henne . 8 * Artikels 48 auf dem Wege der Notverord⸗ heit wird allerdings die auf 3 Uhr anberaumte Aus⸗ ſprache des Reichsfinanzminiſters mit den Führern 4 5 5 tigung erhalten hat, zu verſtehen iſt, gehen die Mei⸗ zialdemokraten, aber mit den Stimmen der Deutſch⸗ Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 12 mal. 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Jahrgang— Nr. 323 Bceſondere Vollmachten für den Reichskanzler Vollmachten für Notveroronungen auf Grund des Artikels 48 und für Reichskagsauflöſung Die Kopfſteuer kommt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Juli. Der Reichspräſident hat heute Vormittag den Reichskanzler zum Vortrag empfangen und ihm bei dieſer Gelegenheit die bereits früher erteilten Voll⸗ machten erneut beſtätigt. Dieſe Vollmach⸗ ten erſtrecken ſich, wie wir hören, im einzelnen darauf, das Deckungsprogramm, wenn die Bewilligung des Parlaments nicht zu erhalten iſt, mit Hilfe des nungen durchzuführen, falls der Reichstag dieſe Verordnungen wieder aufhebt, ihn aufzulöſen. Außerdem hat der Kanzler die Ermächtigung zur Reichstagsauflöſung, wenn ein gegen die Regierung gerichtetes Mißtraueusvotum angenom⸗ men wird und ſchließlich für den Fall„anderer be⸗ deutungsvoller politiſcher Ereigniſſe“. Die Regierung iſt, wie man ſieht, ſomit für alle Möglichkeiten gerüſtet. i Die Hoffnung, die man in gewiſſen Kreiſen des Zentrums und der Demokraten auf eine Verſtändigung mit den Sozialdemokraten noch hatte, hat ſich inzwiſchen zerſchlagen. Nach der Sitzung des ſozialdemokratiſchen Frak⸗ tionsvorſtandes haben die Abg. Breitſcheid und Müller⸗Franken an Herrn Eſſer einen Brief gerichtet, in dem ſie ihre Zuſtimmungsbereit⸗ ſchaft(wohlgemerkt nur die Bereitſchaft) von einer Beſeitigung der Kopfſteuer abhängig machen. Die endgültige Entſcheidung in dieſer Angelegen⸗ der ſogenannten Regierungs parteien bringen, doch dürfte an ihrem Ergebnis kaum noch zu zweifeln ſein. a Hier und da zählt man in den der Regierung naheſtehenden Zirkeln immer noch auf die Zuſtimmung großer Teile der Deutſchnativnalen zu den Steuervorlagen. Dieſe Erwartungen werden indes, wie wir zu wiſſen glauben, enttäuſcht werden. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, wer⸗ den die Dinge heute ſo laufen: Gegen 3 Uhr wird man im Reichstag dazu übergehen können, über den Artikel 2 abzuſtimmen. Der Artikel 2 wird mit den Deutſchnationalen abgelehnt werden.(Nach unſerer Information werden lediglich drei Deutſchnationale mit Ja votieren und 10 ſich enthalten). Dann dürfte auf Antrag der Regierungs⸗ parteien die Sitzung unterbrochen und in der Pauſe die Notverordnungen, die ſeit zwei Tagen ja bereits fertiggeſtellt ſind, erlaſſen werden. Darüber, was unter dem Deckungspro⸗ gramm der Regierung, für deſſen Durchführung mit Hilfe des Artikels 48 der Kanzler die Ermäch⸗ nungen in parlamentariſchen Kreiſen noch ausein⸗ ander, doch darf man wohl annehmen, daß auch die durch den Initiativantrag der Regierungsparteien befürwortete f f Kopfſteuer dazu gehört. Zwiſchen dem Deckungsprogramm und dem O ſt⸗ hilfegeſetz, das in den nächſten Tagen vom Reichstag verabſchiedet werden wird, ſoll übrigens doch noch ein Junetim hergeſtellt werden und zwar in der Form, daß das Oſthilfegeſetz für ſuſpen⸗ diert gilt, falls die Notverordnungen des Kanzlers vom Reichstag aufgehoben werden. Der Zeutrumsabg. Eſſer hat, wie wir hören, das Schreiben Breitſcheids und Müller⸗Fran⸗ ken dahin beantwortet, daß er auf der von den So⸗ ztaldemokraten angegebenen Baſis eine Verſtändi⸗ gung nicht für möglich halte. Dem Zentrum hatte urſprünglich vorgeſchwebt, den feſten Kontakt zwi⸗ ſchen dem Deckungsprogramm der Regierung und der Kopfſteuer zu löſen und das Schickſal der Bür⸗ gerabgabe in offener Abſtimmungsſchlacht beſtimmen zu laſſen. Die Kopfſteuer hätte dann gegen die So⸗ nationalen vielleicht doch noch durchgeführt werden Drahtung unſeres Pariſer Vertreters 5 V Paris, 16. Jult. Die deutſche Antwortnode auf das fran⸗ zöſiſche Memorandum bildet neben der Weige⸗ rung des Reichspräſidenten, an den Be⸗ freiungsfeiern im Rheinland und in Weſtfalen teil⸗ zunehmen, das Hauptthema der franzöſiſchen Zei⸗ tungen. Man kann nicht behaupten, daß die deutſche Note große Freude in der franzöſiſchen Oeffentlich⸗ keit ausgelöſt hat. Doch bemühen ſich die führenden Blätter, aus der deutſchen Antwort in ihrer Geſamt⸗ heit eher einen zufriedenſtellenden Ton herauszu⸗ leſen. Allgemein hervorgehoben wird die prinzi⸗ pielle Annahme des franzöſiſchen Vorſchlages und das Verſprechen Deutſchlands, an der Neugeſtaltung Europas mitzuarbeiten. Dagegen wird der Hinweis auf die unhaltbar geworde⸗ nen Verträge mit Zurückhaltung und Un⸗ ruhe aufgenommen Das große Informationsblatt„Je Petit Pari⸗ ſien“ erklärt, die Note ſei, abgeſehen von einigen beunruhigenden Stellen, in ihrer Geſamtheit eher als befriedigend anzuſehen. Das Blatt hebt die ge⸗ ſchickte Zuſammenſtellung des Dokuments hervor. In den Ausführungen, die das zu erreichende Ziel betreffen, fände man, auf einige Zeilen zuſammen⸗ gedrängt, die geſchickte Politik Streſemanns ſeit Locarno wieder, der ſich bemühte, die Wünſche des deutſchen Reichs zu erfüllen, indem er jede Möglich⸗ keit einer Aenderung des gegenwärtigen europäiſchen Status durch Zuhilfenahme der Waffen ausſchloß. Der„Matin“ ſieht in der Note eine prinzipielle Annahme und ein Verſprechen der Zuſammenarbeit, aber gleichzeitig auch einen ä energiſchen Feld⸗ zug für die Reviſtion der Verträge. Die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Deutſchland und Frankreich werden nicht hindern, in wirtſchaftlicher Beziehung gute Arbeit zu leiſten. Im Augenblick müſſe man nur die Verſuche, Sicherheits⸗ und Bündnisverträge abzuschließen, beiſeite zaſſen. Wei⸗ ter gibt der„Matin“ zu, daß das deutſche Memoran⸗ dum eine gewiſſe Reihe poſitiver Vorſchläge enthält.. 5 Das„Journal“ unterſtreicht Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 16. Juli Als erſter Punkt ſtand auf der heutigen Tages⸗ ordnung des Reichstages der Einſpruch des Neichsrates gegen die Amneſtie vorlage. Bekanntlich bedarf die Zurückweiſung eines ſolchen Einſpruches einer Zweidrittelmehrheit. Das erſte Mal war das Geſetz vom Reichstag be⸗ kanntlich auch mit Zweidrittelmehrheit verabſchiedet worden. Es war daher zu hoffen, daß auch für die Zurückweiſung des Reichsratseinſpru⸗ ches dieſe Mehrheit von neuem ſich zuſammenfinden würde. Das war aber indes wider alles Erwarten nicht der Fall. 5 Abgegeben wurden 452 Stimmen. Die anualifi⸗ zierte Mehrheit davon war 301 Stimmen. Mit Ja ſtimmten jedoch nur 296, außerdem wurden 146 Nein⸗Stimmen von den Sozialdemokraten abgegeben und 10 Enthaltungen geübt. Man vermutet, abgegeben worden ſind. Damit bleibt der Einſpruch des Reichsrates vorläufig aufrecht er hal⸗ ten, doch dürſte das letzte Wort in dieſer Angelegen⸗ können. deutet nichts anderes, Vertrags.“ daß dieſe Enthaltungsſtimmen von den Demokraten Was ſagt Paris? Deutſche Politik im Spiegel der Pariſer Preſſe die Parallelität der deutſchen Antwort und die Geſte Hindenburgs, die die Ausſichten der Friedenspolitik ſehr eigenartig beleuchte. Das Blatt ſchreibt:„Die Anwendung der Grundſätze der Rechtsgleichheit und die gleiche Sicherheit für alle, die in der deutſchen Note gefordert wird, be⸗ als die Reviſion der Verträge und die Beſeitigung der Mi⸗ litärbeſtimmungen des Verſailler Deutſchland vergeſſe nicht, allen Un⸗ zufriedenen die Hand hinzuſtrecken, zunächſt natür⸗ lich Rußland und der Türkei. Die deutſche Auffaſ⸗ ſung vom europäiſchen Staatenbund weiche ſehr von der Briands und der der kleinen Entente ſowie Po⸗ lens ab. Die deutſche Zuſtimmung richtet ſich auf die Durchführung eines Programms, das vom fran⸗ zöſiſchen ſehr verſchieden iſt. Das Beſte, was man von der Antwortnote ſagen kann, ſei, daß ſie die Aufnahme von Verhandlungen bedeute. Das„Echo de Paris“, das Blatt des a Generalſtabs, iſt natürlich von der Note ſehr wenig erbaut. Schwere Vorwürfe erhebt das Blatt gegen Briand, der mit ſeiner Politik erſt den Deutſchen die Ge⸗ legenheit gegeben habe, eine Reviſion der Grenzen zu fordern. Ahnlich, aber noch radikaler, äußert ſich der natio⸗ naliſtiſche„Figaro“:„Deutſchland hat in den internationalen Beſprechungen über einen europä⸗ iſchen Staatenbund eine glänzende Gelegenheit ge⸗ ſehen, ein offizielles Expoſs ſeiner Anſicht über die Struktur Europas zu liefern.“ Die deutſche Note habe nur den einen Zweck, eine Reviſion der Verträge zu verlangen. Gleichzeitig vermeidet die deutſche Regierung aber geſchickt, in direkten Ausdrücken die öffentliche Meinung Europas zu verletzen. Zuſtimmender äußern ſich die Blätter der ge⸗ mäßigten Richtung, die in der Note eine günſtige Antwort ſehen, wie beiſpielsweiſe die„Volontsé“, Die„Fournse Induſtrielle“, das Blatt der franzöſiſchen Schwerinduſtrie, hebt die wirtſchaftliche Seite der deutſchen Antwortnote hervor und gibt zu, daß einige vollkommen gerechtfertigte und ver⸗ wendbare Vorſchläge in ihr enthalten ſeien. Aus der heutigen Reichstagsſitzung Keine Sprengung des Reichsrat-Einſpruchs gegen die Amneſtie heit noch nicht geſprochen worden ſein. Man nimmt in parlamentariſchen Kreiſen an, daß der Reichstag jedenfalls noch vor der Sommerpauſe die Ab⸗ ſtimmung nachholen wird. Manifeſt britiſcher Bankiers Telegraphiſche Meldung London, 16. Juli. Das bereits vor einigen Tagen augekündigte Manifeſt von Bankiers und Großinduſtriellen, die Anhänger des Freihandels ſind, iſt geſtern abend an die Preſſe ausgegeben worden. Es bildet eine Ge⸗ genkundgebung gegen das bekannte Manifeſt der Bankiers, die für Einführung des Schutz⸗ zolles eingetreten waren. Die neue Kundgebung tritt für ſtrenge Sparſamkeit bei den öffentlichen Ausgaben und für Erleichterung der auf der bri⸗ tiſchen Induſtrie laſtenden Steuern ein, deren Fort⸗ dauer die britiſche Induſtrie nicht überleben könne, gleichviel, ob Schutzzölle eingeführt werden oder nicht. Endlich wendet ſich die Kundgebung gegen„die Kontrolle der wirtſchaftlichen Kräfte durch politiſche Mittel“, die eine Verletzung aller Grundſätze be⸗ deute, auf denen die britiſche Wohlfahrt beruhe. Zu den Unterzeichnern gehören u. a. der Direktor von Lloyds Bank, Harry Bell, und Lord Leverhulme. fliktes hinzuwirken. Baut ſchnell eine Brücke! Politiſche Ereigniſſe, Entwicklungen und Tatſachen, die aufs engſte verknüpft ſind mit einer prominenten Führerperſönlichkeit, intereſſieren erfah⸗ rungsgemäß die breite Oeffentlichkeit faſt immer mehr als eine ſachliche Verfolgung von politiſchen Sachlichkeiten. Einen Drang nach„neuer Sachlich⸗ keit“ ſcheint es auf dieſem Gebiete nicht zu geben. Das iſt begründet in der geiſtigen Struktur des Menſchen und der Anteilnahme, die man allen Perfönlichkeiten entgegenbringt, die irgendwie aus der Maſſe Menſch hervorragen. Das haben wir erſt kürzlich bei der Penſionierung Moldenhauers geſehen und erleben wir heute bei dem offenen Ausbruch des weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus Aufſehen erregenden Kon⸗ flikts zwiſchen dem Reichspräſidenten Hindenburg und dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun. Selten iſt uns die Tatſache, daß„politiſch Lied ein garſtig Lied“ iſt, ſo peinvoll zum Bewußtſein gekommen wie bei dieſer Gelegenheit. In Erfüllung unſerer publi⸗ ziſtiſchen Pflicht können wir jedoch an einer Erörte⸗ rung dieſer höchſt unerquicklichen Differenzen, die allenthalben ſo eifrig beſprochen werden, nicht vorübergehen. Dabei ſind wir uns völlig klar darüber, daß mit einer weitſchweifigen und krk⸗ tiſchen Zerpflückung des Briefwechſels, mit der Auf⸗ werfung der Schuldfrage, oder gar mit einer Aus⸗ ſchlachtung nach parteipolitiſchen Geſichtspunkten der Konflikt nur noch ſchlimmer gemacht werden würde, Für alle, die berufen ſind, die öffentliche Meinung zu beeinfluſſen, und dabei von dem Willen beſeelt ſind, nicht irgend welcher Parteiſtrömung zu dienen, ſondern nur den Intereſſen des Volksganzen, darf es ſich jetzt einzig und allein nur darum handeln, auf die ſchleunige Beilegung des Kon⸗ Mit allen Mitteln muß auf die Ueberbrückung dieſer Kluft hingearbeitet werden. So betrachtet, müſſen wir es auf das lebhafteſte bedauern, daß das demokratiſche Preſſeorgan in Mannheim es für angebracht hielt, in ſeiner heutigen Morgenausgabe unter der größen Ueberſchrift „Stahlhelm wichtiger als Befreiungs⸗ feter?“ die Behauptung aufzuſtellen: „Zum erſten Male tut ſich eine Kluft des Nichtverſtehens auf zwiſchen dem greiſen Reichspräſidenten von Hindenburg und der großen Mehrheit des deutſchen Volkes“.„Von einem „unbegreiflichen Schritt, zu demunverantwort⸗ liche Ratgeber den oberſten Repräſentanten des deutſchen Volkes und ſeines Staates bewogen haben“ ſpricht das Blatt und davon, daß Hinden⸗ burgs Brief„einſeitig Partei nahm für eine höchſt einſeitige Organiſation und dadurch der preußiſchen Regierung und dem überwiegenden Teil des preußiſchen Volkes einen ſchweren Affront zufügte“. Und der Berliner„Vorwärts“ ſpricht ganz im Rahmen der auch ſonſt bei ihm üblichen Tonart in fetten Schlagzeilen von dem Reichspräſtdenten,„der ſich ins Unrecht ge⸗ ſetzt undſeine Autorität diskreditiert“ Nun wiſſen wir zwar alle, daß irren menſchlith iſt und daß auch ein Mann, der ſo hoch ſteht und ſo weiſe iſt wie Hindenburg, dem menſchlichen Irrtum unterworfen iſt. Aber müſſen es alle Deutſchen, denen das Vaterland und deſſen Preſtige nach innen und außen viel tauſend Mal wichtiger iſt als irgend ein Parteigeſichtspunkt, nicht als ein Unrecht gegen ſich ſelbſt empfinden, wenn die Verkör⸗ perung unſeres guten Gewiſſens, als die Hindenburg für viele Millionen gilt, wenn der getreue Ekkart Deutſchlands, den viele bereits jenſeits von gut und böſe ſtehend anſehen, von Parteipolitikern in die politiſche Drecklinie hineingezerrt und verun⸗ glimpft wird?... Muß es für denkende Deutſche nicht niederſchmetternd und für urteilsloſe Leute nicht verheerend wirken, wenn z. B. das Mannheimer Demokratenorgan, ohne es beweiſen zu können, die Behauptung aufſtellt:„Durchunberufeneund einſeitige Berater hat ſich der Reichspräſident zu einem Schritt bewegen laſſen, der einem 1 1 2. Seite. Nr. 323 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 16. Juli 1930 kaum mehr tilgbaren Schatten auf die Befreiungs⸗ feier des Rheinlandes wirft?“ Aus ſolchen Worten kann man doch nur den Ein⸗ druck gewinnen, als ob Hindenburg nicht mehr recht wüßte, was er täte und ein williger Spielball in den Händen geheimnisvoller Mächte ſei. Sat man ſo nicht Miß trauen gegen den einzigen„ruhenden Pol in der Erſcheinungen Flucht“, der uns noch ge⸗ blieben iſt und den wir gerade inmitten des jetzigen Tohuwabohus, bet dem Reichsregierung und Reichs⸗ tag ſich fortwährend gegenſeitig lahmlegen, ſo un⸗ entbehrlich notwendig haben? Gar vieles könnte man noch zu dieſem peinvollen Thema fagen, z. B. daß Miniſterpräſtdent Braun dem Koblenzer Oberbürgermeiſter, der programmgemäß bei der dortigen Befreiungsfeier die Feſtrede halten wollte, ſagen ließ, er ſelbſt, Braun, wünſche dieſe Rede zu halten, daß ferner die Stadt Wies baben ebenfalls den Beſuch Hindenburgs enkbehren ſoll, ob⸗ wohl die Gründe, die der Reichspräſident für ſeine Abſage an die Stadt anführte, für Wiesbaden gar wicht zutreffen, weil nämlich in Wiesbaden wie in ganz Heſſen⸗Naſſau der Stahlhelm nicht verboten iſt 4 Es hat keinen Zweck, noch tiefer in all dieſe ſchmerzlichen Irrungen und Wirrungen hinein⸗ zuſteigen. Das Gebot der Stunde kann jetzt Rur heißen, alles aufzubieten, um den Zwieſpalt ſo ſchnell wie möglich aus der Welt zu ſchaffen. Be⸗ ſchämend für uns alle wäre es, wenn das elf ſchwere Drahtbericht unſeres Berliner Büros g Berlin, 16. Juli. nnen miniſter hat an tahlhelm heute folgendes Der preußiſch die Bundesleitung Schreiben gerichtet: „Dem Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, be⸗ ſtätige ich ergebenſt den Eingang des Schreibens vom 15. Juli. Ohne ſchon zu den Ausführungen Ihres Schreibens im einzelnen Stellung zu nehmen, halte ich doch nunmehr die Möglichkeit für ge⸗ geben, zu einer Verſtändigung zu kommen und ſtelle Ihnen anheim, noch im La ufe des heutigen Tages bevollmächtigte Vertreter der Bundesführung nach vorhergehender Vereinbarung mit den Sachbearbeitern über den Zeitpunkt der Er⸗ örterung zu mir zu ſenden. gez. Dr. Waentig.“ * Eine Abordnung der Bundesleitung des Stahlhelm iſt, wie wir erfahren, bereits heute Vormittag beim preußiſchen Innenminiſter erſchienen. Die, Verhand⸗ lungen ſchweben jedoch zur Stunde noch. Man hofft allgemein, das vielleicht noch heute eine Ei⸗ nigung erzielt und damit auch das Hindernis ausgeräumt werden kann, das der Reiſe des Reichs⸗ — E des S Jahre hindurch beſetzte deutſche Gebiet nun unter Mißhelligkeiten leiden müßte, an denen es völlig ſchuldlos iſt. Dem konzilianten Ton ſeines Antwort⸗ briefes an Hindenburg nach ſcheint Braun zum Einlenken bereit zu ſein. Der Stahlhelm iſt es offenbar ebenfalls, und auch Hi ndenburg hat in dem erwähnten Abſagebrief an Wiesbaden wörtlich erklärt:„Ich hoffe, daß die Gründe, die mich zu der Abſage zwingen, bald behoben ſein werden.“ Bei ſolcher Geneigtheit zur Verſtändigung zwiſchen allen beteiligten Faktoren wird hoffentlich die Brücke recht bald geſchlagen werden. Die Brücke von Berlin zum Rhein. Ungeduldigen Herzens wartet ganz Deutſchland darauf. H. A. Meißner. Diplomatiſcher Kommentar zur deutſchen Paneuropa-Note Telegraphiſche Meldung — Berlin, 16. Juli. Zu der Antwort der Reichsregierung auf das Me⸗ morandum Briands wird in der„Deutſchen Diplo⸗ matiſchen politiſchen Korreſpondenz“ u. a. aus⸗ geführt: Das Schriftſtück bringt die poſitive Einſtellung Deutſchlands gegenüber den Gedanken einer engen europäiſchen Zuſammenarbeit und die Bereitwillig⸗ keit zur Mitwirkung an der Verwirklichung dieſes Planes deutlich zum Ausdruck. Ausgangspunkt iſt die Feſtſtellung, daß der europäiſche Gedanke heute Ah ſehr verſchiedenen Arten von Auslegungen un⸗ terworfen iſt und daß es deshalb zunäüchſt feſtzuſtellen gilt, welcher ſachliche Aufgabenkreis für die euro⸗ päiſche Zuſammenarbeit in der Praxis gegeben und welches ferner die zweckmäßigſte Methode und Form iſt, die für dieſe Zuſammenarbeit gewählt werden ſollte. Es iſt eben der Wille, eine europäiſche Zuſammenarbeit praktiſch wirkſam zu geſtalten und einen europäiſchen Pakt nach der Anlage dieſer franzöſiſchen Skizze zu akzeptieren. Ein beſonders weſentlicher Punkt der Antwort bedeutet der Teil, der auf die Briandſche Differen⸗ zierung und zeitliche Ordnung von politiſchen und mirtſchaftlichen Probleben Bezug nimmt. Dort war die Theſe vertreten worden, daß das wirtſchaftliche dem politiſchen Problem untergeordnet und die poli⸗ liſche Sicherheitsfrage offenbar im Sinne des Gen⸗ ſer Protokolls gelöſt werden müßte. In dem beſon⸗ ders poſitiven Teil der deutſchen Darlegungen, in Punkt 4, kommt zum Ausdruck, daß es möglich iſt, die Wirtſchaftsfrage unabhängig von politiſch vor⸗ liegenden Fragen erfolgreich zu behandeln. Wenn gleiches unmöglich iſt, ſeien alle den politiſchen Fra⸗ Clara Viebig zum 70. Geburtstag Von Lore Engelhardt Am 17. Juli dieſes Jahres blickt die Schriftſtel⸗ levin Clara Viebig auf ein 70jähriges Leben zurück, ein Leben, deſſen größter Teil dem literariſchen Schaffen geweiht war und das unvergeßliche Früchte gezeitigt hat. Es kann mit Recht behauptet werden, daß Clara Viebig, eine der meiſtgeleſenen Autorinnen der letzten zwanzig Jahre geweſen iſt. Sie iſt frei⸗ Iich vom literariſchen Standpunkt aus eine umſtrit⸗ tene Geſtalt geweſen. Zu verſchiedenartig zu wer⸗ tende Werke ſind aus ihrer Feder entſtanden, als daß ſich ein einheitliches Urteil über ſie fällen ließe. Unſtreitig läßt ſich in dem Schaffen Clara Vie⸗ bigs eine aufſteigende Linie erkennen. Die erſten ihrer Romane— ſie begann verhältnismäßig ſpät ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit— ſtießen vor dem Jorum der literariſchen Kritik auf ſtarken Wider⸗ ſpruch. Clara Viebig ſchafft aus dem Realismus. Aber erſt im Laufe ihrer ſchriftſtelleriſchen Arbeit fand ſie die Erkenntnis, daß eben dieſer Realismus ihrem Schaffen auch Grenzen zog. Ihre Hauptfähig⸗ keit liegt in der Darſtellung primitiver Menſchen. Die Verbundenheit mit der ererbien Scholle, das Einsſein mit Erde, Tier und Pflanze verſtand ſie meiſterhaft zu erfaſſen. Darum liegt ihr auch weni⸗ ger die Darſtellung verfeinerter, komplizierter Cha⸗ raktere, als die Schilderung einfacher Landleute. Verſchiedene ihrer Romane ſpielen in der Eifel, je⸗ ner ſchwermütigen, dunkeln Moorlandſchaft, andere wieder in den endloſen Poſenſchen Ebenen, auch in der ſandigen Marklandſchaft. Der Rhythmus und die Stimmung dieſer monotonen Landſchaftshilder übertrug ſich in Schlichtheit und Herbheit auf die Geſtalten, die ſie in dieſer Landſchaft erſtehen ließ Menſchengeſtalten, alle unkompliziert, einfach in ihren Wünſchen und Trieben, dem jeweiligen Mifien gegengeſtanden hat. ſiſt Wortklauberei, in dieſem Falle, wie wir annehmen erſcheint offenbar in Deutſchland allgemein als der nich wegen des ſchwierigen Charakters der verſchie⸗ der pelin“ paſſierte um.90 Uhr auf ſeiner zweiten Nord⸗ landreiſe in ſchneller Fahrt nordnordöſtlich unſere nötigte das Luftſchiff zwei Stunden 6 Minuten. Das Wetter iſt kühl, der Himmel bewölkt. „Kinder der Eifel“, ein Jahr ſpäter„Dilettanten des Clara Viebig weniger Erfolg. frühzeitig, auf welchem Gebiete die Stärke ihres Schaffens lag.