4 0 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM. 3. 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Beilagen: Sport der N. M. Z. Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend« Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer „in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. 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Jahrgang— Nr. 338 ieue Abſagen an Hugenberg „Noch nie hat Aehnliches in der deutſchen Parteigeſchichte ſich begeben“ Abſchiedsbriefe Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 25. Juli. Es wird immer einſamer um den Geheimrat Hugenberg, und gerade die Köpfe ſind es, bie ſich von ihm trennen. Jetzt ſind Dr. Reichert, der Syn⸗ dikus des Vereins deutſcher Eiſen⸗ und Stahlindu⸗ ſtrieller, der Landwirtſchaftsrat Hemeter und der bisherige Reichstagabg. Schröter⸗ Liegnitz aus der Deutſchnationalen Volkspartei ausgetreten. Die Abſchiedsbriefe, die von der„Kreuz⸗ zeitung“ veröffentlicht werden, ſind für Herrn Hugenberg geradezu vernichtend. Herr Reichert er⸗ klärt, nicht in der Lage zu ſein,„eine Mitverantwor⸗ tung für die von Hugenberg befolgte Politik zu über⸗ nehmen“. Her Hemeter ſchreibt:„Ich vermag die von Ihnen, Herr Geheimrat Hugenberg, als Partei⸗ vorſitzender betriebene Politik mit meinem Gewiſſen und meinem perſönlichen Verantwortungsgefühl dem Vaterland und insbeſondere unſerer heimiſchen Landwirtſchaft gegenüber nicht mehr zu verein⸗ baren.“ Noch nie hatte Aehnliches in der deut⸗ ſch e y Parteigeſchichte ſich begeben. Es genügt offenbar nicht, ſich von ſeinen Schreibange⸗ ſtellten„Der Führer“ nennen zu laſſen, man muß auch ein Duce ſein. Keine Straf⸗Maßregelungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 E Berlin, 25. Juli. Wie wir zu den Beratungen des deutſchnationalen Parteivorſtandes ergänzend erfahren, wurden von einigen Landesverbänden, darunter dem oberſchle⸗ ſiſchen, Ausſchlußanträge gegen die oppo⸗ ſitionellen Reichstagsabgeordueten eingebracht. U. a. lag ein ſolcher Antrag auch gegen berg. den Ernährungsminiſter Schiele vor, der ja noch immer der Deutſchnationalen Volkspartei angehört. Eine Mehrheit des Parteivorſtandes lehnte die Ausſchlußanträge ab, wobei offenbar der Geſichts⸗ punkt maßgebend war, daß es der heutigen Partei⸗ führung überlaſſen bleiben ſoll, die Auseinander- ſetzungen mit den„Abweichungen“ vorzunehmen. Dr. Hugenberg perſönlich ſoll ſich gegen Strafmaß⸗ regelungen ausgeſprochen haben, weil im Augenblick die Einheit der Partei für den Wahlkampf nicht er⸗ ſchüttert werden dürfe. Die zehn Mitglieder des Parteivorſtandes, die bei der geſtrigen Sitzung gefehlt haben, rekrutieren ſich, wie wir hören, aus den ſü d⸗ deutſchen Landesverbänden. Entſchließungen des deulſchnationalen Parteivorſtandes Telegraphiſche Meldung Berlin, 24. Juli. Der Parteivorſtand der Deutſchnationalen Volks⸗ partei nahm heute einſtimmig folgende Entſchließung an: „Der Parteivorſtand bekennt ſich in vollem Um⸗ fange zu der Politik ſeines Parteiführers Dr. Hugen⸗ Er dankt der Reichstagsfraktion und ihrem Vorſitzenden Dr. Oberfohren für ihren Wider⸗ ſtand gegen die wirtſchaftszerrüttenden Steuerpläne und die verhängnisvolle Halbheit des gegenwärtigen Kabinetts. Der Parteivorſtand verurteilt es aufs ſchärfſte, daß eine Anzahl von Abgeord⸗ neten gegen den Mehrheitsbeſchluß der Fraktion und gegen die Willenskundgebung des Parteivorſtandes geſtimmt hat.“ Einsparung von 100 Millionen Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 25. Juli. Der Reichsfinanzminiſter hat am Mittwoch in ſeiner ausgezeichneten Rede in den Krollſchen Feſt⸗ ſälen mitgeteilt, daß über die Einſparung von 100 Millionen im weſentlichen zwiſchen den Reſſorts eine Einigung herbeigeführt worden ſei. Der demo⸗ kratiſche Zeitungsdienſt bemerkt dazu ergänzend, daß nur noch über reſtliche 20 Millionen von den 100 Millionen verhandelt würde. Bei dieſen Ver⸗ handlungen ſeien nur noch drei Reichsminiſterien be⸗ tetligt, und es ſei mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß man zu einer vollen Einigung kommen würde. Die Einſparungen betreffen alle Reichsminiſterien, auch das Reichs wehrminiſterium, Die Ent⸗ würfe zu den Notverordnungen ſind im Finanz⸗ miniſterium am Donnerstag fertiggeſtellt worden. blenz Zur Brücken 8 4 Die Rettungsarbeiten an der Unglüeksstelle Das 37. Opfer geborgen — Koblenz, 24. Juli. Das 37. Opfer des Brücken⸗ einſturzes wurde heute nachmittag 17 Uhr geborgen. Es iſt die zehnjährige Maria Ackermann aus Gülz bei Koblenz. Die Bergungsarbeiten werden fortge⸗ ſetzt. Zurzeit werden noch 15 Perſonen gezählt, über die Nachrichten fehlen. Beileidstelegramm Tirards — Paris, 24. Juli. Der ehemalige Delegierte der Rheinlandkommiſſion, Tirard, hat an den Reichskom⸗ miſſar für die beſetzten Gebiete, Frhrn. Langwerth von Simmern, und an den Oberbürgermeiſter der Stadt Koblenz, Ruſſell, ein Beileidstelegramm an⸗ läßlich der Brückenkataſtrophe geſandt. Die Ambildung der Rechten Die Zielſetzung des Grafen Weſtarr Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 25. Juli. Es iſt ein Schönheitsfehler(und vielleicht iſt es noch mehr als das), daß bei der Umbildung der Rechten ein förmlicher und organiſatoriſcher Zu⸗ ſammenſchluß nicht gelungen iſt. Dieſer Schönheits⸗ fehler— wir haben ſchon mehrfach darauf hingewie⸗ ſen— wird auch in den Kreiſen der Beteiligten als ſolcher empfunden, und Graf Weſtarp in einem Leitaufſatz der„Kreuzzeitung“ über das„Ziel konſervativen Zuſammenſchluſſes“ ſpricht das auch offen aus. Graf Weſtarp gibt an der Entſtehung der Landvolkliſten Hugenberg die Schuld. Die Politik der deutſchnationalen Parteiführung in den letzten anderthalb Jahren hätte weſentlich dazu beigetragen, das Landvolk der Deutſchnationalen Volkspartei zu entfremden und es zu eigenem Vor⸗ gehen zu veranlaſſen. Hinzugekommen ſei dann noch, das Landvolk entfremdend, der Gegenſatz zwiſchen der Parteiführung auf der einen Seite und der „Grünen Front“, dem Landbund und dem Miniſter Schiele auf der andern, der in einem Teil der Rechtspreſſe immer ſchroffer vertreten wurde und die jetzigen Entſchlüſſe des Landbundes ſeien nur der Schlußſtein ſolcher Entwicklung. Sie bedeuteten eine ſcharfe Abſage an die Deutſchnationale Volkspartei. Im Augenblick ſeien die Landvolkliſten pſychologiſch und nach der wirtſchaftlichen und parteipolitiſchen Geſamtlage vielleicht das einzige und geeignete Mit⸗ tel, um das Landvolk zuſammenzuhalten, vor Radi⸗ kalismus zu bewahren, es überhaupt an die Wahl⸗ urne zu bringen. Aber es dürfte unter keinen Um⸗ ſtänden das letzte Wort ſein.„Es liegt in der Natur der Dinge, daß jede Berufspartei im Reichstag ſich täglich vor die Notwendigkeit geſtellt ſieht, ſtaats⸗ politiſche Entſcheidungen zu treffen, die den Beruf nicht unmittekbar berühren. Keine Berufspartet kommt darum herum, eine einheitliche ſtaatspolitiſche Auffaſſung zu gewinnen. Es genügt nicht, daß die Träger der Landvolkliſten, wie es die chriſtliche Bauern⸗ und Landvolkpartei in ihrem Aufruf getan hat, das Bekenntnis zu dem Entſchluß auszuſprechen, das in den Landvolkliſten geeinte Landvolk zu einer ſtaatspolitiſchen Einſtellung zu führen. Das Ziel muß bleiben und der Entſchluß muß gefunden werden, für die Wahlen und für die Arbeit im Parlament die äußere und innere Vereinigung mit den konſervativ gerichteten Vertretungen des geſamten Volkes wieder zu finden.“ Man wird, auch wenn man ſelber mit ſeinen politiſchen Auffaſſungen nicht konſervativ beſtimmt iſt, den Darlegungen des Grafen Weſtarp nur bei⸗ pflichten müſſen. Wir halten es in der Beziehung mit der„Germania“, die von der Bildung der Landvolkpartei meint:„Wahlpolitiſch geſehen mag das nützlich ſein, ſtaatspolitiſch iſt es unfruchtbar.“ Graf Weſtarp ſieht es für die nächſte Zeit als ſeine eigentliche Aufgabe an, den Zuſammenſchluß „aller Gruppen und Parteien, die auf konſervativer Grundlage den Staat gewinnen wollen“, zu betrei⸗ ben. Vornehmlich um deswillen iſt er— wir hatten das ſchon geſtern geſagt— der Führung der neu ge⸗ gründeten Konſervativen Volkspartei ferngeblieben, wennſchon manche perſönlichen Momente ja wohl auch noch mitgeſpielt haben mögen. Heute wird das von dem Grafen Weſtarp in der „Kreuzzeitung“ noch beſonders unterſtrichen. Er wünſche ſich von der engeren Führung der Partei zu entlaſten, um ſo beſſer den Zuſammenſchluß zu einer„großen und ſtarken Rechtspartei herbeiführen“ zu können. Verſuchsballon des Vorwärts Drahtbericht unſeres Berliner Büros s E Berlin, 25. Juli. behauptet, zum neuen Der„Vorwärts“ Reichspreſſechef anſtelle Zechlins ſei der Chef⸗ redakteur der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ Dr. Fritz Klein auserſehen. Es handelt ſich da wohl um einen Verſuchsballon. Es kann ſein, daß in einem früheren Stadium bald nach der Bildung des Kabinetts Brüning an Dr. Klein gedacht worden iſt. Die damaligen Verhandlungen haben ſich aber zer⸗ ſchlagen. Im übrigen irrt ſich der„Vorwärts“, wenn er Herrn Klein als Scharfmacher bezeichnet: Der Kampf gegen Hugenberg iſt gerade von der D. A. Z. mit Konſequenz und Eutſchiedenheit geführt worden. Sitzung des Reichskabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 25. Juli. Das Reichskabinett hielt geſtern abend nach der Unterbrechung, die durch die Rheinlandreiſe eines Teils der Miniſter eingetreten war, eine erſte Be⸗ ſprechung ab, die um ſechs Uhr abends begann und ſich bis in die ſpäten Nachtſtunden hinzog. Sie diente der Vorbereitung der Maßnahmen, die in den nächſten Tagen auf Grund des Artikels 48 ge⸗ troffen werden ſollen. Die Beratungen galten nicht nur den Fragen, die vom Reichstag ungelöſt geblieben ſind, alſo dem Etat, der Deckung des Defizits und den dringenden Reformen der Arbeitsloſen⸗ und Krankenverſiche⸗ rung, ſie erſtreckten ſich auch auf einige wirtſchaft⸗ liche Maßregeln, z. B. auf dem Gebiete des Kartellrechts und ſchließlich auf die Siche⸗ rung der öffentlichen Ruhe und Ord⸗ nung während des Wahlkampfes. Zu die⸗ ſem Zweck ſollen Anordnungen ergehen, die die An⸗ wendung gefährlicher Handwaffen unter⸗ binden. Ein offizieller Beſchluß wurde nicht ge⸗ faßt, da zunächſt dem Reichspräſidenten Bericht er⸗ ſtattet werden ſoll. Die Beratungen über die finanz⸗ politiſchen Dinge ſollen in den nächſten Tagen fort⸗ geſetzt werden. Von der franzöſiſch- italieniſchen Grenze Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 25. Juli. Ein Berichterſtatter des„Matin“ erzählt, daß die italieniſche Heeresleitung an der Grenze bei Nizza umfangreiche Maßnahmen treffen laſſe, um fahnenflüchtige Italiener rechtzeitig an dem Ueber⸗ tritt auf franzöſiſchen Boden zu hindern. Es wer⸗ den Drahtverhaue angelegt und die Grenz⸗ poſten verſtärkt. Die franzöſiſche Bevölkerung fühlt ſich beunruhigt, denn es geht das Gerücht, daß die Italiener durch einen Handſtreich Nizza von zwei Seiten her umfaſſen wollen. Andauernd hört man an der Grenze Detonationen. Es werden Uebungen mit A b⸗ wehrgeſchützen abgehalten. Die italieniſchen Genietruppen arbeiten an neuen Straßen im Grenz⸗ gebiet. Der Berichterſtatter gibt dieſen Dingen einen ironiſchen Anſtrich und legt den Nachdruck darauf, daß die italieniſchen Deſerteure den Grenzpoſten viele Sorgen bereiten. Die Streikbewegung in Frankreich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 25. Juli. Der Streik im nordfranzöſiſchen Induſtriegebiet dauert weiter an und hat eher eine Verſchärfung er⸗ fahren. Einige Pariſer Blätter haben Sonder⸗ berichterſtatter nach Lille entſandt, um ihre Leſer über die Ereigniſſe auf dem Laufenden zu halten. Die Zahl der Streikenden in Lille und Armentieres geht in die Zehntauſende und nimmt täg⸗ lich z u. Die Lage wird von Paris aus umſo ern⸗ ſter beurteilt, als man eine Ausdehnung der Streik⸗ bewegung auf die Straßen bahn beamten und Bankangeſtellten befürchtet, was leicht zu einem allgemeinen Generalſtreik führen könnte. Aus Nauchy wird berichtet, daß neun Abteilun⸗ gen republikaniſcher Garde aus verſchiedenen Garni⸗ ſonen Befehl erhalten haben, ſich in das Streikgebiet zu begeben, um im Falle kommuniſtiſcher Un⸗ ruhen eingeſetzt zu werden. Beileid der Reichsregierung an Italien — Berlin, 24. Juli. Aus Anlaß des Erdbeben⸗ unglücks in Italien hat Reichsaußenminiſter Dr. Curtius an den italieniſchen Botſchafter ein Bei⸗ leidsſchreiben gerichtet, in dem er erklärte, daß das deutſche Volk, ſelbſt in Betrübnis über zwei ver⸗ hängnisvolle Heimſuchungen, an der Trauer der Hinterbliebenen aufrichtig teilnimmt. Gleichzeitig gibt Dr. Curtius auch der Anteilnahme der Reichs⸗ regierung an dem ſchweren Unglück Ausdruck. 2. Seite. Nr. 388 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 25. Juli 1990 Berlin Moskau ODrahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juli. Das Reichskabinett wird ſich in den nächſten Tagen mit dem Ergebnis der deutſch⸗ruſſiſchen Schlichtungsverhandlungen in Moskau beſchäftigen. Dabei wäre auch zu entſcheiden, ob der Bericht der Schlichtungskommiſſion ganz oder teilweiſe ver⸗ öffentlicht werden ſoll. Wir möchten hoffen, daß die deutſchen Stellen ſich für eine möglichſt weitgehende Publizierung der Verhandlungsergebniſſe einſetzen, denn deren Geheimhaltung dürfte nur im Intereſſe der Moskauer Machthaber liegen. Das praktiſche Berhandlungsergebnis iſt nämlich— wir haben das hier mehrfach hervorgehoben— äußerſt gering. Die„D. A..“ iſt heute in der Lage, einige Ein⸗ zelheiten aus den bisher ſorgfältig geheimgehaltenen Verhandlungsergebniſſen mitzuteilen. Darnach liegt der Verhandlungserfolg, der überdies ſehr proble⸗ matiſcher Natur iſt, nicht auf wirtſchaftlichem, ſon⸗ dern auf politiſchem Gebiet. Auf dem Gebiete des Nie derlaſſungsrechtes ſoll die Sowjet⸗ regierung eine größere Rückſichtnahme gegenüber den deutſchen Koloniſtenhilfen in den Kollektivierungs⸗ gebieten zugeſagt haben. Dagegen iſt für die Nie⸗ derlaſſung Reichsdeutſcher in Rußland, wie für die Betätigungsmöglichkeiten deutſcher Firmen auf dem ruſſiſchen Markt nichts Poſitives erreicht worden. Auch in der ſehr bedeutſamen Frage der Rechts⸗ ſtellung der Berliner Sowjethandels⸗ vertretung und deren Tätigkeit in Deutſchland iſt man zu keinem Ergebnis gekommen, ebenfalls über die Meiſtbegünſtigung im deutſch⸗ruſſiſchen Handelsverkehr. Man vertritt daher, meint die „D. A..“, in Wirtſchaftskreiſen die Anſicht, daß die letzten Moskauer Verhandlungen durch Klarſtellung der deutſchen Wünſche und Beſchwerden nur eine Grundlage für weitere Erörterungen ge⸗ ſchaffen haben. In abſehbarer Zeit ſei daher mit einer Fortſetzung der deutſch⸗ruffiſchen Verhandlun⸗ gen zu rechnen. Die Reichshilfe für Mansfeld Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juli. Der Vertrag, der der Mansfeld A. bis zum Jahresende ein zinsloſes Darlehen des Reichs und Preußens von monatlich 450 000/ zubilligt und damit den dortigen ſeit dem 2. Juni ſtillgelegten Kupferbergbau wieder belebt, ſtößt auf ſtar ke Kri⸗ tik, die ſich bis zur Ablehnung ſteigert. So weit von einander abliegende Organe wie die„Voſſi⸗ ſche Zeitung“ und„Berliner Börſen⸗ zeitung“ ſehen darin eine glatte Subventionie⸗ rung eines privatwirtſchaftlichen Betriebes aus öffentlichen Mitteln, die ſich mit der allgemeinen Notlage und dem offiziell proklamierten Geiſt der Sparſamkeit ſchlecht vertrüge. Wir möchten glauben, daß ähnliche Bedenken auch den an dem Vertrag beteiligten preußiſchen und Reichsſtellen gekommen ſind. Die Gründe, die ſie dann doch bewogen, ſich über Bedenken und Ein⸗ wände hinwegzuſetzen, waren wohl dieſe: Blieb der Mansfelder Bergbau ſtillgelegt, ſo hätten wir den Ausfall in der heimiſchen Kupfererzeugung durch Import aus dem Ausland decken müſſen. Auch die Reichsbahn wäre durch dieſen Ausfall geſchädigt worden und ſchließlich wäre die Arbeits⸗ loſenverſicherung aufs neue und ſchwer belaſtet wor⸗ den. Aus allen dieſen Erwägungen hat man ſich dazu entſchloſſen, es jetzt mit einer Kompromiß⸗ löſung zu verſuchen. Man will es vorderhand bei einem 9,5proz. Lohn⸗ und Gehaltsabbau bewenden laſſen, hat aber den Beteiligten nicht ver⸗ hehlt, daß eine weitere Kürzung der Löhne und Ge⸗ hälter wohl nicht zu vermeiden ſein wird. Wie man uns verſichert, ſeien die Arbeitnehmer des Mans⸗ felder Kupferbergbaus ſich auch darüber klar. Zeppelin⸗Start verſchoben — Friebrichshafen, 25. Juli. Das Luftſchiff„Graf „Zeppelin“ wird die für geſtern vorgeſehene Fahrt erſt nächſten Mittwoch ausführen, da die Wet⸗ terausſichten für die kommenden Tage noch ſehr ſchlecht ſind. Hirths Ozeauflug — Köln, 24. Juli. Der Stuttgarter Sportflieger Wolf Hirth, der um 11.57 mit ſeinem Klemm⸗Klein⸗ flugzeug, vom Flugplatz Berlin⸗Tempelhof kommend, in Köln eingetroffen iſt, iſt in Fortſetzung ſeines Etappenfluges nach Amerika um 15 Uhr in Köln zum Weiterflug nach Paris geſtartet. „Poliliſcher“ Mißbrauch von Kindern Die kommuniſtiſchen Kinder⸗Demonſtrationen in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Y Berlin, 25. Juli. Der kommuniſtiſche Demonſtrations⸗ und Kundgebungsunfug in der Reichshaupt⸗ ſtadt nimmt immer bedenklichere, immer bedrohlichere Formen an. Der kommende Sonntag ſoll uns be⸗ kanntlich das„2. Welttreffen der Arbeiter⸗ und Bauernkinder“ beſcheren. Geſtern„ſtrömten“, wie die„Rote Fahne“ begeiſtert berichtet, die Vertreter der„Arbeiter⸗ und Bauernkinder aus Deutſchland und zahlreichen Ländern der kapita⸗ liſtiſchen Welt“ in den„roten Friedrichshain“ zu einer Eröffnungskundgebung. Aus dem Bericht der„Roten Fahne“ über dieſe wahrhaft notwendige und nützliche Veranſtaltung nur eine kleine Blütenleſe:„Wer in den Anlagen am Friedrichshain geſtern vormittag die tauſende kampfesfroher Kindergeſichter geſehen hat, wer vernehmen konnte, wie tauſende von Kinder⸗ ſtimmen die gleichen Kampflieder ſauge n, der ſah, mit welcher warmen Begeiſterung dieſe Kinder der Entbehrung die Worte ihrer erwachſenen und jugendlichen Führer in ſich aufnahmen, um ihre Worte in die Tat umzuſetzen, der wußte.. dieſe Bewegung iſt des Sieges ſicher.