, 5 7 N 4 ledig gelten unverheiratete ſowie Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbdhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße a, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 790 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 5.„ Aus der Welt der Cechnilk* Kraftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend„ Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben& Mannheimer Auſilzeitung Abend ⸗ Ausgabe 2 Donnerstag, 17. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 325 Die Nolverorönungen über die Deckungsmaßnahmen Amtliche Mitteilungen Telegraphiſche Meldung J Berlin, 17. Juli. Das Reichsgeſetzblatt veröffentlicht heute die Ver⸗ ordnungen des Reichspräſidenten aufgrund des Arti⸗ kels 48 der RV. über Deckungsmaßnahmen für den Reichshaushalt 1930 und über die Zulaſſung einer Gemeindegetränkeſteuer. Im erſten Abſchnitt der erſten Verordnung ſind die Beſtimmungen über die Reichs hilfe der Per⸗ ſonen des öffentlichen Dienſtes und über die ein⸗ maligen außerordentlichen Zuſchläge zur Ein ko m⸗ menſteuer im Rechnungsjahr 1930 enthalten. Nach einer Einleitung im 8 1 wird in den 88 20 die Reichshilfe der Perſonen des öffentlichen Dienſtes feſtgeſetzt. Beitragspflichtig ſind die Beamten und Ange⸗ ſtellten des Reichs, der Länder, der Gemeinden, der Reichsbank und der Körperſchafen ſowie der Ver⸗ bände der Körperſchaften des öffentlichen Rechts, dazu die Soldaten der Wehrmacht, die Empfänger von Warte⸗ und Rrhegeld, Perſonen, denen aus Mitteln der genannten Körperſchaften und Verbände Ein⸗ nahmen von mehr als 8400 Mark jähr⸗ lich zufließen und Mitglieder von Aufſichts⸗ räten. Befreit von der Beitragspflicht ſind Per⸗ ſonen, deren Einkommen 2000 Mark jährlich nicht überſteigt, oder die für den Fall der Arbeitsloſigkeit pflichtverſichert ſind. Bei Berechnung der Einnahmen für die Reichshilfe, die 2 v. H. beträgt, bleiben für jedes minderjährige Kind 240 Mark jährlich außer Anſatz. Bemeſſungsgrundlage ſind die Ein⸗ nahmen, die für die Zeit vom 31. Juli 1930 bis zum 1. April 1931 gewährt werden. Die Reichshilfe fließt ausſchließlich dem Reiche zu. In den 88 10 bis 12 wird der Zuſchlag zur Eänkommenſteuer für die Einkommen von mehr als 8000 Mark in Höhe von 5 v. H. feſtgeſetzt. Der Zuſchlag iſt am 10. Oktober d. Is. und am 10. Januar 1931 zu entrichten. Die 8s 13 bis 18 behandeln ſodann den Zuſchlag zur Einkommenſteuer der Ledigen, der in Höhe von 10 v. H. der Einkommen⸗ ſteuer von Perſonen erhoben wird, deren Einkom⸗ men 2640 Mark jährlich überſteigt. Als verwitwete oder geſchiedene Perſonen, vorausgeſetzt, daß aus ihrer Ehe Kinder nicht hervorgegangen ſind. Unver⸗ heiratete Frauen, denen Kinderermäßigung zuſteht ſowie Steuerpflichtige, die zum Unterhalt ihrer ge⸗ ſchiedenen Ehefrau oder eines bedürftigen Eltern⸗ teils mindeſtens 10 v. H. ihres Einkommens aufwen⸗ den, bleiben von den Zuſchlägen befreit. Bei der veranlagten Einkommenſteuer der Ledigen ſind die Zuſchläge nach der Einkommenſteuer zu berechnen, die für im Kalenderjahr 1929 endenden Steuerab⸗ ſchnitte endgültig veranlagt worden iſt. In den weiteren Paragraphen der Notverord⸗ nung ſind außer den Schlußvorſchriften die Ji⸗ nanzausgleichsbeſtimmungen enthalten. Vor der Verteilung des Geſamtaufkommens der Einkommenſteuer werden aus dem Aufkommen an Lohnſteuer 88 Millionen, aus dem Aufkommen an veranlagte Einkommenſteuer 79 Millionen zugun⸗ ſten des Reiches ausgewieſen. Der zweite Abſchnitt der erſten Verord⸗ nungen enthält die Beſtimmungen über die Bürgerſteuer. Die Gemeinden dürfen von allen im Gemeindebezirk wohnenden Perſonen über 20 Jahren eine Bürger- ſteuer erheben, deren Höhe von den Ländern be⸗ ſtimmt wird, die aber mindeſtens ſechs Reichsmark für das Jahr betragen muß. Befreit von der Steuer ſind Perſonen, die min⸗ deſtens ſeit einem Monat vor dem Stichtag Kriſen⸗ unterſtützung empfangen, oder am Stichtag laufend öffentliche Fürſorge genießen. Maßgebend für die Steuerpflicht ſind die Verhältuiſſe am 10. Oktober eines jeden Jahres. Der Landesſatz ermäßigt ſich auf die Hälfte bei Perſonen, die einkommenſteuer⸗ frei ſind. Wenn im Jahre 1930 in einer Gemeinde die Gemeindegrundſteuer oder die Gemeindegewerbe⸗ Pariſer Preſſe ſchmaht Hindenburg Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 17. Juli. Der Brief des deutſchen Reichspräſidenten an Mi⸗ niſterpräſident Braun gibt einigen franzöſiſchen Blät⸗ tern wieder einmal Veranlaſſung, ſich in rein deutſche Angelegenheiten zu miſchen, was nicht ſcharf genug zurückgewieſen werden kann. Blätter vom Schlage des„Echo de Paris“, einem der ärgſten Vertreter der franzöſiſchen Rüſtungs⸗ politik, gefallen ſich darin, die deutſchen Ver⸗ bände aufzuzählen, die„wie ein einziger Feld⸗ webel“ ihrem einſtigen Feldherrn folgen würden. Die franzöſiſchen Rechenkünſtler kommen dabei ein⸗ ſchließlich der Reichswehr und der Schutzpolizei auf die Zahl von einer Millton, die beim erſten Appell zur Verfügung ſtehen würde. Nicht genug mit der ſchriftlichen Hetze geſellt ſich ihr die Hetze durch das Bild zu und zwar erlaubt ſich gerade das„Echo de Paris“, deſſen enge Beziehungen zum franzöſiſchen Generalſtab und zur franzöſtſchen Rüſtungsinduſtrie bekannt ſind, den deutſchen Reichspräſidenten in Unter⸗ offiziersuniform mit grinſenden Geſichts⸗ zügen darzuſtellen, wie er ſich gerade den Stahlhelm aufſetzt und zu Briand hinüber⸗ lächelt, der mit einer Zipfelmütze ſchlafend im Bett liegt. Angeſichts der jüngſten franzöſiſchen Rüſtungs⸗ debatte wirklich eine arg unverſchämte Ver⸗ drehung der Tatſachen. Auch das Verſprechen Frankreichs, bis zum De⸗ zember keine neuen Kriegsſchiffe mehr zu bauen, iſt bei einigem Nachdenken kaum geeignet, darauf den Glauben an die franzöſiſchen Rüſtungseinſchränkun⸗ gen zu begründen.„Europa hat ſich durch die Er⸗ klärungen Italiens und Frankreichs ins Bockshorn jagen laſſen“, rufen bereits heute die links einge⸗ ſtellten franzöſiſchen Blätter und ſchreiben:„Beide Länder haben ſich zwar verpflichtet, keine neuen Schiffe in der Zeit von ſechs Monaten mehr auf Kiel zu legen. Dafür hat man aber umſo intenſiver vor der Abgabe der gegenſeitigen Erklärungen den Bau der Schiffe beſchleunigt. Auf franzöſiſcher Seite beiſpielsweiſe wurden vor Eingang der italie⸗ niſchen Antwortnote Schiffe in auffällig ſtarker An⸗ zahl in Auftrag gegeben. Wenn gewiſſe Kreiſe be⸗ haupten, Frankreich befinde ſich auf dem Weg der Abrüſt ung, ſo iſt dies eine Täuſchung, die gebrandmarkt werden muß.“ Hindenburg kommt Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 17. Juli. Der Reichspräſident empfing, wie wir hören, heute vormittag den Reichskanzler und den preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Braun zu einer länge⸗ ren Ausſprache, deren Ergebnis die Bereint⸗ gung der durch das Stahlhelmverbot in Rheinland und Weſtfalen und die Abſage des Reichs⸗ präſidenten entſtandenen Schwierigkeiten war. Herr von Hindenburg hat demgemäß die Abſage ſeiner Reiſe in die Rheinprovinz zurückgezogen und die beteiligten Städte und Behörden hiervon tele⸗ graphiſch verſtändigt. Reichspräſtdent, Reichskanzler und preußiſcher Miniſterpräſident haben bei ihrer Beſprechung den gemeinſamen Wunſch geäußert, daß nunmehr die Feiern im befreiten Gebiet unter all⸗ ſettiger Beteiligung der Bevölkerung ſtattfinden und einen erhebenden Verlauf nehmen mögen. PPPPPPPDCCCCCCDVCUVCCVCVVUVCVCDCVUDCbCVPDPCbTPbDCbDVCVDPDVTVTVTVTVTVTVTbP(wVbVTVwVTbTVTVTUbPbVTVTbVTVTVVFuPTVTVTVwVTVTwTTVTV1wTTT11T1T1wTxwTͤ1TꝓwTTT11W1W+1xͤÿV́v... ů ů ů— ů ſteuer über den bis zum 1. Juli beſchloſſenen Satz erhöht wird, iſt die Gemeinde zur Erhebung der Bürgerſteuer verpflichtet. Im dritten Abſchnitt der Verordnung wird für die Erhebung der Tabakſteuer die Ver⸗ kürzung der Steuerfälligkeitstermine im einzelnen feſtgeſetzt werden, die die übrigen notwendigen Aen⸗ derungen für das Tabakſteuergeſetz beſtimmt. In dem nur einen Paragraphen enthaltenden vierten Abſchnitt wird feſtgeſtellt, daß die Vor⸗ ſchriften der Abſchnitte Lund Il mit der Verkündung der Vorſchriften des Abſchnitts III am 4. Auguſt d 8. Js. in Kraft treten. In der zweiten Verordnung wird über die Zulaffung einer Gemeindegetränkeſteuer beſtimmt, daß die Gemeinden und Gemeindeverbände auf Bier, Wein und ähnliche und künſtliche Ge⸗ tränke wie Tee, Kaffee, Kakao uſw. ſowie auf Trinkbranntwein und Mineralwäſſer für den Verzehr an Ort und Stelle Steuern erheben können, die nach dem Kleinhandelspreis zu bemeſſen ſind. Anſtelle der Steuer auf Bier bürfen Steuer auf den örtlichen Verbrauch von Bier nach Maßgabe des Finanzausgleichsgeſetzes erhoben werden. Dieſe Verordnung tritt mit dem auf die Verkündung fol⸗ genden Tage in Kraft. Aus der heutigen Reichstagsſitzung Die Sozialdemokraten bringen ein Mißtrauensvolum und einen Antrag auf Aufhebung der Nolverorönungen ein Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 17. Juli. Zu Beginn der heutigen Reichstagsſitzung verlieſt Präſident Löbe die Anträge der Sozital⸗ demokraten, die Notverordnungen aufzuheben und der Reichsregierung das Mißtrauen auszu⸗ ſprechen. Der Aufhebungsantrag lautet: „Der Reichstag verlangt gemäß Artikel 48, Ab⸗ ſatz 3 der Reichsverfaſſung, die Verordnung des Reichspräſidenten vom 16. Juli 1930 über Deckungs⸗ maßnahmen für den Reichshaushalt 1930 und die Verordnung des Reichspräſidenten vom 16. Juli 1930 über die Zulaſſung einer Gemeindegetränkeſteuer außer Kraft zu ſetzen.“ Beide Anträge ſollen morgen behandelt werden. Das Reichsgeſetzblatt mit den Notverordnungen iſt auf allen Abgeordnetenplätzen niedergelegt worden. Das Haus ſetzt dann die geſtern abend abge⸗ brochene zweite Beratung des Oſthilfegeſetzes fort. Das Arbeitsprogramm Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 18. Juli Der Aelteſtenrat des Reichstages legte heute das Programm für den Abſchluß der Sommerſeſſion feſt. Auf Wunſch der Mehrheit der Parteien ſoll der Ver⸗ ſuch gemacht werden, bis zum Samstag, eventuell durch Zuhilfenahme einer Nachtſitzung vom Samstag zum Sonntag, das geſamte Arbeitspenſum aufzuar⸗ beiten. Heute ſoll am Abend noch eine zweite Sitzung ſtattfinden, in der alle Handels verträge, mit Ausnahme des polni⸗ ſchen Handelsvertrages, der noch nicht zur Verhand⸗ lung reif it, erledigt werden. Am Freitag werden dann alle zweiten Leſungen und am Samstag die dritten Leſungen ſtattfinden, am Samstag alſo auch die dritte Leſung des Etats. Sozialdemokraten, Demokraten und Kom⸗ muniſten haben die Bedingung geſtellt, auch noch das Penſtonskürzungsgeſetz vor den Fe⸗ rien zu erledigen. Sozialdemokraten und Demo⸗ kraten verlangen ferner die Verabſchiedung des polniſchen Handelsvertrages. Riſſe am deutſchen Eck Kaum iſt ein ſchwerer Stein des Anſtoßes aus der politiſchen Arena weggeräumt worden, da rollen ſchon wieder mit großem Getöſe neue Fels⸗ böcke hinein. Am ſelben Tage, wo ein Sozial⸗ demokrat, nämlich der preußiſche Miniſterpräſident Braun, den Konflikt, den er mit Hindenburg hatte, erfreulich ſchnell wieder aus der Welt ſchaffte, rufen viele Tauſende von ſozialdemokratiſchen Arbeitern zum offenen Affront gegen das Reichsoberhaupt auf. Und warum? Weil Hindenburg und Braun im Intereſſe der Volksgeſamtheit ſo vaterlandsliebend und einſichtsvoll waren, die ſchon längere Zeit wegen des Stahlhelms zwiſchen ihnen beſtehenden Differen⸗ zen in dieſem kritiſchen Augenblick nicht noch weiter zu verſchärfen und ſich in vorbildlichem Verſtändi⸗ gungs⸗ und Verſöhnungswillen dazu bereit fanden, ſich wieder ehrlich die Hände zu reichen. Ganz Deutſch⸗ land, ſoweit es nicht parteipolitiſch völlig verrannt iſt, freut ſich darüber, nur ausgerechnet die rhein i⸗ ſchen Sozialdemokraten ſind ob der Verſtän⸗ digung aufs Aeußerſte erboſt. Noch bevor die inzwi⸗ ſchen erfolgte Verſtändigung zwiſchen Hindenburg und Braun überhaupt zur Tatſache geworden war, hat der Bezirksvorſtandder Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei Oberrhein, der die Be⸗ zirke, Köln, Aachen, Koblenz und Trier umfaßt, folgende Parole an die e rheiniſche Arbeiterſchaft gerichtet: „Parteigenoſſen, der ſenſationelle Schritt des Reichspräſtdenten ſtellt uns im Rheinland vor eine ganz neue Situation. Wir waren bisher durchaus bereit, an den Befreiungsfeiern teilzunehmen, nicht nicht zuletzt deshalb, weil gerade die Sozialdemo⸗ kratie und die hinter ihr ſtehenden Arbeitermaſſen in der Befreiung des Rheinlandes und der Nieder⸗ werfung des Separatismus ausſchlaggebenden Anteil haben. Der Brief Hindenburgs zwingt uns zu einer anderen Stellungnahme. Herr von Hindenburg ſtellte den Stahlhelm über die rheiniſche Arbeiterſchaft. Sollte der Reichspräſident mit ſeiner Forderung der Rückgängigmach ung des Stahlhelmverbots durchdringen, ſo i ſt für uns jede Beteiligung au den Be⸗ freiungsfeiern ſelbſtverſtändlich aus⸗ geſchloſſen. Wir erſuchen die Parteigenoſſen allerorts, ſich auf bieſe Wahrſcheinlichkeit einzurich⸗ ten und die örtlichen Behörden ſofort davon zu ver⸗ ſtändigen.“ Iſt ſolche parteipolitiſche Verſtocktheit nicht fürch⸗ terlich? Hat man in dieſen Kreiſen, die ſolche Parolen des Unfriedens und der Uneinigkeit aus⸗ geben, denn gar kein Gefühl dafür, wie tödlich man dadurch nicht nur die unmittelbar bevorſtehenden rheiniſchen Befreiungsfeiern ſabotiert, ſondern auch das ganze ſo mühſelig und unter großen Opfern zu⸗ ſtande gebrachte Befreiungswerk ſelbſt?. Denn was hat es ſchließlich für einen Zweck, daß wir von der franzöſiſchen Beſatzung befreit ſind, wenn wir uns nun durch völligen Mangel an Selbſtdiſziplin ſelbſt unfrei machen und in Ketten ſchlagen? Wie können wir von Befreiung und Erlöſung ſprechen, wenn wir uns auf dem mühſeligen Dornen⸗ wege zur Freiheit aus parteipolitiſcher Verblendung fortwährend ſelbſt im Wege ſtehen und uns obendrein noch mit allerlei parteipolitiſchen Dogmen die ſchwerſten Hemmklötze um die Gelenke binden? So völlig verſtrickt ſind wir in all die vielen inner⸗ politiſchen Konflikte, daß wir kaum noch ſehen, was draußen in der großen Welt vor ſich geht. Was wird ob dieſes neueſten Konflikts Hindenburg ſagen und wie wird das Ausland uns höhnen, daß wir unſere Befreiungsfeiern ſo innerlich unfrei begehen? Und wie vor allem wird Herr Otto Braun auf den Vorſtoß und die Kampfanſage ſeiner rheiniſchen Genoſſen reagieren, die ſich wieder ein⸗ mal päpſtlicher gezeigt haben als einer ihrer promi⸗ nenteſten Parteipäpſte? Wird es Herrn Braun und ſeiner Autorität gelingen, ſeine rheiniſchen Partei⸗ freunde doch noch in Reih und Glied der Deutſchen tm Rhein einzugliedern? Wird überhaupt noch Zeit zu abermaligen Verhandlungen zwiſchen Berlin und dem Rheinland ſein? Morgen ſchon reiſt Hindenburg von Berlin ins befreite Gebiet ab, zu langem Ge⸗ feilſche zwiſchen Herrn Braun und ſeinen Genoſſen iſt alſo keine Zeit mehr. Jetzt mag Herr Braun und die Parteileitung der Sozialdemokraten einmal 4 1 1 2. Seite. Nr. 325 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 17. Juli 1930 zeigen, ob ſie ihre Maſſen in der Hand haben und wie es mit der oft gerühmten Selbſtdiſziplin bei der Sozialdemokratie beſtellt iſt. Denn daran, daß Herr Braun und mit ihm die ganze ſozialdemokratiſche Parteileitung jetzt den dringenden Wunſch haben müſſen, die Verſtändigung zwiſchen ihm und Hinden⸗ burg ſich auch in die Breite auswirken zu laſſen, darf doch wohl nicht gezweifelt werden? Oder ſoll man glauben, daß das geſtrige Verſöhnungsfeſt bei Hindenburg nur eine leere Geſte, nur eine Ange⸗ legenheit zweier Führer war, von der die hinter ihnen ſtehenden Maſfen nicht berührt werden? Wir ſind grundſätzlich Optimiſten, wenn man aber dauernd ohnmächtig mitanſehen muß, wie zu unſeren ſchweren wirtſcha ftlichen Sorgen noch die zunehmende Uneinigkeit nicht nur der Parteien, ſondern auch zwiſchen dem Reich und den Ländern kommt und man gleichzeitig immer wieder feſtſtellen muß, daß es uns an Führern von wirk⸗ lich großem Format fehlt, dann wird es auch dem größten Optimiſten ſchwer, mit dem unerſchütter⸗ lichen Glauben in die Zukunft zu ſehen, den wir brauchen, um weiter arbeiten zu können. Wir ſind gewiß auch nicht abergläubiſch, aber wenn gerade jetzt aus Koblenz die Meldung kommt, daß am Deut ſchen Eck, auf dem bekanntlich die Worte einge⸗ meißelt ſind: Nimmer wird das Reich zerſtöret, Wenn Ihr einig ſeid und treu! mehrere zu dieſem deutſchen Nationaldenkmal ge⸗ hörende Granitmauern vom Einſturz be⸗ droht bezw. ſchon eingeſtürzt ſin d, dann kann ſolche ſeltſame Kunde auch ni cht abergläubiſche Menſchen nachdenklich ſtimmen. H. A. Meißner. Europäer über Paneuropa Drahtung unſeres Pariſer Vertreters 5 Paris, 17. Juli. Auf das Memorandum Briands ſind im Laufe des Mittwoch eine Reihe neuer Antwortnoten ein⸗ gelaufen: die tſchechiſche, finniſche, litau⸗ iſche und lettländiſche Noten wurden am Mitt⸗ woch veröffentlicht, während die ungariſche, bel⸗ giſche und portugieſiſche Antwort im Laufe des Donnerstag bekannt gegeben werden. Die Londoner Note wird noch im Laufe der Woche erwartet. Die Tſchechoſlowakei greift als Mitgliedsſtaat der kleinen Entente noch einmal die von Rumänien bereits angeführten Geſichtspunkte auf. Die Prager Regierung tritt für eine progreſſive Bildung des Staatenbundes ein, wobei von regionalen Verſtän⸗ digungen zwiſchen den Ländern, die die gleichen Not⸗ wendigkeiten und Intereſſen haben, ausgegangen werden müßte. Der neue Bund ſoll keinen irgend⸗ wie aggreſſiven Charakter tragen. Die tſchechiſche Regierung will die wirtſchaftlichen und politiſchen Probleme einander weder über⸗ noch unterordnen, ſondern tritt dafür ein, daß beide Kategorien im Geiſt europäiſcher Zuſammenarbeit geprüft werden. Die litauiſche Not macht ähnlich wie die deutſche, öſter⸗ reichiſche und italieniſche Antwortnote die Vorbe⸗ dingung, daß kein europäiſcher Staat von dem Staatenbund aus zuſchließen ſei. Pariſer Kritik an Polen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters . Paris, 17. Juli. Unter der Ueberſchrift„Quo vadis Polonia?“ ver⸗ öffentlicht die„Volonté“ einen ſehr peſſimiſtiſch ge⸗ haltenen Artikel ihres Warſchauer Berichterſtatters über die Zukunft Polens. Mit unverhüllter Deut⸗ lichkeit zeichnet der franzöſiſche Journaliſt den pſy⸗ chiſchen Zuſtand des Marſchalls Pilſudſki, den man für zahlreiche Verbrechen perſönlich ver⸗ antwortlich macht, die er in den Augenblicken der Kriſe begangen haben ſoll.„Was kann man“, ſo fragt das Blatt,„für die innere wie für die äußere Politik Polens von einem ſo kranken Mann erwar⸗ ten, der oft für ſeine Handlungen unverantwortlich iſt und der von einer unfähigen Militär⸗ elique umgeben iſt?