„Das tägliche Brot“ iſt ein durchaus ſozialer Roman. Schweres Leben ſpielt ſich vund um einen kleinen Berliner Gemüſekeller ab, eine Mi⸗ lien⸗Schilderung, die ihr glänzend gelungen iſt. Zu ihren ſpäteren bedeutendſten Werken gehören„Das ſchlafende eines der letzten„Charlotte von Weiß“. ſtrittene, erſten großen Erfolg brachte, war„Das Weiberdorf“. Und es iſt Clara Viebig meiſterhaft gegeben, ihre Sier hat Clara eines kleinen Dorfes der Etfel gezeichnet, in dem die präſidenten in das befreite preußiſche Gebiet ent⸗ Zu dem Brief Hindenburgs an Braun wird an zuſtändiger Stelle nochmals darauf ver⸗ wieſen, daß es völlig falſch ſei, anzunehmen, daß Hin⸗ denburg erſt jetzt mit ſeiner Anſchauung hervorgetre⸗ ten wäre, die Rheinlandreiſe von der vorherigen Aufhebung des Stahlhelmverbotes abhängig zu ma⸗ chen. Vielmehr wären alle beteiligten Kreiſe ſeit längerer Zeit, ſpäteſtens aber ſeit der Rückkehr des Reichspräſidenten von Neudeck von dieſer ſeiner Anſchauung unterrichtet worden. Auf preußiſcher Seite erklärt man dagegen, nichts davon gewußt zu haben, daß die Auf⸗ hebung des Stahlhelmverbotes eine Bedingung für die Reiſe Hindenburgs geweſen wäre. Doch das möchten, ein Rückzugsgefecht. Hier und da iſt die Auffaſſung laut geworden, das Schreiben Hin⸗ denburgs hätte der Gegenzeichnung durch den Reichs⸗ kanzler bedurft. Das trifft indes, wie man uns er⸗ klärt, nicht zu. Nach Artikel 50 der Reichsverfaſſung bedürfen lediglich Verfügungen oder Verordnungen gen unterzuordnen. So iſt z. B. ſelbſtverſtändlich, daß bei rein wirtſchaftlichen Fragen nicht militä⸗ riſche Geſichtspunkte vorangeſtellt werden. Der wirtſchaftliche Teil der Aufgabe ausſichtsvollſte, und zwar ſowohl verhandlungstech⸗ denen politiſchen Probleme Europas wie auch ſinn⸗ gemäß wegen der beſonderen Schwierigkeit der⸗wirt⸗ ſchaftlichen Not als das primäre. Die Betonung am Schluß der Note, daß zu⸗ nächſt ein Ueberblick über die Materie gewonnen werden müßte, die in europäiſcher Gemeinſchafts⸗ arbeit behandelt werden können und die Feſtſtellung, daß das im Dezember in Genf geſchehen ſollte, trägt der Notwendigkeit Rechnung, die Geſamtheit einlaufenden Antworten zu berückſichtigen, ſchwächt aber eine Meinungsbildung zugunſten der Vordringlichkeit der gegebenen Löſungs möglichkeiten des wirtſchaftlichen Fragenkomplexes nicht ab. „Graf Zeppelin“ auf ſeiner Nordlandreiſe — Nürnberg, 16. Juli. Das Luftſchiff„Graf Zep⸗ Stadt. Es hat ſomit für ſeine Nordlandfahrt eine nordöſtliche Richtung gewählt, während es bei der vorangegangenen Nordlandfahrt direkt nordweſt ge⸗ ſteuert war. Von Friedrichshafen bis Nürnberg be⸗ um Hindenburg und das Rheinland —————— vorſchlag über Erhebung einer Diſtriktabgabe an⸗ des Reichspräſidenten der Gegenzeichnung des Kanz⸗ lers. Hier hat es ſich, darüber iſt ein Zweifel wohl nicht möglich, um einen rein perſönli chen Akt Hindenburgs gehandelt. Reichshilfe für den Weſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 16. Juli. Die Regierungsparteien, die Deutſchnationalen und die Chriſtlich⸗Nationale Bauernpartei haben im Reichstag einen gemeinſamen Geſetzentwurf über Hilfsmaßnahmen für die notleidenden Gebiete des Weſtens(Reichsweſthilfe) einge⸗ bracht. Der Entwurf hat folgenden Wortlaut: § 1. Zur Linderung der beſonderen Notlage auf wirtſchaftlichem, geſundheitlichem, ſozialem und kul⸗ turellem Gebiet, in welche die Gebiete des Weſtens durch die langjährige Beſetzung und die neue Grenz⸗ ziehung geraten ſind, hat die Reichsregierung Vor⸗ ſorge zu treffen, daß unter Einrechnung der im Haus⸗ halt der Kriegslaſten im Rechnungsjahr 1930 bereits vorgeſehenen 22,5 Millionen Mark für die Rechnungs⸗ jahre 1930 bis einſchließlich 1934 durch den Haushalt Mittel bereit geſtellt werden und die Ermächtigung für den Reichsminiſter der Finanzen zur Ueber⸗ nahme von Bürgſchaften bis zum Höchſtbetra ge von 100 Millionen Reichsmark gegeben wird: à) Um die Erleichterung der Abſatzverhältniſſe der Landwirtſchaft und des Weinbaues, Meliorationen, den Bau von Waſſerleitungen, das bäuerliche Bildungsweſen, die bäuerlichen Verſuchs⸗ ringe ſowie ſonſtige ähnliche Hilfsmaßnahmen zu fördern, b) um Handwerk, Gewerbe und Handel insbeſondere durch Krediterleichterungen zu fördern, c) um den Ausbau des Land⸗ und Waſſerſtraßennetzes ſowie anderer Verkehrs⸗ einrichtungen zu ermöglichen, wozu auch Anleihen nach Maßgabe beſonderer Geſetze aufgenommen wer⸗ den können, d) um ſonſtige zur Stützung der Bevölkerung er⸗ forderliche Hilfsmaßnahmen, insbeſondere ſolche ſozialer und kultureller Art zu fördern. 8 2. Die Reichsregierung erläßt die zur Durch⸗ führung dieſes Geſetzes erforderlichen Beſtimmungen im Benehmen mit den beteiligten Länderregierungen nach Anhören eines Ausſchuſſes des Reichstages, § 3. Dieſes Geſetz tritt am Tage nach ſeiner Ver⸗ kündung in Kraft. Die engliſche Kohlenvorlage Telegraphiſche Meldung — London, 15. Juli. Die Kohlenvorlage der Regierung darf als ge⸗ ſcheitert angeſehen werden. Dieſe lag heute zum dritten Mal dem Oberhaus vor, das den Kompromiß⸗ nahm, aber mit 168 gegen 36 Stimmen ablehnte, die Arbeitszeit auf 90 Stunden für zwei Wochen anſtatt auf 77 Stunden für den Tag feſtzuſetzen, weil das dem freien Ermeſſen überlaſſen bleiben müßte. Der Führer der Konſervativen, Sa läsbury, erklärte, nirgends wären Unternehmer oder Arbeiter gezwungen, ein ſolches Syſtem zu übernehmen. Der Vertreter der Liberalen ſprach die Anſicht aus, daß der Abünderungsvorſchlag geeignet ſei, die Schließung von hunderten von Gruben zu verhindern. Der Lordkanzler erklärte, daß die Regierung unmöglich dieſen Abänderungsantrag annehmen könne, da ihn das Unterhaus in jeder Beziehung ab⸗ lehne. Das 58. Kind in Lübeck geſtorben — Lübeck, 16. Inli. Von den mit dem Tuber⸗ kuloſe⸗Präparat gefütterten und erkrankten Sünglin⸗ gen iſt in der vergangenen Nacht wieder einer ge⸗ ſtorben, ſo daß die Zahl der Toten auf 58 ge⸗ ſtie gen iſt. Krank ſind noch 61, gebeſſert 78, geſund Als erſter ihrer Romane erſchien im Jahre 1897 Lebens“. Mit einigen Geſellſchaftsromanen hatte Aber ſie erkannte Heer“,„Die Wacht am Rhein“ und als Eines der erſten Werke, vielleicht das meiſt um⸗ das der Dichterin aber gleichwohl den Viebig mit viel Humor das Leben anzupaſſen. lane Zeit des Jahres über nur ein einziger Mann ebt. delberger Tageblatt“: —— 3000 Tote beim Kurdenaufſtand Drahtung unſ. Londoner Vertreters bezw. in ärztlicher Beobachtung ſind 59 Kinder. Mit der neuen Zeit iſt Clara Viebig nicht mit⸗ gegangen. Sie ſteht der Entwicklung der letzten zehn Jahre zwar nicht verſtändnislos gegenüber, doch fühlt ſie, daß das Heute nicht mehr ihre Zeit iſt, und niemals würde es ihr in den Sinn kommen, ſich gewollt zum Neuen zu bekennen. Die beliebte Dichterin kann auf ein Leben reicher ſchriftſtelleriſcher Arbeit und reicher Erfolge zurück⸗ ſchauen. Sie wurde 1860 in Trier geboren. Später ſtudierte ſie in Berlin Muſik und war ſich wohl bis zu jener Zeit nicht der ſchöpferiſchen Fähigkeiten be⸗ wußt, die in ihr ſchlummerten. Oder vielleicht hatte ſie gedacht, daß ſich dieſe Fähigkeiten nur in der Muſik auswirken würden. Erſt nachdem Clara Vie⸗ big im Jahre 1896 den Verlagsbuchhändler Fritz Th. Cohn geheiratet hatte, griff ſie zur Feder und ſchrieb ihre erſten Romane. Mögen der beliebten Dichterin noch viele Jahre reichen Schaffens und der Freude am Erfolge ihrer bisherigen Werke beſchieden ſein! Kein Pachttheaterbetrieb in Heidelberg Kr. Heidelberg, 16. Juli(Eig. Bericht). In der Theaterfrage hat ſich der Stadtrat in ſeiner geſtrigen Sitzung nach eingehenden Erörte⸗ rungen auf den Standpunkt geſtellt, daß die Eröff⸗ nung eines Pachttheaterbetriebes im gegenwärtigen Zeitpunkt mit Rückſicht auf die allgemein ſchwieri⸗ gen Verhältniſſe und die Finanzlage der Stadt nicht vertreten werden känn. Zu der Frage der Ausnutzung des Theaters durch Veranſtaltung von Gaſtſpielen ſoll der Theater⸗ und Muſikausſchuß um Vorſchläge erſucht werden. Sehr richtig bemerkt zu dieſem Beſchluß das„Hei⸗ „Man wird es bedauern müſ⸗ ſen, wenn Heidelberg im Winter micht einen eigenen Theaterbetrieb durchführen kann und man darf dabei auch wohl ſagen, daß die Bewillfgung der Mittel ˖ für den eigenen Betrieb vielleicht eher zu erreichen Kriminal⸗Romaga zue befaudere No g. intereſſant und ſeſſelnd vom Anfang bis zu Ende. 5 4 § London. 16. Juli. 85 Ueber den Kurdenaufſtand, der in den letzten Wochen der türkiſchen Regierung ſchwer zu ſchaffen machte, werden jetzt einige Einzelheiten bekannt. de Während in den türkiſchen Mitteilungen die Ge⸗ let ſamtzahl der Aufſtändigen auf 1500 angegeben wurde, in beſagen jetzt glaubwürdige Meldungen, M daß allein die Zahl der toten Rebellen 3000 he überſteige. de Das Ziel der Rebellion. war, wie ſchon bei allen de früheren Kurdenaufſtänden, die Schaffung eines un⸗ abhängigen Kurdenſtaates. Obwohl die türkiſche Re⸗ m. gierung offtziell bekannt gegeben hat, daß die Unter⸗ K. drückung des Aufſtandes reſtlos durchgeführt iſt, Di werden bereits wieder neue Anſammlungen von au aufſtändigen Kurden in der Gegend des Ararat ge⸗ un meldet. Die türkiſchen Truppen ſind nach wie vor in der Gegend der Unruhen und die Kämpfe dürften N ſehr bald wieder aufleben. al Ein in den deutſchen Blättern veröffentlichtes br. Gerücht, wonach der engliſche„Oberſt“ La wr ence Ne ſich in der Gegend des Aufſtandes befindet und in de. Verkleidung unter den Kurden einherziehe, um ſie* Tr zum Aufſtand gegen die türkiſche Regierung aufzu⸗ 1 det ſtacheln, wird hier als lächerliche Erfindung bezeich⸗ Sr net, was es allem Anſchein nach auch ſſt. 6 de S Letzte Meloͤungen gef Bayeriſche Staatsauleihe von 126 Millionen ſch geplant im — München, 16. Juli. Der bayeriſche Finanz. 8 miniſter hat auf Grund eines Beſchluſſes des Staats⸗ miniſteriums dem Landtage einen Antrag auf Er⸗ da; mächtigung zur Annahme einer Staatsanleihe bis lie zum Betrage von 126 Millionen Mark zugehen If. laſſen, die dazu dienen ſoll, kurzfriſtige Schuldver⸗ Re pflichtungen des Staates in Höhe von 84 Millionen 55 Mark(20 Millionen Dollar) in eine langfriſtige 15 Schuld umzuwandeln. Der Reſtbetrag von 42 Mil⸗ lich lionen Mark ſoll an die bayeriſchen Gro ß waſſer⸗ ſpr kraftunternehmungen als Darlehen weiter gegeben werden. 1 Fünf weitere Hausdorfer Opfer geborgen 5 — Hausdorf, 16. Juli. In der vergangenen Nacht ge gelang es den Bergungsmannſchaften, auf dem Kurt⸗* die Schacht fünf weitere Tote zu bergen, ſo daß die Zahl der der noch in der Grube befindlichen Bergleute 39 be⸗ b trägt. 5 g Papageien⸗Prozeß in Hamburg — Hamburg, 16. Juli. Eine große Hamburger ſtre Tierhandlung, bei der im April d. J. im Zuſam⸗ 70 menhang mit den ſeinerzeit zur Bekämpfung der Ste Papageienkrankheit ergriffenen Maßnahmen auf 22 Verlangen der Hamburger Wohlfahrtspolizei 182 2580 Papageien und Sittiche getötet werden 555 mußten, hat den Hamburgiſchen Staat auf Schäden⸗ 5 erſatz verklagt. ee 11 ſaſ Nach Darſtellung des Inhabers der Handlung 85 ſoll es ſich um völlig geſunde Vögel gehandelt haben. Eh Außer der Forderung auf angemeſſenen Schaden⸗ 25 erſatz wird vom Gericht auch eine Entſcheidung 928 über die Berechtigung der damaligen Maßnahmen der Behörden verlangt. Interparlamentariſche Union — London, 16. Juli. Heute vormittag wurde im Oberhauſe die 26. Konferenz der interparlamentari⸗ 1 ſchen Union eröffnet, an der rund 500 Deelgierte als ſich 1 A Parlamenten teilnehmen, darunten Pa gon deutſcher Seite Dr. Schücking, Heile und we Dr. Quidde. 5 1* ver Der Präſident der franzöſiſchen Kammer und. Lel Vorſitzende des Rates der interparlamentariſchen g bla Union, Fernand Bouſiſſo n, eröffnete die Sitzung, mi indem er den Herzog von Sutherland bat, den Vor⸗ ſitz der Konferenz zu übernehmen. Dieſer hielt eine Begrüßungsanſprache an die Delegierten, worauf ent Staatsſekretär Henderſon die Konferenzteilnehmer 18 im Namen der britiſchen Regierung herzlich will⸗ 11 kommen hieß. f 12 5 Da 1 an geweſen wäre, wenn der geſtern vom Theater ein⸗ ü 155 gereichte Sparetat zu einem früheren, für die Be⸗ He handlung dieſer Finanzforderungen pſychologiſch hal günſtigeren Zeitpunkt vorgelegt worden wäre. Die ſich Wirtſchaftslage hat ſich inzwiſchen noch verſchärft und die Ausſichten der ſtädtiſchen Finanzen ſind für den kommenden Winter noch ſchlechter geworden. Dieſe iſt. Erwägungen haben den Stadtrat nach verantwor⸗ Un tungsvoller Prüfung zu ſeinem Beſchluß bewogen.“ 2 ihr Rudolf Schildkraut geſtorben. Wie aus Holly⸗ ab. wood gemeldet wird, hat der Schauſpieler Rudolf die Schildkraut am Montag im Filmatelier einen ode Herzſchwächeanfall erlitten, an deſſen Folgen er am Kr Dienstag im Heim ſeines Sohnes geſtorben iſt. ven Rudolf Schilökraut wurde am 27. April 1862 in Kon ed ſtantinopel als Sohn eines Hoteliers geboren. Er dat zeigte ſchon früh ausgeſprochene Neigung zum Be⸗ am ruf des Schauſpielers, wurde von Mitterwurzer aus⸗ es gebildet und debütierte in Oedenburg. Seine erfolg⸗ reichen Jahre begannen erſt mit einem Engagement we im Raimundtheater in Wien im Jahre 1893; ſpäter wurde er dem Carlstheater verpflichtet und 1900 trat Ar er in den Verband des Deutſchen Theaters in Ham. del burg ein. Scharfumriſſenes Spiel, meiſterhafte Zu Kunſt der Maske und ein ſieghafter Humor machten ſch ihn zu einem Darſteller erſten Ranges. da Im Jahre 191/12 hielt ſich Schildkraut in Amerika ö Vi auf, von 1913/1920 war er Mitglied der Rein har d⸗ St bühnen und des Bernau⸗Enſembles in Wien, um Ge dann wieder nach den Vereinigten Staaten zurückzu⸗ fin kehren. Im Land der Rekordleiſtungen ſtellte auch den er einen Weltrekord auf, indem er 148mal hinterein⸗ gel ander die Rolle des„Peer Gynt“ ſpielte. Ge 1 S. S. J. Fletcher: Das Geheimnis von Markenmore. gi! Avalun⸗Verlag Hellerau. Der bedeutſame Kriminalroman, Re der tief in das Lehen verſchiedener Meuſchen hineingreift Nic und dieſe mit all ihren Schwächen und Leidenſchaften ße lehensvoll zu ſchildern vermag, geht weit über den Durch⸗ ſchnitt der Kriminalromane hinaus. Dadurch, daß es ſich ni um eine hübſche Liebesgeſchichte handelt, erhält der fü Die Handlang iit 1 rt⸗ 8 ze⸗ ex Mittwoch, den 16. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 323. Beſuch aus Karlsruhe Etwa 100 Teilnehmer des Badiſchen Heimat⸗ tages fahren auf dem Rhein nach Maunheim Ausflüge in alle Teile des Badner Landes bilden den Ausklang des Badener Heimattages, der in den letzten Tagen Landsleute aus allen Weltgegenden in Karlsruhe zuſammenführte. Für die Fahrt nach Mannheim wurde der Waſſerweg gewählt, unſer herrlicher Rheinſtrom, der in Zuſammenhang mit den Befreiungsfeiern mehr denn je im Mittelpunkt des Weltintereſſes ſteht. Etwa 100 Damen und Herren beſtiegen heute morgen im Karlsruher Rheinhafen den ſchmucken Köln⸗Düſſeldorfer Dampfer„Freiherr vom Stein“. Das im Vergleich zu den Karlsruher Hauptfeſttagen ausnehmend ſchöne Wetter geſtaltete die Rheinfahrt ungewöhnlich eindrucksvoll. Die Stimung war infolgedeſſen die denkbar beſte, als der Dampfer gegen 12 Uhr unterhalb der Rhein⸗ brücke anlegte. Direktor Hieronymi richtete im Namen der Stadtverwaltung an die Ausflügler, unter denen ſich auch einige Damen in der maleriſchen Tracht der Markgräfler und Bodenſeegegend befan⸗ den, herzliche Begrüßungsworte. In bereitſtehenden Sonderwagen der Straßenbahn wurde hierauf über den Parkring durch Rheinſtraße und Planken die Fahrt zum Roſengarten angetreten. Im ſchmucken Sälchen des Reſtaurants war inzwiſchen der Tiſch gedeckt worden. Die Stadtgärtnerei hatte die Tafeln geſchmackvoll mit Blumen in Jardinieren und Vaſen ſchmücken laſſen. Wer hier nicht Platz fand, mußte im Hauptreſtaurationsraum ſich niederlaſſen. Wäh⸗ rend des Mittageſſens das. durch eine Anzahl Trinkſprüche gewürzt wurde, ließ die Stadtverwaltung einen ausgezeichneten Pfälzer Tropfen aus dem Regiekeller kredenzen. Den Reigen der Anſprachen eröffnete Bürgermeiſter Büchner, der die Ausflügler, zu denen ſich nahezu vollzählig die Vertreter der Karlsruher Preſſe geſellt hatten, im Namen der Stadtverwaltung auf das herz⸗ lichſte begrüßte. Auf Einzelheiten der weiteren An⸗ ſprachen werden wir noch zurückkommen. In der dritten Nachmittagsſtunde wurde eine Autobusrundfahrt unternommen, der eine Beſichtigung des Schloſſes folgte. Nach einem Vortrag im Planetarium hielt ein gemütliches Beſammenſein im Palaſthotel die Karlsruhe Gäſte bis zum Abgang des Zuges in der fröhlichſten Stimmung beiſammen. Sch. Schwerer Verkehrsunfall Heute mittag halb 2 Uhr fuhr ein von der Rhein⸗ ſtraße kommendes Privatanto am Hauptzollamt — Parkring— wahrſcheinlich infolge Verſagens der Steuerung, auf den Bürgerſteig, rannte mit voller Wucht gegen die Mauer der Zollhalle und wurde vollkommen zertrümmert. Der Chauffeur wurde durch Scherben der Schutzglasſcheibe im Geſicht und am Hals ſchwer verletzt, während ber In⸗ ſaſſe des Autos mit dem Schrecken davonkam. Von einem vorbeikommenden Privatauto wurde der Chauffeur in das Krankenhaus gebracht, wäh⸗ rend das zerſtörte Auto abgeſchleppt werden mußte. Kornblumen, Raden, Klatſchmohn und Ritterſporn Kornblumen ſtehen friedlich neben dem grellen Klatſchmohn im wogenden Aehrenfeld. Sie drängen ſich dem Rande zu, Farbflecken von der himmliſchen Palette. Die einen blau⸗blaue Sterne, die anderen weiche rundliche Flecke mit einem ſchwarzen Hütchen, verführeriſch durch ihr Rot, das leuchtend wie das Leben ſelbſt iſt. Und dann, unauffällig die dunkel⸗ blaßen Raden und der niedrige Ritterſporn mit ſeinem romantiſchen Namen. Wie verſchieden die Meinungen ſind! Wer ſeinen Spaziergang am Felde entlang macht, freut ſich über die hübſchen Sommer⸗ kinder mit ihren bunten Kleidchen, die ſo friſch das grüne Halmgitter durchbrechen und beleben. Der Landmann nennt es Teufelszeug und hat alles andere als Freude daran. Für ihn iſt es keine Ehre, wenn der ſcheckige Spuk ſich auf den Feldern breit⸗ macht. Welche Not hat er in dieſem Jahr mit dem Hederich gehabt! Und ſogar über den Hederich haben ſich die Großſtädter gefreut. Sie freuen ſich eben über alles, wenn es recht hübſch und bunt iſt. Und durch Farbe und Augendank zeichnet ſich das Unkraut ja immer aus! So könnte ja der Landwirt, froh ſein, wenn wir ihm das Unkraut aus ſeinem Felde raufen! Dem iſt aber nicht ſo, Gewöhnlich bleibt es nicht dabei, daß die Kornblumen oder der Ritterſporn, Klatſchmohn oder Raden gepflückt werden. Man tritt das Korn nieder und findet ganze Gänge von un⸗ verſtändigen Füßen gelaufen, die gedankenlos edles Gut zerſtört haben. Es iſt gewiß nichts dagegen zu ſagen, wenn ſich einer im Vorübergehen, am Feldrain, einen Feloͤblumenſtrauß pflückt, aber es wird Feldfrevel, wenn die Flur zerſtampft wird. Bei jedem Strauß, den ich in den Händen von Ausflüglern ſehe, frage ich mich, wieviel dieſe Zier der Blumen wohl dem Feld geſchadet haben mag. Zunächſt dadurch, daß das Unkraut zwi⸗ ſchen dem Korn ſtand, aber mehr dadurch, daß man das Korn um der Blumen willen zertrat. Viele von den Kornblumen, die man in Sträußen kauft, ſind nicht im Korn gewachſen, Ein Gärtner hat ſie von ſeinem Beet geſchnitten. Man findet ja auch die Kornblume in unſerem Garten, denn ſie hat viele Freunde, die ſie nicht nur vorüber⸗ gehend im Waſſerglas, ſondern für länger in ihrem Gärtchen haben wollen. Ja, die Kornblumen ſind Symbol geworden. Man feiert Kornblumentage und gibt ihnen eine beſtimmte Bedeutung. Von den Raden, vom Klatſchmohn und vom Ritterſporn wird man das nicht ſagen können. Sie wachſen zwar drau⸗ ßen Seit an Seite mit der Kornblume, aber ſie ſind nicht wie dieſe erwählt und berufen, neben dem Reiz für das Auge zum Herzen zu ſprechen. Blau der Himmel, blau das deutſche Auge, blau die Treue. Wie eine Kornblume! A. W. Gründet Elternvereine! Von Rektor Eugen Simmendinger, Mannheim 175 Wenn ich in meinen früheren Ausführungen die Anregung zur Gründung von Elternvereinen gab, ſo war ich mir wohl bewußt, daß eine ſo wich⸗ tige Einrichtung nicht von heute auf morgen ins Leben gerufen werden kann. Es iſt mir auch ſehr wohl bekannt, daß ähnliche Einrichtungen ſchon in verſchiedenen Städten Deutſchlands beſtehen und auch klar, daß wir hier nicht einfach die anderwärts beſtehenden Jormen übernehmen können. Die Durchführung des Gedankens bedarf reiflicher Ueber⸗ legung und ſorgfältiger Vorbereitung. Mir kam es vor allem darauf an, Eltern und Lehrer auf einen Zuſtand aufmerkſam zu machen, der nach Aenderung dringend verlangt. Das Bedürfnis nach einer beſſeren Fühlungnahme von Eltern und Lehrer wird niemand beſtreiten, der ſich auch nur oberflächlich mit Schul⸗ und Erziehungsfragen be⸗ ſchäftigt hat und die tatſächlichen Verhältniſſe der Großſtadt kennt. Nicht ſo ſelbſtverſtändlich iſt die Art der Durchführung dieſes Gedankens in der Praxis. 