* Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ straße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8. Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 Beilagen: Sport der N. M. O. mal. 5 8 a* Aus der Welt der Cechnik„ Kraftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Scholle Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung uhelner s. Mannheimer Generab Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von * Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Zeit und Leben„ Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 22. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 332 Auf der Suche nach neuen Formen Schaffung einer großen Rechtspartei? Tatſachen und Gerüchte Die Volkskonſervativen und Graf Weſtary Drahtung unſeres eigenen Vertreters Berlin, 22. Juli. Die volkskonſervative Vereinigung hielt geſtern in Berlin ihre Vertretertagung ab. Die Verhandlungen galten vornehmlich dem Problem der Neuaufrichtung einer konſervativen Partei. Die Herren Treviranus und von Lin deiner⸗ Wildau wurden ermächtigt, alle notwendigen Ab⸗ machungen nach dieſer Richtung zu treffen. Es wurde lediglich eine, allerdings weittragende Be⸗ dingung erhoben: Die Volkskonſervativen beanſpru⸗ chen für ſich die Fihrung der Stadtliſten Bekanntlich will man die neue Wahlgemeinſchaft dadurch ſchaffen, daß Stadt⸗ und Landliſten auf⸗ geſtellt werden, deren ländlicher Teil von den bei⸗ den agrartſchen Gruppen, Landbund und Bauern⸗ partei, gemeinſam beſtritten werden ſoll, während der ſtädtiſche Teil den Volkskonſervatinen und den nicht agrariſchen Elementen der Weſtarp⸗Gruppe zu überlaſſen wäre. Von beſonderer Bedeutung iſt des⸗ halb die Rolle des Grafen Weſtar p. Auf der Tagung der Volkskonſervativen iſt, mie wir hören, der Wunſch ausgeſprochen worden, Graf Weſtarp möge nicht wieder kandidieren. Die für den Erfolg des ganzen Plaus entſcheidende Beſprechung findet heute nachmittag im Reichsland⸗ bund ſtatt. Gelingt der Zuſammenſchluß mit derchriſtlich⸗ nationalen Bauern partei, ſo ſoll eine gemeinſame Liſte„Deutſches Landvolk“ gebildet werden. Die bisherigen deutſchnationalen Reichstagsabgeordneten Hartmann und Strath⸗ mann haben ſich, wie wir hören, den Volkskonſer⸗ vativen angeſchloſſen. Angeſichts der Tatſache, da ß faſt alle ſüddeutſchen Abgeordneten von Hugenberg abgefallen find, müſſen die Deutſchnationalen ſich mit dem Gedanken ver⸗ traut machen, ihren ganzen Parteiapparat in Süd⸗ deutſchland neu aufzuziehen. Das Dementi folgt auf dem Fuße Drahtung unſeres eigenen Vertreters ! Berlin, 22. Juli. Zu den auch von uns ſchon als vielfach irre⸗ führend charakteriſierten Meldungen über die Neu⸗ gruppierungen auf der Rechten bemerten die vom Abgeordneten Schiele herausgegebenen „Landvolknachrichten“, es könne keine Rede davon ſein, daß der Landbund ſeine gewichtige Stellung als wirtſchaftliche Organiſation aufgeben und ſich zur Partei erklären wolle. Völlig abwegig vollends ſei die Meldung, daß vom Landvolk eine politiſche Iſolierung des Grafen We ſt a rp und ſeiner An⸗ hänger beabſichtigt ſei, zumal Graf Weſtarp durch ſein„maunhaftes Eintreten für die praktiſche Durch⸗ führung des Agrar⸗ und Oſtprogramms ſein Ver⸗ ſtändnuis und ſeine Verbundenheit mit dem Landvolk erneut bewieſen hätte“. Auflegung der Stimmliſten — Berlin, 21. Juli. Der Reichs miniſter des Innern hat beſtimmt, daß die Stimmliſten und die Stimmkarten für die Reichstagswahl vom 24. bis 81. Aug uſt 1930 aufzulegen ſind. Die feindlichen Brüder Drahtung unſeres eigenen Vertreters Berlin, 22. Juli. Der Streit zwiſchen den beiden Brüdern Straſſer hat für ihr Verlagsunternehmen bereits ſchlimme Folgen gehabt. Die im Verlag der Brüder Straſſer bisher erſcheinenden nationalſoztaliſtiſchen Wochen⸗ zeitungen, darunter auch die ſogenannte„Ber⸗ liner Arbeiter zeitung“ haben, wie das „Berliner Tageblatt“ berichtet, ihr Erſcheinen eingeſtellt. Auch die von Otto Straſſer geleitete Tageszeitung Der nationale dürfte demnächſt eingehen. Berliner Sozialiſt“ ö 1 Hindenburg in Telegraphiſche Meldung — Bad Kreuznach, 21. Juli. Reichspräſident von Hindenburg traf gegen 11 Uhr unter großem Jubel der Bevölkerung hier ein. Unter Böllerſchüſſen und Glockengeläut durch⸗ fuhr er in ganz langſamer Fahrt alle Straßen, die er früher als Chef des großen Hauptquartiers ſo oft durchſchritten hatte und beſuchte die alten Stätten der Erinnerung. In ſeiner Be⸗ gleitung befanden ſich Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, Botſchafter Frhr. Langwert h von Simmern, Staatsſekretär Dr. Meißner und Oberſtleutnant von Hindenburg. 12 Gegen ½2 Uhr nachmittags erfolgte die Abfahrt tber den Hunsrück nach der naen Gräfenbacher Hütte, wo während der Zeit des großen Haupt⸗ quartiers Frau von Hindenburg gewohnt hatte. Von der Gräfenbacher Hütte ſetzte der Reichspräſident ſeine Rundfahrt über Stromberg und Wald⸗Alges⸗ heim nach Bingen fort, von wo er über die Hinden⸗ burg⸗Brücke wieder nach Eltville zurückkehrte. Ueberall wurde der Herr Reichspräſident von den aus der ganzen Umgegend herbeigeeilten Volks⸗ maſſen mit jubelnder Begeiſterung begrüßt.“ Der. Reichspräſident weilt nun bis heute(Diens⸗ tag) früh weiter als Gaſt des Rheinlandkommiſſars auf dem Gute des Freiherrn Langwerth v. Simmern. * Ein ganzes Jahr, von Februar 1917 bis Februar 1918, befand ſich das deutſche große Hauptquartier während des Weltkrieges in Bad Kreuznach. Da⸗ Bad Kreuznach mals ſtand der Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg an der Spitze der gigantiſchen Schlachten, die an allen Fronten um die letzte Entſcheidung loder⸗ ten. Es iſt daher kein Wunder, daß der Reichsprä⸗ ſtdent unendlich viel Erinnerungen aus jener großen und ſchweren Zeit an Bad Kreuzuach bewahrt. Es mag für ihn der bedeutendste Augenblick ſeiner Rheinlandreiſe geweſen ſein, als ſein Kraftwagen in Bad Kreuznach einfuhr, Durch die Straßen der ihm ſo vertrauten Stadt, die von unüberſehbaren Menſchenmengen geſäumt waren und in der tau⸗ ſende von Fahnen rauſchten, unter dem Geläute der Kirchenglocken, dem Dröhnen der Böller wurde er zum Kurhaus geleitet. Dort bewirtete die Stadt ihren Ehrenbürger mit einem Frühſtück. Der greiſe Reichspräſident war ſichtlich bewegt, ſich in den Räu⸗ men wiederzufinden, in denen er vor 13 Jahren mit dem Kaiſer, ſeinen Mitarbeitern und allen führen⸗ den Männern der Mittelmächte zuſammen war. Ein Spaziergang durch die Straßen, die er ſo oft im ſchlichten, felöͤgrauen Rock durchſchritten hatte, weck⸗ ten in dem ehrwürdgen Reichspräſidenten noch ein⸗ mal den Geiſt jener Tage von 1917/1928, der ſich mit eherner Schrift in ſein Herz eingegraben hat Frau Streſemann dankt Hindenburg Berlin, 21. Juli. Herru Reichspräſidenten Telegramm gerichtet: „Für Ihr gütiges Gedenken an meinen verſtor⸗ benen Mann ſpreche ich Ihnen, ſehr geehrter Herr Reichspräſident, meinen aufrichtigen Dank aus. Frau Streſemann hat an den nach Eltville folgendes Ihre ergebene(gez.) Käthe Streſemann.“ Politiſches Attentat in Bukareſt Telegraphiſche Meldung — Bukareſt, 21. Juli. Der Unterſtaatsſekretär im Miniſterium des In⸗ nern Angeles cu iſt heute in ſeinem Dienſtzimmer von vier mazedoniſchen Studenten überfallen und durch mehrere Schüſſe verletzt worden. Die vier Studenten hatten eine Audienz erbeten, um eine Bittſchriftt vorzulegen. Als Angeleseu in die Lektüre dieſes Schriftſtückes vertieft war, feuerte der Student Boza, gedeckt von den drei anderen, ſü nf Schüſſe auf ſein Opfer ab. Angelescu, der am Ge⸗ ſicht, an der Bruſt, an der Schulter und am Kinn getroffen war, hatte trotz des ſchweren Blutverluſtes noch die Kraft und Geiſtesgegenwart ſich auf Boza zu ſtürzen, ihn zu Boden zu werfen und ſo kampfun⸗ fähig zu machen. Angelescu wurdesſofort in ein Kran⸗ kenhaus gebracht, wo ihm der erſte Verband angelegt Verſchleppung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juli Die Preſſeſtelle der Sowjethotſchaft dementiert aus Leibeskräften, daß der junge Scheychot, der ohne Wiſſen und Willen ſeiner Eltern vor ein paar Tagen von einem ruſſiſchen Schiff ins Sowjetpara⸗ dies gebracht worden iſt,„verſchleppt“ worden ſei. Was Erklärungen und Dementis von Sowjetfunk⸗ tionären wert ſind, weiß man ja nun wohl nach⸗ gerade. Daß der Fall zum mindeſten dunkel, ſehr dunkel liegt, ergibt ſich aus folgender Darſtellung des Hamburger Korreſpondenten des„Berliner Tageblatts“: Der inzwiſchen verhaftete Kanzleiſekre⸗ tär Schmidt habe ſeit langem die Freundſchaft des jungen Scheychots geſucht und ihn unter allerlei Verſprechungen und Vorſpiegelungen dahin bringen wollen, aus dem Elternhaus zu fliehen und nach Rußland zu fahren. In der Nacht vor ſeiner Abreiſe habe Scheychöt, der noch die Schule beſuchte, bei Schmidt geſchlafen, um am nächſten Tag über Kiel nach Rußland zu reiſen. Von Kiel erhielten die beſtürzten Eltern einen Brief, in dem der Sohn wurde. Die Verletzungen am Kopf und Bruſt ſind leichter Art. Die anderen Verletzungen ſind ſchwer⸗ wiegender; Lebensgefahr beſteht jedoch nicht. Der Täter und ſeine Kompliceen wurden verhaftet. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung führte zu der Annahme, daß es ſich um einen politiſchen Racheakt gegen Angelescu handelt. Angelescu iſt Präſident der Nationalen Bauernpartei des De⸗ partements Caliſaera in der füdlichen Dobrudſcha. Die Urheber des Auſchlags ſehen in ihm den Urheber des neuen Geſetzes zur Regelung der Eigentums⸗ frage in dieſer Provinz. Wie von maßgebender Seite betont wird, verletzt dieſes Geſetz jedoch in keiner Weiſe die Intereſſen der in der Dobrudſcha angeſie⸗ delten mazedoniſchen Koloniſten, obwohl es anderer⸗ ſeits auch den Rechten der bulgariſchen und türkiſchen Minderheiten gerecht wird. nach Rußland? ihnen kurz ſeine Abreiſe mitteilte. Merkwürdig iſt, daß man den unmündigen Scheychot ohne ſchriftliche Einwilligung auf dem ruſſiſchen Generalkonſulat in Hamburg das Einreiſeviſum nach Rußland ausge⸗ ſtellt hat. Hier liegt 5 ein klarer Rechtsverſtoß, auch nach ruſſiſchem Recht, vor, da der junge Mann erſt En de Juli 18 Jahre alt, d. h. nach ruſſt⸗ ſchem Recht mündig wird. Man vermutet, daß das ruſſiſche Konſulat auch für Geld und Proviant ge⸗ ſorgt habe. Falls ſich das bewahrheitet, wäre an einer von langer Hand vorbereiteten Entführung nicht mehr zu zweifeln. * Eine Verhaftung — Hamburg, 21. Juli. Die Juſtizpreſſeſtelle gibt bekannt: In Sachen der von den Tageszeitungen gemeldeten Entführung eines Minderjährigen nach Sowjetrußland iſt hier eine Verhaftung erfolgt. Der Haftbefehl iſt im Haftprüfungsamt beſtätigt worden. Weiteres kann im Intereſſe der Unter⸗ ſuchung vorläufig noch nicht geſagt werden. Pilſudſkis geheimnisvoller Rückzug (Von unſerem oſtoberſchl. Mitarbeiter) Polen weiß auch in den Hundstagen für Sen⸗ ſationen zu ſorgen. Wenn der Rücktritt des Max⸗ ſchalls Pilſudſki von ſeiner Stellung als Kriegs⸗ miniſter wie eine große Senſation füür In⸗ und Aus⸗ land wirkte, ſo liegt das an der überragenden Stel⸗ lung, die Pilſudſki im ſtaatspolitiſchen Leben Polens ſeit ſeinem Mai⸗Umſturz im Jahre 1926 einnahm. Er war der Mann, der Polens Geſchicke vom Kriegs⸗ miniſterium aus leitete. Von dort aus wurde auch Polens Außenpolitik geführt, nicht von dem zuſtän⸗ digen Reſſortminiſterium. Er hatte die letzte Ent⸗ ſcheidung über Sein oder Nichtſein eines Miniſters, er iprach das letzte Wort darüber aus, ob Sejim⸗ und Senatsmitglieder ihre Monatsdiäten von rund 1300 Zloty in der beſchaulichen Ruhe der Zwangsferſen verzehren oder ob ſie ſich in Pleuar⸗ oder Kommiſ⸗ ſionsſitzungen für Volk und Staat intereſſieten durften. Die einzelnen Miniſter waren immer nur befehlsausführende Organe, ſolange Marſchall Pil⸗ ſudſki Kriegsminiſter war. Das iſt auch immer von den Miniſtern ſelbſt betont worden, am deutlichſten in dem Prozeß gegen einen früheren Finanzminiſter vor dem polniſchen Staatsgerichtshof. Seit acht Wochen ſchon fing Marſchall Pilſudſki bereits im Wilnger Gebiet Fiſche und Krebſe, er dachte an keinen Rücktritt und alle wichtigen Fragen wurden nicht ohne ſeine Zuſtimmung entſchieden. Jetzt aber, ganz plötzlich und völlig unerwartet, kam der Rückzug mit der Ernennung eines neuen Leiters des Kriegs⸗ miniſteriums, der ein intimer Freund des Marſchalls iſt. Polen hat jetzt zwei Kriegsminiſter. Jroniſch ſagt der„Oberſchl. Kur.“ zu dieſer ſonder⸗ baren Tatſache:„Der Marſchall verzichtet auf die Leitung des Kriegsminiſteriums, überläßt ſie dem befreundeten General Kouarzweſki, bleibt aber auch Kriegsminiſter. Wer wollte da behaupten, daß Unſer gegenwärtiges Staatsſyſtem jeder Originalität ent⸗ behrt? Polen iſt jedenfalls über Nacht um ein ſtaatspolitiſches Kurioſum reicher geworden“ Auch andere Blätter ſtellen dieſes Kurioſum feſt, nachdem der neue Kriegsminiſter zwar ernannt, der alte aber nicht ſeine Entlaſſung bekommen hat. Ein großer Irrtum wär die Annahme, daß Mar⸗ ſchall Pilſudſki mit ſeinem Rückzug aus dem Kriegs⸗ miniſterium auf die entſcheidende Macht in Polen verzichtet. Er bleibt als Generalinſpekteur der oberſte Führer der Armee, die feſt hinter ihm ſteht. Mit den militäriſchen Machtmitteln regierte er ſeit mehr als vier Jahren, mit Hilfe der gleichen Macht⸗ mittel wird er auch künftig in jede Poſttion ein⸗ rücken können, die ihm erſtrebenswert erſcheint, wenn nicht doch noch die Oppoſition zu Erfolgen kommt, deren baldiger Eintritt jedoch wenig wahr⸗ ſcheinlich iſt. Gegen wen ſoll die Oppoſitien jetzt nach dem Rückzug des Marſchalls kämpfen? Pilſudſki war doch der eigentliche Träger der„mora⸗ liſchen Sanierung“, die nur zu bekämpfen und nie⸗ derzuringen iſt, wenn man ihren Kopf vernichtet. Marſchall Pilſudſki war allein für alle diejenigen Zuſtände verantwortlich, die von der Oppoſition ſo lebhaft beklagt werden. Das zu ſpät erkannt haben, war einer der ſchwerſten Fehler der Opppſi⸗ tion, die immer nur die moraliſche Sanierung ſah, nie aber den Leiter, obwohl ſie ein unharmoniſches Parteigebilde iſt, das zerbröckelt, wenn Pilſudſki de⸗ finitiv in den Hintergrund treten würde. Erſt in den letzten Wochen richtete die Oppoſition die Schwerkraft ihrer Angriffe immer unverhüllter ge⸗ gen Pilſudſki perſönlich. Dieſer Wechſel in der Taktik kam am deutlichſten auf dem Krakauer Kongreß der Oppoſition zum Ausdruck, Formell iſt das Augriffsobfekt jetzt verſchwunden und jeder weitere oppoſttionelle Vorſtoß gegen Pilſudſki gleicht einem Stoß in einen luftleeren Raum. Niemand vermag zu ſagen, ob dem geheimnis⸗ vollen Rückzuge Pilſudſkis aus dem Kriegsminiſte⸗ rium ein völliges Berſchwinden aus dem Vorder⸗ treffen des politiſchen Lebens folgen wird. Dabet wäre ein definitiver Rücktritt nur zu verſtändlich. Der Marſchall läßt ein Chaos zurück. Das Syſtem, fremde Einrichtungen zu kopieren, ſo z. B. 81¹ 2. Seite. Nr. 332 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, 22. Juli 1930 den italieniſchen Faſzismus, und ihn auf polniſche Art zu reformieren, hat jämmerlich Schiffbruch er⸗ litten. Keines der großen Probleme vermochte er ſo zu fördern, daß es zum Abſchluß kam. Eine Ver⸗ faffungsreform in dem von Pilſudſki gewünſchten Sinne erſcheint heute ausſichtsloſer denn je. Sein Verſuch, ſich eine eigene Partei zu bilden, die über eine Mehrheit in der Volksvertretung verfügt, iſt ſo gründlich geſcheitert, daß es geradezu vermeſſen er⸗ ſcheint, dieſen Verſuch bei künftigen Neuwahlen zu wiederholen. Pilſudſki hat ſich ſelbſt gerühmt, daß er nacheinander drei Volksvertretungen zwar exi⸗ ſtieren, aber nicht arbeiten ließ. Das war in ſeinen Augen eine ſtaatsmänniſche Tat, aber doch nur eine Tat, auf die das heutige Chaos in Polen ſehr weſent⸗ lich zurückzuführen iſt. Er hatte ſeit Jahren die Macht in der Hand, um auch offiziell die Diktatur übernehmen zu können. Er ſcheute davor zurück. Pilſudſki beſchimpfte beſonders den letzten Sejm, er verachtete ihn und ſeine Führer, aber er brachte die Entſchlußkraft nicht auf, Sejm und Senat aufzulöſen und an die Entſcheidung des Volkes zu appellieren. Die Folgen des ſcheinbaren Rückzuges Pilſudſkis könnten für die Innen⸗ und Außenpolitik Polens von größter Bedeutung ſein, wenn die leitenden Männer vom Staatspräſidenten bis zum letzten Reſſortminiſter frei von allen Feſſeln fühlen und wenigſtens jetzt nach eigener Verantwortung regie⸗ ren würden. Der Friede im Oſten hing in Polen bisher von einem einzigen Manne ab, von Pilſudſki, wobet man nur an ſeine damalige Aeußerung zu denken braucht, er habe eine ganze Nacht darüber nachgedacht, ob er mobiliſieren ſolle, um Litauen in wenigen Tagen zu überrennen. Innenpolitiſch könnte die Streitaxt zwiſchen Regierung und Volksvertre⸗ tung begraben werden, man könnte ernſthaft prak⸗ tiſche Aufbauarbeit leiſten, wenn die leitenden Mäu⸗ ner ſtark genug wären, die Freiheit von den bisher vom Kriegsminiſterium aus gehaltenen Ketten aus⸗ zunützen. l Die Zeitſpanne für eine ſolche Freiheit wird viel⸗ leicht nur kurz ſein. Denn fühlt ſich Marſchall Pil⸗ ſudſki ausreichend erholt, wird er erneut das Szepter ſchwingen und alle Miniſter werden abermals nur Marionetten in ſeiner Hand ſein. Geht dieſe Friſt ungenutzt vorüber, dann kann nur noch der weitere Kampf mit dem ſich vergrößernden Chaos kommen. Selbſt die allernächſte Zukunft Polens iſt undurch⸗ ſichtig. Es iſt die Tragik des jungen Polen, ſagt ein polniſches Blatt mit Recht, daß ſelbſt Staatsmänner, ja Mintſter, bei denen man bprausſetzen müßte, daß ſie, wenigſtens in groben Umriffen die Entwicklung des Landes kennen, nicht wiſſen, was auch nur der morgige Tag bringt! Litwinow ſtalt Tſchitſcherin Telegraphiſche Meldung i Moskau, 22. Juli. Tſchitſcherins perſönlicher Bitte, ihn ſeines Po⸗ ſtens als Außenkommiſſar zu entheben, wurde vom Präſidium des Zentralexekutivkomitees ent⸗ ſprochen. Als ſein Nachfolger wurde Litwin ow beſtimmt. Als erſter Vertreter wurde Kr eſtinſ ki, als zweiter Karachan ernannt. Das Kollegium des Außenkommiſſariats beſteht nun aus den beiden Stellvertretern und Stomonfakow. Zum Reichskonflikt mit Thüringen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juli. Aus Weimar wird gemeldet, daß vom Lande Thüringen Verhandlungen mit dem Reich eingeleitet worden ſind mit dem Ziel, dieſes zur Zahlung der