* . 1 4 08 5. * 3 f N 1 ö . Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM. 3. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8. Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. „ Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mmm breite Zeiſe.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. O.» Aus der Welt der Cechnile* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle Steuer, Seſetz und Recht«Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung« Aannheimer Vereinszeitung» Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzertung Mittag- Ausgabe 2 Donnerstag, 17. Juli 1030 141. Jahrgang— Nr. 324 iſt gefallen! Inkraftjetzung des Deckungsprogramms unter Ausſchaltung des Reichstags auf dem Verordnungswege 204 Stimmen der Regierungsparteien gegen 256 Stimmen der Sozialdemokraten, Demokraten, Nationalſozialiſten und Kommunion Die Notverorönung Regieren mit Artikel 48 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Juli. Endlich iſt der Stein ins Rollen gekommen. Nach⸗ dem der Reichstag um die fünfte Nachmittagsſtunde mit 204 gegen 256 Stimmen den Artikel 2 der Deckungsgeſetze abgelehnt hatte, er⸗ klärte der Kanzler, daß die Regierung auf eine Wei⸗ terbehandlung ihrer Vorlagen keinen Wert mehr lege. Ein kurzes Nachſpiel noch: Der kommuniſtiſche Mißtrauensautrag wird mit 244 gegen 59 bei Stimmenthaltung der Sozialdemokratie abgewieſen. Dem Verlangen der Wirtſchaftspartei auf Reichs⸗ tagsauflöſung aber pflichten unter dem Ge⸗ lächter des Hauſes neben den Antragſtellern nur die Nationalſozialiſten bei. Bei alledem geht es, wie ſich denken läßt, ſehr lebhaft zu. Herr Löbe muß unaufhörlich die Glocke ſchwingen und mit Ord⸗ nungsrufen ſonder Zahl die kommuniſtiſchen Schrei⸗ freunde zu bekämpfen ſich mühen. Inzwiſchen haben die Dinge den Verlauf genom⸗ men, den wir in den letzten Tagen hier wiederholt vorausgeſagt haben. Der Kauzler hat jetzt von den ihm geſtern vom Reichspräſidenten übertragenen Vollmachten, mit denen für alle und jede Möglichkeit vorgeſorgt iſt, Gebrauch gemacht und das Deckungsprogramm auf dem Ver⸗ ordnungsweg in Kraft geſetzt. Die hierzu nötigen Beſchlüſſe hat das Kabinett noch geſtern abend gefaßt. Unmittelbar darauf hat Reichspräſident von Hindenburg die Notverordnungen unterzeichnet, die nun im Reichsanzeiger veröffentlicht werden. Der entſcheidenden Abſtimmung voraus ging neben Brandreden der Kommuniſten, die als einzige ihre volle Redezeit nutzten, eine zweite Er⸗ klärung der Sozialdemokraten. Dr. Breitſcheid wiederholte im großen und ganzen, was am Dienstag bereits Herr Keil dargelegt hatte. Er wies auf die ſtändige Verhandlungsbereit⸗ ſchaft der Sozialdemokratie hin, kündigte an, daß man jetzt, nachdem die mit Herrn Eſſer geführten Besprechungen ergebnislos geblieben wären, die Vorlagen ablehnen und gegen die zu erwarten⸗ den Notverordnungen den Aufhebungsantrag einbringen werde. Er warnte ſchließlich mit erhobe⸗ ner Stimme vor der Anwendung des Artikels 48. Seine Ausführungen wie die ihnen folgende perſönliche Kontroverſe mit dem Zentrumsabgeord⸗ neten Gſſer zeigten mit aller Deutlichkeit, daß ein Paktieren mit der Sozialdemo⸗ kratie töricht war und daß man wohl von vornherein die Aus ſichts⸗ loſigkeit eines ſolchen Beginnens hätte erkennen müſſen. Herr Eſſer hat jedenfalls— und man wird ihn kaum bedauern können— für den befremdlichen Eifer, den er bei der Gelegenheit entwickelte, bei dem häuslichen Rencontre mit ſeinem zungenfertigen Verhandlungspartner einige Federn laſſen müſſen. Eingeleitet wurde die geſtrige Sitzung(wie wir noch im geſtrigen Abendblatt berichten konnten) mit einer betrübenden Ueberraſchung. Auf der Tagesordnung ſtand als erſter Punkt der Einſpruch des Reichsrats gegen die Am neſtie⸗ vorlage, deſſen Zurückweisung durch den Reichs⸗ tag bekanntlich einer Zweidrittelmehrheit bedurft hätte. Da das Geſetz das erſtemal vom Reichstag mit einer Zweidrittelmehrheit angenommen worden war, rechnete man allgemein damit, daß dieſe Mehr⸗ heit von neuem ſich zuſammenfinden würde. Das war indes nicht ganz der Fall. Es wurden nur 296 Jakarten gezühlt, während das qualifizierte Mehr von 452 abgegebenen Stimmen 301 betragen hätte. Das negative Ergebnis wurde durch die Stimmenthaltung verurſacht, die vier Zentrumsabgeordnete, zwei De⸗ mokraten, drei Angehörige der Bayeriſchen Volkspartei und ein Deutſchhannovera⸗ ner übten. Eigentlich war nun dem Einſpruch des Reichsrats ſtattgegeben und die nach wie vor von der Amtliche Meldung des Wolffbüros Berlin, 16. Juli. Die Reichsregierung erläßt folgende Er⸗ klärung: Der Reichstag hat am 15. Juli den Artikel 1 der Regierungsvorlage zur Deckung des Haushalts an⸗ genommen und damit feſtgelegt, daß zum Aus⸗ gleich der Aufwendungen im ordent⸗ lichen Reichs haushalt, die ſich infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage ergeben, für die Zeit bis zum 31. März 1931 von den Einnahmen der Per⸗ ſonen des öffentlichen Dienſtes und der Ledigen ein Betrag und von den einkommenſteuer⸗ pflichtigen Perſonen einmalige außerordent⸗ liche Zuſchläge der Ein kommenſtener zu erheben ſind. Bei der darauf erfolgten Abſtimmung über Artikel 2 hat ſich eine Mehrheit Aber die Ein⸗ zelausgeſtaltung dieſer Vorſchriften nicht gefunden. Den für die Vorlage der Reichsregierung über die Reichshilſe der Perſonen des öffentlichen Dienſtes abgegebenen 204 Stimmen der hinter der Regierung ſtehenden Parteien ſtauden 256 Stimmen der Sozial⸗ demokraten, Deutſchnationalen, Kommuniſten und Nationalſozialiſten entgegen. Die Einzelheiten der Durchführung der Reichshilfe haben danach die parlamentariſche Mehrheit nicht erreicht. Die Regierung hat darauf auf die Weiterberatung der zur Deckung des Reichshaushalts beſtimmten Ge⸗ ſetze verzichtet. Ein gegen ſie eingebrachter Miß⸗ trauensantrag iſt mit einer Mehrheit von 240 gegen 59 Stimmen abgelehnt worden. Die Deckung des Reichshaushalts iſt ein unbe⸗ dingtes Erfordernis für die Aufrechterhaltung ge⸗ 4 ordneter Staatsfinaugen und für die Kreditwürdig⸗ keit des Reichs und der Wirtſchaft. Sie iſt auch un⸗ bedingte Vorausſetzung für die weitere Durchführung der Fürſorge für die Arbeitsloſen und eine unab⸗ weisbare Notwendigkeit in einer Zeit, in der die wirtſchaftliche Lage der Welt in faſt allen Ländern ſchwere Gefahren für die Staatsfinanzen bietet. Daher hat der Herr Reichspräſident die Vorausſetzung für die Anwendung des Artikels 48 der Reichsverfaſſung für gegeben erachtet und auf Antrag der Reichsregierung die zur Deckung des Haus⸗ halts erforderlichen Maßnahmen getroffen. Damit iſt ein feſter Ansgangspunkt für die weitere ſtaatliche Tätigkeit und für die Erledigung der dringend er⸗ forderlichen parlamentariſchen Arbeiten, insbeſondere für die Verabſchiedung des Reichs haus⸗ halts und für die Durchbringung des Oſthilfe⸗ geſetzes geſchaffen. Der Herr Reichspräſident hat gemäß der Reichs⸗ verfaſfung von den auf Grund des Artikels 48 ge⸗ troffenen Maßnahmen dem Reichstag unverzüglich Kenntnis gegeben. Dieſe Maßnahmen beſtehen in zwei Verordnungen, von denen die eine die Deckungs vorlagen der Reichsregierung nebſt Bürgerabgabe und die zweite die Gemeinde⸗ getränkeſtener umfaßt. Die finanzielle Sanjerung der Gemeinden iſt ebenfalls eine unabweisbare Notwendigkeit, um die Auszahlung der Unterſtützungen für die wachſende Zahl der Wohlfahrts⸗Renten⸗Empfänger ſicher zu ſtellen. Auch gerade aus dieſem Grund hat der Herr Reichspräſident die Anwendung des Artikels 48 der Reichsverfaſſung für geboten erachtet. überwältigenden Mehrheit des Reichstags und vom maßen als neues Geſetz noch einmal eingebracht. Sie Reichspräſidenten gewünſchte Rheinlandamneſtie müßte unterbleiben. Indes iſt das letzte Wort in der Angelegenheit noch nicht geſprochen. Wiederholungen von Abſtimmungen ſind im Reichs⸗ tag nicht möglich. Doch haben die Parteien, die die Amneſtie befürworteten, die gleiche Vorlage gewiſſer⸗ ſoll am Freitag auf die Tagesordnung geſetzt und möglichſt noch vor den Sommerferien verabſchiedet werden. Wie es heeißt, hat Preußen bereits zugeſagt, wenn abermals eine Zweidrittelmehrheit hinter die Amneſtie ſich ſtellt, im Reichsrat keinen Proteſt mehr zu erheben. Der Wortlaut des Artikels 48 Art. 48. Wenn ein Land die ihm nach der Reichs⸗ verfaſſung oder den Reichsgeſetzen obliegenden Pflichten nicht erfüllt, kann der Reichspräſident es dazu mit Hilfe der bewaffneten Macht anhalten. Der Reichspräſident kann, wenn im Deut⸗ ſchen Reiche die öffentliche Sicherheit und Ordnung erheblich geſtört oder ge⸗ fährdet wird, die zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nötigen Maß⸗ nahmen treffen, erforderlichenfalls mit Hilfe der bewaffneten Macht einſchreiten. Zu dieſem Zwecke darf er vorübergehend die in den Artikeln 114, 115, 117, 118, 123, 124 und 153 feſtgeſetzten Grund⸗ rechte ganz oder zum Teil außer Kraft ſetzen. Von allen gemäß Abſ. 1 oder Abſ. 2 dieſes Ar⸗ tikels getroffenen Maßnahmen hat der Reichspräſi⸗ dent unverzüglich dem Reichstag Kennt⸗ nis zu geben. Die Maßnahmen ſind auf Verlangen des Reichstags außer Kraft zu ſetzen. Bei Gefahr im Verzuge kann die Landesregie⸗ rung für ihr Gebiet einſtweilige Maßnahmen der in Abſ. 2 bezeichneten Art treffen. Die Maßnahmen ſind auf Verlangen des Reichspräſidenten oder des Reichstags außer Kraft zu ſetzen. Das Nähere beſtimmt ein Reichsgeſetz. Die neuen Steuern Drachtbericht unſeres Berliner Bünos J Berlin, 17. Jun Bei den nunmehr von der Regierung in Kraft geſetzten Steuervorlagen handelt es ſich um z wen Verordnungen. Die erſte umfaßt das geſamte bisherige Deckungsprogramm einſchließlich der Bürgerabgabe und gliedert ſich in folgende drei Teile: N 1. Reichshilfe der Beamten und öffentlichen An⸗ geſtellten(27 iges Notopfer). Hier iſt entſprechend einem demokratiſchen Antrag inſofern eine Milde⸗ rung eingetreten, als Beamte und Behördenange⸗ ſtellte nur über eine Gehaltsgrenze von 8400 Mark notopferpflichtig ſind. Mit der Reichshilfe verbunden iſt die im Ausſchuß beſchloſſene Tantiemeſteuer. Der 5 ige Ein⸗ kommenſteuerzuſchlag und die Son der ſteuer der Ledigen ſind im weſentlichen unver⸗ ändert geblieben. Nur iſt gemäß einem chriſtlich⸗ nationalen Antrag eine Befreiung jener Einkommen⸗ ſteuerpflichtigen von der Ledigenſteuer vorgeſehen, die bisher mehr als 107 ihres Einkommens an ge⸗ ſchiedene Ehegatten oder an unterhaltsbedürftige Eltern abführten und einen entſprechenden Steuer⸗ abzug genoſſen. Teil 2 enthält die Bürgerabgabe oder Kopfſteuer, die jetzt den Namen„Bürger⸗ ſteuer“ führt. Sie iſt den Gemeinden vorläufig fakultativ anheimgeſtellt. Ab 1. April 1931 find dis Gemeinden zu ihrer Einführung verpflichtet. Teil 3 enthält die Tabakſteuernovellg in der urſprünglichen Geſtalt. 1 Die zweite Notverordnung gibt den Gemeinden die Möglichkeit zur Einführung einer Schankverzehrſteuer, die hier den Namen„Gemeindegeträukeſteuer“ er⸗ halten hat. Sie iſt nicht mehr wahlweiſe mit der Bürgerabgabe in die Hand der Gemeinden gegeben, ſondern kann auch neben der Bürgerabgabe eingeführt werden. Zu der Schankverzehrſteuer erfahren wir noch: Die Regierung hat in dieſem Punkt keinen Zwang verfügt. Ste hat lediglich den Gemeinden, ſoweit ſie durch Unterſtützung der Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen in Schwierigkeiten kommen, die Möglichkeit gewähren wollen, ſich eine neue Ein⸗ nahmequelle zu erſchließen. Das entſpricht, wie man ſich erinnern wird, einem Wunſch des Demt⸗ ſchen Städtetages, dem angeſichts der ge⸗ waltigen Erwerbsloſigkeit und der ſchwierigen Lage, in der viele Gemeinden ohnehin ſich befinden, die Regierung geglaubt hat, ſich nicht entziehen zu können. Die Gemeinden erhalten nun einſtweilen die Möglichkeit, ſich ſelber zu helfen. Wir möchten freilich meinen, daß es nützlich ſein wird, bei öder kommenden großen Reform hier eine Verbindung mät den Realſteuern zzu fin⸗ den. Auf die Art wird ſich verhindern laſſen, daß dieſe über ein gewiſſes Maß hinausgehen. Man hätte da den beweglichen Faktor, nach dem man ſo oft und mit Recht gerufen hat, der zudem auch noch dadurch, daß er die Maſſen heranzieht, auf die Ausgabe⸗ und Bewilligungsfreudigkeit einen wohltätig erziehenden Einfluß üben könnte. Im Zeichen der Notverorönumg (Von unſerem Berliner Büro) E Berlin, 17. Juli. Man wird die geſtrige Entſcheidung mit einer ge⸗ wiſſen Erleichterung aufnehmen. Das Hin⸗ und Hergezerre war nicht länger zu ertragen, ſchon aus äſthetiſchen Rückſichten kaum, aus politiſchen Erwä⸗ gungen ganz und gar nicht. Wir für unſer Teil haben, wie unſere Leſer ſich erinnern werden, einen anderen Ausweg überhaupt nicht für möglich ge⸗ halten. Unſere Parteien ſind in ihrer gegenwärtigen Verfaſſung kaum noch aktionsfähig. Sie haben— ſo ziemlich alle ohne Ausnahme— das Bewußtſein verloren, für die Schickſale der Geſamtheit verantwortlich zu ſein. Keine von ihnen denkt mehr als das Erreichbare, jede nur an das, was ſie für ſich, ihren Anhänger⸗ und Intereſſentenkreis erreichen möchte. Wenn man ſehr höflich und entſprechend weltfremd ſein will, kann man auch ſagen: an das irgendwo in Sternen⸗ höhe verankerte abſolute Ideal. Mit ſo gerichteten Parteien iſt eine Koali⸗ tions regierung nicht möglich, ſelbſt dann auch, wenn hinter dieſer Kvalition theoretiſch und nominell die Mehrheit der Stimmen ſteht. Eine Minder⸗ heitsregierung vollends ſchwebt in den Lüften. Minderheitsregierungen ſind an ſich gar kein übler Notbehelf. In dieſem Deutſchland mit ſeinen einander grundſätzlich verneinenden Extremen können ſie zuweilen ſogar eine Wohltat ſein, ſind in früheren Jahren gelegentlich es wohl auch geweſen. jede Minderheits regierung ſetzt eine verantwortungsbewußte Oppoſition voraus, 4 eine, die, ſofern ſie nicht über die Kraft verfügt, ſelber das Steuerruder in die Hand zu nehmen, in ſchickſals⸗ ſchweren Stunden den Entſchluß ſich abzuringen ver⸗ mag: Der Staat darf nicht in Gefahr kommen. Irgendwie— das Wort Hans Luthers verdient immer wieder von neuem ziktert zu werden muß ſchlteßlich regiert werden. Aber An einer ſolchen Oppoſition gebricht es uns der⸗ malen im Reichstag durchaus. Deshalb haben wir den Bemühungen, die dieſe letzte Woche erfüllten, nur mit Skepſis und leiſer Unruhe zürgeſehen, den immer wieder aufgenommenen, immer non neuem ſchetternden Verſuchen des Kanzlers, ſich da oder dort den drücken können. 2. Seite. Nr. 324 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 17. Juli 1930 eine Mehrheit zuſammenzuborgen von Gruppen, die im beſten Fall ſolche Unterſtützungen doch nur gegen Wucherzinſen herzugeben bereit waren. Gar der letzte am Dienstag von Hern Eſſer angezettelte Verſuch ſchien uns der bedenklichſte von allen: er mußte, falls er nur einigermaßen glückte, das vorläufige Sanierungsprogramm, von dem doch die Stegerwaldſchen Reformen das Haupt⸗ und Kern⸗ ſtück ſind, geradezu auf den Kopf ſtülpen. Auch dann aber war über das endliche Gelingen noch nichts geſagt: Was dem einen ſin Uhl iſt, iſt dem andern ſin Nachtigall, was den Sozialdemokraten zur Not gefallen mochte, konnte mit Recht ſo und ſo vielen anderen, die man doch mit zur Mehrheit brauchte, entſchieden mißfallen. Ein Loch hätte man mühſelig geſchloſſen, dafür hätten neue ſich aufgetan. Zuguterletzt wäre man doch wieder ſo weit geweſen wie zuvor, nur daß koſtbare, in der gegenwärtigen Bedrängnis kaum wieder einzubringende Tage, vielleicht ſogar Wochen verloren waren. Das Miniſterium Brüning war von der erſten Stunde ſeines Daſeins ein Wagnis: der Verſuch einer Zuſammenballung des Bürgertums, während die beinahe ſtärkſte bürgerliche Gruppe— aus Gründen, die mit Politik nichts mehr zu tun hatten— in eine feindſelige, gelegentlich ſchlechthin gehäſſige Oppoſition abzog. Wer dieſes Wagnis dennoch auf ſich nahm, mußte den Mut und die Spannkraft zu einer Oratwande⸗ rung haben. Mit einiger Genugtuung wird man verzeichnen dürfen, daß der Kanzler von des Ge⸗ dankens Bläſſe, die ihn zwiſchendurch angekränkelt haben mochte, nun wieder frei geworden iſt, daß er den Weg zu ſelbſtverantwortlichem Handeln gefun⸗ den hat, der der einzige iſt, der ihm und ſeiner Re⸗ gierung offen ſteht. Wir ſind überzeugt, überall, wo man Menſchen und Dinge nicht nur durch die Par⸗ teibrille zu ſehen vermag, wird man den Gnt⸗ ſchluß billigen. Freilich, es iſt nur der erſte Schritt. Der eigentliche Kampf wird erſt anheben, wenn der Reichstag über den Aufhebungs⸗ antrag der Sozialdemokratie zu beſchließen haben wird. Dann wird die Stunde gekommen ſein, wo auch die Deutſchnationalen— die in ihrer Geſamt⸗ heit, nicht nur die Gruppe Hugenberg— in den beiden letzten Wochen ſich wahrhaftig nicht mit Ruhm bedeckten, um die Entſcheidung ſich nicht länger wer⸗ Es geht dann ſozuſagen um ihr eigenes Schickſal, das bei Auflöſung und Neuwahlen ja kaum mehr in ungewiſſem Däm⸗ merſchein liegt. Allerdings: wen die Götter ver⸗ derben wollen R. B. Verringerung des Saar⸗Bahnſchutzes Saarbrücken, 16. Juli. Die Regierungskommiſſion, Direktion für auswärtige Angelegenheiten, teilt folgendes mit: Nach der Räumung des linken Rheinufers hat die Regierungskommiſſion unter Berufung auf den von dem Vertreter Italiens in der Sitzung des Völker⸗ bundrats vom 18. März 1926 vorgelegten Bericht, auf den in der gleichen Sitzung gefaßten Beſchluß und auf den Ratsbeſchluß vom 12. März 1927 be⸗ ſchloſſen, den Effektipbeſtand der Eiſen⸗ bahnſchutztruppen des Saargebiets auf die Zahl 250 herabzuſetze n. Die Regierungs⸗ kommiſſion hat außerdem den Völkerbundrat ver⸗ ſtändigt, daß die Eiſenbahnkommiſſion reduziert wurde und noch um wettere Einheiten redu⸗ giert werden wird. Die Regterungskommiſſion wird dem Völkerbund⸗ rat gegen Ende Auguſt eine Mitteilung über dieſe Angelegenheit zugehen laſſen. Die Nordlandfahrt des„Graf Zeppelin“ — Oslo, 16. Juli.