5 Es iſt durchaus auch meine Meinung, daß die Eltern zunächſt Fühlung nehmen mit dem Klaſ⸗ ſenlehrer, und ich halte es für das Richtige, daß ſie ſich mit dieſem einmal perſönlich ausſprechen, entweder in der Schule oder, was noch beſſer wäre, in der Wohnung des Lehrers oder der Eltern. Ich kann mir heute kaum einen Lehrer vorſtellen, der nicht jede Gelegenheit zu einer Ausſprache mit Freuden begrüßen würde. Es gibt auch heute ſchon Lehrer, die es für notwendig erachten, die Eltern ihrer Kinder in der Wohnung aufzuſuchen. Daß dieſer Weg heute noch wenig beſchritten wird, hat ſeine beſtimmten Gründe. Bei manchen Eltern be⸗ ſteht eine große, aber nach meiner Anſicht durchaus unbegründete Scheu vor der Schule und dem Lehrer und eine bedauernswerte, wenn auch ver⸗ ſtändliche Zurückhaltung, wenn ſie ſich dem Lehrer gegenüber über das Weſen ihrer Kinder aus⸗ ſprechen ſollen, einem Menſchen gegenüber, den ſie ja gar nicht kennen und darum nicht wiſſen, in welcher Weiſe er dieſe von den Eltern gewordene Kenntnis benutzen wird. Die übergroße Mehrzahl der Lehrer wird dieſe aber doch ſicher im Intereſſe des Kindes benutzen und bei der Behandlung und Bewertung desſelben berückſichtigen. Bei einem großen Teil der Eltern wird die erwünſchte Offenheit nicht bei der erſten Ausſprache erreicht werden; es müſſen dann weitere folgen. Viele Kinder geben ſich in der Schule ganz anders als zu Hauſe, im Klaſſenzimmer anders als auf dem Spielplatz oder auf einer Wanderung. Es vergehen darum oft Monate und Jahre, bis der Lehrer auch nur einen ſchwachen Einblick in das geiſtige und ſeeliſche Leben eines Kindes gewinnt. Umſo notwendiger bedarf es der Aufklärung durch die Eltern. Je genauer er Beſcheid weiß, um ſo richtiger und zweckentſprechender kann ſeine Einwirkung auf das Kind ſein. In manchen Fällen wird es gut ſein, wenn das Kind nichts davon erfährt, was zwiſchen Eltern und Lehrern geſprochen wurde. Am zurückhaltendſten werden die Eltern dann ſein, wenn es ſich um ein Sorgenkind handelt. Auch das iſt jedem Erzieher verſtändlich, vor allem auch denen, die ſelber Kinder zur Schule ſchicken und auch nicht immer ohne Sorgen und Bedrängnis dieſe Zeit durchkoſten. Die Schulzeit der Kinder war bisher für die meiſten Eltern eine Sorgen⸗ zeit. Muß denn das ſo ſein? Wird nicht allzugroßer Wert gelegt auf die Noten in den Zeugniſſen, die ja durchaus kein rich⸗ tiges Bild des Schülers geben, ſondern in einſeitiger Weiſe die Leiſtungen erfaſſen, die durch das Zuſammenwirken verſchiedener Faktoren zu⸗ ſtande kommen? Aufgabe der Schule iſt es nicht, möglichſt viele Muſterſchüler zu erziehen, die in vie⸗ len Fällen im Leben doch nicht erfüllen, was man von ihnen erhoffte, ſondern Menſchen, die in der Lage ſind, das vorhandene Kulturgut zu erwerben und weiterzuführen. Eltern müſſen großes Vertrauen haben zum Lehrer und ihn einweihen insbeſondere in alle Schwächen der Kinder, namentlich auch kör⸗ perlicher Art, dürfen aber die guten Eigenſchaften weder übertreiben noch verſchweigen. Es gibt kein ue Nie bůuluue Es gibt immer noch findige Leute, die trockenen Fußes unter dem Jammerregen der Zeit hindurchlaufen. Auf dem Paradeplatz oder auf den Planken oder ſonſt einer Straßenecke dieſer Gegend iſt ſeit ein paar Tagen ein Mann zu ſehen, nicht mehr fung und wettergebräunt, der Scherenſchnitte anfertigt. Nach Wahl und Wunſch, alles, was man gerne haben möchte, und wenn es der eigene Kopf iſt. In einer Mappe, die der Künſtler, unter den Arm geklemmt, bei ſich trägt, ſind die Modelle zu ſehen, die er ſchon„geſchnitten“ hat. Tiere, Menſchen, Köpfe von Politikern und Gelehrten, eine kleine Galerie von Berühmtheiten, alle ganz leid⸗ lich getroffen, manche von verblüffender Aehnlich⸗ keit. Der Mann hat Talent, das ſieht man, und er arbeitet ſauber, es iſt nichts dagegen zu ſagen. Ich ließ mich von ihm„ſchneiden“. gar nicht lange und war recht intereſſant. Ohne mich aufzuhalten, ging er neben mir her, zog Papier und Schere aus der Taſche und erzählte dabei in einer trockenen und humoriſtiſchen Manier Geſchichten aus ſeinem Leben. Den Mann hats herumgeworfen. Erſt war er Porträtmaler. Als er merkte, daß damit nichts mehr zu gewinnen war, verlegte er ſich auf Scherenſchnitte. „Das Geſchäft geht ganz gut, aber bis man den Dreh heraus hat, die Profilähnlichkeit, das hat mich faſt ein Jahr gekoſtet“, ſagt er.„Man muß eben zähe ſein und man muß hinterher ſein.“ Am liebſten ſchneidet er Männerköpfe. Er weiß auch warum. Frauen ſind nicht ſchwieriger, aber ſie fragen zehnmal, ob Aehnlichkeit garan⸗ tiert wird oder ob mit oder ohne Hut, was am ſchönſten ſei und ſo. Das dauerte Kind, das nicht auch ſeine guten Seiten hat, man muß ſich nur die Mühe nehmen, ſie aufzufinden. Oft zeigen ſie ſich erſt ſpäter, oder wenn ſie in andere Verhältniſſe kommen. Jedenfalls dürfen die Eltern überzeugt ſein, daß der rechte Lehrer und Erzieher ſich mit beſonderer Liebe der ſchwer erziehbaren Kinder annimmt, ſo wie in der Familie gerade die Sorgen⸗ kinder der beſonderen Liebe der Eltern teilhaftig werden. Zur Aufſchließung der Kindesſeele muß der Leh⸗ rer aber auch Einblick haben in alle Hemmungen, die im Elternhaus vorhanden ſind, insbeſondere in wirtſchaftliche Schwierigkeiten u. dgl., die auf manche Kinder außerordentlich drückend wirken. Der aller⸗ notwendigſte und erſte Schritt iſt alſo eine perſönliche, gründliche Ausſprache über das ganze Weſen des Kindes mit dem Klaſſenlehrer, weil er das Kind am beſten kennt, weil er die meiſte Gelegenheit zur perſönlichen Beobachtung hat. In vielen Klaſſen, auch der Volksſchule, hat das Kind aber auch noch einen Fachlehrer, jedenfalls haben alle Mädchen Handarbeitslehrerinnen. Auch dieſe müſſen die Eltern kennenlernen. Wenn ſich Dif⸗ ferenzen mit einem Fachlehrer ergeben ſollten, ſollten die Eltern zuerſt zu dieſem gehen. Zum Schulleiter ſollten ſie in Angelegenheiten von Be⸗ ſchwerden erſt kommen, wenn die Ausſprache mit dem Klaſſenlehrer nicht zum Ziel geführt haben, wiewohl auch der Leiter ein großes Intereſſe hat, die Eltern der Kinder kennenzulernen. Wann ſollen nun die Eltern kommen? Jedenfalls ſchon bald nach Schuljahrsbeginn, dann immer, wenn die Kinder Berichte über Vorkomm⸗ niſſe in der Schule nach Hauſe bringen, die eine Ausſprache mit dem Lehrer zweckmäßig erſcheinen laſſen(Ausſagen der Kinder ſind immer gefärbt). Viele Eltern werden dann davon überzeugt, daß ſie ſich den Ausſagen ihrer Kinder gegenüber kri⸗ tiſcher einſtellen müſſen. Manche Eltern ſind un⸗ begreiflich leichtgläubig gegenüber ſolchen Aus⸗ ſagen. Jedenfalls ſollten die Eltern den Lehrer auch dann aufſuchen, wenn kein beſonderer Grund oder keine ausdrückliche Aufforderung der Schule vor⸗ liegt. Wer ſolchen Ausſprachen aus dem Wege geht, verſündigt ſich an ſeinem Kinde. Um die Beſuche beim Klaſſenlehrer in der Schule zu ermöglichen, wäre auch in der Volksſchule not⸗ wendig, daß jeder Lehrer eine wöchentliche Sprech⸗ ſtunde einhielte. Wo dies ſich nicht ermöglichen läßt, genügt eine Anfrage beim Klaſſenlehrer, wann er zu ſprechen iſt. Für die Eltern iſt aber auch wichtig, zu wiſſen, in welcher Gemeinſchaft ihr Kind täglich mehrere Stunden verbringt. Sie wollen doch auch die Eltern der Kinder kennenlernen, die täglich auf dem Schulweg und auf dem Spielplatz die Genoſſen der eigenen Kinder ſind. Dieſem Zwecke dienen Elternabende oder Elternnachmittage. Solche werden auch hier vereinzelt ſchon abgehalten und ſollten von allen Klaſſenlehrern aufgenommen werden. Auch dieſe können für alle Beteiligten ſehr gewinnbringend ſein. Alle Eltern, die Kinder zur Schule ſchicken, haben auch gemeinſame Intereſſen. Solche ſind z. B. Erledigung der Hausaufgaben und Mithilfe bei dieſen; die Lektüre der Kinder und die Fernhaltung von Schmutz und Schund; Bekämpfung von Trotz und Lüge bei Kindern; die Macht des guten Beiſpiels bei der Erziehung; die Körperſtrafe in der Famtlie und in der Schule; die Behandlung ſchwer erziehbarer oder nach irgendeiner Seite ſchwach beanlagten Kinder; die Heranziehung der Kinder zu gewerblicher Beſchäftigung und ihre Fol⸗ gen; die Behandlung nervöſer Kinder; der ſchädliche Einfluß des Alkohols und Nikotins im Kindesalter; die richtige Ernährung der Schuljugend; das Schul⸗ frühſtück u. dgl. m. In ſolchen Verſammlungen könnten ſich Eltern und Lehrer weiter ausſprechen über die Erziehung der Kinder zu Höflichkeit, Ordnungsliebe, Wahr⸗ haftigkeit, echte Frömmigkeit, über Kino⸗ und Thea⸗ terbeſuch, Teilnahme an Jugendvereinen, Wande⸗ rungen, Sport und ſeine Werte und Gefahren, zweck⸗ mäßige Kleidung, Unterhaltung der Eltern in Gegenwart der Kinder, Aufklärung, Wert und Not⸗ wendigkeit eines ausreichenden Schlafes. „Mit Männern iſt das beſſer“, erzählt der Scheren⸗ künſtler.„Schneiden ſich auch nicht leichter, aber ſie ſind friedlich, es geht ſchneller und Zeit iſt Geld. 50 Arbeiten muß man am Tag liefern, ſonſt kann man nicht leben.“ Der Mann ſpricht faſt ſo ſchnell, wie er ſchneidet mit ſeiner kleinen, ſchmalen Schere. Ich finde, daß er einen guten Blick hat und ſauber arbeitet. Für die drei Minuten iſt es eine techniſche Leiſtung, hingelegt mit einer Sicherheit ohnegleichen und koſtet — fünfzig Pfennig. Noch dazu ſchön auf einen Karton geklebt und fix und fertig. Während ich zahle, bearbeitet der Künſtler ſchon wieder neue Kunden, zwei junge Fräulein, bildſauber und ſehr ſchick. Ein origineller Mann, der ſein Geld ge⸗ wiſſermaßen mit flinken Händen von der Straße lieſt. Hi ho. Kommunale Chronik Die Annweiler Bürgermeiſterwahl angefochten * Annweiler, 16. Juli. Die Parteien der Bürger⸗ vereinigung haben laut„Landauer Anzeiger“ gegen die Wahl des 1. Bürgermeiſters beim Be⸗ zirksamt Anfechtungsklage erhoben, weil die Beſtimmungen des bayeriſchen Wahlgeſetzes im Widerſpruch mit der Reichsverfaſſung ſtehen. Nach dem geltenden Rechtsgrundſatz„Reichsrecht bricht Landesrecht“ ſei die Beſtimmung des Wahlgeſetzes ungültig und könne keine Anwendung finden. Da⸗ durch dürfte ſich die Amtsübernahme verzögern. Nachrichten aus Baden Scheuneneinſturz * Sandhauſen, 16. Juli. Wohl infolge der dauern⸗ den Erſchütterungen durch den ſtarken Verkehr auf der Straße Walldorf—Sandhauſen iſt nachts die Scheune des Gaſtwirts Schneider„Zum goldenen Pflug“ eingeſtürzt. Das Pferd, drei Kühe und zwei Stück Jungvieh wurden unter den Trümmern und den großen Heu⸗ und Erntevorräten begraben und fanden ſämtlich den Erſtickungstod. Starker Beſuch bei Sarraſani in Offenburg Offenburg, 15. Juli. Zirkus Sarraſanui, der vom 11.—13. Juli in Offenburg gaſtierte, hatte 37000 Beſucher in dieſen drei Tagen zu verzeichnen. Etwa 10 000 Beſucher entfielen auf Offenburg, wäh⸗ rend der Reſt Auswärtige waren. Unwetter im Saxauer Tal * Emmendingen, 16. Jult. Am Dienstag mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr ging über Saxau und Um⸗ gebung ein ſchweres Unwetter mit Hagel⸗ ſchlag nieder. Die Keller wurden überflutet und das Vieh mußte zum Teil aus den Ställen getrieben werden. Die Ernte iſt vernichtet. * L. Neulußheim, 15. Juli. Um den Wünſchen der Bevölkerung des Bezirks Schwetzingen entgegenzu⸗ kommen, hat das Miniſterium des Innern durch einen diesbezüglichen Erlaß der Gemeinde Neuluß⸗ heim die Genehmigung zur Errichtung einer Apotheke erteilt. Die Eröffnung der Apotheke erfolgt vorausſichtlich am 1. September ds. Is., und zwar in dem jetzigen Geſchäftshaus Jak. Gottfried, das zu dieſem Zweck augenblicklich einen Anbau er⸗ hält, in dem das Laboratorium untergebracht wird. L. Sinsheim, 15. Juli. Mitglieder der Orts⸗ gruppe„Badiſche Heimat“ von Heidelberg kamen am Sonntag hierher, um zunächſt zuſammen mit hieſigen Heimatfreunden einem Vortrag von Baurat Koch⸗ Heidelberg über Burgen und deren An⸗ lagen und beſonders über das Stift Sinsheim und die Burg Steinsberg mit ihren Rekonſtruktionen zu lauſchen. Da anſchließend dieſe Stätten beſich⸗ tigt wurden, wirkte der Vortrag unmittelbar und hinterließ bei den Teilnehmern den beſten Eindruck, diente er doch zur weſentlichen Vertiefung des Wiſ⸗ ſens von der Heimat. * Bargen bei Sinsheim, 14. Juli. Geſtern nach⸗ mittag zwiſchen Helmſtadt und Neckarbiſchofsheim verunglückte an der Brücke über den Wartſchaftsbach der Reiſende Hch. Steiner mit ſeinem Auto. Das Steuer verſagte. Das Auto überſchlug ſich und Stei⸗ ner kam darunter zu liegen. Die Inſaſſen eines ſpäter vorbeikommenden Autos befreiten Steiner aus ſeiner üblen Lage und ſorgten für Ueberführung in das Bezirkskrankenhaus Neckarbiſchofsheim. Die Verletzungen ſind ſchwer, aber nicht lebensgefährlitch. Nachbargebiete Das Bafler Miſſionsfeſt * Baſel, 15. Juli. Das diesjährige Baſler Miſf⸗ ſionsfeſt fand in der 1. Juliwoche in gewohnter Weiſe ſtatt. Ueber 1500 auswärtige Gäſte waren ange⸗ meldet und wurden zum größten Teil in Freiquar⸗ tieren untergebracht. Unter den Gäſten war die Zahl der Jugendlichen ſehr groß: Ueber 350, darunter allein aus Tübingen mehr als 120 Studen⸗ ten, außerdem eine ſtattliche Zahl junger Leute aus Baden. Für die Jugend war eine beſondere Feier in der Matthäuskirche am Dienstag abend vorgeſehen. Sie war trotz der großen Hitze ebenſo wie alle anderen Veranſtaltungen außerordentlich gut beſucht. Die Ausführungen des chineſiſchen Miſſionars Belte, der in 6 Kolonnen die chineſiſche Jugend an den Blicken der anweſenden deutſchen Jugend vorüberziehen ließ, fand viel Anklang. Aus den ausführlichen Berichten von den Miſſionsfeldern, die in der dichtbeſetzten Peterskirche gegeben wurden, ſet hervorgehoben, daß in China noch immer zwei Baſler Miſſionare in Gefangenſchaft ſind, nun bald ſchon vier Jahre. Neue mit den Räu⸗ bern gepflogene Verhandlungen ſcheinen einen günſtigen Verlauf zu nehmen. Doch iſt die ganze Lage auf dem chineſiſchen Miſſtonsfeld eine unſtchere. In Indien macht die Gandhi⸗Bewegung auch den Miſſionsgemeinden und ihrer Arbeit zu ſchaffen. Die Haltung der Miſſionare in der ganzen Bewegung kann nur eine ſtreng neutrale ſein. In den Ur⸗ wäldern Borneos erwacht neues Leben. Von der Goldküſte kommt der Ruf nach verſtärkter und vertiefter Miſſionsarbeit, ſodaß beſchloſſen wurde, auf das vordere Gebiet, das die Schotten ſeit dem Krieg übernommen haben, drei Baſler Miſſtonare auszuſenden, die die Gemeinden ſeelſorgerlich und evangeliſtiſch betreuen ſollen. In Kamerun iſt ſtetiges Fortſchreiten der miſ⸗ ſionariſchen Bewegung feſtzuſtellen. So geht die Arbeit der Miſſion überall ihren ruhigen Gang. Aus Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 17. Juli .90 Uhr: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Kreuz⸗ nach; Köln: Kurkonzert von Bad Pyrmont. 12.00 Uhr: Stuttgart: Orgelkonzert. 13.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 10.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25 Uhr: München: Liederſtunde. 18.05 Uhr: Frankfurt: Zeitfragen; Vortrag. 18.95 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.15 Uhr: Hamburg: Reitermärſche und Bolladen. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Menſchen auf Reiſen. 20.00 Uhr: Köln, München: Konzert: Bu dapeſt: Zigeunermuſik; Kaſchau, Preßburg: Tanzmuſtk; Zſitrich: Lieder ohne Worte. 20.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Aeltere Ope⸗ retten⸗ und Tanzmuſik; Kattowitz, Warſchau: Konzert; Toulouſe: Sinfoniekonzert. 20.30 Uhr: Berlin, Breslau, Königs wuſter⸗ haufen: Aus Operetten; Os lo: Klavierkonzert; Prag: Violinkonzert; Wien: Heitere Quartette. 20.45 Uhr: München: Sinfoniekonzert; Mal land 1 Turin: Oper„Roſamunde“; Zürich: Konzert, 21.00 Uhr: Hamburg: Hörſpiel„Hochflut am Mifſiſ⸗ ſippi“; Prag, Preßburg: Blasmuſik; Rom: Oper „André Chenier“; Toulouſe: Opernmuſtk; Wie n: Wiener Liederſtunde und volkstüml. Konzert. 20.30 Uhr: Hamburg: Negro ſpirituols; Buda peſt Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert. 22.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Komppſitions⸗ ſtunde; Stockholm: Konzert. 