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J.» Aus der Welt der Cechnike Kraftfahrzeug und Verkehr*Die fruchtbare Sch Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Waunheimer Neiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim olle& Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Aus Zeit und Leben„ Mannheimer Muſilezeitung Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82mm breite Colonel; zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend- Ausgabe Samstag, 19. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 329 jreiten Pfalz Der Reichspräsident in Speyer und Ludwigshafen— Seine Mahnung zur Einigkeit und Vaterlandsliebe Vedeutſame Rede des Reichsaußenminiſters— Auch Baden begrüßt Hindenburg Von Bruchſal nach Speyer Nach der Ankunft und dem kurzen Aufenthalt in Bruchſal fuhr der Reichspräſident, begleitet vom bad. Staatspräſidenten Dr. Schmitt und Miniſterial⸗ direktor Frech, über Graben⸗Neudorf nach Ger⸗ mersheim weiter, wo der Zug kurz nach 9 Uhr eintraf. Hindenburg wurde von Bürgermeiſter Schmidt namens der Stadtverwaltung und der Be⸗ völkerung der alten Feſtungsſtadt herzlich begrüßt. Die Fahrt ging darauf nach Speyer. Die Hauptſtadt der Pfalz prangte in herrlichſtem Feſtkleid. Schon in den frühen Morgenſtunden entwickelte ſich in der alten Kaiſerſtadt ein reges Leben. Kriegervereine und ſonſtige Verbände und Organiſationen zogen mit Muſik und unter Abſingen vaterländiſcher Lieder durch die mit in den Reichs⸗ und Landesfarben und Guirlanden überaus reich geſchmückten Straßen. Auf dem Bahnhof ſelbſt waren Ehrenpforten aus Tannen und Lorbeer zum Empfang des Reichspräſidenten errichtet. Der Pfälzer Gruß„Grüß Gott“ prangte von einem großen Triumphbogen am Stadtzugang. Viele Scharen Auswärtiger betrachten mit Bewun⸗ derung den feſtlich geſchmückten Altpörtelturm und vor allem den ebenfalls ausgeſchmückten 900jährigen Dom. Auch der Rhein zeigt ſich im Zeichen des Hindenburg⸗Beſuches. Alle Schiffe und Kähne zeigen Wimpel⸗ und Flaggenſchmuck. 5 Im Laufe des Vormittags trafen immer neue Scharen Auswärtiger ein, vor allem Kriegervereine, auch aus der Saarpfalz, in deren Reihen zum Teil Uniformierte marſchierten. Beſonders eindrucksvoll war ein Zug von etwa 200 Pfälzern in Pfälzer Originaltrachten mit Pelzmütze und Kopfputz. Auf dem Bahnſteig führte ein Läufer zum ausgeſchmückten Eingangsportal, an deſſen Seite eine Landespolizei⸗ kapelle Aufſtellung genommen hatte. In Germersheim waren in den Sonderzug be⸗ reits zugeſtiegen Regierungspräſtdent Dr. Pfülz, der den Reichspräſidenten dort abholte, Staatsſek⸗ retär Meißner vom Büro des Reichspräſidenten, Oberſtleutnant von Hindenburg, der Sohn des Reichspräſidenten, Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ tius, ferner Staatsſekretär Schmid vom Reichs⸗ miniſterium für die beſetzt geweſenen Gebiete ſowie zahlreiche Vertreter bayeriſcher Behörden. Auch die Preſſephotographen und Filmoperateure waren zahlreich vertreten. Um 9,40 Uhr fuhr der Zug in den Bahnhof ein. Beim Halten des Zuges klingt das Deutſchlandlied auf. Miniſterpräſident Dr. Held, Innenminiſter Dr. Stützel und Oberbürgermeiſter Deiling mit der Amtskette treten an den Zug heran und empfangen den mit ſtürmiſchen Hochrufen begrüßten Reichspräſidenten. Nach der Begrüßung der zum Empfang erſchienenen ſonſtigen Perſönlichkeiten und kurzer Unterhaltung, in die das einſetzende Geläute aller Kirchenglocken Speyers hineinklang, begab ſich der Reichspräſident, von der vor dem Bahnhof harrenden Menge mit brauſenden Hochrufen begüßt, in den bereitſtehenden Wagen. Das Ehrengeleite gaben vier Wagen. Auf der ganzen Fahrt durch die von der Bevölke⸗ rung dicht umſäumten Straßen ſetzten ſich die ju⸗ belnden Hochrufe fort. Um 9,50 Uhr hielt der Wa⸗ gen des Reichspräſidenten vor der Proteſta⸗ tionskirche. Hier trat Landeskirchenpräſident Dr. Keßler an den Wagen heran und begrüßte den Reichspräſidenten im Namen der Evangeliſchen Kirche der Pfalz. Im Dom Sodann ſetzte ſich die Fahrt durch das hiſtoriſche Altpörtel, die Maximiliansſtraße entlang zum Do m fort. An den Stufen des Domes ſtand die katho⸗ liſche Geiſtlichkeit zum Empfang bereit, an ihrer Spitze Biſchof Dr. Ludwig Sebaſtian. Der Bi⸗ ſchof begrüßte den Reichspräſidenten mit Segens⸗ worten und wies auf das Ende der Beſatzungszeit hin. Er dankte dem Staatsoberhaupt für die Mühe, die er durch die weite Reiſe in die alte Kaiſerſtadt auf ſich genommen hat. Er verband damit die Ver⸗ ſicherung, daß an der Stätte, an der vor 1000 Jah⸗ ren der Allerhöchſte angerufen worden ſei, Gebete für den Reichspräſidenten geſprochen würden. Der Reichspräſident dankte für die Begrüßung und gab der Hoffnung Ausdruck, daß, wenn man einig zuſammenarbeite, es in Zukunft wieder vor⸗ wärts gehe. Beim Eintritt in den Dom begrüßte der Biſchof den Miniſterpräſidenten Dr. Held und den Staats⸗ miniſter Stützel. Der Dom ſelbſt war durch flat⸗ ternden Kerzenſchein um den Hochaltar und um das neue Muttergottesbild feſtlich erleuchtet. Der bayeriſche Mi⸗ niſterpräſident Held entbot als erſter Red⸗ ner dem Reichspräſidenten Gruß und Dank. Er feierte die Treue der Pfälzer in den vergangenen 16 Jahren der Bedrängnis und kam dann im beſonderen auf die wirtſchaftliche Not der Pfalz zu ſprechen. Da⸗ zu bemerkte Held im be⸗ ſonderen: „Die Zeiten der Not und des Opfers ſind mit dem Abzug der Beſatzung nicht verſchwunden. Was zer⸗ ſtört, was in ſeiner Entwicklung gehemmt wurde, muß jetzt wieder neugeſchaffen oder zu neuem Leben erweckt werden. Die Lage der verſchiedenen Wirt⸗ ſchaftsgruppen der Pfalz iſt ſehr ſchlecht, um nicht zu ſagen, kataſtrophal. Durch die Abtrennung von Elſaß⸗Lothringen und durch die leider noch an⸗ dauernde Abſchnürung vom Saargebiet iſt der Abſatz der Produktion bedeutend eingeſchränkt oder unter ſchwere Konkurrenz geſtellt worden, iſt der Arbeits⸗ markt aufs ſchwerſte belaſtet und die Verdienſtmög⸗ lichkeit in faſt unerträglicher Weiſe verringert wor⸗ den. Hier gilt es, neuen Grund zu legen und neue Wege für eine beſſere Entwicklung und für einen Ausgleich zu ſuchen. Soll die Pfalz als Grenzwacht des Deutſchtums auch in der Zukunft ihre deutſche Aufgabe erfüllen, dann muß ſie dauernd eine weitgehende wirtſchaftliche und kulturelle Förderung a durch das Reich erfahren. Ich bin überzeugt, daß Ew. Exzellenz dieſe meine Auffaſſung durchaus teilen und daß Ew. Exzellenz der Pfalz auch in der ſtattfand. Archivdirektor Pfeiffer gab ſodann dem Reichs⸗ präſidenten eine kurze Schilderung der Geſchichte des Domes. Auch auf die Beſatzungszeit wies der Archivdirektor hin mit der Bemerkung, daß an den Gräbern der Kaiſer in der Stunde der Not die Pfäl⸗ zer manchen feierlichen Schwur leiſteten. Der Reichspräſident dankte für die, wie er ſich ausdrückte, ſehr ergreifenden Ausführungen. Auf einem an⸗ ſchließenden Rundgang, der entgegen dem Programm auch in die Krypta zu den Kaiſergräbern führte, ſprach der hohe Gaſt ſeine Anerkennung für die intereſſanten Einzelheiten aus. Beim Verlaſſen des Domes nahm der Reichspräſident Gelegenheit, die vor dem Dom aufgeſtellten Pfälzer Veteranen, unter ihnen den älteſten gajährigen Speyerer Lacher zu begrüßen.(Siehe das Stimmungsbild im Mittags⸗ blatt.) Den Weg vom Dom nach dem Stodthaus legte der Reichspräſident zu Fuß zurück, begleitet von der jubelnden Volksmenge. Unter Fanfarenklängen ſchritt der Reichspräſident die Treppe zum Sitzungs⸗ ſaal empor. Den Mittelpunkt der Befreiungsfeier in Speyer bildete der Feſtakt, der im Stadthauſe An dieſer Feier nahmen etwa 60 geladene führende Perſönlichkeiten des heimiſchen öffentlichen Lebens teil. Der Saal war ſtimmungsvoll mit Lorbeergrün geſchmückt. Reichspräſident von Hin⸗ denburg, umgeben vom bayeriſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Dr. Held, dem badiſchen Staatspräſidenten und dem Reichsaußenminiſter Dr. Curtius und andere hohe Beamten nahm in einem hohen Armſeſſel die Begrüßungsreden entgegen. Herzliche Zuſtimmung fand namentlich der Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ tius, als er ſeines Vorgängers Guſtav Streſemann gedachte, der ſelbſt dieſen Tag nicht mehr erleben konnte. Als dann der Oberbürgermeiſter von Speyer, in ſeiner Anſprache von der Hinden⸗ burglinie ſprach, die die Pfalz und ihre Bevöl⸗ kerung für das Deutſchtum darſtelle, nickte der Reichspräſident. der Pfalz Zukunft Ihr förderndes Intereſſe und Ihre mächtige Unterſtützung werden angedeihen laſſen. Im voraus ſage ich dafür Ew. Exzellenz herzinnigen Dank. Ich füge zur Beteuerung dazu, daß die bayeriſche Pfalz am Rhein allzeit, was auch immer kommen mag, ihre Ehre darin erblickt, in der gefähr⸗ detſten Ecke des Deutſchen Reiches am deutſchen Rhein, des Stromes und der Unverſehrtheit des deutſchen Volkstums opferbereiteſter und treueſter Hüter zu ſein. Das Pfälzer Volk war ſich allzeit ſeiner deutſchen Miſſion bewußt und es bleibt ſtolz darauf, mit dieſer Miſſion auch weiter betreut zu ſein. Dieſes Schickſalsbewußtſein der deutſchen Pfalz gibt Ihnen die beſte Gewähr dafür, daß Ihr Beſuch mit lebhafteſter und nachhaltigſter Freude vom Pfälzer Volk in ſeiner ſymboliſchen Bedeutung empfunden und begrüßt wird. Die Pfals und das Pfälzer Volk, ſie hängen mit jeder Faſer ihres leb⸗ haft bewegten Herzens am Reiche. Sie laſſen ſich auch in der Liebe und in der Treue zum Repräſen⸗ tanten dieſes Reiches, zu dem ruhmbedeckten General⸗ feldmarſchall von Hindenburg, von niemand über⸗ treffen. Pfalz und Pfälzer Volk wiſſen, daß ſie es in erſter Linie ihrem großen Heerführer Hindenburg in dem gewaltigen Völkerkrieg zu verdanken haben, daß die Kriegsfurie ihre Grenze nicht überſchreiten und ſich bei ihnen austoben konnte. Es wird uns allen zu einem glückvollen Bewußtſein werden, wenn Sie von dieſem Beſuch unſerer Pfalz die unauslöſch⸗ liche Erinnerung mitnehmen an ein ſchönes deutſches Land und an ein hochgemutes, treudeutſches und opferwilliges Volk. In dieſer Hoffnung nochmals meinen ehrerbietigſten Gruß und ein frohes Glück⸗ auf zu Ihrer denkwürdigen Reiſe durchs ganze be⸗ freite Gebiet.“ Außenminiſter Dr. Curtius überbrachte ſodann die Grüße und Glückwünſche der Reichsregierung. Schwer laſtet, ſo führte er etwa aus, auf unſerem geſamten Vaterlande noch die all⸗ gemeine wirtſchaftliche Not und die politiſche Verwir⸗ rung des Augenblicks. Aber wir haben ein Recht da⸗ rauf, heute die Sorgen des Alltags zurückzuſtellen und uns der ſtolzen Freude darüber hinzugeben, daß es keine Trennungslinie zwiſchen beſetztem und unbeſetztem Deutſchland mehr gibt. Wir haben das Recht umſomehr, als wir feſt ent⸗ ſchloſſen ſind, alle aufbaubereiten und ſtaatsbewuß⸗ ten Kräfte einzuſetzen, um politiſche und finanziell⸗ wirtſchaftliche Ordnung zu ſchaffen. Mit beſonderem Stolz kann die Pfalz auf die vergangenen Jahre zurückſehen. Wenn die fremden Truppen verſchwunden ſind, wenn die Pfalz beim Reich und bei Bayern verblieben iſt, ſo iſt das nicht nur ein Ergebnis außenpolitiſcher Bemühun⸗ gen, ſondern vor allem ein Verdienſt des geſamten Volkes. Nur weil ſich die Reichsregierung auf dieſen ge⸗ ſchloſſenen Willen der Bevölkerung der Pfalz und des Rheins verlaſſen konnte, die keinerlei Zweifel übrig ließ, war es ihr möglich, auch in Zeiten, wo Deutſchland faſt am Abgrund zu ſtehen ſchien, dieſe Lande feſt und untrennbar in der alten Verbindung mit dem Reich und Bayern zu erhalten. Der Dank dafür gilt jedem einzelnen, der in treuer Pflicht⸗ erfüllung ausgeharrt hat. Er wird in aller Zukunft unvergeſſen bleiben. Nicht nur Deutſchland blickt in dieſen Tagen voll Stolz auf das freie Rheinland. Ueberall, wo in der Welt Deutſche wohnen, ſind ſie am Tage der Be⸗ freiung in Gedanken bei Ihnen geweſen und haben mit Ihnen und uns gejubelt über das endlich er⸗ reichte Ziel. Aus allen Teilen der Welt ſind dem Auswärtigen Amt in den letzten Wochen Glückwünſche zugegangen, Glückwünſche, die Ihnen gelten und die Ihnen zu übermitteln mir eine beſonders ſchöne Freude iſt. Sie werden es mit mir empfinden, wenn ich auch in dieſer Stunde meines Vorgängers in der Leitung der deutſchen Außenpolitik gedenke. Wie würde ich es wünſchen, daß er jetzt hier an meiner Stelle zu Ihnen ſprechen und ſich mit Ihnen der Freude hingeben könnte! Wie oft hat er in Ge⸗ ſprächen mit ſeinen Freunden und wohl noch öfter in ſeinem Innern ſich dieſen Augenblick ausgemalt, der ihm ſtets vorſchwebte als die Krönung all ſeines Tuns und Strebens. Nun bleibt uns nichts übrig, als uns ſeiner zu erinnern, mit Wehmut, mit Dank⸗ barkeit und mit Stolz. Denn der Name Guſtav Streſemann gehört der Geſchichte an, und ich bin ſicher, daß die Geſchichte ein ruhmvolles Blatt dem Manne widmen wird, der mit weitem Blick und bis zur letzten Erſchöpfung ſeiner Kräfte für ſeine Ziele gekämpft hat. Die Beſetzung war für Deutſchland eine unerträg⸗ liche Laſt, ſie war aber auch, ſelbſt vom Standpunkt der internationalen Verträge ein Widerſinn, längſt überholt durch die Entwicklung der Politik. Nun haben die Beſatzungsmächte auf die Anwendung dieſes militäriſchen Mittels 47“ Jahre früher ver⸗ zichtet, als es im Vertrage urſprünglich vorgeſehen war. Es kann uns nur ehren, feſtzuſtellen, und an⸗ zuerkennen, daß das uns auf der Haager Konferenz von den beteiligten Staatsmännern gegebene Wort gehalten worden iſt. Wie oft hat man in frühe⸗ ren Jahren die aus verzweifelten Herzen kommen⸗ den Worte gehört, die Beſatzungstruppen würden nie das Rheinland wieder verlaſſen, Diejenigen haben Recht behalten, die ſolchem Peſſimismus den Ruf entgegenſetzten:„Niemals verzweifeln!“ Gewiß, außerordentlich ſchwer ſind die Opfer, die wir haben bringen müſſen. Aber die Tatſache, daß das Ziel er⸗ reicht würde, daß allen Schwierigkeiten zum Trotz FFFFFFFPFPFFCVVVUUVUUUUVCVVVTVTVTVTVTVT———————TT———————— Die heufige Abendausgabe umfaßt 20 Seifen Nr. 329 2. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 19. Juli 1930 ſich in den Ländern der Beſatzungsmächte doch die politiſche Vernunft durchſetzte, und daß ſo die ge⸗ fährlichſte Schranke zwiſchen uns und unſeren Nach⸗ barn beſeitigt werden konnte, ſoll uns in dem Glau⸗ ben beſtärken, daß wir auf dem Wege der Verſtändi⸗ gung und fortſchreitenden Befriedung nach den Grundſätzen der Gerechtigkeit weiterkommen und den inneren und äußeren Wiederaufbau Vaterlandes erleichtern. Noch ſind wir nicht am Ende dieſes Weges. Das zeigt uns ſchon ein Blick auf die Saarpfalz und die ga n z e S aar. Gerade heute muß es uns mit Schmerz erfüllen, daß ihre Wieder vereinigung mit dem Vaterlande noch nicht gelungen iſt. Unerſchütterlich ſteht die Bevölkerung an der . Saar zu ihrem Deutſchtum und zum Reich, unſeres Der badiſche Staatspräſi⸗ dent Dr. Schmitt über⸗ brachte ſodann dem Reichs⸗ präſidenten und der Pfalz die Grüße Badens in fol⸗ gender Anſprache: „Die badiſche Regie⸗ rung, das badiſche Volk, das beſetzte Hanauer⸗ land mit der Stadt Kehl entbieten Ihnen, hochver⸗ ehrter Herr. Reichspräſi⸗ g. dent, am heutigen Tage ehrerbietigſt ein herzliches und aufrichtiges Willkom⸗ men. Ich überbringe den Treuſchwur der zu Tauſenden verſammelten deutſchen Frauen und Männer, die vor 14 Tagen in Kehl im Angeſicht des Straßburger Münſters ihrer Freude über das Ende von Drangſal und Not in würdiger Weiſe Ausdruck verliehen haben. Ich vermittle Ihnen, Herr Reichspräſident, das Treugelöbnis der Tau⸗ ſende von Badenern, die am vergangenen Sountag in Karlsruhe zum Badiſchen Heimattag ver⸗ ſammelt waren. Viele Hunderte von badiſchen Aus⸗ landsdeutſchen waren aus allen Weltteilen in Karls⸗ ruhe zuſammengekommen, um zu bezeugen, daß po⸗ litiſche Grenzen kein Hemmnis ſind, um deutſche Ge⸗ ſinnung und deutſche Treue, deutſches Weſen und deutſche Kultur auch im Ausland zu betätigen, ja dieſe leben im Ausland um ſo ſtärker und inniger fort, je mehr die deutſchen Minderheiten im Aus⸗ land um ihre Exiſtenz, um ihr Leben, um ihr deut⸗ ſches Volkstum und um ihre deutſche Ehre und Sprache zu kämpfen haben. Dieſe badiſchen Aus⸗ landsdeutſchen laſſen insbeſondere dafür danken, daß das heutige Deutſche Reich ſich mehr als das alte um die Auslandsdeutſchen kümmert und die deut⸗ ſchen Minderheiten ſo ſtark zu ſchützen beſtrebt iſt. Das badiſche Volk grüßt durch mich das nachbarliche Brudervolk der Pfalz und der Saar. Es bewundert ſeine Ausdauer im Kampf um Recht und Exiſtenz um die Erhaltung der höchſten Güter der deutſchen Nation, um die Freiheit und Einheit! Wir Badener erwidern insbeſondere herzlichſt die Grüße der Sagarſänger am vergangenen Sonntag in Karlsruhe, wir danken ihnen für ihren Mut und ſodaß wir mit voller Ruhe dem Jahre 1935 ent⸗ gegenſehen können. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, daß es auch in dieſer Frage gelingen wird, die Löſung ſchon früher zu finden. Feſte verrauſchen. Feſtſtimmung verklingt, blei⸗ ben aber muß, wenn wir nicht an unſerer Zukunft zweifeln ſollen, die uns in ſolchen Tagen erfüllende Ueberzeugung, daß das deutſche Volk trotz allen Streits, trotz allen Kampfes um materielle Inter⸗ eſſen, in den letzten und höchſten Fragen einig iſt. In der Pfalz und am Rhein hat die Beſetzung doch nur dazu geführt, Vaterlandsliebe und Staatsbewußtſein zu ſtärken und zu ſtählen. So möge auch all das Schwere, das wir noch zu durchkämpfen haben werden, das deutſche Volk in Einigkeit zuſammen führen. adens Gruß an Hindenburg 2 für ihre Feſtigkeit und geloben ihnen„Treue um Treue.“ Die Beſatzung iſt abgezogen, aber noch ſind wir minderen Rechtes. Es fehlt uns die volle Gleich⸗ berechtigung und Bewegungsfreiheit im Rate der Mächte. Eine Völkergemeinſchaft, die lediglich das Unrecht der Verträge und den Schwächezuſtand un⸗ ſeres Reiches verewigt, kommt in einer Nation, die ihr Selbſtgefühl nicht preiszugeben gewillt iſt, nicht in Frage. 5 Die beſetzten Teile des badiſchen Landes, gleich⸗ viel, ob ſie nur vorübergehend beſetzt waren wie Mannheim, Karlsruhe und Offenburg oder ob die Beſetzung wie da. Hanauer Land bis zum letzten Tage gedauert hat, haben während der Beſetzung die gleichen großen Opfer gebracht, wie das übrige beſetzte Gebiet des Weſtens. Baden leidet dauernden Schaden durch die neue Reichsgrenze, durch die Rheingrenze. Die deutſche und badiſche Schiffahrt auf unſerem Oberrhein iſt ſtark be⸗ einträchtigt, es droht immer noch die Austrock⸗ nung des badiſchen Oberlandes durch etwaige Aus⸗ führung des großen elſäſſiſ Hüningen bis Straßburg. Der Kehler Hafen er⸗ liegt dem Wettbewerb des Straßburger Hafens. Hier hat das deutſche Volk noch heilige Pflichten gegenüber Baden Eigentlich möchten wir heute laut jubeln, daß der Tag der Freiheit gekommen iſt. Aber der Jubel erſtickt in unſerer Kehle angeſichts der großen deutſchen inneren Not, angeſichts der inneren deut⸗ ſchen ſozialen, wirtſchaftlichen, ſeeliſchen, ſtaatspoli⸗ tiſchen und parteipolitiſchen Kämpfe des deutſchen Volkes. Möge der heutige Tag uns zur Einigkeit mahnen, denn er kann alle Deutſchen zuſammenführen, wenn ſie guten Willens ſind. Das, was uns heute alle einigen kann, das iſt die gemeinſame Liebe zu unſerer Heimat, die uns ge⸗ boren, zur Scholle, auf der wir groß geworden, zu unſeren Bergen und Tälern, das iſt die Liebe und Treue zum deutſchen Reich, dem deutſchen Bruder im Inkänd und Ausland, zur deutſchen Kultur und zum deutſchen Volkstum. Wir wollen lebendige Glieder der deutſchen Volksgemeinſchaft ſein. verſprechen wir heute, Herr Reichsptäſtdent!“ Zwei Anſprachen Hindenburgs Zum Schluß ſprach Reichspräſtdent von Hinden⸗ burg ſelbſt in ſeiner bekannten ſchlichten und ſach⸗ lichen Art. „Herr Miniſterpräſident, Herr Oberbürgermeiſter, meine Damen und Herren! Für die Worte des Willkommens, die Sie mir und den heute mit mir hier auweſenden Vertretern der Reichsregierung ſoeben entboten haben, danke ich Ihnen aufs herzlichſte. Ich verbinde damit meinen Dank an die Bevölkerung, die mich auf dem Wege hierher ſo freundlich begrüßt und mit dieſer Begrüßung zugleich ein Treubekenntnis zu Heimat und Vaterland abgelegt hat. Es iſt mir eine befondere Genugtuung, daß ich heute unter Ihnen weilen darf, um mich mit Ihnen der wiedererlangten Freiheit der Pfalz zu freuen. Aufrecht und ſtolz dürfen Sie, dürfen alle Deutſchen am Rhein nach den langen dunklen Jah⸗ ren fremder Beſatzung die Tage der Freiheit grüßen. Beſonders ſchwer und hart war der Druck, der vom erſten Tage der Beſatzung au auf der Pfalz gelaſtet hat, beſonders ſtark waren hier auch die Be⸗ ſtrebungen ſchlechter Elemente, die die Losreißung deutſchen Gebietes verſuchten und ſich in Verblen⸗ dung an dem heiligen Boden unſeres Vaterlandes vergriffen. Mit Würde und Feſtigkeit, mit nie ver⸗ ſagender Treue und nie wankendem Mut hat die Bevölkerung der Pfalz in all dieſen Gefahren ihr Deutſchtum behauptet; in einmütigem Zuſammen⸗ ſtehen aller Schichten und Berufsſtände hat die Pfalz durch dieſe lange Notzeit hindurch das Banner des Reiches wie die heimatliche Fahne des bayeriſchen Landes in die Freiheit hinübergerettet. Das Heimat⸗ gefühl der Verbundenheit mit dem Boden der Väter, die Liebe zum Vaterlande, der großen Gemeinſchaft deutſcher Nation, haben Sie befähigt, fremder Ge⸗ walt und Verlockung zu widerſtehen und verräte⸗ riſche Auſchläge auf deutſches Land in aufrechtem Mannesmut und Freiheitswillen zunichte zu machen. Bewegten Herzens danke ich Ihnen, danke ich allen Männern und Frauen der Pfalz für dieſe uner⸗ ſchütterliche vaterländiſche Treue und für Ihr tapferes Dulden. i Es iſt mir weiter eine Freude, die Vertreter Badens hier zu ſehen und auch ihnen mit herzlichen Grüßen an das Ha⸗ nauerland und die Stadt Kehl für ihre während der langen Beſatzungszeit bewieſene treudeutſche Hal⸗ tung namens des Reiches Lob und dankbare Aner⸗ kennung ausſprechen zu können. In tiefer Trauer ſenken wir das Haupt in Er⸗ innerung an alle, die Leben und Geſundheit gaben für Heimat und Freiheit; mit Stolz grüßen wir heute die Vielen, die ihre Treue zu Vaterland und beſchworener Pflicht trotz Gefängnisſtrafen und trotz Verbannung von Haus und Heimat unerſchütterlich gehalten haben. Ihnen allen, die ein Beiſpiel mannhaften Deutſch⸗ tums für alle Zeiten gaben, gebührt Deutſchlands unauslöſchlicher Dank! Ihr Vorbild ſoll uns mahnen, das hohe Gut des Vaterlandes über alle perſönlichen Intereſſen und Anſchauungen zu ſtellen und alles Trennende zu überbrücken durch die Treue zur Hei⸗ mat und zum deutſchen Volke. Dieſem Ziele zu dienen geloben wir indem wir rufen: Deutſchland, unſer geliebtes Vaterland, d es lebe hoch!“ Bei ſeinen Worten erhob ſich die ganze Verſamm⸗ lung. Nachdem dieſe Feier ihr Ende gefunden hatte, trat der Reichspräſident auf den Balkon des Stadt⸗ hauſes hinaus, vor dem ſich eine ſchier endloſe Menge drängte. Alle Fenſter und die Dächer der Umge⸗ bung waren mit begeiſterten Menſchen beſetzt. Beim Heraustreten des Reichspräſidenten brach die Menge in nicht endenwollende Jubelrufe aus. Dann aber ſetzte atemloſe Stille ein, als dröhnend die Stimme des Reichspräſidenten über den Platz ſchallte. „Meinem Dank für die Treue der Pfalz habe ich in der Feſtſitzung im Rathaus ſoeben Ausdruck ge⸗ geben. Sie alle bitte ich, ſtets eingedenk zu ſein dieſes Beiſpiels vaterländiſcher Bürgerpflicht, und über allen Streit des Tages das Vaterland zu ſtellen. Dann wird es mit uns vorwärts und auf⸗ wärts gehen. Mit dieſem Wunſche rufen wir: Unſer geliebtes Vaterland, unſer Deutſchland lebe hoch!“ Die Anſprache war durch Lautſprecher in allen Stadtteilen vernehmbar gemacht, Auch nachdem ſchon das Hoch auf das deutſche Vaterland und das Deutſchlandlied ver⸗ klungen waren, umgab noch eine rieſige Menſchen⸗ menge das Stadthaus. Sie wollte es ſich nicht neh⸗ men laſſen, den Reichspräſidenten, der darauf im Stadthaus einen Imbiß einnahm, nochmals zu ſehen. Um.30 Uhr wurde die Geduld der draußen vor dem Stadthauſe harrenden Menge belohnt. Der Reichspräſident und ſeine Begleitung verließen um dieſe Zeit das Rathaus und nahmen in den bereit⸗ ſtehenden offenen Wagen Platz. Bei herrlichem Wetter begann dann Pfälzer Land. Aeberſchwemmung in Berlin Der außerordentlich heftige Regen, der ſeit geſtern mittag mit unverminderter Stärke andauerte, hat in allen Stadtvierteln Berlins große Ueber⸗ ſchwemmungen hervorgerufen. Tiefliegende Straßen⸗ züge wurden, da die Kanaliſation die gewaltigen Waſſermengen nicht fortzuführen vermochte, völlig überflutet und die an dieſen Straßen liegenden Keller überſchwemmt. Seit geſtern abend um neun Uhr liefen bei den Berliner Feuerwehren unabläſſig Hilferufe ein. In der Nacht mußte dann bei der Feuerwehr, was nur ganz ſelten der Fall iſt, der Alarmzuſtand ver⸗ hängt werden. Mehrſach wurde auch Hilfe wegen angeblich drohender Einſturzgefahr gefordert. Das die Fahrt durch das Die Feier in Ludwigshafen Triumphfahrt durch die Pfalz— Herzlicher i Empfang in Ludwigshafen Wie bei der Befreiungsfeier, ſo herrſchte auch heute wieder anläßlich der Ankunft des Reichspräſi⸗ denten Jubel und Begeiſterung in Ludwigs⸗ hafen. Die Fahrt durch die Pfalz von Speyer über Neuſtadt, Deidesheim, und Dürkheim nach Ludwigs⸗ hafen glich einer Triumphfahrt. In allen Orten war Hindenburg Gegenſtand herzlicher nicht enden⸗ wollender Ovationen, die auf den Reichspräſidenten einen tiefen Eindruck machten und ihm die Treue und Anhänglichkeit der Pfälzer aufs neue bewieſen. Ueberall bildeten Schulen und Vereine Spalier, wäh⸗ rend die Bevölkerung wie eine undurchdringliche dichte Mauer die Ankunft des Reichspräſidenten er⸗ wartete und begeiſterte Hochrufe auf Hindenburg ausbrachte. Sowohl die Land⸗ als auch die Stadt⸗ bevölkerung wetteiferte in dem Beſtreben, ihrer Freude über den Beſuch auch äußerlich durch reichen Flaggenſchmuck zum Ausdruck zu bringen. Auch Ludwigshafen hat ſich feſtlich geſchmückt. Die Fahnen flattern hoch im Winde. Eine friſche Briſe bläht die Wimpel. Auch dieſe Stadt der Ar⸗ beit kennt ihre Pflicht. „Kein Dom grüßt über unſ're Dächer An unſern Ufern reift kein Wein, Rauchfahnen nur ſind die Paniere Der jüngſten Stadt am deutſchen Rhein. Wie alte Städte ſich zu ſchmücken, Blieb Ludwigshafen keine Zeit, Es iſt nicht ſchön und hat nichts Beſſires Als ſein alltäglich Arbeitskleid. Doch herzlich gern es heute bietet Herrn Hindenburg die Schwielenhand. Willkommen, tauſendmal willkommen Im freien, deutſchen Pfälzerland!