“„Kein Wort ließen ſich dieſe jungen Kämpfer entgehen, als der Genoſſe Eruſte Kreiſis in Aegy Pieck im Namen des Zentralkomitees der Kom⸗ muniſtiſchen Partei den Ausweg aus Not und Kriſen⸗ elend aufzeigte.“ Daß man„mit Beifall“ die„Ge⸗ noſſen“ Stalin, Molotow und Woroſchilow in das Ehrenpräſidium wählte, verſteht ſich am Rande. Es iſt allmählich zur ſtändigen Uebung bei den kommuniſtiſchen Veranſtaltungen geworden. Daß dieſer geradezu ekelhafte Mißbrauch un⸗ ſchuldiger Kinder für die unſauberſten politiſchen Zwecke überhaupt möglich iſt, ſcheint doch zu zeigen, daß die Schulbehörden wie die Polizei es an der notwendigen Aufſicht haben fehlen laſſen. Welch ein„Geiſt“ in den geſtern von den Mosko⸗ witern aufgebotenen Scharen„lebendig“ war, geht aus einem Stimmungsbericht der„Berliner Börſenzeitung“ hervor. Im Sprechchor wurden darnach folgende erbauliche Verslein auf die Straße geſchrien: „Wenn der Bürger ſich mauſt, dann kriegt er die Fauſt“.„Wir ſchlagen ſie zu Klumpen, die Bürgerlumpen“. „Wir proletaxiſche Jugend des Hochverrats, wir laſſen uns nicht verbieten“. Der kommende Sonntag ſoll „die Maſſen zum Sturm auf den bürgerlichen Staat reif machen“. Deutlicher läßt ſichs ſchon nicht mehr len ſagen. Dringende Gefahr neuer Zuſammenſtöße in Kairo Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 25. Juli. In Aegypten iſt zur Zeit wieder alles ruhig und die Regierung Sidky Paſcha verkündet, daß ſie die Situation vollkommen in der Hand habe und keine weiteren Unruhen befürchte. Das iſt jedoch nicht der Eindruck der engliſchen Korreſpondenten in Aegyp⸗ ten. So teilt heute der Sonderkorreſpondent des „Daily Expreß“ in Alexandria mit, daß die Wafdpartei geſtern in einer geheimen Verſammlung beſchloſſen habe, entgegen dem Regierungsverbot morgen in Kairo eine Verſammlung der parlamen⸗ tariſchen Abgeordneten abzuhalten. Der König hat es bekanntlich abgelehnt, über eine Wiedereröff⸗ - nung des Parlaments auch nur zu verhandeln. Die Proteſtſitzung der Abgeordneten ſoll diesmal außer⸗ halb des Parlamentsgebäudes ſtattfinden, ſo daß der gewaltſame Sturm auf die Kammer diesmal ſich nicht wiederholen wird. Die Regierung wird alle Anſtrengungen machen, die Verſammlung zu verhindern und es beſteht eine dringende Gefahr, daß weitere Zuſammenſtöße ſich ereignen werden. Kairo iſt jedenfalls voll von Truppen. Die Regierung hat alle verfügbaren Abteilungen zuſammengezogen, um in Kairo und den anderen gefährdeten Städten die Ruhe mit aller Macht auf⸗ recht zu erhalten. Die engliſche Regierung hält ſich nach ihrer ausdrücklichen Erklärung von jeder Ein⸗ miſchung in den inneren Streit zwiſchen den Wafdi⸗ ſten und der ſogenannten Palaſtregierung fern. Im⸗ merhin ſieht man in ägyptiſchen Städten bewaffnete ägyptiſche Polizei mit engliſchen Poliziſten Seite an Seite durch die Straßen patrouillieren. Der„Daily Expreß“⸗Korreſpondent beſchreibt fer⸗ ner im folgenden eine recht bedeutſame Szene:„Von meinem Hotelfenſter, das auf den Golf von Alexan⸗ dria hinausgeht, kann ich in einer Entfernung von wenigen hundert Metern eines der gewaltigſten eng⸗ liſchen Kriegsſchiffe ſehen, das in dem Gewäſſer des angeblich unabhängigen ägyptiſchen Staates ankert. Die großen Geſchütze des Kriegsſchiffes ſind drohend auf die Stadt gerichtet.“ Gleichzeitig betonen jedoch die„Times“ erneut, daß Eugland unter allen Umſtänden neutral bleiben werde. Das Blatt teilt mit, daß in den letzten Tagen Ver⸗ treter der ausländiſchen Mächte, die in Aegypten be⸗ deutende Intereſſen haben, beim Foreign Office in London vorſtellig geworden ſind, um von der eng⸗ liſchen Regierung Garantien für den Schutz der * Ausländer in Aegypten zu erhalten. Die Regie⸗ rung ſei feſt entſchloſſen, ihren Verpflichtungen in dieſer Beziehung nachzukommen, es müſſe aber dabei ganz deutlich verſtanden werden, daß die gegenwär⸗ tigen Unruhen in Aegypten nichts mit England zu tun hätten, ſondern ausſchließlich eine innere Ange⸗ legenheit der Aegypter ſeien. Der indiſche Voykolt gegen England Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 5. Juli. Trotz aller Vermittlungsverſuche zwiſchen der britiſch⸗indiſchen Regierung und dem Mahatma Gandhi ſetzt ſich die Boykottbewegung gegen eng⸗ liſche Waren unvermindert fort. Gerade in dieſen Tagen, wo jedermann weiß, daß zwei hochgeſtellte Emiſſäre der Regierung mit Gandhi in der Gefäng⸗ niszelle Beſprechungen führen, hat ſich der Boykott wieder etwas verſchärft. Hierin liegt augenblicklich die für England empfindlichſte Seite der indiſchen Kriſe. Die Ab⸗ ſchließung des indiſchen Marktes gegen engliſche Textilien, namentlich Garne und Stoffe aus Baum⸗ wolle, iſt jetzt faſt ganz durchgeführt. Durch eine z neue Entſchließung der Baumwollhändler in Bom⸗ bay iſt jetzt der Boykott auch auf alle Baumwoll⸗ ſpinnereien in Bombay ſelbſt ausgedehnt worden, die nicht unter indiſcher Verwaltung ſtehen und nicht ausſchließlich indiſche Baumwolle verarbeiten. Durch dieſen Beſchluß werden nicht weniger als 24 große Baumwollſpinnereien in Bombay in kurzer Zeit zur Schließung gezwungen werden und man be⸗ fürchtet, daß dadurch große Mengen von arbeitsloſen Baumwollarbeitern auf die Straße geworfen werden. Die Auswirkung einer ſolchen Entwicklung auf die politiſche Situation erweckt naturgemäß große Be⸗ fürchtungen. * Wirbelſturm⸗Kataſtrophe in Venetien— Bis⸗ her 20 Todesopfer. — Treviſo, 25. Juli. Ein heftiger Wirbelſturm, der in einer Ausdehnung von etwa 40 Km. die Strecke Suſagana—Priula—Volpago—del Montello Montebelluna heimſuchte, richtete ſchwere Verheerun⸗ gen an in den Ortſchaften Barco—di Suſagana, Nerveſa, Selva und Volpage an. Zahlreiche Häuſer ſtürzten ein und begruben ihre Bewohner unter ſich. Bis jetzt ſind 20 Tote und eine große Anzahl Verletzter feſtgeſtellt. Man befürchtet jedoch, daß die Zahl der Opfer noch weſentlich größer iſt. Von den Behörden wurden ſofort die erforderlichen Hilfs⸗ maßnahmen in die Wege geleitet. Vadiſche Politik „Die Jrage 5 der örtlichen Sonderzuſchläge Auf eine Landtagsanfrage wegen der Ab⸗ ſichten der Reichsregierung, einen Abbau der ört⸗ lichen Sonderzuſchläge in beſonders teuren Groß⸗ ſtädten und Induſtriegebieten vorzunehmen, hat das badiſche Staatsminiſterium nunmehr geant⸗ wortet, der Reichsfinanzminiſter habe mit dem 30. Juni 1930 den Wegfall der Sprozentigen örtlichen Sonderzuſchläge in der geräumten dritten Be⸗ ſetzungszone angeordnet, ebenſo der 8prozentigen Zu⸗ ſchläge auf 5 v. H. Die letzten Abſichten der Reichsregievung ſeien nochnicht zu beurteilen. Es ſei zu bedenken, daß in Baden nach dem jetzt vor⸗ liegenden Ergebnis im Etatjahr 1928/29 mit einer Mehrausgabe von über 14 Millionen Mark zu rech⸗ nen ſei, während die ſchwebende Schuld bereits 40 Millionen Mark betrage. Der Regierung ſei es hiernach unmöglich, dem Gedanken einer auch nur beſchränkten Weitergewährung der örtlichen Sonderzulagen für Mannheim näher zu treten. Präſident Heineken verunglückt Die Verletzungen mittelſchwer Telegraphiſche Meldung — Berlin, 24. Juli. Heute mittag ſtießen auf der Lichtenrader Chauſſee ſüdlich von Berlin ein Perſonenkraftwagen, in dem ſich der Präſident des Norddeutſchen Lloyd, Dr. Heineken befand, und ein Laſtauto zu⸗ ſammen. Dr. Heineken wurde mit dem Kopf durch die Schutzſcheibe geſchleudert und erlitt mittelſchwere Verletzungen. Er hat ſich eine Bruſtquetſchung und eine Verletzung der Kopfhaut zugezogen. Eine akute Lebensgefahr beſteht nicht. Im Tempelhofer St. Joſeph⸗Krankenhaus wurde Präſident Heineken ſo⸗ fort operiert. Sein Befinden iſt den Umſtänden ent⸗ ſprechend gut. Wie wir erfahren, befand ſich außer Präſident Dr. Heineken noch der 62jährige Reiſedirektor des Nord⸗ deutſchen Lloyd, Guſtav Koſſo da, der in Berlin⸗ Schöneberg anſäſſig iſt, in dem Wagen, der von dem 22jährigen Chauffeur Harald Deckert geſteuert wurde. Direktor Koſſoda trug einen Naſenbeinbruch davon, während der Chauffeur leichtere Verletzungen erlitt. ——— Eiferſuchtsattentat in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 25. Juli. Die Engländerin Lady Owen, die am Mittwoch nachmittag in dem Pariſer Vorort Mareil⸗Marly auf die Frau ihres Geliebten, des Arztes Gaſtand, vier Revolverſchüſſe abfeuerte, gehört den mondänen Pariſer Geſellſchaftskreiſen an. Sie iſt Witwe und bewohnte nach dem Tode ihres Gatten, eines eng⸗ liſchen Beamten in Zeylon, in Paris eine äußerſt elegante Wohnung. Als die Engländerin nach ihrem Attentat auf die Arztfrau vom Unterſuchungsrichter in Verſailles ver⸗ nommen wurde, ſetzte ſie die Beamten durch große Ruhe und Kaltblütigkeit in Erſtaunen. „Meine Mißſtimmung gegen Dr. Gaſtaud“, ſo er⸗ zählte ſie dem Unterſuchungsrichter,„begann, als er mir vor zwei Tagen in der Klinik erklärte, daß er die Beziehungen zu mir abbrechen wolle. Ich geriet um ſo mehr in Zorn, als ich erfuhr, daß ſeine Frau ſchloſſen kaufte ich mir einen Revolver und fuhr am Mittwoch nachmittag nach Mareil⸗Marly hinaus. Dort verſuchte zunächſt ein Freund Dr. Gaſtauds, mich zur Rückkehr nach Paris zu veranlaſſen. Ich beſtand aber darauf, Frau Gaſtaud ſelbſt zu ſprechen. Als ſie ſchließlich vor mir ſtand, feuerte ich toll vor Eiferſucht vier Schüſſe auf ſie ab.“ Lady Owen zeigte nicht das geringſte Bedauern über ihre Tat und äußerte dann den Wunſch, durch den bekanten Pariſer Rechtsanwalt Torrés ver⸗ teidigt zu werden. Der Zuſtand der ſchwerverletzten Frau Gaſtaud iſt beunruhigend, doch hofft man ſie am Leben zu erhalten. Münchener Brief Gäſte in Oberammergan und München Die große Oberammergauer Saugpumpe zieht von allen Seiten der Himmelsryſe her immer aufs neue Beſucher in das Paſſionsdorf, deſſen Erwartun⸗ gen bisher durchaus erfüllt worden ſind. Es iſt intereſſant, aus der Statiſtik feſtzuſtellen, daß die ſog. Hauptſpieltage größtenteils von Ausländern, die Nachſpiele aber in der überwiegenden Mehrzahl von Deutſchen beſucht wurden. Denn während mit einer Hauptſpiel⸗Eintrittskarte zwangsläufig die Gebühr für zweimaliges Uebernachten entrichtet werden muß, ſind die Spieltage zweiter Oroͤnung frei von allen Nebenverpflichtungen. Amerika und England ſtellt wie auch früher ſtets das Hauptkontingent der aus⸗ ländiſchen Beſucher. So iſt auch München zur Zeit voll vom angelſächſiſchen Idiom. Beſonders Amerika fühlt ſich an der Iſar recht wohl, um ſo mehr als Vorkommniſſe wie die beim Tänzerkongreß im vorl⸗ gen Monat glücklicherweiſe Ausnahmen ſind. Da⸗ mals empörten ſich einige Yankees, weil ſie trotz Ein⸗ ladungskarten zu dem von der Stadt veranſtalteten Feſtakt in den Rathausſaal keinen Zutritt fanden, und Bürgermeiſter Küfner mit eigener ſtarker Hand tatkräftig, wenn auch am ungeeigneten Objekt das wieder gutzumachen ſuchte, was ſeine Saaldiener verſchuldet hatten. Dieſe nämlich hatten, einem Sturmangriff Unbedenklicher erliegend, eine Menge Ungeladener in den Saal gelaſſen, ohne durch eine Kontrolle ihrer tänzeriſchen Legitimation feſtgeſtellt zu haben, ob die„Pas“ und der Rhythmus der Ein⸗ dringlinge ſie als des Feſtes würdige Tänzer aus⸗ wies. Später kamen dann fremde Teilnehmer an der Berliner Weltkraftfonferenz nach München, und dies⸗ mal wurde niemand hinausgeworfen, denn, wenn München auch bekanntlich den Olympia⸗Sieger im Stemmen ſtellte, die Weltkraft iſt ſicherlich ſtärker als der ſtärkſte Stemmer, und ſo ſcheint Vorſicht geboten zu ſein. Beſonders hoch anerkannt wurde in Mün⸗ chen die ſchöne und taktvolle Geſte, mit der die An⸗ gehörigen dereinſt mit uns im Krieg gelegenen Staaten unſerem„Unbekannten Soldaten“ huldigten, indem ſie an dem wethevollen und erhabenen Münch⸗ ner Kriegerdenkmal mit ſchönen Worten Kränze niederlegten. Oberbayerns„Gipfel⸗Leiſtung“ Jetzt im Jult iſt es hinſichtlich der Feſtivitäten und öffentlichen Veranſtaltungen ein bißchen ruhiger geworden. Nur die Eröffnung der Zugſpitzebahn die ganz Oberbayern als ein großes nationales Er⸗ eignis anſah, brachte etwas Leben in die Hundstage⸗ zeit. Der Heimatgau des Fremdenverkehrs rühmt ſich mit Recht der großen Tat, die er vollbrachte, in⸗ dem er die gewaltigſte deutſche Berglandſchaft dem weiteren Verkehr erſchloß. Gleichzeitig bietet er ſeinen Gäſten die Senſation, in einem komfortablen Hotel 2600 Meter hoch am Schneeferner ſo elegant zu dinieren wie in einem der üppigſten Häuſer von Garmiſch. Da die Bahn auf bequeme Weiſe auch den beinfaulſten auf den höchſten Berg Deutſchlands nun zu bringen vermag, darf jeder mit Genugtuung feſt⸗ ſtellen„Höher geht's nimmer.“ Aber in der Tat, derartige„Gipfel⸗Leiſtungen“ im Sinne des Wortes ſind heute nötiger als je, um das an Zahl ſo geringe Publikum, das⸗ſich noch Som⸗ merreiſen gönnen kann, innerhalb der Grenzen un⸗ ſeres Vaterlandes zu halten. Gerade das bayeriſche Hochland außerhalb Oberammergaus ſpürt heuer mit einer ſchier kataſtrophalen Eindringlichkeit die Not der Zeit. Die Hotels, vornehmlich die großen, rech⸗ — nen gegenüber dem Vorjahr mit einem Ausfall von 20—50 Prozent und ſtrafen ſomit die groteske Sen⸗ ſationsnachricht Lüge, daß man in Oberbayern heuer überhaupt nicht, und wenn, dann nur zu horrenden Preiſen Unterkunft finden könne. Die vielen aus⸗ ländiſchen Reiſegeſellſchaften werden in großen Au⸗ tos vor und nach dem Oberammergauer Zwiſchen⸗ ſpiel von Ort zu Ort mehr gehetzt als geführt, und ſie ſind es gewiß nicht, die dem deutſchen Sommer⸗ friſchler den Raum wegnehmen. Der Kampf gegen die Familienbäder Weil es nun zwar in Deutſchland viel zu tun, aber wenig Arbeit gibt, iſt für viele die Zeit der ein⸗ zige Reichtum. In München verbringt man ſie, zu⸗ mal wenn die Luft geſättigt iſt von feuchter Schwüle in einem der Familienbäder an der Iſar in Maria Einſiedel oder der Würm, deren nicht immer ganz rein⸗ liche Fluten in Nymphenburg und in Schwabing einen kleinen Lido⸗Erſatz bieten müſſen. Das ge⸗ meinſame Baden der Geſchlechter, das im Norden Europas ſchon lange als eine Selbſtverſtändlichkeit gepflegt wird, hat im letzten Jahrzehnt auch in Deutſchland immer mehr Anklang gefunden, ebenſo wie die leichte und luftige Kleidung der Frauen und Mädchen, die die Erinnerung an das Korſett etwa ähnlich anmutet wie unſere Rechtspflege die Rück⸗ ſchau auf Folter und Inquiſition. Wenn wir auch der Meinung ſind, daß die Auswüchſe der ſog.„frei⸗ heitlichen Erziehung“ zu bekämpfen ſind, zumal da, wo Freiheit geſagt und Hemmungsloſigkeit gemeint iſt, ſo können wir doch in einem ärmelfreien Kleid und der von Männern und Weiblein gemeinſam ge⸗ noſſenen Waſſerfreude keine Unſittlichkeit erblicken. In München und ganz Bayern machen aber ſeit neueſtem nicht nur die Geiſtlichkeit, ſondern auch die Miniſterien— dieſe freilich noch zaghaft— dagegen Front. In den Schulen werden auch die füngſten Mädchen angewieſen, ſelbſt bei Treibhaustemperatur nur Kleider zu trage, die auch die Arme in ge⸗ ziemender Weiſe bedecken, von den Kanzeln wird gegen die Familienbäder gewettert, als ſei der Anti⸗ chriſt ſelber dort als Bademeiſter angeſtellt und als beſtehe das Obſt, das in den Badekiosken feilgeboten wird, durchweg nur aus„Aepfeln der Erkenntnis“. Dabei muß doch einem Kind, dem als ſchamlos ge⸗ brandmarkt wird, was ſeiner Unſchuld bisher nur als natürlich und ſelbſtverſtändlich erſchienen, gerade⸗ zu das Weltbild nach einer gewiſſen Richtung hin verſchoben und ſeine Aufmerkſamkeit auf Dinge ge⸗ lenkt werden, die ihm bisher völlig gleichgültig waren. 