“ Neuzeitlicher Kunſtunterricht Von Studienrat L. M. K. Capeller, München⸗ Gauting Wie bekannt, iſt in den amtlichen Lehr⸗ plänen für den Kunſt⸗ und Zeichenunterricht die Pflege verſchiedener Zeichen⸗, Mal⸗ und anderer Kunſttechniken vorgeſchrieben und zwar ſowohl in den Volks⸗ wie auch Mittel⸗ und höheren Schulen. Jahrzehntelang wurden Zeichnen und Malen lediglich in der Art rein graphiſcher Darſtellung mit Hilfe des Stiftes bezw. rein maleriſchen Ausdrucks mit Hilfe von Pinſel und Waſſerfarben betrieben. In 6 bezw. 9 Jahren Schulzeit mußte der Schüler im Zeichenunterricht immer nur mit dem Stifte zeichnen oder mit dem Pinſel aquarellieren lernen, was ja beſonders den Körperbegabten im Gegenſatz zu dem Flächenbegabten meiſtens nicht zum Ziele führte; Verdruß und Unluſt zur Arbeit waren die Folge für Lehrer wie für Schüler. So iſt es ein Verdienſt der neuen amtlichen Lehr⸗ ordnungen, das Ziel des Zeichnens und Malens ſo weit geſteckt zu haben, daß man eben die verſchie⸗ denen Arten des Zeichnens oder Malens im Unterricht nutzbar machen kann und nicht an das eigentliche und ſchwierige Zeichnen oder Malen gebunden iſt. Der Erfolg daraus iſt überall und unter allen, auch den ungünſtigſten Klaſſen⸗ oder Schuluerhältniſſen, ſicher; denn durch die Pflege der mehr praktiſch⸗techniſchen, nicht ſo ſehr künſt⸗ leriſch⸗graphiſchen oder maleriſchen Verfahren iſt es jedem Schüler ausnahmslos, ob begabt oder unbe⸗ gabt, möglich, das geſteckte Ziel zu erreichen und vor allem Intereſſe und Begeiſterung für die Arbeit zu finden. Demnach wird man nicht nur rein graphiſche oder maleriſche Uebungen mit Stift, Kohle oder Pinſel ausführen laſſen, die von Natur aus ziem⸗ liche Schwierigkeiten bieten, um manuelle Fertigkeit und Geſtaltungswillen des Schülers zu entwickeln und zu fördern, ſondern man wird anderes, leich ⸗ ter zu bewältigendes Werkzeug be⸗ nützen laſſen als dieſes und damit das gleiche Ziel ſchneller und ſicherer erreichen können. Mit anderen Worten, um es vorweg zu nehmen, wir Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Juli. Die deutſchnationale Fraktion iſt um die Mittags⸗ zeit im Reichstag zuſammengetreten. Man erwartet, worauf wir ſchon hinwieſen, von ihr einen Beſchluß, daß ſie bei der Abſtimmung über den ſozialdemokra⸗ tiſchen Antrag entweder in ihrer Geſamtheit ſich der Stimme enthalten oder gegen die Auf⸗ hebung der Notverordnungen votieren wird. Die Deutſchnationalen, die ſich die Taktik der Sozialdemo⸗ kraten zunutze gemacht zu haben ſcheinen, verſuchen im letzten Moment Konzeſſionen von der Regierung zu erhalten. In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man an, daß noch im Laufe des heutigen Tages Beſprechungen zwiſchen ihnen und dem Kabinett aufgenommen wer⸗ den. Es heißt, daß die Deutſchnationalen die Be⸗ ſetzung des Wirtſchaftsminiſteriums mit einem der ihrigen nicht ungern als Konzeſſion aushandeln wür⸗ den. Eine andere Verſion geht ſogar dahin, daß die Beſetzung des Reichsfinanzminiſteriums durch eine deutſchnationale Perſönlichkeit und der Austritt Dietrichs ausdem Kabinett gefordert wird. In dieſem Verlangen wird man ein taktiſches Manöver Hugenbergs zu ſehen haben, der jetzt alle erdenklichen Anſtrengungen unternimmt, um eine Spaltung ſeiner Partei zu vermeiden. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Reichsregierung eine ſolche Forderung ablehnen muß und wird. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Juni. Im Haushaltsausſchuß des Reichs ⸗ tages wurde das Haushaltsgeſetz beraten. Abg. Dr. Cremer(D. Vpt.) beantragt, durch Einfüh⸗ rung eines 8 1a in das Haushaltsgeſetz der Reichs⸗ regierung die Vollmacht zu geben, daß ſie von ſich aus für mindeſtens 100 Millionen Reichs⸗ mark vom Etat ſtreichen kann. Abg. Hil⸗ ferding(Soz.) hält dieſe Vollmacht vom parla⸗ mentariſchen Standpunkt aus für bedenklich. Zum mindeſten müſſe die Regierung erſt Auskunft geben, nach welchen Prinzipien ſie die Streichungen vor⸗ nehmen will. Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich führte aus: Der Grund, warum der Reichstag der Regierung die Vollmacht geben ſoll, von dem Etat 100 Millionen zu ſtreichen, liegt darin, daß wir eben die 100 Millionen nicht haben, die zu erſparen ſind. Wenn der Reichstag die Vollmacht der Reichsregie⸗ rung nicht geben will, dann würde die Regierung lediglich in die Lage gebracht werden, daß ſie den Etat nicht ausführen kann, weil die Ausgaben, die bewilligt worden find, nicht gelei⸗ ſtet werden können. Das müßte die Regierung dem Reichstag erklären. Wo nichts iſt, hat nicht nur der Kaiſer, ſondern auch die Republik das Recht verloren und wenn die Arbeitsloſenver⸗ ſicherung infolge großer Vermehrung der Ar⸗ beitsloſenzahl im Herbſt und Winter noch weitere Summen erfordert, dann wird eben noch mehr vom Etat geſtrichen werden müſſen, gleichgültig, was der Reichstag bewilligt hat oder nicht. Es kann vom Reichsfinanzminiſter nicht verlangt werden, daß er mehr Geld ausgibt, als er hat, lediglich doktrinärer Bedenken wegen. Die Vollmacht wurde dann gegen Sozialdemo⸗ raten und Kommuniſten angenommen. Angenom⸗ men wurde aber auch ein ſozialdemokratiſcher An⸗ trag, wonach die Regierung dem Reichsrat und Reichs⸗ tag alsbald die vorgenommenen Streichungen mit⸗ zuteilen habe. Im weiteren Verlauf der Beratung Kommt es zur Auflöſung? Damit rechnet natürlich auch Herr Hugenberg. Ihm kommt es lediglich darauf an, dem linken Flü⸗ gel ſeiner Partei die Möglichkeit oder die Berechti⸗ gung des Abſprunges zu nehmen. Er hofft, daß nach der zu erwartenden Ablehnung des deutſchnationa⸗ len Vorſchlages die Fraktion dann ſich einheitlich für den Aufhebungsantrag der Sozialdemokraten er- klären wird. Wider alles Erwarten: Eine neue Zuſpitzung der Situation, als deren Ausweg nur die Reichstagsauflöſung übrig bliebe. Wir hof⸗ fen einſtweilen, daß der linke Flügel der Deutſch⸗ nationalen noch nicht alle Vernunft verloren hat. Ueber die Beſchlüſſe der deutſchnationalen Reichs⸗ tagsfraktion ſoll im Laufe des Nachmittags ein Kom⸗ muniqué herausgegeben werden. Hugenbergs Angebot Die deutſchnationale Reichstagsfrak⸗ tion hat nach Abſchluß ihrer Beratung einen Brief an den Reichskanzler gerichtet, der folgenden Wortlaut hat: „Augeſichts der Gefahren, vor denen ſich Land und Volk befinden, erlauben wir uns, Ihnen aus unſerer Verantwortlichkeit als Oppoſitionspartei heraus die Frage vorzulegen, ob Sie zu ſofortigen Verhandlungen mit den Unterzeichneten über die politiſche Geſamtlage bereit ſind. Mit vorzüglicher Hochachtung gez. Dr. Hugenberg, Dr. Oberfohren“. Wichtige Beſchlüſſe des Haushaltsausſchuß wurde mit den Stimmen des Zentrums, der Sozialdemokraten und Kommuniſten der ſozialdemokratiſche Penſionskürzungsantrag nach den Beſchlüſſen der erſten Leſung auch in zweiter Leſung angenommen. Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich er⸗ klärte, daß innerhalb das Kabinetts ſchwerſte Be⸗ denken dagegen beſtehen, eine ſo ſchwierige An⸗ gelegenheit überſtürzt zu behandeln. Die allgemeine Penſionskürzung auf 12000 Mark würde die beſten Kräfte in Reich, Ländern und Gemeinden da⸗ von abhalten, in den amtlichen Dienſt zu treten. Die Reichsregierung ſei indes bereit, auf dem ordentlichen Geſetzgebungsweg über den Reichsrat im Herbſt einen Entwurf vorzulegen, der die Mißſtän de auf dem Gebiete des Penſionsweſens beſeitigt. Reichs juſtizminiſter Bredt wies darauf hin, daß die Beſchneidung der Penſionen eine Ver⸗ letzung der wohlerworbenen Rechte der Beamten bedeute und infolgedeſſen einer verfaſ⸗ ſungsändernden Mehrheit bedürfe. Preußen erklärt ſich bereit, an der Ausarbei⸗ tung eines von der Reichsregierung einzubringenden Geſetzentwurfes mitzuarbeiten. Dieſem Standpunkt traten auch die Abgeordneten der Regierungsparteien bei! 9 l 25 Millionen Franken unterſchlagen — Paris, 17. Juli.„Petit Pariſien“ berichtet, daß ein Bevollmächtigter der Pariſer Zweigſtelle einer Newyorker Bank, der vor allem mit dem Verkehr der in Frankreich anſäſſigen ſüdamerika⸗ kaniſchen Kundſchaft vertraut war, ſeit einigen Tagen verſchwunden iſt. Eine Nachprüfung der Bücher habe ergeben, daß der Betreffende durch falſche Buchungen Unterſchlagungen in Höhe von etwa 25 Millionen Franes begangen haben ſoll. Zugzuſammenſtoß in Siebenbürgen— Ein Toter, 20 Verletzte — Bukareſt, 17. Juli. Auf der Strecke Borſa⸗ Szigel im nördlichen Siebenbürgen ſtieß ein Per⸗ ſonenzug mit einem Güterzug zuſammen. Die beiden Lokomotiven und mehrere Wagen wurden zer⸗ trümmert. Eine Perſon wurde getötet und etwa 20 verletzt. wählen nicht, wie es bisher in der Schule der Fall war, gleich die ſchwierigſten Zeichen⸗ oder Malverfahren, d. h. alſo wir zeichnen nicht mit Blei oder Pinſel, ſondern wählen die einfachſten und leichteſten Verfahren, und gehen erſt ſpäter zu den ſchwierigen über. Wir geben alſo dem Schüler den ſtumpfen, breiten Borſtpinſel(wie ihn der Dekorationsmaler verwendet) in die Hand, der ihn nicht ſo zauderig und ängſtlich macht, weil er keine fein⸗ linigen Züge herzugeben vermag. Mit dieſem derben Pinſel überſtreichen wir mutig und ohne Scheu in herzhaften Linienzügen den ganzen Zeichenbogen mit Farbe, bis er ganz gleichmäßig überzogen iſt. Aber auch eine andere techniſche Weiterung ergibt ſich aus der Farbe bezw. ihrer maleriſchen Anwen⸗ dung. Man ſchneidet entſprechende Schablonen oder deckt mit Streifen aus Papier oder Pappe die betref⸗ fenden zu malenden Stellen ab und fährt dann mit dem breiten Borſtpinſel mutig in friſcher freier Be⸗ wegung darüber, ſodaß die Farbe allmählich aus⸗ läuft; damit haben wir die neuerdings im Maler⸗ handwerk ſo beliebte„Wiſchtechnik“ in den Dienſt der Schulübungen geſtellt. Un⸗ zählig viele, beſonders ornamentale Geſtaltungs⸗ möglichkeiten in den verſchiedenartigſten Farben⸗ harmonien laſſen ſich in dieſer reizvollen Maltechnik ausführen. Auch hier iſt der Schüler durch Technik und Handwerk gezwungen, frei mit dem Arm zu ar⸗ beiten und kann es ſich nicht erlauben, zimperlich und ängſtlich vor Pinſel und Farbe zu ſitzen. Noch eine dritte Farbtechnik, die„Spritzmalerei“ iſt es, die für die Schule ein ſehr begrüßenswertes Uebungsmittel darſtellt. Literatur Eduard Stucken:„Im Schatten Shakeſpeares.“ Ro⸗ man. Horen⸗Verlag, Berlin⸗ Grunewald. Die Perſon des größten Briten tritt zwar nicht auf, ober die ganze Zeit, die uns in ſeinen Dramen entgegentritt, wird uns in dieſem Roman leibhaftig vor Augen geſtellt. Verwirrend reich iſt das Bild. Blutige und grauſame Feindſchaften der Geſchlechter, Intrigüe, Gift und Dolch, Größe der Lei⸗ denſchaften und hemmungsloſer Triebe, Hexenprozeſſe und edle Muyſtik, große Diplomatie und kleinliche Politik, alles zieht an uns vorüber, hineingeſponnt in das Leben einiger Menſchen. Das Werk iſt in ſeiner Art vergleichbar dem Stucken konnte ſich an die Geſtaltung einer ſolch gärenden Teufel“ von A. Neumann. Nur ein Könner wie Eduard Zeit wagen. Sein Werk wird zu den hiſtoriſchen Ro⸗ manen von bleibendem Wert gehören. Theater und Muſik Die Schlußkonzerte der Hochſchule für Muſik ſetzen in erfreulicher Weiſe die Heerſchau über die jungen Begabungen fort, die unter ſorgſamer päda⸗ gogiſcher Leitung ihrer künſtleriſchen Entwicklung entgegenreiſen. Dabei repräſentieren diejenigen Schüler, die zum Vorſpiel in den entſcheidenden Schlußkonzerten zugelaſſen werden, nur einen Bruchteil der muſikbefliſſenen Jugend, die in der Hochſchule ihre Ausbildung ſucht. Aber auch die ſorg⸗ fältig geſiebte Ausleſe tritt ſo pielköpfig auf, daß nur die gedrängteſte Berichterſtattung der Fülle der Er⸗ ſcheinungen Herr werden kann und ſich unter Um⸗ ſtänden mit einer knappen Regiſtrierung begnügen muß. Aus der Klapfer⸗Abteilung Emilie Schmitt trat als ſehr beachtenswerte, den verſchiedenen Stil⸗ richtungen gewachſene Novize Frl. Anni Schrei⸗ ber hervor, deren wir ſchon wiederholt lobend Er⸗ wähnung getan hatten, ebenſo wie Frl. Hel, Gru⸗ nert. Auch die Klavier⸗Abteilungen Prof. Reh⸗ berg, Inſpektor Oehler und Maria Mathes entſandten vorgeſchrittene Eleven, die je nach Be⸗ gabung und techniſchem Können ihre Kräfte an Mei⸗ ſtern des klaſſiſchen Stils, aber auch ſehr ausgiebig an Vertretern moderner Richtungen maßen. Zu den gelegentlich früherer Vorſpiele genannten vorge⸗ ſchrittenen Schülerinnen Hildegard Peters und Erika Krämer traten als„Neuerſcheinungen“ Frl. Hertha Gromer, Alice Wallenſtein, Gertrud Roob und Elfriede Bilkenroth ſowie Martin Neter, die alle neben ſorgfältig gepflegter, die Er⸗ rungenſchaften moderner Anſchlagslehren verwerten⸗ der Technik auch je nach Begabung verſchieden abge⸗ ſtufte innere Anteilnahme erkennen ließen. Sehr ergiebig ſtellte ſich auch die Ausbeute an violiniſti⸗ ſchen Talenten dar, die ſich ihr Rüſtzeug in der Ab⸗ tetlung des Herrn Albert Levi aneignen. Wilhelm Kußmaul, ſchon von früher her in guter Erinne⸗ rung ſtehend, vermittelte, von Direktor Welker am Flügel feinfühlend und ausdrucksvoll unter⸗ ſtützt, die erſten zwei Sätze des Violin⸗Konzerts von Mendelsſohn mit reifer Technik, ſehr warmer Tongebung und echt muſikaliſcher Auffaſſung, dem ſich als ſehr ſtrebſame junge Kollegin Fanny Jeſttage in London Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London, 17. Juli. Zu der Londoner Seſſion der Interparla⸗ mentariſchen Union ſind jetzt Delegierte aus 32 Ländern hier eingetroffen. Die engliſche Regierung und das Londoner Parlament machen die größten Anſtrengungen, um dieſe Verſammlung zu einem großen Erfolg zu machen. Die Feſtlich⸗ keiten füllen die Konferenztage voll⸗ kommen aus und auch die Diskuſſionen werden den Charakter von Feſtſitzungen tragen. Die Gegenſtände der Debatten ſind u. a. die internationale Kontrolle von Kartellen und Truſts, ferner die Aus⸗ wirkungen des Kelloggpaktes ſowie das Problem der nationalen Minderheiten. Der Herzog von Sutherland, der Führer der engliſchen Delegation, hat den Vorſitz der Ver⸗ ſammlung für die Konferenzdauer übernommen und eine Reihe von engliſchen Kabinettsmitgliedern nehmen an den Verhandlungen teil. Geſtern abend ſand im Lancaſterhaus ein Empfang ſtatt, den die Regierung für ſämtliche auswärtigen Parlamenta⸗ rier und ihrer Angehörigen veranſtaltete. Aus Deutſchland ſind, wie bereits gemeldet, nur drei Delegierte eingetroffen, nämlich Prof. Quidde, Prof. Schücking und der Abg. Heile, ferner iſt ein Ver⸗ treter des Freiſtaates Danzig und ein Vertreter der deutſchen Minderheit in Oſtoberſchleſien eingetroffen. Letzte Meloͤungen „Graf Zeppelin“ ändert ſeine Route und über⸗ fliegt Island — Hamburg, 17. Juli. Wie die Hamburg⸗Amerika⸗ Linie mitteilt, hat der Führer des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“, Kapitän Lehmann, im Einvernehmen mit den Paſſagieren die Fahrtroute geändert. Das Luft⸗ ſchiff wird Island anfliegen und über Frankreich zurückkehren. Heute früh 6 Uhr ME befand ſich das Luftſchiff auf 63,5 Grad Nord und 10,7 Grad Weſt in der Nähe von Island. Exploſion eines Tankkahnes — Harburg⸗ Wilhelmsburg, 17. Juli. Im dritten Seehafenbecken explodierte geſtern ein Tankkahn. Der Vorderſteven und die Mannſchaftsräume wurden vollſtändig zerſtört. Drei Perſonen, unter ihnen der Kapitän, trugen erhebliche, aber nicht lebens⸗ gefährliche Verletzungen davon. Der durch die Ex⸗ ploſton entſtandene Brand konnte mit einem Schaum⸗ gerät ſehr bald gelöſcht werden. Etwa 5 Tonnen Benzin ſind in das Hafenbecken aus⸗ gelaufen, fodaß ſich die Feuerwehr Harburg ver⸗ anlaßt ſah, das Hafenbecken mit den ihr zur Ver⸗ fügung ſtehenden Schwimmern abzuſchließen und dafür zu ſorgen, daß ſofort auf den im Hafenbecken liegenden Dampfern jedes Feuer gelöſcht wurde. Das Lübecker Säuglingsſterben — Lübeck, 17. Juli. Von den mit dem Tuberku⸗ loſepräparat gefütterten Säuglingen iſt in der ver⸗ gangenen Nacht wieder einer geſtorben, ſo daß die Zahl der Todesopfer nunmehr 59 beträgt. Krank ſind noch 60, gebeſſert 73, geſund bzw. in ärztlicher Beobachtung 59 Säuglinge. Der konſervative Mißtrauensautrag im eng⸗ liſchen Unterhaus abgelehnt — London, 16. Juli. Das Unterhaus verwarf mit 312 gegen 241 Stimmen den von den Konſervativen eingebrachten Mißtrauensantrag. Blutige Familientragödie — Prag, 16. Juli. In der ſlowakiſchen Gemeinde Repine im Bezirk Wolowoejo wurde von unbekann⸗ ten Tätern der 63jährige Bergarbeiter Koſtuk und ſein 20 jähriger Sohn Iwan durch drei Schüſſe aus einem Militärgewehr während des S chlafes ermordet. Als Täter verdächtig ſind der zweite Sohn des Ermordeten, Waſil, deſſen Frau u. deren Tochter. Sie wurden verhaftet. Baumgarten mit dem recht achtbar dargebotenen 7. Konzert von Bsxriot aureiht. Auch aus der Ge⸗ ſangsabteilung des Herrn Schöttl iſt erfreulicher Zuwachs zu verzeichnen, und zwar heben wir mit Genugtuung die Fortſchritte hervor, die Eugen Kinzler im letzten Jahre hinſichtlich der erheblich wirkſameren Tongebung, Deutlichkeit der Ausſprache und Rückſicht auf Mundſtellung gemacht hat. Zur techniſchen Verfeinerung tritt, wie ſich in der ſehr beachtenswerten Wiedergabe von Beethovens„Adela⸗ ide“ erkennen ließ, auch ſtarke Verinnerlichung des Vortrags. Noch in der überwiegend techniſchen Pflege der beachtlichen ſtimmlichen Mittel begriffen ſind Elfriede Hofmann und Walter Krauß, der letztere etwas indisponiert. Ein kleines Verſehen im Programm ſei hiermit richtig geſtellt. Die durch ihren ſtarken melodiſchen Ausdruck feſſelnde Chanſo⸗ nette„Tre giorni son che Nina“, die ein ſehr breites Zeitmaß verlangt und nicht überhetzt werden darf, ſtammt nicht von Giop. Pergoleſi, dem ſie bis jetzt zugeſchrieben wurde, ſondern von Ri⸗ naldo da Capua und zwar aus ſeiner Buffo⸗ Oper„la zingara“. Die Bühnenwerke der genann⸗ ten Komponiſten wurden oft von denſelben Truppen aufgeführt, vielleicht auch bruchſtückweiſe an einem Abend, jedenfalls ſehr häufig unter ungenauer An⸗ gabe des Autors, woraus ſich die jahrhundertelange Verwechſlung erklären läßt.— m— Golt Von Carl Bleſch Wo biſt du, Gott? Du webſt im Wetterſturm, Im Abendwinde bin ich dir begegnet; Hauchſt deinen Odem ein dem kleinſten Wurm, Haſt jede Blüte, jeden Baum geſegnet. Du lebſt in mir! Bin ich ein Teil von dir? Du ſandteſt mich auf dieſe deine Erde, Du leiteſt mich nach deinem Willen hier, Daß ich Verkünder deiner Allmacht werde. Und bin ich tot, und iſt mein Leib zerſtört— Die Seele lebt! Du heißt ſie weiter wandern, Bis ſie geläutert zu dir wiederkehrt, Um eins zu ſein mit den erlöſten andern. n—² * „ neee * 5 4 2 Donnerstag, den 17. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Nr. 325 Gründet Elternvereine! II. 5 Die Lehrer könnten die Eltern unterrichten über die Einrichtungen der Schule, 3. B. über Schulbäder, Schulzahnpflege, Erholungs⸗ fürſorge, Schülerbüchereien, Schülerſpeiſung. Gegen⸗ ſtände der Beratung könnten ferner ſein: Eltern⸗ und Jugendzeitſchriften, Familienfeſte, häusliche Muſikpflege, insbeſondere die Pflege des Volks⸗ liedes in der Familie, Privatunterricht, Ueber⸗ bürdung. Wir ſehen, daß der Fragen über Erziehung faſt unzählige ſind und daß es für Elternverſammlungen an Stoff nicht mangelt. Es ſollten aber auch Zu⸗ ſammenkünfte ſtattfinden mit den Kindern der Klaſſe zuſammen. Dann müßten die Kinder die Gebenden ſein. Durch Vorträge von Liedern und Gedichten, einzeln und im Chor, Reigen, Turn⸗ übungen, kleine Theateraufführungen und Märchen⸗ ſpiele können ſolche Veranſtaltungen ſehr ab⸗ wechſlungsreich geſtaltet werden. Kunſtbegeiſterte und befähigte Mütter und Väter oder größere Ge⸗ ſchwiſter könnten ſich ſehr wohl an den Aufführungen beteiligen. Mindeſtens einmal im Jahr ſollte der Geſamtelternkreis der Schule zuſammenkommen zu einer gemeinſamen Feier oder einem Lichtbildervortrag. Faſt alle Schulen ſind mit Aparaten ausgeſtattet und die Turnhallen geeignete Räume. Die große Bedeutung einer ſolchen Fühlungnahme zwiſchen Eltern und Schule wird beſonders dort erkannt, wo verſucht wird, die Schularbeit und das Schulleben neu zu ge⸗ ſtalten, alſo in den Reform⸗ und Verſuchsſchulen. In einem Bericht über die Reformvolksſchule Sthwarzburg zu Frankfurt a.., der ſo intereſſant iſt, daß ich ihn jedem zum Studium empfehle, der ſich über die Geſtaltung der neuen Schule unterrich⸗ ten möchte, iſt auch zu dieſer Frage Stellung genom⸗ men. Dort heißt es:„In die Schulgemeinſchaft ge⸗ hört auch der Kreis der Eltern. Allen Eltern iſt der Beſuch im Unterricht zu jeder Zeit geſtattet. Ein Teil macht Gebrauch von dieſer Erlaubnis, ein Teil nicht, meiſt darum nicht, weil es an Zeit fehlt. Am häufigſten iſt der Beſuch in den erſten Schuljahren. Alle Klaſſen veranſtalten Elternabende, meiſt dann, wenn ein wirkliches Bedürfnis vorliegt zu einer Ausſprache; oft jedoch werden belehrende Vorträge gehalten, oder es wird den Eltern Einblick in die Art des Unterrichts gegeben. Im Phyſikzimmer werden auch Lichtbildvorträge geboten. Der Ge⸗ ſamtelternkreis wird jährlich vier⸗ bis ſechs⸗ mal zuſammengerufen. Elternbeiratsſitzungen fin⸗ den ſechs⸗ bis achtmal im Jahr ſtatt. An ſämtlichen Schulfeiern nehmen die Eltern teil, einzelne auch an Wanderungen, Führungen und Muſeumsbeſuchen. Hausbeſuche wurden in den erſten Jahren häufig gemacht, ſpäter weniger— es fehlte einfach an Kraft und Zeit, um alles zu erfüllen, was notwendig und wünſchenswert wäre.“ Ein Lehrer iſt durch die an⸗ geführten Gelegenheiten im Laufe von 8 Schuljahren 120 mal mit den Eltern in Berührung getreten. Rektor Grape, der Leiter der Schule, meint:„Woll⸗ ten wir die Schule zu einem geiſtigen Zentrum un⸗ J pf ff fp ße Motorradkontrolſe Bei einer am 15. Juli in der Zeit von-9 Uhr nachmittags vorgenommenen Motorrabkontrolle ge⸗ langten zur Anzeige: 2 Perſonen, weil ſie nicht im Beſitze der erforderlichen Papiere waren, 3 Per⸗ ſonen wegen nicht einwandfreier Handbremſe, 1 Perſon wegen Fahrens ohne Typenſchild. Ge⸗ hührenpflichtig verwarnt wurden: 5 Perſonen, weil ſie die erforderlichen Papiere nicht bei ſich führten. Die Auflage, ihre Räder der Polizeibehörde zur Nachprüfung vorzuführen, erhielten: 1 Perſon, weil die Hupe fehlte, 5 Perſonen wegen Rauch⸗ beläſtigung, 8 Perſonen wegen Geräuſchbeläſtigung, 1 Perſon wegen fehlerhafter Beleuchtung, 8 Per⸗ ſonen wegen fehlerhafter Bremsvorrichtung, 1 Motor⸗ rad mußte ſichergeſtellt werden, da es nicht für den Verkehr zugelaſſen war. i Blumentag für die Krüppel Das Badiſche Miniſterium hat dem Selbſthilfe⸗ bund der Körperbehinderten, Reichsbund deutſcher Krüppel e.., Landesverband Baden, für den 20. Jult die Veranſtaltung einer öf fentlichen Sammlung mit Blumen verkauf in Baden genehmigt. Der Ertrag der Sammlung ſoll den im jugendlichen Alter oder von Geburt an Verkrüppel⸗ ten zugute kommen, die unter den jetzigen Verhält⸗ niſſen beſonders ſchwer zu leiden haben. Ohne geſetz⸗ mäßige Renten, vielfach auch ohne ſonſtige Unter⸗ ſtützungen, ſind ſie außerdem der Arbeitsloſigkeit be⸗ ſonders ausgeſetzt. Viele unter ihnen leben unter den denkbar traurigſten Verhältniſſen. Es gibt Tauſende, die wegen ihrer ſchweren Behinderung in langen Jahren nicht einmal hinauskommen in die freie Natur. Darum erſtrebt der Bund: Beſorgung von Behelfsmitteln, wie Kunſtglieder, Stützapparate, Selbſtfahrer, Beſchaffung geeigneter Arbeit, Ein⸗ richtung eines Wohn⸗ und Arbeitsheims für die Schwerſtbehinderten. Möge keiner die Sammler des Bundes am 20. Juli ohne Gabe von dannen gehen laſſen, damit das Werk der aufrichtenden und pro⸗ dukttven Hilfe gefördert wird. * 3 * Kein tödlicher Unglücksfall. Ein hieſiges Blatt berichtet, daß am Dienstag abend beim Abtransport aus dem Kindererholungsheim Sandtorf an der Halteſtelle der Riedbahn eine zehnjährige Schülerin tödlich verunglückt ſei. Dieſe Meldung entſpricht in keiner Weiſe den Tatſachen. Richtig iſt, daß die Schülerin über ihre eigenen Füßen ſtolperte und ſich dadurch eine leichte Hautabſchür⸗ fung zuzog. Das Kind konnte ſofort die Rückfahrt ankreten und ſeiner Mutter wohlbehalten übergeben werden. Die Lehrerin hielt es für notwendig, die Mutter von dem Vorfall in Kentnis zu ſetzen. Da⸗ durch, daß jemand zugehört hat, iſt jedenfalls die falſche Meldung entſtanden. 2 Von Rektor Eugen Simmendinger, Mannheim ſeres Stadtviertels machen, in dem Sinne, daß ein Vater wöchentlich einmal mit derſelben Selbſtver⸗ ſtändlichkeit in die Schule geht wie in ſeinen Verein, dann müßte allerdings das Lehrerkollegium dieſe Arbeit in einem noch viel weiteren Umfange auf⸗ nehmen als ſeither.“ Ob dieſe Einrichtungen der neuen Schule dann zu Elternvereinen führen werden, das muß abge⸗ wartet werden. Die Durchführung läßt ſich nicht be⸗ fehlen oder erzwingen;„hier kann nur etwas wach⸗ ſen.“(Grape.) Nach meiner Auffaſſung werden nur Elternvereine, die zu regelmäßigen Ausſprachen zu⸗ ſammenkommen, die angedeuteten Aufgaben zu löſen vermögen. Von einem Zuſammenarbeiten der Eltern mit der Schule in dem Sinne, wie es mir vorſchwebt, erwarte ich außerordentlich viel Gutes. Den Nutzen haben unſere Kinder, hat unſer Volk. Wenn die Eltern dann Einblick bekommen in die heutige Schule und ihr Tun, dann werden ſie ſich überzeugen davon, daß die Klagen über die geringen Leiſtunger derſelben, die man in letzter Zeit oft zu hören bekam, mit Vorſicht aufzunehmen ſind. Sie werden dann erken⸗ nen, wie viel ſchwerer heute die Unterrichts⸗ und Erziehungsarbeit geworden iſt, als ſie noch vor dem Kriege war. Sie werden dann aus innerer Ueber⸗ zeugung die Beſtrebungen der Lehrerſchaft nach Aus⸗ dehnung der Schulzeit zum Zwecke des weiteren Ausbaus der Volksſchule unterſtützen und im Kampfe gegen das unſelige Berechtigungs⸗ weſen mit ihr Schulter an Schulter ſtehen. Und unſere Kinder werden es uns einmal danken. Sie ſelber werden ein anderes Verhältnis gewinnen zu Schule und Lehrern und nicht, wie es leider heute zu oft geſchteht, ſämtliche Brücken zu ihnen ab⸗ brechen mit der Erfüllung der Schulpflicht. Hohe Befriedigung müßte es auch für Eltern ſein, wenn ſie das Bewußtſein haben könnten, tat⸗ kräftig mitgearbeitet zu haben an dem Umbau der Schule zu einer Erziehungsanſtalt, die alle Kräfte zuſammenfaſſen will zur Erreichung eines hohen Zieles, nämlich einer möglichſt vollkommenen Men⸗ ſchenformung. Ein verſtändnisvolles Zuſammenarbeiten zwiſchen Lehrern und Eltern iſt auch ſchon deswegen erfor⸗ derlich, weil ohne dies das nicht erreicht werden kann, was als weſentliches Merkmal der neuen Schule bezeichnet wird, nämlich ein anderes Verhältnis zwiſchen Lehrer und Schüler. Nur wenn an Stelle des autoritativen Verhältniſſes zwiſchen dieſen ein ſolches des Vertrauens tritt, kann die Schule eine Pflegeſtätte des Gemeinſchaftsgeiſtes werden. Nur durch einen kameradſchaftlichen Geiſt zwiſchen Lehrer und Schüler wird gewährleiſtet, daß die Schule eine Lebensgemeinſchaft wird, in der nicht der Tyrann Stoff das ganze Leben beherrſcht und die Individualität ganz in den Hintergrund drängt. Dies Verhältnis des Vertrauens und der Kameradſchaft entwickelt ſich aber nicht von ſelbſt. Den Weg zu finden zum Herzen des Schülers, das iſt eine Kunſt, die gar mancher Lehrer und Erzieher Teure Preiſe Der Kampf um die Heidel⸗ und Johannis⸗ beeren entbrennt mit jedem Markttag heftiger. Eine unendliche Zahl bis zum Ueberlaufen gefüllter Körbchen ſtand heute auf dem Marktplatze und in der Straße zwiſchen F⸗ und G⸗Quadraten, eine ſchwarze und rote Flut, die das Intereſſe an allen anderen Wochenmarktgenüſſen ſo ziemlich ins Hintertreffen geraten ließ. Die mit Eimern, Taſchen und Körben ausgerüſteten Hausfrauen ſtürzten ſich mit Todes⸗ verachtung in die Redeſchlacht mit Höndlerinnen und Händlern. Es wurde gefeilſcht, bis die Zunge trocken war und bis man mit den Futtermengen für die un⸗ erſättlichen Einweckgläſer von dannen zog. Fünf⸗ und zehnpfundweiſe wurden die Beeren, das Pfund zu 30 und 40 Pfennig, erſtanden. Himbeeren fanden weniger Intereſſe, die Preiſe waren noch zu hoch, ebenſo für die Erſtlinge an Aprikoſen, für die teilweiſe noch 60 bis 70 Pfennig für das Pfund verlangt wurden. Die Gemüſepreiſe zeigten im weſentlichen keine Aenderung. Die Eier waren im Preiſe eben⸗ falls hoch, 13 und ſogar 15 Pfg. wurden für das Stück bezahlt. Zum Ausgleich dafür bekam man aber ein ältlicheres Huhn ſchon von 1 Mark das Pfund an, wohingegen ein junges, knuſpriges Hähnchen mit 2 Mark weſentlich höher im Kurs ſtand. Wild war ſehr knapp und entſprechend hoch im Preiſe. Das Angebot an Fiſchen war, wie immer, groß und die Preiſe unverändert. Auf den Blumenſtänden tauchen immer mehr Dahlien in den bunten, ſatten Farben des Herbſtes auf. Dabei ſtehen wir erſt im Höhepunkt des Sommers, kurz nach der Sommerſonnenwende. * Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Neue Kartoffeln—9; Wirſing 15—20; Weißkraut—10; Rotkraut 18—22; Blumenkohl, Stück 25120; Karotten, Bſchl—10; Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben 10; Spinat 85; Mangold 10; Zwiebeln 10—14; Grüne Bohnen 1530; Grüne Erbſen 2535; Kopfſalat, Stück 15—25; Endivien⸗ ſalat, Stück 10—18; Oberkohlraben, Stück—12; Rhabarber 10: Tomaten 20—40; Radieschen, Bſchl. 8— 12; Rettich, Stück—25; Meerrettich, Stück 15—30; Schl. Gurken(groß) Stück 20—45; Einmachgurken, 100 Stück 80150 Suppen⸗ grünes, Bſchl.—8; Peterſilte, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl.—7; Lauch, Stück—12; Aepfel 15—85, Birnen 15—35; Kirſchen 30—45; Pfirſiche 45—7/0; Heidelbeeren 45 bis 60; Himbeeren 80—90; Johannisbeeren 16—25; Stachel⸗ beeren 20—35; Aprikoſen 40—50; Zitronen, Stück 610; Orangen 35—40; Bananen, Stück 1017; Süßrahmbutter 180200; Landbutter 140-4170; Weißer Käſe 50; Eier, Stück—15; Aale 160180; Barben 80100 Karpfen 140, Breſem 80, Backfiſche 50; Kabeljau 50—60; Schallfiſche 5⁰ bis 60; Goldbarſch 60; Seehecht 80; Hahn, geſchlachtet, Stück 250550; Huhn, geſchlachtet, Stück 300—700, Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 6001000; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 16004600: Gänſe, ge⸗ ſchlachtet 150; Rindfleiſch 1207 Kuhfleiſch 90, Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 120; Gefrierfleiſch 76; Reh⸗Ragout 100 Reh⸗Bug 120; Reh⸗Rücken und Keule 200. in der Volks⸗ wie in der Höheren Schule nie er⸗ lernt. Unb dieſer Weg führt in ſehr vielen Fällen über die Eltern. Wie oft beſteht zwiſchen dem Lehrer und dem Schüler ein geſpanntes Verhältnis, das eine gerechte Beurteilung und Behandlung von vornherein un⸗ möglich macht! Wie oft ſchon hat eine perſönliche Ausſprache geradezu unerträgliche Zuſtände mit einem Schlage beſeitigt! Es wird behauptet, daß ohne eine Spannung zwiſchen Zögling und Erzieher eine Erziehung gar nicht möglich ſei. Wir kennen dieſe Spannung, die Väter, die Söhne erzogen, und die Mütter, die ſich ſo oft Sorge machen über das ganz andere Denken der Tochter. Wir wiſſen, daß dieſe Spannung nie verſchwinden wird. Wir wiſſen aber auch, daß dieſe Spannung eine Grenze hat, die, wenn ſie überſchritten wird, für beide Teile ein Un⸗ glück bedeutet. Und daß dieſe Spannung in ge⸗ funden Grenzen bleibe, das garantiert wohl in den meiſten Fällen ein richtiges Verhältnis zwiſchen Eltern und Lehrern. Der Erfolg der Unterrichts⸗ wie der Erziehungs⸗ arbeit lich lege letzterer das größere Gewicht bei) wird hauptſächlich davon abhängig ſein, daß ein mehr perſönliches Verhältnis ſich geſtaltet zwi⸗ ſchen Lehrer und Schüler. Dazu iſt erſte Voraus⸗ ſetzung, daß ſie ſich genauer kennen lernen und in⸗ folgedeſſen ſich auch beſſer verſtehen. Ein aufklären⸗ des Wort des Vaters oder der Mutter kann hier von weittragender Bedeutung werden. Es wäre intereſſant, einmal der Frage nachzu⸗ gehen: Wie kommt es, daß der Schüler gewöhnlich viel raſcher die perſönlichen Eigentümlichkeiten ſei⸗ nes Lehrers oder ſeiner Lehrerin erfaßt hat, als der Lehrer die ſeiner Schüler? Wie raſch haben ſie oft insbeſondere die Mängel und Schwächen heraus⸗ gefunden und dafür einen Namen geprägt? Wie überraſchend ſchnell haben ſie ſich auf die Beſonder⸗ heiten ihres Lehrers eingeſtellt und behandeln ihn danach? Der Lehrer hat es viel ſchwerer. Während er täglich von 30 und noch mehr ſcharfen Kritikern beurteilt wird, ſoll er ebenſopiele durch eigene Kraft durchſchauen und kennen lernen und jeden Einzelnen entſprechend behandeln. Kraft eines Einzelnen? Hier braucht er Bundesgenoſſen, Helfer. Und das ſind die Eltern. Verzichtet er auf deren Unter⸗ ſtützung, hat er keine Zeit für ſie, dann wird er in vielen Fällen im finſtern wandeln. Ich glaube, zuerſt muß ein anderes Verhältnis werden zwiſchen Schule und Elternhaus, dann wird auch ein beſſeres Verhältnis entſtehen zwiſchen Lehrer und Schüler. Und wenn das ein weſentliches Merkmal der neuen Schule iſt (ich halte es dafür), dann wird dieſe neue Schule, der es mehr um die Entwicklung und Ausbildung der Kräfte, mehr um die Geſtaltung der Geſamt⸗ perſönlichkeit zu tun iſt als um Vermittlung gedächt⸗ nismäßigen Wiſſens, die will,„daß das Bildungs⸗ gut in die Seele eingehe und das Herz be⸗ wege“, nur kommen durch harmoniſches Zuſam⸗ menarbeiten von Eltern und Lehrern. Kommunale Chronik Der Lampertheimer Gemeinderat lehnt den Voranſchlag ab Ab Lampertheim, 16. Juli. Im Vordergrund ſämt⸗ licher Punkte ſtand die Beratung des Gemein de⸗ voranſchlags für das Rechnungsjahr 1930. Einem vorfjährigen Umlagebedarf von 195 000 R./ ſteht im neuen Jahr ein ſolcher von 301 000 R. gegenüber, mithin ungedeckt 106 000.. Ueber die Vorlage der Verwaltung entſpinnt ſich alsbald eine lebhafte Diskuſſfon, aus der hervorgeht, daß keine Partei für eine Steuererhöhung zu haben iſt. Der Voranſchlag verfiel hiermit einſtimmiger Ablehnung. Ein Umlagebedarf wie im vergangenen Jahre wird ge⸗ nehmigt. Um den Voranſchlag unter Dach und Fach zu bringen, wird eine vierköpfige Kommiſſion aus den verſchiedenſten Parteien ernannt, die mit der Bürgermeiſterei den aufgeſtellten Voranſchlag prüfen und Abſtriche vornehmen ſoll. In erneuter Sitzung wird er dann zur Beratung geſtellt.— In der Vor⸗ kriegszeit wurde durch die Gemeinde eine Bier⸗ ſteuer erhoben, die in der Inflationszeit in Weg⸗ fall kam. Nun ſollte eine neue Ortsſatzung über die Erhebung einer ſolchen Steuer erlaſſen werden. Die Mehrheit des Gemeinderats iſt jedoch gegen die Ein⸗ führung.— Für Erlaß einer Ortsſatzung über die Einführung einer erhöhten Vergnügungs⸗ ſteuer iſt der Gemeinderat zu haben und zwar ſoll die Steuer für Veranſtaltungen auf Eintrittskarten von 10 auf 15 Proz. und die für Tanzvergnügen auf 100 Proz. erhöht werden.— Auch bei der Hunde ⸗ ſteuer war eine 100prozentige Erhöhung vorge⸗ ſehen, ſodaß jetzt für einen Hund 24 R. zu zahlen wären. Bei zwei Stimmenthaltungen wird jedoch der Antrag mit 12 zu 11 Stimmen abgelehnt.— Der Umwandlung der vorläufigen Gemeindeumlage für 1929 in eine endgültige ſtimmt der Gemeinderat zu.— Der Bürgermeiſter gibt Kenntnis von einer Ein⸗ ladung des Arbeiter⸗Waſſerſportvereins zu einem Waſſerſportfeſt am 19. und 20. Juli und empfiehlt dem Gemeinderat, ſich nach Möglichkeit zu beteiligen. — Der Ablehnung verfällt ein Geſuch des Schwer⸗ beſchädigten Wein brecht von Mannheim⸗ Waldhof, der außerhalb des Ortsbauplanes ein Einfamilien⸗ haus mit Hühnerfarm errichten will.— Auf An⸗ regung wird beſchloſſen, die Vertilgung des Ungeziefers. auf dem Schuttabladeplatz ſofort mit allen Mitteln in Angriff zu nehmen.