. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Berlagen: Spor der N. M. 5.„Aus der Wel! der Cechnilk 4 Kraftfahrzeug und Verkehr Aannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer zannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim „Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht„ Neues vom Film Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Aaunheimer Muſikzeitung Angeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend ⸗ Ausgabe Dienstag, 22. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 333 Befrein feier am Deulſchen Eck Hindenburg in Koblenz Reichsminiſter v. Guérard und Miniſterpräſioͤent Braun ſind erſchienen Aberall jubelnde Begeiſterung Telegraphiſche Meldung — Koblenz, 22. Juli. Der Rheindampfer„Mainz“ iſt um 11.35 Uhr am Deutſchen Eck angekommen. Eine un⸗ überſehbare Menge begrüßte mit brauſendem Jubel den Reichspräſidenten v. Hindenburg, der von den Spitzen der Behörden empfangen wurde. Eine Tochter des Oberbürgermeiſters Ruſſell über⸗ reichte dem Reichspräſidenten einen Blumenſtrauß. Der Oberbürgermeiſter hielt eine kurze Be⸗ grüßungsanſprache. Ungezählte Scharen von Win⸗ zern entboten Hindenburg einen beſonderen Will⸗ kommengruß. Nachdem ein Schülerchor ein Lied vor⸗ getragen hatte, ſchritt Hindenburg die Front dei Kinder entlang auf den Dirigenten des Schüler⸗ chors zu, dem er ſeinen Dank ausſprach. Jungen und Mädchen drängten ſich zu ihm, ſodaß er ſich kaum einen Weg durch die Kinder bahnen konnte. Dann beſtieg der Reichspräſident das mit Blumen geſchmückte Auto das ihm nach der Stadt brachte, wo um 12.30 Uhr der offizielle Jeſtakt im Stadthaus ſtattfand. Der Feſtakt in der Feſthalle Beim Feſtakt in der Feſthalle hielt der Ober ⸗ präſident der Rheinprovinz Dr. h. c. Fuchs eine Rede, in der er ausführte: Schwerer Druck iſt von der Rheinprovinz genommen. Not und Sorgen hätten den Blick für die heroiſchen Lei⸗ ſtungen unſeres Volkes in den letzten 16 Jahren be⸗ greiflicherweiſe getrübt. Deuken wir einmal zurück an die ſchlimmſten Tage des Krieges und des Ver⸗ ſäiller Diktats, dann werde hellſtrahlend auch das zur Geltung kommen, was die Bevölkerung an Rhein und Ruhr unter der Beſatzung erlitten, was ſte mit einem ſtarken und geeinten Willen für das Vaterland erkämpft habe. Der Oberpräſtident dankte der preußiſchen Regie⸗ rung und der Reichsregierung für die Hilfe, die ſie während der Beſatzungszeit der Weſtmark zukom⸗ men ließen und entbot dann dem Reichspräſidenten die ehrerbietigſten Grüße der Provinz. Im Anſchluß an Oberpräſident Dr. Fuchs ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Ruſſell, der den Reichspräſidenten als Ehrenbürger der Stadt unter Ueberreichung des Ehrenſchildes der Stadt be⸗ grüßte und den zur Feier erſchienenen öſter⸗ reichiſchen Gäſten, Vertretern aus Tirol, mit Bürgermeiſter Fembaur⸗Innsbruck an der Spitze, einen beſonders herzlichen Willkommengruß aus⸗ ſprach. Dr. Ruſſell dankte der preußiſchen Staats⸗ regierung, namentlich dem erſchienenen Miniſter⸗ präſtdenten Braun für die Hilfe, die die preußiſche Regierung in ſchwerſter Zeit der Stadt Koblenz habe zuteil werden laſſen. Zur Erinnerung an den Tag der Befreiung habe die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung beſchloſſen, eine Straße nach de m Reichspräſidenten von Hin den burg und eine andere nach dem verſtorbenen Außenminiſter Dr. Streſemann zu benennen. Nach Dr. Ruſſell ſprach der preußiſche Miniſterpräſident Dr. Braun Er gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß der Reichspräſident ins Rheinland gekommen ſei. Seine Teilnahme an der heutigen Kundgebung werde die geſchichtliche Räumung der deutſchen Weſtmark vor der ganzen Welt bekunden. Für die Verbundenheit des Rheinlandes mit dem Vaterland ſei die Exiſtens des preußiſchen Staatsverbandes von entſcheidender Bedeutung geweſen. Für die Zukunft ergebe ſich die Lehre, daß der preußiſche Staatsverband nicht eher gelockert werden würde, bis einem einheitlichen Reichsverbande etwas völlig gleichwertiges an ſeine Stelle treten könne. Der Miniſter gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch die Saarländer bald ſich der Rückkehr an ihr Vaterland erfreuen dürfen. Reichsverkehrsminiſter von Guérard der den Dank, die Grüße und Wünſche der deutſchen Reichsregierung überbrachte, betonte, daß mit der Räumung des Rheinlandes ein neuer Abſchnitt deutſchen außenpolitiſchen Wirkens be⸗ ginne. Wenn auch die ſichtbare Kontrolle durch fremde Soldaten geſchwunden und von uns ge⸗ nommen ſei, ſo drückten auf dieſes Land doch noch laſtende Beſtimmungen des Verſailler Vertrages. Iſt der Rhein außer Gefahr? ſo ſagte der Miniſter. Wer kann dieſe Frage bejahen? Für das Reich hat das rheiniſche Volk gelitten und geduldet. Dafür darf er den Dank der Reichsregie⸗ rung ſagen. Einig zu ſein in dem Willen, zu ar⸗ beiten an des Reiches Befeſtigung nach innen und nach außen, das ſei unſer Gelübde an dieſem Tag der Freude. Die Rede Hindenburgs Herr Miniſterpräſident, Herr Oberbürgermeiſter, meine Damen und Herren! Haben Sie, Herr Miniſterpräſident, und Sie, Herr Oberbürgermeiſter, aufrichtigen Dank für die freund⸗ liche Begrüßung, die Sie namens der Preußiſchen Regierung und namens der Stadt Koblenz an die Vertreter der Reichsregierung wie an mich per⸗ ſönlich richteten. Daß ich heute hier in Koblenz mit Ihnen die Feier der Befreiung der Rheinprovinz pon fremder Beſatzung begehen kann, iſt mir eine ganz beſondere Freude. Habe ich doch in Koblenz einſt in glücklicherer Zeit unvergeſſene Jahre verlebt, habe ich mich doch als Bürger und ſpäter als Ehren⸗ bürger Ihrer Stadt mit Ihnen allen ſtets verbunden gefühlt und deshalb mit beſonders teilnehmendem Herzen das ſchwere Schickſal, das die Nachkriegszeit über dieſe ſchöne Stadt am Rhein und an der Moſel und über das ganze Rheinland gebracht hat, mit Ihnen empfunden. Den ſtarken Lebenswillen, den ich hier immer und gern fand, habe ich heute bei meiner Fahrt in der herzlichen Begrüßung der Be⸗ völkerung und in ihrem begeiſterten Bekenntnis zu Staat und Reich wieder erlebt. Bewegten Herzens danke ich allen Koblenzern für dieſes ſo freundliche Willkommen. Auch am heutigen Tage, an dem die preußiſche Rheinprovinz zuſammen mit der preußiſchen Staats⸗ und der Reichsregierung die nunmehr vollzogene völlige Räumung und Wiedervereinigung mit Staat und Reich begeht, gilt unſer erſtes Empfinden den vielen Opfern der langen Leidenszeit. Wir gedenken in Trauer der Toten, die hier für das Vaterland fielen; wir erleben noch einmal in der Erinnerung das große Leid, das dieſe Notzeit des Rheinlandes allen Kreiſen der Bevölkerung auferlegt hat. Wir gedenken aber auch mit ſtolzer Befriedigung der gewiſſenhaften Pflichterfüllung und der vorbildlich ſtand⸗ haften Haltung der Beamtenſchaft in dem beſetzten Gebiet, von der zahlreiche ihre Treue zu Eid und Pflicht mit dem Tode beſiegelt haben, und wir grüßen in höchſter Anerkennung die Bevölkerung der Rheinprovinz ſelbſt, die in geſchloſſener Einigkeit aller Stände in zäher Geduld ausharrte, bis die Tage der Freiheit wiederkamen. Unvergeſſen werden uns allen jene ſchweren Wochen und Monate ſein, da verräteriſche Elemente verſuchten, rheiniſches Gebiet vom Vaterland los⸗ zu löſen, und ſich in einmütigem freien Zuſam⸗ menſchluß Bauern und Bürger, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Beamte und Studenten zuſammen⸗ fanden, um, obwohl waffenlos, dieſen verbreche⸗ riſchen Anſchlag auf deutſches Land abzuwehren und die Einheit des Reiches zu retten. So iſt in höchſter ſtaatlicher Not das Band zwiſchen Reich und Rhein in ſeiner Feſtigkeit erprobt und für alle Zeiten geſichert worden. Ihnen allen, dem ganzen Volke am Rhein von tiefſtem Herzen zu danken für die hier bewährte vaterländiſche Treue iſt mir am heutigen Tage eine freudige Pflicht. Umkränzt von Dichtung und Geſchichte iſt uns der Rhein zum Schickſalsſtrom Deutſchlands und zum nationalen Sym⸗ bol geworden. Die harten Jahre der Not, die heute nun hinter uns liegen, haben dieſem Symbol neuen Inhalt gegeben; der Rhein iſt noch mehr als je zum Wahrzeichen der deutſchen ſtaatlichen Einheit und unſeres Willens zur Selbſtbehauptung geworden. Möge das nun befreite rheiniſche Gebiet, das ſo lange in ſeiner ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung gehemmt war, einer neuen Blüte entgegen⸗ gehen! Möge aber auch die ſtaatliche Einheit, der wir heute freudig gedenken, ſtets vom Geiſte der Einigkeit beſeelt ſein, der dieſes Land am Rhein in ſeinen ſchwerſten Tagen führte und zu dem be⸗ fähigte, was wir heute dankbar feiern! Mit dieſem Wunſche grüßen wir den deutſchen Rhein, grüßen wir unſer geliebtes Vaterland, in⸗ dem wir rufen: Deutſchland, es lebe hoch!(Es folgt das Deutſchlandlied.) Nachdem der Reichspräſident geendet hatte, ſang die Verſammlung ſtehend das Deutſchlandlied. Die Feier fand ihren Abſchluß mit einem Chor aus„Meſ⸗ ſias“ von Händel. Haß und Hetze der Pariſer Preſſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 21. Juli. Die franzöſiſchen Zeitungen haben ſich in ihren Berichten über die Befreiungsfeiern im Rheinland im großen und ganzen mit einer ſachlichen Wieder⸗ gabe der Ereigniſſe begnügt. Daß der Aufzug des Stahlhelms und die Parade des Reichs ⸗ banners ſowie die Friedensuniformen beſonders in den Vordergrund geſtellt wurden, war bei der bekannten Einſtellung der Franzoſen zu erwarten. Der nationaliſtiſchen„Liberté“ bleibt es vorbe⸗ halten die Schale ihres Zornes gegen das ehrwür⸗ dige Reichsoberhaupt auszuſchütten. Die Forderung nach der Rückgabe der Saar iſt dem Blatt wieder ein Dorn im Auge. Hindenburg gebe damit der ungezügelten Tätigkeit der nationaliſtiſchen Formationen die beſte Nah⸗ rung. Er unterſtütze und vertrete mit allen Kräften einen Standpunkt, der demjenigen genau wider⸗ ſpreche, den die deutſchen Miniſter bei den inter⸗ nationalen Verhandlungen vertraten. Es beſtätige ſich, ſo erklärt die„Liberts“, daß Locarno für viele Deutſche nur ein Schachobjekt und nichts weiter ſei. Wenn die deutſchen Unterhändler wünſchten, daß die franzöſiſche öffentliche Meinung Vertrauen zur deutſchen Aufrichtigkeit haben ſoll, dann müßten ſie erſt einmal Maßnahmen ergreifen, um die heuti⸗ gen unerwünſchten Kundgebungen für die Rheinlandfeiern zu unterbinden. Das Blatt begnügt ſich aber nicht mit der Forde⸗ rung. Es treibt ſeine Unverſchämtheit noch weiter und verlangt die Abſetzung des deutſchen Reichs⸗ präſidenten, weil er auf Grund ſeiner Be⸗ ziehungen zum Stahlhelm keine Eignung hätte, die deutſche Republik zu vertreten. Die entrüſteten Stürme auf franzöſiſcher Seite müßte man ſehen, falls es einem deutſchen Blatt einfallen ſollte, den Rücktritt des franzöſiſchen Staatspräſidenten Doumergue zu verlangen! Das kraftvolle Eintreten Hindenburgs für das Saargebiet iſt auch dem ſozialiſtiſchen„Soir“ auf die Nerven gefallen. Das Saargebiet werde ſicherlich zu ſeiner Stunde frei werden. Dieſe Be⸗ freiung werde aber beſtimmt nicht bedingungs⸗ los erfolgen. Eine einfache glatte Aufgabe des Saar⸗ gebiets ohne Zugeſtändniſſe zumindeſt mora⸗ raliſcher Art komme nicht in Frage. Um dieſe letzten Erinnerungszeichen an den Welt⸗ krieg verſchwinden zu laſſen, müßte Frankreich und Europa Vertrauen zu Deutſchland gewinnen. Die Räumung des Rheinlandes ſei dank der friedlichen Entſpannungspolitik Streſemanns und Müllers möglich geweſen. Mit den Deutſchnationalen am Ruder ſei man von der Rückgabe des Saargebietes aber noch weit entfernt. Die Reichstagswahlen vom 14. September würden entſcheidend ſein. Das unruhige Aegypten Von Albert Boelcke Wenn man es auch ſeit einigen Jahren gewohnt iſt, Nachrichten aus Aegypten, die von lokalen Un⸗ ruhen berichten, keine allzugroße Bedeutung bei⸗ zulegen, ſcheint es nun doch im Lande der Pharaonen Eruſt zu werden. Man darf die jetzigen, ſehr heftigen Straßenkämpfe in Alexandrien keineswegs als Bagatelle betrachten, denn dieſe Zu⸗ ſammenſtöße mit der Polizei ſind nur das Endglied einer Kette politiſcher Streitigkeiten, die nunmehr endgültig zum entſcheidenden Austrag gebracht zu werden ſcheinen. Es gibt kaum ein anderes Land, in dem ſopiel Zündſtoff angeſammelt iſt, wie gerade in Aegypten. Das Land der Pharaonen kennt ja ſeit langem keine politiſche Selbſtändigkeit mehr. Bis zum Jahre 1914 war es Tributärſtaat der Hohen Pforte, dann nahm es England unter ſeine Ober⸗ hoheit. Bis zum 15. März 1922 blieb es in dieſer Ab⸗ hängigkeit, dann wurde es zwar dem Namen nach ein unabhängiges Königreich, und der frühere Sultan Fuad wurde damals zum König ernannt. Aber das war nur eine politiſche Veränderung auf dem Papfer, In Wirklichkeit blieben die Verhältniſſe die alten, England blieb nach wie vor der wahre Herr⸗ ſcher des Landes. Das wäre vielleicht noch lange Zeit ſo fortgegangen, wenn ſich nicht im Lande der Pharaonen eine Partei gebildet hätte, die es ſich zur Aufgabe machte, Aegypten nicht nur der Form halber, ſondern tatſächlich von jeder Bevormun⸗ dung zu befreien. Sie wollten die Entfernung der engliſchen Truppen durchſetzen, und ein parlamen⸗ tariſch⸗demokratiſches Syſtem einführen. Dabei ſtießen die Wafd⸗ Anhänge r auf den hartnäckigen Widerſtand der Kreiſe um König Fuad. Selten wohl iſt eine Partei von der Regierung ſo ungerecht be⸗ handelt, ja geradezu niedergeknüppelt worden, wie die Wafd⸗Partei. Der Intriguen, die gegen die Führer dieſer Partei angezettelt und verübt worden ſind, ſind Legion. Die politiſchen Zuſtände Aegyp⸗ tens waren zuletzt nur noch eine Anhäufung von Ge⸗ walttaten und Verfaſſungs verletzungen. Vor etwa Jahren, als in England Macdonald Premier⸗ miniſter wurde, ſchien auch in Aegypten ein Syſtem⸗ wechſel einzutreten. Der neue Miniſterpräſident be⸗ rief den engliſchen Kommiſſar Lord Lloyd aus Aegypten ab, da dieſer ſich allzu offenſichtlich in die innere Politik dieſes Landes eingemiſcht hatte. In Aegypten ſelbſt wurden Neuwahlen vorgenommen, und dieſe hatten das Ergebnis, daß die Wafd⸗Partei mit Dreiviertel⸗Mehrheit in das neue Parlament einzog. Das Oberhaupt dieſer Partei, Nahas Paſcha, wurde Miniſterpräſident, und der König mußte in ſeiner Thronrede verſprechen, die Verfaſſung ſtreng zu beachten. Aber man fand wieder neue Hintertüren, um die unbequeme Neuordnung zu hintertreiben, und ſchließlich ſah ſich der neue Miniſterpräſident zur Demiſſion gezwungen, weil der König ein Geſetz verlangte, das das parlamentariſche Syſtem in Aegypten illuſoriſch gemacht hätte. Darauf⸗ hin wurde die Volksvertretung auseinandergejagt, und der König ſchickte ſich an, eine neue Diktatur zu errichten. Als nun die Wafd⸗Partei in Alexandria einen Demonſtrationszug veranſtaltete, kam es zu den Unruhen, die Todesopfer forderten. Für den Uneingeweihten hat es den Anſchein, als ob die Wafd⸗Partei zunächſt nur den König be⸗ kämpfte. Das iſt äber nicht der Fall. Ueber die Perſon Fuads hinaus, in dem die Nationaliſten nur einen willigen Diener Englands ſehen, geht der Kampf gegen die engliſche Oberhoheit. Nach indiſchem Muſter ſollen engliſche Waren boy⸗ kottiert werden. Man will eben keine engliſchen Truppen mehr im Lande haben, und man will end⸗ lich ein wirklich autonomes Staatsweſen errichten. Außerdem erſtreben die Nationaliſten die Aufnahme Aegyptens in den Völkerbund. Damit iſt England natürlich ſehr wenig einverſtanden. Es kann aber nicht ſo ſcharf eingreifen, wie es gern möchte, denn einerſeits hat England alle Hände voll zu tun, um Indien einigermaßen in Ordnung zu halten, an⸗ dererſeits beſtehen ſcharfe Differenzen zwiſchen der engliſchen Kolonie Kairos und dem gegenwärtigen engliſchen Oberkommiſſar Sir Perey Lorraine. Die 2. Seite. Nr. 333 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Dienstag, 22. Juli 1930 Engländer verübeln es ihrer Regierung in London noch immer, daß ſie den Konſervativen Lord Lloyd ſo plötzlich abberufen hat. Aus dieſen Gründen iſt England Aegypten gegenüber in ſeiner Handlungs⸗ freiheit ſtark beſchränkt. Inmitten dieſer Kämpfe ſteht der ägyptiſche Kö⸗ ng Fuad, der vor einiger Zeit in Deutſchland weilte. Er iſt der Typ des orientaliſchen Deſpoten, wie man ihn früher zu ſehen gewohnt war. Nicht umſonſt wurde er bei ſeiner Anweſenheit in Deutſch⸗ land mit zahlreichen Vorſichtsmaßregeln umgeben. Weiß er doch, daß ſein Volk ihn keineswegs liebt, daß er in den Straßen Kairos den Zuruf:„Knecht Englands“ zu hören bekommt, wenn er ſich öffentlich ſehen läßt. Auch in den ägyptiſchen Kolonien Euro⸗ pas iſt er keineswegs beliebt. Aber auch abgeſehen von den politiſchen Unruhen ſcheint Aegypten vor einem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch zu ſtehen. Der Baumwoll⸗ preis iſt eine Lebensfrage für das Land der Pha⸗ raonen, und da er in den letzten Monaten dauernd geſunken iſt, hat die ägyptiſche Regierung be⸗ trächtliche Mittel für Baumwollankäufe feſtgelegt. Etwa 14 Millonen Pfund ſind zu dieſem Zweck auf⸗ gewandt worden, außerdem hat man beträchtliche Summen dazu verwandt, um die weichenden Kurſe der ägyptiſchen Anleihen zu ſtützen. Woher ſollen nun noch die Gelder kommen, die unbedingt für die neuen Bewäſſerungsarbeiten notwendig ſind? Wenn die ägyptiſche Regierung die angeſam⸗ melten Baumwollbeſtände verkaufen will, würde ſte damit einen kataſtrophalen Preisſturz hervorrufen. Andererſeits werden aber dringend Geldmittel ge⸗ braucht. Angeſichts der politiſch unklaren Lage dürfte aber kaum ein Staat geneigt ſein, Aegypten heute eine Anleihe zu gewähren. Der Reichskonflikt mit Thüringen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juli. Die Meldungen über angebliche Vergleichsvor⸗ ſchläge Thüringens in der Frage der Polizeikoſten⸗ zuſchüſſe werden vom Reichsinnenminiſterium als unrichtig bezeichnet. Die Weimarer Regierung habe Vergleichsverhandlungen weder beim Reichs⸗ innenminiſter Dr. Wirth, noch beim Reichsinnen⸗ miniſterium überhaupt angeregt. Zudem ſei ja die bereits vom Staatsgerichtshof gegebene Anregung, für die Dauer des Verfahrens eine proviſoriſche Ver⸗ einbarung zu treffen, geſcheitert, da der Vertreter der Reichsregierung eine Sonderregelung als un⸗ möglich bezeichnete, ſolange die gegenwärtigen politi⸗ ſchen Verhältniſſe in Thüringen fortbeſtehen. Mat donaldò beſucht Oberammergau Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London. 22. Juli. Es verlautet, daß der Minkſterpräſident Ramſay Macdonald unmittelbar nach der Beendigung der Unterhausſeſſion zu einem kurzen Beſuch nach Deutſchland zu reiſen beabſichtigt. Der engliſche Premier dürft am nächſten Donnerstag aus London abreiſen und ſich nach Oberammergau begeben, um die Paſſionsſpiele zu beſuchen. Macdonald iſt in Deutſchland kein Unbekannter, doch gewinnt dieſer Beſuch beſondere Bedeutung dadurch, daß zum erſten Mal ſeit dem Kriege ein engliſcher Miniſterpräſiden t während ſeiner Amtszeit nach Deutſchland kommt. Im Büro des Premierminiſters erfahre ich, daß die Reiſe noch nicht offiziell beſchloſſen worden iſt und daß vor allem der Beſuch völlig privat und infor⸗ meli vor ſich geht. Immerhin iſt man ſich hier der Tatſache bewußt, daß ein Miniſterpräſident nicht in ein anderes Land reiſen kann, ohne eine gewiſſe politiſche Aufmerkſamkeit auf ſich zu lenken. Generalſtreiksbeſchluß der iriſchen Eiſenbahner — London, 22. Juli.