e — gala angelegt Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Beilagen: Sport der N. M. J.* Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle Maunheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Morgen⸗Ausgabe Montag, 21. Juli 1930 5 +. Anzeigenpreiſe⸗ 82 mm breite Colonel⸗ zeile; im R eite Zeile.— Für im Vorar enheits⸗ Anzeigen be⸗ ir das Erſcheinen von zeren Plätzen und für tichtsſtand Mannheim. i* Neues vom Film nannheimer Muſikzeitung 141. Sahrgang— Nr. 330 Hindenburgs Rheinlandſahrt Von Ludwigshafen zu Schiff nach Mainz— Aeberall jubelnde Begeisterung- Heute in Koblenz In der Mainzer Stadthalle Die Ankunft in Mainz a Mainz, 20. Juli. Reichspräſtdent von Hindenburg iſt mit ſeiner Begleitung an Bord des Dampfers, der ſeinen Namen trägt, Samstag abend gegen 19.30 Uhr in Mainz eingetroffen. Das Ufer der Anlegeſtelle war von zehntauſenden von Menſchen beſetzt, die dem Reichspräſidenten beim Verlaſſen des Schiffes hul⸗ digten. Der Oberbürgermeiſter von Mainz, Dr. Külb, begrüßte den Reichspräſidenten und brachte ein Hoch auf ihn aus, das von der ungeheuren Men⸗ ſchenmenge begeiſtert aufgenommen wurde. Auf dem Rheinſtrom waren ſämtliche bei Mainz liegenden Schiffe zur Parade angetreten. Als der Dampfer mit dem Reichspräſidenten ankam, wurden Böllerſchüſſe abgefeuert. Schon vorher waren Flieger dem Reichspräſidenten entgegengeflogen, um ihm auf der letzten Strecke das Ehrengeleit zu geben. Nach der Landung begrüßten der Biſchof von Mainz, Ludwig Maria Hugo und das Oberhaupt der heſſiſchen Landeskirche, Prälat D. Diehl, den Reichspräſidenten. 5 Der Reichspräſident machte nach ſeiner Landung zunächſt eine kurze Rundfahrt durch die Stadt. Alle Straßen, die er paſſierte, waren von einer dichten Menſchenmenge umfäumt. Der Reichspräſi⸗ dent nahm dann im großherzoglichen Schloſſe Woh⸗ nung., 5 Mainz im Feſtſchmutk Noch nie, auch nicht am Tage waren die Straßen der Stadt ſo herrlich ge⸗ ſchmückt wie am Samstag, da der erſte Beſuch des Reichspräſidenten in der altehrwürdigen Moguntia erwartet wurde. Die Häuſer ſind faſt verſchwunden unter dem reichen Tannengrün, das in nimmer endenden Guirlanden von Fenſter zu Fenſter zieht. Zahlreiche Schaufenſter zeigen das Bild Hinden⸗ burgs inmitten ſeſtlichen Blumenſchmucks. Die Schiffe auf der Mainzer Reede haben große Flaggen⸗ und eine erwartungsfrohe Menge durchzog ſchon in den Mittagsſtunden die Straßen. Der Landungsſteg, an dem das Schiff des Reichs⸗ präſidenten angelegt hat, war mit Fahnen und Guirlanden feſtlich ausgeſtaktet. Alle Vorbereitungen zeigten, daß Mainz bei ſeinem hohen Gaſt, dem es in tiefer Dankbarkeit ergeben iſt, Ehre einlegen will. Sozialdemokratie und Vefreiungsfeier i Köln, 20. Juli. Der Bezirksvorſtand der Sozialdemokra⸗ tiſchen Partei für den Oberrhein veröffent⸗ licht in der„Rheiniſchen Zeitung“ eine neue Kund⸗ gebung an ſeine Mitglieder, worin dieſe aufgefor⸗ dert werden, an den Befreiungsfeiern nicht teil⸗ zunehmen, In der Kundgebung heißt es, die Sozial⸗ demokratiſche Partei könne nicht dort erſcheinen, wo auch der Stahlhelm erſcheine. Dieſe Be⸗ rührung mit dem Stahlhelm, ſei ſie auch rein äußer⸗ lich, müſſe abgelehnt werden. Der Bezirksvorſtand greife aber den ſchon längſt beſtehenden Plan wieder auf, zu geeigneter Zeit eine beſondere Be⸗ reiungsfeier zu veranſtalten, die mit einer Kundgebung verbunden werde. Die bereits nach Koblenz eingeladenen Vertreter der Sozialdemokra⸗ tie werden von dem Bezirksvorſtand aufgefordert, ihre Zuſagen zurückzuziehen. Nur den in amt⸗ licher Eigenſchaft geladenen Sozialdemokraten ſei die Teilwahme freigeſtellt. a ö Begrüßung Hindenburgs in Worms 5 Worms, 19. Juli. Auch auf der Rheinfahrt nach Worms konnte man an den Ufern hin und wieder zahlreiche zujubelnde Menſchengruppen bemerken. Zu beſon⸗ ders ſtürmiſchen Begrüßungen kam es des öfteren bei der Begegnung mit dichtbeſetzten Vergnu ü⸗ gungs dampfern. U. a. fuhr kurz vor Worms ein großer Dampfer, von dem Perſonal der Heyl⸗ ſchen Lederfabrik gemietet, dem Reichspräſidenten⸗ ſchiff entgegen. Auch viele Paddler trieben auf dem bietes alle Leiden der Beſatzungszeit getragen. der Befreiung, Telegraphiſche Meldung Mainz, 20. Juli. In der feſtlich geſchmückten Stadthalle fand heute mittag zu Ehren des Reichspräſidenten ein Feſtakt ſtatt, bei dem nach einleitenden muſikaliſchen Vor⸗ trägen Staatspräſident Dr. Adelung dem Reichs⸗ präſidenten den Willkommensgruß des Heſſenlandes entbot.— Anſchließend begrüßte Oberbürgermeiſter Dr. Külb im Namen der Stadt den Reichsprä⸗ ſidenten. Sodann ſprach Reichsaußenminiſter Dr. Curtius Einleitend bedauerte er, daß ſowohl Reichskanzler Dr. Brüning wie auch deſſen Vorgänger Reichs⸗ kanzler a. D. Müller, die beide bei der heutigen Feier ſprechen ſollten, am Erſcheinen verhindert ſind. Der Redner führte dann weiter aus, daß die Befreiung des Rheinlandes der Politik zu danken ſei, die in dem Namen des leider zu früh verſtor⸗ benen großen Staatsmannes Streſemann ihre Verkörperung gefunden habe. Mit großem Opfer⸗ mut habe die Bevölkerung des beſetzt geweſenen Ge⸗ Mit ſtandhafter Einmütigkeit habe das Volk am Rhein in allen ſeinen Schichten, insbeſondere auch durch die Arbeiterſchaft, allen Loslöfungsbeſtrebungen und allen rechtswidrigen Eingriffen einen entſchloſſenen Widerſtand mit den Waffen des Rechts und des Friedens entgegengeſetzt. Das ganze deutſche Volk ſagt den Rheinlän⸗ dern und all denen, die zu dieſem großen Erfolg beigetragen haben, aus vollſtem Herzen den aufrichtigen Dank des Vater⸗ landes. Freuen wir uns, ſo führt der Miniſter fort, über den Sieg der deutſchen Sache nicht nur um Deutſch⸗ lands und ſeiner friedlichen Zukunft willen; freuen wir uns auch um Europas willen. Ein ge⸗ ſundes, lebensfähiges Europa iſt auf die Dauer nur möglich, wun alle feine Glieder gleichberechtigt und gleichgeachtet ſind. Die Beſetzung, das Symbol der Unfreiheit, das ſichtbare Zeichen des ver⸗ lorenen Krieges, gehört der Vergangenheit an. Aber ihre Folgen können ſich im Rheinland noch lange auswirken. Das befreite Gebiet darf davon über⸗ zeugt ſein, daß die Reichsregierung nach wie vor ihm auch weiterhin ſeine wärmſte Fürſorge ange⸗ deihen laſſen wird. Zum Schluß gedachte der Miniſter der deutſchen Brüder an der Saar, die von der Befreiung noch ausgeſchloſſen ſeien, und ſchloß mit dem Appell, die Wiedergewinnung der Freiheit der rheiniſchen Lande ſolle ein Anſporn ſein, mutig und entſchloſſen weiter zu kämpfen, damit Deutſchland volle Gleichberech⸗ tigung im Kreiſe der Völker zuteil werde. Der Reichspräſident dankte darauf für die freundlichen Begrüßungs⸗ worte. Er verband damit ſeinen Dank an die Be⸗ wohner der Stadt Mainz und des Heſſenlandes für die freundliche und herzliche Bewillkommnung. Unſer aller Denken und Fühlen, ſo führte der Reichs⸗ präſident dann u. a. aus, iſt heute beherrſcht von Dankbarkeit. In Feſſeln der Unfreiheit, lange Zeit hindurch abgeſchnürt vom deutſchen Wirtſchafts⸗ gebiet und ganz auf ſich ſelbſt geſtellt, fremder Ge⸗ walt, wie ſtarken Verſuchungen preisgegeben, haben Männer und Frauen dieſes Landes in ihrem Deutſch⸗ tum ausgeharrt in vorbildlicher Treue. Mit Ihnen allen bedauere auch ich, daß der Mann, mit deſſen Namen ſich das Bemühen um die Befreiung des rheiniſchen Gebietes un⸗ lösbar verknüpft, daß Guſtav Streſemann nicht mehr unter den Lebenden weilt. Wir gedenken in dieſer Stunde ſeiner als eines Mannes, der in vaterländiſcher Pflichterfüllung ſei⸗ ner ſelbſtgeſtellten Aufgabe der Befreiung der Rhein⸗ lande treu bis zum letzten Atemzuge gedient hat und als Opfer dieſes Dienſtes von uns ge⸗ gangen iſt. Wenn wir unſeren Blick von dem Heute dem Morgen zuwenden, ſo geht unſere Hoffnung dahin, daß der Tag der Befreiung von fremder Be⸗ ſatzung ein Fortſchritt auf dem Wege zum wahren Frieden und zur vollen Freiheit ſein möge. Noch immer ſteht das deutſche Land an der Saar, los⸗ gelöſt vom Mutterlande, unter einer ihm weſens⸗ fremden Verwaltung. Wir wollen hoffen, daß unſere deutſchen Brüder und Schweſtern an der Saar bald wieder mit uns vereinigt ſein werden. Wenn das erreicht wird, iſt dem Frieden Europas und der Verſöhnung der Nachbarvölker der beſte Dienſt ge⸗ leiſtet worden. Möge ſich zur Freiheit am Rhein im ganzen deutſchen Vaterlande endlich auch die Einigkeit geſellen! Dann, aber auch nur dann, werden wir die Kraft haben, die uns wieder vor⸗ wärts und aufwärts bringt. Laſſen Sie uns gemein⸗ ſam unſere Liebe und Treue zum Lande unſerer Väter bekennen, indem wir rufen: Deutſchland, unſer geliebtes Vaterland, es lebe hoch! Nach dem Hoch des Reichspräſidenten ſang die Menge gemeinſam das Deutſchlandlie d. Nicht endenwollende, minutenlange Beifallsſtürme folgten der Rede. Der Reichspräſident folgte dann einer Einladung des Staatspräſidenten Dr. Adelung und des Oberbürgermeiſters Dr. Külb zu einem Frühſtück im kurfürſtlichen Schloß. Um 3 Uhr erſchien das Luftſchiff Graf Zep⸗ pelin über der Stadt, um dem Reichspräſidenten ſeine Huldigung darzubringen. !!!! ppc cßcßßßßßßßßßßßPPPPPPVPPTTV——TTTTTTTTTTTTTTWTTTTTTTTTTTWTWTWTTTTTWTTTW Waſſer. Sobald ſich das Schiff„Hin den burg“ näherte, ſtreckten die Paddler ihre Ruder ſenkrecht in die Höhe und präſentierten ſo vor dem Reichs⸗ oberhaupt. Leider iſt vielen dieſe Art des Grußes an den Reichspräſidenten nicht gut bekommen. Durch den durch die vielen Dampfer hervorgerufenen Wellenſchlag kippten einige Boote um und die Paddler hatten große Mühe in den hohen Wellen, ſich, ihr Boot und die Ruder ſicher an Land zu bringen. Im Wormſer Gewäſſer mußte ſogar ein ſo verunglückter Paddler von einem Motorboot ge⸗ rettet werden. * Auch die Ankunft des Reichspräſidenten in Worms würde durch viele Kauonenſchüſſe angekündigt. Wäh⸗ rend die Glocken der Wormſer Kirchen ihr Lied an⸗ ſtimmten, intonierten am Ufer die dokt aufgeſtellten Kapellen den Präſentiermarſch. Das Schiff„Hinden⸗ burg“ ſteuerte auf eine dort errichtete, feſtlich aus⸗ geſchmückte Landungsbrücke zu, und der Reichspräſi⸗ dent hieß die 14 darunter die Vertreter der heſſiſchen Staatsregie⸗ rung, willkommen. neu hinzukommenden Ehrengäſte, Inzwiſchen jubelten die vielen Wormſer am Ufer, die dort poſtierten Kriegervereine und ande⸗ ren Bünde dem greiſen Reichsoberhaupt zu. Und als der Dampfer wieder anfuhr, intonierten die Ka⸗ pellen dem Reichspräſidenten zum Abſchied das Deutſchlandlied, das von der am Ufer ſtehenden Menge begeiſtert mitgefſungen wurde. Bald waren die„Hindenburg“ und ihre Begleitſchiffe in der Ferne verſchwunden, während die Bevölkerung in die Stadt zurückſtrömte, Auch die auf der Wormſer Rheinbrücke poſtierte Landespolizei, die bei Ankunft des Reichspräſidenten⸗Schiffes präſentiert hatte, marſchierte in ihre Unterkunft ab. Kranzniederlegung am Grundſtein des Streſemann⸗Ehrenmals Mainz, 20. Juli. Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ tius hat heute nachmittag in Begleitung des lang⸗ jährigen Referenten für die beſetzten Gebiete, Vor⸗ tragenden Legationsrates von Friedberg, einen Lorbeerkranz am Grundſtein des Streſemann⸗Denk⸗ mals niedergelegt. Dank an Frau Streſemann Mainz, 20. Juli. Reichspräſident von Hindenburg hat an Frau Dr. Streſemann folgendes Telegramm gerichtet:„Bei der erhebenden Befreiungsfeier in der Stadthalle zu Mainz haben wir in Trauer und Dankbarkeit Ihres verſtorbenen Herrn Gemahls gedacht, dem es nicht beſchieden war, den Dank der Bevölkerung für ſeine bis zum Tode pflichttreue und aufopfernde Arbeit zu erleben. Ich bitte Sie, bei dieſem Anlaß den Aus⸗ druck meines Gedenkens und ergebenſte Grüße ent⸗ gegen zu nehmen.“ Der Reichspräsident in Wiesbaden — Wiesbaden, 20. Juli. Der Reichspräſident wurde auf der Fahrt von Mainz nach Wiesbaden in Biebrich von dem Oberpräſidenten der Provinz Heſſen⸗Naſſau, Haas, im Namen der preußiſchen Regierung begrüßt. Wie in allen Orten, durch die der Reichspräſident fuhr, hatten auch hier Vereine und Verbände Aufſtellung genommen. Dem Reichs⸗ präſidenten wurden allenthalben ſtürmiſche Huldi⸗ gungen dargebracht. Beſonders herzlich war auch die Begrüßung in Wiesbaden, wo auch aus der wei⸗ teren Umgebung große Menſchenmaſſen zuſammen⸗ geſtrömt waren. Im Wiesbadener Kurhaus fand nach der Begrü⸗ ßung des Reichspräſidenten durch Oberbürgermeiſter Krücke ein kurzer muſikaliſcher Feſtakt ſtatt, bei dem eine Dichtung„Befreites Rheinland“ zum Vortrag kam. Den Schluß bildete der letzte Satz aus der erſten Sinfonie von Brahms, geſpielt vom Städti⸗ ſchen Kurorcheſter unter Leitung des Generalmuſik⸗ direktors Schurich. Der Reichspräſident verließ daun, wieder von begeiſterten Zurufen begleitet, Wiesbaden, um nach Eltville zu fahren, wo er Gaſt des Reichskommiſ⸗ ſars Dr. Langwerth von Simmern kiſt. Heute in Koblenz Der große Tag der Befreiungsfeier der preußi⸗ ſchen Staatsregierung in Koblenz wird mit der Ankunft des Reichspräſidenten beginnen, der gegen 11.30 Uhr auf dem Dampfer„Mainz“, begleitet von 6 weiteren Dampfern und dem Dampfer„Preu⸗ ßen“ mit den Vertretern der internationalen Preſſe und begrüßt vom Glockengeläute aller Kirchen und einem Ehrenſalut von Ehrenbreitſtein, in Koblenz eintreffen wird. Nach dem Empfangsakt am Deutſchen Eck durch einen Maſſenchor von mehr als 2000 Schii⸗ lern und Schülerinnen fährt der Herr Reichspräſi⸗ dent zur Stadthalle, auf dem ganzen Wege begrüßt von der ſpalierbildenden Schulfugend. Kurz nach 12 Uhr beginnt die Kundgebung der preußiſchen Staatsregierung in der Stadthalle. Der Kampf Danzig-Polen Polniſche Note an den Danziger Völkerbunds⸗ kommiſſar Danzig, 20. Juli. Der diplomatiſche Vertreter Polens in Danzig, Miniſter Strasburger überreichte am Samstag aufgrund eines ihm von der polniſchen Regierung erteilten Auftrages dem Kommiſſar des Völkerbun⸗ des in Danzig eine Note über die bekannte Be⸗ ſchwerde des Danziger Senats betr. Gdingen. Nach Mitteilung von polniſcher Seite heißt es in der Note u.., daß der Danziger Senat in ſeinen Anträgen nicht darauf abziele, bei der polniſchen Regierung irgendwelche Schritte hinſichtlich der Ent⸗ wicklung des Hafenverkehrs zu erwirken, vielmehr fordere Danzig, daß Polen die wirtſchaftliche Tätig⸗ keit des polniſchen Volkes auf ſeinem eigenen Ter⸗ ritorium einſtelle, was zu einer Abriegelung der polniſchen Küſte für den Han dels⸗ verkehr führen würde. Die polniſche Regierung ſei der Anſicht, daß die vom Danziger Senat vorge⸗ legten Anträge nicht Gegenſtand eines Streites zwi⸗ ſchen Polen und Danzig ſein können, da ſie gegen die ränität des polniſchen Staates und gegen ſein Recht der freien Entwicklung gerichtet ſeien. Seite. Nr. 330 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 21. Juli 1930 — Die erſten Wahlaufrufe Mit Hindenburg für Deutſchlands Neitung Der Aufruf der Volkspartei Die Reichstagsfraktion der Deut⸗ ſchen Volkspartei exläßt folgenden Aufruf: Das Reich in höchſter Not! „Nieder mit Hindenburg, hoch die Internationale!“ Dieſer Ruf war die Antwort der Kommuniſten auf die Verleſung der Auflöſungsorder und damit der Politik Hindenburgs. So endete einer der traurig⸗ ſten Tage des Deutſchen Reichstags. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat in dieſer Stunde nur den einen Wunſch: Möge das Volk die furchtbare Not von Millionen aus Arbeit und Beruf geworfener Menſchen, von Millionen zerſtörter oder gefährdeter Exiſtenzen in ihrer vollen Bedeutung würdigen. Möge es erken⸗ nen, daß nur der Deutſchland zu retten vermag, der Arbeitsmöglichkeit ſchafft, der Zer⸗ ſtörung der Wirtſchaft Einhalt gebietet und das Reich finanziell und verfaſſungsmäßig auf geſunde Grundlagen ſtellt. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat einen ſchweren Kampf gekämpft für ein großes Reform r og r a m m: zur Wiederaufrichtung der Wirtſchaft, zur Rettung von Millionen Menſchen aus Ar⸗ beitsloſigkeit und Elend, zur Geſundung der Finanzen in Reich, Ländern und Gemeinden. Was ſie erſtrebte, hat ſie nicht völlig erreicht. Er⸗ reicht aber hatte ſie, daß die von der Regierung vor⸗ geſchlagenen Maßnahmen wirkungsvoll ergänzt wur⸗ den durch Stärkung des Verantwortungsgefühls für Sparſamkeit in den Gemeinden mit dem Ziel der Senkung der erdrückenden Realſteuern, wofür die Fraktion ſeit Jahr und Tag kämpfte. Sie hatte erreicht, daß endlich eine geſetzliche Grenze der uferloſen Zuſchußwirtſchaft des Reiches für die Zwecke der Arbeitsloſenverſicherung feſtgelegt wurde. Sie hatte erreicht, daß die Zukunft der deut⸗ ſchen Sozialverſicherung durch Abſtellung offenbarer Mißſtände und durch ihre Anpaſſung an die gegen⸗ wärtige Tragfähigkeit unſerer Wirtſchaft geſichert wurde. Sie hatte ſchließlich durchgeſetzt, daß die un⸗ mittelbare Senkung der Ausgaben des Reiches in größerem Umfange in Angriff genommen werden ſollte, als dies Urſprünglich geplant war. Durch die Reichstagsauflöſung ſind dieſe bedeut⸗ ſamen Reformen in Frage geſtellt. Völlig zer⸗ ſchlagen iſt das große Programm zur Rettung des deutſchen Oſtens. Zerſech la gen ſind die Hilfs⸗ maßnahmen für den befreiten Weſten, zerſchlagen die Weiterführung des landwirtſchaftlichen Hilfs⸗ werkes Die Kämpfer gegen Separatismus und Lan⸗ desverrat müſſen weiter auf die befreiende Amneſtie warten. Für alles das mag das deutſche Volk ſich bei Hugenberg und ſeinen Freunden bedanken, die im Bunde mit Nattonalſozialiſten, Kommuniſten und Sozialdemokraten der den Rücken fielen. Im Einklang mit der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat Reichskanzler Brün in 9 die feierliche Verpflichtung zur Durchführung eines großzügigen Reformprogramms für die Herbſtmongte übernommen. Hinter dieſen Worten des Reichskanz⸗ lers ſteht die ehrwürdige Perſon des Reichspräſi⸗ denten von Hin den bur g. Er hat, indem er ſeine Unterſchrift unter die Verordnungen der Regierung ſetzte, zugleich den Willen bekundet, daß dieſe Regie⸗ rung das große Reformwerk zur Sicherung des Staates, zur Rettung der Menſchen aus Arbeitsloſig⸗ keit und Not und zur Feſtigung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft durchführen müſſe. Wenn ſich die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei in dieſer Stunde in alter Treue dem Reichspräſidenten dur Verfügung ſtellt und der von ihm mit allen Vollmachten ausgeſtatte⸗ ten Regierung ihre Unterſtützung leiht, ſo tut ſie dies in dem Bewußtſein der Verantwortung für die Geſamtheit des deutſchen Volkes, das ihr zu gllen Zeiten höher ſtand als jede parteipolitiſche ſtaatsbürgerlichen Front in Neues Theater im Roſengarten g Spielzeitbegin 8 des Münchener Gärtnerplatz theaters „Hotel Stadt Lemberg“ Die Münchener Gäſte, die mit friſchem Wagemut für dieſes Jahr die Operettenſpielzeit des Sommers übernommen haben, hielten Wort. Schon der erſte Abend gab, trotz gelegentlicher Unzulänglichkeit, die mit den techniſchen und akuſtiſchen Schwierigkeiten der Bühne und des Raumes zuſammenhängen, eine erfreuliche Probe ihres Schaffens und ihres Wollens. „Hotel Stadt Lemberg“, verlangt in der Tat mehr, als eine der ſonſtigen Dutzendoperetten oder Poſſen. Mag ſein, daß der in jedem Operettenkomponiſten ſchlummernde Drang, zum mindeſten einmal im Leben eine komiſche Oper geſchaffen zu haben, auch Jean Gilbert dazu verführt hat, das„muſikaliſche Schauſpiel“ Ernſt Neubachs zu vertonen. Er hat dabei eine glücklichere Hand bhewieſen, als der Oibrettiſt. Man kennt den großen amerikaniſchen Film glei⸗ chen Namens, der mit Pola Negri in der Hauptrolle nach derſelben Quelle, dem Roman von Biro, ge⸗ dreht worden iſt. Die Bühnenbearbeitung entbehrt der dramatiſchen Zuſammenballung der Konflikte, die der Film faſt unübertrefflich zeigt. Das hängt naturgemäß mit der Grenzziehung des Darſtellungs⸗ bereiches zuſammen. Der Neubachſche Text macht es ſich im Grunde viel einfacher und bequemer, die ge⸗ waltſame Einzwängung des typiſchen Operetten⸗ liebespaares zweiter Ordnung erſcheint manchmal geradezu gequält und iſt eben nur aus den Bedarfs⸗ notwendigkeiten der leichten Muſe zu erklären. Doch ſtellt, wo die Bedenken aufſteigen, zur rechten Muſik ſich ein. Jean Gilbert iſt in Ton und Weiſe bekannt Daß er mit den Errungenſchaften der modernen In⸗ ſtrumentation ſeine Klangpalette vermiſcht, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, daß er weiter den verfeinerten Iehar⸗ ſtil, deſſen Zugkräftigkeit er durchaus erfaßt Hat, nicht verſchmäht, erſcheint nicht weiter verwunderlich, Als Ganzes ergibt ſich eine meiſt überaus gefällige Rückſicht. Das Volk muß nun entſcheiden, ob es den zerſtörenden und auflöſenden Kräften unverant⸗ wortlicher und verblendeter Parteipolitiker mehr Vertrauen ſchenken will als dem jederzeit bewährten vorbildlichen vaterländiſchen Pflichtgefühl Hinden⸗ burgs. Mit Hinden burg Rettung ſoll unſer Der Appell der Demokraten Die demokratiſche Reichstagsfraktion für Deutſchlands Wahlſpruch ſein. tritt mit einem Aufruf hervor, in dem es u. a. heißt: In gefährlichſter Lage von Volk und Wirtſchaft hat der Reichstag keine Mehrheit für das notwendige Geſundungsprogramm aufgebracht. Geſetze von größ⸗ ter Bedeutung für die Ordnung der Reichsfinanzen, Reformarbeiten zur Wiederaufrichtung der Wirt⸗ ſchaft und zur Neugeſtaltung der Verwaltung, Maß⸗ nahmen zur Erneuerung des Weltber⸗ trauens ſind unvollendet geblieben. Die notlei⸗ denden Gebiete in Oſt und Weſt ſehen die erſehnte Hilfe in ungewiſſe Ferne gerückt. Dem Reichsfinanz⸗ mintſter Dietrich fehlte in ſeinem unverdroſſenen Ringen um die Geſundung von Finanzen und Wirt⸗ ſchaft die parlamentariſche Mehrheit. Der Reichs⸗ tag ließ ihn im Stich. Die ſchwerbedrohten Finanzen des Reiches, der Länder und Gemeinden, die Millio⸗ nen von Arbeitsloſen, der Zuſammenbruch wert⸗ voller Exiſtenzen, die Verzweiflung wichtigſter Be⸗ rufe ſprechen eine deutliche Sprache. Die Regierung handelt im Geiſt demokratiſcher Verant⸗ wortlichkeit, wenn ſie jetzt gegen die verſagen⸗ den Fraktionen an das Volk appelliert. Ein Parla⸗ ment, das nicht fähig iſt, die Sorge für geſunde Finanzen über Parteiintereſſen zu ſtellen, untergräbt nicht nur die Grundlage der eigenen Exiſtenz, ſon⸗ dern gefährdet Staat und Volk ſowie Wirtſchaft. Darüber zu richten iſt das deutſche Volk jetzt berufen. Es müßte heißen, daß es kein Intereſſenten⸗ haufen, ſondern ein Staats volk gibt. Es muß den arbeitsfähigen Reichstag ſchaffen. Ein Aufruf der Hugenberg⸗Gruppe Telegraphiſche Meldung Berlin, 20. Juli. In einem erſten Wahlaufruf der Hugenberggruppe, der in den Sonntagmorgenblättern erſcheint, werden nach einem Hinweis auf den Kampf der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei gegen die Pounggeſetze die jüngſten Sezeſſtonsvorgänge in der DNVP. wie folgt regiſtriert: Nicht ohne parlamentariſche Verluſte wurde dieſer Kampf geführt. Wieder hat eine Gruppe von Ab⸗ geordneten die Fahne des deutſchnationalen Blocks verlaſſen, um der Fahne des Zentrums zu fol⸗ gen, derjenigen Partei, die eine Klärung im Reich und in Preußen ſeit länger als zehn Jahren ver⸗ hindert. Sie hat die in Auflöſung befindliche Mitte nach rechts verlängert, um, wie der Reichskanzler es ausdrückt, Demokratie und Parlamentarismus zu retten. Nachdem wetter verſucht wird, die Forderungen, die Hugenberg am letzten Tage dem Reichskanzler Brüning geſtellt hatte, zu rechtfertigen, wird zum Kampf gegen den Marxismus aufgerufen und erklärt: „Die Deutſchnationale Volkspartei iſt als Kampfpartei gegründet. Sie hat die hiſtoriſche Aufgabe, unter der Parole„Rechts heran“ klare Front gegen den Marxismus zu ſchaffen und dieſer Front Richtung für ihren politiſchen Vormarſch zu geben. Nach Zeiten des Zauderns und Schwankens, die nach dem Tode Helffrichs begannen, tritt ſie in alter Grundſatztreue und Geſchloſſenheit in den Wahlkampf ein.