22.30 Uhr: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik 29.00 Uhr: Buda peſt: Alte Walzermuſik; Kattowitz, Warſchau, London 3: Tonzmuſik. Stubtgart: FF ä 4. Seite. Nr. 323 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 16. Juli 1930 Eröffnung des staatl. Nebgutes Lauda Zur tatkräftigen Förderung und Wieberbe⸗ lebung des einſt im Taubergrund ſo blühenden Weinbaues wurde mit einem Koſtenaufwand von 220 000 RM. auf der Gemarkung der Stadt Lauda, am ſonnig gelegenen Altenberg, ein ſtaatliches Re b⸗ gut geſchaffen, das dieſer Tage durch eine ſchlichte Weihefeier, zu der u. a. der badiſche Staatspräſtdent Dr. Schmitt erſchienen war, geſchaffen. Die Muſter⸗ anlage umfaßt ein Gelände von 4,6 Hektar, wovon 3 Hektar mit Edelreben bebaut ſind. Ein halbes Hektar wurde für die Anlegung eines Amerikaner⸗ muttergartens beſtimmt. Direktor Dr. Müller begrüßte die Gäſte und warf einen intereſſanten Rückblick auf den Rebbau im Taubergrund in frühe⸗ rer Zeit, wo etwa 3000 Hektar bebaute Rebflächen vorhanden waren. In der Folgezeit ſei der Rebbau um 85 Prozent zurückgegangen. Nachdem man be⸗ reits 1913 die erſte ſtaatliche Rebanlage errichtet habe, ſei immer wieder die Frage aufgeworfen wor⸗ den, wie der Rebbau im Taubergrund zu fördern ſei. Schließlich wurde die Errichtung eines Rebgutes beſchloſſen. Bürgermeiſter Schilling(Lauda) wurde Die verbotenen Straßennamen Frankenthal, 15. Juli. Der Hauptausſchuß des Stadtrates faßte den Beſchluß, die Schmiedgaſſe wieder Wörthſtraße und die Schnurgaſſe wieder Sedanſtraße zu benennen. Bekanntlich waren dieſe Bezeichnungen von der Beſatzung verboten worden. Zur Zeppelinlandung in der Pfalz Nenſtabt a.., 15. Juli. Die für den kommen⸗ den Sonntag vorgeſehene Landung des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ wird wie folgt durchge⸗ führt: Aufſtieg in Friedrichshafen zwiſchen 5 und 6 Uhr vormittags, erſte Landung auf dem Neuſtadter Flugplatz zwiſchen 8 und 9 Uhr; anſchließend Run d⸗ fahrt über die Pfalz und benachbarte Gebiete; zweite Landung zwiſchen 4 und 6 Uhr nachmittags mit Rückfahrt nach Friedrichshafen. Der Führer des Luftſchiffes auf der Pfalzfahrt, Kapitän Leh ⸗ mann, bittet bekannt zu geben, daß die Schiffslei⸗ tung das Möglichſte tun wird, die für Sonntag ge⸗ plante Fahrt in die Pfalz durchzuführen. Sie ſoll auch dann ſtattfinden, wenn die Wetterlage weniger günſtig ſein ſollte. Kapitän Lehmann hofft alſo be⸗ ſtimmt, ſeine Pfälzer Landsleute und Freunde be⸗ grüßen zu können. a Steckbrieflich geſucht * Pimaſeus, 15. Juli. Die Fabrikarbeiter Karl Neumüller und Adam Anton von hier, die am 6. Juli in Erlenbrunn einen verlorenen Geld⸗ beutel mit 12 Mark Inhalt aufhoben und ſich damit entfernten, wobei ſie auf ihre Verfolger meh⸗ rere Schüſſe abgaben und den Oberwachtmeiſter Wagner der Speyerer Hundertſchaft der Lau des⸗ polizei durch einen Oberſchenkelſchuß erheblich ver⸗ letzten, ſind noch nicht ergriffen worden. 7 Jahresfeſt der Realanſtalt am Donnersberg * Kirchheimbolanden, 15. Juli. Die Anſtalt feierte am Sonntag wie alljährlich ihr Jahresfeſt. Viele Eltern, frühere Schüler und Freunde der Anſtalt trafen am hiſtoriſchen Wiederſehenstag ein und füll⸗ ten bald die Aula bis zum letzten Plätzchen. Dies⸗ mal war die Feier deutſchem Volkstum, beſonders dem Auslandsbeutſchtum, geweiht und klang in ihrem Grundgedanken mehr als einmal an das große Er⸗ lebnis der Befreiung der Pfalz von franzöſiſcher Beſatzung an. Der 2. Teil brachte„Das Tellſpiel der Schweizer Bauern“, nachdem ſchon im erſten Teil eine Szene aus„König Ottokars Glück und Ende“ aufgeführt worden war. Nach der Feier in hat, Das Gericht erkannte jedoch unter Zubilligung mit dem Ankauf von Gelände beauftragt. 1928 wunde mit den Umgrabarbeiten begonnen. Staatspräſident Dr. Joſef Schmitt bekundete ſeine lebhafte Freude darüber, daß ein ſtaatliches Rebgut im badiſchen Frankenland zuſtande kau Intereſſante und wich⸗ tige Ausführungen machte der Herr Staatspräſibent über die Hybridenfrage. Der Standpunkt der badiſchen Regierung ſei folgender: 1. Der Anbau der Hybriden dürfe nicht verboten werden. 2. Der Hybridenbauer ſoll den Hybridenwein als Haus⸗ trunk verwenden dürfen. 3. Dem Hybridenbauer müßte erlaubt ſein, ſeinen Wein unter Deklaration, alſo unter der Bezeichnung Hybridenwein, verkaufen zu können. 4. Der Verſchnitt von Hybridenwein mit deutſchen Edelweinen ſoll unterſagt ſein. Man habe es durchſetzen wollen, daß von 1931 an das Hybriden⸗ weinverbot in Kraft trete. Man habe erreicht, daß das Verbot bis 1935 hinausgeſchoben bleibe. Es blieb keine andere Möglichkeit, als ſich allmählich auf Edelweinbau umzuſtellen. Das Reich ſtelle für die⸗ ſen Zweck jährlich eine Million Reichsmark zur Ver⸗ fügung.. der Aula marſchierte die Schülerſchar unter klingen⸗ dem Spiel der Schülerkapelle in weiß⸗ſchwarzer Turnerkleidung, mit bunten Mützen und Fähnchen zum Spielfeld. Der Aufmarſch der geſunden ſtram⸗ men Jungen in ihren Klaſſenfarben bot ein einzig ſchönes Bild. Ein Rundgang führte wieder in das neue ſchöne Schulgebäude mit ſeinen ſonnigen, freundlichen Sälen und der Ausſtellung von Zeich⸗ nungen der Schüler. Gerichlszeitung Das Urteil im Bürckel⸗Prozeß OL. Frankenthal, 16. Juli. Das Schwurgericht Frankenthal fällte heute nach acht Tagen Verhand⸗ lungsdauer unter Ladung von mehr als 120 Zeugen das Urteil in dem Prozeß wegen Beleidigung des Stadtrats von Neuſtadt a. d. Haardt und wegen Beleidigung und Verleumdung des als Separatiſt bezeichneten Bürgermeiſters Dr. Forthuber. Die drei angeklagten Nationalſozialiſten erhielten: Lehrer Bürckel⸗Mußbach 3000/ Geldſtraſe, erſatzw. 150 Tage Gefängnis. Schriftleiter Eckrich⸗ Haßloch 2000 4 Geldſtrafe, erſatzw. 100 Tage Gefäng⸗ nis. Drucker Wittmann ⸗ Haßloch 300/ Geld ſtraſe, erſatzw. 15 Tage Gefängnis. Das Urteil iſt im„Pfälz. Kurier“ und„Pfälz. Bürgerzeitung“ Neuſtadt,„Pfälz. Rundſchau“,„Pfälz. Poſt“ und„Neue Pfälz. Landeszeitung“ in Ludwigs⸗ hafen und im„Giſenhammer““ zu veröffentlichen. Ein ſchwerer Junge verurteilt Der Handwerksburſche P. Deutſch, der bereits 20 mal wegen Diebſtahls vorbeſtraft war, ſtand wegen mehrerer Diebstähle und Betrugs er⸗ neut vor dem Gericht in Kaiſerslautern. Diesmal waren es ein Damen⸗ und ein Herrenfahrrad im Werte von jeweils 80 Mark, eine ſilberne Damen⸗ uhr und Wäſche im Werte von 70 Mark, außerdem Geldbeträge von 10 und 5 Mark die ſein Intereſſe erregten. Weiterhin machte er bei einem Wirt in Speyer eine größere Zeche, deren Zahlung heute noch nicht erfolgt iſt. Der Angeklagte begründet ſeine Taten damit, daß er aus Not gehandelt hat. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthaus ⸗ ſtrafe von 472 Jahren gegen den Angeklagten, der bereits längere Zeit im Zuchthaus zugebracht mildernder Umſtände auf eine Gefängnisſtrafe von 275 Jahren. f Schacher mit akademischen Titeln Ein geradezu grotesk anmutender Handel mit akademiſchen Titeln beſchäftigt gegenwärtig in zwei⸗ ter Inſtanz die Strafkammer des Landgerichts Ber⸗ lin III. Angeklagt ſind Dr. Woetitz und der Bau⸗ meiſter Willi Forſtmann wegen Betruges und Urkundenfälſchung. In erſter Inſtanz iſt auch Dr. Woetitz bereits zu einem Jahr Gefängnis und Forſtmann zu 8 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt worden. Außerdem erhielt jeder der Ange⸗ klagten vom Schöffengericht Berlin 5 Jahre Ehr⸗ verluſt zugeſprochen. Beide Angeklagten hatten ſſch mit Hilfe eines„Ge⸗ heimen Hofrats Dr. Hildebrand“ den„Profeſſortitel“ von der Nationaluniverſität Dakota in Amerika, deren angeblicher Direktor und Präſident der Herr „Geheimrat“ war, erworben, obwohl Forſtmann nur die Mittelſchule beſucht hatte. Alsdann aber legten ſich die beiden Angeklagten ſelbſt auf das Geſchäft des Titelhandels und verſchafften einer ganzen Reihe von Perſönlichkeiten, unter denen ſich auch Leute fanden, die nur die Dorfſchule beſucht hatten, den Doktorgrad aller möglichen myſteriöſen Uni⸗ verſttäten. Unter dieſen Hochſchulen war auch eine Univerſität Kapurthala in Indien. Forſt⸗ mann hatte ein akademiſches Sekretariat eingerichtet und beſchäftigte ſich ſogar mit der Gründung einer europäiſchen„Univerſität der Wiſſenſchaft“, deren Sitz Beßkow in der Mark ſein ſollte. Die Angeklagten haben beträchtliche Einnahmen gehabt; ſie ließen ſich für Promotionsgebühren und Stempelkoſten Tauſende von Mark bezahlen. Forſt⸗ mann gab ſich ſogar als amerikaniſcher Ans tauſchprofeſſor aus. Die Verhandlung, die am 17. Juni früh beginnen ſollte, erlitt eine Verzögerung, da Dr. Woetitz nicht erſchienen war, ſondern aus einem Sanatorium ein Atteſt geſchickt hatte, wonach er infolge Nervo⸗ ſität ver handlungsunfähig ſei. Das Ge⸗ richt ließ ihn aber durch Gerichtsärzte unterſuchen und da er für verhandlungsfähig erklärt wurde, mußte er ſchließlich doch an Gerichtsſtelle erſcheinen. Die Verhandlung wird mehrere Tage dauern. * Die Wormſer Unruhen vor Gericht Vor der Großen Strafkammer Darmſtadt be⸗ gann am Dienstag vormittag die Berufungsver⸗ handlung wegen der Wormſer Januar⸗Unruhen. Von den damals 20 Angeklagten hatten ſich jetzt noch 17 zu verantworten. Der Vorſitzende teilte mit, daß erſt am letzten Samstag eine Verteidigungsſchrift eingegangen ſei, in der noch 55 Zeugen außer den bis jetzt ſchon geladenen 50 Zeugen benannt würden. Es ſei techniſch unmöglich, dem Anſinnen der Ver⸗ teidigung zu entſprechen. Immerhin ſei eine Ver⸗ ſtändigung mit dem Verteidiger bereits erzielt. Die Vernehmung der Angeklagten nahm den ganzen Tag in Anſpruch. Neues wurde nicht zutage gefördert. In der Mittwochverhandlung ſoll eine eingehende Vernehmung des Polizeidirektors Lapproth und des Hauptmanns Jennewein erfolgen. Man hofft, hier⸗ durch eine ſolche Klärung zu erzielen, daß auf den größten Teil der Zeugen verzichtet werden kann. 955 Welter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See Luft- 3 Seeg 2 Wind höh. 11 0 58 8 88 5 5 Wetter an 58 8 Sel? Rich. Stärte Wertheim 151— 14 20 12 W ſſchwach wolkenlos Königsſtuhl 5687579 12 16 10 s½¼ leicht heiter Karlsruhe 120 758.4 15 21 11 88/ Jleicht halbbedeckt Bad.⸗Bad. 21 758,3 15 20 9 0 leicht heiter Villingen 780 759.8 11 14 9 S 5 55 St. Blaſien 1275 91 14 12 ſtin 1 5 Babenweil.— 758,4 110 17 12 SW halbbedeckt eldbg. Hof 780 684,5 66 7 4 8 leicht wolkig ad. Dürch.— 15 16 780 leicht halbbedeckt Mit dem Abzug des geſtern über der Nordſee ge⸗ legenen Tiefs nach Oſten— ſeine Rückſeite brachte uns im Laufe des Nachmittags ſtellenweiſe von leichten Gewittern begleitete Regenſchauer— ſind wir jetzt im Bereiche des Zwiſchenhochs, welches dem neu erſchienenen Tief über England vorausläuft. Da⸗ durch trat geſtern abend ſtärkerer Bewölkungsrück⸗ gang ein. Mit dem Weiterzug des tiefen Drucks nach der Nordſee wird erneut Verſchlechterung eintreten. Die veränderliche Witterung dauert weiterhin an. Wetterausſichten für Donnerstag, 17. Juli: Wechſelnd wolkig und mäßig warm, ſtrichweiſe Regenfälle bei friſchen weſtlichen Winden. Reiſewetler Ein Zwiſchenhoch zieht heute morgen über Deutſch⸗ land und hat im Weſten vorübergehend Beſſerung gebracht, während der Oſten noch unter dem Einfluß eines nach der Oſtee gezogenen Tiefs ſteht. Ueber Frankreich ſteht ein neues Schlechtwettergebiet an, deſſen Durchzug uns bevorſteht. Die veränderliche Witterung dauert weiter an. Nordſee: 16—18 Grad, wolkig, Süd.— Geſtern mäßig warm, wolkig. Oſtſee: 17-19 Grad, wechſelnd wolkig, ſtrichweiſe Regen, ſehr leichter Südweſt.— Geſtern mäßig warm, meiſt wolkig. Harz und Thüringerwald: 12—14 Grad, trübe, ſtrichweiſe Regen, mäßiger Weſt.— Geſtern: mäßig warm, veränderlich mit Schauern. 5 Rhein⸗ und Weſergebiet: 15—17 Grad, heiter, leichter Südweſt.— Geſtern: mäßig warm, ſtrichweiſe Regen. 5 Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: W 0 12—14 Grad, bedeckt, regneriſch, friſcher Weſt.— Geſtern: kühl, regneriſch. Alpen: 12—13 Grad, wolkig mit Regenſchauern, leichter Südweſt.— Geſtern: kühl, veränderlich mit Schauern. D BBZ Chefredakteur. Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meiner Feuilleton. V. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelber Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige Franz Kircher— 1 und geſchäftliche Mit⸗ teilungen! Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Peter „Was will ich machen, wenn Mama befiehlt, Mr. Körner? Alſo auf Wiederſehn nachher!“ Sie reichte Körner die Hand und zog ſich zurück. „Vielleicht ſollten aber auch Sie, Fürſtin—! Es war ja zu reizend von Ihnen, daß ich mich an dieſe Kaffeeſtunden gewöhnen durfte— ſie erſcheinen mir wahrhaftig ſchon als der Höhepunkt meiner Tage— aber ich könnte es kaum verantworten, wenn Sie dadurch um Ihre Ruhe gebracht würden!“ „Verantworten Sie es ruhig! Ich plaudere gern mit Ihnen— zünden Sie ſich eine Zigarette an und geben Sie mir auch eine. Und dann erzählen Sie mir von Deutſchland.“ So beſchwor ſie ſelbſt die Vergangenheit herauf und ebnete ihm den Weg zur Frageſtellung. Ob ſie längere Zeit in Deutſchland gelebt habe? „Ich bin doch eine Deutſche!“ Wie brüchig ihre Stimme fetzt klang, als ſie ſagte: „Vielleicht iſt das ſchon unſer Schickſal, daß wir nirgends— nirgends Wurzel faſſen können und zu tiefſt in uns immer das Heimweh ſitzt! Heimweh? Eigentlich iſt das zu dumm! Ich habe ja gar kein Heim— nicht dort, nicht hier. Nirgends!“ Und dann ſprach ſie ſo, als wäre ſie allein, als habe ſie völlig vergeſſen, daß ſie eigentlich zu einem Zweiten ſprach. So, als löſten ſich ihre ſtillen Ge⸗ danken und ſuchten eine Form. „Sehne ich mich nach Deutſchland? Ich weiß es nicht— man ſollte nie ſein Gefühl an Menſchen hän⸗ gen, das iſt ſo unſicher. Und hängt man ſich ganz und gar an einen— dann iſt's ein Unglück! Wie wird es, wenn man allein bleibt— und allein bleibt man doch, ſo oder ſo—“ „Sie haben Schweres erlebt, Fürſtin?“ Da hob ſie den Kopf und blickte Erich Körner voll an. Was für wundervolle Augen ſie hat. Sie muß einmal blendend ſchön geweſen ſein! dachte er. An⸗ ders wie Marfa. Pikanter, ſinnlicher, vielleicht weib⸗ licher noch als die Tochter muß ſie gewirkt haben. Die Herbe, die jetzt eingemeißelt um den feinen Mund ſaß, war ſicher noch nicht da. Er ſah, wie die alte Dame ſich jetzt zurücklehnte, hörte, wie ſte, die Augen ſchließend ſagte: Torſtabes Erben Noman von Ja Bom „Wie Erinnerungen lebendig werden können durch ein einziges Wort— wie alles, alles auferſteht, was ſo lange ſchlief. Ob ich Schweres erlebt habe? Ich habe wohl alles kennengelernt, was ein Weib als Schickſal empfinden muß.“ „In Deutſchland, Fürſtin?“ Die Frage kam ein bißchen herausgeſtoßen, ſo als könne ſie nicht raſch genug geſtellt ſein und müſſe eine Antwort erzwingen. f „Auch in Deutſchland, natürlich, da hat ja mein Leben begonnen. Ich war ein lebenshungriges Ding und zu Hauſe herrſchte Not und Elend. Mein Vater war Schauſpieler— ein bezaubernder Bohemien! Ohne Ernſt, aber auch ohne Halt. Für den ſorgte die Mutter. Sie hatte den Ernſt ſogar in übertriebe⸗ nem Maße— ſie quälte ſich und uns—“ „Wie ſo viele Künſtlerfrauen.“ „Ja. Aber ich haßte das alles. So trachtete ich, mir mein Leben anders zu geſtalten. Und als ein Mann kam, der mich herausnahm aus der Enge und mich in ein geſichertes, feſtgefügtes Haus ſetzte, in dem er der Herr war, der für mich ſorgte, mich mit aller Sorgfalt umgab, mich beſchützte— da erſchien mir das als ein Glück—“ Sie hielt eine Weile inne, ehe ſie haſtig fortfuhr: „Verzeihen Sie einer alten Frau, wenn ſie dem Landsmanne gegenüber geſchwätzig wird—“ „Ihr Vertrauen macht mich glücklich, Fürſtin!“ „Warum ſolche Höflichkeiten! Sie ſind ein junger Mann und obendrein ein Mann unſerer Zeit! Was ſollen Ihnen ſentimentale Erinnerungen einer alten Frau. Aber es iſt, als hätte der Landsmann plötz⸗ lich aufgeweckt, was ſo lange geſchlafen.“ „Oder es iſt mein ſtarker Wunſch, der Sie ver⸗ anlaßt, aus ſich herauszugehen.“ Jetzt hatte er ſich alſo doch hervorgewagt. Sie ſah ihn ſeltſam fragend an: „Ihr Wunſch? Könnten Sie wirklich einen ſolchen Wunſch haben?“ Und dann, als verſtände ſie auf einmal, huſchte ihr Blick nach der Tür, durch die Marfa hinausge⸗ gangen war,„Ja— ſie iſt goldig! Aber ſie weiß auch nichts von ihrer Mutter, gar nicht weiß ſie von dem, was war.— Alſo: ſoll ich wirklich von mir weiterreden?“ a „Ich bitte darum, Fürſtin!“ „Na ja— alſo ſehen Sie: Ich hielt's nicht lange aus, behütet und beſchützt zu ſein, ſo bequem auch dieſe ſichere Sorgloſigkeit war. Ich kam mir vor wie ein verirrter Vogel, der ſich in dem Gefängnis von. Ehrbarkeit, Ernſt und unbeugſamen Willen, das das Heim meines Gatten bald für mich wurde, die Flü⸗ gel wund ſtieß. Ich weiß, ich bin ihm viel geweſen — aber gelten ließ er doch nur ſeine Art.“ „Und dann?“ forſchte Doktor Körner geſpannt. „Dann? Ja, dann wollte ich mein Leben haben. Es kam einer, der mich liebte, ſo wie ich war, der nichts wollte als mich. Er war ſchwach und ging an mir zugrunde.“ Da durchfuhr es Doktor Körner: Baron Er⸗ langen, der ſich erſchoß! Seine Stimme bebte, als er fragte: i „Und wie ging es weiter?“ „Es kam einer, den ich liebte, deſſen Eigen ich wurde ganz und gar— Marfas Vater!— Und ich mußte erleben, daß man ihn mir grauſam nahm— ſo grauſam— alles, was ſeine Liebe und Güte für mich geſchaffen!— Glauben Sie an Vergeltung, Herr Körner? Glauben Sie, daß jede Schuld auf Erden wirklich ſich rächt?“ ſagte ſie plötzlich, ſich hoch aufrichtend.„Sagen Sie es mir: Glauben Sie an Vergeltung?“ „Vergeltung für einen Schmerz, den wir einem anderen bereitet? Vielleicht— ich weiß es nicht.— Aber was iſt Schuld?“ „Warum weichen Sie aus? Warum ſagen Sie nicht einfach: Ja, man muß büßen für jedes Unrecht, das man im Leben begangen. Das fordert die Ge⸗ rechtigkeit!— Aber ſo hart büßen! So furchtbar hart büßen, wie ich es mußte!“ Sie hielt inne und fragte erſt nach einer Weile mit leiſer Stimme: „Kennen Sie Hamburg, Herr Doktor?“ „Ich bin dort zu Hauſe, Fürſtin!“ Ihre Hände fielen ſchlaff an ihr herab. Sie ſah Körner mit einem wehen Blick an. „Kennen ſie das Haus Torſtade?“ „Ich wohne in dieſem Hauſe, Fürſtin.“ Sie fuhr hoch und ſtarrte ihn an: Sie— ſie leben— iſt das wirklich ein Ruf über das Meer?— Hat— hat er Sie geſchickt, Mr. Körner? Kamen Sie darum— mich— zu ſuchen—?“ „Peter Torſtade— iſt tot, Fürſtin!“ „Iſt tot—“ Langſam ſank ſie auf ihren Stuhl zurück.„Iſt tot!“ wiederholte ſie klanglos.„Und Sie— warum ſind Sie denn hier?“ „Ich ſuche— Ihren Sohn, Fürſten!“ „Jan? Sehen Sie— Jan— die Schuld— die große Schuld! Immer lebt ſie, immer wacht ſie— immer rächt ſie ſich!“ Erregt umklammerte ſie Erich Körners Arm: „Sagen Sie— ſprechen Sie— was iſt mit Jan? Ich habe ihn allein gelaſſen, als er ein Junge war, bei dem harten Manne— und er war doch mein Sohn, hatte mein Blut! Was konnte der fremde Mann ihm ſein! In Berlin ſah ich ihn das letztemal! Er war unglücklich— haltlos— und ich habe mich ſeiner nicht angenommen— ich— ſeine Mutter!“ „Warum quälen Sie ſich heute noch— das iſt vorbei—“ „Vorbei? O nein, das iſt noch nicht vorbei— nie! Das lebt immer und ruft und quält! Damals in Berlin hätte ich helfen müſſen, da ſtand er am Scheidewege, der arme Junge! Aber— ich kämpfte ſelbſt! Ich mußte die Wahrheit unterdücken, durfte nicht die Mutter eines Achtzehnjährigen ſein— ich — die gefeierte Baronin Erlangen, die von ihrem Spielſalon, in dem die Spitzen der Berliner Amu⸗ ſierſugend zu Hauſe waren, lebte! Und ſo iſt er davon, mein armer Jan—“ 5 Sie ſtand plötzlich auf, trat an einen kleinen Wandſchrank, öffnete ihn und kam mit einer alten, abgeriſſenen Kaſſette wieder, aus der ſie einen Brief herausholte und eine kleine, vergilbte Photographie. 6„Das iſt alles, was mir von ihm blieb!“ ſagte ſie abei. Erich Körner überflog die wenigen Zeilen des Briefes:„Leb wohl, Mutter, ich mache es wie Du, ich gehe davon! Er will mich knebeln, wie er dich geknebelt hat! Bei Dir bleiben kann ich nicht— die Welt iſt ja ſo groß, warum ſoll ich nicht mein Leben ſo leben, wie es mir wünſchenswert erſcheint? Sorge dich nicht um mich! Wenn es mir gut geht, hörſt du von mir! Jan.“ 0 Und dann ſah Körner das kleine Bildchen, das jedenfalls ein paar Jahre ſpäter angefertigt war als das, was ſich in ſeinem Beſitze befand. i Es ſtellte einen bildſchönen jungen Menſchen dar — es war nicht Torſtade— es war nicht die alte, weißhaarige Frau mit den jetzt ſo verſtörten Zügen, wenn er ſie auch in Einzelheiten auf dem Bilde wiederfand— es war— Herrgott— es war das Ge⸗ ſich von Franeis Adams Pflegetochter! Nur weicher, zarter, mädchenhafter ihr Geſicht— aber der Schnitt der Naſe— der etwas ſinnliche Mund— das wäre doch einfach toll!