N 0 Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Sport der N. M. SO. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anuzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. „Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle„ Steuer, Geſetz und Necht„Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben Mannheimer Muſilezeitung Abend⸗Ausga N be 225 — AUeberlebende müſſen ſtützt, verbunden, verpflegt und mit Freitag, 25. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 330 ataſtrophe in Süditalien Muſſolini hat alle öffentlichen und privaten Sammlungen verboten Blick auf den Golf von Salerno Waſfenverbol für den Wahlkampf Der amtliche Vericht Telegraphiſche Meldung Rom, 24. Juli. Ein heute veröffentlichter Bericht des Unter⸗ ſtaatsſekretärs für öffentliche Arbeiten gibt ein Bild über die Verteilung der Erdbebenopfer auf die eir⸗ zelnen Provinzen. Hiernach wurde die Provinz Avellino, wo 1392 Tote und 2072 Verletzte feſtgeſtellt wur⸗ den, weitaus am ſtärkſten betroffen. Mit am ſchwer⸗ ſten betroffen“ ſind die Orte Ariano, Aauilonia, Montecalvo, Biſaccia, Lacedonia, Villanova, Battiſta und Accadia. Der Miniſterrat wird ſchleunigſt die notwendigen Hilfsmaßnahmen beſchließen. Muſſolini hat alle öffentlichen und privaten Sammlungen verboten. 1883 Tole Telegraphiſche Meldung — Rom, 25. Juli. Nach der neueſten amtlichen Mitteilung hat ſich die Zahl der Toten bei der Erdbebenkata⸗ ſtrophe auf 1883 erhöht. Die Zahl der Verletzten ſteht noch nicht endgültig feſt. Vom Schauplatz der Kataſtrophe — Rom 25. Juli. Die Berichte der heutigen Mor⸗ genblätter aus dem Erdbebeugebiet geben ein an⸗ ſchauliches Bild von der eingeleiteten Hilfsaktion, für die die einzelnen Heeresverbände mit allen zur Berfügung ſtehenden Mitteln und Menſchenkräften herangezogen worden ſind. Nicht weniger als 60 000 im Hauptbebengebiet unter⸗ Nahrungs⸗ mitteln verſorgt werden. Militärambulanzen und Hilfsſpitäler wurden eingerichtet, Medikamente aller Art in großen Mengen herbeigeſchafft. Den traurigſten Anblick bietet Melfi, das ganz wie eine völlige zerſchoſſene Stadt hinter einer Kampffront ausſieht. Bis jetzt ſind 150 Leichen im Dom von Melfi eingeſegnet und zur Beſtattung frei⸗ gegeben worden. Da der Friedhof von Melfi die Toten nicht faſſen kann, mußte ein Zug mit der trau⸗ rigen Laſt von 200 Toten nach Potenz geleitet werden. Man fürchtet, daß aus den Trümern, be⸗ sonders in den bis jetzt nur ſchwer zugänglichen Dörfern, noch eine erhebliche Anzahl von weiteren Opfern geborgen werden müſſen. Aus allen Gemeinden wird gemeldet, daß die Häuſer, ſoweit dem Erdbeben nicht ſofort zum Opfer gefallen ſind, vielfach von Einſturzgefahr bedroht und damit unbewohnbar ſind. Auffallend viele Kirchen mußten wegen Einſturzgefahr geſchloſſen werden. Eroͤſtöße in Mexiko Telegraphiſche Meldung — Mexiko, 25. Juli. In Pinoteſa im Staate Oaxaca wurden geſtern abend mehrere Erdſtöße verſpürt, denen ein unter⸗ irdiſches Rollen und wolkenbruchartiger Regen vor⸗ ausgingen. Von Panik erfaßt, ſtürzten die Bewohner auf die Straße. Todesopfer werden nicht gemeldet. Städte, in denen der Tod reiche Ernte hielt 14 Geſetze zum Schutze der öffentlichen Sicherheit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juli. Der Reichspräſident hat heute den geſtern vom Kabinett fertiggeſtellten Geſetzentwurf zum Schutze der öffentlichen Sicherheit Wahlkampfes auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung in Kraft geſetzt. Die Verordnung iſt bis 1. April 1931 befriſtet und ſoll im Herbſt dem neuen Reichstag als Geſetzentwurf vorgelegt werden. Die Verordnung bedroht zunächſt das un⸗ befugte Führen von Hieb⸗ und Stoßwaffen mit Ge⸗ fängnis bis zu einem Jahr, bei Vorliegen mildernder Umſtände mit Geldſtrafe. Der Kern der Verordnung iſt jedoch eine weitere Sondervorſchrift, die ſich gegen das be⸗ während des waffnete Auftreten von Verbänden richtet. Wer gemeinſam mit anderen zu politiſchen Zwecken an öffentlichen Orten erſcheint und dabei bewaffnet iſt, wird mit Gefängnis nicht unter drei Monaten beſtraft. 5 . Das Weſentliche dieſer Sondervorſchrift gegen das bewaffnete Demonſtrieren beſteht darin, daß ſie nicht nur für Hieb⸗ und Stoßwaffen, ſondern für alle Waffen gilt und daß die in ihr angedrohte Gefäng⸗ nisſtrafe nicht in Geldſtrafe umgewandelt werden kann, ſo daß Zuwiderhandlungen dieſer Art tatſächlich mit Freiheitsſtrafen geahndet werden müſſen. Sämtliche Opfer in Koblenz geborgen? Telegraphiſche Meldung Koblenz, 25. Juli. Bei den in Betracht kommenden Stellen iſt man der Anſicht, daß es mit den bisher geborgenen 37 Perſonen ihr Bewenden haben dürfte und daß ſich keine weiteren Opfer mehr im Sicherheitskanal be⸗ finden. In den Krankenhäuſern befinden ſich noch 14 Perſonen, deren Befinden den Umſtänden nach als gut zu bezeichnen iſt. Weitere Veileidskundgebungen zum Koblenzer Anglück — Sofia, 25. Juli. Der Chef des Protokolls des Außenminiſteriums hat dem deutſchen Geſchäfts⸗ träger anläßlich des Unglücks, das die Rheinlande betroffen hat, das Beileid der Regierung aus⸗ geſprochen. C dddddVbdudbTbTbGbGGßbTbGTGTbGbGbGTbGTPbTGTVTTTTTfT Bedürfnis nach lebensgefährlichen Akrobatenſtückchen? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Jult⸗ Die ſchweren, zumeiſt tödlichen Unfälle, die im Frühjahr durch höchſt überflüſſige akrobatiſche Kunſt⸗ ſtücke am fliegenden Flugzeug ſich ereigneten, haben ſchon ſeit längerer Zeit das Reichsverkehrsminiſte⸗ rium in Gemeinſchaft mit den zuſtändigen Landes⸗ behörden zu einer Prüfung der Frage veraulaßt, ob ſolche Vorführungen nicht überhaupt zu ve bieten ſeien. Als Ergebnis dieſer Prüfung wird jetzt vom Reichsverkehrsminiſterium mitgeteilt, daß das gel⸗ tende Recht für ein ſolches allgemeine Verbot keine ausreichende Grundlage bietet. — Brüſſel, 25. Juli. Außenminiſter Hymans hat den belgiſchen Geſandten in Berlin beauftragt, der deutſchen Regierung anläßlich der Koblenzer Kata⸗ ſtrophe das Beileid der belgiſchen Regierung zum Ausdruck zu bringen. — Bremen, 25. Juli. Der Präſident des Senats hat an den Oberbürgermeiſter der Stadt Koblenz ein in herzlichen Worten des Beileids gehaltenes Tele⸗ 5 zum Koblenzer Brückeneinſturz⸗Unglück ge⸗ richtet. Veiſetzung am Samstag Berlin, 25. Juli. Die Beiſetzung der Opfer der Koblenzer Brückeneinſturzkataſtrophe findet am Samstag, 26. Juli, nachmittags ſtatt. Die Reichsbehörden in Preußen ſetzen ebenſo wie die preußiſchen Behörden aus dieſem Anlaß die Flaggen auf Halbmaſt. Bei dem regen Jutereſſe des Publikums an derartigen Vorführungen könne zudem die Bedürfnisfrage nicht durchaus verneint werden. Man habe deshalb die verantwortlichen Behörden beauftragt, bei der Genehmigung ſolcher Vorfüh⸗ rungen mit„ganz beſonderer Sorgfalt“ zu prüfen, ob die öffentliche Sicherheit nicht gefähr⸗ det werde. Vor allem ſoll das bei Kunſtſtücken ge⸗ ſchehen, die von einem Flugzeug zum anderen, oder von einem Flugzeug zum Auto ausgeführt werden. Im Zweifelsfalle ſoll die Genehmigung verſagt werden. Bürvkratiſcher, weltfremder und umſtändlicher iſt es wohl kaum möglich. Bliek auf Amalfi Gewaltſames im Fernen Oſten Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke „Mingtien“ d. h.„morgen“ ſagen Lieferanten, Kaſ⸗ ſterer uſw. in China, wenn ſie nach Wochen einen kleinen Teil des ganz Verſprochenen zu leiſten ge⸗ denken; ähnlich wie„manana“ in Südamerika. Der Ferne Oſten, in dem es jetzt wieder ſo kriegeriſch zu⸗ geht, war ſonſt immer typiſch für ruhige Entwick⸗ lung und gelaſſenes Abwarten. Darum kann das Plötzliche und Gewaltſame dort auch nicht zum Ziel führen. Es iſt unaſiatiſch, fremd. Jetzt verſucht Nanking, die Aufhebung der Exter⸗ ritorialität von Fall zu Fall gewaltſam durchzuſetzen, und ignoriert das diplomatiſche Corps als ſolches. Ein Ziel, aufs innigſte ihm zu wünſchen. Aber es iſt nur eine Geſte mit papiernen Worten. Kein Menſch kümmert ſich darum. Denn alle ſtreitenden Generale beziehen vom Auslande Geld, teilweiſe durch Ver⸗ mittlung chineſiſcher Banken, die entſprechend von den Gegnern bedroht werden wie ſoeben in Schanghai von den nördlichen Marſchällen Feng Yu Hſiang und Yen Schi Schan, da jene von dem verhaßten Tſchiang Kai Tſchek wiederum Obligationen für 24 Millionen Silberdollars eingelöſt hätten, vorher bereits im ganzen für 430 Millionen. Der ſogenannte Verbün⸗ dete dagegen, der mandſchuriſche Marſchall Tſchang Hſueh Liang, verlangt daraufhin nun von Nanking ſeinen Vorſchuß von 10 Millionen zurück und hält ſich den Weg zu Feng und Nen offen, da ſie ihm bereits Schantungs Hauptſtadt Tſinanfu angeboten haben. Alle aber wiſſen ganz genau, daß ſie mit äußerer Gewalt doch nichts erreichen, und verſuchen es mit innerer d. h. mit gewaltſamer Moderniſierung. In Nanking wird der ſoeben neu gewählte radikale Wang Tſching Wei darin nicht mehr leiſten als Tſchiang, der ſich ſo gern Chinas Napoleon nennen hört. Iſt doch feine eigene Frau— eine Chineſin!— Mitglied der Zentralregierung. Sie hat gewaltſam verſucht, China auf den Kopf zu ſtellen, indem ſie in alle Aemter, Schulen, Redaktionen und ſogar Militär⸗ hütros amerikaniſch erzogene chineſiſche Frauen hineinbrachte. Sie und ihre Schweſter, die Witwe Dr. Suns Sat Yens, wollten einem neuen China Modell ſtehen. Ihr einziger Erfolg iſt aber die ehe⸗ liche Scheidung, für das ehrwürdige Ching etwas ganz Unerhörtes. Warum ſollte die Frau von der Arbeit am neuen China ausgeſchloſſen ſein! Auch die chineſiſche Geſandtin in Paris, Frau Soumey Tſcheng, ſoll ſich bewährt haben. Nur laſſen ſich Chinas Jahrtauſende nicht von heute auf morgen total in ihr Gegenteil verkehren. Man bedenke, daß es nicht eine einzige Eiſenbahn gibt, die ganz Ching durchzieht, und daß die ver⸗ ſchiedenen Raſſen im Reich der Mitte einander ſchrof⸗ fer gegenüber ſtehen als ſonſt irgendwo. Kürzlich ſandte mir einer meiner früheren Pekinger Studen⸗ ten als Frucht einer Forſchungsreiſe zu den Miaot⸗ 2. Seite. Nr. 339 Neue Mauuheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Freitag, den 25. Juli 1930 Tze in den Provinzen Kuangſi, Jüman und Kwei⸗ chow eine Druckſchrift mit vielen bilblichen Auf⸗ nahmen dieſes„fremden“ Volks in ſeinem China. Erinnnert man ſich daneben der Lolos, der moham⸗ medaniſchen Stämme, bie ſogar in Peking ihre Ko⸗ lonie haben, der Sifans, Mongolen, Manbſchuren Ae.— von den Grenzvölkern ganz zu ſchweigen i weiß man, was von einer Zentralregierung an der Kuſte und ihren Stützen, den Haſenbankiers, Hinſichtlich eines geeinigten China und einer chine⸗ ſiſchen Politik zu halten hat. Großbritanien hat nur ein Irland, China aber und etwa ein zukünftiges Indien deren mehr als ein Dutzend. 5 Und gingen die Gewaltſamkeiten nur von ber angelſächſiſch und japaniſch beeinflußten Küſtengegend aus! Vom Kontinent aber ſchtebt ſich jetzt wieder Sowjet⸗Rußland heran und ſtärker in den chineſiſchen Bürgerkrieg hinein. Der chriſtliche General Feng Mu Sſtang, der in der Verzweiflung ſchon zu dichten anfing(nach dem Vorgang ſeines früheren Feindes Wu Pet Fu) und mit dieſem Versbüchlein jedenfalls in Peking den bisher einzigen Erfolg während des Feldzuges zu verzeichnen hatte, wird von neuen Hoffnungen erfüllt. In Moskau nämlich kommt die gegneriſche Delegation, die unter Führung des 40 jährigen Mo Teh Hut über die Oſtbahn verhandelt, nicht weiter, weil der gerade in den mittleren Grenz⸗ beztrken gebietende Feng den Ruſſen viel mehr be⸗ willigt hat: Linien von Sibirien nach Urga, von Turkeſtan durch Sinkiang, Kanſu und Schenſi nach Honan, ſo daß ſie von dort mittels der Lung Hal⸗ Linie Schantung und das Gelbe Meer erreichen könnten. So ſchlimm bas für ein nationales Ehina wäre; ſchlimmer iſt auch hier der innere Weg, denn die Sowfets bearbetten fetzt mit Fengs und anberer Hilfe ſyſtematiſch die chineſiſchen Landbewohner, denen ſie in beſonderen Schulen Leſen und Schreiben beibringen, damit ſie die beglückenbe Heilsbotſchaft des Kommunismus in ihre Seele aufnehmen kön⸗ nen. Der Genoſſe Flimm hat dieſen Plan ja auch in Moskau entwickelt. Innere Gewalt ſoll der äuße⸗ ren vorarbeiten, denn ſo viel weiß man ſchont über Aſten geht es oder gar nicht. Dem ſtellt ſich natürlich Japan feſt entgegen, und man würde geneigt ſein, es als Bollwerk gegen alles Gewaltſame im Fernen Oſten zu Gunſten ruhiger Entwicklung anzuſehen, wenn nicht auch bel ihm bas Eindringen auflöſender und zerſthrender Ideen immer fühlbarer wäre. Es iſt nun elnmal ber beſte Verkäufer für den Kontinent und Käufer für ble Vereinigten Staaten, nach Weſten wie nach Oſten altf Duldung und Nachficht angewieſen. Namentlich die zunehmende Amerlikaniſterung wird neuerdings von einſichtigen Japanern als Gefahr betont, ſo in einer der letzten Reden des Finanzminiſters Inouye, der in Oſaka auf die drohende Konzern⸗Bilbung hin⸗ wies: ſie ſei unjapanſſch, untergrabe den allſapa⸗ niſchen Familienbegriff im Geſchäftstleben. Sogar die Geiſha wird jetzt amerlkaniſtert, wie die in Yako⸗ hama ſoeben gegründete„Hodogaya Geiſha Company“ will: anſtatt langer Gewänder und ruhiger Schreſt⸗ tänze fortan kurze Röcke, Seidenſtrümpfe und Jazz⸗ muſik, zum Entſetzen aller Japaner alten Stils, Auch Hier alſo Gewaltſames das weber zur Vergangen⸗ Ait moch zur Zukunft Japans recht paſſen will. Die Amerikaner freuen ſich, daß von ihren Hawai⸗In⸗ ſeln namentlich von Honolulu aus, wo ſoyſel Zehn⸗ tauſende von Japanern leben, ein neter Typus derer ausgeht, die nicht Angelſachſen ſind: der ſogenannte „Mid⸗Pacifie Man“ d, h. ein Menſch, der weder die weiße noch irgend eine farbige Kultur allein vertritt, ſondern etwas von beiden hat und ſich ſo mit dem Schwerpunkt nach Amerika hin hervorragend zum Vermittler der Amerikaniſierung im Fernen Oſten eignet. Aber bie Welt iſt nicht gewaltſam geſchaſſen wor⸗ den, und beſonders in China hält nur die Entwick⸗ lung, was ſie verſpricht, auf die das chineſiſche Lieb⸗ lingswort„man—-man-—di“ d. h. immer langſam“ angewendet werden kann, Der Handelsvertrag mit Polen — Berlin, 25. Jult. Namens des Deutſch⸗polni⸗ ſchen Komitees hat deſſen Vorſttzender Prof. Julius Wolf an den Reichskanzler, den Vizekanzler und den Reichsaußenmintſter telegraphiſch einen Antrag erichtet, den deutſch⸗polniſchen Handelsvertrag durch otverordnung deutſcherſeits zu ratiflzieren, weil er für die Hebung der Wirtſchaft im Oſten un⸗ erläßlich ſel.. — Neue Mufik in Pyrmont Pyrmont iſt in dieſem Jahre außerordentlich rührig, was junge Muſik angeht. Es ſah vor kurzem die Tagung für Liebhaber⸗Muſik, bei der junge Ta⸗ lente wie Pepping, Höffer, Sixt und Knorr zur Dis⸗ kuſſton ſtanden, es lädt ſich fetzt die deutſche Sektion der Internatlonalen Geſellſchaft für Neue Muſik zu Gaſt. iteber die organtſatoriſche Poſttion bieſer Ge⸗ ſellſchaft und ihre verfehlten Aufgaben in Pyrmont ſoll an anderer Stelle geſprochen werden. Hter intereſſtert, was denn Erſprießliches an neuer Mu⸗ ſik bei dieſem Feſt, das in erſter Linie die Dresdener Philharmoniker unter Leitung des noch nicht aus⸗ geretften Dirigenten Will! Stöver beſtrttten, zu⸗ tagegefördert wurde. Ein Konzert für großes Orcheſter bringt noch eln⸗ mal„Rhythmes“ des Genfer Kompontſten Frank Martin. Kunſtvoller, ſchlichter Orcheſterſatz, ncht gerade von melodiſcher Inſpiratlon geſegnet, Ein intereſſantes Konzertſtuck, mit dem ſich die Orcheſter⸗ dirigenten ruhig einmal auseinanderſetzen ſöllten. Daß es die Internationale Geſellſchaft nach Genf in dieſem Jahr nochmals auftiſcht, hätte ſich erübrigt. Ein Klavierkonzert(Charlie Chaplin gewidmet) von Alexander Tansmann erringt ſich den großen Pub⸗ Itkumserfolg weil es geſchickt und bravourhaft ge⸗ arbeitet iſt. Da aber Perſönlichkeiten wie Chopin, Rachmaninoff, Grieg und Rubinſteln ſalonhafte Kla⸗ vierkonzerte ſtiliſtiſch einheitlſcher in die Welt go⸗ ſetzt haben, iſt es nicht verſtändlich, warum ausge⸗ rechnet die J...M. das Werk, das mit allen Herz⸗ faſern an der Vorgeſtrigkeit hängt, protegtert, Eine noch größere Niete iſt die Sinkonla in modo dung toccata von H. J. Heinz. Schon der Titel iſt Be⸗ ſorgnis erregend. Warum nicht Toccata? Warum eine Baſtard⸗Form? Jedenfalls bewegt ſich der funge Komponiſt in arg dilettantiſchem Jahrwaſſer, ganz zu ſchweigen von der Armſelickeit der Inſpiration, ſofern man davon Überhaupt ſprechen kann. Der Wiener Hanz Jelinek hätte mit ſeinem Jazz⸗ Rondo„ratherfaſt“ ins Schwarze getroffen, wenn er ſeinen Sprühgeiſt in knappere Jormen geſteckt, wenn Blutige Mordtat im Pariſer Pfadfinderbüro Drahtungünferes Parltier Vertreters V Paris, 94. Juli. Die franzöſiſche Hauptſtadt wurbe am Mittwoch abend durch ein mit beſonderer Grauſamkeit began⸗ genes Verbrechen in Aufregung verſetzt. In dem früheren Bahnhofsgebäude La Bourdonnais in der Nähe des Quai'Orſay, in dem das inter⸗ nationale Pfadfinderbüro untergebracht iſt, fand der als Sekertär des Pfabfinberbundes beſchäftigte frühere Oberſt Guerreau die 90jäh⸗ rige Stenotypiſtin Suzanne Ricard mit zerſchmet⸗ tertem Schädel und blutüberſtrömtem Körper vor Guerreau eilte ſofort zur Polizei, die die Mord⸗ kommiſſion alarmierte und ſich dann an die Stelle des Verbrechens begab. Die Umgebung der Leiche ſbies darauf hin, daß der Ermordung ein erbit⸗ kerter Kampf vorausgegangen ſein mußte. Der Boden war über und über mit Blut bedeckt, der Telephonapparat war zerſchmettert und die zur Ab⸗ ſendung bereite Poſt lag zerriſſen im Bürozimmer umher. Ferner entdeckte die Polizei an den verſchie⸗ bdenſten Stellen Haarbüſchel aus dem Kopf⸗ haar der Toten, ein Zeichen, wie lange und wie erbittert ſie mit dem Mörder gerungen haben muß. An einer Pfadfinderaxt waren große Blut⸗ flecken zu erkennen. Der Gerichtsarzt Dr. Paul machte die erſten Feſtſtellungen und unterſuchte den Leichnam. Die zerriſſenen Kleider und Strümpfe ließen deutlich die wahre Abſicht des Verbrechers er⸗ kennen, der das unglückliche Mädchen mit dem Beilniederſchlug, als er ſah, daß ſie ihm nicht zu Willen ſein wollte. Beſonders der Nacken zeigte klaffende Wunden. Außerdem iſt der Toten ein Ohr abgeſchlagen. Der Verdacht lenkte ſich ſofort auf den gleichfalls im Pfadfinder⸗ bürbd beſchäftigten 30 jährigen Bürvangeſtellten Michel Gareia, einen gebürtigen Spanier. Gareia hatte ſeit mehreren Tagen ſeine Arbeiten nicht mehr ver⸗ ſehen. Der Verdächtige wurde noch am gleichen Abend auf einem Pariſer Bahnhof verhaftet, als er gerade im Begriff war, einen Zug zu beſteigen Vor der Polizei legte Garela ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Er gab zu, daß er das Verbrechen bereits am Mon⸗ tag vormittag begangen habe. Er habe der Ermorde⸗ ten gewiſſe Vorſchläge gemacht, ſie habe ihn jedoch zurückgewieſen und aufgefordert, das Zimmer zu verlaſſen. Dieſem Wunſche ſei er nachgekommen. Beim Hinausgehen habe er plötzlich an der Wand die Axt hängen ſehen. Ohne Ueberlegung habe er ſie ergriffen, ſei damit zurückgekehrt und habe ſinnlos auf die Stenotypiſtin eingeſchlagen, bis ſie keinen Laut mehr von ſich gab. i Gareia wurde von der Poltzei ſofort Haft genommen. in 2 8 1 i Deutſcher Vergarbeiterkongreß Telegraphiſche Meldung Breslau, 25. Juli. Auf der geſtrigen Tagesordnung des Deutſchen Bergarbeiterkongreſſes ſtand u. a. auch der Antrag auff Ausſchluß von zwölf Mitgliedern wegen kommuniſtiſcher Umtriebe. In allen Fällen wurde beſchloſſen, dem Ausſchluß ſtakt⸗ zugeben.! Es wurde wetter beſchloſſen, die Wahl des Ortes ber nächſten Generalverſammlung dem Vorſtand zu überlaſſen. Nach einem Referat des Vorſitzenden des Allge⸗ meinen Deutſchen Gewerkſchaftsbunbes, Reichstags⸗ abg. Hermann Muller, über„Reaktion in Wirk⸗ ſchaft und Sozialpolitik“ wurden zwel Entſchließun⸗ gen angenommen. In der einen wird proteſtiert gegen die„durch Regierung und Unternehmungen geplante Rationaliſterung auf wirtſchaftlichem und sozialem Gebiet“, in der anderen erhebt der Verband Proteſt gegen die verantwortungsloſe Wirtſchafts⸗ führung durch die jetzigen Eigentümer der Produk⸗ tionsſtätten. Es wurden von Staats- und Reichs⸗ regierung geeignete Maßnahmen in der Richtung zur Stcherſtellung der Arbeits möglichkeiten gefordert. Der Jeldzug gegen die Kurden Telegraphiſche Meldung — London, 25, Jult, „Times“ berichtet aus Konſtantinope I, die erſte Phaſe des türkiſchen Feldzuges gegen die Kur⸗ ben iſt beendet. Den Ueberfällen perſiſcher Kurden auf türkiſches Gebiet wurde ein Ende gemacht und die ernſten Aufſtände nördlich des Wanſees ſowie die Unruhen in anderen Teilen von Nordturkeſtan wur⸗ den unterdrückt. Es iſt jetzt klar, daß die aufſtän⸗ diſchen Kurden wirklich in der Lage zu fein glaubten, die Türkei zu beſiegen und einen unab⸗ hängigen kürbiſchen Staat zu proklamieren. Dieſer Plan iſt geſcheitert. Freilich ſind ſie noch nicht geſchlagen. Die zweite Phaſe des Felbzuges entwickelt ſich um den Berg Ararat als Mittelpunkt. Die türkiſchen Behörden erwarten, daß die militäriſchen Opera⸗ tionen in dieſer Gegend bis zum Herbſt dauern wer⸗ den. Auf dem Ararat und in ſeiner Umgebung haben ſich mehrere tauſend aufſtändiſche türktſche Kur⸗ den in faſt unelnnehmbaren Stellungen feſtgeſetzt. Der türkiſche Generalſtab, der ſich in dieſer Gegend auf einen längeren Feldzug vorbereftet, hat nicht weniger als 60000 Soldaten dar men mit hundert lug zeugen um Wan und Bayazid zuſammengezogen.: er ſich ſtiliſtiſch kürzer gefaßt hätte, Rhythmiſch hat er ſich durch Stravinsky zu einem tollkühnen Wagnis hinreißen laſſen, das noch manchem Dirigenten das Handwerk verlegen wird. Den nachhaltigſten Ein⸗ bruck in dem Konzert für Kammerorcheſter und Kammerchor hinterläßt der Wiesbadener Karl Voll⸗ mer mit ſeiner Tanz⸗Suite für ſoliſtiſch beſetztes Kammerorcheſter mit Schlagzeug. Hier iſt Einfall, Urſprünglichkeit(rheiniſche?) und Temperament ver⸗ einigt. Am turbulenteſten die FJoxtrottparodie(ö) und das queckſilbrige Scherzo. Man wird ſich den Namen merken müſſen. Sehr abfällſg dagegen das Cembalo⸗Konzert von Hans Helfritz, das ſich im Ko⸗ pieren klaſſiſcher Vorbilder gefällt. Der Berliner Funkchor unter Leitung von Maximilian Albrecht vermittelt die kantatenhaft⸗lyrtſch gefeſtigten Voka⸗ liſen für Soli, Chor und fünf Saxophone des Ber⸗ liner Komponiſten Wladimir Vogel. Ruſſiſche Schwermut, atonale Problematik haften auch über dieſem Werk des Künſtlers, der ſich ſeit Jahren be⸗ müht, endgültig an die Spielfläche des deutſchen Konzertbetriebs zu gelangen. Von launigem An⸗ ſtand die Kammerkantate„Aus der Sommerfriſche“ für Solt, Chor und Kammerorcheſter von Herbert Trantow. Jarblos wie die meiſten modernen Nieberländer, die Ballade„La Vieille“ fur a capella des Amſterdamer Muſikers P. F. Sanders. Von der Kammermuſikveranſtaltung bletben ein tektoniſch wie thematiſch ſehr glücklich entwickeltes Kammer⸗Conzertino für Klavier, Vivline, Viola und Cello von Heinz Schubert und ein raſfig heraus⸗ muſiziertes Divertimento für Klarinette und Streich⸗ quartett des Ungaren Matyas Seiber haften. i A. V. B. Nettet Flüsjen Ein Berliner, ſehr ſtolz auf ſeine Vaterſtadt und vor allem auf ſeine eigene Bedeutung als Reichs⸗ hauptſtädter, fährt zum erſten Male auf Reiſen und kommt nach Hamburg. Er ſieht die Elbe bei Blanke⸗ neſe und meint zu einem Freunde, der ihm Hamburg zeigt:„Für Propinzverhüältniſſe is det en janz nettet Flüßfen.