Polizeikoſtenzuſchüſſe zu bewegen. Das Reich ſoll dazu auch bereit ſein unter der Vorausſetzung, daß die vom Reichsinnenminiſterium abgelehnten höhe⸗ ren Polizeibeamten aus ihrer Stellung vorläufig zurückgezogen und bis zur endgültigen Entſcheidung des Staatsgerichtshofs beurlaubt werden. Die entſcheidende Frage iſt, ob Dr. Frick und die nattonalſozialiſtiſche Landtagsfraktion zu ſolcher Regelung ihre Zuſtimmung geben. Im Weigerungs⸗ fall ſollen die übrigen Koalitionsparteien entſchloſſen ſein, alle Konſequenzen zu ziehen und es auf einen Rücktritt der Regierung und ſogar auf eine damit verbundene Landtagsauflöſung an⸗ kommen zu laſſen. „Paneuropa und die Europäer“ Wie wird ſich Rußland verhalten? Drahtung unſeres Pariſer. Vertreters Paris, 22. Juli. Im Laufe des Montag wurden in Paris die griechiſche und jugoſlaviſche Antwortnote auf das Briandſche Memorandum veröffentlicht. Die bulgaxriſche Note wird im Laufe des Dienstag eintreffen, ſo daß von den 27 eingeladenen Staaten nur noch die Antwort der Schweiz ausſteht. So⸗ wohl die jugoflaviſche wie die griechiſche Note be⸗ grüßen die Initiative des franzöſiſchen Außenmini⸗ ſters. Jugoflavien ſchlägt die Schaffung eines Ver⸗ waltungsapparats und die möglichſt ſchnelle Grün⸗ dung eines Sekretariats vor, das von dem Völker⸗ bund völlig unabhängig ſein ſoll. Ferner ſetzt ſich die jugoſlaviſche Regierung für regelmäßige Konferen⸗ zen ein, die notwendig ſeien, um vor allem die europäiſchen Wirtſchaftsfragen zu löſen. Die grie⸗ chiſche Note ſchlägt den Rekord an Kürze. Sie umfaßt kaum eine Schreibmaſchinenſeite. Ebenſo wie Ita⸗ lien und Deutſchland verlangt Griechenland, die Türkei in den europäiſchen Staatenbund einzu⸗ ſchließen, während Rußland nicht erwähnt wird. Das Eintreten der Athener Regierung für die Türkei wird in Paris mit beſonderer Genugtuung begrüßt. Man ſieht in dieſem Schritt ein Zeichen für die guten Beziehungen, die jetzt die beiden durch jahrelange Feindſchaft getrennten Länder verbinden. Was die Haltung Rußlands anlangt, ſo glaubt man in Pariſer diplomatiſchen Kreiſen nicht, daß die Regierung von Moskau formell auf das Paneuropa⸗Memorandum Briands antworten wird. Wie erinnerlich, war das Memorandum im Mat nur zu Informationszwecken nach Moskau überſandt worden und enthielt keine Einladung zur Teilnahme an den Beſprechungen. Obwohl in⸗ zwiſchen in Antwortnoten mehrerer Staaten auf die ruſſiſche Beteiligung im europäiſchen Staatenbund Wert gelegt wurde, iſt man in Moskau nach den in Paris vorliegenden Nachrichten geneigt, in dem Staatenbund den Anfang einer gegen Rußland gerichteten Koalition zu ſehen. Rußland iſt der Anſicht, daß eine europäiſche Union ſolange nicht möglich ſei, wie es Herrſchermächte und unterdrückte Mächte gebe. In Paris will man aus ſehr ſicherer Quelle weiter wiſſen, daß die Re⸗ gierung von Moskau kurz vor Beginn der Völker⸗ bundstagung einen Aufruf an alle kleinen Völker erlaſſen wird, in dem es heißen ſoll, daß allein Sowjetrußland in der Lage ſei, die kleinen Völker gegen den Imperalismus der großen Na⸗ tionen zu verteidigen. Schwere Unruhen in Aegypten Viele Tote und Verletzte Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 22. Juli. Im Zuſammenhang mit den neuen Unruhen in Aegypten berichtet der„Daily Herald“, daß König Fuad wahrſcheinlich abdanken werde. Der Rücktritt des Miniſterpräſidenten Sidky Paſcha ſtehe unmittelbar bevor und der Präſident des Senats, Adly Yegten werde als Nachfolger ge⸗ nannt. Das engliſche Regierungsblatt gibt keine Quelle für dieſe bedeutſame Nachricht an und ver⸗ mutlich iſt hier der Wunſch der Vater des Gedankens. In engliſchen Regierungskreiſen hat die Suspendie⸗ rung des ägyptiſchen Parlaments und die dikta⸗ toriſche Amtsführung der gegenwärtigen Regierung in Kairo ſtarke Verſtimmung erregt und man weiß, daß angeſtrengte Bemühungen im Gange ſind, um in Aegypten wieder verfaſſungs⸗ mäßige Zuſtände herzuſtellen. Der„Daily Herald“, der darin zweifellos über das Maß der Regierungskreiſe ſelbſt hinausgeht, hat ſchon vor einigen Tagen eine fehr deutliche Warnung än König Fuad gerichtet. Heute er⸗ günzt er dieſe durch eine ebenſolche Warnung an den Miniſterpräſidenten Sidky Paſcha. Das Blatt ſchreibt, wenn Sidky wagen ſollte, den Zuſammentritt des Parlaments gewaltſam zu verhindern, ſo werde er ſich einer ſtrafbaren Gewalttat ſchuldig machen, die zur Gefährdung der öffentlichen Sicherheit führen werde. Damit würde wahrſcheinlich auch die Sicherheit der Ausländer in Aegypten bedroht und Sidky Paſcha könne aus dieſer Tat⸗ ſache ſelbſt ſeine Schlüſſe ziehen. ö Damit iſt natürlich gemeint, daß England ſich vor⸗ behält, im gegebenen Augenblick in Aegypten ein⸗ zugreifen, um die verfaſſungsmäßige Lage wieder herzuſtellen. Die geſtrigen ſchweren Unruhen in Kairo, Port Said und Suez haben ſicherlich dazu beigetragen, die Situation weiter zu werſchärfen. Die Wafdiſten haben geſtern ihre Drohungen, gewalt⸗ ſam in das Parlamentsgebäude einzudringen und entgegen dem Verbot der Regierung eine Sitzung ab⸗ Abdankung König Juads? zuhalten, nicht ausgeführt. Dagegen haben 145 A b⸗ geordnete des Parlaments eine Eingabe an König Fuad gerichtet, in der ſie die unverzügliche Einberufung einer außerordentlichen Parlaments⸗ tagung auf Grund der Verfaſſung verlangen. Die Ankündigung, daß wichtige politiſche Auseinander⸗ ſetzungen bevorſtünden, führte in Kairo zu umfangreichen Demon⸗ ſtrationen, gegen die die Polizei ſtellenweiſe mit der Feuerwaffe vorging. Fünf Perſonen wurden getötet und etwa hundert verletzt. Die Gerüchte, daß auch Europäer verletzt wurden, ſind unbeſtätigt. Dieſe Gerüchte tauchen jedesmal bei ägyptiſchen Unruhen auf und haben den deut⸗ lichen Zweck, engliſche Intervention her⸗ beizulocken. Es handelte ſich geſtern offenbar um einen griechiſchen Händler, der ſich von der Menge verfolgt glaubte und ſeinen Revolver auf einen Aegypter abfeuerte, worauf eine aufgeregte Menſchen⸗ menge ſeinen Laden belagerte, bis ein engliſcher Polizeioffizier hinzukam und die Menge durch Zu⸗ ſpruch zerſtreute. Ueber die Unruhen in Port Said und Suez iſt nichts mehr bekannt geworden, als daß auch dort mehrere Perſonen getötet und zuſammen etwa hundert verletzt wurden. Die Situation in Aegypten bleibt nach wie vor ſehr geſpannt, doch iſt die Polizei mit Hilfe der ägyptiſchen Truppen bisher überall der Lage Herr geworden. „Wichtige Staatsaktion⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Der Wappen von Trieſt iſt, nach einer Meldung der„D. A..“, einer„nationalen Reinigung“ unterzogen worden. Aunbo 1464 hatte der deutſche Kaiſer Friedrich III., der Vater Kaiſer Maximilians, des„letzten Ritters“, dem Fiſcherdorf— mehr war damals Trieſt kaum— den Doppeladler und die Hausflagge der Habsburger verliehen. Auf Antrag des Bürgermeiſters von Trieſt hat Muſſolini jetzt genehmigt, daß dieſe Zei⸗ chen beſeitigt werden und die Stadt das„urſprüng⸗ liche“ Wappen zurückerhalten werde, eine ſilberne Lanze auf rotem Grunde. Babiſche Politit Aeberflüſſige„Feſtſtellungs“ Klage Die Landtagsfraktion der National- ſoztaliſten in Baden hat beim Staatsgerichtshof in Leipzig wegen des Verbotes der Werbetätigkeit für Beamte in der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei gegen die badiſche Regierung Feſtſtel⸗ lungsklage erhoben. In der Begründung wird ge⸗ ſagt, daß das Verbot gegen Artikel 130 RV. und Artikel 118 RV. verſtoße und aus dieſem Grunde rechtswidrig ſei. Geheimnisvolle Flugzeug ⸗Kataſtrophe Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 22. Juli. Sechs Perſonen fanden geſtern den Tod bei einer der merkwürdigſten Flugzeugkata⸗ ſtrophen in der Geſchichte des Luftweſens. Ein Junkers⸗Ganzmetalleindecker ſtürzte bei Meopham in der Grafſchaft Kent ab. Das Flugzeug war offen⸗ bar in der Luft in Stücke gebrochen und die Einzelteile wurden beim Herabſtürzen in einem Umkreis von zwei Kilometern über das Land ver⸗ ſtreut. Die Inſaſſen waren ſämtlich wohlbekannte Angehörige der Londoner Geſellſchaft. Es waren Lady Edna m, die Schweſter des Herzogs von Sutherland, eine Frau Loeffler, die als Haſt⸗ geberin in der Geſellſchaft eine bedeutſame Rolle ſpielt, ferner Lord Dufferin, der Sprecher des Senats von Nordirland, Sir Edward Ward, ein ehemaliger Unterſtaatsſekretär im Luftfahrtminiſte⸗ rium und ein bekannter Gardeoffizier. Der Pilot Oberſt Henderſon war ebenſo wie der Hilfspilot Shering ein ehemaliger Kampfflieger und genoß als Pilot außerordentliche Achtung. Die Urſache des Unglücks iſt bisher vollkom⸗ men unbekannt. Bemerkenswert iſt, daß der Benzin⸗ tank intakt blieb und kein Feuer ausbrach. Die meiſten Inſaſſen wurden ſchon in der Luft aus der Kabine geſchleudert und fielen mit gro⸗ ßer Wucht zu Boden. Der Pilot war noch an ſeinen Sitz geſchnallt, als die Maſchine aufgefunden wurde und ſtarb erſt einige Zeit nachher. Letzte Meldungen Zuſammenſtöße mit Kommuniſten — Frankfurt a. d. Oder, 21. Juli. Zu Zuſammen⸗ ſtößen mit der Polizei kam es hier anläßlich eines „Roten Treffens“ der KPD., an dem ſich etwa 1700 auswärtige Kommuniſten beteiligten, Zahl⸗ reiche Kommuniſten verſuchten, eine Abteilung der Polizei zu umzingeln und ſie zu enk⸗ waffnen. Die eingeſetzten Reſerven, die der be⸗ drängten Abteilung zu Hilfe kamen, wurden mit Fahnenſtangen und Stöcken tätlich angegriffen. Als die Beümten daraufhin von ihren Gummiknüppeln Gebrauch machten, ſchleuderten die Einigung über das Kohlenabkommen — London, 22. Juli. Im Unterhaus wurde geſtern der Regterungsantrag zur Kohlenvorlage im Sinne des Abänderungsvorſchlages des Oberhauſes, ſtatt 772 Stunden pro Tag eine 90 ſt u nödige Ar⸗ beitszeit für je 15 Tage feſtzuſetzen, ohne Widerſpruch angenommen. Das Geſetz wird nun nochmals durch das Oberhaus behandelt. Zuſammenſtöße in Indien — Bombay, 22. Juli. In Jabalpur iſt es zu Zu⸗ ſammenſtößen mit der Polizet gekommen, als die Menge verſuchte, einen Transport alkoholhaltiger Getränke zu verhindern. Die Poliziſten, die mit Steinen beworfen wurden, machten von der Schuß⸗ waffe Gebrauch. 60 Perſonen wurden ver⸗ wundet. 5———————.......—— Frauen untereinander Von Maria Heine Wer die beiden über die Straße gehen ſah, Arm in Arm, mit langen ſchlanken Beinen, dem gleichen kräftigen und elaſtiſchen Gang, ſtets in lebhaftem Ge⸗ ſpräch, würde ſie für Freundinnen oder Schweſtern Halten. Niemand aber würde glauben, daß ſie Mutter und Tochter wären, Aber es war ſo. Es ließ ſich ein⸗ fach nicht leugnen, daß Machen— ein Koſename, den erſt ihre Tochter erfunden und ſpäter auch ihr Mann und alle Bekannten und Verwandten übernommen hatten— fünfunddreißig Jahre alt und wirklich die leibliche Mutter ihrer Tochter Inge war. Sie muß⸗ ten dieſes immer wieder allen möglichen Leuten ver⸗ ſichern und taten es gern und lachend, mit vielen Ausſchmückungen und Ergänzungen. Dabei waren ſte alle beide allerliebſt anzuſchauen — Machens zartes, vielleicht ein bißchen ſehr ſchma⸗ les Geſicht und Inges runderes, roſigeres— lebhafte große Augen und beide den ſehr roten wunderſchönen Mund mit prachtvollen Zähnen. In der Figur und in ihren vielen und raſchen Bewegungen, dem gänz⸗ lich unbekümmerten fröhlichen Lachen waren ſie ſich ſp ähnlich, daß der ſehr verliebte Mann und Papa ſie einfach„meine beiden Töchter“ nannte. Zum Ueberfluß hatten ſie auch noch im Herbſt benſelben warmen Sportmantel gekauft aus weichem, hellem Flauſch mit einem breiten braunen Leder⸗ gurt in der Mitte. Bei der Anprobe ſtellte es ſich heraus, daß Inge dieſen Ledergurt um ein und einen halben Zentimeter enger ſchnallen konnte als Ma⸗ chen. Inge triumphierte. Sie trug ihn das erſte Mal beim Sechs⸗Tage⸗ Rennen im Sportpalaſt. Neben ihr in der dröhnen⸗ bun Rieſenhalle ſtand Kurt Büttner. Er war der ein⸗ zige Menſch, den ſie Machen gern unterſchlagen hätte, da dies aber bei der zärtlichen Freundſchaft mit chrer Mutter einfach nicht ging, ſprach ſie von ihm in entſetzlich gleichgültigem Ton. Machen hatte dann ein ganz kleines Lächeln um die Lippen. „Schick ſiehſt du aus, Inge“, ſagte der Primaner urt zwiſchen zwei ſehr ſachlichen Sätzen über die rer.„Ph“, machte Inge. Und wurde ſehr rot. Der junge Mann aber wurde in dieſer Nacht das Bild ſeiner kleinen Freundin und Kameradin lange nicht los und noch im Einſchlafen ſah er ihre junge Geſtalt in dem hellen Mantel, den braunen Gürtel eng um die Taille geſpanunt——— Und als er am anderen Tage in der klaren Mit⸗ tagsſonne dieſelbe Geſtalt in demſelben Mantel mit langen kräftigen Schritten die Straße überqueren ſah, ging er ſchneller und rief mit einem derben, freundſchaftlichen Schlag auf die Schulter:„Menſch, Inge—!“ Machens zartes Geſicht ſtarrte ihn an—. Sie war zuerſt heftig erſchrocken, faßte ſich aber dann ſchnell, fand das Ganze furchtbar niedlich und ver⸗ wickelte den ſehr verlegenen hübſchen Jungen bald in ein lebhaftes und fröhliches Geſpräch. Er beglei⸗ tete ſie ein ziemliches Stück, heimlich ſehr ſtolz auf die Freundlichkeit, mit der ſie ihn behandelte, mit bewundernden Blicken ihr ſchönes zartes Frauen⸗ geſicht betrachtend. Als ſie ihm in letzter Minute beim Abſchied ihre kleine feſte Hand gab, bat er um viele Grüße an Inge. Machen erzählte zu Hauſe ſofort mit ſtrahlendem Lachen ihr kleines Abenteuer. Seltſamer Weiſe ſtimmte Inge nicht wie ſonſt fröhlich in ihr Geplau⸗ der ein, ſondern blieb ganz ſtill und errötete heftig. Machen merkte es ſofort, legte den Arm um ihre Schulter:„Aber grüßen ſoll ich dich auch, Inge——“ Da ſprang ſie heftig vom Stuhl auf und lief aus dem Zimmer. Am anderen Tage holte Inge aus dem Schrank den alten dunkelblauen Mantel vom vorigen Jahre, den ſie jetzt immer trug. Für die bittenden Augen der Mutter, in denen doch ein ganz winzigkleiner Schimmer weiblchen Triumphes lag, hatte ſie lange Zeit nur ein verächtliches„Ph——. Haus Adolf Bühler. Der umfaſſenden Mono⸗ graphie des Malers Profeſſor Hans Adolf Büh⸗ ler ſoll ein Verzeichnis aller nachweisbaren Werke des Meiſters beigefügt werden. Die Bild⸗ beſitzer werden daher höflichſt gebeten, ihre Anſchrift übermitteln zu wollen an den Schriftſteller Her⸗ mann Eris Buſſe, Freiburg i. Br., Hansjakob⸗ ſtraße 12. Theater und Muſik Noch einmal„Verein der Freunde der Kölner Oper.“ Nachdem von den Zwecken der neugebildeten Korporation in der NM. bereits die Rede war, ſeien hier heute nur ein paar der auf der am 16. ds. Mts. unter Vorſitz des Geh. Regierungsrats Brecht ſtattgefundenen Gründungsverſammlung betonten Punkte hervorgehoben. Die gewiſſen auf das Theater im allgemeinen bezüglichen Zeiterſchei⸗ nungen, wie ſolche erwähnt wurden, können ſich, da ſie ja nicht in Köln allein, ſondern in allen deutſchen Theaterſtädten zu beobachten ſind, erneuter Auffüh⸗ rung an dieſer Stelle entziehen. Der Verſammlungs⸗ leiter vertrat die Anſicht, es müſſe eine Opern⸗ gemetude gebildet werden, um das Inſtitut auf der einer Stadt vom Range Kölns angemeſſenen Höhe zu erhalten.„Um der Oper einen ſtärkeren Widerhall zu geben, ſoll angeſtrebt werden, daß die Vereins mitglieder(man wünſcht ſie in mög⸗ lichſt unbeſchränkter Zahll) vor wichtigen neuen Werken zu beſonderen Einfüh⸗ rungsvorſtellungen eingeladen werden, in denen Kapellmeiſter und Sänger mitwirken und die Werke erläutern.“(Was werden die ausübenden Künſtler ſelbſt zu dieſem ihnen zuge⸗ dachten dramatiſchen Muſikpädagogium coram omni- bus ſagen?) Man will auch die Teilnahme an den Hauptproben erwirken!(Alles für 7 Mark jährlich, in dieſem Jahre aber wird nur die Hälfte dieſes Beitrags erhoben; dazu ſoll den Mitgliedern des Vereins koſtenlos der Wochenſpielplan nebſt den „Mitteilungsblättern“ zugehen! Mehr kann man wirklich nicht verlangen). Es wurde betont, daß die Vereinsangelegenheit nicht etwa eine„Balkonauge⸗ legenheit“ ſei, die Grundlage ſolle eine breite ſein, um alle Schichten der Bepölkerung zu erfaſſen, auch mit auswärtigen Freunden der Kölner Oper ſolle ebenſo wie mit den Volksbühnen Fühlung genommen werden, um auf deren Anſchluß hinzuwirken. Mit Recht wurde darauf hingewieſen, daß(ſiehe unſere Ausführungen in Nr. 318 der Erfolg und das Beſtehen der Kölner Oper ſei. Oben Angeführtes iſt ſicherlich alles aufs beſte ge⸗ meint, aber da ſind doch verſchiedene Punkte, deren Schwierigkeiten ſtoßen werden. Man lernt nie aus (Nachdruck verboten.) Das Kuriſche Haff(1619 Quadratkilometer) iſt dreimal ſo groß wie der Bodenſee. Während dieſer jedoch eine mittlere Tiefe von 90 Meter hat, beträgt die mittlere Tiefe des Haffs nur 38 Meter. Die größte Tiefe des Bodenſees iſt 252 Meter, die größte Tiefe des Kuriſchen Haffs 10 Meter. Auch das Pom⸗ merſche Haff(903 Quadratkilometer) und das Friſche Haff(860 Quadratkilometer) ſind größer als der Bodenſee. * Die Grenzen des Deutſchen Reichs ſind rund 8000 Kilometer lang. Ein Wanderer, der täglich 30 Kilo⸗ meter zurücklegt, würde demnach auf ſeinem Marſch entlang der Grenze etma neun Monate brauchen, um wieder an den Ausgangspunkt ſeiner Wanderung zurückzukehren. ö* Die längſte Entfernung im Deutſchen Reiche in der Nord⸗Südrichtung beträgt 894 Kilometer, die größte Entfernung in der Weſt⸗Oſt richtung 1155 Kilo⸗ meter; davon entfallen allerdings 82 Kilometer auf den Polniſchen Korridor. * Während bei uns Maſern und Grippe bei richtiger Behandlung harmloſe Krankheiten ſind, ſtarben 1874 von den Eingeborenen der Fibſchi⸗Inſeln an den von den Engländern eingeſchleppten Maſern 60000 Men⸗ ſchen. Im Jahre 1918 raffte eine Grippeepidemie in Indien ſogar über 8 Mill: nen Menſchen dahin. ** Die Zahl der von der Reichsbahn zurückgelegten Kilometer beträgt 48 Milliarden. Dieſe Strecke ent⸗ ſpricht der 320 fachen Entfernung der Erde von der NM.) die künſtleriſche Leiſtung der Bühne ſelbſt ausſchlaggebend für den Sonne. Das Licht braucht zur Zurücklegung dieſer Entfernung rund 45 Stunden. Durchführung in der Theaterpraxis auf erhebliche 5 B. F 12—..„ c . S—.