5 Meine zwölfjährige Tochter wurde kürzlich vom Mesner in der Kirche ihrer bloßen Aermchen wegen durch laute Vermahnung zur Sittlichkeit bloßgeſtelkt. Erſtaunt fragte mich die Kleine, was denn an ihren Armen unanſtändig ſei und warum es durch ihr Kleidchen Gott beleidige. Ich mußte ihr die Ant⸗ wort darauf ſchuldig bleiben. Richard Riess Man lernt nie aus (Nachdruck verboten.) In der Stadt Newyork gibt es halb ſo viele Tele⸗ phone wie in ganz Deutſchland. In Deutſchland kommt auf. 23 Einwohner ein Telephon, in Newyork auf 4 Einwohner. * Zur Bildung einer Kohlenſchicht von einem Meter waren etwa 60 000 Jahre notwendig. *. Durch die abtragende Tätigkeit der Flüſſe wird die Erdoberfläche in 300 Jahren um einen Zenki⸗ meter erniedrigt. einen böſen Streich gegen mich plante. Kurz ent⸗. 1 1 *.=S * — A nn We —— ͤ ͤ ͤ o u en r 84 Freitag, den 25. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 838 Einſtündige Sitzung des Stadtparlaments Das Schulhaus für die Gartenstadt mit einem Aufwand von 329 930 Mark genehmigt Zwiſchenfall bei der Abſtimmung An die Verlegung des Leihamts iſt vorläufig nicht zu denken Eine reichliche Stunde tagte geſtern nachmittag der Bürgerausſchuß. Als Bürgermeiſter Böttger in Vertretung des beurlaubten Oberbürgermeiſters und Erſten Bürgermeiſters um 4,05 Uhr die Sitzung mit dem Namensaufruf eröffnete, war das Haus gut beſetzt. Auf der Galerie hatten ſich nur wenige Zu⸗ hörer eingefunden. Das Kollegium erklärte ſich zu⸗ nächſt damit einverſtanden, daß der letzte Punkt der Tagesordnung:„Veräußerung von Grundſtücken“ nicht öffentlich erledigt wurde. Da zu Punkt„Mit⸗ teilungen“ keine Mitteilungen zu machen waren, konnte ſofort in die Tagesordnung eingetreten werden. Straßenherſtellungen Nach dem vorliegenden Stadtratsbeſchluß ſollen die Eigentümer der aun der Aſterſtraße zwiſchen der Baumſtraße und der Straße Auf dem Sand in Käfertal angrenzenden Grundſtücke nach Maßgabe des 8 22 des Ortsſtraßengeſetzes und der allgemeinen Grundſätze der Stadt Mannheim über den Beizug der Eigentümer zur Tragung der Straßenkoſten bei⸗ gezogen werden. Die Herſtellung der Aſterſtraße iſt notwendig, weil an dieſer Straßenſtrecke Woh⸗ nungsbauten errichtet worden ſind. Die Mittel in Höhe von 18 640 Mk. find vom Bürgerausſchuß am 11. März 1927 bewilligt worden. Zur Sicherung des Koſtenrückerſatzes bedarf es noch der Durchführung des Beizugs verfahrens. Einſprachen wurden nicht erhoben. Für die Herſtellung der Strahlen⸗ burgſtraße zwiſchen der Straße Waldblick und Herbſtſtraße und der Sommerſtraße zwiſchen Wachenburg⸗ und Oſterſtraße in der Pfingſtberg⸗ ſiedlung auf der Rheinau waren zu Laſten eines noch aufzunehmenden Anlehens 47 580 Mk. zu bewilligen. Die Koſten für die Gehwegherſtellung in Höhe von 4100 Mk. belaſten die laufende Wirtſchaft. Die Aus⸗ führung der Arbeiten hängt von den Mitteln ab, die hierfür jeweils zur Verfügung geſtellt werden können. Die Eigentümer der angrenzenden Grund⸗ ſtücke werden nach Maßgabe des§ 22 des Orts⸗ ſtraßengeſetzes und der allgemeinen Grundſätze der Stadt Mannheim über den Beizug der Eigentümer zur Tragung der Straßenkoſten in voller Höhe der Aufwendung für verpflichtet erklärt. Die Herſtellung der Straßen wird notwendig, weil an ihnen Woh⸗ nungsbauten errichtet worden ſind. Einſprachen gegen das Beizugsverfahren wurden auch hier nicht erhoben. Stv.⸗V. Rheinnecker(W. Vgg.) widmete im Namen des Stadtverordneten⸗Vorſtandes den beiden Vorlagen einige empfehlende Worte. Stv. Irſch⸗ linger(Dutl.) machte auf den ſchlechten Zuſtand des Schotterbelags des am Platze der OëEGG. entlang⸗ führenden Gehwegs gegenüber der Brückenſtraße in der Nähe der Friedrichsbrücke aufmerkſam. Der Be⸗ lag ſei dermaßen zerbröckelt, daß das Schuhwerk der Paſſanten weiß bepudert werde. Bürgermeiſter Bött⸗ ger ſagte zu, daß Oberbaudirektor Elſäſſer der Sache nachgehen und dem Beſchwerdeführer das Wei⸗ tere mitteilen werde. Die beiden Vorlagen wurden einſtimmig angenommen. Gebührenordnung des ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes Der Gebührentarif des Schlacht⸗ und Viehhofes (Gemeindebeſchluß vom 30. 11. 27) erhält in Abſchnitt B 2 folgende Faſſung:„2. Nachſchaugebühren. Für eingeführtes friſches inländiſches Fleiſch, auch Freibankfleiſch, für 1 Kg. 0,05 Mk., für eingeführtes Gefrierfleiſch und Pferdefleiſch für 1 Kg. 0,03 Mk. Für das der Nachſchau entzogene Fleiſch wird die doppelte Gebühr angerechnet. 232. Trichinen⸗ ſchauge bühren. Für ein ganzes Tier 0,70 Mk., für einzelne Fleiſchſtücke oder Speck 0,40 Mk. bei un⸗ entgeltlicher Ueberlaſſung der Proben.“ Dieſe Aen⸗ derung tritt mit Einführung der vbligatoriſchen Trichinenſchau in Kraft. Die Vorlage, die in der letzten Sitzung zurück⸗ geſtellt wurde, weil auf Anfragen nicht genügend Auskunft gegeben werden konnte, entfeſſelte auch diesmal nur eine unweſentliche Debatte. Bürger⸗ meiſter Büchner bemerkte, das letztemal ſei irr⸗ tümlich gemeint worden, die Nachſchaugebühren wür⸗ den erhöht. Es heiße doch ausdrücklich in der Be⸗ gründung der Vorlage, daß die ſeitherigen Nach⸗ ſchaugebühren unverändert blieben. Nach kurzer Empfehlung der Vorlage durch Sty.⸗V. Hahn (Soz.) wandte ſich der Kommuniſt Kober gegen die Gebühren, die zu der„wirtſchaftlichen Verelen⸗ dung der breiten Maſſen“ in Widerſpruch ſtänden. Seine Fraktion lehne die Vorlage ab, weil im all⸗ gemeinen die Gebühren auf die Verbraucher ab⸗ gewälzt und weil im beſonderen die Nachſchaugebüh⸗ ren auch für Gefrierfleiſch erhoben würden. Stv. Arnold(Soz.) bemängelte die Höhe der Gebühren, die, auf ein ganzes Stück Vieh umgerechnet, unge⸗ heuerlich hoch ſeien. Stv. Dr. Helffenſtein(Dem.) ſtellte, indem er die Vorlage begrüßte, die Anfrage, ob mit einer Aenderung der reichs⸗ und landesgeſetzlichen Be⸗ ſtimmungen zu rechnen ſei, wonach eingeführte Fleiſch⸗ und Wurſtwaren ebenfalls der Trichinen⸗ unterſuchung unterworfen werden könnten. Stv. Wilhelm Thelen ſtimmte im Namen der Zen⸗ trumsfraktion der Vorlage zu. Die Gebühren müß⸗ ten wohl oder übel erhoben werden, um die Ein⸗ nahmen mit den Ausgaben in Einklang zu bringen. Direktor Dr. Fries ſtellte feſt, daß von einem jährlichen Geſamtverbrauch von 1 Millionen Kilo Fleiſch in Mannheim rund 10 000 Kilo auf aus dem Inland eingeführtes Fleiſch entfielen. Zum Schutze des hieſigen Schlachthofes müßten die Gebühren, die für eingeführtes Fleiſch erhoben wür⸗ den, um ein geringes höher als die Gebühren ſein, die für hieſige Schlachtungen verlangt werden. In der ortspolizeilichen Vorſchrift, die noch genehmigt wer⸗ den muß, iſt vorgeſehen, daß eingeführtes Fleiſch ebenfalls auf Trichinen unterſucht wird. Es wird ferner dafür Sorge getragen, daß eingeführter Schinken und Speck nicht ununterſucht in den Kon⸗ ſum gelangt. Bürgermeiſter Büchner gab bekannt, daß auf einer Konferenz der Bürgermeiſter der Landgemeinden mitgeteilt worden ſei, daß die Tri⸗ chinenſchau auch auf Hausſchlachtungen auf dem Lande ausgedehnt werden ſolle. Wenn dies ge⸗ ſchehe, werde man auch die hieſigen Hausſchlach⸗ tungen erfaſſen können. Als ſich Stv. Arnold mit den erteilten Auskünften zufrieden erklärt hatte, wurde die Vorlage gegen die Stimmen der Kom⸗ muniſten angenommen. Die neue Volksſchule für die Gartenſtadt Dieſe Vorlage ſtand wegen ihrer Bedeutung im Mittelpunkt der Sitzung. Es handelt ſich, wie mit⸗ geteilt wurde, um die Errichtung eines Volksſchul⸗ hauſes im Anſchluß an die Siedlung für Kinderreiche in der Achſe der Kiefernbühlſtraße auf einem Wald⸗ grundſtück, das im Beſitze der Stadt und als Teil des Käfertaler Waldes mit Jungholz bepflanzt iſt. Entſprechend der freien Lage am Wald und in An⸗ paſſung an die Siedlung ſoll die Schule als Frei⸗ luftſchule im Pavillonſyſtem errichtet werden. Die Pläne des Hochbauamtes ſehen zunächſt eine Volksſchule mit 9 Klaſſenräumen, alſo die Hälfte einer Bezirksſchule, mit einem Aufwand von 329 950 Mark vor, der aus dem Schulhausbaufonds beſtrit⸗ ten wird. Oberbaudirektor Zizler eröffnete die Aus⸗ ſprache mit der Bemerkung, daß mit dem Stadtrats⸗ antrag das Baugelände aus dem Waldgelände aus⸗ ſcheide. Stv.⸗V. Hahn ſetzte ſich in ſehr eingehen⸗ den Ausführungen, die auf der ungewöhnlich aus⸗ führlichen Begründung fußten, für die Vorlage ein. Schon bei der Etatberatung ſei auf die Raumnot in der Waldhofſchule hingewieſen und die Erbauung eines neuen Schulhauſes gefordert worden. Außer der Beſeitigung der Raumnot begrüße der Stadtv.⸗ Vorſtand die Vorlage, weil durch ſie Arbeitsgelegen⸗ heit geſchaffen werde. Die Auffſtockung der jetzigen Waldhofſchule ſei nur Flickwerk. Sto. Kreis(W. Bggi) ſteht auf dem Standpunkt, daß die Argumente, die in der Vorlage gegen die Aufſtockung angeführt würden, eigentlich für die Aufſtockung ſprächen. Das Bedürfnis nach einer zweiten Turnhalle mache ſich jetzt ſchon geltend. Die Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Wirtſchaftlichen Vereinigung und der Deutſchnationalen habe ſich trotz aller Bedenken für die Annahme der Vorlage entſchloſſen, weil da⸗ durch für das Bauhandwerk wieder Arbeitsgelegen⸗ heit geſchaffen werde. Er wünſche, daß die Gebäude in Backſtein und nicht in Kunſthohlſtein erbaut wür⸗ den, mit dem man keine guten Erfahrungen gemacht habe. Die Arbeiten ſollten an hieſige Unternehmer vergeben werden, damit es nicht gehe wie bei den Stühlen für die Rhein⸗Neckar⸗Halle, die wohl an einen hieſigen Unternehmer vergeben, aber auswärts angefertigt wurden. Stv. Noll(Ztr.) vermißt das Schulhausbauprogramm, das dringend erforderlich ſei. Man brauche nur an die ſchon ſo oft geforderte Abhilfe bezüglich der Raumnot der Gewerbeſchule zu denken. Es ſei leb⸗ haft zu bedauern, daß die Vorlage außerhalb des Schulhausbauprogramms verabſchiedet werden müſſe. Seine Fraktion ziehe den Neubau bei der Garten⸗ ſtadt einer Aufſtockung der alten Waldͤhofſchule ganz entſchieden vor. Die Gründe für dieſe Stellung⸗ nahme ſeien ausführlich in der Vorlage enthalten. Bei einer Aufſtockung würden zweifellos Störungen des Schulbetriebes und andere weſentliche Gefahren⸗ momente eintreten. Da dem bei der Etatberatung geäußerten Wunſche, daß die Mittel für einen Schul⸗ hausneubau dem Schulhausbaufonds entnommen werden ſollten, entſprochen werde, ſtimme ſeine Fraktion der Vorlage zu. Er ſpreche zugleich aber auch den Wunſch aus, daß zur Belebung des Ar⸗ beitsmarktes mit dem Bau alsbald begonnen werde. Hoffentlich gingen die an das Pavillonſyſtem ge⸗ knüpften Hoffnungen in Erfüllung. Stv. Robert Haas(Dem.) bemerkte, auch ſeine Fraktion werde der Vorlage gern zuſtimmen. Unter Bezugnahme auf Ausführungen des Stv. Kreis wies der Redner darauf hin, daß das alte Waldhofſchulhaus an einem Verkehrsknotenpunkt liege. Wenn Stv. Kreis Lehrer wäre, würde er ſagen: Gott ſei Dank, daß das neue Schulhaus vom Verkehr wegkommt. Die Entfer⸗ nung, die die Kinder von der Gartenſtadt bis zur Waloͤhofſchule zurücklegen müßten, betrage 20 Minu⸗ ten. Eine auswärtige Baufirma beabſichtige bei der Gartenſtadt 130—140 Wohnungen mit äußerſt niedriger Miete zu erſtellen. Dadurch werde ein neues Stadtviertel erſtehen, ein Argument, das ebenfalls für die Errichtung des Schulhauſes ſpreche. Der kommuniſtiſ Schnell ſprach ſich ebenfalls für die Vorlage aus, die allein ſchon im Hinblick auf die Gefährlichkeit des Bahnüberganges notwendig ſei. Durch die Erbau⸗ ung der Schule werde der Stadtteil rechts von der Bahn völlig vom alten Teil abgetrennt. Sty. Herkel(Soz.) betonte, daß die Stellung⸗ nahme ſeiner Fraktion zu dem Projekt ſchon bei der Etatberatung zum Ausdruck gebracht worden ſei. Die zuſtimmenden Aeußerungen der früheren Geg⸗ ner ſeien erfreulich. Auf das Zentrum ſcheine die Voranſchlagsberatung eine gewiſſe Erziehung aus⸗ geübt zu haben. Seine Fraktion ſei auch dafür, daß ein Schulhausbauprogramm aufgeſtellt werde, aber dann müßten auch die Mittel bewilligt werden. Man könne die Frage betrachten, wie man wolle, vom pädagogiſchen Standpunkt aus müſſe man zu dem Ergebnis kommen, daß die Vorlage die einzig rich⸗ tige ſei. Beigeordneter Zoepffel machte darauf aufmerkſam, daß ein Schulhausbauprogramm ſchon 1928 aufgeſtellt wurde. Für die Wallſtadtſchule, für die ein Redner ſich eingeſetzt hatte, ſei bereits ein Vorprojekt aufgeſtellt worden. Oberbaudirektor Zizler bemerkte, die Bauarbeiten würden ſchon in der nächſten Woche ausgeſchrieben. Alle Arbeiten und Lieferungen würden an hieſige Firmen ver⸗ geben. Stadtrat Gulden(Ztr.) erinnerte daran, daß das Schulhausbauprogramm im Jahre 1928 zu⸗ rückgewieſen wurde, weil es nicht durchführbar war. Seine Fraktion beſtehe auf der baldigen Vorlage eines neuen Bauprogramms. Eine Erklärung des Fraktionsvorſitzenden der Deutſchen Volkspartei Stv. Dr. Waldeck gab folgende Erklärung ab: Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß eine Schule auf dem Waldhof unbedingt notwendig iſt. Wir ſind aber der Meinung, daß dieſes Projekt in der heu⸗ tigen Wirtſchaftslage nicht zur Ausführung geeignet iſt, da die Betriebsführung einer derartigen Anlage piel teurer iſt als die eines normalen Schulhauſes. Dieſen Nachweis können nur Sach⸗ verſtändige führen. Da wir einen Neubau für not⸗ wendig halten, das vorgelegte Projekt aber ablehnen, enthält ſich die Mehrheit meiner Frak⸗ tion der Stimme. Bürgermeiſter Böttger ließ hierauf, da die Rednerliſte erſchöpft war, abſtimmen. Als er feſt⸗ ſtellte, daß die Vorlage einſtimmig ange⸗ nommen ſei, weil die Mitglieder der Fraktion der Deutſchen Volkspartei, die ſich der Abſtimmung ent⸗ hielten, ſelbſtverſtändlich nicht dagegen ſtimmten, wurde begreiflicherweiſe vom Stv. Dr. Waldeck Proteſt mit der Bemerkung eingelegt, daß nach parlamentariſchem Brauch der Vorſitzende zu fragen habe: Wer ſtimmt dafür, wer ſtimmt dagegen, wer enthält ſich der Abſtimmung. Es könne doch nicht nach ſeiner Erklärung feſtgeſtellt werden, daß die Vorlage einſtimmig angenommen ſei, wenn der Vorſitzende die Frage ſtelle: Wer ſtimmt dagegen? Bürgermeiſter Böttger, der ſich der Situation durchaus nicht gewachſen zeigte, gab nun nicht etwa, wie es ſich gehört hätte, Dr. Waldeck recht. Er ver⸗ ſteifte ſich vielmehr darauf, daß es einer alten Uebung entſpreche, wenn man poſitiv oder negativ abſtimme⸗ Stv. Dr. Waldeck: Ich habe erklärt, daß die Mehr⸗ heit meiner Fraktion ſich der Abſtimmung enthalten werde. Sie können inſolgedeſſen nicht feſtſtellen, daß die Vorlage einſtimmig angenommen iſt. Bürger⸗ meiſter Böttger läßt die Abſtimmung nochmals vornehmen, worauf er erklärt, daß die Vorlage bei Stimmenthaltung eines Teils der Fraktion der Deutſchen Volkspartei und gegen die Stimme des Stadtrats Perrey angenommen ſei. Hätte Herr Böttger ſich gleich ſo geäußert, dann wäre der Zwi⸗ ſchenfall vermieden worden. Erſtellung eines Laſtenaufzugs in den Ränmen des Leihamts Nach dem Stadtratsantrag ſoll der veraltete Laſtenaufzug durch einen neuen mit einem Aufwand von 14000 Mk. erſetzt werden. Stv. Barber(Dem.) ſprach ſich gegen den Antrag aus, weil er die durch⸗ aus richtige Auffaſſung vertritt, daß das Leihamt in abſehbarer Zeit dem Muſeum Platz machen ſollte. Es ſei eine Schande, daß Muſeumsgegenſtände im Werte von Zehntauſenden von Mark immer noch im Keller lagern müßten. Der Aufzug könne hych⸗ mals repariert werden. Der Stadtrat müſſe ſich end⸗ lich einmal zu einer Verlegung des Leihamts ent⸗ ſchließen. Stu. Jr ſchlinger(Deutſchnatl.) fragte, ob das Leihamt für immer im Zeughaus bleiben und ob die Sammlungen infolgedeſſen unergänzt bleiben ſollen. Stv. Friedel ſprach ſich namens der ſo⸗ zialdemokratiſchen Fraktion für die Vorlage aus. Oberbaudirektor Ziz ler hat feſtgeſtellt, daß die Re⸗ paratur des Aufzuges 8000 Mk. koſten würde. Die Frage der Verlegung des Leihhauſes ſei wiederholt geprüft worden. Ein geeignetes Gebäude ſei nicht vorhanden. Ein Neubau würde mindeſtens 900 000 Mark koſten. Stv. Irſchlinger bemerkte, nach dieſer Erklärung würden ſeine Freunde für die Vor⸗ lage ſtimmen. In der darauffolgenden Abſtimmung wurde die Vorlage gegen die Stimmen der demokra⸗ tiſchen Stv. Barber und Haas angenommen. Damit ſchloß.10 Uhr die öffentliche Sitzung. Die nichtöffentliche nahm nur einige Minuten in An⸗ ſpruch. Sch. Schluß des redaktionellen Teils Schöne Haare: PIX AVON- S hampoon Beutel 30 0 Vayreuth 1930„Triſtan und Iſolde Wagners Hoheslied hoffnungsloſer Liebe wurde in den letzten Bayreuther Spieljahren von dem feu⸗ rigen Münchener Staatskapellmeiſter Karl Elmen⸗ dorff vom Dirigentenpulte aus betreut. Er hat es heuer an Toscanini abgeben müſſen, dafür aber einen Teil der Aufführungen des Ringes über⸗ nommen und wird wohl nun, wo Siegfried Wagner auf dem Krankenlager liegt, die ſämtlichen Wieder⸗ gaben des Werkes leiten müſſen. Nach dem berau⸗ ſchenden Tannhäuſer nun ein Triſtan von einer Wirkung, wie ſie ergreifender nicht zu denken iſt. Ein namhafter Theatermann bekannte mir, nie habe er eine muſikaliſch und ſzeniſch ſo vollendete und er⸗ ſchütternde Aufführung des Werkes erlebt und nie — er iſt noch keineswegs alt— werde er eine gleich ſtarke erleben! Unerhört dieſe muſikaliſche Deu⸗ tung! Toscanini nimmt, von einigen überraſchend vorwärtsdrängenden Stellen abgeſehen, die Zeit⸗ maße auffällig ruhig, um die einzelnen Orcheſter⸗ und Geſangsſtimmen umſo blühender und gelöſter zum Klingen zu bringen. Deshalb dauerte jeder der drei Akte gegen zehn Minuten länger als üblich. Die Stimmung der Blasinſtrumente, die wegen der Herkunft der Spieler aus den verſchiedenſten Orche⸗ ſtern in den Anfangsproben begreiflicherweiſe nicht immer nach dem Wunſche des Kapellmeiſters ge⸗ weſen, war bis auf ganz geringe Schwankungen aus⸗ geglichen. Es kam gerade in dieſen Inſtrumenten⸗ gruppen mitunter zu geradezu tranſzendenten Wir⸗ kungen. Trotz der längeren Dauer der einzelnen Akte wird niemand jene angeblichen ermüdenden Längen verſpürt haben, die auch auf großen Opern⸗ bühnen zu unverantwortlichen ſtörenden Strichen ge⸗ führt haben.