“ G. Sch. und Gen⸗ Glücksspiel im Seebad Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juli. Auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft in Roſtock hat, wie die B. Z. berichtet, die mecklenbur⸗ giſche Landeskriminalpolizei heute nacht um 11 Uhr durch zahlreiche Kriminalbeamte das Glücksſpiel im Saale des Kur hauſes Warnemünde unterbrochen. Die Kurgäſte wurden aus dem Spiel⸗ raum verwfeſen, die Räume wurden geſperrt und die Spielgeräte und die Ehips beſchlagnahmt. Die Gelder der Spielkaſſe wurden von der Politzei ſichergeſtellt und die Namen aller Kurgäſte, die am Glücksſpiel teilgenommen hatten, nottert. Die Deutſchen in Pommerellen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juli. Allen Schwierigkeiten zum Trotz ſind die Deut⸗ ſchen in pommerellen bemüht, den Verluſt öffentlicher deutſcher Unterrichtsanſtalten durch einen gewiſſen Ausbau des Privatſchulweſens auszugleichen. Wie der demokratiſche Zeitungsdienſt erfährt, iſt es fetzt gelungen, in Graudenz, das um feiner zentralen Lage willen ſich dazu am meiſten empfahl, mit dem Bau eines deutſchen Gymnaſiums zu beginnen, Woldemaras in der Verbannung in en ekegraphiſche Mel dung — Kownusd, 25. Juli. Der frühere Miniſterpräſſdent Wolde⸗ maras wurde geſtern abend gegen 9 Uhr, als er von einem Spaziergang zurückkehrte, von einem Polizeikommiſſar und einigen Poliziſten empfangen und aufgefordert, ihnen zu folgen, da ſie Befehl hätten, ihn nach einem Gut im Kreiſe Krottingen an der früheren deutſch⸗ruſſiſchen Grenze zu hringen, In dem Befehl heißt es, daß ſein Verbleiben in Kownub die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährde. Wolbemaras wurde darauf in einem Auto nach ſeinem Verbannungsort abgeführt, Die Verbannung ſoll zunüchſt ein Jahr dauern, und Woldemaras unter ſtrenger Poltzeiaufſicht ſtehen, Die Ausweiſung Woldemaras hat großes Aufſehen erregt. in Kowno Die deutſchen Ozeauflieger in England — London, 25. Juli. Die geſtern in Berlin zu einem Etappenflug nach Amerika geſtarteten deutſchen Flieger Hirth und Weller ſind mit ihrem Flug⸗ zeug von Calais kommend heute vormittag auf dem Ilugplatz Croydon gelandet. Theater und Muſik Mannheimer Konſervatorium der Muſik. Das Schlußkonzert ließ neben Schülern der vorgeſchrit⸗ tenen Klavierklaſſen auch Eleven der Violin⸗Abtei⸗ lung(Willy Bilz), der Geſangs⸗Abt. Elſe Flohr, der Klarinetten⸗Klaſſe des Herrn Ernſt Krauſe und den Frauenchor der Anſtalt zu Worte kommen. Mit zwei Sätzen aus Haydns Klavierkonzert legte Maria Heiler(Abt. Milly Häckel) ihre pfant⸗ ſtiſche Befühtgung ſowohl nach der Seite der Ueber⸗ windung techniſcher Schwierigkeiten wie auch der verſtändnisvollen Auffaſſung dar. Ihr ſchloß ſich ebenbürtig, vor allem durch glitzerndes Paſſagen⸗ ſpiel Maria Lulei an, die durch ihre Darbietung des G⸗Moll⸗Konzertes von Mendelsſohn eine ach⸗ tenswerte Leiſtung vollbrachte und ihrem Lehrer, Direktor Hückel, damit ein gutes Zeugnis aus⸗ ſtellte, Das ſelten geſpielte Konzertino von Weber gab Eugen König(Klaſſe Ernſt Krauſe) Ge⸗ legenheit, ſein hochentwickeltes Können auf der Klarinette, nicht nur rein techniſch, ſondern auch nach der Sette ſchöner Tonentfaltung zu bewetſen. Als beachtenswerte violiniſtiſche Begabung ſtellte ſich Kurt Schmitt vor, der ſeine Unterweiſung bei Herrn Willy Bilz, dem geſchätzten Chormeiſter, ge⸗ nießt und durch ſein ſauberes Spiel und gute Bogen⸗ führung einen günſtigen Eindruck hinterließ. Von den Schülern der Geſangsabtetlung Elſe Flohr lernten die Zuhörer Rich. Altſtadt kennen, deſſen Organ alle Merkmale gewiſſenhafter Führung auf⸗ weiſt, und noch viel gewinnen wird, wenn er einzel⸗ nen Vokalen, wie z. B. A erhöhte Aufmerkſamkeit zuwendet. Hertha Grieſer, die mit dem Vortrag meh⸗ rerer Lieder von Schubert und Schumann beachtens⸗ werte Fortſchritte aufwies, wird noch etwas mehr auf Reſonanz bedacht ſein müſſen, um die Tonent⸗ faltung wirkſamer zu geſtalten. Daß die Pflege der mehrſtimmigen Vokalmuſik nicht zu kurz kommt, be⸗ wies neben der anſprechenden Wiedergabe zweter Duette(Hertha Grieſer und Etſelotte Fattler) auch der Frauenchor der Anſtalt, der unter der umſichtigen Leitung von Direktor Fried. Häckel nahe⸗ f Joiris vor dem Kriegsgericht Drahtung unſeres Pariſex Vertreters V Paris, 25. Jult. Aus Brüſſel wird gemeldet: Vor dem Bra⸗ bänter Kriegsgericht hat der Hochverratsprozeß gegen den früheren belgiſchen Verwaltungsoffizier im Kriegsminiſterium namens Jotiris geſtern be⸗ gonnen. Joiris, der über 1000 Unterſchriften gefälſcht hat, wird zur Laſt gelegt, Geheimniſſe des belgiſchen Militärflugweſens an Deutſch⸗ land verkauft zu haben. Er ſoll, wie ein Soldat ausſagte, Briefe nach Deutſchland geſchickt und aller⸗ let Schriftſtücke kopiert haben, die durch ſein Büro gingen. Derartige Abſchriften wurden bei Jotris gefunden. Der Verteidiger wies die gegen Joiris erhobenen Beſchuldigungen, für Rechnung Deutſchlands ſpio⸗ niert zu haben, als abſolut unwahr und haltlos zurück. Dann wurde die Verhandlung geheim er⸗ klärt, um den vertraulichen Charakter der Doku⸗ mente zu prüfen, die ſich angeblich auf die belgtiſchen Luftrüſtungen beziehen. Letzte Melöungen Frenzels Haftbeſchwerde abgewieſen — Berlin, 24. Juli. Die Haftbeſchwerde des in erſter Inſtanz wegen Blutſchande verurteilten Amts⸗ vorſtehers von Bornim, Frenzel, deſſen Fall wegen des Widerſpruchs zwiſchen den Ausſagen der beiden Töchter beſonderes Intereſſe erregte, iſt vom 4. Strafſenat des Kammergerichts zurückgewieſen worden, da Fluchtverdacht als fortbeſtehend an⸗ genommen wird. Jedoch ſoll Frenzel mit der Haft verſchont werden, wenn er eine Sicherheit von 10 000/ leiſtet. g Kein Lohn⸗ und Tarifſtreik der Berliner Metallarbeiter — Berlin, 25. Juli. In einer Funktionärver⸗ ſaͤmmlung des Metallkartells wurde geſtern abend beſchloſſen, die Kündigung des Manteltarifs für die Berliner Metallarbeiter zurückzuziehen. Weiter würde beſchloſſen von einer Kündigung des Lohn⸗ abkommens Abſtand zunehmen. Somit wird ein Lohnkampf der Metallarbeiter vermieden. Der Manteltarif läuft noch ein halbes Jahr weiter, ebenſo werden die bisherigen Löhne ſechs Monate weiter gezahlt werden. Selbſtmord einer ganzen Familie durch Gas Calbe a. d. Saale, 25. Juli. Die Familie des hieſigen Gaſtwirtspächters Strotz, beſtehend aus dem Gaſtwirt, ſeiner Frau, ſeiner 54jährigen Schweſter und zwei noch minderjährigen Kindern, würde in der Wohnung kot aufgefunden. Es waren Titren und Fenſter abgedichtet und die Gashähne ge⸗ öffnet. Das Motiv zu der Tat dürfte auf wirtſchaft⸗ liche Schwierigkeiten zurückzuführen ſein. Nur noch ein Bergmann verſchüttet „ Neuxobe, 28. Juli. Der unermüdlichen Arbeit der Rettungsmannſchaften iſt es bis heute früh ge⸗ lungen, weitere ſechs Opfer der Grubenkataſtrophe aus dem Kurtſchacht zu bergen. Nunmehr iſt nur noch ein Bergmann verſchüttet. Automobilunglück bei Innsbruck — Innsbruck, 25. Juli Das Auto des Berliner Ehepaares Guttmann ſtleß geſtern mittag mit einem anderen Kraftwagen in der Nähe von Inns⸗ bruck zuſammen. Dabei wurde Guttmann durch einen Bruch der Schädeldecke ſo ſchwer verletzt, daß er im Krankenhaus verſtar b. Frau Guttmann, zwei Kinder und das Kindermädchen erlitten leich⸗ tere Verletzungen, desgleichen die Inſaſſen des an⸗ deren Kraftwagens, zwei Amerikanerinnen und ein Kind. Die Rettung von Paſſagieren und Maunſchaſt 3˙ des Dampfers„Targi — London, 25. Juli. Die in der vorigen Woche im Aklantiſchen Ozean vol dem brittſchen Dampfer „Rangftata“ geretteten Paſſagiere und Maunſchaft des brennenden deutſchen Dampfers„DTargis“ wer⸗ den heute nachmittag auf der Höhe von Cowes Roads vom Norddeutſchen Lloyddampfer„Bremen“ an Bord genommen und nach Bremen gebracht werden. zu ſämtliche erwachſenen Schitlerinnen der Anſtalt zu löblichem Tun verſammelt und mit Kompoft⸗ ttonen von Brahms und Mendelsſohn erfreuliche Proben gewiſſenhaften Studiums ablegte. Die Be⸗ leitung am Klavier oblag neben Direktor Häckel 2. Klavier in Vertretung des Orcheſters) den vorge⸗ ſchrittenen Schülern und Schülerinnen Luiſe Merz, Annemarie Nahm, Eugen Moos und Alfred Stadler, die ſich ihrer Aufgaben ſorgſam ent⸗ lebdigten. Ueberblicken wir die Geſamtreihe der Auf⸗ führungen, mit denen das geſchätzte Inſtitut im Laufe des letzten Studienjahres hervortrat, ſo ergibt ſich das erfreuliche Bild einer Anſtalt, in der die Schüler eine zielbewußte Pflege ihrer muſikaliſchen Anlagen genießen, wobei ihnen vielſeitige Förde⸗ vung zu teil wird. 760 ee Man lernt nie aus (Nachdruck verboten.) Deutſchlands größte Seen— außer dem Boden⸗ ſee— liegen alle im Oſten des Reiches. Dies ſind der Müritzſee in Mecklenburg(138 Quadratkilometer), der Spirdingſee(123 Quadratkilometer) und der Mauerſee(105 Quadratkilometer) in Oſtpreußen. d Deutſchlands böchſter See iſt der Starnberger See in Bayern. Er liegt 585 Meter über dem Meere. Nach dem Bobenſee iſt er auch der tiefſte See. Seine mittlere Tiefe beträgt 545 Meter, feine größte Tiefe 123 Meter. Der Hbhenlage nach folgen dem Starn⸗ berger See der Ammerſee(335 Meter Hl..) und der Chiemſee(518 Meter ü..). Der am tiefſten liegende See in Deutſchland iſt der Jamunder See in Pom⸗ mern. Er liegt nur 10 Zentimeter über dem Mee⸗ resſpiegel. ** Während die meiſten europäiſchen Staaten einen Ueberſchuß an Frauen haben, liegen die Verhält⸗ niſſe in Indien umgekehrt. Dort kommen auf 100 Männer nur 94 Frauen, auf 100 ledige Männer ſo⸗ gar nur 67 ledige Frauen. ö 1 „ . cg 2 Freitag, den 25. Juli 1930 Nene Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Nr. 339 3. Seite. Die Löwen kommen! Das Raubtierhaus wird am 2. Auguſt bezogen Die große Attraktion des Waldpark⸗Zoo kann am Samstag, 2. Auguſt, ihren Einzug halten. Der Sommerkäfig des Löwenzwingers iſt fertig⸗ geſtellt. Der heizbare Winter dau geht ſeiner Voll⸗ endung entgegen. Das Gitter des Auslaufes bietet auch ängſtlichen Gemütern ausreichende Sicherheit; ein 1 am großes Gitterquadrat wurde bei der poli⸗ zeilichen Prüfung mit vier kräftigen Männern be⸗ laſtet und hielt glänzend Stand. Eine Löwenpranke dürfte kaum ſtärker ſein. Außerdem iſt die vor⸗ ſchriftsmäßige Abſperrung für das Publikum.50 Meter vom Käfig entfernt. Die etwa zehn Monate alten Löwen, die die Größe von Bernhardinerhunde haben, werden in ihren jugendlichen Spielereien recht drollig ſein. Das Pärchen wurde dieſer Tage in Schwenningen, wo es ſich mit dem Zirkus Sarraſani befindet, vom Tierparkvater Kohl beſucht und ſehr munter angetroffen. Der Zirkus befindet ſich vom 26. bis 28. Juli in Tuttlingen, von wo aus der Transport der Löwen nach Mannheim erfolgt. Wenn ſich nichts Unvorhergeſehenes ereignet, treffen ſie am 2. Auguſt nachmittags in ihrer zukünftigen Reſi⸗ denz ein und werden jedenfalls ſogleich von Herren der Stadtverwaltung begrüßt und in Empfang genom⸗ men. Für die Ernährung der Wüſtenkönige zeichnet der Hausmeiſter des Waldparkreſtaurant⸗Pächters ver⸗ antwortlich. Die Tiere erhalten täglich je drei Kilo Fleiſch, ſpäter, wenn ſie ausgewachſen ſind, das dop⸗ pelte. Fütterung durch das Publikum iſt nicht ge⸗ ſtattet. Ueber die ſonſtige Neugeſtaltung des Wald⸗ park⸗Tiergartens werden wir noch berichten. el. Motorrad-Kontrolle Bei einer geſtern abend von 6,45 Uhr bis 9,15 Uhr ſtattgefundenen Motorradkontrolle gelangten zur Anzeige: 3 Perſonen wegen fehlerhafter Bremſe, 2 Perſonen wegen fehlenden Typenſchilds, 1 Perſon wegen Gexäuſch⸗ und Rauchbeläſtigung, 1 Perſon, weil die Motornummer nicht in den Zy⸗ linderblock eingeſchlagen war. Gebührenpflich⸗ tig verwarnt wurden 14 Perſonen, weil ſie die vorgeſchriebenen Papiere nicht bei ſich führten, 2 Perſonen wegen fehlerhafter Brems vorrichtung, 1 Perſon wegen ſchlechten Kennzeichens. Die Auf⸗ lage, ihr Motorrad der Polizeibehörde vor zuführen, erhielten: 1 Perſon wegen Feh⸗ lens des Dienſtſtempels auf dem Kennzeichen, 2 Per⸗ ſonen wegen fehlerhafter Beleuchtung, 4 Perſonen wegen Geräuſchbeläſtigung, 9 Perſonen wegen fehler⸗ hafter Brems vorrichtung, 2 Perſonen wegen un⸗ kenntlichem Dienſtſtempel auf dem Kennzeichen, 6 Perſonen wegen ſchlechtem Kennzeichen. 3 Kraft⸗ räder mußten ſichergeſtellt werden, weil die Schalldämpfer entfernt waren. Vaumfäller ziehen durch die Stadt Das große Baumſterben auf dem Marktplatz Neckarſtadt hat ſich auf dem Meßplatz fortgeſetzt, Auf dem ſich die Lücken in der Baumreihe ſchon emp⸗ kindlicher bemerkbar machen, denn der Baumbeſtand iſt hier nicht ſo reichlich wie dort. Die weiten Lücken geben dem Meßplatz ein ganz verändertes Ausſehen, das dem beſonders auffällt, deſſen Weg täglich daran vorbeiführt. Nun fallen ſeit geſtern auch die Bäume in der Goetheſtraße am Tennisplatz. Auch hier macht ſich der Ausfall deutlich bemerkbar. An einer Stelle müſſen fünf Bäume nebeneinander geſchlagen wer⸗ den. Unter Beachtung aller Vorſichtsmaßregeln wird gefällt. Zuerſt wird die Krone— die eigentlich keine Krone mehr iſt, denn die Bäume wurden beim letz⸗ ten Stutzen ſehr kräftig ihrer Aeſte beraubt— ab⸗ geſägt, damit beim Sturz die Leitungsdrähte der Straßenbahn nicht beſchädigt werden. Axthieb auf Axthieb ſchlägt Splitter aus ſeinem Stamm. Es dauert keine halbe Stunde, dann kann der Baum von einigen Männern mit einem ſtarken Seil um⸗ gezogen werden. Krachend ſtürzt er auf die Straße. Allzu morſche Aeſte ſplittern ab. Während die Säge den Stamm zerkleinert, wird bereits am nächſten Baum eifrig gearbeitet. So ziehen die Baumfäller durch unſere Stadt und entfernen das Tote und Ab⸗ geſtorbene. * * Vorſicht beim Oeffnen der Autowagentür. Ein 13 Jahre alter Gymnaſiaſt ſtieß geſtern vor⸗ mittag bei einer Fahrt auf ſeinem Fahrrad durch die Breiteſtraße beim Vorbeifahren an einem vor dem Hauſe F 1, 5 aufgeſtellten Perſonenkraftwagen an die linke vordere Wagentüre, die im Augenblick des Vorbeifahrens von dem Führer geöffnet wurde. Der Gymnaſiaſt wurde dabei von ſeinem Rade geſchleu⸗ dert und an beiden Knien verletzt. Das Fahrrad wurde leicht beſchädigt. „ Gaskandelaber umgefahren. An der Straßen⸗ kreuzung Friedrichsfelder⸗ und Traitteurſtraße kam geſtern vormittag ein Laſtkraftwagen, deſſen Führer einem Lieferdreirad ausweichen wollte, auf den ſüdlichen Gehweg der Friedrichsfelderſtraße und zertrümmerte den auf dem Gehweg ſtehenden Gaskandelaber. Gleichzeitig ſtieß er mit dem Lieferkraftdreirad zuſammen, wobei der Beifah⸗ rer des Laſtkraftwagens durch den Anprall an der Stirne verletzt wurde. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt und mußten abgeſchleppt werden. * Entwendet wurden in der Werderſtraße ein Expreßgutpaket mit Rohtabak und in einem Hof⸗ raum in N7 ein Motorrad, Marke„Imperia“, mit dem Kennzeichen IV B 72 784. * Die Goldene Medaille wurde Schuhmacher⸗ meiſter Wiſchnitzer, I. 4, 5, auf der 10. Schuh⸗ macher⸗Bundesausſtellung in Halberſtadt zuerkannt. Herr Wiſchnitzer wurde auf die gleiche Weiſe für hervorragende Leiſtungen ſchon im Vorjahre ausge⸗ zeichnet. * Naturſchutzgebiete. Auf Antrag der Badiſchen Landesnaturſchutzſtelle hat der Miniſter des Kultus und Unterrichts die im Eigentum der Stadtgemeinde Radolfzell ſtehende Halbinſel Mettnau im Einvernehmen mit dem Eigentümer zum Natur⸗ ſchutzgebiet erklärt. Das gleiche geſchah mit dem auf Gemarkung Wollmatingen und Reichenau, Be⸗ zirksamt Konſtanz gelegenen Wollmatinger Ried im Einvernehmen mit den Eigentümern der betroffenen Grundſtücke vom 1. Juli an zunächſt auf die Dauer von fünf Jahren. im vb dum aun kal dien Mau oi aloßluu. Was würden Sie tun, wenn Sie mitten in der Nacht aufgeweckt würden durch ein Geräuſch, das Sie alsbald als die leiſen Schritte fremder Menſchen feſtſtellen? Ein Mannheimer Geſchäftsmann, dem dieſer Tage ſo etwas paſſierte, verhielt ſich zunächſt einmal mäuschenſtill. Er hatte zwar vor dem Ein⸗ ſchlafen ſeinen Edgar Wallace geleſen, aber ihm ſtand gar nicht der Sinn danach, geleſene Abenteuer in der Wirklichkeit nachzuerleben. Da hörte er dasſelbe Geräuſch wieder. Mit einem Ruck ſetzte ſich jetzt der Kaufmann aufrecht und klin⸗ gelte nach ſeinem Diener. Dann lauſchten beide an⸗ geſtrengt und mit vereinten Kräften in die Dunkel⸗ heit hinein. Eine Zeitlang blieb alles ſtill. Dann ertönte wieder, diesmal ſchon ſtärker, das Geräuſch. Nun ſuchten der Diener und der Geſchäftsmann das ganze Haus ab. Sie konnten aber nicht feſt⸗ ſtellen, woher das Geräuſch aus dem Dunkel ge⸗ kommen war. Als ſie in den Keller ſtiegen, hör⸗ ten ſie das Geräuſch plötzlich ganz nahe. Und nun beſtand kein Zweifel mehr: das Geräuſch kam aus dem Weinkeller. Es war alſo jemand bei den Weinfäſſern. Und es gehörte nicht viel Scharfſinn dazu, um zu ſagen, daß die Leute im Keller ſich wohl nicht da hin⸗ eingeſchlichen hatten, um ein Nachtlager zu ſuchen. Der Kaufmann wurde bei dieſer Ueberlegung lang⸗ ſam nervös. Man kann ein begeiſterter Anhänger Edgar Wallaces ſein, ohne darum gleich romanhafte Situationen zu lieben. Man fing an, mit den Leuten im Keller zu par⸗ lamentieren. Jawohl, gaben die Eingeſchloſſenen zu, ſie ſeien Ginſteigediebe. Man habe im Keller abwarten wollen, bis alles eingeſchlafen ſei. Leider habe man nicht gewußt, daß der Kaufmann den Keller allabendlich abſchließe. Nun ſitze man darin und könne nicht weiter. Nein, Waffen habe man nicht. Und man möchte ſie doch laufen laſſen. Schön, ſagte ſich der Kaufmann, im Keller können ſie nichts geklaut haben. Warum die ungebetenen Gäſte erſt lange der Polizei übergeben? Das gibt nur unnötige Scherereien. Ich werde die Leute frei⸗ laſſen, wenn ſie mir verſprechen, ſofort das Haus zu verlaſſen. Die Diebe verſprachen es. Mau öffnete vorſichtig die Kellertür und zog ſich,— vielleicht führten die Diebe doch Waffen bei ſich— in die oberen Gemächer zurück. Die Diebe krochen aus ihrem Gefängnis heraus, flitzten ſcheu davon und verſchwanden auf der Straße. Ueberraſchenderweiſe meldete ein paar Tage ſpäter der Polizeibericht, daß drei Weinfäſſer, 567, 24% und 15 Liter haltend, geſtohlen worden ſeien Hiho. Der Lampertheimer Voranſchlag wiederum abgelehnt At Lampertheim, 24. Juli. Nachdem der Voranſchlag in erſter Beratung ein⸗ ſtimmig abgelehnt und eine Kommiſſion beſtimmt wurde, die ihn mit der Verwaltung nochmals durch⸗ prüfen und Abänderungen vornehmen ſollte, war die Gemeindevertretung auf letzten Montag zur zwei⸗ ten Beratung einberufen. Da jedoch gleich zu Be⸗ ginn der Sitzung der Sprecher der nationalſozia⸗ liſtiſchen Arbeiterpartei erklärte, daß ſeine Fraktion den Voranſchlag auch jetzt ablehne, da das Reich die Wohlfahrtslaſten zu übernehmen hätte, ſie aber auch kein Vertrauen zur Regierung hätten und deshalb die Sitzung bis nach Beratung des Punktes ver⸗ ließen, ſo war der Gemeinderat beſchlußunfähig, weil nur 18 Mitglieder anweſend waren. Es wurde des⸗ halb ſofort eine dringende Sitzung auf Diens⸗ tag abend angeſetzt. Der Gemeinderat war faſt voll⸗ zählig erſchienen und der Sitzungsſaal voll von Publikum. Bürgermeiſter Keller kam eingangs guf das vortägige Verhalten der Nationalſozialiſten zu ſprechen und ganz beſonders auf das ſchwerwie⸗ gende Wort, nachdem ſie den Voranſchlag abgelehnt hätten:„Was weiter iſt, kümmert uns nicht.“ Der Sprecher der Nationalſozialiſten erklärte wiederum, daß ſie den Voranſchlag reſtlos ablehnten und ſich jeglicher Kritik und Abſtimmung enthielten. Er be⸗ tone aber, daß ſie nicht gegen die Fürſorge ſeien, ſondern dieſe müſſe das Reich übernehmen. Zur heſ⸗ ſiſchen Regierung, die den Gemeinden die Laſten aufhänge, hätten ſie kein Vertrauen. Vor Beratung des Voranſchlags wurde über den Erlaß einer Ortsſatzung über die Erhebung einer Bierſteuer geheim abgeſtimmt. Mit 13 Stimmen mit nein, 7 mit ja und 2 weißen Zetteln wurde die Steuer abgelehnt. Ebenſo erging es der Er⸗ höhung der Hundeſteuer und der Belaſtung des mehrfachen Hundebeſitzes. Zum Voranſchlag gab dann Bürgermeiſter Keller bekannt, daß bei ein⸗ gehender Prüfung des Voranſchlags durch Verwal⸗ tung und beſtellte Kommiſſion Einſparungen in Höhe von etwa 25 000/ gemacht worden ſeien. Die ein⸗ zelnen Rubriken wurden nun nochmals einer ein⸗ gehenden Beſprechung unterzogen. Das Ergebnis war, daß mit 12 gegen 4 Stimmen bei 6 Enthaltun⸗ gen der Beſchluß gefaßt wurde: Der Gemeinderat hat nach nochmaliger eingehender Prüfung des ſei⸗ tens der Verwaltung vorgelegten Voranſchlags durch Anſatz von Mehreinnahmen und Wenigerausgaben bei verſchiedenen Rubriken ca. 25 000/ Erſparniſſe erzielen können. Es war dem Gemeinderat jedoch nicht möglich, auf der Grundlage der vorjährigen Ausſchlagſätze und des vorjährigen Umlagebedarfs von 195000„ den Voranſchlag in Einnahme und Ausgabe auszugleichen. Es verbleibt nach Abzug der eingangs erwähnten Erſparniſſe immer noch ein ungedeckter Reſt von 80 000. Dieſen Mehr⸗ betrag auf die Gemeindeumlagen auszuſchlagen, kann der Gemeinderat nicht genehmigen; er hält eine ſolche Mehrbelaſtung für die hieſigen Steuerkräfte als un⸗ möglich tragbar, weil dies folgende Ausſchlagſätze ergeben würde: Gebäude und Bauplätze 0,60 /, land⸗ und forſtwirtſchaftlich genutzter Grundbeſitz 1,20 /, auf das Gewerbekapital 1,12 /, auf den Gewerbe⸗ ertrag 4,24 /, Gebäudeſonderſteuer auf Gebäude unter 7000% Steuerwert 41,47 v.., über 7000, 36,43 v. H. Der Gemeinderat lehnt darum den Voranſchlag in ſeiner jetzt vorlie⸗ genden Aufſtellung ab und beauftragt die Bürgermeiſterei, die erwähnte Mehrbelaſtung gegen⸗ über dem letztjährigen Umlagebedarf durch Inan⸗ ſpruchnahme des Bezirksfürſorgeverbandes und des ſogenannten Ausgleichſtockes auf Grund des Finanz⸗ ausgleichgeſetzes auszugleichen. Die übrigen Anträge zum Voranſchlag ſind der Ablehnung verfallen. FFFFFFPCFFPFPCCCFCFCCVCCVCCCVTVTCTVFbCVFCVUCVUVTUVCUVCVUVUPUPUDCVCUCUCVCVUVCVTVCVCVCVUCUCVUVUVCVCVC˖VCVCVCVCVCVC˖VC˖CVCVCVCVCVCVCVCVCVAVCVVVVT———TWww—www———w— y ů’’ ‚*’»’*̃ ͤ e— ̃——— Warnung In einer ganzen Reihe von Haushaltungen wer⸗ den in letzter Zeit wieder ſogenannte„Gasſparer“ (Brenner⸗Einſätze) in Brenner, Glocken uſw. von Leuten angeboten, die angeben, im Auftrag des „techniſchen Büros des Gaswerks“ zu kommen. Ganz abgeſehen davon, daß mit ſolchen Geräten in den allermeiſten Fällen kein Gas geſpart wird, muß nochmals beſonders darauf hingewieſen werden, daß die Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke, Mannheim keine Geräte irgendwelcher Art verkau⸗ fen, und daher auch keine Verkäufer in der Stadt umherſchicken. Alle Angeſtellten der Städt. Werke, die mit Ab⸗ leſung, Montage von Gas⸗ und Strommeffern uſw. zu tun haben, beſitzen eine von der Direktion der Werke unterſchriebene Aus weiskarte, die auf Verlangen vorgezeigt werden muß. Am beſten wen⸗ det man ſich in Fällen obiger Art an die Propagan⸗ daſtelle der Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke K 7, die ſtets koſtenlos Rat und Auskunft über die Brauchbarkeit und Zweckmäßigkeit aller Apparate erteilt. „Mannheimer Tag“ in Schwetzingen Der vom Verkehrsverein Schwetzin⸗ gen geplante„Mannheimer Tag“ ſoll am Sonntag, 7. September, veranſtaltet werden. Das Programm iſt noch nicht endgültig feſtgelegt. Der „Mannheimer Tag“ ſoll mit einem Pfälzer Win⸗ zerfeſt und mit einer großen Schloßgarten⸗ beleuchtung verbunden werden. Da die Schwet⸗ zinger bei der Befreiungsfeier in Neuſtadt mit ſo großem Beifall(Rokokogruppe) aufgenommen wur⸗ den, wird Neuſtadt für Schwetzingen eine grö⸗ ßere Winzergruppe ſtellen. In einem Jeſt⸗ zuge ſollen Pfälzer Trachten⸗ und Tanzgruppen, der Jäger aus Kurpfalz, Winzerwagen u. dergl. ge⸗ zeigt werden. Die Pfälzer Weine werden friſch vom Faß geßapft. Im Zirkelſaal wird eine Begrüßungs feier ſtattfinden. Als Redner ſind vorgeſehen Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich von Mannheim, Bürger⸗ meiſter Dr. Forthuber von Neuſtadt a. H. und Bürgermeiſter Dr. Trautmann von Schwetzin⸗ gen. Abends iſt Schloßgartenbeleuchtung mit Feuer⸗ werk, anſchließend Tanz und Konzert in der Wild⸗ nis. Das Feſt wird veranſtaltet mit Unterſtützung der Stadtverwaltungen und der Verkehrsvereine Schwetzingen, Mannheim und Neuſtadt a. H. O Zwiſchen Regenſchauern und Sonnenſchein Nachtkühle im Schwarzwald, tagsüber mäßige Erwärmung Zwiſchen Regenſchauern und Sonnenſchein tröp⸗ feln ſo die Tage der letzten Julidekade dahin. Auf einen brauchbaren Tag folgt wieder einer mit ge⸗ witterartigen Schauern, die überraſchte Wanderer nicht angenehm berühren. Die wechſelnde Geſtaltung der Tage folgt mit einer verblüffenden Regelmäßig⸗ keit. Die Sonne, eben wieder an der Arbeit, die nächtliche Kühle tagsüber angenehm auszugleichen, wird alsbald wieder hinter einen Haufen Wolken gezogen, aus denen kein Strahl mehr dringt außer dem Regenſtrahl. Aber auch er muß wieder weichen und der blaue Himmel blinkt von neuem über die Berge, die in ſchöner, abgeregneter Klarheit daliegen. Der unbeſtändige Wettercharakter bildete im gan⸗ zen Schwarzwald um die Wochenmitte das Signum. Immerhin iſt das Wetter noch beſſer, als es vielfach aus den Alpenländern und von der See gemeldet wird. Die Abkühlung vor allem hat ſich in den mitt⸗ leren Höhen in mäßigen Grenzen gehalten und er⸗ ſtreckt ſich auf die Nächte und die frühen Morgen⸗ ſtunden im beſonderen. Die gewitterartigen Nieder⸗ ſchläge bringen es mit ſich, daß ſie in ihrer Dauer beſchränkt ſind. Zu Landregen von Dauer iſt es nicht gekommen, ſo daß man von einer regelrechten Regenperiode, wie ſie ſchon erlebt wurde, nicht ſpre⸗ chen kann, wenn man auch vom Juliwetter Beſſeres gern entgegengenommen hätte. Verhältnismäßig empfindlich wirkt ſich die Ab⸗ kühlung, deren Andauern noch nicht überwunden zu ſein ſcheint, im Hochſchwarzwald aus, wo der Feldberg ein Minimum von 4 Grad auf Don⸗ nerstag und eine Morgentemperatur von 5 Grad am Donnerstag hatte. Angenehmer halten ſich immerhin die Temperaturen in den Mittel⸗ lagen, wie Triberg, St. Blaſien, Villingen, alſo in 700 bis 800 Meter Höhe, wo die Tiefſttemperatur zwiſchen 10 und 12 Grad ſchwankte. Lediglich die Baar ging auf 9 Grad herunter. Die Frühtempe⸗ raturen halten ſich bei 10 bis 12 Grad. Die Tages⸗ erhöhung iſt immerhin noch erheblich unter dem Einfluß der zeitweiſen Aufhellungen. Dieſes wech⸗ ſelnde Wetter mit kühlem Grundcharakter wird zu⸗ nächſt noch andauern und dürfte auch das Wochen⸗ ende noch beherrſchen, wenn nicht der mitteleuropäi⸗ ſche Tiefdruck ſich alsbald auffüllt. Aber auch dann wird der Ausgleich infolge der nordweſtlichen Luft⸗ zufuhr aus kühlen Gebieten ſich nur langſam voll⸗ ziehen.—0e— Veranſtaltungen Broßes Konzert des Roten Kreuzes im Friedrichspark Die Fahne des Roten Kreuzes wird am morgigen Samstag abend über unſerem ſchönen Friedrichspark wehen, wo die ausgezeichnete Muſikkapel le der Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Augs⸗ burg durch, ein großangelegtes Konzert ihre werbende Kraft in den Dienſt des großen und edlen„Helft uns Helfen“ ſtellen wird. Das 42 Mann ſtarke Muſikkorps iſt in ſeiner Art die größte und beſte Muſikkapelle aller deutſchen Sanitätskolonnen und kann ſich auf Grund ihrer wirklich künſtleriſchen Leiſtungen mit jeder erſtklaſſigen Militärkapelle auf eine Stufe ſtellen. Die Gäſte befinden ſich augenblicklich auf einer großen Konzerttournee durch die Städte Stuttgart, Ludwigshafen, Mainz, Wiesbaden, Frankfurt, Aſchaffenburg, Würzburg, Bad Kiſſingen, Nürn⸗ berg u. a. und beſuchen auf dieſer Reiſe auch unſere Stadt. Der Kapelle, der ein großartiger Ruf über ihre wirklich nicht alltäglichen Leiſtungen vorausgeht, hat auch bei ihrem bisherigen Auftreten Stürme des Beifalls geerntet. Daß den Beſuchern des Abends ein ganz auserleſener Genuß bevorſteht, beweiſen die Preſſeberichte aus Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Salzburg uſw., wo die Kapelle durch ihr hervorragendes Spiel überall freudige Begeiſterung zu ent⸗ fachen vermochte. Bei dem auserleſenen Programm, das ſowohl die ernſte als auch die heitere Muſe gebührend zu Worte kommen läßt, iſt daher der Beſuch des Konzertes jedermann nur warm zu empfehlen.(Weitetes Anzeige im geſtrigen Abendblakt.) —— Kommunale Chronik Gemeindevoranſchlag von Walldorf L. Walldorf, 23. Juli. Der ungedeckte Aufwand in Höhe von 138 804/ ergibt ſich aus der Gegen⸗ überſtellung der Einnahmen von 332 043/ und der Ausgaben von 470847. Zur Balancierung des Haushaltes iſt daher die Erhebung folgender Steuer⸗ ſätze notwendig: Grundvermögen 1,87 I, Betriebs- vermögen 0,75/ und Gewerbeertrag 14 1. Zur Schonung der anſäſſigen Induſtrie hat man einen zweiten Vorſchlag gemacht, der von der geſetzlich ge⸗ ſtatteten 25 igen Erhöhung der Steuergrundbeträge für Grund⸗ und Betriebsvermögen zugunſten des Gewerbeertrages Gebrauch macht. Hiernach würden ſich die Steuerſätze dahin ändern, daß erhoben wer⸗ den: für Grundvermögen.92 l, für Betriebsver⸗⸗ mögen 0,78/ und für den Gewerbeertrag 11,55 l. Das Steuerkapital der Gemeinde beträgt 6 979 300 A. Bürgermeiſter Sidler tritt zurück Sinsheim, 24. Juli. Bürgermeiſter Sidler hat dem Gemeinderat mitgeteilt, daß er aus Geſund⸗ heitsrückſichten ſein Amt niederlegen müſſe. Der Gemeinderat nahm unter Bürgermeiſterſtell⸗ vertreter Stoll Anlaß, das Ausſcheiden von Bürger⸗ meiſter Sidler aus ſeinem Amte aufrichtig zu be⸗ dauern und die Verdienſte des Scheidenden voll zu würdigen. Dieſe Verdienſte ſind recht vielfach und ſchließen die verſchiedenſten Gebiete ein. Es darf nur daran erinnert werden, daß das neue Volksſchul⸗ gebäude nach ihm den Namen„Sidlerſchule“ erhalten hat, womit man nicht nur das Verdienſt um das Git ſtandekommen dieſes Baues allein, ſondern ganz all⸗ gemein um die Stadt Sinsheim ausdrücken wollte!“ Der Voranſchlag von Oppenau wird genehmigt r. Oppenau im Renchtal, 24. Juli. Das kleine, ſchön gelegene Städtchen Oppenau macht zur Zeit merkliche Anſtrengungen, um den Fremdenverkehr zu heben. Nach den Gutachten namhafter Sachver⸗ ſtändiger iſt mit Beſtimmtheit das Vorhandenſein ähnlicher Quellen, wie ſie in Bad Peterstal und Bad Griesbach zu finden ſind, anzunehmen. Die Stadtgemeinde hat deshalb im laufenden Voran⸗ anſchlag einen Betrag eingeſetzt, um Bohrver⸗ ſuche vornehmen zu laſſen. Hoffentlich bringen dieſe den gewünſchten Erfolg. Am Eingang des ſchönen Stadtparks grüßt heute ein neu erſtellter Muſikpavillon mit Leſehalle. Am ver⸗ gangenen Samstag wurde die neue Zierde des Städtchens mit einer kleinen Feier der Beſtimmung übergeben. Bürgermeiſter Bechinger hielt die Weiherede, während die Stadtkapelle, der Sänger⸗ bund und der Turnverein den zahlreich erſchienenen Gäſten und Einwohnern ein reichhaltiges Unterhal⸗ tungsprogramm boten. Der Gemeinde voranſchlag für 1930/31 wurde in der letzten Bürgerausſchußſitzung einſtimmig angenommen. Dank einer ſparſamen Verwaltung und durch die Einführung der Bier⸗ ſteuer konnte die Umlage von.30 RM. auf.16 RM. geſenkt werden. Gewiß ein erfreuliches Zeichen bei der heutigen allgemein ſchlechten Finanzlage der Ge⸗ meinden. 