“ Die neue große Rechtspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Juli. Die Verhandlungen über die Bildung einer neuen Partei der ſtaatstreuen Rechten laufen, wie uns ver⸗ ſichert wird, günſtig. Im Landbund iſt es Herrn Schiele gelungen, hier eine einheitliche Front auf⸗ zurichten. Auch die Hemmniſſe, die von der Seite der Chriſtlich⸗Nationalen Bauern, genauer vielleicht von Herrn Hepp, kamen, ſollen auf dem Wege ſein, aus⸗ geräumt zu werden. Nur bei den Volks ko nſer⸗ vativen ſcheinen, ſeltſam genug, noch gewiſſe Wi⸗ derſtände zu beſtehen. Wahlkoſten vergrößern das Defizit Draßhtbericht unſeres Berliner Bür ves Berlin, 21. Juli. Die Auflöſung des Reichstags wirkt ſich auch auf die Berliner ſtäbdtiſche Verwaltung aus und das in doppelter Hinſicht. Einmal wird die Entſcheidung über den Haushalt erneut verzögert und dann vergrößert ſich der Fehlbetrag um eine nicht unbeträchtliche Summe durch die Wahl⸗ koſten, die die Selbſtverwaltungen zu übernehmen haben. Bei den Verhandlungen zwiſchen den zuſtän⸗ digen Miniſterien und dem Oberpräſidium wegen der Feſtſetzung des Berliner Haushalts iſt auch die Frage erörtert worden, ob man die Erträge aus den non der Reichsregierung vorgeſehenen neuen Steuern, der Bürgerabgabe und der Schankverzehr⸗ ſteuer, bereits in Anſatz bringen könnte. Durch die Ereigniſſe im Reichstag iſt die Entſcheidung hierüber zum mindeſten um einige Tage hinausgezögert wor⸗ den. Da man für dieſes Jahr keine Wahlen mehr erwartete, waren im Haushaltsplan im Gegenſatz zum Vorjahr, wo für Wahlzwecke 300 000 Mark vorgeſehen waren, diesmal nur 100/ als Ausgabepoſten eingeſetzt worden. Im Jahre 1928, wo allerdings Reichstags⸗ und Landtagswahlen ſtatt⸗ fanden, hatte Berlin für Druck der Stimmzettel, Be⸗ kanntmachungen, Vergütung für Stimmzähler, Wahlliſtenprüfer, Wahlvorſteher uſw. ü ber 400000 Mark aus dem Stabdtſäckel zu erlegen. Um faſt die gleiche Summe wird nun in dieſem Jahr der Fehlbetrag im Berliner Etat ſich vergrößern. Die neue Notvperordnung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Juli. Wie wir hören, ſoll der Verſuch gemacht werden, in die neue Notverordnung alle die Maßnahmen aufzunehmen, die Kanzler und Vizekanzler zur vor⸗ läufigen Sanierung der Reichsfinanzen für notwen⸗ dig halten.(Daß die von Stegerwald betriebenen Reformen an der Krankenverſicherung leider nicht ſo auf dem Verordnungswege zu dekretieren ſind, iſt von uns ſchon geſagt worden). gebaute Notverordnung wird dann gewiſſermaßen dum Programm der werden. An ihr werden die Geiſter ſich zu ſcheiden haben. Sie wird in ſolchem Sinne zur Richtlinie des ganzen Wahlkampfes werden. Auch die Koali⸗ tionsbildung im kommenden Reichstag wird, wie man in Kreiſen der Regierung annimmt, davon entſchei⸗ dend beeinflußt werden. Rückzahlung von Steuern an deutſche Reedereien in Amerika — Newyork, 20. Juli. Auf Grund einer Entſchei⸗ dung des Bundesgerichts in einer Klage der Ree⸗ deret Rickmers können die Beſitzer der deutſchen Schiffe, für die in der erſten Nachkriegszeit bis No⸗ vember 1921 Tonnageſteuern erhoben wurden, dieſe Steuern, die insgeſamt mehr als eine Million Dollar betragen, zurückerhalten. Das Gericht hat ſich den deutſchen Standpunkt zu eigen gemacht, daß mit Einſtellung der Feindſeligkeiten der hanſeatiſche Vertrag von 1827 und der Vertrag mit Preußen von 1828 in vollem Umfange wieder in Kraft treten. Dieſe, ſo aus⸗ Reichsregierung Entführung eines Ruſſen Telegraphiſche Meldung Hamburg, 20. Jul. Das„Hamburger Echo“ meldet: Der bei der Derutra der Deutſch⸗Ruſſiſchen Lager⸗ und Transportgeſellſchaft in Hamburg als höherer An⸗ geſtellter ſeit viereinhalb Jahren beſchäftigte Schainhold erhielt vor kurzem von ſowjetruſſi⸗ ſcher Seite in Rußland die Aufforderung, ſofort, und zwar innerhalb weniger Tage, nach Rußland abzureiſen, um ſich dort wegen irgendeiner Ange⸗ legenheit zu verantworten. Schainhold weigerte ſich und wurde darauf von einem Gericht in Rußland in Abweſenheit zum Tode verurtailt. Am 3. Juli wurde nun der 18fährige Sohn Schainholds durch den in ruſſiſchen Dienſten ſtehen⸗ den Kanzleiſekretär Schmidt nach Kiel gelockt und dort auf ein Schiff gebracht, das mit ihm ſo⸗ fort nach Rußland abdampfte. Was dort mit ihm geſchehen ſoll oder geſchieht, darüber fehlt dem Vater bisher jede Nachricht. Es liegt jedoch der Verdacht nahe, daß der minderjäh⸗ rige, nach ruſſiſchem Recht aber demnächſt großjährig werdende Schainhold der Tſcheka als Geißel dienen ſoll. Touriſtenunglück mit vier Toten Telegraphiſche Meldung Wien, 20. Juli. Ueber ein ſchweres Touriſtenunglück in den Pitz⸗ taler Alpen, das vier Todesopfer forderte, berichtet die Korreſpondenz Herzog folgende Einzel⸗ heiten: Vier Mitglieder der Sektion Chemnitz des Alpenvereins, und zwar die drei Vorſtandsmitglie⸗ der Franz Lotterhos, Kurt Truel und Dr. Walter Seyfahrt ſowie der Ingenieur Fritz Seifert unternahmen geſtern von der Chemnitzer Hütte aus eine Tour über die Silberſchneide auf die Geige in die Pitztaler Alpen und gerieten, als ſie angeſeilt über den Gletſcher gingen, in einen furchtbaren Sturm. 5 Als die vier Touriſten nicht mehr in die Schutz⸗ gütte zurückkehrten, wie ſte verſprochen hatten, machte ſich eine Führerexpedition auf die Suche nach den Vermißten. Sie fand drei der Touriſten an einem Seile hängend als Leichen auf. Die Leiche des vierten Verunglückten konnte bis zur Stunde noch nicht gefunden werden. Aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach wurde die Gruppe vom Blitz getroffen. Die Taifunkataſtrophe in Japan Telegraphiſche Meldung Durch den furchtbaren Taifun, der Nagaſakt und ſeine Umgebung heimgeſucht hat, wurden tauſende von Perſonen obdachlos und hun derte getöbtet. Man befürchtet, daß ſehr viele Menſchen auf See verunglückt ſind. Acht Küſtenſchiffe und 83 Motorſchiffe ſindgeſunken. Die Giſenbahn⸗ linien wurden ernſtlich beſchäbigt. Der Geſamt⸗ ſchaden beläuft ſich auf ca. 20 Millionen Nen. — Newyork, 20. Juli. Aſſociated Preß meldet aus Tokio, daß durch den Taifun in Süd⸗Japan 30 Perſonen getötet und viele verletzt wurden. Eine große Anzahl von Meuſchen wird vermißt. Ein Dorf von 300 Einwohnern wurde durch einen Erd erutſch verſchüttet. Die Präfektur von Fukuoka meldet, daß elf Perſonen getötet und 88 verletzt wurden. 21 Perſonen werden vermißt. Tau⸗ ſend Häuſer wurden zerſtört und zehntauſend be⸗ ſchädigt. In Nagaſaki erreichte der Sturm eine Höchſtgeſchwindigkeit von 112 Stundenmeilen. Der dort angerichtete Sachſchaden wird auf drei Millionen Ven geſchätzt. Proteſtkundgebung in Fez — Paris, 20. Juli. Wie Havas aus Rabat be⸗ richtet, demonſtrierten in den Straßen von Fez klei⸗ nere Abteilungen von Eingeborenen gegen die An⸗ wendung der kürzlich erlaſſenen neuen Rechtsord⸗ nung bei den Berberſtämmen. Die Manifeſtanten wurden zerſtreut und mehrere Führer feſtgenommen, darunter die Söhne angefehener Eingeborener. Die Meldung führt die Demonſtration auf den Einfluß der ſogenannten Jung⸗Marokkaner zurück. Die Ruhe ſei wieder hergeſtellt. Muſtk, nicht gerade himmelſtürmend, aber doch über dem Durchſchnitt. Und alles in allem, ein Werk, deſſen Beſchauen und Behören ſich lohnt, noch dazu, wenn es in einer Weiſe aufgeführt wird, die ſich ebenfalls ſehen und hören läßt. Man wird erſt noch weitere Aufführungen dieſes und anderer Werke abwarten müſſen, ehe man ein kritiſcheres Urteil über die Darſteller fällt. Für heute ſeien nur folgende Namen aus dem Ka⸗ talog herausgegriffen: Direktor Julius De⸗ wald, darſtelleriſch, gefanglich und regieführend beſtes modernes Format(die mit der hieſigen Bühne noch zu erklärende gelegentliche darſtelleriſche Ge⸗ dankenloſigkeit einiger ſeiner Mitſpieler wird er von ſelbſt beſeitigen), Claire Hardt, eine Sängerin von geſanglicher Kultur, Joſef Bureſch, ein Te⸗ nor mit überlegenen Mitteln, Otto Dewald und Mizzi Seibold, die mehr das burleske Element vertreten und Eugen Strehn, deſſen Portier Elias ein kleines Kabinettſtück für ſich war. Aner⸗ kennung auch dem Kapellmeiſter Eduard Hartogs, der ſein aus Mannheimer Muſikern beſtehendes Or⸗ cheſter in überraſchend kurzer Zeit diſzipliniert hat. Der wirklich herzliche Beifall des in großer Zahl er⸗ ſchienenen Publikums enthielt Dank und Auf⸗ munterung zugleich. Die Gaſtſpiele dieſes Münche⸗ ner Operettentheaters werden vorausſichtlich in den kommenden ſechs Spielwochen mit Recht große Au⸗ ziehungskraft ausüben. N Die Aufführungen der Hochſchule für Muſik. gaben wieder vorgeſchrittenen Schülern Gelegenheit, teils ihr Können in neuem Lichte zu zeigen, ſoweit ſie ſich ſchon früher einmal produziert hatten, teils am Podium die„Feuertaufe“ zu beſtehen. Eine be⸗ ſonders erfreuliche Entwicklung konnten wir an Elſe Zizler beobachten, deren pianiſtiſche Farbenpalette ſeit ihrem vorjährigen Auftreten an Reichtum erheb⸗ lich gewonnen hat und auch von feinfühligem Emfpinden Zeugnis ablegt. Den ſchon gewonnenen günſtigen Eindruck beſſätigten neuerdings Erika Lymcker und Gertrud Moch mit trefflichen Dar⸗ bietungen am Klavier, ferner Lothar Scherer (Violin⸗Abt. Otto Spamer) mit dem tonſchön und edel vorgetragenen Viblin⸗Konzert von Mendels⸗ ſohn. Mit jugendlicher Verve, auch den weicheren Stimmungen geſchickt Rechnung tragend, ſpielte Elis. Sauer Webers Polacca brillante, ſorgfältig ziſe⸗ lierte Hans Oldenbürger den Schluß⸗Satz von Beethovens C⸗Moll⸗Konzert. Von klavieriſtiſchen Be⸗ gabungen fielen uns ferner angenehm auf Toni Dittgen, Sylvia Heim, Hedy Norheimer, und Helmut Lin d, letzterer mit dem erſten Satz der „Waloͤſtein“⸗Sonate. Auch die Geſangsſchüler hatten ſchöne Fortſchritte aufzuweiſen, nur wird Irmgard Göb noch mehr auf freiere Tonentfaltung, Trudel Kloſe auf Atemſtütze bedacht ſein müſſen. Die Mittellage iſt erfreulich gepflegt bei Sophie Webe 5 Alma Linden zeigte ſich von günſtiger Seite, ebenſo Karl Reuther. Für die muſikaliſche Ausbildung der Geſangsſchüler wird durch ausgiebige Enſemble⸗ Uebungen geſorgt, deren Ergebniſſe die lange Reihe der ſoliſtiſchen Darbietungen angenehm unterbrachen. Erfreulicherweiſe unterſtützen auch junge Lehrkräfte durch ſorgſame Begleitung die geſanglichen Vorfüh⸗ rungen. Den jungen Novizen ſei der Rat gegeben, bei der Begleitung nicht bloß auf kunſtgerechte piani⸗ ſtiſche Tonbildung bedacht zu ſein, ſondern durch un⸗ merkliche agogiſche Nuancen(Beſchleunigen und Zurückhalten) dem Stimmungsgehalt der einzelnen Strophen Rechnung zu tragen. ä Hinter Gittern Vor einigen Tagen verſtarb ein verdienſtvoller Berliner Bürger, dem der„Berliner Börſen⸗Kurier“ folgenden Nachruf widmete: „Handelsgerichtsrat Emil Sternberg iſt nach längerem Leiden geſtorben. Er gehörte dem Zoo ſeit 1914 ununterbrochen an.“ a Das erinnert an die ſchöne Geſchichte, als der Leiter des Berliner Zoos einmal auf Reiſen war und der berühmte Orang⸗Utan einging. Da tele⸗ graphierte man dem auf Reiſen befindlichen Pro⸗ feſſor: „Der alte Affe iſt geſtorben. neuen anſchaffen oder warten, kommen?“ Sollen wir einen bis Sie zurück⸗ —— Man lernt nie aus (Nachdruck verboten.) An einem Tage werden in Deutſchland durch⸗ ſchnittlich 1615 Ehen geſchloſſen. 3140 Menſchen wer⸗ den täglich geboren und 2208 ſterben in Deutſchland. Auf die Minute kommen alſo zwei Geburten und auf zwei Minuten drei Todesfälle. * Die meiſten Menſchen ſterben bei uns iim Februar. 2877 Todesfälle kommen durchſchnittlich auf einen Februartag; dagegen ſterben im Auguſt wür 1752 täglich. Auch die meiſten Geburten ſind im Februar, nämlich 3109 täglich. Die wenigſten Geburten ſind dagegen im Auguſt und im Dezember. E Die Deutſche Reichsbahn befördert jäh tlich rund 2 Milliarden Menſchen, alſo eine Bevölkerungszahl, die noch etwas größer iſt als die gegenwitertige Be⸗ völkerung der Erde(zirka 19 Milliarden), . Nach der heutigen Bevölkerungszunalhine müßte im Jahre 2100 die Erde 6 Milliarden Bewohner haben. Der Geizhals (Nachdruck verboten.) Grips hat Geld, ſein Freund Wips hat auch Gelo. Grips iſt ein Filz und Hungerleider, heßaft geizig Pfennig auf Pfennig und göunt ſich nicht die Butter aufs Brot. Wips genießt ſeinen Beſitz, iſt luſtig, ſorglos und verfſagt ſich nichts, was gut und ange⸗ nehm iſt. „Du ſteuerſt mit unfehlbarer Sitherheit der Armut und dem Elend zu“, ſagt Grip⸗ mahnend.„Laß dich beizeiten warnen. Lebe ſo wie ich, dann lilribt dein Geld dir erhalten und du brauchſt ſpäter keine Reue zu empfinden.“ „Dein Rat iſt ſchlecht und einfältig,“ entgegnet Wips dem Geizhals lachend.„Leben ſo wü du kann ich ktmmer noch, wenn mein Geld alle iſt und! ich nicht mehr habe.“ Max(Lervus. — g 1 8 —— 28 4 —— . — — ö ö ö N N 1 Montag, den 21. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 330 * Nachklänge zu Hindenburgs Pfalzjahrt Der Reichspräſident in Ludwigshafen Unſerem Bericht über die Befreiungsfeier bei der Ankunft des Reichspräſidenten in Ludwigshafen iſt noch nachzutragen, daß nicht nur die Schupo und die Schutzmannſchaft, ſondern auch die Feuerwehr von Ludwigshafen zur Aufrechterhaltung der Straßen⸗ ordnung herangezogen worden iſt. Dieſe Organe hatten einen außerordentlich ſchwierigen Stand, denn die Abſperrung wurde von der ungeheuren Menſchenmenge wiederholt durchbrochen, ſo daß ſchließlich Seile geſpannt werden mußten. Kin⸗ der und Erwachſene waren auf die den Ludwigsplatz flankierenden Bäume hinaufgeklettert. Gegen 4 Uhr bemächtigte ſich der Menge eine un⸗ geheure Spannung. Bei jedem fahrenden Auto fing man zu rufen an. a Drei Flugzeuge kreuzten über dem Platz und ließen den Wartenden mit ihren Kunſtſtücken die Zeit nicht allzu lang werden. Es wurde 74 Uhr. 10 Minuten vor 4 Uhr erſchienen als Vorhut zwei Motorradfahrer mit Beiwagen der Gendarmerie ein ſicheres Zeichen, daß der Reichspräſident jetzt kommt. Ein Böllerſchuß krachte. Die Glocken läuteten und von ferne hörte man den Jubel und die Hurrarufe der Wartenden. Der Reichspräſident wurde mit ungeheurem Jubel empfangen. Die Menge durchbrach die Abſperrung und drängte ſich dicht an die Automobile. Die Polizei war machtlos. In dem gleichen Augenblick, in dem der Reichs⸗ präſident in ſeinem offenen Auto in den Ludwigs⸗ platz einfuhr, ſetzte ein ſtarker Regen ein, der während der ganzen Begrüßungsfeierlichkeit anhielt und alle bis auf die Haut durchnäßte. Der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held, der neben Hindenburg im Auto ſaß, hielt zwar einen Schirm über Hinden⸗ burg, was aber nicht viel nützte. Trotz aller Strapazen des Samstages ſah der Reichspräſident friſch und munter aus. Aus ſeinen Augen ſtrahlte Güte und Freude, während ſeine Geſichtszüge tiefen Ernſt verrieten. Alle, die Hindenburg aus nächſter Nähe geſehen haben, wer⸗ den dieſe Eindrücke niemals vergeſſen. Die Jugend begrüßte ihn zuerſt. Drei Mä d⸗ chen traten vor; eine davon mit langen, ſchönen Zöpfen; das Mädchen ſprach ein hübſches Gedicht, während die beiden anderen Blumen und Geſchenke überreichten. Ein Händedruck war der freudige Dank. Bürgermeiſter Kleefoot hieß den Reichspräſidenten im Namen der Stadt und der Einwohner herzlich willkommen, erinnerte an die Leiden der Beſatzungszeit, betonte das leuch⸗ tende Vorbild treudeutſcher Geſinnung des Reichs⸗ präſidenten und ſchloß mit einem begeiſtert aufge⸗ nommenen Hoch auf Hindenburg. Hauptmann Stepp erſtattete noch einen kurzen Rapport, nach dem Abordnungen von 25 pfälziſchen Militärvereinen mit zuſammen 950 Mann vertreten waren. Der Hindenburgbund Mannheim hat ebenfalls an der Begrüßung durch Spalierbildung teilgenommen. Unter den Ehrengäſten befand ſich auch Bürger⸗ meiſter Büchner als Vertreter der Stadtgemeinde Mannheim. Infolge des anhaltenden Regenwetters mußte die beabſichtigte Vorſtellung der Ehrengäſte, der Altveteranen und der verſchiedenen Deputationen unterbleiben. Langſam fuhren die Automobile dann durch die Ludwigſtraße, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße nach dem oberen Rheinufer, wo an der Anlegeſtelle Fügen der Dampfer„Hindenburg“ für die Mainzer Feſtfahrt bereitlag. Auch hier wurde Hindenburg von einer vieltauſendköpfigen Menſchenmenge mit brau⸗ ſendem Jubel begrüßt. Damit hatte die Triumph⸗ fahrt des Reichspräſidenten durch die ſchöne Pfalz ihr Ende erreicht. i ch. Ein Stimmungsbild Nicht von den Empfangsfeierlichkeiten oder den Reden, die gehalten wurden, will ich im Folgenden berichten; nein, ich habe mich unter„das Volk gemiſcht“ und dort meine Beobachtungen gemacht. Es war 2 Uhr, als ich mich auf den Weg über die Rheinbrücke machte. Rüber gings um dieſe Zeit noch ganz glatt. Ich habe genügend Muße, den Flaggen⸗ ſchmuck auf dem Rhein und in der Stadt zu bewun⸗ dern. Ich gehe zunächſt runter an den Rhein in die Nähe der Anlegeſtelle des feſtlich geſchmückten Dampfers„Hindenburg“. Neben mir Buben, viel Buben. Das Mundwerk ſteht nicht ſtill: „Du, glaabſcht des, daß mer'n klor ſehe?“ „Des kannſcht der denke, de Hindeburg is doch en großer Mann, den ſiehſcht weit.“ „Menſch, ich frei mich ſchun druff, kreiſche keune!“ . Und ſo gehts weiter. Ich aber will mir den Hindenburg ſchön von der Nähe anſehen, gehe zurück zur Stadt an der Reichs⸗ bank vorbei. Dort ſtehen noch nicht viel Leute, und zudem ſcheint mir dieſer Standort günſtig; man kann ſich ein wenig ſetzen. Zwar iſt der Stein etwas kühl aber das ſchadet nichts. Neben mir ſitzt ein Herr mit ſeiner Kamera, die er innerhalb 15 Minuten ſchon mindeſtens fünfmal eingeſtellt und jeweils wieder zugeklappt hat. Er hält mir einen Vortrag darüber, daß er von dieſem Punkte aus eine fabelhafte Auf⸗ nahme machen wird.— Au wehl denk ich, da hinten ſiehts bös aus; wenn du nur einen Schirm dabei hätteſt. Ich habe Glück. Ein Herr mit einem Regen⸗ dach kommt vorbei, wenn mirs gelingt, den zu an⸗ geln... Das gelingt mir auch; er ſetzt ſich neben mich; das iſt gut für alle Fälle. f Drei Flugzeuge ziehen Schleifen über uns, der eine purzelt in der Luft herum, ſo was macht immer Spaß. Man ſtellt Betrachtungen darüber an, wie es ausſehen würde, wenn er nun plötzlich über uns abſackte, und vertreibt ſich ſo die Zeit. „Au. Gucke ſe mol do hinne den Butze, der kummt zu uns“, meint der Regenſchirmmann. Und wirklich, es fängt ganz ſachte an zu regnen, dann wann mer ſtärkenr und immer ſtärker, bis es ſchließlich „platſcht“. Wenn man nur wüßte, was die Schüſſ zu bedeuten haben! Ob ſie jetzt kommen?. Als der Regen zu toll wird, flüchtet, was keinen Schirm hat, aber ich bin unter dem Schirm meines Nachbars gut aufgehoben. Von unſerem erhöhten Standorte aus kann man ſich nett über die zum Teil groteske Farbenpracht der Damenregenſchirme amü⸗ ſieren; es ſieht zu putzig aus. Gott ſei Dank! Der Regen läßt nach; die ſor⸗ genvolle Miene des Photographen ſchwindet. Er ſtellt die Kamera zum zehnten Male ein. Es hat ganz aufgehört zu regnen. Die Menge nimmt ihre Plätze wieder ein. Zwei Beiwagenmotorräder mit Schupo⸗Offizieren kommen angefahren. Dort an der Ecke recken ſie ſchon die Hälſe. Eine Bewegung geht durch die Menge.„Er kommt, er kommt!“ Wir klettern noch höher auf das Eiſengitter. Ganz langſam kommen die Autos näher.„Dort im offenen ſitzt er!“ Der Wagen iſt jetzt ganz bei uns. Ernſt ſieht der Reichs⸗ präſident aus. Er wippt nur leicht mit ſeinem Zylinder auf und ab. Vor mir ſteht eine einfache Frau mit einem etwa fünfjährigen Mädelchen. Bei⸗ der Augen ſind ſtrahlend auf den alten Herrn ge⸗ richtet, als müßte er zu ihnen her ſehen, nur zu ihnen. Vorbei... Die Hochrufe verſtummen. Das Mä⸗ delchen ſagt:„Mutter, das iſt ein lieber, guter Großpapa, der Hindenburg“, und im Ueberſchwang der Gefühle umfaßt ſie mit den Aermchen die Mut⸗ ter und drückt das Köpfchen in ihren Schoß. Die Frau ſtreichelt den Blondkopf, und ſo ſtehen beide noch ein Weilchen. Eine Träne hat ſich doch in die Augen der Frau geſtohlen, und ich höve noch, wie ſie ſagt:„Ja, Kind! ein lieber, lieber, guter Mann.“ Die Menge ſtrömt zum Rhein runter. Ich mit. Ich komme noch gerade hinüber, denn jetzt wird ab⸗ geſperrt. Unten finde ich noch ein Plätzchen auf einem Eiſengitter, zwar etwas wackelig, aber ich ſeh was. Der Dampfer„Hindenburg“ lichtet die Anker und fährt langſam, ganz langſam rheinabwärts. Auf dem Deck ſteht die ſtattliche Geſtalt des Reichs⸗ präſidenten und winkt der Menge zu. Tauſendſtim⸗ miger Jubelſchrei!— Jetzt„kenne ſe ſchreie, die Buwe“, denk ich. Nun iſt auch der Dampfer vorbei und zieht in raſcherem Tempo den Rhein herunter, bis er ſchließ⸗ lich den Augen der immer noch jubelnden Menge entſchwunden iſt. Welches werden die Gefühle ge⸗ weſen ſein des alten ehrwürdigen Herrn während ſeiner Fahrt auf dem freien Rhein und durch die freie Pfalz? Vielleicht warens nur bange Zukunfts⸗ ſorgen, Sorgen um ſein Volk, um ſein liebes, gelieb⸗ tes Vaterland!— Die Menge ſtrömt zur Rheinbrücke. Kaum durch⸗ zukommen! An der Treppe lebensgefährliches Ge⸗ dränge. Ich ſchwinge mich auf eine„Dreier“ und komme wohlbehalten und zudem gratis wieder über die Brücke. bert. Vis Mainz auf dem Rhein Auf dem Begleildampfer Goethe“- Anvergleichlich ſchöne Einorücke Zwiſchen 3 und 4 Uhr Während um 3 Uhr auf Ludwigshafener Seite ſchon Tauſende das Feſtſchiff„Hindenburg“ umdrängten, auf dem der Reichspräſident ſeine von höchſter vaterländiſcher Begeiſterung ge⸗ tragene Rheinlandfahrt zunächſt bis Mainz fortſetzte, konnte man um dieſe Zeit auf dem am gegenüber liegenden Mannheimer Ufer in feſtlicher Flaggen⸗ gala für das allgemeine Publikum beretitliegenden ebenſo eleganten Dampfer„Goethe“ der Köln⸗ Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt noch bequem Platz finden. Als ſich bald nachher herausſtellte, daß der für den gleichen Zweck beſtimmte„Freiherr vom Stein“ überhaupt hier nicht benötigt wurde, trat das Schiff allen anderen voraus die Fahrt nach Worms an, um dort die Ausflügler aufzunehmen, die ſich dem Feſtſchiff anſchließen wollten. Das geringe Intereſſe, das man hier der wirklich hiſtoriſchen Fahrt ent⸗ gegenbrachte, iſt ebenſo verwunderlich und bedauer⸗ lich. Wir ſind der feſten Ueberzeugung, daß gar man⸗ cher Hindenburgverehrer, wenn er unſeren Bericht geleſen hat, die Ueberzeugung gewinnen wird, daß er eine Gelegenheit verpaßt hat, die nicht wiederkehrt. Es iſt uns nicht erinnerlich, jemals an einer Rhein⸗ fahrt teilgenommen zu haben, die ſo tiefe, ergreifende Eindrücke, wie die ſamstägige, hinterlaſſen hat. Wenn wir uns in die Zeiten vor dem Weltkrieg zurückverſetzen und an die impoſanten Flottenparaden' zurückdenken, die bei beſonderen feſtlichen Gelegenheiten— wir erin⸗ nern nur an die Einweihung des Induſtriehafens— veranſtaltet wurden, ſo müſſen wir betonen, daß da⸗ mals der repräſentative Prunk überwog. Diesmal trug die Feſtfahrt einen ganz anderen Charakter. Es war eine ausgeſprochen volkstümliche Ver⸗ anſtaltung, die die Liebe und Verehrung, die man dem greiſen Oberhaupt des Deutſchen Reiches ent⸗ gegenbringt, in einer unvergeßlichen Weiſe zum Ausdvuck brachte. 