“ So dichtete L. Mauderer in ſeinem Feſt⸗ prolog zu Hindenburgs Empfang. Von allen Häu⸗ ſern wallen die Fahnen weiß⸗blau, ſchwarz⸗rot⸗gold und nicht ſelten auch ſchwarz⸗weiß⸗ rot. Die Maſten in der Fahrſtraße tragen in reizvollem Wechſel die Landesfarben in der Frankenthalerſtraße und in der Jägerſtraße wieder die bayeriſchen Farben, wieder die Landesfarben in der nach König Ludwig benann⸗ ten Straße und die Farben des deutſchen Reiches in der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße. Am Strom ſieht man Reichs⸗ und Landesfarben. Von der badiſchen Seite herüber grüßt das freundliche rot⸗gelb. Am Lan⸗ dungsſteg, der von Lorbeerbäumen flankiert iſt, wehen die Reichs⸗, die preußiſche und die bayeriſche Flagge. Auf dem Ludwigsplatz harren inmitten eines Vierecks von Fahnenmaſten die Ehrengäſte. Vor dem Ludwig⸗Denkmal ſtehen Lorbeer⸗ und Palmenbäume um lilafarbene Hortenſien. Der Weſtwind hat ſich in der Mittagsſtunde nach Norden gedreht und den Himmel von Regenwolken reingefegt. Von Zeit zu Zeit bricht ſtrahlender Son⸗ nenſchein auf die feſtfrohe Stadt und den ſchimmern⸗ den Strom. Die vor Anker liegenden Schiffe, auch die ſtromabwärts fahrenden Schleppkähne fremder Nationen haben Flaggengala angelegt. Unter der Ludwigshafener Reede liegt das Feſtſchiff. Von wei⸗ ßem Bord leuchtet ſein Name„Hindenburg“. Am, Bug glatkert der Wimpel des,Reichspräſtdenten, rundum die Reichshandelsflagge und die Landes⸗ farben von Preußen, Bayern, Baden und Heſſen. Schupo hält die Ehrenwache am Landungsſteg. Mannheims Anteilnahme Schon in den erſten Nachmittagsſtunden ent⸗ wickelte ſich ein außerordentlich lebhafter Betrieb in den Straßen der Stadt. Der Aufmarſch der Vereine begann. Von Mannheim ſtrömten Tauſende und aber Tauſende von Menſchen über die Rheinbrücke, während die Elektriſchen verſtärkten Betrieb einge⸗ legt hatten und Wagen auf Wagen voll Menſchen heranbrachten. Schupo und Schutzmannſchaft hielten Ordnung in den Hauptverkehrsſtraßen, in denen die Bevölkerung gleich einer dichten Mauer Spalier bil⸗ dete. Die Aufſtellung der Vereine begann um.30 Uhr nachmittags und ging in muſterhafter Ordnung vor ſich. Inzwiſchen hatten bei dem Denkmal an dem Lud⸗ wigsplatz die militäriſchen Vereine Paradeaufſtel⸗ lung genommen. Unter den Vereinen bemerkten wir u, a. den Pionierverein Manheim und die deutſche Ehrenlegion, Ritterſchaft Mannheim. Ganz beſon⸗ deres Intereſſe aber erregten die Altveteranen aus den Feldzügen 1866, 1870/1, die auf beſonderen Wunſch des Reichspräſidenten zur Begrüßung zu⸗ gegen waren. In den am Ludwigsplatz angrenzen⸗ den Häuſern waren die Fenſter dicht gefüllt mit Zu⸗ ſchauern. An dem Rechteck beim Denkmal hatten ſich in⸗ zwiſchen die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden eingefunden. Alles harrte der Ankunft Hindenburgs. Zum Empfang des Präſidenten haben ſich einge⸗ funden Bürgermeiſter Kleefoot in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeiſters Dr. Weiß, Staatskommiſſar Oberregierungsrat Dr. Lederle, Rechtsrat Genthe, Polizeirat Probſt, Komman⸗ deur der Schutzpolizei Oberſtleutnant Peter, die Vorſtände des Pfälziſchen Kriegerbundes in ihrer neuen Uniform, aus Mannheim Bürgermeiſter Böttger, Amtsrat Kleemann und der Preſſe⸗ chef Dr. Höber. Flieger kreiſen über dem Platz. Das Publikum vertreibt ſich die Zeit bis zu der etwas verzögerten Ankunft mit ihrer Beobachtung. Endlich iſt es ſo weit! Glockengeläute und Böllerſchüſſe verkünden die Ankunft Hindenburgs. Das Geſchwader der Flieger begrüßt ihn mit dem Orgelton der Motoren. Unendlicher Jubel begrüßt den Reichspräſiednten auf der Fahrt zum Ludwigs⸗ platz, wo Bürgermeiſter Kleefot ſich zum Dol⸗ metſcher der Gefühle der Ludwigshafener macht. Nach herzlichen Dankesworten begibt ſich Hindenburg zum Rhein und die Triumph⸗ und Freudenfahrt nach Mainz beginnt. Das Feſtſchiff gleitet den Strom hinab wiederum mit Böllerſchüſſen und Sirnengeheul be⸗ grüßt. Weitere Einzelheiten tragen wir in der Montag⸗ Morgenausgabe nach. freſſen des Uebel iſt“. Rückblick und Vorſchau Iſt der Deutſche unpolitiſch?— Reichstagsauflöſung und Staatskriſe— Staatsbürgertum der Mitte— Kriegserlebnis und Politik der Zukunft In der Ungewißheit des Tages und der kommen⸗ den Wochen ſteht nur eines feſt: Dieſer Reichs⸗ tag, der nach einem viertelhundert Monaten ſeines Beſtehens ſchon wieder der Geſchichte des parlamen⸗ tariſchen Deutſchlands angehört, wird mit allen Kün⸗ ſten der Rhetorik geſcholten werden. Mit Recht, denn er hat durch die Überſpitzung des„ſouveränen Volkswillens“ in der Geſchaftlhuberei der Frak⸗ tionen verſagt. Aber auch zu Unrecht, denn er war nur das Produkt eines bereits heute als überholt empfundenen Wahlrechts und des Individualitäts⸗ geltungsbedürfniſſes der Deutſchen, das immer wie⸗ der neuen Parteibildungen Spielraum gewährte. Man hat aus dieſen und anderen Erſcheinungen den Schluß gezogen, daß der Deutſche ein unpoli⸗ tiſches Weſen ſchlechthin ſei, im Gegenſatz zu den klaſſiſchen Vorbildern des Parlamentarismus, den Engländern und Franzoſen. Stimmt dieſe Gegen⸗ überſtellung ſchon an ſich nicht— auch in England und Frankreich erleben wir faſt alltäglich die glei⸗ chen Kriſenerſcheinungen, wie bei uns— ſo iſt ſie⸗ auch, wenn man das Weſen der Politik richtig er: kennt, nicht haltbar. Denn die Deutſchen ſind gar nicht ſo unpolitiſch, wie man ſie immer glauben machen möchte. Sie haſſen nur die Ränke und die Gemeinheiten des Mechanismus der niederen Politik, deren Art nicht aus Deutſchland ſtammt. Was man nur zu leicht vergißt: unſere größten Geiſtesherben waren durch und durch politiſch. Schil⸗ ler, Kleiſt, Fichte, Hölderlin, die Romantiker, deren Herzen mit dem Herzen des Vaterlandes zuſammen⸗ ſchlug. Hat nicht Goethe unabläſſig an das Gemein⸗ wohl gedacht, wenn auch in ſeiner Art? Die deutſche Vaterlandsliebe und die deutſche Politik in geläuter⸗ ter Form weiſen fürwahr eine erlauchte Ahnen⸗ ſchaft auf. „Doch ach! Was hilft dem Menſchengeiſt Verſtand, dem Herzen Güte, Willigkeit oer Hand, wenns fie⸗ berhaft durchaus im Staate wütet und Uebel ſich in Uebeln überbietet.“ Dieſer Notſchrei, der uns aus dem zweiten Teile des„Fauſt“ entgegentönt, hat leider nur allzu ſtarken Klang in dieſen unſeren Tagen. Es wütet in der Tat„fieber⸗ haft im Staate“, und damit iſt auch das Kennzeichen gegeben für das, was wir als Kriſe des Parlamen⸗ tarismus feſtnageln wollen, was aber in Wirklichkeit, viel ſchlimmer und bedrohlicher, eine Kriſe des Staates, unſeres Staates, iſt. Gewiß, der ab⸗ ſcheulich verzerrte Parlamentarismus hat eine ſchwere Niederlage erlitten, die umſo ſolgen⸗ ſchwerer iſt, als es ſich diesmal obendrein noch um Ehre und Reputation dreht. Aber durch das Ver⸗ ſagen des Parlamentarismus iſt der demokrattiſch⸗ parlamentariſch regierte Staat ſelber ſo angeſteckt worden, daß wir ſeine Fieberſchauer mit wachſender Beſorgnis feſtſtellen. Dabei geht es am wenigſten um Demokratie, Republik oder Volksrechte, über die ſich noch in der letzten Sitzung des Reichstags ein überflüſſiger Wortſtreit zwiſchen den Verteidigern der“ Reichsregierung und den Sprüchſßrechern der Sozialdemokratie erhob. Das wahrhaft beängſtigende⸗ liegt in der Feſtſtellung, daß kftapp drei Wochen nch der Befreiung des Rheinkändes, Hh. Alſo mach der Wiedererlangung der deutſchen Souveränität und mitten hinein in die Rheinlandsfeiern, die ein einiges Volk vereinigt finden ſollten, die Reichsregierung zu Schritten genötigt iſt, die, wenn auch noch nicht den wirtſchaflichen, ſo doch aber deutlich genug den poli⸗ tiſchen Bankrott des Staates ankündigen. Will man überhaupt zur letzten Erkenntnis vordringen, muß man ſich von allem freizumachen verſuchen, was ſich naturgemäß blickfanghaft in den Vordergrund drängt. Deswegen ſei an diefer Stelle nichts geſagt über das mehr oder minder vollgerüt⸗ telte Schuldmaß der Parteien oder einer Partei allein. Schuld haben ſie alle. An ihnen erfüllt ſich jetzt die Weisſagung Bismarcks, der er bereits vor 46 Jahren im Reichstag Worte verlieh, daß ſich näm⸗ lich„bet uns eine Seite der Fraktionspolitik in ſteigender Progreſſion akzentuiert, daß die Geſamtheit ſchließlich nicht mehr zu ihrem Recht kommt und die Exiſtenz der Frakttonen an und für ſich ein an dem Wohl des Vaterlandes Ein Uebel, das ſich 1930, mit den oben zitierten Gvoethe⸗Worten zu reden, „in Uebeln überbietet“. Unerörtert bleibe weiter das Deckungsprogramm in ſeinen Einzelheiten und Variationen, unerläutert auch das verfaſſungsrecht⸗ liche Zwiſchenſpiel mit dem Artikel 48, das noch nicht einmal zwei Tage gedauert hat. Auf den kürzeſten Generalnenner gebracht handelt es ſich jetzt um fol⸗ gendes: Soll der Staat von 1919 der Staat der Weimarer Verfaſſung, der in den elf Jahren ſeines Lebens ſich zweifellos ein hiſtoriſches Recht er⸗ worben hat, in dieſer Form weiter beſtehen oder nicht? Die Verneiner dieſes Staates, — relativ oder abſolut— haben die Mehrheit, denn auch für die Sozialdemokratie iſt die bürgerliche Republik, ſo ſehr ſie ſie auch mit Worten zu ſchützen vorgibt, nur ein Uebergang zur ſozialiſtiſchen Republik, von der man heute noch nicht weiß, ob ſie eine Demokratie oder eine Tyrannis ſein wird Dazu geht die Vertrauenskriſe des Staates Hand in Hand mit der zunehmenden Auflöſung des Bürgertums. Die Fanale der Sachſenwahlen beleuchten allzu grell das Chaos in Staat und Ge⸗ ſellſchaft. Die faſt völlige Lahmlegung der parlamen⸗ tariſchen Arbeit aus eigenem Verſchulden deutet weiter auf die politiſche Kataſtropche hin, in die wir unfehlbar geraten, wenn nicht jetzt die Zeichen der Zeit und der Stunde erkannt werden. Und was künden ſie uns? In dieſem Wahlkampf, der uns nun bevorſteht, geht es wahrlich nicht mehr um Partei und Programme. Beide ſind zu Schall und Rauch geworden. Wohl aber geht es um die Er⸗ haltung des Kerns der bürgerlichen Geſellſchaft und die Erziehung zum Staatsbürger⸗ tum der Mitte. Auch das gehört zu den Un⸗ zulänglichkeiten, wenn nicht gar zu den Entartungs⸗ erſcheinungen der Gegenwart, daß der Ruf zur Sammlung, den Dr. Scholz im März dieſes Jah⸗ res von Mannheim aus ergehen ließ, ungehört verhallen mußte, weil, ſeien wir ganz offen, die Par⸗ teilbürokratien ſich dagegen ſtemmten. Vielleicht er⸗ zwingt nun die Not der Zeit, was vorher freiwillig nicht möglich war. Doch ſei ausdrücklich und nach⸗ drücklich vor dem Irrtum gewarnt, daß ſich die Zerſplitterung des Bürgertums durch einfachen Zu⸗ ſammenſchluß der alten Parteien heute noch über⸗ en Samstag, den 19. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) N winden laſſe. Das wäre vielleicht 1928 unmittelbar nach den Reichstagswahlen möglich geweſen, heute e geht es nicht mehr. Dagegen läßt ſich das Staatsbürgertum der Mitte, das wir vertreten und 7 8 7 u 2— F 1211 808 nach dem wir ſtreben, auch heute noch ſchaffen. Man kann und ſoll ſeine Grenzen nach rechts und links ſoweit wie möglich ziehen, aber man wird es nicht mehr durch parlamentariſche Arbeitsgemeinſchaften und Zuſammenlegung von Parteiorganiſationen ver⸗ einigen, ſondern nur noch durch eine Idee, um die es ſich ſcharen kann. Wenn es die Parteien und ihre Bürokraten nicht vermögen, dann ſollen unab⸗ hängige parteipolitiſch nicht belaſtete und durch einſeitige Intereſſen nicht gebundene Männer und Frauen die Dinge in die Hand nehmen, um die ſtaats bürgerliche Notgemeinſchaft zu ſchaffen, die wir brauchen. Reichsminiſter Dietrich traf den Nagel auf den Kopf, als er die kommende Entſcheidung dahin präziſierte, ob die Deutſchen„nur noch Haufen von Intereſſenten, oder ein Staatsvolk“ ſein wollen. Dieſe unerläßliche Reformation der Geiſter iſt aber ausſichtslos, wenn nicht gleichzeitig auch eine Reformation an Haupt und Gliedern der Parteien— in alten und neuen Formen— erfolgt. Seit 1924 iſt der Reichstag viermal aufgelöſt worden, aber ſein äußeres Antlitz hat ſich nur wenig verän⸗ dert. Immer wieder ſind es dieſelben Führer und parlamentariſchen Routiniers, die zum größten Teil noch aus der Vorkriegszeit ſtammend ſich in An⸗ ſchauungen bewegen, die nicht mehr in die Zeit hin⸗ einpaſſen. Soll auch der neue Reichstag die Zeichen der politiſchen Verkalkung tragen, gegen die wir ſeit Jahren anrennen? Jetzt iſt die Zeit der Front⸗ generation gekommen und des richtig verſtan⸗ denen Frontgeiſtes. In dieſem Sinne ſoll, in Umwandlung des bekannten Clauſewitzwortes, die künftige deutſche Erneuerungs⸗ und Wiederaufbau⸗ politik die Fortſetzung des Kriegerleb⸗ niſſes mit anderen Mitteln ſein:„Wir ſind bereit für das Land zu leben und zu arbeiten, für das wir auch einmal zu ſterben willens waren“. Kurt Fischer 30 000 neue Wohnungen Berlin, 19. Juli. Das Reichsarbeitsminiſterium hat jetzt die Grund⸗ ſätze für die Durchführung des zuſätzlichen Woh⸗ nungsbauprogramms des Reichs den Länderregie⸗ rungen zugeleitet. Dieſes Wohnungsbauprogramm des Reiches iſt ein Teil aus den Maßnahmen der Reichsregierung zur Belebung der Wirt⸗ ſchaft und zur Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit. Es verfolgt den Zweck, durch Förde⸗ rung des Kleinwohnungsbaues ſowohl der ganz er⸗ heblichen Arbeitsloſigkeit bei den Bauarbeitern und in der Bauſtoffinduſtrie abzuhelfen, wie auch an Orten mit einem wirtſchaftlich gerechtfertigten Wohnungs⸗ markt Wohnungen mit Mieten herzuſtellen, die von den minderbemittelten Schichten getragen werden können. Zur Durchführung des zuſätzlichen Wohnungs⸗ bauprogramms ſtellt das Reich einen Betrag von 100 Millionen/ zur Verfügung, der auf die Länder nach Abzug eines Ausgleichsſtocks von 15. Millionen„ nach Maßgabe des Wohnungs⸗ bedarfs und der Arbeitsloſigkeit verteilt wird. Aus dieſem Betrage werden Reichs darlehen ge⸗ geben, die zunächſt mit 1 v. H. verzinslich ſind. Die Geſamtzinsbelaſtung muß ſo ſein, daß ange⸗ meſſene für die minderbemittelten Schichten tragbare Mieten gewährleiſtet ſind, Die Grundſätze des Reichsarbeitsminiſteriums machen es zur Pflicht, mit allen Mitteln die Baukoſten der Wohnungen ganz erheblich unter die bisher üblichen Sätze zu ſenken. Die Mieten für Wohnungen von 32 bis 45 Quadratmeter dürfen nicht mehr als 20 bis 40 /, die bis zu 60 qm nicht mehr als 40 bis 50%¼ monatlich betragen. Es iſt ferner Vorausſetzung für die Reichsdarlehen, daß durch die Bauvorhaben der Arbeitsmarkt erheblich entlaſtet wird, und zwar ins⸗ beſondere in denfenigen Gebieten, in denen unter den Bauarbeitern eine beſonders ſtarke Arbeitsloſig⸗ keit beſteht. Das Reichsarbeitsminiſterium wird zu⸗ ſammen mit den Ländern die Einhaltung der für das Wohnungsbauprogramm aufgeſtellten Grund⸗ ſätze genaueſtens überprüfen. Es wird erwartet, daß durch die Maßnahmen des Reiches rund 30000 Wohnungen erſtellt werden können. Text und Aufnahmen von Hans und Gerhard Hofmann Wir betrachten die Sekundenpünktlich⸗ keit und die Sicherheit des Eiſenbahnverkehrs meiſt als Selbſtverſtändlichkeit. Gewiß iſt das unſer gutes Recht, denn wir haben je unſer ſchwer verdien⸗ tes Geld am Fahrkartenſchalter abgeliefert. Aber wir würden vielleicht mehr Anregung auch bei län⸗ geren Fahrten haben, wenn wir uns zu vergegen⸗ wärtigten ſuchten, welche Unſumme an Arbeit, die bis ins kleinſte differenziert iſt, geleiſtet werden muß, damit der Rieſenbetrieb der Deutſchen Reichs⸗ bahn wie ein gut gehendes Uhrwerk reibungslos ab⸗ laufen kann. Wer ſich nur einmal der Mühe unterzogen hat, auf die Arbeit der Menſchen auf dem Bähnhof acht⸗ zugeben, dem werden die Entdeckungen, die er dabei gemacht hat, Freude bereitet haben. Und Hoch⸗ achtung wird er empfinden für das, was täglich und ſtündlich, am Tag und bei Nacht, an ſchwerer Arbeit geleiſtet wird. Hochachtung wird er empfin⸗ den für die Menſchen, die in der Hitze des Lokomo⸗ tivenſtandes, in der trockenen Luft der Stellwerke, im Zugwind auf den Rangiermaſchinen, in der Ein⸗ ſamkeit der kleinen Bahnwärterhäuschen, im ſchein⸗ baren Wirrwarr auf den verkehrsreichen Bahnhöfen, treu ihre Pflicht erfüllend, die Hälfte ihres Lebens zubringen. Helden ſind ſie alle! Namen⸗ loſe Helden des Alltags! Verantwortung laſtet auf ihren Schultern. Denn Hunderttauſende vertrauen ihnen täglich ihr Leben an. Greifen wir ein kleines Kapitel aus der Eiſen⸗ bahnarbeit heraus. Betrachten wir, was alles ge⸗ ſchehen muß, bevor der Zug abfährt, bevor er abfah⸗ ren kann, bevor er abfahren darf. Im Schienengewirr auf den großen Bahnhöfen gibt es Gleiſe, die nicht dem Streckenverkehr denen. Da ſtehen Wagen und ganze Züge, die augenblick⸗ lich nicht gebraucht werden. Muß der Zug, der in zwei oder drei Stunden abfahren ſoll, erſt neu zu⸗ ſammengeſtellt werden, iſt es Aufgabe des Ran⸗ giermeiſters und einiger Bahnhofs ſchaff⸗ ner, die Wagen mit Hilfe einer Rangierlokomotive, die außer durch ihre beſondere Bauart dadurch äußerlich kenntlich iſt, daß ſie vorn nur auf einer Seite eine Lampe führt, zuſammenzufahren und nach genau beſtimmten Plänen zu ordnen. Da dieſe Arbeit in den Pauſen zwiſchen den fahrplanmäßigen Zügen getan werden muß, ſteht der Rangiermeiſter in dauernder Verbindung mit dem Mann im Stellwerk. Die regelmäßigen Signale gelten für den Rangierdienſt nicht. Beſondere, dem Laien weniger auffallende Kennzei⸗ chen zeigen dem Rangierperſonal an, ob die Wei⸗ chen richtig geſtellt und die Gleiſe frei ſind. Das ſind die ſog. Halteſcheiben: ſchlanke, ſchwarze Maſten, etwa halb ſo hoch wie die großen Haupt⸗ ſignale. An ihrem oberen Ende tragen dieſe Maſten ein ſchwarzes, quadratiſches Gehäuſe. In beiden Frontſeiten des Gehäuſes bewegt ſich eine weiße Kreisſcheibe mit dickem, ſchwarzem Querſtrich. Wenn der Querſtrich waagerecht liegt, iſt das Gleis für den Rangierdienſt geſperrt, dreht ſich der Querſtrich um 45 Grad, wird das Gleis frei⸗ gegeben. Endlich ſteht der Zug, der von einer beſtimmten Achſenzahl an als erſten Wagen einen Schutzwagen führen muß, fertig zuſammengeſtellt in der Halle. An den eiſernen Steigtrittbrettern des letzten Wagens klettert ein Schaffner empor und ſteckt die Schluß⸗ Signale, rot⸗weiße, teils quadratiſche, teils runde Scheiben, auf. Jeder Schluß⸗ wagen trägt am Dach zwei Signale, am Bodengeſtell des Wagens eins. Für die Nacht werden die Schei⸗ ben durch Lampen erſetzt. Unterdeſſen iſt in der Nähe des halbkreisförmi⸗ gen Lokomotipſchuppens die Maſchine, die den Zug fahren ſoll, vorbereitet worden. Da muß die Lokomotive ſelbſt einer eingehenden Kontrolle unterzogen werden, da muß friſches Waſſer in den Keſſel gefüllt werden. Dann wird angeheizt. Natürlich muß auch der Ten⸗ der mit einem ausreichenden Kohlenvorrat verſehen worden ſein. Meiſt ſetzt ſich die Maſchine ten vor Abfahrt vor den Zug. an den Schutzwagen angekuppelt. Das ſchreibt ſich ſehr leicht und ſieht ſich auch ſehr leicht zu. In Wirklichkeit iſt das Ankuppeln eine ſchwere und anſtrengende Arbeit für den Schaffner. Der eiſerne Bogen der Kuppelung wird über den ſtarken eiſer⸗ nen Haken des anderen Wagens gelegt und die Kup⸗ pelung ſelbſt dort, wo der dicke Etſenſtab mit Schrau⸗ benwindungen in einer Art„Mutter“ ſitzt, mit Hilfe einer ſenkrecht auf dem Stab angebrachten Kurbel feſtgedreht, bis die Puffer beider Wagen eng anein⸗ anderliegen. Damit iſt aber das Ankuppeln nicht beendet. Noch müſſen die Schläuche der Luftdruck⸗ lettung für die Bremſen und im Winter die Schläuche der Heizleitung angeſchloſſen werden, wo⸗ bei für die Zeit des Ankuppelns die Leitungen durch an den Wagen ſitzende Hähne abgeſperrt werden. „Sagen Sie bitte mal“, fragte ich einen Schaffner, der nach dem Ankurbeln eben unter den Puffern durchgekrochen und wieder auf den höher als die Schienen liegenden Bahnſteig hinaufgeſtiegen war, „kommt es eigentlich manchmal vor, daß ſich ſo eine Kuppelung während der Fahrt wieder löſt und ein paar Wagen ſtehen bleiben?“ „Oh, das paſſiert ſchon mal“, meinte er,„wenn auch ſehr, ſehr ſelten, denn die Dinger halten viel aus. Wir nennen das dann eine Zugtrennung.“ „Merkt der Lokomotivführer in jedem Falle ſo⸗ fort, wenn eine Zugtrennung eintritt?“ „Ja, ſehen Sie das hat der gar nicht nötig, Die Sache iſt ſo weiſe eingerichtet, daß, wenn jetzt eine Kuppelung reißt, ſofort die Luftdruckbvemſen des Zuges automatiſch in Tätigkeit treten, ſo daß der Zug auf kurzer Strecke zum Stillſtand kommt. Wenn die Kuppelung beſchädigt iſt, muß die zweite Kuppelung, die heute im Gegenſatz zu früher regulär nicht mehr benutzt wird, Erſatzdienſt tun.— Aber entſchuldigen Sie, ich muß jetzt mit zur Bremsprobe.“ 5 Die Bremsprobe wird vor jeder Abfahrt aus der Anfangsſtation vorgenommen. Die für den Zug Verantwortlichen überzeugen ſich, ob die Luftdruck⸗ bremſen auch richtig funktionieren. Der Zug füh⸗ rer, alſo der Mann mit der roten Ledertaſche an dem breiten roten Riemen, der der Fahrtverantwortliche iſt und dem außer den Zugſchaffnern auch der Loko⸗ motipführer unterſteht, gibt zuerſt das Signal „Bremsprobe anlegen!“ Dann geht er den Zug entlang und ſieht mit den Schaffnern nach, ob feder Bremsklotz feſt am Rade erſt 10 bis 15 Minu⸗ Der Tender wird anliegt. Dabei notiert er gleichzeitig auf einem Vos druck die Wagennummern, die Reihenfolge der Wa⸗ gen und ihr Gewicht in Tonnen. Dann meldet es dem Lokomotivführer, wenn er alles als richtig be⸗ funden hat: „Bremſe in Ordnung!“ Gleichzeitig teilt er ihm die Tonnage des Zuges mit. Das Gewicht ſeines Zuges zu wiſſen, iſt für den Lokomotivführer wichtig, denn er muß die Brems⸗ leiſtung danach berechnen. Außerdem iſt jede Ma⸗ ſchine in ihrer Zugfähigkeit nach Tonnen begrenzt. Die dritte Mitteilung des Zugführers an den Loko⸗ motivführer iſt die, ob der Zug vorausſichtlich fahr⸗ planmäßig abgeht oder ob ſich die Abfahrt durch irgendwelche Umſtände etwas verzögern wird. Der Lokomotivenheizer hat inzwiſchen einen nochmaligen Rundgang um die Maſchine gemacht. Ein anderer Bahnbeamter iſt, mit Hammer und Oelkanne bewaffnet, den Zug entlanggegangen und hat die Radbuxen abgeklopft, um aus dem Klang zu erſehen, ob ſie noch genügend Schmiere für die Achſen enthalten. Vom Stellwerk aus ſind die Wei⸗ chen geſtellt worden. Inzwiſchen ſteigt der Signal⸗ arm am großen Maſt in die Höhe. Bis zum nächſten Signal iſt alſo die Strecke frei. Die Schaffner rufen zum Einſteigen. Der Lokomotivführer hält ſich in Bereitſchaft. Der Mann mit der roten Mütze ſieht nach der Uhr. Die Wagentütren fliegen knallend zu. Hier und da raſch noch ein Abſchiedskuß durchs geöffnete Fenſter. Der Zugführer ſtrebt dem Dienſt⸗ abteil zu. Der Stationsvorſteher hebt die Scheibe: das Signal zur Abfahrt. Der Lokomotivführer drückt einen Hebel. Rucklos rollt der Zug an. Die Zugſchaffner ſchwingen ſich auf die langſam über den Bahnſteigboden hinglei⸗ tenden Trittbretter und ſind plötzlich verſchwunden, gleich als ob einzelne Zugabteile ſie verſchluckt hätten. Helle Tücher winken. Schwarzer Qualm wälzt ſich aus dem kurzen Schlot der Maſchine. De Stationsvorſteher geht nach ſeinem Bütro, um der nächſten Station die ordnungsgemäße Abfahrt des Zuges zu melden. * Die Rieſenarbeit, die im Perſonen⸗ und Güterverkehr der Eiſenbahn täglich minuten⸗ oder ſogar ſekundengenau bewältigt wird, kann man ſich etwa, wenn auch nur annähernd und in groben Um⸗ riſſen, vorſtellen, wenn man bedenkt, daß die ge⸗ ſchilderten Vorgänge nur ein ganz winzig kleiner Ausſchnitt aus der Eiſenbahntätigkeit ſind; denn nur das wurde erzählt, was ſicht bar vor ſich geht, bevor der Zug abfährt. — ä—̃ääää ' Gebortstags⸗Kind De Bachheiner is nn ganz abſonderlicher Menſch. Gutmütig, treu unn ehrlich, awwer en Ehrgeiz hott er im Leib, daß s eem manchmol ganz üwwel werd. In alle Vereine will r die erſcht Flöt blooſe, er redd bei jeder Gelegeheit wie e Buch, halt die Feſcht⸗ redde uff de Schtiftungsfeſchte, fahrt zu Ausſchuß⸗ ſitzunge nvoch auswärts unn ſein ſehnliſchter Wunſch 18, daß er vielleicht emol in de Landtag gewählt werd. Sinn Wahlvorbereitunge zu treffe, dann is'r de ganze Tag unnerwegs, babbelt de Leut e Ohreleide hin, unn er bringt s fertig, die Baure zu üwwer⸗ zeuge. 5 Johrelang hott'r deß getriwwe unn ganz im ge⸗ beeme, ohne daß's jemand geahnt hott, war r jedesmol fuchsteufelswild, wann widder e Wahl war unn'r war nit uff de Liſcht'ſchtanne, weil's halt emol ſo Brauch vun altersher war, daß immer wid⸗ der die annere, wo ſchun e halwi Ewigkeit im Land⸗ tag ware, widder uffg'ſchtellt worre ſinn. De Bachheiner war Vorſchtand vum'ſangverein „Violinſchlüſſel“, vum Keggelelub„Schuhſchterſchtuhl“, vum Aquarieverein„Kaulquapp“, vum Schparverein „Penningfuchſer“ unn vum Verein ehemaliger Blind⸗ darmb'ſitzer. Keen Wunner, daß m als emol de Kamm geſchtigge is, wann r üwwerall die Hauptper⸗ ſon'ſchpielt hott. In de Umgegend hott's keen Fahneweih, keen Schlachtfeſcht, keen Schtiftungsfeſcht, keen Juwiläum unn keen'ſangswettſchtreit gewwe, woer nit bril⸗ liert hott. Unn richtig uff eenmol hott's geklappt! Bei de letſchte Landtagswahle hawwe ſe de Bach⸗ heiner uff die Liſcht'ſetzt! Sei Bruſcht is drei Zentimeter breeter, ſei Figur e Salzhörnchesläng größer und ſein Schtimm⸗ bänner ſinn noch'ſchmeidiger worre. 'r hott ſein Kopp'ſchtellt wie n Schnauzer, wann 'r uff Freiersfüße geht unn ſein Hals is ſo lang worre, wie re Gans, wann ſe me kleene Bu in de Hoſſebodde beiſſe weill. Unn s hott geklappt! Ausgerechnet an ſeim Gebortstag is'r in de Landtag kumme! a All die Vereine, in denne wo'r war, hawwe ge⸗ juugſt unn'iſchloſſe, ihm zu Ehre e großes Feſcht zu veranſchtalte, dann jeder Verein hott ſich's als Genugtuung angerechent, daß de Herr Vorſchtand 'n Abgeordneter is! 1 De Redakteur vum ländliche Käsblättel war ganz außer im Häuſel unn hott m Herr Abgeordnte, m Gebortstagskind unn in Herr Vorſchtand in eener Perſon'in Artikel gewidmet, daß de Brei, wo r m um's Mundſchtück rumg'ſchmiert hott, grad ſo zwiſche de Zeile rumgeloffe is! Wie's Blättel rauskomme is, wollt natürlich jeder ſo ſchnell als möglich den Artikel leſe, um ſich mit m Bachheiner zu freee unn beim Nenne vun dem betreffende Verein, in dem wo r aach Mitglied is, e Schtückel Sunn mit abzukriege! Unn jedem ſinn die Hoor kerzegrad zu Berg 'ſchtanne,'s Blut hott ſich im Herz geſchtaut, als wann die Herzklappe mit re Erbs verſchtoppt wäre, dann als Ueberſchrift war in fette große Buchſchtawe zu leſe: „Dem verehrte Gebortstags⸗Kind“ im Bachheiner ſein Herrlichkeit war mit eem Schlag aus, dann wo er hinkumme is, er war halt immer norre's Gebortstags⸗Rindl! 5 Hanns Glückstein. Er ſchämt ſich (Nachdruck verboten.) Ein Mann geht durch die Stadt und ſieht plötzlich ſeinen Arzt auf ſich zukommen. Er errötet, dreht ſich zur Seite und verſchwindet in einem Hausein⸗ gang, um den Arzt vorüberzulaſſen. Nach einigen Tagen ruft ihn der Arzt durch den Fernſprecher an und fragt ihn, warum er denn un⸗ längſt ſo ſpornſtreichs verſchwunden und ihm aus dem Wege gelaufen ſei. Der Gefragte entſchuldigt ſich vielmals und meint, er habe ſich geſchämt, nach ſeinem Wohlergehen befragt zu werden, da er ſo lange nicht krank geweſen ſei und ſich zur Zeit außer⸗ dentli eſund fühle. e 5 Gustav Schüren. Theater und Muſik Die Klavierklaſſen von Frau Betti Reichwein⸗ Eiſele legten im Saale des alten Schützenhauſes, Feudenheim, Proben ihres Könnens ab. Die Schüler zeigten durchweg taktfeſtes und gewandtes Spiel, be⸗ ſonders überraſchte die Leichtigkeit, mit der ſie ihre Aufgabe bewältigten, ein Zeichen, daß ſie ſich bei Frau R. in den beſten Händen befinden. Das zahl⸗ reich erſchienene Publikum folgte den Darbietungen mit Intereſſe und ſpendete reichen Beifall. Kr. Die Geſangs⸗ und Opernſchule König in Lud⸗ hafen veranſtaltete dieſer Tage im Saale der Lud⸗ wigshafener Loge einen Schülerabend, der einen ausgezeichneten Ueberblick über die Methode und die Erfolge der von Wilhelm König und Anni König⸗ Bomatſch geleiteten Schule gab. Was man bei ſämt⸗ lichen Schülern und Schülerinnen als charakteri⸗ ſtiſche Eigenart feſtſtellen konnte, war die ausgezeich⸗ nete Deklamation, die auch das Sinngemäße der Dichtung in Einklang zur Kompoſition zu bringen verſuchte. Die zwiſchen Vorträgen der Anfänger und Darbietungen der Aelteren eingeſchobenen Deklama⸗ tionen, die einen bunten Strauß ernſter und heiterer Dichtungen der deutſchen Literatur brachten, zeugten wiederum von einer muſikaliſchen Behandlung des Textes. Es konnte daher nicht wundernehmen, daß die Geſangsvorträge dadurch ſtärker geiſtig unter⸗ mauert waren, als man dies ſonſt bei Schülerauf⸗ führungen zu hören bekommt. Rein muſikaliſch ge⸗ nommen zeugten die Lieder und Opernbruchſtücke, die ſich teilweiſe zu Duetten und Terzetten verdich⸗ teten, von der außerordentlich hingebenden muſika⸗ liſchen Pädagogik der Lehrer, aber auch von der Be⸗ reitwilligkeit der Schüler, in dieſer Art des Unter⸗ richts ſich zu vervollkommnen. Wie ſehr der junge Nachwuchs der Opernſchule König an den deutſchen Bühnen geſchätzt wird, beweiſt die Tatſache, daß aus der jüngſten, jetzt abgeſchloſſenen Schülergeneration nicht weniger als drei ſofort Verpflichtungen an große Theater in Deutſchland erhalten haben. Das iſt für die Leiter eine wohlverdiente Anerkennung, für die Mitſchüler und Mitſchülerinnen ein Anſporn, es denen, die das Ziel nun erreicht haben, gleich⸗ zutun. Die Vorträge wurden beſtritten von: Ger⸗ trud Baas, Agathe Bomatſch, Reinhard Dörr, Gre⸗ tel Feſemeyer, Annelieſe Fohmann, Lieſel Geier, Marie Hammel, Toni Koch, Hermine Krauß, Mg⸗ rianne Meyer, Lieſel Sauer. Die Begleitung ſämt⸗ licher Geſänge ruhte bei Amalie Pletſch in beſten Händen. Wie wir hören, wird die Opernſchule im kommenden Winter eine Erweiterung durch muſtk⸗ hiſtortſche und kulturgeſchichtliche Vorträge, die in engſtem Zuſammenhang mit den Unterrichtsfächern ſtehen, erfahren. Die Schnelligkeit der Tiere Schwalben halten den Rekord Eine amerikaniſche wiſſenſchaftliche Zeitſchrift ver⸗ öffentlicht einen Artikel, der ſich mit den ſchnellſten und langſamſten Tieten beſchäftigt. Verſuche haben ergeben, daß die Gazelle alle anderen Vierfüßler an Geſchwindigkeit übertrifft; ſie kann in einer Sekunde 27 Meter zurücklegen. An zweiter Stelle ſteht das engliſche Rennpferd mit 25 Sekundenmetern. Ueber dieſelbe Geſchwindigkeit verfügt der ruſſiſche Wind⸗ hund; engliſche Windhunde erreichen 23 Meter, die Giraffe 15 Meter, das Renntier 14 Meter, der Wolf 10 Meter, der Hühnerhund 8 Meter, der Eskimo⸗ hund 4 Meter. Den Geſchwindigkeitsrekord der Tier⸗ welt halten natürlich die Vögel, und unter ihnen eine Schwalbenart, die es bis zu 140 Metern in der Sekunde bringt. Die gewöhnliche Schwalbe kann 80 Meter in der Sekunde zurücklegen, der Falke 75, die Brieftaube 50 Meter. Der berühmte Vogel Strauß kann 30 Meter in der Sekunde laufen, wenn er dabei die Flügel ſchlägt. Unter den Fiſchen ſteht der Delphin mit 10 Sekundenmetern an der Spitze; ihm folgen der Lachs mit 7 Metern und der Hering mit 6 Metern in der Sekunde. Zu den langſamſten Tie⸗ ren gehören die Scharlachmaus und vor allem jene Seetiere, wie Muſcheln und Auſtern, die den einmal okkupierten Platz kaum mehr verlaſſen, deren Schnelligkeit gleichſam mit Null bezeichnet werden darf. 5 a St. F. 4. Seite. Nr. 329 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 19. Juli 1930 Mannheims Haushalts⸗Ausgaben im Vergleich mit den übrigen ſüddeutſchen Großſtädten Geldſorgen überall. Kein Menſch kommt aus. Am allerwenigſten freilich das Reich. Und, ſo all⸗ mählich wird es offenbar, auch die Gemeinden. Die Haushaltsberatungen der Gemeinden ſind bereits zu ebenſolcher Lebhaftigkeit geworden, wie die ſtändigen im Reichstage. Zum Glück kommt man wenigſtens in den Rathäuſern bei den Beratungen zum Ziel. Seufzend ſtimmen die Stadtväter den wachſenden Ausgaben und damit ſteigenden Belaſtung zu. Nun ſpielt bei all dieſen Beratungen der Ver⸗ gleich mit den Nachbarſtädten eine gern angewandte Rolle. Je nach der Parteizugehöbrigkeit wird heraus⸗ Zoschussbedarf: rcd. Ausgaben in Prozent der dus gaben: Auf J Eimvohner: F öncneN üg RE 7 8 1 1* 8 . 