„Daily Telegraph“ berichtet aus Lublin: Der Nationalverband der Etſen⸗ bahner hat beſchloſſen, den Generalſtreik auf der Great Southern Railway in Irland heute nacht 12 Uhr zu erklären. Der Streik würde die Lahm⸗ legung des geſamten Eiſenbahnverkehrs im iriſchen 9 9 außer auf der nach Belfaſt führenden inte der Great Northern Company zur Folge haben. Man hofft jedoch, daß der Streik in letzter Stunde durch eine Regelung vermieden wird. Telegraphiſche Meldung — Berlin, 22. Juli. Der Reichsminiſter des Innern— hat zum Reichswahlleiter den Präſidenten des Stitiſti⸗ ſchen Reichsamts, Geheimen Regierungsrat Profeſſor Dr. Wagemann, und zu ſeinem Stellvertreter den Direktor im Statiſtiſchen Reichsamt, Geheimen Re⸗ gierungsrat Meiſinger, ernannt. Für den Fall der Behinderung des Reichswahlleiters und ſeines Stellvertreters wird das Mitglied des Statiſtiſchen Reichsamts, Oberregierungsrat Dr. Puſch, mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Reichswahlleiters beauftragt. Die Geſchäftsräume des Reichswahlleiters be⸗ finden ſich in Berlin W 15, Kurfürſtendamm 193/194. Fernruf: Berlin Bismarck 7313. Telegrammadreſſe: Reichswahlleiter Berlin W 15. Abwehr von Tendenznachrichten Drahtung unſeres eigenen Vertreters Berlin, 22. Juli. Die B. Z. berichtea heute: Die volksparteiliche Reichstagsfraktion hätte in ihrer letzten Sitzung vor der Auflöſung des Reichstages ſich dafür entſchloſſen, nunmehr ihre Verſtärkung im Reichs kabi⸗ nett zu betreiben und zu dem Ende den Parteifüh⸗ rer Scholz zu beauftragen, die Wieder⸗ beſetzung des Wirtſchaftsminiſteriums mit einem Volksparteiler vorzuſchlagen. Dabei ſtün⸗ den drei Kandidaten im Vordergrund: Dr. Ere⸗ mer, von Raumer und Dauch. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juli. Im Zuge der Verhandlungen über die Bildung der konſervativen Staatspartei hat heute Vormittag eine Ausſprache zwiſchen dem Grafen Weſtarp und den Führern der Volkskonſervativen ſtattge⸗ funden. Es iſt in Ausſicht genommen, in den näch⸗ ſten Tagen auch die Fühlung zur Deutſchen Volkspartei aufzunehmen, um nach dieſer Rich⸗ tung zu ſondieren. In der Beſprechung zwiſchen dem Grafen Weſtarp und den Führern der Volkskonſer⸗ vativen iſt es heute vormittag gelungen, grunbſätzliches Einvernehmen über die Bil⸗ dung gemeinſamer Liſten herbeizuführen. Es ſoll ein Aufruf erlaſſen werden, der von dem Grafen Weſtarp, dem Reichsminiſter Trevi⸗ ranus und Herrn von Lin deiner ⸗Wil dau unterzeichnet werden ſoll. Der Name der neuen Gemeinſchaft iſt noch nicht feſtgelegt worden. Sie ſoll den ſtädtiſchen Teil der von Herrn Schiele an⸗ geſtrebten gemeinſchaftlichen Stadt⸗ und Landliſten bilden. Die Beſprechungen werden heute nachmittag fortgeſetzt. Die Verhandlungen zwiſchen den agra⸗ riſchen Gruppen werden vorausſichtlich den ganzen Tag andauern. Hier beſtehen noch gewiſſe Schwierigkeiten, doch iſt zu hoffen, daß auch ſie über⸗ wunden werden. Das Präſidium des Reichs⸗ landbundes wird wahrſcheinlich heute abend eine Kundgebung erlaſſen, in der es den Willen ausdrückt, die Neutralität des Landbundes grun d⸗ ſätzlich beizubehalten. Als politiſche Ver⸗ tretung wird entweder die Chriſtlich⸗Nationale Bauern⸗ und Landvolkpartei, oder eine gemeinſam mit dieſer Partei zu ſchaffende Liſte beſtimmt wer⸗ den. Ueber die Ausgeſtaltung dieſes Gedankens ſchweben noch Verhandlungen. Ernennung des Reichswahlleiters Dieſe Meldung iſt falſch. Herr Scholz hat kurz vor dem Adieuſagen gemeint: Nun müßte man ſich eigentlich noch mit der Frage der Wiederbeſetzung des Wirtſchaftsminiſteriums beſchäftigen. Aber man iſt dann auseinandergegangen, ohne ſich beſchäftigt zu haben. Wir möchten nach unſerer Kenntnis der Dinge auch nicht glauben, daß die Partei im gegen⸗ wärtigen Moment ſonderlich darauf drängen wird, einen der ihren an die Spitze des Wirtſchaftsminiſte⸗ riums zu ſtellen. Acht Wochen vor Neuwahlen Mi⸗ niſter zu werden iſt kein dankbares Los. Der Henke⸗Ausſchuß Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 22. Juli. In politiſchen Kreiſen verlautet, daß der ſozial⸗ demokratiſche Reichstagsabgeordnete Henke als Vorſitzender des Reichstagsausſchuſſes zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung, der auch nach der Auflöſung des Reichstages weiterbeſteht, nach Erlaß der neuen Notverordnung, alſo vorausſicht⸗ lich Ende dieſer oder Anfang nächſter Woche, den Ausſchuß einberufen wird, damit dieſer zu der neuen Notverordnung Stellung nimmt. Von den 28 Mitgliedern des Ausſchuſſes ver⸗ teilen ſich gauf die Sozialdemokratie, je vier auf Deutſchnationale und das Zentrum, je drei auf die Deutſche Volkspartei und die Kommuniſten, zwei auf die Wirtſchaftspartei und je einer auf die Demokraten, die Bayeriſche Volkspartei und die Chriſtlich⸗Nationale Arbeitsgemeinſchaft. Einigung von Rechtsparteien Gemeinſame Wahlliſten der Weſtary-Gruppe und der Volkskonſervativen Amerikaner zur deutſchen Kriſis Telegraphiſche Meldung Waſhington, 22. Juli. Die innerpolitiſche Entwicklung der letzten Tage in Berlin, insbeſondere die im Zuſammenhang mit der Auflöſung des Reichstages ſtehenden Ereigniſſe, haben hier beträchtliche Aufmerkſamkeit erregt und viele Kommentare in den Blättern beider Parteien hervorgerufen. Liberale Blätter wie„Newyork World“ u. Baltimore Sun“ erklären, daß es ſich bei der Anwendung des Artikels 48 und der Auflöſung des Reichstags um verfaſſungs⸗ mäßige Maßnahmen handele und daß kein Diktator in Deutſchland regiere, ſondern das Volk, das ſelbſt bei den kommenden Neuwahlen zu ent⸗ ſcheiden habe, was künftig geſchehen ſoll. „Public Ledger“ und„Waſhington Star“ wiederholen den von Parker Gilbert in ſei⸗ ner Schlußkritik am deutſchen Budgetſyſtem erhobe⸗ nen Vorwurf, daß Deutſchland in ſeiner öffent⸗ lichen Finanzgebarung in den letzten Jahren nicht die notwendige Sparſamkeit aufgebracht habe. Die Regierung Brüning habe begonnen, ſparſam zu wirt⸗ ſchaften und den Haushalt zu balanzieren. Sie ſei aber von den extremen Parteien daran gehindert worden, und ſie ſei daher gezwungen geweſen, den Artikel 48 anzuwenden.„Waſhington Star“ erinnert daran, daß Amerika hunderte von Millio⸗ nen Dollar in deutſchen Unternehmungen inveſtiert habe, und daß infolgedeſſen Amerika an Deutſchlands finanzpolitiſcher Entwicklung ſehr intereſſtert ſei. Dr. Dryander aus der Deutſchnationalen Volks⸗ partei ausgetreten — Duisburg, 22. Juli. Der Reichstagsabgeord⸗ nete Geheimrat Dryander, der den Reichstags⸗ wahlkreis Düſſeldorf⸗Weſt vertritt, hat ſeinen Ait s⸗ tritt aus der Deutſchnationalen Partei erklärt. Zugentgleiſung— 4 Tote, 14 Verletzte — Newyork, 22. Juli. In der Nähe von Monoton (Neu⸗Braunſchweig) entgleiſte ein Zug, der einen Zirkus beförderte. Dabei wurden vier Perſonen ge⸗ tötet und 14 verletzt. Deutſch⸗Ruſſiſches Drahtbericht unſeres Berliner Büroß Berlin, 22. Juli. Die Moskauer Meldung über den Rücktritt Tſchitſcherins vom Außenkommiſſariat und ſeine Erſetzung durch Litwinow kommt in keinem Belang überraſchend. Tſchitſcherin ſteht de facko ſeit bald drei Jahren nicht mehr an der Spitze des Außen⸗ kommiſſariats, und man darf wohl annehmen, daß nicht nur ſein leidender körperlicher Zuſtand dieſe Trennung vom Amt und von der ruſſiſchen Heimat⸗ erde veranlaßt hat. In der Pariſer Preſſe der ſogenannten„dritten Emigration“, d. h. der ſowjetruſſiſchen Funktionäre, die ſich gleich Beſſedowſki den Armen der.P. U. zu entziehen vermochten, war ſchon vor einigen Wochen verkündet worden,„die förmliche Ernennung Lit⸗ winows zum Außenkommiſſar würde erfolgen, wenn ihm„eine günſtige Löſung“ der Verhandlungen mit Deutſchland gelungen wäre. Inzwiſchen ſind nun die in einem Teil der deutſchen Reichspreſſe zu früh begackerten Verhandlungen zwiſchen Berlin und Moskau mit einem für das Reich höchſt mageren Ergebnis abgeſchloſſen worden und dem Verdienſt wird nun alſo ſeine Krone. Ein wenig überraſchend iſt, daß nicht Karachan, ſondern Kreſtinſki, der bisherige Berliner Botſchafter, zum erſten Stellver⸗ treter des Außenkommiſſariats ernannt wird. Frei⸗ lich hat es ſchon wiederholt geheißen, daß Herr Kreſtinſki für einen Poſten in der Moskauer Zen⸗ trale auserſehen ſei und häufige Reiſen zwiſchen Berlin und Moskau haben wohl dieſem Zweck ge⸗ golten. In einem Berliner Blatt wird geſagt, man ſehe in Berliner politiſchen Kreiſen Herrn Kreſtinſki nur ungern ſcheiden. Das gilt doch wohl nur von jenen Zirkeln der Berliner Geſellſchaft, die Einladungen in das Botſchaftshaus unter den Lin⸗ den gefolgt ſind und dann allemal mit faſt gieriger Haſt auf die üppig beſtellten Büffets ſich zu ſtürzen pfleg⸗ ten.() Herrn Kreſtinſki ſelber wird der Abſchied von Berlin nicht ganz leicht werden. Er plätſcherte mit unverkennbarem Behagen in dieſer längſt zum Betrieb ausgearbeiteten Geſelligkeit, die ihn Abend für Abend in Frack und Bügel⸗ hemd zwang. In Moskau wird das alles nun ein Ende haben. Wer Kreſtinſkis Nachfolger wird, iſt noch nicht bekannt. Letzte Meldungen Schweres Automobilunglück — Landau a. d. Iſar, 22. Juli. Zwiſchen Landau und Pilſting ereignete ſich in der vergangenen Nacht ein tödliches Autounglück. Der Arzt Dr. Aicher aus Eichendorf fuhr mit dem älteſten Sohn des Grafen Arco⸗Valley aus Aoldorf nach Pilſting. Während der Fahrt überließ Aicher ſeinem Begleiter das Steuer. In einer Kurve, die der Führer zu ſtark nahm, ſchlug das Fahrzeug um. Graf Arco⸗ Valley wurde getötet, Dr. Aicher ſchwer verletzt. Piratenüberfall im ſüdchineſiſchen Meer — Hongkong, 22. Juli. Der von hier nach Saigon unterwegs befindliche chineſiſche Dampfer„Helikon“ wurde von Seeräubern überfallen, die ihn nach ihrem Schlupfwinkel in der Bias⸗Bucht brachten, aus plünderten und ſodann wieder freigaben. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Ueber 100 Todesopfer der amerikaniſchen Hitze — Newyork, 22. Juli. Die außerordentliche Hitze, die gegenwärtig in Amerika herrſcht, fordert immer weitere Todesopfer. In Newyork, wo man im Laufe des geſtrigen Tages im Schatten 37 und im Central⸗Park in der Sonne gar 57 Grad C. maß, fielen der Hitze bisher 28 Perſonen zum Opfer, ſo daß die Todeszal infolge Hitzſchlags die Zahl 100 weit überſchritten hat. Der Flottenpakt in Waſhington ratifiziert — Waſhington, 2. Juli. Das Londoner Flotten⸗ abkommen fand in der geſtrigen Sitzung des Bundes⸗ ſenates die Sanktion des amerikaniſchen Staates. 1 Mit 58 gegen 9 Stimmen wurde der Flottenpakt gut⸗ geheißen. „—.—.:—.r. Die erſten Feſtſpiele in Vayreuth Erinnerungen eines Beſuchers aus dem a Jahre 1876 Die diesjährigen Bayreuther Feſtſpiele, die heute ihren Anfang nehmen, geſtalten ſich inſofern zu einer Senſation, als zum erſten Male ein ausländiſcher Dirigent, und dazu noch der berühmteſte Dirigent unſerer Zeit, Toscanini, dort den Stab ſchwin⸗ gen wird. Vertreter der Kunſt, Wiſſenſchaft und Literatur aus aller Welt haben ihr Erſcheinen an⸗ gemeldet. Bayreuth war ſeit jeher ein Sammel⸗ punkt der geiſtigen und geſellſchaftlichen Elite von allen Enden der Welt. Als ob es geſtern geweſen wäre, ſteigt vor mir das feierliche Bild der erſten Bayreuther Feſtſpiele des Jahres 1876 auf, die ich als Jüngling zu erleben das Glück gehabt habe. Die Generalprobe des Nibelungenringes nahm damals den Charakter einer Erſtaufführung an. Zu dieſem Probezyklus hatte ſich Wagners Gönner, Ludwig II. von Bayern, angeſagt. In der Nacht zum 6. Auguſt traf der König in einem Extrazuge ein, der aber nicht im Bahnhof von Bayreuth einlief, ſondern auf der Bahnſtrecke, in der Nähe eines Wächterhäuschens, ſtehen blieb. Von dort aus fuhr der König in einem Hoſwagen in Begleitung Wag⸗ ners zum Schloß„Eremitage“. Der bereits ſtark menſcheuſcheu gewordene König, deſſen Ankunft mit der größten Spannung erwartet wurde, wollte näm⸗ lich den Ovationen entgehen. Die Nachricht über die Ankunft des Königs verbreitete ſich wie ein Lauf⸗ ſeuer durch die Stadt und eine rieſige Menſchen⸗ menge belagerte am nächſten Tage das Feſtſpiel⸗ haus, wo um 7 Uhr die Rheingold⸗Generalprobe be⸗ ginnen ſollte. Aber auch diesmal verſtand es der König, unbemerkt das Theater zu betreten. Er be⸗ nutzte einen Weg von der Eremitage durch den Wald, den nicht einmal Richard Wagner, der mit der Ge⸗ gend ſeiner Feſtſpielſtadt doch eng vertraut war, kannte. Richard Wagner begleitete den König in die Fürſtenloge und wohnte der ganzen Vorſtellung an lich leerem und dunklem Hauſe ſtatt. In der erſten Reihe ſaßen Verwandte und intime Freunde Wag⸗ ners. Mir gelang es, durch Vermittlung eines Muſikers einen Platz auf der Galerie angewieſen zu bekommen. Die Probe dauerte 2, Stunde. Die Leiſtung der Darſteller war ausgezeichnet, die Akuſtik jedoch nicht einwandfrei, was ſich dadurch erklärte, daß das Haus nicht voll war. Am nächſten Tage um 5 Uhr konnte die General⸗ probe der„Walküre“ beginnen. Diesmal war der Zuſchauerraum voll; denn der König, der den rich⸗ tigen Klang des verſenkten Orcheſters— dieſer da⸗ mals als unerhört kühn erfundenen Neuigkeit— in ſeiner vollen Wirkung genießen wollte, ſprach den Wunſch aus, das Theater mit Publikum gefüllt zu ſehen. Der erſte Akt hinterließ eine erſchütternde Wirkung. Man erzählte daß Wagner ſo ergriffen war, daß er auf der Bühne wo er ſeine Künſtler umarmte, beinahe in Ohnmacht gefallen wäre. Auch am nächſten Tage bei der Siegfried⸗Probe war das Theater überfüllt. Geſchäftstüchtige Leute kamen auf den Gedanken, Karten zu den Generalproben zu hohen Preiſen zu verkaufen. Draußen herrſchte eine unerträgliche Hitze, der Zuſchauerraum bot dagegen angenehme Kühle. Es fiel bei dieſer Generalprobe auf, daß der Lindwurm Fafner keinen Kopf hatte— der Kopf des Ungeheuers, der in London beſtellt, war nicht rechtzeitig eingetroffen. Am 9. Auguſt konnte die letzte Generalprobe des Nibelungen⸗Zyklus„Die Götterdämmerung“ ſtatt⸗ finden. In derſelben Nacht reiſte König Ludwig ab. Wie Wagner ſpäter erzählte, zeigte der König be⸗ reits deutliche Zeichen der Geiſtesverwirrung. So ſagte er während des Todesgeſanges in der„Götter⸗ dämmerung“:„Das hat der Tenor Schnorr wunder⸗ voll geſungen, noch ehe Sie das komponiert hatten!“ In den oͤrei Tagen vor Beginn des erſten Nibe⸗ lungen⸗Zyklus wurde Bayreuth von Feſtſpiel⸗ beſuchern ſo überfüllt, daß man in keinem Lokal mehr zum Eſſen Platz bekam. Am 12. Auguſt trafen der Großherzog Karl Alexander von Sachſen⸗Weintar, Prinz Wilhelm von Heſſen, der Herzog von Anhalt⸗ der Seite des Königs bei. Die Probe fand vor ziem⸗ Deſſau und der Großherzog von Schwerin ein. Gegen abend traf der Sonderzug mit dem erſten deutſchen Kaiſer, Wilhelm., ein. Der Kaiſer war in Zivil und wurde von Wagner auf dem Bahnhof empfangen. Der Kaiſer nahm auch im Schloß Eremitage Quar⸗ tier. Der Kaiſer befand ſich in Begleitung feiner Tochter, der Großherzogin Louiſe von Baden, und ihres Gemahls, des Großherzogs Friedrich. Die Erſtaufführung des„Rheingold“ in Bayreuth fand am Sonntag, 13. Auguſt ſtatt. Wagners Freunde wollten ihm vom Beginn an einem„Teu⸗ felstag“ abraten. Der Meiſter ließ ſich jedoch nicht überreden. Kurz vor der Aufführung wurden an alle Mitwirkenden Zettel folgenden Inhaltes mit Wagners Unterſchrift verteilt:„Letzte Bitte an meine lieben Getreuen: Deutlichkeit! Die großen Noten kommen von ſelbſt, die kleinen Noten und die Texte ſind Hauptſache. Nie dem Publikum etwas ſagen, ſondern immer dem anderen. In Selbſtgeſprächen nach unten oder nach oben blicken, nie geradeaus. Letzter Wunſch: Bleibt mir gut, meine Lieben.“ Obwohl die Aufführung erſt um 7 Uhr beginnen ſollte, begann der Zuſtrom der Feſtſpielgäſte bereits um 5 Uhr. Man hörte unzählige Ausländer erregt untereinander ſprechen. Leute aus allen Ecken der Welt— Engländer, Amerikaner, Spanier, Italiener, Franzoſen, Schweden und Ruſſen, ſchöne Frauen in glänzenden Toiletten. Man bewunderte den Kaiſer von Braſilien, Don Pedro, der als begeiſterter Wag⸗ nerianer bekannt war. Kurz vor Beginn betrat der deutſche Kaiſer die Fürſtenloge und wurde vom Publikum im Zuſchauerraum ſtürmiſch begrüßt. Die Aufführung ging glatt und ohne Zwiſchenfälle vor ſich. Sie wurde mehrere Male von Beifallskund⸗ gebungen zum großen Aerger Wagners unterbrochen, der dieſe„Opernhausmanier“ keineswegs billigte. Am nächſten Tage ſprach der Kaiſer den Wunſch aus, die techniſche Bühneneinrichtung, die das Neueſte vom Neuen der damaligen Zeit bedeutete, zu beſichtigen. Am Vormittag führte Wagner den Kaiſer durch die Bühnenräume. Die„Walküre“ erntete einen noch größeren Erfolg als das Rheingold. Wegen einer Indispoſition des Wotandarſtellers Betz mußte die Aufführung des Siegfried auf den 16. Auguſt ver⸗ ſchoben werden. Nach Schluß der Vorſtellung wollten die Kundgebungen für Wagner kein Ende nehmen. Am 17. Auguſt ſchloß der erſte Aufführungszyklus mit der Götterdämmerung. Nach unendlichem Her⸗ vorrufen erſchien Wagner bleich vor Aufregung vor dem Vorhang. Er hielt ſeine berühmte Rede, in der er den Künſtlern ſeinen tiefſten Dank ausſprach. Er endete mit den bezeichnenden Worten:„Sie haben jetzt geſehen, was wir können. Nun iſt es an Ihnen, zu wollen. Und wenn Sie wollen, o haben wir eine deutſche Kunſt.“ Unbeſchreiblich war der Jubel, der dieſen Worten folgte. Am nächſten Abend fand ein Bankett für die Feſt⸗ ſpielgäſte im Raum des Theaterreſtaurants ſtatt. Man ſah dort alle Mitwirkenden, unzählige Freunde und Gönner Wagners, ſowie den Schwiegervater des Meiſters, Franz Liſzt. Wagner hielt auch hier eine Rede, in der er über das Ideal in der Kunſt ſprach und mit einem Trinkſpruch auf ſeinen„lieben Freund Liſzt“ endete. Dann umarmten ſich die beiden großen Meiſter im Beiſein der gerührten Menge, ein An⸗ blick, den jeder, der ihn geſehen hat, nie im Leben ver⸗ geſſen wird. A. G. Probleme des Freilichttheaters ſchneidet in feſſelnder Art eine ſoeben im Verlag Braun u. Elbel (Weißenburg in Bayern) erſchienene Broſchüre über „Das Weißenburger Bergwaldtheater als Ideal einer deutſchen Landſchafts⸗ bühne“. Der Verfaſſer Egon Schmid vertritt darin den Standpunkt, daß die Entwicklung des Theaters an einem Wendepunkt angelangt iſt und in den verſchiedenen Formen des Natur⸗ und Land⸗ ſchaftstheaters ein neues Volkstheater, das jede Bin⸗ dung mit der Maſchine ablehnt, heranwächſt. Die Umriſſe dieſes Theaters werden anſchaulich durch vergleichende Beſchreibung der Bergwaldbühne in Weißenburg feſtgeſtellt, die durch die Vielheit der Spielplätze und die Art, wie der Bühnenwall den Zuſchauerraum umfaßt, eine neue, vielverſprechende Form des Simultan⸗ und Bewegungstheaters dar⸗ ſtellt, das ſich ſowohl für die große deutſche Volks⸗ oper, wie für die große Sprechkomödie(Shakeſpeares 3..) hervorragend eignet. 9 S NWG 88888 D S 6 Dienstag, 22. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 333 Damenkleider zu verſteigern! Nein, nein, meine Damen, ſprechen Sie nur ja nicht mehr von der ſchönen Frauenſeele und ſo. Das habe ich auch einmal geſagt und geglaubt— aber jetzt, nein, meine Damen, jetzt, wo Sie, wenn man mich recht unterrichtet hat, ſogar ohne Kleid und barfuß durch die Straßen laufen, da kann ich an keine Ideale mehr glauben. Das iſt nämlich ſo und ich meine das folgendermaßen: Es wird erzählt, daß man Frauenbeklei⸗ dungsſtücke gefunden hat. Mitten auf der Frieſenheimer Inſel, einen Rock mit Gürtel weiße Unterröcke mit Spitzen, Schlupfhoſen, auch mit Spitzen, eine Bluſe mit feinen und vornehmen Perlmutknöpfen, ferner drei Paar Damenſchuhe, dazu Hut mit Schleier und einen— Büſtenhalter. Hören Sie mal genau zu, meine Damen, und lachen Sie nicht zu früh, ich glaube nämlich, daß dieſe ſchönen Sachen, während Sie im Waſſer ſich er⸗ friſchten, die Flucht ergriffen haben. Vielleicht liebten ſie die Freiheit, die ſchicken kleinen Höschen, das Ungefähre, das Herumſtrolchen und überhaupt des wunderbare Frauenloſe. Vielleicht liebten die niedlichen Stöckelſchuhe ein Daſein der Einſamkeit ohne die Attribute bürgerlichen Lebens? Heftig lockte ihr Herz die Vergnügtheit beſchaulichen Strandlebens. Ob ſo oder ſo, es erhebt ſich bei allem die Frage, ob Sie, meine Damen, nach dem Bad den Heimweg im Badekoſtüm angetreten haben, ob Sie bar⸗ fuß durch die nächtlichen Straßen gewandert ſind oder wie? Sie werden mich, wenn ich ſo denke, für ziviliſationslos und ungebildeter halten, als ich bin. Ich will nicht behaupten, daß es ſo war. Vielleicht war es ganz anders. Damit könnte die Geſchichte lautlos zu Ende ſein, hätte nicht die Polizei ſich plötzlich gemeldet. Ja, die Polizei trat auf den Plan, indem ſie verkündete: Verſchiedene Frauenkleidungsſtücke wurden auf der Frieſenheimer Jnſel gefunden. Ste wurden vermutlich nach dem Baden dort liegen gelaſſen. Die Dinge ſind auf der polizeilichen Fund⸗ ſtelle abzuholen ete. pp. Meine Damen, die Sachen werden nun wohl öffentlich verſteigert werden.„Faſt neue Schlupf⸗ höschen mit ſchönen Spitzen, modern, Stöckelſchuhe, Nummer 36, totſchick und guterhalten, uſw. öffentlich meiſtbietend zu verſteigern“, wird in der Zeitung ſtehen. „Fünf Mark zum Erſten, Zweiten es dann heißen. Ich kann das nicht ſo ſchildern, ich bin ja kein Auktionator und ein Liebhaber für ſolche Dinge bin ich ja auch nicht. Aber ſo oder ähnlich wird es wohl kommen. Ich kann mir denken, meine Damen, wenn Sie von ihren vergeſſenen Schuhen und Röckchen und Höschen erfahren, werden Sie ſich zu Tode ärgern. Aber machen Sie ſich nichts daraus, Ihre ſchönen Sachen ſind noch nicht verloren. Auf der polizeilichen Fundſtelle warten ſie Ihrer, nicht geſäumt und nicht gezögert, noch iſt es Zeit. Ich bin nämlich wirklich ein bißchen neugierig, ob Ihre Schühchen und Hütchen verauktioniert werden. Sie ſind doch daran auch intereſſiert, man muß ſich doch klar ſein über ſeine beim Baden vergeſſenen Kleidungsſtücke, nicht wahr? Die Lehre über Kleider iſt etwas eminent Modernes, meine Damen, da muß jeder mitreden können. Na, ſchön und gut, hoffentlich habe ich Sie nicht gelangweilt. Nächſtens, wenn Sie ohne Rock und bar⸗ fuß zur abendlichen Promenade auf der Planken er⸗ ſcheinen, unterhalten wir uns mal darüber Hiho. * * 75. Geburtstag. Der frühere Oberrheinſteuer⸗ mann und jetzige Schiffsbeſitzer Jakob Baſtian, Hafenſtraße 20, feiert am morgigen Mittwoch ſeinen 75. Geburtstag. Baſtian war ein tüchtiger Steuermann, der aufgrund ſeiner vielen Oberrhein⸗ fahrten die Stromverhältniſſe genau kannte, wes⸗ halb man ihm auch Schiff und Ladung immer gern anvertraute. ſo wird Die Konradin Kreutzer⸗Jubelfeier Böllerſchüſſe und freudige Klänge der Stadtmuſik Meßkirch verkündeten am Sonntag früh 6 Uhr den Anbruch des Jubeltages. Trotzdem am Samstag das Feſtbankett erſt gegen 2 Uhr morgens ſeinen Abſchluß gefunden hatte, zog nach der Tagwache eine große Zahl der Kreutzerverehrer nach der eine Viertel Wegſtunde von Meßkirch entfernt liegenden Talmühle, um an der dortigen Stätte Konradin Kreutzer, dem großen Meiſter, zu huldigen. Die Stadtmuſik war Nachmittags verſammelten ſich die Teilnehmer auf dem Adlerplatz zu gemeinſamen: Abmarſch nach der Feſthalle. Gegen 40 Vereine und Abordnungen mit über 1300 Sängern beteiligten ſich am Feſtzug. Der Feſtakt um 3 Uhr vereinigte in der geräumigen Feſthalle, die ſich als zu klein erwies, über 3000 Teil⸗ nehmer. Der Geſangverein Meßkirch entbot den er⸗ ſchtenenen Sangesbrüdern einen geſungenen Will⸗ komm⸗ nachdem dem muſikaliſchen Leiter des Feſtes, Hindenburg in Mainz Die Einweihung des Rheinlandbefreiungs⸗ Denkmals Der Reichspräſident hört ſtehend die Weiherede des Oberbürgermeiſters Dr. Külb an. FBFFFUbCbCòã VVVVVUVVbCGbCbGbGTbCõGã ↄ¾ꝛwVVTVTVTVTVTCTGTGTGTGTGTGTGTGTVTVTGVTVTGVTbTVTbVbTVTVTFVFVVTVPTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVkVTVTVTVTVTſTaſV‚„„.... j j j j j ß die Trägerin der ganzen Veranſtaltung. Ein herr⸗ licher Tag war angebrochen, als Kreutzers bekann⸗ teſtes und viel beſungenes Lied:„Das iſt der Tag des Herrn“ über die Höhen hinwegſchallte. Die Mauriſche Romanze aus dem Nachtlager und der ebenſo bekannte Chor:„Die Kapelle“ folgten. Die Volksweiſe„In einem kühlen Grunde“ beſchloß den Huldigungsakt. Nach dem erſten Gottesdienſt brachten die erſten Kurs⸗ und Sonderzüge die Gäſte und Vereine, ſo daß die Hauptſtraße ſchon am Vormittag ein belebtes Bild bot. Gegen 11.15 Uhr zur Zeit der beginnenden Morgeufeier hatte ſich der Verkehr ſo geſteigert, daß die Kraft⸗ wagen teilweiſe nicht mehr durch die Straßen konn⸗ ten. Erhebend war die Feier am Kreutzerdenkmal, die durch den Süddeutſchen Rundfunk verbreitet wurde. Ein tauſendſtimmiger Maſſenchor, geleitet von Stadtſchulrat a. D. Nepple⸗Konſtanz, brachte wieder das bekannte Kreutzerlied„Das iſt der Tag des Herrn“ zum Vortrag. Nach einem ſtimmungs⸗ vollen Weiheſpruch des Leiters der Konradin⸗ Kreutzer⸗Feier, Juſtizrat Dr. Müller., läuteten alle Glocken der Heimat weit über die Gaue hin. 21 Böllerſchüſſe, wie man ſie einem Großen als Ehre erweiſt, widerhallten in mächtigem Echo von den heimatlichen Wäldern. Nach einem weiteren Maſ⸗ ſenchor„Was ſchimmert dort vom Berg ſo ſchön“ beſchloß die Stadtmuſik mit einer Ausleſe aus Kon⸗ radin Kreutzers Werken die Feier. FFFFFFPFTPFFFFFCCFPVPCFPVFVUVUVVUVVUVUVVUVUVUVUVUVVUVVUVVUVVUVVUVUVVCUVCVUCUCUVCUV—:::!:!! e xxx Schlußkonzert der Hochſchule für Muſik Eein Jahr voller Arbeit, aber auch gekrönt von der Mühe Preis, liegt hinter allen denen, die leh⸗ rend oder lernend ſich einen Rückblick auf den Weg geſtatten, den ſie beſchritten haben. Ueberblicken wir das Ergebnis des abgelaufenen Unterrichtsjahres, ſo weit es ſich in den letzten Aufführungen der Hoch⸗ ſchule für Muſtk widerſpiegelt, ſo dürfen Lehrer und Schüler mit Befriedigung auf das bisher Geleiſtete und Erreichte zurückblicken. Wir haben wiederholt darauf hingewieſen, und laſſen dieſen Anlaß nicht vorüber gehen, ohne neuerdings darauf hinzuweiſen, daß es wenige Berufe gibt, die eine derartige Selbſt⸗ aufopferung, ein derartiges Zurücktreten hinter einem in weiter Ferne liegenden Ziel erfordern, wie der Beruf des Muſiklehrers. Viel zu ſpärlich unter den vielen Muſikbefliſſenen ſind diejenigen Schüler, bei denen der Lehrer fühlt, daß jedes ſeiner Worte auf fruchtbares Erdreich fällt. Umſo größer iſt die Freude für den Lehrer, wenn er wahrnimmt, daß ſeine Saat Früchte trägt. Mit Genugtuung konnten wir feſtſtellen, daß ſich die letzten Aufführungen der Hochſchule für Muſik unter ſteigender Anteilnahme des Publikums ab⸗ ſpielten. Nicht nur der Vortragsſaal der Anſtalt, ſondern ſogar der große Saal der Kaſtnogeſellſchaft erwies ſich als faſt zu klein, um alle diejenigen auf⸗ zunehmen, die Eintritt heiſchten. Das ſiebente Kon⸗ zert, bei dem auch das Schüler⸗Orcheſter der Anſtalt mitwirkte, ſtellte den krönenden Schlußſtein für die Reihe der vorangegangenen Veranſtaltungen dar. Eine Ausleſe der Berufenſten nahm den friedlichen Wettſtreit mit dem Orcheſter auf und trug erfreu⸗ lichen Sieg davon. Franz Zeltner offenbarte ſein reifes Können And ſein tiefes Empfinden im erſten Satz von Beet⸗ hovens C⸗moll⸗Konzert mit der meiſterhaft aufge⸗ bauten Kadenz von Karl Reinecke. Elſe Thron, die ſich als beachtenswerte Beethoven⸗Spielerin ein⸗ geführt hatte, vermittelte ein in Mannheim erſtmals gehörtes Konzert von Mozart in G⸗dur in etwas mo⸗ derniſierter Faffung und bot techniſch ſowie nament⸗ lich ſtiliſtiſch eine durchaus hochſtehende Leiſtung, die ihr wohlverdienten Beifall eintrug. Anni Schrei⸗ ber trat mit dem erſten Satz von Beethovens Es⸗ dur⸗Konzert auf und erfüllte alle Hoffnungen, die man auf ſie als wohlbeſchlagene junge Pianiſtin von Begabung und Geſchmack geſetzt hatte. Wilhelm Kuß maul(Violine) hatte ſich mit dem Konzert von Wieniawſki eine ſehr anſtrengende, aber auch lohnende Aufgabe geſtellt und löſte ſie dank ſeiner in trefflicher Schule geführten Begabung in achtung⸗ gebietender Weiſe. Auch die Geſangsſchüler ſchnitten ſehr gut ab. Auguſt Zimmermann trug die Cavatine des Kardinals Brogni„Wenn ew'ger Haß“ mit ſeinem wohltönenden profunden Baß in würdiger Auffaſ⸗ ſung vor, die dem jungen begabten Sänger für ſeine künftige Bühnenlaufbahn die beſten Ausſichten er⸗ öffnet und ſeinem Lehrer Herrn Max Schöttl alle Ehre macht. Thereſe Jößlin(Abteilung Perron), die wir als Blondchen in„Entführung“ von einer Aufführung der Opernſchule her in angenehmer Er⸗ innerung hatten, beſtätigte auch unter den ſchwiert⸗ geren Anforderungen des Konzertgeſanges den günſtigen Eindruck, den ſie mit ihrer Koloratur⸗ ſtimme erweckt hatte. In die Leitung des Schüler⸗Orcheſters, das heuer zum erſtenmale hervortrat, teilten ſich als verdienſt⸗ volle Dirigenten die Herren Prof. Rehberg, Ka⸗ pellmeiſter Leger(ſein gewohnter Führer) und dor junge Theoretiker Dr. Friedrich, der ſich als ſehr gewandter Orcheſterleiter entpuppte. Der durchaus harmoniſch verlaufene Abend erweckte allſeits nach⸗ haltige Befriedigung und ſtellt dem Lehrkörper der Anſtalt unter der umſichtigen Leitung des Herrn Direktors Max Welker das beſte Zeugnis aus. eee Schließung der Mainzer Oper. Entgegen den Erwartungen iſt mit Beendigung der gegenwärtigen Spielzeit das Schickſal der Mainzer Oper beſiegelt worden. Erſt am letzten Spieltage iſt das Perſonal des Opernenſembles davon in Kenntnis geſetzt wor⸗ den, daß Neuengagements für die nächſte Spielzeit nicht mehr in Betracht kommen. Es ſoll verſucht werden, mit einigen neuengagierten Operettenkräften wenigſtens Spielopern im künftigen Repertoir auf⸗ zunehmen. Oberlehrer Weis, eine beſondere Ehrung zuteil wurde. Bürgermeiſter Weißhaupt konnte in ſei⸗ ner Begrüßungsanſprache beſonders Fürſt von Für⸗ ſtenberg und Prinz Max von Werenwag begrüßen und erſterem den perſönlichen Dank für ſeine wir⸗ kungsvolle Unterſtützung abſtatten. Der Fürſt dankte als Meßkircher und freute ſich, daß ſein Großvater in Konradin Kreutzer einen muſikaliſchen Freund ge⸗ funden hatte. Dr. Metzger⸗ Freiburg, der Obmann des Badi⸗ ſchen Sängerbundes, ſprach in längeren Ausführun⸗ gen über Konradin Kreutzer. Eine lange Reihe von Einzeldarbietungen der Gäſtevereine verteilten ſich auf den Nachmittag. Den Vereinen wurde jeweils die von der Stadt geſtiftete Konradin⸗Kreutzer⸗Plakette verliehen. Gegen 7 Uhr brachten die Sonderzüge die Gäſte wieder in ihre Heimat zurück. Am Bahnhof erlebte man einen begeiſterten Sängerabſchied. Die Gemeindefeier am Abend war mehr für die Einwoh⸗ ner beſtimmt. Die Stadtmuſik, der Geſangverein Eintracht und die Kirchenchöre beſtritten das Pro⸗ gramm. Dr. Metzger konnte im Auftrage des Badi⸗ ſchen Sängerbundes den am Feſt beteiligten Mit⸗ arbeitern des Feſtausſchuſſes eine Konradin⸗ Kreutzer⸗ Gedenkmünze überreichen. Bür⸗ germeiſter Weißhaupt übergab lt. Freib. Ztg. im Auftrage der Stadt an Dr. Metzger und den Schrift⸗ führer des Badiſchen Sängerbundes das Konradin⸗ Kreutzer⸗Erinnerungszeichen der Stadt. Am Mon⸗ tag erreichte das Kreutzerfeſt mit einem Kinderfeſt ſein Ende. Wo waren die Eltern? Die Uhr zeigt bald die elfte Nachtſtunde an. Vor einem Hauſe der Unterſtadt ſteht ein Kreis Men⸗ ſchen. Ein Teil von ihnen geht weiter, kopfſchüttelnd. Neue Paſſanten werden aufmerkſam, treten näher. Ungehaltene Worte ſind zu hören. Was erregt in der einſamen Straße den Unwillen der Heim⸗ kehrenden? Ein Stück großſtädtiſcher Not. Zwei kleine Kinder warten auf ihre Eltern. Das jüngere von beiden— vielleicht 3 Jahre alt— liegt ſchlafend in ſeinem Wagen, während der Bruder ſei⸗ nen Schlaf hütet. Auch er iſt noch zu jung, um zu ſo ſpäter Stunde auf der Straße allein weilen zu dürfen. Er beſucht die erſte Klaſſe. Zwiſchen ihm und einigen älteren Frauen ent⸗ ſpinnt ſich ein Frage⸗ und Antwortſpiel. Wie lange er nun ſchon an dieſem Fleck ſitze und warte? Wo ſeine Mutter ſich befinde und wo ſein Vater ſich auf⸗ halte? Ob er nicht bei Nachbarsleuten hätte Unter⸗ kunft finden können? Zögernd und ſcheu gibt der Bub Antwort. Kaum daß er die Augen offenzuhalten vermag. Der Kreis der nächtlichen Zeugen hat eine neue Zuſammen⸗ ſetzung erfahren. Bereits über 2 Stunden will der Kleine hier Poſten ſtehen. Sein Vater ſei weg⸗ gegangen und ſpäter auch die Mutter. Wohin weiß er nicht. Die dritte Frage beantworten heraus⸗ ſchauende Hausbewohner. Sie könnten die Kinder auch nicht zu ſich nehmen. Sie bedürften ſelbſt der Nachtruhe. Zudem habe der ganz Kleine den blauen Huſten. Wie könnte man hier helfen? Verſchiedene Frauen beraten. Ihr Mutterherz ſucht Auswege. Doch ſie mühen ſich vergebens. Immer wieder be⸗ tonen ſie vorwurfsvoll, daß ſie die mangelnde Für⸗ ſorge nicht verſtehen können. G. F. * d * Das Marienwaiſenhaus wurde geſtern von ehemaligen Großher⸗ zogin Hilda, beſucht. Prälat Bauer hieß die hochverehrte Frau herzlich willkommen. Nach meh⸗ reren Geſangsvorträgen der Kinder unternahm die Protektorin einen Rundgang durch das Haus, bei dem ſie die allergünſtigſten Eindrücke empfing. ſeiner Protektorin, der Veranſtaltungen Fahnenweihe des kathol. Männer⸗ und Volkss vereins Mannheim⸗Feudenheim Der von dem verſtorbenen früheren Stadtpfarrer Karcher gegründete Kath. Männerverein und der im Jahre 1928 unter Bauamtmann Hiemenz neukonſtruierte, jetzt obigen Namen führende Verein beging am Sonntag ſeine Fahnenweihe. Kurz vor.30 Uhr marſchterte vom kath. Gemeindehaus„Prinz Max“ der Verein mit den erſchienenen befreundeten Gäſten unter Vorantritt der Kapelle Wunder zum Feſtgottesdienſt in die kath. Kirche. Als Feſtprediger war Direktor Lehmann⸗ Freiburg(früher Kaplan in Feudenheim) erſchienen. Er legte ſeinen vortrefflichen Worten das Thema:„Im Glau⸗ ben feſt, der Kirche treu, dem Nächſten hilfsbereit“ zu⸗ grunde. Stadtpfarrer Heep weihte die Fahne und zelebrierte das lev. Hochamt mit Tedeum und Segen. Der Kirchenchor umrahmte die feierlichen Handlungen mit eini⸗ gen Chören. Die prachtvolle Fahne zeigte auf der Vorder⸗ ſeite den hl. Joſef, während die Rückſeite ein Abbild der kath. Kirche darſtellt. Nach dem Gottesdienſt erfolgte der Rückmarſch in ber gleichen Anordnung wie der Anmarſch zur Kirche, zurück zum Gemeindehauſe zum Feſtakt. Das„Niederländiſche Dankgebet“ leitete die Feier ein. Herr Auburger wartete mit einem ſinnvollen Prolog auf. Dann trat der Vorſitzende des Vereins, Bauamt⸗ mann Hiemenz, an das Rednerpult. Er begrüßte mit herzlichen Worten die Feſtesverſammlung und dankte für das zahlreiche Erſcheinen. Beſonders begrüßte der Reoͤner die erſchienenen Abordnungen vom Lindenhof, Herz⸗Jeſu⸗ Kirche, Käfertal, Poſt⸗ und Telegraphenverein, die Geiſt⸗ lichkeit und Stadtrat Alles ⸗Wallſtadt. Bet einem Rück⸗ blick ſtreifte er die Geſchichte des Vereins und legte deſſen Zweck und Ziele dar.„Liebe für Gott, Volk und Vater⸗ land!“ Stadtpfarrer Heep dankte in ſeiner Feſt⸗ anſprache dem Vorſtand und der Geſamtgemeinde für die Opferwilligkeit. Möge die Fahne jahrhundertelang als Bekenntnis echter Tugend und Männlichkeit den Männern voranſchweben. Mit einem gutdurchdachten Prolog über⸗ gab Frl. Hiemenz dem Fähnrich die neue Fahne. Muſik und Geſang(Kirchenchor, Dirigent Hauptlehrer Sickinger) verſchönten den wohlgelungenen Feſtakt. Ein Feſteſſen verſammelte wieder eine anſehnliche Gemeinde, bei dem noch manches ſchöne Wort geſprochen wurde. Für den Nachmittag hatte man wieder ein reich⸗ haltiges Programm aufgemacht. Hauptſchriftleiter Dufardin⸗ Mannheim hatte dabei die Feſtrede über⸗ nommen. Geſangsvorträge, Muſik, Reigen, Theaterauf⸗ führungen und gehaltvolle Reden wechſelten in bunter Abwechflung und ließen die gemütlichen Stunden nur zu raſch verfliegen. Kr. Wettfahrt auf dem Neckar Montag abend bot ſich auf dem Neckar ein herr⸗ liches Bild. Veranlaßt durch den Beſuch des Schier⸗ ſteiner Segelkanus„Toska“, veranſtalteten die drei hieſigen Segeljollen„Margret“,„Gretel“ und „Odin“ mit dem Gaſte eine Wettfahrt. Bei einbrechender Dämmerung ſetzten die Segel⸗ boote ſich zwiſchen Friedrichs⸗ und Friedrich⸗Ebert⸗ Brücke in Dwarslinie. Hart am Wind ging die Reiſe über Backboroͤbug nach der Kanaleinfahrt und wie⸗ der zurück. Bei leichtem und unſtetem Wind war die Strecke in rund einer halben Stunde abgelaufen. Ein luſtiges Kreuzen bei der Ebertbrücke ſchloß ſich an, dem leider die fortſchreitende Dunkelheit dann ein Ende ſetzte. Mit herzlichem„Goode Wind“ und auf Wieder⸗ ſehen am morgigen Tage trennte man ſich, erfreut über den ſelten ſchönen Segelgenuß. S. E. Kommunale Chronik Wahlreden im Kaiſerslauterner Stadtrat O Kaiſerslautern, 21. Juli. Die heutige Stadtratsſitzung bewies wie⸗ der einmal die Wahrheit: Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus. Die kommende Reichstagswahl löſte den Stadträten die Zunge. Es wurde um Klei⸗ nigkeiten mit einer Breite geredet, die anderswo eher am Platze geweſen wäre. Das wurde durch den Ur⸗ laub des Oberbürgermeiſters Dr. Baumann erleich⸗ tert, da ſein Stellvertreter, Bürgermeiſter Rink, als Vorſitzender dieſer Aufgabe nicht gewachſen war. Das ſachliche Ergebnis war nicht ſo groß, wie es die zweieinhalbſtündige Sitzungsdauer vermuten läßt. Das wichtigſte war die ſang⸗ und klangloſe Auf⸗ hebung eines Beſchluſſes, der früher die Gemüter ſehr erregt hatte. Wegen der ſchlechten Verkehrsver⸗ hältniſſe im Innern der Stadt hatte Oberbaurat Huſſong bereits ſeit langem den Plan verfochten, man ſolle die Marktſtraße auf 18 Meter ver⸗ breitern. Trotz ſchärfſter Proteſte der Anlieger, trotz Ausſichtsloſigkeit, dieſes Projekt ſchon aus finanziellen Gründen in den nächſten Jahrzehnten völlig durchzuführen, beſchloß der frühere Stadtrat mit einer Zufallsmehrheit die Verlegung der Bau⸗ fluchtlinien. Durch die Proteſte der Anlieger wan⸗ derte der Beſchluß zur Regierung der Pfalz, dann zur bayeriſchen Staatsregierung. In der letzten Stadtratsſitzung ſollte beſchloſſen werden, den frühe⸗ ren Beſchluß aufzuheben. Aber die Linke verließ den Saal. Der Stadtrat war beſchlußunfähig. Bei der heutigen Zuſammenſetzung war dieſe Taktik aus⸗ ſichtslos, die Linke blieb, und die Aufhebung des alten Beſchluſſes wurde gegen ihre Stimmen be⸗ ſchloſſen. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag beſchäftigte ſich mit einem Briefe der Nattonalſozialiſten an einen Stadtrat der Mittelſtandspartei, in dem dieſem rück⸗ ſichtloſe Gewalt und die Aufdeckung ſeiner intimſten Familienangelegenheiten angedroht wurde. Die Er⸗ klärung des Bürgermeiſteramts, wonach der Brief nicht dem Stadtrate gelte, alſo auch kein Grund zum Eingreifen gegeben ſei, wurde als nicht genügend bezeichnet und die Beratung auf eine ſpätere Sitzung, nach der Rückkehr des Oberbürgermeiſters, ver⸗ ſchoben. Aehnlich ging es einem weiteren Antrage der Sozialdemokraten, dem Bürgermeiſteramt aus⸗ zuſprechen, daß der Stadtrat die Maßnahmen der Stadt gegen die Zerſtörung von Separa⸗ tiſtengeſchäften für ungenügend halte. * .. Lützelſachſen, 21. Juli. Der Bürgeraus⸗ ſchuß genehmigte in ſeiner jüngſten Sitzung den Gemeindevoranſchlag für 1930/31 und die Einführung einer Gemeindebierſteuer, beide Male gegen die Stimmen der Linksparteien. Ferner wurde die Erhöhung des Waſſerzinſes um ein Drittel und die Aufnahme einer Anleihe zur Deckung von Waſſerleitungs⸗ und Straßenherſtellungskoſten ge⸗ nehmigt. 4. Seite. Nr. 383 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, 22. Juli 1930 Nachrichten aus Baden Unfall beim Zirkus Sarraſani * Freiburg i. Br., 22. Juli. Ueber den bereits im geſtrigen Morgenblatt berichteten U unfall im Zirkus Sarraſani meldet der Polizeibericht noch folgendes: Am Schluß der Freitagabendvorſtellung brach an einem der nördlichen Ausgänge ein Tragbalken. Der Bruch iſt auf einen von außen nicht erkennbaren Fehler des Materials zurückzu⸗ führen. Infolge des Bruches gab der Bodenbelag in etwa drei Meter Länge und drei Meter Breite nach. Eine Anzahl Perſonen, die gerade dieſe Stelle paſſter⸗ ten, ſtürzten etwa vier Meter in die Tiefe und trugen zum Teil erhebliche Verletzungen davon. Acht Perſonen mußten in die Klinik auf⸗ genommen werden, von denen vier leicht(Quetſchun⸗ gen uſw.)) und vier ſchwerer(hauptſächlich Knochen⸗ brüche) verletzt wurden. Lebensgefahr beſteht in keinem Falle. Die anweſenden freiwilligen Sanitäts⸗ mannſchaften und Sanitäter des Zirkus leiſteten die erſte Hilfe. Der Transport der Verletzten erfolgte durch den Städt. Krankenwagen und einen Omnibus des Zirkus. Die eingeleitete Unterſuchung hat kein Verſchulden der verantwortlichen Perſonen ergeben. Radfahrer vom Auto totgefahren * Säckingen, 21. Juli. Heute morgen wurde der verheiratete Stiftsmüller Karl Dietſche von einem aus Grenzach kommenden Auto erfaßt und zu Boden geworfen. Er mußte mit ſchweren Schädel⸗ und inneren Verletzungen ins Krankenhaus Säckingen verbracht werden, wo er alsbald ſtar b. Das Auto fuhr dann gegen eine Telephon⸗ ſtange, wobei die drei mitfahrenden Damen herausgeſchleudert wurden, jedoch mit ge⸗ ringftütgigen Verletzungen davonkamen. K Untergrombach, 21. Juli. Einige junge Bur⸗ ſchen von hier unternahmen in der Sonntagnacht einen Ausflug mit einem Fuhrwerk. Auf der Rückfahrt vom Michaelsberg herunter, an einer ab⸗ ſchüſſigen Stelle, geriet das Fuhrwerk in zu ſchnelle Fahrt, wodurch sämtliche Inſaſſen herausgeſchleudert wurden. Dabei fiel der 47jährige Fuhrwerksbeſitzer Franz Schmitt ſo unglücklich auf den Kopf, daß ex einen ſchweren Schädelbruch davontrug, an dem er nach einigen Stunden verſchied. * Schliengen, 21. Juli. Bei dem geſtern über dem Oberland niedergegangenen ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in einen Nußbaum, unter dem der Landwirt Erhard Gellers Schutz geſucht hatte. Der Mann erlitt ſchwere Brandwunden, ſo daß er bewußtlos in die Freiburger Klinik überführt wer⸗ den mußte. Man hofft, ihn am Leben zu erhalten. * Bernau bei St. Blaſien, 21. Juli. Im Anweſen der Familien Heinrich Fritſchler, Heinrich Winkler und Franz Winkler in Bernau⸗Oberleben brach durch Kurzſchluß Feuer aus, wodurch das An⸗ weſen vollſtändig eingeäſchert wurde. Soweit bis letzt feſtſteht, iſt keiner der Brandgeſchädigten ver⸗ ſichert. Aus ber Pfalz rat, Lyzeumsdirektor Vollert * Ludwigshafen, 22. Juli. Mädchenſchuldirektor Paul Vollert iſt heute nacht, 77 Jahre alt, ge⸗ ſtor ben. Prof. Vollert, ein gebürtiger Thüringer, leitete, von Speyer nach Ludwigshafen berufen, dreißig Jahre lang(von 1890 bis 1920) das Mädchen⸗ lyzeum mit Realgymnaſium. In weiteren Kreiſen iſt er als Verfaſſer deutſcher Leſebücher bekannt. Durch Böllerſchuß getötet. * Rehborn bei Kirchheimbolanden, 21. Juli. Auf dem Bezirkskriegertag ereignete ſich geſtern hier ein ſchwerer Unfall. Der Druckeretangeſtellte Deiler wollte einen Böllerſchuß löſen. Beim Verſagen ſtellte ſich Deiler vor den Böller, um nachzuſehen, Der Schuß entlud ſich und Deiler ſtürzte mit gräßlichen Verletzungen zu Boden. Bald darauf verſtarb er. Tragiſcher Tod * Pirmaſens, 22. Juli. Am Sonntag nachmittag im Anſchluß an die Schauübung der Feuerwehr er⸗ litt der 34 Jahre alte Geſchäftsführer Ludwig Rie⸗ gel im Feſtzug plötzlich einen Herzſchlag, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Der für den Abend angeſetzte Feſtball zu Ehren Wie im geſtrigen Abendblatt gemeldet, gelangte heute vormittag zur Verhandlung die Berufung von Bankier Thomas Faßhol d, der am 2. Mai 1929 vom Schöffengericht Mannheim wegen Untreue und Vergehens gegen das Depotgeſetz eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr erhalten hatte. Die Ver⸗ handlung vor dem Schöffengericht zog ſich ſ. Zt. ſehr in die Länge, da Faßhold jede Schuld beſtritt. Auch in der heutigen Verhandlung behauptet er, weder eine Untreue noch ein Vergehen gegen das Depot⸗ geſetz begangen zu haben. Für die heutige Verhand⸗ lung waren neue Gutachten eingeholt. Sachver⸗ ſtändige ſind Bankdirektor Traub und Prof. Trumpler⸗ Frankfurt a. M. Faßhold wird von den Rechtsanwältey Dr. Rudolf Selig und Dr. Max Als ber g⸗Berlin verteidigt, während Staats⸗ anwalt Dr. Schmitz die Anklage vertritt. Der Zuhörerraum iſt trotz der Kompliziertheit des Fal⸗ les dicht beſetzt. Unter den Zuhörern befinden ſich Juriſten und Bankleute, Studierende und Neu⸗ gierige. Der Angeklagte hatte ſeine Bank während der Inflationszeit gegründet. So raſch der Aufſtieg erfolgte, ſo ſchnell kam auch der Rückſchla g. Von der Zeit an, wo der Kommanditiſt im April 1927 aus der Bankfirma Faßhold austrat, ſetzten auch die Ver⸗ gehen ein, die ſchließlich zu der Verurteilung des F. führten. Wie gemeldet, hatte ſich der Angeklagte zur Betätigung ſeiner Geſchäfte einiger Berliner Banken bedient, wo er ſeine eigenen Papiere und die ſeiner Kunden zu ſeiner freien Ver⸗ fügung lagern ließ. Das Geſetz ſchreibt aber aus⸗ drücklich vor, daß die Papiere der Kundſchaft in ein beſonderes Depot gelegt werden müſſen. Als dann der Börſenkrach kam und an der Börſe unge⸗ heuere Werte verloren wurden, die beiden Berliner Banken von F. auch kein Geld erhalten konnten, nahmen ſie Zwangsverkäufe der Papiere vor, die eigentlich nicht der Bank, ſondern fremden Leuten gehörten. Ferner wird F. beſchuldigt, das hieſige Wöchnerinnenaſyl um 30 000 Mark und eine Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft eben⸗ falls ſchwer geſchädigt zu haben. 5 Der Angeklagte wird vor dem Richtertiſch ver⸗ nommen, weshalb ſeine Ausführungen nicht immer ganz verſtanden werden konnten. Umſo deutlicher iſt der Vorſitzende und der Staatsanwalt, die keinen Zweifel darüber laſſen, daß der Angeklagte nicht kor⸗ rekt gehandelt hat. F. beteuert, daß er ſich nie⸗ mals Vermögensvorteile verſchaffen wollte. Geraume Zeit erforderte die Feſtſtellung und Prüfung der einzelnen Bankgeſchäfte des Ange⸗ klagten, die durch den Vorſitzenden erfolgte, wodurch eigentlich der Tatbeſtand erſt konſtruiert wurde, da in der Verhandlung vor dem Schöffengericht dieſe Konten nicht durchgenommen werden konnten. In einem Falle wurde die Anklage fallen gelaſſen, wäh⸗ rend in einigen anderen Punkten kleine Beanſtan⸗ dungen des Vorſitzenden erfolgten. Bei Beſprechung der Steuer betonte der Angeklagte, daß die Kun⸗ denſteuer bedeutend höher iſt als die Bank⸗ ſteuer. Die Bank verdiene daher nicht viel. Ueber 18 Schädigung des Wöchnerinnenaſyls um 30 000 Mk. gibt der Angeklagte nur mangelhafte Auskunft. Er betont einleitend, daß er davon nichts gewußt habe und daß das Wöchnerinnenaſyl ja durch Grundſchuldbriefe gedeckt war, was aber vom Vor⸗ ſitzenden beſtritten wird. Schlimm wird die Situation des Angeklagten durch die beſtimmten Ausführungen des Vorſtandsmit⸗ gliedes Dr. med. Preller vom Wöchnerinnenaſyl. Der Zeuge gibt zunächſt eine eingehende Darſtellung über den Hergang der Sache. Von dem von der Sparkaſſe geliehenen Betrag von 275 000 Mk. für den Neubau des Wöchnerinnenaſyls ſollte Faßhold 100 000 Mark in kurzfriſtigen aber ſicheren Anleihen anlegen. Als Gerüchte über die Schwierigkeiten des Bank⸗ hauſes auftauchten, iſt F. zu einer Vorſtandsſitzung eingeladen worden, um Rechenſchaft über das Geld zu geben. Einer Vorſtandsdame gab er auf tele⸗ phoniſche Anfrage ſo ſichere und beſtimmte Auskunft, daß man keinerlei Befürchtungen gehegt habe. Als aber Faßhold auf die fortgeſetzten Anfragen nach der Anlage des Geldes ausweichen de Antworten der auswärtigen Wehren wurde darauf abgeſagt. gegeben und auch kein Nummernverzeichnis vorgelegt hat, ſei man doch ſtutzig geworden. Das Nummern⸗ Berufungsverhandlung vor der Großen Ferienſtrafkammer des Landgerichts Mannheim verzeichnis wurde erſt auf wiederholtes Drängen von Faßhold eingereicht. Der Verluſt des Wöch⸗ nerinnenaſyls ſtellte ſich auf 90000 Mk. Faßhold habe der Rheiniſchen Ereditbank ſchriftlich bekundet, daß der Goldpfandbrief von 100 000 Mk. zu ſeiner freien Verfügung ſtehe. Zeuge be⸗ zeichnet dieſe Angabe als eine glatte Unwahrheit und ſtellt feſt, daß der Vorſtand des Luiſen⸗Wöch⸗ nerinnenheims niemals das Geld zur freien Ver⸗ fügung dem Faßhold überlaſſen hat. Ebenſo unwahr ſei auch die Behauptung des Angeklagten, daß der Vorſtand mit der Anlage des Geldes einverſtanden geweſen iſt. Trotz alledem habe aber der Vorſtand des Luiſenheims aus rein menſchlichen Gründen be⸗ ſchloſſen, gegen Herrn Faßhold keine Anzeige zu erheben, um ſeine Familie und feine Exiſtenz nicht zu gefährden. Ein als Zeuge vernommener früherer Angeſtell⸗ ter des Bankhauſes Faßhold ſtellte feſt, daß bereits Ende 1927 oder anfangs 1928 eine Ueberſchul⸗ dung von Mk. 200 000-250 000 vorhanden war. Er, ſowie ein anderer Zeuge, ein früherer Prokuriſt, können ſich noch erinnern, daß die Pfand⸗ briefe für das Luiſenheim„bebändert“ und mit der Aufſchrift„Luiſenheim“ verſehen waren. 5 Von.40 bis 3 Uhr iſt Mittagspauſe. Nach Wie⸗ deraufnahme der Sitzung erſtatteten die drei Sach⸗ verſtändigen ihre Gutachten. Die Verhandlung ging bei Redakttionsſchluß noch weiter. ch. * Schuberth⸗Popp⸗Urteil rechtskräftig * Bayreuth, 21. Juli. In der Sache Meußdörffer iſt zu melden: Das Urteil des Schwurgerichts Bayreuth vom 8. Juli gegen die Arbeiter Schuberth und Popp aus Kulmbach iſt, nachdem von keiner Seite Reviſion angemeldet wurde, mit dem geſtrigen Tage rechtskräftig geworden. 1 e Woetterausſichten Wetler⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft⸗ Se Wind Wh. d 55 8 5 Wetter m an Sei 9 micht. Stärke Wertheim 1510.— 15 25 12 SW. leicht wolkig Königsſtuhl 563 780,8 111 22 9 SW. ſchwach heiter Karlsruhe 120 761,8 15 27 12 WSVV] leicht halbbedeckt Bad.⸗Bad. 218 761,6 150 27 18 SW 5 heiter Villingen 780 762.6 12 24 9 SW 5 wolkig St. Blaſien 1275— 12 21 8 0 5 halbbedeckt Badenweil.— 762,2 14 25 12 8 leicht bedeckt Jad d Hof 780 636,9 6 16 5 N00 friſch Nebel ad. Dür th.—— 12 23 6 SW leicht heiter Nachdem geſtern vormittag die Vorderſeite der neuen Störung durch Aufheiterung Anſtieg der Tem⸗ peraturen(Ebene 27 Grad, Hochſchwarzwald 1620 Grad) bewirkt hatte, trat nach kurzen Aufgleitregen Kaltluft zum Teil unter Gewitterbegleitung bei uns ein und brachte ſtrichweiſe ſehr ergiebige Regen. Heute iſt die Störung ſchon weiter nach Oſten gezogen und vereinigt ſich mit dem baltiſchen Tief. Die maritime Rückſeitenſtrömung wird auch morgen, jedoch ſchwächer als heute andauern.. Meiſewetter Wieder iſt nach kurzer Schönwetterperiode ein Umſchlag zu kühlem wolkigem Wetter erfolgt, der ſich im ganzen Reiche auswirkt. Für morgen ſteht Beſſerung, aber noch nicht be⸗ ſtändig ſchönes Wetter in Ausſicht. Mittwoch, 23. Juli 1930 .30 Uhr: Frankfurt: Konzert von Bad Homburg: Köln: Konzert von Bad Pyrmont. .45 Uhr: Frankfurt: Befreiungsſeier von Trier, an⸗ läßlich der Anweſenheit des Reichspräſidenten. 12.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Promenaden⸗ konzert. 13.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Schallplatten⸗ konzert. 15.00 Uhr: Fronkfurt, Stuttgart: Stunde der Jugend. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert aus dem Kurhaus Bad Homburg. 16.25 Uhr: München: Veſperkonzert des Funktrios. 17.25 Uhr: Wünchen: Kinderſtunde. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.05 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, München: Vortrag. 19.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 19.45 Uhr: Prag, Preßburg: Violinkonzert. 20.00 Uhr: Berlin: Ein Rückblick„Erfolg in der Oper“; Königswuſterhauſen:„ Köln: Feſtkonzert, anläßlich der Anweſenheit des Reichs präſi⸗ denten; München: Konzert; Kaſcha u: Sonateſtunde; Zürich: Bunte Unterhaltung. 20.15 Uhr: Kattowitz, Warſchau: Soliſten⸗Konzert. 20.30 Uhr: Breslau, Königswuſterhauſen: Spiel und Kabarett„Der gutſitzende Frack“; Frank⸗ furt, Stuttgart: Erzählungen; Budapeſt: Konzert. 20.45 Uhr: Brünn: Einige Streicherſerenaden; Mai⸗ land: Leichte Muſtk. 21.00 Uhr: London 1: Orcheſterkonzert mit Klavierſolk; Oslo: Sketſch; Rom: Sinfonie⸗Konzert; Ton⸗ louſe: Orcheſterkonzert;: Wien: Konzert 21.15 Uhr: Fronkfurt, Stuttgart: Muſik zu hiſto⸗ riſchen Anläſſen; Hamburg: Hörſpiel; Kaſchan: Orgelkonzert; London 2: Klavierſextett. 21.30 Uhr: München: Konzertſtunde. 21.45 Uhr: Stockholm: Orgelandacht. 22.00 Uhr: Bud apeſt: Schallplatten„Triſtan und Iſolde“; Kattowitz, Warſchau: Feuilleton„Der Ulan, der ſich verirrte“. 22.15 Uhr: London 3: Konzert: Os lo: Kammermuſik. 22.30 Uhr: London 1, 2: Tanzmuſik. 5 22.45 Uhr: München, Os lo: Tanzmuſik. 0 28.00 Uhr: Warſchau: Tanzmuſik. 92 .30 Uhr: Berlin: Nachtkonzert. für Mittwoch, 23. Juli: Wechſelnd wolkig und etwas wärmer. Höchſtens ſtrichweiſe gewitterige Regen. Nord weſtliche Luftzufuhr Oſtſee: 16—19 Grad. Bedeckt. Einzelne Regen⸗ ſchauer. Geſtern warm und meiſt bedeckt. Nordſee: 14—16 Grad. Bedeckt. Strichweiſe Regen. Friſcher Süd⸗Weſt. Geſtern mäßig warm und regneriſch. N a Harz und Thüringer Wald: 1214 Grad. Wolkig. Leichter Südweſt. Geſtern warm und ſtrichweiſe heiter. Rhein⸗ und Weſergebiet: 1315 Grad. Meiſt be⸗ deckt. Friſcher Süd⸗Weſt. Geſtern warm. Gegen Abend Regen. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 13—15 Grad. Bedeckt. Strichweiſe Regen. Mäßiger Weſt. Geſtern kühl und ſtrichweiſe wolkig. i Alpen: 12—14 Grad. Bedeckt. Einzelne Regen. Leichter Weſt. Geſtern Wetterſturz und raſche Ab⸗ kühlung. Flugwetter Das ganze Reich ſteht heute morgen unter einer kräftigen böigen Weſtſtrömung, die in der Höhe weiter auffriſcht. Die Bewölkung wechſelt ſtark. Strichweiſe gehen Regenſchauer nieder. Die Sicht iſt außerhalb der Regengebiete gut. Die hö⸗ heren Gebirgsketten ſtecken in den Wolken. Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner Feuilleton l. V. Kurt Fischer» Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelber Sport u. Vermiſchtes: i. B. Kurt Ehmer ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Geticht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— 8 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1.—6 Für unverlangte Beiträge 0 1 1— Rückſendung erfolgt nur dei co 1 —————2r, k—;———.— k K— Nomantiſche Begegnung 5 Von Beermann Eris Bulle Freiburg i. Br. Schluß) Er erzählte der Freundin davon, viel Intimes, viel Sonderbares, viel Wildes. Auch von der Stille, in die er ſich nach dem Kriege zurückgezogen, um zu ſchaffen. Er geſtand es frei, nach einer ſchweren Enttäuſchung in der Liebe. Anna Frey zuckte ein wenig zuſammen, ergriff leicht ſeine herabhängende Hand, ließ ſie wieder fallen. Nun ſpürte Leu wieder das Weſen des geliebten Sees, den Duft des Blütenhauches überm morgend⸗ lichen Bodenſee im Segelboot. Da war er doch jetzt daheim? Warum ergriff ihn jetzt die Erinnerung ſo ſtark, nachdem er ihn geſtern erſt verlaſſen. Anna Frey hätte nun wegſchwinden können, hier in dieſe ſchmale Gaſſe, das Annengäßlein ſogar, ſchmerzlich wäre das geweſen aber nicht nothaft. Da, mitten im Trubel der Straße, überraſchte ihn ſein neues Lebensgefühl: nun aber, wenn mir das ruhende Leben ſtärker wird als das bewegte, dachte er, nähert ſich mir das Zuſtändliche, ich will es tief erfaſſen, mit der Leidenſchaft des Reifen, die Lyrik verweht, das ungeſtüme Fernweh ebbt ab, da ſollte ich an das Epiſche gehen. Der Strom lehrt das kraftvolle Fließen. Rakatara, tam, tam, bum, ratatara, tam, tam, bum⸗ Die Feuewehrmuſik weckte Urban aus dem Grü⸗ beln. Und ſiehe, jene Fremde, ach ſo zuinnerſt gekannte, immer aus der Ferne ihm zuſchauende Frau vom See war verſchwunden. Leu ſuchte ſie noch, aber ohne Hoffnung. Er fand ſie nicht mehr. Ein Einſamer in der Menge der Pfingſtfahrer wanderte er an ſeinen Strom, ein Schweigſamer unter den lauten Jubelnden erging er ſich im Blüten⸗ ozean des Kaiſerſtuhles. Aber dieſes Abgeſchloſſen⸗ ſein und dennoch mitten drin im Leben daſein iſt das königliche Geſchick des Dichters. Menſchen, Leute gehen vorüber, ſehen ſein ſchmales, erasmiſch ent⸗ zücktes Geſicht, lächeln oder ſtaunen. Er wandert ſicher den bereits zur Heimkehr gewandten entgegen; abends ſind die Burgen am Rheine ſtill, die Ruine auf dem Sponeck und die Ruine der Limburg. Weht nicht noch der wehe Wiegenſang der Kaiſersmutter, die Rudolf von Habsburg hier geboren hat, im Ge⸗ mäuer der Kemenate hin und her? Ach, nein, da beginnt eine Nachtigall zu ſchlagen und noch eine und mehr. Chöre von ungezählten Nachtigallen⸗ ſtimmen ſteigen aus den Rheinwaldbüſchen herauf, der Chor der Limburgnachtigallen antwortet ihnen. Der Rhein zermahlt in ſchweren Strömen Zeit und Zeitliches. Der Weinſtrom, der aus den Kaiſerſtuhl⸗ rebäckern gereiften Trauben gekelterte, auf den ſonnenſaugenden Lößterraſſen gewachſen, der macht viel Blut vor Freude ſpringen, viel Menſchen ſin⸗ gen; weit aus den Fernen her, wo die Lichter Burk⸗ heims, Breiſachs und Jechtingens(dem Geburts⸗ dorf des Dichters Emil Gött) aufglimmen, weit aus den Fernen her weht es die Schreie und Lieder, die der Wein erweckte. Auch Urban Leu, innerlich be⸗ ſeſſen vom tiefen pfingſtlichen Lebensgefühl, wußte nicht genau, ob er nicht auch irgendwo, vielleicht in Sasbach bei der„Schwarzen Marie“, mit der Sicher⸗ heit des Träumenden zu einem Trunke landen würde, im Wirtsgarten ſitzend dann, das leiſe Schwanken der Schiffsbrücke am nahen Rhein mit⸗ fühlend. Aung Frey würde immer dabei ſein, wie ſie vorher immer dabei war, die ferne Geliebte. Der alte Wate Schulanekdoten von Karl Lerbs Generationen von Schülern ſahen ihn in den Gängen zwiſchen den ehrwürdigen Bankreihen des ehrwürdigen Gymnaſiums ſtehen; gedrungen, unter praller Weſte ein behagliches Bäuchlein vorwölbend, den Kopf mit der von weißem Haarkranz umrahmten Glatze etwas ſchräg geneigt, um üppige Lippen das ſchmunzelnde Behagen Silens, aber hinter funkeln⸗ den Brillengläſern den ſcharfen Blick unbeſtechlicher Latinität. So ſtand er,„Wanjos“ oder„Waats“ oder„der alte Wate“ genannt, Enkel überdauernd, und goß den edlen Sprachgeiſt Ciceros in unzählige„Phra⸗ ſen“, die uns noch heute in Angſtträumen zu per⸗ fekten Ciceronianern machen; und als die Vierhun⸗ dertjahrfeier der alten Schola Mater zu Bremen uns jüngſt zu löblichem Tun vereinte, ſahen wir ihn, den Heimgegangenen, mitten unter uns ſtehen und vernahmen deutlich ſeine klaſſiſche Rede: „Alſo wenn es im ſpäteren Leben mal ſo kommts, dabei, was immer mal ſo kommts, daß Sie nich wiſſen, ob hier ſo oder ob da ſo, dann fragen Sie ſich immer:„Nimmt es Cicero?