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O.„Aus der Welt der Cechnik„ Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle„Steuer, Seſetz und Recht„Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung- Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung« Maunheimer Vereinszeitung Aus Seit und Leben» Mannheimer Muſikzeitung 9 Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 11. Juli 1030 141. Jahrgang— Nr. 314 3 8 7— 2 2 4 2 2 2— i Programmatiſche Ausführungen des Außenminiſters im Auswärtigen Ausſchuß 0 0 100 i e eee 162 Opfer der Neuroder Grubenkataſtrophe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 11. Juli. 42 0 145 Bisher 92 Tote geborgen, 70 noch eingeſchloſſen „Ruhiges Blut behalten“, ſo lautete der l 5 W 5 10 5 110 75 Meldung des Wolffbüros ſteht feſt, daß insgeſamt 162 Bergleute laus⸗Grube ein Beileidstelegramm und 2000 Mark fran öſiſch⸗ ktalleniſch 1 85 5 e 5 8 Hausdorf, 10. Juli. geſtern nachmittag den Tod fanden. zur Linderung der Not der Hinterbliebenen geſandt. 1 30 fi 5 a 8 eziehungen vor er Amtlich wird mitgeteilt, daß zur Belegſchaft 211 Samstag um 9 Uhr früh ſoll im Zechenhaus der Das preußiſche Staatsminiſterium hat ſofort einen . 1100 1 o m. n der Kammer ſeinen Leute zählten, von denen bisher 92 Tote geborgen Wenzeslaus⸗Grube eine Trauerfeier für die Betrag von 100000 4 für die Hinterbliebenen 9 Ant 5 1 5 e R 18 3323 franabſiſchen ſind und 70 noch als eingeſchloſſen gelten. Angehörigen der toten Bergknappen ſtattfinden. Am und Verletzten bereitgeſtellt. 1 10 115 55 925 0 15 i 1 1 8 Die Aerzte des Knappſchaftslazaretts hoffen, die Sonntag früh ſollen die Toten dann gemeinſam auf 0 5 8 V Geretteten in kurzer Zeit entlaſſen zu können. dem Friedhof in Hausdorf beigeſetzt werden. Das größte Grubenunglück N eranſtalteten Kundgebungen. ſeit 1908 Briand iſt der Anſicht, daß Grund zu irgend⸗ 5 5 ) einer Bennruhigung nicht vorhanden iſt. 5 Die Bergungsarbeiten Die Kataſtrophe auf Grube Wenzeslaus bei Neu⸗ In ſeinen Ausführungen vor der Kammerkommiſ⸗ Die Bergungsarbeiten auf der Wenzeslaus⸗Grube rode iſt das größte Grubenunglück, das ſich ſeit dem ſion ging Briand im einzelnen auf die mit Italien ſind am ſpäten Nachmittag endlich etwas erleichtert 12. November 1908 in Deutſchland ereignet hat. Da⸗ in den letzten fünf Jahren geführten Verhandlungen worden. Durch die Friſchwetterführung, die man den mals erfolgte auf der Zeche Radbod bei Hamm ein. Bezüglich der Grenzen von Tripolis machte Vormittag über mit Erfolg in dem Stollen ange⸗ eine Kohlenſtaubexploſion, die 360 Bergleuten das er die Feſtſtellung, daß Frankreich bereit war, 120000 wandt hatte, iſt es jetzt, nachdem die Kohlenſäure⸗ 85 Leben koſtete. Weitere ſchwere Grubenunglücke in 5 e für die von Italien geforderke zusbrüche vollkommen aufgehört haben, möglich, end: Deutſchland ſeit dem Kriege waren die Schlagwetter⸗ Grensberichtigung abzutreten, was Italien jedoch lich und ohne allzu große Hemmungen in die Un⸗ i ö 1 5 3 85 8 a f exploſion auf Zeche Mont Cenis bei Herne mit nicht genügend erſchien. Andererſeits habe ſich Jta⸗[glücksabteilung einzubringen Zum Teil 17 j 2. di 2 lien mit einer viel kleineren Konzeſſion von ſeiten können jetzt ſchon die Retiungsmannſchaften ohne 79 Toten und 75 Verletzten im Jahre 1922, die Koh⸗ Englands abgefunden, als es das Juba⸗Land an der Schumag ke aebeſien a lenſtauberploſion in der Heynitz⸗Grube bei Grenze von italieniſch Oſtafrika verlangte. In Die Reltungaman.. Beuthen mit 112 Toten im Jahre 1928 und eine ähn⸗ Tanger habe Frankreich Italien eine Stimme in beg 5 a 8 5 5 e liche Kataſtrophe auf der Zeche Miniſter Stein der internationalen Hafenverwaltung gewährt. Da⸗ 8 5 5 0 en und unter Aufficht der Vertreter bei Dortmund mit 135 Toten. gegen hat Frankreich, wie aus den Ausführungen e rn enverſicherungsamtes arbeiten, ö rücken Die größte Grubenkataſtrophe der neueren Zeit Briands hervorging, in der Frage des tuneſi⸗ Schritt für Schritt weiter vor. Sie ſind in fieber⸗ überhaupt war der Brand in den Kohlengruben von ſchen Statuts, das die Naturaliſierung von Ab⸗ hafter Tätigkeit. Jeder, der dort unten arbeitet, hat Courrière in Nordfrankreich im Jahre 1906, wo⸗ i kömmlingen italieniſcher Eingewanderter behandelt, den Wunſch, möglichſt bald die toten Kameraden aus bei 1219 Bergleute ſofort tot blieben und 1 e e 1 7 g 1 195 12„ 1 855 ſie 1 dem Beile 5 5 weitere 17 bei den Rettungsarbeiten den Tod fanden. 1 ö„mit der Kohlenſäure zuſammen herausgeſchoſſenen l 5 jpen wäre. Italien habe keine Luſt gezeigt, ebenfalls Kohlenſtaub, der zum Teil einen halben f eileid und erſte Hilfe Ein neues Grubenunglück— Zwei Tote 88 5 Konzeſſionen zu machen, und ſo ſind die Verhand- Meter boch iſt. Die Reichsregierung und die preußiſche Regierung— Weißenfeld, 10. Juli. Auf der Grube 1 lungen ins Stocken geraten, erklärte Briand. Nachdem nunmehr eine faſt vollſtäubige Identifi⸗ haben dem Grubenvorſtand und dem Betriebsrat„Paul Nr. 1“ bei Luckenau wurden geſtern durch i Bezüglich des Flottenprogramms derung möglich it und daß Schachkgergel hs anläßlich des ſchweren Unglücks ihr herzlichſtes Bei⸗ eine Kohlenſtaubexploſion zwei Arbeiter ge⸗ err der fransbſiſche Außenminſter, daß dem bie Beleg 1 1 1 0 8„nach leid ausgeſprochen. tötet, zwei weitere Arbeiter ſchwer und brei 5 r 11 72 5 ie 8 eg 9925 n 5 i 195 rn. Der preußiſche Miniſterpräſident Dr. Braun hat leicht verletzt. Die Verletzten ſind dem Hohenmölſener e, genau mit den Verluſtliſten ver J f 5 a lalleniſchen Ansprüche auf Gleichheit in allen 9 glichen iſt, an den Vorſitzenden des Betriebsrats der Wenzes⸗ Knappſchaftskrankenhaus zugeführt worden. t Spitzenkategorien zugelaſſen habe. Die mit Grandi K geführten Beſprechungen ſeien nach der Florenzer u. Mailänder Rede Muſſolinis unterbrochen worden. Auf diplomatiſchem Wege ſeien dann die Verhand⸗ lungen wieder in Gang gekommen. Bezüglich der in der italieniſchen Kammer im Vormonat gemachten Anregungen, während dieſer diplomatiſchen Unter⸗ handlungen keine neuen Schiffe zu bauen, erklärte Brand, daß in Frankreich bis zum Dezember kein neuer Ban begonnen werden wird. Beſonders dieſe letzte Feſtſtellung Briands iſt natürlich geeignet, den Widerſpruch der franzöſiſchen Rechtskreiſe hervorzurufen. Schon meldet ſich das „Echo de Paris“, das Blatt der franzöſiſchen Offtzierskreiſe, zu Wort und fragt, ob die Worte Briands vielleicht die teilweiſe Annahme der italieni⸗ ſchen Vorſchläge bedeuten, alle Schiffsbauten wäh⸗ rend dieſes Jahres einzuſtellen. Gleichzeitig ant⸗ wortet das Blatt aber, daß die meiſten im Programm des laufenden Jahres vorgeſehenen Schiffsbauten bereits angefangen worden ſeien. Der zweite Bau⸗ abſchnitt werde ſo wie ſo nicht vor Ende 1930 in An⸗ griff genommen werden. In Wirklichkeit ändere ſich auch mit der Feſtſtellung Briands nichts. Wenn ſich Briand trotzdem bemühe, zurufen, als ob er in gewiſſer Hinſicht den italieni⸗ ſchen Vorſchlag auf Unterbrechung der Schifffsneubauten annehme, ſo tue er dies im Intereſſe ſeines Staaten⸗ bundprofektes. Im übrigen vertritt das„Echo de Paris“ die An⸗ ſicht, daß in der Frage der lybiſchen Grenze und des tuneſiſchen Statuts durchaus eine Regelung gefunden werden könnte. Bezüglich der Flotten⸗ parttät hält das Blatt dagegen einen großen Peſſimismus für angebracht. In dieſem Falle erkläre Italien Frankreich:„Wenn ihr uns nicht die Flottengleichheit gewährt, gibt es keinen Abrüſtungsvertrag und ohne Ab⸗ rüſtungsvertrag wird Deutſchland die Frei⸗ heit ſeiner militänſchen Rüſtungen wieder⸗ e halten.“ den Eindruck hervor⸗ Hierzu meint das„Echo de Paris“, daß in der einen oder anderen Weiſe Deutſchland früher oder ſpäter die Freiheit ſeiner militäriſchen Organiſation erhal⸗ ten wird. Frankreich werde dann das Gewicht der deutſchen Rüſtungen um ſo ſchwerer zu ſpüren be⸗ kommen, als es zugelaſſen hat, daß ſeine eigene Flotte vernachläſſigt wurde. Eine ſehr wichtige Frage iſt in dieſem Zuſammen⸗ hang, ſo bemerkt das„Echo de Paris“, ob Italien überhaupt noch frei zu Verhandlungen iſt oder ob es ſich nicht bereits durch einen Vertrag mit Ungarn und durch Angebote gegenüber Deutſchland ge⸗ bunden habe. Einjährige Rüſtungspauſe Eine franzöſtſch⸗italieniſche Verſtändigung Drahtung unſer. Londoner Vertreters 9 London, 11. Juli. Im Londoner Foreign Office iſt eine Note der franzöſiſchen Regierung eingetroffen, in der dieſe davon Mitteilung macht, daß ſie den ttalieniſchen Vorſchlag einer Suſpendie⸗ rung der Kriegsſchiffbauten für die Dauer des laufenden Jahres grundſätzlich ange⸗ nommen habe. Die franzöſiſche Regierung hat gleichzeitig klar gemacht, daß ſie damit die italieni⸗ ſchen Anſprüche auf eine Flottengleichheit mit Frankreich in keiner Weiſe als berechtigt aner⸗ kenne. Trotzdem wird die Pariſer Entſcheidung hier mit außerordentlicher Befriedigung begrüßt. Man weiß, daß der Vorſchlag dieſer einjährigen Unterbrechung der Kriegsſchiffbauten von eng⸗ liſcher Seite ſtammt und daß der Außenminiſter Henderſon angeſtrengte Verſuche gemacht hat, die Franzoſen und Italiener an den Verhandlungstiſch zu bringen. Die Entwicklung ſetzt ſich alſo nach eng⸗ liſcher Auffaſſung jetzt da fort, wo ſie durch die toska⸗ niſchen Reden Muſſolinks zeitweiſe unterbrochen Wurde. Intereſſant iſt, daß der Pariſer Korreſpondent der „Times“ darauf aufmerkſam macht, wie willkom⸗ men dem franzöſiſchen Marineminiſterium die Un⸗ terbrechung aus techniſchen Gründen iſt. Die Aus⸗ führung des Programms von 1930 war ohnehin ver⸗ zögert worden, weil das Marine⸗Miniſterium ſeine Pläne in Erwartung neuer Erfindungen revidieren wollte.(I) Erſt im April haben die erſten Arbeiten für die Ausführung des Jahresprogramms begonnen. Fer⸗ ner iſt die Herſtellung der Geſchütze und Ausrüſtungen noch ſehr im Rückſtande und die Marinekreiſe haben Aus dem Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 11. Juli. Die geſtrige Sitzung des Reichstags wurde mit einer Trauerkundgebung für die Opfer der furcht⸗ baren Grubenkataſtrophe bei Neuro de eingeleitet. Präſtbent Löbe ſprach, während alles ſich von den Plätzen erhob, den Verletzten und den Angehörigen der tödlich Verunglückten die Anteil⸗ nahme des Parlaments aus und bekundete den Willen des Hauſes, mit allen Kräften ſich zu mühen, die Nöte aus öffentlichen Mitteln zu lindern. Darauf wurde der Bericht des Geſchäftsordnungs⸗ ausſchuſſes behandelt, der empfahl, die Genehmigung zur Strafverfolgung einiger nationalſozialiſtiſcher und kommuniſtiſcher Abgeordneter und des Grafen Weſtarp, gegen den der frühere preußiſche Innen⸗ miniſter Grzeſinski eine Beleidigungsklage an⸗ geſtrengt hat, zu erteilen. Der Deutſchnationale Go k proteſtierte gegen die Aufhebung der Immuni⸗ tät des Grafen Weſtarp, da die an Herrn Grzeſinski und anderen Mitgliedern des preußiſchen Kabinetts geübte Kritik wegen der Verfügungen über die Ein⸗ tragung von Beamten zum Volksbegehren keines⸗ offenbar garnichts dagegen, daß die Schiffsbauten jetzt aus politiſchen Gründen für eine Weile aufge⸗ ſchoben werden. Die„Times“ fügen in einem Leitartikel hin⸗ zu, daß der franzöſiſche Entſchluß ein wertvoller Ge⸗ winn für die Sache der Abrüſtung ſei und daß jetzt die Frage der weiteren Flottenabrüſtung in einer ruhigeren und freundlicheren Stimmung diskutiert werden könne. Das Blatt glaubt, daß eine fried⸗ liche Einigung zwiſchen Frankreich und Italien durchaus möglich ſei, wenn auf beiden Seiten ein wenig guter Wille gezeigt werde. Reichstag wegs beleidigend geweſen ſeien und Weſtarp im Reichstag kaum einen Ordnungsruf eingetragen hätten. Das Reichstagsplenum ſchloß ſich dieſer Auffaſ⸗ ſung an und verweigerte in dem einen Fall die Genehmigung zur Strafverfolgung. Bei den andern Abgeordneten wurde dem Antrag des Ge⸗ ſchäftsordnungsausſchuſſes entſprochen. Zum Schluß wurde das Brotgeſetz gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, die er⸗ klärten, wegen der Beſeitigung des§ 4 die Vorlage nicht mehr unterſtützen zu können, in dritter Leſung mit 212 gegen 198 Stimmen angenommen. Heute will der Reichstag die von den Negierungs⸗ parteien, den Sozialdemokraten und den Kommu⸗ niſten eingebrachten Anträge zur Linderung der Not in dem Neuroder Unglücksgebiet be⸗ raten. Der Antrag der Regierungsparteien, der die meiſte Ausſicht auf Annahme hat, fordert, mit größter Beſchleunigung die Urſachen des Unglücks feſtzu⸗ ſtellen, geeignete Maßnahmen zur Verhütung ähn⸗ licher Kataſtrophen zu treffen und für eine aus⸗ reichende Unterſtützung der Hinterbliebenen zu ſorgen. 2. Seite. Nr. 314 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 11. Juli 1930 Veratung der Fraktionen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juli. Nach ber Plenarſitzung des Reichstags haben ſich ſämtliche Fraktionen zu Beſprechungen verſammelt. Wie wir hören, ſind Deutſche Volkspartei, Wirt⸗ ſchaftspartei und Zentrum bereit, die vom Kabinett formulierten Ergänzungen zum Deckungs⸗ programm heute in Initiativanträgen niederzu⸗ legen und zu unterſchreiben. Allerdings verlangen die drei Parteien, daß die Regierung gegen die Widerſtände, die von Demokraten und Bayeriſcher Volkspartei noch ausgehen, auf alle Fälle ſich un⸗ nachgiebig zeige. Von der Bayeriſchen Volkspartei darf man annehmen, daß ſie ihren Einſpruch gegen die Bürgerabgabe ſchließlich zurückziehen wird. Dagegen iſt die Hal⸗ tung der Demokraten noch völlig ungewiß. Geſtern nachmittag hat der demokratiſche Parteivorſtand ge⸗ tagt(wir bringen einen ausführlichen Bericht an anderer Stelle). Er hat zwar beſchloſſen, der Fraktion die Entſcheidung zu überlaſſen, aber doch von vornherein gravierende Bedenken gegen die Steuerpläne erhoben. Der Fraktionsvorſitzende der Deutſchnatio⸗ nalen, Dr. Oberfohren, iſt um 77 Uhr vom Reichskanzler empfangen worden, wie es heißt, lediglich zur Information. Die Regierung will ja auf Verhandlungen über das Deckungsprogramm mit den Deutſchnationalen ebenſo wie mit den übrigen Parteien ſich nicht mehr einlaſſen. Nach der Rückkunft ihres Vorſitzenden hielt die deutſchnationale Fraktion eine Beſprechung ab, die, ohne daß ein Beſchluß gefaßt worden wäre, auf heute vertagt wurde. Man vertritt in der Fraktion die Auffaſſung, daß zu einer endgültigen Stellung⸗ nahme noch Zeit ſei, wenn erſt einmal die Regie⸗ rungsparteien auf irgend einer Linie ſich geeinigt haben. Das ſei aber, wie das Verhalten der De⸗ mokraten und der Bayeriſchen Volkspartei erweiſe noch nicht der Fall. Uebrigens hat auch die geſtrige Ausſprache des Kanzlers mit den Führern dieſer beiden Fraktionen, Staatsſekretär a. D. Meyer und Prälat Leicht, noch zu keinem Ergebnis ge⸗ führt. Bei dieſem Stand der Dinge iſt es den Deutſchnationalen einſtweilen noch gelungen, ihre taktiſche Geſchloſſenheit zu wahren. Die alten Riſſe und Sprünge werden erſt dann ſich wieder auftun, wenn die Regterungsparteien ſich endlich zuſammen⸗ gefunden haben. Die Sozialdemokraten laſſen erklären, daß die vom ſozialpolitiſchen Ausſchuß„vorgenom⸗ menen Verſchlechterungen der Leiſtungen der Arbeitsloſen⸗ und Krankenverſicherung“ für ihre Stellung von entſcheidender Bedeutung ſeien. Während bis zur geſtrigen Sitzung des Steueraus⸗ ſchuſſes die ſozialdemokratiſchen Vertreter eine nicht einmal unfreundliche Haltung an den Tag legten, überraſcht der Fraktionsbeſchluß durch ſeine ſchroff ablehnende Tonart. Es beſtätigt ſich die alte Erfahrung, daß bei den Entſchetdungen der Geſamt⸗ fraktton immer wieder der linke Flügel und mit ihm eine radikalere Auffaſſung der Dinge ſich durchzuſetzen vermag. Staatliche Streſemann⸗Medaille Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Jult. Aus Anlaß der Räumung des Rheinlandes wird von der ſtaatlichen Münze Berlin eine „Streſemann⸗Befreiungs⸗Medaille“ in Bronze, Sil⸗ ber und Gold geprägt. Der Entwurf ſtammt von Oskar Glöckler. Die Vorderſeite der Erinne⸗ rungsmedaille zeigt das Bild Streſemanns, die Rück⸗ ſeite ſoll die Befreiung ſymboliſch darſtellen und die Umſchrift lauten:„Rheinlandräumung 1929/0“. Alfred Donath, der Kunſtreferent des„Berli⸗ ner Tageblattes“, der den Entwurf geſehen hat, be⸗ ſtreitet deſſen künſtleriſche Qualität. Der Kopf Streſemanns ſehe aus wie der eines Athleten und die beiden Frauenfiguren der Rückſeite ſeien moder⸗ niſtiſch, nicht modern empfunden. Waffen- und Munilions-Beſchlugnahme Bei Berliner Nationalſozialiſten 12 Verhaftungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 11. Juli. Die Berliner Kriminalpolizei hat geſtern völlig überraſchend, wie das„Berliner Tageblatt“ meldet, in Privatwohnungen zahlreicher Mit⸗ glieder der Nationalſozialiſtiſchen Partei Hausſuchungen nach Waffen und Munition vorgenommen. Dabei iſt es der Polizei verſchiedentlich, beſonders aber im Weſten, gelungen, beträchtliche Waffen⸗ und Munitions⸗ mengen zu beſchlagnahmen. Die Inhaber der Wohnungen, in denen die Waffenfunde gemacht wurden, insgeſamt zwölf Mann, ſind ver⸗ haftet und der Abteilung Ia des Polizeipräſi⸗ diums zugeführt worden. Die Unterſuchung der Kriminalpolizei wird erſt im Laufe des heutigen Tages ihren Abſchluß finden. Auf die Spuren der Waffen iſt die Polizei erſt durch einen Motorradunfall gekommen, bei dem der Polizeianwärter Kurt Dörre und ſeine Begleiterin getötet wurden. Bei der Einlieferung der Lei⸗ chen in das Potsdamer Schauhaus fand man, als die Perſonalien der Toten feſtgeſtellt werden ſollten, bei Dörre ein Paket Briefe, die einen Briefwechſel zwi⸗ ſchen ihm und einem in Wilmersdorf wohnenden Kaufmann Hoppe darſtellten. Aus dem Briefwechſel ging hervor, daß die Nationalſozialiſten in Berlin ein großes Waffenlager verſteckt hielten. So ſchrieb Dörre u. a. an Hoppe, er müſſe die Ma⸗ ſchinengewehrſchlöſſer ſorgfältig pflegen und immer recht einfetten, denn man wiſſe nicht, wann man ſie brauchen könne. Die Polizei nahm ſofort in den Wohnungen des getöteten Dörre und des Kauf⸗ manns Hoppe Hausſuchungen vor und entdeckte da⸗ bei eine Liſt e, in der die Perſonen aufgeführt wa⸗ ren, die Waffen verſteckt halten ſollten. Die Krimi⸗ nalpolizei begab ſich nun in die Wohnungen. Ihre Arbeiten zogen ſich bis in die ſpäten Nachtſtunden hin, da, wie das„B..