(In Paris 3. B. wird das Werk ſchätzungsweiſe um dreiviertel Stunde gekürzt!) Das war auf die faſt in jeder Beziehung vollendete Wie⸗ dergabe zurückzuführen. Die geſangliche Beſetzung war im weſentlichen dieſelbe wie bei der letzten Bayreuther Aufführung im vorletzten Jahre. Von tiefmenſchlicher innerer Größe bei hervorragender ſtimmlicher Verfaſſung die Iſolde der Larſen⸗Todſen. Ihrem Liebes⸗ tod eignete ſo hohe Feierlichkeit, daß es einem gro⸗ zen Teile der Zuhörer am Schluſſe des Abends un⸗ möglich war, in den lang anhaltenden Beifall mit einzufallen. Die männliche Titelrolle iſt ſeit Wieder⸗ aufnahme des Werkes ſchon wiederholt umbeſetzt worden. Heuer iſt ſie Lauritz Melchior(Ham⸗ burg) anvertraut worden. Seiner Art liegt die Lyrik des zweiten Aktes weniger als die erregten Szenen des dritten. Hier ſchien er über ſich ſelbſt hinaus⸗ Aus der diesjährigen Aufführung von„Tristan und Isolde“ (Frau Larsen-Jodsen als Isolde, Lauritz Melchior als Tristan) zuwachſen. Daß man den König Marke wieder Alexander Kipnis(Berlin) überantwortet hatte, war nicht anders zu erwarten; denn er hat in jedem Belang Bayreuther Format. Auch das treue Dienerpaar der beiden Titelgeſtalten, Bran⸗ gäne und Kurwenal, war in denſelben guten Hän⸗ den wie vor zwei Jahren bei Anny Helm (Berlin) und Rudolf Bockelmann(Hamburg) — verblieben, ebenſo die kleineren Rollen des Melot, des Hirten, des jungen Seemanus und des Steuer⸗ manns bei Sattler(Elberfeld), Beer(Steinach), Rodin(Berlin) nud Franz Meyer(Karbsruhe). Viel zu der geſchloſſenen dramatiſchen Geſamt⸗ wirkung trug das von Siegfried Wagner bis zu ſeiner Erkrankung überwachte Spiel bei, das keine ſchematiſchen Formen kannte und bei dem es nir⸗ gends tote Stellen gab. Es ſtand in dem von Kurt Söhnlein vor wenigen Jahren neu geſtalteten ſchönen Bühnenrahmen. M. U. Die Mainzer Oper. Wie von der Bürger⸗ meiſterei der Stadt Mainz mitgeteilt wird, beruht die von einer Korreſpondenz verbreitete Meldung von der Schließung der Mainzer Oper auf einer glatten Erfindung. Die Mainzer Oper nimmt im nächſten Spielfahr ihren Betrieb wie in den Vor⸗ jahren auf. Im Gegenteil ſind zwiſchen ihr und anderen Städten Abſchlüſſe getätigt worden, nach denen die Mainzer Oper den Opernſpielplau dieſet Städte mitbeſorgt. GHochſchulnachrichten. Zum Nachfolger des ver⸗ ſtorbenen Prof. Dr. Homburger, dem Leiter der pſychiatriſchen Poliklinik in Hefdelberg, wurde der Mannheimer Nervenarzt Dr. Alfred Strauß ernannt. „ 4. Seite. Nr. 388 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 25. Juli 1930 Neubauten in der Neckarſtadt 52 neue Wohnungen des Spar⸗ und Bauvereins i In dem mächtig emporwachſenden längs der Kronprinzenſtraße wurden dieſer Tage wieder zwei große Wohnblöcke fertigge⸗ ſtellt. Bauherrin iſt der Bau⸗ und Sparver⸗ ein, der ſich aus Mitgliedern aller Bevölkerungs⸗ kreiſe zuſammenſetzt und ſchon ein beträchtliches dazu beitrug, dem Problem der Wohnungsnot zu ſteuern. Die beiden Blöcke enthalten 52 Wohnungen, darunter 36 Zweizimmerwohnungen, 12 Drei⸗ und 4 Vierzim⸗ merwohnungen. Zu jedem Wohnzimmer gehört eine Kochniſche, in der die Speiſeſchränke eingebaut ſind, ferner Bad und Wirtſchaftsbalkon und zu einigen Wohnungen eine Loggia. Der große Innenhof ſoll in Raſenflächen und Kinderſpielplätzen aufgeteilt und mit ſchattenden Bäumen bepflanzt werden. Der eine dieſer Blöcke, der die Ecke Eichendorff⸗ Kronprinzenſtraße einnimmt, wurde von dem Archi⸗ tekten Ferdinand Mündel erbaut. Es war keine leichte Aufgabe, an dieſer Stelle einen größeren Block zu erſtellen, ohne die ſchon bedeutend enge Seiten⸗ ſtraße noch mehr zu beengen. Dieſe Aufgabe löſte der Architekt glänzend. Die Wuchtigkeit des Baues wird gemildert durch die klare Linienführung und die abſolute Anpaſſung an die ſchon vorhandenen Bauten, ohne jedoch nachzuahmen. So entſtand eine gleiche Fluchtlinie mit den früheren Bauten. Sie wurde ohne Unterbrechung bis an den Bürgerſteig herangelegt, während man ſie bis zur Kronprinzen⸗ ſtraßenecke etwas zurücknahm und dort einen Vor⸗ garten ſchuf. Alles an dieſem großflächigen Bau iſt klare leichtbeſchwingte Linie, die dem Auge wohltut umd die Wuchtigkeit vorteilhaft erhöht, ohne ſie aber als Hauptſache in den Vordergrund zu ſtellen. Der einzige Schmuck ſind die den ganzen Bau umſchließen⸗ den Mauerſimſe und die Balkone. Sie ſind das ein⸗ zig belebende und helfen mit, den Geſamteindruck des Wohnviertels zu erhöhen. An dieſen Block ſchließt ſich der etwas größere, von dem Architekten Gramlich erſtellte Bau an, der die Ecke Kronprinzen⸗ und Uhlandſtraße bildet. Architektoniſch und innenbaulich iſt er dem vorher⸗ gehenden ſtreng angeſchloſſen. Auch hier wurde alles Zuviel vermieden und in künſtleriſcher Form das Eigene dem Geſamtbild untergeordnet. Die zur Erſtellung des Baues notwendigen Mittel wurden zum größten Teil aus vereinseigenen Mitteln auf⸗ gebracht, im Uebrigen von der Wohnungsfürſorge⸗ kaſſe zur Verfügung geſtellt. H. L. Wohnviertel Wieviele Altveteranen leben in Mannheim? Anläßlich der 60. Wiederkehr des Tages von Sedan am 2. September will der Badiſche Krieger⸗ bund eine Ehrung der Veteranen aus den Kriegen 1864, 1866 und 1870/1 vornehmen. In dieſem Zuſammenhang iſt es intereſſant, feſtzuſtellen, wieviele Altveteranen in Mannheim noch am Leben ſind. Den verſchiedenen Krieger⸗ und Militär⸗ vereinen Mannheims gehören rund 40 Kriegsteil⸗ nehmer von 1870/71 an, von denen ein Teil auch noch 1864 und 1866 im Felde ſtand; die Geſamtzahl der Mannheimer Altveteranen dürfte 80 nicht mehr über⸗ ſteigen. In ganz Baden leben noch etwa 1500 Kriegs⸗ teilnehmer von 1864, 1866 und 1870/71. Dieſer Zahl gegenüber ſcheint die Mannheimer Ziffer zu niedrig zu sein. Es iſt aber zu berückſichtigen, daß die Lebensdauer auf dem Lande eine längere iſt und die Entbehrungen der Kriegs⸗ und Nachkriegsjahre in den Großſtädten beſondere geſundheitliche Nachteile brachten. mp. * * Wann wird mit dem Bau der Rheinbrücke be⸗ gonnen? Berliner Informationen beſagen hinſichtlich des Baues der neuen Rheinbrücke Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, daß die Anweiſung zum Bau dieſer Er⸗ gänzungsbrücke nicht vor September d. Js. zu erwarten ſei. Die Bauaufträge ſeien natürlich bei dieſer Sachlage noch nicht vergeben, wenn auch die entſprechenden Vorarbeiten des Brückenbauamts bereits genügend gefördert ſeien. Nach der Bauan⸗ weiſung könne ungeſäumt zur Auftragserteilung geſchritten werden. * Gründung des Maunheimer Tierpark⸗Vereins. Der Mannheimer Tierpark⸗Hilfsbund, dem der ſehr gute beſuchte und großes Intereſſe bei der Bevölke⸗ rung findende proviſoriſche Tierpark beim Karlſtern im Käfertaler Wald unterſteht, hat ſeine Einzeich⸗ Uungsliſten für die Errichtung eines offiziellen Mannheimer Tierpark⸗ Vereins geſchloſ⸗ ſen. Die Gründungsverſammlung findet am Sams⸗ tag abend im Durlacher Hof ſtatt. Die Perſonen, die ſich bereits eingezeichnet haben und alle Tier⸗ freunde ſind hierzu eingeladen.(Weiteres Anzeige.) * Totgefahren. In Ergänzung unſerer geſtrigen Meldung über den tödlichen Motorradunfall an der Ecke Hafen⸗ und Jungbuſchſtraße erfahren wir noch, daß das Motorrad, in ziemlich ſchnellem Tempo durch die Hafenſtraße in Richtung Parkring fahrend, von dem Laſtkraftwagen einer Mannheimer Trans⸗ portgeſellſchaft erfaßt wurde, der durch die Jung⸗ buſchſtraße nach der Teufelsbrücke fuhr und deſſen Führer vergeblich nach rechts auszubiegen verſuchte. Bei dem Führer des Motorrades, der auf dem Transport zum Krankenhaus ſeinen ſchweren inne⸗ ren Verletzungen erlag, handelt es ſich um den 33 Jahre alten ledigen Kaufmann Friedrich Ludwig Salzgeber aus Bad Dürkheim, bei dem Sozius⸗ fahrer um den 43jährigen verheirateten Landwirt und Wirt Friedrich Handriſch aus Hertling⸗ hauſen(Pfalz), der einen ſchweren Schädelbruch er⸗ litt. Er befindet ſich außer Lebensgefahr. * Leichenländung. Heute morgen wurde zwiſchen der Friedrichsbrücke und der Bootsüberfahrt Adler eine vollſtändig bekleidete männliche Leiche aus dem Neckar geländet. Der Ertrunkene dürfte etwa 25 bis 30 Jahre alt ſein. * Verhaftung von zwei Fahrraddieben. Ein jugendlicher Glektrolehrläing und ein Schloſ⸗ ſer, beide aus Mannheim, wurden in Darmſtadt wegen verſchiedener Fahrraddiebſtähle feſtgenommen. * Heſchlagnahmt wurden: 2 Paar braune Herren⸗ halbſchuhe, die am 19. 6. im Strandbad, und eine Herren⸗Remontoir⸗Uhr(Weißmetall) mit Schlangen⸗ kette, die im Frühjahr 1930 in der Neckarſtadt ent⸗ wendet wurde. Die Eigentümer wollen ſich an die Kriminalpolizei(Schloß), Zimmer 137, wenden. Heidelberger Chronik Wenn der Juli die erſte Hälfte überſchritten hat, dann nimmt jene Stimmung von den Studenten Beſitz, die die Schwalben ergreift, wenn die Zeit des Abſchiednehmens herannaht. Die Studenten feiern im Juli ihre Stiftungsfeſte. Wenn dann der Sang verſchollen und die Alten Herrn wieder heim⸗ gekehrt ſind, beginnt die Aktivität allmählich zu packen. Mit Ende Juli ſchließt das Sommerſemeſter. Dann hebt das große Abſchiednehmen an. Wenn der Auguſt als der achte der zwölf Brüder die Herrſchaft antritt, da bekunden nur noch einige Nachzügler, denen der Abſchied gar zu ſchwer fällt, daß Heidelberg, trotz ſeiner vielen anderen reizen⸗ den Eigenſchaften doch in erſter Linie Studentenſtadt iſt, dem ohne Studenten das charakteriſtiſche Ge⸗ präge fehlt. Bis das Semeſter wieder beginnt wird die neue Univerſität ſo weit fertig ſein, daß der von dem Pennal ausgebrütete Fuchs wenigſtens ihr Aeußeres bewundern kann. Bald wird auf dem Hauptbau das Dach fertig ſein. Das Richtfeſt iſt ja ſchon gefeiert. Es war eine Feier, der allerdings trotz geziemender Einladung der Herr Unterrichts⸗ miniſter nicht beiwohnte. Es wird ein Gheimnis bleiben, warum Herr Remmele ſie zu hintertreiben ſuchte. Die vergilbte und foſſile Beſtimmung, daß bei ſtaatlichen Bauten Richtfeſte verpönt ſind, kann allein doch das treibende Motiv in den Karlsruher Höchſtſphären nicht geweſen ſein. Und ſchließlich iſt die neue Untiverſität, wenn mans recht nimmt, überhaupt kein ſtaatlicher Bau, wenn ſie auch Eigentum des Staates ſein wird. Denn ge⸗ baut wird ſie mit dem Geld, das Herr Shurman bei ſeinen Landsleuten zuſammengebracht hat, alſo von amerikaniſchem Geld. Der Herr Miniſter ſperrte den renitenten Studenten, die ihn ſo frevelhaft „provozierten“, die Aſt a⸗ Beiträge, die ſie ſelbſt aufbringen, er gewährte den Bauarbeitern je 5 Mark, in der Erwartung, daß ſie das Richtfeſt nicht mitmachten, es half aber alles nichts, das Feſt wurde gefeiert und den Arbeitern gefiel es ausge⸗ zeichnet dabei. Die ſtudentenloſe Zeit ſteht vor der Tür, die theaterloſe iſt ſchon eine zeitlang da. Sie iſt da und Heidelberg ſteht noch und es iſt noch keine Kata⸗ ſtrophe eingetreten, weil Herr Thespis im Dorn⸗ röschenſchlaf liegt. Man kann der Stadtverwaltung nur zuſtimmen, wenn ſie den mannigfachen Vor⸗ ſchlägen zur Beſeitigung der„Theaternot“ gegen⸗ über ſich einer weiſen Zurückhaltung befleißigt, es alſo ablehnt, ſich auf Experimente einzulaſſen und ſchließlich die ſchwierigen ſtädtiſchen Finanzen neuer⸗ dings zu belaſten. Heidelberg wird auch wieder ſein Theater bekommen, aber erſt dann, wenn die mate⸗ riellen Vorausſetzungen vorhanden ſind. Und dieſe wirtſchaftliche Kriſis hält leider unge⸗ mindert an. Die ſeit Monaten anhaltende außer ⸗ ordentlich große Arbeitsloſigkeit hat nach dem Bericht der Heidelberger Handels⸗ kammer für die Monate März, April und Mai nur eine unbedeutende Abſchwächung erfahren. Die wirt⸗ ſchaftliche Lage war deshalb, wie in ganz Deutſchland, im Bezirk der, Handelskammer recht gedrückt. Eine Wendung zum Beſſeren iſt vorläufig noch nicht ab⸗ zuſehen. Nur im Bekleidungsgewerbe war das Ge⸗ ſchäft in Damenkleidern und in Textilſchuhen zu⸗ friedenſtellend, in Herrenkleidern und in Schuhen da⸗ gegen nach wie vor ſchlecht. Wenn der Handels⸗ kammerbericht feſtſtellt, daß ſich der Umſatz im Ga ſt⸗ hofgewerbe mit dem Beginn der Fremdenver⸗ kehrszeit gegenüber den Vormonaten gehoben habe, aber hinter dem Ergebnis der gleichen Zeit im Vor⸗ jahre zurückgeblieben ſei, auch bei den Schank⸗ wirtſchaften, ſo ſollten eigentlich die Männer wiſſen, was ihre Pflicht iſt. Aber in dieſem Falle wären die Frauen wohl kaum einverſtanden. Der Handelskammerbericht ſtellt auch feſt, daß in der Berichtszeit auf dem Lande jede Geſchäftsbelebung ausblieb; auch da wirkten ſich Arbeitsloſigkeit und Bauernnot ungünſtig aus. In einzelnen Orten der Umgebung der Stadt Heidelberg hat auch das Hagelwetter vor einigen Wochen die Bauern ſchwer geſchädigt. Die Rückwirkung äußert ſich auf dem Wochenmarkt in den Preiſen für Gemüſe. In einem normalen Sommer bekommt man in Heidel⸗ berg die ſchönſten Salatköpfe für ein paar Pfennige, heute muß Holland aushelfen und das verteuert natürlich die Preiſe. Die ergiebigen Regengüſſe der letzten Zeit können indeſſen manches wieder gut machen. Heidelberg wimmelt zurzeit von Amerikanern, Deutſch⸗Amerikanern und Bodenſtändigen. Das iſt nichts beſonderes, aber auffallend iſt, daß viele, ja die meiſten dieſer Beſucher nicht mehr mit der Bahn, ſondern mit großen gecharterten Autobuſſen kommen, ſich hier raſch umſehen und dann weiter haſten. Der Amerikaner denkt eben: Zeit iſt Geld, und wenn er Geld für eine Vergnügungsreiſe aus⸗ gibt, dann will er auch etwas davon haben, das heißt: möglichſt viel ſehen, vielleicht auch manches, was er drüben für das„Buſineß“ verwerten kann. Und noch etwas. Wenn Amerikaner und Engländer ſich hier begegnen, ſo gehen ſie ſehr kühl, faſt abweiſend aneinander vorbei, obwohl ſie die gleiche Sprache reden. Sollte da ſich doch nicht die„hohe“ Politik etwas bemerkbar machen? F. M. Nachrichten aus Baden Rheindammſperre für Laſtkraftfahrzeuge * Schwetzingen, 25. Juli. Mit ſofortiger Wir⸗ kung wird von heute ab der Rheindammweg Ketſch⸗ Rheinbrücke⸗Speyer für Omnibuſſe und für fremde Laſtkraftwagen geſperrt. Perſonenautos und Fuhr⸗ werke, und die einheimiſchen Ziegeleiautos, für die keine andere Zufahrtsmöglichkeit beſteht, dürfen den Weg weiter benutzen. Omnibuſſe und Laſtautos müſſen alſo künftig über Hockenheim⸗Altlußheim fahren. Vom Heuſtock geſtürzt * Kenzingen, 24. Juli. Geſtern vormittag ſtürzte die 31 Jahre alte Ghefrau des Landwirts Franz Siebert ſo unglücklich vom Heuſtock, daß ſie mit einem Bruch des Rückgrats ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Jör Zuſtand iſt lebens⸗ gefährlich; ſollte ſte mit dem Leben davonkommen, ſo wird ſie für immer gelähmt ſein. Markgräfler Rebbauern gegen Hybridenverbot * Binzen bei Lörrach, 23. Juli. Hier fand im Hofe des Rathauſes eine große Verſammlung von Rebbauern aus dem oberen Markgräf⸗ lerland ſtatt, die Proteſt gegen die erlaſſene Maßnahme der Reichsregierung gegen den Anbau der Amerikanerreben erhoben. Als Redner beteiligten ſich die Landtagsabg. Hagin und Roeſch. Es wurde eine Entſchließung an das badiſche S taatsminiſterium angenommen, in der dieſes Verbot als eine große Härte gegenüber den kleinen Rebbauern im badiſchen Oberland be⸗ zeichnet wird. Von der badiſchen Regierung wird erwartet, daß ſie in Berlin den Standpunkt vertritt, den ſie kürzlich in Lauda eingenommen hat. 2 Heddesheim, 24. Juli. Ein Lehrling in einer hieſigen Bäckerei zielte geſtern ſpaßweiſe mit einem Flobertgewehr auf ein in dem gleichen Hauſe be⸗ dienſtetes Mädchen von 18 Jahren, ohne zu wiſſen, daß das Flobert geladen war. 725 Schuß krachte und traf das Mädchen ſo unglücklich ins Auge, daß dieſes verloren iſt. Die Verletzte wurde alsbald in die mediziniſche Klinik nach Heidelberg verbracht, wo die Operation ſtattfand, das Geſchoß aber noch nicht entfernt werden konnte. L. Oftersheim, 28. Juli. Unweit des Ortes ge⸗ riet ein von Walldorf kommendes Auto in Brand. Die Inſaſſen konnten ſich retten. Der Wagen, deſſen Vorderteil ausgebrannt iſt, mußte ſpäter abgeſchleppt werden. L. Doſſenheim, 24. Juli. Bei der Generalver⸗ ſammlung des Kriegerbundes wurden ausgezeichnet: Altveteran Gg. Michelhaus und die Mitglieder Fr. Mühlhäuſer und Jakob Gutfleiſch, die alle das Bun⸗ desehrenkreuz 1. Klaſſe überreicht erhielten. Das Bundesehrenkreuz 2. Klaſſe bekamen: der Vorſtand P. Miltner und der Kaſſier Valentin Wagner. In der Verſammlung wurde die Angliederung eines Kleinkaliber ⸗ Schützenvereins erörtert und ein Beſchluß gefaßt, einen ſolchen Verein ins Leben zu rufen. I. Richen, 24. Juli. Baumwart Chriſtof Meny beging geſtern ſeinen 80. Geburtstag. 