1 8 8 8 — 8 8 = 5 8 5 5 31er„ 9 Ie eee N A Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 320mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Spor der N. M. 5.„ Aus der Weit der Cechnik Kraftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Scholle* Steuer, Seſetz und Recht„Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Neiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben„ Aannheimer Muſilezeitung Abend⸗ Ausgabe Donnerstag, 24. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 337 igenberg und die Nationalſozialiſten Kein direktes Wahlbündnis, doch gemeinſame örtliche Vereinbarungen Zur Koblenzer Kataſtrophe Hugenbergs„Getreue“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 24. Juli. Der deutſchnationale Parteivorſtand tritt heute zuſammen, um die für morgen anbe⸗ raumte Tagung der Parteivertretung vorzubereiten. Da faſt alle führenden Gegner Hugenbergs die 1 Deutſchnationale Partei bereits verlaſſen haben und da die Landesverbansvorſitzenden von der Partei⸗ führung abhängig ſind, iſt mit einer Vertrauens⸗ kundgebung für den Vorſitzenden Dr. Hugen⸗ 5 J berg zu rechnen, deren Wert allerdings dadurch ver⸗ mindert wird, daß die Partei in der Zwiſchenzeit halbiert worden iſt. 5 Größere Bedeutung werden die Auseinander⸗ ſetzungen über die Stellung zu den National⸗ ſozialiſten haben. Es ſcheint, daß die von Dr. Hugenberg angebahnten Verhandlungen mit den nationalſozialiſtiſchen Führern geſcheitert ſind, wenigſtens ſoweit ſie ſich auf ein direktes Wahl⸗ bünduis erſtreckten. Es ſollen lediglich gemein⸗ ſame örtliche Vereinbarungen getroffen werden, die auf eine Duldung im Wahlkampf und Nichtſprengung deutſchnativonaler Verſammlungen durch Nationalſozialiſten uſw., hinauslaufen. Laßt Hindenburg aus dem Wahlkampf! Drahtbericht unſeres Berliner Büros EJ Berlin, 24. Juli. Bald nach der Auflöſung des Reichstages iſt von verſchiedenen Seiten die Nachricht kolportiert wor⸗ 4 den, daß der Reichspräſident nach ſeiner Rückkehr die Führer der Regierungsparteien zu empfangen beab⸗ ſichtige, um ſich mit ihnen über die Bildung einer ge⸗ meinſamen Wahlfront auszuſprechen. Wir haben dieſe Meldung von Anfang an mit einem Fragezeichen verſehen. Unſere Bedenken wer⸗ den uns jetzt von zuſtändiger Stelle beſtätigt. Der Reichspräſident werde, erklärt man uns, die Par⸗ teiführer nicht empfangen, wie er über⸗ haupt nicht daran denkt, in irgend einer Weiſe in den Wahlkampf einzugreifen. Die erſte Landvolkliſte Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 24. Juli. Für heute iſt die Gründung der erſten Landvolk⸗ liſte zu erwarten und zwar wollen Reichsminiſter Schiele und der zweite Vorſitzende der Chriſtlich⸗ Nationalen Bauern⸗ und Landvolkpartei, Dr. Ge⸗ reke, im Wahlkreis Magdeburg gemeinſam kandi⸗ dieren. Der Aeberwachungsausſchuß J draßtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juli. V Herr Alfred Henke, der frühere unbeugſame Unabhängige linzwiſchen iſt. er in ein Bürger⸗ meiſteramt geraten und mehr oder weniger gezähmt worden) beabſichtigt, wie wir ſchon meldeten, den „Ausſchuß zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung“ in der nächſten Woche ein⸗ zuberufen. In der Preſſe dauert der Streit noch immer an, ob der Ausſchuß verlangen kann, daß eine vom Reichspräſidenten auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung erlaſſene Verordnung außer Kraft geſetzt wird. Die Frage iſt zu verneinen. Dem Ausſchuß ſteht, wie der Wortlaut des Artikels 35 ausdrücklich klarſtellt, Befugniſſe nur gegenüber den Maßnahmen der Reichsregierung, nicht aber gegenüber ſolchen des Reichspräſidenten zu. Auch im Artikel 35, Abſatz 3 ausgeſprochen, daß der Aus⸗ ſchuß die Rechte eines Unterſuchungsausſchuſſes hat. Zur Ausübung von Rechten, die nach der Reichs⸗ verfallung dem Publikum zuſtehen, iſt nach Artikel 40 im Abſatz 3 der Reichsverfaſſung der Ueber⸗ wachungsausſchuß nur ſoweit berufen, als es ſich um gewiſſe Immunitätsfragen(Artikel 37 der Reichs⸗ verfaſſung) handelt. Sonſtige Befugniſſe, die nach der Reichsverfaſſung dem Plenum des Reichstages zuſtehen, hat der Ueberwachungsausſchuß nicht. Wenige Stunden vor der Brückenkatastrophe Begrüßung Hindenburgs auf dem Ehrenbreitstein mit dem Blick auf die Stelle(c) an der später 38 Menschen bei dem Brückeneinsturz den Tod fanden Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 24. Juli. Zu dem Unglück in Koblenz haben bis jetzt der Apoſtoliſche Nuntius, der braſilianiſche und der pol⸗ niſche Geſandte, der ruſſiſche und der norwegiſche Ge⸗ ſchäftsträger dem Reichspräſidenten das Beileid ihrer Regierungen übermittelt. Ebenſo haben der öſter⸗ reichiſche Bundespräſident und der ungariſche Reichs⸗ verweſer Beileidstelegramme an den Reichspräſiden⸗ ten geſandt. 5 Die Reichsregierung hat durch den Reichsverkehrs⸗ miniſter dem Oberbürgermeiſter von Koblenz 20 090 Mark zur Linderung der Not der Hinter⸗ blieben der. Koblenzer Kataſtrophe zur Verfügung ſtellen laſſen. Zum Sammelruf der D. V. P. Der Widerhall des Scholzſchen Briefes Drahtbericht unſeres Berliner Büros Y Berlin, 24. Juli. Zu der Diskuſſion über den Brief des Partei⸗ vorſitzenden Scholz ſchreibt, indem ſie die närri⸗ ſchen Angriffe der Berliner Großſtadtpreſſe abweiſt, die parteioffiziöſe„N. L..“ ganz in unſerem Sinne: Die„Germania“, das führende Berliner Zen⸗ trumsorgan, fühlt ſich begreiflicherweiſe durch die Nichteinladung des Zentrums in kei⸗ ner Weiſe berührt. Im anderen Falle wäre es ja gezwungen geweſen, den gewünſchten Beſpre⸗ chungen von vornherein eine denkbar enge Grenze zu ziehen, die beſondere Eigenart des Zentrums zu betonen und zu erklären, daß hieran auch nicht im geringſten gerüttelt werden dürfe. Was aber die Sozialdemokratie bei einer Beſpre⸗ chung zu ſuchen hätte, welche die Fortſetzung der von den Sozialdemokraten bis aufs Blut bekämpften Politik des Kabinetts Brüning und der hinter ihm ſtehenden Parteien bezwecken ſoll, müßten uns erſt diejenigen ſagen, die die Einbeziehung der Sozialdemokraten in dieſen Kreis verlangen. Der geſunde Sinn des deutſchen Volkes und die ganz überwiegende Mehrheit des geſamten deutſchen Staatsbürgertums haben recht wohl verſtanden, was der Brief des Parteivorſtandes der D. V. P. will: Das Ende der ſtaatsbürgerlichen Zerſplitterung und die Sammlung und Zuſammenfaſſung der ſtaatsbürger⸗ lichen Kräfte, ſei es in dieſer, ſei es in jener Form. Mit dieſer Wirkung ſind wir durchaus zufrieden. Ein Telegramm aus Mannheim Die Mannheimer Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei hat an den volks⸗ parteilichen Parteiführer Dr. Scholz folgendes Telegramm gerichtet: Die Bezirksverbände Mannheim Stadt und Land der Deutſchen Volkspartei be⸗ grüßen dankbar Ihre erneuten Bemühungen um Zuſammenfaſſung aller ſtaatsbefahenden Parteien zur Ueberwindung der Zerſplitterung der politiſchen Kräfte. Neue Nolverorönung am Samstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juli. Die Beratungen über die Geſtalt der neuen Not⸗ verordnung dürften zwiſchen Kanzler, Vizekanzler und Reichsarbeitsminiſter im weſentlichen beendet ſein. Es war vorgeſehen, daß heute abend ſchon eine erſte Sitzung des Reichskabinetts über dieſe Dinge ſtattfinden ſollte. Auf alle Fälle wird das Kabinett morgen zuſammentreten. Bis zum Samstag wird, wie wir ſchon meldeten, unter allen Umſtänden die Entſcheidung gefallen ſein. Wir möchten glauben, daß man im weſentlichen, zumal was die Ordnung der Gemeindefinanzen angeht, auf die alten Pläne zurückgekommen iſt. Aber man hat ſie in verſchiedenen Punkten ergänzt und ſo wird es wohl ein ziemlich großes Programm geworden ſein. Um dieſes Programm— auch das iſt von uns ſchon geſagt worden— wird der Wahl⸗ kampf ſich zu drehen haben. Für Ausgleich zwiſchen Kapital und Arbeit Schneller und beſſer, als man hoffen durfte, iſt es in dem Gärungsprozeß der politiſchen Par⸗ teien zu einer gewiſſen Klärung gekommen. Die plötzliche Reichstagsauflöſung hat zum mindeſten das eine Gute gehabt, den unter dem Druck der öffentlichen Meinung bekanntlich ſchon lange im Gang befindlichen Umbildungsprogeß der Parteien aus ſeinem bisherigen Schneckentempo in ſo be⸗ ſchleunigtes Rotieren zu bringen, daß man ſchon heute die erſte große Parteibildung begrüßen kann. Es iſt dies die Konſervative Volkspartei, die geſtern in Berlin gegründet wurde und deren Führer wahrſcheinlich Treviranus ſein wird. So hat Hugenbergs rigoroſes Vorgehen doch auch zu etwas Gutem getaugt, aus der Uneinigkeit, die er hervorgerufen hat, iſt mit dem Grafen Weſtarp und Treviranus als Kriſtalliſationspunkt eine in ſich feſt geſchloſſene Front ſtaatsbejahender Männer entſtan⸗ den, die genau wiſſen, was ſie wollen. Schon der neue Name, den ſie ſich gegeben haben, berührt ſympathiſch. Konſervativ wollen dieſe Männer ſein, d. h. ſtaatserhaltend und beſtändig, ſie wollen feſthalten an den Tugenden, die uns in der Vor⸗ kriegszeit groß und ſtark gemacht haben, dabei aber keinen Utopien nachjagen oder gar Monarchiſten ſein, wie es die früheren Konſervativen waren, ſon⸗ dern eine Volkspartei. 8 Der Anfang mit der ſchon ſo lange beredeten Zuſammenfaſſung der bürgerlichen Mitte iſt alſo gemacht. Aus den unendlich vielen Worten und Wünſchen iſt endlich ein greifbares Er⸗ gebnis herausdeſtilliert worden. Nun kommt es darauf an, daß möglichſt raſch auch der Sammel⸗ ruf des volksparteilichen Führers Dr. Scholz einen noch für die bevorſtehenden Neu⸗ wählen praktiſch auswertbaren Erfolg zeitigt. Er⸗ freulicherweiſe iſt die Brücke zwiſchen Scholz und Trewiranus bereits geſchlagen. Die Beſprechungen über ein gemeinſames Zuſammenwirken im Wahl⸗ kampf ſind eifrig im Gange. Gleichzeitig muß von der volksparteilichen Parteiführung aus alles getan werden, um die erſtrebte bürgerliche Front der Mitte auch nach links zu den Demokraten hin zu ver⸗ längern und möglichſt feſt zu geſtalten. Das Ent⸗ gegenkommen der Demokraten iſt zwar recht ge⸗ ring. Bei der demokratiſchen Richtung, die vom „Berliner Tageblatt“ vertreten wird, beſteht ſogar ſtarke Abneigung und ſchlimmſtes Mißtrauen. Erſt dieſer Tage äußerte das genannte Blatt in einem Leitartikel ſeines Chefredakteurs die Befürch⸗ tung, die Schaffung eines bürgerlichen Wahlblocks wäre„vielleicht nur ein erſter Schritt und der zweite werde nach den Wahlen die Bildung einer Regierung mit den National⸗ ſozialtſten nach thüringiſchem Muſter“ ſein. Um ſolche Abſurdität ſeinen Leſern glaubhafter zu machen, fügt Herr Theodor Wolff ſeiner Giftmiſchung noch den Satz hinzu: „Das erſcheint als ein naives Schreckbild, als ein verrückter und unmöglicher Gedanke, aber in Thü⸗ ringen vollbringen Volkspartei und Wirtſchafts⸗ partei ſeit langen Monaten das ſcheinbar Unmög⸗ liche und für manche Leute gibt es, wenn ihnen die Fanfare„gegen den Marxismus“ in die Ohren klingt, keine Unmöglichkeit“. Leider ſind auch die ſüddeutſchen Demo⸗ kraten, als deren Sprachrohr man in erſter Linie wohl auch die„Frankfurter Zeitung“ anſprechen muß, von beträchtlichem Mißtrauen erfüllt. So meint die Frankfurterin z. B. in ihrem heutigen Zweiten Morgenblatt, es ſei nicht mit Unrecht die Frage ge⸗ ſtellt worden, ob ſich hinter dem Scholzſchen Aufruf zur Bildung einer Einheitsfront der Staatsbejaher nicht etwas ganz anderes verbirgt: nämlich der Ruf zur Sammlung kapitaliſtiſcher Intereſ⸗ ſenten im bewußten und betonten Gegenſatz zur organiſierten Arbeiter⸗ ſchaft. Der Aufruf des Herrn Dr. Scholz ſei viel⸗ fach ſo verſtanden worden. Davon kann und darf ſelbſtverſtändlich keine Rede ſein. Wenn das Mißtrauen, das ſo zum Ausdruck 2. Seite. Nr. 337 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ err gabe) Donnerstag, den 24. Juli 1930. kommt, auch nur im geringſten berechtigt wäre, dann würden wir mit bei den erſten ſein, die von Dr. Scholz abrücke n. Denn in einer Volksgemein⸗ ſchaft, wie wir ſie ſeit Jahr und Tag erſtreben und wie ſie für uns eine ſchickſalhafte Not⸗ wen digkeit iſt, kommt ein Regieren gegen die Arbeiterſchaft überhaupt nicht in Frage. Für unſer deutſches Volk kann nur eine im beſten Sinne des Wortes geführte Volk swirtſchaft in Frage kom⸗ men, deren Ziel es ſein muß, allen deutſchen Volksgenoſſen eine Exiſtenzmöglichkeit zu ſchaffen. Daß eine ſolche Volksgemeinſchaft ſo zial denkt, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Sozial, aber nicht ſoziali⸗ ſtiſch, Kein Volksgenoſſe darf verhungern, keiner aber auch darf ſich unberechtigt von der Arbeit drücken. Deshalb wünſchen wir, daß die Arbeits⸗ loſenverſicherung reformiert wird, weil wir ſonſt aus der jetzigen Finanzkataſtrophe, aus dem Strudel, der uns alle in den Abgrund zu reißen droht, nicht herauskommen können. Der hem⸗ mungsloſen ſozialdemokratiſchen Ausgabenwirtſchaft muß ebenſo ein Halt geboten werden wie jeder nicht unbedingt lebensnotwendigen Suhventions⸗ politik. Die Sparſamkeit, die uns einſtmals groß gemacht hat und der bewährte Grundſatz, daß keine Ausgaben gemacht werden, für die keine Deckung da iſt, muß wieder zu Ehren kommen. Im übrigen ſoll jeder das Seine erhalten und nicht das Gleiche, wie es die Sozialdemokraten wollen. Alle dieſe Ziele ſind ſelbſtverſtändlich auch die des volksparteilichen Führers Dr. Scholz. Immerhin wäre es gut, wenn er die heute von der„Frank⸗ furter Zeitung“ an ihn gerichtete Frage, wozu er die Parteien der Mitte ſammeln will, ſo ſchnell und ſo unmißverſtändlich als möglich beantworten würde. Wir ſind überzeugt, daß Dr. Scholz und alle maß⸗ gebenden Führer der Volkspartei genau wie die „Frankfurter Zeitung“ auf dem Standpunkt ſtehen, daß im Schoße des Bürgertums, das ſeiner Verant⸗ wortung und Führerpflicht bewußt iſt, nur eine einzige Idee vorherrſchend ſein kann und zwar die Idee der Verpflichtung des Bürgertums, ſeine innerpolitiſche Kraft dem Ausgleich zwi⸗ ſchen den Intereſſen des Kapitalismus und der Ar⸗ beiterſchaft zu widmen. Mit dieſer großen und ſchönen Aufgabe ſteht es durchaus nicht im Widerſpruch, wenn nach volkspar⸗ teilicher Auffaſſung die in der Bildung begriffene große bürgerliche Staatspartei danach ſtreben ſoll, daß„neben und gegenüber der Sozialdemokra⸗ tie die auf dem Boden der heutigen Geſellſchaftsord⸗ nung ſtehenden Kräfte des Bürgertums den ihnen gebührenden Einfluß auf die weitere Entwicklung ausüben können.“ H. A. Meißner Neuer Reichspreſſechef Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juli. Man ſpricht in unterrichteten Kreiſen davon, daß der Reichspreſſechef Zechlin demnächſt nun doch aus ſeinem Amt ausſcheiden wird. An ſich war von dem Moment an, wo das Kabinett Brüning ſich bil⸗ dete, die Stellung Zechlius ja noch ſchwer zu halten. Vollends wird im Wahlkampf im Intereſſe beider Teile, Dr. Zechlins wie des Kabinetts, eine Löſung länger ſich kaum vermeiden laſſen. Der Wahlkampf, wie ihn die Regierung führt, muß wohl oder übel ſich gegen die Sozialdemokraten kehren. Miniſterialdirektor Zechlin aber gehört der So⸗ zjaldemokratie an. Das muß ihn zwiſchen zwei Stühle bringen. 