5 Die Gemeinde hat für hier wohnhafte Reichs⸗ und Landesbeamte ein Wohnhaus erſtellt, das dem⸗ nächſt bezogen werden kann. Viel Sorge bereitet zur Zeit das Elektrizitätswerk, das die Ge⸗ meinden Oppenau, Ramsbach und Ibach mit Licht und Kraft verſorgt und das ſich in Privathänden be⸗ findet. Ein amerikaniſcher Intereſſent will das Werk übernehmen, wenn die Stadtgemeinde Op⸗ penau einen langfriſtigen Lieferungsvertrag eingeht, wozu ſie aber nicht bereit iſt. Innerhalb der Be⸗ völkerung hofft man, daß die Stadtgemeinde ſelbſt zugreift, um das Werk an ſich zu ziehen. Sie iſt ſchließlich auch hierzu bereit, wenn der Kaufpreis noch weſentlich geſenkt wird. Mainzer Wirtſchaftsverbände fordern Sparkommiſſar * Mainz, 24. Juli. Die Wirtſchaftsverbände von Groß⸗Mainz, Verein Mainzer Kaufleute e.., Mainzer Innungsverband e.., Schutzverband Mainzer Hauseigentümer und Vereinigte freie rhein⸗ heſſiſche Bauernſchaft, haben eine gemeinſame Stel⸗ lungnahme zur Frage der Einſetzung eines Sparkommiſſars beſchloſſen und die Fraktionen erſucht, die in dieſer Stellungnahme gegebenen Au⸗ regungen in der nächſten Stadtratsſitzung zum An⸗ trag zm erheben und ſich für deſſen Annahme ent⸗ ſchieden einzuſetzen. Schluß des redaktionellen Teils l 2 . F 5 N —— 2 4. Seite. Nr. 939 — 5 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 25. Juli 1930 Mannheimer Der dritte Verhandlungstag des Schwurgerichts Manuheim hatte ſich wiederum mit einem Mein⸗ eds fall zu befaſſen. Angeklagt war der am 28. Mai 1897 zu Mannheim⸗Sandhoſen geborene Schloſſer und Monteur Karl Herbe l, der beſchuldigt wurde in einem Eheſcheidungsprozeß wahrheitswid⸗ rige Angaben mit einem Eid bekräftigt zu haben. Die Anklage wirft ihm vor, daß er in der Wirtſchaft„Zum Rebſtock“ das Geſpräch der Dirne Märia Reinhard mit dem 27 Jahre alten Zellner jun. aus Sandhofen mit angehört, wobei Zellner die Dirne zu einem Ehebruch mit ſeinem Vater, dem 52 Jahre alten Wirt Zellner in Sandhofen, ver⸗ leiten wollte, damit Frau Zellner in dem Eheſchei⸗ dungsprozeß nicht der alleinſchuldige Teil ſei. Zellner jun, ſoll im Laufe des Geſpräches im „Rebstock“ der Dirne 200 Mk. verſprochen haben, und zwar 100 Mk. ſofort und 100 Mk. nach der Eheſchei⸗ dung. Er übergab der Maria Reinhard ſogar einen Zettel mit der Telephon num't r, damit ſie ihn gleich verſtändigen künne wenn ſie zu ſeinem Vater gehe. Er wollte ſeinen Vater überraſchen. In dem Eheſcheidungsprozeß der Zellnerſchen Eheleute be⸗ ſchwor Herbel, von dieſem ganzen Geſpräch nichts ge⸗ wußt zu haben. Bald darauf erfolgte aber Meineids⸗ anzeige bei der Staatsanwartſchaft, worauf Herbel im April 1930 in Unterſuchungshaft abgeführt wurde. Der Angeklagte beſtritt bei ſeiner heutigen Ver⸗ nehmung jede Schuld und beteuerte, daß er ſich nicht um die Unterhaltung des Zellner jun. mit der Dirne gekümmert hat. Zellner ſei ſpäter mit der Frau Reinhard nach Hauſe gegangen, während er mit dem Motorrad vor dem Haufe gewartet habe. Nichtsdeſtoweniger muß konſtatiert werden, daß in der heutigen Verhandlung vor dem Schwurgericht die Lage für den Angeklagten zeitweiſe ſehr brenz⸗ lich geworden war. Die Kronzeugin, Frau Marie Reinhard, beſchwor, daß Herbel das ganze Ge⸗ ſhräch mit angehört, da er ja faſt neben ihr geſeſſen hätte und ſich auch teilweiſe an dem Ge⸗ ſpräch beteiligt habe. In der Vorunterſuchung bei dem Eheſcheidungsprozeß habe ſie gebeten, daß man von ihrer Vereidigung infolge Kopfſchmerzen Abſtand nehme, da ſie in der Nacht vorher ſtark ge⸗ z echt und ſtark betrunken war. Zellner jun. habe ihr tatſächlich 200 Mk. angeboten, wenn ſie ſeinen Vater zu einem Ehebruch verleite und verführe. Sie habe darauf dem alten Zellner die Sache mitgeteilt, und ihn in Kenntnis davon geſetzt, daß ſie ſeinetwegen 100 Mk. ſofort und 100 Mk. ſpäter erhalten könne. Es habe ihr aber widerſtrebt, auf den Plan einzu⸗ gehen. Der als Zeuge vernommene 52 Jahre alte Wirt Zellner von Sandhofen, deſſen Ehe inzwiſchen auf Freiſpruch von Meineidsanklage Schwurgericht Verſchulden ſeiner Frau geſchieden wurde, hat, als er von der Sache Kenntnis erhalten, ſeinen Sohn aus dem Hauſe gewieſen. Er führte aus, daß er der Frau Reinhard nur ein⸗ mal eine Taſſe Kaffee bezahlt, ſie aber des öfteren beſucht habe. Etwas Unehrenhaftes ſei dabei nicht vorgekommen. Sein als Zeuge vernommener Sohn beſtritt, daß er der Dirne 200 Mk. angeboten hat. Er wiſſe nichts davon. Dagegen will er ſich aber daran er⸗ innern, daß er der Frau die Telephonnummer auf⸗ geſchrieben, was er bei dem Eheſcheidungsprozeß ent⸗ ſchieden beſtritten hatte. Staatsanwalt Dr. Gerard nannte Zellner jun. in ſeinem Plädoyer den verlogenſten Zeugen, der ſogar noch ſeinen Freund ſchwer hereinreite. Aus den Zeugenausſagen gehe hervor, daß Herbel die Geſpäche mit der Dirne mitangehört, da er ja mit ihr am Tiſche geſeſſen. In Anbetracht des ganzen Milieus und unter Gewährung mildernder Umſtände beantrage er gegen den Angeklagten die Mindeſt⸗ ſtrafe von einem Jahr Zuchthaus. Rechtsanwalt Willi Pfeiffen berger erſuchte im Gegenſatz zu dem Strafantrag des Staatsanwalts die Freiſprechung ſeines Mandanten. Er be⸗ zweifelte dabei die Glaubwürdigkeit der Frau Marie Reinhard, die ja oft ſo betrunken ſei, daß ſie nicht wiſſe, was ſie ſage und in dem Eheſcheidungsprozeß Zellner wegen allzureichlichen Alkoholgenuſſes nicht einmal eidlich vernommen werden konnte. Auf die Ausſagen eines ſolchen Zeugen könne man den An⸗ geklagten nicht ein Jahr ins Zuchthaus bringen. Er erſuche daher um Freiſprechung des Angeklagten. Nach längerer Beratung verkündete der Vor⸗ ſitzende, Landgerichtsdirektor Bär, folgendes Urteil: Der angeklagte Herbel wird freigeſprochen. Die Koſten hat die Staatskaſſe zu tragen. Der Haftbefehl wird aufgehoben. In der Begründung des Urteils wird u. a. ausgeführt, daß das Gericht die Ueberzeugung ge⸗ monnen hat, daß Frau Maria Reinhard nicht in allen Dingen die Wahrheit gefagt und daß ferner der Zeuge Zellner, wie ſchon der Staatsanwalt hervor⸗ gehoben, ſehr ſtark gelogen hat. Aus deren Aus⸗ ſagen konnte der Angeklagte nicht überführt werden. Für das Gericht kann nur der ſtrikte Wahr⸗ heitsbeweis maßgebend ſein. Dieſer konnte aber in der Beweiserhebung nicht erbracht werden. Der Freiſpruch erfolgte nicht in der Ueberzeugung, daß Herbel die Wahrheit geſagt, ſondern lediglich des⸗ halb, weil das Schwurgericht keine hinreichenden Be⸗ weiſe ſeiner Schuld hat. ch. 19% Der Landesverband Bad. Schreinermeiſter e. V. hielt, wie ſchon kurz berichtet, vom 12.—14. Juli in Wei n⸗ hie im an der Bergſtraße ſeine diesjährige 19. Lan de s⸗ tagung ab. Der Beſuch der Tagung war recht gut. Nach einer vorausgegangenen Sitzung des Vorſtandes und Verwaltungsbeirats begann am Samstag nachmittag 2 Uhr der Abgeordnetentag, zu dem 37 Innungen und Vereinigungen des Landes ihre Vertreter entſandt hatten und deſſen Verhandlungen bis abends halb 8 Uhr dauerten. Wie aus dem erſtatteten Geſchäftsbericht zu ent⸗ nehmen war, hatte ſich der Verband im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr auf fachlichem, wirtſchaftlichem, ſogialem und tariſpolitiſchem Gebiete erfolgreich betätigt. U. a. ver⸗ dient erwähnt zu werden: die Herausgabe einer Landespreisliſte, die Aufſtellung einheitlicher Lieferungs⸗ und Zahlungs⸗ beßingungen im badiſchen Schreinergewerbe, die Luſtenloſe Versicherung aller Mitglieder gegen Unfalltod und die Herausgabe des Lehr⸗ und Ausbildungsblattes„Der Badiſche Schreinerlehrling“. Die finanziellen Verhältniſſe des Verbands zeigen eine ſolide Entwicklung. Die im Jahre 1928 ins Leben gerufene freiwillige Verbands⸗Sterbekaſſe hat einen auſehnlichen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen. Ueber 7000 I Sterbegeld ſind ſeit Gründung der Kaſſe zur Auszahlung gelangt. Ein Reſervefonds von 10000„ konnte in der kurzen Zeit des Baſtehens bereits gebildet werden. Zur Frage der Schaffung eines geſunden Nachwuchſers hatte die Tagung einſtimmig den Beſchluß gefaßt, dahin zu wirken, daß die Alters⸗ grenze für die Zulaſſung zur Meiſterprüfung von 21, Jahren auf mindeſtens 25 Jahre hinaufgeſetzt werde. Als Ort der nächſtjährigen Tagung wurde Baden ⸗ Baden beſtimmt. Ein von der Schreinerinnung für den Bezirk Wein⸗ heim im großen Feſtſaal des Hotel Pfülzer Hof veranſtal⸗ teter Begrüßungsaben d, zu dem ſowohl die Spitzen der Stadt als auch die Bürgerſchaft zahlreich er⸗ ſchienen waren, nahm einen ſchönen Verlauf. Der Sonntag vormittag bot zunächſt den Tagungsteil⸗ nehmern eine willkommene Gelegenheit zur Beſichtigung ber berühmten exotiſchen Wälder Weinheims unter der fachkundigen Führung des Oberforſtrats Fabricius. Anſchließend fand im Hotel Pfälzer Hof der Oeffentliche Verbandstag ſtatt, zu der neben einer großen Zahl Mitglieder die Ver⸗ treter der Regierung, der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be⸗ hörden, der Gewerbeſchule, der Brudernverbände von Bayern und Württemberg, der Tages- und Fachpreſſe und dex örtlichen Handwerkervereinigungen erſchienen waren. Nach den Begrüßungsworten vom Verbandsvorſitzenden, Schreinerobermeiſter Peghini⸗ Freiburg, und dem vom Geſchüftsführer Müller ⸗ Freiburg erſtatteten Geſchäfts⸗ bericht hielt der Verbands ſchatzmeiſter Wagner⸗Frei⸗ burg einen Vortrag über„Die Geſchichte des Möbels“, der großen und wohlverdienten Beifall auslöſte. Beſich⸗ tigung und Beleuchtung der Weinheimer Burgen bildeten weitere Anziehungspunkte für die Tagungsteilnehmer. Als Abſchluß der Tagung fand am Montag pormittag eine Beſichtigung der Sperrholz Werke Schütte Lanz in Mannheim ſtatt, an der ſich über 120 Mit⸗ glieder beteiligten und die größtem Intereſſe begegnete. ——— * Darmſtadt, 24. Juli. Daß es in Darmſtadt wirklich herzensgute Menſchen gibt, das zeigt ein Vorfall, der ſich heute in der Liebigſtraße ereignete. Eine Schwalbe hatte ſich in einer Schnur an der Dachrinne eines hohen Hauſes verfangen, Durch den Tierſchutzverein wurde die Feuerwehr alarmiert, die unter Benutzung einer mechaniſchen Drehleiter das Tierchen aus ſeiner gefährlichen Lage befreite. Nachrichten aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Verſetzt wurde Juſtizinſpektor Georg Ritt⸗ mann beim Amtsgericht Pforzheim zum Amtsge⸗ richt Triberg und Juſtizoberſelretär Kurt Him ⸗ melsbach beim Amtsgericht Eberbach zum Amts⸗ gericht Gengenbach. Förderung der Pferdezucht * Lauda, 21. Juli. Der Verband der Unter⸗ badiſchen Pferdezuchtgenoſſenſchaft e. V. hielt unter dem Vorſitz des Verbandspräſidenten Freiherr von Göbler im Rüger⸗Saal ſeine 26. ordentliche Haupt⸗ verſammlung ab. Seit 25 Jahren tagte der Verband erſtmals wieder im badiſchen Frankenland. Geſchäftsführer, Veterinärrat Hock ⸗ Heidelberg, er⸗ ſtattete den Tätigkeits⸗ und Rechenſchaftsbericht. Darnach zählt der Verband 663 Mitglieder gegen 691 im Vorfahre. Herr Hock erinnerte an die Bedeu⸗ tung der Weiden für eine gute Aufzucht und wies darauf hin, daß ſich auf dem Sinsheimer Fohlenmarkt der fehlende Abſatz nach Bayern und Heſſen ſehr fühlbar mache. Ein dringendes Erforder⸗ nis für die Förderung des rheiniſchen Kaltblutes ſei die Erhöhung des Zolles für Kaltblut. Der bisherige Zoll von 140 Mark ſei im Vergleich mit dem Zoll für Warmblut zu niedrig. Mit der Vor⸗ führung eines lehrreichen Films„Rheiniſches Kalt⸗ blut“ ſand die Tagung ihren Abſchluß. Tragiſches Geſchick „ Grieſen(Amt Waldshut), 24. Juli. Von ſchwe⸗ rem Unglück wird der hier wohnende Blechner⸗ meiſter Schilling verfolgt. Sein jüngerer Sohn ſtürzte vor einiger Zeit vom Leitungsmaſt und ver⸗ letzte ſich hierbei tödlich. Nun iſt auch ſeinem älteſten Sohn ein ſchwerer Unfall zugeſtoßen. Auf einem Motorrad fuhr er in einer Kurve gegen eine Mauer und wurde in ſchwerverletztem Zuſtande ins Kran⸗ kenhaus gebracht. Die mitfahrende Schweſter des Verunglückten erlitt leichte Verletzungen. Eine 100 jährige geſtorben *Konſtanz, 24. Julf. 50 Tage nach der Vollendung ihres 100. Lebensjahres iſt die Witwe Joſepha Schütz, die älteſte Einwohnerin der Stadt Konſtanz, geſtorben. Die älteſte weibliche Perſon in Kon⸗ ſtanz iſt jetzt Fräulein Gabriele du Mont de Seu⸗ magne, die im 95. Lebensjahre ſteht. * * Raſtatt, 23. Juli. Der in Bad Mergentheim verſtorbene frühere Raſtatter Garniſouspfarrer Karl! Palm wurde ſeinem Wunſche gemäß in Raſtatt zul letzten Ruße beſtattet. In der Stadtkirche, ww man den Sarg inmitten eines prächtigen Blumen⸗ und Pflanzenhains aufgebahrt hatte, hielt Stadtpfarre Brucker die Trauerpredigt. Dann bewegte ſich ein ungewöhnlich großer Trauerzug zum Friedhofe. An dem Begräbnis beteiligten ſich die Militär⸗ und Waffenvereine der Stadt mit umflorten Fahnen. Ferner bemerkte man den letzten Kommandeur dez er, Oberſt Kaether. Die Fahnen ſenkten ſich über dem Grab. Drei Salven ertönten als Abſchiedsgruß. 8. Aglaſterhauſen, 23. Juli. Zum Abſchied des Vorſitzenden des hieſigen Evangeltſchen Bundes, Oberbahnhofsvorſteher Maier, der nach Heidel⸗ berg verſetzt wurde, fand ein gutbeſuchter Familien⸗ abend ſtatt, wobei Pfarrer Leiſer die Anſprache hielt. Dem Scheidenden wurde eine Bibel mit Bildern von R. Schäfer überreicht. denen ein Feſtgottesdienſt verſchied nach kurzer Aus der Pfalz Meſſerſtecherei aus Eiferſucht * Ludwigshafen, 25. Juli. Geſtern abend gegen 12 Uhr wurden zwei 26 bzw. 23 Jahre alte Arbeiter am Pfalzbau von drei Burſchen überfallen und durch Meſſerſtiche in den Kopf bzw. linke Bruſt⸗ ſeite verletzt. Während die Verletzung des einen unerheblich iſt, iſt die Verletzung des anderen ſchwer und mußte dieſer in das Krankenhaus verbracht werden. Die Urſache der Tat iſt vermutlich Eifer⸗ ſucht. Alte Apotheke * Haßloch, 25. Juli. Die Hirſchapotheke in Haßloch kann in dieſen Tagen auf ein 150 jähriges Beſtehen zurückblicken. Mitte Juli 1780 erteilte die kurpfälziſche Regierung einem gewiſſen Georg Anton in Haßloch das Privileg zur Errichtung einer Apotheke. Autounfall * Bad Dürkheim, 25. Juli. Buchdruckereibeſitzer W. Gehringer aus Kaiſerslautern befand ſich in der Donnerstagnacht mit ſeinem Auto auf der Heimfahrt, als hinter Hardenburg die Steuerung nenſagte. Der Wagen rannte gegen einen Baum. Gehringer erlitt Quetſchungen an der Bruſt und Schnittwunden, der Wagen wurde beſchädigt. Roher Autofahrer * Muß bach, 25. Juli. Ein ſeltenes Roheit leiſtete ſich ein Autofahrer. ßenkreuzung Mußbach- Niederkirchen rannte er auf einen anderen Kraftwagen auf, wobei eine in dieſem Auto ſitzende Frau verletzt wurde. Obwohl der erwähnte Fahrer die Hauptſchuld an dem Zuſammen⸗ ſtoß trug, ſtürzte er ſich auf die Frau und ſchlug ſie ins Geſicht. Gendarmeriebeamte nahmen ihn feſt. Die Pfalz flaggt Halbmaſt * Speyer, 25. Juli. Die bayeriſche Staatsregie⸗ rung hat anläßlich der am Samstag, dem 26. Juli ſtattfindenden Beiſetzung der Koblenzer Todes⸗ opfer die Beflaggung ſämtlicher Staats dienſt⸗ gebäude der Pfalz auf Halbmaſt angeordnet. * * Frankenthal, 24. Juli. Am Dienstag nachmittag wollte der 6 Jahre alte Alfred Gerbracht noch kurz vor einem Perſonenauto über den Marktplatz ſprin⸗ gen. Er kam dabei zu Fall und wurde von dem Auto überfahren. Mit ſchweren Kopfverlet⸗ zungen wurde der Junge in das ſtädtiſche Kranken⸗ haus verbracht. * Edenkoben, 24. Juli. Am Dienstag vormittag wurde in der Bahnhofſtraße hier das Zjährige Töch⸗ terchen des Maurers Fritz Bergs von hier von dem Auto des Pfarrers Lind⸗Klingenmünſter erfaßt und überfahren. Schwerverletzt wurde das Kind ins Krankenhaus Ludwigsſtift verbracht, wo es hoffnungslos darniederliegt. Nachbargebiete Flaggen ordnung der Ev. Kirchen regierung * Darmſtadt, 24. Juli. Die vom Deutſchen Eogl. Kirchenausſchuß beſchloſſene Kirchenflagege (violettes Kreuz auf weißem Grunde) wird jetzt amtlich für die Eogl. Landeskirche in Heſſen eingeführt. Um eine gleichmäßige Beflaggung her⸗ beizuführen, hat die Heſſiſche Kirchenregierung u. a. angeordnet, daß die Kirchenflagge von der Kirche und ihren Unterverbänden und Gemeinden bei kirch⸗ lichen Anläſſen zur Beflaggung der kirchlichen Ge⸗ bäude zu verwenden iſt. Zur Verwendung der Kir⸗ cheuflagge ſind auch evangeliſche Anſtalten und Vereine berechtigt, ſowohl bei kirchlichen als auch bei ſolchen Auläſſen, die für den Verein oder die Anſtalt eine entſprechende Bedeutung haben. Bei Heimatfeiern, Stadt⸗ und Ortsjubiläen, Feiern all⸗ gemeiner Verbände iſt die Verwendung der Kirchen⸗ flagge in der Regel auf die Fälle zu beſchränken, in ſtattfindet. Im Rahmen dieſer Beſtimmungen wird die Verwendung Stlickchen von An der Stra⸗ der Kirchenflagge auch Privaten empfohlen. Vom Starkſtrom getötet * Schramberg, 24. Juli. In der Fabrik Pfaff u. Schlauder machte ſich der verheiratete 31 Jahre alte Maſchiniſt Erwin Link, der dieſe Stelle ſchon fünf Jahre inne hat, an der Hochſpannungsleitung, die mit 15000 Bolt geladen iſt, zu ſchaffen und geriet damit in Berührung. Der durch den enkſtandenen Kurzſchluß verurſachte Knall wurde in der Nach⸗ barſchaft gehört und der in der Fabrik anweſende Betriebsleiter durch Nachbarn verſtändigt. Im Hachſpannungsraum wurde Link mit Verbrennun⸗ gen am linken Arm bewußtlos aufgefunden. Er Zeit. Ein Verſchulden dritter Perſonen liegt nicht vor. Gerichtszeitung Aus Mannheimer Gerichtsfſälen Großes Schöffengericht Fahrläſſige Tötung Er heißt Friedrich Leitz und iſt Ratsſchreiber⸗ gehilfe in Oftersheim. Er iſt blond und ſieht ſtill und freundlich aus, und man möchte denken, daß er nur Akten wälzen kann. Aber daß er mit dem Motorrad fährt, wild und böſe und ohne Licht, das kann man ſich nicht vor⸗ ſtellen. Und doch ſteht er heute wegen fahrläſſiger Tötung vor dem Großen Schöffengericht. Die fahrläſſige Tötung ging ſo vor ſich: In der Nacht vom 10. auf 11. Mai 1930 fuhr er mit einem gepumpten Motorrad auf der Schwetzinger Straße in Richtung Sandhauſen— Schwetzingen. Leider war das Kraftrad nicht beleuchtet umd Leitz fuhr auch nicht auf der rechten Seite des Weges.. Zu gleicher Zeit fuhr der Buchbinder Emil Krämer mit dem Motorrad, ebenfalls ohne ord⸗ nungsmäßige Beleuchtung, in der Mitte dieſer Straße. Und um 12 Uhr nachts begab ſich das Traurige. Beide Fahrer ſtießen zuſammen und Krämer erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er ſtarb. Der Angeklagte ſteht nun hilflos vor dem Gericht und meint, daß er vorſchriftsmäßig gefahren ſei. Nur kein Licht habe er gehabt. Leider ſei der andere Motorradfahrer, der ſein Leben einbüßte, nicht vor⸗ ſchriftsmäßig gefahren und ſo wäre der tödliche Un⸗ fall zuſtande gekommen. Die Zeugenausſagen er⸗ geben, daß beide Fahrer ohne Licht und nicht vor⸗ ſchriftsmäßig gefahren ſeien. Das Schöffengericht verurteilt, Friedrich Leitz zu 4 Monaten Gefängnis der Mindeſtſtrafe, da der töd⸗ lich verunglückte Krämer ebenfalls zum Teil an dem Unfall ſchuld ſei. Sittlichkeitsverbrechen Man kann es dem Angeklagten Karl Leyer aus Ladenburg kaum glauben, daß er ſich unſittlich an ſeiner eigenen 12jährigen Tochter Erna ver⸗ gangen haben ſoll. Ein Mann von 40 Jahren, mit ernſten Augen und einem vergrämten Geſicht, dazu eine ſchwere Kriegsverletzung. Durch die Zeugenaus⸗ ſagen kann er nicht überführt werden und ſeine eigene Frau ſagt aus, daß ſie ihrem Manne, der viel durchgemacht habe, nie und nimmer eine derartige Tat zutraue. Als der Staatsanwalt zehn Monate Gefängnis beantragt, bricht der Angeklagte in ein krockenes Schluchzen aus. Es peinigt ihn, daß man ihm ein ſolches Vergehen an der eigenen Tochter zutraut. 5 Das Gericht hat ihn freigeſprochen. A. Hi. Aus Mundfunk⸗Programmen Samstag, 26. Juli .30 Uhr: Frankfurt: Konzert aus Bad Soden i..; Köln: Konzert von Bad Oeynhauſen. 8 8 12.00 Uhr: Frankfurt: Schallplatten⸗Konzert. 12.15 Uhr: Stuttgart: Schallplatten„In der ſchönen Sommerzeit“. 14.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Stunde der Jugend; München: Unterhalkungskonzert(Schall⸗ platten). 15.30 Uhr: Stuttgart: Unterhaltungskonzert. 16.00 Uhr: Münche m: Veſperkonzert des Funktrios, 17.30 Uhr: München: Stunde der Jugend. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Stunde der Arbeit. 18.50 Uhr: München: Münchner Mandolinenquartett. 19.30 Uhr: Frankfurt: Konzert. 20.00 Uhr: Berlin: Tanzmuſik; Hamburg: Sommer⸗ nachtsball Königswuſterhauſen: Kkoviertvor⸗ träge; Köln: Luſtiger Abend; München: Unterhal⸗ tungskonzert; Stuttgart: Heitere Schallplatten; Oslo: Orcheſter⸗Konzert;: Prag: Blas muſik. 20.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, Zürich: Ope⸗ rette„Ein Walzertraum“; Kattowitz, Warſchau: Populäres Konzert; Toulouſe: Violinvorkrag. 20.30 Uhr: Berlin: Quer durch das Larifari; Bres⸗ Lau, Königswuſter haufen: Die Entwicklung des Walzers. 21.00 Uhr: Hamburg: Konzert om Meer; Brünn Kaſchau, London 2: Tanzmuſik; London 1: Kam⸗ mermuſik! Prag, Rom, Toulouſe: Konzert; Wien: Monſtrekonzert. 21.15 Uhr: München: Wir wollen ein Funk⸗Kabarett. 21.30 Uhr: Berlin: Tanzmuſik; Mailand: Buntes London 3: Konzert: Stockholm: Tanz⸗ 22.15 Uhr: Zürich: Tanzmuſik. : Breslau: Tonzmuſik; Brünn, Kaſcha u, Preßburg: Militärkonzert. ihr: London 3, Oslo: Tanzmuſik. Kattowitz, Warſchau: Tanzmuſik. 23.15 Uhr: Fronkfurt, Stuttgart: Tanzmuſtk;: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert. 24.00 Uhr: Homburg: Tanzmuſik; Köln: Meiſter des Jazz(Schallplatten). .30 Uhr: München: Nachtkonzert. Wetterausſichten Nachlaſſen der Regenfälle bei abflauenden Winden. Aufheiternd. Um Mittag etwas wärmer. allgemeinen aber noch kühl. Subtrapiſche Warmluft, die im Südoſten Europas nach Norden vorgedrungen ist, hat zur Vertiefung der immer noch über Mitteleuropa liegenden Zyklone geführt. Die Winde haben daher erneut aufgefriſcht, während im übrigen der unbeſtzändige Witterungs⸗ charakter bei uns erhalten blieb. Da durch den erwähnten Warmluftvorſtoß im Oſten das mittelenropäiſche Tief Ich gleichzeitig mit nordöſtlichem Kurs in eBwegung geſetzt hat, werden wir in den Bereich des von Weſten nachrückenden Zwiſchenhochs gelangen und können auf allmähliche Beſſerung des Wetters rechnen. Meiſewetter In ganz Deutſchland herrſcht noch inrmer kühles und unbeſtändiges Wetter. Zahlreiche ghgenfronten ziehen von Nordweſt über das Land. Ji den letzten 24 Stunden haben ferner die Winde beeſwonders in Mitteldeutſchland ſtark aufgefriſcht und nech Weſt bis Im Nordweſt gedreht. Es iſt jedoch mit allmählicher Beſ⸗ ſerung zu rechnen, die ſich von Weſten her über das ganze Reich ausdehnen wird. Fugwelter Die Witterungsverhältniſſe ſind heute noch ſchlech⸗ ter geworden. Allenthalben wehen in der Höhe ſtür⸗ miſche Weſt⸗ bis Nordweſtwinde. Die untere Wol⸗ kengrenze liegt bei 1000 Meter. Die Gebirge ſtecken daher vielfach in den Wolken und haben Nebel. — ̃—..rr ̃————rr———.ñ rr——— Chefredatteur, Kur! Fiſcher Terantwortlich für Politik; H. A. Meißner Feuilleton l. B. Kurt Fiſcher—Kommunalpolitir u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermischtes: i. B. Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ eilungen Jakob Faude, fämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 Für unverkangte Befträge keine gewär— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto ———— 1 en KSD S 2.== 7 8 2 e.. ann b eee r 4 — Freitag, den 25. juli 1930 Beckskundert Jahre Darn „Die Geſchmackloſigkeit, die Unechtheit in Form und Material, die ſich noch um die Jahrhundert⸗ wende in Architektur und angewandter Kunſt breit machte, muß immer mehr einer Schönheit weichen, die aus Wahrheit und Zweckmäßigkeit hervorwächſt“. Dieſe hohen Worte, die bei der Einweihung der Künſtlerkolonie 1901 gefallen ſind, waren das Pro⸗ gramm, nach dem große Meiſter das Stadtbild ge⸗ ſchaffen haben. Das Streben, die alten abgetretenen Pfade zu verlaſſen, raumſchöpferiſches Gefühl und architektoniſches Können ſpielen zu laſſen, knüpft ſich beſonders an die Namen Olbrich, Pützer, Meſſel, Hofmann, Walbe, Wickop, Buxbaum. Hauptanzie⸗ hungspunkt Darmſtadts bildet nach wie vor die Künſtlerkolonie, die ſich wuchtig auf die Mathilden⸗ höhe legt, in dem Ausſtellungsgebäude ihren Schwer⸗ punkt findet, während ſich um ſie Villen ernſt ſtre⸗ bender Künſtler ſtellen. Was dieſe neue Schar wollte, das kam in allen Sparten der Kunſt zum Ausdruck. Die großen Kunſtausſtellungen von 1901, 04, 08, 14 und die nach dem Weltbrande, der auch hier auf die ungeſchmälerte Betätigung lähmend drückte ſammelten Werke der Künſtler aus aller Her⸗ ren Länder. Durch ſie und die Wiſſenſchaftler auf der Techniſchen Hochſchule wurde in unſerm Jahr⸗ hundert vornehmlich Darmſtadts Ruf als Kunſtſtadt begründet und gefeſtigt. Wohin man auch als Su⸗ chender ſeinen Fuß ſetzt, überall ſtößt man auf Werke dieſer großen Männer, die, angezogen durch das Intereſſe des letzten Großherzogs Ernſt Ludwig, hier ihre Werkſtätte aufſchlugen. Aber nicht nur das Darmſtadt von heute feſſelt, auch das Darmſtadt von ehedem hat ſeine Reize aufzuzeigen. Daher kann man wohl behaupten, daß dieſe oben zitierten Programmworte immer für alle Zeiten maßgebend und beſtimmend geweſen. Wenn in dieſen Tagen die Hauptſtadt des heſſiſchen Frei⸗ ſtaats ſich den Jubiläumskranz um die Stirne windet, ſo muß immer wieder betont werden, daß allezeit hier in den Mauern ein zielbewußtes Kunſt⸗ ſtreben heimiſch war. Bedingt war dies durch die ungünſtige geographiſche Lage, auf der Oſtſeite ruht die Stadt auf einem Granitfelſen, der bereits dem Odenwald zugehört, während ſie ſich in ihrem weſt⸗ lichen Teile in die Sanddüne des Rieds, eines Teils der oberrheiniſchen Tiefebene, hinausſtreckt. Hier⸗ durch waren nicht die notwendigen Vorbedingungen gegeben, ſich zu einer Handelsmetropole zu ent⸗ wickeln. Daher ſeit vielen Jahrhunderten das Unter⸗ fangen, der Kunſt hier eine Heimſtatt zu bieten. Sechshundert Jahre darf Darmſtadt ſich Stadt nennen. Am 23. Juli 1330 verlieh Kaiſer Ludwig der Bayer das Stadtprivileg, deſſen Urkunde im Mar⸗ burger Staatsarchiv aufbewahrt wird. Urkundlich wurde es bereits im 11. Jahrhundert erwähnt, doch muß es damals ein beſcheidenes Dorf geweſen ſein, wie es auch zur Zeit ſeiner Erhebung zur Stadt noch geringen Umfang hatte. Wenn es auch erſt im Jahre 1418 zum erſten Male ſich in ſeiner neuen Würde ſonnt, ſo hat es doch von ſeinen Rechten Gebrauch gemacht: Stadtmauer, Wochen⸗ und Jahrmarkt, Bannmeilen⸗, Stapel⸗ und Umſchlagsrecht. Aus dem Untertanen war der Bürger geworden. 