Bezugs preiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Spor der N. M. O.„ Aus dei Welt der Cechnik„ Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Sch Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend Mannheimer Neiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung 10 Pfg.— Abholſtellen: 50, Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Koönto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim olle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Aus Zeit und Leben«„ Mannheimer Auſikzeitung Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.— 40 die mm breite Colonel⸗ zeile; Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Samstag, 26. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 34 Die neuen Notverordnungen ſind fertig Es bleibt im weſentlichen bei den alten Steuern— 150 Millionen Etatsabſtriche— Neuregelung der Penſionen 3 A * Völlige Einigung im Kabinett Drahtbericht unſeres Berliner Büros a Berlin, 26. Juli. Die geſtrigen Beratungen des Reichs⸗ kabinetts über den dem Reichspräſidenten vor⸗ zuſchlagenden Geſetzentwurf einer Notverordnung wurden heute vormittag in der Reichskanzlei zu Eude geführt. Sie ergaben eine völlige Eini⸗ gung. Ein abſchließender Vortrag des Reichs⸗ kanzlers beim Reichspräſidenten über die Kabinettsberatungen ſoll noch heute nachmittag ſtatt⸗ finden. 5 s Das Reichskabinett beſchäftigte allem mit der Frage einen Neuregelung der Penſionen und beſchloß, noch im Auguſt einen dieſe Frage regeln⸗ den und Mißſtände beſeitigenden Geſetzentwurf im Reichsrat vorzulegen. In der Notverordnung wer⸗ den, wie wir erfahren, die bekannten Steuerpläne und zwar im weſentlichen unverändert enthalten ſein, alſo Beamten notopfer Einkommen ſteuerzuſchlag und Ledigenſteuer, dazu, um bie Finanzen der Kommunen ſanieren zu helfen, die Bürgerabgabe und eine Getränkeabgabe. Die Getränkeabgabe entſpricht indes nicht ganz dem urſprünglich von der Regierung angenommenen Ge⸗ ſetzesvorſchlag. Dann ſind die Arbeitsloſenverſiche⸗ rungsreform einſchließlich der Beitragserhöhung um 1 v.., die Krankenverſicherungsreform, das Kriegs⸗ rentenſperrgeſetz und auch das Oſthilfegeſetz in die Notverordnung aufgenommen worden. Dieſe Geſetzentwürfe werden in der Form, die ſie nach der zweiten Leſung in den Ausſchüſſen und teil⸗ weiſe auch im Reichstagsplenum erhalten haben, auf dem Weg über den Artikel 48 in Kraft geſetzt werden. Außerdem werden Abstriche am Etat, der auf dieſem Wege ebenfalls in Kraft geſetzt wird, in Höhe von rund 150 Millionen feſtgelegt. Zuguter⸗ letzt wird auf dem Verordnungsweg eine Aende⸗ rung des Kartellgeſetzes vorgenommen, das auf eine Senkung des allgemeinen Preisniveaus ab⸗ zielt. Am Schluß der Kabinettsſitzung ſprach Dr. Br ſi⸗ ning ſeinen Miniſterkollegen und den Reſſorts⸗ beamten, die gerade in der letzten Zeit für die be⸗ deutſamen Kabinettsentſcheidungen ihre gauze Kraft eingeſetzt haben, ſeinen beſon deren Dank für ihre Mitarbeit aus. ſich heute vor Zum Belgrader Reiter-Zwiſchenfall Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 E Berlin, 25. Juli. In Belgrad verſucht man jetzt den Spieß umzu⸗ kehren. Die von der ſüdſlawiſchen Polizei ſchwer mißhandelte deutſche Schriftſtellerin Hilde Reiter hat bekanntlich den Miniſterpräſidenten Schiwkow um eine Unterſuchung der unerhörten Vorkommniſſe gebeten. Jetzt bemüht man ſich in Belgrad, daraus eine Hochverratsaffäre zu konſtruieren. Man wirft, wie das„Berliner Tageblatt“ berichtet, der deutſchen Minderheit Südſlawiens nämlich vor, ſie unterhalte Verbindungen zu reichsdeutſchen Organi⸗ ſationen. Dieſer Vorwurf wird wider beſſeres Wiſſen erhoben. Man iſt in dem Diktaturlande Südflawien natürlich genau darüber unterrichtet, daß ſich die Verbindungen reichsdeutſcher Stellen mit der deutſchen Minderheit darauf beſchränken, deren kulturelle Belange zu fördern und ſo weit es möglich iſt, ſicher zu ſtellen. Das aber iſt die Pflicht des Mutterlandes, iſt auch ſein Recht. Der letzte Tote in Neurode geborgen — Neurode, 26. Juli. Im Laufe des geſtrigen Tages iſt es gelungen, auf dem Kurtſchacht den letz⸗ ten Toten zu bergen. Im Geſtein fand man einen Kanal, aus dem der verhängnisvolle Kohlen⸗ ſäureeinbruch in den Schacht erfolgt ſein muß. Das Erdbeben in Italien . ²˙ A Die eigenartige Wirkung des Erdbebens: Die unteren Stockwerke blieben an diesem Hause wie an zahlreichen anderen Gebäuden fast vollkommen unversehrt Die Gebäudeſchäden Telegraphiſche Meldung — Neapel, 26. Juli. Die Baupolizei von Neapel hat 300 Woh⸗ nungen wegen Einſturzgefahr räumen laſſen. Den betroffenen Familien wurden anderweitig Wohnungen zugewieſen. Sechs Kirchen in Neapel ſind von der Baupolizei ebenfalls wegen Einſturzgefahr geſperrt worden. Dieſe Zahlen aus Neapel, das vom eigentlichen Erdbebenherd ziemlich weit abliegt, und wo verhältnismäßig geringer Schaden angerichtet worden iſt, zeigen, wie groß der Gebäudeſchaden im eigentlichen Erdbebengebiet ſein muß. Eine aus Potenza gemeldete Statiſtik ergibt, daß in einer im Erdbebengebiet ſelbſt liegenden Ge⸗ meinde von 14000 Einwohnern, die den verhältnis⸗ mäßig geringen Verluſt von 22 Toten und 200 Ver⸗ wundeten hat, weil ihre zum großen Teil landwirt⸗ ſchaftliche Einwohnerſchaft während der Ernte auch nachts auf den Feldern bleibt, 100 Häuſer eingeſtürzt, 600 von Einſturzgefahr bedroht und 2000 mehr oder minder beſchädigt ſind. Dem Einſturz nahe ſind in diefer Gemeinde faſt alle Kirchen und das Rathaus. Die Entdeulſchung des Memellandes Kubiliunas, bisher Generalſtabschef der Merkys, der bisherige Gouverneur von Memel, wurde von ſeinem Poſten abberufen. litauiſchen Armee, wurde zum Gouverneur von Memel beſtellt. Der Konig im Eroͤbebengebiet Der König von Italien hat das Erdbebengebiet beſucht. Die Fahrt ging durch die Gegend von Lace⸗ donia, Aquilonia und die Biscacia. Der König ſuchte in den einzelnen Orten die Hoſpitäler auf, ſprach den Verletzten Mut zu und tröſtete die Hinterblie⸗ benen. Die Bevölkerung bereitete ihm einen her z⸗ lichen Empfang. Ein deutſches Flugzeug abgeſtürzt Telegraphiſche Meld un g Paris, 26. Juli. Nach einer Havasmeldung aus Sevilla iſt ein deutſches Flugzeug, das nicht näher bezeichnet wird, unweit des Flugplatzes von Tablada abge⸗ ſtüur z t. Der Pilot ſoll leichte Verletzungen erlitten haben. Eine Havasmeldung aus Saragoſſa beſagt, daß der franzöſiſche Flieger Cornez bei Tauſtei abgeſtürzt ſei, ohne Verletzungen davonzutragen. . Drei Tote bei einem Flugzeugzuſammenſtoß — Newyork, 25. Juli. Wie Aſſociated Preß aus Mepiko berichtet, ſtießen auf dem Flugplatz Kal⸗ buena zwei Militärflug zeuge zufſammen. Die drei Inſaſſen wurden getötet. Die Entdeutſchung des Memellandes wird von Litauen mit aller Macht betrieben. Jetzt wurde Merkys, der bisherige tolerante Gouverneur, von ſeinem Poſten abberufen und durch einen Militär erſetzt, deſſen Aufgabe es ſein wird, das Memelland ſtarken litauiſchen Einflüſſen zugänglich zu machen. Der neue Vorſtoß der litauiſchen Zentral⸗ Regierung gegen das Memelſtatut hat nicht nur bei den Deutſch⸗Memelländern, ſondern auch bei den memelländiſchen Litauern Befürchtung u nd Unruhe hervorgerufen. Wie erinnerlich, hat der memelländiſche Landtag in ſeiner Sitzung am 10. Juli eine beſondere Kommiſſion eingeſetzt mit der Vollmacht, alle ihr geeignet erſcheinenden Schritte zu unternehmen, angeſichts der in letzter Zeit er⸗ folgten Eingriffe in die autonomen Rechte des Memelgebietes, die die ſchlimmſten Be für ch⸗ tungen für das weitere Beſtehen der Autonomie überhaupt aufkommen laſſen. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß dieſe Kom⸗ miſſion ſich auch mit den jüngſten litauiſchen Ueber⸗ griffen befaſſen wird, jedoch iſt über beſtimmte Be⸗ ſchlüſſe dieſer Kommiſſion in dieſer Richtung noch nichts bekannt. Rückblick und Vorſchau Die Julirevolution 1830— Ihre grundlegende Bedeutung für die wirtſchaftliche Entwicklung Europas— Die Weltwirtſchaftskriſis Der Zwang zur Evolntion Heute vor einhundert Jahren, am 26. Juli 1830, erſchienen im„Moniteur“, dem Amtsblatt der fran⸗ zöſiſchen Regierung, die berühmten Ordonanzen König Karls., in denen auf Veranlaſſung des Miniſteriums Polignac die neugebildete Kammer auf⸗ gelöſt, die Preſſefreiheit erſtickt, die Zahl der Abge⸗ ordneten bedeutend verringert und das Wahlrecht nur noch Großgrundbeſitzern überlaſſen wurde. Sonder⸗ barerweiſe waren ſich weder König noch Regierung über die Folgen im Klaren, obwohl ihnen das ſofor⸗ tige Sinken der franzöſiſchen Rente um 4 Proz. ein warnender Fingerzeig hätte ſein können. Aber ſie vertrauten auf die gerade in jenen Tagen herrſchende unerträgliche Hitze, die ihnen Gewähr zu bieten ſchien gegen etwaige Unruhen. Aber es kam anders. Von den durch die Ordonanzen in ihrer Preſſefreiheit be⸗ drohten Journaliſten aufgeputſcht, fanden am 27. Juli an verſchiedenen Brennpunkten des Verkehrs Demonſtrationen ſtatt, bei denen bereits die erſten Schüſſe fielen. In der Nacht erſtanden Barrikaden, am 28. Juli war der Straßenkampf in vollem Gange. Die Aufſtändiſchen erhielten wertvolle Hilfe durch die Scharen der alten Soldaten Napoleons, die bei dieſer Gelegenheit ihre Privatrache an den verhaßten Bourbonen für jahrzehntelange Quälereien nahmen. Als der Oberkommandierende der königlichen Trup⸗ pen, der ehemalige napoleoniſche Marſchall Marmont, mit den Aufſtändiſchen zu verhandeln begann, trat die Wende ein. Am 29. Juli ging die Mehrzahl der Truppen zum Volke über, am gleichen Tage mußte der König flüchten, eine proviſoriſche Regierung wurde gebildet, der greiſe Lafayette, der Revolu⸗ tionsheros von 1789, ſtellte ſich an die Spitze der Nationalgarde, die Bourbonenherrlichkeit der Reſtau⸗ ration und Reaktion war zu Ende. Wieder flatterte die Trikolore an der Stelle des Lilienbanners, aber nicht die Republik löſte die Monarchie ab, wie man allgemein erwartet hatte, ſondern das Bürgerkönig⸗ tum des Orleaniden Ludwig Philipp trat die Nach⸗ und Erbfolge der Bourbonen an, dank der überaus geſchickten Regie des Herrn Thiers, der in jenen Tagen die erſte ſeiner drei erfolgreichen Revolu⸗ tionen erlebte, bei denen er die Hände im Spiel hatte. Im Grunde genommen änderte ſich nicht allzu viel. Zwar wurden die berüchtigten Ordonanzen vom 26. Juli wieder aufgehoben, die Trikolore bei⸗ behalten und der Titel des Königs aus„König von Frankreich“ in„König der Franzoſen“ umgewan⸗ delt. Auch wurde äußerlich konſtitutionell und ſchein⸗ bar liberal regiert, in Wirklichkeit ſtabilterte die Bourgebiſie, das beſitzende und werteſchaffende Bürgertum, ihre Herrſchaft als den neuen„rochen de bronce“. Nicht mehr philoſophiſche Theoreme über Staat, Staatsform und Staatsregierung beherrſchten die Debatten der Intelligenz, die Wirtſchaft trat in den Vordergrund und die Induſtrie hißte ihre Rauchfahnen über der Politik. Es iſt bezeichnend, daß der ungeheuere Eindruck der Julirevolution, die in Belgien und Polen zu revolutionären Erhebungen führte, dort mit Erfolg, hier mit Niederlage endend, in dem durch Metternich und die Reaktion geknebelten Deutſchland eine aus⸗ ſchließlichgeiſtige Wellenbewegung erzeugte. Das ſoziologiſche Moment, daß in dem Erfolg der Bour⸗ gebiſie beſtand, haben die Zeitgenoſſen und die Nach⸗ fahren der nächſten Jahre nicht erkannt. Erſt in den vierziger Jahren, als der Sozialismus in ſeinen Anfängen theoretiſch und wiſſenſchaftlich fundiert wurde, zeigten ſich Erkenntniſſe in Einzelheiten. Das Geſamtproblem hat keiner erfaßt, auch Marx nicht, wenn er auch ſeine Haupttheſe auf ökonomiſche Erſcheinungen unter dem Julikönigtum begründete. Erſt wir, die wir heute die Spanne eines Jahrhun⸗ derts zu überſchauen in der Lage ſind, können die Julirevolution von 1830 in ihrer wahren Bedeu⸗ tung erkennen und einſtufen: Sie bedeutet den Be⸗ Die heufige Abendausgabe umfasst 20 Seiten 2 Seite. Nr. 341 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Samstag, den 26. Juli 1930 ginn des goldenen Zeitalters des Geld⸗ beutels, des Kapitalismus ſchlechthin, mit allen ſeinen Folgen auf wirtſchaftlichem und auch politiſchem Gebiet. Es wäre ungemein reizvoll, dieſer Entwicklung bis auf den heutigen Tag nachzuſpüren. Dieſe Jahr⸗ hundertbetrachtung müßte jedoch notwendigerweiſe in eine Analyſe des heutigen Weltmammonismus und des dadurch bedingten Weltimperialismus der Angelſachſen ausmünden. Aber ebenſo wenig wie man rein geſchichtliche Entwicklungen datenmäßig in Abſchnitte von 25, 50 und 100 Jahren abteilen kann, läßt ſich die wirtſchaftliche Entwicklung gewiſſer⸗ maßen paketweiſe zuſammenfaſſen, auch wenn man den Ausgangspunkt erkannt hat. Die Erinnerung an die Julitage 1830 zwingt jedoch noch zu einer an⸗ deren Parallelziehung. Das franzöſiſche Parlament unter Ludwig Philipp hat im weſentlichen jenes parlamentariſche Gebrauchs recht geſchaffen, das merkwürdigerweiſe auch heute noch im Schwang iſt. Eine Fülle von techniſchen Ausdrücken und Inſtitu⸗ könen, die ihre Wurzeln in die Revolution von 1789 verlagern, iſt noch heute in allen Parlamenten der Welt in Uebung. Auch der Mechanismus, beiſpiels⸗ weiſe der Geſchäftsordnung, iſt mit nur gering⸗ fügigen Aenderungen der gleiche geblieben. Ver⸗ gleicht man nun beide Entwicklungsreihen mit⸗ einander, zeigt ſich ein ebenſo intereſſantes wie überraſchendes Ergebnis. Bei gleichem Ausgangs⸗ punkt und anfänglich parallel gearteter Entwick⸗ lungserſcheinung, erweiſt ſich heute der Parlamen⸗ tarismus franzöſiſchen Gepräges als überaltert, un⸗ brauchbar, nicht mehr lebensfähig. Die Parlaments⸗ form hat ſich deshalb überlebt, weil ſie vielleicht ge⸗ legentlich noch einmal die politiſchen, nicht aber mehr die wirtſchaftlichen Probleme 3 u mefiſtern verſteht. Auf der anderen Seite hat die Entwicklung des bürgerlichen Kapitalismus Mammutformen angenommen, für die die Modelle und Rahmen des Parlamentarismus nicht mehr ausreichen. Darin liegt letztlich der Widerſinn und Wider⸗ ſtreit des die Welt quälenden und belaſtenden Zu⸗ ſtandes, daß die durch die Schule des Parlamentaris⸗ mus gehenden Politiker heute noch über Dinge der Wirtſchaft zu entſcheiden haben, die ſich ſchon längſt ihre eigenen Geſetze gewählt hat. Wer geſchichtlich geſchult iſt, ſieht die Entwicklung deutlich genug. Das 18. Jahrhundert iſt das Zeitalter der abſoluten Fürſtengewalt, das 19. ſteht im Zeichen des Parla⸗ mentarismus, von dem man das Heil der Völker erhoffte, das 20. führt unter dem Einfluß der Technik und der naturwiſſenſchaftlichen Erkenntniſſe zwangs⸗ läufig die Verlagerung der Gewalten herbei, über deren berühmte Zweiteilung einſt Montesquieu noch noch ein Buch ſchreiben konnte. Gewiß erſcheinen auch heute noch viele Schriften und Bücher, aber vielleicht iſt der Tag gar nicht mehr ſo fern, an dem die Exponenten der Weltwirtſchaft ſich über alles thepretiſche Geſtammel mit einem Schlage hinweg⸗ ſetzen unde die neue Welt nach ihren Geſetzen auf⸗ bauen werden. Für die alten Parlamente und die nicht⸗ alsehur⸗Politiker wird allerdings in dieſem Syſtem kein Platz mehr vorhanden ſein, denn die Parlamente der Zukunft ſind die nationalen Wirtſchafts⸗ räte, vielleicht ſogar die Weltwirtſchafts⸗ konferenz, die mit dem ganzen Plunder der Zoll⸗ mauern, Tarife und was ſonſt noch dahin gehört, radikal aufräumen werden. Wir wollen unſere Schritte nicht in die Gefilde Utopiens lenken, aber es müſſen auch einmal von höchſter Warte aus Horizonte aufgelichtet werden, die ſonſt dem am Erdboden klebenden und hangen⸗ den Blick verſchloſſen ſind. Vielleicht vergehen noch Jahrzehnte, vielleicht iſt der Zeitraum auch kürzer, aber daß dieſe Umſchichtung und Umwer⸗ tung aller bisherigen Werte o m mt, i ſt unausbleiblich. Zuvor aber muß der Kapi⸗ talismus eine Läuterung in ſich und durch ſich ſelbſt erleben. Die gegenwärtige Weltkriſis, die namentlich auf den europäiſchen Völkern ſo unend⸗ lich ſchwer laſtet und ſtändig neue ſoziale Span⸗ nungen erzeugt, zeigt an zu vielen Merkmalen den Widerſinn der kapitaliſtiſchen Entwicklung ſeit Doublette Von Frank F. Braun Lefort wies die Wache hinaus. Er war der einzige, der in Peters Gegenwart einen Befehl zu geben wagte. Der Zar ſah ihn ſtumm an. Als der Ver⸗ traute unerwartet lange ſchwieg, ſagte er knapp: „Was iſt?? „Die Prinzeſſin Sophie konſpirtert gegen Euch, Herr,“ ſagte Lefort,„das iſt bekannt. Die Kloſter⸗ mauern ſind keine Gefängnismauern—“ Lefort, iſt das eine Einleitung?“ „Ja, Herr.“ „Wen alſo hat die Sophie gedungen, daß du zu mir kommſt?“ „Nicht gedungen, Der Ausdruck trifft nicht. Einen Gekauften kann man überzahlen. Die Pontoffs und Sukonskis ſind nicht käuflich, Hexr.“ Peter, der ſpäter der Große hieß, ſaß im Lehn⸗ ſtuhl. Die Sonne ſchien in das geöffnete Fenſter. Auf ſeinem Geſicht zeichneten ſich ſcharf die Schatten und Glanzlichter ab. Lachte der Zar? Es war ſtill. Im Hof der Feſtung marſchierten Soldaten. Kommandos regelten den Takt dieſer Tritte. Lefort beugte ſich vor. War er verſtanden worden?„Es iſt—“ wollte er beginnen, aber Peter hob die Hand. Da war der Satz von Leforts Lippen weggewiſcht.„Natürlich handelt es ſich um den jungen Sukonſki?“ Lefort nickte. Er begriff nicht ganz, was es hier zu belächeln gab, denn wenn ihn nicht alles täuſchte, lächelte der Zar.„Lefort“, ſagte er heiter und er ſprach langſam, als ob ihm dieſe Sätze erſt während der Rede zufielen,„man nehme den Fürſten Pontoff feſt, wo er geht und ſteht.— Auch den jungen Sukonſkt. Dann ſperrt ſie zuſam⸗ men. Hörſt Du, Lefort, ſperrt ſie zuſammen— und fertigt mir die Todesurteile aus.“ Lefort zögerte. Der Zar ſah es. Er tat wieder dieſen Strich durch die Luft.„Geh“, befahl er,„geh und tue, wie ich dir ſagte. Und lächelnd, Spott in Die ſozialen Die Entlaſſungen bei Siemens Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Juli. Zu der Ankündigung des Siemens⸗Kon⸗ zerns, 10 v. H. der geſamten Angeſtellten zu ent⸗ laſſen, wird der„B..“ aus den Kreiſen der Ange⸗ ſtelltenverbände erklärt: Die Ankündigung des Siemenskonzerns iſt eine Folge des Eingreifens des Reichsarbeits⸗ miniſteriums. Der Verband Berliner Metall⸗ induſtrieller wollte, um Maſſenentlaſſungen zu ver⸗ meiden, auf der Verminderung der Ar⸗ beitszeit eine Gehaltskürzung bis zum Maximalausmaß von 20 v. H. durchführen und war hierüber in Verhandlungen mit den gewerkſchaft⸗ lichen Verbänden eingetreten. Dieſe Verbände haben Garantien dafür gefordert, daß in der Zeit des Ab⸗ kommens, das zunächſt bis zum 31. Dezember d. Js. laufen ſollte, keine Ent'aſſungen erfolgen ſollten. Hierzu wollten ſich die Arbeitgeber zwar bereit er⸗ klären, nicht aber auch dazu, in dieſer Zeit keine Kündigungen auszuſprechen. Gleichzeitig wei⸗ gerten ſie ſich, Erklärungen hinſichtlich des Ueber⸗ ſtundenabkommens abzugeben. Unter dieſen Umſtänden glaubten die Verbände ihren Mitgliedern nicht das nutzloſe Opfer der Ge⸗ haltskürzung zumuten zu können, da Betriebskündi⸗ gungen doch nicht vermieden worden wären. Die A. E. G. und Siemens verſuchten hierauf, mit ihren Angeſtellten zu Ein zelabma chungen zu ge⸗ langen. Der Reichsarbeitsminiſter erklärte jedoch derartige Maßnahmen für Tarifbruch und gab zu verſtehen, daß man tarifbrüchige Firmen bei der Zuteilung von Aufträgen aus dem Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm nicht berückſichtigen könne. Darauf hat dann der Siemenskonzern die Maſſenkündigun⸗ gen vorgenommen. Einſtweilen ſind ſie aber wohl nur unter Vorbehalt zu verſtehen. Die Angeſtellten haben durchſchnittlich drei bis ſechsmongtige Kündigungs⸗ friſten. Beſſert ſich bis dahin die Wirtſchaftslage, ſo werden die Kündigungen vermutlich wieder zurück⸗ genommen werden. Spannungen Gewerkſchafts⸗„Politik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Juli. Die Haltung der Gewerkſchaften iſt, wie die„D. A..“ ſehr zu Recht bemerkt, offenbar durch Wahl⸗ kampfrückſichten beſtimmt.„Die Spekula⸗ tionen gehen offenbar dahin,“ ſchreibt das Blatt, „ein Eingreifen der Regierung herbeizuführen, damit dieſe den Konflikt im Sinn des kleineren Uebels, nämlich der Gehaltskürzung ſchlichtet, die Bonzen und Agitatoren aber ihre verlogenen Wahlparolen behalten. Etwas Unverantwortlicheres, als dieſe Spekulation iſt nicht denkbar.“ An anderer Stelle heißt es dan::„Wenn nicht raſch und gründlich re⸗ formiert wird, ſo droht dem geſamten Sozialver⸗ ſicherungswerk der Bankrott. Wenn die Zahl der be⸗ ſchäftigten Arbeiter abnimmt, iſt zum Schluß nie⸗ mand mehr da, der die Beiträge zur Arbeitsloſen⸗ verſicherung zahlen kaun.