— 2— r r Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 382 1. Dienstag, 22. Jult 1080 Ob's etwas früher oder ſpäter war, tut nichts zur Sache, doch wir haben ſie. Für die heutige Genera⸗ tion iſt ſo etwas ſelbſtverſtändlich. Wie könnte eine Stadt ohne dies unterirdiſche Labyrinth von Abfluß⸗ röhren heute auskommen! Vor 40 und etlichen Jah⸗ ren ſammelte auch eine Kanalanlage die Regen⸗ waſſer und führte ſie ab. Das Spülwaſſer aber lief früher durch die Einfahrt oder den Hausgang in einer vertieften Rinne der alten Häuſer auf die Straße und ſuchte ſich einen Abfluß in einen Senk⸗ kaſten. Später wurde dies verboten. Die Abort⸗ gruben nahmen die Abwäſſer auf. Doch waren da⸗ durch dieſe Gruben viel zu raſch voll geworden. Des⸗ halb ſchütteten die Waſchweiber am Waſchtag die 3 Waſchbrühe auf die Straße in die Rinnen; auch ſonſt drückte die Polizei ein Auge zu, namentlich zur Winterszeit, wenn die an der äußeren Hauswand führenden Röhren vereiſt waren. 1 4 Da gab's vor den Häuſern Eiswüſten, 1 über die hinüberzuturnen beſonders bei Nacht ſehr gefährlich war. Da half alles Streuen mit Säg⸗ mehl, Aſche und Sand nichts, denn immer neues Waſſer bildete neue Eiskruſten. Dazu ſpendeten die damals noch in geringer Zahl vorhandenen Laternen mit ihrem Gaslicht ohne den Glühſtrumpf ſchwachen Schein. Es waren die ſog. Schmetterlingsbrenner oder Schlitzbrenner; am Abend kamen die Laternenanzünder an den ihnen beſtimmten Plätzen, z. B. im Bauhof in U, im Gaswerk in K 6, im Spritzenhaus in N 6 uſw. zu⸗ ſammen. Pünktlich auf die jeweils auf den Nacht⸗ beginn angeſetzte Minute marſchierten ſie mit ihren langen Stäben, an deren Enden in den Metall⸗ hülſen eine Spiritusflamme brannte, nach den zuge⸗ geteilten Straßen ab, öffneten die Gashahnen jeder einzelnen Laterne und entzündeten das durch den ſchmalen Schlitz ausſtrömende Gas. Zu gewiſſen Nachtſtunden und Morgenſtunden hatten ſie dann einen Teil der Flammen oder alle abzudrehen. Nun hatten es aber die Hausfrauen bis zum 21. April 1888 mit dem Trink und Kochwaſ⸗ 155 nicht ſo bequem wie heute: ſie mußten es ent⸗ weder an dem Pumpbrunnen im Hofe oder an einem der Pumpbrunnen in den Straßen holen. Glücklich, wer Mieter in einem Hauſe war, deſſen Beſitzer im Hofe einen gegrabenen oder abgeſenkten Brunnen ſein eigen nannte. Andernfalls hieß es mit Kübel oder Eimer nach dem Pumpbrunnen an der Straße wandern und dort die Gefäße füllen. Man denke nun bei ſtrengem Froſt die Umgebung eines ſolchen Brunnens: hoch türmte ſich da von dem ablaufenden Waſſer das Eis auf und verſperrte ſo⸗ gar auf den Gehwegen die Paſſage. Nun mußten die Frauen und Mädchen an dieſen Brunnen auch noch den ſchweren Schwengel in Bewegung ſetzen, eine gefährliche, halsbrecheriſche Arbeit. Durch das beim Heimtragen verſchüttete Waſſer waren die Geh⸗ wege auch glitſchig geworden; die letzteren beſaßen nicht überall die Randſteine wie heute, nein, ſie fielen gegen die Rinne nur langſam ab. Wie mancher Hausvater nahm bei ſolchen Verhältniſſen zur Win⸗ terszeit ſeiner geplagten Hausfrau das Holen des benötigten Kochwaſſers ab und ſchlich ſich in der Dun⸗ kelheit, um ſich nicht den Spottreden der Nachbarn auszuſetzen, nach dem waſſerſpendenden Brunnen. O, wie ſparſam ging da die Familie mit dem Waſ⸗ ſer um! Da kam der denkwürdige Tag, an dem durch eine zentrale Waſſerverſorgung alle Leiden und Quälereien ihr Ende fanden: aus den blinkenden Meſſinghahnen ſtürzte das helle, hygieniſch einwandfreie Waſſer hervor, bis hinauf zum höchſten Stockwerk. Die Brunnen aber ließ man ruhig weiter ſtehen, falls ein Verſagen der Leitung ihre Wiederbenützung erforderte. Die bequeme Waſſerentnahme ſteigerte natürlich auch den vorher nicht zu kontrollierenden Waſſerverbrauch. Wie aber, wenn alle dieſen Waſſermengen nicht ihren ver⸗ borgenen Abfluß finden? Dazu genügte mit dem N Deer Die Kanaliſation vor 40 Jahren Ein Stück Alt-Mannheimer Geſchichte Anwachſen der Stadt die kleine Kanaliſationsanlage nicht. Von 61.000 Einwohnern im Jahre 1885 ſtieg die Einwohnerzahl 1890 auf 79 000; im Jahr 1895 zählte man 91000 und 1900 bereits 141000 Einwoh⸗ ner. Im Jahr 1890 betrugt die Waſſerförderung der Mannheimer Waſſerwerke 1488 750 cbm; im Jahre 1900= 3 753 000 ebm, und um es nebenbei zu ſagen, im Jahre 1927= 14871 348 cbm. Nur der allergeringſte Teil Waſſer findet zu Zwecken der Ernährung beim Kochen Verwendung, alles andere dient gewerblichen Zwecken, zu Bädern, zum Wa⸗ ſchen und ſeit der Einrichtung der Waſſerſpülung in den Kloſetts hygieniſchen Zwecken. Zur Weiterleitung ſolcher Abwäſſer bedarf es eines umfangreichen großen Röhrennetzes unter der Erde. Wie ſah es damals in der Breiteſtraße aus, als dieſe unterirdiſche Kanaliſation gelegt wurde! Könnte man ſichs heute bei dem großen dichten Verkehr denken? Unmöglich. Ungeheuer tief gruben die Arbeiter hinab; an einen ſchmalen Grabenſtreifen war bei der großen Tiefe nicht zu denken, und ſo mußte zur Beſchleunigung und richtigen Verlegung der Arbeiten in der Tiefe auch gehörig in die Breite gegangen werden. Hilfe durch Maſchinen kannte man damals noch nicht. In vier bis acht Etagen ſtanden die Erdarbeiter oft übereinander, die unterſte Kolonne hackte die Erde los und ſchippte den Schutt auf ſtarke Bretter in die Höhe, ſoweit dieſe von dem unterſten Arbeiter erreicht werden konnte, der die Erde dann weiter gab, bis Sand, Lehm und Steine nach acht oder zehnmaligem Herumſchippen endlich an das Tageslicht kamen. Da lagen nun in der Breite⸗ ſtraße die gewaltigen Erdmaſſen, während darunter die eigentlichen Kanaliſationsarbeiten vor ſich gingen. Elektriſches Licht kannte man noch nicht. An die Karbidlampen von heute kann ich mich auch nicht erinnern. So erhellte dort drunten die Petroleum⸗ lampe das Dunkel der Arbeitsſtelle. Welche Annehmlichkeit bei Regenwetter! Ein Brei und Schmutz. Die Hausbeſitzer bekamen genug Ar⸗ beit zur Reinigung. Freilich die heutigen modernen Paläſte zierten damals die Breiteſtraße noch nicht. Da ſtanden noch viele der kleinen Geſchäftshäuſer mit kleinen Schaufenſtern und einfacher Beleuchtung. Ein ſchmaler Streifen auf dem Gehweg ließ die Inwohner der Häuſer zu ihren Wohnun⸗ gen kommen. Trotz des geringen Verkehrs von damals, gabs reich⸗ lich Stockungen und Störungen. An verſchiedenen Ecken wurden Wendeltreppen in die Tiefe des Kanal⸗ labyrinths eingebaut, ſo z. B. an der Ecke Breite⸗ ſtraße⸗Planken. Ein neueres Verkehrshindernis, denn neugierig, wie die Menſchen nun einmal ſind, blieben ſie ſtehen und beguckten ſich den Eingang in die Unterwelt. Als nun eines Tages die Nachricht kam, daß man auf alte Feſtungsanlagen, Gänge uſw. geſtoßen war, wurde das Intereſſe noch größer und die Stockungen ärger. Man guckte hinunter, ſah aber nichts; nur den Herren Altertumsforſcher gab das Konglomerat in der Tiefe Stoff zu allerhand ge⸗ ſchichtlichen Entdeckungen, Vermutungen und Ueber⸗ raſchungen. Doch alles hat ſeine Zeit, heißts im Buche Salo⸗ monis. Auch die hohen Dreckhaufen in der Breite⸗ ſtraße und anderen Plätzen verſchwanden eines Tages in der Verſenkung, Starke Bohlen, Balken, Rundhölzer und Arbeitsgeſchirr kamen herauf, immer kleiner wurden die Erdhaufen. Was nicht mehr Ver⸗ wendung finden konnte, ward abgefahren zur Auf⸗ füllung neuer Straßen in der Oſtſtadt. Jetzt aber gings an die Hausanſchlüſſe. Stets neue Hemmniſſe zeigten ſich im Straßenverkehr. Die Buddelarbeiten hörten gar nicht auf. Und geſchimpft wurde in den Wirtshäuſern. Nicht wegen des Geldes, das da hineingeſteckt wurde, ſon⸗ dern wegen der Vorſchriften des Tiefbauamtes über Senkkaſten, Siphons uſw. Wer aber nach den Anord⸗ nungen dieſes Amtes ſeinen Hausanſchluß herſtellen ließ, der ſparte Geld, denn die Beſſerwiſſer bekamen gar bald Reparaturen, beſonders wenn ſie in den tief⸗ liegenden Quadraten wohnten, in der Nähe der Trinitatiskirche, wo bei Hochwaſſer das Waſſer aus dem Kanal in den Keller lief, ſtatt umgekehrt. Wie aber ſah die Breiteſtraße aus nach all den Buddelarbeiten! War es ſchon vorher für den Radfahrer eine lebens⸗ gefährliche Arbeit, über Berg und Tal des alten Pflaſters dieſer Straße zu balancieren, ſo kams jetzt noch ſchlimmer, wenn auch die Pläſterer ihre Flick⸗ arbeiten noch ſo gut beſorgt hatten, denn mit einem Male ſetzen ſich ſolche Erdmaſſen in die Tiefe nicht. Darum gabs bald da, bald dort eine größere Vertie⸗ fung, die ſich bei Regenwetter zu einer tüchtigen Pfütze ausbildete. Hei, das wäre ein Spaß für die raſenden Autler geweſen, ſo durch die Pfützenan⸗ ſammlungen der Hauptſtraße zu kutſchieren in einem Tempo, daß ſogar die Einwohner der oberen Stock⸗ werke das Pfützenwaſſer zu koſten hätten bekommen können. Aber ihre federnden Achſen wären bei dem Auf und Ab der alten ſpitzen Pflaſterſteine bald in die Brüche gegangen. So mußte das Pflaſter beſſerer Zeiten harren. Immerhin ein Gutes hatte die Kanaliſation gebracht: überall kamen Sandſteine als Grenze des Gehwegs und der Straße. Beim Ausweichen brauchte man keine Sorge mehr zu haben, auf den glitſchigen, ſchief⸗ abwärts ſtrebenden Pflaſterſteinen der Gehwege aus⸗ zugleiten und in den naſſen Straßenrinnen Stiefel und Kleider zu beſchmutzen. So ſah's einmal in Mannheim vor etwa vier Jahrzehnten aus. Gemächlich trabte der Gaul der Straßenbahn auf dem Pflaſter ſeines Weges, man ſprang auf, wo man wollte, ſprang ab, wo's einem paßte. War's nicht ein Stück der guten alten Zeit? Die Schulbuben benützten die ausgedienten Pumpenſchwengel der alten Brunnen zu allerlei Kletter⸗ und Schaukelübungen, daß den Nachbarn durch das Anſchlagen der eiſernen Pumpenſtangen an den hölzernen Pumpenſtock ein eigenartiges Konzert mit mächtigen Bumbumſchlägen zuteil ward. Gerade vor dem Hauſe der N... R 2 gegenüber befand ſich eine ſolche Turnpumpe, die endlich durch eiſerne Ketten feſt angeſchloſſen wurde. Gelegentlich einer Volkszählung oder einer ähn⸗ lichen ſtatiſtiſchen Aufnahme hatte mir das Statiſtiſche Amt in größter Freundlichkeit einen der Bezirke in den mittleren JP-Quadraten zugeteilt. Froſt war im Lande und hatte alles zu Eis gemacht. Deswegen kann ich ein Liedlein davon ſingen, wie's dort ſtand. Doch auch mein Beruf führte mich oft und zu allen Zeiten des Jahres durch die Quadrate der älteſten Stadtteile. Ich kann heute noch die Stellen zeigen, wo man des Abends akrobatiſche Kunſtſtücke aus⸗ führen mußte, wenn des Winters Hauch durch die Straßen fegte. Heute ſind die Hauseingänge und Toreinfahrten frei von den ſtinkenden Abwäſſern; tadellos funk⸗ tioniert die Kanaliſation, hygieniſch einwandfrei. Aber auch das Waſſer der Leitung verdient heute alles Lob; aus der Tiefe eines unter der Rheinſohle hinziehenden Grundwaſſerſtromes fördern die Ma⸗ ſchinen das unentbehrliche Element ans Tageslicht und ſenden es in die Häuſer zu bequemem Gebrauch. Wie mag den Hausfrauen ſo wohl zu Mute geweſen ſein, als am 21. April 1888 das Waſſerholen ein Ende nahm; 700 Hausanſchlüſſe waren ſofort getätigt wor⸗ den. Hundert Jahre zuvor ſuchte man das Gebirg⸗ waſſer von den Waldungen der Heidelberg⸗Rohrbacher nach Mannheim zu leiten; heute bezieht die Univer⸗ ſitätsſtadt einen großen Teil ihres Waſſers von dem großen Waſſerwerk Rheinau⸗Mannheim. Historicus. * Ein Skelett gefunden. Bei Schachtarbeiten auf dem Terrain der alten Dragonerkaſerne in Mga wurde heute vormittag in einer Tiefe von 1,30 Meter ein noch gut erhaltenes Skelett gefunden. Da es ſtark verſteinert war, iſt anzunehmen, daß es ſchon viele Jahe in der Erde lag. Die Leitung des Einmachzeit De Babbe wüßlt tagein, tagaus, Schafft Geld or Futteraaſch in's Haus, Die Mamme ſäckelt's ſchmunzelnd ein, Dut's in de leere Beutel nein, Laaft'ſchäftig in de Läde rum Unn ſetzt die Batze widder um! Doch wie ſe's Geld aach dreht unn wend Unn nooch de bill'ge Preiſe rennt Voll Findigkeet unn Energie: f Deß Geld vum Babbe langt halt niel Unn kummt die Ein machzeit als bel, Do gebt's deheem als Pruddelei, Weil's Geld bei allem, was ſe kaaft, So ſchnell wie n Bach devun als laaft! 's gilt früh ſchun uff de Markt zu wannle, Um allerhand dort einzuhannle: Mol Kerſche, moll Johannisbeere, Mol Ananas, mol Heidelbeere, Himbeere dann for Limonad. Unn Obſt for Dreifruchtmarmelad, Rhabarber, Walnüß, Preißelbeere, Aach Quetſche odder Schtachelbeere, Plückerbſe, Berne unn Melone, Perlzwiwwle, Gurke odder Bohnel Am allergröſchte is die Freed, a Wann's als an's Geleekoche gehtl Do ſchafft ſe dann, die fleißig Mamme, Sie kocht'n ganzer Garte'ſamme, Sie quetſcht unn drückt mit aller Kraft Aus füße Früchte als de Saft, Unn dut en mit rer Freed, re ſchtille Behutſam in die Gläſer fülle! Sie lacht als, wann r nix falliert is, Unn jedi Sort recht ſchön gelltert ts! De Babbe derf bis nachts am Zwölfe De Mamme als e biſſel helfe, Der derf ſich aach e biſſel ſchinne, For Geleegläſer zuzubinne! Die Kinner ſchtehe froh debet Bei dere ſüße Suddelei, Verſchtohle dun die kleene Lumpe De Daume in die Gläſer ſchtumpe, Unn s dun behaglich dann die Krutze Deß gute Zeug vom Daume ſchlutze! Uff Schildcher ſchreibt'r's Datum fein, Dann kummt de Kram in's Büffet nein, Unn macht'r ſchpäter's Büffet uff, Huppſt's Herz vor Freed zur Halskaut nuff! Erſcht heeßt s deheem voll„Schturmgebraus“: „Die Alt ſchmeißt's Geld zum Fenſchter naus!“ Doch kummt im Winter gut unn friſch Was Eingemachtes uff de Tiſch, Dann fühlt'r ſich ſo recht geborge, Dann heeßt's:„Die Mamme dut halt ſorge, Daß unſer Därm nit bös verroppt ſinn Unn alle Hungerlöcher giſchtoppt Funn; Hanns Glückstein. Rekord⸗Beſuch im Neuen Theater. Bei der Sonn⸗ tags⸗Aufführung von„Hotel Stadt Lemberg“ durch das Enſemble des Gärtnerplatztheaters hatte das Neue Theater im Roſengarten einen Rekoroͤbeſuch zu ver⸗ zeichnen. Etwa 1400 vollzahlende Perſonen beſuchten die Vorſtellung, die mit rieſigem Beifall die Leiſtungen der Münchner Gäſte quittierten. Seit Beſtehen des Neuen Theaters im Roſengarten iſt eine ſolche Anzahl von voll⸗ zahlenden Beſuchern noch nicht verzeichnet worden. Die letzte Vorſtellung von„Hotel Stadt Lemberg“, muſika⸗ liſches Schauſpiel von Jean Gilbert, findet am heutigen Dienstag ſtatt. * Planetarium. Am Donnerstag, 24. Juli, ſpricht Dr. Feurſtein in einem Lichtbildervortrag über„Son⸗ nenfinſterniſſe und ihre Bedeutung für die Wiſſenſchaft“, (Weiteres Anzeige.) Schluß des redaktionellen Teils 2 a Büd oe Schloßmuſeums hat ſich des Fundes angenommen. Kleiner Slreit . Von Frank F. Braun „Sie können ſich ſetzen“, ſagte der Inſpektor, „Ihre Perſonalien beſitzen wir. Sie heißen Joachim Dede, ſahren zu See und waren drei Jahre lang ab⸗ weſend von Hamburg. Was veranlaßte ſie, die ledige Annemarie Dibold heute derart tätlich anzugreifen, daß das Mädchen ärztliche Behandlung in Anſpruch nehmen mußte?“ Joachim Dede drehte die runde, blaue Mütze; er 1 n wohl nicht gleich den Anfang. Der Inſpektor half ihm.„Sie kennen das Mädchen von früher?“ Dede nickte.„Vor drei Jahren ſah ich ſie zuletzt. Auf St. Pauli hatten ihre Eltern ein Fiſchgeſchäft. Da verlobten wir uns.“ Der Inſpektor wollte ſolche Nebenſächlichkeiten wegweiſen und hab die Hand, aber Dede ſprach ſchon weiter.„Ich muſterte damals auf der„Leonia“ an, die nach der Weſtküſte fuhr. In Angeles ging ich an Land. Der Käppen war einver⸗ ſtanden. Ich hatte Annemarie verſprochen, daß ſie nachkommen ſollte, ſowie ich drüben eine Landſtellung hätte. Aber das ging doch nicht ſo raſch wie wir ge⸗ hofft hatten. Inzwiſchen kam das Kind.“ .„Welches Kind?“ „Unſer Junge. Annemarie ſchickte mir den Ge⸗ burtsſchein. Sie war nicht beſonders ärgerlich, denn es handelte ſich ja nur um kurze Zeit, daß ſie ledig bleiben ſollte. Aber ich hatte in Kalifornien kein Glück. Erſt in Kanada kam ich vorwärts. In Van⸗ couver verdiente ich gut und konnte Annemarie ſchicken, was ſie forderte. Es war nicht wenig. Erſt der Kinderwagen. Sie muß wahrhaftig den aller⸗ teuerſten genommen haben. Dann Wäſche für den Jungen. Dann Anzüge. Lieber Himmel, hat das Kerlchen Zeug verbraucht. Aber ich ſchrieb ihr nicht, daß ich es für unſiunig hielt, wie ſie das Kind aufzog. Ich hoffte und hatte Ausſicht, daß ich die Mittel immer ſchaffen könnte. Es verging das erſte Jahr und das zweite. Sie ſchien alle Liebe auf den Jungen vereinigt zu haben. Herr Inſpektor, ich bin ein ein⸗ facher Mann. Muß mein Junge ein Klavier haben? Lachen Sie nicht! Muß er mit drei Jahren ein Kavier haben?— Ich ſaß in Kanada; ich wollte nicht der Rabenvater ſein. Ich dachte, der Kleine ſei ein Wun⸗ derkind. Ich habe einen Scheck geſchickt, für den ſie ein feines Klavier kaufen konnte.“ „Es iſt doch ausgeſchloſſen, Herr Dede, daß ein dreijähriges Kind—“ „Habe ich mir auch geſagt! Ich will ehrlich ſein. Vielleicht wäre ich ſonſt noch nicht gekommen. Ich wollte gerade noch ein großes Geſchäft landen, eine Sache, die uns viel Geld gebracht hätte. Dann ſollte Annemarie mit dem Jungen kommen. Aber nun hielt ich es nicht mehr aus. Mißtrauen, nein. Ich hatte ein merkwürdiges Gefühl, als ich das Ticket löſte, das iſt wahr, aber mißtrauiſch war ich nicht. „Sie trafen heute hier ein und ſuchten ſofort die Annemarie Dibold auf?“ „So iſt es. Das war verkehrt. Ich hätte mich anmelden ſollen, dann hätte ſie alles vorbereiten können.“ Er brach ab. Der Inſpektor blätterte in den Akten. Er räuſperte ſich.„Der Junge hat zwei Tage gelebt, Ihre— ehm— Braut ſandte Ihnen zwar den Geburtsſchein, aber den Totenſchein ſchickte ſie Ihnen nicht.“ Dede ſtand auf. Er reckte ſich.„Nicht das Geld iſt es, Herr Inſpektor“, verſicherte er eruſthaft,„aber ich habe mich doch eben ſchrecklich geärgert, daß ſie mich ſo beſchwindelt hat. Da iſt mir dann die Hand ausgerutſcht.“ „Begreiflich,— verſtändlich“, meinte der Juſpektor beruhigen zu ſollen. Aber Joachim Dede war gar nicht erregt. Er ſchob einen Priem— oder war es Kaugummi?— von der rechten in die linke Backen⸗ taſche und ſagte:„Uebrigens iſt Annemarie ganz ruhig ins Krankenhaus gefahren. Ich wax vorhin dort. Sie wird noch dieſe Woche wieder entlaſſen. Das iſt auch gut. Denn wir fahren am 16., ich habe die Tickets ſchon in der Taſche.“ Der Inſpektor hatte kreisrunde Augen„Aber—“ Dede beugte ſich vertraulich vor.„Müſſen Sie mich einſperren? Iſt es hier ſo, daß man ſeiner Der Inſpektor nahm alle Kraft zuſammen.„Straf⸗ verfolgung ſetzt nur auf Antrag ein. Wird Ihre Braut Strafantrag ſtellen?“ Dede trennte ein Abgrund des Erſtaunens von dem Polizeimann: „Aber, was glauben Sie denn, Herr Inſpektor“, rief er,„wir haben uns drei Jahre nicht geſehen und da meinen Sie, wir hätten nichts Beſſeres zu tun, als mit dem kleinen Streit zur Polizei zu laufen!