“ (Fortſetzung folgt) — 18 Alittasch, 16. J 7930 Die Schweinezählung vom 1. März 1980 in Baden Schweinebeſitzende Haushaltungen wurden bei der neueſten Schweinezählung vom 1. März 1930, deren Ergebniſſe das Statiſtiſche Reichsamt ſbeben vorlegte, in Baden 145 350 gezählt. Die Zahl der Schweine insgeſamt belief ſich in Baden auf 439 200 Schweine. An Ferkeln unter 8 Wochen alt wurden in Baden 102 300 Ferkel feſt⸗ geſtellt, eine geringere Anzahl und die im Verhält⸗ nis zu Baden kleineren Länder Thüringen mit 119 100 Ferkeln, Mecklenburg⸗Schwerin mit 123 600 Ferkeln, Oldenburg mit 207 700 Ferkeln uſw. auf⸗ weiſen. Jungſchweine, 8 Wochen bis ein halbes Jahr alt, treffen wir in Baden 214900 Stück, während das kleinere Land Oldenburg ihrer 235 100 Stück darbietet. Die Geſamtzahl der ein halbes Jahr bis noch nicht ein Jahr alten Schweine betrug in Baden 82 900 Stück. In der Geſamtzahl dieſer Klaſſe von Schweinen wird Baden übertroffen von dem ihm gegenüber kleineren Thüringen mit 89 000 Schwei⸗ nen dieſer Art. Von dieſer Geſamtzahl in Baden ſind es 1200 Zuchteber, ihrer weniger als in Mecklenburg⸗Schwe⸗ rin, das 1700 Zuchteber beſitzt, dann haben wir in Baden 15 400 Zuchtſauen, während das kleinere Thüringen ihrer 16900 und Oldenburg ihrer 28 600 beſitzt. Unter dieſen Zuchtſauen ſind in Baden 7300 trächtige, dagegen in Thüringen 10 900, in Mecklen⸗ burg⸗Schwerin 9600, in Oldenburg 17800 trächtige Zuchtſauen dieſer Altersklaſſe. An Schweinen, die ein Jahr alt und älter ſind, hat Baden im ganzen 39 200 Stück, ihrer weniger als in den kleineren Ländern, Mecklenburg⸗Schwerin mit 40 700, und in Oldenburg 48 000 Stück. In dieſer Klaſſe der Schweine finden wir in Baden 1100 Zucht⸗ eber gegenüber 1400 in Thüringen und 1800 in Meck⸗ lenburg⸗Schwerin, während das noch kleinere Ol⸗ denburg ebenſoviel Zuchteber dieſer Jahresklaſſe zählt als Baden. Weiter haben wir in Baden 26 500 Zuchtſauen, gegen 31 500 Zuchtſauen in Mecklenburg⸗ Schwerin, und 42 900 Zuchtſauen in Oldenburg. Unter dieſen Zuchtſauen in Baden befinden ſich 13 500 trächtige, in Mecklenburg⸗Schwerin 21 200 und in Oldenburg 25 400 trächtige Zuchtſauen. Wie erzieht man die-FJorm eines Spalierbaumes? Die U⸗FJormen ſind lediglich bei Spalierobſt⸗ bäumen anzubringen und beſtehen aus 1, 2 und 3 Aſtpaaren mit 2, 4 und 6 ſenkrechten Leitäſten. Größere Formen zu ziehen, iſt nicht empfehlens⸗ wert, da dieſe dann auf Wildlingsunterlage ver⸗ edelt ſein müßten. Auf dieſer aber läßt der Ertrag zu lange auf ſich warten. Der Zweck des Form⸗ obſtes aber iſt frühe Tragbarkeit. Formen mit Leitäſten in ungerader Zahl alſo 3, 5 und 7 Aeſte, ſind unzweckmäßig, da ſich ein ſenkrecht aufſtre⸗ bender Mittelaſt ergibt, der infolge ſeiner, für das Holzwachstum günſtigen Stellung ſehr ſtark wächſt, die anderen Aeſte im Saftfluß benachteiligt ſeines und überdies, infolge ſtarken Wachstums meiſt, unfruchtbar bleibt. Die Leitäſte werden in nicht weniger als 30 em Entfernung voneinander erſt waagerecht, dann im rechten Winkel aufrecht gezogen. Soll das U, der Abſchluß der Baumform, gebildet werden, dann er⸗ ſolgt durch den Winterſchnitt die Vorbereitung. Um einen jungen⸗ biegſamen Trieb zu erzielen, muß unterhalb der Höhe, wo das U liegen ſoll, 30—35 em über dem vorhergehenden Aſtpaar, auf ein nach vorn ſtehendes Auge zurückgeſchnitten werden und zwar auf einen ſog. Zapfen, der zum Anheften des Jung⸗ triebes dient. An dieſem Zapfen werden die vor⸗ handenen Augen enfernt, ausgeſchält, denn er ſoll keine Triebe entwickeln. Auch wird er, wenn er ſeinen Zweck erfüllt hat, ganz beſeitigt. Hat nun im Frühjahr der junge Trieb die Höhe der Linie, wo die Biegung zur U⸗Form erfolgen ſoll, etwa 10 em überſchritten, ſo erfolgt durch langſames, ganz vorſichtiges Umbiegen bei leichter Drehung das Umlegen, wobei es gleichgültig iſt, ob nach rechts oder links gebogen wird. Damit der junge Trieb Halt bekommt und angebunden werden kann muß ein Stab untergebunden werden, der an den beiden Spalierlatten mit Draht befeſtigt wird. Wichtig iſt bei der Biegung, daß dieſe ſo erfolgt, daß an der Winkelſtelle ein Auge liegt, denn aus dieſem ſoll der zweite Trieb wachſen. Das wird ſehr bald geſchehen, denn das betreffende Auge erhält an der Winkelſtelle ſtarken Saftdruck. Hat dieſer neue Trieb eine gewiſſe Länge, ſo daß man ihn niederbiegen und anheften kann, ſo wird er nun vorſichtig auf das angebrachte Lättchen waagerecht liegend gebracht. Veerenobſt und VBeerenwein Im Gegenſatz zu anderen Obſtarten gibt es auch in dieſem Jahre eine gute Ernte Beerenobſt, namentlich von Stachel⸗ und Johannisbeeren, die nun in dieſen Tagen der Reife entgegengehen. Der Preis iſt aber nicht im Intereſſe unſerer Landwirt⸗ ſchaft gelegen, denn er entſpricht ungefähr den Prei⸗ ſen vor dem Kriege, währenddem beiſpielsweiſe die Bierpreiſe um etwa das Zweieinhalbfache geſtiegen ſind. Es wäre daher beſonders angebracht, wenn wir uns wieder mehr eines Haustrunkes erinnern wollten, der in letzter Zeit durch die vorherrſchende Zuckernot etwas in den Hintergrund gerückt worden iſt, des Beerenweins Bei richtiger Zubereitung haben wir es hier nicht nur mit einem angenehm mundenden Haustrunk, ſondern auch mit einem höchſt geſunden zu tun. Eine wichtige Frage bei der Bereitung des Johan⸗ nisbeerweins iſt dieſe: Sollen die Trauben entbeert werden oder nicht? Einesteils wird behauptet, daß der Wein aus entbeerter Frucht bereitet, einen rei⸗ neren, lieblicheren Geſchmack erhalte; andererſeits wird aber hervorgehoben, daß bei Traubenwein⸗ bereitung die Weintrauben auch nicht entbeert wer⸗ den. Hier ſei es ſogar wichtig, die Stiele mit zu quetſchen und mit vergären zu laſſen, da dieſe dem Weine die nötige Gerbſäure geben. Ein nun vor⸗ genommener Verſuch ergab folgendes Reſultat: Es wurden 50 Pfund weiße Johannisbeeren entbeert und 50 Pfund mit Stielen, beide geſondert auf der Obſtmühle gemahlen und mit je 40 Liter Waſſer⸗ zuſatz gepreßt. In beiden Mengen wurden 50 Pfund Hutzucker aufgelöſt. Die entbeerten Johannisbeeren ergaben 62 Liter Saft mir höherem Zucker und ge⸗ ringerem Säuregehalt, die nicht entbeerten Johan⸗ nisbeeren 66 Liter Saft, geringerem Zucker und mehr Säure. Der Wein der entbeerten Früchte ſchmeckte milder und angenehmer. Das Entbeeren macht aber viel Arbeit und verringert die Saft⸗ menge. Würde man einen Beerenſaft ohne Zucker per⸗ gären laſſen, ſo würde man einen Wein erhalten, der arm an Alkohol, aber ſehr reich an anderen Subſtanzen wäre, ſo daß man ihn nicht genießen könnte. Aus dieſem Grunde müſſen wir dem Beeren⸗ ſafte einen Zuſatz von Zucker geben, wodurch der Alkohol vermehrt wird. Das Waſſer geben wir, damit die Säure etwas gedämmt und gleichzeitig das Quantum auf billige Art vergrößert wird. Es darf hier betont werden, daß die Beerenweine ie nach den Witterungsverhältniſſen der letzten Jahr⸗ gänge in ihrem Gehalt an Zucker und Säuren ganz verſchieden ſind. Der aus diesjährigen Beeren bereitete Wein wird aber ein vorzüglicher werden, denn die Sonnenglut der letzten Wochen verſpricht uns dieſe“. Zu arg verdünnte und gezuckerte Weine mit zu wenig Süßſtoff gären ſehr ſchwer, ſo daß der Wein zu allen möglichen Krankheiten neigt und auch nie eine ſchöne Farbe bekommt. Es empfiehlt ſich, die Johannisbeeren ohne we⸗ ſentliche Gärung auf den Hülſen, Kernen und Stie⸗ len zu keltern, was ſich auch zur Vermeidung des Stiches empfiehlt. Je raſcher man keltert, deſto geſünderen und aromatiſcheren Wein erhält man. Es iſt ratſam, bittere Weine etwas nachzuſüßen mit etwa 30—60 Gramm Zucker auf den Liter Wein gerechnet. Zu beachten iſt, daß alle zur Weinbereitung be⸗ ſtimmten Beeren vollſtändig reif ſein müſſen. Un⸗ reife Früchte müſſen ſorgfältig ausgemerzt werden, weil ſie ſonſt den Säuregehalt erhöhen und den Geſchmack verderben. Es ſind aber auch faule Früchte zu entfernen, da ſonſt der Wein ſich nicht klärt und ihm einen unreinen Geruch und Geſchmack verleiht. Für die Bearbeitung größerer Mengen benütze man eine Beerenpreßmaſchine, wie man ſolche leicht kaufen oder leihen kann. Es iſt durchaus nicht gleich, was für einen Zucker man verwendet. Der beſte Zucker, am beſten der Hutzucker, leiſtet hierzu die beſten Dienſte. Dieſen löſt man in einem Teile des Waſſers auf, das am beſten zu dieſem Zwecke er⸗ wärmt wird. Noch einfacher erfolgt die Auflöſung, wenn man den Zucker in ein Leinwandſäckchen tut und dieſes über Nacht ſo in das Waſſer hängt, daß es ſich dicht unter deſſen Oberfläche befindet. Man vergeſſe nicht, daß mit dem Zucker eine beträchtliche Menge der Flüſſigkeit dazu kommt. Wer einen be⸗ ſonders wohlſchmeckenden Johannisbeerwein machen will, dem ſei auf Grund von Verſuchen empfohlen, eine Miſchung von ſchwarzen und roten Johannis⸗ beeren im Verhältnis:5 zu nehmen. Beerenobſt in großen Mengen läßt man am beſten in Fäſſern vergären. Bei den ſog. Deſſertweinen ſollte die Temperatur des höheren Zuckergehaltes wegen auf 20 Grad gehalten werden. . 323 Der Obstgarten im Juli Der Juli bringt uns durchweg die größte Hitze, mit größter Trockenheit verbunden. Man beachte, daß die Pflanzenwelt ſich zumeiſt auf dem Höhe⸗ punkt ihrer Entwicklung befindet und darum, zumal bei viel Sonnenwärme, ausreichend Feuchtigkeit zum friſchen Gedeihen bedarf. Namentlich friſch gepflanzte und reichtragende Bäume müſſen häufig ausgiebig bewäſſert werden. Zur Ausbildung der Früchte darf auch wiederholt noch ein Dungguß ge⸗ geben werden. Schwer beladene Aeſte bedürfen der Stütze. Formbäume überſpritzen wir abends mit Waſſer: ſie behalten dadurch geſundes Laub. Wilde Triebe werden an der Anwachsſtelle abgeſchnitten. Fallobſt iſt wegen der ſich in ihm aufhaltenden ſchädlichen Maden täglich aufzuleſen. Durch Ueber⸗ brühen mit kochendem Waſſer ſind die Schädlinge zu töten. Halbausgewachſene Früchte können zu Gelee und Mus verarbeitet werden. Spalierobſt iſt fleißig anzuheften. Die erſten Pfirſiche reifen. Beim Weinſpalier werden Tragtriebe zwei Blatt über der oberſten Traube gekappt. Alle Triebe ohne Geſcheine werden auf—8 Augen gekürzt. Zur Geſunderhaltung der Blätter und Trauben iſt ein öfteres Schwefeln angezeigt. Die Erdbeerernte iſt vorüber. Man denke jetzt an die Neuanlage der⸗ ſelben. Die ſtärkſten Abſenker der Ranken werden auf ein ſchattig gelegenes, ſich in guter Kultur be⸗ findliches Beet verſtopft. Die Pflänzchen ſind gut feucht zu halten. Im Auguſt haben wir dann gutes Pflanzmaterial zur Hand. Warum Vollöͤüngung nach der Spargelernte? Nur rationelle Düngungen können im Verein mit anderen Kulturmaßnahmen Höchſterträge er⸗ zeugen. Da muß es wundernehmen, daß man die Spargeldüngung zeitlich noch immer verſchieden handhabt und doch dürfte es ohne weiteres eimleuch⸗ ten, daß nicht jede zu verſchiedenen Zeiten ausge⸗ führte Düngung die gleichen guten Ergebniſſe zeiti⸗ gen kann. Die Antwort auf die Frage, welche Dün⸗ gung als die rationellſte anzuſprechen iſt, gibt uns indirekt die Spargelpflanze ſelbſt. Die Sproſſen nämlich, die im nächſten Frühjahr wieder geſtochen werden, ſind das Produkt der im Wurzelſtocke auf⸗ geſpeicherten Nahrungs⸗ bezw. Reſerveſtoffe. Letztere werden in dieſem Jahre durch gemeinſame Tätigkeit von Blättern und Wurzeln gebildet. Alſo: das Kraut muß mit der Wurzel zuſammen arbeiten, wenn die Spargelpflanze neue Reſerveſtoffe„an⸗ ſammeln ſoll. Was liegt da näher, als daß wir den Zeitpunkt für die Düngung kurz nach dem Stechen(Ende Juni Anfang Juli) wählen, daß wir hierbei von jeder einſeitigen oder geteilten Dün⸗ gung abſehen und nur eine Volldüngung verabreichen? Schon die kurz bemeſſene Laubzeit beim Spargel(Juli⸗Oktober) zwingt uns gewiſſer⸗ maßen, recht bald nach der Ernte die Volldüngung vorzunehmen, die ein recht üppiges Wachstum des Spargelkrautes hervorruft. Gibt man ſie ſpäter, ſo profitiert die Pflanze weniger davon, und verab⸗ reicht man ſie zur„laubloſen Zeit“, alſo von November bis März, ſo können die Wurzeln die Nährſtoffe zwar aufnehmen, aber nicht verarbeiten, weil das Blattgrün fehlt. Falls man vor dem Stechen noch leichtlösliche Stoffe, wie Jauche oder Latrine, verabfolgt, wird man ſchon am Geſchmack derart ge⸗ düngter Spargelpfeifen merken, daß ſie unverdaute, d. h. un verarbeitete Nährſtofſfe enthalten. Zum Steriltſieren iſt ſolcher Spargel nicht verwendbar. Das deuljche Frischti erobert den Markt Deutlſchland verbraucht 9 Milliarden Eier Selbſt die größten Optimiſten haben einen ſo durchſchlagenden Erfolg, wie er dem„deutſchen Friſchei“ in den letzten ſechs Monaten beſchieden war, niemals für möglich gehalten. Noch vor wenigen Monaten bereitete es Schwierigkeiten, in den groß⸗ ſtädtiſchen Geſchäften das ſeit Jahren angekündigte „deutſche Friſchei“ überhaupt zu kaufen. Ueber⸗ raſchend ſchnell haben ſich inzwiſchen die Verhältniſſe auf dem Eiermarkt von Grund auf geändert. Heute beherrſcht in allen Eierhandlungen das„deutſche Friſchei“ nicht zuletzt dank der Nachfrage der Haus⸗ frauen unbeſtritten das Feld. Vier Jahre lang, ſeit 19269, berieten die Führer der Landwirtſchaft in Genoſſenſchaften, Landwirt⸗ ſchaftskammern und anderen Organiſationen über Maßnahmen zur Förderung des inländiſchen Eierkonſums, nachdem das Ausland in Dänemark und Holland überzeugende Vorbilder geſchaffen hatte. Es ſchien unmöglich, die vielen tauſend deutſchen Geflügel⸗ züchter mit ihren vielfach entgegengeſetzten Inter⸗ eſſen zu genoſſenſchaftlicher Verwertug ihrer Erzeug⸗ niſſe zuſammenzuſchließen. Die 50 bis 60 Millionen Eier, die von etwa 300 Genoſſenſchaften beſonders in Schleswig⸗Holſtein und Hannover geſammelt wur⸗ den, genügten bei einem Geſamtkonſum von 8 Mil⸗ liarden Stück natürlich nicht, um irgendwelchen Ein⸗ fluß auf den Markt auszuüben. Zu Beginn dieſes Jahres wurde, über das ganze Reich verteilt, 17 Eierabſatz⸗Zeutralen geſchaffen, von denen jede in ihrem Bezirk die Er⸗ zeugniſſe der Genoſſenſchaften ſammeln und verwer⸗ ten ſollte. Die Regierung ſtellte vier Millionen Mark aus den Mitteln für das Notprogramm der Landwirtſchaft zur Verfügung. Die Sammelſtellen in den Dörfern erhielten kein bares Geld, ſondern die Ausrüſtung zur Durchleuchtung, Verpackung und Lagerung der Eier. Zugleich begann eine intenſive Propaganda bei Erzeugern und Verbrauchern. Der Erfolg, der dieſer Arbeit beſchieden war, iſt ſchon jetzt ungeheuer. Trotz des allgemein ſtillen Geſchäfts wird überall im Gegenſatz zu früheren Jahren das„deutſche Friſchei“ verlangt. Die Zahl der Mitglieder der bäuerlichen Genoſſenſchaften iſt heute bereits fünfzehnmal ſo groß wie noch vor einem Jahre. Die Umſätze der Genoſſenſchaften allein in der Provinz Brandenburg ſind innerhalb eines Jahres auf das Dreißigfache geſtiegen. Infolge der rieſenhaft geſteigerten Nachfrage iſt der Erzeuger⸗ preis für deutſche Eier, der früher unter dem für ruſſiſche und 1 bis 1 Pfennig unter dem Preis für holländiſche Eier notierte, jetzt dem Preis für aus⸗ ländiſche Eier gleich oder ſogar noch etwas höher. Dies iſt nicht zuletzt auf die hervorragende Qualität der von den Genoſſenſchaften gelieferten Eier zurück⸗ zuführen. Zum Beiſpiel war unter 5000 Eiern, die eine neue Genoſſenſchaft als erſte Sendung zur Ab⸗ lieferung brachte, nicht ein einziges zu beanſtanden, ſondern alle von gleicher, beſter Qualität. Obwohl infolge der verbeſſerten Abſatzmöglich⸗ keiten und des gleichmäßig warmen Wetters die deut⸗ ſche Eierproduktion in dieſem Jahre erheblich geſtie⸗ gen iſt, haben auch die Zufuhren aus dem Ausland eine weitere Steigerung um faſt 10 Prozent erfahren. Dadurch iſt der Bewis rbracht, daß maßgbend für die Einfuhr nicht der Bedarf in Deutſchland, ſondern die Ueberproduktion des Auslands iſt. Unter dem Druck des großen Angebots ſind die Eier⸗ preiſe, die in früheren Jahren um dieſe Zeit ſchon anzuziehen pflegten, noch immer niedrig, was wie⸗ derum belebend auf den Konſum wirkt. Noch nie⸗ mals ſind in Deutſchland ſo viele Eier gegeſſen wor⸗ den wie in der erſten Hälfte dieſes Jahres. Der jährliche Geſamtverbrauch, der in den letzten drei Jahren bereits die Vorkriegshöhe von 7350 Mil⸗ lionen Stück überſchritten hatte, dürfte in dieſem Jahr mit 9 Millionen Eiern einen neuen Rekord erreichen. C. S. Bekanntlich beſitzen wir im Stalldünger einen ſehr guten Spargeldünger; da aber auch beſter Stallmiſt keine Höchſterträge erzeugt, und weil ferner die erforderlichen Stalldunggaben ge⸗ wöhnlich nicht zur Verfügung ſtehen, müſſen wir auch den Kunſtdünger anwenden. Als Kalidünger verabreichen wir den Kainit, für deſſen chlorhaltige Nebenſalze der Spargel beſonders dankbar iſt, die Phosphorſäure geben wir in der waſſerlöslichen Form des Superphosphats und den Stickſtoff als ſchwefelſaures Ammoniak oder als Montanſalpeter. An Kunſtdüngermengen kämen auf einen Morgen (25 Ar) etwa in Frage: 150 Kilogramm Kainit, 75 bis 100 Kilogramm Superphosphat und 75 Kilo⸗ gramm ſchwefelſaures Ammoniak oder 60 Kilo⸗ gramm Montanſalpeter. Nach guter Vermiſchung werden die Kunſtdünger möglichſt gleichmäßig guet geſtreut und flach untergebracht, was beim te r. Umgraben des Spargelfeldes erfolgen kann: das iſt dann eine Arbeit. Die Ziegen im Juli Jetzt gehören alle Ziegen ins Freie. In dem freien Umherlaufen hat der Ziegenhalter die beſte Körperpflege ſeiner Tiere. Wem kein Platz zum freien Auslauf zur Verfügung ſteht, ſollte wenigſtens verſuchen, vor ſeinem Stall einen kleinen Platz ein⸗ zufriedigen und die Stalltür auch nachts offen zu laſſen, damit die Tiere bei übermäßiger Stallhitze ins Freie flüchten können. Andernfalls erſetzt man die feſte Außentür durch eine ſolche aus Latten oder Maſchendraht. Der Dünger, der durch die Fermen⸗ tation die Hitze noch vermehrt, iſt möglichſt oft aus dem Stall zu entfernen. Die Böcke dürfen in der jetzigen Ruhepauſe nicht vernachläſſigt werden. Sie ſollen gerade in dieſer Zeit ſich für die ſpätere an⸗ ſtrengende Deckzeit wieder kräftigen. Das geſchieht durch regelmäßige Fütterung(Haferl), Körperpflege und vor allem durch ausgiebigſten Aufenthalt im Freien. Mit dem Hereinſchaffen von Winterfutter⸗ vorräten iſt fetzt zu beginnen. Beſonders ſorgſame Behandlung verlangt in den heißen Tagen die Milch. Ste iſt ſofort aus dem Stalle zu entfernen und mög⸗ lichſt gleich zu ſchleudern; wo letzteres nicht möglich iſt, raſch und tief zu kühlen. Sauberkeit bei Gewin⸗ nung und Verarbeitung iſt Grundbedingung für Wohlgeſchmack und Haltbarkeit ſowohl der Milch ſelbſt als auch für die aus ihr hergeſtellte Butter, den Käſe und andere Erzeugniſſe. Juliarbeiten des Geflügelzüchters Jetzt iſt es für die gewöhnlichen„Flüchtey“, meiſt ſehen ſie blau oder doch blaubunt aus,„die goldene Zeit“, denn der Tiſch iſt draußen reichlich gedeckt. Infolgedeſſen ſind auch die Jungen um dieſe Zeit⸗ etwas fleiſchiger als ſonſt, haben mehr Bruſt. An heißen Tagen ſollte allen Tauben, alſo auch dieſen Flüchtern, auf dem Schlage oder in der Nähe der Köten, Saufwaſſer hingeſetzt werden. Beſonders denjenigen Jungtauben, die ziemlich flügge ſind, alſo auf dem Schlage umherlaufen, aber noch nicht fliegen können, wird dieſes Saufwaſſer ein wahres Labſal ſein. Dem Raſſezüchter, hauptſächlich wenn er ſeine Tauben ſtändig eingeſperrt hält, ſei empfohlen, es ſeinen Tieren auch nicht an Bade⸗ waſſer fehlen zu laſſen. Jetzt ſchon iſt Umſchau zu halten, wo zur Auffriſchung des Blutes der etwas heruntergekommenen Feldtauben größere Raſſetau⸗ ben, am beſten junge Täuber, zu haben ſind. Der⸗ artige Junge laſſen ſich jetzt leicht eingewöhnen, ſind auch mäßig im Preiſe, da die Raſſezüchter froh ſind, wenn ſie jetzt aus ihren übervölkerten Schlägen etwas loswerden. Die Fleiſchenten und deren Kreuzungen ſtehen jetzt im letzten Legemonat; die ſogen. Lege⸗ enten geben ſich ja noch weiterhin dieſem von uns gern geſehenen Geſchäfte hin. Da von der Mitte des Monats an keine Enteneter mehr zur Brut be⸗ nötigt werden, können nun die im zweiten Jahre ſtehenden Erpel abgeſchlachtet werden. Ihr Fleiſch ſchmeckt jetzt ganz gut. Wo es in der Nähe viel Waſſerlinſen gibt, die Enten aber keinen freien Auslauf haben, lohnt es ſich ſchon, dieſes Entengrieß mit einer Harke abzufiſchen und es zu Hauſe den Enten vorzuwerfen. R——28ʃ̃88ʃ8ʃʃ—2Ä—Ä2u8ͤ8 2 2—— Verantwortlich: Franz Kircher. — — Mittwoch, 16. Juli 1930 Die Lage bei der Mansfeld AG. (Eig. Dr.] Zu der neueſten Entwicklung der Lage bei der Mansfeld AG. erfahren wir: Die Wieder au f= nahme der Arbeit iſt lediglich abhängig von der Entſcheidung, ob Reich und Staat den von den Ge⸗ werkſchaften und der Mansfeld AG. geforderten Zu⸗ ſchuß gewähren. Die von einigen Blättern ge⸗ brachte Meldung, daß die Gewerkſchaft konſolidtertes Stoll⸗ berger Kupferſchieferbergwerk neu gegründet ſei, iſt unzu⸗ treffend. Die Kuxen dieſer Gewerkſchaft befinden ſich faſt ſämtlich im Beſitz der Mansfeld AG. Die Hauptſchwierig keit für das Zuſtandekommen einer Einigung ſcheint zur Zeit in der Weigerung der preußiſchen Regierung zu liegen, die eine Subvention nur bei einer Lohnherabſetzung von 15 v. H. gewähren will, nicht aber bei der von den Gewerkſchaften gegebenenfalls zugeſtandenen Lohnherabſetzung von 9 Prozent. In Helbra tagt ſeit heute vormittag eine Funktionärkonferenz, der die geſtern bei der Beſprechung im Reichsarbeitsmini⸗ ſterium erzielten Verhandlungsergebniſſe unterbreitet wer⸗ den. Kommt eine Einigung zuſtande, ſo kann die Arbeit am Montag in ſämtlichen Betrieben der Mansfeld.