5 Wer mit einem guten Glaſe bewaffnet war, konnte die Vorgänge, die ſich zwiſchen 3 und 4 Uhr am jenſeitigen Ufer abſpielten, genau verfolgen. Eine kurze Unterbrechung trat nur ein, als gegen 4 Uhr die dunkelblaue Wolkenwand, die ſchon länger am nordweſtlichen Horizont unheilverkündend ſtand, heranrückte und einen wolkenbruchartigen Guß herabſandte. Wohl verwandelte ſich die Men⸗ ſchenmauer am Ludwigshafener fer, die bis dicht an das Feſtſchiff vorgerückt war, in ein einziges großes Regendach, aber niemand wich von dem er⸗ oberten Platze. Viele ſind ſicherlich bis auf die Haut durchnäßt worden. Der Reichspräſident betritt das Feſtſchiff Kurz vor 4 Uhr kommt Bewegung in die in der Uferſtraße ſpalierbildende Menge. Der Jubel, der dem Reichspräſidenten mit ſeinem Gefolge zum Feſt⸗ ſchiff geleitet, iſt bei uns drüben am anderen Ufer deutlich hörbar. Die Autos langen vor dem Dampfer an. Der Platz, der freigehalten werden konnte, reicht gerade aus. Alle Autos ſind, weil der Regen noch nicht völlig aufgehört hat, geſchloſſen. Nur das des Reichspräſidenten iſt offen. Wie er in Speyer den Weg vom Dom bis zum Rathauſe zu Fuß zurück⸗ legte, ſo wollte er auch hier, obwohl der Regengott für einige Minuten die Herrſchaft an ſich geriſſen hatte, mit der Bevölkerung aus nächſter Nähe unge⸗ hindert in Kontakt treten. Die im Vordergrund an der Südſeite aufgeſtellte Kapelle ſtimmt das Deutſch⸗ landlied an, als die erſten brauſenden Höchrufe ver⸗ klungen ſind. Die Fahrgäſte auf der„Goethe“ und auf den zahlreichen kleineren Schiffen und Booten, die das Feſtſchiff umgeben, nehmen die Melodie des Liedes aller Deutſchen auf und geben ſie zum Mann⸗ heimer Ufer weiter, wo ebenfalls tauſende Spalier bilden. Dazu krachen die Böller, die in ſchneller Folge abgefeuert werden. Ein feſtlich⸗frohes, er⸗ hebendes Bild, zu dem die Flaggengala ſaſt ſämt⸗ licher Fahrzeuge, die den nun wieder metalliſch glänzenden Strom beleben, nicht wenig beiträgt. Das hin und her ſauſende bayeriſche Polizeimotor⸗ boot fällt beſonders auf. Es iſt ſogar mit Girlanden feierliche Schwarz dominiert. um die Vertreter der heſſiſchen Staatsbehörden auf⸗ neue Bild. hinziehen. geſchmückt. Inzwiſchen hat auch der Matroſe, der geduldig auf dem Dach des Oberdeckes ausharrte, die Flagge des Reichspräſidenten gehißt. Bis Worms Als ſich kurz vor 4,15 Uhr das ſtolze Feſtſchiff in Bewegung ſetzt, brauſt der Jubel der vieltauſend⸗ köpfigen Menge an beiden Ufern von neuem auf. „Goethe“ darf als erſtes Begleitſchiff in 300 Meter Abſtand folgen. Dahinter die zahlreichen kleineren Fahrzeuge vom ſtattlichen Schlepper bis zum zier⸗ lichen Motorboot. Die Strandbaddampfer, die eben⸗ falls nicht fehlen, fallen dadurch beſonders auf, daß ſie bis auf das letzte zur Verfügung ſtehende Plätzchen beſetzt ſitud. Der Reichspräſident, der mit ſeinem Gefolge auf dem Oberdeck Aufſtellung genommen hat, dankt unaufhörlich für die ihm ent⸗ gegenbrauſenden Ovationen. Allmählich löſt ſich die Menſchenmauer in einzelne Gruppen auf. Auch auf der Frieſenheimer Inſel haben ſich Viele verſammelt, offenbar Einwohner von Sandhofen. Bis zum Frankenthaler Kanal wird die farbenpräch⸗ tige Flottenparade fortgeſetzt. Dann bleiben mit Ausnahme des„Goethe“ alle Begleitfahrzeuge zu⸗ rück. Kurz vor Worms wird die Kronprinzeſſin Cecilie“ eingeholt. Ein großes Transparent ver⸗ kündet, daß das mit Fahnen und Wimpeln überſäte Schiff die Belegſchaft der Heylſchen Leder⸗ werke Liebenau mit ihren Angehörigen trägt, 1400 Erwachſene und Kinder. Man ſieht deutlich, daß der Faſſungsraum gerade noch ausreicht. Unzählige Kinderhände ſchwenken Fähnchen in den heſſiſchen Farben. Die„Kronprinzeſſin Cecilie“ begibt ſich in „Goethes“ Kiellinie. Unmittelbar darauf wird ein Schwarm von Paddelbvoten paſſiert. Einen entzückenden Anblick bietet unterhalb der Wormſer Straßenbrücke das ſchmucke Heim des Wormſer Marinevereins. Auf dem Dach haben weißgekleidete Matroſen Paradeaufſtellung ge⸗ nomme. Lebhalb ſchwenken ſie die weißen Mützen. Kurz vorher iſt uns ein Ruderboot des Marine⸗ vereins in Galaaufmachung begegnet. Der im Boot ſtehende Offizier trägt die Flagge der deutſchen Marine.„Freiherr vom Stein“ ſchließt ſich „Kroprinzeſſin Cecilie“ an. Er hat ebenſowenig Zuſpruch wie„Goethe“ gefunden. Vor dem Boots⸗ haus des Wormſer Ruder vereins hebt ſich eine Schar weißgekleideter junger Mädchen vom Hintergrunde der dunklen Sportanzüge ab. An der dichtbeſetzten Straßenbrücke, die kurz vor 5 Uhr paſ⸗ ſiert wird, beginnt die Wormſer Flaggengala. Ganz Worms ſcheint verſammelt zu ſein. Die Vereine haben Paradeaufſtellung genommen. Das Das Feſtſchiff legt an, zunehmen. Die Feuerwehrkapelle konzertiert. Weiterfahrt durch den Rheingau Die Rebberge des Rheingaues rücken näher. In Ha mem das gleiche feſtliche, nun ſchon nicht mehr Aufſtellung der Vereine mit Muſik. Die Bevölkerung in langer Reihe. So iſt es in allen reichbeflaggten Ortſchaften, ſoweit ſie am Ufer ſich Aber auch aus den weiter zurückliegen⸗ den Ortſchaften iſt die Bevölkerung ans Rheinufer geeilt. Faſt immer ſpielt eine Muſikkapelle. Die Inſtrumente und die Helme der Feuerwehrleute blitzen im herrlichſten Sonnenſchein. Auf der Höhe von Gernsheim begrüßt am rechten Ufer ein Rieſentransparent den Reichspräſidenten mit folgenden Worten:„Willkommen unſerm Hin⸗ denburg am freien deutſchen Rhein. Süddeutſche Zucker⸗AG., Werk Gernsheim.“ Die abkömmliche Arbeiterſchaft iſt mit den Angehörigen und der Fa⸗ brikfeuerwehr am Ufer verſammelt, umrahmt von Fahnen und Wimpeln und ſonſtigem Schmuck. Signalraketen knattern unaufhörlich. Die Bewohner von Biebesheim geben ſich am natürlichſten. Sie haben darauf verzichtet, ſich in Feſttagskleidung zu werfen. Aber dafür verkündet ein großes Trans⸗ parent, wo ſie herſtammen. Kurz vor Oppenheim ſtößt der Dampfer„De Rijn“ zur Eskorte. Wieder ſind die Bewohner einer zurückliegenden Ortſchaft am linken Ufer verſam⸗ melt. Es ſcheinen Guntersblumer zu ſein. Eine Schar Buben trägt weiße Turnkleidung und ſchwingt mächtige weiße Fahnen mit dem roten Tur⸗ nerzeichen. Um halb 7 Uhr wird Oppenheim erreicht. Dem Reichspräſidenten ſollte hier ein Ehren ⸗ trunk kredenzt werden. Zur nicht geringen Eub⸗ täuſchung der Oppenheimer legt das Feſtſchiff aber nicht an. Auf der von zwei mächtigen Fahnen in den Reichsfarben flankierten Landebrücke iſt die Feuerwehrkapelle mit Muſik aufgeſtellt. Selbſtver⸗ ſtändlich iſt in Oppenheim ebenſowenig wie in Nie r⸗ ſtein jemand daheimgeblieben. Groß und Kleim haben Paradeaufſtellung genommen. Plötzlich Motor⸗ geknatter. Ein Doppel⸗ und ein kreiſen über dem Feſtſchiff. Aus dem Doppeldecker fliegt ein Blumenſtrauß mit Schleife in den alten Reichsfarben. Der Wurf iſt gut gezielt. Aber ein Windſtoß ſtößt den Blumengruß ins Waſſer. Nun haben wir bis Mainz auch Eskorte in der Luft. Es iſt garnicht möglich, alle Einzeleindrücke zu ſchildern. Aber den Reiter möchten wir doch nicht vergeſſen, der eine Zeitlang auf dem rechten Ufer auf einem Schimmel dahinſprengt. Prachtvoll hebt ſich das Pferd vom grünen Hintergrunde des Ufer⸗ gebüſches ab. Als der Pfad zu Eude iſt, hält der Reiter noch lange wie aus Erz gegoſſen. Eine Epi⸗ ſode, die zu den eindrucksreichſten der ganzen Fahrt gehörte. Auf der linken Seite ſchon hinter Oppen⸗ heim eine faſt ununterbrochene Kette von Autos, eine weitere Eskorte, die mit uns nach Mainz eilt. In Nackenheimſtellen weißgekleidete Turner eine von rotem bengaliſchen Licht umlohte Pyramide. Die Vereine ſchwenken wie überall die Fahnen. Die Ka⸗ pelle ſpielt das Deutſchlandlied. Hinter Nackenheim erhalten wir von neuem Gefolgſchaft durch„Rhein⸗ gold“ von der Rheiniſchen Perſonenſchiffahrt mit Mainzern, auf der Höhe von Weiſenau durch die Köln⸗Düſſeldorfer Dampfer„Bismarck“ und „Ernſt Ludwig von Heſſen“. Alle Schiffe, die zu uns ſtoßen, ſind ſehr ſtark beſetzt, die Stimmung der Mainzer, die uns entgegengefahren ſind, nach dem. Jubel und der Lebendigkeit der Begrüßung zu ſchlie⸗ ßen, die denkbar beſte. 0 Am Ziel Um.15 Uhr wird die Mainzer Straßenbrücke, auf der die Menge Kopf an Kopf ſteht, paſſiert. Auf der Mitte der Brücke weht eine weiße Flagge. Und nun kommt der Höhepunkt der herrlichen Fahrt. Links und rechts feſtlich geſchmückte Fahrzeuge, Schlepper und Kähne, in Paradeaufſtellung, nach Ein decker der Stadtſeite iu mehrfacher Reihe. Gewaltige Men⸗ ſchenmengen halten das Ufer beſetzt. Das goldene Mainz iſt in ein Meer von rot und weiß getaucht. Nur vereinzelt ſieht man die Reichsfarben. Die Lan⸗ desfarben wirken ebenſo wie die bayeriſchen unge⸗ mein dekorativ. Als wir um halb 8 Uhr im herr⸗ lichſten Abendſonnenſchein unſer ſchönes Schiff, auf dem ſich auch der Aufſichtsrat der Eigentümerin be⸗ fand, verlaſſen, hat der Reichspräſident unter dem Jubel der Menſchenmaſſen ſchon die Fahrt zum Schloß angetreten. Durch eine Kette von Schupos gelangen wir auf die Uferſtraße. Die unvergeßliche Fahrt iſt zu Ende. Sch. Für oͤen Blumenfreund! Bei der Roſenſchau in der Stadtgärtnerei(Orau⸗ gerie) wurden, wie mitgeteilt, durch Abſtimmung die 5 ſchönſten Roſen prämiiert. Es iſt intereſſant, dieſe Roſen auch einmal als Pflanzen zu betrachten und mit vielen anderen Sorten, auch den letzten Neu⸗ heiten, zu vergleichen. Eine einzelne Roſe in einer Vaſe ſieht immer anders aus als dieſelbe Roſe in der Natur, wo man Wachstum, Blütenreichtum, Blätterfarbe und die allgemeine Wirkung der Blu⸗ men ſehen kann. Dieſe Vergleichs möglichkeit bietet ſich jetzt in den Kulturen auf Moorgut Sandtorf, Das Terraſſenreſtaurant„Blumenau“ hat ſich durch ſeine ſchöne Lage inmitten der Blumenfelder, durch ſeine herrliche Ausſicht nach Bergſtraße und Rheinebene und nicht zuletzt durch die lehrreiche und überſichtliche Anordnung ſeiner Gartenanlagen raſch zu einem be⸗ liebten Ausflugsort Mannheims entwickelt. Vorſicht vor Weckdieben Eine neue„Marderart“ wurde dieſer Tage in einem Hauſe der Mittelſtraße entdeckt. Verſchiedent⸗ lich fehlten in dem Hauſe, beſonders im erſten Stock, die vom Bäckerjungen morgens nachweislich ge⸗ brachten Brötchen. Der Bäckerjunge hatte ſie all⸗ täglich in einem Säckchen an den jeweiligen Ab⸗ ſchlußtüren zurückgelaſſen. Wenn die Empfänger verſchliefen und ſein Klingelzeichen nicht hörten, hatten ſich bisweilen fremde Liebhaber eingefunden. Schaden macht klug. Dieſer Tage ertappte ein Be⸗ wohner des Hauſes von ſeinem Fenſter aus, an dem er auf Lauer lag, einen ſolchen Brötchenmarder in früher Morgenſtunde. Der Bäckerjunge hatte ſich gerade nach Erledigung ſeines Botendienſtes in die⸗ ſem Hauſe auf ſein Rad geſetzt, als einige 20 Meter weg ein Handwerksburſche auftauchte. Anſcheinend kam er vom Obdachloſenaſyl und wußte beim An⸗ blick des ſich entfernenden Bäckerjungen ſofort Be⸗ ſcheid. Schnell betrat er das Haus. Seine Hand griff breits nach dem Objekt ſeiner Sehnſucht, als er den Wohnungsinhaber hinter dem Glasabſchluß erblickte. Schnell wie der Blitz machte er vor dieſem uner⸗ 9 Hindernis kehrt und entfloh mit Windes⸗ eile. Dieſer Fall wird ſicher nicht allein daſtehen. Am beſten ſchützt man ſich gegen gleiche Vorkommniſſe, wenn man die morgendliche Kaffeezugabe keine Minute außen an der Glastüre beläßt. Selbſt die kleinſte Zeitſpanne genügt für einen Brötchenmarder der gewöhnlich unmittelbar den Spuren des„Weck⸗ buben“ folgt, ſich die gewünſchte Zuſatzkoſt zu be⸗ ſchaffen.— 4. Seite. Nr. 330 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 21. Juli 1930 Rettet unſere Luft! Dieſer Notſchrei tönt uns längſt nicht mehr nur aus Induſtriegebieten und großen Städten entgegen, ſondern findet bereits ſeinen Widerhall auf dem flachen Land, das dank der fortſchreitenden Induſtrialiſierung und dem zu⸗ nehmenden Verkehr allmählich auch die furchtbarſte Kehrſeite moderner Technik zu fühlen bekommt. Wie beglückend wirkt der Morgenſpaziergang, der aus dem Dunſtkreis engbeſtedelter Bezirke hinaus⸗ führt in Wald und Flur. Der Bruſtkorb weitet ſich, die Lungen pumpen die keimfreie Luft in ſich ein, mit Wohlbehagen läßt die Haut die heilkräftigen Sonnenſtrahlen auf ſich wirken. Für kurze Zeit wenigſtens ſtreift man die Tages⸗ ſorgen von ſich ab, gibt ſich nur den Natureindrücken hin. Da wird man eines Mannes gewahr, der mit⸗ ten auf einer Wieſe ſteht und mit gar ſonderbaren Apparaten hantiert. Was der wohl vor hat? Neu⸗ gierig rückt man näher, fragt nach ſeinem Beginnen. Er prüft die Luft. Wohl im Dienſte der Wetterkunde? Oder der Luftfahrt? Nichts dergleichen. Nur ihre Qualität ſtellt er feſt, ihre Verſchlechterun g. Dieſe herrliche Luft, die man eben noch ſo köſtlich empfand, ſoll bereits verſchlechtert ſein? Nun iſt man erſt recht begierig, Näheres zu erfahren, und was man bei dieſer Gelegenheit hört, iſt tatſächlich bemerkens⸗ wert genug. Denn es beleuchtet ein Problem, das zu den brennendſten unſerer Zeit gehört. Mit einer Handbewegung weiſt der Fremde auf einige Schornſteine hin, die ſich in ſo weiter Ent⸗ fernung befinden, daß ihre Silhouetten den Nebel kaum mehr durchdringen. Das ſind die Hauptübel⸗ täter, deren Spuren nicht nur hier, ſondern bis auf hundert Kilometer Entfernung zu verfolgen ſind. Aber nicht nur dieſe Fabrik wirkt auf die Luft hier ein, ſondern auch die Lokomotive, deren Pfiff man kaum mehr hört, das Auto, das weit weg über die Landſtraße ſchießt. Bald wird es ſo weit mit uns ſein, daß wir auf die Gipfel der höchſten Berge werden flüchten müſ⸗ ſen, wenn wir wirklich Luft atmen wollen, die jeder künſtlichen Beimengung entbehrt. Oder in die arktiſchen Gefilde. So ſchrieb füngſt Frau Dr. Ana⸗ ſtaſia Pleſchewa Achutſchjena, die nörblichſte Aerztin des Erdballs, die auf der Samofeden⸗ Inſel Nowaja Semlja ihren Beruf ausübt, an einen deutſchen Schriftſteller:„Nowaja Semlja iſt ein Paradies, freilich ein ſchlecht geheiztes. Das Paxradieſiſche beſteht in dem völligen Mangel an Bakterien. Es gibt auf Nowaja Semlja keine Tube x ku lo ſe, keine Gripp e, kene Day h⸗ there und keinen Scharlach.“ Polarforſcher, u. d. auch Nanſen, berichten ſerner, daß ſie in den Regionen des ewigen Eiſes von Schnupfen völlig verſchont geblieben ſind.„Die Welt iſt vollkommen überall, wo der Menſch nicht hinkommt mit ſeiner Qual.“ Freilich iſt die Luft auf der Wieſe noch immer geradezu ideal im Vergleich zu dem Gasgemiſch, das der Bewohner ausgeſprochener Induſtriegebiete und der Städte zu atmen bekommt. In der Schule lernt matt gewöhnlich, daß Luft aus etwa vier Fünfteln Stickſtoff und einem Fünftel Sauerſtoff beſteht, da⸗ neben etwas Waſſerdampf und Kohlenſäure enthält. Wie wohl wäre es um uns arme Menſchenkinder be⸗ Täglicher Luftbedarf eines Menſchen „Dasjenige, was wir für unſeren Körper am meiſten ge⸗ brauchen, hat auch den meiſten Einfluß auf unſere Geſund⸗ heit.“ Ariſtoteles. ſtellt, wenn die Luft, in der die meiſten von uns leben, auch nur mehr annähernd ſo beſchaffen wäre. Der engliſche Chemiker Auguſt Smith hat nach⸗ gewieſen, daß in 1000 Kubikmeter Londoner Luft 1,5 Gramm Schwefelſäure ſtecken, die aus unver⸗ brauchtem Steinkohlenrauch herrührt. In Berlin, um noch ein anderes Beiſpiel zu nennen, gehen täg⸗ lich 24000 Zentner Ruß⸗ und Flugaſche in die Luft über, Verbrennungsüberbleibſel von den elf Millio⸗ nen Tonnen Kohle, die jährlich hier verfeuert wer⸗ den. Und wenn man Jahr für Jahr wie des Kölner und des Ulmer Domes verwenden muß, ſo ſind es ebenfalls die zerſtörenden Bei⸗ mengungen der Luft, die zu dieſen Ausgaben zwingen. N u 8 8 gewaltige Summen zur Reſtaurterung gewälltger Bäulwerke Schon Arkſtoteles, der große griechiſche Welt⸗ weiſe, erkannte vor mehr äls zweitauſend Jahren, welche Bedeutung gute Luft für den menſchlichen Körper beſitzt. Aber erſt vor mehr als hundert Jah⸗ ren ging man auf Alexander von Hum⸗ boldts Anregung daran, die Luft verſchiedener Städte zu unterſuchen. Inzwiſchen wuchſen Indu⸗ ſtrie und Verkehr gewaltig und in gleichem Maße ſtieg die Verunreinigung der Luft, und zwar an⸗ nähernd prozentual dem Kohlenverbrauch. So hat man feſtgeſtellt, daß der Staub⸗ und Rußgehalt in 32 europäiſchen Städten im Jahresdurchſchnitt 2,66 Milligramm je Kubikmeter Luft beträgt. Dieſe winzigen Ruß⸗ und Staubpartikel haben neben ihren ſonſtigen ſchädlichen Folgen noch die Eigenſchaft, daß ſie als Kondenſationskerne die Urſachen von Nebel⸗ und Wolkenbildung ſind. Hamburg, in deſſen Hafen zahlreiche Schiffe große Fahnen un⸗ verbrauchten Rauches ſtändig aus ihren Schornſtei⸗ nen entweichen laſſen, muß ſeinen Ruhm, die Führe⸗ rin der Weltſchiffahrt zu ſein, teuer bezahlen. Iſt es doch die regenreichſte und ſicherlich ſonnenärmſte Stadt des Kontinents. Und wie wehrt man ſich gegen dieſe Beimengun⸗ gen der Luft, vorwiegend alſo gegen den Staub? Die Hausfrau verſucht es, indem ſie ihm mit Wedel und Tüchern zu Leibe rückt. Leider erreicht ſie mit ihren Bemühungen meiſt nur, daß ſie den Staub von den Möbeln entfernt und ihn dafür in die Wände und Vorhänge treibt. Noch ſeltener als man dieſe wäſcht, reibt man jene ab. Die grö g ⸗ ten Gefahrenträger aber ſind die wolle⸗ nen Vorhänge und die feſtgenagelten Bodenteppiche, wahre Sparkaſſen, die den Staub, gelegentlich auch Bazillen von Diphtherie, Keuchhuſten und Scharlach, wohl aufbewahren und mit Zinſeszins zurückgeben. Geradezu als Ironie auf jede hygieniſche Beſtrebung aber iſt es zu be⸗ trachten, wenn man Kleider in Zimmern oder Gängen ausbürſtet oder dort Polſter ausklopft. Nicht geringer als die geſundheitlichen Gefahren, die der Staub in ſich birgt, ſind die wirtſchaftlichen Schäden die Staub und Ruß uns verurſachen. Das amerikaniſche Mellon⸗Inſtitut beziffert dieſe auf Kopf und Jahr mit etwa 35 Dollar. Das iſt unge⸗ fähr ſo viel, wie die durchſchnittliche Summe der direkten Steuern eines amerikaniſchen Bürgers beträgt. f Längſt ſind die Zeiten vorüber, in denen die Staubplage lediglich ein Großſtadtproblem war. Dank des wachſenden Verkehrs, namentlich dank der Ausbreitung des Kraftwägens, hat auch auf dein lachen Lande die Verſchlechterung der Luft erheb⸗ Ache Foörtſchritte gemacht. Die„Corniche“ an der Riviera, einſt das Ziel zahlreicher wanderfroher Menſchen, wird heute bereits als Wanderziel ge⸗ mieden, tufſolge der Luftverſchlechterung, die der Automobilverkehr mit ſich gebracht hat. Und wenn der Ruf nach der„Induſtrialiſterung des flachen Landes“ immer lauter ertönt, ſo darf man nicht ver⸗ 8 geſſen, daß dieſe Induſtrialiſierung auch unziihlige Gefahren mit ſich bringt. In England, das ſchon vor einem Jahrhundert ein reines Induſtrieland war, hat man ſchon frühzeitig erkannt, welche ver⸗ heerenden Wirkungen die Rauchgaſe der Fabriken ſelbſt für weitab liegende Gegenden hervorruſen. 8 Man ſchuf die ſogenannten Alkaliakte, durch die de⸗ ſtimmte Fabriken gezwungen wurden, ihre Schorn⸗ ſteine möglichſt hochzuführen. Aber das nutzte nur wenig. Wir haben ſeitdem gelerut, daß Ruß⸗ und Flugaſche von fünftauſendſtel Millfimeter Größe aus einem 60 Meter hohen Schornſtein bei Trockenheit und einer Windgeſchwindigkeit von fünf Metern in der Sekunde erſt auf hundert Kilometer Entfernung landen. 5 Sicher iſt, daß der größte Teil jener kleinen Kör⸗ per, die wir als Staub und Rauch anſprechen und die in feinſter Verteilung unſere Luft verunreinigen, aus der ungenügenden Verbrennung herrühren. Die Beſeitigung dieſer Rauchſchleier gehört alſo zu den wichtigſten Forderungen. Glücklicherweiſe hat eine Reihe rationell geleiteter techniſcher Betriebe auch erkannt, daß mit der vollſtändigen Verbrennung un⸗ ſerer Feuerungsprodukte eine große wirtſchaftliche Erſparnis erzielt wird. Schon Friedrich der Große hatte zwar der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaft die Aufgabe geſtellt, für eine rationelle Konſtruktion unſerer Heizöfen zu ſorgen. Tatſäch⸗ lich iſt man aber auf dieſem Gebiet bisher noch nicht ſehr weit gekommen. Unſere gewöhnlichen Oefen nutzen nur einen verhältnismäßig geringen Teil der Energie aus, die ihnen aus den Brennſtoffen zuge⸗ führt wird. Ein großer Teil geht ungenutzt in die Luft hinaus. Wir haben bereits vorzügliche Einrichtungen, die dafür ſorgen, daß wir ein reines, von allen ſchäd⸗ lichen Keimen freies Trinkwaſſer erhalten. Aber bisher hat man auf geſetzlichem Wege gegen die Verunreinigung der Luft, die ja unſer aller Lebens⸗ element iſt, verhältnismäßig wenig getan. Wohl hat die Technik ſelbſt den Kampf gegen die Verunreini⸗ gung der Luft aufgenommen. Aber ſolange keine geſetzlichen Maßnahmen beſtehen, ſind alle dieſe Be⸗ mühungen nur örtlicher Natur und vermögen die große Gefahr nicht zu bannen, die uns alle bedroht. Mit Vorſchriften, die die Städte allein betreffen, iſt es fretlich nicht getan. die Landͤſtraßen, an die der Kraftwagenverkehr ganz neue Anforderungen ſtellt, ſich ihm beſſer ge⸗ wachſen zeigen. Kampf dem Staub! iſt ein Ruf, den Stadt und Land vereint mit Nachdruck eren heben müſſen, wenn er zum Erfolge führen will! Leben wir auch nicht von der Luft allein, ſo iſt doch geſunde Luft ein Hauptfaktor unſeres körperlichen und ſeeliſchen Wohlbefindens. 9 1 5 Dr. Kurt Lamprecht. „Graf Zeppelin“ in Neuſtadt Glatte Landung auf dem Flugplatz Lilienthal.— 30 000 begeiſterte Zuſchauer.— Flugſportliche N Veranſtaltungen. Von unſerem nach Neuſtadt ent ſandten Sonderberichterſtatter Seit Wochen war die Zeppelinlandung in der Pfalz das Tagesgeſpräch. Am geſtrigen Sonntag ſchien es, als ob ſich ganz Mannheim und Tudwigshafen auf dem Hauptbahnhof ein Stell⸗ dichein gegeben hätte. Ueberall herrſchte ein lebens⸗ gefährliches Gedränge. Im Dauerlauf eilte fung und alt auf den Bahnſteig. Endlich ſetzte ſich der Zug in Bewegung. Ein Blick durch das Fenſter zeigt uns im Oſten noch eine dunkle Wolkenwand, im We⸗ ſten über der Haardt ſtrahlend blauer Himmel. Kaum haben wir die Station Schifferſtadt verlaſſen, heißt es in allen Abteilen: „Der Zeppelin, der Zeppelin!