e f Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32am breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. g.* Aus der Welt der Cechnik Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle Steuer, Heſetz und Necht Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 24. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 336 den Gedanken einer gemeinſamen Staats ⸗ * menzufin den. Der Kampf um die Staatspartei Der Widerhall des Sammlungsrufes der Deutſchen Volkspartei Eründung der Konservativen Volkspartei Ihr Führer wird vorausſichtlich Treviranus ſein Ja, aber wie? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 24. Juli. Freiherr von Rheinbaben verſucht im„Ber⸗ liner Börſencourier“ die Möglichkeiten einer prak⸗ ö tiſchen Verwirklichung des Scholzſchen Appells zu einer Einigung der bürgerlichen Mitte zu entwickeln. Nach ſeiner Auffaſſung wäre es falſch, ſchon im gegen⸗ wärtigen Augenblick die beſtehenden Apparate der Parteien auflöſen oder auch nur umbauen zu wollen. Man müßte vielmehr, obgleich die beſtehenden Partei⸗ 1 apparate wirkſam bleiben, ſie gleichzeitig einſetzen für partei. Rheinbaben fordert zu dieſem Ende eine Erklärung der drei Parteien— Volks⸗ 2 partei, Demokraten und Wirtſchaftspartei— nach durchgeführter Wahl eine gemeinſame Fraktion bilden zu wollen. „Dieſer Erklärung würde die als richtig erkannte Tatſache zugrunde liegen, daß innerhalb einer ge⸗ meinſamen Parteivertretung die Gegenſätze zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Produzenten und Konſumenten, auch Gegenſätze geiſtiger Haltung, leichter auszutragen ſind als im Kampf vieler kleiner Parteien, die ein Opfer der Inter⸗ eſſentenpolitik werden.“ Vor allem aber ſollen die drei Parteien die kommende Wahl bereits gemeinſam durchführen und zwar mit Hilfe der durch das Wahlgeſetz ermöglichten Verbindung der Wahlvorſchläge und einer gemein⸗ ſamen Reichsliſte. Aus einer Aufſtellung des Ergebniſſes der Reichstagswahl vom Mai 1928 führt Rheinbaben dann den Nachweis, daß die von ihm 1 empfohlene Methode, wäre ſie damals ſchon ange⸗ wendet worden, den Mittelparteien einen Gewinn von 36 Mandaten eingetragen hätte. Rheinbaben ſchließt ſeine Darlegungen mit dem erfriſchenden Appell:„Sprechen wir alſo nicht mehr von dem ob, ſondern von dem wie.“ Eine berechtigte Mahnung Aus Heidelberg wird uns geſchrieben: „Die Arbeitsgemeinſchaft für jung⸗ deutſche Politik“ Heidelberg, die ſeit Beginn ihres Beſtehens im Benehmen mit anderen über⸗ parteilichen Gruppen der jüngeren Generation ſich zum Ziel geſetzt hat, die unheilvolle parteiliche Zer⸗ ſplitterung aller ſtaatsbejahenden Kräfte im deutſchen Volke zu bekämpfen, richtet angeſichts der Entwick⸗ lung der politiſchen Lage an alle ſtaatsbejahenden Parteien und Gruppen der Mitte die dringende Aufforderung, ſich unverzüglich zur gemein⸗ ſamen Durchführung des Wahlkampfes und darüber hinaus zur Durchführung der im Intereſſe der Staatserhaltung notwendigen innerpolitiſchen Maß⸗ nahmen, ſei es in Form einer neuen Staatspartei der Mitte, ſei es in Form eines Blockes, zuſa m⸗ Sie verlangt, daß alle Parteien unter Hintanſtellung jeder Preſtigepolitik das angeb⸗ lich Trennende zu Gunſten der alle Parteien Einigenden zurückſtellt und erwartet, daß die Reichs⸗ regierung im Bewußtſein ihrer politiſchen Verant⸗ wortung vor dem Volke ſelbſt die Führung hierbei ergreift. Nur ſo kann eine Radikaliſierung des künf⸗ tigen Reichstages verhindert werden.“ Was ſagen die Demokraten? Drahtbericht unſeres Berliner Büros D Berlin, 24. Juli. Wie der demokratiſche Zeitungsdienſt mitteilt, wird ſich der Parteivorſtand der Deutſch⸗ demokratiſchen Partei, der am Freitag in Berlin zuſammentritt, auch mit dem Samm⸗ lungsruf des Führers der Deutſchen Volks⸗ partei befaſſen. Der demokratiſche Zeitungs dienſt bemerkt in dieſem Zuſammenhang:„Wenn die Ab⸗ ſicht beſtehen ſollte, jetzt eine Art Burgfrieden oder eine Dämpfung des Wahlkampfes zu verabreden, ſo werden ſich vorausſichtlich die De⸗ mokraten dem nicht verſchließen.“ Es gibt in der Demokratiſchen Partei auch recht einflußreiche Leute, die keineswegs abgeneigt wären, unter Umſtänden weiter zu gehen. 4 mmm mph Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 24. Juli. Die Verhandlungen über die Reorganiſation der Rechten haben geſtern nachmittag, ſoweit ſie ſich auf den ſtädtiſchen Teil der Bewegung bezogen, zu einem Abſchluß zwiſchen den beiden Gruppen— der Weſtarpgruppe und der Volkskonſerva⸗ tiven Vereinigung— geführt. Es iſt eine Konſervative Volkspartei gegrün⸗ det worden, die bereits einen Gründungs⸗ aufruf erlaſſen und die nötigen Vorbereitun⸗ gen für den Wahlkampf getroffen hat. Sie veranſtaltete geſtern nachmittag einen Empfang bei dem Grafen Weſtarp, wobei die Miniſter Schiele und Trepiranus referierten. Graf Weſtarp kündigte an, daß er beſonders für die Ver⸗ bindung zum Landvolk ſorgen werde. Unter den Anweſenden bemerkte man den früheren Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht. Am nächſten Dienstag tritt der Parteiausſchuß der chriſtlich⸗ nationalen Bauern⸗ und Landvolkpartei zuſammen, um ſeinerſeits zu den Sammlungsbemühungen Stellung zu nehmen. Es ſoll verſucht werden, zwiſchen den ſtädtiſchen Li⸗ ſten der Konſervativen Volkspartei und den Landc⸗ liſten des Landvolks eine Liſten verbindung und eine gemeinſame Reichs liſte herzuſtellen. Geſtern nachmittag fand eine erſte Ausſprache zwiſchen dem Führer der Deutſchen Volkspartei, Dr. Scholz, und den Vertretern der Volks konſer⸗ vativen und chriſtlich⸗nationalen Bauern, Reichs⸗ miniſter Treviranus und Landrat a. D. Dr. Gericke, über die Möglichkeiten eines Zuſammen⸗ wirkens im Wahlkampf ſtatt. Die Begleitmuſik der Preſſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros f Berlin, 24. Juli. Die Gründung der Konſervativen Volkspartei be⸗ gegnet in der Berliner Preſſe(von den Blättern Hugenbergs, die von ihr überhaupt keine Notiz nehmen, und der Linken abgeſehen) viel Wohl⸗ wollen und hier und da deutlichſter Zuſtimmung und Sympathie. Die„DAZ.“ glaubt, der neukon⸗ ſtitutierten Gruppe günſtige Ausſichten für den Wahlkampf prophezeien zu können. Bei Anwendung der nötigen Energie muß es ihr glücken, eine ganze Anzahl von Mandaten über ihren jetzigen Stand hinaus zu erhalten, denn ganz allgemein iſt auch im Lande draußen, beſonders in der politiſchen Jugend, das Gefühl vorhanden, daß die neue Gründung einem unbedingten Bedürf⸗ nis entſpricht und daß ihr eine Chance gegeben wer⸗ den ſollte. Die„Deutſche Tageszeitung“ ruft im Verein mit der„Börſenzeitung“ dazu auf, mit der weiteren engen Zuſammenfaſſung der Konſerva⸗ tiven mit dem Landvolk nicht zu zögern.„Die geſtern erfolgte Gründung der Konſervativen Volkspartei“, heißt es in der„Börſenzeitung“, „kann und darf nur der Anſatz der nationalen Einheitsbewegung, der Bildung der bürger⸗ lichen Front der Tat ſein. Das nächſte mit aller Kraft zu erſtrebende Ziel muß die möglichſt enge Zuſammenſchließung— auch die organiſatoriſche— mit der Landvolkpartei ſein.“ Aehnlich die„Deutſche Tageszeitung“: „So wie keine konſervative Bewegung denkbar ſt, die ſich nicht mit dem Landvolk verbunden fühlt und mit ihm zuſammenſteht, ſo iſt auch umgekehrt keine erfolgreiche Vertretung der berufsſtändiſchen Inter⸗ eſſen dieſes Volksteils denkbar ohne den Anſchluß an die wachſenden konſervativen Kräfte im übrigen Volk in Stadt und Land.“ Auch die„Deutſche Tageszeitung“, was bei ihr als dem Offizioſus des Landvolks mehr als nur eine Ermunterung bedeuten dürfte, verlangt, für die Geſinnungsgemeinſchaft zwiſchen Konſerva⸗ tiver Partei und dem Landvolk organiſatoriſche For⸗ men zu ſuchen. Dieſe Aufgabe des weiteren Zuſammenſchluſſes hat ſich vor allem, wie der„Berliner Börſen⸗ courier“ meint, Graf Weſtarp vorbehalten. Um die Hände für ſeine Arbeit frei zu halten, habe er auch nicht in den Vorſtand der neuen Par⸗ tei, ſondern nur in den Beirat ſich wählen laſſen. Zum Führer der Konſervativen Volkspartei werde vorausſichtlich Treviranus gewählt werden. Die„Deutſche Zeitung“ vermag nicht einzu⸗ ſehen, ob der Aufruf„auch nur an einer einzigen Stelle etwas enthält, was die Neugründung recht⸗ fertigen könnte“. Die in ihm geltend gemachten For⸗ derungen ſeien, wie das rechtsdeutſchnationale Blatt behauptet, von Hugenberg und ſeinen politiſchen Freunden früher ausgeſprochen und ſchärfer verfoch⸗ ten worden als von Herrn Lindeiner und Herrn Lambach. Der„Vorwärts“ begnügt ſich mit billigem Spott. Die ihm geiſtesverwandte„Berliner Morgenpoſt“ aber glaubt feſtſtellen zu müſſen, daß die neue Partei„für die Republik und die De⸗ mokratie nicht weniger gefährlich iſt als die ra⸗ dikale Hugenberg⸗Partei. FFFFFCFCCbCCòã ͤ C ã ũ PPP ðVwm;. dd Nichts vorgeſſen und nichts hinzu gelernt Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 24. Juli. Als ein Ueberbleibſel aus der Zeit vor dar Staatsumwälzung beſteht noch der Hauptver⸗ ein der Konſervativen“, beſteht auch noch ein geſchäftsführender Vorſtand beſagten Hauptvereins, der ehedem, als der verſtorbene Heydebrand noch der ungekrönte König von Preußen hieß, eine ſehr maßgebliche politiſche Potenz war. Heute iſt der Hauptverein der Konſervativen nur noch ein ver⸗ ſtaubtes Requiſit: Es ſammeln ſich in ihm dee Oeſtlichſten, die Junkerlichſten, die am meiſten Legi⸗ timiſtiſchen, aber immer noch fühlt er von Zeit zu Zeit das Bedürfnis, ins Hifthorn zu ſtoßen. Bisher war ſein Publikationsorgan die Kreuzzeitun.5 Jetzt hat ſich der geſchäftsführend Vorſtand des Haupvereins der Konſervativen an den Buſen der „Deutſchen Zeitung“ geflüchtet, um zu er⸗ klären, daß die Ehe mit der„Kreuzzeitung“ gelöſt ſei:„Ihre Einſtellung, insbeſondere zum heutigen Syſtem, verſtößt gegen konſervative Staatsauffaſſung und ſtellt einen Bruch mit ihrer eigenen Tradition dar.“ Das wird die„Deutſche Zeitung“ nun tragen müſſen. Neue Austritte aus der DRP. Telegraphiſche Meldung — Berlin, 28. Jutli. Wie die Blätter melden, iſt der bekannte General und Adjutant des früheren Kronprinzen, Graf von der Schulenburg, aus der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei ausgetreten. Ferner hat der bis⸗ herige Reichstagsabgeordnete Hampe, Rechtsanwalt und Syndikus des Hotelierverbandes, ſeinen Austritt aus der Deutſchnativonalen Volkspartei erklärt. Entgegen anderslautenden Meldungen wird von unterrichteter deutſchnationaler Seite mitgeteilt, daß Geheimrat Dr. Hugenberg nach wie vor in ſeinem weſtfäliſchen Heimatreich die Spitze der deutſchnationalen Liſte führen wird. Wie ſtehts mit der Oſthilfe? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E! Berlin, 24. Juli. Am Mittwoch fanden zwiſchen den Reichsreſſorts und den preußiſchen Verhandlungen über die Durch⸗ führung der Oſthilfe ſtatt. Bei den Umſchuldungs⸗ krediten iſt die finanzielle Frage noch zu klären. Wie der demokratiſche Zeitungsbienſt hört, will man da⸗ bei zurückgreifen auf die noch offenen Kredite der Vorjahre. Das iſt aber nur möglich, wenn Preußen und die Provinz an der Aktion ſich gleichfalls be⸗ teiligen. Die Provinz Oſtpreußen hat ſich aber als leiſtungsſchwach erwieſen, und man erwartet deshalb die Hilfe der preußiſchen Staatsregie⸗ rung. Mit der Rentenbankkreditanſtalt iſt Füh⸗ lung genommen worden, damit die Kredite bevor⸗ ſchußt werden. Auf Grund des Artikels 48 läßt, aus begreif⸗ lichen Gründen, die finanzielle Frage ſich nicht löſen. Auch die Ablöſungsbank kann auf Grund des Ar⸗ tikels 48 nicht errichtet werden. Aber es wird wohl keine Schwierigkeiten machen, die notwendigen Land⸗ ſtellen einzurichten, da dieſe Stellen an ſich ja nicht etatiſiert ſind. Ruſſiſcher Votſchafterwechſel in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 23. Juli. Als kommenden ruſſiſchen Botſchafter in Berlin nennt man heute vielfach den derzeitigen Vorſitzen⸗ den des Rats der Volkskommiſſare Ryko w. Es entſpräche, meint die„Voſſiſche Zeitung“, einer Ge⸗ pflogenheit der ſowjetiſtiſchen Außenpolitik, unbe⸗ queme Mitglieder der Oppoſition auf diplomatiſche Poſten abzubauen. Andere wieder meinen, auf Mel⸗ dungen aus Moskau geſtützt, daß der bisherige ſow⸗ jetruſſiſche Botſchafter in Angora, Suriz nach Berlin kommen würde. Im Grunde iſt das alles auch ungeheuer gleich⸗ gültig. Jeder ſogenannte Botſchafter, den die Sow⸗ jetunion uns ins Land ſchickt, wird es als ſeine Auf⸗ gabe anſehen, den deutſchen Kommunismus aufzu⸗ putſchen und nach Möglichkeit zu mobiliſieren, genau wie das Herr Kreſtinſki getan hat, den närriſche Leute in der Berliner Preſſe jetzt einen„verſtändnis⸗ vollen Freund Deutſchlands“ heißen. Matdonalods Deutſchlandreiſe Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 23. Juli. Zu der bevorſtehenden Deutſchlandreiſe Mac⸗ donalds erfahren wir, daß der Miniſterpräſident in der Zeit zwiſchen der Vertagung des Unterhauſes und dem Beginn der britiſchen Reichskonferenz ſeinen Erholungsurlaub verbringen wird. Die Fahrt nach Deutſchland wird als vollkommen private Vergnü⸗ gungsreiſe bezeichnet. Weder der Miniſterpräſident, noch die politiſch verantwortlichen Stellen wollen ſich über dieſe Erklärung hinaus äußern. In der eng⸗ liſchen Preſſe iſt die Angelegenheit nur mit ganz wenigen Zeilen erwähnt. Die erſte Deutſchlands⸗ reiſe eines aktiven engliſchen Miniſterpräſidenten wind alſo nur im Sinne eines Präzedenzfalles Be⸗ deutung haben. Macdonald beabſichtigt, wie gemeldet, nach Oberammergau zu fahren, um den Paſſions⸗ ſpielen beizuwohnen. Er wird ſich unter Umſtänden eine Woche in Deutſchland aufhalten, doch wird er jede politiſche Zuſammenkunft vermeiden. Die Streikbewegung in Fraukreich — Pnris, 24. Juli. Nach einer Havasmeldung aus Lille beſtätigt ſich, daß der Proteſtſtreik gegen die Lohnabzüge anläßlich der Einführung der Soztal⸗ verſicherung ſich ausgebreitet hat. In Nordfrank⸗ reich iſt die Zahl der Ausſtändigen fetzt auf 40000 geſtiegen. In einer Fabrik iſt es zu Zwiſchenfällen gekommen, in deren Verlauf die Streikenden die Fenſterſcheiben des Fabrikgebäudes eingeworfen haben. 2. Seite. Nr. 336 Donnerstag, den 24. Juli 1930 Scharfe Kritik am Verliner Rundfunk Drahtung unſ. Londoner Vertreters a 8 London, 24. Juli. Die Merkwürdigkeit der Berliner Rundfunk⸗ ſtelle, ſich mit der Aufführung eines Stückes „Gandhis Marſch zum Salzmeer“ mitten in die Weltpolitik zu begeben, konnte in England nicht unbemerkt bleiben. Mit einer Miſchung von Beluſtigung und Aerger nimmt man hier von den grotesken Geſchmackloſigkelten Kennt⸗ nis, die ſich der Berliner Sender in der Darſtellung engliſcher Staatsmänner, indiſcher Politiker und des Vizekönigs von Indien geleiſtet hat. Die Un⸗ wäſſenheit und Leichtgläubigkeit, mit der man dabei in Berlin das Propagandamaterial der Nationaliſten verarbeitet hat, grenzt tatſächlich an Unglaubliches. Nur die Abſurdität der ganzen Unternehmung ſchützt diesmal die verantwortliche Stelle vor einem gewaltigen internationalen Krach. Man ſtelle ſich einmal vor, was paſſieren würde, wenn der Londoner ein Hörſpiel aufführen würde, in dem etwa der Reichspräſiden t, der Reichs⸗ kanzler und eine Reihe bekannter deutſcher Poli⸗ tiker kommuniſtiſchen Parteiführern gegenübergeſtellt werden und zwar in der Art, wie ſie etwa in einem engliſchen Witzblatt von 1917 erſchienen ſein mögen. Die„Times“, die heute üher die ganze Angelegenheit ausführlich, aber mit Ruhe berichtet, verzeichnet mit Befriedigung daß in der deutſchen Preſſe Proteſte gegen den Ausfall des Berliner Senders laut geworden ſind. Der Berliner Korre⸗ ſpondent des Blattes bemerkt dazu, daß während der jüngſten Vorgänge in Indien die Haltung der deutſchen Preſſe im großen und ganzen fair ge⸗ weſen ſei und ein bemerkenswertes V erſtändnis für die engliſchen Schwierigkeiten ge⸗ zeigt habe. England- Indien Drahtung unſ. Londoner Vertreters Die inoffiziellen Friedens verhand⸗ lungen, die gegenwärtig zwiſchen hervorragenden indiſchen Politikern, und den in Haft befindlichen Rattonaliſtiſchen Führern imgange ſind, haben geſtern begonnen. Nach wochenlangen Vorbeſprechungen haben die beiden Politiker Tej Sapru und NDawakar mit ausdrücklicher Zuſtimmung des 5 Gandhi im Gefängnis von Punan be⸗ ucht. Sie hatten eine vierſtündige Unterredung mit dem Mahatma. Ueber das Ergebnis der Miſſion iſt bis jetzt noch nichts bekannt geworden. Auf eng⸗ liſcher Seite hofft man naturgemäß, daß es gelingen wird, Gandhi und die beiden Nahrus zu bewegen, an der Londoner Indienkonferenzteil⸗ zunehmen oder doch ihre Parteifreunde dazu zu veranlaſſen. Die Preſſe der indiſchen Kongreßpartei weiſt aber ſeit Tagen darauf hin, daß man keine Veränderung erwarten könnte, ſolange man keine neuen Vorſchläge zu machen habe. Das Ergebnis der gegenwärtigen Beſprechungen wird jetzt mit größter Spannung erwartet. 