⸗G. wieder aufgenommen werden. Trierer Walzwerke.⸗G. in Trier.— Wieder ohne Dividende. Laut„B. B..“ bleibt das zum Intereſſenkreis des Eiſen⸗ und Stahlwerks Hoeſch gehörende Unternehmen für das Geſchäftsjahr 1929/30 wieder ohne Dividende.(Im Vorfahr wurde ein Reingewinn von 0,04 Mill. R./ erzielt, um den ſich der Verluſtvortrag aus dem Vorjahre von 0,98 auf 0,94 Mill..“ ermäßigte.) Die Geſellſchaft arbeitet mit einem Aktienkapital von 2 Mill... Rhenania Vereinigte Emaillier ⸗ Werke.⸗G. in Düſſeldorf. Inſolge der unbefriedigenden Verhältniſſe in der Emaillier⸗Induſtrie iſt laut„B. B..“ auch für das mit dem 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr mit der Ver⸗ teilung einer Dividende wieder nicht zu rechnen(i. V. Ge⸗ winn von 107 721., davon 100 274 R. Vortrag au⸗ 1927/28, vorgetragen). * Fritz Neumeyer AG. Nürnberg. Die der„Gute Bopffnungshütte“ naheſtehende Geſellſchaft weiſt für das Geſchäftsjahr 1929 einen Gewinn von 884 982 (628 320)„ aus, zu dem der Gewinnvortrag von 1928 mit 54 108(30 779)/ kommt und aus dem eine Divi⸗ dende von 10 v. H. zur Verteilung kommt. Ueber die Gewinnverteilung im Vorjahr waren bekanntlich keine Angaben gemacht worden. In der Bilanz erſcheinen die Forderungen mit 3,26 gegen 4,59, die Schulden mit 1,5 gegen 3,37 Mill.„4. Die außerordentliche Reſerve wurde von 2,7 auf 3,3 Mill.„ erhöht. Das Bruttoerträg⸗ nis(Beteiligungen und Darlehnszinſen) wird mit 1,50 %) Mill./ ausgewieſen. Die Verwaltungsunkoſten erhöhten ſich von 0,48 auf 0,54 Mill. l. OVerluſtabſchluß der Röhr⸗Automobilwerke AG., Ober⸗ ramſtabt.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, iſt die Vorlegung der Bilanz 1928 ⸗29 der Röhr⸗Automobil⸗AG., deren Maj o⸗ rität bekanntlich dem aus der Miag ausgeſchiedenen Dr. Greffenius gehörte, Ende des Monats zu erwarten. Während bisher eine Dividende noch nicht verteilt wurde, ergibt ſich für 1928⸗29 eine erhebliche Unter bilanz. Nach weiteren Informationen will man vorausſichtlich das Kopital von 3,5 auf 3 Mill./ ermäßigen dadurch, daß Dr. Greffenius einen Teil ſeines freien Aktienbeſitzes und zwar 0,5 Mill./ zwecks Reduzierung zur Verfügung ſtellt. Der reſtliche Verluſt(angeblich noch einige 100 000 Mark) ſoll vorgetragen werden. Die überwiegende Majo⸗ rität des geſamten Kapitals der Röhr⸗AG. von 3,5 Mill. iſt von Dr. Greffenius der Favag verpfändet gegen deren Geſamtſorderung von 2,3 Mill. 4. Es war vorgeſehen, daß Dr. Greffenius gegen die Ablöfung diefes Favag⸗ Krediles überwiegend am 31. März 1931 und den Reſt am 30. September 1991 dieſe der Favag verpfändeten Röhr⸗ aktten zurückübernimmt. Zſchoppauer Motorenwerke S. Rasmuſſen AG. Da.] Zſchoppau.(Eig. Dr.) Wie von der Verwaltung mitgeteilt wird, iſt der Abſatz des neuen DW. ⸗4⸗Zylinders außerordentlich lebhaft. Die Nachfrage iſt zur Zeit ſo ſtark, daß für einige Tage Lieferungsſchwierigkeiten eingetreten 1 5 Die Iſchoppauer Motorenwerke erhielten einen ebeutenden Kollektivauftrag auf 300 Da.⸗Motorräder für ſofortige Lieferung nach der Union der Sowjetrepu⸗ bliken. Die Maſchinen ſind für Traktormonteure großer Giüler beſtimmt. Sämtliche Maſchinen werden noch im Hauf dieſer Woche nach Rußland abgeſandt. . Langenöls.(Eig. Dr.) Wie wir aus Verwaltungskreiſen erfahren, iſt der Geſchäftsgang im abgelaufenen Geſchäftsfahr in Anbetracht der allgemeinen Berhältniſſe als befriedigend zu betrachten. Der Waren⸗ mmſatz hat ſich nennenswert gegen das Vorfahr erhöht. Heber die Höhe der Dividende läßt ſich zur Zeit noch kein Urteil fällen. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer Effektenbörse Konſerven Braun 48.— 45.— Schuhf. Berneis 40.— 40.— 15 16 15. 16 Phönig Bergbau 64,75 65.— Kraus& Co. Lock. 66,— 66,.— 8 d e 0 8 e Bab, St.-Uu. 21 88.— 83.—.-G. f. Seilind. 51 51 Rheinſtahl... 100 101.2 Lechwerke. 98.88.. Zucker„1572 160, . E Telns Gerau 100 0 1000 W igzd. Wein. 88785 0878 Triest. veftgbetn 44.— 44.— afen Sta— 94. 1758„ 32.— 82 1 1 A Ben Lee deo dec Deuce ain.: 2000 zee Far denen 0 4050 n pere, l. 18—— Per. Sben, Jug. ig. 89.50 10 Sold 989 7020 Gee Febr.. Ver. Stablwerie. 848 8880 1 Stau.—— 187 Pert 3.. 50 79. 3 21338 8 f 8*** J geben b. 28 102.0 102,0 J. G. Farben. 1300 1620 jndustrie-Alctien tag, Müh.. 80.— 90.— Ver, hkramgig N 3 5 1 7 3 ee öfferh. Bin Katlsr. Näh. Halb 25.— 25,.— Schwartz Stor C. H. Knorr 178,0 176,0 Konſerven Braun 45,— 45.— Durlacher Hof 150,0 150.0] Mannh. Gummi 25.— 25.— Ablex Klener 1215 148 5 Rein.& eh& Sch. 118.0 113.0 8 Aichbeum.„ r e Ffalz Müßlenw. 125,0 125,0 fl. E. G. St.⸗ u. 151 140.8 Koede 1¹⁸.. g 1850 0 125, f A. 110.9 1100] Roeder, Gebr. B. 1042 104.2 genhoff Aſchſfos. 109.9 1100 ee 280 S. lasch. Durl. 138.0 188,0 Rülgerzwerke..80.„ Memel, 1030 efe, 125,0 128,0 3 55 107.0 107.0 R einmühienw. 5 Südd, Zucker 1 158.0 wart Storch., Eichbaum Werger 171,0 1710 Bab. Aſſekurang. 114,0 114,0] Verein ötſch. Oelf. 7 Tontinent. Perſ. 30.— 39,.— Jan& Freytag 77.50 Maunß. Perſich, 58.— 58,— Zellſtoff alb ho Frankfurter Börse Brown Boveri Cement 75.50 145, 146,0 Chad 1 Ch. Brockhues„ 48.— 48,.— 55 1 1 1 0 N00. 1— 5 Darmſt. u. Nat. 290.0 209, aur Hyp. u. W. 5 Tall Aſchers g Festverzinsliche Werte Deut 5 130,5 130,0 Daimler. 38.— Berl, Handelsgeſ. 1570 1875 Kall Salzdetfurth 389,5 887.0 % Reichzant! 95,50, D Effekten Bank 108.5 108.5 Dt. Atlant.⸗T.. 10,5 10,5 Commerzbank„189,0 139,2 Fali Weſteregeln 210,0 230,5 5 27 88.25 88,25 D. Hup. u. Wechſ. 149.0 149,0 D. Bold⸗.. Anſt. 148,2 143.2 Darmſt. u. Nat. 200.5 200,5 N. Karſtadt.. 108,7 105.0 Abiofungſch. u.„ 60.50 60,60] D. Neberſee⸗Banf 1010 191.0 Di. Linsleum. e Deutſche Digconte 180.5 181.0 Kigcknerwerke:..— 55.— 4 ohne.80 6,60] Dresdner Bank. 180.5 180,5 Dt. Verlag.... 165,0 185.0] Dresdner Bank 1310 gahmeyer& Go. 1608—.— D. Vertö.(Gold!——. Dresd. Schnellpr.—.— 88.—-. für Verkehr 88,— 88,— 8 D. Schatzanw. 25 5 ae Bank 100,0 100,0 1.— rr 2—— 85 Pt Reichdd. Borz. 755 7 55 F 5 % Schußg. 14..80 3,35 Frkfri. Hyp.⸗Bk. 154.0 154,0 Dockerh. m. 88, f Fach. 8000 2 Rae a % ud wigsh. 28 95.— 98,.— Nürnberg. Verein———.— Et iſersl...—. Alu.. 108,5 105,0 ag eu 5 „Müh G85 102,0 102,0 Oeſt. Ereb.⸗ Aft. 27.80 27,80 9 7 Fraß 32 75 5 Alg. Elektr. ⸗Geſ. 151,0 151.0 Montecatini. 47,50 47,50 5 1 3 Pfälz. Hyp.⸗ Bk. 139,0 189.5 Feine Union 72.— 4 Bemberg 2 105,0 104,0 Dber bedarf. e„ 27 80.50 81,.— Eßlinger Maſch.— 40.— Bergmann... ee.. Stari Minen 42.— 42.— Reichsbank. 289.7 264.0 8% Grkr. Mh. 28 16,75 18,78 Rhein. Ereditbk.—.—— 8% Preuß. Kali—.— 8% Preuß. Rogg.—.—. % Süd. ffeſtwb. 2,15 2,16 9% Grtt. N. abg. 8%.. Don.—.——.— Sübbd. Boden⸗C. 197,0 137,5 Südb. Disconto. Württ. Notenbk. 144.5 144.5 ter Gas—.— 110,0 Dt. Sindleum„ 2010—— Sch 7 178,0 179,0 7% Bad. Mom. Gb. 90,— 90,— Altang... 1970 197½5 r. Pot Wit.—— 2380 Licht u. Kraft. 1409 145,8 S558 1 255 5 85% Pfälzer--9 100,0 100.0 Manz All. Verſ.—.——.— Elektr. are 1465 e Svenzta Taͤndft. 8 % lb. vp.. 20 100.0 100.0 Mannh. Verf..—.— 58.— Goldschmidt Tü. 59.— 88.— J. G. Farben 180.) 181.9„ g . Grizner M. Durl. 31.— 32.— Felten& Guill. 108,0 107,5 Ber. 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G5. 138. 188,7 Klöcaner.... g 84.25 Klein. Sch.“ Beg. 1380 420.0 de Heir Mg... 400%„„K..95—.— Zett U. Prſvetb⸗ 1990 189,0] Mannesm. Röhr.———— Knorr, Heilbr. 178,0 179.0 5% Peß. Kalfanl,.88.25 4½%„ Pap.-R.,— 15. Otavi⸗Minen..—.— 42.— ninger K. St., 154. wen München 244.0 248.0 Wer ger 5 1810 1820 Brem.⸗Befig. Del 88.— 56.— belbg. 107.2— arſtat. 1810 8 Thamotte Annw. 83,— 98,50 Chemiſche Albert 45.50. Ettling. Spinn. Rhein. Hyp.⸗Bk. 153.0 158.0 Faber 4 Schleich. 109,0 109.0 Co ahr Gebr. Pirm. G. Farben 1.„%„ Bonds 29 1018 101.7 Wiener Bankver. 10,35 10,35 Feinmech. Jetter 71,75 72 Felt. Guilleaume—.— 108.5 der Neuen Mannheimer Zeitung Die Vilanz der deutſchen Realwerte 217,6 Milliarden./ Rohvermögen, 139,7 Milliarden Nettobeſitz 5 Neben der eigentlichen Vermögensſteuer⸗Statiſtik wird in Deutſchland eine Einheitswert⸗Statiſtik aufgeſtellt. Die Vermögensſteuer⸗Statiſtik erfaßt naturgemäß nur den der Vermögensſteuer unterliegenden Beſitz, während die Ein⸗ heitswert⸗Statiſtik eine Art Beſtandsaufnahme aller im Reichsgebiet gelegenen Vermögensgegenſtände darſtellt. Die nunmehr vorliegende(vorläufige) Statiſtik der Einheits⸗ werte für 1928/29 gewinnt inſofern erhöhte Bedeutung, als das Ziffernwerk von der früheren(für 1925/7) weſentlich abweicht. Dem Charakter der Einheitswertſtatiſtik als einer Inventur entſprechend ſtellen die in ihr enthaltenen Werte (mit Ausnahme des Einheitswertes der gewerblichen Be⸗ triebe) Rohvermögen dar. Bei den gewerblichen Betrieben handelt es ſich um Reinvermögen. Die Hauptergebniſſe der Einheitswert⸗Statiſtik 19289 ſind in folgender Ueberſicht zuſammengeſtellt: Zahl d. Betriebe Rohvermögen Einheitswert Betriebe(in Millionen)(in Mill. Rm)(in Mill. Rm) 1928 1925 1928 1925 1928 1525 Landwirtſchaftl. Betriebe 4458 1959 34583 28300 34553 28300 Fon ſtwirtſchaftl. Betriebe 45 16 1207 835 1207 835 Weinbaubetriebe 47 10 146 65 146 85 Gärtneriſche Betriebe 42 24 282 229 782 229 Insgeſamt 4591 2001 36190 29430 26190 29480 Gewerbliche Betriebe 5 (ohne Grundſtücke) 1679 1303 102810 63562 24946 26476 Behaute Grundſtücke 3966 2542 73905 49903 73905 49903 Unbebaute Grundſtücke 408 209 4660 2943 4680 2943 Insgeſamt 10646 6056 217567 145739 189703 108858 *) Die Grundſtücke(1928: 26 718 Mill. 1, 1925: 20 380 Mill. /) ſind in den übrigen Werten enthalten. ) Abzüglich 77 744 Mill./(1925: 37 025 Mill. 4 Schulden. Insgeſamt wird von der Einheitswertſtatiſtik ein Roh⸗ vermögen von 217,6 Milliarden„ erfaßt, während ſich der geſamte Einheitswert auf 139,7 Milliarden„ beläuft. Wie ein Vergleich mit der Einheitsſtatiſtik 1925 zeigt, ſind er⸗ hebliche Steigerungen ſowohl im Rohvermögen— hier um /// /cccfcGcCGGCcCccGGcccGTGTTGGGGGGGcTbGGGCGTGGCGbGCGTcCcGccCcccCcGCcCccCccccccVVVVTVTVTVVTVTVTTVVTꝓTTTVTVTVTVX(['᷑wkk'wTTTTéwT1TT—Tw1T7.17..—........wp O Zuſammenſchluß in der Baſalt⸗Lava⸗Induſtrie.(Eig. Dr.) Der von dem Baſalt⸗Laova⸗Bord und Pflaſterſtein⸗ Verband, einer Verſammlung der Grubenbeſitzer, die etwa zu 95 v. H. ſämtlicher Betriebe des Baſalt⸗Lava⸗Induſtrie⸗ Gebietes im Kreiſe Mayen und anſchließenden Gebiete ver⸗ treten waren, vorgelegte Vertrags entwurf wurde einſtimmig genehmigt. Für die weitere Entwicklung der Baſalt⸗Lava⸗Induſtrie iſt dieſer Zuſammenſchluß umſo bedeutungsvoller, als Vertreter der Reichsregierung ihre Unterſtützung unter der Bedingung zugeſagt haben, daß ſich die Induſtrie zu einer feſtgefügten Organiſation zu⸗ ſammenſchließe, da man ſich hiervon eine Beſſerung der Lage in dieſem Induſtriezweig verſpreche. * Bad. Nyeo⸗American Co. AG. Kandern. Das zum Konzern der Neuyork Color u. Chemical Co. gehörige Unternehmen für Lederdeckfarben(AK 200 000 ¼ schloß 1929 nach 24790/ Abſchreibungen auf Anlagewerte und 12 083/ desgl. auf Außenſtände(i. V. zuſ. 13 712 mit 22 969„ Reingewinn; nach Abſetzung des Verluſt⸗ reſtes aus 1928 mit 548/ verbleibt ein Ueberſchuß von 19 422 /, woraus die GB. 5 v. H. Dividende zu ver⸗ teilen beſchloß. Zu Rückſtellungen wurden außerdem 2 000 Mark verwandt. In der Bilanz werden(in%) ausgewie⸗ fen: Guthaben 85 999 674 572) Warenbeſtände 77 175(40 517); andererſeits Verpflichtungen 73 109(113 959). * Wehra AG. Teppich⸗ und Möbelſtoffweberei, Wehr— Dividendenſenkung. In dem am 31. März d. Is. abge⸗ laufenen Geſchäftsjahre erzielte das mit 840 000% AK. arbeitende Unternehmen nach 79 693(i. V. 74 303)/ Ab⸗ ſchreibungen einen ermäßigten Reingewinn von 93 794/ einſchl. 22 025/ Vortrag aus 28/29(i. V. 129 025) Mark. Der Bruttogewinn ging auf 768 200(895 288)/ zu⸗ rück; ebenſo ermäßigten ſich die Generalunkoſten auf 419 287(515 569) /, während die Steuern unb ſozialen Laſten ſich mit 197 500(191 180)/ wenig veränderten. Es wird der o. GV. am 27. d. Mts. die Verteilung einer er⸗ mäßigten Dividende von 8 v. H.(i. V. 10) vor⸗ geſchlagen; die Unterſtützungskaſſe ſoll 10000 1(i. V. 20 000), erhalten, für Wohlfahrtzwecke werden 2500(3000) Mark zurückgeſtellt. Zum Vortrag verbleiben dann 14094(22 025).— Der Bericht weiſt auf eine ſtändige Aktlon und A 49,29 v. H.— als auch im Einheitswert(28,58 v..) einge⸗ treten. Der Geſamtbetrag der ermittelten Einheitswerte hat ſich in allen Vermögensarten erhöht. Bei den land⸗ wirſchaftlichen Betrieben ſtammt die Erhöhung in der Hauptſache aus der vermehrten Erfaſſung der Betriebe. Einem Durchſchnittshektarwert von 974/(1925) ſteht für 1928 ein Durchſchnittswert von 1020/ je Hektar gegenüber. Bei den ſorſtwirtſchaftlichen, Weinbau⸗ und gärtneriſchen Betrieben liegen die Verhältniſſe ähnlich wie bei der Landwirtſchaft. Die Zahl der von der Statiſtik erfaßten gewerblichen Betriebe beträgt nunmehr 1,68 Millionen oder 28,92 v. H. mehr als 1925; ihr Rohvermögen beträgt 129,5 Milliarden alſo 54,31 v. H mehr als 1925, die Schulden und ſonſtigen Abzüge bei 0,83 Mill. Betrieben 77,7 Milliarden 1, alſo 109,9 v. H. mehr als 1925. Die durchſchnittliche Höhe des Rohvermögens der gewerblichen Betriebe hat ſich von 64429/ je Betrieb im Jahre 1925 auf 77 118/ je Be⸗ trieb in 1928 erhöht; gleichzeitig aber hat ſich die Höhe der Schulden und ſonſtigen Abzüge von 78 887/ je Betrieb auf 93 311/ vermehrt. In dieſen Zahlen ſind auch die über⸗ ſchuldeten Betriebe enthalten. Im übrigen ſteht der ſtarken Erhöhung des Rohvermögens der gewerblichen Betriebe eine verhältnismäßig noch größere Vermehrung der Schul⸗ den und ſonſtigen Abzüge gegenüber. Die Zunahme des Rohvermögens beträgt 45,6 Milliarden /, die Vermehrung der Schulden 40,7 Milliarden 4. Die Neuinveſtierungen im Gewerbe dürfen demnach zu einem erheblichen Teil durch Aufnahme von Schulden erfolgt ſein. Während 1925 63,96 v. H aller gewerblichen Betriebe völlig ſchuldenfreti waren, ſind es 1928 nur noch 50,39 v. H geweſen 52 069 Betriebe waren überſchuldet mit einem Betrage von 1396, Mill.. Die Zahl hat ſich alſo gegenüber der erſten Ein⸗ heitswertfeſtſtellung(11 231 Betriebe) faſt verfünffacht, während ſich die Höhe des Minusbetrages mehr als ver⸗ dreifachte(1925: minus 426,6 Mill.). Bei den Grund⸗ ſtücken ſpielt die Erfaſſung der kleinſten Grundſtücke und die Höherbewertung des zwangsbewirtſchafteten Grund⸗ beſitzes bei der Feſtſtellung 1928 eine Rolle. Verſchlechterung der Lage hin, wenn auch ein einigermaßen günſtiges Ergebnis noch zu erzielen war.— In der Bilanz(in /) werden ausgewieſen: Gebäude⸗ u. Grund⸗ ſtücke 386 900(355 700), Betriebseinrichtungen 298 000 (292 000), flüſſige Mittel 127 288(73 798), Außenſtände 648 737(572 882), Warenvorräte 566 171(720 992); anderer⸗ ſeits neben dem Ack Reſerve J und II je unverändert 84 000, Unterſtützungskaſſe 72 800(52 400), Baureſerve unv. 40 000 und Schulden 760 200(786 970).— Die Ausſichten ſeien durchaus nicht hoffnungsfreudig. Die ſchlechte Lage in der Textilinduſtrie greife jetzt auch auf die bevor⸗ zugteren Gebiete, wie die Teppichweberei über, was ſich be⸗ ſonders im Rückgang des Auslandsgeſchäftes auswirke. OS. Hirſch⸗Gerſte⸗AG., Frankfurt a. M. und Karl Scheuer.(Eig. Dr.) Die Verhandlungen über die Inter⸗ eſſennahme von Herrn Karl Scheuer(nicht des Scheuer⸗ konzerns, wie kürzlich irrtümlich berichtet wurde) an der S. Hirſch⸗Gerſte⸗Ac., Frankfurt a.., die eine innere Reorganiſatton anſtrebt, ſollen, wie wir ergänzend weiter erfahren, vor dem Abſchluß ſtehen. Die Frankfurter Ge⸗ ſellſchaft ſoll in eine reine Getreidegeſellſchaft mit einem Ak. von mehreren Millionen/(jetziges Ak. 1 Mill.) umgeformt werden. Gleichzeitig foll die Be⸗ teiligung von S. Hirſch an der Frankfurter Getreidefirma B. Maxſohn Gmbß., Frankfurt a. M. abge⸗ Lö ſt und diefe Firmo in eine ſelbſtändige AG. umgewan⸗ delt werden. O Zuckerfabrik Körbisdorf.⸗G., Körbisdorf(Braun⸗ kohlenwerk).(Eig. Dr.) Dieſes zum J. G. Farben⸗ konzern gehörende Unternehmen bleibt für das ultimo März abgelaufene Geſchäftsjahr 1929/0 wieder divi⸗ denden los. „ C. F. Bally Ac.(Holding⸗Geſellſchaft), Zürich. Die HV. der Holding⸗Geſellſchaft des Bally⸗Weltſchuhkonzerns ſtimmte der Verteilung einer Dividende von 7 v. H. aus dem Reingewinn von 4,057 Mill. ſfr. für 1929⸗30 zu. * Jakob Stück Nachf. AG., Hanau— Dividendenkür⸗ zung. Aus dem noch Abſchreibungen von 130 000(70 000) Mark ſich ergebenden Reingewinn von 78 152(121 949) HANDELS- n WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 323 Stückzinſenberechnung für Aktien? Ein Antrag der Berliner Makler Es iſt bezeichnend für die derzeitige Lage an der Börſe, daß alle erdenklichen Verſuche gemacht werden, um die darniederliegende Geſchäftstätigkeit anzuregen. So iſt aus Kreiſen der Maklerſchaft dem Berliner Börſenvorſtand ein Antrag zugegangen, ähnlich der Berechnung von Stückzinſen, wie ſie für feſtverzinsliche Werte erfolgt, auch für al le Aktienpapiere Stückzinſen zu berechnen. Man hofft, aus einer fortlaufenden Verzinſung eine Belebung des Intereſſes der kleinen Kapitaliſten für das Aktienpapier zu erreichen. Der Einführung von Stückzinſen, die vor⸗ itbergehend ſchon in der Vorkriegszeit an der Berliner Börſe berechnet wurden, wobei damals ein Durchſchnitts⸗ ſatz von 4 v. H. galt, ſtehen naturgemäß angeſichts der ſchwankenden Rentabilität heute weſentlich größere Schwie⸗ rigkeiten als in Zeiten einer ruhigen Wirtſchaftsentwick⸗ lung gegenüber. Der Börſenvorſtand ſollte ſich in ſeiner am Dienstag abgehaltenen Sitzung bereits mit dem An⸗ trag der Makler beſchäftigen, jedoch kamen zunächſt nur ge⸗ ſchäftsordnungsmäßige und ſonſtige Anträge zur Sprache, und die Beratung über den Antrag betreffend Stückzinſen⸗ berechnung wurde zunächſt zurückgeſtellt und ſoll einem Ausſchuß zur Prüfung überwieſen werden. Gegen die Stückzinſenberechnung bei Aktien werden aber nicht mit Un⸗ recht vielfach Bedenken geltend gemacht, vor allem wegen der heute viel unüberſichtlicher gewordenen Rentabilität der meiſten Werte. Es erſcheint auch mindeſtens zweifelhaft, ob man durch äußere Mittel allein die Börſe beleben kann. Cohrs u. Amms AG. Hamburg.