0 0. l. 00 20 geſucht, was wo anders beſſer oder ſchlechter als im eigenen Haushalt iſt. Wenn man von dieſem„Par⸗ teiſtandpunkt“ abſieht, iſt der Vergleich der Haus⸗ halte bezw. der einzelnen Poſten mit Gemeinden gleicher Art immerhin ſehr wertvoll, richtig ange⸗ wandt oft auch ganz lehrreich, vielleicht ſogar vor⸗ bildlich. Aber nur dann, wenn man ſelbſt die richtige Lehre daraus zieht, und nicht vergißt, den rich⸗ tigen Maßſtab anzulegen. Daß das aber nicht ſo einfach iſt, kann man jetzt aus den vergleichenden Haushaltspoſten der fünf ſüd⸗ deutſchen Großſtädte Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, Nürnberg und München erkennen. Da hat der Direktor des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Hannover, Dr. Karl Seute⸗ mann, zugleich Referent des Deutſchen Städtetages, in einer vergleichendenn und ſehr aufſchlußreichen Finanzüberſicht die Vorſchläge verſchiedener Städte für 1929/30 zuſammengeſtellt. Er nahm die Voranſchläge deshalb, weil die endgültigen Abrech⸗ nungen noch nicht von überall vorliegen. Und um Zu errechnen, wie weit der Einzelne, alſo der Bür⸗ 8 ger, von den ſtädtiſchen Aufwendungen betroffen wird, wurde von ihm als Vergleichsmaßſtab die Einwohnerzahl genommen. Das iſt zwar nicht durchaus ſtichhaltig, aber es gibt doch einen gans guten und nicht ſehr vorbeitreffenden Allge⸗ meingleicher. Leider zeigt nun gleich die erſte und die wichtigſte Vergleichszuſammenſtellung, daß da Mannheim recht ſchllecht abſchneidet! Bei det Gegenüber⸗ ſtellung der ardentlichen Ausgaben der fünf ſübdgutſchen Großſtädte ergibt ſich, daß N Mannheim mit ſeinen Rohausgaben an der Spitze ſteht, Nürnberg am beſten abſchneidet und Karlsruhe, Stuttgart und München gleich ſind. Auch beim Zu⸗ ſchußbedarf(rechter Teil der linken Tabellenhälfte deserſten Schemabildes), alſo dem Unterſchied zwiſchen Verwaltungseinnahmen und ordentlichen Ausgaben, behauptet leider Mannheim ſeinen erſten Platz, allerdings dicht gefolgt von Stuttgart und München, während Karlsruhe und Nürnberg in weiterem Abſtand folgen. Der rechte Teil des erſten Schemabildes veranſchaulicht den Zuſchuß bedarf im Verhältnis zur Geſamthöhe der Aus⸗ gaben. Hier nun ſteht Mannheim günſtiger da, Noch beſſer freilich Karlsruhe. Allerdings darf man nicht überſehen, daß auch die Haushalte in ührer Höhe, ſich weſentlich unterſcheiden. Ein Vergleich der wichtigeren Verwaltungszweige, wie ihn das zweite Schemabild zeigt, iſt nun noch Wie Velina Goethe liebte Von Romain Rolland Das iſt eine ſeltſame, geheimnisvolle Geſchichte, ein Traum des Lebens, dem ſich die Heldin micht einen Augenblick zu entreißen vermag, eine un⸗ widerſtehliche Selbſtbetäubung, die wie ein Geſchick erſcheint, das beim Eintritt ins Daſein aufgedrängt wurde, und— Bettina hätte es ſagen können,— eine Wiedergeburt der Liebe jenſeits des Grabes. Ihre Mutter Maximiliane La Roche, die, ſchöne Rheinländerin, war von Goethe geliebt worden, als er dreiundzwanzig und ſie ſechzehn Jahre zählte(1772 bis 1778). Dieſes zärtliche Gefühl war keine ſchnell verpuffende Augenblickswallung. Aber Maximiliane hakte ſich als Achtzehnjährige mit dem zwanzig Jahre älteren Kaufmann Brentano verheiratet und in Frankfurt niedergelaſſen, wo Bettina am 4. April 1785 das Licht der Welt erblickte. Nach dem frühen Tode ihrer Mutter(1798) be⸗ kam die im Kloſter erzogene Bettina, die nichts von Dichtern wußte, mit 17 Jahren Goethes Gedichte zu leſen, die ſie anfangs nicht verſtand. Im Laufe der folgenden Jahre ließ ſie ſich allmählich von ihrem Zauber feſſeln und ihr geſunder Freimut, ihre ſprudelnde Friſche hielt ſie der böswilligen Heuchelei jener Tugendbold⸗Kreiſe von Kaſſel fern, die von den„niedrigen Roheiten“ Egmonts und den„Fad⸗ heiten“ des Dichters ſich angeekelt fühlen zu müſſen glaubten. Aber dieſe harmloſe dichteriſche Anziehung hatte durchaus nichts Perſönliches bis zum Juni 1806, wo Bettina in Offenbach 84 Briefe Goethes an ihre Großmutter in die Hand bekam, Briefe, die voll waren von feurigen Liebesbekundun⸗ gen des jungen Mannes für ihre Mutter. Dieſe Enthüllung übte auf das Mädchen eine gewaltige Wirkung aus. Bettina ſchrieb die geſamte Korreſpondenz mehrmals ab. Eine dieſer Abſchriften wurde voriges Jahr noch öffentlich verſteigert. Sie ging in ihr auf. Dieſe leidenſchaftliche Schwärmerin, deren glühende Augen die Schönheiten der Umwelt ſo genießeriſch aufzuſaugen wußten, fühlte nunmehr in ihrem Herzen das Herz der Toten pochen, die ſchwieriger, da die Verhältniſſe in den fünf Städten, die in drei verſchiedenen„Ländern“ liegen, ſehr unter⸗ ſchiedlich ſind. Insbeſondere der nicht geringe Poſten für die Polizei. So ſteht bei der Allgemeinen Verwaltung Mannheim günſtig da, noch beſſer freilich Karlsruhe, während Stuttgart und München faſt den gleichen Zuſchußbedarf haben. Da⸗ bei iſt aber eben zu berückſichtigen, daß zur allge⸗ meinen Verwaltung neben der Haupt⸗ und Steuer⸗ verwaltung und einigen nicht aufteilbaren Poſten auch die Polizei gehört. Der Zuſchuß bedarf dafür beträgt nun in Karlsruhe 4,11, in Man n⸗ heim 5,05, in Nürnberg 6,81, in Stuttgart 897 und in München 10,59, Der Poſten Unaufteil⸗ bares ergibt auf jeden Einwohner in Mannheim 2,59, in Nürnberg 2,2, in Stuttgart 4,87, in München 0,20/ Zuſchuß, während Karlsruhe da ſogar 0,20/ Ueberſchuß hat. Rechnet man dieſe beiden Poſten je⸗ doch von der allgemeinen Verwaltung ab, dann ergibt ſich ein anderes Bild, nämlich, daß Stuttgart und Nürnberg je Einwohner weniger dafür ausgeben als Mannheim, Karlsruhe und München! Bei den Ausgaben für die Wohlfahrtsver⸗ waltung ſteht Stuttgart mit 20,60 Mk. je Ein⸗ wohner am günſtigſten, an zweiter Stelle folgt Mannheim mit 23,78 Mk., dann folgen Karls⸗ ruhe mit 26,36 Mk., Nürnberg mit 29,66 und Mün⸗ chen mit 31,86 Mk. Anders und unterſchiedlich wird es aber bei dem Zuſchußbedarf für Jugend⸗ wohlfahrt, Geſundheitsfürſorge und Krankenhäuſer. Hier leiſtet Mannheim den größten Zuſchuß je Kopf, nämlich 7,89 Mk. für die Jugendwohlfahrt und 693 für Geſundheitsfürſorge und Krankenhäuſer. Der Zuſchuß in Karlsruhe beträgt 4,16 und 2,80, in Stutt⸗ gart 3,97 und 5,27, in Nürnberg 2,73 und 3,31 und in München 7,04 und 3,32 Mk. je Einwohner. Noch deutlicher zeigt ſich der Unterſchied in den örtlichen Verhältniſſen bei der Abteilung Schulen und Bildung. Durch den Finanzausgleich zwi⸗ ſchen Städten und Ländern ſchneiden hier die baye⸗ riſchen Städte beſonders gut ab. Ganz kraſſe Unterſchiede weiſt die Abteilung Bauweſen und Verkehr auf, für die Karls⸗ ruhe die höchſten Aufwendungen macht, Mann⸗ heim und München gleichſtehen, ebenſo wie Stutt⸗ gart und Nürnberg, allerdings an der letzten Stelle. Die Unterlagen laſſen leider dieſe große Verſchie⸗ Trauerfeier für Banköirektor Eſch Im Krematorium nahm heute morgen eine dahl⸗ reiche Trauergemeinde Abſchied von dem vor einigen Tagen durch einen Herzſchlag ſo jäh aus dem Leben geſchiedenen Bankdirektor Auguſt Eſch. Die Ein⸗ ſegnung der Leiche nahm Stadtpfarrer Mayer von der Johanniskirche vor. Von den Worten aus dem Römerbrief Kap. 8 ausgehend:„Wir bitten dich, daß denen die Gott lieben alles zum Beſten gereiche“, zeichnete er das Leben des Verſtorbenen in warmen Worten und unterſtrich beſonders ſein reiches caritatives Wirken innerhalb der ev. Linden⸗ hofgemeinde. Ihm iſt in erſter Linie das Zuſtande⸗ kommen der Kleinkinderſchule dieſes Stadt⸗ teiles zu danken, da er mit allzeit offener Hand da⸗ für eintrat. Aber auch als Menſch war er ein Vor⸗ bild der inneren Frömmigkeit und ſozialer Wirkſam⸗ keit. Mit dem Dichterwort: Sie haben einen guten Mann begraben.. ſchloß der Geiſtliche ſeine er⸗ greifende Rede. Leiſe erklang das Harmonium, die Fahne des„Evangeliſchen Männervereins“ ſenkte ſich zum letzten Gruß und der Sarg ſank langſam in die Tiefe.* a * Beſtattung. In Berichtigung unſerer Mittei⸗ lungen über die Beſtattung von Frau Carola Beu⸗ der in Nr. 327 teilen wir auf Wunſch der Angehö⸗ rigen mit, daß der Gatte der Verſtorbenen den Kon⸗ ſultitel nicht führte. Für den Vorſtand des Evange⸗ liſchen Waiſenhauſes ſprach Pfarrer Heſſig(micht Hörſig), Goethe geliebt hatte. Hier liegt ein Einzelfall von Beſeſſenheit vor, der gewiß ſchön und rührend, aber auch gefährlich iſt. Er gehört zu denen, die die Wiſſenſchaft angehen. Nichts hat dieſen Bann zu brechen vermocht. In einer Anwandlung von tief⸗ ſchmerzendem Rauſche ſchrieb ſie 1809 an Goethe:„Ich glaube wirklich, ich habe dieſes Gefühl von meiner Mutter geerbt; ſie muß Dich wohl erkannt, ſie muß Dich wohl genoſſen haben, als ich zur Welt kommen ſollte...“— Was hat ſie ſich da wohl vorgeſtellt? Daß ſie Goethes Kind war? 5 Dieſer Liebeswahn wußte auch ſofort die Stätte zu finden, wo er ſich am beſten ergießen konnte. Im ſelben Monat, als ihr das Geheimnis der Briefe offenbar wurde, ſtürzte ſie zur Mutter Goethes, die ebenſo beſeſſen, wie ſie war, wenn ſie von ihrem„Kleinen“ ſprach, von ihm, ben ſie ent⸗ behren mußte, von dem ſie die Entfernung Frank⸗ furt Weimar trennte. Die Mutter goß der jungen Bettina unabläſſig den Strom ihrer geſchwätzigen und jauchzenden Erinnerungen an das Kind Goethes ins Ohr. Bettina ſchlürfte ſie ein, wie ein ver⸗ durſtender Boden. Im folgenden Frühjahr beſuchte ſie Goethe zum erſtenmal, am 23. April 1807. Es war da⸗ mals keine leichte Sache mit dem Reiſen. Ueberall wütete der Krieg. Um ihren Schwager Jordi und ihre Schweſter von Kaſſel nach Berlin zu begleiten, hatten die beiden Frauen Knabenkleider angelegt. Man muß unwillkürlich an Shakeſpeares„Wie es Euch gefällt“ denken. Bettina ging allein zu Goethe. Stürmiſch pochte ihr Herz und ſie war vor Aufregung einer Ohnmacht nahe, als ſie vor der Tür ſeines Hauſes anlangte. Sie hatte eine Emp⸗ fehlung von Wieland bekommen, der ſie als Tochter und Enkelin verſtorbener Freundinnen und Ge⸗ liebten einführte. Die Geſchichte dieſer Zuſammen⸗ kunft iſt zu bekannt, um auf ſie zurückzukommen. Tiefe Rührung bei dem alten Manne, wie bei dem jungen Mädchen. Für ihn ein Anſturm von Erinne⸗ rungen! Eine teure Dahingeſchiedene ſuchte ihn auf. denheit nicht eindeutig erkennen. Auch einige wich⸗ tige Einzelpoſten zeigen die gleichen großen Ver⸗ ſchiedenheiten. So gibt Mannheim für die Ba u⸗ verwaltung(Hoch⸗ und Tiefbau) auf den Kopf 2,16, Karlsruhe nur 0,75, Stuttgart 2,68, München wieder nur 0,83 und Nürnberg 1,79 Mk. aus. Der Kopfanteil bei der Straßen⸗ und Waſſer⸗ ſtraßenunterhaltung iſt ſchon leichter zu er⸗ klären, insbeſondere der überraſchend hohe Betrag von Karlsruhe mit 10,03 Mk., während Mannheim ZU schöSSedfF d Tr Wohl fahrt ond Allgemeine. Scholan und Basen und A Vrvaltung 8 Bildung Verhehr 30 ann! unc MOSER agb Sg mit ſeinem größeren Straßennetz und insbeſondere mit ſeinem größten deutſchen Binnenhafen demgegen⸗ über nur 6,81 Mk. ausgibt. Darüber ſteht München mit 7,42 Mk., weſentlich darunter Stuttgart mit 2,30 und Nürnberg mit 3,71 Mk. Gering ſind auch die Ausgaben Mannheims für die Verkehrs⸗ und Wirtſchaftsförderung: 0,0 Mk. auf den Kopf. Karlsruhe zahlt 0,97 Mk., Nürnberg gar nur 0,26 Mark, München 0,62 Mk., während Stuttgart dafür 1,30 Mk. ausgibt. Sollte das mit zum Aufſtieg von Stuttgart beigetragen haben? Jedenfalls zeigen dieſe Zahlen, daß man nicht ſo ohne weiteres vergleichen kann, wenn auch die (CCC ããydddddddwddßddßꝙdꝓꝙõꝓʒùy.ꝓ1/ dd dd „Sie“ nur noch eine gebrechliche Schranke, eine Schein⸗ Sie, unter dem Bann der verſchiedenartigſten Ge⸗ fühle: Freude, Schrecken, Unfähigkeit, ein Wort her⸗ auszubringen, plötzliche Niedergeſchlagenheit und Gegenüberſtellung ganz wertvolle Aufklärung gibt und bei der richtigen Anwendung zutreffende Schlüſſe erlaubt. Doch darüber ſpäter. Eh. Partei⸗Nachrichten Die D. V. P. eröffnet den Wahlkampf Im Wartburghoſpiz fand geſtern abend eine Sitzung des kleinen und großen Ausſchuſſes der Volkspartei Mann⸗ heim ſtatt, die überaus ſtark beſucht war. Urſprünglich. zu anderem Zweck und mit anderer Tagesordnung ein⸗ berufen, geſtaltete ſie ſich ganz von ſelbſt zur erſten Arbeft. für den neuen Reichstagswahlkampf, donk vor allem einem ausgezeichneten Referat des Generalſekretärs Wolf, der, ohne auf Einzelheiten beſonders einzugehen, Rückblick und Vorſchau gab und gleichzeitig die Wege aufwies, die die Deutſche Volkspartei nunmehr gehen müſſe. Eine mehr⸗ ſtündige Ausſprache, in der auch nicht an Kritik geſpart wurde, führte zur Klärung der Meinungen und mündete ſchließlich in das einmütige Bekenntnis, den Wahl⸗ kampf, aber auch die Politik der Deutſchen Volkspartei in Baden im Geiſte Streſemanns zu führen. Der Vorſitzende, Stadtrat Ludwig, richtete zum Schluß einen warmen Appell an die Parteifreunde, gerade in den Not⸗ zeiten der Partei Treue zu bewahren und immer und vor allem des Vaterlandes zu gedenken. * Ihr jähriges Jubiläum kann heute Frau Anna Freiländer geb. Trunk, im Hauſe Gebrü⸗ der Ebert, feiern. Die Jubilarin hat es verſtanden, durch ihren Fleiß und ihr liebenswürdiges Weſen die Liebe und Wertſchätzung aller ſich zu erwerben, wes⸗ halb ihr zu ihrem Ehrentag von allen Seiten die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche entgegen⸗ Exploſion einer Patrone gebracht werden. daun ſprunghaft eine löſende Beſänftigung. Man hat manchmal Spott damit getrieben, und doch iſt es ſo natürlich, daß das von den Gemütsbewegun⸗ gen überwältigte Mädchen einen Augenblick die Beſinnung verlor und in den Armen Gvethes ein⸗ ſchlummerte. Goethe zeigte ſich von der beſten Seite. Er war von dem elementaren Ausbruch der Gefühle der kleinen Mignon gerührt. Lange und liebevoll ſprach er mit ihr, nachdem er der ungelegenen und neu⸗ gierigen Chriſtiane, die zur Türe hineingeſchaut und ihn zum Ausgehen aufgefordert, ungeduldig abgewinkt hatte. Und mit einer ſymboliſchen Bewe⸗ gung, die von der jungen Träumerin wohl als myſtiſche Verlobung aufgefaßt wurde, ließ er einen Ring um ihren Finger gleiten. Aber er erkannte bald die Gefahr der Lage. Als Bettina ihr trunke⸗ nes Heimweh der Mutter Goethes mitgeteilt hatte, die noch Oel auf den Brand ſchüttete, und als die alte Dame ihrem Sohne den Gefühlsüberſchwang Bettinas getreu berichtete, furchtete Goethe die Stirn und verſchloß ſich in ein mürriſches Schweigen. Auf die erſten Briefe Bettinas gab er überhaupt keine Antwort. Bettina kam, ſie ſich ſelbſt zu holen. Anfang No⸗ vember 1807 kehrte ſie, dieſes Mal in Begleitung eines ganzen Schwarmes ihrer Angehörigen, nach Weimar zurück. Zehn Tage brachte ſie dort zu. Sie ſuchte Goethe faſt täglich auf und ihm war das offen⸗ ſichtlich ſehr angenehm. Sie ließ ihrer naiven Froh⸗ natur freien Lauf, zauberte Lächeln auf die ernſten Züge des Olympiers und ſchlug ihn mit ihrem Plau⸗ dern in Bande. Während dieſer zwangloſen Unter⸗ haltungen und der Spaziergänge am Arme Goethes machte die Vertraulichkeit ſolche Fortſchritte, daß bei dem kurz darauf aufgenommenen Briefwechſel das „Du“ in Bettinas Briefen ſich faſt einbürgerte. Noch ſuchte Goethe dagegen anzukämp⸗ fen. Es dauerte ein volles Jahr, ehe er gleichfalls auf das Dutzen einging. Aber ſchon vorher bildete das abwehr, mit der er bei Bettina nichts ausrichtete. Beim Abſchied am 10. November küßte er ſie. Er ging dann weit über das Dutzen hinaus. Die Flammen⸗ Nachrichten aus Baden * Durmersheim(Amt Raſtatt), 18. Juli. Der* 15jährige Sohn Joſef des Obſthändlers Heck fand gen eine Patrone, die noch nicht entladen war. Er hafe legte ſie auf die Haustreppe und ſchlug mit dem Verl Beil auf die Patronenhülſe. Durch die Exploſton feier des Geſchoſſes wurde dem jungen Heck die Han d Krei verſtümmelt, auch erlitt er Verletzungen am pfar; Kopf und mußte ins Krankenhaus nach Karlsruhe und verbracht werden. Die beiden jüngeren Geſchwiſter, heut die ſich in nächſter Nähe aufhielten, kamen glücklicher⸗ ein weiſe mit geringeren Verletzungen davon. 7 1 Son Schwerer Hafenunfall. NN 1 * Kehl, 18. Juli. Der Steuermann Karl Zöller 4 von Neuenburg wollte geſtern mittag auf ſein im 8 Hafen liegendes Schiff zurückkehren und benutzte des zu dieſem Zweck eine an die Kaimauer gelehnte 19785 Leiter. Aus unbekannter Urſache kam dieſe in Verf ihrem oberen Teil ins Rutſchen. Zöller ſtürzte zwi⸗ 1 ſchen Schiff und Kaimauer ins Waſſer, die Letter 19555 auf ihn. In bewußtloſem Zuſtand wurde er auf das 925 8 Schiff gezogen. Eine ſchwere Verletzung am Kopf 9850 machte ſeine Ueberführung ins Kehler Krankenhaus ö 7175 885 E wökig, 5 rung Gaſthaus durch Blitzſchlag eingeäſchert 5 freit Pfä * Engelſchwand im Hotzenwald, 18. Juli. Am 1 Freitag nachmittag ſchlug der Blitz während eines a heftigen Gewitters in das Gaſthaus„zum s Engel“ ein, das ſofort lichterloh brannte. Die Wirt⸗ 85 ſchaft mit Oekonomiegebäude und ſämtliche Fahrniſſe geme ſind vollſtändig niedergebrannt. Nur das Hei Vieh konnte gerettet werden. Der Beſitzer des laßte Hauſes, Joſef Kaiſer, befindet ſich gegenwärtig in aufz: Amerika. Die Wirtſchaft wurde von ſeinen Ge⸗ Kg ſchwiſtern und der Mutter geführt. er H f* griff = Werbach, 18. Juli. Der Gaſthofbeſitzer Do l. als der rettete unter eigener Lebensgefahr ein Fräu⸗ fü n lein aus Frankfurt, das beim Fiſchen kopfüber in ber die hochgehende Tauber geſtürzt war, vor dem Ober Tode des Ertrinkens. brach ſchwe Veranſtaltungen * Standkonzert. Am morgigen Sonntag, vormittags* 11.45 Uhr, ſpielt am Friedrichsplatz die Kapelle Seezer Krat unter Leitung von Kapellmeiſter Fr. Seezer jr. bei gün⸗ i Sch ſtigem Wetter folgendes Wiener Programm:„Vom Rhein ö 7 zur Donau“, Potpourri(Rhode); Walzer„Giſchichten aus. 5 dem Wiener Wald“(J. Strauß); Ouvertüre„Ein Morgen,* erlit ein Mittag, ein Abend in Wien“(Suppé);„Wiener Volks⸗ 1* muſik“(Komzak); Marſch„Wien bleibt Wien“(Schrammel)..* — 1 Gr! 5 5 ſer! Sountag, den 20. Juli Roſengarten: Operettengoſtſpiel des Gärtnerplatztheaters 0 Münchem:„Hotel Stadt Lemberg“, 20 Uhr. N 1„Lübelle“: 15,30 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ 3 arett. riedrichspark: Konzert 15/0 und 20 Uhr.. man d aue Händel⸗Auffüührung in der Har⸗ N 5 Kl B dorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim und zu⸗. 555 rück, 15 Uhr und 19,15 Uhr Worms und zurück, 9,80, 5 19 5 19,0 und 45,0 Uhr Speyer und zuruck. fam: Lichtſpiels; Alhambra:„Das Recht auf Liebe“,“ der Scala:„Hai⸗Tang“.— Univerſum:„Seapa Flow“. Ver! — Gloria⸗Palaſt:„Gefangene der Liebe“. m — Palaſt⸗Theater:„Die ungekrönte Köni in“.— 0 Capitol:„Der unſterbliche Lump“.— Schauburg: „Schmeling gegen Sharkey“.— Roxy ⸗Theater: „Laila“, Sv Sehens würdigkeiten: 1 Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 uhr und Dre 15—17 Uhr; Sonutags von 1117 Uhr durchgehend. 5 Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöffſer vom Barock eine bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Bölker⸗ wur kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 1118 Uhr und fund nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch Teil 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 18.90 arhr Besichtigung, 17 uhr Vorführung mit Vortrag; Alte „Die Milchſtraße“, 18 hr Beſichtigung.* bere Schluß des redakffonellen Tetls 5 2 Zeh 2 Os ideoſe mut I Ab ſibr-Honbele 9 8 erklärungen ihrer Briefe ſandte er, in zwei glänzende ö Reg Sonette eingefügt, zurück. Im Februar 1808 ſagte ſie ſich ihm⸗ daß ſie vor ihm nie einen Blick für einen Mann d 15 gehabt habe und ſte bei dem Gedanken, ihre ganze Ju⸗ 775 gend ſo dahinſchwinden zu ſehen, Schmerz empfände. zug, „Aber jetzt habe ich Dich!“— Sie war klug genug, ihm kirc nicht nur von Liebe, ſondern auch von Poeſien zu ſpre⸗ den; chen. Sie unterhielt ihn über Muſik, über Cherubinis Ehr „Medea“ und Glucks„Iphigenie auf Aulis“ Von 1 5 ihrem Verſtand, wie von ihrem Herzen wohl beraten, dem betätigte ſie ſich als Muſiklieferantin für die kleine 1 Hauskapelle Goethes. Auch intereſſante Schriftſtücke Kir ließ ſie ihm zugehen. Wie keine andere Frau aus die ſeiner damaligen Umgebung verſtand ſie es, ſeine In⸗ neh telligenz zu feſſeln. i inte 2* E 0 11 Meine Mutter 3 Und wenn ich ſchreite durch Flur und Hag, 9 5 Durch Winternacht oder Sonnentag, Uhr Wenn froher Mut mir das Herze ſtählt, 5 gen Wenn Kummer und Sorge mich drückt und quält: 15 g Immer und immer biſt du mir zur Seit', erb. Teilſt meine Freude, trägſt mit mein Leid. wie Ich fühle die treuen, die Mutterhände; Ein Ich fühle die Liebe, die nimmer ein Ende. gest Und trennen uns Länder und Berge und Meer,— Du gehſt doch ſchirmend ſtets neben mir her. Und ruhſt du aus einſt vom irdiſchen Sein, Für mich wirſt du niemals geweſen ſein! Du wirſt, wie immer, ſtets mit mir gehn, Wirſt mit mir weilen auf Bergeshöhn; Wirſt mit mir wandern durchs tiefe Tal Und wirſt mich leiten wie ehemal. Und geh ich einſt ein zur ewigen Ruh, Dann drückt mir die Mutter die Augen zu; Die mich mit Schmerzen zur Welt gebracht, Sagt mir auch ſicher einſt„gute Nacht“! Mag alles vergehen, ſei alles nur Schein: Eins bleibt mir ewig: die Mutter mein! Ludwig Waldau. e ee e e eee 2* rere 2 25 f rungspräſidenten der Pfalz. Samstag, den 19. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 329 Aus der Pfalz Jubilare * Ludwigshafen, 19. Juli. Poſtamtmann Ni pp⸗ gen, der Vorſteher des Poſtſcheckamtes Ludwigs⸗ hafen, der ſich während der Beſatzungszeit große Verdienſte um die deutſche Sache erworben hat, feiert heute unter freundlicher Anteilnahme aller Kreiſe den 60. Geburtstag.