1 5 l Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis .50, 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 12 mal. W OQOppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim nnheimet Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RR..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſonbere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 5.„ Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Seſetz und Recht reg vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer nſikzeitung Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 15. Juli 1930 14. Jahrgang— Nr. 320 4 inigung, aber noch keine Mehrheit Nach wie vor völlige Anklarheit über das Schickſal der Deckungsvorlagen Die Oſthilſe vor dem Reichstag Der letzte Verſuch Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Juli. Die Berliner Morgenblätter fahren mit dem Rätſelraten fort: Was wird heute geſchehen, wird aufgelöſt, kommt der Artikel 48 und wenn, was dann? Ein Teil von ihnen benutzt gleichzeitig die Gelegenheit zur Stimmungs⸗ mache. Hier ſteht der Sozialdemokratiſche Preſſe⸗ dienſt oben an. Der berichtet, wie der Fraktions⸗ vorſtand die Mitglieder der Fraktion aufgefordert hätte, nicht zur Interparlamentariſchen Union nach London zu reiſen, wovon in voriger Woche manche ſich eine Erleichterung der Situation verſprochen hatten und wie ſchon am 11. Juli der weit voraus⸗ ſichtige ſozialdemokratiſche Parteivorſtand ſämtliche Mitglieder der Fraktion dringend aufgefordert hätte, in jedem Augenblick anweſend zu ſein. Dieſe Mahnung, wir wieſen beiläufig ſchon darauf hin, ſei geſtern wiederholt worden und ſchließlich ver⸗ ſichert das parteioffiziöſe Organ der Sozialdemo⸗ kratie, daß von ihr „ſofort nach der etwaigen Verkündung der Not⸗ verordnung“ der Antrag auf Aufhebung ein⸗ gebracht würde. g Drohungen, die man immer wieder von neuem wiederholt, nutzen ſich ab. Wir glauben nicht, daß die Regierung etwas anderes erwartet. Die ſozial⸗ demokratiſchen Anträge wurden ſelbſtverſtändlich vom Kabinett in ſein Kalküle aufgenommen. Bei alldem ſcheint der Sozialdemokratie doch nicht recht geheuer zu ſein. In einem Leitaufſatz des„Vorwärts“ wird zum ſo und ſovielten Male erzählt, daß die Sozialdemokratie„bis zum letzten Augenblick“ bereit geweſen wäre, an einer Löſung der jetzigen Schwie⸗ rigkeiten mitzuarbeiten.(Aber an einer Löſung, die eben doch eine ſozialdemokratiſche, alſo von die⸗ ſem Kabinett jedenfalls nicht tragbar geweſen wäre.) Der Aufſatz ſchließt:„Es wird ſich zeigen, wie lange man in dem Arbeiterſtaat Deutſchland mit dem A r⸗ tikel 48 gegen die Arbeiter regieren kann.“ Das iſt eigentlich doch ſchon bolſchewiſtiſche Mentalität. Unſeres Wiſſens ſind trotz aller Induſtrialiſierung die Arbeiter, ſofern man darunter die Handarbeiter verſteht, immer erſt ein Bruchteil der Bevölkerung. Die Mehrheit liegt durchaus bei den bürger ⸗ lichen Schichten. Der Jammer iſt nur, daß das Bürgertum in ſeiner Zerklüftung und ſeiner völli⸗ gen politiſchen Inſtinktloſigkeit häuſig genug ſich ſelber ausſchaltet. Ein„Arbeiterſtaat“ iſt Deutſch⸗ land aber auch dadurch nicht geworden. Es wäre, ſcheint uns, ein Gebot der Stunde, denn der Sozialdemokratie das heute zu Gemüte ge⸗ führt würde. Ein langer Schriftſatz, den eine„maß⸗ gebende deutſchnationale Seite“, alſo vermutlich Herr Hugenberg, durch ſein Telegraphenbüro ver⸗ breiten läßt, gibt ſolcher Hoffnung allerdings nur. wenig Raum. In dieſem Aufſatz wird in einer Po⸗ lemik gegen einen Artikel der„Deutſchen Allgemei⸗ nen Zeitung“ von geſtern Abend die Entſchei⸗ dung dem Zentrum zugeſchoben:„Eine Stunde nachdem das Zentrum ſein Bündnis mit dem Meer⸗ xismus in Preußen aufgelöſt“ hätte, könnten die nichtſozialiſtiſchen Parteien ſchon ſich zuſammen⸗ ſetzen. Man kann durchaus der Auffaſſung ſein, daß das Zentrum in Preußen den Parteifreund Brüning nicht gerade ſonderlich unterſtützt.“ Dieſe Offerte indes kommt mindeſtens zu ſpät. Wenn Herr Hugenberg, was man einſtweilen bezwei⸗ feln dürfen wird, es ehrlich meint, hätte er früher ſprechen ſollen. Vermutlich haben in dieſer vor⸗ gerückten Stunde alle dieſe Reden und Sprüche auch nur wenig Wert. Die Kugel iſt aus dem Lauf. In⸗ mitten aller Ungewißheit, ſchreibt die„Ger ma⸗ nia“, ſteht jedenfalls das eine feſt, daß im lebens⸗ wichtigen Intereſſe des Staates und der Wirtſchaft und damit des geſamten deutſchen Volkes alles ge⸗ ſchehen muß, um den Etat auszugleichen und die Fi⸗ nanzen des Reiches in Ordnung zu bringen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 15. Juli. Der Reichstag kommt jetzt zu den entſcheiden⸗ den geſetzgeberiſchen Arbeiten, die er vor der Sommerpauſe noch zu erledigen hat. Der Etat, die erſte dieſer Arbeiten, iſt bis auf die dritte Leſung bewältigt. Geſtern wurde die zweite Beratung des Oſthilfeprogramms begonnen, heute ſoll die der Steuergeſetze folgen. Dann bleibt nurmehr übrig, den von Herrn Stegerwald mit aner⸗ kennenswerter Tatkraft eingeleiteten ſozialen Re⸗ formen im Plenum den letzten Segen zu erteilen. Die Sozialdemokratie verſucht, ihre offenkundige Abneigung gegen die Oſthilfe hinter der Maske„ſachlicher Kritik“ zu verbergen. Wie weltfremd, wie doktrinär ſie in Wirklichkeit dieſe Dinge ſieht, zeigte die ungeheuerliche Feſt⸗ ſtellung, mit der Herr Stelling ſeine Dar⸗ legungen einleitete:„Die Not der Landwirtſchaft iſt nicht eine Folge der Grenzziehung.“ Im übrigen gebärdete der ſozialdemokratiſche Redner ſich, als ob die Mängel des Hilfswerkes, die ungenügenden Mittel für die Verbeſſerung und Verbilligung des Verkehrs, die unzureichende Unterſtützung der ober⸗ ſchleſiſchen Wirtſchaft— Mängel, deren gerade die Befürworter des Programms am meiſten ſich be⸗ wußt ſind— ihre Urſachen in der fehlenden Einſicht der Regierung und nicht in dem mageren Staatsſäckel hätten. Herr Kleiner von den Deutſchnationalen hatte ſchon Recht, als er in bitterem Unmut fragte, wie groß denn die Unkenntnis über den Oſten ſein müſſe, daß immer offen und verſteckt die Anſicht ausgeſpro⸗ chen werden könnte, die Oſtnot ſei eine„Erfindung ſubventions⸗ hungriger Schichten“. Er bezeichnete als Ziel der geplanten Aktion die Eingliederung der Oſtdeutſchen in die Geſamtwirt⸗ ſchaft des Reiches und zeigte auf, wie Polen ohne Scheu vor den Koſten ſeit Jahr und Tag mit nicht geringem Erfolg ſich bemüht, der deutſchoberſchleſi⸗ ſchen Induſtrie den Rang abzulaufen. 158 Millionen Zloty ſind allein für Frachtenſenkung ausgegeben worden. Daneben werden zwei große Bahnlinien, die Kattowitz mit Gdingen und Aulnik mit der Tſchechoſlowakei verbinden ſollen, gebaut. Wir haben jetzt ſchließlich zwölf Millionen für Frachtenſenkung bereitgeſtellt, nachdem 200 Gewerbebetriebe in Ober⸗ ſchleſien ſtillgelegt und 20 Prozent der Bergarbeiter entlaſſen worden ſind, der vorletzte Hochofen aus⸗ geblaſen wurde und die Förderung um 2877 zurückgegangen iſt. Der Oſten ſolle nicht zum Koſtgänger des Reiches werden. Es handle ſich, meinte der deutſchnationale Sprecher, um eine teilweiſe Wiedergutmachung deſſen, was feindliche Eingriffe, Irrtümer und Unter⸗ laſſungen der Nachkriegszeit an Schäden er⸗ zeugt haben. Der Zentrumsabg. Perlitius ſetzte ſich für eine Verbilligung der Organiſation der Oſthilfe ein, damit die Mittel möglichſt ungeſchmälert ihrem eigentlichen Zweck zugeführt werden könnten. Für die Volkspartei erklärte Freiherr von Rhein ⸗ baben, daß das Oſthilfegeſetz in der Hauptſache der Regierung eine Reihe von Ermächtigungen erteile, man alſo erſt an der Ausführung werde erkennen können, wie es ſich bewähre. Im übrigen unterſtrich der Redner, ohne auf ein offizielles Junetim Wert zu legen, den Zuſammenhang zwiſchen Oſt⸗ hilfe und Deckungs programm. Die Ausſprache ſoll heute nach der Beratung der Steuergeſetze fortgeführt werden. Bei den am Sams⸗ tag vertagten und geſtern nachgeholten Abſtimmungen wurde das Geſetz über die Aufwertungshypo⸗ theken in der Ausſchußfaſſung genehmigt, die Vorlage über den endgültigen Reichswirt⸗ ſchaftsrat, die eine Zweidrittelmehrheit erfor⸗ derte, dagegen mit 234 gegen 162 Stimmen der Kom⸗ muniſten, Deutſchnationalen, chriſtlich⸗ nationalen Bauern und Nationalſozialiſten abgelehnt. Zu⸗ letzt wurde mit 208 gegen 146 Stimmen das Brot ⸗ geſetz angen nommen, nachdem zuvor auf ſozialdemokratiſchen Antrag der Paſſus über den Brotverkauf nach Gewicht wieder in den Entwurf eingeſtellt worden war. Als erſter Punkt der Tagesordnung ſoll heute der Ausſchußantrag wegen des Neuroder Gruben⸗ unglücks verabſchiedet werden. And die Weſthilfe? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Juli. Geſtern nachmittag fand im Reichstag unter dem Vorſitz des Miniſters für die beſetzten Gebiete eine interfraktionelle Beſprechung über die Weſthilfe ſtatt. Wie man hört, haben einzelne Parteien Bedenken, ſich mit Bezug auf die Weſthilfe, die einen erheb⸗ lichen Koſtenaufwand mit ſich bringen und auf eine lange Reihe von Jahren ſich erſtrecken ſoll, ſchon jetzt feſtzulegen. Die Arbeitsloſigkeit in England Drahtung unſer. Londoner Vertrelers 8 London, 15. Jübli. Das rapide Anwachſen der Arbeitsloſigkeit hat nun auch in England zu einer Kriſe der Er⸗ werbsloſenfürſorge geführt. Wie in Deutſch⸗ land ſo findet auch hier die Finanzierung der Unter⸗ ſtützungen erhebliche politiſche Schwierigkeiten, nicht nur weil der Staatshaushalt durch die dauernde Steigerung der erforderlichen Summen ſchwer be⸗ laſtet wird, ſondern vor allem aus grundſätzlichen Meinungsverſchiedenheiten über den Charakter der Fürſorge. Bis vor einigen Jahren wurde die Arbeitsloſenunterſtützung hauptſächlich aus den Er⸗ trägen einer beſonderen Sozialverſicherung finan⸗ ziert. Als die Arbeitsloſenziffer 1 Million überſtieg, wurde es notwendig, Anleihen aufzunehmen und 1928 brachte die konſervative Regierung ein Geſetz ein, in dem die Verwaltung der Arbeitsloſenvyerſiche⸗ rung ermächtigt wurde, den Stgatskredit bis zu 800 Millionen Mark in Anſpruch zu nehmen. Seit dem Amtsantritt der Arbeiterregie⸗ rung iſt nicht nur die Zahl der Arbeitsloſen enorm geſtiegen, ſondern auch infolge geſetzlicher Reformen die Zahl der Unterſtützungs berechtigten. Der Ver⸗ ſicherungsfond näherte ſich der Erſchöpfung und mußte im März ſeine Anleihevollmacht auf eine Milliarde Mark ausdehnen. Jetzt iſt auch dieſe Grenze faſt erreicht und die Re⸗ gierung hat angekündigt, daß ſie dem Unterhaus ein Staatsgeſetz vorlegen muß, durch das der Fond um weitere 200 Millionen auf 1,2 Milliarden Mark erhöht wird. In dieſer Vorlage kommt ganz offen die Befürchtung der Regiereng zum Aus⸗ druck, daß es nicht gelingen wird, die weitere Stei⸗ gerung der engliſchen Arbeitsloſigkeit auf über zwei Millionen hinaus zu verhindern. Tatſächlich iſt dieſe Grenze bereits jetzt erreicht und überſchritten. Doch die Zahl der offiziell Unterſtützten liegt noch unter 2 Millionen. Im Unterhaus kündigt ſich bereits eine hef⸗ tige Auseinanderſetzung über die Frage der Arbeits⸗ loſenverſicherung an. Die Konſervativen haben ſich bei der letzten Erhöhung im März nur mit größtem Widerſtreben die weitere Ausdehnung der Unterſtüt⸗ zungsberechtigung aufzwingen laſſen und werden jetzt zweifellos die geſchwächte Lage der Arbeiter⸗ regierung zu einem Generalangriff auf die Arbeits⸗ loſenverſicherung ausnützen. Zuſtimmung der Regierungsparteien zum Deckungsprogramm Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 15. Juli. Geſtern nachmittag um 4 Uhr haben die Führer der Regierungsparteien den Kanzler von der end⸗ gültigen Stellungnahme ihrer Fraktionen unterrich⸗ tet. Sie haben mit einigen Wenn und Aber, die man wohl den Wählern ſchuldig zu ſein glaubte, z ugeſagt, die Deckungs vorlagen im Plenum anzunehmen und den in der Sonn⸗ tagsunterredung modifizierten Entwurf über die Bürgerabgabe zu unterzeichnen. Auch die chriſtlich⸗ nationalen Bauern, die bis zulettzt noch Schwierigkeiten machten, haben ſich der nun wieder geſchloſſenen Front eingegliedert bis auf Herrn von Keudell, der ſich ausbedungen hat, in einer per⸗ ſönlichen Erklärung zum Ausdruck zu bringen, daß er die Reichs hilfe für verfehlt hält. Der Vorſitzende der demokratiſchen Fraktion, Staatsſekretär a. D. Meyer, hat Herrn Brüning ein förmliches Schreiben überreicht, in dem vor allem verlangt wird, über die diesmal geplauten 100 Millionen Mark hinaus im kommenden Etat noch weitere 50 Millionen zu erſparen. Trotz der Einigung der Regierungsparteien iſt die Ausſicht auf die parlamentaxiſche Erledi⸗ gung der Steuergeſetze wiederum geringer ge⸗ worden. Die Deutſchnationalen haben von neuem bekundet, daß ſie die Projekte der Re⸗ gierung ablehnen würden, zumal die Kopf⸗ ſtener nicht ihren Erwartungen entſpräche. Auch eine Unterredung des Ernährungsminiſters Schiele mit dem Grafen Weſtarp hat hieran nichts zu ändern vermocht. Man rechnet in parla⸗ mentariſchen Kreiſen daher nur noch mit ungefähr vier bis fünf deutſchnationalen Jakarten. Daneben wird es vielleicht noch einige Enthaltungen geben. Die Sozialdemokraten haben aber jetzt die Parole ausgegeben: Alle Mann an Deck und ihre noch abweſenden Mitglieder telegraphiſch auf⸗ gefordert, heute auf jeden Fall zur Stelle zu ſein. Geſtern abend um ſechs Uhr iſt das Kabinett zu⸗ ſammengetreten, um ſich über ſein Vorgehen ſchlüſſig zu werden. Man nimmt an, daß der Kanzler heute bereits die unterſchriebenen Notverordnungen in den Reichstag mitbringen will, um ſie im gege⸗ benen Augenblick zu verleſen. Dann wird das Haus ſich ſofort zu ihnen äußern können. Die Auffaſſung iſt allerdings im Reichstag allgemein, daß die von den Sozialdemokraten und Kommuniſten zu erwar⸗ tenden Aufhebungsanträge von einer ſicherlich recht beträchtlichen Mehrheit abgelehnt werden. Man glaubt, daß in dieſem Fall auch die Deutſchnationa⸗ len geſchloſſen gegen die Aufhebung der Notverord⸗ nungen, alſo für die Regierung ſich erklären werden. Wie wir weiter erfahren, beabſichtigt Dr. Brüning, ſich vom Reichs⸗ präſidenten auch ein Auflöſungsdekret unter⸗ zeichnen zu laſſen, von dem er indes nur Gebrauch zu machen gedenke, wenn ein Miß⸗ trauensvotum eingebracht werden ſollte. Daraus geht mit aller Deutlichkeit hervor, daß auch die Regierung von einem Antrag auf Aufhebung ihrer Notverordnungen nichts befürchtet. Der Ka⸗ binettsrat iſt bald nach ſeinem Zuſammentritt wegen der Abſtimmungen im Reichstag unterbrochen wor⸗ den. Der Kanzler hat nach der Plenarſitzung noch einige Minuten an der Fraktionsbeſprechung des Zentrums teilgenommen. In der neunten Abendſtunde haben dann die Miniſter in der Reichskanzlei ihre Beratungen fort⸗ geſetzt. Sie wurden eingeleitet mit einer Sonderkon⸗ ferenz der juriſtiſchen Sachverſtändigen der Reichs⸗ regierung über die ſtaatsrechtlichen Fragen, die mit der Anwendung des Artikels 48 zuſammen⸗ hängen würden. Das Zentrum wird, wie wir hören, bei der Dis⸗ kuſſion über die Kopfſteuer im Reichstagsplenum erklären, daß es nach wie vor für die Staffelung dieſer Steuer eintreten müſſe. Im übrigen nimmt man an, daß die Oppoſitionsparteien, da ja der Kopf⸗ ſteuerentwurf der Regierungsfraktionen heute erſt zur erſten Leſung geſtellt wird, die Ueberweiſung an den Ausſchuß beantragen und auch durchſetzen wer⸗ 2. Seite. Nr. 320 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 15. Juli 1930 den. Das würde eine Ve rzögerung der eigent⸗ lichen Entſcheidung über das Deckungsprogramm um einen, möglicherweiſe auch um zwei Tage be⸗ deuten. Unter dieſen Umſtänden wird in parlamentariſchen Kreiſen nicht mehr damit gerechnet, daß der Reichstag Ende dieſer Woche in die Ferien gehen kann, es ſei denn, daß ſeinem Daſein darch die Auflöſung ein plötzliches Ende bereitet wird. Die Miniſterbeſprechung war erſt um Mitternacht beendet. Wie uns verſichert wird, iſt es bet der Abſicht geblieben, auf alle Fälle die zweite Leſung der Deckungs vorlagen zu abſolvieren. Ob der Reichs⸗ kanzler ſeine hierfür angekündigte Erklärung im Laufe des Dienstag oder erſt am Mittwoch abgeben kann, hängt von der Exledigung der übrigen auf der Tagesordnung der Dieustagſitzung ſtehenden An⸗ gelegenheiten ab. Ueber die Anwendung des Ar⸗ tikels 48 iſt, ſoweit wir unterrichtet ſind, noch immer kein definitiver Beſchluß gefaßt worden. Es ſoll abgewartet werden, wie ſich die Ausſichten der Mehrheitsbildung im Parlament geſtalten. 