1 5 Die kommuniſtiſchen Drohimgen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 24. Juli. Der„Vorwärts“ ſieht die blutrünſtige Ankün⸗ digung der„Roten Fahne“, am 1. Auguſt„in die Viertel der Reichen, der kapitaliſtiſchen Kriegsver⸗ brecher und der Luxusgeſchäfte“ zu ziehen, optimi⸗ ſtiſcher an, als wir. Er erzählt: Der kommuniſtiſche Landtagsabgeordnete Kaſter hatte dieſer Tage mit einem Vertreter des Berliner Polizeipräſidenten wegen der geplanten kommuniſtiſchen Demonſtration verhandelt und ſei ſichtlich zufrieden geweſen, daß ihm als Erſatz für den entgangenen Luſtgarten der Winterfeldplatz zur Verfügung geſtellt wor⸗ ben ſei. Ueber An⸗ und Abmarſchſtraßen ſei eine Vereinbarung erzielt worden, um den Zuſammenſtoß ſozialdemokratiſcher und kommuniſtiſcher Züge zu verhindern. Kurz: Alles ſei in ſchönſter Ordnung. Man kann nur hoffen, daß dieſer Optimismus ſich nicht als trügeriſch erweiſt. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Das Koblenzer Telegraphiſche Meldung — Koblenz, 23. Juli. Es ſteht feſt, daß von den Angehörigen des Pen⸗ ſtonats, die ſich im Augenblick des Einſturzes auf der Brücke befanden. ſechs junge Mädchen um⸗ gekommen ſind. Die Schweſter, die die jungen Mädchen führte, konnte aus dem Waſſer gezogen werden. Bei den ertrunkenen Mädchen handelt es ſich um Angehörige eines Penſionats im Rheinwald⸗ heim bei Broth. Bei den Rettungsarbeiten haben ſich zwei Leute ganz beſonders ausgezeichnet, nämlich der Schupowachtmeiſter Klein aus Metter⸗ nich, der in voller Uniform ins Waſſer ſprang und 10 Perſonen rettete und der Oberpoſt⸗ ſchaffner Kirch, der ebenfalls ſein Leben immer wie⸗ der aufs Spiel ſetzte. Tot ſend 13 Männer, 18 Frauen un d 4 Kinder. Die bisher geborgenen Perſonen ſind ausſchließlich aus dem Stadt⸗ und Landkreis Kob⸗ lenz. Unerkannt ſind noch zwei Männer und ſechs Frauen und Mädchen. Wie wir weiter erfahren, befindet ſich unter den toten Kindern ein Deutſch⸗Amerikaner Raimond Pawler, der bei ſeinem Großvater in Koblenz⸗ Lützel zu Beſuch war. Beide waren unter der Men⸗ ſchenmenge auf der Unglücksbrücke und kamen auf dieſe tragiſche Weiſe zuſammen ums Leben. Die Eltern des verunglückten Knaben wohnen in Akron (Ohio). Die Totenliſte Koblenz, 23. Juli. Die Namen der 35 Per⸗ ſonen, die bei dem Brückeneinſturz den Tod ge⸗ funden haben und bis jetzt geborgen werden konn⸗ ten ſind folgende: Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 Berlin, 24. Juli. Die Demokratiſche Partei hat den Wahl⸗ kampf in Berlin geſtern abend mit einer Kundgebung im Feſtſaal bei Kroll eröffnet. Zum Motto des Abends hatte man die von Reichsfinanzminiſter Dietrich in ſeiner letzten vortrefflichen Reichstags⸗ rede geſtellte Alternative„Intereſſenten⸗ haufen oder Staatsvolk“ gewählt und mit dieſer Parole ſo große Maſſen herbeizulocken ver⸗ mocht, daß der Saal wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden mußte. Zu Beginn der Verſammlung ge⸗ dachte Staatsſekretär a. D. Oskar Meyer mit be⸗ wegten Worten der Opfer der Koblenzer Brückenkata⸗ ſtrophe. Dieſe Beileidsbezeugung wurde ſtehend an⸗ gehört. Koch⸗Weſer verſuchte dann in großen Zügen das Wahlprogramm ſeiner Partei zu entwickeln. Eine Zuſammenfaſſung der Mitte könnte, ſo führte er u. a. aus, nicht durch Addierung politiſch verſchiedenartiger Gruppen, ſondern durch ein poſitives, weitgeſtecktes Arbeits⸗ programm erreicht werden. Finanzreform, Wirtſchaftsreform und feſter Wille gegen die hemmungsloſen Radikalismen von Links und Rechts ſcheinen ihm die weſentlichſten Punkte dieſes poſitiven Arbeitsprogramms. Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildeten indes zweifellos die Ausführungen des Vizekanzlers Dietrich. Dietrich konnte ankündigen, daß über die 100 Mill. Reichsmark, die am Etat abgeſetzt werden ſollen, unter den Reſſorts nahezu Einverſtändnis erzielt ſei. Operette im Roſengarten „Hoheit tanzt Walzer“ Als zweite Gaſtvorſtellung brachte das Münchner Gärtnerplatz⸗Theater die bekannte Operette von Leo Aſcher„Hoheit tanzt Walzer“. Es iſt eigenartig, wie dieſes harmloſe Kind Wiener Harmloſigkeiten faſt ſchon vom Schimmer der Klaſſtzität ümwittert wird. Es iſt nicht nur die Handlung und der manchmal wirklich banal⸗kindliche Dialog, es iſt vor allem das ganze„Gſchau“, das von der nicht minder harmloſen Muſik Leo Aſchers aufgehellt wird. Eigentlich müßte man ſich verwundern, wie erſchreckend anſpruchslos dieſe Operette und die Hunderte ihrer gleichgearteten Schweſtern ſind, und dennoch kann man ſich ihrem Charme, ihrer naiven Fröhlichkeit und, ſeien wir offen, auch ihrer Sentimentalität nicht ganz ent⸗ ziehen. Wenn man faſt tagtäglich ſich mit einer neuen„Richtung“ oder Kunſttheſe auseinanderſetzen muß, wirkt es wie ein Gegengewicht, auch einmal im Kitſch herumzuſchwimmen. Nur ſo iſt es zu verſtehen, daß bei der geſtrigen Aufführung das Publikum von Szene zu Szene in behaglichere und angeregtere Stimmung geriet. Ge⸗ ſpielt wurde erheblich beſſer, flotter und zuſammen⸗ gefaßter, als in„Stadt Lemberg“. Das Hauptver⸗ dienſt gebührt freilich dem Darſteller des Peperl, Rudolf Seibold, der großen Kanone der Mün⸗ chener, der, wenn dies artilleriſtiſch möglich wäre, ganze Breitſetten auf die Hörer und Zuſchauer ab⸗ feuert. Seibold genießt in München die Popularität, die unter Veränderung der Grenzzeichen und Maß⸗ ſtäbe etwa der Pallenbergs in Berlin gleichkommt. Mit Recht, denn in Seibold verkörpert ſich jenes ver⸗ geiſtigte Operettentum, das leider ſo vielen ſeiner jüngeren Kollegen von heute abgeht. Der an ſich ge⸗ ſtraffte und äußerlich beſchwingte Darſteller wird unterſtützt von einer mit ſorgfältigſter Oekonomie be⸗ handelten Stimme, ſo daß es ſchließlich nicht verwun⸗ derlich iſt, wenn ihm die Sympathien aller zufliegen. Kommt noch hinzu, daß er mit ſeiner eigenen Tochter Mizzi Seibold ein hoffnungsloſes„Gſchpuſi“ an⸗ fangen muß, ſo geſellen ſich zu der vorgeſchriebenen abgerutſcht und liegt etwa 6 Meter unter Waſſer. Brückenunglück 1. Suſi Mittnacht, Schweſternhaus Rheinwaldheim bei Rheinbrohl, 2. Hermann Bach, Boppard, 3. Karl Specht, Koblenz, 4. Peter Konrad, Koblenz, 5. Frau Puchel, Buchholz(Sachſen), 6. Peter Bach, Salzig, 7. Auguſte Litzenberger, Schweſternhaus Rheinwald⸗ heim, 8. Frau Will, Koblenz, 9. Barbara Dötſch, Metternich, 10. Thekla Michel, Lützel, 11. Maria Dunkel, Metternich, 12. Frau Hoffmann, Koblenz, 13. Frau van Nahl, Koblenz, 14. Heinrich Will, Koblenz lacht Jahre), 15. Joſef Föckler, Koblenz (Kind), 16. Eliſe Hofmann, Koblenz(ö12 Jahre), 17. Raimond Pawler, Koblenz, 18. Maria Schumann, Rübenach, 19. Katharina Höfer, Weißenturm, 20. Franz Fordan, Koblenz, 21. Jakob Albertz, 22. Andreas Muders, Koblenz, 23. Thekla Pauli, Ochtendung, 24. Otto Albertz, Wichlinghauſen bei Barmen, 25. Ernſt Luckenheimer, Rheinwaldͤheim, 26. Robert Schmidt, Höhr, 27. Katharina Baetges, Koblenz, 28. Bernhard Albertz, Koblenz, 29. Frau Roth, Weißenturm, 30. Hanni Enk, Weſel, 31. Karl Joſt, Höhr, 32. Wilhelm Krämer, Koblenz, 33. Helene Mänße, Schweſternheim Rheinwaldheim, 34. Gretel Franzmann, Koblenz, 35. Elſe Thiel, Schweſtern⸗ heim Rheinwaldͤheim. Taucher an der Arbeit Koblenz, 24. Juli. Die Rheinſtrom⸗Bauverwal⸗ tung in Koblenz hat geſtern nachmittag einen Tau⸗ cherſchacht an die Unfallſtelle beordert, um nach wei⸗ teren Vermißten ſuchen zu laſſen. Wie wir erfahren, iſt die Brücke nicht durchgebrochen, ſondern ſeitlich Von der zuletzt gemeldeten Zahl von 36 Toten ausgehend nimmt man an, daß noch zwei oder Intereſſentenhaufen oder Staatsvolk? Oeffentliche Verſammlungsrede des Reichsfinanzminiſters liegen können. Als Hauptpunkte des Regierungsprogramms hob er dann den Kampf um die Reform der Sozialgeſetz⸗ gebung und die Droſſelung der Ausgaben des Reiches hervor.„Die Löſung dieſer beiden Fragen, die unbedingt erfolgen muß, wurde dadurch erſchwert, daß man links die Macht der wirtſchaftlichen Tatſachen nicht zugeben will, während man rechts nicht weiß, daß die Mehrheit des Volkes aus Arbeitern und Angeſtellten be⸗ ſteht. Der Klaſſengeiſt auf der einen Seite ſtößt ſich an dem der Syndici auf der N anderen“. N 5 5 „Wir kämpfen um dieſe Dinge, führte der Mi⸗ niſter ay einer anderen Stelle aus, guf dem Boden der Republik. Die Zertrümmerung der Deutſchna⸗ tio nilen Partei beweiſt das Anwachſen der Elemente, die den Weg zum heutigen Staat finden. Wir wollen nichts machen, was ſich mit der Verfaſſung nicht ver⸗ einbaren läßt. Wenn wir auf den Plan Hugenbergs eingegangen wären, die Entſcheidung über die Not⸗ verordnungen in den Herbſt zu vertagen, obwohl der Reichstag verſammelt war, ſo wäre das einem Staatsſtreich nahegekommen.“ Dietrich bekannte ſich auch in dieſem Zu⸗ ſammenhang zur Konzentrierung der ſtaats⸗ bürgerlichen Mitte. Es gelte, ſie im neuen Reichstag ſtärker als bisher in die Politik einzuſchalten.„Das auf liberalem Boden gewachſene Bürgertum muß um die Macht im Staat und um ſeinen Einfuß kämpfen. Kämpft es ſtattdeſſen um die Intereſſen der einzelnen Gruppen, dann verpaßt es einen hiſtoriſchen Moment und ſeine Zeit wird endgültig vorüber ſein.“ drei Perſonen, die vermißt werden, im Waſſer —— Drahtung unſ. Londoner Vertreters Sentimentalität noch natürliche Bande, die auch von den Zuhörern verſtanden und liebevoll beklatſcht wer⸗ den, ſo daß ganz von ſelbſt Vater und Tochter im Mittelpunkt der Huldigungen ſtehen. Wir notieren weiter am Rande, daß Bertl Weingart eine Sängerin von entzückender Wirk⸗ lichkeit iſt, Eugen Strehn auch diesmal wieder in der Rolle des Plunderers, ſeine vom Elias in „Stadt Lemberg“ bekannten Fähigkeiten erweitert und Joſef Bureſch als Aloiſius Strampfl einige Sproſſen weiter auf der Tenorleiter klimmt. Was ſonſt noch ſoliſtiſch, choriſtiſch oder ſtatiſtiſch ſich auf der Bühne zeigt, die übrigens diesmal faſt unroſen⸗ gartenmäßig nett ausgeſtattet war, möge ſich ein⸗ ſchließlich des eingelegten Tanzpaares mit einer Ge⸗ ſamtanerkennung begnügen. Eduard Hardogs holt aus dem Orcheſter das Beſte heraus, wobei er, was beſonders hervorgehoben ſei, von dem Soloviolini⸗ ſten vortrefflich unterſtützt wurde. Kurzum, eine Operette voll Schmiß und Charme, die jedem Freude bereiten wird. Lediglich eine Bitte: Das Glockengebimmel und das Feſtgeſchieße der Böller, das ſich anhört, als ob bereits die Bierfäſſer angezapft werden, läßt man vielleicht lieber weg— oder nöt? 2 Kleine Mitteilungen. Arnold Schönbergs neueſtes Werk betitelt ſich„Sechs Stücke für Män⸗ nerchor“ op. 35. Der Komponiſt hat ſich zu den Chö⸗ ren den Text ſelbſt verfaßt.— Eine wichtige Bear⸗ beitung vorklaſſiſcher Muſik, die„Canzone“ von J. K. Kerll, dem großen bayeriſchen Orgelmeiſter des 17. Jahrhunderts, in der Orcheſterfaſſung von H. F. Redlich, gelangt im Laufe der nächſten Saiſon in einer großen Anzahl von deutſchen Städten zur Erſtaufführung.— In Köln hat ſich unter Führung des Pianiſten Willi Jinkertz, dem langjährigen Kon⸗ zertpartner Max Regers, eine Max Reger ⸗Ver⸗ einigung gebildet, die ſich zur Aufgabe ſtellt, das Geſamtwerk des Komponiſten in Köln zu pflegen.— Der Dramaturg der Kölner Städtiſchen Bühnen, Dr. Schachne Simchowitz, iſt am 20. ds. Mts. einem Krebsleiden erlegen. Der Verſtorbene hat ein Alter von 62 Jahren erreicht und war 1903 vom Intendanten Purſchian zum Theater gebracht worden. Der Kapitalwert des Kindes In allen Ländern wird der Kampf gegen den Ge⸗ burtenrückgang in verſchärftem Maße geführt. Muſſolini appelliert an die Vaterlandsliebe. Die Amerikaner kommen mit anderen nachdrücklicheren Mitteln. Entſprechend ihrer Deviſe busjineß is busineß errechnen ſie den Geld⸗ und Kapitalwert männlicher und weiblicher Kinder, in der Erwartung, daß ein ſolches Beweismaterial die Eltern bekehren werde. Auf einem Kongreß für Kinderſchutz und ⸗Geſund⸗ heit im Weißen Hauſe in Waſhington ſtellte Mrs. William Atherton feſt, daß Väter großer Familien beträchtliche Vorteile aus dem wirtſchaftlichen Wert iher Nachkommenſchaft ziehen können. Sie erklärte, daß nach zuverläſſigen Verſicherungs⸗ Statiſtiken ein männliches Kind bei der Geburt auf einen Wert von 9333 Dollar geſchätzt wird, bei einem jährlichen Einkommen des Vaters von 2500 Dollars. Wenn der Sohn das Alter von 18 Jahren erreicht hat, iſt ſein Wert auf 28 654 Dollar geſtiegen. Der Wert eines Kindes bei der Geburt wird nach dem Betrage geſchätzt, der eine Verzinſung von 3 Prozent einbringt, um das Kind bis 18 Jahre groß⸗ zuziehen und das Einkommen ſicherzuſtellen, das er während der Arbeitsperiode ſeines Lebens erreichen würde. N Ueber den Wert eines weiblichen Kindes war keine beſtimmte Schätzung möglich, da die meiſten weiblichen Weſen Hausfrauen werden und deren Pflichten nicht in Bargeld umgewertet werden kön⸗ nen. Die ungalante Metropolitan⸗Lebensverſiche⸗ rung in Newyork ſchätzt es ungefähr auf die Hälfte des männlichen Wertes. Dieſe Verſicherungs⸗Geſellſchaft nimmt an, daß der Totalwert der Bevölkerung der ganzen Ver. Staaten vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus mehr als 1700 000 000 000 Dollars iſt. Die Konferenz im Weißen Hauſe, der Mrs. Atherton dieſe Zahlen vor⸗ trug, will Informationen ſammeln zur medizini⸗ Aber ſelbſt im Lande der Chineſen iſt der Namenswechſel nicht gering. Peking iſt erledigt, iſt geweſen, für die nächſten Wochen heißt es jetzt Peiping. Manches aber werden wir behalten, mag es kommen, wies auch immer will: Buxtehude, Elend, Flohbach, Pſchalten, Nippes, Kötzſchenbroda und Tripſtrill! Puck. Die Heidelberger Theaterkriſis Keine Einigungsmöglichkeit mehr kr. Heidelberg, 24. Juli.(Eig. Drahtber.) Der Heidelberger Stadtrat hat geſtern auch den letzten Vorſchlag des Intendanten Hahn ab⸗ gelehnt, ihm das Theater für achtmonatige Spiel⸗ zeit ohne jeden Barzuſchuß ſpielfertig zu überlaſſen. Damit werden wohl alle Ausſichten auf ein eigenes ſchen Sicherung für die Geſundheit ihrer koſtbaren zukünftigen Bürger. 5 Enſemble für die kommende Spielzeit vorbei ſein. Aeberſchwemmungen in England 4 3* 4 2 8 London, 24. Juli. Schwere Wolkenbrüche haben in Mittelengland 5 zu Ueberſchwemmungen geführt, durch die viele de Hunderte von Menſchen obdachlos ge⸗ 11 worden ſind. Die Kataſtrophe erreichte ihren Höhe⸗ ja punkt im Tal des Eſk in der Provinz Nortſhire. le Mehrere Steinbrüche ſtürzten unter dem Anſturm 1 der Fluten zuſammen. Eine Reihe von Eiſenbahn⸗ 5 brücken wurde ebenfalls beſchädigt und fort⸗ geſchwemmt. be Ein Dorf in der Nähe von Wridby iſt vollſtändig 8 von der Außenwelt abgeſchnitten worden und die te Einwohner mußten ſich auf die Dächer der ſte Häuſer zurückziehen, da das Waſſer mit un⸗ gl geheurer Schnelligkeit ſtieg. Aus Wridͤby wurde ge daraufhin ein Rettungsboot auf einem Laſtwagen de zu Land in das Ueberſchwemmungsgebiet geſchafft in und dort zur Rettung der gefährdeten Einwohner ch. eingeſetzt. ſch In vielen Fällen mußte mit Raketenapparaten ne vorgegangen werden, da man auch im Rettungsboot m nicht an die Häuſer herankommen konnte. Bisher iſt ar nur eine Perſon als ertrunken gemeldet worden. ne Das Erdbeben in Italien 1 Telegraphiſche Meldung f 51 — Rom, 23. Juli.. Miniſterpräſident Muſſolini hat ſofort nach der de Meldung der Erdbebenkataſtrophe perſönlich die er⸗ a1 forderlichen Anweiſungen für die von dem Erdbeben betroffenen Gebiete gegeben. Noch im Laufe der Nacht ſind von Foggia Hilfszüge nach den Kataſtrophengebieten abgegangen, um für die Un⸗ terbringung der Verletzten in die Krankenhäuſer n von Potenza zu ſorgen. Der Präſident des italie⸗ niſchen Roten Kreuzes, Senator Cremoneſi und 11 der Unterſtaatsſekretär im Miniſterium für öffent⸗ di liche Arbeiten ſind ſofort ins Kataſtrophengebiet ah⸗ vi gereiſt. In den erſten Morgenſtunden ſind auf den Garniſonen in der Nähe der Unglückszone Militär⸗ te abteilungen mit Hilfsgerät abgegangen. Ueber die R Zahl der Opfer liegen keine weiteren Nachrichten ſck vor. Man glaubt aber, daß die Zahl der Toten te 200 nicht überſteigt. 