„Graf Zeppelin“ hat um 9,35 Uhr abends die Stadt Bergen überflogen und dort Poſt abgeworfen. S8: Anfang, Ende, Nebergang? Es ſcheint in der Tat, als ob die Berliner Luft der Politik nicht zuträglich iſt. Bereits ſeit Wochen iſt die größte Stadtverordnetenverſammlung Deutſch⸗ lands, nämlich die der Reichshauptſtadt, entmündigt, weil ſie ſachlicher Arbeit nicht mehr fähig war. Nun hat der Reichstag ihr Schickſal geteilt, die Erledigung der wichtigſten Aufgaben, die Sanierung der Finanzen, iſt ſeinen Händen entwunden und mit Hilfe des Artikels 48 ſind wir in den Zuſtand einer verſchleierten Diktatur geraten. Wären die Dinge nicht ſo unendlich bitter und ernſt, man könnte ſich ob der Fülle der Grotesken des Lächelns nicht erwehren. Im elften Jahre der neudeutſchen Demokratie, im Zeitalter des„ſouve⸗ ränen Volkswillens“, wird der deutſche Reichstag aus⸗ geſchaltet, weil er ſeine vornehmſte, aber auch ſelbſt⸗ verſtändlichſte Pflicht, den Haushalt des Reiches in Ordnung zu bringen, nicht zu erfüllen vermag. Und weshalb? Weil die Demokratie, von ihren Expo⸗ nenten, den Parteien, mißhandelt und durch die Ueberſpitzung des Formalen unfruchtbar gemacht, nur gerettet werden kann durch die Anwendung eines Artikels, deſſen Vorausſetzung im Grunde nur mit dem Einſatz der bewaffneten Macht bei inneren Un⸗ ruhen oder äußeren Bedrängniſſen rechnet. Aber Steuer notverordnungen auf dem Diktaturwege! Es iſt wahrlich kein Ruhmesblatt für die Entwicklung des parlamentariſchen Regimes, daß der Ariadne⸗ faden aus dem Labyrint in dem Diktaturparagraphen beſteht. Schreckten denn nicht die Spuren? Vom November 1923 bis Januar 1925 ſind nicht weniger als 18 wirtſchaftliche und 5 ſteuerpolitiſche Ausnahme⸗ verordnungen auf Grund des Artikels 48 erlaſſen worden. Es war dies ein Novum inſofern, als die bis dahin vorliegenden Verordnungen des Reichs⸗ präſidenten politiſchen, ſtrafrechtlichen und polizei⸗ lichen Inhalt hatten. Dennoch konnte man das Neue mit dem Chaos der Inflation und ihren Auswir⸗ kungen entſchuldigen. Aber heute? Sind wir nicht ſechs Jahre weiter, haben wir nicht durch Dawes⸗ und Poungplan nach außen hin bekundet, daß wir uns finanziell und wirtſchaftlich ſtark genug fühlen, um die Rieſenlaſten der Reparationen auf uns zu nehmen? Sind wir nicht im Innern— trotz allem doch ſo gefeſtigt, daß wir nicht glauben müßten, der Finanzkalamitäten aus eigenem Willen Herr zu werden? Und dennoch dieſe Unfähigkeit, daß man die Feſtigung und Handhabung des Rettungsſeiles, wenn man ſich nun einmal mit dem Gedanken einer, wenn auch verſchleierten Diktatur befreundet, nicht der ſtarken Hand eines Mannes anvertraut, ſon⸗ dern abermals einem Gremium von Partei⸗ politikern! Und weiter! Gewiß ſieht die Verfaſſung als Aus⸗ gleichsventil die parlamentariſche Behandlung der auf Grund des Artikels 48 ergangenen Verordnungen vor. Selbſt wenn man die ſowohl abſoluten, wie auch augenbicklichen Schwierigkeiten einer ſolchen demokratiſchen Nachkur beiſeite läßt, iſt die Anwen⸗ dung des Notſtandsparagraphen auf Steuergeſetze auch in anderer Hinſicht von einſchneidendſter Bedeu⸗ tung. Selbſt wenn der Reichstag die Aufhebung der Steuernotverordnungen beſchließen ſollte, eine wenn auch noch ſo kurze Spanne Zeit vergeht doch. Bis dahin und weiter für den Fall der Auflöſung des Reichstages gelten die Notverordnungen bis zur Wahl. Welch eigenartige Rechtslage: Die Steuer⸗ geſetze ſind zwar diktatoriſch, aber nicht verfaſſungs⸗ widrig zuſtandegekommen. Es gibt keine In⸗ ſt anz mehr im Reiche, die befugt wäre, den Ge⸗ ſetzen die Gültigkeit abzuerkennen.(Auch der Staats⸗ gerichtshof nicht, wie merkwürdigerweiſe immer ge⸗ glaubt wird, weil er nur für Verfaſſungsſtreitig⸗ keiten der Länder untereinander oder zwiſchen Reich und Ländern zuſtändig iſt.) Die einzige Möglichkeit, die Gültigkeit der Steuernotverordnungen zu be⸗ ſtreiten, wäre nur im Einzelfall vor einem Fi⸗ nanzgericht denkbar. Nun ſtelle man ſich einmal vor, was ein Maſſenklagen Hunderttauſender für Folgen zeitigen würde. Das Ende wäre notgedrungen das Steuerchaos und völliger Fehlſchlag der Geſetze! Iſt das der Sinn? Niemals! Das wird man ſich vor allem im Lager der Deutſchnationalen ſagen müſſen, in deren Hand dis Schickſal nunmehr gelegt iſt. Es iſt zwecklos, die Dinge beſchönigen zu wollen. Da die Sozialdemokatie ſich bereits auf die Auf⸗ hebung der Notverordnungen feſtgelegt hat, hängt die Beantwortung der Frage„Auflöſung oder nicht?“ von der Stellungnahme der anderen Oppoſitions⸗ partei, eben der Deutſchnationalen, ab. Jetzt naht die Entſcheidungsſtunde für Hugenberg, der er ſolange und, ach ſo gerne, ausge⸗ wichen iſt. Will er ſeine Kataſtrophenpolitik bis ans Ende fühen? Dann mag er die ſächſiſchen Wahlen bedenken. In den gleichen Abgrund, in den er die Parteien der Mitte zu ſtürzen hofft, würde auch er und der Reſt ſeiner Getreuen verſchlungen werden. Auf der anderen Seite: Wir haben nun ein⸗ mal eine bürgerliche Regierung, die, wie wir ruhig zugeben wollen, ſich in vielen Dingen ſo unge⸗ ſchickt benimmt, wie nur möglich. Aber iſt es wirklich noch„Politik“, wenn die— jetzt noch— ſtärkſte bürgerliche Partei des Reichstages aus reiner Oppo⸗ ſtitionstaktik die„letzte Kompagnie“ des Bürgertums dazu treibt, Hilfe und Bundesgenoſſenſchaft bei der Sozialdemokratie zu ſuchen? Es iſt das Hochziel der Deutſchnationalen, einſt vor der Geſchichte als Ret⸗ ter und Erneuerer Deutſchlands angeſehen zu wer⸗ den. Ihre bisherigen Taten ſichern ihnen noch keinen Anſpruch darauf, ſich mit dieſen Ehrenworten ſchmücken zu dürfen. Verpaſſen ſie aber diesmal die Gunſt der Stunde und verkennen ſie die Notwendig⸗ keiten der Zeit, dan wird das Steuer zwangsläufig nach links umgelegt werden, ohne daß man abſehen kann, wann eine Kursänderung eintritt. Bis dahin aber regiert in Deutſchland nur noch die Bürokratie mit unzähligen Para⸗ graphen. Deshalb darf die Herrſchaft des Artikels 48 nur ein Intermezzo einen Uebergang darſtellen zur geläuterten und wieder arbeitsfähigen Demokratie. Kurt Fischer Aufhebung des Stahlhelmverbots Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Juli. Der Friede zwiſchen Stahlhelm und preußiſcher Staatsregierung iſt uunmehr hergeſtellt worden. Zwiſchen dem Miniſterium des Innern und der Bundesleitung des Stahlhelms ſind Schriftſtücke ausgetauſcht worden. In einem von den Bundes⸗ führern Seldte und Düſterberg unterzeichne⸗ ten Schreiben wird die Erklärung abgegeben, daß der Stahlhelm„in Zukunft ſolche Uebungen, wie ſie im Oktober 1929 zur Auflöſung Anlaß gegeben haben, unterlaſſen“ werde. Darauf hat, wie der amtliche preußiſche Preſſedienſt berichtet, Miniſter Waentig den nachgeordneten Behörden in der Rhein⸗ provinz und in Weſtfalen mitgeteilt, daß einer Neubildung von Organiſationen des Stahlhelms in den beiden Provinzen keine Hinderniſſe zu bereiten ſeien. Außerdem beabſichtigt Miniſterpräſident Braun, noch heute vormittag beim Reichspräſidenten zu erſcheinen und ihn zu bitten, da ſeine Bedingungen nunmehr erfüllt ſeien, doch auch das preußiſche Gebiet zu beſuchen. Dieſer Bitte wird, wie wir annehmen möchten, Herr von Hindenburg ſich kaum mehr verſagen. Verſöhnungsfeier bei Hindenburg 0 Berlin, 16. Juli. Wie wir hören, hat heute abend nach der Bei⸗ legung des Konfliktes Reichspräſident von Hin den⸗ burg den preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun zu einer kleinen Verſöhnungsfeier einge⸗ laden, an der auch Reichskanzler Dr. Brüning teil⸗ nahm. Vom Hagel erſchlagen — Sofia, 17. Juli. In ganz Bulgarien hat ſich ein verheerendes Unwetter mit furchtbarem Hagel⸗ ſchlag entladen, das erheblichen Schaden anrichtete. Drei auf dem Felde arbeitende Bauern wurden durch die herunterpraſſelnden rieſigen Eisſtücke erſchlagen. Verlin— Moskau Telegraphiſche Meldung — Berlin, 16. Juli. Die deutſch⸗ſowjetiſtiſche Schlichtungskommiſſion hat den Bericht über die Ergebniſſe der diesjährigen ordentlichen Tagung fertiggeſtellt und den beiden Regierungen zur Beſtätigung vorgelegt. In einem Teil der der Schlichtungskommiſſion überwieſenen Fragen gelangte die Kommiſſion zu gemeinſamen Empfehlungen an die beiderſeitigen Regierungen, ein anderer Teil konnte durch einſeitige Erklärungen der Parteien geregelt werden, endlich wurden einige Fragen, die für eine abſchließende Erledigung durch die Schlichtungskommiſſion nicht geeignet waren, für Spezialver handlungen zu rückgeſtellt. Im Vordergrunde ſtanden die Fragen des Nie⸗ derlaſſungsab kommens. Deutſcherſeits han⸗ delte es ſich in erſter Linie darum, die Rechtsſtellung der in der Sowjetunion anſäſſigen Reichsdeutſchen, u. a. auch im Zuſammenhang mit der in letzter Zeit planmäßig durchgeführten Kollektivierungspolitik zu klären und nach Möglichkeit zu ſichern. Die Fragen fanden aufgrund der Erklärungen der Sowjetmit⸗ glieder der Schlichtungskommiſſion eine praktiſch be⸗ friedigende Regelung, ebenſo wie auch die Wünſche, die die Sowjetregierung hinſichtlich der Niederlaſ⸗ ſungsfragen vorbrachte, durch entſprechende deutſche Erklärungen erledigt werden konnten. Bei verſchie⸗ denen Fragen des Wirtſchafts⸗ und See⸗ ſchiffahrtsabkommens gelangte die Kommiſ⸗ ſion zu praktiſchen Empfehlungen, die das Ziel haben gewiſſe Hemmniſſe im gegenſeitigen Wirtſchaftsver⸗ kehr zu beſeitigen. Mehrere Wirtſchaftsfragen prin⸗ zipieller Art wurden eingehend durchberaten und den Regierungen empfohlen, Spezialverhandlungen dar⸗ über einzuleiten. Ebenſo wurden in einzelnen Fra⸗ gen des gewerblichen Rechtsſchutzes prak⸗ tiſche Ergebniſſe erzielt, bezw. der Weg hierzu vor⸗ bereitet. Wenn auch nicht in allen Fragen, die der Schlich⸗ tungskommiſſion unterbreitet waren, eine Ueberein⸗ ſtimmung erreicht werden konnte, ſo hat doch die Aus⸗ ſprache, die darüber ſtattgefunden hat, eine Grund⸗ lage für die weitere Behandlung der Probleme geſchaffen. Der Bericht unterliegt zurzeit der Prüfung durch die Regierungen, die ſich gemäß 8 5 des Schlichtungs⸗ abkommens auch darüber verſtändigen müſſen, ob der Bericht im ganzen oder teilweiſe veröffentlicht wer⸗ den ſoll. Die bayeriſche Koalition geſpreugt — München, 17. Juli. Der Bayeriſche Bauer n⸗ und Mittelſtandsbund beſchloß heute wegen der innerhalb der Koalition beſtehenden grundſätz⸗ lichen Meinungsverſchiedenheiten aus der gegenwär⸗ tigen Regierungskoalition auszuſcheiden. Dazu ſchreibt die„Bayeriſche Staatszeitung“: Der Schritt des Bauernbundes ſtellt die innenpolitiſche Situation in Bayern vor ganz neue Entſcheidungen. Nach Lage der Dinge iſt es ſchwer, zur Stunde zu ſagen, wie ſich die Dinge jetzt weiter entwickeln werden. Da der Landtag noch verſammelt iſt, iſt es immerhin möglich, daß ſich die Dinge ſehr ſchnell klären. Luftpoſtverbindung Köln⸗Cherbourg eröffnet — Paris, 16. Juli. Wie Havas aus Cherbourg berichtet, iſt heute die Luftpoſtverbindung Köln. Cherbourg eröffnet worden. Ein Flugzeug der Luft⸗ hanſa brachte 328 Kilo deutſche Poſt, die um 17 Uhr an Bord das nach Newyork abgehenden deut⸗ ſchen Schnelldampfers„Europa“ verladen wurde. Eine Luftpoſtverbindung Baſel— Cherbourg und zu⸗ rück iſt der Landung jeden Paſſagierſchnelldampfers angeſchloſſen. 1) Deutsche Volks parte Wir machen die Mitglieder des großen und kleinen Ausſchuſſes auf die am Freitag, 18. Juli, abends.30 Uhr im hinteren Saale des Wart⸗ burg⸗Hoſpiz ſtattfindende Sitzung, in der General⸗ ſekretär Wolf über die politiſche Lage berichten wird, aufmerkſam. Der Vorſtand. Der kleine Fritzchen und der Sport Als Fritzchen noch ein ſehr kleiner Junge war, kam er einſt mit ſeinem Vater an einem Sportplatz vorüber. Dort ſah er einige Männer in einer Reihe aufgeſtellt, die, als neben ihnen einer einen Piſtolen⸗ ſchuß abfeuerte, wie von Furien gehetzt davonrann⸗ ten. Fritzchen dachte über dies Erlebnis lange nach und fragte dann ſeinen Vater: „Sag mal, Vati, warum wird nicht mit einer Kanone geſchoſſen? Dann würden die Leute doch noch viel mehr erſchrecken und noch viel toller davon⸗ laufen.“ * Einmal bekam Fritzchen von ſeinem Deutſchlehrer den Auftrag, einen Aufſatz über den Sport zu ſchrei⸗ ben. Fritzchen bereicherte daraufhin die deutſche Lite⸗ ratur um folgendes Werk: . Der Spordt. Es gibt viele Spördte, am häufigſten iſt der Möbeltranſpordt. Der feinſte Spordt iſt der mit Automobillern, wobei beide huppen, nämlich der Spordtmann mit der Huppe und der Fußgänger bei⸗ ſeide. Es gibt auch Radfahrſpordt, der aber nicht fein is, indem Radfarer arm ſind, indem ſie ſogar die Luft pumpen müſſen. Wenn die Spordtmänner fix üben, ſodaß ſie Trenen ſchwitzen, ſind ſie im Trening. Der Turnſpordt is ſehr geſund, dabei kann nich viel baſſieren, warum ſie auch egal gut heil rufen, indem ſie heil geblieben ſind. Die Tur⸗ ner ſind ſehr ſuſtige Brüder, denn ſie haben 4 f in einem Gürtel, das heißt: fix fergnügt, follkommen friſch. * Der Turnlehrer ſchloß die Stunde mit einem Wett⸗ lauf, bei dem nach den Ausſcheidungskämpfen zwei der Schüler gleichzeitig durchs Ziel gingen. Der Leh⸗ rer wollte wiſſen, ob die Buben den Begriff„totes Rennen“ kennen und fragte Fritzchen, wie man das nennt, wenn zwei zugleich ankommen. Fritzchen war ein ſolches Vorkommnis nicht unbekannt und er rief ſchlagfertig: „Zwillinge, Herr Lehrer!“ * In einer anderen Turnſtunde ließ der Lehrer die Jungen ſich auf den Rücken legen und mit den Bei⸗ nen in der Luft eifrig wedeln. Da ſah er, wie Fritz⸗ chen dalag und ſeine Gehwerkzeuge ganz pomadig bewegungslos nach oben ſtreckte. „Warum machſt du nicht mit?“ rief der Lehrer er⸗ grimmt. 8 Fritzchen aber entgegnete friedlich:„Entſchuldigen Sie, Herr Lehrer, ich habe Freilauf.“ 1 Eines Tages ergab ſich für Fritzchens Vater die Notwendigkeit, ſeinem Sprößling eine Tracht Prügel zu verabfolgen. „Warum haſt du die Haue bekommen?“ fragte er, als die Exekution beendet war. „Weil du Schwergewicht biſt und ich bin nur Leichtgewicht!“ entgegnete Fritzchen heulend. Mannheimer Künſtlexr auswärts. Das Mann⸗ heimer„Flora“⸗Quartett der Herren R. Geißler, H. Rhein, F. Schelhaas und O. Tubach hat dieſer Tage in Wertheim a.., einen Kenzert⸗ abend gegeben, der nach dem Bericht der„Wertheimer Zeitung“ einen außerordentlich ſchönen Erfolg er⸗ rungen hat. Das genannte Blatt kommt zu der Feſt⸗ ſtellung:„Frenetiſcher Beifall mit immerwährenden da capo⸗Rufen, Bravorufe einer begeiſterten Menge, weiß Gott, die ſchönſte Kritik, die den Gäſten aus Mannheim überhaupt geſchrieben werden konnte.“ Der Weinheimer Cäcilienverein unter Leitung des Dirigenten Alphons Meißen berg hat den ehrenvollen Ruf erhalten, bet dem erſten Muſikfeſt der Internationalen Geſellſchaft für Erneuerung der kath. Kirchenmuſik in Frankfurt mitzuwirken. Der Cäcilienverein wird dieſer Einlandung Folge leiſten und zeitgenöſſiſche Werke deutſcher, franzöſi⸗ ſcher, belgiſcher, holländiſcher und italieniſcher Kom⸗ poniſten zur Aufführung, bezw. Uraufführung brin⸗ gen. Schale und Kern Von Hans Stegmann Da ging vor einem Jahre eine Zeichnung von Paul Simmel durch die Blätter, ein Angler und Einer, der ihn fragt:„Ja, mein Beſter, warum be⸗ halten Sie denn nur die kleinen Fiſche und werfen die großen, ſchönen wieder ins Waſſer?