0 1 1 zweiter Beratung die Zolltarifverordnungen Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Re Hauptſtraße 6, 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. O.„ Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr*Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung Mannheimer Vereinszeitung« Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeikung Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 18. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 326 In geſpannter Erwartung Heute vormittag muß die Entſcheioͤung fallen Nolveroroͤnung oder Auflöſung? Reichspräſidenten⸗Kriſis? Reichstag ſchon um 10 Ahr Drahtbericht unſeres Berliner Büros E! Berlin, 18. Juli. Der Reichstag begann geſtern mit der großen Aufräumungsarbeit, die uns nun möglichſt ſchnell zum Ende dieſer Tagung führen ſoll. Die Oſthilfe wurde in zweiter Leſung verabſchiedet. Aenderungs⸗ anträge und Entſchließungen erweiterten die Aus⸗ ſchußfaſſung des Geſetzes in der Hauptſache dahin, daß in die Hilfsaktion auch Nieder⸗ und Ober⸗ ſchleſien ſowie pommern bis zur Oder einbezogen, daß bei den Arbeiten und Lieferungen vor allem das oſtdeutſche Gewerbe berückſichtigt und vornehmlich deutſche Materialien verwendet werden ſollen. Dann wurde das Milchgeſetz in zweiter und dritter Leſung angenommen, ebenſo in Kriegsbeſchädigten⸗ Novelle. Um ſieben Uhr hielt der Reichstag eine zweite Sitzung ab, um über Handels vertrags⸗ und zu beſchließen. Sämtliche Handelsverträge und Freundſchaftsabkom⸗ men wurden in zweiter und dritter Leſung ange⸗ nommen und zwar bis auf das Zuſatzabkommen zum vorläufigen deutſch⸗finniſchen Handelsvertrag, dem auch die Sozialdemokraten ihre Zuſtimmung verſagten, allein gegen die Kommuniſten. Damit hat jetzt auch der Reichstag dem deutſch⸗öſterrei⸗ chiſchen Wirtſchaftsabkommen ſeinen Segen erteilt. Heute wird der Reichstag ſchon um zehn Uhr zuſammentreten. Als erſter Punkt ſtehen die Aufhebungsanträge und das Mißtrauens⸗ votum der Sozialdemokraten auf der Tages⸗ ordnung. Weiter ſollen die neue Amneſtievorlage und die Novelle zur Kranken⸗ und Arbeitsloſenverſicherung ſowie der deutſch⸗polniſche Handelsvertrag erledigt werden. Spaltung der Deutſchnationalen Drahtbericht unſeres Berliner Büros i P Berlin, 18. Juli. Man kann damit rechnen, daß die Zahl der Deutſchnationalen, die ſich für die Regierung Brüning einſetzen werden, 28 betragen wird. Die Rumpffraktion unter dem Vorſitz Hugenbergs ging geſtern auseinander, ohne Beſchlüſſe bekannt zu geben. Heute vormittag um neun Uhr wird noch einmal eine gemeinſame Sitzung der bei⸗ den Teile der deutſchnationalen Fraktion ſtattfinden. Indes iſt, wie uns von unterrichteter Seite ver⸗ ſichert wird, an der Tatſache des Bruchs kein Zweifel mehr möglich. Die Spaltung wird als irreparabel betrachte. Man nimmt an, daß die neue Gruppe unter Führung des Gra⸗ fen Weſtarp im Laufe des Vormittags ſich als fſelbſtändige Gruppe konſtituieren wird. Deutſch⸗amerikaniſche Kundgebung am Steuben⸗Denkmal — Potsdam, 17. Juli. Etwa 200 Amerikaner nahmen heute an der Kundgebung der deutſch⸗ameri⸗ kaniſchen Steuben⸗Geſellſchaft am Potsdamer Steu⸗ bendenkmal teil. Oberbürgermeiſter Rauſcher⸗ Potsdam begrüßte die Gäſte und Mitglieder der Familie von Steuben und gab dann ſeiner Freude Ausdruck, daß die Steubengeſellſchaft mit Erfolg gegen die Kriegsſchuldlüge eingetreten ſei. Ein Vertreter der amerikaniſchen Deutſchland⸗ Pilger, Georg Seibelhaus⸗Pittsburg, ſchilderte die Umſtände, die zur Gründung der Geſellſchaft geführt haben. Mehrere Kränze wurden am Denkmal niedergelegt. Die Lage in Aegypten — Kairo, 17. Juli. Eine Anzahl von Mitgliedern des Wafd⸗Ausſchuſſes in Alexandrien ſind, wie jetzt definitiv bekannt wird, verhaftet worden. Zwei davon ſind Abgeordnete. Die Konſuln der fremden Mächte in Alexandrien haben dem Gouverneur gegenüber ihrer Beſorgnis Ausdruck gegeben für den Fall, daß die augenblicklich in Alexandrien be⸗ findlichen Truppen vermindert würden. Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 18. Juli. Das Ergebnis der heutigen Abſtimmungen über die ſozialdemokratiſchen Anträge läßt ſich noch in kei⸗ ner Weiſe vorausſagen, da es unter Umſtänden auf eineoder zwei Stimmen ankommen wird. Entgegen ihrer urſprünglichen Abſicht ſcheint die Re⸗ gierung nunmehr entſchloſſen zu ſein, zunächſt jeden⸗ falls die Abſtimmungen vornehmen zu laſſen. Sollten die Aufhebungsanträge angenommen werden, ſo würden, wie es heißt, die Notverordnungen mit geringen techniſchen Aenderungen erneut auf Grund des Artikels 48 verkündet werden. In der deutſchnationalen Rumpffraktion herrſcht die Auffaſſung vor, daß die Reichs⸗ tagsauflöſung nunmehr unvermeidlich gewor⸗ den ſei. 5 Die Ablehnung der Notverordnung durch den Reichstag wäte ganz und gar nicht unbedenklich, Sie könnte Folgen haben, deren Art und Ausmaß ſich vorerſt noch nicht überſehen laſſen. In einem Vor⸗ trag, den Reichsjuſtizminiſter Bredt geſtern im Berliner Rundfunk über den Artikel 48 hielt, hat er gewiſſermaßen vorbeugend ſchon klar konſta⸗ tiert, daß bei einem Beſchluß des Reichstages, der Anordnungen oder Beſtimmungen, die mit Hilfe des Artikels 48 verkündet worden ſind, wieder außer Kraft ſetzt, jene Beſtimmungen nicht ohne weiteres ihre Gültigkeit verloren hätten. Vielmehr müßten ſie vom Reichstag noch formell außer Kraft geſetzt werden. 8 Selbſt wenn man dieſer Auffaſſung ohne wei⸗ teres beipflichten wollte, wäre dann nur der mate⸗ rielle Inhalt der Notverordnungen und für das Reich die nötigen Einnahmen gerettet. Etwas an⸗ deres iſt aber die Frage der politiſchen Konſequenzen. Wie die„Berliner Börſenzeitung“ mitteilt, er⸗ hielten ſich geſtern abend im Reichstag hart⸗ näckig Gerüchte, wonach der Reichspräſident eine Wiederaufhebung der von ihm unter⸗ zeichneten Notverorbnungen unter Beteili⸗ gung der Deutſchnationalen Volkspartei als eine Mißtrauenskundgebung gegen ſich per⸗ ſönlich anſehen und daraus entſprechende Konſequenzen ziehen könnte. Die Regierung, möchten wir meinen, wird darum auf alle Fälle eine Ablehnung der Notverordnun⸗ kür der preußiſchen Sozialdemokratie gen zu vermeiden ſuchen. Ein Ausweg aus dem Dilemma bietet ſich ihr dadurch, daß ſie beantragen kann les entſpricht dem parlamentariſchen Brauch, ſolchen Wünſchen des Kabinetts ſich zu fügen), daß zuerſt über den Mißtrauensantrag ab⸗ geſtimmt wir bd. Fällt das Ergebnis negativ auß, wird das Mißtrauensvotum angenommen, würde Dr. Brüning ſofort aufs neue vom Reichs⸗ präſidenten mit dem Kanzleramt ſich betrauen laſſen und könnte dann, ehe mit der gleichen Mehrheit die Notveroroͤnungen zu Fall gebracht werden, den Reichstag auflöſen. Soweit die Berliner Morgenpreſſe mit der erſt in der Nacht erfolgten Spaltung der Deutſch⸗ nationalen und der durch ſie geſchaffenen neuen Situation ſich befaßt, kommt allgemein zum Aus⸗ druck, daß ſelbſt 30 deutſchnationale Stimmen lund das wären ſchon zwei mehr, als die Weſtarpgruppe in Wirklichkeit aufzuweiſen hat) die hinter der Regie⸗ rung ſtehende Minderheit zu einer Mehrheit nicht mehr ergänzen könnten. Nach den Ziffern der Mitt⸗ woch⸗Abſtimmung, konſtattert die„Voſſ. Ztg.“, müß⸗ ten min deſtens 33 deutſchnationale A b⸗ geordnete gegen die von der Sozialdemokratie geſtellten Aufhebungsanträge ſtimmen. Es würde galſo alles von Zufällen abhängen, auf die Kalku⸗ lationen in einer derart entſcheidenden Frage ſich beſſer nicht aufbauen ſollten. ö In der„Deutſchen NFages zeitung“ erhebt ſich noch einmal die Stimme der Vernunft. In einer letzten Mahnung„Worum es geht!“ wird überzeugend dargelegt, was Reichstags ⸗ auflöſung und Wahlkampf in Wahrheit für die Rechte bedeuten.„Die Rechte würde nicht nur mit gebrochenen Flügeln, ſondern auch mit einer unmöglichen Front in den Wahlkampf hineinziehen: mit der Front gegen den Reichspräſi⸗ denten von Hindenburg, in dem Augenblick, an dem Hindenburg gerade die Gleichberechtigung der nationalen Bewegung gegenüber der Parteiwill⸗ durchgeſetzt hat. Die Rechte hätte Hindenburg das Kabinett zer⸗ ſchlagen, durch das er die Landwirtſchaft, den Oſten und die Reichsfinanzen retten will.... Es gehört keine Prophetengabe dazu, ſchon jetzt zu ſehen, daß hinter einer Entſcheidung, die von rechts her dem Reichspräſidenten von Hindenburg das Inſtrument, Die letzte Information aus Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Juli. In den Kreiſen der Regierung ſieht man heute morgen die Dinge etwa ſo: Wenn die Sozialdemo⸗ kratie alle ihre Mannen um ſich hat, wird der Reichs⸗ tag aufgelöſt. Wenn ſie heute, ſagen wir nur 140 Stimmen für die Aufhebungsanträge einzuſetzen hat, kommen wir um die Auflöſung nicht herum. Jedenfalls iſt die Regierung entſchloſſen, noch a m heutigen Vormittag die Entſcheidung zu erzwingen. Man überſieht jetzt auch beſſer als in der geſtrigen ſturmbewegten Nacht, daß die Regierung mit Be⸗ wußtſein und Abſicht Herrn Hugen berg keinen Schrittentgegengekommeniſt. Es handelte ſich darum, die Deutſchnationalen zu ſprengen und die verantwortungsbewußten Elemente von Hu⸗ genberg abzulöſen, was ja ſchließlich auch wohl ge⸗ lungen iſt. Man glaubt(man wird dieſer Auffaſſung wohl beipfllichten dürfen), daß die Zertrümmerung der Deutſchnationalen und eine Trennung der zum Teil ſehr wertvollen, zu poſitiver Mitarbeit be⸗ reiten Elemente von der ſtarren, unfruchtbaren, ſtaatsverneinenden Gruppe um Hugenberg auch eine Reichstagauflöſung wohl wert iſt. Man ſieht: Es kann gar keine Rede davon ſein, daß, wie allerlei voreilige Stiliſten noch geſtern ver⸗ ſichert hatten, die Regierung ſich in der Hand der Hugenbergſchen Deutſchnattonalen befinde. Demonſtrationen im Luſtgarten Drahtbericht unſeres Berliner Büros = Berlin, 18. Juli. Die Kommuniſten veranſtalten, wie ihnen das erſt neulich von Moskau befohlen worden iſt, am 1. Auguſt eine ſogenannte„Antikriegskund⸗ gebung“ und natürlich haben ſie ſich in Berlin als Schauplatz für ihren bevorſtehenden Lärm den Luſtgarten auserſehen. Seit Wochen rührt die„Rote Fahne“ für die Feſtivität marktſchreieriſch die Trom⸗ mel. Um.30 nach Arbeitsſchluß haben ſich Moskaus Getreue mit Kind und Kegel zu verſammeln. In aller Stille und Heimlichkeit iſt die Sozialdemo⸗ kratie, emſig beſtrebt, ſie niederzukonkurrieren, den Kommuniſten aber zu vorgekommen. Schon am 14. Mai hat der ſozialdemokratiſche Bezirksvorſtand beim Polizeipräſident beantragt, den Luſtgarten um dieſelbe Nachmittagsſtunde des 1. Auguſt für eine Kundgebung der Sozialdemokratie freizu⸗ geben, was Herr Zörgiebel dann auch ſchmunzelnd gewährt hat. durch das er ſein Rettungsprogramm durchzuſetzen hoffte, aus der Hand ſchlägt und eine Reichstags⸗ auflöſung mit den dargelegten negativen Ausſichten herbeiführen würde, eine Reichspräſidentenkriſe anbahnen. müßte... Darum geht es heute. Um nichts weni⸗ ger, als um Deutſchlands Schickſal auf Jahre hinaus, vielleicht um Deutſchlands Schickſal ſchlecht⸗ hin!“ Doch wird auch dieſe letzte Mahnung ſchließlich ungehört verhallen. Hugenberg und ſeine Manen ſcheinen ſelbſt in letzter, zwölfter Stunde auch durch die Ueberlegung ſich nicht zur Einkehr beſtimmen zu laſſen, daß bei einem ſolchen Verlauf der Dinge Oſt⸗ hilfe und Rheinlandamneſtie unter den Tiſch fallen müßten. Uns bleibt diesmal auch das Aergſte nicht erſpart. Wir müſſen den bitteren Kelch, der dieſen Sommer uns gereicht ward, den Parlament und Parteien uns zu leeren hießen, bis zur Neige, zum letzten ſchalen Tropfen auskoſten. Geſtern glaubte man die erhoffte und erſehnte Klärung endlich für gekom⸗ men. In Seufzern der Erleichterung begann eine mit kaum mehr erträglichen Spannungen geſättigte Atmoſphäre ſich zu reinigen. Dann, nachdem um die Mittagsſtunde der Aelteſtenrat die Dispoſitionen für die noch ausſtehenden Arbeiten getroffen und für Samstag oder Sonntag nacht das Ende dieſer un⸗ gewöhnlichen, an Ereigniſſen und Aufregungen reichen Seſſion vorbereitet hatte, haben aufs neue die eben erſt geknüpften und geordneten Fäden vollends ſich wieder verwirrt. Man fragt ſich, ob die Taktik, die Hugenberg und ſein engerer Kreis unter dem frenetiſchen Beifall der „Deutſchen Zeitung“ einzuſchlagen für gut gehalten haben, wirklich noch das Tun ernſter Männer iſt oder ob hier nicht vielmehr in un verantwortlicher Weiſe mit dem Geſchick von Land und Volk geſpielt wird, um der Partei, um krankhafter, törichter politiſchen Ioͤevblogien willen. Der einzige Lichtblick in dieſem trüben Wirrwarr, in dem Chaos politiſcher Hyſterie iſt die umfaſſende Vollmacht des Kanzlers. Dieſer letzte Akt einer jammervollen Tragödie kann abgekürzt werden. Dr. Brüning wird, das darf man hoffen, zur rechten Zeit über dieſes Parlament und dieſe Parteien den Vorhang ſenken. Heute vormit⸗ tag ſchon wird die Entſcheidung fallen. ſich von ſelber Als die Kommuniſten nun am 28. Juni beim Berliner Poltizeipräſidium den gleichen Antrag an⸗ meldeten, mußten ſie zu ihrem wilden Schmerz er⸗ fahren, daß der Luſtgarten bereits vergeben war. Zwei Kundgebungen auf demſelben Platz will, was ſehr verſtändig iſt, Herr Zörgiebel in Zukunft nicht mehr geſtatten. Nun kocht die mit ruſſiſchen Tſcher⸗ wonzen geheizte kommuniſtiſche Volksſeele, und die „Rote Fahne“ tobt: Man würde um Zörgiebel und ſein Verbote ſich nicht kümmern und den Luſt⸗ garten auch ohne Genehmigung ſchon vor den anrückenden ſozialdemokratiſchen Scharen be⸗ ſetzen, was ja wohl einer Aufforderung zum Bürgerkrieg und zur Straßenſchlacht gleich⸗ kommt Einſtweilen darf man immerhin die Zuverſicht haben, daß Herr Zörgiebel der kommuniſtiſchen Gewalt nicht weichen und ohne falſche Sentimentalität die Schutzpolizei einſetzen wird. Die Sozialdemo⸗ kratie ſcheint in der Beziehung guten Muts und ihrer Sache gewiß zu ſein. Es klingt wie ſatter Hohn, wenn der„Abendvorwärts“,„um jedes Miß⸗ verſtändnis auszuräumen“, ſchon jetzt mitteilt, daß die ſozialdemokratiſche Organiſation auch bereits für den 1. Mai 1931 den Luſtgarten als Demon⸗ ſtrationsplatz beantragt hätte. Das heißt man früh aufſtehn. Verluſt 2. Seite. Nr. 326 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 18. Juli 1930 Angebrochener Saar- Annexlonswille Frankreichs! [Von unſerem Saarbrücker Vertreter) Ein zur Feier des Nationalfeſtes im„Excelſior“ veröffentlichter Artikel Poincarés über die Sgarfrage kommt zur rechten Zeit, um über die Hintergründe für die Stellungnahme der fran⸗ zöſiſchen Regierung auf der Pariſer Saarkonferenz aufzuklären. Die Lektüre des Poincaré⸗Artikels läßt uns die dramatiſchen Sitzungen der„großen Fünf“ Ende März und Anfang April 1919 wieder auftauchen, wie ſie in Rede und Gegenrede der aktivſte Zuhörer, Andrée Tardieu, der jetzige Miniſterpräſident wiederholt, zuletzt in„La Paix“, geſchildert hat. Bekanntlich forderte Frankreich ur⸗ ſprünglich, außer der ſelbſtverſtändlichen annexion“ Elſaß⸗Lothringens, die„Wiederher⸗ ſtellung der Grenzen von 1814“, worin neben der Annexion der Südpfalz die An⸗ gliederung des Hauptteils des heutigen Saargebiets (mit Saarbrücken und Saarlouis) an Frankreich in⸗ begriffen geweſen wäre. Mit dieſer Forderung blieb Frankreich jedoch völlig allein; nur die A b⸗ trennung des„Saargebiets“ in Form eines dem Völkerbund unterſtellten Interregnums wurde— mit Unterſtützung Englands, gegen zähen Widerſtand Wilſons!— ſchließlich Clémenceau, der ſich hiefür auf die Petitions⸗Lüge der„150 000 im Saargebiet lebenden Franzoſen“ ſtützte, konzediert, mit dem empfehlenden Zureden Lloyd Georges, der am 8. April ſeine„Ueberzeugung“ verſicherte, daß „in einigen Jahren, wenn eine Volksabſtimmung ſtattfindet, die Saarbevölkerung nicht verlangen würde, nach Deutſchland zurückzukehren“. Des „Des⸗ Der Saarbevölkerung wurde die„Selbſtbe⸗ ſtimmung“, aber erſt in 15 Jahren, zugeſtau⸗ den, während welcher Zeit ſie Gelegenheit haben ſollte, ſich von dem„hundertjährigen Druck Preu⸗ ßens“ ſeeliſch zu befreien, und nur deshalb, weil die Verſailler Friedensdiktatoren gar keinen Zweifel darüber hegten, daß das Plebiſzit kei⸗ nesfalls für ihre Rückkehr nach Deutſchland ausfallen würde. Trotz dieſer Meinung wurde für das Plebiſzit die gemeinde⸗ oder bezirks⸗ welſe“ Abſtimmung, alſo keine Durch⸗ und Zu⸗ ſammenzählung ſämtlicher Saarſtimmen vorgeſchrie⸗ ben, weil, beſonders auch mit Rückſicht auf eine (ſchlimmſtenfalls) Verteilung der einſtweilen en bloc dem franzöſtſchen Staate übereigneten Saargruben, ausdrücklich dem Völkerbund, der ſeine Ent⸗ ſcheidung übrigens nur„unter Berückſichti⸗ gung“ des durch die Volksabſtimmung ausgedrück⸗ ten Wunſches zu fällen braucht, die Möglichkeit er⸗ öffnet werden ſollte, für„einen Tei!“ des Saar⸗ gebtets die„Beibehaltung der gegenwärtigen Rechts⸗ ordnung“ oder die„Vereinigung mit Frankreich“ zu beſchließen. Deutſchland mußte ſich unterſchriftlich ( 385 des Saarſtatuts)„ſchon jetzt verpflichten“, falls der Völkerbund für das ganze Saargebiet oder 5 einen Teil die Vereinigung mit Frankreich beſchlteßt, „alle ſeine Rechte und Anſprüche auf das vom Völ⸗ kepbund näher bezeichnete Gebiet an Frankreich ab⸗ zutreten“. Unter Hinweis auf dieſe durch das Verſailler Friedensdiktat geſchaffene faktiſche interna⸗ tionale Rechtslage vermögen wir es jetzt eigent⸗ lich nicht zu bedauern, daß der Advokat Poincaré in ſeiner gewohnten Rabuliſtik mit erhobenem Fin⸗ ger auf die Paragraphen deutete, weil er eben damit die Katze aus dem Sack ließ, d. h. vor aller Welt— auch vor der deutſchen Regierung— offen⸗ arte, was Frankreich tatſächlich meint, wenn es von ſeiner„Wahrung der Rechte der Saar bevölkerung“ emphatiſch ſpricht. Die von Frankreich ausdrücklich auf„wirtſchaftliche“ Verhältutſſe begrenzten jüngſten Pariſer Saar⸗ ver handlungen hätten durch Deutſchlands Zu⸗ ſtimmung zu einem irgendwie konſtituierten fran⸗ z ö fiſchen Miteigentum“ an den Saargruben — außer den kapitaliſtiſchen Nutzen— die Rechts⸗ baſſs für einen endgültig mindeſtens teilweiſen des Saargebiets für Deutſch⸗ Europäer über Paneuropa Der Pariſer Widerhall der deutſchen Antwort Wirtſchaft vor Politik? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 18. Juli. Die günſtige Beurteilung der deutſchen Antwort auf das Briandſche Memorandum erweckt in den maß⸗ gebenden politiſchen Kreiſen Frankreichs die Erwar⸗ tung, daß in Genf ein ſtarkes Hervortreten der deutſch⸗franzöſiſchen Entente“ ſtattfin⸗ den werde. Man hält es für durchaus möglich, zwi⸗ ſchen dem Leitgedanken der franzöſiſchen Europa⸗ politik, nämlich der e der beſtehenden Verhältniſſe und dem der deutſchen Außenpolitik, dem der„Evolution“, eine Brücke ſchlagen zu wollen. Briand iſt weit davon entfernt, ſein Me⸗ morandum als unveränderlich zu betrachten. Er be⸗ tont, daß es ſeine Aufgabe geweſen ſei, in einem Do⸗ kument die verſchiedenen ihm zur Kenntnis gelang⸗ ten Auffaffungen der europäiſchen Staaten zu reſü⸗ mieren und darin den Standpunkt ber franzöſiſchen Regierung aufzunehmen. Die eingegangenen Ant⸗ worten ſeien als Stellungnahme zu dieſem Bericht anzuſehen, mit dem Briand im September vorigen Jahres i von 27 Staatsvertretern betraut worden war. Die Rolle Briands als Berichterſtatter ſei nach dem Eingang dieſer Antwort erledigt. Deshalb wird der franzöſiſche Außenminiſter nach den uns von maß⸗ gebender franzöſiſcher Seite gemachten Mitteilungen in Genf den Antrag ſtellen, ein intereuropäiſches Komitee zu bilden mit dem Auftrag, die Schluß folgerungen aus den Antworten zu ziehen. Briand ſelbſt wird ſelbſtverſtändlich in dieſem Komitee ſeinen Platz einnehmen. Wenn das Komitee dieſe Vorarbeit erledigt hat, ſo wird man eine Verhandlungsgrund⸗ lage ſuchen. Es ſcheint in maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen die Ueberzeugung zu beſtehen, daß es ſehr ſchwierig ſein werde, die politiſchen Fragen zur Dis⸗ kuſſion zu ſtellen. Zweckmäßiger dürften, ſo wird uns erklärt, die Verhandlungen über wirtſchaftliche Probleme ſein, die gegenwärtig zu einer Löſung drängen. Die Landwirtſchaftskriſe wäre der wichtigſte Punkt, der zur Diskuſſion reſtellt werden könnte. Bedenklich müſſe die Abſicht der franzöſiſchen Diplomaten anmuten, die Regelung wirtſchaftlicher Probleme in den Rahmen künftiger politiſcher Ver⸗ einbarungen zwiſchen den europäiſchen Staaten zu ſtellen. Daraus würde ſich eine Anerkennung der gegenwärtigen Verhältniſſe in Europa ergeben und die Stabiliſierung im Geiſte der franzöſtiſchen Diplomatie. 5 Auf dieſe Bahn wird ſich die deutſche Regie⸗ rung nicht begeben Wenn auch Briand den Wunſch ausſpricht, daß die verſchiedenen Vereinbarungen durch die politiſchen Stellen und nicht durch privatwirtſchaftliche aner⸗ kannt werden müſſen, ſo wird man unfererſeits klar und. deutlich feſtſtellen, daß durch derartige Ab⸗ kommen die politiſchen Verhältniſſe keine Stabili⸗ ſierung erfahren haben. In Genf wird dieſe franzöſiſche Abſicht ein ernſter Mei⸗ nungsſtreit entſpinnen. Es läßt ſich ſchon heute ſagen, daß der erſte Schritt, der ſich aus dieſer Paneuropa⸗ Aktion Briands ergeben wird, auf wäirtſchaftlichem Boden erfolgen muß. Hier wird es ſich um ſchöpferiſche Leiſtungen handeln, vor allem um die Feſtſtellung von Zollbeſtim⸗ mungen, die den Induſtrieſtaaten Europas die Sicherheit der Produktion für den einheimiſchen Markt und die kontingentierte Einfuhr benötigter Erzeugniſſe und Rohſtoffe unter günſtigen Be⸗ dingungen ermöglichen. Die Hebung des Warenverbrauchs auf dem Kontigent gehört gleichfalls zu den brennenden Wirtſchafts 8. fragen. Man neigt der Meinung 5 daß fürs erſte die politiſche Seite nicht in die Debatte gezogen werden kann, doch erwartet man eine Gruppierung der für und gegen eine Reviſion eintretenden Staaten. Was Frankreich betrifft, ſo hat es die deutſche Antwort, in der die Abänderung der Verträge her⸗ vorgehoben wird, ruhig aufgenommen und zu er⸗ ſich über kennen gegeben, daß in Genf die M ctöglichkeit einer Zuſammenarbeit mit Deutſchland gegeben ſei. Dieſe Tatſache iſt vorderhand als ein pychologif cher Er⸗ folg der deutſchen Antwort zu buchen. Engliſche Abſage an Briand Drahtung unſer. Londoner Vertreters § London, 18. Juli. Der Text der engliſchen Antwort auf Briands Paneuropavorſchlag wird der engliſchen Oeffentlichkeit durch Meldungen aus Paris bekannt. Die Antwort hat die Engländer kaum überraſcht. Sie iſt in der erwarteten vorſichtigen Formulierung gehalten, die nicht verletzen ſoll, glaubt aber, daß die Ziele, die durch Briands Vorſchlag erreicht wer⸗ den ſollen, durch die beſtehenden Organiſationen, vor allem den Völkerbund, bereits erreicht werden. Die Antwort weiſt ferner auf die beſon⸗ dere Stellung Englands als eine mit großen über⸗ ſeeiſchen Beſitzungen verbundene Inſel hin. Die engliſche Preſſe, ſoweit ſie ſich zu der Note äußert, kann nur ihre Argumente wiederholen und unterſtreichen. Die„Times“ ſtellen den vorſichti⸗ gen und im Grunde ablehnenden Ton aller einge⸗ laufenen Antworten feſt. Die geſamte engliſche Preſſe iſt ſich darüber einig, daß Briands Paneuropavor⸗ ſchlag für England erledigt iſt, wenn auch die engliſche Note zum Ausdruck bringt, daß ihre Kom⸗ mentare und Vorſchläge zu dieſer lange und gründ⸗ lichen Ueberlegung erfordernden Frage vorläufig und unverbindlich ſeien. Wird Ganoͤhi einlenken? Eine Londoner Vertreters § London, 18. Juli. Aus Indien wird ein Ereignis gemeldet, das end⸗ lich die feindlichen Parteien an den Verhandlungs⸗ tiſch bringen mag. Sir Tey Bahra du a Sapru und Miſter Jayakar, zwei gemäßigte indiſche Führer, haben den Vizekönig in einem Brief um die Erlaubnis gebeten, Gandhi und die beiden Neh⸗ rus im Gefängnis beſuchen zu dürfen, um dieſe zu veranlaſſen, die von ihnen entfachte Ungehor⸗ ſamsbewegung abzuſtoppen, ſo daß die Diskuſſion über die neue Verfaſſung Indiens in ruhiger Atmoſphäre vor ſich gehen kann. Der Vize⸗ könig hat ſeine Einwilligung gegeben. Das Schreiben der beiden gemäßigten indiſchen Führer und noch mehr die Antwort des Vizekönigs betonen, daß es ſich hier nicht um eine offizielle Miſſion, nicht alſo um ein offizielles Verhandlungs⸗ angebot der anglo⸗indiſchen Regierung handelt. Der Beſuch im Gefängnis ſoll vielmehr lediglich auf die Initiative der beiden Inder zurückgehen, die der Unruhe in ihrem Land ein Ende ſetzen wollen. Aber Drahtung unſ. es iſt kein Zweifel, daß es den Engländern nur zu willkommen wäre, wenn die Miſſion erfolgreich ver⸗ liefe, wenn auch die konſervative„Morningpoſt“ ihren Leitartikel heute mit der Ueberſchrift verſieht „Kein Paktieren mit Geſetzesbrechern“. Es iſt ein unglückliches Zuſammentreffen, daß gleichzeitig mit dem Bekanntwerden dieſer inoffiziel⸗ len Verſöhnungsmiſſion die Stimmung für die Lo n⸗ land ſchaffen ſollen.„Franzöſiſch⸗deutſche Zuſam⸗ menarbeit“ im Saarbergbau bezw. Saarinduſtrie, Legimitierung und Verlängerung der privatkapita⸗ liſtiſchen Kohlenpachtverträge müßten unbedingt den direkt hievon betroffenen Großteil der Saarbevölke⸗ rung franzöſiſchem Einfluſſe mit der ſelbſtverſtänd⸗ lichen Wirkung unterſtellen, daß es ſtärkſter und ide⸗ alſter nationaler Energie bedürfte, wenn dieſer Teil des Saargebiets bezw. der Saarbevölke⸗ rung am entſcheidenden, auch für jedes Einzelnen Pri⸗ vatſchickſal entſcheidenden Abſtimmungstage ſich, ohne Menſchenfurcht vor Repreſſalien der künftigen Her⸗ ren, für die Rückkehr nach dem alten Vaterlande ausſprechen ſollte! Dieſe raffinierte franzöſiſche Kalkulation von An⸗ fang an, auf der Poincaré fußt, enthüllt uns die un⸗ ſtreitig obwaltenden Gefahren und Riſiken des Plebiszit⸗Problems, die leider der deutſchen Oeffentlichkeit, die da optimiſtiſch meint, daß die ſelbſtverſtändlich 99prozentige deutſche Volks⸗ abſtimmung automatiſch die Rückgliederung des Sgarlandes ans Reich zur Folge hätte, gar nicht ge⸗ nügend bekannt und zum Bewußtſein gebracht iſt. Das Saargebiet iſt das letzte„Pfand“, aber auch die letzte Hoffnung der mit der Rheinland⸗ räumung nur vorläufig zurückgeſtellten, ſeit Richelieu überlieferten franzöſiſchen Rheinpolitik! Der Zeitungsartikel Poincarés, eine ſo aktuelle Mahnung er iſt, bringt nichts neues für den Kenner des Verſailler Friedensvertrags, dem ſich ſeit Jahren ein Einblick in die zahlreiche franzöſiſche Saar⸗Literatur eröffnete, vor allem in die kommentatoriſchen Wälzer der Sorbonne⸗Diſſer⸗ tationen. indiſche Verſöhnungskomm iſſion beſucht ihn im Gefängnis doner Konferenz am runden Tiſch in In⸗ dien ſich wieder verſchlechtert hat. Die Nachricht, daß von engliſcher Seite alle politiſchen Parteien ver⸗ treten ſein ſollen, iſt in Indien ſehr ungünſtig auf⸗ genommen worden. Miniſter Jayakar ſelbſt äußerte, daß ſich hierdurch die ganze Idee der Konfe⸗ renz ändere. Die Inder meinen eben, daß ſie bei einer Labourregierung mehr durchſetzen können, als bei einem Komitee, bei dem alle Par⸗ teien vertreten ſind. Sie ſcheinen nicht zu bedenken, daß alle Vorſchläge an ſich das engliſche Parlament zu paſſieren haben werden und daß deshalb eine ge⸗ wiſſe moraliſche Sicherung der Parteien vor der Le⸗ ſung im Parlament einen gewiſſen Vorteil darſtellt. Es iſt anzunehmen, daß ſich dieſe Erkenntnis auch in Indien mit der Zeit durchſetzen wird. Einſt⸗ weilen wird man darauf gefaßt ſein müſſen, daß auch die geſtrige unerhörte Szene im eng ⸗ liſchen Unterhaus in Indien verſtimmend wirken wird. Der Anlaß für dieſe Szene nämlich, bei der ein Unterhausmitglied die Mac e, das hei⸗ lige Wahrzeichen des Parlaments, als Proteſtkund⸗ gebung aus dem Sitzungsſaal ſchleppen wollte, war, daß die Regierung ſich weigerte, die von jenem Un⸗ terhausmitglied gewünſchte Indiendebatte ſtattfinden zu laſſen. Das Unterhausmitglied ſchloß dies ſchul⸗ dige Mitglied mit 324 gegen 6 Stimmen aus. Drei weitere Tote in Hausdorf geborgen — Hausdorf, 17. Juli. Aus dem Kurtſchacht wur⸗ den heute drei weitere Tote geborgen, ſodaß jetzt insgeſamt noch 36 Bergleute verſchüttet ſind. 5 Exploſion auf einem franzöſiſchen Dampfer — Paris, 18. Juli. Havas berichtet aus Mar⸗ ſeille: Geſtern nachmittag ereignete ſich im Ma⸗ ſchinenraum des franzöſiſchen Paſſagierdampfers „Sphinx“, der mit Beſtimmung nach dem Fernen Oſten ausgelaufen war, eine Exploſion. Das Schiff mußte in den Hafen zurückkehren. Zwei Per⸗ ſonen kamen ums Leben, ſieben wurden verletzt. 21 Opfer einer Gasexploſion — San Francisco, 17. Juli. In einem Tunnel der Het⸗Hetſchy⸗Anlagen, die San Francisco mit Waſſer verſorgen, ereignete ſich eine Gasexploſion, durch die die ganze 21 Mann ſtarke Beleg ⸗ ſchaft getötet wurde. Aus meiner Schiffskiſte Humoresken von Ernſt Römer Dem alten Kolumbus rühmt man nach, daß er ſeinen Weg über den großen Teich ohne die Inſtru⸗ mente unſerer heutigen Nautik gefunden hat. Da⸗ für ſoll er im Beſitz einer guten Naſe geweſen ſein: Er konnte das Land riechen. Dieſes bewährte ſee⸗ männiſche Hilfsmittel findet ſich als Erbe bei noch manchem ſeiner Nachfahren. Klaas Butenſchön der Schiffer von der„Geſine“, war zum Beiſpiel damit ausgeſtattet. Er kam mit ſeinem braven Schoner noch immer dahin, wohin er wollte. Ohne die hohe Kunſt ſeiner Kollegen von den großen Schiffen. Aber einmal hatte er es doch ſo nebelig angetroffen, mitten in der Nordſee, daß er weder aus noch ein wußte. Es kam ihm vor, als hätte er ſich mit ſeiner„Geſine“ in unirdiſche Breiten verſegelt. Ratlos ſuchte er mit ſeinen ſchweren, teer⸗ farbenen Fingern auf der uralten Seekarte umher, ſtarrte in alle vier Ecken ſeiner engen Kajüte. Doch endlich haute er mit der Fauſt auf den Tiſch und ſagte entſchloſſen zu ſeinem Steuermann: „Jetzt geh' ich an Deck und ſteck' die Naſe in die Luft. Riecht es nach Hering, dann ſind wir auf der Doggerbank; riecht es nach Rauch, dann müſſen wir dicht unter der Küſte ſein; und riecht es nach Dreck, na, dann ſind wir eben genau hier.“ Und ſchließlich hat Klaas Butenſchön doch noch ſeinen Hafen gefunden. * „Sie wiſſen doch was eine Loggleine iſt, meine Herren?“ erzählt Käppen Kuhlbrodt,„An ihr ſitzen nämlich die berühmten Knoten, mit denen man die Fahrtgeſchwindigkeit des Schiffes mißt. Der Steuer⸗ mann ſteht am Heck, läßt die Loggleine durch die Hand und außenbords fahren, ein anderer hält ein Sandglas, und wenn das durchgelaufen iſt, ſchreit er: Stopp! Die Anzahl der herausgekommenen Knoten entſpricht dann der Fahrt des Schiffes. Dieſe Loggleine iſt übrigens auf eine Rolle gewickelt, die ein Dritter, der an der Reling ſteht, mit beiden Händen halten muß, während die Leine ausläuft. Gut. amerikaniſche Bark und ging mit ihr eines Tages bei einer ſtrammen Briſe in See. Dicht neben mir ſegelte mein Freund Jan, der ſtets einige Neger un⸗ ter ſeiner Mannſchaft hatte. Es waren kleine, han⸗ dige Schiffe, die wir führten. Wir konnten auf Ruf⸗ weite neben einander ſegeln. Als alles Tuch bei⸗ geſetzt war, ließ ich loggen. Jan, der das beobachtete, brüllte herüber:„Hallo, wieviel Knoten läuft er denn?“ Ich ſchreie zurück: „Vierzehn und— einhalb!“ Darauf ließ Jan loggen. Ich konnte ſehen, wie auch ſeine Loggleine mit einer Deuwelsfahrt ablief, und fragte nun meinerſeits:„Hallo, Jan, wieviel läuft er?“ Jan hatte ſein Sprachrohr auf mich gerichtet, äugte zur Loggleine hin und brüllte: Fünfzehn uuund— ein' Nigger!! Denn im ſelben Augenblick war der ſchwarze Matroſe, der die Loggrolle hielt, mit ihr über Bord gegangen 5 Der Kapitän Stolzenberg gehört zu den jungen Kapitänen. Dafür iſt ſein Schiff um ſo älter. Auch nicht ſehr groß. Damit alſo will er in einem ihm wenig bekannten Hafen einlaufen. Zu dieſem Zwecke muß eine Boje angeſteuert werden. Der Kapitän Stolzenberg entdeckt dieſe Boje natürlich zuerſt und befiehlt, auf dieſe Boje zuzuhalten. Der wachhabende Offizier ſieht durch ſein Glas und ſagt:„Verzei⸗ hung, Herr Kapitän: Das iſt keine Boje, ſondern eine Möwe.“ Der Herr Kapitän wird zum Eiszacken:„Herr! Ich fahre ſeit zwanzig Jahren zur See. Und ich ſage Ihnen, es iſt eine Boje.“ Der wachhabende Offizier iſt gut erzogen. Er ſieht noch einmal durch ſein Glas, lächelt und ſagt: „Jawohl, Herr Kapitän: es iſt eine Boje— und jetzt fliegt ſie fort.“ Von neuer Muſik. Amſterdam hat ein Stra⸗ wWwinski⸗Feſt unter perſönlicher Leitung des Kom⸗ poniſten veranſtaltet. Es gelangte u. a.„Die Ge⸗ ſchichte vom Soldaten“ zur Erſtauffüh⸗ rung.— Leopold Stokowski hat Kurt Weills Vor etlichen Jahren kommandierte ich eine „Lindberghflug“ erworben und bringt das Werk im Herbſt in Philadelphia zur amerikaniſchen Erſtaufführung.— Nikolai Lopatnikoff hat ein zweites Klavierkonzert geſchrieben. Die Ur⸗ aufführung des Werkes findet unter Operndirektor Steinberg in der nächſten Saiſon in Frankfurt ſtatt.— Die neue„Serenata“ von Alfredo Ca⸗ ſella erlebte unter Leitung des Komponiſten in Buenos Aires ihre erfolgreiche Uraufführung. Operelte im Roſengarten Das Perſonal des Theaters am Gärtnerplatz iſt heute wohlbehalten in Mannheim eingetrof⸗ fen. Am Freitag Abend und Samstag früh finden noch zwei Proben von der Eröffnungsoperette, Ho⸗ tel Stadt Lemberg ſtatt, um die Mitglieder an die Bühne zu gewöhnen. Die Dekorationen ſind bereits geſtern in Mannheim ange⸗ kommen und werden zur Zeit eingebaut. Direktor Dewald hatte übrigens verſucht den Komponiſten Jean Gilbert für die muſikaliſche Leitung der erſten Vorſtellung zu gewinnen. Leider war es ihm nicht möglich, da Gilbert ſich zur Zeit in Iſchl befindet, und wegen künſtleriſchen Arbeiten nicht abkommen kann. Der Zuſchuß zum Pfalzbau⸗Theater Wie die„N. Pf. Edsztg.“ mitteilt, wurde die von der Stadt Ludwigshäfen dem Pfalzbau⸗Theater garantierte Einnahme von 55 000 Mk. in der abge⸗ laufenen Spielzeit nicht erreicht. Die Einnahme des Theaters bleibt mit rund 4000 Mk. hinter der Garantieſumme zurück, Ludwigshafen hat alſo einen Theaterzuſchuß in dieſer Höhe zu leiſten. Für die kommende Spielzeit ſoll von der Intendanz des Mannheimer Nationaltheaters eine weſentliche Erhöhung der Garantieſumme verlangt werden. Es iſt beabſichtigt, die billigen Plätze ſowohl bei Schauſpiel⸗ wie bei Opernvorſtel⸗ lungen im Preiſe zu erhöhen, die teuren Plätze hin⸗ gegen zu ermäßigen, da für ſie zu wenig Verwen⸗ dungsmöglichkeit beſtand, Handels⸗Hochſchule Mannheim Die Privatdozentin für Volkswirtſchaftslehre an der Handels⸗Hochſchule Mannheim, Frau Dr. Käthe Bauer⸗ Mengelberg, iſt vom Preußiſchen Staatsminiſterium für Handel und Gewerbe zum Profeſſor an dem Berufspädagogiſchen Inſtitut in Köln ernannt worden. Frau Dr. Bauer⸗Mengelberg promovierte 1918 mit einer Arbeit über„Die Finanzpolitik der ſozial⸗ demokratiſchen Partei in ihren Zuſammenhängen mit dem ſozialiſtiſchen Staatsgedanken“, war 19191923 Aſſiſtentin am Volkswirtſchaftlichen Seminar von Profeſſor Dr. S. P. Altmann an der Handels⸗Hoch⸗ ſchule Mannheim und habilitierte ſich daſelbſt 1923 für das Gebiet der politiſchen Oekonomie mit einer Unterſuchung über die Theorie der Arbeitsbewer⸗ tung. Ihre wiſſenſchaftlichen Arbeiten liegen vor⸗ wiegend auf dem Gebiete der Sozialtheorte. Die Richard Wagner⸗Gebenkſtätte in Bahreuth Die Sammlungen des Biographiſchen Richard Wagner⸗Saales, den Helena Wallem vor ſechs. Jahren mit dem literariſchen Nachlaſſe ihres Onkels, des Wagnerbiographen Karl Friedrich Glaſenapp, im Hauſe Friedrichſtraße 16 in Bayreuth gründete und der mit Unterſtützung der ſtädtiſchen und ſtaat⸗ lichen Behörden bald in den Seitenflügel des neuen Schloſſes überſiedeln konnte, ſind in der kurzen Zeit durch Stiftungen ſo gewachſen, daß ſie gegenwärtig faſt dreimal ſoviel Raum einnehmen, wie zur Zeit der vorigen Feſtſpiele im Jahre 1928. Zu dem eigent⸗ lichen Biographiſchen Richard Wagner⸗Saal, dem Glaſenapp⸗Gedenkzimmer und der Staffen⸗Galerie des erſten Stockes ſind nun im Erdgeſchoß zwei wei⸗ tere Säle gekommen, worin ſich befinden: die Schau „Geſchichte der Feſtſpiele“, die Stiftung Robert Bartſchs(Kopenhagen), aus einer Handſchriften⸗ ſammlung und einer Bücherei beſtehend, die Samm⸗ lung„Kämpfer für Richard Wagner und Bayreuth“, ſowie ein kleinerer Raum, der Möbel und ſonſtige perſönliche Andenken des Meiſters enthält und deſſen Gedächtniſſe allein gewidmet iſt f n. . * 8 Drees 3 Freitag, den 18. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 326 e 3. Seite. Kirchenbauverein St. Nikolaus“ Die katholiſche Geſamtkirchengemeinde Mannheim plant ſchon ſeit Jahren im Stadtgebiet Neckarſtadt⸗ Weſt einen Kirchenneubau. Nachdem im verfloſſenen Jahre in der Schwetzingerſtadt die Lostrennung der St. Peterskuratie von der Heiliggeiſtpfarrei voll⸗ zogen wurde, iſt als nächſte Teilung das weitver⸗ zweigte Gebiet der Her z⸗Jeſu⸗Pfarrei in Aus⸗ ſicht genommen. Das neu gebildete Pfarrgebiet „St. Nikolaus“ erhält bereits im nächſten Jahre ein Gotteshaus nach dem Entwurf von Baurat Künkel⸗Karlsruhe. Den erſten Schritt zur Verwirklichung dieſes Pro⸗ jektes hat man am vergangenen Dienstag getan. Stadtpfarrer Schäfer von der Herz⸗Jeſu⸗Pfarrei hatte in das„Storcheneck“ eine Verſammlung ein⸗ berufen. Der Kirchen bauverein, der an dieſem Abend ins Leben gerufen wurde, ſoll den Zweck haben, ſchon jetzt durch Sammlungen ein Kapital für die dringenden Anforderungen zu ſchaffen, da die Mittel für Kirchenbau knapp bemeſſen ſind. Vor allem für die Innenausſtattung der neuen Kirche ſollen die auf⸗ zubringenden Mittel Verwendung finden. Dabei ſoll den zahlenden Pfarrangehörigen Gelegenheit geboten werden, bei der Ausſchmückung des Gotteshauſes mit⸗ beſtimmend mitzuwirken. Eine proviſoriſche Vor⸗ ſtandſchaft wurde gewählt mit Stadtpfarrer Schäfer als Vorſitzenden. Bis zu der großen Hauptver⸗ ſammlung im September ſoll der neugeſchaffene Verein organiſiert und ausgebaut werden. Der erſte Spatenſtich zur Nikolauskirche ſoll bereits im Herbſt vollzogen werden. en. Ohne Strom Am geſtrigen Donnerstag vormittag, als die Linie 10 der Straßenbahn in den Kaiſerring einbog, hörte man plötzlich irgendwo ein lang⸗ gezogenes Ziſchen, gleichzeitig ſetzten die Motore aus. Die Wagenreihe lief, vom unterbrochenen Schwung noch getrieben, langſamer dahin und blieb dann ſtehen. Andere Straßenbahnen kamen, blieben gleichfalls ſtehen, die Menſchen warteten eine Weile ſchweigend und geduldig. Einige wurden vergnügt und die Witze begannen. Jemand erklärte, daß der Strom unter⸗ brochen wäre und ob hierfür auf einmal kein Geld mehr dageweſen ſei am Donnerstag vormittag. Wehe, wer jetzt zum Beiſpiel zum Bahnhof fahren müſſe oder nach Ludwigshafen. Man hätte doch lieber eine Taxi nehmen ſollen. Unterdeſſen ſtanden die Beamten der Straßen⸗ bahn gelaſſen auf ihren Plätzen, ſie wußten auch nicht, was los war, bis ihnen ſchließlich nach fünf Minuten die Zeit zu lang wurde. Ein Wagenführer äußerte in die neugierige Stille hinein gleichmütig, es habe ſich wohl ein klei⸗ ner Unfall ereignet. Eine Mädchenſtimme hinten im Wagen fragt be⸗ drückt, was der Mann geſagt habe, und jemand wiederholt, es habe ſich vielleicht ein kleiner Unfall zugetragen. In das Schweigen hinein, daß alle zuſammen⸗ fahren, klingelt plötzlich in einer Nebenſtraße ein Signal, ähnlich dem der Feuerwehr. Alſo ſei doch was paſſiert, ſagt eine Frau leiſe. Oh, das könne ein Zufall ſein, meint einer der Beamten, aber ſte ſtarren doch alle beide, der im Füh⸗ rerſtand und der Schaffner, aufmerkſam hinaus in die nahen Straßen. Die Mädchen im Wagen drücken ſich in die Ecken. Die jungen Männer pfeifen ungemütlich vor ſich hin. Die Luft in den Wagen wird ſchlecht. Jemand öffnet die Türen und jetzt hört man, wie einer ſagt, es ſei eine belangloſe Störung in der Stromzufuhr und von dieſer Störung ſei der ganze Bezirk vom Bismarckdenkmal bis zum Lindenhof betroffen, alſo alle Zufahrtswege zum Hauptbahnhof wären unterbrochen. Vom Nebenwagen kommt ein Führer, die beiden Schaffner ſteigen aus, gehen ein Stück abſeits, reden mit ihm und kommen wieder. Es ginge gleich wei⸗ ter, ſagen ſie. Nach einer halben Stunde hieß es, der Strom ſei wieder da, die Motore ſetzten ein, die Straßenbahnen fuhren an und was ſich in der ſchnellen Vertrautheit der Ruhe zuſammen unterhalten hatte, ſah ſich jetzt fremd wieder an. Als die langen Reihen der wartenden Straßenbah⸗ nen wieder abgefahren waren, ſagte man, ein de⸗ fekt gewordener Wagen hätte die Strom⸗ ſtörung durch Kurzſchluß vrurſacht. 5 b Hiho, 5 N a Berſetzt wurde Verwaltungsaſſiſtent Albert Reuther in Mannheim zum Rheinbauamt Offen⸗ burg mit dem Wohnſitz in Kehl. N Die Odenwaldwanderer feiern Ehrungsfeier und Einweihung der Ausſichts terraſſe mit Halle bei der Mannheimer Hütte Ein regneriſcher Sonntagmorgen. Trübe Wolken ziehen über die Höhen des Neckartals und umkreiſen den maleriſchen Dilsberg. Regenſchwer und melan⸗ choliſch hängen die Fahnen in den deutſchen, badiſchen und heſſiſchen Farben auf den hohen Stangen. Den⸗ noch rühren ſich auf der Mannheimer Hütte am Biſchofswalde über Neckarſteinach viele, viele fleißige Hände, freiwillige Helfer und Helferinnen, um die Gäſte wohlvorbereitet und würdig zu empfangen. Allmählich ſtellen ſich, von verſchiedenen Rich⸗ tungen kommend, die Wanderer ein. Bald iſt die große neue Ausſichtsterraſſe, die ſo herrliche Aus⸗ blicke über das gewundene Neckartal bietet, voll be⸗ ſetzt. Aber iſt es möglich? Kaum ſind der Vorſitzende des Geſamtklubs, Oberbürgermeiſter Müller aus Darmſtadt, und der Schriftführer, Studienrat Dr. Götz, mit ihren Damen eingetroffen, da huſcht auch ſchon ein Sonnenſtrahl über die Landſchaft. Das Ge⸗ wölk zerſtreut ſich und bald lacht ein heiterer Himmel über dem Feſtort. Der Wanderer kommen immer mehr. Mit Stolz und Freude laſſen ſie ſich das goldene Ehrenabzeichen anſtecken. Auch die neue, ſtilvolle Halle füllt ſich bald und dann lauſcht alles dem ſchönen, weihevollen Liede:„O Schutzgeiſt, alles Schönen“, das die Ge⸗ ſangsabteilung des Klubs unter Dr. Enckrichs Leitung als würdige Einleitung der Feier anſtimmt. Dann ergreift Hauptlehrer Weißert als 1. Vorſitzender der Ortsgruppe Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen das Wort zur Begrüßungsanſprache. Er dankt den Sängern für ihr ſchönes Lied, den vielen Gäſten für ihr Erſcheinen, beſonders Oberbürger⸗ meiſter Müller und Dr. Götz aus Darmſtadt, die doch Urſache genug hätten, ſich den Sonntag frei zu halten. Freundliche Worte hatte er auch für die Vertreter der Preſſe, deren wertvolle Mitwirkung an der Wanderſache er betonte. Mit friſchem, zün⸗ dendem Humor weiß er ſeine Rede zu würzen. Er ſchildert die Entſtehung der Hütte und der neuen Halle, würdigt die Verdienſte aller derer, die ſich um ihren Bau bemüht hatten, vor allen der Herren Direktor Voigt, Baumeiſter Krauß und Archi⸗ tekt Baumüller, und dankte auch allen denen, die durch ihre Opferfreudigkeit die Finanzierung er⸗ leichterten, wobei er die Gelegenheit wahrnahm, zur Zeichnung von Anteilſcheinen auch den weiteren Ausbau der Halle zu ermöglichen. Architekt Baumüller gab dann einen Ueber⸗ blick über die Bauarbeiten, die mit einem Koſtenauf⸗ wand von rund 11000/ ausgeführt werden konn⸗ ten. Er wies auf die Unzulänglichkeiten hin, die in den kommenden Jahren noch zu beſeitigen ſind, und übergab die Halle, über die nur allgemeines Lob zu hören war, dem Verwaltungsrat mit dem Wunſche, daß ſie allen Beſuchern recht viel Freude bereiten möchte. Die Silberjubilare werden ausgezeichnet Herr Weißert beglückwünſchte hierauf die vie⸗ len fleißigen Wanderer, die das Ehrenzeichen erhal⸗ ten hatten, und gab unter großem Beifall bekannt, daß die beiden Herren aus Darmſtadt, die ſchon Jahre lang mit großer Hingabe dem Klub ihre Kräfte widmeten, im Auftrage der Ortsgruppe ebenfalls mit dem Wandererehrenzeichen geſchmückt würden. Mit herzlichen, humorgewürzten Worten dankt er den anweſenden Jubilaren für ihre Treue und überreichte ihnen das Ehrenzeichen für 25jährige Zugehörigkeit zum Odenwaldklub. Zwiſchen Lieder der Geſangsabteilung und der Jungmädchengruppe des Rektors Tremmel fielen die Anſprachen der Darmſtädter Herren, die betonten, welche Ehre ihnen heute widerfahren ſei und wie wohl ſie ſich in der Ortsgruppe Mannheim fühlten. Als letzter Redner gedachte Herr Frenden berger der Verdienſte des Herrn Weißert und der Arbeit des Klubs im Dienſte des Vaterlandes. Das gemeinſam geſun⸗ gene Deutſchlandlied beendete den offiziellen Teil des Klubfeſtes. Bald kamen ganze Scharen zum Feſtort, die Ge⸗ ſangvereine, die Feuerwehr, die Turnerſchaft und viele andere Bewohner von Neckarſteinach, um mit dem Odenwaldklub die Feier der Befreiung der bisher beſetzten Gebiete zu begehen. Alle fanden Unterkunft. Wenn es auch nicht auf der Terraſſe oder in der Halle war, ſo doch auf der reizenden Bergwieſe vor dem Gebäude, wo ſich die Jugend in fröhlichem Spiel tummelte und die jungen Turner und Turnerinnen ihr Können zeigten. Es iſt hier augenſcheinlich geworden, was der Oberbürgermeiſter in ſeiner Rede betonte: alle ohne Unterſchied der Konfeſſionen, der Parteien und der Staatsangehörigkeit finden Platz im Odenwald⸗ klub und ſind herzlich willkommen. Zwiſchen den Liedern des Sängerbunds und des Volkschors von Neckarſteinach hielt Oberbürgermei⸗ ſter Müller eine begeiſternde Anſprache, in der er die Bedeutung des freien Rheins für die deutſche Heimat würdigte. Lehrer Schmidt⸗Neckarſteinach ſchilderte in ſeiner Befreiungsrede die Leiden der Bewohner der beſetzten Gebiete, um zu zeigen, welche Bedeutung ihre Befreiung für uns alle hat. Sein Hoch galt dem Vaterland. Wiederum bildete das Lied der Deutſchen den Abſchluß dieſes Feſtaktes. Bei Muſik⸗ und Geſangsvorträgen, unter fröh⸗ lichem Geplauder mit alten Bekannten vergingen die Stunden. Als die Dämmerung ſich über die Land⸗ ſchaft auszubreiten begann, bewegte ſich ein langer Zug unter Vorantritt der Muſikkapelle hinab zum Neckar, wo ſchon mit Lampions geſchmückte Boote zur Aufnahme der Feſtgäſte bereit lagen. Auf dem ge⸗ genüberliegenden Neckarufer, dem Lauer, bauten die Neckarſteinacher Turner ihre Pyramiden auf, die ſich bei bengaliſcher Beleuchtung wundervoll ausnahmen. Die ſagenumwobene Burg Schwalbenneſt glühte rot aus dem Dunkel des Waldes heraus. Der Neckarſtaden war mit Guirlanden von leuchten⸗ den Empions geſchmückt und droben die Hütte glühte in magiſcher Beleuchtung und ſchickte ziſchende Ra⸗ keten in die dunkle Nacht. Mit einem prachtvollen Feuerwerk, das aus dem Schwalbenneſt empor⸗ ſtieg, fand das ſchöne Volksfeſt einen ſtimmungs⸗ vollen Abſchluß. J. M. FFFFFTTFFFUFFUUUUUVUVUVUVCVUVUVCVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVœæœwœw—————————————— Anwelter im Schwarzwald Wolkenbruchartige Regen, zahlreiche Schäden. Die reiche Gewittertätigkeit der letzten Tage im Schwarzwald und im deutſchen Südweſten hat am Donnerstag nachmittag zu außerordentlich verbretteten Gewitterbildungen ge⸗ führt, die zu heftigen Entladungen über dem Schwarzwald kamen. Beſonders im Gebiet des Mittelſchwarzwaldes im Becken von Triberg traten die Unwetter ſtark in Erſcheinung. Sie zeich⸗ neten ſich vor allem durch ganz außergewöhn⸗ lich ſtarke und lang anhaltende Regen⸗ fälle aus, die in mehrfachen Abſätzen über einige Stunden anhielten und in wolkenbruchartiger Form niedergingen. Die Waſſermaſſen ſtürzten förmlich wie aus offenen Schleuſen geradewegs aus den dicken Wolkenſchichten, die raſch das helle Sonnen⸗ wetter abgelöſt hatten, und überfluteten alle Abzugs⸗ kanäle, die die plötzlich talwärts ſtrömenden Waſſer⸗ maſſen kaum aufzunehmen vermochten. Regelrechte Platzregen miſchten ſich in die Niederſchläge, die gewaltige Waſſermaſſen lieferten! Die Triberger Wetterſtation hatte eine Meſſung von 50,5 Liter auf den Quadratmeter zu verzeichnen. Das iſt eine ganz enorme Waſſermaſſe. Die Folgen zeigten ſich auch alsbald. Die Wege und Straßen waren bald nur ein ſtrömendes Rinn⸗ ſal, auf und aus dem ſich die Regenbäche den Weg ſuchten und bahnten, wo ſie nur konnten. In Ver⸗ bindung mit den Steilböſchungen gewannen die Waſ⸗ ſermengen natürlich eine außergewöhnliche Kraft, die zu zahlreichen Schäden durch Abſchwemmen von Land und Verſchwemmen an anderer Stelle führ⸗ ten. In den natürlichen Waſſerläufen zeigte ſich als⸗ bald der von allen Seiten kommende gewaltige Zu⸗ lauf merklich. Teilweiſe gingen die Uferſtrecken unter Waſſer unter dem plötzlichen Anſturm der Fluten. Die Unwetter, die ſich aus mehreren Abſchnitten zuſammenſetzten, erreichten ihren Höhepunkt zwiſchen vier und fünf Uhr. In dieſer Stunde zeigten die Wolkenbrüche, teilweiſe mit Gewitterböen begleitet, die größte Ergiebigkeit. Die Unwetter waren ziem⸗ lich weit verbreitet. Nach fünf Uhr trat allmähliches Nachlaſſen und Beruhigung ein. Die Nachregen nahmen keine erhebliche Formen mehr an. Dem Un⸗ wetter voran ging über Mittag eine ſtarke Erwär⸗ mung und Schwüle, ferner ließ ein ſtarker Baro⸗ meterfall auf kommende Entladungen ſchließen. —0 e Flottenparade auf dem Rhein Anläßlich des Beſuches des Reichspräſidenten in Ludwigshafen veranſtalten die Mannheimer Reedereien eine Flottenparade auf dem Rhein, die, nach den Vorbereitungen zu ſchließen, der Rheinfahrt des Reichspräſidenten ein beſonders feſtliches Gepräge geben wird. Die Flottenparade iſt ſo gedacht, daß die Schiffe zu beiden Seiten des Rheines unterhalb der Rheinbrücke mit vollem Flaggen⸗ und Wimpelſchmuck Paradeaufſtellung nehmen. Wenn das Feſtſchiff„Hindenburg“ die Paradeaufſtellung paſſiert hat, ſchließen ſich die Schiffe zuſammen und begleiten das Feſtſchiff eine größere Strecke talwärts, etwa bis zum Franken⸗ thaler Kanal, und fahren dann wieder nach Mann⸗ heim zurück. Wie uns mitgeteilt wird, beteiligen ſich auch die Strandbadboote an der Parade und der Fahrt bis zum Frankenthaler Kanal. * i * Eine Mnuſterungsſtelle iſt notwendig. Das Reichswehr⸗Regiment 14 in Meiningen bedauert die geringe Anzahl von Anmeldungen von Badenern. Das iſt. begreiflich, wenn man die Geldknappheit und die teure Reiſe bedenkt, da die jungen Leute die Reiſeſpeſen ſelbſt tragen müſfſen. Den allerwenigſten iſt das möglich. Es wäre daher zweckmäßig, wenn das Regiment in Baden eine Muſterungsſtelle, die über Tauglichkeit oder Untauglichkeit entſcheidet, eröffnen würde, damit den ſich Meldenden die Fahrtunkoſten erſpart blieben. * Ein Briketthaufen in Brand geraten. In der vergangenen Nacht ſteckten ſich auf dem Lagerplatz der Kohlenhandlung Lehmann u. Bügler in der Land⸗ zungenſtraße etwa 1000 Zentner Brikett ſelbſt in Brand. Die Ablöſchungsarbeiten durch die um .10 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr dauern noch an. Der Schaden iſt nicht bedeutend. * Ein Küchenbrand brach geſtern mittag durch Unvorſichtigkeit beim Verbrennen von Hobelſpänen im Hauſe Dratisſtraße 68 aus. Der Schaden iſt gering. Der Fußboden und ein Küchenſchrank wur⸗ den nur leicht beſchädigt. Beim Eintreffen der um 12.16 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr war die Gefahr durch die Wohnungsinhaberin bereits be⸗ ſeitigt. * Brand im Schulheizraum. Geſtern nachmittag wurde die Berufsfeuerwehr nach der Uhland⸗ ſchule gerufen. Vermutlich durch Ueberhitzen eines Heizkeſſels war die Iſolierung in Brand geraten. Die Gefahr wurde mit dem Tatrachlorkohlenſtoff⸗ Handfeuerlöſcher raſch beſeitigt. Der Schaden beträgt einige hundert Mark. Jilm⸗Runoͤſchau „Die ungekrönte Königin“ im Palaſttheater hi. Lady Hamiltons Liebesroman, als ſtummer Film in beſter Erinnerung, dieſe durch Aufwand darſtelleriſcher und ſzeniſcher Mittel höchſt imponierende Regteleiſtung, läuft jetzt im Palaſttheater mit Toneinlagen. Geſtehen wir: ein erheblicher Fortſchritt wurde nicht erreicht. Man erinnert ſich an die grandioſe Pho⸗ tographie der Schlachten von Abuktr und Trafalgar. Der Tonfilm fügt nunmehr brav ſein Bum⸗Bum hinzu, aber wenn ein Hauptmaſt ſplitternd, knirſchend, mit allen Tauen aufrauſchend ins Meer ſtürzt, ſo hören wir nur das dürftige Geräuſch einiger Kiefernbretter, die ein Büh⸗ nenarbeiter vor dem Mikrophon zerknaxt. Und ſo geht es mit allem übrigen. Einiger Straßenlärm wirkt echt, aber Emmas Geſang an der Harfe bereitet dem muſikali⸗ ſchen Ohr keine ungetrübte Freude. Corinne Griffiths ſüßer Mund ſtimmt optiſch mit ihrem Sehnſuchtslied nicht zuſammen und das Harfengezirp ſcheint durch das Medium einer invaliden Gießkanne übermittelt. Nur die Todes⸗ viſton Nelſons ſiegt über alle Tücken der Maſchine. Hand aufs Herz— ein gutes Orcheſter macht das noch immer tauſendmal ſchöner. Heute noch, aber morgen ſchon nicht mehr! Jeder Tonfilm, den wir jetzt ſehen („Die ungekrönte Königin“ iſt einer der älteſten!) ſtellt ja im Augenblicke ſeines Erſcheinens bereits einen Rückblick dar. So ſchnell iſt das Tempo. Bleiben wir ſkeptiſch im Künſtleriſchen— die Ingenieurarbeit, der Apparat des Tonfilms, führt jedenfalls zwangsläufig, wie alles Techniſche, zur Vollendung. Die Namen der Mitwirkenden: neben Corinne Viktor Varconi(Nelſon), H. B. Warner, Montagu Love ſeien mit Vergnügen genannt. „Der unſterbliche Lump“ im Capitol hi. Ueber dieſes vertonte Volksſtück mit Schrammel⸗ muſik und Schuhplattler, das man bereits ein paarmal in allen deutſchen Kinos geſehen hat, iſt nicht mehr viel zu ſagen. Ein Stück nach guten Muſtern, mit Anzen⸗ gruberſchem Gemüt, von Defreggerſchen Typen getragen unter Aufwendung des ganzen Zaubers ſteteriſcher Dorf⸗ Iteblichkeit. Alle Regiſter des Volkstümlichen werden gezogen. Dieſe Volksſzenen ſind aber wirklich ausge⸗ zeichnet gemacht und die Tongeſtaltung iſt hinreißend. Da ertönen auf einmal die Glocken, mit einer Klang⸗ fülle, die wirklich überwältigt. Man ſoll aufrichtig ſein — der deutſche Tonfilm iſt mit dieſer Leiſtung auf dem beſten Wege, in wenigen Monaten den Vorſprung Ame⸗ rikas einzuholen. Der„unſterbliche Lump“ iſt jedenfalls eine vertonte Filmarbeit, die anerkannt werden muß. und verwenden ausschliesslich echte Orient-Iabake. Wir stützen uns nicht auf Tradition, sondern gelten in Fachkreisen als fortschritt Raucher sagen, dass lich Unsere 8 4 7 III Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 18. Juli 1930 fall des Maſſenbetrügers Lergen Bedeutende Straferhöhung in der Verufungsverhanolung Vor der Kleinen Strafkammer Mannheim wurde geſtern unter Vorſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Weiß die Berufung des„Verlegers“ Hubert Lergen verhandelt. L. hatte während der Jahre 1927, 1928, 1929 bis April 1930 auf ein Inſerat in etwa 700 Zeitungen Deutſchlands an die Leute, die auf den Lockvogel„bis zu 25 Mk. Tagesverdienſt für Heimarbeit uſw.