6 Letzte Meloͤungen 13 r Hindenburg wieder in Berlin 0 ut — Berlin, 24. Jult. Reichspräſident v. Hinden⸗„ A2 burg traf geſtern abend 10,36 mit dem fahrplanmäßi⸗ N de gen Schnellzuge wieder in Berlin ein. Er wurde von N de Reichskanzler Dr. Brüning und dem Miniſter für die beſetzten Gebiete, Treviranus, am Bahn⸗ hof Friedrichsſtraße empfangen und begab ſich ſofort 8 nach ſeinem Palais. Eine große Menſchenmenge be⸗ ta grüßte den Reichspräſidenten bei ſeiner Ankunft be⸗*. geiſtert. Uf Neue Tumulte im Sächſiſchen Landtag 5 — Dresden, 24. Juli. Als nach Sitzungsaufnahme he vom Präſidenten des Sächſiſchen Landtages der B Ausſchluß der kommuniſtiſchen Abgeordneken Reu⸗ 0 ner, Zieſel und Sindermann bekannt gegeben wurde, al mußte auf zehn Minuten unterbrochen werden, da W die ausgewieſenen Abgeordneten ſich weigerten, den 81 Saal zu verlaſſen. Unter erneutem Lärm der Kom⸗ be muniſten teilte Präſident Weckel den Ausſchluß ſi Renners auf einen Sitzungstag, den der beiden an⸗ 5. deren Abgeordneten auf 21 Sitzungstage mit. Meh⸗ rere kommuniſtiſche Abgeordnete mußten zur Ord⸗ 11 nung gerufen werden. 535 2 Kommuniſtiſche Anträge auf Einführung des m. Siebenſtundentages wurden abgelehnt, ſozialdemo⸗ fl kratiſchen Abänderungsanträgen zugeſtimmt. Das ei Haus vertagte ſich auf 30. September. e 1 Die ſpinale Kinderlähmung in Unterelſaß g — Paris, 24. Juli. Nach einer Havasmeldung fe aus Straßburg, ſind im Departement Unterelſaß 11 1 neue Fälle von ſpinaler Kinderlähmung feſtgeſtellt v worden, ſodaß ſich die Zahl der Erkrankten 60 fetzt auf 188 erhöht hat. Bis jetzt iſt ein 11 Kind an der Krankheit geſtorben. 5 Die neue Karte von Europa Wenn Du, wie in ſchönen Friedensjahren 1 Dich im fernen Sommerurlaub ſtärkſt, f b wirſt Du Dir viel Schererei erſparen, i d wenn Du Dir die neuen Namen merkſt!. Bozen heißt Bolzano, Prag heißt Praha,. Helſingfors Helſinſki, Dirſchau Tzew; a 5 Warſchau ſteht im Kursbuch als Warszawa, 1 Braunau heißt, entſchteden kürzer, Brew. f Karlsbad nennt ſich jetzt Karlovy⸗Vary, f Straßburg gab man vor das u ein o. 5 Neudorf heißt harmoniſch Spißka⸗Tary, f. Thorn heißt Torun, Brünn jedoch heißt Brno. 7 t Wenn Dir fremder Sprachen Quellen fließen, 0 ſage mir, wie ſpricht man Bromberg aus: 0 Bydgoszez heißt es! Dreimal muß man nießen;. trägſt Du ein Gebiß, fällt es heraus. N ä ccc 1 e nen A ˙¹˙ 3 Donnerstag, den 24. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 336 Der Waſſerturm bekommt ein neues Antergeſtell Das Wahrzeichen der Stadt Mannheim, der Waſſerturm, bekommt ein neues Untergeſtell. Nicht daß man den Turm von ſeinem Sockel abnehmen und ihm eine neue Unterlage geben wird. Das wäre ja techniſch auch gar nicht durchführbar. Man iſt lediglich gegenwärtig damit beſchäftigt, den unte⸗ Ten Teil des Waſſerturms aufzu⸗ friſchen. Seit einigen Tagen ſind Bildhauer angerückt und bearbeiten ihn mit Meiſel, Hammer und ähnlichen Inſtrumenten. Der im Laufe der Jahre durch Wit⸗ terungseinflüſſe morſch und brüchig gewordene Sand⸗ ſtein wird abgemeiſelt, und die Fläche wieder ge⸗ glättet. Alle unſchönen Stellen verſchwinden. Nur geht die Sache nicht ſo raſch, als ſie hier erzählt wer⸗ den kann, denn der Stein ſetzt ſeiner Bearbeitung immerhin einen gewiſſen Widerſtand entgegen. Man⸗ che hervorſtehende Stelle, bei der die Verwitterung ſchon zu weit vorgeſchritten iſt, muß vollkommen er⸗ neuert werden. Nach Beendigung der Arbeit wird man keinen Unterſchied feſtſtellen können, denn die ausgebeſſerten Steine unterſcheiden ſich nicht von den neuen. In ſeltſamen Gegenſatz zu dieſem hellen Sockel ſteht der dunkle verwitterte Turm mit ſeinem patinierten Dach. Es iſt nicht zu leugnen, daß die Erneuerung ſehr viel zur weiteren Berſchönerung des Friedrichs⸗ platzes beitragen wird. Wir wollen nicht verfehlen, unſerer Freude darüber Ausdruck zu geben, daß an der Verſchönerung unſerer Stadt unermüdlich ge⸗ arbeitet wird. G Sonne am Zügel Der Sonnenlenker bändigt ſeine Roſſe, daß ſie nicht mehr wild und ungezähmt dahinfliegen; die Fahrt geht ruhiger. Nicht mehr fliegen die Funken um Hufe und Räder. Sicher und geordnet gleitet die Fahrt dahin. Straff liegt der Zügel in der ner⸗ vigen Hand des Roſſelenkers. Hoch über uns geht dieſe Fahrt dahin. Wir duck⸗ ten uns, als es zu ſtürmiſch wurde. Das goldene Rad ſprühte und glühte vor heißem Lauf. Nun ſchneidet es in die weißen Wolken hinein; ſein Schat⸗ ten fällt ſtrahlig auf die Erde. Die Roſſe traben, was ſie können, aber ſie ſind nicht mehr ſchaum⸗ bedeckt, ſondern nur raſch und kräftig. Das Geſpann der Sonnenroſſe gibt unſerem Le⸗ ben den Rhythmus. Gleich iſt es ruhiger und doch wieder friſcher geworden. Nicht ſchlaff mehr hängen uns die Arme herab, ſondern ſind in Tätigkeit, der Arbeit zurückgewonnen. So ſelten blicken wir zu den glühenden Roſſen empor; es iſt die Zeit, die von den heißen Rädern zerſpurt wird, Sommerzeit! Hl. * * Rangierunfall im Hauptbahnhof. Geſtern mit⸗ tag ſtießen im Hauptbahnhof zwei rangie⸗ rende Züge zwiſchen der Bahnhofshalle und der Lindenhofüberführung zuſammen. Dabei wur⸗ den vom Fahrperſonal vier Perſonen leicht verletzt und ſogleich im Bahnhof verbunden. Es handelt ſich lediglich um Riß⸗ und Schnittwunden. Beide Lokomotiven wurden ſtark beſchä⸗ dg t. Eine konnte weiterfahren, während es für die ander einer mehrſtündigen Arbeit bedurfte, um ſie wieder in Fahrt zu ſetzen. Ein Perſonenwagen zweiter Klaſſe und ein Güterwagen wurden ebenfalls beſchädigt. Auf der Lindenhofüberführung ſammelte ſich eine größere Menſchenmenge an, die die Weiter⸗ verbreitung der üblichen Gerüchte beſorgte. 3 224 944 Rundfunkteilnehmer. Am 1. Juli be⸗ trug die Zahl der Rundfunkverleihungsinhaber im Deutſchen Reich 3 224944. Gegenüber dem zuletzt mitgeteilten Stand vom 1. April(3 238 396) iſt hier⸗ nach ein Rückgang um 13 452 oder rund 0,4 v. H. eingetreten. Gegenüber dem Stande vom 1. Juli 1929 iſt eine Zunahme von 398 316 oder um rund 14,1 v. H. zu verzeichnen. Bei Zugrundelegung der Einwohnerzahl nach dem Stande von Ende 1929 ent⸗ fallen auf je 1000 Einwohner 50,3 Rundfunkverleih⸗ ungsinhaber. Der Rückgang gegenüber dem Stande vom 1. April iſt auf die in jedem Jahre beobachte⸗ ten Sommerabmeldungen zurüzuführen. Prozen⸗ tual iſt er dem im vorigen Jahre gleich. Klagen über die Mannheimer Milch Eine Rechtfertigung gegenüber unberechtigten Angriffen Vom Städt. Nachrichtenamt erhalten wir folgende Zuſchrift: In einer hieſigen Zeitung wurde vor einigen Tagen in einer Zuſchrift aus Leſerkreiſen die Be⸗ hauptung aufgeſtellt, daß die„in Mannheim verkaufte Milch minderwertig“ ſei. Der Einſender beruft ſich auf ſeine Beobachtungen an der Sauermilch hier und im Odenwald und ſagt wört⸗ lich:„Die Sauermilch von hieſiger Milch iſt wäſſerig und enthält eine ſehr mäßige Rahmſchicht, während die Sauermilch in oben erwähnten Gegenden(Oden⸗ wald und Necheptal) dickflüſſig iſt, kaum Waſſer ent⸗ hält und eine Rahmſchicht beſitzt, die dreimal ſo ſtark iſt als die Mannheimer.“ Zu dieſen und anderen Ausführungen iſt folgendes zu bemerken: Das ſogen.„Waſſerziehen“ der Sauermilch kann niemals als ein Merkmal für die Güte der Milch angeſehen werden. Die Abſcheidung einer wäſſerigen Schicht bei Sauer⸗ milch, die bei guter und geringwertiger Milch gleichermaßen auftreten kann, entſteht, wenn die Milch in der Wärme zu lange ſtehen bleibt, oder wenn die Milch beim Sauerwerden öfters bewegt wird. Es handelt ſich hierbei um eine Scheidung des ſich zuſammenziehenden Käſeſtoffes von den Molken. Dieſe Molken ſind in faſt derſelben Zuſammenſetzung auch in der friſch bereiteten, gallertartig geronne⸗ nen Sauermilch und treten in dieſer nur nicht in Erſcheinung. Tauſende von Unterſuchungen beweiſen, daß der Fettgehalt der von der Mannheimer Milchzentrale ausgegebenen Milch 3,5—3,8 v. H. beträgt und nicht geringer iſt als der Fettgehalt der Durch⸗ ſchnittsmilch auf dem Lande. Die Mannheimer Milch hat demnach auch den glei⸗ chen Rahmgehalt. Das Städt. Unterſuchungsamt Mannheim wacht ſtändig darüber, daß der Käufer ſtets eine Milch von gleichmäßiger Zuſammenſetzung erhält, was nicht der Fall ſein würde, wenn die Milch direkt von den einzelnen Erzeugern an die Verbraucher gelangt. Es iſt auch bekannt, daß paſteuriſierte Milchſchlechter aufrahmt als Rohmilch und demnach eine deutlich ſichtbare Rahmſchicht in kurzer Zeit nicht aufwirft. Dieſer Umſtand darf aber nicht zur Folgerung des Artikel⸗ ſchreibers führen, daß die hieſige Milch minder⸗ wertig ſei. Mannheim gehört zu den wenigen Großſtädten, die ſeit Jahren den gleichen, verhältnismäßig niedrigen Milchpreis haben. Es ſei nur erwähnt, daß in unſerer Nach⸗ barſtadt Luoͤwigshafen der Liter Rohmilch— alſo molkereimäßig nicht behandelte Milch 8. Zt. 35 Pfg. koſtet, während man in Mannheim immer noch 32 Pfg. für eine peinlich ſaubere und durch ſchonende Paſteuriſierung von ſchädlichen Keimen be⸗ freite, hygieniſch einwandfreie und tiefgekühlte, halt⸗ bare Milch bezahlt. Welche Bedeutung der Arbeit der Mannheimer Milchzentrale in der öffentlichen Geſundheitspflege zukommt, dafür einige Beiſpiele aus der jüngſten Zeit: Einige hieſige Anſtalten legten Wert auf den Bezug von Rohmilch und fanden auch einen Liefe⸗ ranten in einem Gutsbeſitzer des badiſchen Hinter⸗ landes. Die Unterſuchung der Milch hat jedoch er⸗ geben, daß dieſe Milch von zahlreichen Bakterien verſeucht war. Ein hieſiger Milcherzeuger, der ſeine Abnehmer gleichfalls mit„beſter Rohmilch“ verſorgt, wurde gerichtlich beſtraft weil er aus der Pfalz Sammelmilch bezogen und ſeinen Kunden als Er⸗ zeugnis ſeines Betriebs zum Flaſchenmilch⸗ preis verkauft hat. Ein anderer Erzeuger, der ſchon ſeit Jahr und Tag ſeine„Kur⸗ und Kinder⸗ milch“ in die Wohnungen der Verbraucher bringt, muß ſich für ſeine Ware eine andere Bezeichnung wählen, weil er nicht in der Lage iſt, eine Milch in den Verkehr zu bringen, die den Anforderungen ent⸗ ſpricht, die an eine Kur⸗ und Kindermilch zu ſtellen ſind. Wer die Verhältniſſe kennt, weiß, daß die Maſſe der ſtädtiſchen Bevölkerung nur durch ein Groß⸗ unternehmen, wie es die Mannheimer Milchzentrale darſtellt, mit wirklich geſunder und preis⸗ werter Milch verſorgt werden kann. Ferien-Austauſch Etwa 50 Schüler und Schülerinnen aus Mannheim und Umgebung Wie in den verfloſſenen Jahren, ſo lag auch ſchon in den erſten Monaten dieſes Jahres ein ſolches Ueber angebot von Einſchreibungen deutſcher Schüler für den deutſch⸗franzöſiſchen Schüler⸗ austauſchdienſt vor, daß unmöglich alle berückſichtigt werden konnten. Wenn ſich auch abſchließende Ziffern über den diesjährigen Schüler⸗Ferienaustauſch noch nicht geben laſſen, ſo ſind bisher doch ſchon durch die in vorbildlicher Weiſe von Frau Helene Leroi ge⸗ leitete Organiſation, deren Ausſchuß u. a. der erſte Vorſitzende des Deutſchen Lehrervereins, Schulrat Wolf angehören, etwa 300 Austauſchfälle vermittelt worden; hierunter ſind etwa 50 Schüler und Schülerinnen aus Mannheim und Umgebung. Berliner Schüler ſind bereits am 2. Juli nach Paris gefahren. An dieſem Austauſch war der Deutſch⸗franzöſiſche Austauſchdienſt mit über einem Drittel beteiligt, im übrigen die Liga für Menſchen⸗ rechte u. a. Die Frankfurter wie auch die meiſten übrigen Schüler machen die Reiſe allein. Am 1. Aug. .11 Uhr morgens, werden etwa 40—50 Schüler aus Mannheim und Umgegend durch Vermittlung des Austauſchdienſtes nach Paris fahren. Der letztfährige Jahresbericht des Austauſch⸗ dienſtes hebt beſonders den liebenswürdigen Emp⸗ fang deutſcher Austauſchſchüler durch die Stadt Paris und durch das Außenminiſterium in den Gärten am Quai'Orſay hervor. Wenn auch der Franzoſe als „caſanier“ nicht ſehr zu Auslandsreiſen neigt, ſo nehmen doch die franzöſiſchen Einſchreibungen zu dem Austauſchdienſt bei dem wachſenden Studium der deutſchen Sprache in Frankreich allmählich zu. Der Austauſch geht in der Weiſe vor ſich, daß direkt zwiſchen zwei Familien in Deutſchland und Frankreich getauſcht wird. Wegen der verſchiedenen Ferienzeiten fährt in oͤen meiſten Fällen das deutſche Kind für etwa 4 Wochen nach Frankreich und bringt dann den neugewonnenen franzöſiſchen Freund für weitere vier Wochen mit nach Deutſchland. Es ſind alle Bevölkerungskreiſe beteiligt, doch findet das Aus⸗ tauſchkind bei den Ferien⸗ Pflegeeltern ungefähr die gleichen Lebensbedingungen wie zu Hauſe. sp. Beſuch der Steuben⸗Geſellſchaft Am Montag, 28. Juli, abends 19.06 Uhr, trifft aus Heidelberg die„Steuben Sockety of America“, eine Vereinigung von Deutſch⸗Ameri⸗ kanern, die aus Anlaß des 200jährigen Geburtstages von General v. Steuben eine vom Nordd. Lloyd organiſterte Deutſchlandreiſe unternehmen, hier ein. Um 21 Uhr erfolgt im Palaſt⸗Hotel die Begrüßung durch die Stadtverwaltung, während die Ortsgruppe Mannheim des Vereins für das Deutſchtum im Aus⸗ land bereits bei der Ankunft im Bahnhof eine Be⸗ grüßungskundgebung veranſtalten will. Die Gäſte, etwa 240 Perſonen, werden im Park⸗Hotel und im Palaſt⸗Hotel untergebracht und treten am andern Morgen die Weiterfahrt nach Freiburg an. * Wirtſchaft und Sozialpolitik in den Südſtaaten der Amerikaniſchen Union. Auf den Vortrag, den Profeſſor Dr. Erich Zimmermann von der Univerſität North Carolina in Chapel Hill(uSA.) im Rahmen der öffent⸗ lichen Vorträge der Handels⸗Hochſchule über obiges Thema heute Donnerstag abend 8 Uhr, in der Aula K 4, 1, hält, ſei auch an dieſer Stelle nochmals hingewieſen. Der Vor⸗ trag iſt öffentlich und unentgeltlich zugänglich. Bekämpft das Simulantentum! Erfreulicherweiſe mehren ſich die Städte, in denetz man dem Simulantentum zuleibe geht. Diesmal was es in Stuttgart die Ortskrankenkaſſe, der es zu dumm wurde, immer ſchweres Geld für Krankgemel⸗ dete zu bezahlen, die gar nicht krank waren. Alle, von denen man annehmen konnte, daß es mit ihrer „Krankheit“ nicht weit her war, wurden zu einer Extra⸗Unterſuchung zum Vertrauensarzt eingeladen. Aber o weh! Von insgeſamt 105 789„Kranken“ meldeten ſich blitzſchnell 36 855 Perſonen geſund! Das ſind faſt 35 Prozent! Weitere 18 802 Perſonen erſchienen gar nicht erſt zur Unterſuchung und ge⸗ ſtanden damit ebenfalls ein, daß ſie Krankheit nur vorgetäuſcht hatten, daß ſie alſo bisher die Kranken⸗ kaſſe betrogen hatten. Von denen, die ſich wirklich unterſuchen ließen, konnten 23 272, das ſind 22 Pro⸗ zent, ohne weiteres vom Arzt für geſund erklärt werden. Mit anderen Worten: In 75 Prozent aller Fälle handelte es ſich um Simulanten, und nur in 25 Prozent der Fälle wurden rund 26 000 Perſonen von den 105 789 als krank befunden oder nach einem Erholungsheim überwieſen. Das Stuttgarter Beiſpiel dürfte von den vielen ähnlichen, die man in den letzten zwei Jahren ver⸗ öffentlicht hat, das beweiskräftigſte ſein. Wer gegen dieſe Art von Mißbrauch der Sozialpolitik auftritt, wird in der Linkspreſſe als Feind der Arbeiterklaſſe erklärt. Und doch wird es die höchſte Zeit, daß Reichstag und Reichsregierung Schluß machen mit einer Sozialpolitik, die Hunderttauſenden Gelegen⸗ heit giht, auf Koſten der anderen betrügeriſch zu leben. 