“ Und wenn es Cicero es nich nimmt, ſchreiben Sies auch nich. Damit kommen Sie überall im Leben durch. Hm— tja.“ * Zeichnen wir, mit der phonetiſchen Unvollkommen⸗ heit ſchriftlicher Wiedergabe, Etliches von dem auf, was heimlich geführte Notizbücher während des Unterrichts für die Nachwelt aufbewahrten: „Alſo nu mal wejen Examens da: Sie meinen immer, es kommt nich. Ich aber ſage Ihnen jewiſſer⸗ maßen dabei: es kommts! und wenn es kommts, denn is es da! und wenn es da is, denn is es un⸗ anjenehm!l hm⸗tfe. Und wenn Sie da nu ſo kommen und wollen es machen, dann ſage ich janz einfach: „Quod non, is nich da, wejen unſittlichet Reifel“ 5 a * „Was ſind Sie jeweſen? Krank ſind Sie jeweſen dabei? Ich jebe Ihnen en juten Rats: Machen Sie keine faulen Fiſche!“ „Was wollen Sie ſtudieren da? Philoſophie wollen Sie ſtudieren? Hurrejoiojot dabei, damit locken Sie keinen Hund aus im Ofen!“ 1. „Hierauf nahm er ein Schwerts da und tötete ſie mitten durch.“ * „Brutus und Caſſius gaben ſich bei Philippi das Leben.“ *. „Wir haben von Seneca zwei Perſonen übrig, Vater und Sohn.“ * „Lachen Sie nich! Stecken Sies Buch in die Naſe, e? Und wenn Sie lachen, laſſe ich Sie vom Cuſtos rauswerfen und vom Direktor wieder reinbringen!“ *. „n jroßer Dichter mögen Sie ja ſein dabei, davon verſteh ich nix; aber'n froßer Laterner ſind ſie nicht! — Lachen Siel Ich kann Ihnen ſagen: lachen Sie nicht! Sie kriejen ſonſt'n paar Ohrfeifen von hier bis an die Wand!“ *. Dennoch war die Kraft ſeines Ausdrucks zuweilen von faſt expreſſioniſtiſcher Prägung. So überſetzte er eines Tages eine kriegeriſche Stelle:„Sie ſprangen auf und ſtießen ein Jeſchrei vor ſich her.“ 2 „Troilus,“ ſagte er mit ſchräggeneigtem Kopfe und einem ſchelmiſchen Augurenlächeln,„Troilus war der fünfzigſte Sohn des Priamus. Na, da war denn natürlich nicht mehr viel dran dabei.“ — — 1 Aus Rund funk⸗Programmen 5—„— Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ VVSTTSTSÄTTTTWTTT7W—GT———W7—õW!c Verbeſſerung der Mirtſchaftlichkeit von Kraftfahrzeugen Die zukünftige Entwicklung nach Anſicht der Weltkraftkonferenz Der Leitgedanke der Zweiten Weltkraftkonferenz war die Verbeſſerung der Wirtſchaftlichkeit und, da⸗ mit zuſammenhängend, die Erhöhung des Abſatzes der zur Verfügung ſtehenden Energien. Da ein großer Teil der Energie heute in Kraftfahrzeug⸗ motoren, alſo in Automobilen, Krafträdern, Laſt⸗ wagen, Traktoren, Flugzeugen umgewandelt wird, braucht nicht beſonders betont zu werden, daß die Frage der Erhöhung der Wirtſchaftlichkeit des Kraft⸗ fahrzeugmotors auf der Konferenz eine ſehr große Rolle geſpielt hat. Beim Vergaſermotor iſt die Wirtſchaftlichkeit, da es ſich ja um ein hochentwickeltes Erzeugnis der Technik handelt, heute kaum noch zu ſteigern, jeden⸗ falls nicht durch techniſche Veränderungen des Mo⸗ tors ſelbſt. Aehnlich liegt es beim Dieſelmotor, der allerdings als Fahrzeugmotor vielleicht noch im Beginn der Entwicklung ſteht, deſſen Wirtſchaftlich⸗ keit aber von vornherein außerordentlich hoch ge⸗ weſen iſt,— und hier liegt ja auch der Anreiz zu ſeiner Verwendung im Fahrbetrieb. Immerhin ſind auf der Weltkraftkonferenz noch einige konſtruktive Möglichkeiten zur Verringerung des Breunſtoffver⸗ brauches zur Sprache gekommen, die allerdings teilweiſe den Nachteil haben, die Wirtſchaftlichkeit auf Koſten einer Erhöhung des Motorgewichtes zu ſtei⸗ gern. So iſt vorgeſchlagen worden, die Abgabe des Vergaſer⸗ oder Dieſelmotors, deren Ueberdruck von mehreren Atmoſphären bisher ungenutzt geblieben iſt, in einem Niederdruck⸗Zylinder oder einer Ab⸗ gasturbine zu entſpannen und damit motoriſch aus⸗ zunutzen. 5 Letzten Endes laſſen ſich aber weſentliche Steige⸗ rungen der Wirtſchaftlichkeit nur durch eine noch intenſivere Beachtung der Brennſtoffrage als bisher erzielen,— das iſt auch das Ergebnis der Beratungen der Fachleute auf der Weltkraftkonferenz, ein Ergeb⸗ nis, das von keiner Seite beſtritten worden iſt, wenn man ſich auch die zweckmäßigen Schritte nicht durch⸗ aus einig war. Beſonders im Flugbetrieb iſt eine Verringerung des Brennſtoffverbrauches wichtig, obgleich gerade hier der Brennſtoffpreis eine unter⸗ gebkrönete Rolle ſpielt im Verhältnis zu den übrigen Koſten; aber bei einem 10⸗Stunden⸗Flug ſind, wo⸗ räuf der General⸗Berichterſtatter beſonders hinge⸗ wieſen hat, 10 8 je PS⸗Stunde Brennſtofferſparnis gleichbedeutend mit 100 8 Motorgewichterſparnis je PS. Das beſte Mittel zur Verringerung des Brennſtoffverbrauches von Vergaſermotoren ſcheint nach wie vor die Steigerung des Verdichtungsverhält⸗ niſſes zu ſein, und mit dieſem Mittel befaßten ſich auch umfangreiche Berichte zur Weltkraftkonferenz aus Deutſchland und Oeſterreich. Selbſtverſtändlich iſt die Verbeſſerungsmöglichkeit der Wärmewirtſchaft unbegrenzt. durch Erhöhung des Verdichtungsverhältniſſes nicht Einmal muß ja ein Verdichtungsgrad erreicht ſein, bei dem die Brennſtofferſparnis prak⸗ tiſch nicht mehr in Erſcheinung tritt und bei dem außerdem Drücke auftreten, die eine Verſtärkung der in Frage kommenden Motorenteile notwendig und damit die wirtſchaftlichen Vorteile illuſſoriſch macht. Man iſt bei einem Motor der Bayeriſchen Motoren⸗ Werke bereits bis zur 11fachen Verdichtung gegangen, ohne die Grenze eines Anſtiegs des thermiſchen Wir⸗ kungsgrades erreicht zu haben, iſt alſo bereits in die Nähe der Verdichtung der Dieſelmotoren gekommen. Praktiſch iſt man ja bisher noch unter dieſer hohen Verdichtung geblieben. Bei Laſtkraftwagen kann man, worauf der eine Bericht hinweiſt, ohne Schwie⸗ rigkeiten auf—Sfache Verdichtung gehen, da bis zu dieſer Grenze weder Wärme— noch mechaniſche Be⸗ anſpruchungen im Dauerbetrieb Schwierigkeiten machen. Eine Grenze der Verdichtungsſteigerungen iſt na⸗ türlich dann gegeben, wenn der Motor nicht mehr ruhig läuft, ſondern anfängt zu klopfen. Durch Zu⸗ ſatz von Klopfſchutzmitteln kann man bekanntlich in gewiſſen Grenzen die Verdichtung erhöhen, darttber hinaus müſſen klopffeſte Kraftſtoffgemiſche verwendet werden. Auch der Motor muß der erhöhten Verdich⸗ tung angepaßt werden, und nicht jede Form des Ver⸗ brennungsraumes erlaubt eine hohe Verdichtung, ohne daß Klopferſcheinungen eintreten. Es ſind in neuerer Zeit einige beſondere Zylinderkopfformen durchkonſtrujert worden, die die Klopffeſtigkeit des Motors ſehr heraufzuſetzen in der Lage ſind. In den meiſten Fällen iſt allerdings die Beſchaf⸗ fenheit des Kraftſtoffes maßgebender für die erreich⸗ bare Verdichtung als die Form des Zylinderraumes oder die Anordnung der Ventile. Auf der letzten Teilkonferenz der Wetkraftkonferenz in London iſt von einem deutſchen Fachmann bereits vorgeſchlagen worden, bei einer Normung der Betriebsſtoffe, die ja eines Tages kommen muß, als eines der wichtig⸗ ſten Normungselemente die Klopffeſtigkeit zu berück⸗ ſichtigen. Leider iſt auf dieſer Weltkraftkonferenz von einer Normung der Kraftfahrzeug⸗Betriebsſtoffe nicht die Rede geweſen, abgeſehen von 2 Beiträgen aus Japan und Amerika, die ſich mit der Normung von Dieſel⸗Treibſtoffen und den für dieſe Normung in Frage kommenden Eigenſchaften befaſſen. Es iſt zu hoffen, daß auf der nächſten Weltkraftkonferenz wieder einmal poſitive Vorſchläge zur Normung der Automobil⸗Kraftſtoffe gemacht werden, die dann hof⸗ fentlich zu wirklichen Beſchlüſſen führen werden. Welche Bedeutung nach wie vor der Klopffeſtigkeit der Kraftfahrzeug⸗Betriebsſtoffe beigemeſſen wird, geht aus dem Vorſchlag des obenerwähnten öſter⸗ reichiſchen Berichterſtatters hervor, die Klopffeſtig⸗ keit der jeweils verkauften Betriebsſtoffe, gemeſſen nach dem Toluol⸗Wert des bekannten engliſchen Mo⸗ torfachmanns Ricardo, an den Tankſtellen öffentlich anzuſchlagen; ferner ſollten die Automobilfabrikan⸗ ten veranlaßt werden, anzugeben, welche Klopffeſtig⸗ keit die in ihren Motoren zu verwendenden Brenn⸗ ſtoffe mindeſtens haben müßten. Das würde einer⸗ ſeits einen guten Anreiz zur Veredelung der Kraft⸗ ſtoffe abgeben, und andererſeits zur beſſeren Aus⸗ nutzung der Kraftſtoffe führen; denn wenn man auch in ſeinem Motor im Sinne einer Erhöhung der Wirtſchaftlichkeit einen hochwertigen Kraftſtoff ver⸗ brennen ſoll, ſo muß doch dieſer Kraftſtoff dem Mo⸗ tor angepaßt ſein und darf eine gewiſſe Wertgrenze nicht überſchreiten. Denn die aus der Unfähigleit des betreffenden Motors, einen hochwertigen Kraftſtoff voll auszunutzen, ſich ergebende Verſchwendung ſchmälert ſelbſtverſtändlich die eventuell erhöhte Wirt⸗ ſchaftlichkeit. Kraftfahrzeug⸗Motoren und Treibſtofße auf der zweiten Weltkraftkonferenz Auf der Zweiten Weltkraftkonferenz iſt die Frage der Motorbetriebsſtoffe ſehr eingehend behandelt worden, und zwar, abgeſehen von der Sektion„Nor⸗ mung“, in der ſowohl aus Japan wie aus den Ver⸗ einigten Staaten Vorſchläge zur Normung von Dieſel⸗Treibſtoffen gemacht worden ſind, in der Sek⸗ tion„Wirtſchaftliche Probleme der Hochtemperatur⸗ entgaſung“ und vor Allem in den Sektionen„Flug⸗ zeug⸗ und Fahrzeug⸗Motoren“ und„Gewinnung von natürlichen und künſtlichen Oelen, ihre Umwandlung und die Eigenſchaften der Motortreibſtoffe.“ Die Frage der Beſchaffung von Kraftſtoffen, die für den jeweils in Frage kommenden Motor gerade gut genug, aber, im Intereſſe der Wirtſchaftlichkeit, auch nicht zu gut ſind, ſpielt ja ſchon ſeit Jahren eine große Rolle. Die Oelfrage iſt nächſt der der Elektri⸗ fizierung zweifellos heute die brennendſte Frage der Engerie⸗Verſorgung. Noch erſcheinen die Oelquellen unerſchöpflich, aber der Preis der Oelkalorie iſt hoch, und nicht zuletzt dieſer Umſtand hat, ja zur Entwick⸗ lung der künſtlichen Erzeugung von Oelen und flüſſtgen Treibſtoffen geführt. Jür erdölarme Länder die auf die Einfuhr von flüſſigen Brennſtoffen angewieſen ſind, kann zweifellos die künſtliche Erzeugung von Kraftſtoffen außer⸗ ordentlich vorteilhaft ſein. So wies ein ungariſcher Diskuſſionsreöner darauf hin, daß die Hydrierung von 7 v. H. des ungariſchen Kohlevorkommens aus⸗ reichen würde, um den augenblicklichen Bedarf ſeines Landes an flüſſigen Kraftſtoffen zu befriedigen. Jedes Land ſucht ſelbſtverſtändlich in erſter Linie ſeine Kraftfahrzeug⸗Motoren mit den Betriebsſtoffen zu betreiben, die es im Land hat. Dabei ſind auf der Welkraftkonferenz eigenartige Gedanken zu Tage ge⸗ kommen, deren Durchführbarkeit, auch wenn die tat⸗ ſächlichen Erfolge recht ſporadiſch ſein können, unter keinen Umſtänden von vornherein beſtritten werden darf. So hat man in Rußland angeblich erfolgreiche Verſuche damit gemacht, Traktoren mit Stroh zu ſpeiſen, das, offenbar brikettiert, in einem mitge⸗ führten Generator vergaſt wird. In Finnland hat man ebenfalls Kraftfahrzeuge mit Gas betrieben. Ur⸗ ſprünglich wurde es aus Kohle gewonnen, aber der Generatorbetrieb war zu träge für den Motor und das Gas war unrein. Man ging dann zur Vergaſung von Holz über, das ja für Finnland der natürliche Brennſtoff iſt. Hier waren die Erfolge größer. Be⸗ ſonders, weil beim Holz die Trägheit der Gasentwick⸗ kung leichter überwunden werden konnte. Die Ver⸗ ſuche auf Prüſſtand und Landſtraße ergaben, daß in⸗ bezug auf den Verbrauch ein Kilogramm Holz etwa 210 Gramm Benzin entſprach, was wirtſchaftlich, ohne Berückſichtigung von etwaigen Betriebsnach⸗ teilen, zweifellos günſtig war. An einem vierzylin⸗ drigen Cheyrolet⸗Motor ergab ſich bei Verwendung von Birkenholz mit 20—30 v. H. Feuchtigkeit bei Kommt der Fahrrab⸗ Hilfsmotor wieder? In letzter Zeit tauchen häufiger wieder kleine Hilfsmotoren auf, die zum Einbau in Fahrräder beſtimmt ſind. Es handelt ſich dabei vor allem um einen kleinen 1 P. S. kurbelwellenloſen Motor (übrigens auch als Außenbordmotor für Paddel⸗ und andere leichte Boote beſtimmt), der über dem Tretkurbellager im Rahmen eingebaut wird und — mit einem kleinen Zweiganggetriebe verſehen— das Hinterrad antreibt. Es hat alſo den Anſchein, als ob der Hilfsmotor für Fahrräder wieder foreiert wird. Er hatte in den Nachkriegsjahren ſeine Blütezeit und war auf viel⸗ verſprechenden Wegen, bis die Inflationszeit als Hochkonjunktur der Kraftfahrzeuge ſeinem beſchei⸗ denen Daſein ein Ende machte. Die Erfahrungen, die damals mit dem Fahrrad⸗ Hilfsmotor gemacht wurden, waren gute und ſchlechte, je nachdem Motor und Fahrrad aus einer guten Fabrik oder einer der damals zahlreichen„Motoren⸗Schuſtereien“ ſtammten. Leider gaben gerade die Werke mit den vieverſprechendſten Motoren(von denen einzelne heute— nach zehn Jahren— noch laufen) dieſen Fabrikationszweig zugunſten der damals aufkom⸗ menden Leichtmotorräder wieder auf und dieſe ſpä⸗ ter dann wieder zugunſten der ſchweren Krafträder. Die Entwicklung ging damals, begünſtigt durch die Inflation, ins Große und die Hilfsmotoren wurden vergeſſen. Es iſt aber durchaus nicht einzuſehen, warum die Hilfsmotoren nicht wiederkommen ſollen. Das kleine Motorchen, das dem Radfahrer die zeit⸗ weilige Schonung ſeiner Kräfte ermöglicht, wird vielen Leuten willkommen ſein, die ſich kein„rich⸗ tiggehendes“ Motorrad leiſten können. Der heutige Stand der Motorentechnik geſtattet den Bau wirklich brauchbarer Hilfsmotoren zu erſchwinglichen Prei⸗ ſen, deren Unterhaltungskoſten außerdem noch ganz minimal ſind. Vorausſetzung für eine neuerliche Einführung der Fahrradhilfsmotoren ſind nur: gute Motoren und ſtabile Fahrradrahmen auf der einen Seite, Verſtändnis dafür und Rückſicht darauf, daß es ſich um Hilf smotoren handelt, auf der anderen; dann können Motorrad und Fahrrad mit Hilfs⸗ motor ſehr gut nebeneinander exiſtieren, denn genau genommen haben ſie nur recht wenig miteinander zu tun. M. Lgh. einem Verdichtungsgrad von 4,64 ein Leiſtungsabfall gegenüber Benzinbetrieb von rund 40 v. H. und bei einem Verdichtungsgrad von 6,1 ein Leiſtungsabfall von rund 20 v. H. Auch bei dieſem Betriebsſtoff bietet alſo offenbar die Hochverdichtung, die ja immer wieder im Zuſammenhang mit der beſſeren Aus⸗ nutzung der vorhandenen Kraftſtoffe genannt werden muß, beträchtliche Vorteile, wenn bei einer Steige rung von 4,64:1 auf 6,1:1 eine Leiſtungsſteigerung von 38 v. H. erreicht wird. Im Ganzen ergaben ſich allerdings beim Gasbetrieb noch beträchtliche Störun⸗ gen; trotzdem wurden außer mit Traktoren dieſe Verſuche auch mit Straßenwalzen, Booten und orts⸗ feſten Anlagen durchgeführt. Es iſt nicht geſagt, daß ſie, im Anſchluß an ältere franzöſiſche Verſuche, nicht auch einmal für den Laſtwagenbetrieb von Bedeu⸗ tung werden können. Wie in erdölarmen Ländern die Verſorgung mit eingeführten Treibſtoffen ergänzt wird durch Benzol in Ländern mit hochentwickelten Kokerei⸗Betrieben und ausgedehnter Eiſeninduſtrie oder durch Spiritus in Agrarländern oder in Ländern mit ausgedehnter Zelluloſe⸗Induſtrie, wird in ſteigendem Maße der Gehalt bituminöſer Geſteine zur Gewinnung von Erd⸗ öl und damit von Kraftfahrzeug⸗Betriebsſtoffen aus⸗ genutzt. In einem italieniſchen Bericht wird be⸗ hauptet, daß noch bei einer Ausbeute von weniger als 4 Prozent des Gewichts die Oelerzeugung wirt⸗ ſchaftlich ſei, jedenfalls bei den Aſphalt⸗Kalkſteinen von Raguſa. Doch wird wahrſcheinlich in dieſem Falle die italieniſche Regierung ihre Hand ſchützend über dieſe neue Induſtrie halten, die übrigens in dieſem Fall nur zur Gewinnung von Schmieröl, nicht von Benzin führt. Aehnliche Berichte lagen der Weltkraftkonferenz aus Japan und Eſtland vor. Das Dieſel⸗Verfahren iſt ja heute techniſch für den Fahrzeug⸗ und Flugzeug⸗Betrieb noch nicht ſo weit entwickelt wie das Vergaſermotor⸗Verfahren, das nach 3 Jahrzehnten annähernd zum Abſchluß ge⸗ kommen iſt. Wirtſchaftlich bietet es, da heute noch die Schweröl⸗Kalorie verhältnismäßig billig iſt, manche Vorteile, aber es darf nicht vergeſſen wer⸗ den, und darauf iſt auf der Weltkraftkonferenz mehr⸗ fach hingewieſen worden, daß bei erhöhter Nachfrage auch der Preis der Schwerölkalorie ſteigen dürfte und ſich vielleicht dem der Benzin⸗ und Benzol⸗Ka⸗ lorie gefährlich angleichen könnte. Vielleicht iſt das neue„Niederdruck⸗Verfahren“ des Schweden Heſſel⸗ mann, das im weſentlichen mit den Elementen des Vergaſermotors arbeitet, aber anſtelle des Vergaſers eine Pumpe anwendet, die den Treibſtoff unter mäßigem Druck unmittelbar in den Zylinder ſpritzt, geeignet, das Dieſel⸗Verfahren bei der motoriſchen Verbrennung von Schwerblen abzulöſen. Der Ver⸗ dichtungsdruck beim Niederdruck⸗Verfahren liegt nur bei—9 Atm. Ueberdruck, alſo in der Nähe der bei hochverdichtenden Vergaſermotoren auftretenden Drücke, die in keiner Weiſe das Triebwerk ſchädigen. Die Nachteile des Dieſelmotors im Fahrzeug⸗Be⸗ trieb, wie die Schwierigkeiten des Anlaſſens und die mangelhafte Elaſtizität ſollen beim Heſſelmann⸗Ver⸗ fahren überwunden ſein. Vielleicht iſt das Heſſel⸗ mannſche Niederdruck⸗Verfahren das Verfahren der Zukunft, wenn es ſich darum handelt, Schwerble in Fahrzeug⸗Motoren ohne Hochdruck zu verbrennen. Die Entwicklung des Kraftfahrzeugs und die Auto⸗ mobiliſierung der Welt iſt ja durchaus noch nicht be⸗ endet, auch wenn heute bereits über 30 Millionen Kraftwagen mit etwa 600 Millionen Ps laufen, und es iſt wohl möglich, daß zukünftig eine Reihe ganz verſchiedener Motorarten ſich nebeneinander ent⸗ wickeln, die jeweils für verſchiedene Kraftſtoffe ge⸗ eignet ſind, derart, daß in jedem Fall in der Zuſam⸗ menwirkung von Motor und Kraftſtoff ein Optimum auftritt, im Sinne der eingangs genannten Formel: „Für jeden Motor der Kraftſtoff, der für ihn gerade gut genug, aber auch nicht zu gut iſt.“ Dipl.