“ Worauf der Angler wehmütig weltſchmerzlich erwidert: Tia, ich habe nur eine ſo kleine Pfanne zuhauſe.“ Hunderte haben ſich über die Dummheit diees Witzes erboſt, ehe einer ihn verſtand. Es iſt doch ſo klar, der Angler konnte ſich eine größere Pfanne be⸗ ſorgen, vielleicht leihen, er konnte auch die großen Fiſche zerteilen, ſie verkaufen, vertauſchen, ver⸗ ſchenken. Für alle dieſe Vernünftigen iſt dieſer Witz nicht gemacht, ſondern für den einen unter Hundert, der aus der rauhen Schale der Dummheit den ſüßen Kern der Weisheit und des Humors herauspellen kann, und ſich über den„dummen“ Witz erſt krank und dann wieder geſund lacht. Die zu kleine Pfanne, ja wie vieles im Leben ſcheitert uns Menſchen an der kleinen Pfanne, daran, daß wir mit nüchternem Blick nicht zur rechten Zeit ſehen, wie man das Problem der„großen Fiſche“ auf⸗ teilen, es anderen zuſchteben oder die Löſung auf Zeiten beſſeren Rates verſchieben kann. Dem Einen regnet es Brei und er hat keinen Löffel, der andere fängt große Fiſche und hat zu Hauſe nur eine kleine Bratpfanne. Zum Zweiten: Ein Pole ſteigt auf der Eifenbahn⸗ fahrt von Warſchau nach Berlin auf der Grenzſtation irrtümlich in den Gegenzug nach Warſchau ein. Gleich nach der Abfahrt erfragt er von ſeinem Gegenüber als deſſen Reiſeziel: Warſchau. Darauf freudiges Erſtaunen des Polen:„Gott, wie praktiſch ſind doch die deutſchen Züge, Sie auf Ihrer Bank fahren nach Warſchau, und ich, ich ſitze hier gegenüber auf meiner Bank und fahre nach Berlin.“ Der ſüße Weisheitskern dieſes blutigen Witzes: Es iſt im Grunde alles Einbildung bet unſerer Fahrt durchs Leben, wir ſitzen, manche Polſter, manche Holz⸗ klaſſe, doch alle in demſelben Zuge. Wir gleiten alle durch die gleiche Landſchaft und glauben nur nach Temperament und Stimmung andere Bilder zu ſehen, der eine mit dem Ziel ins Glück, der andere mit der Beſtimmung Unglück. Warſchau oder Berlin, zum Schluß bleibt das Erſtaunen, daß dieſer praktiſche Zug alle an das gleiche Ziel führt: Endſtation, alles aus⸗ ſteigen! Doch in der Eiſenbahn paſſiert noch Dümmeres: Im Schlafwagen hört ein Reiſender den Bettgaſt über ſich wiederholt gottsjämmerlich ſtöhnen. Auf eine beſorgte Frage ertönt die Antwort:„Mir kann keiner helfen, ich fahre ſchon die dritte Nacht im falſchen Zuge.“ 5 Warum ſtieg dieſer Mann immer in den falſchen Zug, warum ſteigt er jetzt nicht ſchleunigſt wieder aus? Ach, wie viele Menſchen ſaßen und ſitzen auf ihrer Lebensfahrt im falſchen Zuge! Wie viele ſtiegen um und kamen doch wieder in den falſchen Zug. Milde Weisheit des Schickſals, daß nur die wenigſten darum wiſſen, ſonſt wäre auf Erden kein 8 des Stöhnens über alle Fahrten im falſchen uge. — O Hochſchulnachrichten. In der mathematiſch⸗ naturwiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Jena iſt der beamtete auße ordentliche Profeſſor für Pharmazie und Nahrungsmittelchemie Dr. Os⸗ kar Keller zum ordentlichen Profeſſor ernannt worden. Keller ſtammt aus Stockach in Baden, Dem freien Rhein eine Sonder„Woche“. Die ſoeben erſchienene Nummer W der„Woche“ iſt ein Sonderheft mit allen Vorzügen: verſtärkter Umfang, erſte Mitarbeiter, vorzügliche Illuſtrierung, reiche Ausſtattung. Bringt Bei⸗ träge von: Herbert Eulenberg, Geheimrat Prof. Clemen, Heinz Steguweit, Staatsminiſter M. ö. R. Max Wallraf, Alfons Paquet, Wilhelm Schäfer, Carl Zuckmayer, Wil⸗ helm Schmioͤtbonn, Rens Schickele, Leo Sternberg u. v. a. (Siehe auch Anzeige im Mittwoch⸗Mittagsblatt.) * N 0 A K* 8s% r W—¾¶Qm. ee Donnerstag, den 17. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 324 Die Monate ohne r Es trifft keineswegs zu, daß der Engländer ohne ſein Hammelkotelett oder Rumpſteak undenkbar iſt. Gerade die Sommermonate vom Mai bis tief in den September hinein laſſen ſtatiſtiſche Feſtſtellungen zu, die klar und deutlich beweiſen, daß in der warmen Jahreszeit das Fiſchkotelett oder der Fiſch in irgendeiner Form mit den Hauptbeſtandteil des eng⸗ liſchen Speiſezettels bildet. So werden auf dem Billingsgate⸗Fiſchmarkt in London, auf dem jährlich durchſchnittlich ungefähr 700 Millionen Pfund See⸗ fiſche angebracht werden, die größten Mengen Fiſch in den Monaten Mai, Juni, Juli, Auguſt, alſo in den Monaten ohne„“, verkauft. Juli und Auguſt weiſen darunter die allergrößten Anfuhrzahlen auf und der Februar die geringſte. In Deutſchland iſt es gerade umgekehrt. Bei uns wird leider im Sommer immer noch wiel zu wenig Seefiſch gegeſſen, obwohl mit dem Aberglauben, daß in den Monaten ohne„r“ Fiſche nicht ſchmackhaft ſeten, ſchon längſt wiſſenſchaftlich und durch die Praxis kluger Hausfrauen aufgeräumt worden iſt. Im Gegenteil: Die Seefiſchkoſt im Sommer birgt nicht nur erhebliche Vorteile für Geſundheit und Wohl⸗ befinden des Einzelnen in ſich, ſondern auch ſoziale und volkswirtſchaftliche Werte. Vor allem bedenke man, daß während der heißen Jahreszeit die am Kochherd aufzuwendende Zeit für die Hausfrau beim Fiſchbereiten außerordentlich ge⸗ ring iſt. Weiter überlege man, daß wir die wert⸗ vollen Fiſchgerichte von Seefiſchen aus deütſchen Fängen herſtellen können, dieſe Seefiſche billig im Preiſe ſind und ein Mehrverbrauch entlaſtend auf die Handelsbilanz wirkt; denn je mehr Fiſch gegeſſen wird, deſto weniger haben wir notwendig, Lebens⸗ mittel aus dem Ausland einzuführen und können die erhebliche Summe von 3,8 Milliarden RM., die wir für Lebensmitteleinfuhr immer noch ausgeben, weit⸗ gehend ſenken. Das Fiſchgericht im Sommer, das iſt es, woran ſich die deutſche Küche nach engliſchem Muſter ge⸗ wöhnen ſollte, ſchon einzig und allein deshalb, weil die geſundheitlichen Werte der Fiſchnahrung uns in der Zeit der heißen Tage widerſtandsfähiger und elaſtiſcher erhalten. Eine körperlich ſo ausgezeichnete Nation wie die Engländer, die als führend im Sport gelten dürfen, würde keineswegs in ſolch intenſivem Maß den Fiſch bevorzugen, wenn ſie nicht den Wert des Fiſchgenuſſes erkannt und durchgeprobt hätte. Möglichkeiten- Anmöglichkeiten Es iſt keine Täuſchung, wenn behauptet wird, daß der Glaube„Berge zu verſetzen“ vermöge; allerdings muß man das„Bergeverſetzen“ nicht wörtlich nehmen. Es ſoll damit lediglich geſagt werden, daß der Glaube gewaltiges vermag. In unſerem Daſein ſollten wir nie ohne Glauben ſein, zumindeſt nicht ohne Glaube an Möglichkeiten. Man pflegt zuweilen noch zu ſtreiten, ob es Un⸗ möglichkeiten gibt oder nicht. Wer den Glauben hat, baß alles möglich iſt, der kennt keine Unmöglichkei⸗ ten. Wir oft hören wir doch:„Das iſt unmöglich! Das kann ich nicht!“ oder ſo ähnlich. Wie oft ver⸗ zagen wir, wenn eine etwas umfangreiche und ſchwierige Aufgabe uns bevorſteht. Und iſt die Zeit vergangen, ſo müſſen wir oft einſehen, daß es an ſich eine Kleinigkeit war, dieſe Aufgabe zu bewältigen. Glaube an unſere Kraft, Glaube an Allmöglich⸗ keiten iſt beſſer als Verzagen. Friſch an die Arbeit: „Ich muß, ich will und ich kann!“ Vor hundert Jahren hat man das Fliegen in der Luft für unmöglich gehalten. Vor noch längerer Zeit wäre man nicht nur ausgelacht, ſondern viel⸗ leicht wegen Hexenbündniſſes gerichtet worden. Und heute? Wie friedlich zieht doch am Himmel unſer „Graf Zeppelin“ dahin, und wieviel Menſchen ſchauen aus ſeinen Kabinenfenſtern auf die Erde! Heute würden wir den auslachen, der die Möglich⸗ keit des Fliegens in der Luft bezweifeln wollte. Radio!! Fernhören auf gut Deutſch! Wer hätte das vor hundert Jahren möglich gehalten? . Die Jungens und Mädels, die an Oſtern 1931 aus der Schule entlaſſen werden und nun bald vor den entſcheidenden Pforten des wirklichen, wahr⸗ haften und unnachſichtlichen Lebens ſtehen, verſam⸗ melten ſich geſtern nachmittag im Stadion zu ihrem diesjährigen Spielfeſt. 2000 Schüler und Schülerinnen aus allen Mannheimer Volksſchulen haben in edlem Wettſtreit ihre Kräfte gemeſſen, in Spiel und Tanz der jungen Körper Gewandtheit gezeigt. Da dieſe Jahre, in denen dieſe Vier zehnjährigen heranwuchſen, nicht ſehr behütet ſein konnten, weil die Erwachſenen außer Rand und Band waren vor Sorgen und Kümmerniſſen, ſo mögen manche von ihnen mehr verkümmert ſein, als ihre unentwickelten Körper vertragen konnten. Sie haben, wie Stadtoberſchulrat Lohrer den anweſenden Gäſten in ſeinen Begrüßungsworten ſagte, keine Erinnerungen an ihre erſten Lebensjahre, vielleicht, wenn es hoch kommt, ein Schemen und einen ſchwachen Nebel. Aus den Stuben von vielen verſchwand um dieſe Zeit jemand, ſpäter rannen vielleicht die Tränen ihrer Mütter auf ſie herunter und das Kräftige, Rauhe und Zärtliche, die Stimme, die Vater hieß, kehrte nicht mehr zurück. Gefallen in Rußland, an der Somme, geſtorben in Belgien oder in den Karpathen, das alles haben ſie nicht erlebt, davon hängt nur noch eine Photographie an der Wand. Ihre Kindheit war verhängnisvoll aufgelockert und angefüllt mit Freiheiten, das mögen ſie bald gewittert haben. Mancher wilde und faule, junge Baum ſchlug in jener Zeit die zarten Wurzeln nach der falſchen Richtung und ließ die Zweige ſchießen, wie ſie wollten, wer konnte es ihnen verübeln? Die Schule raffte zuſammen an Kraft, was ſie vermochte. Die ermüdeten Lehrer verſuchten vor den aufgehäuften Klaſſen das Menſchen mögliche. Die Mütter mögen an Heroismus das Aeußerſte geleiſtet haben, aber der furchtbare Hammer, der wieder und wieder und wahllos und ohne Nachlaſſen in die Fa⸗ milien ſchlug, zermürbte die Hüter und die Hirten, es war nicht anders möglich. Und jetzt, da ſie herangekommen ſind und von neuem etwas wetterleuchtet in ſchwerer Zeit, in der Zeit von 1930, ſind ſie zu groß, um weiter unbe⸗ kümmert dahinzuſpielen. Diesmal bleiben ſie nicht verſchont. Ihre jungen Köpfchen ſtehen nun bald im Wind. Geſtern hatten ſie Gelegenheit im Wett⸗ eifer zu zeigen, ob ihr friſcher Teint, ihre unver⸗ brauchten Muskeln und ihre flinken Seelen in der dunklen und gewitterreichen, verworrenen und ner⸗ vöſen Zeit ihres Wachstums nicht zu Schaden ge⸗ kommen ſind. Sie, die 2000 jungen Männer und jungen Mädchen, bewieſen in Tanz und Spiel, was ſie zu leiſten imſtande ſind, ſie erprobten ihre raſchen Beine, ihre guten Muskeln, ihr geſundes Herz und ihre jungen Lungen. Man muß ſagen, daß es ein temperamentvolles und außerordentliches Spiel war, das wiederholt den Beifall der Zuſchauer, fünf⸗ bis ſechstauſend an der Zahl, gefunden hat. Es war ein herrliches Bild, die Volkstänze der Mädchen, voller Phantaſie und Schwung und Leich⸗ tigkeit und darſtelleriſcher Kraft ohnegleichen be⸗ gleitet von den Rhythmen der Kapelle Ho mann⸗ Webau. Die behördlichen Vertreter, die zu dieſem Spielfeſt erſchienen waren, Bürgermeiſter Böttger die Stadträte Groß, Haas und Schmitz, Bei⸗ geordneter Dr. Zeiler, die vielen Vertreter der Schulausſchüſſe, Vertreter der Schulämter Heidel⸗ berg, Vertreter der hieſigen Lehranſtalten, der Fach⸗ ſchulen des ſtädtiſchen Jugendamtes und Mitglieder des Lehrerkollegiums, waren mit den Leiſtungen 2000 Kiudue mou ſi ien vu,— Ma fie en au Moudiou Jou nu. Juli orn. hochzufrieden und konnten ihre Anerkennung nicht verſagen. In Fauſtballſpielen und Staffellauf zeigten die Knaben ihre Schnelligkeit und Kraft und Gewandtheit. Es war ein herrlicher und ſchöner Kampf. Das wunderbarſte Schauſpiel aber, die Freiübungen der 2000, wurde am Schluſſe ge⸗ zeigt. Das war ein hinreißendes und beiſpielloſes Bild, die Mädels im ſchwarzen, die Buben im weißen Dreß, ſo etwas an Anmut und Kraft und Kühnheit, au Schweben und Springen und Gleiten, an Auf und Nieder. Iſt es nicht das Unmittelbarſte an Freunde, dieſe jungen Leiber anzuſehen in ihrer Kraft und Anmut, Kopf und Schultern, Arme, Hüften und Beine, Hände und Füße getaucht in Muſik und Rhythmus und dirigiert von einem einzigen Willen? Stadtſchulrat Beck wies in ſeiner Anſprache, die er am Schluſſe der Veranſtaltung hielt, ganz beſonders darauf hin, daß dieſe Spiele, ein Grundquell jugendlicher Kraft, ein tiefes Erlebnis für alle Anweſenden geweſen ſeien. Er dankte vor allem den Turnberatern für ihre unermüdliche Arbeit und Rektor Baas, der die Muſik zu den Freiübungen geſchrieben hat. Auch des Stifters des Spielfeſtes, des Geheimrats Dr. Karl Reiß und des ehemaligen Leiters der Mann⸗ heimer Schulen, des Geheimrats Dr. Sickinger gedachte der Redner. Mit der Siegerehrung und dem allgemeinen Schlußlied„Freiheit, die ich meine“ fand das Spielfeſt der Mannheimer Volksſchulen ſei⸗ nen Abſchluß. Die Generation, die ſich am geſtrigen Spielfeſt beteiligte, wird es ſchwerer haben, als alle anderen vorher es gehabt haben. Als ſie laufen lernte, ver⸗ bluteten und ſtarben an die zwanzig Jahrgänge, als ſie ſchreiben lernte, war der Wirrwarr im Land und jetzt, da ſie bald ins Leben geht, fliegen die Geier unſichtbar immer noch. Wahrlich, ſie kommen nicht aus fetten Jahren. Aber ſie haben in ihrem geſtrigen Spielfeſte gezeigt, daß ſie junge Kräfte haben und härtere Köpfe, als es den Anſchein hat. Hiho. a1 Gewinner des Reiß⸗ Banners ſind: 1. Wald⸗ hof 1 mit 58,7 Punkten, 2. Humboldt 1 mit 50 Punk⸗ ten, 3. Feudenheim mit 44,7 Punkten. Gewinner des Reiß⸗Schildes ſind: 1. Feu⸗ denheim 2 mit 52,3 Punkten, 2. Wohlgelegen 2 mit 49,9 Punkten, 3. Friedrichſchule 2 mit 49,5 Punkten. Mädchen: 1. Weiß, Erna, Wg. 2, 61 Punkte, 2. Köhler, Marianne, Fh. 2, 61 Punkte, 3. Bier, Gertrud, F. 2, 59 Punkte. 5 Knaben: 1. Armbruſter, Erich, Hb. 1, 63 Punkte, 2. Grazyk, Albert, Wh, 1, 62 Punkte, 3. Schätz he, Paul, Wh. 1, 61 Punkte. * Wetter und Krankheit. Auf den Vortrag, den Seine Magnifizenz der Rektor der Univerſität Heidelberg, Prof. Dr. Gotſchlich, Direktor des Hygieniſchen Inſtituts der Univerſität, über obiges Thema im Rahmen der Oeffent⸗ lichen Vorträge der Handels⸗Hochſchule heute, Donnerstag, abends 8 Uhr, in der Aula, A 4, 1, hält, ſei auch an dieſer Stelle nochmals hingewieſen. Der Vortrag iſt öffentlich und unentgeltlich zugänglich. * Rheinfahrt des Reichspräſtbenten. Wer am kommen⸗ den Samstag den Reichspräſidenten auf ſeiner Fahrt von Ludwigshafen nach Mainz begleiten will, hat hierzu Ge⸗ legenheit, da, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer her⸗ vorgeht, außer dem Feſtſchiff„Hindenburg“, auf das nur eine beſchränkte Anzahl Ehrengäſte zugelaſſen wird, die Köln⸗Düſſeldorfer Rheinſchiffahrt die Dampfer„Goethe“ und„Freiherr vom Stein“ bis nach Mainz mit⸗ fahren läßt. Man kann alſo an Bord der beiden ſchmucken Schiffe in allernächſter Nähe den Mainzer Begrüßungs⸗ jubel perſönlich miterleben. Der kleinere Schlüſſelbund „Laß doch die Schlüſſel zu Hauſe, in den Ferien brauchſt du ſie ja nicht!