— Geiſtlicher Rat Sto öt⸗ pfarrer Oskar Day in Frieſenheim begeht heute und morgen ſein ſilbernes Prieſterjubiläum. Am heutigen Abend bringen ihm die katholiſchen Vereine ein Ständchen und einen Fackelzug. Am morgigen Sonntag werden kirchliche und weltliche Feiern ſich anſchließen. Zum Zeppelin⸗Tag in Neuſtadt * Neuſtadt, 18. Juli. Da im Fahrtenprogramm des Luftſchiff„Graf Zeppelin“ kein Sonntag mehr frei iſt, kann auch bei ungünſtiger Witterung eine Verſchiebung der Landung nicht mehr in Frage kom⸗ men. Das Luftſchiff wird am morgigen Sonntag bei ſeiner erſten Landungsfahrt in die befreite Pfalz bei jeder Witterung, wie vorgeſehen, zweimal auf dem Flugplatz Lilienthal bei Neuſtadt landen. Die Begrüßung des Luftſchiffes, die durch Laut⸗ ſprecher übertragen wird, erfolgt durch den Regie⸗ Den Gruß an die be⸗ freite Pfalz wird der Führer des Luftſchiffes, unſer Pfälzer Landsmann Kapitän Lehmann über⸗ bringen. Fünf Meſſerſtiche * Landau, 18. Juli. Eine in der Trunkenheit gemachte Bemerkung des Invaliden Sebaſtian Heinz,„Heute müſſen noch zwei ſterben“, veran⸗ laßte ſeinen Nachbarn, den Metzger Ed. Wirt, Heinz aufzulauern und ihn durch Stockſchläge auf den Kopf zu mißhandeln. Da es dunkel war, wollte er Heinz ins Helle ſchleppen. Als das nicht gelang, griff Wirt zum Meſſer und verſetzte Heinz, der ſich als Invalide nur mit einer Hand wehren konnte, fünf Meſſerſtiche, drei davon in den Kopf, einen in die Herzgegend und einen in den Oberarm. Erſt das Eingreifen dritter Perſonen brachte Wirt von dem Wehrloſen ab. Heinz wurde ſchwerverletzt bewußtlos nach Hauſe getragen. An Blutvergiftung geſtorben * Bobenheim a. Rh., 18. Juli. Im Wormſer Krankenhaus ſtarb geſtern der Ziegelbrenner Joh. Schmitt im Alter von 56 Jahren. Er hatte vor einem halben Jahre eine Sturz verletzung erlitten, die jetzt zur Blutvergiftung führte. * * Alzey, 17. Juli. Der 68jährige Feldſchütz Gruber, der vor einigen Tagen ſtatt Karlsbader⸗ ſalz Kleeſalz einnahm, iſt jetzt an den Folgen die⸗ ſer Verwechſlung im Krankenhaus geſtorben. Nachbargebiete Schwerer Verkehrsunfall * Viernheim, 18. Juli. Am Donnerstag abend ſtieß in der Mannheimer Straße der Motorradfahrer Hubert Euzmann derart mit einem Auto zu⸗ ſammen, daß er über dieſes hin weggeſchleu⸗ dert würde und mit ſchweren äußeren und inneren Verletzungen liegen blieb. An ſeinem Aufkom⸗ men wird gezweifelt. Skelettfund bei Buchſchlag swW. Darmſtadt, 18. Juli. Etwa 500 Meter nördlich des Bahnhofes Buchſchlag wurde in einem 18 Jahre alten Kiefernbeſtand der Förſterei Hegwald, Forſt Dreieich an der Iſenburger Grenze das Skelett eines Mannes gefunden. Bereits am Samstag wurde von Pilzſuchern aus Frankfurt der Kopf ge⸗ funden und jetzt bei Nachſuchen auch die übrigen Teile. Es handelt ſich um einen Mann mittleren Alters(35—50 Jahre). Vermutlich lag der Körper bereits—8 Jahre an der Stelle, denn die Knochen und Bekleidungsſtücke waren mit Moos überzogen. In einer ſchwarzen Geldbörſe fanden ſich 3 eiſerne Zehnpfennigſtücke(Jahreszahl 1921 und 1922). Ver⸗ mutlich hatte ſich der Mann erhängt, doch ſind die Ermittlungen darüber noch nicht abgeſchloſſen. Feſtgottesdienſt bei der Befreiungsfeier in Mainz SW. Mainz, 19. Juli. Wie wir erfahren, wird die Regierung der evangeliſchen Landeskirche in Heſſen ſich geſchloſſen an dem Befreiungsgottes⸗ dienſt in der Chriſtuskirche, zu dem bekanntlich Reichspräſident von Hindenburg ſein Erſcheinen zugeſagt hat, beteiligen. Als Vertreter der Landes⸗ kirche werden Prälat D. Dr. Diehl und Vizepräſi⸗ dent Dr. Dahlem mit den beiden Geiſtlichen der Chriſtuskirche den Reichspräſidenten am Portal empfangen. Da Zehntauſende bereits jetzt ſchon zu dem Gottesdienſt Einlaß begehren, mußten der Ord⸗ nung halber Karten ausgegeben werden. Vor der Kirche ſind Lautſprecher aufgeſtellt, ſo daß alle, die ſich in Ordnung vor der Kirche ſammeln, teil⸗ nehmen können. Die Feſtpredigt wird der Super⸗ intendent von Rheinheſſen, Oberkirchenrat Zent⸗ * graf, halten. Feſtnahme eines internationalen Einbrechers * Wiesbaden, 18. Juli. Hier wurde in einem Uhrengeſchäft ein Rumäne von der Polizei feſt⸗ genommen, der ſich als internationaler Ein⸗ brecher entpuppte. Der Dieb hatte in dem Ge⸗ ſchäft eine Menge Uhren und etwa 50 Ringe erbeutet. Sämtliche Wertſtücke konnken dem Beſitzer wieder zugeſtellt werden. Wegen ähnlicher ſchwerer Einbrüche war der Verhaftete bereits verſchiedentlich geſucht worden. Man muß ſich zu helfen wiſſen Das Familienbad im Forellenbach Mit ganz geringen Koſten durch freiwillige Arbeitsleiſtung geſchaffen Familienbad! Für die Bewohner länd⸗ licher Gegenden war dieſes Wort noch vor einigen Jahren ein unbekannter Begriff. Gewiß, man hatte ſich daran gewöhnt, daß die männliche Jugend ſich nach einem heißen Sommertage im Dorfteich, im Bache oder im nahegelegenen Fluſſe tummelte. Aber daß die Mädchen das gleiche taten, verbot die alte gute Sitte. Inzwiſchen iſt man viel toleranter ge⸗ worden. Es gibt allerdings noch Ortſchaften, in denen man heute noch das gemeinſame Baden der Geſchlechter unter keinen Umſtänden zulaſſen will. Erſt kürzlich wurde uns ein typiſcher Fall erzählt. In einem größeren Ort, der ädylliſch am Neckar ge⸗ legen iſt, ſetzte die Familienbadebewegung ſo elemen⸗ tar ein, daß der Gemeinderat nicht umhin konnte, ſeine Zuſtimmung zur Schaffung einer derartigen Erholungsſtätte zu geben. Man hatte aber nicht mit dem Einſpruch des katholiſchen und evangeliſchen Ortsgeiſtlichen gerechnet, die es in der Tat durch⸗ ſetzten, daß die weiblichen und männlichen Bade⸗ luſtigen ſtreng von einander geſchieden wurden. Für jede Kategorie ſind beſtimmte Badeſtunden feſtgeſetzt. Der Bürgermeiſter mußte dieſes Zugeſtändnis machen, um überhaupt das Bad eröffnen zu können. In einigen Jahren werden ſicherlich auch in dieſem Ort die Schicklichkeitsbegriffe ſoweit moderniſiert ſein, daß man in dem gemeinſamen Baden der Ge⸗ ſchlechter nichts anſtößiges mehr erblickt. Dringt man auf einer Ferienreiſe durch den Odenwald bis ins badiſche Frankenland vor, ſo wird man eines Tages auf das jüngſte Familienbad ſtoßen. Die Jugend des Dorfes A war, wenn ſie ſich erfriſchen wollte, bisher gezwungen, einen halb⸗ ſtündigen Weg zu einem in einem reizenden Wieſen⸗ tal dahinfließenden Forellenbach zurückzulegen. Aber nur die ganz Abgehärteten konnten ſich in das Quellwaſſer wagen, das ſelbſt im vergangenen Hundstags⸗Juni eiſigkalt war. Als nun die Tochter eines Fabrikanten wieder einmal auf dem Rück⸗ weg durch das wildromantiſche Seitental begriffen war, das unweit der Ortſchaft A ausmündet, kam ihr der nicht minder romantiſche Gedanke, die Ein⸗ richtung eines Bades in dem Talgrund anzuregen, durch den ebenfalls ein Forellenbächlein fließt. Ge⸗ dacht, getan. Zement und Sand wurden herbei⸗ geſchafft. Und nun begann nach Feierabend tief unten im Talgrund ein emſiges Schaffen. Zunächſt wurde das Bachbett zu einem Baſſin erweitert. „Steine bis zu 2 Kubikmeter Größe haben wir mit dem Meißel geſprengt“, verſicherte uns ein Burſche. Die reſolute und unternehmungsluſtige junge Dame hatte die geſamte erwachſene Dorfjugend mit dem Verſprechen mobil gemacht, daß ſie für alle Zeiten, umſonſt baden dürften, wenn ſie ſich zum„ehren⸗ amtlichen“ Arbeitsdienſt bereit erklärten. Der Er⸗ folg war verblüffend. Bis zu 20 Burſchen und Mädchen haben von 4 Uhr nachmittags bis um 9 Uhr abends mit Feuereifer gearbeitet M heißen Tagen ſchon getrunken Schwurgericht Heidelberg Als wir eines Tages auf die Bauſtelle ſtießen, war der Talgrund ſchon durch eine ſtarke Mauer abgeſperrt, die man aus den herumliegenden Sandſteinquadern und Beton zuſammengefügt hatte. Daß die Er⸗ bauer von ihrem Handwerk etwas verſtanden, zeigte die ſaubere Ausführung des Schiebers, der in die Mitte der Mauer eingelaſſen wurde. Er dient dazu, bei ſtarkem Waſſerzufluß das ſchnelle Ablaſſen zu er⸗ möglichen. Der Talgrund wurde eingeebnet und mit Steinplatten belegt. Vom Betonieren der Ufer⸗ böſchungen mußte man abſehen, weil die zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mittel hierzu nicht gelangt hätten. Aber das ſoll im nächſten Jahre nachgeholt werden. Nur acht Tage waren notwendig, um ein Bad zu ſchaffen, das bei 8Z Meter Breite und 25 Meter Länge einer ganzen Anzahl Perſonen Aufnahme gewährt. Da der Talgrund abfällt, iſt es auch für Nicht⸗ ſchwimmer geeignet. Ohne weitere Feierlichkeit wurde es ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben. Das Freibier, das die Wirte des Ortes A ſtiften mußten, um ſich von der Arbeit loszukaufen, war in den vorhergegangenen glühend worden. Als wir wieder einmal in der Abenddämmerung auf der Höhe des Tälchens ſpazieren gingen, konnten wir die Feſt⸗ ſtellung machen, daß der Familienbadebetrieb ſchon eröffnet war. Einſpruch hiergegen wurde weder vom Bürgermeiſter, noch vom katholiſchen Ortspfarrer erhoben. Der geiſtliche Herr hatte lediglich den Wunſch geäußert, man möge das Bad mit einem Bretterzaun umgeben. Inzwiſchen wird er ſich über⸗ zeugt haben, daß dies nicht möglich und auch Licht notwendig iſt, da bereits ein Holzhäuschen zum Aus⸗ und Ankleiden errichtet wurde. Formaler Proteſt iſt nachträglich lediglich vom Bürgermeiſter des Ortes B erhoben worden, zu deſſen Gemarkung das Tälchen und damit das Bad gehört, während Beſitzer des Grund und Bodens vier Bauern von A ſind.„Ihr müßt wenigſtens“, ſo wurde der Schöpferin des Bades bei einer telephoniſchen Rückſprache durch den Bürgermeiſter von B geſagt,„beim Gemeinderat die nachträgliche Genehmigung einholen“. Was wirs aber geſchehen, wenn die zuſtändige Waſſerbau⸗ behörde von der Eigenmächtigkeit der badeluſtigen Jugend von A hört? Wird ſie ſich auch wie der Bürgermeiſter von B mit einer Freikarte zu⸗ frieden geben? a Wie dem auch ſei, aufrichtig gefreut haben wir uns über die Tatkraft der Dorfjugend, die ſich mit ganz geringen Koſten durch freiwillige Arbeits⸗ leiſtung ein Bad geſchaffen hat, das ſich ausgezeichnet in den reizenden landſchaftlichen Rahmen einfügt. Im Geiſte erblicken wir ſchon auf der Höhe am Waldrand ein modernes Kurhaus. 0 Am ein uneheliches Kind zwei Meineide Unter dem Vorſitz von Landgerichtsrat Freiherr von Du ſich verhandelte das Schwurgericht Heidel⸗ berg gegen das 25 Jahre alte Dienſtmädchen Math. Heumann aus Ringlers. Ein Alimentationspro⸗ zeß bildet die Urſache. Er entrollte ein unſchönes Bild. Bei einem Bäcker war die Angeklagte be⸗ ſchäftigt. Bald hatte ſie es mit dem etwas jüngeren Geſellen und mit dem damals 17 Jahre alten Lehr⸗ ling Hacker, die beide ebenfalls bei dem Bäcker Dienſt taten. Ein 16jähriger Lehrling namens Pleſch wußte davon. Der Meiſter erfuhr eines Tages davon und warf die Heumann gleich hinaus. Der Verkehr war nicht ohne Folge geblieben. Die Heumann wurde im Februar vorigen Jahres Mutter. Im März ſchrieb ſie Hacker in einem Einſchreibebrief, wie er ausſagen ſolle, damit ſie beide fein heraus ſeien. Vater wäre der Schuft von Geſelle, dem ſie alles gönne. Zu dieſem Zweck ſolle er vor Gericht be⸗ ſchwören, daß er mit ihr nichts gehabt habe. Hacker, der Angſt hatte, ſeine Eltern würden davon ſonſt erfahren, ließ ſich darauf ein und nahm dies ſpäter auf ſeinen Eid. Der Bäckergeſelle wurde zur Zah⸗ lung des Unterhalts für das Kind verurteilt. Auf Veranlaſſung des Hacker ſchwor der junge Pleſch ebenfalls falſch. Der Bäckergeſelle legte Berufung ein, die er gewann, da auf energiſches Vorhalten Hacker und Pleſch umfielen und beide ihren Meineid einge⸗ ſtanden. Das Gericht fällte nach kurzer Beratung folgen⸗ des Urteil: Die Angeklagte Mathilde Heumann wird wegen Anſtiftung zum Meineid zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt, die bürgerlichen Ehrenrechte werden auf zwei Jahre aberkannt. 50 Tage Unter⸗ ſuchungshaft werden angerechnet. Die Eidesfähig⸗ keit wird ihr auf Lebenszeit aberkannt.— Die ju⸗ gendlichen Zeugen Hacker und Pleſch haben ſich in Bälde vor dem Großen Jugendſchöffengericht wegen Meineids zu verantworten. Das Hauptverfahren gegen beide iſt bereits eröffnet. Daß Reichsgericht empfahl Milde Die 33jährige Dirne Mina Krug aus Emmen⸗ dingen beſchwor in einem Prozeß, in dem ein Wirt aus Ziegelhauſen wegen Kuppelei zu Gefängnis ver⸗ urteilt wurde, daß ſie noch nie in ſeinem Lokal ge⸗ weſen, obwohl ſie ſchon dort war. Dieſe an ſich un⸗ erhebliche Ausſage will ſie fahrläſſig gemacht haben. Bei einem ſpäteren Termin beſchwor ſie ihre Aus⸗ ſage nochmals, obwohl ſie inzwiſchen wußte, daß ſie dort war. Auf Befragen erklärte ſie am 25. Februar vor dem Schwurgericht Heidelberg, daß ſie ihren Kol⸗ leginnen und dem Wirt habe helfen wollen. Aus dieſem Grunde wurde ſie wegen fahrläſſigen Falſch⸗ eids und wegen Meineids in je einem Fall zu drei⸗ zehn Monaten Zuchthaus verurteilt. Von ihrem Verteidiger wurde Reichsgericht erhoben, das eine erneute Ver⸗ handlung anordnete, die geſtern ſtattfand. Es war zu prüfen, ob nicht die Milderungsgründe des Str. G. B.§ 157 gegeben waren. Das Gericht ver⸗ zichtete auf eine neue Beweisaufnahme. Entſpre⸗ chend dem Antrag von Rechtsanwalt Wild wurde die Krug gemäߧ 157 Str..B. zu einer Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von zehn Monaten verurteilt. Die Unterſuchungshaft in Höhe von ſechs Monaten wurde voll angerechnet. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Für die reſtliche Strafe wurde Bewährungs⸗ friſt zugebilligt. Vierte Tagung des Schwurgerichts Mannheim Wie gemeldet, beginnt am Mittwoch, 23. Juli die vierte Tagung des Schwurgerichts Mannheim. An den erſten drei Tagen werden drei Anklagen wegen Meineids verhandelt. Auf der Tagesord⸗ nung ſtehen folgende Fälle: 1) Monika Sachſen⸗ weger geb. Burkard von hier. Vorſtitzender Landge⸗ richtsdirektor Dr. Bär. Beiſitzende Richter ſind die Landgerichtsräte Dr. Hochſchwen der und Dr. Nebel. Vertreter der Anklage iſt Staatsanwalt Oettinger; 2) Thereſe Girſchlinger geb. Pro⸗ Sch. 5 dieſerhalb Reviſion beim kopp von hier; 3) Karl Herbel von Mannheim⸗ Sandhofen; 4) Samstag, 26. Juli: Erwin Stro h⸗ meier wegen Vergehen gegen das Republikſchutz⸗ geſetz. Vorſ.: Landgerichtsrat Dr. Arnold; Bei⸗ ſitzende Richter Dr. Hochſchwender und Dr. Nebel. Die Anklage vertritt Erſter Staatsanwalt Dr. Bender. 5) Montag, 28. Juli: A. Köhn le von hier, Karl Hermann Huber aus Köndringen und L. Köhnle von hier wegen Meineids und Anſtif⸗ tung dazu. Aus Rund funk⸗ Programmen Sonntag, 20. Juli .30 Uhr: Berlin: 1 Funk⸗Gymnaſtik. 00 Uhr: Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Stuttgart: Hamburger Haſenkonzert. .00 Uhr: Köln: Morgenkonzert(Schallplatten); Stuttgart: Morgengymnaſtik. .00 Uhr: Berlin, Köln: Morgenſeier; Frank⸗ furt: Feſtgottesdienſt von der Chriſtuskirche Mainz. 10.00 Uhr: München: Katholiſche Morgenfeier. 10.30 uhr: Frankfurt: Laienmuſik. 10.45 Uhr: Berlin: Elternſtunde; München: kenläuten. 11.15 Uhr: Berlin, Frankfurt, Köln: Feſtakt an⸗ läßlich der Anweſenheit des Reichspräſidenten von der Stadthalle Mainz; München: Konzert. 12.00 Uhr: Stuttgart: Promenaodenkonzert. 13.10 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Schallplatten. 14.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Stunde der Jugend. 15.00 Uhr: Berlin: Jugendſtunde; München: Zitherkonzert. 15.30 Uhr: München: Allerlei Frauen; Stuttgärt: Konzert. 16.00 Uhr: Berlin: Bunte Stunde; Stuttgart: Konzert. 16.30 Uhr: Köln: Veſperkonzert aus dem Zoologiſchen Glok⸗ Köln: Gedichte; Heiteres für unſere Frankfurt, Garten. 17.00 Uhr: Berlin: Blasorcheſter⸗Konzert; Frank⸗ furt: Konzert. 17.15 Uhr: München: Veſperkonzert des Funktrios. 18.00 Uhr: Köln: Stunde des Arbeiters. 18.30 Uhr: Berlin: Nordiſche Lieder. 19.00 Uhr: Berlin: Zwei Soliſten(Schallplatten). 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Frühling (Mai). 19.45 Uhr: Stockholm: Konzert. 20.00 Uhr: Berlin: Populäres Konzert; Hamburg: Tag des Tieres; Königs wuſterhauſen, Mün⸗ chen: Operette„Roſen aus Florida“; Köln: Volks⸗ konzert; Os lo: Orcheſterkonzert; Prag: Zitherkon⸗ zert; Zürich: Geſänge für Tenor aus Puccinis Opern. 20.15 Uhr: Breslau: Volkstümliches Konzert; Fran k⸗ furt, Stuttgart: Konzert; Prag, Brünn, Ka⸗ schau, Preßburg: Blasquintett; Kattowitz, Warſchau: Populäres Konzert. 20.45 Uhr: Brünn, Kaſchau, Preßburg: Chor⸗ konzert; Prag: Muſik der tſchech. Schützen vereinigung; Wien: Einakterabend. 21.00 Uhr: London 3: Konzert; Rom: Oper in 4 Ak⸗ ten(Rigoletto; Toulouſe: Buntes Konzert. 5 21.45 Uhr: Kattowitz, Warſchau: Feuilleton(Mein erſter Freund). 22.00 Uhr: Brünn, Prag, Preßburg: Tanzmuſik. 22.15 Uhr: Os bo: Liedervortrag. 22.30 Uhr: London 1, 2, 3: Epilog. 22.45 Uhr: Breslau: Tanzmuſik. 23.00 Uhr: Frankfurt, Homburg, Stuttgart: Tanzmuſik.* Raon 1 * 0 14 1 9 —— wenn man auf dem Bahnliof bemerkt, das man Pichiliges vergessen hat. Besondess uhangrnehim ist es, wenn man nicht recht. zellig die Vachisendung der Post oder des „INVeuen Mannlieimer Zeitung ueranlaßt hat. Menn man das auch noch so Schnbll nachtfolt, einige Jage verpenen doch, ofine die gewofinte Leltuite. Darum gehör zu den ersten Reisevorbereitungen eine Karte an die„NA, oder eine Mltteilung der Ferienadtesse an die Jrügerin. Die Be- zugsabteilung der„NM“ veranlaßt alles Weitere mit größter Pünfetliclikeit, 6 Die Nachsendung kostet in Deuschland nur J.— RM. wöchienllichi. 8 Geſchäftliche Mitteilungen Wir verweiſen auf die in dieſer Nummer erſcheinende Anzeige der Hanſabank Mannheim, die als rührige Mittel⸗ ſtandsbank im Ausland günſtig beurteilt wird. Wer das Mißtrauen des Auslandes kennt, weiß was das bedeutet, wenn einem ſolch kleinen Bankinſtitut Millionenbeträge anvertraut werden. In dieſem Zuſammenhang ſei nochmals auf unſere Warnung in Nr. 308 v. 8. 7. unſeres Blattes hingewieſen. Die Hanſabank kann als Beraterin des geld⸗ ſuchenden Mittelſtandes angelegentlichſt empfohlen werden. 9758 ECZ. ERA Tiaſen-Hn., Bismarckstr. 18 Unsere stadtbekannten Q Ualität S Waren im Nannneim Plandcen Preis teils zur Hälfte und darunter herabgesetzt Clricbiuate ⁊u Spottnrelseu Herren- und Kinder- Trikotagen, Schlüpfer, Pfinzeßröcke, Hemdhosen, Handschuhe, Sportstrümpfe— Sadeanzüge ots, Strümpfe. Socken, 6. Seite. Nr. 329 Samstag, den 19. Juli 1930 Anhallbare Zustände in der Anterſtadt Es iſt wieder einmal am Platze, über die unhalt⸗ baren Zuſtände, die in der Jungbuſchſtraße vom Marktplatze an bis etwa G 7/ H 7, ferner in den J und K⸗Quadraten herrſchen, ein offenes Wort 3 ſprechen. Täglich häufen ſich die Beläſtigungen und Bedrohungen, Ueberfälle und Beraubungen in der Jungbuſchſtraße von G 2 bis G 7 und den anſtoßen⸗ den H⸗ und J⸗Quadraten. In dieſen Bezirken wohnt immer noch eine große Anzahl anſtändiger Leute, die genau ſo gut ihre Steuern bezahlen wie die übrigen e und deshalb ebenfalls ihr Recht auf polizeilichen Schutz haben. Jeder Anwohner und Paſſant der Jungbuſchſtraße kann die ſogar am hell⸗ lichten Tage vorkommenden Beläſtigungen durch Eckenſteher, Betrunkene, insbeſondere aber durch Dirnen und Zuhälter, beſtätigen. Sobald die Däm⸗ merung hereingebrochen iſt, darf ſich kein anſtändiger Menſch auf die Straße wagen. Solange noch die Dezentraliſation der Polizei be⸗ ſtand, konnte man wenigſtens einigermaßen mit Sicherheit einen Polizeipoſten antreffen. Heute iſt dies alles anders. Suche einmal jemand in der Nacht, wenn er bedroht wird, Hilfe. Hier hilft nur ſtreugſte Verfolgung der ordnungswidrigen Ele⸗ mente und vor allem exemplariſche Beſtrafung. Dieſe Beſtrafung kann aber doch nur erfolgen, wenn Polizei zur Stelle iſt. Deshalb ſchlage ich vor, ſtütn dli che Polizeiſtreiſe n nit Kraftrad einzuführen, die die Unterſtadt kreuz und quer durchfahren. Zwei ſolcher Patrouillen ab 10 Uhr abends bis 4 Uhr morgens würden genügen. Mindeſtens ein Polizeipoſten ſollte am Marktplatz, Eingang Jungbuſchſtraße, poſtiert werden. Wer, wie ich, in den letzten Wochen bei der abnormen Hitze gezwungen war, nachts die Fenſter offenzuhalten, der kann von den Zuſtänden einen Roman erzählen. Solange das Bezirksamt mit der Bewilligung der Polizeiſtundenverlängerungen, wozu heute bei dieſer kataſtrophalen Wirtſchaftslage gar kein An⸗ laß vorliegt, bei der Hand iſt, wird es nicht beſſer, denn gerade die Spelunken und Animierbeizen der Unterſtadt ſind die Entſtehungsherde aller Miß⸗ ſtände. Hier ſetze man einmal an und prüfe die Bedürfnisfrage, unternehme auch ab und zu Raz⸗ zten. Man wird da ſo manchen ſchönen Fang machen! Es gibt hier Beizen, aus denen ſchon frühmorgens 6 Uhr unflätiger Geſang Betrunkener erſchallt. Wenn man dieſen Ausführungen, als zu peſſimi⸗ ſtiſch, keinen Glauben ſchenken will, rate ich, dann die Anwohner der Straßenzüge G /H 2 G(/H 6 zu befragen. Ich hoffe jedoch, daß dieſe Zeilen zur Beſſerung beitragen werden. Zum Schluſſe habe ich noch zu bemängeln, daß die Polizei nicht ſchon kängſt den nächtlichen Laſtautoverkehr in der Richtung Marktplatz Jungbuſch und umgekehrt mit voll geladenen An⸗ hängern in der Zeit von 9 Uhr abends bis 6 Uhr morgens verboten hat. In Anbetracht der beſonde⸗ ren Enge der Jungbuſchſtraße verupfachen dieſe Laſtwagen ein unerträgliches Geräuſch, wodurch ſelbſt ein Tauber aufwachen muß. Auch wäre es am Platze, wenn endlich einmal die Auffahrt der un⸗ zähligen Marktfahrzeuge und die damit verbundene Verbarrikadierung der Zugangſtraßen dreimal in der Woche aufhören würde. Bereits nachts um 11 bis 11.30 Uhr fahren die Bauern an und ſtellen ſich bis zum Beginn der großen Auffahrt um 5 Uhr in den Straßen auf, unterhalten ſich ungeniert laut oder gröhlen noch ſtundenlang auf den Gaſſen. Auch hier wäre Remedur am Platze. Ein Anwohner. Neubau des Arbeitsamtes In Baufachkreiſen wird es freudig begrüßt, daß mit dem Neubau des Verwaltungsgebäudes der All⸗ gemeinen Ortskrankenkaſſe begonnen wird. Bei der Gelegenheit denkt man auch an das andere der 3. Zt. akuten Bauobjekte, nämlich den Neubau des Arbeitsamtes. Man muß ſich wundern, über den ſchleppenden Fortgang der Arbeiten. Dem Ver⸗ nehmen nach ſind ſich die Inſtanzen in Stuttgart und Berlin über die endgültige Faſſung der Pläne immer noch nicht einig. Es muß aber im Hinblick auf die troſtloſe Lage des hieſigen Baumarktes ver⸗ langt werden, daß das bisherige Tempo im Gang der Verhandlungen etwas beſchleunigt wird und end⸗ lich die Ausſchreibung der Maurer⸗ beiten erfolgt. X. Stanokonzerie Die Standkonzerte ſind eine ſchöne Einrichtung, für die der Stadtverwaltung Dank gebührt. Schwer zu verſtehen iſt jedoch, daß dieſe Konzerte zwiſchen 12 und 1 Uhr ſtattfinden, da dieſe Zeit für das Gros der Einwohnerſchaft„Eſſenszeit“ iſt. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn die Konzerte mindeſtens eine Stunde früher ſtattfinden würden. Der geeignete Platz für Standkonzerte iſt entſchieden der Platz am Ballhaus, wo früher auch die Militärkonzerte ſtatt⸗ gefunden haben. Hier wird die Muſik weder durch San beeen noch durch Auto Aab und das Pub⸗ likum könnte gleichzeitig mit em Konzert einen Frühſchoppen genießen. Ganz ange seben davon, daß dieſer Platz auch die beſte Akuſtik hat. 5 Wann wird das ſtäciſche Frauenbad vergrößert? Im Namen der Stammgäſte des ſtädt. Frauen⸗ bades bitten wir die vererl. Stadtverwaltung doch auch einmal etwas für die Vergrößerung des Bades tun zu wollen. Die Zahl der Stammgäſte wächſt ſtändig, aber die Raumverhältniſſe ſind ſchon lange viel zu klein, vor allem das ſogenannte große Baſſin. Früher, als die meiſten Frauen nur badeten, mag es einmal groß genug geweſen ſein. Jetzt, wo faſt alle Frauen ſchwimmen, iſt es viel zu klein. Man wende nicht ein, daß das Strandbad groß genug ſei. Gewiß iſt unſer Mannh imer Strandbad groß und ſchön, aber welche vielbeſchäftigte Hausfrau findet wochentags ſo viel freie Zeit, um hinauspilgern zu können? Dazu fehlt es an Zeit und zum Hinaus⸗ fahren an Geld. Gerade uns Hausfrauen iſt aber das tägliche Schwimmbad der wahre Jungbrunnen. Bei jedem Wetter ſuchen die Stammgäſte ſich ſoviel Zeit zu erübrigen, daß ſie ihr gewohntes tägliches Schwimmbad nehmen können, dazu iſt die Lage des ſtädt. Frauenbades ſehr geeignet. Es iſt auch den älteren Frauen angenehmer, nur unter ſich zu ſein. Darum bitten wir die verehrl. Stadtverwaltung höf⸗ lichſt, uns im nächſten Frühjahre mit einem ver⸗ größerten Baſſin zu erfreuen, denn was für die Ge⸗ fundheit der Hausfrau getan wird, kommt der Kräfti⸗ gung der Jugend und ſomit dem Wohle des Pater⸗ landes zu Gute. 5. Wo bleibt der Radfahrweg an der 5 Käfert alerſtraße? Die Käfertalerſtraße, die ſchlechteſte der Umgebung, wird endlich umgebaut. Der ſüdliche Teil iſt bereits fertig. Aber wie? Eine feſte Fahrſtraße und zu bei⸗ den Seiten ein Fußgängerweg. Von der Tatſache, daß auf den Vorortſtraßen die Fußgänger ebenſo ſel⸗ ten, wie die Radfahrer zahlreich ſind, hat man keine Notiz genommen. Als vor etwa 30 Jahren die Feudenheimerſtraße verbeſſert wurde, legte man auf Antrag eines lekder verſtorbenen Stadtverordneten gleichzeitig einen guten Radfahrweg an. Obgleich die Benützung des Fahrrads ſtets zunimmt, baut man heute wieder zwei Fußgänger⸗ und keinen Radfahrweg. Beim Bau der Ebertbrücke und ihrer Zufahrtſtraßen hat man auf die, die die Brücke in weitaus größter Zahl benützen, nicht die geringſte Rückſicht genommen. Schwere Unglücksfälle waren die bedauerliche Folge. Auf der gefährlichen Brückenſtraße müſſen täglich Tauſende von Radlern und Radlerinnen unter Le⸗ bensgefahr ſich zwiſchen Schienen, Bandſteinen und Kraftwagen hindurchwinben. Daneben iſt eine Fahr⸗ ſtraße, die wohl von Fußgängern aber nicht von Rad⸗ fahrern benützt werden darf. Wir möchten bitten, daß an der Käfertalerſtraße von den zwei Seiten⸗ wegen einer zu einm Radfahrweg hergerichtet wird, aber nicht als ſchmaler Weg, ſondern ſo breit, daß zwei Fahrer einander bequem ausweichen können. Eine gefährliche Anſitte! Als Berufs⸗Radfahrer, der den ganzen Tag durch die Straßen und Quadrate unſerer ſieht man manches, das in verkehrstechniſcher und polizeilicher Hinſicht gerügt werden muß. Es iſt dies das plötzliche Oeffnen der Türe nach der Straßenſeite beim Ausſteigen aus dem Auto. Fährt man als Radfahrer hinter einem Auto, das plötzlich hält, ſo kann man ſicher ſein, daß in der nächſten Sekunde die Tür geöffnet und nach der Straße zu ausgeſtiegen wird. Eine kleine Unachtſamkeit bzw. ein Achtgeben auf irgendeine andere Gefahr der Straße, und der Rad⸗ fahrer, der vielleicht ohnehin nicht viel Platz hat, Stadt fährt, weil oft noch ein anderes Gefährt auf derſelben Höhe ſich befindet, macht mit der Autotüre eine Bekanntſchaft, die ihm unter Umſtänden das Leben koſten kann. Ich würde es begrüßen, wenn jeder Chauffeur oder Selbſtfahrer beim Ausſteigen nach eder Straßenſeite einen gehörigen Denkzettel bekäme, vielleicht würde dies Veranlaſſung ſein, ihm dieſe⸗ gefährliche Unſitte abzugewöhnen.. Ein Beobachter. * Erwiderung auf das Eingeſandt am 7. Die Reichs⸗Poſtreklame veranſtaltet zweitägige Fahrten einſchließlich Verpflegung und Viſum zu: 59 /, dreitägige Fahrten(rechts und links der Maas) zu 65 l. Ohne Verpflegung und ohne Unterkunft ſtellt 110 dieſe Fahrt der Reichs⸗Poſt⸗ reklame auf 42„/. Bei den Fahrten nach Verdun handelt es ſich 10 rund 700 bzw. 800 Kilometer. Die. Poſtreklame verwendet zu dieſen Fahrten moderne 28⸗Sitzer, 2 Kraftfahrer und 1 Kraft als Leiter der Fahrt. Soweit wir unterrichtet ſind, haben die übrigen Unternehmer ungefähr die gleichen Preiſe. Bei 38 bzw. 40 und 42/ handelt es ſich um Fahrten ohne Verpflegung und ohne Unterkunft. Wir glauben, daß es für jedermann ohne weitere Dar⸗ legung begreiflich iſt, daß 800 Kilometer Fahrt⸗ eiſtung und eine dreitägige Hotelverpflegung und Hotelunterkunft nicht zu 40, 1 werden kön⸗ men. Bei dem Eingeſandt vom 7. Juni müſſen irr⸗ tümliche J n vorgelegen haben. Die dort angegebenen Preiſe von 38 und 40% für eine dreitägige Fahrt nach Verdun können di Juni Hotelverpflegung und Uebernachtung nicht inbegrif⸗ fen haben. Die Poſtreklame fährt ſeit 1928 regel⸗ mäßig jeden Sommer die e iw W reich ab. Wolterausſichten für Sonntag, 20. Juli: Zeitweiſe noch wolkig, vereinzelte Strichregen, Das engliſche Tief umſtrömend, brach unter hef⸗ tigen Böen die Hauptſtaffel der Kaltluft, von Weſten her kommend, bei uns ein. Es kam dabei zu ver⸗ ſchiedentlich ſehr ergiebigen Niederſchlägen. Die Tempergturen ſanken weiter und waren erheblich unter Hörmal. Heute iſt der tiefe Druck mit ſeinem Schwerpunkt nach Weſtpreußen gezogen, während von, Südpeſten her kräftiger, Druckguſtieg, erfolgt. Für morgen iſt mit weiterer Beſſerung, aber noch nicht beſtändig ſchönem Wetter zu rechnen. f Reisewetter Unter ſtürmiſchen Weſtwinden iſt die Verſchlech⸗ terung weit nach Oſtdeutſchland vorgedrungen und hat raſche Abkühlung und Regen, ſowie in höheren Lagen Weſtſturm gebracht. Von Weſten her macht ſich langſam fortſchreitende Beſſerung geltend. Oſtſee: 16—19 Grad, bedeckt, vielerorts Regen, im Weſten ſtürmiſcher Weſt, im Oſten friſcher Oſt. etwas wärmer bei abflauenden weſtlichen 1 Rhein⸗ und Weſergebiet: 13—16 Grad, bedeckt, ſtrichweiſe Nee müßte Weſt. Geſtern: kühl und e Harz und Thüringerwald: 11—13 Grad, bedeckt, ſtrichweiſe. auf den Höhen ſtürmiſcher Weft. und zeftweiſe regneriſch. g Alpen: 8 i 8 10—13 Grad, bedeckt, ſtrichweiſe 5 rischer Weſt.— Geſtern: Temperaturſturz und regnexriſch. Wieber ſchwerer Unfall im Zirkus Sarraſani Flugwetter Geſtern abend iſt unter heftigen Böen Kultluft weiter nach Deutſchland eingedrungen. Die nord⸗ deutſche Tiefebene hat bis zur Oder am Boden ſteife böige Weſtwinde, die ſchon in 500 Meter Höhe zur Sturmesſtärke auffriſchten. Zwiſchen Elbe u. Weichſel regnet es zum Teil ſtark, bei ſchlechten ee, niſſen. a Der erw-KRleider User Giesrreliger USVERKAU e begir wf Montag,„ Sensationell herabgesetzte Preise IN UNSERREN SAMTLICHRN ABTEILUNGEN Derrerr-Mirifel PelZ-Merhfel e Corrplets e Rosfurme e BIUSer. Strickw erer Morgerrecke Derrier Hife. DernervStfrürmpfe e Derrer- Wäsche e Trikotfeger Beckfisch- urid Kirder-Korfekfior e Backfisch ud Kir der- Hife ERSC Modelle und NMedell- Kopien dus etsfen Periser, Wiener und Berliner Piodelhäuserm fellweise weit unter den Einkaulsprels herabgesefzl PARADEPLAITIZ NIANNNEHEINI Fir. st ArKEe Damen rode Aus Wahl i SSI Cen Afellungen Fischer-Riegel SrSbhles Spezielles StA esfCeUfscHlerieis 1 Berner Bechfisctr- u Rinerbekleidurig I Für dle selbst- betätigte dan mus S 426 eln PIANO Kauf oder Miete, neu und gesplelt. HMECK EI Pianolager 2, 10, Kunstetr. 0 fand F, Rausbaek M i. 10 Tel. 334 87 int. Speriel-Geschait am platt 3175 Hohtung! Für getrag. 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Zahlreicher und bedeu⸗ tender ſind die Fußballereigniſſe im Ausland. Die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft in Montevideo, bei der ſich in den erſten Tagen die europäiſchen Mannſchaften überraſchend gut hielten, bringt zum Wochenende die fol⸗ genden Begegnungen: Uruguay— Peru, Frankreich— Chile, Argentinien— Mexiko. Die eigentlichen Entſchei⸗ dungsſpiele zwiſchen den Gruppenſiegern beginnen erſt in der nächſten Woche. Im Kampf um den Mitropa⸗ Pokal gibt es zwei Rückſpiele der erſten Serie. Ufpeſt Budapeſt muß in Mailand gegen Ambroſiana mit mehr als drei Treffern Unterſchied gewinnen, um in der Konkurrenz zu bleiben, denn in der erſten Begegnung ſchlugen die Jaliener auf Budapeſter Boden den ungariſchen Meiſter und Pokalverteidiger:2. Ob das Rückſpiel zwiſchen Ge⸗ nua 98 und Rapid Wien in Wien zum Austrag kommt, iſt noch fraglich, da die Oeſterreicher eine Nordlandreiſe an⸗ treten wollen. Das erſte Spiel in Genua endete 212. Handball Zu einem intereſſanten Treffen kommt es in Lu d⸗ wigshafen, wo die beiden Meiſter der D T. und DS., TV. Frieſenheim und Pol.