“ Er wartete noch eine Weile; als der Beamte nichts mehr ſagte, ging er gelaſſen zur Türe. Nie⸗ mand hielt ihn auf.—— Fünf Minuten am Grenzpfahl Von Liesbet Dill „Halte“. Das Auto bremſt vor dem neuen Grenz⸗ pfahl, der zwiſchen Saarbrücken vor For⸗ bach im Boden ſteckt. Der franzöſiſche Zollbeamte tritt aus ſeinem kleinen Haus. Ich habe meinen Paß vergeſſen.„Vous connaissez donc les femmes“, meint mein Begleiter, der das Auto lenkt... Der Beamte greift lächelnd an ſein Käppt. Ob er die Frauen kennt, verſteht ſich. Der Paß ſpielt keine Rolle mehr, wenn man von der ſaar⸗ ländiſchen Seite über die Grenze kommt, die Saar hat mit Frankreich Zollgemeinſchaft oder umgekehrt. Während der Chauffeur ſich in das Haus bemüht, um ſeinen Fahrſchein prüfen zu laſſen, ſchaue ich mich um. Alles iſt anders geworden, neu— und fremd, überall ſehe ich etwas, das ich nicht kenne. In der Morgenſonne leuchtet das gelbſandige Spicherer Schlachtfeld, die Wellblechbaracken, in denen einſt die Schwarzen hauſten, ſind verſchwunden. Ge⸗ müſegärten für die Armee Stacheldraht, Wachen mit geſchultertem Gewehr, die auf und abwandern und irgend etwas bewachen... Vom gelben Rücken des Spicherer Berg ſchaut das alte Denkmal herunter aus dem Krieg 70, aber ſein Adler fehlt, er iſt her⸗ untergeholt, dafür recken zwei franzöſiſche Abwehr⸗ kanonen ihre Mäuler drohend auf die wehrloſe Stadt zu ihren Füßen. Rechts ein neuer Friedhof, ein neues Krematorium, Gräber, unter denen Soldaten kleinen grauen Chaumontſteine tragen den Halb⸗ mond und ein Kreuz, haben Nummern, keine Namen, alle geſtorben in dem kalten Winter an Grippe, im Lazarett zu Saabrücken.„lei répose, Henry Moha- med, Tiralleur 11..“. Berittene Truppen in grau⸗ blauen Mänteln, Reſtaurant„Cöte de Spichern“. Der Kirchturm von Spichern guckt neugierig wie eine alte Frau, über den breiten Rücken des Bergs. In Spichern reifen die Kirſchen, es iſt das„Werder“ von Saarbrücken... Links ein neuer Kirchhof, im Krieg 70 gefallene Franzoſen, die man aus dem Ehrental ausgegraben hat, hier neu beſtattet, im Forbacher Wald Im graublauen Sonnendunſt liegt Forbach. Gleich hinter der„alten Bremm“ dem alten Haus, das auf der einen Seite auf deutſchem, auf der anderen auf franzöſiſchem Boden ſteht. Ich ſehe einem Vogel zu, der bald von Deutſchland ins franzöſiſche herüber⸗ flattert. Weiß er's?.. Er ſieht ſo ängſtlich aus, bald fliegt er auf dieſe Seite, bald auf die andere, bald ſitzt er auf dem Grenzpfahl, ſieht mich an, und ſchlägt mit den Flügeln. Er weiß ſelbſt ö nicht, wohin.„Republique frangaise“. wie vor 1870. Zollſtation und fremde Soldaten, Bajonette und Schilderhäuschen, blauweißrot.. Und Abwehr⸗ kanonen. Der deutſche Adler iſt verſchwunden, wohin? ö „Restaurant au paradis“,„Café Lorrain“„Rue du 22. Novembre“, ſchwarze Kittelſchürzen und blaue Bauernbluſen, feiſte Apfelſchimmel vor knarrenden Char à bancs, dicke Madames in weißer Mullhaube und langer Peitſche kutſchieren, im langwehenden Trauerſchleier radelt eine junge Witwe vorbei Nun ſind wir driben. Hier endet das Saargebiet und das fremde Land beginnt. Das Auto frißt Straßen und Mirabellenbäume graue Dörfer mit Miſthaufen vor der Tür, blühende Margareten⸗ wieſen, mit plaudernden, klaren Bächen, Hopfen⸗ felder, lächelnde Madonnen und ſterbende Heilands am Weg, umgetaufte Straßen, vergeſfene Soldaten⸗ gräber in den Feldern, denen niemand mehr einen Kranz an das roſtige Gitter hängt, kleine Garniſonen Braut nicht einmal ordentlich die Meinung ſagen kann?“ liegen. Ruſſiſche Soldaten unter Cypreſſen, die Schwarzen ruhen hier unter kahlen Gräbern, ihre mit altbekannten Kaſernen, in denen fremde Solda⸗ ten fremde Lieder in den ſonnigen Morgen ſingen. 3 ———— 7 gleiche wie in den Vorjahren. 4. Seite. Nr. 332 Neue Mauuheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, 22. Juli 1930 Voranſtaltungen * effeutlicher Vortrag der Handels⸗Hochſchule. Profeſſor Dr. Erich Zimmermann von der Univerſität North Carolina(H. S..) befindet ſich auf einer Vortragsreiſe durch Deutſchland, wo er über nationalökonomiſche, ſoziale tech Fragen Vorträge hält. Nachdem nmermann kürzlich an der Berliner Han⸗ le ſprach, wird er im Rahmen der öffentliche der dels⸗Hochſchule Mannheim am D e 1. ends 8 Uhr, in der Aula A 4, 1 das Thema „Wirtſchaft d ob zialpolitik in den Süd⸗ ſtaaten der amerikaniſchen Union“ behandeln. Der Vortrag iſt öffentlich und unentgeltlich. * Im Friedrichspark finden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag Konzerte ſtatt. Gleichzeitig möchten wir darauf hinweiſen, daß für kommenden Sonntag ein 30⸗Pfg.⸗Tag vorgeſehen iſt. Der beliebte Rheinliederſänger und Vortrag ſtler C. Hermann Hauth aus Mainz wird einen Rheiniſchen Stimmungs abend veranſtalten. Film⸗Nunoſchau Schauburg:„Schmeling gegen Sharkey“ hi. Nun ſehen wir, fünf Wochen nach dem Ereignis, den Boxkampf im Tonfilm. Auch der, der nicht über boxeriſche Fachausbildung verfügt, wird über dieſe Film⸗ reportage erfreut ſein. Wir ſahen alſo Max Schme⸗ ling und Jack Sharkey im Entſcheidungskampf um die Weltmeiſterſchaft. Wir ſehen Sharkeys Agreſſivität, ſeine ſchnelle und berüchtigte Linke, wir ſehen, wie Schme⸗ ling empfängt, angreift, mutig vorgeht. Aber auch der Bopxlaie hat den Eindruck, daß Sharkey in dieſen Runden der Stärkere war. Dann, in der entſcheidenden vier⸗ ten Runde, fiebern wir mit wie die Zuſchauer in Newyork, mit dem einzigen Unterſchied, daß wir das Ereignis ſchon kennen. Es muß dem Photographen zur Ehre angerechnet werden, daß wir trotzdem dramatiſch geſpannt ſind. Dann kommt das Ende, der Tief ſchlag. Ich habe den ver⸗ botenen Schlag nicht ſehen können, wohl aber in aller Deutlichkeit und Ausführlichkeit die Reflexrbewegungen bei Schmeling: das ſchmerzverzerrte Geſicht, das Zucken der Beine, die Hilfloſigkeit des neuen Meiſters in ſeiner Ring⸗ ecke. Eine Bildreportage erſten Ranges, aber leider eine ſchlechte Ton reportage. Alhambra:„Das Recht auf Liebe“ Der Film iſt beſſer als ſein Hintertreppentitel. Tollers „Hinkemann“, der arme Soldat, der aus dem Kriege heim⸗ kam und durch eine Verwundung für ewig darauf ver⸗ zichten muß, Vater zu werden, iſt nun doch Papa gewor⸗ den: Eben der Film„Das Recht auf Liebe“, der früher einmal„Sexualnot“ hieß, iſt Blut von„Hinkemauns“ Blut, wenn er auch filmmäßig verbeſſert wurde. Auch hier verltert ein junger Mann, der im Kriege verwundet wurde, ſeine geliebte Frau an einen andern, der geſund iſt, auch hier leiden Menſchen, verſuchen zu entſagen, und man wartet darauf, wer ſchließlich im edlen Wettkampf ſiegen wird. Der Geſunde ſiegt, und der Gatte reſigniert. So löſt der Film das Problem, aber es ſteht jedem Zu⸗ ſchauer frei, eine andere Löſung zu ſinden. Der Bedarf an„Hinkemanns“ und ſeiner Leidensgenoſſen iſt wirklich ſchon geuug gedeckt. Neue Probleme von größerer, allge⸗ meiner Bedeutung warten. Es wird gut geſptelt. Hauptdarſteller ſind Evelyn Holz, der Leidenſchaft nicht beſonders liegt, Igo Sym und Henry Stuart. Kommunale Chronik Voranſchlag von Doſſenheim wieder abgelehnt * Doſſenheim, 21. Juli. Der Bürgeraus⸗ ſchuß von Doſſenheim hat mit übergroßer Mehrheit zum zweiten Male den Gemein devor⸗ anſchlag für 1930/31 abgelehnt. Annahme des Bühler Voranſchlags Bühl, 21. Juli. Der Bürgerausſchuß Bühl nahm in ſeiner letzten Sitzung den Vor⸗ anſchlag 1930/31 einmütig an. Die Umlage iſt die Sie beträgt 70 Pfg. für das Grundvermögen, 28 Pfg. für das Betriebs⸗ vermögen und 350 Pfg. für den Gewerbeertrag. * Lahr, 21. Juli. In der am Dienstag abgehal⸗ tenen Bürgerausſchußſitzung wurde die Wohn ungsbau vorlage angenommen. Zur Verfügung ſtehen annähernd 500 000 4. Außer⸗ dem ſollen 150000„ aus Aulehensmitteln zur För⸗ derung des Wohnungsbaues zur Verfügung geſtellt werden. Weiter wurde beſchloſſen, die Trichinen⸗ unterſuchung probeweiſe einzuführen und für jedes Tier eine Unterſuchungsgebühr von 50 Pf. zu erheben. Schließlich wurde noch mit einem Kredit von 17 000/ der Herrichtung des Platzes vor dem Feuerwehrgerätehaus zugeſtimmt. Sa M gelen 8 Wie das Angfück geſchah i r. Karlsruhe, 22. Zu dem bereits im geſtrigen Abendblatt gemel⸗ deten ſchweren Autounglück werden uns noch fol⸗ gende Einzelheiten berichtet: Juli. Am Sonntag morgen fuhr der Fahrlehrer Pfeiffer von Karlsruhe des Automobilhändlers Walther mit 4 Inſaſſen nach Itte bach, um einigen dort wohn⸗ haften Fahrſchülern auf bergigem Gelände Fahrt⸗ unterricht zu erteilen. Gegen 4 Uhr nachmittags nach Beendigung des Unt ſtes wollte das Schulfahr⸗ zeug über Ettlingen⸗Durlach nach Karlsruhe zurück⸗ fähren, wobei auf der Fahrt von Ittersbach bis nach Ettlingen der in Durlach wohnhafte ledige 29 Jahre alte Feinmechaniker Karl Gottlob Oehler, der ſeit zwei Jahren die Fahrzeugprüfung abgelegt hat, die Führung des Opelwagens übernommen hatte. Von Ettlingen aus übernahm der Fahrzeuglehrer Pfeiffer, der ebenfalls wie der tödlich verunglückte Oehler ſeit Jahren bei der Fahrſchule Walther tätig iſt, das Steuer und fuhr in Richtung Durlach. Ungefähr 300 Meter vom Ortsausgang von Ett⸗ lingen beim Friedhof an der Durlacher Straße platzte während der etwas ſcharfen Fahrt der rechte Vorderradreiſen, ſodaß der Wagen ins Schleudern geriet und bei der leichten Kurve den Abhang hinabzuſtürzen drohte, was Pfeiffer den Radſpuren nach zu urteilen, an⸗ ſcheinend im letzten Augenblick verhindern wollte. * Freiburg, 22. Juli. Wie im geſtrigen Abend⸗ blatt gemeldet, wurde am Samstag nachmittag die Seniorin der Orgelbaufirma M. Welte u. Söhne, Frau Kommerzienrat Emilie Welte, von ihrer ver⸗ heirateten, ſchwer lungenkranken Tochter, Frau Fa⸗ brikant Hockiſch, durch einen Schuß in die Schläfe ge⸗ tötet. Frau H. richtete dann die Waffe gegen ſich ſelbſt. Ueber den Hergang der Tat, deren reine Ur⸗ ſache die Verzweiflung der Tochter über ihr Unvermögen war, der leidenden Mutter helfen zu können, gibt Herr Edwin Welte, der Sohn der Ge⸗ töteten Frau Kommerzienrat., folgende Dar⸗ ſtellung: „Meine Mutter iſt 78 Jahre alt geworden. Seit Monaten litt ſie an Magenkrebs, außerdem iſt ſie ſeit langem faſt vollſtändig erblindet. Meine Schweſter, ebenfalls ſeit Jahren ſchwer leidend, ver⸗ Nachrichten aus Baden Der Fremdenbeſuch in Heidelberg * Heidelberg, 20. Juli. Im Monat Juni wurde unſere Stadt von 34 866 Fremden beſucht, gegen 25 800 im gleichen Monat des Vorjahres. Cs iſt alſo ein Mehr von 9066 feſtzuſtellen. Von der Beſucher⸗ zahl fallen 7778 auf Ausländer(mehr 3351).— Eine beſonders ſtarke Zunahme weiſt der eugliſche Be⸗ ſuch auf, ebenſo der holländiſche. Das erſte Halbjahr 1930 brachte insgeſamt 96 414 Fremder darunter 10533 Ausländer, gegen 89 373 und 10 864 im erſten Halbjahr 1929. * * Karlsruhe, 21. Juli. Am Sonntag nachmittag ertrank ein 47 Jahre alter Kaufmann von hier beim Paddeln im offenen Rhein bei Maxau. J. Lauda, 21. Juli. In Anweſenheit des Präſt⸗ dialmitgliedes Rechtsanwalt Roth ⸗Karlsruhe und Landrat. Feſenbeckh hielt der Krieger bund des Taubergaues ſeine Tagung ab. Dabei machte der Gauvorſitzende Kieſer die erfreuliche Mitteilung, daß der Taubergau in den letzten Jah⸗ ren 11000% Unterſtützungsgelder aus der Kaſſe des Badiſchen Kriegerbundes zur Verteilung Prachte. has Aulounglück bei Das Freiburger ingen Im Zickzackkurs geriet der Wagen auf die linke Seite des Gehwegs und durch das ſcharfe Anziehen der Bremſen in umgekehrte Fahrtrichtung zu ſtehen. Dabei wurde der neben dem Führer ſitzende Fahrgaſt im Bogen aus dem Wagen geſchleudert und kam ſo mit dem Leben davon, Beim Ueberſchlagen des Wagens kamen die übrigen 4 Inſaſſen unter das umgeſtürzte Auto zu liegen. Dabei fand der Mechaniker Karl Oehler den Tod, da ihm die Schädeldecke total zertrümmert war und die Gehirnmaſſe den Boden bedeckte. Fahrleh⸗ rer Pfeiffer und die Ehefrau Buchmüller aus Karls⸗ ruhe lagen mit ſchweren äußeren und inneren Ver⸗ letzungen unter dem Wagen. Dem Ehemann gelang es, unter Aufbietung aller noch vorhandenen Kräfte ſich unter dem Wagen herauszuſchaffen und Hilfe herbeizurufen. Die Ettlinger Unfallſtation leiſtete in verhältnismäßig kurzer Zeit die erſte Hilfe, in⸗ dem ſie die beiden Schwerverletzten ſofort in das Ettlinger Krankenhaus verbrachte. Ebenſo wurde der Ehemann Buchmüller zur ärztlichen Unterſuchung in das Krankenhaus eingeliefert. Pfeiffer ſtar b leider etwa zwei Stunden nach ſeiner Einlieferung im Krankenhaus an ſeinen erlittenen ſchweren Verletz⸗ ungen, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Ob die ſchwer verletzte Frau Buchmüller mit dem Leben davonkommt, ſteht noch nicht feſt. Fahr⸗ lehrer Pfeiffer hinterläßt eine Frau mit 3 kleinen Kindern. Der Opelwagen, der total zertrümmert iſt, mußte abgeſchleppt werden. Jamiliendrama brachte den größten Teil des Tages am Krauken⸗ bett der von ihr innigſt geliebten Mutter. Die Unmöglichkeit, der Mutter in ihrem ſchweren Leiden zu helfen, muß bei meiner Schweſter den Ge⸗ danken genährt haben, ihre Mutter von den Leiden zu befreien und ſich ſelbſt zu opfern. Zwei bis drei Minuten vor dem furchtbaren Er⸗ eignis ſprach mein Schwager zum Fenſter hinauf und wollte ſie mit zum Eſſen nach Hauſe nehmen. Auch fragte ich ungefähr zur ſelben Zeit an, ob auch meine Frau noch bei der Mutter wäre, worauf meine Schweſter mitteilte, daß ſie gerade weggegangen ſei. Unmittelbar darauf wurden die beiden Schüſſe gehört. Wir waren alle auf das tiefſte erſchüttert und konnten uns nicht erklären, wie eine Frau von ſo viel Güte wie meine Schweſter ſich zu einer ſolchen Tat entſchließen konnte. Bleibt für uns nur die ein⸗ zige Erklärung, daß ſie in ihrem kranhaften Wahn, ihre Mutter zu erlöſen, die Tat begangen hat. Beim Selbſtmordverſuch tödlich verunglückt * Waldkatzen bach(Amt Eberbach), 21. Juli. 23jähriger Mann von hier wollte ſich bei Sensbach Ein im Walde erhängen. Lebensmüde erlitt durch letzungen. den. Der Strick riß und der den Sturz tödliche Ver⸗ Er ſtarb im Krankenhaus zu Beerfel⸗ Der junge Mann war arbeitslos. Viehherde verurſacht Motorradſtürze * Neuſtadt i. Schw., 21. Juli. Am Sonntag nach⸗ mittag ereignete ſich ein Motorradunfall im nahen Reichenbach, wo oberhalb des Hofes des Landwirts Hansförg Knöpfle die Schaf⸗ und Viehherde die Landſtraße gerade überqueren wollte auf der zwei Motorradfahrer in ſchneller Fahrt daherſauſten. Beim ſchnellen Bremſen wurde ber vorderſte Fahrer in den Straßengraben geſchleudert, der hintere fuhr auf ihn auf und wurde ebenfalls abge⸗ ſchleudert. Glücklicherweiſe erlitten beide keinen Schaden, doch wurden beide Motorräder demoltert. * J. Wertheim, 21. Juli. Ratſchreiber Johannes Feigenbutz ſtarb hier im Alter von 62 Jahren ganz unerwartet, nachdem er von ſeinem Urlaube zurückkam. Seit 1896 ſtand er im Dienſte der hieſigen Gemeinde, war urſprünglich Grundbuchhalter und wurde ſpäter Ratſchreiber. Er erfreute ſich wegen ſeines offenen Weſens und ſeines pfälziſchen Humors allgemeiner Beliebtheit. Tödliche Kraftwagenunfälle * Pforzheim, 21. Juli. Zwiſchen Bauſchlott und Bretten fuhr in der Nacht zum Sonntag der Chauf⸗ feur der Firma Ettlinger in Bretten, der kurz vor der Verheitratung ſtehende 24 Jahre alte Rudolf Ippich, mit einem Fahrgaſt, einem Metzger, heim⸗ wärts. Etwa 20 Minuten vor Bretten fuhr das Auto über eine Kurve hinaus auf einen Acker und an einen Baum. Die Inſaſſen wurden heraus⸗ geſchleudert. Der Metzger kam mit leichteren Ver⸗ letzungen davon, Ippich war ſofort tot. * Möhringen bei Engen, 21. Juli. Ein tödlicher Autounfall ereignete ſich am Sonntag abend zwiſchen Eßlingen und Möhringen. Einem Auto aus Gnadenweiler(Hohenzollern) platzte an einem Hin⸗ terrad der Reifen, ſodaß es an einen Bau m und dann über die Straße geſchleudert wurde. Von den Inſaſſen waren die 46 Jahre alte Frau Boſelli ſofort tot während ihr Mann und eine Begleiterin ſehr ſchwer verletzt in das Krankenhaus verbracht werden mußten. Der Chauf⸗ feur blieb unverletzt. Das Auto iſt vollſtändig zer⸗ trümmert. 0 * * Ettlingen, 21. Juli. Der 42 Jahre alte Kauf⸗ mann Auguſt Springer ſtürzte vor einigen Tagen die Treppe hinunter und erlitt einen Hirn⸗ ſchlag, an deſſen Folgen er nun geſtorben 5 8 Bages kale Dienstag, 22. Juli Roſengarten: Operettengaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München:„Hotel Stadt Lemberg“, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne„Lrbelle“: 15,30 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ barett. Friedrichspark: Konzert 29,30 Uhr. Mannheimer Konſervatorium det Muſik: Klavierabend von Greta Keilbach im Beethovenſaal L 4, 4, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,30 Uhr Speyer—Ger⸗ mersheim und zurück; 19,45 Uhr Abendfahrt 2½ Std. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Recht auf Liebe“.— Scala:„Hai⸗Tang“.— Univerſum:„Scapa Flow“. — Gloria⸗Palaſt:„Gefangene der Liebe“. — Palaſt⸗Theoter:„Der Tiger“.— Schauburg: „Schmeling geen Sharkey“.— Roxy Theater: „Laila“.— Capitol:„Melkeoie des Herzens“. Sehens würdigkeiten iſt. D Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 1517 Uhr;: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſenm für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm, von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. 0 — Chefredakteur Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton i. V. Kurt Fiſcher„Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: i. B. Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ tellungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Manndeim. R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctvorto Geſchäftliche Mitteilungen * Wirtſchaft und Bauſparbewegung? Der Bauſpar⸗ gedanke kam gerade noch zur rechten Zeit nach Deutſchland, um den weiteren Zerfall unſeres Baugewerbes aufzuhe ten Wer heute damit rechnet, ſeine dringlichſten Bauwünſche durch ſtaatliche Hilfe erfüllen zu können, der hat ſich von vornherein verrechnet. Baumarkt und Bautätigkeit ſind jetzt zur Hochſaiſon ſo ſtille, wie ehedem zur Winterszeit. Kein Geld! Im Lager der Bauſparer ſedoch wird ge⸗ baut, unbeſchadet der„unheimlichen“ Stille. Die Bauſpar⸗ bewegung ſchiebt ſich kraftvoll als ein geſunder Keil unter das bedrohte Gebäude unſerer Wirtſchaft. Einem der be⸗ deutendſten Verſicherungsmathematiker Deutſchlands iſt es nunmehr gelungen, ein Bauſparſyſtem, ähnlich den Sy⸗ ſtemen der Lebensverſicherungsgeſellſchaften, auszuarbeiten. Das„Vaterlandſyſtem“, ſo benannt nach der„Vaterland“ Gemeinnützige Bauſpar⸗AG., Dresden⸗A. 1, Plauenſcher Platz, ſagt den Bauſparern, wann ſie, je nach ihren Lei⸗ ſtungen, ihr Baugeld erhalten können. Die bisherigen Suſteme ſahen wohl die kürzeſte und längſte Wartezeit vor, nie aber einen beſtimmten Zeitpunkt der Baugeldzu⸗ teilung. V261 ccc DDr Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Köln Abein Pegel] 17 18. 