5 Veranſtaltungen Mannheimer Konſervatorium der Muſik. Mit dem Schlußkonzert am heutigen Donnerstag im Beethovenſaal wird die Reihe der Veranſtaltungen im Schuljahr 1929/0 beendet. Das Programm zeigt eine reiche Abwechflung: Konzerte für Klavier, Violine und Klarinette, drei⸗ und vierſtimmige Frauenchöre und Lieder für Sopran und Tenor. Die Vortragenden ſind Schüler der Anſtaltslehr⸗ kräfte: Friedrich Häckel, Milly Häckel, Elſe Flohr, Willi Bilz und Ernſt Krauſe. Kommunale Chronik Neues Induſtriegelände * Karlsruhe, 22. Juli. Der Stadtrat hat be⸗ ſchloſſen, zum Zwecke der Gewinnung weiteren In⸗ duſtriegeländes an der Nordſtrecke des Rheinhafens die vorbereitenden Erdarbeiten durch Abtragung einer Maſſe von rund 110000 Kubikmeter und ihre Anſchüttung auf einer Fläche von 70000 Quadrat⸗ meter nach den Plänen des Tiefbauamtes durchzu⸗ führen. Dabei ſollen ausſchließlich ſogenannte Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe beſchäftigt werden. Der Aufwand für dieſe Arbeiten wird mit rund 200 000 Mk. be⸗ rechnet. K S. Bruchſal, 23. Juli. Die Reichsbahnverwaltuſg benötigt zum Zwecke der Gefahrenbeſeitigung und Unterſuchung der Urſache des Erdrutſches beim Bahn⸗ einſchnitt am Friedhof einen Teil des ſtädt⸗ Friedhof⸗ geländes. Der Stadtrat gibt ſeine Genehmigung zur Inanſpruchnahme des Geländes für die fürſorg⸗ lich von der Bahn zu treffenden Maßnahmen, behält ſich aber eine Entſchließung über die endgültige Rege⸗ lung der Angelegenheit und die Schadenerſatzan⸗ ſprüche ausdrücklich vor. Der bisherige Friedhof⸗ eingang bei der Leichenhalle muß für den Verkehr geſperrt werden. Schluß des redaktionellen Teils „Totenmal“ in München Unſer Münchener Mitarbeiter ſchreibt uns: Al⸗ bert Talhoffs ſeit anderthalb Jahren angekün⸗ digtes„'Totenmal“ kam am 20. Juli in der Feſt⸗ halle des Münchener Ausſtellungsparkes zur lang⸗ erwarteten Uraufführung. Das Werk nennt ſich „dramatiſch⸗choriſche Viſion für Wort, Tanz, Licht“; gegründet hauptſächlich auf den Sprechchor und ſeiner betont myſtiſchen Vertiefung des Wortes und Wort⸗ klanges, verſprach das„Totenmal“ weit mehr, als es halten konnte. Dem Sinne nach iſt es ein Verſuch der Ueberlebenden, bezw. der„Mutter“, in die Be⸗ reiche der Gefallenen, unfaßbar Entrückten, einzu⸗ dringen, ſie heraufzubeſchwören; aus ihren Briefen klingt ihre Stimme mahnend, warnend, gequält, ent⸗ täuſcht; die Beſchwörung gelingt nicht; ſie bleiben entriſſen, über ihnen glüht eine neue Atmoſphäre der allgemeinen Liebe auf, in einem Lichtſtrahl empfängt die„Mutter“ das neue Geſchlecht, das den Wahnſinn des Krieges nicht anerkennen wird. Talhoff, bisher unbekannt, iſt Schweizer. Sein Werk trägt den Stempel der Neutralität, des Nicht⸗ Nationalen, nahezu der Nichtbeteiligung. Eine Na⸗ tion, die ſelbſt im Kriege geſtanden hat, hätte ein ſol⸗ ches Werk nicht hervorgebracht: ſeine ganze Einſtel⸗ lung iſt literariſch, eine Fernperſpektive, und der an den Tag gelegte Schmerz bleibt Beileid, ohne Leid zu werden. Zudem wäre die Frage aufzuwerfen, ob es angeht, die Leichen der gefallenen Millionen pro⸗ pagandiſtiſch auf der Bühne zur Schau zu ſtellen; ein großer Teil des Publikums war darüber verſtänd⸗ licherweiſe empört. Künſtleriſch betrachtet iſt Talhoffs„Totenmal“ die Arbeit eines von ſich ſehr eingenommenen Dilet⸗ tanten. Er veabſichtigt, ein Geſamtkunſtwerk neuer Art zu ſchaffen, ohne zu bemerken, daß ſeine viel⸗ redneriſche, endlos zelebrierende Manier keinesfalls wegweiſend ſein kann— ſchon weil ſie den Anforde⸗ rungen des Theaters nicht entſpricht. Ein aus der Theorie geborenes Syſtem, ſtark anthropoſophiſch und Hazifiſtiſch orientiert, iſt nicht in die Tat umge⸗ ſetzt worden, weil ihm das eigentlich Lebensfähige fehlt. Der Text iſt erträglich, an vereinzelten Stellen gut, manchmal wieder reichlich geſchmacklos. Das Orcheſtriſche beſteht aus ſcharf rhythmiſterten Ge⸗ räuſchen, denen jedoch die eigentliche Muſtkalität völlig abgeht. Ohne Einſchränkung hervorragend war der durch Mary Wigmann mit Einſatz ihrer ganzen großen künſtleriſchen Perſönlichkeit geſtaltete tänzeriſche Teil, der in ſeinen Höhepunkten zu einem wirklichen Erlebnis wurde; ohne ſie wäre die ganze Aufführung ins Bodenloſe einer mehr oder weniger hohlen Deklamation verſunken, die allerdings durch Talhoffs Energie als Regiſſeur geſchickt zu einer Art von immerhin kühnem Gebäude verſteift wurde. Denn, man mag ſein Werk als Ganzes und der Ge⸗ ſinnung nach ablehnen— es bleibt die Tatſache, daß er als Organiſator und Spielleiter Bedeutendes ge⸗ leiſtet hat, insbeſondere gelang es ihm, die Sprech⸗ chöre zu einer bisher noch nicht dageweſenen tech⸗ niſchen Höhe heranzubilden. Ueberblickt man das Ganze, ſo ergibt ſich weſent⸗ lich mehr Negatives, ja geradezu Verſtimmendes, als Poſitives. Dem ungeheuren Aufwand an Geld, Ar⸗ beit und Reklame ſteht ein un verhältnismäßig be⸗ langloſes Ergebnis gegenüber, deſſen nicht gerade tiefe Teilwirkungen, unterſucht man ſie kritiſch, noch dazu auf ziemlich deutlichem Theaterbluff beruhen. Außer Mary Wigmann haben ſich Adolf Lin ne⸗ bach(pon den bayeriſchen Staatstheatern) mit der techniſchen Einrichtung und der hauptſächlich als Graphiker bekannte Bruno Goldſchmitt mit ſeinen ausgezeichneten Masken um die Aufführung verdient gemacht. Es iſt ſchade um ſo viel Mühe, der ein Gewinn„mangels Maſſe“ kaum gegenüber⸗ zuſtellen iſt. Ein großer Aufwand, ſchmählich iſt ver⸗ tan. Die Zuſchauer verhielten ſich während der pau⸗ ſenloſen Wiedergabe und auch am Schluſſe ſchweigend, aber eine innere Ablehnung, mindeſtens eine Rat⸗ loſigkeit, war dennoch deutlich zu ſpüren. Auf der ganzen Welt gibt es gegenwärtig rund 33 Millionen Telephone. Von 100 Telephonen der Erde kommen 59 auf die Vereinigten Staaten, 28 auf Europa und 13 auf die übrige Welt. Auf 570 Erd⸗ bewohner kommen ſomit 10 Telephone. In Europa kommen auf 510 Bewohner 10 Telephone, in den Vereinigten Staaten auf 55 Einwohner 10 Telephone. Theater und Muſik Werdende Geſangskultur in Heidelberg. Nun weiß man, wo unſere muſikaliſche Zukunft, zum min⸗ deſtem auf vokalem Gebiet, liegt: Bei unſerer Ju⸗ gend! Und die Stadtväter, die am Montag abend im dichtgefüllten Saal der Stadthalle dem Schluß⸗ fingen der Städtiſchen Singſchule bei⸗ gewohnt haben, die werden wohl etwas betroffen ſich hinter dem Ohr gekraut haben und froh ſein, daß ſie nicht gleich dem Theater auch dieſes Kultur⸗ inſtrument abgebaut haben. Viel hat ja nicht daran gefehlt! Dieſes Schlußſingen war einer der ent⸗ zückendſten Abende, die wir im einheimiſchen Muſik⸗ leben erlebt haben, gerade weil es kein Konzert war, ſondern ein künſtleriſch geſchultes gegenſeitiges Geben und Nehmen in Tönen, weil ſich aus dem Kreis der Kleinen und Großen, der Singenden und Hörenden, die gegenſeitig ihre Rollen auch tauſchten und ſich zu einem Kreis vereinigten, die Gemein⸗ ſamkeit der Freude am echten Tun herausbildete. Oskar Erhardt, der Leiter der Singſchule laktiv im Hintergrunde auch Dr. Poppen), bringt dieſes Kunſtſtück der ſingenden Volksgemeinſchaft fertig, ohne werbende Leitartikel, ohne ſchreiende Plakat⸗ werbung, ſondern einfach und ſchlicht nur dadurch, daß er ſich mit der überzeugenden Wärme des wiſ⸗ ſenden Muſikers auf die alten, unvergänglichen Schätze unſeres deutſchen Volkslieds ſtützt. Viel un⸗ gemünztes Gold liegt noch in dieſen Schätzen und— in den Kehlen unſerer Jugend. Und darum braucht es uns um unſere Zukunft nicht bange zu ſein, ſo lange es Kinder und Männer gibt, die ſich ſolcher Münzarbeit gern und freudig unterziehen. J. K. Das Recht des Kritikers auf freie Kritik. Ein intereſſanter Streitfall iſt jetzt vor dem Bochumer Gericht zum Austrag gekommen. Der Kritiker Erik Reger hatte gegen die Stadt Bochum eine Klage angeſtrengt, weil Reger durch polizeiliche Maß⸗ nahmen aus dem Städtiſchen Theater in Bochum entfernt worden war. Er hatte in einer Kritik die Spielplan⸗Politik der Theaterleitung angegriffen. Die Stadtverwaltung bemängelte daran, daß ſie un⸗ ſachlich und perſönlich ſei. Der Klage iſt nunmehr in vollem Umfange ſtattgegeben worden. Die Stadt⸗ verwaltung Bochum muß dem Kritiker den durch ſeine Ausweiſung aus dem Theater entſtandenen Schaden erſetzen und das Gericht hat ihr weiterhin aufgegeben, den freien Theaterbeſuch des Klägers in keiner Weiſe mehr zu behindern. Kann die Frau als Delektivin etwas leiſten? Dieſe Frage beantwortet der Engländer Smith in einem Buche mit Nein, und zwar:„nicht weil Frauen nicht ebenſo klug wären wie Männer, ſon⸗ dern weil ſie nicht ſo denken wie Männer und doch die meiſten Verbrecher Männer ſind. Die alte An⸗ ſicht, daß Frauen die Männer beſſer verſtehen, als die Männer ſich ſelber kennen, iſt Unſinn.“ Smith behauptet, daß die Frauen ſich durch Vorurteile be⸗ ſtimmen ließen. Er meint,„das ein Mann ihnen mißfällt, weil ſie die Farbe ſeiner Krawatte oder ſei⸗ nen Gang, den Schnitt ſeiner Kleider oder ſeine Rede⸗ weiſe nicht mögen. Sie nennen das Intuition und verfolgen dieſen Mann, während der wirklich Schul⸗ dige entkommt.“ Dem ſtehen die Erfahrungen, die man mit weib⸗ lichen Detektiven gemacht hat, gegenüber, und es wird allgemein anerkannt, daß die Frau für den Be⸗ ruf der Detektivin durchaus geeignet iſt, wenn ſie Taktgefühl, Ausdauer, Beharrlichkeit, Unterneh⸗ mungsgeiſt und eine ſehr kräftige Geſundheit beſitzt. Ihre Beobachtungsgabe muß ſo entwickelt ſein, daß nichts ihrer Aufmerkſamkeit entgeht. Auch muß ſie äußerſte Geiſtesgegenwart beſitzen, da ihr ja in ihrer Arbeit die größten Ueberraſchungen begegnen kön⸗ nen. In einigen Fällen ſind weibliche Detektive be⸗ ſonders verwendbar, ſo wenn es ſich um die Abfaſ⸗ ſung von Taſchendieben oder Warenhausdieben han⸗ delt. Bei Schwerverbrechern wird man nur ſelten eine Detektivin einſetzen. Meiſt wird die Detektivin im Anfang in Begleitung von zwei erfahrenen De⸗ tektiven ausgeſchickt, ſo daß ſie gute Gelegenheit hat, von ihnen zu lernen. Für eine Frau, die eine gute Kombinationsgabe neben den ſchon genannten Eigen⸗ ſchaften beſitzt, wird der Beruf der Detektivin erfolg⸗ reich und ausſichts voll ſein. 4. Seite. Nr. 336 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 24. Juli 1930 Solider Mann ſutht Mädchen zwelks geirat 60 Meldungen auf eine Zeitungsanzeige Heiratsſchwindler vor Gericht Max Blank war 33 Jahre alt geworden und hatte es noch immer zu nichts gebra ch t. Das lag wohl in der Hauptſache daran, daß er wegen einiger Dieb⸗ ſtähle und ähnlicher Fehltritte längere Jahre in ver⸗ ſchiedenen Gefängniſſen hatte ſitzen müſſen. Alles in allem hatte man ihn zehn Mal zu erheblichen Stra⸗ fen verurteilt. Als ſeine letzte Strafe, die er in Stuhm abbrum⸗ men mußte, vorüber war, fand er in der Holzfabrik als Hilfsarbeiter in der Schloſſerei Beſchäftigung. Aber ſein Verdienſt war nur gering und die Arbeit — unbequem. Da beſchloß Max Bl. das zarte Ge⸗ ſchlecht zu ſchröpfen! Mit Hilfe von Heiratsanzeigen in Königsberger Zeitungen machte er ſich an heirats⸗ luſtige Mädchen heran, ließ ſich von ihnen Geld geben oder nahm ihnen auch heimlich ihr Geld weg. Meiſtens ſauer erſparte Groſchen. Merkte er, daß nichts mehr zu holen war, dann ſchrieb er einen Abſchiedsbrief: „Wegen deines mir ſchon lange auffälligen Geizes bin ich nicht mehr in der Lage, mich weiter mit dir zu beſchäftigen; außerdem bin ich jetzt ander wärts verlobt!“ Wegen Heiratsſchwindels und Diebſtahls im Rück⸗ falle mußte Max Blank wieder einmal vor Gericht in Königsberg erſcheinen. Wie es zu den Heirats⸗ ſchwindeleien gekommen iſt? „Aus Spaß“ meldete er ſich im Juli vorigen Jahres auf die Heiratsanzeige der Angeſtellten L. Bewegten Herzens ſchilderte er ihr, was er für ein gutes Einkommen habe(80 4 Wochenlohn, Kriegs⸗ rente, Nebenverdienſte uſw.) Das hinderte ihn jedoch nicht, ſo nach und nach etwa 97 Mark von ihr zu „leihen“, Er behauptet, daß Fräulein L. das Geld nicht habe zurücknehmen wollen! Wenn ſie ihn fragte, was er mit dem Gelde tue, meinte er, daß er davon die Möbel für den zukünftigen Haushalt an⸗ ſchaffen müſſe. In Wirklichkeit dachte er gar nicht ans Heiraten. Er gibt das offen zu. Als auch das Sparkaſſen buch der L. für ſeine Zwecke drauf⸗ gegangen war, verabſchiedete er ſich auf Nimmer⸗ wiederſehen. Bald ſtand in der Zeitung zu leſen:„Solider A r⸗ eiter ſucht ein Mädchen zwecks Heirat kennen zu lernen.“ Es meldeten ſich 60 Anwärterin nen! Bl. antwortet aber nur denen, die Rückporto bei⸗ gelegt hatten! Wie viele das geweſen ſind, kann er nicht mehr angeben. So lernte er Fräulein R. kennen. Seiner neuen„Braut“ entlockte er zunächſt Nachrichten aus Baden Die Karlsruher Villeneinbrüche aufgeklärt * Karlsruhe, 24. Juli. Am Sonntag, 29. und Montag, 30. Juni wurden in Karlsruhe drei Villeneinbrüche verübt, bei denen dem Täter Schmuckſachen und Kleider in die Hände fielen. So wurden bei einem Einbruch in der Weſt⸗ ſtadt Schmuckſachen im Werte von 10 000 Mk. ge⸗ ſtohlen. Während der Villenbeſitzer mit ſeiner Familie am Radivapparat ſaß, war der Einbrecher unbemerkt an der Faſſade emporgeklettert. Die Karlsruher Kriminalpolizei hat damals ſofort Fingerabdrücke nach Berlin geſchickt, durch die nun⸗ mehr einwandfrei die Täterſchaft des bekannten Juwelenräubers Sandowſki feſtgeſtellt werden konnte, der vor einem Monat unter abenteuerlichen Umſtänden aus der Strafanſtalt Tegel bei Berlin entwichen war. Nach ſeinem Ausbruch tauchte San⸗ dowſki in Karlsruhe auf, wo er die Einbrüche ausführte. Er verſuchte kurz nach ſeiner Karlsruher Tätigkeit einen Koffer und einen Anzug im Karls⸗ ruher Leihhaus zu verſetzen. Die Beamten waren jedoch von der Kriminalpolizei benachrichtigt. Als Sandowſki merkte, daß er durch die Leihhausbeamten erkannt worden war, flüchtete er nach Darmſtadt und Wiesbaden, wo ebenfalls Einbrüche ausgeführt wur⸗ den. Sandowſki konnte bis jetzt noch nicht feſt⸗ genommen werden. Zündender Blitz * Schwarzach(Amt Bühl), 22. Juli. Geſtern abend ſchlug der Blitz in ein hinter dem Gaſthaus zur„Krone“ gelegenes Oekonomiegebäude, das ſofort lichterloh brannte und auch das an⸗ ſtoßende Oekonomiegebäude in Brand ſetzte. Infolge des Regens und des von den Feuerwehren von Schwarzach und Stollhofen auf das Brandoßfekt geſchleuderten Waſſers ballte ſich das in den Scheu⸗ nen befindliche Heu zuſammen, ſo daß die Feuer⸗ wehr es nicht herausziehen konnte. Die Umfaſſungs⸗ mauern hielten gut ſtand, aber das Innere der bei⸗ den Gebäulichkeiten brannte vollkommen aus. Stun⸗ denlang mußten die Wehren am Brandplatz anwe⸗ ſend ein, bis endlich die Gefahr für die ſtark gefähr⸗ dete Umgebung beſeitigt war. Das eine der beiden Oekonomiegebäude iſt erſt vor drei Jahren infolge Blitzſchlages heruntergebrannt und wieder neu auf⸗ gebaut worden. Schwerer Motorradunfall Waldshut, 23. Juli. Heute morgen ereignete ſich an der ſcharfen Kurve beim Bahnübergang nach St. Blaſien ein ſchwerer Motorradunfall. Ein Schweizer Motorrad, das mit zwei Perſonen beſetzt war und in Richtung St. Blaſien fahren wollte, ſtieß mit einem ebenfalls mit zwei Perſonen beſetzten Motorrad, das zur Stadt wollte, zuſammen. Durch den heftigen Anprall wurden alle vier Perſonen zu Boden geſchleudert. Die zwei Schweizer erlitten erhebliche Verletzungen, während einer der Deutſchen mit einem Schädelbruch liegen blieb. Der andere deutſche Fahrer kam mit ge⸗ ringeren Verletzungen davon. Die drei Schwerver⸗ letzten wurden ins Waldshuter Krankenhaus ge⸗ bracht. * L. Ketſch, 24. Juli. In der Nacht vom Sonntag auf Montag wurde in das Geſchäft des Kaufmanns Huber eingebrochen und dabei Waren im Geſamt⸗ werte von 350 Mk. entwendet. Der Täter iſt uner⸗ kannt entkommen. * Inſel Reſchenau, 23. Juli. Eine 28 Jahre alte Röntgenaſſiſtentin, die am Sonntag abend baden gehen wollte, ſtürzte dabei ins Waſſer und er⸗ trank. Ihre Leiche wurde geſtern morgen unweit des Strandhotels Löchnerhaus geborgen. 170 /, und deren Bruder war töricht genug, noch 300% zur Gründung des Hausſtandes zuzulegen. Schon war die Verlobungsfeier vorbereitet, alles freute ſich auf den guten Portwein, als der Bräu⸗ tigam ausriß. Er teilte ſchriftlich mit, daß ihn die Fabrik nach N. auf Montage geſchickt habe. Dort in N.(wohin er tatſächlich ausgerückt war) verlobte er ſich mit einem andern Mädchen. Die Verlobungsfeier ging diesmal unter dem W eih⸗ nachtsbaum ordnungsgemäß vonſtatten. Im Februar ſollte Hochzeit ſein. Um angeblich eine Meierei pachten zu können, lieh er ſich von dieſer Braut 150 /,— womit er verſchwand. Inzwiſchen hatte er ſchon die nächſte Heirats⸗ anzeige aufgegeben. Die Braut, die er diesmal aus der großen Megne der Angebote ausgewählt hatte, mußte zunächſt einmal 20/ zahlen. Kurz darauf entdeckte ſie in ſeiner Taſche Liebesbriefe von anderen Mädchen. Es gab Krach! Blank zeigte ſich als Kavalier: „Hier haſt du 5 Mark wieder! Ich brauche dein Geld nicht!