0 N Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Herr Zechlin von dem früheren Reichspreſſechef Spiecker abgelöſt wird. Es wäre ja auch ſchade, wenn für dieſen wirklich politiſchen Kopf ſich keine Verwendung im Reichs⸗ oder Staatsdienſt mehr finden ließe, eber 1700 Tote in Süditalien Telegraphiſche Meldung Ro m, 24. Juli. Nach den letzten Nachrichten der Morgenblätter ſind im Hauptbebengebiet allein mindeſtens 700 Das Zentrum des Erdbebengebiets. Die von der Katastrophe besonders heimgesuchten Städte sind unterstrichen Menſchen ums Leben gekommen. Es iſt zu befürch⸗ ten, daß dieſe Zahl unter Berückſichtigung der Todes⸗ opfer in den wenſger heimgeſuchten Provinzen Süd⸗ italiens die 1000 erreichen oder gar über⸗ ſchreiten wird. Die Zahl der Verwundeten, unter denen ſich viele Schwerverletzte befinden, iſt zweifellos ganz er⸗ heblich größer. Ihre Bergung und ihr Abtransport mit Laſtkraftwagen, Privatautos uſw. iſt ſchon ſeit geſtern wirkſam im Gange. Aus dem Hauptbebengebiet werden die erſten Schreckensſzenen berichtet. Nach dieſen Meldungen war die Wucht des Bebens von Anfang an ſo ſtark, daß in unzähligen Fällen eine Flucht und ein Ent⸗ kommen der ſchlaftrunkenen Bewohner auch aus kleinen Häuſern gar nicht möglich war. Im Verlauf des geſtrigen Tages haben ſich an verſchiedenen Stellen noch örtliche Nachbeben ereignet. Sie haben jedoch keine neuen Schäden an⸗ gerichtet und Sachkundige ſchließen daraus, daß das Naturereignis ſeinen normalen Gang nimmt, und, ohne weitere Gefahren mit ſich zu bringen, ſeinem Ende entgegen geht. a Letzte Meldung: über 1700 Tote Telegraphiſche Meldung — Rom, 24. Juli. Nach amtlichen Mitteilungen beträgt die Geſamtzahl der Toten im ſüditalieniſchen Erdbebengebiet 1778, die der Ver wun⸗ deten 4264. Vollkommen eingeſtürzt ſind 3188 Häuſer, 2757 Häuſer wurden beſchädigt. Oeffentliche Hilfe für Mansfeld Telegraphiſche Meldung Berlin, 24. Juli. Zwiſchen der Reichsregierung, der preußiſchen Staatsregierung und der Mansfeld AG. für Berg⸗ bau und Hüttenbetrieb in Eisleben iſt aufgrund der Verſtändigung mit den Gewerkſchaften eine Verein⸗ barungezuſtande gekommen, wonach der Betrieb noch im Laufe dieſer Woche wieder auf⸗ genommen werden wird. Die Vereinbarungen tragen den Charakter einer proviſoriſchen Regelung bis zum 31. Dezember 1930. Die Reichs⸗ und Staatsregierung gewährt vom Tage der Wiederaufnahme der Betriebe für die Weiter⸗ führung des Kupferbergbaues und Hüttenbetriebes eine finanzielle Beihilfe in der Form eines zunächſt zinsloſen Kredites in Höhe von 450 0 Mk. bis 500 000 Mk. monatlich. Zur Feſtſtellung der Geſamtbetriebsergebniſſe der Mansfeld AG. ſoll alsbald eine Prüfung durch die Deutſche Reviſions⸗ u. Treuhandaktiengeſellſchaft er⸗ folgen. Falls das Ergebnis dieſer Prüfung feſt⸗ ſtellt, daß bis zum 31. Dezember 1930 der Mansfeld AG. kein Ueberſchuß verbleibt, ſo gilt die bis zum 31. Dezember 1930 gewährte öffentliche Geld⸗ leiſtung als verlorener Zuſchuß. Bei Feſt⸗ ſtellung eines Ueberſchuſſes iſt der Kredit in dieſer Höhe innerhalb Jahresfriſt bei Verzinſung durch Reichsbankdiskont zurückzuzahlen. Angeſichts der Gefahr einer bei den heutigen Kupfer⸗ preiſen an ſich unvermeidlichen längeren Stillegung des Kupferbergbaues haben die Reichs⸗ und Staats⸗ behörden geglaubt, eine geldliche Hilfeleiſtung ge⸗ währen zu ſollen, um die drohende Verelendung des geſamten Mansfelder Landes zu verhindern. Die Arbeitsmarktlage im Reich Telegraphiſche Meldung Berlin, 23. Juli. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeistloſenverſicherung hat die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Ar⸗ beitsloſenverſicherung keine Abnahme er⸗ fahren und das Anwachſen der Zahl der verfügbaren Arbeitſuchenden hat ſich in beſchränktem Maße fort⸗ geſetzt. Schließlich iſt auch die Zahl der Kriſen⸗ unterſtützten weiter angewachſen. Es wurden am 15. Juli nach den vorläufigen Meldungen 147000 4 Hauptunterſtützungsempfän⸗ ger in der Arbeitsloſenverſicherung und 380 698 in der Kriſenunterſtützung gezählt. Damit ſind beide Unterſtützungseinrichtungen zuſammen mehr als doppelt ſo ſtark belaſtet wie zu gleicher Zeit des Vorjahres. Die Zahl der verfügbaren Arbeits ſuchenden belief ſich am 15. Juli auf rund .77000 0.„ Werden. hiervon diejenigen abgeſetzt, die noch in gekündigter oder ungekündigter Stellung oder in Notſtandsarbeit beſchäftigt waren, ſo verblei⸗ ben rund 2 715000 Arbeit sklöſe. 5 Die Zunahme rührt zunächſt von den Bezirken der weſtdeutſchen Induſtrie her, von denen ſowohl Weſtfalen— in verſtärktem Maße— wie Rheinland eine Vermehrung aufweiſen. Ferner haben die Be⸗ zirke Brandenburg, Südweſtdeutſchland und Oſtpreußen eine Verſchlechterung erfahren. Der Zu⸗ wachs an Arbeitſuchenden entfällt völlig auf die über⸗ wiegend von der Konjunktur abhängigen Berufs⸗ gruppen. 5 N — London, 24. Juli. Der ehewalige deutſche Schlachtkreuzer„Hindenburg“, der vorgeſtern bei Scapa Flow gehoben worden war, iſt beim Ab⸗ ſchleppen unweit der Bucht bei der Inſel Hoy auf Grund geraten. — 600 Jahrfeier der Stadt Darmſtadt Telegraphiſche Meldung Darmſtadt, 23. Juli. Darmſtadt feierte heute ſein 600 jähriges Stadt⸗ jubiläum— ruhig und beſinnlich, wie es dem Cha⸗ rakter der Stadt entſpricht. Die Gebäude trugen Flaggenſchmuck, aber die ſonſt üblichen Feiern mit Umzügen und Volksfeſten blieben aus.— Geſtern hatten etwa 600 heſſiſche Amerikaner ihre nu alte Heimat aufgeſucht und ihre Glückwünſche über⸗ zu bracht.— Heute vormittag wurde in der Altſtadt ein mi einfacher Brunnen eingeweiht, den eine Darmſtädter un Laienſpielſchar der Stadt zum Geſchenk machte. Er iſt an dem Dichter Ernſt Elias Niebergall gewidmet, Vi. deſſen Bilöͤnis er trägt und aus deſſen unvergäng⸗ ſei lichen„Datterich“ er humorige Reliefs zeigt. Das fig Werk iſt in Muſchelkalk von dem Bildhauer Habicht fü ausgeführt. M Eine Feſtſitzung des Stadtrates im alten Rathaus in am Marktplatz gab Oberbürgermeiſter Mueller nu Gelegenheit zum Rückblick und Ausblick. Die Feier war ernſt und würdig; in ſie fiel auch ein Gedenken an die Toten von Koblenz, dem Miniſter Korell in mitfühlenden Worten Ausdruck gab. all —. 8 er aa al Letzte Meldungen 1 5 f 2 ſch Motorradunglück— Zwei Tote 3¹ — Nitrnberg, 24. Juli. Ein 41jähriger Berufs⸗ pf! feuerwehrmann fuhr geſtern mit ſeinem Motorrad, au als er ein Pferdefuhrwerk überholen wollte, gegen 105 eine Telegraphenſtange. Er und ſein auf dem So⸗ 5 ziusſitz mitfahrender Begleiter erlitten ſchwere Se Schädelbrüche. Der Feuerwehrmann war ſo. 90 fort tot, ſein Begleiter erlag der Verletzung im de Krankenhaus. ab Deutſcher Amerika⸗Flug auf einem Klein⸗ 85 flugzeug 55 — Berlin, 24. Juli. Der Stuttgarter Sturz⸗ g 1b flieger Wolf Hirth iſt heute vormittag.05 Uhr vom Flugplatz Tempelhof mit einem Klemm⸗Klein⸗ flugzeug zu einem Etappeunflug über den f Ozean, der über die Orkney⸗Inſeln, Island und te Grönland führen ſoll, geſtartet. In ſeiner Beglei⸗ ſtä tung befindet ſich der Berliner Sportsmann Oskar 7 Weller. 1 a Das Flugzeug iſt um 11.57 Uhr in Köln zwiſchen⸗ gelandet. w Wieder ein Lübecker Säugling geſtorben 1 de — Lübeck, 24. Juli. Nachdem in den letzten vier Tagen ein Stillſtand in der Krankheits⸗ und Sterb⸗ i 55 lichkeitsziffer bei den mit dem Tuberkuloſepräparat N gefütterten Säuglingen eingetreten war, hat ſich 95 geſtern wieder ein Todesfall ereignet. Die 8 Zahl der Todesopfer beträgt nunmehr 5 6 2. Krank ſind 57, gebeſſert 73, geſund bezw. in ärzt⸗ 9 licher Beobachtung 59 Säuglinge. ö 10 . Schwerer Verkehrsunfall Ein Toter Heute nachmittag gegen 3 Uhr ereignete ſich an der Ecke Jungbuſch⸗ und Hafenſtraße ein tödlicher Verkehrsunfall. Ein Laſtauto, das über die ſoge⸗ nannte Spatzenbrücke fahren wollte, fuhr ein die Hafenſtraße herkommendes Motorrad an. Der Motorradfahrer wurde ſamt dem Sozius⸗ fahrer zu Boden geſchleudert. Auf dem Wege zum Städt. Krankenhaus iſt der eine Verletzte, Salzgeber aus Bad Dürkheim, ſeinen Verletzunugen er⸗ legen. Der andere Verletzte, Handrich mit Namen, erlitt einen Schädel bruch. Zeppelin über Island (Sonderbericht unſeres K. S. Mitarbeiters aus Reykjavih' Es iſt gegen 2 Uhr vormittags, und ich warte auf Beſcheid wegen der Ponys für einen Ueberlandritt. Da für 9 Uhr morgens alles feſt vereinbart iſt, bin ich pünktlich— isländiſcher Zeitberechnung gemäß— gegen halbzehn Uhr ohne Uebereilung aufgeſtanden. Eine Weile habe ich mich mit dem isländiſchen Ge⸗ duldſpiel beſchäftigt, das man anderwärts Telephon neunt und zur ſchnelleren Abwicklung geſchäftlicher oder galanter Angelegenheiten benutzt. Hier ver⸗ ſucht man dies ehrwürdige Verſtändigungsinſtrument aus dem erſten Entwicklungsſtadium der Technik durch oftmaliges und ausdauerndes Drehen der Weckvorrichtung in Gang zu ſetzen. Das isländiſche Fräulein vom Amt iſt äber noch viel tauber als bei uns daheim. Man ruft 35 bis 40mal„Halloh“ in den Apparat. Die Chance, das Amt zu bekommen, verhält ſich immerhin wie 100:3. Ob ſich der Teil⸗ nehmer meldet, iſt freilich eine wettere Frage, und ſchließlich iſt der Teilnehmer, wie natürlich in meinem Falle, gerade aus der Tür gegangen. Heute klappt aber ſelbſt für isländiſche Anſprüche gar nichts und ich ſehe halb in Gedanken den Maurern zu, die am Fiölnirsweg neben meiner Wohnung ein neues Haus aufrichten. Plötzlich höre ich ein ganz dickes und gefährlich nahes Brummen. Sollte Neumann, der deutſche Lufthanſaflieger der„Flugfjelag Islands“, etwa die Drohung wahr gemacht haben, mit ſeiner Junkers⸗ maſchine über meinem Hauſe Loopings zu fliegen und in den Schornſtein meines Hauſes zu ſpucken? Als ich aus der Türe meines Hauſes trete, läuft ein langer zigarrenförmiger Schatten über den Raſen des Gartens, und als ich erſtaunt in den Himmel blicke, ſchwebt der blinkende Alumintum bauch des Zeppelins dicht über mir. Auf dem flachen maurtiſchen Dach von Haus „Galtafell“ ſtehen winkende Mädchen mit Feld⸗ ſtechern. Wo anders werden alte Kapteinsperſpek⸗ tive von märchenhaften Ausmaßen gezückt. Kleine Mädchen in ihren bunten Trachten laufen über die Straße und rufen„Zeppelin, Zeppelin“. Junge Reykjavikerinnen ſtehen mit gezückten Kameras, und auch ich bin im Nu mit Hundertſtel Sekunde ſchuß⸗ fertig. Auf dem Ingolfshügel, wo der erſte norwegiſche Wiking die Inſel betreten hat, ſtehen die Menſchen in ſchwarzen Haufen und rufen nach isländiſcher Sitte zum Gruß für den ſilbernen deutſchen Luft⸗ rieſen viermal Hurra. Ueber der Stadt und dem Hafen fährt„unſer“ Zeppelin eine Schleife, über dem Dach der Poſt, des Doms und der Univer⸗ ſität bekomme ich neben dem Luftſchiff auch die Junkersmaſchine mit auf die Platte, denn Pilot Neumann kreiſt mit ſeiner kleinen Junkersmaſchine um den Rieſen, freilich immer in der vorgeſchriebe⸗ nen achtungsvollen Entfernung. Die Fiſcher und die Taxichauffeure fragen mich genau über den deutſchen Rieſen aus, und ſie ziehen unter ſich Vergleiche zwi⸗ ſchen dem Flugboot der Engländer, das zur Jahr⸗ tauſendfeter über den Atlantik gekommen war, und ſie bedauern, ebenſo wie wir Deutſchen hier oben, daß die geplante Fahrt des Zeppelin zum Feſt auf Thingvalla abgeſagt werden mußte. Und wenn wir Deutſch ſprechen, ſo drehen ſich die Leute achtungsvoll um und zeigen heimlich auf uns:„Das ſind auch Deutſche!“ Vom Turm des Hotels Borg weht neben der isländiſchen eine große deutſche Flagge. Zwiſchen den Maſten und Schornſteinen der Schiffe ſteuert Kommodore Eckener ſein ſtolzes Schiff noch einmal am Berge Esja mit ſeinem Schneefleck vorüber und nimmt Kurs auf die Küſte des Südlandes zu, wäh⸗ rend Kinder mit bunten Fähnchen die Straßen hin⸗ untereilen. Ole Magadon, der närriſche Trottel, der zum Stadtbilde Reykfaviks gehört wie einſt die Zitronenjette oder der Waſſerträger Hummel zu Hamburg, hat verſucht, ſich in Wichs zu ſchmeißen. Die weißen Staubmäntel der Hilfsſchutzleute für Thingvalla ſind verramſcht worden, und Ole Maga⸗ don trottet in Galauniform, mit durchgeſchwitzter Mütze und Gummiſtiefeln über die Straße, um auch bei einer Landung des Zeppelin— er verfehlt nie die Ankunft eines Schiffes— würdig, wie er meint, vertreten ſein zu können. Hinten nach Reykjanes zu, über dem Vivilfell, ſcheint das Luftſchiff auf einem Fleck zu verharren. Die blaue Baſaltkette der Berge rückt ihm unmerk⸗ lich näher, und dann iſt es nur noch ein winziger, ſilberner Punkt am Julihimmel. Niemand hat auf Island vorher davon gewußt. Am Morgen um 8 Uhr wurde die Flugfielag von Hola aus angerufen. Das Luftſchiff ſet aus Spitz⸗ bergen kommend geſichtet. Eine drahtloſe Verſtän⸗ digung war nicht möglich geweſen. Umſo größer war die Freude und Ueberraſchung bei den Isländern, und natürlich ebenſo bet uns Deutſchen. Auf die Isländer hat dieſe imponierende Demon⸗ ſtration friedlicher, völkerverbindender Technik weit tieferen Eindruck gemacht, als der Feſtbeſuch der Ententemächte, als der kanonenſtarrende fran⸗ zöſiſche Schlachtkreuzer, als das britiſche Bomben⸗ flugboot und der Ueberdreadnought. Ordentliche Anordnung Von Julius Kreis Sie haben ſich auch ſchon geärgert, wenn Ihr Spazierſtock, der eigentlich hinter den Schrank gehört, endlich im Stockſtänder entdeckt wird, wenn das Tintenzeug, das in der Ofendurchſichr zu ſtehen hat, ſich am Schreibtiſch findet, wenn Ihre Tabakſchachtel am Rauchtiſch ſteht und nicht(wie Sie gewohnt ſind) in der Bücherſchrankecke. Unordnung ſchafft frühes und ſpätes Leid! Keine Unordnung wirkt ſo verwirrend als wenn jemand Ordnung in gewohnte Unordnung bringt, alſo Un⸗ ordnung in gewohnte Ordnung der Dinge. Die Dinge um uns bekommen im täglichen Um⸗ gang ihren beſonderen Sinn und Zweck, der ihnen vom Möbel⸗ oder Hausrgtfabrikanten keineswegs zu⸗ gewieſen iſt. Wir ſind nämlich nicht die Muſter⸗ und Paradebewohner jener bezaubernd ordentlichen und zweckvollen Ausſtellungs⸗Wohnräume, die uns in den Schaufenſtern das Glück bürgerlicher Häuslichkeit zeigen. f Wir wohnen uns einen Raum ſo nach und nach zurecht und geben ihm die Ordnung, die wir brauchen. Da iſt jener heldiſch pompöſe Diplomatenſchreib⸗ tiſch im„Herrenzimmer“. Man hat an ihm und auf ihm ſchon alles getan: Kaffee getrunken, Brotzeit ge⸗ macht, Pakete verſchnürt und Kuchenteig ausgeſtochen, Bilderrahmen gebeizt, Tabakspfeifen repariert, Säuglinge haben darauf ihre erſten Schritte gelernt, Kirſchen ſind eingeweckt und Bowlen darauf abgeſtellt worden, hundert, tauſend Dinge wurden ſchon darauf an ihm getrieben— nur geſchrieben hat man darauf noch nicht. Zum Schreiben geht man nämlich aus dem„Arbeitszimmer“ hinaus in jenes freundliche ſonnige Zimmerl, wo ſonſt gebügelt wird. Und wo ſchreiben wir da? An dem kleinen Tiſchchen das irgendeinmal als Nähtiſch geboren wurde. 8 Und da iſt der Bücherſchrank. Gewiß: Bücher ſind auch darin. Alles was man nie geleſen hat und nie leſen wird; denn die Bücher, die wir lieben und leſen, liegen auf dem Sofa aufgeſtapelt und auf jenem Rauchtiſch, an dem nie geraucht wird, dafür birgt der Bücherſchrank unſere Rot⸗ und Branntweinflaſchen, ſowie die unterſchiedlichen Tobake. Und haben Sie ſchon einmal— ſagen wir mal, einen Schuhlöffel— im Schuhkäſtchen geſucht? Und, wenn ſchon geſucht gefunden? Schuhlöffel treiben ſich ſtets in einem oberſten Fach eines Nußbaumſekretärs herum, wo nach der Meinung ſeines Schöpfers Obligationen und Pfandbriefe zu liegen haben. Haben Sie in einer Fruchtſchale ſchon Früchte geſehen? Aber ſicher finn; den Sie dort Kragenknöpfe, Schnurreſte, abgeriſſene Schuhlitzen, Pillenſchächtelchen und andere erleſene Produkte fruchtgärtneriſcher Produktion. Das Käſtchen, das die würdige Aufſchrift„Haus⸗ apotheke“ trägt, birgt eine Flaſche Leim, Hammer, Beißzange, Bohrer und Reißnägel, während Aſpi⸗ rin, Eſſigſaure Tonerde und Opiumtropfen rechts 5 oben in Ihrem Kleiderſchrank geborgen ſind. Phariſäer mögen nun bekümmert ihr Haupt ſchüt⸗ teln und ſagen: Sie haben aber eine ſchöne Ord⸗ nung! Mögen Sie doch einmal nachſehen, ob in Ihrer Nachttiſchſchublade nicht ſtatt Schlafpulver und Wachszündhölzer, Zwetſchgenkerne und alte Farb⸗ ſtifte liegen! Ordnung iſt ein relativer Begriff. Ordnung iſt Ueberſicht. Wer mit Viſchers„Auch einer“ weiß, wie tückiſch die Objekte ſind, der geht den Zweck⸗ beſtimmten aus dem Weg. Solche Bücherſchränke, Schreibtiſche und Hausapotheken ſind wie brave Reſſortbeamte. Gewiß: Sie arbeiten zuverläſſig. Aber ſie halten die Inſtanzen ein; was immer man von ihnen verlangt, muß korrekt und bürokratiſch behandelt werden, nimm ein Rädchen aus ihrer kom⸗ plzierten Maſchine, ſchon iſt heilloſes Unheil dal! Sie verlangen von uns einen ſolfden ordentlichen braven Untertanen, der keine Extrawürſtel fordert und hübſch der Reihe nach lebt. Dagegen ſind ſie einzeln, ſozuſagen, unamtlich ge⸗ noſſen(wie mein guter Schreibtiſch etwa) prachtvolle nette Geſchöpfe— dienſtlich aber verſtehen ſte keinen Spaß. Begegnen wir ihnen daher lieber privat und dann freuen wir uns gemeinſam, daß wir miteinan⸗ der zum Vergnügen Dinge treiben, die nicht dienſt⸗ lich ſind. * e Donnerstag, den 24. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 337 Die Durchführung der erhöhten Umſatzſteuer Bis zum 25. Juli iſt zum erſtenmal zu zahlen Von Steuerſyndikus Dr. jur. et rer. pol. Brönner⸗Berlin Die erhöhte Umſatzſteuer— die Bezeich⸗ nung„Warenhausſteuer“ iſt irreführend,— wird zum erſten Mal von den davon betroffenen Betrieben mit über 1 Mill../ Umſatz, die Einzelhandels⸗ umſätze größeren oder geringeren Umfangs tätigen, an dem für dieſe Unternehmen verlängerten Vorauszahlungstermin vom 25. Juli zu. entrichten ſein. Die für die Durchführung erlaſſenen vorläu⸗ figen Beſtimmungen ſind durch die endgültige Durch⸗ führungsverordnung vom 27. Juni, zu der ein Miniſterialerlaß vom gleichen Tage ergangen iſt, nur in beſchränkter Hinſicht abgeändert. Es ergibt ſich nunmehr folgende Rechtslage: Wer hat erhöhte Umſatzſteuer zu entrichten? Der erhöhten Umſatzſteuer unterliegen alle Betriebe, die in dem jeweils vorangegangenen, erſtmalig dem vor dem 1. April 1930 zu Ende ge⸗ gangenen Steuerabſchnitt(Geſchäftsjahr), regelmäßig alſo 1929 einen Geſamtumſatz von über 1 Mill. R. gehabt haben und im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr Umſätze im Einzelhandel tätigen. Zum Geſamtumſatz rechnen außer den ſteuer⸗ pflichtigen Umſätzen einſchließlich der Hilfsgeſchäfte auch die ſteuerfreien Umſätze und der Eigenverbrauch, nicht aber ſolche Lieferungen oder Leiſtungen, bei denen die Vorausſetzungen eines ſteuerpflichtigen Umſatzes von vornherein nicht vorliegen, wie bei Schadenserſatzleiſtungen, Lieferungen zwiſchen Or⸗ gangeſellſchaften uſw. Maßgebend iſt der Umſatz, der ſich aus den für den vorangegangenen Steuer⸗ abſchnitt(regelmäßig 1929) abgegebenen Voranmel⸗ dungen, nicht der endgültigen Veranlagung ergibt. Bei neu errichteten Unternehmungen kommt die er⸗ höhte Umſatzſteuer für das erſte Geſchäftsjahr nicht in Frage. Wann liegt Einzelhandel vor? Umſatz im Einzelhandel liegt vor, wenn„ein Un⸗ ternehmer an einen Abnehmer liefert, der die Gegen⸗ ſtände weder zur gewerblichen Weiterveräußerung, — ſei es in derſelben Beſchaffenheit, ſei es nach vor⸗ heriger Be⸗ oder Verarbeitung— noch zur gewerb⸗ lichen Herſtellung anderer Gegenſtände oder zur Be⸗ wirkung gewerblicher oder beruflicher Leiſtungen er⸗ wirbt“. Umſätze im Einzel⸗ oder Kleinhandel ſind demnach alle Lieferungen zum privaten Verbrauche in letzter Hand. Als Liefe⸗ rungen im Einzelhandel gelten aber auch Werkliefe⸗ rungen, z. B. Errichtung einer Villa durch einen Bau⸗ unternehmer, nicht dagegen Werkleiſtungen wie bei der Lohnveredlung. Auch ſog. Hilfsgeſchäfte, z. B. die Veräußerung eines Grundſtücks, können nach der Verfügung dem erhöhten Steuerſatz unterliegen. Als Lieferungen im Einzelhandel gelten auch der Eigen⸗ verbrauch und die Verſteigerung im Einzelhandel. Entſcheidend, ob Lieferung im Einzelhandel vor⸗ liegt, iſt nach dem Erlaß der Er wer bez weck des Abnehmers im Zeitpunkt des Kaufabſchluſſes bezw. der Lieferung. Es heißt inſoweit wörtlich:„Er⸗ wirbt der Abnehmer den Gegenſtand zum privaten Verbrauch in letzter Hand, ſo liegt eine Lieferung im Einzelhandel vor. Lieferung im Einzelhandel liegt dagegen nicht vor, wenn der Erwerber die Gegen⸗ ſtände zur Verwendung innerhalb ſeiner u m ſa tz⸗ ſteuerrechtlich ſelbſtändigen gewerb⸗ lichen oder beruflichen Tätigkeit er⸗ wirbt. Daher ſind z. B. Lieferungen an Fabri⸗ kanten oder Großhändler, Lieferungen von Düngemitteln an Landwirte oder von Kohle an Hotels, ferner Lieferungen an Krankenhäuſer, nicht⸗ öffentliche Schulen, Erziehungsanſtalten und karita⸗ tive Anſtalten Lieferungen außerhalb des Einzelhan⸗ dels. Wird ein Gegenſtand teils zu gewerb⸗ lichen, teils zu privaten Zwecken er⸗ worben— z. B. Erwerb eines Grundſtücks, das teils zur Vermietung(gewerblich), teils als eigene Wohnung benutzt wird— ſo iſt für die Frage, ob Lie⸗ ferung im Einzelhandel vorliegt, der Haupterwerbs⸗ zweck maßgebend: bei der Ermittlung dieſes Haupt⸗ erwerbszwecks iſt nicht kleinlich zu verfahren. Eine von dem urſprünglich maßgebenden Erwerbszweck nachträglich abweichende tatſächliche Verwendung durch den Erwerber iſt ohne Bedeutung. Zur Erkennung des Er wer bszwecks dienen dem Lieferer gewiſſe objektive Merkmale, z. B. Art des Gegenſtandes(Liefer⸗ und Laſtkraftwagen), die Größe und Menge der zu liefernden Gegenſtände, die Gewährung eines Sonderrabattes an Weiter⸗ veräußerer, die Perſon des Abnehmers. Als Lie⸗ ferungen außerhalb des Einzelhandels gelten z. B. alle Lieferungen an Kapitalgeſell⸗ ſchaften(G. m. b..,.⸗G. uſw.), da die Kapital⸗ geſellſchaften nach der ſtändigen Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs kein Eigenleben haben Sind ſolche objektiven Merkmale nicht vorhanden, ſo genügt für den Steuerpflichtigen die„glaubhafte Verſicherung er des Erwerbers über ſeinen Erwerbs⸗ zweck“. Als Umſätze im Einzelhandel gelten nach ausdrücklicher Vorſchrift nicht Lieferungen an das Reich, die Länder und öffentlich⸗rechtlichen Verbände, wie Gemeinden, Kreiſe, Bezirksverbände, Provin⸗ zen, auch öffentlich⸗rechtliche Zweckverbände und an⸗ erkannte Religtionsgemeinſchaften ohne Rückſicht auf den Erwerbszweck. Ausgenommen ſind ferner Liefe⸗ rungen von Gas, Waſſer, Elektrizität oder Wärme, ferner von Brennſtoffen im Sinne des Geſetzes über die Kohlenwirtſchaft, alſo von Kohlen, aber nicht Holz und ſonſtigen Brennſtoffen. Trennung nach dem Umfange der Einzel⸗ handelsumſätze. Die Unternehmen, bei denen die Umſätze im Einzel⸗ handel im vorangegangenen Steuerabſchnitt(regel⸗ mäßig 1929) mehr als 75 v. H. des Geſamtum⸗ ſatzes betragen haben, d. h Betriebe mit über⸗ wiegendem Einzelumſatz, ſind mit ihren geſam⸗ ten ſteuerpflichtigen Umſätzen— Lieferungen und Leiſtungen— jedoch abzüglich 1 Mill. Mark im Jahre, 250 000% im Vierteljahr, erhöht umſatz⸗ ſteuerpflichtig. Dagegen unterliegen die Unterneh⸗ men, bei denen die Umſätze im Einzelhandel im vorangegangenen Steuerabſchnitt(regelmäßig 1929) 75 v. H. des Geſamtumſatzes oder weni⸗ ger betragen haben, nur mit ihren Lieferungen im Einzelhandel der erhöhten Umſatzſteuer von 13,5 v.., während von den übrigen Umſätzen nur 8,5 v. T. abzuführen ſind. Bei dieſen Unter⸗ nehmen iſt jedoch der Abzug von 1 Mill./ jährlich nicht abzugsfähig, was gegenüber den Betrieben mit überwiegendem Einzelhandelsumſatz erhebliche Här⸗ ten ergeben kann, wenn der Geſamtumſatz nicht viel mehr als 1 Mill./ beträgt. g Von den Unternehmen mit nicht über wiegen⸗ dem Einzelhandel dumſatz ſind von der er⸗ höhten Umſatzſteuer die Betriebe befreit, deren Kraftfahrzeug ⸗Kontrolle Bei einer am 23. 7. in der Zeit von—11 Uhr vormittags und—5 Uhr nachmittags an 2 Stellen der Stadt vorgenommenen Kraftfahrzeugkontrolle gelangten zur Anzeige: 1 Führer eines Laſtkraft⸗ wages mit Anhänger, weil die Radkränze des An⸗ hängers Unebenheiten aufwieſen, die geeignet waren, die Fahrbahn zu beſchädigen, 1 Führer eines Kraft⸗ rades, weil das Fahrzeug infolge ungenügender Schall dämpfung Geräuſch verurſachte, 1 Führer eines Kraftrades wegen fehlerhafter Handbremſe, 1 Füh⸗ rer eines Perſonenkraftwagens, weil der Sucher ge⸗ trennt von der anderen Lichtleitung eingeſchaltet werden konnte, 1 Führer eines Perſonenkraftwagens wegen nicht abgeſtempelten vorderen Kennzeichens, je 1 Führer eines Laſtkraftwagens und 1 Kraftrades, weil die Fahrzeuge infolge ungenügender ſchalldämp⸗ fender Mittel ſtarkes Geräuſch verurſachten und 16 Führer von Kraftfahrzeugen wegen zu ſchnellen Fahrens g Seltenes Anglerglück Am Mittwoch vormittag übten zwei Mitglie⸗ der des Angelſportvereis„Merkin“ ihren Angelſport im oberen Teil des Neckarkanals zwiſchen den Schleuſen und der Brücke beim Kraft⸗ werk Feudenheim aus. Plötzlich bekam einer der Angler einen Anbiß. Nach dem Anhieb wurde durch den angeſchlagenen Fiſch die Angel geriſſen. Um 7410 Uhr, während ſich die beiden Angler mit einem andern Herrn über den Vorfall unterhielten, rutſchte plötzlich eine mit Köder am Wege ausgelegte Angelrute ins Waſ⸗ ſer. Die drei Herren glaubten zuerſt, die Angel 0 ſteuerpflichtige Umſätze 10 000“ nicht überſchritten haben. Seitens dieſer Betriebe ſind die vereinnahm⸗ ten Entgelte nach Umſätzen im Einzelhandel und außerhalb des Einzelhandels in der Buchführung zu trennen. Den Nachweis, daß Einzelhandel nicht vorliegt, kann allerdings das Finanzamt trotzdem verlangen. Sind die Sicherungsvorſchriften nicht beachtet, ſo gelten die nicht geſicherten Um⸗ ſätze lauch Leiſtungen) als Umſätze im Einzelhandel. Die in der Buchführung nicht getrennten Umſätze ſind zunächſt für den laufenden Steuerabſchnitt als Einzelhandelsumſätze zu verſteuern; außerdem gilt der Betrieb für den nächſten Steuerabſchnitt als Unternehmen, das überwiegend im Einzelhandel um⸗ ſetzt. Sind alſo z. B. 1930 die Sicherungsvorſchriften nicht innegehalten, ſo iſt 1931 der Geſamtumſatz ab⸗ züglich 1 Mill./ erhöht umſatzſteuerpflichtig. Die erſtmalige Zahlung der erhöhten Umſatz⸗ ſteuer Die erhöhte Umſatzſteuerpflicht kommt erſtmalig bei der von den erhöht umſatzſteuerpflichtigen Be⸗ trieben bis zum 25. Juli(ſtatt 15. Juli) abzugebenden Voranmeldung und zu leiſtenden Vorauszahlung in Frage, ſoweit die Lieferung bezw. Leiſtung und die Vereinnahmung des Entgelts im einzelnen Fall nach dem erwähnten Zeitpunkt erfolgt ſind. Der Geſamt⸗ umſatz des vorangegangenen Steuerabſchnitts, der nach dem unter J. Geſagten für die erhöhte Umſatz⸗ ſteuerpflicht maßgebend iſt, iſt den Finanzämtern aus den Voranmeldungen bekannt. Inwieweit ſich darunter Lieferungen im Einzelhandel befinden, muß mangels Trennung der Umſätze im Einzelhandel und außerhalb des Einzelhandels im vergangenen Geſchäftsjahr von den Steuerpflichti⸗ gen, wie in dem Miniſterialerlaß geſagt iſt, nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen geſchätzt werden. Bei Nachprüfung der Schätzung ſollen die Finanzämter nicht kleinlich verfahren. Soweit die Unternehmer mit nichtüberwiegendem Einzelhandelsumſatz die im zweiten Kalendervierteljahr 1930 getätigten Ein⸗ zelhandelsumſätze zu verſteuern haben, die auf Grund der Sicherungsvorſchriften bereits von den außerhalb des Einzelhandels getätigen Umſätzen zu trennen waren, ſoll ebenfalls ſeitens der Finanz⸗ ämter bei der Feſtſtellung der Umſätze im Einzel⸗ handel von kleinlichen Beanſtandungen abgeſehen werden. B AAA T ſei von einem Windſtoß ins Waſſer getrieben wor⸗ den. Vergebens ſuchten ſie das Ufer ab. Plötzlich bemerkten ſie, daß die Rute in der Mitte des ziemlich breiten Kanals trieb und zwar mit einer großen Geſchwindigkeit gegen die Feudenheimer Brücke zu. Etwa 400 Meter vom Standplatz der Angler ſchon entfernt, machte die Angelrute kehrt, und ſauſte mit unverminderter Schnelligkeit gegen die Schleuſen zurück. Nun war kein Zweifel mehr, daß nur ein großer Fiſch an der Angel hängen konnte. Um wenigſtens wieder in den Beſitz der Rute zu kommen, ging einer der Angler mit dem Herrn zur Schleuſe und erbat ſich einen Kahn. Die Bitte wurde gewährt. Unterwegs ſtieg auch der ältere Sportangler in den Kahn. Mit kräftigen Ruder⸗ ſchlägen ging es auf die nach allen Richtungen ſau⸗ ſende Angelrute zu. Zuerſt ein richtiges Nachlaufe⸗ ſpiel, bis der ältere Angler die Rute endlich erfaſſen konnte. Beim Anheben konnte man feſtſtellen, daß ein großer Fiſch an der Angel hing, der den Verſuch machte, weiterhin auszureißen. An ein Rudern war nicht mehr zu denken, denn jetzt übernahm der Fiſch die Führung des Kahns. Bei dieſer Gelegenheit konnte man ſich von der Kraft eines Fiſches überzeugen, denn er zog den Kahn hinter ſich her in verſchiedene Richtungen. Mit der Zeit ließen jedoch ſeine Kräfte nach. Einige Minuten ſpäter war ein kapitaler Spiegelkarpfen von 12 Pfund im Beſitze des ſchmunzelnden Sportanglers. f Die aufregende Jagd dauerte etwa eine Stunde. Der junge Mann, der ſpäter auf dem Gehweg vor⸗ beiging, hätte, wenn er Zeuge des Vorfalles geweſen wäre, ſicherlich nicht gepfiffen:„Sie beiße 5 1 2 2* Nilch, die Ihnen 0 2 6 0 nicht sauer wird! N Selbst an den heißesten Tagen und in der 0 schwülsten Gewitterluft haben Sie jederzeit einen Vorrat einwandfrei frischer Milch im Hause, wenn Sie in der Speisekammer einige Dosen Glücks klee- Milch halten. kommen dann nie in Verlegenheit. Sie brau- chen nur eine Dese Glücksklee zu öffnen und haben reine, frische Milch für jeden Verwen- ſungszweck im Haushalt und für die Kinder OLUcK SK Beste Milch von Holsteiner Kühen LEE Gutbeſchickter Wochenmarkt Unermüdlich ſchleppen die Hausfrauen Körbe und Eimer voll der leckeren Gottesgaben, die uns der Sommer beſchert, als da ſind: Heidelbeeren, Pflau⸗ men, Johannisbeeren, uſw. heim. Mag der Herr des Hauſes auch noch ſo über die„unnötige Arbeit“ brummen und erklären, daß man alles viel be⸗ quemer fertig kaufen kann, die Freude, die ein wohl⸗ gefülltes Regal mit Eingemachtem bereitet, läßt ſich keine Frau nehmen.— Sauerkirſchen wurden heute für 35 und 40 Pfg. angeboten. Etwas ganz Beſon⸗ deres enthielt ein unſcheinbares Holzkiſtchen: herr⸗ liche blaue Trauben. Wenn ſie weniger teuer ge⸗ weſen wären, hätte mancher der Vorübergehenden ſie gerne mitgenommen. So blieb es bei einem be⸗ gehrlichen Blick oder man tröſtete ſich mit einem Pfund Pfirſiche für 60 Pfg. Bald gibt es fa deutſche Trauben!— Gemüſe, Eier und alle anderen Markt⸗ utenſilten zeigten nur geringe Preis veränderungen. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—9; Salatkartoffeln 12; Wirſing 2022; Weiß⸗ kraut—10; Rotkraut 1820; Blumenkohl, Stück 25.—1207 Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rüben 1012 Rote Rüben 10) Spinat 35-40; Mangold 10—15; Zwiebeln 10—12, Grüne Bohnen 15—40; Grüne Erbſen 30—35; Kopfſalat, Stück 10—20; Endivienſalat, Stück—18; Oberkohlraben, Stück—12; Rhabarber 10—18; Tomaten 15—35: Nadies⸗ chen, Bſchl. 10—15; Rettich, Stück—25; Meerrettich, Stück 15307 Schl. Gurken(groß), Stück 20—45; Einmachgurken, 100 Stück 100180; Suppengrünes, Bſchl.—8: Pekerſilte, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl.—7: Lauch, Stück—12. Aepfel 10—80; Birnen 1030; Kirſchen 30—45: Pfirſiche 30 bis 70; Heidelbeeren 45—60; Himbeeren 90—100; Johannis⸗ beeren 12—35; Stachelbeeren 12—95; Aprikoſen—45; Zitronen, Stück—10; Orangen 35—40; Bananen, Stück 1017; Süßrahmbutter 180—200; Landbutter 140—170; Weißer Käſe 50; Eier, Stück—15, Aale 160180, Baphen 80100; Karpfen 140; Breſem 80 Backfiſche 50; Kabeljau 5060; Schellfiſche 50-60; Goldbarſch 607 Seehecht 807 Hahn, geſchlachtet, Stück 250550; Huhn, geſchlachtet, Stück 900— 7007 Enten, geſchlachtet, Stück 6001000; Tauben, ge⸗ ſchlachtet, Stück 80—120, Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1600; Gänſe, geſchlachtet 150; Rinofleiſch 120; Kuh⸗ fleiſch 80; Kalbfleiſch 130—140; Schweinefleiſch 120130; Gefrierfleiſch 76; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 120; Reh⸗ Rücken und ⸗Keule 200. A * Armbruch beim Spiel. Der Polizeibericht meldet zwei ſchwere Unfälle, die ſich geſtern bei ſportlichen Spielen ereigneten. Beim Handballſpiel im Stadion rutſchte geſtern nachmittag ein 13 Jahre alter Volksſchüler aus, fiel zu Boden und brach den linken Unterarm. Geſtern abend fiel ein 15 Jahre alter Kaufmannslehrling beim Fußballſpiel auf einer Spielwieſe in Neckarau zu Boden und brach ſich den rechten Unterarm. Die Verunglückten wurden in das ſtädtiſche Kranken⸗ haus verbracht. * Rauſchhändel. Wie wir am Montag berichteten, brachte am Sonntag abend im Gartengelände hinter dem iſraelitiſchen Friedhof ein 31 Jahre alter Vor⸗ arbeiter einem 24 Jahre alten Taglöhner mit einem Meſſer einen Lungenſtich bei. Da in der Nähe ein Gartenfeſt ſtattfand, legt der feſtgebende Verein Wert auf die Feſtſtellung, daß ſich der Vorfall nicht auf dem Feſtplatz, ſondern in einiger Entfernung davon abſpielte. ——— * Konzert. Im Friedrichspark findet am Sams⸗ tag abend ein großes Konzert der 42 Mann ſtarken, uniformierten Kapelle der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, Augsburg, ſtatt.