“ Weit in der Ferne, klein wie ein Streichholz, zeigt ſich das Rieſenſchiff, verſchwindet wieder und zeigt ſich noch einmal über Ludwigshafen. Als wir in Neuſtadt den Zug verlaſſen, ſind al le Autobuſſe überfüllt. Durch eine endloſe Menſchenmenge uns ſchiebend, eilen wir zu Fuß nach dem Flugplatz Lilienthal.„Graf Zeppelin“, von Ludwigshafen kommend, nähert ſich in raſcher Fahrt. Kurz nach 8 Uhr ſind wir auf dem von Menſchen und Automobilen überfüllten Flugplatz angekommen. Die Schutzpolizei hat den Landungsplatz abgeſperxt. Auf allen Bäumen, an jedem Fenſter, überall ſind Menſchen und wieder Menſchen zu ſehen, um dem Landungsmanöver beizuwohnen. Und über allem die ſtrahlende Sonne, die ſich im glitzernden Leib des Luftſchiffes ſpiegelt. Nachdem„Graf Zeppelin“ eine Begrüßun g. ſchleife unter dem toſenden Jubel der 30000 Menſchen gezogen hatte, blieb es über dem Lan⸗ dungsplatz ſtehen. In langſamen Manövern wurde zuerſt das Heck, dann der Bug heruntergeholt, die Motoren ſetzten aus und die Haltetaue wurden ausgeworfen. Die Marinevereine, die Schutz⸗ und Luftpolizei ergriffen ſie und nach wenigen Minuten war das Schiff verankert. Der ganze Vorgang hatte zehn Minuten gedauert. Dann öffnete ſich die Türe der Hauptgondel und die Umſteigearbeit begann. Der Pfälzer Landsmann, Kapitän Lehmann, zeigte ſich am Fenſter. Photp⸗ apparate traten in Tätigkeit, Sanitäter⸗ Kranken⸗ ſchweſtern und die Flugplatzleitung traten vor und begrüßten das Luftſchiff und deſſen Führer herzlich. Allzu früh war wieder die Zeit der Abfahrt gekommen. Die Teilnehmer der Rundfahrt be⸗ gaben ſich an Bord, einige Kommandos erſchallten, die Taue wurden eingezogen, die Mͤtore brummten und„Graf Zeppelin“ löſte ſich vom Boden und ent⸗ ſchwand unſeren Blicken. Die Fahrt ging nach Mainz, wo der Reichspräſident zur Befreiungs⸗ feier weilte. Nachdem ſich der Flugplatz wieder entleert hatte, herrſchte in den Straßen Neuſtadts ein buntes emſiges Leben und Treiben. Zahlreiche Flieger kreuzten über der Stadt und auch ein Segel⸗ flugzeug war zu ſehen. Der Aufſtieg des Bal⸗ lons„Mannheim“ mußte leider ausfallen. Kurz nach Mittag ſtrömten die Scharen abermals auf den Flugplatz. Das Luftſchiff kam gegen drei Uhr von ſeiner Rundfahrt wieder zurück, ſetzte die Paſſagiere ab und begab ſich über Ludwigshafen⸗ Mannheim auf die Heim reiſe. 5 Damit fand dieſer Tag, der in der Geſchichte Neu⸗ ſtadts mit goldenen Lettern verzeichnet ſein. einen erhebenden Ausklang. 2 Schöner Es heißt, daß der„Graf Zeppelin“, mit dem Landsmann Kapitän Lehmann als Führer, die Pfalz mit beſonderer Liebe beſucht habe. Dafür umgaben ihn die Pfälzer aber auch mit all der Auf⸗ regung und Bewunderung, die ſich ſolch populärem Helden gegenüber gehört. Jung und alt, von Mannheim bis Neuſtadt, war auf den Beinen und freute ſich des ſeltenen Beſuches. Ganz zu ſchwei⸗ gen von dem, was ſich auf dem Flugplatz Lilien⸗ thal⸗Neuſtadt bei Landung und Start tat, was waren das wieder aufregende Stunden. Ueber Mannheim erſchien der„Zepp“ zum erſten Mal wenige Miuten vor 8 Uhr.(Auf ſeiner Rück⸗ reiſe überflog er gegen 4 Uhr Mannheim noch⸗ einmal), zog eine Schleife über der Stadt und ver⸗ ſchwand in weſtlicher Richtung. Drei Flug⸗ zeuge, faſt möchte man ſagen, jung und kindlich unausgewachſen im Verhältnis zum großen Luft⸗ ſchiff, gaben ihm das Geleite von Mannheim bis Neuſtadt. Als„Graf Zeppelin“ vorbeizog, kamen ein wenig ſpäter brav und eifrig auch die Flieger hinter⸗ her, mit ihrer Propellernaſe die Spur des blanken Rieſentiers beſchnuppernd. Das war ein ſchöner Anblick, der ſich uns Mann⸗ heimern in wenigen Wochen zum wiederholten Male bot, der Rieſenfiſch und die flinken Kleinflugzeuge, alle Verkörperungen einer Idee. In ſolchen Momen⸗ Auswanderung nach Nordamerika Im Intereſſe zweier Auswanderungsluſtigen, die ſich in verſchiedenen Zeiten anmeldeten und nun tauſchen wollten, wandte ſich Frl. E. W. Tripp⸗ macher⸗Ladenburg an den amerikaniſchen Konſul nach Stuttgart. Der Beſcheid iſt von prinzipieller Bedeutung. Der Konſul teilte mit, daß es das Ein⸗ wanderungsgeſetz ſtrikte verbietet, Auswanderern das Viſum außer der Reihe zu erteilen, ſelbſt wenn ein anderer auf ſeine Wartenummer zu Gunſten eines Dritten verzichtet. Da dieſer Fall häufig vorkommt, iſt es von allgemeiner Bedeutung, den Standpunkt des Konſulates kennen zu lernen. a2 * Werkſtättenbrand. Samstag abend brach in den Motorenwerken in der Waldhofſtraße in einer Werk⸗ ſtätte ein Brand aus. Bretter waren zu dicht bei einem brennenden Glühofen aufgeſtapelt worden. Der Schaden beträgt etwa 300 Mk. Die Bretter ſind teilweiſe verbrannt. Das Feuer wurde durch die um .04 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Sonntag ten iſt der Menſch doch ſehr fortſchrittsgläubig und dies umſo mehr, je weniger er vom Fliegen verſteht. * Mit dem Wetter am geſtrigen Sonntag war es ja nun eine ſehr ſchlimme Sache. Der Morgen ließ ſich ganz gut an, blauer Himmel ſtrahlende Sonne, alles war da, was Wochenendlinge an einem Sonn⸗ tage gerne haben möchten. Der Mittag brachte aber ſchon wieder gewitterdrohende Wolken, deren wir in den letzten Tagen ſo überdrüſſig wur⸗ den. Gott ſei Dank zogen ſie vorüber, ohne ſich zu entleeren. Trotzdem wagten ſich die ſonnendurſtigen Picknickiers nur ganz vereinzelt, in kleinen Gruppen und Scharen, ins Freie. Erſt in den ſpäteren Nachmittagsſtunden, als es die Sonne zeit⸗ weiſe recht gut meinte und mit aller Kraft ihre ſen⸗ genden Juliſtrahlen herniederſchoß, wurde der Aus⸗ [lugs verkehr in die ſchönen Anlagen reger. Das Strandbad war beinahe ganz ausgeſtorben, 600 Badeluſtige vergnügten ſich dort und waren mit dem Nachmittag hoch zufrieden. Zahlreiche Badegäſte vertrieben ſich die Zeit mit Ballſpielen. Dabei ereigneten ſich 11 leichtere Unfälle. Eine 17jährige Verkäuferin erlitt einen Armbruch. Wenn man den Wettermachern etwas glauben darf, werden die letzten Tage des Jult und der ganze Auguſt wieder eine hundstagsmäßige Hitze bringen. Die beiden jüngſten regneriſchen Wochen haben uns ſo erfriſcht und geſtärkt, daß wir freudig und mutig dieſen Tagen entgegenſehen, Hiho. Jilm⸗Nundſchau „Scapa Flom“ im Univerſum Zuvor die Forderung, wie es fein müßte: Tauſende ſollten dieſen Film anſehen, miterleben, miterleiden. Nicht den ganzen Film, ſondern jene Streifen, die wahr ſind und die heilig gehalten werden ſollten als eines der furchtbarſt geſchriebenen Blätter der Weltgeſchichte. l Am Abend des 19. Juni 1919 wurde die deutſche Flotte im engliſchen Gefängnishafen unter den Augen der engliſchen Wachtmannſchaft von einer kleinen Schar deutſcher Seemänner verſenkt. Dieſe geſchichtliche Tate ſache wurde verfilmt und Otto Gebühr, der Frideridus⸗ und Blücherdarſteller, ſpielt darin die Hauptrolle. 9 75 Dieſer Film zeigt uns Szenen, man muß geſtehen, ſo etwas hat man noch nicht erlebt. Wie das Häuflein deuk⸗ ſcher Matroſen mit letzter Kraft verſucht, alles zu retten, g wie es kämpft, ſich wehrt, verzweifelt— das jagt einem Eis und Feuer über den Rücken. Otto Ge bit her zeigt ſich als Schauſpieler von ganz großem Format. Die Darſteller neben ihm, alles ausgezeichnete Leute. Der Regiſſeur dieſes herviſchen Schauſpiels treibt ſeine Spieler zum Aeußerſten und gibt Bilder, die Gemälde ſind. Hut ab!. 1 1 „Hai Tang, der Weg zur Schande“ in der Scala. hi. Auf Grund des Titels war man von vornherein auf eine rührſelige Angelegenheit gefaßt. Dieſem Film wohnt keineswegs jenes Erhebende inne, das wir von einer dichteriſch geſtalteten Tragödie mit nach Hauſe nehmen. ETs iſt aber auch nicht jene billige Tränenſeligkeit der Amerikaner, die ſo virtuos alle Gefühlsregiſter zu ziehen wiſſen und in deren Rührſtücken viele Zuſchauer„ſo recht vpn Herzen weinen“ können, was für manche auch ein Vergnügen ſein ſoll. 8 5 N „Der Weg zur Schande“, ein Thema, das nichts Neues bringt. Anna May Wong ſpielt eine chineſiſche Tän⸗ zerin, die im Vorkriegsrußlaud durch ihre Künſt Offtziere ergötzt. An einem Abend ſieht ſie irgend ſo ein ruſſiſcher Großfürſt. Er ladet ſie zum Souper und anderen Dingen ein, wird aber bei dieſer Gelegenheit durch einen ſchlecht⸗ gezielten Revolverſchuß des Bruders der Tänzerin an ſeinem Vorhaben gehindert. Der ſchießende Chineſe wird zum Tode verurteilt, ſeine Schweſter erlangt aber ſeine Begnadigung, wodurch, läßt ſich denken und das happy end iſt, daß ſich die chineſiſche Tänzerin vergiftet. Man ſieht, es ſind keine abſolut neuen Motive, das Ganze iſt vielmehr nur zu ſehr die Arbeit film⸗ kundiger und publikumſicherer Routiniers. In dieſem Sinne iſt auch die geſchmackvolle Inſzenierung be⸗ ſorgt. Es handelt ſich übrigens nicht um einen hundert⸗ prozentigen, ſondern um einen höchſtens fünfzig⸗ prozentigen Tonfilm, das heißt, neben den Sprech⸗ und Geſangsſzenen ſind auch große Teile des Films ſtumm aufgenommen und dann ſpäter nur nachſynchroniſiert. In der Darſtellung als gefeierte Tänzerin erfreut An na May Wong, das Chineſenmädel, durch die wunderbare Melodik ihres Weſens. Leider muß män feſtſtellen, daß einem bei ihrem Sprechen einige Illuſionen genommen werden. Sie ſpricht das Deutſche gut, aber ihre Stimme wirkt nicht ſo beſeelt und faszinſerend, wie ihre piſuelle Erſcheinung. Die übrigen Darſteller zeigen ſich durchweg von der beſten Seite ihres Könnens..— 5 Ebenſo dringlich iſt, daß auch 1 . 2 1 * Montag, den 21. Juli 1930 Reue Maunheimer Zeitung(Norgen⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 980 Mühlackerſender und Mannheimer Funkausſtellung Aus Rundfunkkreiſen wird uns geſchrieben: Die Rhein⸗Neckarhallen an der Seckenheimer An⸗ lage ſollen im Oktober durch eine Ausſtellung „Handwerk und Hausfrau“ eröffnet werden. Der Gedanke liegt nahe, angeſichts der Inbetrieb⸗ nahme des neuen Mühlacker⸗Großſenders im Monat November etwa dieſes für die ſüdweſtdeutſche Rund⸗ funkgemeinde bedeutſame Ereignis in einer feſtlichen Form zu begehen. Alſo durch eine Funkaus⸗ ſtel lung, die allerdings, abweichend von den bis⸗ herigen Gepflogenheiten, ein neues Geſicht haben müßte. Es genügt nicht mehr, der am Rundfunk in⸗ tereſſterten Gemeinde Geräte vorzuſetzen, Plakate an die Wand zu hängen, die vom Segen des Rundfunks künden. Es hat ſich allmählich herumgeſprochen, daß die Radioinduſtrie Apparate herſtellt, mit denen man unter normalen Verhältniſſen gut hören kann, und das Intereſſe an den Einzelheiten des Gerätes war immer nur im kleinen Kreiſe der Baſtler zuhauſe. Der Blickfang einer Funkausſtellung müßte daher vor allem auf die programmliche Seite des Rundfunks gelegt werden, auf die vielen künſtleriſchen Möglich⸗ keiten, die oͤurch den Rundfunk geweckt werden. Die neue Rundfunkmuſik müßte gezeigt werden, die Grundſätze des Hörſpiels dargelegt, das Weſen des Rundfunks überhaupt durch Kurzvorträge mit Un⸗ termalung durch Mußik und Illuſtration durch den Film den Hörermaſſen näher gebracht werden. Der techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Neugierde nach dem Prin⸗ zip des Fernſehens könnte Genüge geſchehen durch Demonſtrationen. Verwandte Gebiete, wie Tonfilm und Grammophon, könnten herangezogen werden. Die Möglichkeiten ſind unbeſchränkt. Die Räumlich⸗ keiten der Hallen ſind hervorragend für dieſe Verbin⸗ dung von Ausſtellung und Demonſtrationen geeignet. Die kleineren Hallen könnten die reine Aus⸗ ſtellung beherbergen, aufgemacht nach den Leitſätzen modernſter reklamepſychologiſcher Forſchung. Wir haben im Rahmen der Mannheimer Handelshoch⸗ ſchule eine derartige Forſchungsſtätte. Laßt uns Taten von ihr ſehen! Dann die große Halle für be⸗ ſondere Darbietungen künſtleriſcher Natur, auf Maſſenandrang berechnet, was nicht gleichbedeutend mit Maſſenware zu ſein braucht. Laßt Grammophon, verſtärkt über den Radioapparat, oder laßt den Ton⸗ film ſprechen! Man laſſe uns einen kurzweiligen Blick hinter die Kuliſſen eines Hörſpiels tun, verrate uns, wie ſich der Tag und der Abend des künſtle⸗ riſchen und muſikaliſchen Leiters eines Senders ab⸗ ſpielt. Man gebe uns vor allem Aufſchluß, was die Stuttgarter Senderleitung nicht tut, um das Pro⸗ gramm zu heben. Unbegrenzte Möglichkeiten. Wir müſſen uns regen, weil wir annehmen, daß die Einflußmöglichkeit auf den Mühlackerſender größer ſein wird, als auf den Stuttgarter Sender. Wir müſſen der Oeffentlichkeit und der Stuttgarter Sendeleitung zeigen, daß Maunheim ein geiſtiges und kulturelles Geſicht hat, das bedeutend genug iſt, um auch der neuen Mühl⸗ acker Welle ein„Geſicht“ zu geben. Es ſtimmt gar nicht, daß wir im Südweſten nichts auf die Welle zu geben haben. Man leihe uns die neue Welle und wir werden ſie mit Niveau beſprechen. Das Ver⸗ langen danach ſoll auch die Funkausſtellung in den Rhein⸗ Neckarhallen kund tun. Sparkaſſen und Oeffentlichkeit Die Entwicklung der deutſchen Sparkaſſen nach der Stabiliſierung iſt trotz der Ungunſt der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe erfreulich günſtig verlaufen. Die Sparkaſſen verwalten bereits 11, Milli⸗ arden Reichsmark Sie konnten mit dieſen erheblichen Kapitalien den außerordentlich großen Kapitalbedarf vornehmlich der kleinen und mittleren Wirtſchaftsbetriebe zu zu einem guten Teil befriedigen. Der Zuwachs an Spareinlagen erſcheint bei den öffentlichen Spar⸗ kaſſen um ſo beachtlicher, wenn man ihn vergleicht mit der Entwicklung der Inlandsgelder bei den Ban⸗ ken. Dabei dürfen nicht die Schwierigkeiten und Hemmungen überſehen werden, die den Sparkaſſen aus der Tatſache entſtanden, daß ihre neuzeitliche Entwicklung in der Oeffentlichkeit zeitweiſe ſtark Gegenſtand der öffentlichen Kritik war. Man glaubte in der Uebernahme des kurzfriſtigen Giro⸗ und Kreditgeſchäfts ein Abweichen vom alten Spar⸗ koſſengedanken erblicken zu müſſen. Tatſächlich haben aber damit die Sparkaſſen nur den veränderten wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen und den Wünſchen ihrer Kundſchaft Rechnung getragen, ohne daß dadusch ihre bisherigen Aufgaben vernachläſſigt wurden. Die Auffaſſung, daß auch die Sparkaſſen mit der Zeit gehen und den veränderten Formen der Geld⸗ und Kreditwirtſchaft ſich anpaſſen müſſen, hat bereits der Reichsfinauzhof in einem Gutachten vom November 1926 klar zum Ausdruck gebracht. Vor kurzem hat eine andere behördliche Stelle, nämlich das Landes arbeitsgericht Ulm, in gleichem Sinne ſeine Meinung kundgegeben. Das Gericht hat, wie es in der arbeitsrechtlichen Urteilsbegrün⸗ dung heißt, auf Grund ſeiner eigenen Kenntnis der Verkehrsanſchauung und der geſchichtlichen Eutwick⸗ lung des Sparkaſſenweſens in Württemberg, auf Grund der Sparkaſſenliteratur, der miniſteriellen Erlaſſe und der Entwicklung der Satzung der Spar⸗ kaſſen die volle Ueberzeugung gewonnen, daß ſich in Württemberg die öffentlichen Sparkaſſen im weſentlichen im Rahmen der herkömmlichen Aufgaben der Sparkaſſen gehalten und nur ihre Einrichtung den modernen Bebürf⸗ niſſen im Rahmen ihrer Aufgaben angepaßt haben. Insbeſondere iſt der Giro⸗ und Kontokorrentver⸗ kehr, ſofern er nur die Schranken der Sparkaſſen⸗ Fürſorge für die Schwererziehbaren Aus dem Jahresbericht 1929/30 der Beratungsſtelle für ſchwererziehbare Kinder des Stabt⸗Jugendamts Mannheim Die im vorjährigen Berichte der Beratungsſtelle ausführlich behandelte Arbeitsloſigkeit mit ihren ver⸗ heerenden wirtſchaftlichen und ſittlichen Auswir⸗ kungen auf die Jugend blieb leider im Berichtsjahr in gleichem Umfange beſtehen. Beim Rückblick auf das Berichtsjahr haftet weiter als ein Geſamteindruck, daß die Inanſpruchnahme der Beratungsſtelle für Kinder und Jugendliche im Steigen begriffen iſt. Daß wie in den früheren Jahren der Rat für ſchulentlaſſene Schwachſinnige, die auf dem Arbeits⸗ markt nicht unterkommen, verlangt wurde, iſt bei der gegenwärtigen Situation der Wirtſchaft ſelbſtver⸗ ſtändlich. Aufgefallen iſt aber die zahlreiche Be⸗ ſchickung der Beratungsſtelle mit jüngeren, geiſtig zurückgebliebenen Kindern, deren Betreuung und Be⸗ hütung den Eltern nicht gelingen wollte. Mit Auf⸗ klärung und Anleitung der Eltern und Erzieher konnte in ſolchen Fällen auch in offener Fürſorge mancher befriedigende Erfolg erzielt werden. Von den Kleinkindern, die der Beratungsſtelle zugeführt wurden, war die Mehrzahl geiſtig zurückgeblieben. Im Berichtsjahre wurden der Beratungsſtelle 219 Kinder und Jugendliche zugeführt, davon waren 157 Neuzugänge; bei den übrigen 62 handelt es ſich um Wiedervor⸗ ſtellungen. Damit iſt zahlenmäßig der Rekord, den das Vorjahr mit 185, darunter 117 erſtmals unter⸗ ſuchten jugendlichen Beſuchern brachte, noch überholt. Der wachſende Zugang konnte nur durch die Ein⸗ ſchiebung von Beratungsſtunden zur Ergänzung der regelmäßigen Stunden bewältigt werden. Auf die nachgehende Fürſorge wurde ein beſonderer Nach⸗ druck gelegt; ſie vollzog ſich nicht nur in Wiedervor⸗ ſtellungen, ſondern durch je nach Lage des Falles öfter wiederholte Beſuche und Erkundigungen durch die Familienfürſorge, die über die Ergebniſſe an die Beratungsſtelle berichtete. Von den 157 Neuzugängen(die allen folgenden Berechnungen zugrunde liegen) waren 100 Knaben, 57 Mädchen. Ehelich geboren waren 120, unehelich 37, das ſind 23,6 Proz. Uneheliche Mutterwaiſen waren es 16, Vaterwaiſen 20, Vollwaiſen 5, einen Stiefvater hatten 17, eine Stiefmutter 14, aus ge⸗ ſchiedenen Ehen kamen 6 Jugendliche, 9g waren in fremden Pflegeſtellen. Der Beruf des Vaters war(die Unehelichen und Vollwaiſen ſcheiden aus): Arbeiter bei 86, Beamte und Angeſtellte bei 14, Kauf⸗ leute bei 5, freie Berufe bei 10 Kindern. Vorſchul⸗ pflichtige waren 39, Schulpflichtige 71; 36 waren Fortbildungsſchüler, ſchulentlaſſen 5. Bei den reſt⸗ lichen 6 Kindern handelt es ſich um Nichtſchulfähige uſw. Der Anteil der Kleinkinder an den Bera⸗ tungsfällen der in den letzten Jahren ſtetig ſtieg, hat ſich wieder vermehrt und beträgt 24,8 Proz. gegen 19 Proz. im Vorjahre. Die ſtärkere Annäherung an das Ziel der heilpädagogiſchen Beratungsſtellen, die ſeeliſchen Abwegigkeiten ſchon im frühen Kindesalter zu er⸗ faſſen, iſt vor allem der vortrefflich ausgebauten und funktionierenden Kleinkinderfürſorge des Stadt⸗ Jugendamtes zu danken. Die Kleinkinder wurden aus folgenden Gründen zugebracht: Schwachſinns⸗ formen 18, Pſychopathie 5, Enzephalitisfolgen 1, Epilepſie 2, Sprachſtörungen 4, Maſturbation 2, Er⸗ ziehungsſchwierigkeiten 7. Der körperliche Zuſtand der Zöglinge wird durch folgende Zahlen illuſtriert: Die körperliche Entwicklung war gut bei 83, genügend bei 24, zurück⸗ geblieben bei 50. Eine Anzahl bot körperliche Krankheiten, wie Tuberkuloſe und Gebrechen, dar. Was die geiſtige und ſeeliſche Beſchaffen⸗ heit betrifft, ſo waren 83 pſychiſch abnorm. Dieſe teilen ſich auf in 50 Schwachſinnige, 16 Pſycho⸗ pathen, 6 Epileptiker, 2 Enzephalitiker, 2 endokrine Störungen, 4 Sprachgebrechen, verſchiedenes 3. Nach dem Grade des Schwachſinns teilen ſich die 50 Fälle auf in 25 Debile(leichte), 23 Imbezille (mittlere) und 2 Idioten(ſchwere Grade). In 25 Fällen konnte einwandfrei eine ſchwere erbliche Belaſtung durch Geiſteskrankheit, Schwachſinn, Alkoholismus uſw. in der Aſzendenz feſtgeſtellt werden. Die Entzifferung der durch die Beratungsſtelle getroffenen oder beantragten Maßnahmen, ſoweit ſie ſich zahlenmäßig faſſen laſſen, gibt folgen⸗ des Bild: Auf Erziehungsratſchläge allein konnte man ſich beſchränken bei 14 Fällen. Weitere Beob⸗ achtung in der Beratungsſtelle wurde angeordnet in 52, Berufsberatung und Arbeitsvermittlung fanden ſtatt in 13, ärztliche Behandlung wurde angeraten in 5 Fällen. Erholungsfürſorge wurde beantragt für 8 Kinder, Hortaufnahme für 6, Krankenhausauf⸗ nahme für 3, Aufnahme in die pfuychiatriſche Klinik für 8, Schutzaufſicht für 5, Unterbringung in einer anderen Familie für 3, in Anſtalten für 15, ſonſtige Maßnahmen 4. Keine weiteren Maßnahmen waren nötig in 21 Fällen. Die zuweiſende Stelle war in erſter Li⸗ nie das Stadt⸗Jugendamt mit 71, dann die Schul⸗ arztſtelle und Schule mit 23, die Familienfürſorge mit 15, Fürſorgeärzte mit 8 Fällen. 14 Jugendliche wurden von den Eltern direkt der Beratungsſtelle zugeführt. Der Reſt von 206 Fällen verteilt ſich auf verſchiedene Aemter ung Stellen, beſonders auch konfeſſioneller Organiſationen. Im Kinderheim Rheinau waren am Ende des Berichtsjahres untergebracht 96 Kinder, darunter 23 Fürſorgezöglinge.