10 21 22. ear- Wege 18 19 21 27 Vaſel 158000015 188.58 Schuſlerinſe 2 70 24428873 2,54 Mannheim 421 428.81 5,19 Fehl 33.337.29.20 3,7 Jeaſſed 9,0589 102 108 Maxau.3605 47.28.18.15 Slochingen.440,28 0,480.40 Mannbem.84 38.30 491 528 Heilbronn 1194.49 1,30.80 Kaub 435 862 94 3 113,32 .66.712,88 8,06 8,22 Waſſerwärme des Rheins 18 eie Plissee Röcke 2 Mk. an schmale Plissee mtr. 20 Pf. an Stofkknöpfe Hohls aum Meter 25 Pf. Schammeringer, 11, 10 33026 Kaufe Nomrenzdeider Aühude, agdschelne Eitel, 6 5, 5 Damen-Strümpfe solide Qual., schwarz 25 u. bunt, sortiert Paar Damen- Strümpfe meliert, Laufmasche, 30 strapazierf. Ware Paar“ Strümpfe und Socken Waschseide, weiche Qualität. Paar.25 HAusberftauf Aaadggadgoanendaanangadgoanaggagagggggaggggaadaggaggadggdganggamgannandgamammgſgſ echt Bemberg Gold- u. 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In einem Strafverfahren gegen einen verheirateten Schneider, der wegen Körperverletzung verurteilt wurde, wur⸗ den nach der Anklage beide Meineide geleiſtet. Der Verurteilte hat Berufung eingelegt. Er zeichnete als Zeuge ein betrübliches Bild der Vorgeſchichte. Von ſeinem Schwiegervater erfuhr er eines Tages, daß ſeine Frau mit dem Untermieter Baumann ein Verhältnis unterhalte, woran er nicht glaubte. Im Oktober v. Is. ſtarb der Vater des Zeugen. Am 9. Dezember zog Baumann bei ihm aus. Einige Tage ſpäter ging ſeine Frau angeblich zu einer Ver⸗ anſtaltung, die aber nicht ſtattfand. Der Schneider fand ſeine Frau beim Suchen in einem Lokal mit dem Baumann beim Tanz. Er eröffnete ihr, daß wenn ſie nicht mitkomme, ſie das Haus verſchloſſen fände. Den Heimweg trat er allein an. Gegen Mor⸗ gen kam ſeine Frau nach Hauſe, doch er ließ ſie ge⸗ mäß ſeiner Androhung nicht herein. Baumann ſchlug dann eine Fenſterſcheibe ein. Der Zeuge ver⸗ bot ihm dann für immer das Haus. Doch als er am nächten Abend nach Hauſe kam, ſaß Baumann mit der Schuhmacher bei ſeiner Frau in der Küche. Im Nu hingen die beiden Männer aneinander. Der ſchwächliche Schneider wurde von Baumann an der Gurgel gefaßt. Um ſich aus der Umklammerung zu befreien, griff er in die Taſche nahm ſein Meſſer daraus, öffnete es und ſtach ſchließlich auf Baumann ein, der im Rücken und am Oberſchenkel Fleiſchwun⸗ den davontrug. Der Schneider ging nach dem Vor⸗ fall gleich zur Polizei und erſtattete Anzeige. Sein Schwager ſah an ſeinem Hals Blutſpuren, die von Baumanns Händen herrührten. Der Zeuge erhielt wegen Körperverletzung einen Strafbefehl über 100 Mark, gegen den er vergeblich Einſpruch erhob. Soweit die Vorgeſchichte. beide, daß der Schneider Meſſer die Küche betreten habe. will außerdem noch ausgerufen Vor Gericht beſchworen ſchon mit einem offenen Die Ehebrecherin haben: Was hat denn der? Vor Gericht gab ſie— in die Enge ge⸗ trieben— an, daß ſie von ihrem Geliebten zum Meineide verleitet worden ſei. Baumann unterhielt ſeit 1928 mit der jetzt geſchie⸗ denen Ehefrau des Schneiders ein Liebesverhältnis, das nicht ohne Folgen blieb. Im Jahre 1929 zog er auf ein halbes Jahr zu den Eheleuten. Dann ſei viel darüber geſprochen worden, weshalb er auch aus⸗ gezogen ſei. Der Leumund des Baumann iſt kein beſonders guter, während der Angeklagten Schuh⸗ macher ein gutes Zeugnis ausgeſtellt wird. In ſeinem Plaidoyer wies der Staatsanwalt darauf hin, daß durch die beiden Urteile gegen den Ehemann ein Ur⸗ teil gefällt worden ſei, das zum Mindeſten in ſeinem Umfang nicht aufrecht erhalten werden könne. Für ſein eigenes Intereſſe habe Baumann kalten Blutes einen Meineid geſchworen und die bedauernswerte Schuhmacher aus dem gleichen Grunde zu einem Meineid angeſtiftet. Er beantragte gegen Baumann ein Jahr 6 Monate Zuchthaus, gegen die Schuhmacher die Mindeſtſtrafe. Der Verteidiger des Baumann forderte die Freiſprechung, der der Schuhmacher die Mindeſtbeſtrafung wegen fahrläſſigen Falſcheids, Aufhebung des Haftbefehls, Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft und Bewährungsfriſt. Nach achteinhalbſtündiger Verhandlung dete das Gericht folgendes s Urteil: Der Angeklagte Baumann wird wegen Mein⸗ eids und wegen Anſtiftung hierzu zu einem Jahr verkün⸗ fünf Monate Zuchthaus, die Angeklagte Schuhmacher wegen fahrläſſigen Falſcheids zu fünf Monate Gefängnis verurteilt. Beiden wurde die Unterſuchungshaft angerechnet. Der Haft⸗ befehl gegen die Schuhmacher wurde aufgehoben und Bewährungsfriſt zugebilligt. Baumann wur⸗ den die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Während Baumann ins Zuchthaus fährt, wird ſeine Geliebte ihm ein Kind ſchenken. Der Schneider aber wird vielleicht ſeinen Freiſpruch erzielen, Er hat aber außerdem bereits die Ehelichkeit ſeines erſten Kindes beſtritten, worüber das Gericht ebenfalls noch zu entſcheiden haben wird. L. Aus der Pfalz Zum Hindenburg⸗Beſuch in Speyer Speyer, 22. Juli. Vom Bürgermeiſteramt wird mitgeteilt: Der würdige Verlauf des Hindenburg⸗ Beſuches hat allgemein außerordentlichen Eindruck gemacht. Reichspräſident Hindenburg wie alle in ſeiner Umgebung befindlichen Herren haben dem wiederholt Ausdruck verliehen. Dem Stadtbauamt und ſeinem Leiter wurde volle Anerkennung für die vornehme und dabei doch mit ſehr einfachen Mitteln erzielte Ausſchmückung von Straßen und Innen⸗ räumen des Stadthauſes gezollt. Auch die Tätigkeit der Polizei wurde lobend hervorgehoben. Allen, aber auch der geſamten Bevölkerung, gebührt herz⸗ licher Dank. Reichspräſtdent Hindenburg bat wieder⸗ holt den Vorſtand der Stadtverwaltung, dies der ge⸗ ſamten Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen. Tödlicher Verkehrsunfall * Speyer, 21. Juli. Der in den ger Jahren ſtehende Landwirt Joſef Becker aus Geinsheim wurde Sonntag nachmittag, als er mit ſeinem Motor⸗ rad in Richtung Speyer fuhr, nahe der Aumühle von einem nachfahrenden Perſonenauto über fah⸗ ren und dabei ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtar b. Becker ſoll in einen Feldweg eingebogen ſein, ohne ein Zeichen gegeben zu haben.— Ein Schupobeamter, der zu den Abſperrmannſchaf⸗ ten auf dem Lachener Flugplatz gehörte, ſtürzte wäh⸗ rend einer Fahrt mit dem Motorrad und trug eine Gehirnerſchütterung davon. Mißglückter Raubüberfall „ Pirmaſens, 21. Juli. Samstag nachmittag wurde auf der Fahrt nach Prrmaſens der Obſthändler Gutörl aus Hermersberg von zwei unbekannten Burſchen auf offener Straße überfallen. Gutbrl fetzte ſich zur Wehr und ſchlug den einen der Angreifer mit einer Eiſenſtange nieder, den anderen überrannten die Pferde. Als die Gendarmerie kurz darauf am Tatort erſchien, waren die beiden Räuber verſchwunden. Man hofft jedoch, bald ihre Spur zu haben, da ſich die Kopfverletzung des einen wohl kaum wird verheimlichen laſſen. Tödlicher Sturz aus dem Fenſter o Kerzeuheim bei Kirchheimbolanden, 21. Juli. Der 48jährige Eiſenbahnbedienſtete Auguſt Hambel von hier erlitt Donnerstag abend als Folge eines Unfalles den Tod. Nach vorausgegangenem Wortwechſel mit einer bei ihm in Miete woh⸗ nenden Familie wollte., da ihm ſeine Frau, um weitere Streitigkeiten zu vermeiden, das Tor ver⸗ ſchloſſen hatte, zu einem 2 bis 3 Meter hohen Fenſter heraus auf die Straße gelangen, blieb jedoch am Rahmen des Fenſters hängen und ſtürzte auf die Straße. Im Ludwigshafener Krankenhaus iſt der Verunglückte kurz nach der Ein⸗ lieferung ſeinen Verletzungen erlegen. Er hinterläßt Frau und vier Kinder. Nachbargebiete Verkehrsunfall— Leichenländung * Worms, 22. Juli. Am Samstag abend ſtießen an der Straßenkreuzung Gauſtraße⸗Renzſtraße ein Perſonenkraftwagen und ein Motorrad zu⸗ ſammen. Der Führer des Kraftrades und ſein Be⸗ gleiter wurden verletzt und mußten in das ſtäd⸗ tiſche Krankenhaus verbracht werden. Der Begleiter hat eine ſchwere Schädel verletzung davon⸗ getragen, ſodaß er noch am Abend operiert werden mußte. Beide Fahrzeuge ſind ſtark beſchädigt.— Am 20. Juli wurde im Rhein vor der Halle des Arbeiter⸗ Schwimmſportvereins eine unbekannte männliche Leiche geländet. Die Perſönlichkeit konnte nicht feſtgeſtellt werden. Großfeuer in Rüſſelsheim Nüſſelsheim, 22. Juli. Am Montag vormittag brach in dem dicht am Bahnkörper gelegenen Säge⸗ werk von Barſch 8. Jung ein Großfeuer aus, das das geſamte Werk mit großen Holzvorräten in Aſche legte. Während des Brandes konnten die Züge die Strecke nicht paſſteren. Durch die ſtarke Hitze wurden die Telegraphenleitungen der Reichs⸗ bahn zerſtört. Der Schaden ſoll ſich auf etwa 400 000/ belaufen. Erſt nach zweiſtündiger Arbeit gelang es den Feuerwehren den Rieſenbrand zu löſchen. Ueber die Urſache iſt jetzt noch nichts bekannt geworden. Die Spitze in England Von Calais kommend trafen am Montag die erſten Europaflieger auf dem Flugplatze in Briſtol ein. Als Erſter landete der Engländer Butler, dem ſeine Landsleute Thorn, Carberry und Miß Spooner folgten. Ihnen folgte der Franzoſe Pleſſis und als Sechſter kam der deutſche Flieger Morzik an. Die beiden Polen Zwirko und Bajan waren die Nächſten, die auf dem Flugplatz in Briſtol niedergingen. Die Flieger hatten auf ihrem Fluge über den Aermelkanal meiſt ſehr ſchlechtes Wetter und legten ihre Strecke teilweiſe unter erheblichen Schwierigkeiten zurück. Nach kurzem Aufenthalt in Briſtol ſtarteten die Piloten wieder, als Erſter der Engländer Butler, zur Weiterfahrt nach dem Londoner Flugplatz Heſton, der bald darnach erreicht wurde. Der Deutſche Morzik landete um.17 Uhr nachmittags. In Calais waren am Sonntag abend bereits 15 der Flugteilnehmer, von Reims kommend, eingetroffen. Hier war der Eng⸗ länder Broad der Erſte, dem in kurzen Abſtänden ſeine Landsleute Butler, Andrews, Thorn, die Damen Bailey und Spooner und der Kanadier Carberry folgten. Mit dieſen Viloten hatten bereits alle Engländer am Sonntag den vierten Etappenort erreicht. Mit geringen Ausnah⸗ men erſchienen auch die franzöſiſchen Teilnehmer bereits am Sonntag in Calais und zwar Maus, Arrachat, Cornez, Finat und Mace Mahon. Bedauerlich war, daß ſich der Pole Karpinſki während des Fluges eine Erkrankung zu⸗ gezogen hatte, die ſofort nach der Landung in Calais ſeine Ueberführung in das Krankenhaus notwendig machte. Er⸗ freulich iſt, daß auch die deutſchen Flieger Morzik und Polte, trotzdem ſie leichte Flugzeuge benutzen, bereits am ertten Tage mit den großen und ſchnellen Maſchinen Calais erreichen konnten. Ein großer Teil der Flieger verbrachte die Nacht in Reims. 35 Piloten blieben hier bis Montag früh und ſetzten dann die Fahrt nach England über Calais fort. Darunter befanden ſich faſt alle Deutſchen und zwar Roeder, Riſticz und Gothe von den Junkerswerken, Frhr. v. Freyberg, Oſſermann, v. Köppen, v. Maſſenbach, Krüger und Dr. King von BF., die Klemm⸗Flieger Siebel, Luſſer, Poſſ, Dinort, Rotz, Spengler und Benz; Stutz, Peſchke und Dr. Paſewaldt von Arado, der Darmſtädter Reininger auf„D 18“ und Steins auf Albatros. Von den Polen verbrachten Ged⸗ gowd, Orlinſki, Dudzinſki und Wieckowſki die Nacht in Reims, ferner der Schweizer Pierroz und die beiden ſpa⸗ niſchen Edelleute A. v. Habsburg⸗Bourbon und von Eſtremera. Klein Wimbledon in Süodeutſchland Pforzheimer Tennisturnier vom 23.—27. Juli Schon von jeher bildete das Tenntisturnier des Erſten Pforzheimer Tennis⸗Clubs neben dem Mannheimer Tennisturnier den Hauptanziehungspunkt der ſüddeutſchen Tennisveranſtaltungen. Dieſes Jahr nun iſt es den Pforzheimern gelungen, für ihr Turnier eine Beſetzung zu gewinnen, wie ſie ebenfalls nur in Berlin und(vpiel⸗ leicht!) in Hamburg übertroffen werden kann. Bei dieſer Beteiligung muß man ſich nur fragen, ob die Pforzheimer Platzverhältniſſe derartigen Anforderungen gewachſen ſind. Dies wird in erſter Linie eine Frage des Wetters ſein (Pforzheim beſitzt noch keine Allwetterplätzel); im übrigen darf man aus der Organiſation der Vorbereitungen, die unter der Oberleitung des Präſidialmitgliedes des Deut⸗ ſchen Tennis⸗Bundes, Dr. H. O. Simon, muſterhaft genau und großzügig arbeitet, getroſt auf eine reibungs⸗ loſe Abwicklung der Wettkämpfe ſchließen. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß ſich eine große Zahl der Mannheimer Tennisfreunde durch den Beſuch dieſes Tur⸗ niers für das entgangene Länderſpiel Deutſchland— Japan ſchadlos halten werden. Die italieniſche Daviscup⸗Mannſchaft iſt vertreten durch den viertbeſten Italiener del Bono und de Stefani. Dieſer unterlag nach diesjährigem dreimali⸗ gem Sieg über den Japaner Ohta jetzt beim europäiſchen Daviscup⸗Finale in Paris gegen den Beſieger Cochets, Aliſſon, ganz knapp in fünf Sätzen. Außerdem entſenden die Italiener Minerbio und Sertorivo. Die auſtraliſche Daviscup⸗Mannſchaft erſcheint vollſtändig mit dem Mixed⸗Weltmeiſter Crawford, dem in Wimbledon als Nr. 8„geſetzten“ Moon, Wil ⸗ lard und Hopman. Aus England wird eine Cambriödge⸗Mannſchaft er⸗ ſcheinen. Ihr gehören unter anderen an Dover, der in Wimbledon den fünftbeſten Engländer Oliff abfertigte, und Malfroy, der Gewinner der All England⸗Plate. Belgien ſchickt den Daviscup⸗Spieler de Borman, Oeſterreich ſeinen Meiſter Matejka, Spanien Gonzales, Dänemark Meiſter Worm, die Tſchechoſlowakei Siba. Mit der Teilname des deutſchen Meiſters Preun wird beſtimmt gerechnet. Dr. Buß wirb mit Worm Dop⸗ pel ſpielen, Fuchs mit Wetzel, Lorenz mit Hey⸗ denreich; Ofan, die Franzoſen Joba und Combe⸗ male werden ebenfalls zum Kampf antreten. Favoriten der Damen ⸗Konkurrenzen ſind Frau Friedleben, Frl. Hammer, Frl. Peitz, Frau Nagler und Frl. Barbier⸗Paris. Wo ſolche Namen ſprechen, iſt jeder Kommentar über⸗ flüſſig, und man kann nur hoffen, daß die Veranſtalter des Turniers durch gutes Tenniswetter für ihre Rührig⸗ keit belohnt werden! Gerd. Internationgler Europa⸗Runoflug Turnierſchluß auf dem Semmering Roderich Menzel ſchlägt Bell und Timmer Das internationale Tennisturnier auf dem Semmering konnte am Sonntag zum Abſchluß gebracht werden. Einen ſehr ſchönen Erfolg erzielte der Deutſchböhme Roderich Menzel, der in der Vorſchlußrunde des Her'ren⸗Ern⸗ zels den Amerikaner Bell 416,:2, 11.9 und dann im Finale auch den holländiſchen Spitzenſpieler Timmer 61, :8,:2 abfertigte. Zu einem dreifachen Erfolg kam die Kalifornierin Miß Ryan. Sie gewann das Endſpiel im Damen⸗Einzel gegen Frau Schomburgk⸗Leipzig :2, 610, behielt im Gemiſchten Doppel zuſammen mit Hughes über Frau Neppach/ Bell:2,:4 Oberhand und ſiegte zuſammen mit Frau Neppach⸗Berlin auch im Damen Doppel über Frau Eliſſen/ Schomburgk 6˙2,:1. Das Herren ⸗Doppel brachte im Finale einen ſehr harten Kampf, aus dem ſchließlich Bell/ Artens mit:6,:3,:7,:4 als Sieger über Menzel/ Rohrer hervorgingen. 17. Bayriſches Landes⸗Volksturnfeſt Das Hauptereignis des heutigen Tages der Bay⸗ riſchen Volksturnmeiſterſchaften bildete am Vormittag der Feſtzug, an dem etwa 10 000 Turner teilnahmen. Am Sonntag nachmittag gaben den leichtathletiſchen Wett⸗ kämpfen und den turneriſchen Vorführungen 20 000 Zu⸗ ſchauer einen würdigen Rahmen. Die Freiübungen der 3500 Turner fanden ſtürmiſchen Beifall. Die mit dem 4000⸗Meter⸗Geländelauf beendeten Wettbewerbe des modernen Fünfkampfes ſahen Oberleutnant Dinkelacker⸗ Ludwigsburg ſiegreich. Pol.⸗Oberleutnant Kahl⸗Spandau, der als Favorit galt, kam nur auf den 5. Platz. Im Fauſtball um die Bayriſche Meiſterſchaft der erſten Klaſſe beſiegte Turngemeinde Landshut den Titelverteidiger Turngemeinde Schweinfurt mit 37:18 und im Schlagball verteidigte TV. 1860 München ſeinen Titel erfolgreich mit einem überlegenen Sieg gegen den TV. 46 Nürnberg mit 47:6. Die Ergebniſſe: Moderner Fünfkampf: 1. Oberleutnant Dinkelacker⸗ Ludwigsburg 19,5 P. 2. Pol.⸗Oberwachtmeiſter Schröder⸗ Spandau 24,5 P. 3. Pol.⸗Wachtmeiſter Mirſch⸗Spandau 27,5 P. 5. Pol.⸗Oberleutnant Kahl⸗Spandau 31 P.— 100 Meter: 1. Fritz(MTV. München) 11 Sek. 110 Meter Hürden: 1. Peintner(Luſtenau⸗Vorarlberg) 17, Sek. 200 Meter: 1. Eichhorn⸗Ansbach 23,2 Sek. 400 Meter: 1. Huber(1860 Fürth) 52,5 Sek. 1500 Meter: 1. Scherer⸗ Nürnberg 420,4. 5000 Meter: 1. Köpf⸗Pfronten 16:20,5. 4 mal 100 Meter: 1. TV. Würzburg 44,1 Sek. Steinſtoßen: 1. Lorbeer⸗Bamberg 9,40 Meter. Weitſprung: 1. Peintner⸗ Luſtenau 7,03 Meter. Stabhochſprung: 1. Henkel(Turner⸗ ſchaft München) 3,40 Meter. Ringen: Federgewicht: Erl (TV. 60 München), Leichtgewicht: Billmeyer⸗Deggendorf, Mittelgewicht: Albert⸗Weiden, Schwergewicht: Reiter(1860 München). Altdeutſches Freiringen: Leichtgewicht: Bill⸗ meyer⸗Deggendorf, Schwergewicht: Seeſtaller⸗ Gmund. Fauſtball: Bayr. Meiſter: TG. Landshut. Schlagball: Bayr. Meiſter: 1860 München. Die„Tour de Frante“ 16. Etappe von Grenoble nach Evian— Die Deutſchen in der Spitzengruppe— Im Geſamtklaſſement an dritter Stelle Die franzöſiſche Rundfahrt führte am Montag von Grenoble aus über die weite, 329 Km. bange Alpenſtrecke nach Evian am Genfer See. Am Start in Grenoble fan⸗ den ſich nur noch 69 von 100 in Paris zur Tour geſtarteten Fahrern ein. In Evian gab es eine Maſſenankunft von 90 Fahrern, eine Tatſache, die ſeit dem Beſtehen der„Tour de France“ noch nicht zu verzeichnen war und die um ſo verwunderlicher iſt, als es auf dieſer Strecke wieder er⸗ hebliche Steigungen und Gefälle gab. Der Held des Tages war der Franzoſe Leducg, der unterwegs mach einem Pedalbruch zu Fall kam und erhebliche Verletzungen erlitt. Mit Hilfe ſeines Kameraden Bidot konnte Ledueg den Rad⸗ ſchaden wieder beheben. Er ſelbſt mußte ſtark verpflaſtert werden, konnte aber nach einer prächtigen Fahrt die Spitzengruppe doch noch erreichen und im Endſpurt nach einer Fahrtzeit von 13:39,23 Stunden ſogar noch Etappen⸗ ſieger vor ſeinem Landsmann Charles Pelliſſier und dem Belgier Dosſche werden. Eine Gruppe von 27 Fahrern, unter denen ſich auch die Deutſchen Schön, Manthley und Thierbach befanden, wurde auf den vierten Platz geſetzt. Die übrigen Deutſchen plazierten ſich wie folgt: 40. Wolke 1402,47 Std., 45. Nebe 1406,54 Std., 46. Siegel, gleiche Zeit. Im Einzelklaſſement führt nach wie vor mit vergrößertem Vorſprung Ledueg(25:25, Std.) vor dem Italiener Guerra(126:41,96) und A. Magne⸗Frankreich(126:48,26 Stunden). Im Länderklaſſement vangkert jetzt Deutſchland wieder hinter Frankreich und Belgien an dritter Stelle vor Spanien, das auf der erſten Alpenetappe durückfiee, und Italien. 