(Weiteres Anzeige.) Film⸗Nunoſchau Schauburg:„Glücksmelodie“ Die nordiſche Filmproduktion hat ſich anſcheinend noch nicht völlig der fortſchreitenden techniſchen Entwicklung angepaßt, denn dieſer erſte tönende Schwedenfilm bleibt auf holbem Wege ſtecken. Synchroniſierte Muſik, Lieder und Ge⸗ räuſche beben ihm die Berechtigung unter der Bezeichnung Tonfilm zu ſegeln. Dabei würde die fremde Sprache wahrſcheinlich noch nicht einmal ſtörend wirken, ſie würde ſicherlich das Nordiſche noch mehr betonen. Die Handlung iſt an ſich nicht neu, iſt teilweiſe ſenti⸗ mental ohne jedoch allzuſehr zu übertreiben. Der Muſik⸗ ſtudent, der aus Not ſein Studium unterbrechen muß, liebt ein Mädchen aus der beſſeren Geſellſchaft. Doch ſie konn⸗ ten zuſammen nicht kommen, denn er iſt Straßenbahnſchaff⸗ ner geworden. Nach vielen Zwiſchenfällen und Hemmungen gibt es aber doch noch ein happy end, wozu natürlich in erſter Linie der reitende Schlager— die Glücksmelooͤte beiträgt. a 7 Dieſe Allerweltsgeſchichte wird ſehr eigenartig ſchwediſch geſpielt. Zunächſt ſind da bewährte Darſteller wie Stin a Berg, Tore Svennberg und vor allem die hin⸗ reißende Jenny Haſſelqviſt. Aber auch junge Kräfte wie Eliſabeth Frisk, Hakon Weſter⸗ gren fallen angenehm auf. Es lebt eine künſtleriſche Diſzt⸗ plin in dieſen Darſtellern, es weht um ſie die reine Luft des Nordens, die Friſche der Meeresbriſe, der Atem freier in ſich ruhender Menſchen. Dieſe Dinge allein machen ſtets die guten Schwedenfilme zu intereſſanten Darbietungen. Ein buntſchillernder Farben⸗Kurztonfilm, beſſen Hand⸗ lung äußerſt dürftig iſt, bereichert das Programm. Sie Milch— fruche Kuhmilch in rein- gter Form das ii Clucksꝶlee. Kon- zentriert— ohne jeglichen Zutatz. Sterilisiert- daher beimfrei. In der vernchlomenen Dose unbegrenzt haltbar. Achten Sie auf das rot · weiſe Etikett 0 eee eee eee 4. Seite. Nr. 337 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 24. Juli 1930 Freiſpruch von Schuld und Sühne 60 Jahre alte Frau wegen Meineids vor dem Schwurgericht Freudentränen von Mutter und Tochter Vor dem Schwurgericht ſtand heute die 60 Jahre alte Frau Thereſe Hirſchinger, geb. Prokopp, wegen Meineids. Sie wird beſchuldigt, in dem Eheſcheidungsprozeß des Bauarbeiters Mayer als Zeugin wiſſentlich falſche Angaben zugunſten des Ehemannes Mayer beſchworen und geſagt zu haben, daß Mayer ſeiner Frau genügend Haushaltsgeld einmal ſogar 90 Mk.— gegeben hat. Demgegenüber ſteht feſt, daß Mayer ſeit ſeiner Verheiratung am Pfingſtſamstag 1925 nichts mehr gearbeitet, ſondern lediglich von der Fürſorgeunterſtützung gelebt hat. Im Januar 1927 erhob Frau Mayer die Eheſcheidungsklage, weil ihr Mann Ehebruch treibe und ſie mißhandle. Die Ehe wurde darauf geſchieden. Nach ſeiner Entlaſſung aus dem Arbeitshaus Kislau knüpfte Mayer mit einer Dirne Bezie⸗ hungen an, heiratete ſie und lebte faſt ausſchließlich von den Unzuchtseinnahmen feiner Frau. Dies dauerte von Juli bis September 1928, an welchem Tage die Frau ihren Mann wegen Mißhandlung anzeigte. Mayer wurde zum zweiten Male wegen ſchwerer Zuhälterei verurteilt. Die Strafe lautete auf ein Jahr Ge⸗ fängnis. Die Ehe wurde ebenfalls geſchieden. Dies iſt in kurzen Umriſſen der Tatbeſtand, der ein grelles Schlaglicht auf den Sumpf der Groß⸗ ſtadt warf. Die Angeklagte, die einen ſehr guten Eindruck macht, gab auf alle Fragen des Vorſfttzen⸗ den, Landgerichtsdirektor Dr. Bär, erſchöpfend Auskunft. Die Tochter der Angeklagten ſagt aus, daß der 28 Jahre alte Bauarbeiter Mayer faſt tag⸗ täglich bei ihnen abends in der Küche ſaß, während die Frau abends ausgegangen ſei. Mayer habe immer erzählt, wenn er ſeiner Frau Geld gegeben hat. 5 Die geſchiedene Frau Mayer, eine Straßendirne, erzählt in draſtiſch⸗zyniſcher Weiſe und beiſpielloſer Frechheit, daß ſie vor der Ehe einen unſittlichen Lebenswandel geführt und dieſen auch während und jetzt nach ihrer Ehe weiter betreibe. Sie mache daraus gar kein Geheimnis. Von ihrem geſchiedenen Mann, dem Mayer, habe ſie kein Geld erhalten, ſondern nur Prügel, wenn ſie zu wenig von der Straße nach Hauſe brachte. Die Angeklagte habe ihr wiederholt geraten, den Mayer„hochgehen“ zu Denkmals und Glockenweihe L. Eberbach, 23. Juli. Am Sonntag wurde das Kriegerdenkmal im Stadtteil, Neckarwimmers⸗ bach eingeweiht, ein Ehrenmal aus Sandſtein, auf dem die Namen von 22 Gefallenen verzeichnet ſind. Die Weiherede hielt Bürgermeiſter Dr. Frank, die kirchliche Weihe nahm Kaplan Lederer vor. Darbie⸗ tungen des Geſangvereins„Liederkranz“ Eberbach erhöhten den Weiheakt. Auch das Geläute der evan⸗ geliſchen Stadtkirche wurde am Sonntag eingeweiht. Stadtpfarrer Paret hielt die Weiherede. Als Ver⸗ treter des ev. Oberkirchenrats ſprach Dr. Schul z⸗ Karlsruhe, als Vertreter des Bezirks Dekan Fie d⸗ Je r⸗Mosbach. Dem Feſtakt wohnten u. a. auch die frühere Großherzogin Hilda von Baden, die gegen⸗ wärtig auf Schloß Zwingenberg Aufenthalt genom⸗ men hat, und der Patronatsherr Fürſt von Leinin⸗ gen bei. Von der Schluchſeeſperre «Schluchſee, 22. Juli. Die Arbeiten an der Schluchſeeſperre wurden bekanntlich im Frühjahr eingeſtellt, um durch Bohrungen die geologiſchen Berhältniſſe bis zu 90 Meter Tiefe ein⸗ gehend zu unterſuchen. Dieſe Bohrverſuche werden in nächſter Zeit zum Abſchluß gelangen. Dann wird vorerſt das Fundament noch etwa zehn Meter tie ⸗ fer ausgeſchachtet werden. Der Rauminhalt der Sperrmauer, der bisher mit 65000 Kbm. geſchätzt wurde, dürfte demnach etwa 120 600 Kbm. betragen. laſſen, d. h. ihn anzuzeigen. Sie muß zugeben, daß ſie 5 Monate mit Mayer in wilder Ehe und nur zwei Monate in geſetzlicher Ehe zufammen⸗ gelebt hat. Der ſchon mehrfach vorbeſtrafte Bau⸗ arbeiter Karl Mayer muß geſtehen, daß er von dem Lebenswandel ſeiner Frau Kenntnis hatte. Medizinalrat Dr. Götz mann bezeichnete die Angeklagte als eine frühalternde Frau, die ſchon recht viel in ihrem Leben durchgemacht hat, aber trotzdem geiſtig noch ſehr rüſtig ſei, ſich ihrer Inter⸗ eſſen zu wehren verſtehe und ein ſehr gutes Ge⸗ dächtnis habe. Staatsanwalt Oettinger konſtatierte, daß zwei Eheſcheidungen auf Frau Hirſchinger zurück⸗ zuführen ſind. Einmal erhob ſie die Schwurfinger gegen Mayer und beim zweiten Mal für ihn. Viel Dank hat die Frau dafür nicht geerntet. Beim erſten Streit zwiſchen Hirſchinger und Mayer habe letzterer die Frau wegen Meineids angezeigt. Die Staats⸗ anwaltſchaft erhalte fortgeſetzt Meineidsanzeigen. Vieles falle davon unter den Tiſch. Aber in dieſem Falle ſtellte ſich doch heraus, daß die Angeklagte einen Meineid geſchworen hat. Mayer ſei kein Bau⸗ arbeiter, ſondern ein Zuhälter. Der Staats⸗ anwalt beantragt gegen die Angeklagte die Mindeſt⸗ ſtrafe von einem Jahr Zuchthaus. Rechtsanwalt Dr. Herbert Strauß iſt der Auf⸗ faſſung, daß der Meineid nicht aufgeklärt worden iſt. Die Frau habe keinen Grund gehabt, mit 60 Jahren noch einen Falſcheid zu ſchwören. Die An⸗ zeige gegen die Frau liege in gemeiner Rach⸗ ſucht. Da der Angeklagten der Meineid nicht nach⸗ zuweiſen iſt, erſuche er um Freiſprechung mangels Beweiſes. Das Schwurgericht fällte folgendes Urteil: Die angeklagte Frau Thereſe Hirſchinger wird von der erhobenen Anklage des Meineids frei⸗ geſprochen. Die Koſten des Verfahrens trägt die Staatskaſſe. Der Haftbefehl gegen die Frau wird aufgehoben. Bei Verkündung des Urteils umarmen ſich Mutter und Tochter und brechen in Freudentränen aus. Zahlreiche Verwandte beglückwünſchen die Frau. cli. N Nachbargebiele Ludwigshafener Indenziffer * Ludwigshafen, 23. Juli. Bei der Ludwigs⸗ hafener Ziffer iſt für den Monat Juni nur eine kleine Erhöhung von 157,8 auf 158,0 oder um 0, Prozent feſtzuſtellen. In der Gruppe Ernäh⸗ rung ſtehen einzelnen Preisſenkungen bei Fiſchen und Gemüſe die erhöhten Preiſe für Kartoffeln, Mehl und Eiern gegenüber. Auch die im Monat Juni anfallenden Ausgaben für Ein machobſt wirken ſich als Saiſonerſcheinung in der Poſition Obſt entſprechend aus. Die Gruppe Ernährung er⸗ fährt dadurch eine Steigerung von 0,3 Prozent. Die Gruppe Heizung und Beleuchtung geht um 0, Prozent zurück. Bei dem geringen Anteil dieſer Gruppe an Geſamtausgaben wirkt ſich dieſe Sen⸗ kung nur ſehr wenig aus. Die übrigen Gruppen zeigen keine Veränderung.. Ein Vater erſticht ſeinen Sohn. * Hochendorf(Oberamt Neckarſulm), 23. Jul Geſtern früh hat der 73 Jahre alte Witwer Wilhelm Arnold in Kochendorf ſeinen 23 Jahre alten Sohn Eugen Arnold mit einem Meſſer erſtochen. Da der Sohn anſcheinend erſt morgens in einem etwas betrunkenen Zuſtande nach Hauſe kam, gab es zwiſchen den beiden einen Wortwechſel. Der Vater griff nach dem Meſſer und brachte ſeinem Sohn, teil⸗ weiſe im Bett, mehrere Stiche bei. Der Tote hatte im Kopf, Rücken, Bruſt und Arm zuſammen —8 Stiche. Eulbacher Markt und Erbacher Reit- und Fahrturnier Am Sonntag wurde der diesjährige Eulbacher Markt eingeleitet, der ſich eines guten Beſuches zu er⸗ freuen hatte. Am Montag wurde wie in den letzten Jah⸗ ren das Ländliche Reit⸗ und Fahrturnier auf der Remnwieſe abgehalten. Das Eulbacher Markt⸗Komitee hatte ſeinen Gäſten ein abwechſlungs reiches Programm vorgeſetzt. Der Beſuch fiel auf allen Plätzen gut aus. Die Ergebniſſe der einzelnen Prüfungen waren: 1. Geſpannprüfung für Wagenpferde. a. Einſpänner: 1. Preis außer Konkurrenz Graf Konrad zu Erbach⸗Erbach; 1. Preis: Georg Kredel⸗Elsbach; 2. Preis und Sonderpreis: Georg Weber⸗Brandau; 3. Preis: Ph. Hotz⸗Gammelsbach; 4. Preis: Leonhard Heitz⸗Langen⸗Brombach; 5. Preis. Georg Löw Wtwe⸗Langen⸗Brombach. b. Zweiſpänner: 1. Preis: außer Konkurrenz: Erbgraf Alexander zu Erbach⸗ Erbach; 1. Preis: Georg Kredel⸗Els bach; 2. Preis: Georg Fr. Kumpf⸗Erbach; 3. Preis und Sonderpreis: K. Meiſin⸗ ger⸗Kirch⸗Brombach; 4. Preis: Leonhardt Heitz⸗Langen⸗ Brombach. Trabreiten für heſſiſchen Arbeitsſchlag(Kaltblüter). 1. Preis: Ph. Hotz⸗Gammelsbach; 2. Preis: Georg Traut⸗ mann⸗Hetzbach; 3. Preis: Georg Brunner⸗Stockheim; 4. Preis: Auguſt Wilhelm⸗Beerfelden. Trabreiten für heſſiſchen Wagen⸗Arbeitsſchlag(Warm⸗ blüter). 1. Preis: Adam Bär⸗Langen⸗Brombach; 2. Preis: Georg Fr. Kumpf⸗Erbach; 3. Preis: Ph. Hotz⸗Gammels⸗ bach; 4. Preis: Georg Kredel⸗Elsbach; 5. Preis: Adam Bär⸗Langen⸗Brombach; 6. Preis: Georg Löw Wtwe⸗Lan⸗ gen⸗Brombach; 7. Preis: A. Altendorf⸗Rimbach. Gewandtheitsreiten(Schirmrennen). 1. Preis: O. Hotz⸗ Gammelsbach; 2. Preis: Georg Trautmann⸗Hetzbach; 3. Preis: Georg Kredel⸗Langen⸗Brombach; 4. Preis: Auguſt Wilhelm⸗ Beerfelden. ö Galoppreiten für heſſiſchen Wagenſchlag(Warmblüter): 1. Preis: Georg Helm⸗Airlenbach; 2. Preis: Adam Alten⸗ dorf⸗Rimbach; 3. Preis: Wilhelm Siefert 2⸗Airlenbach; 4. Preis: Adamm Steiger⸗Langen⸗Brombach 2. Abteilung: 1. Preis: Georg Kredel⸗Elsbach; 2. Preis: Eidenmüller⸗ Lengfeld; 3. Preis: H. Trumpfheller⸗Würzberg; 4. Preis. Georg Fr. Kumpf⸗Erbach. Jagdſpringen(Kaltblſtter). Siefert⸗Airlenbach? 2. Preis: 1. Preis: Johann Adam Wilhelm Kredel⸗Langen⸗ Brombach; 3. Preis: Georg Meiſinger⸗Langen⸗Brombach; 4. Preis: Adam Pfeiffer⸗Langen⸗Brombach. Jagdſpringen(Warmblüter). 1. Preis: H. Eidenmüller⸗ Lengfeld; 2. Preis: K. Müller⸗Lengfeld; 3. Preis: Wilhelm Siefert⸗Airlenbach; 4. Preis: Val. Rothermel⸗Unter⸗ Moſſau. 5 Geſpaunprüfung für heſſiſchen Arbeitsſchlag(Kaltblüter und zwar Zweiſpänner). Zu Fahren in Oekonomie oder an Arbeitswagen. 1. Preis: Joh. Adam Siefert?⸗Airlenbach; 2. Preis: Georg Kredel, Elsbach. Von den Stockholmer Spielen Järvinen wirft den Speer 70,02 Meter Außer den bereits gemeldeten Ergebniſſen gab es am dritten Tage der Internationalen Leichtathletikwettkämpfe in Stockholm noch eine Reihe weiterer ſehr beachtlicher Ergebniſſe. Der Finne M. Jär vinen, ein Bruder des neuen Zehnkampf⸗Weltrekordlers, hatte einen Weltrekord⸗ verſuch im Speerwerfen angemeldet, brachte es mit 70,02 Meter allerdings„nur“ zu einem finniſchen Landesrekord. Ueber 1000 Meter ſiegte der Schwede Kraft jn:81,2 Min. vor dem Amerikaner Bullvinkle(:32) und dem Dänen Larſen, der mit:32,4 däniſchen Rekord lief. Im Stab⸗ hochſprung überſprang der Amerikaner Warne wieder 4,20 Meter und ließ ſeine Konkurrenten Lindblad⸗Schwe⸗ den(4 Meter) und Anderſen(3,80 Meter) beträchtlich zu⸗ rück. Den Dreiſprung gewann der Holländer Peters mit 14,56 Meter vor dem Schweden Hanſſon(14,07 Meter). Ueber 400 Meter Hürden triumphierte der Schwede Pet⸗ terſen in 53,4 Sek vor Facelli⸗Italien(53,6) und Ares⸗ koug⸗Schweden(54,4). Lindgren ⸗ Schweden gewann die 10 000 Meter in 31:46 vor Loukola⸗Finnland(51:4,8) und Hagſten⸗Schweden(32:18,2) und die Schweden⸗ ſtaffel brachte Göta Stockholm in:57,8 vor einer kom⸗ binterten„Europamannſchaft“(ohne Deutſche), die knapp verlor, an ſich. Neun Stunden im Segelflugzeug in der Luft In der Rhön ſtellte an der Waſſerkuppe am Dienstag der bayeriſche Oberleutnant Hemmer einen lokalen Dauer⸗ flugrekord auf. Mit der dem Schweinfurter Dittmer ge⸗ hörenden Maſchine„Mainberg“ blieb er von mittags 12.48 Uhr bis abends 22.20 Uhr in der Luft und erreichte damit eine Geſamtflugdauer von 9 Stunden und 35 Minuten. Hemmer überbot damit den ſeinerzeit von Reininger⸗ Darmſtadt und Mayer⸗Aachen mit 8 Stunden und 26 Mi⸗ nuten aufgeſtellten Rekord. Welterausſicht en f 5—— ür Freitag, 25. Juli: Fortdauer der kühlen und unbeſtändigen Witterung. Strichweiſe Regen bei Luftzufuhr aus Nordweſten. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe See. Luft S 8 8 Wind 6b. i 5 8 858—— Wetter 2. in A S8 Seis micht. Stürke Wertheim 1510— 18 20 12 SW. leicht bedeckt Königsſtuhl] 563 754,6 11 17 10 SW.(eicht Nebel Karlsruhe 120 75, 1 20 1 Wu leicht wolkig Bad. ⸗Bad 213755, 134 21 12 O 15 1 Villingen 780 756.2 10 20 2 N 4 Regen St. Blaſten 1275— 100 17 6 ſtill 3 2 Badenweil. 755,1 12 20 1¹ 80 leich bebeckt Feldba. Hof 780 681.2 5 12 4 NW. leicht Regen Bad. Dür.“—— 10 19 9 NyWV I leicht 15 Ein ausgedehntes Regengebiet zog geſtern nach⸗ mittag von Nordweſten her über uns hinweg und verurſachte allenfalls mehrſtündige Regen. Im Sü⸗ den des Landes, wo die Niederſchläge beſonders er⸗ giebig waren, regnete es noch heute früh. Im übrigen iſt das Wetter kühl geblieben. Die Temperaturen liegen weſentlich unter normal. Die allgemeine Wetterlage, die noch immer tiefen Druck über Mitteleuropa zeigt, bietet auch für morgen noch keine Ausſicht auf durchgreifende Beſſerung. Reiſewetter Im ganzen Reiche herrſcht jetzt unbeſtändiges und kühles Wetter. Strichweiſe gehen ergiebige Regen⸗ fälle nieder. Die Temperaturen lagen in den Ge⸗ birgen heute früh zwiſchen 10 und 15 Grad. Nur an den Küſten war es etwas wärmer(bis zu 19 Grad). Flugwetter Bei teilweiſe böigen Winden herrſcht heute wie⸗ der im ganzen Reiche unbeſtändiges Wetter. Ein ausgedehntes Schlechtwettergebiet mit mehrſtündigem Dauerregen hat inzwiſchen Mitteldeutſchland erreicht. Weitere Regenfronten folgen im Weſten. Zu bezlehen in unseter Geschäftsstelle 2 1, /, den Nebensteſſen Weldhofstraße 6, Schwetzingetstraße 19/20, Nleerfeldstrabe 15 und durch unsere Tisgefinnen „Wes Kiel Die Wirklichkeit: das iſt ſein feſtes Schloß. Er⸗ erbter Beſitz von Jahrhunderten. Stein und Form gewordene Tradition. Er weiß: Morſches zerbrach. Für ihn iſt das alles ohne Belang. Er iſt überzeugt, daß niemals den Keim des Verfalls in ſich trägt, was in verſtändnis⸗ voller Hut ſteht. Zwiſchen Stefan Oedeck und dem Neuen da draußen, jenſeits ſeiner Wälder iſt keine Brücke. Er wird es nie zur Kenntnis nehmen, daß auch dieſe Mauern, in denen er lebt, vielleicht keinen Schutz mehr zu gewähren vermögen vor dem gärenden Ein⸗ bruch feindlicher Mächte Stefans leidenſchaftlichſte Hingabe gehört ſeinem Wald und dem gehegten Wild ſeiner beinahe un⸗ überſehbaren Jagdreviere. Generationen Gleichge⸗ arteter haben ihm dieſe zähe Liebe vererbt. Er wird es nie begreifen, daß auf Wald⸗ und Wildfrevel nicht der Tod ſteht. Er liebt auch anderes. Aber dies iſt das unbe⸗ greifliche Fatum ſeines Lebens: in all dieſem „anderen“ ſcheint irgendeine verſteckte Drohung zu liegen. Irgendein ſchickſalhaft Unwägbares, dem man nicht zu Leibe gehen kann, weil es zu einem lächerlichen Nichts zerrinnen würde, ſobald man es greifen wollte. Der Wald iſt das ewig Unwandelbare. An ihn kann man ſein Herz verſchwenden, ohne die eigene Unterlegenheit mit brennender Scham zu empfinden. Der Wald lohnt einem alles. Das iſt es, was man von Stefan Oedeck wiſſen muß. Es iſt ſeltſam, daß der grauhaarige Mann, der ſtumm neben dem Bett der Baronin Steft sitzt, ihr Enkel ſein ſoll. Da FNoman bon EIS e UIbe/ 22“ (Nachdruck verboten.] Sie fängt allmählich an, werden. Sie findet, daß ſie ihm jetzt genug Zeit zur Sammlung gelaſſen hat. Plötzlich hält ſie ſeine ſtrei⸗ chelnden Hände feſt: „Alsdann mein lieber Bub. was gibt? Du wollteſt uns allerhand ſagen. Unerfreuliches erſchien es mir. Heraus damit, ich habe gefrühſtückt und bin gut bei Kräften. Aber wart' noch ein biſſel. Man muß der Luis ſchellen, daß ſie abſerviert. Es iſt ſicherer.