“— Der Mann überlegt, ob ſeine Frau recht hat. Tatſächlich hat er die Schlüſſel nicht nötig. Aber er will ſich auch von ihnen nicht trennen; ſchleppt er ſich das ganze Jahr mit ihnen herum, warum dann nicht auch die paar Wochen, die ſein Urlaub ausmacht? Die Schlüſſel gehören in ihrer Geſamtheit zueinander, und es könnte für ihn eines ſchönen Tages der Augenblick kommen, wo er in der Urlaubs⸗Langeweile ſich an dem luſtigen Klirren ſeiner Schlüſſel aufrichten möchte, denn jeder Schlüſſel iſt die Seele des Zimmers, des Schrankes oder der Kaſſette, zu der er gehört. Aber an ſich hat die Frau das Richtige gemeint. In den ruhigeren Wochen kann man auf das große Schlüſſelbund verzichten. Es genügen ein paar Schlüſſel. Wenn man verreiſt iſt, braucht man über⸗ haupt keine Schlüſſel. Den Zimmerſchlüſſel kann man abgeben. Allerdings darf man dann keine plötz⸗ lichen Angſtzuſtände bekommen, wenn man ſich ein⸗ bildet, die Einbrecher brächen den Geldſchrank auf und hätten nun Zutritt zu allen Sachen, die unter Verſchluß liegen. Wem die Natur die Mitgift Ang ſt auf den Weg gegeben hat, wird immer eine Gelegen⸗ heit finden, zu ſeiner Angſt zu kommen und ſie unter Höllenqualen auszuleben. Da hilft es nichts, daß er das ganze Schlüſſelbund mit ſich herumſchleppt ſeine düſtere Phantaſte malt ihm ein zweites Schlüſſelbund vor die Seele, mit dem der Einbrecher wie ein Mann von der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft alles hübſch kontrolliert, ſich gemütlich Zeit nimmt und ſich ſogar auf dem Sofa ausſtreckt, ohne vorher die Schuhe auszuziehen. Wer Anlage zur Angſt hat, kann ſich da ſelber zur Ver⸗ zweiflung bringen und die ſüßeſte Ruhe verſäuern, verbittern und vergällen. Ein anderer ſitzt auf deinem Stuhl, ſteht an dei⸗ ner Stelle, beugt ſich über deine Arbeit und forſcht deinen Gedankengängen nach, kritiſch oder anerken⸗ nend— das weißt du nicht. Die Arbeit iſt geblieben; du biſt nur einen Augenblick aus ihr herausgetan, aber wie ein Magnet zieht ſie dich wieder an ſich und ruht nicht, bis du dich mit ihr vereinigt haſt. Sei froh, daß du wieder zu ihr zurückkehren kannſt, in den Vollbeſitz deiner Schlüſſel, in die Vollgewalt all deſſen, was ſie öffnen und verſchließen. Das kleinere Schlüſſelbund möge dir ſagen, daß du es jetzt leichter haſt, um das Schwere nachher umſo beſſer tragen zu können! Achtung- Obfſtflecken! Heidelbeerflecke in Weißzeug werden am beſten beſeitigt, wenn man die Flecke mit heißer oder aufgerührter ſaurer Milch betupft und mit lau⸗ warmen Waſſer gut nachſpült. Himbeerflecke aus Weißzeug beſeitigt man mit verdünntem Chlor⸗ waſſer. Hat man Obſtflecke in empfindlichen Stoffen, ſo waſche man die fleckigen Stellen ſofort mit Seife und kaltem Waſſer aus, bedecke dieſe über Nacht mit Milch und waſche am nächſten Tag mit lauwarmem Waſſer vorſichtig aus. Obſtflecke in Leinen waſche man mit ungeſalzenem Bohnenkoch⸗ waſſer, in Wolle mit etwas Salmiak und in echtfar⸗ bigen Stoffen mit Zitronenſaft. N e Schneller Tod. Im Alter von 74 Jahren ſtarb geſtern nachmittag Bankdirektor Eſch, der frühere Leiter der Bankfirma Köſter. Der Verſtorbene erlitt auf einer Bank in der Nähe des Ballhauſes einen Schlaganfall, der ſeinen ſofortigen Tod herbei⸗ führte, Schluß des redaktionellen Teils nag Meg, . — Das Theater im Roſengarten Es wird weiter gespielt! Mit einem wirklich hervorragend ausgeſtatteten und inhaltlich abwechſlungsreichen Werbeheft wendet ſich das Nationaltheater, das„lebendige Theater“ an die„Bewohner der lebendigen Stadt“. Der neue Intendant Maiſch faßt noch einmal das, was wir aus mehreren Beſprechungen und Veröffentlichungen bereits kennen, gewiſſermaßen in einem Programm zuſammen. Mit Recht weiſt er darauf hin, daß die Theaterkriſe zum Teil auch eine Kriſe des Publi⸗ kums iſt. Seine Meinung, wir brauchen noch mehr ſtändige Freunde des Theaters, unterſtreicht der Oberbürgermeiſter in einem Geleitwort, das in folgende Sätze ausklingt:„Wir haben, um dem Theater neuen Auftrieb zu geben, friſche Kräfte an ſeine Spitze geſtellt. Ein abwechſlungsreicher und lebendiger Spielplan iſt vorbereitet, Sache der Bürgerſchaft iſt es, jetzt ihre ſprichwört⸗ liche Liebe zum Theater durch die Tat zu bewähren.“ Das gilt zunächſt für die kommende Winterſpiel⸗ zeit. Aber zwiſchen dem Schluß der vergangenen und dem Beginn der neuen liegt ein Uebergang. Beigeordneter Dr. Cahn⸗ Garnier gab geſtern in einer Preſſebeſprechung bas Stichwort für Ueber⸗ gang und Zukunft: Es wird weiter geſpielt im Roſengarten! 22 Vorſtellungen werden wiederum den Theatergemeinden vorbehalten. Daß die Roſengartenbühne trotz ihrer bekannten Mängel doch nicht gar ſo ſchlecht iſt, wie ſie immer hingeſtellt wird, beweiſt die Tatſache, daß eines unſerer erſten Operettenthegter in Deutſchland, das Theater am Gärtnerplatz in München, ſich diesmal Maunheim zum Spielplatz erkoren hat. Wenn der Appell an das theaterfreundliche und ⸗freudige Publikum nicht ungehört verhallt, können wir eine Sommeroperette haben, die ſich ſehen und hören läßt. Direktor Edi Winterfeld machte ſodann auf⸗ klärende Mitteilungen über das Theater, die Per⸗ ſonalbeſetzung, den Spielplan und vor allem die Preispolitil. Das Theater am Gärtnerplatz in München ſieht auf eine große Tradition zurück. Jahrzehntelang war es das erſte Operettentheater Deutſchlands. Der jetzige Direktor Julius De⸗ wald, war lange Jahre der Leiter des Operetten⸗ Theaters in Frankfurt a. M. Aus dem Spielplan Als Eröffnungsvorſtellung für ſeine neue Direk⸗ tion hatte er die Gilbert⸗Operette„Hotel Stadt Lemberg“ gewählt, mit der er auch die Operetten⸗ ſpiele in Mannheim eröffnet. Mit Abſicht wurde ge⸗ rade dieſes Werk auch für Mannheim als Eröff⸗ nungsvorſtellung beſtimmt. Die Preſſe aller Rich⸗ tungen hat das Werk als künſtleriſch hochſtehend dar⸗ geſtellt. Sie nannte es einen großen Fortſchritt auf dem Gebiete der Operetten⸗Literatur. So kann man auch verſtehen, daß der Autor Ernſt Neu bach, der das Buch nach dem bekannten Roman E. Birons bearbeitete und der Komponiſt Jean Gilbert, das Stück nicht Operette nannten, ſondern„mu ſik a li⸗ ſches Schauſpiel“. Die Autoren haben bei dieſem Werk faſt ganz mit der Tradition der Oppe⸗ rette gebrochen. Sie haben auf alle billigen Wir⸗ kungen verzichtet, in dem ganzen Stück wird nicht getanzt. Es war für die Autoren nicht leicht, dieſes Stück dem Publikum nahezubringen, denn der Welt⸗ krieg als Unterlage iſt an ſich wohl für eine Operette kaum geeignet Aber es iſt nicht allein die Phantaſie entſprungen, ſondern es beruht auf ein wahres Er⸗ lebnis, auf ein tatſächliches Vorkommen im Jahre 1915 und der alte Portier Elias, der als guter Meiſter durch das Stück wandert, lebt noch heute. Mit dieſem Werk, das durch das Münchner Gärtnerplatztheater wirklich hervorragend wiedergegeben wird, hofft Di⸗ rektor Dewald ſich richtig bei dem Mannheimer Pub⸗ likum einzuführen. Der ſonſtige Spielplan des Gärtnerplatztheaters iſt für die Mannheimer Operettenſpielzeit möglichſt bunt und abwechſlungsreich aufgeſtellt. Neben dem modernſten Werk der Operetten⸗Literatur werden „Hoheit tanzt Walzer“ von Leo Aſcher und das„Dreimäderlhaus“ auf dem Spielplan erſchei⸗ nen,„Damals in Jena, ein Singſpiel der Biedermeierzeit, wird das volkstümliche Genre ver⸗ treten, das Volksſtück wird mit„Der Dickſchä⸗ del“ vertreten ſein und die klaſſiſche Operette mit „Der Bettelſtudent“.„Die leichte Iſa⸗ bell“ vertritt den muſikaliſchen Schwank. Damit hofft die Direktion über die 6 Wochen der Spiel⸗ zeit hinwegzukommen. Trotzdem hat ſie natürlich vorgeſorgt und wird eventl. noch„Katja die Tän⸗ zerin“, die„Poſtmeiſterin“ und des„Königs Nach⸗ barn“, ſowie„Der Orloff“ im Bedarfsfalle zur Auf⸗ führung bringen. Leitung und Soloperſonal Die künſtleriſche Leitung des Gaſtſpiels führt Direktor Dewald perſönlich unter Aſſiſtenz des Direktors Gdi Winterfeld. Ihm zur Seite ſteht der Oberregiſſeur Oswald Czechowky. Die techniſche Leitung hat der Oberinſpektor Martin Kerbl unter der Aſſiſtenz des Theatermeiſters Kaim. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Hän⸗ den des Kapellmeiſters Eduard Hartogs, für die Einſtudierung der Tänze zeichnet Frau Ballettmeiſter Steffi Höfle. Das Fach des jugendlichen Komi⸗ kers und Buffos iſt vertreten durch den berühmten Rudolf Seibold, der wohl mit Recht heute einer der beſten Vertreter ſeines Faches in Deutſchland genannt werden kann, und den jugendlichen Tänzer⸗ komiker Otto Dewald. Als Sängerin ſtellt ſich Claire Hardt dem Mannheimer Publikum vor. Das Fach der Soubrette vertreten die Tanzſoubrette Bertl Weingart und Mizzi Seibold, die Toch⸗ ter von Rudolf Seibold. Als Tenor kommt Joſef Bureſch, als Komiker Eugen Strehn und Franz Daurer, das Charakterfach vertreten Walter Lohner und Hans Carle. Anni Heidner, Marta Winter und Suſi Vielweib, Alfred Börk und Franz Vogler, ſowie Sonja Fiſcher vervollſtändigen das Soloperſonal. Der Chor ſteht unter der Leitung des Kapellmeiſters Bertich. Die Direktion des Gärtnerplatz⸗Theaters hat es ſich nicht nehmen laſſen, ihre Originalausſtat⸗ tungen aus München mitzubringen. Drei 10 Me⸗ ter⸗Waggons transportieren den Rieſenfundus nach Mannheim, und wenn die Dekorationen hier nicht ganzſo zur Geltung kommen ſollten wie in München, ſo liegt es an den techniſchen Schwierigkeiten der klei⸗ nen Bühne, die im Verhältnis zu der Bühne des Münchner Gärtuerplatztheaters auch in techniſcher Beziehung eigentlich ſehr rückſtändig iſt. Etwa 600 Koſtüme, 8 rieſige Kiſten mit Requiſiten ſollen für einen reibungsloſen Ablauf der Vorſtellungen Sorge tragen. Zum Schluß noch ein Wort über die Preispolitik. Die Tradition des Münchner Gärtnerplatztheaters läßt ein Arbeiten, wie es die Praxis vieler Direk⸗ tionen iſt, nicht zu. Es iſt unmöglich, an der Kaſſe Preiſe zu verzeichnen, die von 2 bis 10 RM. lauten oder gar noch höher, um dann hinterher durch Bons, Gutſcheine oder ſonſtige Manipulationen die Karten für 1 und 2 RM. fortzugeben. Dieſe Art von Ge⸗ ſchäftsgebahren, die weitaus ſchlimmer iſt als Schleu⸗ derpolitik, iſt für ein geſund aufgebautes Theater⸗ unternehmen unmöglich. Was ſoll ein Publikum von einer Direktion denken, das von den Bons nichts weiß, gutgläubig an die Kaſſe geht, dort einen Platz — ſagen wir einmal für 8 RM. kauft und neben ſich die Plätze beſetzt ſieht von Leuten, die dafür nur 1 oder 2 RM. gezahlt haben. Dieſes Syſtem, das leider Gottes in den meiſten Theatern Deutſchlands und vor allen Dingen in Berlin eingeführt iſt, trägt zum größten Teil die Schuld an der finanziellen Notlage der deutſchen Theater. Das Publikum, das einmal durch ſolche Dinge abgeſchreckt iſt, weigert ſich mit Recht, ſolche phantaſtiſchen Preiſe zu zahlen und wird verſuchen, nun entweder auch Bons und Gut⸗ ſcheine zu bekommen, oder es wird das Theater überhaupt meiden. Zur Geſundung des deutſchen Theaterweſens und zur Wiedergewinnung des gro⸗ ßen Teils des Publikums, das durch dieſe Preis⸗ politik gewaltſam vom Beſuch der Theater abge⸗ ſchreckt iſt, iſt in erſter Linie eine ſorgfältig auskal⸗ külierte Feſtſetzung der Eintrittspreiſe notwendig. Von dieſem Grundſatz ausgehend, hat die Direktion des Gärtnerplatztheaters für die Operetten⸗Gaſtſpiele in Mannheim die Preiſe ſo durchkalkuliert, daß ſie in der Lage iſt, Kaſſenpreiſe von 60 Pfg. bis 3 RM. feſtzuſetzen. Auf dieſe Eintrittspreiſe werden jedoch keinerlei Vergünſtigungen gewährt. Man ſoll mit dem modernen Schlagwort„Hun⸗ dertprozentig“ keinen Mißbrauch treiben, aber wenn es den Münchenern gelingt, ihre Mannheimer Pläne derart zu verwirklichen, daß dieſe Prozentrechnung auf ſie angewendet werden kann, dann haben wir in der Tat eine Sommervoperette, die neben dem Winter⸗ theater in Ehren beſtehen wird.„ * 4* a Es ſef noch bemerkt, daß die Münchener Gäſtes auch im„Pfalzbau“ in Ludwigshafen mehrere Vorſtellungen geben werden.. g 1 4. Seite. Nr. 324 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 17. Juli 1980 Kommunale Chronik GO Schwetzingen, 15. Juli. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1930 11. 4. 1930— 31. 3. 1931) wurde feſtgeſtellt. Zur Be⸗ ſtreitung des ungedeckten Aufwandes in Höhe von 318 433 RM.(im Vorjahre 256050 RM.) werden 312,50 Hundertteile(im Vorj. 250 Hundertteile) der Steuergrundbeträge nach 8 583 Abſ. 1 des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes vom 7. 8. 1926 erhoben. Es ergeben ſich folgende Steuerſätze für je 100 RM. Steuerwert: Grundvermögen 1,25 RM.(im Vorjahre 1 RM.), Betriebsvermögen 0,50 RM.(0,40), Ge⸗ werbeertrag 9,38 RM.(.50).— Der Veräußerung von 12 Ar und 86 Qm. Baugelände im Gewann Bruchhäuſer Straße rechts zu 5 RM. je Qm. an die Gemeinnützige Aktien⸗Geſellſchaft für Angeſtellten⸗ Heimſtätten(Gagfah), Zweigniederlaſſung Süd⸗ deutſchland in München, wurde zugeſtimmt. Der Bürgermeiſter erhält zum Abſchluß des Veräuße⸗ rungsvertrages Vollmacht.— Gegen ein Geſuch um Genehmigung zur Erſtellung einer Geflügel⸗ und Legehalle auf dem Grundſtück Lgb. Nr. 3882 an der Hockenheimer Landſtraße werden Bedenken nicht er⸗ hoben.— Gegen Einführung von Obſt⸗ und Ge⸗ müſemärkten in Ketſch wurden Bedenken nicht erhoben.— Gegen ſäumige Mieter ſtadteigener Wohnungen iſt Räumungsklage zu erheben.— An drei Tagen in der Woche, jeweils von—10 Uhr vormittags, wurde das ſtädtiſche Schwimmbad für unter Aufſicht des Lehrers badende Schulklaſſen ohne Gebühr freigegeben.— Nachlaß von Vergnü⸗ gungsſteuer wird bis auf weiteres nicht mehr gewährt. —— Nachrichten aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Verſetzt wurden die Profeſſoren: Friedrich Dux am Gymnaſium in Wertheim an das Gymna⸗ ſium in Lörrach, Robert Hefner an der Mädchen⸗ realſchule in Offenburg an die Oberrealſchule da⸗ ſelbſt, Dr. Joſef Klausmann⸗Trenkle am Realgymnaſtum in Waldshut an die Oberrealſchule in Kehl, Joſef Müller am Realgymnaſium in Vil⸗ lingen an das Gymnaſium in Offenburg, Klara von Schmitz⸗Aurbach an der Oberrealſchule in Bühl an das Realgymnaſium in Waldshut, Lothar Quenzer an der Oberrealſchule in Kehl an die Oberrealſchule in Lörrach, Reallehrer Karl Heintz, Leiter der Bürgerſchule in Kandern, als Reallehrer an die Oberrealſchule in Lörrach. Zur Ruhe geſetzt wurde Gendarmerieober⸗ wachtmeiſter Johann Franz in Schwarzach. Vom Zuge zermalmt * Oftersheim, 15. Juli. Heute vormittag hat ſich ein Mann, deſſen Perſonalien bisher nicht feſtgeſtellt werden konnten, vor den durchfahren den Eil⸗ güter zug geworfen. Der ſofort Getötete wurde bis zur Unkenntlichkeit verſtüm⸗ melt.. Schwerer Verkehrsunfall Hockenheim, 15. Juli. Die 35 Jahre alte Frau Lieſel Kullen, die auf einem Fahrrad fuhr, wollte einen ſogen.„Bulldogg“ überholen. Im gleichen Augenblick ſchlugen die Führungsräder der ſchweren Maſchine nach der linken Seite aus und erfaßten die Radfahrerin, die überfahren wurde und lebens⸗ gefährliche Verletzungen erlitt. Beſuch der Hügelgräber L. Bad Rappenau, 15. Juli. Unter der Führung des prähiſtoriſchen Kenners unſerer Gegend, Fr. Linder, ſtatteten etwa 40 Kurgäſte den Hügel⸗ gräbern einen Beſuch ab. Linder nahm dabei Gelegenheit, auf den Schöpfer der Altertumskunde, Dekan Wilhelmi in Sinsheim, hinzuweiſen und dann die Möglichkeiten anzudeuten, die auf eine frühere Beſiedlung ſchließen laſſen. Insbeſondere geben die gemachten Funde, die als Grundſtock des zu bildenden Heimatmuſeums dienen ſollen, wertvollen Aufſchluß. So ſind aus den verſchieden⸗ ſten Jahrhunderten menſchliche Knochen aufgefunden worden, Gefäßteile, Waffen uſw. Auch wurden ein Mammutzahn, Knochen eines Saurters u. a. im Laufe der Jahre gefunden und geborgen. Lebensmüder Greis Malſch(Amt Ettlingen), 15. Juli. Der 78 Jahre alte Landwirt und Witwer Joſeph Lorenz hat geſtern mittag in der Scheune ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Daß Bürgertum gegen Ruheſtörer rr. Baben⸗Baden, 16. Juli. Die neu ins Leben gerufene„Wirtſchaftliche Vereinigung der Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer Baden⸗Badens“ veranſtal⸗ tete heute abend im Sängerhaus„Aurelia“ ihre erſte öffentliche Verſammlung zur Bekämpfung der nationalſozialiſtiſchen Agitation, durch die die Fremden⸗ und Hotelinduſtrie immer mehr geſchädigt wird. Der Vorſtand des Gewerbe⸗ Vereins, Architekt Becker, begrüßte die Anweſen⸗ den, wohl tauſend an der Zahl, und verurteilte ſo⸗ dann die Agitation der Nationalſozialiſten in ſchar⸗ ſer Form, die alle Berufsſtände ſchädige und Baden⸗ Baden als Kur⸗ und Fremdenſtadt im In⸗ und Aus⸗ lande in Mißkredit bringe. Weiter nahmen u. a. noch das Wort Herr Schneider im Auftrage der Gewerkſchaften, Herr Peter, Beſitzer des„Hotel Hirſch“, im Auftrage des Hotelier⸗Verbandes, Herr Rudiger namens der Kaufmannſchaft. Alle waren ſich einig in der Verurteilung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Agitation, die gerade unſere Bäderſtadt ſchwer ſchädige. Nachdem noch verſchiedene Redner geſpro⸗ chen, wurde die Verſauzmlung, die trotz Anweſenheit verſchledener Nationalſozialiſten ohne Störung ver⸗ lief, in ziemlich vorgerückter Stunde geſchloſſen. Der 8. Bodenſeelehrertag * Konſtanz, 14. Juli. In einer Ausſchußſitzung ber Freien Bodenſee⸗Lehrervereinigung unter Vorſitz ihres Gründers, des Oberlehrers a. D. Joſef Mayer in Friedrichshafen wurde beſchloſſen, den 8. Bodenſee⸗ lehrertag am Samstag, den 6. September, in Bre⸗ genz abzuhalten. An der Ausſchußſitzung waren fämtliche Bodenſeeuferſtaaten vertreten. Die Durch⸗ führung der Tagung liegt in den Händen des Be⸗ zirkslehrervereins Bregenz. Die Tagung ſoll in erſter Linie der Pflege der Kollegialttät dienen, aber auch ein kurzes Referat wird pädagogiſche Standes⸗ fragen behandeln. Die letztjährige Tagung fand in Romanshorn ſtatt. Gäſte aus Karlsruhe Starke Eindrücke bei der Autorundfahrt und der Beſichtigung des Schloſſes Es iſt noch einiges über die Anſprachen zu berichten, die beim Mittageſſen im Roſengarten⸗ Reſtaurant gehalten wurden. Bürgermeiſter Büch ⸗ ner, der ſich mit den Stadträten Ludwig, Perrey und Vogel eingefunden hatte, fand ſofort den rich⸗ tigen Ton, als er bei der herzlichen Begrüßung der Karlsruher Gäſte einige Mannemer Witze zum beſten gab, die er ſo ausgezeichnet vortrug, daß man glauben konnte, einen Urmannemer vor ſich zu haben. Zu ſeinem lebhaften Bedauern ſei er während der Karlsruher Feſttage in ſeiner Amtsſtube feſtgehalten worden, aber ſoviel habe er gehört, daß das Welttreffen der Badener wundervoll verlaufen ſei. Unter ſchallender Heiterkeit bemerkte er, es würde zu weit führen, ein Loblied auf Mannheim zu ſingen;—2 Stunden brauche er mindeſtens dazu. Er beſchränke ſich deshalb darauf, in Ergänzung der Humoriſtika, die während der Feſttage in Karlsruhe unterhielt, einige Mannemer Schnoke zu ſervieren. Der ſtürmiſche Lacherfolg bewies, daß er die Stim⸗ mung, die die Ausflügler mitgebracht hatten, richtig einzuſchätzen wußte. Prof. Dr. Blauſtein hießedie Verſammelten im Namen des Mannheimer Verkehrsvereins herzlich willkommen, um daran die Feſtſtellung zu knüpfen, daß der Badiſche Heimattag unter der Leitung der Herren Steinle und Lacher ſo großartig ver⸗ laufen ſei, daß die Mannheimer neidiſch ſein und be⸗ dauern müßten, daß ſie dieſen guten Gedanken nicht gehabt hätten. Umſo größer ſei die Freude darüber, daß man bei den Schlußausflügen auch nach Mann⸗ heim gekommen ſei. Indem der Redner der Hoff⸗ nung Ausdruck gab, daß der Aufenthalt in unſerer Stadt ſich recht eindrucksvoll geſtalten möge, ſchloß er mit einem Hoch auf die„beſſeren Hälften“ der Be⸗ ſucher des Heimattages. Direktor Steinle, der Vorſitzende des Karls⸗ ruher Verkehrsvereins, der mit der Veranſtaltung des Heimattages zweifellos den Vogel abgeſchloſſen hat, dankte im Namen der Gäſte herzlich für die freundliche Aufnahme in Mannheim. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Finter, der zu ſeinem Bedauern ver⸗ hindert geweſen ſei, an dem Ausflug teilzunehmen, laſſe der Veranſtaltung den beſten Erfolg wünſchen. Verſtändnisinnige Heiterkeit rief die Bemerkung hervor, daß es immer noch böſe Leute gebe, die be⸗ haupteten, daß eine Rivalität zwiſchen Mannheim und Karlsruhe beſtehe. Der Redner ſtellte ſich dem⸗ gegenüber auf den Standpunkt, daß Rivalität nicht mit Konkurrenz verwechſelt werden dürfe, die übrigens auch von Heidelberg, Baden⸗Baden, Pforz⸗ heim und Freiburg gemacht werde, mit der Konkur⸗ renz, die notwendig ſei, um einen recht ſtarken Fremdenſtrom nach Baden zu lenken. Der Verlauf des Badiſchen Heimattages zeige, daß der Gedanke, den außerhalb Badens lebenden Landsleuten ihre Heimat ins Gedächtnis zurückzurufen, auf frucht⸗ baren Boden gefallen ſei. Gelegenheit gegenſeitig verſichern, daß man keine Konkurrenz im ſchlechten Sinne zwiſchen Mannheim und Karlsruhe kenne, ſondern nur das Beſtreben, in der Pflege der badiſchen Eigenart und der Stärkung der Heimatliebe gemeinſame Ziele zu verfolgen. In dieſem Sinne leerte der Redner ſein Glas auf das Wohl der Stadt Mannheim. Man wolle ſich bei dieſer Herr Wölfle, Vorſitzender des Eſſener Badener⸗ Vereins, machte mit ganz beſonderem Stolz darauf aufmerkſam, daß Staatspräſident Dr. Schmitt das Protektorat über die Ar beitsgemeinſchaft der Badener in aller Welt übernommen hat. Das Hoch des Redners galt dem Badner Land. Herr Lörcher, der Vorſitzende des Vereins der Badener in Hamburg, hat in Mannheim ſeine Jugendzeit verlebt, an die er ſich, wie aus ſeinen Aeußerungen hervorging, mit großer Freude und Genugtuung erinnert. Jedenfalls hat die Tatſache, daß er ein eifriger Turner war, viel dazu bei⸗ getragen, daß er heute noch ſo kräftig„Hummel, Hummel!“ rufen kann. Oberrechnungsrat Kiſtner⸗ Karlsruhe, der im Namen des Badiſchen Verkehrsverbandes ſprach, ſchloß mit dem Wunſche, daß das Zuſammengehörig⸗ keitsgefühl der Badener ſich auch fernerhin bewähren möge. Sein Hoch galt der badiſchen Brüderlichkeit. Verkehrsdirektor Lacher⸗ Karlsruhe warf in längeren Ausführungen einen Rückblick auf die Vor⸗ geſchichte des Heimattages, deſſen Verwirklichung vornehmlich auf die Tatkraft des Karlsruher Ver⸗ kehrsvereins zurückzuführen ſei. 70000 Mk. ſeien für das badiſche Land geopfert worden. Die Augen der ganzen Welt hätten ſich in dieſen Tagen auf Karlsruhe gerichtet. Württemberg habe bereits die Akten eingefordert, weil es ebenfalls einen Heimat⸗ tag veranſtalten wolle. Heſſen und Bayern wollten in einigen Jahren folgen. Mannem vorne! Die Arbeitsgemeinſchaft der Badener in aller Welt, unſer Badner Land, jetzt und in alle Ewigkeit. Heil! Mit dieſem Rufe ſchloß Herr Lacher, der über den unvergeßlichen Verlauf des Welttreffens ganz beſon⸗ dere Genugtuung empfinden darf, weil er bei der Vorbereitung eine Rieſenarbeit bewältigt hat, ſeine eindrucksvollen Ausführungen. Zum Schluß hörten wir noch Oberingenieur Löſch⸗Düſſeldorf, der in ſeiner Eigenſchaft als Vor⸗ ſitzender des dortigen Badener⸗Vereins ſich ent⸗ ſchieden gegen die Deutſchen wandte, die bei Erho⸗ lungsreiſen ihr Geld ins Ausland tragen. Autorundfahrt, Schloßbeſichtigung und geſelliges Beiſammenſein Bei Rundfahrten durchs Mannheimer Stadtgebiet iſt der Eindruck immer der gleiche: er übertrifft weit die Erwartungen. Auch die Karlsruher Gäſte waren erſtaunt über das viele Sehenswerte. Im Schloß übernahm nach einer kurzen Begrüßung durch Di⸗ rektor Hieronymi Dr. Jacob vom Altertums⸗ verein die Führung durch das Schloß muſeum. Im Anſchluß an die Beſichtigung wurde dem Pla⸗ netarium ein Beſuch abgeſtattet. Dr. Jeur⸗ ſtein führte ſeine Himmelsmaſchine vor und hielt einen erläuternden Vortrag. 3 5 Am Abend fand man ſich noch einige Stunden zu fröhlicher Unterhaltung im Silberſaal des Palaſt⸗ hotels zuſammen. Eine kleine Kapelle muſizierte und begleitete zum Tanz; zwiſchendurch brachte Feueriopräſident Bieber einige Dichtungen eige⸗ nen Wachstums zu Gehör. Als Direktor Lacher noch Worte des Dankes für den gaſtfreundlichen Empfang geſprochen hatte, erfolgte um 22.25 Uhr die Rückfahrt nach Karlsruhe. Der Hindenburgbeſuch in der Pfalz Die Pfalz wird als erſtes der beſetzt geweſenen Gebiete den Reichspräſidenten begrüßen können. Die Orte, durch die das greiſe Staatsoberhaupt fahren wird, werden dieſem Vorzug durch reichliche Beflaggung Rechnung tragen. Da die Fahrt durch alle Ortſchaften in mäßigem Tempo letwa 20 Km.) vor ſich gehen wird, ſind allzu ſtarke Menſchen⸗ anſammlungen an den nachſtehend beſonders hervor⸗ gehobenen Stellen nicht empfehlenswert. Der Reichs⸗ präſtdent wird in Speyer auf dem Bahnhof um .41 Uhr dem Sonderzug entſteigen, dann wieder um etwa 10 Uhr vormittags bei der Vorfahrt vor der Proteſtations⸗(Gedächtnis) Kirche, nach 10 Uhr am Dom und um 10.50 Uhr nach dem Dombeſuch am Stadthaus zu ſehen ſein, auf deſſen Balkon er ſich der Bevölkerung zeigen wird. Das Stadthaus ver⸗ läßt der Reichspräſident um.30 Uhr; der Wagen fährt durch die Hauptſtraße in die Bahnhofſtraße, biegt dann links in die Obere Langgaſſe ein und fährt nach Neuſtadt a. d. H. Von Neuſtadt aus geht die Fahrt über Land nach Deidesheim(kurzer Aufenthalt, Begrüßung), von da nach Bad Dürkheim und ſchließlich nach Ludwigshafen. 8 Der Wagen fährt, wie ſchon geſagt, durch alle, auch durch die kleinſten zu paſſterenden Orte in lang⸗ ſamem Tempo. Durch dieſe Rückſichtnahme auf die Wünſche der Pfälzer Bevölkerung iſt jedoch die ver⸗ fügbare Zeit ſo beſchränkt, daß eine reibungsloſe Abwicklung des Programms dieſer Fahrt nur garantiert werden kann, wenn der Verkehr unter⸗ wegs ohne Behinderung und Stockung vor ſich geht. Darum iſt es nicht zuläſſig, mit Kraftwagen, Motor⸗ und Fahrrädern dem Wagen des Reichspräſidenten vorauf⸗ oder nachzufahren. Am Nachmittag des Samstags, um.15 Uhr trifft der Reichspräſident von Dürkheim kommend über die Oggersheimerſtraße am Stadteingang Lud⸗ wigshafen ein und fährt durch die Franken⸗ the lerſtraße und Jägerſtraße auf den Ludwigsplatz, wo die offizielle Begrüßung iſt, deren Dauer man mit einer Viertelſtunde berechnet. Vom Ludwigsplatz fährt der Reichspräſident durch die Ludwigſtraße, Kai⸗ ſer Wilhelmſtraße nach dem Oberen Rheinufer zur Anlegeſtelle der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts⸗ geſellſchaft, wo er um.40 Uhr eintrifft und ſogleich den bereitliegenden Dampfer beſteigt, der um.45 Uhr abfährt. Die Stadtverwaltung Ludwigshafen fordert die Bevölkerung auf, für reichliche Beflaggung der Häu⸗ ſer und möglichſt auch für Fenſterſchmuck(Blumen) Sorge zu tragen. Das Werfen von Blumen uſw., ſo gut es auch gemeint ſein mag, kann nicht geſtattet werden. Dem Wagen des Reichspräſidenten fährt ein po⸗ lizeiliches Führerauto vorauf. Am Ludwigsplatz wird Bürgermeiſter Kleefoot den Reichspräſtdenten und die ihn begleitenden Mit⸗ glieder der Reichs⸗, Staats⸗ und Kreisregierung, unter ihnen Reichsaußenminiſter Dr. Curtius und Miniſterpräſident Dr. Held, mit kurzer An⸗ ſprache begrüßen. Spalierbildung Es bilden Spalier: am Ludwigsplatz die Krieger⸗ und Militärvereine, weiterhin die Sportvereine, die Feuerwehr, Sanitätskolonne und der Samariter⸗ bund, in der Frankenthalerſtraße etwa 4000 Kinder der Volks⸗ und Mittelſchulen. Die Straßen werden etwa von 3 Uhr mittags für den Fahrzeugverkehr geſperrt. Der Reichspräſtdent und ſeine Begleitung werden vorausſichtlich in ſteben oder acht Kraftwagen fahren. Die angeregte„Flottenparade“ dürfte wohl nicht ſtattfinden; doch ſind Beſprechungen noch im Gange. Die Ruderereine bilden am Oberen Rhein⸗ ufer Spalier; an der Landungsſtelle der Bayeriſchen (Fügenſchen) Traunsportgeſellſchaft wird der Reichs⸗ präſident das Schiff nach Mainz beſteigen. Der 109 er-Tag in Nußloch g- Nußloch, 14. Juli. Das unterbadiſche Treffen der ehemaligen badiſchen Leibgrenadiere in Nußloch erlitt eine ſchwere Einbuße durch die Un⸗ gunſt der Witterung. Das Feſt konnte nicht als Walodfeſt gefeiert, ſondern mußte im Saale zur Pfalz abgehalten werden. Auch die Zahl der auswärtigen Teilnehmer war daher begreiflicherweiſe weit gerin⸗ ger. Das Feſt begann mit einem Zug zum Krieger⸗ denkmal auf dem Lindenplatz, wo die Muſikkapelle zu⸗ nächſt den Alten Kameradenmarſch ſpielte, worauf der 1. Vorſitzende der Kameradſchaft badiſcher Leib⸗ grenadiere, Julius Ficht aus Karlsruhe, in treuem Gedenken an die gefallenen Kameraden einen Kranz am Denkmal niederlegte. Nach der Begrüßung durch den Vorſitzenden der hieſigen Kameradſchaft, Schutzmann Heinrich Bach, hielt der Landesvorſitzende Ficht im Saale eine An⸗ ſprache in dem er an die Taten der 109er im Welt⸗ kriege erinnerte. Der Vorſtand der Kameradſchaft Bammenthal⸗Reilsheim, der ehemalige Kompagnie⸗ feldwebel Heſſenauer der Traditionskompagnie in Meiningen, erſuchte die Kameraden, dafür zu ſorgen, daß die Tradittonskompagnie möglichſt Nachwuchs aus Kreiſen ehemaliger Leibgrena⸗ diere erhalte. Oberſtleutnant Freiherr v. Bet⸗ tendorff von hier gab einige Erinnerungen zum Beſten, die ihn und ſeinen ehemaligen Truppenteil, die ſchwarzen Dragoner, mit den Leibgrenadieren verbinden. Aus der Pfalz Amokläufer in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 17. Juli. Geſtern abend gegen 12 Uhr verſetzte ein geſchiedener 25jähriger Ar⸗ beitsloſer von hier am Viadukt einem 31jährigen und einem 30jährigen Arbeiter ohne jeden Anlaß erhebliche Meſſerſtiche in das Geſäß. Die Ver⸗ letzten wurden in das Krankenhaus gebracht. Der Täter ſoll ſchon vorher mehrere Perſonen angerem⸗ pelt und durch Stiche verletzt haben. Als er eine Gruppe von Herren anfiel, verſetzte ihm ein lediger Kaufmann mit einem Spazierſtock mehrere Schläge, verfolgte den Täter und verſetzte ihm nochmals eine Tracht Prügel, bis der Täter das Meſſer fallen ließ. Er hat ſich, ohne ein Wort zu reden, in angetrunkenem Zuſtand auf die Verletzten geſtürzt.— In der geſtrigen Nacht wurden auf einem Acker in Mundenheim etwa 20 Säcke Kartof⸗ feln ausgemacht. Ein Polizeihund entdeckte die Täter in einer Baracke in der Nähe, wo ſie feſt⸗ genommen wurden. Kind totgefahren * Rheingönheim, 15. Juli. Am Sonntag abend kurz nach 8 Uhr wollte das vierjährige Söhnchen Werner des Landwirts Karl Deuſchel die Straße überqueren. Es wurde dabei von einem Kleinkraft⸗ fahrer vom Limburgerhof mit dem Vorderrad an⸗ gefahren und an der linken Schädeldecke des Hinter⸗ kopfes ſchwer verletzt. Die Freiw. Sanitätskolonne brachte das Kind in das neue Krankenhaus in der Gartenſtadt, wo es noch abends um 11.30 Uhr ſtar b. Unterſuchung zur Klärung der Schuloͤfrage iſt ein⸗ geleitet. Zum Limburg ⸗Jubiläum * Bad Dürkheim, 17. Juli. Der Feſtakt auf der Limburg, der einſt bedeutenden und berühmten Benediktiner⸗Abtei, beginnt Sonntag, den 27. Juli nachmittags 3 Uhr. Aus dem reichhaltigen Pro⸗ gramm der 900⸗Jahrfeier ſind hervorzuheben die Aufführung des von Karl Räder verfaßten Bühnen⸗ ſpiels„Aus Kloſter Limburgs Jugendzeit“ durch Mitglieder des Landestheaters für Pfalz und Saar, das Abſingen von Maſſenchören unter Muſikbeglei⸗ tung des Kurorcheſters, das an dieſem Tage auf der Limburg verſtärkt konzertiert. Die Stadt Bad Dürk⸗ heim gibt aus Anlaß des Limburg⸗Jubiläums eine illuſtrierte Feſtſchrift heraus, deren Beiträge von namhaften Autoren ſtammen. Der ehemalige Kronprinz Rupprecht in der Pfalz * Edenkoben, 17. Juli. Der frühere Kronprinz Rupprecht, der bekanntlich auf der benachbarten Villa Ludwigshöhe weilt, war am Dienstag nach⸗ mittag in Speyer Gaſt des Regierungspräſidenten Dr. Pfülf. Im Anſchluß daran beſuchte der Gaſt das Hiſtoriſche Muſeum, wo in der Abteilung Wein⸗ muſeum zu Ehren des Gaſtes ein intimer Empfang war. Am Abend war dann der frühere Kronprinz Rupprecht Gaſt bei Geheimrat Dr. von Baſſer⸗ mann⸗Jordan in Deidesheim. Nachbargebiete Vermißt * Worms, 16. Juli. Seit 12. Juli wird die aus Unterſchönmattenwag ſtammende, zuletzt in Worms wohnhafte 27jähr. Ehefrau Appolonia Wein mann vermißt. Da die Frau ſchwer leidend war und in letzter Zeit Selbſtmordabſichten äußerte, nimmt man an, daß ſie ſich ein Leid angetan hat. Flugzeugabſturz im Odenwald— Pilotin tödlich verunglückt * Darmſtadt, 17. Juli. Heute nachmittag 12 Uhr ſtürzte ein Flugzeug, das kurz vorher das Dorf Würzburg bei Erbach i. O. überflogen hatte, in der Nähe der Heiſtermühle bei Würzburg ab. Das Flug⸗ zeug wurde von der 23jährigen Pilotin Paula Kiſter aus Böblingen geſteuert, die bei dem Ab⸗ ſturz den Tod fand. Augenzeugen wollen beobachtet haben, wie der Motor plötzlich ausſetzte, worauf ſich die Pilotin zum Gleitflug anſchickte. Vermutlich iſt die Maſchine in den Baumwipfeln hängen geblieben, wodurch der Abſturz verurſacht wurde. Die Maſchine trug die Bezeichnung„Deutſche Luft⸗ fahrtgeſellſchaft 009 Hermann Köhl“. Deutſche Uhrenarbeiter für Rußland? * Schwenningen, 16. Juli. In den letzten Tagen hat die Berliner ruſſiſche Handelsvertretung mehr⸗ fach den Schwarzwald bereiſt, um Uhrenarbeiter für eine in Rußland zu gründende Uhren indu⸗ ſtrie zu ſuchen und Maſchinen aufzukaufen. Gegen einen früheren gleichen Verſuch ſoll der jetzige von beſſerem Erfolg begleitet geweſen fein. Aus Schramberg und Schwenningen ſollen ſich 1 auf Grund verlockender Verträge verpflich⸗ e en. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein Pegel iz, 14 15 10. 17. Neckar-Pegel 14, 15. 18. 17. Bafel.00.86.68.75158 Schuſterinſel 2,12.58.26 2,40 2 20 Mannheim.064,80.384,28 Fehl 06 8,40.48 3,40 3 880 Jagſtfeld 1,98,0,92 9,88 ſ0,88 Maxau 4775408,.8808.35 Blochingen 0,35 0,80 9925.28 Mannheim.66 4,17.40 28936 Heilbronn 182 1,26 1,251,11 Kaub.80 248.74 2,5889 Köln.982,08 2,18 2,48 2,66 Waſſerwärme des Rheins 185 C Tages hal eucles Donnerstag, den 17. Juli Handels⸗Hochſchule:„Wetter und Krankheit“, Vortrog von Profeſſor Dr. Gotſchlich, in der Aula A 4, 1, 20 Uhr. i„Libelle“: 15,30. Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. . Konzert 20,30 Uhr. öln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,0 Uhr Speyer—Ger⸗ mersheim und zurück; 19,45 Uhr Abendfohrt 275 Std. Lichtſpiele: Alhambra:„Broadway“. Scala:„Anno Karenina“.— Roxy ⸗ Theater:„Dagfin, der Schnee⸗ ſchuhläufer“.— Univerſum:„Frauennot— Frauen, glück“.— Gloria⸗Pulaoſt:„Der Student von Prag“ — Palaſt⸗Theater:„Die ungekrönte Königin“.— Capitol:„Der unſterbliche Lump“.— Schauburg: „Der Cowboy⸗König von Chicago“. Sehenswürdigkeitenz Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. 