— Bis zur nächſten Sitzung ſoll dem Gemeinderat ein Verzeich⸗ nis der Mieter in Vorlage gebracht werden, die mit der Zahlung ihrer Miete für Gemeindewognungen im Rückſtand ſind. Geht das nicht über die Nachrichten aus Baden Ernteausſichten an der Bergſtraße * Schriesheim, 17. Juli. Die letzten Regentage haben das Wachstum der Feldfrüchte gefördert. Nur das Getreide hat inſofern etwas gelitten, als die ohnehin ſtark überneigenden maſtigen Aehren voll⸗ ends zu Boden gedrückt wurden und infolgedeſſen der Schnitt beſchwerlicher iſt. Aber das Getreide iſt in dieſem Jahr vollſtändig geſund und verſpricht einen guten Ertrag. Hackfrüchte, Tabak und all Gemüſearten ſtehen prächtig. Das Kraut blieb im weſentlichen von den Raupen verſchont. Nur der Obſtertrag wird diesmal im Verhältnis zum Vorfahr ſehr zu wünſchen übrig laſſen. Der vorjährige heiße Sommer war der Vermehrung der Obſt made außerordenklich günſtig, worunter nun die meiſten Kern⸗ und Steinobſtarten zu leiden haben. Waren ſchon die Kirſchen zum großen Teil von Wür⸗ mern heimgeſucht(die Sauerkirſche ausgenommen), ſo gilt das leider auch vielfach für Zwetſchgen, Aepfel und Birnen. Daneben hat ſich noch der ſchlimmſte Feind des Obſtbaues, die„Monilia“(Pilz⸗ krankheit) hauptſächlich bei Pflaumen und Reineclau⸗ den unliebſam breitgemacht. Am beſten ſteht noch das Beerenobſt, beſonders Johannis⸗ und Stachel⸗ beeren, deren Behang geradezu ausgezeichnet iſt. Jugendfeſt in der Blindenanſtalt Ilvesheim * Ilvesheim, 17. Juli. Trotz der drohenden Wetterwolken hatten ſich zum Jugendfeſt der blinden Kinder recht viele Freunde und Förderer des Blindenweſens eingefunden. Das Motto für die diesjährige Veranſtaltung war„der Sommer“ mit ſeinen Erwartungen und Freuden. In Liedern, Ge⸗ dichten und Muſikſtücken kam immer wieder die Freude über Licht, Luft, Sonne, Blumen, Wande⸗ rung, über Regen und Fruchtbarkeit, über Ernte⸗ hoffnungen und ⸗ſegen zum Ausdruck. Eingeſtreut waren die Reigen der Mädchen und die turneriſchen Uebungen der Buben, ſodaß man aus dem Staunen über die Leiſtungen der Blinden nicht herauskam. Direktor Koch ſagte mit Recht, die Anlage zur Freude iſt dem Blinden gegeben, wie dem Sehenden; ob ſie zum Ausdruck kommt, hängt ab vom Lebenskreis. Die überkommene Anſicht, Blind⸗ ſein bedingt Bedrücktſein, muß verſchwinden dadurch, daß die Umwelt dem Blinden die gleiche Berechtt⸗ gung zur Freude einräumt und ihn an den Lebensleiſtungen teilnehmen läßt. Nach dem Kaffee folgten noch vielfache Beluſtigungen im Anſtalts⸗ garten: Seilziehen, Sacklaufen, Klettern u. ſ.., ſo⸗ daß der Tag bleibende Erinnerungen zurücklaſſen wird. Mit dem Kraftwagen in die Murg * Weiſenbach im Murgtal, 16. Juli. Beim Ueber⸗ holen fuhr der Lenker eines Perſonenwagens infolge Verengung der Straße mit ſolcher Wucht gegen die Randſteine des Murggeländers, daß vier von ihnen völlig umgeriſſen wurden und das Auto in die Murg ſtürzte, wobei es ſich zweimal überſchlug. Die Ufermauer iſt an dieſer Stelle nicht ſehr hoch; die drei Perſonen kamen glücklicher⸗ weiſe mit dem Schrecken davon, ohne irgendwelche Verletzungen. Das beſchädigte Fahrzeug konnte wie⸗ der aus der Murg gezogen werden. bi kr Faltboot⸗Unfall auf der Iſteiner Schwelle * Iſtein, 17. Juli. Zwei Faltbootfahrer, die nach ihren Ausſagen ſchon wiederholt den Rhein über die Iſteiner Schwellen befahren haben, erlitten einen gefährlichen Unfall. Durch den ſich ſtets ändern⸗ den Wellenſchlag kippte das Boot um. Wäh⸗ rend der eine Fahrer ſich alsbald herausarbeiten und das Fahrzeug ſchwimmend gegen das Ufer bis Kilometer 8,700 ziehen konnte, verblieb der andere in ſeiner ſchwierigen Lage, bis das Land erreicht war. Beide waren bös zugerichtet. Einige zufällig am Rhein gehende Männer und Fiſcher aus Iſtein, und die Unfallſtelle Iſtein der Bergwacht leiſteten ihnen die nötige Hilfe. * L Schwetzingen, 16. Juli. Nachdem bereits die erſte, für den 6. Juli geplante Schloßgartenbeleuch⸗ tung der Ungunſt der Zeit zum Opfer gefallen, ſo will der Verkehrsverein auch auf die zweite, für 3. Auguſt angeſetzte Beleuchtung verzichten und dafür eine auswärtige erſtklaſſige Kapelle zu einem Konzert verpflichten. Von den drei großen Gartenilluminationen bleibt alſo nur noch die vom 7. September ſtehen, die denn auch programmgemäß durchgeführt werden ſoll. Aus der Pfalz Steuerfragen * Ludwigshafen, 17. Juli. Von der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen wird uns fol⸗ gendes mitgeteilt: Die Juduſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer Ludwigshafen a. Rh. iſt bei dem Deutſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstag dahin vorſtellig geworden, daß keiner der im Sanierungsprogramm des Reichs⸗ kabinetts vorgeſehenen Einkommenſteuer zu⸗ ſchläge, alſo weder Reichshilfe noch fünfprozentiger Einkommenſteuerzuſchlag, noch Ledigenſteuer als Grundlage irgend einer Angabe, insbeſondere der Kirchenſteuer, genommen wird. Dem Vernehmen nach ſteht man im Reichsfinanz⸗ miniſterium auf dem Standpunkt, daß es keinesfalls dem Willen des Geſetzes entſpricht, wenn die Kir⸗ chenſteuer auf den neuen außerordentlichen Zuſchlä⸗ gen aufgebaut würde. Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag ſucht zu erreichen, daß in die Geſetzes⸗ vorlagen eine Beſtimmung aufgenommen wird, die ausdrücklich darauf hinweiſt, daß es ſich um außer⸗ ordentliche Zuſchläge handelt, die bei der Berechnung der Kirchenſteuer nicht berückſichtigt werden dürfen, oder daß das Reichsfinanzminiſterium eine zweifels⸗ freie Erklärung hierüber äbgibt. In der Frage der Einführung einer ſogen. Ver⸗ zehrſteuer hat die Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer Ludwigshafen bei den maßgebenden Stellen ge⸗ gen einen Ausbau der Gemeindeget ränke⸗ ſteuer und insbeſondere gegen die Pläne auf Ein⸗ führung einer Schankverzehrſteuer nachdrücklich Stel⸗ lung genommen. Schluß des redaktionellen Teils Zur natürlichen Bräunung der Haut jene man vor und noch der Beſonnung die Haut, insbeſondere Geſicht und Hände mit Creme Leodor gründlich ein; man erzielt dann ohne ſchmerahaſte Rötung eine geſunde, ſonnengebräunte Hautſärbung. Treue Leodor, Tube 60 Pf. und 1 Mark, Leodor⸗Edel⸗Selſe 50 Pf. In allen Chlorodont⸗Verkaufs⸗ ſtellen zu haben. ee 4. Seite. Nr. 325 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Donnerstag, den 17. Juli 1930 * Sexau bei Emmendingen, 16. Juli. Wie im geſtrigen Abendblatt kurz gemeldet, ging geſtern mittag ein furchtbares Unwetter mit Blitz, Hagel und Wolkenbruch über Dorf und Gemarkung hinweg. In wenigen Minuten ſtieg der ſonſt fried⸗ liche Dorfbach unter den gewaltigen Waſſermaſſen, die von den Hängen der nahen Berge herunter⸗ ſtürzten, zu einem gewaltigen Fluß an. Bald wälzten ſich die ſchmutziggelben Fluten bis zu einem Meter Höhe durch die Dor fſtraß e, alles, was im Wege ſtand, mit ſich fortreißend. Die angrenzen⸗ den Keller waren in wenigen Augenblicken von den Waſſermaſſen angefüllt. Die Kellervorräte wur⸗ den zum Teil herausgeſ ch wem mt oder konnten nur mit Mühe gerettet werden. In zwei Fällen mußte ſogar das Vieh aus dem Stall gebracht werden. Auf eine Stunde war jeder Ver⸗ kehr auf der Dorfſtraße unterbrochen. Ganz beſonders haben die Waſſermaſſen im Zinken Reichenbächle, einem kleinen Seitental, gewütet. Mit Anbeſchreiblicher Wucht ſtürzten hier die Waſſer zu Tal, Erd maſſen, Geröll, Holz und das be⸗ reits geſchnittene Getreide unerbittlich mit ſich reißend. Die Hagelkörne r, die noch nach zwei Stunden da und dort zu ſehen waren, drückten das Getreide, das durch den Regen und den Sturm der letzten Tage ſchon ſchwer gelitten hat, noch mehr zu Boden. Ebenſolchen Schaden litten die Ob ſt ba ume die ohnedies in dieſem Jahr nur ſpärliche Früchte. tragen. Die Felder und Wieſen, über die die Waſſer⸗ maſſen ſich ergoſſen, gleichen einer wüſten Schlamm⸗ maſſe. Die Dorfſtraße gleicht einer zur Ausbeſſerung aufgeriſſenen Straße. Wie gewaltig die Waſſermaſſen waren, beweiſt ein ſchwerer Eichen ſt a m m, den die Fluten etwa 100 Meter weit forttrugen und dann zur Seite ſpülten. Ein feierlicher Hoch zeitszug in ſeiner ländlichen ſchönen Eigenart wurde, lt. „Freib. Ztg.“, kurz nach Verlaſſen der Kirche durch das Un wetter geſprengt und ſuchte fluchtartig Schutz im nahen Schulhaus und mußte hier unfrei⸗ willig 1 Stunden warten, bis die Abfahrt durch das langſam zurückgehende Waſſer mit Autos möglich war. * Kollmarsreute, 16. Juli. Geſtern mittag um die 12. Stunde zog ein ſchweres Gewitter von Oſten herkommend über unſere Gemarkung. Nach reichlichem Regen ſetzte ein Hag e Iſchlag ein, wo⸗ bei haſelnußgroße Körner darniederpraſſel⸗ Gerichtszeitung Lanbes- Arbeitsgericht Der Betriebsobmann verliert Der Betriebsobmann bedarf, wie auch die ſonſti⸗ gen Mitglieder der Betriebsvertretung, bei Kündi⸗ gung der Zuſtimmung der Betriebsvertretung. Außerdem iſt jedes Mitglied der Betriebsvertretung durch den§ 95 des Betriebsrätegeſetzes gegen Be⸗ nachteiligung und Beſchränkung bei Uebernahme und Ausübung derartiger Aemter geſchützt. Dem Be⸗ triebsobmann einer Tabakfabrik, der gekündigt wurde mit Zuſtimmung der Betriebsvertretung, hatte das Arbeitsgericht auf ſeine Klage hin recht ge⸗ geben und eine Verletzung des Schutzparagraphen in der Kündigung erblickt. Das Landesarbeitsgericht war anderer Auffaſſung. Es wies die Klage des ge⸗ kündigten Obmannes ab. Das Landesarbeitsgericht hat die Frage, ob eine ordnungsmäßige Zuſtimmung der Betriebsvertre⸗ tung zur Kündigung des Betriebsobmannes vorge⸗ legen hat, bejaht und ſich der Rechtsſprechung des Reichsarbeitsgerichtes angeſchloſſen, wonach ein Be⸗ ſchluß der Betriebsverſammlung durch die Gerichte in der Regel nicht nachzuprüfen iſt. Es konnte alſo nicht nachgeprüft werden, ob in dieſer Verſammlung alle Mitglieder hinzugezogen waren und in welcher Weiſe die Abſtimmung erfolgte. Die Einberufung der Verſammlung durch den ſtellvertretenden Be⸗ triebsobmann iſt als zuläſſig zu betrachten. Als ſtärkſter Mangel der Verſammlung iſt der Umſtand anzuſehen, daß der gekündigte Betriebsobmann nicht hinzugezogen wurde, um ihn anzuhören. Das Reichs⸗ arbeitsgericht iſt der Auffaſſung, daß eine ſolche Hin⸗ zußiehung keine Selbſtverſtändlichkeit zu ſein braucht. Das Landesarbeitsgericht geht nicht ſo weit und ſchließt ſich der Auffaſſung des Reichsarbeitsgerichts nur inſofern an, als der gekündigte Obmann nicht an der Abſtimmung hätte teilnehmen dürfen. Der Mangel im vorliegenden Fall iſt nicht nachzuprüfen, wobei zu bemerken iſt, daß dieſe Einſtellung auch im Intereſſe der Arbeitnehmer gelegen iſt. Die andere Frage, ob bei der Kündigung eine Verletzung des§ 95, der die Arbeitnehmer in der Ausübung ihrer Rechte ſchützt, vorliegt, war von der Betriebsverſammlung ſelbſtändig zu unterſuchen, ohne daß das Gericht in der Lage iſt, nachträglich von ſich aus eine Nachprüfung vorzunehmen. Da dem⸗ mach eine nachprüfbare Verletzung des 8 95 nicht vorliegt, handelt es ſich um eine ordnungsmäßige Kündigung, die die Zuſtimmung der Betriebsvertre⸗ tung gefunden hat. Die Klage des gekündigten Ob⸗ mannes mußte daher abgewieſen und das Urteil des Arbeitsgerichts aufgehoben werden. Der Wormſer Unruhen⸗Prozeß Der zweite Verhandlungstag wegen der Wormſer Januar⸗Krawalle vor dem Schöffengericht Darm⸗ were Anweller im Die Getreide⸗Ernte durch Hagelſchlag und Aeberflutungen ſchwer beoͤroht Oberland ten. Bangen Herzens fragte man ſich, ob wieder eine Kataſtrophe, wie am 3. Juli vorigen Jahres über uns hereinbrechen würde, ob wieder wie damals die geſamte Getreide- und Obſternte zugrunde ginge. Soweit es ſich jedoch bisher überſehen läßt, ſcheint der Hagel diesmal nur geringen Schaden angerichtet zu haben. Infolge des wolkenbruchartigen Regens trat jedoch der Dorfbach unterhalb des Ortes über ſeine Ufer und überflutete die Straße nach Emmen⸗ dingen. Die Straße war für Fußgänger längere Zeit nicht gangbar. * Emmendingen, 16. Juli. Am Dienstag um die Mittagszeit wütete ein Unwetter in einem rieſen⸗ haften Ausmaß. Gewaltige Regenmaſſen, teilweiſe mit Hagelkörnern in Kirſchengröße ver⸗ miſcht, praſſelten auf die Erde hernieder. In kurzer Zeit ſtauten ſich ungeheure Wa ſſermaſſen. So war die Landſtraße von Kollmarsreute nach Emmen⸗ dingen in der Nähe von Kollmarsreute auf mehr als 50 Meter Länge überflutet. Der bei den Ramie⸗ häuſern erſtellte Durchgang unter der Bahnlinie für Fußgänger war unzugänglich, weil etwa ein Meter hoch das Waſſer in ihm ſtand. An den in der Richtung der Markgrafenſchule zu liegenden Gärten der Neu⸗ bronnſtraße und in den Haſelmatten ſtand ebenfalls das Waſſer in beträchtlicher Höhe und richtete an den Gartenkulturen ebenſo großen Schaden an wie auf den Getreidefeldern und Kartoffeläckern, die im tiefen Waſſer ſtanden. In der Heilauſtalt ſchlug der Blitz in einen Bau m, ſo daß er umgeriſſen wurde; in etlichen Bauten drang das Waſſer in die Keller⸗ räume. * Buchholz, 16. Juli. Eine beliebte Zielſcheibe für die in dieſem Jahre ſo häufigen Blitzſchläge ſcheint das hieſige Transformatorenhäuschen zu ſein, denn bei dem geſtrigen Gewitter wurde es ſchon wie⸗ der getroffen— nunmehr zum dritten Male. Der Schaden konnte aber noch im Laufe des Tages be⸗ hoben werden, ſo daß die Gemeinde am Abend wieder elektriſchen Strom hatte. Das Gewitter, das ſich im benachbarten Sexau austobte und dort durch Hagel⸗ ſchlag ſchweren Schaden anrichtete, paſſierte die rechte Elztalſeite in nordöſtlicher Richtung und brachte wol⸗ kenbruchartigen Regen. Das Einbringen des über⸗ reifen Kornes wird unliebſam hinausgezögert. Ein paar Wochen trockene, warme Witterung wären nun⸗ ſtadt erhielt inſofern einen beſonderen Anſtrich, als mehr höchſt notwendig. der Vorſitzende ſtreng auf Ordnung hielt. Der An⸗ geklagte Haas, der wiederholt das Wort verlangt hatte, das ihm aber nicht erteilt wurde, wurde nach einem Gerichtsbeſchluß in 24ſt ün dige Haft ge⸗ nommen, aber gegen Schluß der Sitzung ſeine Frei⸗ laſſung wieder verfügt. Als erſter Zeuge äußerte ſich Polizeidirektor Ditt⸗ mar⸗Offenbach über die Auslegung des Wortes De⸗ monſtration. Das Wort ſet nicht allgemein gebräuch⸗ lich, man ſage im allgemeinen Umzug, Kundgebung oder Verſammlung. Als nächſter Zeuge wurde Po⸗ lizeidirektor Klapproth erneut eingehend über die Vorgänge vernommen. Neu iſt in der Vernehmung, daß der Angeklagte nunmehr die weiteren, Fragen des Verteidigers beantworten will, die er in erſter Inſtanz zu beantworten abgelehnt hatte. Der Schluß der Sitzung war der Stellung von weiteren Beweisanträgen gewidmet, die die Vertei⸗ digung ſtellte. Es kommt hier zu einer kleinen Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Verteidigung und Staats⸗ anwalt, weil der Staatsanwalt der Anſicht iſt, Zeu⸗ gen könnten nur vernommen werden, wenn dem Staatsanwalt Gelegenheit geboten ſei, ſich über deren Perſönlichkeit zu orientieren. Das ſei hier nicht möglich geweſen. Nachbargebiete Das Jubiläum der Stadt Darmſtadt. „Darmſtadt, 16. Juli. Am 28. Juli, dem Tag, an dem Darmſtabt vor 600 Jahren die Stadt⸗ und Marktrechte verliehen wurden, wird nun doch von der Stadtverwaltung eine Feter abgehalten wer⸗ den. Nach der Uebernahme des von der Darmſtädter Spielgemeinſchaft geſtifteten Niedergall⸗Brunnens (Dabderich⸗Brunnen) findet um 12 Uhr im Rathaus eine Feſtſitzung des Stadtrats ſtatt. Bereits drei Tage vorher trifft eine Abordnung des Heſſen⸗ Darmſtädter Volksfeſt⸗Vereins aus Newyork in Stärke von 65 Perſonen hier ein. Schwerverbrecher ſeinen Verletzungen erlegen * Bingen, 17. Juli. Kürzlich hatte ſich im Amts⸗ gerichtsgefängnis zu Traben⸗Trarbach ein Kampf zwiſchen einem Gefüngnisaufſeher und dem Schwerverbrecher Julius Kolzer, der an der Mo⸗ ſel und dann in Bingen im Verein mit anderen Verbrechern Bandendiebſtähle ausgeführt hatte, abgeſpielt. Kolzer verſuchte auszubrechen und gab bei dem Handgemenge ö rei Schüſſe auf den Beamten ab, die dieſen tödlich verletzten. Der Täter hatte die Waffe durch das Gefängnisfenſter von einem Komplizen zugeſteckt erhalten. Im Ver⸗ laufe ſeiner Feſtnahme wurde der ſich im Kohlen⸗ keller des Gefängniſſes verſteckt haltende Burſche durch zwei Schüſſe kampfunfähig gemacht. In der Krankenabteilung des Gerichtsgefängniſſes zu Witt⸗ Die Tour de Frante“ Maſſenankunft auch bei der 13. Etappe Am Mittwoch hatten die Teilnehmer an der franzöſiſchen Radrundfahrt mit der 13. Etappe die 181 Kilometer lange Strecke Marſeille-Cannes zurückzulegen. Die Fahrt auf den guten Straßen der prächtigen Rivieraland⸗ ſchaft ſtellte an die„Giganten der Landſtraße“ keine allzu großen Anforderungen. Die Fahrer legten auch keinen be⸗ ſonders großen Tatendrang an den Tag. Am Etappenziel in Cannes gab es wieder eine Maſſenankunft von 37 Fah⸗ rern. Die Zielrichter konnten diesmal nur die drei erſten Fahrer auseinanderhalten. Im Endſpurt ſiegte der Ita⸗ liener Guerra nach einer Fahrtzeit von:21.47 Std. vor den beiden Franzoſen Charles Pelliſſier und Bonduel. Die übrigen 34 Fahrer wurden mit der gleichen Zeit auf den vierten Platz geſetzt. Unter ihnen befand ſich mit Aus⸗ nahme von Wolke auch die geſamte deutſche Mannſchaft. Wolke erlitt kurz vor dem Ziel noch einen Reifendefekt und kam in:22.30 Std. als 38. Fahrer an. 66 Fahrer be⸗ endeten die Etappe, davon waren 29„Affe“ und 37 Touriſten. Zur Rundfahrt ſind in Paris geſtartet 40„Aſſe“(Mitglie⸗ der der Ländermannſchaften) und 60 Tpuriſten. Im Ein⸗ zel⸗ und Länderklaſſement haben ſich nach der 13. Etappe keine Aenderungen ergeben. Abſchluß der Flieger⸗Meiſterſchaft Nach dem Ausfall der für den 77. Juli noch dem Grune⸗ walöſtadion vorgeſehenen deutſchen Radmeiſterſchaften für Berufsfohrer werden die Kämpfe um oͤte Flieger⸗Meiſter⸗ ſchaft bereits am kommenden Sonntag in Hannover mit dem 10. und letzten Lauf zum Abſchluß gebracht. Der Kölner Peter Steffes hat den Titel ſchon ſeit längerer Zeit ſicher, da der vorjährige Gewinner Mathias Engel auf die Wiedererringung der Meiſterſchaft diesmal anſcheinend keinen großen Wert legte, denn er war in den bisherigen neun Läufen nur ſelten am Start zu finden. Peter Steſſes wird nach Abſchluß der Meiſterſchaft vom Sportausſchuß des BD). mit Meiſterſchaftstrikot und Me⸗ daille ausgezeichnet werden. Für Mittwoch, 23, Juli, iſt eine Ehrung des neuen deutſchen Meiſterfahrers auf der Radrennbahn in ſeiner Heimatſtadt in Ausſicht genommen. Der Stand der Meiſterſchaft iſt nach den bisheri⸗ gen Läufen folgender: Peter Steffes 31 Punkte; Mathias Engel 16.; Paul Oſzmella 12.; Theo Frankenſtein 6 P. Fritz Knappe 6.; Fritz Schomberg 4.; Bernhard 4.: Lothar Ehmer 8.; Willi Rieger 9.; B. Fricke 2.; Willi Kühl 2.; Helmuth Kießlich 1 Punkt. Automobilsport Rieſenfelder beim Eifelrennen Das Eifelrennen auf dem Nürburgring am kommenden Sonntag ſieht in allen Klaſſen Rieſenfelder am Start. In⸗ folge der zahlreichen Nennungen bei den Wagen hat ſich der ADAC. im Intereſſe der Sicherheit der Fohrer entſchloſſen, nicht die 8 Km. lange Südſchleife, ſondern die 20 Km. lange Noröſchleife zur Austragung der Rennen zu benutzen. Der Veranſtalter der Rennen hat alle erforderlichen Maßnah⸗ men getroffen, um die Strecke für die Rennen einwandfrei herzurichten. Engliſcher Damen⸗Tennisſieg Der zweitägige Tennis⸗Länderkampf der Damen⸗Mann⸗ ſchaften von Frankreich und England wurde im Seebad Deauville von den Engländerinnen im Geſamt⸗ Ergebnis mit 93 Punkten gewonnen. Von den Reſultaten ſind folgende erwähnenswert: Frau Mathieu— Mrs. Mudford:8,:6,:3. Fr. Henrotin— Miß Haylock:2, :6,:5. Godͤfree⸗Sterry— Mathieu⸗Zarbier 1110,:4. Davispokal⸗Interzonenfinale Amerikas Mannſchaft Für das Interzonen⸗Fimale des Davis⸗Pokal, zu dem ſich Italien und Amerika qualifiziert haben und das am Freitag in Paris beginnt, ſind bereits die amerikaniſchen Spieler Lott, Doeg, Alliſon und van Ryn, ſowie die Ita⸗ liener de Morpurgo, de Stefani, Gaslinie und del Bono eifrig mit Trainingsſpielen in Paris beſchäftigt. Es iſt anzunehmen, daß Amerikas endgültige Vertretung aus die⸗ ſien Spielern beſtehen, daß alſo Lott und Doeg das Einzer beſtreiten und daß Alliſon⸗z-an Ryn im Doppel antreten. Berliner Hochſchulregatta Auf der Grünauer Regattaſtrecke wurde am Mittwoch zum ſechſtenmale die Berliner Hochſchulregatta ausgetragen. In den Hauptrennen gab es ſehr intereſſante Kämpfe. Das Achter rennen ſah den Berliner RC. in:59 Min. vor der Univerſität Berlin(:05 Min.) in Front. Den Gig⸗ vierer gewann die Univerſität Königsberg in:20 Min. vor Univerſität Bonn. Den Gaſtpierer holte ſich der AV. Danzig in 6147 Min. vor Bonn, dagegen erlitten die Dangiger im offenen Vierer durch den AR. Berlin eine Niederlage. Im Großen Einer ſiegte Fritz Hahn(Univerſität Bonn) in:07,6 Minuten. Clubkampf V. f. R. Maunheim— Polizeiſport⸗ verein Mannheim Nachdem am vergangenen Sonntag der angekündigte Klubkampf gegen Sportverein 98 Schwetzingen abgeſagt werden mußte, treten am Samstag, den 19. Jult, öte Raſen⸗ ſpieler auf dem...⸗Platz bei den Brauereien dem be⸗ kannten Polizei⸗Sportverein Mannheim gegenüber. Es ſtehen in den kurzen und langen Strecken, wie auch in den Staffeln intereſſante Kämpfe bevor. Die Sprung⸗ und Wurfkonkurrenzen werden gleichfalls einen ſpannenden Verlauf nehmen. Der Beginn iſt auf abends 6 Uhr feſt⸗ gelegt. Die Schach Länderkämpfe in Hamburg Deutſcher Sieg über England In Hamburg werden zur Zeit Schach⸗Länderkämpfe durchgeführt. In der erſten Runde beſiegte Deutſch⸗ land England mit:1. Weitere Reſultate dieſer Runde waren: Polen— Ungarn 37:; Lettland— Eſtland 420; Frankreich— Amerika 27:1; Finnland— Litauen 321; Rumänien— Spanien 37:7; Tſchechoſlowakei— Schwe⸗ den 37:7; Dänemark— Norwegen:0; Holland— Oeſterreich:2.