— Die man⸗ nigfachen Verbeſſerungen und Verſchönerungen, die das Jugendamt in der letzten Zeit an den hygieni⸗ ſchen Einrichtungen des Heims vornehmen ließ, ſind auch in heilpädagogiſchem Intereſſe zu begrüßen. Sti N. A. verordnung einhält, längſt zum ſparkaſſeneigenen Ge⸗ ſchäft der württembergiſchen Sparkaſſen geworden. Was hier für die württembergiſchen Sparkaſſen ge⸗ ſagt iſt, läßt ſich auf die geſamten deutſchen Spar⸗ kaſſen übertragen. Das Sparerpublikum hat, wie in der Einlagenentwicklung deutlich zum Ausdruck kommt, die neuzeitliche Entwicklung der Sparkaſſen durchaus verſtanden und gebilligt und den Sparkaſſen das angeſtammte Vertrauen in vollem Maße be⸗ wahrt. Nachrichten aus Baden Handwerkertagung. * Weinheim, 18. Juli. Hier tagten die badiſchen Schreinermeiſter. Oberbürgermeiſter Hügel über⸗ mittelte die Grüße der Stadt. Syndikus Müller⸗ Freiburg erſtattete den Tätigkeitsbericht. Man be⸗ ſchloß das Mindeſtalter zur Ablegung der Meiſter⸗ prüfung auf 25 Jahre feſtzulegen. Der nächſtjährige Verbandstag findet in Baden⸗Baden ſtatt. Raſtatter Schloß als Kunſtmuſeum * Raſtatt, 18. Juli. Das Raſtatter Schloß, das nach dem Kriege in einem furchtbar vernachläſſigten Zuſtand übernommen wurde, iſt in den letzten Jah⸗ ren, ſoweit es die Mittel erlaubten, einer teilweiſen inneren Erneuerung unterzogen worden. Wie jetzt bekannt wird, wird das Schloß aus den Vor⸗ räten der Karlsruher Kunſthalle und des Karls⸗ ruher Schloßmuſeums ein Kunſtmuſeum erhalten. Die Kunſthalle Karlsruhe muß für dieſen Zweck die ſogen. vaterländiſchen Bilder ausleihen und das Landesmuſeum eine größere Waffenſammlung und ſonſtige zur Zeit in den Depots ruhenden Kunſt⸗ gegenſtände. Das Muſeum in Raſtatb wird in ſtaat⸗ licher Verwaltung ſtehen. Die von Karlsruhe über⸗ laſſenen Gegenſtände ſind als Leihgaben zu betrach⸗ ten. Kirſchen und Waſſer. * Gutach(A. Wolfach), 18. Juli. Nach dem Ge⸗ nuß von Kirſchen trank eine Tochter des Bahn⸗ warts Becherer, die in Hornberg bedienſtet war, Waſſer. Sie mußte unter gräßlichen Schmerzen ins Krankenhaus gebracht werden, wo ſie noch am gleichen Tage ſtarb. * * Staufen, 18. Juli. Hier ſtarb im Alter von 90 Jahren der älteſte Einwohner unſeres Städtchens Eduard Vorgrimler. Er war Kriegsveteran von 1870/1 und der einzige noch lebende Augenzeuge der 48er Revolution, die er als Knabe miterlebt hatte. Falſchgeld! * Kehl, 18. Juli. In der letzten Zeit ſind hier werſchiedene falſche Einmarkſtücke angehalten worden, ohne daß es bis jetzt gelungen wäre, die Herſteller zu faſſen. Die Fälſchungen ſind recht plump und bei einiger Aufmerkſamkeit als ſolche zu erkennen. Beſuch ehemaliger 169er in Villingen * Villingen, 18. Juli. Hier fand dieſer Tage ein Beſuch der ehemaligen 169er bei der Traditions⸗ kompagnie in Villingen ſtatt. Am Sonntag vormittag war offizieller Epfang. Die Kompagnie mit der Regimentsmuſik aus Donaueſchingen ſtand in Paradeaufſtellung. Die Führer der verſchiedenen Ortsgruppen ſchritten mit dem Kompagnieführer die Front ab. Hauptmann Schaum begrüßte ſodann die Kameraden der ehemaligen 169er und die Vertreter der Behörden. Beſonderen Gruß widmete er den zahlreich erſchienenen Damen. In ſeiner Anſprache hob der Hauptmann die Tapferkeit der ehemaligen 169er während des Weltkrieges hervor und ließ ein Hoch durch die Kompagnie auf die alten 169er Ka⸗ meraden ausbringen. Hierauf hielt der Hauptvor⸗ ſtand, Major a. D. Albert, eine längere Anſprache, die ausklang in ein Hoch auf die Traditionskompag⸗ nie. Ein Rundgang durch die Kaſernen ſchloß ſich an. Um l Uhr war gemeinſames Mittageſſen in der Mannſchaftskantine. Nach dem Eſſen wurden ſport⸗ liche Vorführungen gezeigt am Reck, Barren und Pferd, ferner Kugelübungen, Ball⸗ und Handgra⸗ natenwerfen. Für die beſten Leiſtungen waren Preiſe geſtiftet. Die Schweſter erſchoſſen * Waldshut, 20. Juli. Im benachbarten Lienhein hat der 15 Jahre alte Wilhelm Roth vom Gatterhof ſeine 16 Jahre alte Schweſter erſchoſſen. Er zielte mit einem Teſching im Scherz auf das im Bett liegende Mädchen, wobei ſich ein Schuß löſte und die Kugel der Unglücklichen die Halswirbel⸗ ſäule verletzte, ſo daß das Mädchen im Kranken⸗ haus ſeinen Verletzungen erlag. * * Freiburg, 19. Juli. Gegen Ende der geſtrigen Vorführung des hier zurzeit gaſtierenden Zirkus Sarraſani ſtürzte eine Aufgangstreppe infolge inneren Fehlers des Drahtbalkons zuſammen und riß eine größere Anzahl Perſonen in die Tiefe. Im ganzen wurden etwa 20 Perſonen verletzt, von denen die Hälfte mit Arm⸗ und Beinbrüchen ſowie Kopfverletzungen in die Chirurgiſche Klinik eingeliefert werden mußte. Die übrigen konnten nach Anlegung von Notverbänden nach Hauſe ent⸗ laſſen werden. Von den in die Klinik eingelieferten Perſonen iſt der Zuſtand einer verletzten Frau ernſt. Tabakfelöſchau in Baden * Karlsruhe, 18. Juli. Die Tabakfeldſchas des Deutſchen Tabakbauverbandes iſt eine Maßnahme der Kontrolle. Sie verfolgt auf der einen Seite den Zweck, dem Käufer die höchſt⸗ mögliche Garantie dafür zu geben, daß er gute Ware aus zuverläſſigem Bau erhält, andererſeits ſollen ſie eine Kontrolle der Anbauvorſchriften darſtellen. Gez wiſſe Unterlaſſungen gegenüber dieſen wären 1 der Einwiegung nicht mehr einwandfrei zu ermik⸗ teln, während ſie allerdings bei der Fermentation dann mehr oder minder verluſtbringend in Erſchek⸗ nung treten können. Die Feſtſtellung grober Verſtöße im Anbau ers mächtigt die Kontrolle, bei der Vereinsleitung den Ausſchluß des fraglichen Mitgliedes von der ge⸗ meinſamen Belieferung zu veranlaſſen. Sie ſollen aber auch Gelegenheit bieten, mit den Teilnehmern an der Schau Fragen des Tabakbaues auf dem Felde zu beſprechen und zu demonſtrieren. Darum iſt es immer erfreulich, wenn ſich eine gros ßere Anzahl von Vereinsmitgliedern an ihnen be teiligt. Streng genommen müßten die Feldſchauen für alle Vereine und Verbandsäcker auf einen Tag von der gleichen Kommiſſion beſorgt werden. Um eine tunlichſt gleichmäßige Beurteilung der Be⸗ ſtände zu gewährleiſten, iſt der Verband ſo vorge⸗ gangen, daß er ſowohl für das Schneideguk⸗ gebiet als auch für das Zigarrengutgebie; je eine gemeinſame Feldſchau mit dem beteilfg⸗ ten Sachverſtändigen abhält. Ferner verſucht man die Schauen auf einen ſo kleinen Zeitraum Aue menzudrängen, als dies nur möglich iſt. Die Tabak felöſchauen werden in Baden in 64 Orten vor⸗ genommen. Sie beginnen am 21. Juli in Neureuf, Amt Karlsruhe, und enden am 12. September in Bohlsbach(Amt Offenburg). * * Lahr, 18. Juli. Eine größere Alarm⸗ und Hauptübung hielt geſtern abend unſere Freim it lige Feuerwehr im Verein mit der Sanitäts⸗ kolonne an der Aufbauoberrealſchule ab. Der Auto⸗ mobillöſchzug traf nach der Alarmierung der Wecker⸗ linie in 9g Minuten ein und war in kurzer Zeit an⸗ griffsbereit. Innerhalb der nächſten 15 Minuten trafen in kurzen Abſtänden weiter ein zwei Hand⸗ druckſpritzen, die Mannſchaften mit den Hydranten und Schlauchwagen und die Santtätskolonne. Bei dieſer Uebung wurde zum erſten Male die Feuer⸗ wehr durch kurze, abgebrochene, und die Sanitäts⸗ kolonne durch langanhaltende Sirenentöne alarmiert. Die Hörweite der Sirene be⸗ friedigte jedoch nicht ganz, ſo daß wohl noch eine oder zwei Sirenen in anderen Stadtteilen eingebaut werden müſſen. * Pforzheim, 18. Juli. Erhängt hat ſich auf ſeinem Zimmerplatz oberhalb des Rangierbahnhofes ein uft⸗ gefähr 50 Jahre alter Zimmermeiſter. Der Grund iſt unbekannt. Veranſtaltungen * Im Freiballon und Flugzeug über das 1 weſtfäliſche Induſtriegebiet. Auf den Vortrag mit Licht bildern, den Oberſt a. D. Dr. h. c. v. Abereron⸗ Berlin über obiges Thema heute, Montag abend, in der Aula, A 4, 1, hält, ſei auch an dieſer Stelle nochmals hin⸗ gewieſen. Der Vortrag iſt öffentlich und unentgeltlich zu⸗ gänglich. Sage laleucles Montag, den 21. Juli Roſengarten: e des Gärtnerplatztheaters München;„Hotel Stadt Lemberg“, 20 Uhr. i„Etbelle“: 15,30 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,30 Uhr Speyer—Ger⸗ mersheim und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Recht auf Liebe“.— Scala:„Hai⸗Tang“.— Univerſum:„Scapa Flow“. — Gloria⸗Palaſt:„Gefangene der Liebe“. — Palaſt⸗Theater:„Der Tiger“.— 5 u burg: „Schmeling gegen Sharkey“.— Roxy ⸗ Theater: „Laila“.— Capitol:„Melodie des Herzens“. Aus Rund funk⸗Programmen Montag, 21. Juli .30 1 Frankfurt: Feühkonzert aus dem Stadt⸗ park Mainz; Köln: Kurkonzert aus Bad Salzuflen. 12.00 Uhr: Frankfurt: Konzert. 12.15 Uhr: Stuttgart: Neuheiten platten. 12.30 Uhr: München: Mittagskonzert. 13.00 Uhr: Köln: Konzert. 13.00 Uhr: Köln: Kinderſpielſtunde. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Bad Nauheim; Köln: Frauenſtunde. 16.25 9 5 München: Leſeſtunde. 17.00 Uhr: München: Feſtſpiel„Die Meiſterſinger von Nürnberg“. 17.30 Uhr: Köln: Veſperkonzert. (Electrola⸗Schall⸗ Konzert von 1055 1 Stuttgart: Vortrag. 18.35 Uhr: Fraukfurt, Stuttgart Vortrag; Köln: Elternſtunde. W Frankfurt, Stuttgark: Operetten⸗ muſik. 20.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Komödie„Der eingebildete Kranke“; Hamburg: Hörſpiel„Sonntag an Bord“; Königswuſterhauſen, Köln: Abend⸗ muſik; Kattowitz: Muſtkaliſches Intermezzo; Os bo: Klaviervortrag;: Stockholm: Chorkonzert; Wien: Vi loncellabend; Zürich: Lieder und Orcheſterſtücke. 20.30 Uhr: Berlin, Breslau, Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg, Wien: Konzert des Wiener Sinfonieorcheſters; Os lo: Violinvortrag. 21.00 Uhr: Königs wuſterhauſen, Köln: Szenen von Hans Müller⸗Schloſſer„Kirmes“; London 2: Aus muſtkoliſchen Komödien; Rom, Toulouſe: Buntes Kynzert. e Frankfurt, Stuttgart: Ab ſchied s kon⸗ zert. 21.45 Uhr: London 9: Konzert. 22.00 Uhr: Kattowitz, Warſchau: Feuilleton; Stock⸗ holm: Unterhaltungsmuſik, 22.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Erzählung; Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert; Oslo: Salonmuſik. 22.30 Uhr: London 1, 2, 9g, Wien: 22.45 Uhr: Hamburg: Konzert. 29.00 Uhr: Kattowitz, Warſchau: Tanzmuſik. Tanzmuſik. 5 6. Seite. Nr. 330 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 21. Jult 1980 Aus der Pfalz Tödlicher Unfall * Ramſen bei Kirchheimbolanden, 20. Juli. Der weit und breit bekannte Holzhändler Wilhelm Roth von hier iſt im Alter von 66 Jahren plötzlich infolge Unfalls geſtorben. Roth befand ſich mit ſeinem Zweiſpännerfuhrwerk auf dem Weg von Carlsberg nach Ramſen. In der Waldabteilung Salzeck wurde er tot aufgefunden. An der ſteilen abſchüſſigen Stelle ſcheint Roth, der hinter dem nichtbeladenen Fuhrwerk lag, unter den Wagen gekommen zu ſein, wobei ihm das Rad über den K bpf ging und ſeinen alsbaldigen Tod herbeiführte. Das Fuhr⸗ werk hielt unmittelbar bei der Unfallſtelle. Immer wieder Legionskandidaten Zweibrücken, 20. Juli. Nicht nur in der Süd⸗ pfalz, ſondern auch in der Weſtpfalz hat der Zug zur Fremdenlegion mit dem Abrücken der Franzoſen noch keineswegs nachgelaſſen. Innerhalb zwei Tagen wurden z. B. in der Zweibrücker Gegend ein halbes Dutzend junger Leute aukge⸗ griffen, darunter an einem Tage fünf, die auf dem Weg zur Fremdenlegion waren und wegen Paßver⸗ gehens in Haft kamen. Anſcheinend treiben immer noch Werber ihr Unweſen. * * Landſtuhl, 20. Juli. In der Kurve beim Jagd⸗ Haus ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Der Motorradfahrer Richard Lutz von hier verlor die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und rannte gegen einen Baum. Er erlitt neben einem Unterkiefer⸗ bruch einen ſchweren Schädelbruch, während ſein Begleiter, der Metzger Jakob Wilhelm, mit einer leichten Stirnverletzung davonkam. Die Verunglück⸗ ten wurden ins hieſige Krankenhaus gebracht. N 150 p 7, 23 Spezia Gemeiner Racheakt * Dietrichingen(Weſtpfalz), 19. Juli. Vor etwa 8 Wochen mußte der Landwirt Daniel Freyer 3. hier eine wertvolle Kuh notſchlachten, weil ſie mit dem Futter vier Drahtnägel verſchluckt hatte. Nun mußte vor acht Tagen der Milchhändler Karl Freyer, der Sohn des obengenannten Daniel Freyer, aus dem gleichen Grund eine ihm gehörige Kuh notſchlachten. Im Magen der zweiten Kuh fanden ſich ſieben Drahtnägel vor, die von dem Tier mit dem Futter gefreſſen worden waren. Da man einen Racheakt vermutet, wäre es er⸗ wünſcht, wenn die Gendarmerie die beunruhigenden Vorfälle klären könnte. Nach bargebiete Er wollte die Schande nicht überleben Feſtgenommene Jahrradmarder swW. Darmſtadt, 20. Juli. Ein junger Schreiner aus Fürth und ein Schreiner aus Würzburg, die ſich beide in Speyer in der Staatserziehungsanſtalt zuletzt befanden, ſtahlen auf ihrer Durchreiſe in Darm⸗ ſtadt zwei Räder. Die Diebe wurden aber bald darauf in Oberweſel gefaßt. Ein jugendlicher Elek⸗ trolehrling, zuletzt in Mannheim wonhhaft, wurde bei einem Fahrraddiebſtahl hier auf friſcher Tat ertappt. Er wurde dem Jugendamt übergeben. Ein Schloſſer aus Mannheim befindet ſich hier in Unterſuchungshaft. Auf ſein Konto kommen zahlreiche Fahrraddiebſtähle. Gerichtszeitung Gerichtsurteil im Ebersberger Bank⸗ zuſammenbruch Im Prozeß wegen des Ebersberger Bankzuſam⸗ menbruchs vor dem Schöffengericht München er⸗ gab die Zeugenvernehmung, daß weit über hun⸗ dert Depots, die aus Goldwerten beſtanden, voll⸗ ſtändig geplündert wurden und daß die Kon⸗ kursforderungen ſich auf 283 000 Mk. beliefen. Der Staatsanwalt, der das Vorgehen der Angeklagten in ſcharfen Worten verurteilte, beantragte gegen den Hauptangeklagten Haindl wegen fortgeſetzten Ver⸗ brechens gegen 8 11 des Depotgeſetzes und fortgeſetz⸗ ter Untreue vier Jahre Zuchthaus, die gleiche Strafe gegen den Prokuriſten Weberſing und gegen den dritten Mitangeklagten, den Bankbeamten Tödlicher Hufſchlag * Wixhauſen bei Darmſtadt, 20. Juli. Der im Alter von 51 Jahren ſtehende Landwirt und Ge⸗ meinderat Georg Laumann wurde im Stall von ſeinem an Kolik erkrankten Pferde, das er behan⸗ 2 5 d 8 a 5 1 f. 1 Huber, zwei Jahre Zuchthaus. Huber wurde von Sw. Sprendlingen(-Rheinh.), 20. Juli. Ein sjäh⸗ 0 8 15 5. 8„ der Anklage eines Verbrechens des Betrugs und der riges Kind hatte einen 70jährigen Handwerks⸗ 8 i ö 4 Untreue freigeſprochen, wegen Verbrechens der Bei⸗ meiſter beſchuldigt, ein Sittlichkeitsverbrechen an ihm begangen zu haben. Der alte Mann wurde feſtge⸗ nommen, aber ſofort, als ſich die Unglaubwürdig⸗ keit des Kindes herausſtellte, wieder entlaſſen. Der Mann hat jetzt ſeinem Leben ein Ende gemacht, da er— wie aus einem hinterlaſſenen Briefe her⸗ fahren und etwa 30 Meter weit fortgeſchleift. Das vorgeht— die Schande nicht überleben könne. Auto konnte wegen des naſſen Pflaſters nicht ſofort * zum Stehen gebracht werden. Die Kleine erlitt einen 5 3 a Schädelbruch und ſchwere innere Verletzungen * Rüſſelsheim, 20. Juli. Heute nacht ließ ſich der und ſtarb alsbald im Krankenhaus. Dem Unglück verh. Schloſſer J. Brumm, Rüſſelsheim, auf der ging ein Kinderſtreit voraus, in deſſen Ver⸗ Bahnſtrecke Frankfurt-Mainz in der Nähe von Rüf⸗ lauf die Kleine, deren Mutter Engländerin iſt, einen ſelsheim durch einen Güter zu g überfahren. gleichaltrigen Knaben beſchimpft haben ſoll. Darüber Man fand den Kopf vom Ru moyf völlig getrennt. aufgebracht, verſetzte der Junge dem Mädchen einen Die Familienverhältniſſe ſind geordnet. Die Ur⸗ Stoß, ſodaß ſie aufs Straßenpflaſter fiel und un⸗ ſache zur Tat iſt zunächſt noch unbekannt. hilfe zum Verbrechen gegen das Depotgeſetz und wegen eines Vergehens der Untreue in Tateinheit mit einem Vergehen gegen das Börſengeſetz zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Haindl erhielt wegen Verbrechens gegen das Depotgeſetz und wegen Vergehens der Untreue in Tateinheit mit einem Vergehen gegen das Börſengeſetz drei Jahre Gefängnis der Angeklagte Weberſing wegen der gleichen Straftaten zwetieinhald Jahre Gefängnis. Verhäugnisvoller Ausgang eines Kinderſtreites * Mainz, 20. Juli. Ein auf der Bierſtädter Höhe wohnendes acht Jahre altes Mädchen namens Edith Rahm wurde von einem Lieferauto über⸗ Bei der Strafbemeſſung wurden den Angeklagten mildernde Umſtände zugebilligt, weil ſie noch nicht beſtraft und geſtändig waren. Straferſchwerend fiel ins Gewicht, daß von den Verluſten kleine glücklicherweiſe überfahren wurbe. Leute betroffen wurden. 0— geradezu um barmherzig Sirid die Preishęrebsctzungen in unserem Saison- Ausverkauf. Das be- Weist Ihnen mit Sinadringlicher Deuflicikeif eiii Rüirzer Plick in Unsere Schaufensfer und noch deutlicher ein Pesuch in diesen Teger!. Nur 4 Preislagen beherrſcheri jefzt hauptsächlich uriser Lager, aber des sind Prelse, dle fatsschlich alles in den Schatten stellen. Ouelltatsſctuihe, ſchone 8 O Heruntergesefzf. 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Jul 100 Süsddeutſche Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Weltrekord und deutſche Höchſtleiſtungen bei den Frauen— Auch bei den Männern am zweiten Tag gute Leiſtungen Der erſte Tag— Regen und Wind beeinfluſſen die Leiſtungen Die Süddeutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften nahmen am Samstag vormittag im Nürnberger Stidion mit den Vor kämpfen ihren Beginn. Es regnete ſtark und dazu herrſchte noch ein heftiger Wind. Am Nachmittag, als die erſten Entſcheidungen fielen, ſetzte zwar der Regen aus, aber der Wind blieb. Da zudem auch noch die Bah⸗ nen ſehr aufgeweicht waren, mußten natürlich die Leiſtungen leiden. Die Organiſatton war gut. Die beſten Leiſtungen gab es noch bei den Frauen, wo Frl. Fleiſcher⸗Eintr. Frankfurt das Diskuswerfen mit 35,59 Meter gewann und wo überraſchenderweiſe beim Vorkampf zum Kugelſtoßen Frl. Windsheimer⸗Würz⸗ burg mit 11,94 Meter vor Frl. Fleiſcher mit 11,76 Meter ſich vorläufig als die Beſte erwies Bei den Herren verdient die Leiſtung von Steinberger ⸗Jahn Regensburg, der in Abweſenheit ſeines Klubkameraden Mang das Ham⸗ merwerfen mit 42,65 Meter gewann, Erwähnung. Bei der 4 mal 400 Meter⸗Staffel wurden die Stuttgarter Kickers durch den SC. 80 Frankfurt überraſchend ſtark bedrängt. In den Vorkämpfen zur 4 mal 100 Meter⸗Staffel ſchied die Frankfurter Eintracht aus, da ſie als Siegerin des erſten Vorlaufes wegen Ueberſchreitens der Wechſelmarke diſtan⸗ ziert werden mußte. Die Entſcheidungen des erſten Tages waren: Diskus: 1. Rödl⸗ESV. München 40,95; 2. Schauffele⸗ Rö. Cannſtatt 40,43; 3. Heidinger ⸗SV. Bergen 40 Meter. Hammerwerfen: 1. Steinberger⸗Regensburg 42,65; 2. Kürz⸗München 60 40,67; 3. Stärker⸗Sp. Vg. Fürth 37,39 Meter. 110 Meter⸗Hürden: 1. Welſcher⸗Eintr. Frankfurt 15,5 2. Schönig⸗Stuttgarter Kickers 16,1; 3. Meiſenberger⸗Poſt⸗SV. München 16,3 Sek. 3000 Meter: 1. Helber,.⸗Ep SW. Stuttgart 15,56 Min.; 2. Kapp⸗ESV. München 15:58,7; 3. Bertſch⸗VfB. Stuttgart 16:07 Min. Hochſprung: fiſcher⸗DSV. München 1,72; 1,72 Meter. 4 mal 400 Meter: 1. Stuttg. Kickers:28,88; 2. SC. 80 Frankfurt:80,4; 3. Stuttg. Kickers 2:83,3 Min. Diskuswerfen für Frauen: 1. Fleiſcher⸗Eintr. Frankfurt 35,59 2. Schöner⸗Nürnberger SC. 31,78; 3. Windsheimer⸗ TG. Würzburg 30,59 Meter. Dreikampf für alte Herren: Klaſſe 1: 1. Haußmann⸗ Stuttgarter Kickers 1548,70 Punkte— Klaſſe 2: 1. Kurz⸗ München 60 18283 Punkte; 2. Angſtmann⸗Eintr. Frankfurt. Zehnkampf(nach den erſten fün Uebungen): 1. Dornauer⸗ Sp. Vg. Fürth 3362,47; 2. Fabrietus⸗Jahn München 3112,26; 8. Gall⸗Ingolſtadt 3073,75 Punkte. 1. Böwing⸗München 60 1,77; 2. Schwarz⸗ 3. Fliſter⸗Stuttgarter Kickers Zweiter Tag: Wetter freundlich— ſehr gute Leiſtungen Einen erfreulichen Eindruck hinterließ der zweite Tag der ſüddeutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften im Nürnber⸗ ger Stadion. Das Wetter war freundlich, die Bahn trockener, und ſo gab es zur Freude der 3000 Zuſchauer wiederum ſehr gute Leiſtungen. In finanzieller Hinſicht kam der Veranſtalter voll auf ſeine Koſten und hatte ſogar noch einen großen Ueberſchuß zu verzeichnen. Gegen das Kampfgericht wurden keinerlei Klagen laut. Es funktionierte alles tadellos. Der Verband kann mit dieſer Veranſtaltung zufrieden ſein. Von den Läufen verdient in erſter Linie die neue Höchſtleiſtung im Frauen wettbewerb Er⸗ wähnung. Ueber 200 Meter verbeſſerte Frl. Dollinger vom 1. FC. Nürnberg den ſeit 1928 von Frl. Schmitt⸗Bre⸗ men mit 25,8 Sek. gehaltenen deutſchen Rekord auf 25,7 Sek. Ueber 4 mal 100 Meter erreichte München 30 mit den Damen Keller, Karrer, Holzer und Gelius mit 488 Sek. einen Weltrekord. Auch die letzte Welthöchſtleiſtung wurde von München 60 gehalten und zwar mit 49 Sek. Eine gute Leiſtung bot in dieſer Staffel auch die Fran k⸗ furter Eintracht, die mit zwei Erſatzleuten antreten mußte und doch noch die famoſe Zeit von 49.1 erreichte. Die übrigen Leiſtungen der Frauen waren ebenfalls ausge⸗ zeichnet. Frl. Fleiſchner⸗Eintracht Frankfurt Kugel⸗ ſtoößen 12,12 Meter. Dollinger 1. Fc. Nürnberg gewann den 800 Meter⸗Lauf leicht in 2,25, Min. Ueber 100 Meter benötigte die Siegerin Frl. Lorenz⸗Eintracht Frankfurt 12,4 Sekunden. Bei den Herren war gleichfalls eine Leiſtungsſteige⸗ rung feſtzuſtellen, obwohl einige der ſüddeutſchen Spitzen⸗ könner nicht am Start waren. Eldracher⸗ Frankfurt wurde Sieger über 100 und 200 Meter, hatte aber beide Male gegen Metzner einen ſchweren Stand. Die 400 Meter holte ſich Single ⸗ Stuttgart in 49,4 Sekunden. Zwei für ſüddeutſche Verhältniſſe beſonders gute Leiſtungen brachten der 800 Meter⸗Lauf, wo der Sieger Paul⸗Stutt⸗ garter Kickers in 1,57 Min. einkam und auch der Zweite, Kaßler⸗ München 1,572 Min, benötigte, Helber 1⸗ Stuttgart, der ſchon am Samstag die 5000 Meter gewann, holte ſich am Sontag noch die 1500 Meter in 406,1 Min. Beim Rennen über 10 000 Meter gab dann Helber über⸗ raſchend nach der Hälfte des Weges auf und ſo wurde der ewige Zweite, Kapp⸗München, Gewinner dieſes Laufes. Auch in den Wurf⸗ und Stoßübungen konnten die Ergeb⸗ niſſe ſich ſehen laſſen. Der er folgreichſte Verein waren die Stuttgarter Kickers, die nicht nur eine ganze Anzahl von Einzelwettbewerben, ſondern auch al le drei Staffeln gewinnen konnten. Der Veranſtaltung wohnte auch der Nürnberger Oberbürgermeiſter Dr. Luvpe bei, der ſich über den Verlauf der Kämpfe und der erzielten Leiſtungen ſehr lobend ausſprach. Die Ergebuiſſe: Frauen: 100 Meter: 1. Lorenz⸗Eintracht Frankfurt 12, Sek.; 2. Gelius⸗München 1860 12,4, Handbreite zurück; 3. Keller 1860 München 12,5. 85 200 Meter: 1. Dollinger ⸗1l. Fc. Nürnberg 25, Sek. (Deutſcher Rekord]; 2. Lorenz Eintracht Frankfurt 25,0; 3. Keller⸗München 1860 28,5. 800 Meter: 1. Dollinger⸗Nürnberg 225,5 Min.; 2. Ben⸗ der⸗ J. G. Sportverein Frankfurt 243,4; 3. Büöhme⸗1. JC. Nürnberg:49. 80 Meter Hürden: 1. Schmidt⸗J. G. Sp. V. Frankfurt 18,2; 2. Braunegger⸗AS V. München 15,8. Weitſprung: Gladitſch⸗Phönir Korlsruhe 5,46 Meter; 2. Keller⸗München 180 5,30; 3. Rachelt⸗Jahn München 5,11. Hochſprung: 1. Heid⸗Zillendorf 1,47 Meter; 2. Bergmann⸗ Ulm 94 1,47 berührt, 3. Bonetsmüller⸗München 60, 1,2. Speerwerfen: 1. Gelius⸗München 1860 36,15; 2. Schilling⸗ 28 Nürnberg 33,17; 3. Schmittbauer⸗Poſtſport München „82. Schlagballweitwerſen: 1. Gelius⸗München 60 70,32 Met.: 2. e 65,99; 8. Binkelberg⸗Kirn a. N. 61,21. Fünfkampf: 1. Stebert⸗Ic.⸗Frankfurt 270 Punkte; 2. Gladitſch⸗Phönix⸗Karlsruhe 256.; 3. Kopp⸗Poſtſportverein München 192 P. 75 4 Kugelſtoßen: 1. Fleiſcher⸗Eintrocht Fronkfurt 12,12; 2. Wingheimer TG. Würzburg 11,95, 3. Jungkunz⸗Ulm 94 11,55. 4 mal 100 Meter: 1. München 1860 mit den Damen: Keller, Karrer, Holzinger, Gelius in 88(Neuer Welt⸗ rekord); 2. Eintracht⸗Frankfurt 40,1; 3. JG. Sportverein Frankfurt 51,5. Herren: 100 Meter: 1. Eldracher⸗Eintracht Frankfurt 10,9 Sek.; 2. Mezner⸗BSV. München 11 Sek.; 3. Stahl⸗RC. Pforzheim 11(Handbreite zurück). 200 Meter: 1. Eldracher⸗Eintracht Frankfurt 22,2: 2. Mezner⸗BSV. München 22,2(Handbreite zurück); 3. Stahl⸗ RC. Pforzheim 22,4 Sekunden. 400 Meter: 1. Single⸗Stuttgarter Kickers 49,4; 2. Gör⸗ ricke 1. FC. Nürnberg 50; 3. Jonath⸗Jc. Frankfurt 51,3. 800 Meter: 1. Paul⸗Stuttgarter Kickers 1,57; 2. Kaßler⸗ Jahn München 157,2; 3. Jennuwein⸗München 60:58,08. 1500 Meter: 1. Helber 1 Stuttgart:06,1; 2. Schilgen⸗ Darmſtadt:07,4; 3. Arnold⸗Stuttgarter Kickers.:08. 4. 10 000 Meter: 1. Kapp⸗ESV. München 33:32,2; 2. Bertſch⸗VfB. Stuttgart 33:48,8; 3. Habig⸗Darmſtadt 34:21,7. 400 Meter Hürden: 1. Wagner⸗DSV. München 58,27 2. Böhm⸗Nürnberg 59,6; 3. Kosbiel⸗O5 Saarbrücken. Stabhochſprung: 1. Speck⸗Pforzheim 3,60 Meter; 2. Wei⸗ bel⸗VfB. Stuttgart 3,30 Meter; 3. Völker⸗S V. Schwetzingen 3,20 Meter. Speerwerfen: 1. Barth⸗Stuttgarter Kickers 58,88 2. Dr. Ebener⸗Mainz 05 54,58; Abell⸗Neckarau 53,65. Weitſprung: 1. Schock⸗Stuttgarter Kickers 7,03; 2. Bäumle⸗Ulm 94 6,95; 3. Kopp 1. SC. Nürnberg 6,87. Kugelſtoßen: 1. Uebler⸗1. SC Nürnberg 14,70; 2. Schnei⸗ der⸗Opel Rüſſelsheim 14,62. Zehnkampf 1. Dornauer⸗Sp.⸗Vereiniaung Fürth 59:80,42 Punkte; 2. Fabrizius⸗Jahn München 55:62,29: 3. Singer⸗ Ulm 94 52:99,90 Punkte. 4 mal 100 Meter: 1. Stuttgarter Kickers 43,1: 2. SC. 80 Frankfurt 43,6: 3. ESV.⸗München 43,7. 