“ Man wird dieſe Feſtſtellungen nur unterſchreiben können. Kotau vor Moskau Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Juni. Die kommuniſtiſche Rechtsoppoſitton, die Brandlergruppe, iſt, wie der„Vorwärts“ mitteilt, reumütig zu den Ihrigen zu rück⸗ gekehrt. Nach der kataſtrophalen Niederlage bei den letzten Sachſenwahlen hat man darauf verzichtet, auch für den Reichstag eigene Liſten aufzuſtellen. Brandler gibt vielmehr in ſeiner Tageszeitung für ſeine Anhänger die Parole aus, bei der Wahl für die offtzielle KPD.⸗Liſte einzutreten.„Dieſer Kotau vor Moskau hängt, ſo ſchreibt das ſozial⸗ demokratiſche Zentralorgan, mit verzweifelten Schritten der Brandlergruppe zuſammen, wieder Gnade zu finden und aufgenommen zu werden, da die Organtſation ſamt ihrer Zeitung ſich nicht mehr halten könne.“ Die Feſtſetzung der Berliner Steuerzuſchläge durch den Oberpräſidenten — Berlin, 25. Juli. Auf Grund des 8 59 des Kommunalabgabengeſetzes hat der Oberpräſident bereits heute folgende Steuerzuſchläge für Berlin feſtgeſetzt: —. T—llñ e ihrem Ausgangspunkt vor einhundert Jahren. Fer⸗ dinand Fried hat im Maiheft der„Tat“(Eugen Diederichs Verlag in Jena) in einem aufrüttelnden und geradezu erſchütternden Aufſatz„Die Kriſe des Weltkapitalismus“ die Zuſammenhänge aufgedeckt und folgende Fragen aufgeſtellt: 1 „Was iſt das für eine Wirtſchaftsorönung, in der wir feſtſtellen müſſen, daß die Weizen⸗ und Roggen⸗ preiſe zuſammengeſtürzt ſind, daß aber das Brot weder billiger noch größer wird? Daß die Textilpreiſe innerhalb eines Jahres auf die Hälfte gefallen ſinb, die Preiſe für einen Anzug, für ein Hemd aber unver⸗ ändert hoch ſind? Was iſt das für eine Wirtſchaftsordnung, in der Millionen Hemden dahängen und un verkäuflich ſind, während Millionen fleißiger Rücken auf ſie warten und ſie nicht erlangen können? In der in Argen⸗ tinien Getreide in Lokomotiven verbrannt wird oder in Kanada verſtockt, während Millionen verhungern? Was iſt das für eine Wirtſchaftsordnung, in der man zwiſchen Individualismus und Sondereigentum an Produktionsmitteln einerſeits und monopolähn⸗ lichen Zuſammenballungen und Rufen nach Staats⸗ hilfe andererſeits unentſchloſſen hin und her pendelt? In der das zur Plutokratie zuſammengeballte Kapital und die zu ſtarrer Bürokratie zuſammengeballte Maſſe ſich gegenſeitig Preis und Lohn garantieren? Was iſt das für eine Wirtſchaftsordnung, die, nach⸗ dem die Peitſche des techniſchen Fortſchritts und wirt⸗ ſchaftlichen Wettbewerbs nicht mehr knallt, in eine erſtarrende und verkalkende Bürokratie hineinwächſt? Die Millionen arbeitshungriger Menſchen nicht mehr beſchäftigen und ernähren kann? Und die den„Segen der Erde“ und den Kinderſegen verwünſcht und ver⸗ flucht? Und an dieſe kapitaliſtiſche Wirtſchaftsord⸗ nung ſollen wir auch noch glauben?“ a Nein, an dieſe Wirtſchatsordnung glauben wir nicht mehr, glauben auch jene nicht mehr, ſind noch nicht ganz weſtlich; es kommt uns auf zwei Köpfe nicht an.“ Aber Lefort ging nicht. Er hatte ſeine große Stunde.„Es kommt darauf an“, betonte er feſt,„Ihr ahnt nicht wie ſehr es auf dieſe Köpfe ankommt. Der geſamte Adel..“ „Lefort“, ſagte Peter,„kennen wir uns?“ „Ich ſchmeichle mir—“ „Gut, gut. Hat der Fürſt Pontoff junge, ſchöne Frau deines Landes?“ „Gewiß, Herr.“ „Ich bin nicht grauſam. Ich will dem Fürſten nicht nicht eine ſeine Frau nehmen. Ich werde ihn begnadigen“. Dieſe drei Ich waren ſeltſam betont. Lefort begriff nicht. Warum erſt feſtnehmen, warum den Eklat, wollte er fragen, aber er kam nicht zu ſeinem Einwand. Der Zar ſchlug nach ihm wie nach einer Fliege.„Ab!“ rief er. Da ging der Vertraute. Er unterließ es nicht den Kopf zu ſchüt⸗ teln, aber erſt vor der Tür. Man griff am ſelben Tage die beiden Adeligen. Der Zar unterzeichnete die Todesurteile. Sie wurden den Gefangenen am gleichen Abend vorgeleſen. Eine Nacht blieb ihnen. Lefort fand ſich getäuſcht. Er grollte dem Zaren. Dieſe Unterſchriften unter die Todesurteile konnten verderblich werden. Funke in ein Pulverfaß.— Dieſer Peter war kein Diplomat. Eine Nacht kann unendlich lang ſein. In der Zelle war nur ein einziger Holzſchemel. Der junge Graf ließ ihn mit lächelnder Zuvorkommenheit dem älteren Pontoff. Er lief in der Zelle auf und ab, immer vor dem Sitzenden hin und her. Etwas drückte ihn; nicht Angſt, nicht Haß mehr war es. Er ſpürte ſo etwas wie ſein Gewiſſen. Dieſer Fürſt war ſein Freund geweſen von je, ſein Kampfbruder, — wenn ſie jetzt auch dunkle Wege hatten gehen müſſen— mit dem Fürſten Pontoff verband ihn tief⸗ ſtes Vertrauen, an das nicht Meinung noch Irrtü⸗ mer hatten zu rühren vbermocht. Er wäre zu jeder Stunde bereit geweſen, ſeinen Kopf für ihn zu laſ⸗ den Mundecken:„Du ſiehſt, mein Reformator, wir die Kapitäne der Wirtſchaft ſind und ihre Führer zu ſein vermeinen. Es iſt gewiß kein Zufall, daß die meiſten warnenden und mahnenden Stimmen aus dem Lager der Wirtſchaft aller Länder, vornehmlich Amerikas kommen. Sie alle erkennen die furchtbare Gefahr, die darin beſteht, daß bei dem bisherigen Tempo die Zahl jener, die Arbeit, Lohn und Brot zu vergeben haben, ſich in ein Bataillon von weni⸗ gen hundert Menſchen zuſammenballt, während die Maſſen der Gehalts⸗ und Lohnempfänger ſich zu un⸗ geheuren Heeren auswachſen, denen ſich eine Uutzloſe vergeudende und gefährliche Arbeitsloſen⸗Etappe, ebenfalls mit Millionenzahlen, anſchließt. Das ſind die Zeichen der Zeit, die wir er⸗ kennen müſſen. Werden ſich die deutſchen Parteien im kommenden Wahlkampf ihrer bewußt ſein? Man möchte es füglich bezweifeln. Unverſtand, Hader, Demagogte werden das Wort führen und nicht die Erkenntniſſe jener, die über den Vierwand⸗ hortizont des Parteiſekretariats oder Zahlabendlokals hinaus zu blicken vermögen. Dennoch geſchehen die Reichstagswahlen 1930 in einem geſchichtlichen Augenblick. Nicht wegen der Erinnerung an die Revolution vor hundert Jahren, die den Ausgangs⸗ punkt dieſer Betrachtung bildet, aber doch den Anlaß zum Verſuch einer neuen Zeichenſetzung im poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Raum unternimmt. Die eigentliche Zeit politiſcher Revolutionen iſt vorüber. Dagegen ſtehen wir offenſichtlich am Beginn der Fegfeuer⸗Aera ſozialer und wirt⸗ ſchaftlicher Evolutionen! Kurt Fischer ſen. Und doch— wie gab es das, wie hatte das alles ſo geſchehen können. War Schuld dabei— Schuld? Er blieb plötzlich ſtehen. Scham ſchoß ihm in das Herz oder Hirn. In dieſer Stunde vor dem Tode ward alles nebenſächlich; nur der heiße Wunſch blieb, ſich aufzutun vor dieſem Mann, zu beichten. Es gab keine Vergebung, er verlangte ſte nicht,— aber er brauchte wenigſtens nicht mit dieſer Lüge zu ſterben.„Fürſt,“ ſagte er heiſer,„morgen ſterben wir.. Er ſpürte, wie ſeine Zähne aufeinander⸗ klappten, als habe er ein Fieber. Pontoff ſah auf.„Das iſt gewiß,“ äußerte er kühl. Er ſchaute den jungen Verſchworenen au. Furcht? „Seht mich nicht an,“ bat Sukonſki und er tau⸗ melte gegen die Kalkmauer,„ſchließt die Augen, ich bitte Euch, ich kann ſonſt nicht ſprechen.“ Der Fürſt erkannte eine Not. Er ſenkte den Kopf. „Iſt etwas zu ſprechen?“ meinte er leiſe,„jetzt noch?“ Da bekannte der junge Sukonſki. Er erzählte dieſe ganze Liebesgeſchichte, blühte auf dabei, er⸗ glühte und vergaß faſt, daß er von des andern Weib redete. Als er geendet, bebend verſtummt war, blieb es ſtill. Eine zärtliche, hauchdünne Melodie ſchien durch den kalten Raum zusklingen. Da ſpie der Fürſt aus, ſpie dem Stehenden genau und gezielt auf die Stiefel. Am Morgen führte man ſie hinaus. Nicht auf den Hof zur Hinrichtung. Lefort erwartete ſie, las ihnen die Begnadigung des Zaren vor und entließ ſie. Er begriff hier nicht mehr. Er ging hinauf zu dem Zaren und meldete ihm die Ausführung der Befehle. Peter lächelte. Jetzt ward es offenſichtlich, daß er lächelte. Am Abend dieſes ſelben Tages fand das Duell ſtatt. Der junge Graf Sukonſki focht matt. Er be⸗ ſchränkte ſich auf die Abwehr. Als er bei einer Parade durchſtieß und den Fürſten traf, war ihm das faſt ein Bedauern. Er ſtand eine Sekunde reglos; jene eine Sekunde, die genügte, daß ihn des Fürſten Säbelſpitze mitten ins Herz traf. Er ſtarb Banklehrling unterſchlägt 40 000 RM. Telegraphiſche Meldung — Kiel, 26. Juli. Ein bei einer Bank in Bad Sageberg beſchäftigter Banklehrling verſchaffte ſich geſtern unter Vorſpiege⸗ lung falſcher Tatſachen den Kñaſſenſchlüſſel und entwendete aus der Kaſſe 40000 Mark. Darauf fuhr er im Kraftwagen nach Neumünſter und von dort mit dem D⸗Zug nach Kiel. In Kiel mietete er ein Auto zur Fahrt nach Hamburg. Der Kraftwagenfüh⸗ rer, dem Bedenken aufgeſtiegen waren, verſtändigte die dortige Bahnhofswache, die den Koffer des Bank⸗ lehrlings öffnete und das entwendete Geld ſicher⸗ ſtellte. Der Defraudant wurde zur Polizeidirektion gebracht, wo er ein Geſtändnis ablegte. Das Geld konnte der Bank noch in der Nacht zurück⸗ erſtattet werden. Sturmverwüſtungen auf Rügen Telegraphiſche Meldung — Stralſund, 26. Juli. Die Stürme der letzten Tage haben an der Küſte der Inſel Rügen große Verwüſtungen angerichtet. Am Steilufer bei Saßnitz ſind Uf e ra bſtürze erfolgt. Zwei Brücken ſind durch Sturm und Wellen abgedeckt worden. Auch in Sellin hat der Wellengang den Bodenbelag der Seebrücke abge · hoben. Der Strand iſt in den Bädern ſtellenweiſe tief verwühlt. Das Unwetter hatte zur Folge, daß ein großer Teil der Badegäſte ſchleunigſt die Rück⸗ reiſe antrat. Letzte Meldungen Emil Claar 7 — Frankfurt a.., 26. Juli. Der frühere Inten⸗ dant der Frankfurter Bühnen, Prof. Emil Claar, iſt im Alter von 88 Jahren geſtorben. Claar hat die Frankfurter Theater faſt 33 Jahre geleitet. Heinrich Kröller — München, 26. Juli. Der Ballettmeiſter und Opernregiſſeur der Bayeriſchen Staatstheater, Prof. Heinrich Kröller, iſt geſtern an ſeinem 50. Ge⸗ burtstag nach kurzer Krankheit geſtorben. Der Ver⸗ ſtorbene war auch an den Staatstheatern in Berlt und Wien tätig. 5 Tragiſcher Unfall in einem Waffenladen — Berlin, 25. Juli. Ein ſchwerer Unglücksfall er⸗ eignete ſich heute abend in einem Waffengeſchäft in der Jägerſtraße, als ein Herr von Heeringen, der eine Expeditionsreiſe unternehmen wollte, ſich Gewehre und Revolver zeigen ließ und die Muni⸗ tion für die einzelnen Waffen probierte, löſte ſich plötzlich ein Schuß, durch den der Verkäufer Krauß auf der Stelle getötet wurde. Die Kriminalpolizei, die Heeringen zunächſt in Gewahrſam nahm, prüft, ob es lich tatſächlich um einen Ungltcksfull 8 Deulfche Volkspartei Verſammlungen Montag, 28. Juli, abends 8 Uhr 30 im Reſtaurant „Weinberg“, D 5, 4(Nebenzimmer) Bezirksvereins⸗ verſammlung Oberſtadt J und II. Referent: Stadty. Dr. C. W. Martin. Die politiſche Lage. Dienstag, 29. Juli, abends 8 Uhr, im Neben⸗ zimmer des Reſtaurant„Germania⸗Haus“, S 6, 40 (Bäckerinnung) Zuſammenkunft der Bezirksvereins⸗ Vorſitzenden. Referent: Stadtrat Ludwig. Die Vorbereitungen zur Reichstagswahl. Dienstag, 29. Juli, abends 8 Uhr, in der Geſchäfts⸗ ſtelle R 7, 23, Zuſammenkunft des Frauenausſchuſſes. Referentin: Stadtv. Alice Hoffmann. Die kom⸗ menden Wahlen. In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesord⸗ nungen bitten wir um vollzähliges Erſcheinen. 444) Der Vorſtand. noch vor dem Fürſten. Pontoff nahm die Meldung ſeines vollkommenen Sieges mit geſchloſſenen Augen hin. Es waren die letzten Worte, die ihn erreichten. Der Zar folgte beiden Särgen. Lefort war neben ihm. Peter ſah ihn an. Eine dünne Frage war in dieſem Blick.„Doublette“, ſagte er,„wer hätte das geahnt...“ Lefort neigte den Kopf. Das bedeutete eine Antwort. Jetzt hatte er dieſen Plan erfaßt, der aus dem Wiſſen des Zaren um des jungen Sukonſki Liebe zur Gattin des Fürſten aufgewachſen war. Einer der Fechtenden wäre gewiß gefallen. Den Ueberlebenden— nun den hätte der nächſte Anver⸗ wandte des Getöteten herausgefordert. Bei der Rückkehr ergab es ſich, daß eine Abord⸗ nung des Adels den Zaren vor der Feſtung er⸗ wartete und ihm huldigte. Daß er trotz klarer Be⸗ weiſe der Konſpiration dieſe beiden Edlen begna⸗ digte, verpflichtete ſie ihm. Peter ſprach ein Faar bedauernde Worte und beklagte ein tragiſches Ver⸗ hängnis. Dicht vor ihm ſtand in der Reihe der An⸗ geſprochenen Lefort. Peter warf ihm einen Blick der großen, blauen Augen hin. Lefort, der gewitzte Diplomat fand ſich beſchämt. e Deutſchland hat die meiſten Bibliotheken der Welt. Wie aus einer jetzt aufgeſtellten Statiſtik der in der Welt vorhandenen Bibliotheken hervorgeht, befinden ſich von den auf der Erde insgeſamt vor⸗ handenen 1038 öffentlichen Bibliotheken mit 181 Mil⸗ lionen Bücher in Deutſchland Kllein 100 große Bi⸗ bliotheken, in denen ſich 29,6 Millionen Bände be⸗ finden. An zweiter Stelle folgt Frankreich mit 19,8 Millionen Bänden, wovon allein auf die Pariſer Nattonal⸗Bibliothek 4,5 Millionen Bände entfallen, die damit die größte Bibliothek der Welt iſt. Die zweite Stelle nimmt die Staatsbücherei von Le⸗ ningrad mit 4 Millionen Bänden ein, während die Bibliothek des Britiſchen Muſeums in London, die bislang als die größte der Welt galt, erſt an dritter Stelle kommt. 5 14 15⁰ 1 eee eee ee eee . Samstag, den 26. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 341 Aus der Geschichte der Limburg Der morgige Sonntag iſt ein Feſt⸗ und Freu⸗ dentag für Bad Dürkheim. In engſtem zeit⸗ lichem Zuſammenhang mit der 900⸗Jahrfeier des Speyerer Domes ſteht das Gedenken an die Grün⸗ dungszeit der Limburg, dieſes Wahr zeichens des Pfälzer Landes, das jeder kennt, der auch nur einmal den Fuß in ſeinen Bannkreis gelenkt hat. (Daß gerade hier im Jahre 1869 das bekannte „Pfälzerlied“ mit dem Endreim:„O Pfälzerland, wie ſchön biſt du!“ entſtanden iſt, gibt Burg, Berg und Hain beſondere Weihe). Die wichtigſten Daten ſind raſch aufgezählt: Im Jahre 1025, alſo im erſten Jahre ſeiner Regierung, ſtiftete Kaiſer Konrad II., 1024/9 der erſte Salier⸗ kaiſer, die an der Stelle des ſpäteren Kloſters ge⸗ legene Burg ſeiner Vorfahren der Kirche, mit der Beſtimmung, daß dort ein Kloſter gebaut werden ſolle. Da bereits im Jahre 1034 die erſten Mönche einziehen konnten, müſſen die Bauarbeiten bald nach der Stiftung begonnen worden ſein, ſodaß die Lim⸗ burg mit Recht die ehrwürdige Zahl von neun Jahr⸗ hunderten für ſich in Anſpruch nehmen kann. Die Geſtaltung, die die Kirche aufgrund des erſten Bauplans erhielt, iſt in der Folge im weſentlichen unverändert geblieben. Daher rührt der einheitliche Charakter des ganzen Bapes, von dem ſelbſt noch die Ruine einen ſtarken Eindruck vermittelt. Ledig⸗ lich der Turm in der Südweſtecke, der in gotiſchen Formen aufgebaut iſt, ſtammt aus dem 14. Jahr⸗ Hundert. Statt einer langatmigen Baubeſchreibung ſeien nachſtehend die wichtigſten Daten der Geſchichte der Limburg aufgeführt: 1039 Kaiſer Konrad ſtirbt und wird am 12. Juli im Dom zu Speyer beigeſetzt. Kaiſer Heinrich III. bringt ein großes Stück des hl. Kreuzes als Reliquie für die Limburg aus Italien mit. Biſchof Eginhard von Speyer, der zugleich Abt auf Limburg iſt, verſchreibt das Kloſter ſamt gallen Beſitzungen und Rechten dem Hochſtift Speyer zu Eigentum und läßt äußerſt wert⸗ volle Kleinodien von der Limburg nach Speyer verbringen. Biſchof Arnold von Speyer gibt dem Konvent der Limburg wieder ſeine Selbſtändigkeit und Rechte zurück(vergl. 1065). die Grafen von Leiningen werden Schutzvögte der Limburg. die Hartenburg(Hardenburg) wird von dieſen widerrechtlich auf Limburger Boden erbaut. Abt Diedrich gibt dem Grafen von Leiningen die Erlaubnis, Dürkheim mit Mauern und Türmen zu befeſtigen. Abt Johann Bock von Erpfenſtein gibt der „Stadt Dürkheim eine neue Gerichtsordnung, das„Martins Weistum“. 5 l Abt Heinrich wandelt den großen Wallfahrtstag zur St. Michaelskapelle bei Dürkheim in ein Kirchweihfeſt um; dadurch entſteht der berühmte Michaelismarkt, im Volksmund„Wurſtmarkt“ von Dürkheim. und 1471 Krieg zwiſchen Kurfürſt Friedrich von der Pfalz und den Grafen von Leiningen und Veldenz. Die Leiningen⸗Veldenzer Truppen plündern von Wachenheim aus die Limburg völlig leer. Das Kloſter ſucht Hilfe bei Fried⸗ rich, dieſer erobert Wachenheim und Dürkheim nach hartem Kampf, ſtraft die Leininger ſchwer und übernimmt ſelbſt die Schutzvogtei der Lim⸗ burg. Krieg zwiſchen Heidelberg und Hardenburg uff. Militäriſche Beſetzung der Limburg durch pfälziſche Truppen. Abberufung derſelben. Am 30. Auguſt wird das ganze Kloſter von Hardenburger Truppen und Dürkheimer Bür⸗ gern ausgeplündert, 12 Tage lang ausge⸗ brannt und zerſtört. Aufräumungsarbeiten auf der Limburg; man bemüht ſich mit Unterſtützung des Kurfürſten 1047 1065 erbliche 1470 1515 von Heidelberg langſam wieder aufzubauen. Bauernkrieg; die Bockenheimer Bauern über⸗ fallen die Limburg, plündern und ſchädigen ſie. bis 1554 der Oſtchor der Kirche wird erneuert, mit einer Mauer gegen Weſten abgeſchloſſen, das Dach darüber hergeſtellt. In dieſer Not⸗ kirche findet ſeit 50 Jahren wieder auf St. Benediktstag das erſte Hochamt ſtatt. Kurfürſt Friedrich von der Pfalz ſucht erfolg⸗ los die Mönche für die prot. Reformation zu gewinnen, verbietet die Neuaufnahme von Mit⸗ gliedern. Das Kloſter muß ausſterben. 152²⁵⁵ 1540 1561 Die Zerstörung der Limburg Man ſchreibt den 29. Auguſt 1504. Drohend wetter⸗ leuchtet es gegen Abend über die weiten Gefilde der Rheinebene. Doch das über dem Speyergau hängende Gewitter bringt keine Kühlung. Unerträglich iſt die Schwüle nach dieſen heißen Auguſttagen. Sind es nur die Wetterwolken oder liegt noch etwas Unbe⸗ ſtimmbares, Drohendes in der Luft? Düſter und ee 1574 der letzte Abt ſtirbt. Die Limburg mit allen Beſitzungen wird der„allg. Kirchengefälle⸗Ver⸗ waltung“ Heidelberg einverleibt. Dreißigjähriger Krieg; unter dem Schutze der Spanier und Oeſterreicher wird die Limburg formalrechtlich wiedererrichtet und den Bene⸗ diktinern zurückgegeben. durch den weſtfäliſchen Frieden fällt die Lim⸗ burg endgültig ſamt allen Zugehörungen an die Kurpfalz. ö das Gelände der Limburg wird geometriſch zerlegt und an Private verſteigert. die Stadt Dürkheim kauft die Oberfläche des Berges mit der Ruine, räumt die Trümmer auf, ſchafft Gartenanlagen, errichtet eine Gaſt⸗ wirtſchaft und unterhält die wertvollen Bau⸗ reſte. 1621 1648 1803 1847 unheilſchwer liegt es über der ſonſt ſo freundlichen Landſchaft des Limburggaues. Wie ſeit faſt 500 Jahren blickt das Kloſter Lim⸗ burg in erhabener Ruhe auf Berge und Täler in der Runde. Scheinbar für die Ewigkeit erbaut, ragt der Turm der Kloſterkirche in den Abendhimmel. Wehrhafte Mauern laſſen ein Gefühl des Geborgen⸗ ſeins aufkommen, doppelt notwendig in dieſen un⸗ ſicheren, kriegeriſchen Zeiten. Doch ſind die Mauern auch ſtark genug? Werden ſie den in unmittelbarer Nachbarſchaft lauernden Feind in letzter Stunde zurückſchrecken? Stumm ſteht Abt Marchard am Fenſter ſeines Gemachs. Sorgenvoll und finſter iſt ſein Antlitz und ſchwer ballt er die Fauſt, wenn von Zeit zu Zeit der wüſte Lärm der Soldateska bis in die Stille ſeiner Wände herüberdringt. Seit dem 23. Juni liegen ——— Kinder Von Jo Hauns Rösler Kurt iſt kein angenehmer Knabe. Der Lehrer hat ſeine liebe Not mit ihm.—„So dick du biſt, ſo faul biſt du auch,“ ſchimpft er eines Tages,„du biſt viel beſſer ernährt als erzogen.“ Kurt nickt:„Das kommt einfach daher, weil meine Eltern mich ernähren, Sie aber mich erziehen.“ * Borbs hat zum Geburtstag eine Eiſenbahn be⸗ kommen. Borbſens Papa ſpielt mit und iſt ganz bei der Sache. Er läßt den Zug fahren, halten, ſtellt Weichen, rangiert, tendert, klingelt, läutet und baut um. Borbs ſitzt dabei und darf nichts anrühren. „Was ſoll ich jetzt machen?“ fragt endlich der Vater. Meint Borbs:„Jetzt biſt du einmal Reiſender, Papa, der hier auf dem Bahnhof eine Stunde ruhig warten muß und nichts tun kann, bis ich deinen Zug vorbeikommen laſſe.“ „Mama, hier ſind die 15 Pfennige zurück.“ „Aber Kind, die habe ich dir doch für eine Brief⸗ marke gegeben, die du auf den Brief kleben ſollteſt.“ „War nicht nötig, Mama. Ich habe den Brief ſchnell ohne Marke in den Kaſten geworfen, als der Beamte gerade nicht hinſah.“ * Leb lernt Latein. Fragt der Lehrer:„Leo, was heißt femina?“ Femina heißt„die Frau“. Das weiß alle Welt. Nur Leo nicht.— Hilft ihm der Lehrer:„Es fängt auch im Deutſchen mit F an.“ „Eine Fliege, Herr Lehrer.“ „Unſinn. Es fängt mit F an, dein Vater hat es jetzt, und ſpäter wirſt du es haben.“ Strahlt Leo:„Unſer Fiſchwarengeſchäft, Herr Lehrer.“ „Nenne mir ein nützliches Tier.“ „Die Kuh.“ „Recht ſo. Wodurch iſt ſie nützlich?