“ berichtet, immer weiteres Belaſtungs material vorgefunden wurde. Die Demokraten zum Sanierungsprogramm Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juli. Aehnlich wie in der vorigen Woche Parteiausſchuß und Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei hat ſich nun auch der Vorſtand der Demokra⸗ tiſchen Partei über die„politiſche Lage“ unter⸗ halten. Das einleitende Referat hielt Dr. Peter Reinhold. Er fand, wie wir einem Bericht des demokratiſchen Zeitungsdienſtes entnehmen, daß die Dietrich'ſchen Deckungsvorſchläge durch das„Ent⸗ gegenkommen an die Rechte“ in einer Weiſe ver⸗ ſchlechtert worden ſelen, die der demokratiſchen Reichstagsfraktion eine Zuſtimmung wahrſcheinlich unmöglich machen würden. Die ungeſtaffelte Bürgerabgabe ſtelle die roheſte Form der Kopfſteuer dar. Die Demokraten wollten die unbedingt notwendige Sanierung der Gemeindefinanzen ohe eine Er⸗ höhung der Realſteuern durch eine wahlweiſe zu verwendende Schankverzehrſteuer herbeifüh⸗ ren. Im übrigen ſeien die Demokraten nach wie vor für die große Koalition, die„unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen als die auf die Dauer allein ſichere“ Regierungsgrundlage erſcheine, welchem Lehr⸗ ſatz die Erfahrungen, die wir unter dem Kabinett Hermann Müller gemacht haben, freilich lebhaft widerſtreiten. In der Diskuſſion wurde die Kopfſteuer auch von dem preußiſchen Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff abgelehnt. Der Abg. Fiſcher⸗Köln, der im Steuerausſchuß des Reichstags die demokratiſchen Stimmen führt, erklärte: Die Fraktion ſei unter Dörre, der zwölf Jahre bei der Potsdamer Schutzpolizei tätig war, iſt kürzlich mit dem Zivilverſorgungsſchein aus dem Dienſt geſchieden und von der Potsdamer Kriminalpolizei übernommen worden. Als geſtern der Unfall ſich ereignete, ſchien ſich Dörre auf einer Rückfahrt von einer Inſtruktionstour für ſeine Partei zu befin⸗ den, denn nur ſo iſt es zu erklären, daß er die be⸗ laſtenden Papiere bei ſich trug. Der Reichskonflikt mit Thüringen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Jult. Heute wird vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig über den Antrag Thüringens verhandelt, das eine einſtweilige Verfügung beantragt hat, die das Reich verpflichtet, die geſperrten Polizei⸗ zuſchüſſe an Thüringen weiterzuleiten. Die „Voſſiſche Zeitung“ iſt in der Lage, einige Mittei⸗ lungen über den Inhalt des von der Reichsregierung für die Verhandlung vor dem Staatsgerichtshof aus⸗ gearbeiteten Schriftſatzes zu machen. Danach be⸗ zeichnet die Reichsregierung den Staatsgerichtshof als nicht zuſtändig für den Erlaß einer einſt⸗ weiligen Verfügung, da die Regelung der Polizei⸗ zuſchüſſe allein ihre Sache ſei. Auch die Feſtſetzung der Höhe ſei durchaus der Reichsregierung anheim⸗ geſtellt. *. Weiter erklärt das Reich, daß die Sperrung der Zuſchüſſe vor allem auch wegen der Ernennung Fricks zum thüringiſchen Polizeiminiſter erfolgt ſei. Frick ſei wegen Hochverrats zu einem Jahr drei Monaten Feſtungshaft verurteilt worden und nach den Satzungen ſeiner Partei direkt dem Parteiführer Hitler unterſtellt, der gleichfalls wegen Hochverrats verurteilt worden ſei. Auch werden Aeußerungen Fricks zitiert, aus denen her⸗ vorgeht, daß er auf einen Umſturz hinarbeite was eine Bedrohung der republikaniſchen Reichs⸗ verfaſſung darſtellt. Umſtänden bereit, die Regierungsvorlage verbunden mit einer Schankverzehrſteuer und einer ſubſidiären Bürgerabgabe anzunehmen und wiederholte im übrigen, was vom Hanſabund erſt vor ein paar Tagen von neuem unterſtrichen wurde: Im diesjährigen Etat ließen ſich getroſt 150 bis 180 Millionen einſparen. Staatsmänniſcher ſah anſcheinend der Parteiführer Koch⸗Weſer die Dinge. Er meinte: Die Fraktion könne dem Reichsfinanzminiſter Dietrich nicht im Wege ſtehen, wenn dieſer glaube, eine ſtaatspolitiſche Aufgabe erfüllen zu müſſen. Natürlich müſſe erſpart werden, was irgend ſich ſparen ließe. Aber man dürfe doch nicht vergeſſen, daß neue Steuern unvermeidlich ſeien. Das Reich hätte zu verſchwenderiſch gewirtſchaftet. Darum müßte nun die Reform mit eiſerner Hand durchgeführt werden. Die finanziellen Erträgniſſe einer ſolchen Reform würden indes in dieſem Jahr ſich noch nicht aus⸗ wirken. Freilich fand dann auch Koch den Schluß: Die Demokraten könnten nicht unmöglichen Dingen zuſtimmen, nur um der Regierung die Anwendung des Artikels 48 zu erſparen. Der demokratiſche Parteivorſtand hat ſich dann noch mit der Frage der Wahlrechtsreform be⸗ ſchäftigt. Die Demokratiſche Partei, heißt es in dem parteioffiziöſen Bericht, wird ſich mit aller Entſchie⸗ denheit für eine völlige Beſeitigung der Reichsliſten wie für eine Abänderung des gegen⸗ wärtigen Wahlrechts überhaupt einſetzen. Flugzeugabſturz— Fünf Tote — Corpus Ehriſti(Texas), 11. Juli. Sechs Kilometer von hier ſtürzte ein Flugzeug mit fünf Perſonen ab, die ſämtlich getötet wurden. Spielzeitſchluß im Nationaltheater Zum letzten Male 1929/30:„Lohengrin“ Man erzählt von Hugo Wolf, daß er einſtmals auf die Frage, wie man Jubel in Muſik ausdrücken könne, ſtatt jeglicher Antwort den„Lohengrin“⸗ Klavierauszug hervorgeholt, ſich an den Flügel ge⸗ ſetzt und das Finale des erſten Aktes mit unerhör⸗ tem Schwung und Feuer geſpielt habe. Nach dem Schlußakkord ſei er leuchtenden Auges aufgeſtanden mit den Worten:„Das iſt Jubel! Wagner kann wirklich jubeln“. Wer die geſtrige Schlußvorſtellung der dieswinterlich⸗ſommerlichen Spielzeit miterlebt hat, fühlt ſich zu der Feſtſtellung berechtigt, daß nicht nur Wagner, ſondern auch die Mannheimer jubel⸗ befähigt ſind, denn wenn man auch geſtern abend von einem hervorragenden Stabwalter und fünf Prominenten des Opernſoloperſonals Abſchied neh⸗ men mußte, überwog doch nicht das Gefühl wehmü⸗ tigen Abſchiedes, ſondern das herzlichen Dankes für all die Stunden der Weihe und Erhebung, die uns die nun Scheidenden durch viele Jahre hindurch ge⸗ ſchenkt haben. Der„Lohengrin“ gehört zu den Wagnerwerken, die gerade in dieſer Beſetzung mit am beſten„ſtan⸗ den“. Man kennt Loeltgens zurückhaltendsper⸗ innerlichten Lohengrin, Bahlings ſchickſal⸗düſtern, ſtiernackigen Telramund, Tappolets würdigen König und Erna Schlüters geheimnis voll⸗faszi⸗ nierende Ortrud. Was uns des weiteren Jochum als Wagner⸗Dirigent in dieſem leider nur einzigen Jahr ſeiner hieſigen Dirigententätigkeit bedeutete, braucht im einzelnen nicht mehr belegt zu werden, Fügen wir hinzu, daß Gertrud Bin dernagels ſtimmherrliche Elſa und Sydney de Vries kraft⸗ voller Heerrufer die weiteren Glieder dieſer glän⸗ zenden Stimmkette darſtellten, dann haben wir das Bild der romantiſchen Oper vor uns, wie wir ſie kannten und wie wir ſie liebten. So vereinigten ſich noch einmal alle Kräfte auf und vor der Bühne zu glücklichem Ganzen. Jene, die ſcheiden, ſetzten nochmals alles ein, um zu zeigen, was wir an ihnen beſaßen, und über jenen, die bleiben, ſchimmerte ferienfrohe Stimmung, die auch ihrerſeits der Auf⸗ führung Schwung und Format verlieh. So konnte es nicht ausbleiben, daß das bis auf den letzten Platz gefüllte Haus vornehmlich den Scheidenden Ovationen, die das Maß des gewöhn⸗ lichen und, nehmen wir die Zeichen des Theater⸗ jubiläums, auch des außergewöhnlichen weit über⸗ ſchritten. Schon nach dem erſten Akt ſetzten die Beifallsſtürme ein, an denen bereits Jochum teil⸗ nehmen durfte. Sie ſteigerten ſich nach dem zweiten und nahmen nach dem dritten fantaſtiſche, um nicht zu ſagen orgiaſtiſche Formen an. Das Sextett der Scheidenden— Theo Herrmann, der einen der vier Telramundmannen ſang, geſellte ſich Kapellmei⸗ ſter und Soliſten hinzu— mußte immer und immer wieder an der Rampe erſcheinen. Das Publikum wich einfach nicht von der Stelle, in das Beifallklat⸗ ſchen miſchten ſich Hoch⸗ und Wiederſehenrufe, Tücher wurden geſchwenkt und Blumen geworfen. Die Gardine mußte ſich mindeſtens ein Viertelhun⸗ dertmal öffnen. Haus Bahling, der nach 22 jähriger Tätigkeit am Nationaltheater uns ver⸗ läßt, war der gegebene Mittelpunkt der Ovationen, für die er mit einigen ſchlicht⸗wehmütigen Verſen, aber ernſt und würdig dankte. Als ſchließlich der eiſerne Vorhang gefallen war, begann die Prozeſſion durch deſſen Tür. Auch bier nahmen die Hervor⸗ rufe kein Ende und als Loeltgen ſchließlich nur noch ſeinen Lohengrinhelm heraushielt, brach ein erneu⸗ ter Sturm los, den auch die bereitwilligſt vor⸗ gezeigte rotblonde Perrücke nicht dämpfen konnte. Selbſt das Abdrehen der Lampen im Zuſchauerraum vermochte die Begeiſterung nicht abzudämmen, die immer noch anhtelt, als bereits auf der Bühne der zweite Redner ſprach. Rieichsrats-Einſpruch gegen die Rheinland-Amneſtie Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 11. Juli. Der Reichsrat hat, was vorauszuſehen war, den Einſpruch Preußens gegen die Rhein ⸗ landamneſtie angenomen. Die Vorlage wird nunmehr an den Reichstag zurückgehen und müßte hier, worauf wir ſchon hinwieſen, damit ſie trotz dem Reichsratsvotum wirkſam werden kann, aber⸗ mals eine Zweidrittelmehrheit auf ſich vereinen. Die wäre allerdings geſichert, wenn die Kommuni⸗ ſten, die wegen der Befreiung ihrer ſogenannten „proletariſchen Gefangenen“ an der Amneſtie intereſ⸗ ſiert ſind, auch jetzt wieder mit Ja ſtimmten. Dann hätte der, man darf ſchon ſagen, unfreund⸗ liche Einſpruch des Herrn Dr. Braun nur eine aufſchiebende Wirkung gehabt. Allerdings müßte der Reichstag, worüber bis zur Stunde noch keine Entſcheidung getroffen iſt, die Abſtimmung vor den Sommerferien nachholen. Dazu aber ſollte, möchten wir meinen, bei dem Anteil, den der Reichsprä⸗ ſident an dem Geſetz nimmt, das hohe Haus ſich eigentlich verpflichtet fühlen. Letzte Meloͤungen Der Paratyphus in Darmſtadt — Darmſtadt, 11. Juli. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſind zwei weitere hochbetagte Inſaſſinnen des Eliſabethen⸗Stiftes in der Nacht auf Donnerstag geſtorben. Beide Frauen im Alter von 84 und 79 Jahren hatten die Typhus⸗Infektion überſtanden, ſind jedoch dann an Entkräftigung ver⸗ ſchteden. In gleicher Weiſe gefährdet iſt noch eine 94jährige Frau. Die übrigen Erkrankten befinden ſich ſämtlich auf dem Wege der Beſſerung. Das Flugbootunglück bei Bornholm — Berlin, 11. Juli. Der Flugkapitän des bei Bornholm verunglückten Flugzeuges, Kuring, und Bordwart Friedrich trafen geſtern hier ein und erſtatteten der Direktion der Lufthanſa Bericht über das Bornholmer Unglück. Durch Propeller⸗ (nicht Kurbel) Wellenbruch wurde das Funkgerät zerſtört. Die Uebergabe der Paſſagiere an die „Maja“ war, wie deren Kapitän ausſagt, und nach Anſicht Kurings wegen des hohen Seeganges und der ſprachlichen Schwierigkeiten unter den rettenden Schonern unmöglich. Ueberdies erlitt die„Maja“ bei der Rettungsaktion ſelbſt mehrere ſchwere De⸗ fekte und mußte— auch aus dieſem Grunde— die Hilfeleiſtung aufgeben. Die weitere Unterſuchung iſt vom Reichsverkehrs⸗ miniſter dem Stettiner Seeamt übertragen worden. Frankreichs Nationalfeiertag — Paris, 11. Juli. Der Bay von Tunis iſt ge⸗ ſtern in Marſeille eingetroffen. Er wird morgen in Paris erwartet, um an der Parade, die anläßlich des Nationalfeiertages am 14. Juli diesmal auf dem Invalidenplatz abgehalten wird, teilzunehmen. Rieſenbrand in der Tſchechoflowakei — Prag, 11. Juli. Geſtern vormittag brach in der Gemeinde Chudlovo im Bezirk Uzhorod(Ungvar) ein Brand aus, der infolge des ſtarken Windes eine ungeheure Ausdehnung annahm. Bis zum Nach⸗ mittag wurden etwa 100 Wohnhäuſer ver⸗ nichtet. Der Brand dauert an. Verletzt wurde niemand. Die Gemeinde Chudlovo zählt 1200 Ein⸗ wohner und beſteht aus 200 Wohnhäuſern. Der Brand ſoll durch ſpielende Kinder verurſacht worden ſein. i Auswirkung des indiſchen Boykotts — Bombay, 10. Juli. Die Einfuhr non engliſchen gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres üm 23,5 Prozent geſunken. Baumwollwaren iſt in den Monten April und Mai 1 „ Unfall auf einem Neubau 8 — Newyork, 11. Juli. Ein Laſtaufzug, in dem ein ſchwerer Motor in einem Neubau in der 7. Avenue befördert wurde, ſtürzte vom 32. Stockwerk auf gerade unten beſchäftigte Arbeiter, von denen einer getötet und zwei tödlich verletzt wurden. An den„Ufern der Schelde“ hatte ſich nämlich än⸗ zwiſchen das geſamte Perſonal des Nationaltheaters zuſammengefunden, um auch ſeinerſeits A bſchie d von Hans Bahling zu nehmen. Inmitten eines Berges von Kränzen, Blumen und Geſchenken, die in der Hauptſache für ihn und zum Teil für die anderen Scheidenden beſtimmt waren, hatte Bahling Platz genommen. Oberſpielleiter Dr. Richard Hein überbrachte im Namen des Intendanten und der Theaterleitung Hans Bahling den Dank für alles, was er in den verfloſſenen 22 Jahren dem National- theater gegeben hat, und verband damit die herz⸗ lichſten Wünſche für ſeine fernere Zukunft. Bürger⸗ meiſter Böttger fand als Sprecher der Stadt und der Bürgerſchaft die rechten Worte für alle jene, die Bahling„von der anderen Seite“ her kennen. Sein beſonders unterſtrichener Wunſch, ihn noch oftmals als Gaſt im Ring, in den Meiſterſingern oder einer ſeiner bekannten Glanzrollen wieder zu ſehen, wird zweifellos auf allgemeine Zuſtimmung ſtoßen. Die Gefühle der Kollegen verdolmetſchten die Herren Haubenreißer und Voiſin und auch der Chor ließ es ſich nicht nehmen, ſeiner Anhänglichkeit durch ein ſichtbares Zeichen Ausdruck zu verleihen. Mit wenigen ſchlichten, aber herzlichen Worten dankte Hans Bahling für alles, was man ihm an dieſem Abend an Liebem und Gutem erwieſen habe und gab ſchließlich der Verſicherung Ausdruck, daß er, wenn der 8 an ihn ergehen ſollte, ſich niemals verſagen werde. Dann leerten ſich langſam Bühne und Bühnen⸗ haus, vor deſſen Ausgang noch eine ungezählte Menſchenmenge ſtand, die der Scheidenden harrte und ihnen auch noch auf dem Schillerplatze die letzten Huldigungen darbrachte 1 5 Das Spiel iſt aus— und auch die Aera Sioli. Nehmen wir die Begeiſterungsfreudigkeit des ge⸗ ſtrigen Abends als ein Symbol unveränderbarer Anhänglichkeit und Anteilnahme un dem Geſchehen und Beſtehen unſeres Theaters und Theaterlebens 1 72 55 hoffentlich nicht mehr kriſenbeſchwerten Zu⸗ un K * —— Aufführungen von Bleichers Konſervatorium der Muſik. Klavier und Kammermuſik löſten ein⸗ ander im Programm, Schüler und ſtaatlich geprüfte Lehrkräfte in ſeiner Durchführung ab. Ein ge⸗ legentlicher Streifzug durch das Schüler⸗Morgen⸗ konzert vermittelte einen günſtigen Eindruck über die bei Schülern der verſchiedenſten Unterrichts⸗ ſtufen erreichten Reſultate, die von großem Eifer und unleugbarem pädagogiſchen Geſchick Kunde ab⸗ legen. Von den Eleven der vorgeſchrittenen Stufen produzieren ſich in Haydns techniſch dankbarem, muſikaliſch nicht ſehr tiefgehenden Klavierkonzert unter Affiſtenz der Leiterin Frl. Eliſabeth Blei⸗ cher, am 2. Klavier Frl. Irmgard Köhler und Elsbeth Willer, von denen die letztgenannte über die reichere Farbenpalette verfügt. Die techniſche Ausbildung erwies ſich als ſolide, in Hinſicht auf Tonentfaltung und Lockerung der Spielfaktoren wird ſich noch manches zulernen laſſen? Beſonderem Intereſſe begegneten die ſoliſtiſchen Darbietungen der ſtaatlich geprüften Lehrerinnen Frl. Gretel Schmidt, Emmy Reichert und Erna Neu⸗ mann. Schumann erwies ſich weniger dankbar als Chopin und Liſzt, mit deren Werken die beiden letztgenannten einen beachtenswerten Erfolg er⸗ rangen, Abgeſehen von einigen Unzulänglichkeiten in der Wiedergabe aus dem Gedächtnis und ge⸗ legentlich zu reichlich angewandtem Pedal verdient die Klarlegung des formalen Aufbaues und die dem Stimmungsgehalt angemeſſene Wiedergabe warme Anerkennung. Für die wirkſame Ausgeſtal⸗ tung des erescendo in manchen Paſſagen der O⸗-Moll⸗Etüde von Chopin macht Ign. Friedmann beachtenswerte Vorſchläge, manches auf beide Hände zu verteilen, allerdings nur für Konzertzwecke, nicht für das Studium, Vorſchläge, die wohl in Be⸗ tracht zu ziehen ſind. Neben den Einzel⸗Vorträgen findet auch die Gemeinſchaftsmuſik(vierhändig auf einem und zwei Klavieren) und die Kammermuſik die gebührende Pflege, wofür die Schüler in den Violin⸗ und Violincello⸗Klaſſen(Frl. Ballio) die entſprechende Vorbildung erhalten. Der Geſamt⸗ eindruck über das Geleiſtete iſt als recht günſtig zu beseichnen. 2 * 5 F 5 eee— 1 21 enen, e Freitag, den 11. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 31⁴ Raofahrer⸗Terror im Walopark Wenn man mit kritiſchen Augen den Radfahrer⸗ verkehr im Waldpark am Sonntag betrachtet, dann muß man die Ueberzeugung gewinnen, daß der Wald⸗ park wohl nur für die Radfahrer geſchaffen iſt. Den Zuſtänden, die von Sonntag zu Sonntag ſchlimmer werden, muß endlich einmal Einhalt geboten werden. Gewiß, die Fußgänger, die in erſter Linie in Mitlei⸗ denſchaft kommen, haben nichts auf der Fahrſtraße verloren. „Die Anlage der Gehwege macht es aber notwen⸗ dig, daß die Straße zum Teil benützt, zum Teil überquert werden muß. Die Radfahrer nehmen hierauf aber keinerlei Rückſicht. Für den größten Teil von ihnen iſt der Waldpark eine einzige Radrennbahn, auf der nach eigenem Ermeſſen gefahren wird. Für andere wieder iſt das Geſellſchaftsfahren Trumpf. Drei, vier, fünf Räder nebeneinander ſind keine Sel⸗ tenheit und oft umſchlingt man ſich noch mit den Armen, um ja die Verbundenheit der Korona aus⸗ zudrücken. Auf entgegenkommende Radfahrer wird keinerlei Rückſicht genommen, ebenſowenig, wie man ſich um die kümmert, die verſuchen, die langſam fahrenden Kolonnen zu überholen. Ganz toll geht es her, wenn ſolche Gruppen radler und die Rennfahrer aufeinan⸗ derprallen und jeder für ſich die freie Bahn bean⸗ ſprucht. Der Fahrer, der vorſchriftsmäßig fährt, hat da nichts mehr zu beſtellen und muß froh ſein, wenn ihm ſein Rad nicht beſchädigt wird. Wehe aber dem Fuß⸗ gänger, der in ein ſolches Tohuwabohu gerät! Leider geht die ganze Raſerei auch nicht ohne energiſches Klingeln und Läuten ab. Zu was hat man denn eine Glocke am Ra d! Wenn nicht auf das erſte Glockenzeichen freie Bahn geſchaffen wird, dann ſetzt ein Dauergeläute ein. Wenn aber ein Rennfahrer gar noch eine Radlauf⸗ glocke beſitzt, dann kommt dieſe vom Waldpark⸗ anfang bis zum Strandbad nicht zur Ruhe. Wie ſchön ſich das alles anhört und wie ſehr die Waldpark⸗ beſucher darüber erfreut ſind, kann man ſich leicht ausdenken. Abhilfe iſt dringend erforderlich, denn der Waldpark iſt Allgemeingut und nicht Pri⸗ vileg einzelner Menſchen, die nicht an Ordnung ge⸗ wöhnt ſind. Sommernächte Spät geht die Sonne unter, und am früheſten Morgen kommt ſie ſchon wieder hervor. Dazwiſchen liegen noch Abend⸗ und Morgendämmerung, ſo daß die Nächte kaum richtig dunkel werden, beſonders, wenn der Himmel wolkenlos iſt. Zu einer ſchönen Sommernacht gehört auch eine laue, ruhige Luft. Zwar hat die Tageswärme nachgelaſſen, aber man könnte die ganze Nacht in der gewöhnlichen Kleidung draußen ſitzen, ohne zu fröſteln. Ganz unbeweglich hängen die Blätter an den Bäumen; man hört auch nicht das geringſte Geräuſch— außer, wenn ſich ein Vogel in den Zweigen umdreht, wenn ein Mäuschen über den Boden huſcht oder ein Kettenhund an der Kette klirrt. Schattenhaft ſieht alles in den Sommernächten aus. Häuſer und Bäume, Wege und Mauern, Flüſſe und Teiche, dghinwandernde Menſchen: alles erſcheint in ungewiſſen, vergrößerten Umriſſen, als trage alles ſeinen eigenen Schatten, erkennbar und ſichtbar, aber doch in unſicherer Erfaſſung. Mauern mit weißem Anſtrich nehmen ſich aus wie Linien und Flächen, die für ſich allein in das Zwielicht geſtellt ſind. Grau, braun, rot und blau vermiſchen ſich zu einem unſiche⸗ ren Dunkel; wo ein Licht aus den Fenſtern ſchimmert, leuchtet es weniger hell, als an dunklen Abenden und in dunklen Nächten, wie halb in ſich ſelbſt aufgeſogen. Das Nahe ſcheint mehr zuſammengerückt, das Ent⸗ ferntere weiter entfernt zu liegen. Stille liegt auch über den Gewäſſern, leiſer ſtrömen die Flüſſe, die jetzt weniger Waſſer haben, Ruhe iſt über den Tei⸗ chen; nicht einmal aus dem Schilf iſt ein Laut zu hören. Nur das Raubzeug iſt auch in den lauen, ſtillen Sommernächten unterwegs, um ſich Beute zu holen. A. M. 5 K * Deutſche, bleibt in der ſchönen Heimat. Am 28. Juni beſchäftigten ſich die im Badiſchen Landes⸗ verband der höheren Beamten zuſammengeſchloſſe⸗ nen Standes vereine mit der gegenwärtigen politiſchen Lage. Sie kamen einſtimmig zu dem Be⸗ ſchluß, dem Reichstag nahezulegen, er möge für die Dauer irgend einer ſteuerlichen Mehrbelaſtung un⸗ bedingt ein Verbot der Vergnügungsrei⸗ ſen ins Ausland herbeiführen, folgende Ge⸗ ſichtspunkte waren dabei maßgebend: 1. zum Zwecke der Ankurbelung der inneren Wirtſchaft und Erhöhung der Staatsein nahmen durch erhöhte Inanſpruchnahme der Bahn, Benzin-, Hotel⸗ ſteuern u. ſ..; 2. um dem Auslande fühlbarſt die Not des deutſchen Volkes zu erweiſen. Abſchied von Branddirektor Vaulont Auf den Straßen zum Friedhof ſieht man ernſte Feuerwehrleute. Ueberall leuchten die Helme und ſieht man Uniformen. Zu Hunderten kommen die Wehrleute, Mitglieder der Berufs⸗ und Freiwilligen Feuerwehren aus Mannheim und aus der näheren und weiteren Umgebung. Sie wollen Abſchied neh⸗ men von einem treuen Kameraden, einem vorbild⸗ lichen Führer, einem Manne, der mit ſeltener An⸗ hänglichkeit und ſeltenem Pflichtgefühl in ſeinem erwählten Beruf aufging. Vor der Trauerkapelle ſtauen ſich die Erſchienenen. Längſt nicht alle können der kirchlichen Einſegnungszeremonie beiwohnen, die der katholiſche Geiſtliche, Pater Ulrich von der Bonifaziuskirche vornimmt. Ein Gebet, dann for⸗ miert ſich ein rieſiger Trauerzug vor der Kapelle. Voran die umflorten Fahnen der Vereine, denen Vaulont angehörte, ein Kiſſen mit ſeinen Orden und Ehrenzeichen, als Vertreter der Stadtverwal⸗ tung Bürgermeiſter Böttger, Beigeordneter Dr. Zeiler, die Stadträte Bauer, Kuhn, Groß, Perrey und Trautwein, Polizeidirektor Dr. Bader, Abordnungen von Feuerwehren und ihren Vereinen. Dahinter in unüberſehbarem Zuge die Wehrleute. Am Grabe das knappe Kommando, das Brandmeiſter Schmitt gibt:„Achtung“. Still ſtehen die Wehrleute, die Hand am Helm zum Gruß, wäh⸗ rend ſich der Sarg in die Tiefe ſenkt. Nach dem Gebet ſpricht Bürgermeiſter Böttger. Mit dem Stadtrat trauert die geſamte Bürgerſchaft um einen ihrer Beſten.„Unſer Branddirektor,“— bei der Kunde von ſeinem Tode krampfte ſich das Herz zuſammen, der Mann mit dem frohen, freien Blick, der ſo oft die Naturgewalten bezwungen hat, iſt nicht mehr. Vor faſt zehn Jahren wurde Brand⸗ direktor Vaulont an die Spitze der Berufsfeuerwehr berufen, er hat ſie neu organiſiert und ihr den Geiſt der Kameradſchaftlichkeit eingeimpft. Daneben iſt ihm das vorzügliche Zuſammenarbeiten mit der Frei⸗ willigen Feuerwehr zu danken. Ein Körper, eine ſchlagkräftige Truppe iſt erwachſen, ſie iſt ſein Ver⸗ dienſt. Und wenn heute Mannheims Bürger ruhig ſchlafen können, ſo danken ſie das in erſter Linie Branddirektor Vaulont. Als Zeichen der Dankbar⸗ keit Mannheims legte Bürgermeiſter Böttger einen Lorbeerkranz nieder. Stadtrat Perrey ſprach im Namen des Berufsvereins Höherer Kom⸗ munalbeamten der Familie das Beileid aus. Brandmeiſter Schmitt erinnerte an den mit warmem ſozialen Mitgefühl für die Untergebenen erfüllten Führer. Mit Brand⸗ direktor Vauloönt, der von der Pike auf diente, iſt einer der dienſtälteſten leitenden Feuerwehrbeamten Deutſchlands verſchteden, noch viele Jahre hätte er an der Spitze der Mannheimer Berufsfeuerwehr ſtehen können; trotz ſeines Leidens hat man ſeinen frühen Tod nicht geahnt. Bis in die letzten Stun⸗ den hat Branddirektor Vaulont ſeinen Dienſt ver⸗ ſehen, auch in dieſer Pflichterfüllung ein Vorbild. Mit einem herrlichen Kranz dankte die Berufsfeuer⸗ wehr ihrem toten Führer. Die Freiwillige Feuerwehr Mannheim, der Vau⸗ lont ſo vieles vermittelte, erinnerte durch Kommandant Schlimm an den unvergeßlichen Inſtrukteur und Lehrer. Die Fabrik⸗ und Bahnhofsfeuerwehren ſandten durch Kommandant Knebel, den Leiter der Fabrikfeuer⸗ wehr Zellſtoff⸗Waldhof, die letzten Grüße. Der Lei⸗ ter der Ludwigshafener Berufsfeuerwehr, Ingenieur To cf, ſchilderte das gute Zuſammenarbeiten der beiden benachbarten Wehren. Weitere Kränze legten nieder der Reichsverein Deutſcher Feuerwehr ⸗ Ingenieure, der Badiſche Landesfeuerwehrverband, der 9. Badiſche Kreisfeuer⸗ wehrverband und Kreiskommandant Agricola⸗ Ladenburg, die Freiwillige Feuerwehr Ludwigshafen durch ihren Kommandanten Klaus, die Freiwillige Feuerwehr Frankenthal durch ihren Leiter Flatter die Berufsfeuerwehr der.⸗G. Farben, der Bezirks⸗ feuerwehrverband Frankenthal⸗Grünſtadt, die Ver⸗ einigung der Kreisfeuerwehr⸗Inſpektoren Heſſens, Daimler-Benz Gaggenau und Mannheim, Waren⸗ haus Kander, der Krieger⸗- und Militärverein Sand⸗ hofen und der Veteranenverein Mannheim. Die Schützengilde des Veteranenvereins gab eine dreimalige Salve zu Ehren des Toten ab. Mit dem Trauermarſch von Beethoven, durch die Kapelle Mohr geſpielt, fand die Feierlichkeit, die von Vorträgen des Chors der Berufsfeuerwehr und der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr umrahmt war, ihren Abſchluß. Sie haben einen guten Mann begraben Schwerer Autozuſammenſtoß in der Oſtſtadt Ein verhängnisvoller Autounfall ereignete ſich geſtern abend gegen 10 Uhr an dem gefährlichen Kreuzungspunkt Otto⸗Beckſtraße und Hildaſtraße beim Telegraphenamt in der ehemaligen Lanzvilla. Plötzlich hörte man ein Krachen und Berſten. Der Schauplatz bot einen traurigen Anblick. Das eine Auto, eine neue Limouſine, die noch die rote Probe⸗ nummer trug, hatte ſich überſchlagen. Die Räder ragten in die Luft. Das andere Auto ſtand einige Meter nebenan. Seine durch ſtarkes Bremſen hervorgerufene Schlitterfahrt hatte am Rand⸗ ſtein geendigt. Die Limouſine von der Hildaſtraße hatte den Kreuzungspunkt überfahren, als zu gleicher Zeit der mit ſechs Perſonen beſetzte offene Wagen in Richtung Seckenheimerſtraße ebenfalls den dortigen Platz überquerte. Dabei wurde es am Hinterteil von der Limouſine mit voller Wucht er⸗ faßt und fortgeſchleudert. Lautes Wehgeſchrei, vermiſcht mit den Angſt⸗ und Schreckensſchreien der Paſſanten, ertönte. Der Führer der Limouſine mußte unter ſeinem mit Glasſcherben überdeckten Wagen her⸗ vorgezogn werden. Das Benzin der leerlau⸗ fenden Tanks miſchte ſich mit dem Blute des Schwerverletzten. Einige Meter entfernt lagen drei der Inſaſſen des offenen Autos. Sie waren aus ihrem Wagen herausgeſchleudert worden und ſchlugen hart an den Bäumen der Anlage auf. Flehend baten die Verletzten— zwei davon ſind ſchwer verletzt— um Hilfe und um Linderung ihrer Schmerzen. Niemand vermochte jedoch Samariter zu ſein. Ein Arzt fehlte. Nach ungefähr 10 Minuten war der Polizeiwagen des Notrufs an der Unfallſtelle. Unmittelbar folgte das Sanitätsauto. Schutzleute und Sanitäter walteten inmitten einer neugierigen Menge ihres Amtes. Aufdringliche Gaffer ſtanden um die Verletzten. Auch ſonſt be⸗ nahm ſich das Publikum wenig verantwortungs⸗ bewußt. Mit brennenden Zigarren und Zigaretten lief es in dem ausgelaufenen Benzin umher. Wie leicht hätte durch dieſen Leichtſinn noch mehr paſſieren können! Dem ſchwerverletzten Führer der Limou⸗ ſine wurde auf der Tragbahre noch die Per⸗ ſonalien abverlangt. Zeit hierzu wäre gewiß auch im Krankenhaus nach der erſten Hilfeleiſtung geweſen. Behauptungen „Ein Wort iſt leicht geſagt, doch ſchwer zurück⸗ zunehmen“, das ſollte man im Alltagskampfe he⸗ achten und viele, ja ſehr viele Unannehmlichkeiten wären vermieden. Wie ſchnell beleidigen wir doch in einer erregten Auseinanderſetzung unſere, Mitmenſchen, und wie Cern würden wir ein zu haſtig, unüberlegt ausgeſprochenes Wort zurück⸗ nehmen, wenn das ſo einfach wäre. Auch wenn wir durch öffentliche Erklärung die Ehre unſerer Nebenmenſchen wiederherſtellen, die Tatſache bleibt beſtehen daß ſie ſich durch ihre Nebenmenſchen be⸗ leidigen laſſen gußten. Zudem gibt es Ohren und Münder, die ein leichtfertiges Wort, mit„tödlicher Sicherheit“ auf⸗ nehmen und weitertragen, die in kurzer Zeit aus der Mücke einen Elefanten machen. An ein leicht⸗ fertiges Wort knüpft ſich oft ein endloſer Komplex von Unannehmlichkeiten. Wir ſollten nur dann reden, wenn wir voll und ganz für unſere Worte einſtehen können, wenn wir für jede Behauptung eine ſachliche Be⸗ gründung haben. Es gibt eine gewiſſe Gruppe von Menſchen, die vor jeder Behauptung oder Ausſage, die ſie geben, bis zu einer beſtimmten Zeit zählen, alſo ſich Zeit zum Ueberlegen nehmen. Ob wir uns in Zukunft auch Zeit zum Ueber⸗ legen nehmen? 3 Berückſichtigung der Amſatzſteuererhöhung bei den Voranmeldungen und Vorauszahlungen auf die Umſatzſtener für das II. Kalenderjahr 1930 Durch Artikel VII des Geſetzes zur Aenderung des Bierſteuergeſetzes iſt u. a. die Umſatzſteuer mit Wirkung vom 1. April d. Is. von 7,5 auf 8,5 v. T. erhöht worden. Dies iſt erſtmals bei den am 10. d. Mts. fälligen Voranmeldungen und Voraus⸗ zahlungen auf die Umſatzſteuer für das II. Kalender⸗ viertelfahr 1980 zu beachten, da bei den Umſätzen die⸗ ſes Vierteljahres erſtmals der Satz von 8,5 v. T. in Frage kommt. Bei der Berechnung der Vorauszahlung iſt jedoch zu berückſichtigen, daß dem höheren Satz von 8,5 v. T. neben dem Eigenverbrauch nur die Umſätze unterlie⸗ gen, bei denen ſowohl die Vereinnnahmung des Ent⸗ gelts als auch die Lieferung oder ſonſtige Leiſtung nach dem 31. März 1930 liegen. Alle übrigen Um⸗ ſätze, vor allem alſo die, bei denen die Lieferung oder ſonſtige Leiſtung ſchon vor dem 31. März 1930 aus⸗ geführt, das Entgelt aber erſt nach dieſem Tage ein⸗ gegangen iſt, unterliegen noch dem früheren Satz von 7,5 v. T. In der Voranmeldung ſind deshalb die Umſätze, bei denen ſowohl die Vereinnahmung des Entgelts als auch die Lieferung oder ſonſtige Leiſtung nach dem 31. März 1930 liegen, zuzüglich Eigenverbrauch, ge⸗ trennt von den übrigen, dem Satze von 7,5 v. T. un⸗ terliegenden Umſätzen anzugeben. Zu dieſem Zwecke iſt der amtliche Voranmeldungsdruck geändert wor⸗ den, und den Steuerpflichtigen wird empfohlen, zu ihren Voranmeldungen, zunächſt wenigſtens, den neuen geänderten Vordruck, der beim Finanzamt er⸗ hältlich iſt, zu verwenden. Wochenende Ein Fortſchritt, den man keinesfalls wieder miſſen möchte, iſt die Einführung des Samstagfrühſchluſſes in den Büros und in ſehr vielen Betrieben des Han⸗ dels und der Induſtrie. Dadurch iſt den Betriebs⸗ inhabern, den Leitern und den Arbeitnehmern die Möglichkeit gegeben, in den Genuß eines Wochen⸗ endes zu kommen, das ſie entweder zu Hauſe im Kreis ihrer Familie oder, wie es die Städter ſehr gerne tun, draußen in freier Natur, weit ab vom haſtenden und lärmenden Getriebe des Alltags zur Auffriſchung ihrer Arbeitskraft verbringen. Durch tarifliche Vereinbarungen über einen Samstagfrühſchluß hat das Wochenende eine rechtliche Grundlage erhalten. Nach Feſtſtellungen iſt bereits in 360 Tarifverträgen für Angeſtellte eine frit⸗ herer Geſchäftsſchluß am Samstag vereinbart In der Mehrzahl davon, nämlich 192, iſt 14 Uhr als Schlußzeit feſtgeſetzt; eine weitere erhebliche Zahl der Tarifverträge(119) vereinbart bereits 13 Uhr. Ein kleiner Reſt ſchließt in den Zeiten zwiſchen 12 und 15 Uhr. Die Vorteile eines allgemeinen Samstagfrüh⸗ ſchluſſes, die vor allem in der Hebung der Volks⸗ geſundͤheit, in geiſtiger Fortbildung der Arbeitnehmer und in einer allgemeinen Steigerung der Arbeits⸗ freudigkeit und der Arbeitskraft liegen, mürden die in Wirklichkeit kaum vorhandenen Nachteile bei weitem überwiegen. PD. * * Eine unverſtändliche Maßnahme. Bezug⸗ nehmend auf den Artikel unter obiger Ueberſchrift in der, Neuen Mannheimer Zeitung, bedauern, ſo ſchreibt uns die Intereſſen⸗Gemein⸗ ſchaft ſelbſtändiger Geſchäftsleute der Schwetzingerſtadt, auch wir die Einſchrän⸗ kung der Autobusfahrten nach Schwetzingen. Auch wir ſind mit der Zeitung der Meinung, daß die Verbindung lukrativer geſtaltet werden könnte, wenn den Vorſchlägen auf Vermehrung der Halte ſtellen in Neckarau und Rheinau Rechnung ge⸗ tragen würde. In letzterem Falle hätten dieſe Be⸗ wohner öftere Verbindung mit der Stadt. Ganz un⸗ verſtändlich äſt uns aber, ſo heißt es in dem Schreiben weiter, die Forderung auf Durchführung der Auto⸗ buslinie bis zum Paradeplatz. In dieſer Forderung zeigt ſich wieder ganz deutlich die Tendenz, die Ge⸗ ſchäfte in der Schwetzingerſtadt als nicht vorhanden hinzuſtellen. Wie in allen Vorſchlägen und Maßnahmen, die der Fremdenwerbung dienen, werden auch hier nur die Intereſſen des Zentrums der Stadt, alſo der City vertreten. * Debewa firmiert um. Eine kürzliche gerichtliche Entſcheidung hat dem Debewa⸗Konzern die Bezeich⸗ nung„Deutſches Beamten waren haus“ unterſagt. Das Mannheimer Warenhaus in der Kunſtſtraße will ſich nun die Anfangsbuchſtaben ſichern und hat in den letzten Tagen ein Plakat aus⸗ gehängt mit der Aufſchrift:„Deutſches⸗Beklei⸗ dungs ⸗ Warenhaus, G. m. b..“ Damit bleibt der abgekürzte Firmentitel— Debewa— erhalten. des SckNEIEIAZIWAS ——— e * J EC NN eee 1½ TO. LASTWAGEN- CH AS55815 A8 WRũk̃ BERLIN MIT ZWIIIINGSBE- REIFUNG AG WEEK BERLIN Dit CREDIT AK TIENCGESEUHScHAFT FUR fob. FAHRZEUGE FINANZ IERT IHREN ANK AUF BERLIN WESTHAFEEN EN run AILUE IW ECKE Seine ungewöhnſiche Stärke, seine Wirtscheftlichkeit, des vorzögliche Brems-System haben ihn zum idealen Schnelltransportmittel gemacht. Er leistet mehr als mon von ihm erwortet, 1. 3645. Ml. 3 775. 4. Seite. Nr. 314 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 11. Jult 1930 Mäßig warm im Schwarzwald Nachtkühle mit Wolkenzug, tagsüber Erwärmung und Aufhellung, ſiellenweiſe Gewitterregen Nachdem das erſte Juli⸗ Wochenende ſich durch eine außerordentliche Hitzeentwicklung ausgezeichnet hatte, in deren Gefolge am Samstag und vor allem am Sonntag in weiten Gebieten des ſüdlichen Ba⸗ dens, im Hegau, im Bodenſeegebiet und in der Nord⸗, Nordoſt⸗ und Zentralſchweiz ſchwere Gewitterbil⸗ dungen mit heftigem ſtundenlangem Sturm und Regen, die viel Schaden ſchufen, eintraten, ſcheint das weite Juli⸗ Wochenende im Zeichen kühlerer Witterung zu ſtehen. Die Zufuhr maritimer Luft hat die Wolkenbildung begünſtigt und gleichzeitig in Verbindung mit der Nachtkühle auch im Schwarzwald zur Schaffung einer mehr oder minder dichten Wolkendecke geführt, die aber hoch zieht. Mit der ſteigenden Tageswärme haben aber regel⸗ mäßig weitverbreitete Aufhellungen ſtattgefunden, ſo⸗ daß vielfach die Tagesſtunden heiter waren. Der Grundcharakter blieb wechſelnd bewölkt, da gegen Abend mit der Abkühlung die Wolkenbildung ſich in der Regel wieder verſtärkte. Zu Niederſchlä⸗ gen von Belang kam es erſt am Donnerstag nach⸗ mittag ſtrichweiſe, als gewitterhafte Bildungen auf⸗ traten. Von längerer Dauer waren aber dieſe Re⸗ genfälle auch nicht, doch waren dieſe Niederſchläge für die Kulturen nicht unangebracht. Die Temperaturen ſind weſentlich nie d⸗ riger als in der Vorwoche, aber nicht ſo ſtark ab⸗ gekühlt, daß ſie unangenehm empfunden würden. Die tägliche Auflockerung der nächtlich gebildeten Wolken⸗ ſchicht bringt auch jeweils eine ſo kräftige Tagesein⸗ ſtrahlung, daß die Durchſchnittstemperaturen ſehr angenehm ſind. Abend⸗, Nacht⸗ und Morgenkühle, die etwa ſtärker in Erſcheinung treten könnten, wer⸗ den dadurch ausgeglichen, ſodaß für Wan de⸗ rungen das denkbar angenehmſte Wetter herrſcht. Der Luftdruck iſt unverändert hoch geblieben, von kleinen Schwankungen abgeſehen. Die weſent⸗ liche Windrichtung kommt aus Weſt bis Nordweſt. Eine Verſchlechterung des Wetters dürfte nicht be⸗ vorſtehen, vielmehr auf das Wochenende das unter⸗ ſchiedlich bewölkte, mäßig warme Wetter andauern. — Oe ** * Zimmerbrand durch Rauchen im Bett. Im Hauſe L. 13, 21 entſtand um Mitternacht vermutlich durch Rauchen im Bett ein Zimmerbrand. Das Bett iſt verbrannt, Fußboden und Teppich ſind angebrannt. Der Schaden beträgt etwa 400 RM. Beim Eintreffen des Löſchzuges der Berufsfeuer⸗ wehr war die Gefahr durch Schutzleute und andere Perſonen beſeitigt. *Der Stoffbehang im Gerichsſaal. Im Verhand⸗ lungsſaale der Großen Strafkammer(Schwur⸗ gerichtsſaal) war durch beinahe 20 Jahre an der Decke ein Stoffbehang angebracht, durch den eine beſſere Akuſtik erreicht werden ſollte. Auf Veranlaſſung des neuen Gerichtspräſidenten wurde dieſe Leinwand entfernt, ſo daß der Saal in ſeiner archttektoniſchen Schönheit wieder voll zur Geltung kommt. Von verſchiedenen Seiten wird dieſe Maß⸗ nahme als ein Mangel bezeichnet; denn die Akuſttk ſoll darunter wirklich etwas leiden. Jilm⸗NRundſchau Roxy: Das Mädel mit der Peitſche“ Im gewöhnlichen Leben pflegt eine Miſchung von Am⸗ monkak, Kukirol und ähnlichen Ingredienzlen nicht als Cocktail bezeichnet zu werden, aber bei dieſer herrlichen Komödie pfeift man auf Logik und läßt ſich