— Konkurseröffnung. Vor dem Amtsgericht Hamburg Abteilung für Konkurs⸗ ſachen wurde heute folgender Beſchluß verkündet: Das eingeleitete gerichtliche Vergleichsverfahren wird aufge⸗ hoben und auf Antrag der Konkurs über die Geſellſchaft er⸗ öffnet. Die Geſellſchaft hatte bebanntlich in ſchrer letzten Hauptverſammlung bereits die Anzeige gemäß 8 240 HG. (Verluſt von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals) ge⸗ macht. Das Konkursverfahren iſt um ſo auffallender, als die Geſellſchaft bekanntlich der Commerz⸗ und Privat⸗Banf naheſteht. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats bei Cohrs u. Ammé wie auch bei der Commerz⸗ und Privatbank iſt Senator Witthoefft. Berliner Paketfahrt, Speditions⸗ und Lagerhaus (vorm. Bartz u. Co.),.⸗G., Berlin. Die.⸗V. beſchloß, den Verluſt von 0,29 Mill. R. aus 1929 vorzutragen. Ent⸗ ſprechend dem Rückgang der Verkehrsziffern der Reichs⸗ bahn hatte auch die Geſellſchaft im laufenden Jahr Ein⸗ nahmerückgänge zu verzeichnen, die jedoch durch weitere Rationaliſierung ausgeglichen werden konnten. Doch Sſterreichiſches Getreidemonopol Im Zollausſchuß des öſterreichiſchen Nationalrats iſt im Gegenſatz zu früheren Beſchlüſſen nun der Beſchluß zu⸗ ſtande gekommen, von der Regierung die Einführung eines ſtaatlichen Getreide⸗ und Mehlmonopols zu verlangen. Das Monopol ſoll ermöglichen, den Landwirten das Ge⸗ treide zu einem ſtabilen, von den Weltmarktpreiſen un⸗ abhängigen, die Geſtehungskoſten deckenden Uebernahme⸗ preis abzunehmen und den Mehrbedarf durch zollfreie Zu⸗ fuhr aus dem Auslande zu decken. O Erweiterung des Internationalen Waggonkartells. (Eig. Dr.) Wie wir erfahren, haben nun auch Polen und Rumänien um Aufnahme in das Internationale Waggonkartell nachgeſucht, ſo daß das proviſoriſche Kartell insgeſamt zehn Länder umfaßt. Es ſind dies außer Polen und Rumänien Deuntſchland, Belgien, Frank⸗ reich, Italien, die Tſchechoſlowakei, Ungarn, Oeſterreich und dem beſtätigt, daß die Gerüchte über Verhandlungen wegen talen Kartell zutreffen. Die Ausſichten für einen Erfolg 11 8 Verhandlungen ſcheint man nicht ungünſtig zu be⸗ urteilen. * Umſatzrückgang im engliſchen Juni⸗Außenhandel. Der engliſche Außenhandel weiſt im Juni einen weiteren ſtar⸗ ken Rückgang der Ein⸗ und Ausfuhr auf, Die Ausfuhr iſt gegenüber dem Vormonat um 9 863 000 Eſtr. auf 50 724 000 Sſtr. zurückgegangen. Gegenüber dem Juni 1929 bedeutet dies einen Rückgang um 8 785 000 Sſtr. Die Einfuhr war mit 88 442 000 Lſtr um 7 595 00 Eſtr niedriger als im Mai. Der Geſamtexport der erſten 6 Monate 1980 weiſt nunmehr einen Rückgang um 165 178 000 Eſtr. gegenüber dem Vor⸗ jahre auf. * Zinkblech wieder teurer. Der Zinkwalzwerksverband hat den Zinkblech⸗ Grundpreis am 15. 0. um 0,50% je 100 Kg, erhöht. Seit Anfong Juli wurde der Grund⸗ Mark wird eine verminderte Dividende von 5(7) v. H. auf 1 Mill. 1 AK verteilt. preis bereits am 2. um 0,75/ ermäßigt, am 4. um 0,75% erhöht und am 9. Juli wiederum um 0,75„ ermäßigt. 4 141 in Prozent 18. 16, 16 2 18. 15 16 Der. Zellſt. Berl. 80 Bogtl. 2 er B 5 4 135 1400 14%½5 Volkh. Seil. u. K. 41,8 41.— Wayß& W. Wel 3 54.0] Moenus St.⸗A. 28.— Motoren Deuz 69,50 88, . 248,5 Motor. Oberurſel 118,2 118, Pf. Rähm. Kauf.—.— 14.75 „„ i Schnellpr. Frktl. 36,75 36.50 Se ackf..—.— 74,.— Ufa(Freiverk). 89.— 89, Schucert, Nrög. 178,5 172,0 Raſtatter Wagg. 09.— 09.— Terminnetierungen(Senlug) Allg. St. Credit 119,7 110,7] Harpen. Bergbau 119,2 119, Hanf Brauind. 181,0 1 h. Holzmann—.— 88.85 *. 7 fe ment elbg. N„ 8 dip. 917.5 818.5 ummi 1 Daimler Benz 32. Deutſche Erdl 84,75 85.— Dt. Gold u. Silber 144,2 Phöniz Bergbau 85,50—.— 85. Braunkohlen 223,5 223.0 Rh. Elek.(Rheag) 181.5 Rh. Stahlwerke 101,8 101,5 Riebeck Montan—.——, Rütgers werke. 58,.— 57,80 uckert. Contin. rel.. 148,0 148,0 Seal 4880 110,0 111.0 Goldſchmibt... 39,.— 58,50 Zellſtoff Waldhof 145.0 146,7 def Stücke-Notierungen in Mark je Stück Bremer Wolle 142,0 144,0 Brown, Bop.& C. 116,0 116.0 16. Suderus Giſenw. 71.50 72,.— 15. 4% Türk. Ab. Am, 7,80 Phil. Holzmann, 85,50 88.25 15. 16. 15. 18. 15, 16 Sec ef Leder 82.— 82.— Schudert& Sa 208,0 205,7] Weſteregelneltkat 271.5 218,5 oeſch Eliſen. 3,— 25,— Schuckert&„174.2 172,5 Weſtf. Eiſen„ 88.— 88,.— Hohenlohe⸗Werke 67.15 89.50 Schultheiß... 288.5 288,0 Wicking⸗Cement 98,.— 84.— Wiesloch Tonw.. 7075 5 1 10 Sbarlott. Waſſer—.— 100,2 Horch& Fie.. 45,80 45,50 Segall Stru———.—] Wiſſener Metall, 61.— 60.— 2% i 818 50 er Saen 8 89. Sleneng r gelett Ng 2% Wiener Guß 4480 4150 4%„ unif. Anl.——.20 Sem. Gelſenk.„ 59.— 59.— Ale 8 6„ 299.2 289,2 Sinner.⸗G.. 102.0 103,0 Wolff,.. 4% 5 ollobl. 1911 8 5,10 em. Albert.. 46,— 47. M. Jud& Co. 118.5 115 2 Stoehr Kammg. 92,28 92,75 22... 4½/ Ung. Str. 13 20,80 20.88 25 55 er Zin 1 Conti ⸗Caoutſch. 160,0 159,5 Rahla Porzellan 38.0 98,.— Süd. Immobil. 45.——— ſch⸗Oſta 88,75 85,78 2„ 10 28410 Sabi. Ufcherdl. 205 2000„ gucer. 1580 1507 5 4% Ung. Goldr. 23,85 28,85 Daimler No 32.50 32,25 Rarſtabt.. 108.7 04.2 Neu⸗Gulnegn 1.90.90 870.0 2 4% nat. Ser. 1040 14.35 Deſſauer Gas. 46,0 148.1 Albenerwerke 1717 1777 5 1 8 1 Dravt Minen„ 42,18 42, 4%. t e e age Ct. 5478 5250 Leffe hne. aue der dies Lenard e.= prelwerkehts: Kurse „„ N 36. N 1 8 4 .————[Diſch. Gußſtahr.———— Rif 0.. 33,50 88.75 Trans⸗Rabio„ 114,5 1145„J. Hab,.92 92 . 1. 8 0 9 0 125 0 1 0 8 Rufen 0,5 0,70 — 8 e. Steinzeug.. ötitzer Kunſtled... 5 55 „ 1 Deulſche Wollw. 9.— 9,.— FRrauß& Cie., Lok.—— Sa 1 17 5 Deutſche Petrol. 51,75 52. chantungbahn. e Deutſch. Eiſenhdl. 39,15 58.— Kronprinz Met. 34.50 88.15.5. Perf Gummi——. Feldburg„ ud ele u. Se. 1497 147 84.6 Hern de., Fefdzaſer Fürs 2558 44 5 F ber Gen n e.„„Schußzgeb. 98———.—. Fharl. 8 VU le——— gabmcger e Ge. 100 h 14 B. lat. iht.. 4200 ape Sen. eſt. St.⸗Eiſe 1070 1070„Dippe Maſchin.. ee Saurahütte... 49,28 47.28 f. arz. Port-. 1128 1125 Diamond„ 888 835 . 4450 2880 resd. Schnellpr. 65,50 65,50 Finde's Eismaſch. 160,2 161.0 55 hf. 5. 4 3 Feigen 182.0 192.0 ß( 8 2 3 ingel Schuß 71.—.— 8 85 e e e ee eee eee e . 5 ika. 18100 181 Dynamit Truſt. 77,.— 78,50 F. Lorenz..—.——— Vogel Telegraph. 78.65 80, Sichel a K.„. onde dene: 8 8 he, gigen, 1492 2405 Ales Nl 8880 8559 po ere Rasch. Se 78. S a e,,, Bank-Aktlen. Uurich——— Mannesmann„ 88,15 88,15 Wanderer erke 39,— 38,— Brown Boveri. Bank ff. el. Werte 128.2 129,7] Enzinger Werke. 11.— 72.25 Bank f. Brauere. 180,5 Eſchw. Bergwerk 2145 214,5 Barmer Bankver. 120,0 120,0 Eſſenersteinkohl. 128,0 Berl. Handelsgeſ. 157,5 Com. u. Privtbk. 139.0 189,2 Faber Bleiſtift——. Darmſt. u..⸗B. 200,0 200.5 Fahlb., Liſt E Co. 68,50 88.75 kbenind. A. G. 160.2 1810 Dt. Aſiatiſche Bk. 42,2 a F 151.0 151.0 Maſch. Buckau⸗ Rene Deutſchedisconto 180,0 130, ed ne a 0 5 zelten& Guill.. 107,8 107.2 Dresdner Bank 189,5 130,5 Fhies K Höpfling.——. Meininger Hypbk. 149. Friſter.. 186,0 184% Mo Aae 3 155 27.75 e 9 90 25 8025 Mühlhet eichsſdank 1 ebha„ Abein. Greber.. e Ge be e 49.— 4825 Nat. Antomobi Süddeutſch. Dise.———.— Frankf. Allgem.—.——.— Industrie-Aktien J Gerresbeim-Glaß 1220 4200 Aceumulatoren 131,1 181,2 Adlerwerke.. Gel. f. elektr. Unr. 148.0 148,5 Oſtwerk Alexanderwerk 22,25 22.— Soteſchm Gebr. 160,0 160,0 Alfeld Deligſen 41.— 41,25 Goldſchmibt. Th. 59,15 60.— Allg. Elektr.⸗G. 150,8 150.0 Guang-Werke. 50,50 50,50 Alſen Portl.⸗Z. 153,0 152.0 Greppiner Werke———.— Ammendorf Pap.—.— 120,0 Gritzner Maſch. 81,.— 82.— Ren un Anhalt. Kohlenw Gebr. Großmann——. R A8 55 Masch Augsb. N. Maſch. Balke Maſchinen Baſt Nürnberg Bayer. Celluloid Bayr. Spiegelglat N. Bemberg Dtſch. Ueberſee Bk. 101.0 Mir 4 Geneſt Motoren Deutz m Gelſenk. Bergrok. 1288 127, Genſchow& Co. 39,25 59, Germ. Portld.⸗Z. 136,0 196,0 8 Gruſchwitz Textil 68.68 68,50 f N Hackei gan: f 185,0 184.0 3 Maſch. 84,— 84, ann. M. Egeſt. 30,50 31.— bg.⸗Wien Gum.—.— 68 ergmann Elekt Harkort St⸗Pr.———.— Rütgerswerkle Berlin Gubener 208,0 207.5 Harpener Bergb. 118,5 1190 Sach Berl. Karls. Ind. Hedwigshütte 93,— 98,25 Sächſ. Gußſtahl Berliner Maſchb. 88, 5 1 mm. 67,75 68,.— Salzdetfurth Braunk. u. Brikett 147,2 147,2 Hilpert Maſch. 92,50 92.50 Sarotti Br.⸗Beſigh. Oelf. 59.— 59.— 88 3 Huff. 78,25 Bremer Vulkan 128,5 128.5 Hirſch Kupfer.. 132,0 180,0 Hugo Schneider Mansfelder Akt. 67,38 Markt⸗ u. Kühlh. Maximil.⸗Hütte 185,0 288,0 Mech. Web. Lind. 70.75 70.— „ Zittau 4125 Miag⸗Mühlen Berg. 99. 88, . Niederlauſ. Kohle 140,0 80 len Berg 0 Nordd. Wollkäm. 79.— 78.50 Fapag. Oberſchl. E. Bed.§.— 58,.— Hambdg.⸗ Südam.—.——.— Vorbdd. Sberſchl. Koksw. 92.88 9265 Hanes Orenſt.& Koppel 67.25 67,15 „ Phönix Ber, n 85,85 88.— * 75 31 8 athgeber Wagg. 75.89 75.75 5 8 ein. Braunk. 229,5—.— Grün& Bilfinger 169,0 169.0 Rhein. Chamotte 74.— 74.— 115 Elektrizit. 180,7 131.0 ein. Mödelſtoff 46,59 45, 86.50 87,50 Rhein.⸗W. Kalk 97. 5. 2 ammerſ. Spinn. 114,2 114 Riebeck Montan 102,5 102,5 Dt. 99 55 Zucker 33,— 39,25 50 Rückforth. Ferd.—.——.— enwerk Schleſ. Glekt. Gas Terminnotierungen(Schluß) Ang. Di. Crebit 111.2 111.2 Goldſcheuidt 59,50 69. ben f Seantnb. 195 182,0] Federn agen 1198 115 Barmer Bankver. 77 425— 5 225 3 „77.. ayr. Verein „91859 9050 Berl. Handelsgef. „128,0 128.0 Comm. u. Priv. 139,0 1 „69,— 89.— Darmſt. u Nat. Karſtadt.. 1 . Klöckner Werke 95.75 85, Dresdner B... 188,0 191.0 Köln-Neueſſen B. 91.— 83.25 .-G. für Berker 50 Mannesmann 98,65 84. Alg. Lokald Mansfelder„„ 87,85 7 5 Dt. Reichsb. Bz. Metallbank. 113,5 118.5 1 Mitteldtſch. Staßt—— ordd. Wolle„ 79.50 79,50 —Sberbedarf... 770 177,0 97.75 97,85 Sberſchl. Koksw. 92,50 88,25 05 Orenſt,& Koppel— Oſtwerke. 236,5 238,2 2 Motorentd. Phönix Bergbau 86,.— 85,75 P. Bemberg, 104,0 108,5 Polpphonwerkle 224,5 228,0 ergmannlektr.„Braunk. u. Bt. 228,5 224,0 Buderus Eiſenm, 78.— Elekertzität: 131. 181.8 Charlottb- Waſſer 11 Saablwerke. 191 J, Comp. Hiſpano Font. Cautſchoue, 189.7 160,7 Dai mler⸗ Benz Deſſauer Gas. 1 Deutſche Erdöl, 84.50 85,50 inoleumwk. 200,2 201,2 Dynamit A. Nobei 5—Elektrizitäts⸗Lief 57.50 57,25 El. Licht u. Kra 9750 97,50 Eſſener Steinko 59.— 59.— J. G. Farden 36,0 388.0 aten 8 le 13.75 3 anſa Dampf A Allg. Elektr. Gef. „Weſtf Elektr. 170,5 A. Rlebeck⸗Mont.—.— Rütgerswerke 57,25 57,75 Salzdetfurth Kali 388.0 388.7 Schleſ. Portl. 3. 187.5 Schubert& Salzer 203.2 Schuckert& Eo, 173,2 178,5 Schulth⸗Patzenh. 286,5 289,5 Siemens&a 216,0 Teuber Kl, 4405 1420 ar l Ber. Stab 85,50 85,50 108.5 5 Alkali 211,7 126,7 127,5 85 ſtoff Waldhof 146,9 146,5 147.2 148,0] Otavia Minen 42,12 42,25 11700 117.2 8 5 elſenk. Bergwk, „97,50 96,.— J Gesfür l die Schweiz. Aus Kreiſen der Waggoninduſtrie wird außer⸗ Beteiligung der engliſchen Induſtrie an dem kontinen⸗ eee poli ve blie Ent mut ſoda ſchri vo kaut Bei gege zu J tanr ten gelt. das kam be klei! mit „eee 7. Seite. Nr. 323 Mittwoch, den 16. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Zuverſichtliche Vörſen Politiſche Lage in freundlicherem Lichte etwas ſchwankend Mannheim feſter Nach etwas ſchwächeren vorbörslichen Kurſen war die Börſe heute feſter geſtimmt, weil die politiſchen Nachrichten günſtiger lauteten. Das Geſchäft blieb wieder vecht ſtill. Farben zogen auf 162 an. Ferner notierten Weſteregeln und Linoleum höher. Im übrigen waren die Kurſe nur wenig verändert. Von Bankaktien war Rhein. Hyp.⸗Bk. feſter. Verſicherungsaktien blieben gehalten. Der Renten⸗ markt war ſtiller aber behauptet. Frankfurt freundlicher Trotz des nicht gerade günſtigen Standes der inner⸗ politiſchen Beſprechungen wurde die Situation eher zu⸗ verſichtlicher beurteilt. Die Spekulation blieb aber ſehr zurückhaltend in Erwartung der Entſchetdung, die heute nachmittag in Form der Abſtim⸗ mung fallen wird. Aufträge waren faſt nicht eingetroffen, ſͤdaß Erſtnotizen kaum zuſtande kamen. Das Geſchäft be⸗ ſchränkte ſich in der Hauptſache auf Stützungskäufe von Bankenſeite. Andererſeits kam aber Materiax kaum an den Markt und konnte glatt untergebracht werden. Bei freundlicher Grundtendenz ergaben ſich gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Kursbeſſerungen bis zu 1 v. H. Siemens konnten 3 v. H. anziehen. Am Mon⸗ tanmarkt war die Umſatztätigkeit etwas größer. Am Ren⸗ ten markt machte ſich ſtarke Nachfrage für Altbeſitzanleihe geltend, die 1½ v. H. anzogen. Im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen, da neue Aufträge nicht hinzu kamen. Die Kurſe wären aber in den Hauptwerten gut behauptet, im übrigen ergaben ſich nur teilweiſe kleine Abweichungen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4½ v, H. weiter flüſſiig. Berlin anziehend Wie nicht anders zu erwarten war, zeigte der heutige Vormibtagsverkehr bei der ungeklärten innerpolitiſchen Lage ſtärkſte Zurckhaltung. Ueberraſchend bot dann der offizielle Börſenbeginn trotz der herr⸗ ſchenden Geſchäftsloſigkeit ein überwiegend freun d⸗ liches Bild und man konnte auf faſt allen Märkten gegen geſtern Schluß 1 bis 2proz. Gewinne feſtſtellen. Die Börſe rechnete mit einem Kompromiß und ſchritt daraufhin zu Deckungen und kleinen Mein ungskäufen. Die Umſatztätigkett blieb aber doch an den' meiſten Märkten ſehr gering. Reichsbank lagen zu Beginn 2 v. H. feſter und gewannen nach dem erſten Kurs ſofort weitere 1 v.., da Gerüchte auftauchten, daß dieſes Papier obenſo wie die Reichshahnvorzuggsaktien mit als erſtes für die Aenderung beim Handel mit Stückzinſen vorgeſehen ſei. An leihen etwas anziehend. Der Renken markt lag heute weſent⸗ lich ruhiger, auch für Landſchaftliche Liguidationspfand⸗ briefe ſchien das Intereſſe ſchon weder etwas nachgelaſſen zu haben. Der Geldmarkt zeigte heute ſchon wieder kleine Erleichterungen, Tagesgeld gab auf 3% bis 5½ v. H. nach, die übrigen Sätze blieben unverändert. Auch nach den ſ erſten Kurſen ſetzten ſich die Steigerungen meiſt noch bis zu 1 v. H. fort, dann machte ſich das fehlende Publikumsgeſchäft aber doch wieder ſtärker füßlbar und die Kurſe bröckelten ſpäter meiſt wieder auf Anfangs⸗ niveau ab. Nur Reichshankanteile fanden weiter Beach⸗ tung und lagen mit 266 v. H. auffallend ſeſt. Der Kafſamarkt lag uneinheitlich. Am Privat⸗ diskontmarkt trat etwas größeres Angebok hervor, das aber zu unverändertem Kurs willig Aufnahme fand. Es gingen wieder Reichswechſel per 10. Okt. um, aber nur in kleinen Beträgen. Bis zum Schluß lag die Börſe ruhig und kaum verändert. Nur einige Spezialwerte wie Siemens, Aku, Bemberg, Reichsbank und Schubert u. Salzer kraten mit kleinen Steigerungen hervor. Altbeſitz⸗ anleihe ſchloöſſen mit 61,10 ausgeſprochen feſt. Dollar gegen Reichsmark wieder etwas ſchwächer,.1880 nach.1890. Pfunde weiter feſte gegen Kabel Newyork.8660 nach.8650. Schweiz und Paris un⸗ verändert 19.44 und 393% gegen Dollar, Spanien ſchwach 42.18 nach 41.90 Londoner Uſance, Swapfätze Dollar gegen Reichsmark anziehend, 30 auf einen und 65 Stellen auf drei Monate, Berliner Devisen Ulskontsstzs: Relchsuank 4, Lombard 5, Privat 3è v. f. Amüiſch in R⸗M für] 18. Jul!] 18. Jul Faritst] Dist a V.. 8. 2 777 Holland 100 Gulden] 168,41 168,75 168,40 168.74 168,48 3 Athen 100 Drachmen].43 5,44 5,425.4 5,445 10 Brüſſel 100 0 ⸗500 PF. 58,47 l 88,455 878 58,385 3 Danzig 100 Gulden] 81,88 81.38 84 2855.5 Helſingfors 100 JM 10,836 10,556 10,584 10,854] 10,512 8,5 Italien 100 Lire] 21.82 215 21,915 21,855 22,025 38 Südſlavien 100 Dinar 7,425 1,489] 7,425 7,9 7..5 Kopenhagen 100 Kr. 142.14 112,30 142,1 2 112.004 Liſſabon loo Eskudo] 18,7818, 10,7 10 17.48 8 Oslo. 100 Kronen 112.10 112,32 112,09 112.31 111,74.5 Paris„ 100 Franken] 16.485 16,508 16.455 16.495 16,445 25 Prag.. 100 Kronen] 12,411 12.43 12,417 12.487 12,88 4 Schweiz 100 Franken 81,85 61,30 81.82 81,48 80,815.5 Soſia.„ 100 Leva.034 3,040.084 3,040 3,017 10 Spanien„100 Peſeten 45,85 48,35 48.85 48,45 69,57 5,5 Stockholm„100 Kr. 112, 112, 112,50 112,72 112,05.5 Wien 100 Schilling] 88,12 39,4 88,0 88. 88/855 Ungarn 100 P2500 ff 78,1 7,„ 5, 778 Buenos⸗Alres 1 Pef. 1,587 17841] 1,528] 1570 1788 10 Canada 1 Can. Doll.] 4,188 4,198 4,84 4,192 4,176 Japan 1 Den].088].072].988.07 1,990 8,3 Aairo„ ägypt. Gid. 20,875 20.515 20,875 20,818] 20,501 Türkei„1 Nik. d. 1—— 2129 10 London 1 Pd. 20.56 20,40 20,687 20,8% 20% 3 New Fork 1 Dollar 4,188 4,188.4885 418 41 258 Rio de Janeiro Millr.] 0,482 0,464.464 0,686.803— Uruguay 1 Gold Peſ.! 3,598 1 3,604 J 3,606.614 J 4,321* Weitere Vefeſtigung des Getreidemarktes Feſte Auslandsmeldungen/ Inlandsweizen knapp im Angebot Deckungen am N markte/ Auch Hafer weiter feſt Berliner Produktenbörſe v. 16. Juli.(Eig. Dr.) Während im Vormittagsverkehr die Tendenz am Pro⸗ duktenmarktte lediglich als gut behauptet anzuſprechen war. machte die Aufwärtsbewegung zu Börſenbeginn erneut kräftige Fortſchritte. Inſolge der weiterhin feſten Aus lands meldungen hot ſich das Ange ⸗ bot von Inlandsweizen ſtark vermindert, und ſoweit Umſätze zuſtande kamen, erfolgten ſie auf 2 bis 3/ höherem Niveau als geſtern. Der Lieſerungs⸗ markt lag unter Deckungen gleichfalls ſehr feſt. Das Angebot von Roggen alter Ernte macht ſich ouch etwas knapper, allmählich verringert ſich oͤte Diffe⸗ renz zwiſchen den Stützungs⸗ und den im freien Markt erzielbaren Preiſen. Neuroggen zur prompten Ver⸗ ladung brachte gegenüber alter Ernte Auftgelder von 4 bis 5. Der Lieferungsmarkt lag feſter, Inter sentionen wa⸗ ren heute nur in geringem Umfange zu benbachten. Für Weizen⸗ und Reggen mehle waren die Forderungen um 25 Pfennige erhöht, das Geſchäft war jedoch kaum lebhafter. In Hafer lag Angebot nur zu ſtärk erhöhten Preiſen vor, die der Konſum zum Teil, wenn auch zögernd, bewil⸗ ligte. Wintergerſte in guten Qualitäten machte ſich knapper bei feſterer Grundſtimmung. 8 Amtlich notiert wurden: Weizen—, feſt, Juli 201,5 bis 292,25, Sept. 2646,., Okk. 267—8, Dez. ß: Rog. gen 17277, feſter, Juli 178,5, Sep. 1867,25 Okt. 189,5 bis 190, Dez. 1976,58 7,5: Gerſte—, feſter; Futter⸗ gerſte 17090; neue Wintergorſte 158—70, Haſer 17785, ſehr fest, Juli 186,5., Sept. 189, Okt. 104,5—3,25, Dez. 198,38; Weigenmehl 38,80—40,28, ſtill; Roggenmehl 23 bis 25,60, ſtetig;: Weizenkkeie 10,5011; ſtetig; Roggenklete 10,0 bis 10,70; Viktyrigerbſen 2690; Kl. Speiſeerbſen 2127,50. Futtererbſen 1026; Pelufchken 22—24, Ackerbohnen 7 bis 18,50; Wicken 2123,50; Lupinen, blaue 1520; dto. gelbe 24 26; Rapskuchen 10,60— 11,0; Leinfuchen 15,80 bis 19,0; Trockenſchnitzel 8,50—9,25; Soyaertraetlonsſchrot 14 bis 15,10; Kartoffelflocken 16,20—16,80. Allg. Tendenz ſeſt. i 5 Spekulation anfangs noch zurückhalt Später hei kleinen Umſätzen Deckungen und Meinungs käufe fangs noch zurückhaltend Später bei Renten ruhiger/ Im weiteren Verlaufe Schluß ruhig und unverändert O Frankfurter Produktenbörſe vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Weizen 78 Kg. Hektolitergewicht 302,50—301; Roggen 72 Kg. Hektolitergewicht 169—170; Hafer inl. 172,50—175; Wei⸗ zenmehl ſüdd. Spezial 0 43,50—44,25; dito niederrhein. 48,25—44, Roggenmehl 26—27; Weizenkleie 8,75—9; alles für die 100 Kg.; Tendenz feſt. Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Juli 8,95; Sept. 8,2,50; Nov. 8,55; Jan. 8,60; Mais lin Hfl. 2000 Kg.) Juli 130,50; Sept. 122,75; Nov. 122,50; Jan. 122,50. Liverpobpler Getreidekurſe vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100(.), Tendenz feſt; Juli—(.); Okt..3%(.%); Dez..4%(7,46); Liverpool Straights 94,50 32,50; London Weizenmehl 25—94; Mitte: feſt; Juli—; Okt..3¾; Dez..5 6; Liverpol Straights unv.; London Weizenmehl unv. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 16. Inli.