“ Marietheres hat den geſtickten Klingelzug in der Hand. Ehe ſie ihn noch in Bewegung ſetzt, iſt die Luis da. Es iſt eine ältliche Perſon mit einem lan⸗ gen, karbloſen Geſicht, das immer ein wenig verächt⸗ lich verzogen iſt. Sie trägt große weiche Schuhe und hat eine wehleidige Stimme. Alles an ihr iſt Grau in Grau. Der Baronin Stefi iſt ſie fanatiſch treu er⸗ geben. Die Luis und der Diener Blaſius heißen in der ganzen Familie nur„die Bonzen“. Die Luis verſichert ſtets, man brauche ihr nie zu ſchellen. Sie fühle es immer„im Vorhinein“, wann die Frau Baronin ihr etwas antragen will. Aber es gibt für dieſe pathetiſche Beteuerung eine weit ſchlichtere Erklärung, die in engem Zuſammen⸗ hang mit den lautloſen Schuhen ſteht. Darum, als die Jungfer das feine Altwiener Por⸗ zellan auf dem Tablett zuſammengeſtellt, ſagt die Ba⸗ ronin Stefanie mit Nachdruck: „Beſtell' Sie in der Küche Nußkipferl zur Jauſe. Sie kann das Rezept dann gleich mit der neuen Köchin durchſprechen.“ Die Luts brummelt irgendetwas und geht hinaus. etwas ungeduldig zu guter, alter Schlag. nicht ſehr viel. Mal aufſteht, um ſtill wegzugehen kommt ihr Mann ein wenig beſchämt zu ihr herüber:„Wir haben dich gelangweilt Marietheres, mit unſern alten Geſchich⸗ ten. „So, jetzt plauſcht ſie eine Stunde dort unten,“ ſtellt die Baronin Stefanie befriedigt feſt,„jetzt fang an. Fürs Erſte ſind wir ungeſtört.“ Dabei hat ſie ein ganz verſchmitztes Lächeln um den Mund.. Stefan Oedeck ſteht mit dem Rücken gegen das hohe Fenſter gelehnt. Trotzdem ſieht die Mammerl, daß in ſeinen Augen Zorn brennt. „Geh' Steferl,“ beſänftigt ſie vom Bett aus,„iſt's denn gar ſo bös, deine Geſchichte..“ „Sehr bös, ein Verbrechen.“ Er unterbricht ſich, ſieht, daß er die Hände zu Fäuſten geballt hat, bringt ſie wieder in Ordnung und ſagt dann erregt: „Der Jägerhans meldet aus Schönwinkel, daß er den Seebacher Anderl zum zweiten Mal beim Wil⸗ dern ertappt hat. Mit gemeinem Hühnerſchrot hat er auf eine Gais geſchoſſen, der Lump.... Das erſte Mal haben wir ihn laufen laſſen, weil er gar ſo jäm⸗ merlich gebarmt hat, man ſolle ſeine alten Eltern nicht ins Unglück ſtürzen.. Seine Leute ſind noch Der Seebacher war der beſte Büchſenſpanner vom Großpapa. Aber jetzt iſt's Schluß. Der Anderl muß angezeigt werden. Du wirſt es vielleicht ein biſſel ſchwer nehmen, wenn man den Sohn vom Seebacher hereinhängen muß. Deshalb wollt' ich zuerſt mit dir reden. Ein paar Monate wird er abſitzen müſſen.“ „Das hat er ſich ja zuvor überlegen können. Na⸗ türlich bringt man ihn fetzt zur Anzeige.... Glaub' mir, der Großpapa wär' der Erſte geweſen, der den Schrotſchützen hätte einſperren laffen. Und dein ſeliger Papa hätte es auch nicht anders gemacht.“ Die Baronin Stefanie ſitzt ſehr gerade aufgerich⸗ tet. Um ihren Mund iſt derſelbe unerbittliche Zug, wie um den ihres Enkels. Es ſcheint, ſie haben es beide vergeſſen, daß Marietheres mit ihnen im Zim⸗ mer iſt. 5 Von dieſen Dingen verſteht ſie nun allerdings Dennoch, wie ſie jetzt zum zweiten Aber ſo etwas kann einen völlig außer Form bringen,“ ſagt er, hebt das große bunte Bauerntuch auf, das ſie an kühlen Tagen auf ihren Morgen⸗ gängen durch die Wirtſchaft trägt, und legt es ſeiner Frau um die Schultern. Er tut es mit beherrſchten, eleganten Bewegun⸗ gen, mit der Selbſtverſtändlichkeit des Mannes, dem auch der kleinſte Frauendienſt immer Ritterdienſt bedeutet. 5 „Gelangweilt? Ganz beſtimmt nicht. Ich bin traurig, daß Haß und Unfriede nach dem ſtillen Schöu⸗ winkel gekommen ſind. Das iſt alles.“ Stefan ſieht ſie an. Aber da ſie den Kopf zu der Großmama hinüberwendet, ſo vermag er nur die klare Ruhe dieſer Profillinie zu gewahren, die er manchmal in verlorenen Stunden auf den Rand irgendeiner Zeitſchrift oder Broſchüre nachzuzeichnen verſucht. Die Mammerl hat noch eine Bitte an Marie⸗ theres. Wenn ſte nach Schönwinkel kommt, ſoll ſie gleich die Eltern vom Anderl aufſuchen Keine leichte Aufgabe. Aber die Alten werden es verſtehen, daß der Anderl ſeiner Strafe zuzu⸗ führen iſt. Es ſind durchaus rechtlich denkende Men⸗ ſchen, von großer Treue zur Herrſchaft. Am liebſten ginge die Mammerl natürlich ſelbſt zu ihnen. Sie ſeufzt ein wenig. Jetzt alſo ſtanden die Tage ohne Marietheres bevor, in denen kein Menſch in Oedeck wußte, was er mit ſich anfangen ſollte, und in denen alle ſchlechter Laune wurden Aber das iſt nun nicht zu ändern. Jede Oedecker Frau war ihrer Familie vorausgefahren nach Schönwinkel, um die letzten Anordnungen zu überwachen, ehe der Aufenthalt zu den Herbſtjagden begann und die Jagdgäſte dorthin kamen. Es war alſo alles in Ordnung. Nur daß das Schloß ohne ſeine jetzige Herrin ſo merkwürdig verödete und die Menſchen darin ſo hilflos ohne ſie erſchienen, das war das Merkwürdige. „Gehſt du noch zu Barbe hinüber?“ Stefan Oedeck begleitet feine Frau, die ſich von der Mam⸗ merl verabſchiedet hat, auf den Vorplatz. (Fortſetzung folgt) F . C „ ln W AF Seas Keel * nl 1 3 die Verwaltung von Donnerstag, 24. Juli 1930 2 AND ELS. u * fler Neuen Mannheimer Zeitung TSCHAFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 337 Rolatib befriedigende Geithäftslage bei 56. Farben Bericht für das zweite Vierteljahr 1930 O Berlin, 24. Juli.(Eig. Dr.) Ueber das zweite Vierteljahr des laufenden Geſchäftsjahres der JG. Farben wird folgendes berichtet: In Farbſtoffen und Färbereihilfsprodukten bewegte ſich das Julaudsgeſchäft etwa auf gleicher Höhe wie im erſten Vierteljahr 1930. Der Abſatz im europäiſchen Auslande iſt zum Teil belebt, im Export über See nicht unbefriedigend. Chemikalien und Löſungsmittel ſind im Hinblick auf die Lage der Abnehmer⸗Induſtrie etwas ſtagnierend. Der Inlandsabſatz in Stickſtoffbünger verlief der Jah⸗ reszeit entſprechend. Erzeugung und Verſand erlitten keine Störung. In den Berichtsabſchnitt fällt die Erneuerung des Stickſtoffſyndikates, deſſen Tätigkeit ſich nicht mehr wie früher nur auf den Verkauf von Stickſtoffdüngelmittel, ſondern auch auf den Abſatz von Stickſtoffvprodukten für techniſche Zwecke erſtreckt. Das Syndikat umfaßt mehr als 98 v. H. der geſamten deutſchen Stickſtofferzeugung. In der Mitte Juni d. J. in Oſtende einberufenen europäiſchen Stickſtoffkonferenz wurde eine Verſtändigung über den Ab⸗ ſatz im kommenden Düngejahr angebahnt. Die Verhand⸗ lungen, die zu einer gewiſſen Annäherung geführt haben, bieten noch große Schwierigkeiten und werden Ende d. M. fortgeſetzt. In den wichtigſten pharmazentiſchen Produkten wurden weitere Fortſchritte erzielt. Die Wirkungen der allgemei⸗ nen Wirtſchaftsdepreſſion konnten für den geſamten Ver⸗ lauf des pharmazeutiſchen Geſchäftes dadurch ausgeglichen weroͤen. Photographiſche Produkte zeigten eine kleine Bewegung, die eine entſprechende Produktionsſteigerung bedingte. Auf dem Gebiet des Kinofilms machte ſich die noch ungeklärte Tonfilmlage bemerkbar. Vorübergehend günſtige Nachfrage zeigte ſich für Kunſtſeide. Die Lagervorräte konnten erheblich vermindert werden. In der bekannten Preisentwicklung hat ſich bisher nichts geändert. Viſtrofaſer iſt nach wie vor in erfreu⸗ licher Weiterentwicklung begriffen. Chem. Werke H. u. E. Albert Amöneburg Anfragen in der GVB.— Verwaltungsanträge ein⸗ ſtimmig genehmigt O(Eig. Dr.) In der GV., in der 5,455 Mill.⸗Stamm⸗ aktien und 18,485/ Vorzugsaktien vertreten waren, wur⸗ den ſämtliche Aufträge der Verwaltung nach Beantwortung verſchiedener Aktionäranfragen und damit der wieder divi⸗ dendenloſe Abſchluß 1929, der unter Berückſichtigung des Gewinnvortrages einen tatſächlichen Verluſt von über 100 000% aufweiſt, einſtimmig genehmigt. Bankier Harry Weiß i. Fa. Has u. Weiß, Frankfurt a.., wünſchte zunächſt Aufklärung über die bereits er⸗ wähnten Prozeſſe, ferner darüber, ob es der Geſellſchaft möglich ſei, ihren wertvollen Beſitz in Aſchaffen⸗ burger Zellſtoff⸗Aktien auch künftig durchzu⸗ halten und ſchließlich einige Aufklärungen über die Zukunft der neuaufgenommenen Verfahren. Ein Mainzer Bankier legte eine teilweiſe Liquidation von verſchiedenen Anlagen nahe, da durch eine Teilliquidotion die Aktionäre eine höhere Aus⸗ ſchüttung erhalten würden. Bereits 1928 habe er ſich an Chem. Albert gewandt, da er für einige Anlagen Käufer gehabt habe, jedoch ſei die Verwal⸗ tung der Anregung nicht gefolgt. Angeblich habe auch die 75 Farbenindüſtrie für Albertſche Anlagen ntereſſe gezeigt. Die in der letzten vertoagten GV. aufgetretene Münchener Oppofſitlionsgruppe wollte vor allem eine erweiterte Publizität be⸗ ſonders in dem offiziellen Geſchäftsberichte der Geſellſchaft erreichen. Andere Altionäre forderten eine ſpezifizierte Gliederung der Bruttveinnahmen in Einnahmen aus dem Fabrikationsbetriebe und in ſolche aus Beteiligungen. Die Verwaltung beantwortete ſämtliche An⸗ fragen dahin, daß augenblicklich noch zwei Prozeſſe gegen die Geſellſchaft im Gange ſeien, wovon der eine, ein Objekt von 150 000 ,, zugunſten der Geſellſchaft entſchieden iſt. Der zweite Prozeß, ein Riſiko für die Geſellſchaft von 60 bis 70 000, ſei bereits in erſter Inſtanz zugunſten der Geſellſchaft gleichfalls entſchieden worden. Keinesfalls habe die für 1929 vorgenommene Sonderreſerve von 800 000% mit dieſen Prozeſſen etwas zu tun. Für die Prozeſſe ſeien vielmehr bereits in der Goldbilanz 1924 entſprechende Re⸗ ſerven eingeſtellt worden. Bezüglich der Hauptbeteiligung, des 25proz. Beſitzes an Aſchaffenburger Zellſtoff, beſtünde im Moment keinerlei Zwang zur Veräußerung dieſes wertvollen Be⸗ ſitzes. Künftige Beſchlüſſe könnten naturgemäß heute noch nicht überſehen werden, da dieſe ſchließlich von der be⸗ ſonderen Entwicklung der Verhältniſſe abhängig ſeien. Ueber die neu aufgenommenen Produkte, beſonders in Schwerchemikalien, könne man mit Rückſicht darauf, daß ſolche neuen Fabrikate in 14 Tagen in Betrieb genommen werden, keine einzelnen Angaben machen. Eine Teilliquidation ſei naturgemäß ein Ding der Unmöglich⸗ keit. Indirekt wurde zugegeben, daß bisher die Fabri⸗ kation bei der Geſellſchaft verluſtbringend war, während die noch ausgewieſenen Gewinne aus Beteiligungen ſtam⸗ men: man hoffe eben, daß ſich die Rationaliſierung und neuen Verfahren auf die Fabrikation rentabel geſtaltend auswirken. Bezüglich der Beteiligungen wurde mitgeteilt, daß 1929 außer dem Zugang durch neue Aſchaffenburger Zellſtoff⸗Aktien keine weſentliche Veränderung eingetreten ſei. Selbſt zu heutigen Börſenkurſen würde in den Be⸗ teiligungen noch eine Reſerve ſtecken. Die im Bericht aus⸗ gewieſene Bürgſchaft von 2,057 Mill./ habe ſich inzwiſchen um 1,1 Mill.„ vermindert. Sie betreffe Bürgſchaften für Konzerne und ſonſtige Beteiligungsgeſellſchaften. Ein Riſiko in den Bürgſchaften ſei nicht vorhanden. Zur Situation der Geſellſchaft wurde be⸗ merkt, daß hauptſächlich durch den Verluſt der Betriebe und Beteiligungen im Auslande die frühere vorherr⸗ ſchende Stellung auf dem Superphosphat⸗ markte verloren gegangen ſeti. Auch habe ſich die Lage durch verſchiedene neue Konſtellationen, z. B. durch die JG. Farben, zu Ungunſten der Geſellſchaft gewandelt. Man habe aber frühzeitig Rationaliſierung getrieben, die im Jahre 1929 fortgeſetzt wurde. Verluſt⸗ betriebe in Amöneburg ſeien bereits ſtillgelegt und man hoffe, 1931 überhaupt keine Verluſtbetriebe in der Fabri⸗ kation zu haben. * Harpener Bergbau AG. in Dortmund— Schlechtere Halbjahresergebniſſe. Wie wir hören, hat das erſte Halb⸗ jahr 1930 entſprechend der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage keinen günſtigen Verlauf genommen. Die Hoffnungen auf eine Beſſerung des Abſatzes haben ſich nicht erfüllt. Da auch die Haldenbeſtände ganz erheblich zugenommen haben, war das Unternehmen zur Einlegung vermehrter Feierſchichten gezwungen. Unter dieſen Umſtänden ſind die Dipidendenausſichten für das laufende Jahr noch völlig unklar und in jeder Weiſe von dem Ver⸗ lauf des zweiten Halbjahres abhängig. Hanomag.— 60proz. Steigerung in der Automobil⸗ produktion.(Eig. Dr.) Die Verwaltung der Geſellſchaft teilt mit, daß der neue Hanomag⸗Wagen bereits ſchon jetzt zur Ausgabe gelangt. Es handelt ſich um einen aus⸗ geſprochenen Vierſitzer mit 20 PS.⸗, bezw. mit 40 PS.⸗Mo⸗ tor. Gegenüber dem vorigen Jahr hat die Abtetlung Automobilbau eine 60proz. Umſatzſteige⸗ rung zu verzeichnen. Durch den neuen Typ bekomme das Automobilgeſchäft der Honomag einen nochmaligen Auftrieb Die Abteilung Lokomotivbau hat zur Zeit Aufträge auf 110 Lokomotiven, teilweiſe aus dem Aus⸗ lande zur Bearbeitung vorliegen, ſodaß alſo die 6000 Köpfe zählende Belegſchaft der Hanomag reichlich Beſchäftigung hat. O Maſchinenbangeſellſchaft Heilbroun.(Eig. Dr.) Der dividendenloſe Abſchluß mit einem Ver buſt von 164 287 Mark und die Herabſetzung des Kapitals guf 400 000% wurden von der AGG. genehmigt. Die Geſellſchaft iſt zur Zeit wegen der ſchlechten Geſchäftslage gezwungen, eine Droſſelung der Erzeugung vorzunehmen. O Ueber 5 Mill./ Verluſt bei der Neuen Glanzſtoff⸗ werke AG., Breslau.(Eig. Dr.) Das Unternehmen ver⸗ zeichnet für 1929 eine weitere Erhöhung des vorjährigen Verluſtſoldos um 1 989 978(i. V. 1751 407)/ auf nunmehr 4979 476. Materialverkauf und ſonſtige Einnahmen wer⸗ den mit 37 383(74 500]& ausgewieſen. Die Unkoſten er⸗ höhten ſich von 270 734 auf 535 670 /, Steueraufwendungen werden mit 233 014(485 803)/ aufgeführt. Das Fabri⸗ kationskonto erforderte 192 731(480 830) J, Abſchreibungen wurden auf 863 565(588 539), erhöht. Das Berichtsjahr ſtond im Zeichen der allmählichen Entwicklung der Produk⸗ tion und der Anlernung der Belegſchaft. Für das Ge⸗ ſomtergebnis blieb die nur teilweiſe Ausnutzung der An⸗ lagen nicht ohne Einfluß. In der zweiten Hälfte des Jahres kam das Werk zur Vollproduktion, ſo daß dann auch zu rationelleren Arbeitsmethoden über⸗ gegangen werden konnte. Abſatz und Preisbewegung ſton⸗ den unter dem Einfluß der für die geſamte Kunſtſeiden⸗ induſtrie zu beobachtenden Kriſis. Vorausſagen über das laufende Jahr ſeien nicht möglich. * Trikotfabriken J. Schießer AG. Radolfzell. Der letzt⸗ jährige Verluſt mit 2747/ hat ſich im laufenden Geſchäfts⸗ jahr auf 56 082/ erhöht. Von den Generalunkoſten mit 1 764 119/ ſind nur 1 710 785/ durch Bruttoüberſchuß gedeckt. Die Bilanz weiſt auf der Aktipſeite 1281 830% Immobilien aus, weiter Maſchinen und Einrichtungen 688 867 /, Vorräte 1387 748 /, Forderungen 1 160 303 l, Aufwertungsausgleichskonto 168 128, auf der Paſſtpſeite 2 112 000„ AK., Reſerven 51 187, Erneuerungsfonds 977 600 /, Hypothek 143 128/ und Verbindlichkeiten mit 2 095 871 1. O Ludw. Ganz AG., Mainz.(Eig. Dr.) Wie wir er⸗ „ Schweizeriſche Inderziffern. Der ſchweizeriſche Große handelsinder hat Ende Juni 1930 mit 88,0(1926/2 1000 bezw. mit 126,2(Juli 1914— 100) einen neuen Tiefpunkt erreicht. Im Vergleich zum Vorfahr beträgt der Rückgang 9,5 v.., im Vergleich zum Vormonat 1,5 v. H.