widerſtandslos hineinreißen in den tollen Strudel der Geſchehniſſe. Hinter dem beinahe angſteinflößenden Titel verbirgt ſich ein ganz reizender, unterhaltender Film, deſſen ausgezeichnete Dar⸗ ſtellung in erſter Linie zu dem Erfolg beiträgt. Die Hand⸗ lung iſt an ſich zwar anſpruchslos, der Regiſſeur Carl Lamae legt aber ein hölliſches Tempo los, ſodaß keine Längen entſtehen und die Lachmuskeln der Beſchauer anderthalb Stunden nicht in Ruhelage kommen. Anny Ondra iſt als ſchüchterne und züchtige Jung⸗ frau nicht wieder zu erkennen, findet ſich aber raſch in der mondänen Welt zurecht, vor der ſie ihre treuſittlichen Die von der Regierung neuerdings geplante Kopfſteuer beſtand bereits in der kurfürſtlichen Zeit. Unter der Regierungszeit Carl Theodors waren alle Einwohner Mannheims, die mit dem Hofe und dem Staatsdienſt in Beziehung ſtanden, von Gemeinde⸗ abgaben, mit Ausnahme für Straßenſäuberung, be⸗ freit. Im Jahre 1702 ergab es ſich, daß die Zahl der Familien, die eine gemeindelaſtenfreie Stellung ein⸗ nahmen, nahezu die Hälfte der Einwohner betrug, ſo daß man die Ungleichheit der Belaſtung auszu⸗ gleichen verſuchte. Mit der Einführung des Steuer⸗ geſetzes vom 9. Januar 1758 legte man jeder Familie, mit Ausnahme der im Dienſte ſtehenden Militärs und der ganz armen Bevölkerung, eine Kopfſteuer auf. Dieſe Kopfſteuer wurde nach der Rangordnung der damaligen Geſellſchaft erhoben und iſt charak⸗ teriſtiſch: In erſter Linie ſtanden die Miniſtet, Regierungs⸗ und ſonſtige Räte. Sie zahlten pro Kopf 5 Taler. Ihnen gleich ſtanden die höheren Hofbeamten, Kam⸗ merherren und Truchſeſſe. Die Stallmeiſter, Ober⸗ reiter, Edelknabenhofmeiſter, Hofmediei und Leib⸗ chirurgen zahlten 4 Taler. Hiernach kamen die mit 3 Taler gewerteten: Die Doktoren, Sekretäre, die Advokaten und Prokuratoren, die Stadtdirektoren, Eltern bewahren möchten. Werner Fütterer, ein charmanter Liebhaber, dem die Braut erſt ſchmackhaft ge⸗ macht werden muß. Siegfried Arno iſt natürlich der Mann, der alles zurechtſchiebt, der, trotzdem er ſich immer in der Klemme befindet, allen Lebenslagen gewachſen iſt. Ob er als fünftes Rad am Wagen, als Renommiergraf einer Bar oder als Bühnentänzer auftritt— ſein Erſcheinen ruft ſtets ſchallende Heiterkeit hervor. Eine Tatſache, die beſonders feſtgeſtellt werden muß, da ſie den Genuß eines ſtummen Films weſentlich erhöht: man hört im Roxy⸗Theater zu ſedem ſtummen Film eine ausgezeichnete Orcheſtermuſik. „Troika“ in der Alhambra Ein mittelmäßiger Film gedreht von einem talent⸗ vollen Regiſſeur. Ruſſenfilme laufen in Deutſchland ſehr viele und die ſpaniſche Schraube der gewollten Sentimen⸗ talität wird darin ſchon dermaßen angewendet, daß einem die Sache langſam auf die Nerven geht. Der brave Kut⸗ ſcher wird von der dämoniſchen Lebedame verführt, er rennt ihr nach, läßt Frau und Kind im Stich, aber die Hetäre will nichts mehr von ihm wiſſen. Vergebens hat er ſich den Bart ſtutzen laſſen, er bedeutete für ſie nur ein kleines Abenteuer— ausgerechnet in der Heiligen Nacht— und wie er reumütig zurückkehrt, findet er das Kind tot, denn es iſt im Hemdoͤchen dem Vater nachgelaufen und dabei erfroren. Worauf die Kutſchersfrau in das Kloſter geht, der Kutſcher aber die Verführerin wieder findet und ſie in den naſſen Tod fährt. Geſchrieben 1930. Dieſe Geſchichte von erſchlagender Banalität wird mit einer Sorgfalt aufgetiſcht, die beſtechend wäre, wenn ſie nicht vollkommen nutzlos verſchwendet würde. Der Regiſſeur Strichewſky iſt ein Mann von Begabung, beſonders im Bildͤhaften und in der Milteuſchilderung— er wiederholt ſich nur zu oft, macht jeden Witz mindeſtens dreimal. Geſpielt wurde gut. Vor allem Michael Tſchechoff, ergreifend in der Rolle eines armen Dorfnarren und Helen Steels, ein junges, friſches Geſicht, von erfreu⸗ lichem Talent, ſchlichter Zurückhaltung. Schlettow gab ſein Troikakutſcher ſo gut, als es ihm die Rolle geſtattete. Dafür glänzt Olga Tſchechowa als Vamp in einer Ge⸗ zwungenheit, wie man ſie ſelten geſehen hat. Sie wurde in allen Lebenslagen präſentiert, nur nicht als Schau⸗ ſptelerin. Ein Lob verdient die Muſik von Leo Se⸗ linſky. Und nicht zu vergeſſen das Akuſtiſche, das auf Lignoſe⸗Breuſing ausgezeichnet klang. Auch Toporkoffs Photographie und Rotmils Bauten waren gut. Aber die ganze Anſtrengung zerſchellt am Manuſkript. ni. „Wer wird denn weinen. in der Schauburg Das luſtigſte und das übermütigſte Programm mit der Dina Gral la, Paul Morgan und Paul Hörbiger. Dieſe drei muß man geſehen haben. Die kleinen frechen Mädel, die vor nichts zurückſchrecken, ſind Dina Grallas Spezialität. Der Regiſſeur erfindet immer neue Nuancen für ſie, die ebenſo originell wie luſtig ſind. Wirklich, eines der beſten Tonfilm⸗Luſtſpiele, die wir haben. Hl. Voranſtaltungen Die Klavierſchule Adolf Schmitt wird am Dienstag im großen Saale der Harmonie ihren 49. öffentlichen Vortragsabend halten. Außer einigen kleinen Stücken ent⸗ hält das Programm Kompoſttionen von Beethoven, Mo⸗ zart, Rubinſtein, Raff, Schmitt, Rachmaninoff, Leſchetizky. (Siehe Anzeige.) Kopffteuer in Mannheim die Ordensſchatzmeiſter, Herolde, Proviantmeiſter, Küchenmeiſter, Mundköche, Zuckerbäcker, Inſtrumen⸗ tal⸗ und Hofmuſiei, Tänzer und Figuranten, Hof⸗ maler und Hofapotheker. Zwei Taler zahlten die Regtiſtratoren, Notare, Hofvergolder, Hofbildhauer, Hoftapezierer, Ball⸗ meiſter, Saalmeiſter, Proviantmeiſter, Tanzmeiſter, Fechtmeiſter, Büchſenſpanner, Pauker und Trom⸗ peter. Einen Taler zahlten die Hofſchreiner und Schloſſer, der Schloßportier, der Calikant, Jäger und Forſtknechte. Die Kanzliſten und Hofbedienten mußten einen Gulden zahlen. Die übrigen Unter⸗ tanen waren in ſechs Klaſſen eingeteilt von 600 fl. und mehr bis 100 fl. und darunter. Die oberſte Klaſſe zahlte eine Kopfſteuer von 2 fl. 30 kr., die von 100 fl. und darunter 35 kr. Die Menoniten, Freimaurer und Juden mußten nach Maßgabe ihres Nahrungs⸗, Vermögens⸗ und Schätzungskapitals 2 fl. 36 kr., 2 fl. 9 kr. oder 1 fl. 43 kr. zahlen. Aus dieſen Steuergeſetzen erſieht man die Ein⸗ teilung und Abſtufung der damaligen Geſellſchaft und erkennt ihre Steuerfähigkeit. Danach hatte die geſellſchaftlich bevorzugte Klaſſe die höheren Laſten der Kopfſteuer zu tragen, während man die Bürger⸗ ſchaft zu entlaſten bemüht war. 11 10. Kommunale Chronik Der Speyerer Voranſchlag * Speyer, 10. Juli. Der vom Stadtrat geneh⸗ migte Hauptvoranſchlag 1930/31 ſieht in Einnahmen 4154000 RM., an Ausgaben 4492 000 RM., ſomit eine Geſamtmehrausgabe von 338 000 RM. vor. Der Fehlbetrag ſoll durch Anleihemittel, Erhöhung verſchiedener Gebühren und durch Ausnützung be⸗ ſtehender Fonds gedeckt werden. Die Geſamtein⸗ nahmen aus Steuern und Abgaben betragen 973 000 Reichsmark. Der Beitrag der ſtädtiſchen Werke wird auf 139 000 RM. errechnet. Der Beitrag zum ſtädtiſchen Fürſorgeverband für 1930/1 iſt mit 520 000 RM. angeſetzt. 5* gg Nußloch, 10. Juli. In Auswirkung eines bei der letzten Bürgerausſchußſitzung geſtellten An⸗ trages hat der Gemeinderat die Stundenlöhne der Gemeindearbeiter mit Wirkung vom 1. Juli 1930 ab von 40 auf 50 Pfennig erhöht. Die Arbeiter müſ⸗ ſen aber von dieſem Zeitpunkt ab die Anteile der Soztallaſten, die bisher von der Gemeinde allein be⸗ zahlt wurden, nach den geſetzlichen Beſtimmungen übernehmen. Zur Abdeckung der Unkoſten, die durch Erweiterung der Waſſerleitung im Jahre 192728 entſtanden ſind, hat die Gemeinde bei der Badiſchen Verſicherungsanſtalt für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte ein Darlehen von 15 000, aufgenommen; die Tilgung dieſer Schuld wird ſo regelt, daß jährlich 1500 Mark abbezahlt werden. eiter wurde die Anſchaffung von Schulbänken zur Ausſtattung eines weiteren Schulzimmers zum Angebot Liner Weinheimer Firma, beſchloſſen. Der Antrag, Nußloch in einen amtlichen Führer für Heidelberg und Umgebung aufzunehmen, findet Zu⸗ ſtimmung. L. Eberbach, 9. Juli. Der Gemeinderat beſchloß die Erneuerung des Anſtriches des Eiſenwerkes der Neckarbrücke. Das Geſuch der Deutſchen Hygiene⸗ Ausſtellung um koſtenloſe Ueberlaſſung der Turn⸗ halle für eine Ausſtellung Ende Juli wird be⸗ willigt.— Mit der vom Verkehrsverein geplanten Lotterie anläßlich des Kuckucksmarktes erklärt ſich der Gemeindert einverſtanden.— Nach dem neuen Verteilungsſchlüſſel hat die Stadt⸗ gemeinde aus den zu erwartenden Reichsüberwei⸗ ſungen aus der Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer einen Ausfall von 16 000/ zu ge⸗ wärtigen, der die Wirtſchaftslage erheblich ungün⸗ ſtiger geſtaltet.— Die Einſprache des Gewerbe⸗ vereins gegen die Erhöhung des Schulgeldes für die Gewerbeſchule muß zurückgewieſen werden. Die Fürſorge für die ausgeſteuerten Arbeitsloſen ſoll weitergeführt werden. Durch För⸗ derung des Waldwegbaues will man wenigſtens den Arbeitsloſen mit Familie Beſchäftigung geben. Sängerkommers beim„Badener Heimattag“ Die Karlsruher Männergeſangvereine„Lieder⸗ kranz“ und„Concordia“ haben für Sonntag, den 13. Juli, abends 20.30 Uhr, die ihnen befreundeten Geſangvereine, die zum„Badener Heimattag“ er⸗ ſchienen ſind, zu einem Sängerkommers ein⸗ geladen. Das Feſtbankett, an dem insbeſondere auch zwei amerikaniſche Geſangvereine und die Saar⸗ ſänger teilnehmen, findet im kleinen Feſthallenſaal ſtatt. Als Mitwirkende wurden außer den beiden Geſangvereinen„Concordia“ und„Liederkranz“ das Hausorcheſter des Geſangvereins„Liederkranz“ ge⸗ wonnen; ferner einige Mitglieder der beiden Ver⸗ eine, die ſich als Soliſten betätigen und ſchließlich Hofſchauſpieler a. D. Adolf Heinrich, genannt der Bellemer Heiner. Das reichhaltige Pro⸗ gramm, das in der Hauptſache Lieder zeitgenöffiſcher Tondichter aufweiſt, wird durch eine Begrüßungs⸗ anſprache von Direktor Vollmer, 1. Präſident des Männergeſangvereines„Liederkranz“, eingeleitet. Wenn auch der Sängerkommers im Rahmen des „Badener Heimattages“ an ſich eine interne Ver⸗ auſtaltung iſt, ſo darf es doch als erfreulich bezeich⸗ net werden, daß das Welttreffen der Badener auch Anlaß gibt, Sängerfreundſchaften anzuknüpfen, die in dieſer erhebenden Weiſe vermittelt, ohne Zweifel von dauerndem Nutzen ſein werden. — Tagungen Deutſcher Werkmeiſter⸗Verband Der nächſtjährige Verbandstag in Mannheim In den letzten Tagen des Junt hielt der Deutſche Werkmeiſter⸗Verband Sitz Düſſeldorf, die größte und beſte Berufsorganiſatiot der Werkmeiſter, ſeinen 29. Verbandstag ir Breslau ab mit dem eine Kungebung der ſlcheſiſchen Werkmeiſter verbunden und die von über 6000 Werkmeiſtern beſucht war. Kaum wurde je⸗ mals ein Verbandstag im Zeichen größter wirtſchaftlicher Not abgehalten, als gerade dieſer. Die auf dieſem Ver⸗ bandstag gefaßten Beſlüſſe legen Zeugnis ab, daß man ge⸗ willt iſt, nicht nur mit Worten, ſondern auch mit der Tat der wirtſchaftlichen Notlage gegenzuſteuern. Bei der Eröffnung konnte der Verbandsvorſitzende Buſchmann⸗Düſſeldorf Vertreter aller in Frage kom⸗ menden ſtaatlichen und kommunalen Körperſchaften be⸗ grüßen. Dem von ihm erſtatteten Geſchäfts bericht war zu entnehmen, daß alle Einrichtungen, wie Kranken⸗ kaſſe, Sterbekaſſe und Brandverſicherung ſich glänzend ent⸗ wickelt haben. Konnte doch ſeit dem letzten Verbandstag in Köln 1928 an Leiſtungen des Verbandes die ſtolze Summe von 11,5 Mill./ zur Verteilung gebracht werden, wovon allein 2 Millionen für Stellenloſe und 1,35 Millionen für invalide Werkmeiſter ausgegeben wurden. Der Verbandstag nahm ferner ein ſoztales Programm an, das richtunggebend ſein wird für die nächſten Jihre und baute, weil die ſtaatlichen Verſicherungseinrichtungen bei weitem nicht ausreichend ſind, ſeine eigenen Selbſthilfe⸗ Einrichtungen ganz bedeutend aus. Auch eine Neueintei⸗ lung des Verbandes nach Landesarbeitsämtern wurde be⸗ ſchloſſen, durch die der Verbandsapparat vereinfacht und ſchlagfertiger ſein wird. Ein Re erat des Verbandsvor⸗ ſitzenden Buſchmann über die Bedeutung der Arbeitskraft und den Wert des Berufsſtandes der Werkmeiſter für Deutſchlands Wirbſchaſtsaufſtieg bildete den Höhepunkt der Tagung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein Pegel 8, 7 9 10. 11 Neckar⸗Wegel 7. 9. 10 11. Vaſel 137 1 50 3 75 T 80 Schuſteringel 2,00.071.971.8818] MNannbeim.70 8,213.893.59 Fehl.13.02.063,00 2 87 Jaaſtfeld 0,519,540, 0,58 Maxau.00.844.984.8447 Slochingen 0,2.569,20.10 Nanndein 382 5. 6 85 815,09 Heilbronn 1,121.20 1, 191,18 Kaub 5.42.912,86½2.85 Köln.172,18 2,011.98 200 Waſſerwärme des Rheins 20˙C Schluß des redaktionellen Teils PIXAVON als Shampoon Beutel 30 8 Das A der Reiſe Ein Alphabet der Dinge, an die man denken muß Von Herbert Steinmann Aus weiſe ſoll man immer bei ſich haben. Allzu romantiſche Abenteuer wird man wohl kaum auf Reiſen erleben, aber immerhin kann man in Situa⸗ tionen geraten, in denen es notwendig wird, ſich zu legitimieren. Die Poſt verlangt Ausweis mit Licht⸗ bild. Sonſt gibt es ärgerliche Schwierigkeiten, bis du beiſpielsweiſe das Geld erhältſt, das man dir tele⸗ graphiſch anwies. ö Bekanntſchaften ſoll man nie zu eng knüpfen. Erzähle den Leuten nicht deine Lebens⸗ geſchichte. Verabrede keine Zuſammenkünfte, die da⸗ zu dienen ſollen, die Bekanntſchaft nach den Ferien fortzuſetzen. Im grauen Alltag ſehen die Menſchen und Dinge ganz anders aus als in der goldenen Ferienzeit. Damen bürfen auf Reiſen jede nur mögliche Rückſicht verlangen. Aber trotzdem müſſen ſie ſich damit abfinden, daß in Rauche rabteilen geraucht wird. Es gibt immer noch Damen⸗ und Nichtraucher⸗ abteile. Eile mit Weile! Das iſt der beſte Reiſeſpruch. Reiſen mit Gewinn heißt„nicht raſen“. Das gilt auch für die Reiſenden, die mit eigenen P8. fahren. Der Reiſende im Automobil ſoll kein Kilometer⸗ freſſer ſein. 5 Fahrkarten löfe man ſchon einige Tage vor⸗ her. Dann kann man ohne Haſt abreiſen und kommt ſelten in die Verlegenheit, den Zug zu verſäumen. Gepäck nehme man ſo wenig mit, wie möglich, am wenigſten, wenn man wandert. Wer viel hat, muß auf viel aufpaſſen. Die Zahl der mitzunehmen⸗ den Kleider bezw. Anzüge und der Wäſcheſtücke be⸗ rechnet ſich leicht nach der Dauer der Erholungszeit und der Art des Ortes. Geld iſt leider das allerwichtigſte für den Reiſen⸗ den. Es ſpart viel Aerger, wenn man bei der Be⸗ rechnung des Etats nicht zu knapp verfährt. Man erkundige ſich eingehend über die Preiſe im Urlaubs⸗ ort und vergeſſe nie einen Aufſchlag unter der Rubrik „Unvorhergeſehenes“ aufzuſtellen. Humor iſt faſt noch wichtiger als Geld. Wer glaubt, daß er trotz aller Vorſichtsmaßregeln von allerlei Nadelſtichen verſchont bleiben wird, irrt ſich leider. Solchen Aerger lache man ſich weg. Man verreiſt ja nicht um„Anſtoß“ zu nehmen. Selbſt in eingeregneten oder überfüllten Sttuationen iſt oft etwas Komiſches zu finden. Jod, Magentropfen, Verbandswatte, Gaze und was ſonſt noch zu einer Reiſeapotheke gehört, darf nicht vergeſſen werden. Es iſt ſehr ſchön, wenn man dieſe Dinge nicht braucht. Aber du kannſt ſicher ſein, daß du in die Verlegenheit kommſt, dich behandeln laſſen zu müſſen, wenn im Umkreis von etlichen Kilometern dieſe Dinge mal nicht zu haben ſind. Vorſicht iſt die Mutter der Reiſeapotheke. Kitſch ſind alle jene Reiſeandenken, die ſüße Poſtkartenbilder in unmöglichen Umrahmungen, Rettungsringen, nachgemachten Blumen und andern Geſchmackloſigkeiten zeigen. 35 Landkarten leſen können iſt für den Wan⸗ derer Pflicht. Wer es nicht kann, laſſe ſich vor dem Abmarſch von einem Kundigen darin gründlich un⸗ terweiſen. Es iſt kein ungemiſchtes Vergnügen, wenn man in einer unbekannten Gegend bis an die Knie im Moraſt ſteckt, weil man ihn nach der Land⸗ karte für eine grüne Wieſe gehalten hat. Im übri⸗ gen: Die beſte Karte iſt die billigſtel Mantel nicht vergeſſen! Es regnet immer ge⸗ rade dann, wenn du denkſt:„Ach heute will ich den Mantel nicht ſchleppen, die Sonne ſcheint fa ſo ſchön!“ Nahrungsmittel mitzunehmen iſt ſchon für die meiſten Reiſenden aus finanziellen Gründen notwendig. Aber bitte keine„Rieſenfutterkörbe“, die das Entſetzen der Abteilgenoſſen bilden. Sei diskret mit deinem Imbiß und beachte, daß der Abteilboden kein Papierkorb iſt. Leere Flaſchen wirft man am zweckmäßigſten nicht aus dem Fenſter. Oberkellner, Zimmermädchen, Portiers, Schaffner und andere hilfsbereite Perſonen ſind Menſchen! Sie müſſen ſehr hart arbeiten, damit wir unſere Ferien genießen können. Pläne machen iſt ſehr ſchön, aber man ſoll ſich nicht zu eng an jeden Programmpunkt halten. Poſt nachſenden laſſen, ſoweit man Wert darauf legt! An jedem Poſtſchalter gibt es entſprechende Formulare. QAuellwaſſer ſprudelt oft lieblich und kühl. Trinkt nicht im erhitzten Zuſtande kaltes Waſſer, das dazu noch Bazillen enthalten kann. Kalter Tee, in einer Flaſche mitgenommen, hilft dieſe Ver⸗ ſuchung meiden. Reiſelatein darf nur der erzählen, der ein gutes Gedächtnis hat und auch dann nur, wenn er ſicher iſt, daß nicht am Nebentiſche jemand ſitzt, der dabei war. Am beſten bleibt man bei der Wahrheit oder— man ſchweigt ſich geheimnisvoll lächelnd aus. Sorgen daheim laſſen! Schalte den Alltag aus! Früh genug noch mußt du wieder hinein! Schmuggeln gilt bei Reiſen nach dem Aus⸗ land ſeltſamerweiſe als eine Art erlaubter Sport. Verlaſſe dich nicht darauf, daß die Zöllner nichts ſehen wollen. Es kann ein bitterböſer Ernſt aus dem Spiel werden. i g Tagebuch ſchreiben beſteht nicht darin, daß man nur nottert, wie das Eſſen war und was mon an Sehens würdigkeiten„erledigt“ hat. Schreibe dazu, was du denkſt und fühlſt und ſchreibe ſo wie du ſprichſt. A 5 Urteile nicht nur nach dem, was Andere über die Landſchaften, Kunſtwerke, hiſtoriſchen Orte, Samm⸗ lungen und Sehenswürdigkeiten der Stätten geſagt und geſchrieben haben. Oeffne Augen und Ohren und bilde dir ſelbſt ein Urteil. Vorſicht vor Gaunern, Dieben und Hochſtap⸗ lern! Die Herren und Damen dieſer Zunft ſehen in der Reiſezeit eine beſonders gute Konjunktur. Augen auf, Taſchen zul Sei mißtrauiſch gegen Leute, die ſich allzu auffallend an dich herandrängen. Sei norſichtig beim Geſpräch. Verrate deine Verhältniſſe nicht. Halte deine Sachen und vor allem dein Zim⸗ mer immer verſchloſſen und übergib Schmuckſachen und Geld— ſoweit du ſie nicht gerade brauchſt— gegen Quittung im Hotel in Verwahrung. Wohnung nicht unbeaufſichtigt laſſen! Schlüf⸗ ſel nur an wirklich erprobte Vertrauensperſonen geben. Gas⸗ und Waſſerhähne zudrehen. Portier benachrichtigen. Wegen der Wohnungsverſicherung kann man außerdem noch Polizeidienſtſtellen be⸗ fragen, die meiſt gern mit entſprechenden Ratſchlägen dienen. Kmal muß darauf aufmerkſam gemacht werden, daß bei Wanderungen und Ausflügen die Natur ge⸗ ſchont werden ſoll. Werdet nicht zu Naturplünderern. Auch andere wollen ſich noch an ihrer Schönheit er⸗ freuen. Zimmer beſtelle man ſchon vorher. Aber erſt nach dem Preis erkundigen. Auch tut man— bei Penſionen— gut, ſich über alle anderen Bedingungen zu informieren. Das ſpart viel Aerger. Schiebungen in Olympia Wir haben es im Sport herrlich weit gebracht. Aber wir ſollen uns nicht überheben. Es war alles ſchon dageweſen und manches ſchöner, glänzender. Auch der Sportfreund, der ganz in der Gegenwart und ihren Kämpfen lebt, wird mit Vergnügen leſen, was der Münſterſche Profeſſor Roſemann über den Sport bei den alten Griechen ſchreibt. Roſemaun iſt nämlich nicht bloß Hiſtoriker. Er verſteht auch vom Sport ſehr viel, und noch nie ſind griechiſche Vaſenbilder mit ſportlichen Darſtellungen ſo ſport⸗ gerecht gedeutet worden wie von Roſemann im letzten Heft von Velhagen und Klaſings Monats⸗ heften. U. a. erzählt er, daß auch die Griechen einen olympiſchen Eid vor Beginn der Spiele ablegten, ſo wie wir es nach ihrem Vorbilde tun. Aber dieſer Eid ſchützte nicht immer vor Beſtechlichkeit, vor Schiebung, und allein die Fälle, die herauskamen, brachten an Strafgeldern ſoviel ein, daß man dem beleidigten Zeus nach und nach 16 Statuen davon ſetzen konnte. eee Nachrichten aus Baden 3 Freitag, den 11. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 314 Auguſt im Glück So'n Schiffer oder gar Kapitän in blauer Mütze und blauer Joppe, der ſieht doch nach was aus, nicht? Das blieb auch dem guten Auguſt nicht ver⸗ ſchloſſen, der nur zu oft die für ihn betrübliche Er⸗ fahrung machen mußte, daß ſo ein blauer Junge von der lieben Mädchenſchaft ohne Zaudern bevor⸗ zugt wurde. Alſo legte Auguſt ein halbes Jahr lang Pfennig auf Pfennig, bis die 48 Reichsmark bei⸗ einander waren, die ſo eine blaue Joppe koſtet War er nun auch nicht Schiffer, geſchweige denn Kapitän, ſo wollte er den Waſferratten im äußeren Glanz doch nichts nachgeben. Vierzehn Tage lang ſtolzierte Auguſt in der blauen Joppe durch Ruhrorts Straßen und manches Mädchenauge in der Altſtadt ſah ihm wohgefällig nach. In der Nacht des vierzehnten Tages aber wurde ihm, während er ſich eben um die Gunſt einer Schönen bemühte, die blaue Joppe geklaut. Auguſt war verzweifelt. Er machte noch raſch die Anzeige und ſank in die frühere Be⸗ deutungsloſigkeit zurück. Hein, der lange Klauhein, freute ſich der blauen Joppe nur im Geheimen. Er trug ſie wohl eine Woche lang in Duisburg ſpazieren, aber vorſorglich hatte er ſtets eine Windjacke darüber gezogen, die von der blauen Joppe nichts ſehen ließ. Am Wochenende aber ſtellte Hein die Ueberlegung an, daß es eigentlich Frevel wäre, länger dem ſtillen Vergnügen an der Joppe zu fröhnen und darüber Heidelberger Schloßbeleuchtungen * Heidelberg, 11. Juli. Die letzten großen Schloß⸗ beleuchtungen dieſes Sommers werden am 20. Juli und 11. Auguſt ſtattfinden. Beides ſind vollſtändige Beleuchtungen des Schloſſes, der Brücke und dem wie üblich nachfolgenden Feuerwerk. Landestagung des Bundes der Kinderreichen * Heidelberg, 10. Juli. Am 12. und 13. Juli hält die Organiſation der Kinderreichen in Baden in Heidelberg ihre Landestagung ab. Am Sams⸗ tag abend ſpricht in einer großen Kundgebung in der Stadthalle Reichsbundespräſident Konrad aus Berlin über die Ziele des Bundes der Kinder⸗ reichen. Sonntag morgen 9 Uhr beginnen die Ver⸗ handlungen über Bundesangelegenheiten, zu denen ſich aus ganz Baden die Kinderreichen ſehr zahlreich angemeldet haben. Ein zweiter Selbſtmord . Walldorf, 10. Juli. Nachdem ſich erſt anfangs dieſer Woche die Frau des Landwirts Leopold Mayer 2 in geiſtiger Umnachtung auf ihrem Speicher erhängt hat, iſt nun heute morgen der Mitte der ſiebziger Jahre ſtehende Nikolaus Bruckner auf die gleiche Weiſe aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Nachdem er am Vortag ſchon Verſuche zum Erhängen gemacht hatte, wurde er von ſeinen Angehörigen die ganze Nacht bewacht. Schließlich gelang es ihm doch, in einem unbewachten Augenblick die bedauernswerte Tat an einer Hühnerleiter auszuführen. Als man ihn ver⸗ mißte, war eine Rettung ſchon zu ſpät. Bruckner war ein fleißiger, ſtiller Mann, der in den letzten Jahren zunehmend an Gehör und Augen litt. Dazu kam noch, daß er dem Schwermut immer mehr zu⸗ neigte. Damit iſt auf dem hieſigen Friedhof der wohl einzige Fall zu verzeichnen, daß zwei Per⸗ ſonen, die ſich durch die gleiche Todesart das Leben genommen haben, nebeneinander ihre Ruhe finden. Totſchlagsverſuch am eigenen Vater * Freiburg, 10. Juli. Nach vorausgegangenen Familienſtreitigkeiten verſetzte geſtern abend ein 21 Jahre alter Kaufmann ſeinem Vater in einer Wirtſchaft in der Klaraſtraße hier mit einem Metz ⸗ germeſſer einen Stich in den Oberſchenkel und einen in die Bruſt. Der lebensgefährlich Verletzte wurde in die Klinik verbracht, der Täter wurde feſt⸗ genommen. Kind legt Feuer an * Sentenhart(Amt Meßkirch), 10. Juli. Durch ein mit Streichhölzern ſpielendes Kind ent⸗ ſtand geſtern abend in dem Nebenwohnhaus des Gaſthauſes zum Adler ein Brand, dem das Ge⸗ bäude ſamt angebauter Scheune zum Opfer fiel. Der Schaden wird auf etwa 20 000 4 geſchätzt. * * Karlsruhe, 10. Juli. Großherzogin Hilda weilte aus Anlaß des Geburtstages des verſtorbenen Großherzogs am Mittwoch nachmittag in der Grab⸗ kapelle im Wildpark. In der Grabkapelle waren von zahlreichen Privatperſonen Blumen abgegeben worden, die am Sarkophag des verſtorbenen Groß⸗ herzogs niedergelegt wurden. Großherzogin Hilda ſtattete gelegentlich ihrer Anweſenheit in Karlsruhe auch dem erkrankten Prälaten Schmitthenner einen Beſuch ab. Sie kehrte im Laufe des Tages wieder nach Schloß Zwingenberg zurück.— Dienstag nachmittag ereignete ſich an einem der Baggerſeen bei Daxlanden ein aufregender Vorfall. Ein verheirateter Blechner aus Daxlanden, der, ob⸗ wohl des Schwimmens nicht recht kundig, trotzdem ein Stück weit in den See hinausgeſchwommen war, ging plötzlich an einer etwa 3 Meter tiefen Stelle unter. Auf die Hilferufe ſeiner Frau, die den Vorgang vom Ufer aus beobachtet hatte, ſprang ein lediger 22 Jahre alter Dachdecker aus Daxlanden in den See, tauchte an der Stelle, wo der Blechner verſchwunden war, und brachte dieſen nach einiger Zeit in bewußtloſem Zuſtand an die Oberfläche und an Land. Sofort angeſtellte Wiederbelebungs⸗ verſuche waren von Erfolg. Ein telephoniſch herbei⸗ gerufener Arzt brachte den Blechner in ſeinem Per⸗ die übliche Heiligung der Samstagnacht bei Bier und Schnaps zu verabſäumen. Und er ging in letzter Stunde zu einem Trödler und verſcheuerte die Joppe für einen Taler. Auguſt aber, ſchwermütig geworden über die Ver⸗ gänglichkeit des Irdiſchen, litt es nicht länger in Ruhrort, dem Schauplatz ſeiner kurzen Herrlichkeit. Er war inzwiſchen nach Mülheim überſiedelt. Die„Krim“ jedoch ſpürte unverdroſſen der blauen Joppe nach. Und fand bei einem Trödler eine un⸗ genügende Eintragung über den Erwerb der Joppe. Und das war eben Auguſtens blaue Staatsjoppe. Da wurde ſie beſchlagnahmt. Hein bekam zwei Wochen Gefängnis und verlor darüber nicht die Faſſung. Der Trödler bekam 5% Geldoͤſtrafe wegen Außerachtlaſſung ſeiner gewerb⸗ lichen Pflichten und er ſchrie Zeter und Mordio. Auguſt aber bekam ein Schreiben: „Mit gleicher Poſt empfangen Sie die Ihnen mittels einer ſtrafbaren Handlung abhanden ge⸗ kommene blaue Joppe.“ Des freute ſich Auguſt über alle Maßen. Und er packte ſeine übrigen Sieben⸗ ſachen, die ihm alleſamt nicht ſo wertvoll erſchienen wie die wiedergewonnene blaue Joppe, und über⸗ ſiedelte, wie Richard in der„Rhein⸗Ruhr⸗Zeitung“ ſchreibt, wieder nach Ruhrort, wo ſie ihm einzig und allein am rechten Platze dünkte. Motorradlerin als rotes Tuch * Bernau, 10. Juli. Bei einem Ausflug in die hieſige Gegend wurde eine Motorradfahrerin, die einen Sportanzug trug, von einem älteren Mann, der über dieſes„Muſterbeiſpiel der verkommenen Welt“ in Wut geriet mit Steinen beworfen, ſodaß ſie flüchten mußte. Erſt als es gelang den Mann zu beruhigen konnte ſich die Sportlerin retten. Tödlicher Unfall * Oberwittſtadt(A. Tauberbiſchofsheim), 10. Juli. Ein beklagenswerter Unglücksfall hat ſich hier er⸗ eignet. Ein Laſtauto aus dem Bayeriſchen, das mit Heidelbeeren hier war, wollte einem Landwirt die Fahrbahn freimachen. Beim Zurückfahren wurde das hinter dem Auto in einem Kinderwagen ſitzende 17 Jahre alte Kind des Martin Henninger ſo überfahren, daß es nach zwei Stunden ſtarb. Auf jeden Fall liegt Unvorſichtigkeit des Fahrers vor.“ * s. Neckarzimmern, 9. Juli. Oberhalb des Ortes nahm ein junger Mann aus Göppingen ein Bad im Neckar an einer ſehr gefährlichen Stelle und ertrank. J. Mosbach, 9. Juli. Der Turnverein Mosbach 1846 konnte am Sonntag ſeine Fahnenweihe begehen, womit das Gauturnfeſt des Main⸗ Neckargaues verbunden war. Hierbei wirkte die Muſterriege des Mannheimer.⸗V. 1846 mit. Den beiden älteſten Turnern Kühn und Müller überbrachte der Frauenturnwart Latter⸗ ner⸗Pforzheim Ehrendiplome. 5 S. Bruchſal, 11. Juli. Die in den vierziger Jahren ſtehende Ehefrau des Mechanikers Leh machte ihrem Leben durch Erhängen ein fret⸗ williges Ende. Wie die Auffindung der Leiche er⸗ gab, hat die Frau noch krampfhaft verſucht, ſich den Strick vom Halſe zu löſen, was ihr aber nicht mehr gelungen iſt. Sie beging die Tat in geiſtiger Umnachtung. Der Ehemann iſt ſeit Jahren arbeitslos. * Arlen, bei Singen, 10. Juli. Bürgermeiſter Dominik Graf konnte in voller geiſtiger und kör⸗ perlicher Rüſtigkeit ſeinen 75. Geburtstag feiern. Mit Rückſicht darauf, daß vor acht Tagen ſeine Frau geſtorben iſt, ſah die Gemeinde von der verdienten öffentlichen Ehrung des wohl älteſten aktiven Bürgermeiſters des Bodenſeegebiets ab. Nachbargebiete Plötzlicher Selbſtmordentſchluß * Rohrbach(Saar), 11. Juli. Der Arbeiter K. von hier kam von der Frühſchicht nach Hauſe und nahm ſeine Mahlzeit wie gewöhnlich im Kreiſe ſei⸗ ner Familie zu ſich. Kurze Zeit ſpäter fand man ihn in einem anderen Raume des Hauſes er⸗ hängt auf. Das Motiv des Selbſtmordes iſt einſt⸗ weilen noch völlig unbekannt. Tödlich überfahren * Heiligenwald(Saar), 11. Juli. Am Dienstag wurde die 15jährige Thea Beiſecker, Tochter eines hieſigen Bergmannes, von einem Saarbrücker Laſtauto überfahren. Die Verunglückte er⸗ lag kurze Zeit ſpäter den ſchweren Verletzungen im Krankenhaus. Den Kraftwagenführer ſoll nach Ausſage von Augenzeugen kein Verſchulden treffen. Nach durchlebter Kirmesnacht ertrunken f * Rüdesheim, 11. Juli. Ein hieſiger jähriger Fuhrmann hatte die Nachkirchweihe in Eibingen mitgemacht und kehrte von dort mit ſeinen Freun⸗ den am frühen Morgen zurück. Ehe er ſich nach Hauſe begab, wollte er ein Bad nehmen und ging in den offenen Rhein. Dabei hat er den Tod ge⸗ funden. Seine Freunde ſtanden ſcherztreibend am Ufer. 5 * * Mainz, 10. Juli. Beim Kochen des Mittag⸗ eſſens gerieten die Kleider der 78jährigen Witwe Kath. Bartholdy, in der Neuthorſtraße wohnhaft, in Flammen. Die Unglückliche erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß ſie ſtarb.. 8 3 Die Berge bringen die Entſcheidung Die 9. Etappe der„Tour de France“ führte durch die Pyrenäen— Das Feld zerſplittert— Die Deutſchen im Mittelfeld Mit der 9. Etappe von Pau nach Luchon(227 Kilo⸗ meter) treten die Teilnehmer an der franzöſiſchen Radrund⸗ fahrt die erſte große Bergfahrt durch die Pyrenäen an. Auf der außerordentlich ſchweren, durchweg 2 bis 17 v. H. Steigungen aufweiſenden Strecke mußte u. a. der 2122 Meter hohe Tourmalet erklettert werden. Die Fahrer er⸗ reichten die Schneegrenze und mußten dann gleich wieder in windender Fahrt eine Talfahrt nach Bagneres an⸗ treten. Wie man erwartete, trat auf dieſer ſchweren Etappe die Fahrt in ein entſcheidendes Stadium. In den Bergen zerſplitterte das Feld in viele kleine Gruppen und auch die deutſchen Straßenfahrer, die zum erſtenmale eine derart ſchwierige Aufgabe mitmachen, konnten bald nicht mehr mit. Die beſte Leiſtung zeigte die dreiköpfige Spitzengruppe Binda, P. Magne und Ledueg, in der ſich alſo einiger⸗ maßen überraſchend der franzöſiſche Bergfavorit Fentan nicht befand. Im Endſpurt ſiegte Alfredo Binda, der zwei Tage vorher noch nach einem Sturz entmutigt das Rennen aufgeben wollte, in:21,31 Std. vor den beiden Franzoſen Magne und Leducg. Sechs Minuten ſpäter folgte allein Antoine Magne in:27,01 Std. Den fünften Platz be⸗ legte, wiederum allein ankommend, der erſte Touriſt⸗ Routier Benoit Fauret in:29,43 Stos Fünf Minuten ſpäter, in:34,41 Std. führte der Italiener Guerra die Fahrer Demuyſere⸗Belgien, Pancera⸗Italien, Maceyrat⸗ Frankreich und Fayolle⸗Frankreich durchs Ziel. Von den deutſchen Fahrern ftelen Tietz und Buſe, die man als die Hauptſtützen der Mannſchaft be⸗ trachtet hatte, ganz aus. Sie hatten wiederholt Reifen⸗ defekte, kamen zudem noch zu Fall und blieben weit zurück. Ganz hervorragend hielt ſich der junge Wiesbadener Schön. Schön und Thierbach fuhren in den Bergen über⸗ raſchend gut und Schön lag lange Zeit an zweiter Stelle. Bei der Talfahrt kamen beide zu Fall und mußten zurück⸗ bleiben. Schön machte ſpäter wieder Boden gut und lag eine zeitlang bei den Brüdern Magne, bis ein neuer Sturz ihn zurückwarf. Immerhin konnte er noch den 11. Platz in:36,53 Std. belegen. Das weitere Klaſſement lautete: 12. Mertens⸗Belgien dichtauf; 13. Piemonteſi⸗ Italien:41,14 Stoͤs; 14. Riera⸗Spanien dichtauf; 15. Pelliſſier⸗Frankreich 944,41 Std. Die weiteren deutſchen Fahrer plazterten ſich wie folgt: 27. Nebe 10:04.44 Std.; 28. Thierbach dichtauf; 35. Manthey 10:19,12 Std; 43. Wolke 10:22,06 Std.; 44. Siegel dichtauf. Im Geſamtklaſſement haben die Franzosen großen Vorſprung vor Italien und Belgien Deutſchland folgt in vierter Poſitton vor Spanien. einen erreicht. Leichtathletik auf dem V. f..⸗Platz Zum 2. Klubkampf auf eigenem Platze empfangen die Raſenſpieler am kommenden Sonntag den Sport⸗Ver⸗ ein 98 Schwetzingen. Die Schwetzinger, dbe in letz⸗ ter Zeit mit guten Leiſtungen an die Oeffentlichkeit ge⸗ treten ſind, werden dem VfR. einen gleichwertigen Gegner abgeben, ſodaß auch am Sonntag wieder intereſſante Kämpfe zu erwarten ſind. Am Samstag(19. Juli), nach⸗ mittags, wird die Reihe der Leichtathletik⸗Klubkämpfe des VfR. gegen den Polizei⸗ Sportverein, Man n⸗ heim fortgeſetzt. Dieſer Klubkampf dürfte in Mannheim ganz beſonderes Intereſſe erwecken. Zur Abſage der Amerikaner Europa lehnt einen„Erſatz“ ab Wie man uns aus Budapeſt meldet, haben es die teil⸗ nehmenden Nationen an dem internationalen Schwimmtur⸗ nier um den Kleßelsberg⸗Pokal in der Mehrzahl abgelehnt, eine amerikaniſche Reſerve⸗Mannſchaft als Erſatz für die zmeuternden Weltmeiſter“ zu empfangen. Dr. Donath hat daher noch om Dienstag den amerikoniſchen Schwimm⸗ berband verſtändigt, daß er die Tournee abſagt und als Rull und nichtig betrachtet. Die Verantwortung aus den daraus entſtehenden Komplikationen trifft einzig und allein den amerikaniſchen Schwimmverband, der anſcheinend das Opfer eines Komplotts ſeiner Kononen geworden iſt. Man kann ſich vorſtellen, daß ein ſolches Verhalten von Sports⸗ leuten, die auf den Titel Amateur⸗Weltmeiſter Anſpruch erheben, in der ganzen ſportlichen Welt einen großen Un⸗ willen erregt, wenn man bedenkt, welche Mühen und Ar⸗ beit die Vorbereitungen etner ſolchen umfangreichen Reife erfordern und welche rechtlichen Folgen eine ſo unerwartete 15 plötzliche Abſage für den amertkaniſchen Verbond haben ann. Durch dieſe Abſage der Amerikaner fällt natürlich auch die geplante Durchführung einer Europa⸗Amerika⸗ Staffel ins Waſſer. Dagegen werden die internatio⸗ nalen Einladungswettkämpfe anläßlich des Europa⸗ Waſſerballturniers am 30. und 31. Aug uſt in Nürnberg vorausſichtlich von dieſer Abſage unberührt bleiben, da Nürnberg ſeine Einladungen an die ausländi⸗ ſchen und deutſchen Meiſterſchwimmer auch dann aufrecht erhält, wenn die Amerikaner nicht ſtarten. Denn die ße⸗ reits vorliegenden Zuſagen der hedeutendſten enropälſchen Schwimmergrößen verſprechen auch ohne die Teilnahme der Weltmeiſter Kofge, Zorillo uſw. einen vollen Erfolg für die Nürnberger Beranſtaltung. Pferdesport Grunewald(10. Juli) 1. Tatterſall⸗Hürden rennen: Verkaufsrennen, für Drei⸗ jährige, 8000, 2400 Meter: 1. Wriedts Rotbuche(Oertel), 2. Rhmerin, 3. Blanco. Toto: 21. Platz: 11, 22, 11. Ferner: Florett, Micaela, Mia, Matrone. 2. Spandauer Jagdrennen: Ausgleich 3, 3000 ,, 8800 Meter: 1. Sternſeldts Ardoritin(Kreienbring), 2. Fleiß, 3. Mithridadtes. Toto: 44. Platz: 20, 20. Ferner: Laokoon, Verſuchs mal. 3. Oettingen⸗Rennen: 5500, 1800 Meter: 1. Mydling⸗ hovens Prellſtein(Raſtenberger), 2. Alpenflieger, 3. Iwo. Toto: 19. 4. Grunewald⸗Hürden rennen: Ausgleich 1, 3600 J, 9000 Meter: 1. Stockhauſens Parademarſch(Wolff), 2. Maximus, 3. Wendelin. Toto: 100. Plotz: 25, 21, 19. Ferner: Fürſten⸗ brauch, Aſſuan, Anton, Madonna d' Arezzo. 5. Frohnhof⸗Jagdreunen: Herrenreiten, Ehrenpreis und 7 eter: 1. Stahls Tornado(Rupprecht), 2. 5 3. Kern. Toto: 23. Platz: 10, 10. Ferner: Otts, mi. 6. Priorter Jagdrennen: Für Dreijährige, 3000, 8000 Meter: 1. Mitzlaffs Czordos(Oſtermann], 2. Animator, 3. Frauengunſt. Toto: 39. Platz: 21, 54. Ferner: Soravia, Tambur, Coryx. 