“ hereinfielen und Offerten ſandten, einen Proſpekt mit den glänzendſten Verſprechungen geſchickt. Im April ds. Is. wurde er zu 10 Monaten Gefängnis und 3000 Mk. Geldͤſtrafe und zu drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft konnte ſpäter 87 000 Mk. von dem ergaunerten Geld beſchlagnahmen, 40 000 Mk. ſicherte ſich die Steuerbehörde. Es ſteht nach dem ganzen Ergebnis der Unterſuchung außer Zweifel, daß der Angeklagte einen Betrag von etwa 70000 Mk. irgendwo ver⸗ ſt eckt hat. Bezeichnend für den Charakter des Angeklagten iſt, daß er ſich wie in der erſten Inſtanz, auch jetzt noch ſo völlig in ſeinem Rechte glaubt, daß er Be⸗ rufung gegen das milde Urteil des Schöffengerichts einlegte. Auch Staatsanwalt Haas, der die Sache ſchon in der erſten Inſtanz hatte, legte Berufung ein, weil ihm die Strafe zu niedrig erſchien. Als Entlaſtungszeuge war der Bodenwachs⸗ und Schuhkremefabrikant Tubak von Kornweſt⸗ heim geladen, der auf Verlangen Lergens ein In⸗ ſerat für den„Erwerbshelfer“ eingeſandt hatte. Dann kam ein Belaſtungszeuge, ein ſtädtiſcher Be⸗ amter namens Laufenberg aus Köln, der ſich auch den„Erwerbshelfer“ von Lergen kommen ließ und der ihn gründlich unter die kritiſche Lupe nahm. Er betrachtete die Sache als groß angelegten Schwindel und richtete aus rein ſozialem Empfinden ein diesbezügliches Schreiben an die Staatsanwaltſchaft. Lergen traute dem Wetter nicht und ſchickt dem Manne die.30/ zurück. Auch das vernichtende Urteil über den Wert des„Erwerbs⸗ loſenhelfers“ des Regierungsrates Lehmann vom Arbeitsamt und das Schreiben des Vorſtandes des Handlungsgehilfen verbandes gelangten zur Ver⸗ leſung. Staatsanwalt Haas kennzeichnete mit ſcharfen Worten die verwerfliche Handlungsweiſe des Ange⸗ klagten. Er nahm beſonders Bezug auf die Betonung des Wortes„Heimarbeit“ bei dem Angeklagten. Sein Antrag lautete auf 2 Jahre Gefängnis und 50 000/ Geldſtrafe wie auf Beibehaltung der Ehrenſtrafe. Staatsrat Marum Karlsruhe, der Verteidiger des Angeklagten, beantragte Freiſprechung. Das nach etwa dreiviertelſtündiger Beratung ver⸗ kündete Urteil lautete auf Zurückweiſung der Be⸗ rufung des Angeklagten und deſſen Verurtei⸗ lung zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 25000 Mark Geldſtrafe, evtl. ein weiteres Jahr Gefängnis, außerdem 3 Jahre Ehrverluſt. Der Haftbefehl bleibt wegen Fluchtgefahr be⸗ ſtehen. Einweihung der Schauinsland⸗Vahn In Freiburg i. Br. fand geſtern vor⸗ mittag die feierliche Einweihung der neuerbauten Seilſchwebebahn nach dem Umlaufſyſtem auf den Schauinsland, den höchſten Berg der Freiburger Gemarkung(1286 Me⸗ ter) unter ſtarker Beteiligung der Spitzen des öffent⸗ lichen Lebens ſtatt. An der Einweihungsfeier nah⸗ men u. a. auch der badiſche Staatspräſident Dr. Schmitt, der Präsident der Reichsbahndirektion Karlsruhe u. a. mehr teil. In der Talſtation fand eine kurze Feier ſtatt, bei der Oberbürgermeiſter Dr. Bender in ſeiner Eigenſchaft als Oberhaupt der Schwarz⸗ waldhauptſtadt Freiburg und als Vorſitzender des Aufſichtsrates den Staatspräſtdenten und die zahl⸗ reichen Gäſte begrüßte. Er dankte für das von den Erſchienenen dem Unternehmen entgegengebrachte Intereſſe und begrüßte beſonders herzlich den Prä⸗ ſidenten des Regierungsrates der benachbarten Stadt Bafel. In ſeinen. Ausführungen ſchilderte er die bis in das Jahr 1908 zurückgehenden Beſtrebungen der Stadt, den Schauinsland, einen der ſchönſten Berge des Schwarzwaldes, durch eine Bergbahn zu erſchließen. Dann nahm der Vorſtand der Schauinslandbahn⸗ .⸗G., Architekt Mühlbach, das Wort, um noch ein⸗ mal darzuſtellen, aus welchem Grunde man gerade das Projekt zur Ausführung gebracht habe, dem anfangs die größten Schwierigkeiten entgegen ſtanden: eine Seilſchwebebahn nach dem Umlaufſyſtem. Als letzter Redner ſprach Geheimrat Ben oit⸗ Karlsruhe, der einen entſchiedenen Anteil an der Schöpfung der Bahn hat. Er wies in ſeinen längeren Ausführungen auf die Bedeutung dieſes Werkes der Technik hin, bei dem der Konſtrukteur eine in der Welt bisher ohne Vorbild daſtehen de Bahnanlage— die die ungefähr—bfache Stun⸗ denleiſtung der Zugſpitzbahn aufweiſen könne— ge⸗ ſchaffen habe. Unter den Klängen des Deutſchland⸗ liedes fuhr dann der erſte Wagen mit den Feſtgäſten hinauf zur Bergſtation. Damit war die Freiburger Schauinslandbahn, die mit einem Koſtenaufwand von rund 2,5 Millionen Mark in etwa einjäh⸗ riger Bauzeit geſchaffen wurde, eröffnet. Veranſtaltungen * Waſſerſportfeſt. Um der Bevölkerung ein Zeichen zu geben, daß am kommenden Sonntag das Wafferſportfeſt ſtattfindet, wird eine Fahne in den Mannheimer Stadtfarben am Waſſerturm gehißt. Wird die Flagge nicht ausgehängt, ſo findet das Waſſerſportfeſt nicht ſtatt und muß verlegt werden. Der neue Termin wird durch die Preſſe bekannt gegeben. * Der„Mannheimer Mädchen⸗Singkreis“ im Rundfunk. Der„Mannheimer Mädchen⸗Singkreis“(Leitung Haupt⸗ lehrer Karl Hartmann) gibt am kommenden Sonntag, vormittags von 10.30 bis 11.30 Uhr, durch den Frankfurter Sender im Rahmen der am Südweſtdeutſchen Rundfunk durch die bekannte Mannheimer Muſikpädagogin Frau Autenrieth⸗Schleußner ins Leben gerufenen Laienmüſtk⸗ ſtunde eine Liedſtunde. Dargeboten werden Volks⸗ lieder in neuerer Bearbeitung aus dem„Volksliederbuch für die Jugend“, Werke von Kahn, Toch, Blech, L. Weber, v. Baußnern, Kempf, Rein, K. Schmidt, teils mit, teils ohne Begleitung. Nachrichten aus Vaden Wird Heddesheim Luftſchiffſtation? * Heddesheim, 18. Juli. Auf dem hieſigen Bür⸗ germeiſteramt lief ein aus Friedrichshafen datiertes Schreiben ein, in dem ſich eine Sachverſtändigenkom⸗ miſſtion zur demnächſtigen Beſichtigung unſeres nord⸗ öſtlich des Ortes der Bergſtraße zu gelegenen Ge⸗ ländes anmeldet, um zu prüfen, ob ſich dasſelbe für die eventuelle Errichtung einer Luftſchiff⸗ landeſtelle eignet, Eigenartiger Verkehrsunfall * Bretten, 17. Juli. Der Kaufmann Georg Hähnle von hier kam auf dem Heimweg von Bruchſal nach Bretten kurz vor Gondelsheim mit dem Motorrad zu Fall, da ſich ihm eine ſcheuende Kuh in den Weg geſtellt hatte. H. erlitt einen ſchweren doppelten Schädelbruch und iſt bis jetzt noch bewußtlos. * * Schwetzingen, 17. Juli. Heute vormittag gegen 11 Uhr wurde der Landwirt Georg Gund, wohn⸗ haft Heidelbergerſtraße 10, beim Ueberſchreiten der Landſtraße am hieſigen Friedhof von einem in Rich⸗ tung Mannheim Schwetzingen fahrenden kleinen Opelwagen angefahren und am Kopfe ſchwer verletzt. Die Verletzung iſt jedoch nicht lebensgefährlich. Die Schuldfrage iſt noch nicht ge⸗ klärt. Tr. Ladenburg, 17. Juli. Geſtern feierte die zweit⸗ älteſte Frau des Bürgerhoſpitals, Frau Liſette Frey geb. Chriſtmann, ihren 88. Geburtstag in Friſche und Rüſtigkeit. Die Greiſin lieſt noch ohne Brille und macht täglich noch ihren Spaziergang. Was ſie in jahrzehntelangem Fleiß erſparte— raubte ihr die Inflation.— Geſtern feierte Gipſermeiſter Layer und ſeine Frau das Feſt der Silberhochzeit. * Lienhain bei Waldshut, 16. Juli. Der 15 Jahre alte Wilhelm Roth vom Gatterhof legte, als ſeine 16 Jahre alte Schweſter am Morgen nicht aufſtehen wollte, ſcherzhafter Weiſe das am Tag zuvor erwor⸗ bene Gewehr auf das Mädchen an. Im gleichen Augenblick löſte ſich ein Schuß und traf das Mädchen ſo ſchwer in den Hals, daß es in Lbensgefahr ſchwebt. Die Kugel hat die Wirbelſäule verletzt. Aus der Pfalz Deutſchmeiſter⸗Konzert im Ebertpark * Ludwigshafen, 17. Juli. Im Ebertpark konzer⸗ tierte geſtern abend unter ſtarkem Andrang die Ori⸗ ginal⸗Militär⸗Harmoniemuſik des berühmten Wie⸗ ner Deutſchmeiſter⸗ Regiments in ihren ſchmucken, blaugrauen Uniformen. Was dieſe präch⸗ tigen Bläſer boten, war weder klaſſiſch⸗ſtrenge Kon⸗ zertſaalmuſik, noch moderne Jazzſchlager, ſondern echter öſterreichiſcher Stimmungszauber. Die Wal⸗ zer und Märſche, Opern⸗ und Operettenbruchſtücke errangen ſtarken Beifall der 8000 Hörer. Immer und immer wieder mußte Kapellmeiſter E. Ku gler Dreingaben ſpenden. Vorbereitungen zum Hindenburg⸗Beſuch * Speyer, 18. Juli. Aus Anlaß der Fahrt des Reichspräſtdenten werden auf der Fahrſtrecke Ausbeſſerungsarbeiten unternommen, die ſich aber faſt ausſchließlich auf eine proviſoriſche Auf⸗ füllung der Schlaglöcher beſchränken. Als be⸗ ſonders notwendig erweiſt ſich die Ausbeſſerung der durch den ſtarken Verkehr anläßlich der 900⸗Jahr⸗ feier beſchädigten Straße am Eingang nach Speyer aus Richtung Schifferſtadt. Pfalzbeſuch des Reichspräſidenten * Neuſtadt a.., 17. Juli. Der Reichspräſident wird bei ſeinem Beſuche der befreiten Pfalz auch den Bezirk und die Stadt Neuſtadt a. H. durch⸗ fahren und von Speyer über Geinsheim Lachen Neuſtadt—Mußbach— Deidesheim mit fünf Minuten Aufenthalt in Neuſtadt a. H.(Strohmarkt) ſeinen Weg nehmen. Das Eintreffen des Reichspräſidenten am Stadteingang Neuſtadt a. H. iſt auf 14,09 Uhr feſtgeſetzt. Am Strohmarkt erfolgt die Begrüßung durch den erſten Bürgermeiſter und Vorſtellung einiger beſtimmter Perſönlichkeiten. Der Stroh⸗ markt(Neptunplatz) iſt zu dieſem Zwecke abgeſperrt. Beim Einſturz eines Schuppens verunglückt * Rodenbach, 18. Juli. Der Waldarbeiter Her⸗ mann Jung wollte an ſeinem neuerbauten Wohn⸗ haus einen Schuppen aufſtellen. Als er und ſeine Frau geſtern abend noch daran arbeiteten, ſtürzte der Schuppen plötzlich ein, wobei die Frau unter die Trümmer zu liegen kam. In ſchwerverletztem Zuſtand wurde ſie ins Städtiſche Krankenhaus nach Kaiſerslautern gebracht. * * Zweibrücken, 17. Juli. Der 51jährige Maurer Peter Honeck, der ſeit mehreren Tagen vermißt wurde, iſt in einer Autogarage der Kaiſerſtraße erhängt aufgefunden worden. Ueber die Gründe des Selbſtmordes iſt nichts bekannt. * Kaiſerslautern, 17. Juli. Seit einigen Tagen laufen in der Stadt Gerüchte um, die von angeblichen Unterſchlagungen bei der Gas anſtalt Kai⸗ ſerslautern wiſſen wollen. Wir hören dazu, daß es ſich nicht um Unterſchlagungen handelt, ſondern daß lediglich Unſtimmigkeiten in der nicht ganz ordnungsgemäß geführten Buchhaltung des Werkes vorgekommen ſeien. Der dadurch angerich⸗ tete Schaden ſei jedoch vollſtändig gedeckt. Damit dürfte es auch zuſammenhängen, daß ein genauer Termin für die ſchon ſeit einiger Zeit fällige Ge⸗ neralverſammlung der Geſellſchaft bis jetzt noch nicht in Erfahrung zu bringen war. Internationale Berliner Renn⸗Woche Der zweite Renntag.—„Oper“ ſchlägt die Franzoſen Der zweite Tag der Berliner Internationalen Renn⸗ woche, der Hindernistag in Karlshorſt, ſtand ſeinem Vor⸗ gänger kaum nach. Trotz des heftigen Regens am Vor⸗ mittag fanden ſich nachmittags zahlreiche Beſucher in der Buhlheide ein und als die Sonne die Regenwolken ver⸗ drängte, bot die Bahn ein glänzendes geſellſchaftliches Bild. Zu einem ſpannenden Rennen wurde das über die 5500 Meter der Hauptbahn führende Internationale Jagdrennen. Die deutſche Stute„Oper“ ſtand hier als einziges deutſches Pferd gegen vier Franzoſen im Kampf. Die Stute löſte die ſchwere Aufgabe glänzend. Ein guter Teil des Erfolges iſt allerdings auch dem Champion⸗Jockey Hauſer zuzuſchrei⸗ ben, der hier wieder einmal über ſich ſelbſt hinauswuchs und wohl den beſten Ritt ſeines Lebens lieferte. Unter der Führung von Dark Way und le Fils de la Lune begab ſich das Feld auf die lange Reiſe. Oper bildete ſtets den Beſchluß. Erſt auf dem letzten Teil der Strecke trat das Rennen in die entſcheidende Phaſe, bei den letzten Hürden lag Oper mit Dark Way ſchon auf gleicher Höhe, ging beim letzten Sprung knapp in Front und gewann auf der Flachen noch über zwei Längen Vorſprung. Der Sieg von „Oper“ unter Hauſer wurde vom Publikum mit nicht enden⸗ wollendem Jubel begrüßt. 1. Kadett⸗Jagdrennnen. 3000 J. 3000 Meter. 1. Wer⸗ therns Frauengunſt(Hoffmann); 2. Blanco; 3. Bodo. Die„Tour de France“ 14. Etappe— Das Feld bei der Bergprüfung zer⸗ ſplittert— Der Deutſche Thierbach Vierter Die 14. Etappe der franzöſiſchen Radrundfahrt führte von Cannes der Riviera entlang nach Nizza. Die Etappe ſtellte zwar inbezug auf die Länge(nur 132 Klm.) keine beſonderen Anforderungen, dafür ſtellte aber die in der glühenden Mittagshitze bet Nizza zu bewältigende Berg⸗ prüfung die Fahrer vor eine ſchwere Aufgabe Dem Meer entlang ging die Fahrt zunächſt nach dem 33 Klm. entfern⸗ ten Nizza, von dort aus mußten aber die Fahrer in einer 99 Klm. langen Schleife hintereinander den 385 Meter hohen„Col de Nice“ und den 999 Meter hohen„Col de Braus“ erklimmen. Die Steigung betrug zeitweiſe 12 v. H. Das Feld wurde bei dieſer Bergprüfung völlig auseinan⸗ dergeriſſen. Der beſte Bergſteiger war diesmal der Touriſt⸗ Routier Peglion, der in dieſer Gegend zuhauſe iſt und des⸗ halb auch in den letzten Tagen ſchon immer mehr in den Vordergrund trat. Der Südfranzoſe konnte das Etappen⸗ ziel mit fünf Minuten Vorſprung vor einer Gruppe von „Aſſen“ erreichen. In dieſer Gruppe befand ſich auch der Deutſche Thierbach, der eine ſehr gute Leiſtung bot und im Endſpurt den vierten Platz belegen konnte. Die übrigen Deutſchen blieben weiter zurück, ſie hatten durchweg ſehr unter Reifendefekten und noch mehr unter der Unkenntnis der Strecke zu leiden. Nebe und Siegel waren nicht ein⸗ mal unter den erſten 52. Im Länderklaſſement war Deutſchland während der letzten Etappen auf den vier⸗ ten Platz hinter Spanien vor Italien zurückgefallen, jedoch konnte bei der 14. Etappe immerhin der Vorſprung Spaniens wieder etwas verringert werden. ö Das Ergebnis der Etappe war: 1. Peglion⸗Frank⸗ reich 4183.51 St. 2. Leducg⸗Fränkreich:88.48 Std. g. Bonduel⸗Belgien. 4. Thierbach⸗Deutſchland. 5. Demuyſere⸗ Belgien. 6. Bendit Faure⸗Frankreich. 7. Pagnoul⸗Frank⸗ reich, alle dichtauf. 8. Bidot⸗Frankreich:40.08 Std. 9. Ch. Pelleſſier⸗Frankreich. 10. Delannoy⸗Belgien 441.33 Stunden— 18. Bruno Wolke⸗Deutſchland 453.02 Std. 19. Schön⸗Deutſchland dichtauf. 21. Manthey⸗Deutſchland :53.11 Std.— Im Einzel⸗Geſamtklaſſement hat der Franzoſe Ledueg ſeinen Vorſprung vor ſeinem Landsmann A. Magne noch vergrößern können. Er führt mit 98.51.04 Std. 2. A. Magne 99.04.45 Std. 3. Demuyſere⸗ Belgien 99.06.07 Std. 4. Ch. Pelliſſier⸗Frankreich 99.11.19 Stunden. 5. Guerra⸗Italien 99.18.05 Std. 6. Bidot⸗ Frankreich. 7. Bonduel⸗Belgien. 8. P. Magne⸗Frankreich. 9. B. Faure⸗Frankreich. 10. Mertens⸗Belgien. 11. Schön⸗ Deutſchland. Der Mitropa-Cupſieger geſchlagen Ujpeſt verliert in Budapeſt gegen Ambroſiana In einem weiteren Spiel der erſten Runde um den Mitropa⸗Pokal wurde am Dienstag abend in Bubapeſt vor 20 000 Zuſchauern der Pokalverteidiger und Gewinner des Genfer Turniers der Nationen, Ujpeſt Budapeſt vom italteniſchen Meiſter Ambroſiana Mailand über⸗ raſchend, aber verdient mit:2(:1) Treffern geſchlagen. Die Italiener boten eine ganz hervorragende Leiſtung. Die Triebkraft der auf allen Poſten gut beſetzten Mann⸗ ſchaft war der internationale Sturmführer Meazza. Ujpeſt kam zwar durch Auer zum Führungstor, doch Meazza ſtellte bis zur Pauſe das Ergebnis auf:1. Durch einen von Szabo verhandelten Elfmeter kamen die Magyaren nach dem Wechſel zum Ausgleich. Ein feiner Alleingang von Meazza und ein Tor des Rechtsaußen Viſentin ergaben einen ein⸗ drucksvollen Sieg von Ambroſiana. Das Rückſpiel findet bereits am Sonntag in Mailand ſtatt. Mit einem völligen Ausſcheiden von Ujpeſt muß gerechnet werden. Proteſte im Mitropa⸗Pokal Viena Wien hat gegen die Teilnahme des Belgiers Braine beim Mitropa⸗Pokalſpiel mit Sparta Prag Pro⸗ teſt eingelegt. Die Sparta behauptet allerdings, daß die Fifa Braine bereits für Sparta frengegeben habe und daß eine beſonders befriſtete Anmeldung Braines für die Spiele um den Mitropa⸗Pokal nicht erforderlich geweſen ſei.— Rapid Wien proteſtiert gegen die Anſetzung des Rück⸗ ſpieles mit Genua 93 für den 20, Juli, da Rapid eine Nord⸗ landreiſe abgeſchloſſen hat, die ſchon vor dem 20. Juli an⸗ getreten werden muß. Die Nordlandreiſe wäre früh genug angemeldet worden. Genua beſteht allerdings auf Aus⸗ tragung des Pokalſpieles am 20. Juli und iſt mit einer Verlegung in den Auguſt nicht einverſtanden. Länderkampf Angarn-Deurſchland Kaum iſt der Sieg der deutſchen Nationalmannſchaft über die Franzoſen in Zeitz gefeiert worden, ſo fuhren dieſe ſchon nach Belgien, wo die gleiche Mannſchaft unter dem nicht ganz gegen die Härte der Belgier durchgreifen⸗ den Holländer Blitz eine:1⸗Niederlage einſtecken mußten. Am kommenden Sonntag nun dürfte wohl die ſchwerſte Prüfung an die Deutſchen herantreten. In Dresden fin⸗ det anläßlich der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung vom 19.—20. Juli der Länderkampf gegen Ungorns Elite ſtatt! Dieſer Kampf beanſprucht noch größeres Intereſſe, zumal die Magyaren bekanntlich die ſchwimmſportlich als auch waſſerballtechniſch kampfſtärkſte Monnſchaft des europäiſchen Kontinents ſtellen. Es gelongen hier eine 4 mal 100 Meter ſowie eine 4 mal 200 Meter Kraulſtafſel zum Austrag, wozu die fabelhaft ſchnellen Ungarn mit dem ſchuellſten Mann Europas Dr. Steſou von Barany antreten, um dann ſchließlich noch im Länderwaſſerballſpiel gegen die Deutſchen anzutreten. Bekanntlich haben die Deutſchen 1920 gegen die Ungarn im Waſſerballſpiel Niederlagen ein⸗ ſticken müſſen und ſollte dieſes Mal nicht wieder der große Wurf von Amſterdam gelingen? Gerade der Umſtand der Verjüngung der deutſchen Nationalſieben, die ſich bis jetzt ſchon tapfer durchzuſchlagen verſtand, ſollte den Un⸗ garn den Sieg außerordentlich ſchwer machen. Ein be⸗ ſtimmtes Ergebnis jetzt ſchon zu diagnotiſieren dürfte ſelbſt den eingeweihteſten Kreiſen ſehr ſchwer gemacht ſein. Im Schwimmen ſowie im Waſſerballſpiel tritt Deutſchlands Tyt.: 42 10; Pl.: 17, 17, 74:10. Ferner liefen: Indiga, Animator, Letzter Verſuch, Neuplatin, Werdig. 2. Lootſe⸗Jagdrennen. 3500 J. 3700 Meter. 1. Starkes Kili(Oertel); 2. Narr; 3. Mae Adam. Tot. 24:10; Pl.: 15. 25, 24:10. Ferner liefen: Firn 2. Mithridates, Cſanad, Dr. Mabuſe, Otis, Graphit. 3. Thu mir nix⸗Jagdrennen. 4500 /. 3400 Meter. 1. Schönemanns Laxenburg(v. Imhof); 2. Hagen; 3. Fleiß. Tot: 81:10; Pl. 27, 15:10. Ferner liefen Oſiris, Favoritin. 4. Nordpol⸗Hürdenreunen. 6000. 3000 Meter: 1. Weſthofs Wendelin(Wurſt); 2. Finnland; 3. Madonna d' Arezzo. Tot.: 18:10; Pl.: 13, 16:10. Ferner liefen, Carl Heinz. 5. Berliner Juternationales Jagdrennen. 31 000 J. 5500 Meter. 1. Oper(Hauſer); 2. Dark Way; 3. Fils de la Lune. Tot.: 50:10; Pl.: 19, 21:10. Ferner liefen Heugon, Mercure 2. 4200 l/. 7. Sturmvogel⸗Flachreunen. 1800 Meter. 1. Stahls Surya(Schnitzer); 2. Domfalke; 3. Goldwächter; 4. Anskar. Tot.: 71:10; Pl.: 15, 16, 12710. Ferner liefen: Rodos, Faulpelz, Groenendagel, Khybeer, Mirella, Löwen⸗ herz 2. kampfbewährte Nationalmannſchaft an und nur durch Her⸗ gabe des Letzten konn ein Sieg auf Deutſchlands Seite zu buchen ſein. Im Rahmen der großzügigen Veranſtaltung hat es der Jubelperein Schwimmelub Poſeidon Dresden verſtanden, ein international gut beſetztes Rahmenprogramm auf die Beine zu bringen, ſo daß auch hier die geſamten Schwimm⸗ ſportanhänger vor ſportlichen Hochgenüſſen ſeltener Höhe ſtehen. Durch die gleichzeitig ſtattfindende Hygieniſche Ausſtellung iſt der ganzen Veranſtaltung ohnedies ein beſonderes Gepräge gegeben und wem es die Mittel er⸗ lauben, dürfte es wohl nicht verſäumen, das ſchöne Elb⸗ florenz mit ſeinen ſchönen Bauten und großen Kunſt⸗ ſchätzen aufzuſuchen. Die Deutſchen treten in folgender Aufſtellung an: 19. 7. 30 zur 4 mal 200 Meter Kraulſtaffel: H. Heinrich⸗ Leipzig, Balk⸗Nürnberg, Schubert⸗Breslau und Schweitzer⸗ Magdeburg 96. 