1928 konnte der Jubilar ſeine goldene Hochzeit begehen, 1928 ging ihm aus Anlaß ſeines 60jährigen Jubi⸗ läums als Gemeindebaumwart ein Anerkennungs⸗ ſchreiben des Innenminiſteriums zu. Das rüſtige Geburtstagskind war Gegenſtand zahlreicher Hul⸗ digungen. Nachbargebiete Bauliche Veränderungen im Pfalzbau * Ludwigshafen, 24. Juli. Der Ufa⸗Palaſt in Ludwigshafen war wegen der Durchführung bau⸗ licher Verbeſſerungen zehn Tage geſchloſſen. Der Orcheſterraum hat jetzt eine Vergrößerung er⸗ fahren, ſodaß 75 Muſiker Platz finden. Der Auffüh⸗ rung großer Opern ſteht nun nichts mehr im Wege. Damit geht ein Wunſch der Ludwigshafener Bepöl⸗ kerung in Erfüllung. i Der zweite Reblausherd in der Pfalz * Aus dem Glantal, 24. Juli. Nachdem der erſte Reblausherd in der Pfalz 1930 in der Gemarkung Hochſtätten feſtgeſtellt werden mußte, hat man nunmehr in der Gemarkung von Odernheim einen zweiten Reblausherd aufgedeckt, der etwa hun⸗ dert Stöcke umfaßt. Beſitzer iſt der Landwirt Auguſt Baum in Rehborn. In der Gemarkung Odernhein wurde ſchon im Jahre 1925 ein Reblausherd feſt⸗ geſtellt. Tödlicher Unfall * Klingenmünſter, 24. Juli. Am Mittwoch abend kam der 67 Jahre alte Landwirt Chriſtoph Weiß von hier bei Feldarbeiten durch ſcheuende Pferde zu Fall und geriet unter einen mit Dung beladenen Wagen. Die Räder des ſchweren Fuhrwerks gin⸗ gen über den Oberkörper des alten Mannes, der mit ſchweren Quetſchungen und inneren Verletzungen liegen blieb. Von Paſſanten aufgefunden, wurde er ſofort nach dem Landauer Krankenhaus gebracht, wo er am Donnerstag vormittag ſeinen Verletzungen erlag. Die Griesheimer Heuſchrecken— Urteil eines Fachmannes * Groß ⸗Gerau, 24. Juli. Ueber die Heuſchrecken, die in der Griesheimer Gemarkung in ſo großer Anzahl ſchädigend aufgetreten ſind, urteilt Guts⸗ beſitzer E. Secretan, ein vorgſiglicher Kenner der Flora und Fauna des Ried, u..: Die Schäden wurden etwas übertrieben gemeldet. Bis in Entfer⸗ nungen von etwa 150 Meter vom Rande des Exer⸗ zierplatzes ſind tatſächlich größere und größte Schä⸗ digungen feſtzuſtellen. Auf dem Exerzierplatz wi m⸗ melt es von Heuſchrecken, von einheimiſchen, nicht eingewanderten fremden Arten, die aus un⸗ bekannten Gründen— vielleicht war es auch der warme Mai— ſich dieſes Jahr abnorm vermehrten. Vermutlich haben die Schießübungen der letzten Jahre die natürlichen Feinde der Heuſchrecken, Vögel und Mäuſe, beſonders aber Stare, verſcheucht. Die Bekämpfungsmaßnahmen hatten gewiſſen Erfolg; tauſende und abertauſende der Tiere hat auch das feuchte Wetter der letzte Tage vernichtet. Hat man auch im Frühjahr wieder ein wachſames Auge, dann beſteht zu Beſorgniſſen kein Anlaß. Leichenländung * Worms, 25. Juli. Die am 20. Juli im Rhein⸗ ſtrom oberhalb der Rheinbrücke geländete männliche Leiche iſt mit dem aus Hülſen, Amt Lörrach, ſtam⸗ menden Taglöhner Karl Gräßler, geb. 2. 9. 1880, perſonengleich. * s. Michelſtadt i.., 24. Juli. Bei der in Michel⸗ ſtadt i. O. abgeſtürzten Pilotin Paula Kiſtler handelt es ſich um eine in Baſel tätige Jour na⸗ liſtin, die bei der Feuilleton⸗Redaktion der Bafler „National⸗Zeitung“ tätig war und verſchiedentlich ſelbſt kleinere und größere literariſche Arbeiten ſchrieb. Ihre Leiche wurde nach Baſel überführt. ren herabſetzen dürfe. Gerichtszeitung Aus Mannheimer Gerichtsfülen Großes Schöffengericht Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Wolfhard Der 45 Jahre alte Heinrich Hauer von hier (Pfingſtberg) weiß ſich ſtets in die Maske des Biedermannes zu kleiden. So gelingt es ihm, alle möglichen Sachen zu drehen, die ihn ſchon 18 mal vor den Strafrichter geführt haben. Am 14. Mai d. J. kommt er in das Heinrich Lanzkranken⸗ haus. Spricht dann mit dem Portier einige Worte, als ob er im Krankenhaus etwas zu arbeiten habe. Geht wieder hinaus, ſieht ſich das Gerüſt am Hauſe an. Geht wieder hinein, hängt ſeinen Rock ans Fen⸗ ſter, als wolle er nun zu arbeiten anfangen. Dann ſchaut er zum Fenſter hinaus und meint zu einer Schweſter:„Dös iſt en Sauwetter heit, do kann mer nix ſchaffe“. Er hatte es aber ſchon geſchafft, wenn auch nicht als der Dachdecker, den er markierte. In einem Schweſterzimmer hatte er 6,50 /, in einem anderen Zimmer nach Aufbrechen einer Schatulle mehrere Dollar geſtohlen. Am 10. Februar kommt das Diakoniſſenhaus an die Reihe. Hier öffnet er einen Kleiderſchrank einer Hausangeſtellten und ſtiehlt einen Betrag von 80 Pfg. Am 14. Februar geht er in das Ifraelitiſche Krankenhaus um aus einem verſchloſſenen Zimmer einen Betrag von .30/ zu entwenden. Er gab heute ſeine Verfeh⸗ lungen zu. Not habe ihn dazu geführt. Das Gericht ſprach gegen den Rückfälligen eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten aus. 3000 Mark unterſchlagen Zum Nachteil der Kaſſe des 110er Vereins unterſchlug oer Kaufmann J. Pf. von hier den Be⸗ trag von rund 9000 /. Pf. war Kaſſierer des Ver⸗ eins. Als er durch Rückgang in ſeinem Geſchäft und Familienverhältniſſe in finanzielle Schwierig⸗ keiten kam, nahm er von den einkaſſierten Geldern 1000/ in verſchiedenen Beträgen aus der Kaſſe und hob von dem Sparkaſſenguthaben des Vereins 2000/ ab. Pf. gab ſeine Verfehlungen rückhaltlos zu. Bis jetzt hat er noch keine Strafe gehabt. Das große Schöffengericht verurteilte ihn zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 4 Monaten. Unbefugte Sammler Auf dem Büro des Erwerbsloſenausſchuſſes in Sandhofen entwendete der Taglöhner Heinrich G. aus Lampertheim eine Sammelliſte für die Inter⸗ nationale Arbeiterhilfe und gab ſie dem Taglöhner Peter Sch. aus Sandhofen. Einige auf die Liſte ge⸗ ſetzte Lockvögel ſollten zu Einzeichnungen veranlaſſen. Die Kompagnons hatten mit ihrem ausſichtsreichen Geſchäfte entſchieden Pech. Erſt 1,90/ hatten ſie geſammelt, da erſchien ein Schutzmann auf der Bildfläche. Für G. gibt es drei Monate und eine Woche, für Sch. einen Monat und eine Woche. Sch. werden drei Wochen Unterſuchungshaft angerechnet. Juſtiz und Preſſe Die„Neue Badiſche Landes⸗Zeitung“ teilt mit, Dr. Link vor der Urteilsverkündung im Faßhold⸗ Prozeß(ſ. Nr. 335) gegen Form und Inhalt Proteſt badiſche Juſtizminiſterium gewendet habe mit der Begründung, es ſei bis jetzt noch nicht rechtens in Deutſchland, daß in öffentlicher Gerichtsſitzung, in der der Angeklagte keine Möglichkeit zur Erwiderung hat, ein Richter ungeſtraft das Anſehen eines ande⸗ 5—— Veranſtaltungen Gärtuerplatztheater im Roſengarten. Wegen des ſenſationellen Erfolges, den die Operette„Hoheit tanzt Walzer“ bei der Erſtaufführung am Mittwoch bei Publikum und Preſſe gefunden hat, ſieht ſich die Direk⸗ tion veranlaßt, auf Sonntag, den 27. Jult, noch eine Vor⸗ ſtellung dieſer Operette anzuſetzen. Am Samstag, 26. Juli, findet die Erſtaufführung der Operette„Damals in Jena“ ſtatt, in der wieder neben Rudolf Seibold dies Damen Mizzi Seibold und Bertl Wein ⸗ gart ſowie die Herren Fritz Daurer, Otto Dewald und Eugen Strehn in den Hauptrollen beſchäftigt ſind. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Abeln Pegel] 21. 22. 28 24. 25 Neckar-Pegel] 22. 2824 28. Daſel 158 188 182 L 782.50 i 5.68254 245.50 8 50 Mannheim 5,10.084,80.65 Fehl.208,74 3 703.58 8,82 Jagſtieſd.05 0,980,900 107 Magau.65.08 863% 71 55 Dlochingen.40 0,380.42 9,0 Mannheim.51 5 26 5,20.98.77 Heilbronn.80 1,2,1.22 1,8 Kaub.118,82 3523.44 3,28 Köln.068,22.4608.51 8,82 Waſſerwärme des Rheins 17 ECT...... 8 Freitag, 25. Juli Roſengarten: Operettengaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München:„Hoheit tanzt Walzer“, 20 Uhr. ee„Lubelle“: 15,30 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. . Konzert 20,30 Uhr. öln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim Aß⸗ mannshauſen und zurück; 14,30 Uhr Worms—Nierſtein zund zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Auna Karenina“.— Scala: „Der Patriot,.— Univerſum:„Der Herrgotts⸗ ſchnitzer von Oberammergau“.— „Die Dame aus Moskau“.— Palaſt⸗Theater: Der Tiger“— Schauburg:„Glücksmelodie“.— Roxy ⸗ Theater:„Laila“.— Capitol:„Melodie des Herzens“. 5 Sehens würdigkeiten Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—139 uhr und 15-17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr Hurchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 1113 Uhr und nachm. von 18417 Uhr; Dienstag 15—17 Ubr: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. —.—‚——————— c 5 Chefredakteur Kur! Fiicher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton f. B. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes: i. B. Kurt Ehmer ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Gexicht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheinter Zeitung Gloria⸗Pa laſt: * 5 G. m. b.., Mannheim. R 1.—6 für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückvorte Bei übermäßiger Schweißabſonderung an Händen Filzen und in den Achſelhöhlen, ſowie Geruchsbeläſngung, becher 08. Leoform- Creme. Tube 1 Mi. In allen einſchl. Geſch. erhältlich. daß ſie auf die Erklärung des Landgerichtsdirektors einlege und ſich beſchwerdeführend an das 8 e * 1 Freitag, den 25. Juli 1930 Nr. 338 5. Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die Tragödie der„Mademoiſelle“ von Bordeaux In der vergangenen Woche ſtarb in Bordeaux eine 90 jährige Bettlerin, in deren arm⸗ ſeligem Dachkämmerchen man Erſparniſſe von mehr als 400 000 Fr. fand. Die im wahrſten Sinne des Wortes auf ihrem Geldſack verhungerte Greiſin— ſie ſtarb an Entkräftung und Altersgebrechlichkeit— war eine ſtadtbekannte Perſönlichkeit. Jedes Bordeauxer Kind wußte, wenn es dem krummen, häßlichen Weib⸗ lein auf der Straße begegnete, daß es ſich nicht zu fürchten brauchte. Zwar verkörperte die Alte das Bild, das man ſich von der böſen Hexe in dem Märchen„Hänſel und Gretel“ zu machen pflegt, doch ſie war eben keine Hexe. Sie war einfach „Mademboiſelle“. Als„Mademoiſelle“ kannte ſte ſeit vielen Jahren jedermann in Bordeaux. Wer aher„Mademoiſelle“ war, das konnte einem niemand ſagen. Es kümmerte ſich auch niemand darum. Sie beläſtigte keinen Menſchen. Notdürftig zuſam⸗ mengeflickte Fetzen von Sackſtoff und ſeltſame Gar⸗ derobenfragmente, die von Trödlern fortgeworfen waren, umhüllten den unglückſeligen Körper des „Fräulein“. Soviel man wußte, lebte die„Mademoi⸗ fel le“ von der Verwertung der Abfälle, die ſie auf der Straße und in Müllkäſten fand. Denn da ſie nicht aufdringlich bettelte, fühlte ſich nur ſelten jemand bewogen, ihr einige Kupfermünzen zu ſchenken. Wenn ſie ſolche erhielt, hatte ſie einen guten Tag. Die wenigen Frauk Miete für ein Manſarden⸗ ſtübchen, das ſie in einem baufälligen Hauſe in einer engen Gaſſe im ungeſundeſten Teil der Stadt be⸗ wohnte, mochte ſie mühſam genug zuſammengebracht haben, indem ſie altes Eiſen, Lumpen, Papier und Zigarrenabſchnitte aus Schutthaufen und Müllkäſten herausſuchte und verkaufte. Es war ihr beſonderes Privileg, den großen Müllhaufen hinter„ihrem“ Hauſe zuerſt zu durchſtöbern. Um das tun zu können, mußte die Alte aber vor Tagesanbruch zur Stelle ſein, da ihr ſonſt die berufsmäßigen Lumpen⸗ ſammler zuvorkamen. Aus Furcht, die Zeit zu ver⸗ ſchlafen, begab ſich die Greiſin eben nicht eher zur Ruhe, als bis ſit, den Kehrichtberg beſucht und die neu abgelagerten Dinge gemuſtert hatte. Das war ſo ziemlich alles, was Bordeaux von„Mademoiſelle“ ſich erzählte, kam einmal die Rede auf ſie. Es gibt aber einzelne alte Leute in der Stadt, die mehr von ihr wiſſen. Wer ſie eigentlich war, wurde erſt nachihrem Tode bekannt. Sie hieß Marguerite Carrel, und mit ihrem Na⸗ men iſt eine romantiſche Geſchichte verknüpft. Marguerite war die einzige Tochter eines der großen Weinbergbeſitzer Bordeauxs. Dieſe Wein⸗Magnaten bildeten dazumal eine Art Adel für ſich, der in ſeiner Weiſe ſo ſtolz war, wie es nur je die alte Ariſtokratie Frankreichs vor der Revolution geweſen iſt. Es dürften jetzt an die 70 Jahre her ſein, als Marguerite Carrel eine verwöhnte junge Schönheit war, wie eine Prinzeſſin gehalten wurde u. buchſtäblich nur in Samt und Seide ging. Ehe ſie achtzehn Jahre war, beſaß ſie ſo viele Be⸗ wunderer, wie die großen Bordeauxer Weinbergbe⸗ ſitzer erwachſene Söhne hatten. Doch ſie erhörte keinen ihrer Verehrer. Eines Tages kam ein junger Engländer nach Bordeaux. Für Marguerite Carrel war er der Märchenprinz, auf den ſie gewartet hatte. Er war der einzige Sohn eines engliſchen Bankiers, der mit dem Hauſe Duval in Bordeaux ſehr freundſchaft⸗ liche Geſchäftsverbindungen unterhielt. Die Dupals waren nicht nur Konkurrenten der Carrels, ſondern auch deren Erzfeinde. Ein Familienzwiſt hatte die einſtigen Partner getrennt, und an Stelle der ehemaligen Freundſchaft nährten ſie einen unver⸗ ſöhnlichen Haß gegeneinander. Haus Duval ſuchte Haus Carrel in geſchäftlicher Beziehung, wo es nur konnte, zu ſchädigen, und ebenſo geſchah es umgekehrt. Nie konnte ein Freund Duvals darauf rechnen, bei den Carrels aufgenommen zu werden. Und doch traf es ſich, daß Marguerite den dem Hauſe Duval befreundeten jungen Briten kennen und lieben lernte. Der Engländer war reich genug, um Marguerite auch ohne einen Sous Mitgift zur Frau zu nehmen. So ging er denn ohne Scheu zum alten Carrel und erbat die Hand der Tochter. Wortlos ergriff der alte Herr den langen Stock aus Schildpatt mit Elfenbeinkrücke, mit dem man ihn ſtets ſehen konnte. Der Bewerber faltete die eigenen Hände auf dem Rücken und ſagte ruhig:„Sie ſind ein alter Mann, Sir!“„Jawohl,“ entgegnete Carrel,„doch bin ich noch jung genug, um zu fürchten, daß ich dieſe Tatſache vergeſſen könnte. Ich möchte aber nicht gern vergeſſen, daß Sie ein Ausländer ſind und in unſerer Stadt Gaſtfreundſchaft genießen.“ Dann brach er dey Schildpattſtock über dem Knie entzwei.„Und nun gehen Sie, bevor ich es doch vergeſſe.