— In der zweiten Runde ſteht zur Zeit die Partie Deutſchland— Tſchechoflowa⸗ kei 17:1, da die Partie Sämiſch gegen Treybal un⸗ beendet blieb. Der Kampf dürfte wahrſcheinlich mit einem Remis enden. Auch der Kampf Dänemark— Holland ſchwebt noch. Die übrigen Ergebniſſe der zweiten Runde waren: England— Norwegen 35: Amerika— Island :1; Polen— Litauen 2721; Schweden— Spanien 11; Frankreich— Rumänien 257:%½; im letzteren Kampf ſpielte Weltmeiſter Aljechin für Frankreich. Aljechin ge⸗ wann nach intereſſantem Kampf gegen Baratz. Die Spiele Ungarn— Oeſterreich und Finnland— Lettland endeten je:2 unentſchieden. Neuer deutſcher Erfolg Bet den Schachländerkämpfen, die zur Zeit bei einer Beteiligung von 18 Nationen aus Anlaß des 100 jährigen Beſtehens des Hamburger Schachklubs zur Durchführung kommen, holte ſich Deutſchlond gegen Spanien in der dritten Runde einen neuen Erfolg. Richter ſchlug Ribera, die Partien e e Lefora und Wagner gegen Marin endeten mit einem Remis Gleichfalls unentſchieden ſcheint die bislang unbeendigte Partie Corle gegen Soler zu werden. Auch die übrigen Partien der dritten Runde konnten noch nicht beendigt werden, jedoch haben Amerika gegen Finnland, Rumänien gegen Island und Ungarn gegen Litauen mit einer:0 Führung den Sieg bereits ſicher, Die Tſchechoſlowakei führt gegen Norwegen 2½:, ſiſt alſo ebenfalls bereits Sieger.— In der vierten Runde ſpielte Deutſchlond gegen Fra nkredch. Sämiſch gewann gegen Duchamp, Richter gegen Voiſin, die Partien Carls gegen Gromer und Wagner gegen Betveder blieben unbeendigt. Da Deutſchlond aber bereits:0 führt und in den beiden Hängepartien mindeſtens einmal ein Remis erzielen dürfte, ſo iſt auch in dieſem Kampf ein deutſcher Erfolg ſicher. Weitere Reſultate der vierten Runde waren; Schweden⸗Island 372%, Rumänien⸗Finnland 2½:1% Polen⸗Amerika:2. Eine Anzahl von Spielen blieb wiederum unbeendigt. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft Sg ga Wind öh— 855 88 5 888— Wetter „n S Ss nich Strke um D Wertheim 151— 17] 20 ä 614 SW mäßig wolkig Königsſtuhl] 563 753,7 14 17 13 5 leicht bedeckt Karlsruhe 120 754.0 180 22 10 WSVV leicht wolkig Bad.⸗Bad, 213 754,6 18 24 9 SW ſchwach 1 Villingen 7800 7559 17 21 9 5 leicht halbbedeckt St. Blaſien 1275 9 14 16 ſtiſl ſtürm Regen Badenweil.— 754,8 17 21 10 8% leicht bedeckt eldbg. Hof 780 682,2 17 23 9 8 ſchwach wolkig ad. Dürrh.—— 17 19 9 80 leicht 8 Die Druckverteilung über Europa iſt noch immer im weſentlichen unverändert. Von dem Tief über England ausgehend, traf uns geſtern eine weitere Staffel feuchter maritimer Luft und brachte Bewöl⸗ kung und Niederſchläge. Vorher hatte die Einſtrah⸗ lung die Temperaturen in der Ebene bis 24 Grad getrieben. Heute morgen liegt das Englandtief etwas weiter öſtlich. An ſeiner Südſeite reicht ein Randtief bis zur Biscaya und zieht nach Oſten. Sein Vorüberzug wird morgen unſere Witterung beſtimmen. Wetterausſichten für Freitag, den 18. Juli: Fortdauer der vielfach wolkigen Witterung mit zeitweiſen Regenfällen; zunächſt mäßig warm, ſpäter lich iſt er nunmehr dieſen Verletzungen erlegen. Heeren —— N 5 7%„„ N N Me dle Nbanlelbie 8 wird Deine Wäsche durch des vor- zuͤgliche selbsſtölige Waschmiſel Temperaturrückgang, weſtliche Winde. Reiſewetter Die veränderliche Witterung dauert an. Ueber dem Weſten des Reichs liegen verſchiedene Regen⸗ gebiete, die nach dem Oſten vorrücken. Nordſee: 15—16 Grad, trübe und regnerisch, mä⸗ ßiger Süd. Geſtern: warm und veränderlich. Oſtſee: 16—18 Grad, bedeckt, ſtrichweiſe Regen, leichter Südweſt. Geſtern: warm und veränderlich. Harz und Thüringer Wald: 12—15 Grad, veg⸗ meriſch, mäßiger Südweſt. Geſtern: warm und zeit⸗ weiſe regneriſch. Rhein⸗ und Weſergebiet: Südweſt, regneriſch. neriſch. Alpen: 14—17 Grad, wolkig, leichter Süd. Ge⸗ ſtern: warm und ſtrichweiſe Regen. Schluß des redaktionellen Teils Büde Luxus für den Schuh Chefredakteur: Kur Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner e 1. B. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Sport u. Bermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer- Gerich und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung 8 1 G. m. b.., Mannheim, R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rüccporto 16—17 Grad, friſcher Geſtern mäßig warm und reg⸗ drucks, der am 25. Juli 1930 im richten. Au. Jaröikertlahrrgen der Ztalt Marein Das von der Stadt neu erſtellte Verkaufs⸗ hänschen Ecke Amerikaner⸗ und Wallſtadtſtraße in der Schwetzingerſtadt iſt zu vermieten. werbungen ſind unter Benutzung eines Vor⸗ 2. Stock, Zimmer Nr. 28 abgegeben wird, binnen weiterer 14 Tage an den Oberbürgermeiſter zu Der Verkauf von alkoholiſchen Ge⸗ tränken und Tabakwaren wird nicht zugelaſſen. Mannheim, den 12. Juli 1930. Der Oberbürgermeiſter. Arbeitsvergebung Schreinerarbeiten für Neubau Mütter⸗ und Säuglingsheim Ecke Kronprinzen⸗ und Land⸗ wehrſtraße. Nähere Auskunft im Baubüro dort⸗ ſelbſt, wo Ausſchreibungs bedingungen, ſoweit vorrätig, erhältlich und die Zeichnungen ein⸗ geſehen werden können.— Oeffnung der An⸗ gebote: Donnerstag, den 24. Juli 1380, vor⸗ mittags 9 Uhr, im Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt: 4 Wochen. Hochbauamt. 20 Steuerbescheide Be⸗ Rathaus, Drucksachen in jeder Ausführung Uefert prompt Jruckerei Dr. Haas, 8. m. h.., Mannheim g 1,.6 . ͤ 3 1 prüft 9672 Badische Treuhandgeseflschaft Akt.-Bes. Leitung: Dr. Eugen Dechs ner, langjähriger Buchprüfer beim Finanzamt Mannheim M 7. 1a, Telephon 249 66/249 96. 18 „ 15 ren eee 6 17. Juli 1930 Donnerstag, der Neuen Mannheimer Zeitung 2 Starker Deviſenabgang 1 0 8 1 1058 5 Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Juli hat ſich in der zweiten Juliwoche die geſamte Kapital⸗ an la ge der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 145,9 auf 16 7,3 Mill. I verrin⸗ ger t. Im Einzelnen haben die Beſtände an Handels⸗ wechſeln und Schecks um 160,2 auf 1486,0 Mill./ abgenommen, die Lombard beſtände um 14,4 auf 70,2 Millionen Mark zugenommen. Beſtände an Reichs ⸗ ſchatzwechſeln ſind nicht vorhanden. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 311,3 Mill./ in die Kaſſen der Bank 8 u⸗ rückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an ſteichsbanknoten um 305,1 auf 4186,9 Mill., derjenige an Rentenbankſcheinen um 6,2 auf 391,1 Mill. verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſchenien auf 57,6 Mill. // erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 426,7 Mill./ eine Zu⸗ nahme um 45,7 Mill. J. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 239,0 auf 2802,63 Mill. AA ver⸗ mindert. Im einzelnen haben die Gold beſtände um 77 000/ auf 2818,7 Mill.„/ und die Beſtände an deckungs⸗ fähigen Deviſen um 238,9 auf 183,9 Mill. 1 abge⸗ nommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 58,3 v. H. in der Vorwoche auf 62,5 v.., diejfenige durch Gold und beckungsfähige Deviſen verminderte ſich von 67,7 v. H. auf 66,9 v. H. 8 O Anfechtungsklage gegen Mansfeld AG. für Bergbau und Hüttenbetriebe, Eisleben erhoben.(Eig. Dr.) Gegen die Beſchlüſſe der GV. vom 19. Juni d. Is. hat Juſtizrat Gottſchalk pflichtgemäß Anfechtungsklage erho⸗ ben. Verhandlungstermin iſt auf den 10. Oktober feſt⸗ geſetzt. Die Anfechtung gegen die Beſchlüſſe der GV. vom 19. Juni iſt an ſich eine formelle Folge der Anfechtungs⸗ klage gegen die Beſchlüſſe der GV. vom 16. Juli 1929, die durch den Fortfall des Kapitalerhöhungsbeſchluſſes inzwi⸗ ſchen gegenſtandslos geworden iſt. Irgendwelche wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung iſt daher der Anfechtungsklage gegen die Beſchlüſſe der GV. vom 19. Juni d Js. die nur die Genehmigung der Bilanz für das Jahr 1929 und die Ent⸗ laſtung der Verwaltung betraf, nicht beizumeſſen. (J Sächſiſche Textilmaſchinenfabrik vorm. Richard Hart⸗ mann AG. Chemnitz— Eine Neugründung.(Eig. Dr.) In einer heute in Dresden abgehalkenen AR.⸗Sitzung der in Liquidation befindlichen Sächſiſchen Textilmaſchinen⸗ ferbrik vorm. Richard Hartmann wurde beſchloſſen, zwecks Fortführung des Textilmaſchinenbaues eine neue Geſell⸗ ſchaſt zu gründen, der ein Teil der Fabrikanlagen nebſt dem Maſchinenpark der Textilmaſchinenabteilung und die vorhandenen Beſtämde an Rohfftaterial, Halb⸗ und Fertig⸗ fabrißaten überwieſen werden ſollen. Den Gegenwert die⸗ ſer Anlagen und Vorräte erhält die alte Hartmann⸗Firma in dem Aktienkapital der neuen Geſellſchaft, das ſie vor⸗ läufig in ihr Portefeuille nehmen wird, und in Forde⸗ rungen an dieſe, die in Höhe von 2,5 Mill./ auf lange Zeit geſtundet werden. Das erforderliche Betriebskapital iſt geſichert durch Verhandlungen mit der Sächſiſchen Lanbes⸗ pfandbriefanſtalt. Das Kapital der neuen Geſellſchaft, die wieder den Namen Sächſiſche Textilmaſchinenfabrik vorm. Richard Hartmann führen wird, iſt auf 2 750 000/ feſt⸗ geſetzt. Die neue Hartmann⸗Geſellſchaft wird auf Grund der alten Konſtruktion, Patente uſw. das Programm der alten Firma weiterführen. Den Vorſtand der neuen Ge⸗ fellſchaft bilden die Herren Koch und Stelgens, wäh⸗ rend der Vorſitzende des Vorſtands der alten Geſellſchaft, Hovr Speck, in den AR. der neuen Geſllſchaft einge⸗ treten if Die neue Geſellſchaft wird ihre geſchäftliche Tätigkeit ſofort aufnehmen Hannoverſche Maſchinenban⸗AG.(Hanomag), Hanno⸗ ver⸗Linden.(Eig. Dr.) Es beſtätigt ſich, daß die Geſellſchaft zum Frühjahr nächſten Jahres einen neuen ſtärkeren Kleinwagentyp 1/0 gegen bisher 111/16 heraus⸗ bringen wird. Die Beſchäftigung des Werkes iſt im Auto⸗ mobilbou zurzeit nicht unbefriedigend, während dagegen aus den bekannten Gründen die Lokomotivabteilung ſtark eingeſchränkt werden mußte. O Zaßhlungsſchwierigkeiten Granitwerke Hernsbach, Rüth u. Rheinmuth Embc., Heppenheim.(Eig. Dr.) Die in Zahlungsſchwierigkeiten befindliche Gefſellſchaft erſtrebt ein Moratorium auf ſechs bis zwölf Monate. Seilmann u. Littmann. Die Heilmann u. Littmann, Immobilien⸗AG. in München⸗Berlin, betont im Bericht für 1929, daß die gegenwärtige Form der Beſteuerung mit ihrem Ueberwiegen der direkten Steuern zugunſten der in⸗ direkten notwendigerweiſe zu einer Enteignung des Ver⸗ mögens der phyſiſchen und juriſtiſchen Perſonen und damit zu einer allmählichen Stillegung der geſamten Wirtſchaft führen müſſe. Im übrigen zwang der harte Winter 1928/29 dem Baugewerbe ungewöhnliche Opfer auf. Die Verſchär⸗ fung der Baufinanzierungsſchwierigkeiten führte zum Scheitern einer großen Zahl von Bauvorhaben. Für den Tieſbau lägen große Projekte vor, vorausgeſetzt, daß deren Finanzierung in geſicherter Weiſe durchgeführt werden kann. Die Dividende beträgt bekanntlich 5(8) v. H. * Haargarnſpinnerei A. G. Steißlingen. Dieſes in ſeiner Art allein in Deutſchland beſtehende Unternehmen zur Fabrikation von in Oel geſponnenen webfertigen Feinhaargarnen legt ſeine Abſchlüſſe für 1928 und 1929 zuſammen vor. Danach ergab ſich für 1929 ein kleiner Reingewinn von 1726 /, der zur Verminde⸗ rung des Verluſtvortrages aus 28 von 32 653/ verwendet wird. Einem Warenertrag von 272 943/(i. V. 274 128) ſtehen ſtark ermäßigte Unkoſten mit 167 875(252 965)„ und 84 728(41 601)/ Abſchreibun⸗ gen(wovon 20 000/ Sonderabſchreibung auf Gebäude) und neu 13 313/ Abſchreibungen für zweifelhafte Forde⸗ rungen ſowie ein Uebergangskonto mit 5300(5890)/ gegenüber. Aus der Bilanz(in): Debitoren 1609 (5278), Anlagen 218 118(301 142), Waren 173 504(147 372); andererſeits AK. unv. 200 000, Kreditoren 43 755(40 537), Akzepte 159 908(95 573), Darlehen ſtark verringert 15 895(146 696). * H. P. Sauermann⸗AG., Kulmbach.— Anzeige gemäß 8 240 HGB. Der auf 9. Aug. einberufenen o. GV. der H. P. Sauermann⸗AG., Kulmbach, wird Anzeige gemäß § 240 HGB. erſtattet werden. Die GWV. ſoll ferner Be⸗ ſchluß faſſen über die Herabſetzung des Geſellſchafts⸗ kapitals von 500 000 auf 100 000 /, ſowie über die Wieder⸗ erhöhung um bis 1,4 auf bis 1,5 Mill./ unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre. O Die Hotelinſolvenz Hanau.(Eig. Dr.) Das Hotel Adler, das dem in Konkurs geratenen Fabrikanten Auguſt Kirſch in Aſchaffenburg gehört, iſt durch Beſchluß des Gläubigerausſchuſſes aus der Kirſch'ſchen Kon kurs⸗ maſſe ausgeſchaltet worden. Es wird am 6. Auguſt ds. Is. zwongsweiſe verſteigert. Die hypothekariſche Be⸗ laſtung iſt erheblich. Die Rheiniſche Hypotheken⸗ bank in Mannheim iſt Hauptgläubigerin. * Deutſchland größter Abnehmer und zweitgrößter Lie⸗ ferant Italiens. Einer Veröffentlichung über die Entwick⸗ lung des italieniſchen Außen handels im erſten Viertel des laufenden Jahres iſt zu entnehmen, daß die Handelsbilanz Italien aktiv war: mit der Schweiz für 125 Mill. Lire, mit Aegypten für 56 Mill. Lire, mit Griechenland für 33 Mill. Lire und mit Albanien für 1 Mill. Lire. Die Handelsbilanz mit den übrigen Staaten war für Italien paſſiv, und zwar von einem Minimum von 11 Mill. Lire zu Gunſten Spaniens bis zu einem Maxi⸗ mum von 498 Mill. Lire zu Gunſten der Vereinigten Staaten. Unter den Abnehmern nimmt Deutſch⸗ land mit 11 v. H. die erſte Stelle ein; dann ſolgen die Vereinigten Staaten, Frankreich und England mit 10 v. H. und in kleinen Abſtänden Argentinien, die Schweiz, Aegypten, Oeſterreich mit 3 v. H. uſw. An der Einfuhr mach Italien ſind die Vereinigten Staaten mit 18 v.., Deutſchland mit 11 v.., England mit 10, Frank⸗ reich mit 9 v. H. beteiligt. In gewiſſen Abſtänden folgen die übrigen Staaten, unter denen Oeſterreich mit 2 v. H. er⸗ wähnt ſei. y Unveränderter Stickſtoffpreis.(Eig. Dr.) In einer Sitzung der europäiſchen Stickſtoffproduzenten wurde be⸗ ſchloſſen, die vorjährigen Stickſtoffpreiſe für die Herbſtſaiſon beizubehalten. In der Ende Juli in Paris ſtattfindenden Stickſtoffkonferenz, auf der verſchiedene Vertreter über das Reſultat der Beſprechun⸗ gen mit den Auftraggebern berichten ſollen, werden auch die chileniſchen Stickſtoffintereſſenten, nachdem jetzt die innerchileniſche Organiſation in der Stickſtoffinduſtrie per⸗ fekt geworden iſt, teilnehmen. * Die deutſche Zinkerzengung im Juni. Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtaub ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deut⸗ ſchen Metallwirtſchaft, Berlin, auf Grund der Berechnungen der Metollgeſellſchoft AG., Frankfurt a.., mitteilt, im Juni 1930 auf 8771 To. gegen 9179 To. im Mai d. J. * Erſte elſäſſiſche Hopfenabſchlüſſe— 400 Frs. je Dz. Aus dem Unterelſaß wird der Abſchluß der erſten Kauf⸗ verträge über die bevorſtehende Hopfenernte gemeldet. Die gut ſtehenden Hopfen ſind zu rd. 400 Frs. je Dz. verkauft worden. Im Vorjahre wurden im Durchſchnitt weniger als 100 Frs, gelöſt. Da auch ſchon die beiden vorher⸗ gegangenen Jahre entmutigende Ergebniſſe gebracht hatten, ſind viele Hopfenpflanzungen ausgerodet worden. Der genau noch nicht feſtſtellbare, aber jedenfalls beträchtliche Rückgang der Anbaufläche wirkt ſich nun in ſteigenden Preiſen aus. 5 (Erhebliche Betriebseinſchränkung in der Spiegelglas⸗ induſtrie.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, hat ſich die Be⸗ ſchäftigung in der Spiegelglasinduſtrie weiter derart verſchleichterch, daß die Werke nach reichlicher Prü⸗ fung der Geſamtlage und unter Berückſichtigung der en de⸗ men Lagerbeſtände beſchloſſen haben, ab ſofort nur noch oͤrei Tage in der Woche zu arbeiten. Die Stromtarife des Badenwerkes In der am 14. Juli abgehaltenen GV. kam auch die Frage der Stromtarife zur Behandlung, wozu Direktor Dr. Helmle u. a. hrte: Im Hinblick auf die derzeit im Gang befindlichen An⸗ ſtrengungen zur Erreichung eines Abbaues der Preiſe bis zum Konſumenten iſt es für die Oeffentlichkeit von Inter⸗ eſſe zu erfahren, daß die Stromtarife des Badenwerkes nicht unerheblich unter denen liegen, die in der Vorkriegs⸗ zeit auf dem Lande üblich waren. Tendenz Die ſinkende 7 der Durchſchnittsverkaufspreiſe des Badenwerkes dürfte— normale Wirtſchaftsverhältniſſe vorausgeſetzt— auch wei⸗ terhin anhalten. Bisher hat der Durchſchnittswerkaufspreis für Klein⸗ abnehmer und Kleingewerbebetriebe betragen im Jahre: 1927/28 9 1924½5 40,0 Pfg./ Kwh 315 Pfg./ Kyh 1925½6 35,0 Pfg./ kWh 31,0 Pfg./ kWh 1926/27 92,5 Pfg./ kWh 30 30,31 Pfg./ kW Dieſer erfreulichen Entwicklung ſteht leider die Tatſache gegenüber, daß in der letzten Zeib von Gemeinden mit ei⸗ gener Elektrizitätsverſorgung erhebliche Erhöhungen ihrer bisherigen Verkaufspreiſe, für einzelne Verbrauchsarten um ca. 50 v.., vorgenommen wurden, was der allge⸗ meinen Durchführung eines bis zum letzten Verbraucher wirkſamen Preisabbaues natürlich direkt zuwiderlaufen muß. In der allerfünſten Zeit hat ferner ein Vorgang auf der diesjährigen Weltkraftkonferenz Aufſehen erregt, der handelt allgemein von der Preſſe regiſtriert wurde. Es ſich um die von dem amerikaniſchen Botſchafter in Berlin vertretene Feſtſtellung, wonach der Kleinver⸗ kaufspreis elektriſcher Arbeit in Amerika das 15fache der Erzeugungskoſten beträgt. Das badiſche Volk und 8 beſondere die Abnehmer des Badenwerkes dürfte mit Re intereſfieren, welches diesbezügliche Verhältnis i Badenwerk beſteht. Da der Durchſchnittspreis für Klein⸗ verbrauch beim Badenwerk vd. 30 Pfg. je Kyh beträgt und die Geſtehungskoſten im Werk bei der Benutzungsdauer dieſer Verbrauchsart etwa—7 Pfg. ausmachen, ſo ergibt ſich, daß beim Badenwerk das Verhältnis zwiſchen Ver⸗ kaufspreis(Kleinverbrauch) und Geſtehungskoſten im Kraftwerk ungünſtigenfalls:8 iſt. * Jute⸗Marktbericht. Der Rohjutemarkt in Cal⸗ zeutta und London lag ſchwächer. Firſts koſten alte Ernte: Juni⸗Juli⸗Verſchiffung Lſtr. 20.5/—, Juli⸗Auguſt Lſtr. 20.10/— und Auguſt⸗September Lſtr. 20,126 je To.; neue Ernte Juli⸗Auguſt⸗Verſchiffung Lſtr. 20.10%—, Auguſt⸗Sep⸗ tember Lſtr. 20.5/—, September⸗Oktober Lſtr. 20.5/—, Okto⸗ Her⸗November Lſtr. 20.5/— und November⸗Dezember Iſtr. 20.5)— je To.