4 mal 1500 neter: 1. Stuttgarter Kickers 17:17,8: 2. SC. Stuttgart 17:25,2; 3. München 1860 17,30. Deutſche Leichtathletikmeiſterſchaſten Das Meldeergebnis Der Meldeſchluß zu den deutſchen Meiſterſchaften der DS., die am 2. und 3. Auguſt im Grunewald⸗Stadion ſtattfinden, lief am Mittwoch abend ab. Alle Verbände, bis auf Süddeutſchland, das ſeine Titelkämpfe geſtern durch⸗ führte, haben ihre beſten Könner gemeldet. Das bisher vor⸗ liegende Meldeergebnis läßt in allen Kämpfen ſcharfe Kon⸗ kurrenz erwarten. Faſt alle Titelverteidiger ſind wieder zur Stelle, beſonders erfreulich iſt die Meldung des Balten⸗ Verbandes von Weltrekordmann Emil Hirſchfeld der zwei Titel im Kugelſtoßen und Diskuswerfen zu verteidi⸗ gen hat. Der Oſtpreuße ſcheint demnach von ſeiner Arm⸗ verletzung wieder völlig hergeſtellt zu ſein. Weitere Titel⸗ träger ſind da in Geerling(100 Meter), Büchner(200 Mtr), Müller(800 Meter), Wichmann(1500 Meter), Kilp(5000 Meter), Kraft(10 000 Meter), Welſcher(110 Meter⸗Hürden), Wanderer(Marathon), Köchermann(Weitſprung), Köpke (Hochſprung), Wegner(Stabhoch), Molles(Speer). K. Weiß (Zehnkampf), ſowie dem dreifachen Staffelmeiſter SC. Charlottenburg. Von weiteren bekannten Leuten bewerben ſich mit guten Ausſichten um die Titel: Körnig, Gillmeiſter, Schlöske, Dr. Peltzer, Kaufmann, Dahlmann, Hobus, Krauſe, Petri, Hollthuis, Troßbach, Meier, Weimann, Stevert, Seraidaris, Maeſer und Roſenthal. Die zur gleichen Zeit im Stadion zu Remſcheid⸗ Lennep zum Austrag kommenden Frauen⸗Meti⸗ ſterſchaften werden ebenfalls heiß umſtritten werden. Auch hier ſind faſt alle Titelverteidigerinnen am Start, Berlin entſendet u. a. die Geſchwiſter Braumüller, Mäder, Wittmann. Mitteldeutſchland ſtützt ſich auf Geſchwiſter Drieling, Norddeutſchland wird vor allem in Hargus, Mollenhauer und Grieme ausſichtsreiche Kräfte ſtellen, aus dem Südoſten kommt die Olympiaſiegerin Radke⸗Batſchauer. Franzöſiſche Meiſterſchaften Schwache Leiſtungen am erſten Tag Im Olympiſchen Stadion zu Paris ⸗ Colombes wurde Samstag der erſte Teil der franzöſiſchen Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften ausgetragen. Das Wetter war warm, es gab aber auch Regengüſſe, unter denen die Leiſtungen litten. Die beſte Leiſtung des Tages vollbrachte Auvergne im 100 Meter⸗Lauf, wo er mit 10,6 Sek. den Landesrekord erreichte und den Altmeiſter Monulines knapp hinter ſich ließ. Das 5000 Meter⸗Laufen gewann Cuignet in 15214, Minuten. Ueber 110 Meter Hürden verteidigte der unver⸗ wüſtliche Gabriele Semps in 15,8 Sek. ſeinen Titel erfolg⸗ reich. Noel behielt im Kugelſtoßen mit der mäßigen Lei⸗ ſtung von 14,11 Meter ſeinen Titel. Italien ſchlägt Schweiz in Leichtathletik Der in Baſel bei gutem Wetter und vor 2000 Zu⸗ ſchauern ausgetragene Leichtathletik⸗Händerkampf zwiſchen Italien und der Schweiz, endete mit dem erwarteten Sieg der Italiener, die nicht einmal ihre beſte Mannſchaft geſtellt hatten. Die Leiſtungen kamen durchweg über den Durch⸗ ſchnitt nicht hinaus. Von den 17 Wettbewerben gewannen die Eidgenoſſen nur 5, darunter auch die beiden Staffeln. Die Sieger der eizelnen Konkurrenzen waren: 100 Meter: Gelſomini⸗Italien 11,2 Sek. 200 Meter: Kivi⸗Italien 22,8 Sek. 400 Meter: Goldfarb⸗Schweiz 51 Sek. 8900 Meter: Pignoli⸗Ital. 1,562 Min. 15900 Meter: Ceminetti⸗Ital. 404,2 Min. 5000 Meter: Buro⸗Ital. 15,47,8 Min. 100 Meter⸗Hürden: Schneider⸗Schweiz 16,2 Sek. 440 Meter⸗Hürden: 1. de Negrini⸗Ital. 55,7; 2. Schneider⸗Schw. 56 Sek.(neuer Landes rekord). Hochſprung: Picchioni⸗ Ital. 1,80 Meter. Weitſprung: Tamoſi⸗ Ital. 6,89 Meter. Stab⸗ hochſprung: Geletti⸗Jtal. 3,50 Meter. Speerwerfen: Bar⸗ rachi⸗Jtal. 59,78 Meter. Diskus: Pigli⸗Ital. 42,41 Meter. Kugelſtoßen: Vogler⸗Schw. 13,44 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. Schweiz 42,4; 2. zurück. 4 mal 400 Meter: 1. Schweiz 3,274; 2. Italien 3,28,8. Italien 1 Meter Schwimmländerkampf Deutſchlans-Angarn Deutſchland:0 geſchlagen Im Dresdener Georg⸗Arnholds⸗Bad nahm am Samstag bei gutem Wetter der Schwimm⸗Länder⸗ kampf Deutſchland— Ungarn mit ſeinem erſten Teil, der 4 mal 200 Meter ⸗Freiſtilſtaffel ſeinen Beginn. Wie allgemein erwartet, ſo holten ſich hier die Ungarn ihren erſten Punkt, ihr Sieg war allerdings recht knapp. Den Ausſchlag gab Dr. Barany, Europas ſchnellſter Freiſtil⸗ ſchwimmer, der als Schlußmann den mit knappem Vorſprung geſtarteten deutſchen Schlußmann Hein⸗ rich bei 50 Meter paſſierte und in:45 Min. an⸗ ſchlug. Deutſchlandes Staffel benötigte:48 Minuten. Die einzelnen Staffelzeiten waren: Deutſchland: Schubert:24,63 Min. Schweitzer:30,5 Min. Balk:27, Min., Heinrich:25,3 Min.; Ungarn Dr. R. Wannie:27, Min., Baranier:30,5 Min. A. Wannie:27,4 Min., Dr. Barany:19,5 Minuten. In den Rahmen kämpfen gab es recht guten Sport und ſtarke Felder. Die wichtigſten Ergebniſſe des erſten Ta⸗ ges waren: 200 Meter Senior⸗Bruſtſchwimmen: 1. Koppen⸗ Poſeidon Leipzig:59,1 Min.; 2. Wittenberg⸗Poſeidon Ber⸗ Iin:59,4 Min.— Junior 100 Meter⸗Freiſtilſchwimmen: 1. Braecklen⸗Spandau:06,1 Min.— Damen⸗Junioren 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen: 1. Hölzner⸗Annaberg:34,65 Min. Damen⸗Junioren 100 Meter⸗Rückenſchwimmen: 1. Lacho⸗ witzer⸗Dresden:29, 2 Minuten. Der zweite Teil des Schwimmländerkampfes Deutſchland Ungarn wurde am Sonntag unter beſſeren Vorausſetzungen als am Vortage ausge⸗ tragen. Bei prächtigem Sonnenſchein hatten etwa 6000 Zuſchauer das Dresdener Georg Arnold⸗Bad bis auf den letzten Platz gefüllt. Leider wurden die Hoffnungen auf einen deutſchen Sieg oder vielleicht noch eine ehrenvolle Niederlage nicht erfüllt. Die deutſche Mannſchaft verlor auch die beiden reſtlichen Wettbewerbe. In der 4 mal 100 Meter⸗Crawlſtaffel wurde un⸗ ſere Mannſchaft trotz glänzenden Schwimmens von Schubert und Derichs abermals von den Ungarn knapp geſchlagen. Wie am Vortage, ſo entſchied auch diesmal wieder Dr. Barany als Schlußmann der Gäſte die Staffel in 407,3 Man. zu Gunſten ſeiner Mannſchaft. Herbert Heinrich ſchlug für Deutſchland 411,3 Min. an.— Der letzte Wettbewerb des Länder⸗ kampfes, das Waſſerballſpiel, gewannen die Ungarn mit:3, nachdem ſie ſchon zur Pauſe mit:1 die Führung an ſich geriſſen hatten. Sliddeutſche Schwimm-Meiſterſthaften SV. Göppingen 04 erringt am zweiten Tage fünffacher Die erſten Entſcheidungen Am Samstag nahmen in dem feſtlich geſchmückten Gaggenau die Wettkämpfe um die ſüddeutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften ihren Anfang. Die einzel⸗ nen Konkurrenzen brachten trotz der geringen Waſ⸗ ſertemperatur von 13 Grad einen recht anſprechenden Sport. Von den Meiſterſchaften holte ſich erwar⸗ tungsgemäß SV. Göppingen als erfolg reich⸗ ſter Verein ſowohl die Lagen ⸗Staffel als auch die 3 mal 200 Meter Bruſt⸗Staffel. Ebenſo war der Göppinger Neitzel, deſſen gutes Schwimmen den Sieg in der Lagenſtaffel entſchieden hatte, im 200 Meter Freiſtilſchwimmen vor dem Darmſtädter Wolf erfolgreich. Meiſter im 100 Meter Rückenſchwimmen wurde Dr. Frank⸗ Heidelberg vor Diehl⸗Karlsruhe, dagegen war der Nürnberger Schulz eine Enttäuſchung. Das Damenſpringen gewann Frl. Jordan⸗Nürnberg vor der erſt 15jährigen Münchenerin Schlüter. Die beſte Leiſtung des Tages vollbrachte Frl. Pfau⸗Göp⸗ pingen, die die 200 Meter Bruſt in der reſpektablen Zeit von:22,5 Min. zurücklegte. Die Ergebniſſe: Meiſterſchaften: Lagenſtaffel über 100, 200 und 100 Meter: 1. SW. Göppingen 04(Klein, Schwarz, Neitzel):28,7, 2. Neptun Karlsruhe:25,2.— 3 mal 200 ter Bruſt⸗Staffel: 1. SB. Göppingen 04(Fronkenhauſer, Rueß, Schwarz) 9224; 2. Neptun Karlsruhe 9149 Min.— 200 Meter Frei⸗ ſtil: 1. Neitzel⸗ Göppingen 04:81; 2. Wolf⸗Darmſtadt.34, 3. Kuemmerle⸗Schwaben⸗Stuttgart 236,4.— 100 Meter Rücken: 1. Dr. Frank⸗ Heidelberg:18,33; 2. Diehl⸗Neptun Karlsruhe:19,8; 3. Schulz⸗Nürnberg 1120 Min.— Damen: 3 mal 100 Freiſtil: 1. DSV. München(Rauch, Miedel, Ziemann):28,6 im Alleingang.— Damen⸗Kunſtſpringen: 1. Jordan⸗Nürnberg 100,66 Punkte, Platzziffer 6; 2. Schlü⸗ ter Vf. München 97,6., Platzziffer 9.— 200 Meter ſechs Herren⸗Meiſterſchaften— DSV. München Da menmeiſter Bruſt: 1. Pfau⸗SB Göppingen 04:29,5, 2. Gutmann⸗ DSV. München:95,8; 3. Bär⸗ Heidelberg 3899.— Weitere Er⸗ gebniſſe: 3 mal 100 Meter Freiſtil(Klaſſe): 1. Moenus Offenbach:92; 2. Erſter Frankfurter SC.:95.— 200 Me⸗ ter Brut(Klaſſe 1b): 1. Englert⸗ Ludwigshafen:04; 2. Schwarz⸗1. Frankfurter Sc.:10,4.— 200 Meter Bruſt (Klaſſe): 1. Grohmonn⸗SV. Wiesbaden 1911:08,9; 2. Haas⸗Innsbruck:12,83 Min. Glänzende Ergebniſſe des zweiten Tages War bereits der erſte Tag der Süddeutſchen Schwimmeiſterſchaften in ſportlicher Hinſicht überaus befriedigend verlaufen, ſo wurde er von den Kämpfen des zweiten Tages und deſſen Ergebniſſen weit über⸗ troffen. Der gezeigte Sport war ganz ausge⸗ zeichnet. Beſonders erfolgreich ſchnitt bei den Herren SV. Göppingen 04 ab, der allein ſechs Meiſterſchaften nach Hauſe brachte. Sein Konkurrent bei den Damen war der DS. München, deſſen Mitglieder ſich fünf Meiſter⸗ ſchaften erkämpfen konnten. Sehr gut ſchnitten auch die beiden Vereine Mönus Offenbach und 1. Frankfurter SC. ab. Am Vormittag des Sonntag holte ſich Neitzel den Sieg im 400 Meter⸗ Freiſtilſchwimmen. Im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen blieb der Göppinger Schwarz vor Wunſch⸗Karls⸗ ruhe erfolgreich. Doch fiel die Entſcheidung erſt im Endſpurt. Bei den Springern dominierte Beh⸗ ringer ⸗ Nürnberg durch ſeine gleichmäßig guten Leiſtungen. Blank⸗ München mußte mit dem zwei⸗ ten Platz fürlieb nehmen.— Hervorragend hielt ſich auch die Klaſſe II. Die hier erzielten Ergebniſſe waren beachtenswert. Meiſterſchaftskämpfe ber Männer 4 mal 100 Meter Freiſtil: 1. V. f. S. München 4190 Min. (Mannſchaft Rindersbacher, Rappel, Siewig, Dex), 2. Nikar 4 Ae 1. Grücner⸗Mönus Offer Neueſtes vom Sport „Amicitia“ Mannheim auf der Schweizeriſchen Meiſterſchafts⸗Regatta in Zürich mehrfach und über⸗ legen ſiegreich. ** Ungarn ſchlägt Deutſchland im Schwimm⸗Länder⸗ kampf:8. E Gute ſportliche Leiſtungen bei den ſüddeutſchen Schwimm ⸗Meiſterſchaften. * Amerika führt im Daviscoup 38. Ne Deutſchland wieder an dritter Stelle in der „Tour de France“, an vierter nach der erſten Etappe der ſchwierigen Radfernfahrt Turin Brüſſel. * Uruguay ſiegte in Montevideo knapp über Pern⸗ d Vienna im Mitropa⸗Cup ausgeſchieden. * Rudolf Carraeiola Sieger im„Großen Preis von Irland. * Chiron gewinnt wieder den„Großen Preis von Europa“. * Alba Gewinner des„Großen Preiſes von Berlin“ — Graf Iſolani verſagte vollkommen. d. NSlü.⸗Siege auf dem Nürburgring. Heidelberg:84,65 Min., 3. Moenus Offenbach:38,2 Min⸗ — 200 Meter Bruſt: 1. Schwarz⸗Göppingen:56, Min., 2. Wunſch⸗Karlsruhe:56,8 Min., 3. Englert⸗Ludwigshafen 300,8 Min.— 400 Meter Freiſtil: 1. Neitzel⸗ Göppingen 5181 Min., 2. Rindersbacher⸗München.— 100 Meter Frei⸗ ſtil: 1. Mark⸗Mönus Offenbach:04, Min., 2. Neitzel⸗ Göppingen:06 Min., 3. Vogt⸗Nikar Heidelberg:06, Min. — Kunſtſpringen: 1. Behringer⸗Bayern München 179,10 Punkte, Platzziffer 9, 2. Blank⸗München 169,44 Punkte, Platzziffer 18, 3. Flichten⸗München 167,90., Pl.⸗Z. 12. Damen⸗Meiſterſchaften Lagenſtaffel über 100, 200 und 100 Meter: 1. DS. München 651,8 Min.(Alleingang).— 3 mal 200 Meter Brust: 1. DSV. München 10:49,2 Min., 2. Göppingen 64 10:56,2 Min.— 100 Meter Freiſtil: 1. Ziemann⸗ DS. München:22,4 Min., 2. Jordan⸗Bayern Nürnberg:23 M. — 100 Meter Rücken: 1. Stützle⸗ DSW. München:41 Min., 2. Ziemann⸗München 147,8 Min. Die Rahmenkämpfe 10 mal 100 Meter Stadtſtaffel: 1. Karlsruhe 12743 Min. im Alleingang.— Klaſſe 2: Lagenſtaffel über 100, 200 und 100 Meter: 1. Frankfurter Sc. 547,8 Min.— 100, Meter bach und Gayer ⸗Rürn⸗ erg im töten Rennen,:08,1 Min.— 100 Meter Rücken: 1. Meyer⸗Il. Frankfurter SC.:28 Min.— Klaſſe tb: 100 Meter Freiſtil: 1. Liebhold⸗Heidelberg 106,5 Min.— Für Vereine ohne Winterbahn 3 mal 100 Meter Freiſtil: 1. Heſſen Worms:44 Min.— 100 Meter Freiſtil: Mink⸗ Heſſen Worms 112,5 Min. Schwimm⸗Meiſterſchaften der D. Die Schwimm⸗Meiſterſchaften der Deutſchen Turner⸗ ſchaft am 23. und 24. Auguſt in Darmſtaddt werden ſich in dieſem Jahre einer ſtarken Beteiligung aus allen Ge⸗ bieten des Reiches erfrenuen. Nach den guten Leiſtungen bei den Kreis⸗Meiſterſchaften ſtehen beim Zuſammentreffen der Spitzenklaſſe in Darmſtadt ſpannende Kämpfe in Aus⸗ ſicht. Die Kampfbahn am„Großen Woog“, der eine Frei⸗ waſſerfläche von 250 Quadratmeter beſttzt, gewährleiſtet eine einwandfreie Durchführung. ——— Die Tour de Frante“ Die 15. Etappe— Zerriſſene Felder auf dem Weg nach Grenoble Die 15. Etappe der franzöſiſchen Rad⸗Rundfahrt von Nizza durch das Gebiet der franzöſiſchen Alpen nach dem 333 Km. entfernten Grenoble war eine der ſchwierigſten der ganzen Fahrt. Abgeſehen von den ſchweren Steigungen und Gefällen in den Bergen, machte ſich diesmal auf einem Teil des Weges für die Fahrer auch ſchlechtes Wetter ſtörend bemerkbar, Das Feld der Fahrer, das nun bald auf die Hälfte der in Paris am 2. Juli Geſtarteten zuſammenge⸗ ſchrumpft iſt. wurde denn auch bald geſprengt. Der Italiener Guerra und der franzöſiſche„Touriſt⸗ Routier“ Benoit⸗Faure entwiſchten dem Feld und kamen in 13:48,58 Std. mit neun Minuten Vorſprung vor einer ſechsköpfigen zweiten Gruppe ein. Guerra hat ſich durch ſeinen Etappenſieg im Geſamtklaſſoement auf die zweite Stelle vorgearbeitet. Die Deutſchen litten wieder ſtark unter der Unkenntnis des Ge⸗ läudes. Als beſter Bergfahrer erwies ſich wieder der Wiesbadener Schön, der ſich ganz hervorragend hielt und in 14:06.33 Std. auf dem elften Platz endete, ob⸗ wohl er wieder unter Reifendefekten zu leiden hatte. Nach ihm hielt ſich von den Deutſchen erneut der Dresdener Thierbach, der auf dem 16. Platz einkam, am beſten. Siegel und Nebe wurden in 14:25.22 Std. bezw. 23. Das Ergebnis der 15. Etappe war: 1. Guerra⸗Italien 18:48,58 Stö.; 3. Benoit⸗Faure⸗Frank⸗ reich dichtauf; 3. Leducg⸗Frankreich 13:57,56 Std.; 4. P. Magne⸗Frankreich 1358,46 Std.; 5. A. Magne⸗ Frankreich; 5. Delannoy⸗Belgien; 7, Bidot⸗Frankreich; 8. Demuhſere⸗ Belgien, alle dichtauf; 9. Peglion⸗Frankreich 141 Std. 10. Fayolleßrankreich 14:05,15 Std.; 11. Schö chland :06,33 Sto. 12. Cepeda⸗Spanien 1410,47 Std. Bon⸗ duel⸗ Frankreich; 14. Pancera⸗ Italien, beide d auf; 15 Enerine⸗ Frankreich 14:12,40 Std.; 16. Thierbach⸗Deuſch⸗ land 14:18,16 Std.— Im Einzel⸗Geſamtklaſſement hat Le⸗ dueg⸗Frankreich mit 112:40,00 Süd. weiter ſeine führende Poſition behalten. Zweiter iſt fetzt der Italiener Guerra mit 118:02,17 Sid. vor A. Magne⸗Frankreich und Demuy⸗ ſere⸗Belgien. Deutſchland wieder an dritter Stelle . Erfreulicherweiſe haben alle ſechs Fahrer der deutſchen Mannſchaft auch die ſchwere 15. Etappe der franzöſiſchen Nadrundfahrt non Nizza nach Grenoble(383 Kr.] überſtan⸗ den.„Mit einigem Rückſtand kam neben Thierbach, Nebe und Siegel auch noch Manthey in 14:45,58 Stunden als 34 und Rudolf Wolke in 15:05,10 als 44. an. Nach der 15. Etappe konnte Deutſchland im Län der⸗ klafſement der Tour de France wieder auf den örftten Platz vorrücken. Die Reihenfolge iſt nun wie folgt: 1. Frankreich 339:13,50; 2. Belgien 340:5,2; 3. Deutſch⸗ land 345:13,19; 4. Spanien 34:21 5. Ita! 345:21,11 Stunden. 40. Seite. Nr. 329 Montag, den 21. Juli 1930 ADAC- Eifel Rennen auf dem Nürburgring Bullus⸗NSu Sieger bei den Motorrädern Unter den denkbar günſtigſten äußeren Umſtänden, bei ſchönſtem Sommerwetter und glänzendem Be⸗ ſuch veranſtaltete am Sonntag auf der ſüblichen Schleife des Nürburgringes der A DA. ſeine tradi⸗ tionellen Rundſtreckenrennen für Wagen und Motorräder. Die Krafträder und die Wagen hat⸗ ten auf der 7,8 Km. langen Schleife eine Geſamt⸗ ſbrecke von 234 Km. zu bewältigen. Der Kurs der Räder mit Seitenwagen führte über 208 Km. Der Start der Krafträder erfolgte ſchon am vormittag in klaſſenweiſen Abſtänden von je einer Minute. Zu Beginn des Rennens lagen Zündorf und Sönius⸗ Köln mit ihren 1 Liter⸗BMW⸗Maſchinen an der Spitze. Zündorf ſchied aus. Sönius wurde in der 6. Runde durch einen Sturz zur Aufgabe gezwungen. Der Kölner erlitt dabei eine leichte Gehirnerſchütte⸗ rung. Das in der“ Liter⸗Klaſſe geſtartete NSU⸗ Team rückte bald in Front. Der Engländer Bullus übernahm vor ſeinen Fabrikgefährten Rüttchen⸗Erkelenz und Ulmen⸗Düſſeldorf die Führung. Mit 2,11,40,3 Stun⸗ den fuhr Bullus die ſchnellſte Zeit des Tages und erzielte mit einem Stundenmittel von 105,9 Km. eine glänzende Leiſtung. Rüttchen⸗Erkelenz fuhr mit der zweitbeſten Leiſtung des Tages 101,9 Stundenkilo⸗ meter auf NSU. einen überlegenen Sieg in der 1000 cem⸗Klaſſe heraus. Der Krefelder Hoyer aus AJS blieb in der 350 cem⸗Klaſſe in 2,234 erfolg⸗ reich, während in der kleinſten Klaſſe bis 250 cem El ſt ⸗München⸗Gladbach ſeine Ardie in.35,25 Stun⸗ den zum Ziel ſteuerte. Der Meiſterſchaftslauf der otorräder mit Seitenwagen brachte infolge der un⸗ genügenden Fahrtechnik einzelner Bewerber recht ge⸗ fährliche Momente, bei denen die übrigen Teilnehmer arg gefährdet wurden. In der 1 Liter⸗Klaſſe ſiegte Zaſpel⸗Freiberg(Schleſien) mit einem Stunden⸗ durchſchnitt won 97,5 Km. Drax⸗München war auf Norton in der 600 cem⸗Klaſſe mit einem Stunden⸗ mittel von 91,9 Km. erfolgreichſter Fahrer. In der 350 cem⸗Klaſſe ging als einziger Fahrer Hiller⸗ Feuerbach auf Montgomery⸗Jap mit einem Stunden⸗ mittel von 88,4 Km. über die Strecke. Ergebniſſe: Motorräder bis 250 cem., 234 Km.: 1. Elſt⸗München⸗ Gladbach(Ardie).35:25(89,7 Stoͤkm.), 2. Müller⸗ Bielefeld (UK.).35:55(6 im Start, 2 am Ziel).— Klaſſe B bis 350 cem., 234 Km.: 1. Hoyer⸗Krefeld(AS.) 2,30,34(92,7), 2. E. Würth jun.⸗Köln(NS.) 2,53,15,2(4 am Start, 2 am Ziel.)— Klaſſe O bis 500 cem., 234 Km.: 1. Bullus⸗Neckar⸗ ſulm(NSu.) 211,40,(105,9 Km., beſte Zeit des Tages), 2. Ulmen ⸗Düſſeldorf(NSu.) 2,17,36,3, 3. Jäckel ⸗Nuyen (Sunbeam) 2,21,58, 4. Klein ⸗ Frankfurt(Horex) 2,24, 28, 5. Weyres⸗Aachen(Harley Davidſon) 2,31,00.(8 geſtartet, 5 am Ziel).— Klaſſe DE bis 1000 ccm., 234 Km.: 1. Rüt⸗ ſchen⸗Erkelenz(NSlI.) 9,16,53(101,9), 2. Karbſtein⸗Düſſel⸗ dorf(AJS.) 2,3558(7 geſtartet, 2 am Ziel.— 1. Mannu⸗ ſchaftslauf für Motorräder mit Seitenwagen. Klaſſe DE bis 350 cem., 202,8 Km.: 1. Hiller⸗Feuerbach(Montgomery Jap) 2,38,06(88,4 Stoͤkm.),— Klaſſe F bis 600 cem., 202,8 Km.: 1. Drax⸗München(Norton) 2,9156(91,3), 2. Mar⸗ . n(Imperial) 2,42,01, 3. Schneider⸗Berlin (Rudge Whithworth) 2,46, 45, 4. Sonntag⸗Hohendorf(Jap) 2,52,50(9 geſtartet, 4 am Ziel.— Klaſſe G bis 1000 cem., 202,8 Km.: 1. Zaſpol⸗Freiburg(Schleſien) 2,28, 49(97,5 St.. Km., beſte Zeit der Motorräder mit Seitenwagen), 2. Strohm⸗Dortmund(Harley Davidſon) 2,30,05 Stunden, Schwediſche Sportſpiele Deutſche Erfolge Die im Rahmen der internationalen Ausſtellun ver⸗ onſtaltete Stockholmer Sportwoche wurde am Sa bei ſchönſtem Wetter im vollbeſetzten Stadion mit dem leicht⸗ athletiſchen Wettkämpfen eröffnet. Den deutſchen Teilneh⸗ mern waren bereits am erſten Tage zwei ſchöne Erfolge be⸗ ſchieden. Helmuth Körnig gewann den 100 Meter⸗Lauf in der W eltrekordzelkt von 10,4 Sek. mit faſt zwei Meter Vorſprung vor dem Amerikaner Bowen(10,6) und Gillmeiſter⸗Hannover(10,8). Der Charlottenburger Schlößke kam in 11 Sekunden nur auf den fünften Platz. Die 4 mal 100 Meter⸗Staffel gewann die deutſche Mannſchaft in der Beſetzung Körnig, Schlößke, Gillmeiſter und Büchner in der guten Zeit von 41,8 Sek. vor Goeta Stockholm(42,8) und die durch einen ſchwediſchen Läufer vervollſtändigte ameri⸗ kantſche Mannſchaft, die in 43,2 Sek, über den dritten Platz nicht hinaus kam. Das 110 Meter Hürdenlaufen gewann der auf ſeiner Europa⸗Tournee noch ungeſchlogene Ameri⸗ kaner Ander ſo n in der phänomenalen Zeit von 147 Sek. Der ſchwediſche Weltrekordmann Wennſtröm, der 8 75 Militärdienſtpflicht obliegt, iſt vollſtändig außer ſorm und wurde in 1% Sek. e Ueber 800 Meter lief der Amerikaner Bullwinkle wie ſeinerzeit bei dem internationalen Abendfeſt in Berlin ein taktiſch un⸗ kluges Rennen. So kam der Schwede Kraft in 1255 Min. zu einem ſicheren Sieg vor ſeinen Landsleuten Reukers⸗ wärd(:85, Min.) und Björk(125,8 Min.). Im Speerwerfen enttäuſchte der ungariſche Meiſter Bela Sbepes, der nur 54,78 Meter erreichte Kuch er Wiener Weſſely kam nicht in die Entſcheidung. Der Sieg fiel an den Norweger Granlie mit der Leiſtung von 61,80 8 1 l le ettkämpfe des erſten Tages wurden mit dem Marathonlauf abgeſchloſſen. Hier ſiegte der Schwede Joh n⸗ on in:42:99 Std. überraſchend vor dem in Amerika 0 1 1 0 10 5 338 8 1 Kos ki, der in 244:41½ Std. ſi en zweiten atz vor dem S Brodel(:51:04, begnügen N ee Raoͤfernfahrt Turin-Vrüſſel Deutſchland an vierter Stelle Wohl keine Straßenfernfahrt hat jemals ſo viele Schwierigkeiten aufzuweiſen gehabt, wie die erſte Etappe der Radfernfahrt Turin Brüſſel, die am Freitag von Turin aus über Locarno Bellinzona zunächſt nach Biasco(212 Km.), dann in langer Stei⸗ gung zum St. Gotthard hinauf und von der 2111 Meter hohen Spitze in einer 43 Km. langen Abfahrt mit einem Gefäll von 1640 Meter nach Altdorf und 191 7 Etappenziel in Zürich(insgeſamt 395 Km.) 3 1 5 73 Fahrer traten am Freitag die lange und beſchwerliche Reiſe an, die ſelbſt die berühmten Ab⸗ ſchnitte der Tour de France in den Pyrenäen in den Schatten ſtellte. Graue Wolken hingen bis tief in die Täler und ſtrömender Regen erhöhte die Schwie⸗ rigkeiten. Als Erſter traf der frühere Amateur⸗ Weltmeiſter Grandi ⸗Italien nach einer Fahrzeit pon 15,5 Stunden in Zürich ein. Grandi hatte auch den St. Gotthard mit großem Vorſprung als Spit⸗ zenreiter erreicht. Erſt eine halbe Stunde ſpäter ſah man zwei weitere Fahrer ſich dem Ziel nähern. Völlig erſchöpft und kaum noch fähig, ſich auf dem Rade zu halten, paſſierte der kleine Wiener Bulla vor dem mehrfachen„Tour de France“ ⸗Sieger ä das Ziel. In mehr oder weniger großen Abſtänden folgten dann bis 10 Uhr abends der Schweinfurter Geyer, der Belgier Joly und der vorjährige Tour de France⸗Sieger Dewaele⸗Belgien. Die Organiſation am Ziel und auch auf der Strecke verſagte vollkommen, es gab bis weit nach Mitternacht überhaupt keine offiziellen Ergebniſſe und Zeiten. Schließlich wurden die Zeiten für die erſten Vier bekanntgegeben: 1. Grandi⸗Italien 1587 Sto. 2. Bulla⸗ Oeſterreich 15:57 Std.; 3. Nikolas Frantz⸗Luxemburg 15:58 Std.; 4. Geyer⸗Deutſchland 16:05, Std. Von den 73 FJah⸗ rern, die ſtarteten, haben 43 Fahrer die ungeheuer ſchwierige erſte Etappe beendet. In Zürich trafen ein: 20 Italiener, 14 Belgier, 2 Deutſche, 1. Schwetzer, 1 Luxemburger. Von den gemeldeten deutſchen Fahrern wa⸗ ren nur vier an den Stort gegangen, Dumm und Plug blieben auf der Strecke, die beiden anderen, die Schwein⸗ furter Geyer und Remold, boten eine ganz vorzügliche Leiſtung, Geyer wurde wie ſchon geſagt Vierter und Re⸗ mold 18. in:35,52 Std. Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Der Euxopa⸗Nundflug hat begonnen Ankunft in Tempelhof Anläßlich der Ankunft der Teilnehmer am Inter⸗ nationalen Europa⸗Rundflug in Tempelhof veran⸗ ſtaltete die Berliner Flughafen⸗Geſellſchaft am Samstag einen Fremdentag, der trotz un⸗ günſtiger Witterung recht gut beſucht war. Der Hauptpunkt, die Ankunft der Flugzeuge aus Staaken, wurde durch den zeitweilig ſtürmiſchen Win d etwas hinausgezögert und man mußte den Fliegern ſogar einige Zeit Startverbot auferlegen, ſodaß das erſte Flugzeug erſt am Samstag abend gegen 46 Uhr eintraf. Es war der deutſche Rekord⸗ flieger Riſzties, dann folgten in kurzen Abſtänden die weiteren deutſchen Flugzeuge bis durch einen neuen Sturm wieder eine Verzögerung eintreetn mußte. Es war ein impoſantes Bild, als nach dem letzten Regenſchauer in ſchneller Folge die ſchnittigen Teilnehmer ſchädigt und mußte in die Werft gebracht werden. Man hofft, daß es noch am Weiterflug teilnehmen kann. Der Flieger Aichele(auf B. F..