“ „Durch ihre Milch, durch ihr Fleiſch, Fell.“ „Wodurch noch?“ s Meldet ſich der kleine Max:„Man kann mit ihr handeln, Herr Lehrer.“ * Hinter Grinzing bei Wien erheben ſich Weinberge. Mit alten und neuen Pflanzungen. Wo die alten hohen Stöcke an die neugepflanzten niederen Wein⸗ ſtöcke reichen, ſteht eines Tages der Reſtaurateur Ru⸗ ſchin mit ſeinem Jungen. „Guckemal, Papa!“ zeigt plötzlich der Kleine auf die niedrigen Pflanzen,„hier wachſen wohl die hal⸗ ben Flaſchen?“ ** Kurt kommt zu ſpät in die Schule. „Was ſoll das heißen?“ wettert der Lehrer. „Mein Vater hat mich dringend gebraucht.“ „Jetzt? Während des Unterrichtes? Konnte er niemand anderes dazu nehmen?“ „Das ging leider nicht, Herr Lehrer.“ „Warum nicht?“ „Er hat mich verhauen.“ Theater ums Heidelberger Theater Am vergangenen Mittwoch hat der Heidelberger Stadtrat die Vergebung des Stadttheaters an In⸗ tendant Hahn als Pächter abgelehnt. Mehrere Stadt⸗ räte, die der Sitzung nicht beiwohnten, proteſtierten. Darauf Freitag neue Sitzung des Stadtrats, die er⸗ gebnislos verlief. Heute früh endlich um 10 Uhr haben ſich die Stadträte nochmals zuſammengeſetzt und der Pachtung an Intendant Hahn zu den bekannten Bedingungen grundſätzlich zuge⸗ ſtimmt. Dem Bürgerausſchuß ſoll eine entſpre⸗ chende Vorlage unterbreitet werden. Vielleicht bekommt Heidelberg auf dieſe Weiſe doch ſein Theater. kr. Wovon Frauen nicht ſprechen ſollten Was intereſſiert meinen Gaſt? Man ſagt der Frau unſerer Tage nach, daß ſie geiſtig weit über den Horizont der Mütter und Großmütter hinausgewachſen ſei, daß ſie, gründ⸗ licher geſchult als jene, einen weiteren Intereſſen⸗ kreis habe und in intellektueller Bildung bedeutend vorwärtsgekommen ſei. Das ſoll hier natürlich keineswegs angefochten werden; im Gegenteil: es ſoll nur, auf dieſer Erkenntnis fußend, auf eine Verpflichtung hingewieſen ſein, die mit jener ge⸗ hobenen Geiſtigkeit der Frau zuſammenhängt. Auf die Verpflichtung nämlich, dieſes Plus auch im Ge⸗ ſpräch zu zeigen. Nicht am Ende durch gelahrte Dis⸗ kuſſionen, betonten Reichtum an Geiſt und Wiſſen. Gott bewahre! Vielmehr durch das, wovon nicht ge⸗ ſprochen wird, eben, weil man darüber hinausge⸗ wachſen ſein ſollte. Dienſtbotenangelegenheiten z. B. intereſſieren unbeteiligte Dritte gar nicht. Lang⸗ wierige Krankheitsgeſchichten ebenſowenig. Daß der Jüngſte hochbegabt und die Aelteſte ein Pracht⸗ mädel iſt, wird mit einem höflich unterdrückten Zweifel aufgenommen werden. Ausſprüche aus Kin⸗ dermund, die der Mutter„goldig“ dünken, lang⸗ weilen den Zuhörer bis zum kaum zu bezwingenden Gähnen, und von häuslichen Zwiſtigkeiten will— ganz abgeſehen davon, daß es taktlos iſt, ſich darüber zu äußern— ſchon gar niemand etwas hören! Revidieren Sie darum, meine Damen, Ihren Themen vorrat! Geſellen Sie ihm einige neue, allgemeingültigere bei, und ſprechen Sie vor allem nicht von Dingen, die außer Ihnen ſelbſt keinem Vergnügen bereiten. Anne-Marie Mampel. Aus der Mannheimer Kunſthalle. Im Leſeſaal des graphiſchen Kabinetts ſind Zeichnungen und Aquarelle des Leiters der Freien Akademie(Mann⸗ heim) Albert Henſelmann ausgeſtellt. tung ſchlagen ſie eiligſt ein. Neunhundiert Jahre Kloster Limburg 400 Mann unter dem Befehl des Hauptmannes Friedrich von Sponheim im Kloſter Lim⸗ burg. Auf ſeine eigene Bitte ſchickte ihm Kurfürſt Philipp von der Pfalz dieſe Macht zum Schutze und Schirm des Kloſters gegen den rachebrütenden Gra⸗ fen Emich VIII. von Leiningen. Wie lange wird dieſer Schutz dauern? Dieſe bange Frage be⸗ ſchäftigt den Abt ſchon ſeit Tagen, weiß er doch, daß der Kurfürſt infolge der Verwicklungen des bayeri⸗ ſchen Erbfolgeſtreites ſelbſt in ſchwierige Bedrängniſſe geraten iſt. Die Reichsacht und der infolge der Verwendung des Kurfürſten in der Angelegenheit der Herrſchaft Berwartſtein zugunſten des Mar⸗ ſchalls Hans von Drot gegen ihn geſchleuderte Baunſtrahl des Papſtes wären noch das wenigſte. Aber Kaiſer Maximilian hat den Landgrafen vom Heſſen mit dem Vollzug der Reichsacht beauftragt und dieſer rückt nun mit Heeresſtärke heran. Wird der Kurfürſt ſeine Truppen zurückziehen? Das tſt die Frage, die Abt Marchard ſeit Tagen nicht mehr ſchlafen läßt. Weit ſchweifen die Gedanken des Herrn der Linr⸗ burg in die Vergangenheit zurück. Schon als 12jäh⸗ riger Knabe iſt er in dieſes Kloſter gekommen, das ſeit der Gründung durch Kaiſer Konrad II. im Laufe der Jahrhunderte zu anſehnlicher Macht und Grüße gelangte. Vor dem geiſtigen Auge Marchards ar⸗ ſcheinen ſeine Vorgänger im Amte, die es verſtanden haben, trotz der oft wioͤrigen Zeiten den Beſitzſtand des Kloſters mit ſtarker Hand zu erhalten und zu ver⸗ mehren. Längſt vergeſſene Schatten ſteigen aus der Vergangenheit auf. Um die hinten im Limburger Tal dräuende Burg der Leininger kreiſen die Gedan⸗ ken, wie ſchon ſo oft in ſtillen Nächten. Abt Marchard iſt ſich bewußt, daß die widerrechtliche Erbauung der Hardenburg auf Limburger Boden im Jahre 1212 den Anfang vom Ende bedeuten mußte. Iſt dieſes Ende nahe? Immer noch iſt Abt Marchard in Gedanken ver⸗ ſunken. Ein bitteres Lächeln umſchwebt ſeine Lüppen, denkt er an die Machtloſigkeit des Kaiſers und an das durch Fehden und Fürſtenhändel ohnmäächtige Reich. Wohl weiß er, daß das Recht auf ſeiner Seite ſteht, aber wer frägt nach Recht, wo die Macht ent⸗ ſcheidet? Nicht genug, daß die Politik der Leininger ſeit Jahrhunderten danach ſtrebt, die Herrſchaft Lim⸗ burg unter ihre Botmäßigkeit zu bringen; auch Kur⸗ pfalz beſitzt einen großen Magen, woran ſehre wahr⸗ ſcheinlich die im Laufe des letzten Krieges zwiſchen Kurfürſt Friedrich dem Siegreichen und denn ſtreit⸗ baren Grafen Emich VII. von Leiningen her Kur⸗ pfalz zugefallene Schirmvogtei über Limburcz auf die Dauer nichts zu ändern vermag. Limburg iſt zum Zankapfel zweier Mächte geworden, ein Spielball der politiſchen Verhältniſſe aus denen nichtts Gutes erwachſen wird. Das zeigt ſich im Augenblick, wo vor den Toren der Haß des Leiningers lauert, der die Niederlage ſeines Vaters niemals verwinden wird mund Kur⸗ pfalz und Limburg in gleicher Weiſe Rache geſchwo⸗ ren hat. Ihre Erfüllung ſcheint nahe zu ſein, denn ſeit Beginn der neuen, kriegeriſchen Verwicklungen hat ſich Graf Emich VIII. auf die Seite der Feinde des Kurfürſten geſchlagen. Die in letzter Jeit wieder umgebrachten Kloſterknechte, Brände und Plünde⸗ rungen mahnen zur Vorſicht. Unerträglich iſt der Zwang der Verhältniſſe geworden, muß doch Abt Marchard auch den Ausſchreitungen der zu ſeinem Schutz beſtimmten pfälziſchen Truppen ſtumm und machtlos zuſehen. In weiſer Vorausſicht der kom⸗ menden Ereigniſſe ließ er die Bibliothek, die Reli⸗ quien und Koſtbarkeiten des Kloſters ſchon vor Tagen unter dem Schutz des Hauptmanns von Sponheim nach Speyer bringen. 16 Brüder blie⸗ ben bei ihm zurück, um zu retten, was noich zu retten iſt. Eine unruhige Nacht umfängt das Kloſter, doch kein Schlaf ſcheucht die ſorgenden Gedanken. Vor den Mauern liegen die Späher des Lefningers, als wüßten ſie, daß der Augenblick ihnen günſtig iſt. Da klopft es an die Tür des Abtes und bbeich berichtet ihm ein Bruder, daß die Beſatzung auf Befehl des Kurfürſten eben mit Sack und Pack abgezogen fel. Für Abt Marchard iſt dieſe ſchmerzläche Nachricht keine Ueberraſchung. Er weiß, die Schickſals⸗ ſtunde der Abtei Limburg iſt gekommen und kein glücklicher Stern wird dieſe Fromme Stätte ſchützen können. Erregt und mit Schrecken erfüllt verſammeln ſich bleiche Mönche, geſchützt vom Dunkel der Nacht ſchleichen ſie den Kloſterberg hinunter. In Speyer winkt ihnen Rettung und dieſe Rich⸗ Mit Hiaſt drängen ſie vorwärts, denn weit iſt der Weg und niemand weiß, ob die Reiterſcharen des Leiningers nicht ſchon hin⸗ ter ihnen ſind. Kaum graut düſter der Morgen des 30. Auguſt über der Rheinebene, da ſchlägt eine weithin ſichtbare Lohe in ihrem Rücken auf. Ein heiler Feuerſchein, eine wüſte Brandfackel verkündet anf weite Entfer⸗ nung den Untergang der herrlichen Abtei und treibt das kleine Häuflein der Ordensbrißder zu größerer Eile an, wiſſen ſie doch, daß das Kriegsvolk des Lei⸗ ningers und die Dürkheimer Bagtern vor nichts zurückſchrecken werden. Ihnen iſt die verlaſſene Abtei eine willkommene Beute. Selbſt die Gruft der Abte und der Leininger Grafen wird geſchckudet, die Glocken der Kloſterkirche nach der Hardenburg geſchleppt, und in Schutt und Aſche ſinkt, was fnommen Mönchen eine Heimat durch Jahrhunderte mar. Abt Marchard hat gut in die Zukunft geſehen, denn Abt Tritheim erzählt in ſeiner Hirſauer Chro⸗ nik, daß die Lohe vom Brand der Limburg 12 Tage und 12 Nächte gen Himmel geſtiegen ſei. Dr. II. S. * Nr. 341 „Seite. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 26. Juli 1930 Vorbeugen iſt beſſer als Heilen Ein Vorſchlag von Prof. Dr. Paul Lazarus, Berlin Die Medizin ſteht vor den größten Aufga⸗ ben ihrer Geſchichte. Immer mehr entwickelt ſie ſich von der Einzelbehan dlung des kranken Men⸗ ſchen zur K ollektivheilung der kranken Menſchheit. Ein Blick auf die Sterbetafel des deut⸗ ſchen Volkes lehrt den gewaltigen Rückgang der Sterblichkeit bei den kollektiv e rfaßbaren Kinderſeuchen und der Infektionskrankheiten, ein⸗ ſchließlich der Tuberkuloſe. Die Sterbeziffern für die örtlichen Krankheiten hingegen ſchnellen trotz ihrer heute frühzeitigen Erkennbarkeit gewaltig in die Höhe. Von den dreiviertel Millionen im Jahre 1926 in Deutſchland Verſtorbenen entfiel jeder 14. Todesfall auf die Lungentuberkuloſe, jeder 10. auf den Krebs, jeder 20. auf Erkrankungen der Atmungs⸗ oder Verdauungsorgane und jeder 5. Todesfall er⸗ folgte an Kreislauferkrankungen. Es ſtar⸗ ben an Krankheiten des Herzens und der Gefäße einſchl. der Schlaganfälle 157397 Perſonen. So⸗ mit mehr als an allen Infektionskrankheiten zuſam⸗ mengenommen und mehr als doppelt f viel wie an Tuberkuloſe. Betrachtet man die Verteilung der Todesfälle auf die einzelnen Jahresklaſſen, dann erkennt man, daß die örtlichen, dank der modernen Diagnoſtik früh⸗ zeitig erkennbaren Krankheiten, gerade die aktiven Altersſtufen vom 30. Jahre hinwegraffen. So er⸗ lagen den Herz⸗ und Gefäßkrankheiten bis zum 30. Jahre etwa 6000 Menſchen, in den nächſten drei Jahr⸗ zehnten das bfache hiervon. Schon aus dieſen Zah⸗ len geht hervor, welche Bedeutung der Frühdiagnoſe dieſem wichtigen Akte der Krankheitsheilung zukommt. Vier aber liegt die Schwierigkeit des Problems. Auf der einen Seite ſtrömen, dank der heutigen ſozialen Geſetzgebung, Volksmaſſen im Anfangsſtadium zum Artzte, die früher nicht in dieſem ſo häufig noch heil⸗ baren Stadium unter ſeine Obhut gelangt wären. Der erſte Arzt hätte ſomit die Möglichkeit, begin⸗ nende Leiden in dem häufig noch heilbaren Frühſta⸗ dium zu erfaſſen. Er iſt aber mit ſeinen beſcheidenen Hilfsmitteln vor weit ſchwierigere Aufgaben geſtellt als der mit allen Behelfen insbeſondere modernſten Röntgenapparaten und Laboratorien ausgeſtattete Univerſitätskliniker oder Krankenhausarzt. Zudem kommen in die Kliniken die Kranken meiſt in einem bereits vorgeſchrittenen und daher leichter zu diag⸗ noſtizierenden Krankheitsſtadium. Dieſes Problem wäre zu löſen, wenn jedem Arzt und ſeinen Patienten die Möglichkeit zu einer recht⸗ zeitigen Krankheitserkennung gegeben wäre: In unſerer Zeit, wo der Gedanke der ſozialen Therapie ſich immer mehr durchſetzt und das Recht des Einzelnen, des Schwächeren, mit Recht ſo betont wird, haben auch der Arzt und ſein Patient ein Recht darauf, daß die Univerſalität der Heilkunſt früh⸗ zeitig oder zum mindeſten rechtzeitig in deren Dienſt geſtellt wird. Dieſes rPoblem wäre organiſattoriſch lös⸗ Har in eigenen von den praktiſchen Aerzten ſelbſt zu errichtenden Präventorien, welchen Hilfsmittel u gründlichſter Unterſuchung, insbeſondere moderne Laßvratorien und Röntgenmüſchinen zur Verfügung ſtehen und wo der Arzt perſönlich die ihm kotwendig erſcheinenden Unterſuchungen und Therapien evtl. würde insbeſondere bei Verletzten, Gründung durch eigene beſonders erfahrene Fachkollegen vor⸗ nehmen laſſen könnte. Für Unterſuchungen im Hauſe des Kranken, beſonders auf dem Lande, käme der transportable Röntgenapparat in Betracht; er bei Fiebernden, bei Herzkranken die Diagnoſeſtellung ermöglichen, ohne die Gefahren und Schmerzen des Transports. Ermöglichte man dadurch bereits dem erſten konſul⸗ tierten Arzt die Frühdiagnoſe, ſo ließen ſich die wich⸗ tigſten Vorbeugungs⸗ und Heilungsaufgaben durch ihn löſen. Das Präventorium verdiente eine Forderung der mediziniſchen Volkspolitik zu werden. Freilich laſſen ſich große Ziele nur durch großzügiges Handeln er⸗ reichen, aber menſchen⸗ und nationalökonomiſch ge⸗ dacht, würden die für die Präventorien notwendigen Mittel, die Milltardenkoſten verringern, die heute die vorzeitig Invaliden erfordern. Praktiſch wäre das Problem der Präventorien unſchwer lösbar, wenn ſich Gruppen von Aerzten zur derartiger Kollektivinſtitute— ausge⸗ ſtattet mit allen erprobten diagnoſtiſchen Behelfen und fachlich darin ausgebildeten Aerzten— ent⸗ ſchlöſſen. Das Praktiker⸗Kollegium würde dadurch nicht nur in der Lage ſein, den einzelnen Fall wiſſen⸗ ſchaftlich zu durchdringen, er könnte auch durch ſeine Erfahrungen die Wiſſenſchaft ſelbſt mehr beleben, als es jetzt der Fall iſt. Gerade die Aufalterung der Bevölke⸗ rung mit der Zunahme der chroniſch gewordenen Krankheiten heiſcht gebieteriſch einen vermehrten Geſundheitsſchutz, l eſondere der Altersklaſſen vom 30. Jahre aufwärts. Die periodiſche alljährliche Durchunterſuchung nicht nur der Kranken, ſondern präventiv auch der Geſunden wird nicht nur das wichtigſte Problem der Therapie, die frühzeitige Erfaſſung von Initial⸗ krankheiten oder auch Krankheitsbereitſchaften im noch heilbaren Stadium ermöglichen, ſie wird auch im Sinne der amertikaniſchen Lebensverlängerungs⸗ inſtitute das Leben der Maſſen hygieniſieren und deren Aktivitätsdauer erhöhen. Wie bei der Bekämpfung der Volksſeuchen die Zuſammenarbeit des Arztes mit dem Bakteriologen zum Sieg über den Seuchentod geführt hat, wird auch bei den örtlichen Krankheiten die Zuſammenarbeit des Arz⸗ tes mit dem Röntgenologen eine rationell durch⸗ geführte Frühbehandlung und damit einen Rückgang der Sterblichkeit bewirken. Das Denken an diagno⸗ ſtiſche Möglichkeiten wird manche verborgene Krankheitsbilder aufdecken, z. B. begin⸗ nende Lungenſpitzentuberkuloſe, desgl. die in einer kliniſchen Unterſuchung oft entgehenden Herz⸗ und Gefäßkrankheiten, welche ſo häufig zum plötzlichen Tod, wie es dann heißt„mitten aus voller Geſund⸗ heit“ führen. Starben doch 1926 39 388 Perſonen daran. Ich neune ferner den Magenkrebs, der meiſt erſt zur kliniſchen Beobachtung kommt, wenn es zu ſpät iſt. Gehen doch in Deutſchland allein jährlich etwa 28000 Menſchen an Magenkrebs zugrunde, von denen durch eine rechtzeitige Operation etwa 15-20 Prozent, alſo etwa 5000 hätten ge⸗ rettet werden können. Man ſpare alſo nicht mit nötwendigen Unterſuchungen, wo es tatſächlich um Schickſalswerte geht. Freilich iſt und bleibt in der Medizin jede Diagnoſe nur eine Wahrſcheinlich⸗ keit und nur im Zuſammenhang mit den andern kliniſchen Erſcheinungen ſoll der Arzt ſeine Entſchei⸗ dungen treffen. So kann wohl der Spezialiſt z. B. der Radiologe auf einem umgrenzten Gebiet Vollendetes leiſten, aber das an einen einheitlichen Raum gebundene Geiſt⸗Seele⸗Leib⸗ Problem erfordert auch ein einheitliches Geſamtprogramm für die Heilbehandlung. Dies kann am zweckmäßigſten der in der allgemeinen Praxis ſtehende Univer⸗ ſalarzt, der Arzt, der die Perſönlichkeit des Kran⸗ ken kennt, durchführen. Er ſoll die objektiven La⸗ boratoriumsbefunde ſamt den Röntgenbildern durch das kliniſche Bild vor allem aber durch ſeine Er⸗ fahrungen ergänzen und deuten. Insbeſondere be⸗ darf es noch einer tieferen Klarſtellung der Bezie⸗ hung zwiſchen den Röntgenbildern und den phyſio⸗ logiſchen Vorgängen, beziehungsweiſe den anatomi⸗ ſchen Befunden. Der Hausarzt iſt es, welcher oft durch viele Jahre den Krankheitsverlauf, z. B. den Heilungsprozeß der irgendwie behandelnden oder unbehandelten Tuberkuloſe objektiv an dem Album der Röntgenbilder fortlaufend verfolgen kann. Auch für die Strahlenbehandlung gilt wie für die Chirurgie der Satz: 5 „Die Frühdiagnoſe, d. h. der erſte Arzt, die erſte Behandlung, entſcheiden oft das Schick⸗ ſal des Kranken.“ So leiſtet die Strahlentherapie heute bei dem Haut⸗ und Zungenkrebs im erſten Stadium mindeſtens das gleiche, wie die operative Behandlung, beim Gebär⸗ mutterhalskrebs das gleiche ohne die Sterblichkeits⸗ quote. Je früher das Krebsleiden erfaßt wird, deſto beſſer auch die Ausſichten für deſſen Heilung ſei es durch Stahl, ſei es durch Strahl. Gerade das Moment der Diagnoſtik unter⸗ ſcheidet den wiſſenſchaftlich gebildeten Arzt vom Kurpfuſcher. und der Kampf, der gegenwärtig zwiſchen der Arzte⸗ ſchaft und Zeileis tobt, wurzelt im weſentlichen darin, daß Zeileis ſich vermißt, mit ſeinen Zauberſtäbchen in Sekunden Diagnoſen zu ſtellen. Unſere Waffen ſind unſere Kenntniſſel Je mehr Macht des Wiſſens wir den Aerzten zu eigen geben, deſto ſegensreicher wird ſich die Macht der ärztlichen Perſön⸗ lichkeit am Krankenbette auswirken. So mögen ſich Vertreter aller Hauptfächer unſerer Kunſt, Kliniker, Biologen, Praktiker und Hygieniker in den Dienſt der Vorbeugungsidee ſtellen. Inmitten aller Spezialiſterung ſoll der Einheitsgedanke der Medizin nicht verloren gehen. Entſcheidend iſt wie überall in der Medizin das Totalbild vom kranken Menſchen und ſeinem Leiden. Mögen auch hier die Erkenntniſſe der Wiſſenſchaft und die Erfah⸗ rungen der Praxis als die beſten Entwickler einer möglichſt vollkommenen Heilmethode dienen; d. h frühzeitige Verhütung, Erfaſſung von Krankheiten in deren heilbarſtem Stadium, insbeſondere durch alljährige, periodiſche, vorbeugende Durch⸗ und Durchunterſuchung auch des„Geſun⸗ den“. Vorſorge iſt die beſte Fürſorge. E————————————————-r.——i,....—-:— c-„„ Kirche im Grünen Der Zug des Großſtädters ins Freie hat ſich mit elementarer Gewalt von Jahr zu Jahr verſtärkt und die aus England herübergekommene Sitte des Wochenendes auch in Deutſchland ſchnell heimiſch ge⸗ macht. Die Wanderung der Hunderttauſende, die am Sonntag die Großſtädte entvölkert, ſtellt auch der Kirche eine Reihe neuer und dringlicher Aufgaben. Kurzſichtig wäre es, wollte die Kirche dieſer elemen⸗ turen Sehnſucht des Großſtädters nach der Natur ſich in den Weg ſtellen und über die Entſeelung des Sonntags und die Kirchenfremdheit der Maſſen klngen. Die Entwicklung würde über ſie hinweg⸗ geben und ſie mit dem Vorwurf der Weltfremoͤheit und Engherzigkeit belaſten. Rechtzeitig hat die Kirche ſich auf dieſe neue Ent⸗ wicklung eingeſtellt und die Notwendigkeit erkannt, dem Großſtädter auch im Freien geeignete kirch⸗ liche Sammelpunkte und die Möglichkeit ge⸗ meinſamer gottesdienſtlicher Feier zu geben. Eine Reihe von Großſtädten, unter ihnen Berlin an erſter Stelle, haben eine planmäßige kirchliche Wochen ⸗ endarbeit begonnen. Vereinzelt ſind an den Rändern der Großſtadt ſogen. Wochenend⸗ kapellen entſtanden; erſt kürzlich hat eine Ber⸗ liner kirchliche Körperſchaft den Plan erwogen, eine Reihe ſolcher Kapellen zu errichten und gleichſam in einem Gürtel um die Großſtadt zu legen. Auch die gottesdienſtlichen Feiern im Freien werden mehr und mehr zu einer feſten Sitte im Großſtadtleben. Evangeliſche Jugendvereine bilden gewöhnlich den Kern ſolcher Gemeinden unter freiem Himmel, die dann immer weitere Scharen von Ausflüglern zu einer kurzen und eindrucksvollen Andacht ſammeln. Die Aufgabe, die dem Pfarrer in bieſen Wochenendandachten geſtellt iſt, iſt keineswegs einfach, da ſich erſt allmählich ein neuer Stil kirch⸗ licher Feiern unter freiem Himmel herausbilden kann. Die in Berlin gemachten Erfahrungen be⸗ weiſen, daß es möglich iſt, bei dem modernen Men⸗ ſchen Verſtändnis für den ſeeliſchen Wert ſolcher Feiern zu wecken. epd. * In Mannheim war man dazu übergegangen, Waldan dachten zu halten. Bald jeder Kirchen⸗ gemeindeverein verbindet mit ſeinem Ausflug eine Waldandacht. In der Vorkriegszeit wurden letztere namentlich im Waldpark an den Sonntagvormit⸗ tagen abgehalten. Dieſe Waldgottesdienſte waren immer gut beſucht; in der Nachkriegszeit hat man aber aus verſchiedenen Gründen davon A b ſt and genommen. * * Staatstierärztliche Dienſtprüfung. Tierarzt Dr. Gg. Lämmler in Neckarau legte mit Erfolg die Prüfung als Bezirkstierarzt ab und wurde mit ſo⸗ fortiger Wirkung am Schlachthof Mannheim end⸗ gültig angeſtellt. Der Bruder hat vor einigen Wochen die Prüfung als Zahnarzt abgelegt. Velrogene Auswanderer Die„Algemeene Handelmaatſchappiy voor Indu⸗ ſtrieele Produkten“ in Holland bietet durch Zeitungs⸗ anzeigen Auswanderungswilligen hochbezahlte Stel⸗ len in Niederländiſch⸗Indien an. Zu dieſem Zweck will ſie ein Stellenvermittlungsblatt„De In⸗ diſche Bemiddelingsbode“ für 30 Gulden im Jahr liefern. Mit Recht warnt der Evangeliſche Hauptverein, Beratungsſtelle für Aus⸗ wanderer, Oranienburgerſtr. 