7. Preis vom Bismarckturm: Ausgleich 3, 3000 /, 1600 Meter: 1. Horaks Habakuk(Huguenin), 2. Wien, 3. Tan⸗ tor. Toto: 85. Platz: 14, 12, 12. Ferner: Hochdruck, Winter⸗ märchen, Hellſeherin, Luſt und Leid, Meermädchen, Elpi, 4 Deutſche Flieger⸗Meiſterſchaft Steffes führt vor Engel Von den vorgeſehenen 15 Läufen der nach Punktwertun ſtattfindenden deutſchen Fliegermeiſterſchaft wird nun doe der größte Teil erledigt. Bisher haben ſieben Läufe ſtatt⸗ gefunden. Den 8. Lauf hat ſich Elberfeld geſichert, der g. iſt am Sonntag in Düſſeldorf vorgeſehen und den 10. Lauf hat jetzt Hannover für den 17. Juli ausge⸗ ſchrieben. Die Entſcheidung fällt am 27. Juli im Grune ⸗ wald⸗ Stadion in Gemeinſchaft mit der Stehermeiſter⸗ ſchaft. Doch wird ſich bis dahin an der jetzigen Rangfolge kaum etwas ändern. Nach dem ſiebenten Lauf führt Peter Steffes mit 24 Punkten vor Engel mit„ Oſczmello mit 7, Frankenſtein mit 5, Knappe und Bernhard mit 4, Schom⸗ berg, Ehmer und Rieger mit 3, Fricke und Kühl mit 2 und Kießlich mit einem Punkt. Aus der Pfalz Beſuch von Deutſch⸗Amerikanern * Ludwigshafen, 10. Juli. Mit dem.41 Uhr Zug trafen heute abend hier der Newyorker Männer⸗ Chor ein. Die Damen und Herren fuhren zum „Pfälzer Hof“ und ſpäter nach dem Ebertpark, wo ſie Dr. Stabel im Auftrage der Stadtverwaltung begrüßte. Direktor Kohler wünſchte für den Ver⸗ kehrsverein Pfalz und Ludwigshafen den Gäſten einen gemütlichen Aufenthalt und wies ſie beſonders auf die Schönheiten Ludwigshafens hin. Der Reiſe⸗ marſchall des Rheinpfälzer Männer⸗Chors, Herr Mugler, dankte für den freundlichen Empfang. Tiefbewegt kämen die Deutſch⸗Amerikaner nach Deutſchland, ihrer alten Heimat. Auch der Präſident des Männer⸗Chors, Herr Chriſtmann, ein ge⸗ bürtiger Edenkobener, gab ſeiner Verwunderung über die großen Fortſchritte Ausdruck, die er geſehen hatte. Vor vierzig Jahren iſt Herr Chriſtmann von der Pfalz nach Amerika übergeſiedelt, der diesjährige Be⸗ ſuch iſt der Erſte nach dieſer Zeit. Am Freitag be⸗ ſuchen die Gäſte Heidelberg, um dann von Ludwigs⸗ hafen aus ihre Deutſchlandreiſe fortzuſetzen. Süddeutſcher Kavallerietag in Pirmaſens * Pirmaſens, 10. Juli. Die Vorbereitungen zum Süddeutſchen Kavallerietag in Pirmaſens, der am 26., 27. und 28. Juli ſtattfindet, ſind ſoweit gediehen, daß mit einer ebenſo erhebenden vaterländiſchen Feier, wie mit Tagen echt reiterlichen Geiſtes ge⸗ rechnet werden kann. Die geräumte Pfalz wartet insbeſondere darauf, daß möglichſt viele Kameraden aus den rechtsrheiniſchen Gebieten zu dieſer erſten großen Räumungsdemonſtration der alten Armee in Pirmaſens erſcheinen. Die Pirmaſenſer Kavallerie⸗ vereine haben den Tag ſowohl durch die Beteiligung einer Reitergruppe der Reitſchule der Landespolizei in München als auch durch die Mitwirkung der pfäl⸗ ziſchen Reitervereine zu einer großzügigen kaval⸗ leriſtiſchen Veranſtaltung geſtempelt. Die Friedens⸗ kapelle des 1. bayr. Chevauxleger⸗Regiments wird in Paradeuniform bei der Erledigung des muſikali⸗ ſchen Teiles der Feier mitwirken. Selbſtmord aus Liebeskummer * Zweibrücken, 11. Juli. Die hier in der Max⸗ ſtraße wohnhafte 42jährige ledige Fabrikarbeiterin Klara Meyer nahm in ſelbſtmörderiſcher Abſicht eine ſtarke Doſis eines Schlafmittels und ſtarb im Krankenhaus an Vergiftung. Sie hat den Verzweiflungsſchritt getan, weil ihr Lieb⸗ haber ſich nach zehnjährigem Verhältnis einer anderen Frau zugewandt hatte. Immer noch Fremdenlegionäre * Winden, 11. Juli. An der ſüdpfälziſch⸗elſäſſtſchen Grenze wurden von den deutſchen Grenzbeamten im Monat Juni wiederum 18 junge Deutſche, die die Grenze ohne die notwendigen Ausweispapiere überſchreiten wollten, um zur franzöſtſchen Frem⸗ denlegion zu gelangen, angehalten und den zu⸗ ſtändigen Amtsgerichten wegen Paßvergehens zuge⸗ führt. In den Sommermonaten war bisher der Zuſtrom faſt erloſchen anſcheinend treibt aber die 1 große Arbeits loſigkeit viels der fungen Leute zu bieſem Verzweiflungsſchritt. Die angehaltenen Kandidaten ſtammten meiſt aus Norddeutſchland. — c————— Freitag, den 11. Juli 3„Libelle“: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. Köln⸗Dütſſelborfer e 7 Uhr Rüdesheim—Aß⸗ mannshauſen und zurück, 14,30 uhr Worms Nierſtein und zurück. 3 Lichtſpiele: Alhambra:„Troika“.— Seala:„Anna Karenina“.— Roxy⸗ Theater:„Das Mädel mit der Peitſche“.— Univerſum:„Frauennot— Frauen- glück“.— Gloria ⸗Palaſt:„Venus“.— Pa laſt⸗ Theater:„Arche Noah“.— Eapitol:„Talü“.— Schauburg:„Wer wird denn weinen, wenn man auseinondergeht“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſfer vom Barock is zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 1113 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhrr. Planetarium: 15 Uhr Beſtchtigung. Chefredakteur; Kur! Fiſcher Verantwortlich ftr Politik: H. A. Meißner Feuilleton k. V. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik und Lokales: 1. B. Franz Kircher Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto ſonenwagen nach Hauſe. 2 Ratschla 1—— 3 r die D 1. Zur natürlichen Bräunung der Haut fette man vor und nach der Be- sonnung die Haut, insbesondere Gesicht und Hände, mit Creme Leodor gründlich ein; man erzielt dann ohne schmerzhafte Rötung eine gesunde, sonnengebräunte Hautfärbung. — Creme Leodor, Tube 60 PI. und 1 Mk., Leodor-Edel-Seife 50 Pf. In allen Chlorodont- Verkaufsstellen zu haben. Khedive, Sternfahrt. — 2. Zur Erlangung schöner weißer Zänne putze man früh und abends die Zähne mit der herrlich erfrischenden Zahnpaste Chlorodont, die auch an den Seitenflächen mit Hilfe der Chlorodont-Zahnbürste einen elfenbeinartigen Glanz erzeugt.— Chlorodont- Zahnpaste, Tube 60 Pf. und 1 Mk., Chlorodont-Zzahnbürste 1 Mk., Chlorodont- Mundwasser 1 Mark. Freitag, II. —— Mittag-Ausgabe Nr. 314 Deſſauer Waggonfabrik bdividendenlos Die neuerdin zur Gruppe Orenſtein Koppel Gefellſchaft erzielte 1929 1,57(i. V. 1, Mill. gewinn, dem ſehr erhöht 1,42(1,19) Mill./ U 0(0,0) Abſchreibungen gegenſte 3 6 getragen(i. A n nach gehörende Brutto⸗ ten und S 9 . 5 1 8 2 . 8 L! 8 EI E. n haben iſe konn⸗ dur ten die Ausfälle n für die Braunkohlenindu ten onkonſtruk⸗ tionen und N glichen werden. Für den 100 Mill. Banken an die 9 ahn mußten entſpre teiligung der Geſellſchaften Bürgſchaften über au chfür Auslandsauf⸗ nen die Kreditoren von 1,46 von 0,18 auf 0,10 Mill.„ ver⸗ n von 0,65 auf 0,96 Mill. I, ermäßigt n Höhe von 2,11 tar von 1,69 auf ganz bedeutende ſei, über die jede der Paſſivſeite auch „1 weggefallen. träge. In der Bilanz er auf 1,16 Mill., Akzep ringert. Die Debitoren ſt während die Vorräte von werden konnten. i Mill., darunter Maſchinen und Inve 0,52 Mill.& herabgeſetzt. Demnach müf Sonderabſchreibungen gemacht worden Erläuterung fehlt; allerdings iſt auf der Amortiſationsfonds von 1/01 Mi 97 Holoinggeſellſchaſten in 1 Jahr gegründet Seit Beſtehen des luxe mb ſchen Holding⸗ Geſetzes(ab 1. Au 9³⁰ en in Luxemburg 97 Holding⸗Geſellſchaften ge n einem Geſamtkapftal von 1107 Mill. Fr. An größeren ing⸗Geſellſchaften ſind darunter zu erwähnen Ford 480 Mill. Fr., Anglo⸗Con⸗ tinental⸗Truſt 110 Mill. Fr. Union Lainiére et T kile e, lectrieite 28 Mill. Fr., mpany 26 Mill. Fr., Die übrigen Geſell⸗ 110 Mill. Fr., Compagnie'Inveſtiſſement 98 Mill. Omnium Rural et Induſtriel d' Commercial Holding Overſeas * Verſchmelzungsverhandlungen in der amerikaniſchen Kupferinduſtrie— Zuſammenſchluß zweier Großerzeuger. Die Gerüchte, die unlängſt über einen Rieſenzuſammen⸗ ſchluß in der amerikaniſchen Kupſerinduſtrie im Umlauf waren, werden nunmehr, wie aus Newyork gemeldet wird, durch eine offizielle Mitteilung einer der beteiligten Ge⸗ ſellſchaften beſtätigt. Die Calumet u. Arizona Mi⸗ mit, daß die Verwaltung gegenwärtig dte Möglichkeit einer Verſchmelzung mit der Phelps Dodge Corp. prüfe. Beide Geſellſchaften zählen mit zu den größten Kupfererzeugern der Welt. Die Phelps Dodge Corporation gewinnt jährlich über 200 Mill. lbs. Kupfer, wovon in den letzten Jahren etwa ein Drittel im Ausland abgeſetzt wurde. Die Calumet u. Arizona Mi⸗ ning Company gibt ihre Leiſtunezläßfakeit mit jährlich 175 Mill. bös. Kupfer an. Im Falle einer Verſchmelzung würde ſomit ein Kupferkonzern mit der nahezu halb ſo 1 Leiſtungsfähigkeit wie die des Anaconda⸗Konzerns entſtehen. * Günſtige Ausſichten bei Küchenmeiſter Ultraphoon. Auf der HB. der Küchenmeister Internationale Ultraphoon Mi. wurde mitgeteilt, doß die Finanzierung der Tochter⸗ geſellſchaften beinahe ausſchließlich durch die Dachgeſellſchaft erfolgt und die Bankſchulden der Tochterunternehmungen ohne nennenswerte Bedeutung ſeien. Der Umſatz war im erſten Halbſahr befriedigend, und die Ausſichten ſind günſtig. Der Erzeugungsplan wurde an die inter⸗ nationglen Verhältniſſe angepaßt. * Bayeriſche Celluloidfabrik vorm. A. Wacker Nüruberg. Bet einem Bruttogewinn von 320 306(i. V. 787 851) Mark ſchließt das Geſchäftsjahr 1929 unter Berückſichtigung von 502 394(489 448)/ Handlungsunkoſten, 222 846(262 606 Mark Betriebsunkoſten und 112 784(114 606), Abſchrei⸗ bungen einſchl. 46 240(0), Vortrag nunmehr mit einem Geſamtverluſt von 355 003% ab, zu deſſen Deckung vo erſt keine Vorſchläge gemacht werden. Dos abgeloufene Geſchäftsjahr hatte nicht nur einen Abſatzrückgang infolge der verſchlechterten Wirtſchaftslage aufzuweiſen, ſondern 15 vor allem unter dem durch den Konkurrenzkampf her⸗ der Konkurrenzpreiſe. Hierzu kam infolge der Zollmauern eine ſtarke Abſchwächung erfuhr. * Verluſtabſchluß der Vereinigten Faßfabriken Kaſſel. Der Abſchluß für 1929⸗30 zeigt einen Ver luſt von rund 22 000„ Die Lage der Faßinduſtrte ſei zur Zeit allgemein recht ungünſtig, da der Auftragseingang ſeltens der Brauereien einen ſtarken Rückgang zu verzeich⸗ nen habe. Die Rheiniſche Faß⸗ und Sperrholz ⸗ fabrik in Andernach, on der das Kaſſeler Unternehmen bekanntlich beteiligt iſt, hat ebenfalls unter dem geringen Eingang von Aufträgen zu leiden. Da das Geſchäftsjahr diefer Geſellſchaft erſt im Auguſt einſetzt, laſſe ſich über das vorgusſichtliche Ergebnis noch nichts 5 * Lokalbahn., München— Vorjahresdividende. Der Abt. beſchloß, der GB. am 24. Juli die Verteilung einer Dividende von wieder 7 v. H. vorzuſchlagen. Diskontermäßigung in der Schweiz Nach Ueberwindung des Halbſahresultimos hat ſich die Schweizeriſche Nationalbank nunmehr entſchloſſen, ihren Dizlontſatz um 0,5 auf 2,5 v. H. herabzuſetzen. Des⸗ gleichen wird der Lombardſatz von 4 auf 9,8 v. H. er⸗ 1 7 Schon ſeit längerer Zeit war eine außerordentliche Weloftüfſigkeit in ber Schweiz eingetreten(ſiehe au poli⸗ tiſchen Leitartikel auf der Houptſeite der geſtrigen bend⸗ ausgabe], deren Folgen die Ermäßigung des Pripatdts⸗ kontfatzes für inkündiſche Wechſelziehungen bis auf dirkg 175 v. H. und für auzländiſche Ziehungen auf 20 v. H. wor. Auch die Anforderungen der Schweizer Wirtſchaft an das Noteninſtitut gingen immer mehr zurück. Mit der neuen Diskontſenkung hat die Schweiz die Diskontſätze der Bank von Frankreich und der Federal Reſerve Bank of New Pork erreicht. Zuſammenarbeit zwiſchen Motorrad⸗Induſtrie und Handel Die im Reichsverband der Automobilinduſtrie zuſam⸗ mengeſchloſſenen Motorradfabriken haben ſich unter deſſen Führung in engſter Zuſammenaorbeit mit den übrigen bis fetzt noch nicht e namhaften Motorradfabrtken u einer beſonderen Vereinigung zuſammengeſchloſſen. weck der Vereinigung iſt zunächſt, Grundlagen für eine geſunde Weiterentwicklung der Motorradinduſtrie zu ſchaf⸗ ſen und insbeſondere Auswüchſe von ihr fernzuhalten, unter denen z. B. die verwandte Fahrradinduſtrie ſeit Jahren leidet. Das Arbeitsprogramm der Vereinigung umfaßt die Anpaſſung der Produktion an die tatſächlichen Abſatzmöglichkeiten, Feſtlegung einheitlicher Garanttebeſtim⸗ mungen, Sicherung eines begrenzten, aber ausreichenden Händlergewinnes, Ausſchaltung des unlauteren Wettbewer⸗ ning Co. teilt vorgerufenen Rückgang noch, daß der Export 8— Die Wirtſchaftsprognoſe der Dre Die Dresdner Bank faßt ihr Urteil über die liche Wirtſchaftslage ſowie über die A windung der Weltdepreſſio „Die Stagnation häl gung am Geld⸗ und Kaz Außen handel hat f entwickelt, muß jedoch. wenn auch nicht Konkurrenz, ſo doch mit der zunehmenden Kaufkraftminderung in den Importländern rechnen. Aus dieſem Grunde iſt eine fühlbare Preis⸗ und Lohn⸗ ſenkung erſorderlich, die am beſten durch die Wiederherſtellung den kann. E ſen italbildung nde t reform in Verbindung mit einer durchgreifenden Finanz⸗ reform wäre unerläßliche Vorausſetzung für den Erfolg.“ Bemerkenswert iſt bezüglich unſerer Außenhandels⸗ beziehungen, daß die Dresdner Bank die Gefahr nicht von der Konkurrenz der ausländiſchen Induſtrieſtoa⸗ ten kommen ſieht, ſondern in der verringerten Kaufkraft der unter der Konjunkturdepreſſion leidenden Länder er⸗ ſtrahlen, u aſt raſch beſeitigt werden mögen, und daß und auch der unſeren, folgendes aus: Die oft gehegte Be⸗ fürchtung, daß die Hauptgefahr für den deut⸗ ſchen Hondel von Amerika ausgehen würde, hat ſich bis jetzt nicht beſtätigt. Wie ſchon in früheren Depreſſionsjahren hat auch diesmal die ameri⸗ kaniſche Ausfuhr nicht nur keine Steigerung, ſondern ſogar eine erhebliche Senkung im Vergleich zum Vorjahre erfahren. Dieſe Erſcheinung dürfte damit zu⸗ ſommenhängen, daß die Unkoſten quote pro Pro⸗ duktenein heit in Amerika infolge der ſtarken Kapitalintenſität der dortigen Induſtrie bei verringerter Produktion viel ſtärker zunimmt als in Ländern, deren Induſtrien noch lohnarbeitsintenſiv ortkentiert ſind; dadurch wird die amerikaniſche Wirt⸗ ſchaft gerode in Kriſenzeiten in ihrer Konkurrenzfähigkeit am ſchwerſten gehemmt. Da auch England mit ſehr hohen Selbſtkoſten arbeitet und Frankreich für verhältnismäßig wenig Waren als Konkurrent auf dem Weltmarkt auf⸗ tritt, dürfte eben die Hauptgefahr für die dentſche Ausfuhr in der ver⸗ ringerten Kaufkraft der unter Wirtſchaftsdepreſſion leidenden Länder beſtehen. Der Preisrückgang für induſtrielle Wa⸗ ren bleibt in Deutſchland im Vergleich wit den entſpre⸗ augenblick⸗ ten für Ueber⸗ ſammen: te den chenden Redukti und ſeine Aufgaben. marktes iſt es Lung die Ausſichten inſofern nich für die eingeführten Rol mehr als die Preif Fertigwaren geſu betrachtet, dürfte die Weltpreisbaiſſe für Deutſchland nicht ungünſtig onen im A Du 4 ung eine der dringendſten Entwicklung des Kapital⸗ eutung, die deutſche Zah⸗ von bilanz eine weitere ungünſtig ſind, als die Preiſe fe und Lebe ittel erheblich führten ſein, da die Preiſe für die Fertigwaren niemals in dem⸗ ſelben Umfange wie die Rohſtoffpreiſe zu ſinken pflegen, zumal die Rohſtofſpreiſe nur einen Teil der Produktions⸗ koſten der Fertigwaren bilden. Eine ſtarbe Unterſtützung erfährt der Kapitalmar kt aus dem Auslande, wo in dem Maße, in dem der Konjunkturrückgang ſich durchſetzt, auch eine weitere Ent⸗ ſpannung des Kapitalmarktes zu erwarten iſt. Das ein⸗ zige, allerdings ſehr ſtarke Unſicherheitsmoment k[det gegenwärtig die Finanzlage des Reiches, die ein⸗ ſchneidende Maßnahmen erforderlich macht. Wie ſich die zur Balanecierung des Etats vorgenommenen weuen direk⸗ ten Steuern auf die Wirtſchaft auswirken werden, iſt, zu⸗ mal bei der gegenwärtigen Labilitä r Konjunkturver⸗ hältniſſe, nicht abzuſehen. Man muß der Erwartung Aus⸗ druck geben, daß durch eine raſch durchgre iſende Ausgabenſenkung die verhängnisvollen Einflüſſe, die von der Finanzwirtſchaft auf die Volkswirtſchaft aus⸗ ſtrahlen, möglichſt raſch beſeitigt werden mögen, und daß endlich der Mut gefunden wird, eine Steuerreform vorzunehmen, die nicht, wie bis⸗ her, in erſter Linie das Produktiv kapital belaſtet, ſondern durch die ſchon längſt fällige ſteuer liche Er⸗ faſſung des Konſums, tusbeſondere ſoweit er Luxuskonſum darſtellt, einen vernünftigen Ausgleich zwi⸗ Verbrauch und Kapitalbildung ermöglicht. Auf die Börſen haben die Finanzſchwierigkeiten des Reiches und die Kurseinbrüche in Newyor k einen ungünſtigen Einfluß ausgeübt, immerhin bleibt für die Geſamtlage bezeichnend, daß dieſe Rückgänge doch geringer als im Ausland waren. Der Aktieninder in New ⸗ york verlor in der Zeit vom Ende Mai bis Ende Juni 20,4 v.., in London 7 v.., in Paris 7,8 v.., in Berlin dagegen nur 6,2 v. H. Feſtverzinsliche Werte lagen in Deutſchland weiter feſt. bes bei Induſtrie und Handel, einheitliche Regelung des Ausſtellungsweſens, Ausbau des Kundendienſtes in bezug auf Reparaturen und Erſatzteillteſerungen, ſowie eine enge Zuſammenarbeit mit den Rohſtoff⸗ und Zubehörlieferanten. Daß dieſe Beſtrebungen nicht nur den Intereſſen der Indu⸗ ſtrie dienen, geht daraus hervor, daß die getroffenen Ver⸗ einbarungen in engſter Fühlung und mit voller Zuſtim⸗ mung der öͤrei führenden Händlerorgoniſotionen(Reichs⸗ verband des Kraftfahrzeughandels und ⸗gewerbes, Verband deutſcher Motorradhändler, Reichsverband deutſcher Mecha⸗ niker) zuſtandegekommen ſind. Steuern und Soziallaſten Ein bezeichnendes Beiſpiel Wie ſtark die Steuern und die ſozialen Abgaben die Induſtrie belaſten, geht aus der nachſtehenden Tabelle iber die Steuer⸗ und Sozial⸗Laſten der ſechs führenden Giſengroßkonzerne im 50 Geſchäftsjahre hervor: a eſam betrag der Steuern In vß des und Soziall ſten 125 Gutehoffnungshütte 19 Mill. 81,7 Krupp 88 2⁰0 Mannesmannröhrenwerke 1 10 Klöcknerwerke i 3 15, Eiſen⸗ und Stahlw. Hoe 88 12 Verein. Stahlwerke 118„ 15 Bei dieſen großen Konzernen waren die Steuern und ſoztalen Abgaben um faſt zwei Drittel höher als die Ab⸗ chreibungen und um 3 5 als z weileinhalbh mal bher als der Reingewinn. Die Steuern und Soziallaſten ſind weiter geſtiegen, obwohl Förderung und Erzeugung durchſchnittlich um 6 bis 8 v. H. obgenommen haben, ſo daß der auf die Tonne Erzeugung entfallende Anteil der Steuern und Soziallaſten ſich nicht unerheblich erhöhte, Vermahlungszwang für Inlaudsweizen verlängert. Der volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstages ſtimmte am Donnerstag dem Geſetzentwurf über die Vermahlung des FInlandsweizens zu, wonach der Vermahlungszwang, der am 81. Fuli außer Kroft tritt, auf unbeſtimmte Zeit verlängert wird. Vom 1. Auguſt bis zu m 90. No. vember be Jahres müſſen mind eſtens 40 v.., in den nächſten Monaten bis Ende Jult mindeſtens 90 w. H. vermahlen werben.. Das deutſche Weingeſetz im neuen Gewande Schutz des Inlaudes vor dem Auslande Das neue Weingeſetz, das nunmehr dem Reichstag zu⸗ eleitet wird, hält an dem Aufbau des alten Weingeſetzes eſt und beſchränkt ſich 1 einzelne Abänderungen bzw. Ergänzungen. Der neue Entwurf ſtrebt den Schutz und die Stärkung des inländiſchen Weinbaues gegenüber aus⸗ ländiſcher Konkurrenz, Schutz des Konſumenten gegenüber Mißſtänden in der Herſtellung, Behandlung und Bezeich⸗ nung der Weine, Anpaſſung der Weinbehandlung an den Geſchmack der Verbraucher und damit Erleichterung der Abfatzfähigkeit an. Dieſes Ziel will man durch eine Ver⸗ ſchärfung der Beſtimmungen über den Verſchnitt von Wei⸗ nen, vor allem mit ausländiſchen Weinen, eine Aenderung der Vorſchriften über die Zuckerung, die Verſchärfung des Namensrechts und die Erweiterung der Kontrollvorſchrif⸗ ten erreichen. Durch die allmähliche Ausſchaltung des Hybriden⸗Weins ſoll die Bekämpfung der Reblaus erleich⸗ tert werden. Der deutſche Weißwein darf mit ausländiſchen Weinen nicht verſchnitten werden. Das Problem des Schiller⸗ Weins wird in den Ausführungsbeſtimmungen des Ge⸗ Entwicklung der Großhandels⸗Kennzahlen Bekanntlich bewegt ſich die geſamte Preislage im deut⸗ ſchen Großhandel ſchon ſeit dem Herbſt des vorigen Jahres ſtark und verhältnismäßig gleichförmig abwärts. Ledig⸗ lich in der zweiten Märzhälfte war ein leichter Neuanſtieg der Preieſ zu verzeichnen, der ſedoch die Geſamtentwicklung nur ganz kurzzeitig unterbrochen hat. Dieſe gleichmüßige Abwärtsbewegung der geſamten Preishöhe wird jedoch in den einzelnen Gruppen ſehr ver⸗ ſchledenortig beeinflußt. Die landwirtſchaftliche Warengruppe zeigt bis in den März einen ſehr ſtar⸗ ken Preisrückgang, dann wieder einen bemerkenswerten Aufſtieg, der eben offenbar auch das vorher erwähnte Wlederanſteigen der Geſamtziſſer beeinflußt hat. Seit Ende April gehen die landwirtſchaftlichen Preiſe dann wel⸗ ter zurück. Gleichmäßiger, aber in bedeutend longſamerem Schritt⸗ maß vollzieht ſich der Preisabbou bei den knduſtriel⸗ len Fertigwaren nur in geringem Maße. Bis Ende Januar iſt hier kaum eine nennenswerte Preismin⸗ derung zu erblicken, erſt dann ſenken ſich Lie Preiſe etwas, aber in den letzten Mongten hat ſich dieſe Preisſenkung wieder ſehr verlangſamt. Der Preisabbau bei den Fertig⸗ waren umfaßt ſeit dem vorigen Herbſt etwa die Spanne von 157 bis 151 v. H. der Preiſe von 1913, dh. nur etwa 4 v. H. 90 a a a. 8 1 Feriiswaren 8 180 1. Der amtliche Groghendlel- Pralsincdex 140.