⸗Spv. Berlin aufeinan⸗ der treffen. Der Turnermeiſter hat den Vorteil des eigenen Platzes, dürfte es aber trotzdem ſchwer haben, mit den Ber⸗ liner Poliziſten fertig zu werden. Leichtathletik Eine Woche ſpäter als die übrigen Verbandstitelkämpfe kommen die Süddeutſchen Leichtathletfk⸗Meiſterſchaften für Herren und Damen gemeinſam am Samstag und Sonntag im Nürnberger Stadion zum Austrag. Die Titelkämpfe haben ein Rekordmeldeergebnis gefunden, aus allen Teilen des Berbandsgebietes kommen alle Athleten nach Nürnberg, die nur irgendwie Anſpruch auf einen Titel geltend machen können. Da die Konkurrenzen ziemlich ausgeglichen ſind, kann man mit ſpannenden Kämpfen rechnen.— In den übrigen Verbänden gibt es eine Anzahl mittlerer Veran⸗ ſtaltungen. Stärkeres Intereſſe verdient das Internationale Meeting in Stockholm, an dem auch einige Vertreter der deutſchen Spitzenklaſſe beteiligt ſind. Baſel iſt der Schau⸗ platz des Länderkampfes Italien— Schweiz. Die Italiener, die am letzten Sonntag gegen Frankreich trotz ihrer Niederlage glänzende Leiſtungen zeigten, werden gegen die Eidgenoſſen glatt gewinnen können. Turnen Wiesbaden iſt das Ziel der Hindenburgſtaffel die anläßlich der Befreiungsfeier und des Beſuches von Reichspräſident Hindenburg in Wiesbaden von fünf Start⸗ orten aus durch den ganzen Mittelrheinkreis in der Form eines Sternlaufes führt.— In Regensburg werden die bayeriſchen Volksturnmeiſterſchaften abge⸗ halten.— In Baden iſt der drittletzte Sonntag vor dem 15. Badiſchen Landesturnen in Mannheim mehr der Klein⸗ arbeit in den Vereinen gewidmet, nachdem die Probeturnen in den Gauen größtenteils abgewickelt ſind. Als Veran⸗ staltungen des Kreiſes ſind lediglich die Gruppenſpiele für Fauſt⸗Schlag und Trommmelball in Mannheim. Bretten und Villingen zu vermerken. Die Sieger aus dieſen Spie⸗ len treten beim Landesturnen um die Kreismeiſterſchaft an. Es finden auch einige Turnwarteverſammlungen ſtatt. Neben der Spielausſchuß⸗Sitzung des Pforzheimer Turn⸗ gaues und einem Lehrgang im Freiringen im Badiſchen Neckar⸗Turngau bedarf noch öoͤas Schwimmfeſt des Hegau⸗ Bodenſee⸗Turngaues, das zuerſt am 13. Juli hätte ſtatt⸗ finden ſollen, der Erwähnung. Tennis In Paris beſtreiten Italien und Amerika das Inter ⸗ zonen⸗Finale um den Dapispokal. Der Sie⸗ ger aus dieſem Kampf, der natürlich kaum anders als SA. heißen wird, tritt acht Tage ſpäter zur Heraus⸗ forderungsrunde gegen den Pokalverteidiger Frankreich an. m Reich gibt es einige recht gut beſetzte Turniere, ſo in Düſſeldorf, Heringsdorf und auf Borkum. Die ſtärkſte Beſetzung hat das Turnier in Düſſeldorf gefun⸗ den, wo ein großer Teil der deutſchen Spitzenklaſſe mit nahmhaften Ausländern im Kampf ſteht. Beim Sem⸗ mering⸗Turnier, das ebenfalls ausgezeichnet be⸗ fetzt iſt, wird es u. a zu dem Revanchekampf zwiſchen Frl. Außem und der Kalifornierin Miß E. Ryan kommen. Der Sport am Sonntag Rudern Nach zweijähriger Pauſe findet in Stuttgart wieder eine Regatta ſtatt. Es kommen Boote aus Ulm, Frankfurt, Mannheim, Nürnberg, Heilbronn, Offenbach, Ludwigs⸗ hafen, Heidelberg und Karlsruhe an den Start. Eine ſtarke Beſetzung hat auch die Limburger Regatta gefun⸗ den, wo ſich Vereine aus allen Teilen Weſt⸗ und Südweſt⸗ deutſchlands treffen. Bei der ſchweizeriſchen Meiſterſchafts⸗ regatta in Zürich iſt der deutſche Ruderſport durch Amicitia Mannheim und Neptun Konſtanz ver⸗ treten. Auch an der Kopenhagener Regabta neh⸗ men einige deutſche Boote teil. Kanu Auf der Iſar bei München werden am Samstag und Sonntag die Deutſchen Faltbootmeiſterſchaf⸗ ten ausgetragen. Schwimmen Nach dem ſiegreich beſtandenen Schwimm⸗Länderkampf gegen Frankreich trägt der Deutſche Schwimm-Verband am Sonntag in Dresden ſeinen zweiten diesjährigen Län ⸗ derkampf aus, und zwar gegen Ungarn. Die Be⸗ gegnung wird weſentlich ſchwerer als die gegen Frank⸗ reich zu gewinnen ſein, denn die Magyaren ſtellen ſowohl Nr. 329 7. Seite. über die 4 mal 200 Meter Freiſtil wie auch im Waſſerball eine ganz vorzügliche Mannſchaft. Mit einem deutſchen Sieg kann nur unter ganz beſonders gün⸗ ſtigen Umſtänden gerechnet werden, ſchon ein Unentſchieden wäre ein Erfolg. Zur gleichen Zeit werden in Gaggenau⸗ Baden die Süd deutſchen Schwimm ⸗Meiſter⸗ ſchaften ausgetragen. Motorſport. Das motorſportliche Programm des Sonntags iſt recht intereſſant. Es verzeichnet u. a. den Beginn des Euro'a⸗ Rundfluges in Berlin, das Eifelrennen für Sportwagen auf dem Nürburgring, den Großen Preis von San Sebaſtian für Wagen und den Großen Preis von Europa für Wagen in Francochamps. Radſport Noch immer rollt die /Tour de France“, bei der ſich die deutſche Mannſchaft bislang ſo ausgezeichnet gehal⸗ ten hat. Augenblicklich ſtehen die Fahrer im Kampf mit den Schwierigkeiten des franzöſiſchen Alpengebiets.— Deutſche Beteiligung weiſt auch die Radfernfahrt Turin ⸗ Brüſſel auf, die zum Wochenende geſtartet wird. Von deutſchen Straßenrennen iſt der Gr. Dür koppreis von Bayern in Nürnberg zu erwähnen. Auch auf den Bahnen gibt es einige intereſſante Veranſtaltungen. So wird in Frankfurt a. M. ein 100 Km. ⸗Steherrennen um den„Befreiungspreis der Rheinlande“ mit Sawall, Krewer, Snoek, Chriſtmann und Schäfer abgewickelt.— In Paris geht einmal mehr der Hannoveraner Möller an den Start. Pferdeſport In Berlin⸗Grunewald erreicht die Inbernatio⸗ nale Berliner Renn- Woche ihren Höhepunkt.— Weitere Galopprennen gibt es in Mülheim⸗Duisburg und Maiſons⸗Lafitte.— Machen iſt der Schauplatz eines gro⸗ ßen internationalen Reitturniers. Die Internationale Rennwoche Zum Großen Preis von Berlin Höhepunkt und Abſchluß der Berliner Internationalen Rennwoche bildet am Sonntag auf der Grun ewald⸗ bahn die Entſcheidung des Eroßen Preiſes non Berlin. Mit der Internationolität dieſes 55 000 Mark⸗Rennens iſt es zwor recht ſchwach beſtellt, aber trotzdem iſt der„Große Preis“ reizvoll genug, denn Graf Iſo lan: und Alba, die beiden letzten Derbyſieger, treffen hier erſtmalig zuſommen. Aus einem ausländiſchen Stall läuft allein die am letzten Sonntag in Hoppegorten erfolglos geſtartete Coquerelle. Dieſes von Silberſtreif geſchlagene Pferd kann kaum ernſtlich Chancen geltend machen. Nareiß, Avanti und Grenadier haben ſchon oft die Ueberlegenheit von Graf Iſolani anerkennen müſſen, während Alba ſtets weit über ſeinen Altersgefährten Ladro und Präfect ſtand. Rechnet man weiter Ladros zweiten Platz zu dem„Grafen“ im Hoppegartener Jubiläumspreis, wo die übrigen älteren Pferde hinter ihm waren, ſo kann der Ausgang des Ren⸗ nes nur zwiſchen Graf Iſolani und Alba liegen. Die Leiſtung von Graf Iſolani im Hamburger Großen Hanſa⸗ Preis war eine ſo große, wie ſie nur ein Pferd von ganz beſonderer Klaſſe hervorbringen kann. Und do der Oppen⸗ heimerſche Hengſt ſchließlich jede ihm in dieſem Jahre ge⸗ ſtellte Aufgube erfüllt hat, müßte es ihm auch gelingen, vor Alba zu enden. Hinter dieſen beiden Hengſten ſollten Ladro, Coquerelle und Nareiß einkommen. Ein weiteres Rennen von Rang an dieſem Tage iſt das Inter natio⸗ nale Hürdenrennen für das Frankreichs beſtes Hürdenpferd, Le Bouif aus dem ſieggewohnten A. Veil⸗ Picard entſandt wurde. Es müßte ihm gelingen, die deut⸗ ſchen Pferde Mannestreue, Araber, Anton, Auſſuan, Maxi⸗ mus und Parademarſch zu ſchlagen. In Effulgent und Double Dutch nehmen zwei weitere Franzoſen den Kampf um die 30000 Mark auf, doch darf mon hoffen, daß ſich unſere Beſten ihnen ebenbürtig erweiſen. Wo ſind die Vadiſchen Turngaue über das Landesturnen untergebracht Die größte Zahl der Teilnehmer am 15 Badiſchen Landesturnen wird, da die Hotels, Gaſthäuſer und Bür⸗ gerquartiere nicht ausreichen, in Sammelguartie⸗ rem untergebracht werden müſſen. Da die ürſprünglich vorgeſehenen Schulhäuſer wegen nicht zu umgehenden Renovierungsarbeiten nicht alle zur Verfügung geſtellt werden konnten, mußten noch einige weitere in den Be⸗ legungsplan einbezogen werden. Dieſe Frage iſt nunmehr auch zur Zufriedenheit ge⸗ löſt worden. Es ſtehen nunmehr in 11 Schulhäuſern 299 Zimmer zur Verfügung, in denen die vorgeſehenen 6000 Schnellbetten faſt reſtlos zur Aufſtellung gebracht werden können. Auch die Ein⸗ und Verteilung der Badi⸗ ſchen Turngaue in die einzelnen Wohnbezirke iſt jetzt vor⸗ genommen und feſtgelegt. In der Lu iſenſchule werden der Breisgau und die Kampfrichter untergebracht werden. Die Moll ſchule iſt für die Teilnehmer des Murgtal, Ortenau und Mark⸗ gräfler Turngaues vorgeſehen. In der Schiller⸗ ſchule finden die Turner des Oberen Kraich⸗ und Pforz⸗ heimer Turngaues Unterkunft. Die Dieſterweg⸗ ſchu be wird die mittelbadiſchen Vereine aufnehmen. In der Lin denhofſchule werden der Hegau⸗Bodenſee⸗ u. der Schwarzwald⸗Turngau bereits am Freitag, den 8. Auguſt in den frühen Morgenſtunden Einzug halten. Die Sickingerſchule dient dem Kraichturngau als Quartier, während in der Friedrichſchulbe der ſtarke Karlsruher Gau untergebracht wird. Ueber dem Neckar iſt die Neckarſchule und die Hildaſchule für die Turngaue Main⸗Neckar, Neckar⸗Elſenz und Badiſcher Neckar auserſehen. Innerhalb dieſer Wohnbezirke erhalten die Turngaue ihre Gauſtandquartiere und die Vereine, die mit entſpre⸗ chender Teilnehmerzahl erſcheinen, ſpweit ſie es wünſchen, ihr Vereinsſtandquartier. Gr. Sommerſpielmeiſterſchaften des Badiſchen Turnkreiſes Die Badiſchen Turnermeiſter im Schlag⸗, Trommel⸗ und Fauſtball werden beim Landesturnen in Mannheim ermittelt. Dort treten ſich die Gruppenſieger von Nord-, Mittel⸗ und Südbaden zur letzten Entſcheidung gegenüber. Die Enoſpielteilnehmer werden am kommenden Sonntag durch die Gruppenſpiele ermittelt. An dieſen ſind die ein⸗ zelnen Gaumeiſter teilnahmeberechtigt. Als Austragungs⸗ orte für die Gruppenſpiele ſind die Plätze Mannheim, Bretten und Villingen vorgeſehen. g In Mannheim treffen ſich am Sonntag vormittag auf dem Platze des TV. 1846 die Meiſter der Gaue: Mann⸗ heimer, Badiſcher Neckar, Neckarelſenz und die des Kraich⸗ gaues. Die Spielleitung hat Stalf⸗Neckarau. In Bretten gehen die mittelbadiſchen Spiele auf dem Platze des Turnvereins Bretten ebenfalls vormittags vor ſich. Dort iſt der Murgtal, Pforzheimer, Obere Kreich, Karlsruher und Gau Mittelbaden beteiligt. Die Spie leitung hat Haug⸗Pforzheim inne. 5 In Villingen finden die Begegnungen der Gau⸗ gruppe Südbaden ſtatt, zu welchen die Meiſter der Turn⸗ gaue: Ortenau, Breisgau, Markgräfler, Schwarzwald und Hegau⸗Bodenſee zugelaſſen ſind Auf dem Platze des Turn⸗ vereins Villingen hat die Spielleitung Wölfle⸗Lahr in Händen. Gr. Mehrkampf⸗Meiſterſchaften der DT. Die diesjährigen Mehrkampf⸗Meiſterſchaften der DT. finden am 7. September in Berlin ſtatt. Für die Turne⸗ riunen iſt ein Vierkampf ausgeſchrieben, der einen 100 Meter⸗Lauf, Kugelſtoßen, Weit⸗ und Hochſprunz umfaßt. Für die Turner iſt wiederum der Zehnkümpf und der deutſche Sechskampf vorgeſehen, der aus Laufen über 100 und 1500 Meter, Steinſtoßen, Schleuderballwerfen, Hoch⸗ und Weitſprung beſteht. Amerika führt:0 Schwere Kämpfe beim Davispokal— Interzonen⸗ finale in Paris Der Beginn des Interzonenfinals zwiſchen Italien und den Vereinigten Staaten verzögerte ſich am Freitagnach⸗ mittag im Pariſer Tennisſtadion Roland Garros infolge der ſtarken Regenfälle bis 15.30 Uhr. Dann klärte ſich aber der Himmel auf und vor 2500 Zuſchauern, die ſich größtenteils aus Italienern zuſammenſetzten, konnten die beiden Einzelſpiele des erſten Tages beginnen. Der erſte Kampf zwiſchen Alliſon⸗uS A. und dem Italiener de Ste⸗ fani nahm geradezu einen ſenſationellen Verlauf. Der Italiener lieferte ein ganz hervorragendes Spiel und Alliſon konnte erſt nach dreiſtündigem Fünfſfatzkampf mit :6,:9,:4,:6, 10:8 gewinnen. Auch im zweiten Spiel gab es einen ſehr hartnäckigen Kampf wiſchen de Mor⸗ purgo⸗Italien und Lott⸗u SA. Wegen Dunkelheit mußte der Kampf beim Stande von 316,:7, 10:8 für Lott abge⸗ brochen werden. Amititia immer noch überlegen führend Die neue Punkttabelle des Ruder⸗Verbandes In der neuen amtlichen Punkttabelle des Deutſchen Ruder⸗Verbandes zeigt ſich durch die Reſultate auf der Hamburger Regatta, die unter den bisher abgehaltenen deutſchen Groß⸗Regatten an fünfter Stelle ſteht, zwiſchen der Mannheimer Amicitia und dem Berliner Kuder⸗Club in der bisherigen Punktzahl eine pro⸗ zentuale Verſchiebung zu Gunſten des Berliner RC. Die⸗ ſer marſchiert jetzt mit 260 Punkten hinter der Ami ⸗ citia, der 522% Punkte gutgeſchrieben ſind. Als letzte der ſechs Groß⸗Regatten folgt am 26. und 27. Jult die Mainzer Regatta, zu der Amieitig gemeldet hat und der Berliner RC. nicht. Die beiden Rivalen werden ſich vorausſichtlich erſt am 10. Auguſt zur Meiſter⸗ ſchafts⸗Regatta in Grünau treffen. Der Vor⸗ ſprung der Amicitia, der heute 2627 Punkte beträgt, dſt natürlich nicht mehr einzuholen, er könnte nur um etwas vermindert werden. Mannheimer Schüler⸗ und Jugend ⸗Regata Der Mannheimer Rg. V. veranſtoltet am Sonntag den 27. Juli auf dem oberen Neckar, mit Start bei der Ried⸗ bahnbrücke und Ziel vor dem Bootshaus des RV.„Ami⸗ citig“, ſeine diesfährige Schüler⸗ und Jugendregatta, ver⸗ bunden mit dem Kampf um den„Neckarpokal“(Einer). Dos Programm umfaßt im geſamten 9 Rennen, die wie folgt beſetzt ſind: 8 1. Anfänger⸗Vierer, 1200 Meter: 1. Mannheimer REC., 2. Ludwigshofener RV., 3. Mannheimer RV. Amicitia, 4. Mannheimer RG. 2. Erſter Vierer, 1200 Meter: 1. Gymnaſiol R. u. TV. Traben⸗Trarbach, 2. Mannheimer RC., 3. Heidelberger RC. 3. Zweiter Vierer, 1200 Meter: 1. Heidelberger RC., 2. Ludwigshafener RW. 4. Vierer, 1200 Meter: 1. Ludwigshafener., 2. Hei⸗ oͤelberger., 3. Monnheimer RG. 5. Vierer, 1200 Meter(Jahrgang 1913 und füngere): 1. Luwigshafener., 2. Heidelberger RC., 3. Mannhei⸗ mer RC., 4. RG. Heidelberg. 6. Vierer, 1200 Meter: 1. Gymnaſiol R. u. TV. Traben⸗ Trarbach, 2. Heidelberger RC., 3. Mannheimer RC. 7. Gaſtvierer, 1200 Meter: 1. Gymnaſtal R. u. TV. Traben⸗Trarbach, 2. Heidelberger RC., 3. RG. Heidelberg. 8. Achter, 1400 Meter: 1. Ludwigshafener RV., 2. Mann⸗ heimer RC., 3. Heidelberger RC. 9. Neckarpokal⸗Einer, 2000 Meter: 1. Heidelberger RC. (Karl Heinz Friſch), 2. RG. Rheinau(Kurt Sander), 3. Mannheimer RV. Amicitia(Erich Bernheimer). Das Wellmeiſterſchafts⸗Turnier Die erſten Gruppenſieger in Montevideo ermittelt Bei den Spielen um die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft in Montevideo, die täglich einen großen Zuſpruch der Maſſen finden, ſind jetzt die erſten zwei von den vier Gruppen⸗ ſtegern bereits ermittelt. Braſilien und Paraguay, die man in Südamerika allgemein als Gruppenmeiſter erwar⸗ tete, ſind ausgeſchaltet worden, dagegen haben ſich Jugo⸗ [lawien und Nor ͤdSaomerika als Gruppenſieger für die Endrunde qualifiziert. Jugoflawien, deſſen Mann⸗ ſchaft faſt ausnahmslos aus Spielern der Belgrader Clubs gebildet iſt, zeigte ſich am Donnerstag weiter in beſter Form und ſchlug Bolivien ganz glatt mit:0(:0) Tref⸗ fern. Nordamerika machte mit der ſtark überſchätzten Mannſchaft von Paraguay auch nicht viel Federleſens und ſiegte ziemlich mühelos mit:0(Halbzeit:0) Treffern. Die beiden anderen Gruppen dürften vorausſichtlich Argen⸗ tinien und Uruguay als Sieger ſtellen. Uruguay ſchlägt Peru knapp:0 Die Kämpfe um die Fußballweltmeiſterſchaft brachten am Freitag nur eine Begegnung. Der Olympiaſieger Uruguay trat hier erſtmalig in Aktion und brachte mit einem mageren:0 Siege über Peru eine herbe Enttäu⸗ ſchung.— Wenn man bedenkt, daß Peru von den Rumänen glatt:1 beſiegt wurde, ſo erſcheint dieſer Sieg der gefürch⸗ teten Uruguayer als doch etwas knapp. 8 Boxen Neuer Weltmeiſter im Leichtgewicht Al Singer ſchlägt Sammy Mandell k. o. Im Rahmen der am Donnerstag abend im Newyor⸗ ker Nankee⸗Stadion veronſtalteten Boxkämpfe, kam auch die Weltmeiſterſchaft im Leichtgewicht zur Entſcheidung. Der ſeitherige Titelholter Sammy Mandell wurde von dem Neger Al Singer bereits in der erſten Runde ausgeſchla⸗ gen. Damit ſind die Ausſichten des weiteren Titelanwär⸗ ters, des Engländers Kid Berg, auf einen Kampf mit Mandell erledigt, doch beſteht für ihn die Möglichkeft, doß ſeine Herausforderung des neuen Meiſters anerkannt wird. K..⸗Sieg Carneras Der italieniſche Rieſenboxer Primo Carnera abſolpferte in Omaha(Nebraska) einen Revanchekampf gegen den dortigen ſchwarzen Lokalmatador Bearcat Wright. Der Neger hatte gegen Carnerso nichts zu beſtellen und wurde in der 4. Runde ausgezählt. Karl Schulze in Liverpool geſchlagen Der deutſche Bantamgewichtsmeiſter Karl Schulze bewies in Liverpool erneut, daß er ſich auf abſteigender Linie be⸗ findet. In Jim Crawford traf er auf einen außge⸗ zeichneten Monn, der ihn ſchon in der erſten Runde ſchwer anſchlug. Als Schulze dann in der zweiten Runde Hurch harte Treffer des Gegners verſchiedentlich zu Boden mußte, bruch der Ringrichter den Kampf ab und erklärte den Eng⸗ länder zum Sieger. 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Mit großen Schritten, er konnte ſie ſich leiſten mit ſeinen hohen Beinen, mit ſieghaftem Fortſchnellen, das etwas ruhig Durch⸗ drungenes an ſich hatte, legte er den Weg durch ver⸗ ſchiedene Gaſſen der alten Münſter⸗Konziliums⸗ und Handelsſtadt Konſtanz hinter ſich und erreichte den Bahnſteig, nach Eroberung einer Fahrkarte, noch in letzter Minute vor Abfahrt des Zuges. Alsdann ließ er ſich nach höflichem Morgengruß gegen die zwei, drei Mitreiſenden auf den Eckſitz nieder, ſtreifte die grauen Wildlederhandſchuhe ab, ſeufzte wohlig und blickte jetzt nirgends anders mehr hin als durchs Fenſter in die vorüberhuſchende Welt. Nicht allzuraſch huſchte die vorüber; denn man fuhr in einem der gutmütigen Bummelzüge, dem ſich die Leute anvertrauen, die Zeit haben, oder irgendwie keine andere Wahl. Dieſe trappeln ſtändig vor Nervoſität mit den Schuhſohlen auf den Boden, jene aber ſitzen gelaſſen da, wie im ſeit langem gewohnten Himmel, etwas ſchläfrig, etwas glücklich, aber im großen und ganzen gleichmütig. Die Inbrunſt, mit der Urban Leu hinausſchaute, das morgendlich verſchleierte, nur von Zeit zu Zeit in perlendem Sonnenreflex auffauchzende Waſſer⸗ wunder genoß, als ſähe er das zum erſtenmal, dieſe Hingabe an das Reiſen in einer geſammelten, und wenn man das Glühen in der Tiefe ſeiner Augen richtig deutete, vollkommen leidenſchaftlichen Be⸗ wegtheit, teilte er diesmal wie noch nie mit einer Geſtalt, die ihm gegenüber ſtill in die Ecke gedrückt ſaß. Man verließ den See. Unverſehens, kein ſtreng durch einen Strand angezeichnetes Ufer bildend, ſon⸗ dern heimlich in eine leiſe gewellte Binſenwieſe hineinſchleichend, verging er lautlos. Jetzt atmete Land mit kleinen Hügelbrüſten. Urban Leu vergaß den See nicht ſo raſch. Er fuhr rückwärts. Er ahnte immer noch ſeine Fläche, klammerte ſich mit Blicken in der fortgleſtenben Seeferne feſt, als käme ihm für immer Koſtbares abhanden. Aber endlich entſchwaud auch die letzte Ahnung, weit im Hegau⸗ innern dampfte ſchon der Zug, hielt oft an. Noch nicht ganz in der neuen Landſchaft heimiſch, irrte Leu's Blick unwillkürlich durch das Abteil und ge⸗ riet in das Geſicht ſeines Gegenübers, in die Augen einer Frau. Da war ja nun der See wieder, jene grauſchimmernde Bläue, jene ſtille Kühle über der Tiefe. Leu lächelte behutſam, indem er ſein Hinaus⸗ ſtarren wieder aufnahm, und dachte: da fährt ja auch ſchon mein Abenteuer mit. Dieſer abſonderliche Mann, der noch als Dichter zu leben verſtand, als einer der Stillen im Lande, er erwartete ſtets auf dieſer Reiſe im Frühling etwas Abenteuerliches, und da er ein männlicher Mann war, das heißt glut⸗ voll und ſinnenfreudig wie alle echten Dichter, ſo um⸗ fing ſein Begriff des Abenteuerlichen natürlich das Erlebnis mit einer Frau. Das konnte eines aus der Ferne ſein und durchaus einſeitig befeuert, traumhaft in ſeine Seele greifend; denn er hatte Phantaſie und Mut. Allem nach war er kein welt⸗ fremder Menſch, nur ein bewußt weltferner. Er lebte gern in der Weite eines großumzirkten Raumes, deshalb wohnte er am Bodenſee, den nur wie ein Schattenſpiel die hohen Berge der Schweiz und die ſanften Hügel des Sundgaues umſtanden. Die Reiſe in die Heimat indeſſen war eine Wallfahrt zu den unruhigen Dingen, zu den leidenſchaftlich be⸗ wegten und bewegenden Symbolen ewiger, pfingſt⸗ licher Beredſamkeit und Glaubensinbrunſt: zu Strom und Dom. Zu dem deutſchen, heiligen Rhein und zu den ſteinernen Gebeten der Münſter zu Freiburg und Breiſach, zu Baſel und Straßburg. Und zu den rätſelvollſten aller deutſchen Meiſter, zu Erwin von Steinbach, zu Matthias Grünewald und zu Eckhard, dem Seelenmenſchen. Ja, ſo fuhr er wieder ſeiner Frühjahrskriſe zu, wieder in der Spannung, entſcheidenden, reinigenden Tagen zu begegnen. Denn es ſetzte ſich von Jahr zu Jahr mehr Müdigkeit, Schwermut, Mißtrauen in ſeinem Blute ab, als einem lebensbejahenden Dichtertum dienlich war. Und ſein Leben zählte vierzig Jahre. Die Frau in der Ecke fragte ihre Nachbarin, eine hehäbige Seehäſin:„Kommt bald Singen?“ „Wohl, wohl,“ ſagte die ſchlaftrunken. Leu ſah hinüber, öffnete den Mund und fügte bei: „Die nächſte Station.“ Die Frau dankte lächelnd. Urban Leu konnte nun eher zu ihr hinſchauen, eine kleine Gemeinſam⸗ keit wehte zwiſchen ihnen, ein zartes, liebenswertes Brückchen des Vertrauens. Sie trug ein ſchiefer⸗ blaues Koſtüm, an der Bruſt leuchtete das ſchim⸗ mernde Weiß einer Seidenbluſe, das kleine Hütchen ſaß dunkel auf lichtem Haar. Wie eine Schwalbe trägt ſie ſich. Wanderſchwalbe, nannte der Dichter ſie, Ach, Dichter haben Einfälle! Bald war Singen da. Die Schwalbe fragte ſanft den fremden Herrn, wieweit es auf den Hohentwiel ſei. Er wußte es nicht. Er war noch nie droben. Aber jetzt, ſo log er, habe er es vor. Sie ſtiegen miteinander aus. Die Frau hatte nur ein kleines Köfferchen, ſonſt kein Gepäck. Das ließ man im Bahnhof. „Urban Leu,“ ſtellte er ſich korrekt vor. „Anna Frey,“ ſagte ſie mit feinem Lächeln da⸗ gegen. „Frau?“ „Frau.“ q N J N 8 S N — a Auf dem Hohentwiel, im Mauerwerk der mäch⸗ tigen Ruine ſitzend, ſahen ſie zu Füßen das atmende in Blütenwolken geborgene Laftd. Es war ein weit begnadeteres Erleben als zu wiſſen, hier oben liebten ſich Ekkehard, der Mönch von Reichenau und Hadwig, die Herzogin. Da wuchs die blaue Seeferne mit dem blauen Horizont zuſammen und da ſtanden nah bei⸗ ſammen die merkwürdigen Geſchwiſter des Hohen⸗ twiel aus dem heißen Schoß der Erde vulkaniſch ausgeſtoßen: der Hohenſtoffeln, der Hohenhöwen, der Hohenkrähen, der Mägdeberg. Frau Anna ſprach kaum, ihr Geſicht ſah ruhig aus, man konnte ihr Alter nicht abſchätzen an ſeinen Linien, es war glatt und ebenmäßig, nur in der Stirne ſtand eine ſcharfe Grübelfalte. Der Dichter jedoch war beredt. Er ſprach von ſeinem Dom⸗ und Stromland. Er dichtete, pries und ſang, bis ſie überredet war, mit ihm, natürlich ſo⸗ lange es ihr gefiel, in dieſes Wunderland ſeiner Heimat zu wandern. Da ſprang er auf, zwang ſie durch ſein jugend⸗ liches Ungeſtüm, vom Hohentwiel, dem ſtolzen Berg, Abſchied zu nehmen. Er flammte ſchon neben ihr, er ſog mit allen Faſern ihre Gegenwart ein. Sie merkte es und lächelte nur; aber wie ſie vor ihm hinabſchritt, feder⸗ leicht, ſchwebend, wiſchte ihm etwas übers Herz mit kühler Hand. Die Graublaue ſchien ſo unwirklich, gläſern faſt im ſtarken Mittagslicht, und ihr ewiges Lächeln ſaß ſo unverrückbar wie eingebaut in den Winkeln des roten Mundes. Und es ging ein ſelt⸗ ſamer Duft von ihr aus, ein bekannter, ach, was für ein Duft nur? War es nicht der Hauch des Sees im Frühling, auf den die blütenduftigen Morgen⸗ ſchleier niederſanken? Im Segelboot erlebte man ihn, frühmorgens. Alſo fuhr man weiter, das Land, die Hochebene der Baar, breitete ſich hügelüberſät und durchglitzert von zahlloſen Rinnſalen aus. Graugrün in ſamtener Zärtlichkeit liefen die jungen Kornfelder in ſchma⸗ len, langen Bändern hügelauf, hügelab. In den Wieſen blühten Löwenzahn und Wieſenſchaumkraut, luſtig anzuſehen, dieſes Pflanzenliebespaar, der dickköpfige, unterſetzte Gelbling mit dem wilden Namen und die geſchmeidige Tänzerin in Lila. Die Landſchaft iſt ſo zurückhaltend ſonſt, von mythiſcher Verſchloſſenheit, Reiher ſtehen an den Teichen und Bächen, kleine flinke Wildenten rudern durch das Röhricht. Die Dörfer träumen im Blütenhag der Kirſchbäume. 5 Es iſt ſo ſtill überm Lande. Am Chriſtf Himmel⸗ fahrtstag ſind durch die Felder die Prozeſſionen ſegnend geſchritten, an den vielen Kreuzen, Votiv⸗ tafeln und Bildſtöcken vorbei mit wehenden Fahnen, Weihrauchduft und murmelnden Gebeten. Mädchen und Frauen in ernſter Tracht. Das alles erzählt Leu der ſtillen Frau, die lauſcht und lächelt. Sie ſagt ihm nicht, woher ſie kommt, wer ſie iſt. Anna Frey heißt ſie, ſchmal und ſcheu iſt ſie wie eine Schwalbe. Aber ihr Geſicht ſcheint klar und kühn. Es ſcheint reif und leiſe alternd. Von ihrer Perſönlichkeit ſtrahlt der magiſche Ernſt aus, der in Leu leiſe und farbige Tönungen zum Schwingen brachte, er ſah und fand Worte, es zu ſchildern wie ſonſt ſelten ſo aus dem Stegreif, ohne Ueberlegung und Prüfung. Er floß über. Eine Reiſe in die Landſchaft wollten ſie machen. Sie hatte das mehrmals betont, eine verſteckte Mah⸗ nung klang an. Wenn er von Anderem zu ſprechen begann, klug in verfänglichere Gebiete hinüberglei⸗ tend, Muſik, Dichtung, auch Alltägliches berührend, klug wie nur ein neugieriger, aber von Vornehm⸗ heit gezügelter Verliebter Wege ſucht, um den Le⸗ benskreis der noch fremden Frau zu erforſchen, wenn er das verſuchte, ſo brach ihre Teilnahme ab, ihr Antlitz erkaltete, das Lächeln blieb zwar, aber es war ohne Güte. Er mußte dieſe Umwege alſo ſein laſſen. Doch das machte ſie niemals weniger begehrenswert, irgendwie war ſie geheimnisvoll mit allem verbun⸗ den, was Urban Leu bisher gelebt und geſchaffen hatte. Er ſchwieg und ſah ſie in einer ſeiner Dich⸗ tungen ſtehen, jenem leidenſchaftlichen Sang der Nacht am eisgebundenen See, über den die merkwür⸗ digen Schreie gingen, daß es hieß, der See brüllt. Der Gefangene brüllt in wütender Sehnſucht nach Freiheit. Ueberhaupt hatte Urban Leu einen Win⸗ ter hinter ſich, vollgepfropft mit Arbeit, er hatte ſich auf das Studium naturwiſſenſchäftlicher Vorgänge geworfen nach Nietzſche's Rat, daß wer an die vierzig käme, ſich mit dieſem Studium befaſſen müſſe, um feſtes Neuland zu ſchaffen unter den lange irrgegan⸗ genen Füßen. Aber in den Arbeitspauſen ergriff ihn die Not heftiger und ſchmerzliche Unruhe des Blutes und der Seele, ſodaß er ſich raſch wieder in die glühende Arbeit ſtürzte, wie in ein wiederge⸗ fundenes Paradies. Es war ihm nun, als hätten die blauen, um⸗ ſchatteten Augen der Frau aus dem magiſchen Hin⸗ tergrund der dunſtigen, vor Froſt grauen Seeweite den ganzen Hexenſabbath ſeiner Launen und Wal⸗ lungen mitangeſehen. In den letzten Winterwochen und den erſten Lenztagen hatte ihm auch der Drang zur Dichtung gefehlt, nichts war ihm gelungen, nichts erwachte zu Ton oder Stimme. Und da packte ihn die wilde Angſt, für alle Zukunft zu verſagen. Es war dann höchſte Zeit geweſen, die Zähne zu⸗ ſammen zu beißen und feuerköpfig wie ein Urban Leu nur ſein konnte, aus ſeiner Klauſe zu brechen in irgendein Abenteuer. Noch nie hatte ihn die Heimat im Stich gelaſſen nach ſolchen Ausfällen, an ihren Quellen trank er ſich nie ſatt und immer geſund. Hallo, liebe Frau Anna, jetzt fahren wir ins dunkle Loch hinunter, genannt der ſchwärzeſte Schwarzwald. Da drüben iſt der Titiſee! Wie ſanft er daliegt in der Mittagsſonne, der teufelswild ſein kann, ein Idyll jetzt, und eine Herde großer, weiß⸗ gefleckter Kühe zieht vorüber, mit ſchönem Geläut. Der Hirtenbub hat oben an den Geiſelſtecken einen Maien gebunden, frühblühenden Beſenginſter. Die Ueberlandleitungen, von weitem einem Maſſengol⸗ gatha aufgerichteter Kreuze gleichend, denken wir uns weg. Sie bringen einen öden, pedantiſch gezo⸗ genen Mißton in die ſchönen Berglinien und Tal⸗ längen.. Da ſtechen ſie in das Moor tiefe, breite Wunden, um Torf zu heben. Blühende Sträucher duften her in die Station, der Boden ſtrahlt Hitze aus. Ein paar unentwegte Schneeſchuhläufer ziehen endlich zu Tal, vom Feldberg herab. Beſchämt ſtellen ſie ihre Skier in die Ecken; denn alle Reiſenden lachen oder machen kleine Witze.