— Der ſchweieriſche Landesindex der Koſten der Lebenshaltung ſteht Ende Juni 1980 gleich wie im Vormonat auf 158 [Juni 1914 100) gegenüber 161 Ende Juni 1029. Die Inderziffer der Nahrungskoſten beträgt Ende Juni 1980 151 gegenüber 150 Ende Mai 1930 und 150 Ende Juni 1929. * Scheitern des Laſtkraftwagen⸗Zuſammenſchluſſes. Wie wir hören, haben die Verſuche, maßgebende Werke der deut⸗ ſchen Laſtkraftwageninduſtrie nach einheitlichen Geſichts⸗ punkten zuſammenzuſchließen, keinen Erfolg gehabt. Die ausgearbeiteten Pläne ſind von der Mehrzahl der inter⸗ eſſierten Fabriken abgelehnt worden, ſo daß der Verſuch eines Zuſammenſchluſſes innerhalb der deutſchen Laſtkraft⸗ fahren, iſt über die Fo. L. Ganz AG. das Vergleichs⸗ verfahren eröffnet worden. wageninduſtrie zunächſt als geſcheitert angeſehen werden muß. Elwas zuverſichtlichere Vörſen Beruhigtere Börſenauffaſſung/ Deckungskäufe das Kursniveau/ Größeres Auslandsintereſſe é beleben das Geſchäft und heben Verlauf ſchwankend der Kuli 0 für Reichsbankanteile Schluß wieder auf Anfangsniveau Mannheim behauptet Neue fachliche Momente lagen an der heutigen Börſe nicht vor, es fehlte aber auch an Anregungen. Die Kurſe waren auf der niedrigen Baſis des geſtrigen Börſenſchluſſes behauptet. Farben notierten 152. Gegenüber den ge⸗ ſtrigen Kaſſennotizen hatten Weſteregeln, Walden Deutſche Linoleum und Daimler noch Kurseinbußen zu verzeichnen. Verſicherungswerte, die wieder angeboten waren, blieben ohne Aufnahmen. Bankaktien waren gehalten. Rentenwerte ohne Intereſſe.. Fraukfurt einheitlich Nach luſtloſer Eröffnung der heutigen Börſe wurde die Stimmung ſpäter etwas zuverſicht⸗ licher, da heute Material nur in geringem Umfang an den Markt kam, wodurch ſich eine weſentliche Be⸗ ruhigung bemerkbar machte. Vereinzelt angeregt durch die feſte geſtrige Newyorker Börſe zeigte ſich etwas mehr Aufnahmeluſt, ſo daß ſich das Kursniveau teil⸗ weiſe etwas heben konnte. Im großen und ganzen war die Umſatztätigkeit jedoch eng begrenzt. Es beſtand immer noch fühlbarer Auftragsmangel. Gegenüber der gſtürigen Abendbörſe war die Kursgeſtaltung nicht ganz ein⸗ heitlich, Weiter im Angebot lagen Süddd. Zucker mit minus 1 v.., nachdem geſtern abend ſchon ein Verluſt von 5 v. H. eingetreten war. Am Kunſtſeidenmarkt verloren Bemberg auf die Ermäßigung der amerikaniſchen Kunſtſeibenpreiſe 2 v. H. Am Bankenmarkt waren große Käufe in Reichs⸗ bankanteilen feſtzuſtellen, ſo daß ein Gewinn von 6½ v. H. eintrat. Am Rentenmarkt lagen deutſche Anleihen geringfügig erholt. Im Verlaufe konnte auf Deckun⸗ gen der Kuliſſe vorübergehend das Geſchäft eine Be⸗ lebung erfahren, zumal der Geſchäftsbericht der J. G. Farben über das zweite Vierteljahr des laufenden Ge⸗ ſchäftsjahres überwiegend mit Befriedigung aufgenommen wurde. Die Kurſe zogen zumeiſt weiter um Bruchteile eines Prozents an. Banken konnten etwas mehr Nach⸗ frage auf ſich ziehen. Siemens ebenfalls feſter und lagen etwas über 200. Vereinzelt wurden ſpäter Real l⸗ ſationen vorgenommen, ſodaß die ſpäteren Gewinne wieder verloren gingen. Am Geldmarkt war Tages⸗ geld mit 3 v. H. unverändert. Berlin freundlicher Die heutige Börſeneröffnung brachte vielen eine an⸗ genehme Ueberraſchung. Hatte man ſich im Vormit⸗ tags verkehr in Erwartung neuer Verkaufsaufträge größere Zurückhaltung auferlegt, ſo konnte man ſich zu den erſten Kurſen davon überzeugen, daß zwar noch verſchiedentlich Exekutionsware herauskam, daß aber das niedrigere Kursniveau andererſeits auch ſchon wieder kleine Kaufneigung auslöſte. Inwieweit die Banken von ſich aus interviewt haben, iſt hierbei ſchwer zu ſagen. Jedenfalls hielten ſich Käufe und Ver⸗ käufe etwa die Waage, und auch die Kursveränderungen gegen geſtern waren relativ unbedeutend. Eine gewiſſe Beruhigung ging von der Tatſache aus, daß London heute entgegen vielfachen Befürchtungen ſeinen Diskont unver⸗ ändert gelaſſen hat, auch die feſtere Haltung der Aus⸗ landsbörſen wirkte etwas tendenzſtützend. Angeblich auf eine ausländiſche Kauforders zogen Reichsbankanteile um 8,5 v. H. an, Schubert u. Salzer je 2,5 v. H. und Svenſka um 4 /. Recht ſchwach eröffnete der Montanmarkt, an dem Verluſte bis zu 4,25 v. H. feſt⸗ zuſtellen waren, Kaliaktien gingen bis zu 3 v. H. zurück, Holzmann minus 3 v. H. und auch ſonſt konnte man ver⸗ ſchiedentlich—2proz. Rückgänge feſtſtellen, damit hatten jedoch zie entſprechenden Werte erſt das Niveau der geſtri⸗ gen Abendbörſe erreicht. Anleihen zogen leicht an, Ausländer veränderten ſich wenig. Der Geldmarkt lag leicht, Tagesgeld ermäßigte ſich auf—4, Monatsgelb 4,25—5,5 und Warenwechſel 3,75 v. H. Auch im Ver⸗ laufe erhielt ſich die freundliche Stimmung, eine Reihe von Werten erfuhr auf Deckungen—1, proz. Kursbeſſerungen, Spezialpapiere darüber hinaus bis zu 4 v. H. Reichsbank gaben in Reaktion auf den anfänglichen Kursgewinn 2 v. H. nach. Am Kaſſamarkt hielten ſich die Käufer weiter ſehr ſtark zurück. Es waren überwiegend Abſchwächungen bis zu 9/½ v. H. zu beobachten. Zu den Kaſſakurſen kam ſpäter auch in Terminpapieren noch Exekutionsware heraus, o daß dieſe Werte ſich etwa auf Anfangsniveau ermäßigten. Andererſeits hielt das Auslandintereſſe für einige Speßtol⸗ werte an. Der Reportgeldſatz wurde unverändert auf 5 v. H. in der Mitte feſtgeſetzt. Die Schlußkurſe bewegten ſich auf Baſis der erſten Notierungen, Abweichungen bis zu 17: v. H. nach beiden Seiten waren jedoch gelegentlich zu beobachten. In Korſtadt trat die Hamburger Arbitroge als Abgeber auf, das Material wurde hier zu Deckungszwecken bei 37 v. H. niedrigerem Kurſe aufgenommen.— Deviſen gegen Reichsmark wa⸗ ren geſucht, der Dollar notierte.1880 nach.1865. Die europäiſchen Voluten blieben ziemlich unverändert, London .8567, Paris 90876, Schweiz 19.447, Kolland 40.2474 nach 40.25, alles Newyorker Ufance. Spanien unverändert ſchwach 42.30 gegen London. Swapsſätze Dollar, gegen Reichsmark nachgebend, auf einen Monat 27% Stellen und auf drei Monate 75 nach 80 Stellen. Berliner Devisen Ulskontsätꝛe: Relchshank 4. Lombard 8, pruat 3% v. H. beſſerten ſich um 3,5, Miag und Deutſcher Eiſenhandel um Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer Effektenbörse 28 24. 6e Bab. St.⸗U. 27 85.— 88.— 5% Bad Kom. Gd 90,— 90.— % Lhafen Stadt 94.— 94. 5 Möm. Gold 101.0 1010 0 5 Golb 95.— 95. Gold 79.— 79. 80% Farben Bb. 28 100,0 100.0 Babiſche Sand 150.0 150.0 Pfalz. Hypoth. B. 140.0 140.0 Bh. Hypoth. Bk. 152.0 152.0 D. Bant u. Dise. Dur! 0 e 1270 127.0 150.0 1500 . z Zudwigsh. A. Br. 185,0 185,0 fälz. Preßhefe ſwartz Storch.— Ian 169,0 169,0 ichbaum Werger Bad. Aſſekuranz Continent. 2 Mannh. Verſich. 50.——.— 125,0 125.0 114.0 114,0 .⸗G. f. Seilind. Brown, Boveri Daimler⸗Benz Deutſche Linol. 8 Union Gebr. Fahr arben J. G. F 10% Grkr. M. Bk. 15%„„ BA. Karlsr. Näh. Haid C. H. Knorr Konſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlenm. 3 Zem. 22 h. Elektr. A. Rheinmühlenw. Südd. Zucker Verein dtſch. Oelf. Wayß 1 Zellſtoff Waldho Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte 2% Rei a 805 e Ablsſungſch. 1 e 5 ohn D. Wertb.(Gold) D. Schatzanw. 23 % Schutzg. 14 9% Ludwigsh. 28 19% Mhm. 1 „ 2 .** 27 52% Grkr. Mh. 28 85% Preuß. Kali bed Rogg. % Südd. Feſtwö. % rkr. M. abg.—.— 5% Rh.⸗M.⸗Bon. 2% Bad. Kom. Gd. ed er--9 % Rd. Pup. 26. 285 2800„„..0 %„ 10-11 % 2-l %% Rhein. Lig. —1. 7555 fälz. Lig. 4½% Sb bo Lig % ½% Reining. ½% Pr. Z. B. Lig Bank Aktien Aug. D. Ereditb. Babiſche Bank Harmer Banker. ahr. Hp. u. Wb. om, u. Privatd, 94.25 84,65 88.— 88.— 99,50 93,0 1015 101,5 79.— 79,50 16,75 16,75 88.10 88,0 —— 90.— 87.50 87, 88.50—.— 86.——.— 109,0 108,5 1500 150,0 —— 11855 138,0 188,0 195.2 185,0 Alltanz Barinſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconty D Effetten Bank 10 D. Hyp⸗ u. Wechſ. D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank 1 85 Bank Irkfrt. Hyp.⸗ B. Nürnberg. Verein Oeſt. Cred.⸗Unſt. Pfälz. Hyp.⸗Bk. Reichsbank Rhein. Creditbk. Rhein. Hyp.⸗Bk. Südd. Boden ⸗. Südd. Disconto Wiener Bankver. Württ. Notenbk. rankf. All. Verf. ann. Verſ.⸗G. 23. 24 51— 51 1150 115,0 30.— 29,80 191.0 1688.0 7. 72.— 1535 1520 1110 1170 185,0 195,0 25.— 25.— 178.0 178,0 45.— 45.— 25.— 25 125,0 128,0 104.0 103,0 126,0 127.0 1898 115,0 195,0 195.0 Transport- Aktien Oeſter.⸗U. St.⸗B. 90,— 89,50 Montan- Aktien Eſchweil. Vergw 218 Gelſenk. Bergw. Ilſe Bgb. St. A. Kall Aſchergleden Kalt Seladetfurth Kali Weſteregeln Klöckner Mannesm. Röhr. 192.5 189.0 339,0 835,7 189.5 195,0 —— 6180 Otavi⸗Minen Phbnir Bergbau Rheinſtahl Salzw. Heilbr. Tellus Bergbau W u. Laurahütte Ver. Stahlwerke 28. 24 „ 78.50—.— 92 2080 205.0 1000 100.0 44.80 43.— Industrie-Aktien enninger K. St. Löwen München Schöfferh. Bindg. Schwartz Stor Werger Adler Kleuer A. E. G. St.⸗A. Aſchaff. Buntv. Bd. Maſch. Durl. Brem. ⸗Beſig. Oel Brown Boveri Cement Heidelbg. — Karſtabt Chade Chamotte Annw. Chemiſche Albert Ch. Brockhues Daimler Deng Dt. Atlant.⸗X. D. Gold⸗ u. S. Anſt. Dt, Linoleum Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. Dülſſel. Rat. Dürr Dyckerh. K Widm. Eiſen Katſersl. Emag Fraukf. Enzinger. Union 7 Eßlinger Maſch, Ettling. Spinn aber& Schleich. ahr Gebr. Pirm. „G Farben %„Bonds 28 elnmech. Jetter elt. Guilleaume rankfurter Gas kf. Pok.& Wit. Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger Hald& Neu Hanſwerk. Füſſen ilpert Armatur Zieſc url, u. M. och⸗ u. Tiefbau olzmann, Phil. olzverkohl.⸗Id. — Erlangen unghans St. A. 36, Ramm. Kaiſersl. Karſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck. Rnorr, Heilbr. 2860 2870 1070 107.0 133.0 188,0 56.28 56. l 103.0 102.5 125.0 125,0 — 22580 105,0 101.0 140,0 139.7 1620 162.0 109,0 108,0 1820 1571 1002 100.2 70.— 70,— 1100 110.0 22 21,75 57.— 58.50 32.— 33.— 1650 155.0 1200 1280 81.75 60,80 92.50 80.50 82.40 82,40 — 6. 102.0 102,5 Konſerven Braun Kraus& Co. Hock. Lechwerke Ludwigsh. Walz. Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A Motoren Deutz Motor Oberurſel . Näbm. Kaul. Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. B. Rülgerswerke Schnellpr. A Schramm Lackf. Schuckert, Nrbg. 28. 45.— 65.— 1155 113.0 102.0 52.— 35.75 78. 155,0 be 140 130 5 5 25.75 75.— Schuhf. Berneit Seilinduſt. Wolff Südd. Zucker Tricot. Beſigheim Ber. Chem. Ind. Ber. deutſch. Oelf. Vergt. Jure Ber. Ultramarin Vogtl. Maſch. St. Voigt& Häffner 8 4 . Wel*** Zellpoff Aſchffög. „ Memel „ Waldhof Raſtatter Wagg. Ver. Zellſt. Berl. 73. Volſh. Seil. u. K. 40 Ufa(Freiverk.), 89 65.— 64.— 71.50 71.50 rerminnotierungen(Senlug) Allg. Dit. Fredi Bankf Brauind. Barmer Vankvee. Bayr Hyp. u. W. Berl. Handelsgeſ. Commerzbank Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Digeonto Dresdner Bank UG. für Verkehr Dt Reichdb. Vorz. ode. ordd. Loyd . Allg. Elektr.⸗Geſ. Bemberg Bergmann Duderus Elſen Cement Heidelbg. Compan Hiſp.. 3 Cenin, Gummi 1 Daimler h Deutſche Erdöl Dt. Gold u. Silber Dt. Linoleum Sicht u. Kraft Elektr. Lieferung J G. Farben alten& Guill. elſenk Bergwk. Gesfürell. Golbichmidt Berliner Börse 1190 125,5 154,0 124.0 138.0 57.— Festverzinsliche Werte Goldanleihe 6% Reichs anl. 27 Diſch. Ablöſgſch. 1 ohne Ablöfgrecht 5% Bad. Kohlen 9% Grkr. Mh. K. 5% Prß. Kalianl. 89,10 60,12 .20 18,.— 17.— .25 89,20 60,20 .80 arpen, Bergbau h Holzmann 005 Bergbau li Uuſchersleben Kali Weſteregeln N. Karſtabt Klöcknerwerke Lahmeyer& Co. Mannesmann Mansfelder Metallg eſellſch. Miag Monzecatin: Ober bedarf Otavi Minen Phönlg Bergbau Rh. Vraunkohlen Rh. Stahlwerke Riebeck Montan Rütgerswerke Schuckert Siemens Halske Süd. Zucker Spensta Tändſt, Ber. Glanzſtoff Ver. Stahlwerke Zellſtoff Aſchaff. Zedlſtef Waldhof 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb 5% Landſch, Rog 5% Mexlkaner 4½% Oelt. Schatz 4%„Kronen 4% 40„ ühleuban 95 Rh. Elek.(Rheag) 128.0—. 94,25 91,25 4%„ Goldrente—.— conv. Rente 2,15 Silb.⸗R. 4½%„ Pap.-R. 1140 1100 8150 280,0 231.0 192.0 188.0 Kali Salzdetfurth 349.0 338.0 1970 1900 94.— 88,50 e 0 158.2 92.50 82.25 95,.— 68.— 109,5 108,2 46.25 46.50 215.0 216,5 25— 51.50 80.25 157,5 186,7 188.0 201.0 156,0 150,5 805.0 77.75 105.0 1350 8,75 762 782 17.25 46.— 26,60 11— 46.— .25 3,80 5 .60 7 Aktlen und Ausfandsanlelhen in Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück ö 29 224, Bremer Wolle 140.0 140,5 Amtlich in R- für] 28. Jul 24. Jul.[Parität] Diet G. B..5 B. M 9 Hoſſand 100 Gulden 168,29 168,63 168,39 168.78 168,48 f Athen 100 Drachmen.49 5,44 5,485.445] 5,445 10 Brüſſel 1009. 500 PF. 39,455 59,575] 58,500 58,82 58,958 3 Danzig 100 Gulden] 81,87 81.58 81,40 81,56 81,555.5 Helſingfors 100 F 10,528 10,548 19,529 10,548 10.512] 88 talten 100 Lire] 21.81 21,95[ 21,925 21,965 22.025 55 üdflavien 100 Dinar 7,424 7,438 7,424 7,488].355.8 Kopenhagen 100 Kr. 112.00 112,81 112,18 112.25 112,08 4 Liſſabon 100 E skudo] 18,8018, 19,82 18,88 17,48 8 Oslo 100 Kronen 112.04 112,26 112,11 112.38 111,74.5 Paris„ 100 Franken 16,455 16,495] 16.46 16.50 16,445 2,5 Prag.. 100 Kronen 12.404 12.424] 12.407 12.427 12,38 4 Schweiz 100 Franken] 81,31 81,47 81,845 81,505 80,515 2,3 Soſia.. 100 Leva] 3,088] 3,089.033] 3,099 3,017 10 Spanien 100 Peſeten] 47,74 47,84 48 00 48,10 69,87 8 Stockholm. 100 Kr. 112,49 112,68 112,50 112,72 112,05 8,8 Wien 100 Schilling] 59,11] 89,23 59.15 59.27 59,79 5,5 Ungarn 100P⸗12500 f 78,385 73,475] 73,388 73,275 72,89 5,5 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,518] 1,522] 1,512.5160 1,786 10 Canada 1 Can. Doll. 4,185 4,199.188.196 4,176— 9 an... 1 hen] 2,066].070].069.078] 1,986].8 fer 1 ägypt. Pfd. 20,565 20, 508] 20,875 20,915] 20,91. „ 1 Türkel 1 kürk. Pfd.—.——.— 1—.——,— 2180 10 London. 1 Pfd. 20,353 20,398] 20,88 20,0] 20,398 3 New Pork. 1 Dollar 4,1815 3,1895.187 4,192 4,1780.5 Rio de Janeiro Millr. 0,485 0,457 0,485 0,457.503— Uruguay 1 Gold Peſ. J 3,588 l.594 l.546 3,554 J 4,321— . 23. 28. 284. 4% Türk. Ab. Ant. 4%„ Bagd.⸗Eiſ.! 10** 11 4%„ unif, Anl. 4%% Zollohl. 1911 20. .80 40 45 .80.75 „ 700⸗Kr.⸗B0f 10,80 10,15 4½/ Ung⸗ Str. 18 755 20.80 1 1 4% ung. Goldt. 4%„ Kronen. 4½% Unat. Ser.! 50 4½% AnatScr. Il N 1 21 es aan 80 25,85 23.50 28,50 .15.1 14,20 14.25 14,25 14,15 5—— Transport-Aktien Schantungbahn Ac f. Verkehrw. Allg. Lok. u. S Süd. Fiſenbahn Deſt. St.⸗Eiſenb. Baltimore Ohio Canada Abliefer, „Heinrichbahn U.** Elbemertig. anſg Diſchiff ordd. Lloyd. Verein Elbeſchiff. Bank-Aktlen Bank f. el. Werte Bank f. Drauere. Barmer Bankver. Berl, Handelsgeſ. Fom. u. Privfbk. 185.2 Darmſt. u. N.-B. Dt. Aſiatiſche Bk. Seutſchediscontr Ptſch.Ueberſee Br Dresdner Bank Meininger ypbk. Oeſterr. Creditbk. Reichsbank Rhein Creditbk. Süddeutſch. Dise. Frankf. Allgem, 128.5 128.0 117.0 1470 Industrie-Aktien Accumulatoxen Adlerwerke Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr. ⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. Abe ens Aſchaffbg. Zellſt. 41830. Masch Balke Maſchinen Baſt Nürnberg Bayer. Cenuloid Bayr. Spiegelglas „P. Bemberg ergmann Elekt Berlin Gubener Berl. Karls. Ind Berliner Maſchb. Braunk. u. Brikett 8 Oelf Bremer Vulkan 129.5 130,0 140,0 140,1 1470 147.2 120.0 120.0 67.78 67.— 105,0 104.0 5 5 114.0 186,0 187.0 .15 9,15 59.— 50,50 93,— 88.15 173.5 172.7 207,1 206.5 57.— 58,25 129,0 122.0 Brown, Bov.& C. 114.5 118.5 Buderus Eiſenw. 68,50 62,50 Charlott. Waſſer 95,50 94,75 Chem. Them. Them. Albert . 40.50 40.— Them. Brockhues 37.— 94,25 Concord, Spinn 47.— 40.50 Conti Cacutſch. 143,2 144.2 5 Daimler Motoren 1980 29,18 Dt. Schußgeb. . 14 „Dippe Maf rend. Schnellpr. Dürener Metall Dürkoppwerke e Dynamit Truft Elektr. l Elktr. Licht u. Elsbach& Co. Emaille Ullrich Enzinger Werke Eſchw. Bergwerk 9850 827 1440 183.5 54. „ 87.— 54.50 128.0 128,0 80.— 50. 72.75 180.0 190.0 136.0 1380 — 2 1 22 2120 Eſſenersteinkohl. aber Bleiſti 215 ale 75 55.— arbenind. A. G. 151.6 151,7 eldmühlepPapier 140,2 985 15& Guill. 98,.— 28, hies E Höpfling,———.— R. Friſter 1780 178.0 Gebhard rertu. 81.— 90,25 Gehe& Co. Geiling& Co. 46,50 48,50 Gelſenk. Bergwk. 121.2 112,8 Genſchow& Co. 56,.— 55,25 Germ. Portlb.⸗Z. 133,5 182.0 Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unt. Goedhardt Gebr. 157,0 1560 Goldſchmidt, Th. 3 Drenſt.& Koppel 189,0 186,5 56.— 85,15 Guano-Werke. 30,— 50. Greppiner Werke—— Gritzner Maſch. 92.— 81.15 Gebr. Großmann 25,— 24,50 Grun& Bilfinger 165,0 165,0 Gruſchwiß Teftil 62.— 62.— actetga! alleſche Maſch. ammerf Spinn. ann. M. Egeſt bg.⸗Wien Gum. atkort St⸗Pr. arpener Bergb. ene* eilmann Imm. 57, Hilpert Maſch. Hindrich s KAuff. Hirſch Kupfer r 94,25 85,25 114.0 114,0 90,50 82, 58.— 58,75 110% 1075 1260 126.0 50.— 7278 f. e Ne 1. „ Jüdel& ke. Hebr. Junghans Rahla Porzellan Kaliwk. Aſchersl. Karſtadt 4 Hoeſch Eſſen. 89,.— 84, 1 enlohe-Werke 9725 87— 48.— 49,— 280.0 2770 112.7 112.0 85.20 88,— Rlöcnerwerke 36. F. H. Knorr 50 Kollmar& Jourb. Kölſch Wa 5 1 Hebt, Kört 49.— tiger Kunſtſed⸗ Krauß& Cie,, Hok. fronprinz Met. Apffsuſet Hütte gahmeyer& Co. Laurahütte Dindels Eismaſch. Carl gindſtröm Hingel Schuhfabe. oewe& Co „Lorenz Lukan& Steffen Lübenſcheid Met. Magirus A. G. Mafinesmann Mansfelder Akt. 62.— Markt⸗ u. a Maſch. Buckau-W. Maximil⸗Hütte Mech. Web. Lind. 3„ Zittau Merkur Wollw. Mes Söyne Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt Motoren Deuß Mühlheim Berg. Nat. Automobile Niederlauſ. Kohle Nordd. Wollkäm. Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Koksw. Oſtwerjte Phönix Sergbau ermann 1 55 5 athgeber Wagg Rheinfelbenfkraft Rhein. Braunk. Rhein. Chamotte 115 Elektrizit. Rhein. Möbelſtoff MRhein.⸗W. Ralt Mheinſtahl g Riebeck Montan Roſißer Zucker Rückforth. Ferd. Rütgerswerke Sachſenwerk Sächſ. Gußſtahl Salzdetfurth Sarotti: Schleſ. Elekt. Gas Hugo Schneider Schudert& Salzer Schuckert& Co. Schultheiß Segall Strumpf Siemens KHalske Sinner.⸗ G. Stoehr Kammg.⸗ Stoewer Nähm.. Stolberger Zinkh. Sübd, Immobil. Zuck Teleph, Berliner Thörlie ber. ele — Tietz, Leonhard 159 2 158.7 42.50 153,0 158, 11.75 10.50 185,0 487.0 78.