(1913 100 5 3 2 i Sesamt- g weine bezeichnet werden. ſetzes ſeine Löſung finden. Ein Verbot der Aufſpritung von Deſſertweinen wird angeſtrebt. Der Verſchnitt aus Erzeugniſſen verſchiedener Herkunft darf nur in dem Falle nach einem der Anteile allein benannt werden, wenn die⸗ ſer mindeſtens zwei Drittel der Geſamtmenge beträgt. Dem gezuckerten Wein iſt der Wein gleichgeſtellt, der zur Erhaltung oder Erhöhung des Zuckergehaltes ent⸗ keimt iſt; ſolche Weine dürfen allerdings nicht als Natur⸗ Die erleichterte Herſtellung von Weinen als Haustrunk ſoll auf die Zeit vom Beginn der Weinleſe öts zum Ultimo Dezember beſchränkt werden. Hybriden⸗Wein darf nach dem 1. 9. 1935 nicht mehr in den Verkehr gebracht werden, bis dahin darf er mit anderen Weinen nicht verſchnitten und muß als Hybriden⸗Wein de⸗ klariert werden. Umſtritten iſt ſchließlich noch die Frage, ob es erlaubt ſein ſoll, Deſſertweine mit einem auslän⸗ diſchen Wein anderer Art zu vermiſchen. Vorräte in den Händen der Landwirtſchaft Mitte Juni 1930 Die Preisberichtſtelle beim Deutſchen Land wirtſchaftsrat hat gemeinſam mit den Landwirtſchaftskammern eine wei⸗ tere Erhebung bei ihren Berichterſtattern am 15. Jun 1990 über die in den Händen der Landwirtſchaft befindlichen Vorräte an Ackerbauerzeugniſſen durchgeführt. Die Erhe⸗ bung brachte folgendes Bild(in v..]: Preußen⸗Durchſchnitt Reichs⸗Durchſchnitt 15. Juni 15. Juni 1930 1929 1930 1920 Winterweizen 2,8 5,8 3, 9 Sommerweizen 2,7 8,0 8,0 9,1 Winterroggen 11,1 11,4 1175 10,9 Wintergerſte 5,8 4ů„ 6,1 4,8 Sommergerſte 5,2 6, 4,7 6,0 25 er 18,7 19,2 18.9 18,8 artoffeln 5,1 5,8 5,7 5,6 Die Aktionäre der General-Molors In den zwölf Monaten von Februar 1929 bis Februar 1930 hat die Zahl der Aktionäre der General Motors um 165 v. H. zugenommen. Im erſten Vierteljahr 1929 zählte die Geſellſchaft 82 400, im erſten Vierteljahr 1930 dagegen über 218 000 Aklionäre. Beachtenswert iſt, daß die ſtärkſte Zunahme im letzten Vierteljahr 1929 zu verzeichnen war, zu einer Zeit alſo, in der die ſchweren Einbrüche auf dem amerikaniſchen Aktienmarkt erfolgten. Nach Fahren be⸗ rechnet, ergibt ſich für die Zeit von 1918 bis 1929 das fol⸗ gende Bild, wobei die Anzahl der Aktionäre jeweils am Jahresende zugrunde gelegt iſt: 1918. 2 103 7 498 6 245 1925 929792 1920 1 17025 1926„„„ 60 210 19711 40 1925 118 1922 44049 198 9109 19238 46 567 1929 176 698 Aus den ſolgenden Zahlen geht hervor, daß die Zu⸗ nahme hauptſächlich bei den Kleinaktionären ſt at t⸗ gefunden hat. Anzahl der Aktionäre mit am 16. 2. 1929 am 24. 1. 1930 Zunahme —10 Aktien 24 106 99 159 311 v. H. 11—20„ 12 854 34 581 169 v. H. 1 0„ 20 229 45 155 129 v. H. 51—100„ 9 504 18 281 92 v. H. 101 u. mehr Aktien 15 722 21237 35 v. H. Intereſſant iſt, daß ſich unter den Aktionären nicht weniger als 84 319 Frauen befinden. Kohlenförderung im Ruhrgebiet Nach vorläufigen Berechnungen wurden in der Zeit vom 29. Juni bis 5. Juli 1930 im Ruhrgebiet an 6 Arbeits⸗ tagen 1 996 330 To. Kohle gefördert gegen 2 073 318 To. in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung stellte ſich in den 7 Tagen der Berichts⸗ woche auf 518 484 To. gegen 517681 To. in der vorher⸗ gehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 62 750 To. gegen 55791 To, in 7 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 29. Juni bis 5. Juli 1990 332 722 To. gegen 345 553 To. in der vorher⸗ gehenden Woche. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 74 069(73 954) To., die arbeitstägliche Preßkohlenher⸗ ſtellung auf 10 458(9 299) To. Wegen Abſatzmangels wur⸗ den in der Berichtswoche 208 821 larbeitstäglich 34 804) Feierſchichten eingelegt gegen 171 938(28 656) in der Vor⸗ woche. * Preiseinbruch am internationalen Eiſenmarkt Durch den vom Direktionskomitee der JR. getroffenen Beſchluß, den Mitgliedern die Erzeugung mit Ausnahme von Halb⸗ zeug und Trägern zur freien Verfügung zu ſtellen, iſt heute am hieſigen Eiſenmarkt ein Preis einbruch er⸗ folgt. Stabeiſen hat den Grundpreis von 5 Hſtr. 78 6d. ſob Antwerpen die engliſche Tonme. 0 0 und ging auf 4 Eſtr. 158—4 Eſtr. 17s hinuter. Winkeleiſen wird im gleichen Verhältnis angeboten. Grobbleche ſind von 6 Eſtr. 48 auf 5 Lſtr. 188—5 Eſtr. 188 6d geſunken. Träget werden von der Bewegung mitgeriſſen, da vorausſichtlich das Direktionskomitee, das am 15. Juli in Lüttich zuſam⸗ mentritt, eine Preisſenkung anordnen wird. Träger Nor⸗ malprofil werden zu 4 Eſtr. 138 6d, zu 4 Eſtr. 148 öd und 4 Hſtr. 158 angeboten.— Dieſe Preisabſchläge ſind zum Teil ſehr erheblich. In der Beibehaltung der Mengen⸗ abrechnung iſt ein gewiſſer Rückhalt gegeben, da auf der Ueberſchreitung der Beteiligung Strafen liegen. Ob dieſer Rückhalt aber ſtark genug iſt, um zunächſt weitere Preis⸗ rückgänge zu verhindern und ob die Bewegung nicht weiter in die Breite geht, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen. Von der Politik, die die JR. in der nächſten Zeit treibt, wird ſehr viel abhängen. Der vorliegende. Fall zeigt wis⸗ der, daß allzu ſtarre Preiſe bei einer rückläufbgen Geſamt⸗ konfunktur auch international nicht aufrechtzuerhalten ſind Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Vork. 486,50 5 25,04 Stockholm 18.10 Paris 123.84 Holland.. 12.09 Mabrid 41,89 Bla ler„„ 84.89 Oslo 138,16 Dollar geg. Rm..19 Mailand 92,89 Kopenhagen 18.18 Pfunde„„ 20,89 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 10. Juli Die Nachfrage nach KHahnraum war an der heutigen Börſe ſehr gering. Es konnten heute faſt keine Rheinkähne, ſondern nur einige Kanalkähne zur Verladung nach Rot⸗ terdam vorgelegt werden. Bergreiſen waren, von einzel⸗ nem Partien abgeſehen, nicht am Markt. Die Frachten er⸗ fuhren beine Aenderung. Auch die Schleppkähne blieben unverändert. Vom deutſchen Weinmarkt Ausgezeichneter Verlauf der Traubeublüte/ Schäden durch Hagelwetter, Peronoſpora, Hen⸗ und Sauerwurm Trotzdem: vorläufig günſtige usſichten für den neuen Herbſt/ Ruhige Lage des freihändigen Geſchäftes Maunheim, 9. Jult Infolge des ſchwülen, teilweiſe regneriſchen Wetters ind in den Weinbergen die Peronoſpora und der Heu⸗ und Sauerwurm ſtark aufgetreten. Der Wurmfraß hat beſunders bei den Malvaſtern in der Pfolz großen Schaden hervorgerufen. In den meiſten Weinbaugebieten haben die Weinberge verblüht. Der Behang kann im allgemeinen als mittel bis gut bezeichnet werden. Malenga⸗ und Portu⸗ gieſer⸗Trauben zeigen ſchon mehr als Erbſengröße und fangen infolge ihres Eigengewichtes an zu„hängen“. Die dritte Spritzung iſt bereits im Gange. In einem Teil der ſüddeutſchen Weinberge haben auch die heftigen Gewitter mit Hagelſchlag zu Beginn dieſer Woche ſchwere Beſchädi⸗ gungen hervorgerufen. Im Weingeſchäft zeigen ſich die Abgeber zurück⸗ haltender als früher. Die Umſätze find wieder kleiner geworden, weil Produzenten wie Handel den Ausfall der kommerden Ernte abworten wollen. Es kommen ſomit in der Hauptſache nur Bedarfskäuſe, meiſt gegen Barzahlung, in Frage. Baben haben die Preiſe ſeit dem Herbſt angezogen und auch die Beſtände ſind vereinzelt nahezu ausverkauft, wogegen allerdings bei Beſitzern, die nicht unter allen Umſtänden verkaufen mußten, auch noch an⸗ 8 0 Poſten lagern. Bezahlt wurden zuletzt für die Ohm(160 Liter) 1929er 115—125(im Oktober 1929 8085) Mark; in Schliengen und Mauchen fanden Abſchlüſſe zu 5(5560 75—85%4˙ für die 100 Liter ſtatt. In der Pfalz brachten freihändige Umſätze an der Unterhaardt für 19 der 600650, an der Mittelhaaroͤt(Dürkheimer Bezirk] 800 bis 2200, 1928er 750900 /, an der Oberhaardt 1929er Weißwein 400—450 A je 1000 Liter. In Rheinheſſen jſt der Geſchäftsgang verhältnis⸗ mäßig lebhaft geblieben. In 1929er Naturweinen erfolgten Umſätze in Mettenheim zu 820960, in Alsheim in ver⸗ beſſerten 19 ern zu 760780/ je 1200 Liter. In der Ingelheimer N bezahlte man für loꝛger Rotweine 6501000. ie Winzergenoſſenſchaft Niederingelheim ließ 40 Nummern 19 Wer und 19 er Weiß⸗ und Rotweine verſteigern und erzöelte für 30 Stück 1929er Naturweiß⸗ wein 660800, für 10 Halbſtück 1928er Rotweine 880—430. Im Rheingau lag das Geſchäft ziemlich ſtill. Der Hallgartener Winzerverein bot kürzlich 58 Halbſtück 1929er Naturweine aus, von denen 9 Halbſtück ohne Hasch blieben, die übrigen 49 Halbſtück erbrachten Preiſe von 4 bis 1500 /, Kirſchenacker 1800„ und Schönhell 9250. Der Lorchhäuſer Winzerverein bot 50 Halbſtück aus, von denen 18 nicht zugeſchlagen wurden. Die übrigen 37 Halbſtück erbrachten durchſchnittlich 465%/ Am Mittel⸗ rhein fand noch eine Verſteigerung für die vereinigten Winzer von Steeg ſtatt, bei der von 47 Nummern nicht zum Ausgebot kamen. Im übrigen bewegten ſich die Preüſe zwiſchen 400820/ je Halbſtück. 8 An der Nahe hat das Weingeſchäft ruhige Bahnen eingeſchlagen: die Preiſe bewegten ſich auf kisheriger Höhe An der Moſel ſind Sanerwuürmmotten feſtgeſtellt wor⸗ 1 den, im übrigen iſt das Wachstum der Reben ſehr befrie⸗ digend; auch die Traubenblüte verlief ausgezeichnet. Bei freihändigen Umſätzen erztelte man für das Fuder(960 Liber) 102er, je wach Beſchaffenheit und Lage, 700—1800 4. In Franken erfolgten letzte Uebergänge in 199er Konſumweinen zu 65—120/ je 100 Liter; in Wüttem⸗ berg erzielten bei ruhigem Geſchäftsgang Rot⸗ und 5 85100, Weißweine 75—100 15 Otter. Literatur *„Handbuch der Deutſchen Aktiengeſellſchaften“, Jahr⸗ gang 1930, Band J(Verlag für Börſen⸗ und Finanslite⸗ ratur AG. Berlin W 53). Wiederum beginnt ein neuer Jahrgang dieſes gewaltigen Werkes, das in ähnltcher Auf⸗ machung nur wenige Länder der Erde zur Verfügung ha⸗ ben. Unbeirrt von guter oder ſchlechter Wirtſchaftslage bringt dieſes„Handbuch“ jährlich ſeit ca. 40 Jahren ein rieſiges, vorzüglich bearbeitetes und vollſtändiges Matertal über ſämtliche Aktiengeſellſchaften Deutſchlands. Nur der⸗ jenige, der ſich mit der Materie näher befaßt, kann ermeſſen, eine wie unendlich große Arbeit hier in den vier ſtarken Bänden eines Jahrganges zuſammengefaßt iſt. Die Vor⸗ teile der Auswertung eines derartig umfaſſenden Mate⸗ rials ſind beſonders hervorſtechend, wenn beachtet wird, wie auch die kleinſten, aber wichtigen Einzelheiten ihre Be⸗ richterſtattung gefunden haben. Der wirtſchaftliche und fi⸗ nonzielle Aufbau der einzelnen Unternehmungen iſt ſorg⸗ fältig dargeſtellt, ferner Gründungshergang, weck, Kapi⸗ tal, letzte Bilanz, ſämtliche Aufſichtsratsmitglieder, Direk⸗ toren, Kursſtand der Aktien und Anleihen, Dividenden ete. ete. Ein genau gearbeitetes Firmen⸗ und Ortsregiſter ſämtlicher deutſchen Akttengeſellſchaften ermöglicht das ſchnelle Auffinden der geſuchten Firmen im vorliegenden wie vorhergehenden Jahrgang. Um dem Tempo der heutt⸗ gen Zeit entgegenzukommen und ſtets das neueſte Mate⸗ rial zu bringen, erſcheint von dem„Handbuch“ jedes Vier⸗ teljahr ein Band, der diejenigen AG. enthält, dte im vor⸗ hergehenden Quartal ihren Aöſchluß amtlich veröffentlicht bzw. bei denen weſentliche Veränderungen ſtattgefunden haben. Mit dem Erſcheinen des obenerwähnten I. Bandes beginnt der 35. Jahrgang 1930 des Werkes. „Der Reichsmilchgeſetz⸗Entwurf“ von Geheimen Re⸗ gierungsrat Dr. fur R E. Boſe, Miniſterialrat im Reichsminiſtertum für Ernährung und Land wirtſchaft, Berlin.— Sonderdruck aus Nr. 24 der Süddeutſchen Molkerei⸗Zeitung, Kempten im Allgäu. Der Reichsrat hat in ſeiner Plenarſitzung vom 5. Juni ds. Is. dem ihm von der Reichsregierung vorgelegten Entwurf eines Reichs⸗ milchgeſetzes zugeſtimmt. Die Einbringung in den Reichs⸗ tag ſoll unverzüglich geſchehen. In ſyſtematiſcher Zuſam⸗ menſtellung bringt dieſer Sonderdruck die erſbe authentiſch⸗ kritiſche Würdigung des Reichsmilchgeſetz⸗Entwurſes aus der Feder des zuſtändigen Referenten. Er enthält ſowohl den Regierungsentwurf wie auch den Entwurf in der Faſſung der Reichsratsbe iſſe und ermöglicht ſo zum er⸗ ſten Male eine in jeder Hinſicht gründliche Orientlerung über dieſes wichtige Geſetz. . Freitag, den 11. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 314 Urm Unserer Kurdscheff ewas ganz escnhdleres zu plefer, haber wir für Sôirhffche Werer, auch fUr besfe Mar- Ken Wie Pecs, Wolf, Adolfs Reforrmsctuuh, Wanderburs ch und Wander mädel! alle Preise heràb 5 Nler nur einige Beispiele höchster Leistung: 5 dchnane Memenschne aue errenschuhe ak- Helensdlule een IU bee 190l 2 eee 12 25 dellen, Ramenware Rahmen ware oder Rahmen ware f attebraune Iotteusschuhe einfarb. spangenschuhe klegante lechtschahe elegante Stepp- u. Loch- und Pumps in neuesten die einen prachtvollen 4 verzlerung, vorzügliche 5 Lederkombinationen, 90 Fuß machen, in fat ben- 25 baßform, bequemer eleg. Form, tadelloses krohenk bi a Lauiabsatz 135 F hen embinatonen 4 Kinderschuhe Tennisschuhe Sandaletten Turnschuhe Sandalen Badeschuhe Alle Preise herabgesetzt! Frudipresse gut verzinnt Blumenzlerkübel modern—.30 Torlenplatte mit Nideelr ond, 28cm- 93„ 2 8 25 freie 9 . Unters aß, bemel. 40 25 cm, 5.25 Konfeküplale 43 Danksagung Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Hinscheiden 5 5 5 ei innigst geliebten, treuen Gattin Wecker, gules Vogelksfig mi Kbſeglocke 26cm 3 5 Werk.—JGlessdtelben.93 Blerkrug 95 ir Ceschſſszvu..30 J Zuckerschele * 5 Ei 4 i inkochopparate emelllien Trau Dr. Ida Meister 1Waggonladung une e 2 Waggonladungen eb. Herrmann 25 4 1 e 3 8 5 Konservengläser Ansetz, und Corbfleschen Einmadigläser für die trostreiche Grabrede, den erhebenden Gesang und die vielen, 5. ö Velen Blumen spreche ich meinen allerherzlichsten Dank aus Alles bekonnf billig und gut Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: ARENA Dr. Wilhelm Meister ö 5 N Ludwigshafen a. Rh., 10. Juli 1930 7 e Waschkorb, A 60 cm NMarklkorb beſond. Monogramme an ane Iodes-Anzeige für Private u. Hotel. 5* Mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, 1. 85 1 15 Bruder und Schwager 5 Siock.„ 575 Herr Geheime Hofrat e f Dr. Herimamm Nose Allgem. Ortskrantenbaſſe Aehung Ader Tatllen 5 Einige Heupneimmer g ist im Alter von 75 Jahren durch einen sanften Siail besonderer Anzeige Mannheim Sek anller: 10. d 18 8. Tod heimgerufen worden Nach Gottes hl. Willen wurde N Eiche u. Nußbaum(180-200 em br) Heidelberg(v. d: Tannstrafe 42), Schwerin, am 10 Jult urs e 21. Nürnberger 5 i treubesorgte Mutter, Frau f. n 5 2 77 5 12 Mk. 590. 705. 949. 978. Minna Rose geb. Haag, Vera Rose, Gerirud Mari Berli olf e en 1 Höfer geb. Rose, Plärrer Höfer und 3 Enkelkinder ria ng 1 4 5 5 Witwe— keb. Frauenfelder I 0 r 2 E U I 2 5000 3 Binzenhöfer, Möbelgeschäft Die Beisetzung findet in aller Stille statt von uns genomme 18 Besuche herzlich dankend abgelehnt 9506 8 8 9 ö 1E 1 8419 Augartenstraße 38/8 Mannheim(Kleinfeldser. 18), Die Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeitsloſen⸗ 1 2000 1 . den 11. Juli 1930 0 7„ Monat Juni 1930. 11 60 1 i 22 222 In Schmerz und Trauer: zur Zahlung fäuig. O 61 Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ Emil Rerlinghoft, gefordert, die Einzahlung derſelben innerhalb OIDIDe T- 111 u Find bebte rb der, Lach erſolgt ohne weitere Mab⸗ Lose 1 Ik. C ier Ke Drossen 5 Unsere liebe, gute Mutter, Frau Eamille Leonh. Kübler nung die Anordnung der Zwangsvollſtreckung. Eberhard Fetzer . Die Beerdigung findet Samstag. Mannheim, den 11. Jult 1930 eee% e uch in den hartnäckigſten Fällen, werden in eink⸗ Marie Kieser Woe 905 1 00 1 1 J n S a Der Vorſtand: dle bet Cerkautsstellen en e e e 5 75 — er Friedhofkapelle Mannheim 5 0 9 1 5 Stärk 8 0 älkur.„. beb. Bender n bee Zwangs versteigerung nee ee ist gestern nach h 1 Alter von 68 Jahren 5 4 Im 99 1 15 1 15 1 1 Sede e e H 4·6 a 3 sankt entschlafen Donnerstag, den 4. ptbr.„ vorm. J. Erzgräber. Burger rogerte Lubwig tthelm,„ 3 un 8 8 in ſeinen Dienſträumen A 1, 4, in Mannheim 5 5 Friedrichsplatz 19, Mannheim, Waldhofstr. 130 Il, den 11. Jali 1930 1 75 Gant der gase Gate e men 340 Drogerie J. Olen dorf, Heidelbergerkr, 0 7, 14 f 1 1 Be e 53 n= im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Aueh menen aukktang weir, ae beg ei eee 2 ben 5 5 f 15 5 5 un andgerie n Mannheim habe ſe e Verſteigerung wurde am 15. Ma Wilhelm Kieser mich hier als Rechtsanwalt niedergelassen 1—.. 5 5 er da u f 3 1 2 Nach erfolgter Ueberführung findet die Feuerbe. N N 1 mann einſehen. Rechte, die am 15. Mal 1930 Pessimismus ist durchaus nicht an- e e eee e Dr. Harl Jul. Meier lind ſaneſens in der Berfteiger ung vor der Ka Sebracht. Es gibt im wirtschaftlichen Rechtsanwalt Blberſorn c des Glliudige g blendet za machen; Leben stets Kurven, es gibt gute und e ſonſt 5 ſie e 1 85 8 5 r schlechte Zeiten. 