“ In jener Nacht verließ Marguerite an der Seite des Fremden in einer Poſtchaiſe Bordeaux. Der Liebenden Plan war, nach Marſeille zu reiſen, um die Verfolger irre zu leiten. Von dem ſüdlichen Hafen aus wollten ſie zu Schiff nach England. Der alte Carrel fand jedoch ſofort die richtige Fährte und holte die Flüchtigen ſchon vierzig Meilen von Bor⸗ deaux entfernt ein. Und hier auf der Landſtraße, vor den Augen des jungen Mädchens, ſchoß Car⸗ rel den Entführer ſeines Kindes nie⸗ der und ſtarb ſelber wenige Minuten ſpäter au der von dem jungen Mann erhaltenen Schußwunde. Erſt 10 Jahre nach dem tragiſchen Abſchluß ihres kurzen Romans ſah man Marguerite Carrel wieder. Die intereſſanteſten Polizeiakten Frankreichs Es war im Jahre 1870. Ein älterer Mann, Hilfs⸗ pfleger in einem Lazarett, erkannte in einer barmherzigen Schweſter die Tochter des Weinbergbeſitzers Carrel, deren Schönheit er einſt aus angemeſſener Entfernung bewundert hatte. Von dieſer Schönheit war nicht mehr viel in dem bleichen Geſicht der mit dem Genfer Kreuz geſchmückten, etwa 30jährigen Pflegerin zu bemer⸗ ken. Sie war wortkarg und ſtill, doch leiſtete ſie zweimal ſoviel wie irgendeine von den anderen Schweſtern. * Dann kam die Kommune, und aus der ſchweig⸗ ſamen Pflegerin wurde eine Megäre, die in jedem tobenden Menſchenhaufen, der durch die Straßen zog, zu finden war und von allen am lau⸗ teſten revolutionären Lieder kreiſchte. Gemeinſam mit anderen Unheilſtiftern verhaftete man ſie eines Ta⸗ ges. Als ſie nach längerer Zeit freikam, verſchwand ſie von neuem ſpurlos. Vor vielleicht zwanzig Jahren tauchte Margue⸗ rite Carrell wieder in ihrer Vaterſtadt auf. Die Polizei wußte wohl, wer ſie war, denn ſie beſaß Pa⸗ piere wie jeder Bürger und jede Bürgerin Franuk⸗ reichs. Sonſt aber fragte niemand danach, wer die harmlos ihres Weges ſchleichende Greiſin in den ärmlichen Kleidern ſein mochte. Mit den Jah⸗ ren aber wurde ſie zu einer Art Ori⸗ ginal, das man jedem Beſucher Bordeaux ebenſo zeigte wie lebende und tote Sehenswürdigkeiten der Stadt. Fragte man ſie nach ihrem Namen, ſo ſagte ſie„Mademoiſelle“. Und„Mademoiſelle“ blieb ſie bis zu ihrem jämmerlichen Tode in der kahlen ſchmutzigen Dachkammer. Als Polizeibeamte ſie vom Fußboden, auf dem ſie umgeſunken war, auf die aus einer altersmürben Matratze beſtehende Lagerſtätte hoben und au dieſer wohl ein wenig rückten, fielen aus einem Riß einige Bündel herab, denen zahlreiche Geldͤſtücke entquollen und nach allen Richtungen über die Diele rollten. zur Eroͤbebenkataſtrophe in Anteritalien Blick auf den Golf von Neapel Die ganze Provinz und die Stadt Neapel wurden bekanntlich von heimgeſucht, das nach bisherigen Meldungen Hunderte einem heftigen Erdbeben Tote forderte. Zahnziehen in Zahlen Frauen gehen lieber zum Zahnarzt als Männer— 8 ährlich 1 To. gezogene Zähne und 700 000 falſche Gebiſſe Es dürfte keinen Meuſchen auf der Erde“ geben, der nicht mindeſtens einmal im Leben Zahnſchmerzen hätte. Selbſt Negervölker, die doch ſo geſunde Nah⸗ rung zu ſich nehmen, daß die Zähne faſt gar nicht darunter leiden, haben ihre Zahnärzte und Medizin⸗ männer. Auch bei ihnen wackelt manchmal etwas im Kiefer, und dann wird der Zahn gezogen, ob er will oder nicht. Auch wir gehen, wenn wir Zahnſchmer⸗ zen haben, zum Zahnarzt oder in die Klinik der Krankenkaſſen. Eine ganz merkwürdige Beobachtung kann man bei uns machen: die Frauen ſind entweder mutiger oder ſie haben öfters mit den Zähnen zu tun— kurz⸗ um, die Zahl der weiblichen Patienten iſt viel größer als die der männlichen. Die Zahnärzte ſind allerdings der Anſicht, daß die weibliche Eitelkeit eine ſehr große Rolle dabei ſpiele, und damit mögen ſie recht haben. Vielleicht iſt aber auch die beſſere hygieniſche Einſicht der Frauen, die ſie den Männern voraus haben, ſchuld daran. Monatlich behandeln unſere Kaſſenklini⸗ ken durchſchnittlich 183 000 Menſchen, und zwar 100 000 Frauen und 83 000 Männer! Hin⸗ zu kommen ungefähr 450 000 Behandlungen bei den Zahnärzten und Dentiſten, was einer Summe von 7,5 Millionen Behand⸗ lungen im Jahre entſpräche, die in Deutſchland durchgeführt werden. Natürlich muß jeder mehrfach zum Arzt, ehe der Zahn in Ordnung iſt. Man rechnet mit 2 Millionen Füllungen und 4,2 Millio⸗ nen Einlagen. Beim Zahnziehen ſind die Ziffern erheblich andere. Die Kaſſenpatienten, die ja für die reine Behandlung in der Regel nichts zu zahlen haben, gehen in dieſen Fällen viel leichter und früher zum Zahnarzt als die Privatpatienten, die oft nicht nur die Koſten ſcheuen, ſondern lieber die Schmerzen ſo lange ertragen, bis ſie eben unerträglich geworden ſind. Daun muß der Zahn raus, ob er will oder nicht, und ſo werden oft Zähne gezogen, die ſich noch hätten halten laſſen, wenn die Patienten früher den Mut gehabt hätten, den Operatiousſtuhl zu beſteigen. Leider fallen immer noch ſehr viele Leute Pfuſchern in die Hände, die mit der Zauge ſehr raſch bei der Hand ſind, weil ſie eine regelrechte Behandlung der Wurzelhaut oder der Wurzel ſelbſt nicht durchführen können und dürfen. Auf dieſe Weiſe darf man die Zahl der Zähne, die jährlich in Deutſchland gezogen werden, mit gut 4,5 Millionen angeben, Damit kann man zwei Dutzend Zentnerſäcke füllen! Es ſoll Leute geben, die nicht nur den erſten Zahn ihres Babys, ſondern ihre eigenen gezogenen Zähne aufbewahren, in Gold faſ⸗ ſen laſſen und dergleichen mehr. Rein juriſtiſch bleibt jeder gezogene Zahn Eigentum des Patienten, und der Arzt muß ihn, bevor er den Zahn wegwirft, fra⸗ gen, ob er ihn mitnehmen will Die Zahl der falſchen Gebiſſe, die Jahr für Jahr in Deutſchland angefertigt werden, wird auf 700 000 angegeben, Jeder 12. Deutſche muß jähr⸗ lich einmal zum Zahnarzt. Rechnet man die zahn⸗ loſen Babys und Greiſe ab, ſo erhöht ſich dieſe Zif⸗ fer für die zahnbehafteten Erwachſenen noch erheb⸗ lich. Die Koſten, die für Zahnbehandlung ausgegeben werden, laſſen ſich natürlich nur ſchätzen, niemals genau angeben. Im Durchſchnitt iſt aber anzuneh⸗ men, daß keine Behandlung weniger als.— Mark Koſten verurſacht, Arznei einbegriffen. Das iſt nicht hoch gegriffen, und dennoch kommen im Jahre rund 60 Millionen Mark dabei heraus. Krieg der Saute Charles Stambois, der Stifter und Sekretär des Londoner Feinſchmeckerklubs, wendet ſich in einem Aufruf an alle Feinſchmecker der Welt, um dieſe für einen Krieg gegen die Sauce zu be⸗ geiſtern. Die Saucen hätten nur den einen Zweck, den Charakter der Speiſen zu fälſchen u n d zu verderben. Die Vorliebe für komplizierte und überwürzte Saucen rühre in der Hauptſache da⸗ her, daß es die wenigſten Menſchen verſtünden, zu den Speiſen die paſſenden Weine zu wählen. Die Erde bebt Menſch unſerer Zeit hat das Staunen ver⸗ lernt. Ihn rätſelt nicht mehr der eherne Gang der Geſtirne; er findet es ſelbſtverſtändlich, daß die Sonne, die am Abend ſank, am Morgen wieder auf⸗ geht. Blind vertraut er ſich— wieviel natürliches Vertrauen realiſiert doch auf dieſe Weiſe der ſonſt ſo mißtrauiſche Menſch!— am Abend dem Schlaf und zweifelt nicht, daß er am Morgen ſchon wieder er⸗ wachen wird. Wir Gegenwartsmenſchen haben kaum eine Empfindung für das verborgene moraliſche Element in den Naturgeſetzen, deren Beſtändigkeit ja doch eigentlich die großartigſte und tiefſte Demonſtration objektiver Treue iſt. Und uns fehlt auch, obwohl Technik, Verkehr und Weltwirtſchaft nach ihr drän⸗ gen,— uns fehlt noch immer eine innerliche An⸗ ſchauung von der Erde als einer Ganz heit, von der Erde als einem lebendigen Weſen. Es mutet uns kindiſch an, wenn wir hören, daß die alten Inder die Erde im Bilde einer gewaltigen Schild⸗ kröte ſahen, oder daß noch heute in Rußland in man⸗ chen Gegenden die Meinung lebt, die Erde ſei ein rieſiger Walfiſch... Wir ziviliſterten Europäer gehen über die Erde und finden es ganz ſelbſtverſtändlich, daß ſie uns trägt. Iſt es aber wirklich ſo ſelbſtverſtändlich? Dieſe Frage kann doch ſchon entſtehen, wenn, wie in den letzten Tagen, die Nachricht von einem Ex d⸗ beben zu uns dringt, das in wenigen Sekunden das Leben unzähliger Menſchen und ihre Wohnſtät⸗ ten zerſtörte,— und dies nicht einmal ſo ſehr weit von uns, in Unter ⸗Italien. e Es liegt uns nahe, bei den Gelehrten nach Er⸗ klärung ſolch grauſamen Geſchehens zu fragen. Und es gibt ja eine ganze Wiſſenſchaft von den Erd⸗ beben. Aber die Eingeweihten der Seismologie (Erdbebenlehre) ſind meiſt beſcheidener als der fra⸗ gende Laie... Ihre Lehre iſt mehr beſchreibend (deskriptiv) als erklärend. Denn die Erde iſt ſchweigſam und läßt ſich nur durch hartes Ringen etwas von ihren Geheimniſſen entlocken, in denen die Gründe liegen ſolcher furchtbaren Ereigniſſe. Immerhin weiß die Seismologie eine Reihe intereſſanter Einzelheiten zu berichten, die den Laien beſinnlich ſtimmen können. Sie zeigt z.., daß die Erdkruſte unter beſtimmten, erdgeſchichtlich begrün⸗ deten Spannungsverhältniſſen ſteht, die ſich an be⸗ ſtimmten Punkten ſo zuſammenordnen, daß Zeutren entſtehen die als„Erdbebenherde“ wirken, weil ſie beſonders prädeſtiniert ſind, Bewegungen und Stöße aus dem Erdinnern aufzufangen. Die Geſchwindigkeit mit der ſich ſolche Erdſtöße fortpflanzen, iſt vor allem auch abhängig von der Geſteinsart, der ſie begegnen, und ſchwaukt daher zwiſchen 300 bis 800 Km. in der Stunde.„CEinſturzbeben“ ſind die weniger ge⸗ fährlichen, da ihre Auswirkung lokal begrenzt iſt; ſie entſtehen gewöhnlich durch die auswaſchende Tätig⸗ keit unterirdiſcher Gewäſſer.— Die„Ausbruchs ⸗ beben“ ſind es vor allem, welche wir meinen, wenn wir gewöhnlich von Erdbeben hören. Sie ſind oft vulkaniſch bedingt oder durch unterirdiſche Gas⸗ exploſionen oder Lavabewegungen verurſacht.— Erdſtöße, die unter dem Meeresboden verlaufen, füh⸗ ren zu„Seebeben“, deren Folgen nicht immer nur der Untergang, ſondern manchmal uch das Auf⸗ ſteigen einer neuen Inſel im Weltmeere iſt.— Ueber eine etwaige Geſetzmäßigkeit des Auftretens der Erdheben und ihres Zuſammenhangs mit metev⸗ rologiſchen Erſcheinungen beſtehen die verſchiedenſten Theorien, die meiſten mit ſtark hypothetiſchem Cha⸗ rakter vor allem deshalb, weil die wiſſenſchaftlich zuverläſſige Erdbeben⸗Statiſtik erſt jungen Datums iſt. Immerhin iſt Lauf Der bereits erwieſen, daß im Laufe eines Jahres rund 10 000(zehntauſend!) Erd⸗ ſtöße erfolgen, von denen allerdings nur etwa 4000 fühlbar werden. Das ſtärkſte Erdbeben der letzten Jahre war jenes in der Sagani⸗Bucht(Japan) am 1. September 1923. Erdhebungen und ⸗ſenkungen, begleitet von mächtigen Flutwaſſerwellen und Feuerausbrüchen, brachten da⸗ mals etwa 100 000 Menſchen den Tod.— 83 000 Menſchenleben forderte die entſetzliche Erdbebenkata⸗ ſtrophe zu Meſſina am 28. Dezember 1908. Zwei Jahre zuvor ward San Francisco eine Trümmer⸗ ſtätte— was bekanntlich kein Amerikaner wahr haben will. Faſt auf den Tag ein Jahr vor dieſem Ereig⸗ nis im Weſten, waren im Oſten 20 000 Tote die Folge eines Bebens in Kangra(Indien). 400 Ortſchaften und 100 000 Menſchen gingen am 5. Dezbr. 1783 in Kalabrien(Italien) zugrunde. Eine unwiderſtehliche herein und forderte von 32 000 Menſchen das, Leben. (Es wird berichtet, daß Swedenborg damals dieſes Ereignis hellſichtig miterlebte.) Die Legende erzählt, daß Luzifer, der Höllenfürſt, im Erdmittelpunkt gefeſſelt liege. Immer wieder rüttelt er an ſeinen Ketlen, denn ſeine Pein iſt groß und er kann den Ablauf ſeiner tauſend Jahre Erden⸗ kerker nicht erwarten. Luzifer zerrt und windet ſich in Feſſeln. Und die Erde bebt Corvus. Valo iſt es erreicht Wie Profeſſor Sargent von der Harvardunt⸗ berſität bekanntgibt, hat er durch Meſſungen feſt⸗ geſtellt, daß die Frauen ſich immer mehr dem män n⸗ lichen Typus angleichen. Während Hände und Füße größer, die Schultern breiter werden, wer⸗ den die Hüften ſchmaler und die Bruſt flacher als früher. Profeſſor Sargent führt dieſe Erſcheinungen auf die zunehmende Sporttätigkeit der amertkani⸗ ſchen Mädchen zurück und warnt auf Grund dieſer Unterſuchungen vor Uebertreibungen. und bis zum 10. ſahire dürſen Sie als besorgte Mutter „Sonnengebräunfe, gesunde Haut erhalten Sie, wenn Sie hren Körper vor Luft- und Sonnenbädern mit für die zarte, empfindliche Haut Ihres Kindes nur die milde, reine NIVEA( KINDER SEINER verwenden. 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Juli 1930 UI ANDELS- u WIR TSC der Neuen Mannheimer Zeitung AFTS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 338 Wirtſchaft und Kommunalpolitik Eine intereſſante Ausſprache beim Langnam⸗Verein Der privaten Wirtſchaft wird von kommunalpolitiſcher Seite immer wieder der Vorwurf gemacht, daß ſie an der Finauzgebarung der Gemeinden eine unſach⸗ Uche Kritik übe, die weit über das Ziel hinausſchieße. ES iſt daher ſehr zu begrüßen, daß der La ngnam⸗ Verein, der bekanntlich die Intereſſen der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Privatwirtſchaft vertritt, in dieſen Tagen eine Fommunalpolitiſche Aus ſprache veranſtaltet hat. Dieſe Ausſprache erwies ſich infofern als ein Erfolg, als man von allen Schärfen abſah und ſich auf Diskuſſion ber fachlichen Probleme beſchränkte. Es muß vorausgeſchickt werden, daß ſelbſt von den Kommunen große Mängel zugegeben wurden. Man Hatte jedenfalls den Eindruck, daß die Kommunalbehörden die Kritik der Privatwirtſchaft doch nicht als unberechtigt empfinden. So brachte z. B. Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Moſt. Duisburg, zum Ausdruck, daß ſich in der Nach⸗ kriegszeit die Stadtverordnetenverſammlungen bedauerlicher⸗ weiſe ſtark politiſiert haben; eine fachliche Arbeit ſei jetzt außerordentlich erſchwert. Man braucht ſich ja nur an die jüngſten Vorgänge in der Reichs hauptſtadt zu erinnern; hier ſcheiterte die Annahme des Etats hauptſächlich an der politiſchen Ein⸗ ſtellung des Stadtparlaments. Oberbürgermeiſter Moſt führte daun weiter aus, daß die gegenwärtigen Zuſtände zu einer Kriſe öder Selbſtverwaltung geführt Haben. Schuld hieran ſei u. a. der Ver fafſungs⸗ ſtreit zwiſchen Reich und Ländern ferner die Ver⸗ ſchiebung des Schwergewichts von freiwilligen auf geſetz⸗ liche Leiſtungen und ſchließlich das den kommunalen Auf⸗ gaben nicht gerecht werdende Steuer ſyſtem. In einer Kritik der vorliegenden Geſetzentwürſe für eine Stäbdte⸗ ordnung warnte der Reöner davor, in Extreme zu ver⸗ fallen, da weder die vom Deutſchen Städtetag geforderte Beſeitigung der Staatsauſſicht, noch das vom preußiſchen Staats miniſterium angeſtrebte weitgehende Recht der Auf⸗ hebung von Gemeindebeſchlüſſen der Selbſtverwaltung Rechnung trage. Im weiteren Verlauf der Aussprache beſchäftigte ſich RA. Dr. Wellenſtein mit dem ſehr aktuellen Problem der kommunalen Finanznot. Die reichlichen Steuereingänge der erſten Jahre nach der Inflationszeit ſind, wie der Redner ganz mit Recht bemerkte, häufig für nicht dringend notwendige Ausgaben verwendet worden. An der gegenwärtigen Geſamtverſchuldung der öffent⸗ lichen Hond in Höhe von etwa 20 Milliarden ſeien die Gemeinden und Gemeindeverbände mit rund 9 Milliarden beteiligt. In dieſem Zuſammenhang ging der Redner auch auf die Beratungs⸗ ſtelle für kommunale Anleihen ein, eine Frage, die noch einiger Erläuterungen bedarf. Es iſt ja bekannt, daß noch den Vorſchlägen des Reichs⸗ ſinanzminiſteriums die Beratungsſtelle refor⸗ miert werden ſoll, wobei ihr Machtbereich eine Ausdeh⸗ nung erfahren wird. Es ſcheint nun, daß die neuen Auf⸗ gaben der Beratungsſtelle bei der Ausſprache im Langnam⸗ Verein nicht genügend ausführlich behandelt worden ſind. Es muß den Vertretern der Städte mit allem Nachdruck klargemacht werden, daß ſie bei der Bean ⸗ ſpruchung des Kapitalmarktes unbedingt auf die Bedürfniſſe der privaten Wirtſchaft weitgehende Rückſicht zu nehmen haben. Es iſt natürlich nicht zu erwarten, daß die Gemeinden das von ſich aus tun werden. Aus dieſem Grunde muß die Beratungsſtelle, wie es ja die Neuregelung auch 9 2 eine ausgedehnte Kontrolle über die Julandsanleihen ausüben können. Bei dieſer Gelegenheit iſt darauf hinzuweiſen, daß die vom Reichsfinanzminiſterium ausgearbeiteten Vorſchläge in einem Punkte noch ungureichend ſind. In Ausſicht genom⸗ men war, wie erinnerlich ſein dürfte, daß die Beratungs⸗ ſtelle die Anleihebedingungen für Auslands⸗ und auch für Inlandsanleihen prüft. Außerdem ſoll ſich jeweils für die Dauer von 3 Monaten ein Höchſtkontingent für alle im Inland aufzunehmenden Kredite feſtſetzen kön⸗ nen, in das auch die Kommunalobligationen der Hypothe⸗ kenbanken einzurechnen ſind. Der letzgenannte Punkt iſt zweiſellos etwas reformbedürftig, Es genügt nämlich nicht, die Belaſtung des inländiſchen Kapitalmarktes jeweils nur für 3 Monate zu prüfen, und hiernach die Kontingentierung abzuſtimmen. Bei dieſer Methode können die Gemeinden kaum einen ſeſten Etatsplan aufſtellen, denn ſie haben vielleicht mit Krediten oder Inlandsanleihen zunächſt rech⸗ nen können, die plötzlich geſperrt werden müſſen. Es wäre daher notwendig, vor Beginn des Etats jahres den geſamten Kreditbedarf der Gemeinden zu ermitteln, damit die Beratungsſtelle rechtzeitig die zu erwartende Belaſtung des Kapitalmarktes abſchätzen kann. Eine Veröffentlichung des Kreditbedarfs in ſeiner Geſamtheit würde natürlich auch für die private Wirtſchaft von hervorragendem Intereſſe ſein. —————— Arbeitszeit- und Gehaltkürzungsaktion auch in der Berliner Elektroinduſtrie Widerſpruch der Angeſtellten Drei große Firmen der Berliner Elektroinduſtrie, die..., Siemens und Bergman n, haben, wie die„Berliner Morgenpoſt“ mitteilt, verſucht, bei ihren Angeſtellten eine Gehaltskürzungs⸗ aktion durchzuführen. Man hat von den Ange⸗ ſtellten Reverſe verlangt, in denen eine gleichzeitige Verkürzung von Arbeitszeit und Ge⸗ halt um 10 Prozent feſtgelegt wird. In dem einen Konzern ſollten alle Samstage, in den anderen drei Samstage im Monat ausfallen. Die A nge⸗ ſtellten haben gegen dieſe Maßnahme, die ſie als Tarifbruch betrachten, proteſtiert und ihren Proteſt auch beim Reichsarbeitsminiſter angemeldet. Der Reichsarbeitsminiſter hat daraufhin mit den Unternehmern Fühlung genommen. Zur Zeit wer⸗ den zwei Möglichkeiten erwogen: Appell an den Schlichter oder Verhandlungen über eine Ver⸗ längerung der Rahmentarife. Die Berliner Metall⸗ induſtrie erklärt, daß ſie nur durch die Wirtſchafts⸗ kriſe zu ſolchen Abbaumaßnahmen gezwungen ſei. Weitere holländiſche Goldabgaben an die Bank von Frankreich. Wie aus dem neueſten Ausweiſe der Nieder⸗ ländiſchen Bank zu entnehmen iſt, hat die Bank in der verfloſſenen Woche abermals in Auswirkung des hohen Standes des Franken auf dem Amſterdamer Depiſenmarkt einen Betrag von 24,2 Mill. Gulden Gold an die Bank von Frankreich abgeben müſſen. Da bereits in der voraufgegan⸗ genen Woche 17,5 Mill. Gulden nach Frankreich verſchifft wurden, haben die Goldverluſte des holländiſchen Noten⸗ inſtttuts in 14 Tagen den Betdag von 41,7 Mill. Gulden erreicht. Der Goldbeſtand der Niederländiſchen Bank, der Anfang Juni mit 708 Mill. Gulden ausgewieſen wurde, iſt bis auf 677 Mill. Gulden zurückgegangen, bewegt ſich aber immer noch auf dem Niveau, das zu Beginn der internationalen Diskontbaiſſe gehalten wurde. Auf die Verfaſſung des holländiſchen Geldmarktes haben die Gold⸗ abflüſſe keinen Einfluß ausgeübt, da der Goldverluſt durch die ſehr flüſſige Kaſſeulage des Reiches kompenſiert wurde. Diergardt— Meviſſen. In der Gewerkenverſamm⸗ Lung der Gewerkſchaft Diergardt— Meviſſen 1 bis IV, Abeinbauſen, wurde der Abſchluß(Ausbeute von 250 e Kuxe] genehmigt. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, daß die Frage der Erhöhung der Syndikatsbeteiligungsquote hei Durchführung neuer Schächte hoch nicht endgülkig ent⸗ ſchieden ſei. Eine Erhöhung ſei aber mit ziemlicher Sicher⸗ heit zu erwarten. Ferner ſolle die Brikettfabrik erweitert werden. Die Quote für die Brikettfabrik hänge weſentlich ab von der Geſamtkohlenquodte und der Produktionsſähig⸗ keit der Brikettfabrik. Die Erweiterung ſoll bis zum 1. Oktober 1930 durchgeführt werden. Dadurch werde eine Kohlenguote von 870 000 To, erreicht werden. Man hoffe, die Koſten der Anbage in 15 Monaten zu decken. Eine Senkung der Preiſe ſei notwendig, die Gerüchte von ſtil⸗ ten Reſerven, mit deren Hilfe eine ſolche durchgeführt wer⸗ den könne, entſprächen nicht den Tatſachen. Ohne eine Senkung der Löhne ſei eine Preisſenkung nicht möglich. Zu Beginn des neuen Jahres ſei eine Verſchlechterung eingetreten, die ſich ſtändig fortſetzte. Die Reichsbahn im Juni 1930 Der Güterverkehr der Deutſchen Reichsbahn hielt ſich im Juni wegen des anhaltend ungünſtigen Standes der Induſtrie, des Handels und der Landwirtſchaft in mäßigen Grenzen. Der Frachiſtückgut⸗ und Wagen⸗ Iadungsverkehr ging weiter zurück. Der Laſtwagenverkehr entzieht der Reichsbahn weiter beträchtliche Gütermengen, auch auf größere Entfernungen.() Der Entwicklung des Eiſenbahnperſonenyer⸗ kehrs ſtellt ſich in immer größerem Ausmaße der Kraft⸗ wagen(lin dieſen Klagen liegt Syſtem, das muß man ſagen. D. Red.] entgegen. Zur Anpaſſung der Betriebsleiſtungen an den Verkehrsrückgang wurden auch im Monat Juni die Zugleiſtungen weiter eingeſchränkt. Die Einnahmen aus dem Perſouen⸗ und Gepäck⸗ verkehr im Mai 1930 betrugen 110,16 Mill.„(im April 113,33 Mill.%), aus dem Güterverkehr 247,72(230,18) Mill./ und aus ſonſtigem 28,68(33,37) Mill./ zuſammen 386,51(279,44) Mill., davon für Betrieb und Unter⸗ Haltung 296,41(295,74) Mill.„ für Erneuerung der An⸗ lagen 67,65(46,44) Mill.“/. Die Geſamteinnahmen der Reichsbahn im Mai waren gegenüber den Aprileinnahmen um rund 7 Mill.„ höher. Der Geſamteinnahmeausfall gegenüber dem Vorfahr ſtellt ſich für die Zeit vom 1. Jan, bis 31. Mai 1930 auf 252,4 Mill. /, Die Geſamtausgaben im Mai 1930 waren 41,6 Mill.„1 höher als die Einnahmen, ſo daß ſich nunmehr der Fehlbetrag ſeit Beginn des Ge⸗ ſchäftsſahrs auf 150 Mill.„ erhöht hat. „ Gas⸗ und Elektrizitätswerke AG. Breiſach. Dieſe Geſellſchaft(A. 110 000), die der Allgemeinen Gas⸗ und Elektrizitätsgeſellſchaft in Bremen gehört und deshalb ihren Verwaltungsſitz auch in Bremen hat, 30. 11. 29 aus dem Verkauf von Gas, Elektrizität, Neben⸗ produkten ſowie Inſtallationen und Mieten Einnahmen von 129 367 1. Ferner befindet ſich noch ein Gewinnvor⸗ trag von 670/ auf 192728 auf der Ertragsſeite. Dem⸗ gegenüber ſtehen Koſten des Betriebes mit 102 209, Zinſen mit 12 316, und Abſchreibungen(Erneuerungskonto) mit 7000 /, ſo daß ein Reingewinn von 8513 verbleibt, woraus 6 v. H. Dividende zur Verteilung und 1996% zum Vor⸗ trag gelangen. In der Bilonz ſind die Grundſtitcks⸗, Gas⸗ werks⸗ und Elektrizitätsanlagen mit 422 804% bewertet, Außenſtände mit 2 085, Warenvorräte mit 17314, auf der Paſſipſeite ſind u. a. eine Anleihe mit 21 996, die Gläubiger mit 125 102, dos Erneuerungskonto mit 185 000 Mark und die geſ. Rücklage mit 11000 J,. * Vor einer Sanierung der Maſchinenban AG. vorm. Starke und Hoffmann. Im Jahre 1929 hot die Geſell⸗ ſchaft, die 1928 mit 0,38 Mill.„ Verluſt abſchloß, wieder Verluſte erlitten. Es iſt jetzt beabſichtigt, eine Sanierung vorzunehmen, die vorausſichtlich im Verhältnis von 221 auf 0,75 Mill./ erfolgen wird. Die Aufſichtsrotsſitzung hat indeſſen noch nicht ſtattgefunden. Wie weit ſich die von den Witkowitzer Eiſenwerken übernommenen Verfahren auswirken werden, kann zurzeit noch nicht geſagt werden. Jedenfalls iſt das Zuſammenlegungsverhältnis weit gün⸗ ſtiger, als man bei dem Börſenkurs der Starke u. Hoff⸗ mann⸗Aktie(15 v..) erwarten konnte. Jahresverſammlung des Verbandes füdoͤeutſcher Getreidebörſen.⸗Märkte Die diesjährige Jahresverſammlung des Verbandes ſüddeutſcher Getreidebörſen und ⸗Märkte fand am 22. Juli in Mannheim ſtatt. Voraus ging am Vormittag eine Beſprechung der Vertreter des Verbandes mit den ſüddeut⸗ ſchen Brauereiverbünden zwecks Bekämpfung des Gerſtehandels durch Gaſtwirte. Man war ein⸗ ſtimmig der Auffaſſung, daß ſämtliche beteiligten Kreiſe, Brauereien, Handel und Landwirtſchaft durch dieſen Miß⸗ brauch Schaden erleiden. Es wurde ein Aktions aus ⸗ ſchuß gewählt beſtehend aus Vertretern des Handels und der Brauereien, der zunächſt mit der Spitzenorgani⸗ ſation der Brauer in Berlin über das weitere Vorgehen in dieſer Angelegenheit beraten ſoll, In der Jahresverſammlung ſelbſt, die am Nachmittag ſtattfond, hielt nach Erledigung der Regularien Herr Ernſt Nathan, Mannheim, ein Referat über die Agrarmaß⸗ nahmen der Reichsregierung im vergangenen Jahr. Der Referent äußerte ſich eingehend über die Entwicklung der Agrarzölle, unſer heutiges Handelsvertrogsſyſtem, den Ver⸗ mahlungszwang, das Maismonopol, über das Verhältnis von Kraftwagen und Eiſenbahn, ſowie über die Beſtre⸗ bungen zur Gründung einer internationalen Vereinigung des Getreidehandels mit dem Ziele einer entſprechenden Vertretung beim Völkerbund. Das ideenreiche Referat wurde mit allgemeinem Beifall aufgenommen. Nach einer anſchließenden Diskuſſion wurden die vor⸗ geſehene Beratung des Handelsklaſſen⸗ gleſetzes von der Tagesordnung abgeſetzt, da durch die Auflöſung des Reichstages dieſe Frage gegenwärtig in den Hintergrund getreten iſt. Zum Schluß wurde noch der Entwurf eines Geſetzes zur Aenderung einiger Vor ⸗ ſchriften der 3 PO über das ſchiedsrichterliche Ver⸗ ſahren beraten und eine Kommiſſion für die Umarbei⸗ tung der ſüddeurſchen Cifbeſtim mungen ſowie der Probenahmebeſtimmungen gewählt. Bei den Vorſtandsergänzungswahlen wurde Herr Eugen Wimpfheimer, Karlsruhe zugewählt. erzielte per * Stark rückgäugiger Gewinn bei General⸗Motors. Die General Motors Corporation erzielte im zweiten Viertel 1930 Rein einnahmen von 1,17 Dollar je Stammaktie gegen 2,01 Dollor im gleichen Vieretl 1929. Ferner vereinnahmte die Geſellſchaft einen Betrag von 9518 000 Dollar aus dem Verkauf von 1 375 000 Aktien an die General Motors Management Co., wo⸗ durch ſich die Reineinnahmen je Stammaktie um 0,17 Dol⸗ lar auf 134 Dollar erhöhen. Die Reineinnahmen betrugen insgeſamt 83 387 000 Dollar gegen 89 949 000 Dollar im Vorjahr. * Regierungsſubvention für den Königlich⸗Holländiſchen Llond. Die holländiſche Regierung hat ſich zu einem neuen Abkommen mit dem Königlich⸗Hollündiſchen Lloyd bereit erklärt, wonach der Lloyd neue Zuſchüſſe im Geſamtbetroge non 2 Mill. Gulden bekommen wird. Wie bei den beiden letzten Subventionen ſoll auch diesmal die Stodt Amſter⸗ dam mit einem Drittel beteiligt ſein. Die Subventionie⸗ rung geſchieht im übrigen unter den bisherigen Bedingun⸗ gen. Nach einer Vorlage der Amſterdamer Stadtverwal⸗ tung iſt dieſe gewillt, dem Lloyd einen Zuſchuß von rund 665000 Gulden zu gewähren. In der Begründung wird er⸗ klärt, daß durch die Intereſſengemeinſchaft des Holländi⸗ ſchen Lloyds mit dem Norddeutſchen Lloyd die Lage des holländiſchen Unternehmens bedeutend ſtärker geworden iſt. Noch einer Verwaltungserklärung erwarte der Königlich⸗ Holländiſche Lloyd von dem Abkommen mit dem Nordlloyd weſentliche finanzielle Vyrteile. * Schuhfabrik Simon Schmidt in Pirmaſens inſolvent. Die Firma Schuhfabrik Simon Schmidt in Pirmaſens iſt kürzlich inſolvent geworden. Die Geſamtaktiven be⸗ tragen 195 000 /, die Geſamtpaſſiven 361 000. Nach Ab⸗ zug der Vorrechts⸗ und hypothekariſch geſicherten Forde⸗ rungen in Höhe von 125 000„ liegen für die übrigen Gläubiger noch 25,5 v. H. in der Kaſſe. Geboten wer⸗ den 30 v. H. Das gerichtliche Vergleichs verfahren iſt beantragt worden, *Die Ausloſung der Anleiheablöſungsſchuld. Die dies⸗ jährige Ausloſung der Ausloſungsrechte der Anleiheab⸗ löſungsſchuld des Deutſchen Reiches wird am Montag, 6. Oktober, ſtattfinden. Für 100% Nennwert(500„/ Aus⸗ loſungswert) gelangen am 31. Dezember 1930 unter Zu⸗ wachs der aufgelaufenen Zinſen von 22,5 v. H. und bei Berückſichtigung des Abzugs vom Kapitalertrag 601,25/ zur Auszahlung. Die Einlöſung erfolgt durch die Reichs⸗ ſchuldenverwaltung in Berlin. Auswärts wohnende Eigentümer ausgeloſter Stücke können die koſtenfreie Ver⸗ mittlung der Reichsbankanſtalten in Anſpruch nehmen. Die Einlöſungsbeträge können erneut in Ausloſungs⸗ rechten angelegt werden. Die Reichsſchuldenverwaltung wird, wie im Vorjahr, auf Antrag die Beſchaffung der neuen Stücke übernehmen, die auf Wunſch auch in Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen umgewandelt werden können. 384 Proz. Rückgang der Aktienumſätze an den deutſchen Börſen im erſten Halbjahr 1930 Das Mißverhältnis zwiſchen Umſatz und Kursentwick⸗ lung an den deutſchen Börſen kann durch nichts deutlicher illuſtriert werden als durch die Tatſache, daß bei einem Nachlaſſen des Aktienindexes um 16 v. H. im erſten Halb⸗ jahr 1930 ſich der Ertrag der Börſenumſatzſteuer in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Juni d. J. um 34 v. H. unter dem des Vorjahres bewegt. Das Geſomtaufkommen an Börſenumſatzſteuer betrug in den erſten 6 Monaten d. J. 12,18 Mill./ gegen 18,33 Mill./ in der gleichen Zeit des Jahre 1929 und 26,95 Mill./ im Jahre 1928. Der größte Teil dieſes Aufkommens dürfte auf die Umſätze in feſtverzinslichen Papieren zurückgehen. Wenn man dies berückſichtigt, ſo wird einem erſt die Schrumpfung im Ak⸗ tiengeſchäft völlig klar. Dabei handelt es ſich nicht etwa nur um eine rein deutſche Erſcheinung. Auch an den an⸗ deren Börſen der Welt ſind die Umſätze in den Aktien in dieſem Jahre bis zu 90 v. H. gegen die vorjährigen zurückgegangen. In Bukareſt z. B. betrug der Börſenumſatz in Akkien im erſten Quartal 1930: 164 Mill. Lei gegen 1140 Mill. Lei in der gleichen Periode des Vorjahrs. In der⸗ ſelben Zeit iſt der Wert der umgeſetzten feſtverzinslichen Papiere in Bukareſt von 74 auf 188 Mill. Lei geſtiegen. * Polniſche Expartprämien für Weizen, Roggen und Gerſte verlängert. Das Wixtſchaftskomitee des polniſchen Miniſterrates beſchloß nur die Exportprämien für Weizen, Roggen und Gerſte zunächſt bis zum 31. Oktober ds. Is. in der bisherigen Höhe zu verlängern. Die Frage der Prämiierung der Haferausſuhr bleibt zunächſt offen, da die Regierung der Anſicht iſt, daß im kommenden Wirt⸗ ſchaftsjahr ein ſtarker Mangel an Futtermitteln, nament⸗ lich an Hafer, deſſen Saatenſtand beſonders ſchlecht iſt, zu erwarten iſt. Aus dieſem Grunde könne ein Haferexport nicht in Frag? kommen. * Kriſe in der japaniſchen Seiden⸗Induſtrie. Wie die Telegraphen⸗Agentur Simbun⸗Rengo mitteilt, ſind im Laufe einer Woche in Japan infolge einer ſtarken Kriſe 20 Seidenfabriken geſchloſſen worden, die 31000 Arbeiter beſchäftigten. Es werden wohl noch weitere Fabriken ihre Pforten ſchließen müſſen, weil der Abſatz der Seide auf dem Weltmarkt faſt unmöglich geworden ſei. Die japaniſche Regierung will der japaniſchen Seideninduſtrie Zuſchüſſe gewähren, um die Betriebe weiter aufrecht zu erhalten. 80 N N N 1 983 525 Stammbretter, M/ cbm 1 i 180 5 1 Baumaterislpreise 5 140. 8 kormelsen, a Pfauen east. Saunfbemter 120—— f 1 700 cle Wusrszeine: dg S 1 ast, /t Fensterglas, ö 0m . 0 A l —— In der Pfalz hat die Peronoſpora in ſämtlichen Lagen um ſich gegriffen. Der vernichtende Pilz hat die Blätter, die fungen Triebe und ſelbſt die Geſcheine be⸗ troffen. In ſtarkem Umfange iſt auch das Oidium und die Kräuſelkrankheit aufgetreten, es zeigen ſich die Schäden des Heuwurms und, da der Flug der Sauerwurmmotten ſehr ſtark war, muß auch mit der gefürchteten Sauexwurm⸗ gefahr gerechnet werden, ſodaß der Ertrag der Weinberge. alſo in ganz großem Maße von den Schädlingen der Wein⸗ berge bedroht iſt. Erfreulicherweiſe ſtehen die Reben je⸗ doch im allgemeinen gut und die Träubchen haben zum Teil Erbſengröße überſchritten, insbeſondere weiſen die Portugieſer und die öſterreichiſchen Gutedel einen ſehr reichlichen Behang auf. Dies gilt namentlich von der Südpfalz. Dort haben die Reben meterlange Triebe, die ein üppiges Wachstum aufzeigen. Auch die neuangelegten Weinberge haben ſich ſehr gut entwickelt und ſtehen ſchön und gleichmäßig da. Die Ausſichten köunen demnach vor⸗ läufig noch als recht günſtig angeſehen werden. Gleiches gilt von den übrigen ſüddeutſchen Weinbaugebieten. Auch in Baden iſt der Stand der Reben bis jetzt im allge⸗ meinen als gut zu bezeichnen und wenn nicht unvorher⸗ geſehene Ereigniſſe eintreten, wird ſelbſt der Taubergrund einen guten Herbſt erbringen. Im Rheinthal weiſen die Hauptweingebiete überall guten Behang auf, dem aller⸗ dings die Gewitterregen der letzten Zeit vielfach geſchadet haben. Im ganzen betrachtet konnte die Blüte jedoch raſch verlaufen und die jungen Gutedel zeigen ein beſonders großes Wachstum. Im Rheingau und am Mittelrhein, an der Ahr und an der Moſel war die Blüte gut und flott und das Welter für die Entwicklung der Rebſtöcke fördernd, ſodaß dieſe ſehr ſchön ſtehen. Das Weingeſchäft verlief weiterhin in ruhigen Bahnen. In der Pfalz war es an der Oberhaarot am belebteſten, woſelbſt die 1000 Liter 1929er Weißwein 400 bis 500%, lo 8er 400450/ erzielten, während an der Mittelhaardt für 19 90, für 1928er 750—900 und an der Unterhoaardt für 1928er Weißwein 600650, kr 1929er Rotwein bis zu 320„ bezahlt wurden. Die Win⸗ zergenoſſenſchaft Bad Dürkheim erlöſte im Verſteigerungs⸗ wege für die 1000 Liter 1929er Dürkheimer naturrein 850 bis 1160, Wachenheimer 840 4, dos Weingut Rudolph Bart, Bad Dürheim, für die 1000 Lite 2er Weißwein, ver⸗ beſſert, 500, Dürkheimer Letten 530, für 1928er Naturweiß⸗ wein 6001060(Dürkheimer Feuerberg Gewürz⸗Traminer) für 1927er verb. Rotwein 470, für 1928er Naturwein 420 bis 450, 1929er Rotwein(Trockenzuckerung) 420—430 ,. In Baden vollzog ſich das Geſchäft guf der bisheri⸗ gen Preisgrundlage. Die Beſtände an 1hꝛher Weinen find zurückgegangen, wogegen vom Jahrgang 1928 noch größere Mengen in den Kellern logern. Die Markgr r Rebbauern haben in einer Verſammlung Proteſt gegen die Maßnah⸗ mem der Reichsregiernug hinſichtlich Anbaues der Ame⸗ rikanerrebe erhoben. In einer Entſchließung wird dieſes Verbot als eine große Härte gegenüber den kleineren Reb⸗ bauern im badiſchen Oberlande bezeichnet. In Rheinheſſen wurde in der Gemarkung Jugen⸗ heim(Kreis Bingen] die Weinernte durch ein Unwelter bis auf einen ganz kleinen Bruchteil vernichtet; auch zwi⸗ schen Ingelheim und Mainz haben Gewit ße Schäden Nähmaſchinen als Exportartikel Deutſchland an der Spitze Der Nehmaſchinenexport hat in der Nachkriegszeit ins⸗ geſamt nicht die Erweiterung erfahren, die infolge der wachſenden Ziviliſierung der Ueberſeeländer eigentlich zu erwarten war. Vor dem Kriege hatten die drei bedeutend⸗ ſten Nähmaſchinen⸗Produktionsländer, Deutſchland, Großbritannien und die Vereinigten Staa ⸗ ten, eine faſt gleichgroße Ausfuhr. Mengenmäßig iſt ſie ſeit dieſer Zeit bei den beiden letzteren Ländern ungefähr auf gleiche Höhe wieder angeſtiegen, während die Ausfuhr Deutſchlands dem Gewicht nach um etwa 15 v. H. und der Stückzahl nach ſogar um 30 v. H. gzurückgegongen iſt. Unter Berückſichtigung des Ausfuhrwertes lie⸗ gen die Verhältniſſe jedoch für Deutſchland we entlich günſtiger, ſo daß Deutſchland im Jahre 1929 in dieſer Beziehung unter den Nähmaſchinen⸗Exportländern wieder die erſte Stelle einnimmt. Die nachfolgende Statiſtik, die wir dem Organ des Weltwirtſchaftsarchivs an der Univerſität Hamburg entnehmen, zeigt die Entwick⸗ lung der Nähmaſchinenausfuhr ſeit dem Kriege(in Mil⸗ lionen Mark): Deutſchland England Vereinigte Staaten 1913 49,4 48,3 48,6 192 74,8 68,5 51,1 Innerhalb der einzelnen Abſatzgebiete des deutſchen Nähmaſchinenexportes haben ſich ſeit 1913 zum Teil weſent⸗ liche Veränderungen bemerkbar gemacht. Rußland, der größte Abnehmer deutſcher Nähmaſchinen vor dem Kriege, iſt in den letzten Jahren faſt völlig ausgefallen. Von den Ueberſeemärkten haben beſonders die üdamerikaniſchen Staaten Bedeutung erlangt. Noch Argentinien wurde die Ausfuhr mehr als ver, doppelt. Der Nähmaſchinen⸗Export nach den Ländern Oſtaſiens hat keine Einbuße erlitten. 