— 72.— 92.75 31.— 64,75 84,25 91.— 61, 218.0 217.0 77— 76,25 78.— 78.— 142.0 141.0 212,5 215.0 74.— 74.— 129.0 125.5 28..— 115.0 118.0 5 92.— 90,25 Trens⸗Rabio Barziner Papi Beith werke N. B. Frkf, Gummi Ber. Chem. Charl: 9. Dtſch. Rickelm. D. Glanzſt. Elbf. D. Harz. 18843 B. Schuhf. B. 4 — 5 5 8 5 Stahl. v. d. gyp. Ver. 1 7 Bogel Telegraph, Bogtländ. Maf 1 Bolgt& Haeffner Wanderer Werke 185,0 186.0 155,5 155,6 269,0 267,0 —.— 91. 88.— 86.25 78.— 77.25 1500 140,5 85,50 88,50 19,25 17,50 1420 188.0 122.0 122.0 112.5 112.5 40.50 41, 79.50 77,25 1720 172.0 148,0 145.0 70,0 68,50 Weſtf. Eiſen Wicking⸗Cement Wiesloch Tonw. Wiſſener Metall Wolff, R. ellſtof 1 Otavi Minen Petersb. J. Habk, Ruſſendant 7 3 Petrol. 5 urg nzñů 3% Adler Kat. Diamond ochfregueng rügers hall Ronnenberg Sichel& Ko.. Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗Fll ng Bromn Boveri 70.— 5400 80 Wittener Gußſt.—— 41.— „ „ 24 Weſter⸗ 1975 195,0 eſteregeln tk. 78.50 7 Verein 89.— 65.50 Waldhof 134,0 132,0 eutſch⸗Oſtafrika 88,.— 81,80 Neu-Guinea. 345,0 820.0 „„ 37.80 37% Freiverkehrs- Kurse 180 115 1,20.0 50, 8 193.0 Terminnetierungen Gehlug) Allg. Di. Credit Bank f. Brauind. Barmer Bankver⸗ Bayr. Hup u. W 110,0 109.5 124,0 124.0 116,1 118.5 184.0 187.0 Bahr. Pereinsbk. 139,5 199.5 Berl. delsgeſ. Senne n le 50 Darmft. u Nat Deutſche Discome 48 fl 35 f * 1 erlehe Allg. Lokald Dt. Reichsb. Bz. apag 72 ambg.⸗ Südam. anſa Dampf Norbd Lo d P. 1 5 5, ergmannchlektr Buderus Eiſenw. Sharlottb, Waſſer Tomp. Hiſpano ont. Fautſchoue, Dat mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Dt. Linoleumwk. Dynamit A. Nobel Elektrizttäts⸗Ltef El. Licht u. Kre EſſenerSteinko Sul elſenk. Bergwk. Des für l 1475 1475 184.7 184.7 186,0 1882 1278 1270 1275 1275 93.50 93.25 175,5 174.2 126.0 185,3 —.— 122.3 151,2 152,0 139.0 134.2 97.28 96.75 121.5 112,7 135, 187% b. Golbſchaldt arpen. Bergbau h. Holzmann otelbetriebsgeſ. lſe Bergbau all Aſchersleben R. Karſtadt. Klöckner Werke NRöln-Neueſſen B. Dtannesmanndis Mansfelder 1 85 itteldtſch. Sta Rorbd. Wolle 1. Oberbedarf 2 Oberſchl. Koksw. Orenſt,& ftoppel Oſtwerfſte Phönix Bergbau Bolyphonwerke Rh. Braunk. u. Bt. Rh. Elektrizität Ry. Stahlwerke Rö.⸗Weſtf Elektr. A, Riebeck⸗Mont. Rütgerswerke Salzdetfurth Kall Schleſ. Portl.-3. Schuber& Salzer 8 o, chulth⸗Pazenh. Siemens 120 Spenskaa Seonhard Tieg Meſteregel Alkall 70 11 Waldhof tavig Minen veſch Fi. u. St. 87 Der. Stah werke 78 87.50 uuuuub loaß, 24. Juli 1930 Nu bu Kind Noch acht Tage, dann ſind die erſehnten Ferien da, Wer von Euch freut ſich nicht einmal ſechs Wochen Ausſchlafen vor ſich zu haben? Beſtellt Euch aber ſchönes Wetter, damit ihr die Ferientage recht aus⸗ nützen könnt— aber nicht nur durch täglichen Strandbadbeſuch. Damit allein könntet ihr Euch auch Schaden zuziehen, denn leider ſeid ihr ja alle noch zu unvernünftig, um richtig Maß zu halten. Stundenlanges im Waſſer oder an der Sonne liegen, ſchwächt Euch auf die Dauer, ſodaß ihr wenn die Schule wieder beginnt, müde und nicht leiſtungs⸗ fähig ſeid. Benutzt die Ferienzeit, wenn ihr nicht verreiſen könnt, auch einmal zum Kennenlernen Eurer näheren Umgebung. Da haben wir z. B. den Rheinauer Waldſpaziergang nach Schwetzingen oder Grenzhof und zurück. Mehr Abwechſlung bietet Euch natürlich der Waldpark— ich meine aber für richtige Buben iſt er zu gepflegt, dafür läßt ſich im Rheinauer Wald Räuberles und Indianerles fein ſpielen.— Wer von Euch kennt aber den neuen zbblogiſchen Garten am Karlſtern im Käfertaler⸗ wald? Er iſt ja erſt im Werden, aber ihr könnt doch ſchon mancherlei ſehen und die 20 Eintritt lohnen ſich. Denn Hand aufs Herz, wieviel von Euch haben ſchon einen Zehnender geſehen, einen Hirſch, deſſen Geweih zehn Zacken hat— wer ſchon einen Pelikan, einen Steinadler..w. Das iſt draußen zu ſehen und iſt für Buben und Mädels gleich inter⸗ eſſant. Euch Mädels aber mache ich den Vorſchlag der Mutter recht zur Hand am Morgen zu gehen, damit ſie auch am Nachmittag einmal mit Euch ins Freie kann. Sie hat es auch bitter nötig. Wie dankbar können aber die ihren Eltern ſein und all den guten Menſchen, die dafür ſorgen, dee fortreiſen dürfen. Jort zu Verwandten oder Be⸗ kannten, mit Ferienkolonien oder mit den lieben Eltern zuſammen. Welch eine Fülle neuer Ein⸗ drücke könnt ihr ſammeln. Aber haltet auch die Augen auf, damit ihr ſehen lernt und Gottes herr⸗ liche Natur in Euch aufnehmen könnt. Denkt auch daran, ganz gleich wo ihr ſeid, daß ihr Euch or⸗ dentlich aufführt, damit ihr gern g e⸗ ſehene Gäſte ſeid. Nun intereſſiert ihr Euch wohl dafür, was der Eine oder Andere erlebt hat,— ob hier oder aus⸗ wärts, das iſt gleich. Hauptſache iſt, daß es ein perſönliches Klebnis iſt, von dem er glaubt, daß es ihm unvergeßlich ſein wird und daß es auch andere intereſſiert. Anfangs September kommt dann eine Feriennummer. Schreibt aber keine großen Aufſätze, denn ihr ſollt Eure Ferienfreude genießen. Aber da es ja auch Regentage geben kann, wendet ihr an ſolchen Tagen die nötige Zeit finden. Für die beſten Berichte gibt es außerdem. eine Belohnung „Friſch auf— frohe Ferientage“ wünſcht Euch Eure Tante Lieſel Ein alter Stich(Bild) von Mannheim auz dem Jahre 1850 zeigt, wie die damaligen Einwohner der Stadt ſpazieren gingen. In J 1 beim Schreiber hör⸗ ten damals die Häuſer auf. In U 1 ſpielten die Kinder in den ſchönſten Gärten. Wo heute die An⸗ lagen vor dem Quadrat Ui ſtehen und darüber hinaus an dem Neckar, reckten hohe Pappeln ihre Köpfe in die Höhe und beguckten ſich die vielen Flöße, die am Neckarufer oberhalb der Kettenbrücke anlegten. Die damalige Brücke wurde von ſtarken Ketten getragen, die an den Türmen auf den Pfei⸗ lern und am Ufer feſtgemacht waren. Wenn ein ſchwerbeladenes Fuhrwerk über den Brückenboden holperte, kam die Brücke leicht ins Schwanken. In U 2 ſaß viel Holz zum Verkauf, Stamm⸗ und Brennholz, und die Fuhrleute hatten vollauf zu tun, das aus den Schiffen ausgeladene Holz nach dem Holzhof zu verbringen. Der Platz am Neckar ſah aber freundlicher aus. Buſchwerk und Bäume er⸗ freuten hier die Spaziergänger. In den Quadraten Us und U 4 ſtanden ſchöne Landhäuſer inmitten der Gärten. Alle Quadraten mit der Zahl 6, von M6 an bis U 6, zeigten damals die ſchönſten Gärten bis an den Feſtungsdamm, auf dem jetzt unſere Ringſtraße zieht. Da durften die Kinder unter den Johannis⸗ und Stachelbeerſträuchern ſitzen und ſich die Beeren wohl ſchmecken laſſen. Auf dem alten Feſtungsring konnte man unter ſchattigen Bäumen ſpazieren gehen bis hinüber an den Rhein. Ei muß das ſchön geweſen ſein. Nichts wie Gärten und Aecker. Mannheim beſaß nach un⸗ ſeren heutigen Begriffen ein„Bahnhöfle“ dort, wo der Tatterſall ſteht. Die Züge fuhren die Tatter⸗ ſallſtraße entlang und dann in weitem Bogen Hei⸗ delberg zu. Links und rechts guckten die Kinder durch die Gartenzäune der Staatsbahn zu, wie ſie, gezogen von den Maſchinen„Greif“ und„Löwe“, ſo langſam und gemütlich dahinfuhr. Der Boden der letzten L⸗ Quadrate am Ring wies die ſchöuſten Baumgärten auf. Da reiften die blauen Pflaumen und Zwetſchgen, die roten Kirſchen, die ſüßen Aprikoſen und Pfirſiche und aus den Gärten der heutigen Schwetzinger Vorſtadt trugen die Mädchen voll Stolz die ſchönſten Erdbeeren nach Hauſe, dazu große Sträuße aus Flieder, im Juni erfreute der reiche Roſenflor Herz und Gemüt. Und erſt in den großen Ferien! Da durften die Kinder den ganzen Tag draußen tollen und ſpielen in den eigenen Gärten, ja ſogar zum Schlafen in der Nacht waren die Gartenhäuſer vielfach eingerichtet. Nach Heidelberg oder Weinheim und Schriesheim oder gar in die Sommerfriſche wie heute, fuhren nur die reichſten Leute, und die nicht oft. f Auch über dem Neckar reihte ſich Garten an Gar⸗ ten ebenſo dort wo heute die hohen Kohlenborge liegen, die großen Lagerhäuſer ſtehen, die Schiffe in dem Verbindungskanal fahren. Auf der Mühlau, endlich mit dem ſchönen Schlößchen fanden große Feſte ſtatt. Dort waren Anlagen, darauf Wieſen, auf Vn iluuon uni„Naum Mouuufu umu Juiluui Couuilin huluuiiſ auuuſl unn Club lu Arbeitsreiche Wochen lagen hinter Mama Enterich. Wieder war dieſes Jahr die ſo notwendige Er⸗ holungsreiſe im Winter nicht zuſtande gekommen. Zwar hätten ſie das nötige Kleingeld zuſammen gehabt; aber da macht der milde Winter ihnen einen Strich durch die Rechnung, da nirgends genügend Schnee lag zum Ausüben des von ihr beſonders geſchätzten Winterſports. Dazu hatte das Frühjahr ſo zeitig eingeſetzt, daß ſie Hals über Kopf den Früh⸗ jahrsputz erledigen mußte.— Na, und eines Tages lagen drei wunderſchöne grünliche Enteneier im Neſt, und Mama Enterich mußte ſich gleich ans Ausbrüten machen. Das iſt keine Kleinigkeit, dieſes ewige Stillſitzen! Nicht einmal Beſuch aus der Nach⸗ barſchaft kam, denn Frau Entenwackel war in der⸗ ſelben Lage. So mußte Papa Enterich für alles ſorgen. Er mußte die Wohnung hübſch inſtand hal⸗ ten und die ganzen Mahlzeiten herrichten, aber er ſchaffte mächtig. damit ſein Frauchen ohne Sorgen brüten konnte! Nun hatte man Frau Enterich auch noch eine er⸗ kleckliche Zahl Hühnereier untergelegt, ſo daß ſie zu ihrer Empörung auch dieſe noch mit ausbrüten mußte. Kurz und gut— beide hatten eine Erholung verdient, doch wollten ſie warten, bis die Kinderchen groß genug wären, damit ſie ſie mitnehmen könnten. Eine größere Reiſe kam, nachdem der Kinder⸗ ſegen ſo reichlich ausgefallen war, natürlich nicht mehr in Frage. Aber Vater Enterich dachte, auch zwei Tage Ausſpannen jede Woche iſt ſchon eine Er⸗ holung, und das ſchöne Wetter muß man jetzt aus⸗ nützen.— 5 28 Am frühen Morgen weckte die Mutter ihre lieben Kinderchen mit einem zärtlichen„Natt, natt,— natt, natt“. Schnell machte ſie ſie fertig, denn ſie wollten denen die Kühe weideten, und die Mannheimer Mädchen und Buben verſtanden ſich ganz gut mit den Hörnerträgern. 13 0 Wer keinen Garten ſein eigen nannte, der hatte nicht weit in die Felder. Gar nicht weit vom Waſſer⸗ turm pflanzte ein Bierbrauer auf ſeinem Acker die Hopfen für ſein Bier. Tabak und Krapp, eine Farb⸗ , losmarſchieren, ehe die Hitze zu groß wurde. Hei, was hatte Mama Enterich für gute Dinge in den Ruckſack gepackt. Vor allem ihren, in der ganzen Familie berühmten Schneckenſalat nach dem altbe⸗ währten Rezept ihrer Urururgroßmutter. Da Ente⸗ richs überzeugte Rohkoſtler waren, kamen noch köſt⸗ lich zarte Kopfſalatblätter als Zugabe mit, ſo daß allen ſchon in der Vorfreude auf das herrliche Mahl im Freien das Waſſer im Munde zuſammenlief. „Heute könnteſt du auch einige der Weihnachts⸗ zigarren mitnehmen, lieber Mann“, ſchnatterte Mama Enterich,„draußen im Freien ſtört mich der Rauch gar nicht— außerdem gehe ich voraus, um das Tempo anzugeben, ſonſt rennſt du wieder ſo, und die Kinder kommen nicht mit!“ Geſagt, getan. So zogen ſie los. Voraus Mama Enterich mit dem vorſorglich mitgenommenen Fa⸗ milienregenſchirm. Leider entſprach ihr Strohhut nicht den Anforderungen der letzten Mode; aber da ſie eine ſehr vernünftige Frau war, machte ihr das keine Sorgen. Hinter ihr kam mit ſchwerbepacktem Ruckſack der glückliche Vater, dem ſeine Zigarre ausgezeichnet ſchmeckte, da er ſie ſo recht in Ruhe und mit Genuß rauchen konnte, ohne an empfind⸗ liche Vorhänge oder an den Huſten ſeines lieben Frauchens denken zu müſſen. Dann kam der Erſt⸗ ausgeſchlüpfte; ein ſehr ruhiger, nachdenklicher und ſchweigſamer Entenjüngleng, der ſich ſeiner Würde vollauf bewußt war. Hinterdrein watſchelten ſeine Schweſtern, die nach Herzensluſt mit der Mutter um die Wette.. ſchnatterten. Kann man ſich eine vergnügtere Familie denken? Wohl kaum. Deshalb bekommt ihr hier ihr Konter⸗ fei zu ſehen, und wenn ihr Glück habt, ſo trefft ihr Familie Enterich bei eurem nächſten Wochenend⸗ ausflug. Viel Vergnügen! E. W. die Buben bot das Gelände einen günſtigen Platz zum Spiel. Bis man von da wieder heimkam in die Stadt hinein, war man ſchon recht müde. Aber man erzählte ſich ſo gerne von dem ſchönen Sonntags⸗ ſpaziergang, wo man Onkel Handſchuhmacher, Tante Philippine und Bäschen Babette getroffen hatte. Onkel Hiſtorikus pflanze, machten ſich neben den Kartoffeln breit, und die Namen Kleinfeloſtraße und Krappmühlſtraße erinnern noch an ſolche Dinge. Außerhalb des Schlachthofes tragen die Aecker den Namen„Kuh⸗ platte“, woraus wir auf einen Weideplatz ſchließen können. Im Gebiet der Meerfeldſtraße, einem ſumpfigen Gelände, fingen die Mannheimer Buben ihre Froͤſche und Kaulquappen und holten ihre Rohre zum Schießen mit dem Bogen. Näher hatten ſie's allerdings in den ſumpfigen Graben beim Schützenhaus, dort wo heute hinter dem Tennisplatz der Luiſenpark beginnt. Ein einfaches Brücklein mit einem Holzgeländer führte über einen ſolchen Gra⸗ ben. Wenn die Familie am Sonntag einen Spazier⸗ gang in dieſe Gegend machte, ſo war das für die Kinder ſchon ein großes Feſt. So viele Ausflüge wie heute, gar mit der Bahn oder der Elektriſchen, kannte man nicht. Schokoladeautomaten waren nir⸗ gends zu finden; dafür ſchmeckten Kuchen und Milch im Schützenhaus umſo beſſer. Die Kinderſchaukel war ſtets beſetzt und koſtete keinen Pfennig, und für * 5* 1 Liebe Mädels und Buben! Habt ihr Luſt, euch einmal ein nettes Spiel zu verfertigen, das euch keinen Pfennig Geld, dafür aber etwas Zeit und Ge⸗ duld koſtet? Ja, ſicher! Dieſes Spiel, es ſei F ra e und Antwortſpiel genannt, iſt nämlich ſehr unterhaltend und was die Hauptſache iſt, ſehr luſtig, und die Lachmuskeln ſetzen wir doch alle gern in Bewegung. Nun paßt einmal auf, wie einfach die Choſe geht. Wir nehmen ein großes Stück weißen Karton oder auch ein Blatt vom Zeichenblock und ſchneiden dieſes in gleichgroße Kärtchen. Die Angahl der Karten iſt beliebig, jedoch wird das Spiel umſo luſtiger, je mehr Karten vorhanden ſind. Sagen wir mal, wir ſchneiden 40 Karten aus, dann bezeichnen wir die eine Hälfte mit einem A, die andern 20 mit B zur beſſeren Unterſcheidung. Jetzt aber kommt die Haupt⸗ beſchrieben einſenden. dann folgendermaßen auf die Karten geſchrieben werden: Der Anfang, das Subjekt des Satzes kommt auf eine mit 4 bezeichnete Karte und der Reſt des Satzes auf eine mit B bezeichnte zu ſtehen. Beiſpielsweiſe ſo: Karte A 1) Ein Auto Karte B 1).. raſt durch die Straßen oder: 5 Karte A 2) Großmama Karte B 2).. ſtrickt Strümpfe oder ſo ähnlich. Haben wir dann alle Karten richtig beſchrieben, kann die Sache los gehen. Fritz lieſt eine Karte mit A vor, Franz zieht eine von B, lieſt ſie vor und wir andern hören zu. Was dabei heraus kommt, könnt ihr bald ſelbſt merken, nämlich, daß es paſ⸗ ſieren kann, daß Großmama durch die Straßen raſt und ein Auto Strümpfe ſtrickt! Viel Vergnügen! Müde wie ein gehetztes Reh, warf ich mich hin auf ſie, die rot erblühende Heide. Heulend brauſte der Sturmwind über die Land⸗ ſchaft, daß die Bäume ächzten und ſich krümmten, daß Staub aufwirbelte, und ich fröſtelnd die Decke vom Ruckſack riß und mich bis zum Kopf in ſie ein⸗ hüllte.— Weit hinten verſchwand allmählich die hinter drohend aufziehenden Wolkenbänken. Klagend ertönte ein Vogellied vom nahen Ge⸗ büſch. Ein letztes Aufleuchten der untergehenden Sonne überflutete die Heide; aber dann begannen allmäh⸗ lich die unheimlichen Schatten der Nacht über die Natur Herr zu werden.— Fern praſſelte ein Hagelſchauer nieder.— Plötzlich— ein Blitz und aus weiter Ferne Donnergeroll. Der Vogelgeſang hörte auf.— Der Sturmwind wurde zum Orkan und eine Menge von abgeriſſenen Aeſten praſſelte auf den Boden. Die Blitze folgten immer raſcher aufeinander und der Donner krachte über meinem Haupte, daß die Erde bebte. f Unheimlich ſah die von unaufhörlich zuckenden Blitzen magiſch erhellte Heide aus. Dann ging ein Platzregen nieder; der Sturm⸗ wind ſang ſeine grauſe Melodie; Eulen kreiſchten.— Allmählich übermannte mich trotz der toſenden Naturelemente doch der Schlaf und nahm mich ſchützend in ſeine Arme.—— Willi Seumeor Noilſalnuba⸗ Geographiſches Füllrätſel 4 1 Gertrud Sch. Sonne 1 a 1 2 1 m, m, n, n, n, o, r, r, r, r, 8, 8, 8, t i t, u, u, ſind ſo in die leeren Felder einzuſetzen, daß die waage⸗ rechten Reihen folgendes ergeben: f 1. Spaniſche Inſel im Mittelländiſchen Meer. 2. Nordſeeinſel. 3. Europäiſches Königreich. 4. Vor⸗ ort von Berlin. 