— Am Fabrikotemarkt in Dundee iſt das 5 ruhig. Dor Deutſche Markt verkehrte unverändert ruhig. Deckungskäufe der Spekulation Aber Publikumsaufträge fehlen nach wie vor/ Spezialaktien lebhafter und feſter/ Späterhin verſtimmt Rückgang der AG. f. Verkehr/ Ge winne des Börſenverlaufes nicht zu halten Schluß aber behauptet zu Aufangskurſen Mannheim feſter Die geſtern erfolgte Klärung in der inneren Politik wurde von der Börſe nicht ungünſtig aufgenommen, ſo daß die Tendenz am Aktienmorkt ſich befeſtigen konnte. Von Induſtriewerten waren Linoleum, Weſteregeln, Südzucker und Waldhof feſter, Farben gegen geſtern faſt unverändert. Von Nebenwerten waren Knorr höher geſucht. Bankaktien lagen ebenfalls feſter. Am Verſicherungsmarkt wurden Mannh. Verſicherung und Continentale Verſiche⸗ rung mit 53 bzw. 36 exkl. Dividende notiert. Der Renten⸗ markt war heute vernachläſſigt. Frankfurt feſter Die Börſe, die in den letzten Tagen trotz der inner⸗ politiſchen Schwierigkeiten und der ſich lange hinziehenden Verhandlungen über das Deckungsprogramm eine kräftige Widerſtandsfähigkeit gezeigt hatte, eröffnete heute, nachdem jetzt die Entſcheidung gefallen iſt, weſentliche be⸗ ruhigt in feſterer Tendenz. Das Geſchäft zeigte aber aus Mangel an Aufträgen von Publikums⸗ ſeite ſowie Auslandsordres nur ſehr geringen Umfang. Nur die Spekulation war zuverſichtlicher ge⸗ ſtimmt und zeigte Mut, in den führenden Werten in etwas größerem Umfange zu Deckungen zu ſchreiten, ſodaß in dieſen Papieren die Umſatztätigkeit etwas leb⸗ haftere Formen annehmen konnte. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden am Kunſtſeidemarkt Bemberg, die auf angebliche ausländiſche Käufe— man ſprach von amerikaniſchen Aufträgen— 7 v. H. gewinnen konnten. Auch im Freimarkt waren Kunſtſeideſhares weiter geſucht und feſter. Aku konnten ebenfalls 3 v. H. anziehen. Am Chemiemarkt eröffneten J. G Farben 1 v. H. feſter. Etwas mehr gefragt waren Holzverkohlung mit plus 1½ v. H. Am Elektromarkt traten Siemens mit plus 3 v. H. in den Vordergrund. Am Montanmarkt war die Um⸗ ſatztätigkeit ſehr gering. Am Banken markt war die Umſatztätigkeit recht klein bei gut behaupteten Kurſen. Die übrigen Märkte lagen faſt vollkommen umſatzlos. Am Rentenmarkt konnten ſich deutſche Anleihen gut be⸗ haupten. Nach den erſten Kurſen beſchränkte ſich das Geſchäft nur noch auf einzelne Spezialaktien. Die Tendenz blieb freundlich. Im allgemeinen ergaben ſich gegen An⸗ fang Gewinne bis zu etwa 1 v. H. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4% v. H. unverändert. Berlin befeſtigt Unverkennbar griff ſchon im heutigen Vormiktags⸗ verkehr nach den geſtrigen Entſcheidungen im Reichstag eine beruhigtere Stimmung Platz. Bei den Banken man⸗ gelte es zwar auch heute immer noch an Orders; es wurde aber mit Befriedigung feſtgeſtellt, daß auch Verkaufsauf⸗ träge ſo gut wie ganz fehlten, ſodaß öe Spekulation Deckungsneigung zeigte und in einigen Papieren auch ſchon zu kleinen Meinungskäufen ſchritt. Im allgemeinen ſetzten ſich Kursbeſſerungen von zirka 1 v. H. gegen geſtern durch, einige Werte wie Kaliaktien, Kunſt⸗ ſeidenpapieve, Deutſche Linoleum, RWE., Julius Berger 8 uſw gewannen darüber hinaus bis zu 3 v. H. Anleihen lagen etwa behauptet, auch Ausländer zeigten nur geringe Veränderungen. Am Pfandbrief markt war heute das Geſchäft etwas ruhiger, es herrſchte aber weiter feſte Grundſtimmung. Der Geldmarkt brachte für Tages⸗ gelld eine weitere Erleichterung auf 3,25 bis 5,25 v.., vereinzelt ſchon auf 3 v.., die übrigen Sätze blieben un⸗ verändert. Nach den arſten Kurſen zunächſt ruhig, ſetzte ſich, von Kunſtſeidenwerten ausgehend eine freun d⸗ lichere Stimmung durch. In der zweiten Börſenſtunde dlieb die Ten⸗ denz freundlich, ohne daß jedoch eine nennenswerte Belebung eintrat. Berger gewannen 4 v. H. Pfanöbrief⸗ markt ruhig, die Kursentwicklung war nicht immer ganz einheitlich. Reichsſchuldbuchforderungen tendierten etwas freundlicher. Unnot. Werte ruhig. Der Kaſſamarkt unein⸗ hettlich. Gegen Schluß der Börſe wirkte der Rückgang der Aktien für Verkehr um 4 v. H. verſtimmend. Im all⸗ gemeinen waren die Gewinne des Verlaufes faſt vollkom⸗ men wieder verloren gegangen, das Schlußniveau zeigte behauptete Anfangskurſe. [Deviſen gegen Reichsmark waren angeboten, der Dollar notierte.1975 nach.1080. Von den euro⸗ päiſchen Valuten lag die Schweiz weiter feſt 19.4426 nach 19.44, Paris 39356, Holland 40.25 nach 40.25, London etwas ſchwächer.8650 nach.8655, alles Newyorker Uſonee. Swapsſätze Dollor gegen Reichsmark feſt, auf einen Monat 35 Stellen, auf öͤrei Monate 65 Stellen. Berliner Devisen Diskontsätze: Reſchsbank 4, Lombard 5, privat 3% v. f. Amtlich in R- für] 16. Jul DL, zu J Parität] Disk G. B. G. B. M. I 8 Holland 100 Gulden 189,403 169,74 168,37 168,71 168,460 Athen 100 Drachmen 5,425 8,435 3,3 5,4 5,445 10 Vrüſſel 100 0500 PF.] 53,455 5,575 58,455] 58,575] 58,3551 3 Danzig 100 Gulden 81.38 81,54 81,35 81,51 81,555 4% delſingfors 100 Fre 10,584 10,554 10,53 10,58 10,512.65 Italien 100 Lire] 21,915 21,955] 21,81 21,95 22,025 35 Südfſlavien 100 Dinar 7,425 7,489] 7,421 7,4358 7,855 5,8 Kopenhagen 100 Kr. 112,11 112.33 112.09[112,31 112,08 4 5 100 Eskudo] 18,75 18,80 18,80 18,84 17,48 8 Oslo. 100 Kronen 112,09 112,31 112.07 112,29 111,74 4³.5 Paris„ 100 Franken 16.455 16,495] 16,46 16,50 16,445 2,5 rag„„100 Kronen] 12,417] 12.497] 12,40] 12.427] 12,38 4 weiz 100 Franken] 81.82 81,49 81,335 81,495] 80,515 2,5 Soſia.. 100 Leva.034 9,040] 3,034 3,040] 3,017] 10 Spanien 100 Peſeten] 48.35 4g, 48,60 48,70 69,57 5,5 Stockholm. 100 Kr. 112,50 112,72 112,48 112,68 112,05 3,5 Wien„100 Schilling] 89.10 59.22 39,105 59,225] 58,79 5,5 Ungarn 100P⸗12500 K 13,31 73,38 783,32 79,46 72,89.5 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,823 1,527 1,508 1,512] 1,786 10 Canada 1 Can. Doll.] 4,184.192 4,188 4, 194 4,1764— Japan..„ 1 Hen.068.072] 2,088.072] 1,986] 5, Ralro 1 ägypt. fd. 20,875 20,915 20,878 20,15] 20,91— Türkei„ 1 türk. Pfd. 5, ee.— 2 130 10 London. 1 Pfd. 20,857] 20,397 20,352 20,892] 20,393 3 Nem Hork. 1 Dollar 4,1835 4,1918 4,1838 Fiel 51780 258 Rio deJaneirolMillr. 0,464 0,466 0,480 0,462.503. Uruguay 1 Gold Peſ. 1.608 3,614[ 3,566 3,574 1 4,321— 18, 17. 16 Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 16, 17. Bremer Wolle Brown, Bov.& 6. 116,0 119,0 Hoeſ n „ 65.— 95,— 7. Weſteregelnellral 213,5 2170 Schudert& Salzer 205,7 209.0 Weſtf. Eiſen. 88,— 995. Schuckert& Go. 172.5 178,5 Kurszettel der N Effektenbörse Mannheimer 1 % Bab. St.⸗A. 27 88.— 88.— 2% Bad. Rom. Gd 90.— 90.— 9% hafen Stadt 94.— 94.— 10% Mhm. Gold 101.0 101.0 1 olb 96.— 86. Gold 79.50 79,50 80%„ 6% Farben d. 28 102,0 102,0 Habiſche Hand. 148.0 148.0 40 0 Hppoth. B. 189.0 139.5 „ Hopdth. Bk. 188.0 158.0 D. Ban u. Dise. 130,5 181,0 Durl f El an 227 1500 150.0 R 5 75 Judwigsh. N. Br. 1850 183.0 Pfälz. Schwartz Storch. eßhefe„ 128,0 125,0 —— Eichbaum Werger 1770 17,0 Bad. Aſſekuranz. 114,0 114.0 Gontinent. Vers. 39,.— 88. Manfh. Verſich. 58.— 58.— Frankfurter Börse Festverzinslichewerte 80 Reichsanl!“. 12 5 27 Ablöſungſch. U 2 7 Ga „Schaßanw. 28 4% Schug. 14 8% Ludwigsh,. 20 4 Mom. Gb. 2 0 28 3 %èĩ Grkr. Mh. 23 9% Preuß. 1 %è Preuß. Rogg. 4, Süd. Feſteö⸗ 9% Grkr. M. abg. 5% dh M. ⸗Don⸗ % Bad. Kom. Gb. 5% Pfälzer.99 88% Rh. Hyp. 26. 25 %„„R. 58 %„„„-11 N„„ e 1 65õ—1 9% R eln. Li„ 657 0% 9155 910 45„Süd bo Lig 15„½Meining. 6½/ Pr. g. B. Lig Bank. Aktien Allg, D. Crebitb. Hadiſche Bank Jarmer Bankver. dor Hyp u. Wh. Jom. u. Pripatb. 95.— 95.— 102.0 102,0 —— 95,15 27 81.— 81.— 16,75 16,75 ——.— .16 2,0 820 815 . 78,75 90,.— 80.— 100.0 100.0 100,0 100,0 100.0 100,0 96,— 95.— 90.— 80. 90,30 90.— 90.85 90,50 88.— 88.— 88.75 88,75 N 110,2 110,0 50.0 119.5 119.5 188,7 188,7 139,0 140,0 .⸗G. f. Seilind. Brown, Boveri Daimler⸗Benz Deutſche Linol. Enzinger Union Gebr. Fahr J. G. Jarben 10% Grkr. M. O 15%„„ BA. Karlstr. Näh. Haid C. H. Knorr Konſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlenw. ortl. Zem. Heid. 115 Elektr. 8. Rheinmühlenw., Sübdd. Zucker Verein dtſch. Oelf. Wayß& Freyta Zellſtoff Walbho⸗ Darmſt. u. Nat. Deutſche Disconty D Effekten Bank D. Hyp. u. Wechſ.⸗ D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank Frankf. Bank Irkfrt. Hyp.⸗Br. Nürnberg. Verein Oeſt. Cred.⸗Anſt. Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 189 ee Reichsbank Rhein. ECreditbk. Rhein. Hyp.⸗Bk. Südd. Boden⸗C. Süd. Disconto. Wiener Bankver. Württ. Notenbk. Allian Frankf. All. Verf. Mannh. Verſ.⸗G. Transport-Aktien Feten N 0 eidelb. Straßb. Nordd. Lloyd.. Oeſter.⸗U. St.⸗B. Montan-Aktlen Eſchweil, Bergw. Gelſenk. Bergw Ilſe Bgb, St. A. Kali Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln A Mannesm. Röhr. 238,0 2375 18* 5 116,0 116.0 32.50 82.50 162.0 161.5 111.0 110 195, 185,0 25.— 2. 176,0 178.0 45.— 45.— 25.— 25.— 125,0 128,0 107.0 108.0 132.0 182.0 1180 118.0 13800 180.0 72.50 72.80 75.50 75.— 140 1470 200,0 292,0 130, 191,2 108,5 108.5 149,0 150,0 101,0 101,0 130,5 180,5 1000 1000 154.0 184,0 158.0 155,0 187,5 1420 10.88 10,85 144.5 144,5 197,5 198,0 8 —.— 97.— 24.50 24.— 96,75 97,15 213,5 218,5 1220 2070 209.9 360,0 369,0 94.25 96,75 „ Otavi⸗Minen Phönix Bergbau einſtahl. Lahr Haß Tellus Bergbau VK nu. Laurahütte Ver. Stahlwerke. 16 17. 22.— 42.— 85,— 86,35 101,2 102.2 209.0 206.0 100.0 100,0 40.50 41.— 85,50 85,50 Industrie-Aktien enninger K. St. 1540 Löwen München Sar Bindg. Schwartz Stor Werger Adler Kleyer A. E. G. St.⸗A. Aſchaff. Buntv. Bd. Maſch. Durl. Brem. ⸗Beſig. Oel Brown Bovert Cement Heidelbg. 2 arſtadt hade hamotte Annw. zemiſche Albert 9. Brockhues Ag Daimler„ 33 Dt. Atlant T. D. Golde u. S. Anſt. Dt. Linoleum Dit. Verlag Dresd. Schnell pr. Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm. Eiſen Katſersl.. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. Fab E Schleich. Fahr Gebr. Pirm. „G. Farben 8%„ Vonds 26 Feinmech. Jetter elt. Guilleaume Sean Gas Frkf. Pok.& Wit. Goldſchmidt Th. Gtitzner M. Durl. Grün& Bilfinger Haid& Nen Hanfwerk. Füſſen ilpert Armatur. irſch Rupf. u. M. och⸗ u. Tiefbau olzmann, Phil. olzverkohl.⸗Jd. 90 Inag Erlangen Junghans G1. A. Kamm. Kaiſersl, Karſtabt Rub. Klein, Sch.& Beck. Knorr, Heilbr. 156.0 2650 245.0 248.5 245. . 168,5 1405 150 1100 1400 1 59.— 88.— ——.— — 100 131.0 181.0 1075 1005 148.2 144,5 109.0 108,8 160,9 161,6 101.7 102.5 72.— 73. 105.5 108.0 1100 1100 28.80 25,— 23.50 23,30 —.— 69.— 82.40 82,40 86,50 36,25 101,0 101.0 1045 104,7 126.0—.— 179,0 178,0 Konſerven Braun Kraus& Co. Bock. Lechwerke udwigsh. Walz. Mainkraftwerke. Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mußlb. Moecnus St.⸗A“ Motoren Deuz Motor. Oberurſel Pf. Nüähm. Kaul. Rein. Gebh ec Sch. Roeder, Gebr. B. Rülgerswerke Schnellpr. Frktht. Se age Lackf. Schuckert, Prbg. 1 7. — 92.50 119.7 113,7 5„ 99.— 981. 25.—.— 68,50 69,50 118,2 118,2 14.75—.— 118.0 118.0 104,2 104,2 . 36.50 88,50 74.— 74.— 172.0 178,0 . Berneis Sage zug. Wolff Südd. Zucker Triest. Beſigheim Ber. Chem. Ind. Ber. deutſch. Belf. Vergt. Jute Ver. Ultramarin Ver. Zellſt. Berl. 4 905 Maſch. St. Volgt& Häffner Volth. Seil. u. R. Wayß& Freytag W. Wel Zellſtoff Aſchffog. „ Memel, „ Waldhof Ufa(Freiverk.) Raſtatter Wagg. . e 40.— 40.25 —.— 51— 160,0 159,0 44.— 44,— 66,50 68,75 71.50 71.50 78.75 1100— 0 89.— 09.— 09.— Terminnetierungen Schluß) Allg. Dt. Credit Bank f. Brauind. Barmer Vankvee. Bayr, Hyp. u. W. Berl. Handelsgeſ. Commerzbank Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto Dresbner Bank U.-G. für Verkehr Dit, Reichdb. Vorz. Ferdb. Loo 9780 9e 3 Allg. Elektr. ⸗Geſ. Demberg Bergmann Buberus Eiſen Cement Heidelbg. Compan. Hiſp. Contin. Gummi Daimler 3010 5 Deutſche Erdöl Dt. Gold u. Silber Dit. Linoleum Sicht u. Kraft Elektr. Lieferung G. Farben elten& Guill. elſenk Bergwk. Gesfürel Goldſchmidt. — „„ Berliner Börse Festverzinsliche Werte Goldanteihe 6% Reichsanl. 27 Diſch. Ablöfgſch. 1 ohne Ablöſgrecht 3% Bad. Kohlen 8% Grkr. Mh. K. 5% Prß. Kalianl. 110,7 110,7 181,0 188,0 120,0 120,0 188,5 139,2 157.5 157.5 139,2 140,5 200,5 202,5 1 19¹.0 5 9 0 105.0 105.5 1510 1510 104.0 111,0 73.50 74,— 1070 105.5 319.5 820.0 161,0 162,0 32.50 82.80 85.— 85,25 1240 144.7 14%— 1610 161, 1075 109,0 1277 128.0 148,0 148.5 58,50 60, Harpen. Bergbau Ph. Holzmann 510 Bergbau ali Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln R. Karſtabt Jahmeyer& Co. Mannesmann Mansfelder . 0 MiagMühleu ban Montecatint Ober bedarf Otavi Minen Phönig Bergbau Rh. Vraunkohlen Rh. Elek.(Rheag) Rh. Stahlwerke Riebeck Montan Rütgerswerke uckert. Kamen alske Südd. Zucker Svensta Tändſt, Ver. Glanzſtoff Ber. Stahlwerke Zeuſef Aſchaff. ellſtoff Waldhof 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb 5% Landſch. Rog. 5% Mexikaner 44/1 Oelt. Schatz. 4%„ Goldrente 4%„ Kronen 4%„conv. Rente 4½%„ BSilb.⸗R. 4½%„ Pap.-R. Klöcknerwerke„. 985, 2 110, 119,0 280.5 210,0 105.0 105,0 —.— 162.0 94.— 94, 75 67.50 6750 1130 118,5 47,50 47,50 42.— 42.— . 86,25 223.0 225.0 151. 132.0 1018 103,0 57580 57,50 3.— 2170 219,0 159,0 180,0 311.9 81¹,0 85,75 1110 110.0 146.7 1475 „ 2 782 782 .—.— 18.— 18,.— 46.75—— —.— 28.80 .90—.— 189.95 4% Türk. Ab. Am. 490 5 e e e n* 4%„L unif. Anl. 4%„ Zollobl. 1911 *„Los 4½/ Ung. Str. 18 4/½%„„ 14 4% Ung. Goldr. 4%„ Nronenr. 4½% Unat. Ser. I 4½0% AnatSer. II 4½%„ 11 / Leh. Nat. Rall. 16. .75 .10 5 8 8 188 — 8888 8888 — * 14.85 Transport-Aktlen Schantungbahn A f. Verkehrw. Allg. Lok. u. Str. 138,7 Südd. Giſenbahn Oeſt. St.⸗Eiſenib. Baltimore Ohio, Canada Abliefer. Pr. Heinrichbahn apa 88 Lloyd Verein Elbeſchiff, Bank-Aktien Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. 1 Darmer Bankver, 1 Berl. Händelsgeſ. Com. u. Peieſbl. Darmſt. u. N.-B. Dt. Aftatiſche Bk. Deutſchendisconto Dtſch. Ueberſee Bk. Dresdner Bank. Meininger ypbk. Oeſterr. Creditbk. Reichsbank Rhein. Crebitbk. Süddeutſch, Dise. Frankf. Allgem. —.— 5 „ 109,0 —— 1070 25,50 2640 Industrie-Aktien Accumulatoren 181.72 Adlerwerke. Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw. Aſchaffbg. Zellſt, Augsb. R. Maſch, Balke Maſchinen Baſt Nürnberg Bayer. Celluloid Bayr. Spiegelglas J. B. Bemberg Bergmann klekt Berlin Gubener Berl, Karls. Ind. Berliner Maſchb. Braunk. u. Brikett 5 Oelf. Dremer Vulkan 22.— 41.25 152.0 120.0 70.— 78,25 114.7 0 10.— 55.— 177.5 207.5 65,25 50,50 1472 59,.— 5 125,5 17. .75 .10 8,10 SSS 1188888 18888 14,0 265,5 Buderus Giſenw. 72.— 72,75 Charlott. Waſſer 100,2 99.— Daimler Motoren Deſſauer Was Btſch.⸗Atlant⸗ T. Deutſche Erdöl, Dtſch. Gußſtahl Deutſche Kabelw. Dtſche. Steinzeug Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenhdl. Deutſche Linol. Dt. Schutzgeb. 155 F. Dippe Maſchin. Dres. Schnellpr. Dilrener Metall. Dürkoppwerke Düſſeld. Eiſenhdl. Dynamit Truſt Elektr.. Elktr. Licht u. K. Elsbach& Co. Emaille Ullrich Enzinger Werke. Eſchw. Bergwerk Eſſenersteinkohl. Faber Bleiſtift eyben. 56,78—,— 70.— 71.25 148 0 149,0 .— 8,50 58.——.— 200% 204,7 65,50 62,80 124.0 124,0 52.50 52.50 78,50 76.— 140.8 140.2 146.0 1470 72,28 72,25 21455 214.5 7„ ahld., List& Co. 68.78 68,88 ſarbenind. A. G. eldmühlepapier elten& Guill. hies& Höpfling. R. Friſter Gebhard Teytui⸗ Gehe& Co.. Geiling& Co. Gelſenk. Bergwk. Genſchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unr. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt, Th. Guano-Werke.. 50, Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr. Großmann Grün& Bilfinger Gruſchwitz Textil agetya. alleſche Maſch. ammerſ. Spinn. ann. M. Egeſt. bg.⸗Wien Gum. ſarkort St.⸗Pr. Harpener Bergb. . 8 eilmann Imm. 66 Hilpert Maſch. Hindrich s KAuff. Hirſch Kupfer 161.0 161.7 1510 452.0 107,2 106,7 194.0 188.7 80.25 80.— 48,25 49,.— 1276 1285 59,80 60,25 186,0 136,0 120,0 119,0 148,8 149,2 160.0 1600 60.— 59,15 50—— 32.— 81½25 1800 169.0 63,80 63,50 87,80 86,50 84,— 86,50 1140 115, 31.— 31.50 66,50 119,0 119,2 93,25 94,— 92.50 92,50 —.—.— 130,0 180,0 ohenlohe⸗Werke 69,50—.— gil. Holzmann, 86,25—.— Horch& Cie.„ 45,80 44,50 Nie 79 908 1 239,2 239,0 „ Jüdel& Co. 119,2 119,0 Gebr. Junghans 35,50 85,75 Kahla Porzellan 38.— 38, Kaliwk. Aſchersl. 206,0 271, Karſtadt. 104,2 105.0 Klöcknerwerke„ 95 95.85 C. H. Knorr. 177, 178.0 gl ge 8 90.— 16. 17. „144.0 144.0 1 5 i Leder 92.— 82. Kölſch Walz. 35,75 Gebt Kört 15 5 Rötiger Kunſtleb. 114,0 118.0 Krauß& Cie., Lok.—— 62,15 Rronprinz Met.. 35.15 85.— Ryffhäuſer Hütte 48,50 48,50 161,7 1605 5„ Zahmeyer& Co. 3 110. 12277 1 1 inde's Eisma 1„ Carl Lindſtröm.—— 585,0 Dingel Schuh fabr. dewe& 5 1 3 ukau& Steffen= n Jüdenſcheid Ne 88.50 55,50 Magirus.⸗G. 21.50 22, . 98,15 98,87 Mansfelder Akt. 68.— 68.— Markts u. Kühlh. 1820 1310 Maſch. Buckau⸗W. 117,0 115,0 Maximil.⸗Hütte 188,0 170.5 Mech. Web. Lind. 70.— 70. „„ Zittau 49.— 38,50 Merkur Wollw.. 137,5 187.5 Mez Söhne. 77. Miag⸗Mühlen 90,50 91,0 Mix& Geneſt 128,0 128.0 Motoren Deutz 69.— 69, Mühlheim Berg. 98,.— 98,80 Nat. Automobile 18,15 18,50 Niederlauſ. Kohle 140,0 140.0 Nordd. Wollkäm. 78,50 80, Operſchl. E. Bed. 58,.— 86.— Sberſchl. Koksw. 92,85 9, 75 Drenſt.& Koppel 67,15 68. Oſtwerke 236.5 288,5 Phönix Bergbau 85,.— 88,85 . Pöge. 17.— 17. Rathgeber Wagg. 7575 75,½75 Rheinfelbenſeraft 143,2 148,0 Rhein. Braunk.—.— 224,0 Rhein. Chamotte 74.— 74. Rhein. Elektrizit. 1310 182,2 Ahein. Möbelſtoff 48,.— 49,50 Rhein.⸗W. Kalk.—.— 93, Rheinſtahl. 101.8 101,7 Riebeck Montan 102,5 102,5 Roſitzer Zucker 39,25 38,50 Rückforth. Jerd.—— 77.— Rütgerswerke 57,25 57,75 Sachſenwerk. 97.50 94,25 Sächf. Gußſtahl. 50,— 58.50 Salzdetfurth... 368.0 870,5 Sarotti... 117.2 118.0 Schleſ. Elekt. Gas- Hugo Schneider„98,— 98, Schultheis Segall Stru Stenens. ala. Sinner.⸗ G. Stoehr Kammg. Stoewer Nähm.„ Stolberger gin Süd. 5 „ Zucker Teleph. Berliner 1 ver. Oele Tietz, Leonhard, Trans⸗Radio Varziner Papier Oelchwerke. 18 2 B. B. Irkf. Gummi Ver. Chem. Charl. B. Otſch. Nickelw. B. Glanzſt. Elbf, V. Saz Portl.⸗ B. Schuhf. B. KW. Ber. Stahlwerke, B. Stahl. v. d. Air. Ver. Ultramarin. Bogel Telegraph. Bogtländ. Maſch. Voigt& Haeffner Wanderer Werke 288,0 2172 0300 92,75 76.50 mmobil. 158,7 (6 114.5 1 145,0 88.— 38.— Wicking⸗Cement Miesloch Tonw. Wiſſener Metall, 60 Wittener Gußſt⸗ Wolff, R. ellſtoff Verein ellſto 1 eutſch⸗Oſtafrika Neu⸗Guinen Diavi Minen 94.— 91 65,75 68,.— 369.0—.— 42,18 42,15 Freiverkehrs-Kurse Petersb. J. Habk. Ruſfendan 4 Deutſche Petrol. eldburg enz 5„% 6 0 Adler Kall„„ Diamond Fecher han* rügershall„„ Ronnenberg Sichel& Co.. Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗Fllm Brown Boveri .92.05 0,0.85 52,.— 52. —— 935 8,25 193,0 182.0 165,0 168,5 90.— 90. 5* Terminnotierungen(Schluß) Fh. Goldſchmidt 60. 69. are n, 84880 10 485 Allg. Di. Credit Bank f. Brauind. Barmer Bankver,. 1 Bayr. Hyp. u. W. Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsges. Comm., u. Priv. 1 Darmſt. u. Nat. 2 Deutſche Disconto Dresdner B. .⸗G. für Verkehre Allg. Lokalb Dt. Reichsb. Bz. 1 5. ambg.⸗ Südam. anſa Dampf Nordd. Loyd üg Stur. 5e g. Elektr.⸗Geſ. Bahr. Motorenw. J. P. Bemberg Bergmanncklektr. Buderus Eiſenm. Charlottb. Waſſer Comp. Hiſpano Cont, Cautſchoue; Dai mler⸗ Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl, Dt. Linoleumwk. Dynamit A. Nobel Elektrizitäts⸗Lief El. Licht u. Rra Eſſener Steinkohl, J. G. Farben eldmühle. ellen& Guill. elſenk. Bergwk, Gesfürel„„* 111.2 182.0 11¹92 184.0 rpen. Bergbau beſch Eiſ. u. St. h. Holzmann„ otelbetriebsgeſ⸗ lIſe Bergbau ali Aſchersleben R. Karſtadt Klöckner Werke. Röln-Neueſſen B. Mannesmanngts Mansfelder Metallbank Mitteldiſch Stabi Nordd. Wolle„„ Oberbedarf Oberſchl. Koksw. Orenſt,& Koppel Oſtwerjʒle Bhöniz Bergbau Holgphonwekle 0 Ae N * „Elektrizität Nh. Stahlwerke Röb.