20. 7. 30 zur 4 mal 100 Meter Kraulſtaffel: Heinrich Balk, Schubert und Derichs⸗Sparta Köln. a Waſſerballſpiel: Erich Rademacher(Tor); Gunſt(Hanno⸗ ver), Cordes(Magdeburg) Verteidigung; Benecke(Magde⸗ burg) Verbindung Schürger(Nürnberg), Schultze(Moagde⸗ burg) und Schwartz(Jungdeutſchland⸗Darmſtadt) im Sturm. Deutſchlands Aufgebot für Darmſtadt Die Leichtathletikmeldungen zu den Studenten⸗ Weltmeiſterſchaften Der Hochſchul⸗Ausſchuß für Leibesübungen hat für die Studenten⸗Weltmweiſterſchaften in Darmſtadt nachſtehende Mannſchaft für die leichtathletiſchen Wettbewerbe aufge⸗ ſtellt: 100 Meter: Körnig, Eldracher, Schuhmacher(Erſatz: Heßbrügge, Gerke, Aſſeyer); 200 Meter: Körnig, Eldracher, Eſchenbach(Erfatz: Schuhmacher, König, Salz); 400 Meter: Storz, Danz, Göricke(Erſatz: Lefebre, Tſchirn, Mun⸗ zinger); 800 Meter: Danz, Schwerdtfeger, Leſebre(Erſatz: Müller, Tarnogrocki, Güthing); 1500 Meter: Krauſe, Hell⸗ papp, Sujatta(Erſatz: Schilgen, Güthing, Körts); 5900 Meter: Schilgen(Erſatz: Füßel); 110 Meter Hürden: Steinhardt(Erſatz: Dintler, Wegener); 400 Meter Hürden: Allwoardt, Wegner, Zimmermann(Erſatz: Holzkemper, Lange, Knigge, Anemüller); Hochſprung: Beetz, Böwing, Ladewig(Erſatz: Stechemeſſer, Schlüter, Freye); Weit⸗ ſprung: Maier, Ladewig, Gerke, Mölle(Erſatz: Storz, Körnig, Schreiner, Mommſen); Stabhochſprung: Steche⸗ meſſer(Erſatz: Spieler, Ehlert); Speerwerfen: Weimann, Schnackertz, Eberle(Erſatz: Hochrein); Diskuswerfen: Sie⸗ vert, Weiß, Voigt(Eberle, Stechemeſſer); Kugelſtoßen: Sie⸗ vert, Weiß, Stechemeſſer(Eberle); Fünfkampf: Ladewig, Stechemeſſer, Eberle(Erſatz: Weiß, Sievert); 4 mal 100 Meter: Aſſeyer, Eſchenbach, Körnig, Eldracher(Exſatz: Schuhmacher, Heßbrügge, Salz); 4 mal 400 Meter: Danz, Göricke, Lefebre, Storz(Erſatz: Tſchirn, Eſchenbach, Mun⸗ zinger, Roth); Olympiſche Staffel: Eldracher, Körnig, Storz, Danz(Erſatz: Gehrke, Eſchenbach, Schwerdtfeger, Müller, Lefebre), Meiſterſportler gegen Turnermeiſter Die im Zeichen der Einigung ſtehende Turn⸗ und Sport⸗ bewegung wird jetzt durch verſchiedene Großkämpfe be⸗ reichert, bei denen die Beſten aus dem Lager der DSB. mit denen der Turnerſchaft in Wettbewerb treten. Am be⸗ vorſtehenden Wochenende beſtreiten die Fauſtballb⸗ Meiſter der DT. und der DSB. in Hamburg ein Tur⸗ nier, gleichzeitig findet, wie bereits gemeldet, in Lud⸗ wigshafen ein Handballkampf zwiſchen dem DeSB.⸗Meiſter Polizei Berlin und dem DT. ⸗Meiſter TV. Frieſenheim ſtatt. Für den 24. Auguſt wird in Darmſtadt ein Wafſerballſpiel vorbereitet, das eine Auswahl⸗ ſieben der Turner mit einer ſolchen des Schwimm⸗ Verbandes zuſammenführen ſoll. Fageslale Freitag, den 18. Juli W„Libelle“: 15,30 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. Köln⸗Düſſeldorſer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim Aß⸗ mannshauſen und zurück, 14,30 Uhr Worms ⸗Nierſtein und zurück. Lichtſviele: Alhambra:„Broadway,— Scala: „Hai⸗ Tang“.— Roxry⸗ Theater:„Dagfin der Schneeſchuhläuſer“.— Univerſum:„Scapa Flow“. — Gloria⸗Palaſt:„Gefangene der Liebe“. — Paloaſt⸗Theater:„Die ungekrönte Königin“.— Capitol:„Der unſterbliche Lump“.— Schauburg: „Der Cowboy⸗König von Chicago“. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Ubr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. ... ã y Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein Pegel 14 15 18. 17 18, Neckar ⸗Wegel 15. 16. 17 18 Baſel.88 0 0 142 Mannheim 4,80.354,26 4. 21 0 Jane ae desde des Maxau 5,40 5 Blochingen.300,81.260.449 Mannbein..17 4. 33 Heilbronn.26. 151 Kaub 246.74 Köln 2,08 2,18 2,48 Waſſerwärme des Rheins 17½( Chefredakteur Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton k. V. Kurt Fiſcher-Kommunalpolittk u, Lokales: Richard Schönfelder Suort u. Vermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. d.., Mannbeim R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto en. 1 0 18 * 2 Mittag-Ausgabe Nr. 326 Allas⸗Vorſicherungsbanken in Ludwigshafen Wieder 8 bezw. 5 v. H. Aktionär⸗Dividende Die drei Atlas⸗Verſicherungsbanken— die Lebensver⸗ ſicherungsbank„Neuer Atlas“, die Allgemeine Ver⸗ ſicherungsbank„Deutſcher Atlas“ und die Transport⸗ und Rückverſicherungsbank„Rheiniſcher Atlas““— hatten nach den eben zur Ausgabe gelangten Rechenſchaftsberichten im Geſchäftsjahre 1929 eine Geſamtorämirnein⸗ nahme von 24 545 410% zu verzeichnen, gegenüber 13 085 164/ im Vorjahre; davon treffen auf den„Neuen Atlas“ 17 018 177 /, auf den„Deutſchen Atlas“ 5 585 211 4 und auf den„Rheiniſchen Atlas“ 1 942013 /. Die Meh⸗ rung iſt vor allem beträchtlich beim„Neuen Atlas“, infolge des großen Neuzuganges von 244 Mill. /; der Beſtand er⸗ höhte ſich von 2392 Mill./ zu Ende 1928 auf 431 Mill. zu Ende 1929. Der Schaden verlauf war normal mit Ausnahme der Autounfallverſicherung und der Feuerverſicherung. Bet der erſteren wirkte ſich noch ein ungünſtiger Vertrag auf dem Gebiete der Motorradunfallverſicherung aus, der aber inzwiſchen beſeitigt iſt. Bei der Feuerverſicherung machte ſich der allgemein ſchlechte Verlauf des deutſchen Feuerver⸗ ſicherungsgeſchäftes geltend. An Uebe n weiſen der„Neue Atlas“ 1 554 806 /, der„Deutſche Atlas“ 64 727/ und der„Rheiniſche Atlas“ 21113„ aus. Beim„Neuen Atlas“ ſollen diejenigen Ver⸗ ſicherten des normalen Tarifes, die vom dritten Verſiche⸗ rungsjahre ab gewinnberechtigt ſind oder werden, wieder einen Gewinnanateil von 30 v. H. der Jahresprämie er⸗ halten, während auf die anſpruchsberechtigten Verſicherun⸗ gen des 1927 eingeführten Sondertarifes mit niedriger Prämie eine Dividende von 10 v. H. entfällt; insgeſamt ſollen den Verſicherten aus dem Ueberſchuß 1377 436%¼ ſtberwieſen werden. Die Aktionärdividende wird beim„Neuen Atlas“ wieder mit 8 v.., beim„Deutſchen Atlas“ mit 5 v. H. und beim„Rheiniſchen Atlas“ ebenfalls mit 5 v. H. der Bareinzahlung vorgeſchlagen. Die Sicherheits mittel der drei Banken ſtellen ſich für Ende 1929 auf über 1193 Mill.„ gegenüber 9¼ Mill./ zu Ende 1928.(GV. 29. Juli.) * Die Aufwertungsquoten bei den Lebens⸗Verſicherungs⸗ geſellſchaften des Allianz⸗Konzerns. Durch die Uebernahme der beiden Aufwertungsſtöcke der Frankfurter Lebensver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchoft und den Uebergang des Aufwertungs⸗ ſtocks der Lübeck⸗Schweriner Lebensverſicherungs⸗AGG. hat ſich der von der Allianz und Stuttgorter Lebensverſiche⸗ rungs⸗AG. verwaltete Beſtoand auf 11 Aufwertungsſtöcke er⸗ höht. Von den aufgeſtellten Teilungsplänen ſind bereits einige endgültig genehmigt worden. Aus der Bewertung der Aktiven und Paſſiven ergeben ſich zum geſetzlichen Stichtag(14. Februar 1924) folgende Aufwertungsquoten, die ſich mit Zinſen per 14. Februar 1930 wie folgt erhöhen (in v..): Allianz 23,41(Stichtag 18,5) Arminia 13,28 (10,5), Bayeriſche Leben 17,9(14,15), Freig 10,13(12,75). Frankfurter Leben 14,75(12), Frankfurter Leben(Kosmos) 9,83(), Lübeck⸗Schweriner 18,95(14,5), Providentia 23,41 (18,5), Stuttgarter Leben 23,41(18,5), Stuttgart⸗Lübeck 22,14(17,5) und Wilhelma 18,22(14,4). Mit der Durch⸗ führung der Teilurgspläne iſt bereits begonnen worden. An Vorſchüſſen und Abfindungen an Aufwertungs berechtigte wurden bereits über 20 Mill./ ausgezahlt. Hamburger Allgemeine Verſicherungs⸗AG., Hamburg. Die Geſellſchaft ſchließt das abgelaufene GJ. ohne Gewinn und Verluſt ab(i. V. wurden aus einem Reingewinn von 98 034„ 10 v. H. Dividende verteilt). Die Prämieneinnah⸗ men betrugen 10,11(i. V. 7,06) Mill. 4. In der Trans⸗ portverſicherung ſtiegen die Prämieneinnahmen um 1,77 auf 7,69 Mill.„J. Bezahlte Schäden für eigene Rechnung ſtell⸗ ten ſich auf 3(2,17) Mill. J. Für Prämienüberträge und ſchwebende Schäden ſind jetzt 1,6(1,3) Mill./ zurückgeſtellt. Laut Bericht wurde die Geſellſchaft beſonders durch den Brand der Europa und den Totalverluſt von Schiffen erſter Reedereien mit ihren Gütern betroffen. Die Feuer⸗Rückver⸗ ſicherung wurde in vorſichtiger Weiſe wieder aufge⸗ nommen. * Mannheimer Gewerbebank. Die Handelskammer hat den Vergleichsvorſchlag der Mannheimer Gewerbebank, der bekanntlich die Vollauszahlung der kleinen Gläubiger ſowie der neuen Forderungen vorſieht, dagegen die übri⸗ gen Guthaben auf drei Jahre zinslos bei der Bank be⸗ laſſen will, befürwortet. Dem gerichtlichen Termin ſteht nunmehr nichts im Wege, wie verlautet, iſt er auf den 29. Juli feſtgeſetzt. * Deutſchland⸗Bauſparkaſſe AG.— Fortſchreitende Ent⸗ wicklung. Nach dem Bericht für das zweite Geſchäftsjahr betrug die Zahl der Bauſparverträge Ende 1929 5116 Ver⸗ träge mit 59,5 Mill.„“ Bauſparſumme(Ende 1928 7,8 Mill. Mark), wobei als mittlere Bauſparſumme der Betrag von 11 630/ errechnet wird. Bauſpardepoſiten einſchl. Til⸗ gungsraten woren Ende 1928 214 746/ vorhanden, Ende 1929 rund.75 Mill.. An 297 Bauſporer ſind annähernd 4 Mills/ Baugelddarlehen gegeben worden, wobei die Höhe der durchſchnittlich zugeteilten Bauſparſumme mit 12 656 /, die durchſchnittlich zugeteilten Beleihungshöhe der ausgeltehenen Gelder mit 44,56 v. H. bei hypothekariſch geſicherten Darlehen beziffert wird. Einſchließlich eines Vor⸗ trags aus dem Vorjahr betrugen die Geſomteinnahmen rund 1,6 Mill. /. Für das Jahr 1929 wird eine Aus⸗ ſchüttung nicht vorgenommen(i. V. 8 v..), Ein Ueber⸗ ſchuß von 2408„, wird vorgetragen. In der Bilanz werden u. a. Verpflichtungen bei Bankhäuſern mit 819 236, be⸗ ziffert und Lombarddarlehen mit 883 590 /; bei letzteren handelt es ſich um ein Darlehen bei einer Großbank, wofür mon hypothekariſche Sicherheit gegeben hat. Die Beſchaf⸗ fung dieſer Mittel(alſo die Heranziehung fremder Gel⸗ der, die nicht von den Bauſparern aufgebracht wurden) hat es der Kaſſe ermöglicht, mehr Baugelder zuteilen zu können, als ſie aus eignen Mitteln dazu in der Lage ge⸗ weſen wäre. 5 * Düſſeldorfer Baubank.⸗G., Düſſeldorf. Die zum Sternberg⸗Konzern gehörende Geſellſchaft erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahre Bruttoeinnahmen von 598 299(601 609)„%, wovon Unkoſten, Reparaturen uſw. 68 127(120 874) /, Zinſen, Steuern und Abſchreibungen auf Debitoren 281 967(ti. V. 68 891% Zinſen, 131 436 Steuern) beanſpruchten. Aus dem einſchl. Vortrag ver⸗ bleibenden Reingewinn von 252 644(255 616)„ wer⸗ den wieder 10 v. H. Dividende auf 2 Mill./ Ak. verteilt. In der Bilanz ſind weſentliche Veränderungen eingetreten, Gläubiger erhöhten ſich ſtark auf 2,27(0,12), Hypotheken auf 3,93(2,73), andererſeits Schuldner auf 3,45 (0,25) Mill.. Wertpapiere erſcheinen mit 2,55(2,0) und das Hotel Breitenbacher Hof mit unverändert 2,6 Mill., Die erhöhten Beträge für Schuldner, Hypotheken und Gläu⸗ biger ſind auf die bereits erfolgten Vorbereitungen für die im Vorjahre geſchloſſenen Fuſionen mit verſchiedenen rhei⸗ niſchen Grundſtücksgeſellſchaften zurückzuführen. Kraftfahrzeug produktion im Mai 1930 In ſämtlichen Zweigen der Kraftfahrzeuginduſtrie war im Mai 1930 lt.„Wirtſchaft und Statiſtik“ ein konjunk⸗ turelles Abſinken zu beobachten. Trotz der ſtets im Mai ſaiſonmäßig begünſtigten Abſatzverhältniſſe ſind Produk⸗ tion und Abſatz von Kraftfahrzeugen gegenüber dem Vor⸗ monat zurückgeblieben. Eine erhöhte Nachfrage hatte ſich nur bei den kleinen Perſonenkraftwagen(bis 1 Liter Hubraum) und Laſtkraftwagen(2 bis 3 Tonnen Eigen⸗ gewicht) geltend gemacht. 5 Die Produktions⸗ und Abſatzziffern des gleichen Monats im Jahre 1929 wurden nicht wieder erreicht. Ueberblickt man die Entwicklung vom Januar bis Mai 1930, alſo den erſten Teil der Saiſonkurve, ſo zeigt ſich, daß gegenüber der gleichen Vorjahrszeit der Abſatz der Perſonenkraftwagen um 1 v.., der der Laſtkraftwagen um 32 v. H, und der der Krafträder um 31 v. H. zurückgeblieben iſt. Die Abſatzverminderung in der Perſonenwageninduſtrie gegenüber April entfällt zum größten Teil auf die aus⸗ ländiſchen Montagebetriebe. In der Laſtkraftwagenindu⸗ Englands Nöte Der neue Höhepunkt der engliſchen Wirt ſchaftskriſe Von unſerem Londoner Dr. 1⸗ Mitarbeiter London, 15. Juli. Die wirtſchaftliche Not Englands hat in dieſen Tagen einen nie dageweſenen Höhepunkt erreicht. Die Arbeits⸗ loſigkeit, der in den Wahlparolen der Arbeiterpartei vor einem Jahr der ſchärfſte Kampf angeſagt wurde, hat in ſolchem Umfange zugenommen, daß im Unterhauſe und in der Preſſe Stimmen laut werden, die von einer drohenden Kataſtrophe ſprechen. Allein in der letzten Woche ver⸗ größerte ſich die Arbeitsloſenzahl um 7500 Mann und näherte ſich ſomit der dritten Million. Im Laufe des letzten Jahres, des Regierungsjahres der Arbeiterpartei, iſt die Arbeitsloſigkeit um beinahe 120 v. H. geſtiegen! Es muß irgend etwas geſchehen, um den weiteren wirt⸗ ſchaftlichen Abſturz aufzuhalten, um das weitere Anwachſen der Erwerbsloſigkeit zu ſtoppen. Aber was? Das von Lloyd George vorgeſchlagene Heilmittel großer öffentlicher Wege⸗ bauten erwies ſich als undurchführbar, da die dazu erforder⸗ lichen Rieſenſummen die engliſche Finanzlage erſchüttern und eine Budget⸗Inflation herbeiführen würden, Ein zweiter Vorſchlag Lloyd Georges ging dahin, die Rationalt⸗ ſierung der in vielen ihrer Zweige rückſtändig gebliebenen engliſchen Induſtrie zu beſchleunigen und das zur techni⸗ ſchen Verbeſſerung und Moderniſierung der Betriebe ver⸗ wendete Kapital von jeglicher Steuerlaſt zu befreien. Auch dieſer Vorſchlag wurde abgelehnt.„Nach Annahme eines ſolchen Geſetzes“, erklärte der britiſche Schatzkanzler Snow⸗ den,„würde jeder Fruchteishändler Steuerfreiheit bean⸗ ſpruchen unter dem Vorwande, ſein Einkommen zur Ver⸗ beſſerung ſeiner Eismaſchine verwenden zu wollen.“ Es wird im Unterhauſe von der Wirtſchaftsnot viel ge⸗ redet. Neue Projekte tauchen auf, aber ſie platzen wie Seifenblaſen und das Ergebnis iſt gleich Null. Große Unruhe wird in das Land ztragen. Bekanntlich haben die ſchutzzöllneriſchen Kreiſe Englands dieſe Unruhe benutzt, um die am Anfange des Jahrhunderts tolgeſagten und begrabenen Pläne Joe Chamberlains, des großen Ver⸗ fechters der allbritiſchen wirtſchaftlichen Einheit, zu neuem Leben zu rufen. An die Spitze der Bewegung ſtellten ſich zwei Preſſe⸗ lords— Beaverbroock und Rothermeere. Sie begannen in ihren Zeitungen und in den öffentlichen Verſammlungen einen Kreuzzug für die Ausgeſtaltung des geſamten briti⸗ ſchen Weltreiches zu einem freihändleriſchen Handelsſomplex und für gleichzeitige Einführung von Prohibitionszöllen auf die Einfuhr des Auslandes zu führen. Dem Kampfe der Preſſelords wurde keine allzugroße Bedeutung beigemeſſen. Seine Wirkung wurde aber akut, als die Londoner City, der altbewährte Hort des Freihandels, plötzlich umftel. Ein Manifeſt, von den City⸗Bankiers und Finanzleuten jüngſt unterzeichnet,— der in den Citykreiſen ſehr einflußreiche Leiter der Midland⸗Bank Mae Kenna, gab auch ſeine Unterſchrift dazu— verkündete, daß infolge der Einführung von Schutzzöllen in aller Welt(vor allem in Amerika) auch Großbritannien nun auf die Tradition des Freihandels verzichten müſſe. Ein par Tage nach dem Manifeſt der City erklärte Baldwin, der ſich gegen die Einführung von Schutzzöllen für Lebens mitteleinfuhr ſtets ſträubte, daß aus der wachſen⸗ den wirtſchaftlichen Kriſe kein anderer Ausweg gefunden werden könne, als Verzollung aller ausländiſchen Einfuhr⸗ waren und Freihandel innerhalb des Weltreiches. In dieſem Sinne werde er einen Vorſchlag im Unterhauſe einbringen. Die ſchutzzöllneriſche Bewegung gewinnt in England mit jedem Tag an Boden. Nicht weil die breiten Kreiſe des Inſelreiches von der Heilwirkung der Zölle überzeugt ſind, mein. Die Kampagne wird nur vom Gefühl genährt, daß irgend etwas nun doch geſchehen muß, um die drückenden wirtſchaftlichen Laſten zu bekämpfen.„Aus Verzweiflung, nicht aus Vernunft“, meint die ausgezeichnete Zeitſchrift „New Statesman“,„wendet ſich der engliſche Wähler den Parolen der Preſſelords und induſtrieller Schutzzöllner zu. Wird dieſe Schutzzollbewegung ſich auch durchſetzen können? Während der Regierungsperiode der Labonr⸗ Partei kaum, da dieſe Partei für die damit verknüpfte Ver⸗ teuerung der Lebenshaltung der breiten Bevölkerungs- ſchichten unter keinen Umſtänden die Verantwortung über⸗ nehmen würde. Aber auch von einem zukünftigen Tory⸗Kabinett könnten könnten ſolche Maßnahmen ohne Einverſtändnis der Dominions kaum durchgeführt werden. Die Dominions aber haben ſich in den letzten Jahren zu großen ſelbſtändi⸗ gen Wirtſchaftseinheiten entwickelt. Es genügt darauf hin⸗ zuweiſen, daß der Anteil der Weltreichseinfuhr nach Eng⸗ land ſich ſeit 1913 von 41 v. H. auf 36,8 8v. H. vermindert hat und daß z. B. Kanada einen bedeutend größeren Export nach USA. aufweiſt als nach dem engliſchen Mutterlande. Mit Recht verweiſt einer der hervorragendſten Führer der engliſchen Liberalen Partei, Sir Herbert Samuel, darauf, daß die ſchwere Lage der engliſchen Baumwollinduſtrie in Lancaſhire durch Einführung hoher Zölle auf keinen Fall ſaniert werden könne, da ihr Rückgang vor allem auf den Boykott britiſcher Waren in Indien zurückzuführen ſei. Die Ausfuhr Englands außerhalb des Empire iſt bedeutend größer als die engliſchen Exporte nach den Dominions und Kolonien des Weltreiches. So z. B. erreichte die Ausfuhr Englands nach Europa im Jahre 1929 die Summe von 4 720 000 000 4, nach anderen Ländern der Welt 3 380 000 000 Mark. Insgeſamt hat alſo England nach dem Auslande 1929 Waren für 8 100 000 000% ausgeführt während die Exporte nach allen Dominions und Kolonien mit der Summe von 5 700 000 000/ weit zurückbleiben. Abgeſehen von der vermutlichen Weigerung der meiſten Dominſons, der Einführung von Prohibitionszöllen zuzuſtimmen, wäre auch mit der Gefahr zu rechnen, daß das geſamte Ausland zu Vergeltungsmaßnahmen ſchreiten würde. Der Handel Englands mit der Außenwelt könnte dadurch einen ſchweren Schlag erleiden. Die ganze Angelegenheit ſcheint alſo gar⸗ nicht ſo einfach zu ſein, das verſtehen wohl auch die Befür⸗ worter der Schutzzölle. Ihre Kampagne bleibt alſo in erſter Linie ein Mittel, um die Unfähigkeit der Lakgur⸗Regierung, die wirtſchaft⸗ liche Lage des Landes zu beſſern, den Wählern vor Augen zu führen. Aber auch jede andere engliſche Regierung würde die Lage kaum meiſtern können. Das Uebel liegt nicht im Regierungsſyſtem, ſondern in dem verſchobenen wirtſchaftlichen Gleichgewicht der Welt und in der ſinkenden Wirtſchaftsmacht des britiſchen Reiches. ſtrie entfällt demgegenüber der Rückgang des Abſatzes faſt ausſchließlich auf die deutſchen Werke. Die Inderzifſern für die Produktionsentwicklung der Kraftfahrzeuginduſtrie (Monatsdurchſchnitt 1928 100) betrugen für Perſonenkraft⸗ wagen deutſcher Fabriken im Mai 1930 120,6(April 132,9), ausländiſcher Montagefabriken 90,7(109,2), für Laſtkraftwagen deutſcher Fabriken 41,4(56,5), ausländi⸗ ſcher Montagefabriken 114,1(77,9) und für Krafträder deutſcher Fabriken 99,9(113,1). * Halbjahrsabſchluß des Du Pont⸗ Chemiekonzerns— Verſchlechtertes Betriebsergebnis. Der amerik. Chemiekon⸗ zern E. J. Du Pont de Nemours u. Co. weiſt für das zweite Viertel dieſes Jahres einen Reingewinn von 13,9 Mill. Dollar aus gegen 17,3 Mill. im erſten Viertel und 14,8 Mill. im zweiten Vieretl 1929. Der Reingewinn des erſten Halbjahrs hot mit insgeſamt 31,2 Mill. Dollar gegenüber der erſten Hälfte des Vorjahrs eine Abnahme um 8,8 Mill. aufzuweiſen, die im weſentlichen auf das beträchtlich verringerte Einkommen aus der Beteiligung on der General Motors Corp. zurückzuführen iſt. Daneben haben ſich allerdings auch die eignen Betriebsergebniſſe des Chemiekonzerns verſchlechtert. Der Betriebsüberſchuß hatte im erſten Viertel gegenüber 1929 einen Rückgang um 0, auf 6,7 Mill. Dollar und im zweiten Viertel einen Rückgang um 0,9 auf 7,9 Mill. Dollar aufzuweiſen. * Zimmermann ir. u. Cie. Lahr AG. in Stuttgart. Dieſe im Vorjahre aus der Vereinigung der Lahrer Textilfirmen Zimmermann ir. u. Cie. und Gebr. Haberer hervorgegangene und in Stuttgart domizilierte AG. legt ihre erſte Bilanz vor. Danach ſind von 200 000% AK. bisher erſt 50 000 4 ein⸗ bezahlt worden. Einem Warenbruttoerlös von 74384 ſtehen Unkoſten mit 53 419/ und Abſchreibungen mit 21 362/ gegenüber, ſo daß ein kleiner Verluſt von 397/ entſtand. In der Bilanz werden die flüſſigen Mittel mit zuſ. 130 382 /, die Gewebe mit 283 117, die Debitoren mit 603 981„ und andererſeits die Kreditoren zuſ. mit 794877 ausgewieſen. Inteſpinnerei u. ⸗Weberei in Kaſſel.