5** 2 7* Aalieniſch-franzöſiſche Verſtandigung? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 15. Juli. In den franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen ſcheint ſich in den letzten Tagen eine merkwürdige Aenderung vollzogen zu haben. Der jüngſte Schritt, den der italieniſche Botſchafter in Paris bei der fran⸗ zöſiſchen Regierung unternommen hat, wird jeden⸗ falls in franzöſiſchen politiſchen Kreiſen als ein gutes Vorzeichen betrachtet. Während es bis⸗ her hieß, daß die italieniſche Regierung auf die fran⸗ zöfiſche Note vom 7. Juli mit einem Gegenvorſchlag geantwortet habe, beſagen die neueſten Infor⸗ mationen, daß Muſſolini und ſeine Kabinetts⸗ kollegen eine identiſche Haltung wie die franzöſiſche Regierung eingenommen hat. Dieſe franzöſiſche Hal⸗ tung beſtand, wie erinnerlich, darin, daß Frankreich trotz der ſchlechten Lage ſeiner Schiffsbauinduſtrie ſich bereit erklärte, bis zum Ende des Jahres keine neuen Schiffe zu bauen. Von dieſer Geſte erwartet man in Paris eine günſtige Atmoſphäre für die franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen. Italien hat jetzt darauf geantwortet. Der italie⸗ niſche Botſchafter in Paris, Graf Manzoni, hat das franzöſiſche Außenamt benachrichtigt, daß die ikaljeniſche Regierung mit Befriedigung von der franzöſiſchen Abſicht Kenntnis genommen habe und ſich bereit erklärt, ihre eigene Haltung hinſichtlich der Schiffsneubauten der der franzöſtſchen Regierung an⸗ zupaſſen. So hat durch die Demarche Manzonis die bisherige einfache Erklärung Grandis, die keiner⸗ let Verpflichtung in ſich ſchloß, den Wert eines feier⸗ ichen Verſprechens erhalten. Italien wie Frank⸗ reich haben nunmehr ſechs Monate lang Zeit für Verhandlungen. Man hofft auf franzöſiſcher Seite, daß dieſe ſechs Monate ausreichend genug find, um zu einem guten Abſchluß zu kommen, da der In⸗ halt der Diskuſſion ſeit Monaten bekannt iſt. Das franzöſiſche Außenminiſterium ſieht es allerbings als ſelbſtverſtändlich an, daß„die ſcharfmachenden Reden und die vergiftenden Preſſepolemiken“ auf italie⸗ niſcher Seite ein für alle Mal aufhören, falls man die Verhandlungsarbeiten mit Erfolg zu einem Ende führen will. — Weitere drei Tote geborgen — Hausdorf, 14. Juli. Infolge unaufhörlichen Vordringens von Waſſer iſt die Totenbergung im Kurt⸗Schacht ſehr ſchwierig geworden. Die Bergungs⸗ arbeiten ſind mit größter Gefahr für die beteiligten Bergleute verbunden. In den letzten 48 Stunden gelang es nur, noch drei Tote zu bergen. 0 Die Zahl der noch nicht Geborgenen wird mit 44 angegeben. Franzöſiſche Verkehrsunfallſtatiſtik — Paris, 15. Juli. Bei Verkehrsunfällen am Sonntag und Montag, dem franzöſiſchen Natio⸗ nal feiertag, ſind, wie eine Aufſtellung des „Journal“ ergibt, fieben Perſonen ums Le⸗ ben gekommen und 18 verletzt worden. zointarés Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 15. Juli. Der ſchärfſte Gegner ber politiſchen Rückgliede⸗ rung des Saargebietes, der frühere Miniſterpräſi⸗ dent Poincaré, veröffentlicht in einem ſüdame⸗ rikaniſchen Blatt und gleichzeitig in der Pariſer 3 Zei⸗ tung„Excelſior“ einen Aufſatz, in dem er ent⸗ ſchieden gegen eine deutſch⸗franzöfiſche Verſtändigung in der Saarfrage Stellung nimmt. Poincaré glaubt zu wiſſen, daß Streſe⸗ man u, als er ſich mit Briand über die Notwendig⸗ keit möglichſtbaldig anzuknüpfender Saarbeſpre⸗ chungen einigte, den Hintergedanken verfolgte, die politiſche Rückgliederung des Saargebietes ſo raſch wie möglich durchzuſetzen. Abſichten Streſemanns Gott ſei Dank worden ſeien. Während der Saarkonferenz habe man feſt⸗ ſtellen können, wie unverſöhnlich die Deut⸗ ſcheu ſich verhalten und mit welchem Raffine⸗ ment ſie an der Benachteiligung der Franzoſen arbeiten. Poincaré behandelt die Deulſche Weihetage im Oſten Feiern des Abſtimmungstages 1920 In ſtarken Bildern ſteigen jene hochgemuten Tage wieder vor uns auf, da vor zehn Jahren, die in aller Not des Zuſammenbruchs gefeſtigte deutſche Einheitsfront Oſt⸗ und Weſtpreußen vor dem pol⸗ niſchen Chaos rettete. Ein unbeſchreiblicher Tag ſtolzen Glückes jener 11. Juli 1920, da die gewaltige Woge nationaler Selbſtbeſinnung die drohende pol⸗ niſche Flut zurückwarf, da die heimattreuen Oſt⸗ und Weſtpreußen zu abertauſenden von Liebe zur alten Heimat getrieben zu ihr zurückkehrten, um das Ge⸗ wicht ihrer Stimmen in die Wagſchale zu werfen. Zehn Jahre ſind ſeitdem vergangen. Neue ſchwere Not iſt über uns gekommen, aber das Gelöbnis, das auf der Säule des Ordensritters vor der Marien⸗ burg eingegraben ſteht:„Dies Land bleibt deutſch!“ hat ſeine ewige Wahrheit behalten. Ein Ausdruck dieſer unlösbaren Reichs verbundenheit der Oſt mark, trotz Korridor und Feinden ringsum iſt denn auch die wunderbare Abſtimmungsfeier gewefen, die vom 11. bis 13. Juli in Stuhm, in Marien burg und am Weißen Berge an der Dreiländerecke ſtattgefunden hat. Wer nicht ſelbſt dabei geweſen iſt, wer das Fluidum, das geheimnisvoll von einem zum anderen überſprang, nicht mitempfunden hat, kann ſich nur ein ſchwaches Bild der patriotiſchen Kraft machen, die dieſen Tagen ihren Stempel aufdrückte. Fürwahr, eine Kundgebung von unbeſchreiblicher Ge⸗ ſchloſſenheit und Größe! Der Auftakt am 11. Juli in Stuh m. Ein kleines weſtpreußiſches Ackerſtädtchen von 5000 Einwohnern und doch welche warme Verbundenheit aller! Im Mittelpunkt ſtand der Feſtakt im Kreislandſchafts⸗ amt, all die alten Kämpen von 1920 ſind wieder zur Stelle, ſo mancher von ihnen kommt zu Wort. Der ſchönſte Erfolg iſt der, daß das deutſche Erbübel des Parteihaders in dieſer großen Frage verſtummt iſt. Das große Werk des Reichs verbandes der heimattreuen Oſt⸗ und Weſt⸗ preußen mit ſeinen hunderten von Verbänden im Reich, mit der Pflege des Heimatgedankens leuchtet uns ſiegverheißend entgegen, in die Tat umgeſetzt in Heimatſpende, Ferienkinderfürſorge und Paten⸗ ſchaften. Bedentſam waren die Worte, die Mini⸗ ſterials Dr. Rathenau in Stuhm fand:„Kein Oſtlocarno, keine Abfindung mit Grenzziehungen den unnatürlichen i m weitgehenden deutſchen Konzeſſionen, die während der Saarkonferenz den Poincaré meint, daß die durchkreuzt Saarpolitzk franzöſiſchen Unterhändlern gemacht worden waren, als eine Nebenſache. Er beklagt ſich bitter darüber, daß in Deutſchland eine Propaganda zugunſten der gegenwärtig durch dieſe deutſche Propaganda gegen Frankreich beeinflußt werden. Aus dieſen Gründen rät Pofncaré zu einer vorſichtigen Behandlung der Saarfrage und ſpricht die Hoffnung aus, daß die Angelegenheit ſich bis zum Jahr 1935 hinzie⸗ hen möge. * Aus den Darlegungen Poincarés geht alſo her⸗ vor, mit welcher Entſchloſſenheit gewiſſe franzöſiſche ſchwerinduſtrielle Kreiſe immer noch das Ziel ver⸗ folgen, die Saarländer bis zum Jahre 1935 hinrei⸗ chend beeinflußt zu haben, um bei der Abſtimmung wenigſtens einige Teilreſultate zu erreichen. Es ſchwebt ihnen das einſtige Ergebnis der oberſchle⸗ ſiſchen Abſtimmung vor, bei der dann unmögliche wirtſchaftliche Verhältniſſe geſchaffen wurden, die heute noch ihre ſchweren ſchädlichen Auswirkungen deutlich erkennen laſſen. In dieſem Sinn iſt alſo Poincaré ein Gegner der briandiſtiſchen Ausgleichs⸗ politik in Europa. Oſten?“, Worte, die er Tags darauf in Allenſtein in programmatiſcher Rede eindrucksvoll unterſtrichen hat. „Frei die Weichſel“?„Fort mit dem Korridor?“ Dieſe Parole ſtand auch über der Marienburger Feier am 12. Juli. Ein wolkenloſer Himmel über der alten Ordensſtadt. Um 11% Uhr lief der Sonderzug aus Berlin ein, der an 200 Banner von etwa 600 Abgeſandten des Reichsverbandes Heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen zur Abſtimmungsfeier nach Marienburg brachte. Ern überwältigender Anblick dieſes Feſtzuges mit ſeinen Bannern! Die Glocken klangen freudig durch die Luft, Blumen und immer wieder Blumen fielen auf den Zug herab. Und in all den Reden immer wieder von neuem das Treugelöbnis für die noch unerlöſten Brüder und Schweſtern im Polenlande, in Memel und an der Saar, in ihnen allen aber auch die Loſung;„Es einigt uns ein ſtarkes Band, die Liebe iſt's zum Heimatland!“ Daß Danzig, deſſen Senatspäſident, gleich Hindenburg, grüßend fich zu Worte gemeldet hatte, den Herzen der Feierenden beſonders naheſtand, trat immer wieder zu Tage. Herrlich wie der Tag in Marienburg hegonnen hatte, ging er auch zur Neige. Wie eine feurige Rieſenſchlange zog ſich der fackelumſäumte Zug der Heimattreuen durch das Dunkel der Laubbäume, vorbei am Denkmal des Marienburger Blutzeugen aus polniſcher Gewaltzeit, des Bürgermeiſters Bär⸗ tolomäus Blume, zum Alten Rathaus. Eine via triumphalis ſondergleichen! Vorbei an dem Hoch⸗ meiſterſchloß, vorbei am Abſtimmungs denkmal, deſ⸗ ſen eherner Ordensritter in weißes Licht getaucht, ſtumm und doch ſo beredt auf die Tauſende und Abertauſende mahnend blickte, die die Laubenſtraße vom Marientor bis faſt zum Burgtor füllten. Zün⸗ dende Worte des Oberbürgermeiſters Pawelefk, von Stolz durchzittert, auf die ſtets bewährte deutſche Treue der alten Ordensſtadt. Dann brauſte das Weſtpreußenlied durch die nächtliche Stille und nun ergreift Miniſterialrat Dr. Siegert das Wort zum geſchichtlichen Rückblick, zu warnender Mah⸗ nung und doch voll feſten Glaubens an eine beſſere Zukunft. Und dann wuchtet durch die Nacht das Niederländiſche Dankgebet und wie ein Schrei von tauſend Lippen klingt es hinauf zu den Sternen: „O Herr, mach uns freil“ Der letzte Tag, ein gewaltiger Ausklang! Feſt⸗ gottesdienſte in dem befreiten Gebfet. In Stuhm eine würdige Feier vor der Kirche der aus Marien⸗ burg herübergekommenen Heimattreuen, die der — ſtürmt worden war, und ſich ſo vorbildlich gehalten hatte, eine beſondere Ehrung erweiſen wollen. Dans die Weihe des Weſtpreußenkreuzes auf dem Weißen Berge an der Dreiländerecke, wo im Herzen Weſtpreußens z. Zt. deutſches, Danziger und pol⸗ niſches Gebiet zuſamnmenſtoßen und wo die Nogat von der Weichſel abzweigt. Ein Schandſtein iſt hier triumphierend vom Gegner aufgerichtet worden: „Traite de Versailles 28. juin 1919“ ſteht auf ihm Aber nun erhebt ſich hoch oben auf ſturmumtobter Höhe ein mächtiges leuchtendes weißes Kreuz und ruft von ſeinem mit dem Ordenskreuz geſchmückten Sockel hinaus in die Weite:„Weſtpreußen dem un⸗ teilbaren deutſchen Weichſellande!“ Wer will ſagen, ob die Feier am Deutſchen Eck im Oſten, wie der eine Redner, Pfarrer Lawin⸗Juditten, dieſes Denkmal in glücklicher Prä⸗ gung nannte, den Höhepunkt der Feiern dieſer Tage bedeutete. Sicher iſt, daß der Nachmittag als durch würdige, von patriotiſchem Hauche durchwehte Reden das Kreuz ſeine Weihe erhielt, in der Erinnerung aller lange fortleben wird. Das Deutſche Eck im Oſten ſoll gleich dem Koblenzer Eck am Rhein und Moſel uns allen immer wieder ſagen, daß der Rhein und die Weichſel nie Deutſchlands Grenze, ſondern immer wieder ſeine ſchen Verbundenheit hatte wieder einmal die Herzen aller erfaßt: die Telegramme des Reichsverbandes der heimattreuen Oſt⸗ und Weſtpreußen an Oberpräſidenten der Rheinprovinz mit hrüderlichem Gedenken an den befreiten Rhein, an die Brüder an der Saar, an das Memelland und Danzig ſpra⸗ chen eine beredte Sprache, die überall verſtanden werden wird. Nord und Süd, Oſt und'eſt auf ewig verbunden! Dr S — Silberne Hochzeit Dr. Curtius Reichsaußenminiſter Dr. Curtius iſt in Rot⸗ haus bei Bonndorf(Schwarzwald) eingetroffen und im dortigen Kurhaus abgeſtiegen. Der Miniſter feiert am heutigen Dienstag im Kreiſe ſeiner Familie in aller Stille das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Nachklänge zum Vößſkandal Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Juli. Herr Dr. Böß hat bekanntlich gegen das ihm abgünſtige Urteil der Diſziplinarkammer Beru⸗ fung eingelegt. Die Schrift, in der er dieſe Beru⸗ fung begründet iſt, wie wir dem„Berliner Tage⸗ blatt“ entnehmen, jetzt an die Berufungsinſtanz ab⸗ gegangen. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Fiſcher⸗ Köln iſt auch in dieſem Falle Verteidiger und furi⸗ ſtiſcher Berater. Herr Böß bleibt der Auffaſſung, daß er mit allen ihm zuſtehenden Rechten die g eſ e tz⸗ liche Pen ſion er halten müſſe. Das öffentliche Intereſſe an dieſen Dingen iſt nachgerade gering geworden. Umſo ſchmerzlicher iſt es zu hören, daß die Prüfung der Böß'ſchen Schutz⸗ ſchrift„mehrere Wochen“ in Anſpruch nehmen wird Es wird alſo wohl noch geraume Zeit vergehen, bis Berlin einen neuen Oberbürgermelſter hat. Die Anterſuchung gegen Kürten — Düſſeldorf, 14. Juli. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Die von der Kriminalpolizei durchgeführten Ermittelungen ſind in hervorragendem Maße der Aufklärung dien⸗ lich geweſen und haben Kürten ſch wer be⸗ laſtet. Eine Abſchwächung dieſes Tatverdachtes iſt im Laufe der gerichtlichen Vorunterſuchung nicht ein⸗ getreten. Umgekehrt haben vielmehr die weiteren Auslaſſungen des Angeſchuldigten und die Ermitte⸗ noch verſtärkt. Efne weitere Stellungnahme zu dem bisherigen Ergebnis der Vorunterſuchung iſt z. Zt. aus ſtraf⸗ prozeſſualen Gründen nicht möglich. Um falſchen Gerüchten über die Behandlung des Angeſchuldigten in der Unterſuchungshaft entgegenzutreten, wird mit⸗ geteilt, daß Kürten ſicher verwahrt und wie jeder andere Unterſuchungsgefangene behandelt wird. Kunſt in Speyer Ausſtellung Auguſt und Anna Babberger Der Pfälziſche Kunſt verein zu Speyer veranſtaltet eben eine ganz hervorragende Aus⸗ ſtellung, die eine große Anzahl Werke des Karls⸗ ruher Malers Profeſſor Auguſt Babberger und feiner Gemahlin Anna Babberger enthält und das ganze Heydenreichhaus⸗füllt. Wir hatten ſchon des öfteren Gelegenheit, die ganz hervorragende Kunſt dieſes Künſtlers, der längſt zu den prominenten der Mo⸗ dernen zählt, zu bewundern, ſei es im Rahmen der großen Ausſtellung vom Badiſchen Kunſtſchaffen der Gegenwart in der Mannheimer Kunſthalle, die Werke von ihm im Mannheimer Palaſthotel oder die Wandausführung in Maſaik in der renovierten Stiftskirche zu Neuſtadt a. H. Durch die Nebeneinanderſtellung von Farben und Perſonen und allernotwendigſter Staffage erreicht er ausgezeichnet fabelhafte Wirkung in ſeinen Bildern. Man kann ſchließlich von dieſer Schau nur einige wenige nennen. Ein rieſiges monumentales Bild: die Verehrung des Menſchenpaares, welches gleich⸗ zeitig den Mittelpunkt bildet und oben mit Gruppen von Mädchen und Jünglingen umrahmt wird. In fein abgewogenen Farben— die ihm eigen ist,— ein Bild„Paare im Walde“ in drei Gruppen, ein Feſt der Liebe, bewegende Frauenbilder, ein unauf⸗ dringlicher Akt und anderes. Alles von einer ge⸗ radezu lyriſcher Schönheit und prachtvoller Farb⸗ und Sehwirkung. Dann kommen die Maſaikarbeiten, deren Technik wohl ſchon ſehr alt, aber noch nicht lange zu neuem Leben erſtiegen. Wir bewundern beſonders 2 Tänzer in harmoniſchem Ausdruck und in Silberrahmen. Der Neubau des Ludwigshafener Amtsgerichtes ſoll im Gerichtsſaal ein großes Moſaikbild der Juſtitia erhalten, wovon hier eine Skizze zu ſehen iſt. Eine Auzahl von Federzeichnungen mit kräftigen Konturen, einige Paſtelle in Umrahmung mit der Feder und originelle Kohlezeichnungen ſind Ueher⸗ tragungen der Natur in das künſtleriſche Sehen. Schweizer Seen und Hochgebirgen in temperament⸗ voller Ausführung. Auch ſeine Gattin lehnt ſich eng an ſeine Malart an und wetteifert mit ihm. Sie teilt mit ihm die Art der Bildgeſtaltung, lehnt ſich aber enger an die Natur an und malt Blumen aller Art, Stilleben von Früchten oder Fiſchen, ſchließlich iſt noch die Nebeneinanderſtellung von Paradiesvögeln nennens⸗ wert und amüſant. 5 W. Viele (Nachdruck verboten.) Viele— bleiben jung nicht dank der Natur, ſon⸗ dern dank ihrem Portemonnaie! * Viele— verſtehen ſich nur zu unterhalten, wenn ſie von ſich ſelbſt ſprechen. 5* Viele— loben andere, in der Hoffnung, ſelbſt gelobt zu werden. * Viele— ſchwärmen für Reinlichkeit, darum wa⸗ ſchen ſie auch ſo gern die ſchmutzige Wäſche ihrer Mitmenſchen! ** Viele— haben ein ebenſo gutes Gedächtnis für erwieſene Wohltaten, wie ſie ein ſchlechtes für emp⸗ fangene haben! * Viele— ſehen in ihrem Leben nur ein Lotterie⸗ los; ſie hoffen auf die Zukunft und verſäumen die Gegenwart! * Viele— halten ſich für unwiderſtehlich, die in Wirklichkeit nur unausſtehlich ſind. i 8 Viele— wiſſen für alles und jedes Rat; nur nicht, wenn es gilt, ſich ſelbſt zu raten und zu helfen! *. Viele— Männer betrachten die Ehe als Hafen, viele Frauen als Start! Auch Blumen⸗ und Landſchaftsſtudien, Bilder von * Viele— halten für Glück, was im Grunde ge⸗ nommen nur Gewohnheit iſt!— 55 To- To, Frankfurter Schauſpielhaus „Wiederaufnahme beantragt“ von Alex. Rau Mitten in den Sommer hinein bringt das Frank⸗ furter Schauſpielhaus eine Aufführung von ganz außerordentlichem Format. Man iſt ein wenig ge⸗ langweilt hineingegangen, ſo ohne große Meinung. Umſo mehr überraſchte ſchon die erſte Viertelſtunde im Schauſpielhaus. Da ging es tatfächlich ernſt her, verteufelt ernſte Probleme in ernſthaftem Spiel. Es war die Wiederaufnahme des Prozeß Gurk beantragt. Des Studienrats Dr. Gurks der ob ſei⸗ ner„geheimen Pädagogik“ d. h. ſtillverſchwiegener Hilfsbereitſchaft der ſich ihm anvertrauenden Schüler in Pubertätsnöten ſchon länger beargwöhnt, nun ſchuldig ſein ſoll am Schickſal der Schülerin Buſch, die in ſeiner Wohnung in den Freitod ging. Man hat ihn zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Zwei Jahre ſind davon verbüßt. Gurk iſt gebrochen. Was ſagen die Leute dazu? Die Menſchen? Die Kol⸗ legen rücken entrüſtet von ihm ab. Sie konnten und können einen, der außergewöhnliches tut, ſchon ohne⸗ hin nicht leiden. Die Jugend weiß, ihr angebeteter Lehrer iſt ohne Schuld. Auch der Bruder der Ver⸗ ſtorbenen hat es erkannt. Die Eltern ſehen eine Schuld in ſich ſelbſt, ihr Kind nicht verſtanden zu haben, fühlen ſich verletzt, daß es mit ſeinen Nöten zu einem Fremden lief. Sprechen jedoch ein„ſchul⸗ dig“ über den Lehrer, der ein der Schülerin gege⸗ benes Wort heilig hielt. Er hätte es brechen müſſen. Die Eltern benachrichtigen. 5 Seine Frau? Sie hält zwei Jahre feſt an ihm, aber als er zurückkommt, weiſt ſie ihn fort. Er ſchämt ſich zu ſehr vor ihr, kann die alte Gemein⸗ ſchaft mit ihr nicht mehr ertragen. Die beiden Jahre Haft haben ihn ſexuell geſtört. Und wenn es daraus ein Neuaufleben geben ſoll, dann nur mit einer neuen Frau. Eine Schülerin ſteht bereit. Ueber alles kommt er hinweg. Der Freiſpruch— volle Rehabilitation und Eutſchädigung durch den Staat— jawohl. Nicht aber, daß der, der das Fehl⸗ urteil geſprochen, ein Landgerichtsrat aus eiſerner Form, dabei bleibt und auch im Wiederaufnahme⸗ abgeht, daß Gurk ſchuldig ſei. Auch ihn will er von ſeiner Unſchuld überzeugt ſehen. Mit allen Mitteln und ſei es die Waffe. Das iſt unſinnig und nicht erwieſen, ob der Apotheoſen⸗Händedruck nicht aus ganz gemeiner kindiſcher Angſt geſchieht. Angſt des Gewaltigen vor dem Revolver. Man hätte ſich einen anderen Aus⸗ gang gewünſcht. So iſt der Verlauf des Stückes weniger weſentlich als die Zeichnung ſeiner einzel⸗ nen Figuren, als die Aneinanderreihung guter Be⸗ obachtungen aus dem Leben wie es iſt. Vorzüglich Robert Taube in der tragenden Rolle des Gurk. Ebenſo ausgezeichnet alle anderen ausnahmslos. Der Landgerichtsdirektor des Herrn Schneider, der Gerichtsberichterſtatter leine Sling⸗Figur) des Herrn Katſch, Luiſe Glau als Gattin, Rewalt als Verteidiger, Jrpekoven a! Miniſterialdirektor— keine Störung, nichts das man hätte anders wünſchen mögen. Der Wettergott ließ einen kühlen Abend ſein, daß die Hörer mit friſchem Kopf voll aufnahmefähig dieſem Spiel ſich hingeben konnten. Das war gut ſo. Der Abend iſt einer großen Vorſtellung in der Theater⸗Hochſaiſon wert.. Schaljapin und der Nundfunk Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Juli. Wie die„Prenſa“ meldet, kam es anläßlich des Gaſtſpieles des ruſſiſchen Bafſiſten Schaljapin in Buenos Aires zu einem Rechtsſtreit über das Eigentum an ſeiner Stimme. Schaljapin verweigerte nämlich dem Rundfunk von Buenos Aires die Ueber⸗ tragung ſeiner Geſangsrollen in Opernauffüh⸗ rungen und drohte mit ſofortigem Abbruch des Gaſt⸗ ſpieles, falls ſeinem Verlangen nicht Rechnung ge⸗ tragen würde. Schaljapin machte geltend, daß er zwar vor den Zuhörern des Theaters vertraglich zu ſingen verpflichtet ſei, nicht aber vor der Zuhörer⸗ ſchaft des argentiniſchen Rundfunks. Dem Antrag Schaljapins mußte ſtattgegeben werden. Anſcheinend kennt man in Argentinien nicht die Sonderhonorare für Rundſfunkübertragungen, wie ſie bei uns üblich verfahren keinen Finger breit von ſeiner Meinung ſind. Stadt, die 1920 von den Polen beſonders ſchwer ges Ströme ſein müſſen. Das Gefühl der deut⸗ den lungen zweier Beweistatſachen dieſen Tatverdacht. Lot has Nee S SBS * 8 3 t 0 8 N m 5 1 n ſt * d 1 E 8 * 9 2 * 7 * t* t * ö N* 4 ,* DN Dienstag, den 15. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr, 320 Der Mannheimer Gefängniswagen Die„Seele“ des„Grünen Auguſt“ Jeder Selbſtfahrer weiß es, daß ſein Benzin⸗ pferd eine Seele hat. Dieſe Seele iſt nicht gerade unkompliziert. Wenn man ſich länger und tiefer mit dieſer Seele befaßt, ſo wird man ſogar konſtatieren können, daß auch dieſes Pferd ein— Unterbewußt⸗ ſein und ein Oberbewußtſein hat. Man wird dann auch bald in der Lage ſein, ein Liedchen von dieſem Unterbewußtſein zu ſingen. Beiſptel: Ein Mann hat es ſehr eilig, drückt auf den Anlaſſer, ein Aech⸗ zen, ein Schnurren und der Motor ſpringt— nicht an. Was iſt ſchuld? Das Unterbewußtſein dieſes raſſigen Gefährtes; die blinden Triebe herrſchen vor und ſagen einfach:.. fällt uns gar nicht ein, drück auf den Knopf ſo lang du willſt, bis du ohnmächtig wirſt. Ja, ja! Sonderbar, daß dieſe Gehorſams⸗ verweigerung immer dann vorherrſcht, wenn's ihm eilt, oder wenn er„ihr“ mit ſeinem ſchnittigen Ge⸗ fährt imponieren möchte. Aber es gibt ein Benzinpferd, bei dem dieſe Triebe eine ganz untergeordnete Rolle ſpielen, das nur eins kennt: Pflichterfüllung ohne Widerrede. Und auch die Karoſſerie hat ſich dieſer Seele ganz und gar angepaßt, iſt nüchtern, trocken und begnügt ſich mit einem abgeſchmackten grau⸗grün⸗blauen Kleid, deffen Indanthrenfarbe nach einem ureigenen geſchützten Verfahren unter ſtaatlicher Aufſicht ge⸗ braut und aufgetragen wird. Es iſt der Gefäng⸗ nis wagen, der„Grüne Auguſt“, wie er im Volksmund genannt wird. Dem Charakter entſprechend iſt auch der Ord⸗ nungsſinn ſtark ausgeprägt und zeigt ſich in Ge⸗ ſtalt von 10 kleinen Kämmerlein, die, in der Karofferie eingebaut, wie ein Ei dem anderen gleichen, und ſo groß ſind, daß ein normaler Meunſch nach 2 Kilometer Fahrt ſeine Knochen nicht mehr ſpürt. Das hat zur Folge, daß der Inſaſſe ſeinen Gefühlen und ſeiner Stimmung entſprechen⸗ den Ausdruck verleiht durch Bekritzelung der Wände mit kurzen Sentenzen wie:„Laßt alle Hoff⸗ nung hinter euch, die ihr hier eintretet!“ Aber dies macht ſchon lange keinen Eindruck mehr auf den Kaſten. Er iſt zu abgekocht, hat ſchon zu viel ge⸗ hört und geſehen. Er tut nur ſeine Pflicht und bringt dich mit ſtaunenswerter Sicherheit und Akkurateſſe dahin, wo du auf höheren Befehl hin ſollſt: Ins Gefängnis! Wenn du dann am Beſtim⸗ mungsorte ausſteigſt, deine Glieder reckſt und dir dieſes unbeliebte Gefährt von außen betrachteſt, da ſcheint es zum erſten Male zu lächeln, als wollte es ſagen:„So, mi fili da wären wir! Gehab dich wohl, du biſt hier gut, ſehr gut aufgehoben!“ Bertl. Nicht aufſpringen! Ständig wird vor dem vorzeitigen Abſpringen von der Straßenbahn und vor dem Aufſpringen während der Fahrt gewarnt und trotzdem iſt dieſer Unfug nicht auszurotten, der auch ſchon ſo viel Unglück im Eiſenbahnverkehr verſchuldet hat. Geſtern nachmittag hat ſich wieder ein ſchwerer Un⸗ fall ereignet, der auf das Konto Unvorſichtigkeit bei Benutzung von Verkehrsmitteln zu ſetzen iſt. Eine 14jährige Schülerin aus Bad Dürkheim wollte auf einen Zug der Rhein⸗Haardtbahn aufſpringen, als er das Depot in der Colliniſtraße verließ. Dabei kam das Mädchen ſo unglücklich zu Fall, daß ihr das rechte Bein unterhalb des Knies abgefahren wurde. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde die Verunglückte im Sanitätsauto ins ſtädt. Kran⸗ kenhaus verbracht. 8,5 Millionen Mark Hagelſchaden 1929 Nach einer Mitteilung des Statiſtiſchen Landes⸗ amtes ſind im vorigen Jahre in Baden an 32 Tagen über insgeſamt 312 Gemeindemarkungen Hagel⸗ wetter niedergegangen, die auf einer Geſamt⸗ fläche von 42 142 Hektar einen Schaden im ganzen von 8 512 600/ verurſachten gegen 4023 000% Ge⸗ ſamtſchaden im Jahre 1928. Der Hauptanteil an Fläche und Schadenbetrag(78 bez. 74 Prozent)] enk fällt auf den Monat Juli, mit 14 Hageltagen, 80 441 Hektar geſchädigter Fläche und 6278 000 Schadenſumme. * * Silberhochzeit und Geſchüftsjubiläum. Die Ehe⸗ leute Ernſt, Juhaber des Reſtaurants„Bahnfrei“ Friedrichsfelderſtraße 18, feiern am morgigen Mitt⸗ woch, 16. Jult, das Feſt der Silberhochzeit. Am glet⸗ chen Tage begeht das Jubelpaar ſein 25;ähriges Geſchäfts jubiläum und iſt ſeit 25 Jahren Leſer unſerer Zeitung. 12 Das kommende Brotgeſetz Brotverkauf uur nach Gewicht— Vorgeſchr iebene Qualitäten— Die Bedeutung für die Volksernährung Am 15. Auguſt d. J. ſoll das neue Brotgeſetz mit Gültigkeit bis zum 30. September 1932 in Kraft treten. Eine Umfrage bei den Regierungsſtellen, bei den Forſchungsinſtituten und bei den Männern der Praxis über die vorausſichtlichen Rück⸗ wirkungen des Brotgeſetzes auf den Konſum hat folgendes Reſultat ergeben: Aus dem jetzt neu zur Beratung ſtehenden Nah⸗ rungsmittelgeſetz hat man die Brotfrage ausgeſon⸗ dert, weil ſie einen Teil der Maßnahmen bildet, die die Reichsregierung zur Stützung der Roggen⸗ preiſe ins Werk geſetzt hat. Das im Volkswirt⸗ ſchaftlichen Ausſchuß des Reichstages am 28. Juni angenommene Brotgeſetz wird demnächſt dem Ple⸗ num des Reichstages zugeleitet werden. Es beſteht begründete Ausſicht, daß es die Genehmigung der Volksvertretung findet. Der neue Entwurf weiſt gegenüber den Vorſchlä⸗ gen vom März d. J. eine Reihe von Verbeſſerungen auf. Nach dem neuen Brotgeſetz werden in Zukunft für den Verkauf in Deutſchland nur 4 Brotarten zugelaſſen: 1. Reines Roggenbrot. Dieſes darf nur hergeſtellt werden aus 97 v. H. Roggenmehl, das zu 60 v. H. ausgemahlen iſt. 2. Reines Roggenſchrotbrot(Vollkorn⸗ brot). Zu ſeiner Gewinnung ſind Mehlerzeugniſſe zu verwenden, die abgeſehen von den Reinigungs⸗ 11 zu 100 v. H. ausgemahlen oder geſchrotet ind. 3. Das gekennzeichnete Roggenmiſch⸗ brot, das aus 80 v. H. Roggenmehl und höchſtens 17 v. H. Weizenmehl beſtehen darf, und 4. Reines Weizenbrot. Mit einer ſolchen Gruppierung iſt zunächſt ein feſter Rahmen geſchaffen, der dem Wirrwarr der bis⸗ herigen Brotgemiſche ein Ende zu machen berufen iſt. Das Geſetz begnügt ſich aber nicht damit, beſtimmte Normen aufzuſtellen, ſondern es will auch dadurch erzteheriſch wirken, daß es den Brotperkauf nach Gewicht in Zukunft vorſchreibt. Nur in wenigen Landes⸗ teilen Deutſchlands herrſchte bisher ſchon ein ſolcher Brauch. Im allgemeinen wurde an einem konſtanten Brotpreiſe feſtgehalten, während ſich die Brot⸗ gewichte je nach der Preisbildung des Getreides änderten. In Berlin z. B. bildete das„50⸗Pfg.