⸗Weſtf, Elektr.! A. Riebeck⸗Mont. Rütgerswerke. Salzdetfurth Kali Schleſ. Portl.-Z. Schubert& Salzer Schuckert& Go, Schulth.⸗Patzenh. 2 Siemens& Hals Spenskaa Leonhard Tieg Ber. Stahlwerke Weſteregel Alkalk Babe Waldhof tavia Minen = 239 208,0 211,5 105,0 105,0 95.75 96. 92.25 98,.— 94,.— 98,75 68,.— 69.— 113,5 113,5 79,50 80,65 177,0 178,0 99.25 99,75 5. 889. 6. Seite. Nr. 3285 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 17. Juli 1930 „Intelligente Servite“ Hinter den Kuliſſen der Bald jähren ſich wieder die Tage, die im Jahre 1914 den Beginn des Weltkrieges mit ſich brach⸗ ten. Aus dieſem Anlaß erſcheint es nicht uninter⸗ eſſant, einen Blick auf die Mittel zu werfen, mit denen die Alliierten gegen Deutſchland im Kriege kämpften. Die Schriftleitung. * Im Jahre 1918 ſchrieb der amerikaniſche Bot⸗ ſchafter in England, Page, an den Präſidenten Wilſon:„Reginald Holl iſt ein Genie. Es gibt keinen Menſchen auf der Welt, der ſich mit Holl meſſen könnte. Seine Taten ſind bewundernswert.“ In ähnlicher Weiſe äußerten ſich über die Tätigkeit Re⸗ ginald Holls führende engliſche Militärfachleute. Der kürzlich verſtorbene britiſche Staatsmann Balfour, einer der Schöpfer des Friedensdiktats von Ver⸗ ſailles, ſprach in aller Oeffentlichkeit von den un⸗ ſchätzbaren Dienſten, die Reginald Holl im Kriege den Alltierten geleiſtet hatte. Im Jahre 1919 verſiegelte Holl in einem Paket ſeine allerwichtigſten Akten und machte darauf den Vermerk:„Nicht vor 1939 öffnen.“ Der bekannte amerikaniſche Militärſachverſtändige Oberſt Houſe ſagte einmal, er möchte bis 1939 am Leben bleiben, nur um die Geheimniſſe dieſes verſiegelten Pakets erfahren zu können. Wer war dieſer phänomale Mann, der eine ſolche ungewöhnliche Hochſchätzung genoß? Admiral Reginald Holl war während des Weltkrieges Leiter des engliſchen Geheim⸗ dienſtes, des berüchtigten„Intelligence Service“ Einer ſeiner größten Erfolge im Kriege war die Verſchaffung des deutſchen Geheim⸗ codes. Die deutſche Geheimſchrift in Händen des engliſchen Kriegsminiſteriums— war es nicht die ſtärkſte Waffe, viel mächtiger und für die deutſche Kriegsführung gefährlicher, als alle Panzerſchiffe und Unterſeeboote der britiſchen Kriegmarine, als alle Kanonen und Tanks des alliierten Heeres? Für den Ausgang des Krieges war dieſe Tat Re⸗ ginald Holls ausſchlaggebender, als alle ſtrategiſchen Ideen und Kriegspläne von Foch, Joffre, French, Perſhing und anderer Kriegsführer der Entente. Mit dem Augenblick, wo der deutſche Geheimcode in die engliſchen Hände geriet, wurde der Krieg in vieler Hinſicht zum Kampfe eines Scharfſehenden mit einem Blinden. Nicht umſonſt rühmte alſo Balfour die Taten Reginald Holls— ſie waren für England be⸗ . als eine Reihe gewonnener Schlach⸗ en. Um die enorme Wichtigkeit des Codes in eng⸗ liſcher Hand zu ermeſſen, genügt es, ſich an die be⸗ rühmte chiffrierte Depeſche des deutſchen Auswär⸗ tigen Amtes an den deutſchen Geſandten in Mexiko zu erinnern. Die Depeſche enthielt ein Bündnis⸗ angebot an die mexikaniſche Regierung gegen die Vereinigten Staaten. Der Inhalt der Depeſche wurde vom„Intelligence Service“ ſofort dechiffriert. Die amerikaniſche Regierung in Wa⸗ ſhington erhielt den Text gleichzeitig mit der mexi⸗ kaniſchen Regierung in Mexiko City. Die Wirkung war enorm— die bereits drohende Kriegserklärung Amerikas an Deutſchland iſt nunmehr unvermeidlich geworden. Das hat Reginald Holl vollbracht. Es genügte aber nicht, den Code zu beſitzen, man mußte mit ihm ſo verfahren, daß der deutſche Gegner keinen Verdacht ſchöpfen konnte. Um jedes Verdachtsmoment auszuſchalten, führte Reginald Holl ein Meiſterſpiel. In der engliſchen Preſſe wird eine Reihe von Ar⸗ tikeln gegen den engliſchen Geheimdienſt abgedruckt. „Intelligence Service“ wird aufs heftigſte angegrif⸗ fen, der Unzulänglichkeit, Unerfahrenheit, Untaug⸗ lichkeit beſchuldigt. Die ſchwerſten Angriffe mit einer ſcharfen Spitze gegen Reginald Holl erſchienen im konſervativen Blatt„Daily Mail“. Der ano⸗ nyme Autor dieſer Veröffentlichungen war Reginald Holl in eigener Perſon. 5 Der Leiter des britiſchen Geheimdienſtes wäre kein auf ſeinem Gebiete genialer Mann, wenn er nicht für die Mundtotmachung desjenigen Menſchen, der den deutſchen Geheimeode in engliſche Hände ſpielte, geſorgt hätte. Denn jeder Verräter kann leicht zum Doppelverräter werden. Alexander Szek— das iſt der Name des Ver⸗ räters, der in der Geſchichte der engliſchen Krieg⸗ führung und deren Methoden eigentlich verewigt werden müßte. Sohn eines reichen, ungariſchen Fabrikbeſitzers und einer Engländerin, in den erſten Kriegsjahren in Brüſſel wohnhaft, war Alexander Szek ein hervorragender Radioſpezialiſt und Konſtrukteur. Im erſten Jahre des Weltkrieges gelang es ihm, einen für jene Zeit ſeltenen Radio⸗ empfänger zu konſtruieren, der für jede Länge ver⸗ wendbar war. Die deutſche Kommandantur in Brüf⸗ ſel beauftragte Alexander Szek— es war im Jahre 1915— einige Beſchädigungen auf der Brüſſeler Radioſtation zu reparieren. Er blieb auf der Sta⸗ tion als ſtändiger Radioingenieur tätig und die deutſchen Behörden ſchätzten den begabten jungen Radiofachmann ſehr hoch. Der engliſche Geheimdienſt widmete ſofort ſeine beſondere Aufmerkſamkeit dieſem Manne, in deſſen Händen der beutſche geheime Radiocode ſich Lefand und deſſen Mutter Engländerin von Geburt war. Dieſen Mann an die Seite Englands zu zie⸗ hen, war für England wichtiger, als ein paar deutſche Feſtungen in offener Schlacht einzunehmen. Die Aufgabe wurde von Reginald Holl auf meiſterhafte Art gelöſt. Ein feines Netz wurde um Alexander Szek gezogen. Nicht mit Geld wurde die Bereit⸗ willigkeit Szeks zur Auslieferung des Codes er⸗ reicht. An ſeine„patriotiſchen“ Gefühle wurde appel⸗ liert. Er, der Sohn einer engliſchen Mutter, ſelbſt in England geboren, ſollte den„hohen Idealen“ der alliierten Kriegsführung gegen die„deutſche Bar⸗ barei“ zum Siege verhelfen; er ſollte die„bedrohte Ziviliſation“ retten uſw. Der auf dieſe Art um die Finger gewickelte junge Mann erklärte ſich bereit, mit dem Code in der Hand nach Holland zu flüchten, um ihn dort den Agenten auszuliefern. Reginald Holl war aber nicht ſo naiv, darauf einzugehen. Statt des geſtohlenen Codes würden die deutſchen einen neuen engliſchen Kriegsſpionage verfaſſen; damit wäre Englands Sache nicht einen Schritt vorwärtsgekommen. Es wurde Alexander Szek nahegelegt, den ganzen Code abz u ſchrei⸗ ben. Einige Monate lang, auf eine höchſt vorſich⸗ tige Art, jedesmal ein paar Zeilen, oder ſogar ein paar Buchſtaben, arbeitete Szek an der Abſchrift des Codes. Endlich iſt die Arbeit fertig und die Kopie in engliſchen Händen. Alexander Szek wird ängſtlich liebſten Brüſſel verlaſſen. Von ſeinen engliſchen Auftraggebern erhält er einen falſchen Paß und einen Brief an den Leiter des engliſchen Geheim⸗ dienſtes im Haag. In der Nacht vom 14. Auguſt 1915 kam Szek in Begleitung eines engliſchen Geheim⸗ agenten per Fahrrad an der holländiſchen Grenze an. Ein Stacheldrahtzaun mit elektriſcher Strom⸗ leitung teilte das beſetzte belgiſche Gebiet von Hol⸗ land ab. Szek kroch mit Lebensgefahr unter dem und möchte am Die 900⸗Fahrfeier des Speyerer Doms Vor acht Jahren verließ taggiato mit 120000 Lire in der Taſche ſeine Heimatſtadt Napoli. Er tat dies in der aller⸗ größten Eile und Heimlichkeit, ohne ſelbſt von ſeinen nächſten Verwandten Abſchied zu nehmen; denn die 120 000 Lire, die er mit auf Reiſen nahm, waren leider nicht ſein unumſtrittenes Eigentum, ſondern ſtammten aus dem Geldſchrank einer bekannten poli⸗ tiſchen Perſönlichkeit Neapels und hatten ihren Beſitzer durch jene Manipulation gewechſelt, die man gewöhnlich Diebſtahl zu nennen pflegt. Vincenzo Avantaggiato, der Geldſchrankknacker, ver⸗ ſchwand alſo mit ſeiner Beute von der Bildfläche, über der majeſtätiſch der Veſuv raucht, und konnte trotz der eifrigſten Nachforſchungen durch die neapolitaner Polizei nicht gefaßt werden, weshalb er in ſeiner Abweſenheit zu vier Jahren Zucht⸗ haus verurteilt wurde. Im langen, prunkvollen Zug bewegte ſich die rieſige Zahl der Geiſtlichen, darunter viele hohe kirchliche Würdenträger, zum feierlichen Pontifikalamt im Dom, das den Höhepunkt der kirchlichen Feier darſtellte. Stacheldraht hindurch. ſchützen, befeſtigte er Um ſich vor dem Strom zu auf ſeinem Rücken einen hölzernen Iſolierrahmen. Endlich war er auf neu⸗ tralem Gebiet und konnte auf großartige Belohnung ſeitens ſeiner engliſchen Auftraggeber rechnen. Aber... hinter dem Stacheldraht ging jede Spur von Alexander Szek verloren. Der Code lei⸗ ſtete der engliſchen Kriegsführung unermeßliche, un⸗ ſchätzbare Dienſte. Sein Auslieferer war aber ver⸗ ſchwunden. Nur die Toten ſchweigen am beſten. Als nach Kriegsende der Vater von Alexander Szek bei den engliſchen Behörden ſich über das Schickſal ſeines Sohnes erkundigte, wurde ihm von dem Leiter des „Intelligence Service“ die Antwort gegeben, einen ſolchen Namen höre man zum erſten Male. Man könne leider abſolut keine Auskunft erteilen Keine Wahl zwiſchen Erblindung und Too In dem nordamerikaniſchen Staate Neumexiko hatte man einem zum Tode verurteilten chineſiſchen Mörder namens Wu Dak San die Wahl geſtellt, ſich durch ein ſeltſames Mittel vom Tode loszu⸗ kaufen. Er ſollte ſich für ärztliche Verſuchszwecke zur Verfügung ſtellen, mit der ſicheren Ausſicht, dabei das Augenlicht einzubüßen. Der Chineſe erbat ſich Bedenkzeit. Inzwiſchen iſt ihm weitere Ueber⸗ legung erſpart worden. Der Gouverneur des Staa⸗ tes Neumexiko gab den Gerichtsbehörden Anwei⸗ ſung, das Anerbieten an den Verbrecher zurückzu⸗ ziehen. Wenn die Berufung gegen das Todesurteil erfolglos bleibt, ſo wird dem Mörder keine andere Wahl mehr bleiben, als den elektriſchen Stuhl zu beſteigen. Die Abſtimmungsfeier in Oſtpreußen Der flüchtige Dieb machte ſich nicht viel aus dieſer ſchweren Strafe und trat mit viel Würde in ein neues Leben ein.—„Auf reiche Leute, die ihr Geld mit Sicherheit und Anſtand auszugeben wiſſen, fällt niemals ein Verdacht.“— So dachte er und handelte auch danach. In luſtiger Geſellſchaft, wenn dieſe auch nicht gerade die anſtändigſte war, lebte er eine zeit⸗ lang auf großem Fuße; dabei floſſen ihm die 120 000 Lire ſchneller durch die Diebesfinger, als er an⸗ genommen hatte. Und ſo endete dieſes ſchöne und ſorgloſe Leben. Vincenzo Apvantaggiato ſank in wenigen Tagen einige Sproſſen der ſozialen Leiter herunter, vom reichen Mann, den er darzuſtellen verſucht hatte, zum Vagabunden. Er gelobte ſich, wieder einmal ein neues Leben zu beginnen und begab ſich auf die Ar⸗ beitsſuche. Da er jedoch keine Ausweis⸗ papiere beſaß, ſo blieb dieſer moraliſche Ent⸗ ſchluß vorläufig ausführbar. So ſaß er ohne einen Centeſimo auf der Straße, odr vielmehr auf einer Bank in den Gartenanlagen vor dem Mailänder Bahnhof. Trübſinnig ſpann er ſeine Gedanken in die Vergangenheit zurück, noch trübſinniger in die unſichere Zukunft hinein. Dabei fiel ſein Blick zufällig auf den Weg, und was er da liegen ſah, ließ ſein Herz vor Freude erbeben. Eine Brieftaſche ſchaute ihn einladend an, er ſchaute ver⸗ langend die Brieftaſche an, und da war die intime Bekanntſchaft bald gemacht. Aber der Hoffnungs⸗ ſtrahl verlor ſich ſchnell wieder in trüber Enttäu⸗ ſchung. Die Brieftaſche enthielt kein Geld, nur eine Menge Ausweispapiere, die ſämtlich auf den Namen Fernando Martano lauteten. Vincenzo Avvantaggiato dachte noch eine Weile erbittert über dieſes Mißgeſchick nach; dann erheiterte ſich plötzlich Das Abſtimmungsdenkmal in Allenſtein an dem in Anuweſenheit des einſtigen Abſtimmungskommiſſars von Gayl die großen Feiern zur Erinnerung an die Abſtimmung vor 10 Jahren ſtattfanden, in der die Beylkerung Oſt⸗ und Weſtpreußens mit überwältigender Mehrheit ihre Treue zum Deutſchen (Siehe auch Artikel vom Dienstag abend„Deutſche Weihetage im Sſten“. Reich bewies. Vincenzo Avvan⸗ 5. Avenue und warten auf Die verhängnisvolle Brieſtaſche Von unſeremrömiſchen Vertreter. ſeine Miene. Er gab ſich den entſcheidenden Ruck, der ſollte bedeuten:„Von heute an bin ich mein zweites Ich, und das heißt Fernando Martano“. Als Fernando Martano fand er ſofort Beſchäfti⸗ gung als Kellner. Täglich fuhr er im Autobus zu ſeiner neuen Dienſtſtelle. Und eines Tages geſchah es, daß in dem Autobus, den er benutzte, einer fungen Dame die Handtaſche entriſſen wurde... Große Verwirrung, wobei der Dieb ent⸗ kam.. Auftauchen der Polizei.„ Unterſuchung aller Fahrgäſte... Die Reihe kam auch an den ge⸗ läuterten Vincenzo Appantaggiato, der ſeine Aus⸗ weispapiere mit größter Seelenruhe hervorzog, im Vollgefühl ſeiner Unbeſcholtenheit als Fernando Martano. Doch da wurde er plötzlich von derben Poliziſtenfäuſten gepackt, aus dem Wagen gezerrt und zum nächſten Kommiſſariat geſchleppt. Denn— o Verhängnis!— Fernando Martano war niemand anders als ein vorbeſtrafter, von der Polizei geſuch⸗ ter Taſchendieb, der auch noch ein Jahr Gefängnis abzubüßen hatte. Vincenzo Avvantaggiato überlegte ſich im Unter⸗ ſuchungsgefängnis genau ſeine verwickelte Lage und kam zu dem Entſchluß, weiter Fernando Martano zu bleiben. So ſagte er ſich:„Ein Jahr ſitzt man ſchneller ab als vier Jahre“. Wobei ihm Mangel an Logik kaum vorzuwerfen iſt. Er büßte alſo ſein Jahr als„gefaßter Taſchendieb“ ab, gekränkt über dieſe Degradierung, aber doch froh, ſo leicht davon gekom⸗ men zu ſein. Eben, als er entlaſſen werden ſollte, traf ihn ein neues Verhängnis: Der richtige Fernando Martauo wurde bei einem Raubüberfall feſtgenom⸗ men. Dadurch ſah ſich Vincenzo Appantaggiato ge⸗ zwungen, ſein zweites Ich preiszugeben und reu⸗ mütig zu ſeinem erſten zurückzukehren. Dieſe letzte Metamorphoſe bedeutet für ihn weitere vier Jahre Zuchthaus, die er augenblicklich als echter„Geld⸗ ſchrankknacker“ abſitzt Der größte Saphir der Welt gefunden Wie ein Märchen aus 1001 Nacht hört ſich die Geſchichte non der Auffindung des größten und ſchön⸗ ſten Saphirs der Welt an, der ein Gewicht von 958 Karat hat. Der Entdecker war ein Eingebo⸗ rener von Burma, ein Steinklopfer. Er hatte Wun⸗ dergeſchichten vom Finden ſeltener Steine in Burma gehört. Er und ſechs andere ſparten ſich etwas Geld, und ſie kauften von der Minen⸗Direktion in Burma ein kleines Stück Land, auf dem ſie das Recht hat⸗ ten, nach Steinen zu graben. Sie brachen zu ihrem erſten Abenteuer auf und begannen, das Gebüſch auf ihrem Stückchen Land auszuroden. Plötzlich, als einer der Eingeborenen zu Boden blickte, ſah er etwas glitzern, was er zuerſt für einen großen Kieſel hielt. Zu ſeinem Entzücken ſtellte er bei näherem Hinſehen feſt, daß es ein prächtiger Saphir war. Ein ſofort herbeigerufener Sachver⸗ ſtändiger erklärte den Stein für den größten, voll⸗ kommendſten und koſtbarſten ſeiner Art. Wahrſchein⸗ lich iſt er durch einen Erdſturz an ſeinen Fundort gekommen. Der Vertreter einer Newyorker Ju⸗ welenfirma kabelte die Nachricht von der Entdeckung ſofort an ſein Haus. Der Inhaber reiſte daraufhin trotz der Entfernung von 8000 Meilen nach Burma, um den Stein zu ſehen, deſſen Wert inzwiſchen auf ungefähr 504000 Dollar abgeſchätzt worden war. Bis der Kauf endgültig abgeſchloſſen wurde, ver⸗ gingen zwei Wochen. Intereſſant und eigenartig ſind die Gebräuche in Burma beim Abſchluß eines ſolchen bedeutenden Verkaufes. Unter mannigfachen Gebräuchen und Zeremonien geht er vor ſich, bei denen es Käufern und Verkäufern hauptſächlich darauf ankommt, daß die unbeteiligten Zuſchauer nichts davon erfahren, ob der Kauf abgeſchloſſen iſt oder nicht, ob und was für ſolch außergewöhnliche Koſtbarkeit bezahlt wor⸗ den iſt. Nach ſeiner Ankunft in Newyork wurde lange überlegt, wie man dieſen großen Stein am beſten zerſchneiden könnte. Nun liegen neun noch immer große Saphire, von ſchönſter blauer Farbe, rechteckig geſchnitten, in einem Juwelenladen der ſehr zahlungsfähige Käufer. Das Skelett als Beweisſtück In der amerikaniſchen Stadt Oklahoma City ſol⸗ len die Geſchworenen einen ſchwierigen Streitfall entſcheiden. Im Jahre 1921 verſchwand Raymond, ein Sominole⸗Indianer. Kurz darauf wurde neben einem Eiſenbahndamm ein ſchrecklich verſtümmelter Körper gefunden, der offenbar von einem Zuge zer⸗ malmt worden war. Die Eltern des verſchwundenen Indianers behaupteten, die Reſte ſeien die ihres Sohnes, worauf die Leiche beſtattet wurde. Damit hatte es aber nicht ſein Bewenden. Der Indianer war nämlich Beſitzer eines reichen Oelgeländes, das von der Carter⸗Oel⸗Geſellſchaft ausgebeutet wird. Als Erben ihres Sohnes machen die Eltern die Pacht abgaben, die inzwiſchen auf eine halbe Million Dollars aufgelaufen ſind. Die Carter⸗Ge⸗ ſellſchaft beſtreitet indeſſen, daß die aufgefundene Leiche mit dem verſchwundenen Indianer identiſch iſt und hat die Entſcheidung des Gerichtes angerufen. Zu dieſem Zweck mußten die noch vorhandenen Ge⸗ beine wieder ausgegraben werden. Sie waren in der Gerichtsverhandlung als einziges Beweisſtück vor den Geſchworenen ausgebreitet. Klarheit ergab ſich aber daraus nicht, da drei Sachverſtändige er⸗ klärten, das Skelett ſtamme von einem jungen Manne im Alter des verſchwundenen Indianers, während zwei andere Sachverſtändige der Anſicht waren, der Tote könne viel älter geweſen ſein. Die 1 haben infolgedeſſen keinen Wahrſpruch gefällt. * Die ſechs größten Städte der Welt. Nicht Newyork, wie viele meinen, iſt die größte Stadt der Welt, ſondern Groß⸗London mit 7742212 Einwohnern. Newyork folgt als zweitgrößte Stadt mit 6601292 Einwohnern. An dritter Stelle folgt nicht, wie man vielfach glaubt, Chicago, ſondern Groß ⸗Berlin mit 4013 388 Einwohnern. Chi⸗ cago hat nur 3373 753 Einwohner. Den fünften Platz nimmt Paris ein mit 2838 416 Einwohner. Die ſechſtgrößte Stadt iſt— und das kommt über⸗ raſchend— Groß⸗Ofaka in Japan; ſie hat 2 333 800 Einwohner. des verſchwundenen Indianers nun Anſpruch auf 50* „ 3 r —— r . * Donnerstag, den 17. Juli 1980 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Weizengeſchäſt leicht belebt Roggen weiter feſt Inlandsweizen von rheiniſchen Mühlen gefragt bei zurückhaltendem Angebot Berliner Produktenbörſe v. 17. Juli.