(Fortſetzung folgt) AJ 8 ebuſch- das Ihnen die Persildame gern . vorlegen wird sind mit Persil gewaschen. 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Schiller dachte viel zu edel von der dramati⸗ ſchen Kunſt, als daß er es gewagt hätte,„Schlüſſel⸗ ſtücke“, wie wir ſie heute nennen, zu ſchreiben. Wie geſtaltete ſich die Liebe dieſes einzigartigen deutſchen Dichters? Welche Menſchen wurden mit ſeiner urſprünglichſten, naturſtärkſten Liebe geliebt, und wie waren die Names und Perſönlichkeiten der Mädchen und Frauen, die ihn, den gottbegnadeten Meiſter der Dichtkunſt, liebten und ſich ihm inner⸗ lich auſchloſſen? Vier Frauen gaben aus zartem Herzen das Liebeserlebnis dem, der ihnen das Reichſte aus dem Reiche der Empfindung ſchenken konnte: Friedrich von Schiller. Auf der Karlsſchule gewann der jugendliche Schiller ſich zwei Freunde: Karl und Wilhelm von Wolzogen, die ihn zu ihrer Mutter, der gütigen Frau Henriette von Wolzogen führten, in deren Hauſe der Dichter aus und ein ging und bald ein treuer Freund der Familie wurde. Wie eine Mut⸗ ter ſorgte Frau von Wolzogen für Schiller, und als er in arge Verlegenheit kam, bot ſie ihm einen Wohnſitz auf ihrem Gute bei Meiningen, Bauerbach, an, wo Schiller ſorglos arbeitete. Ein wundervolles Lied ſchritt in das Leben des jungen Dichters: Charlotte von Wolzogen, die 16jährige Tochter Frau von Wolzogens,„noch ganz wie aus den Händen des Schöpfers, unſchuldig, die ſchönſte, reichſte, empfindſame Seele, und noch kein Hauch des allgemeinen Verderbniſſes am laute⸗ ren Spiegel des Gemüts— ſo kenne ich Ihre Lotte, und wehe demjenigen, der eine Wolke über dieſe ſchuldloſe Seele zieht!“, ſo ſchrieb Schiller über dieſes Weſen. Es war ihm geiſtig keinesfalls ebenbürtig, aber es war ſo unendlich hold, ſo kindlich⸗rein, und es war der Schmelz der erſten Liebe, die beide mit⸗ einander verband. Einen wundervollen Frühling verlebten ſie miteinander, als Charlotte mit ihrer Mutter auf das Gut kam. Indeſſen: Frau von Wolzogen erklärte Schiller die Ausſichtsloſigkeit einer Heirat, an die Schiller wohl gedacht haben mag. Charlottens Herz war nicht mehr frei, und als der Dichter nach der aufgelöſten Verlobung Charlottens von neuem hoffte, ſtellten ſich ihm Exi⸗ ſteuzforgen in den Weg. Schiller nahm Abſchied von Bauerbach. Sein Herz riß weit auf, und es dauerte lange, ehe die Wunde vernarbte. Später kam Schiller wieder nach Bauerbach zurück: Frau von Wolzogen war die mütterliche Freundin geblieben, aber Charlotte entfernte ſich von ihm mehr und mehr, und er faßte kein rechtes Vertrauen mehr zu ihrer Innerlichkeit. Charlotte ſchritt zum Altar mit einem anderen, aber es rührte den Dichter kaum, ſo weit fort war er von dieſem Herzen gerückt, aus dem er einſt ſo viel Schönes empfing, ſoviel höchſte Jugend trank, aus dem er einmal ſo herrlich viel Herzenswunder ſchöpfte Die Arbett beſchäftigte den Dichter wieder mehr denn je, nachdem er ſie eine zeitlang wirklich ver⸗ nachläſſigte und auf einen toten Punkt gelangt war: das ſicherſte Zeichen tiefſten Verliebtſeins, nicht echteſter Liebe! Charlotte von Kalb trat in das Leben Schillers, eine Frau, reif, geiſtig bedeu⸗ tend, intereſſant, problematiſch, innerlich feinſtver⸗ tieft. Sie war eine der ſchönſten, anmutigſten Frauen des Weimarer Kreiſes: blaue Augen zierten ſie, dazu wundervolles, ſammetweiches, langes, hell⸗ braunes Haar. Sanft waren ihre Hände, und von ſchmaler, leiſer Melancholie ſangen ihre Züge. Aber ein Unſtern lag über ihrem ganzen Leben: es wollte ſich nicht glücklich geſtalten. Früh waren ihr die Eltern geſtorben, und eine unbefriedigte Ehe gab ihr ſeeliſch wie geiſtig keine Klarheit, keine Freude, kei⸗ nen Halt. Schiller war dieſer geiſtvollen Frau gei⸗ ſtig überlegen! Das reizte ſie, das befriedigte ſie, und ſo entwickelte ſich zwiſchen beiden eine ſehr zärt⸗ liche Zuneigung und ein geiſtiger Austauſch, der äußerſt befruchtend für Schillers Schaffen wurde. Allein: Schiller war zuviel Ehrenmann, und ihn verwirrte nur das Zuſammenſein mit dieſer Frau, in der er einen bedeutenden Charakter gefunden hatte, dem er alles war und zu dem er von allem, was ihn begeiſterte, ihn bewegte und innerlich in ihm vorging, ſprechen konnte. Schmerzvoll war der Abſchied: er mußte kommen. Auch mit ihr fand ein Wiederſehen ſtatt. Ihrer Augen wegen kam Char⸗ lotte von Kalb, die ſpäter erblindete, nach Weimar, aber Schiller erkannte, daß dieſe Frau für ihn doch nicht ſo beſtimmend war, daß er ſich ein zweites Mal ihr anſchlöſſe. Charlotte von Kalb hatte noch ſchwere Enttäu⸗ ſchungen durchzumachen: ihr Daſein wollte keinen Segen ernten, und als ſich Schiller verlobte, traf es ſie wie ein Blitz aus heiterm Himmel. Schiller hatte es mit ihr nicht leicht, da ſich all ihr Egoismus zeigte und ſie ſich nicht einmal Schillers Braut gegenüber beherrſchen konnte. Wer wurde Schillers Braut, wie wurde ſie? Charlotte hieß auch ſie. Die Erſte in Schillers Liebesleben: Charlotte, ein junges, un⸗ erfahrenes, halbes Kind noch, aber ſchon ſo voller Seligkeit der inneren Hingabe, die zweite bedeutende Von Gerhard Krauſe Frau in Schillers Leben: Charlotte, die ihn mit letz⸗ ter Leidenſchaft durchdrang, und dann die letzte Charlotte: Charlotte von Lengefeld. Durch ſeinen Freund, Wilhelm von Wolzogen, kam Schiller von einem Beſuch in Bauerbach nach Rudolſtadt in das Haus der Witwe des Landjäger⸗ meiſters v. Lengefeld. Karoline war bereits verheiratet, Charlotte, die jüngere Tochter, hatte Schiller vom erſten Augenblick an in ſein Herz ge⸗ ſchloſſen. Karoline war begeiſtert von der ſtolzen Dichterart Schillers, und zartere Gefühle zu Schiller wußte die auch unglücklich verheiratete junge Frau nicht zu verbergen. So kam es, daß man faſt von einer„Doppelliebe“ Schillers ſprechen kann, deſſen Herz freilich feſter, ſicher und dauerhafter für die Schweſter Charlotte ſchlug. Dieſe, noch ganz zart in der Liebe, noch Knoſpe, noch unberührt, nahm das Diefſte aus der Seele des großen Dichters, wenn er auch beſonders in der erſten Zeit für die erfahrene, klügere Schweſter ſchwärmte: Schiller befand ſich in dem Stadium einer„Doppelliebe“, aber es geſchah das Wundervolle in ihr: Karoline wurde„postillon 'amour“, und mehr und mehr übertrug ſie Char⸗ lotte das Recht, den Meiſter der Dichtkunſt einzig und allein zu lieben und von ihm geliebt zu werden. Rührend war es, wie beide Schweſtern für den Dichter ſorgten, auch für ſein körperliches Wohl⸗ befinden, indem ſie ihm Medizin ſchickten, wenn er krank zu Hauſe lag:„Guten Morgen! Wie gehts Ihnen heut? Sie ſind doch wohl? Sind Sies nicht, ſo möchte ich gern freundlich an die Medizin er⸗ innern, denn Sie ſollen immer wohl ſein, wünſche ich!“, ſo lautete eines dieſer Briefchen, die tagtäglich hin⸗ und herflogen. Es vergingen noch Jahr und Tag, ehe Lotte die Gattin Schillers wurde. Finanzielle Sorgen zwangen zum Aufſchub der Hochzeit, und erſt, als die Profeſſur in Weimar frei wurde und ſich Karoline hinter den allmächtigen Herrn von Weimar, Goethe, Bommer Dichter Von Kurt Meyer⸗Rotermund Es wäre eine literaturpſychologiſch reizvolle und dankbare Aufgabe, die Rolle der Jahreszeiten im Schaffen unſerer Dichter zu unterſuchen. Von je ha⸗ ben dieſe den lebenweckenden Frühling, den bald ſtür⸗ miſchen, bald zärtlichen Geſellen, bevorzugt. Schon die Minneſänger konnten ihn nicht genug preiſen, was nach den langen Unbilden des Winters, denen die wetterumbrauſten, nicht immer wohnlichen Bur⸗ gen ausgeſetzt waren, ſehr begreiflich iſt. Im 18. Jahrhundert, während der Epoche der Empfindſam⸗ keit, kam dann die elegiſche Herbſtpoeſie auf; gleich⸗ zeitig entdeckte Matthias Claudius, der Wandsbecker Bote, die Freuden des Winters, die freilich nicht für Schwächlinge vorhanden waren. Später öffneten ſich auch die Augen für die beſonderen Reize des Som⸗ mers, der Zeit geruhigen Reifens. Vorläufiger ſommerlicher Poeſie waren ein um 1618 entſtandenes Volkslied(„Herzlich tut mich... ſowie Paul Gerhardts„Sommerlied“ von 1667(Geh aus mein Herz...). Wieland betitelte eine ſeiner vielen Volkserzählungen„Das Sommermärchen oder des Maultiers Zaum“(1777). Die Romantik, in der ſich das künſtleriſche Stoffgebiet gegenüber der Be⸗ ſchränkung der Klaſſiker ungemein erweiterte, war beſonders empfänglich für den Zaubeymond beglänz⸗ ter Sommernächte. Clemens Brentand dichtete: „Sommer muß mit Frucht und Myrten— Mich be⸗ wirten und umgürten“; Tieck nennt die Schwalbe einen Gaſt des Sommers, Juſtinus Kerner läßt ſich mit einem„Trinklied im Juni“ vernehmen, aber erſt der Freiherr von Eichendorff bringt in ſeinem Schaffen den Sommer voll zur Geltung. Einſchmei⸗ chelnd läßt er in den Gedichten die Brunnen verſchla⸗ fen rauſchen in der prächtigen Sommernacht, und am frühen Worgen erſchallt das Poſthorn munter durch den erwachenden Sommerwald. In dem Roman„Ah⸗ nung und Gegenwart“, dieſem noch immer zu wenig bekannten Prachtſtück der erzählenden Romantik, ſind nächtliche Gewitler, geboren aus der Schwüle eines echten Sommertages, ein gern angewendetes Mittel der Stimmungsmalerei. Die Novellen„Das Mar⸗ morbild“ und„Schloß Dürende“ beginnen an Som⸗ merabenden. Das in unſeren Tagen wieder auf der Bühne erſchienene Luſtſpiel„Die Freier“ erinnert in ſeinem Irrungen⸗Wald ſtark an Shakeſpeares ewig jungen„Sommernachtstraum“. Von den vier Jahreszeiten war die ſommerliche auch für Eduard Mörike eine von den liebſten. An einem heiteren Juninachmittag nimmt der Roman „Maler Nolten“ ſeinen Anfang. In demſelben Buche vergleicht der Dichter Konſtanzens ſchuldloſe Seele mit einem„hellen ſüßen Sommertag“. Seiner Braut Luiſe Rau, der er Briefe innigſter Liebespoeſie ge⸗ ſchrieben hat, ſchildert Möricke eine ihn tief rührende Julinacht:„Ich trat manchmal ans offene Fenſter; einleiſer Wind bewegte die Bäume, der Mond ſtand in dem reinſten Blau, und aus einer ziemlich ent⸗ fernten Straße ließ ſich eine Nachtigall ſehr lebhaft hören. Mir war ganz feierlich zu Mut. Der dunkel⸗ Schwabenſohn hat ihm aber auch die Gabe des ſteckte und Schiller die Stelle nach langen Kämpfen erhielt und auch das Einkommen ſicher ſchien, wurde geheiratet.„Ich will Ihnen das Beſte und Liebſte, was ich noch zu geben habe, meine gute Lotte, geben!“, ſchrieb die Mutter an Schiller. Und was ſagte der Herzog, als er ſich Schiller kommen ließ?„Ich gebe Ihnen doch das Beſte zu dieſer Hochzeit: das Geld!“ Und Schiller endlich ſchrieb:„Es lebt ſich doch ganz anders an der Seite einer geliebten Frau als ſo ver⸗ laſſen und alleine!“. Der liebende wie der geliebte Schiller hat das We⸗ ſen unverfälſchter Liebe erlebt und beſungen:„Der erſten Liebe gold'ne Zeit“, ſie hat ihm die Erſte. die liebend in ſein Leben trat, geſchenkt: Charlotte von Wolzogen. Ihre Züge ſind in„Kabale und Liebe“ erhalten. Vertieft und idealiſiert ſind ſie hier zu fin⸗ den. Und welch ein Zufall: gerade in der Zeit des Zuſammenſeins mit Charlotte von Kalb arbeitete Schiller an ſeinem„Don Carlos“. Sind es nicht die eigenen Erlebniſſe Schillers, die hier im„Carlos“ verarbeitet wurden? Entbrannte nicht auch Carlos in Liebe zu einer verheirateten Frau? Hören wir nicht das gleiche Bewußtſein drückender Schuld? Den ganzen Strom der Liebe, die letzte Vertiefung des Empfindens, die Hörigkeit veredelten Gefühls: ſie hat ſich Schiller aufgehoben für die Einzig⸗Eine, die Braut, die Gemahlin, mit ihr hat er die Seligkeit des Lebens und Nehmens in Liebe erfahren und das heilige Mahl der Liebe genoſſen. Den Frühling der Liebe hatte er verſchenkt, das Erwachen, das Erwecken aller jener leiſen, ſtillen Triebe und Empfindungen, die die Natur in den Menſchen legte. Aber den hohen Sommer, die Kraft, die Reife und die Erntezeit der Liebe, die gab er in ganzer Erſtmaligkeit ſeiner letzten Geliebten.— Schiller war keine impulſive Natur. Er war nicht nur Herr ſeines inneren, ſondern auch ſei⸗ nes äußeren Gefühls. Daher erhielt ſeine Liebe inneren Wuchs, innere Nahrung und ein Weſen: un⸗ endlich blühend und ſchimmernd von hellſtem Licht. W tiefe Zauberbrunnen, worin die Phantaſie in einer ſolchen Sommernacht ſich ſo gern beſchaut, ſchien im⸗ mer unerſchöpflicher zu werden, und ich tauchte Dein geliebtes Bild in tauſend Farben und helle Wunder⸗ ſpiegel.“ Aber nicht allein für das Adagio einer ge⸗ dämpften Sommernacht hatte dieſer Dichter eine mit⸗ ſchwingende Saite in ſeinem Herzen bereit,— auch das Fortiſſimo eines ſommerlichen Gewitters ent⸗ zückte ihn. 1832, alſo zwanzig Jahre vor dem Ent⸗ ſtehen von„Mozarts Reiſe nach Prag“, berichtet er ſeinem Freund Johann Mährlen über ein in Ochſen⸗ wang erlebtes Gewitter:„Da ſah ich am Fenſter ein Gewitter von der Teckſeite herziehen; eine Minute darauf rollte der erſte Donner, und alle meine Lebensgeiſter fingen an, heimlich vergnüglich aufzu⸗ lauſchen. In unglaublicher Schnelligkeit ſtand uns das Wetter überm Kopf. Breite, gewaltige Blitze, wie ich ſie nie bei Tag geſehen, fielen wie Roſen⸗ ſchauer in unſere weiße Stube, und Schlag auf Schlag. Der alte Mozart muß in dieſen Augen⸗ blicken mit dem Kapellmeiſterſtäblein unſichtbar in meinem Rücken geſtanden und mir die Schulter be⸗ rührt haben, denn wie der Teufel fuhr die Ouvertüre zum„Titus“ in meiner Seele los, ſo unaufhaltſam, ſo prächtig, ſo duchdringend mit jenem oft wieder⸗ holten ehernen Schrei der römiſchen Tuba, daß ſich mir die Fäuſte vor Entzücken ballten.“ Der ſonſt ſo verzärtelte, vor jedem gewaltſamen äußeren Eindruck zurückſchreckende Mörike iſt hier nicht wieder zu er⸗ kennen, anderſeits zeugt dieſer dramatiſche Auftritt für des Dichters innige Naturverbundenheit. Als Humors nicht gefehlt, und da iſt ihm der Sommer willkommen geweſen, freundliche ältere Herren von rundlicher Geſtalt als„Sommerweſten“ zu charak⸗ teriſteren. Ein diesbezügliches Gedicht„An meinen Vetter“ ſchließt gemütvoll: „Und ich ſah ihm ſo von hinten Nach und dachte: Ach, daß dieſe Lieben, hellen Sommerweſten, Die bequemen, angenehmen, Endlich doch auch ſterben müſſen!“ Ein echter Sommer⸗Dichter iſt ferner Theodor Storm geweſen; unbeſchadet ſeiner faſt kindlichen Vorliebe für das Weihnachtsfeſt, den Gipfel des Winters. Aus ſeinen Gedichten genügt die Anfüh⸗ rung des meiſterlichen Sechszeilers„Juli“: „Klingt im Wald ein Wiegenlied, Sonne warm herniederſieht, Seine Aehren ſenkt das Korn, Rote Beere ſchwillt am Dorn, Schwer von Segen iſt die Flur— Junge Frau, was ſinnſt Du nur?“ Storms erſtes Buch nannte ſich„Sommergeſchichten und Lieder“(1851) und ſpäter gab er mehrere Novellen unter dem Titel„In der Sommer⸗Mond⸗ nacht“(1860) heraus. Ueber alles liebte er Jasmin, Der Träger des„Jugendproiſes Doeutſcher Erzähler 1930 Dr. Anton Gabele, Studienrat in Koblenz, erhielt den diesjähr. Jugend- preis Deutscher Erzähler in Höhe von 10 000% für seinen schwäbischen Bauernroman„Im Schatten des Schicksals“, eee an einem Sommertage(7. Juli 1888) zur letzten Ruhe bettete, fiel eine dunkelrote Roſe als letzter Gruß auf ſeinen Sarg. 8 Immer mehr hat inzwiſchen der Sommer ſeinen Einzug in die neue deutſche Dichtung gehalten: 1833 gibt Karl Joſef Schüler ein längeres Gedicht„Der Sommer“ heraus, das eine Fortſetzung von„Früh⸗ ling“, dem beſchreibenden Epos Ewald von Kleiſts, darſtellt. Alpenſchilderungen veröffentlicht Ludwig Steub unter dem Titel„Drei Sommer in Tirol“ (1846); Fontane erzählt von ſeinem Aufenthalt in England in„Ein Sommer in London“(1854); Stif⸗ ters„Nachſommer“(1857) wird von Friedrich Nietzſche für den beſten deutſchen Roman erklärt; Rudolf Baumbach tritt 1881 mit„Sommermärchen“ hervor; Detlev von Liliencron überſchreibt 1886 mehrere Novellen„Eine Sommerſchlacht“; Helene Böhlau nennt eine neue Folge ihrer altweimariſchen Ge⸗ ſchichten„Ein Sommerbuch“(1902),„Hohe Sommer⸗ tage“(1902) betiteln ſich Gedichte bon Guſtav Falke und„Sommertod“(1897) Novellen von Johannes Schlaf. In der neueren deutſchen Lyrik, die ſich in das Thema des Sommers ſehr häufig behandelt. —— Lileralur * Emil Michelmaun(Großherzogl. Bad. Oberregie⸗ rungsrat, Berlin), Agathe von Siebol d, Johannes Brahms' Jugendliebe. Göttingen, Dr. Ludwig Häntzſchel u. Co. G. m. b. H. Die nächſte Auflage des Buches er⸗ ſcheint bei Cotta, Stuttgart. Das liebevoll geſchriebene Erinnerungsbuch Michelmanns an dieſer Stelle an⸗ zuzeigen, liegt mehr als nur muſikgeſchichtliche Veranlaſ⸗ ſung vor. Gewiß iſt es von Intereſſe zu wiſſen, wie ſich jene kurze, glücklich⸗unglückliche Liebesgeſchichte von 1858/59, der wir ſo bedeutenden Niederſchlag in Brahms⸗ ſchen Liedern und Kammermuſikwerken verdanken, bei der „andern Partei“ geſpiegelt hat(von der verhüllende, aber doch aufſchluß reiche Niederſchriften erſtmals beigebracht werden); und es mehrt Befriedigung wie Bedauern, daß es eine prachtvolle und bedeutende Jungmädchengeſtalt geweſen iſt, der Brahms die verſprochene Treue brechen mußte, um ſich ſelbſt treu zu bleiben. Ob mehr die nega⸗ tive Einwirkung ſeiner älteren Freundin Clara Schumann oder das voreilige Drängen J. O. Grimms um Entſchet⸗ dung den faſt ſchon zum Lebensbunde entſchloſſenen Freier wieder verſcheucht hat, wird von M. ſehr ausführ⸗ lich in allem Für und Wider debattiert und bleibt doch ſchließlich mehr Privatangelegenheit der vor ſo lauger Zeit Beteiligten. Wichtiger ſcheint, daß Brahms an der ſelbſtverſchuldeten Wunde lebenslang laboriert hat— aber(wie es ſo Art der ſchöpferiſchen Großen iſt) in durchaus poſitiver Weiſe, indem der angeſchlagene Am⸗ fortasquell immer wieder und neu zerrlich ſchwermütige Tonfluten von ſich gegeben hat. Wichtiger noch erſcheint uns das lebendige Zeit⸗ und Menſchenbild, das M. um die verehrte Geſtalt der nachmaligen Frau Sanitätsrat Schütte herum aufbaut— ein Stück Göttinger Gelehrten⸗ geſchichte von hohem Reiz und bunter Fülle. Man erlebt ein Kapitel deutſchen Profeſſorentums mit, das von Chr. G. Heyne, Otfried Müller und M. Langenbeck bis zu G. Roethe, Jul. Roſenbach und Herm. Wagner reicht. 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Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim FR J. 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Flieder und dunkelrote Roſen. Als man den Dichter 2 Blädt. Sparkalſe 5 8 Mannteim Hauptsteſſe A J,-5 und-8 Unter Bürgschaft der Stadt NHannheim l 22 Zahlstelle n sen Städttellen und Vofoften Selbständige ZWeigstelle in Stôdtteil Rheinau, panischer Tisch 12 Wir empfehlen Hiermit unseren Elnlegern diese Spör-Einfichtungen zu feger Benützung Rückporto 5 0 breitem Fluſſe dem Landſchaftlichen zuwendet, wird * 1 Samstag, den 19. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Säumen Sie nicht! Je früher daß Sie kommen, um so lohnender ist es! Faison- Beginn: Montag, 21. Juli, ½9 Uhr! PFC ã aadybßbGbcccbccbcbcbbcbbobbcbßc Wir haben uns sehr angestrengt und bringen genau so gute Qualitäten wie stets, aber zu Weit herabgesetzten Preisen! Lesen Sie bitte aufmerksam diese wenigen Beispiele aus der Fülle des Gebotenen! Damen-, Kleider- und Mantel-Stoffe! 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Guſt. Volmer und Frieda Weidemann aul Kauß und Elſa Roßnagel kichael Zeller und Frieda Schmitt wis örner und Katharina Kraſtel Julius Worm und Maria Schmieder . Schleßmann und Maria Walter Hermann Schürmann und Käthe Grüning Oskar Landeck und Käthe Nickels at Dr. iur. Exich Kowarzik und Laura Stoeber hrer Kurt Graupner und Emma Wittmer Sauer und Roſa Scheibe rem. Karl Herrmann und Thereſia Ueltzhöſſer r Konrad Weißheimer und Joſeſina Doth Gg. Flohrſchütz und Erna Danzer Anw. Gg. Röth und Anna Lung er Wilhelm Müller und Philippine Baur Adolf Franke und Pauline Töpfer ternehmer Friedr. Stich und Frieda Schwöbel hloſſer Friedr. Hardung u. Georgine Barthelme Jak. Augſtein und Magdalene Rube lizeiwachtm Heinr. Hettinger u. Paulina Mayer Walter Mark und Katharina Krämer 5 reher Emil Weber und Thereſia Schneider, geb. enhäuſer. enmeiſter Karl Betſche und Amalia Heimberger teur Kurt Heppner und Anna Löber, geb. Senftleber r Joh. Egner und Regina Garrecht Getraute: 1930. Thereſia Schmitt 10. B 12. Cheſarzt Dr. . med. dent. Franz Oſter u. Marg. Ammon 15. Reichsbahnbetriebsaſſ hmitt und Katharina Glas und Viktoria Würtz und J w. Hennhöfer und Kath r Auguſt Mahler und J Spies ria Ludwig 0 med. Friedr. Jelito und Irene Roth Hilfsarbeiter Felix Bernhard und Emma Kirſch Maurer Joh. Korngiebel und Julie Keller Kfm. Karl Zimmermann und Frieda Kreß Mechaniker Paul Regenauer und Eliſabetha Gerwitzen Schloſſer Arthur Trautwein und Berta Zeeb Kfm. Fronz Büchler und Mathilde Bracht riſt Mathias Wackertapp und Soſig Speck 5 rl Goebels und Senta Kohler Karl Weinhauſen und Emma Hofmann Krieger und Margareta Möller Olényi und Ling Model rl Münz und Margarete Maiwald l tzer und Emma Frühwein ch Maier und Moniko Frank rb. Auguſt Heßlinger und Emmo Herdel Monteur Kfm. Karl„ Fabrikarb. Friedri Hilf Steueraſſiſtent Karl Otto Sohn und Olga Koch Dipl.⸗Ing. u. Reichsbahnbaumeiſter Gerhard Schramm und Hedwig Duſchl Ing. Auguſt Schnepf und Eliſabeth Felber Kfm. Robert Röder und Elſa Wachter Kupferſchmied Friedr. Gräff und Eliſabetha Roland Fuhrmann Emil Blum und Roſa Ackermann Joſ. Kurz u. Margar. Keilhauer Former Wilhelm Hoffmann und Roſa Kuhn Juſtizaſſif Maximilian Baumann u. Kath. Monteur Clemens Bernhardt und Emma Süpple Geborene: Stork Monat Juli 1930. 3. Oberkellner erkel Wilhelm Georg Boſſert Emilie Franziska 1 T. Wilhelmine 6. Baumeiſter Paul Michael Ott 1 T. Doris Helene Kfm. Ernuſt Bär 1 S. Martin Emil Reichs bahnaſſiſtent Eugen Weber 1 S. Alfred Anton Kfm. Hermann Hermannsdörfer 1 T. Elli Georg Otto Dörr 1 S. Heinz legraphenbauhandwerker Erich Friedrich Röth 1 S. Herbert Richard Landwirt Tobias Wernz 1 S. Erwin Kfm. Guſtav Georg Eſſig 1 S. Rolf fm. Ludwig Wilh. Hamm 1 S. Ernſt Wilhelm Georg Schiffsführer Coenraad Evers 1 S. Coenraad Ernſt Zollwachtmeiſter Sebaſtian Bender 1 T. Felicitas Roſa Poſthelfer Karl Schnepf 1 T. Ilſe Luise Spengler Georg Friedrich Schenk 1 T. Gdeltraud Jo⸗ hanna Maria Kraftwagenführer Guſtav Scheubel 1 S. Fritz Heinrich 10. Arbeiter Martin Leitner 1 T. Annemarie Käte Vorarbeiter Johann Philipp Nöhrbaß 1 S. Kurt Schloſſer Walter Ihrig 1 S. Hans Kraftwagenführer Adam Ahlrichs 1 T. Inge Hildegard 11. Aushilfsweichenwärter Johannes Beſt 1 T. Eleonore Suſanna rmann Guſtav Langwieler 1 T. Anna Arbeiter Andreas Böh 1 S. Andreas Manfred Dekorateur Hermaann Gotthilf Ebinger 1 S. Hans Ehriſtian Gotthilf. Gewerbelehrer Erwin Hugo Schumpp 1 S. Schneidermſtr. Wilh. Friedr. Häcker 1 S. Werner Auguſt 6. Kfm 4 2 12. Kraftwagenführer Friedrich Franz Kremer 1 T. Elvira Friedel Luiſe 13. Fuhrmann Ernſt Auguſt Hoffmann 1 S. Oskar Rudolf Auguſt Kfm. Friedrich Wilhelm Butzer 1 T. Leonore Arbeiter Johann Jakob Eckel 1 T. Helene Hafenarbeiter Karl Heinrich Ackermann 1 T. Anneliſe Schloſſer Heinrich Julius Leber 1 S. Hermann Rolf Dreher Ludwig Anton Heck 1 S. Kurt Karl Geſtorbene: 14. 1 Monat Juni 1930 18. Leöiger Bürogehilſe Karl Alfred Fink 18 J. 11 M. 19. Volksſchülerin Roſa Borlein 9 J. 2 M. 21. Rentenempfänger Franz Joch 66 J. 9 M. Lediger Arbeiter Sebaſtian Zund 25 J. 5 M. 22. Bertha Benitz geb. Herold, 25 J. 3., Ehefrau des Schreiners Wilhelm Heribert Benitz Pfläſterermeiſter Heinrich Klingmann 56 J. 5 M. Lediger Maurer Adam Benz 19 J. 10 M. 23. Veronika Blech geb. Weber, 84 J. 10., Witwe 38 Bahnbeamten Karl Blech Schmied Valentin Sommer 51 J. 7 M. 24. Oberbahnaſſiſtent a. D. Bernhard Wirtz 76 J. Magaziner Chriſtian Michael Horbacher 58 J. Kaufmann Ignaz Maier 66 J. 7 M. 25. Barbara Botz geb. Wöllner, 75 J. 2., Witwe des Fabrikarbeiters Georg Michael Botz Karl Gebhard Walter Schwab 5 J. 2 M. 26. Rentenempfänger Jakob Philipp Michel 74 J. 2 M. 27. Katharina Franz geb. Bentzinger, 38 J. 11., Ehefrau des Schloſſers Martin Franz. Gußputzer Richard Wilhelm Simon 42 J. 6 M. 28. Kfm. Johann Miſchler 59 J. 3 M.. Maria Ullmerich geb. Large, 25 J. 3., Ehefrau des Arbeiters Max Friedrich Ullmerich 29. Richard Eugen Hermann Bickel 8 M. Hermann Dionys Joho 4 J. 5 M. Monat Juli 1930. 2. Werner Boßert 2 M. Arbeiter Johann Polzer 33 J. 3. Helmut Heinrich Willſcheid g M. Schloſſer Adam Schröder 26 J. 5 Liſette Mattern geb. Imhof, 45 J. 9., Ehefrau des Arbeiters Valentin Mattern. Karl Ackermann 1 Tag 4. Franz Jacobs 3 Stunden Margot Olga Erny 7 J. 1 M. Heizer Karl Ludwig Baur 48 J. 4 M. Kammermuf. a. D. Guſtav Adolf Hannappel 61 J. 3 M. 5. Marie Neuthinger geb. Adler, 29 J. 9., Ehefrau des Schloſſers Philipp Neuthinger. Mathilde Wagner geb. Steinmetz, 76., Witwe des Weinhändlers Adolf Wagner Sandformer Johann Anton Thiele 57 J. 6 M. 7 M. 4 M. arb. Otto Backfiſch u. Jodes-Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe, treue und herzensgute Frau, unsere teure Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Mariha Boniler geb. Steeb nach kurzer, schwerer, mit groger Geduld ertragener Krankheit unerwartet rasch am Freitag vormittag 11 Uhr im Alter von 47 Jahren und 2 Monaten zu sich in die Ewigkeit abzurufen In tiefer FPrauer Wilhelm Boniler und An verwandte Mannheim(P 3,), Stuttgart, den 19. Juli 1930 Die Beerdigung findet am Montag, den 21. Juli 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt, Von Kon- dolenzbesuchen bittet man abzusehen 58239 Verkäufe Sponglerei- und Install.-Oeschäft zu verkaufen, An- gebote unt. J D 44 an die Geschäftsst. 3145 1 Leb 8 Eisen nee An ſtarkem Verkehrs⸗ brennpunkt Ludwigs⸗ hafen Verkaufshäuschen unter günſtigen Be⸗ dingungen ſofort zu verkaufen. Ang. unt. J 102 ͤ an di 5 ſchäftsſtelle. 4281 17 Mannheim- Käfertal, den 19, Jul 190 In tiefer Trauer: Jakob Zorn u. Angehörige Die Beerdigung findet Montag nachm. 4 Uhr von der Leichenhalle Käfertal aus statt 9776 Plötzlich und unerwartet verschied heute nacht 5 22 Uhr durch Schlaganfall meine liebe Frau unsere unvergeßliche Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Marie Zorn geb. Schwelzer im Alter v. 50 Jahr. nach einem arbeitsreichen Leben Jh. oa preiswert zu verkauf. Angeb. unter P R 27 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 45211 t n . 500 cem. obengeſteuert 200/ g. Kaſſa zu vk. H. Weidner, Wallſtadt, Mosbacher graße 54a. 5128 Diano 0 ſchwarz pol., erſtklaſſig, faſt neu, mit voller Ga⸗ rantie ſehr preisw. ab⸗ zugebeen 4235 A cage, apres, vochen ene vue. 20 N 9 Acton* Nelphen- Steg Hostfach 306 poshach 64 100 Scharf& Hauk, O 4, 4 ieee Gebrauchte 4161 dhkeumachen billigſt, auch Teilzahl. 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Leitung: Dr. Eugen Dechs ner, langjähriger Buchprüfer beim Finanzamt Mannheim 8 M 7. la, Telephon 249 66/249 96. Hansabank a Mannheim RM. 200000. ist die Bank des Mittelstandes und gewährt deshalb dem werktätigen Mittelstande von Mannheim u Umgebung Betriebskredite bis zu der durch.-.-Beschlug kestgesetzten Höchstgrenze gegen erststel- Iige Grundschuldbriefe. Durch ein vorteilhaftes Abkommen sind wir zur Zeit in der Lage, erststellige Hypotheken bei voller Auszahlung bis zum Höchstbetrag von im Einzelfalle unter günstigen Bedingungen zu vergeben. 978 Samstag, den 19. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 329 d Eir Zel- Mel. Eigene Fabrik fur Steppdechen, Daunendechen, Matralsen, Chalselongues. Auberge SWGOTI WII U Mefræfgery Deckbeffery Risse, Feder, Deuter Schleifl eck Zirnrner „ T CC VTV Der lt iir. e e ee. Es gelangen nur die bekannten Besbe-QAaualifafen zum Verkaufl. Besbe-Waren sind billiger und besser! 