1385 erkor Wilhelm ll. von Katzenelnbogen ſie bereits als Reſidenz, und ſie iſt es mit kurzen Un⸗ terbrechungen immer geblieben. Die Geſchichte ſchreibt mit ihrem ehernen Griffel wenige Aktenbogen. 1403 ſoll hier ein großes Tournier ſtattgefunden haben, doch hat die neuere Forſchung ergeben, daß dieſe ſchön aufgemachte Erzählung, die ſelbſt Hans Sachs zu einem Verslein über den Erfolg angeeifert hat, in das Reich der Fabel zu verweiſen iſt. 1518 klopfte Franz von Sickingen an die Stadttore, da der Hof in Kaſſel reſidierte und der Adel ſich nicht fügen wollte. Im Schmalkaldiſchen Krieg nahm das kai⸗ ſerliche Heer ſie ein und ſprengte das Schloß in die Luft, das aus dem 15. Jahrhundert ſtammte. 1635 iſt mit roten Buchſtoben zu ſchreiben, in dieſem Jahre ſtarben allein 2200 Meuſchen an der teuf⸗ lichen Peſt. Die Franzoſen machten ſich in jener Zeit hier breit, und Not und Elend guckten ins Bürgerhaus und ins Schloß, wo ſeit dem Tode Philipps des Großmütigen 1567 die Nachfahren Georgs, der bei der Teilung den Grundſtock des heu⸗ tigen Heſſen⸗Darmſtadt erhalten hatte und der Be⸗ gründer der heſſen⸗darmſtädtiſchen Linie geworden iſt, regierten. Die Große Landgräfin Karoline zog große Geiſter an ihren Hof: Goethe, Merck, Sophie von la Roche, Franz Michael Leuchſenring, Fräulein von Rouſſillon und v. Ziegler, Karoline Flachsland, Her⸗ ders Braut. Die Seele der Stadt iſt das Schloß, eine ehemalige Waſſerburg, an dem Jahrhunderte gebaut haben, weshalb auch verſchiedene Stile ſich hier verkörpern. Remy Rouge de la Foſſe, der fran⸗ zöſiſche Baumeiſter, ſollte das Schloß, das zum Teil 1715 einem Feuer zum Opfer gefallen war, in An⸗ lehnung an den Pariſer Louvre erweitern. Leider konnte das Werk wegen Mangel an Geld nicht ganz durchgeführt werden, und ſo iſt es beim Ausbau des Süd⸗ und Weſtflügels geblieben Im Schloßmuſeum feſſelt die berühmte Madonna mit der Familie des Baſeler Bürgermeiſters Meyer von Holbein dem Jüngeren. Die Landesbibliothek verfügt über 600 000 Bände und 3000 Handſchriften, das Staatsarchiv iſt eine ſeltene Fundgrube, und manches wertvolle Werk wird aus dem Aktenſtaub geboren. Iphigenie am Meer von Anſelm Feuerbach bildet den Glanzpunkt des Landesmuſeums, das überhaupt viele ſeltene Werke aus der alten kölni⸗ ſchen und rheiniſchen Schule beſitzt. Das Darmſtädter Landestheater iſt führend geworden durch Hartung und Ebert Im Herrngarten erinnert das Goethedenkmal von Habich an den Darmſtädter Dichterſommer, wie auch das Grabdenkmal der großen Karoline in jene klaſſiſche Epoche einen Blick 5 verſtattet. In der langen Reinſtraße wuchtet der „langen Ludwig“ in die Höhe, eiee faſt 50 Meter hohe Säule, die den Luiſenplaſtz mit ihrer monumen⸗ talen Wirkung beherrſcht. Um ſie ſtellen ſich ein ganzer Kranz muſtergültiger Gebäude, altes Palais, Miniſterium, Hauptpoſt, Landtagsgebäude. Die breite Wilhelmſtraße, wohl die feinſte Geſchäftsſtraße Darm⸗ ſtadts, findet im Blickfeld ihren Abſchluß in der Lud⸗ wigskirche, die nach dem Muſter des römiſchen Pan⸗ theons von Moller erbaut wurde. In der Nähe das neue Palais mit dem wunderbaren Palaisgarten. die Flieger dem Flugplatz mit ihren herrſcht Ueber Darmſtadt ſurren Maſchinen. Draußen auf Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ stadt ſind, zum Teil hier kürzeren oder längeren Auf⸗ enthalt genommen haben: Lavater, Klopſtock, Her⸗ der, Schiller, Liebig, Gervinus, Georg Büchner, Niebergall, Holtei, Freiligrath, Strauß, Riger, Plönnies, Walloth, Schwab, Holzamer, Helene Chri⸗ ſtaller, Wolfskehl, Gundolf, Wolzogen, Edſchmid, Michel, Graf Keyſerling und wie ſte alle heißen Einwohner und Landſchaft haben ihren rhein⸗ fränkiſchen Einſchlag zu wahren gewußt. Auf das Darmſtadt von ehedem baut ſich das der Neuzeit auf und aus. Edel iſt ſein Körper, edel iſt ſeine Landſchaft. Ausgangspunkt zur viel geprieſe⸗ nen Bergſtraße, Einfallstore zum heimiſchen Ge⸗ Louisenplatz reges Treiben. Von hier aus konnte ſich die aka⸗ demiſche Fliegergruppe manchen Rekord er⸗ obern. Maäuches blühende Leben iſt im Dienſte der Wiſſenſchaft, der Kunſt, des Sportes, des Verkehrs gefallen. Wie Edelſteine blinken die Namen der un⸗ vergeßlichen Mehring und Jährling. In der Nähe der alte Friedhof, wo große Münner wie der Komponiſt Flotow, Dichter Roquette, Kupferdrucker Felſing, Turnlehrer Spieß, Hauptmann Kattrein, Baumeiſter Moller, Zoologe Kaup, Oberbürgermeiſter Ohly ihre letzte Ruheſtätte gefunden. Soll ich noch künden von dem Darmſtädter Dich⸗ terwald, der ſich um Darmſtadt ſchützend ſtellt, wo Gvethe ſeinen„Felsweihegeſang an Pſyche“, Clau⸗ dius ſein ſchönes Abendlied:„Der Mond iſt aufge⸗ gangen“ gedichtet haben? Soll ich noch andere Größen aufzählen, die zum Teil Darmſtadts Söhne mit Ludwigssäule birge des Odenwaldes, der heſſiſchen Alpen. Be⸗ gnadet gelegen, kann man nach allen vier Winden ſich wenden, und der Ueberraſchungen ſind viele. Man komme und ſchaue ſelbſt! Zur Jubelfeier iſt wohl gerüſtet. Darmſtadt wird in dieſem Jahre ein aus⸗ erleſenes Programm bieten. Wenn dann der Geiſt müde geworden, dann kann ſich die hungrige Seele draußen in der bezaubernden Landſchaft gütlich tun. Stadt ruhiger Vergangenheit, bedeutender Gegen⸗ wart, hoffnungsvoller Zukunft! Kultur und Lage haben ſich ſelten ſo verſchwiſtert wie gerade hier in der heſſiſchen Metropole, deren guter Klang ſich noch weiter feſtigen möge! In ſein Buch der Fremden werden ſich in dieſen Tagen weitere Freunde ein⸗ ſchreiben, die reichlich genoſſen und dadurch zur ewigen Dankbarkeit verpflichtet fühlen!— Dr. Karl Witzel- Darmstadt. „Veiter michels Baus“ vor 6000 Jahren und heute Von Richard Mager Viele Leute in der Großſtadt haben einen Vetter Michel im tiefen Odenwald und legen Wert darauf, auf gutem Fuß mit ihm zu ſtehen. Zwar iſt er nicht mehr wie vor knapp 10 Jahren vielbeneideter Allein⸗ beſitzer ſagenhafter Reichtümer an Fett, Schinken, Wurſt, Butter und dergleichen, aber im Frühjahr, wenn die Hühner fleißig gackern, und im Herbſt, wenn„man ſich nur einmal wegen ein paar Fall⸗ äpfel umtun will“, oder im Winter, wenn der Vetter — doch den Tag zu treffen, dazu gehört eine ſehr 8 e Steinzeithaus in Großgartach, rekonstr. feine Naſe— zwei nette Säuchen ſchlachtet, da „macht“ man doch gerne„einmal hinter in den Oden⸗ wald“! Die nahrhaften Schätze des Odenwaldbauernhau⸗ ſes finden auch ohne beſondere Befürwortung ihre gehörige Würdigung; wie wäre es aber, wenn man ſich einen ſolchen nahrhaften Odenwaldſtreifzug auch einmal durch ein wenig geiſtige Koſt würzte und ſich zum Beiſpiel fragte, wie w ohnt denn eigent⸗ lich Vetter Michel, und wie kommt es, daß ſich im Gebirge ein ziemlich einheitliches Wohnhaus ent⸗ wickelt hat? Da muß man weit ausholen, rund 6000 Jahre zurückgreifen: Unſere Heimat war damals vielleicht nicht dichter bevölkert als Nordamerika zur Zeit ſeiner Koloniſation. Zwiſchen Rhein, Main und Neckar lebten damals ſo wenig Menſchen, daß be⸗ ſtimmt noch keine Eingemeindungsſorgen die Köpfe der Siedelungsoberhäupter beſchwerten, und der op⸗ ponierenden Minderheit im„Gemeinderat“ mit Er⸗ folg nahegelegt werden konnte, ſich einige Tagereiſen weiter zu bemühen und dort in einer neuen Siede⸗ lung nach eigener Faſſon ſelig zu werden. Dank der unermüdlichen Forſchertätigkeit der Prähiſtoriker haben wir heute eine ganz gute Vorſtellung vom Leben der Menſchen, die in unſerer Heimat tauſende von Jahren vor den geſchichtlich beglaubigten Tat⸗ ſachen lerſte Kriegszüge der Römer in Germanien um Chriſti Geburt) lebten. In unſerer Schule wird der jungen Generation die ſehr anziehende Kunde vom prähiſtoriſchen Leben vermittelt und mit Freude aufgenommen. Dieſe Saat wird dereinſt ſicher ihre Früchte tragen. Für die Maſſe der Aelteren unſerer Generation iſt das Gebiet mit einem mehr oder weniger dichten Nebel bedeckt. Ihn ein wenig auf⸗ zuklaren, iſt nebenbei die Aufgabe dieſer Zeilen. Jagd und Fiſcherei konnten allein die Menſchen der ſpäteren Steinzeit, um die es ſich hier handelt, nicht mehr ernähren. Unſere Heimat war auch nicht allüberall von dem „moraſtiſchen Urwald“ bedeckt. Weite Grasfluren im Hügelgelände luden zu Viehzucht und Ackerbau ein. Die vordem ſchweifenden Jäger wurden allmählich ſeßhaft und legten richtige Bauerndörfer an. Es ſind uns in der dinglichen, nur auf den erſten Anſchein ſpärlichen Hinterlaſſenſchaft dieſer Acker⸗ bauer Zeugen erhalten, die eine ſehr beachtliche Höhe der Kultur beweiſen. Bei Großgartach in der Nähe der ſchönen alten Stadt Heilbronn lag ein ſolches Dorf ſteinzeitlicher Bauern von etwa 90 Wohnplätzen. Die Funde und die ſie verbindenden vorſichtigen Schlüſſe der Forſcher ergeben ein leben⸗ diges Bild von der Liebe und Sorgfalt, mit der da⸗ mals das Haus errichtet und ausgeſtattet wurde. Es war zur Hälfte in den Boden verſenkt. Das iſt im Lößboden, der das Waſſer ſehr raſch in die Tiefe leitet, unbedenklich. Nach Ausheben der Grube wurde das Gerüſt des Hauſes aus ſtarken Pfoſten aufgerichtet. Die Wände beſtanden aus doppeltem, um Pfoſtenſtärke voneinander entfernten Reiſig⸗ geflecht. Der Zwiſchenraum war mit einem Gemiſch aus Lehm und Häckſel feſt ausgefüllt. Fenſter gab es keine. Die Wände waren innen und außen mit Lehm glatt geſtrichen. Das Dach fiel nach zwei Seiten ſteil bis faſt auf die Erde ab und beſtand aus einer dicken Lage von Schilf. Es hielt im Winter warm, im Sommer kühl und iſt jedem anderen Dach aus Schiefern, Ziegeln oder Metall in dieſer Bezie⸗ hung unbedingt überlegen geweſen. Im oberen Dreieck des Giebels war eine Oeffnung, durch die der Herdrauch abziehen konnte. Durch eine niedrige Tür am Ende der Langſeite gelangte man zunächſt auf einer abwärtsführenden Rampe in das Innere. (In der Abbildung iſt die vordere Giebelwand weg⸗ gelaſſen.) Dieſer. Eingang war durch die einzige Zwiſchenwand, eine Art Windfang, gegen den übrigen Innenraum abgeſchloſſen.(In der Abbildung ganz hinten). Am Ende der Zwiſchenwand(im Bild links hinten) betrat man durch eine zweite Oeffnung den Wohnraum. Er lag, wie ſchöon erwähnt, etwa 1/20 Meter unter der Erde. Die Wände erhoben ſich vielleicht ebenſohoch über den Boden und ergaben mit dem offenen Dachraum eine wohnliche Höhe. In der Mitte des etwa 5 mal 2 Meter großen, tiefſten Raumes lag die Herdgrube. Die andere Hälfte des Hauſes lag etwa 40 Ztm. über der Sohle des Wohn⸗ raumes. Ihre Erhöhung war eine bankartige Sitz⸗ gelegenheit dem wärmenden Feuer gegenüber. Dieſer wärmſte und durch die Scheidewand des Windfanges geſchützte Raum diente zum Schlafen. Er hatte an der kurzen Seite je eine Lehmbank. Sitzbänke, ſowie der Boden des Schlafraumes waren ſauber mit Holz verkleidet und mit weichen Fellen belegt. Die Wände waren ſorgfältig geglättet, und der gelbe Lehm mit einem hübſchen Zickzackmuſter aus rot⸗ weißen Streifen bemalt. Nimmt man hinzu, daß die Bewohner außer dem Wohnhaus auch geräumige Vorrats⸗ und Stallgebäude beſaßen, kunſtvoll⸗gear⸗ beitete und verzierte Töpfe, Gefäße, Geräte und Waffen im Ueberfluß hatten, ſo ergibt ſich das Bild einer behaglichen Wohlhabenheit, die ihren ſtärkſten Ausdruck in einem wohlbeſchaffenen und wirkliche Be⸗ quemlichkeit(für die damaligen Verhältniſſe) bieten⸗ den Hauſe fand. Dieſe Stufe der Wohnkultur iſt für Jahrtauſende von den Dorfbewohnern nicht über⸗ ſchritten, oft gar nicht wieder erreicht worden. Später(etwa 500 v. Chr.) ſaßen die Kelten oder Gallier in unſerer Gegend. Sie waren für Acker⸗ bau, Viehzucht, beſonders aber für Handel und Hand⸗ werk gut beanlagt und durch ihre Berührung mit den Römern machten ſie raſche Fortſchritte in der Technik. Bei ihnen finden wir eine Hausform, die vielleicht die Grundlage für das ſpätere ſog. alemanniſche Haus abgegeben hat. Wieder⸗ um iſt das Haus bis zur Hälfte des Grundſtückes, der aber jetzt aus Bruchſteinen oder beſſer Feld⸗ ſteinen aufgeführt iſt, in den Boden eingeſenkt. Auf ihm erhebt ſich das zweite Geſchoß in regelrechtem Fachwerk. In unſeren Gebirgstälern ſteht heute noch manches Häuschen, das abgeſehen von den Fen⸗ ſtern und der Inneneinteilung im Aeußeren an dieſe keltiſchen Bauten erinnert. Nur ganz langſam ſetzte ſich das Fenſter, eine Erfindung des römiſchen Sü⸗ dens„in unſerer Gegend durch. Seine Stelle vertrat die für das Abziehen des Rauches beſtimmte Oeffnung oben im Giebeldreieck (norddeutſch Windauge, engl. window). Man brauchte eben nicht mehr Licht und heute noch begnügt ſtch manche Bäuerin in ihrer Küche mit einem winzigen Fenſterchen. Erſt das Zuſammentreffen mit der römiſchen Kultur brachte unſerer Gegend Erfindun⸗ gen, die wir bei keinem vorrömiſchen Hauſe voraus⸗ ſetzen dürfen: Zunächſt alſo das Fenſter und zwar als Lichtöffnungl! Solange die vor⸗ und frühgeſchichtlichen Menſchen ſich nicht mit einer feineren Arheit beſchäftigten, waren Fenſter ganz und gar nicht nötig, am wenigſten am Bauernhaus, wo ein Schritt ge⸗ nügte, um im Freien arbeiten zu können. Im Ge⸗ genteil, da wo man Lichtöffnungen brauchte, wie in großen Gebäuden, Klöſtern und Kaiſerpfalzen, hatten ſie den Nachteil, daß durch ſie kalte und feuchte Luft Fachwerkhaus der Kelten, rek. einſtrömte. Auch Holzläden vor den Fenſtern waren kein idealer Schutz, Leinwand, Tierhäute und Vor⸗ hänge ebenſowenig, kurzum, das Fenſter blieb in unſeren kälteren Gegenden ſolange eine richtige Mißgeburt bis— das Glas(nicht erfunden, das war es längſt, ſondern) allgemein in Anwendung kam. Das dauerte ſehr lange, und bis tief ins Mittel⸗ alter galten Fenſterſcheiben aus Glas als größte Koſtbarkeiten. Aehnlich war es mit dem Ofen oder dem Herd. Obgleich die Römer ſehr kunſt⸗ volle Heizanlagen in ihren Häuſern einrichteten,(mit Hilfe von nichtrußendem Holzkohlenfeuer beheizten ſie oft den geſamten, hohlliegenden Fußboden ihrer Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) en und Badeanlagen), dauerte es doch unendlich ze, bis das offene Feuer und damit der Herd aus der traditionell geheiligten Mitte des Wohn⸗ raumes an die Wand verlegt wurde, um die rauch⸗ abführende Kaminhaube darüber anbringen zu kön⸗ nen, und noch viel länger, bis man den geſchoſſenen Ofen aus Tonkacheln oder gußeiſernen Platten baute. Dieſe Eiſenplatten zeigten in der Regel in erhabe⸗ ner Arbeit eine Darſtellung aus der heiligen Schrift; in unſerer Gegend beſonders oft die ſehr populäre Ge⸗ ſchichte vom verlorenen Sohn, ſo daß der Ofen kurz und bündig als der„ver⸗ lorene Sohn“ bezeichnet wurde. Auch die Zimmerdecke iſt römiſches Mitbringſel. Aus der uralten Geſetzesſammlung der Saliſchen Fran⸗ ken erfahren wir, daß die germaniſchen Häuſer gar keine Decken hatten. Es galt nämlich ein Kind als lebendgeboren,„wenn es die Wände und das rauch⸗ Alemannisches Bauernhaus geſchwärzte Dach des Hauſes erblickt habe.“ Dieſe Einräumigkeit des Hauſes, das aber durch manns⸗ Der Giebel liegt in der Treppe von hinauf. Ein Wort über das Fachwerk: Wenn ſich unſere ſchlichten Bauernhäuſer auch nicht mit den oft über⸗ ladenen Fachwerkbauten der alten Städte meſſen können, ſo zeugen ſie doch von einer ſehr ſachlichen, ſinnvollen Bauweiſe daß es eigentlich ſchade iſt, wenn dieſe immer mehr von der heute ſo ausdrucksloſen Ziegelbauweiſe verdrängt wird. Der Aufbau des ganzen Hauſes auf dem Sockelgeſchoß aus Schwellen, Ständern, Streben und Riegeln iſt ſo logiſch und materialgerecht, daß man ſeine helle Freude daran haben kann. Dabei iſt nicht zu vergeſſen, daß in alten Zeiten, ſobald der Zimmermann die Hauptarbeit ge⸗ leiſtet hatte, der Bauer mit ſeinen Hilfskräften das Ausfüllen der Gefache und das Decken des Daches mit Leichtigkeit ſelbſt vornehmen konnte. Das Dach⸗ decken geſchah unter Mithilfe der geſamten Jugend. Ich erinnere mich noch mit großem Vergnügen da⸗ ran, wie eines Nachmittags die Schule ausgeſetzt wurde, damit wir Buben uns auf die hohe Leiter am Neubau verfügen und einer dem anderen die Ziegel über den Kopf reichen konnten. In der Regel ſchlie⸗ ßen ſich an die Wohnräume unmittelbar Scheuer, Futtergang und Stall an, und dann ſchirmt ein ein⸗ ziges, mächtiges Ziegel⸗(früher Stroh⸗ dach Wohn⸗ und Wirtſchaftsräume, nur das charakteriſtiſche Backhaus mit dem vor⸗ ſpringenden Dach und dem dicken Schoruſtein ſteht für ſich allein. Der Hof iſt vollſtändig offen und zwar nach vorn zur Straße, nach rückwärts zum Pflanz⸗ oder Grasgarten hin. Das iſt dann der im Oden⸗ wald ſehr häufige Typ des„alemanniſchen“ Hauſes. Er findet ſich beſonders in den kleinen, engen Seiten⸗ tälern und auf den Höhen. Auch das iſt kein Zufall, denn die Alemannen waren zwar die Erſten, die iſt der Straße zugekehrt, die Haustür Mitte der Langſeite, und eine hohe oft 12—14 Stufon führt außen zu ihr Freitag, den 25. Juli 1930 die dem Hof zugewendet iſt. An den beiden anderen Seiten des Hofes liegen 75 Nen. Fränkische Hofreite Scheuer, Ställe und Schuppen und die vierte Seite nach der Straße zu iſt durch eine Mauer mit hohem, überdachtem Tor eingenommen, ſodaß der Hof nach allen Seiten hin deutlich abge⸗ ſchloſſen il. Beide Typen, der alemanniſche und der fränkiſche ſind allerdings unvermiſcht und in ihren Merkmalen unvermengt ſelten zu finden. In der Regel iſt das alemanniſche Haus Beſitztum des kleinen Mannes, Literatur Eine neue Odenwaldkarte Die neue offizielle Wegbezeichnungs karte vom Odenwald iſt ſoeben erſchienen. Die im A uf trag des Oden wald⸗Klubs von Hans Raven ⸗ ſtein 1: 100 000 gezeichnete Karte iſt 605469 em groß und zeigt 7farbigen Druck. Sie bringt in Schwarz das Bahn⸗ und Straßennetz; Fahr⸗ und Fußwege, die für Wanderer wichtig ſind, auch außerhalb der Wegbezeichnung. Wohn⸗ plätze ſind bis zu einzelnen Mühlen und Forſthäuſern an⸗ gegeben. Ausſichtstürme, Tempel, Schutzhütten, Jugend⸗ herbergen und Naturfreundehäuſer ſind nach neueſtem Stand vorhanden. Die Wegezeichen, auch die kom⸗ plizierten der Nebenlinien, ſind in Ori ginalfarben eingedrückt; Flüſſe blau, Wald grün. Die Berge ſind durch bräunliche 20 Meter Höhenſchichtlinſen gekennzeichnet; die Hundert⸗Meterlinien verſtärkt. So entſtand ein auch für den Laien außerordentlich klares, leicht verſtändliches Ge⸗ birgsbild. Ueber 2000 Höhenzahlen unterrichten über ge⸗ naue Höhenlagen aller wichtigen Orte, Berge, Scheitel⸗ punkte uſw. Die beigegebene Beſchreibung der Nebenlinien auf 61 Wenn trotzdem die Karte mit Text in ſchmuckem Umſchlag gefalzt nur./.50, aufgezogen R..— koſtet, ſo wird das ſicher mit Grund ſein, daß die in allen Buchhandlungen käufliche Karte weiteſte Verbreitung findet. * Warum gehe ich in die Berge? Natürlich„weils mich freut!“. Das klingt kurz und hündig und mag als ſchnell gefaßte Antwort wohl gelten. Ueberlegt man es ſich aber, ſo entdeckt man eine Menge Gründe, die alle als Atzi⸗ ziehungspunkte der Berge erſcheinen und in der Zuſom⸗ menfaſſung„Alpines Erleben“ die Frage erſchöpfend be⸗ antworten. In der ſoeben erſchienenen Julinummer der beliebten Reiſe⸗ und Alpenzeitſchrift„Alpine Monatshefte München 39“ plaudert Erika Schwa rz ſehr anregend über dieſes Thema. Auch ſonſt bietet das Heft manch intereſſan⸗ ten und hübſch illuſtrierten Beitrag, z. B. eine Plauderei über Starnberg, von Heinrich Koeppen und„Das ſingende, klingende Mittenwald“ vom gleichen Verfaſſer, ferner einen reich bebilderten Auſſatz:„Die Schweiz als Reiſeland“, Georg Blab:„Der Wendelſtein und der Kleiber⸗Maxl“, zwei humorvolle Kurzgeſchichten von Wal⸗ ter Schmidkunz u. a. m. Mit der Hapag nach England 24 Haupt⸗ und 67 Textſeiten kommt einem Führer gleich. hohe leichte Zwiſchenwände in verſchiedene Abtei⸗ den Römern in den Odenwald nachrückten, als dieſe lungen gegliedert war, enthob die keltiſch⸗germani⸗ um 400 n. Chr. ihre germaniſchen Provinzen end⸗ ſchen Hausbewohner der Notwendigkeit, Treppen gültig aufgeben mußten. einzubauen. Noch im Mittelalter legte man die Treppen, die in den erſten Stock führten, gern an der Außenſeite des Hauſes an, und erſt die aller⸗ jüngſte Zeit hat auch in den Städten die letzten Reſte der Außentreppen aus den Straßen entfernt. Wir ſind heute in der Lage, die Linie wicklung, die vom germaniſchen zu unſerem rein ländlichen Bauernhaus führt, klar zu verfolgen. Im Aeußeren gleichen ſich die Häuschen. Sie haben meiſtens einen mittelhohen Unterſtock aus Bruch⸗ ſteinmauerwerk, in dem ſich Kartoffel⸗ und Rüben⸗ keller, oder auch bei beſcheidenem Viehſtand Ställe ein Fachwerkſtock. befinden. Darüber erhebt ſich Baden-Baden Waldholel,„Fis chkulfur“ Das bevorzugte Familienhotel. Herrl. idylliſches Plätzchen, mitten im Tannenwald. Penſon von RM..50 an. Proſpekte durch die Beſttzerin: Fr. J. Lischke, Telephon Nr. 624.* Balersbronn Gdvam) Hotel Lang-Rösech Penſionspreis 4,50—5,50 Mark Gratis⸗Gelegenheit zu: Schwimm⸗, Luft⸗ und Sonnenbädern. — Schöner Wirtſchaftsgarten an der Murg.— Proſpekte liegen auf! N d ö d d S d d Buchenbach tene Gasthaus„zum Adler“ 2 Aelteſt. Haus a. Platze. 8 Min. v. Walde entf. Penſ.⸗Preis 56—.50. Ruhiger Aufenthalt. Tel. Kirchzarten 24. Empf. A. 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Bott, früh, Küchenchef — & Hotel„Unteres Bad“ In der Vorsaison ermäßigte Pensions preise.- Telephon Nr. 3 — Rund 100 Jahre ſpäter aber erfolgte die In va⸗ ſion der Franken, und die alemanniſchen Sied⸗ ſiegreichen Franken, mehr den Ackerbau pflegten, die fruchtbaren breiten Talgründe und die Ränder des Gebirges in Beſitz nahmen. Die Franken hatten ſchon vor ihrem Zu⸗ ſammenſtoß mit den Alemannen die Art und Weiſe kennen gelernt, wie die Römer in ihren galliſchen und germaniſchen Provinzen Gutshöfe anlegten. Die Franken waren nicht nur tapfere Krieger, ſondern auch ebenſo tüchtige Ackerbauer, ſie werden aus ihrer Heimat ſchon eine beſtimmte Hausform mitgebracht — er und Untergeſchoß enthäl ringen Viehbeſtand, r und auf die Höhen die wohlhabenden geſchloſſen wie eine ſtehen, ein ſtolzer Baumrieſen, Ulmen Neu renoviert.— Bekannt gute Küche.— Bad, 3 fließend. Waſſer.— Penſtonspreis Mai/Juni R..—, Juli/ Aug. R./.50, Sept. R..— Gaſth. u. 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Ein Laufbrunnen plätſchert Tag und Nacht in die langen Tränktröge und vor dem Tor oder im Hofe Reile 0 Ferien im Schwarz wo Hirsau nm e Tad Ferien entwickelt: Das ſteinerne t Keller und Ställe für den ge⸗ das Fachwerkgeſchoß die Wohn⸗ Dienſtes England Großbauern, und wir fin⸗ 1 8 hampton Auf der ſanft dem Dai Ventnor Rückfahrt qu eme erſt in Feſtung, ſtattliche Gebäude. Im Schmuck der Hofreite, ein paar „Linden oder Walnußbäume. tag den Anſprüchen gibt es auch im burg—Newyork eines der vier Ballin⸗Schiffe von bereits in braucht mon von London oder in der Regel erſt am Morgen des Abfahrtstages aufzu⸗ brechen. In Hamburg kommen die Schiffe dann am Sams⸗ Nachmittag e ee tannenumrauſchter, landſchaftlich reiz⸗ voll gelegener klimatiſcher Luft⸗ kurort im wälderreichen Kuiebisgebtet Der an⸗ erkannt vorteilhafteſte standort für die ſchönſten Punkte des nördlichen Schwarzwaldes. 2 Auskunft u. Proſpekte: Kur- u. Verkehrsverein 3 Stenson nah Galſhaus u. Penſion„Zum Lamm“ Schöne Fremdenzimmer. 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Pam fsfren E G. N . — A en 1 E A rs EI 2 2 — 3 3 e 2„ ee * un WS nere re y N n e. . 9 Freitag, den 25. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Nr. 339 7. Seite. — VBollbahkn Seetwarztvald- Neckarbaln Die Verbindungsſtrecke zwiſchen der Schwarzwald⸗ pahn, die von Offenburg über Triberg nach Konſtanz führt, und der Neckartalbahn Stuttgart- Horb Rottweil Immendingen wird eingleiſig betrieben. Dieſe Linie zweigt von Villingen in öſtlicher Rich⸗ tung ab, führt an den Induſtrieſtädten Schwennin⸗ gen, Troſſingen vorbei nach Rottweil und weiſt eine Länge von 27 Km. auf. Trotz ihrer Wichtigkeit wurde die Strecke ſeinerzeit, wie bereits erwähnt, eingleiſig ausgebaut und gilt heute noch als Nebenbahn. Der Sommerfahrplan 1930 brachte zwar einige Verbeſſe⸗ rungen in den Zugsverbindungen— ſo verkehrt abends ein Eilzug von Stuttgart über Rottweil nach Villingen— jedoch laſſen die übrigen Verbindungen ſehr zu wünſchen übrig. Seit geraumer Zeit ſogenannte Grenzübel zwiſchen Baden und Würt⸗ temberg, ein heutzutage unverſtändlicher Eigen⸗ ſinn zwiſchen den beiden Reichsbahn⸗ Direktionen Karlsruhe und Stuttgart, indem die aus Baden kommenden Züge nicht ins ſchwäbiſche und umge⸗ kehrt die aus Württemberg eintreffenden Züge nicht ins badiſche Gebiet fahren dürfen. Es hat ſich bis⸗ her ſogar gezeigt, daß man über den weiten Umweg Immendingen Donaueſchingen ſchneller zum Ziel gelangt, als bei Benützung der Verbindungsbahn Rottweil Schwenningen Villingen. Da ſich im Laufe der Jahre, Rottweil, Troſſingen, Schwennin⸗ gen und Villingen zu anſehnlichen Induſtrieſtädten emporgearbeitet haben, wird es verſtändlich, daß ſich die beteiligten Gemeinden unter Führung der Han⸗ delskammer zuſammengeſchloſſen und den gemein⸗ ſamen Ausbau der Verbindungsſtrecke als Vollbahn gefordert haben. Die Koſten für dieſe Erweiterung ſind mit nur/ 50 000.— ange⸗ geben zuzüglich J 15 000.