5 Von der Raofernführt Turin-Brüſſel Geſamtklaſſement nach der zweiten Etappe Nach der zweiten Etappe der Radfernfahrt Turin— Brüſſel führt im Geſamtklaſſement der Italiener Gran dt mit 31:12,27 Std. vor dem Luxemburger Nicolas Frautz mit 31:82,00 Sto. An dritter Stelle folgt der Wiener Bulla mit:82,49 Std. vor dem Belgier Joby mit 31:40,44 Std. Der Deutſche Geyer ⸗Schweinfurt hält einen beachtenswerten fünften Platz mit 31:41,18 Std. ber Ford Schnell-lestwagen spart bei ren Transporten Unkosten und Arger. sein Verbrauch an Betriebsstoff ist gering, seine leistung groß. Resche und pönket- liche Lieferung festigt des Vertrauen der alten Kunden und wirbt neue. dik cagbir AkriEMeESEIUIScAFT FUR FORD ERAHRITEU GE FINANZ iE RT IHREN AN KAUF ½ TO. LASTWAGEN- CHAs 5815 a8 WERK BERLIN,, MK. 3645. REIFUNG A WHR BERLIN.. MK. 3775 MIT zWIIIINGSBE- AS TMA CEN eee 9 r 7 — WE Dienstag. 22. Juli 1930 der Neuen Amerika als Gelonehmer Europa finanziert die amerikaniſche Börſenſpekulation Fällt irgendwo der Name„Amerika“, ſo zeigt ſich die ſuggeſtive Kraft der Vorſtellung: Amerika iſt der Welt⸗ Bankier. Während vor dem Kriege die Vereinigten Staaten den Ausbau ihrer Induſtrie und ihrer gewaltigen Roh⸗ ſtoffvorkommen in großem Umfange mit Hilfe der europäi⸗ ſchen Kapitalmächte durchführten, wurde während des Krie⸗ ges und nach dem Kriege Amerika tatſächlich der Hauptgeld⸗ geber der Welt. In dem Zeitraum von 1014 bis 1928 haben die amerikaniſchen Darlehen an das Ausland die ge⸗ maliche Summe von 13 Milliarden Dollar erreicht, dar⸗ unter waren etwa 2 Milliarden Dollar Refundierungs⸗ anleihen. Auch in den letzten Jahren hat Amerika weiter große Beträge ausgeliehen, freilich hat ſich das Tempo dieſer Ausleihungen weſentlich verringert: im Jahre 1929 iſt der Umfang amerikaniſcher Auslandsanleihen gegenüber dem Vorjahre von 17 Milliarden Dollar auf 700 Millionen Dollar) in amerikaniſchen Bankakzepten. geber, vielmehr nimmt dasſelbe Amerika das in großem Umfange als Gelögeber Europas auftritt auch in hohem Maß e kurzfriſtige eurgpäiſche Gelder a uf, die vornehmlich von den europiſchen Staaten als W a h rungsreſerven kurfriſtig bei den amerikaniſchen Banken gehalten werden. Nach dem Bericht des„Departement of Commerce“ wer⸗ den dieſe europäiſchen Gelder hauptſächlich zur Diskon⸗ amerikaniſchen Bankakzeptumlaufes verwandt. tierung des Deulſche Nentenbank Nach dem Junfausweis der Deutſchen Rentenbank iſt die Belaſtung der Landwirtſchaft zugunſten der Rentenbank mit 2 Mill./ unverändert, ebenſo der Beſtand an Renten⸗ riefen mit 899 844 000 /. Darlehen an das Reich erſchei⸗ nen mit 518,95(519,68) Mill. kaum verändert. Kaſſe, Giro⸗ Poſtſcheck⸗ u. Bankguthaben erhöhten ſich geringfügig von 43 600055 auf 49 949 996 /. Anderſeits ſind ausgewieſen umlaufende Rentenbankſcheine, im Verkehr befindlich, mit 448,71(379,36) Mill. /. Im Zuſammenhang mit der be⸗ abſichtigten Hinausſtreckung der Tilgungsfriſt der noch umlaufenden Rentenbankſcheine bis 1942 iſt das ſeit 1928 bei der Reichsbank beſtehende Rentenbankſchein⸗Aſſervat im Betrage von 70 082498% aufgelöſt und ſein Beſtand dem Zahlungsverkehr wieder zur Verfügung geſtellt wor⸗ den. Dem Tilgungsfonds bei der Reichsbank ſind gemäß 8 7 des Liquidationsgeſetzes aus Zinseinnahmen von den Grundſchuldverpflichteten weitere 781907% zugeführt wor⸗ den, um die ſich das Darlehen an das Reich und der Um⸗ lauf an Rentenbankſcheinen verringerten. Seit Inkraft⸗ treten des Liquidationsgeſetzes ſind Rentenbankſcheine im Betrage von zuſammen 1 631 468 025% gettlgt worden. Labenburg DD.⸗Bank Der Uebergang von E. Ladenburg, Frankfurt a. M. auf die DD.⸗Bank Im Zuſammenhang mit der Verſchmelzung der ehemali⸗ gen Süddentſchen Dis konto⸗Geſellſchaft Ach. mit der Deut⸗ ſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft wird bekanntlich auch das Bankhaus E. Ladenburg aufgrund beſtehender Verträge ſein laufendes Geſchäft auf die Deutſche Bank und Dis⸗ Lonto⸗Geſellſchaft, Filiale Frankkfurt a.., übertragen. Die Firma als ſolche wird weiter beſtehen bleiben, in einiger Zeit aber ihre Tätigkeit in das Gebäude der Filiale der DD⸗Bank verlegen und ſich künftig in der Hauptſache mit der Fortführung und Entwicklung ihrer Konſortlalbe⸗ ziehungen befaſſen. Herr Max Ladenburg, der als Teilhaber ausſcheidet, wird ſich weiterhin der Pflege der Intereſſen des Geſamtinſtituts widmen, deſſen Auſſichtsrar und dem Badiſch⸗Pfälziſchen Landesausſchuß er bereits an⸗ gehört. Er wird die Firma auch weiterhin in einer größeren Anzahl Unternehmungen vertreten. Als Geſell⸗ ſchafter der Firma E. Ladenburg werden neu in das Han⸗ delsregiſter eingetragen werden: Herr Richard Ladenburg und— neben ſeiner Funktion bei der DD.⸗Bank— Herr Eduard Rothſchild, Direktor der DD.⸗Bank, Filiale Frank⸗ furt a. M. Bayeriſche Staatsbank München. Das Inſtitut gibt, wie üblich, den Halbjahresſtand zum 30. Juni 1980 bekannt. Danach iſt die Bilanzſumme im weſentlichen un⸗ verändert geblieben. Sie betrug auf beiden Seiten 399,23 gegen 398,5 am 31. Dezember 1929. Unter den Paſſiven werden ausgewieſen(in Mill.„) Schulden in laufender Rechnung: täglich fällige 126,99(133,19 Ende 1929) und an Kündigung gebundene 222,55(218,84), ferner laufende Ak⸗ epte 1,34(139) gerichtliche und Verwaltungsdepoſiten 3,33 63.200 und Privaldepoſiten 11,51(8,71J]. Dem ſtehen an Ak⸗ tiven gegenüber Kaffe, Poſtſcheck⸗ und Bankguthaben 7,18 (1,48), Wechſel 80,07(79,25], Wertpapiere 9,59(15,93) und Beteiligungen 9,75(9,75). Darlehen und Guthaben in lau⸗ fender Rechnung betragen 2887,98(267,83). * Bad. Kommunale Ländesßank— Girozentrale— in Mannheim— Ausgabe von Fproz. Goldhypothekenpfand⸗ briefen. Der Bodiſchen Kommunalen Landesbank⸗Giro⸗ zentrale, Oeffentliche Bank⸗ und Pfandbriefanſtalt in Mannheim, iſt durch Entſchließung des Miniſteriums des Innern im Einvernehmen mit den Miniſterien der Fi⸗ nanzen und Juſtiz die Genehmigung zur Ausgabe von zu 10 Jahre Handelsſchutzverband Pfalz Hauptverſammlung 1930 Neustadt a. Haardt, 21. Juli. Die diesjährige Haupt⸗ ſagung des Handelsſchutzverbandes Pfalz war eine Rück⸗ ſchau auf die 10 Jahre Verbandsentwicklung und ein Aus⸗ blick in die Zukunft. In der geſchloſſenen Mitgliederper⸗ ſammlung am Samstag nachmittag wurde dem Vorſtand nach Berichterſtattung des Syndikus May über Verbands⸗ tätigkeit und Kaſſenlage einſtimmig Entlaſtung erteilt. Die Vorſtandswahl beſtätigte die ſeitherige Zuſammenſetzung. Die öffentliche Verſammlung am Sonntag vormittag im Saalbau erhielt eine Kennzeichnung als Jubiläumsveranſtaltung durch die Anweſenheit der Be⸗ hörde. Verbandeworſſtzender Stapf begrüßte die a. o. zahlreich Erſchienenen und ſprach die Hoffnung aus, die baldige Rückgliederung des Saargebietes werde die Brilder in der Saarpfalz auch wirtſchaftlich wieder enger an die Rheinpflaz und an das deutſche Vaterland anſchließen, Nach dem Selbſtbetrug der Inflation, der Enttäuſchung unſerer Aufwertung, dem Trugbild der Preisabbauaktion 1925 und dem Ausbleiben größerer Kaufkraft trotz der vielen Lohn⸗ erhöhungen, könnte uns die Wirtſchaftslage mutlos machen. Die Stenerſchraube zeitigt wieder Kapitalflucht. In den Nöten, die beſonders der Pfalz bevorſtehen, müſſen wir unſere Hoffnung auf die deutſche Jugend richten. Oberregierungsrat Dr. Poeverlein ſprach namens der Regierung die herzlichen Glückwünſche zu dem Verbandsjubiläum aus, wobei er wie derr Vorreöner der Befreiung der Pfalz von fremder Beſatzung und des Jubel⸗ tages vom g gedachte. Wir leben in einer Zeit großer g tlicher Augenblicke, die uns mit Stolz er⸗ füllen müßte, fielen ſie nicht zuſammen mit den wirtſchaft lichen Nöten und innerpolitiſchen Ereigniſſen. Der Ver⸗ band ſei auch ein Kind der Not. geboren aus den Leiden unſeres Vaterla die aber, deſſen ſei er gewiß, von Zukunft geſolgt ſein werden. r Jannheimer Zeitung 2 Nach einer offiziellen amerikaniſchen Statiſtik iſt für Ende 1929 eine geſamte kurzfriſtige Brutto⸗Verſchuldung der Ver⸗ einigten Staaten an das Ausland, ausgenommen Handels⸗ kredite, von 3 Milliarden Dollar feſtzuſtellen(netto 15 Milliarden), davon 1,7 Milliarden Dollar Depoſiten und 1,2 Milliarden an amerikantiſchen Geldmärkten ausgeliehene Mittel. Von dieſen wiederum waren 0,3 unmittelbar in Maklerdarlehen angelegt, der größere Teil(09 Milliarden Dollar) in amerikaniſchen Bankabzepten. Das Halten von europäiſchen Währungsreſerven in Amerika führt dazu, daß die Hälfte des amertkant⸗ ſchen Bankalkzeptum laufe s(Ende 1929 1,7 Milli⸗ arden) mit europälſchen Mitteln dis konttert wird. Mit anderen Worten: man ſteht vor der merk⸗ würdigen Tatſache, daß die immenſen Umſätz e an der Newyorker Börſe zu einem großen Teil durch europäfſches Geld finanziert werden. Wenn auch die europäiſchen Banken durchaus recht haben, ſich Währungsreſerven durch Guthaben in Amerika zu ſchaffen, ſo bleibt doch die Frage beſtehen, ob es nicht Mittel und Wege gibt, um eine Unterſtützung der Newyorker Börſe durch europäiſches Kapital zzu vermeiden. Denn ſchließlich hat Europa kein Untereſſe daran, indirekt mit ſeinem Gelde das Rieſenausmaß der amerikaniſchen Spekulation noch weiter aufzublähen und dadurch alle jene Unſicherheits⸗ momente, die die Schwankungen der Newyorker Börſe in der Weltwirtſchaft verarſachen, von ſich aus zu verſtärken. 7, H. briefen(3. Reihe) zur Ausgabe der zugehörigen Zins⸗ ſcheine erteilt worden. verzinslichen Goldhypothekenpfond⸗ im Nennwert von 5000 000, ſowie und Erneuerungs⸗ Verluſtabſchluß der Frankfurter Maſchinenbau Der in der geſtrigen Bilanzſitzung der Frankfurter Ma⸗ ſchinenbau⸗AGG. vorm. Pokoruy u. Wittekind Frankfurt a. M. vorgelegte Abſchluß weiſt nach den üblichen Abſchrei⸗ bungen einen Jahresgewinn von etwa 100 000% aus. Unter Würdigung der allgemeinen Verhältniſſe und ins⸗ beſondere der Ungewißheit der künftigen Geſtoltung der Wirtſchaftslage ſoll, und damit beſtätigt ſich unſere letzte Betrachtung in Nr. 924, eine Sonderobſchrei bun 9 in, Höhe von über 500 000/ auf die Inventur vorgenom⸗ men werden, wodurch der erzielte Jahresgewinn aufgezehrt wird und ein Ver luſt entſteht. Dieſer Verluſt ſoll aus oͤem geſetzlichen Reſervefonds gedeckt werden, der dadurch eine Ermäßigung auf die Hälfte erfährt.— Die derzeitige Geſchäftslage der Geſellſchaft entſpreche der allgemeinen Lage; der finanzielle Status ſei nach wie vor flüſſig. Die GV. findet am 23. 8. in Frankfurt a. M. ſtatt. O Zur Sanierung der Elite Diamant⸗Werke AG., Sig⸗ mar.(Eig. Dr.) Der GVB. am 21. Auguſt(Sanierung durch Kapitalzuſammenlegung von 10:1 und Wieder⸗ erhöhung von 0,6 auf bis 12 Mill. /] wird neben Ein⸗ ſetzung einer Reviſionskommiſſion auch, wie wir noch erfahren, Beſchlußſaſſung über Regreßkla ge gegen den alten Vorſtand und Auſſichtsrat, letzterer vor allem Vertreter ber Adam Opel AG. unterbreitet. Aus dem e ausgeſchieden iſt übrigens Herr Generaldirektor Soh re. * Metall⸗ und Lackierwaren⸗Fabrikl Ag., Ludwigsburg. Die in Stuttgart abgehaltene v. HV. ſtimmte dem hekonnten Abſchluß zu. Von Seiten eines Kleinaktionärs wurde der Enttäuſchung über dos magere Ergebnis Ausdruck ge⸗ geben und angeregt, wenigſtens 5 v. H. Dividende auszu⸗ ſchütten. Demgegenüber verwies der Vor nde auf die Schwierigkeiten der gegenwärtigen Geſchäf ge, die eine Dividenden ausſchüttang, auch in kleinſtem Ausmaß, nicht rechtfertige. Trotz der außerordentlichen Bemühungen von Vorſtand und Verwaltung ſei es nicht zuletzt wegen der hohen Steuerlaſten unmöglich geweſen, ein günſtigeres Er⸗ gebnis zu erzielen. * Holzinduſtrie⸗Werke Joſef Benz Ach. Löffingen. Ein im Geſchäftsjahre 1929 ſtark geſtiegener Bruttoüberſchuß der mit 1 Mill.“ arbettenden Geſellſchaft von 1362 128 (i. V. 415 862), ermöglichte nach Abzug von 1052 741 (309 9710„ gleichfalls erheblich geſtiegenen Unkoſten, 68 743(77 990)/ leicht geſenkten Steuern und ſozialen Laſten, einer neuen Steuerrückſtellung von 85 880% und 178 077(65 724)/ weſentlich vermehrten Abſchreibungen eine Tilgung des Verluſtvortrages aus 1928 von 11 610/ und darüber hinaus Erzielung eines Ge, winnes von 25 127 /, der vorgetragen werden dürfte.— In der Bilanz ſtehen zu Buch(in): Grundſtücke, Ge⸗ bäude und Betriebseinrichtungen 1588 095(909 718), Kaſſe Poſtſcheck, Bonkguthaben, Außenſtände 473951(433 743) Warenvorräte 400 075(758 882); andererſeits haben neben dem Az. die Reſerde unv. 120 000, Kreditoren 1 140 994 813 904). * Neue Aktiengeſellſchaft in Freiburg i. Br. Mit einem Ak. von 100 000„ wurde in Freiburg i. Br. die„Cumu⸗ lus Werke AG.“ gegründet. Sie iſt hervorgegangen aus der gleichzeitig aufgelöſten Cumulus⸗Werke Gem. b. H. in Freiburg. Die Geſellſchaft wird ſich mit der Herſtellung von Maſchinen und Apparaten aller Art(vornehmlich zur Heißwaſſerbereitung) befaſſen. Vorſtand iſt Ing. W. Becker⸗ Freiburg. Die Gründer, die ſämtliche Aktien übernommen haben, ſind Dr. Br. Dammann, Ing. W. Becker, Dr. M. Faller, Dr. A Dinger, alle in Freiburg und Ing. Fr. Sauter in Baſel. Den erſten AR. bilden Dr. Dammann, Dr. Faller und Ing. Sauter. „Die Glückwünſche der von ihnen vertretenen Inſtitutio⸗ nen brachten dann u. a. der Präſident der Ludwigshafener Induſtrie⸗ u. Handelskammer Geheimrat Dr. Troeltzſch, der das gute Zuſammenarbeiten mit dem Einzelhandel an⸗ erkennend betonte. Vorſitzender Kalbfus⸗Darmſtadr als Vertreter der heſſiſchen Schweſterverbände, Dr. Hör⸗ nes Saarbrücken, der die Pfalz zu ihrer Befreiung be⸗ glückwünſchte und die enge Verbundenheit der ſaarländi⸗ ſchen Wirtſchaft mit der Wirtſchaft der Pfalz wie mit dem ganzen Reich betonte und ſich zum Sprecher der Sehnſucht des Saargebiets nach Wiedervereinigung mit dem deutſchen Vaterlande machte. Er entbot den im Gebiet der Kohle und des Erzes üblichen Willkommgruß Glückauf! Der Reichs tagsabgeordnete Pallmaun verwies auf die jetzt nach der Reichstagsauflöſung bevorſtehenden Wahlen, bei denen der Einzelhandel durch ſeine Stimmabgabe dafür ſorgen müſſe, daß es in Deutſchland wieder beſſer werde. Kom⸗ merzienrat Saul ⸗Neuſtadt überbrachte die Glückwünſche des von ihm betreuten Neuſtadter Verbandes und der Volksbank. Ueber die zehn Jahre Verbandsarbeit ſprach aus jahr⸗ zehntelanger Mitarbeit das Ehrenmitglied Bauſen⸗ wein ⸗ Ludwigshafen. Einer entwicklungsgeſchichtlichen Skizze und dem Nachweis der Notwendigkeit feſten organt⸗ ſatoriſchen Zuſammenſchluſſes, folgte eine Stellungnahme gegen Kommunaliſierung und Sozttaliſie⸗ rung unter Ausſchaltung des Handels, Ueber das, was den Einzelhändler bei der Politik beſonders intereſſiert, sprach Syndikus Kitzinger ⸗ Berlin. Wirtſchaft und Politik gehören zuſammen alſo keine Alleinherrſchaft einer oder der anderen im Staate. Redner zeichnete dann die * Säge⸗ und Hobelwerk Weil AG. in Weil. Die v. GV. beſchloß Herabſetzung des bisher 120 000 betragen⸗ den Aktienkapitals um die Hälfte auf 60 000 J. Die Herab⸗ ſetzung iſt bereits durchgeführt worden. * Nütruberger Briefumſchlag⸗ und Papierausſtattungs⸗ fabrik Karl Pflüger u. Co. AG., Nürnberg.— Neuer Ver⸗ luſt und Kapitalreduktion. Die Bilanz der Geſellſchaft per 31. Dezember 1929 weiſt nach verſchiedenen Abſchreibungen einen Verluſt von 39 353/ auf. Unter Berückſichtigung s Verluſtvortrages aus dem Vorfahre ergibt ſich ein 0 amtperluſt von 198 361. Der GV. am 18. Aug. wird zur Beſeitigung des Verluſtes die Herabſe tzung des Aktienkapitals von 504 000% im Verhält⸗ nis von 55:2 auf 201 600/ vorgeſchlagen. Die hier⸗ nach zur Verfügung ſtehenden Beträge ſollen zur Tilgung des Verluſtvortrages und zu Sonderabſchreibungen, ins⸗ Verwendung finden. beſondere auf Waren, Philips geht vor das Kartellgericht Der Philips⸗Konzern hatte bebanntlich ſeinerzeit im Anſchluß an die in dem Streit Telefunken⸗Lorenz zu Un⸗ gunſten der deutſchen Philips⸗Geſellſchaft Gmb. ergan⸗ gene ſchieds richterliche Entſcheidung erklärt, daß die deutſche Philips⸗Geſellſchaft von allen Rechtsmitteln gegen dieſen Urteilsſpruch Gebrauch machen werde. Von ſeiten der Verwaltung des Philips⸗Konzerns wird mitgeteilt, daß beim deutſchen Kartellgericht Antrag auf Aufhebung des ſchieds richterlichen Urteils geſtellt worden ſei. Ferner ſei gegen das ſeinerzeit vom Kammergericht beſtätigte Gerichts⸗ urteil gegen eine Konzerngeſellſchaft von Philips Berufung eingelegt worden. Auch die C. Lorenz AG., Telephon⸗ und Telegraphenwerke, Berlin, betreibt die Klage auf Nichtigkeitserklärung des ſchieds richterlichen Urteils. * Errichtung einer amerikaniſchen Gummifabrik in Ber⸗ lin? Vor einiger Zeit tauchten bereits im Zuſammenhang mit der hieſigen Anweſenheit l der Perfönlichkeiten der engliſchen und kanadiſchen Fabriken der Goodyear Tire⸗ and Rubber Co., Acron(Ohio), der größten Gummifabrik der Welt, Gerüchte auf, daß dieſe Geſellſchaft in der Nähe von Berlin eine Fabrik errichten werde. Wie wir hören, hat der Präſident der Geſellſchaft, der augenblicklich in Deutſchland weilt, dieſe Gerüchte nicht dementiert, ſo daß alſo mit der Durchführung des Planes zu rechnen ſein dürfte. 5 * Aus dem Mannheimer Produktenhandel. Herr Jakob Graff, Inhaber der Firma Jakob Graff, Ge⸗ kreide⸗Agentur u. Kommiſſion, Mannheim, Triſelsſtraße 3, iſt von der Handelskammer Mannheim als vereidigter Sachverſtändiger und Probe⸗ nehmer für Getreide, Hülſenfrüchte und Feldſämereien beſtellt worden. (J Stillegung Wurzener Kunſtmühlenwerke u. Biskuit⸗ fabriken vorm. F. Krietſch in Wurzen(Sachſen).(Eig. Dr.) Nachdem bereits vor einiger Zeit vorſorglicherweiſe Kün⸗ digungen zum 30. Juni 1930 ausgeſprochen worden waren, hat das Unternehmen Stillegungsantrag geſtellt. In Ver⸗ bindung hiermit iſt die Geſellſchaft an ihre größeren Gläu⸗ biger wegen eines Zahlungsaufſchubs herangetreten. O Der erſte Abſchluß der Schauinslandbahn AZ., Frei⸗ burg i. Br.