⸗Argus⸗ Motor) mußte bei Gardelegen wegen Motorſtörung eine Notlandung vornehmen, die glatt von⸗ ſtatten ging; das Flugzeug iſt hier noch nicht einge⸗ troffen. Als letzte Maſchine landete in Braunſchweig um 13,31 Uhr das Klemmflugzeug mit dem Piloten von Gravenreuth. Der Start zum Weiterflug für die nächſte Etappe nach Frankfurt a. Main vollzog ſich dann in raſcher Folge. Um 10,56 Uhr ſtieg als erſter Broad⸗ England auf. Das Wetter für die nächſte Flugſtrecke zeigte bei tiefhängenden Wolken einen prächtigen, zum Teil böigen Weſtſüdweſtwind. Die meiſten Maſchinen hatten kurz nach 13 Uhr den Braunſchweiger Flugplatz wieder verlaſſen. am Europa⸗ Rundflug Oben Notz(rechts) und ſein Begleiter. Unten Dinort(links] und ſein Begleiter. und leichten Maſchinen am wolkenloſen Himmel er⸗ ſchienen. Noch über allen führte Udet zur Be⸗ grüßung der Europaflieger ſeine waghalſigen Kunſt⸗ flüge aus. Alle Teilnehmer landeten trotz des ſtarken Windes glatt und elegant auf dem Tempelhofer Flughafen. a Nachdem alle 60 abgenommenen Flugzeuge auf dem eigentlichen Starthafen eingetroffen waren, wurden die Piloten den zahlreichen Zuſchauern durch Lautſprecher vorgeſtellt. Bürgermeiſter Dr. Scholz begrüßte die Teilnehmer namens der Stadt Berlin und wünſchte ihrem Rundflug um Europa einen guten Erfolg und glücklichen Ausgang. Er ſprach weiter die Hoffnung aus, daß die Leiſtungen der Piloten nicht nur durch Witterungsunbilden beein⸗ flußt werden mögen. 135 Die techniſche Kommiſſion nahm dann die Einteilung der Flugzeuge in zwei Klaſſen vor. In der ſtärkeren Klaſſe J mit einem Leergewicht von 281 bis 400 Kg. plus 15 Prozent Toleranz befinden ſich 40 Maſchinen, in Klaſſe 11 (bis 280 Kg. plus 15 Proz. Toleranz) die übrigen 20 Maſchinen, die vornehmlich von deutſchen Teilnehmern geflogen werden. Der Start Der Start zum internationalen Europarund⸗ flug 1930 erfolgte, wie angekündigt, geſtern vor⸗ mittag um 9 Uhr auf dem Flughafen Berlin⸗ Tempelhof. Trotz des regneriſchen Wetters haßten ſich verhältnismäßig viele Zuſchauer eingefunden. Die Flugzeuge ſtartete in Gruppen zu je fünf Maſchinen, zuerſt die leichteren, dann die ſchwe⸗ reren. In der erſten Gruppe befanden ſich polniſche Maſchinen und der deutſche Flieger Neininger; in der zweiten der Kanadier Carberry mit ſeiner ſchnit⸗ tigen Maſchine. Die dritte Gruppe beſtand in der Hauptſache aus B. F..⸗Maſchinen. Da der Start mit größter Genauigkeit durchgeführt wurde, befan⸗ den ſich um 10 Uhralle 60 Teilnehmer auf dem Flugwege nach dem Weſten. Die erſten Etappen ſind Braunſchweig, Frankfurt a. M. und Reims. 5 8 Beerits 30 Km. weſtlich von Berlin, auf dem Wege nach Braunſchweig, beſſerte ſich das Wetter. Faſt überall beſtand 10 Km. Sichtmöglichkeit. Ledig⸗ lich ſtarker Wind mit durchſchnittlich 25 Sekunden⸗ metern Geſchwindigkeit in 200 Meter Höhe machte den Fliegern etwas zu ſchaffen. 1. Etappe: Braunſchweig In Braunſchweig, der erſten Landungsetappe des Europarundfluges herrſchte heute vormittag trübes Wetter; der Himmel war bedeckt und es wehte ein ſtarker Nordweſt, ſodaß die Flieger mit Gegen⸗ winden zu kämpfen hatten. Die erſten Ma⸗ ſchinen kamen gegen 16,15 Uhr auf dem Flugfelde in Sicht. Als erſter landete dann um 10,20 Uhr der Kapſtadtflieger Butler ⸗England. der die 201 Km. lange Strecke in einer Stunde 20 Minuten zurück⸗ gelegt hatte; um 10,25 Uhr landete der Engländer Broad, der eine Stunde 21 Minuten geflogen war. Als dritter kam um 10,26 Uhr der Pilot Nein in⸗ ger von der Akademiſchen Fliegergruppe Darm⸗ ſtadt an; er hatte eine Stunde 26 Minuten gebraucht Zur gleichen Zeit landete Carberry mit einer Flugdauer von einer Stunde 22 Minuten. Es folgte der Pole Zwäirko und der Engläuder Thorn. In kurzen Zwiſchenräumen trafen dann die wei⸗ teren Maſchinen ein. Um 11,23 Uhr hatten 25 ſchweiger Flugplatz erreicht. 9,27 Uhr in Berlin geſtartet war: kam um 11,04 Uhr hier an. Der Sieger im vorjährigen Rundflug, Morzik, der um 9,09 Uhr in Berlin aufgeſtiegen Flugzeuge den Braun⸗ Miß Spooner, die war, landete 10.53 Uhr.— Das Albatros ⸗Flug⸗ Vorgänger. Zweite Etappe Frankfurt am Main Am frühen Nachmittag des geſtrigen Sonntags erreichten bereits 32 Teilnehmer des Europarund⸗ fluges den zweiten Etappenplatz Frank⸗ furt a. Main, denen bis 17 Uhr noch weitere 20 Maſchinen folgten. Als erſter erreichte der Engländer Broad Frankfurt, der dieſe Etappe trotz ſtärkſten Gegenwindes mit etwi 200 Km. Stundengeſchwindig⸗ keit durchflog. Der größte Teil der angekommenen Flieger ſetzte alsbald den Weiterflug nach dem näch⸗ ſten Landungsplatz Reims fort. Der Spanier Navarro(Gipſy) hatte beim Start in Frankfurt Fahrgeſtellbruch. Er wird den Flug aber am Montag fortſetzen. Um drei Uhr mittags traf unerwartet das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ auf der Rückkehr von ſeinem Flug über die befreite Pfalz über Frankfurt ein, wo es ſtürmiſch begrüßt wurde. Im Laufe des nachmittags trafen noch drei weitere Teilnehmer des Rundfluges ein, ſodaß insgeſamt 55 Maſchi⸗ nen den zweiten Landungsplatz erreichten. Es feh⸗ len noch drei Maſchinen. 51 Flugzeuge nahmen ge⸗ ſchloſſen den Weiterflug nach Reims(344 Km.) auf, von denen die Spitzengruppe bereits nach 15 Uhr auf dem Wege nach Calais war. An der Spitze lagen die engliſchen Maſchinen, die anſcheinend beſtrebt ſind, den erſten Tag noch auf heimatlichem Boden in Briſtol zu beenden. 5 Italien im Davistup geſchlagen Amerika erreicht am Samstag eine:0 Führung Beim Interzonenfinale um den Davispokal konntes die Vertreter Nordamerikas am Samstag im Pariſer Sto⸗ dion Roland Garros gegen Italien eine:0 Führung en reichen und damit bereits ihren Sieg ſicherſtellen. Der Ausgang der beiden letzten Einzelſpielen kann nichts mehr an der Tatſache ändern, daß Amerika in der nächſten Woche wieder einmal zur„Herausforderungsrunde“ gegen Frank⸗ reich, den Verteidiger des Davis⸗Pokols, antritt. Das zweite Einzelſpiel zwiſchen Lott⸗US A. und dem italieni⸗ ſchen Meiſter de Morpurgo, das am Freitagabend wegen Eintritts der Dunkelheit beim Stande von:6,:7, 1078 für Lott abgebrochen werden mußte, war am Samstag ſchnell beendet. Lott ſiegte im vierten Satz 63 und brachte damit Match und Punkt an ſich. Im Doppelſpiel ſetzten ſich die Italiener de Morpurgo⸗Gaslini gegen das berühmte amerikaniſche Doppel Alliſon⸗van Ryn wieder tapfer zur Wehr, aber ſchließlich unterlagen ſie doch nach einem ſpan⸗ nenden Fünfſatzkampf mit:7,:2,:4,:6,:3. 5 Im Davispokolwettbewerb wurden am Sonntag in Paris im internationglen Zonenfinale die noch ausſtehen⸗ den Einzelſpiele beendet, die für das Geſamter⸗ gebnis allerdings wertlos waren, da Amerika nach zwei Spieltagen mit:0 bereits den Sieg in der Taſche hatte. Lott bezwang erwartungsgemäß Stefani 678, 621,:8 in drei glatten Sätzen. Den Ehrenpunkt für Italien rettete de Morpurgo mit ſeinem Siege:5,:2, 577, Gi über Alli⸗ ſon. Die Begegnung endete ſo:1 für Amerika, das ſich in der Herausforderungsrunde mit dem Pokalverteidiger Frankreich auseinonder zu ſetzen hat. Düſſeldorfer Tennisturnier Ueberraſchungen am Samstag— Prenn geſchlagen Bei klarem Sonnenwetter konnten am Samstag die Spiele des Internationalen Düſſeldorfer Tennisturnſers ſtark gefördert werden. Im Damen⸗Einzel erreichte die Deutſche Meiſterin Frau v. Reznicek bereits als Erſte die Schlußrunde. Sie ſchlug im Vorfinale Frl. Horn⸗Wies⸗ baden leicht:1,:2. Eine Ueberraſchung war die Nieder⸗ lage des deutſchen Rangliſtenerſten D. Prenn im Herren⸗ Einzel. Prenn, der noch immer unter dem Hexenſchuß leidet den er ſich in Nordwijk zuzog, verlor gegen den Ja⸗ paner Ohta 610,:7,:6. Eine zweite Ueberraſchung gab es im Herren⸗Doppel, wo die Franzoſen Borotra⸗Glaßer von der deutſchen Kombinattion Dr. Deſſart⸗NRourney mit :6, 715, 715 abgefertigt wurden. * Deutſche Erfolge beim Tennis⸗Turnier auf dem Semmering Die Kämpfe beim Tennis⸗Turnier auf dem Semmering konnten am Freitag ſtark gefördert werden. Die Favort⸗ ten behaupteten ſich durchweg erfolgreich und auch alle deut⸗ ſchen Teilnehmerinnen konnten ihre Spiele gewinnen. Einen harten Kampf lieferten ſich im Herren⸗Einzel der Engländer Hughes und der Franzoſe Du Plaix, dem Hughes mit:6,:3,:3 bezwang. Timmer⸗Holland ſchlug den Tſchechen Bohrer 618, 6183. Bei den Damen ſetzte ſich Frau Schomburgk nach mehreren Vorkämpfen weiter gegen Frl. Grünberger:3,:0 durch, und auch Frau Neppach hatte wenig Mühe, die Tſchechin Frl. Sa⸗ jova:0,:3 auszuſchalten. 5 5 * Cilly Außem nach Amerika Die deutſche Spitzenſpielerin Cilly Außem beabſich⸗ tigt, an den amerikaniſchen Tennis⸗Meiſterſchaften in Foreſt Hill teilzunehmen. Das Gemiſchte Doppel will die Kölnerin mit ihrem unzertrennlichen Partner William Tilden und das Damen⸗Doppel mit der Kalifornierin Elizabeth Ryan beſtreiten. Die Auslandsreiſe von Frl. Außem und Teilnahme an den US A⸗Meiſterſchaften findet nicht den Beifall des Deutſchen Tennis⸗Bundes. Eng⸗ lands Spitzenſpielerin, Betty Nuthall hat mit ihrem Bru⸗ der Jimmy für Foreſt Hill gemeldet. Die Engländerin hat im Damendoppel die Amerikanerin Helen Jacobs als 1K e nr Lott ihren ametikaniſchen Meiſtertitel, Partnerin und verteidigt im Mixed zuſammen mit George Paillard bleibt Stehermeiſter Möller ſtegt in Rekordzeiten Auf der Pariſer Prinzenparkbahn wurde am 5 Sonntag der Entſcheidungslauf um die franzöſiſche Meiſterſchaft für Dauerfahrer ausgetragen. Welt⸗ meiſter Paillard zeigte ſich wieder in großer Form und gewann das 100 Km.⸗Rennen in der neuen Bahnrekord⸗ zeit von 1,22:05,4. Sehr gut hielt ſich der frühere Sechs⸗ tagefahrer Laequchay, der nur 150 Meter zurück in der gleichen Runde mit dem Sieger endete. Der dritte Teil⸗ nehmer Urago ſteckte nach 96 Km. das Rennen auf. Eine glänzende Vorſtellung gab der deutſche Dauerfah⸗ rer Erich Möller⸗-Hannover, der im großen Sommerpreis über zweimal 20 Km. jedesmal den Bahnrekord erheblich ſchlug und im Geſamtergebnis überlegener Sieger vor Victor Linart⸗Belgien, Valier⸗Frankreich, Wynsdau⸗Bel⸗ gien, Pariſote⸗Frankreich und Zucchetti⸗Jtalien wurde. Im Fliegerkampf gab der franzöſiſche Weltmeiſter Michard ſeinem Landsmann in zwei Läufen das Nachſehen. Meiſterſchaften der Studentinnen Die deutſchen Studentinnen tragen in dieſem Jahre erſtmalig Meiſterſchaften in der Leichtathletik und Schwim⸗ men aus. Für die in Dresden am 28. und 7. Juli ſtott⸗ findenden Kämpfe haben bereits 120 Studentinnen von ſaſt allen deutſchen Hochſchulen gemeldet. 0 Vayriſches Landes-Turnfeſt Dr. Geßler zum Vorſitzenden gewählt— Die erſten Enutſcheidungen Im feſtlich geſchmückten Regensburg nahm am Freitag das 17. Bayeriſche⸗Landesturnfeſt ſeinen Beginn. Den Kämpfen voraus ging eine Sitzung der Kreisvertreter, bei der Reichswehrminiſter a. D. Dr. Geßler zum Erſten Vorſitzenden des Bayriſchen Turnerbundes gewählt wurde. Der ſehr beifällig aufgenommenen Wahl wohnte auch der 1. Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Staatsminiſter a. D. Dominicus bei. Die erſten Entſcheidungen bei den volkstümlichen Meiſterſchaften waren: Ergebniſſe: Hoch⸗ ſprung: Wiedemann⸗TV. Grub 1,72 Meter.— Diskus: Meyer⸗TV. Mallersdorf 38,78 Meter.— 800 Meter: Scherer⸗TV. 46 Nürnberg:05,6 Min.— 3 mal 1000 Mtr. ⸗ Staffel: 1. TV. Indau:33,1 Min. 2. TV. 61 Bayreuth 851,9.— Schleuderballwerfen: Schmidt⸗TV. Schalldorf 61,68 Meter. Die Wettbewerbe hatten ſtark unter der ſchlechten Witterung zu leiden.— Im Florettfechten ſiegte Ulſaß⸗MTV. München mit acht Siegen. Der Samstag Der zweite Tag des bayeriſchen Landesturnfeſtes in Regensburg ſtand unter einem günſtigeren Stern als ſein Der Beſuch des Feſtes war am Nachmittag ſchon recht gut und am Abend fand ſich beim Zapſenſtreich und bei der Bannerübergabe eine. rieſige, ſeſtlich geſtimmte Menge ein. Die Entſcheidungen des Samstags waren: Deutſcher Zwölfkampf: 1. Loibl⸗ MTV. München 21 P. Bayriſcher Zwölfkampf: 1. Dr. Süß⸗TV. 60 Fürth 211 P. Geräte⸗ Zehnkampf: 1. Betzler⸗TV. Göggingen 198 Punkte. Volkstümlicher Fünfkampf: 1. Peitner⸗TV. Luſtenau(Vor⸗ arlberg) 114 P. Dreikampf für Aeltere: 1. Merz⸗Lindau 65 P.— Fünfkampf für Aeltere: Schwald⸗TV. Koppern 123 P.— Neunkampf für Aeltere: Hans Bach⸗Landshut 165 P.— Zwölfkampf für Aeltere: Lang⸗TV. Schwarzen⸗ bach 217 P.— Stromſchwimmen(10,5 Km.) Oberſtufe: 1. Sporer⸗Neubühl 50,32 Min.— Degeufechten: Fürdackel⸗ FC. Fürth 6 Siege.— Säbelfechten: Schöndube⸗Fecht⸗Club 12 5 F zeug von Oertzens wurde bei jeder Landung be⸗ Nürnberg 7 Siege. Sommerſpielmeiſterſchaſten des Vadiſchen Turnkreiſes Die Nordgruppenſpiele in Mannheim Die Spiele der noroͤbadiſchen Turngaue nahmen unter den beſten Vorausfetzungen auf dem Platze des TVM. v. 1846 eine reibungsloſen und einwandfreien Verlauf. Da⸗ durch, daß in dem einen oder anderen Gau dieſe oder jene Spielart keine Meiſter ſtellte, wurden die Begegnungen reſtlos am Vormittag abgewickelt. Im Fauſtball ſetzte ſich in der Meiſterklaſſe auch dieſes Jahr wieder der TV. Sandhofen durch. Auch in der A⸗ Hlaſſe blieben die Sandhöfer erfolgreich, während ſich deren Jugendmannſchaft ganz knapp dem TV. Bruchſal beugen mußte. Lediglich bei den 32—40jährigen ſiegte Polizei Hei⸗ delberg überlegen. Kampflos wurden Gruppenſieger im Fauſtball der Aelteren über 40 Jahre Jahn Neckarau, bei den Turnerinnen Turnerbund Germania, im Schlag⸗ ball TV. Jahn Neckarau und in den Trommelballſpielen der Turner, Turnerinnen und Jugendturnerinnen gleich⸗ falls Turnerbund Germanig Mannheim. Die ausgetra⸗ genen Spiele hatten nachſtehende Ergebniſſe: FauſtballMeiſterklaſſe: TV. Sandhofen— TV Sinsheim 36:23, Polizei Heidelberg— TV. Spöck 37:24. Endſpiel: TV. Sandhofen— Polizei Heidelberg 38:24. Fauſtball A⸗Klaſſe: TV. Lützelſachſen— TV. 59 7 horn 45:22, TV. Sandhofen— TV. Forſt 40:20. Endspiel: TV. Sandhofen— TV. Lützelſachſen 29:24. 4 Faustball— Jugend: TV. Bruchſal— Tgde. Heddes⸗ heim 49:42, TV. Weiler— TV. Sandhofen 38:57. Endſpiel: TV. Bruchſal— TV. Sandhofen 26:25. Fauſtball 32—40jährige: Polizei Heidelberg— TV. Graben 39:29. Endſpiel: Polizei Heidelberg— TV. Sand⸗ hofen 47:23. Die Mittelbadiſchen Spiele in Bretten Die auf dem Platze des TV. Bretten Furchgeführten mittelbadiſchen Gruppenmeiſterſchaften in den Sommer⸗ ſpielen ſahen nachſtehende Mannſchaften als Gruppenſieger: Fauſthall Meiſterklaſſe: TV. Pforzheim⸗Brötzingen. Fauſt⸗ ball A⸗Klaſſe: TV. Pforzheim⸗ Brötzingen. Fauſtball 32 bis 40 Jahre: Karlsruher TV. 18845. Fauſtball über 40 Jahre: MTV. Karlsruhe. Fauſtball Jugend: TV. Pforzheim⸗Br. Fanſtball Turnerinnen: MTV. Karlsruhe. Trom melball: Turner: MTV. Karlsruhe. Trommelball: Jugend: MTV. Karlsruhe. Trommelball: Turnerinnen: MTV. Karlsruhe. Fauſtball: Jugendturnerinnen: TV. Bretten. Schlagball: MVB. Karlsruhe. Gr. 5 * r * N N — 2 ihren Höhepunkt und Länder, die durch Le Montag, den 21. Juli 1980 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 330 Der„Große Preis von Verlin“ Die Berliner Intertionale Rennwoche fand am Sonntag im Grunewald bei einem Maſſenbeſuch Abſchluß. Der Große Preis von Berlin(55000 Mark, 2600 Meter) bildete das Hauptereignis und brachte das Zuſammentreffen Der beiden Derbyſieger Alba und G raf Iſolani. Aha, der ſich ſeit ſeinem Erfolge in Hamburg noch enorm verbeſſert hat, gewann in gewöhnlich⸗ ſtem Handgalopp gegen Ladro, der ſich in faſt allen klaſſiſchen Prüfungen des Jahres mit dem weiten Platz begnügen mußte. Im Kampf um den Fritten Platz blieb Nareciß knapp über die Franzöſin Coquerelle und den total verſagenden Graf Iſolani ſiegreich.— Das internationale Hür⸗ denrennen wurde ein Rieſenerfolg für die Aus⸗ der Bouif, Effulgent und Double Dutſch die drei erſten Plätze belegten. Auf dem Nach⸗ hauſewege zog Le Bouif trotz ſeiner Rieſenbürde an die Spitze und gewann unangefochten. 1. Dalberg⸗Rennen: 9500 /, 1000 Meter: 1. N 8 Chamberlin(Raſtenberger), 2. Laute, 8. i 2. Anſchluß⸗Reunen: Zweijährige, 3500 /, 1000 Meter: 1. Guſt. Röttgens Pepita(Böhlke), 2. Aria, 3. Teutſche. erner: Atrox, Hochwald, Treuſchin, Donatello, Clematis, wa. Toto: 24. Platz: 12, 11, 13. .8 cy⸗Wind⸗Reunen: 10 800 l, 2000 Met.: 1. Stall Hal⸗ mos Flavia(K. Viſek), 2. Ganopva, 3. Amalfi. Ferner: Sterneck, Meiſterpolter, Herakles, Gernanium, North Ame⸗ kieca, Chantilly. Toto: 268. Platz: 45, 28, 15. „ 4. Großer Preis von Berlin: 55 000, 2800 Meter: 1. v. Oppenheims Alba(Munro), 2. Ladro, 8. Nareiß, 4. Coquerelle. Ferner: Mandore, Avanti, Grenadier. Toto: 25. Platz: 13, 16, 44. 5. Internationales Hürden rennen: 90 000 J, 9500 Me⸗ ter: 1. Veil⸗Picards Le Bouif(Buttler), 2. Effulgent, 3, Double Dutch. Ferner: Araber, Mannestreue, Maximus, Parodemarſch. Toko: 28. Platz: 17, 22, 48 6. Tuki⸗Reunen: Zweijährige, 4100 /, 1200 Meter: 1. 5. Oppenheims Ich will(Zehmtiſch), 2. Gafron, 3. Vichy, 4. Girgiſe. Ferner: Felck, Pylades. Toto: 41. Platz: 16, 16, 16. „. Namouna⸗Rennen: Dreijährige, 9000, 1000 Meter: 1. Graditz' Collconi(Huguenin), 2. Audacia, 3. Donizetti. n 60 ene Immerzu, Ha⸗ rold, Y, Sonnenſtrahl, Morgenwind, Ferreus, Rech⸗ ber. Toto: 40. Platz: 19, 17, 15. N e 8. Orelio⸗Rennen: 4100 J, 1400 Meter: 1. v. Weinbergs 12 8 voran(Genz), 2. Manicure, g. Lichtſtrahl 2, 4. Schnell 55 5 1 Maiennacht, burg, Gerolſtein, Roderich, Fenelon. Toto: 30. Platz: 15, 14, 15, 15. 55 e Mülheim⸗Duisburg(20. Juli) 1. Heißener Jagdreunen. 2800. 3000 Meter. 1. Lindts Auerbalz(Janek), 2. Hornſcheid, 3. Sinumbra. Ferner.: Eisvogel, Capellus, Satire, Segur, Pontia, Mafeki, Hof⸗ herrin Tot. 217:10, Pl. 46, 45, 17:10. 2. Preis von Hamborn. Zweijährige. 3000 K. 1050 Meter. 1. Charlotbtenhofs Fine(Buge), 2. Baden, 3. Schüſſel⸗ treiben. Ferner liefen: Varro, Flink, Megara, Madame Flirt. Tot. 46:10, Pl. 17, 13, 13:10. 3. Preis von Speldorf. 2800 l. 2000 Meter. 1. Gaffs Jautenſpiel(Schramm), 2. Gebelgune, 3. Sternkarte. Fer⸗ ner lief: Dämon. Tot. 19:10, Pl. 18, 14, 15:10. 4. Preis von Oberhauſen. 3500 J. 1600 Meter. 1. Schnei⸗ ders Audi(Sauer), 2. Gebt Feuer, 3. Nallia. Ferner liefen: Boniburg, Hako, Tante Lehmann. Tot. 28:10, Pl. 16, 18:10. 5. Preis von Alſtaden. 2300. 2400 Meter. 1. Mönnigs⸗ hoffs Lucea(Sauer), 2. Gaukelei, 3. Clauswalde Ferner liefen: Porto Flip, Peloria, Nemrod, Maharadja, Canio, Reverſte, Bachſteinerin, Sea Lord, Heiduck. Tot. 45:10. 6. Kanal⸗Jagdrennen. 3500. 3700 Meter, 1. Morawez' Tux(Mäßig), 2. Sirokko, 3. Jaroom. Ferner liefen: Ehriſty Miniſtrel, Lord Offaly, Creta, Goldelſe. Tot 29:10, Pl. 14, 16, 18:10. a 7. Haus⸗Stade⸗Ausgleich. 2800. 1400 Meter. 1. Ab⸗ teilung: 1. Charlottenhofs Vivat(Bidermann), 2. Ahnen⸗ fürſt, 3. Servilia und Florita(tot. Rennen). Ferner.: Möwe, Herbſtroſe, Schneiſe, Pedro. Tot. 52:10, Pl. 19, 97:10. — 2. Abteilung: 1. Berſes Lſuditzer(Held), 2. Woher, 3. Maikater. Ferner.: Feuerroſe, Duſche, Grimm, Wild⸗ locke, Arminius, Trudbert. Tot. 49:10, Pl. 17, 13, 15:10. Befreiungsreunen in Zweibrücken 1. Preis von der Preſſe: 650, 1600 Meter: 1. P. Rankers Agrippine(Timar), 2. Nonne, 3. Amedee de Sa⸗ voie; 4. Marſchall. Ferner: Lewinius, Kalmanczi, Minos, Brombeere, Irrfee, My mady, Avalun. Toto: 35. Platz: 16, 27, 18, 35. 2. Dr. Rieſe⸗Gedächtuis⸗Jagdrennen: 1600., 3000 Met.: 1239 Sechſers Countryſide(Regier), 2. Gnadenfriſt. Fer⸗ „ Riiſſieau, Or, Enthuſtaſt. Toto: 14. Platz: 7 . Bayeriſches Zuchtrennen: 1. J. Haucks Dornenroſe Goden), 2. Perlenkönig. Ferner: Perlenkrone, Pfalzperle, Fera, Leguſte. Toto: 20. Platz: 11, 11. 4. Preis von der Fasanerie: 1600, 1600 Meter: 1. J. Haucks Perfekt(Boden), 2. Schwälbchen. Ferner: Latino, Sanna Anna, Momos, Iphigenie. Toto: 32. Platz: 18, 18. 5. Preis von der Pfalz: 2100, 3500 Meter: 1. Schul⸗ 130 0 Schere eee 90 9 Fer⸗ zer: Neidlos, Brutto, Zukunft, Pax, Metis. 20. Platz: 18, 12, 11. 5 3 6. Präſidentenpreis: 1000 J, 1900 Meter: 1. J. Sechſers Sans Alout(Regier), 2. Nonne, 3. Lakai. Ferner: Stamm⸗ herr, Brombeere, Heilige Johaung. 2. Sauſewind(totes Rennen]. Toto: 47. Platz: 40, 18, 30. 7. Roſengarten⸗Jagdreunen: 650, 8000 Met.: 1. Stahls Hexenprinz(Pfänder), 2. Ceres, 3. Selmel, 3. Enthuſiaſt (totes Rennen]. Ferner: Lewinins, Kalmanczi, Leguſte, Horſt, Sanna Anna. Toto: 15. Platz: 12, 15, 8 und 6. Neue Siegesserie der„Amieitia“ in Jürich Zwei deutſche Siege im Vierer und Achter Im Rahmen der auf dem Zürcher See ſtattfindenden ſchweizeriſchen Meiſterſchafts⸗ Regatta be⸗ teiligte ſich auch Amicitia Mannheim in verſchiedenen Rennen. In den beiden Konkurrenzen des Samstags, bei denen auch die Mannheimer am Start erſchienen, konnten ſte Sieger bleiben. Sie gewannen den Vierer durchweg überlegen in 759,2 vor dem Polytechniker RC. Zürich mit 809,6, Neptun Konſtanz mit:11 und dem Deutſchen RV. Zürich mit:23. Im Achter verſuchte Reuß Luzern bei 1500 Meter an der führenden Amicitia vorbeizugehen, doch blieb dieſer Verſuch vergebens. Mannheim gewann auch dieſes Rennen in:45 mit zwei Längen vor Reuß Luzern mit 6154 und Neptun Konſtanz mit:23. Am Sonntag dreimal erfolgreich Auch am Sonntag war die Mannheimer Amicitia bei der Schweizer Ruderregatta in Zürich, die auf dem Zü⸗ richer See ausgetragen wurde, wiederum bei den von ihr beſtrittenen Konkurrenzen ſiegreich. Die Mannheimer ge⸗ wannen ſowohl den Vierer mit wie ohne Steuermann ſo⸗ wie den Senlorachter ganz überlegen. Ergebniſſe: Vierer ohne Steuermann: 1. Amicitia Mannheim 759,2 Min.; 2. Polytechniker RC. Zürich:09,6 Min.; g. Neptun Konſtanz:11 Min.; 4. Deutſcher RV. Zürich:23 Min. Vierer mit Steuermann: 1. Amicitia Mannheim 738,8 Min., 2. Societa Cauntiere Lugano, 5 Läugen zurück. Senioren⸗Achter: 1. Amicitia Mannheim:45 Min., 2. NR. Reuß Luzern:54,8 Min., 3. Neptun Konſtanz:23 M. * Das Züricher Ergebnis hat den Hamburger Sonntag, on Wankelmütigen ſchon als„ſchwarzer Sonntag“ be⸗ zeichnet, in vollem Maße wieder wettgemacht. Die „Amicitia“ hat damit bewieſen, daß ſie in ihrer Form nach wie vor auf beſter Höhe ſteht und gerade die Züricher Kämpfe zeigen, daß der alte Kampfwille ihrer Mannſchaften unverändert beſteht. Selbſtverſtändlich wird es ab und zu auch einmal kleine Rückſchläge geben und ſelbſtverſtändlich wird die„Amiceitia““ eines Tages nicht mehr auf ſo ein⸗ jamer Höhe ſtehen, wie jetzt noch in der Punkttabelle. Sie wird aber bis dahin durch ihre Arbeit entſcheidendes für den deutſchen Ruderſport getan haben und man muß es ihr hoch anrechnen, daß ſie, obgleich die deutſchen Meiſter⸗ ſchaftskämpfe noch bevorſtehen, ſehr im Gegenſatz zu anderen norddeutſchen Vereinen, es unternimmt, die deutſchen Far⸗ ben auch im Ausland ſo erfolgreich zu vertreten, wie es geſtern in Zürich geſchah. Abſchluß der Europaſegelwoche Die Deutſchen belegen die beiden erſten Plätze Bei guter Mittelpriſe wurde am Sonntag die Europaſegelwoche in Sandhammnm mit den traditionel⸗ len Weltfahrten im Hanholusfſord innerhalb der Schären zu Ende geführt. Die deutſchen Boote belegten in der 22er Klaſſe durch„Kobold“(Fiſcher) und„Irmin“(Dr. Lubinus) die beiden erſten Plätze. Mit dem Abſchneiden der deutſchen Vertretung während der geſamten Segelwoche überhaupt kann man durchaus zufrieden ſein. D. Guye Themſemeiſter Das Einerrudern um die Winkfield⸗Sculls, bei dem es gleichzeitig um die Themſemeiſterſchaft ging, brachte inſofern eine Ueberraſchung, als es dem auch in Deutſchland bekannten D. Guye vom London Rowing⸗ Club in dem über 4,5 Meilen führenden Rennen gelang, ſeinen Gegner Collet vom Leanderclub, der das Rennen in den drei letzten Jahren gewonnen hatte, in 23:50 mit zehn Längen hinter ſich zu laſſen. Oeſterreichiſche Meiſterſchaftsregatta Abbruch wegen ſtarkem Sturm Die Oeſterreichiſche Meiſterſchaftsregatta in Gmunden ſtand am Sonntag, dem erſten Tage, unter einem ungün⸗ ſtigen Stern. Nachdem die Kämpfe ſchon mit einer Stunde Verſpätung begonnen hatten, mußten nach Steigerung des ſehr ſtarken Sturmes, nach dem Einer, alle übrigen Wettbewerbe abgebrochen werden. Die Meiſterſchafts⸗Einer gewann Loſert(Wiking⸗Linz) im Alleingang in 9111/4. Außerdem wurden der Meiſterſchafts⸗Zweier von Wiking⸗ Linz und der Meiſterſchafts⸗Vierer von den Wiener Nor⸗ mannen in Alleingängen gewonnen. —— Breunig wieder bei 1860 München Der alte Internationale Max Breunig wird in der kommenden Saiſon wieder als Trainer bei 1960 München wirken, wo er ſchon früher einmal mit Erfolg tätig war. DeBqeiſter triumphiert über O Meiſter BSV. Berlin ſchlägt TV. Frieſenheim 13:2(81:1) Das Spiel obiger Meiſter vermochte eine für Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen Rekord bedeutende Zuſchauermenge von über 500 0 Antereſſenten auf den Pfalzplatz zu locken, die es nicht bereut haben werden, dem Spiel der beiden Meiſter beizuwohnen. Nachdem ein Jugendſpiel, das Frie⸗ ſenheim mit:3 gewann, und die Vorüberſahrt des Zeppelinluftſchiffes den Zuſchauern über die Wartezeit hinweggeholfen hatte, betrat zuerſt der Kampfſpielſieger von 1926 und 1930 ſowie neunmalige DSB.