⸗ Brot“ einen feſten Begriff in der Kalkulation der Lebenshaltung. Dem Bürger kam es nur bei großen Preisveränderungen des Getreides zum Bewußtſein, daß er mehr reſp. weniger Brot erhielt. Ueberdies war die Kontrolle des Brotgewichtes dadurch er⸗ ſchwert, daß das Brot ſelbſt unter normalen Tempe⸗ raturen ſehr ſchnell einen großen Teil ſeiner Feuch⸗ tigkeit abgibt. Mit all dieſen Mißſtänden wird das neue Geſetz aufräumen. Der Käufer des Brotes wird in Zukunft genau wiſſen, wieviel er für ſein Geld erhält, er wird ferner wiſſen, von welcher Zuſammenſetzung die von ihm er⸗ ſtandene Ware iſt. All dieſe Vorzüge dürften nach Anſicht der zuſtändi⸗ gen amtlichen Stellen genügen, um das Roggenbrot wieder populärer zu machen. Von verſchiedenen Seiten wird der Einwand ge⸗ macht, daß bei einer Ausmahlung von 60 v. H. das Roggenbrot zu hell ausfallen und daß ihm der charakteriſtiſche, leicht ſäuerliche, aromatiſche Roggen⸗ brotgeſchmack fehlen werde. Man befürchtet in die⸗ ſen Kreiſen, daß die geſetzliche Neuordnung der Konſumenten noch ſtärker vom Roggenbrot ab⸗ bringen werde als bisher. Es iſt auch die Frage zu ſtellen, wohin Deutſchland mit einer 60prozentigen Ausmahlung mit ſeinen Nachprodukten hin ſoll, zu⸗ mal es ſchon jetzt ſchwer fällt, für dieſe einen aus⸗ reichenden Abſatz zu finden. Hinzu kommt, daß die Kleie in Deutſchland keinen Zollſchutz genießt und das benachbarte Polen es in der Hand hat, den Ver⸗ kauf inländiſcher Kleie durch ein Dumping unmög⸗ lich zu machen. Bevor man auf die Berechtigung dieſer Einwände eingeht, wird man abwarten müſſen, wie ſich das neue Brotgeſetz in der Praxis auswirkt. Nach den Erhebungen des Bäckerei⸗ Inſtitutes fand eine Ausmahlung von 50 v. H. (Roggenauszugsmehl) bisher nur bei 10 v. H. u. eine Ausmahlung von etwa 6065 v. H.(Roggen⸗Fein⸗ mehl) nur bei 20 v. H. des geſamten Roggen⸗Mehr⸗ verbrauches ſtatt. Eine zwangsweiſe Einführung des niedrigen Ausmahlungsgrades von 60 v. H. iſt, rein mathematiſch geſehen, ſehr wohl geeignet, eine nicht unweſentliche Steigerung des Roggen⸗ verbrauches herbeizuführen. Ob ſie dies in Wirklichket tut, ſteht auf einem anderen Blatte. Nach den Erhebungen maßgebender Stellen wird der Roggenverbrauch durch das neue Brotgeſetz um etwa 600 000 bis 700 000 Tonnen erhöht. Was die Feſtſetzung beſtimmter Gewichtseinheiten anlangt, ſo ſtößt dieſes Vorhaben auf den Widerſtand der Bäcker. Gerade dieſe Beſtimmung iſt aber nach Auffaſſung des Geſetzgebers dazu angetan, den Bäcker zu ſchärf⸗ ſter Kalkulation zu zwingen und den Brotpreis zu ſenken. Auch hiervon verſpricht man ſich eine allmäh⸗ liche Steigerung des Roggenbrotver⸗ brauches und eine Milderung der deutſchen Roggenkriſts. Ueber den Verdienſtanteil bei der Brotherſtellung gehen die Meinungen ausein⸗ ander. Die Wirklichkeit dürfte ſich von den amerika⸗ niſchen Verhältniſſen nur wenig unterſcheiden. In den Vereinigten Staaten iſt amtlich feſtgeſtellt wor⸗ den, daß der Farmer für ſeinen Weizen etwa 30 v.., der Bäcker 60 v. H. des Brotpreiſes erhält, während ſich in die reſtlichen 10 v. H. der Getreidehandel, die Müller und die Frachtunternehmer, einſchließlich der Eſenbahnen, teilen. Ganz aus dem Brotgeſetz ausgeſchaltet iſt Brötchenfrage. die Hier ſoll die Spanne zwiſchen Roggen⸗ und Weizenmehl den Ausgleich ſchaffen. Einſchneidende Aenderungen im Kriegsbeſchäbdigtenrecht Die von der Reichsregierung vorgelegten Novellen zum Reichsverſorgungsgeſetz und zum Verfahrens⸗ geſetz ſind am 21. Juni im Reichsrat verabſchiedet und dem Reichstage zur beſchleunigten Erledigung zugegangen. Neben einigen Aenderungen die die Durchführung der Heilbehandlung durch die Krankenkaſſen betref⸗ fen, bringt die Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz in erſter Linie ſcharfe Sperrfriſten. Hierdurch ſoll den Kriegsteilnehmern mit Wirkung vom 1. April ds. Is. unmöglich gemacht werden, noch neue Leiden als Folgen einer Kriegsbeſchädigung mit einem Rechtsanſpruch wegen Verſchlimmerung eines aner⸗ kannten Dienſtbeſchädigungsleidens aus zu deh⸗ nen, für das am 1. April ds. Is. Rente nicht bezo⸗ ge wurde. Die große Zahl der bisher abgefundenen Kriegsbeſchädigten mit einer Erwerbsbeſchränkung von 20 Prozent und weniger ſoll demnach bet Ver⸗ ſchlimmerung ihres Leidens nur noch einen Kann ⸗ Anſpruch auf Wiedergewährung der Rente haben. Schließlich ſollen die für Kriegerwaiſen gewährten Kinderzuſchläge auf das Waiſengeld ange⸗ rechnet werden. Durch die Novelle zum Verfahrensgeſetz bezweckt die Reichsregierung vor allem eine Verein⸗ fachung und dadurch eine Verbilligung und Beſchleu⸗ nigung des Spruchverfahrens vor den Verſorgungs⸗ gerichten. Dieſen Zweck hofft ſie zu erreichen durch weſentliche Erweiterung der Befugnis der Kammer⸗ und Senatsvorſitzenden, Einzelfälle durch ſchriftliche Verfügung ohne mündliche Verhandlung zu erle⸗ digen, ſowie durch eine erhebliche weitere Einſchrän⸗ kung des Rechtes, gegen die Urteile der Verſorgungs⸗ gerichte das Reichsverſorgungsgericht im Rekursver⸗ fahren anzurufen. So ſoll z. B. hinfort der Rekurs ausgeſchloſſen ſein in Fällen, bei denen es ſich handelt um Heilbe⸗ handlung, Hausgeld, Sterbegeld, Elternrente, Be⸗ amtenſchein, alle Zulagen wie Ausgleich⸗ Pflegezu⸗ lage uſw. Ferner enthält die Novelle zum Verfah⸗ rensgeſetz noch eine ſehr einſchneidende Maßnahme, wonach ein einmal abgelehnter Rentenerhöhungsan⸗ trag erſt nach Ablauf von 5 Jahren mit dem Recht auf Berufung wiederholt werden kann. Schließlich muß einem Antrage des Beſchädigten, einen beſtimmten Arzt ſeines Vertrauens zu hören, hinfort auch ſchon beim Verſorgungsamt Rechnung getragen werden. Bei den Gerichten muß dieſer An⸗ trag jedoch vor der mündlichen Verhandlung geſtellt ſein. Die im Reichsausſchuß vertretenen Organiſationen der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen hoffen darauf, daß der Reichstag vor Verabſchiedung der beiden Geſetze einige zweifellos in dieſen enthal⸗ tenen Härten mildern wird. Auto fallen Mit der einſetzenden Reiſezeit häufen ſich die Klas gen über die Autofallen und das Autoſtoppen. Trotz Verfügung der Regierungsſtellen iſt es bisher nicht gelungen, das Unweſen dieſer zumeiſt von ein⸗ zelnen Gemeinden geſchaffenen Einrichtung auszi rotten. Eine klare Beſtimmung des preußiſchen Miniſteriums des Innern erörtert, wann geſtraft werden ſoll und in welchem Falle von einer Strafe abzuſehen iſt. Sie beſagt, daß eine mündliche Ver⸗ warnung an Ort und Stelle genügt, wenn die Schuld gering und die Folgen unbedeutend ſind. Niemand hält ſich an dieſe Verfügung und viele Kraftfahrer werden, wenn ſie von ihrer Ferienreiſe heimkehren, durch Strafmandate überraſcht, deren Zuſammenhang oft kaum ermittelbar oder erinner⸗ lich iſt. 1 5 Automobilelub von Deutſchland kommen täglich Klagen dieſer Art aus Automobiliſtenkreiſen zu. Ein beſonders kraſſer Fall wird aus einer Ge⸗ meinde mitgeteilt. Danach fährt in dieſer Ortſchaft ein mit dem Ortspoliziſten und Landjäget beſetztes Auto ein bis zwei Stunden an den Fallen tagen die Dorfſtraße auf und ab, und nach der Mitteilung wird jedes Auto, das vorbeifährt, aufgeſchrieben. Die Geſchwindigkeitskontrolle erfolgt auf Grund der Tachometerangabe dieſes Wagens, der zeitweilig ein hohes Tempo einſchlägt, um die Kraft⸗ fahrer zu locken. Gegen dieſe verkehrsfeindlichen Einrichtungen will der genannte Automobilelub ein ſchreiten und erſucht die Automobiliſten um Bekannt⸗ gabe der auf den Reiſen angetroffenen Autofallen. * * Im Autobus nach Schwetzingen. Wir machen auch an dieſer Stelle auf den Fahrplan der Auto⸗ busverkehrslinie Mannheim— Schwet⸗ zingen aufmerkſam, der im Anzeigenteil veröffent⸗ licht wird. * Steigende Temperaturen. Nachdem es gegen Ende der vorigen Woche ordentlich abgekühlt hatte, ſind ſeit Sonntag die Temperaturen wieder im Steigen. Während wir am Sonntag eine Höch ſt⸗ temperatur von 20,1 Grad hatten, zeigte det Montag bereits 21,3 Grad und heute morgen hatten wir 15,2 Grad(geſtern morgen 13,6 Grad). In der Nacht zum Montag war die niedrigſte Tem⸗ peratur 10,5 Grad, in der vergangenen Nacht 14,2 Grad, geſtern abend zeigte das Thermometer 15,5 Grad. Als mehrere kleine Regeuſchauer nieder⸗ gingen, hatte man das Gefühl drückender Schwüle und die Hoffnung, daß das Thermometer wieder neckiſche Sprünge zwiſchen 25 und 30 Grad machen werde, was uns noch lieber iſt, als anhaltender Regen und trübes Wetter. Veranſtaltungen * Friedrichspark. Die Karlsruher Pelize kr kapelle unter Leitung von Obermuſikmeiſter eiſg iſt für den kommenden Sonntag von der Parklei ig für zwei Konzerte verpflichtet worden. Die vorzüglich! Dar⸗ bietungen dieſer beliebten aKpelle werden bei de Zu⸗ hörern reſtloſe Anerkennung finden. Wir verweiſen auf die Anzeige in dieſer Nummer. eee Kommunale Chronik Der Annweiler Voranſchlag genehmigt * Aunweiler, 14. Juli. Der Voranſchlag der Sbaßt Annweiler konnte nun endlich auch zum Abſchluß gebracht werden. Die urſprünglichen Zahlen: Ge⸗ ſamteinnahmen 320 839.— Mark, Geſamtausgaben 395 778.71 Mark, ungedeckter Fehlbetrag 74 935.— 4A, konnten durch Erhöhung der Bierſteuer auf 7 Prozent und einzelne Abſtriche bei den Perſonal⸗ ausgaben durch Abbau der Beſatzungszulage und der Sonderzuſchläge etwas günſtiger geſtaltet wer⸗ den, ſodaß noch 67000 Mark ungedeckter Fehlbetrag verbleiben, der durch Zuſchüſſe aus dem Ausgleichs⸗ ſtock, Weſtgrenzfonds und evtl. durch Darlehen ge⸗ deckt werden muß. * * Freiburg i. Br., 14. Juli. Der Bürgerausſchuß Freiburg hatte ſich mit einer großen Anzahl von Vorlagen, die in der Mehrzahl aus Grundſtücks⸗ erwerbungen bezw. Tauſch beſtanden, zu befaſſen In einer Ausſprache prinzipieller Natur wandte ſich eine ſtarke Minderheit des Hauſes gegen die ko m⸗ munalen Grundſtückskäufe ohne Not. Die wichtigſte Vorlage, die Schaffung einer Verkehrs⸗ verbindung nach dem Induſtriegebiet durch Ausbau der Straßenbahn mit einem Aufwand von 190 000% und einen jährlichen Zuſchußbedarf von rd. 35 000 l wurde abgelehnt und in Vorſchlag gebracht, die Verbindung privater Initiative eventuell mit Städt. Unterſtützung zu überlaſſen. verpflichten uns, sehr sorgfältig- unter Ausnutzung aller technischen Neuerungen- zu fabrizieren. Es wäre Vergeudung, durch unsachgemäſte Verarbeitung die vorzüglichen echten Orient-Tabake nicht rein und voll entwickelt zur Geltung zu bringen. 4. Seite. Nr. 320 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 15. Juli 1930 Nachrichten aus Baden Sängerbeſuch in Schwetzingen E Schwetzingen, 15. Juli. Durch Vermittlung von Bürgermeiſter Dr. Trautmann ⸗Schwetzingen ſtattete der„Liederkranz“ Heidelberg dem „Liederkranz“ Schwetzingen einen Beſuch ab. Die Heidelberger Sänger verſammelten ſich nach einem Rundgang durch den Schloßgarten am Grabe Hebels, wo der Ehrenpräſident des Vereins, Ge⸗ heimrat Rohrhurſt, in einer Anſprache Leben und Wirken Hebels würdigte. Bei dem folgenden Beiſammenſein begrüßte Fabrikant Fritz Baſſer⸗ mann im Namen der Schwetzinger Sänger den Heidelberger Verein und ſprach ſich für weitere För⸗ derung der nachbarlichen Beziehungen aus. Den gleichen Gedanken unterſtrich auch der Sprecher der Heidelberger, der Vorſitzende Kaufmann, der eine humorvolle Anſprache hielt und zum Schluſſe den Ehrenvorſitzenden und Vorſitzenden des Schwetzinger Vereins, Rechtsanwalt Maiſch bzw. Fritz Baſſeßmann mit dem Ehrenzeichen des Liederkranz Heidelberg auszeichnete. Bürgermeiſter Dr. Traut⸗ mann ſprach den Wunſch aus, daß der Verkehr zwiſchen beiden Städten wieder lebhaftere Formen annehmen möge. Geheimrat Rohrhurſt dankte am Schluſſe für die gezeigten Schönheiten in Schwetzingen, für die Geſelligkeit und wünſchte einen Gegenbeſuch der Schwetzinger. Darhietun⸗ gen der beiden Geſangvereine, verſchiedene Male unter Muſikdirektor Weidt zu einem machtvollen Ganzen vereint, und der Muſikkapelle Bremer er⸗ höhten die Geſelligkeit. Neubau der Gewerbeſchule Ladenburg . Ladenburg, 14. Juli. Der Neubau der Gewerbe⸗ ſchule geht ſeiner Vollendung entgegen. Der frühere Turnplatz dahinter wird zurzeit gärtneriſch um⸗ geſtaltet; er ſoll eine Art Park für die große Aus⸗ ſtellung geben, die Gewerbe, Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft vom 30. Auguſt bis 8. September hier ver⸗ anſtalten anläßlich des 25jährigen Jubiläums der Ge⸗ werbeſchule und der Einweihung des neuen Schul⸗ gebäudes. Die Vorarbeiten ſind im Gange. Ueber 80 Ausſteller haben ſich gemeldet, ſodaß die ge⸗ räumige Turnhalle und die 16 Schulfäle kaum aus⸗ reichen. Außer den Erzeugniſſen des einheimiſchen Handwerkerfleißes, die nicht nur aus Ladenburg, ſondern auch aus anderen Orten des hieſigen Ge⸗ werbeſchulbezirks beigeſteuert werden, kommen auch landwirtſchaftliche Produkte, Obſt und Gemüſe dur Ausſtellung. Der Lehr⸗ und Verſuchsgarten des Rreiſes Mannheim beteiligt ſich führend daran. Die Landwirtſchaftliche Schule wird ſehr intereſſante Modelle zeigen. Mit der Ausſtellung ſoll ein Ver⸗ gnügungspark mit Bierzelt, bayriſcher Muſik uſw. verbunden werden. Eine Lotterie iſt vom badiſchen Miniſterium bereits genehmigt. N L. Neckargemünd, 14. Juli. Hier fand die Bezirks⸗ Synode des Kirchenbezipks Neckargemünd ſtatt, die von Dekan Maier geleitet wurde. Bezüglich des Fürſorgeweſens wurde eine Entſchließung ge⸗ faßt, in der der Forderung Ausdruck gegeben wird, eyangeliſche Kinder nur in evangel. Erhölüngshei⸗ men unterzubringen. Pfarrer Zimmer gab Bericht über die kirchlichen und religiös⸗ſittlichen Zuſtände in den 39 Gemeinden des Kirchenbezirkes. Pfarrer Niederer⸗Meckesheim wurde für 2 Jahre zum Stell⸗ vertreter des Dekans gewählt. 