(Eig. Dr.) Nach einer Bauzeit von 172 Jahren konnte die Geſellſchaft nunmehr die mit einem Koſtenauf⸗ wand von rund 2,5 Mill./ errichtete Schauinslandbahn eröffnen. Das erſte Geſchäftsjahr 1929 iſt als reines Bau⸗ jahr zu betrachten. Der GV. om 24. Juli liegt ein Aö⸗ ſchluß vor, der Kreditoren von 747 000, andererſeits An⸗ logen von 1,127 Mill.„ aufweiſt. Von dem Kapital von 600 000 4 ſind 217 000“ noch nicht einbezahlt. Schleppunternehmungen an einer Beſſerung der Schlepp⸗ löhne ein Intereſſe haben. * Zahlungsſchwierigkeiten einer Bremer Reederei. Die Bremiſche Reederei Kimme iſt in Zahlungsſchwlerigkeiten geraten und ſtreht auf der Baſis von 10 v. H. einen Ver⸗ gleich mit ihren Gläubigern an. Die geſamten Verbindlich⸗ keiten werden auf etwa 315 000“ geſchätzt. Hiervon ſind 0000/ gedeckt. Da dieſer Betrag von der Cval⸗Troding⸗ Aſfoeigtion in Rotterdam zur Befriedigung der Gläubiger zur Verfügung geſtellt worden iſt, wird die Geſellſchaft die vier Dampfer der Reederei Kimme, die zu Gunſten Kimmes erheblich vorbelaſtet waren, übernehmen. Als Urſache des Zuſammenbruchs iſt die fortgeſetzte ſchlechte Loge auf oem Frachtenmarkt anzunehmen. In den letzten Wochen hat ſich nach verorbeitungsreifen To⸗ baken der Ernte 1929 ober auch für Tabake älterer Jahrgänge wieder etwas mehr Kaufneigung eingeſtellt. Auch in Schneidegut und Zigarrengut konnte der Handel einige größere Abſchlüſſe machen. Gehandelt wurden u. a. 450 Ztr. 1929er Tabak in Ilvesheim zu 4142% je Ztr., einige hundert Zentner in Heddesheim zu 48, wobei im einigen Fällen noch Trinkgeld hinzutrat. Weiter wurden von den Pflanzern ſelbſt fermentierte Tabake älterer Jahr⸗ gänge gekauft. Im badiſchen Oberland gingen zwiſchen 7 is 8000 Ztr. Obergut an Mannheimer Intereſſenten über; im Hanguerland wurden gleichfalls einige Partien 1928er Tabake aufgekauft und durchſchnittlich mit 85, je Ztr. bewertet. Für andere Jahrgänge ſind die Preiſe feſt, ohne daß jeoͤoch eine Veränderung nach oben oder unten eingetreten wäre. Bei den Käufen in der Kehler Gegend ſoll der Aufkäufer von der Regierung eine Ver⸗ gütung von 18/ je Ztr. aus dem landwirtſchaftlichen Fonds zur Stützung des Tabakbaues erhalten haben. Es heißt die badiſchen Tabakpflanzer erblicken darin eine zu niedrige Bewertung des Tabaks und in der Vergütung ein Geſchenk on die kaufende Firma. Einige Parkten Pfäl⸗ ger Rohtabake zur Zigarrenherſtellung aus alten und neuen Jahrgängen wurden zum gemeinſamen Durchſchnittspreis von 65„ je Ztr. angeboten, feines Zigarrenumblatt mit 80% auſwärts. Dabei hondelt es ſich um Tabake, auf die Rückvergütung erfolgt. Für Rippen zeigte ſich vorüber⸗ gehend etwas erhöhte Nachfrage, da jedoch auch viel Ware angeboten wurde, kom eine Preisänderung nicht zuſtande und die Lage iſt jetzt wieder ruhig. Für die neuen Pflanzen im Felde, von denen die letzten bis zum 15. Juli ausgeſetzt ſein mußten, hat der Regen das Hacken und das Befreien vom Unkraut erleichtert, in der Heidel⸗ berger und Wieslocher Gegend Hagelſchlag neuen Schaden angerichtet, im allgemeinen kann der Stand jedoch als recht befriedigend bezeichnet werden, was namentlich für die Entwicklung der Frühtabake gilt. Die Tabakfeld⸗ ſchauen im Schwabacher Anbaugebiet finden vom 23. Juli bis 16. Auguſt ſtatt. In den Kreifen der füddeutſchen Tabakpflanzer iſt man ſehr gegen eine Verlängerung der Kontingentierung der Ziga⸗ rette und verlangt, daß die„ungerechtfertigt erhöhte“ Steuer auf Pfeifentabak wieder abgebaut wird und daß euerbegünſtigung für Feinſchnitt endlich geſetzlich ver⸗ ankert wird. a 8 Maſchinenglastruſtkapital 200 Mill. Ir. Das Abkommen in der belgichen Maſchinenglasinduſtrie, das infolge unerwartet aufgetauchter Schwierigkeiten etwas verzögert worden war, ſteht jetzt unmittelbar vor dem Ab⸗ ſchluß. Die Zuſammenfaſſung ſoll ſich nach der K. Z. auf alle belgiſchen Maſchinenglashütten und Mundblaswerke und zwar insgeſamt auf 18 Unter ne hmen, beziehen. Auß dem Zuſammenſchluß geht ein truſtar tiges Ge⸗ bilde hervor, das mit einem Grundkapital von 200 Mill. Franken ausgeſtattet werden wird. Der finanzpolitiſchen Linien Deutſchlands in den letzten Jahren nach. Ueber die Deffzit⸗Begrenzungsmaßnahmen der Reichs regierung hinaus müſſe entſchieden eine Umlegung der Beſteuerung verlangt werden. Die Forderung auf 1 Senkung der Ausgaßen muß daher zu einem Volks ehren gemacht werden. Die Vorträge wurden mit lebhaf fall aufgenommen. neue Truſt wird Eigentümer ſämtlicher Werke der die un⸗ rentabeln Anlagen ſtillegen wird; die Erzeu⸗ gung der übrigen Glashütten wird zuſammengelegt und ſpezialiſiert werden. MHittag-Ausgabe 2 Wieviel Elektrizitätswerke hat Deutſchland? Der Anteil der öffentlichen Hand Die Stromerzeugung Deutſchlands ſtieg im Jahre 1929 um 10 v. H. auf 30,7 Milliarden kWh. Htervon entfielen nach amtlichen Ermittlungen 16,4 auf die öffentlichen und 14,3 Milliarden kWh auf die privaten Werke. Die Leiſtung der öffentlichen Betriebe konnte um 15,0 v.., die ber Eigenanlagen dagegen nur um 4 v. H. geſteigert werden. Nach der amtlichen Statiſtik beſtehen im Reichsgebiet insgeſamt 7100 Elektrizitätswerke, die ſich regional ſowie der Größenordnung nach wie folgt gliedern: Größenklaſſe: Preußen: übrige Länder: Reich: bis 100 K Wh 1404 1990 3394 1 1000 1296 1373 2669 1001„ 5000„ 372 279 651 5001„ 10000„ 112 38 150 über 10000„ 172 64 236 insgeſamt: 3356 3744 7100 davon: öffentliche Werke 593 895 1488 Eigenanlagen 2763 2849 5612 Die gegenüber der großen Zahl privater Werke zu ver⸗ zeichnende geringere Anzahl öffentlicher Betriebe bet obſo⸗ lut höherer Erzeugung der letzteren erklärt ſich daraus, daß ſich— insbeſondere durch Hie Zuſammenſchlußtendenzen in der öffentlichen Elektrowirtſchaft— der bedeutenoͤſte Teil der Großkraftwerke in öffentlichem Beſitz befindet. So beträgt beiſptelsweiſe die Stromerzeugung der reichs⸗ eigenen Elektrowerke AG. etwa 2,5 Milliarden Wh, wäh⸗ rend die zur Preußiſchen Elektrizitäts A.(Preag) gehö⸗ renden Werke eine Stromabgabe von 9,54 Milliarden WH auf ſich vereinigen. Die öffentlichen Werke lieferten 1929 in Rhein lond⸗ Weſtfalen 4,3, Brandenburg und Sachſen 5,9, Bayern, Ba⸗ den, Württemberg 2, Hannover, Oldenburg, Schleswig⸗ Holſtein, Hanſaſtädte 1, Schleſien, Oſtpreußen, Pommern, Grenzmark 1 und in den übrigen Reichsgebieten 00 Mil. Harden kWh. Rückgang des Schiffbaubeſtandes der Welt Nach Lloyds Regiſter iſt der Weltſchiffbau im 2. Quar⸗ tal zurückgegangen. Der Auftragsbeſtand beträgt nur 3,058 Mill. BRT. gegenüber rund 3,266 Mill. BRT. im 1. Quartal. Der deutſche Auftragsbeſtand konnte ſich mit insgeſamt 0,237 Mill. Bot. gegenüber 0,231 Mill. BR. im 1. Quartal gut behaupten. Auffallend iſt der hohe Anteil der Motorſchiffe bzw. der Tankdampfer. Von den Weltneubaubeſtänden mit insgeſamt 737 Fahrzeugen mit 3,058 Mill. BRT. entfallen allein 148 Schiffe mit 1,1 Mill. BRT. auf Tankſchiffneubauten. * Großhandelsindex etwas erhöht. Die auf den Stich⸗ tag des 16. Juli berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamts hat ſich mit 125,5 gegenüber der Vorwoche(124,8) um 0,6 v. H. erhöht. Dieſe Steigerung iſt durch hauptſächlich ſaiſonmäßige Preiserhöhungen für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe bedingt. Die Indexziffer für Agrarſtoffe hat auf 116,2(113,1) oder um 2,7 v. H. angezogen. Die Inderziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren iſt um 0,7 v. H. auf 119,1(120,0) zurück⸗ gegangen. Die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren hat auf 150,7(150,9) nachgegeben. * Dr. Max Fiſcher 7. Der langjährige Geſchäftsleiter der Firma Karl Zeiß und frühere Bevollmächtigte der Karl⸗Zeiß⸗Stiftung, Dr. Max Fiſcher, iſt im 63. Lebens⸗ jahre geſtorben. Dr. Fiſcher war Ehrenbürger der Stadt Jena und vielfach Ehrendoktor. Er gehörte dem Reichs⸗ verbande der Deutſchen Induſtrie als Vorſtandsmitglied an und iſt durch ſeine Auslandsreiſen in den Induſtrie⸗ und Handelskreiſen der ganzen Welt bekannt geworden. ( Zinsſenkung in der Schweiz.(Eig. Dr.) Die Schweizeriſche. Kreditanſtalt und die Schwei⸗ zeriſche Bankgeſellſchaft haben den Zinsfuß für Bareinzahlungen auf Kaſfaobligationen mit ſofortiger Wir⸗ kung von 4,5 auf 4 v. H. herabgeſetzt. * Der ftalieniſche Außenhandel im erſten Halbjahr 1980. Im erſten Halbjahr 1930 betrug die Einfuhr nach Italien ro. 9,5 Milltarden Lire, die Ausfuhr 6,5 Milliorden Etre, gegenüber 11,9 Milliarden Lire Einfuhr im gleichen Zeit⸗ abſchnitt des vergangenen Jahres und 7,5 Milliarden Lire Ausſuhr. Die Paſſivität beziffert ſich im erſten Halbjahr 1930 demnach auf 1d. 3 Milliorden Lire und hat ſich gegen⸗ über dem Vorjahr weſentlich gebeſſert, wobei allerdings Durch die Ausſchaltung des Wettbewerbs und die Be⸗ ſeitigung der nicht mehr modernen Anlagen hofft man, in kurzem eine Geſundung der belgiſchen Glasinduſtrie her. einzelne Partien vergeben. 6080 Pfg. keine Aenderung. Schlepplöhne unverändert. zu berückſichtigen iſt, daß ſowohl die Ein⸗ als guch die Aus⸗ fuhr erheblich zurückgegangen iſt. 7 Vom Tabakmarkt beizuführen. Die 18 Unternehmen erhalten als Gegen⸗ wert für ihre Einlagen Aktien des neuen Truſtes. Als Finanzunternehmen, das die Bewegung unterſtützt und an dem Zuſtandekommen der Zuſammenfaſſung mitgearbeitet hat, wird die Banque de Bruxelles genannt. Ob dieſer Zu⸗ ſammenſchluß angeſichts der an ſich ſchon ſtarken internakiy⸗ nalen Bindungen in der Glasinduſtrie auf Belgien be⸗ ſchränkt bleiben wird, erſcheint fraglich. Slraßburger Hafenverkehr Geſamtumſchlag im erſten Halbjahr übertrifft Vor⸗ jahrsziffern Der Geſamtverkehr im erſten Halbjahr 1930 übertrifft bei weitem die entſprechenden Ziffern von 1928: 2 764 000 To. gegen 2 449 000 To., während das durch die Kälte in den erſten Monaten beeinträchtigte Jahr 1929 nur 2 215 000 To. erreichte. Das abgelaufene Halbjahr überſteigt den bisherigen Rekord um 315 000 To. Auch der Verwertungskoefizient der Kohlenſchiffe befindet ſich im Aufſteigen: 53,77 v. H. im März, 68,64 v. H. im April, 84,14 v. H. im Mai und 88,25 v. H. im Juni. Die Geſamteinfuhr im Straßburger Rheinhafen betrug im Juni 274 035 To., wovon 193 749 Tonnen aus Deutſchland, 136 396 To. aus Belgien und Holland und 3890 To. aus der Schweiz kamen. Die Getreidezufuhr ſenkte ſich von 51 133 To. im Juni 1929 auf 29 350 To. im gleichen Monat 1930, während die Getreideausfuhr mit ihrer geringen Zunahme bei weitem nicht ausgleicht. Die Aus⸗ fuhr des Straßburger Hafens im Juni ſtellt ſich auf ins⸗ geſamt 237 693 To., wovon 146 716 To. nach Deutſchland, 85 848 To. nach Belgien und Holland und 5 129 To. nach der Schweiz. Die im Mai auffällige Steigerung der Eiſener 8* Ausfuhr behauptete ſich nicht: 129 189 To.(ausſchließlich nach Deutſchland) gegen 125 750 To. im Juni 1929. Auch das Kali hielt ſich mit 70 792 To.(nach Belgien Holland ungefähr auf der vorjährigen Höhe(71 096 To.). Die Aus⸗ fuhr von Soda ging gegegenüber Mai(9581 To.) weiter auf 6 506 To.(nach Belgien Holland 6 500 To.] zurück, während im gleichen Vorjahrsmonat noch 18 756 To. verſchickt wor⸗ den waren. Die Getreide⸗Ausfuhr betrug im Juni 44 868 Tonnen gegen 5 944 To. im Mai bezw. nur 1845 To. im vorjährigen Juni. 8 78 Depiſenmarkt Im deutigen Frür verkehr notieren Pfunde gegen New Pork 486,65 Schweiz 25,08 Stockholm 18.09 Paris 2 123 63 Holland 12.09 Madrid 42,20 Brüſſel 34.80 Oslo 18,18 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 92.88 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20.87 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 21. Juli „Die Nachfrage nach Kahnraum war au der Börſe außergewöhnlich gering. dam waren nicht am Markt. heutigen Kanalreiſen nach Rotter⸗ Auch bergwärts wurden nur Die Frachten erfuhren mit Ebenſo blieben auch die e 1 3— * * 8 „ 2 ......—ñññññÄ 4 4 2 . * W 9 1 ö 2 ö 7 * Dienstag, 22. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) „Abſatzſtockung oder Störungen im Abſatzapparat? Die deutſche Agrarkriſe wird in neueſter Zeit von den . ede iſten Autoren als„Abſatzkriſe“ bezeichnet. Zu den typiſch Sumptomen von eigentlichen Abſatzkriſen gehört in erſter und letzter Linie das Stocken des Abfatzes er⸗ geugter oder zu erzeugender Ware, ganz gleich aus welchen r mögen es ſinkende Kaufkraft der Abnehmer, rerzeugung im Vergleich zur Aufnahmefähigkeit des t Konkurrenz anderer Waren oder Fabrikate, pro⸗ it Abwehrzölle im Ausfuhrgeſchäft oder andere fein. Der natürliche und relativ ſichere Abnehmer für die won der L irtſchaft erzeugten Waren iſt die 64 Mil⸗ lionen umfaſſende deutſche Bevölkerung. Man muß ſie mit ihren 64 2 lionen voll einſetzen, da auch der in der Land⸗ 5 wirtſch tätige Teil ſeinen Nahrungsmittelbedarf zu einem großen Teil durch Ankauf deckt. Dieſe 64⸗Millionen⸗ Bevß ung bildet den kaufkräftigſten Binnen rkt des europäiſchen Feſtlandes überhaupt, vornehmlich aber für Nahrungsmittel. Von einem Jahresgeſamteinkommen von 1d. 68 Milliarden werden etwa 20 Milliarden für in Deutſchland erzeugbare Nahrungsmittel aufgewendet. Von dieſem Bedarf können aber zur Zeit nur etwa 16,5 Mil⸗ liarden Nahrungsmittel in Deutſchland gedeckt werden, weil die deutſche Erzeugung mengenmäßig nicht ausreicht. Die deutſche Land wirtſchaft muß alſo zurzeit eine aktive Kaufkraft von ca. 3,5 Milliarden(2,7 Milliarden Import, alſo e Handelsſpanne) ungenutzt laſſen. Sie hat mit anderen Worten eine Abſatzreſ 3 e bſatzreſerve von zurzeit Dieſes Geſomtbild muß maßgebend für das Urteil über die ſchwierige Gegenwartslage der Land wirtſchaft ſein. Eine Abſatzkriſe im üblichen Sinne des Wortes beſteht alſo für die deutſche Londwirtſchaft in ihrer Geſamtheit nicht. Die beſondere Marktlage einzelner Waren weicht natür⸗ lich von der allgemeinen ab. Im 2. Heft der neuen Mo⸗ natsſchrift„Blätter für Landwirtſchaftliche Marktforſchung“(Berlin N 4, Invalidenſtr. 42) ſtellt die Zugabe 1,5—8 v. H. des Umſatzes aus. Die zugabe⸗ feindliche Kalkulation errechnet eine Ueberbezahlung der Zugabe durch den Konſumenten, die zugabefreundliche Kal⸗ kulation errechnet einen Handelsaufſchlag, z. B. bei Mar⸗ garine, ohne Zugabe von 12,5 bezw. 20 v.., mit Zugabe von 10 bezw. 20 v. H. Dieſe Kalkulationen fallen und ſtehen mit dem Qualitätsvergleich der Hauptware. Dieſen außerordentlich genauen und objektiven Unterſuchungen ſind aufſchlußreiche Ueberſichten über andere Staaten in ihrem Verhältnis zur Zugabe, zuſammenfaſſende Gegen⸗ überſtellungen der Verbände, der Handelskammern und Behörden beigefügt. Zinnreſtriktion beſchloſſen Der britiſche Produzentenverband gibt bekannt, daß ſich das Inſtitut für Landwirtſchaftliche Marktforſchung, Ber⸗ Tin, intereſſante Unterſuchungen über die Marktlage der einzelnen Warengruppen an und zeigt den Weg zur Ab⸗ hilfe beſtehender Schwierigkeiten. Auch der weitere In⸗ halt des Heftes bringt wertvolles Material zu allen öbren⸗ nenden Tagesfragen der Landwirtſcthaft. Ankoſten und Lagerumſchlag in Warenhäuſern An einer vom Inſtitut für Konfunkturforſchung in Zuſammenarbeitung mit dem Verband Deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer, durchgeführten Erhebung über die Un⸗ koſten und die Lagergröße in Warenhäuſern im Jahre 1929, haben ſich 50 Warenhäuſer mit einem Wargemumſatz von 0 vd. 270 Mill. 22 beteiligt. Die Unkoſten haben ſich bei bis heute 94 Zinngeſellſchaften auf britiſch⸗malayiſchem und gleichbleibendem Umſatz im Geſamtdurchſchnitt ſämtlicher ſiameſiſchem Boden für die Unterbrechung der Produktion während zweier Monate gemäß den Vorſchlägen des Ver⸗ bandes entſchieden hätten. Einige dieſer Geſellſchaften werden ſogar ihre Werke während einer Periode von drei Monaten ſtillegen. berichtender Waren ſer von 23,5 im Jahre 1928 auf 23,6 ., H. im Jahre 1929 erhöht. Bei den Betrieben mit Um⸗ ſatz bis zu 6 Mill.% betrugen die Unkoſten im Durch⸗ ſchnitt 24,2 v. H. gegen 23,5 v. H. i. V. Bei den Betrieben mit größeren Umſätzen ſind ſie daher leicht geſunken. Die Umſchlagshäufigkeit des Warenbeſtands hat ſich gegenüber 1928 erhöht. Der Kampf um die Zugabe 30—60 Mill. R. Zugaben jährlich Die Forſchungsſtelle für den Handel in Berlin legt als 8. Heft ihrer Schriftenreihe eine neue Unterſuchung über die Zugaben in Deutſchland vor. In Zugaben werden jährlich nach dieſer Unterſuchung etwa 30—80 Mil⸗ lionen.“ umgeſetzt, und zwar hauptſächlich in Porzellan u. Steingut, ferner in Glas, Blechwaren, Beſtecken, Spiel⸗ zeugen uſw. Der Betrag der mit Zugaben abgeſetzten Hauptwaren iſt auf 1 Milliarde./ zu ſchätzen Margarine iſt dabei un verhältnismäßig ſtärk beteiligt, außerdem auch Malskaffee, Kaffee⸗Erſatzmittel, Nährmitkel, Seife, ſonſtige Putzmittel. Bei dieſen Hauptwarengruppen machen die Reklamekoſten 2,8—8,4 v. H. und die Aufwendungen für * Die deutſche Bleierzeugung im Juni 1930. Die deutſche Produktion von Original⸗Hüttenweichblei einſchließlich kleinerer Mengen Hatblei ſtellte ſich, wie der Geſamtaus⸗ ſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metall⸗ wirtſchaft, Berlin, auf Grund der Berechnungen des ſtaoti⸗ ſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a.., mitteilt, im Juni 1930 auf 9923 To. gegen 8931 To.(berich⸗ tigte Ziffer) im Mai 1930. * Die deutſche Kupfererzeugung im Juni 1930. Die deutſche Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich, wie der Ge⸗ ſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchoft, Berlin, auf Grund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros der Metall jeſellſchaft AG., Frankfurt a. ., mitteilt, im Juni 1930 auf 3757 To. gegenüber 5381 To. im Mai 1930. Die deutſche Kupferraffinadeproduktion (Raffinade⸗ und Elektrolytkupfer) betrug im Monat Juni 1930 8863 To. im Mai 1930. 2 Die deutſche Emmiſſionstätigkeit im Mai 1930 Im Mai 1930 ſind It.„W̃ Inlandsemiſſtonen von 369 umd im Vor 272 Mill./ zurückgega 1. Abgen Emiſſionsbeträgen bei Gruppe Von den Bodenkreditanſtalte Kommunalſchuldverſchreibungen nur q Mill.„ gegen 301 Mill.„4 im Vormonat auf Die gegen bar ausgegebenen Aktien betrugen Mill./ gegen 45 Mill./ im Vormonat. unternehmungen wurden Schuldverſchrei Höhe von 0,2 Mill./ ausgegeben, von gemeinnützigen Unternehmungen nur in Höhe v Mark. Auch die Aufnahme von Auslandsanbe Mai erheblich abgenommen. Es wurden im 2 landsanleihen im Betrage von 49, Mill.