3 wir 8 2 2 . N 5 * Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 324 Donnerstag, den 17. Juli 1930 Gerichtszeitung Aus Mannheimer Gerichtsſälen Zigennerſchlacht am Pfingſtberg Am 9. Dezember v. Is. hatten Zigeuner aus den Bazacken bei Sandhofen eine„kleine“ Auseinander- ſetzung. Der Zigeuner Benedikt Wagner aus Scharn⸗ hauſen, wohnhaft in Sandhofen, hatte irgend woher gehört, daß die Eckſteins von ihrem Stamme, die auf dem Pfingſtberge wohnen, erzählt haben, er habe ſich abfällig über den verſtorbenen Zigeuner Winter ge⸗ äußert. Wagner begab ſich eines Tages mit ſeinen Familienangehörigen nach Rheinau. In der Woh⸗ nung der Eckſteins waren nur der junge 18 Jahre alte Joſef Eckſtein und ſeine beiden Geſchwiſter, und ein Nachbarmädchen. Im Handumdrehen kam es zum Streit. Wagner griff den Eckſtein an. Während dieſer nun in ſein Schlafzimmer ging, um ein Meſſer zu holen, ſchoß ihm Wagner in den linken Ober⸗ ſchenkel. Dann zog die Familie den Rückzug an. Wagner ſchlief die Nacht im Rheinauer Wald, ſeine Frau fuhr wieder mit dem Sohn nach Hauſe. Als ſie nach ihrer Verhaftung wieder entlaſſen wurde, folgte ſie mit ihrem Sohne ihrem Gemahl in die Wälder des Saarlandes, wo ſie den Winter hindurch kampierten. Im St. Ingberter Walde wurden ſie eines Tages aufgegriffen und hierher gebracht. Der Geſchoſſene hat ein Hinkebein davongetragen und war bis Anfang Juni in ärztlicher Behandlung. Wagner erhielt vier Monate Gefängnis, ein beteiligter Verwandte 100/ Geldoͤſtrafe, Sohn und Mutter wurden freigeſprochen. Die Vorfälle im„Darmſtädter Hof“ vor der Strafkammer Karlsruhe In ſiebenſtündiger Verhandlung befaßte ſich die Große Strafkammer 1 mit der Affäre Darmſtädter Hof“, die am 6. März ds Is. das Schöffengericht Karlsruhe beſchäftigte. Dieſes verurteilte damals den Schriftleiter des„Führer“ Franz Moraller wegen erſchwerter und fahrläſſiger Körperverletzung, Beleidigung und Uebertretung des 8 6 zu 200 Mark Geldſtrafe bezw. 20 Tage Gefängins, den 34 Jahre alten Schriftſteller Robert Wagner wegen Körper⸗ verletzung und Beleidigung zu 100 Mark bezw. 10 Tagen Gefängnis, und zwei weitere Angeklagte zu Geldſtrafen von 40 und 30 Mark. Die Angeklagten Moraller und Wagner und die Staatsanwaltſchaft haben gegen das ſchöffengerichtliche Urteil Beru⸗ fung eingelegt. Es war damals auch erkannt wor⸗ den, daß Wagner und Moraller eine Geldbuße von 150 Mark zu zahlen haben. In der Verhandlung vor der Strafkammer wurde die Berufung verworfen und das Urteil des Schöffengerichts beſtätigt. AK § Vergehen gegen das Reblausgeſetz. Wegen Ver⸗ gehens gegen das Reblausgeſetz hatten ſich vor dem Amtsgericht Bellheim Heinrich Reinfrank, Jo⸗ hann Michael Kopf, Weiß Georg und Georg Reifel, fämtlich von Bellheim, zu verantworten. Sie hatten Strafbefehle von je 40 Mark, erſatzweiſe vier Tage Gefängnis erhalten und legten dagegen Einſpruch ein. Es blieb bei der gleichen Strafe.— Der Land⸗ wirt Franz Job von Ottersheim hatte wegen des gleichen Vergehens einen Strafbefehl von 40 RM. erſatzweiſe vier Tage Gefängnis erwalten. Er legte Berufung ein und kam mit 10 RM. oder 1 Tag Ge⸗ fängnis davon. Amititia Mannheim in Zürich Die ſchweizeriſche Meiſterſchafts⸗Regatta am kommen⸗ den Samstag und Sonntag auf dem Zürcher See erhält durch die Beteiligung des erfolgreichſten deutſchen Ruder⸗ vereins Amicitia Mannheim ein erhöhtes Intereſſe. Ami⸗ eitia trifft im Vierer ohne Steuermann auf Neptun Konſtanz, Deutſcher R. V. Zürich und Polytechniker Zürich. Im Vierer mit Steuermann iſt die Societa Cannottieri Luganbo der einzige Gegner, während der Achter außer von Amicitia noch von Neptun Kon⸗ ſtanz und Reuß Luzern beſtritten wird. ſpiel.— trotz ſtarker deutſcher Konkurrenz gewonnen. Da⸗ 8 g eee Ara i 40 i 0 . N N N 2 N 8 0 * 2 An dem internationalen Rundflug für Sportflug⸗ zeuge, der vom 18. Juli bis zum 10. Auguſt ſtattfindet, nehmen 47 deutſche und 54 ausländiſche Flug⸗ td6euge teil. Die 7500 Km. lange Strecke, die für den Flug in Ausſicht genommen iſt, führt, wie die Karte zeigt, von Berlin über Braunſchweig, Frankfurt a. M. nach Frankreich, dann über den Kanal nach London, zurück über Paris nach Spanien, von dort nach Südfrankreich, durch die Schweiz nach München, über Wien, Prag, Bres⸗ lau nach Warſchau, von dort über Königsberg i. Pr. und Danzig nach Berlin. 5 Das Reichsgebiet wird in den Städten Berelin, Braun⸗ ſchweig, Frankfurt a.., München, Breslau und Königs⸗ berg berührt, wo die Flugzeuge landen müſſen. Die inter⸗ nationale Sportleitung(Oberleitung! nimmt für die Dauer des Rundfluges ihren Sitz in Berlin. Die Wett⸗ bewerbsflugzeuge werden das deutſche Reichsgebiet in der Zeit vom 20. bis 31. Juli überfliegen. Kölner Internationales Tennis⸗Turnier Die erfreulichen Erfolge der deutſchen Teilnehmer am Turnter in Wimbledon haben in den letzten Wochen zu optimiſtiſchen Feſtſtellungen in der deutſchen Preſſe geführt. Man ſoll ſelbſtverſtändlich die Leiſtungen unſerer deutſchen Vertreter nicht ſchmälern, es wäre aber falſch aus dem Zufallserfolg von Frl. Krahwinkel—Prenn im gemiſchten Doppel in Wimbledon einen Rückſchluß auf die Stärke dieſes Paares im internationalen Tennis zu ziehen. Aller⸗ dings iſt es mit dem deutſchen Damentennis gegenwärtig viel beſſer beſtellt als mit dem Herrentennis. Denn wenn ein in Frankreich nicht zur Spitzengruppe zählender junger Nachwuchsſpieler nach Deutſchland kommt und hintereinan⸗ der deutſche Rangliſtenſpieler wie Froitzheim, Frenz, Hey⸗ denreich, Nourney und Heitmann ſchlägt, ſo iſt dies doch ein Beweis dafür, daß interngtional betrachtet die Spiel⸗ ſtärke der deutſchen Tennisſpieler in den letzten Jahren ſich nicht verbeſſert hat. Wie in Mannheim ſo hat nunmehr Leſueur in Köln die Hauptkonkurrenz des Turniers— das Herren⸗Ginzel⸗ bei hatte er das Pech, Frenz in Höchſtform anzutreffen, obwohl gerade der Hamburger in ſeiner Form ſehr unbe⸗ ſtändig iſt. Wenn Frenz das Tempo der erſten zwei Sätze bis zum Schluß unvermindert durchgehalten hätte, wäre aus ſeiner Niederlage vielleicht doch ein Sieg geworden. Bis zum dritten Satz hatte Frenz das Heft in der Hand und er war es der das Tempo des Spiels angab. Mit un⸗ heimlicher Schnelligkeit und Genauigkeit fegte er die Bälle durch ſeine Triebſchläge der Linie entlang in dle Ecken, ſodaß der offenbar ſich nicht zurecht findende Franzoſe völlig in die Verteidigung verdrängt wurde. Im dritten Satz führte Frenz bereits 311 und man glaubte ſchon an einen glatten Sieg, als der Franzoſe ausglich und den Satz :4 an ſich brachte. Auch im vierten Satz erobert Frenz eine 41 Führung, die aber nicht zum Gewinn führt, weil er ſich durch einige prachtvolle Netzangriſfe des Franzoſen überrumpeln und etwas außer Schlag bringen läßt. Mit etwas Glück holte ſich der Franzoſe dieſen Satz mit 715. Der fünfte Satz brachte eine ſtetige Verbeſſerung des Fran⸗ zoſen während Frenz merklich abfiel und auch Nerven be⸗ kam. Bei vier Beide hat der Hamburger auch noch das Pech auf dem falſchen Fuß erwiſcht zu werden, was eine kleine Behinderung beim Laufen mit ſich bringt. Unter dem Beifall der nicht allzu zahlreich erſchienenen Zuſchauer gewinnt Leſueur die beiden letzten Spiele und hat ſomit einen verdienten Sieg mit:6, 316,:4,:5,:4 über ſeinen Gegner errungen. Am Vormittag hatte Leſueur ebenfalls in einem prachtvollen Spiel den Kölner Nourney in drei Sätzen auf der Strecke gelaſſen. Nourney iſt einer der wenigen deutſchen Spieler, bei denen ſich Schnelligkeit, Sicherheit und große taktiſche Begabung zu einem Ganzen vereinigen. Wenn Nourney eine ausgiebige Turniererfahrung im Aus⸗ land hätte ler iſt beruflich ſehr ſtark in Anſpruch genom⸗ men), würde er zweifellos bis an die Spitze der deutſchen Rangliſte aufrücken können. Der großen Schnelligkeit Leſueurs war der Rheinländer durchaus gewachſen, im Gegenteil, er verſchärfte manchmal noch das von dem Fran⸗ zoſen vorgelegte Tempo. Der Franzoſe mußte ganz aus ſich herausgehen, um ſchließlich knapp im dritten Satz die Oberhand zu behalten. Die Fälle, in denen Tenniswettſpiele infolge körper⸗ licher Erſchöpfung vor Beendigung derſelben abgebrochen werden müſſen, werden immer häufiger. Auffallend iſt da⸗ bei, daß gerade die jüngeren Spieler nicht immer„durch⸗ halten“. Frl. Krahwinkel, Eſſen, die man als zähe Kämpferin kannte, mußte die Begegnung gegen Frl. Ro ſt, Köln, beim Stand von drei beide im dritten Satz ab⸗ brechen, da Wadenkrämpfe es ihr unmöglich machten, weiterzuſpielen. So gelangte alſo Frl. Roſt in die Schlüß⸗ runde, ganz entgegen allen Prophezeiungen, die Frl. Krahwinkel als ſichere Siegerin in dieſer Konkurrenz vor⸗ ausgeſagt hatten. Auch Frl. Roſt war von dieſem Spiel gegen Frl. Krahwinkel ſo erſchöpft, daß ſie vorzog, in der Schlußrunde gegen Frau Schomburgk nicht anzutreten, obwohl ihr eine dreiſtündige Pauſe gewährt wurde. Es iſt ſehr bedauerlich, daß gerade die jüngeren Spieler keine Ausdauer zeigen. Frau Schomburgk wollte die Schluß⸗ runde noch spielen, obwohl die Leipzigerin auch vormittags zwei ſchwere Wettſpiele gegen Frl. Sander und gegen die Franzöſin Adamoff erledigt hatte, die keine geringere Am ſtrengung beanſpruchte als das Spiel von Frl. Roſt geges Frl. Krahwinkel. Von den ſüddeutſchen Spielern war nur Oppenheimer in Köln erſchienen Der Mannheimer beſchränkte ſeine Teilnahme auf das Herren⸗Doppel und das gemiſchte Doppel ⸗ ſpiel. Mit Frenz zuſammen im Herren⸗Doppel ese güngzte er ſich ſehr gut nach anfänglicher Unſicherheit. Nach⸗ dem Hauß⸗Heitmann die erſten beiden Sätze gewonnen hatten, ſetzte Frenz und ſein Partner mit voller Kraft ein. Dann war es auch um das rheinländiſche Paar geſchehen, denn die letzten drei Sätze ſtanden im Zeichen der aus⸗ geſprochenen Ueberlegenheit von Frenz⸗Oppenheimer. Einen ſchönen Erfolg hatte Oppenheimer auch im ge⸗ miſchten Doppel, da er mit Frau Schomburg k zuſammen ſpielte. Das franzöſiſche Paar Adamoff Leſu eur ſtartete als Favorit, es ſcheiterte jedoch in der Vorſchlußrunde an Frau Schomburgk— Oppenheimer in zwei Sätzen. In der Schlußrunde allerdings waren Frau Schomburgk und ihr Partner nicht in ber beſten Spfel⸗ dispoſition ſonſt hätte es vielleicht zu einem Sieg über Frl. Peitz Nourney gereicht. Das rheinländiſche Paar hatte ſeine große Spielſtärke vorher durch ſeine Ueberlegenheit über Frl. Krahwinkel Frenz bewieſen. Im Finale war der erſte Satz eine leichte Beute für Frl. Peitz Nourney, geradeſo ſchnell holten ſich Frau Schomburg Oppenheimer den zweiten Satz. Der entſcheidende Satz, der bei Regen geſpielt wurde, fiel dann wiederum verhältnismäßig leicht an das ſiegende Paar, da Fran Schomburgk— Oppenheimer merklich abftelen. Das Intereſſe des Kölner Publikums an dieſer Veran⸗ ſtaltung war nicht ſehr groß, ſei es daß das gleichzeitig ſtattgefundene internationale Golf⸗Turnier, ſei es, daß die ſchlechte Witterung ihr Uebriges tat, um den Beſuch abzu⸗ ſchwächen. Es ſcheint als ob das Startum im Tennisſport ſeine unerfreulichen Folgen zu zeigen beginnt. Ein Turnſer bei dem nicht ein Tilden, Cochet, Borotra oder Alvarez er⸗ ſcheint, findet offenſichtlich nicht mehr das Intereſſe ge⸗ wiſſer Tennisfreunde. Was Viele befürchtet haben, iſt alſo eingetreten, Tennis als reiner Amateurſport beginnt an Intereſſe zu verlieren, da die Amateure naturgemäß nicht die akrobatiſchen Leiſtungen der Scheinamateure zeigen können. Daß bei einem Tenniskampf in erſter Linie die Härte des Kampfes und das Jutereſſe der Beteiligten für den ſpannenden Verlauf maßgebend ſind und nicht allein die Teilnahme eines überragenden Spielers iſt eine Wahr⸗ heit, die ſich leider anſcheinend nur ſchwer durchſetzt. Das Tilden⸗Gaſtſpiel in Köln brachte täglich 3000 Zuſchauer, die ſpannenden Kämpfe beim Tennis⸗Turnier am ver⸗ gangenen Sonntag hatten kaum 500 Zuſchauer berbeigelockt, 2 eee Jußball-Weltmeiſterſchafts⸗ Turnier Argentinien enttäuſcht Beim Weltmeiſterſchaftsturnier in Montevideo hat bis⸗ lang faſt jedes Spiel eine Ueberraſchung gebracht. Aus den bisherigen Ergebniſſen könnte der Schluß gezogen wer⸗ den, daß die ſüdamerikaniſche Spielſtärke im Fußball ſeit den Olympiſchen Spielen 1928 beträchtlich zurückgegangen ſt. Die europäiſchen Mannſchaften in Montevideo ſind bei weitem nicht die ſtärkſten Fußballvertreter der alten Welt und doch haben ſie ſich an den erſten Tagen der Weltmei⸗ ſterſchaft gegen die amerikaniſche Konkurrenz ganz hervor⸗ rogend geſchlagen. Am dritten Spieltag konnte Argen ⸗ tinien, das bekanntlich auf dem Olympiſchen Turnier 1928 mit dem zweifachen Weltmeiſter Urugugy in der Ent⸗ ſcheidung ſtand und das bei den Kämpfen um die ſüdameri⸗ kaniſche Staatenmeiſterſchaft Uruguay ſchon wiederholt geſchlagen hat, gegen Frankreich nur ein mageres :0(:0) erzielen. Das Tor für die Argentinier fiel erſt bei einem Durchbruch nach der Pauſe. Argentinien hat zwar in der letzten Zeit einige ſeiner beſten Kräfte an Italien verloren, aber auch Frankreich trat zu dieſem Spiel geſchwächt an, denn ſein Mittelſtürmer Thepaut war om Sonntag beim Spiel gegen Mexiko ernſthaft verletzt worden.. Chile ſchlägt Mexiko:0 Beim Fußball⸗Weltmeiſterſchaftsturnier in Monteyt⸗ deo gab es am Mittwoch nur ein Spiel, und zwar das zwiſchen Chile und Mexiko. Die Mexikaner, die am Sonn⸗ tag ſchen von Frankreich geſchlagen worden waren, ver⸗ loren gegen die von dem Ungarn Orth trainierte Natſonal⸗ mannſchaft von Chile mit der gleichen Tordifferenz, näm⸗ lich mit:0 Treffern. r Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: f. B. Kurt iſcher Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ teilungen: Jakob Jaude, ſämtlich in Mannheinr— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Jür unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Noi ulitiuea v ανισ⁰ αινναiHg Von Helmut Biegel DW. Der Begriff„Konjunktur“ wird jedem Geſchäfts⸗ mann geläufig ſein. Er gebraucht das Wort, wenn jemand fragt, wie die Geſchäfte gehen, näm⸗ lich:„Schlecht, die Konfunktur.... Die Konjunktur hat die Schuld an allem, ſie hat aber auch einen breiten Rücken, den man täglich beladen kann. Ich habe ſo das Gefühl, als ſuche man überall einen Sündenbock, denn— die Konjunktur iſt das, was wir aus einer Zeit machen. Zweiflern möge geſagt ſein, daß es gar keine Kunſt iſt, in Hauptverkaufszeiten die Bevölkerung zu ſtärkerer Beachtung der Anzeigen, der Schau⸗ fenſter, der Angebote, zu bewegen. Solche Zeiten ſind alſo: Weiße Wochen, Saiſon⸗Ausverkäufe, die Tage vor Feſten uſw. Dieſe Zeiten liegen ein für alle male feſt. Man kann alſo mit einem„Faktor“ rech⸗ nen, der in der Werbung immerhin wichtig iſt. Es möge hier eingeſchaltek ſein. daß wirklich fähige Kaufleute ſich herzlich wenig an Kon⸗ lunkturen kehren. Sie ſind in der Lage, auch mal eine Verkaufszeit aus der Erde zu ſtampfen, ganz gleichgültig, ob der Kalender eine amtliche Konjunktur feſtgelgt hat. In dieſem Können liegt eigentlich das ganze Geheimnis erfolgreicher Kauf⸗ leute. Sie verlaſſen ſich auf ihre Kraft, auf ihr Wiſſen. Sie werden nicht zu Fataliſten, wenn die Geſchäftsumſätze nachlaſſen, ſie werden Mittel und Wege finden,. um in unbekümmertem Optimismus für ihr Geſchäft zu wirken. Eine feſtſtehende Hauptverkaufszeit lalſo eine Konjunktur] iſt der große Saiſon⸗A us verkauf Es iſt mir geſtattet, hier einige Bemerkungen über Möglichkeiten zu geben, wie man ſolche Verkaufs⸗ zeiten vertieft, wie man die Werbung— die zu ſolcher Zeit ja automatiſch einſetzt— erfolgreicher geſtalten kann. Vor allem gewöhne man ſich daran, nicht erſt im letzten Augenblick die Offenſive zu ergreifen. Kleine Vorpoſtengeplänkel machen den„Feind“ nervös, hal⸗ ten ihn wach und ſteigern ſeine Aufmerkſamkeit. Der „Feind“— alſo die Käufer von morgen— iſt ge⸗ wohnt, erſt am Tage des Verkaufbeginns aufzu⸗ wachen. Gönnen wir ihm aber beſſer ſchon vorher keine Ruhe, machen wir ihn neugierig. Mit klaren Worten: Man beginne ſeine Ausverkaufswerbung vor Beginn des Ausverkaufs. Mit klei⸗ nem Geſchütz— die Anzeigen brauchen nicht allzu⸗ groß zu ſein, ſie ſollen aber lebendig wirken!— dem man am Haupttage die großen Brummer folgen angriff(die ganze Seite in der Neuen Mannheimer laſſe. Auf dieſe Weiſe hat man eine Reſonauz ge⸗ ſchaffen, die ſich dem Geſchäft günſtig auswirken wird. Iſt das Vorpoſtengeplänkel vorbei. der Haupt⸗ Zeitung) geſchehen, dann... dann meint mancher Kaufmann, fetzt müſſe alles vor ſelber weiter laufen. Ja— wenn das Wort„Konjunktur“ nicht wäre. Hier iſt es angebracht. Hier bedeutet das Wort Kon⸗ junktur Kaufkraft. Und die iſt bekannter⸗ maßen nicht ſo, wie wir ſie wünſchen. Nun neigen viele Geſchäftsleute dazu, in ſolchen Zeiten Erſpar⸗ niſſe zu machen. Mit Recht. Aber nicht am falſchen Ende, Es iſt klar: wenn die Käufer gut bet Kaſſe ſind, ſo braucht man ſie nur einmal anzuſtoßen, das Gelb ſitzt loſe. Wenn aber die Brieftaſche nur die Er⸗ füllung eines Wunſches erlaubt(ſtatt zehn), ſo heißt Ausverkeauf! 