-Ing. A. Lion, Berlin. Zunehmende Verbreitung ſplitterfreien Glaſes Noch vor kurzer Zeit benutzte nur eine einzige deutſche Automobilfabrik ſplitterfreies Glas für ihre Serienwagen. In der letzten Zeit kann man beobach⸗ ten, daß jetzt ſchon mehrere Fabriken zur gleichen Methode übergegangen ſind und in ihren Anzeigen und Proſpekten auf die Vorzüge der Verwendang ſplitterfreien Glaſes hinweiſen. Die Vorteile ſplitter⸗ freien Glaſes im Automobilbau brauchen nicht be⸗ ſonders hervorgehoben zu werden. Daß es ſich nur ſo langſam im deutſchen Automobilbau durch⸗ zuſetzen vermag, hat andere Urſachen, vor allem in ſeinem ziemlich hohen Preis. Dieſer aber erklärt ſich wieder aus der Tatſache, daß in Deutſch⸗ land die Automobilfenſter und Windſchutzſcheiben noch nicht genormt ſind. Splitterfretes Glas hat faſt durchweg die Eigenſchaft, daß es ſich nicht ſchneiden läßt und daher von vornherein in beſtimmten Größen angefertigt werden muß. Wenn erſt einmal die Fenſter⸗ und Windſchutz⸗ ſcheiben genormt ſind oder wenigſtens die einzelnen Fabriken beſtimmte Normen für ihre Typen feſt⸗ legen, werden auch die Fabrikanten ſplitterfreien Glaſes ſich nach dieſen Maßen richten und infolge Serienherſtellung auch billiger liefern können. Die Vorteile der Normung zeigen ſich gerade auf dieſem Gebiete recht deutlich und es iſt zu hoffen, daß ſie hier bald die notwendigen Fortſchritte macht und ſo der allgemeinen Einführung ſplitterfreien Glaſes im Automobilbau die Wege ebnet, wodurch die Sicher⸗ heit des Kraftfahrzeugverkehrs einen weſentlichen Schritt vorwärts käme. M. Lgh. Die deutſche Treibſtoffwirtſchaſt im Schlepptau des Reichsſpiritusmonopols Mit der ſtärkeren Heranziehung des Spiritus als Streckungsmittel für die bisherigen Treibſtoffe be⸗ ginnt ſowohl in der Geſchichte der Reichsmonopolver⸗ waltung für Spiritus, als auch in der Geſchichte der Treibſtoffe ein neuer Abſchnitt. Handelt es ſich doch um nichts weniger als um die Frage, ob es möglich iſt, durch Zuſatz von Spiritus zum Benzin und Ben⸗ zol das deutſche Spiritusmonopol wieder rentabel zu geſtalten. Die Abgabe von Spiritus durch das Reichsmono⸗ pol an die Treibſtoffverbraucher iſt nicht neu. Im Jahre 1929 ſind bereits 25000 Tonnen Alkohol(im ganzen etwa 100 000 Tonnen Brennſtoffgemiſch) in Form von Monopolin in den Handel hinein gepumpt worden. Dieſe Summe erſcheint im Verhältnis zu dem Geſamtjahresverbrauch an Treibſtoffen(1,05 Million Tonnen) verhältnismäßig klein. Im Jahre 1930, wo der Treibſtoffverbrauch Deutſchlands ſich auf etwa 1,8 Mill. Tonnen ſtellen dürfte, wird durch das Reichsſpritmonopol bei Annahme des Beimi⸗ ſchungszwanges ein Quantum von etwa 55 000 Ton⸗ nen Alkohol zur Verfügung geſtellt werden müſſen. Geht der Abſatz an Treibſtoffen im bisherigen Tempo weiter, ſo ſteht zu erwarten, daß innerhalb der näch⸗ ſten drei Jahre ſich der Spritabſatz zu Kraftzwecken etwa verdoppeln wird. Eine ſolche Maßnahme iſt dazu geeignet, den un verkäuflichen Spiritusvorräten der Monopolverwaltung eine erhebliche Entlaſtung zu bringen. Vor allem dürften die ungeheuren Aus⸗ gaben für Zinſen, Lagerkoſten, Schwund uſw. gemil⸗ dert werden und damit indirekt die öffentliche Be⸗ wirtſchaftung des Spiritus ſich rentabler geſtalten. Sollte ſich ferner dadurch erreichen laſſen, daß der deutſche Kartoffelbau wieder einigermaßen lohnend wird, ſo können gegen den Beimiſchungszwang ernſte Bedenken kaum erhoben werden, zumal die Reichs⸗ monopolverwaltung ſich verpflichtet, den Alkohol zum Selbſtkoſtenpreiſe an die Brennſtoffgeſellſchaften ab⸗ zugeben. Anders ſieht die Frage vom Standpunkte des Treibſtoffverbrauchers aus. Bei einem Zuſatz von 2,5 v. H. Spiritus wird ſich der neue Motortreib⸗ ſtoff um 2,5 Pfg. pro Liter verteuern. Berückſich⸗ tigt man, daß erſt vor kurzem der Liter Benzin durch den Zoll um durchſchnittlich 5 Pfg. in die Höhe ge⸗ gangen iſt, ſo kann man den Unwillen der Verbrau⸗ cher durchaus begreifen. Da aber die neuen Laſten auf den Fahrgaſt oder das zu transportierende Gut abgewälzt werden, ſo fragt es ſich, ob nicht der Nutzen, den die Reichsmonopolverwaltung durch er⸗ höhten Spritabſatz hat, die erhöhten Ausgaben der Wirtſchaft ausgleicht. Eine Stellungnahme zu die⸗ ſem Problem iſt deshalb noch nicht möglich, weil man erſt abwarten muß, wie ſich das Brennſtoff⸗ gemiſch praktiſch auswerten wird. An ſich iſt jede Verteuerung des Verkehrs ein volkswirtſchaftlicher Schaden, denn ſie endet meiſtenteils mit einer ver⸗ minderten Benutzung der Transportmittel und da⸗ mit auch mit einem Rückgang des Treibſtoffbezuges. Im vorliegenden Fall möchte das Reich aber gern zwei Fliegen mit einer Klappe ſchlagen, näm⸗ lich ſeine Spirituswirtſchaft zur Geſundung bringen und der Landwirtſchaft den Kartoffelbau wieder lohnend zu geſtalten. Als ein beſonderes Glück muß es bei den augenblicklichen Verhältniſſen noch ange⸗ ſehen werden, daß die amerikaniſchen Petroleum⸗ und Benzinpreiſe eine deutliche Tendenz zum Fal⸗ len erkennen laſſen. Es liegt daher ſehr wohl im Bereiche der Möglichkeit, daß trotz der neuen Preis⸗ ſchraube am deutſchen Treibſtoffmarkt, vom Welt⸗ markte wieder preisdrückende Faktoren in Wirk⸗ ſamkeit treten. FPFPFPFbPr!rrfbbfbfßfß0ß0ß0T0T0TGT0TGTGTGTGTGTGTPTGTTTTTT Verantwortlich: Kurt Ehmer ibeaum Dienstag, 22. Juli 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung Die DD⸗Vank zur Lage Reichstagsauflöſung und Wirtſchaftslage In den ſoeben erſchienenen„Wirtſchaftlichen Mitteilun⸗ gen“ des Inſtitutes heißt es: Es iſt nicht die Sorge um das nächſte Schickſal der öffentlichen Haushalte, die den Eindruck der füngſten politiſchen Ereigniſſe auf die breite Oeffentlichkeit und die Wirtſchaft beſtimmt. Viel⸗ mehr iſt für dieſen Eindruck entſcheidend die Tatſache, daß der deutſchen Wirtſchaft in einer Zeit, in der ſie ſich durch die Nöte einer in weltwirtſchaftliche Zuſammenhänge ver⸗ flochtenen Depreſſion größten Ausmaßes hindurchzukämpfen hat, ſchwerwiegende Hemmungen und Belaſtungen inner⸗ politiſcher Natur nicht erſpart bleiben konnten. Weite Kreiſe in Deutſchland werden dieſes Ver⸗ ſagen des politiſchen Apparates angeſichts aller Anzeichen ſchwerer Depreſſton ebenſowenig ver⸗ ſtehen wie das Ausland. Auf die Börſe mußte ſich der Kampf um die Finanz⸗ regelung erneut als eine Stimmung und Umſatztätigkeit niederhaltender Druck auswirken. Für die Unternehmun⸗ gen zahlreicher Induſtriezweige hat ſich aus dem Preis⸗ ſturz der Rohſtoffe eine Veränderung ihrer Kalku⸗ lationsgrundlagen ergeben, die ſich allmählich durch Preisſenkung in Mehrabſatz günſtig auswirken kann. Der Geldmarkt weiſt Zeichen einer merk⸗ baren Verknappung auf, die allerdings nur kurz⸗ friſtiges Geld erfaßt hat und auf langfriſtige Ausleihungen ohne Einfluß geblieben iſt. Jedenfalls ſind die Aus⸗ ſichten auf weiteren Dis kontabbau ge⸗ ſchwunden. Für das ſo ſtark auf Bezug fremder Roh⸗ ſtoffe angewieſene Deutſchland bedeutet die Ungewiß⸗ heit der Preisentwicklung an den Weltroh⸗ ſtoffmärkten die Verſtärkung der Unſicherheitsſaktoren. Es wird für den weiteren Konjunkturverlauf von richtung⸗ gebender Bedeutung ſein, in welchem Umfange die auf all⸗ gemeinen Preisabbau gerichteten Erwartungen zur Wirklichkeit werden. Für die Ankurbelung der Wirtſchaft würde auch die Senkung des Lohnkoſten⸗ niveaus nicht ausreichen. So verſchieden die Zuſammen⸗ ſetzung der Unkoſten iſt, könnte eine einheitliche Beein⸗ fluſſung des Koſtenniveaus nur durch Abbau der öffentlichen Laſten bewerkſtelligt werden. Produktionsrückgaug im erſten Semeſter 1930 mindeſtens 10 v. H. Im einzelnen führt der Bericht u. a. noch aus: In Uebereinſtimmung mit dem Rückgang der Weltkon⸗ junktur nimmt die deutſche Wirtſchaftsentwicklung einen durchaus einheitlichen Verlauf. Auch die Periode der Son⸗ derkonjunkturen einzelner Wirtſchaftszweige ſcheint mehr oder weniger abgeſchloſſen zu ſein. Die Depreſſions⸗ [lutüberſchwemmtgleichmäßig das geſamte Wirtſchaftsgebiet und zwingt überall zu Ein⸗ ſchränkungen. Zwar wird eine 100proz. Ausnutzung aller verfügbaren Produktionskräfte in allen Ländern nur in Aus nahmeperioden und auch dann nur häufig auf Teilge⸗ bieten erreicht werden. Die modernen Induſtrieländer haben ſich allenthalben Produktions a pparate ge⸗ ſchaffen, die ihrem Umfange nach auf Befriedigung eines Höchſtbedarfs an Gütern eingerichtet ind.— Soweit die vorliegenden ſtatiſtiſchen Ziffern eine Schätzung zulaſſen, hat im Verlaufe des erſten Hal b⸗ jahres 1930 das geſamte Produktions vo lu⸗ mwenmmeine Einſchrän kung erfahren, die mit 10 v. H. nicht zu hoch angenommen ſein wird. Auf bie weitere Geſtaltung der induſtriellen Be⸗ ſchäftigung würde es höchſt nachteilig wirken, wenn die Aufrechterhaltung des bisherigen Exportes auf Schwierigkeiten ſtieße. In dieſem Zuſammenhange ſind die deutſchen Exporl⸗ ziffern des Juni ſtark beachtet worden, die einen Tieſſtand erreicht haben, der noch erheblich unter dem der exportungünſtigſten Monate des ganzen letzten Jahres bleibt. Daß der Kampfum die fremden Märkte in dem Maße ſchärfer wird, wie ſich auch in den anderen Induſtrieländern die Wirtſchaftsdepreſſion weiter durchſetzt, iſt in der ganzen Welt ebenſo zu beobachten, wie das Be⸗ ſtreben, den inneren Markt durch Protektions⸗ maßnahmen ſoweit wie möglich der eigenen In⸗ bduſtrie vorzubehalten. Die bedeutendſte Begleit⸗ erſcheinung des weltwirtſchaftlichen Konfunkturrückganges iſt die immer weiter fortſchreitende Senkung der —— Rohſtoffpreiſe. Die in den letzten 12 Monatnun ein⸗ getretenen Preisrückgänge belaufen ſich auf etwa 20 v. H. bei Häuten, 30 v. H. bei Textilrohſtoffen und 40 v. H. ber Kautſchuk und Zink. Die Bewegung vollzieht ſich mit einer Gewaltſamkeit, der in der modernen Wirtſchafts⸗ geſchichte kaum etwas Gleichartiges an die Seite zu ſtellen iſt. Für Deutſchland liegt darin ein groer Unſicherheits⸗ faktor. —ä Mönus dividendenlos O(Eig. Dr.) Die im Beſitze der Gruppe Otten hei⸗ mer, Köln, befindliche Schuhmaſchinenfabrik Mönus AG., Frankfurt a.., läßt ihre Aktien(AK. 4,5 Mill. /) auch in dieſem Jahre wieder diwidenden los. Der Betriebsüberſchuſſes(1,58 Mill. 4 gegen 1,85 Mill. J) und ergibt ſich aus einer faſt genau gleichen Senkung des Betriebsüberſchuſſes(1,58 Mill.„ gegen 1,85 Mill./ und der Unkoſten(1,65 gegen 1,61 Mill.). Nach dem Bericht war der Auftragseingang trotz allen Bemühungen nicht unweſentlich geringer als im Vorjahre. Die Betriebs⸗ anlagen konnten auch nicht annähernd ausgenützt werden. Nur durch Verringerung der Selbkoſten und durch weitere Rationgliſierung wor es möglich, ohne Verluſt abzuſchließen. Für Betriebsverbeſſerungen wurden etwa 100 000/ aufgewondt. Im übrigen macht der Bericht keinerlei Mitteilungen. In der Bilanz haben ſich die Schulden auf 1,89(2,32) Mill.„ ermäßigt. Die Schuldner ſind auf 2,17(2,12) Mill. Mark geſtiegen, weiterhin der Kaſſen⸗ und Wechſelbeſtand als Folge der ſchlechten Zahlungsweiſe auf 0,35(0,18) Mill. /. Die Warenvorräte wurden von 2,71 auf 2,12 Mill./ vermindert. Für das laufende Johr könnten noch keine gün⸗ ſtigen Vorausſagen gemacht werden, da die Geſellſchaft unter der Verſchlechterung des internationalen Wirtſchafts⸗ lebens leidet.(GV. 28. Auguſt.) O Janus Verſicherungs AG., Hamburg.(Eig. Dr.) Die HV. genehmigte den Abſchluß per 31. Dez. 1929 mit 4(12 v. H. Dividende. Der Reingewinn in der Großlebens⸗ verſicherung beläuft ſich auf 382 026(546 450) /, in der Un⸗ fall⸗ und Haftpflichtverſicherung auf 102 686(217 510). Das Kleinlebensgeſchäft liegt beſonders ungünſtig und er⸗ gab einen Verluſt von 142 533/(i. V. ohne Gewinn und Verluſt), der noch Vorſchrift des Reichsaufſichtsamtes für Privatverſicherungen von den Aktionären zu tragen iſt, ſo daß noch ein Reingewinn von 292 180(760 961)/ ver⸗ bleibt, aus dem an die Kapitalreſerve 15000(40 000)% überwieſen werden. * Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Getreide⸗Kredit⸗AG., Duisburg⸗ Münſter— Dividendenkürzung. Nach Informattonen des DoD hat das abgelaufene Geſchäftsjahr unter der allge⸗ meinen Ungunſt der Wirtſchaftsverhältniſſe, insbeſondere im Getreidehondel, durch außergewöhnliche Preisrückgänge zu leiden gehabt. Das Inſtitut, das im Vorjahre noch eine Dividende von 9 v. H. wie im Geſchäftsjahr 1927.28 ver⸗ teilte, wird ſich daher zu einer Herabfetzung der Dividende für das am 30. Juni 1930 abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr 1929⸗30 veranlaßt ſehen. In welchem Ausmaße dies der Fall ſein wird, laſſe ſich z. Zt. noch nicht über⸗ ſehen. Die entſcheidende Bilanzſitzung des Aufſichts rates findet erſt in zwei bis öͤrei Monaten ſtatt. * Vereinigte Kunſtmühlen⸗Landshut⸗Roſenheim AG., Landshut. Zur Gewinnverteilung bemerkte die Verwal⸗ tung in der o. HV., daß man 125 000/ zurückſtellen wolle für eine in Ausſicht genommene, zur Zeit noch nicht akute Erneuerung in der Mühlenanlage. Die GV. genehmigte den vorgelegten Abſchluß mit 10 v. H. Dividende und er⸗ teilte Entloaſtung. Ueber dos lauſende GJ. könnten An⸗ gaben noch nicht gemacht werden. Die bekannten Sorgen, die das Mühlengewerbe hätte, blieben weiter beſtehen. * Spinnerei Vorwärts in Brackwede— Kapitalherab⸗ ſetzung im Verhältnis von 81 und Wiedererhöhung um 400000/ auf 500 000 J. Die Geſellſchaft beruft auf den 9. Auguſt eine GV. ein, in der über den Santerungsvor⸗ ſchlag der Verwaltung Beſchluß gefaßt werden ſoll. Nach dieſem ſoll das 1,2 Mill./ betragende Kapital der Geſell⸗ ſchaft im Verhältnis von:1 auf nom. 150 000/ herab⸗ geſetzt und um 400 000/ wieder erhöht werden. Aktienindez Berlin, 22. Juli.(Eig. Dr.) Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex(19241926 100) ſtellt ſich für die Woche vom 14. bis 19. Juli 1930 auf 1120 gegenüber 144,5 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 110,4(109,4), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 100,9(100,6) und Gruppe Handel und Ver⸗ kehr 132,4(132,3). * Plauener Tüll⸗ und Gardinen.— Wahrſcheinlich wie⸗ der dividendenlos. Wie verlautet, wird für das am 30. Juni 1930 zu Ende gegangene Geſchäftsjahr wahrſcheinlich wie⸗ der keine Dividende verteilt werden. Die Geſell⸗ ſchaft meldete bisher nur, daß die erſten ſechs Monate des Berichtsjahres noch ziemlich normale Beſchäftigung brach⸗ ten. Die Aktien waren in letzter Zeit angeboten und gaben an der geſtrigen(Montag) Börſe bis auf 25 v. H. nach. Vor der Gründung des Internationalen Zinkkartells (J Brüſſel, 22. Juli.(Eig. Dr.) Am Samstag und Montag fanden in Oſtende Verhandlungen zum Zwecke der Wiedererrichtung eines Zinkkartells ſtatt. An den Verhandlungen nahmen teil Vertreter Deutſch⸗ lands, Belgiens, Frankreichs und Englands. Außerdem wparen die Amerikaner zugegen. Canada, Auſtralien und Mexiko hatten ihre Unterhändler erſt für den zweiten Ver⸗ handlungstag nach Oſtende geſandt, nachdem die Europäer unter ſich eine Klärung der Situation herbeigeführt hatten. Nach Schluß der Verhandlungen wurde folgendes Kom⸗ muniqus ausgegeben:. „Die in Oſtende vereinigten Zinkerzeuger haben die letzten Vorſchläge der überſeeiſchen Zinkerzeuger zur Kenntnis genommen und ſich mit dieſen prinzipiell einver⸗ ſtanden erklärt. Vor einem endgültigen Abkommen bedarf es noch der Regelung einer gewiſſen Anzahl Nebenfvagen. Dieſe ſollen ſpäter beſprochen werden. Außerdem muß noch eine Regelung mit mehreren Unternehmen, die in Oſtende nicht vertreten waren, getroffen werden. 5 Wie wir dazu noch weiter erfahren, iſt das neue Zink⸗ kartell trotzdem als beſtehend anzuſehen. Gegenüber dem Kartell, das am 31. Dezember vor. J. aufgelöſt wupde, habe es ſich nach Einbeziehung der überſeeiſchen Erzeuger zu einem internationalen Kartell anſtelle eines europäiſchen erweitert. g * Das chileniſche Salpeterſyndikat— Geſetzesakt voll⸗ zogen. Santiago, 2. Juli. Präſident Ibanez hat geſtern das Geſetz, oͤurch das das Salpeterſyndikat Chile geſchaffen wird, unterzeichnet. 5 * Die Goldbewegung in England— Frankreich weiter Hauptkäufer. Nach dem Wochenbericht der Londoner Bank⸗ firma Samuel Montagu u. Co. beträgt die Goldeinfuhr ANDRELS- dp WIRTSCHAFT TS-ZHTITUNG Abend-Ausgabe Nr. 333 nach England in der Zeit vom 7. bis 14. Juli insgeſamt 1243 017 Eſtr., wovon der Hauptteil mit 1092 211 Eſtr. aus Britiſch⸗Südafrika ſtammte. Von den Exporten in Höhe von 1 280 043 Eſtr. gingen allein 1 227 904 Lſtr. nach Frank⸗ reich. Deutſchland hat nur einen kleinen Poſten mit 30 044 LEſtr. aufgenommen. Für den Monat Juni beziffert ſich die Einfuhr auf 2824 705 Lſtr., die Ausfuhr auf 4 245 141 Lſtr. Von der ausgeführten Menge gingen 2 373 949 Lſtr. nach Frankreich und 1 592 273 Eſtr. nach Deutſchland. Weitere Kupferpreisermäßigung O(Eig. Dr.) Wie aus Newyork gedrahtet wird, hat dos Internationale Kupferkartell den Cif⸗ preis für Kupfer von 11,55 auf 11,30 Dollorcents e r. mäßigt. Der amerikaniſche Inlandspreis betrügt nach wir vor 11 Dollareents. Berliner Mefallbörse vom 22. Juli 1930 Kupfer Blei ink bez. ortef[Geld bez. Brief] Geld bez. Brief Geld Januar.—.— 35,50 84,50 1—.— 35,50 35, ärz. April Mai Juni Jul Auguſt Sept. Oktober. Nov. Dezemb 5 3 90 Elektrolytkupfer, prompt, 105,25 Antimon Regulus— 50.— Orig. Se en a 190,— Silber in Barren, per kg 47,25— 49,28 dgl. Walz⸗„Drahtbarren194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,——28, 20 Hüttenzinn, 99 v. 5..[Platin. dto. 1 r.„5, Reinnickel. 98—99 v. H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) fur 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 22. Juli 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E,(137/40 fein ſtand), Platin Unze E Kupfer, Standard 47,35 Zinn, Standart 185,1 Aluminium— Monate 47,25 Monate 137,1 Antimon—.— Settl. Preis 47,50 Settl. Preis 185,2 Queckſilber 22,7 Elektrolyt 50,50 Banka 140,7 Platin—.— beſt ſelected 50,50 Straits 136,5 Wolframerz 15,5 ſtrong ſheets 79,.— Blei, auzländ. 18,15 Nickel—.— El'wirebars 52,50] Zink gewöhnlich 16,12 Weißblech 15 Der deutſche Außenhandel im 1. Halbjahr 1930 Der Einfuhrüberſchuß, der hauptſächlich infolge der amtlichen Verrechnungsverfahren den Januarmonat ge⸗ kennzeichnet hat, iſt inzwiſchen wieder einem ſehr beträcht⸗ lichen Aus fuhrüberſchuß gewichen. Dieſer Aus⸗ fuhrüberſchuß konnte vom Februar an bis zum Mai ſehr — Der cleutsche Außenhandel 1400— ill. fd im Monet. ſremer Warerverkehr) 9 1 f ö Einfuhr„ 1200 ö 58 hs aus eee 1000. Finfunr usfuhr- . ed Nperschuß . 809 Feriſgwhren- fuhr 0 4 ohstoff- Einfuhr — N e 0 0 LAusfubr II. 12222839 1830 bedeutend geſteigert werden. Dann iſt allerdings wieder ein ſtarker Abfall eingetreten, ſodaß der Junſwert un⸗ gelen in der ſeit dem vorigen Herbſt eingeſchlagenen Richtung der Ausfuhrkurve liegt. Die Einfuhrkurve iſt ebenfalls ſeit dem vorigen Herbſt in bedeutend ſchnellerem Schrittmaß geſunken und hat dieſe Mannheimer EHektenbörse 3 575 9e Bab. St.⸗A. 27 88.— 62.— e 7 8 20 Abr, Gee de g 5010 Feuite ale. 1e 40 82%„ Golb 95.— 95, 8 Union 72,— 72,.— 6%„ Sold 79.50 79,50 Ge 8% Farben dd. 28 101.0 10⁰ Babiſche Bank. 148,0 148, Pfälz. Hypoth. B. 139,0 140 Rh. Hypoth. Gk. 158,5 D. Bank u. Disc. 129,0 128, 21. 22 .⸗G. f. Seilinb, 51,— 51. Brown, Boveri 116.0 115,0 Daimler⸗Venz. 31,— 30,25 Salzw. 8455 5 0. G. Farben. 156,0 158,5 10% Grkr. M. Ou. 111.9 1110 18%„„ A. 188,0 195,0 Karlsr. Näh. Hald 25.— 25.