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Durch die Auflöſung des Reichstages iſt Deutſchland, vom wirtſchaftlichen Geſichtspunkt aus geſehen, in eine Lage gekommen, von der heute niemand zu ſagen vermag, wohin ſie die Wirtſchaft führen und in welchem Zuſtand ſie bei Eintritt des Winters ſein wird. Wenn Reichskanzler Brüning noch in den letzten Tagen den Ausſpruch getan hat:„Es iſt kein Grund da, wenn wir alle unſere Pflicht tun, ſowohl was die wirtſchaftliche Lage und die finan⸗ ziellen Maßnahmen angeht, daß wir einem ſchranken⸗ loſen Peſſimismus verfallen müſſen“, ſo hat er damit, und Reichsfinanzminiſter Dietrich hat es geſtern noch deutlicher ausgedrückt, den Kernpunkt der Kriſe aufgezeigt, in dem Deutſchland ſich befindet. Mangelnder Mut und mangelndes Pflichtbewußtſein des Parlamentes ſetzen die deutſche Wirtſchaft und den deutſchen Staat einer Situation aus, deren Gefahren gar nicht ab⸗ geſchätzt werden können. In einem Zeitpunkt, wo man ſich bemühte, mit neuen Steuerlaſten über das Defizit hinwegzukommen, mit Ankurbelungs⸗ aufträgen und Preisſenkungen zum mindeſten die innerdeutſche Konjunktur anzuregen, in dieſem Augenblick verſagte der Reichstag. Er hat in wirtſchaftlichen Fragen ſo oft und oft ſchon ſeine Unfähigkeit bewieſen, doch nimmermehr hätte man noch vor acht Tagen angenommen, daß er im Ange⸗ ſicht der bedrohlichen Wirtſchaftslage ſich ſo ſeiner Verantwortung entziehen würde. Er hat ſeine Pflicht nicht getan und damit iſt die Periode der Unentſchiedenheit, der Mutloſigkeit und der Verdroſſenheit, die für das ganze Wirtſchaftsleben bereits von verhängnisvollen Fol⸗ gen war, durch ſeine Schuld zum mindeſtens bis zu dem Zeitpunkt der Neuwahlen verlängert worden. Alſo um gut zwei Monate, die gerade dazu be⸗ rufen erſchienen, weſentlichſte Vorarbeit für die Geſundung zu leiſten, die unter dem Opfer von erheblichen Neubelaſtungen doch ſo etwas wie eine Atempauſe für die Wirtſchaft bedeuten ſollten. Trotz aller Einwände und Bedenken, die man gegenüber dem Programm der Regierung Brüning hatte, alſo auch den Notverordnungen gegenüber, die erneut erlaſſen werden, beſtand immerhin die Hoffnung, auf Grund der Beruhigung, die von dem Deckungsprogramm ausgehen ſollte und den ge⸗ ſchloſſenen Bemühungen aller Wirtſchaftsgruppen, den Wirtſchaftsgang zu beleben und dementſprechend die Steuereingänge zu ſteigern. Ob dieſe Belebung jetzt durch den Wahldkampf, durch den Unſicherheits⸗ faktore ines unbekannten Wahlausganges noch zu er⸗ reichen ſein wird, ſteht ſehr in Frage. Es hat ſich alſo gezeigt, daß die Politik, richtiger geſagt, die Innenpolitik, in viel größerem Maße das Schickſal der Wirtſchaft iſt, als man gemeinhin noch vor Jahresfriſt annahm. Die verantwortungsloſe Ausgabenfreudigkeit der letzten Jahre hat zur Ueberbelaſtung der Wirtſchaft und zum Reichsdefizit geführt, darüber hinaus aber un⸗ ſeren geſchwächten Wirtſchaftskörper viel ſtärker den Ausſtrahlungen der internationalen Wirtſchafts⸗ depreſſion ausgeſetzt, daß es für den ſachlich und vernünftig denkenden Staatsbürger, und das dürfte wohl noch die Mehrheit ſein, völlig unverſtändlich iſt, daß der Reichstag, nachdem er den Fehlweg erkannt hatte, nicht die Kraft zur Umkehr aufbrachte, um den allerdings ſteinigen Richtpfad zu ſuchen, der uns aus der Kriſis hätte herausführen können. Für jeden Einſichtigen war es klar, daß die Monate Auguſt und September die lbtzte Friſt waren, um das große Reform⸗ werk der öffentlichen Finanz- und Wirtſchaftspoli⸗ tik vorzubereiten. Man war bereit, eine ungeheuer⸗ liche ſteuerliche Belaſtung in Kauf zu nehmen, weil ſie nach Lage der Verhältniſſe als das einzige Mit⸗ 5 Die Wirtſchaſtslage der Welt hat ſich in letzter Zeit weiter verſchlechtert, in den meiſten Ländern hält der Kon⸗ zunkturrückgang an. Da die einzelnen Volkswirtſchaften durch die Kreditmärkte und die Außenhandelsbeziehungen eng miteinander verflochten ſind, mußte, wie es im letzten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunktur ⸗ forſchung heißt, die allgemeine Abſchwächung des wirt⸗ ſchaftlichen Tätigkeitsgrods zu einer immer ſtärkeren Marktverengung führen. Gegenwärtig läßt ſich noch in keinem der Länder, die von dem allgemeinen Abſchwung erfaßt worden ſind, erkennen, wann die Abwärtsbewegung um Stillſtand kommen wird. Um ſo größere Aufmerk⸗ amkeit verdienen daher die wenigen Länder, die bisher— dank irgendwelcher Sondereinflüſſe— von der weltwirt⸗ ſchaftlichen Depreſſionswelle verſchont geblieben ſind. Dies ſind in Europa die drei ſkandinaviſchen Staa⸗ ten: Norwegen, Dänemark und Schweden, ferner Frank⸗ reich und an in Ueberſee: Chile und Neu⸗ feeland. Die Gründe dieſer Sonderentwicklungen— ebenſo wie die Widerſtandskraſt gegen den Abſchwung— ſind in den einzelnen Ländern verſchiedener Art. Zum Teil ſind die Preiſe der Ausfuhrerzeugniſſe weniger geſunken als die Preiſe der Einfuhrwaren; die Kaufkraft des inneren Markts iſt geſtiegen. Das gilt gegenwärtig beſonders für die Exportländer von Viehzuchterzeugniſſen: Däne⸗ mark, Irland und Neuſeeland. Die Haupterzeugniſſe dieſer Länder finden immer noch aufnahmefähige Märkte; der ſcharfe Rückgang der Futtermittelpreiſe hot die Produk⸗ tionskoſten geſenkt.— In Frankreich, Schweden, Norwegen und Chile haben bisher ſtarke ſtrukturelle Auftriebskräfte die Widerſtandskraft der Wirtſchaft erhöht. Umfangreiche Kapitalaufnahmen— teils aus eigenen Quellen(Frank⸗ reich, Schweden] teils aus Auslandsanleihen(Chile, Nor⸗ wegen)— haben den Ausbau dieſer Volkswirtſchaften der⸗ art gefördert, daß hier die weltwirtſchaftlichen Abſchwungs⸗ tendenzen bisher durch den ſtrukturellen Auftrieb aus⸗ geglichen wurden. 5 Die Rolle der Erwerbstätigen im Mahmen des Verbrauchs prozeſſes Für die Lage des deutſchen Arbeitsmarktes, die Kauf⸗ kraft der Bevölkerung. die Frage der Kapitalbildung und für die Schaffung neuer Arbeitsplätze iſt es notwendig, die Entwicklung der Arbeitnehmerzahl in Deutſchland kennen zu lernen. Das Statiſtiſche Reichsamt hat jetzt entſpre⸗ chende Unterlagen geſchaffen. Den Ausgangspunkt für tel erſchien, um aus dem Finanzwirrwarr heraus zu gelangen und einigermaßen klare Vorausſetzun⸗ gen für die Generalbereinigung im Herbſt ſchaffen zu können. Die amtierende Regierung Brüning wird ſelbſt⸗ verſtändlich dieſes grundlegende Reformwerk vor⸗ bereiten, ſo daß praktiſch jetzt das de utſche Volk in ſeiner Geſamtheit in der Lage ſein wird, durch den Wahlzettel zu beſtim⸗ men, ob und wie wir zur Geſun dung unſerer Verhältniſſe gelangen können. Es iſt nicht unſere Aufgabe, an dieſer Stelle Wahl⸗ parolen zu geben. Das iſt auch gar nicht nötig, denn die liegen für jeden vernünftig denkenden Staats⸗ bürger offen zutage. Bisher und namentlich im letzten Jahre hatte dieſer Staatsbürger ganz mit Recht kein Verſtändnis dafür, wie unſere Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik durch das Gift einer von Intereſſen diktierten Parteipolitik immer mehr in Agonie geraten konnte. Vo rgänge, wie wir ſie im Frühjahr und Sommer dieſes Jahres erlebten, dürfen ſich aber auf keinen Fall, weder im Herbſt, noch im nächſten Jahre, wieder abſpielen. Von dem Verantwortungsbewußtſein und dem Staats⸗ bürgerſinn wird es bei dieſer Wahl abhängen, in welchem Hafen und in welchem Zuſtande das deutſche Wirtſchaftsſchiff, das ja zugleich den Staat ſelbſt trägt, landen wird. Wir erwarten darum, daß die Regierung bei ihrem dem deutſchen Volke zur Vo⸗ tierung zu unterbreitenden Finanzprogramm nicht mit halben Maßnahmen beginnt, ſondern der Neuen Mannheimer Zeitung endlich einmal die gründliche Reform ein⸗ leitet. Der Etat des Jahres 1931 muß ſeinem Um⸗ fang nach ganz erheblich eingeſchränkt werden, weil das Aufkommen aus den normalen Steuern zwei⸗ fellos zurückgehen wird und die jetzt diktierten Son⸗ derſteuern und Sonderbelaſtungen nicht länger duf⸗ rechterhalten werden dürfen. Das Reformprogramm muß eine gan z klare Linie erkennen laſſen, ſchon um des⸗ willen, weil die Wirtſchaft ſelbſt gezwungen iſt, ſich von ſich aus auf den Umſtellungsprozeß in der Weltwirtſchaft einzuſtellen und dafür ihre ganzen Reſerven benötigt. Das Reformwerk muß alſo von vornherein auch den weltwirt⸗ ſchaftlichen Entwicklungen Rechnung tragen. Denn, wir ſagten das erſt neulich, neben der inneren Geſundung kann nur die voraus⸗ ſchauende Politik in den weltwirtſchaftlichen Bezieh⸗ ungen Erfolg haben. Alles wird darauf ankommen, wie ſchnell wir uns in den ſich jetzt umſchichtenden Veredlungsprozeß der Welt einſchalten, um durch verſchärften Export von Fertigfabrikaten und ge⸗ nügenden Abſatz im Innern aus der jetzigen Klemme herauszukommen. Mit Une ntſchie⸗ denheit iſt nichts geta n, aber mit Reſignation noch weniger. Die verantwortungsbewußten Wirt⸗ ſchaftsführer ſämtlicher Parteien haben es jetzt in der Hand, aus ihrer bisherigen Zu⸗ rü ckhaltung herauszutreten, um durch tatkräftige Mitarbeit zu verhindern, daß das neue Parlament nicht wieder ſo unproduktiv und koſt⸗ ſpielig für Deutſchland wird wie das letzte. Ange⸗ ſichts der ſchickſalsſchweren Lage kann die Staats⸗ und Wirtſchaftserneuerung Deutſchlands nur durch ſelbſtloſe Hingabe aller Ver⸗ antwortungsbewußten erreicht werden. Kurt Ehmer. Der amtliche Lebenshaltungsinder Die amtliche Kennzahl für die Geſamtkoſten der Lebens⸗ haltung hat im Lauf der letzten Monate eine etwas grö⸗ ßere Veränderung gezeigt als in den letzten Jahren. Die Geſamtkurve iſt ſeit denn vorigen Herbſt nicht unweſentlich heruntergegangen; allerdings zeigt ſie für den Juni be⸗ reits wieder ein leichtes Anſteigen. Im einzelnen ſind in dor letzten Zeit die Wohnungs⸗ koſten merklich in die Höhe gegangen. Die Koſten für Heizung und Beleuchtung dagegen haben eine ſtarke Sen⸗ kung erfahren, zu einem gewiſſen Teil ausgleichen kann. jedoch im letzten Monat wieder eine Steigerung eingetreten. ſaiſonmäßigen Verbilligung der landwirtſchaftlichen Nah⸗ rungsmittel wieder etwas geſunken. Die Preiskurve für Bekleidung geht ſchon ſeit der Mitte f des vorigen Jahres ziemlich beſtändig langſam zurück. Da⸗ gegen weiſen die als„Sonſtiges einſchl. Verkehr“ zuſam⸗ mengefaßten Lebensbedürfniſſe eine ſeit Jahren die die Verteuerung der Wohnungskoſten beſtändige Steigerung auf. ee a 8 8 0 3 0 2 190 5* 5 J 1 5 N 5 9 Sonstiges einschl. Verkehr 1 5 10* ebe . Baehie! 8 ö eſdun g 160 E de f Erndhrun ö. 5 eee,„ b Beleuchtung eee f 1 1 2 5 Ses mnt-Lebenshekungsin den N 1³ 1 120 Mebnung 7 nung 10 Der amtliche 0g b 20 Lebensbeltungsinden E 5 8 0 1 E* 9 T 222 222 1830 Halbjahresbilanz der Preußenkaſſe Die Bilanz der Preuß. Zentralgenoſſenſchaftskaſſe am 30. Juni ſchließt mit 732,8(81. Dez. 1929 790,6) Mill.. Betetligungen erſcheinen mit 20,8(18,8), Forderungen mit 725,8(661,1), Wertpapiere mit 7,5(6,5), flüſſige Mittel mit 4,0(44,5), ſonſtige Aktiva mit 4,1(0,7) Mill. ,. Demgegen⸗ über unter Verbindlichkeiten Bankguthaben und Wechſel⸗ kredite 230(274,9). Kundenguthaben 204(119,1). Renten⸗ bank⸗Kreditanſtalt 149,7(159,8). Guthaben von Staatskaſſen uſw. 9,2(60,3), ſonſtige Paſſiva 4,6(1) Mill.„ neben den andern unveränderten Poſten. Der Ausweis der Preußen⸗ kaſſe am Halbjohrsſchluß zeigt eine Inanſpruchnahme von 723,9 Mill.„ gegen 725,6 Mill./ Ende Mai. Wie bei den vorigen Monaten iſt auch diesmal gegenüber der glei⸗ chen Vorfahrszeit die Inanſpruchnahme um mehr als 80 Mill. geringer. Im einzelnen wurden Kredite beanſprucht von den ländlichen Genoſſenſchaften 627(Vormonot 624 c 1 von den gewerblichen Genoſſenſchaften 55,7(64) Ausnahmen von ber Weltöepreſſion die Ermittlung der Arbeitnehmerzohl bilden die Ergeb⸗ niſſe der Berufszählung im Jahre 1925.— Geht man von der Annahme aus, daß der Erwerbstätigenzuwachs ſich nahezu vollſtändig den Arbeitnehmerberufen zugewendet hat, ſo ergeben ſich die folgenden Arbeitnehmerzahlen. Geſchäßzte Zahl der Manbeberuflichen Arbeitnehmer: U änner Frauen Zuſammen Mitte 1925 13 265 000 6 195 000 19 560 000 Anfang 192 13 529 000 6 284 000 19 813 000 1 1927 13 857 000 6 437 000 20 294 000 1 192 14 137 000 6 548 000 20 685 000 5 1929 14 392 000 6 589 000 20 981 000 5 1930 14 540 000 6 564 000 21 104 000 75 1931 14 609 000 6 470 000 21 079 000 Für eine Schätzung der Entwicklung der nebenberuf⸗ lichen Erwerbstätigkeit fehlen alle Anhaltspunkte. Setzt mon die Zahl der nur nebenberuflich tätigen Arbeitnehmer in der gleichen Höhe wie in 1925 ein, ſo kommt man für Anfang 1930 auf vd. 21,40 Mill. Arbeitnehmer und für Mitte 1930 auf rd. 21,99 Mill. Die Geſamtzahl der Ar⸗ beitnehmer hat 5 alſo im Laufe der letzten 5 Jahre um etwa 1,53 Mill. Perſonen erhöht. Die deutſche Wirtſchaft beſchäftigt ſonach heute— wenn man mit einem Geſamt⸗ beſtand von knapp 3 Mill. Arbeitsloſen rechnet— etwa 14 Mill. Arbeitnehmer weniger als zurzeit der Beruſszühlung im Juni 1925, wo es nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Arbeitsloſen gab(214000 Hauptunterſtützungs⸗ empfänger). Seit Mitte 1929 iſt das Anwachſen der Ar⸗ beitnehmerzohl von der Bevölkerungsſeite her zum Still⸗ ſtand gekommen, ſo daß man für die nächſten Jahre, in denen die aus dex Kriegszeit ſtammenden Geburtsjahr⸗ gänge auf dem Arbeitsmarkt erſcheinen, mit einer an⸗ nähernd gleichbleibenden Zahl von rd. 21 Mill. Arbeitneh⸗ mern wird rechnen können. Die Venzinpreiserhöhung Innerhalb der Benzin kon vention haben die Verhandlungen über die Rückwirkung des neuen Spiritus⸗ beimiſchungszwanges auf den Benzinpreis zu einer neuen Verſtändigungsgrundlage geführt. Innerhalb der Kon⸗ vention gilt die Preiserhöhung für alle Treibſtoffe ab 1. Auguſt als unvermeidlich, doch dürfte entgegen den ur⸗ sprünglichen Plänen auf Heraufſetzung um 2 Pfg. jetzt nur eine Erhöhung von 1,5 Pfg. in Frage kommen. Die mit Recht angeführten Bedenken gegen dieſe neue halbierte Pfennigrechnung gelten als überwunden. Die Detail⸗ Utſten haben bereits entſprechende Anordnungen für die Einführung der neuen Preiſe im Kleinverkauf getroffen. * Volkswohl⸗Bund, Allgem. Beſtattungs⸗ und Ver⸗ ſicherungsverein a. G. Berlin zu Berlin. Die GB. geneh⸗ migte einſtimmig den Rechnungsabſchluß für 1929. Aus dem Reingewinn von 606 167% wurden 446 747/ der Gewinnreſerve der Verſicherten überwieſen. Die Aktiven betragen per 31. Dez. 1929 8 135 397 /. Der Verſicherunss⸗ beſtond ſtellte ſich Ende 1929 auf 760 222 Verſicherte mit einer Verſicherungsſumme von 190 218 131/ Die weitere Entwicklung im laufenden Geſchäftsjahre iſt trotz oer ver⸗ ſchärften wirtſchaftlichen Schwierigkeiten zufriedenſtellend. * Einſchränkungen bei der Arbed. Die Erzgruben der luxemburgiſchen Arbed legen für den laufenden Monat drei wektere Feierſchichten ein, da wegen der Produktions⸗ einſchränkung der Werke der Erzverbrauch ſtändig abnimmt. Ver. Deutſche Nickelwerke AG., Schwerte. Ueber die Geſelbſchaft wird uns mitgeteilt, daß die Beſchäftigung im laufenden Geſchäftsjahr bisher nicht unbefriedigend geweſen iſt, wenn auch die ungünſtigen allgemeinen Verhältniſſe nicht ohne Einfluß bleiben. Man glaubt in Kreiſen, die der Geſellſchaft naheſtehen, daß auch für das mit dem 30. September zu Ende gehende Geſchäftsjahr 1929/0 mit einem befriedigenden Ergebnis gerechnet werden kann(i. V. 12 v. H. Dividende). * Phönix AG. für Zahnbedarf.— Tantiemen trotz Ver⸗ Inſtvortrag. Die Geſellſchaft bezeichnet 1929 als ein Sanie⸗ rungsjahr. Die Lage habe ſich aber gebeſſert und 1930 zu⸗ friedenſtellend entwickelt. Der Rohgewinn ging auf 562 502 (758 186)/ zurück, anderſeits die Handlungsunkoſten auf 493 157(764 400) 4. Nach dieſen kleineren Ausgaben und Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 5271 ,, aus dem zwar 5000/ Tantieme verteilt werden, aber eine Ver⸗ ringerung des Verluſtvortrages von 68 140 l/ nicht reſul⸗ tiert. In der Bilanz erſcheinen noch 437 012(828 818) ¼ Verpflichtungen, dagegen auf der Aktivſeite etwa 48 000% Kaſſenwerte. Die Debitoren betragen 607 394(859 821), die Waren 403 079(576 927) J, Inventar und Kraftwagen 8801(14 322) l. Auch hier iſt ö HANDELS. do WIRTSCHAFTS- zZHTTrUNGd Abend-Ausgabe Nr. 329 Großbanken und AG für Verkehr O Berlin, 19. Juli.(Eig. Dr.) Dr. Sintenis von der Berliner Handels⸗ geſellſchaft begründete heute in einer ausführlichen Erklärung den Austritt der zwölf Banken⸗ nertreter aus dem Aufſichtsrat der AG. für Verkehrs⸗ weſen. Danach war es nicht nur, wie in der geſtrigen HV. von Generaldirektor Dr. Lübbert ausgeführt wurde, die unklare Stellung des Generaldirek⸗ tors zu der beantragten Zuwahl neuer Aufſichtsratsmit⸗ glieder, ſondern eine ganze Anzahl grundſätzlich er Differenzen. Entſcheidende Meinungsverſchiedenhei⸗ ten zwiſchen Vorſtand und Bankenvertretern beſtanden in dem Streit um die verſchiedenen Fehlſchläge, die die Ge⸗ ſſellſchaft in ihren verſchiedenen Beteiligungen erlitten habe, in einer verſchiedenartigen Einſtellung zu dieſen Fehlſchlägen. 5. Man ſei verſchiedener Anſicht geweſen, ob in dieſer Lage weitere Expanſionspolitik betrie⸗ ben werden ſoll oder nicht. Die Banken hätten gegen eine weitere Expanſion ſchwere Bedenken gehabt. Eben⸗ ſo war man verſchiedener Anſicht über die vor⸗ zunehmenden Abſchreibungen und die Dividendenbemeſ⸗ ſung, wobei Wünſche des Vorſtandes nach Aufnahme einer Auslandsanleihe offenbar eine Rolle geſpielt ha⸗ ben. Im Zuſammenhang hiermit ſtehen die Differenzen über die von der Aufſichtsratsſitzung erfolgte Oppoſition. Schließlich gab den Ausſchlag für den Austritt, daß die Haltung des Vorſtandes gegenüber der an ge⸗ kün di gten Oppoſition und gegenüber der An⸗ regung auf Zuwahl von Oppoſitionsvertretern in den Auf⸗ ſichtsrat unklar erſchien. 5 i 1 in der HV. der AG. für Gas⸗ und tee(Eig. Dr.] Die v. HV. genehmigte 115 dividendenloſen Abſchluß per 1929 gegen 185 e bei 49 322 vertretenen Stimmen. Der opponierende A gab zur Genehmigung der Bilanz und zur 51 15 Vorſtandes und Auſſichtsrots Prot eſt z u P ot o 0 0. Der erzielte Reingewinn in Höhe ven ne c 1 1 getragen(i. V. 6 v. H. Dividende auf 369 219. 115 das laufende Geſchäftsfahr wurde ausgeführt, doß ſich er Abſatz für Gas und Elektrizität in den Grenzen des Vor⸗ jahres halte. 8 5 8 Naab⸗Karcher Gmb. erwirbt holläudiſche e nage. Wie aus Rotterdamer Schiffahrtskreiſen verlou et, ſoll die N. V. W. van Driels Stoombontzen⸗ Transport⸗Onderneminger mit der Rao b⸗ g en 2 ne 0 K b., Karlsruhe, die bekanntlich die Die Koſten für Ernährung wieſen bis zum März noch. 5 einen Anſtieg auf; ſeither ſind ſie unter dem Einfluß der ö „„ Erz⸗ und Eiſen⸗Transporte für die Vereinigte ee ausführt, ein Abkommen getroffen haben, durch as vom 1. Februar 1931 ab ungefähr drei Vier⸗ tel der Schiffs ſchlepptonnoge der hollän⸗ diſchen Geſellſchaſt auf die deutſche b übergeht. Da die Tonnage der holländiſchen eſell⸗ ſchaft etwa 65 000 To. beträgt, würde die Raab⸗Karcher Gmb. etwa 48 750 To. bekommen. Das Abkommen ſieht dem Vernehmen nach gleichzeitig auch eine Aktien⸗ transaktion zwiſchen beiden Geſeſchaften 5 r 8 u. Füllgrabe AG. Frankfurt a. M.(Eig. Dr e e e eröfelte in dem Zwiſchengeſchäftsjahr Januar bis März 1920. ſchließlich Vortrog einen R einge win u von i 105. In dem Geſchäftsjahr April 1929 bis März 1930 wird nach 112 000(90 000)/ Abſchreibungen ein Reingewinn von 195 000(127 880)/ ausgewieſen, der ſich einſchl. Vortrag auf 198 000(180 000) I erhöht, woraus 10 v. H. Dividende verteilt werden. Die Bilanz zeigt bei 1 Mill./ AK. und unv. 925 000„ Reſerve Verbinodlichkeiten 1662(1,44), andererſeits Debitoren und ſonſtige flüſſige Mittel 1,42 (1,05), Warenvorräte 1,33(1,41) Mill.. 1 a 8 Textilinſolvenz Lenco AG.„. Eig. Dr.) Im Vergleichsverfahren der inſolventen Textil⸗ e 19 Gläubiger unter 250 voll be⸗ friedigt werden, Forderungen über 250/ jedoͤoch nur 30 v. H. erhalten.„%%% 2 Inſolvenz einer Offenbacher Buchdruckerei.(Eig. — 3 95 br. Thiem.⸗G., die ſeit Oktober 1929 die Form einer.⸗G. annahm, ſtellte ihre Zahlungen ein und erſtrebt bei 113 000 R. Paſſiven von ihren freien Gläubigern einen Vergleich in der Form, daß 50.& voll ausgezahlt, über 50 R. mit 30 v. H. ab⸗ gegolten werden. O Oppoſition bei der Bad Mergentheim.⸗G.(Eig. Dr.) Die kürzliche GV., die die Kapitalerhöhung um 400 000% beſchließen ſollte, mußte wegen Formfehlers vertagt wer⸗ den. Die Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank iſt in Oppoſition getreten u. hat ihren Vertreter aus dem AR. zurückgezogen. Nunmehr fordert dieſes Inſtitut zur Sammlung der oppoſitionellen Aktionäre auf, um die Prüfung der Verhältniſſe des Unternehmens durch eine vom Gericht einzuſetzende Reviſionskommiſſion zu errei⸗ chen und zur Verhinderung der Umwandlung der 70 000 Mark VA. in StA. und ſchließlich zur Verhinderung der Kapitalerhöhung in der von der Verwaltung vorgeſchla⸗ genen Form auf. 5 „Diskonterhöhung in Spanien. Die ſpaniſche National⸗ bank hat ihren Diskontſatz von 5,5 auf 6 v. H. erhöht. Der Zinsſatz für die Vorſchüſſe wurde ebenfalls um 0,5 v. H. erhöht. Dieſer Beſchluß erfolgte auf Wunſch der ſpaniſchen Regierung, die ſich von der Diskont⸗ erhöhung eine weſentliche Hilfe bei ihren Peſeta⸗Stabili⸗ ſierungsmaßnahmen verſpricht. Vergleichs verfahren und Konkurſe im Handels kannmerbeie Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Rudolf Landes als nr Inhaber 5 Firma Rudolf Landes, Möbelhand⸗ lung in Mannheim, Q 5, 4(Vertrauensperſon: Kaufmann Harl Lemcke in Mannheim). Anton Mildenberger, Inhaber einer Schreinerei und Möbelhandlung in Männ⸗ heim, R 3, 4(BP.: Treuhnder Wilhelm Schneck in Mann⸗ heim).— Aufgehobene VV.(Beſtätigung des Vergleichs): Händler Israel Safrin in Mannheim, G 4, 1(Woh⸗ nung R. 3, 10). 1 5 Eröffnete Konkursverfahren: 1. Fräulein Hildegard Hülſebeck, 2. deren Vater Karl Hü lf ebeck, beide wohnhaft in Mannheim⸗Neckarau, am Knie Nr. 5(Kon⸗ kursverwalter: RA. Dr. Fetſch in Mannheim).—, Mangels Maſſe zurückgewieſene KB.: Firma„Elte kum“ Elektro⸗ phyſikaliſches Therapeutikum Gmb. in Mannheim. Maxhütte berichtet Die Geſellſchaft erzielte nach o. Abſchreibungen von 3,2 (2,76) Mill.„ einen Reingewinn von 1910 180 1951 151) 4, woraus bekanntlich wieder 7 v. H. Divi⸗ dende verteilt und 335 180(342 557) vorgetragen werden. Die Verminderung der Bautätigkeit vor allem aber die weſentliche Einſchränkung des Beſchaffungsprogramms der Deutſchen Reichsbahn habe ſtark auf den Beſchäftigungs⸗ grad der Eiſeninduſtrie gerückt. Auch die Betriebe der Geſellſchaft konnten nicht voll ausgenützt werden. Dos Ende Februar 1930 in Betrieb genommene neue Stohl und Walzwerk in Unterwellenborn hat Erzeugung und Abſatz nicht mehr beeinfluſſen können. Das Stahl⸗ und Walzwerk in Lichtentanne bei Zwickau wurde Mitte Februar 1930 ſtillgelegt, ſo daß hier nur noch die Blechſtraßen laufen. Auch das Martin werk in Maxhütte⸗Haidhof wurde gegen Ende des Be⸗ triebsjahres wegen Auftragsmangel vorübergehend ſtillgelegt. 8 Die Beteiligung des Werkes in den Eiſen ver⸗ bänden wurde nach deren Erneuerung ab 1. Februor 1930 um rund 200 000 Tonnen auf 593 000 Tonnen Rohſtahl erhöht. Die Förderung der Geſellſchaft betrug auf den Gru⸗ ben der Geſellſchaft insgeſamt 719 081 To. Eiſenerze, in den Hochöfen wurden 360 158 To. Roheiſen erblaſen. An Walz⸗ werkfabrikaten wurden 272 530 Tonnen hergeſtellt. Die Vorräte auf den Gruben und Hütten wurden am 31. Mai 1990 mit 7,07 gegen 5,03 Mill. im Vorfahre gewertet. Das Anlagekonto hat ſich, wie bereits erwähnt, vor allem durch den Ausbau in Unterwellenborn weiter er⸗ höht, und zwar nach Abzug der Abſchreibungen auf 27,1 (24,3) Mill. 4. Ein beträchtliches Anſteigen zeigen auch die Vorräte mit 7 Mill.„ gegen 5 Mill. I. Bete li⸗ gungen ſind mit 5,17(5,07) Mill.„ nur wenig ver⸗ ändert. Der Verkauf der Stickſtoffanlagen von Mont Cenis wird ſich auf die Maxhütte⸗Bilanz direkt kaum auswirken, zumal die Anlagen ſich bekanntlich im Beſitz der Gaveg und nicht direkt in dem der Gewerkſchaft Mont Cenis befanden. Uebrigens hören wir, daß der endgültige Kauf⸗ preis noch nicht feſtſteht, aber vorausſichtlich unter dem mehrfach. genannten Betrag von 24 Mill./ liegen wird. Schuldner ſind auf 6,99(7,77) Mill.„ zurückgegangen. Auf der anderen Seite haben ſich Gläubiger infolge der Inanſpruchnahme von Bankkrediten zum Ausbau der Werksanlagen und zur Stärkung der Betriebsmittel auf 10,3(6,13) Mill.“ erhöht. Darunter dürften ſich nach un⸗ ſeren Informationen Bankſchulden in Höhe von etwa 6 bis 7 Mill.„ befinden.. Die Liquidität hat alſo eine Verſchlechterung erfahren, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß auf dem Anlage⸗ und Beteiligungskonto möglicherweiſe ſtille Reſer⸗ ven gebildet worden ſind. Durch die Auslandsanleihe iſt für eine Fundierung der Bankſchulden geſorgt. Für das neue Geſchäftsjahr iſt, wie es im Bericht heißt, eine Beſſe⸗ rung der Wirtſchaftslage nicht feſtzuſtellen und auch nicht vorauszuſehen. l . 2 bere den, L a ſt ſtark eine ſteue führ. vl kann in d enth. Den Gen dire direk was N kehr; Verk ten dem neue hilf. Der dieſe 5 völli 1 wage ange rere is eee eee rere Samstag, den 19. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 15. Seite. Nr. 329 Im alten Gleis Nicht Reichsbahn gegen, ſondern mit dem Laſtkraftwagen Dem vorläufigen Reichs wirtſchaftsrat iſt, wie bereits gemeldet wurde, der Vorſchlag gemacht wor⸗ den, bei der künftigen Steuerregelung die Sätze für Laſtkraftwagen von mehr als 2 Tonnen Eigengewicht ſtark zu erhöhen. Es iſt ferner beabſichtigt, die Mitnahme eines zweiten Anhängers zu unterſagen und eine Sonder⸗ ſteuer für Laſtkraftwagen zu erheben, welche Anhänger mit⸗ führen.— Eine Verwirklichung ſolcher Pläne dürfte volkswirtſchaftlich kaum tragbar ſein. Man kann es ſich auch nicht denken, daß ein Geſetzentwurf, in dem dieſe dem Reichswirtſchaftsrat gemachten Vorſchläge enthalten ſind, im Reichstage eine Mehrheit finden wird. Denn er würde nicht nur das private Kraftwagen ⸗ Gewerbe weitgehend bñlahmlegen, ſondern auch eine direkte Bedrohung der deutſchen Kraftwagen⸗ direkte Bedrohung der deutſchen Laſtkraft⸗ wageninduſtrie bedeuten. Man vermutet nicht mit Unrecht, daß das Reichsver⸗ kehrsminiſterium, da ja eigentlich dazu da ſein ſollte, den Verkehr zu fördern, hinter dem Anreger der obenerwähn⸗ ten Pläne ſteht. Sie werden auch nicht in erſter Linie zu dem Zweck vorgeſchlagen worden ſein, um dem Reich neue Einnahmen zu ſchaffen und ihm auf dieſe Weiſe be⸗ hilflich zu ſein bei der Ueberwindung ſeiner Finanzuot. Der eigentliche Sinn diefer Vorſchläge iſt vielmehr, auf dieſe Weiſe eine Löſung des leidigen Problems Kraftwagen — Schiene herbeizuführen und die Reichsbahn damit in völlig einſeitiger Form von dem Wettbewerb des Laſtkraft⸗ wagens zu befreien, der ihr nach ihren eigenen Angaben angeblich bereits Einnahmeausfälle gebracht hat, die meh⸗ rere 100 Millionen // betragen ſollen. Jedermann wird zugeben, daß ſich die Reichs bahn in einer ſchwierigen Finanzlage befindet. Es wird auch alles daran gewendet werden müſſen, die Reichs⸗ bahn in die Lage zu verſetzen, in dieſer Hinſicht eine durch⸗ greifende Beſſerung zu erzielen. Aber ebenſo wenig wie dieſes Ziel auf dem Wege der Tariferhöhungen erreicht werden kann, ebenſo wenig iſt es möglich, durch die Aus⸗ ſchaltung der Laſtkraftwagen⸗Konkurrenz die Finanzlage zu bereinigen. Tariferhöhungen ſind einmal für die Wirt⸗ ſchaft— und gerade noch in ihrem gegenwärtigen Depreſ⸗ ſionszuſtand— nicht tragbar. Und dann werden ſie der Reichsbahn auch nicht die gewünſchten Mehreinnahmen bringen. Das Gleiche gilt von der Droſſelung und Beſeitigung der Laſtkraftwagenkonkurrenz. Auch ſie wird nicht die von der Reichsbahn erwarteten Mehreinnahmen bringen. Zu⸗ dem haben die Finanznöte der Reichsbahn zum großen Teile doch einen anderen Urſprung. Man kann doch beim beſten Willen nicht ſagen, daß die Reichsbahn Güter und Perſonen zu billig befördert. Das Gegenteil dürfte der Fall ſein. Die Wiederherſtellung geſunder Finanzverhält⸗ niſſe bei der Reichsbahn wird nicht erreicht werden können durch Schaffung neuer Einnahmen, ſondern durch eine Entlaſtung der Reichsbahn von Ausgaben, die zu machen ſie bisher geſetzlich verpflichtet iſt. Im übrigen ſtehen die bisherigen amtlichen Pläne (Tariferhöhung oder ſtarke Mehrbeſteuerung des Laſtkraft⸗ wagens) auch in kraſſem Widerſpruch zu dem Preisabbau⸗ programm der Regierung. Ihre Verwirklichung iſt nicht nur dazu angetan, den Preisabhau aufzuhalten, ſondern einen neuen Preisauftrieb herbeizuführen. Wenn aber die Regierung den Preisabbau will, ſo darf ſie weder bei Seite ſtehen noch Maßnahmen ergreifen, die ihn durchkreuzen. Sie hat vielmehr die Pflicht, beim Preisabbau führend mitzuwirken. Das bedeutet aber gerade das Gegenteil von Tarif⸗ und Steuererhöhungen. Daß eine Löſung des Problems Kraftwagen — Schiene notwendig iſt, wird niemand beſtreiten. Sie darf aber nicht in dieſer einſeitigen Form zu Gunſten der Reichsbahn vorgenommen werden, wie es die eingangs erwähnten Vorſchläge an den Reichswirtſchaftsrat bezwecken. Das Ziel einer Löſung muß ſein, in irgend einer Form zu einer dauernden Zuſammenarbeit zwiſchen Reichsbahn und Kraftwagen zu kommen. Die jetzigen Vorſchläge laufen aber auf die Vernichtung eines wichtigen deutſchen Wirtſchaftszweiges hinaus, näm⸗ lich des privaten Kraftfahrzeuggewerbes. Das bedeutet eine Rückbildung einer wirtſchaftlichen Ent⸗ wickelung. Das immer ſtärkere Hervortreten des Kraft⸗ wagens gegenüber der Eiſenbahn iſt keinesfalls nur eine deutſche Erſcheinung. Im Auslande iſt eine ſolche Ent⸗ wickelung ſchon bedeutend weiter fortgeſchritten. Dort hat man aber auch ſchon Wege zu einer befriedigenden Zuſam⸗ menarbeit gefunden. Man darf auch nicht vergeſſen, daß mit einer weitgehenden Droſſelung des Laſtkraftwagenverkehrs auch ein wichtiger deutſcher Induſtriezweig, nämlich die Laſtkraftwageninduſtrie, ſtark betroffen wird. Deutſchlands Tabalberbrauch 1929/30 Rund 33 Milliarden Zigaretten, 7 Milliarden Zigarren Der Geſamtwert der Tabakerzeugniſſe für das Rech⸗ nungsjahr 1929/0 ſtellt ſich nach den Kleinverkaufspreiſen auf 2 856,6 Mill./(1928/29: 2 783,5 Weill.). Die ver⸗ ſteuerten Zigaretten hatten einen Geſamtwert von 1610, (i. V. 1 532,6) Mill., die Zigarren 951,5(914,5) Mill.. Für Rauchtabak beziffert ſich der Geſamtwert auf 240,9 (292,9) Mill., für Kautabak auf 41,0(40,4) Mill. 4 und für Schnupftabak auf 12,8(13,1) Mill. 4. An Zigaretten wurden im Jahre 1929/90: 32 867,7(i. V. 31 601,0) Mill. Stück und an Zigarren 6 972,8(6 588,6) Mill. Stück ab⸗ geſetzt.