“ Schon am nächſten Tage erfolgte die Verſöhnung, und die Braut gab ihm zum An⸗ kauf ſeiner Verlobungsgeſchenke noch weitere 25.. Dann war er weg. Wie allen anderen, ſo verſprach er auch ſeiner nächſten Braut die Ehe und bekam dafür ſofort 6 l,. Vorgeſtellt hat er ſich ihr nicht! Er war eben ein⸗ fach„Max“. Auch ſie erſchien ihm„nach näherer Fühlungnahme“ zu„geizig“. Seiner ſechſten Ange⸗ beteten gegenüber ſoll er ſich etwas frech benommen haben. Aus einem verſchloſſenen Schrank hat er ihr 10/ entwendet. Nach Vernehmung der geſchä⸗ digten Bräute, denen die Sache recht nahe zu gehen ſchien(ſeine Schweſter verweigerte die Ausſage), be⸗ antragte der Vertreter der Anklage eine Geſamt⸗ ſtrafe von drei Jahren und ſechs Monaten Zucht⸗ haus. Mildernde Umſtände ſeien ihm auf jeden Fall zu verſagen. Er beantragte ferner fünf Jahre Ehr⸗ verluſt. Das Schöffengericht Königsberg verurteilte Blank wegen Betruges in ſechs Fällen und Rückfalldieb⸗ ſtahls in vier Fällen zudrei Jahren Gefäng⸗ nis und fünf Jahren Ehrverluſt. Mil⸗ dernde Umſtände habe man ihm nur deswegen zuge⸗ billigt, weil es ſich bei den Betrügereien um verhält⸗ nismäßig kleine Summen gehandelt habe. Nachbargebiete Drei Rippenbrüche bei einem Verkehrsunfall * Ludwigshafen, 23. Juli. An der Straßenkreu⸗ zung Rohrlach⸗ und Seilerſtraße ſtienen ein Rad⸗ fahrer und ein Lieferauto zuſammen. Der Radfahrer wurde ſchwer verletzt, u. a. erlitt er drei e Er mußte ins Krankenhaus geſchafft werden. Einbruch bei einem Arzt * Kaiſerslautern, 23. Juli. Bei einem hieſigen Arzt wurde in der Nacht auf Montag ein Einbruch verübt. Dem Täter ftel u. a. eine Kaſſette mit 1200% in die Hände. Aus Schwermut vergiftet Zweibrücken, 24. Juli. Der ſeit längerer Zeit ſtellungsloſe 34 Jahre alte verheiratete Kaufmann Joh. Marker von Niederauerbach, der vom Krieg her mit einem ſchweren Nervenleiden behaftet und ſchon längere Zeit ſchwermütig war, hat am Montag Eſſigeſſenz zu ſich genommen. Die Sanitäts⸗ kolonne verbrachte M. ins Krankenhaus, wo er Dienstag früh an den ſchweren inneren Verbren⸗ nungen ſtarb. Er hinterläßt Frau und zwei unmün⸗ dige Kinder. Schon am Pfingſtmontag machte der Schwermütige einen Selbſtmordverſuch. Er ſuchte ſich zu erhängen, wurde aber von ſeiner Frau daran ge⸗ hindert. Tödlicher Unfall * Nagold, 22. Juli. Der Kraftwagenführer Fried⸗ rich Braun aus Fellbach verlor auf der Strecke Schwandorf—Iſelshauſen, vermutlich durch das Ent⸗ gegenkommen eines anderen Autos, die Herrſchaft über das Steuer ſeines Wagens. Dieſer über⸗ ſchlug ſich zweimal auf der ebenen Strecke, ſo daß der Wagen nachher wieder auf den Rädern ſtand. Braun ſelbſt lag mit einem ſchweren Schädel⸗ bruch neben dem Wagen. Er wurde ins Nagolder Krankenhaus verbracht, wo er nach einer Stunde verſchied. Vom Zuge getötet * Kolmar, 22. Juli. Der in den 70er Jahren ſtehende Joſef Fürſten berger, der 42 Jahre lang Aufſeher am Kolmarer Gefängnis war, wurde auf der Bahnſtrecke Kolmar Straßburg über⸗ fahren aufgefunden. Ob Fürſtenberger das Opfer eines Unglücksfalles geworden iſt oder ob er Selbſt⸗ mord verübt hat, iſt unbekannt. Drei Straßburger Touriſten tödlich abgeſtürzt * Straßburg, 23. Juli. Der Abbé Sudré und zwei ihn begleitende junge Leute aus Straßburg namens Wehrlé und Walther verunglückten auf einer Tour in den Savoyer Alpen tödlich. Abbé Sudré, Profeſſor am biſchöflichen Gymnaſtum in Straßburg, war mit ſeinen Freunden vor einigen Tagen in die Berge gereiſt, um einige Bergtouren zu unterneh⸗ men. Aus noch nicht aufgeklärter Urſache ſtürzten die drei Touriſten an einer gefährlichen Berg⸗ wand ab und fielen in eine Schlucht, wo ſie tot liegen blieben. * * Bad Dürkheim, 23. Juli. Am Montag abend ſtieß ein Lieferwagen aus Kaiſerslautern infolge Steuerbruchs gegen einen Pfeiler der Eiſen⸗ bahnbrücke in Bad Dürkheim. Der Wagen wurde faſt vollſtändig demoliert, während der Füh⸗ rer mit dem Schrecken davon kam. Ein Inſaſſe erlitt Verletzungen. Der beſchädigte Wagen wurde abge⸗ ſchleppt. Es iſt als ein Glück zu bezeichnen, daß die Inſaſſen bei dem ungeheuren Anprall mit dem Leben Internationaler Europa-Runoflug Noch 55 Teilnehmer im Wettbewerb.— Die Spitze in Barcelona Am Dienstag abend hielt ſich die von dem Eng⸗ länder Butler geführte Spitzengruppe in dem erſten ſpa⸗ niſchen Zwangshalteplatz Saragoſſa nicht lange auf. Nach Erledigung der notwendigſten Formalitäten ging es ſofort weiter nach Madrid, das am Abend noch von elf Ma⸗ ſchinen erreicht wurde, die dort übernachteten. Zwei Ma⸗ ſchinen blieben in Saragoſſa zur Nacht und die übrigen hatten Spanien noch nicht erreicht. In Pau, der letzten franzöſtiſchen Station, blieben 13 Maſchinen über Nacht. Acht weitere Piloten brachten die Nat in Poitlers zu, 13 Maſchinen gewährte Paris Uſyl, 14 Maſchinen blieben in Calais und am weiteſten zurück waren drei Maſchinen, von denen eine in London und zwei in Briſtol die Nacht zubrachten. Es gab während des geſtri⸗ gen Tages auch wieder einige Ausfälle. So gab der Deutſche von Oertzen, deſſen Begleiter von Reedern geſtern tödlich verunglückte, auf. Ferner ſchieden noch die Polen Rut⸗ kowſki und Karpinſki und der Franzoſe Fauvel aus. Kar⸗ pinſkis Ausſcheiden erfolgte wegen Krankheit, während die beiden anderen Piloten wegen Beſchädigung ihrer Ma⸗ ſchinen das Rennen aufſtecken mußten. Deutſche Maſchinen mit an der Spitze In der Spitzengruppe, die in Madrid übernachtete, be⸗ befinden ſich auch die drei Deutſchen Morzik, Polte und Poß, die heute früh zuſammen mit den übrigen Pi⸗ loten nach Sevilla geſtartet ſind. Für die noch weiter zurückliegenden Maſchinen wird ſich der Flug ſtark ver⸗ zögern, da wegen des ſehr ſchlechten Wetters die Pyrenäen⸗ ſtrecke von Pau bis Saragoſſa geſperrt wurde, d. h. es wurde Startverbot verhängt. Teilung in zwei Gruppen Am Mittwoch abend war das Startverbot in Pau noch nicht aufgehoben, da über den Pyrenäen weiter Sturm⸗ wetter herrſchte. Inzwiſchen hatten ſich in Pau alle Ma⸗ ſchinen, die noch im Wettbewerb ſind und Spanien noch nicht erreicht hatten, insgeſamt 41, eingefunden. Ausge⸗ ſchieden war noch der ſpaniſche Herzog Eſtramera, der bei Bordeaux notlanden mußte und dabei ſeine Maſchine ſchwer beſchädigte. Während ſo das Gros der Europaflieger un⸗ freiwillig in Pau feſtgehalten wurde, machten die 19 in Spanien weilenden Flieger ſchöne Fortſchritte. Die Spitze des Feldes ſtartete morgens von Madrid nach Sevilla, kehrte nach Madrid zurück und nahm dann Kurs auf Barcelona. Die Deutſchen an der Spitze Auf der Schleifenfahrt durch Spanien bildeten drei deutſche Flieger die Spitze, und zwar der vorjährige Sieger Morzik, der Klemm⸗Pilot Pöß und der Bi.⸗Flieger Polte. Es folgten dann die Engländer Thorn und Butler, der Franzoſe Finat und mit Abſtand noch die Engländer Carberry und Capt. Broad, ferner der Arada⸗Flieger Dr. Paſewaldt und der letzte noch im Wettbewerb liegende Spa⸗ nier, Erzherzog Habsburg⸗Bourbon. Die„Tour de Frante“ 17. Etappe von Evian nach Belfort. Schön in der Spitzengruppe Die franzöſiſche Radrundfahrt wurde am Mittwoch mit der 17. Etappe von Ebian am Genfer See nach Belfort (282 Km.) fortgeſetzt. Die deutſche Mannſchaft, die ſich bislang über Erwarten gut gehalten hat, erlitt auf dieſer Etappe einen weiteren Verluſt. R. Wolke gab in der Nähe von Pontalier zuſammen mit Fayolle auf, ſodaß jetzt alſo von den acht in Paris geſtarteten Deutſchen nur noch fünf im Rennen liegen.— Bei Pontalier hatten die beiden Franzoſen Leducg und Charles Pelliſſier bereits einen Vorſprung von fünf Minuten vor dem übrigen Feld, auf dem weiteren Weg ſtießen aber noch acht Fahrer zu den Führenden, ſodaß Belfort nach einer Fahrtzeit von:56,28 Stunden von einer zehnköpfigen Spitzengruppe erreicht wurde. Spurtſieger blieb der Belgier Bonduel vor Ledueg⸗ Frankreich, A. Magne⸗Frankreich, Guerra⸗Itallen, Schön⸗ Deutſchland, Benoit⸗Faure⸗Frankreich, Ch. Pelliſſter⸗Frank⸗ reich, P. Magne⸗Frankreich, V. Truebe⸗Spanien und Mer⸗ viel⸗Frankreich. Von den übrigen Deutſchen traſen Thier. bach als 13. in:58,58 Std. zuſammen mit Delannoy⸗ Belgien, Mauhey als 16. in 10:01,09 Std., Siegel als 24. in 1004,28 Std. und Nebe als 25. in 10:05,36 Std. ein. Im Einzelklaſſement führt der Franzoſe Ledueg weiter vor dem Italiener Guerra und auch im Klaſſement der Nationen, bei dem Frankreich nach wie vor vor Belgien, Deutſchland, Spanien und Italien führt, iſt keine weſent⸗ liche Aenderung eingetreten. Grandi gewinnt Turin-Brüſſel Joly letzter Etappenſieger— Der Deutſche Geyer Fünfter Mit der letzten, zugleich auch kürzeſten und beichteſten Stappe von Luxemburg nach Brüſſel(25 Km.) fand am Dienstag die Straßenſernfahrt Turin—Brüffel anläßlich der Unabhängigkeitsfeier von Belgien ihren Abſchluß. Bis in die Nähe von Namur lag das Feld faſt geſchloſſen bei⸗ ſammen. In den Bergen ſetzten dann die Sprengungen ein. Es blieb eine Spitzengruppe von 18 Mann, von der aber ſpäter noch drei Fahrer abſplitterten. Der Schwein⸗ furter Geyer hatte an der Grenze Pech, er fuhr gegen eine geſchloſſene Bahnſchranke, kam zu Fall und trug neben Ver⸗ letzungen auch noch einen Raddefekt davon. Ehe er dieſen Defekt behoben hatte, waren wertvolle Minuten verſtrichen, die er ſpäter auch trotz beſter Fahrweiſe nicht mehr ganz aufholen konnte. Immerhin konnte der Deutſche aber noch den 16. Platz vor der geſchloſſen eintreffenden 15köpfigen Spitzengruppe belegen. Am Ziel in Brüſſel hatte ſich eine gewaltige Menſchenmenge eingefunden, unter der man ne⸗ ben Prominenten des Sportes auch zahlreiche Vertreter der Behörden, der Diplomatie und des königlichen Hauſes ſah. Unter dem großen Beifall der Maſſen blieb im End⸗ ſpurt der Belgier Joly nach einer Fahrtzeit von:18,22 Stunden mit zwei Längen vor dem Luxemburger Frantz und dem Wiener Bulla Etappenſieger. Geyer benötigte :24,22 Stunden.— Im Geſamtklaſſement ſiegte der Ita⸗ liener Grandi, der auf der erſten Gewaltfahrt von Turin nach Zürich einen großen Vorſprung erobert hatte, mit einer Geſamtfahrtzeit von 39:94,45 Std. Das weitere Ge⸗ ſamtklaſſement lautete: 2 Frantz⸗Luxemburg 39:53,52 Std. 8. Bulla⸗Oeſterreich 9955,11 Std.; 4. Joly⸗Belgien 40:03,06 Stunden; 5. Geyer⸗Deutſchland 40:05,40 Std. Proteſt gegen Grandid Wie wir erfahren, iſt in Brüſſel die Meldung eines Dienſtoffiziers der Gotthardt⸗Wache eingegangen, wonach der Fernfahrtſieger Grandi eine Strecke weit mit ſeinem Rad von einem Motorradfahrer befördert worden ſei. Auch ber Oeſterreicher Bulla foll ſich längere Zeit an einem Laſtwagen angehängt haben. Wird die Rich⸗ tigkeit der Angaben erwieſen, wird man mit einer Kor⸗ rektur des Ergebniſſes der Fernfahrt rechnen können. Davispokalfinale Frankreich-A S Amerikas Mannſchaft Für die am Wochenende in Paris ſtottfindende Her⸗ ausforderungsrunde um den Davispokal ſtellt Amertka gegen Frankreich in den Einzelſpielen Tilden und Lott, das Doppelſpiel ſollen Alliſon⸗van Ryn beſtreiten Tilden be⸗ teilgt ſich zum elftenmale an der Pokalſchlußrunde. In den letzten zehn Jahren hat er von 28 Davispokal⸗Einzelſpielen 24 gewonnen und nur vier verloren. Im Training zog ſich übrigens Tilden am Dienstag eine Fußverſtauchung zu, die zunächſt ſeine Mitwirkung beim Pokalfinale in Frage ſtellte, ſich aber dann doch als nicht ſehr gefährlich erwies. Tilden muß während der Endſpiele ſeine journaliſtiſche Tä⸗ tigkeit für die von ihm vertretene amertkaniſche Nach⸗ Cambridge auch in Mannheim Vor ſeinem Gaſtſpiel in Wiesbaden tritt der Cambridge Univerſitäts⸗LTC. auch in Mannheim zu einem Klubkampf an. Die engliſchen Studenten, in deren Reihen einige be⸗ kannte Spieler von Rang mitwirken, ſind am 28. und 29. Juli Gegner des Mannheimer T. C. Die Kämpfe finden auf der neuen Anlage des Mannheimer Grün⸗Weiß TTC. ſtatt, der damit ſeine erſte größere Veranſtaltung durchführt. Deutſche Schwimm⸗Meiſterſchaften 150 Meldungen In einer am Montag abend in München abgehaltenen Sitzung wurde das Meldeergebnis für die in der Zeit vom 1. bis 3. Auguſt in München ſtattfindenden Deutſgen Schwimm⸗Meiſterſchaften des DSV. zuſammengeſtellt. Das Ergebnis befriedigt außerordentlich; für die 21 Wett⸗ bewerbe, zu denen noch zwei für Vereine ohne Winterbad kommen, wurden nicht weniger als 150 Nennungen abge⸗ geben. Zwei Staffeln würden ſogar ſo ſtark beſetzt, daß ſie doppelt geſchwommen werden müſſen. Beſonders zahl⸗ reich ſind die Meldungen aus Norddeutſchland eingetroffen. In faſt allen Konkurrenzen ſind ſämtliche Schwimmer bzw. Schwimmerinnen am Start, die einen Anſpruch auf den Titel geltend machen können. Schwächer ſind nur die Bruſtſtaffeln beſetzt. Die Meiſterſchaften, die in Verbin⸗ dung mit dem 39. Verbandsfeſt des Deutſchen Schwimm⸗ Verbandes ausgetragen werden, finden im Danteſtadion ſtatt und werden durch den SV. 99 München ausgerichtet. Das Europa⸗Waſſerballturnier in Nürnberg Die Spiel⸗Termine Gelegentlich des Länderkampfes Deutſchland— Ungarn in Dresden iſt der Spielplan für das vom 25.—31. Auguſt in Nürnberg ſtattfindende Europaturnier im Waſſerball⸗ ſpiel wie folgt aufgeſtellt worden: 25. Auguſt: Belgien— England, Ungarn— Frankreich, Deutſchland Schweden; 26. Auguſt: Belgien— Schweden, Ungarn — England, Deutſchlan d— Frankreich; W. Au⸗ guſt: England— Frankreich, Ungarn— Schweden, Deutſchland— Belgien; 30. Auguſt: Schweden— Frankreich, Ungarn— Belgien, Deutſchland— Eng⸗ land; 31. Auguſt: Schweden— England, Deutſchlan — Ungarn, Frankreich— Belgien. Rennen zu Mülheim⸗Duisburg 1. Preis der Ruhrwacht: Für Dreijährige, 2800, 1200 Meter: 1. Diltheys Schwarzwald(Fabel), 2. Jagdkönig, 3. Bergſchüler, 4. Lonetta. Ferner: Clou, Capellus, Frage⸗ ſpiel, Adelbert, Schnellbahn, Charleſton Baby, Mythe, Sil⸗ traud, Mirjam. Toto: 187. Platz: 33, 32, 21, 21. 2. Preis von Hugenpoet: Für Zweijährige, 28800 l, 1050 Meter: 1. Gebr. Röslers Kröſus(Pinter), 2. Polaſtritter, 3 Malteſerin. Ferner: Schatzfinder, Feuerreiter, Laerta, Loura, Monte, Blattzeit, Negunde, Olympionike. Toto: 18. Platz: 12, 13, 17. 3. Preis der Dreihonſchaften: Verkaufsren nee 2300, 1400 Meter: 1. Beckers Soliſtin(Höllein), 2. Schwarzwald⸗ fürſt, 3. Pralinee. Ferner: Flügelmann, Richbotin, Well⸗ unde, Fiſchermädel, Lauſcher, Trutzfeſte, Pedro, Furie, rideborg. Toto: 89. Platz: 27, 22, 20. 1252 Helgoländer(Kleine), 2. Maikater, 3. Daland. Ferner: Froher Mut, Brigant, Maharadſcha, Ordinaria, Tuckhühn⸗ chen, Damon, Seeroſe, Fer gut ſeri, Tante Lehmann. Toto: N 19, 25, 1 bens: Ausglgich 3. ag 4 5 5. Preis vom Kurhaus: Ausgleich, 2, Ehrenpreis. un 9500 45 2000 Meter: 1. Geſt. Tenevers Smaragd öllein), 2. Butterfly, 3. Nobelmann. Ferner: Lonnt, Peker Sonnen⸗ ſchein, Chinaprinz, Franziskus. Toto: 64, Platz: 15, 18, 18. 6. Flughafen⸗Jagdrennen: Ausgleich 9, 2300%, 8700 Meter: 1. Staders Sankt Anton(Hänſcheid), 2. Polyhym⸗ nia, 3. Maltheſerkreuz. Ferner: Sapajus, Sepp, Ferina, Geeſtländerin, Miſtral Damokles, Neck, Ingham, Rambla. Toto: 70. Platz: B, 57, 87. 7. Schloß Landsberg⸗Ausgleich: Ausgleich 3, 2800 4, 1600 Meter: 1. Abteilung: 1. Haakes Diavolo(Stopp), 2. Schutzherr, 3. Maueröbrecher, Sündenbock im toten Ren⸗ nen. Ferner: Teufelsfunge, Scotch Whisky, Landesfreund, Lariſſima. Toto: 27. Platz: 13, 20. 22, 8.— 2. Abteilung: 1. v. Knoblauchs Fantaſie(Lommatzſch, 2. Claretta, 3. Fah⸗ nenweihe. Ferner: Index, Iſtländer, Eilbote, Landſtreicher, Marcion, Mampe, Sagesbaleucdles Donnerstag, 24. Juli Roſengarten: Operettengaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München:„Hoheit tanzt Walzer“, 20 Ihr. N„Lübelle“: 15,30 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ axett. 5 Konzert 20,30 Uhr. annheimer Konſervatorium der Muſik: Schlußkonzert im Beethovenſgal L 4, 4, 20 Uhr. 1 Handels⸗Hochſchule: Wirtſchofts⸗ und Sozialpolitik“, Vor⸗ trag von Prof“ Dr. Erich Zimmermann, in der Aula A 4, 1, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,90 Uhr Speyer Ger⸗ mersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt 2 Std. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Recht auf Liebe“.