— 51 1 5 178.0 98 onſerven Braun 45,— 48. Durlacher Ho 150.0 150% Mannh. Gummi 28.— 25.— Jubwigzh. A. Br. 195,0 185,0 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 21. Otavi⸗Minen. 41.75—.— Phönig Bergbau 84,.— 81,50 Rheinſtahl... 100.0—. eilbr.. 208,0 208.0 Tellus Bergbau 100,0 100.0 VK u. Laurahütte 46.— 48,50 Ver. Stahlwerke. 88,— 82.— Industrie-Aktien Schöfferh, Bindg. 245.0 244.0 Schwartz Stor Werger N 5 Malz müßtenn 1280 145 2. F. G. C. K. enm. 125,0 125,0 A. E. G. St. N 18 Aſchaff. Buntp.. 107,0 107.0 22. Konſerven Braun 45.— 45,.— 8 Kraus& Co. Bock. 68,.— 68,50 S S Lechwerke.... 94,50 94.— Ludwigsh. Walz. 96,— 96,.— 21 12 cuz Berneig 40,50 40,50 ellinduſt. Wolff.—. üdd. Zucker—— 156,0 Tricpt. Beſigheim 44. Der. Chem. Ind.—.— 68,.— Ber. deutſch. Self. 71,50 71.50 Vert. Jute Ver. Ultramarin——. Ver. Zellſt. Berl. 77,25 78,25 Bogtl. Maſch. St. 58,— 58.— Bofgt& Häffner 153.0 15655 Volth. Seil. u. R. 41,.— 40,50 . Rü Kaul.—— 1475 Mauß e revtag 73.28 72.— 55 —.——— W. Wolff.. 145,3 1440 Rein. Geßh& Sch. 113.0 113.0 Roeder, Gebr. B. 109,0 102,0 Zengoff Aſchffög. 109,5 107,5 Memel 1 Mainkraftwerke 81.30 81.— Metallg. Frankf. 112,0 110,5 Mez Söhne., Miag, Mühlb. 87.— 85. Moenus St.⸗A“ 25.— 25.— Motoren Deutz 68,.— 68.— Motor Oberurſel 118.5 118,2 109 5 182.0 ütgerswerke—— 54. 5 Wfülz. Preßhefe„125,0 125,0 Portl. gem..8 1040 1040 Bd. Maſch. Durk. 188,0 138,0 R 5 2 3 Ehwaz e e ee e d 85. Elektr. N. G. 1200 1295 Brem. ⸗Beſig. Oel 58.— 58.— Schnen„ Waldhof 140,0 139,2 Eichbaun v Werger 169,0 169,0 Rheinmühlenw.. 1190 118,0 Brown Boer—.——.—. Irktol. 36.— 38. Südd. Zucker 159,0 156.0 Ander Lackf. 75.— 75,— Ufa(Freiverk.).. 89.— 89.— ab. Affekuranz. 114,0 114,0] Verein disch. Delf. 72,50 72,50 Cement Heibelbg. 104.7——. Schuckert, Nrbg. 164,2 162,2] Raſtatter Wagg. 11.80 08.— Continent. Verſ. 35,.— 38.— Mann. Verſich. 50.— 50.— Wapß& Freytag 73.— 75.—„ Farſtadt—.— 125,0 Jeuftoff Walde 1410 1859 Ch ade Terminnotierungen(Schliug) Ehamotte Annw. 98,— 86,— Allg. Dt. Credit 110,0 110,2 Harpen. Bergbau 116,0 115,5 Ebemiſche Albert 40.——.— Bank f. Brauind.—— 118,„Holzmann 85.— Frankfurter nerse 1 5 Eb. roabnes. 43.— 48.— Fare enz 180 1 115 1 10 2550 Darmſt. u. Nat. 5 ayr. Hyp. u. B. 18g, 5 ali Aſchersleben 202. 1 Festverzinsliche Werte] Peut che. Disconto 120,1. Datmler Benz... Berl. Handelsgef. 153,0 152.0 Kali Salden 2 2% Reich sant) e, 84.65 D Effekten Bank 106.5 108.9 Dt. Atlant.⸗T... 108,9 407.5 Tommerzbank 1870 136,0 Kali Weſteregeln 208,0 204.5 5 88400 88. D. Pop. u. Wechſ. 130% 137, D. Gold eus Anſt. 14,0 140.5 Darmſt. u. Rat. 196,0 194,0 N. Karſtabt„ 1000—.— Ablbſungſch. U. 60,19 59.50 D. neberſee⸗Bank 103,0 101,0] Dt Linoleum. 189.). Deutſche Disconto 129.5 127, Klscknerwerke. 94.— 92.— „ohne.10 7,90] Dresdner Bank 129,1 129,0 Dt. Verlag.... 168,0 168.0 Dresdner Bank 129,5 129.0 Zahmeyer& Go. 160.0 158,5 D. Werib.(Gold)—.——.— Dres. Schnellpr. 64.——.— A ⸗G. für Verkehr 84.— 76,— D. Schazanw. 28—.——.— Feten Bank 100,0 100,0 4% Schußg. 14.—.— 3,10 Frkfrt. Hyp.⸗Be. 154,0 158,0 9% Ludwigs9. 20 98,50 94,.— Nürnberg. Verein——. 10% Mhm. Gb. 25 1020 102,0] Deſt. Ered.⸗Anſt. 27,80 27,30 Emag Frau. e Pflt, 0g. Ul. 1440 140 Fange %„ J 78,75 75.75 Reichsbank.. 256,0 250,0 8% Grkr. Mh. 28 16,75. Abeln. Ereditpk. Rhein. Hyp.⸗Be. 152,7 152.0 Düſſel. Rat. Dürr 84.— 54,.— Dyckerh. K Widm 89.25—.— Eiſen Kalſersl. Enzinger⸗ Union—— 172.50 Eßlinger Maſch. 40.— 40.—. Etling. Spinn.—— aber& Schleich. 108,0 108.0 ichdd.„95,25 94,25 Mannesmann. 90.85 67,12 5 5,50 94.50 Mansfelder. 65,50 66.50 Meta A„111,6 111.0 Miag Müßhteudan 88.— 85.— Montecatini... 47.— 46,50 Oberbebarf Otavi Minen 40,50—.— Phönix Bergbau—- 81.75 Hapag Nordd. Loyd.. 94. S 104 71,.— Alg. Elektr. Geſ. 146, Demberg... 08,2 59,.— Bergmann... Buderus Eiſen. 71, Cement Heidelbg. 104,0 104.0 9% Preuß. Kalt—.— 7. Compan. Hiſp.„ 315,0 818,5 Rh. Braunkohlen 217,0 216,0 5% Preuß. 00h.„5 ahr Gebr. Pirm.——. Gontin. Gummi 156,0 154.5 Rh. Elek. Rheag) 130,0 129.0 8% Sübd. Feſtwi. 2,20.20 Südd. Voden⸗G. 141.5 141,0 J. G. Farben. 156,1 153.9 Rh. Stahlwerke. 100,0 98.— Südbd. Disconto... 8%„ Bonds 28 100,6 100,3 Daimler Benz. 30,84 81.— Rlebeck Montan eee 8% Grkr. M. abg. 81.50. 5% Rh.⸗M.⸗Don. 75,75.— 75% Bad. Kom. Gd. 90,— 90,.— Allianz.. 198,0 80% Pfälzer--9 100,0 100, Rang. Verſ.—.——— 8% Rh. Opp. J. 285 100.0 100,1 Mannß. Berſ.⸗G.—.——.— Württ. Notenbk. 143,5 143.5 elt. Guilleuume———.— rankfurter Gas 110,0 110,0 rkf. Pok.& Wit. 22,.—. Goldſchmidt Th. 57.25 87,50 J Gritzner M. Durl. 32,.— 32.— 1& Guill. 104,5 103,0 Wiener Bankvper. 10,35 10.85 8 Jetter 74.— 71. Dice Se 1425 1455 Rütgerswerke. 55,50 54,— Dt. Einoleun e 070 1 Schu.. 188,5 102.0 Licht u. Kraft. 141,2 188,7 Siemens Halske 209.5 202,7 Elektr. Lieferung 136.0 184.0 5 15 Zucer.. 150,5 156,5 G. Farben venska Tändſt, 311,0 306,0 Ber. Glanzſtoff—.— 85 N.-9 1000 1000 T. Grün& Bilfinger 169.0 166,0 Gelſenk Bergwk. 125,0 124.0 Ber. Stahlwerke 83,50 6: 2 1 8880 5880 Transport Aktien Genen. 249 570 Jae m0 1472 2405 6%„„ 2 17-11 90.— 90.— See Sb 5 2— dan a ne. 250——, Goldschmidt: 57 8780 Neufteft Waldsf 144 5 450 Nerd. gion. 88,— 64,.— Hanfwerk Fuſſen 87.——.— 3 6%% Rheln. Lig. 89.— 69, e 50 lpert Armatur.—.—— 2% el 4e. 2059 20. Seen. Ses.. Fiesch kuef. u. M. 2290 1270 Berliner Börse 4%%Südbo Lig 88.15 87.85 8 4% leining. G 89.35 89.— Montan-Aktien Peli 4½ 0% Pr. g. B. Sig—.— 88.80 Ad Bergw. 213.5 213,5 5 l Bergw.. Bank. Aktien 3000 Bg. Sk. K. 2868 288 ö Allg. D. Crebitb. 109,2 109,2 iſche Bank. 150.0 150,0 Kalt elſchersleben 201,0 198.0 n Kali Salzdetfurth 855,0 848,0 Kali Weſteregeln 207.0 209,0 Klöckner Mannesm. Röhr. 99.25—.— Barmer Bankver. 119,5 ahr, Hyp. u. Wb. 189,2 187.7 Lom. u. Privatb. 187,0 136,0 doch⸗ u. Tiefbau 85.— 83.— il 85.— 85.— Holzverkohl.⸗Id. 90.— 8,75 Inag Erlangen. 82.40 82,40 Junghans St. A. 36,50 86,.— Kamm. Kalſersl. 102.0 102.0 4%„Kronen.95 Narſtadt Rud..—.— 97.— Klein, Sch. K Beck,—— 128.0 Knorr, Heilbr. 2 5% Roggenwert. 8,75.75 Festverzinsliche Werte 87 dend.85 7,85 Goldanleihe 5 59% Landſch. Rog.—.—.— % Reichsanl. 27 88.— 88.— 80% Wegner 19,25 1778 DiſchAblöſgſch. 1 60.— 89,90 4½% Oeſt. Schag 40.— 46.— ohne Ablöſgrecht.20.70 4%„ Goldrente 25,80 26,70 .05 89% Bad. Kohlen— 4%„ conv. Rente 195 1,12 88/0 Grkr. Mh. K.,——. 4½%„ Silb.⸗R..10 8,50 n% Prß. Kalianl. 7,25 7,25 Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten 21 1270 del Stücke-Notlerungen in Mark je Stück %% Pap. K. 248—— Bewegung auch im letzten Berichtsmonat weiter fortgeſetzt. Dabei iſt ſehr zu beachten, daß ſich dieſer Rückgang der Einfuhr ganz beſonders ſtark bei der Rohſtoffeinfuhr be⸗ merkbar macht. Die mangelnde Beſchäftigung der ver⸗ arbeitenden Induſtrie kommt in dieſer Bewegung ganz be⸗ ſonders deutlich zum Ausdruck. Auch die Fertigwaren⸗ einfuhr wird mehr und mehr eingeſchränkt, während die Lebensmitteleinfuhr gegenwärtig bereits auf einem ver⸗ hältnismäßig niedrigen Stande angelangt iſt, der anſchei⸗ nend keine weſentlichen Veränderungen mehr zuläßt. Der Rückgang der Ausfuhr iſt der großen Hauptſache nach durch eine Verminderung der Fertigwarenausfuhr be⸗ dingt, aber auch die Ausfuhr von Rohſtoffen(Kohle!) iſt beträchtlich zurückgegangen. Sp. Berliner Devisen Diskontsätze: Reichsbank 4, Lombard 3, privat 3% V. H. Amtlich in R⸗M für] 21. Juli 22. Jul Parität] Disk G. B. G. B. M——⁰ 8 100 Gulden 168,36 168,70 168,28 1868.62 168,48 3 then 100 Drachmen 5,35 5,445 84.44 5,445 10 Brüſſel 100 9 500 PF. 58,455 58,575 58,455 58,5 355 3 Danzig 100 Gulde 538[81,49[ 81,35 81,51 81,555 4,5 elſingfors 100 Fan 10,527 10,547 10.528 10,545 10,512] 655 talien.. 100 Lire] 21.815 21,955] 21,91 21,95 22,028 55 üdſtavien 100 Dinar 7,425 55 7,420 7,4344.355 5,5 Kopenhagen 100 Kr. 112.08 112,30 112,05 112,27 112,06 4 Liſſfabon 100 Eskudo] 18,83 18, 18,90 18,84 17,48 8 Oslo. 100 Kronen 112.05 112,27 112,03 112.25 111,74.5 Paris. 100 Franken 16,455] 16,495] 16.45 16.49 16,44 2,5 Prag.. 100 Kronen] 12,404] 12,424] 12,402] 12.422] 12, 4 Schweiz 100 Franken] 81,80 81,46 81,28 81,44 80,515 2,5 Soſia... 100 Leva 3,035 3,041].033 3,039] 3,017 10 Spanien 100 Peſeten 48,15 48,25 47.75 47,85[ 69,57 6 Stockholm. 100 Kr. 112,47 112,69 112,45 112,67 112,05 3,5 Wien. 100 Schilling 39,10 59,22] 59.09 59.21 58,79 5, Ungarn 100 ⸗12500 78,33 78,47 73,81 73,45 72,89 8,5 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,512 175260 1,522.526 1,786 10 Canada 1 Can. Doll. 4,188 4, 194 185.193 4,176— Japan... 1 Hen 2,068.072].066.070] 1,986 8,5 Kairo. 1 ägypt. fd. 20,87 20,91 20,865 20,905 20,91— Türkei. 1 fürk. Pfd.— 55— 1 2130 10 London.. 1 Pfd.] 20,351 20,391] 20,35 20,89 20,398 8 New Pork. 1 Dollar] 2,1825 4,1905.1818 4,1895 4,1780 2,5 Rio de JaneirolMillr.] 0,454 0,456.454 0,456 0,503— Uruguay 1 Gold Peſ. 1 3,586 1.594 J.586 3,5943] 4,321 e Bremer Wolle 141 142.7 Brown, Bop.& C. 115,0 115,5 Vuderutz Eiſenw. 70.— 68,50 Charlott. Waſſer 98,.— 97.— veſch E 4% Türk. Eb. Ant. 7,70.60 2 88.— 61.— S ohenlohe- Werke—.— 87.50 S Phil. Holzmann, 34,28 91.50 Horch 4 Cie. 48.— 48,.— 21. 22. 5 2 700 Leder 82.— 92,.— ae Salzer 197.0 190,0 uckert& 5 5 ien.. 88,50 86. ultheiß.... 278,5 274,5 Wicking⸗Cement 89,.— 84.— Wiesloch Tonw.—— Segall Strumpf Wiſſener Metall 56.— 56,75 4%„ Bagd.⸗Eif!.10.10. N ö— . 3 Chem. Heyden„55,50 55,.— Siemens Halske 208,5 208,6 Wittener Guß 2 4%, al, 720 s Len Keen: 88 8. Merz Ce, 2289 2450 Sinner Arc: e de Wolf K. e e %, Bollobl. 1011.50.90] Sdem. Albert. 43.— 4250 M. Jüdel 4 co. 113.5 112. Stochr Kammg“ 91.— 90,15 92 400 ⸗Fr.- Los 10,50 10,50 Sem. Brachues 40.25,— Gebr. Junghans 35,25 35,50] Stoewer Nähm...—.— genſtoff Verein„ 76.— 7225 4½ ½ ung Str. 13 20,80 20.80 Sencord. Spinn 47— 47. Stolberger Zinkh. 79,.——.—Zellſtoff Waldhof 142,0 188,5 %„„ 14 25,65 25,85 Conti- Cadutſch. 155.0 150,5 Kahla Porzellan 38,15 88,25 Südd. Immobil. 4 tſch⸗Oſtafrika 87,.— 88. 8% Ung. Goldr. 23,95 23,40 4%„ Kronenr..95 2,15 4/½4% Anat. Ser. I 14.25 14,30 4½% AnatSer. II 14.——.— 4½%„„III 14,25 14,60 5% Teh. Nat. Rail.—.——.— Transport-Aktlen Schantungbahn. Daimler Motoren 81.— 30,75 Deſſauer Gas. 41,5 139,0 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 108,0 105,5 15 1„80,15 76, 1 Diſch. Gußſtahl.—— 2. U Deutſche Kabelw. 66,— 67,75 Gebr. Kört Diſche. Steinzeug 147,0 148,7 Deutſche Wollw..— Deutſch. Eiſenhdl. 5750 56,15 5 Kaliwk. Aſchersl. 203,5 200,2 8 Rarſtadt. 100.0 Klöcknerwerke.. 92.50 80, 5 5 C. H. Knorr. 179,2 178,2 Thörl's ver. Oele 79,78 79,75 Rollmar& Jourd. 29,50 29. 2 Abötiger Kunſtleb⸗ Krauß& Cie. Lol. 88 „ cker. 157,0 153,5 1 8 3 Neu-Guinea 360,0 88 Otavi Minen„ 40,80 88, Frelverkehrs-Kurse Petersb. J. Habk, 1,25 Ruſſenbank. 1,15 125 Deutſche Petrol. 51,75 5175 2 75 Teleph. Berliner——. — Tietz, Leonhard 139,0 187,5 „ Trens⸗Rabio. 114,0 112, Barziner Papier 88.— 85.— Deihwerte. 19.— 19,75 . Kronprinz Met. 37.—.——.——— Seld burg f Az, der. u. Ste. 1480 1412 Dad dire 1880 2868 fyfdanſer Hütte—— 80— Fir hel eher.—.—— Benn 2 Allg. Lok. u. Str. 710 444, Dt. Schußgeb. 96.. D. Otſch. Nickelw. 1440 142.5 S een e e pen ben...— Lane ce. 44 4820 f. ge. 1159 120 Pear n 85 945 ee end. des F. Aippe Naſchin.———— Saura„ 47, 46, 5.. 5 5 tiamond g Valtimore Ohio.—.— 108,5 Hresd. 3 61.— 38,.— Ginbe g Es waſch. 162,0 160,0 8. San 1 18 7 e„182.0 182,0 8 0—.2—.—⁰ Dürener Metall. 123,0 128,0 Carl Lindſtröm. 558,0 551.5 Ber. Stahlwerke. 82.75 82.— Krügershall„ 162,0 1600 Faysg. b 98 88 9005 Diftabcerte 878 8770 Linge Schupfabe. 11— 10— B Stahl. 5..805. 1720 1720 apag. 05,„88 Düſſeld.Eiſenhdl. 52.50 52,50 dewe& Co.———— Der. Ultramarin. 14,5 148.5 Ronnenberg.—— 57. „ N* 1 85 1280 Dynamit Truſt. 75,.— 78,35 o Vogel Telegraph. 76.— 75.— Sichel& Co. J — 5 A 885 e 1902 1340 Gütensches aer 57.88 58.35 Pogtländ asc. 5059 48.80 Süderelbe 2 Verein Elbeſchüf.———.— Elite. eich u. f. 1480 189.3 Sübenſchel Mer. 54.35 88 35 voigt& Haeſſner 1560 186,0 Fibſe pbospdat—— Elktr. Licht u. Faak 11 05———— maille Ulrich.——. Enzinger Werke. 71.— 71.50 Eſchw. Bergwerk 214,8 214,5 Eſſenerteinkohl. Bank-Aklien Bank ff. el. Werte 125.2 125,0 Bank f. Brauere. 129,0 128,0 Barmer Bankver 119,5 118,5 Mannesmann Maſch. Buckau Berl. Handelsgeſ. 152,2 149.0 Maximil.⸗Hütte Com. u. Pelocbt 187.0 136,0 Faber Bleiſtift.———— Mech. Web. Lind. Darmſt. u..⸗B. 195,5 192.5 Fahlb., Liſt E Co, 62,50 61.75„„ Zittau Dt. Aſiatiſche Bk. 42,— 41,75 Farbenind. A. G. 156.6 154,0 Merkur Wollw. Deutſchendisconto 129,5 128,0 Mez Söhne eldmühlePapler 146,0 141.5 Dtſch.Ueberſee Bk. 101.8 101,5 elten& Guill.. 105,0 103,5 Se e e e 85 ff einingerßyp N„ ſter 1 5 8 5 u 2578 2200 05 55 Mühldeim Berg. eichsbank.. 257, Gebhard T.„. Rhein. Creditök.—.——.— G55*. 8 49,50 48,50 Nat. Automobile Süddeutſch. Dise.—.——.— Geiling& Co.———— Niederlauſ. Kohle Frankf. Allgem.—.——.— Gebzent. Bergwk. 125,0 123,7 Nordd. Wollkäm. Genſchow& Co. 58.— 58,25 Germ. Portld.⸗Z. 184,5 134,0 Gerresheim. Glas 119,0 119,0 Geſ. f. elektr. Unt. 143,0 140,5 Goedhardt Gebr. 160,0 180.0 Goldſchmidt. Th. 57,25 56,75 Guano-Werke. 50,25 50,05 Industrie-Aktien Accumulatoren 181.8 181.0 Adlerwerfe Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Oſtwerkfʒde Alſen Portl.⸗Z. 149.2 148.5 Greppiner Werke—.——. Rathgeber Wagg. Ammendorf a 120.2 120.0] Grizner Maſch. 32.— 81.50 Rh nfelden ruft Anhalt. Kohlenw 70, 68.25 Gebr. Großmann—.—. Rhein, Braunk. Grün& Bilfinger 187¼0 187,0 5 1102 1070 e ne Gruſchwiz Tertil 88.— 68.— Augsb. aſch.—— 78,85 Balke Maſchinen 114.0—— pacet garn. 83,50 80,.— Nhein.⸗W. Kalk Baſt Nürnberg 185.0 136.0 Halleſche Maſch. 85.— 85,25 Rhpeinſtahl Bayer. Celluloid 9,75 9,.— Hammer. Spinn. 114.7 1140 Riebeck Montan Bayr. Spiegelglas 55,25 53,75 5 M. Egeſt. 33,50 81,7 J. B. Bemberg 1085.2 99.— Hbg.⸗Wien Gum. 66.— 65.— Rückforth. Jerd. Bergmann Elekt 176,0 176,0] Harkort St⸗Pr.———— Rütgerswerke Berlin Gubener 207.5 207.5 Harpener Bergb. 115,0 114,0 Sachſenwerk Berl. Karls. Ind. 64,50 64.— Hedwigshütte. 98,— 96,.— Sächſ. Gußſtahl. Berliner Maſchd. 55,— 53,.— Braunk. u. Brikett 147.5 147,5 Br.⸗Beſigh. Oelf 59.— 59.— Bremer Vulkan 126,0 125,0 Heilmann Imm. 60.— 58,50 Hilpert Maſch. 92,50—.— Hindrich s KAuff.—.——.— Hirſch Kupfer.. 129,0. Sarotti Magirus.-G. Mansfelder Akt. Markt⸗ u. 8 Miag⸗Mühlen Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Koksw. Drenſt.& Koppel Phöniz Bergbau ermann Pöge Rhein. Chamotte Rhein. Elektrizit. Rhein. Möbelſtoff Roſttzer Zucker Salzdetfurth... 379,0 850.0 117.0 118.0 Schleſ. Elekt. Gas. Hugo Schneider 93. 92.— Ufa⸗Fllm.. 90. Drown Boveri„——— Terminnotierungen(Sehlusg) Wanderer Werke 38,.— 37.— 3650 200,0 aug. Dr. Crebtt 110, 1105] Kö. Golbſchaidt 58,78 87.— 70.65 70,— Bank f. Brauind. 139.) 1275 Harpen. Bergbau 1810 115.0 39.50 44.50 Harmer Bankver. 119.7 118,5 deſch Elſ. u. St. 92,50 90, 4070 486,0 Sayr. Hp. u. W. 189.0 188.9 6. Holzmann 85— 8. Bayr. Vereinsbk. 140,5 140,0 ptelbetriebsgeſ, 132.0 128,0 88.— 84,50 5 0 Berl. Handelsgeſ. 157,5 149,0 Flſe Bergbau. 1200 00 Somme u. Pele, 1805 130.2 Jalt Aſcherslten 270 1970 52.25 82,28 Darmſt. u. Nat. 195,7 192.0 R. Karſtadt.. 101,0 95, 99,50 98,50 Deutſche Discome 181.0 128,5 Klsckner Werke. 33,.— 89.65 Dresdner B... 129.7 129.0 Köln-Neueſſen B. 90,25 88,25 12,75 12,15.-G. für Verkehr 84,50 78.50] Mannesmann gts 90,15 87,50 4409 189.5 Alg. Lokald. 143 142,5 Mansfelder„ 6750 65,25 76.65 78,— Pt. Reſchsb. Bz. 94,25 84,35 Metallbank 1120 111,2 Mitleldtſch. Staht—.——.— Faute 5355 8925 85.— 84.50 Hamdg.⸗ Südam.—.— 151,0] Norbd. Wolle„ 87.— 78.50 90,75 89,50 15855 Dampf.., 127.0 Oberbedarf..—— 73. 84,75 59, Nordd Loyd. 94.25 92,75 Sberſchl. Koksw. 90.75 87.65 FNF 104.0 96,75[ Orenſt,& Koppel 64,80 672,50 Allg. Ekextr.-Gef. 145,5 142.0 Sſtwerre 22841 2225 89,75 81.75 Bayr. Motorenw 78 57,5 Phönig Bergbau 83.50 1778 A488 J. B. Bemberg 105,5 98.— Polpphonwerke 215,1 208,1 76,25 75,50 Dergmann elektr. 1785 176,5 Rh. Braunk. u. St. 2190 216,2 143,0 442.0 Suderus Eiſenw. 70,35 67,75 Rh. Elektrizität 129,8 129,0 216,5 215,7 Fharlottb. Waſſer 99.— 87,15 15 Stahlwerke. 99.— 95,80 74 74% Comp. Hiſpano. 315,5 811,0 Nb.⸗Weſtf. Elektr. 169,5 169,0 128,0 180,0 Font. Cautfſchoue, 154,5 148,2 UA. Riebeck⸗Mont.—— = e, Dai mler⸗Benz.. 31. 81.— Kütgerswerke 92,75 92,75 Deſſauer Was Salzdetfurth Kalt 356.0 348,0 Deutſche Erdöl, 80.— 76,50 Schieſ. Portl.-⸗Z. 130,7 184.2 Dr. Linoleumwk. 197,0 192,7 Schubert Salzer 295.7 289,8 38,— 83,.— Dynamit A. Nobel 74,— Schuckert& Eo, 165,0 160,2 Elektrizitäts- gief 186.2 134,0 Schulth⸗Pagenh. 278,0 274.0 El. Licht e 141.0 189,5 Siemens EHalske 207,5 202,0 Eſſener Steinkohl.—— 125,8 Spenskaa 311,0 305,0 J. G. Farben 158,0 158,2 Leonhard Tieg 1375 184.5 aten e 146,0 142.0 Ber. Stahlwerke 89,50 82,.— ellen& Suill. 105,0 102.2] Weſteregel Alka 208,2 202.5 elſenk. Bergwk. 125,0 124,0 Seas Waldhof 142,5 138,0 Gesfür el tavia Minen„40,15 37,85 142,0 188,0 215 Weste Ailnellel 208.7 20% Weſtf. 1 1 ſichtl. wei ſchäft rück, hatte Bank Verf tenm nenn . wart vero ſ ch w Kul mal kame n e u ringf über erner infolt durch Kur ch e r. Börſe lichkel 8188811815 7 9 N 8 nnn IAF 18. n Irn 88 1 11111 1 P nn 4 Berliner Handelsgeſellſchaft, — Dienstag, 22. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Verſchärfte Zurückhaltung/ Blankoabgaben der Kuliſſe/ Herauskommende Ware drückt auf den Markt Kurseinbruch am Kunſtſeidemarkt Auch Kaliwerte ſtärker abgeſchwächt/ Nur geringe Aufnahmeluſt Bis zum Schluß matt Mannheim abgeſchwächt Die Verſtimmung der Börſe über die pöllig unüber⸗ ſichtliche innere Lage, prägte ſich auch heute in einem weiteren Nachgeben der Kurſe aus. Das Ge ſchäft war minimal. Der Farbenkurs ging auf 153½ zu⸗ rück, Waldhof, Weſteregeln, Linoleum und Südzucker hatten mehrprozentige Kursrückgänge zu verzeichnen. Am Bankenmarkt waren Pfälz. Hypothekenbank etwas befeſtigt. Verſicherungsaktien blieben unverändert. Auch am Ren⸗ tenmarkt überwog das Angebot, ohne daß die Kurfe nennenswert nachgaben. Frankfurt ſchwächer Die beſtehende Zurückhaltung wurde in Er⸗ wartung der bevorſtehenden Veröffentlichung der Not⸗ verordnungen weiter verſchärft. Hinzu kam noch die ſchwache geſtrige Newyorker Börſe, ſodaß die Kuliſſe wiederum zu Blankoabgaben ſchritt, zu⸗ mal auch außenſtehende Kreiſe mit Material an den Markt kamen. Die Tendenz erfuhr aus dleſem Grunde eine er⸗ neute Abſchwächung und es ergaben ſich bei ge⸗ ringſter Aufnahmeluſt Kursabſchläge bis 177 v. H. gegen⸗ über der geſtrigen Abendbörſe. Zur Verſtimmung trug ein erneuter Kurseinbruch am Kunſtſeiden markt bei. Aku waren in ſtärkerem Umfange angeboten und er⸗ öffneten 5 v. H. ſchwächer. Stärker gedrückt waren noch am Montanmarkt Mannesmann mit minus 3 v. H. Am Elektromarkt gingen die Kursabſchläge durch⸗ ſchnittlich bis 1 v.., nur Schuckert waren mit minus 2 v. H. etwas mehr gedrückt. J. G. Farben eröffneten 1½ und Rütgerswerke 171 v. H. niedriger. Am Schiff⸗ fah ts markt verloren Hapag und Norddeutſcher Lloyd bis 1½ v. H. Auch am Bankenmarkt waren über⸗ wiegend Abſchwächungen bis zu 1 v. H. zu verzeichnen. Die übrigen Märkte lagen faſt ohne Geſchäft. Am An⸗ lefhemarkt blieben deutſche Anleihen gut behauptet. Unter dem Druck der Geſchäftsſtille gaben die Kurſe ſpäterhin bei weiter ſchwächer werdender Tendenz er⸗ neut bis zu 1 v. H. nach. Kaliwerte wurden offiziell bis zu 7 v. H. ſchwächer notiert. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 3 v. H. unverändert leicht. Berlin weiter rückgängig Schon im heutigen Vormittagsverkehr rechnete man, infolge der herrſchenden Geſchäftsſtille und beeinflußt durch das ſchwache geſtrige Newyork, mit ut ckgängigen Kurſen. In der Tat eröffnete die Börſe ſchwä⸗ che r. Es wurden die Gerüchte der geſtrigen Londoner Börſe, nach denen bei der Bank von England die Mög⸗ lichkeit einer Diskonterhöhung beſteht, lebhaft erörtert, die gemeldete Preisermäßigung bei Bemberg ungünſtig kommentiert, beſonders nachdem erſt vor ganz kurzer Zeit die franzöſiſche Kunſtſeideninduſtrie ihre Preiſe herauf⸗ ſetzen konnte, und man beſchäftigte ſich außerdem mit Divi⸗ dendenſchätzungen in der Montaninduſtrie. Wieder kam zu den erſten Kurſen auf faſt allen Märkten Ware heraus, der ſeitens der Banken nur geringe Aufnahmeneigung gegenüberſtand. Die Kursrückgänge betrugen daher in vielen Fällen bis zu 3 v. H. und gingen u. a. bei Kunſtſeidewerten bis zu 5,5 v. H. Svenska lagen 4,5. niedriger, Oſtwerke minus 3,25, Schubert u. Salzer minus 4,25, Julius Berger minus 5,25 v. H. uſw. Anleihen behauptet, Ausländer nur wenig verändert, Pfandbriefe überwiegend weiter nachgebend, Reichsſchuldbuchforderungen angeboten. Gel d unverändert leicht, Tagesgeld 2,5—4,5, Monatsgeld 4,5 bis 5,75, Warenwechſel 378 v. H. Auch nach den erſten Kurſen gab die Mehrzahl der N Papiere bei geringen Umſätzen um weitere —2 v. H. nach, ſchwere Werte waren noch darüber hin⸗ aus bis zu 3 p. H. gedrückt. Der Verkaufsdrang war zwar nicht allzu groß, die Aufnahmeneigung, ſelbſt bei den Großbanken, aber weiter nur zu gering. Auch aus dem Auslande ſchienen überwiegend Verkäufe an die Märkte zu gelangen, Anſätze einer kleinen Erholung, die ab und zu zu beobachten waren, gingen ſofort wieder verloren. Die Tendenz blieb auch im weiteren Verlauf der Börſe ſchwach. Der Kaſſomarkt lag auch heute wieder luſtlos. Am Privatdiskontmarkt beſtand weiter eher Nachfrage, der Wechſelbedarf wurde in der Hauptſache wieder mit Reichswechſeln per 20. Oktober gedeckt. Bis zum Schluß blieb die Stimmung an den Effektenmärkten ziemlich matt. Auch die im Verlauf ſtärker attacktierten Werte, wie Conti Gummi, Kaliaktien, Verkehrsweſen. Karſtadt, Reichsbank, Otovi(Kupferpreisermäßi⸗ gung), Siemens und Spritwerte waren trotz kleiner Dek⸗ kungsneigung der Spekulation gegen Schluß der Börſe nur unweſentlich erhöht. Deviſen gegen Reichsmark wurden inſolge der etwas angezogenen Geldſätze weiter angeboten, der Dollar notierte.1950 nach.1965. Von den europäiſchen Valuten lag das engliſche Pfund weiter feſt,.8668 nach.8600. Holland 40.25, Paris 39939, Schweiz 19.44, alles Newyorker Uſance. Swapsſätze Dollar gegen Reichsmark feſt, auf einen Monat 35 Stellen, auf oͤrei Monate 80 Stellen. Getreidemärkte ſchwächer Rückſchlag auch in Ueberſee/ Größere Verkaufsluſt in Inlandsweizen Berliner Produktenbörſe v. 22. Juli.(Eig Dr.) Die Produktenbörſe verkehrte in ſchwächerer Hal⸗ tung. Auch an den überſeeiſchen Terminmärkten iſt geſtern nach den vorherigen Preisſteigerungen unter dem Eindruck der gebeſſerten Wetterlage ein Rückſchlag ein⸗ getreten, und die Auslandsofferten waren ziemlich be⸗ trächtlich ermäßigt. Für Inlandsgerſte neuer Ernte zeigte ſich zu allerdings wenig nachgiebigen Preiſen 5 punkte, die für NA G- Protos sprechen J. Interesse empfindet, Wer vor ihm steht 2. Bewunderung, Wer ihn fahren sieht 3. Behagen, er darin sitzt 4. Freude, Wer ihn lenkt 5. Stolz, Wem er gehört — und ein Hauptpunker: Er hat deuſsche Qudlitét und ist Weltklasse vereinzelt mehr Verkaufsluſt. Die Gebote lauteten jedoch im allgemeinen—2/ niedriger als geſtern. Neuweizen zur baldigen Lieferung hatte weiterhin Nachfrage, das Angebot war jedoch ziemlich gering. Am Lieferungsmarkte ergaben ſich bei Exöffnung Preisabſchläge im gleichen Aus⸗ maße wie im Promptgeſchäft. Weizen⸗ und Roggenmehle wurden nur für den Bedarf gekauft, wobei geſtrige Preiſe nicht immer zu erzielen waren. Das Hafer angebot war, gemeſſen an der außerordentlich vorſichtigen Konſum⸗ nachfrage, ausreichend, Untergebote erfolgten jedoch nur zu hohen Kaufluſt zeigte ſich aber nur für vereinzelt zuſagend. Wintergerſte wurde Forderungen offeriert, feinſte Qualitäten. Amblich notiert wurden: Weizen—, matter, Juli 294, Sept. 264—63,5, Okt. 265,565 B, Dez. 270,5; Roggen 167 bis 177, matt, Juli—, Sept. 184—82,5, Okt. 187— 85,5, Dez. . Der fünfte Kampfabend im Stuttgarter „Ständigen Ring“ Trotz der ziemlich zweifelhaften Witterung hatte auch diesmal der Kampfabend im Freiluftring des„Engliſchen Gartens“ eine ſo große Anzahl von Zuſchauern angelockt, daß das geräumige Etabliſſemeut voll beſetzt war. Wenn auch mehrmals vereinzelte Regentropfen fielen, ſo konnte das ganze umfangreiche Programm doch abgewickelt werden, ohne daß man ſich ins Trockene zu flüchten brauchte und die in ſportlicher Hinſicht außerordentlich intereſſanten Kämpfe trugen das übrige dozu bei, der fünften Veran⸗ ſtaltung im„Ständigen Ring“ einen durchaus harmoniſchen Verlauf zu ſichern. Schon der Einleitungskompf zwiſchen Löwi⸗Germania und Ortlieb⸗Prag ſorgte für die nötige Stimmung. Beide waren zwar etwas langſam, kämpften dafür aber Unser neuer Roman ex bisl Du- laklelheres?“ von EIse Wibel beginnt morgen Herzen in Not, das ste und immer neue ſhema der Olchter, ist such dle Grundmelodle unseres neuen Romans, Schon der fregende Titel läßt vermuten, daß es sich um ein seltsames Frauenleben hendelt, das hier vor dem Leser àufgefolſt wird. Das Doppelda seln der Baronin von Oedeck, die ein Leben der pflicht für die ihr ànveftraute Famile lebt, während ihr Herz elnem Nanne gehört, dem sie selbst nile gehöfen kann, ist von der Verfasserin EIS e Wibel mit tiefer Einfühlung in die feine Frauenseele dargestellt Wordegn. Da- neben begegnen sich in den personen dleses Romans dle Vvertretef alter undneuet Zeit und fingen um gegenseitige Auseinandersetzung. Der Aufbau der Handlung ist je Wir fänger desto spannender gestaſtet worden und findet ein überzeugendes, versöhnſiches Ende. Sind überzeugt, unsefen besen mit dieser wertvollen Arbeit eine Ubereds öntegende Lektüre zu geben, dle hren vollen Belfall finden wird. 196—94; Futtergerſte 180— 203, feſt; Hafer 170—77 matter, Juli 189,5—89,25, Sept. 183—82, Okt. 186,75—85,5, Dez. 192—90; Weizenmehl 32,25—40, ruhig; Roggenmehl 23,50 bis 29,28, ruhig; Weizenkleie 1005011, ſtill, Roggenkleie 10,50—11, ſtill; Viktorigerbſen 26—30; Kl. Speiſeerbſen 24 bis 27,50; Futtererbſen 17—20; Peluſchken 22—25; Acker⸗ bohnen 1718,50; Wicken 21— 23,50; Lupinen, blaue 20—22; dito. gelbe 28—28; Rapskuchen 10,60—11,60; Leinkuchen 18,20 bis 16,60; Trockenſchnitzel 8,70—9,50; Soyagextractionsſchrot 14,20—15,20. Rauhfuttermittel: drahtgepreßtes Roggenſtroh 0,90—1,05; dto. Weizenſtroh 0,75—0,95; dito. Haferſtroh 0,55 0,65; dto. Gerſtenſtroh 0,55 0,65; gebund. Roggenlangſtroh 0,80—0,90; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,65—0,75; dto. Weizenſtroh— Häckſel 1,401.50; handels⸗ übliches Heu, geſund, trocken 1,50—1,80; gutes Heu lerſter Schnitt) 22,35; Thymotee, loſe 2,50—2,80; Kleeheu, loſe 2,50—2,70; örrahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 40. Allg. Tendenz: matt. * Rotterdamer Getreibekurſe vom 22. 5(Eig. Dr.) Anfang, Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Juli.15; Sept. .95, Nov..92: Jan..97. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Juli 1397; Sept. 128 Nov. 1267; Jan 127. * Liverpooler Getreidekurſe vom 22. Juli 8 Dr.) 65% Weizen(100 lb.), Tendenz ſtetig; uli— (.96); Okt. 74% Dez..5.5% März—(.). Mitte: ruhig; Juli— Okt..35/; Dez..%; März.6. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 22. Juli.(Eig. Dr.) März(31) 7,70 B 7,65 G; Mai(381) 7,90 B 7,85 G: Juli 6,85 B 6,5 G; Aug. 6,85 B 6,75 G; Sept. 6,90 8 6,80 G; Okt. 7,05 B 7 G; Nov. 7,15 B 7,10 G; Dez 7,30 B 7725 G; Jan.⸗März 7,60 B 7,50 G; Tendenz ruhiger.— Ge mahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26,50 u. 26,95; Juli 26,95; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 22. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Micdl.(Schluß) 15,18. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 22. Juli.(Gig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Miodl. Anfang, Jan.(31) 609695; März(31) 701702; Mai(31) 707 geh.; Juli 719 geh.; Okt. 690—91; Dez. 690 geh.; Tagesimport 6300; Ten⸗ denz kaum ſtetig. Mitte, Jan.(31) 697; März(31) 704; Mai(31) 711; Juli 723; Okt. 693; Dez. 694, Loc 768, Egypt. Upper F. G. fair loco 956; Tendenz ruhig. Chancen gab, über die Diſtanz zu kommen, ſo hielt er Er ist qussen und innen makellos! Wer ihn voröber- fahren sieht, blickt ihm bewundernd nach. Lauflos gleitet er dahin, ein Bild von Kraft und Schönheit umſo wuchtiger und trennten ſich nach einem großenteils ausgeglichenen Treffen unentſchieden. Große Härte war auch das Merkmal des nächſten Komp⸗ ſes zwiſchen„ und Reichert ⸗ Eßlingen. Der körperlich ſtärkere Eßlinger liegt zumeiſt im Angriff und es gelingt ihm auch, infolge der nochläſſigen Deckung Scheibenſtocks mehrmals Niederſchläge zu erzielen, ohne jedoch einen entſcheibenden Sieg zu erringen. Guter Punktſieg für Reichert. Ein fabelhaft ſchnelles Gefecht lieferten ſich Kol b⸗ Pforzheim und Hol zwart⸗Zuffenhauſen. Von der er⸗ ſten bis zur letzten Runde gehen beide in ſchärfſtem Tempo. Kolb zeigt gegenüber ſeinen letzten Starts in Stuttgart deutliche Verbeſſerungen, iſt aber dem in Hochform befind⸗ lichen Holzwart nicht gewachſen und muß ſich in der dritten Runde einige Male auf die Bretter ſchlogen laſſen. Punkt⸗ ſieger Holzwart. Die Neulinge Wolf ⸗ Germania und Schwarz ⸗Prag zeigen gute Anlagen und vor allen Dingen überraſcht die Wucht, die Schwarz in ſeine Schläge zu legen vermag. Er iſt aber noch zu ſteif und muß ſeinem wendigeren Partner einen entſcheidenden Sieg überlaſſen, der ihn kurz vor dem Schlußgong zur Aufgabe zwingt. Schmidt ⸗AUlm vollbringt eine ausgezeichnete Leiſtung. Er gibt 82 der körperlichen Ueberlegenheit Rothen⸗ bergers⸗Prag während aller Runden die Führung des Kampfes nicht aus der Hand, boxt überlegen und ziel⸗ bewußt und erzielt ein Unen!ſchieden, in dem er noch ein wenig mehr hatte. Einen ſehr beachtenswerten Erfolg hatte Kaiſer⸗Prag zu verzeichnen. Er war mit Feuerbacher l⸗Pforzheim Pfeler; der hier bereits einen ſehr guten Namen hat. teſer konnte jedoch den wuchtigen Angriffen Kaiſers nicht ſtandhalten, wurde in der zweiten Runde einigemale zu Boden geſetzt und mußte ſich ſchließlich ouszählen laſſen. Auch Eſſer⸗Germanig und Keidel ⸗Prag woren zwei Anfänger, die ſich größte Mühe gaben und für die Zukunft noch manches erwarten laſſen. Eſſer war körper⸗ lich überlegen und ſetzte infolgedeſſen ſeinem Gegner hart zu, ohne ihn jedoch für die Zeit ausſchlagen zu können. Schaich⸗Ulm ſtand gegen Heinrich ⸗Germania vor einer ſchwierigen Aufgabe. Wenn man ihm auch wenig dennoch tapfer durch und ging dem Kampf niemals aus dem Wege. Heinrich wurde aber deutlicher Punktſieger. Der deutſche Meiſter Leitner ⸗Germanio ſetzte ſeinen Siegeszug fort. Er hatte diesmal den Gaumeiſter Hörnle⸗ Pforzheim zum Gegner, der ſich mächtig zur Wehr ſetzte und auch große körperliche Vorteile hatte. Trotzdem mußte Hörnle bald zu Boden und gab in der erſten Pauſe den Kampf auf. Der deutſche Bautamgewichtsmeiſter Schepperle⸗ Germania hatte ebenfalls einen erheblich ſchwereren Geg⸗ ner erhalten und Hittel⸗Zuffenhauſen ſuchte den Meiſter durch wuchtige Angriſſe zu überrennen. Schepperle war jedoch zu geriſſen und verſtand es durch alle Runden in gutem Stil Punkte zu ſammeln, ohne einmal in Gefahr zu kommen. Er landete einen klaren Punktſieg. K. C. * Pierre Charles bleibt Meiſter Der belgiſche Europameiſter im Schwer⸗ gewichtsboxen Pierre Charles, verteidigte am Mon⸗ tag in Antwerpen ſeinen Titel einmal mehr mit Erfolg. Diesmal hatte man ihm den alten Holländer Piet Van⸗ derveer vorgeſetzt, deſſen gute Tage längſt gezählt ſind. Charles machte denn auch mit ſeinem Gegner, dem er um Klaſſen überlegen war, wenig Federleſens. Schon in der zweiten Runde mußte der Holländer auf einen genauen Kinnhaken hin zu Boden gehen und ſich auszählen laſſen, Zwei belangloſe Wellmeiſterſchaftsſpiele Beim Fußball⸗Weltmeiſterſchaftsturnter in Montevideo kamen am Sonntag in den Gruppen II und IV je ein Spiel zum Austrag. Die Treffen hatten deshalb keine beſondere Bedeutung, weil in beiden Gruppen mit Jugo⸗ fbawien bzw. Nordamerika die Gruppenſieger bereits feſt⸗ ſtehen. In der Gruppe II kam Braſilien gegen die ſehr ſchwache Mannſchaft“ von Bolivien zu einem glatten:0⸗ Sieg, in der Grupp! IV bezog Belgien ſeine zweite Nieder⸗ lage. Belgien, das nach dem Abgang von Braine weſent⸗ lich an Spielſtärke verloren hat, ließ ſich von Paragway :0 ſchlagen. Uruguay ſchlügt Rumänien:0 Bei dex Fußball⸗Weltmeiſterſchaft in Montevideo gab es am Montag nur eine Begegnung, und zwar ſchlug Uruguay Rumänien überlegen:0, nachdem das Endergeb⸗ nis ſchon bei Halbzeit feſtſtand.. Ajpeſt oͤreht öͤen Spieß um Ambroſiana im Mitropa⸗Pokal:2 geſchlagen Die großen internationalen Spiele der letzten Wochen bringen ausnahmslos Ueberraſchungen. Es hat faſt den Anſchein, als ob es feſtſtehende Begrifſe von Spielſtärke nicht mehr gäbe. Auffallewd iſt aber auch, daß die Ergeb⸗ niſſe vielfach dem Begrriff vom„Vorteil des eigenen Platzes“ ſpolten. Ungarns Meiſter und Verteidiger des Mitropa⸗ Pokals, Ujpeſt Budapeſt, wurde am 13. Juli in Budapeſt vom italieniſchen Meiſter Ambroſiana Mailand :2 geſchlagen. Damit ſchien Ufpeſt erledigt zu ſein, denn normalerweiſe mußte Ambroſiana nach dieſem Sieg auf fremdem Platz zu Hauſe wenigſtens ein Unentſchieden er⸗ zielen können. Das Rückſpiel in Mailand aber erbrachte das gleiche Reſultat wie das Spiel in Budapeſt, nämlich 42. Allerdings lautete es diesmal für Uſpeſt. Die Ma⸗ gyaren, die im erſten Spiel die Italiener ſcheinbar nicht ernſt genug genommen haben, waren in Mailand einwand⸗ frei die beſſere Partei. Bei der Pauſe lagen ſie 21 in Führung. Da nun nach Erledigung der beiden Vorrunden⸗ ſpiele der Punkteſtand:2 und das Torverhältnis 326 kau⸗ tet, iſt ein öͤrittes Spiel zwiſchen Ujpeſt und Ambroſiana notwendig geworden. Wieder ein neuer gehnkampf⸗Weltrekorb „ Järvinen überbietet Nrjölä⸗ Nachdem erſt vor einiger Zeit der Finne Prjölä ſeinen eigenen Zehnkampf⸗Weltrekord auf 8117,30 Punkte verbeſ⸗ ſerte, wird jetzt ſchon wieder eine neue Verbeſſerung dieſes wertvollſten Leichtathletik⸗ Wettbewerbes aus Viborg gemel⸗ det. Yrjöläs Landsmann Akilles Järvinen erzielte am Samstag und Sonntag die phantaſtiſche Leiſtung von 8255,75 Punkten. Die einzelnen Reſultate waren: 100 Meter: 11,1; 400 Meter: 50 Sek.; 1500 Meter::05, Min.; Weitſprung: 6,89 Meter; Hochſprung: 1,80 Meter; Stabhochſprung: 3,60 Meter; Diskus: 36,47 Meter; Speer: 58,40 Meter; Kugel: 63,14 Meter; 110 Meter Hürden: 15,4. Bei der gleichen Veronſtaltung kamen einige finniſche Meiſterſchaften zum Austrag. Im 3000 Meter⸗Hindernis⸗ laufen ſiegte Loukola in:27,83 und das 5 Km.⸗Laufen holte ſich Toivonen in:29:55. In der 4 mal 400 Meter⸗ Staffel ſiegte Kamraterna Helſingfors in:21,2, während Nurmis Verein, Turun Urheilulitttu Abo die 4 mal 800 Meter⸗Staffel in:02,4 an ſich brachte. Internationaler Europa-Munoͤflug Die Lage am 2. Tage Nach Kontrollſchluß am Montag abend ergab ſich über die augenblickliche Lage der Teilnehmer am Europa⸗Rund⸗ flug folgendes Bild: Die Spitzengruppe erreichte bis zum Abend den Flughafen Orly bei Paris und zwar: Drei Engländer, nämlich Thorn, Butler und Miß Spooner, drei Franzoſen, Arrachart, Cornez und Finat. Nach der zweiten Ueberquerung des Kanals liegen in St Inglevert bei Calais 18 Maſchinen, darunter neun deutſche Teil⸗ nehmer. In London machten ſieben Flugzeuge Halt, dar⸗ unter drei deutſche. Neun Flugzeuge übernachteten nach der erſten Ueberquerung des Kanals in Briſtol, davon ſind acht deutſche Maſchinen. Auf dem Wege von Reims nach Calais blieben in der Hafenſtadt liegen: 18 Teilnehmer, worunter ſich zehn deutſche Piloten befinden. Den Schwanz des Feldes bildet der Pole Muflewſki, der in Reims ein⸗ getroffen ſein dürfte. 14 26265 „ Pirmasens: Heinrich Leinenweber, Alleestraße 25 „Aurea“ Auto- Reparaturen- und Handels- Ges. m. b.., Mannheim, T 6, 16 Weitere Verkaufsstellen: Heidelberg: Jean Mappes, Mittelstraße 41/ Karlsruhe: Adtobetriebs-Ges. m. b.., Rüppurrerstraße 8/ Neustadt a.: Autofrank& Cie., Lindenstraße 5 Pforzheim: Wühelm Kühlmann, Güterstraße 24 . vd d 2 ——— — 37357 8. Seite. Nr. 333 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, 22. 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Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 21. Juni 1930 in 8 5 Abſ. 1 (Aktienſtückelung) geändert. von Dolffs& Helle Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim. Die Geſellſchaft 5 auf⸗ gelöſt. Zu Liquidatoren ſind beſtellt: Kaufmann Karl Helle, Braunſchweig, Kaufmann Karl Berger, Frankenthal(Pfalz), Kaufmann Philipp Gothmann, Braunſchweig. Jeder Liquidator iſt 8 7 zur Vertretung der Geſellſchaft be⸗ rechtigt. Franz Haniel& Cie. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung Zweigniederlaſſung Mann⸗ heim, Mannheim, Hauptſitz: Duisburg⸗Ruhrort. Dem Alfred Pelikan in Duisburg iſt Geſamt⸗ prokura erteilt; er iſt mit einem Geſchäftsführer oder einem anderen Prokuriſten vertretungs⸗ berech 1195 „Südholzkontor“ Süddeutſches Holzverwer⸗ tungskontor Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 3. Juli 1930 iſt der Geſellſchaftsvertrag in § 1(Firma) geändert. Die Firma iſt geändert in: Süddeutſches Holzverwertungs⸗Kontor Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Druckerei Dr. Haas, Neue Maunheimer Zel⸗ tung Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Otto Schulze in Mannheim iſt zum weiteren Geſchäftsführer beſtellt. Leopold Aſſenheim, Mannheim. Das Geſchäft 835 Firma ging von Leopold Aſſenheim auf räulein Betty Silberſtein in Mannheim über, die es unter der bisherigen Firma weiterführt. Die in dem Geſchäftsbetriebe des bisherigen In⸗ habers entſtandenen Forderungen und Verbind⸗ lichkeiten ſind nicht auf die Geſchäftserwerberin übergegangen. H. Hildebrand& Söhne, Kommanditgeſell⸗ ſchaft, Mannheim. Die Prokura des Adolf Rück iſt erloſchen. Das Geſchäft D 85 2 4 Heinrich Burt, Mannheim. ſamt Firma ging von Heinrich Buri auf Kauf⸗ mann Friedrich Holzwarth, in Neckargemünd wohnhaft, über, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. 85⁵ Amtsgericht J. G. 4 Mannheim L Sofort zugreifen! Selten ist derartiges geboten! 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