14, davor, auf dieſes Angebot einzugehen. Der Firma iſt nur daran ge⸗ legen, die außerordentlich hohe Gebühr einzuziehen. Es iſt jedoch bis jetzt kein Fall bekannt geworden, daß durch ſie praktiſch eine Stelle vermittelt worden wäre. Auch in Niederländiſch⸗Indien haben ſich die Verhältniſſe in den letzten Jahren ſehr ver⸗ ſchlechtert. Dort werden jetzt in erſter Linie Berufskräfte des eigenen Heimat⸗ landes eingeſtellt. Damit haben ſich die Ausſichten auch für den deutſchen Auswanderer weſentlich un⸗ günſtiger geſtaltet. Der Schwindel iſt umſo ver⸗ werflicher, als Gehälter bis zu 2000 Gulden monatlich in Ausſicht geſtellt werden, wie ſie nur für hohe und höchſte Beamte der großen Geſellſchaften in Frage kommen. Da ſich die Fälle dieſer Art in den letzten Monaten häufen, muß dringend davor gewarnt wer⸗ den, ohne ſachverſtändige Prüfung durch eine Aus⸗ wandererberatungsſtelle, wie ſie auch koſtenlos durch den Evangeliſchen Hauptverein in Berlin erfolgt, auf ein derartiges Angebot einzugehen. B..-Aulodienſt am Parkring Parkring—7 iſt heute eine neue Groß⸗ Tankſtelle eröffnet worden; die bekannte blau⸗ weiße Farbenzuſammenſtellung zeigt den Kraftfahr⸗ zeugbeſitzern, daß es ſich um eine Anlage des Ben⸗ zol⸗ Verbandes Bochum, bezw. der Firma Raab Karcher⸗Thyſſen G. m. b. H. Mannheim handelt. Die neuzeitlich eingerichtete Autodienſtſtation führt die bekannten Kraſtſtoffe B..⸗Benzol, B..⸗ Aral, außerdem Monopolin und Autobenzin ſowie B..⸗ und Gargoyle⸗Autoöle. Die Ueberdachungen der zwei Zapfſäulen und einer neuartigen Oelfon⸗ täne ermöglichen das Tanken auch bei Regen oder Schnee im Trocknen. Da die Anlage mit einer Wagenhebebühne und mit einem Luft⸗ und Waſſer⸗ ſpender ausgerüſtet iſt, können auch gleichzeitig Ar⸗ beiten, die zur Inſtandhaltung der Fahrzeuge not⸗ wendig ſind, wie Oelwechſel, Abſchmieren, Nachſtellen der Bremſen, Aufpumpen der Reifen, Auffüllen des Kühlwaſſers uſw. ausgeführt werden.(Weiteres Anzeige.) * * Leichenländung. Aus dem Neckar wurde geſtern vormittag die Leiche des getrennt lebenden 39 Jahre alten Friſeurs Adam Scheffler aus Rothenberg geländet. Anſcheinend liegt Selbſttötung vor. Werdendes Neuland Die Arbeiten zum Zuſchütten des ekelhaften Waſſerloches gegenüber dem ehemaligen Bootshaus des Ruderklubs ſind nun endlich energiſch in Angriff genommen worden. Erde wird auf einer Feldbahn herangefahren. Es war höchſte Zeit, daß man ſich anſchickte, ganze Arbeit zu leiſten. Lange genug haben die Klagen über den ſkandalöſen Zuſtand dieſes Schuttabladeplatzes gedauert. ö Die Gegend erhält nunmehr bald ein freund⸗ licheres Bild. Man kann ſich das Lügen wieder ab⸗ gewöhnen und braucht ſeinem auswärtigen Beſuch in der Verlegenheit nicht mehr zu antworten, wir müßten dieſe Rheinſporen unbedingt aus wichtigen Gründen erhalten. Einmal wären ſie Naturſchutz⸗ gebiet für Waſſerflöhe, Kröten, Mäuſe Waſſerratten und ähnliches Kriechgetier und zum anderen benötig⸗ ten wir eine Brutſtätte für Schnaken, damit unſere Schwalben ihrer Heimat auch in Afrika ſich mit Liebe und Sehnſucht erinnerten. Die Arbeiten intereſſieren. Die Spaziergänger bleiben ſtehen und ſprechen ihre Genugtuung aus, daß dieſer„Dorn im Auge“ nun abſterben muß. Manche Leute betrachten ſich die ganze Angelegenheit weniger vom äſthetiſchen Standpunkte als vom prak⸗ tiſchen. Mit Handwagen kommen ſie ſogar angerückt und holen ſich die für ein Gartenhäuschen notwen⸗ digen Bauſteine. Abbruchbackſteine finden ſomit neuerliche Verwendung. Selbſt andere Dinge haben ihre Liebhaber. Ein Geſchäft auf dem Lindenhof wollte alte Farbenreſte dem Rheinſporen anver⸗ trauen. Ein ganz Schlauer klopfte einige Büchſen zu⸗ recht, bereitete aus dem Allerlei eine Farb⸗ miſchung und trug ſie frohlockend nach Hauſe. Er hofft, ſeine geſamte Wohnungseinrichtung damit an⸗ ſtreichen zu können. Niemand hat Bedauern, daß aus dem Sporen Neuland entſteht. Kauft Kohlen im Sommer! Es war ſtets ein Akt der Klugheit, den Bedarf von Brennſtoffen ganz oder wenigſtens zum großen Teil in den Sommermonaten einzudecken. In dieſem Sommer herrſcht verhältnismäßig ſtarke Zurückhal⸗ tung beim Einkauf der Brennſtoffe, was auf ver⸗ ſchiedene Gründe zurückzuführen ſein dürfte, nicht zuletzt auf die Erörterungen, die allenthalben im Zuſammenhang mit einem Preisabbau gepflogen werden. Selbſt wenn für Kohlen die Produzentenpreiſe bei nächſter Gelegenheit einen Abbau erfahren könnten, ſo darf doch darauf verwieſen werden, daß die Preisnachläſſe, die der Kohlenhandel von ſich aus in den Sommermonaten zum Anreiz für das kaufende Publikum gewährt, weſentlich höher ſind, als die im günſtigen Fall etwa zu erwartenden Preisabſchläge. Es kann deshalb dem kaufenden Publikum nur dringend empfohlen werden, ihren Vorrat einzudecken und wir verweiſen auf die in vorliegender Ausgabe ſich empfehlenden Mitglieder der Mannheimer Kohlenhändler⸗Vereinigung. Die große Sorge Es gibt kleine Sorgen und große. Die kleinen ſind manchmal die größten. Das läßt ſich in ein paar Worten beweiſen. Beiſpielsweiſe: da ſteht ſo manches bei Ihnen herum, das Sie— ſeien wir ehrlich!— ganz gern auf irgendeine Art los werden. Kein Bodengerümpel, bewahre! Etwas Gutes, Solides, das nur eben ein bißchen aus der Mode gekommen oder aus irgend⸗ einem Grunde entbehrlich geworden iſt, aer man⸗ chem andern ſicher noch von großem Nutzen und eine Freude ſein könnte. Vielleicht ein Bücherſchnank, ein Tiſch, eine Uhr, vielleicht auch irgendein Zimmer⸗ ſchmuck. Ein andrer, Ferner, Unbekannter wünſcht ſich gerade das, was Sie entbehren können. Wie aber ihn finden? Ein andrer Fall. Ihr Hausſtand, das heißt, das lebende Inventar, hat ſich auf eine ſehr ſchmemzliche Art verkleinert. Puck, der wohlerzogene, wohlge⸗ pflegte Familienkater, perſiſcher Abſtammung neben⸗ bei, hat ſich auf eine Ihnen noch unbekannte Art ent⸗ fernt. Allabendlich rufen Sie ſeinen klangvollen Namen in die Nacht hinaus. Aber die Nacht ſchweigt. Wie ſollen Sie ihm die Rückkehr zum ſpitzenumhan⸗ genen, heimatlichen Schlafkorb ermöglichen?„Zettel ans Haus kleben!“ ſagen Ihre Feunde.„Aufſchrift: „Kater entlaufen“. Es iſt billig. Man kann jedes Quartheftblatt dazu verwenden.“ Aber Ihr Haus liegt an der ſogenannten Peripherie. Es kommt eigentlich außer dem Briefträger niemand vorbei. Ich kann derartige Sorgen und Wünſche gleich bündelweiſe aus der Schublade meiner Erfahrungen hervorkramen. Die Menſchheit beſteht ja überhaupt nur aus ſolchen, die etwas loshaben oder die etwas erwerben wollen. In einem aber ſind ſich dieſe bei⸗ den Lager einig: ſie möchten nicht viel anwenden für die Behebung dieſer Anliegen. Die Frau meines Nachbars ſucht eine Lehrkraft, die ihrem Sohn Nach⸗ hilfeſtunden erteilt. Da iſt der Mann, der den Wurf junger Dackel, raſſerein, in gute Hände abgeben möchte, und das junge Mädchen, das den Wunſch hat, Stütze in einem beſſeren Haushalt zu werden, dieſen Haushalt aber nicht findet, weil es denkt, es„ſpricht ſich herum,“ und es ſpricht ſich nicht. Das kinderlose Ehepaar ſucht zwei leere und das berufstätige Fräu⸗ lein ein möbliertes Zimmer, aber ſie bekommen es nicht, weil ſie nicht den richtigen Weg zu gehen wiſſen. Allen dieſen Ratloſen ſage ich: „Kleine Anzeige oer N. M..“ Die„Kleine Anzeige in der N. M..“ hilft die größte Sorge beſeitigen!“ Deswegen hat ja auch die N. M. Z. täglich die meiſten kleinen Anzeigen! Neuerwerbungen im Tierpark Karlſtern Verſchiedene Tiere haben als neue Gäſte ihren Einzug im Tierpark Karlſtern im Käfertaler Wald gehalten. Vor allem ſeien zwei Jungfern⸗ kraniche erwähnt. Ihre Heimat iſt Südoſteuropa und gauz Mittelaſien bis zur Mongolei. Der Jung⸗ fernkranich bildet die kleinſte und zierlichſte Kranich⸗ art. In Frankreich heißt er ſeit alten Zeiten ſchon 8 de Numidie“, das Fräulein aus Numi⸗ dien. Es wirkt jedesmal ſehr komisch, wenn man in franzöſiſchen Tiergärten dieſen Namen Riess. der Beſchauer wird aber ohne weiteres zugeben müſſen, daß ich„Jungfer Kranich“ recht⸗neib heraus gen hat. Der Körper iſt grau, auf den Schmuckfedern bis ins ſchwärzliche gehend; der Hals ſchwarz mit ſchmalen, langen, über die Bruſt herabhängenden Federn. Zwei Ohrbüſchel von ähnlichen weichen Federn ſind weiß, ebenſo der Oberkopf; Schnabel grüngelblich, Füße dunkel, ſchwärzlich. In„Numi⸗ dien“ iſt unſer Fräulein nicht zu Haufe. Es ſammelt ſich nur maſſenhaft an den großen afrikaniſchen Seen und Flüſſen zur Winterherberge, wie ſo viele Zug⸗ vögel. Die Jungfernkraniche gehören zu den be⸗ liebteſten Ziervögeln zur Belebung von Park⸗ anlagen, zumal ſie auch im Winter, bei einigem Stallſchutz, im Freien gehalten werden können. An Stiftungen ſind dem Tierpark u. a. einige europäiſche Raubvögel, darunter ein Paar prächtige Schleiereulen, ferner ein Roſahaubenkakabu über⸗ wieſen worden.* * * Schwerer Sturz vom Motorrad. In vergange⸗ ner Nacht fuhr ein 26 Jahre alter, verheirateter Motorradfahrer in der Dürerſtraße einen vor dem Hauſe Dürerſtraße 12 aufgeſtellten und vor⸗ ſchriftsmäßig beleuchteten Perſonenkraftwagen an, ſtürzte vom Rade und blieb bewußtlos liegen. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitätsauto nach dem Allg. Krankenhaus verbracht, wo außer einer Ge⸗ hirnerſchütterung Hautabſchürfungen am Kopfe feſt⸗ geſtellt wurden. Es entſtand erheblicher Sachſchaden. * Umgekippt. Heute vormittag geriet in der Lin⸗ denhofhöhe ein von einem Herrn und einer Dame geführtes Paddelboot in den Wellengang eines rheinabwärts fahrenden holländiſchen Schleppzuges und eines dieſen paſſierenden Schleppdampfers. Das Paddelboot kippte um und die Inſaſſen fielen ins Waſſer. Da beide gute Schwimmer waren, konnten ſie ſich an das pfälziſche Ufer retten. Das Boot ſelbſt konnte noch aufgefiſcht werden, Reiſegepäck und ein Photoapparat verſchwunden waren. Ein Rezeptſchwindler ſeſtgenommen. In vielen Städten Süddeutſchlands legte ſeit Monaten der Invalide Otto Kremers aus Beckrath in den Apotheken Rezepte vor, die von einem ortsanſäſſigen Arzt ordnungsgemäß ausgeſtellt waren und auf grö⸗ ßere Mengen Verbandsſtoffe und Arzneien lauteten. Der Mann bat um Rückzahlung des Betrages, da er die Sachen in der letzten Zeit gekauft und bezahlt habe, er habe ſich aber nun die Ware auf Koſten der Ortskrankenkaſſe verſchreißen laſſen. In mehreren Fällen gelang ihm das Manöver. Auch in Mʒann⸗ heim und Heidelberg hat der Schwindler mit Er⸗ folg gearbeitet. Er konnte jetzt endlich in Augsburg auf friſcher Tat ertappt und verhaftet werden. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Sonntag der ehemalige Malermeiſter Fritz Kühn mit feiner Ehefrau Mina geb. Frahm, M 3, 7 wohnhaft. Das ſich großer Beliebtheit er⸗ freuende Ehepaar betreibt ſeit zehn Jahren eine bekannte Penſion. in den Fluten Schluß des redaktfonellen Teils 88 führt ab, es wirkt sehr 1 IR milde, versuch es, und Du bist im Bilde heralsgeputzt wohingegen das P Revue des Wochenmarktes Wochenmarkt! Arbeit der Erde abgerungen worden iſt. den Pflichten noch nicht beſchwert im „ gen einem lieben, langen Tage braucht: braune menkohl, die fettigglänzende Butter, Tomaten, weiter die kräftig duftenden fehlen darf— die braune, knuſprige Bretzel. Breitſpurig ſtehen die Bauersfrauen hinter ihren Schätzen, die Hausfrauen gehen prüfend durch die Reihen, fragen nach den Preiſen, rechnen, vergleichen, wiegen dort einen Kohlkopf ſchätzend mit der Hand, ſuchen hier mit geübtem Blick die größten Eier aus der Maſſe, feilſchen um den Preis, füllen Körbe und Handtaſchen, ein kleiner Junge ſchleicht unter den Bänken hindurch und rafft die Strüncke und Abfälle zuſammen, als Futter für die Kaninchen Vor Fleiſchbuden ſtauen ſich Käufer, der Gehilfe hackt luſtig drauflos, ſcharfe Meſſer fahren durch pralle Würſte, die Wageſchalen ſpringen emſig auf und ab und ohne Unterlaß klappert das Geld zu Hauſe. in die blechernen Kaſſetten. In engen Gatterkäfigen drängen Tauben und Hühner ihre warmen Leiber aneinander, träumen melancholiſch in den trüben Tag. Ahnen ſie, welchem Wiſſen ſie, daß auf und Blut. Zwei Tauben ſchnäbeln liebegirrend, welt⸗ Schickſal ſie ausgeliefert ſind? das aufgeregte Gackern folgt? vergeſſen, liebevoll nur Schweigen Mittwochmarkt in der Rheinhäuserstraße Sieben Stunden ſpäter iſt alles vorbei. Die Bänke und Tafeln ſind leer, die Körbe und Gatter⸗ käfige wieder in Wagen verſtaut und die Pferde zotteln wieder heimwätrs. In den Mannheimer Küchen aber hebt auf glühenden Herden ein Prut⸗ zeln und Protzeln an, die Hausfrauen haſten eifer⸗ gerötet vom Tiſch zum Feuer und durch die Woh⸗ nungen zieht ein leckerer Duft von nahrhaften Din⸗ gen, die— weil die Liebe nun einmal durch den Magen geht— die beſte und dauerhafteſte Verbin⸗ dung zwiſchen Stadt und Land ſchaffen. Iiho. Die Beschickung des Mannheimer Wochenmarktes Alle, die die mageren Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ jahre erlebt haben, wiſſen, wie ſehr die Ernährung der Großſtadtbevölkerung von dem Land abhängig iſt. Unter den Großſtädten gibt es Orte, die durch ihre günſtige Lage in unmittelbarer Nähe der Land⸗ wirtſchaft, direkt vom Erzeuger Lebensmittel erhal⸗ ten können. Zu dieſen begünſtigteren Städten zählt Mannheim. Dank der nahen Pfalz, des Odenwaldes und der Bergſtraße, erhält Mannheim einen großen Teil der Nahrungsmittel aus den nahegelegenen Ort⸗ ſchaften. Ein großer Teil der Bodenerzeugniſſe wird von den Landbewohnern perſönlich auf die Wochen⸗ märkte Mannheims gebracht. Einen weſentlichen Anteil an der Verſorgung annheims mit Obſt, Gemüſe und Kartoffeln über⸗ nimmt die Pfalz, und zwar ſind es die Orte Schif⸗ ferſtadt, Maxdorf, Oggersheim, Ludwigshafen, Mun⸗ denheim, Weiſenheim, Weißer Sand, Maudach, Eller⸗ ſtadt, Bpeligelheim u.., die ihre Erzeugniſſe den hieſigen Wochenmärkten zuführen. Auch die Bergſtraße und der Odeu wald mit den Orten Weinheim, Auerbach, Leutershauſen, Altenbach, Hemsbach, Sulzbach, Schriesheim, Lützel⸗ ſachſen, Michelbach, Rimbach, Bürſtadt, Mosbach, Fürth uſw. ſenden einen beträchtlichen Teil Obſt und Gemüſe zu uns. Auch in der Nähe Manuheims gelegene Ortſchaf⸗ ten, wie Feudenheim, Käfertal, Schwetzingen, Viern⸗ heim, Ladenburg, Ilvesheim, Seckenheim, Edingen, Wieblingen, Rohrbach, Handſchuhsheim verſorgen ö ere Stadt mit ihren Bodenprodukten. Insbeſon⸗ 9 dere mit Spargel verſorgen uns einige dieſer Orte. Außer unſerem einheimiſchen Obſt wird uns noch ein großer Teil der Früchte, die wir auf dem Markte antreffen, vom Ausland zugeführt. Das platte Land kommt in die Stadt und breitet vor den kaufluſtigen Augen der Hausfrau all das Schöne, Duftige und Nahrhafte auf langen Tafeln aus, das in lauger, mühſamer Wenn der Mannheimer noch unbekümmert und von den nahen⸗ Schlummer liegt, oder gar erſt vom nächtlichen Sonntagsbummel in die Federn kriecht, rollen auf den Landſtraßen ſchon die Bauerngeſpanne, trappeln die Pferde luſtig in den aufſteigenden Morgen, der Stadt eutgegen, die ihre vielfältige Ladung mit Sehnſucht erwartet. Auf dem Marktplatz ſind die niedrigen, lan⸗ Tafeln ſchon aufgerichtet, der Landmann deckt dem Mannheimer den Tiſch, häuft darauf, was er an Kar⸗ toffeln in Fülle, großkopfiges Gemüſe, zartblättrigen Salat, den grünen Spinat, den weißblumigen Blu⸗ die delikaten Rettiche und Radieschen, Körbe, gefüllt mit Eiern, dazwiſchen ein Gruß der Natur Blumen in dichten Büſcheln, friſche Zwetſchgen und die rot leuchtenden gelblichen Kreiſe des Käſes und— weil das nun eben nicht — 2 A ND Aiiittt Das Land kommt in die Stadt Mannheimer Märkte in Geschichte, Wort und Bild 10 5 2 i N Großer Markt Montag, Das Wild auf dem Wochenmarkt, Rehe und Haſen, ſtammen aus unſeren heimiſchen Wäldern. Die ſchönen Fettgänſe kommen zum größten Teil aus der Pfalz und Bayern, die Hühner aus dem Heſſenland. Mit lebenden Fiſchen verſorgt uns vorwiegend der Rhein. Wohl liefert auch der Neckar welche, doch nur minimal. Mannheims Fleiſchverſorgung Mannheimer Märk ä — F e n — e 2 Donnerstag und Samstag wird durch Baden, Württemberg, Bayern und Hol⸗ ſtein beſorgt. Eier werden zum Teil vom Ausland eingeführt. Wie die Räder eines Getriebes ineinander grei⸗ ſen und voneinander abhängig ſind, ſo greift der Handel in das Leben der Völker und ſtellt die ma⸗ türlichſte Verbindung zwiſchen Nord und Süd, zwiſchen Oſt und Weſt her. Kli o. te und Marktpreise vor 100 Jahren In Mannheim, das zur Biedermeierzeit noch von einem reichen Kranz von Gärten, von Wieſen und Aeckern umgeben war, baute ein erheblicher Teil der Bevölkerung ſeine Garten⸗ und Feldfrüchte ſelbſt. Obſt⸗ und Gemüſeläden gab es damals hier noch 5 77 nicht.. 5 Für die 4600 Familien genügte der Speiſe⸗ markt in G1 vollſtändig. Außer den hieſigen Obſt⸗ und Gemüſehändlern brachten die Bauern aus der Umgegend, beſonders auch vom Ueberrhein ihre Er⸗ zeugniſſe auf den Markt. Dreimal, und zwar wie heute noch, Montags, Donnerstags und Samstags, war Hauptmarkt, aber auch an den übrigen Tagen wurde Markt gehalten. Auch ein großer Teil der hieſigen Gewerbsleute hielt an den Hauptmarkttagen ſeine Waren feil. Au die Bäcker buden reihten ſich kleine Metzger⸗ bänke. Da verkauften Mehlhändler verſchiedene Sorten Mehl und„dürre Früchte“(Erbſen, Linſen, Bohnen), dort ſtellten Blech⸗ und Zeugſchmiede und Zinngießer ihre blanken Geräte zur Schau. Hafner breiteten ihre zerbrechliche Ware in großen Partien aus. Leinwandhändler, Wollehändler, Strumpfweber, Schuhmacher, Kürſchner, Korbflechter, Kübler, Buchbinder und andere Gewerbetreibende ſtellten ſich ein. Auch der Scherenſchleifer ließ ſein Rad laufen. Dem Trödeljuden war ein beſon⸗ derer Platz angewieſen. 0 5 Leider ſind wir nicht darüber unterrichtet, welche Preiſe damals die Hausfrauen auf dem Markte für Obſt und Gemüſe zahlen mußten.. Das Pfund friſcher Butter koſtete im Sommer 15 Kr.(43 Pf.)*), im Winter 16 Kr.(45 Pf.), Nieren⸗ fett 12 Kr.(34 Pf.), Hammelſett ebenſoviel. Für das Pfund ſchwarz Wildpret zahlte man 20 Kr.(57 Pf.), für rot Wildpret 8 Kr.(23 Pf.). Ein größeres Span⸗ SGnenfte 10 Eier koſteten 8 Kr.(23 Pf.)(im Winter bekam man dafür nur 3 Eier), die Maß Milch 6 Kr.(17 Pf.), die Maß Bier ebenſoviel; ein Pfund Salz 4,5 Kr. (18 Pf.), Honig 12 Kr.(34 Pf.). Für Geflügel galten im Juli 1830 folgende Preiſe: ein Truthahn 2 fl. 24 Kr.(.10), ein Kapaun 1 fl. 12 Kr.(.05%), eine Gans 40 Kr.(.14%), eine Ente 26 Kr.(74 Pf.), ein altes Huhn 18 Kr.(51 Pf.), ein Paar junge Hüh⸗ ner 24 Kr.(68 Pf.), ein Paar junge Tauben 10 Kr. (29 Pf.). In der Jagdzeit bekam man ein Feldhuhn für 37 Kr.(95 Pf.), eine Schnepfe für 1 fl.(.70), ein Dutzend Lerchen für 24 Kr.(68 Pf.), einen „Spieß“(4 Stück) Krammetsvögel für 16 Kr.(46 Pfennig), einen Haſen für 1 fl. 20 Kr.(.28). Der Fiſchmarkt wurde jeden Freitag morgens in der Frühe gehalten, und zwar an der Kon⸗ kordienkirche. Obwohl der Rhein mit ſeinen zahlreichen Altwäſſern wie auch der Neckar überaus fiſchreich waren, ſtanden die beſſeren Fiſch ſehr hoch im Preiſe. Für Fiſche galten im Juli 1830 fol⸗ gende Marktpreiſe: das Pfund Salmen 1 fl. 12 Kr. (.05 //), Hechte und Aale 17 Kr.(49 Pf.), Karpfen 15 Kr.(44 Pf.), Barſche 11 Kr.(31 Pf.), Schleien 10 Kr.(28 Pf.), Barben 8 Kr.(23 Pf.), Weißfiſche 4 Kr.(11 Pf.). Neue Heringe bekam man für—8 Kreuzer(21—23 Pf), friſche Blutegel zum Schröpfen wurden für 4 Kr.(11 Pf.) angeboten. Die Bäcker wie auch die Metzger ſtanden unter den polizeilichen Taxebeſtimmungen und mußten ihre Waren nach der jeden Monat er⸗ ſcheinenden Preisnormierung verabreichen. Die Bäcker waren verpflichtet, ihr Brot mit einem kennbaren Zeichen zu verſehen. Im Jahre 1830 bekam man für 1 Kreuzer: 1 Luckenweck oder geriſſenen Paarweck(9 Lot)(140 — ferkel konnte man für 1 fl. 40 Kr.(.85 /) erſtehen. *) Die Zahlen in Klammern ſtellen den Wert des Geldes in heutiger Währung dar. Für 10 Pfg. Dauerwellen und 2— 8 — 5 7 Nippsachen am Alten Markt Tafelbrot, ein Kümmelbrot oder ein Milchbrot(8 Lot) (425 Gramm). Tafelbrot von Weißmehl koſtete der Laib(1 Pfund 11 Lot)(672 Gramm) 4 Kr.