⸗Meiſter, PSV. Berlin in grün⸗weißem Dreß das Spielfeld mit folgender Elf, die 4 Internationale und 5 Repräſentative in ihren Reihen hat, das Feld: Chuchra(int.) Gerloch(rep.) Adebar lint.) Köbke Kirchhoff Regehl(alle repreſ.) Nüske Hinze Wolff(int.) Haberkorn(rep.) Bartel lint.) Elf große, prächtige Geſtalten präſentieren ſich dem Publi⸗ kum, die außer den obigen Erfolgen noch ſeit 1925 die er⸗ folgreiche Vertretung der Deutſchen Polizeimeiſterſchaft nachweiſen können. Der TV. Frieſenheim war 1924 zum erſten Male in die Endrunde der Turnermeiſterſchaft gekommen, aber in Leipzig knapp:0 dem Frankfurter Gegner unterlegen. Im Jahre 1929 und auch heuer konnten ſie erfolgreich in die Endrunde eingreifen und den ſtolzen Titel„Deutſche Meiſter der DT.“ erringen. Nun hatte ſie das Wagnis unternommen und den DSB.⸗Meiſter herausgefordert und dadurch der Mannheim⸗Ludwigshafener Sportgemeinde einen ganz großen ſportlichen Genuß bereitet. Im weiß⸗ roten Sport traten die Turner mit Wagner Schreiber Heß Eich Kraus Franz Schwarz Mayer Hecker Regener Wolz an. Der Unparteiiſche Wilke aus Frankfurt a. M. war ſich der Bedeutung des Treffens gewiß und leitete ganz vorzüglich. Nach der unvermeidlichen Begrüßung und Feſthalten auf der Platte beginnt Frieſenheim das Spiel. Den An⸗ wurf fängt Berlin ab und den Gegenſtoß beendet Wagner durch gute Abwehr. Die Reichshauptſtädtler fallen ſchon in den erſten Minuten durch gutes Freiſtellen auf, woraus auch der erſte Treffer, von Hinze erzielt, reſulttert. Frie⸗ ſenheim wirft einen Strafwurf daneben und fällt vor allem durch allzu langes Ballhalten auf. Ganz anders ſieht es bei der Polizei aus, die Elf iſt bedeutend raſcher und ſpielt prächtig zuſammen. Der Mittelſtürmer gibt zum Außen, unterdeſſen hat Hinze ſich freigeſtellt und Wagner hat zum zweiten Male das Nachſehen. Berlins Torwart hält nacheinander glänzend, aber Regener gelingt es dennoch, ein Tor aufzuholen. Den nächſten Treffer er⸗ zielt Berlin durch Haberkorn. Das vierte Tor, eines der ſchönſten, wird nach blendender Kombination geworfen. Die Stürmer erſcheinen wie hingeſchoben, ſo ſelbſtverſtänd⸗ lich bekommt der freieſte Mann den Ball und gibt wie⸗ derum ohne Beſinnen und Suchen weiter. So fallen die Tore nacheinander. Wolff und Bartel zeichnen für die nächſten. Zu allem Ueberfluß ſteht dem blendenden Tor⸗ wart der Grün⸗weißen zweimal die Latte zur Seite, dann wieder zeigt er bei einem Nachſchuß ſein großes Können, das ihm reichen Beifall der bald für die Berliner be⸗ geiſterten Zuſchauer einbringt. Frieſenheim, das nicht müßig iſt, kommt des öfteren vor des Gegners Tor, aber damit iſt es auch vorbei, der Nebenſpieler exiſtiert einfach nicht. Man möchte dieſen Leuten gerne helfen, ſo hilflos ſpielen ſie im Strafraum des Gegners. Hier zeigt ſich neben der Schnelligkeit der klare Unterſchied dieſer beiden Meiſter. Geiſtesarbeit! Nüske und Bartel können bis zur Pauſe das Reſultat auf 811 ſchrauben. Die zweite Halbzeit verblaßte etwas gegen die erſte; Berlins Fünferreihe war nicht mehr ſo aggreſſiv und Frieſenheim konnte trotz nahezu zehn Minuten Drängens keinen Erfolg erringen. Dieſe zehn Minuten gehörten einem Manne: dem Berliner Hüter Chuchra, der unſtrei⸗ tig der Held des Tages war. Er ließ keinen Ball, der auf das Tor ging, durch und rechtfertigte ſo ſeinen Ruf, der ihm als Deutſchlands beſter Hüter vorausging. Nachdem Wolff einen weiteren Treffer erzielt hatte, unterbricht der Schiedsrichter kurz hintereinander zweimal Berlins ausſichtsreichen Angriff aus nicht ganz einwandfreien Gründen. Nun erzielt Hinze einen Treffer, während auf der Gegenſeite die Turner, die umgeſtellt haben, durch Schreiber zu einem Lattenſchuß kamen. Der Nachſchuß desſelben Stürmers zwingt Chuchra zur beſten Leiſtung des Spieles, in katzengleichem Sprung holt er das Leder aus der Ecke. Dann wieder erweiſen ſich die Turner, die nun viel öfter im gegneriſchen Strafraum ſind als ihr Gegenüber, als unfähig. Nachdem Hinze einen weiteren Erfolg buchen konnte, kann Maier für Frieſenheim das Torverhältnis etwas verbeſſern. Chuchra konnte dieſen Ball, der knapp neben der Latte ins Netz ging, nicht bannen. Berlin wird nun ſeinerſeits lebhafter und Wag⸗ ner ſtreckt ſich noch zweimal vergebens. Mit 13ꝛ2 erringt der DSB.⸗Meiſter einen dem Spielverlauf nach etwas zu hohen, den gezeigten Leiſtungen aber vollauf entſpre⸗ chenden ſenſationellen Sieg. Die weitaus beſte Leiſtung bot Chuchra, der in ganz rotem Dreß eine ſelten geſehene Leiſtung zeigte. Die beiden Verteidiger ſind ebenfalls Klaſſe, Adebar war der beſſere. Die Läuferreihe deckte ſo ſicher und gut, daß ſelten ein Turner freiſtand. Der Sturm war in ſeinen Kom⸗ binationen eine Offenbarung; nur ſchade, daß er die zweite Hälfte nicht ganz durchhielt. Hinze war im Wurf der beſte, Wolff war ein Sturmführer von Format, dem aber auch die anderen nicht nachſtanden. Die Turner hatten einen ſchwarzen Tag. Wagner iſt an den Toren ſchuldlos, waren doch alle aus freier Pofſ⸗ tion und nächſter Nähe geworfen. Verteidigung und Läu⸗ ferreihe deckten zuitweiſe ſehr ſchlecht(Verſtändnis). Der Sturm ließ vor allem Zuſammenſpiel vermiſſen und ſtellte ſich faſt nie frei. Als der Schiedsrichter zum Ende pfiff, war ein präch⸗ tiges Spiel vorbei, das Spieler und Zuſchauer in ſeinen Bann gezogen hatte und wieder war am weſtlichen Himmel Graf Zeppelin erſchienen und riß die Heimwärtsziehen⸗ den aus ihren Betrachtungen und den Vergleichen, die man mit unſerem beinahe primitiven Spiel gegenüber dem Meiſter aus Berlin anzuſtellen geneigt war. SX. Deulſcher Sieg im Großen Preis von Irland“ Caracciolg überlegener Sieger Nachdem bereits am Freitag das Rennen der kleinen Wagen entſchieden worden war und mit dem Siege des von einem kleinen Mechaniker gebauten und geſteuerten Riley⸗Wagens über die Elite von Alfa Romeo und Auſtin mit einer Senſation geendet hatte, erſchienen am Samstag auf der knapp ſieben Kilometer langen Rundſtrecke die großen Wagen zum Kampf um den Großen Preis von Irland. Die Schwierigkeiten, die man dem gefürchteten deutſchen Favoriten Rudolf Caracciolsa erſt bereitet hatte, waren bald über⸗ wunden und der große SS⸗Mercedes hatte ſchon beim Training die Bewunderung aller Fachleute her⸗ vorgerufen. Auch der bekannte Rekordjäger Cpt. Malcolm Cambell ſteuerte einen Mercedes⸗ Benz. Größte Spannung herrſchte unter den Zu⸗ ſchauern, die den Deutſchen immer wieder mit Beifall überſchütteten, wenn er in raſender Fahrt vorbei⸗ kam. In einer Geſamtfahrzeit von:28:24 Stunden beendete er das 465 Km. lange Rennen als ſtürmiſch bejubelter Sieger vor ſeiner ſtarken Rivalenſchaft. Ein Stundenmittel von 136,750 Km. wurde errechnet. Mit 141,6 Stokm. fuhr Caracciola auch gleichzeitig die ſchnellſte Runde. Der deutſche Sieg iſt umſo eindrucksvoller, als nach dem bekannten italieniſchen Rennfahrer Campari auf Alba⸗ Romeo, der den zweiten Platz belegte, auch der dritte und fünfte Platz von Mercedes belegt werden konnte, nämlich Earl of Howe und Malcolm Cambell auf Mercedes. Großer Automobilpreis von Europa Wieder Chiron erfolgreich Die 14,9, Kilometer lange Rundſtrecke bei Framed cha m pes war in dieſem Jahr als Austragung filr en Großen Automobilpreis für Europa, eine reine Schnell- ligkeitsprüfung, außerſehen. Der bekannte Bu⸗ gatti⸗Fahrer Louis Chiron konnte ſeinen Steg aus dem Jahre 1928 in Monza auch hier wiederholen und auch die beiden nächſten Plätze konnte die Mosheimer Firma durch Bouriat und Divo belegen, ſodaß das über eine Geſamtſtrecke von 596 Meter führende Rennen eine reine Bugattiangelegenheit wurde. 40 Runden hatten de Fahrer bei nicht immer günſtigen Wetterverhältniſſen auf naſſen Straßen zurückzulegen. Chiron zeigte ſich wieder als Fahrkünſtler und hatte ſich bald die Führung erobert. In 5,10 Stunden gleich 115,54 Stoͤklm. beendete er das ſchwere Rennen als Sieger vor ſeinen„Stallgefährten“ Bouriat und Divo. Anerkannte Rekorde Bei den Deutſchen Kampfſpielen in Breslau wurden in den Leichtathletikwettbewerben zwei neue deutſche Höchſtlei⸗ ſtungen aufgeſtellt, die jetzt von der Deutſchen Sport⸗ behörde beſtätigt werden. Es handelt ſich um den Stabhoch⸗ ſprungrekord von Wegener⸗Halle mit.055 Meter und den 70 Speerwurfrekord von Weimann⸗Leipzig mit 65,59 Meter. Chefredakteur, Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton(. P. Kurt Fiſcher- Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bet Rücdporto 5 Erstklassige Arbeiten in Plissé's, Hohlsäume, Kanten für Schals und Volants, Einkurbeln von Spitzen und Einsätzen, Monogramm und Kleider- stickereien, Biesen, Knopflöcher, werden schnell und billigst angefertigt bei fachmänn. Bedienung Geschwister Nile, N 4, T. Laden Damensdneiderei— Tel. 22210 Küchen, Bäder, Hausgänge ete. stattet mit Wand- u. Boden- Plättchen 8430 malstermäßig aus, fleparaturan prompt LBERT WIESNER Schimperstraße 19 Telephon 53837 Eberhardt Meyer gepr. KRAM. ENRIAG ER colligistr. 10 del 25578, S471 Vasenol-Fuß-Duder wirksamer Antischweiß- Puder bei Hand-, Fuß und Achselschweiß zu 90, 55 und 30.3 Vasenol-Hörper-Duder S891 mit angenehm erfrischendem Geruch bei leichter Schweißabsonderung zu 30 8 JJ vasenolwund-.Hinder-Duder 30 %%% 2 Zu haben bei EENNERT U 1, 12,& 8, 14, 8 1, 9, Mittelstraße 59. 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Juli 1989 Die Meiſterſchaft im Am Samstag abend wurde in Pirmaſens der Vor⸗ und Rückkampf in der Zwiſchenrunde um die Deutſche Meiſter⸗ ſchaft im Mannſchaftsringen ausgetragen. Gegner waren. der vorfährige Meiſter und Titelverteidiger 1. Athleten⸗ Klub Pirmaſeus, der bekanntlich in dieſen Tagen auf fein 40 jähriges Beſtehen zurückblicken konnte, und der Baye⸗ riſche Meiſter Sportelub 04 Nüruberg⸗Maxvorſtadt. Die Pfälzer, die in letzter Zeit ſtark zurückgegangen waren, hielten ſich wider Erwarten beſſer, als es ihre Gegner aus dem bayeriſchen Mutterlande angenommen hatten und er⸗ zielten einen unerwartet hohen Sieg im Geſamtergebnis von 25:8 Punkten. Dabei hatten die Zentralbayern im Vor⸗ kampf weit weniger Siegesausſichten, denn hier ſtand das Ergebnis 15:2 für Pirmaſens, während der Rückkampf 1016 lautete. Trotz dieſer nach Ziffern bemeſſenen kataſtrophalen Niederlage gaben die Nürnberger recht ebenbürtige Gegner ab und ließen ſich durch den hohen Verluſt des Vorkampfes nicht entmutigen. Aber Pirmaſens war in der Geſamtlei⸗ ſtung doch beſſer, einheitlicher und durch einige überragende Kräfte ganz weſentlich im Vorteil. ſodaß auch der Rück⸗ kampf nicht mehr zu einem beſſeren Ausgang zu geſtalten war. Das zahlreiche Publikum nahm an ben intereſſanten Kämpfen mit großer Aufmerkſamkeit teil und bekam auch recht einwandfreien Sport zu ſehen, zumal alle Kämpfe durch die Kampfrichter Bramm⸗Münſter, Werner⸗Nürnberg und Kröher⸗Pirmaſens einwandfrei geleitet wurden. Nürnberg⸗Maxvorſtadt verliert den Vorkampf 15:2 Im Bantamgewicht fand Gaubatz⸗Pirmaſens in Effen⸗ häufer⸗Maxvorſtadt einen hartnäckigen Gegner, der ſich immer wieder aus gefährlichen Lagen herauszuwinden ver⸗ mochte. In der 14. Minute mußte der Nürnberger wegen Verletzung aufgeben und Pirmaſens drei Punkte laſſen. Gaubatz lag bis zu dieſer Zeit klar und ſicher in Führung. Schäfer⸗Pirmaſens und Leucht⸗Maxvorſtadt beſtritten den Federgewichtskampf. Dem erſt 17jährigen ſtämmigen Pir⸗ maſenſer gelang es zur größten Ueberraſchung, dem Welt⸗ meiſter einen Punktſieg abzutrotzen, der allerdings recht knapp war. verdienten Sieg. Mannſchaftsringen 1. AC. Pirmaſens ſchlägt St. 04 Nürnberg⸗Maxvorſtabt in Vor⸗ und Rückkampf 25:8(15:2 und 10:6) Front. Böhmer⸗Pirmaſens ließ Lämmermann⸗Maxvorſtadt, dem man einen ſicheren Sieg, wenigſtens nach Punkten, zu⸗ getraut hatte, nicht richtig zur Geltung kommen und ſetzte ſich klar und einwandfrei nach Punkten durch. Auf verlorenem Poſten ſtanden die Gäſte auch im Schwergewicht. Zink⸗Maxvorſtadt war für Pogantiatz⸗Pir⸗ maſens kein ernſtlicher Gegner; Zink konnte ſeinem Riva⸗ len nie gefährlich werden und lag ſchon nach ſechs Minuten auf beiden Schultern. Pirmaſens ſiegt auch im Rückkampf(10:6) Im Rückkampf ſtrengten ſich die Gäſte weſentlich mehr an. galt es doch, verlorenes Terrain aufzuholen. Es gelang ihnen zwar. das Reſultat des Vorkampfes zu verbeſſern, zu einem Ausgleich oder gar Sieg reichte es jedoch bei weitem nicht mehr. Gaubatz⸗Pirmaſens kam im Bantamgewicht zu einem kampfloſen Sieg, da Effenhäuſer infolge ſeiner Verletzung nicht mehr antreten konnte. Im Federgewicht konnte ſich Weltmeiſter Leucht revau⸗ chieren und ebenſo ſicher den Rückkampf gewinnen, als er den Vorkampf knapp verlor. Der Maxvorſtädter Wohlrab kam im Leichtgewicht zu einem ſehr wohlwollenden Punktſieg über Gehring⸗Pirma⸗ ſens. Genau genommen hätte man das Treffen durch Zu⸗ ſatzrunde verlängern müſſen. Seine beſſere Arbeit im Weltergewicht ſah der Pirma⸗ ſenſer Hartmuth durch einen ſchönen Punktſieg über Gük⸗ kert⸗Maxvorſtadt belohnt, der ſich auch im Rückkampf nicht durchſetzen dermochte. Maxvorſtadt hatte für den Rückkampf der Mittel⸗ gewichtsklaſſe Ertle durch Zink erſetzt. Zink gelang es, in klarer Form, aber wiederum nur nach Punkten zu ge⸗ winnen. Lämmermann hatte im Rückkampf im Halbſchwergewicht gegen Böhmer erneut keine Chancen und mußte ſich nach 20 Minuten zum zweiten Male geſchlagen bekennen. Die Umſtellung im Schwergewicht rentierte ſich nicht. Wie vorher Zink mußte nun auch Ertle recht bald die Ueberlegenheit des Pirmaſenſer Rieſen anerkennen. In ſieben Minuten war er durch einen überraſchenden Schul⸗ terſieg ausgeſchaltet. Damit ſtand das Reſultat aus Vor⸗ und Rückkampf 258 für den 1. Athletenelub Pirmaſens, der nun mit dem Sie⸗ ger aus der Begegnung Göppingen— Dortmund um die Deutſche Meiſterſchaft antritt. Sch. Das Weltmeiſterſchaftsturnier in Montevideo Auch Aruguay enttäuſcht Die Ueberraſchungen bei dem Nußball⸗Weltmeiſterſchafts⸗ turnier in Montevideo reißen nicht ab. Alle bisher erziel⸗ ten Ergebniſſe deuten darauf hin, daß Südamerika die überragende Rolle, die es bei den Fußballtur meren der letzten Olympiſchen Spiele in Paris und Amſterdam hatte, ſcheinbar ſchon wieder ausgeſpielt hat. Obwohl Europa in Montevideo nur mit einigen ſchwacher Manuſchaften ver⸗ treten iſt, haben ſich öͤieſe Mannſchaften doch bislang mehr als gut gehalten und von den ſüdamerikaniſchen Favoriten bereits Braſilien und Paraguay zum Straucheln gebracht. Jugoflawien konnte ſich ſogar ſchon für die Vorſchlußrunde qualifizieren. Es iſt möglich, daß die Weltmeiſtexichaft doch noch einmal in Südamerika bleibt, dann aber nur deshalb, ledigt. Frankreich ſpielte gegen die von dem Ungarn Orth trainierte Nationalmannſchaft Chiles, die eine der beſten des Turniers iſt und wurde nach tapferer Geben wehr kVayp :0 geſchlagen. Frankreich kommt nach dieſer zweiten Nie⸗ derlage für einen Gruppenſieg nicht mehr in Frage. Im zweiten Spiel bot Argentinien wieder eine ſchwache Lei⸗ ſtung. Die Mannſchaft mußte ſich von der ſchwachen Elf Mexikos drei Gegentore gefallen laſſen und trat mit einem :3 Sieg vom Platz. Chile und Argentinien, die in der Gruppe 1 beide noch ohne Niederlage ſind, kämpfen jetzt um den Gruppenſieg und den Eintritt in die Vorſchlußrunde des Turniers. Der Stand der Spiele in den einzelnen Gruppen hat fetzt folgendes Bild: Gruppe 4: Nordamerika 2 Spiele:0 Tore:0 Punkte Belgien 1 Spiel:3 Tore:2 Punkte Paraguay 1 Spiel:4 Tore:2 Punkts Verbotene„Vefrelungsſpiele“ Die im ehemals beſetzten Gebiet liegenden Vereine Germania Schwanheim und Kelſterbach hatten für Sams⸗ tag und Sonntag„Befreiungsſpiele“ gegen Ry⸗Weiß bzw. Fußballſportverein Frankfurt angeſetzt. Die Spiele ſollten urſprünglich ſchon vor einer Woche ſtattfinden, mußten aber der ſchlechten Witterung wegen verlegt werden. Da⸗ mit war aber der ſüddeutſche Verband, der für die„Be⸗ freiungsſpiele“ nur die Termine vom 6. bis 13. Juli von der Zwangspauſe ausgenommen hatte, nicht einverſtanden, er gab für den neuen Termin keine Einwilligung. 8 0 Haltung des Verbandes gegenüber Vereinen des ehemals beſetzten Gebietes iſt umſo unverſtändlicher, als beide Vereine bereits große Poſten von Eintrittskarten im Vor⸗ verkauf abgeſetzt und obendrein auch beträchtliche Koſten für Reklameſpeſen gehabt hatten. Statt einer Förderung haben alſo die Vereine des beſetzten Gebietes eine mate⸗ rielle und ideelle Schädigung erfahren. * Holſtein Kiel beim VfR. Mannheim Holſtein Kiel, der diesjährige Gegner der Hertha⸗ BSc. Berlin im Endſpiel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft, hat mit dem Verein für Raſenſpiele Mannheim ein Freund⸗ ſchaftsſpiel zum 17. Auguſt auszutragen. Das Spiel kommt auf dem Platze des VfR. bei den Brauereien zum Austrag. * Vienna aus Mitropa⸗Cup ausgeſchieden Sparta Prag ſiegt:2 Nach Slavia Prag iſt nunmehr auch Vienna Wien in dern erſten Runde des Kampfes um den Mitropa⸗Pokal ausge ſchieden. Die Wiener, die ſchon die erſte Begegnung auf Prager Boden gegen Sparta Prag:2 verloren hatten, er⸗ litten am Samstag in Wien vor 18 000 Zuſchauern eint weil Europas beſte Mannſchaften auf dieſem Turnier nicht Gruppe 1: verdiente 278(:)0⸗Niederlage. Die Wi Das Leichtgewichtstreffen fiel ziemlich mühelos und ſehr vertreten find. Die Montepideo⸗Weltmeiſterſchaft hat alſo Argentinien 2 Spiele 718 Tore 420 Punkte 355 ieee 8 5 8 77555. e 5 0 ſicher an Pirmaſens durch deſſen Vertreter Gehring, der doch intereſſantere Aufſchlüſſe gebracht, als man erwartete. 5 16 28 45 8 855 421 3 tragen, ſie wurden nämlich von ihren Landsleuten auf N 1 4 1 7 5 1 rankrei S f— n„ 8 1 Lan en e e e e ere ans.. e, ee Mexiko 3 Spiele 48 Tore 0728 Punkke Grund ihrer zeitweiſe recht mäßigen Spielweiſe ausge⸗ 3 1„mit einem Spiel gege e a in Ermer 5 15 iffen. Vor 14 Tagen war Vienna Wi te popr durchdachtere Arbeit brachte dem Pirmaſenſer einen wohl. Henguay bereitete fenen Anhängern eine gewal ine Ent A 9. 5 8 5.„ Hartmuth⸗Pirmaſens hatte im Weltergewicht den Max⸗ 1 9 5 1 e Nai 911 95 Jugoslawien 2 Spiele:1 Tore:0 Punkte— vorſtädter Glückert zum Gegner. Bis zur 14. Min. konnte ſt 1 5 8 Fun 5— und mühevoll mit:0 ge⸗ Braſilten 1 Spiel:2 Tore:2 Punkte f ſich der Gaſt halten, ſiel dann aber auf einen Halbnelſon 1 5 19 i Bolivien 1 Spiel:5 Tore 02 Punkte Schweden ſchlägt Eſtland:1 hinein, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. 8 8 or nur 5000 f S 7 Die Mittelgewichtspunkte fielen an die Gäſte. Hier war Frankreich ausgeſchieden 8 755 4 85 99 155 3 al a en Ertle⸗Maxvorſtadt der Beſſere. Mayer⸗Pirmaſens konnte f Rumänien 1 Spiel:1 Tore:0 Punkte 1 85„Fußball Nationalmannſchaft über Eſt⸗ ſich trotz aller Mühe nicht durchſetzen. Bei dem Fußballweltmeiſterſchaftsturnier in Montevider Uruguay 1 Spiel:0 Tore:0 Punkte land mit 511 ſiegreich. Der Sieg der Schweden war bereits Im Halbſchwergewicht war wiederum Pirmaſens in! wurden am Samstag zwei weitere Spiele der Gruppe 1 er⸗ Peru 2 Spiele 114 Trre 014 Punkte bei der Pauſe mit einer 41 Führung ſo gut wie ſicher, ————— H.— A Tant. f beser Jdison-Aus Ae eee e Er bietet unsern Kunden, wie alljährlich, in allen Ab- teilungen große Vorteile. Jedes Stück ist sichtbar für den Käufer mit dem früheren u. dem ermäßigten Preis versehen verkauf neee eh f eee f Ausverk Kaufen Sie darum jetzt unsere guten, regulären Oualitãten zu daufs-Spar- Preise Sport- Anzüge zweiteilig in nur guten Quali- ten, helle, moderne Farben und Muster Nuk. 29.—, 58.-, 62. Einige Preis- Beispiele: hat begonnen Herren-Mäantel * Sacco-Anzüge aus halfbaren Strapazier-Stot- a b Mannheim fen, solide verarbeitet, moderne Formen Ak. 25.—, 29.—, 35. 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Einige Beispiele sollen das beweisen: Tu unmserem Gison Ausverkauf 2 Noslen ese Augug„ 25. 8 ams 2 Oces duiate-Aäetes 29. 5 Weit unter Preis jeder Mantel Mk. 5. 0 1 Noele⸗i Aauclieole- Hosen 5. fur Herren jede Hose Mk. 0 *— übertrifft 2 Qoolen Saum. Maaleb 13* 8 Hier ruur 4A 1 8 8. 7 0 2 10 2 83 1 9 2 81 wunderschöne Qualitäten und Farben, jeder Mantel Mk. 7. 0 e Beispiele:. n Sie sich unsere 8 Schaufenster an! S nninnue Sehen Sie sich unsere U Sngenggsnggkntitapasnntnn S einengen 5 3 18 8 5 3 8 pfg. für pfg.. pfg. — per Meter 8 8 per Meter 8 3 per Meter E T. erbeten Sie Bei urs 8 8 erhelter! Sie bei us& erbeten Sie Bei Urls 5 5 5 8 f 5 u- Woll 922 Wasch: ell: oll du J. 8 2 5 5— 2 2 — 838* 9 3* Berufsxleidun- 8 Kunstseide 8 Oles 5 ousseline Herren- und Knaben feleidung J 2 ——. 5 — Sf ersflelessig. Grid. 3 Becimuckt, C. 100 Or— Alf erstkleis sig, Gru. 5 5 S ere, 1 Scerber 9 reit, ir ufer! Ntusferr),? S Were, inn sebr gesuch. 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