8 Deutſchland der zweitgrößte Elektrizitätserzeuger der Welt Die Elektrizitätser zeugung der Welt iſt zur Zeit auf run d 300 Milliarden kWh jährlich zu ſchät⸗ zen. Die Vereinigten Staaten haben mit etwa 125 Milliar, den Wh bzw. mit 40 v. H. den weitaus größten Anteil an der Welterzeugung. An zweiter Stelle folgt Deutſch⸗ land, das 34 Milliarden bzw. 11 v. H. der Weltproduktion erzeugt. Kanada ſteht mit 18 Milliarden oder 6 v. H. an dritter Stelle. Es folgen ſodann Großbritannien und Frankreich mit etwa gleichgroßen Jahresproduktionen von etwa 16 Milliarden kWh. Während die Produktionsziffern weitgehend an Hand amtlichen ſtatiſtiſchen Materials zuſammenſtellbar ſind, iſt man hinſichtlich der inveſtierten Kapitalien in erheblichem Umfang auf Schätzungen angewieſen. Das New⸗ horker Inveſtemt Bankhaus Pynchon u. Co nimmt an, daß in den Elektrizitätsverſorgungsanlagen der Welt etwa 25 Milliarden Dollar inpeſtiert ſind, davon etwa 1 Milliarden Dollar in den Vereinigten Staaten. Hinſichtlich des Elektrizitätsverbrauchez pro Kopf der Bepölkerung ſteht Kanada mit 1845 Wo infolge ſeiner relativ kleinen Bevölkerung und ſeiner bedeutenden Waſſerkraftwerke weiteus an erſter Stelle. Es folgen die Vereinigten Staaten mit einem Verbrauch von 813 Wh pro Kopf und Jahr. An dritter Stelle kommt Deutſchland mit über 0 bWh und zwar vor Großbritan⸗ nien mit 930 Wh. Die Induſtrie arbeitet in den Ver⸗ einigten Staaten mit etwa 75 v.., in Deutſchland mit rund 70 v. H. und in Großbritannien zu ca. 50 v. H. mit elektriſchem Antrieb. 5 Hinſichtlich ͤder Elektrifizierung der Eiſen⸗ bahnen ſteht die Schweiz weitaus an erſter Stelle mit zu etwa 60 v. H. elektrifiziertem Schienennetz. Es ſolgt Oeſter⸗ reich, von deſſen Geſamtſtreckenlänge etwa 8 v. H. elektri⸗ fiziert ſind. An dritter Stelle ſteht Italien mit ro. 6 v.., während weder in den Vereinigten Stael noch in Deutſchland oder Großbritannien heute ſchon ähnliche Zif⸗ ſern erreicht ſind. res Kapital und Kapitalismus Wirtſchaftsſchulung höherer Juſtiz⸗ und Verwaltungsbeamten Die Deutſche Vereinigung für Staats⸗ wiſſenſchaftliche Fortbildung wird in der Zeit vom 24. Auguſt bis 13. September d. J. unter dem Vorſitz von Staatsminiſter a. D. Dr. Saemiſch und der Stu⸗ dienleitung von Profeſſor Dr. Harms ⸗Kiel einen Lehr⸗ gang für höhere Juſtiz⸗ und Verwaltungsbeamte in Bad Pyrmont abholten. Die Geſamtveranſtaltung, die Vor⸗ leſungen, Vorträge und Beſichtigungen umfaßt, unterſteht der leitenden Idee:„Kapital und Kapitalis⸗ mus“. Der Lehrgang wird am Sonntag, den 24. Aug. im Konzertſaal des Bades Pyrmont mit einem Vortrage „Der Stil des Lebens im Zeitalter des Kopitalismus“ von Staatspräſident a. D. Profeſſor Dr. Willy Hellpach eröffnet werden. Der endgültige Studienplan iſt ſoeben erſchienen. Nähere Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle, Ber, jitter große angerichtet. Freihändig gehandelt wurden die 1200 Liter 19 er, in welchem Jahrgange mehrfach Abſchlüſſe ſtattfan⸗ lin W 56, Schinkelplatz 6. Vom deutſchen Weinmarkt oͤen zu 490 bis 620 /, beſſere Sachen bis zu 1500 l, 1928er zwiſchen 550 und 1200 /. Am Mittelrhein hat ſich eine kleine Beſſerung des Geſchäftes nicht behaupten können. Man ſpielt mit dem Gedanken, einen Zuſatzzwang für deutſchen Wein, ähn⸗ lich wie den Bermahlungszwang für Weizen, zu propa⸗ gieren, wobei dieſer Zuſatzzwang hauptſächlich für die deut⸗ ſchen Sektfobriken gedacht iſt. An der Moſel lag das Geſchäft weiterhin ruhig. Be, zahlt wurden für die 960 Liter(Fuder! 19er von der Obermoſel, je nach Herkunft und Qualität, 700 bis 2200, an der Saar 550 bis 580 J. Zuletzt lagen die Preiſe an der Saar wieder etwas feſter. In Franken hatten die Weine der Würzburger Ge⸗ gend neue Preisrückgänge zu verzeichnen; man nannte zuletzt die 100 Liter Konſumweine mit 65 bis 125. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Dork, 488,55 Schweiz 285,03 Stockholm 18.09 Paris 123.68 olland.. 12.09 Madrid 84 Brüſſel„ 33,80 so 1878 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 92.88 Kopenhagen 138.16 Pfunde„„ 20,88 Kohlenfördernng im Ruhrgebiet Nach vorläufigen Berechnungen wurden in der Zeit vom 13. 7. bis 19. 7. 1930 im Ruhrgebiet in 6 Arbeits⸗ tagen 1936 396 To. Kohle gefördert gegen 1955597 To. in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in dene 7 Tagen der Be⸗ richtswoche auf 501 584 To. gegen 509 510 To. in der vor⸗ hergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 55 888 Tonnen gegen 54019 To. in 7 Arbeitstagen. Die arbeits⸗ tägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 13. 7. bis 19. 7. 1930 322 783 To. gegen 325 993 To. in der vorher⸗ gehenden Woche. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 71655(72 788] To, die arbeitstägliche Preßkohlenherſtel⸗ lung auf 9 314(9 6003) To. Wegen Abſatzmangels wurden in der Berichtswoche 283 118(arbeitstäglich 47 186) Feier⸗ ſchichten eingelegt gegen 251 375(41 896) in der Vorwoche. * Güterwagengeſtellung bei der Reichsbahn. In der Woche vom 6. bis 12. Juli 1930(6 Arbeitstage) ſind bei der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft 771 890 Güterwagen geſtellt worden gegen 944 238 in der entſprechenden Woche des Vorjahres(6 Arbeitstage) und 784375 in der Vor⸗ woche(6 Arbeitstage). Für den Arbeitstag im Durch⸗ ſchnitt berechnet lauten die entſprechenden Ziſſern 128 648, 157 373, 130 729. Nicht rechtzeitig geſtellt wurden 270(517) Güterwagen. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 24. Juli Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wiederum ſehr gering. Kanalreiſen waren nicht am Markt, ebenfalls wurden Bergreiſen nicht vergeben. Die Frachten berg⸗ wie talwärts blieben unverändert. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,20% noch Mannheim, der Talſchlepplohn beträgt 7 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. zeriſch bleiben ger, d der di Bro Barce! nach L Auf d zu die dier die ül nien 1 ſche be reich e 18.30 84 M Der d Pau e der nr geſam Wet Di men, die er Quar! 2 Freitag, den 25. Juli 1930 Europaflieger in Lauſanne Die Deutſchen Morzik und Poß an der Spitze Am fünften Tage des Europa⸗Rundfluges er⸗ reichte die Spitze der Teilnehmer bereits die erſte ſchwei⸗ zeriſche Etappe Lauſanne, wo ſie bis Freitag früh ver⸗ bleiben muß. Als Erſter landete der vorjährige Sie⸗ ger, der deutſche BF W⸗Flieger Morzik, dann folgten der deutſche Klemm⸗Flieger Poß und die Engländer Broad und Butler. Dieſe vier waren morgens in Barcelona geſtartet und hatten die 700 Km. lange Strecke nach Lauſanne über Nimes und Tyon glatt zurückgelegt. Auf dem Wege von Barcelona nach Lauſanne befanden ſich zu dieſer Stunde noch der Engländer Thorn, der Kana⸗ dier C¹arberry ſowie der Franzoſe Cas achat. Auch die übrigen ſieben Maſchinen, die am Mittwoch in Spa⸗ nien weilten und unter denen ſich guch noch einige Deut⸗ ſche befinden, haben ſich bereits auf den Flug nach Frank⸗ reich gemacht.— In Pau herrſchte am Donnerstag mittag 18.30 Uhr noch Startverbot, ſo daß die dort liegenden 34 Maſchinen einen weiteren„neutralen Tag“ erhielten. Der deutſche Arado⸗Flieger Stutz hat wegen Defekt in Pau endgültig aufgegeben und auch der Pole Muslewſki. der noch in Briſtol lag, hat ſein Ausſcheiden erklärt. Ins⸗ geſamt liegen jetzt alſo nur noch 52 Maſchi nen im Wettbewerb. Wieder Kanalſchwimmen Die für die Verſuche. den Aermelkanal zu durchſchwim⸗ men, günſtigſte Zeit iſt wieder einmal herangekommen und die erſten Anwärter haben am Cap Gris Nez bereits ihr Quartier aufgeſchlagen. Der Auftakt zum Landesturnen in Mannheim Zwei Wochen vor dem Londesturnen in Mannheim hat die Mannheimer Turnerſchoft am kommenden Sams⸗ tag und Sonntag als Auftakt zu der turneriſchen Großver⸗ anſtaltung in der erſten Auguſtwoche nochmals ein reich⸗ haltiges Programm, das in ſeiner Vielſeitigkeit koum et⸗ was zu wünſchen übrig loſſen dürfte. Zunächſt iſt der Kunſtturnwettkampf München Mannheim zu erwähnen, der am Samstag abend um 729 Uhr in der Turnhalle des TV. 1846 zwiſchen den beiden erſten Kunſt⸗ turnriegen des MTV. 1879 München und des Turnvereins 1846 ſteigt. Ueber die Münchner Mannſchaft braucht man wohl kaum ein Wort zu verlieren. Die Riege hat erſt vor kurzem einen Monnſchaftskampf gegen TV. Ulm und MTV. Stuttgart überſtanden. Namen wie Kobs und Chriſt beſagen, um nur dieſe beiden zu nennen, genug. Auch von ihrem Landesturnen in Regensburg ſind die Münchner Turner mit dem Stegeskranz geſchmückt nach Hauſe zurück⸗ gekehrt, Die Mannheimer, deren Können gleichfalls be⸗ ſtens bekannt iſt, haben ſich durch die Verpflichtung der Münchner Mannſchoft kurz vor ihrer Londesveranſtoltung nochmals eine ſchwere Aufgabe geſtellt, auf deren Löſung man allerſeits geſpannt iſt. Auf alle Fälle aber wird die Begegnung dazu angetan ſein, der Süd weſtecke wieder ein⸗ mal einen hochſtehenden Kunſtturnwettkompf zu bieten. Der Volksturnländerkampf Pfalz Baden beginnt om Sonntag vormittag ſchon um 9 Uhr auf dem Platze des MTV. 1846. Auch dieſe Veranſtalkung ragt über die ſonſt üblichen hinaus. Da es die erſte Begegnung dieſer Art zwiſchen der beiden Nochbarkreiſen iſt, begegnet Trenchecat-Maäntel mode und marine eee Relnwollene Reinseiden Tolle-Kleider moderne Farben Reinseſden Toile-Kleider Römerstreifen 8 t und einfarbi aco nne Grögze 22.580 Berufskitte] weiß Cretonne und einf. 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Juli 1930: „Verein für Hundeſport e..“ in Mannheim. 12⁵ Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Ausfbung der Jagd auf Wildenten. Da der durch den harten Winter 1928/29 ge⸗ fährdete Beſtand an Wildenten ſich inzwiſchen zwar gebeſſert, aber noch nicht vollſtändig erholt hat und außerdem das im Mai dss. 18 auf⸗ getretene Hochwaſſer dem Beſtand an Wildenten 28. Mat 1927(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Grund des§ 26 Abſatz 3 des Jagdgeſetzes vom 28. Mai 1927(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 119 ff.) angeordnet, daß die Schonzeit für Wildenten bis zum 31. Auguſt 1930 ausgedehnt wird und am 1. Februar 1931 wieder beginnt. Bei Zuwiderhandlungen iſt ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. 7 Mannheim, den 11. Juli 1930. Badiſches Bezirksamt IV. anl. Pentpengchunen der statt Mmbuln Bekanntmachung. Aufgebot von Pfaudſcheinen. trauen auch auf mich übertragen zu wollen Frau K. Schwarz NB. Der werten Kundschaft zur Kenntnis, daß ich das Geschäft meines Mannes nach wie vor weiter⸗ führe und bitte, das ihm entgegengebrachte Ver- Es wurde der Antrag geſtellt, folgende Pfand⸗ ſcheine des Städt. Leihamts, Mannheim, welche angeblich abhanden gekommen ſind, nach 8 23 der Leihamtsſatzungen ungültig zu erklären: Lit. G Nr. 11056 vom 4. Juni 1980, Lit. G Nr. 14885 vom 5. Juni 1930, Lit. A Nr. 1 886 vom 22. April 1930, Arbeitsvergebung Lieferung von glaſierten Babezellenſteinen für Lit. 8 Nr 17649 1 199 Neubau Volksbad, Mütterberatungsſtelle und 0 K 8 Die Hates ele. hiermit Zweigſtelle des Fürſorgeamts in der Neckar⸗ 8 ra Ken aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der ſtadt. Nähere Auskunft im Baubüro Mittel Robhaarmatratzen 150. Pfandſcheine innerhalb 2 Wochen vom Tage des ſtraße 30, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit Kepokmalr(Füll. gar Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet vorrätig, erhältlich und die Pläne eingeſehen 5 werden können. Einreichungstermin: Freitag, 1. Auguſt 1930, vorm.30 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlaasfriſt: bis 22. Auguſt 1930. 20 Hochbauamt. Gelegenheitskauf! rein 56 50, Wollmatt atzen 24.50, Reparat., Auß, billig Mannbeimer Sperislgeschäft L. Metzger, edkerhelmerstr. 23 95796 Lit. G Nr. 2852 vom 22. April 1930, Lit.& Nr. 3 824 vom 28. Juni 1930, Lit. K Nr. 1 978 vom 24. April 1930, Lit. A Nr. 10 515 vom 17. Juli 1930, Lit. B Nr. 9002 vom 8. Mai 1930, Lit. G Nr. 48 123 vom 8. Januar 1930 beim Städt. Leihamt, Lit. O 5 Nr. 1 geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung obengenannter Pfandſcheine erfolgen wird. Mannheim, den 24. Juli 1930. Städtiſches Leihamt. man ihr mit ſenden ihr Leitung i die badiſche Bär, Heidelberg gef findet ein Werbeſchwimmen quer durch Mannheim über 2500 Meter auf dem Neckor, von der Schwimmer⸗ riege des TV. 1846 durchgeführt, ſtatt. Das Schwimmen iſt für ſämtliche Klaſſen offen. Der Start befindet ſich in der Höhe des Turnplatzes des TV. 1846. Stromabwärts wird die Ebert⸗ und Friedrichsbrücke paſſiert, desglei die Jungbuſchbrücke, hinter welcher etwa 50 Meter da entfernt das Ziel iſt. Den ereignisreichen Tag beſch 8 am Nachmittag, abermals auf dem Platze des TV. 1846, das Kinderturnen des Mannheimer Turngaues Dasſelbe wird am Somstag in den Spätnachmittagſtunden durch die Wettkämpfe der Schüler⸗ und Schülerinnen ein⸗ geleitet. Die Buben ſtreiten in Mehrkämpſen um den Wimpel des Monnheimer Turngaues, den vom vorigen Jahr her der TV. Seckenheim im Beſitze hat, w ihrend die Mädchen erſtmals um einen für ſie neu beſchaffenen Gau⸗ wimpel kämpfen. Der Höhepunkt des Kinderturnens aber iſt der Sonntagnachmittag mit den allgemeinen Vorführun⸗ 2 des turneriſchen Nachwuchſes, ſowie Vorführungen der inderabteilungen der einzelnen Vereine. Stafſelläufe, Sommerſpiele und Tauziehen werden den Kindernachmit⸗ tag beleben und bereichern. Mannheims Turnerſchoft wird auch den Jüngſten durch zahlreichen Beſuch die gebührende Aufmerkſamkeit ſchenken, umſomehr, als das Kinderturnen den Ausklang des Auftaktes für das Landesturnen abgibt. Gr. Die„Tour de Frante“ Maſſenankunft bei der 18. Etappe Belfort Metz Die am Donnerstag ausgetragene 18. Etappe der fran⸗ zöſiſchen Rundfahrt von Belfort nach Metz(223 Kilometer) geſtaltete ſich nicht allzu ſchwierig, da ſie meiſt durch ebenes Gelände führte. Es iſt darum auch weiter nicht verwun⸗ derlich, daß es am Etappenziel in Metz nach einer Fahrt⸗ zeit von:27,43 Std. wieder eine Maſſenankunft von 31 gruppe ſiegte ſeinem Landsmann Led Die übrigen 28 Fahrer kamen zuſammen auf den 4. Platz. Im Geſamtklaſſement hat es ine Aenderungen gegeben. Im Einzelklaſſement führt weiter Ledueg vor 6 a, im Länderklaſſement Frankreich vor Belgien, Deutſchland, Ita⸗ lien und Spanien, das hinter Italien auf den letzten Platz zurückgefallen iſt. Rennen zu Hoppegarten 1. Preis von Erkner: Für Zweifährige, 3900 15 Meter: 1. Hogos Agathon(Grabſch), 2. Lamdo, 3. Peri Toto: 16. 2. Preis von Nahusdorf: Lehrlingsreiten, 2800, 1400 Meter: 1. Samſons Altenſtadt(Wenzel), 2. Iſola, 3. Gaby. Toto: 111, Platz: 36, 28, 51. Ferner liefen: Carlchen, Jago, Saharet, Fides 2, Koritza, Lareine, Fanfare, Doralide, Rheinart, Flunder, Goldene Roſe. 3. Preis von Friedrichshagen: Für Zweijährige, 2800, 1000 Meter: 1. 2 ts Prieſter(Sadjik), 2. Töxen, 3. Via⸗ duet. Toto: B, Platz: 12, 13, 15. Ferner liefen: Hone⸗ ſtus, Hochwald, Agrieula, Muſie, Myſtik, Patina. 4. Preis von Karlshorſt: 1, 1800 Meter: 1, Oert⸗ zens Erika(Grabſch), 3. Rosmarin, 3. Honeska. Totp: 12, Platz: 10, 10. Ferner lief: Beltana. 5 5. Preis von Köpenick: 6500 /, 1200 Meter: 1. Weils d' Arezzo, 3. Dianth ), 2. Maſſo. f Tiranos, Reichstag, Ferner liefen: Reichsmark(Zachmeie Toto: 71, Platz: 38, Cocktail. 6. Preis der Müggel: Ausgleich 2, 3500 J, 1. Schumanns Goldwächter(Grabſch), 2. Favorit, 3. Gra⸗ diva. Toto: 42, Platz 17, 29, 20. Ferner liefen: Oran, Fabuliſt, Verſöhnung, Intimus, Senator. 7. Preis von Grünau: Ausgleich 3, 2900 J, 2000 Meter: 1. Levys Meton(Printen), Patras, 3. Hella X, 4. Pha⸗ riſder. Toto: 103, Platz: 23, 60, 28, 20. Ferner liefen: Forno, Hartſchier Empfehlung, Torrone, Hellſeherin, Ro⸗ xana, Oſiris, Lucrezia, Satrap, Simplars. kinder Söckchen mit Wollrand Größe! nur diesjährige Musler Paar 25 Damen Tennis- Sckehen 50 3 Paar 95. in weiß und farbig Damen Strümpfe echt ügypt. Mako aus Popeline o. Zephir Damen- und Herren- .58 Schirme solide Strapazier- Qualit..5⁸ NANNHEN diese wenigen Preisbeispiele beweisen es · und bedenken Sie Hirschland- Qualitäten! oder[lrr. Paar mit kleinen Fehlern Paar Damen- . Unterwäsche 9 9000 Bullover Kunsiseide gestrickl 71 50 Einsatzhemden weil und viele 7 25„ 5 mit nur modernen Ein- 7 50 hübsche Pastellfarben. i Hemdhose.50 ätzen, jede Gröe 2 Selbstbinder 0 Ein Posten 1 Neine Seide 0 Damen rungen 25. chachenez 7 Ein Posen Kunsts ede.. 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