0 das, daß man ſich nicht einmal, ſondern zehn mal überlegt, was man kaufen ſoll. 1 Wenn aber— es iſt alles ſo verſtändlich— ein Menſch die Befriedigung eines Wunſches ſich zehn⸗ mal überlegen muß, ſo bedeutet das: Wer zuletzt anbietet, hat das Geſchäft gemacht. Wer alſo — ſehr verehrte Herren Kaufleute— damit rechnet, daß ſein einmaliges Angebot ſich unbedingt bis zum Schluß der Ausverkaufszeit auswirken müſſe, der wird beſtimmt falſch kalkulieren. Was vorher von der Vorpoſtenplänkelei geſagt wurde, gilt auch für die weitere Zeit. Der Intereſſent darf auch hinterher nicht zur Ruhe kommen, denken wir immer daran, daß das Geld nicht loſe ſitzt, denken wir daran, daß der Käufer ſich ſchwerer entſchließt. Dieſe Dinge werden einleuchten. Erſparniſſe ja. Nur nicht am Werbe⸗Etat. Womit ſoll man ſonſt noch Käufer heranziehen, wenn nicht mit der Werbung? Erſparniſſe höchſtens durch ſorg⸗ ſamere Siebung der Werbemittel. Das iſt es. Es dürfte klar ſein, daß ſich ein Strom umſomehr verkleinert, ſe mehr man ihn teilt. So verzet⸗ telt auch mancher ſeine Werbegelder dadurch, daß er ſie möglichſt durch alle verfügbaren Kanäle leitet, anſtatt ſich die beſten herauszuſuchen und hier den Strom recht breit und reißend zu geſtalten. Leider iſt es ſo, daß in wirtſchaftlichen Kriſenzeiten viele Kaufleute zu Experimenten neigen. Sie meinen, das Werbemittel X— von dem ſie heute zum erſten Male hören— müſſe nun überwältigend ſein. Solche Dinge haben eine unangenehme Aehn⸗ lichkeit mit dem berühmten Strohhalm, an dem ſich ein Ertrinkender feſthalten will. So geht es alſo nicht. Ausſieben— die erprobten, bekannten Werbemittel aber ſtärker heranziehen. Es bedarf kaum eines Be⸗ weiſes, daß kein anderes Werbemittel ſo eindringlich zu den Maſſen ſprechen kann wie die Tageszeitung. Es gibt keinen Haushalt ohne Zeitung les gibt aber beiſpielsweiſe Haushaltungen ohne Rundfunk uſw.), die Anzeige in der Tageszeitung wird alſo ſtets auf einen ausgezeichneten Reſonanzboden ſtoßen. Jede Frau will gut und preiswert einkaufen. Käme noch hinzu: Die Zeitung, die relativ die meiſten Haushaltungen erfaßt, iſt natürlich auch ein beſſerer Angebotsträger, Sie werden finden, verehrte Herren Geſchäftsleute, daß die Neue Mannheimer Zeitung jedes Vertrauen rechtfertigen wird. Der Entſchluß, die Umſätze zu heben, die Kauffreudigkeit zu beleben, iſt gefaßt, das Werbe⸗ mittel heißt: Neue Mannheimer Zeitung. HANDELS- WIRTSCHAFT S- ZEITUNG Donnerstag, 17. Juli 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung Amgefallene Oppoſition Bei der Kölniſchen Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft in Köln kam es zu einer lebhaften Ausſprache über die porgeſchlagenen Satzungsänderungen. Der Vorſitzende führte aus, daß die Veranlaſſung von der Zulaſſungsſtelle er Berliner Börſe ausgegangen ſei, weil ſich im Handel mit Verſicherungsaktien neuerdings Unzuträglichkeiten her⸗ ausgeſtellt haben. Im Verlauf der Verſammlung kam es zu einer erreg⸗ ten Ausſprache, als ein Aktionär Aus kunft über die Verluſte in den einzelnen Verſicherungszweigen ver⸗ Langte. Die Verwaltung wies auf das außerordentlich un⸗ glünſtige Jahr 1929 hin; ein Vergleich mit dem Vorjahre ſei nicht angängig, weil 1928 einen Gewinn aus der be⸗ kannten Fuſion mit der Minerva und der Mer kur⸗ Verſicherungsgeſellſchaft gebracht habe. Unter der Not in der Haftpflichtverſicherung hatten die Rück⸗ verſicherer beſonders zu leiden. Im reinen Verſicherungs⸗ geſchäft ſei ein Verluſt von 124 000/ entſtanden, anderer⸗ ſeits habe die Lebens verſicherung ca. 900 000„ Gewinn gebracht, ſodaß ſich die Verluſte der anderen Zweige auf über 1 Mill., beziffern. Eine genaue Angabe über die Verluſte in den einzelnen Sparten ſei im Intereſſe der Geſellſchaft unerwünſcht. Von der Oppoſition wurde ein Antrag geſtellt, die Divi⸗ demde auf 15 v. H. feſtzuſetzen und die Differenz von 8 v. H. aus der Sonderrücklage zu entnehmen, die jetzt 2,8 Mill. 4 betrage. Die Verwaltung erklärte, daß die vorgeſchlagenen 12 v. H. das Aeußerſte ſeien. Nach unſeren Informationen hat zwiſchen der Oppoſitionsgruppe und der Verwaltung am Vorabend eine Beſprechung ſtattgeſunden. Ein Antrag dieſer Opponenten, aus dem 2,5 Mill./ betragenden Amerika⸗Guthaben einen Bonus von 3 v. H. zu verteilen, wurde ebenfalls abgelehnt, da eine Stärkung der Reſerven unbedingt notwendig ſei. Es bleibt bei 12 v. H. Dividende. * Siegen ⸗Solingen kauft Fahrrad⸗Aktien. Der Siegen⸗ Solinger Gußſtahl⸗Aktienverein in Solingen hat durch Vermittlung des Bankhauſes Gebrüder Stern(Dortmund) die Dreiviertelmehrheit des 400 000/ betragenden Aktien⸗ pakets der Lippiſchen Fahrradinduſtrie Ac. Horn, Lippe, erworben. Dieſe Geſellſchaft habe ſich auf dem Gebiet der Herſtellung von Fahrradrahmen in den letzten Jahren eine beachtenswerte Stellung errungen; trotz der ſchlechten Lage des Marktes ſei es möglich geweſen, den Abſatz im letzten Jahr nicht unerheblich zu ſteigern. Ob es ſich bei dem Erwerb um den Anfang einer Zuſammenfaſſung in der Fahrradinduſtrie handelt, läßt ſich im Augenblick noch nicht klar übeſehen. Den Vorſitz im Aufſichtsrat über⸗ nimmt zukünftig Generaldirektor Dr. Theusner(Solingen), den ſtellvertretenden Vorſitz Konſul Louis Jakoy(Bank⸗ haus Gebrüder Stern, Dortmund). * Stierlen⸗Werke AG. Raſtatt. Im Jahre 1929 betrug der Betriebsüberſchuß 377 558(i. V. 235 524). Da hiervon Unkoſten 278 927(169 0390)/ und Abſchreibungen 94 826 74 074) erforderten, konnte der Verluſtvortrag aus 1928 mit 2170% gedeckt und noch ein Gewinn von 1626/ er⸗ hielt werden, der vorgetragen wird. Aus der Bilanz (in%) Matertalvorrat 590 000(420 000), Außenſtände 471 544(257 206, olſo enorm geſtiegen); andererſeits Ak. 400 000(unv.), Paſſivhypotheken und Darlehen 809 981 lun.) Kredit f. Ratenzahlungsgeſchäfte 816 911(neu), Lie⸗ ferontenſchulden uſn. 443 210, Akzeptverbindlichleiten 76 892 (i. V. beide zuſ. in einer Summe 506 308). Die Firma führt Blickereteinrichtungen aus. * Gebr. Vetter AG., Ziegelwerke in Pforzheim und Mühlacker.— Dividendelos. Das Geſchäftsjahr 1929 des mit 420 000/ arbeitenden Unternhemens ſchloß nach 30 281/ Abſchreibungen(i. V. nicht ausgewieſen) mit einem Buchgewinn von 2990 /, der durch den Ge⸗ winnvortrag aus 1928 von 3600/ ermöglicht wurde. Der Rohgewinn zuzügl. Rücklage betrug nur 29 671(i. V. nicht ausgewieſen). Eine Dividende(i. V. 6 v. H. aus 38 800„/ Reingewinn) kommt demnach für das abgelau⸗ fene Geſchäftsjahr nicht in Betracht. Aus der Bilanz (in%): Grundſtücke 94 064(90 000), Gebäude 260 000 (264 000), Einrichtung 236530(237 000), Vorräte 225 350 (282 808), Schuldner 231174(209 750); andererſeits Paſſiv⸗ Hypotheken 302 760(313 140), Gläubiger 241841(172 765), Reſerve unv. 42 000. g * Erſte deutſche Ramiegeſellſchaft Emmendingen. Bei⸗ nahe drei Monate nach der d. GV., die am. 4. d. J. ſtattfand und von der lediglich die Tatſache eines divi⸗ dendenloſen Abſchluſſes ohne alle Zahlenangaben det Preſſe bekanntgegeben wurde, erſcheint nun endlich die Bilanz⸗ weröffentlichung für 1929 im Reichsanzeiger. Danach ſtieg der Bruttogewinn auf 0,83 Mill./(0,69). Abſchreibungen wurden in Höhe von 0,28(0,21) Mill./ vorgenommen; als Reingewinn bleiben 0,37(0,18), Mill. J, wovon 0,15 (0,05) Mill./ Vortrag aus 1928 darſtellen. Die Verteilung einer Dividende wäre danach wohl möglich geweſen. Aus der Bilauz(in Mill.): Immobilien 1½7(2,0), Ma⸗ schinen uſw. 1,0(1,64), Warenvorräte 3,04(3,3), Aus⸗ ſtän de 1,48(4,7), Wertpapiere, Wechſel und Barbeſtond 6,08(0,8); andererſeits Ak. 5,00(unv.), Schuldvperſchrei⸗ Bungen 3,00(un.), Rücklagen 0,07(0,08), Gläubiger 0,57 Mittag-Ausgabe Nr. 324 Die Rebiſionsfrage bei Verſicherungs-Geſellſchaſten Die Revpiſionen bei Verſicherungsgeſellſchaften ſollen jetzt durch eine Aenderung des Aufſichtsgeſetzes neu geregelt werden. Durch die Abänderung ſoll den Ver⸗ ſicherungsunternehmungen die Pflicht auferlegt werden, ſich alljſährlich von einer Reriſfonsgeſellſchaft, die von der Verwaltung des Unternehmens unabhängig iſt, prüfen zu laſſen. Das Ergebnis der Prüfung ſoll ſowohl dem Aufſichtsrat der Geſellſchaft als auch dem Reichsaufſichtsamte für Privatverſicherung vor⸗ zulegen ſein. Es iſt zweifelhaft, ob das Aufſichtsamt neben dieſen Reviſoren noch beſonders revidieren will. Jeden⸗ falls iſt es aber ſehr fraglich, ob die Reviſions⸗ und Treu⸗ handgeſellſchaften über die erforderliche Kenntnis des Ver⸗ ſicherungsfaches verfügen, die allein eine wirkſame Reviſion verbürgt. Die Gefahr iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß unter Umſtänden von neuem ein Mechanismus geſchaffen wird, der zu gegebener Zeit doch verſagt, obwohl er den Ver⸗ ſicherten der Verſicherungsgeſellſchaften ſehr teuer zu ſtehen kommt. Man ſcheint im Drängen der Tagesereigniſſe mehr Wert auf den Zwang zu Repiſionen und auf Unabhängigkeit der Reviſoren zu legen als auf die Güte der Reviſio⸗ nen, für die die Entwicklung bei guten Verſicherungs⸗ geſellſchaften die zweckmäßigſte Form der Reviſionseinrich⸗ tung längſt gefunden hat. Unter dem Geſichtspunkt, daß die beſte und ſchärfſte Reviſion für Verſicherungsgeſellſchaften gerade gut genug iſt, hat die Entwicklung zu der Form des ſtändigen Reviſors bei dem einzelnen Verſiche⸗ rungsunternehmen geführt. Einzelne Geſellſchaften haben ſich ſelbſt den Zwang zu Reviſionen auferlegt. Er brauchte jetzt durch Geſetz nur allgemein eingeführt zu werden. Die Unabhängigkeit der Reviſtionen hat man meiſt dadurch ſichergeſtellt, daß man den Reviſor nicht dem Vorſtande des Unternehmens, ſondern unmittel⸗ bar dem Aufſichtsrate unterſtellte. Dieſe Unabhängigkeit könnte durch Geſetzohne weiteres noch dadurch verſtärkt werden, daß der Reviſor dem Auſſichtsamte verantwortlich gemacht wird, und zwar in ähnlicher Weiſe, wie ſeit langem der Mathematiker einer Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaft dem Aufſichtsamte nach 88 56 und 107 des Auf⸗ ſichtsgeſetzes für die Berechnung der Prämienreſerve ver⸗ antwortlich iſt. Aber für die Güte der Reviſionen iſt es un⸗ bedingt erforderlich, daß der höchſte Wert dem ſtändigen Re⸗ viſor des einzelnen Unternehmens beigemeſſen wird. Allein auf dieſe Weiſe wird die größte Kenntuis des Ver⸗ ſicherungsgeſchäftes gewährleiſtet, die auch bei Re⸗ viſtonen, die nur die Sicherheit zu gewährleiſten haben, un⸗ erläßlich iſt. Charakteriſtiſch für das Verſicherungsgewerbe ſind die nach den verſchtedenen Verſicherungszweigen der Perſonen⸗ und Sachverſicherung verſchiedenen Riſiken und die außerordentlich großen tranſitoriſchen Poſten im Rech⸗ nungsweſen. Dieſe beſonderen Verhältniſſe erfordern bei der Größe der einzelnen Unternehmen und bei den vielen Konzernzuſammenſchlüſſen ſogar eine ſo genaue Fachkennt⸗ nis, wie ſie nur bei einem Verwachſenſein des Reviſors mit dem zu revidierenden Unternehmen erworben werden kann. Bet Lebensverſicherungsgeſellſchaften ſind darüber hinaus noch verſicherungsmathematiſche Keuntniſſe und Erfah⸗ rungen unbedingt notwendig zur Beurteilung der Rechnungsergebniſſe. Wie aber der mit dem Unternehmen verwachſene ſtändige Reviſor allein die Sicherheit eines Unternehmens verbürgen kann, ſo kann auch nur er dem Unternehmen ſelbſt hinſichtlich der Wirt⸗ ſchaftlichkeit des Betriebes einwandfreie Aufſchlüſſe geben und damit eine weitere wichtige Aufgabe erfüllen, die die Oeffentlichkeit nicht unmittelbar intereſſtert. Dieſer Reviſionsſchutz, zu dem die Entwicklung bei guten Verſicherungsgeſellſchaften ſeit langem geführt hat, iſt ent⸗ ſchtieden für die Verſicherungsgeſellſchaften und ihre Ver⸗ ſicherten der billigſte Auch beim Aufſichtsamt wird er die geringſten Koſten ver⸗ urſachen, da es dem Repiſionsfachmann beim Aufſichtsamt ein leichtes ſein wird, ſich mit dem Reviſionsfachmann der einzelnen Geſellſchaft in eine dauernde Verbindung zu ſetzen. In enger Zuſammenarbeit zwiſchen Aufſichtsamt und Geſellſchaften könnten Reviſionspläne und Formulare für Reviſionsberichte geſchaffen werden. Eine erhebliche Ver⸗ billtgung muß auch eintreten, wenn mit der Stellung des ſtän digen Reviſors die des Treuhän⸗ ders zur Ueberwachung der Prämienreſerve, die die neue Geſetzesänderung auch vorſieht, verbunden Wetzenpreisſtützung und Zolltarif in i S Nach Informationen, die uns aus Newyork zugehen, betrachtet man es als das beſte, was die Geſchüftswelt er⸗ wüten kann, daß der Kongreß vertagt wird. Dies iſt nicht einmal zyniſch gemeint, denn ſolange der Kongreß tagt, muß man hierzulande immer mit der Möglichkeit rechnen, daß Geſetze gemacht werden, die den beſten Inter⸗ eſſen des Landes entgegen ſind und es gibt allch politiſche Gründe genug, warum der Präſident nicht immer die Freiheit hat, ſein Veto Maßnahmen entgegen⸗ zustellen, die vom geſunden wirtſchaftlichen Geſichtspunkte aus nicht gutgeheißen werden können. Es gibt nur wenige Abgeordnete, die eine genaue Kenntnis der National⸗ ökonomie für ſich in Anſpruch nehmen können; für die meiſten gilt die Erringung von kleinen Vorteilen für den von ihnen vertretenen Bundesſtaat mehr als das Geſamt⸗ intereſſe des Stgatenbundes und ein Blick auf die ameri⸗ kaniſche Geſetzgebung zeigt, daß es gerade Auffaſſungen aus dieſem engen Geſichtswinkel ſind, die ausſchlaggebend wer⸗ den, ſobald ein neues Geſetz zur Erörterung ſteht. Der neue amerikaniſche Zolltarif iſt ein Auffallendes Beiſpiel hierfür, ein zweites iſt die Geſetz⸗ gebung, durch welche der Federal Farm Board er⸗ mächtigt wurde, die Preiſe von Getreide und B ad mwolle zu regulieren. Bedauerlicherweiſe kaun eine unörganiſierte Maforität wenig Kraft zur Er⸗ zzielung von Reſultaten entwickeln, wenn ſie einer gut organiſierten Minorität gegenüberſteht. Während die Ver⸗ einigten Staaten in ihrer Geſamtbevölkerung weder den neukn Zolltarif noch die Farm Board⸗Geſetzgebung gut⸗ hießen, konnte doch die vorhandene Oppoſition keine der beiden Maßnahmen verhindern. Das amerikaniſche Volk hat ſchon manchen zur Verantworkung gesogen, der ſeinem Willen entgegen gehandelt hat, dazu kommt es aber immer erſt, wenn die Mißſtände oder üblen Folgen auf der Hand liegen. Es muß alſo auch ein Geſetz erſt lange genug in HKräüft geweſen ſein, um durch ſeine Wirkungen die Allge⸗ meinheit zu überzeugen, wie unvernünftig es wirklich iſt. Gegenwärtig ſteht der Zolltarif und das Verhalten des Federal Farm⸗Amtes im Mittelpunkt des öffent⸗ lichen Intereſſes. Es iſt noch zu früh, die Wir⸗ kungen des Zolltarifes zu überblicken, bis ſich die Folgen der geſetzgeberiſchen Gegenmaßnahmen und des Boykotts amerikaniſcher Waren, die in einigen eurppäiſchen und latein⸗amerikanſichen Ländern und in Canada eingeſetzt haben, deutlich zeigen. Bis dahin iſt der Zolltarif für die große Maſſe der Bevölkerung nur eine akademiſche Frage. Eine andere Sache iſt es mit den Leiſtungen des Farm⸗ Amtes. Nur ein voller Erfolg in ſeiner Politik, eine faire Preisgrundlage für Weizen und Baumwolle auf⸗ rechtzuerhalten, hätte es vor der grimmigen Nachfor⸗ ſchung und Unterſuchung retten können, die das Publi⸗ kum anzustellen begonnen hat. Nun iſt aber Erfolg gerade das, was das Farmamt nicht auf⸗ weiſen kann. Obwohl es enorme Beträge öffentlicher Gelder abgezogen hat und 100 000 000 Buſhels Weizen (1 Buſhel Weizen— 27,22 Kg.) und 1000 000 Ballen Baumwolle vom Markt zurückhält, iſt es nicht imſtande geweſen, zu verhindern, daß Weizen in weniger als einem Monat 19 Cents per Buſhel gefallen und bei einem Preis angelangt iſt, wie er nieöriger ſeit Beginn des Weltkrieges nlemals da war. Ebenſowenig vermochte es den Rückgang des Baumwoll⸗ preiſes bis zu einer Baſts zu verhindern, bei der in einem ganz großen Teil des Anbaugebietes für Baum⸗ wolle die Koſten der Produktion nicht mehr erreicht wer⸗ den. Obwohl das Farmamt erklärt hat, daß es den auf⸗ geſpeicherten Weizen nicht auf den Markt bringen werde und daß es ſogar noch 30 Millionen Bufhels Weizen aus der laufenden Ernte ankaufen und aufſpeichern wolle, bis ein lohnender Preis zu erzielen iſt, iſt man hier allge⸗ mein überzeugt, daß die aufgeſpeicherten Men gen niemals auders als mit einem großen Verluſt an den Markt gebracht werden können. 