(11 Pfg.), 20 Lot(312 Gramm) ſolchen Tafelbrotes 2 Kr.(6 Pfg.), ein vierpfündiger Laib ſtahlmäßiges Kundenbrot 8% Kr.(24 Pfg.), ein zweipfündiger Laib 4% Kr. (12 Pfg.). Die Metzger hielten ihre Waren jeden Morgen — Sonn⸗ und Feiertage ausgenommen— in der „Schranne“ feil und durften während dieſer Zeit in ihren Häuſern nichts verkaufen. Das Schrannen⸗ gebäude war eine hinter dem Rathauſe und der katholiſchen Pfarrkirche durch das ganze Quadrat F 1 ziehende Fleiſchhalle mit einem Eingang auf beiden Quadratſeiten. Die Schranne war Eigentum der Metzger zunft. Die Fleiſchbänke waren in zwei Reihen aufgeſtellt. Für den Monat Juli 1830 war folgende Taxe feſt⸗ geſetzt: Das Pfund Maſtochſenfleiſch 9 Kr.(25 Pfg.), Kalbfleiſch 7 Kr.(21 Pfg.), Hammelfleiſch 8 Kr. (23 Pfg.), Schweinefleiſch wurde in der heißen Jah⸗ reszeit nicht ausgehauen Die Fleiſchzugabe (Knochen) durfte nur ein Zehntel des Gewichtes be⸗ tragen. Bei den jüdiſchen Metzgern bekam man das Fleiſch um einen halben Kreuzer billiger. In Mannheim, das im Jahre 1830 etwa 19 000 Seelen zählte(dazu kam die Garniſon mit 1500 Köp⸗ fen) betrug der jährliche Verbrauch an Fleiſch im Durchſchnitt: 2000 Stück Ochſen und Stiere, 8001200 Kühe, 800 Rinder, 10001500 Hämmel, 6000 Schweine. Ein großer Teil des Getreideſegens der Pfalz wurde auf den Fruchtmarkt in Mannheim geführt, der jeden Donnerstag ſtattfand. Der hier⸗ für beſtimmte Platz an den Planken gegen das Rheintor zu war ungefähr 100 Schritte lang und 36 Schritte breit. Auch die Viehmärkte wurden hier Kleiner Markt Mittwoch und Freitag am Gockelsmarkt abgehalten. In einem nahe bei dem Fruchtmarkt gelegenen Lokale hatte das ſtädtiſche Marktgericht ſeinen Sitz, das etwa entſtehende Kaufſtreitigkeiten ſchlichtete. Schlag 9 Uhr marſchierte der Stadttambour trommelnd um den Platz, die Fahne wurde aufgeſteckt und der Verkauf konnte beginnen. Um 12 Uhr war Marktſchluß. 5 Für Mehl galten im Juli 1830 folgende Preiſe für das Malter(150 Liter): Korn⸗ oder Roggenmehl 3 fl. 40 Kr.(.26), Weißmehl(in ganzer Partie) 7 fl. 18 Kr.(12.42%), Schwingmehl 9 fl. 44 Kr.(15.43 Mark), Dunſtmehl 7 fl. 50 Kr.(13.35), Schrotmehl 6 fl. 30 Kr.(11.07), Kern⸗ oder Grießmehl 4 fl. 52 Kr.(.30%). Im Durchſchnitt wurden in Mannheim jährlich konſumiert 4600 000 Pfund(46 000 Ztr.) Mehl Am anderen Ende der Planken, in P 4, gegen das Heidelberger Tor zu, war der Heu⸗, Stroh⸗ und Kohlenmarkt, ebenfalls 100 Schritte lang und 36 Schritte breit. Strohmarkt war jeden Donnerstag. 100 Gebund Korn ſtroh(das Gebund zu 18 Pfund) wurden im Juli 1830 für 12 fl.(20,40 Mk.), 100 Gebund Spelz⸗ ſtroh(das Gebund zu 14 Pfund) für k 9 fl.(15,30 Mk.), verkauft. Für Heu⸗ und Kohlenmarkt waren keine beſtimmten Tage feſtgeſetzt, da dieſe Waren nicht regel⸗ mäßig zu Kauf gebracht wurden. Der Zentner Heu galt im Juli 44 Kr.(1/27 Mk.). In der Biedermeierzeit, in der noch haupt⸗ ſächlich mit Holz geheizt wurde, war der o z ⸗ markt von viel größerer Bedeutung als ſpä⸗ ter in den Zeiten, da die Kohlenfeuerung allgemein geworden war. Der Holzhof, am Neckarufer ober⸗ halb der Schiffbrücke gelegen, wurde von dem Holz⸗ ſchreiber beaufſichtigt, der dort ſeine Amtsſtube hatte. Er ſowohl wie der Holzmeſſer waren auf ihr Amt eidlich verpflichtet. Die Fuhrleute fuhren nach einer beſtimmten Tour. Ein kleiner Markt mit Kleinholz war jeden Donnerstag in N 4, bei der Kapuziner⸗ kirche. Vom Fruchtmarkt und Strohmarkt blieb nur der Name bis in unſere Zeit erhalten; der Holzhof iſt verſchwunden, der Speiſemarkt wird noch auf dem gleichen Platze wie vor Jahrhunderten abgehalten und hat trotz der vielen Nebenmärkte und Lebensmittelge⸗ ſchäfte nur wenig von ſeiner Bedeutung ver⸗ loren. Leopold Göller. Gramm), ein rundes Waſſerbrot, ein lang geriſſenes Seite. Nr. 341 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 26. Juli 1930 Das badiſche Handwerk vor zweihundert Jahren Mir liegen die Badiſchen Generalzunftartikel aus dem Jahre 1760 vor, die Carl Friedrich,„von Got⸗ tes Gnaden Marggrav zu Baden und Hochberg, Landgrav zu Sauſenberg“ ete. etc., erlaſſen hat, die heute nach bald zweihundert Jahren z. T. recht eigenartig anmuten, die aber auf ein ſtrenges Zunft⸗ regiment unter fürſtlicher Oberaufſicht ſchließen laſ⸗ ſen. Wir können und wollen natürlich hier keines⸗ wegs die ganzen Zunftartikel abdrucken, aber wir wollen doch das Wichtigſte daraus erfahren. Die erſte Abteilung nennt ſich„Von den Zunftmeiſtern und Zunftverſammlun⸗ gen“ und zerfällt in 10 Artikel, dann folgen die Abteilungen„Von Geſellen, Knechten und Jungen“(24 Artikel),„Von Meiſtern“(15 Ar⸗ tikel),„on Treibungen des Handwerks“ (8 Artikel), und zum Schluß„Von Han dwerks⸗ mißbräuchen“(7 Artikel). Erlaſſen ſind dieſe Zunftgeſetze zu Carlsruhe am 25. Oktober 1760, die gegenüber den vorher beſtehenden weſentliche Ver⸗ beſſerungen enthalten. Wir wollen nun kurz durch die einzelnen Artikel ſtreifen. Zu—2 hören wir, daß alljährlich„von den Mei⸗ ſtern jeder Zunft ein oder mehrere Zunftmeiſtere nach dem Inhalt jeder Zunftordnung“ erwählt wer⸗ den ſollen;„daferne aber die Wahl auf ſolche Sub⸗ jekta fiele, die der Zunft Angelegenheit wenig oder gar nicht erfahren“, möge zu einer anderen Wahl geſchritten werden. Und ſeien ganz beſonders tüch⸗ tige Leute vorhanden, möge man dieſe erwählen und ihnen, falls dieſe weit entfernt wohnten, eine ent⸗ ſprechende Diät zahlen. Natürlich wird auch ver⸗ langt, daß die erwählten Zunftmeiſter „eidlich angeloben, ihrem Amt in allen Stücken getreulich vorzuſtehen“, ferner einkommende Gelder„in ein akkurat zu füh⸗ rendes Einnahmeregiſter getreulich einzuſchreiben“, und dieſes Geld„zu der Zunft Nutzen, nicht aber zum Zechen anzuwenden“. Viertens wird vorgeſchrieben, daß„Meiſtere, Ge⸗ ſellen oder Knechte“ alljährlich auf den vorher be⸗ ſtimmten Tag(Artikel),„vor ſothanen Zunftvor⸗ ſtehern bey offener Lade erſcheinen“ und keiner ohne Erlaubnis und beſondere erhebliche Urſache fern bleiben darf. Zu 5 wird verlangt, daß vor dieſer Lade alle Mißbräuche„Injurien“ aber ver⸗ handelt werden ſollen, die ſich ſeit der letzten Ver⸗ ſammlung innerhalb der Zunft zugetragen haben. „Artieulus VI beginnt: „Alles Fluchen, Schwören und anderes ungebührliches Verhalten“ ſoll verboten ſein hierbet, und etwaige eintretende Ueber⸗ ſchreitungen möge die teilnehmende Oberamtsperſon ſofort beſtrafen laſſen. Auch iſt das Strafgeld an⸗ gegeben, das auch zugleich auf die Weinzecherei da⸗ bei ausgedehnt iſt: es ſind fünf Gulden in dieſen Fällen zu erlegen, zu verzehren ſind bei den Zu⸗ ſammenkünften lediglich 15 Kreuzer, wer für mehr trinkt, bezahlt 4 Gulden. Ohne Vorwiſſen des Odberamts dürfen die Zünfte mit ſolchen an anderen Orten keinen Briefwechſel in Handwerksangelegen⸗ gcheiten pflegen,„weder Briefe annehmen oder er⸗ brechen.“ Die zweite Abteilung„Von Geſellen, Knechten und Jungen“, beginnt mit Artikel Durch die anhaltenden Regenfälle verſchlechterte Ernte e Aus Mittelbaden, 26. Juli. Infolge der nahe⸗ zu ohne Unterbrechung im Rheintal und in den mitt⸗ leren Schwarzwaldlagen niedergegangenen Regen⸗ fälle haben ſich die Ernteverhältniſſe verſchlech⸗ tert. Die Getreideernte war bei Eintritt der un⸗ günſtigen, regneriſchen Witterung in vielen Landge⸗ bieten gerade im Gange. Man war bis zum Juni ſehr optimiſtiſch geſtimmt, hinſichtlich des Ernteaus⸗ falls, namentlich im Hinblick auf die kräftige Ent⸗ wicklung der Halmfrüchte. Die Weizenfelder zeigen ſtarken Roſtbefall. Die Ausbildung des Kornes leidet unter dem Roſt ſchwer und ſelbſt die üppigſten Strohmaſſen verlieren dadurch beträchtlich an Wert. Durch die Landregen und häufigen Platze regen erfuhr auch das Wachstum des Unkrautes eine Ausdehnung, ſodaß vor allem in der Näſſe lagerndes Getreide unter der Menge der Unkräuter und der Unterſaat verſchwindet. a. Vom Rheintal, 26. Jult. In den letzten Tagen eingetretene, ergiebige Landregen lieferten in der Niederung der Hardt und im ganzen Rheintale ungewönhlich hohe Niederſchlagserträge, ſodaß ein⸗ zelne Rheintalorte ſchon heute mehr als doppelt ſopiel Niederſchlagsmengen aufweiſen, als dies für den Monat Juli normal wäre. Die Schwarzwald⸗ bäche führen die Hochſommer⸗Jahreszeit außer⸗ ordentlich reichliche Waſſermengen zu Tal.— Der Rhein iſt in ſeinem Oberlauf im Fallen, von Kehl bis Mannheim im Steigen. Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Vor einigen Tagen fand in Friedrichsfeld die Gründung einer Jugendgruppe des„Hinden⸗ burgbundes“ ſtatt. Der 2. Landesjugendführer, Karl Gudernatſch⸗ Mannheim, begrüßte die zur Grün⸗ dungsverſammlung zahlreich erſchienenen Gäſte. In ſeinem einleitenden Referat hob der Vorſitzende insbeſondere den Gedanken der Volksgemeinſchaft hervor und betonte, daß praktiſche Arbeit nicht allein in der Politik zu ſuchen ſei, daß auch Kunſt, Heimatkunde und geſellſchaftliches Leben in gleicher Weiſe nebeneinander hergehen müſſen, um dauernd pulſierendes Leben in der Jugendbewegung zu erhalten. Die Ausführungen des Redners fanden allge⸗ meine Zuſtimmung. Nach einer regen Ausſprache konnte dann Herr Gudernatſch im Auftrage des Landesjugend⸗ ausſchuſſes die Gründung der Jugendgruppe vollziehen. Der Vorſtand der neugebildeten Gruppe ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Adolf Kneier, Vorſitzender, Frl. Bruu⸗ ner ſtellv. Vorſitzende, Kurt Schuler, Schriftführer und Jacob Teutſch, Berat des Ortsvereins der D. V. P. Friedrichsfeld. Den eifrigen Bemühungen des Herrn Teutſch⸗ Friedrichsfeld iſt es in erſter Linie zu danken, daß das rege Intereſſe der Jugend am politiſchen Leben in Friedrichsfeld geweckt wurde und ein neuer Stamm Jugendlicher in den Reihen der Jugendbewegung der D. V. P. Aufname gefunde hat. Die Jugend in die Deut⸗ ſche Volkspartei zu gemeinſamer Arbeit hineinzuführen, muß immer mehr Wirklichkeit werden. Von Karl Demmel 11, wonach„kein Jung, ehe er die geordnete Schul⸗ jahre zurückgelegt hat, und zum heiligen Abendmahl zugelaſſen worden iſt, in die Lehre gegeben werden ſoll.“ Wer hiergegen handelt von den Meiſtern, zahlt wieder fünf Gulden. Auch die vierwöchige Probezeit beſtand damals ſchon. Ein Meiſter durfte nur einen einzigen Lehrling aufnehmen. Natürlich mußte er auch ſeinen„Geburtsbrief und andere gültige Urkunde ſeines Herkommens in Originali in die Meiſterlade zu legen ſchuldig ſeyn.“ Verbote hiergegen ahnte man mit 20 Reichstalern Strafe. Beim Aufdingen und Ledigſprechen des Lehrlings mußten zwei Obermeiſter und zwei Mitmeiſter zugegen ſein, doch„ſollen Unkoſten zum Vertrinken mehr nicht als jedesmal ein Gulden dreyßig Kreuzer, und zwar von dem Meiſter 30 Kreuzer, von dem Jungen aber 1 Gulden bezahlt, hiervon einem jeden Obermeiſter 30 Kr., einem andern Meiſter 15 Kr. gegeben werden“. Auch das Oberamt bekam ſein Teil davon; wer die Summe nicht bezahlte, wurde als„Lehrjung“ weder ein⸗ noch ausgeſchrieben. Das Ausſtellen des Lehrbriefes koſtete für den Meiſterſohn 30 Kreuzer, für andere Lehrlinge 1 Gulden. War der Lehrling nun Geſelle geworden, wurde von der Zunft aus darauf geſehen,„daß er ohnverlängt ſeine Wanderjahre antrete, dabey dem⸗ ſelbigen die Orte benennen, wo er auf ſeinem Hand⸗ werk am meiſten lernen kann, als zu deſſen Be⸗ wirkung ihme das Handwerk ohne Entgeld ein„ge⸗ drucktes Atteſtat mit Siegeln etc.“ erteilen ſollte. Kopien bei Verluſt wurden nur einmal u. zwar nur gegen 10 Gulden Strafe angefertigt. Lief ein Lehr⸗ bing von ſeinem Meiſter weg, ſo durfte er bei keinem anderen weiterlernen, falls er „weder durch Zureden noch durch Züchtigung bewegt werden kann“, zur alten Stelle zurückzukehren. Aber auch dieſes Weglaufen koſtete außerdem noch eine hohe Geld⸗ buße. Die Handwerksmeiſter mußten übrigens erſt zwei Jahre den Meiſtertitel führen und ſelbſtändig ſein, ehe ſie Lehrlinge halten durften. Außerdem mußten die Lehrlinge auch dem Oberamt Treue ge⸗ loben, und es war ihnen wie den Geſellen und Knechten von dieſer Behörde verboten,„bey der Nacht aus dem Hauſe zu gehen.“ Den Geſellen war erlaubt, falls ſie in ihrem Handwerk keine Beſchäftigung erhielten, auch„bei Herrſchaften zu dienen.“ Beim„Umſagen“ oder „Umſchauen“ der Geſellen auf der Wanderſchaft mußten ſie immer zuerſt zu dem Meiſter gehen, der bisher am längſten ohne Hilfe war. Und zwar mußte ſich der Geſelle gleich am erſten Tage von der Herberge aus auf Arbeitsſuche begeben. Das übliche„Geſellengeſchenk“ durfte nicht über 15—20 Kreuzer betragen,„es ſeye an Geld oder Zehrung gegeben.“ Wie auch heute noch, mußten die Geſellen ihre Kündigungsfriſt einhalten, ſonſt koſtete es Strafe, die vom Oberamt auf wiederum 5 Gulden feſtgeſetzt war. Artikel 32 ſagt u..:„Wofern die Geſellen oder Knechte unter irgend einem Vorwand ſich gelüſten laſſen, einen Aufſtand zu machen, ſich zuſammenzu⸗ Veranſtaltungen Walzer⸗ und Tangowettſtreit Die einzelnen Paare, die ſich am Donnerstag abend im Tango⸗ und Walzerwettſtreit im Ebertpark unter Leitung unpn Kurt Weinlein beteiligten, gaben ein anmutiges Bild. Die Jury entſchied, wer ein Meiſter war oder ein Dilettant. Die mit dem 1. Preiſe ausgezeichneten Paare, Geinzer und Fr. Fiſcher im Tango, Gainzer und Fräulein Brandſtetter im Walzer, zeigten hervor⸗ ragende Leiſtungen. Das Geſchwiſterpaar Stüber er⸗ rang ſich den 2. Tangopreis, das Paar Jung⸗ Stüber den 2. Walzerpreis und den 3. Tangopreis das Paar Schmitt⸗ Brandenburger. Mit Beifall aufgenom⸗ men wurden die Schautänze des Meiſterpaares Wein⸗ lein⸗Jäger. Das Paar wird Deutſchland auf der In⸗ ternationalen Tpurniertanzliga in der Schweitz vertreten. K * Billiger Sonntag im Schloßmuſenum. Das Schloß⸗ muſeum mit ſeiner derzeitigen Sonderausſtel lung: Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Em⸗ pire“ iſt am morgigen Sonntag zum ermäßigten Eintritts⸗ preis von 20 Pfg. je Perſon geöffnet. Garderobegebühr wird an dieſem Tage nicht erhoben. Das Muſeum iſt Sonntags geöffnet von 11 bis 17 Uhr durchgehend, Werk⸗ tags von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. * Abendkonzerte am Roſengarten. Die an den beiden letzten Sonntagen wegen der unbeſtändigen Witterung ausgefallenen beiden Standmuſiken der Kapellen Mohr und Seezer ſollen demnächſt bei günſtigem Wetter als Abend⸗Promenade⸗ Konzerte am Roſen⸗ garten nachgeholt werden. Während dieſer Konzerte wird auch die Leuchtfontäne in Tätigkeit treten. Die genauen Termine werden noch mitgeteilt. * Standkonzert. Am morgigen Sonntag, vormittags 11,45 Uhr, ſpielt am Friedrichsplatz die Kapelle Becker folgendes Programm: Muſikaliſche Geographieſtunde. Marſch„Der alte Berner“(Schmeling); Fantaſie„Ein Tag in den Schweizer Alpen“(Schleuning); Gondellied aus„Eine Nacht in Venedig“(J. Strauß); Fantaſie„Ein Sommertag in Norwegen“(Willmers); Walzer„Im Lenz am ſchönen Bodeunſee“(Stöhr); Marſch Alt⸗Berlin“ (v. Blon). —— Kommunale Chronik L. Altlußheim, 25. Juli. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Ballreich fand eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt, in der der Bau einer Kanaliſationsanlage mit einem Koſtenaufwand von 89 000/ eingehend erörtert wurde. Die Ausſprache über dieſe Vorlage nahm ſchließlich ſo heftige Formen au, daß die bürgerlichen Parteien die Sitzung verließen und der Ausſchuß damit beſchlußunfähig wurde.— Die weiteren Punkte, wie Ankauf von Straßengelände, Zuſtim⸗ mung zur Erlaſſung einer Begräbnis⸗ und Fried⸗ hofsordnung, zur Erlaſſung einer Ortsſatzung über das Plakatweſen, zur Verwendung von Rücklagen für den Bau der Kanaliſationsanlage und zur Auf⸗ nahme eines Darlehens von 3000 /, waren vorher genehmigt worden. rotten und entweder bis zur Abhelfung ihrer ver⸗ meyntlichen Beſchwerden keine Arbeit thun, oder ſelbſt haufenweis austreten wollten, ſollen ſolche von Uns mit Zuchthaus, oder Schelleuwerken, auch nach Beſchaffenheit des Ungehorſams am Leben geſtraft werden,“ Ein„Brüderſchaftſiegel“ durften die Ge⸗ ſellen und Knechte nicht führen. Sehr fein wurde das Sprichwort vom Eſſen und Arbeiten illuſtriert durch die Worte:„Welcher Geſelle oder Knecht einen Tag außer denen erlaubten Tagen feyern und müßig gehen will, dem ſoll der Meiſter ſolchen Tag nichts zu eſſen geben.“ Natürlich hatten auch die Meiſter ihre Vorſchriften; all die Papiere ete., die Wanderzeit von drei Jahren mußte auch der Meiſter nachweiſen kön⸗ nen. War der Geſelle nicht fähig, ein entſprechendes Meiſterſtück zu machen, ſo mußte er noch ein Jahr länger wandern,„und ſein Handwerk beſſer zu ler⸗ nen angewieſen werden“. Hatte jemand ſein Mei⸗ ſterſtück an einem anderen Orte gemacht und ließ ſich inzwiſchen in einer anderen Stadt nieder, ſo mußte er dieſes dann noch einmal machen, eine Vorſchrift, die natürlich ſehr willkürlich von der Konkurrenz ausgeſchlachtet werden konnte. Es war den Meiſtern im 50. Artikel verboten, ſich zu einheitlichen Preiſen zu vereinigen. Sonntagsarbeit und Ausſtellen der Ware war an Sonn⸗ und Feiertagen bei fünf Gul⸗ den Strafe und Konftiskation verboten. Die badiſchen Zunftartikel ſchließen ab mit 7 Vor⸗ ſchriften, die ſich mit „Handwerksmißbräuchen“ befaſſen. Wir hören davon einiges. So durften keinem Lehrlinge Schwierigkeiten gemacht werden, falls bei Losſprechung einige Tage oder Stunden an der Lehr⸗ zeit fehlen. Viele Meiſter legten ein beſonderes Ge⸗ wicht auf die Handwerksgrüße, auf die Unterſchiede der Haupt⸗ und Nebenladen, auf Kenntlichmachung von„geſchenkt⸗ oder nicht geſchenkten Handwerkern“ ete. und ſonſtige Gebräuche, die keinesfalls dazu bei⸗ tragen durften, dem Lehrling das Ledigſprechen zu erſchweren. Artikel 46 verbietet, daß die früher ein⸗ geriſſenen Vorurteile gegen Handwerker, die irgend⸗ wie etwas unternommen hatten, was ſich anſcheinend nicht mit ihrem Stande vertragen ſollte, weiter geübt werden ſollten. So durfte man nicht mit Leuten ver⸗ kehren, die einen Hund oder eine Katze totgeworfen hatten oder dieſe ſchlugen oder erwürgten, das Aas anrührten oder die mit den Abdeckern mal getrunken hatten. Ferner durfte man keinen hängenden Selbſt⸗ mörder abſchneiden; war jemand in der Familie be⸗ ſtraft, durfte man auch in dieſer nicht mehr verkeh⸗ ren. Gegen dieſe Vorurteile hatte ſich der Fürſt ge⸗ wandt. Damit wollen wir abſchließen; jedenfalls haben wir hierdurch ein treffliches Bild aus dem badiſchen Handwerkerleben vor bald 200 Jahren erhalten. Der Schlußſatz der Zunftartikel lautet bekräftigend: .. Welchem allem zu Urkund und Beſtättgung Wir uns eigenhändig unterſchrieben, und Unſer größeres fürſtliches zuſiegel fürdrucken laſſen. So geſchehen Carlsruhe, den 25ſten Octobris 1760.“ . d ã ͤ vd èͤ dd ĩͤvdd ĩͤ Film⸗Rundſchau Gloria⸗Theater Das Programm verzeichnet zwei Großfilme, die beide intereſſant und feſſelnd ſind. Zunächſt iſt da„Die Dame aus Moskau“, die niemand anders als Pola Negrt iſt, deren Geſicht durch das volle, in der Mitte geſcheilelte Haar, das in langen Nackenrollen bis auf die Schultern fällt, verändert erſcheint. Man ſteht in ihrem Bann, wenn ſie, in dieſem zwiſchen Moskau und Paris pendelnden Film, ihre reiche Gefühlsſkala anſchlägt. Wie immer wirken ihre extravaganten Toiletten faſzinierend und ihr kultiviertes Spiel läßt über die Revolverknallerei und die Handlungsarmut des dennoch recht geſchmackvoll aufge⸗ zogenen Filmes, in dem Ludwig Berger Regie führt, hinwegſehen. Die Idee des Filmes„Achtung Kriminal⸗ polizei!“ der früher im Haupttitel„Gefangene Nr. 7“ hieß, iſt nicht neu. Warum dieſer viel zutreffendere Titel in den Untertitel gerutſcht iſt, iſt zwar nicht recht erfind⸗ lich. Die Gefangene Nr. 7 ſehnt ſich nach langer Gefäng⸗ niszeit in die Arme ihres Mannes und da ſie noch längere Zeit brummen muß, findet ſie in der Aerztin eine verſtänd⸗ nisvolle Helferin. Dieſe gewährt ihr eine Nacht in⸗ offtziellen Urlaub und ſetzt ſich ſelbſt in die Zelle. Die Dinge, die aber die Frau draußen erlebt, ſind nicht ſehr erſreulich. Ihr Mann der Oberkellner iſt ein ausgemachter Schurke, durch ſeine vielen Amouren bekommt der Film Farbe und Tempo und zum Schluß iſt die Liebe der Frau ganz klein. Sie kehrt in ihre Zelle zurück und entſagt dem Ober mit den beſten Wünſchen für die Zukunft. Liſſi Arna iſt eine erfolgreiche Nr. 7. H. A. von Schlettow ſpielt einen Oberkellner, bei dem man ſich niemals etwas zu beſtellen trauen würde. Aus der Pfalz „Helft und gebt Arbeit der befreiten Pfalz“ * Ludwigshafen, 26. Juli. Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen hat einen Aufruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt: Eine neue Zeit be⸗ ginnt in der es gilt, Verlorenes zurückzugewinnen, Zerſtörtes wieder aufzurichten und Neues aufzu⸗ bauen. Alle Kräfte der Pfalz ſetzen ſich für dieſe Aufgabe ein. Sie ſind jedoch nicht imſtande, dieſe Arbeit allein zu leiſten; ſie bedürfen vielmehr der Unterſtützung weiteſter Kreiſe Bayerns und des Reiches. Unterſtützung vor allem dadurch, daß in einem auf Jahre zu berechnenden Hilfswerk (Weſtprogramm) die finanziellen Mittel bereitge⸗ ſtellt werden, die es ermöglichen, durch allgemeinen produktionsfördernde Maßnahmen den Boden für eine Wiederaufrichtung der pfälziſchen Wirtſchaft zu ſchaffen. Im übrigen gilt es, Arbeit zu beſchaffen, um die große Erwerbsloſigkeit, mit der die Pfalz an der Spitze aller deutſchen Gebiete ſteht, nachhaltig einzudämmen. Als berufene Vertretung von Indu⸗ ſtrie und Handel der Pfalz wenden wir uns daher heute an alle in Betracht kommenden Inſtanzen mit dem Erſuchen, die oben genannten Mittel in aus⸗ giebigem Maße zu bewilligen. Arbeitsgemeinſchafi der Rheinpfälzer * Neuſtaßdt a. d.., 24. Juli. Der pfälziſche Ver⸗ kehrs verband hatte am letzten Sonntag die Vertreter der Rheinpfälzer Vereine im Reich nach Neuſtadt(Johannisgarten) zu einer Beſprechung über die Gründung einer loſen Arbeitsgemein⸗ ſchaft eingeladen. An der Beſprechung nahmen außer den Vertretern einer Reihe Pfälzer Vereine von München, Stuttgart, Augsburg, Karksruhe, Berlin eine größere Anzahl Pfälzer teil, die ſich zur Zeit in der Pfalz aufhalten. Nach einer einführen⸗ den Anſprache des Vorſitzenden, Rechtsrat Dr. Ree⸗ ber, und einer Rede des Vorſitzenden des Vereins der Rheinpfälzer in Berlin, Dipl.⸗Ing. Klug, erklär⸗ ten ſich die erſchienenen Vertreter einſtimmig damit einverſtanden, eine Arbeitsgemeinſchaft der Vereine der Rheinpfälzer im Reich unter Federführung des Pfälziſchen Verkehrsverbandes zu gründen, die die Rheinpfälzer Vereine ſtärker als bisher in den Dienſt der allgemeinen Propaganda für die Pfalz, den Pfälzerwald, die Pfälzer Wirtſchaft und den Pfälzer Wein ſtellen ſoll. Die bei der Tagung nicht anweſenden Vereine ſollen zum Beitritt gewonnen werden, nachdem ſich verſchiedene Vereine bereits grundſätzlich mit der Gründung einer Arbeitsge⸗ meinſchaft einverſtanden erklärt haben. —— 2 Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Wetterausſichten für Sonntag, 27. Juli: Nachts heiter und trocken, tagsüber warm bei ſchwacher Luftbewegung. Reiſewetter Von Weſten her iſt die Beſſerung bis zur Elbe vorgedrungen. Während der Oſten noch unbeſtän⸗ diges, vielfach regneriſches und ſtürmiſches Wetter hat, iſt der Weſten heute morgen trocken. Langſam greift auch Aufheiterung durch. Die Winde flauen ab. Die allgemeine Beſſerung wird ſich bis morgen weiter durchſetzen. Segen Sonntag, 27. Juli Rosengarten: Operettengaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München:„Hoheit tanzt Walzer“, 20 Uhr. ee,„Lubelle“: 15,30 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. Friedrichspark: Konzerte 15,30 und 20 Uhr.— Rheiniſcher Stimmungsabend mit Konzertſänger C. H. Hauth, Mainz. 900 Jahrfeier der Abtei Limburg bei Bod Dürkheim. Köln⸗Düſſeldorfſer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim und zurück; 13 Uhr, 19.45 Uhr Worms und zurück;.30, 18,30 umd 15.930 Uhr Speyer und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Anna Karenina“.— Scala: „Der Patriot.— Univerſum:„Der Herrgotts⸗ ſchnitzer von Oberammergau“.— Gloria⸗Palaſt: „Die Dame aus Moskau“.— Palaſt⸗ Theater: „Der Tiger“— Schauburg:„Glücksmelodie“.— Roxy ⸗Theater:„Drei Leidenſchaften““— Capi⸗ to l:„Seine Gefangene“. 8 g a Sehens würdigkeiten Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Ubr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 16 und 16.30 Uhr Vorführungen; 17 Uhr mit Vortrag: „Der Sternhimmel im Juli und Auguſt“. braucht man ein zunerldssiges Nursblglti. Für den badischpldlzisclem Ves feli und die Verbindungen mit den angtenzenden Oebieien ist ah k ann t daS „NMleime Nurse de, Veubn Mannheimer Zertung das beste ES gostet nu. 50 Ffg. und ist in samtlichen Ceschdftssiellen den Neuen Mannheimer Zeltung und bei allen Balinliofbucand- lungen vorrätig. 8870 Geſchäftliche Mitteilungen Soll die Hausfrau einkochen? Wir haben doch die ſchönen Konſerven— wozu denn dann noch dieſe Arbeft? — Und doch, jede tüchtige Hausfrau weiß, daß Selbſtein⸗ gekochtes im Geſchmack unübertrefflich iſt, und ſie wird ſich die Mühe nicht verdrießen laupen, ihren Vorrats⸗ ſchrank mit Selbſteingekochtem zu füllen.— Heute iſt dieſe Arbeit auch nicht mehr ſo mühevoll wie früher. Das lang⸗ wierige Kochen im Heutopf iſt durch den bequemen Weck⸗ Apparat beſeitigt worden, und auch das früher ſo läſtige Reinigen der Gläſer, Flaſchen und Töpfe iſt ganz bedeu⸗ tend vereinfacht worden. Heißes iMi⸗Waſſer ſäubert nicht nur alle Behältniſſe ſchnell und gründlich, ſondern wirkt gleichzeitig desinfizierend, was gerade bei den Einkoch⸗ gefäßen ſehr wichtig iſt.— Plötzlicher Beſuch und ein zu⸗ ſammengeſchrumpfter Geldbeutel können die Hausfrau ſehr in Verlegenheit bringen, fedoch durch 1 oder 2 Gläſer Ein⸗ gewecktes läßt ſich der Küchenzettel erweitern und reicher geſtalten und die unangenehme Situation iſt dadurch be⸗ ſeitigt S1⁴ 3 err 33 *— 2— 2— * . e = e2 „nr = weren * Samstag, den 26. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nachrichten aus Baden Großes Schadenfeuer in Karlsruhe * Karlsruhe, 26. Juli. Geſtern früh gegen 1 Uhr entſtand in einem unbewohnten Seiten gebäude des Hauſes Marienſtraße Nr. 13 auf bis jetzt noch unbekannte Weiſe ein Brand. Das Feuer war in der im 2. Stock des Hauſes gelegenen Werkſtätte eines Schreiners ausgebrochen. Die Werkſtätte und der mit Dachpappe gedeckte S peicher raum brannten vollſtändig aus, während die Nebenräume teilweiſe eingeäſchert wurden. Die Höhe des Sach ſchadens ſteht noch nicht feſt. Das Anweſen iſt verſichert. Eine Zi garrenfabrik und eine Verlagsbuchhandlun g, die dort ihre Fabrikations⸗ bezw. Lagerräume haben, erlitten durch Feuer und Waſſer größeren S ch aden. Tod auf den Schienen * Villingen, 25. Juli. Geſtern früh ließ ſich zwiſchen Villingen und der Station Zollhaus der 25 Jahre alte ledige Schreiner Rudolf Obriſt, ge⸗ hürtig aus Furtwangen überfahren und war ſofort tot. Er war in der Frühe aus dem Schwen⸗ ninger Krankenhaus durch ein Abortfenſter ent⸗ wichen, weil er nicht in einer Irrenanſtalt unter⸗ gebracht werden wollte. Dem Toten war die rechte Schulter und der rechte Arm abgefahren. Verſchüttet aufgefunden * Steislingen(A. Pfullendorf), 26. Juli. Seit dem 27. Mai wurde der 17 Jahre alte Knecht Adolf Grathwohl vermißt. Man nahm urſprünglich an, daß Grathwohl, der an einem ſchweren und ſchmerz⸗ haften Ohrenleiden litt, deswegen Selbſtmord ver⸗ übt habe. Nunmehr wurde ſeine Lei che verſchüt⸗ tet in der Kiesgrub e, in der er zuletzt gearbeitet hatte, gefunden. Der Leichenfund läßt keinen Zwei⸗ fel darüber aufkommen, daß Grathwohl beim Arbei⸗ ten von einer einſtürzenden K ies wand verſchüt⸗ tet wurde. Da an der Kieswand keine Spuren des Rutſches zu bemerken waren, ſo wurde das Ver⸗ ſchwinden des jungen Mannes noch nicht früher auf⸗ geklärt. Sägewerk eingeäſchert * Bannholz(Amt Waldshut), 25. Juli. Geſtern abend kurz vor Mitternacht brach in dem Sägewerk Jehle Feuer aus, dem das geſamte Anweſen zum Opfer fiel. Das Feuer breitete ſich mit raſen⸗ der Geſchwindigkeit aus und fand in den zahlreichen Holzvorräten reichliche Nahrung. Am Brandplatz er⸗ ſchienen die Wehren der Umgebung, die Motorſpritze Waldshut und eine Abteilung Staatspolizei von Waldshut. Sie mußten ſich darauf beſchränken, ein Uebergreifen des Feuers auf die benachbarten Grundſtücke zu verhindern und das weiter vom Brandplatz entfernte Holzlager abzutragen. Das Sägewerk wurde vollſtändig eingeäſchert. Da⸗ bei fielen auch das Sägegatter, ein Dieſelmotor wie ein Elektromotor dem Feuer zum Opfer; der Scha⸗ den iſt noch unbekannt, ebenſo die Brandurſache. Der Verſicherungswert des Gebäudes beläuft ſich auf 12000 Mark. Das Sägewerk war erſt vor einigen Jahren errichtet worden. Eigenartiger Unfall * Ueberlingen, 26. Juli. Die 17 Jahre alte Toch⸗ ter des Landwirts und Gemeinderats Häuſler ſprang vom Wagen und ſtürzte dabei, ſodaß ihr der Gabelſtiel, den ſie in der Hand hielt, in den Unterleib drang. Sie erlitt ſchwere innere Zerreißungen und dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. * * Heidelberg, 25. Juli. Auf friſcher Tat ertappt wurden ein Schreiner aus Handͤſchuhsheim und ein Zimmermann aus Kirchheim. Die beiden machten mit dem Kraftrad Fahrten nach dem Saar⸗ 3 gebiet, um mit Zigarettenpapier beladen auf Schleichwegen über die Grenze zu kommen. Vor⸗ letzte Nacht machte man wieder eine ſolche Schmug⸗ gelfahrt, die zum Entſetzen des wütenden Schreiners hinter den dicken Mauern am Oberen faulen Pelz endigte. Für mehrere 1000 Päckchen Zigarettenpapier ſind die Abgaben hinterzogen worden. Eine große Menge des Papiers wurde durch Zollfahndungs⸗ beamte beſchlagnahmt. Schwierigkeiten bei Feſt⸗ nahme des Schreiners haben Sicherheitsbeamte be⸗ heben helfen. i L. Steinsfurt, 24. Juli. Dem Privatier A dolf Weil von hier gingen in der letzten Zeit zwei Briefe zu, in deuen er die Aufforderung erhielt, an einer beſtimmten Stelle Geld niederzulegen, falls ihm ſein Leben lieb ſei. Da es ſich dabei um offenſichtlichen Erpreſſungsverſu ch handelt, wurde die Gendarmerie verſtändigt, die die Unterſuchung eingeleitet hat. Vielleicht iſt das Ganze auch ein Erpreſſungsverſuch aus Dummheit, ein ſogenaunter„Dummer Jungenſtreich“. Aufforderung zu Gewalttätigkeiten Verurteilung eines Redakteurs der„Arbeiterzeitung“ zu 1000 Mark Geloͤſtrafe Als bekannt wurde, daß Reichstagsabg. Göbbels in Mannheim als Redner in einer Verſammlung der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei aufträte, er⸗ ſchien in der„Arbeiter⸗Ztg.“ eine Reihe von Ar⸗ tikeln, die ſich in gehäſſigſter Weiſe mit der Perſon Göbbels befaßten und die kommuniſtiſchen Arbeiter aufforderten, dem Göbbels und ſeiner Berliner Schutztruppe einen„würdigen Empfang“ zu bereiten. In den Artikeln wurde außerdem zu Proteſtdemon⸗ ſtrationen gegen den„Mordͤhetzer“ Göbbels und gegen die„Meſſerſtecher⸗-Partei“ aufgefordert. Die Polizeidirektion, die auf Grund dieſer Artikel mit Recht große Verkehrsſtörungen und Zuſammen⸗ ſtöße zwiſchen den Nationalſozialiſten und den Kom⸗ muniſten befürchtete, verbot darauf die von der „Arbeiter⸗Ztg.“ angeſagte Proteſt⸗Demonſtrationen auf dem UU 2⸗Schulplatz und beſchlagnahmte auch die „Arbeiter⸗Ztg.“ vom 2. Juni. Außerdem erhob die Staatsanwaltſchaft Klage gegen die„Arbeiter⸗Ztg.“ wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz, be⸗ gangen durch Aufforderung zu Tätlichkeiten gegen politiſche Gegner. Die Klage kam heute vormittag vor dem Schwurgericht zur Verhandlung. Der Ange⸗ klagte legte Verwahrung gegen die Klage ein und behauptete, daß er in keinem Artikel zu Gewalt⸗ tätigkeiten aufgefordert habe. Die Kriminalpolizei allein ſei an den Zuſammenſtößen der ſchuldige Teil. Erſter Staatsanwalt Dr. Bender war dagegen der Anſicht, daß alle Artikel eine Aufforderung zu Ge⸗ walttätigkeiten enthalten. Die Kommuniſten hätten die Aufforderungen auch verſtanden und demgemäß gehandelt. Die„Arbeiterzeitung“, die früher jahrelang durch den inzwiſchen verſtorbenen Rechtsanwalt Dr. Seckel vor Gericht vertreten wurde, hatte dann eine zeitlang Rechtsanwalt Dr. Weil⸗Ludwigshafen zu ihrem Ver⸗ teidiger aufgeſtellt. Ob ſie mit dieſem nicht zufrie⸗ den war, iſt unbekannt; jedenfalls ſteht feſt, daß er die„Arbeiterzeitung“ bei den letzten Prozeſſen nicht mehr vertreten hat. Es iſt geradezu grotesk, daß die Zeitung, die doch fortgeſetzt an dem heutigen Staat die ſchärfſte Kritik übt, von dieſem Staate ſich jetzt einen Offizial⸗ Verteidiger ſtellen und bezahlen läßt. Diesmal war es Rechtsanwalt Dr. Thomas, der als Offtzialverteidiger vom Ge⸗ richt geſtellt war. Dr. Thomas kounte in den Artikeln, die ſich mit der Perſon Göbbels und den Proteſtdemonſtrationen befaßten, keine Aufreizung zu Gewalttätigkeiten erblicken und forderte daher die Freiſprechung ſeines Mandanten. Nach längerer Verhandlugn verkündete der Vor⸗ ſitzende, Landgerichtsrat Dr. Arnold, das Urteil, das anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von 6 Wochen auf eine Geldſtrafe von 1000% Lautete. ch. Der Mann mit dem gestohlenen Scheckbuch Großes Schöffengericht Mannheim Aus kleinen Anfängen heraus wurde der 35 Jahre alte ledige Kaufmaun Walter Schaich aus Köngen (Württemb.) zum Hochſtapler. In ſeiner württem⸗ bergiſchen Anſtaltskleidung und ſeinem geſtutzten Vollbarte könnte man ihn für einen Naturapoſtel halten. Er iſt der Schrecken ſeiner angeſehenen Verwandten. Seinem Schwager hat er die Woh⸗ nung ausgeraubt. Jetzt hat er ſeinen hier wohnenden Onkel heimgeſucht. In der Nacht zum 29. Nopember brach er bei ihm ein, ſtahl ihm ſein Scheckbuch und legte eine Reihe von Leuten damit herein. Sofort kaufte er ſich in einem hieſigen Ge⸗ ſchäfte einen Mantel für 85 /. Die Firma gab ihm aber den Scheck zurück, als ſie von der Bank Aus⸗ kunft geholt hatte. Die verſprochene Barzahlung blieb aus. Er auch, obſchon er wiederkommen wollte. Dann wurde es ihm doch unangenehm in Mann⸗ heim. Er tauchte in Stuttgart auf. Betrügt ſeinen Logisherrn Spiegel mit einem Scheck über 120 l. 50% beträgt die Miete und 70/ läßt er ſich auf den mit dem Namen ſeiner erdichteten Arbeitgeberin Körper unterzeichneten Scheck herausgeben. Einige Tage ſpäter lockt er Spiegel zwei richtige Schecks in Höhe von 86 und 120, gegen Hergabe eines ſeiner wextloſen Schecks in Höhe von 200 ¼/ heraus. Dann wird er großſpurig. Er kauft von dem Autohändler Bordauer in Obernhauſen i! W. einen Opelwagen zum Preiſe von 3 100/ gegen Her⸗ gabe eines Schecks. Macht ſich ſofort auf die Reiſe nach Holland. Die Luft wird ihm in Deutſchland zu dick. Unterwegs, in Enzberg, bekommt er ſchon eine Paune. Die Reparaturkoſten bezahlt er mit einem Scheck auf 15 J. Andern Tages bleibt er in Möhringen mit dem Auto ſtecken. Die Firma die inzwiſchen Wind bekommen hatte, konnte das Auto beſchlagnahmen. Ende Dezember beginnen ſeine Schwindeleien in Holland. In Amſterdam ſchwindelt er einem deut⸗ ſchen Kellner in einem Reſtaurant einen Scheck über 500 auf und läßt ſich 7,50 holländiſche Gulden her⸗ ausgeben. Er verduftet dann ohne ſeine Hotelrech⸗ nung mit 31 Gulden zu bezahlen. In Rotterdam legt er einen Wirt Löſch mit einem auf den Namen Schaich lautenden Scheck über 750/ herein, der ihm auch die Summe bezahlt. Im Februar verſuchte er ſeinen Schwindel in Belgien ohne Erfolg. Der Bel⸗ gier, bei dem er 5100/ mit einem Scheck heraus⸗ ſchwindeln wollte, winkte ab. 5 Schaich iſt der Sohn eines württembergiſchen Schultheißen. Beſuchte die Oberrealſchule. Das Jüngelchen bändelte kaum aus den Kinderſchuhen heraus mit einer Schauspielerin an. Geht mit dieſer durch, nachdem er eine Frau um 3000/ angeſchwin⸗ delt, die der Vater bezahlen mußte. Als man ihn wieder gefaßt hatte, ſteckte man ihn in eine Er⸗ ziehungsanſtalt. Aber nach ſeiner Entlaſſung iſt es bei ihm ein fortwährendes Wechſeln zwiſchen Gefäng⸗ nis und Freiheit. Ein Brief von ihm aus em Gefängnis wurde verleſen. Darin wird das Gericht und der Staats⸗ anwalt auf das heftigſte angegriffen. Er dünkt ſich als Menſchenbeglücker. Hat einen Plan ausge⸗ heckt, mit dem wir die Kriegsſchulden ſchon in fünf Jahren abbezahlen können. Weil man es ihm nicht gönnt, ſein Syſtem zu erproben, darum will man ihn im Gefängnis zurückhalten, ihn in ein Irren⸗ haus ſtecken. Wenn die Haft nicht aufgehoben werde, ſchreibe er an Hindenburg. Med.⸗R. Dr. Götz mann gibt Aufſchluß über die geiſtige Beſchaffenheit dieſes Volksbeglückers, der einen„Klapps“ hat. Das Große Schöffengericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Jahren. Schwere Zuchthausſtrafen für Verrat militäriſcher Geheimniſſe. Wie aus Leipzig gemeldet wird, verurteilte nach viertägiger Verhandlung der vierte Strafſengt des Reichsgerichts wegen je eines fortgeſetzten Ver⸗ brechens des Verrats militäriſcher Geheimniſſe zu Gunſten Frankreichs nach§ 1 Abſ. 2 des Spionage⸗ geſetzes bezw. wegen Beihilfe hierzu den 22 Jahre alten aus Frankfurt a. M. ſtammenden Muſtiker Theodor Heſſel, einen früheren Reichswehrſoldaten in einer ſächſiſchen Garnuiſon, zu drei Jahren Zuchthaus, den 32 Jahre alten in Rammelsbach (Pfalz) gebürtigen Elektrotechniker Ernſt Reſch, dieſen unter Einbeziehung einer wegen Betrugs in einer anderen Sache ausgeſetzten Gefängnisſtrafe zu insgeſamt drei Jahren drei Monaten Zuchthaus, den in Gelſenkirchen⸗Buer geborenen Arbeiter Wilhelm Lemm und den jetzt in Freiburg i. Sa. lebenden 28jährigen Muſiker Adolf Albert zit je einem Jahr Gefängnis. Heſſel und Reſch wur⸗ den außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. An Unterſu⸗ chungshaft werden den Angeklagten in Anrechnung gebracht Heſſel und Reſch je ſechs Monate, Lemm ſechs Monate und zwei Wochen und Albert, der ſich auf freiem Fuß befindet, ein Monat und zwei Wochen. Die von den Angeklagten empfangenen Vergütungen für ihre ehrloſen Handlungen gelten als dem Staat verfallen und werden eingezogen. Für die ganze Dauer der Verhandlung war ebenſo wie für die Begründung des Urteils wegen Gefähr⸗ dung der Staatsſicherheit die Oeffentlichkeit ausge⸗ ſchloſſen worden. Die Augeklagten, insbeſondere Heſſel und Reſch gelten als überführt, in Luxemburg, Straßburg, Longwy, Metz, Diedenhofen u, a. Plätzen norſätzlich Angehörigen fremder Mächte geheimzuhal⸗ tende Mitteilungen gemacht zu haben. Je weniger Reparaturen eine Maſchine ver⸗ üxſacht, je weniger Erſatzteile nötig werden, je länger ihre Lebensdauer iſt, deſto billiger iſt ſie. Nicht der Anſchaffungsbetrag iſt maßgebend, ſondern die den nforderungen eines rauhen Betriebes angepaßte Konſtruktion, die Wahl de. beſten verfügbaren aterials und die ſachgemäße Verarbeitung durch moderne Präziſionsmaſchinen beſtimmen die Be⸗ triebsſicherheit und Lebensdauer der Maſchine. Jahraus, jahrein ſoll der Schlepper arbei⸗ Die vervollkommnele Hanomag Zugmaschine ſelbſttätig die Drehzahl, deshalb iſt auch eine Be⸗ dienung der Maſchine bei Verwendung als ortsfeſte Kraftquelle nicht notwendig. 5 Alle Motorteile laufen in Oel. Eine ſelbſttätig arbeitende ſtändige Oelreinigung durch Sieb und Filter hält alle Schmutzteilchen fern. Die Oelung der bewegten Motorteile erfolgt ebenfalls ſelbſttätig. Ein Spezialventil geſtattet, das durch die Arbeits⸗ einflüſſe minderwertig gewordene Oel ſoweit als er⸗ Rundfunk⸗Programmen Sonntag, 27. Juli Berlin: Gymnaſtik. Aus .30 Uhr: .00 Uhr: Berlin: Blasmuſik; Frankfurt, Ham⸗ burg, Köln: Hamburger Hafenkonzert; Stutt⸗ gart: Morgenkonzert. .00 Uhr: Stuttgart: Gymnaſtik. .15 Uhr: Frankfurt: Katholiſche Morgenfeier. .00 Uhr: Berlin: Morgenfeier; Köln: Kath. Mor⸗ genfeier. 10.00 Uhr: Frankfurt: Chorkonzert. 10.15 Uhr: Stuttgart: Kath. Morgenfeier. 11.00 Uhr: Berlin: Tauber ſingt; Stuttgart: Alte Muſik von Mannheim. 11.15 Uhr: Frankfurt: Stadtgründungsſeier von Geln⸗ hauſen 11.30 Uhr: Berlin: Elternſtunde; Köln: Vom deut⸗ ſchen Bundesſchießen; München: Reportage aus dem Münchener Tierpark. 12.00 Uhr: Berlin, Frankfurt: Konzert; Stutt⸗ gart: Militärkonzert. 13.10 Uhr: Frankfurt: Motorrodmeiſterſchaft. 14.00 Uhr: Berlin: Jugendſtunde; Stuttgart: Kinderſtunde. 15.00 Uhr: Stuttgart: Zyklus„Unſere Heimat“: Klo⸗ ſter Maulbronn. 16.00 Uhr: Frankfurt: Konzert; München: linenkonzert. 16.30 Uhr: Stuttgart: Reportage von der deutſchen Frankfurt, Mando⸗ Konzert. 18.00 Uhr: Frankfurt: Dichterſtunde; Stuttgart: Vortrag. 19.20 Uhr: Frankfurt: Sport; München: Hous⸗ muſikſtunde; Stockholm: Konzert. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Bilder aus Dorf und Stadt. 20.00 uhr: Hamburg, Königswuſterhauſen: Lortzing⸗Abend; Köln: Operette„Der letzte Walzer“; Fraukfurt, Stuttgart: Blasmuſik; Belgrad, Oslo: Konzert; Laibach, Br ü nn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Lieder; Zürich: Cello⸗Konzert. 20.15 Uhr: München, Kattowitz, War schau, Toulouſe: Konzert; Wien: Volkstümlicher Wiener Abend. 21.00 Uhr: Laibach, London 2: Konzert; Lon d on 1: Kammermuſik; London 3, Brünn, Kaſch au, Prag, Preßburg: Blasmuſik; Rom: Oper„Die Favoritin“; Zürich: Itolieniſche Geſänge. 21.15 Uhr: Frankfurt. Stuttgart: Heitere Ein⸗ akter von Curt Götz; Bukareſt: Violinkonzert. 22.30 Uhr: Berlin, Breslau, Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Tanzmuſik; Frankf urt Stuttgart: Nachrichten; Bud apeſt: Jozzmuſik. 