% auf gen 103,6 Mill./ im Vormonat. Außerdem wurde eine Sproz. Kirchenanleihe im Betrage von 1 Mill. Hſl. in Holland untergebracht. Von den Aus anleihen des Berichtsmonats wurden 27,5 M 0 Holland und 22 Mill.& im ſonſtigen Ausland e Preisermäßigung für Kupferfabrikate. Die Kupfer verarbeitenden Werke haben nach der Ermäßigung des Kartellpreiſes von Cents 11,80 auf 11,55 und Hera der Del⸗Notiz von/ 110 auf 107,5 die Gr Kupferfabrikate ab 18. Juli wie folgt ermä blech auf 169(172), Kupferrohr auf 175,5(178) /, Kup⸗ ferdraht auf 135,5(188) 4 u. Kupferſchalen auf 211(214). * Die neuen Grunbpreiſe für Meſſingfabrikate. Im Anſchluß an die Ermäßigung der Del⸗Notiz von 110 auf 107,5, je 100 Kg. hat die Wirtſchaftliche Vereinigung Deutſcher Meſſingwerke ab 19. d. M. die Grundpreiſe für Meingblech und ⸗draht auf 145(146) /, für Meſſingſtangen auf 121(122)„ und für Meſſingrohre auf 164(165)„ je 100 Kg. herabgeſetzt. qu duc au bee Der Roman einer Ehe. Mitarbeiter: Sal.-H. Dr. Magn. Hirschfeld der bekannte Sexualforscher Beginn: 3 Uhr gümelng 5a Jae Sharkeys Tiefschlag ist hier Fuhr hanthaushederbag Ver nordische Monumental Fim: LailI Die Tochter des Nordens. Bilder v. bezaubernder Schönhe Jar Srabensähger zun bend 3,.30, 7, 8 Uhr Letter Tag! 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Juli 1990 Fliegerabenteuer im Urwald Schon manchen Flieger hat das Schickſal ereilt, wenn er den ſicheren Luftweg verlaſſen und im Ur⸗ wald oder in einer wüſten Einöde niedergehen mußte. Wiederholt haben ſich Fälle dieſer Art in Auſtralien ereignet, wo unter beſonders tragiſchen Umſtänden zwei Flieger ums Leben kamen, die in einer Wüſte eine Notlandung vornehmen mußten und dann verdurſteten. Neuerdings haben zwei engliſche Flieger ein böſes Abenteuer im Urwald erlebt. Einer von ihnen hat es gut überſtanden. Der andere iſt einem ungewiſſen Schickſal überlaſſen worden, von dem es nach menſch⸗ lichem Ermeſſen kaum noch eine Rettung gibt. Die beiden Flieger Matthews und Hook flogen zuſammen von dem Londoner Flugfeld ab, um einen Geſchwindigkeitsrekord auf der Strecke England Indien zu brechen. Die letzte ſichere Nach⸗ richt von ihrem Flug kam aus der indiſchen Küſten⸗ ſtadt Akyhab am Bengaliſchen Meerbuſen. Von dort ſollte der Flug in ſüdöſtlicher Richtung nach Pro me fortgeſetzt werden. Zwiſchen den bei⸗ den Punkten liegt ein dichter, un zugänglicher Urwald. Faſt zwei Wochen blieben die Flieger nach dem Aufbruch von der Küſtenſtadt verſchol⸗ Jen. Dann tauchte eines Tages der Flieger Mat⸗ thews in Prome auf, von der Sonne verbrannt, von Blutegeln zerbiſſen und völlig erſchöpft und ausge⸗ hungert. Die Erzählung ſeines Abenteuers klingt wie ein Roman. Bei dem Ueberfliegen des Urwaldes war in⸗ folge Nebel und Regen jede Orientierung ſo gut wie ausgeſchloſſen. Die Sicht erſtreckte ſich nur auf ein paar Meter. Plötzlich fuhr das Flugzeug krachend in ein dichtes Gewirr von Bambusſtämmen und glitt dann allmählich zu Boden. Es lag feſtgekeilt in dichtem Urwald, mehr als 350 Kilo⸗ meter von Prome, dem Zielpunkt des Fluges, entfernt. Die Flieger, die beide un⸗ beſchädigt geblieben waren, hielten Rat. Das Flug⸗ zeug hatte ernſten Schaden erlitten. Außerdem wäre es unmöglich geweſen, mitten aus dem Urwald mit ihm wieder zu ſtarten. Ein längerer Aufenthalt an der Unfallſtelle empfahl ſich auch aus einem anderen Grunde nicht. Man mußte jeden Augenblick dewärtig ſein, von Raubtieren angefallen zu werden. Die Flieger nahmen deshalb ſämtliche Eßvorräte, die ſie im Flugzeug mit ſich führten, an ſich und beſchloſſen, den Weitermarſch zu Fuß anzutreten. In dem dichten Urwald war aber die Orientierung keineswegs eine leichte Sache. Nach einem Fußmarſch von vielen Stunden ſahen die Flieger das aufgege⸗ bene Flugzeug wieder vor ſich. Sie hatten ſich voll⸗ ſtändig im Kreiſe bewegt. Ein zweiter Ver⸗ ſuch gelang beſſer. Sie erreichten einen breiten Fluß, dem ſie abwärts folgten. So marſchierten ſie ſie⸗ ben Tage und Nächte, nur mit Sporthemden und kurzen Hoſen bekleidet. Mit den Ełßvorräten mußten ſie außerordentlich ſparſam umgehen, da ſte nicht wiſſen konnten, wie lange ſie auf dieſe knappe Ration angewieſen waren. Tropiſche Regengüſſe von unerhörter Heftigkeit erſchwer⸗ ten ihr Vorwärtskommen in hohem Maße. Von Schlaf war ſo gut wie keine Rede. Die Inſekten quälten die beiden Flieger unausgeſetzt. Gegen die zudringlichen Blutegel gab es kaum eine Abwehr. Und ringsum, wohin ſie auch blickten, nichts als Urwald. Nirgends eine Spur menſchlicher Behauſung. Am achten Marſchtage war der Flieger Hook am Ende ſeiner Kräfte angelangt. Er hatte den Flug in Akyab bereits in angegriffenem Zuſtande angetreten. Nun brach er zuſammen. Man war zudem an einem Punkte angelangt, an dem das Weiterkommen beſondere Schwierigkeiten bot. Vor den Fliegern türmten ſich große Felsmaſſen auf, die man nur umgehen konnte, wenn man ſich den reißen⸗ den Fluten des Stromes anvertraute. Zu dieſer Kraftanſtrengung konnte ſich der erſchöpfte Flieger nicht mehr aufraffen. Er bat deshalb den Gefähr⸗ ten, allein weiterzuziehen und ihn zurückzulaſſen. Für den anderen war der Entſchluß nicht leicht. Er wußte, daß er den Gefährten faſt dem ſicheren Tode überließ, wenn er ſich von ihm trennte. Aber es beſtand doch die Möglichkeit, Rettung für beide zu finden, wenn er den Weg fortſetzte, während das Schickſal beider beſiegelt war, wenn ſie beide den Marſch aufgaben. Deshalb entſchloß Matthews ſich dazu, allein ſein Glück weiter zu verſuchen. Er be⸗ reitete dem Gefährten ein möglichſt bequemes Lager, ſtberließ ihm die wenigen, noch vorhandenen Eßvor⸗ räte, befeſtigte als Erkennungszeichen am nächſten Baum ein Kleidungsſtück und machte ſich allein auf den Weg. Er hatte Glück. Der Sprung in den raſenden Strom brachte ihn zwar zunächſt in Lebensgefahr. Er mußte ſchwer mit den Wellen kämpfen. Aber ſchlteßlich erreichte er doch das andere Ufer. Dann ſetzte er den Marſch fort. Am nächſten Tag erreichte er ein Dorf. Er konnte ſich mit den Eingeborenen zunächſt nicht verſtändigen, ſand aber eine freundliche Aufnahme, ſodaß er ſich etwas zu erholen vermochte. Dann wurde aus einem be⸗ nachbarten Dorfe ein Eingeborener aufgetrieben, der etwas Engliſch verſtand. Als die Eingeborenen erfuhren, um was es ſich handelte, machten ſich ſo⸗ fort mehrere auf den Weg, um den zurückgebliebenen Flieger zu retten. Sie kamen aber un verrichte⸗ ter Sache zurück, nachdem ſie vergebens verſucht hatten, über den Fluß zu gelangen. So blieb das Schickſal des zweiten Fliegers im ungewiſſen. Der andere erreichte am nächſten Tage unter Führung eines Eingeborenen einen Ort, wo er wieder Anſchluß an die modernen Verkehrsmittel fand. Mit Hilfe von Motorboobt und Automobil ge⸗ Menſchliche Schnelligkeitsgrenze Intereſſante Unterſuchungen eines deutſchen Phyſiologen— Das äußerſte Tempo: Eine Sekunde für 10 Meter— Die Kohlenhydrate⸗ Verbrennung und die Milchſäure⸗Produktion der angeſtrengten Muskeln Mit märchenhafter Geſchwindigkeit wird der Menſch heute zu Waſſer, zu Lande und in der Luft von Land zu Land befördert. Die Errungenſchaften der Technik, und beſonders die Vervollkommnung der Transportmittel hindern ihn jedoch nicht, auch ſein natürliches Fortbewegungsmittel zu höchſter Leiſtungsfähigkeit zu entwickeln. Nicht nur mit dem Automobil, der Eiſenbahn und dem Flugzeug ſucht er Schnelligkeitsrekorde aufzuſtellen, auch der Schnelläufer hat die Rekorde vergangener Jahrhun⸗ derte längſt hinter ſich gelaſſen. Unwillkürlich Neue Konſtruktionen beim Europaflug Eine engliſche„Moth“ ⸗(Motte) Maſchine, bet der nach Art einer Motte die Flügel bis an den Rumpf zurückgeſchlagen werden können. Dieſe Bauart iſt typiſch für eine Reihe von Konſtruktionen, die für die Unterbringung der Flugzeuge eine erhebliche Platzerſparnis bedeuten. langte er nach Prome, wo er ſofort in ärztliche Be⸗ handlung genommen wurde. Währenddeſſen ſetzte ſich ſo raſch wie möglich eine Rettungsexpedition in Bewegung, um den anderen Flieger aufzufinden und zu bergen. Bei Aufbruch der Expedition beſtand eine ſchwache Hoffnung, daß man ihn noch lebend auf ſeinem Lager im Urwalde antreffen wird. „Louis XIX“ Der Inhaber eines Hutgeſchäftes in Chicago, der von einer alten franzöſiſchen Emigräntenfamilie ſtammende Louis Philipp Broſſot hält auf Grund von Familienüberlieſerung an ſeiner Ab⸗ ſtammung von dem franzöſiſchen königlichen Hauſe der Bourbonen feſt. Er behauptete, ein direkter Erbe der franzöſiſchen Könige zu ſein und nannte ſich Ludwig XIX. Vor kurzem unternahm er eine Reiſe nach Paris, um die dortigen Geſchichts⸗ forſcher von der Richtigkeit ſeiner Behauptungen zu überzeugen. Nachdem der kleine Sohn des enthaup⸗ teten Königs Louis XVI. in die Erziehung eines Schuſtermeiſters gegeben wurde, erzählt Herr Broſ⸗ ſot, hatten die treuen Anhänger des Königtums den Knaben geſtohlen und heimlich nach Kanada herüber⸗ gebracht. Der Dauphin führte in Amerika ein ein⸗ ſames und zurückgezogenes Leben und ſtarb 1875 in Chicago im Alter von 91 Jahren. Weder Ludwig XVII. noch ſein Sohn, der Vater des Herrn Broſſot, hätten Anſpruch auf den franzöſiſchen Thron erhoben. Er ſelbſt, erklärt, Herr Broſſot, hätte ſein Leben lang geſchwiegen, wenn ſeine ſieben Kinder ihn nicht auf⸗ gefordert hätten, die ihnen gebührende prinzliche Würde zu verſchaffen. Herr Broſſot hat ein altes ſilbernes Kreuz, das der kleine Dauphin von ſeinem Geiſtlichen im Temple⸗Gefängnis von Paris angeb⸗ lich erhalten hatte. Er zeigte dem berühmten franzöſtſchen Revolu⸗ tionshiſtoriker Lenotre Dokumente, die ſeine An⸗ gaben beſtätigen. Dieſe Dokumente lieferte ihm eine amerikaniſche Agentur für einige tauſend Dollars. Lenotre zeigte ſich von den Ausführungen des Herrn Broſſot nicht ſehr begeiſtert. Trotzdem beharrt „Louis XIX.“ auf ſeiner Darſtellung. Er beabſich⸗ tigt, ſein Hutgeſchäft in Chicago zu verkaufen und den Reſt ſeines Lebens weiteren Nachforſchungen in den Jeſuitenklöſtern Kanadas zu widmen, um neue Dokumente zu finden, die für ſeine Anſprüche un⸗ widerlegbare Nachweiſe liefern würden. drängt ſich dabei die Frage auf: Kann der Fuß⸗ gänger ſeine Laufgeſchwindigkeit unbegrenzt ſteigern, wenn er nur vorſichtig und ſorgfältig ge⸗ nug in ſeinem Training verfährt, oder gibt es eine Höchſtgeſchwindigkeit, die dem Menſchen ge⸗ rade noch erreichbar iſt, die aber nicht überſchritten werden kann. 20 Ein deutſcher Phyſiologe hat nun jetzt durch ſeine Unterſuchungen den wiſſenſchaftlichen Beweis er⸗ bracht, daß der Schnelligkeit des Läufers von der Natur eine Grenze geſetzt iſt, die er nicht zu überſchreiten vermag. Danach wird es kaum einem Menſchen gelingen, mit einer Schnelligkeit von mehr als zehn Meter in der Sekunde eine Strecke zu durchlaufen, die über 100 Meter lang iſt. Das wäre freilich ſchon eine außerordentlich be⸗ achtenswerte Leiſtung, und unſere Großeltern wür⸗ den dieſe Schnelligkeit ſelbſt dann als ein Wunder bewertet haben, wenn ſie ſie mit der Geſchwindigkeit der damaligen Eiſenbahn verglichen hätten, denn zehn Meter in der Sekunde entſprechen einer Leiſtung von 36 Kilometern in einer Stunde Da man bei den ſportlichen Wettbewerben dieſer Schnelligkeitsgrenze immer näher kommt, ſieht man voraus, daß die Differenzen zwiſchen einem Rekord und dem andern bald nicht mehr nach Sekunden, nach dem Zehntel, wenn nicht gar nach dem Hundertſtel einer Sekunde wird berechnen müſſen. Ein Läufer, der in dem genannten Schnellig⸗ keitstempo 100 Meter durchmißt, wendet dieſelbe Kraft auf, die nötig wäre, um ſein eigenes Körper⸗ gewicht rund 100 Meter in die Höhe zu heben, und er arbeitet dabei mit der Energie von neun Pferde⸗ kräften. Wenn man bei dem Bilde aus der Mechanik verbleiben will, ſo kann man ſagen, daß der Läufer für die Ausführung ſeiner Leiſtung genau wie die Maſchine Brennſtoff verbraucht, da ja die Quelle der die Energie aufbringenden Muskelkraft in der Verbrennung organiſcher Stoffe zu ſuchen iſt. Um die Arbeit zu leiſten, muß der Muskel Kohlen⸗ hydrate„verbrennen“; das vollbringt der Körper durch Zuführung von Sauerſtoff. Es iſt indeſſen nicht notwendig, daß der Sauerſtoff in dem Augenblick, in dem dieſer für die Verbrennung erforderliche Stoff gebraucht wird, von außen dem Organismus zugeführt wird. Genau wie die Akkumulatoren die Elektrizität aufſpeichern, ſpeichern die Muskeln Energie auf. Sie können deshalb dieſe Energie aus dem aufgeſpeicherten Vorrat abgeben, da ſie im Zu⸗ ſtand der Ruhe den erſchöpften Vorrat wieder er⸗ gänzen können. * Ein anderer Faktor gewinnt aber in der Frage ungleich größere Bedeutung. Während der Arbeit produziert der Muskel nämlich Milchſäure, einer der durch die Tätigkeit erzeugten chemiſchen Ermit⸗ dungsſtoffe; in den Ruhepauſen werden dieſe Stoffe wieder weggeſchafft, und das hat dann zur Folge, daß die Ermüdung der Muskeln aufhört. Wenn nun eine Strecke von 100 Metern mit der Schnelligkeit von 10 Metern in der Sekunde durchlaufen wird, ſo erzeugt ein Läufer von normaler Größe dabei gegen 45 Gramm Milchſäure. Die Höchſt menge, die der menſchliche Körper von dieſem Stoff anzuhäufen ver⸗ mag, ohne ſchwer geſchädigt zu werden, liegt bei 120 Gramm. Darüber hinaus tritt der ſog.„Muskel⸗ tod“ ein, der unter gewiſſen Umſtänden auch den Tod des Muskelinhabers zur Folge haben kann. 300 Meter in der begrenzten Geſchwindigkeit würden alſo das Quantum der durch die Muskelarbeit produ⸗ gierten Milchſäure zum Höchſtmaß ſteigern. Damit iſt auch die Antwort auf die an erſter Stelle aufge⸗ worfene Frage gegeben. Der Organismus des Men⸗ ſchen iſt heute derſelbe geblieben, der er immer war, aber ſyſtematiſches Training und Vorbeugungsmaß⸗ nahmen, die ſich nicht nur auf die Erfahrung, ſondern vor allem auch auf die wiſſenſchaftlichen Erkenntniſſe ſtützen, geſtatten heute eine beſſere Ausnützung der organiſchen Kräfte. Der Läufer von heute iſt deshalb ſchneller als der der Vergangenheit und der von morgen wird es wahrſcheinlich in noch höherem Grade ſein,— ohne doch die natürliche Schnelligkeitsgrenze überſchreiten zu können. Geheimnisvolles Verſchwinden eines Vizekonſuls a In Marſeille iſt der engliſche Vizekonſul Ar⸗ thur Lee das Opfer eines geheimnisvollen Ver⸗ brechens geworden. Er iſt ſeit mehreren Tagen ver⸗ ſchwunden, ohne daß es der Polizei gelungen wäre, irgend eine Spur von ihm zu finden. Man ver⸗ mutet, daß Schmugglerbanden Urheber des Verbrechens ſind. Der Vizekonſul hat in der letzten Zeit einen erbitterten Kampf gegen die Schmuggler von Rauſchgiften geführt und es iſt ihm dabei gelungen, in verſchiedenen Fällen große Mengen von Rauſchgift in Marſeille zu entdecken und den Schmugglern wegzunehmen. Man hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß der Vizekonſul aus Rache in eine Opiumhöhle verſchleppt und dort ge⸗ tötet worden iſt. Es beſteht noch eine andere Mög⸗ lichkeit. Der Vizekonſul ſtattete häufig der Hafen⸗ gegend von Marſeille Beſuche ab, wo ſich viele übel⸗ beleumundete Elemente umhertreiben. Er wurde von verſchiedenen Bekannten auf die Gefahren dieſer Beſuche aufmerkſam gemacht, jedoch vergebens. Vielleicht iſt er von einem ſolchen Ausflug nicht wie⸗ der zurückgekehrt. Die 13 Männer der Pegey Joite Die amerikaniſche Tänzerin Peggy Joice, die den Weltrekord an Eheſcheidungen geſchlagen hat, veröffentlichte ihre Memoiren, in denen ſie die Geſchichte ihrer 13 Ehen erzählt und ausführlich aus⸗ einanderſetzt, aus welchen Gründen ſie 18 mal hinter⸗ einander die Scheidung erzwingen mußte. Peggy Joice begann ihre Laufbahn mit 15 Jahren, als ſie einen Fahrrad⸗Akrobaten heiratete. Mit ihrem zweiten Mann, einem gewiſſen Archer, lebte ſie nur 5 Tage zuſammen. Dann wurde ſie Miſſis Hopkins, die Gattin des Varieté⸗Impreſario Hopkins, der aus Peggy einen Varietéſtar machte. Ihr vierter Mann machte ihr den Heiratsantrag am erſten Abend der Bekanntſchaft. Dies geſchah drei Monate nach ihrer Scheidung von Hopkins. Dann kam Graf Coſta Mornera an die Reihe. Es wäre ſehr umſtändlich, den ganzen Lebensgang der Peggy Joice zu ſchil⸗ dern und die Namen aller ihrer Männer und Prä⸗ tendenten zu nennen. Der letzte Mann Peggys war ſehr reich. Während der letzten Woche vor der 18. Ehe verausgabte Peggy Joice etwa eine Million Dollar. Die tollen Lebensbegebenheiten der Peggy Joice werden von der amerikaniſchen Oeffentlichkeit und Preſſe als im höchſten Maße ſkandalös bezeich⸗ net und werfen ein grelles Licht auf die Lebens⸗ 1 5 mancher Frauen der amerikaniſchen Künſtler⸗ reiſe. 2 Auch ohne Saison-Ausverk alle lhre Wönsche in Qud- lität und Preis wördigkeit Mannheim, Heidelbergerstraße, 03, 9/11 e dul beftiedig N. N. 2 5— 5 für n männ bildu Ge ſchäft (Alt⸗ geſuch geben Geſche — 0 4 mögli loſen Al telle Jeſchäftaſt. d. Blattes 2⁰ 24. Dienstag, Juli 1930 Einige zuverläſſige Wiederverkäuferſinnen) f. erſtkl. Seifen⸗ und Putzart., ſof. geſucht. Täglich. Verd. 55194 P 2 Nr. 2, 2. Stock, I. gaht; 8 Tüchtige fefseaman oder Untervertreter f. d. Verkauf ein. erſtkl. Bed arfs artikels b. gt. täglich. Verdienſt ſo⸗ fort geſucht. 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Termin zur Wahl eines Verwalters, eines Gläubigerausſchuſſes, zur Entſchließung über die in§ 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegenſtände und zur Pri⸗ fung der angemeldeten Forderungen iſt am: Freitag, den 22. Auguſt 1930, mittags 12 Uhr vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 214. Wer Gegenſtände der Konkursmaſſe beſitzt oder zur Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts mehr an den Gemeinſchuldner leiſten. Der Beſitz der Sache und ein Anſpruch auf abgeſonderte Be⸗ friedigung daraus iſt bis 15. Auguſt 1930 anzuzeigen. Mannheim, den 19. Juli 1930. Amtsgericht B. G. 15. Amtl. Veröftentnchungen der Stadt. Mannheim Mittwoch und Donnerstag um 7 Uhr auf der 144 7 Freibauk: Schweinefleiſch. Ohne Nummer. 38 dem Konkursverwalter EIlsient Nechtskonsulent.-Büra m. Steuerberatg. um⸗ ſtändehalber ſofort zu 1 ſchöner Kinderwagen 1 Radio⸗Apparat 1 Grillbackofen zu verkaufen. fietfelcstr. 38, la. verkaufen. Ang. unt. T B 72 an die Geſchſt. 5444 Oblegenheit! 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