— Dividenden⸗ reduktion. Die geſchäftliche Entwicklung in dem Ende Juni abgelaufenen Geſchäftsjahr 1929/30 hatte beſonders in der zweiten Hälfte unter den ungünſtigen Verhältniſſen am Jute⸗Markt zu leiden, ſo daß mit einer Dividenden⸗ redukion zu rechnen iſt. Ueber das Ausmaß derſelben laſſen ſich jedoch noch keine Angaben machen. Einheitliche Krebitpolitik des Reiches Unter Leitung des Reichsbankpräſidenten Dr. Luther hat geſtern in den Räumen der Reichsbank eine wichtige Sitzung ſtattgefunden, bei der u. a. das Reichs finanz ⸗ miniſterium, das Reichswirtſchaftsmini⸗ ſteri um und dos Reichsarbeitsminiſter tum vertreten woren. Zweck der Beratungen wor, den Kreditbedarf aller in Frage kommenden Reichsſtellen für die nächſte Zeit feſtzuſtellen, um eine einheitliche Geldpolitik des Reiches zu gewährleiſten und eine möglichſt rationelle Ausnützung aller Kreditmöglich⸗ keiten zu erreichen. Früher haben ähnliche Beſprechungen nur zwiſchen Reichs⸗ bank und Reichsfinanzminiſterium ſtattgefunden, jedoch hat man jetzt eine Erweiterung durch die anderen Reichsxreſſorts für notwendig gehalten. Den geſtrigen Beſprechungen ſollen in regelmäßigen Abſtänden weitere fol⸗ gen, damit die Reichsbank einen fort laufenden Ueberblicküber den Kreditbedarf des Reiches erhält. Beſchlüſſe wurden, wie es ja auch dem Charakter der Sitzung entſprach, nicht gefaßt. „Der ſchweizeriſche Außenhandel im Junf. Im Juni betrug der Geſamtumſatz des ſchweizeriſchen Außenhandels 837 Mill. ſchw. Fr., d. ſ. 37 Mill. ſchw. Fr. weniger als im Mal. Der Wert der Einfuhr bezifferte ſich auf 208 Mill. ſchw. Fr., der der Ausfuhr auf 136,7 Mill. ſchw. Fr. Die Paffivität hat ſich von 48/2 im Mai auf 64,3 Mill. ſchw. Franken erhöht. Faſt ſämtliche Abſatzgebiete weiſen Er⸗ portausfälle auf.(Deutſchland 5,5 Mill.) Im erſten Halb⸗ fahr 1990 betrug die Einfuhr 1 286,5(1929: 109,4) Mill. ſchw. Fr. und die Ausfuhr 924,2(1 013,9) Mill. ſchw. Fr. Die Paſſivität hat ſich demnach von 298,3 auf 346,4 Mill. ſchw. Fr. erhöht. 5 * Güterwagenſtellung der Reichsbahn: In der Woche vom 29. 6. bis 5. 7. 1930 ſind bei der Deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft in 6 Arbeitstagen 784375 Güterwagen ge⸗ ſtellt worden gegen 137 184 in der entſprechenden Woche 1929(6 Arbeitstage und 796 798 in der Vorwoche 1920(6 Arbeitstoge). Für den Arbeitstag im Durchſchnitt berech⸗ net lauten die entſprechenden Ziffern 130 729, 156 197, 192 798. Nicht rechtzeitig geſtellt wurden 517(508) Güter⸗ wagen. l * Ausfuhrſyndikat der tſchechoflowakiſchen Schuhinduſtrie. Gin Ausfuhrſyndikat der tſchechoflowakiſchen Schuhinduſtrie wurde am 16. Juli in Prag gegründet. Es ſind ihm 36 Firmen beigetreten. Das Syndikat umfaßt die Mehrheit der tſchechoſlowakiſchen Schuhinduſtrie. Die Tätigkeit des Syndikats wird in erſter Linie Organiſations⸗ und Aus⸗ fuhrfragen gelten. Proteſt in der Lenz- HB. In der v. HV. der Allgemeine Baugeſellſchaft Lenz u. Co.(Kolonial⸗Geſellſchaft) Berlin, in der 96821 Stimmen vertreten waren, wurde der dividendenloſe Abſchluß für 1929 gegen 14 Stimmen der Oppoſition, die Proteſt zu Protokoll gab. genehmigt. Der Antrag, die HV. um 3 Monate zu verſchieben, um Klarheit über die Fuſionsabſichten der Firma zu erhalten, wurde im ſelben Stimmenverhältnis abgelehnt. Auf eine große Reihe von Anfragen antwortete die Ver⸗ waltung, daß die Ermäßigung des Kontos Wert⸗ papiere daraus zu erklären ſei, daß eine Anguhl Gold⸗ pfandbriefe, Reichsanleihen und Schuldbuchforderungen ab⸗ gelöſt ſeien und daß keine Aktien der AG. für Verkehrs⸗ weſen in dieſem Poſten enthalten ſeien. Die Erhöhung des Kontos Beteiligungen ſei zurückzuführen auf die Betei⸗ ligung der Lenz u. Co an den beiden ausländiſchen Ge⸗ ſellſchaften. Die 65proz. Steigerung des Kontos Steuern ſei auf Grund der im Vorjahr erklärten Dividende aus Steuervorauszahlungen in Höhe von rd. 120 000/ ent⸗ ſtanden, die im Laufe dieſes Jahres zurückgefordert würden. Eine lebhafte Debatte entwickelte ſich auf die Anfroge eines Kleinaktionärs, wem die Schuld bei dem Ver lu ſt des Türkengeſchäftes beigemeſſen werden müfſſe, der ungefähr 1 Mill./ betrüge. Die Verwaltung erklärte, daß die Höhe dieſes Verluſtes erſt im Mai dieſes Jahres voll zu überſehen war, oͤaß die Schuld teilweiſe auf Witte⸗ rungseinflüſſe(alſo techniſcher Art), die Erdrutſche verur⸗ ſacht haben, teils auf Verkalkulierungen des techniſchen. Perſonals zurückzuführen ſei. Man habe die Folgerungen darous gezogen und die Filiale in Konſtantino⸗ pel aufgelöſt und für die Zukunft einen Vertrag mit der Dyckerhoff u. Widmann geſchloſſen, der die Ver⸗ ige der Auslandsvertretungen vorſehe. as den Kursſturz der Aktien der Geſellſchaft betreffe, ſo ſei die Geſellſchaft immer als Käufer auf dem Markt aufgetreten und habe ſich bemüht, den Kurs zu halten. Man könne aber nicht erwarten, daß die Geſellſchaft alle auf den Markt geworfenen Aktien aufkauſe. Was die holländiſchen Geſchäfte betreffe, ſo ha⸗ ben ſie ſich im ganzen geſehen nicht ungünſtig geſtaltet, in Belgien könne man ſagen, daß ſich die Unternehmun⸗ gen bisher zufriedenſtellend entwickelt haben und daß Verluſte im afghaniſchen Geſchäft nicht zu erwarten ſeien, da es ſich hier lediglich um einen Projektierungsvertrag handele. Ueber das laufende Jahr wurde aus⸗ geführt, aß die Umſätze etwas größer zu werden ver⸗ ſprechen(i. V. 40 Mill.„ Umſatz) und daß man mit einem günſtigeren Ergebnis rechnen zu dürfen glaube. * * Die Oppoſition bei AG. für Verkehr. Wie wir hören, hoben die beiden Oppoſitionsgruppen bei der AG. für Verkehrsweſen für oͤte GV. ſehr erhebliche Ak⸗ tienbeträge angemeldet, und zwar jede für ſich über 10 v. H. des Aktienkapitols. Die Verwaltung wird nichtsdeſtoweniger an ihrer bisherigen Auffaſſung feſt⸗ halten, daß eine höhere als die vorgeſchlagene Dividende von 5 v. H. unter keinen Umſtänden verteilt werden könne. Man rechnet allerdings mit der Möglichkeit, daß die Bi⸗ lanzgenehmigung vertagt werden wird, ebenſo hält man es nicht für ausgeſchloſſen, doß eine Repiſionskom⸗ miſſion eingeſetzt werden dürfte. In Kreiſen der Ver⸗ waltung glaubt man jedoch umſo mehr, daß ſchließlich ihre Anträge genehmigt werden würden, als ſich die Geſellſchaft infolge ihrer bedeutenden Bankſchulden in ſtarker Abhängig⸗ keit von ihrem Banken⸗Konſortium befindet. Kohlenförderung im Ruhrgebiet Nach vorläufigen Berechnungen wurden in der Zeit vom 6. bis 12. Juli 1930 im Ruhrgebiet in 6 Arbeitstagen 1955 597 To. Kohle gefördert gegen 1996 330 To. in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche aitf 509519 To. gegen 518 484 To. in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 54019 To. gegen 62 750 To. in 7 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlen⸗ förderung betrug in der Zeit vom 6. bis 12. Juli 325 933 Tonnen gegen 392 722 To. in der vorhergehenden Woche. Die tägliche Kokserzeugung ſtellbe ſich auf 72 788(74 069 Tonnen, die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 9 003 (10 458) To. Wegen Ahſatzmangels wurden in der Berichts⸗ woche 251 375(arbeitstäglich 41 896) Feierſchichten eingelegt gegen 208 821(34 804) in der Vorwoche. Deviſenmarkt Im beutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New York 486,50 Schweiz 28,02 Stockholm 19.09 Paris 129.59 Holland„ 12.08 Madrid 41,78 Brüſſel„ 34.81 Oslo. 13,16 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 92.87 Kopenhagen 18,15 Pfunde„„ 20,87 Das Bauen wird billiger Trotzdem ungünstige Bauausſichten Aus Baufachkreiſen ſchreibt man uns: Die Klagen aus dem Baugewerbe über den ſchlechten Geſchäftsgang laſſen nicht nach, ſondern nehmen eher noch zu. Der große Ueberhang an unvollendeten Wohnungen aus dem Vorfahre gab den Bauunternehmungen in der erſten Hälfte dieſes Jahres noch Arbeit dagegen fehlt es jetzt ſehr an neuen Aufträgen. Der Wohnungsbau hat ſich allein ſtellenweiſe etwas belebt, doch iſt das für die Geſamt⸗ entwicklung nicht maßgebend. Die Bauluſt iſt nach wie vor recht gering, da bedeutend weniger Bauerlaubniſſe erteilt worden ſind als im vorigen Jahr. Der Wohnungsbau blieb bisher um 25 v. H. hinter dem Vorjahrsergebnis zu⸗ rück. Die ſtarke Einſchränkung der gewerblichen Bautätig⸗ keit iſt bekannt, auch die weſentlich geringere Auftragser⸗ teilung der öffentlichen Hand, deren Rückgang auf eine Milliarde J geſchätzt wird. Daher überraſcht es nicht, daß nach der letzten Zählung noch 223 000 Baufacharbeiter er⸗ werbslos ſind gegen 61 000 zur gleichen Zeit des Vorjahres. Das ſind alſo 261 v. H. mehr arbeitsloſe Bauarbeiter in dieſem Jahre! Von den Gewerkſchafts mitgliedern ſind jetzt noch 39 v. H. unbeſchäftigt. Dazu kommt, daß die Arbeits⸗ verhältniſſe wegen des Mangels an großen Bauvorhaben überwiegend nur kurzfriſtig ſind. Aus einigen ländlichen Gebieten, wie Pommern, Nortkmark, z. T. Weſtfalen wird eine etwas beſſere Beſchäftigung im Baugewerbe gemeldet. Unter dem Druck der Auftragsloſigkeit ſind die Bauſtoff⸗ preiſe in den meiſten Gebieten ſtärker geſunken. Infolge⸗ deſſen wurden die Baukoſten von der Preisſeite her ſchon erheblich verbilligt, ohne daß es des Druckes der Regierung, wie es geplant iſt, bedurft hätte. Ueber dieſe Bewegung muß man ſich wieder einmal Rechenſchaft ablegen, und zwar an Hand der nachſtehenden Inderzahlen: q Bauſtoffinder März April Mai Juni Juli 1929 156,9 156,9 157,0 157,7 158,8 1930 157,1 1570 156,2 158,2 149,2 Bankoſteninder 1929 172,8 174,3 175, 175, 1771 1930 ih i, Wenn man berückſichtigt, daß der Baukoſtenindex im Sept. v. Js. bereits 181,4 erreicht hatte(1913 100), ſo iſt die Verbilligung ſchon ſo beträchtlich, daß ſich daraus wieder eine Anregung zum Bauen ergibt. Zu fordern iſt, daß nun auch die Behörden in dem Sinne an dieſer Koſtenſenkung mitwirken, daß ſie eine Verbilligung der verſchiedenen Ge⸗ bühren vornehmen, die den Bauherrn treffen. Vor allen Dingen dürfen die Anliegerbeiträge nicht auf ſolcher Höhe gehalten werden, daß ſie geradezu vom Bauen abſchrecken. Dann ſoll man ſich endlich entſchließen, die Baugeſuche ſchneller und reibungsloſer zu behandeln, damit jeder un⸗ nütze Leerlauf in Wirtſchaft und Verwaltung vermieden mird. Die Aufgabe iſt nicht allein, die Baukoſten zu ſenken, auch die Dauerbelaſtung des Mieters bezw. des Bauherrn muß weiter abgebaut werden, wenn wir wieder zu vermiet⸗ baren Neubauwohnungen kommen wollen. Dieſe Dauerbe⸗ laſtung wird durch die Hypothekenzinſen beſtimmt, die er⸗ freulicherweiſe ſeit Jahresbeginn langſam ſinken. Die Ein⸗ führung des ſiebenprozentigen Pfandbriefes iſt eine weitere Etappe auf dieſem Wege. Leider wird das Beſtreben, ge⸗ ringere Hypothekenkoſten zu erreichen, durch die Ausgabe von neuen achtprozentigen Pfandbriefen zum Schaden des Bau⸗ und Wohnnugsmarktes erſchwert. Denn nur bei ein⸗ heitlicher Ausgabe ſiebenprozentiger Pfandbriefe können dieſe einen Kurs erreichen, der eine hohe Auszahlung der Hypothek ermöglicht. Der jetzige Wirrwarr dürfte eher ſchädlich ſein. Dieſer Umſtand trägt mit dazu bei, daß man vom zweiten Halbjahr keine weſentliche Beſſerung am Bau⸗ markt erwarten kann. 5 Deutſche Zuckerproduktion im Juni Im Monat Juni ſind in den deutſchen Zuckerfabriken 402 572 Dz. Rohzucker und 47 605 Dz. Verbrauchszucker ver⸗ arbeitet worden. Die Verarbeitung von Rohzucker erreicht damit für die diesjährige Zuckerkampagne, vom 1. Septbr. 1920 bis 30. Juni 1930, 11 507 141(Vorjahr 11 193 128) D. und die von Verbrauchszucker 218 530 gegen 271957 Dz. im Vorjahr. Gewonnen wurden im Junt nur noch 3832 Dz. Rohzucker. Die Geſamtgewinnung beträgt damit für die Kampagne 13 317 754(i. V. 12 082 956) Dz. An Verbrauchs⸗ zucker wurden im Juni noch insgeſamt 434 803 Dz. ge⸗ wonnen, womit die Geſamtgewinnung auf insgeſamt 16 344 044(i. V. 15 340 912) Dz. ſteigt. Die geſamte Her⸗ ſtellung in Rohzuckerwert gerechnet beziffert ſich für Junk auf 31480 Dz., vom 1. Septbr. 1929 bis 30. Juni 1930 auf 19 727850 Dz. gegenüber 18 588 111 Dz. für die Zeit vom 1. Septbr. 19280 bis 30. Juni 1929. Steuerfrei abgelaſſen (ausgeführt) wurden 135 468 Dz. Rohzucker und 229 841 Dz. Verbrauchszucker. Hamburger Kaſſee⸗ Wochen Bericht vom 12. Juli. (Heßkaffee“ Hamburg 35.) Während der Kaffeemarkt in der erſten Wochenhälfte noch in recht flauer Stir verkehrte, geſtaltete ſich die zweite Wochenhälfte m ſtetiger. Der Rückgang ſcheint im Augenblick zum gekommen zu ſein, was den ſehr ſchlecht verſorgten ſum leicht zu größeren Käufen veranlaſſen könnte, Preiſe ſind fetzt auf einer Baſis angelangt, wie wir ſi i Jahren nicht mehr kennen. Wenn auch die Vorräte im Braſilien groß ſind, ſo kommt dies doch in den heutigen niedrigen Preiſen vielleicht ſchon genügend zum Ausdruck. Qualitativ feine gewaſchene Mittelamerikaner ſind nach wie vor knapp und dürften bei der guten Nachfrage in der nächſten Zeit im Preiſe anziehen. Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 16. Nuli Die Lage an der heutigen Börſe war troſtlos ſtill. Es wurden faſt keine Reiſen vorgeben. Kanalreiſen talwärts nach Rotterdam waren überhaupt nicht am Markt. Die Frachten erfuhren tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,20„ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt durchweg 7— 7, Pfg. ab hier nach Rotterdam. 3 6. Seite. Nr. 3286 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 18. Juli 1930 Eigenartige Gerichte Im Pariſer Zoologiſchen Garten wurde kürzlich ein Eſſen veranſtaltet, in deſſen Verlauf die Gäſte Gelegenheit hatten, gebackene Heuſchrecken und Wal⸗ fiſchbraten zu koſten. In dieſem Zuſammenhang macht eine Pariſer Zeitung darauf aufmerkſam, daß es nur wenige Tiere gibt, die für die menſchliche Nahrung völlig ungeeignet ſind. Während der Be⸗ lagerung von Paris im deutſch⸗franzöſiſchen Krieg ließ man ſich„Kattenragout“ und Katzen⸗ filet“ wohlſchmecken. Aber nicht nur Hungersnöte geben Veranlaſſung zur Zubereitung ſeltſamer und ungewöhnlicher Gerichte. Oft liegt die Urſache auch Das Denkmal der befreiten Gebiete Auf ſeiner Reiſe in die befreiten Rheinlande wird der Reichspräſident am 20. Juli in Mainz das von dem Frankfurter Bildhauer Benno Elkan geſchaffene„Rheialandbefretiungsdenkmal“ feierlich einweihen. in der Sucht nach etwas Neuem oder dem Bedürfnis nach einem beſonderen Gaumenkitzel.. Ein Wärter des Londoner Zoologiſchen Gartens, Frank Buckland, nahm die Gelegenheit wahr, um von allen zur Verfügung ſtehenden Tieren zu koyſten, vom Jaguar und Leoparden bis zum Krokodil. Und jeder Wildtierbraten bekam ihm ausgezeichnet. Man kann auch daran erinnern, daß in Leipzig einmal ein paar Löwen, die ausbrachen und auf der Ver⸗ folgung erſchoſſen wurden, als Braten auf dem Tiſch erſchtenen und mit Appetit verzehrt wurden. In Amerika ſind beſtimmte Arten von Efdechſen, mehrere Arten von Süß waſſer⸗ Schildkröten, der Ochſenfroſch und der aus Mexiko eingeführte Axolotl regelmäßige Gäſte auf dem Nahrungsmittelmarkt. In den tropiſchen Ländern werden mehrere Arten von Reptilien und Amphibien von Feinſchmeckern gerne gegeſſen. Die Rieſenſchlange ſoll einen ſehr ſchmackhaften Braten abgeben und in Japan iſt der Rieſenſala⸗ mander ein allgemein beliebtes Gericht. Sogar in Frankreich findet die gemeine Graß⸗Schlange unter dem Namen„Heckengal“ als Nahrungsmittel häufig Verwendung. Rieſenfälſchung deutſcher Invalidenmarken in Wien Aus Wien ſchreibt man uns: Vor kurzem ver⸗ ſtändigte München die Wiener Polizeidirektion, daß in Wien deutſche Invalidenmarken in großem Um⸗ fange gefälſcht würden. Ein in München verhafteter Holzhändler Raab, bei dem gefälſchte Inalidenmar⸗ ken vorgefunden wurden, habe angegeben, dieſe Mar⸗ ken von einem gewiſſen Joſef Heß in Wien er⸗ halten zu haben, der von ihm einen Betrag von 1500 Reichsmark für die Lieferung eines größeren Po⸗ ſtens ſolcher Invalidenmarken erhalten habe. Die Wiener Polizei ließ den Fälſcher Heß ausforſchen, der verhaftet wurde Eine in ſeiner Wohnung vorgenom⸗ mene Hausſuchung ergab reichliches Belaſtungsmate⸗ rial. Heß, der wiederholt vorbeſtraft iſt, gab die Fäl⸗ ſchungen zu, behauptete aber, dazu von Raab ange⸗ ſtiftet worden zu ſein, den er vor Jahren in Wien im Unterſuchungsgefängnis kennen gelernt habe. Insgeſamt will er bisher 3900 Bogen mit je 100 In⸗ validenmarken zu 2 Mark hergeſtellt haben, was einem Werte von 780 000 Reichsmark gleichkommt. Die gefälſchten Invalidenmarken unterſcheiden ſich von den echten nur durch minimale Abweichungen, ſtnsbeſondere haben ſtie eine andre Perforierung. Celtjames von der Bank von England Der Gründer: Ein Halunke— Wie zum erſtenmal Banknoten gefälſcht wurden Von Roy Hopkins, London Die Bank von England iſt in der öffentlichen Meinung eine jener Organiſationen, die für das eng⸗ liſche Volk ſo typiſch ſind wie die Organiſation des Heeres, das Parlament oder die richterlichen Kam⸗ mern. Die Geſchichte dieſes Inſtitutes iſt voll inter⸗ eſſanter Epiſoden und hat von ihrem Anbeginn an einen Beigeſchmack von Romantik. Nach der Revolution von 1688, als ein Holländer den britiſchen Königsthron beſtieg, wurde England in Kriege verwickelt, die dem König viel Ruhm, dem Herzog von Malborough viel Geld und der Regie⸗ rung finanzielle Schwierigkeiten einbrachten. Es tauchten viele Pläne auf, um der Regierung zu helfen, und einer von ihnen, wenige Jahre früher verworfen, wurde im Jahre 1694 ſchließlich ange⸗ nommen. Es war dies das Projekt eines Abenteuer lieben⸗ den Schotten. Sein Name war Paterſon; ein Name, verknüpft mit der unglücklichen Koloniſierung des Iſthmus von Panama, einem phantaſtiſchen Plan gigantiſchen Ausmaßes, und ſpäter mit dem der Bank von England. Paterſons Panamaprojekt war einer der genialſten Fehlſchläge der damaligen Zeit. Auf der Suche nach einem Dorado jenſeits des Atlantik, führte er an die tauſend Familien ſeines Landes, unter ihnen ſeine Frau, zu frühzeitigem Tod in den Tropen. Eine große Anzahl Schotten, die ihm für ſein im Voraus zum Scheitern verurteiltes Pro⸗ jekt ihr Geld geliehen hatten, verfielen in bitterſte Armut. i In der Abſicht, der Regierung und dem neuen König Wilhelm III. Beiſtand und Hilfe zu leiſten, gingen 40 Londoner Kaufleute auf Paterſons Plan ein, gemeinſam einen Betrag von 1 200 000 Pfd. Ster⸗ ling für die Gründung einer Finanzkompagnie zu zeichnen, die wiederum der Regierung dieſes Geld zu einem für damalige Zeiten billigen Zinsſatz von 8 v. H. leihen ſollte. Zu dieſer Zeit waren außer eini⸗ gen wenigen Kapitaliſten im allgemeinen die Gold⸗ ſchmiede die großen Geldgeber. 