5 Sicher iſt allerdings, daß dieſer Verluſt von der amerikaniſchen Geſamt bevölkerung und nicht von den Farmern allein getragen werden muß, es ſei denn, daß der Verkaufspreis des Farm⸗Amtes mit der Marktverwertung der neuen Ernte in Konflikt käme, eine Möglichkeit, die nicht vollſtändig überſehen werden darf. Die amerikaniſche Bevölkerung wird ſich nämlich in zunehmender Weiſe darüber klar, daß ein großer Teil der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten der Welt auf in ihren Auswirkungen nicht zu Ende durchdachte Maßnahmen z ur Ein⸗ ſchrän kung von Preisſchwankungen zurück⸗ zuführen iſt. Sie wartet deshalb ruhig ab, großen⸗ teils aus Ueberlegung, zum Teil auch infolge der Depreſ⸗ ſion gezwungenermaßen, bis die Preiſe die allgemeiner Auffaſſung nach tiefſte Kurve erreicht haben, ehe ſie ſich zum Kaufen entſchließt, um den normalen Bedarf zu decken. Nach dem, was es bei den Preisfeſtſetzungen für Zucker, Gummi, Kupfer, Kaffee und bet anderen Artikeln erlebt hat, dürfte das amerikaniſche Publikum die Furcht davor verloren haben, daß es für ſeine Käufe den rich⸗ tigen Moment verſäumen könnte und iſt davon überzeugt, daß die gegenwärtige durch Uebererzeugung hervorgeru⸗ fene Deflation in ihren Ausmaßen viel zu weit⸗ reichend iſt, um durch Kartelle, Verbände, Truſts, Preis⸗ abkommen oder durch künſtliche Regierungsmaßnahmen aufgehalten werden zu können.(Es dürfte kaum zu be⸗ ſtreiten ſein, daß ſich auch für deutſche Verhältniſſe aus dieſer amerikaniſchen Auffaſſung eine ganze Menge ab⸗ leiten läßt!) wird. Gerade dieſe Treuhänderüberwachung kann praktiſch leicht zu einem ſtarren, toten Formalismus führen. Es brauchte nur für kleinere Unternehmungen auf einen ſtän⸗ digen, betriebsverwachſenen Reviſor verzichtet zu werden. Dem Verſicherungsgewerbe im allgemeinen und der Oeffent⸗ lichkeit wird jedenfalls auf die Dauer nur mit Reviſionen gedient ſein, die den höchſten Anſprüchen genügen und un⸗ nötige Koſten vermeiden. Dr. A. M. Hanſa⸗Lloyd dividendenlos Der auf den 11. Aug. einberufenen HV. der Hanſa⸗ Lloyd⸗Werke AG., Bremen, wird ein Abſchluß vorgelegt werden, nach dem auch für 1929 wieder keine Divi⸗ dende zur Verteilung gelangen ſoll. Bekanntlich wurde i. V. das Kapital zwecks Konſolidierung der Geſellſchaft im Verhältnis von 10:1 auf 540 000/ herabgeſetzt und auf 3 Mill./ wieder erhöht. * Spinnerei St. Blaſien AG., St. Blaſien. Nach 59 022 (i. V. 65 021)/ Abſchreibungen ſtieg bei dieſer mit 1/2 Mill./ arbeitenden Geſellſchaft der Verluſt auf 28 660 (i. V. 1665). Der Fabrikationsüberſchuß ſtellt ſich auf 261 465(529 491) /; Geſchäftsunkoſten bedangen geſteigert 431 230(354 494) /, Steuern ermäßigt 99 874(111 642) l. In der Bilanz ſtehen zu Buch(in): Grundſtücke, Ge⸗ bäude, Waſſerkraftanlagen 5908 002(496 832), Maſchinen, Fuhrpark 395 536(396 771), Kaſſe, Bankguthaben, Beteili⸗ gungen, Darlehen 463 098(40g 982), Außenſtände 509 351 (694 737], Warenvorräte 388 127(431 421); andererſeits neben dem A. geſetzliche Reſerve mit 120 000(unv.), Del⸗ kredere 27 000(10 000), Rücklagen 11 719(10 045), Bank⸗ ſchulden und Lieferantenverpflichtungen per 1. Quartal 934 056(965 364). Nicht mehr ausgewieſen wird der Re⸗ ſervefonds 2(i. V. 120 000). * Kollnauer Baumwollſpinnerei und Weberei in Koll⸗ nau bei Waldkirch. Dem Bericht über die o. GV. vom 27. 6. d. J. ſind nun die Bilanzzahlen nachzutragen. Das Fabrikationskonto erlitt einen Sturz auf 224 756(i. V. 856 490) J; demgegenüber ſtiegen die Hand⸗ lungsunkoſten, Zinſen, Steuern, Arbeiterwohlfahrt uſw. auf 709 601 J. Leicht ermäßigt die geſetzl. Verſicherungen mit 73 688(81 227) l. Nach Vornahme von 169 853 (210 037) Abſchreibungen auf Gebäude und Maſchinen entſtand demnach der Ver luſt von 773 110(44 724) /, worin der vorgetragene Verluſt des Vorjahres enthalten Hirſch-⸗Kupfer-Paket doch verkauft Erwerberin Haut⸗Katanga Die Verwaltung der Hirſch Kupfer⸗ und Meſ⸗ ſingwerke AG. hat zwar bisher ſtets beſtritten, daß Verhandlungen über den Verkauf eines Aktienpaketes an die Union Miniere du Haut⸗Katanga ſelbſt oder eine ihr befreundete Seite mit irgendwelcher Ausſicht auf Erfolg geführt würden, aber jetzt iſt dieſe Taktik nicht mehr auf⸗ rechtzuerhalten, und es wird zugegeben, daß die Union Mäniere du Haut⸗Katanga von deutſcher Bonk⸗ ſeite ein Paket Hirſch⸗Kupfer⸗Aktien erworben hat, das etwas unter 20 v. H. des Geſamtaktienkapi⸗ tals von Hirſch liegt(12 Mill.). Damit wird die bisher nicht recht verſtändliche Trans⸗ oktion Hirſch⸗Katanga weſentlich klarer. Wenn die Ka⸗ tanga⸗Gruppe ſich direkt an einem der größten und modern⸗ ſten Meſſingwerke intereſſiert, ſo ſehen wir hier einen allgemeinen Zug zur Konzentration grundſätzlich ähnlich wirkſam, wie dies ſchon kürzlich in der Gründung der Ver⸗ einigten deutſchen Metallwerke zum Ausdruck gekommen iſt. Es befinden ſich nunmehr zwei große geſchloſſene Pakete von Hirſch⸗Aktien im Beſitz ausländiſcher Gruppen, deren Beziehungen untereinander nicht ſehr locker ſind. Der britiſche Chemietruſt iſt ebenſo mit der Amal⸗ gamated Metal Cor p. befreundet wie die Katanga⸗ Gruppe ihrerſeits. Die Amalgamated Metal Corp. wieder⸗ um ſteht in engen Beziehungen zur Frankfurter Metallgeſellſchaft und damit auch zu den Ver⸗ einigten deutſchen Metallwerken. Im Endeffekt alſo wer⸗ den auch die Vereinigten deutſchen Metallwerke und die Hirſch⸗Gruppe hierdurch einander näher gebracht, was für ihr gegenſeitiges Verhältnis natürlich von Bedeutung wer⸗ den muß. iſt. In der Bilanz ſind u. a. ausgewieſen(in): Fabrikanlage 2163 313(2 068 956), Debitoren 1 032 777 (212 932), Geſamtvorräte 2 836 188(3 966 281); andererſeits AK. 1,8 Mill., Reſerve unv. 184 595, Kreditoren 4954 321 (4 448 527). Die Reſerve wird zur Teilabdeckung des Verluſtes verwandt, der Reſt mit 573 515/ vorgetragen. * Pino AG. Chemiſche Fabrik Freudenſtadt(Schwarz⸗ wald). Dieſe bekannte Unternehmung(Pinofluol) erzielte in 1929 nach 50 177(59 088)/ Abſchreibungen 30 901(68 597 Mark Reingewinn einſchl. 3997„/ Vortrag aus 1928. Der Betriebeuüberſchuß ging auf 187 649(242 821)/ zurück. Aus der Bilanz(in /: Debitoren 310 827(296 285), Waren⸗ konto 155 060(160 987) andererſeits AK. unv. 200 000, Kre⸗ ditoren 295 754(375 608). Frankfurter Maſchinenbau AG. Güunſtiges Geſchäftsjahr aber ungünſtiger Abſchluß— eine ſchweigſame Verwaltung. Wir wieſen ſchon mehrfach auf die Verzögerung in der Vorlage des Jahresabſchluſſes 1929 der Frankfurter Maſchinenbau AG. vorm. Pokorny u. Wittekind hin. An⸗ geblich immer aus formalen Gründen mußte die Bilanz⸗ ſitzung einigemale verſchoben werden und ſelbſt jetzt ſteht noch kein genauer Termin der Bilanzbeſchlüſſe des AR. feſt. Inzwiſchen erreichte der Aktienkurs den tiefſten Stand ſeit Jahren. Das im Gegenſatz zu den vorjähri⸗ gen Veröffentlichungen ungewohnte Schweigen der Direk⸗ tion und des AR. deutet auf die noch unklaren Entſchei⸗ dungen über die Art der Bilanzvorlage hin, berechtigt aller⸗ dings zu der Frage, was bei der F. M. A. vorgeht. Wir geben nachfolgend die von zuſtändiger Seite an die Oeffent⸗ lichkeit gelangten Mitteilungen über das Geſchäftsjahr 1929 wieder. Im.⸗B. des letzten Jahres wurde mitgeteilt, daß ſich im laufenden Jahre(1929) die ungünſtige Kon⸗ junktur zunehmend gebeſſert habe, und daß Anzeichen für einen weiteren günſtigen Auftragseingang vorhanden ſind. Man hoffe für das Unternehmen auf eine Beſſe⸗ rung. Dieſer Mitteilung von Mitte Mai 1929 folgte eine weitere Erklärung, am 5. Juni 1929, daß die Monate April, Mai und Juni jeweils für ſich gekordmonate darſtellten und daß beſonders in Großmaſchinen noch für mehrere Monate gute Aufträge vorliegen. Die Geſellſchaft muß überwiegend in Doppelſchichten arbeiten. Am 25. Okt. wird beſtätigt, daß für die reſtliche Bewältigung der vor⸗ handenen Jahresaufträge der ganze Betrieb voll bean⸗ ſprucht wird und. daß trotz gedrückter Preiſe mit einem günſtigen Jahresergebnis 1929 zu rechnen ſei. Schließlich wurde noch von Verwaltungsſeite am 20. Febr. auf Anfrage erklärt, daß das Geſchäfts jahr 1929 günſtig verlaufen ſei und daß mindeſtens wieder mit der Vor⸗ jahresdividende gerechnet werden könne. Inzwiſchen ſcheint ſich aber ſchon eine verſchiedenartige Auffaſſung über die Verwendung des finanziellen Ergebniſſes aus 1929 bei ein⸗ zelnen Verwaltungsmitgliedern durchgeſetzt zu haben, denn am 22. Febr. bereits ſchwächte die Direktton ihre früheren Mitteilungen dahin ab, daß der Geſchäftsgang auch bei der F. M. A. in 1929 nicht günſtig geweſen iſt und ſich im Laufe des Winters keineswegs ge⸗ beſſert hat. Vor Beendigung der Inventur ſei es völlig unmöglich ein Bild darüber zu gewinnen ob eine Dividen⸗ denzahlung überhaupt möglich iſt. Daß dieſe letzte Verwaltungserklärung die Aktionäre auf einen mindeſtens dividendenloſen Ab⸗ ſchluß vorbereiten ſollte, liegt auf der Hand. Daß der ungünſtige Abſchluß 1929 aber nicht aus dem Geſchäft⸗ ergebnis 1929 ſelbſt reſultiert, geht aus Mitteilungen her⸗ vor, die uns von ſachlich gut orientierter Seite zugegangen ſind. Dieſen Mitteilungen iſt zu entnehmen, daß das Jahr 1929 für die F. M. A. tatſächlich eine Rekordbeſchäftigung brachte. Während die meiſten deutſchen Maſchinenfabriken gegenüber dem günſtigen Jahre 1927, wenn man den Grad der Beſchäftigung dieſes Jahres mit 100 v. H. anſetzt, 1928 und 1929 ſchleßlich einen Beſchäftigungsrückgang auf etwa 60 v. H. zu verzeichnen haben, ſo konnte die Frankfurter Maſchinenban AG. bereits 1928(wie ſie in ihrem Halb⸗ jahreskommunique am 2. Juli 1928 miteilte) eine Steige⸗ rung des Auftragseingangs von nahezu 30 v. H gegenüber 1927 aufweiſen und im Verlaufe des Jahres 1929 ſogar weiter ſteigern. Dabei iſt die Geſamtſteigerung bei der F. M. A. 1929 auf etwa 110 v. H. gegenüber dem durchſchnitt⸗ lichen ſonſtigen Rückgange auf 60 v. H. im Maſchinenbau feſtzuſtellen. Erſt lange nach der Ende November 1929 ein⸗ ſetzenden Konjunkturabſchwächung ging man langſam zum Abbau der Belegſchaft über und arbeitete zunächſt unter Anwachſen der Bankſchulden ſtärker auf Lager. Die Preisentwicklung war gewiß nicht vorzüg⸗ lich, aber, wie uns betont wurde, für die F. M. A. noch tragbar und nicht gerade ſchlecht. Für den beabſichtigten Beſchluß eines Dividendenausfalles— wir laſſen dabei Börſengerüchte über die mögliche Vorlage eines Ver⸗ luſtabſchluſſes offen, da die Verwaltung dazu keine Stellung nimmt— ſind verſchiedene Erwägungen in Verwaltungs⸗ kreiſen maßgebend. Die F. M. A hat nach dem Kriege und nach der Inflationsseit ſachlich berechtigte Verſuche über Neuerungen angeſtellt, die aber ſpäter nicht voll⸗ ſtändig in die Fabrikation übernommen wurden. Vielmehr führten deren Ausſonderungen zu der ſtarken Stellung der Geſellſchaft in ihren einzelnen Spezialfabrikaten. Man überlegt ſich nunmehr offenbar, ob noch notwendige Ab⸗ ſchreibungen auf dieſe früheren Verſuchsobjekte en bloe mittels des Ergebniſſes eines guten Jahres in einer an ſich ſonſt ſchlechten Zeit vorzunehmen ſind oder was eben⸗ falls wirtſchaftlich vertretbar iſt, auf eine längere Zeit weiter zu verteilen. Die Verwaltung meint dazu weiter zu verteilen. Die Verwaltung neigt dazu, unter dem Drucke einer als ſehr zurückhaltend zu beurtei⸗ lenden künftigen Konjunktur des Maſchinenbaues al le füſſigen Mittel einzu behalten, die Bank⸗ ſchulden herabzudrücken, und an Stelle einer auf Grund des Geſchäftsergebniſſes durchaus möglichen Dividenden⸗ ausſchüttung erhöhte Abſchreibungen und eine Stärkung der Betriebsmittel vorzunehmen. Offenbar iſt alſo eine bilanzmäßige Generalbereinigung vorge⸗ ſehen, und dieſe Tendenz habe ſich ſchon im laufenden Jahre 1930 durch eine weitere Herabminderung der Bank⸗ verpflichtungen ausgewirkt. Die innere Konſolidierung der Geſellſchaft ſei weitgehendſt erreicht und die innere Lage durchaus geſund und geſtärkt für die Zukunft. Es bleibt nunmehr abzuwarten, ob der AR. ſich dieſen Plänen der Direktion anſchließt. Die GV. wird die Mög⸗ lichkeit weitgehender Berichterſtattung über die Situation der Geſellſchaft bringen. Neben der Bilanzvorlage ſind noch manche Fragen und Gerüchte unge⸗ rlärt. So verlautet von gewiſſen Meinungsver⸗ ſchieden heiten in der Auffaſſung des AR. und des mit der Geſellſchaft ſich ſehr eng verbunden fühlenden Ge⸗ neraldirektors. Zu klären wird auch die Stellung des Großaktionärs an der F. M.., der Henſchel u. Sohn AG. Kaſſel ſein, die nach neueren Verſionen die ſtimmliche Majorität über die Frankfurter Maſchinenbau AG. beſitzen ſoll. Eine mangelnde Publizität der Verwaltung kann keinesfalls weiterhin zu Laſten der Aktionäre gehen, zumal die Ueberlegungen der Verwaltung wirtſchaftlich vertretbar ſind. Auch ein Dividendenausfall wird von den Aktionären letzten Endes verſtanden, wenn die Situation eines Unter⸗ nehmens als wirklich geſund und für kommende Unhellig⸗ keiten geſtärkt erkannt wird. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen dem. Pork. 486,56 Schweiz. 25,02 Stockholm. 18.09 Paris 123.81 Holland.. 12.98 Madrid. 41,59 Brüſſel. 34.81 Oslo 13,16 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 92.88 Kopenhagen 18,15 Pfunde„„ 20,87 Karlsruher Produktenbörſe Die Feſtigkeit der ausländiſchen Brotgetreidemärkte macht wenig Eindruck. Die Kaufluſt bleibt gering. Auch Farttermittel ſind nicht mehr ſo feſt. In neuem Getreide werden wohl Muſter gezeigt.„Notierbare Preiſe haben ſich nicht entwickelt. Süddeutſcher Weizen 29—30, deutſcher Roggen 1717,25; Sortierfuttergerſte 1717,50; deutſcher Hafer 17,50—18; Weizenmehl, Mühlenforderung Juli⸗ Auguſt 44, Weizenmehl, Mühlenſorderung September⸗ Oktober 42; Roggenmehl 60—65proz. 25,50—27; Weizenboll⸗ mehl(Futtermehl) 10,50—11; Weizenkleie fein 88,25; Weizenkleie grob 8,25— 8,50; Biertreber 9,50—10; Malz⸗ keime 8,50—10,50; Trockenſchnitzel.758,25; Erdnußkuchen Loſe 14—15; Kokoskuchen 13,75— 14,25; Sojaſchrot 1414,75; DLeinkuchenmehl 1818,50; Seſamkuchen 11,75— 12,50; Speiſe⸗ kartoffeln, neue Ernte 77,50.— Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, neue Ernte 5,50—6,25; Rotkleeheu, neue Ernte, gut, geſund, trocken—6,50; Du⸗ zerne, neue Ernte, gut geſund, trocken 6,50—7; Stroh, drahtgepreßt, je nach Qualität, alte Ernte 5. Babdiſch-Pfälziſche Häuteauktion Der z. Zb. geringe Abſatz im Ledergeſchäft wirkt ſich auch im Rohwarenhandel aus. Nachdem ſchon auf der Leipziger Auktion in der Vorwoche Preisrückgänge zu verzeichnen waren, brachte die heutige Auktion in Mannheim neue Abſchläge. Bei Kalbfellen ſpricht dabei mit, daß noch ziem⸗ liche Lagerbeſtände vorhanden ſind. Zum Ausgebot kamen 17 910 Stück Großviehhäute, 30 Stück For renſchußhäute, 24417 Stück Kalbfelle und 950 Stück Schaffelle. Es er⸗ zielten je Pfund lin Pfennigen)' 8 3040 50 50 Kuhbäute 57638 6476 Ochſenhäute 60—64 59%—71½ 80 n. mehr 69ö—79/ 5889 71—78¼ 58—56 Rinderhäute 72777 70-81 Farrenhäute 64—1i0 60—66 Kuhhäute b. o. K. 2949 Pfd. 43,2547; Ochſen⸗ Häute b. o. K. 29—59 Pfd. 55; Rinderhäute 29—59 Pfd. 65,75—66,50: Bullen⸗Schußhäute 4647,50); Kalbfelle b. o. K. bis 9 Pfd. 96— 101,75, über—15 Pfd. 8792,25, über 15—20 Pfd. 80,50; r. o. K. bis 9 Pfd. 127.138,50, über—15 Pfd. 10711725, über 15—20 Pfd. 90; Schuß⸗ Falbfelle 8084,75; Freſſerfelle 73. Schaffellbe, voll⸗ wollige 51, halbwollige 55,50, blößen 53,50—50; Lammfelle 40, Schuß 25. Gegenüber der letzten Auktion bedeuten dieſe Preiſe, trotz guten Beſuches und flotten Verkaufes einen Abſchlag von—8 v. H. bei Kalbfellen; 610 v. H. bei Ochſenhäuten;—9 v. H. bei Rinderhäuten;—6 v. H. bei Kuhhäuten und 4— 10 v. H. bei Bullenhäuten. Und abermals Erhöhung der ſüddeutſchen Zinkblech⸗ preiſe. Die ſüddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 16. Juli ab wiederum um 1 v. H. erhöht, nachdem ſie bereits geſtern um 1 v. H. er⸗ höht worden waren.(Wie vereinbart ſich das mit der Preisſenkungsaktion). Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 16. Juli „Die Nachfrage nach Kahnraum war auch an der heutigen Börſe ſehr gering. Es konnte nur ganz wenig Kahn raum eingeteilt werden. Bergreiſen waren, von einzelnen Par⸗ tien abgeſehen, nicht am Markt. Die Frachten ebenſo die Schlepplöhne blieben auf dem Satz von geſtern ſtetzen. 1 74.— 1 2 . um n. en n u„ aun n n d A 1 „ ee e eee „ee * „. re 20e„.„ e eee ö N 1 Donnerstag, den 17. 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