— für ein Ausweichgeleiſe in Station Marbach. Bei uns Badenern ſteht die Verbindungsbahn Rottweil Villingen vom Jahre 1923 her in weh⸗ mütiger Erinnerung, als die Franzoſen durch die Beſatzung von Offenburg die Rheintallinie Mannheim Baſel in zwei Teile ſchnitten. Dadurch mußten die ſogenannten Erſatz⸗Schnellzüge vom Rheinland und Berlin— Frankfurt—Baſel von Karlsruhe aus über Pforzheim Eutingen das Neckartal aufwärts über Rottweil Villingen und Donaueſchingen über die Höllentalbahn nach Frei⸗ burg und Baſel, ebenſo in umgekehrter Richtung, umgeleitet werden. In Anbetracht der damals noch nicht als Hauptſtrecken ausgebauten Linien war dieſer Umleitungsverkehr quer durch den Schwarz⸗ wald eine gewaltige und anerkennenswerte tech⸗ niſche Leiſtung der deutſchen Reichsbahn. My. beſteht das 25 Ws—— Der erste Schritt zur Reise Die Wall des Roffers Nach endloſen Debatten, Zwiſtigkeiten, endgül⸗ tigen Zerwürfniſſen der Familienmitglieder, iſt Einigkeit über das Reiſeziel erreicht worden. Jetzt iſt es Zeit, die letzten Vorbereitungen zu der großen Reiſe zu treffen. Die Garderobe wird noch einmal kritiſch gemuſtert; ſie iſt in vieler Beziehung er⸗ gänzungsbedürftig, und nur ein tiefer Griff in den Geldbeutel hilft über dieſe ſchmerzliche, aber un⸗ vermeidliche Transaktion hinweg. Allmählich kon⸗ zentriert ſich das Spezialintereſſe auf die Koffer⸗ frage. Er, gleichſam der Reiſetreſor, ſoll ja das geſamte Reiſeinventar aufnehmen. Zunächſt verſucht man, ſich durch Ausleihen eines Kofſers über das Fehlen dieſer wichtigen Reiſeutenſilie hinwegzuhel⸗ fen. Dieſe Taktik kann jedoch nicht immer befolgt werden. Schließlich wird es einmal Zeit, ſich ſelbſt ein ſolches Stück zuzulegen. Die erſte Frage lautet: ſoll man ſich einen großen Koffer oder einen oder zwei kleinere kaufen. Im allgemeinen kann man nur dazu raten, ſich keine größeren Koffer als Coupékoffer zuzulegen. Denn auf dieſe Weiſe kann man ſtets erhebliche Reiſekoſten ſparen. Dieſer Rat gilt natürlich nur dann, wenn nicht die Notwendigkeit vorliegt, erheb⸗ lich mehr Sachen mitzunehmen, ſei es, daß eine Familie verreiſt und ein oder zwei Coupskoffer nicht ausreichen, oder daß die Reiſende viele Kleider mitzunehmen wünſcht. Der Vorſchlag, einen Coupé⸗ koffer zu kaufen, wurde vor allem für die gemacht, die— wie leider heute die Mehrzahl aller Reiſenden — zu ſparen gezwungen ſind. Der Coupskoffer hat eine beſtimmte Größe, die nicht überſchritten werden darf, wenn man ihn mit ins Coupé hineinnehmen will. Allerdings gibt es für europäiſche Bahnen hier kein Einheitsmaß, und wenn man nach Italien, nach Frankreich oder irgend wo anders hin ins Ausland reiſen will, muß man ſich erkundigen, welche Größen dort zugelaſſen ſind. Eine praktiſche Neuerung von Coup«ékoffern ſind die ſog. Coupé ⸗Schrankkoffer. Sie verbinden zwei Vorteile miteinander, denn ſie können ins Coupé mitgenommen werden und haben außerdem eine Einrichtung wie ein großer Schrankkoffer, die es ermöglicht, Kleider und Anzüge direkt aufzu⸗ hängen. Auf dieſe Weiſe ſind die Sachen nicht ſo wie ſonſt der Gefahr des Zerdrückens ausgeſetzt. Außerdem erſpart die Aufhängevorrichtung das Auspacken des ganzen Kofſers. Dadurch, daß man die Kleiderbügel nur hinauszuſchieben braucht, kann man bei Reiſen von Ort zu Ort jeweils den Anzug oder das Kleid herausnehmen, die gerade gebraucht werden. Die andern Sachen bleiben geordnet hängen; man erſpart ſich viel unnütze Arbeit. Einen kleinen Fehler haben nur die Coupé⸗Schrankkoffer. Sie ö r————— find nicht lang genug, um z. B. Jacketts ganz ohne jedes Drücken aufzuhängen. Bei einem 70 Zenti⸗ meter⸗Koffer beſteht dieſe Gefahr nicht. Aber da ſetzt man ſich ſchon wieder der Gefahr aus, daß der Koffer evtl. nicht ins Coups mithineingenommen werden darf. Großer Beliebhteit erfreuen ſich neuerdings Koffer, die ein veränderliches Volumen haben und die je nach Bedarf vergrößert oder ver⸗ kleinert werden können. Durch Schienen, die an beiden Seiten angebracht ſind, kann der Faſſungsraum des Koffers verändert wer⸗ den, ohne daß er dadurch an Stabilität und Feſtig⸗ keit verliert. Nicht mit Unrecht werden dieſe Koffer als„Nie⸗voll⸗Koffer“ bezeichnet. Eine nicht unerhebliche Rolle ſpielt beim Kofſer⸗ kauf die Preisfrage. Im allgemeinen kann man nur empfehlen, ſich ein gutes Stück zu kaufen, denn der Koffer gehört zu jenen Gegenſtänden, die man nicht gerade jedes Jahr erwirbt. Wenn man ſich ein minderwertiges Stück kauft, hat man nicht allein wenig Freude daran, ſondern muß nach kurzer Zeit bald wieder einen neuen kaufen. Ausſchlag⸗ gebend für die Preisgeſtaltung iſt das Material, aus dem der Koffer hergeſtellt iſt. Es iſt nicht unbedingt nötig, einen echten Lederkoffer oder Rohrplattenkoffer zu erſtehen. Die Induſtrie verwendet vielſach noch ganz andere Materialien; dünne Stahlplatten, Sperrholz, Vulcan⸗Fibre oder anderes Kunſtmaterial. Es iſt empfehlenswert, nicht zu auffällige Koffer zu kaufen, nicht etwa, weil ſie von den Herren Dieben leichter herausgefunden wer⸗ den, ſondern weil ſie eine Menge Zierat haben, das nichts anderes iſt als unnütze Belaſtung, die dazu noch leicht einſchmutzt. Bei der Inneneinrich⸗ tung, ſoweit eine ſolche überhaupt vorhanden iſt, wähle man am beſten einfache Einrichtungen, die meiſtens zweckdienlicher und dauerhafter ſind als komplizierte Kofferverſchönerungen. Praktiſch iſt es auf alle Fälle, ſich noch einen kleinen Handkoffer mitzukaufen, in dem man jederzeit die Sachen unter⸗ bringen kann, die an einem Tag gebraucht werden, wie Nachtwäſche, Waſchutenſilien uſw. D. O. * Preiswerte Erholungsreiſen. Vom 24. bis 21. Auguſt werden eine Anzahl beſonders empfehlenswerter Ferien⸗ reiſen und Sonderfahrten in die Schweiz veranſtaltet. Be⸗ ſucht werden u. a. 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Auf der Oſtſeite prächtige Aus⸗ ſicht. Von der Ruine wieder hinab nach Hardenburg. Mit gelbem Kreuz ſüdlich bald im Wald bergan. Bals teilt ſich das Wegzeichen, d. h. es bezeichnet zwei Wege, der eine ſchwenkt links, geht an einem Brunnen vorbei, auf die Buſſenkuppe und zum Feurige Köpfchen, der andere nach einem großen Bogen nach links, direkt auf das Feurige Köpfchen, dieſer etwas kürzer. Von da faſt auf gleicher Höhe zum Forſthaus Kehrdichannichts, 174 St. Mit gelb⸗ rotem Strich direkt öſtlich. Nach etwa 15 bis 20 Minuten gegen Norden ſchöner Ausblick auf die Erhebungen beim Donnersberg. Auf gleicher Höhe zur ſogen. dicken Eiche. Nach einiger Zeit kurz etwas ab zu den Drei Eichen mit Schutzhütte, Knotenpunkt mehrerer Markierungen, 1 St. In gleicher Richtung mit grünweißer Scheibe auf Zickzack⸗ weg hinunter ins Poppental. In dieſem ſchönen Tälchen weiter abwärts an einem Bach hin. Stets das Gewäſſer rechts. Später ohne Wegzeichen über den Bach und durch Rebgelände nach Wachenheim, 1 St. Wachenheim ab 18.27, 19.58 Bad Dürkheim an: 18.39, 20.04; daſelbſt ab: 18.55 und 20.20; Friebrichsbrücke an: 20.00, 21.25 Uhr. F. Sch. eee Lindau im Bodenſee Lanoſchaftlich ſüdlichſte deutſche Stadt, Reiſeziel vieler Tauſender, übt auch in dieſer Saiſon ob feiner bevor⸗ zugten landſchaftlichen Lage große Angiehungskraft aus. Am 15. Juli ſand das auf ein hiſtoriſches Ereignis zurück⸗ gehende„Lindauer Kinderfeſt“ mit Geckruf, Feſtzun und Volksbeluſtigungen ſtatt. Am 7. Juli iſt das erſte See⸗ wachtfeſt mit Feuerwerk. Zahlreiche Promenadekonzerte des Kurorcheſters. Allen Anſprüchen und Wünſchen ent⸗ ſprechen die verſchiedenen Strandbäder. 187 Allemühl öl. Therach 3. J. Henslen zum stillen Tal Herrliche Lage, umgeben von den ſchönſten Laub⸗ und Nadelwäldern. Moderne Einrichtung. Penſionspreis Mk..50 Beſ.: Theodor Göhrig 3 Amorbach in hayr. Odenwald Penslon Café„sonnenhüge!“ Gut bürg. Haus, eig. 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So manch eine Fragedame findet nicht eher einen Unterhaltungsſchluß bis die Ungeduld der Wartenden ſich in unfreundlichen Worten Luft machten. Drum denke immer, Du ſelber ſeieſt das Opfer eines Fahrkartenſchalterquerulan⸗ tentums und beeile Dich. Nenne kurz Reiſeziel, Reiſeklaſſe und Zugart, zahle und trete ab. 2. Belege nicht zum Scheine freie Plätze, um Mitreiſende zu verſcheuchen Auch jeder andere Reiſende hat Anſpruch auf eine Sitzgelegenheit, wenn er von Wagen zu Wagen geht und eine ſolche ſucht. Immer denken, es könne ein⸗ mal auch der umgekehrte Fall eintreten! Ganz und gar ungezogen iſt es aber, auf eine höfliche Nachfrage hin, ob noch ein Plätzchen frei wäre, dies zu ver⸗ neinen oder eine unverſtändliche Autwort vor ſich hinzubrummeln, die in dieſem Sinne aufgefaßt wer⸗ den muß. Lügen haben ſelten ſo kurze Beine wie hier. Wenn der Zug ſonſt überfüllt iſt, wird doch bald der Schaffner dafür ſorgen, daß dem Rechte Genüge ge⸗ ſchleht. Sei deshalb lieber großzügig und weiſe die noch freien Plätze den Nachfragenden zu. 3. Denke viel und ſprich wenig! Plaudere nicht allzu viel über Dein Reiſeziel und Deine Reiſeabſichten aus. Irgendein unberu⸗ fenes Ohr kann damit Mißbrauch treiben und Dir Schaden zufügen. Wie oft ſchon hat ein gelungener Hoteldiebſtahl mit einer Vielplauderei im Ei⸗ ſenbahnabteil begonnen. Ein jedes Geſpräch kann ja auch vom Korridor oder vom Nebenabteil aus be⸗ lauſcht und ausgewertet werden. Im übrigen iſt es ja auch nicht ganz ſicher, ob die Mitreiſenden über⸗ haupt von einem Dauergeſpräch erbaut ſind. Der eine will ſich ungeſtört in ſeine Reiſelektüre ver⸗ tiefen, und der andere— auch ſolche Käuze gibt es— will auf der Fahrt unbeläſtigt ſeinen wertvollen Ge⸗ dapzengängen nachgehen. 4. Iß nicht dauernd aus Zeitvertreib! Auch auf der Reiſe ſoll der Körper nicht Not lei⸗ den und das Seinige haben. Vor allem bei einer längeren Fahrt meldet ſich der Magen in gewohnten Abſtänden mit mehr oder weniger großen Anſprü⸗ chen. Das hat aber nichts zu tun mit jener Zeitver⸗ treibseſſerei, der mancher Reiſende fröhnt. Der Zug hat den Abgangsbahnhof noch nicht verlaſſen, da wird das erſte Stullenpaket angeriſſen. Ein zweites folgt bei Kilometerſtein drei. Bei Stein ſieben iſt die Apfelſinenſchälerei im vollen Gange, bei Stein zehn kommen die hart gekochten Eier heran. Und ſo fort bis zum Reiſeziel. Wir eſſen zwar nicht ausſchließ⸗ lich, um reiſen zu können, ganz beſtimmt aber reiſen wir nicht, um ausſchließlich zu eſſen. 5. Wirf niemals harte Gegenſtände aus dem Fenſter! Es iſt eine weit verbreitete Unſitte, alle„erledigten“ Gegenſtände kurzerhand aus dem Fenſter des fah⸗ renden Zuges zu ſchleudern. Manch einem mag dies viel Spaß machen. Aber wieviel Unheil iſt dadurch nicht ſchon angerichtet worden! Da wird, ohne daß der ſchleudernde Reiſende es gewahr wird, oft ein pflichttreuer Beamter in Ausübung ſeines Dien⸗ ſtes getroffen und vielleicht für ſein Leben lang Angenehm. Privataufenthalt, aufmerkſ., liebe⸗ volle Bedienung. 4 Mahlzeiten, 4,50 RMk. 8 85 Egler, Heinsheimerſtraße. Sargans ii. Fru. ens cher finden Feriengäſte, Erholungsbedürftige fort⸗ während freundliche Aufnahme. Prima Küche. 4 Mahlzeiten. 5 Fr.. Mit höfl. Empfehlung A. Locher. ein Krüppel. Oder es ſind ſpielende Kinder, die das Opfer einer derartigen Unſitte werden. Nicht ganz von der Hand zu weiſen iſt auch der Gedanke, daß ſchon mancher Verkehrsunfall, deſſen Ur⸗ ſachen nie aufgeklärt werden konnten, auf einen ſol⸗ chen Unfug zurückzuführen iſt. 6. Stelle kontrollierenden Beamten keine unnötigen Fragen! Er iſt vollauf beſchäftigt mit der Beantwortung der wirklich nötigen Fragen und hat auch ſonſt allerlei bei ſeinen beruflichen Obliegenheiten zu denken. Der Schaffner kann wohl feſtſtellen, ob dieſer oder jener Zug da und dort den gewünſchten Anſchluß hat, er kann aber nicht wiſſen, ob dieſer Zug noch freie Eckplätze aufweiſen wird. Auch über die Preis⸗ verhältniſſe im Hotelweſen der Zielſtation kann er nicht unterrichtet ſein. Viele ſolcher Fragen find überhaupt nur erklärbar mit einer Unterhal⸗ dem tungsſucht gelangweilter Reiſender. 7. Gib den Mitreiſenden keine unerbetene Beſchäftigung! Auf der Reiſe erregt ein eigener Typ oft Mißfallen, der von ſeinen Nachbarn Gefälligkeiten auf Gefällig⸗ keiten verlangt. Bald ſoll der glückliche Fenſter⸗ platzinhaber das Fenſter öffnen, um es nach kurzer Zeit wieder ſchließen zu ſollen, bald wird ein Blei⸗ ſtift oder ein Taſchenmeſſer erbeten. Dann wieder wird Hilfe zum Herabholen des Koffers benötigt, zu deſſen„Heraufſchaffen“ prompt wieder ein Nach⸗ bar mobil gemacht wird. Gewiß bilden die Jnſaſſen eines Abteiles eine Art Zwangs⸗ und Not⸗ gemetnſchaft. Aber die gegenſeitige Inanſpruch⸗ nahme muß da ihre Grenzen finden, wo die ſtändig verlangte Gefälligkeit zu einer Beläſtigung ausartet. Einem jedem Reiſenden ſteht es ja frei, ſich für ſolche Zwecke einen eigenen Adlatus mitzu⸗ bringen. 8. Reſpektiere die Rechte der Mitreiſenden! Vor den Gerichten und der Eiſenbahndirektion ſind alle Menſchen gleich.(D. h. ſoweit ſie nicht ſelbſt ſich anders einklaſſieren). Beſtimmt aber hat ein. jeder Reiſende Anſpruch darauf, im Speiſewagen während der hierfür feſtgeſetzten Zeiten ſeinen Mokka zu ſchlürfen. Das kann er aber nicht, wenn von den einzelnen Plätzen im Speiſewagen nach Okkupa⸗ tionsrecht feſter Beſitz für die ganze Dauer der Reiſe ergriffen worden iſt. Auch auf dieſes Gebiet ſoll ſich die Zwangs⸗ und Notgemeinſchaft erſtrecken. 9. Mache aus dem Abteil keinen politiſchen Paukboden! Beſtimmt befinden ſich in jedem Abteil Ange⸗ hörige der verſchiedenſten Parteien, die ſich hier auf der gemeinſamen Reiſeplattform zuſammengefunden haben. Vergälle ihnen nicht die Reiſe mit Schimpf⸗ kanonaden über Staat, Regierung, Wirtſchaft und dererlei verfängliche Dinge. Wenn es gut geht, wird rings um Dich das Schweigen im Walde herrſchen, aber auch ein anderer Ausgang der Unter⸗ haltung iſt denkbax. Deshalb teile mit Deinen Mit⸗ reiſenden die kleinen und großen Freuden der Fahrt und reiße ſie nicht in die Kämpfe des Alltags zurück, aus denen ſie ſich geflüchtet haben. 10. Laſſe keine Andenken zurück! Das Reiſeſchlachtfeld im Abteil iſt ein gar zu häßlicher Anblick. Zigarrenſtummel, Eierſchalen, Pappdeckel, Staniolpapier laſſen ſich ohne große Mühewaltung beiſeite ſchaffen. Wenn dieſe Dienſt⸗ leiſtung an der Geſamtheit erſt Allgemeingut aller Reiſenden geworden iſt, dann wirſt auch Du ſtets den ſauberen Platz unterwegs antreffen, auf den einen berechtigten Anſpruch haſt. Aber mache ſelber den Anfang! 8885 Bäder und Rurorte Pforzheim— die Pforte des Schwarzwaldes An der Hauptſtrecke Karlsruhe— Stuttgart, dort wo der tannendunkle Schwarzwald dem Reiſenden ſeine Pforte einladend öffnet, wo die munteren Schwarzwaldtöchter Enz und Nagold die über Felsgeſtein eilende Würm auf⸗ nehmen, um als Enz vereinigt dem Neckar zuzuſtreben, liegt in die drei Flußtäler eingebettet Pforzheim, die Pforte des Schwarzwaldes. Rings ein Kranz von Bergen, an deren Hängen die Stadt empor ſtrebt, die ausſichts reichen Höhen geſäumt von Villen und ſchönen Gärten. Die Stadt iſt römiſchen Urſprungs. Im Wechſel der Jahrhunderte mehrmals zerſtört und wieder aufgebaut. heute ein Gemein⸗ weſen von rund 80 000 Einwohnern. Die ſtadtgeſchichtlichen Sammlungen im Reuchlin⸗Muſeum am Schloßberg geben Kunde von der Vergangenheit. Aus der bewegten Geſchichte der ehemals markgräflichen Reſidenz ſei hier nur die Renaiſſance⸗Denkmäler in der Schloßkirche und an Pforz⸗ heims große Söhne Reuchlin, den bedeutenden Humaniſten (147 1522) und Bürgermeiſter Deimling, den Führer in der Schlacht bei Wimpfen(1622) erinnert. Die vielfältigen Reize von Pforzheim und Umgebung erſchließen ſich dem Beſucher erſt vollkommen, wenn er einige Zeit Aufenthalt nimmt. Es wird niemand gereuen, der Pforzheim einige Tage zum Standort macht oder vor⸗ itbergehend zum Wohnort wählt. Ob einer als Wanderer die Bergwelt durchzieht oder als geruhſamer Bummler die Stille und Schönheit der Täler ſucht, ob er zu Fuß oder mit dem Kraftwagen das Gebiet durchſtreift, jeder kommt auf ſeine Rechnung. Die Höhenwanderungen durch den Schwarzwald gehören zu jenen Erlebniſſen, in denen die erhabenſten Ein⸗ Polo Winke für Ein richtiger Photo⸗Amateur, der mit offenen Augen und Sinnen durch die Landſchaft zieht, ſam⸗ melt das ganze Jahr hindurch ſeine Eindrücke und auf die Fülle ſeiner Alben und Mappen iſt er mit Recht nicht wenig ſtolz. Am meiſten wird aber erfahrungsgemäß im Urlaub, auf Reiſen und in den berühmten„ſchönen Gegenden“ photographiert. Es gibt Plätze, an denen dutzendweiſe die abgeriſſenen Filmlaſchen herumliegen und wo man an den Spuren des Dreibeins,„Stativ“ genannt, genau ſehen kann,„wo es ein ſchönes Bild gibt“. Es gibt ſogar ein Städtchen in Deutſchland, das in einem Führer die beſonders photographierenswerten Stel⸗ len markiert hat! Solche Plätze meide man, wenn es irgend geht. Sonſt entſtehen nur Anſichten, die man ſich billiger als Poſtkarte kauft. Bilder ſollen ent⸗ ſtehen, die das perſönliche Erleben wieder⸗ ſpiegelhn und ſy eine viel lebendigere Erinnerung bilden als irgendeine Anſicht, die tauſend andere auch ſchon aufgenommen haben. Wer ſich das vor Augen hält, wird ſtets wieder finden, daß man eine Anſicht von verſchiedenen Seiten angehen, durch ge⸗ ringe Veränderung des Standpunktes oder der Auf⸗ nahmehöhe des Apparates oft erſtaunliche Steige⸗ rung der Bildwirkung erreichen kann. Vor cllen Dingen aber ſuche man zu vermeiden, daß auf das Bild„zu viel drauf“ kommt: ein alter Fachwerkbau z. B. iſt viel ſchöner bei der Beſchränkung auf das Weſentliche, als wenn der Ständer mit Telegrafenleitungen auf dem Dache noch mit abgebildet wird. Doch über dieſes Thema ließe ſich zu den vielen ſchon vorhandenen noch ein weiteres Lehrbuch ſchreiben. E „Photographieren iſt kinderleicht“ ſagt der Photo⸗ händler und er hat recht. Es gehört dazu wirklich nicht viel mehr als ein Apparat, ein gutes Auge und ein klein wenig Ueberlegung. Was heute an Kame⸗ ras angeboten wird, iſt wohl durchweg dem Preiſe entſprechend gut. Die deutſche Induſtrie hat Inſtru⸗ mente herausgebracht, deren Preis ſie Jedermann zugänglich macht(die Händler gewähren zudem faſt alle Kauferleichterungen) und die doch ganz Hervor⸗ ragendes leiſten. Man darf natürlich von einer ein⸗ fachen Landſchaftslinſe, Periſkop genannt, nicht drücke vermittelt werden, die mannigfachen Reize werden in unauslöſchlicher Erinnerung bleiben. Drei Höhenwege ſind es beſonders mit muſtergültiger Wegmarkierung, dig in ihrem Verlauf alle Schönheiten erfaſſen. Ihr Ausgangs⸗ punkt iſt die Stadt Pforzheim. Höhenweg 1 Porzheim Baſel, Höhenweg 2 Pforzheim Waldshut und Höhenweg 3 Pforzheim Tuttlingen oder Schaffhauſen. Durch die Mar⸗ kierung findet ſich auch der mit der Gegend nich vertraute Wanderer zurecht. Die Stadt ſelbſt bietet dem Beſucher viel Angenehmez zu ſeiner Unterhaltung. Schöne Anlagen, Fluß und Frei⸗ luftbäder, große Sportplätze, gutgeführte Hotels, Gaſt⸗ und Kaffeehäuſer. Beſonders erwähnt ſei das auf der aus⸗ ſichtsreichen Höhe des Wartberges gelegene Natur⸗ theater. Wohl eines der ſchönſten und ſehenswerteſten Badens. Die landͤſchaftlichen Beſtandteile jedoch ſind natür⸗ lich. Die im Halbkreis angelegte Zuſchauertribüne bietet 2000 Beſuchern auf Klappſtühlen bequeme Sitzgelegenheit. Es werden von ausgezeichneten Kräften mit großem künſt⸗ leriſchen Erfolg zurzeit gegeben:„Die luſtigen Weiber von Windſor“ von Nicolai,„Der Wildſchütz“ von Lortzing und als Schauſpiel„Götz von Berlichingen“. Dank der techniſch ſo gut ausgeſtatteten Szenerie iſt es möglich, den„Götz“ ungekürzt wiederzugeben, was ſelbſt ganz großen Theatern bedeutende Schwierigkeiten macht ja meiſtens unmöglich iſt. nicht nur die ſchöne Pförtnerin des ſondern auch der Weltplatz für Schmuck. Von rund 35 000 geſchickten, berufstüchtigen Arbeitern wird hier für alle Geſchmacksrichtungen der ganzen Welt der erleſenſte Schmuck aus Platin, Gold, Silber, Doublé und Alpaka hergeſtellt. Trotz dieſer welt⸗ umſpannenden Induſtrie ſieht man keine ſchwarzen Fabrik⸗ mauern, kein Rauch beläſtigt den Beſucher. Einladend und ſauber, wie es der Schwarzwaldpforte und„Goldſtadt“ ge⸗ ziemt, bietet ſich Pforzheim dem Fremden dar. die Urlaubs-Reie das Gleiche verlangen wie von einem Anaſtig⸗ maten, aber es gibt heute auch ſchon ganz vor⸗ zügliche Aplanate, die dem, der damit umzugehen weiß, dieſelben Dienſte leiſten, wie ein teureres Glas. Wichtiger iſt allerdings der Objektivver⸗ ſchluß; da ſollte man darauf achten, daß er auch die längeren Momentaufnahmen von 1 bis ½ Sekunde einzuſtellen geſtattet. Etwas ganz wunderbares ſind dann noch die Verſchlüſſe mit eingebautem Selbſt⸗ aus löſer. Wer ſich über die Belichtungszeit nicht im Klaren iſt, benutze eine der billigen handlichen Tabellen oder ein Meß ⸗Inſtrument; hier gibt es eine ganze Reihe von guten Fabrikaten, die dem Unſicheren wirkſame Hilfe leiſten. Nur merke man ſich: Die Blende dient zum Regulieren der Lichtſtärke, die Verſtellbarkeit der Verſchluß⸗ geſchwindigkeit dagegen dazu, ſchnell bewegte Objekte ſcharf zu bekommen. Alſo iſt es richtiger, eine Archi⸗ tektur z.., die bei voller Oeffnung ½00 Sekunde erfordern würde, mit ½ Sekunde zu belichten und dafür etwa auf 12,5 abzublenden, denn dadurch nimmt die Schärfe der Abbildung zu. Noch etwas iſt zu ſagen über das Aufnahme⸗ material. Grundſatz ſei: man experimentiere nicht und bleibe bei der gewohnten und als gut erkannten Marke. Ob Platte, Filmpack oder Rollfilm beſſer iſt, mag Jeder für ſich entſcheiden; die deutſchen Fabri⸗ kate ſind ausnahmslos gut, dafür ſorgt ſchon die ſtarke Konkurrenz. Unter allen Umſtänden zweck⸗ mäßig und empfehlenswert iſt es aber, ſich v or dem Antritt der Reiſe bereits den ganzen voraus⸗ ſichtlichen Bedarf beim gewohnten und bekannten Händler zu kaufen; man weiß dann, daß man friſche, gute Ware und vor allem auch die gewohnte Marke erhält und kommt nicht in Verlegenheit. Man laſſe Draußen wenn irgend möglich auch nicht von vor⸗ her unbekannten Geſchäften entwickeln und kopieren, denn vielfach ſind dort die techniſchen Erfahrungen und Einrichtungen unzureichend. Wer es beſonders eilig hat und nicht bis zu ſeiner Rückkehr warten will, kann ja die Aufnahmen ſeinem Händler ſenden. Mit Roll⸗ und Packfilmen iſt das ſehr bequem und bewahrt vor vielem Aerger, der mit ſchlecht behun⸗ delten Aufnahmen untrennbar verbunden iſt. Ig. Pforzheim iſt Schwarzwaldes, h. Badekurort Ragaz Pro Tag 5 F Billiger Kur- und Erholungs-Aufenſhali: Im Solbad Rappenau, Kurhaus, Verpfl. tägl. .00—.00 Mk. je nach Zeit und Zimmer mit und ohne fließ. 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Nernts, N unter unbeschränkter Haftung des Badischen Sparkas — ́—— Gefſangverein Liederpalme“ E. V. Mannheim Der Verein hielt am vergangenen Samstag ſeine gut⸗ beſuchte Generalverſammlung ab. Den Tötig⸗ keitsbericht über das abgelaufene Vereinsjahr erſtattete der 1. Vorſitzende Karl Holl. Darnach konnte der Verein trotz der ſchlechten Wirtſchaftslage ſeine Stellung in finan⸗ zieller und geſanglicher Hinſicht weiterhen feſtigen. Dank der vorbüldlichen Zuſammenarbeit zwiſchen Geſamtvorſtand und Chormeiſter Hans Haag einerſeits und des treuen Zuſammenhaltens der Aktivität andererſeſts war es mög⸗ lich, im verfloſſenen Jahre reichlich im Dienſte des deuk⸗ ſchen Liedes tätig ſein zu können. Die ſatzungsgemäß aus⸗ ſcheidenden Vorſtandsmitglieder wurden wiedergewählt. Der engere Vorſtand ſetzt ſich aus folgenden Herren zu⸗ ſammen: 1. Vorſitzender Karl Holl, 2. Vorſitzender Fried, Scharer, Hauptkaſſter Sch. Hammer, 1. Schriftführer Oskar Matt. Für das nächſte Jahr iſt eine Sängerreiſe in Ausſicht genowmen worden. Um auch den Erwerbsloſen die Teilnahme an den Geſangsübungen und ſonſtigen Veranſtaltungen zu ermöglichen, werden Mittel aus der Vexeinskaſſe bereitgeſtellt, die ungefähr 30 v. H. der eingehenden Beiträge ausmachen. Reichsbahn Turn und Sportverein Mannzenn Auch in dieſem Jahre hielt der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗Verein, Ortsgruppe Mannheim, im Gründungs lokal Hack feine Generalverſammlung ab. aurat Braunwarth, ſeitheriger erſter Vorſitzender, begrüßte die zahlreich erſchienenen Eiſenbahnſportler, unter denen man auch den Bezirksleiter, Reichsbahn⸗Oberinſpektor Fries ⸗ Karlsruhe, erblickte. Der Verein, der auf ein zweijähriges Beſtehen zurück⸗ blickt, kann von ſich ſagen, in dieſer kurzen Zeit recht ſchöne Erfolge errungen zu haben. Vor allem gilt das in bezug auf die ſportliche Breitenarbeit, zu der immer mehr un mehr ſeither nicht ſportlich intereſſierte Beamte und An⸗ gestellte der Reichsbahn herangezogen werden. Nur ein Manko mußte auch hier feſtgeſtellt werden: die Kaſſen⸗ verhältniſſe waren im abgelaufenen Jahr und zum Zeit⸗ punkt der Generalverſammlung nicht beſonders roſig, eine Zeiterſcheinung, unter der wir alle zu leiden haben. Dagegen konnte der Bericht der Sportwarte um ſo mehr erfreuen. Am beſten entwickelte ſich die Fuß⸗ und Hand⸗ ballabteilung, während die anderen Abteilungen nicht glei⸗ chen Schritt halten konnten. Bei den Verbandsſpielen kam die Fuballmannſchaft an die zweite Stelle, Der Abtellungs⸗ leiter für den Waſſerſport, Zietſch, agitierte ſtark für den Waſſerſport und hielt einen kleinen Vortrag tber den Schwimmſport im allgemeinen, der ſehr beifällig aufge⸗ nommen wurde. Baurat Braunwarth ſtellt aus geſnunoheitlichen Rückſichten ſein Amt zur Neuwahl zur Verfügung. Der neue Vorſtand ſetzt ſich nach einſtimmig vorgenom⸗ mener Wahl nunmehr wie folgt zuſammen: 1. Vorſitzender Wilhelm Albrecht, zugleich techniſcher Leiter, 2. Vor⸗ sitzender Gerſtner, zugleich Abteilungsleiter für Hand⸗ und Fußball, Erſatzleiter Binder, Kaſſier Seelin⸗ ger, Hilfskaſſier Senn, Geſchäftsführer Rabinger, Schriftführer und Abteilungsleiter für Waſſerſport Zietſch, Schwerathletik Haier, Boxen Hauſer, Die Wahl des Turnwarts wurde bis zur nächſten Verſamm⸗ lung zurückgeſtellt. Zu den ſeitherigen Beiſitzern Kirſch, Schmittſyahn, Noe, Schmitt, Mächtel wurden der ſeitherige Geſchäftsführer Karg und der bisherige 1. Vorſitzende Braun wardh hinzugewählt. Der Verein hofft, noch in dieſem Jahre ſeinen Sport⸗ platz der Vollendung entgegenführen und einweihen zu kännen. Mit der Weihe ſoll das Turn⸗ und Sportfeſt für den Bezirk Baden verbunden werden. Nach Erledisung kleinerer Tagesordnungspunkte erklärte Vorſitzender Al⸗ brecht die harmoniſch verlaufene Tagung für Wen cha. Der Verein gedienter Vahern feterte am vergangenen Sonntag in den Räumen des Ballhauſes ſein 25jähriges Stiftungsfeſt. Der rührige 1. Vorſitzende, Kamerad Röß ber, leitete vormit⸗ tags 11 Uhr den feierlichen Feſtakt ein, bei dem er zahl⸗ reiche Vereine und Fahnendeputationen, insbeſondere das Ehrenmitglied General a. De Müller München, begrüßen konnte. Der von Kamerad Wagener geſpro⸗ chene Befreiungsprolog war in ſeiner morkanten Vor⸗ tragsweiſe und inhaltlich ein Kabinettſtück. Man ehrte vor allem die Toten in einer von Malermeiſter P. Sch war z gefertigten Erinnerungs tafel, die umflort unter Lorbeer Aufſtellung fand. Der Geſangverein Har mo nie Waldhof verſchönte den Gedächtnisakt durch her⸗ vorragend wiedergegebene Chöre. Die tief zu Herzen gehende Gedächtnisrede, an die ſich die Schilderung der Vereinsgeſchichte ſchloß, hielt Kamerad E. Schmitt, dem ſich in einer kernigen Anſprache Erzellenz Müller an⸗ ſchloß. Er erinnerte an die große Vergangenheit, gedachte der Männer, die in heiliger Pflichterfüllung ihr Leben ließen, und ermahnte zur ſteten treuen Kameradſchaft und Liebe zum Vaterland, was durch das Dentiſchlandlied be⸗ kräftigt wurde. Darauf erfolgten Ehrungen mehrerer Kameraden für jährige Mitgliedſchaft. Als Angebinde erhielt jeder einen ſilbernen Pokal. Auch Gouvorſitzender Kreuzer zeichnete die Jubilare aus. Plakette und Fahnenſchleiſe wurden dem ſeſtgebenden Verein überreicht und herzliche Worte von den einzelnen Vorſtänden geſpro⸗ chen. Ein Feſteſſen beendete den Feſtakt. Der Nachmittag wurde bei herrlichem Wetter im über⸗ füllten Garten von der Kapelle Mohr ſchneidig eingelei⸗ tet. Ein heſonderer Genuß waren die mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Bariton⸗Rheinlieder des bekannten Mannheimers Robert Wagener, die ausgezeichnet zu Gehör gebracht wurden. Herr Homann ⸗Webau be⸗ gleitete in feinſinnigſter Weiſe. Alles in allem ein Feſt, von echter Kameradſchaft durchdrungen, mit beſſen Erfolg der Vorſitzende Rößler als Leiter zufrieden 12 5 Tierſchutzverein Mannheim-Lubwigshafen Die dies monatliche Mitgliederverſammlung des Tierſchutzvereins e. B. Mannheim⸗Lud⸗ wigs hafen, die am Samstag abend im Gartenſaal des Ballhauſes ſtattfand, war gut beſucht und ſtand im Zeichen des Berichts über die kürzliche Tagung der deutſchen Tier⸗ ſchutzvereine in Bremen. Weiter wurde die Frage der Tierſchutzzeitſchrift beſprochen, die künftig monatlich, an⸗ ſtatt wie bisher zweimonatlich, erſcheinen ſoll. Dadurch will man eine engere Verbindung zwiſchen Vorſtand und Mit⸗ gliedſchaft erreichen. In der Vereinszeitſchrift„Der Tier⸗ und Naturfreund“, die von einem Stuttgarter Verlag her⸗ ausgegeben wird, ſollen künftig die Nachrichten des hieſigen Ortsvereins einen größeren Raum einnehmen. In der Ausſprache wurden wieder einige Fälle von unverſtänd⸗ licher Tierquälerei vorgebracht. Der Vorſitzende Linder ſchloß mit einem Appell an die Mitgliedschaft, ihre Beob⸗ achtungen immer wieder zu melden, damit gegen die Tier⸗ auäler eingeſchritten werden kann. wel. —— 0 an e von unlkündbaren ⁊u 4 1 0 Badiſcke Tandesbat Irarhalſe ur Eigenheim, Fauskauſ, Fuvothekenablosung durch Abschluss von ö Manukeim, Auguſta- Anlage el. N. sen- Und Giroverbandes —— ͤ——.