10—13 v. H. war der Zinsſatz, den ſie gewöhnlich der Regierung berechne⸗ ten. Nun war es dieſem ſeltſamen Schotten gelun⸗ gen, einen Betrag von 1200 000 Pfd. aufzubringen, der der Regierung mit 8 v. H. zur Verfügung geſtellt werden konnte. Für die Regierung war die Aufnahme einer ſo großen Summe außerhalb des engen Kreiſes der Goloͤſchmiede und großen Geldgeber in einer Zeit, in der der allgemeinen Anſicht nach der ſicherſte Ort zur Aufbewahrung von Geld ein im Garten gegra⸗ benes Loch war, tatſächlich von enormem Vorteil, und daß es ihr gelingen ſollte, dies Geld für nur 8 v. H. zu erhalten, ſchien faſt unglaublich. Aber das Projekt lag noch günſtiger für die Regierung: Sie ſollte das Kapital nicht zurückzahlen, alles, was ſte zu leiſten hatte, war die Aufbringung der Zinſen. Der Gedanke des Planes— man iſt beinahe ver⸗ ſucht,„dieſer Erfindung“ zu ſagen— zeugt von der finanziellen Genialität Paterſons. In ihrer An⸗ lage war die Bank von England ein außerhalb der Norm liegendes Experiment, das bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade durch politiſche Motive inſpiriert war. Der Bank wurde bei ihrer Gründung von einfluß⸗ reichen Stellen ein kritiſcher Empfang bereitet, aber: die Bank war von Anbeginn an durchaus geſund. Wenn man heute den ſoliden Komplex der Bank of England in der Threadneedleſtreet anſchaut, ſollte man kaum meinen, daß die zarte Blume der Ro⸗ mantik dort ihren Platz finden konnte, trotz der ein wenig phantaſtiſchen Uniform der Portiers und der Soldaten, die vor dem Portal der Bank die Wache haben. Und doch durchzieht die Geſchichte der Bank von Anfang an wie ein roter Faden ein Hauch von Abenteuer und Senſation und nur allzuoft ſchlugen die Herzen ihrer Gouverneure ſchneller als ge⸗ wöhnlich. Im Jahre 1758 erhielten zwei Kupferſtecher Mr. Courbould und ein franzöſiſcher Emigrant namens Fourdrinier von einem gewiſſen Ri⸗ chard Vaughan, dem Angeſtellten eines Rechts⸗ anwaltes, merkwürdige Aufträge. Courbould ſollte die Linie„ich verſpreche zu zahlen“ und eine Abbil⸗ dung der Britannia, d. h. den üblichen Kopf der Bank⸗ noten ſtechen. Was Vaughan von Fourdrinier ver⸗ langte, war verdächtiger. Fourdrinier ſollte die Worte„für den Gouverneur und die Kompagnie der Bank von England“ herſtellen. Vaughan gab Fourdri⸗ nier, dem als Fremden die engliſchen kaufmänniſchen Gebräuche unbekünnt waren, die Erklärung, daß dieſe Worte für Adreſſen benötigt würden. Die Bank⸗ noten⸗Fälſchung, denn auf dieſe lief es natürlich heraus, koſtete Vaughan ſein Leben. Er wurde zum Tode verurteilt und in Tyburn vier Tage vor dem für ſeine Hochzeit feſtgeſetzten Termin gehängt. Seine Produkte waren ſehr plumpe Fälſchungen geweſen und bei der Dicke des Papiers und dem Fehlen des Waſſerzeichens waren ſie leicht als ſolche feſtzuſtellen. Ein gefährlicher Schurke war Charles Price, ein Walliſer, der unter dem Spitznamen„Old Patch“ (Alter Flicken) beſſer bekannt war. Price hatte eine lange Karriere ſchlechter Taten hinter ſich, bevor er daran ging die Noten det Bank von Engbayd zu fälſchen. Er arbeitete ſo fachmänniſch genau, daß ſeine Noten alle Abteilungen mit Ausnahme der zur Kontrolle der Nummer beſtimmten, anſtandslos paſſierten. Um die Noten einzuwechſeln, bediente er ſich häufig einer Verkleidung als gichtkranker 80jähriger Greis. Ueber einem Auge trug er dann ein ſchwarzes Pflaſter, dem er ſeinen Spitznamen verdankte. Unter dem Namen Charles Price, führte er als wohlhabender Börſenmakler ein angenehmes Leben in der Stadt. In ſeiner Eigenſchaft als Makler wandte er einen beſonderen Trick an, der ihm ſchließ⸗ lich zum Verhängnis werden ſollte. Er lieh ſich des öfteren von den Goldſchmieden Silbergeld, das er angeblich benötigte, und hinter⸗ legte dafür bei ihnen als Sicherheit Pakete von Bank⸗ noten. Da die Noten ſtets pünktlich eingelöſt wur⸗ den, lag für niemanden eine Veranlaſſung dazu vor, ſie näher zu unterſuchen. Eines Tages aber öffnete ein Handelsmann, weniger ehrlich als ſeine Kollegen, ein Paket dieſer„Sicherheiten“ und ſandte den Inhalt der Bank von England. Nunmehr ſpielten ſich die Ereigniſſe ſehr ſchnell ab. Price wurde am 14. Januar 1777 ſeiner Fälſchungen überführt und zur Aburtei⸗ lung nach Bridewill gebracht. Price entzog ſich der Macht ſeiner Richter dadurch, daß er ſich in ſeiner Zelle erhängte. Den Strick, den er dazu brauchte, hatte ihm ſein Sohn ins Gefängnis geſchmuggelt. In der gegenwärtigen Zeit iſt die Technik der Banknotenfabrikation ſo hochentwickelt, und die Ma⸗ ſchinen für die Herſtellung ſo koſtſpielig, daß Fäl⸗ ſchungen ganzer Noten verhältnismäßig ſelten ge⸗ worden ſind. Immer neue archäologiſche Funde bei den Ausgrabungen in Nom Blick über die Ausgrabungsſtätte. Unten rechts ein prachtvolles Löwen⸗Kapitel, das bei den Ausgrabungen gefunden wurde. Immer neue wertvolle archäblogiſche Funde werden bei den Ausgrabungen in Rom zutage gefördert, die durch die Freilegungsarbeiten in der Altſtadt ermöglicht wurden. Nachdem vor einiger Zeit der Veſtatempel ausgegraben worden iſt, wurde jetzt wieder eine große Menge koſtbarer neuer Funde gemacht, die die ungeheuren Koſten der Arbeiten zu verlohnen ſcheinen. „Er hatte aber bei ſeinem tollkühnen Wagnis nicht Fiſche als Henker Zu den berüchtigtſten Pferde dieben, die den Nordteil des braſilianiſchen Staates Minas Geräs unſicher machten, gehörte Mandel soares de oIiveir a frias. Immer wieder holte er den Farmern die beſten Roſſe von der Weide, ohne daß es den Geſchädigten gelang, des Banditen habhaft zu werden. Sein letzter Raubzug brachte ihm eine Koppel von zwanzig Pferden, die er am San Francisko⸗Fluß entlang trieb, in der Hoff⸗ nung, ſie jenſeits desſelben bei Helfershelfern unter⸗ bringen und dann verkaufen zu können. Dieſes Mal war ihm aber das Glück nicht hold, denn er als ſich mit ſeinem Transport der einzigen Brücke näherte, die auf viele Meilen Entfernung den San Franeisko überquert, ſah er zu ſeinem Schrecken, daß dieſe von Polizei beſetzt war. Er wollte umkehren, da fand er den Rückweg vgn dem Beſitzer der geſtoh⸗ Der ſchiefe Turm von Piſa in Gefahr Eingteßen von Zement in die Umgebung des frei⸗ ſtehenden ſchiefen Glockenturms am Dom zu Piſa, der durch Einſickern von Waſſer in das Fundament ſehr geführdet iſt. lenen Pferde verlegt, der heranjagte, um mit ſeinen Knechten dem Räuber ſeine Beute abzufagen. Einen Augenblick überlegte der Bandit. Dann riß er ſein Pferd hoch und ſetzte mit mächtigem Sprunge über das Brückengeländer in den zwanzig Meter darunter hinfließenden Strom, in der Hoffnung ſich auf dieſe Weiſe retten zu können. bedacht, daß der San Francisko von den Piranhas bewohnt iſt, jenen fürchterlichen Raubfiſchen, die, N e obwohl nur in der Größe eines Herings, ſich auf 9 5 jedes andere Lebeweſen ſtürzen und es in Stücke ſich e zerreißen. Während die Verfolger dem verwegenenn Hch. Banditen nachſahen, bedeckte ſich das Waſſer mit einer roten Schicht. Noch einmal tauchte das von N Schmerz und Angſt verzerrte Geſicht des Räubers 5 Bert aus den Fluten hervor, dann verſchwand es. Die i kee Piranhas hatten den Verbrecher bei lebendigem ſin Leibe in Stücke geriſſen. 8 Der Nachteil eines kleinen Fußes 95 Vor drei Wochen wurde an der franzöſiſchen ö 8 Riviera ein amerikaniſcher Großwildjäger, der ſich Last dort an einer Filmaufnahme beteiligt, um eine an⸗ fin ſehnliche Summe baren Geldes und ſeine ſämtlichen ſte! Schmuckſachen beſtohlen. Der Dieb war durch ein 160 Fenſter in das Hotelzimmer des Amerikaners ge⸗ 1 klettert und hatte dabei eine deutlich ſichtbare Fuß: An ſpur hinterlaſſen. Auf ſeinen Schleichwegen war er an in feuchten Kalk getreten, der in dem Hotelzimmer n den Umriß ſeines Fußes deutlich abzeichnete.- Daraus Bitte ergab ſich, daß der Dieb einen außergewöhnlich klei⸗ Fr nen Fuß beſitzen mußte. Trotzdem führte die Spur 1 zunächſt nicht weiter, bis eines Tages ein Polizei⸗ Au beamter auf einen tſchechiſchen Maler namens Lin⸗ fon hart aufmerkſam wurde, mit dem er kurz zuvor in N Nizza wegen einer Paßangelegenheit zu tun gehabt hatte. Der Tſcheche war damals in großer Geldver⸗ legenheit geweſen, befand ſich aber jetzt, als der Poli⸗ zeibeamte ihn auf der Straße wieder antraf, offen⸗ bar ſeinem ganzen Auftreten nach in glänzenden Verhältniſſen. Man konnte aber nicht ſagen, daß er auf großem Fuße lebte, denn, wie der Beamte feſt⸗ ſtellte, hatte er einen ungewöhnlich kleinen Fuß. 1 Dies führte zu dem naheliegenden Verdacht, da man in dem Tſchechen den Dieb vor ſich habe. Eine Hausſuchung bei dem Maler ſebbſt hatte kein Ergeb⸗ nis. Wohl aber fand man in der Wohnung eines Be⸗ kannten den größten Teil der geſtohlenen Schmuck⸗ ſachen. Der Tſcheche vermochte nunmehr nicht weiter zu leugnen. Sein kleiner Fuß hatte ihn verraten. 75 den ersten IO ehren sollte jede Mutter ihr Kind aus- schliehlich mit der reinen, milden Hreilidit, Hreiluſt und Sonne! Und dazu NIVEA CRE TIE Das gibt gesunde Haut und schön gebräuntes Aussehen,— auch bei bedecktem Himmel; denn euch Wind und Luft bräunen den Körper. Aber frocten muss Ihr Körper sein bei direkter Sonnen- NIVEA IN DERSEIHE ee ie bestrahlung. Und gut mit Nives-Creme vorher einreiben] Sies 5 menche Sorge um die Er- vermindern dadurch die Gefahr schmerzhaften Sonmenbramdes. haltung seines guten Teints Denk des nur ihr eigenen Gehalts an Eucerit dringt Nives-Cremeg 2 ers 58 bleiben. Nives- leicht in die Haut ein, und erst die einge- 9 b Har Keinderseife ist überfettet drungene Creme kann ihre wohltuende 5 und nach ärztlicher Vor- Wirkung voll zur Geltung bringen. Ale. schrift besonders für die Nivea · Creme auch bel bedecktem imme 0 bar . in Posen;: EI o. 20,.30,.50 and 120 Geſ kander hergestellt.—.— in Tuben aus reinem Zinn: RM.60 u. 1. N Freitag, den 18. Juli 1930 7. Seite. Nr. 826 2 den Wenige Tage nach Vollendung ihres 80. Lebensjahres 7 ist unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, 15 Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante 0 950 Trau Maria Hö 5 ee Zu 5 5. 2. ine nach kurzem Krankenlager und versehen mit den Wegen Auf 9 be des Ladens. Sämtliche an hl. Sterbesakramenten sanft entschlafen. 1 2 2 off⸗ Mannheim, Hafenstraße 26 8 155 Lancaster(New. Tork) U. S. A, den 18. Juli 1930 Nnauge Nal Die trauernden Hinterbliebenen: 9 9 9 ſich Framz Coetz und Frau müssen in kurzer Zeit vollständig geräumt werden, daher rte, deb. Hörner nöchste Eile zum Einkauf, wenn Sie viel Geld sparen wollen! 8066 901 Gottlieb Kolb umd Frau geb. Hörner 9 15 nebsf zwei Enkelkindern tragfähige, moderne 6050 M A N N H E 1 M Oh⸗ 2 45 Die Beerdigung findet am Samstag. den 19. Juli 0 9(E 0 K H A U 8) 00 N 1930, nachm. 8 Uhr von d. Friedhofkapelle aus statt. 2505 hr Uebergangsmäntel Windjacken, Hosen zum Jeil reine Wolle, in 5 b a 2 n Farb e 5 Achiung! Hausfrauen! Achfung lig S a 5 Luster-Sakkos kauſen Billiger Fleisch verkauf in der mmobilien 5 8— 5 Sie auffallend bill N Iodes Anzeige TiagemGeschaft M f. 38 Reizger ei Mannneimer M f. 38 Großes 0 35 00 Ma- 5 g 5 Mannh. Schweinebraten wie gew. Pfd..10,, e 8 Am Montag, 14. Juli verschied nach langem, schwerem Jakob Ringel Kalbileisd anlaen. f Kotelett billig Anwesen LL 8 1 2 5 9 ee ee 5 175 Ragout.95, Hachsen Pfd. 0% Schweinekop ft. Pfd. 45 Jim Zentrum d. Stadt, Frue tte 85 HN „0 8 bumen 0 J. 4d zenleden Flerenbraten u. Kotelett 110 Frisches Fleisch.. 20 4 geeignet für Groß⸗ Su i anten U, F Pfd. 1. ö f 8 a Främcis Orbach neben Hirschland. Essigbraten ohne Bein Pfd. 90% Frisch. indtlelseh bei 2 Pfd. 90 1 garaae ſofort n 1 Naturprodukt geb. Mayer 8372 Schweinelappen„ Pfd. 90 Lenden u. Roastbeef I. Anschn. bill. Petry, Immobilien von delik. Geſchmack g Meine guten Wurst- und Aufschnittwaren sind bekannt FE 2 Nr. 17, Laden.* im 64. Lebensſhr Vorder- Thüringer.% Pfd. 35] Krakauer Pfd. 85% Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Preßkopftftf„ 50 1 Koscher., 38 7 Suche 255 Ausgezeichnetes Adolf Orbach allegel parteien 140 FKeſzehe Braennrst%„ 30 h d. u s mf Geſundhheltsmiflel Mannheim, Mainz, 7 Beaumont(Texas) pfl 140 eee„ Laaer A enn itt 115 555 4 Fllcn geschält gegen Verstopfung en 17. 0 5 2292* e 1 N f 1 i 5.%½%„ 95% Weißer u. rot er M im P1d.80 zu kaufen. Anzahlung— Die Beerdigung hat auf Wunsch der Verstorbenen in Schinken, gekocht 2„ u. rot ex Magen im Pfd. 80 4 5 000.— und Korpulenz! aller Stille stattgefunden Haubut Pfl. M..0 Sulz, gekocht..„ 80 I Mettwurst 3 bare geleter wedden, 5 f 1. J F 192 Fflodf. Weygand, C, le Haarausfall Angeb. unt U ki b 250 a beſettigt ſofort und endgültig„Wanzen 8 e Ki n d 35014 Papillaniin rot e i nahrhaft für Groß u. gneugeboren(Mädch.), ein ernſthaftes wiſſenſchaftlich adlkal aus durch die f b 55 Klein. Beſonders für utomar aus auter Herkunft, ausprobiertes Mittel 8 e 4 8 Sport u. Wand als 1 in nee Vollkur RM..50 Manzen 5 Vortilgungs- port u. Wanderung. Hände abzugob. ohne Zn haben in den Apotheken und Drogerien Essenz xtr. stark. Fl. f. 8 5 5. unter N. 5 beſtimmt bei: Apotheke am Waſſerturm, ee 1472²⁰ 55 50⁰²⁵ Plochina-Früchie A. G. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, Geſchäftsſtell 28014 P 7, 17: Löwen⸗Apotheke an den Planken, 1 5 8 5 g. OGeſchäftsſtelle. E 2, 16; Friedr. Becker, Michaelis-⸗Drogerie Kurkürsten-Drogerle f Plechingen a, N.(Witbg.) sowie für die Kranzspenden bei dem Heimgang 5 8 6 2. 2 Ludwig& Schüttdelm, O 4. 3 and Th. v. Hichstedt, NA. 18/14 Nonault-Limous 5 meines lieben Sohnes, unseres guten Bruders, Erste oßneiderin Filiale Friebrichsplatz 19. V8 5 Erstklassige Vertreter gesucht. L snwagers und Onkels, sagen wir hiermit C Omlnmner- A e. A. unseren aufrichtigsten Dank 1 e Beteiligungen f 9005 ob. 1 5 Verf e 0 Agen 1. außer dem Haus. An⸗ offen, wird in Zah⸗ 7 1 UUn gen Mannheim- Waldhof, den 17. Juli 1980 gebote unter M T8 DTO SS Eh Aeußerſt tüchtige lung genommen.. Forlenstraße 2 6 fie Wüln. Meebler, Sabſe ase, Zeuner an e e eee 8 auch in den hartnäckigſten Fällen, werden in eini⸗ ſaldeng el 1 J 2, 11. Tel. 228 27 mit el. Licht, ſofort ähe B 9 Families. jeten 4207] zu verm. Zu erfragen 8. 3 5 gen Tagen unter Garantie durch das echte un⸗. lee mee du verm. in der Geſchſt. 15042 Familie Mirdamer ſchädliche Teintverſchönerungsmittel„VBeung“ mit großem Kunden⸗ N 2. 11, 2 Tr. rechts, in brucks ache n Starte B beſeitig Keine Schälkur. Pr. 4 275. kreis, bisher in Poſi⸗„ Vipolter.— en f Gegen Pickel. Miteller Stärke A. h ce benden. dei, 8 wound iin. l Bim. le. Ging, llt möbl. Zimmer . eder Art Hefeart Storchen⸗Drogerie, Marktplatz, H 1, 16 Bene 5. 25 a n 1 ratlich 40.— mit 9 5 11 5 2 eſchäft beteiligen. zu verkaufen. 5 an berufst. Herrn ev. mona lich 0. 0 Druckerei Dr. Haas] Drogerie 5 70. e Ace, 25 I u 0 Ahbeingarage. Rhein. Frl. bill. zu vermiet. 580 0 1 10 825 a R 1.-6 S Plenbert Heidelbergerſtr. O 7, 121 an die Geſchſt. 85019 häuſerſtr. 53. Tel. 42392. 8 3. 6, 4 Tr. 5016 3 71 1 Markt⸗ en 5 0. 3 N 5 8 VVV F R Walboark. 175 platz/ Breideſtr. 4117 1 8 ffehe Stellen Kauf-Gesuche ermietun 82 FGroß. msbl. Zimmer Abr. in d. Geſchäftsſt. n. FBC 8 A bBHN 5 mit 2 Betten, Bad u. N 3 T cht. Suche für meinen Sohn eine ehlaf- gd. Tocht- Zn.. 3 Küchen dei, i.. a nee Sager „Suche licht, itarbeiter d e fe. Ai Tuc Un f Id. ebe. S f—gwöchentl. Tätigk. 300.400 N. Verdlenſt. kaufmann Lehrstelle zu kaufen gefucht. 1„L zu. Meerlachftr. 23.(Jafron), el“ Licht, 155. bie inge* Angeb. u. N K 60 an 1 a evtl. 2 Zimmer u. 2 uf Herren, die bei der hieſ. Geſch.⸗Welt beſt. eingef. die Geſchäftsſt. 5015 mit Arbeitsraum zu vermieten b 3172 Gut möbliert Zimmer 2 tune . u. ganze Arbeit zu leiſten gewohnt ſind, woll. Derſelbe iſt Abſolvent der Handelsabteilung der 5 5 5 an Herrn o. Fräulein Betten, per 1. 9 ke ſich Sonntag, 20.., vorm. 10—1 Uhr melden bei Tulla⸗Oberrealſchule u. nicht mehr ſchulpflichtig. 7 5 99 5 5. Wei Küchenderdl 2 1. 1 zu vermieten. 5011 zu vermieten. en Hh. Kramer, e a. Rh., Kanalſtr. 43.] Angeb. unt. M K 35 an die Geſchäftsſt. 4949 5 deelgeſchaſt 8250 b N Aateser- ORA! 9 Lge. Rötterſtr. 58, pt. Schön mor. June 5.„ 5: Hauf 95 5 ä iich 7 Suche für meine Augartenſtr. 38/58. l 1 8 im Zentrum, mit Bad und Manſarde, per 1 Gut möbliert Zimmer 5 Telep bog 78 Vertreterin) f 8 Ti lige Tochter, 18% J. 155 Aeußere Querſtr. 0. zu 1 2 p 4 17 11 bene zr 11. benütz. zu vm. 4979 beche in, Hennen. UIſllfdef madchen.—00 e 508 bling kraßg 4 Ana⸗Ant, 19. 