(Eig. Dr.) Mürz 31 77,55 B 7,00 G; Mai 31 8,15 B 8,10 G; Juli 7 B 6,90 G; Aug. 7 B 6,00 G; Sept. 7,05 B 6,95 G; Okt. 7,0 B 7,10 G; Nor 7,0 B 7,30 G; Dez. 7,55 B 7,45 G; Jan.⸗März 7,80 B 77,75 G.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 23,50 und 26,95; Juli 26,95; Tendenz: ruhig; Wetter veränderlich. * Bremer Baumwolle vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol.(Schluß) 15,09. Liverpooler Baumwollkurſe vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Amerie. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(31) 689, März(31) 696—97, Mai(31)— Juli 718, Okt. 686 bis 687, Dez.—, Tagesimport 4800. Tendenz ruhig. Mitte: Jan.(31) 691, März(31) 698, Mai(681) 700; Juli 720; Okt. 689, Dez. 599, Loco 765, Egypt. Upper F. G. fair loco 966; Tendenz ruhig, behauptet. Berliner Meiallbörse vom 16. Juli 1930 Kupfer Blei 218 bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar.- 34,75 Februar“—.—— März. 6,25 35,50 April. 35,50 Mai 96,25„ Juni 95,75 Juli.. 92.— Auguſt 32.50 Sept. 932.75 Oktober.. 33.— Nov. 39,25 Dezemb. J. 5 5 84,50 Elektrolytkupfer, prompt 110.—] Antimon Regulus— 80.— Deig. Hütten⸗Aluminium190,.—] Silber in Barren, per kg 47.50 49,50 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.——28,20 e 90 v...[Platin, dio. 1-r. 5,——.— Reinnickel, 98— 95 v. H. 350, Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 K Londoner Meiallbörse vom 16. Juli 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(1837/0 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 49,18 Zinn, Standart 134,4 Aluminium—.— 8 Mongte 542 3 Mongte 136,1 Antimon—.— Settl. Preis 48,13 Settl. Preis 134,5 Queckſilber 22,75 Elektrolyt 52,80 Banka 140,0 Platin—.— beſt ſelected 52,75 Straits 31 Wolframerz 14.75 ſtrong ſheets—, Blei, ausländ. 18,45 Nickel——. El'wirebars 54,80 Zink gewöhnlich 75.25] Weißblech—— Internationales Reilturnier in Luzern Mit dem Start der erſten Dame zum Amazonenſpringen um das Championat, ging ein Wolkenbruch nieder, deshalb müſſen die Springleiſtungen die bis zu 1,40 Meter führten, beſonders hoch bewertet werden. Für Damenſattel wurde eine Erleichterung um 10 Zentimeter tiefer gewährt, alle 26 Ritte ſtellten bei dieſen Anforderungen erhebliche Lei⸗ ſtungen dar. Eine Luzernerin, Frl. Haecky ſteute einen mächtigen Iren ſo geſchickt, daß ſie den zweiten Platz er⸗ reichte, hinter Frau Oberſt Schwarzenbach, auf dem italieniſchen Vollblut Primula, die ebenſo wie der Hannvo⸗ veraner Schwabenſohn hervorragend ging. Die Deutſchen Frl. Vierling Mannheim auf Ja und Balmung, Baronin v. Oppenheim mit ihrem Regenbogen, und Frau v. Opel mit ihrem Arkan und Nanuk, ſprangen ausgezeichnet, machten aber Fehler, ſodaß Gräfin de Bouils⸗Frankreich, Frau Hartmann Pauly⸗Ungarn auf höhere Plätze kamen. Ein Tag war ganz für zwei Dreſſurpritfungen vorge⸗ ſehen, eine etwas leichtere und die ſogenannte Olympiade Dreſſurprüfung, alſo das Schwerſte, was ein Pferd zeigen kan. Die Sache wäre auch lehrreich und korrekt verlaufen, wenn nicht inzwiſchen das Rechteck bekanntlich 20/0 in einen Sumpf verwandelt worden wäre. Die Reihenfolge der Placierung iſt folgende: Oleander, Amalgale, Fels (Rittmeiſter Gerhard⸗Deutſchland), Senyanino, Capricſo, Bonnie Pal, Kimberley, Sonnenbruder, Auric Sun. Bei der zweiten Prüfung, war der Boden faſt grundlos geworden. Pferde mit kleinen Hufen waren un⸗ bedingt im Nachteil, ſo wird auch der etwas ſchwungloſe Trab des Siegers zu erklären ſein. Das Richterkollegium, worin auch ein Deutſcher ſaß, entſchied die Reihenfolge: Linon, Gimpel, Quäker(Poltzeioberſtleutnant Freyer⸗ Deutſchland), His Exzellenz, Budapeſt, Bobbie, Fillange, Cheeky, Queen Mary, Turridu, Knabe. Mit vieler Mühe war über Nacht der Platz waßen für das Springen, genannt Preis vom Matterhorn. hergerichtet worden. Die Fehler wurden in Zeit umge⸗ rechnet, das war etwas für die Italiener. Kap Lo m⸗ bardo mit Basce warf einmal hinten ab, aber das Tempo war ſo toll, daß er doch die niedrigſte Zahl hatte und ge⸗ wann, obgleich Lt. Bizard⸗ Frankreich auf Moiſe und Oberlt. Haecky⸗ Schweiz auf Severina fehlerlos ſpran⸗ gen. Der Belgier Kap. van Derten auf Mint Ball und ebenſo der Schwede Oberlt. Berge auf Jungflieger ritten ſo energiſch, daß ſie noch zu den erſten fünf kamen. Was bei dem Boden um Zeit zu gewinnen, von den Pferden ver⸗ langt wurde, war teilweiſe ſchon etwas unvernünftig, das einiger⸗ ſah man auch im Preis vom Vierwaldſtätter. See, in dem ebenfalls auf Zeit geritten wurde. Fran Stoffel⸗ Schweiz auf dem franzöſiſchen Halbblüter Mepriſe, konnte ſchon wieder einen Erfolg verzeſchnen, ob⸗ N Partie Nr. 438 (Zum Andenken an den vor kurzem in hohem Alter verstorbenen Altmeister J. Gunsberg-London). (Gespielt in Havannah 1890). Wel: J. Gunsberg. Schwarz: M. Tschigorin. 1. 8g1—13 d7= ds 16. Ses) KgS f/ 2. d d Sg8— 16 17. Lb cf g Nb 3. e2— es ee 18. Ddi-hS E- Kf/—e/ 4. LI ds LIS. d6 19. hs chã Les-d/ 5. b2—b3 Sb= d/ 20. 183-87 T Ke/- de 6. Lel bz—0 21. Dh cf Lebe 7. Sbl- d II8 es 22. Sg Nes Dbb ces 8. Sts es Sd/ 18 23. Kg. Tas- ds 9. 12—14 7 5 24. Tal—el Des—d2 10.—0 A= ab 25. Tei—e2 Dd2 1 11. J 11-130) by-bß5) 26. KfI—12 Kdö 5 12. d4 Ne Ldo 5 27. ERIK) Tes 18. 113—g83 Sg f) 28. Tex es- E) Keb-e 14. D2—h4 ds- bo 29. Te5-e Kcy—-b/ 15. 8d2—11 Sgs ch! 30. Tc Sch. gibt auf 1. Der Beginn eines wohlberechneten Angriff es auf der-Linie.— 2. Durch diesen voreiligen Bauernvorstoß auf der-Linie gibt Schwrarz dem Gegner die Gelegenheit, die Diagonale für den An- griffsläufer auf b2 frei zu machen. Das ist eine Unterstützung und Erleichterung für Gunsbergs An- griffskombination.— 3. Besser Les-h7.— 4. Hier beginnt Gunsbergs geniale Opferkombinatſon, die den Gegner schließlich zur Strecke bringt.— 5. Um den Gegner zu Ts zu verlocken.— 6. Nun folgt Matt in wenigen Zügen. 9 Partie Nr. 439. (Gespielt im Länderkampf Pfalz-Saargebiet Juni 1930 in Saarbrücken). 7 Weiß: Hugo Hussong- Ludwigshafen. ScHWar z: Weißgerber- Großrosseln. 1. d- di Sg8—16 26. Segel Ld/ 15 2. 2e 87 6 27. Tel d! Dds-d 3. Sb-c 18—g7 28. 11—12 Se7- 8 4. ee d do 29. 1IdI—1I byee be 5. 82—83—0 30. Kg—h2 Tag eg 6. LII 82 Sb d 31. Lg—es LIS 4) 7. Lel-es 27e 32. fs c 88816 8. d- ds Sd bo 39. Lg ha S164 9. Ddl- da St ga 34. Lha cg Ddyxg4 10. Les da 1715 38. Dd2— 3 IIS 11. 1213 Sg he 36. III c 12 Tes 18 12. Sg e2 15e 37. Kh2—g2 Lg-h) 13. Ses xe Les 8) 8. IIZ N18 LB I8 14 00 S617 39, Le- 85 Lis— h 15. Se2— 3 hh 40. Lg5B-d 8686590 16. Dd3.—e2 Dds 8 41. Dd3—f8 g4—d7 17. Lda es 7 eb 42. Dis.) Dad e 18. Tal- ci cb e 8. e485 gS h! 19. a2 a3 7 a 44. gaché Jh d 20. 33—24 Kg h/ 45. Kg2—13 Ldz2 ei A IId 46. Ladd c bõ Jel ch! 22. ba--h Des- d 47. Lb x aß N 23. De? d Sb= e 8. Las- Kg7-=) 24. Se-. St/ Kg 49. a4 a5 Sch. gibt auf 25. Les g Seb 1. Der Nachziehende hat die Eröffnung geschickt behandelt und die Partie auf Gewinn angelegt. Nach- dem er zweimal in früheren Kongressen der über- legenen Spielstärke von H. Hussong vergeblich hatte standzuhalten suchen, wollte er das dritte Treffen zu seinen Gunsten entscheiden. Das Glück schien ihn zu begünstigen.— 2. Dieser Vorstoß bedeutet eine Schwächung des Bdé. Wir werden sehen, daß Hus song in feinem Positionsspiel diese winzige Blöße des Gegners benutzt, um die Niederlage des Geg- ners unabwendbar zu machen.— 3. Der dadurch eingeleitete Generalabtausch ist zugunsten von Weib, dd bei dem Endspiel die Schwächen der- schwarzen Bauernstellung das Verhängnis herbeiführen. 4. Besser erst TfS Kf2 und dann den Textzug. Jetzt tauscht Weiß den Turm und besetzt mit seinem Laufer den gefährlichen Punkt ds. Dies ist die Ent- scheidung der Partie. Alles weitere ist bloß noch technische Kleinarbeit des Endspielstrategen. Der Sieg kann Hussong nicht mehr entrissen Werden.— 5. Jetzt beginnen schon die Verzweiflungszüge, die die Katastrophe zwar aufschieben, aber nicht ab- wenden können.— 6. Auch das noch! Dieser Ah⸗ tausch beschleunigt die Katastrophe.— 7.„Zu spät, du rettest den Freund nicht mehr!“ Der Bad ist nicht aufzuhalten und nicht einzuholen. Aus dem Schachleben Länderkampf Pfalz gegen Saargebiet. In dem Wetlkampf des Saarländischen Schachbundes gegen den Pfälzischen Schachbund in Saarbrücken siegte der Saarländische Schachbund mit 67:57. Moralisch War allerdings der Sieg auf Seiten des Pfälzischen Schachbundes, dessen Vertreter an den ersten drei Brettern als Sieger hervorgingen, und zwar Hugo Hussong gegen Weißgerber, Fleibner gegen Stoffel und Hüther gegen Jost. Bemerkenswert ist, daß alle vier Ludwigshafener Mitkämpfer, nämlich H. Hussong, Fleinner, Heinrich und Römmig sieg. reich waren, während aus der übrigen Rheinpfalz nur Ersatz zur Verfügung stand, der in Saarbrücken versagte, Am Spitzenbrett hatte Weißgerber seine Partie gegen seinen alten Gegner Hussong, von dem er in den bisherigen Begegnungen wiederholt besiegt worden War, auf Sieg angelegt, um endlich einmal Revanche zu nehmen. Diese blieb ihm aber versagt. Vielmehr ließ ihn Hussong zum dritten Male seine schachliche Ueberlegenheit fühlen. h. Auszeichnung für Prof. Dr. Vidmar. Der öster- reichische Bundespräsident hat dem Laibacher Uni- versitätsprofessor Dr. Milan Vidmar, dem bekannten Schach- Großmeister, für seine Verdienste auf tech- nischem Gebiete das große Ehrenzeichen der Repu- blick verliehen. Der Altmeister des Schachspiels, J. Gunsberg, ist im Alter von 75 Jahren in England gestorben. Gunsberg, dessen Name bel früheren Meistertur-⸗ nieren eine große Rolle spielte, wurde am 2. Novhr. 1854 zu Budapest geboren. Die Schachmeisterschaft von Hamburg gewann Wagner mit 8 Punkten aus 9 Partien, Einzel- Wettkämpfe. Bogoljubow siegte gegen Stahlberg(Schweden) mit 35:1.— Ahues gewann gegen Brinckmann unter 8 Parteien 3 und machte die anderen 3 unentschieden.— Kashdan gewann gegen Steiner mit:4. Schachliteratur Wiener Schach-Zeitung. Nummer 9(Mai) ent- hält:„Aus dem Turnierbuch von Rohitsch-Sauer- brunn“,„Streifzüge durch die Eröffnungstheorie“ (Pr. O. H. Krause),„Fünfundzwanzig Fernschach- Aphorismen“(Dr. Dyckhoff-München), Partien- material, Aufgabenteil, Nachrichten usw. Nummer 10 (Mai) enthält:„Um die Vereinsmeisterschaft von Wien“, Zur Erinnerung an Gunsberg„Schach im fernsten Osten“, Partienmaterial, Aufgabenteil, Nachrichten usw. Über Graben— Karlsruhe bis Offenburg geleitet. gleich Graf Goertz mit Harras fehlerlos ſprang, nur um zwei Sekunden ſchlechter war Frl. Vier ling auf dem Trakehner Parabel, der brave Hannoveraner Apoll konnte für den Italiener noch den zehnten Patz erreichen. Frau v. Opel kam am Oxer zu Fall, Herr Pulver mann ſprang mit ſeinem weißen Hirſch in feinem Stil bis zum letzten Sprung, wo der Schimmel vor einem Fuktionär in der Bahn ſcheute. Dann kam der übliche feierliche Moment, wo der Preis der Nationen ausgetragen wurde, vertreten waren: Belgien, Frankreich, Italien, Schweiz, Irland. Nach hefti⸗ gen Kämpfen(je vier Reiter für eine Nation) blieben die Italiener mit zuſammen 14 Fehlern Sieger, die Franzoſen und Belgier machten je 32 Fehler, die Frländer 35. Fehler, ganz ſchlecht waren die vorjährigen Steger, die Schweizer. Am letzten Tage waren die Tribſtnen voll beſetzt, man ſah außer den Spitzen der Behörden die führenden Leute im Reitſport. Es verlohnte ſich auch, denn das Champio⸗ nat von Luzern vereinigte die beſte Klaſſe der Spring⸗ pferde und dieſe Qualität war auch nötig, um die ſehr ſchweren Sprünge zu überwinden. Die Deutſchen ritten nicht mit. Trotzdem gingen 11 Pferde fehlerlos; es mußten alſo über drei erhöhte Hinderniſſe ſtechen, und zwar die Belgier: Herr Laume, Kap. Miſonne, de Brabandiere und Ganshof, die Irländer: Kp. Finlay, O. Arywer, die Schweizer: Maf. Kuhn, Kap de Muralt, der Tſcheche Ro⸗ zianko und der Franzoſe Ltn. Bizard. Die Meiſten waren mit Irländern beritten. Dieſe enormen Anforderungen konnten nur Herr Laame, mit Caprice, tn. Bizard mit Arcachon und Kap. Miſonne mit Fakir ohne Strafpunkte erfütllen. Nun hieß es alſo nochmal erhöht ſtechen. Capriee, die ſich unter dieſem Zivilreiter gerade bei den ganz ſchweren Springen in der letzten Zeit hervorgetan hat, ging in ſchärfſter Fahrt heran, ſchnellte ſich vor den Sprüngen wie ein Ball ab, ließ ſich vollſtändig fliegen und brachte mit 2 Fehlern den wertvollen Erenpreis in den Beſitz ihres paſſionjerten Reiters. Anders die Art des Zweiten, des in der Normandie gezogenen Halbblüters Arcachon. in. Bizard bändigt den Vorwärtsdrang des ſchweren Schwarzen bis zum letzten Moment, dann Hals ganz lang, Gewicht nach vorne, und mit langem Zügel ſchwebt dieſer Klaſſe⸗ reiter über den höchſten Hochweitſprüngen. Dritter dieſes intereſſanten Kampfes Kap. Miſonne mit Fakir, der ſich 10 Fehler zuzog. In dem Ah ſchlebsſprinßen naßmen von Derk⸗ ſchen nur Frau v. Opel und Frl. Vierling tetl, da Herr Pulvermann und Hauptm. Hartmann burch Verletzung ausgeſchteden waren. Max Aldenlioven. Dr. Buß o reifacher Sieger Abſchluß des Straßburger Tennisturniers Das am Dienstag beendete Internationale Straßburger Tennisturnier Grachte dem Mannheimer Solenpicker Br Buß einen ſchönen Erfolg. Im Herren⸗Einzel beſiegte Dr. Buß in der Vorſchlußrunde den Lothringer Bendit 658, 64 und im Enoͤſpiel den Frankfurter Erwen, der nach 6˙2 im erſten Satz zurückzog, um ſich für das Doppel zu ſchonen. Das Herren⸗Doppel ſah dann Dr. Buß⸗Erwen .7, 61 über die Frangoſen Max Garey⸗Perez erfolgreich. Den ö ritten Exfolg holte ſich Dr. Buß zuſammen mit ber ſranzöſiſchen Meiſterin Mme. Mathien im Gemiſchten Doppel, wo bas Frankfurter Paar Frau Friedleben⸗Erwen 6151, 618 abgefertigt wurde. Mme. Mathieu war ebenfalls dreifache Siegerin. lich auch noch das Damen⸗Ginzel und das Damen⸗Doppel. Im Damen ⸗Ginzel ſſegte ſie nach ſpannendem Kampf 775 514 über Frau Friedleben, nachde die Deulſche ba Satz 518 und im weiten:8 geführt hatte. Das Damen⸗ Doppel ſah Mme. Mathieu⸗Charnelet nach hartem Kampf :3,:6,:2 über Frau Friedleben⸗Frau Springer er⸗ folgreich. Die Sonderzüge zum 15. Badiſchen Landeslurnen Die Leitung der Badiſchen Turnerſchaft hat bereits in weiteſtgehendſtem Maße dafür Sorge getragen, daß die Teilnehmer am 15. Badiſchen Landestur nen raſch und billig zur Feſtſtadbt Mannheim gebracht werden können. Im Benehmen mit der Reichsbahndirektion Karlsruhe ſind für die Zufahrt 5 Sonderzüge feſt⸗ gelegt, wovon 4 bereits am Freitag(8. Augen ſt) in Mannheim eintreffen werden, ſo daß mit bieſen neben dem größten Teil der 5000 Vereinsriegenturner auch die 3000 Wettkämpfer ſowie die Kampfrichter noch rechtzeitig nach Mannheim gelangen können. Der erſte Sonderzug, der die Turner vom Hegau und vom Schwarzwald bringen wird, trifft bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hier ein. Er wird am 7. Auguſt 19,10 Uhr Konſtanz verlaſſen und über Radolfzell, Singen, Donaueſchingen, Hornberg, Offenburg das Rheintal entlang am Freitag früh 1,30 Uhr eintreffen. Der Zug 2 bringt bas Murgtal und den Karls⸗ ruher Gau. In Forbach beginnend, wird er dort 5,50 Uhr abfahren und 8,39 Uhr in Mannheim ankommen. Für den Turngau Pforzheim ſowie die Vereine um Durlach und Bruchſal iſt der Sonderzug 3, der 6,46 Uhr in Niefern abgeht und über Durlach, Bruchſal geleitet wird, vorgeſehen, Die Ankunft wird 9,09 uhr in Mannheim erfolgen. der gleiche Zug auch am Samstag, den 9, 8. geführt werden, jedoch über Karlsruhe, Graben, N Der Zug 4, der von den Turngauen Ortenau und Mittelbaden benutzt wird, verläßt 6,58 Uhr Offenburg und hält an den meiſten größeren Stationen an. Die An⸗ kunft in Mannheim erfolgt 9/39 Uhr. s Der Sonderzug 5 endlich für den Markgräfler und Breisgau verläßt 4,36 Uhr Schopfheim. Er wird bis Lahr⸗Dinglingen an allen größeren Statlonen die Tur⸗ ner aufnehmen, von dort aus jedoch durchfahren und bunkt 10 Uhr in Mannheim eintreffen. 5 Auch für die Rückfahrt ſind bereits die Sonderzüge feſtgelegt. Zwei Züge ſind für Sonntag, 10. Aug., vorgeſehen. Die Abfahrt in Mannheim ſoll etwa 20,30 Uhr abends erfolgen, die Richtung des einen Zuges iſt über Pforzheim bis Niefern, der andere Zug wird In äühn⸗ licher Weiſe erfolgt die Regelung für Montag, 11. Aug uſt, wobei an einen Zug nach Pforzheim und nach Möglichkeit an einen ſolchen nach Freiburg und Konſtanz gedacht iſt. 5 Die Leitung der Babiſchen Turnerſchaft geſtattet nicht nur den Mitgliebern ihrer Vereine, ſondern auch ſonſti⸗ gen Intereſſenten die Benützung der Hin⸗ und Rück⸗ fahrtſonderzüge für das Landesturnen. Gr. Kegler verband Mannheim Die desjührigen Gauküm im bod. ⸗pfülziſchen wurden in K 2922 ruhe e ae e g Die Ergebniſſe: „Gaumeiſter auf Asphalt: Keglerverb. Weinheim, 1 Mannheim, Keglerverb. Ludwigsha⸗ u. Gaueinzelmeiſter: Andr. Buchwieſer⸗Korlsruhe, Jak. E 5 7 nger⸗Mutterſtadt.. Gau⸗Seniormeiſter: David Lutz ⸗ Frankenthal, Jakob Hamm Mannheim. Gau⸗Franenmeiſter: Frau Amalie Stflerle⸗Mann⸗ heim, Fräulein Aenny Spies ⸗ Karlsruhe, Frau Ela Groh Ludwigshafen. Das Feſt des Mannheimer Keglerverbandes im Auguſt nerſpricht einen großartigen Umfang anzunehmen, do ſetzt ſchon eine große Anzahl Meldungen auswärtiger Verbände vorliegen. Großartige Preiſe winken den Siegern. Nach dem Gemiſchten Doppel holte ſie Bei entſprechender Betefligung wird Aut 8. Seite. Nr. 323 Mittwoch, den 16. Juli 1930 Nr Unsere liebe Mutter, Grogmutter, Schwiegermutter, Schwester Carol ist heute im 69. Lebensjahr nach langem schwerem Leiden Mannheim(L 15,), 16. Juli 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: und Schwägerin geb. Wahl Sanft entschlafen Dr. Walther Bender Muri Bender August Bender Carola zum Hingste geb. Bender Ise Bender geb. Hanser Anna Sophie Bender geb. Edhardd Hermann zum Hingste und 6 Enllelläinder a Bender Beerdigung findet Freitag, mittags 12 Uhr von der Leichenhalle aus statt 1. 2. 9. 1 b Töbnalx. ede . Herren- u. 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August 1830 Zur Vortratung berolt: Bezirkstierarzt Dr. Hauger 3 und Dr. Coblitz Amtliche dekanntmachungen Errichtung einer Kuttlerei. Herr Hermann Ulmerich beabſichtigt, in ſei⸗ nem Hauſe Amerikanerſtraße 35 eine Kuttlerei einzurichten. 19 Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bet dem Bezirksamt oder dem Herrn Ober⸗ bürgermeiſter binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Verkündigungs⸗ blatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Ein⸗ wendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen wäh⸗ rend der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des . und des Herrn Oberbürgermeiſters A FFC Mannheim, den 8. Juli 1980. 2 Bad. Bezirksamt Abt. VI. Gütterrechtsregiſtereintrag vom 11. Juli 1980: Max Leopold Maier, Kaufmann, und Dr. jur. Eliſabeth geb. Pertſchep, beide in Mannheim. Vertrag vom 17. Juni 1930, Gütertrennung. Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. 129 , Un Autoreise (mit Privatwagen) Mannheim— Freiburg Baſel— Konſtanz— Villingen— Freudenſtabt Mannheim vom 21. bis 5. Juli in bequem. Aſitz. Dimouſine können—2 Perſ. teilnehmen. Anfr. erb. unt. K K 75 an die Geſchäftsſtelle. 54892 Tudterhranke auserprobt, empfohl. Keine strenge Dit üxztl. n Diabex arhältl. in all. Apothek. bestimmt Elnhorn-Apomeke Leder sowie sämtliche Bedarfsartikel für Schuhreparatur und Schuh- pflege erhalten Sie bei 8468 Fleck& Werner, U3, 14 Sohlleder— Sämtl. Schuhpflegeartikel Datttedenm aufgearbeitet. Be ern u. Barchent in allen Farben u. FEreislagen. Kostenlose Abholung u. Zustellung Das nigen und Füllen der Bettfedern er- 3 im Beisein der Kunden. 2404 TEIL Befflen geschäft Tel. 40174 Kepplerstraße 29 Tel. 629 84 A die Fußleidende Menſchheit (Eine epochale Erfindung) 9047 Nach jahrelangen, auf eine 25 jähr. 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