— d er„Neue n Mannheimer 4¹ Zeitung N Mannheimer Der Gau Mannheim des Badiſchen Sängerbundes hielt am 17. Juli im Vereins⸗ heim der„Concordia“ eine erweiterte Aus⸗ ſchußſitzung ab. Von 44 dem Gau angehörenden Vereinen waren 35 Vereine vertreten. Gewiß ein ſchönes Zeichen der einigenden Verbundenheit der im Gau zuſammengeſchloſſenen Vereine. Zunächſt begrüßte Gauvorſitzender Hügel den erſtmals an⸗ weſenden Geſaungverein„Sängerbund“ Sandhofen, um daran anſchließend ein Referat über die im September in Eberbach ſtattfindende Hauptverfſammlung des Badiſchen Sängerbundes zu halten. Insbeſondere wurden zwei Anträge durch⸗ geſprochen, die ſchon im Vorjahre für die Mitglieder⸗ verſammlung des Badiſchen Sängerbundes ein⸗ gereicht waren, damals aber zurückgeſtellt wurden. Einſtimmig beſchloſſen wurde, daß ſich die Mann⸗ heimer Geſang vereine in ihrer Geſamtheit bei der feierlichen Uebergabe des Bundes⸗ banners anläßlich des in Mannheims Mauern tagenden Badiſchen Landesturnfeſtes be⸗ teiligen. Eine eingehende Ausſprache erfolgte über den am 29. Juni abgehaltenen Liederwerbetag, wobei die Mißſtände, die ſich bei den Liedervorträgen an manchen Plätzen ergaben, zur Sprache kamen. Die Auswahl anderer, beſſer geeigneter Plätze ſoll für den nächſtjährigen Liederwerbetag frühzeitig er⸗ wogen werden. Bei dieſer Gelegenheit wurde auch zum Ausdruck gebracht, daß bisher dieſen allfähr⸗ lichen Liedertagen durch Stadtverwaltung, Polizei⸗ behörde und Preſſe nicht die Bedeutung zuerkannt worden iſt, die ihnen von Rechts wegen gebührt.(Die Vorausſetzungen für eine gute Wiedergabe der vor⸗ getragenen Chöre waren an manchen Orten infolge des ungehindert vorbeiflutenden Straßenverkehrs nicht beſonders günſtig.) Der Deutſche Sängerbund hat ſich bei der Schaffung dieſer Liedertage von dem Gedanken leiten laſſen, einmal im Jahre auch der breiteſten Oeffentlichkeit die ideellen Zielbeſtrebungen vor Augen zu führen. Der deutſche Ltedertag ſoll die Bevölkerung in allen Orten Deutſchlands daran erinnern, daß neben der ſo umfangreich und häufig betonten ſportlichen Ertüchtigung auch das innere Gemütsleben nicht vernachläſſigt werden darf. Das deutſche Lied mit allen ſeinen Abſtufungen und Feinheiten, mit ſeiner Begeiſterungsmöglichkeit und tiefempfundenen Ausdrucksformen bei feierlichen Anläſſen jeder Art gehört zu den höchſten deutſchen szängervereinigung Kulturgütern. Es kann nur von allen Seiten recht dankbar empfunden werden, daß ſich in Deutſchland viele tauſend Männer der Pflege dieſes hohen Kul⸗ turgutes hingeben. Auch die Behörden und die Preſſe ſollten dieſer ideellen Zielbeſtrebung ihre Unter⸗ ſtützung noch mehr angedeihen laſſen als bisher. In dieſem Sinne bewegte ſich die anregende Dis⸗ kuſſſon. Es wurde dankbar anerkannt, daß in der letzten Zeit das Verhältnis der Mannheimer Geſang⸗ vereine zu den Behörden und zur Preſſe beſſer ge⸗ worden iſt. Es wurde weiter dem Wunſche Aus⸗ druck gegeben, daß für die kommenden Mannheimer Liedertage der ideelle Zweck und die ſelbſtloſe Hin⸗ gabe der Mannheimer Sänger auch bei der Bevölke⸗ rung noch mehr Anerkennung finden. Die Sänger freuen ſich, wenn ſie bei beſonders feierlichen An⸗ läſſen der Allgemeinheit zur Verfügung ſtehen kön⸗ nen und ſie haben ſchon häufig dazu beigetragen, großangelegte Feſte durch ihre Mitwirkung zu ver⸗ ſchönern. Das ſollte man nicht vergeſſen, wenn auch einmal die Sänger eine Bitte an Behörden und Preſſe richten. (Wir wiſſen nicht, worauf der uns vom Vorſitzen⸗ den des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Mann⸗ heimer Sängervereinigung zugehende Bericht mit dem Vorwurf, daß die Preſſe dem Liederwerbetag immer noch nicht die ſeiner Bedeutung entſprechende Unterſtützung zuteil werden laſſe, abzielt. Es hat auch keinen Zweck, ſich nachträglich darüber zu unter⸗ halten, was verabſäumt worden iſt. Aber einen Vor⸗ ſchlag möchten wir uns erlauben: Man lade vor dem Liedertage die Preſſe zu einer Beſprechung eim. Dann wird Gelegenheit gegeben ſein, zu den Wün⸗ ſchen und Anregungen des Geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuſſes der Mannheimer Sängervereinigung Stel⸗ lung zu nehmen. Am beſten werden zu dieſer Aus⸗ ſprache auch die Vertreter der zuſtändigen behörd⸗ lichen Stellen zugezogen, mit denen man ebenfalls nicht zufrieden iſt. Nachträgliche allgemeine Vor⸗ würfe, wie ſie in dem Bericht enthalten ſind, er⸗ regen nur Mißmut und fördern nicht das gedeih⸗ liche Zuſammenarbeiten zwiſchen der Vertretung der Mannheimer Sängerſchaft und der Preſſe. Daß wir zu dieſem Zuſammenarbeiten jederzeit gerne bereit ſind, brauchen wir bei dem Intereſſe, das wir der Pflege des deutſchen Liedes entgegenbringen, nicht beſonders zu betonen. Schriftleitung.) Nachdem noch einige interne Angelegenheiten ihre Erledigung gefunden hatten, konnte der Vorſitzende gegen Mitternacht die in ſchönſter Harmonie ver⸗ laufene Gau⸗Sitzung ſchließen. Fubiläumstagung der Diplom⸗Kaufleute Der Verband Deutſcher Diplom⸗Kauf⸗ leute e.., Berlin, hatte ſeine Mitglieder zur Feier des 25 jährigen Beſtehens an ſeinen Gründungs⸗ ort Köln zuſammengerufen. Aus allen deutſchen Gauen waren zahlreiche Mitglieder dieſem Rufe gefolgt, um neben interner Verbandsarbeit ein erneutes Bekenntnis für die Notwendigkeit einer ſtärkeren Durchdringung der Wirtſchaft mit betriebswirtſchaftlichen Gedankengängen abzugeben. Sehr groß war die Zahl der Vertreter von Miniſterien, Verwaltung, Praxis und Wiſſenſchaft, die dem Verbande für die Zukunft die beſten Wünſche übermittelten. Mit beſonderer Herzlichkeit begrüßten auch die Vertreter der Wiſſenſchaft die Verfammlung. Für die Fortbildung der Diplom⸗ Kaufleute wolle man keine Prinzipienreiteret treiben, ſondern verſuchen, die Bedürfniſſe zu befriedigen, die die Prais ſtellt Wenn der Diplomkaufmann wie bis⸗ her ſich durchſetze, ſo könne ſich bald ſelbſt der gemeine Mann das Leben nicht mehr ohne Diplomkaufmann denken, wie er heute bereits den Juriſten, Mediziner uſw. als un⸗ entbehrlich anſehe. Der Diplomkaufmann müſſe aber auch das mahnende Gewiſſen gegen überſpitzte Theorien ſein, um die Wiſſenſchaft vor Wirtſchaftsfrembheit zu bewahren. Die Feſtvorträge befaßten ſich mit dem Thema: „Wirtſchaftslehre und Wirtſchaftspraxis“, worüber Staatsſekretär a. D. Dr. phil. Julius Hir ſch, Honorarprofeſſor an der Handelshochſchule und Univerſität Berlin und Oberregierungsrat a. D. Dr. Joachim Ti⸗ burttus, geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels, M. d.., W.., referierten. Beide Redner ſetzten ſich für eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen Wiſſen⸗ ſchaft und Praxis ein, die heute notwendiger denn je ſet. Wenn man von der Praxis wünſcht, daß ſie den Diplomkaufleuten in noch weitergehendem Maße als bis⸗ her die Türen öffnet, ſo müſſe andererſeits der Wiſſenſchaft aber auch die Mahnung mit auf den Weg gegeben werden, den Bedürfniſſen der Praxis zu folgen und Rechnung zu tragen. Die beiden gehaltvollen Vorträge brachten prak⸗ tiſche Vorſchläge und wurden mit großem Beifall auf⸗ genommen. Die ordentliche Mitgliederverſammlung des Verbandes wählte den engeren Vorſtand in fol⸗ gender Zuſammenſetzung: Diplom⸗Kaufmann W. Rect, Oberregterungsrat Dr. Löhmer und Dr. Alfred Unger. Neu in den Vorſtand wurden gewählt Frau Oberbergrat Dr. E. Herr und W. Brandt. Eine vom fröhlichen rheiniſchen Leben durchpulſte Geſelligkeit er⸗ gänzte die ſachliche Arbeit und eine Fahrt durch das rhei⸗ niſche Braunkohlen⸗tevier gab zum Abſchluß der wohl⸗ gelungenen Tagung einen Blick in aufſtrebende und kraft⸗ volle deutſche Wirtſchaftsführung. In der Feſtſitzung ergriff nach der Begrüßungsanſprache des ſtellvertretenden Vorſitzenden des Verbandes, Oberregierungsrat Dipl. ⸗ Kaufmann Dr. Löhmer, Berlin, als einer der Ver⸗ bandsgründer Diplomkaufmann Below, Berlin, das Wort, um kurz die Geſchichte des Verbandes zu ſtreifen, der ſich immer von dem Wunſche eines der älteſten Hau⸗ delshochſchulfreunde leiten ließ, der die höchſte Pflicht⸗ erfüllung gegenüber der Allgemeinheit verlangte. Die Reihe der Begrüßungsreden eröffnete Reg.⸗Rat Dr. Hartmann im Namen des Regierungspräſidenten. Sberregierungstat Dr. Zorn vom Landesfinanzamt Köln ——— ſprach für das Reichsfinanzminiſterium und das Landes⸗ finanzamt Köln. Direktor Dipl.⸗Hl. Bauer überbrachte die Grüße des Oberbürgermeiſters Dr. Adenauer. Ober⸗ landesgerichtsrat Schommer wies als Vertreter des Oberlandesgerichtspräſidenten und des Generalſtaats⸗ anwaltes auf die freundſchaftliche Verbindung hin, die ſich in jüngſter Zeit immer mehr zwiſchen Recht und Wirt⸗ ſchaft herausgebildet habe. Auch Oberpoſtrat Dr. Kar ll wies als Vertreter des Präſtdenten der Oberpoſtdirektivn darauf hin, daß die Poſt ſich in immer wachſendem Maße der wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Erkenntniſſe bediene. Handelskammerſyndikus Dr. Brandt überbrachte die Wünſche der Induſtrie⸗ und Handelskammer Köln. Die Reihe der Begrüßungsredner aus wiſſenſchaftlichen Kreiſen eröffnete Prof. Dipl.⸗Kfm. Dr. Walb, der die Grüße des Rektors der Univerſität Köln und des Dekans der Wirtſchafts⸗ und Sozialwiſſenſchaftlichen Fakultät über⸗ brachte. Die Univerſität Frankfurt war durch Profeſſor Dr. Hollauer und die Handels⸗Hochſchule Mannheim durch Profeſſor le Coutre vertreten. Profeſſor Hollauer wünſchte, daß ſich bald ſelbſt der gemeine Mann das Leben nicht mehr ohne Diplomkauf⸗ mann denken könne. Namens deß Verbandes der Dozenten der Betriebswirtſchaftslehre an deutſchen Hochſchulen ſprach Prof. Dipl.⸗Kaufm. Fritz Schmidt, Frankfurt a. M. Schließlich überbrachte Dipl.⸗Hl. Weſſing die Wünſche des Vereins Preußiſcher Diplom⸗Handelslehrer. Staatsſekretär z. D. Prof. Dr. Iulius Hirſch hielt das erſte Referat über Wirtſchaftslehre u ud Wirtſchaftspraxzis. Die neueſte Wirtſchaftsent⸗ wicklung führe beinahe zwangsläuſig zu einer immer engeren Verbindung von Wirtſchaftspraxis und gedank⸗ licher Durchdringung des wirtſchaftlichen Seins und Wer⸗ dens, d. h. des Wirtſchaftsdenkens. Die Wege des engen Zuſammenwirkens der praktiſchen Wirtſchaftswiſſenſchaft und insbeſondere der Betriebswirtſchaft mit den Wirt⸗ ſchaftsunternehmungen, gleichviel ob privaten, öffentlichen oder genoſſenſchaftlichen Charakters, erblickt Redner in fol⸗ genden Punkten: 1. Der Erfahrungsaustauſch zwiſchen den Un⸗ ternehmungen ſteigere außerordentlich den wirtſchaft⸗ lichen Fortſchritt. Die weit beſſere Beobachtung der Märkte als gegenwärtig ſei eine internationale Aufgabe. Nur durch ſie könne man die gefährlichen Konjunktur⸗ ſtöße, wie wir jetzt eben einen erleben, zu mildern hoffen. 3. Zu alledem ſei die Nachprüfung der Bil⸗ dungs methoden und der Arbeitsziele in der modernen Wirtſchaftswiſſenſchaft dringend er⸗ forderlich. Die Wirtſchaftswiſſenſchaft müſſe ſich jetzt entſprechend der neuen Entwicklung neue Aufgabenkreiſe erſchließen. Der eine ſei die bewußte Arbeitsteilung in der Forſchungs⸗ arbeit zwiſchen den vielen Lehrſtätten und Inſtituten. Oberregierungsrat a. D. Dr. Joachim Tiburtius führte u. a. aus: Der Diplomkaufmann ſoll die wirtſchaft⸗ liche Führung von Betrieben im Rahmen der Volkswirk⸗ ſchaft leiſten; dazu gehört neben einer Beherrſchung allge⸗ meiner und ſpezieller Betriebs-, ferner allgemeiner Volks⸗ wirtſchaftslehre und aus der Rechtslehre eine Darſtellung der allgemeinen Grundlagen des Staats⸗ und Verwaltungs rechts. Eine ſpeziellere Geſtaltung des Bildungsweges 5 1 2—— muß die Vorbereitung für eine künftige praktiſche Berufs⸗ laufbahn beſſer vorbereiten, als es die bisherige ſchemati⸗ ſchere Zuſammenfaſſung ermöglicht. Dieſe Geſtaltung des Bildungsganges auf der Hochſchule würde auch die beſte Vorbedingung für das dringend erwünſchte Entſtehen eines neuen Typus von Verwaltungsbeamten mit der Vorbildung des Diplomkaufmannes und für das Wirtſthaftsreferendariat im Sinne der Drewſchen Vor⸗ ſchläge darſtellen. Die Wirtſchaft will in ihren Diplom⸗ kaufleuten keine„Wirtſchaftskadetten“ bekommen. Das all⸗ gemeine Intereſſe der Geſellſchaft erfordert eine Geiſtes⸗ und Charakterbildung der akademiſch geſchulten jungen Kaufleute, die ſie zu Dienern geſamtwirtſchaftlicher Ziele macht und innere Hemmungen gegen die Exzeſſe des rein privatwirtſchaftlichen Egoismus wachſen läßt.* —.—— Kleingartenverein Mannheim Netkarſtadt Der Kleingartenverein Mannheim Ne ck a r ſt a dt e. V. hielt am Samstag abend im Vereinshaus der„Flora“ einen Familienabend ab, zu dem die Mitglieder in ſo großer Anzahl gekommen waren, daß der Saal bald überfüllt war und die Späterkommenden wieder umkehren mußten. Alle Tiſche waren reich mit farbenprächtigen Gar⸗ tenblumen geſchmückt. Auf dem Podium ſah man ein Ar⸗ rangement von Topfblumen aller Art, die am Schluß des Abends zur Verſteigerung kamen. 5 Der Vorſitzende Eckert begrüßte Mitglieder und Gäſte, beſonders den Vorfitzenden des Landesverbandes der ba⸗ diſchen Kleingartenvereine, Hauptlehrer Lauppe. Dann wickelte ſich ein ſehr unterhaltſames Programm ab, in dem Fritz Fegbeutel und das Erlenhof⸗ Quartett eine große Rolle ſpielten. Vor allem war Fegbentel glän⸗ zend im Schuß, ſo daß man ihn nicht mehr vom Podium laſſen wollte. Das Hausorcheſter des Vereins ſorgte für muſikaliſche Unterhaltung. In einer Anſprache wies der Vorſitzende noch auf den am 13. September im Nibelungenſaal ſtattfindenden Fe ſt⸗ abend hin, der als Jubiläumsveranſtaltung der Arbeits⸗ gemeinſchaft der Kleingartenvereine Mannheim⸗Oſt, Mann⸗ heim⸗Neckarſtadt, Mannheim⸗Lindenhof und 2. Sandgewann gedacht iſt. Die erſtgenannten drei Vereine feiern ihr zwanzigjähriges, der letztere ſein zehnjähriges Beſtehen. Der billige Eintrittspreis dürfte einen Maſſenbeſuch brin⸗ gen, zumal der Feſtabend in eine Tanzunterhaltung aus⸗ klingen wird. Der Vorſitzende ſprach weiter über die trüben Au s⸗ ſichten der Kleingartenkolonien in Mann⸗ heim. Allein im Bereich des Kleingartenvereins Maun⸗ heim⸗Oſt wurden wieder 150 Gärten gekündigt. Bet der Geſchäftsſtelle ſprechen immer wieder„enteignete“ Kleingärtner vor, denen der Verein zu einem neuen Gar⸗ ten verhelfen ſoll. Dem Ausbau des Herzogen⸗ riedparks werden weitere Kleingärten zum Opfer fal⸗ len. Man erwartet von der Stadtverwaltung weitgehendſte Rückſichtnahme auf die Kleingartenbewegung, die doch im Kriege und in der Nachkriegszeit ihren prakttſchen Wert erwieſen habe. Die Anlage von Dauergärten ſet eines der Hauptziele, die ſich der Verein zur Aufgabe ge⸗ macht hat. Die Schwierigkeiten ſeien ſehr groß, aber die Stadt dürfe ihre Unterſtützung nicht verſagen. a Als Vorſitzender des Kleingartenvereins Mannheim⸗ Lindenhof und des badiſchen Landesverbandes ergriff aich Hauptlehrer Lauppe, ein Pionier der Kleingartenbe⸗ wegung in Mannheim, das Wort. Auch er ſtellte die For⸗ derung nach Dauergelände in den Vordergrund. Der Klein⸗ gärtner ſolle nicht mehr befürchten müſſen, daß ihm von heute auf morgen ſein Garten genommen werden könne. Die Unterſtützung der Stadt müſſe erreicht werden. Ex⸗ freulich ſei die Stärkung, die die Kleingartenbewegung in der Neckarſtadt erfahre. Noch einmal eutfeſßelte Fritz Fegbeutel Stürme der Heiterkeit und das Erlen hof⸗QOuartett zeigte ſein Können. Dann nahte mit der Mitternachtsſtunde die Ver⸗ lofung der Pflanzen, die faſt jedem dritten Beſucher einen Gewinn brachte. el. ————— Verantwortlich: Richard Schönfelder. WREIMS-KALEAHDER Für die Zell vom 27. Juli bis 2. Augusſ 9 Sonntag, 27. Juli Motorfahrer⸗Club Mannheim E..: 5 Ausfahrt auf den Gaiberg(Picknickfahrt), fahrt 7 Uhr vormittags Schillerſchule. Donner steg, 21. Juli Bad.⸗Pfälziſcher Luftfahrtvenehn, Maunheim: Treffpunkt jeden Donnetsstag abend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“, Klußlokal in den Kellerräumen, neben der Weihenſtephanßube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. Samstag, 2. Augeast Verein für Körperpflege von 1886, E..: Abends 9 Uhr, anläßlich des Sommernachtſeſtes mit Tanz im Rheinbad Herweck Boxkämpfe, rhythmiſche Uebungen mit dem Rundgewicht, Gewichtheben, Ringer⸗ reigen, Kunſtſpringen vom höhen Turm u. a. m. Die Veranſtaltung findet infolgs ungünſtiger Witterung nicht am 26. Juli ſtatt. — Nachdruck verboten.— T Bier aus Pfälzer Gerſte * Kapellen, 24. Juli. Der Hopfenbauverein „Rheinpfalz“ hat mehrere hundert Zentner Pfälzer Gerſte und die entſprechende Menge Hopfen nach Weihenſtephan geſandt, wo die Lehr⸗ und Verſuchs⸗ Ab⸗ brauerei ein Bier aus rein Pfälzer Erzeugniſſen herſtellte. Durch den Verſuch— es wurden etwa 3000 Liter Bier hergeſtellt, die demnächſt ohne Nutzen ausgeſchenkt werden ſollen— will man be⸗ weiſen, daß ſich die Pfälger Gerſte und der Pfälzer Hopfen ſehr gut zur Bierbereitung eignet. Man iſt auf den Verſuch geſpannt. igungsdarlehen ————ů— r Hausparverhdqen CCC Freitag, 25. Juli 1930 Die Zahl der Monatsbilanzen veröffentlichenden Kredit⸗ banken iſt um zwei zurückgegangen, zwei kleine Kredit⸗ inſtitute, die Rheiniſche Bauernbank mit 1,5 und die Bern⸗ burger Bank mit 0,5 Mig.„ Aktienkapital ſind diesmal ausgefallen. Ebenſo wie im Vormonat kommt auch in den jetzt ver⸗ öffentlichten Ziffern für Juni die Letargie des Ge⸗ ſchäftslebens zum Ausdruck. Immerhin zeigt jedoch die Entwicklung der einzelnen Bilanzpoſten eine ziemlich große Verſchiedenartigkeit vom Vormonat. Da die Bewen gungen bei ſämtlichen Kreditbanken faſt gleichlaufend ſind mit denjenigen der Berliner Großbanken, können wir uns auf einen Ziffernvergleich bei den letzteren beſchränken. Im Gegenſatz zum Vormonat haben die Kreditoren eine, wenn auch geringe Zunahme um 57 Mill. J er- fahren, während ſie im Vormonat um 25 Mill./ zurück⸗ gegangen ſind. Die Geſamtzunahme der fremden Gelder iſt wiederum wie im Vormonat eine beträcht⸗ Gelder beträgt aber nur 50 Mill. J, da gleich⸗ zeitig auf Akzeptkonto ein Rückgang von 7 Mill. 1 ausgewieſen wird. Innerhalb der fremden liche Berſchlebung zu Gunſten der ganz kurz⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung W 22 HANDS. d WIRTSCHAFTS-ZHTU NG Abend-Ausgabe Nr. 339 Monatsbilanzen deutscher Krebitbanken gefloſſen, während die DD. Bank einen nicht unweſent⸗ lichen Rückgang aufzuweiſen hat. Die Summe der Bilanzziffern iſt bei der D. D. Bank um 55 Mill. zurückgegangen, während ſie bei der Commerz⸗ und Privat⸗ bank um 64 Millionen geſtiegen iſt. Nächſt der Commerzbank meiſt die Dresdner Bonk einen erheblicheren Zugang der fremden Gelder aus. Auf der Aktivſeite ſind bei der D D. ⸗Bank die Kaſſen⸗ beſtände und die Konſortialbeteiligungen am ſtärkſten ge⸗ ſtiegen, während alle anderen Poſten insbeſondere die Noſtroguthaben und Debitoren in laufender Rechn ing den erheblichſten Rückgang gufwe 1. D ch ſelbeſt and iſt bei der.⸗Ban! um Millionen zurückgegangen, dafür hat die Bank 46 Millionen mehr in Schatzanweiſun⸗ gen angelegt. Die erheblichſte Steigerung des Wechſelbeſtandes weiſt die Dresdner Bank aus, Noſtrogut⸗ hoben ſind allein bei der Commerzbank und bei der Ber⸗ liner Handelsgeſellſchaft geſtiegen. Die Verſchiebungen der Liquidations⸗ ziffern ſind nur ſehr geringfügiger Notur. Die Dresd⸗ ner Bank weiſt eine kleine Verbeſſerung von 55,1 auf 55,8, die Danat⸗Bank eine ſolche von 56 auf 56,3, die Commerz⸗ Bank von 51,6 auf 52,8 aus. Bei der DD. Bank iſt eine geringfügige Verſchlechterung von 51,7 auf 51,6 und bei der W 1 1[Darmſt. 6 90 8 Deutſche Bank u. Dresdn 1 85 ni, Preuß. Siaais⸗ Giro⸗ 155 g 9 un Nat. Groß! Credit Disconto Gef. Bank Bank banka banken Stkaatsb. 4 Ldsb. zentr Aktiva Kaſſe, fremde Geldſorten 89.5 29.9 29,9 18,5.3 177,4 215,9 1,6 13,9 12,7 Guthaben b. Noten⸗ u. Abrechn.⸗Banken 47.8 18.5 19,6 7,9.9 100,2 132,1 2,2 13.5.2 Schecks, Wechſel u. unverzinsl. Schatzanm. 1823.1 645.0 649.2 403,4 152.2 3256, 3741,0 321,8 619.6 279.2 Noſtroguth. b. Banken, Bankfirm. b. 3 Mon. 375,7 227,7 217,2 142,3 92,8 1112.7 1418.1 77,4 438.5 568,5 Reports u. Lombarbs geg. Börſe⸗Wertpap. 181.0 59.0 167.5 116,2 41,4 541.9 607,1 102,4 120,9 28,0 Vorſchüſſe auf verft. sder eingel, Waren 648,7 400,8 388, 228,5 111,0 185,9 21570— 27,5.4 Eigene Wertpapiere 87.4 45.8 39.7 25,7 12,4 215 5 425,7 15,7 185,4 189.9 Konſortialbekel ig ungen 9150 25,2 40.9 19,8 5,0 106,7 233,5 44,5 5¹¹² 0,3 Dauernde Beteiligung b. anderen Banken 39,1 35,5 24.0 10.9.0 116,1 181,9 4. 29.7 40,9 Debitoren in laufender Rechnung 2804.8 1122,00 1168,8 8351.0 275,0 61905 77908 722,4 1607.3 1185, Jangfr. Ausleithg. geg. huyp. Sich, od. Deckung 705— 8 2 1— 77 1058, 2—1781,5 2215, Paſſiva Aktienkapital bezw. Betriebs kapital 285,0 100,0 60,0 75.0 40,0 588,0 983, 17.0 113,2 177.0 %%% ĩͤ 160,0 34.0 60.0 40.5 20,0 329,5 458,4 7,5 45,1 37.7 TTT.——0 4777.8 2392,88 2495,22 1568.6 628,9 12297, 1413,86 1258,4 3077,2 2244,8 VVV 188,8 105,4 76,0 75,7 17,8 480,7 611, 30 18 5 Langfriſtige Anleihen bezw. Darlehen 105,0—— 84,0— 189,0 1277,4— 1636,5 2072,8 Bilanzſumme auf beiden Seiten: 5526,4 2641, 2739,9 1852,5 711.7 13973,3 18302,9 100,7 5025,9 4615.6 friſtig angelegten Gelder feſtzuſtellen. Während! die innerhalb 7 Tagen fällig werdenden Kredite um 242 (im Vormonat 123) Mill./ geſtiegen ſind, hat der Rück⸗ gang der bis zu 3 Monate fälligen Gelder einen weiteren Fortſchritt um 170(118) Mill.„ gemacht. Die nach 3 Monate fälligen Gelder ſind um 20 Mill./ geſtiegen (t. V. 9 Mill.„ Rückgang). Man darf daher annehmen, daß auch weiterhin in erheblichem Maße auf Pro⸗ longierung kurzfriſtiger Auslandsgelder verzichtet worden iſt und von den beſonders billi⸗ gen Tagesgeldſätzen Gebrauch gemacht worden iſt. Auf⸗ fallend iſt der Rückgang der ſeitens der Kundſchaft Hei dritten benutzten Kredite um 36 Mill. /, während der entſprechende Poſten auf der Aktipſeite Vor⸗ ſchüſſe auf Waren eine kleine Steigerung um 4 Mill. ¼ zu verzeichnen hot. Auf der Aktiyſeite haben die Debitoren in laufender Rechnung diesmal eine geringe Steigerung von 4 Mill. R. erfahren, während ſie im Vormonat um 61, Mill. R. zurückgegangen ſind. Die Kaſſenbe⸗ ſtän de, die im Vormonat einen Rückgang von 22 Mill. guſwieſen, ſind diesmal erheblich, und zwar um 65 Mill. N50 geſtärkt worden. Auch die Wechſelbeſtände ſind um 87 Mill.(28 im Vormonat) geſtiegen, doch entfällt die Steigerung faſt allein auf Anlage in Schatzan wei⸗ fungen, die um 80 Millionen ſtiegen gegenüber einem Rückgang von 22 Millionen im Vormonat. Der Rückgang von Noſtroguthaben um 42 Millionen(im Vormonat 16 Millionen Steigerung) dürfte mit dem oben erwähnten Rückgang der ſeitens der Kundſchaft bei Dritten benutzten Kredite, aber auch mit dem Rückgang der Auslandsguthaben in Verbindung ſtehen. Einen erheblichen Rück⸗ gang weiſen Reports und Lombards auf, und zwar um 62 Millionen gegenüber einer Steigerung von 15 Millionen im Vormonat. Von dem Rückgang fallen allein 60 Millionen auf Börſen reports. ie An⸗ ſprüche der Börſe gehen immer weiter zurück, was ein weſentliches zu der großen Geldflüſſigkeit beitragen mag. Die übrigen Aktippoſten weiſen nur geringe Verſchiebungen auf; zu erwähnen iſt eine Steigerung der Konſortial⸗ beteiligungen um 14 Millionen. Der Verlauf bei den einzelnen Großbanken war durchaus verſchiedenartig. Fremde Gelder ſind am erheblichſten der Commerz und Privatbank zu⸗ Berliner Handelsgeſellſchaft von 61,5 auf 61,2 v. H. zu ver⸗ zeichnen. Sowohl die Stagts⸗ und Landesbanken wie auch die Girozentralen berichten von einem Rück⸗ gang der kurz⸗ und mittelfriſtigen Gelder. Beide Arten von Bankinſtituten weiſen dagegen eine Steigerung der langfriſtigen Anleihen bzw. Darlehen aus, die bei den Staats⸗ und Landesbanken um 28 Millionen und bei den Girozentralen um 8 Millionen geſtiegen ſind. Entſprechend ſtiegen auch die langfriſtigen Ausleihungen bei den Staats⸗ und Landesbanken um 42 Millionen und bei den Giro⸗ zentralen um 28 Mill. I. Leichter Reichsbank Status Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Juli hat ſich in der dritten Juliwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 71, auf 1585,8 Mill. Ver- mäßigt. Im einzelnen haben die Beſtände an Han⸗ dels wechſeln und Schecks um 58,8 auf 1427, Mill. Mark und die Lombardbeſtände um 12,7 auf 57,6 Mill.„ abgenommen. Beſtände an Reichsſchatzwech⸗ ſeln ſind nicht vorhanden. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 232,7 Mill./ in die Kaſſen der Bank 8 u⸗ rüückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 221,0 auf 3965,9 Mill., derjenige an Rentenbankſcheinen um 11,7 auf 379,4 Mill.„ verringert. Unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Renten⸗ bankſcheine in Höhe von 0, Mill. /, getilgt worden ſind, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbank⸗ ſcheinen auf 78,8 Mill.„ erhöht. Die fremden Gel⸗ der zeigen mit 667,0 Mill./ eine Zunahme um 240, Mill. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 2,2 auf 2800,3 Mill./ ver⸗ mindert. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 3000, auf 2618,7 Mill./ und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 2,2 auf 181,6 Mill./ abgenommen. 5 Die Deckung der Noten durch Gold allein er⸗ höhte ſich von 62,5 v. H. in der Vorwoche auf66,0 v.., diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 66,9 v. H. auf 70,6 v. H. () Hamburger Verſicherungs⸗A.., Hamburg.(Eig. Dr.) Die.