— Die meiſten Zigaretten wurden zum Kleinver⸗ kaufspreiſe von 5, 4 und 6 Pfg. das Stück äbgegeben. Der Anteil dieſer Sorten berechnet ſich auf 56,2, 24,9 und 14,1 v. H.(1928/29: 55,1, 26,5 bzw. 12 v..). Bei den Zigarren entfielen auf die Preislage zu 10 Pfg. W,3 v. H.(i. B. 26,2), auf die zu 15 Pfg. 25,9(25,8) v.., auf die zu 20 Pfg. 14,9(14,7) v. H. An Tabakfabrikatſteuer und Material⸗ ſteuer für Zigaretten vereinnahmte das Reich in dem Ende März abgelaufenen Rechnungslahr 1929/07 653,5 Mill. 1 gegen 610,4 Mill. in 1928/29. * Konferenz der enropäiſchen Automobilfabrikanten in Paris. Am 31. Juli wird in Paris eine internattonale Konferenz der europäiſchen Automobilfabrikanten zuſam⸗ mentreten. Laut„.L..“ ſollen ſich bereits alle Intereſ⸗ ſenten dahin geeinigt haben, ihren betreffenden Regierun⸗ gen eine Kontingentierung der Ein⸗ und Ausfuhr von Automobilen vorzuſchlagen. Die deutsche Ausfuhr nach den früheren Kolonien Im Jahre 1929 hat die deutſche Ausfuhr noch den frü⸗ heren deutſchen Kolonien infolge der zunehmen⸗ den Koloniſierung eine Steigerung erfahren. In den beiden letzten Jahren belief ſich die Geſomtausfuhr auf lin Mil⸗ lionen): ö 19²⁰ 1928 Deutſch⸗Oſt⸗Afrika.5 8,8 Deutſch⸗Süsweſt⸗Afrika 9,0 5,4 Komerun 2,9.8 Togo 1,0 0,6 ſich größtenteils um hochwer⸗ tige Fertigerzeugniſſe(Maſchinen). So hat vor allem die dͤentſche Textil⸗ und Werkzeugmaſchinenausfuhr nach Deutſch⸗Oſt⸗Afrika und nach Deutſch⸗Südweſtofrika von 1928 auf um mehr als 100 v. H. zugenommen. Daneben finden Textilien(Boumwollgewebe] guten Abſatz. Bei der Ausfuhr handelt es Verkehr auf dem Rhein⸗Herne⸗Kanal im erſten Halb⸗ jahr 1930. Auf dem Rhein⸗Herne⸗Kanal belief ſich der Ge⸗ ſamtgü er⸗Verkehr von Januar b 72 Juni auf 7 242 000 To. htervon gingen nach Weſten zum Rhein 000 To.], während vom Rhein nach Ka⸗ 223 000 To.(1 585 000) transportiert wurden. Von der Geſamtmenge waren allein 4 984 000 To.(i. V. 3 472000 To.) Brennſtofſe. Es iſt zu berückſichtigen, daß im verfloſſenen Johre die Kanalſchiffahrt durch Eis lange gehindert war. * Schiffs⸗ und Güterverkehr in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen im Juni. Im Monat Juni 1930 betrug die Zahl der in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen angekommenen und abgegangenen Schlepper 2645 gegen 2463 im gleichen Monat Vorjahres. Die Zahl der Güterboote belief ſich auf 922 ͤ mit einer Ladung von 19 898 To. gegen 315 im Juni 1929 mit 19 253 To. Ladung. 4110(5229) Schiffe beförder⸗ 65) To. Insgeſamt ſtellte ſich die Zahl und abgehenden Fohrzeuge auf 7077 77, die eine Geſamtladung von 1 420 184 To gegen 2001 4 und einführten. Die Geſamtkohlenab⸗ fuhr aus Häfen außer 24 284 To. Bovotekohlen be⸗ zifferte ſich auf 947 949 To. gegen 1 420 578 To. im Juni der ankommenden gegen 80 Is weiſt eine Ge⸗ To. aus, hiervon 19290. Der Verkehr des ſamttonnenzahl von 1214 für Kohlen 717 961 To. 29 To. „ Genna und die Rheinſchiffahrt. Um den Verkehr ig Hafen Genua zu heben, hat man die Umſchlagsſätzs für Maſchinenteile und Maſchi ner mä ßig t. Ferner plant man für einige aus Deut ſch⸗ land kommenden Güter ebenfalls mäß i⸗ gung der Gebühren. Dieſe Maßnahmen n von deutſcher Seite nicht unbeachtet bleiben, ent n ſich doch der Rheinſchiffahrt, insbeſondere den Oberrh inreedereien nicht zu unterſchätzende Frachtenmengen, die um ſo mehr ins Gewicht fallen, als bei der augenblicklichen Lage der Rheinſchiffahrt jede Tonne Guts von Bedeutung iſt. Als Hinterland für die oberrheiniſche Schiffahrt ed n kommt nicht nur Süddeutſchland, ſondern auch die Schweiz in Frage.. * Internationale Zelluloſekonvention. In Pr kaut„D. A..“ zwiſchen Vertretern der Zellul eus Deutſchland, der Tſchechoſlowokei und Oeſte Vor⸗ beſprechungen über eine geplante internation Zelluloſe⸗ konvention ſtattgefunden, die einen befriedigenden Verlauf genommen haben, wenn auch abſchließende Vereinbarungen noch nicht erzielt werden konnten. g haben ͤuſtrie Jeſter Wochenſchluß am Getreidemarlt Niederſchläge und größere Deckungen im Lie ſerungsgeſchäft wirken preisbeſſernd Feſtere Auslanssmeldungen Berliner Produktenbörſe vom 19. Juli(Eig. Dr.) Wenn ſich auch das Geſchäft infolge der beſchränkten Börſenzeit nicht recht gut entfalten konnte, erzielte der Prduktenmarkt zum Wochenſchluß doch wieder feſtere Stimmung. Die ſeit geſtern erfolgten ſchwe⸗ ren Niederſchläge haben die Landwirtſchaft erneut zur Vorſicht bei der Herausgabe von Offerten ver⸗ anlaßt. Außerdem erfolgten im handelsrechtlichen Lie ⸗ ferungsgeſchäft beachtliche Deckungen. Wei⸗ zen ſetzte 1 bis 3/ feſter ein. Roggen, der geſtern beſonders ſchwach veranlagt war, konnte ſeinen Preisſtand in den ſpäteren Sichten um 3 bis 4. beſſern. Auch für Hafer auf ſpäterer Lieferung ergaben ſich nach der geſt⸗ rigen Verflauung größere Preisſteigerungen. Die ſeſte⸗ ren Auslands meldungen boten gleichfalls einige Anregung. Im Effektivgeſchäft waren die Umſätze allerdings in Brotgetreide nur mäßig. Am Mehl ⸗ markte erfolgten bei erhöhten Mühlenofferten Anſchaf⸗ fungen zumeiſt nur für den laufenden Bedarf. Hafer kam nach den geſtrigen Preisrückgängen etwas mehr zum Angebot. Die Forderungen waren allerdings nicht unbe⸗ trächtlich erhöht und wurden zum Teil bewilligt. Win ⸗ tergerſte lag weiter feſt. Amtlich notiert wurden: Weizen—, feſt; Juli 296; Sept. 266; Okt. 268; Dez. 174,5; Roggen 172177, feſt; Juli—; Sept. 187; Okt. 190; Dez. 198; Futtergerſte 185—192, ruhig; neue Wintergerſte—; Hafer 179—187, ſehr feſt; Juli 191; Sept. 189,5; Okt. 192,5; Dez. 196; Wei⸗ zenmehl 32,25— 40, ſtetig; Roggenmehl 23,5— 26,25, feſter; Weizenkleie 10,5—11, ruhig; Roggenkleie 10,5—11, ruhig; Raps 210220, ruhig; Viktoriaerbſen 26— 30; Speiſeerbſen 24— 27,5; Futtererbſen 19—20; Peluſchken 22— 24; Acker⸗ bohnen 17—18,5; Wicken 21—23,5; Lupinen, blaue 19—20; gelbe 24—26; Rapskuchen 10,60—11,60; Leinkuchen 15,80 bis 16,50; Trockenſchnitzel 8,70 9,50; Soyaextractionsſchrot 14,20—15,20; Kartoffelflocken 16,40—17; allg. Tendenz feſt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. Juli.(Eig. Dr.) Schluß, Weizen lin Hfl.⸗ p. 100 Kg.] Juli 9,85; Sept. 9,20; Nov. 9,1235 Jan. 9,10: Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.] Juli 187; Sept. 129; Nov. 1284; Jon. 130. * Liverpooler Getreidekurſe vom 19. Juli.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100 16.) Tendenz feſt; Juli—(.277); Okt..4%(.9730; Dez.—(75) Mehr(280 lb.] unv. Schluß, feſt: Juli.46: Okt..576; Dez..676; eif. Plate(480 lh.) per 38.9 ſeſt; Mehl un. 1 1 aer tende wur ad pre rns nennen Der Gipfel der Bingkeil ist erreicht. Durch Umsturz aller Preise für nur erstklassige Qualitäten beweisen wir erneut unsere Leistungsfähigkeit Wir bringen z2z u 4⸗75 675 9275 Markenschuhe, deren Wert teilweise drei- u. viermal so hoch ist. Eine ganz besondere Gelegenbeitbieten wir in: die 85 au Petto- jugend- Schuhen Darum jeder sofort zum Haison-Ausverkauf ins Schuhhaus Al LEIN- VHFRK AUF DER MARKE FORITSCHRIUTT- SCHUHE herabgesetzt 98 sind. Wir verkaufen Haschinen erkzeuge neu und gebraucht nur aus hochwertigem Material alle Arten Bohrer, Ftässt. Messer, Hämmer, Meigel, Schlüssel, Megwerk⸗- zeuge, Dornen, Schraubstöcke, Ambosse, Schnellstahl u. Werkzeugstahl usw. Etwa 1000 Stück Maschinen sowie Krananſagen. 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Anfang, Jan.(31) 711713; März(31) 720 geh.; Mai(31) 727 geh.; Juli—: Okt. 708709; Dez. 709 geh,: Tendenz ſteti Sch bu Jan.(31) 717; Febr.(31) 720; März(31)„ April 728: Mai(81) 782; Juni(81) 734; Juli Aug. Sept. 718; Okt. 713; Nov. 712; Dez. 714; Juli(31) 736; 8 787; Tagesimport 100: Tages locoverkäufe 2000; Export⸗ verkäufe 100; Egypt. Upper F. G. fair loco 970; Tendenz eus. gfürnberger Hopfenmarkt Die heiden vergangenen Berichtswochen ſtanden im Zei⸗ chen ſehr ſchwacher Nachfrage. Bei den wenigen Abſchlüſſen, die zuſtalde kamen handelt es ſich meiſt um beſſere Hopfen, während mittlere und geringe faſt vollſtändig vernachläſſigt woren. Die Pflanzenſtandsberichte aus den deutſchen An⸗ baugebieten lauten durchwegs gut. Ob das gegenwärtig ſeuchtworme Wetter das Auftreten der Peronoſporg beein⸗ flußt, bleibt abzuwarten. Schlußſtimmung ſehr ruhig, ge⸗ drückt. Zweiwöchige Zufuhr 100 Ballen, zweiwöchiger Um⸗ ſatz 120 Ballen. Das Geſchäft in Fremoͤhopfen war ebenfalls ſehr ruhig. Es notierten nominell: Gebirgshopfen prima 5060, mittel 30—40, gering 20—25; Hallertauer⸗Siegel prima 790, mittel 40—65, gering 20—25; Württemberger primo 90, mittel 8565, gering 20— 35; Saazer prima 95100; Steiermärker primg—30, mittel 20—22; Bakaer prima 2825, mittel 20—22; Polen prima 25—80, mittel 2025. * Berliner Metallbörſe vom 19. Juli.(Eig. Dr.) Freiverkehr. Elektrolytkupfer,(wirebars) 107,50% für 100 Kg.; Raffinadekupfer, loeo 99—101; Standardkup⸗ fer, loco 9495,50; Standarö⸗Blei per Juli 35,25—75 Banka⸗, Straits⸗, Auſtrolzinn in Verkäuferswahl 141; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 47,25 49,25; Gold Freiverkehr p. 10 Gramm 28— 28,20, Platin Freiverkehr p. 1 Gromm—7. * Ich bin sdic 16 Uhr früh zur Stelle!“ 5 in schon um rüh zur Stelle . agt lächelnd Tankwart Carl zu den Frühaufstehern, die bei dem schönen Sommerwetter einen Tagesausflug vorhaben. Pünktlichkeit, sowie schnelle und freundliche Bedienung der Kunden sind Gründe fur seine Beliebtheit. Alles tankt bei ihm. 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Die Luft war ihm im Innern des Faſſes ausgegangen und er war tickt Er war nicht das erſte Opfer des Niagarafalles und wird nicht das letzte ſein. Wagemutige Naturen ſind immer durch den rieſigen Waſſerfall dazu ver⸗ leitet worden, den ungleichen Kampf mit den wilden Naturkräften aufzunehmen. Das Waſſer ſtürzt mehr als 50 Meter in die Tiefe und es gehört ſchon mehr als Tollkühnheit dazu, ſich ſeinem raſenden Laufe anzuvertrauen oder ſonſt mit ihm ſein Spiel zu treiben. Und doch haben ſich immer wieder Menſchen George E. Statthakis vor ſeinem verhängnisvollen Start bereit gefunden, ihr Leben in einem tollkühnen Unternehmen dieſer Art daran zu ſetzen, ſei es, um ſich einen Namen zu machen, ſei es, um einen Geld⸗ preis oder eine hohe Wette zu gewinnen. Der berühmte Seiltänzer Blondin gab vor etwa 70 Jahren an dem Niagarafall eine Vor⸗ ſtellung, die großes Aufſehen erregte und außer⸗ ordentlich zahlreiche Zuſchauer fand. Er ſchritt auf einem hoch geſpannten Seil mit ſeiner Balaneier⸗ ſtange über den brauſenden Waſſerfall hinweg von einem Ufer zum anderen. Als der Ruf ſeiner Tolk⸗ kühnheit weitere Menſchenmengen anlockte, wieder⸗ holte er das Schauſtück. Bei jedem Schritt ſetzte er ſein Leben ein. Denn ſicherer Tod erwartete ihn, wenn er abſtürzte und in die ſchäumenden Wogen fiel. Seine eiſernen Nerven beſtanden aber die Probe und er erreichte jedesmal ſicher auf ſeinem ſchwan⸗ kenden Seil das jenſeitige Ufer. Im Jahre 1883 wurde ein anderer Verſuch ge⸗ macht, den Waſſerfall zu bezwingen, und zwar auf eine noch todesmutigere Art. Kapitän Weh b, der erſte, der den engliſchen Kanal durchſchwommen hat, unternahm den Verſuch, die Stromſchnellen Niagara ſchwimmend zu kreuzen. Er wurde von dem Wirbel der abſtürzenden Wellen erfaßt und ertrank. Bei den ſpäteren Verſuchen trat ein Faß oder ein Ball in Tätigkeit, in denen die Schwimmer Platz nahmen. Zum erſtenmal wagte ein Engländer dieſes Kunſtſtück im Jahre 1886. Carlisle Graham— ſo hieß der wagemutige Mann— ließ ſich ein Faß an⸗ fertigen, das Aehnlichkeit mit einer Boje hatte. Er kam glücklich durch die abſtürzenden Wogen hin⸗ durch und landete wohlbehalten am amerikaniſchen Ufer. Die Tat fand ſoviele Bewunderer, daß er ſie im Jahre darauf wiederholte. Auch diesmal kam er mit dem Leben davon. Graham hat viele Nachahmer gefunden. Immer wieder zog der Niagarafall wie mit magiſcher Ge⸗ walt tollkühne Menſchen an, die das Wagnis unter⸗ nahmen,„zu tauchen in dieſen Schlund“ Manchen gelang der Verſuch, andere mußten ihn mit ihrem Leben büßen. In dem gegenwärtigen Jahre haben zwei Männer dem Niagarafall ihr Leben anver⸗ traut. Der eine war der„rote“ Hill, ein berühm⸗ ter amerikaniſcher Lebensretter, der wie viele an⸗ dere vor ihm ſich in einem Faß in die brauſenden Wogen ſtürzte. Er kam heil und geſund am Ufer wieder zum Vorſchein. Der andere war der oben erwähnte Grieche, der weniger Glück hatte als der Amerikaner. des Außerordentlich großes Aufſehen erregte die Tat des Amerikaners Lauſſier, der im Jahre 1928 den Niagarafall in einem großen Gummiball durch⸗ ſchwamm. Der Ball war mit Kiſſen und Polſtern ſo reichlich im Innern ausgeſtattet, daß der Inſaſſe auch die heftigſten Stöße vertragen konnte. Außer⸗ dem war er an dem einen Ende beſchwert und fiel deshalb immer wieder in ſeine urſprüngliche Lage zurück. Die Gummihülle war mit einem Stahlge⸗ flecht umgeben und ſomit ſehr widerſtandsfähig. John Lauſſier nahm ſitzend in dem Balle Platz. Dann wurde der Ball oberhalb des Falles dem Waſſerlauf überlaſſen. Er geriet alsbald in die Stromſchnellen, ſprang in kühnen Sätzen den Waſſerfall hinab und kam in der Nähe des kanadiſchen Ufers wieder zum Vorſchein. Der„rote“ Hill, der vorerwähnte Le⸗ bensretter, ſchaffte den Ball aufs Trockene Lauſſier wurde ſofort aus ſeinem freiwilligen Gefängnis be⸗ freit. Er war bewußtlos, erholte ſich aber bald wie⸗ der und trug von ſeinem Abenteuer keinen Schaden davon. Das ungeſchriebene Geſetz in der Türkei In einem Mordprozeß in Angora ſoll demnächſt die Frage entſchieden werden, ob in der modernen Türkei noch das alte ungeſchriebene Geſetz zu Recht beſteht, das dem Manne in weit⸗ gehendem Maße die Beſtrafung der ungetreuen Ehefrau geſtattet. In dem vorliegenden Falle hat ein türkiſcher Schriftſteller in Angora ſeine Frau und deren Liebhaber getötet. Bisher ſind ſolche Verbrechen in der Tür⸗ kei mit einer ganz kurzen Freiheitsſtrafe geſühnt worden. Im Höchſtfalle wurde der Rächer ſeiner Ehre ein Jahr lang in Haft gehalten. Oft küm⸗ merte ſich der Staatsanwalt um Fälle dieſer Art überhaupt nicht. Diesmal haben ſich aber Freunde der ermordeten Frau für eine ſtrenge Beſtrafung des Mannes eingeſetzt. Die Frau iſt die Tochter einer der vielen Frauen des früheren Sultans Abdul Hamid und deshalb hat ihr Schickſal viel Aufſehen erregt. Vier angeſehene Rechtsanwälte ſind in dem Prozeß tätig, ein Beweis dafür, welche Bedeutung der Gerichtsentſcheidung beigemeſſen wird. Die tür⸗ kiſchen Frauen treten auch heute noch vielfach für das ungeſchriebene Geſetz ein und geben dem Manne das Recht, die treuloſe Ehefrau zu töten. Es unter⸗ liegt auch keinem Zweifel, daß die Entſchleierung der türkiſchen Frauenwelt Gelegenheiten für Eifer⸗ ſuchtsdramen geſchaffen hat, die früher nicht vorhan⸗ den waren. Aus dieſem Grunde haben auch Eifer⸗ ſuchtsverbrechen in der Türkei um ſich gegriffen, vie die Statiſtik des Jahres 1929 klar beweiſt. Das Vadeleben, wie es einſt war Millionäre mieten Schlafſtellen— Etiketteſor gen in Pyrmont— 12ſtündige Badezeit— Ein Diplomatenkonflikt wegen des„Badegeſchenks“ Heute iſt es etwas ganz Natürliches, daß man— falls nicht Geldſorgen allzu drückend ſind— in eine Sommerfriſche oder in ein Bad fährt. Nicht immer war dies aber ſo. Es gab eine Zeit, wo das ins Bad⸗ Fahren ein unerhörter Luxus, das Privileg der Reichſten unter den Reichen war. Und es gab auch eine Zeit, wo das Weilen in einem Bad kein Ver⸗ genügen, ſondern harte, ſehr harte Arbeit bedeutete. Erſt im 15. Jahrhundert begann eigentlich das Badeleben. Viele Badeorte erlebten damals ihre Glanzzeit. Eine ſehr exkluſive Geſellſchaft war zu jener Zeit an ſolchen Plätzen anzutreffen, denn eine Reiſe nach einem entfernten Badeort war nicht nur äußerſt gefahr⸗ und mühevoll, ſondern verſchlang auch eine ganze Menge Geld. Bei der Unſicherheit der Landſtraßen konnten die zur Kur Gilenden ſolche Reiſe nur mit einem großen Gefolge antreten, und ſelbſt dann kamen mitunter allerlei unliebſame Ueberraſchungen vor. Das deutſche Bad Pyrmont hatte ſchon im 14. Jahrhundert einen guten Ruf. Man nannte es„die Wunderquelle“, und die einſtigen Chroniſten empfah⸗ len es als ſicheres Heilmittel für alle Krankheiten. Eine wahrhaft internationale Geſellſchaft verſam⸗ melte ſich dort Sommer für Sommer. Im Jahre 1556 hatte Pyrmont eine beſonders gute Saiſon. Die Zahl der Anweſenden war ſo groß, daß man im nahen Walde Baracken aufſtellen mußte, um alle Gäſte unterzubringen. Dieſe Maßnahme erwies ſich aber auch als nicht ausreichend, und ſo geſchah der kurioſe Fall, daß der Eigentümer des Badeortes, Graf Spiegelberg, energiſche Maßnahmen treffen mußte, um die Schar der Gäſte zu verkleinern. Aber es blieben noch immer zu viel Gäſte in dem Badeort, und da griffen dieſe zur Selbſthilfe. Es wurde eine Art Schlafburſchen⸗Syſtem eingeführt. Die Gäſte teilten ſich in zwei Gruppen. Der eine Teil ſchlief in den vorhandenen Betten von 6 Uhr abends bis Mitternacht, der andere Teil wiederum von Mitter⸗ nacht bis 6 Uhr früh. Die weniger Reichen mußten mit dem Schlafen am Tage vorlieb nehmen. In Pyrmont herrſchten auch ſtändig Etikette⸗ ſorgen. Und dies iſt auch nur natürlich, wenn man bedenkt, daß zum Beiſpiel im Jahre 1681 nicht weniger als 28 Könige und Fürſten dort weilten. Es waren u. a. anweſend: der Kurfürſt von Han⸗ nover und Pfalz, der engliſche König Georg und die däniſche Königin. Dieſe hohe Geſellſchaft hatte ihre Mahlzeiten gemeinſam eingenommen. Da jedoch die Gefahr drohte, daß bei Tiſch allerlei Etikette⸗ fragen entſtehen würden, in welcher Reihenfolge man ſitzen ſolle, hatten die verſammelten Herrſcher Eiſenbahn von 1837 fährt wieder 1930 Ein Eiſenbahnzug von Paris nach St. Germain aus dem Jahre 1837, der anläßlich einer Feier der franzöſiſchen Handlungsreiſenden aus dem Muſeum entliehen wurde und mit Fahr⸗ gäſten in hiſtoriſchen Koſtümen wieder über ſeine Fahrſtrecke von anno dazumal keuchte. Wünſchelrute entſcheidet einen Prozeß In London ſchwebte ſeit einiger Zeit ein Er b⸗ ſchaftspro zeß, den die Nachkommen eines Man⸗ nes namens Lewis angeſtrengt hatten. Der Ver⸗ ſtörbene hatte in Nordengland ausgedehnte Güter beſeſſen, von denen er einen Teil einem Wohltätig⸗ keitsverein vermacht hatte. Das Vermächtnis war in Briefform gekleidet und verſprach dem Verein eine entſprechende teſtamentari ſche Beſtim⸗ mung. Als nun Lewis plötzlich ſtarb, fand man keine letztwillige Verfügung vor, und die Ver⸗ wandten weigerten ſich, dem Wohltätigkeitsverein auch nur eine kleine Summe auszuzahlen. Dieſer klägte aber auf Grund des Briefes, der jedoch vom Gericht nicht als rechtsgültige Urkunde anerkannt wurde, da das Teſtament, das der Verſtorbene erwähnt hatte, nicht aufzufinden war. Der Verein zog nun den bekannten engliſchen Wünſchel⸗ rttengänger Richard Beebe heran, da er gehört hatte, daß der verſtorbene Philantrop ſein Teſtament vörſichtshalber in einer Kaſſette aufbewahrt und dieſe auf ſeinem Gut vergraben habe. Insgeheim unternahm nun Beebe Streifzüge auf dem Gut, die jedoch erfolglos verliefen. Erſt nach geraumer Zeit zeigte die Wünſchlerute an einer beſtimmten Stelle ſtarke Ausſchläge. Man grub nach und fand in einer Tiefe von etwa 70 Zentimetern eine ſchwere Metallkaſſette, die neben einer Anzahl von Schmuckſtücken das rechtsgültige Teſtament enthielt. In dieſem war tatſächlich die Verfügung ausge⸗ ſprochen, die dem Wohltätigkeitsverein ein beträcht⸗ liches Erbe zuerkannte. Der Erbſchaftsprozeß iſt alſo tatſächlich durch die Wünſchelrute entſchieden worden. Ein Trick der Alkoholſchmuggler. Die drahtloſen Empfangsſtationen in Newyork erhielten Ende der vorigen Woche einen Notruf für den Ober⸗ bürgermeiſter von Newyork. Danach ſollte Herr Walker in einem Motorbvot an der Küſte von Long Island geſtrandet ſein und dringend der Hilfe bedürfen. Die Folge war, daß faſt alle im Dienſt befindlichen Wachtkutter nach der angegebenen Stelle fuhren, natürlich um vergebens nach den Spuren des Newyorkes Oberhauptes zu ſuchen. Unterdeſſen lan⸗ deten die Schmuggler Tauſende von Kiſten mit alkoholiſchen Getränken in aller Ruhe und Sicherheit in dem Hafen von Newport. Faſt 2,4 Millionen Blinde Wenn es auch durch die Fortſchritte der Hygiene und der Augenheilkunde gelungen iſt, die Zahl der Blinden erheblich zu vermindern, ſo leben, wie Pro⸗ feſſor Cords in der„Münchner mediziniſchen Wochen⸗ ſchrift“ mitteilt, etwa 2 390 000 Blinde auf unſerem Erdball. Die ſomit entfallende Durchſchnittsziffer von 136,3 Blinden auf je 100 000 Einwohner wird in⸗ des in einzelnen Ländern weit übertroffen. Dieſe traurige Statiſtik wird angeführt von Aegypten, wo 1325 Blinde auf 100 000 Einwohner kommen. folgen dann Zypern mit 730, China mit 500, das europäiſche Rußland mit 200 und Indien mit 142 Blinde auf je 100 000 Einwohner. Unter den zivi⸗ liſierten Nationen liegt die effektive Ziffer weit unter der Durchſchnittsziffer. So haben England nur 73, Frankreich 71, die Vereinigten Staaten 62, Deutſch⸗ land 61, Holland 46, Kanada 45 und Belgien 44 Blinde auf je 100 000 Einwohner. Intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß die früher ſo häufigen Erblindungen durch Pocken in den Ländern mit Impfzwang völlig fehlen. Aber im Kampf gegen die Blindheit ſtehen auch weitere, große Fortſchritte bevor: So laſſen ſich die Erblindungen infolge Augengonorrhoe und grünem Star faſt gauz vermeiden, die durch Unfälle weitgehend einſchränken. Es beſchloſſen, dieſe Frage täglich durch das Los zu ent⸗ scheiden. Dies war ſozuſagen eine fürſtliche Demokratie. Bekannte Badeorte waren auch Spaa und Schwa⸗ bach. Allerdings wurde an dieſen Orten nicht ſo ſehr die Geſundheit gepflegt als vielmehr dem Kartenſpiel gehuldigt. Es entſtanden eine Menge ſo⸗ genannter Privat⸗Kartenelubs, und auf dem grünen Tiſch wechſelten oft Tag für Tag große Vermögen ihre Beſitzer. Eheſcheidung Douglas Fairbanks⸗Mary Pickford Doug und Mary die weltbekannten Hollywooder Filmdarſteller, deren Ehe in der amerikaniſchen Oeffentlichkeit ſtets als vorbildlich gerühmt wurde, laſſen ſich nun ſcheiden. Auch ſie! Schwabach war übrigens ein Modebad erſten Ranges. Es gehörte zum guten Ton, wenigſtens einmal dort geweſen zu ſein. In Frankfurt a. M. war es ſogar lange Zeit Sitte, daß die ſorgſamen Mütter in den Heiratskontrakt ihrer Töchter die Beſtimmung gufnahmen, daß die Flitterwochen in Schwabach zu verbringen ſind. a Die Chroniſten von damals berichten auch aus⸗ führlich über das Badeleben in dieſem Modeorte. 5 Sie erzählen: Die Damen erſchkeuen ſchön ürn 6 Kihr morgens am Brunnen ar We eee Herren in Perrücke. Der Säbel wurde aber zu Hauſe gelaſſen. Um 9 Uhr begann das Baden. Um 11 Uhr war gemeinſames Mittageſſen. Dann ſetzte man ſich zu den Spieltiſchen, und es wurde eifrigſt geſpielt. Die Zeit des Abendeſſens war auf 7 Uhr feſtgeſetzt. Dann gab es allerlei Tanzunterhaltungen und Konzerte. Der Herzog von Naſſau zahlte die hierbei entſtandenen Speſen. Mitunter fanden auch Opernvorſtellungen ſtatt. Die Koſten dieſer Vor⸗ ſtellungen fielen dem Herzog von Turn und Taxis zur Laſt. In den Modebädern konnten ſich alſo die Gäſte recht wohl fühlen. Aber nur diejenigen, die zur Zer⸗ ſtreuung und nicht zur Kur dort weilten. Eine Bade⸗ kur war nämlich im 15. Jahrhundert eine äußerſt anſtrengende Angelegenheit. Bei Beginn der ärzt⸗ lichen Behandlung mußten die Patienten täglich zwei⸗, dreimal für je—3 Stunden im Bad ſitzen. Die Badezeit wurde allmählich geſteigert und be⸗ trug ſchließlich 12 Stunden— und zwar ununter⸗ brochen. Die damalige ärztliche Wiſſenſchaft erklärte nämlich, daß das warme Waſſer die Haut weich macht, und daß bei dieſer langen Badezeit die „ſchlechten Materien ſich beſſer aus dem Körper ent⸗ fernen“. In der zweiten Hälfte der Kur wurde die Badezeit wieder verkürzt, damit„die Haut zuſammen⸗ wachſe“. In den Jahren 15711574 hatte in Karls⸗ bad die Gattin des Fürſten Ferdinand von Tirol dieſe Tortur mitgemacht. Ihr Hofarzt, Gg. Handſch, hat über dieſe Kur ein genaues Tagebuch geführt. Zu jener Zeit, ganz beſonders aber im 17. Jahr⸗ hundert, waren auch die ſogenannten„Badegeſchenke“ in Mode. Heute bringen die Glücklichen, die in einem Bade weilen, kleine Andenken mit. Damals ſandten die zu Hauſe gebliebenen Verwandten und Freunde den Badegäſten allerlei Geſchenke, zumeiſt Wein. Dieſe Sitte führte zu Beginn des 18. Jahrhunderts zwiſchen Oeſterreich und Rußland faſt zu einem diplomatiſchen Konflikt. Als der ruſſiſche Zar Peter der Große im Jahre 1711 nach Karlsbad ging, ſandte ihm Kaiſer Leopold 12 Fäſſer rheiniſchen Wein. Die Weinſendung fand auch gebührende Anerken⸗ nung, aber der Begleitbrief umſo weniger. Der Kaiſer hatte nämlich einen kleinen Fehler begangen. Er nannte den Zaren nicht„Sa Majeſté Imperiale“, ſondern:„Sa Majeſté Tſarienne“. Peter der Große fühlte ſich infolge dieſes Titels in ſeiner Ehre ge⸗ kränkt. Aber er wollte das Geſchenk nicht grob zurückweiſen, und ſo ließ er dem Kaiſer erklären, daß ſich das Weintrinken mit der Karlsbader Kur nicht vereinigen läßt. Er ſchenkte alſo den Wein dem dortigen Schützenverein der ihn dann weiter verkaufte und aus dem eingegangenen Geld ein Stipendium errichtete, das den Namen Peter des Großen trug. 5 ſcsebundbeciemsresß Anemmsroße- ; 5 — Samstag, den 19. Juli 1330 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 19. Seite. Nr. 929 offener Brief 5 12 MRolorräden b an alle Herren unserer stadt une A e der Umgebung Mhm., Eichelsheimer⸗ ſtraße 28 Tel. 205 28 ent⸗ 5179 iche Sehr geehrte Herren! Bürgerlichen 25185 wa⸗ 13 45 g e. Privat⸗ Mittagtiſch 250 Sie ſind ſicher, wie ſo viele, der Anſicht, daß ein geſucht. 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