— Scala:„Hai⸗Tang“.— Univerſum:„Scapa Flow“. — Gloria⸗Palaſt:„Gefangene der iebe“. —Palaſt⸗Theater:„Der Tiger“.— Schauburg: „Slücksmelodie“.— Roxy ⸗ Theater:„Laila“. Capitol:„Melodie des Herzens“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöffer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm vog 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Lichtbildervortrag:„Sonnen⸗ finſterniſſe und ihre Bedeutung für die Wiſſenſchoft“. . dd ĩ⁊ͤv Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Abein Pegel] 18 21 22. 2824 Neckar⸗Begei ö 21. ö 22 ö 2³ 24 Faſel 715188 L88167 I 78 Schuſlerinſe.85 2165 2,54 245,50 Mannheim.815,19 8 9804,89 Fehl.48.20.74 8 708.58 Jaaſtſeld.021 059,880.50 Maxau.28.1808.18“5. 25 71 Blochingen.450.409 0,86.42 Maunbem,(.88 4 81 8 285.20 4 93 Hellbrenn 180 180,282 Kaub 294.11.32 3652.44 Köln.88.06.22 8,260.51 Waſſerwärme des Rheins 17 C ————e——m8.— Chefredakteur Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton i. B. Kurt Fiſcher Kommunakpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer- Handelsteil! Kurt Ehmer Gerſcht und alles übrige franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ teilungen Jakob Faude ſämtlich in annheim— 2 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—t Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rü vorto Wirkt vorbeugend — Peter Rixius önbf. Mannheim, Fernsprecher 28796 und 26797 richtenagentur einſtellen und erleidet dadurch angeblich eine davon gekommen find. Einbuße von 3000 Dollar. Wilhelm Müller jun. U 4, 25, femsprcher 27686 Und 2112 4. Papenbuſch⸗Hürdenrennen: 2800 AI, 3000 Meter: 1. Dr. . err. ee ee eee IA eee e 4 4 4 . Donnerstag, 24. Juli 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- U WIRTSCHAFT-Z EITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 336 Seutſche Lanoͤmannbank AG. zu Berlin Wieder 5 v. H. Dividende Die Geſellſchaft erzielte 1929⸗90 einſchl. 7661(8 292) Vortrag Einnahmen aus Zinſen und Propiſionen von 414 187 85⁵ 223)% denen Handlungsunkoſten, Steuern uſw. von 247 015 217 604)/ gegenüberſtehen, ſo daß einſchl. Gewinnvortrag ein Reingewinn von 159 511(137 621) Mark verbleibt. Nach Abzug von wieder 5 v. H. Divi⸗ dende, 50 000(30 000)„ Zuweiſung an den Reſerve⸗ fonds und 7000(—) ¼ Abſchreibungen auf Grundſtücke wird der verbleibende Reſt von 10 212(7661)/ vorge⸗ tragen. Die im Berichtsfahr erheblich geſteigerte Nach ⸗ frage nach landwirtſchaftlichen Betriebskrediten konnte aus zurückgefloſſenen Mitteln beeriedigt werden. Sowohl das Kontokorrent⸗Geſchäft wie das ſonſtige lau⸗ fende Geſchäft entwickelte ſich weiterhin günſtig. Die Ver⸗ minderung der Bilanzſumme gegenüber der Vorjahrsbilanz ſteht einmal im Zuſammenhang mit der ſtillen Liquidierung der Deutſchen Reiff⸗ eiſenbank.⸗G., zum andern iſt ſie eine Folge der Rückzahlung von fälligen Abzahlungsraten der landwirt⸗ ſchaftlichen Kredite an die Deutſche Rentenbank⸗Kredit⸗ anſtalt. Die Erhöhung des Kontos„Bürgſchaften“ iſt aus der Beteiligung an einem Konſortium unter Führung der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe zum Zwecke der Finanzlerung einer Zuckerkampagne entſtanden. In der Bilanz ſtehen einem unveränderten Aktienkapital in Höhe von 2 Mill..“, Gläubigern in Höhe von 2539 766 6 907 828).“ und dem Konto Deutſche Rentenbank⸗ Kreditanſtalt von 3 707 886(4 382 687) R. gegenüber. Schecks und Wechſel von 698 129(544 260) R. 4, Noſtro⸗ guthaben bei Banken und Bankfirmen von 653 878 R. 915 116%) und Schuldner von 2763 920(6 04g 640).. Die Bürgſchaftsſchuldner werden mit 2 320 825(749 752) R. ausgewieſen.(Hauptverſammlung am 23. Juli.) Public Utility Holding Corp. Die unter Führu von Harris, Forbes u. Co im September 75 5 richtete Publie Utility Holding Cor p. of America, die in Europa eine große Aktivität entfaltete und ſich außer in Frankreich u. a. an den Ver. Elektrizi⸗ tätswerken Weſtfalen beteiligte, zeigt in ihrem Geſchäfts⸗ bericht für die Zeit von ihrer Gründung bis 31. Mai 1920 3,5 Mill. Dollar Reinein nahmen. Nach Abzug der Steuern werden 2,94 Mill. Dollar an den Surplus über⸗ wieſen. Der Reingewinn beträgt für dieſe Periode 8777 Cents per Aktien, d. h. auf das Jahr umgerechnet 1,24 Doll. Die Bilanz per 31. Mai zeigt Geſamtaktiven von 67,25 Mill Dollar, darunter 1126 Mill. Dollar in flüſſigen Mitteln 5. 9 Pore zum Anſchaffungswert. derzeitige Kurswert des Portefeui N igt ſei . feuilles überſteigt ſeinen Ilſede baut eine Groß⸗Kokerei Die Ilſeder Hütte hat ſich nach längeren Verhandlungen entſchloſſen eine große Kokerei mit einer Fahkezergene e von 160 Mill. Kbm. Gas zu bauen, um damit Hildesheim und Braunſchweig ſowie einen Teil der Provinz Hannover zu verſorgen. Die Ilſeder Hütte hat ſich bereit erklärt, den Bedarf der Stadt Hildesheim bis zu 20 Mill. Kbm. jährlich zu liefern. Wenn ſie aus eigener Kraft nicht in der Lage ſein ſollte, über dieſe Menge hingus liefern zu können, will ſie ihr möglichſtes tun, dieſes Mehr mit Hilfe der Ruhrgas⸗A G. zu liefern. Eine furiſtiſch bindende Ver⸗ Aflichtung bann die Ruhrgas⸗Ac G. aber nicht übernehmen. Die Anlagekoſten für die Rohrleitung werden auf rund 900 berechnet. Die Provinz Hannover hat den Wunſch, an der Leitung Ilſede⸗ Hildesheim mit 20 v. H. beteiligt 2. wenden, um dadurch eine einheitliche Gasver⸗ ſorgung Süd⸗Hannovers vorbereiten zu können. Az. für Steinkohlenverflüſſigung.— Weiterer Aus⸗ ban, keine Aufgabe der Kohlenverflüſſigung. Zu der Meldung im Morgenblatt über eine beabſichtigte Aufgabe der Herſtellung von Benzin aus Steinkohle wird uns ver⸗ waltungsſeitig mitgeteilt, daß es ſich nur um eine vor⸗ übergehende Unterbrechung dieſes Produktionszweiges handelt. Die AG. für Steinkohleverflüſſigung und ⸗ver⸗ edelung beabſichtigt nach wie vor, Benzin und andere Koh⸗ lenöle aus Steinkohle, Pech und Teer herzuſtellen. Zur⸗ zeit iſt man im Betriebe mit einer Verſtärkung der Arpa⸗ raturen beſchäftigt, die jetzt bei. größeren Produktions⸗ mengen für den hohen Druck, der beim Bergius⸗Verfahren angewendet wird, gerüſtet ſein ſollen. Es ſcheint danach richtig zu ſein, daß die komplizierten Arbeiten zur Aus⸗ wertung des Bergius⸗Verfahrens ähnlich wie bei der Braunkohlenverwertung der J. G. Farbeninduſtrie noch nicht ſoweit abgeſchloſſen ſind, um eine Großproduktion in dem vielfach erwarteten Ausmaße zu entfalten. Aber das ſchließt nicht aus, in etwas längerer Zeit doch zum Ziele zu kommen. Die AG. für Kohleverflüſſigung beſchäftigt ſich in letzter Zeit auch intenſiv mit der Hydrierung von Erdöl, die durch die internationalen Abkommen der Ich. Farbeninduſtrie beſonderen Reiz erhalten hat. Auf die⸗ ſem Gebiet werden die Arbeiten ununterbrochen fort⸗ geſetzt. „ Dividendenreduktion der Zine Corporation Ltd. Die Zinc Corporation Lid. erzielte im Geſchäftsjahr 1929 aus der Minenprodukttion einen Rohgewinn von 1201 081 (1168,5) Oſtr. Nach Abzug ſämtlicher Unkoſten vepbleibt ein Reingewinn von 240 050(255 534) Lſtr., aus dem auf die Ordinary Shares eine Dividende von 35(40) v. H. und auf die Preference Shares von ebenfalls 8(40] v. H. verteilt wird. Nach Zuweiſung von 21 655(—) an die Generalreſerve verbleiben 38 474(45 022) Eſtr. zum Vortrag. 4 Nürnberger Herkuleswerke dividendenlos? Wie ver⸗ lautet, dürfte auch das Geſchäftsjahr 1929⸗30 dividendenlos werden. Die Urſachen ſeien die gleichen wie ſie bereits in Die Budget-Kontrolle der Induſtriegeſellſchaften muß die Krönung der Rationaliſierung werden Im Anſchluß an die Tagung des Internationo⸗ len Rattonaliſierungsinſtitutes in Genf unterzieht die Berliner Handels⸗Geſ. in ihrem neueſten Wochenbericht die Frage der Budget⸗Kontrolle der Induſtriegeſellſchaften einer eingehenden Unter⸗ ſuchung. Die bekannte Großbank kommt dabei zu folgendem Reſultat: Von den Einzelgebieten der Rationaliſierung iſt in der letzten Zeit demjenigen der Budget⸗Kontrolle größere Be⸗ achtung geſchenkt worden. Dieſe Entwicklung iſt inſofern eine durchaus natürliche, als nach der techniſchen und orga⸗ niſatoriſchen Rationaliſierung ſich neue Probleme außer⸗ halb der Sphäre der Technik ergaben, auf deren Löſung man nicht verzichten konnte, wollte man den Enderfolg der Rationaltſierung nicht in Frage ſtellen. So hat die Ra⸗ tionaliſterungsbewegung vielfach kapitalmäßige Geſichts⸗ punkte unberückſichtigt gelaſſen. Dies zeigt ſich einmal darin, daß oft unter den ſchwierigſten Kapitalmarktbe⸗ dingungen Neuinveſtitionen gemacht wurden, ohne daß die Rentabilität der damit errichteten Anlagen ſelbſt in nor⸗ malen Zeiten erwieſen war. Der andere Punkt iſt bie lau⸗ fende Kapitalverwendung im Betrieb, die meiſt nicht die ihr gebührende Beachtung zu finden pflegt. Auf der kürzlich vom Internationalen Rationaliſierungs⸗ Inſtitut in Genf veranſtalteten Konferenz ſind dieſe Zu⸗ ſammenhänge des induſtriellen Budgets eingehend behan⸗ delt worden. Es war keineswegs überflüffig, einmal Prak⸗ tiker aus den verſchiedenſten Wirtſchaftsgebieten über dieſes in der modernen Betriebsführung umſtrittene Thema zu hören. Die Bedeutung des induſtriellen Budgets liegt hauptſächlich darin, daß eine lückenloſe Ueberwachung der einzelnen Phaſen der induſtriellen Produktion vor allem unter dem Geſichtspunkt der Koſten und Leiſtungen zwecks Erleichterung der Dispoſition und der Produkttonspolitik im allgemeinen ſtattfindet. Das Budget⸗Prinzip brückt ſich darin aus, daß auf Grund aller ſtatiſtiſchen und buchhal⸗ teriſchen Hilfsmittel Umſätze, Löhne, Materialien, allge⸗ meine Unkoſten, Zinſen, Steuern uſw. in der Weiſe ſyſte⸗ matiſch zu erfaſſen verſucht werden, und daß die daraus ge⸗ wonnenen Richtlinien eine Geſchäftspolitik auf lange Sicht ermöglichen. Zweifellos haben viele Unternehmungen die allgemeinen Grundſätze des Budgets ſchon eingehend ver⸗ wirklicht, nach den Genfer Eindrücken ſcheint dies bei den europäiſchen Induſtrien allerdings nicht die Regel zu ſein. Das Ziel der Budgetkontrolle im Induſtriebetrieb iſt in Genf weniger Gegenſtand der Kontroverſe geweſen als die Formen und Wege zur Erreichung des Zieles. Die wich⸗ tigſte Feſtſtellung war die, daß ſich eins Stärrheit bei der Produktiosplanung ſchon deshalb verbiete, weil in der Reihe der zu berückſichtigenden Faktoren allzu viele labiler Natur find, denen ein Geſamtbudget Rechnung zu tragen hat. Labil iſt nicht nur der Abſatz, ſondern auch die Preiiſe, wo ſie nicht durch kartellmäßige Bindungen auf gewiſſe Zeit feſtgelegt ſind, labil ſind ſchließlich auch die Söhne als der wichtigſte Unkoſtenfaktor. Die Zuverläſſigkeit eines induſtriellen Budgets wächſt in dem Maße, wie der Anteil der„unſicheren“ Einzelbudgets am Geſamtbudget verrin⸗ gert werden kann und hinſichtlich der Methode ergibt ſich die Forderung, den Budgets den Vorraug zu gewähren, die geeignet find, die Unſicherheitsfaktoren möglichſt weit auszuſchalten. So muß dem Verkaufsbudget neben dem Kapitalsbudget eine weſentliche Stellung eingeräumt wer⸗ den. Produltions⸗, Lager⸗, Einkaufs⸗, Material⸗, Be⸗ triebsunkoſten⸗Budgets find ebenfalls wichtige Teile des Gefamtbudgets, der nervus rerum der Produktion bleibt indeſſen der Abfatz. Jede falſche Kalkulation auf dieſem Gebiet wirkt ſich auf alle Einzelabſchnitte der Budgetierung aus. Verhindern unvorhergeſehene Verkaufsſchwierigkeiten die Erzielung eines Gewinns, ſo iſt auch das ausgeklügelſte Budget wertlos. Das Verkaufsbudget hängt eng mit der Marktanalyſe zuſammen. Für Induſtrien, die hinſichtlich des Gebietes und der Bedürfniſſe einen einigermaßen ab⸗ gegrenzten Abſatz haben, iſt es leichter, eine Verkaufs⸗ planung vorzunehmen, als für Induſtriezweige mit un⸗ ſnabilen Abſatzverhältniſſen, namentlich mit vorwiegender Exportorientierung. In Deutſchland ermöglicht die Kon⸗ junkturforſchung eine weitgehende Marktbeobachtung, doch darf man an die praktiſche Nutzanwendung der dadurch gewonnenen Zahlen keine allzu hohen Erwartungen knüpfen. Zu groß ſind die Fehlerquellen, die eine privat⸗ wirtſchaftliche Auswertung der ſtatiſtiſchen Ergebniſſe ver⸗ hindern. Immerhin wird man hinſichtlich des Verkaufs⸗ budgets ſagen können, daß man auf der Grundlage ſorg⸗ fälliger Methoden bei den Voranſchlägen der künftigen Geſchäfte eine gewiſſe Genauigkeit der Abſatzgeſtaltung und damit Richtlinien für die Produktion gewinnen kann. Die gegenwärtigen Geld⸗ und Kapitalmarktyverhältniſſe legen es nahe, daß das Inveſtitions⸗ und Kapitalbudget eine nicht minder wichtige Rolle ſpielt als das Verkaufs⸗ budget. Auch das erſtere Budget iſt eng mit der Markt⸗ analyſe verbunden. Es hat ſich gerade bei der gegenwär⸗ tigen Konfunkturperiode gezeigt, daß langfriſtige Kapital⸗ inveſtitionen beſonders vorſichtig vorgenommen werden müſſen, nicht nur wegen der Abſatzfrage, ſondern auch wegen der Zinsbedingungen für kurz⸗ und langfriſtiges Kaſptal. Daneben iſt es aber ganz beſonders das Betriebs⸗ kapital, deſſen Kontrolle und Rationaliſierung nicht nur privatwirtſchaftlich, ſondern auch im Intereſſe des Kapital⸗ marktes eine wachſende Bedeutung gewinnt. Der Geſamt⸗ aufwand an Betriebskapital iſt natürlich durch die Größen⸗ ordnung der Produktion gegeben. Darüber kinaus aber üben Abſatzſchwankungen einen ſtarken Einfluß auf die Kapitalbeanſpruchung aus. Hinſichtlich der Lagerbeſtände erſcheinen noch bedeutende Kapitalerſparniſſe möglich. Dies bezieht ſich nicht nur auf die Lagerhaltung innerhalb der Produktion ſondern vielmehr auf die des Handels. In Deutſchland wird man der Kapitalfreiſetzung bei den Lä⸗ gern eine weit höhere Aufmerkſamkeit ſchenken müſſen, als dies bisher der Fall war. Die Wichtigkeit des Kapitalbudgets liegt nicht allein in der Richtung einer Erfaſſung der Geſamtbewegung des erforderlichen Kapitels, ſondern auch in der Erziehun⸗ aller disponierenden Stellen zum kapitalmäßigen Denken. Auch der Techniker und der Verwaltungsbeamte müſſen wiſſen, daß s ter jeder Kapitalbewegung eine kapitalmäßige Be⸗ ziehung ſteht. Das Streben nach privatwirtſchaftlicher Kapi⸗ talerſparnis läuft in einer Richtung mit volkswirtſchaft⸗ lichen Erforderniſſen. Die neuen wirtſchaftlichen Auf⸗ gaben der nächſten Jahre werden nur erfüllt werden kön⸗ nen, wenn ein Teil des in den vergangenen Jahren bei der Neugeſtaltung der wirtſchaftlichen Maſchinerie verwand⸗ ten Kapitals freigeſetzt werden kann. n.— der o. GV. vom 20. Februar d. J. genannt wurden, wo ! wurde, daß kein Grund zu Optimismus vor⸗ iege. 8 * Dresden⸗Leipziger Schnellpreſſen⸗Fabrik Ac.— Wei⸗ ter verſchlechterter Geſchäftsgaug. Wir konnten bereits vor einigen Monaten berichten, daß nach einer vorüber⸗ gehenden Beſſerung in den erſten Monaten des Geſchäfts⸗ jahres 1929/30 ein Rückgang der Beſchäftigung erfolgt iſt. Die Geſchäftslage hat ſich in den letzten Monaten weiter wenig zufriedenſtellend entwickelt. Unter dieſen Umſtänden iſt für das Ende Maf abgelaufene Geſchäftsjahr aller Vor⸗ ausſicht nach mit einer nennenswerten Dipidendenreduk⸗ tion(in den letzten beiden Jahren je 10 v..) zu rechnen. Ein Dipidendenausfall iſt allerdings nach unſeren Infor⸗ mationen wenig wahrſcheinlich. Die Aktien gingen in den letzten Tagen auf 58 v. H. zurück. O Abſprachen der deutſchen Motorradinduſtrie. Ber⸗ lin, 28. Juli.