27: Leimen, 14. Juli. In letzter Zeit mehren ſich hier die Einbruchsdiebſtähle, wobei die an⸗ ſcheinend ortskundigen Diebe beſonders gerne Ge⸗ ſchäftshäuſer aufſuchen. So wurde in der Bäckerei Merkle eingebrochen, indem die Diebe in die Waſchküche eindrangen und dort die Kellertüre aufbrachen. Es fiel ihnen eine Kiſte mit Zucker, 300 Eier und eine Kiſte mit Butter und Mar⸗ garine in die Hände. Auch Wein zapften ſie ab, den ſie wahrſcheinlich mit einer Korbflaſche fortſchaff⸗ ten. Leider iſt es der Gendarmerie bisher noch nicht gelungen, die Täter feſtzuſtellen. * Uehlingen(Amt Waldshut), 12. Juli. Die frü⸗ here Hebamme Karolina Maier vollendete in guter 8 und geiſtiger Friſche ihr 95. Lebens⸗ ahr. Der-zugdieb als„Gepückhüter“ -Zugdieb und Einmieteſchwindler— Großes Diebeslager in Mannheim— Eine geſtohlene Fahrkarte bringt ihn zur Strecke Der Lehrerin Annelieſe N. war während des Aufenthaltes des D⸗Zuges in Mannheim— als ſie für einen Augenblick ihren Platz in einem Abteil 2. Klaſſe verlaſſen hatte— die Handtaſche ge⸗ ſtohlen worden. In Frankfurt a. M. gab ſie der Bahnpolizei die Beſchreibung eines verdächtigen jungen Mannes, der in Maunheim zurückgeblieben war. Wenige Tage ſpäter, am 8. Januar, fiel der Frankfurter Bahnpolizei ein junger Mann auf, der verdächtig durch die Schlafwagen eines D⸗Zuges ſtreifte. Er wurde angehalten. Man fand bei ihm eine Fahrkarte, die einer Dame aus dem D⸗Zug⸗ ahteil geſtohlen war. Damit war dem D⸗Zugmarder Friedrich Hun⸗ des hagen, der ſich in Mannheim, Heidelberg, Lud⸗ wigshafen und Karlsruhe auch als großzügiger und geriſſener Ein mietsſchwindler betätigt hatte, das Handwerk gelegt. Am geſtrigen Montag hatte ſich Hundeshagen, ein ſchmaler, blaſſer 30jähriger Mann aus Hannover, der vom Gericht in Hannover 14mal vorbeſtraft iſt, vor dem Frankfurter Schöffengericht zu verantworten. In den 70 Fällen von Einmieteſchwindeleien, die ihm nachgewieſen wurden, hatte er ſich meiſt an allein⸗ ſtehende, ältere Frauen, die möblierte Zimmer zu vermieten hatten, herangemacht und bei der Be⸗ ſichtigung der Zimmer Wertgegenſtände und Geld mitgehen heißen, nachdem er die Vermieterinnen um ein Glas Waſſer oder die Zeitung aus dem Zimmer geſchickt hatte. Die Beute aus dieſen Einmieteſchwindeleien und den zwiſchendurch verübten D⸗Zug⸗Diebſtählen ſtapelte er bei ſeiner in Mannheim wohnenden Braut auf. Allein die Liſte der aus den Zugdiebſtählen herrührenden Dinge umfaßt 207 Gegenſtände. Soweit ſie nicht verkauft oder verſetzt waren, konnten ſie dann beſchlagnahmt werden. Doch liegen auf dem Gerichtstiſch immerhin noch eine Menge Dinge als aufbewahrte Gegenſtände, die der Abholung harren. Bei feiner„Reiſetätigk⸗it“ in den D⸗Zügen nach Würzburg, Nürnberg, München, Mannheim, Karlsruhe und Stuttgart ſpielte ſich H. den von ihm auserſehenen Opfern gegenüber als der Har m⸗ Ioſe auf, bot ſich beim Verlaſſen des Abteils als Hüter des zurückgelaſſenen Gepäcks an und ſuchte ſich ſonſt anzubiedern, um bei paſſen⸗ der Gelegenheit mit den erbeuteten Koffern uſw. zu verſchwinden Aus dieſen D⸗Zug⸗Diebſtählen, die zeigen, wie leichtſinnig viele Reiſende ihr Gepäck unbeaufſichtigt laſſen oder Fremden anvertrauen, ſtammen über 200 Wertgegenſtände, Ninge, Uhren, Juwelen, Etuis u. a. H. machte dem Gericht die Sache nicht ſchwer. Nachdem er durch die Feſtſtellungen der Bahn⸗ und der Kriminalpolizei mit ſeinen Einmiet⸗ und Eiſen⸗ bahndiebſtählen vollkommen eingekreiſt worden war, geſteht er alles zu. Der Gerichtsarzt Dr. Koßl charakteriſiert ihn als willensſchwachen und krimi⸗ nellen Menſchen. Der Staatsanwalt beantragt mit Rückſicht auf den dringend notwendigen Schutz des reiſenden Publikums und der gemeinen Handlungs⸗ weiſe des H. argloſen Zimmervermieterinnen gegen⸗ über 5 Jahre Zuchthaus. Wegen ſeiner Zugeſtänd⸗ niſſe findet H. einen ſehr milden Richter, der auf eine Gefängnisſtrafe von nur 4 Jahren uad Verluſt der Ehrenrechte auf 3 Jahre erkennt. d. Gegen das Jugabeweſen Vollverſammlung ber Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen * Ludwigshafen, 13. Juli. Im großen Sitzungs⸗ ſaal der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigs⸗ hafen fand am Samstag die erſte Vollverſamm⸗ lung der Kammer nach der Befreiung der Pfalz ſtatt. Geh. Rat Troeltſch präſidierte hier wieder und verwies einleitend auf die eindrucksvollen und würdigen Kundgebungen, die allenthalben in den rheiniſchen Landen, insbeſondere auch in der Pfalz aus Anlaß der Räumung des noch beſetzt geweſenen Gebiets durch die Franzoſen veranſtaltet worden ſeien. Der Vorſitzende kam dann auf die gegen⸗ wärtige Wirtſchaftskriſe zu ſprechen, die ſich in dem verarmten Deutſchland viel ſchärfer auswirke, als in anderen Ländern mit Kapitalreſerven. Bei der beklagenswerten Lage des pfälziſchen Arbeits⸗ marktes müſſe alles vermieden werden, was zur Verſchlechterung beitragen könne. Eine dieſer Maß⸗ nahmen ſei das Geſetz über die Vermahlung von Inlandsweizen.——— ee Geh. Rat Troeltſch berichtete dann noch über den Stand der Rheinbrückenfrage. Da vom Bau der Ludwigshafener Brücke auch die Inangriffnahme der beiden anderen Brücken ab⸗ hänge, wende ſich die Kammer neuerdings an die maßgebenden Stellen und bitte dringend, daß noch die letzten Hinderniſſe beſeitigt werden möchten. Als nächſter Punkt ſtand auf der Tagesordnung die Frage der Beſtellung von Wirtſchaftsſachverſtän⸗ digen(Wirtſchaftstreuhändernl. Syndikus Dr. Kehm als Referent ſetzte ſich für die vom Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelskammertag vorgeſchlagene Regelung ein und fand nach kurzer Ausſprache die Zuſtimmung der Verſammlung. Eine ausgiebige Debatte löſte der Punkt Zugabeweſen b aus. Das Referat hielt Stapf, Pirmaſens. Das Zugabeweſen habe, ſo führte er aus, dahin geführt, — daß es geſetzlich verboten werden müſſe. Nach lebhafter Ausſprache ſtimmte die Verſammlung dem vom Reichsausſchuß für das Zugabeweſen vorgeſchla⸗ genen Aenderungsantrag zum Geſetz über das Zu⸗ gabeweſen zu. Zum Schluß nahm die Kammer da⸗ gegen Stellung, daß bei der behördlichen Auftrags⸗ verteilung, insbeſondere durch das Reich, die Pfalz in ihrer Geſamtheit zu wenig Berückſichtigung finde. Die Glektrizitätsverſorgung der Pfalz * Ludwigshafen, 13. Juli. Ueber den Stand der Elektrizitätsverſorgung in Bayern und die Pfalz hat die Oberſte Baubehörde beim Staatsminiſterium des Innern eine genaue Ueberſicht erſtellt. Darnach war im Jahre 1929 die Bevölkerung Bayerns zu 91 Prozent mit elektriſchem Strom verſorgt. Am hürnſtigſten iſt der Stand der Elektrizitätsverſorgung in der Pfalz, wo im Durchſchnitt 99 Prozent der Bevölkerung mit Strom verſehen ſind und zwar: im Verſorgungsgebiet der Ueberlandwerke mit 575 000 Einwohnern 99 Prozent, im Verſorgungs⸗ gebiet der kreisunmittelbaren Städte mit 338 000 Ein⸗ wohnern 100 Prozent, im Verſorgungsgebiet der ſonſtigen Elektrizitätswerke mit 28000 Einwohnern 98 Prozent. Noch franzöſiſche Straßennamen in Speyer. * Speyer, 14. Juli. Man ſollte es eigentlich nicht für möglich halten können, daß in Speyer noch Stra⸗ ßen mit den von der Beſatzungszeit herrührenden franzöſiſchen Namen vorhanden ſind. Jeden⸗ falls fühlt man ſich unangenehm berührt als Deut⸗ ſcher z. B. die Kleine Pfaffengaſſe noch als„Petite ruelle des poëtes“ bezeichnet zu finden. Wann endlich wird mit derartigen unliebſamen Erinnerungen der Beſatzungszeit in Speyer Schluß gemacht? Nachbargebiete Die Vorunterſuchung in der Favag⸗Affäre * Frankfurt a.., 15. Juli. Die Staatsanwalk⸗ ſchaft rechnet mit dem Abſchluß der Vorunter⸗ ſuchung gegen die beſchuldigten früheren Direktoren der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs Akt. ⸗Geſ. und die ſonſtigen in der Unterſuchung einbezogenen Perſönlichkeiten für den Oktober ds. Is. Die ge⸗ richtliche Verhandlung iſt für das Frühjahr 1931 zu erwarten; ſie wird vorausſichtlich mehrere Wochen dauern. Tödlicher Unfall eines Kindes * Wiesbaden, 15. Juli. Am Samstag mittag wurde die ſechs Jahre alte Tochter eines Kauf⸗ manns von einem Lieferauto überfahren und fortgeſchleift. Die Kleine erlitt einen Schädel ⸗ bruch und ſchwere innere Verletzungen, denen ſie im Krankenhaus erlag. Schwarzwildplage in der Mainecke * Groß⸗Geran, 14. Juli. In unſerem Gebiet wird in letzter Zeit großer Schaden durch Wil d⸗ ſchweine verurſacht. Aus Mörfelden wird bereits ein Geſamtſchaden von 5000 Mark gemeldet. Sachverſtändigen wird die Zahl der Schwarzkittel auf über 100 geſchätzt. Klagen kommen vornehmlich aus Kelſterbach, Raunheim und Mörfelden. Die Gurken werden billiger sw Biblis, 14. Juli. Die Gurkenernte nimmt jetzt lanſam ihren Anfang. Der Preis iſt, nachdem die Anfuhr bereits ſtärker geworden iſt, erheblich ge⸗ ſunken. Er beträgt jetzt für den Zentner 5 Mark. Vielfach wird dieſer Preis auch ſchon unterboten. Dabei handelt es ſich um erſtklaſſige Ware. Dienstag, zen 15. Juli 1„Libelle“: 15,30 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. 3 Konzert 20,30 Uhr. öln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,30 Uhr Speyer—Ger⸗ mersheim und zurück; 19,46 Uhr Abendfahrt 2 Std. Klavierſchule Adolf Schmitt: 40. öffentl. Vortragsabend in der Harmonie, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Broadwon“, Scala:„Anno Korenina“.— Roxyy⸗ Theater:„Das Mädel mit der Peitſche“.— Univerſum:„Frauennot— Frauen⸗ glück“.— Gloria⸗Palaſt:„Der Student von Prag“ — Palaſt⸗ Theater:„Arche Noah“.— Capitof: „Talu“.— Schauburg:„Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht“. Sehens würdigkeiten Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zenghaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Ubr: Mittwoch 18—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhrr.— Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Inli — Abeln Pegel 10. 11 12.14 1 Mecar- Pegel 11. 1214.15 Vaſel ITT 000 50 I. 88.65 Schuſterinſe⸗ 1788ʃL 769242750 0 Mannbeim.89 8,594.98 2,90 Fehl 3,002 73.06 3,40.48 Jaaſtfeld 0,580,585 1,08 0,92 Mapau 984%.77 5,0 5,42 Blochingen 0,200.19 0,850.80 Mannbein 3813.69.80 4,1740 Heilbronn 191.1882 1,28 Raub.393.352.3024.74 Köln.980200.86 2,03 2,18 Waſſerwärme des Rheins 17 C Schluß des redaktionellen Teils AUeklk austuwalen nack dem SMELI-FUHRER · Mie dis Schmierung von Tuberkuloſe, der Tod des Genius Von Dr. Oscar Orſzagh, Chefarzt, Budapeſt Bet meinem vieljährigen Studium furchtbaren Menſchheitsgeißel fiel mir die ſeltſame, aber unver⸗ kennbare Tatſache auf, daß ungewöhnlich viel geniale Menſchen zu den Opfern der Tuberkuloſe zählen. Erſchütternd iſt es, die Raſtloſigkeit und Unruhe des Genies in ſeinen Werken zu beobachten und dabei als Arzt zu ſehen, wie die tödliche Krankheit im Innern wühlt und frißt, wie ſie ihr Opfer ganz durchdringt und nach jahrelangem— und dennoch für die Menſchheit zur kurzem— Kampf zu Boden ſtreckt. Das moderne wiſſenſchaftliche Rüſtzeug läßt uns heute einen tieferen Einblick in die Urſachen und Symptome der Krankheit tun, als es den Aerzten einer früheren Zeit möglich war; ſo zeigen ſich bei Schiller, bei Paganini, bei Mozart, Chopin und Goethe die Spuren der Tuber⸗ kuloſe; auch Franz von Aſſiſi und Schubert ſind an der Tuberkuloſe geſtorben. Die zeitgenöſſi⸗ ſchen Aerzte konſtatterten allerdings bei Schubert Nervenfieber als Todesurſache, während ſte bei Chopins Krankheit lange Zeit hindurch ebenfalls falſche Diagnoſen ſtellten. Schiller zog ſich im Jahre 1791 eine Lungen⸗ entzündung zu und klagte noch lange danach über heftige Stiche in der rechten Seite der Bruſt. Eine namhafte Geldſumme wurde ihm von däniſchen Ver⸗ ehrern für eine Kur überſandt— aber es war zu ſpät, die Auszehrung hatte Deutſchlands edelſten Dichter ergriffen. Als„Medikus“ wußte Schiller nur zugut, daß ſeine Tage gezählt waren, und gerade deshalb arbeitete er mit fieberhafter Energie und leiſtete damit dem ſchleichenden Tod nur Vorſchub. Kurz vor ſeinem Tod kam er mit ſeiner Familte nach Berlin und wurde hier mit königlichen Ehren überhäuft; aber die Ehrungen beglückten den Tod⸗ geweihten nicht mehr. Sein ſtarker Geiſt war von 8 den fatalen Boten der Tuberkuloſe, von dem Huſten, dem Lungenbluten, den Bruſtſchmerzen untergraben und zu Fall gebracht worden. Niecolo Paganint, der große Geigenkünſtler, wurde in ärmlichen Verhältniſſen geboren. Mit zwanzig Jahren war Niccolo körperlich ein ſchwäch⸗ licher, zurückgebliebener Junge. Er ſehnte ſich nach Frauen, nach Spiel und Wein, nach ſorgloſem Wohl⸗ leben— und in Neapel wurde er von ſeinem Haus⸗ wirt prompt auf die Straße geſetzt, als ſeine Krank⸗ heit ſichtbar wurde, denn die Tuberkuloſe war damals (1819) gefürchteter als die Peſt. Ein Freund Paga⸗ ninis zerklopfte dem unglücklichen Wirt dshalb den Buckel, aber er konnte dem armen Nicecolo damit nicht helfen. Paganini verſuchte alles Erdenkliche gegen ſeine Krankheit, er wechſelte ſeinen Wohnort häufig, hielt die Fenſter ſeiner Räume ſtets offen und nahm täglich Sonnenbäder; aber da er nun ein⸗ mal die Frauen zu gern küßte, war alle Mühe ver⸗ gebens. Sein lockeres Leben, ſeine weiten Reiſen hatten ihn ſchon mit 37 Jahren erſchöpft. Die übrigen zwanzig Jahre ſeines Lebens waren nur noch ein Kampf gegen die Zerſtörer in ſeiner Lunge, ſeiner Kehle und ſeinen Kiefern. Auch Wolfgang Amadeus Mozart wurde ſchon als Kind on ſeinem Vater zu ſtrenger Arbeit ange⸗ halten, auch er war immer ſchwächlich und über⸗ empfindlich. Die ewigen Geldſorgen mögen ſpäter neben der Ueberarbeitung nicht wenig dazu beige⸗ tragen haben, ihn vollends zu ſchwächen und den Bo⸗ den für die Tuberkuloſeinfektion vorzubereiten. Die Gier nach Arbeit, der unaufhörliche Strom neuer Ideen iſt für Mozarts Krankheitsverlauf ſo charak⸗ teriſtiſch wie die Genußgier bei Paganinis Krankheit. — Im Jahre 1790 trat unangemeldet ein verhüllter 3 in Mozarts Stube und bat ihn in ſtarker rregung, ſo ſchnell wie möglich ein Requiem zu komponieren. Ohne ſeinen Namen zu nennen und ohne weitere Aufſchlüſſe zu geben, verſchwand der ſeltſame Fremdling. Der kranke und peſſimiſtiſche Komponiſt war von dieſer Begegnung ſehr erſchüt⸗ tert; er war überzeugt, daß er an ſeinem eigenen Requiem arbeiten ſollte und daß der Fremdling ein Bote aus einer anderen Welt geweſen ſei. Mit ſei⸗ ner letzten Energie vollendete er unter Schmerzen und häufigen Weinkrämpfen zwei Drittel des Re⸗ quiems, ſeines Lebenswerks. Nach ſeinem Tode ſtellte es ſich heraus, daß der unheimliche Auftraggeber ein Graf Wallſegg⸗Stuppach geweſen war, der mit dem Requiem ſeiner Frau ein Denkmal ſetzen wollte. Typiſch war der Krankheitsverlauf bei Chopin. In früher Jugend wurde Chopin mit ſeiner tuber⸗ kulöſen Schweſter nach einem„Kurort“ geſchickt; dort ſtarb aber ſeine Schweſter, und er ſelbſt wurde in⸗ fiziert. Eine gewiſſe Veranlagung zur Tuberkuloſe muß er wohl bereits gehabt haben, denn auch ſein Vater war ſchwer tuberkulös. So war er ſchon mit 16 Jahren vom Tode gezeichnet. Auf den Rat ſeiner Freundin George Sand unternahm er eine Reiſe nach den Balearen zu ſeiner Wiederherſtellung; vier Tage und Nächte reiſte er mit hohem Fieber und entſetzlichen Schmerzen vermeintlich der Geſundbheit entgegen, um nach kurzer Zeit nur verzweifelter zu⸗ rückzukehren. Auf Majorca traf er nicht herrlichen, belebenden Sonnenſchein, ſondern trüben Nebel und ſchweren Regen, den er in einer kleimen, feuchten Wohnung überſtehen mußte. Bei der Rückreiſe wurde er als armer Schlucker nicht gerade ſehr ſorgſam behandelt; er erhielt das ſchlechteſte Bett auf dem Schiff, weil es, wie die Stewards ſagten, ja doch verbrannt werden müßte.