23.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart, Kattowitz, Warſchau, Oslo: Tanzmuſik. *. Bemerkenswerte Peranſtaltungen der Rundfunkwoche Von Mannheim wird am Sonntag 11.00 Uhr über Stuttgart eine Konzertſtunde zu hören ſein, die unter bem Motto:„Alte Muſik“ ſteht. Das Programm enhält Werke von Bach, Cherubini, Gluck u. a. und wirs ausgeführt von Eliſabeth Schlotterbeck⸗ Textor(Alt), Ste⸗ phanie Pelliſſier(Klavier), Wilhelm Schubert(Violine). Um 11.30 Uhr bringt Köhn eine Reportage von dem Feſt⸗ zug anläßlich des Deutſchen Bundesſchießen. Die Repor⸗ tage von den deutſchen Meiſterſchoften für Motorradfohrer übernimmt Frankfurt um 13.10 Uhr. In Fortſetzung des von Stuttgart veranſtalteten Zyklus„Unſere Hei⸗ mat“ findet um 15.00 Uhr eine Uebertragung aus dem Kloſter Maulbronn ſtatt. Am Dienstag um 15.45 Uhr beſucht Frankfurt mit dem Mikrophon eine Seiſenfabrik. Um 19.60, Uhr wird anläßlich der Münchener Feſtſpiele von M. ſt nich een aus dem dortigen Reſidenz⸗Theater die Oper„Zauberflöte“ unter Leitung von Hans Knappertsbuſch übertragen. Frankfurt und Stuttgart fahren um 20.00 Uhr in der Reihe„Der unbekannte Mozart“ fort und bringen Werke aus den Jahren 1769, 1772, 176, 1777. Der Mittwoch bringt um 19.30 lthr itber Stütt⸗ gort und Frankfurt eine Reportage aus dem Stein⸗ ſalzwerk Kochendorf. Beſuch des Schachtes König Wil helm II. unter Mitwirkung der Knappenkapelle. Um Uhr veranſtaltet der Sender Frankfurt anläßlich der Akaöͤemiſchen Weltmeiſterſchaften in Darmſtadt ein Ge⸗ ſpräch über das Thema„Akademikerſport“. Die Schallplattenrückblicke, die ein geöͤrängtes Bild über die geleiſtete Arbeit der Sender zeigen, ſind ſtets außer⸗ ordentlich intereſſant. Frankfurt und Stutt gart bringen am Donnerstag um 19.30 Uhr einen ſolchen Rückblick. Um 20.30 Uhr geben die gleichen Sender einen Zeitbericht: Das Arbeitsloſenproblem vor dem eng⸗ liſchen Unterhaus. In Mannheim ſpricht am Freitag 19.05 Uhr über Stuttgart und Frankfurt: Prof. Dr. Eliſabeth Altmann⸗Gotheiner: Der moderne europäiſche Rortan „England“. Um 19.30 Uhr ſind ebenfalls über Frank⸗ furt und Stuttgart drei Mozort⸗Sonaten für Violine und Klavier zu hören. Die Eröffnung der Akademiſchen Weltmeiſterſchaften in Darmſtadt wird am Samstag um 16.00 Uhr von dem Sender Frankfurt übertragen: Einzug der Na⸗ tionen. Anläßlich der Salzburger Feſtſpiele überträgt Wien um 29.00 Uhr ein Konzert der Wiener Philharmo⸗ niker unter Leitung von Hans Knappertsbuſch. Soliſtin Magda Tagliafero(Klavier. Dos Programm enthält die 2. Sinfonie von Beethoven, die Jupiterſinfonie von Mo⸗ zurt und ein Klavierkonzert von Schumann. Schluß des redaktionellen Teils Blutwallungen, Herzbeklemmung, Atemnot, Angſt⸗ gefühl, Nervenreizbarkeit, Migräne, Schwermut, Schlafloſigkeit können durch den Gebrauch des natür⸗ lichen„Franz⸗Joſef“⸗Bitterwaſſers oft beſeitigt wer⸗ den. Es iſt in Apotheken und Drogerien erhältlich. forderlich abzulaſſen und ſo ſtets für einwandfreie Beſchaffenheit des Schmiermittels zu ſorgen. Damit durch Oelmangel keine Störungen auftreten, erfolgt dauernde Meldung durch Oeldruckanzeiger. Die Kurbelwelle iſt durch ein patentiertes Spe⸗ zialverfahren gehärtet, ihr Feſtigkeitswert iſt erheb⸗ lich größer als ſonſt im Motorenbau üblich. An heißen Tagen kann das Kühlwaſſer nicht kochen, weil oͤurch die Waſſerpumpe eine zwangs⸗ läufige Kühlung erfolgt. Gut durchdachte Hilfsein richtungen, wie z. B. der Kühlwaſſerregler, ſorgen für Einhaltung der je⸗ weils zweckmäßigſten Waſſerwärme und damit für beſte gleichmäßige Motorleiſtung. Die hervorragende Güte des Hanomag ⸗Schleppers kommt beſonders in der Ausbildung ſeiner Wellen⸗ lagerung zum Ausdruck. Nicht weniger als 32 ein⸗ und doppelreihige Kugel⸗Rollen⸗ und Schrägrollen⸗ lager verſchiedenſter Art ſind in ſeinen Getrieben eingebaut. Selbſt ſtundenlanges Fahren ermüdet nicht, denn die vorzügliche Federung fängt alle Stöße auf. Ein Aufbäumen des Hanomag⸗Schleppers iſt aus⸗ geſchloſſen, da die Gewichtsverteilung genau den Motorkräften entſpricht. Bei glitſchigem Boden wird durch einen ſchnellen Handgriff die Differeuttalſperre betätigt, wodurch einſeitiges Rutſchen vermieden wird. Kaum ten und einen gewiſſen Kapitalswert be⸗ halten. Ein Muſterbeiſpiel für die praktiſche An⸗ wendung dieſer Grundſätze iſt der Hanomag⸗ Schlepper. Sein elaſtiſcher, anpaſſungsfähiger Motor ermöglicht die Verwendung billiger Brenn⸗ ſtoffe. Der mit regelbarer Abgasbeheizung verſehene Spezial⸗Doppelvergaſer verarbeitet einwandfrei das billige Traktoren⸗Treiböl bezw. Petroleum. 5 Zur Fernhaltung aller Staubteilchen der Luft wird die Anſäugluft durch ein Luftfilter mit vorgeſchaltetem Fliehkraftfilter geleitet. Der eingebaute Boſch⸗Hochſpannungs⸗Mag net mit Abſchnappkupplung gewährleiſte! iche re Zündung und leichtes Anſpringen bei ſtarker Kälte. Eine Ueberlaſtung i kann nicht eintreten; ſtets t des Motors ein Regulator regelt Hanomag zieht drei Geräte in einem Gang ein anderer Schlepper beſitzt dieſe Einrichtung. Dieſe kurz ſkizzierten Vorzüge des Hanomag⸗Schleppers beweiſen ſeine Ueber⸗ legenheit als Zugmaſchine auf dem Acker und auf der Straße. Wo beſonders ſchwie⸗ rige Bodenverhältniſſe ſind und ein anormal hoher Kraftbedarf verlangt wird, haben die guf Raupenkette laufenden Hanomag⸗Ketten⸗ ſchlepper ihre enorme Leiſtungsfähigkeit be⸗ wieſen. Dieſe Kettenſchlepper werden in zuvei Größen geliefert, mit 28 PS und 30 PS. Durch die Fortbewegung des Kettenſchleppers auf eigener Fahrbahn iſt der Bodendruück, trotz der Schwere der Maſchine, gering, io daß der Hanomag⸗Kettenſchlepper beſonders auf weichem, nachgiebigem Boden(Moor! verwendet wird. Wer ſich für Hanomag Zugmaſchineſt intereſſtert, laſſe ſich von der Hanomag in Der Hanomag Schlepper, Wirtschaltlichste Zugmaschine für Transporte. Hannover⸗Linden regelmäßig die kleine Zeitſchrift:„Der Hanomag⸗Traktor“ kommen. W. D. 8. Seite. Nr. 341 Samstag, den 26. Juli 1930 Anhaltbare Zuſtände in der Anterſtaot Der„Schreiber dieſes Artikels hat vollſtändig recht. Die Verhältniſſe ſind ſo geſchildert, wie ſie find, nur mit dem Unterſchied, daß ſich dieſe unhalt⸗ baren Zuſtände nicht nur in der Jungbuſchſtraße, ſondern auch in der Straße zwiſchen den Quadraten F und E und deren Abzweigungen nach der Jung⸗ Huſchſtraße zu abſpielen, hauptſächlich von den Qua⸗ draten G 4, 5, 6 und 7 ab. Alſo auch die ſogenannte „Kirchenſtraße“ wird von Dirnen und ihrem An⸗ hange bevölkert und die ganz gleichen Beläſtigungen und Unruhen kommen auch hier vor. Es muß dank dem Eingreifen der Polizeiorgane anerkannt wer⸗ den, daß die Verhältniſſe gegen früher beſſer gewor⸗ den ſind, aber in letzter Zeit haben ſich die Zuſtände wieder bedeutend verſchlechtert. Es wäre ſehr wün⸗ ſchenswert, wenn wieder etwas ſchärfere Maßnah⸗ men getroffen würden, denn gegen dieſe Elemente müßte durch Polizei und Gericht viel ſtrenger vor⸗ gegangen werden. Jedenfalls muß gegen Dirnen, die ſich in der unmittelbaren Umgebung der Kirchen aufhalten, mit aller Strenge des Geſetzes vorgegan⸗ gen werden. Daß es in den-, J- und K⸗Quadraten 3. T. noch ſchlimmer in dieſer Beziehung beſtellt iſt, iſt vollkommen richtig. Die beſte Löſung wäre die Herſtellung der alten Zuſtände vor dem Inkrafttreten des Geſetzes(1. Ok⸗ tober 1927). Daß das jetzt geltende Geſetz ein Fehl⸗ ſchlag war, haben wir ja ſchon des öfteren von Ju⸗ riſten aus den vielen Gerichtsverhandlungen, die ſeither nötig waren, gehört. Soll denn die weſtliche Unterſtadt, die ſo wie ſo ſchwer unter den mißlichen Verhältniſſen der Nachkriegszeit zu leiden hat, durch die unhaltbaren Zuſtände noch mehr geſchädigt wer⸗ den? Der Artikelſchreiber hat vollkommen recht, wenn er feſtſtellt, daß in dieſen Bezirken auch noch eine große Anzahl anſtändiger Leute wohnt, die ge⸗ nau ſo gut ihre Steuern bezahlen. Es muß doch angenommen werden, daß die anſtändige Bepölke⸗ rung ein gutes Recht auf genügenden Schutz hat und daß Auswege gefunden werden, daß derartige geſetzwidrige Zuſtände ſo raſch wie möglich beſeitigt werden. Sollten die zuſtändigen ſtädtiſchen und ſtaat⸗ lichen Stellen nicht genügend über dieſe Zuſtände unterrichtet ſein, dann wird jedenfalls eine gründ⸗ liche Umfrage bei der anſtändigen Bevölkerung die⸗ ſer Bezirke genügend Material liefern. Auch den andern Uebelſtand, der ſich immer im Sommer mit der Obſtzeit durch den ſtärkeren Markt⸗ verkehr einſtellt, hat der Artikelſchreiber richtig ge⸗ ſchildert. Wenn der Radau der Unterwelt aufhört, beginnt der Radau durch das Anfahren der Markt⸗ wagen. Es wäre gut, wenn ſich die Herren, die für dieſe Zuſtände verantwortlich ſind, in der Unterſtadt einmal für einen Monat einmieten müßten. Viel⸗ leicht wäre dann ſehr ſchnell Abhilfe geſchaffen. Es gibt aber auch noch ein Mittel, das durchgeführt wer⸗ den könnte: ein Zuſammenſchluß aller anſtändigen Bewohner der Unterſtadt zur Wahrung ihrer Inter⸗ eſſen. Jedenfalls wird ein dementſpreckender Auf⸗ ruf nicht ungehört verhallen. Vielleicht melden ſich Preis RM. auf dieſem Wege vorerſt noch mehr Bewohner. Hof⸗ fentlich werden auch dieſe Zeilen bei den zuſtändigen Stellen ihre Wirkung nicht verfehlen. Ein langjähriger Bewohner der weſtlichen Unterſtadt. Wie ſtehts mit der Herſtellung der Lukas Cranachſtraße?, Der erſte Teil der Lukas⸗Cranach⸗Straße wurde vor Monaten geſchottert und mit Schottergrieß be⸗ worfen, die Randſteine geſetzt und die aus Flugſand beſtehenden Gehwege zur Befeſtigung vorausſichtlich mit Schlacken vorbereitet. Weder die notwendige Teerung der Fahrſtraße noch die Befeſtigungsarbeiten der Gehwege wurden bisher vorgenommen, ſodaß man gezwungen iſt, entweder auf den groben Schottergrieß der Fahrſtraße zu laufen, wenn man nicht vorzieht, durch den Sand zu waten, um nicht in Gefahr zu geraten, bei öfterem Begehen der Straße innerhalb 8 Tagen die kräftigſten Stieſel⸗ ſohlen durchzulaufen. Was hier die verantwortliche Stelle den Paſſanten ſchon wochenlang zumutet, geht über das erlaubte Maß hinaus. Die dortigen An⸗ wohner fordern ſchleunigſte Beſeitigung der Miß⸗ ſtände. Nachdem man vor der„Rhein⸗Neckar⸗Halle“ die Zugänge auf das Feinſte hat herrichten können, hat man wohl jetzt auch Zeit und Geld, um das wegen der dortigen Straßenbahnhalteſtelle ſtark be⸗ gangene kurze Straßenſtück umgehend in Stand zu ſetzen. Bei dieſer Gelegenheit ſei wieſen, daß die Straßenkehrer, die dort tätig ſind, eine Gießkanne nicht mit ſich führen, trotz der ſtrengen Vorſchrift, die das betr. Amt kürzlich dem Publikum durch die Zeitung bekanntgegeben hat. Wo bleibt die Aufſicht, die für die Durchführung dieſer Vorſchrift verantwortlich iſt und wie iſt es möglich, daß an der ſüdlichen Straßenecke Böcklin⸗ platz⸗Lukas⸗Cranach⸗Straße ſchon ſeit Anfang Juni auch darauf hinge⸗ die Scherben einer weißen Glasflaſche liegen, wo⸗ durch ſchon mancher Fahrradſchlauch beſchädigt wurde? Ein Zeichen, daß auch hier die Auſſicht fehlt. Ein Beobachter Kampf dem Staub! Ein Ruf, den Stadt und Land mit Nachdruck er⸗ heben müſſen, wenn er zum Erfolg führen ſoll. Es iſt ein Unfug und eine geſundheitsſchädigende Rück⸗ ſichtsloſigkeit, wenn in ganz Mannheim ſämtliche Gehwege zwiſchen 8 bis 8 Uhr vormittags gekehrt werden, ausgerechnet in einer Zeit, in der ein ſehr großer Teil des Arbeitnehmertums zur Arbeits⸗ ſtätte ſich begibt. Der Straßenſtaub wird einem faſt noch über die Schuhe gekehrt. Am meiſten dauern mich die Kinder, die um die Kehrzeit zur Schule gehen. Wieviele ſind doch unter ihnen, die oft unter ſchlechten Luftverhältniſſen in ihren Wohnungen (Hinterhaus) leiden müſſen⸗ Was wird nicht alles auf den Gehwegen 88 lagert. Die Menſchen treten in dieſen Dreck, ſchlep⸗ 20. pen ihn an den Schuhen mit nach Hauſe. Dort ge⸗ langt er auf Teppiche und Bettvorlagen, die wieder in faſt ſämtlichen Haushaltungen vom oberſten Stock⸗ werk ab, heruntergeſchüttelt werden. Der Wind jagt die Krankheitserreger und Bazillen in der Luft her⸗ um, durchs offene Fenſter des Schlafzimmers oder in das Speiſekämmerchen, in die Milchtöpfe, auf Butter, Käſe und Wurſt, über den friſchgebackenen Kuchen uſw. Meine Frau ſchüttelt ſämtliche Bett⸗ vorlagen im Abort aus und kehrt ſpäter den Staub zuſammen. Haben daran die meiſten Frauen ſchon gedacht? Ich glaube kaum. Keine Schularztſtelle, kein ſtaatliches und ſtädtiſches Geſundheitsamt, kein Menſch ſagt hier auch nur ein Wort. Von bezirksamtlicher Seite müßte ein Kehren der Gehwege zwiſchen 48—8 Uhr unterſagt werden. Ferner iſt es ein unbedingtes Erfordernis, daß vor dem Kehren das Trottoir geſprengt wird. Warum geht es denn in Ludwigshafen? R. Nochmals die Verdunfahrten der Reichspoſtreklame Von einer irrtümlichen Information konnte bei der kritiſchen Stellungnahme zu den Verdunfahrten niemals die Rede ſein, da der Einſender als Reiſeleiter der zum Vergleich herangezogenen Verdunfahrt einer Mannheimer Geſellſchaftsgruppe ſich nicht gut irren kann. Zunächſt einmal die Fahrtkoſten. Die abgefahrene Strecke beträgt nicht 700 bezw. 800 Km., ſondern ſogar unter Ein⸗ beziehung des rechten Maasufers und des Argon⸗ nerwaldes nur rund 700 Km. Die Fahrtkoſten, auf den einzelnen Teilnehmer umgelegt, betrugen in der Tat nur/ 22.— und nicht, wie die Reichspoſtreklame anführt/ 42.—. Es handelte ſich auch bei uns um moderne 30⸗ bezw. 40⸗Sitzer, wobei auch hier jeweils zwei Fahrkräfte Verwendung fanden. Und nun zur Verpflegung und Unter⸗ kunft: Wenn man drei Tage fährt, ſo muß zweimal übernachtet werden. Wir zahlten in einem mittleren Hotel für zwei Zimmer und Nacht für die Perſon einen Maximalſatz von 20 Fres. Das wären alſo für die Unterkunft zuſammen 40 Fres. Dazu an jedem der beiden Abende ein glänzendes Abendeſſen und an jedem Morgen ein ausreichendes und gutes Frühſtück für zuſammen 60 Frs. incl. Bedienung. Das ſind insgeſamt 100 Fres. oder rund 16 Mark. Wenn wir dazu die Fahrkoſten von 22 Mark neh⸗ men, ſo kommen wir auf den früher angegebenen Geſamtkoſtenſatz von 38/ je Perſon für eine drei⸗ tägige Fahrt. Dieſer Satz enthält außerdem noch die Fahrt⸗, Unterkunfts⸗ und Verpflegungskoſten von drei Reiſenden, nicht nur von einem. Da man tags⸗ über ſtändig auf der Fahrt iſt und auf den Schlacht⸗ feldern keine Verpflegungsmöglichkeit beſteht, muß⸗ ten ſich die Teilnehmer allerdings für dieſen Fall ſelbſt mit Mundvorrat verſehen. Die diesbezüglichen Unterlagen können bei dem Eiuſeder⸗isderzeit einge⸗ ſehen werden. Auf weitere Einwendungen werde ich nun nicht mehr eingehen. Th. M. 193 Druckerei Or. Naas/ Neue Mannheimer Zeitung/ G. m. h. H. Eine gefährliche Anfitte 5 Dem Schreiber des Artikels in Nr. 329 der N. M.., unter dieſer Ueberſchrift, iſt bei ſeinen Beobachtungen etwas ſehr Weſentliches entgangen. Er hat beobachtet, daß der Lenker des Kraftwagens nach der Straßenſeite zu ausſteigt. Stimmt; dieſe Beobachtung iſt richtig. Er rügt dieſe„gefährliche Unſitte“ und wünſcht jedem Fahrer einen„gehörigen Denkzettel“. Es geht Ihnen, Herr Beobachter, wie ſo vielen, vielen Anderen. Sie ſehen nur die Wirkungen, ver⸗ geſſen aber, nach den Urſachen zu ſuchen. Warum ſteigt der Fahrer nach der Straßenſeite zu aus? Sehr einfach, weil er meiſtens nicht anders kann. Wir haben in Deutſchland„Rechtsfahrordnung“, aber unſere Autofabriken haben vom Auslande die drei⸗ mal verfl—— Linksſteuerung übernommen. Ueber das Für und Wider, Warum und Weshalb Linksſteuerung möchte ich als Berufskraftfahrer mit Ihnen, da Sie Berufsradfahrer ſind, nicht ſtreiten; Tatſache iſt— wie Sie ſich leicht überzeugen können — wir haben Linksſteuerung. Wenn nun ein Kraft⸗ wagen irgendwo auf der rechten Straßenſeite,— eine Vorſchrift— anhält, ſo muß der Fahrer, wenn er ausſteigen will, dies nach der Straßenſeite zu tun. In der Mitte des Führerraumes befinden ſich Schalt⸗ und Bremshebel. Wollte der Fahrer, ſo wie es richtig wäre, nach dem Bürgerſteig ausſteigen, ſo wäre er gezwungen, jedesmal über Schalt⸗ und Bremshebel hinweg zu klettern und ſich dabei eytl. die Hoſen zu zerreißen. Abgeſehen davon, daß ſein Nebenmann, ſofern er einen hat, auch ausſteigen müßte. Dies die Erklärung für die„gefährliche Unſitte“. Schauen Sie ſich nun bitte einmal den Führerraum eines Autos genau an, dann werden Sie verſtehen, daß es keine„Unſitte“ iſt, die mit einem„gehörigen Denkzettel“ beſtraft werden muß, ſondern eine, wenn auch üble Notwendigkeit. Fr. K. Schluß des redaktionellen Teils Ein billiges Kraftnährmittel iſt Ovomaltine. Sie ſollten Ovomaltine zur Erhal⸗ tung Ihrer Körper⸗ und Nervenkraft ſofort ver⸗ ſuchen. Ueberall, im Büro, daheim oder auf der Reiſe können Sie Ovomaltine leicht nehmen. Originaldoſen mit 250 gr Inhalt zu.70 RM., 500 gr zu .— RM. in den Apotheken und Drogerien erhältlich. Gra⸗ tisproben und Druckſachen durch(V Dr. A. Wander, G. m. b. H. Oſthofen⸗Rheinheſſen. Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: 8. A. m. iſcher A Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Permiſchtes: i. B. Kurt Ehmer-Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles 9 5 Franz Kircher— aa und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in nheim— Herausgeber, nt. b.., Manndeim. N. 4 Für unverlangte 5 keine Gewähr— nne erfolgt nur bei Rückporto 031 Die Zustellung der voraus bestellten Exemplare beginnt in den nächsten Tagen 0 AAA cc c c c Meißner- Feuilleton i. V. Kurt e und 9 8 8 Dr. Haas, Neue 8 Zeitung 1 * 1 0 nr ee 1 2e. e * 6 Samstag, den 28. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Nr. 341 9. Seite. „Mes Hie Er trug das weiche Seidenhemd mit zurückge⸗ ſchlagenem Kragen. Ein Gürtel hielt die weiten Hoſen, die ſeine langen Beine umſchlotterten. Sein bronzefarbenes, gutgeſchnittenes Geſicht war von ſcharfen Linien und Falten gleichſam zerteilt. Stefan Oedeck ſuchte, angeſichts der ihm völlig neuen, bösartig erſcheinenden Eleganz dieſes Man⸗ nes, vergeblich nach einer paſſenden Einleitung. Schließlich ſagte er in demſelben höflichen Ton, den er Fremden gegenüber immer hatte, ganz ein⸗ ſach: „Meine Tochter hat mir eben eine— eine etwas überraſchende Mitteilung gemacht...“ „Wieſo?“ wollte Peter Ihmling erſtaunt wiſſen, „wieſo kann es Sie überraſchen, daß man ſich in dieſes unerhörte Mädchenwunder wie ein Raſender verliebt...“ Mit einem Male wurde der Freiherr von Oedeck eiſig.„Es erübrigt ſich wohl, weiter über die Ange⸗ legenheit zu ſprechen. Auf dieſer Baſis jedenfalls lehne ich es ab, Herr Ihmling.“ „Ich weiß nicht, welche Baſis Sie meinen, Herr Baron. Es iſt alles ganz einfach: Barbe und ich werden uns heiraten.“ „Barbe iſt nicht volljährig. Noch lange nicht. hat nicht über ſich zu beſtimmen.“ „Geſetzlich— nein. Ob man aber einem er⸗ wachſenen Menſchen das Recht nehmen kann, über ſich ſelbſt zu verfügen, bezweifle ich.“ „Ich werde unter allen Umſtänden meine Ein⸗ willigung zu einer Heirat meiner Tochter mit Ihnen, Herr Ihmling, zunächſt verweigern. Wenn Sie ſich mit der Abſicht einer Ehe ſpäter noch tragen ſollten, ſo erwarte ich Ihre Werbung in der Form, die bei uns üblich iſt.“ Um Peter Ihmlings harten Mund zuckte es wie ein mühſam unterdrücktes beluſtigtes Lachen: „Dieſe Form iſt mir natürlich nicht geläufig, Herr Baron. Mein Vater war Erdarbeiter. Ich weiß nicht, wie er um meine Mutter geworben hat. Vielleicht iſt ihm aber auch das Blut zu Kopfe ge⸗ ſtiegen, wenn er ſie nur von Ferne ſah oder wenn er ihre Stimme gehört hat. Ich weiß nicht, ob er, wie ich es tue, ſeit ich Barbe ſah, unfähig geworden iſt, auch nur noch einen Finger zur Arbeit zu rühren. Ob ſie ihn auch ſo zum Narren ſeiner Liebe gemacht hat, wie die Barbe mich.. das weiß ich alles nicht. Nur daß ich freiwillig nicht mehr zurückgehe, das iſt es, was für mich feſtſteht.“ Furchtbar war der Kampf, der zwiſchen den Männern von dem Tage an begann. War Mariethe⸗ res auf Stefans Seite? Er erriet es nicht. Ihm ſchien zuweilen, als neige ſie immer mehr zu dem andern und ſeiner zähen, kalten Kampfweiſe hin⸗ über. So ſeltſam es war; Stefan Oedeck und ſeine Frau ſprachen in jenen ſchrecklichen Wochen kaum über das, was ihres Kindes Schickſal bedeuten mußte. Sie 5 Dai- arlelliees? ſeoman von EISe VIE (Nachdruck verboten.) Und Barbe ſelbſt?.. Barbe ſchwieg. Sie klagte nicht, ſie bat nie. Sie verging ganz einfach an dem lautloſen Brand, der um ſie entflammt war. Sie war viel zu zart, viel zu ſehr behütet geweſen, um das Leben zu begreifen. Das Wetterleuchten des Glücks, das ſie berührte, hatte genügt. Nun war ſie bereit, alles zu verſtrömen an den Erſten, der ihre Liebe wachgerufen. Sie vermochte nicht zu kämpfen. Sie konnte ſter⸗ ben an Peter Ihmling,— ihn laſſen konnte Barbe nicht mehr. Stefan, den es damals ruhelos von dem einen der Räume ſeines Hauſes zum andern getrieben hatte, kam auf einer ſeiner Wanderungen einmal vor den Seitenturm des Schloſſes. Darunter lag ein dunkler Raum, den man das Verließ nannte. Jörg hatte ihn mit Hilfe des Gärtners vor Jahren im Schweiße ſeines Angeſichts freigelegt. „Wären wir um ein paar Jahrhunderte früher dran, ſo könnte ich den Menſchen, der mir die Barbe zerſtört hat, dort unten in Ketten legen. Er hat ihr einen Trank eingegeben, würde es heißen, und für immer ließe man ihn verſchwinden. In was für jämmerlich weiblichen Zeiten leben wir. Niemand wird einen Peter Ihmling unſchädlich zu machen wagen.