⸗V. genehmigte den dividendenloſen Abſchluß für 1929. Zum Geſchäftsbericht wurde mitgeteilt: Das Jahr 1929 war ein Kataſtrohenjahr für die Geſamtheit der deutſchen Transportverſicherer. Das Einheits⸗ und Kraft⸗ fahrzeug⸗Verſicherungsgeſchäft verlief normal. Das Jahr 1930 iſt bisher frei von den angeführten Kataſtrophen⸗ ſchäden geblieben. Totalſchäden in dem Ausmaße wie im Vorjahre ſind nicht eingetreten. Bei entſprechender Aus⸗ wahl der Riſiken, vorſichtigen und ausgedehnter Rück⸗ deckung glaubt die Geſellſchaft dem Reſt des Jahres 1930 mit aller Zuverſicht entgegenſehen zu können. * Vertagte GV. der Brandenburger Leben. In der o. GV. der Brandenburger Lebens ⸗Verſiche⸗ rungs- AG., Berlin, in der 887 000„ mit 43 900 reten waren, bemängelte eine Minorität, 600 Stimmen auf ſich vereinigte, einige Bilanzpoſten, ders den Poſten„Guthaben bei Banken und Verſiche⸗ Stimmen vert die 1 mmengebrochene Süddeutſche Feſellſchaft AG., Mün⸗ Dieſe Geſellſchaft beſaß bekanntlich bis vor Rückverſicherungs⸗ chen, befindet. kurzem die Majorität der Brandenburger AG., ſie iſt jedoch Die inzwiſchen auf eine rheiniſche Gruppe übergegangen. Oppoſition wies darauf hin, daß bei dem Majorit a wechſel Abmachungen mit den neuen Majoritätsbeſitzern getrüffen worden waren, die die Rechte der Minderheit er⸗ heblich verletzten, da ſie den Majoritätsbeſitzern eine Ver⸗ zinſung ihres Kapitals mit 6,75 bzw. 10 v. H. ſicherten, rend ſich die Minorität unter Zugrundelegung ihrer lung mit 2 v. 5 Die Oppoſition da 3 Vertagung der Be⸗ ſchlußſaſſung über die egularien und Einſetzung einer Reviſionskommiſſion. Dem Vertagungsantrag mußte gegen die Stimmen der Majorität ſtattgegeben wer⸗ den, während der Antrag auf Einſetzung einer Repiſtons⸗ kommiſfſion unter Proteſt der Minorität abgelehnt wurde. Entlaſtung an Vorſtand und Aufſichtsrat wurde eben⸗ falls vertagt. Die vorgelegte Bilanz weiſt einen Rein⸗ gewinn von 10 526/ aus, aus dem 4 v. H. Dividende ver⸗ teilt werden ſollten. 8 Hochfrequenzmaſchinen AG. für drahtl. Telegraphie in Berlin.(Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte den Ab⸗ ſchluß für 1929 und beſchloß, aus dem Reingewinn von 146 926(128 581)— 12(11) v. H. Dividende zu vertei⸗ len und abzügl. AR.⸗Tantiemen und Gewinnanteil der C. Lorenz AG. den Reſt von 12570(5705)/ vorzutragen. Ueber das laufende Geſchäftsjahr wurden keine Ausführun⸗ gen gemacht. O Telephoufabrik Berlin AG., Berlin.— Sanierung genehmigt.(Eig. Dr.] Die o. HV. genehmigte ein⸗ ſtimmig den Abſchluß für 1928 und beſchloß, den Ver bu ſt in Höhe von 3 4411/4/ vorzutragen. In der anſchließen⸗ den weiteren o. HV. wurde der Abſchluß für 1929 und der Antrog der Verwaltung einſtimmig genehmigt, den im Louſe des Jahres 1929 erhöhten Verluſt von 4130 760% Deutſchlands Kohlenproduktion im Juni Nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Juni 1930 im Deutſchen Reich ohne Saar⸗ gebiet 10 804 760(1929: 13 221431) To. Steinkohle, 11 746 277 (13 728 826) To. Braunkohle, 2 611 467(3 146 562) To. Koks, ſowie 354 740(436 406) To. Preßkohlen aus Steinkohlen und 3 028 100(3 511127) To. Preßkohlen aus Braunkohlen hergeſtellt. Für die Zeit vom Januar bis Juni wurden ſomit insgeſamt produziert: Steinkohlen 73 343 194(19205 78 484 1558) To., Braunkohlen 71 770 333(84 719 578) To., Koks 17 404 261(18 598 678) To., Preßkohlen aus Stein⸗ kohlen 21716 79) To. und Preßkohlen aus Braun⸗ kohlen 1660 3 —* dadurch zu daß das Stammaktien kapital im Nominalbetrage von 6,9 Mill./ im Verhältnis von :22 auf 2,97 Mill. G zuſammengelegt wird. Die chaft erzielte 1929 Einnahmen in Höhe von 4045 057 „1, denen Unkoſten in Höhe von 3 667 077 (3 674 259) /, Zinſen in Höhe von 610 469(427 382) und Abſchreibungen von 407 096 1 375 228)/ gegenüberſtehen. Der geſamte AR. der Geſellſchaft iſt mit Ablauf des Jahres 1929 zurückgetreten. Der neue AR. ſetzt ſich zuſammen aus den Herren des alten AR. und den Vertretern der Standard Electric, Der bisherige Verlauf des Ge⸗ ſchäftsjahres 1930 habe die Geſellſchaft genötigt, die Beleg⸗ ſchaft ſtark zu vermindern, do ſeitens der Reichspoſt die e 1 eingehen. Im sfellſchaft unter in den Beſitz Berlin, über⸗ e b günſtigen Bedingungen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft AG., gegange () Bergiſch⸗Märkiſche Induſtrie⸗Geſellſchaft, Wuppertal⸗ Barmen.(Eig. Dr.) In der o..⸗V. wurde der bekannte Abſchluß für das Geſchäftsfahr 1920, der einen Verluſt von 245 000./ aufweiſt, der aus der offenen Rücklage gedeckt werden ſoll, ſodaß ein Reſtverluſt von 311 R. zum Vor⸗ trag auf neue Rechnung verbleibt, einſtimmig genehmigt. O Heine u. Co., Leipzig.(Eig. Dr.) In der HV. wurde der Abſchluß für 1929 mit 6 v. H. Dividende auf die VA. und 0(). v. H. auf die StA. genehmigt. Zum Ge⸗ ſchäftsgang wurde bemerkt, daß ſich das Geſchäft langſam zu beleben beginne. ( Eine Reichsbahnanleihe.(Eig. Dr.) Zwiſchen den zuſtändigen Stellen der Reichsbahn haben mit den Banken Verhandlungen über die Frage der Geldbeſchaffung durch Amleihewege ſtattgefunden. Zur Erörterung ſteht ein zjähriger 6proz. Schuldverſchreibungstyp, von dem zunächſt laut F. Z. ein Betrag von unter 100 Mill. 4 zu einem Kurs mit einer Realverzinſung von etwa 7 v. H. aufgelegt werden ſoll. Ueber den Zeitpunkt der Auflegung könne noch keine Angabe erfolgen. Der engliſch-deutſch-belgiſche Metallblock perfekt -P. oer Metallgeſellſchaft Frankfurt a. M. O Eig. Dr.) Eine ao. GV. der Metallgeſellſchaft Frankfurt a. M. genehmigte die Umwandlung von 4 Mill.% V A. Serie II in St. A. Dieſe wurde notwendig, da aus der Erweiterung der Verbin⸗ dung zwiſchen der Metallgeſellſchaft und der Amalgamated Corporation die Metallgeſellſchaft gegen Hergabe von 10,2 Mill./ eigener Sta. im Tauſche 600 000 Pfund Aktien der Amalgamated Metall Corporation erwirbt. Weiterhin nahm die GV. die bereits bekannten Angaben über die Abſtoßung der metallverarbeiten⸗ den Betriebe der Metallgeſellſchaft an die vorher 271 ſanierte Berg⸗Heckmann⸗Sel ve A G. gegen Ueber⸗ laſſung von 10 Mill.„ Berg⸗Heckmann⸗Selve⸗Aktien ent⸗ gegen. 5 Auf die Anfragen des Aktionärs Bankier Oettinger (S. u. H. Goldſchmidt, Frankfurt a..) erhielt man die bemerkenswerte Mitteilung, daß inzwiſchen das eng⸗ liſch⸗deutſch⸗ belgiſche Metallab kommen bereits abgeſchloſſen iſt. Die britiſche Amalga⸗ mated Metal Corporation wird nunmehr auch Aktien der belgiſchen Metallgeſellſchaft, der Soeiet ée Generale des Min.erais, Brüſſel, in nicht genannter Höhe übernehmen. Die Amalgamated Corporation iſt demnach an den beiden engliſchen Firmen, der Britiſh Metal Corporation und der Firma Hen ry Gardner u. Co. Ltd. zu 100 v. H. an der Metallgeſell⸗ ſchaft AG., Frankfurt a. M. zu ½ des Kapitals(mit 10,2 Mill. /) und zu einem noch nicht bekannten Prozentſatze an der Societé Generale des Minerais in Brüſſel kapital⸗ mäßig intereſſiert. Dadurch wird die Amalgamted Cor⸗ poration zu einer großen internationalen Metall⸗Holdinggeſellſchaft mit einer ver⸗ ſtärkten Stellung auf dem internationalen Markte. Eine direkte Verbindung mit dem kürzlich geſchaffenen Blocke Haut Katanga und Hir ſch Kupfer ſei nicht her⸗ geſtellt, doch verlohne ſich, wie die Verwaltung die weitere Aktionäranfrage beantwortet, das Jntereſſe dieſes Paral⸗ lelfalles zu verfolgen. Die beiden Transaktionen bezwecken vor allem die Erweiterung der Abnehmerſchaft und letzten Endes als Abwehr gegen die Ueberproduktion auf allen Metallgebieten, wie Sicherſtellung der abnehmenden Kund⸗ ſchaft! Auf allerdings ziemlich indirektem Umwege werden ſchon in Zuſammenhang mit der erſten Katanga⸗Abſprache die Beziehungen zwiſchen Hirſch Kupfer und dem deutſch⸗ engliſch⸗belgiſchen Metallblock angeregter geſtaltet. Die Frage eines evtl. GEinfluſſes der Metal l⸗ baiſſe auf das Ergebnis der Metallgeſell⸗ ſchaft, wurde dahin beantwortet, daß der Handel der Metallgeſellſchaft von der Metallbaiſſe kaum infolge der ge⸗ ringen Vorratshaltung beeinflußt wurde, im Gegenteil ſei man mit dem Gang der Dinge zufrieden. Auch mengenmäßig ſei das Geſchäft gegenüber dem Vorfahre nicht weſentlich zurückgegangen. Wie die Induſtriebetriebe der Metallgeſellſchaft ab⸗ ſchließen, könne man noch nicht überſehen. Infolgedeſſen ſind auch Angaben über das vorausſichtliche Geſamt⸗ ergebnis des in zwei Monaten ablaufenden Geſchäfts⸗ jahres noch nicht möglich, da erſt der Abſchluß der Induſtrieabteilungen abzuwarten ſei. Trotzdem glaubt die wieder befriedigen wird. —.——— TD—————————̃——̃ ſk.—— ͥ——ññ᷑ͤ—— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer EHektenbörse 24. 25 88% Bab. St.⸗A. 27 82.— 82.— 7% Bad Kom. Gd 90.— 90.— 8% Lihafen Stadt 94.— 94.— 10% Mhm. Gold 101.0 101.0 9% f 95.— 95.— 6 7* 5 2 6% Farben b. 20 100,0 100,0 24 25. .⸗G. f. Seilind 51.— 51. Brown, Boveri 1185.0 118.0 Daimler⸗Benz. 29.50 29,50 Deutſche Linol.. 186,0 180,0 nzinger Union 72,.— 72,.— . J. G. Farben 152.0 150.0 Badiſche Band 150.0 150,0 10% Grkr. M. UA. 111,0 111,0 Pfälz. ypoth. B. 140.0 1410%„„ UA. 185,0 185,0 R 5 9 8 5 BT. 152.0 180.0 a D. Bank u. Disc. 127,0 126,0 Karlsr. Näh. Halb 25.— 25.— C. H. Knorr Ronſerven 9. 125* raun 45.— 45.— 150.0 150,0 Mannh. Gummi 28,— 25.— Pfälz. Mühlenm. 125,0 125,0 lortl. gem. Heid. 88. Gi fr.. 1 5 Mheinmühlenw. 3 Sübd. Zucker A0 180 Berein disch. Oel. 7750 92050 reyta 72.50 72.50 ald ho wartz Stor Durlacher Hof chbaum. Judwigsh. A. Br. 185,0 18510 880 ee 125,0 125,0 chwarz Storch. Eichbaum Werger 169,0 165.0 Brown Boveri Bad. Aſſekurangz 114,0 114,0 Tontinent. Verſ.—.——.— Mannß. Verſich.—.——— Belt Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte] Darmft. u. Rat. 190.0 1030 1 Deutſche⸗Disconto 127,0 125,7 2% Relchgant! 44.65 94,25 D Effekten Bank 107.0 106,5 5 89.— 88.— D. Hup. u. Wechſ. 144.5—.— Ablbſungſch. u. 60,10 59,80 ohne 7,90.0 D. Ueberſee⸗Bank 99,50 2. Wertb.(Holb!—.——.— Dresbner Bank 1270 126,2 D. anw.———— Frankf. Bank. 100,0 100,0 7, 88 ge. 14. 270 2655 15 Hyp.⸗B. 153,0 154,0 9% Ludwigsh. 29 88,50 98,40] Nürnberg. Verein 50 wb 6. 101,8 100,5 9 lt Ereb.⸗Anſt. =. fätz. Oyp.-Bk. 7%„7 79.50 79,40 1 Reichsbank 5% Grkr. Mh. 28 16,75 16,75 Rhein. Creditbk. 8% Preuß. Kali—,——.—] Rhein. Hyp.⸗Bk. 5% Preuß. Rog 5% Süd. Feſtwd. Südd. Boden⸗G. Sudd. Disconto. 9% Grkr. M. abg. Wiener Bankver. 5% Rh.⸗M.⸗Don. 73.25 Württ. Notenbk. 1% Bad. Rom. Gd. Allianz 87 er--9 rankf. All. 8 80% b. 0p. M. 25 annh. Berſ.⸗G. Transport- Aktlen 12— 184.0 181.0 C Dt. Linoleum 2780 27.80 1400 130.5 250.0 244,0 1500 1500 140.0 139.5 155 5 195.0 194.0 Emag Frankf. 888 2 87 18 55 888 S8 8 8 S5 8 18 apag..... 69,50 89,— eidelb. Straßb. 24,— 24.— korbd. Lloyd.. 69,85 89,50 Oeſter.⸗U. St.⸗B.. Montan- Aktien Eſchweil. Bergw. 212.0 211.0 Gelſenk. Bergw. 112.8 Ilſe Bgb. St. A. 280.0 225,5 189.0 Kalt Aſchersleben Kali Salzdetfurth 388,7—— Kalt Weſteregeln 195.0—.— Klöckner„„ Mannesm. Röhr. 81,50—.— /% Rhein. Lig. 6%% Pfälz. Lig. %%Südbo big 4%% Meining. 6% 9% Pr.. B. Lig Bank- Aktien Allg. D. Creditb. Badiſche Bank 150.0 148.2 Samer Bankrer. 1165 115,0 Bayr. Hy u. WH. 1880 Jom. n. Utivatd. 135,0 134.5 44888 is 88 11 108,5 108,2 „ Knorr, Heilbr. 24 Otavi⸗Minen... 37.— Phönix Bergbau—.— 76,25 Rheinſtahl Salzw. Heilbr. Tellus Bergbau DK u. Laurahütte 43,.— 42.— Ver. Stahlwerke. 76,75 77, Industrie-Aktien enninger K. St.— 8 Feen Mllnchen 237.0 236,0 S Bindg. 240.0 2310 S Werger 165,0 165,0 dee oer „E. G. 4 Aſchaff. Buntp.. 107.0 107,0 Bd. Maſch. Durk. 139,0 Brem.⸗Beſig. Oel Cement Heideldg. Karſtadt Chamotte Annw. . B Albert— „ Brockhues 41. Daimler Benz Dt. Atlant.⸗T. D. Gold u. S. Anſt. * g Deutſche⸗Disconto Dt. Verlag.„ Dresd. Schnellpr. Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm—,. Etſen Kaiſersl. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn.— f Fabse& Schleich. ahr Gebr. Pirm. 5 Farben %„ Bonds 28 einmech. Jetter elt. Guilleaume rankfurter Gas rkf. Pok.& Wit. Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger Hald& Neu anfwerk. Füſſen ilpert Armatur. irſch Kupf. u. M. 925 u. Tiefbau olzmann, Phil. olzverkohl.⸗ Id.—.— 89, . Erlangen. unghans St. A. Kamm. Kaifersl. Karſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck. 25. 24. 25, 43.50 40.— 68,50 63.— 24 Schuhf. Berneis 40.— Seilinduſt. Wolff—.—— Südd. Zucker 150,2 150,0 Trieot. Beſtghelm 44,.— Ser. Chem. Ind, 64,.— Ber. deutſch. Oelf. Vergt. Jute Ver. Ultramarin Ber, Zellſt. Berl Bogtl. Maſch. St. Volgt& Häffner Volth. Sei“. u. K. Wayß& Freytag W. Wo 5 Zellnoff Aſchffög. 104.5 „ Memel 102,0 „ Waldhof 134.0 130.0 Schramm Lackf. 75,— 74.— Ufa(Freiverk.).. 89, 89.— Schuckert, Nrbg.—.— 153,7] Raſtatter Wagg. 09.— 11.50 Terminnotferungen(Schluß) Allg. Di. Credit 109,0 109,0 Harpen. Bergbau 110,0 Bank f Brauind. 121.5 121,0 Ph Holzmann—,— 75, Barmer Vankvee. 117.9 116,0 900 Bergbau 231.0 Bayr Hyp. u. W. 136.0 135,0 Kali Aſchersleben 189,0 Berl. Handelsgeſ. 147,0—,— Kalt Salzdetfurth 338,0 Commerzbank. 135,0 134,5 Kali Weſteregeln 196,0 Darmſt. u. Nat. 199,0 187,5 R. Karſtadt.. 88,50 81.— 127.3 126,0 Klöcknerwerke.. 127.5 126, Lahmeyer& Co. 158,2 . 89.80. Mannesmann 2,25 Mansfelder 83. Metallg eſellſch.. 108,2 MlagMühleuban—.— 8 Montecatini. 46.50 48.— Oberbedarf. 50,50 Otavi Minen—.— Phönix Bergbau 77,25 Rh. Vraunkohlen 216.5 Rh. Elek.(Rheag)—.—— Rh. Stahlwerke, 91,25 Riebeck Montan—.——.— Rütgerswerke. 50,28 Schuckert.... 156,7 Siemens KHalske 201.0 Südd. Zucker. 150,5 Svenska Tändſt, 308,0 305 Ber. Glanzſtoff—.——.— Ver, Stahlwerke 77,75 Zelte Aſchaff. 105.0 ellſtoff Waldhof 135.0 25 Konſerven Braun Kraus& Co. Bock. Lechwerfʒte Zubwigsh. Walz. — 81.25 208.0 208,0 100,0 100,0 Mainkraftwerke. 81.——.— Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A⸗ Motoren Deutz Motor Oberurſel 18.2 118.0 1920 132.0 890 Pf. Nähm. Kay. Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. B. Rütgerswerke Schnellpr. Frkthl. 114.0 113.8 1305 1800 118.0 118.0 0 35.75 35.75 138,0 Wee 113,0 118,0 102.5 102.0 125,0 125,0 29.50—.— 101,0 98.— Dresdner Bank A-G. für Verkehr Dt Reichdb. Vorz. . 5 11.70 Allg. Elektr.⸗Geſ. 140,5 139,5 .— 72. Vemberg 94 ,— 90,50 39.50 39,— Bergmaun —.——.— Buderus Eiſen. 63.— 62, Cement Heldelbg. 103.0 103,0 Compan Hiſp.„ 313.5 909,0 Contin. Gummt—— 148,0 5 67.50 67,50 2— 77,50 108,0 108,0 151,1 149.5 Daimler Benz Deutſche Erdöl.—.— Dt. Gold u. Silber„ Dit. Linoleum. 185,0 184,0 Licht u. Kraft.. 135,2 135,0 Elektr. Lieferung——— J. G. Farben. 1515 151.0 ſelten& Guill. 95,— 98,.— elſenk Bergwk. 113.0 109.0 Gesfütrel.. 136,2 136,2 Goldſchmidt... 55.50 52.50 Berliner Börse 5% Roggenwer.—.— 8,75 5% Roggenrentd.82.82 5% Landſch. Rog.—.— 7,90 5% Mexikaner 17,28 17.— 4¼% Oeſt. Schaß. 46.— 46.— 4%„ Goldrente 26,60 26,60 4%„ Kronen—.—.15 4%„ conv. Rente—.— 2,10 %%„ Silb.⸗R. 3,60.40 4½%% Pap.-R.—— 110.0 1100 21,75 21,75 55.50 82.50 39.— 81. 165,0 164.0 133.0 128.0 125.0 30 70.50 Festverzinsliche Werte Goldanleihe 9% Reichsanl. 27 Diſch. Ablöſgſch. 1 ohne Ablöſgrecht 8820 60,20 7,30 82,40 82.40 86.— 86,.— 102.5 100.0 = 90,— 89/ Bad. Kohlen— 85% Gekr. Mh. K.—.— 0.25 5% Prß. Kalſanl. .25 Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 24% 25. Bremer Wolle 149,5 140,5 Brown, Bop.& K. 113.5 113.5 Buderus Eiſenw, 62,50 63,75 Charlott. Waſſer 94,75 94.— Chem. Heyden„ 54,.— 52,75 Them elſenk.. 50. Chem. Albert Chem. Brockhues TFoncord. Spinn Conti-Caoutſch. veſch Eiſen 4% Türk. Ad. Ant. 4%„ Bagd.⸗Eiſ. I e e e 4%„ U unif. Anl. 4%„Zollobl. 1911 „ 400⸗Fr.-Log f 4½/ Ung. Str. 13 20.80 20,75 4½%„„ 14 25.65 25,50 4% Ung. Goldr. 23,50 28.50 4%„ Kronenr..15 2,10 4½% Anat. Ser. 1 14.25—.— 4½% AnatSer. II 14,15 14.— 4½%„„III.. 8% Teh. Nat. Rail. Transport- Aktien Schantungbahn.——. Ach f. Verkehrw. 71. 58 Lok. u. Str. 140,2 Südd. Eiſenbahn 108,0 Oeſt. St.⸗Eiſenb.———.— Baltimore Ohio 109,0 Canada Abliefer. 25.25 Pr. Heinrichbahn—. 53 88.75 anſa Diſchiff Nordd. Lloygd Verein Elbeſchiff,.—.— Bank-Aktien Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. Barmer Bankver. Berl. Handelsgeſ. Com. u. Privtbk. Darmſt. u..⸗B. Dt. Aſtatiſche Bk. Deutſchedisconto Dtſch. Ueberſee Bk. Dresdner Bank. Meininger Hypbk. 145,0 142.5 Oeſterr. Creditök. 27.78 27.75 Reichsbank.. 280.2 245,7 Rhein Crebitbk.———.— Süddeutſch. Disc.—.— Frankf. Allgem.— 5 1535 40.50 47— 144.2 148.5 29.15 29.15 133.0 129,0 98,50 88, 71.80 77,35 62.— 62. 132.5 188,0 .50.80 Daimler Motoren Deſſauer Gas Dtſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl Dtſch. Gußſtahl. Deutſche Kabelw. Dtſche. Steinzeug Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenhdl. 54.75 53.— Deutſche Linol. 185.5 177,5 Dt. Schutzgeb. 2 5 F. Dippe Maſchin. Dresd. Schnellpr. Dürener Metall. „ Dürkoppwerke Düſſeld.Eiſenhdl, Dynamit Truft Klöcknerwerke E. H. Knorr. Kölſch Walz. Gebr. Körtin 54,50 54,50 128,0 128,0 50.— 50.— 72.75 73.— Elektr. Lieferung. 180,0 128.0 Elktr. Licht u. K. 138,7 135,0 Elsbach& Co. Emaille Ullrich.———.— Enzinger Werke. 71.— 71,50 Eſchw. Bergwerk 212,0 212,2 Eſſenersteinkohl. 18,0 Faber Bleiſtift———.— 5 Liſt& Co. L. L EC. Lorenz Lüdenſcheid Mannesmann 122,0 120.0 122,0 120,0 116,0 114,5 146,5 145,0 MaſchBuckau. * arbenind. A. G. Feldmühlepapler elten& Guill. Fhies K Höpfling. R. Friſter Gebhard Textu. Gehe& Go. Geiling& Co. Gelſenk. Bergwk⸗ Genſchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unx. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th. Guano-Werke. Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr. Großmann 24,50 ,. Grün& Bilfinger 165,0 163.0 Gruſchwitz Textil 62,.— 61.50 75.— 76,75 85,25 85,25 114.0 114,0 .— 82.— 126.0 126.0 Mez Söhne 100,0 100.0 g 126,7 126,0 Mix& Geneſt Motoren Deutz 1780 178.0 80,28 80,50 48,50 40,50 11288 100.8 55,26 55,25 132.0 130,0 115,0 113,0 138,5 1875 * Industrie-Aktien Aecumulatoren Adlerwerfñte.. r Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw 67.— Aſchaffbg. Zellſt. 104,0 Augsb. N. Maſch..—. Balke Maſchinen—.— Baſt Nürnberg 187.0 Dayer. Celluloid 9,15 Dayr. Spiegelglas 50,50—.— J. P. Bemberg 93.15 Bergmann Elekt 172,7 Berlin Gubener 206.5 201 Berl. Karls. Ind. 62,25 Berliner Maſchb. 51.— Braunk. u. Briken 1470 Se Oelf 59,25 Bremer Bulkan 122,0 ſtwerke R R Hacket ga alleſche Maſch. ammerſ. Spinn. ann. M. Egeſt. bg.⸗Wien Gum. Harkort St⸗Pr. Harpener Bergb. S 55 eilmann Imm. 57.— 57. Hilpert Maſch. Hindrich s KAuff. Hirſch Kupfer Rheinſtahl 2 Sarotti 1280—.— „ 57. 122.0 24. 25. irſchderg Leder 81.— 79.— ohenlohe⸗Werke 67.— 88.— Phil. Holzmann 80.— 78. Horch& Tie.. 4,.— 42.— Ilſe Bergbau 227.0 225,0 M. Jüdel& Co. 1120 111,0 Gebr. Junghans 35,.— 35,.— Kahla Porzellan 37.— 37. Kaliwk. Aſchersl. 1875 186,0 5 Karſtadt. 92.50 89.15 Kollmar& Jourd. 30.— 29.— 48.— 46,.— Kötitzer Kunſtleb. 100,5 100.0 Rrauß& Cie., Lok.—.—. Kronprinz Met. Ryffhäuſer Hütte 58,50 54.— Jahmeger& Co. 158,7 159.0 Jaurahütte... 48,— 4250 Einde's Eismaſch. Carl Lindſtröm Lingel Schubfabe.. 68.75 dewe& Co. Lukau& Ste en—. eb, 5. Magirus.⸗G. Mansfelder Akt. 82,— 62. Markt⸗ u. 98 Maximil.⸗Hütte 1810 180,2 Mech. Web. Lind. 67.50 65.— „„Zittau 42,50 41. Merkur Wollw.. 133,0 182.0 7. 14. Miag⸗Mühlen 87, 89. Mühlheim Berg. 96,— 94,50 Nat. Automobile 10.50 10.— Niederlauſ. Kohle 187.0 186,0 Nordd. Wollkäm. 72.— 72.— Oberſchl. E. Bed. 51.— 80. Oberſchl. Koksw. 84,25 82,85 5& Koppel hönix Bergbau 76,25 76,25 ermann Pöge.—. Rathgeber Wagg. 78,.—. men e 141.0 141.5 Rhein. Braunk. 215, 214,5 Rhein. Chamotte 74.— 74.— eln. Elektrizit. 125,5 124.0 ein. Möbelſtoff 45.— 45, Rhein.⸗W. Kalk 86,.— 88.— „.— 90,25 Riebeck Montan 97.85 94,.— Aer Zucker 8 1 Ritckforth. Ferd. 75,25 71. Rütgerswerke Sachſenwerk Süchſ. Gußſtahl. 86.— 88.— Salzdetfurth Schleſ. Elekt. Gas Hugo Schneider. 90,25 90,.— 24 25, Weſteregelnulkal 195,0 191.7 Westf. Eilen. 83,80 88,50 Wicking⸗Cement 7 Wiesloch Tonw.— Wiſſener Metall Wittener Gußſt. 41,.— Wolff, M. ellſtoff Verein ellſtoff Waldhof iſch⸗Oſtafrika Neu⸗Guinen 3 84.— 83 S. 0. Schultheiz Segall Strumpf—— Siemens Halske Sinner.⸗G. Stoehr Kammg. Stoewer Nähm. Stolberger Zinkh. Südd. Inmobil. 40.50 Zucker 147,5 Teleph. Berliner———.— Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard. 5 Trens⸗Radio Sen er 186.0 281.0 197,2 90.— 98,50 77. 25 75,25 149.5 1 10.0 . 88.— 81.50 5 1 859 552 Frelverkelrs-Kurse Petersb. J. Habk,.15 15 Ruſſenbank. 0,90 1,15 Deutſche Petrol. 48,50 44,80 5 urg nz 5 Adler Kal..„ 1 5„6 ochfrequeng Leger han„„ Ronnenberg Sichel& Go.-. Sloman Salpeter—— 577 2. Barziner Papier Deithwerke B. B. Frkf. Gummi Bex. Chem. Charl. D. Otſch. Nickelw. 9 3 57 5 „Harz. Portl.- .8 Uhf. B. 6. 5 54..5 Stahl. v. d. Zyp. Ver. 1 8 85 Vogel Telegraph. Bogtländ. Maſch. Voigt& Haeffner Wanderer Werke 38.50 88.50 1820 1820 1510 1495 153,2 155,0 . 5300 Üfa⸗ Film.. 90,— 80 „ 20. Brown Boveri. 82,25 84,.— 83,.— 34, 75 Terminnotierungen(Sehluſt) 128.0 127.0 110,0 119,0 7 55 Allg. Di. Credit 09,5 106,0 Bank f. Brauind. Barmer Bankver. Bayr. Hyp. u. W. 1 Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsges. Comm.⸗ u. Priv. Darmſt. u. Nat. Deutſche Disconto Dresdner B. 8 .⸗G. für Verkehr Allg. Lokaloo Dt. Reichsb. Bg. apag ambg.⸗ Südam. anſa Dampf Nordd Loyd Ann; Allg, Elektr.⸗Gef. 140.5 Bayr. Motoren. 5 P. 8 8 ergmanncFlektr Buderus Eiſenw. Charlottb. Waſſer Tomp. Hiſpano Tont. Cautſchoue⸗ Dai mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl. Dt. Linoleumwk. Dynamit A. Nobel Elektrizitäts⸗Olef El. Licht u. Kra Eſſener Steinkot J. G, Farben Jeldbmühle ellen& Gui, 96,75 elſenk. Bergwk. 112,7 108,7 Gesfürel.. 1370 186,5 b. 3 pen. Berg beſch Eſſ. u. St. 84.— 88,25 „Holzmann 78,50 78,75 otelbetriebsgeſ.—.— 120.2 lſe Bergbau 227,5 ali Aſchersleben 188,0 1810 R. Karſtadt Klöckner Werke Köln-Neueſſen B. Mannesmann Rs Mansfelder Metallbank 128,0 128.0 69.50 63,25 81.— 60, 217.0 218,0 tw. Phöntg Bergbau 77.50 Polyphonwerke Rh. Braunk. u. St. Rh. Elektrizität. 15 Stahlwerke Nh. ⸗Weſtf Elektr. A. Riebeck⸗Mont. Rütgerswerke Salzdetfurth Kali Schleſ. Portl.-Z. Schubert& Salzer Schuckert& Co, Schulth⸗Patenh. Siemens Kpalsle Spenszkaa Leonhard Tietz Ber. Stahlwerke Weſteregel Alkali Ban Waldhof tapia Minen 91.15 90.15 1702 1700 8 8 3370 321.5 135.7 184,7 188.0 182.0 186.0 152,2 266,5 262.0 200.0 192.0 308,0 306,0 1382.5 128,5 78.— 78, 1950 188.0 1340 182.2 99,25 39,50 50, 49.50 92,25 92,50 336.7 825,0 118,0 110,0 29.— 28.50 Verwaltung, daß der Abſchluß im großen und ganzen auch. 5 angeſichts der ſehr ungünſtigen allgemeinen Geſchäftslage Südſee Phosphat———- 2 — 2: * 1 r * 1 1181182 2 A 8 l 1er Seele! einn e eee 4 1 Freitag, den 25. Jult 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Vaiſſe am Wochenſchluß Stärkeren Verkaufsaufträgen ſtand mangelnde Aber/ Im Verlaufe drückten weitere Verkäufe Maunheim erneut ſchwach Die ſeit Tagen on der Börſe herrſchende Balſſe machte heute weitere Fortſchritte, wozu die ſchwache Haltung der auswärtigen Plätze weſentlich bei⸗ tug. Dabei zeigt der Geldmarkt trotz der Nähe des Ultimo eine recht flüſſigs Verſoſſung. Der Farbenkurs ſank auf 150, ein ſeit Jahren nicht erlebter Tiefſtand. Schwoch logen ferner Waldhof, Weſteregeln, Linoleum, Rheinelectra, Wayß u. Freytag, Süszucker. Von Nebenwerten waren Eichbaum niedriger offeriert, Bankaktien blieben gehalten. Verſicherungsaktien waren nicht anzubringen. Rentenwerte vernachläſſigt. Frankfurt ſchwach Die Börſe eröffnete wieder in ſchwacher Hal⸗ tung. Die matte geſtrige Neuyorker Börſe machte einen ungünſtigen Eindruck. Umſätze kamen infolge der anhalten⸗ den Ordkeloſigkeit anſongs kaum zuſtande. Gleich nach Be⸗ 51 des oſſizellen Marktes kam Material in ſtär⸗ erem Umfange an den Markt und es ergaben ſich bei der geringen Aufnahmeluſt verſchiedentlich recht erhebliche Kurseinbußen. Ungünſtige Wirt⸗ ſchafts nachrichten trugen ebenfalls zur Luſtloſigkeit und Zu⸗ rüickholtüng bei. Durch beſonders großes Angebot fielen om Montaumarkt Rheiniſche Braunkohlen auf, die mit mi, Aus 5 v. H. ſtark gedrückt eröffneten. Aber auch in Zell Aſchaffenburg war größeres Angebot vorhanden, bei einem Vekluſt von 4% v. H, und am Elektromarkt waren Schuckert und Siemens mit minus 9/½ v. H. ſtärker ge⸗ Hrückt. JG. Jarben zur Erſtnotiz 2 v. H. ſchwüchen, Am Kunſtſeidenmarkt verloren Alu 27 und Bemberg 17% v. H. Banken nur wenig verändert. Gut behauptet eröffneten Südd. Zucker und Gebr. Junghans, Am An leihe⸗ makkt waren Neubeſitzanleihe gut behauptet, während Altheſitz, ſowie Ausländer zur Schwäche neigten. Trotz des ünſtigen Reichsbankausweiſes trat auch im Verlaufe eine Beſſerung ein. Es kam weiter Mater al an den Markt, ſo daß ſich bei der herrſchenden Aufnahmeunluſt nochmalige Abſchläge bis zu 1 v. H. ergaben. Siemens waren mit minus 2 v. H. weiter geörückt. Am Gel markt war Tagesgeld mit J v. H. unverändert. Berlin ſtark gedrückt Nach einer ſtärkeren Zurückhaltung im heutigen Vor⸗ mittagsverkehr eröffnete die Börſe in ſchwächerer Haltung. Außer dem matten Newyork lagen aus der Wirt⸗ ſchaft auch faſt nur ungünſtige Momente vor, die auf die Stimmung drückten. Die Situation an der Börſe iſt aber augenblicklich ſo, daß es ganz gleich iſt, ob ungünſtige oder günſtige Momente vorliegen, in erſter Linie hängt die Weizen Zurückhaltendes Angebot/ Berliner Pre duktenbörſe v. 25. Juli.(Eig. Dr.) Die Wetterverſchlechterung machte ſich heute auch in an⸗ deren Landesteilen als der Mark Brandenburg bemerkbar, ſodaß die Verkäufer für Inlandsbrotgetreide ver⸗ ſchledentlich etwas mehr Zurückhaltung bei der Herausgabe von Offerten zeigten. Obwohl die Meldungen non Ueberſee keinerlei Anregung boten, nahm der Wel⸗ den markt einen feſteren Verlauf, wobei für Altweizen und für Weizen neuer Ernte zur ſofortigen Lie⸗ fernung etwa 3/ höhere Preiſe genannt wurden, während die Preisbeſſerungen für ſpätere Lieferung kaum über 1 hinaus gingen. Der Lieferungsmarkt folgte dieſer Preis⸗ gütwicklung, Das Angebot in Roggen hat ſich nur un⸗ weſentlich verringert, dagegen war die Nachfrage ver⸗ Eingelt etas beſſer und im Promptgeſchäft waren 1% höhere Preiſe durchzuholen. Alkroggen wird kaum noch gehandelt, ſodaß die amtliche Notierung allmählich auf Neu⸗ roggen abgeſtellt wird. Am Lieferungsmarkte war lebiglich Dezember⸗Roggen auf Interventionen merklich befeſtigt. Weizen⸗ und Roggen mehle werden zu ſtetigen Preiſen für den laufenden Bedarf gekauft. Hafer blieb aus⸗ reichend offeriert. Für feine Qualttäten zeigt ſich etwas Konſumnachfrage. Gute Winter⸗ und Sommer gerſten finden bet unveränderten Preiſen etwas Beachtung. Amtlich notiert wurden: Weizen—, ſeſter, Juli 292, Sept. 964,5, Okt. 206 u. B. Dez. 299; Roggen 16167, ſte⸗ tig, Juli 177,3, Sept 177,5, Okt. 1811,58, Dez. 101—1,5; Füttergerſte 174-97, ſtetig; Hafer 17582, feſter, Juli 184 A.., Sept, 180, Okt. 1854.5, Dez. 190—89,5; Weſzenmehl 81,759.50, ſtetig; Roggenmehl 29,755,783, kaum hehaupt.; Weizenkleie 10,20 10,60, ruhlg; Roggenkleie 10,2510, 75, ſtetig; Viktorigerbſen 2792; Kl. Speiſeerbſen 2427,50, 1 1920 Peluſchken 2225; Ackerbohnen 17 is 18,50 Wicken 2123,50; Lupinen, blaue 20.22, dito. . 0 2628; Rapskuchen 10,30—11,60 Leinkuchen 16,20 bis 0,0; Trockenſchnitzel 8,60—9,40; Soyaextractionsſchrot 14,10 15,10. Allg. Tendenz: feſter. * Viverpobler Getreidekurſe vom 28. Juli.