5 elephon bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpru 2 1 9510 5 VVV Selbstverständlich soll an den Aus- erückſichtigt. Wer ei 1 6 2 ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ gaben gespart werden, auch an den g Arausfa ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, 2 N h WI h 8 8„ ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös Ausgaben für Werbung. Man Spare 1 10 Le ge pillen e bie Stelle e uſgelgbegried nes. aber nicht am falschen Ende. 8 1 2 N Hrun ieb:. Dr. Wilbelm Bitterich ase pe, e,, 45 551 aeen n 45„Neuen Mannheimer Vollkur.50 a) ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Seitenbau f 4 Verlobte Zu haben in den Apotheken und Drogerien und Keller nebſt Abort, eltung 81 en schlechte Zeiten 4 beſtimimk bei: Apotheke am Waſſerturm b) ein dreiſtöciges Magazin mit Keller. leichter zu überwinden. N Milspe i. W. Mannheim P 7, 17: Löwen⸗Apsthete an den Planken, Schätzung: 76 000.— NMk. N 1 1930 70146 E 2. 16; Friebr. Becker, Michaelis Drogerie mit Zubehör: 76 980.— RPek. a Jofi G, 2; Ludwig& Schlſßelm, 0 4, 3 und Mannheim, den 4. Juli 1980. 4. Filiale Friehrſg platz 1 55 Notariat Mannheim 6 ais Vonſtrecungsgericht 8. Seite. Nr. 314 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Frettag, den 11. Hunt 1060 Der Mann mit den hundert Namen Vankbeamter- Journaliſt- Spezialberichterſtatter Deligierter des Völkerbundes in Bukareſt-Czernowitz- Sofia und Riga Von unſerem Bukareſter Vertreter Er heißt Einreich Weiſſelberg und iſt ſeines Zeichens Baukbeamter, wenn es auch nicht ge⸗ ringe Mühe und Arbeit der Polizei etlicher Staaten gekoſtet hat, aus dem Chaos von Namen denjenigen feſtzuſtellen, der amtlich auf dem Geburtsſchein figu⸗ riert. Kein Hochſtaplertyp vom Film, vom Kriminal⸗ roman oder vom Hörenſagen; dem Ausſehen nach der ſehr gut erzogene und feingebildete Mann aus guter Familie, ſchlank, ſehr elegant, jedoch nicht von jener aufdringlichen, ins Auge fallenden„letzten Mode“, dezent in den Umgangsformen und eher ein Löwe des Salons anſtatt der Zelle. Der Anzug iſt beſte Schneiderware, der ſelbſt zahlreiche Wochen er⸗ littener Unterſuchungshaft nichts anhaben konnten. Ein intelligenter Kopf, glatt nach rückwärts ge⸗ kämmtes Haar, große dunkle Augen und auffallend ſchlanke, ſchmale feine und vielſagende Hände, die wohl kaum Arbeit kennen. Früher nannte das Ge⸗ richt, der Arzt einen Mann, der wie Einreich Weiſſel⸗ berg aus guter Familie ſtammte, viel gelernt hatte, mehrere Sprachen beherrſchte, auf wiſſenſchaftlichem Gebiete zu Hauſe und dennoch ein Verbrecher war, ein pſychologiſches Rätſel. Doch der Typ mehrte ſich in den Nachkriegsjahren und ganz allge⸗ mein rangiert auch Meiſſelberg in der Klaſſe inter⸗ nationaler Hochſtapler. Die Anklage der Czernowitzer Anklagebehörde nennt ihn kurz und bündig einen„ſcharlatan inter⸗ national“. Und auch mit Recht: an den Koſaken⸗ ſtückchen, die er in ſeinem Heimatlande Rumänien und in der Fremde lieferte, iſt der ideelle Zug un⸗ leugbar. Immer Vorſpiegelung falſcher Tatſachen, tmmer der Mann, der außerhalb des Alltags ſteht! Es paßte ihm, ſich mit einem Nimbus zu umgeben, der Einfluß auf die Höchſten im Staate, in dem er ſich gerade befand, andeutete. Niemals hat ſich Weiſſelberg nach dem vorliegenden dickbändigen Aktenmaterial als reich ausgegeben. Reichtum vorſpiegeln lag ihm fern, da es ſich hier um etwas alltäglich Mögliches handelte. Er ſpielte eine bedeutend ſchwerere Rolle, zu der nicht nur Ta⸗ lent, ſondern ungeheuer viel Können gehört. Er ſpricht fünf oder ſechs Sprachen wie ſeine Mutter⸗ ſprache und iſt in den politiſchen Vorgängen der gan⸗ zen Welt auf das beſte informiert. Gleichgültig ob er die Rolle des franzöſiſchen Journaliſten vom„Oeuvre“ oder des Sonderberichterſtat⸗ ters der Bukareſter„Diminatza“ ſpielte, ob er ſich als Direktor des„Adeverul“ in Bukareſt oder als Sonderdelegierter des Völkerbundes in Genf ausgab oder ſonſt in„Perſönlichkett“ machte, zu der man unbedingt ein gewiſſes Maß von Intelli⸗ genz benötigt, immer gab Weiſſelberg ſein Gaſtſpiel derartig glänzend, daß ihen die Leute auf ſeinen Schwindel einfach darauf hineinfallen mußten. Wenn ſie dann ſahen, daß ſie geleimt waren, griffen ſie ſich vor den Kopf und wollten es nicht glauben, daß Ge⸗ orge Faur, Henry de Veſelle, Conſtantin Motta, Nicolae Stere und wie Herr Weiſſelberg ſich ſonſt noch zu nennen pflegte, ein Gauner war. Bedenk⸗ lich iſt die Agilität des Menſchen und wahrlich einer befferen Sache würdig. In Bukareſt war Weiſſelberg Bankbeamter, vollführt Unterſchlagung auf Unterſchlagung, bleibt dem Gericht elf Monate Gefängnis ſchuldig und wendet ſich nach Czernowitz. Er tritt als Rechts⸗ auwalt Maitanu aus der Stadt Buzeu auf und nimmt im Hotel„Briſtol“ Quartier. Trotzdem ihm die„Perle der Bukowina“ ganz fremd iſt, findet er ſchnell Anſchluß. Am Abend ſeines Eintreffens in Czernowitz lieſt Weiſſelberg im Kaffeehaus ſeine Zeitung, als plötzlich der Schauſpieler Theodor Paunescu an ſeinen Tiſch tritt und ihn begrüßt. Ein freudiges Wiederſehen! Vor zehn Jahren haben beide dieſelbe Elektriſche benützt, weil ſie in der gleichen Straße wohnten. Keiner weiß, wie der an⸗ dere heißt, aber Weiſſelberg iſt von einer Herzlichkeit, der man einfach nicht widerſtehen kann. Sie ſitzen zuſammen und ſprechen: Paunescu von ſeinen Plänen, Weiſſelberg von dem, was er— in ſeiner Phantaſie— bis nun erreicht hat. Paunescu will nach Paris. Weiſſelberg zieht eine Legitimation aus der Taſche:„Das wußten Sie nicht, ich bin doch Son⸗ derberichterſtatter des„L Oeuvre“ in Paris. Außer⸗ dem Redakteur der Bukareſter„Dimineatza“ und Direktor des„Adeverul“. Er zeigt dem Schauſpieler ſeine Legitimationen mit ſeinem Bilde unter der Unterſchrift„George Faur“. Pauneseu iſt froh, daß er endlich weiß, wie ſein alter Bekannter heißt. Noch froher aber darüber, daß letzterer ihm ſeine Hilfe verſpricht. Am kommenden Tage trifft man ſich neuerlich, der Plan iſt fertig, der ſtellungsloſe Schauſpieler wird als Korreſpondent franzöſiſcher Zeitungen, die gleichzeitig George Faur vertritt, für die Rumänien angegliederten Provinzen engagiert. Zum Zwecke der Vorſtellung wird der Schauſpieler nach Paris reiſen, und zwar gratis. George Faur, der Allmächtige, wird das alles für Paunescu erledi⸗ gen. Dann kommen berühmte Telephongeſpräche von Czernowitz nach Bukareſt im„Briſtol% Hallo, Fräu⸗ lein, bitte ſofort den Preſſedraht nach Bukareſt“. „Was heißt das, beſetzt?? unbedingt muß ich ihn haben! Ich betone Ihnen, es iſt ſehr, ſehr dringend“. Schauſpieler Paunescu am „In einer halben Stunde? Gut— ich warte.“ In einer halben Stunde ſtehen George Faur und der Telephon.„Hallo, iſt dort Bukareſt? Ja. Geben Sie mir bitte raſch die Verbindung mit Herrn.“ Das iſt nämlich der Be⸗ vollmächtigte des Konzerns einer ſehr hochgeſtellten Perſönlichkeit, die das Recht hat, die Engagements von Journaliſten für franzöſiſche Blätter abzu⸗ ſchließen.„Wer iſt dort, das Dienſtmädchen? Der Herr ſchläft? Ich bitte ihn zu wecken. Sagen Sie, hier iſt George Faur!“ Fünf Minuten wird gewartet.„Ah, da biſt Du end⸗ lich. Entſchuldige, daß ich Dich habe wecken laſſen, aber es iſt ſehr dringend. Ich habe den Mann ge⸗ Zeitungen zu erhalten. Die bulgariſchen Be⸗ hörden erſuchten die Bukareſter Siguranza um Feſt⸗ nahme des flüchtigen Schwindlers und der arme inhaftierte Schauſpieler, der nach Bukareſt überſtellt worden war, ſchwitzte Blut. Da er glaubhaft nach⸗ weiſen konnte, daß er genau ſo geblufft worden ſei, wie der bulgariſche Primminiſter und ein anſtändi⸗ ger Menſch ſei, entließ man Paunescu. 5 Während Sofia und Bukareſt bemüht waren, Licht in die verworrene Angelegenheit zu bringen, tauchte Weißelberger in Riga als Delegierter des Völkerbundes auf, und zwar unter dem Namen Conſtantin Stere, eines Bruders des be⸗ kannten rumäniſchen Staatsmannes Stere. Durch Telegramme erwirkte er, daß ihm die Rigaer Regie⸗ Das furchtbare Eiſenbahnunglück von Saſſo(Italien) —— Das Trümmerfeld der beiden elektriſchen Züge, die bei Saſſo(ſüdlich von Bologna) infolge fehlerhafter Weichen⸗ ſtellung gegeneinanderrannten. 15 Perſonen wurden getötet, 35 verletzt 3 funden, den wir ſuchen. Du haſt ſchon einen engagiert? Das gibt es nicht. Aus Klauſenburg einen? Aber Czernowitz iſt doch ein viel größeres Zentrum, was fällt Dir denn ein? Den Mann den wir brauchen, habe ich. Ganz ausgezeichnet! Ja, was iſt mit dem Gehalt? 1500 Franes? Viel zu wenig. 2000 Francs, ſo wie beſprochen. Alſo in Ordnung? Ja. Auf Wie⸗ derſehen. Ja, mit dem Paß komme ich, ich bringe ihn ſelbſt mit, ſelbſtverſtändlich. Auf Wiederſehen und danke. Schluß!“ Sollte Paunescu im Mit⸗ anhören dieſes Telephongeſpräches noch irgendwelche Bedenken haben? Er gab ſeinem Gönner und Schützer ſeinen Paß ohne Bedenken. Am gleichen Tage ſtellte er Weiſſelberg den Bank⸗ beamten Edmund Eibſchütz vor, der nach wenigen Stunden angeregter Unterhaltung ebenſo begeiſtert von George Faur war, wie Paunescu. Auch Eib⸗ ſchütz hatte Schmerzen, er ſollte zum Mllitär ein⸗ rücken und ſuchte ein Möglichkeit, um die Militär⸗ dienſtzeit herumzukommen. Es hätte nicht ausge⸗ rechnet Weiſſelberg ſein dürfen, um auch hier Troſt zu wiſſen.„Aber kennen Sie denn das neue Geſetz noch nicht? Das Geſetz, nach dem Bankbeamte in Rumänien, die das Einjährigenrecht haben, die Bewilligung bekommen können, nur einen hal⸗ ben Tag Dienſt zu machen?“ Der ob dieſer Ausſicht hocherfreute Bankbeamte bat natürlich den allwiſſenden und einflußreichen George Faur um Rat und Hilfe in dieſer Angelegenheit. Und dieſer telephonierte. Telephonierte an das Kriegsminiſte⸗ rium in Bukareſt und verlangte den Kriegsminiſter perſönlich zu ſprechen, mit dem er ſich ſehr herzlich unterhielt und ihn ſeinen lieben Freund nannte, alles natürlich in Gegenwart Eibſchütz', der, als er erfuhr, daß ihm geholfen werden könne, glückſtrah⸗ lend dem Helfer 7500 Lei zum Bahnhofe brachte, als dieſer mit dem Paſſe Paunescus nach Bukareſt fuhr. Natürlich auf Nimmerwiederſehen. Da durcheilte mit einem Male die Preſſe von halb Europa die Nachricht von einem raffinierten Gaunerſtück, das ſich ein rumäniſcher Hochſtapler namens Theodor Paunescu an dem bulgariſchen Miniſterpräſidenten geleiſtet hatte. Paunesen habe es verſtanden, ſich an hohe und höchſte Perſönlichkeiten in Sofia heranzumachen und einen ganz bedeutenden Betrag aus einem Dispoſitionsfonds des Herrn Liaptcheff zu Zwecken der Verteidigung bulgariſcher Intereſſen in franzöſiſchen f rung bis zur Grenze Lettlands einen Salonwagen eutgegenſandte und ihn als Gaſt der Nation im erſten Rigaer Hotel koſtenlos beherbergte und be⸗ wirtete. Auch in Riga bluffte er eine Unzahl von Menſchen, hohe Staatsmänner, Militärs und zahlloſe Finan⸗ ziers, denen er bedeutende Beträge abknöpfte. Weißelberg ſollte gerade in dem Augenblick verhaf⸗ tet werden, als er einen Bankier um einen größeren Betrag leichter machen wollte. Ein Sprung aus dem Fuſter in der erſten Etage rettete ihn vor dem um⸗ klammernden Arm der Gerechtigkeit. Aber bald faßte man ihn doch, es gelang Weißelberg jedoch auf bis⸗ her unbekannte Weiſe, ſich neuerlich herauszudrehen und nach Warſchau zu verduften. Nach einem kur⸗ zen aber ſcheinbar recht einträglichen Gaſtſpiel in der polniſchen und anſchließend in der öſterreicht⸗ ſchen Hauptſtadt kam Herr Weißelberg an die rumäniſche Grenze, nicht ohne daß die Grenzpolizei in Nepolokoutz von ſeinem Erſcheinen verſtändigt worden wäre. Er wurde hier in Empfang genommen und dem Landgericht in Czernowitz eingeliefert. Aber Weißelberg iſt konſequent. Während ſich die Korreſpondenzen aus den Poltzeipräfekturen von Paris, Wien, Riga, Warſchau, Sofia und Bukareſt ſammeln, bombadiert der Verhaftete die Czerno⸗ witzer Staatsanwaltſchaft und den Präſidenten des Oberlandesgerichts mit Schriftſätzen, in denen er die Verhaftung mit geradezu ſchneidender Lo⸗ gik als ungeſetzlich hinſtellt: Er ſei nämlich gar nicht der, den man geſucht habe. Aber immerhin verſpreche er ich dem Gerichte zur Verfügung zu ſtellen, wenn man ihn rufe. Er gibt ſeine Adreſſe in Bukareſt an und verlangt unbedingt, daß man ihn auf freien Fuß ſetze. Auch ſchreibt er während ſeiner Unter⸗ ſuchungshaft Artikel an verſchiedene franzöſiſche Zeitungen, wohl wiſſend, daß dieſe nicht abgeſandt werden, ſondern zu den Akten kommen. Er will ſo beweiſen, daß er tatſächlich der Korreſpondent fran⸗ zöſiſcher Zeitungen iſt. Seine vielen Namen? Er ſei doch Journaliſt und als ſolcher beſitze er das Recht, ſich Pſeudonyme beizulegen. Die Tele⸗ phongeſpräche? Die habe er tatſächlich geführt, man ſolle die Beamtin vom Fernſprechamt einvernehmen. Wann ſich das alles zugetragen hat? Im Februar 1929 ſei er ja gar nicht in Czernowitz geweſen, ſon⸗ dern habe ſich dauernd in Bukareſt aufgehalten; da⸗ bei nennt Weißelberg ebenſo glaubwürdige als ehrenhafte Zeugen. Die beiden Geſchädigten Paunescu und Eibſchütz ſind nicht aufzufin⸗ den, da ſie ſich in Paris und Berlin oder auch wo⸗ anderswo aufhalten, der Portier vom„Briſtol“ iſt verſtorben und ſein Nachfolger kann natürlich Wei⸗ ßelberg nicht als den erkennen, der vor ſeiner Portterexiſtenz einmal im„Briſtol“ in Czernowitz gewohnt hat. So zieht ſich das Verfahren hin. Ob es dem Manne mit den hundert Namen gelingen wird, auch in Rumänien wieder auf freien Juß zu kommen?? Wer ſind die reichſten Engländer? England, in dem man wie in der ganzen Welz Klagen über die ſchlechte wirtſchaftliche Lage hört, zählt 561 Millionäre. Dabei ſind es Pfund⸗ Millionäre. Und das hat ſchon etwas zu jagen. Die reichſten engliſchen Familien ſind Wills un d Coats. Sir Georg Wills, der vor kurzem ver⸗ ſtorben iſt, hinterließ ein Rieſenvermögen von 200 Millionen Pfund. Sechs Mitglieder ſeiner Familie beſitzen je 20 Millionen. Die Fa⸗ milie Coats zählt 10 Multimillionäre, von denen der reichſte ſchätzungsweiſe mindeſtens 150 Millio⸗ nen Pfund beſitzt. Der Tabakkönig Bernhard Ba⸗ ron iſt durch das zunehmende Rauchen der Frauen zu einem der reichſten Leute Englands geworden, genau wie die Brüder Cortauld, die ihren Reich⸗ tum der Verbreitung der kunſtſeidenen Strümpfe, alſo gewiſſermaßen der kurzen Mode, verdanken. Unter de nreichſten Frauen ſteht Lady Houſt on an der Spitze, die allerdings über ein Vermögen von nur 7 Millionen Pfund verfügt. Eine andere ſelbſtändige Millionärin iſt La dy Rhondda, die zwanzig Aktiengeſellſchaften kontrolliert. Sie wurde ſeinerzeit bei der Torpedierung der„Louſitania“ auf einem Korbſeſſel ſchwimmend aus dem Waſſer gefiſcht. Lord Rothſchil d, Beſitzer eines Palais in Piccadilly, erhebt den Anſpruch, als reichſter Junggeſelle Englands zu gelten, während Lord Rothermere, der Beſitzer von Daily Mail, ſich rühmt, der reichſte Zeitungsbeſitzer Großbritanniens zu ſein. Sein größter Konkurrent iſt Lord Bea⸗ verbrock, der Beſitzer des Daily Expreß, deſſen Einkommen außerordentlich hoch iſt. Andere Zei⸗ tungsmagnaten ſind Lord Riddell, der Heraus⸗ geber der News of the World, die wöchentlich in 4 Millionen Exemplaren erſcheint, ſowie Sir Wil⸗ Itam Berry und ſein Bruder Gomer, denen die „Amalgamated Preß“ gehört. Als Whisky⸗Könige ſind bekannt Lord Bewar, Lord Woolavington und Sir Bu⸗ channan. Der Diamantenkönig Solly Joel ſoll ſagenhaft reich ſein und erlaubt ſich den Luxus, für ſeine Yacht Eileen“ jährlich 200 000 Pfund auszu⸗ geben. Von engliſchen Ariſtokraten iſt der Herzog von Portland als der reichſte antzuſprechen. Er beſitzt auf ſeinem Schloß Welbeck Abbay einen unterirdiſchen Ballſaal, der ohne Pfeiler gebaut iſt. Der Herzog hält ſich gewöhnlich in ſeinen unter⸗ irdichen Räumen auf. Nur ein Mitglied der königlichen Familie, Viscount Lascelles, der Schwiegerſohn König Georgs, iſt Beſitzer eines gro⸗ ßen Privatvermögens. Er erbte zwei Millionen Pfund von einem Onkel, der, da er ſich niemals wuſch, zu mindeſt als ein großes Origtnal ange⸗ ſprochen werden muß. Die Frau, die über eine Million erſpielte In Le Touquet, einem der franzöſiſchen Mode⸗ bäder mit umfangreichem Spielbetrieb, glückte es einer Frau, in zwei aufeinander folgenden Nächten die Spielbank um 1,2 Millionen Mark zu erleichtern. Dieſe Engländerin gehört zu den Krei⸗ ſen jener Leute, denen kürzlich im engliſchen Parla⸗ ment der Vorwurf gemacht wurde, daß ſie Unſum⸗ men ins Ausland tragen, um in einer Zeit furcht⸗ barer engliſcher Arbeitsloſigkeit ein Luxusleben zu führen. Schatzkanzler Snowden, der dieſe Sache vor⸗ trug, zog ſich allerdings das Mißfallen eines großen Teiles der öffentlichen Meinung zu, weil er Namen von Damen der Geſellſchaft in dieſem Zuſammen⸗ hange preisgegeben hatte. Nunmehr wird man ihm vermutlich entgegenhal⸗ ten, daß die Engländer nicht immer ihr Geld im Auslande verſpielen, ſondern daß einer Engländerin die mehrfache Sprengung der Bank in Le Touquet gelang. Bei einem einzigen Schlage gewann ſie 80000 4 und legte damit die Bank für längere Zeit lahm. Die Leitung dieſes Unternehmens wurde überhaupt vom Unglück verfolgt. In der erſten Juli⸗ woche verlor ſie allein.6 Millionen„ an ſpielende Engländer. Die gehören aber keineswegs zu den Leuten, die ihr„mühſam“ erſpieltes Geld freudigen Herzens nach der Sparkaſſe tragen. Außer den Spielbanken bieten die großen Rennplätze in Le Tou⸗ quet und Deauville und den anderen Modebädern täglich mindeſtens ſechsmal Gelegenheit, auf Pferde zu wetten und zu verlieren. Und dieſer Verlockung entzieht ſich kein echter Engländer. Die Franzoſen brauchen alſo nicht befürchten, daß ſie von ſpielenden Engländern ausgeplündert werden. 8 * g 5* 2 8 1 2 In den ersten 10 jahren nur die milde, reine, nach Arzt- licher Vorschrift für die zarte Haut der Kleinen besonders hergestellte NIVEA KINDERSEIFE Schonend dringt ihr seidenweicher— Schaum in die Hautporen ein und 78 macht sie frei für eine gesunde, kräftige Heutatmung. Und was das bedeutet, merken wir Erwachsenen en uns selbst: Wohlbefinden und Gesundheft hängen von dhe ab. 1629/30 N Sonnengebräunfe, gesunde Hauf 2 erhalten Sie, wenn Sie Ihren Körper vor Luft- und Sonnenbädern mit NIVEA-CRETIEE einreiben,— auch bei bedecktem Himmel, denn auch 1 Wind und Luft bräunen den Körper. muss Ihr Körper sein bei direkter Sonnenbestrahlung. Und gut mit Nivea-Creme vorher einreiben Das ver- mindert die Gefahr des schmerzhaften Sonnenbrandes. 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