(Eig. Dr.) Vor wenigen Wochen wurde zur Geſundung des deutſchen Motorradmarktes und der einſchlägigen Induſtrie und der Händler die„ereini! gung der Motorrabfabriken“ gegründet. In Auswirkung dieſer Geſundungsmaßnahme gründeten nunmehr 98 v. H. der geſamten deutſchen Motorrad⸗ induſtrie eine eigene G. m. b. H. der die Ordnung des Motorradmarktes übertragen wird. Die maßgebenden aus⸗ ländiſchen Firmen, die ſtärker am deutſchen Markte ver⸗ treten ſind, ſollen noch einbezogen werden. Die gegen⸗ ſeitigen Abſprachen, deren Ausführung die neue G. m. b. H. überwacht, find vorläufig bis Ende September 1992 ver⸗ bindlich. Die nächſte Aufgabe der Gm. b. H. beſteht haupt⸗ ſächlich in der Feſtſetzung eines Preisſchutzes, der Regelung 55 55 und der Kommiſſionsmaſchinen für ändler. ö * Sanierung der Induſtriebauanſtalt Held u. Franke Ac. in Berlin? Obwohl die Abſchlußarbeiten der Ge⸗ ſellſchaft noch nicht beendet ſind, dürfte der Verluſt weſent⸗ lich größer ausfallen als urſprünglich angenommen wor⸗ den war. Die bisherigen Angaben über die mutmaßlichen Verluſte ſchwanden zwiſchen 4 und 6 Millionen 4. Es verlautet, daß ein durchgreiſendes Santerungsprofekt in Arbeit iſt, wobei man von einer Zuſammenlegung des Act. im Verhältnis von 31 ſpricht. ie AG. für Ver kehrsweſen hat bisher die in Ausſicht geſtellte Klage n nicht eingereicht. Man nimmt an, daß Verſtämdigungs⸗ verhandlungen noch im Gange ſind. Verluſtabſchluß der Adam Opel AG. Nach der völligen Neuorganiſation Wenn die Adam Opel AG. für das erſte Geſchäftsjahr als Aktiengeſellſchaft und unter der Leitung der General Motors einen Ver luſtabſchluß vorlegt, ſo liegt die⸗ ſes Ergebnis nicht an einem Betriebsmißerfolg, ſondern an den Maßnahmen einer völligen Neuorgani⸗ fation und der Sanierung der fin anziel⸗ len Verhältniſſe. Die Aufgabe des erſten Jahres ſei geweſen, die Leiſtungsfähigkeit durch weitgehende Um⸗ geſtaltung des Betriebs und der Verwaltung zu ſteigern. Man habe dementſprechend Neuinveſtierungen in Maſchi⸗ nen, Einrichtungen, Gelände und Gebäuden von 8,25 Mill. Mark vorgenommen. Gleichzeitig damit ſeten die Ver⸗ bindlichkeiten gegenüber Banken und ſonſtigen Gläubigern um etwa 15 Mill. /, beſonders durch eine beſſere Ver⸗ teilung des Betriebskapitals vermindert worden. Dazu gehöre, daß die neue Leitung nicht mehr ſo viel Betriebs⸗ kapital in Konſignationsware für die Händler unb durch kürzere Bemeſſung der Zahlungsfriſten inveſtiert habe und zu einer möglichſt raſchen Bezahlung von Lieferanten⸗ ſchulden überging. Die Rückſtellungen haben ſich zuſam⸗ men um rund 3,5 Mill.„ erhöht, während die bei der Umwandlung in die Akttengeſellſchaft gebredete, geſetzliche Reſerve Ende Dezember 1929 ſich um.31 Mill. ver⸗ minderte. Das Geſamtergebnis wurde durch die inzwiſchen auf ⸗ gegebene Verluſtbeteiligung bei der Elite⸗Diamant⸗AG. und durch Abſchreibungen auf Außenſtände und Vorräte für nicht mehr hergeſtellte Erzeugniſſe beeinträchtigt. Die Betriebsergebniſſe als ſolche entsprechen jedoch den Erwartungen und können als dur ch aus befrre⸗ digend angeſehen werden. Die Preiſe konnten 1929 herabgeſetzt werden und ebenfalls 1930 erfolgte ein weite⸗ rer Preisabbau, obwohl die im Gang befindliche, grund⸗ legende Aenderung der Produktion ſich 1930 naturgemäß noch nicht voll auswirken kann. Die Verwaltung iſt mit Rückſicht auf die bereits geleiſteten konſtruktionellen und organiſatoriſchen Arbeiten für die Zukunft zuverſichtlich geſtimmt und das Geſchäftsjahr habe diefe Zuverſicht be⸗ ſtätigt, da die Beteiligung der Opel AG. an dem Geſamtabſatz der Automobil⸗Induſtrie, trotz des allgemeinen Rückganges geſtie⸗ gen iſt und die Verbindblichkeiten bis heute um weitere 6 Mill. 4 zurückgegangen ſind. Aus geſetzlichen Rückſichten werden zwei Bilanzen für das Geſchäftsjahr vom 27. Dezember 1928(Gründung als AG.) bis 26. Dezember 1929 und mit Rückſicht auf die Verlegung des Geſchäftsjahrs auf das Kalenderjahr vom 27. Dezember 1929 bis 31. Dezember 1929, alſo für 5 Tage, vorgelegt. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zum 26. Dezember 1929 zeigt einen Betriebsgewinn von 13 471 Mill., Abſchreibungen auf Anlagen erſorderten 4,32 Mill. Handlungsunkoſten, Steuern und Zinſen von 11,112 Mill.“, ſo daß ſich ein Ver luſt von 2,848 Mill. Mark ergibt, der aus der Rücklage gedeckt wird. Die Bilanz für die fünf Tage vom 27.—31. Dezember 1929 ſchließt mit einem Ver luſt von 78 818 4 ab. Die Bilanzpoſten ſind gegenüber der Bilanz für das erſte volle Geſchäftsjahr naturgemäß nur wenig verändert. In der Bilanz per 31. Dez. 1929 betragen Anlagen 55,09(per 26. Dezember 1929: 55,45), Vorräte 22,2(21,46), Debitoren, Wechſel abz. Reſerven 16,13(17,18), Kaſſe und Bankguthaben 0,84(0,86), Hypotheken, Darlehen, Inveſtie⸗ rungen in Filialen und Beteiligungen 4,51(4,49) Mill. A. Auf der Paſſivſeite ſind neben dem Aktienkapilal von 60 Mill.„ die geſetzliche Reſerve mit 1,69(4,061), die Reſerve für Abſchreibungen auf Anlagen und ſonſtige Reſerven mit 14,75(14,883), Hypotheken mit 0,42(0,42), Kre⸗ ditoren und Bankſchulden mit 20,02(19,61) und noch nicht fällige aufgelaufene Verpflichtungen mit 2,81(2,81) Mill. 4 ausgewieſen. Die Bilanz iſt alſo re cht ſummariſch aufgemacht und gewährt kaum einen Einblick in die finanztlelle Situation der größten Antomobilfabrit in Deutſchland. ſetr 1990 mit 8(i. V. 14762 chemiſche Betriebe in Deutſchland 45proz. Zunahme der Zahl der Vollarbeiter ſeit 1913 Die Zahl der chemiſchen Betriebe Deutſchlands, die von 1916 bis 1928 von 15 042 auf 14 434 zurückging, iſt im Jahre 1029 auf 14 702 geſtiegen. An Vollarbeitern wurden 1913 277 629, 1928 398 107 und im abgelaufenen Jahr 401 158 beſchäftigt, was eine Zunahme um 445,49 v. H. gegen 1919 bedeutet. Das Lohnniveau iſt in der gleichen Zeit um 189,75 v. H. geſtiegen. Der Arbeits⸗ verdienſt betrug im abgelaufenen Jahr(in Mill.): 10186(1928: 956,3). Der Durchſchnittsjahresverdienſt eines Vollarbeiters ſtieg auf 2 539(2 402) und ſtellte ſich im Jahre 1918 auf 1266/(Zunahme gegen 1913: 100,55 v..). An kaufmänniſchen Angeſtellten wurden im abgelaufenen Jahr 51028(1928: 53 880) beſchäftigt. Der Durchſchaitts⸗Jahresverdienſt eines Angeſtellten betrug bei einer Gehaltſumme für ſämtliche Angeſtellte von 152,6 Mill./— 2 044 A. * Weſterwaldbrüche AG.— Wieder dividendenloſer Ab⸗ ſchluß. Die Weſterwaldbruch AG. in Bonn, an der bekannt⸗ lich die Baſalt AG. in Linz intereſſiert iſt, wird auch für oͤas Fahr 1929 dividendenlos bleiben. Das Berichts lahr, das einen Betriebsüberſchuß erbrachte, ſchließt nach Vor⸗ nahme der erforderlichen Abſchreibungen bilanzmäßig mit einem geringen Verluſt. Bereits im Vorjahre war ein Verluſt von 300 000/ ausgewieſen worden, der aus Rück⸗ eue gedeckt worden war. * Bayeriſche Zugſpitzbahn AG. Garmiſch. Die Geſell⸗ ſchaft veröffentlicht ihre Bilanz zum 31. Dez. 1929. Die Anlagen erſcheinen mit 12.70(.58) Mill., von denen 11,7 Mill. auf den bisherigen Baugufwand entfallen. Das Aktienkapital wird mit 5 Millionen, die Gläubiger mit 8 Mill.„ ausgewieſen. Grundſtücke werden mit 0,65(0,24), Unkoſten mit 0,34(0,82) Mill.„ gebucht. Eine Gewinn⸗ und Verluſtrechnung iſt mit der Bilanz nicht verbunden. ſcied Dr. E. v. Rieben iſt aus dem Aufſichtsrot ausge⸗ eden. N * Bauen, Vereinigte Pfeiſenfabriken Nürnberg. Einem Bruttogewinn von 6150 014(817 151) ſtehen Geſamtunkoſten in Höhe von 594 094(708 178)/ gegenüber. Zu Abſchrei⸗ bungen werden 10 559(16 852)/ verwendet. Dem Bilanz⸗ konto werden 11 989(2124), zugeführt. Bernhard Roß AG., Speyer a. Rh. Die Geſellſchaft veröffentlicht gleichzeitig ihre Bilanzen per 30. Juni 1929 und per 31. Dezember 1920. Für 1928/0 wird ein Ver⸗ luſt von 121 553„ ausgewieſen, für das halbe Geſchäfts⸗ jahr Jult bis Dezember 1929 ein Gewinn von 122 987, 1 ſich noch ein vorzutragender Verluſt von 1449 1 ergibt. Die mit 960 000% AK. arbeitende Geſellſchaft gibt folgende Bilanzziffern bekannt(in Mill., erſte Ziffer 91. Dezember 1920, zweite Ziffer 30. Juni 1920, dritte Zif⸗ fer 30. Juni 1928): Barmittel und Außenſtände 1,55, 1,02, 525; Vorräte 0,68, 0,92, 1,08, Verbindlichkeiten 1,87, 1,72, 1,98. Der Bruttogewinn wird mit 0,49, 0,60, 0,55 genannt: die Unkoſten mit 0,31, 0,88, 0,43 angeführt. Dubioſen und Delkredere betragen 0,04, 0,11,—; Abſchreibungen 0,02, 0,09, 0,05 Mill.. 1928 beſtand ein Bilanzgewinn von 2520 H. * AG. für Leberfabrikation, München. Im Geſchäfts⸗ bericht wird ausgeführt, daß trotz der Tatſache, daß der Umſatz mengenmäßig vermehrt werden konnte, das Ergeb⸗ nis hinter dem des Vorfahres zurückgeblieben ſei. Der Rückgang zeigt ſich am beſten in den Ziffern des Roh⸗ gewinnes, die mit 0,42 gegen 0,30 Mill. 4 ausgewieſen werden. Der erzielte Reingewinn wird mit 3295 gegen 10 450/ angegeben. Die Unkoſten, Abſchreibungen uſw. gingen von 6,59 auf 0,41 Mill.„ zurück. In der Bilanz werden die Vorräte mit 1,81(3,10), die Außenſtände mit 0,78(0,58), die Kreditoren mit 1,11(2,35) Mill.„ be⸗ wertet. Was das kaufende Geſchüftsjahr anbelangt, ſo könne darüber nichts geſagt werden. * Verluftabſchluß bei C. Großmann Ac. Coburg? Wie bekannt wird, findet ni den nächſten Tagen die Aufſichts⸗ ratsſitzung ſtatt. Gleichzeitig verlautet, daß das abgelau⸗ fene Geſchäftsjahr zwar einen Verluſt bringen werde, der aber bereits durch Mehreinnahmen des laufenden Geſchäfts⸗ jahrs abgedeckt werden konnte. Bekanntlich findet die Ge⸗ neralverſammlung am 9. Auguſt in Berlin ſtatt. * Schuhfabrik Confluentia Ach., Koblenz a, Rh. Die GB., in der 422 250„(von insgeſamt 488 000„) Aktien ver⸗ treten waren, genehmigte ohne Erörterung den Abſchluß 7) v. H. Dividende. Anſtelle des ausſcheidenden Herrn Dr. v. Becker ⸗Berlin wurde Paul Ernſt Hattenſaur(Bankhaus Baß u. Herz, Frankfurt a..) neu in den AR. gewählt. * Lignidation einer ſchweizeriſchen Großmühle. Die Vereinigten Mühlen Schaffhauſen AG. haben in der go. GV. infolge des ſchlechten Geſchäftsganges die Liguidation beſchloſſen. Der Geſamtverlbuſt ſeit 1926 beläuft ſich auf 341928 Schweizer Franken. Die Zentral⸗Schweizeriſche Mühlenverwal⸗ tung übernimmt das Schaffhauſener Mehlkon⸗ ting ent für 454000 Franken unter der Bedingung der gänzlichen Stilleaung des Schaffhauſener Betriebes bis Ende Auguſt 1930. Schrumpfung des amerikaniſchen Außenhandels Im erſten Halbjahr um rund 20 v. H. Der Handelsverkehr der Vereinigten Staaten mit dem Ausland iſt in Auswirkung der Weltwirtſchaſtskeiſe und teilweiſe auch der ſtark geſunkenen Warenpreiſe in dieſem Jahre beträchtlich zurückgegangen. Die Warenausfuhr Amerikas iſt in der erſten Jahreshälfte mit insgeſamt 2079 Mill. Dollars um 544 Mill. hinter dem Vorfahrs⸗ umfang zurückgeblieben, während die Wareneinfuhr eine Abnahme um 551 Mill. Dollars auf 1785 Mill. aufzuweiſen hat. Der geſamte Außenhandelsumſatz der Vereinigten Staaten hat ſich ſomit im erſten Halbjahr gegenüber 1929 um 1,1 Milliarden oder um 22,3 v. H. verringert. Die Entwicklung des in den vorſtehenden Ziffern nicht ein⸗ begriffenen Goldaußenhandels zeigt folgendes Bild: die Ausfuhr iſt gegenüber dem Vorjahre von 7, auf 9,7 Mill. und die Einfuhr von 181,5 auf 232,2 Mill. geſtiegen. Ame⸗ rika hatte folglich im erſten Halbjahr 1980 einen Gold⸗ zugang aus dem Ausland in Höhe von netto 222,5 Mill. zu verzeichnen, d. h. 48,1 Mill. mehr als in der erſten Hälfte des Vorjahres. * * Der amerikauiſche Außenhandel im Juni 1930. Die Ausfuhr aus den ISA. belief ſich im Juni 1980 auf 299 Mill. Dollar, die Einfuhr auf 250 Mill. Dollar. Der amerikaniſche Außenhandel war im Juni 1930 mithin mit 49 Mill. Mill. Dollar aktiv. Die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben im Juni Berlin, 23. Juli.(Eig. Dr.) Im Juni 1930 betragen die Einnahmen des Reiches bei den Beſitze und Verkehrs⸗ ſteuern 294,0 Mill. 4, bei den Zöllen und Verbrauchsab⸗ gaben 214,0 Mill.&, insgeſamt 508, Mill.. Gegenüber dem Mai iſt im Juni das Aufkommen aus der veranlagten Einkommenſteuer um 36,0 Mill., aus der Körperſchafts⸗ ſteuer um 8,1 Mill.„ und aus der Umſatzſteuer um 24, Mill. 4 geringer. Die Einnahmen aus der Vermögens⸗ ſteuer ſind im Juni ebenfalls geringer als im Mai, nämlich um 66,7 Mill. 4. Die Einnahmen aus den übrigen Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern weichen nur unerheblich von denen im ai ab. An Zöllen und Verbrauchsabgaben ſind im Juni 8,3 Mill. mehr aufgekommen als im Mai. * Moritz Lichtenhein geſtorben. Am 22. 7. ſtarh, wie ſchon kurz erwähnt, der Mitinhaber der Bankfirma Königs⸗ berger u. Lichtenhein in Berlin plötzlich an den Folgen eines Schlaganfalles. Moritz Lichten hein war 1. Vizepräſtdenk des Berliner i Mitglied, der Berliner Handelskammer und Ausſchußmitglied des Cen⸗ tralverbandes des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes. Er hat ſich um die Wiedereinführung des Terminhandels an der Berliner Börſe in den Jahren 192425 große Ver⸗ dienſte erworben und gilt ols Schöpfer der Oigutidattons⸗ kaſſe, deren ſtellvertretender Auſſichts ratsvorſitzender er war. Für die Reſorm der Börſe hat er ſich ſtets tatkräftig eingeſetzt Moritz Lichtenhein gehörte dem Verwaltungs⸗ rat der Bank des Berliner Kaſſenvereins ſowie den Auf⸗ ſichtsräten der Königſtadt AG. für Grundſtücke und Indu⸗ ſtrie in Berlin und der Radeberger Exportbierbrauereti AG. in Dresden an. Der holländiſche Außenhandel im Juni 1930, Im Juni 1990 betrug der Wert der Einfuhr nach Holland(ohne Id und Silber] 201 Mill. hfl, gegenüber 229 Mill. fl. im Juni 1929. Der Wert der Ausfuhr belief ſich auf 185 gegen⸗ über 165 Mill. hfl. im Juni 1929. Mithin war der Hollän⸗ diſche Außenhandel im Juni 1930 mit 68 Mill. hfl. paſſiv gegenüber einer Paſſivität von 64 Mill. hfl. im Juni 1929. * Die ruſſiſche Getreideausfuhr aus der kommenden Ernte. Da in der Ukraine in dieſem Jahr ein gutes Ernteergebnis erwartet wird, beabſichtigt die Udet. na⸗ mentlich die Gerſtenausfuhr aus Nükolate w und Kherſon zu organiſieren. Auf dem Schiffsfrachten⸗ markt macht ſich die ruſſtſche Nachfrage für Auguſt und September bereits bemerkbar. 5 * Die Kriſe in der ſchweizeriſchen Textilinduſtrie. Die Kriſe in der Textilinduſtrie nimmt im hinteren Linthal verſchärfte Formen an. Nachdem die Firma Bebie u. Co. in Linthal den Betrieb auf unbeſtimmte Zeit eingeſtellt hat, ſind auch in der Baumwollſpinnerei und Weberei Luchſingen Kündigungen erfolgt. An Samstagen wird der Betrieb gänzlich eingeſtellt und on den ithrigen Wochen⸗ tagen nur mit reduzierter Zeit gearbeitet. Karlsruher Produktenbörſe Auf dem Brotgetreidemarkt iſt infolge der allgemeinen Unſicherheit mit Bezug auf den Vermahlungszwang im Auguſt ſowie der Ernteausſichten eine Belebung des Ge⸗ ſchäfts noch nicht feſtzuſtellen. Auch in Futtermitteln iſt eine Veränderung der ruhigen Marktlage nicht eingetreten. Sid deutſcher Weizen 2030; deutſcher Roggen 18—18,65; Sortierfultergerſte 16,50—17,50; deutſcher Hafer, gelb oder weiß 1818,80; Weizenmehl, Mühlenforderung Juli⸗Auguſt 4444,50; dito. Sept.⸗Okt. 42,42; Roggenmehl 60—65proz. 20,5020; Weizenbollmehl(Futtermittel) 19.5011; Weizenkleie fein—8,25; dto, grob 8,50—9, Bbertreber 9,50 bis 10; Malzkeime 8,30 10,50, Trockenſchnitzel loſe 7775 bis 8,25; Erdnußkuchen loſe 14,50—15; Kokoskuchen 14 bis 14,50; Sofaſchrot 14,50—15, Leinkuchenmehl 1818,50; Se⸗ ſamkuchen 12—12,50, Speiſekartoffeln, gelbe, neue Ernte 77,50. des Mheiniſch-Weſtfäliſchen Ablage 1 5 Im Juni 1990 wurden vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat insgefamt 7 725 512 To.(8 281 776 To. im Mai) 11 91 75 Arbeitstäglich wurden 330 503(818 520) To. abgeſetzt, d. h. 11974 To. mehr als in Mai 1980 und 80 124 Tonnen weniger als im Juni 1929. Von dem Geſamt⸗ abſatz kommen auf die Verkaufsbeteiligung 5 570 541 To. in Anrechnung, von denen 2 939 848 To. ins unbeſtrittene und 2 630 093 To. ins beſtrittene Gebiet gingen. Auf dle Verbrauchsbeteildgung(Werkſelbſtverbrauch) kommen 1 525 180 To. und auf den Zechenſelbſtverbrauch 629 812 To. in Anrechnung. Von dem Geſamtabſatz ausſchließli Zechenſelbſtverbrauch entfallen 4 444 740(4856 458) To au Kohlen, 1914870(1970 801) To. auf Koks und 203 402 (221 698) To. auf Briketts. „ Juni⸗Umlage. Nach Mitteilung des Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Kohlenſyndikats, Eſſen, gelangt je Tonne Ver⸗ kaufs beteiligung für den Monat Juni eine Umlage von 2,9(Mai 2,34) 4 zur Erhebung. * Die Zinn produktion der Welt im ui. Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a.., ſtellte ſich die Zinn⸗Bergwerksproduktion der Welt im Juni 1990 auf 15 054 To. gegen 18 684 To. im Mai d. J. Dieſe Produktion verteilt ſich auf die einzelnen Kontinente wie folgt: Aſien 10 458(11216) To., Amerika 2900(3600) To., Afrika 846(1018) To., Europa 500(600) To., Auſtralien 250(250) To. * Vom IJntemarkt. Berlin, 23. Juli Rohjutemarkt: Colcutta unregelmäßig, London feſter. Firſts koſten, alte Ernte: uli⸗Aug.Verſchiffung ar. 10 2/6. Neue Ernte: Juli⸗Aug.⸗Verſchiffung Eſtr. 20.——, Aug.⸗Sept.