1 Tre. ie kreiſen aut eingeführt e. Friseuse 1 25 gabern Bleberſchwänge 4090 ee 855. m iind, v. leiſtungsfäh. das Nähen kann, ver K in leicht. gebraucht, einige 100, 2 Frdl. möbl Parterrez. Möbliertes Zimmer ö 5 ſucht ſofort gute Stelkung in leicht. Haſchefabrit ein mae] 1. Aug. geſucht. Vor⸗ 885 5 Haushalt oder als Je. Marke, 145 neu, zu kaufen geſucht. Itter 95 0 une p. ſof. zu verm. 4197 zu vermieten. B9167 2 1 5 8 e F Dauerstelung.„ 1 er 1 f 3 n 5 Geſhültsftele. it Bad u. Wohnmanſarde, Neubau Pfalsplatz, Nich. Waanerkr. 48. Mittelfraße 124. 2. 8. * dienſtmöglichk. Angeb. mit lückenloſen Zeug⸗ Angeb. unt. N p 65 9 0 19 1 5. een B 1, 3 e—— 2. Stock, Preis 137 4, zu vermieten. Angebote B 2 11 J 1 l f Fein möbl. Zimmer b erb. unt. E J 181 an niſſen. Näberes in an die Geſchſt. 50401. d Gesch. 9152 7 5 unt. N G 57 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 5009 11 de Hadlell Ser af.,. Nag 1 die Geſchüftsſt. 4914 der Geſchäftsſt. 84986 V g 1 N f e. Miet- Gesuche 0 nenen e 3 990 1 5 0 N N 1 0 de vermieten. 8 3, 16, 3 Tr., rechts. i ines 8 N 5 8 2 nun nach 7 Uhr. 44720. 5 ich Lastwagen-Chauffeur Wegen Heirat meines 95 O L. 2 1 a Moiorrad Suche gutgehende 3 Zimmer 100 a. B8107 e 5(nad d e 55 ue Neckarſtadt, per 1. Auguſt zu vermieten, Nähe Hauptbahnhof 7 n⸗ lindet ſofort Dauer 1. Auguſt ſol. 54985 Ait perfanfen 75037 Laußerbent mihrete 2 3. Wolz nagen in Neupan. au nö Zimmer m. Schön müll. Aim n ſtellung bei 1500 bis 2* Alphornſtr. 6, 4. St. r. 5 4. 13 Bab, el. Licht beff freie Lage mit 4 1600/ Intereſſenei 1— 5 Wohnungsbüüro Carl Weber, P 4. ab, el. Licht, ang an ſok eren in utereſſenein⸗ mit Nebenraum, eventl. Wohnung, im Zentrum Mehrere gebrauchte zu pachten mit ſpät. 5(Strohmarkt). 9708 Herrn per 1. 8. 30 zu per 1. 8. zu vm. 45008 5 einlage. bfache St⸗ ſofort mit Einrichtung u. Waren zu verkaufen, 8 Kauf, Ang u. N 5 85 5 8 derm. Wübler, Große Parkring 4, 1 Treppe, cherheit vorhanden. irka 10001500 N. erforderlich, 5 1 5 Fahrräder a. ö. Geſchäftsſt. 5002. 0 Zwei leere Zimmer Merzelſir,„ Nähe Nheinbrüccke⸗ 3 e a e eee eee 22876 5 0 K k Nähe Bahnhof und— 1775 er anſprüch. unt.. 56 en ee P 4. 13(Strohmarkt). Ecklaben.— 2 81158 und Küche geräumig, zu vermiet. Waſſerturm gelegen, Schöne Schlofſtelle Luiſenring 61, 4 Tr. x. er. die Bel. 08 vorhanden. 15 verſchiedene moderne, billige f geſucht, mögl. Zentr. Rheingarage, Rhein⸗ an beſſeren Herrn o. e Kot Sauberes Zimmer ts Bitte Gi 6 3 1 Speisezimmer Schlafzimmer feprenzim Tafel-Beru 42 der Stodt, Angebote hänſerſtr 2, Tel 42292 kindertoſ. Ehepaar zu Jer VVV le Eilofferten! Frau Max Lefse Zimmer,: 5 ändeh. unter L. 5 an die vermieten. Angebote Viehbolſtraße 2, 4. St. af 29995 t Fräulein mit 800 bis f 2 imme f f Ei f öhel 1. 1 Geſchäftsſtelle.— unter H U 35 an die bill. zu verm. 0 tr 1000% Barkaucten. Karl-Luwigftraße 7. Tochter zimmer, Küchen und Einzeimö l. ene, Geil 45021 Geſchaftsſt. Bale Bring Wich hnſterbe. 71 i.. 0 verkauft ſebr Fülie„ 20 Zu erfk. 1 d. Vel. Kinderl. Ebev, ſucht. 0 7, 8, 2 J. ö usſtellung, nur ſo⸗ Geſucht zum 1. 8. oder erungs halle, N 4 Nr. 20. f f 9 ö öne leere 7 e 5. möbl. Zimmer n= fortiger Eintritt, ge⸗ fe iüng. Allein⸗ Serkelger unge 5 Gasbadeefen Un. Z Ammer I. MHüche p. a f U 8 f. 5 ſchöne le an berufst. 1 9 e 39174 in ſucht. 9 u. mädch. m. einig. Koch⸗ Kehtung! Junkers Automat Wa] Zentrum bevorzugt, 1 leer part Raum Zimmer Dame zu verm. N E 55 a die] kenntn., am liebſt. v.— 6* 5 32, ſehr gut erhalten, ſofort oder ſpäter. 5 3. mit el. Licht, eventl. Möbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ Laurentiusſtr. 1. 2. St. bt Geſchäftsſtelle dieſes Lande für kinderloſ. 1 großer, breiter Ausziehtiſch, 1 Flurgarderobe RR 110.— Angebote unt, E D fofort zu vermisten.“ mit Badben, in aut.. 5 ut öh! Ammer 8 Blattes. 007] Haushalt. Vorſt, mit mit Spiegel billig zu verkaufen. Käfertal⸗ Süd, ielse-Koff.-Schrelbmasch.“ an die Geſchäfts telle Näheres 42 18 Hauſe zu verm. 45080 zimmer, feparat. an 5* 1. 5 1 N 1 Ruppertsbergerſtraße 41, 2. Stock. 9698 5 ö 91 4 5 dieſes Blattes. B3160 5770 1 een 5. n zu vermieten. 4996 i 17 U ich.⸗Wagnerſtr. 4,. 5 orona, 2 5. 1 Aeinmädchen 0 45023 Einzelne Büfetts i RM 100.—. D 1 3. u. K. beſchlgfr. 0 5. 11.2 Tr. links. 0 Hypothe f. 0 Tüchtiges braves Aae dee en Kaſfenſcheant Foto- Kamera ng, ner 0 Alche 1 John 084 Les Zimmer 2 leere Zimmer* niſſen, an ſelbſtändig.. Juen Nähmaf f f iin.. 3. N 8 8 1 5 Mädchen 5 1 er e 555, d 1 0 1 3 4,. e ee zu vermieten. B3135 55 funk. 5 2 55 9 10 0 I 5. i lucht. Zu erfragen in hei hobem Lohn für non öligen Wohn e ſldreeſſe 5 7 1 egeb. werd. Neckarſt⸗ ſofort od. ſpäter zu Lortzinaſtraße A. a. B 6 Nr. 17. 4. Stock., aunſt. Beding. v. 5 der Geſchäftsſt.„5033 ſofort oder 1. Auguſt zimmern. Kredenzen 8 eee Oſt. Ang. u. N L. 61 vermieten. Selbſtgeber ſpeſenfrei 5 geſucht. Zu melden b. von% 2 an, 3 Näheres E 3, J pl. Große aut erhalt. Eis- 4. d. Geſchäftskk. 5018 Kraft, F 5 Nr. 22. U 5 0 Gut möbl. 1.] auf 1. Hypothek zu 8 A. ener E f. l. J. Seb, fe gt eee e bete FFF ⁵ ⁵ — ö— a braucht, teils leicht Neues Schlafzimmer 1 11. 1 K 1, 18, 3 Treppen. die Geſchäftsſtelle a 8 Ante illig abzugeben. 4201 8 47 8 5 1 Lehrling, Lenauſtr. 20.. an die Geſchäfksſtelle. . Madchen hr. Held. Mäbchen 12 5 ee e we ehe. d.1. Geiges baus AA Amer„Wodnung 5 8 für kinderl. Haushalt 5 2 0 arl Landes& Söhne 5 1 5 5 g 5 r tagsüber geſucht. Mit nicht über 21 Jahre, Nachfolger Lindenhof 5 25 Weiße eiſerne Bettſtelle Stauraut. mit Bad, letztere geg. Inn. f,,. 1 N 9*— 8 S 5 1; 8 2 mi 8 7 5 Nei uhr nachm. Ludwig, Hafeuſtr. 50, Oelfabrik). verkaufen. 4199 Nachttisch Will ane 1 Garten 5 9 8 Rahnfelsſtr. 10. part. U 1, 1. Grünes Haus S Petry, Imm l 2(Waldpark). 25085] Rheiniſcher Hof. 5 1. I 14, 9, 1. St. 2] freie 3 Zimm.⸗Wohn., f 2 Nr. 17, Laden. 5 5 1 Wasch Schlafzimmer nußbaum 5 per 1. 1. 80 e 1 50 n N zu verkauf.: K 1 ſdetzg o. Ko evorz. ö 5 N Stellen- Gesuche e e ere aa den a degree, dell. Vell. Retalbett diere. E en WonAung en N i i 88 Spfeg.“ Nacht, kom. 525.—, 15.—, gebr, verſenkbare die Geſchüftsſt. 5012 feere u. möbl. Zimm. 3 5 Mane et nekaf, rachto Schlafzimmer Nühmaſchine 30. a ee e derm geben Sie eie Arzeige junger Kaufmann Verifto, 2 eib mii Birnbaum Hochglanz mae ee Laden Schwetzingerſtraße 16, perfekter Buchhalter, mit guter ebe bet Lexikon. Wäſchetrom⸗ poliert, ſehr billig. e el G 8 am Tatterſall. 58020 1 1 bildung, mit allen vork. Bürvarb 5185 mel für auf d. Herd, f 3 Ar 4 narf 12.—, 2 Koſtüme Gr. in beſter Geſchäfts⸗ in der eulen ann eimer 901 Un vertraut, ſucht W 55 Aachen 1 ar. Geſchirrſchrank 4,. 46, billig zu verkauf. lage in Ludwigshafen Im Zentrum Beſchäftigung bei beſcheidenen n dolf And ein Geſtell. Näh. 4989 D 4, 11, 3 Treppen. in dem ſeit Jahr. ein in gut. Hauſe werd. Angebote unter 2 M 940 an 23 Waldparkſtraße 5, pt. 5 g 25017 gutgehend. Blumen⸗ 3 prachtvolle Zimmer 8 ict Se V Moſſe, Mannheim. 2 1008 e 2 auge abe eU. Die eDerOr 2 5 5 gro 3 E u. 5 1 N 1 e, eign.„ 8 V L. mmm mme vlomatenſchreibtiſche 23. Ork. ell. fru. ev. Mädchentzimm. in. 15 ner:„ 55 5 Beſſeres Fräulein, 90., gute Eyſch., tüchtige D 5 N 25 preiswert 3 f Kauf- Gesuche preiswert zu vermiet. Untermiete gbaegeb. rer Areige die SreSgte Becca Hausfrau und gute Köchin, bewirbt ſich als 20 8 e Suche einige Meter mite Fecht d die Gee 0 d deer Kkörmen Sie Such cl 2 2. i ftsſt. 2 Haushälterin. 15 f ttb. 8 gebr. Treibriemen 2 20 5 1 875 ufer Erfolg rechmers. 8 Zeleie kr, Beih.) ole Mücken L rea 6n70 an 2 Plroräume Ammer und Küche ur bie Fabrung eines franenloſen 3 maſchine. 20 Mk. ab⸗ 5 280 breit. 5 8 parterre, zu vermiet. im Zentr zu vermiet. Geſchäftshaushalt bevorzugt. Gefl. Angeb. unt. zugeben. 14085 R. 250.- u. R. 280. E. Klappert, Apfel- Tatterfallſtr. Nr. 31. Grohmüller, 8 2. 14. N A 51 an die Ge . ſchäftsſtelle dſs. Bl. 499. Arnold, Lindenhofſtr. Nr. 16, II. R 3 Nr. 4. parterre. * 4088 mühle, H 3 Nr. 9. B8156 5031 8 Neue Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 18. Juli 1930 Heute der große Reyue-Film: Abenteuer im Paradies- Club von New-Vork schsnes Beiprogramm! Orchester: Kapelle Apfel. 3. 5, 7,.20 Uhr und heute Freitag wieder ein Bomben Programm! J. ler Aroge Iprech- und Tonfilm: re Der Weg zur Schande Hauptdarstellerin: Anna May Wong Regie: Richard Eichberg faadggggggangegagmgananagggae; 5 5 Il.(8287 5 der stumme Großfum: Le Ein Lustspiel in 6 Akten Die Geschichte eines weiblichen Tunichtgutes 880 Hauptrolle: . o Dina Gralla 1 1 Iitimmmmummmumummununummememememunuemm Ein Micky Maus- Fim enen ummnumnmmnummmnumuuun Anfang 6 Uhr, Sonntags 4 Uhr Sonntag 2 Uhr: Grobe Kinder- Vorstefſung Bärtnerplatztheater M l 10 1 6 Direktion: Julius penal Opereſſen-Gasisplele 19030 im Rosengarien/ Mannheim Eföffnungs-Vorstalung Morgen Samstag 19. Jull, abds, 8 Uhr Holel Stadt bemberg Operette in 3 Akten nach E. Birons Roman von Ernst Neubach. Musik von Jean Gilbert Eintrittspreise 60 pig. bis M. 3. Karten a d. Konzertkasse K. F. Heckel, O 3, 10; i. Mh Musikhaus O7, 13; 1. Verkehrsv. N 2, 4 und im Roseng. v. 11-13, 15-17 u, ab 19 Uhr „Nein mädel A. AA. Neue Verlängerung! Amtliche Bekanntmachungen Ueber das Vermögen der Maunheimer Ge⸗ werbebank e. G. m. b. H. in Mannheim, 0 4. 9b, wurde heute vormittag.45 Uhr das Vergleichs⸗ verfahren zur Abwendung des Konkurſes er⸗ öffnet. Vertrauensperſon iſt: wig Stritter in Mannheim, E 7. 1. Vergleichs⸗ termin iſt am 29. Juli 1930, vormittags 857 Uhr im Grundbuch vermerkt. vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 210. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebſt Anlagen, ſowie das Ergebnis der weiteren Er⸗ mittlungen ſind auf der Geſchäftsſtelle zur Ein⸗ ſicht der Beteiligten niedergelegt. 144 Mannheim, den 17. Juli 190. Amtsgericht B. G. 5. Anl. Meröftentöehungen der Stadt Mannheim Arbeits⸗Vergebun g. Glaſerarbeiten für den Neubau Mädchen⸗ fortbildungsſchule Ecke Hugo Wolff⸗ u. Weber⸗ ſtraße. Nähere Auskunft im Baubürd dortſelbſt, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, erhältlich und Zeichnungen eingeſehen werden können. Oeffnung der Angebote: Freitag, den 25. Juli 1930, vormittags 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt: 3 Wochen. 20 Hochbauamt. guchführung- Steuer- Bllanz⸗ Arbeften, Revislonen, Geschäfts-& Steuerbe- ratungen ste. übernimmt stundenwefse oder im Abonnement hel mäßlgen prelsen, out. langlähr. Praktiker. Erste fefsrenzen Angebote arheten unter M Z 50 an die Geschst. die ses B 4992 Bücherreviſor Lud⸗ Mannheim⸗Waldhof auf Gemarkung Mannheim. Letzter Tag! 8 I Moo Sibson in Dereewbeg König von Chicago Der Ritt auf„Höllenteufel“ Hals- u. Beinbruch Hlerzu: Ein folles Lustspiel 3,.30, 8 Uhr Letzter Tag: Paul Wegener Marcella Nlbani u. a. „Dagfin, der Schneeschuhläufer“ Herrliche Naturaufnahmen. Schönes Beiprogramm! 3..30, 8 Uhr 4 DER DEU LISCHEN DIE DEUTSCHE FLOTTE LETZTE TAr EIN FILM VON UNERHORTER WUCHT ZEIGT DIE VERSEN KUNG DER DEUTSCHEN FLOTTE AM ABEND DES 21. JUNI 1919. IN ENGLISCHEN GEFRNGNISHAFEN UNTER DEN AUGEN DER ENG. WWACHTMANNSCHAET VERSENKTE EINE KLEINE schaR DEUTSCHER SEELEUTE bEN STOLZ DES DEUTSCHEN voLKES IN DER HAUPTROLLE: OTTO GEBUUHR 3 Tage, Sonntag letzter T Sprech- Ton Film bie bittersüge Geschichte einer roßen Leid- u. freudvollen Liebe Liehtsplielhaus Müller 85 Auf vielseitigen Wunsch i die zwei prachtvollen Stummfilme Sonnenaufgang Hinter Maremsmauern 828 ag, der 1 5 f e e e fat TschEkui[Kaufe Herronkleider Jude, pfandscelne Finkel, 0 5, 5 Tel. 25474. 8438 Großartig, überwältigend in Bild g und Ton die Seeschlachten von] Abultir und Trafalgar Dazu der zweite Schlager stumm: ie Ehe- Erlebnisse einer Ssehzehnlährigen Anf.:.30,.00,.30,.10 KRIEGSFLOTTE. LLL SLS 2 LSI UUNIUERSUN Eintrittspreise: 34 PALAST Vorverkaufsstellen: Verkehrsyerein, N 2, 4 und Zigarrenhaus Kremer, D 1, 5 Bel schlechtem Wetter wird das Fest um 8 bezw. 14 Tage Verkehrs-Verein Mannheim E. V. Ortsausschuß Mannheim für Leibesübungen u. Jugendpflege — Nensten Sonntag, 20, dul 1930, 18 Unr Abbes Mssenspalesten edtamban Wettschwimmen Kanurennen Wasserrutschbahn/ Schifferstechen/ Wellenreiten/ Eimerpaddeln Kanadier-Kentern/ Aufstieg des Freiballons„Mannheim“ usw,. 33 Programm- Nummern mit ernsten u. heiteren Darbietungen auf dem Wasser u. in der Luft F U ö tz: Linkes Neckarufer, oberhalb der Ebertbrücke sstplatz: Haltestelle der Straßenbahn. Hesturallonsbattb. Stehplatz RM..50, Sitzplatz RM..00 verschoben. sers GoRIA Erstaufführung für 8 8 8 Mannheim: 0 Nu TON SIS Ul- Auf ihrem Siegeszuge durch Deutschland gastiert auf der Bühne das intern. Künstler- ange- theater„Ly TA“ bei uns 0 70 Minufen sang Tanz Humor b Arodilen Groſeske 15 Hüns fler von Wellrui Prachtvolle Dekorationen Nier ist das Programm dleser Woche! Anfang:.00,.00.30 UIhr. Karlsruhe. AlleLotterie- einnehmer u. Verkaufsst. 8205 3 5. 2 274 Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Dienstag, den 9. September 1930, vorm. 97 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, K 1. 4, das Grundſtück der Eheleute Baumeiſter Johann Kremer und Eliſabetha geb. Kempf in Mann⸗ heim⸗Sandhofen, zu je 2 Miteigentum, auf Ge⸗ markung Mannheim. 11 Die Verſteigerung wurde am 20. Januar 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 20. Januar 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Aufforde⸗ rung zum Bieten anzumelden und bei Wider⸗ ſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Auſpruch des Gläubigers und nach den Übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Ogb. Nr. 8 1159/5: 3 Ar 98 am Hofreite, Stadt⸗ teil Sandhofen, Weinheimerweg Nr. 27. a Auf der Hofreite ſteht ein unterkellertes dreiſtöckiges Wohnhaus. 5 Schätzung: 26 000 R. LI. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Freitag, den 12. September 1930, vorm. 9 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, X 1. 4, das Grundſtück des Kaufmanns Karl Wolf in Die Verſteigerung wurde am 24. März 1930 Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 24. März 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Exlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös au die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch Mannheim, Band 136, Heft 33, Gemarkung Mannheim. gb. Nr. 8810g, 4 Ar 71 ͤ qm Hofreite, Vordere Huben, 10. Sand⸗ gewann— Hubenſtr. 20— Roggenſtr. 17/10. Auf der Hofreite ſteht ein unterkellertes zwei⸗ ſtöckiges Wohn⸗ und Geſchäftshaus mit Wirt⸗ ſchaft und ausgebautem Dachſtock als Eckhaus, ſowie einem dreiſtöckigen Wohnhaus⸗Anbau, ein⸗ ſtöckigem Remiſeſchuppen, Abort und Piſſoir. 12 Schätzung: 38 000.. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. Unsere Phala Hmaleuze Hindenburg kommt Adler's Motorboote fahren zur Parade- Auffahrt nach dem Rhein, verb. mit Hafenrundfahrt Abf. Samstag/ 3 Uhr Frladrichsbrüeke. 9 Vornehme apart. kompl. Aacünmer-Tunchtang (Rosenholz poliert] 200 em breit, mit Toilette u. Herrenkommode besonders preiswert Abzugeben 84¹9 Binzenhöfer Möbelgeschäft u. Schreinerei Augartenstrage 38/58 Besichfigung lohnend. Solide Werkerbelt Leupin- Creme Ceunseadfech be vs het be! Flechte- Jucken Krätre, Ausschfag. Hömorrholden. Zein- schäden usw. Zu haben: Michaelisdrogerie Fr. Becker, d 2, 2 Drogerie Ludwig& Schütthelm, O 4, 3 und Friedrichsplatz 19. Merkur-Drog. H. Merckle. Gontardplatz 2, in Altenkirchen: Drogerie e K. Becker. Bab Vilbel Natürlches Nneral- Tafelwasser von hervorragender Qualität Alleinige Verkaufs- Niederlage und Ludwigshafen *5010 Mannheim Hans Weber Eichelsheimerstr. 60 Telephon 253 81 für pana sch da U Frust per Pfd. Fu 95 5 Trennen U. Men:. 100 bl dd 0 Jörg.. 0 fel. aneh 9 dlesiger Schlachtung lima Aabteig Beachten Sie bitte meins anderen Fleisch- und Wurstwaren. Ein Versuch lohnt sich. 5024 Preise ersichtlich an meinen Schaufenstern lichten Proſpektes ſind 1 G.= 0,2881 U. S..⸗Dollar, Zinstermin 1. zuläſſig Stück 100 à G. 500.—, Bu ſowie er..000.000. 5% Schalzanweisungen v. 1928 mit fünfjähriger Laufzeit Stück 600 à R./ worden. Mannheim, den 17. Juli 1930. ſind mit unſeren Phofoarbeiten ſehr zufrieden. Der raſch ſteigende Umſatz beweiſt es. Wollen [Sie nicht auch einmal einen Verſuch machen? 9192 Storchen⸗Drogerie, Markplatz, H 1. 16. Darmſtädter und Nationalbank Commerz⸗ Kommanditgeſellſchaft auf Aktien Filiale Mannheim. Dentſche Bauk& Disconto⸗ geſellſchaft, Filiale Mannheim. Auf Grund des in Nr. 162 des Deutſchen Reichsanzeigers vom 15. 7. 1930 und in Nr. 518 der Frankfurter Zeitung vom 15. 7. 1930 veröffent⸗ GI..000.000.% Anleihe v. 1924 II. Ausgabe verſtärkte Tilgung und Geſamtkündtgung früheſtens zum 1. Januar 1931 Stück 920 à G. 1009.—, Bus abe A Nr. ſtabe B Nr. Stück 100 à G. 200.—, Buchſtabe C Nr. 1021—1120 Stück 100 à G% 100.—, Buchſtabe D Nr. 11211220 1 R. 1/2790 kg Feingold, Zinstermin 1. Mai und 1. November, g rückzahlbar zu 11027 am 1. Mai 193g Stück 370 à R. 5000.—, Buchſtabe A Nr. Stück 1800 à R. 1000.—, Buchſtabe B Nr. 500.—, Buchſtabe C Nr. 2171—2770 Stück 250 à R. 200.—, Buchſtabe D Nr. 27713020 der Kreishauptstadt Baden Baden zum Handel und zur Notierung an der Mannheimer Börſe zugere e Filiale Mannheim. Dresdner Bank Filiale Mannheim. Januar und 1. Juli, 1— 920 9211020 Seine Flamme hat Fridolin Meyer jetzt fotografiert. Ta⸗ dellos geworden! Und er iſt mit Recht ſtolz auf ſeine 1. gelungene Aufnahme. Er hat ſie natürlich in der Pho⸗ to⸗Drogerie Ludwig & Schütthelm Fried- richsplatz 19(Ecke Au⸗ guſta-Anl.) entwickeln u. kopieren laſſen. Was man morgens bringt, iſt am Abend fertig. Sie ſollten Ihre Pho⸗ to⸗Arbeiten auch dort⸗ hin bringen. Sie er⸗ halten da tadelloſe Arbeiten. 8415 1 370 371—2170 & Privatbank.⸗G. Für den fu 5 fog. Cemelat U. Salackuur pid. 2- 5(im Ausschnitt) 5 , Hir. rt laing lie atnirnteken., J bl. aan ne beck. Hetgunntss aer 5b bib. enen. Assnuk⸗ va. ph. f enenaubla v.„ 45„ U Pfl. . Latahaös in Vrober Ausvall Aab. frische Holl utter 2. l 0 Roggenbrot gesund und nahrhaft aus feinstem deutschem Roggen in Wachspapier N hygienisch einwandfrei eingepackt 2 Pfund Lal 40 Pfg. a. Aifdhweln rer 90 Pfl. ref algen dn rie. 65 Pfl. Tutveln offen rider 70 Pig. 3% Rabatt Segen Sonnenbrand! Nivea- Creme in Dosen zu.20, 60 und 30 Pfg. Sport- Creme 839 Monson in Dosen zu.—, 50 und 25 Pfg. Diaderma-Haut-Funktionsöl in großen Flaschen zu.85 und 2. U 1. 12 G 5, 14 Nenne S 1,9 Mittelstr. 59 Ssckenheimerstr. 32 Meurtfeldstr. 39 Feudenheim: Hauptstraße 69 Sandhofen: Schwetzingerstr. 76 Schöneuerstr. 14 1 ere N