— Von jetzt an geht es rapide abwärts. Nach einer kurzen Periode, wo ſich Chopin in eine mäßige Lebensweiſe zu ſchicken ſucht, finden wir ihn wieder bei härteſter Arbeit in Paris. Doch ſchon damals war der Lebenswille in ihm ab⸗ geſtorben. Mit 39 Jahren war der große Künſtler tot. Man wird ſich wohl wundern, auch Goethe in dieſem unheimlichen Reigen zu finden. Seine tuber⸗ kulöſe Erkrankung wirkt rein mediziniſch nicht ſo troſtlos, wie ſie ja auch Goethes Kunſt und Goethes Leben weniger beeinflußt hat. Jedenfalls war Goethe als junger Student in Leipzig auf dem beſten Weg zu unheilbarer Erkrankung; er überarbeitete ſich, er trank zuviel Kaffee und Bier, er wollte ſich durch Bäder in eiskaltem Waſſer und durch ein har⸗ tes Nachtlager unter einer dünnen Decke„abhärten“ — die Folgen konnten nicht ausbleiben. Eines Nachts erwachte er mit ſtarkem Schwindelgefühl; er hatte einen heftigen Blutſturz und war ſo ſchwach, daß er kaum noch einen Freund herbeirufen konnte. Tagelang ſchwebte er zwiſchen Tod und Leben, um dann doch dank ſeiner kräftigen Konſtitution zu geneſen. Die Mäßigkeit und Ruhe der ſpäteren Jahre verſchaffte ihm ein hohes Alter, obwohl er ſich ſpäter noch wegen einer Drüſentuberkuloſe einer ſehr langwierigen Behandlung unterziehen mußte. Es iſt nicht ſchwer, die Krankheitsurſachen ſo vie⸗ ler großer Männer feſtzuſtellen. Im 18. und zu Be⸗ ginn des 19. Jahrhunderts waren die modernen For⸗ derungen der Hygiene unbekannt; man hauſte in feuchten, unbequemen Wohnungen, nahm gegen die Tuberkuloſe irgendwelche unwirkſamen Mittel ein und gönnte ſich keine Ruhe. Die häufige Luftver⸗ änderung wurde als Allheilmittel angeprieſen; aber in Chopins und Paganinis Fall hat ſie die Krank⸗ heit nur beſchleunigt. Jeder tuberkulös Erkrankte bringt in der Regel ein erſtaunliches Maß von Energie auf; falſch iſt es, dieſe Energie auf unabläſ⸗ ſige, fieberiſche Arbeit zu richten, wie es Mozart und Schiller taten; richtig und faſt immer erfolgreich iſt es, mit dieſer ganzen Energie ein geſundes, mäßiges Leben zu führen und ſich ausſchließlich auf die Hei⸗ lung zu konzentrieren, wie es bei Goethe der Fall war. Ob die Tuberkuloſe ſchöpferiſche Arbeiten erleich⸗ ter oder erſchwert, läßt ſich nicht ſagen. Sicher iſt aber, daß faſt alle großen Künſtler gerade wegen ihrer ſchweren Erkrankung in kurzer Zeit weit mehr leiſteten als geſunde Menſchen in der gleichen Be⸗ gabung. Von allen Genies, die zu dieſem frühen und ſchmerzhaften Tod verurteilt waren, hat die Menſch⸗ heit ſchöne, große und in ihrer Todesverachtung ſtolze Leiſtungen geerbt. De Gogosbalme (Nachdruck verboten.) In ä Blumdobb reckt de Halme Aenne gleene Gogosbalme, Un die denkt ſo vor ſich hin: Gechentlich hat's gar geen'n Sinn, Daß ich draurich hier in Sachſen Mich ſo ſchinde mit n Wachſen. Streng' ich mich voch noch ſo an, Niſſe wärn ja doch nicht dran. Das gibbt's Glima hier nich här. Alſo wachſ' ich voch nich mähr.— Druff, zu enden ihre Bein, Ging— de— gleene— Balme— ein. Lene Voigt. Von n P S Desen noed eee 7).—. e * 72 n Dienstag, den 15. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 25 5 — 14 f ite D. Seite. Nr. 320 Aus der Pfalz Verkehrszahlen vom Domfeſt⸗Sonntag * Speyer, 15. Juli. Am letzten Sonntag wurden rund 21000 Perſonen im freien Bahnverkehr hierhergebracht, ferner in 18 Sonderzügen rund 16 000 Perſonen, zuſammen alſo 37000 Perſonen. Die Schiffbrücke zerriſſen * Speyer, 15. Juli. Geſtern morgen gegen 8 Uhr ſtreifte bei der Durchfahrt durch die hieſige Schiff⸗ brücke ein Schleppdampfer eine Stahl⸗ troſſe, die durch die Wucht des Anſtoßes brach. Da das ganze Gewicht der Brücke im mittleren Flußbett nur noch an drei Ankerketten hing, die die Brücke gegen den Strom zu halten hatten, wurden auch die überlaſtet und zerriſſen. Dadurch iſt der jenſeitige Teil der Brücke vom Strom talwärts ge⸗ drückt worden und ſtarrt nun mit ſeiner Spitze in einem Winkel von 50 Grad mit dem badiſchen Ufer direkt gegen die Herrenſchwimmſchule in den Fluß. Durch dieſe Beſchädigung iſt die Brücke für jeden Verkehr, auch für die Schiffahrt geſperrt. Der Personenverkehr über den Rhein wird von einem Mannheimer Perſonendampfer aufrecht⸗ erhalten. Die Reparaturarbeiten dürften einige Tage in Anſpruch nehmen. Ungeklärter Todesfall * St. Ingbert, 15. Juli. Der Polizeibericht mel⸗ det: Am 11. Juli nachmittags kurz nach 1 Uhr klagte der 18 Jahre alte Trikotarbeiter Ludwig Strobel von hier über Unwohlſein. Als ſein Zuſtand ſich zuſehens verſchlimmerte, wurde er dem hieſigen Bezirkskrankenhaus zugeführt. Am gleichen Tage nachmittags um 6 Uhr ſtarb Strobel. Die Todes⸗ urſache konnte vorerſt nicht feſtgeſtellt werden. Ge⸗ richtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. Mordaufklärung nach 12 Jahren * Dunzweiler(Weſtpfalz), 15. Juli. Vor zwölf Jahren wurde eines Nachts der Jagdaufſeher Gl. in der Gemarkung Frohnhofen von Wilderern er⸗ ſchoſſen. Der Mord konnte ſeither nicht aufge⸗ klärt werden, obgleich mancherlei Perſonen auch aus Nachbarorten unter Verdacht genommen wurden. Als nun am Freitag der hieſige penſtonjerte Berg⸗ mann Omlor ſeinen Sohn, der unter Anklage eines Wildfrevels im Amtsgericht Waldmohr in Gefäng⸗ nishaft ſich befand, dort beſuchte und ihn in einſt⸗ weiliger Haftentlaſſung vorfand, ſchlen dies Omlor Gelegenheit genug, dem Alkohol derart zuzuſprechen, daß er am Abend dieſes Tages ſtark betrunken war. In dieſer Verfaſſung erzählte er dann einem Waldmohrer Gaſtwirt von dem Mord vor zwölf Jahren und des weiteren, daß er und der Bergmann Scherer⸗Dunzweiler als Täter in Betracht kämen. Als die Polizei davon verſtändigt war, konnte ſie am Samstag morgen nur den Scherer feſtnehmen; Omlor iſt inzwiſchen noch nicht aufgefunden worden. Omlor, mehrfach wegen verſchiedener Delikte vor⸗ beſtraft und auch dem Trunke ergeben, war früher in guten Verhältniſſen, aber auch immer von der Jagdleidenſchaft befallen. Die Leidenſchaft zum Jagdfrevel ſcheint auf ſeinen Sohn übergegangen zu ſein. Bei den eifrigen Fahndungen der Polizei nach Omlor wird dieſer ſich nicht lange verborgen halten können. Im Gau Frankfurt a. M. Die Gau⸗Meiſterſchaften des Gaues J(Frankfurt a..), die am Sonntag im Frankfurter Stadion ausgetragen wurden, waren ein voller Erfolg. Eine Maſſen⸗Beteiligung von rund 500 Schwimmern und Schwimmerinnen brachten in allen Rennen eine ausgezeichnete Beſetzung. Durch die Punktwertung gab es überaus ſcharfe Kämpfe um alle Plätze. Die Kämpfe ſelbſt brachten in der 1. K laſſe wie⸗ derum den Sieg des Erſten Frankfurter Sc. mit 878 Punkten vor Jungdeutſchland Darmſtadt mit 858,5, Offen⸗ bach 96 854,5 und Moenus Offenbach mit 851 Punken. Da⸗ bei iſt zu berückſichtigen, daß Darmſtadt ohne ſeine beſten Leute, Berges und Schwartz, antreten mußte. In der 2. Klaſſe gab es bedeutende Kräfteverſchie⸗ bung. Hier blieb der SV. Gießen überlegener Sieger vor Rotweiß Darmſtadt und Niederrad. Durch Abwanderungen guter Schwimmer wurde der vorjährige Sieger, der Erſte Frankfurter SC. nur Vierter. In der 3. Klaſſe gab es keine Punktwertung. Als beſte Vereine erwieſen ſich Mar⸗ burg und Aſchaffenburg. Bei den Damen ſchnitt Jung⸗ deutſchland Darmſtadt am erfolgreichſten ab. Die Ergebniſſe: 400 Meter⸗Freiſtil: Klaſſe 1: 1. Wolf⸗Jungdeutſchland Darmſtadt:41; Klaſſe 2: 1. Zimmer⸗Gießen:09. 100 Meter⸗Freiſtil: Klaſſe 1: 1. Maus⸗Moenus Offen⸗ ba 106,5; Klaſſe 2: 1. Seib⸗SV. Frankfurt 109,8. 100 Meter⸗Rücken: Klaſſe 1: 1. Meier⸗1. Frankfurter SC. :29,1; Klaſſe 2: 1. Schaum⸗Gießen 1 26,8. 200 Meter⸗Bruſt: Klaſſe 1: 1. Endres⸗1. Frankfurter SC. :09,/6; Klaſſe 2: 1. Hanſt⸗Rotweiß Darmſtadt:29, 0. 3 mal 200 Freiſtil: Klaſſe 1: 1. Moenus⸗Offenbach 8 11,4; Klaſſe 2: 1. Rotweiß Darmſtadt 824,6. Geſamt⸗Punktwertung: Klaſſe 1: 1. Erſter Frank⸗ furter SC. 878.; 2. Jungdeutſchland Darmſtadt 858,5.: 8. SW. Offenbach 96 854,5.; 4. Moenus Offenbach 851 P. Kkaſſe 2: 1. Gießener SV. 430.5.; 2. Rotweiß Darm⸗ ſtadt 420,3.; 3. Niederrad 04 408 P. Kuuſtſpringen: 1. Engel⸗Wetzlar 62.12.; 2. Schwindt⸗ 1. FSC. 61,08 P. Damen: 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen 1. Schellhaas⸗Rot⸗ weiß Darmſtadt:97,83; 100 Meter⸗Rücken: 1. Vondran⸗ Offenbach 96:48,6; 100 Meter⸗Freiſtil: 1. Oſann⸗Jung⸗ deutſchland Darmſtadt:29,3; 3 mal 100 Meter⸗Lagonſtafſel: 1. Jungdeutſchland Darmſtadt:59,3 Min. Die Verliner ſchwammen in Nauen Erſter Tag— Neuer deutſcher Rekord Die Berliner Schwimmer trugen in Nauen ihre Meiſter⸗ ſchaften aus, die ebenfalls infolge Regenwetters ſtark beein⸗ trächtigt wurden. Die Leiſtungen waren im allgemeinen nicht beſonders gut, lediglich in der 4 mal 50 Meter⸗ Kraul⸗ ſtaffel für Herren erreichte Poſeidon Berlin mit:57, einen neuen Rekord.. Die Ergebniſſe: Herren: 200 Meter⸗Kraul: 1. Goltz(SSC. 89):88,74 2. Steinhauf(Frieſen):80,1; 8. Grützner(BV. 78):88. 4 mal 50 Meter⸗Kraul: 1. Poſeidon Berlin:57,38; 2. SSC. 89:01; 3. Schöneberger SV.:51. 200 Meter⸗Bruſt: 1. Wittenberg(Poſeidon):03; 2. Burrmeiſter(BSW. 78) „3042. 5. Damen: 100 Meter ⸗Ritcken, 200 Meter⸗Bruſt 100 Meter⸗ Kraul: 1. Nixe Charlottenburg im Alleingang. Iodes-Anzeige Ferdinand Hutten sanft entschlafen ist Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Helnrick Immer sen. Familie Alfred Spahn Familie Friedrich Schick Femiiie Friedrich Trefſinger Familie Heinrich Immer jun. Hiermit allen Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß unser guter Vater, Bruder. Onkel. Schwiegervater, Großvater u. Urgroßvater nach schwerem Leiden im Alter von 64% Jahren Mannheim(Schwetzingerstr. 112), 14. Juli 1930 Meiſterſchaftskämpft der Schwimmer Juwelen Modernes lager Hiatin Neuanfertigung Goldwaren 1 m A n d 0 u n g n e parat u ren N schnell, gewissenhaft, billig D 3, 14 Planken APEI. gegenüber Hlrsenlend draner am Wasserturm. ** Bel Heldeſbergersttee zeit 1908 Ann Telephon 21685 2 8 Direkt ab Fabrik ohne jeden Zwischenhandel Sohlaf., Speise-, Herrenzimmer u. Küchen in all. Halzarten, aus best. 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Der zweite Tag: Der zweite Tag der Brandenburgiſchen Schwimm⸗Mei⸗ ſterſchaften erfreute ſich bedeutend beſſeren Wetters, ſo daß auch das Publikum mehr Intereſſe für die Veranſtaltung zeigte. Die Herren⸗Freiſtil⸗Meiſterſchaft über 100 und 400 Meter wurde zum Teil recht ſcharf umſtritten. In Lochtner(Poſetdon Berlin) wurde über 100 Meter der neue Meiſter feſtgeſtellt. Noch leichter hatte es Grützner (SV. 78) über 400 Meter, dem Golz(SC. 89) und Jund (Poſeidon) nie gefährlich wurden. Mit einer vorzüglichen Leiſtung wartete Frl. Strudel vom BSC. auf, die die Meiſterſchaft im Damen⸗Rückenſchwimmen über 100 Meter in ihrer eigenen Rekordzeit von:28,2 mit neun Sekunden Vorſprung für ſich entſchied. Gleichfalls gut zu nennen iſt das Ergebnis in der Damenmeiſterſchaft im Freiſtil über 100 Meter, die von Frl. Runzler(Frieſen⸗Berlin) in 119 gewonnen wurde. Die Bruſt⸗Staffel 3 mal 100 Meter wurde eine glatte Beute von Nixe⸗ Charlottenburg. Weſtoeutſche Schwimm ⸗Meiſterſchaſten in.⸗ Gladbach Das unauſhörliche Regenwetter ſpielte am Samstag faſt allen in Weſtbeutſchland angeſetzten Veranſtaltungen einen Streich. So wies das Bod des Schwimmklubs Un⸗ dine in.⸗Gladbach bei der Austragung der Weſtdeutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften faſt keine Zuſchauer auf, nur einige nichtbeſchäßtigte Deilnehmer ſtanden herum. Die Leiſtungen ſtanden jedoch teilweiſe auf recht beachtlicher Höhe. Eine Ueberraſchung war die Niederlage der Kölner Sparta in der 4 mal 200 Meter⸗Bruſtſtaffel durch Poſeidon Gelſenkirchen. Die Ergebniſſe: Herren: 4 mal 200 Meter Kraul: 1. Weſtfalen Dort mund 10:44,6; 5. Pofeidon Köln 11:31,2. 400 Meter Kraul: 1. Handſchuhmacher⸗Dortmund:48,4; 2. Schwarze⸗Münſter 5250. 4 mal 200 Meter Bruſt: 1. Poſeidon⸗Gelſenkirchen 19:08,4; 2. Sparta Köln. Frauen: 100 Meter Rücken: 1. Frl. Saſſerath⸗Rhendi 1781; 2. Frl. v. Hagen⸗Iſerlohn 1286, 1. 100 Meter Freistil: 1. Frl. Sommer⸗Clermont⸗Dort⸗ mund 124,4) 2. Frl. Dax⸗Bonn:25. 3 mal 200 Bruſt: 1. Rheydt 03 11:19,6; 2. Düſſeldorf 22 1121/2. Die Schwimm⸗Meiſterſchaften von Mitteldeutſchland Lotte Mühe geſchlagen Die Schwimm⸗Meiſterſchaften des Kreiſes III im DS., die am Samstag und Sonntag im Johannisbad in Hil⸗ desheim ausgetragen wurden, brachten eine große Ueberraschung in der 200⸗Meter⸗Meiſterſchaft für Damen, an der Hilde Schrader nicht teilnahm. Lotte Mühe ließ ſich von der in hervorragender Form befind⸗ lichen Liſa Rocke in 319 ſchlagen, während ſie ſelbſt 3283 benötigte. Der Hildesheimer Schrader, der noch das 100⸗ Meter⸗fFreiſtil⸗ Schwimmen, wenn auch nach außerordent⸗ lich hartem Kampf, mit:03,8 vor Lehmann⸗Halle, der:08, benötigte, gewinnen konnte, erlitt bei 400 Meter Freiſtil wieder Herzkrämpfe und mußte auf ärztliches Anraten von der Teilnahme an den weiteren Konkurrenzen abſehen. Schleſiens Meiſterſchaſten Erſter Tag ei überdus kühler Witterung begannen Schfeſiens Schwimm⸗Meiſterſchaften in Bad Warmbrunn. Glücklicher⸗ lfanna bene auch im Sommer an kühlen weiſe hörte der Regen bei Beginn auf, doch wirkte ſieh das kalte Wetter auf die Leiſtungen ſchädigend aus. Die Ergebniſſe: Herren: 4 mal 200 Meter Bruft: 1. Alter S. Bres⸗ lau 13:40,5; 2. Alt. SV. Breslau 2. Mannſch. 400 Metes Freiſtil: 1. Schubert⸗Breslau:36,8; 2. 603,6. Damen: 100 Meter Rücken: 1 1737,6; 2. Poſtler⸗Liegnitz 1479. die Schleſ. Meiſterſchaft(Vorrunde): Görlitzer SC. 518(:). Der zweite Tag Das Wetter war am Sonntag weiterhin kalt. Trotzdem waren Beſuch und Leiſtunger Meiſterſchaften in Bad Warmbrunn ausg legte Schubert die 100 Meter Freiſtil 200 Meter in:29,1 zurück. Das Kun ſrberraſchend Sowa⸗Görlitz, während der Foeſt⸗Breslau nur Dritter werden konnte. Die„Tour de Frante“ Gute Placierung der Deutſchen bei der elften Etappe — Dentſchland im Länderklaſſement vor Spanien und Italien Nach einem Ruhetag in Perpignan führte am Montag die elfte Etappe der franzöſiſchen Radrundfahrt nach dem 164 Kilometer entfernten Montpellier. Dieſe Etappe hielt inbezug auf Schwierigkeiten keinen Vergleich mit den voraufgegangenen Pyrenäenfahrten aus. Die ecke war ziemlich eben und wies zudem auch ſehr gute Straßen Etwas ſtörend wirkte ſich nur die Staubplage aus. Die Fahrer zogen dem Etappenziel in einem 7. f entgegen und erreichten ein Stundenm Kilometer. Auf dem halben Wege zog der Franzo Pelliſſter allein davon, um das Rennen mit drei Minuten Vorſprung vor einer ſiebenköpfigen zweiten Gruppe in :55,19 Stunden zu gewinnen. Ganz hervorragend hielten ſich an dieſem Tage die Deutſchen. Nebe befand ſich in der Spitzengruppe und belegte einen ſchönen fünften Platz. Siegel und Wolke, die die dritte Gruppe ins Ziel brachten, wurden Zehnter und Elfter. Schön belegte den 25., Thier⸗ bach den 27. und Manthey den 37. Platz. Im Länderklaſſe⸗ ment liegen die Deutſchen auf dem dritten Platz vor u örlitz Met.. 04 und die gewann rteidiger Spanien und Italien. Der Vorſprung vor Spanien, der nach der zehnten Etappe nur eine Minute betrug, konnte auf der Fahrt nach Perpignan wieder auf 20 Minuten aus⸗ gedehnt werden. Weit zurückgefallen ſind die Italiener, die von ihren acht in Paris geſtarteten Leuten nur noch drei im Rennen haben und kaum noch eine Chance beſitzen, wieder nach vorn zu kommen. Die Ergebniſſe der elften Etappe Einzelklaſſement: 1. Charles Pelliſſier⸗Frankreich:55,19 Std.; 2. Guerra⸗Italien:58,13 Std.; 3. A. Magne⸗Frank⸗ reich; 4. Ledueg⸗Frankreich; 5. Nebe⸗Deutſchland; 6. Buyſſe⸗ Frankreich; 7. Robache; 8. Demunſere⸗Belgien, alle dichtauf; 9. Merviel⸗Frankreich:01,48 Std.; I⸗Deutſchland 5708,17 Std.; 11. Wolke⸗Deutſchland, d F 19. Schön; 27. Thierbach:07,21 Std.; 37. Manthey(alle Deutſchland) :10,39 Std. Länderklaſſement: nach der 11. Etappe: 1. Frankreich 243:50,47 Std.; 2. Belgien 244:58,11 Std.; 3. Deutſchland 247:09,19 Std.; 4. Spanien 247:29,25 Std.; 5. Italien 249:49,42 Std. Im Einzel⸗Geſaml⸗Klaſſement führt nach wie vor der Franzoſe Ledueg vor ſeinem Landsmann A. Magne und dem Italiener Guerra. — Chefredakteur Kurt ffiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ſreuilleton i. V. Kurt ffiſcher Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schö der Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt E r- Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeifüng 55 G. m. b.., Mannheim. R 1,—8 Für unbertangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur, hei Rüctporto N Tagen unentbehrlich Kataloge kostenlos. Nötigenfalls Verkaufsstellen-NMachwels dureh die Fabrik Paul Kübler& CO. G. m. b. H. Stutigari-O. 172 Dienstag, 15. Juli 1930 HAND RLS- o WIRTSCHAFT ITS-ZRHITUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 320 Die Abſchlüſſe der Mannheimer Continentale 661 160„ Verluſte der Continentale Befremdliche Bilanzierungsmethode der Mannheimer Bekanntlich haben die heutigen o. Generalverſammlun⸗ gen der Mannheimer VBerſicherungsgeſell⸗ ſchaft und der Continentale Verſtcherungs⸗ Geſellſchaft in Mannheim über die Fuſion der bei⸗ den Geſellſchaften zu beſchließen. Da die GV. der Conti⸗ neutale ber der Muttergeſellſchaft vorausgeht, hat die Mann⸗ heimer es für richtig befunden, das Fuſtonsergebnis— das aufgrund der Mehrheitsverhältniſſe wohl auch nicht anzu⸗ zweifeln iſt— vorweg zu nehmen und hat für ihre Bilanz bereits die Geſamtbilanz der Conti in vollem Maße übernommen. Das mag wohl aus ſteuerlichen und einigen furiſtiſchen Grün⸗ den als zweckmäßig erſcheinen, den Aktionären gegen⸗ Über bedeutet es eine Unfreundlt chkeit ſonder⸗ gleichen. Ferner ſteht dieſes Verfahren ganz im Gegen ſatz zu den Forderungen nach Bilanzklarheit, die heute ja bei Verſicherungsgeſellſchaften in beſonderem Maße laut werben. Es geht nicht an, daß man die Fuſion als etwas hinſtellt, wozu die Aktionäre nur mehr Ja und Amen zu ſagen haben, auch wenn der freie Aktienbeſitz für die Verwaltung unerheblich erſcheint. Zum anderen kann der Aktionär erwarten, daß bei einem derart wichtigem Anlaß, wie es eine Fuſion darſtellt, Gelegenheit geboten wird, an Hand der Bilanzen beider Geſellſchaften nachzu⸗ prüfen, wie ſich das Verhältnis der aufnehmenden zur auf⸗ zunehmenden Geſellſchaft verhält welche Vor⸗ oder Nach⸗ teile ihm daraus erwachſen. Bei der ſchwierigen Lage des Transportverſicherungsgeſchäftes, das wie die Verwal⸗ tung ja bereits vorher mitteilte, ſich verluſtreich geſtaltet hat, hat ſich der Aktionär wohl ſchon damit abgefunden, auch ſeinerſeits ein gewiſſes Entgegenkommen zu zeigen. Das ſchließt aber nicht aus, daß der Aktionär zu ſeinem Teil wiſſen will, und das ganz mit Recht, wie weit ſein Ent⸗ gegenkommen eigentlich gehen muß und was ihm darüber hinaus von der Verwaltung zugemutet wird. Die Conti⸗Bilanz weiſt gegenüber 139 867 1 Ge⸗ winn i. V. einen Ver luſt von 661160 4 aus. Die Geſamtbruttoprämle ging von 4,87 auf 1,48, die Netto⸗ prämie von 2,50 auf 0,84 Mill. 4 zurück. Die Verluſte Hieraus werden auf 422 139 l, die aller Verſicherungs⸗ ſparten zuſammen auf 578 879/ angegeben, woßu noch Kursverluſte an Effekten in Höhe von 160 209(49 088) und ein Rückgang der Vermögenserträgniſſe von 292 043 auf 97 930„ kommen. Aus dieſen Gründen zeigen Guthaben bei Banken und Verſicherungsgeſellſchaften eine Vermin⸗ derung von 3,02 auf.75 Mill. J, während ſich die Prämienreſerven in Händen der Zedenten von 1,64 auf 3,05 Mill.“ erhößten. Im gleichen Verhältnts haben auf der Gegenſeite Guthaben anderer Verſicherungsunternehmun⸗ gen eine Minderung von 22 auf 11 Mill., zu verzeich⸗ nen, während die einbehaltenen Prämienreſerven der Retrozeſſipnäre von 0/92 auf 1988 Mill. zunahmen, Die Prämtenreſerve für eigene Rechnung ſtieg von 0,66 auf 1,02 Mill. 4. Der Geſchäftsvericht der Conti geht noch auf die Gründe der Fuſion kurz ein, die mit der fort⸗ ſchreitenden Konzentration im Verſicherungsweſen begrün⸗ det wird, da ſie für kleinere Geſellſchaften keine Gewinn⸗ möglichkeiten mehr laſſe. Anders aber die Mannheimer Verſicherungs⸗ geſellfchaft, die ſich über die Fuſion überhaupt nicht mehr verbreitet, ſondern ganz allgemein die nan der auf heute morgen 9 Uhr angeſetzten GV. ber Conti erfolgte Fuſion als vollzogen angibt und, wie ſchyn geſagt, die Contti⸗Bilanz der ihren addiert hat. In⸗ folgedeſfen hält es ſchwer, die Abſchluß⸗ und Bilauzziffern der Mannheimer einigermaßen zutreffend zu beurteilen. Wenn ſchon eine zuſammengezogene Bilanz den Aktionären vorgelegt werden ſollte, dann hätte man, wie es anderer⸗ ſeits auch ſchon geſchehen iſt, die Eigenbilanz für ſich aus⸗ weiſen müſſen, der man dann die vereinigte Bilanz mit dem Bemerken hätte hinzuſſigen können, daß ſich die Ge⸗ ſamtbilanz vorbehaltlich der! Genehmigung der Fuſion burch die Generalverſammlungen alsbald entſprechend ge⸗ ſtalten würde. Durch die Uebernahme der Conti⸗Bilanz ſchließt die Mannheimer ohne Gewinn und Ver⸗ Iuſt ab, wobei nicht geſagt wird, ob die Verluſttilgung bei Conti durch Eigengewinne der Maunheimer, durch Abschreibungen oder andere VBermögensbewertungen er⸗ zielt wurde. Der Ertrag aus ber Auszahlung des amerikaniſchen Freigabeguthabens wurde unter ſonſtigen Aktiven verbucht, die um 4,08 Mill. 1 (t. B. mit 0,87 ausgewieſen) ſtiegen. Ob dieſe Summe nach Abzug des vorweg ausgeſchütteten Bonus von 10 v. H.(t. V. aus 655787„ Reingewinn 15 v. H. Divi⸗ dende), den Geſamtwert des Freigabeguthabens ausmacht, iſt nicht erſichtlich. Die Bilanz verzeichnet im übrigen noch nicht ein⸗ gezahltes AK. wieder 6 Mill. 4, Grundbeſitz 1,58(1,48), Hypotheken 114(0,05), Schuldſcheinforberungen gegen öffentliche Körperſchaften unv. 0,20, Wertpapiere 3,90(5,09), Guthaben 10,28(6,56), Außenſtände ber Generalagenten und Agenten 2,08(8,99). Die Verringerung des Kontotz Wertpapiere wird darauf zurückgeführt, daß bisher das amerikaniſche Freigabeguthaben als andere amerikaniſche Effekten gebucht war und nunmehr in Wegfall kommt. Dagegen ſind die Effektenbeſtände der Conti hinzugekom⸗ men, die eine Vermehrung des Poſtens„Beteiligungen au anderen Verſicherungsgeſellſchaſten“ um rund 1 Mill. (t. V. 1,98) zur Folge hatten. Die Guthaben erfuhren eine Vermehrung durch die Uebernahme des Rückver⸗ ſicherungsgeſchäftes der Conti in Form von Prämien⸗ reſerven und Prämienüberträgen in Händen der Zedenten in Höhe von 3,95 Mill. JJ. Die Paſſipſeite verzeich⸗ net AK. unv. 8 Mill., Rücklagen unv. 2, Prämien⸗ reſerven 1,23(0,18), Prämienüberträge 5,85(3,98), Scha⸗ denreſerven 4,84(3,09), ſonſt. Rücklagen 0(1,54), Guthaben anderer Verſicherungsunternehmungen 6,35(4,198) und ſonſt. Paſſiva 2,32(1,06). Das ſtarke Anwachſen der Prämienreſerven iſt auf die Uebernahme der Lebensrückverſicherung zurückzuführen (mit 1012 900). Bei den Prämtenüberträgen fend 1 117 278, bei den Schadenreſerven 926 082/ und bei den ſonſtigen Paſſiven 99 332 von der Continentalen über⸗ nommen worden. Auch bei den Guthaben anderer Ver⸗ ſicherungsunternehmungen und von Retrozeſſtonären ſind ſicherlich beträchtliche Teile— 3 098 523 4 abzüglich des Betrages, den die Continentale der Mannheimer Verſiche⸗ rung ſchuldete— aus dem Beſtand der Continentalen über⸗ tragen worden.— Die„ſonſtigen Reſerven“ waren zu ihrem weſentlichen Beſtandteil Anrecht auf das Amerika⸗ guthaben, das jetzt, nach der Auszahlung, natürlich wegfällt. Die Schäden, die dos Verſicherungsgewerbe, und ins⸗ beſondere die Sachverſicherung, zu erleiden haben, ſind natürlich nicht ſofort effektiv, inſofern als die Prämien⸗ einnahmen noch immer die Schadenszahlungen überſteigen (k. V. im Nettogeſchäft 28,11 Mill.„ Prämieneinnahme und 16,9 Mill.„ Schadenszahlung; 1028: 20,12 bzw. 12,98 Mill.); es muß aber für alle laufenden Verſicherungen eine gewiſſe Reſerve bereit geſtellt werden. Bei der Mannheimer Verſicherung wurden in der Transport⸗ verſicherung aus dem Vorjahr übertragen 5,37 Mill. Mark, auf das neue Jahr werden übertragen 4,27 Mill. Für die Aut o⸗Verſicherung betragen die entſprechenden Ziffern 1,23 bezw. 1,31, für die Reiſegepäck⸗, Einheits⸗, Valoren⸗Verſicherung uſw. 0,10 bzw. 0,20, für die Unfall⸗ verſicherung 0,75 bzw. 0,51, für die Haftpflichtverſicherung 1,73 bzw. 0,87. für die Feuerverſicherung 0,79 bzw. 0,60, für die Sturmſchädenverſicherung 0,02 bzw. 0,01, für die Einbruch⸗Diebſtahlverſicherung 0,21 bzw. 0,22, für die Jlas⸗ verſicherung 0,05 bzw. 0,04, für die Waſſerleitungsſchaden⸗ verſicherung 0,2 bzw. 0,03, für die Feuerrückverſicherung 0,85 bzw. 0,73 und für die Lebens⸗Rückverſicherung 0,86 bzw. 1,03 Mill. L. Verband ſüdweſtdentſcher Induſtrieller Am vergangenen Mittwoch fand in Karlsruhe die 68. ordentliche Plenarverſammlung des Direktoriums des Verbandes Sſüdweſtdeutſcher Induſtrieller unter dem Präſidium des 1. Ver⸗ bandsvorſitzenden Kommerzienrat Stoe ß Heidelberg ſtatt. In das Direktorium wurden noch folgende Herren aufgenommen: Direktor Fritz ſch, i. Fa. Kaltbergwerk Buggingen, Senator Max Feßler, i. Fa. Gebr. Feßler, Pforzheim i.., und Fabrikant Oskar Vette r, Baden⸗Baden, Vorſitzender des Verbandes Badiſcher Ziegeletbeſitzer. Das Geſchäftsführende Präſidialmitglied des Verban⸗ des, Dr. Mieck⸗ Mannheim, berichtete über gine Reihe wirtſchaftspolitiſcher Tages fragen. Er er⸗ örterte einleitend den Oeynhauſener Schiedsspruch und den Berliner Verſtändigungsverſuch zwiſchen den Füh⸗ rern der Unternehmer und der Gewerkſchaften, und be⸗ handelte darauf verſchiedene für die badiſche und ſüdweſt⸗ deutſche Induſtrie wichtige Exportfragen. Er wies darauf hin, daß es ſymptomatiſch ſei, daß ſich die Inkraftſetzung des Genfer internationalen Abkommens zur Abſchaffung der Ein⸗ und Ausfuhrverbote vom Ok⸗ tober 1927 zunächſt nicht habe verwirklichen laſſen, da Polen dieſes Abkommen nicht ratifiziert habe. Polen habe ſich die Möglichkeit, wirtſchaftliche Einfuhrverbote zu erlaſſen, im Wirtſchaftsabkommen mit Deutſchland vor⸗ behalten und wolle dieſes Recht ſich auch auf Grund internationaler Abmachungen nicht nehmen laſſen. Der Verſuch einer internationalen Vereinbarung im Sinne des Zollfriedens ſei damit auch auf dem Gebiete der Einfuhrverbote zunächſt geſchettert. Weiter wies der Reb⸗ ner auf die ſeitens der Vereinigten Staaten von Amerika am 18. Juni bs. Is. in Kraft geſetzten zahlreichen neuen Zollerhöhungen hin, durch welche die Induſtrien insbeſondere ber europätſchen Län⸗ der zum Teil überaus empfindlich geſchädigt würden; es handele ſich allein um 627 induſtrielle Zollerhöhungen. Trotz der hohen Qualität der deutſchen Waren würde die Konkurrenzfähigkeit derſelben vielfach auf den ausländiſchen Märkten durch die naturgemäß in den Preiſen zum Ausdruck kommenden hohen beutſchen Geſtehungskoſten, verurſacht durch die gewaltige Vor⸗ belaſtung durch Steuern, ſoziale Laſten uſw., ſtar k be⸗ hindert bezw. laſſe der Export bei entgegenkommenden Preiſen keinen oder keinen entſprechenden Gewinn. Anſchließend behanbelte Dr. Mieck Angelegenheiten betr. Vergebung von Lieferungen im Inland burch die in Baden und den angrenzenden Bezirken be⸗ findlichen Reichsbehörden, ſtaatlichen und kommunalen Vergebungsſtellen. Infolge der während des Krieges und der Nachzeit in mancher Beziehung eingetretenen wirt⸗ ſchaftlichen Zentraliſation in Berlin, die ſich zum Teil insbeſondere für die an der Peripherie des Reiches gelegenen Länder nachteilig auswirke, ſei es dringend erforderlich, daß die wirtſchaftlichen und induſtriellen badiſchen Intereſſen nicht nur in Baden ſelbſt, ſondern auch im Reiche mit größtem Nach⸗ druck weiter gewahrt und vertreten, und möglichſt viel Badener in Berliner Zentralſtellen delegtert würden. Anſchließend erörterte der Referent Fuſionierungs⸗, Rationaliſterungs⸗ und Normali⸗ ſterungs angelegenheiten und wies darauf hin, daß die Induſtrien verſchiedener anderer Länder, die vor dem Kriege nur einzelne Typen z. B. geliefert hätten, jetzt das beutſche Beiſpiel nachzu⸗ ahmen verſuchten, ſich den Geſchmacks richtungen der aus⸗ ländiſchen Abnehmerſchaft nach Möglichkeit anzupaſſen. Nachdem er auch ſeitens des Verbandes Sübweſtdeut⸗ ſcher Induſtrieller erneut die Forderung nach Elektrifizierung der badiſchen Bahnſtrecken erhoben hatte, ſchloß er mit einem Hinweis auf den er⸗ weiterten wichtigen Aufgabenkreis des Verbandes Süd⸗ Reparationslaſt und Internationale Bank Dem neueſten Heft der bekannten Lansburgh'ſchen Finanz⸗Wocheuſchrift„Die Bank“ entnehmen wir die folgenden hoch bedeutſamen Ausführungen: Der neueſte Monatsbericht der Londoner Midland Vank beſchäftigt ſich in einer„Rationalising reparation“ überſchriebenen Abhandlung mit dem Poung⸗ plan und der beſonderen Rolle, welche die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich— neben ihren ſonſti⸗ gen Aufgaben— als ausführendes Organ innerhalb des Planes ſpielt. Wie immer iſt der Bericht der Bank da am intereſſanteſten, wo er ſich mit Geldproblemen be⸗ ſchäftigt. Das geſchieht diesmal im engen Zuſammenhang mit einer Analyſe der Reallaſt, die ſich aus dem Young⸗ plan für Deutſchland ergibt. Hinſichtlich dieſer Laſt be⸗ finde man ſich, meint die Midland Bank, in einem gro⸗ ßen Irrtum. Während man nämlich glaube, die frühere, bedenkliche Elaſtizität der Reparationsſchuld durch den „Neuen Plan“ beſeitigt und die Schuld genau fixiert zu haben, ſei deren wirkliches Ausmaß heute unbeſtimmter als vorher. Denn der Youngplan trage den möglichen Veränderungen der Kaufkraft des Goldes und demgemäß der Weltpreiſe— im Gegenſatz zum Dawesplan— nicht Rechnung. Wäre der alte Plan noch in Geltung, ſo würde ſich aus dem jüngſten ſtarken Sinken des Weltpreis⸗Niveaus heute bereits eine Herabſetzung der Jahresraten ergeben, und ein etwaiges erneutes Sinken, d. h. eine etwaige Zu⸗ nahme der Kaufkraft des Goldes, würde zu einer weiteren Reduktion entſprechenden Ausmaßes führen. Der Poung⸗ plan ſehe eine ſolche Anpaſſung der Jahresraten an die reale Kaufkraft des Geldes nicht mehr vor. Sollte alſo das Gold etma ſeine Kaufkraft im Laufe der nächſten 80 Jahre verboppelu, ſo würde das eine Verdoppelung der deutſchen Efſektivleiſtung zur Folge haben. Das müſſe natürlich verhindert werden, und es könne auch verhin⸗ dert werden. Die Internationale Bank brauche nur neben ihren Hauptaufgaben die weitere Aufgabe zu überneh⸗ men, den Goldwert dadurch zu ſtabiliſteren, daß ſie jede etwaige Goldͤknappheit durch ihre eigene Kreditwirtſchaft (its power of lending) korrigiere. Hier befindet ſich die Midland Bank in einem Irrtum. Da die Internationale Bank keine Noten ausgeben darf, kann ſie auch keine zuſätzliche Kaufkraft erzeugen, ſo wünſchenswert das auch zuweilen wäre. Vielmehr ſind nach wie vor nur die einzelnen nationalen Notenbanken hierzu in der Lage. Ob dieſen aber die diskretionäre Leihbereitſchaft der Internationalen Bank Motiv genug ſcheinen wird, um ihren Notenumlauf über den ſonſt als zuläſſig angeſehenen Umfang hinaus auszudehnen, iſt mindeſtens fraglich. Daß verſtärkte Kreditgewährung an ſich keine Kaufkraft ſchaffen, ſondern nur vorhandene Kaufkraft anders verteilen kann, verſteht ſich am Rande. Was