(Eig. Dr.) 14 Weizen(100 kb.) Tendenz 9 ee Juli (.6) Okt..4%(.); Dez. 75%(.88), März.7% %% Mitte, ruhig; Juli— Okt. 7e, Dez. 75% März.74. „Wer Kia „Das iſt nicht nötig. Hier ſind wir ſchon“, ruft eine helle Stimme vom Treppenhaus herüber. Ueber das Geſicht Stefan Oedecks breitet ſich ein raſches Aufleuchten:„Die Barbe“, ſagt er und es iſt, als liebkoſe er den Namen Die Barbe iſt Stefan Oedecks Tochter. Ste be⸗ wohnt mit ihrem Mann und ihrem kleinen Jungen einen Teil des Schloſſes. Das Kind an der Hand, kommt ſie mit langſamen und ein wenig lüſſigen Bewegungen auf ihre Eltern zu, Die Barbe iſt ſchmal, langgliedrig und von einer ſublimen, überzarten Schönheit, die beinahe er⸗ ſchreckend wirkt. Ihr Geſicht, unter ſeidig weichem, hellen Haar, hat den unvergleichlich zarten Schimmer obler alter Porzellane. Vielleicht würde es in einem andern Rahmen als dleſem hler, in dem es hineingeboren iſt, uninter⸗ eſſant, hochmütig und krank wirken. Umgeben von den Menſchen, die zu ihr gehbren, läßt es, ſeltſan überraſchenbd, jede kleinſte Gemütsbewegung durch⸗ ſcheinen. Es gibt eine umſtändliche und ſehr zärtliche Morgenbegrüßung, bei der Stefans Enkel, Burſchi, den erfolgreichen Verſuch macht, an ihm empor⸗ zuklettern. Das Kind auf dem Arm, ſieht Stefan unſicher zu ſeiner Frau und Barbe hinüber, die halb⸗ laut darüber verhandeln, ob man in Burſchis Morgenbad einen Zuſatz von Fichtennadel geben ſoll. Er wächſt zu raſch, der kleine Kerl, und er iſt von einem unbändigen Unternehmungsgeiſt. Keinen Augenblick kann er ſtillſitzen. „Die Theſymutter will nachher regieren gehen. Kommt Ihr beiden andern mit mir frübſtücken?“ ruft Stefan Oedeck hinüber. Da Noman von EIS Vibe Interventionstätigkeit der Großbanken gegen⸗ And Schluß, Tendenz etwas beruhigter/ Kurs niveau aber noch 2 Ultimo⸗Exekutionen Schwankender 3 v. H. unter Aufaug Tendenz immer von der Haltung der Großbanken ab. Bei dieſen ſchien heute aber etwas weniger Interventions⸗ neigung zu beſtehen als geſtern und das vereinzelte Kauf⸗ intereſſe, das vorhanden war, genügte der herauskommen⸗ den Exekutionsware gegenüber nicht, um Kursrückgänge zu vermeiden. Man ſprach von Abgaben für eine ſüd⸗ deutſche Firma, auch ſollen Kaliwerte beſonders für rhein. Rechnung verkauft worden ſein. Es ergaben ſich Kursver⸗ luſte bis zu 3 v. H. und für Spezialwerte bis zu 7 v. H. Ein Ausnahme machten Hackethal plus 2, Schleſ. Zink plus 1½, Brown Boveri und Lahmeyer die je 1 v. H. gewannen und vor allem Karſtadt. Letztere erholten ſich auf eine be⸗ ruhigende Erklärung, daß der Geſchäftsgang des Unter⸗ nehmens normal ſei, um 3½ v. H. Anleihen neigten eben⸗ falls zur Schwäche. Pfandbriefe ebenfalls weiter nach⸗ gebend. Geld unverändert leicht. Auch nach den erſten Kurſen ergaben ſich neue Verluſte. Der Reichsbankausweis konnte nicht anregen, weitere Exekutionen und Verkäufe vor dem Ultimo drückten auf die Kurſe und führten bei den ſchwereren Werten zu neuen bis zu 5 v. H. betragenden Rückgängen. Der Kaſſamarkt lag unverändert ſchwach. Bis zum Schluß war die Tendenz noch verſchiedenen Schwankungen ausgeſetzt, man konnte an den ein⸗ zelnen Märkten ſofort merken, wenn die Banken inter⸗ venieren; im großen und ganzen erfuhr die Stimmung aber eine weſentliche Beruhigung. Die Kursent⸗ wicklung war gegenüber dem Anfang nicht ganz einheitlich, teilweiſe ſchloſſen die Hauptſpekulationspapiere immer noch 2 bis 3 v. H. unter den Anfangsnotierungen. Salzdetfurth lagen 8½ v. H. niedriger. Deviſen gegen Rei chs mark lagen wieder etwas ſchwächer, der Dollar notierte.1875 nach.1880. Die europäiſchen Valuten waren ebenfalls angeboten, London .8662 nach.8668, Holland 40.24 nach 40.24½, Schweiz 19.44 nach 19.44 ½, Paris 39394 nach 393%, alles N Newyorker Ufance. Spanien gegen London 42.50 Swapfätze Dollar 27% Stellen und auf drei Monate 77½ nach 75 Stellen. gegen Reichsmark etwas höher, auf einen Monat 30 nach () Kampfpreiſe des Kupferblechverbandes.(Eig. Dr.) Der Kupferblechverband hat im Kampf gegen die Außen⸗ ſeiter mit Wirkung ab 22. Juli eine außerordentlich ſcharfe Preisermäßigung um 22 R. pro 100 Kg. vor⸗ genommen, ſodaß ſich Kupferbleche im Großhandel bei Werkslieferungen heute auf 147(bisher 169) R./ ſtellen. befeſtigt Beſſere Roggennachfrage Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Juli(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Juli 9,25, Sept, 9,05, Nov. 8,85; Jan 8,95; Mais lin Hfl. p. Laſt. 2 Kg.) Juli 188,50; Sept. 127,25; Nov. 125,75; Jan. 126,25. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 25. Juli.(Eig. Dr.) März(31) 7,60 B 7,50 G; Mai(31) 7,80 B 7,70 G, Juli 6,90 B 6,80 G; Aug. 6,80 B 6,75 G; Sept. 6,90 B 6,80 G; Okt. 7 B 6,90 G; Nov. 7,10 B 7 G; Dez. 7,20 B 7,15 G; Jan.⸗März 7,45 B 7,95 G; Tendenz matt.— Ge⸗ mahl. Mehles prompt per 10 Tage 26,50— 26,95; Juli 20,905; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 25. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midddl.(Schluß) 14,78. Liverpooler Baumwollkurſe vom 25. Juli.(Eig. Dr.) Amerie. Univerſal. Stand. Middl. Anfang, Jan.(81)— März(31] 688.—89, Mat(31) 695 geh.; Juli 710 geh.; Okt. Gieg: Dez. ö geh.; Tendenz ruhig. Mitte, Jan.(51) 681; März(31) 689; Mai(31) 605, Juli 707, Okt. 677; Dez. 678; Loco a7 Tagesimport 2400; Egypt. Upper F. G. fair loch 944; Tendenz ruhig. Berliner Metallbörse vom 25. Juli 1930 Kupfer Blei Zint bez: Brief Geld bez. Brief Geld J bez. Brief] Geld anuar.-„ 89.-[ 8,—.— 36,— 35,50—. 35,25 84,50 Fe—— 99.— 98.— 1—— 38— 1385.50—— 35,75 35, ärz..— 99, 938.—, 35,75 35,50—.—38.— 35,75 April..28 38,75 98.—. 36,— 35.50— 36.25 35,75 Mat 98,—.28 80,.——— 36.—35,50—.— 36,50 36.— un e 88,50 98.— 9935,50—.— 88,75 36, Jull., 101.— 98., 36,75 85,50—,— 33.75 32,50 Auguſt..25 88.75—.— 36.— 35,78—.— 33.78 38.25 Sept. 9,25 98.28—.— 36,— 35,30—.— 34. 33.50 Oktober.“. 90% 88. 8, 35,9—— 34 38, 3 Nov.. 9— 99.——— 88.— 89—.— 34,75 34.— Dezemb.], 88,— 98.—— 36.— 35,50—.—33.— 84,28 Glektrolhtkupfer, prompt 105,25 Antiſton Regulus 459,— 30.— Orig, Hütten⸗Aluminiumſ 190,— Silber in Barren, per kg 47.50 49,50 dgl. Walz⸗Drahtbarren 194.—] Gold, Freiverkehr, 10 Er. 29,— 28,20 Hütfenzinn, 99 9. H.[Platin, dio. 1 Kr 65.—.— Reinnickel, 98—90 v. H. 850.—] Breiſe ohne Edelmetalle fur 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 25. Juli 1930 Mekane in E pro To. Silber Unze E,(137ù0 fein ſtund), Platin Unze Kupfer, Standard] 49,65 Zinn, Standark 184,6 Aluminium—.— Mongte 49.55 3 Monate 135,6 Antimon— Settl. Preis 49,75 Settl. Preis 135,0] Queckſilbet 22,75 Elektrolyt 51,80 Banka 1405 Platin 7275 beſt ſelected 51.50 Straits 136.2 Wolframerz 15.75 ſtrong ſheets], Blei, ausländ., 13,25 Pickel—.— El'witebars 83. Zink gewöhnlſch 16.12 Weißblech—.— Hochſchulmeiſterſchaften Die letzten Wochen vor Schluß des Semeſters wurden, genau wie hier in Mannheim, auch in Heidelberg und Darmſtadt dazu benutzt, die akadem. Meiſterſchaften zur Ausführung zu bringen, die einen Ueberblick über die Ent⸗ wicklung geben ſollten, den der Studentenſport in dieſen Städten genommen hat. Heidelberg Univerſitätsmeiſterſchaften im Schwimmen Das Städt. Schwimmbad in Heidelberg war am ver⸗ gangenen Sonntag der Schauplatz, auf dem ſich die Schwimmeiſterſchaften der Univerſität Heidelberg in raſcher Folge abwickelten. Die Leitung lag in den bewährten Händen von Turnrat Dr. Matthes und des 1. Vor⸗ ſitzenden des Amtes für Leibesübungen Stud. Rehmenklau, die von den beiden Schwimmlehrern des SV. NNikar Heidelberg, Mang und Worberts unterſtützt wurden. Prof. Riſſom war als Ehrengaſt zugegen, während die zahlreich erſchienenen Studentinnen und Studenten dem Bild den richtigen Rahmen gaben. Die gezeigten Leiſtungen ſtanden teilweiſe auf einer überraſchend hohen Stufe. Beſonders zu erwähnen iſt die ausgezeichnete Zeit von:01,9, die der ſüddeutſche Rücken⸗ meiſter Dr. Frank, der vor kurzem ſein Studium beendete, über 4 Bahnen Freiſtil(96 Meter) erzielte. Die 4 Bahnen Bruſtſchwimmen gewann Zahn von dem Studenten⸗Spork⸗ verein, deſſen Zeit von:20,4 ſich ebenfalls ſehen laſſen kann. Die große Freiſtil⸗Staffel 4 mal 2 Bahnen gewann die Burſchenſchaft Frankonia vor dem Corps Rhenania, während die große Bruſt⸗Staffel eine Beute des Studenten⸗ Sportvereins wurde, der vor Frankonia und Alemannia einkam, Die einzelnen Ergebniſſe waren: Studenten: 4 Bahnen(96 Meter] Freiſtil: 1. Badſtübner (Frankonia):14; auß. Konk. Dr. Frank 101,9. 4 Bahnen Bruſt: 1. Zahn(Stud. Sch.):20,4; 2. O. H 122,2.— 8 Bahnen Bruſt: 1. Lehmann(Stud. Sp.? 2. Huber 306,4.— Kunſtſpringen: 1. Braun(Bari 44,44) 2. Schiffers(Palatia) 31,79.— 2 Bahnen S tauchen: 1. Doſch(Stud. Sp.) 40,6; 2. Schulze(Rheno⸗ palatta) 44,5.— 4 mal 2 Bahnen Freiſtil⸗Staffel: 1. Fran⸗ konia:28,2; 2. Rhenania 229,1.— 4 mal 2 Bahnen Bruſt⸗ Staffel: 1. Stud. SpV. 235,1; 2. Frankonich:97,87 3. Ale⸗ mannia 241,5. Anfänger:(Alemannia) 4 Bahnen Brut: 1. Forſter :81,87 2. Klebe(Eimbria):92.— 2 Bahnen Freiſtil: 1. K. Loos 29,6; 2. Zahn (Stud. Sp.) 30,3. in Südweſtdeutſchland Studentinnen: 4 Bahnen Bruſt: 1. H. Kalinowfky 187,7; 2. M. Tempel 151,7; 3. Erika Haller 158,7. 5 Univerſitätsmeiſterſchaften im Tennis Auch die Univerſttäts⸗Teuntsmeiſterſchaften ſind jetzt gkttcklich zu Ende gebracht. Die Anzahl der Meldungen, die in dieſem Jahre ſich auf mehr als 100 belief, übertraf Sie des letzten Jahres, auch die gezeigten Leiſtungen laſſen einen großen Fortſchritt gegenüber 1929 nicht verkennen. Dreifacher Tennismeiſter wurde Denker, der ſowohl das Einzel, wie auch das Doppel mit Henſchel und das ge⸗ miſchte Doppel mit Fräulein Fuchs zuſommen gewann. Herreneinzel 4: Denker—Goldſchmidt 612,:6, 8,6, 6˙0. Herreneinzel B: Flemming(Rhenania) Müller:2, 618. Dameneinzel: Frl. Will—Frl. Münzer 917, 715. Herrendoppel: Denker⸗Henſchel Dr. Schmidt⸗Faber :1, 673. 85 Gemiſchtes Doppel: Frl. Fuchs⸗Deuker— Frl. Will⸗ Goldſchmidt:6,:4, 614. Darmſtadt Die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt hatte den Mitt⸗ woch der vergangenen Woche dazu benutzt, um ihre Leicht⸗ athlettikmeiſterſchaften für das Sommer⸗Semeſter 1980 aus⸗ zutragen. Gleichzeitig waren auch verſchiedene Gin⸗ ladungskonkurrenzen ausgeſchrieben worden, von denen beſonders der Stabhochſprung Erwähnung bedarf, da hier der frühere mehrfache deutſche Meiſter Reeg die beachtliche Höhe von 3,80 erreichte, eine Leiſtung, die in dieſem Jahre nur von dem deutſchen Rekordmann Wegener überboten wurde. Am erfolgreichſten war der ASC. Darmſtadt, der ſämtliche Laufkonkurrenzen, ſowie das Speerwerfen und den Weitſprung an ſich bringen konnte. In der 4 mal 100⸗ Meter⸗Staffel mußte er ſich allerdings dem Sp. V. 98 Darmſtadt beugen, ſchlug dieſen aber ſicher in der 20 mal „ Runden⸗Staffel. 100 Meter: 1. Feil(AS.) 11,6, 2. Botzong(ASC.) 116; 400 Meter: 1. Lehmann(AS.) 57,6; 2. Hartnacke 59,0; 800 Meter: 1. Hauck(AS.):09,8; 2. Luley(AS.) 209,9; 5000 Meter: 1. Schilgen(AS.) 15:51, Habich(Sp. 98) 16:09; Hochſprung: 1. Gebers(Ghibbellinta) 1,65 2. Bol⸗ land(ASc.) 1,55; Weitſprung: 1. Botzong(AS.) 5,875 2. Steinhardt 5/78; Kugelſtoßen: 1. Göbel(Merovingka) 10,49; 9. Geiger(Friſta) 9,44; Speerwerfen: 1. Neff(AS.) 50,08) 2. Koch 48,87; 4 mal 100 Meter: 1. Sp. V. 98 46,5; 2. ASC. 46,9. 20 mal ½ Runden ⸗Staffel: 1. AS. 8105; 2. Poltzet 8700; 3. Sp. B. 98 Darmſtadt 8106. H. Der Europa- Rundflug Verlängerung des Endtermins im Europa⸗ Rundflug Die Leitung des internationalen Europarundfluges hat für diefenigen Flugzeuge, die wegen der ſchlechten Wit⸗ terung in Pau Zwangspauſe machen mußten, eine Ver⸗ längerung des Einkunftstermins in Berlin bis zum 2. Auguſt, mittags 4 Uhr, zugeſtanden. Die Flug⸗ zeuge, die jedoch erſt geſtern vom Startyerbot betroffen wurden, müſſen bis 1. Auguſt, mittags 4 Uhr, am Ziel ſein. N Ueber den Stand des internationalen Europarundflu⸗ ges wird folgendes berichtet: Nachdem ſich das Wetter er⸗ heblich gebeſſert hatte, wurde heute früh has Startver⸗ bit für die in Pau liezenden Teilnehmer aufgeho⸗ ben, ſo daß gegen.30 Uhr kurz nach der Urkunden⸗ eröffnung 95 Flugzeuge von Pau aus ziemlich geſchloſſen den Weiterflug über die Pyrenden antreten konnten. Zu⸗ rückgeblieben ſind vier, die Deutſchen Spengler, von Gra⸗ benreuth ſowie der Pole Lewoniewſki und die Engländerin Laby Batley. Ueber das Schickſal des Polen Muslewfkt, der am Donnerstag abend wegen Motorſchadens wieder nach Briſtol zurückkehren mußte, liegen neue Nachrichten nicht vor; es muß mit ſeinem Ausſcheiden gerechnet wer⸗ den. ler und Broad iſt von Lauſanne aus heute früh in Bern eingetroffen und ſofort nach München weitergeflogen, wo Broad und Butler als erſte eintrafen. Von den Deutſchen Morztk und Poß ſowie von dem Kanabter Carberry, die Die Spitze mit den drei Engländern Thorn, But⸗ folgte der Engländer Butler. Ste äußerten über den bis⸗ herigen Verlauf, daß die Konkurrenz infolge der ſchlechten Witterung unerhört hart ſei. In Wien Wien, 25. Juli. Auf dem Flugplotz Aſpe vn ſind heute um 12.20 Uhr als Erſter der Engländer Brogd, um 12.30 Uhr als Zweiter der Engländer Butler angelangt. Karlsruher Jugend und Schülerregatta Maunheimer Ruderklub von 1875 zweimal Sieger Bei günſtigem Ruderwetter wurde am vergangenen Sonntag die 12. Karlsruher Ju gen d⸗ u ud Schüler regatta im Rheinhafen ausgetragen. fe auswärtige Beteiligung war leider nur gering, eine Er⸗ ſcheinung, die man dort ſchon gewohnt zu ſein ſcheint. Maunheim⸗Ludwigshaſen war durch den Mannheimer Ruderklub von 1875 vertreten, der ein Jugendachter und je ein Jugend⸗ und Schülervierer an den Start ſchickte. Während die ZJugendmannſchaft ſich nach hartem Kampf mit einem zweiten Platz hinter dem Heilbronner Rubder⸗ verein begnügen mußte, konnten die Schülerſ c. Walter, F. L. Gewahl, F. Beißwenger, K. Braun, Steuer: K. Bach⸗ mann) durch ihre ſaubere, formſchöne Arbeit einen über⸗ legenen Sieg von 4 Längen davontragen. Der Jugend⸗ achter, in dem als einziger Gegner der Mannheimer eine Mannſchaft der Karlsruher Rudergeſellſchaft antrat, bot ein ſehr intereſſantes Rennen; noch bei 500 Meter lagen die Boote dicht beiſammen, bis der Klub(W. Dürkes, W. Köhli, H. Walter, K. Dehoff, F. Kornmeier, F. L. Gewahl, K. Braun, Steuer: K. Bachmann) langſam die Führung an ſich riß und mit jedem Schlag ſeinen Vorſprung ver⸗ größerte. Mit ſicheren zwei Längen fuhren die Mann⸗ heimer vor Karlsruhe durchs Ziel, F. I. G. auch zur Spitzengruppe gehbren, iſt zu erwarten, daß ſie ebenfalls noch heute München erreichen. Auf dem Wege nach Lauſanne befanden ſich von Barcelona aus Polte und ber Engländer Andrews, von Madrid der Franzoſe Cor⸗ nez, von Nimes der Franzoſe Finat und der Erzherzog von Habsburg⸗Bourbon und von Lyon aus der Deutſche Dr. Paſewaldt und der Franzoſe Arrachart. Spitze in Milnchen München, 25. Juli.(Eig. Dr.) Die erſten Flieger des Eurbparundfluges traſen heute vormittag auf dem Münchener Flugplatz Oberwieſenſelb ein. Als erſter kam der Engländer Broad um.54 an. Nach funf Minuten Poavo Nurmi verſuchte am Dienstag nachmittag ge⸗ meinfam mit ſeinem Landsmauyn Birtanen den von Edwin Wide ⸗Schweden mit 90% Min, gehaltenen Weltrekord im Laufen über zwel engliſche Meilen zu unter⸗ bieten, Die beiden Finnen blieben aber ziemlich beträcht⸗ lich hinter dieſer Zeit zurück und zwar benötigte Nurmt 907,8 Min. und Virtanen:09,88 Min. (Nachbruck verboten.) Natttrlich ſind Barbe und ihr Sohn ſofort dazu berett, wte an jedem Morgen. Stefans Frage war eigentlich völlig überflüſfig. Aber er tut ſie immer wieder, aus der leiſe zerrenden Furcht heraus, ein⸗ mal werde es anders ſein. Halb ſchon im Weggehen, fällt Barbe ein Auf⸗ trag ein: „Theſymutter, das Modell zur neuen Großſtadt iſt fertig. Mein Mann wäre dir ſehr dankbar, wenn du es vor deiner Abreiſe beſichtigen wollteſt.“ Marietheres nickt, ohne ſich noch einmal nach Barbe umzuwenden:„Ich werde gleich hinaufgehen und es mir anſehen“, verſpricht ſie freundlich. Ihr Mann ſchiebt den Arm in den ſeiner Tochter, ſeine linke Hand läßt der Burſcht nicht los, So gehen ſie miteinander hinüber zum Frühſtückszimmer. Und das iſt immer der ſorglos köſtlichſte Augen⸗ blick des Tages für Stefan Oedeck. 2. Kapitel Die Barbe iſt Stefan Oedecks ſeltſam gewandeltes Ich. In ihr iſt ſein Blut und das ſeines Geſchlechtes am reinſten erhalten. Generattonen ſeiner Vorfah⸗ ren haben an Barbes Geſchick gewoben. Und es lohnte fich, daß ſie alle lebten, nur damit dieſes eine koſtbare Menſchenweſen geſchaffen werden konnte, findet ihr Vater. Ste iſt ihm nah verbunden auf eine Wetſe, über die er ſich utemals völlig Rechenſchaft zu geben wagt. Denn das hieße, die immerwährende Angſt vor dem Verlieren, vor dem Hergebenmüſſen dieſes zarten, ſtillen und liebenden Geſchöpfs zu einer Drohung werben zu laſſen, die ihm jede Kraft zum Weiter⸗ leben ſtehlen müßte. Die Barbe iſt ihm viel näher als ſein Sohn Jörg. Der gehört ihm nicht, Hat es niemals getan und wird ihm jetzt immer fremder. Ihn hat er nicht zu⸗ rückhalten können vor der Berührung mit dem Draußen, das ihm wie feindliches Land erſcheint. Aber die Barbe hatte er zu halten vermocht. Was es ihn koſtete, ahnte keiner. Nicht einmal Marie⸗ theres wußte darum. Nie vergißt er den einen ſtlbergrau heraufdäm⸗ mernden Morgen, an dem ſeine Tochter ihn in dem Stuhl vor ſeinem Schreibtiſch kauernd, erwartete. Er erſchrak vor dem Blick ihrer Augen, der verloren war und ſehr einſam. Ueber Nacht ſchien aus der Siebzehnjährigen, ſcheinbar ohne Willen, ohne eigenes Leben, in den Ueberlieferungen des alten Hauſes Geborgenen, ein junges Weib geworden zu ſein, „Ich komme, um dir zu ſagen, daß Peter Ihmling und ich uns lieb haben,“ ſagte die Barbe und war dabei weit ab in ihren Gedanken. „Peter Ihmling? Der Archttekt? Er iſt ſeit acht Tagen im Haus. Was iſt das für ein Unſinn, Kind.“ „Ich glaube nicht, daß es ein Unſinn iſt. Wir haben uns lieb.“ Hat der Herr ſich dir gegenüber ſchon ſo Warum kommt er denn „So. beſtimmt ausgeſprochen? nicht ſelbſt zu mir?“ „Ich wollte nicht, daß er ſelbſt komme. Ich mußte es dir ſagen. Es war beſſer ſo. Denn ich habe ge⸗ wußt, daß es dir nicht ſo ganz recht ſein wird.“ Das alles ganz ſtill, ganz ruhig, immer mit dem Lächeln einer großen Sehnſucht um den jungen Mund. Stefan Oedeck bezwang ſich.„Barbe, beſinne dich. Du biſt viel zu jung, um über dein Leben jetzt ſchon entſcheiden zu können. Du weißt nicht, was Liebe iſt, die ein Menſchendaſein durchhalten muß,“ ſagte ex und ahnte nicht, daß etwas wie Bitterkeit in ſei⸗ nem Ton mitſchwang. „Ich werde warten, wenn es Peter recht iſt, bis ich alt genug bin, ihn zu heiraten, Vater.“ 5„Wenn es Peter recht iſt?“ fan Oedecks Zornesader auf., Jetzt ſprang Steé⸗ „Fragſt du nicht da⸗ nach, Barbe, ob es Mutter und— mer recht tſt?“ brach er aus. a „Ich kann danach nicht mehr fragen, Vater, weiß, daß ich es nicht kann. lügen, Ich muß bei Peter bleiben. Wohin er geht, Ich Ich will Euch nicht be⸗ muß ich mit ihm. Ich habe ihn ſehr lieb Nun hatte Stefan Oedeck begriffen. Er ſuchte Peter Ihmling auf, dem er im oberſten Stockwerk des Schloſſes ein paar Zimmer zur Verfügung ge⸗ ſtellt hatte, f Das war es, was an Stefan Oebdeck riß: er ſelbſt hatte dieſen Menſchen in ſein Haus gerufen. Es ſollten einige bauliche Veränderungen im In⸗ neren des Schloſſes vorgenommen werden. Und Pe⸗ ter Ihmling fing gerabe damals an, ſich einen Namen zu machen. Er war mit Aufträgen üher⸗ häuft. Stefan hatte voll Ungeduld darauf gewartet, daß er ſich für ſeine Pläne eine Zeitlang frei machen konnte. „Er ging ganz eigene Wege. Steſan Oedeck hatte ein paar ſeiner Vorträge angehört, die einen wilden Streit der Meinungen entfacht hatten. In einer ſonderbaren Art von kaltem Wachſein ſchürte der Mann dabet immer aufs neus wieder die fruchtbaren Gegenſätze an. Seine weitausſchauende Phantaſie, die ganz auf dem Boden der Wirklichkeit blteb, geftel Stefan. Er brachte es fertig, daß die Menſchen es plötzlich wieder liebten, von Architektur zu ſprechen. Für neue Fragen fand er eine neue Sprache. Nachher ſtellte es ſich freilich ſehr bald heraus, daß Peter Ihmling doch nicht der rechte Mann dazlt war, ein Schloß umzubauen, deſſen Urſprung in das vierzehnte Jahrhundert zurückreichte. Aber nun war er einmal da. Stefan Oedecks Gaſtlichkeit behielt immer die große Linie, auch unliebſamen Gäſten gegenüber blieb ihr Stil gewahrt. Der Architekt empfing Barbes Vater in dem Raum, den er ſchon völlig für ſeine eigenen Bedürf⸗ ütſſe hergerichtet hatte. (Fortſetzung folgt) ——— Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) wurde Jenseits abgerufen. Mannheim(T 4a In tiefer Trauer: Mein lieber guter Mann und treuer Lebenskamerad Herrmann Westerdyl nach längerem Leiden in ein besseres ), den 25. Juli 1930 Elisabeih Westerdyl Freitag, den 25. Juli 1930 Die Feuerbestattung findet am 26. Juli, nachmittags 3% Uhr statt Bitte von Besuchen und Kranzspenden abzusehen Saft Karen! Mutter, und Schwägerin, Frau geb. Wein Joseline Wacker Aenne Stöckle geb. Vacker Ih. Hüttermann Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Großmutter, Schwiegermutter, Sehwester Kath. Wacker Wwe. gestern abend 1 Uhr, wohl vorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente der kath. Kirche, im Alter von 70 Jahren zu sich zu rufen Mannheim(Tattersallstr. 31), den 25. Juli 1930 Die trauernden Hinterbliebenen: Margareie Hüffermann geb. Vedser H. Stöckle und 3 Enkelkinder 1 2¹ Ausverkaufs-Preisen Zimmer, vorhanden. Angebote unter X 2 16 an die N Geſchäftsſtelle. B3262 mit beſchlagnahmefr. 2 Zimmer Wohnung zu verkaufen. Erfor⸗ Angeb. unter 2 R 58 an die Geſchſt. Flaschenbier- Zul Verkaufen. Erforderl. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Gelegenheitskauf! Einen ganz neuen Wellenmeſſer meſſend von 200 bis Sport-Anzüge Die Beerdigung findet am Montag, dem 28. Juli, 12 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt Das erste Seelenamt ist am Montag, dem 28. Juli, 9 Uhr in der Heilig-Gelstkirche 9068 Sacco u. Golthose, nur gute Qualitäten, moderne helle Farben eit MK 29. 39. Reise- Anzüge Sacco, Weste, lange u kurze Hose(& feil.)elegante Formen u Farben ett u 80. 88. 105. 58. 62. 115.— Sender zu verwend., auch in Rat. werden. 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Weil Söhne in Mann⸗ heim, I. 13. Nr. 16. Vergleichstermin iſt am: 18. Auguſt 1930, nachmittags 4 Uhr, vor dem Amtsgericht, 3. Stock, Zimmer Nr. 351. Der An⸗ trag auf Eröffnung des Verfahrens nebſt An⸗ lagen, ſowie das Ergebnis der weiteren Er⸗ mittlungen ſind auf der Geſchäftsſtelle zur Ein⸗ ſicht der Beteiligten niedergelegt. 145 Mannheim, den 22. Juli 1939. Amtsgericht B. G. 16. Ueber das Vermögen der Firma Adolph Emrich, Weinkellerei in Mannheim, Inhaber Theodor Hirſch, Weinhändler in Mannheim, N. 2. 4, wurde heute nachmittag 4% Uhr Konkurs eröffnet. Konkursverwalter iſt Rechtsanwalt Dr. Neumann in Mannheim, Konkursforde⸗ rungen ſind bis zum 10. September 1930 beim Gerichte anzumelden. Termin zur Wahl eines Verwalters, eines Gläubigerausſchuſſes, zur Entſchließung über die in§ 132 der Konkurs⸗ ordnung bezeichneten Gegenſtände iſt am Diens⸗ tag, den 19. Auguſt 1930, vormittags 10 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen am: Dienstag, den 23. September 1930, vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer 215. Wer Gegenſtände der Konkurs⸗ maſſe beſitzt oder zur Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts mehr an den Gemeinſchuldner leiſten. Der Beſitz der Sache und ein Anſpruch 2 ab⸗ geſonderteefriedigung daraus iſt dem Konkurs⸗ verwalter bis 10. September 1930 anzuzeigen. Mannheim, den 28. Juli 1930. Amtsgericht B. G. 4. 145 Zwangsversteigerung zum Zwecke der Aufhebung einer Gemeinſchaft. Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Freftag, den 190. September 1930, vorm. 9% Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, K 1. 4, das Grundſtück der Erbengemeinſchaft zwiſchen: a) Hans Severin Niels Anderſen, Kaufmann, b) Hermann Georg Hutzler, Klempner, c) Georg Hutzler, Kaufmann, ſämtliche in Mannheim, auf Gemarkung Mannheim. 12 Die Verſteigerung wurde am 11. Junt 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann 01875 mann einſehen. Rechte, die am 11. Juni 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Exlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag ar üfheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: gb. Nr. 358: Riedſeld, Waldhofſtraße 37 und Lortzingſtraße 47: 3 Ar 95 am Hofreite, bebaut mit einem unterkellerten vierſtöckigen Wohn⸗ und Geſchäftshaus als Eckhaus mit Gaupen, Grundbuch von Mannheim, Band 25, Heft 10. Schätzung: 60 000 R. X. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. 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Mößner, Witwe des Zimmermeiſters Peter Doſtmann in Mannheim, auf Gemarkung Mannheim. 12 Die Verſteigerung wurde am 21. Februar 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 21. Februar 1980 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Aufforde⸗ rung zum Bieten anzumelden und bei Wider⸗ ſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, 18 werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch Mannheim, Band 20, Heft 14, Igb.⸗ Nr. 361 k: 3 Ar 27 qm Hofreite,— Alphorn⸗ ſtraße 14. Auf der Hofreite ſteht ein unter⸗ kellertes vierſtöckiges Wohnhaus mit Laden und Gaupen, ſowie ein vierſtöckiger Seitenbau mit Gaupen. Schätzung: 42 000.. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht Zwangs versteigerung Im Zwangsweg 5 das Notariat am Dienstag, den 16. Septbr. 1930, vorm. 9 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4 das Grundſtück der Eheleute Georg Lippert, Kaufmann in Mannheim, und Luiſe geb. Härter in Miteigentum zu je 7 Anteil, auf Gemarkung Mannheim. 12 Die Verſteigerung wurde am 17. Mai 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 17. Mai 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bet der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des, Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch Mannheim, Band 6, Heft 8, gb. ⸗ Nr. 102: 4 Ar 34 qm Hofreite mit Gebäuden u. Hausgarten, Ortsetter Neckargärten, Elfen⸗ ſtraße 3 und 3a. Auf der Hofreite ſteht ein unterkellertes zweiſtöckiges Wohnhaus mit Gaupen, dreiſtöckiger Seitenbau links mit Gaupen und einſtöckiges Bürogebäude auf Nr. 3a. Schätzung: 32 000 R. L. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. Inwelen Modernes lager Platin Neuanfertigung Goldusren Um nd er un K Uran Re para It uren N schnell, gewissenhaft, billig D 3, 14 Danken gegenüber Hlrsehland 5 krüner am. Mannheim W 2 Wäſchefabrik 45844] 8 alle 8 25 Wäſche repartert an Beamte, Feſtange⸗ 55 1 55 12 Kiudsen onate Ziel. Zuſchr. 8 unter 2 N 54 an die Tel. 23498. S647 Heſchäftsſtelle. 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