5. Stadt auf der Inſel Sizilien. 6. Fluß in Afrika. 2. Beſuchskartenrätſel Reg. Miester . Metz Durch Umſtellen der Buchſtaben wird der Beruf dieſes Mannes ermittelt. H. H. K Auflöſung der Rätsel aus der letzten Nummer: Auflöſung der Rechenaufgaben: 36 Schwäne. Martin hatte 5 Schafe, 7 Schafe. Scherzaufgabe: Es waren 3 Perſonen, nämlich Großvater, Vater und Sohn. Magiſches Quadrat: Esbu, Saal, Baum, Ulme. Umſtellrätſel: Milano, Manoli. Silbenrätſel: Barcelona, Erfurt, Rhone, Lorelei, Irmgard, Naſe, Auguſt, Laon, Thüringen, Otto, Nürnberg, Alle.— Berlin— Altona. Kreuzworträtſel: Wagrecht: 1. grau, 3. Mark, 7. Rio, 8. Alm, 10. Guu, 11. Oel, 12. Ulm, 13. Emir, 15. Iſſa, 17. Ster, 20. Amur, 22. Boa, 23. Arm, 24. rar, 26. Gap, 28. Mai, 30. As, 31. Eſel, 32. Ruhe. Senkrecht: 1. Gong, 2. Uri, 3. Mal, 4. Kuhn, 5. Moor, 6. Kali, 7. Rum, 9. Mus, 14. Ire, 16. Sam, 18. Tag, 19. Raps, 20. Amme, 21. Uri, 22. Boje, 25. Rabe, 27. Aal, 20. Aar. Adreſſe erbeten: von Werner Sch.(Märchen vom kleinen Motorradfahrer). Ferienerlebniſſe wie alle Manufkripte einſeitig Bei Rätſeln ſtets die Auf⸗ Hans ſache! Wir ſtreugen unſer Oberſtübchen etwas an und denken uns kurze, treffende Sätzchen aus, die löſung mit einſenden. Tante Liefel Ne. 337 Die Buchſtaben: a, a, a, a, b, b, e, e, e, g, i,.* 1 1 1 Donnerstag, den 24. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Nr. 337 5 7. Seite. Behauptete Geireidemärkte Berliner Produktenbörſe v. 24. Juli.(Eig. Dr.) Obwohl die Schlußmeldungen von Ueberſee etwas ent⸗ täuſchten, hatte man auf Grund des hier ſeit geſtern wie⸗ der eingetretenen Regenwetters mit einem feſten Börſen⸗ verlauf gerechnetr Die Meldungen aus den einzelnen Landesteilen lauteten jedoch bezüglich der Wetterverhält⸗ üiſſe weniger peſſimiſtiſch, ſodaß die Tendenz ledig⸗ lich als gut behauptet anzuſprechen war. Am Lie⸗ ferungsmarkte ſetzte Weizen bis 1„ höher ein Roggen lag ſtetig und nur in der Dezember⸗Sicht auf Interven⸗ onen um 1/ befeſtigt. Das Inlandsangebot von Brot⸗ getreide hatte ſich kaum verringert, da die Landwirt⸗ schaft zur Deckung ihres Geldbedarfes weiter Ver⸗ kaufsluſt bekundet. Die Gebote der Mühlen und Reporteure lagen im allgemeinen auf geſtrigem Niveau. Weizen⸗ und Roggenmehle hatten zu unveränderten Prei⸗ ſen kleines Bedarfsgeſchäft. Hafer wurde vom Konſum nur vorſichtig aufgenommen, höhere Forderungen weren kaum durchzuholen. Die Nachfrage für Wintergerſte har etwas nachgelaſſen. Amtlich notiert wurden: Weizen— feſter, Juli 288—89, Sept. 263, Okt. 264,5, Dez 269,5; Roggen 16170, ruhig, Juli—, Sept. 1776,75, Okt. 181.—80,5, Dez. 190—30,5; Futtergerſte 174—97, ruhig; neue Wintergerſte—, ruhig; afer 17483, ruhig, Juli 186—85, Sept. 178,25—178, Okt. 184, Dez. 188,5; Weizenmehl 31,75—9,5, kaum behauptet; Roggenmehl 22,75—5,75, etwas matter; Weizenkleie 10,20 bis 10,60, ſtill; Roggenkleie 10,25—10,75, ruhig; Viktoria⸗ erbſen 2732; Kl. Speiſeerbſen 24— 27,50; Futtererbſen 19 bis 207 Peluſchken 22—25; Ackerbohnen 17—18,50; Wicken 21 bis 28,50; Lupinen, blaue 20—22; dto. gelbe 26—28: Raps⸗ kuchen 10,60—11,60; Leinkuchen 16,20— 16,60; Trockenſchnitzel 8,609,440; Soyaextractionsſchrot 14,20— 15,20; Kartoffel⸗ flocken 16,40—17; Frühkartoffeln 4,70—5. Allgemeine Ten⸗ denz ruhig. 5 Mannheimer Produktenbörſe vom 24. Juli.(Eigenber.) Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war für Br ot ge ter e ide ſtetig, für Futtermittel ruhiger und für Mehl ſtill. Angeboten wurden in für die 100 Kilo netto, waggonfrel: Ausl. Weizen 32—34. inl, alter Weizen 90,50; inl. neuer Weizen 2828,25 inl. Roggen 19; inl. Hafer 18—19; inl. Braugerſte 222250; Futtergerſte 18 bis 20 Biertreber 10,50—11 Rapskuchen 10,75; Sojaſchrot 14,50; Trockenſchnitzel 8 Weizenmehl ſüdd. 44,25 per Juli⸗ Auguſt; dito. 42,50 per Sept.⸗Okt.; Weizenbrotmehl ſüdd. 90,25; Roggenmehl 60—70proz. 27,50 28,50; Weizenfutter⸗ mehl 10; Weienkleie, feine 8; Roggenkleie 8,25; Leinſgat 34,50; Raps 27.28; Grünkern 5560. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Juni.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(in Hfl. p. 190 Kg.) Juli 9,307 Sept. 8,95; Nov. 8,92%; Jon. 9; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Juli 138; Sept. 127; Nov. 12524; Jan. 127%. * Liverpooler Getreibekurſe vom 24. Juli.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100 lo.) Tendenz unregelmäßig; Juli .); Okt..4(.); Dez..57(.5986); März—(.676); Mitte, ruhig; Juli—: Okt..37% Dez..%; März? * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 24. Juli.(Eig. März(31) 7,0 B 7,60 G; Mai(31) 7,90 B 7,85 G; li 7 B 690 G; Aug. 6,985 B 6,85 G; Sept. 7 B 6,00 G; Okt. 7,10 B 7 G; Nov. 7,20 B 7,10 G; Dez. 7,30 B 7,25 G; Jan.⸗März 7,60 B 7,50 G; Tendenz ruhiger.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage— Juli 26,95; Aug. 27,10; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwollkurſe vom 24. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 14,97. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Midcl. Anfang, Jan,(31) 690 geh.; März(31) 697 geh.; Mai(31) 705 geh. Juli—: Okt. 686687; Dez. 687 geh.; Tagesimport 3 Tendenz ruhig; Mitte, Jan,(31) 690, März(31) 6 Mai(31) 704 Juli 718; Okt. 686; Dez. 687; Loco 758; Egypt. Upper F. G. foir loco 954; Tendenz ruhig. * Maunheimer Viehmarkt vom 24. Juli. Zufuhr ins⸗ geſamt 701 Stück. Im einzelnen wurden zugeführt und erlöſt in 1 für 50 Kg: Lebendgewicht: 92 Kälber, c) 69—74, d) 62—67; 25 Schafe, b) 45—47; 21 Schweine; 563 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 1723, über 4 Wochen 25—382, Läufer 33—42. Marktverlauf: Mit Kälbern ſchleppend; mit Ferkeln und Läufern ruhig. * Neue Erhöhung der Süddeutſchen Zinkhlechpreiſe. Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, Sitz Frankfurt a.., hat mit Wirkung vom 23. Juli ihre Preiſe abermals um 1½ v. H. erhöht, nachdem erſt am 17. Juli eine Her⸗ auffetzung um 2 v. H. erfolgt wor. *Meſſingfabrikate billiger. Die Wirtſchaftliche Vereinf⸗ gung Deutſcher Meſſingwerke hat nach der am 22. d. M. erfolgten Herabſetzung, der Del⸗Notiz auf 105,25% die Grundpreiſe für Meſſingdraht und Blech am 23. Juli auf 143(145), für Meſſingſtangen auf 120(121) J und für Meſſingrohre auf 162(164)/ je 100 Kg. ermäßigt. * Vom Zuſammenbruch des Wolfram⸗Marktes. Inner⸗ halb eines Jahres iſt der Preis für Wolfram von 2 Schil⸗ ling auf 14 Schilling gefallen. Zur Zeit befinden ſich große Mengen Wolfram in London, ohne Abſatz finden zu können. Vader utter Schweſtern, Brüder, ſie beteuern immer wieder EKronen-Butter ſchmeckt uns fein, alſo darf's nur dieſe ſein! Täglich friſch im „Butterbrödl“ RI. 14, Marktplatzquadr. 4821 fadio-Apparat gegen Grammophon zu tauſchen geſucht. Tiſchapnarat mit 25 Platten, wenig ge⸗ ſptelt). Angeb. unter X RS am dle Ge⸗ ſchäftsſtelle.*571⁴ Legs. PIx.-MIttagstisch können einige Per⸗ ſonen teilnehmen. UD 4. 4, 3 Treppen, r. 25705 Heirat Jüdin, 29 Jahre, w. Bekanntſchaft m. beſſ. freid. Herrn zw. ſp. Heirat. Ernſtgem. Zuſchrift. u W 2 80 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Bg251 Ve 5 11 Große eigerun 25. bis 31. Juli Unter den Hammer kommen in den TCaffino* Sälen Mannheim, R 1, 1, am Marktplatz aus verſchiedenen Beſitzen, Suülfaninen, Ref“ 2 Pfund Braune Bohnen 2 Pfund Linsen 2 Pfund Milchreis Pfund Himbeerseft Pfund Afmilſche Bekanntmachung Haudelsregiſtereinträge vom 23. Juli 1930: Ala Anzeigen⸗Aktiengeſellſchaft Zweignieder⸗ laſfung Mannheim in Mannheim als Zweig⸗ niederlaſſung der Firma Ala Anzeigen⸗Aktien⸗ eſellſchaft in Berlin. 3 ſind folgende Brokuren: Dr. Tarl Boyſen, Albert Hartmann und Theodor Müller. Jacob Strauß Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 7. und 19. Juli 1930 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt der Betrieb eines Handelsgeſchäftes in Lebens⸗ und Futtermitteln 2 aller Art, insbeſondere die Fortführung des bis⸗ her von Herrn Max Strauß unter der Firma 9 Baronin, erteilungshalber und aus ſonſtigen Gründen, 5 77„ 2 ferner hochintereſſante Sammelſtücke aus erſtem Händler⸗ Senke ta ben 0 0 9 5 5 beſitz, nachbenannte Mobiltare, Kunſt⸗ und Gebrauchs⸗ burger und Max Strauß, beide in Mannheim, gegenſtände, die öffentlich meiſtbietend verſteigert bezw. händig verkauft werden:* 3 Schlafzimmer, 1 einfaches, 1 modern volles Stilzimmer, 2 ſehr ſchöne Speiſezimmer, liche Herrenzimmer, 1 brientaliſche Zimmer ⸗ 1 Wohnzimmer, 2 Salons. Viele Einzelmöbel: Kleiderſchränke, Büfett, Kredenz, Ausziehtiſche, Stühle, Seſſel, Klubgarnitur, Kommoden, Sofas, Antile Möbel u. Kuunſtgegenſtände: Seſſel, Stühle, Sofas, Sekretäre, Damenſchreibtiſch, möbel, viele Einzelſtücke poliertes, 1 prunk⸗ 2 herrſchaft⸗ Einrichtung, Bücherſchränke, prachtvolle Trumeaux, Spiegel, Vitrinen, Schreibtiſche, Rauchtiſche, Einzelbetten, Nachttiſche ete. Schränke, Kommoden, Aufſatz⸗ in Barock, Renaiſſance, Bieder⸗ 1 ſind Geſchäftsführer. Jeder von ihnen iſt be⸗ rechtigt, die Geſellſchaft ſelbſtändig zu vertreten. Die Geſellſchaft dauert bis 31. Dezember 1931. Wird nicht ſpäteſtens am 30. Juni 1931 ge⸗ kündigt, ſo läuft die Geſellſchaft bis 31. De⸗ zember 1933 und ſo jeweils weiter zwei Jahre, wenn nicht ein halbes Jahr vor Ablauf ge⸗ kündigt wird. Die Forderungen und Verbind⸗ lichkeiten, die im bisherigen Geſchäftsbetrieb der Firma Jacob Strauß entſtanden ſind, ſind von der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung nicht übernommen worden. Als nicht eingetragen wird noch veröffentlicht: Der Geſellſchafter Kauf⸗ meier uſw., darunter wundervolle muſeumsreife Stücke. mann Max Strauß in Mannheim bringt das Einige ſehr ſchöne Bronzen, Zinn, Kruzifixe, holzgeſchnitzt, von ihm ölsher unter der Firma Jacob Strauß Oelgemälde alter und neuer Meiſter, darunter Stücke erſter betriebene Handelsgeſchäft ſamt Firma, jedoch Meiſter, Porzellane, darunter 2 Prunkvaſen aus ehem ſitz des Königs von Württemberg, waren, Brillantſchmuck, ſelten ſchöne Teppiche. Be⸗ antike Uhren in Bronze, Biedermeter⸗Standuhr, Leuchter, Oſtaſiatica, Kriſtall, Gold⸗ ohne Forderungen und Verbindlichkeiten, in die Geſellſchaft zum Werte von 10 000 R. ein. Seine Stammeinlage in gleicher Höhe gilt damit als geleiſtet. Geſchäftslokal: G 7. 20/21. Außerdem im Freihandverkauf: 1 prachtvoller Flügel, D. Keller& Co., Mannheim. Die Firma iſt 1 Piano, einige mod. Zimmereinrichtungen: Schlafzimmer, erloſchen. 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Der Geſchäftsführer Jakob Teutſch in Fried⸗ richsfeld hat das Aufgebot folgender Urkunde beantragt: Grundſchuldbrief über G. 4000.—, ausgeſtellt über die im Grundbuch von Fried⸗ richsfeld Band 25, Heft 14, Abt, III Nr. 8 F, auf dem Grundſtück Lgb. Nr. 459/40 der Gemar⸗ kung Frledrichsfeld, Eigentum des Antrag⸗ ſtellers, zu Gunſten der Heidelberger Privat⸗ bank.⸗G. in Heidelberg. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Donnerstag, den 13. November 1930, vor⸗ mittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 263 anberaumten Auf⸗ gebotstermin ſeine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen; andernfalls wird die Ur⸗ kunde für kraftlos erklärt werden. * 5706 Mannheim, den 22. Inli 1930. Amtsgericht B. G. 9. FL EISCHWWANREN Saffschinken 6 KO ONUA WARE 145 Der Kupfermarkt nach der neuen Preisſenkung Die Lage am Kupfermarkt deutet auch nach der am 22. d. M. erfolgten Herabſetzung des Kartellpreiſes auf 11,30 cents noch nicht darauf hin, daß die Preisabwärtsbewegung bereits als abgeſchloſſen anzuſehen iſt. Zwar haben die Um⸗ ſätze des Syndfkats in Europa am Tage der Preisermäßi⸗ gung eine Erhöhung auf 3500 To. erfahren, doch betrugen die amerikaniſchen Umfätze nur 500 To. Trotz der ſtärkeren europäiſchen Eindeckungen kauft der Konſum auch weiter⸗ hin nur ſehr vorſichtig und deckt nur ſeinen unmittelbaren Bedarf; ſpekulative Käufe werden faſt garnicht getätigt. Unkontrollierbare amerikoniſche Nachrichten beſagen, daß ſich in den Vereinigten Staaten bereits wieder Händler ſtärker für Kupfer intereſſtieren. Die Ausſchaltung des Handels wird heute ſelbſt in Kartellkreiſen als ein Fehler der Kartellpolitik bezeichnet. Von der zweiten Hand kommt Material unter Kartellpreis kaum an den Markt. Die Unterbietungen fanden lediglich zu einem Zeitpunkt ſtatt, zu dem die zweite Hand das Material auf Termine ab⸗ geben und ſich in Standardkupfer vorteilhoft eindecken konnte. Die Kathodenpreiſe ſind in Berlin auf 102 l bis 103/ zurückgegangen. Der offizielle Kathodenpreis beträgt 103,25 1. Berliner Mefallbörse vom 24. Juli 1939 —— 9 Kupfer Ble! Zink Geld dez. Brief] Geld dez. Brief] Geld Januar. 56.— 36,— 35,50 35,25 84,75 Februar 96—— 3635 50—.— 35.75 85,75 März 86.25 35,25 35,7 35,50—.— 38— 35.50 April 9828 35.7 38.50 3825 35.75 Mai.2 35.75 35. 5, 36,50 36,.— Juni 96.50—.— 436.— 35 75—.— 36.50 36.25 Juli 96,——.— 836,50 35.——,— 23.50 32.— Vuguſt 96.—.— 55 35,50—.— 38.50 88. Sept. 6.—— 36. 35,80—— 84 38.25 Okiober 96.——.— 38, 35,0—— 44.73 3875 Nov. 96——.— 35.50—.— 34.75 34 Dezemb⸗ 986— 36.35.50—— 35.25 4,50 Elektrolytkupfer, prompt„105,25 Antimon Regulus 48,— 50, Orig. Pütten⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per kg 47.50 49.59 dal. Walz⸗,Drahtbarren 192. Gold, Freiverkehr, o zr. 28. 28,2 Nei 0 v. H—[Platin, dto. 1 Er 5,—.— einnickel. 98.99 v. H. 350. Greiſe ohne Edelmetalle, ar 100 f Londoner Mefallbörse vom 24. Juli 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(1370 ſein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standards 48,75 Zinn, Standart 134,5 Aluminium—.— 3 Mynate 48.50 8 Monate 86,1] Antimon—.— Settl. Preis 49,.— Settl. Preis 131,7 Queckſilber 22.75 Elektrolyt 50,50 Banka 140 2 Platin 2 beſt ſeledted 5125 Straits 186,2 Wolframerz 15.75 ſtrong ſheets—,— Blei, ausländ. 18,25 Nickel 8 El'wirebars 52.50 Fink gewöhnlich 16.32] Weißblech—.— 18.35 Uhr: Aus Rundfunk⸗Programmen Freitag, 25. Juli .30 Uhr: Frankfurt: Konzert von Bad Soden i..; Köln: Konzert von Bad Oeynhauſen. 12.00 Uhr: Frankfurt: Schallplatten⸗Konzert; Mün⸗ chen: Mittagskonzert. 13.30 Uhr: Stuttgart: Konzert. 15.10 Uhr: München: Stunde der Frau. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Unterhaltungs⸗ konzert. Muſikaliſche Kleinigkeiten. 17.25 Uhr: Stuttgart: Aerzte⸗Vortrag München: Frankfurt, von Mannheim. 19.30 Uhr: Breslau: Volkstümliches Konzert; Fran k⸗ furt, Stuttgart: Kleine Stücke für Solo⸗Violon⸗ cello? München: Klopierkonzert. 20.00 Uhr: Hamburg: Plaottdeutſches Spiel„De Roop“; Königswuſterhauſen: Konzert; München: Schauſpiel„Götz von Berlichingen“ Brünn, Buda⸗ peſt: Konzert; Os lo: Orcheſter⸗Konzert; Zürich: Neuere franzöſiſche Muſik. 20.15 Uhr: Köln: Konzert des Schwarzmeiriſchen Kinder⸗ chors; Stuttgart: Hörwünſche„Aus der Schublade“; Kattowitz, Warſchau, Stockholm: Sinſonie⸗ konzert; Toulouſe: Opernmuſik. 20.30 ihr: Kaſchau, Prag, Preßburg: Kammer⸗ muſik. 20.45 Uhr: Berlin: Füngſte Lyrik IF Mailand: Sinfonie⸗Konzert; Wien: Wenn zwei das Gleiche tun. 21.00 Uhr: Berlin, Prag: Konzert; Königswu⸗ ſterhauſen, Köln: Ein Spiel„Der Narr mit der Hacke; Brünn: Violoncell⸗Konzert; Os Jo; Cellopor⸗ trag; Toulouſe: Orcheſterkonzert. 21.15 lühr: Berlin: Jüngſte Lyrik II. 21.30 Uhr: Berlin: Konzert. l 22.15 Uhr: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert. 22.30 Uhr: 22.45 Uhr: 1 ondon 1, 2, 3: Tonzmuſik. tüttgart: Unterhaltungkonzert. S— ůů—ů— 9—— ů ů ů— Chefredakteur Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton k. V. Kurt Fiſcher ⸗Kommunalpolitir u. Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Sport u. Vermiſchtes: i. B. Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude. ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim. K 1,—6 Für unverlangte Beiträge kleine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bel 5 Rückporto ASE BlUITIER Das Konkursverfahren über das Vermögen des Schloſſermeiſters Johaunes Eulner in Mannheim, 8 3. 3, Geſellſchafter der offenen Handelsgeſellſchaft Karl Wolff& Co. in Mann⸗ heim, Neckarauerſtraße 213, Kraftfahrzeugvertre⸗ tungen, wurde mangels Maſſe eingeſtellt, Mannheim, den 21. Juli 1930. Amtsgericht B. G. 1. Im Konkursverfahren über das Vermögen 144 DElIKATESSEN Werkstätte mit Büro, ca. 80 qm, mögl. Neckarſtadt od. Hafengebiet, ſofort zu mieten geſucht. 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