nun aber die Kernfrage, nämlich die unbegrenzte Elaſtizität der Reparationsſchuld betrifft, ſo teilt zieſe Schuld— vorausgeſetzt, daß ſie in dreißig Jahren wirk⸗ lich noch exiſtiert— nur das Schickſal jeder Staatsanleihe, die ohne Rückſicht auf die jeweilige Kaufkraft des Goldes mit feſten Beträgen zu verzinſen und zu tilgen iſt. Dieſe Starrheit des nominellen Schuldendienſtes iſt aber eher ein Vorteil als ein Nachteil für den Schuldnerſtaat. Denn erfahrungsgemäß erhöht ſich dank dem Fortſchreiten der angewandten Wiffenſchaften und der Technik das Sozial⸗ produkt in jedem der einzelnen Schuldnerländer im Lauſe der Jahrzehnte ſo ſtark, daß der Teil des Sozialpro⸗ dukts, der auf dem Umwege über die Geldzahlung an die Gläubiger abgetreten werden muß, prozentual in ganz außerordentlichem Maße ſinkt, ſelbſt wenn er ab⸗ ſo ut ſteigt. Bisher iſt es ſtets der Gläubiger und nicht der Schuldner geweſen, der von der Langfriſtigkeit der Staatsſchulden und den Veränderungen des Geldwerts in Nachteil geſetzt worden iſt, und daran dürfte ſich auch in Zukunft nichts ändern. weſtdeutſcher Induſtrieller als des für Baden zuſtändigen landſchaftlichen Induſtrieverbandes. Der Direktoriumsſitzung ging am Vormittag eine Sitzung des Steuerausſchuſſes des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller voraus, in der Senats⸗ 1 8 Dr. Becker vom Reichsfinanzhof in Mütuchen er „Die Bedeutung der wirtſchaftlichen Betrachtungs⸗ weiſe des Reichsfinanzhofs“ ſprach. Er führte u. a. folgendes aus: Das Recht ſei eine menſchliche Einrichtung, ſoklle den Bedürfniſſen der Men⸗ ſchen dienen, deshalb ſei es nur folgerichtig, daß bei An⸗ wendung des Rechtes die Belange und Bedürfniſſe der Wirtſchaft maßgebliche Beachtung finden. Aufgabe der Rechtsanwendung ſei nicht nur Haarſpalterei mit Be⸗ griffen zu treiben, ſondern die Lebensverhältniſſe befrie⸗ digend zu ordnen. Wer das Recht anwende, muß die Rechtslage aus den Tatſachen entwickeln, nicht mit vor⸗ gefaßten Begriffen an den Tatbeſtand herantreten und die Wirklichkeit unter ſeine Begriffe zwingen. Beim Steuerrecht drohten drei Fehlerquellen: Die Unvollkom⸗ menheit der Steuergeſetze, die Zwangslage der Geſes⸗ gebung bei dem Fehlen ausgebildeter ſteuerrechtlicher Be⸗ griffe, Begriffe des Bürgerlichen Rechts, auch wo ſie nicht ganz paßten, zu verwenden, und darüber hinaus die un⸗ aus rottbare Neigung, Begriffe des Bürgerlichen Rechts, und zwar beſonders des Sachenrechts, im Steuerrecht wie ſelbſtverſtändlich als allgemeingültig auch da zu verwen⸗ den, wo ſie nichts zu ſuchen hätten. Dem begegnet der Reichsfinanzhof dadurch, daß er an der Hand des 8 4 der Reichsabgabenordnung ſtets auf die wirkliche wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung des Tatbeſtandes durchgreife und den Zweck und die wirtſchaftliche Bedeutung der einzelnen Steuergeſetze bis aufs äußerſte allen Widerſtänden zum Trotz zur Geltung brächte. Ferner berichtete in der Sitzung des Steuerausſchuſſes Dr. Schur tan, Dezernent für Steuerweſen beim Ver⸗ band Südweſtdeutſcher Induſtrieller über verſchiedene aktuelle ſteuerwirtſchaftliche Fragen und deren Behandlung durch den Verband. Im Anſchluß an die Direktoriumsſitzung fänd eine ge⸗ meinſame Tagung des Direktoriums, und des Bezirks⸗ vereins Karlsruhe des Verbandes Südweſtdeutſcher Indu⸗ trieller ſtatt. In dieſer gemeinſamen Tagung ſprachen Miniſtertaldirektor i. e. R. von Schoenebeck⸗Berlin tber„Probleme der deutſchen Wertſchafts⸗ politik“, Dr. Schur ian über„Handelsbilanz und Steuerbilanz“ und H. Ziemer⸗Frankfurt über „Betriebsunterbrechungs⸗Verſicherung“. Er teilte hierzu folgendes mit: Sofern eine ausreichende Feuerverſicherung beſteht, wird der Materialſchaden er⸗ ſetzt. Eine Kataſtrophe kann trotzdem unabwendbar kein, wenn während der auf den Braudſchaden folgenden Ve⸗ triebsunterbrechung ſämtliche Unkoſten fortlaufen und außerdem der erwartete Gewinn ausbleibt. Dieſe Beträge (Angeſtelltengehälter, Arbeiterlöhne, ſoweit Arbeiterent⸗ laſſungen nicht möglich ſein ſollten, Steuern, Verſiche⸗ rungsprämien, Bankkredit⸗ und Hypothekenzinſen, ſowie Geſchäftsgewinne können heute verſichert werden. Pte meiſten deutſchen Feuerverſicherungsgeſellſchaften ſind be⸗ reits ſeit 1910 zu dieſem Verſicherungszweig zugelaſſen, machen jedoch wenig Gebrauch davon. Erſt in letzter Beit haben ſich einige Geſellſchaften ſpezialiſtert. Die Prämien find verhältnismäßig niedrig, da die Bagatellſchäden wie bei der Feuerverſicherung nicht in Frage kommen. Eine Betriebsunterbrechungsverſicherung gibt es außerdem in Verbindung mit der Maſchinenbruchverſicherung⸗ Henſchel-Verluſtabſchluß Die Henſchel u. Sohn.⸗G., Kaſſel, die ſeit dem 1. Januar 1929 in Form einer Akttengeſellſchaft ge⸗ ſührt wird, erzielte 1929 einen Rohgewinn von 0,66 Millionen Mark. Nach Abſchreibungen von 2,7 Mil⸗ Ronen Mark ergibt ſich ein Verluſt von 2 043 909 4, der aus der Reſerve gedeckt werden ſoll. In der Bilauz er⸗ ſcheinen Anlagen mit 22,37, Vorräte mit 23,49, Forderungen mit 55,45, Bankguthaben mit 0,97, Wechſel und Schecks mit 0,87 Mill.„J. Die Paſſivſeite führt neben dem Ak. von 45 Mill./ Bankſchulden mit 12,5, Rembourskredite mit 15,48, Wechſel mit.06 und ſonſtige Verbindlichketten mit 18.47 Mill. 1 auf. Im Geſchäfts bericht wird auf die ſchwere Kriſe des deutſchen Lokomotivbaues hinge⸗ wieſen. An die Reichsbahngeſellchaft wurden im Berichts⸗ jahre nur eine einzige Lokomotive und drei Tender abgeliefert. Ende 1929 erhielt die Geſellſchaft von der Reichsbahn einen Auftrag auf 18 Lokomotiven mit 11 Schlepptendern. Für die fehlenden Inlandsaufträge bot der Auslandsmarkt keinen Ausgleich. Der Kampf um die Aufträge im Ausland habe ſich ſo zugeſpitzt, daß die Verluſtpreiſe immer weiter unter ⸗ boten würden. Dieſer Zuſtand werde den in der Lokomotiv⸗ induſtrie noch notwendigen Ausſcheidungsprozeß beſchleu⸗ nigen. Solange die Bereinigung noch nicht genügend weit fortgeſchritten ſei, hält die Geſellſchaft einen Auslandsver⸗ band nicht für tragbar. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe hätten auch die aufſteigende Linie in Laſtkraftwagen und Omnibuſſen geſtört. Die Braunkohlengrube Münzeberg arbeite mit befriedigendem Ergebnis. Im laufenden Geſchäftsfahr ſei eine Beſſe⸗ rung auf keinem Arbeitsgebiet eingetreten. Die Ausſichten auf Lokomotivbeſtellungen ſeien weiter äußerſt gering. Im Exportgeſchäft hätten ſich die Preiſe weiterhin ſtark ver⸗ ſchlechtert. Der Verſand des Kaſſeler Werks lag im erſten Halbjahr 1930 ungefähr auf der Höhe des halben vorjäh⸗ rigen Verſandes. Die Verwaltung hofft, daß die Kriſe neöglichſt bald überwunden und eine rentable Produktivn wieder möglich ſein werde. * AG. Carl P. Fues, Papierfebrik, Hanau. Der Ter⸗ min im Vergleichsverfahren der Geſellſchaft wurde auf den 80. Juli vertagt, da inzwiſchen ſtattgefundene Verhandlun⸗ gen über eine Sanierung der Geſellſchaft immer noch nicht zu greifbaren Vorſchlägen geführt haben. B. J. 8. Nachmittagsſitzung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat der B. J. Z. behandelte in der Nachmittagsſitzung— ſeiner dritten ofiziellen Seſſion— eine ganze Reihe von Fragen. Er beſchloß, daß die Seſſion die letzte des Finanzjahres ſein ſoll und daß keine neue Sitzung mehr vor dem 13. Oktober ſtattfinden wird. Weiter beſchloß der Rat die deutſche, engliſche, fran⸗ zöſiſche und italieniſche Sprache als offiziel le Spra⸗ chen der Bank zu bezeichnen, in denen die Korreſpon⸗ denz geführt werden ſoll. Die Aktien der Bank ſollen nunmehr in Druck gegeben werden. Der Verwaltungs⸗ rat nahm ſodann Kenntnis von der weiteren Zeich⸗ nung von Aktien der Bank durch 12 Länder, die, wie bereits früher gemeldet, der Bank weitere 25 Mill. Anteilſcheinkapital zuführten. In dieſem Zuſammenhang beſchloß der Rat, die weitere Zuteilung neuer Aktien vor⸗ läufig hinauszuſchieben. Der Rat nahm auch Kenntnis von der Verteilung des Ertrages der Noung⸗ Anleihe, die auf den Stichtag des 10. Juli erfolgte. Vom Ertrag erhielten u. a. Frankreich 132 Mill. Dollar, Deutſchland 101 Mill., England 50 Mill., Italien 18 Mill. uſw. Insgeſamt kamen etwas mehr als 300 Mill. zur Verteilung. An den Bericht über die bisherigen Operationen der Bank ſchloß ſich eine ſehr rege Aus⸗ ſprache, in der allgemein der Befriedigung über die bisherige Entwicklung der Bank Ausdruck gegeben wurde. Der Rat beſchloß für die geſtern in London unterſchriebene Anleihe des Staates Oeſterreich im Betrage von 60 Millionen Dollar Treuhand funktion zu übernehmen. 20 vH. Abſatzſteigerung des Badenwerks In der geſtrigen GV. der Badiſchen Landeselektrizitäts⸗ Verſorgungs⸗AG.(Badenwerk) wurden die Bilanz und die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung per 31. März 1930 ge⸗ nehmigt und gemäß den Vorſchlägen des Vorſtaudes die Ausſchüttung einer Dividende von 9 v. H. auf das Abk. von 21 Mill.„ beſchloſſen. Im übrigen wird der Reingewinn von 2026 712, wie folgt verteilt: Reſerve⸗ fonds: 101 386, 9 v. H. Dividende 1890 000 4 und Vortrag auf neue Rechnung 35 376 4. Aus dem Geſchäfts bericht iſt zu entnehmen: Das Verſorgungsgebiet des Badenwerkes umfaßt 550 Gemeinden mit 385 000 Einwohnern und 90 400 Haushal⸗ tungen, wovon 79 800, d. ſ. 88 v.., angeſchloſſen ſind. Nutzbar abgegeben wurden im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr 241 586 802 Kilowattſtunden(t. V. 201 370 878). Die Steigerung der Abgabe um 20 v. H. ergibt ſich aus einer Zunahme des Abſatzes in dem bisherigen Abſatzgebiet und aus einer Mehrabgabe infolge der neu⸗ aufgenommenen Lieferungen an die Badiſche Kraftliefe⸗ rungsgeſellſchaft m. b. H. in Freiburg und an das Elektrizitätswerk Mittelbaden AGG. in Lahr. Auch erfuhr die Lieferung an ſchweizeriſche Werke eine weſentliche Er⸗ höhung. Das AK. der Geſellſchaft iſt am 31. März 1930 von 21 auf 27 Mill.& erhöht worden. * Württ. Sammelſchienen AG.— 5 Betriehseinnahmen aber keine Dividende. Die ſedl ſchaft konnte im Geſchäftsjahr 1929 ihre Betrlebsein⸗ nahmen auf 503 643(252 106)„ ſteigern. Es beanſpru ten Betriebs, und Verwaltungsunkoſten 80 281(68 815), Zinſen 212 894(117 955]. Abſchreibungen auf die Immobi⸗ Iten wurden in Höhe von N29(6841) vorgenommen. Der Erneuerungsrücklage wurden 209 045(61 408) 4 zugewfeſen, ſo daß die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung o hne Saldo abſchließt. Wie der Vorſtand berichtet, hat ſich die Wüſag im Berichtsjahre ſehr günſtig weiter entwickelt. Der Energie umſatz hat ſich, nachdem im Vorfahre eine Verdoppelung eingetreten war, wiederum verdoppelt und ſtieg auf über 29 Mill kWh. Darunter ſind 6 Mill. Wh Ueberſchußſtrom aus Waſſerkräften der Geſellſchafter, die durch die Anlagen der Wüſag Verwertung fanden. Etwa die Hälfte davon wurde an das R. W. E. abgegeben. Auch das laufende Geſchäftsjohr hat mit einem ſtark ver⸗ mehrten Umſatz begonnen. In der Vermögensauf⸗ ſtellung per 31. Dezember 1929 erſcheinen die Awlagen mit 4,78(4,17), die Beteiligur een mit 1,03(0,81), die Schuldner mit 0,2(0,18) und die Bankguthaben nebſt Kaſſe mit 0,75(0,05) Mill.; andererſeits erſcheinen Glä ger mit 9½2(0,15), Darlehen mit 9,41(3,47), die Erneue⸗ rungsrückloge mit 0,08(0,0 Mill.. Das Aktienkapital wird unverändert mit 3 Mill.& ausgewieſen, von dem am 8. Dezember 1929 0,24 Mill., die aktiviert find, noch nicht einbezahlt waren. Vergleichs verfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Erbffnete Vergleichsverfahren: Fa. Guſtav Georg Bromme, Feld⸗ und Normalbahnen in Mannheim, . 14(VP.: Rudolf Stober in Mannheim). ufgehobene Konkursverfahren(nach Schlußtermin unt Schlußverteilung): Nachlaß die verſtorbenen Kaufmanns Emil Bloch in Weinheim. Maurermeiſter Georg Ja⸗ koßb Hohrein in Laudenbach.— Mangels Maſſe einge stellte KB.: Offene Handelsgeſellſchaft in Firma S. Ku⸗ ger u. J. Garfunkel in Mannheim, p 2, 18. Kauf⸗ wann Israel Garfunkel in Mannheim, D 2, 2, per⸗ fömwlich haftender Geſellſchafter der— S. Kluger u. J. Garfunkel in Mannheim E 2, 18. Frau Sophie Klu⸗ ger Witwe in Mannheim, D 2, 2, perſönlich haftende Ge⸗ ſellſchafterin der Firma S. Kluger u. J. Garfunkel in e E 2, 18. ma D. Keller u. Co. in Mann⸗ 150 llleininhaber Markus Keller in Mannheim, Pozzi⸗ raße 5. Die Unterbrechung der Stickſtoffverhandlungen.(Eig. Dr.) Die Verhandlungen der internationalen Stickſtoffindu⸗ ſtrie, die in Oſtende begonnen hatten und dann in Paris fortgeführt wurden, ſind nach einer Mitteilung des Stick⸗ ſtoff⸗Syndikats vorläufig unterbrochen worden, nach⸗ dem man zu einer Annäherung gelangt ſei und ſollen Ende Juli fortgeführt werden. Die Preisfeſtſetzung für Stickſtoff, der ſowohl vom Stickſtoff⸗Syndikat als auch von der Handelsorganiſation der chileniſchen Induſtrie bis zum 15. Juli hinausgeſchoben worden war, wird noch einmal nerſchoben. * Beſchäftigungsrückgang in der Maſchineninduſtrie um 30 v. H. en das Vorjahr. Vom Verein Deutſcher Ma⸗ ſchinenbau⸗Anſtalten wird uns geſchrieben: Die im Mat feſtgeſtellte Befferung der Anfragebä tigkeit ſetzte ſich im Juni nicht fort, das Intereſſe der In⸗ und Auskands⸗ zundſchaft war vielmehr geringer als im Vormonat. Da⸗ egen wies der Auftragseingang aus dem In⸗ und Kätsland eine geringe Belebung auf, Die Landma⸗ ſchinenfabriken meldeten eine leichte Belebung, klag⸗ ten aber über langs Zahlungsfriſten. Flaues Inbands⸗ geſchäft, aber ein verhältnismäßig befriedigendes Aus⸗ landsgeſchäft war bei den Kraftmaſchi nen, Hüt⸗ ten⸗, Stahl⸗ und Walzwerks⸗ Anlagen, me⸗ chaniſchen Fördermitteln, Zerkleinsrungs⸗ umd Aufbereitungsmaſchinen feſtzuſtellen. Wie ſchwer die gegenwärtige Kriſe gerade auf der Maſchinen⸗ indmſtvie laſtet, geht daraus hervor, daß der Auftrags⸗ eingang des zweſten Viertelfahres noch unter demfenigen des 1. Viertelfahres lag und um rund 30 v. H. unter der entſprechenden rfahrszeit. N * Etwas erhöhte Inderziffer der Großhandelspreiſe Die auf den Stichtag des 9. Juli berechnete Großhandels⸗ indexziffer des Stotiſtiſchen Reichsamts hat ſich mit 124,8 egenüber der Vorwoche(124,0) um 0,6 v. H. erhöht. Von en Hauptgruppen iſt die Indexziffer für Agrarſtoffe um 2,7 y. H. auf 113,1(Vorwoche: 110,1] geſtiegen, während die Indexzifſer für induſtrielle Rohſtofſe und Halbwaren um 0,8 v. H. auf 120,0(120,6) zurückgegangen iſt. Die In⸗ derzaler für induſtrielle Fertigwaren war mit 150,9 un⸗ verändert. Frachtenmarkt Duisburg⸗Muhrort- 14. Juli Dos Geſchäft war an der heutigen Börſe wieder ſehr chlecht. Die Fracht nach Rotterdom blieb mit 60 bis 80 fg. ab hier bzw. ab Kanal unverändert. Ebenſo erfuhr die Bergfracht keine Aenderung. Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben ebenfalls unverändert. 3 5 1 f * f 1 7 J 1 * f i 0 f 8 * 8 2 1 89. 1132 * 2 1 * * Schön. hell. Manſarden⸗ ev. Klavier, b. alleinſt. 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