(Eig. Dr.) Die Preisbefeſti igung am Produktenmarkt ſetzte ſich auch heute fort. Die Auslandsmeldungen lauteten zwar etwas en ttäuſche nd; für Inlandsweizen zeigte ſich jedoch vereinzelt Nachfra ge für Rechnung der rhei⸗ niſchen Mü ühlen, ſodaß das Geſchäft bei gut behaupteten Preiſen leicht belebt war. Am Lieferungsmarkte er⸗ gaben ſich nur unbedeutende Prei Sveränse kungen. Ter Ro ggenmar kt lag wiederum feſt. Die Forderungen wurden erneut um 10 heraufgeſetzt. At uch für Neu⸗ 1 og 96 n zeigte ſich zu 1,50 bis 2, höheren Preiſen wei⸗ tete Nachfrage, zumal das regneriſche 2 Wetter die Landwirt⸗ ſchaft zur Zurückhaltung mahnt. Die Lieferungs Spreiſe ſetz⸗ ten bis 2 71 über geſtrigem Niveau ein. Altroggen w⸗de nur noch vereinzelt umgeſetzt. In Weizen⸗ und Roggen⸗ mehl hat ſich das Geſchäft noch nicht beleben können, die Forderungen ſind erhöht. Sehr feſt lag weiterhin Hafer, und ſoweit Deckungsnachfrage beſteht, mußten weſentlech höhere Preiſe bewilligt werden. Im allgemeinen zeigte ſich fedoch einige Zurückhaltung. Wintergerſte im An⸗ gebot weiter vermindert und ſeſter. Amtlich notiert wurden: Weizen—, feſter, Juli 292, Sept. 265— 65,5, Ok. 268—68,5, Dez. 274,5; Roggen 172— 77, feſter, Juli 1778,5—80, Sept. 188,5, Ok 191,5—92, Dez. 190,5; Gerſte—, feſt; Futtergerſte 172. 92, feſt; neue Hafer 179—87, abgeſchwächt, Juli .., Okt. 194—92,5, Dez. 2 25, ruhig; Roggenmehl 5 bis 25, 70, ſtetig; W̃ 50—11, ſtetig; Roggenklei 10,50—11, feſt; Viltorigerbien 26.—30; Kl. Speiſeerbſen 24 bis 27,50; Futtererbſen 19 Peluſchken 22—24; Acker⸗ bohnen 1718,50; Wicken 2123,50; Lupinen, blaue 1920; dito. gelbe 24—26; Raapskuchen 10,60—11,60; Leinkuchen 15,80—16,50; Trockenſchnitzel 8,50—9,25; Soyaextractions⸗ ſchrot 14—15,10; Kartoffelf locken 16, 2010,80; neue mär⸗ kiſche 5. Allg. Tendenz: feſter. Wintergerſte 160725 feſt; 190—91—88,5., Sep' 198—96,5; Weizenme 4 Mannheimer Produktenbörſe vom 17. Juli.(Eigen⸗ bericht. Die Tendenz am Produktenmarkt war für Brot⸗ getretde ruhig, für Futtermittel ſtetig und für Mehl feſter. Angeboten wurden in 1 für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: Ausl. Weizen 3133,50; inl. Weizen 30, inl. Roggen 17,50; inl. Haſer 1717,50; inl. Braugerſte 22.— 22,50; Futtergerſte 17—19; Malz 42; Mais—; Biertreber 1011 Rapskuchen 10,75; Soyaſchrot 14,25 Trockenſchnitzel 7,7583 Weizenmehl füdö. 49,75—44 per Juli⸗Auguſt; dito tdb. 410 75—42 per Sept.⸗Okt.; Weizenbrotmehl füdd, 30; Roggenmehl 60—70proz. 25,5028; Weizenſuttermehl 9,75 bis 10; Weizenkleie 88,50: Roggenkleie 8,50; Leinſaat 84. 1* Rotterdamer Gelesene vom 17. Jul(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Juli 8,85; Sept. 8,525 Nov. 9,505 Jan. 8,522; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Juli 131; Sept. 124%; Nov. 12374; Jan. 12474. Preiſe gut behauptet Deckungsnachfrage in Hafer Roggen erneut befeſtigt * Liverpooler Getveidekurſe vom 17. Juli.(Eig. Dr.) A nan g: Weizen(100 lb.) Tend denz ruhig; Juli— (.295); Okt..3(.376); Dez.—(.55); Mehl(280 lb.) Liverpool Straigths 381% g London Weizenmehl 25—34. Mitte, willig; Juli— Okt..%; Dez..4 Mehl unv. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 17. Julf.(Eig. Dr.) März(31).75 B,.90 G; Mai(31).15 B,.10 G; Juli.00 B,.90 G; Aug. 9 B, 6,85 G; Sept. 705 B, .95 G; Okt..20 B,.10 G; Nov..40 B,.30 G; Dez. .55 B,.45 G; Jan.⸗März.80 B,.75 G; Tendenz ruhig. — Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26,95; per Juli 26,95; Melaſſe⸗Weißzucker.20; Melaſſe⸗Rohzucker .30; Tendenz ruhig; Wetter bewölkt. * Bremer Baumwolle vom 17. Juli. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 15,02. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. (Eig. Dr.) Amerik. Juli.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Miodl. Anfang, Jan.(31) 092 geh.; März(31) 699 geh.; Mai(31) 706 geh.; Juli—: Okt. 688—989; Dez.—; Tagesimport 4400; Tendenz ruhig. Mitte Jan.(31) 690; März(31) 699, Mai(31) 704, Juli 719; Okt. 687; Dez. 615; Loco 764; Egypt. Upper F. G. fair loco 958; Tendenz ruhig. Berliner Nelallbkrse vom 17. Juli 1930 Geld 0 „upfer Zint [Brie Geld] bez. Brief] Geld Jae—.— 175 35,50 34,25 36,25 35,25 ebruar—.— 35 35.50—.— 36 80 35,50 ars—.— 66.— 35,50 35 75 36 75 88.— Rai„5836, 35.50.— 38,75 36,25 ai——.— 36.— 35.50—.—37,.— 36,50 Juni—.— 36.— 35,50 37.— 37,50 36,75 Juli—— 36.— 35,—,— 34.— 32, Auguſt—.— 35.75 85,25—.— 84.— 32. Sept. 5—.— 35.75 35,25—.—34.— 33.— Oktober.—.— 35, 7535,28—.— 34,30 34.— Nov. 8—.— 385,75 35,50—.—„84,80 Dezemb.]. 86,— 95.50—.— 66.— 35,50—— 35.78 35,— Elektrolytkupfer, prompt„110.— Antimon Regulus[ 49,— 50. Orig. Hütten⸗Aluminiun 100,— Silber in Barren, per kg 46, 7548 75 dgl. Walz⸗ 1 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 29.— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. 5 Platin, dto. 1 gr. 8— 1. Reinnickel, 9890 b. 5. 380. Preiſe ohne Edelmetalle) ur 100 Rg Londoner Meiallbörse vom 17. Juli 1930 Metalle in Z pro To. Silber Unze C.(137/ù0 fein ſtand.), Platin Unze 2 Kupfer, Standard] 47,75 Zinn, Standart 135,5 Aluminium—— 3 Monate 47,65 Monate 237,1 Antimon—.— Settl. Preis 47,85 Settl. Preis 135,5 Queckſilber 22,75 Elektrolyt 52.— Banka 1410 Platin—.— veſt ſelected 52. 5⁰ Straits 136.7 Wolframerz 14.— ſtrong ſheets—,— Blei, ausländ. 18,25 Nickel— El'wirebars 54.— Zink gewöhnlich 16.50%] Weißblech 3 7. Seite. Nr. 325 * Mannheimer Viehmarkt vom 17 Juli.(Eigenbericht.) 18.05 Uhr: Frankfurt: Buch und Film; Stutt⸗ Nälber 46 Stück: mittlere Maſt⸗ und Saugkälber 71—75; gart: Berufskundlicher Vortrag: Das Studium des geringe Kälber 65—69; Schafe 45 Stück: mittlere Maſtl., Medizin. ältere Maſth. u. gutg. Schafe 48—50; Schweine 265 Stu 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 27—.33; Läufer 35—45; nicht notier) KchzavWZuſ. K Miſto 19.05 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag vos micht notiert; Ferkel und Läufer 590 Stück:. bis 4 Mannheim. Wochen 18—24, Ferkel über 4 Wochen 27— 33; Läufer 85 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Kylophon und bis 45, Ziegen: 3: 12.24; Zuſ.: 889 Stück. Mit Kälbern Tubaphonkonzert; München: Hörbericht: Soziale Pro⸗ ruhig geräumt, mit Ferkel und Läufer mittelmäßig ge⸗ bleme. 7 5 räumt. 19.45 Uhr: London 3: Militärkonzert. * Der Juli 1930 der ſchlecht eſte Baumonat ſeit Jahren. Trotz der Erleichterungen in der Baufinanzierung infolge Abbaues der Zinsſätze, weiſt der Baumarkt im Jult eine ſo niedrige Bej ſchäftigung im Baugewerbe aus, wie ſchon leit langem nicht wahr. Die Bauunternehmer und die Bauhandwerker ſetzen ihre letzte Hoffnung auf das An⸗ kurbelungsprogramm der Reichsregierung, das rund eine Viertelmilliarde Mark für die Förderung des Wohnungs⸗ und Straßenbaus vorſieht. Weitere Verſchlechterung des Zementabſatzes im Juni. Die bereits für Mai feſtgeſtellte ungünſtige Entwicklung des Zementabſatzes hat im Juni eine erhebliche Verſchär⸗ fung erfahren: Der Verſand ging von den ſchon ganz un⸗ zulänglichen 656 000 To. im Mai um nicht weniger als 133 000 To. auf 523000 To. im Juni zurück, das bedeutet eine Abnahme um über 20 v. H. im Baujahr. In Ver⸗ gleich zum Juni 1929, der einen Verſand von 826 000 To. aufwies, macht der Rückgang ſogar über 35 v. H. aus. * Starkes Anwachſen der Motor⸗Welthandelsflotte. Trotz der herrſchenden Wirt ſchaftsdepreſ ſion nimmt der Tonnage⸗ beſtand der Motorſchiffsflotte ſtark zu. Im Jahre 1929 wür⸗ den 181 größere Motorſchiffe mit 1 130 475 To. gebaut. Dieſe Zahl hat ſich in den erſten 13 5 Monaten ds. Is. auf 105 Motorſchi fe mit 666 000 5 e jt. Davon entfallen 40 v. H. oder 258 000 To. 0 5 England: Es folgt Japan mit 109 000 To., Schweden, Dänemark und Holland mit je ca. 60 000 To. Die Ziffern für dos Jahr 1930 werden alſo erheblich über denen des Vorjahres liegen, obwohl die Bauaufträge in der letzten Zeit zurückgegangen ſind. * Polens Handelsbilanz im Juni paſſiv. Die polniſche Handelsbilanz für Juni ſchloß zum erſten Mal ſeit län⸗ gerer Zeit mit einem Paſſivſaldo in Höhe von 8,1 Mill. Zl. im Werte von 177,8 Mill. für insgeſamt 169,2 Mill. Eingeführt wurden 239 463 To. Zloty, ausgeführt 1,3 Mill. To. ö ace Alls Rundfunk Programmen Freitag, 18. Juli .30 Uhr: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Homburg; Köln: Kurkonzert von Bad Oeynhauſen. 12.00 Uhr: Stuttgart: Promenadenkonzert; ab 12.20 Uhr auch Frankfurt. 15.10 Uhr: München: Stunde der Frau. 15.30 Uhr: Stuttgart: Frauenvortrag. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. Geſpräche im Gambe und München, Blas⸗ anſchl. Soliſten⸗ 20.00 Uhr: Welten raum; Cembalo; Köll r t Stuttgart: . wuſterhauf en: n: Jazz auf zwei Klavieren; Brünn, Budapeſt: Konzert; Kaſchau: muſik; Wien: Oper„Gärt nerin aus Liebe“, Konzert; Laibach: Klavierkonzert; Os Lo: konzert. 20.15 Uhr: Kattowitz, Warſchou: Sinfoniekonzert. 20.30 Uhr: Berlin: Konzert; Breslau: Hörſpiel „Flaubert vor dem Staatsanwalt“: Frankfurt, Stuttgart:„Wilhelm Tell“; Hamburg, Kö⸗ nigswuſterhauſen: Wagnerkonzert; Belgrad: Klavierkonzert. 20,0 Uhr: Nailand, Turin: Sinfoniekonzert; Z ü⸗ rich:„Der weiße Fächer“, anſchl. Konzert. M ibn ⸗ 21.00 Uhr: Köln: Hörſpiel„Stirbſt du Sol dat? chen: Hörfolge„Tiere ſehen dich an“ Brünn, Ton⸗ louſe: Konzert; Laibach: Geſang; Rom: Operette. 21.30 Uhr: Prag: Violinkonzert. Songs der Zeit; München: Sinfoniekonzert. Kaſchau, Prag, 21.45 Uhr: Breslau: Liederſtunde; London 3: 22.15 Uhr: Belgrad, Brünn, Preßburg: Konzert. 22.30 Uhr: London 1, 2: Tanzmuſik. 29.20 Ithr: Frankfurt, Stuttgart: Tanzmuſik. 1 In Mannheim ſpricht um 19.05 Uhr Dr. Gut ⸗ kind: Der europäiſche Roman„Italien“. Kölnische Illustrierte eee eee eee Morgen neu 20 Pfennig Zu bezlehen in unserer Geschöftsstelle E J, 4/, den Nebenstellen Weldhofstraße 6, Schwetzingetstroge 19%0, Heerfeldstreße 15 und durch unsere iͤgerinnen Peter corſtabes Erben Noman von da Vock Körner ließ das Bild ſinken:„Wiſſen Sie, was aus ihrem Sohn geworden iſt, Fürſtin?“ Körner zwang ſich gewaltſam zur Ruhe. „Nichts weiß ich, gar nichts!— Aber Sie— warum ſind Sie hier? Warum wollen Sie die Ver⸗ gangenheit lebendig machen— warum ruft ſie mich — warum?“ Und nun erzählte Körner ihr alles. „Was ſind Ste für ein ſeltſamer Menſch, Doktor Körner!“ ſagte die alte Frau erſchüttert und reichte Erich beide Hände:„Wie wenige hätten an Ihrer Stelle gehandelt, wie Sie gehandelt haben!“ „Ich glaube, kein anſtändiger Menſch könnte anders vorgegangen ſein! Nur: mit dem guten Willen allein iſt es nicht getan. Wie finde ich Jan Torſtade oder erfahre wenigſtens etwas, das wie eine leiſe Hoffnung wäre, doch noch eine Spur von ihm zu entdecken?“ „Sie haben recht, das iſt zunächſt das Wichtigſte — wir müſſen Jan finden—“ Plötzlich fragte ſie: „Haben Sie mit Direktor Adams darüber ge⸗ ſprochen?“ „Ja, er hat es bewirkt, daß ich zu Ihnen kam, Fürſtin.“ „O, er iſt ſehr klug! Und was meint er?“ „Daß es ihm faſt unmöglich erſcheine, Herrn Tor⸗ ſtade in Newyork zu finden. Man hat keinerlei An⸗ haltspunkte, man weiß nicht, ob er ſich längere Zeit hier aufgehalten hat— und unter welchem Namen.“ „Das iſt wahr— o, daran dachte ich nicht— natür⸗ lich, ſie ändern alle ihre Namen! Aber wir müſſen mit Direktor Adams weiter beraten... Jan wollte doch Schauſpieler werden, wie ſein Großvater— das trieb ihn aus dem Hauſe ſeines Vaters in Hamburg.“ Sie lief an das Telephon. „Ich rufe Herrn Adams an! Er muß hierher kommen, ich will mit ihm ſprechen. Er iſt der einzige — Ja, Fräulein— ob Mr. Adams zu ſprechen iſt? — Nein? Nicht im Büro?— Was? Unwohl? Doch hoffentlich nichts Ernſtes— So, ſo, Rheuma? Und er kommt heute überhaupt nicht ins Büro? O wie ſchade! Ich danke Fräulein!“ Dann wandte ſie ſich etwas enttäuſcht an Körner:„Direktor Adams iſt unwohl und geht nicht aus— was machen wir? Sprechen müſſen wir mit ihm! Denken Sie, wenn einer Rat ſchaffen kann— er hat doch ſeit Jahren mit Theaterleuten zu tun— vielleicht erinnert ihn das Bild an ihn! Wir wollen jedenfalls zu ihm! Er wird begreifen, daß ich von Ungeduld gepeinigt bin— er iſt ein ſo erfahrener Mann!“ „Ich bin ſelbſtverſtändlich zu Ihrer Verfügung, Fürſtin!“ „Aber Marfa?— Sie weiß nichts— ſie ſoll auch nichts wiſſen!“ Die alte Frau ſtrich ſich nervös über die Augen. „Kommen Sie, Herr Doktor, ich werde Marfa an⸗ rufen, ehe ſie zur Vorſtellung fährt, damit ſie ſich nicht beunruhigt.“ Fünf Minuten ſpäter ſaßen ſie in einem Auto und fuhren zu Adams. g XVIII. Als Nelly morgens wie gewönhlich vom Vater Abſchied nahm, um in die Stadt zu fahren, ſagte er plötzlich: „Nell, jetzt iſt es ſo weit.“ „Was meinſt du, Pa?“ „Ich bin mit mir im reinen. Ich ſagte dir ja, daß ich es dir mitteilen würde, wenn ich ſoweit wäre.— Ja, ich möchte hinüber.“ „Nach Deutſchland, Pa?“ „Ja, Nell, ich habe alles erwogen. Mir iſt ſo, als wäre es ein Zeichen, daß ich ſoll— weil— Hat das Wort mich nicht aufgeweckt, Nell, aus meiner Ver⸗ ſunkenheit? Vielleicht iſt es auch der Wille, heimzu⸗ kehren— der letzte Wunſch.— Alſo, wenn wir es uns leiſten können, kleiner Finanzminiſter?“ „Pa, du ſollſt doch nicht—“ „Was denn, Kind, was denn? Ich bin gar nicht ſentimental, nein, ich möchte ganz gerne noch leben — und mir iſt, als würde ich's in der alten Heimat eher können. Aber die Reiſe koſtet doch eine Menge Geld! Haben wir's denn Nell?“ Nell ſenkte den Kopf: „Kapitaliſten ſind wir gerade nicht—“ „Siehſt du— wie ſollten wir auch zu Kapital ge⸗ kommen ſein? Und darum muß ich mit Francis reden. Vielleicht kann er mir jetzt ein kleines En⸗ gagement verſchaffen?“ „Pa, du wollteſt?“ „Verſuchen, ob ich überhaupt noch daran denken kann. Wenn's aber geht—“ Nelly N ſich an den Vater: „Ich bin ja ſo ſelig, daß du wieder du ſelbſt biſt, Pa! Ich werde mit Onkel Francis ſprchen.“ „Das will ich ſelbſt tun, Nell. Weißt du, mein Kind, wenn ſowas wieder lebendig wird, dann gibt's eine innere Rebellion. Und Adams wird mir helfen — gib acht, er hilft— ich bin doch kein Greis!“ Er faßte Nell und hob ſie hoch:„Bin ich ein Greis?— Ich werde dich vom Büro abholen und wir ver⸗ bringen den Abend mit Franeis.“ „Du willſt in die Stadt?“ Nell ſtarrte den Vater ungläubig an. aber lächelnd: „Ja, ich will in die Stadt!“ Dann fuhr ſeine Hand zärtlich über ihr gerötetes Geſicht: „Laß gut ſein Kleine— vielleicht kommt jetzt auch für dich eine beſſere Zeit, wenn dein Vater nicht mehr der menſchenſcheue Einſiedler iſt. Es bleibt dabet: ich hole dich ab! Bitte Franeis, ſich für uns freizuhalten.“ Nellys Enttäuſchung war ſehr heftig, als ſie voll Aufregung ins Büro kam, erfüllt von den Neuig⸗ keiten, die in ihr brannten, und dort erfuhr, daß Adams nicht da ſei und auch nicht kommen werde. Natürlich hing ſie ſich ſofort ans Telephon, erfüllt von Sorge um Adams, die in dieſem Augenblick jedes andere Gefühl verdrängte. Sie atmete erſt auf, als ſie ſeine Stimme hörte und von ihm die Verſiche⸗ rung empfing, daß er lediglich ein bißchen von Schmerzen geplagt ſei, daß er nicht recht auftreten, alſo auch nicht gehen könne. Nelly berichtete ihm, was ſich alles ereignet habe, und war ganz traurig, dem Vater nun abtelepho⸗ nieren zu müſſen. „Natürlich wirſt du nicht abtelephonieren“, hörte ſie.„Wenn der Vater dich wirklich abholt— ich kann's ja nicht glauben, Nell— dann nehmt ihr ein Taxi und fahrt zu mir. Wir eſſen gemeinſam— natürlich bei mir— und beraten dann in aller Ruhe, was zu beraten iſt.“ „Du biſt ein Engel, Onkel Francis!“ 7 ich werde trachten, daß mir raſch Flügel wachſen. Mit denen wehe ich dir dann Kühlung zu. Du biſt ja ganz aufgeregt, Kind!“ „Onkel Franeis— ich ſchicke dir einen ganz lan⸗ gen, wunderſchönen Kuß— ſie drückte die Lippen an die Sprechmuſchel—„haſt du ihn gehört?“ neckte ſie. „Sogar gefühlt!“ gab er zurück.„Doch ohne Uebertragung wäre er noch ſchöner geweſen.“ „Darüber können wir uns abends weiter unter⸗ halten!“ rief ſie luſtig. Und dann lag während des Der nickte ganzen Tages um ihren Mund ein ſeltſam weicher Zug und in ihren Augen ſtille Verträumtheit. Der Vater holte ſie wirklich ab und freute ſich, daß er nun auch noch zu Adams fahren durfte. Als Vater und Tochter die vornehme Wohnung des Freundes betraten, ſagte Nelly, indem ſie auf die Kleidungsſtücke wies, die in der Halle hingen, zu der Wirtſchafterin: „Sind denn Gäſte hier, Miß Georgine?“ „Ein Herr und eine Dame ſind bei Herrn Adams.“ „Schauſpieler?“ „Könnte ich nicht ſagen, Miß Nell, ſie kamen erſt vor wenigen Minuten.“ „Hoffentlich ſtören wir nicht?“ ſagte John Stade ein wenig zögernd. Aber da hatte die Wirtſchafterin ſchon eine Tür geöffnet, um Mr. und Miß Stade anzumelden. Schon im nächſ.en Augenblick kam Adams auf einen Stock geſtützt und hinkend aus dem Zimmer. „John, du biſt ja ein Prachtkerl!“ rief er und faßte dann Nellys Hände. Er machte den Eindruck, als ſei er durch irgend etwas aus ſeinem gewohnten Gleichmaß geraten. Er ſagte auch etwas haſtig:„Ihr müßt euch noch eine Weile gedulden— es handelt ſich um eine ganz ſelt⸗ ſame Sache.“ „Ich möchte um alles in der Welt nicht ſtören, Franz— „Was fällt dir ein, John— weißt du, daß du wundervoll ausſiehſt? Du biſt ja ein ſchöner alter Kerl!— Nehmt doch ein bißchen im Rauchzimmer Platz—“ Dann wandte er ſich zu Nelly:„Weißt du, wer auch bei mir iſt? Es wird dich doch freuen, ihn begrüßen zu können?“ Adams führte ſeine neuen Gäſte in das luxuriöbſe Rauchzimmer und drückte ſich dann hinkend durch die ſchwere Portiere, um in das Nebenzimmer zu ge⸗ langen. Ehe er verſchwand, drehte er noch einmal den Kopf zurück: „Nur noch eine kleine Weile— und zünde dir eine Zigarre an, John— deine Lieblingszigaretten ſind in der Kaſſette, Nell!“ Die Portiere fiel hinter ihm zuſammen. Nelly drückte ſich in eine Ecke und vertiefte ſich in eine Zeitung, die auf dem Rauchtiſche gelegen war. John Stade ſchritt etwas unruhig auf und ab. Er empfand es peinlich, daß ihm der Freund gerade heute nicht gleich zur Verfügung ſtand. Wenn einer, der ins Leben zurück flüchten will, ſeine erſten Taſt⸗ verſuche macht, bedarf er der Stütze. Durch die ſchwere Portiere drangen die Stimmen nur ganz ge⸗ dämpft herüber, ohne daß man die Worte verſtand. (Schluß folgt) Diese Woche Sell Karten Mannheim(Rennershofstraße), Unser lieber Vater, Großvater, Schwager und Onkel, Herr August Esda Banledirelktor a. D. ist im Alter von 79 Jahren sanft entschlafen den Im Namen der trauernden Familie: Marie Mrayer geb. Esch Heinrid Mrayer 16. Juli 1930 Die Einäscherung findet Samstag, den 19. Juli, vormittags 11 Uhr im Krematorium Mannheim statt Am 15. Juli entschlief nach langem, mit großer Geduld ge- tragenem Leiden, meine liebe Frau, unsere innigst geliebte Mutter, Großmutter, Schwester und Tante frau Lina Sachse. 1, im Alter von 73 Jahren Mannheim(R 7, 23), Stuttgart, den 17. Juli 1930 In tiefer Trauer: Herrmann Sachse Ludw¾ig Sachse u. Frau Käſhe geb. Peter Lina Sachse Hans Sachse u. Frau Else geb. Theuring Willi Sachse Emma Frank geb. Sachse Oscar Frank Ludwig Lohn u. Frau Anna geb. Schleucher und 7 Enkelkinder Die Einäscherung hat auf Wunsch der Entschlafenen in der Stile stattgefunden groge Auswahl in frisch Bad. Honig aus dieszährig. Ernte 140 eh bei 10 Pfd. das Pfd.]. schlach-. teten Han. Bufter uns. Mahnen das Pfund.80 Stück von.— Mk. an f Suppenhühner fl. amal, 1 Junge Bänse Junge Enten dunge Poularden 2 Tauben Fräulein empfiehlt ſich im Wa⸗ ſchen u. Flicken. 4940 G 3. 5, Hths. 2 Tr. Beſſer. 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