⸗Verſchif⸗ fung Lſtr. 19.15/—, Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung 1015/—. Fabri⸗ katemarkt in Dundee: Das Geſchäft iſt unverändert ruhig. Deutſcher Markt: Die Lage iſt unverändert. Deviſenmarkt Im beutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New Vork. 486,69 Schweiz. 28,08 Stockholm 18.09 Baris 128.84 Holland.. 12.00 Madrid 12,39 Brüſſel. 34.80 Oslo 18,18 Dollar geg. Rm..18 Mailand 92.88 Ropenhagen 19.16 Pfunde„„ 20,87 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 23. uli Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wiederum ſehr gering. Rheinkühne konnten nicht untergebracht werden. Die Fracht erfuhr mit 6080 Pfg. inkl. Schleppen keine Aenderung. Bergreiſen waren kaum am Markt. Für eine Ladung Kohle und Koks ab Ruhr⸗ häfen nach Frankfurt a. M. wurden 70 Pfg. per Tonne be⸗ zahlt. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,20 Mk. nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 7 Pfg. für grö⸗ ßere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 24. Juli 1930 Die Eisbahn aus der Gießkanne Wir wiſſen, daß uns die Technik von heutzutage allerlei Dinge beſchert hat, die man vor Menſchenalter noch nicht haben konnte. Damit tſt freilich nicht nur gemeint, daß wir überhaupt eine Reihe genialer Erfindungen beſitzen, die uns Heuti⸗ gen erſt das Leben angenehm und lebenswert machen, ſondern daß wir auch Dinge zu unſerer Ver⸗ fügung haben, die, wenn man die jahreszeitlichen Einſchnitte des Lebens betrachtet, geradezu etwas Be⸗ ſonderes, wenn nicht Abnormes und Gegenſätzliches bedeuten. Im Film haben wir uns längſt daran gewöhnt, Schneelandſchaften, die uns auf der Leinwand vor⸗ gezaubert werden, nicht immer bloß als wirklich echte Winterlandſchaften gelten zu laſſen, wenngleich ſie Die Erfindung des Berliner Ingenieurs M. H. Curth ermöglicht die Herſtellung von Eisbahnen auch im Sommer ohne Gefrieranlage. ſo ausſehen. Denn die Ateliertricks des Mannes, der auf dem Programm unter dem ſonderbaren Titel:„Bauten..“ figuriert, haben uns längſt künſtlichen Schnee, vorgezauberte Gletſcher, vor⸗ getäuſchte Eisberge kennen lehren. Auch wenn man ſich bei 35 Grad Hitze an der Vorſtellung ergbtzt, daß es für den modernen Ingenieur keinerlei Schwierigkeiten einſchließen würde, eine Tempe⸗ ratur wie am Nordpol, wobei trotzdem noch Palmen blühen, hervorzubringen, ſo erfreut uns doch immer noch der Kontraſt, der zwiſchen dem ſogenannten „Ratürlichen“ Leben und der techniſchen Wirklichkeit von heute exiſtiert. Kaum daß es für den Groß⸗ ſtädter noch irgend etwas Senſationelles einſchließt, wenn er hört, daß er fern von der rauſchenden See und ihrem ewigen Wellenſchlag mitten in einem künſtlich und kunſtvoll gefügten Baſſin ein Wellen⸗ bad aufſuchen kann. „Nun, feitdem ein uns die künſtliche Gefrieranlage nicht nur für Zwecke der Lebensmittelaufbewahrung, ſondern auch zu un⸗ ſerem Vergnügen beſcherte, beſitzen wir auch in der größten Sommerhitze das allein ſchon erfriſchende Gefühl, daß wir uns jederzeit in der Großſtadt, wenn wir nur wollen, bis zu einem erwünſchten Minusgrad mit Hilfe der Anſtellvorrichtungen herab⸗ ſchrauben können. Aber auch das erſcheint doch noch umſtändlich!.. Sogleich kommt der Chemiker wieder dem Tech⸗ niker zu Hilfe und gibt ihm auf Grund geheimnts⸗ voller Eigenſchaften der Grundſtoffe Möglichkeiten an die Hand, mit einer gewöhnlichen Gießkanne in einem mehrmals wiederholten Auf⸗ und Abgehen prachtvolles Kunſteis auf die eben noch ſommerlich heißen Dielen und Parketts auszugießen. Das Eigentümlichſte an dieſer Sommereisbahn, die uns moderner Erfindergeiſt vor Augen führt und zur Benutzung bietet, iſt ſogar, daß dieſe Eisbahn nicht etwa gekühlt, ſondern im Gegenteil gerade gekocht werden muß, um die gewünſchte Eisfläche zu liefern. Ein Berliner Ingenieur hat dieſe Herſtellung von künſtlichem Eis ohne Gefrieranlage und zu jeder Jahreszeit möglich gemacht. Er nennt ſeine Erfin⸗ dung das„hydro⸗chemiſche Kunſteis“, das er in Schneeform in Fäſſern verpackt liefert. An Ort und Stelle, wo ein glatter Untergrund vorher ſchnell aufgeſchlagen wird, kann das Kunſteis bis auf 100 Grad erhitzt und unverzüglich ausgeſprengt werden. Die Eigentümlichkeit der bei dieſer Erfindung ver⸗ wendeten Kriſtalliſationsſtoffe iſt es, Waſſer chemiſch zu binden, eine chemiſche Eigenſchaft, die ſogar nach dem Schmelzen und Wiedererſtarren der ausgegoſ⸗ ſenen Maſſe noch das Waſſer feſtzuhalten vermag. Eine Komödie der Irrungen In dem Staate Jowa(Vereinigte Staaten) hat der Verſuch, dem Alkoholverbot Geltung zu ver⸗ ſchaffen, zu einer Reihe heiterer und ergötzlicher Zwiſchenfälle geführt. Vor einigen Tagen hielten einige Gruppen der Amerikaniſchen Legion in Marquette eine Zuſammenkunft. Die alten Frontſoldaten waren gerade in einer Reſtauration verſammelt, als zwei Agenten der Prohibi⸗ tionspolizet in das Lokal eindrangen und ſich einer Reihe von Getränken bemächtigten, die angeb⸗ Iich alkoholiſch„verſeucht“ waren. Ferner nahmen ſie den Wirt feſt, um ihn abzuführen. Mit dieſem Ver⸗ ſuch hatten ſie aber bei den Legionären kein Glück. Die alten Kriegskameraden machten ſich aus den meiſter und den Polizeibeamten, der am Tage vorher die beiden Agenten feſtgenommen hatte. Der einem verzweigtes Röhrenſyſtem vorgehaltenen Revolvern der Agenten gar nichts, ſondern befreiten den Wirt und hrachten auch die beſchlagnahmten Getränke wieder in ihren Beſitz Außerdem erſtatteten ſie bei dem Bürgermeiſter An⸗ zeige, wobei ſie behaupteten, die beiden Agenten ſeien betrunken geweſen. Die beiden Agenten waren inzwiſchen mit ihrem Automobil davongefahren und hatten in einem an⸗ deren Reſtaurant Platz genommen. Dort ließ der Bürgermeiſter ſie verhaften. Sie wurden vorge⸗ führt und zu mehreren hundert Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt, und zwar 1. wegen verbotenen Parkens, 2. wegen Fahrens ohne Licht und 3. wegen Trunken⸗ heit. Als ſie ſich der Zahlung widerſetzten, wurden ſie in Haft genommen und erſt am nächſten Tage wieder frei gelaſſen. Sie begaben ſich ſofort zu ihrem Vorgeſetzten, dem Kommiſſar Parſons und klagten ihm ihr Leid. Der Kommiſſar fuhr alsbald mit einem Aufgebot von acht Agenten vor der Bürger⸗ meiſterei vor und verhaftete den Bürger⸗ Die Oyfſeraltäre von Agrigent — Von unſerem römiſchen Vertreter Im Tempeltal von Agrigent, das in ſeiner Ab⸗ geſchloſſenheit das vollkommenſte Bild vom ſizi⸗ ltaniſchen Hellenentum vermittelt, ſind in den letzten Jahren eigenartige Funde gemacht worden, die dieſes Bild um einen neuen tiefen Sinn be⸗ reichern. Beim Dioskurentempel, der ſich einſam zwiſchen Mandelbäumen und Myrthengeſtrüpp auf einem weiten, zum Meer geneigten Hange erhebt, wurden vor drei Jahren zum erſten Mal genauere Unterſuchungen angeſtellt, da die Spärlichkeit von Tempelüberreſten in dieſem Abſchnitt der ſonſt ſo überreichen archäblogiſchen Zone auffiel. Dabei ſtieß man gleich zu Anfang auf zwei Steinkonſtruktionen, die ihrer Struktur nach auf Opferaltäre hindeuteten. Der eine dieſer Altäre iſt rund, beſitzt einen äu⸗ ßeren, leichtgewölbten Steinring, einen zweiten inneren Ring und in der Mitte eine Vertiefung in der Art eines Brunnenſchachtes; der andere, nur Die Weihe des Nürnberger Gefallenen⸗Ehrenmals Die Weihefeier im Ehrenhof Nürnberg hat den 10 000 im Weltkrieg gefallenen Söhnen der Stadt ein großartiges Ehren⸗ mal errichtet. Die ganze Anlage beſteht aus einem von 7 Pylonen flankierten weiträumigen Ehrenfriedhof, an den ſich eine Ehrenhalle und zwei Gedächtnisräume anſchließen. Bürgermeiſter und ſein polizeilicher Helfer wurden dann, mit Handfeſſeln verſehen, zum Erſtaunen der Einwohnerſchaft durch die Straßen der Stadt zum nächſten Gerichtsort befördert, wo ſie ſich wegen Ver⸗ ſtoßes gegen das Alkoholverbot und Widerſtandes gegen die Prohibitſonsbeamten zu verantworten haben. Der Bürgermeiſter wartet nun nur darauf, bis er wieder auf freiem Fuße iſt, um zu beweiſen, wer in Marquette wirklich Herr im Hauſe iſt. Ein Lebenszeichen des vermißten Indienfliegers? Der engliſche Flieger Hook, der nach einer Not⸗ landung in dem indiſchen Urwald von ſeinem Ge⸗ fährten allein und krank zurückgelaſſen werden mußte, ſoll ſich nach einem Gerücht in einem Eingeborenen⸗ Dorf in Pflege befinden. Die Behörden warnen aber davor, dieſem Gerücht allzu viel Glauben zu ſchenken. Die Rettungsexpeditionen ſind bis zu der Stelle vorgedrungen, an der Hvok von ſeinem Gefähr⸗ ten zurückgelaſſen wurde. Sie fanden die Stelle leer und von Hook keine Spur. Die Flugzeugkataſtrophe bei London durch einen ſchmalen Gang vom erſteren getrennt, iſt flach und rechteckig. Zuerſt glaubte man, daß dieſe beiden ſeltſamen Opferſtätten eine Einzelerſcheinung darſtellen, und daß ſomit auf ihre urſprüngliche Beſtimmung nur unſicher geſchloſſen werden könnte. Doch als in den Jahren 1928 und 1929 bei weiteren Nachgrabungen es brauchte mitunter nur eine 30 Zentimeter hohe Erdſchicht entfernt zu werden— immer neue Altäre entdeckt wurden, in der Form ähnlich den zuerſt aufgefundenen, rund oder rechteckig, da wur de auch das Geheimnis ihrer Bedeutung ent⸗ ſchleiert, ſoweit dies eben nach 2800 Jahren noch möglich iſt. Einige wichtige Merkmale trugen dazu in erſter Linie bei. So waren faſt überall bei den Altären Spuren von Mauerüberreſten vorhanden, die offenſichtlich die Opferſtätten eingefriedet hatten. Aus den Fundamenten dieſer Mauerreſte, die zwi⸗ ſchen dem Dioskurentempel und den unterhalb lie⸗ genden griechiſchen Waſſerbecken gefunden wurden, läßt ſich ſchließen, daß dieſe Einfriedungen minde⸗ ſtens eine Höhe von 2 Metern erreicht haben mußten. Es handelt ſich alſo um ſtreng abgeſonderte, um ſo⸗ — Funkbild: Die Trümmer des abgeſtürzten Flugzeugs Bei Meopham Green in der Nähe von London ſtürzte ein engliſches Flugzeug ab, wobef der Pilot, ſein Begleiter und alle Paſſagiere, darunter der nordiriſche“ Senatspräſident Marquis of Dufferin, tödlich verunglückten. Dlanos fabrikneue, ſtarke In⸗ ſtrumente, moderne Konſtruktion pro Monat: bei 30. malta. Zahlung geht a d. Klavier in Eigen⸗ 8. ohne jede 5 1. tum über weitere Zahlung. M. Ohnesorg, 2 Nunsthandig., C 1, 14 Lr 14 4 22225 45 * 5594.— Nac Bratensgße —— 2 K Dede genannte„heilige Bezirke“, zu Eingeweihte Zutritt hatten, außerhalb der Mauern auf Opfer wartete. Bisher ſind zwei dieſer abgeſchloſſenen Myſterien⸗ bezirke feſtgeſtellt worden. Von dieſen weiſt einer eine Zweiteilung auf; durch eine Art Ein⸗ gangshalle, die wie auch die eigentlichen Opferſtätten ungedeckt waren, gelangt man zu den üblicher Altären, dem runden mit dem Erdſchacht und dem flachen, rechteckigen, der hier ein gewaltiger Mono⸗ lith iſt. Außerdem befinden ſich in dem zweiten Raum, neben den Altären, eine runde Vertiefung, die einem Waſſerbecken ähnelt und in das Grundgeſtein ein⸗ gemeißelt iſt. Der zweite der Bezirke iſt erſt zum Teil freigelegt; er beſitzt einen großen Rundaltar, der hart an die rückwärtige Einfriedungsmauer ſtößt, und einen beſonders tiefen Schacht in deſſen Mitte. In der abſchließenden Rückmauer ſind die Wand⸗ bekleidungen kreisförmig ausgeſchwungen, was dar⸗ auf hindeutet, daß hier die Votivpſtatuen aufgeſtellt wurden. Längs der ſeitlichen Mauern ziehen ſich Steinbänke hin, auch ſind verſchiedene Niſchen vor⸗ handen, in denen gleichfalls Figuren und Votiylam⸗ pen aufgeſtellt wurden. Wenigſtens fand man in dem Schutt, der dieſe Seitenmauern bedeckte, zahlreiche tönerne Votivſtatuetten und hunderte von eindoch⸗ tigen Tonlämpchen. 5 Dieſe neuen Funde in Agrigent, ſo gänzlich verſchie⸗ den im Charakter von den übrigen griechiſchen Tempelbauten und aus der bekannten Vorſtellung von der helleniſchen Welt Siziliens ſo ſehr heraus⸗ fallend, wurden kürzlich durch eine weitere, höchſt wichtige Entdeckung ergänzt. Südlich von der zuerſt aufgefundenen Altargruppe iſt die Baſis eines kleinen Tempels im reinſten archaiſchen Stil ausgegraben worden. Er iſt in nordſüdlicher Richtung gebaut. 5 Meter breit und 12 Meter lang. Der Eingang liegt nördlich; ihm ſchließt ſich der„Pro⸗ naos“ an, eine ſäulenloſe Vorhalle; dann folgt die eigentliche Tempelzelle mit dem rückwärtsgelegenen Zugang, dem„Adyton“. Es handelt ſich um ein Tem⸗ pelgebäude der ſeltenſten Konſtruktion, wie es nur in ganz wenigen Exemplaren erhalten iſt. Zum näheren Vergleich könnte man etwa den berühmten Prinias⸗ tempel auf Kreta heranziehen. Der neuaufgefundene Tempel in Agrigent ſtammt wahrſcheinlich aus der protohelleniſchen Zeitepoche. In ſeiner unmittelbaren Nähe, nur durch einen engen Korridor getrennt, er⸗ heben ſich die Ueberreſte eines zweiten, etwas größeren Tempels, nach dem gleichen Plan wie der erſtere ge⸗ baut. Er iſt gegenwärtig erſt zum kleineren Teil frei⸗ gelegt. Bei den Aufräumungsarbeiten wurden auch hier viele Tonſtatuetten, die ausſchließlich weibliche Gottheiten darſtellen, ſowie Tongefäße und Votiv⸗ lämpchen aufgefunden, die alle die gleichen charakteri⸗ ſtiſchen Merkmale aufweiſen wie die bei den Opfer⸗ altären ausgegrabenen. Dieſe eigenartigen Tempel⸗ anlagen, die Gebrauchsgegenſtände orientaliſchen Stils und die protokorinthiſchen Keramiken laſſen keinen Zweifel mehr darüber, daß die letzten Funde in Agrigent zeitlich weit vor den bisher in Italien bekannten Bauwerken Großgriechenlands ſtehen. Als Entſtehungszeit iſt das 7. Jahrhundert v. Chr. anzu⸗ nehmen, während die hiſtoriſche Gründung Agrigents erſt ins 6. Jahrhundert fällt. Ueber den religiöſen Kult laſſen ſich nach dem bereits vorliegenden Material faſt ſichere Ver⸗ mutungen anſtellen. Das Symbol hat eine weit grö⸗ ßere Bedeutung als das Bild. Sy ſtellt der runde Altar mit ſeinem tiefen Schacht die Verbindung der Menſchen zu den ſchöpferiſchen Kräften der Erde dar. Die chtoniſchen Gottheiten, die in den aufge⸗ fundenen Votiuſtatuetten verehrt wurden, ſind die heiligen Erddämonen, die Leben und Fruchtbarkeit ſpenden, oder Tod und Vernichtung. An den abge⸗ ſchloſſenen Myſterienaltären wurden Bitt⸗ und Sühneopfer dargebracht, um die zürnenden Erd⸗ geiſter zu beſänftigen, den gutgeſinnten für reiche Ernten zu danken. Das Myſterium der Fruchtbar⸗ keit, das Geheimnis der Zeugung, des Lebens und des Todes, iſt das unbegreifbare, große Wunder, das im Mittelpunkt des Glaubens der Menſchen vor 2600 Jahren ſtand. F. K. Verbrecherjagd in der Badehoſe In der Nähe von Nizza konnte man dieſer Tage das Schauſpiel genießen, daß Detektive im Badeanzug einen ebenſo bekleideten Badegaſt vom Strande aus bis weit ins Meer hinein ver⸗ folgten. Ein Polizeidetektiv aus Antibes genoß außerhalb des Dienſtes an der Riviera ſeine Frei⸗ ſtunden. Sein Dienſteifer erwachte aber ſofort, als er in einem der Badegäſte einen gewiſſen Kolly zu erkennen glaubte, den die Polizei verfolgte und den ſie vergebens in den Fremdenorten der Riviera geſucht hatte. Offenbar hatte ihn ſein Auge auch nicht getäuſcht. Denn als er ſich dem verdächtigen Badgaſt näherte, ergriff dieſer ſofort die Flucht und ſchwamm mit kräftigen Stößen in das Meer hinaus. Der Detektiv und ein Kollege, der ſich ebenfalls am Strande zu erholen gedachte, nahmen ſofort die Verfolgung auf. Die Strandpoltzei begab ſich in ihr Motorboot und be⸗ teiligte ſich an dem Rennen. Der Verfolgte wußte ſich eine Zeitlang durch geſchickte Taucherkunſtſtücke der Feſtnahme zu entziehen. Endlich wurde er aber doch weit draußen im Meere von einem der Detek⸗ tive am Schopf gefaßt und in das Motorboot ge⸗ zogen. Die Unterſuchung ergab, daß man tatſächlich denen nur während das Volk die Vollbringung der den lang geſuchten Verbrecher erwiſcht hatte. HAG Bratensoße neues Erzeugnis der MaAGGl- Gesellschaft Kochfertig— Nur kurze Zeit mit Wesser zu kochen Würfel für gut V Liter vorzügliche Bratensoge 15 Pfg. —— 414 D S 81 neee 1 ͤ————ñI 2 1 Donnerstag, den 24. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) 7. Seite. Nr. 386 Sanitäre Wasserleitungsbranche. Leiſtungsfähiges Haus ſucht zum Beſuch der Inſtallations⸗Kundſchaft in der Pfalz und Nordbaden V341 Hüchtigen Reisenden Es kommen nur Bewerber in Frage, die in genanntem Gebiet gut eingeführt ſind und dies durch bisherige Erfolge nachweiſen können. Ausführl. 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