“ Er ſtieß mit dem Fuß die niedere Eichen⸗ tor ins Schloß, daß es dröhnte Als er in ſein Zimmer kam, fand er Marietheres auf ihn wartend. Zum erſten Male ſah er ſie ohne das ſchöne Gleichmaß, das ſie ſonſt nie verließ. Sie war wie zerſtört von heimlicher Furcht. Sie gab ſich auch keine Mühe mehr, dies zu verbergen. „Barbe ſtirbt“, ſagte ſie ohne jede Einleitung, und ihre Stimme war ohne Klang. Dann, als ſte in ſein aſchgraues Geſicht ſah, kam es ihr erſt zum Bewußt⸗ ſein, wie ſehr es ihn getroffen hatte. Sie ſagte ihm alles:„Barbe kann nicht kämpfen. Eines Tages wird ſie auslöſchen, Stefan. Sie iſt zu zerbrechlich, um es weiter zu ertragen. Doktor Schmieden hat es mir beſtätigt. Er hat ſie unterſucht, hat auch allerhand verordnet. Das Herz iſt es. Eben ging der Doktor weg.“ Da brach Stefan Oedeck zuſammen. Barbe ver⸗ lieren... das war einer jener Gedanken, die er niemals zu Ende zu denken vermochte. Nicht ein⸗ mal vorübergehend wollte er ſie hergeben. Er ließ Peter Ihmling zu ſich bitten. Nach kur⸗ zer Zeit waren ſie ſich einig. Er ſchlug Peter vor, ſofort nach der Hochzeit, die möglichſt beſchleunigt werden ſollte, mit Barbe einen Teil des Schloſſes ſtändig zu bewohnen. Die Stadtwohnung Peters konnte beibehalten werden, zu beliebigem Gebrauch für ihn. Man würde ein Auto anſchaffen, das den Verkehr dorthin er⸗ leichterte. Ja, er ging ja ſogar ſo weit, ohne alle Einſchrän⸗ kung Peter anzubieten, ſeine künftigen Arbeits⸗ — 8 2 , 755 Aufwasch fü 5 aus und Küchengeröt E Art räume hier im Schloſſe ſo zu geſtalten, wie es ſeinen künſtleriſchen Bedürfniſſen am beſten entſprach. Selbſt auf die Gefahr hin, daß das alte Geſicht des Baues ſich auch nach außen hin dadurch verändern würde, ſollte alles ſo eingerichtet werden, wie Peter es verlangte. Dieſes Zugeſtändnis war das ſchwerſte für Ste⸗ fan, der es nie geduldet hatte, daß auch nur das ge⸗ ringſte an der urſprünglichen Bauart des ſchönen alten Baues geändert wurde. Trotzdem— er wäre noch zu ganz anderen Opfern bereit geweſen, wenn er nur Barbe dadurch bei ſich behielt. Peter Ihmling nahm alle Eröffnungen ſeines künftigen Schwiegervaters gelaſſen, kühl und ſachlich auf. Gut, man konnte ſich immerhin vorerſt ſo ein⸗ richten, wie Baron Oedeck es vorſchlug. Später ſah man dann weiter. Einen einzigen Einwurf nur machte er. Die Koſten des eigenen Haushaltes wünſchte er ſelbſt zu beſtreiten. Seine Einkünfte erlaubten dafür einen Stil, der Barbes ſeitherigen Lebensgewohnheiten keinerlei Einſchränkung auferlegte. So blieb für ihn und ſeine Frau die Bewegungs⸗ freiheit, die Vorausſetzung für jede erträgliche Ge⸗ meinſamkeit bedeutet. Als man Barbe mit aller Vorſicht von dem Be⸗ ſchloſſenen in Kenntnis ſetzte, glitt ſie, ehe ihr je⸗ mand beiſpringen konnte, ohne einen Laut zu Boden. Man trug ſie zu einem Ruhebett, und nach kurzer Zeit hoben ſich die Lider, die wie zwei goldene Halb⸗ monde auf den bläulichen Schatten unter den Augen lagen. Ein Zug höchſter Spannung trat in das weiche junge Geſicht, als ſie Peter Ihmling über ſich ge⸗ beugt fand. Plötzlich hob ſie die Hände mit unbe⸗ ſchreiblicher Gebärde zu dem dunklen Brennen ſeiner Augen, das ſie nicht verſtand, und deckte die Spitzen ihrer Finger darüber. „Nicht ſo erſchreckt ausſehen. Liebling. Es ſteht nicht dafür.“ Heißſtrömende Zärtlichkeit war in ihrer Stimme. Ihre Eltern ſah ſie nicht. Stefan ſuchte den Blick ſeiner Frau. Mit einem neuen, rätſelhaften Lächeln legte ſie ihre Hand auf ſeinen Arm. „Komm dort hinüber. Sie hat uns nicht mehr nötig. Sie liegt wie ertrunken im Glück ſeiner Nähe. Nun wird ſie bald geſund.“ Er entſann ſich, wie ſeltſam ihn damals das Lä⸗ cheln und die Ausdrucksweiſe ſeiner Frau berührt hatten. Aber er dachte nicht weiter darüber nach. Er durfte Barbe behalten.„Vorerſt“, hatte Peter Ihm⸗ ling geſagt. Recht ſo. An ihm, Stefan Oedeck, lag es nun, aus dieſem Vorerſt ein Immer zu machen. Er ging in dieſem Bemühen ſo weit, ſeine innere Abneigung gegen den Schwiegerſohn dahin abzu⸗ wandeln, daß er ihn einzubeziehen vermochte in den engen Kreis derer, die ſeinem Herzen am nächſten ſtanden. Um ſein künſtleriſches Schaffen kümmerte er ſich nicht, Er wußte, der andere war durchaus er⸗ füllt vom Gefühl der neuen Zeit, die Stefan, ſoweit er Notiz davon zu nehmen gezwungen war, mit Zorn und Verachtung erfüllte. Aber das alles war unweſentlich, gemeſſen an der Tatſache: Barbe blieb bei ihm. Immer naß, ihm erreichbar. Barbe kam oft zu ihm in ſein Zimmer, deſſes Wände bedeckt waren mit Jagdtrophäen jeder Ark. Barbe kuſchelte ſich, wie ſie es als Kind getan, in die Felle vor dem Kamin, auf deſſen Majolikawänden zwei Jäger zum Halali blieſen. Und wie ſte früher immer den Kopf eines der Hunde in ihren Schoß genommen, und ihm mit ihrer leiſen Stimme die ſelbſterfundenen Märchen und Geſchichten erzählt, ſo lag jetzt ihr kleiner vierjähriger Junge ſtill und aufmerkſam zuhörend neben ihr, deſſen Vorhanden⸗ ſein Stefan noch heute wie das größte aller Wunder Ebſchtenn Barbe und ihr Burſchi nahmen täglich das zweite Frühſtück mit ihm. Nachher begleiteten ſie ihn zu⸗ weilen in den Wald. Dieſe kleinen gemeinſamen Mahlzeiten zu Dreien — ſind Stefan Oedecks Glück. Sie gehen immer viel zu raſch zu Ende, und ſo verſucht er auch heute, das Zuſammenſein möglichſt zu verlängern. Aber auf einmal gleitet der Burſchi geräuſchlos von ſeinem hohen Stuhle herunter. Mit großer Geſchicklichkeit, genau die Bewegungen der Erwachſenen nachahmend, pürſcht er ſich, als ſei man mitten im Wald, auf ſchmalem Jägerpfad, an den Großvater heran. Er hat ſein kleines Gewehr, das immer in Be⸗ reitſchaft neben ihm ſein muß, ergriffen und hält es vollkommen weidͤgerecht im Anſchlag. „Ein Habicht, Großvater. Siehſt du, dort auf der Föhrenſpitze“, flüſtert er kaum hörbar und ſeine Augen blinzeln deutend zum Fenſter. Stefan Oedeck ſieht das Kind an, eine ſchier über⸗ mächtige Freude fällt mit einem Schlag über ihn her. Mein, denkt er und hat Mühe, ein triumphie⸗ rendes Lachen niederzuhalten. Mein Blut und Sinn iſt in ihm. Der Burſchi ſteht noch immer wie angewurzelt ſeſt. Nichts an ihm rührt ſich. Er ſteckt in den kurzen Lederhoſen, denen man den unbedenklichen Verſuch, ihre Haltbarkeit immer neuen Proben auszuſetzen, anſieht. Unter den bloßen Knien beginnen die der⸗ ben Wollſtutzen, die nackten kleinen Füße ſtecken in feſten Halbſchuhen. Er trägt eine kleine Lederjoppe —„wie die vom Großvater“ erklärt er jedem— und ſein weißes Hemd hat vorne an der Bruſt einen Kakaoflecken. Allmählich färbt ſich das Geſicht des Burſchi dun⸗ kelrot vor unterdrückter Aufregung. Was hat der Großvater heute nur? Was ſieht er ihn ſo an, ſtatt nach ſeiner Büchſe zu laufen. Draußen ſtehen die blankgeputzten Jagdgewehre in langer Reihe in den Ständern. Und der Großvater rührt ſich nicht Plötzlich faßt er in den blonden, hochgebürſteten Schopf des Kleinen und dreht das Geſichtlein, auf dem der Jagdeifer glüht, zu ſich her.„Wollen wir ihn herunterholen?“ 5 In des Kindes Augen blitzt es auf. Aber es hält ſich völlig im Zaum. Kaum erlaubt es ſich eine kleine bejahende Geſte. Stefan Oedeck ſieht erſt jetzt hinüber zum offenen Fenſter. Wirklich dort drüben, kaum ſichtbar zwi⸗ ſchen dem dunklen Gezweig der Föhre, den Kopf mit dem ſcharfen gebogenen Schnabel halb nach links gewandt, ſitzt der ſcheue Räuber.(Fortſetzung folgt) O arbeitet wirklich sparsam. 10 Liter-⸗Spülwas- ser kosten nur 1 Pfg. Bedenken Sie einmal, welche Menge fettiger Geschirre, Bestecke, Löpfe, Flaschen und Holzgeräte Sie damit reinigen können. arbeitet aber nicht nur sparsam, sondern gleich- enkel zeitig flink. Das müssen Sie einmal gesehen haben, wie blitzschnell O Fett und Schmutz entfernt, es geht wie im Handumdrehen. O arbeitet sparsam, flink und gründlich. Das gibt es nicht, daß da noch irgendein Schmutzfleckchen oder irgendeine Fettspur zu finden ist, o O ge⸗ Wirkt hat. Alles strahlt in appetitlicher Sauberkeit und Frische, in herrlichem-⸗Glanz. Ihr sparsamer, flinker und gründlicher Helfer sei G Spül. und · Peinigungs mitte! 2 25 0 5 5 N 5 8 2 n N „ 33 e 2. .— 8 20 n n. Negzr 75 80. 1 K n 5 8 8 5 P ieee 8 1 1 5 3 55 55 97 r 3 1 5 3. 1 2 E—— N 2 8 4 2 5 3 3 8 2 5 5 8 8 5 der Neuen Mannheimer Zeitung DEE NEWVT DIESE FLNMNMENV UV DANENEEITCCHEVY N — . 4 * 1 4 W (Stouerel in der pfalz) 37 32 36 F 9 1 erster Preis Mu. 150. Teilnahme- Bedingungen: heimer Zeitung“ gerichtet werden. Letzter Cer⸗ — 8 g F de ann min iſt der 6. September 1930, abends 6 Uhr. I zweiter Preis Mk. 75.— 1. Alle Benieher und Leſer der„Neuen Mann⸗ Rückfragen können nicht beantwortet werden. 1 dritter Preiss Mk. 30.—„ mit 0 der Verlags⸗ Kein Nückpotto beifügen. J vierter Preis Mk. 30.— angehsrigen! ic., 4. Die Verteilung der Preiſe erfolgt durch ein 3 künfte Preise à Mk. 20... Mk. 60.— 2 Die gefundene Oglung ist N Form eimu⸗ Preisgericht, deſſen Entſcheidung unanfechtbar 6 sechste Preise à Mk. 10.—. 60.— reichen, daß die Namen der Firmen oder Waren it. 15 siebente Preise à Mk..—. Mk. 75. deutlich lesbar unter die Zeichen geſchrieben oder 8. Oje Namen der Preisträger werden gleichzeitig — auf einer Liſte, den Nummern entſprechend, auf⸗. 8 5 1 5 3 5 8 mit der Auflöſung der Preisfrage Mitte Sep 28 Preise Mk. 500.— geführt werden. Sonderdrucke der Preisfrage tember veröffentlicht. Die Verteilung der Preiſe richtet ſich nach der Anzahl richtiger Lö⸗ werden in der„ 5 Neue fungen. Wer die meiſten Firmenzeichen richtig genannt hat, erhält Anſpruch im Baſſermannhaus 55 eulos abgegeben Mann hein auß den erſten Preis uw. Gehen mehrere richtige Löſungen ein, dann 3. Alle Einſendungen müſſen mit der Anſchrift 2 4 entscheidet das Los.„Preisausſchreiben“ an die„Neue Mann⸗ Zeitung 37 38 39 20 4¹ 22 23 2⁴ 25 26 Fltme in Ludwigshafen 52 5³* A * Steinbeck Wo Stelnbock- Were ist im Haus Sleht alles immer glänzend aus! 50 31 18 42 56 62 „er geee 2 1 7 67 . Samstag, den 26. Jul Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 13. Sefte. Nr. 341 Der Sport am Sonntag ber letzte Juliſonutag bringt im internationalen e Fülle von intereſſanten Ereigniſſen. In Pa⸗ cheidet ſich zwiſchen Frankreich und Nordamerika um den Davispokal, in Montevideo tritt der um die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft in ſeine entſchei aſe ein, in Birmingham tragen Deutſchlands 0 einen Leichtathletik⸗Länderkampf gegen Englan Zoppot iſt der Schauplatz der Meiſterſchaft der deut⸗ Meere, Mainz ſieht eine glänzend beſetzte Regatta, in Paris treſſen die„Tour de France⸗Fahrer“ ein. ſind die wichtigſten Ereigniſſe des aber noch zahlreiche andere geſellen, die merkſamkeit beanſpruchen können. Fußball Das Weltmeiſterſchaftsturnier in video bringt am Samstag und Sonntag die Vorſchluß⸗ runden. Uruguay ſpielt gegen Jugoſkawien, Argentinien gegen Nordamerika. Die Sieger aus dieſen S ſtreiten dann das Endͤſpiel.— In Frankfurt a. ten ſich die deutſchen Studenten⸗Fußballer auf die ſtädter Weltmeiſterſchaftskämpfe vor. Trainingsſpiele gegen die führenden Frankfurter Vereine aus. Das erſte Treffen ſteigt bereits am S tagvormittag im Frankfurter Stadion gegen den Fußball⸗ Tages, zu d gleichfall Darm⸗ Sie tragen auch vier ſportverein.— Die Fußball⸗Ruhepauſe neigt ſich ihrem Abſchl Eine Woche früher als die meiſten übrigen Landesverbände des Dß., eröffnet Berlin bereits am kommenden Sonntag die neue Saiſon mit einem Tur⸗ nier von Norden— Nordweſt, an dem u. a. der Deutſche Meiſter Hertha BSC. und der Berliner S. V. 92 teilnehmen. Tennis Der alljährliche Kampf um die wertvollſte Trophäe des internationalen Tennis, der Wettbewerb um den Da⸗ vispokal, findet am Wochenende in Paris mit der Her⸗ ausforderungsrunde zwiſchen dem Pokalverteidiger Frank⸗ reich und den Vereinigten Staaten ſtatt. Der Ausgang des Kampfes iſt diesmal vollkommen offen. Unter Um⸗ ſtänden kann es dazu kommen, daß der Pokal wieder ein⸗ mal nach Amerika wandert.— Holland und Japan tragen in Nordwijk einen Länderkampf aus.— Von den deut⸗ ſchen Turnieren iſt das in Pforzheim am ſtärkſten beſetzt. Beachtung verdient das Turnier in Aroſa, an denen neben den Vertretern verſchiedener Staaten auch deutſche Spieler und Spielerinnen teilnehmen. Leichtathletik Bährend in der innerdeutſchen Leichtathletik am letzten Juliſonntag die Ruhe vor dem„Sturm der Deutſchen Meiſterſchaften“, die eine Woche ſpäter in Berlin ſtatt⸗ finden, herrſcht, gibt es im Ausland einige größere Er⸗ eigniſſe, an denen auch die deutſche Athletik intereſſiert iſt. In Birmingham findet der zweite Frauen⸗Länder⸗ kampf Deutſchland— England ſtatt. Die deut⸗ ſchen Frauen ſtehen diesmal vor einer weit ſchwereren Aufgabe als im Vorjahre in Düſſeldorf, wo ſie gegen die Engländerinnen Sieger bleiben konnten. Einen wei⸗ teren Länderkampf tragen Deſterreich und Ungarn in Budapeſt aus.— In Stockholm ſchließt die Inter⸗ nationale Sportwoche ab, bei der die deutſchen Vertreter Deutſche Beteiligung bislang recht ſchöne Erfolge hatten. Bonn ohne Satzverluſt. ſt auch das Internationale Sportfeſt von Blau⸗ Wit Amſter dam auf. Schwim men Traditionsgemäß kommt die deutſchen Meiſterſchaft der wieder im Oſtſeebad Zoppot zum gung iſt in dieſem Jahre erfreulich Waſſerfreunde Hannover abſolvieren in Colmar ein Gaſpiel.— Frankreich und Belgien tragen in Oſtende einen Länberkampf aus. Rudern e einzige größere Regatta findet an dieſem Sonntag ain z ſtatt. Die Mainzer Re gatta iſt dafür eee ſtark beſetzt. Neben den beſten annſchaften aus We und Südweſtdeutſchland(darunter ) Amicitia Mannheim) kommen auch einige ſchweizeriſche Boote an den Start. Kanu München kommen die Langſtreckenläufe Faltbootmeiſterſchaften zur Meere Beteili Weſt⸗ Auf der Iſar bei zur Deutſchen Durchführung. Radſport In Paris findet am Sonntag die Tour de France“ das größte und ſchwierigſte Straßenrennen der Welt ſeinen Abſchluß. Zum erſtenmale haben in dieſem Jahre auch deutſche Fahrer an dieſer ſchweren Prüfung teilgenommen und ſich über Erwarten gut gehalten.— Im Reich ſind die Ereigniſſe dünn geſät. Bahnrennen ſind u. a. in Nürn⸗ berg vorgeſehen. Auf der Landſtraße gibt es u. a. die folgenden Rennen: Opelpreis vom Maintal in Gauſtadt, Großer Diamantpreis von Südbayern in Troſtberg und Mannſchaftspreis der DRu. in Erfurt. Motorſport Eine glänzende Beſetzung hat das Motorradrennen „Nundum Schotten“ geſunden— In Sevilla wird der Große Preis von Spanien für Automobile ausgetra⸗ gen.— Der Europa⸗ Rundflug wird fortgeſetzt, die Spitze der Fliegerſchar nähert ſich bereits wieder ihrem Ausgangspunkt Berlin. Pferdeſport Man merkt es am Terminkalender doch, daß in dieſem Jahre zahlreiche Bahnen und Rennvereine ihr Programm eingeſchränkt haben. Der letzte Juliſonntag bringt ledig⸗ lich Galopprennen in Karlshorſt, Krefeld und Maiſons⸗ Lafitte. N N Deulſch⸗italieniſch-engliſcher Tenniskampf in Mannheim Auf den Plätzen des Grün⸗Weiß Tennis⸗ und Turnier⸗ klubs e. V. Mannheim treffen ſich am Dienstag, den 29. und Mittwoch, den 30. ds. Mts. Englands und Ita⸗ liens beſte akademiſche Tennisſpieler mit der Mannheimer Mannſchaft, beſtehend aus Dr. Buß, Bill Fuchs, Klopfer, Ofan. Die Cambridger Blues, die ſämtliche an den Weltmeiſterſchaften in Wimbledon teilgenommen haben, gewannen ihre beiden bislang in Deutſchland ausgetragenen Klubkämpfe gegen Krefeld und Die Engländer heißen: Malfroy, Ritchie jr. und Magrewe. An der Spitze der 1185 lieniſchen Mannſchaft, der„Gruppe 1 Univerſitari Faſciſti“, ſtehen Italiens Davispokalſpieler de Stefani und del Bono. de Steſani war neben Moxpurgo die Hauptſtütze der ſieg⸗ reichen italieniſchen Davispokalmannſchaft. Sartoriv und de Ninerdi vervollſtändigen die von dem Capton Sa⸗ vorgnan geführte Mannſchaft. Daß die Ausländer nicht nur gegen Mannheim, ſondern auch unter ſich einen Klub⸗ kampf in Mannheim austragen werden, gibt dieſem Mee⸗ Bower, ting eine beſondere Note. Der genaue Spielplan wird noch bekannt gegeben. Die Auguſtkurſe des D B. Der Deutſche Fußbollbund verauſtaltet, wie bereits be⸗ kannt, im Auguſt und Anfang September im Rahmen der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen einige Kurſe zur Vorbereitung auf die nächſten größeren internationalen Aufgaben. Am 3. Auguſt beginnt ein Schiedsrichterkurs, dem ſich vom 10. Auguſt ab ein bil gau Kurs für die jungen. ente des DB. anſchließt. Den Abſchluß bildet am 20. Auguſt ein 14tägiger Kurs für die älteren Spieler des Bu ndes, die in erſter Linie für die nächſten Länder⸗ ſpiele im September gegen Dänemark in Kopenhagen und gegen Ungarn in Dresden in Frage kommen. Die Einladungen an die in Frage kommenden Spieler ſind zwar ſchon hinausgegongen, jedoch ſteht noch nicht feſt, wer alles teilnehmen wird. Da im Deutſchen Stadion Platzmangel herrſcht, werden die Lure im Berliner Poſtſtadion ver⸗ anſtaltet. Erbach-Pferoͤerennen Der Odenwälder Reiterverein e. V. in Erbach hat von den Rennbehörden Union Club Berlin ſowie Reichsverband zur Zucht und Prüfung deutſchen Warmbluts wieder die Genehmigung bekommen, öffentliche Halbblut⸗ und Voll⸗ blutrennen auf ſeiner Bahn abzuhalten. Da am kommen⸗ den Sonntag in Süddeutſchland nirgends Rennen abgehal⸗ ten werden, haben die Ausſchreibungen, wie es nicht anders zu erwarten war, bei den Rennſtällen die verdiente Be⸗ achtung gefunden. Es werden ſieben Rennen abgehalten. 1 aus München, Frankfurt, Berlin, Darmſtadt, Haß⸗ loch, Landau und aus Baden ſtehen in großer Anzahl be⸗ reit. Für die ſieben Rennen wurden über 90 Nennungen abgegeben. Das Hauptereignis bildet der Preis der Stadt Erbach, ein Jogorennen über 3200 Meter, um deſſen wertvolle Ehrenpreiſe und 600/ Geldpreiſe Pferde wie Esküszegö, Neidlos, Brutto, Selmel, Enthuſiaſt, Metis, Amandus, Teddy Bear uſw. den. Donn kommt noch das Heſſen⸗Flachreunen, ein Voll⸗ blutrennen über 1600 Meter, in dem Pferde wie Roſario, Nonne, Nuntius, Marſchall, Minos, Brombeere, Dali, Sanno Anng und Caro Bube ihre Kräfte meſſen können. Das Eulbacher Hürdenrennen über 2800 Meter, für in⸗ ländiſche Vollblutpferde hat ebenfalls eine glänzende Be⸗ ſetzung erhalten. Die Halbblüter können ihre Kräfte in zwei Rennen meſſen und zwar im Graf⸗Eberhardt⸗Erinne⸗ rungsrennen und im Odenwald⸗Flachrennen. In beiden Rennen wurden gute Pferde verpflichtet, wie nennen nur Marſchall, Hildburg, Perlenkönig, Perlenkrone, Willi, Ehrentraut, Jeguſte, Käthe, Morgenröte, Dornenroſe und Jenny Lind, die für eine gute Beſetzung garantieren. Neu ins Programm wurde ein Damenrennen aufgenommen. Die beſten Reiterinnen aus dem Reiche wurden für dieſes Amazonen⸗Rennen verpflichtet. Folgende Damen haben ihr Erſcheinen zugeſagt: Frl. Erng Ignatzek(Haßloch Pfalz), Frl. ee(Berlin), Frl. M. Perske(Berlin), Frl. Feud⸗ ner Dindersheim), Frl. Marga Ficht(Nürnberg), Frl. Geyl(Mainz), Frl. Knauff(Monsheim), Frl. Kreutzer (Schloß Saleck) und Frl. H. Vierling(Mannheim). Ver⸗ ſchiedene Rennſtallbeſitzer haben ſich in dankenswerter Weiſe bereit erklärt, ihre Pferde 7655 dieſes 1200 Meter⸗ Rennen zur 1 5 ung zu ſtellen. Die ländlichen Reiter werden mit ihren erden im Preis vom Mümlingtal ein Stelldichein geben. Die Rennen, die mit Totaliſatorbetrieb abgehalten werden, beginnen um 1,30 Uhr. ſich ſicher einen ſpannenden Kampf lief ern wer⸗ Der Europa-Runoͤflug Wien, 26. Juli.(Eig. Dr.) Der am Europa⸗ Rundflug teilnehmende deutſ che Flieger Dr. Paſewaldt iſt heute früh.26 Uhr nach Prag geſtartet. Der engliſche Flieger Carberry traf heute vormittag.43 Uhr, der deutſche Flieger Polte.54, der Franzoſe Arrachart.58 Uhr hier ein. Erzherzog von Habsburg⸗Bourbon ſtieg.54 Uhr zum Weiterflug nach Prag auf. Prag, 26. Juli.(Eig. Dr.) Der deutſche Flieger Dr. Paſewaldt iſt auf ſeinem Flugzeug„D 1“ auf dem Gbeller⸗Flugplatz um 11.21 Uhr gelandet. Paris, 26. Juli.(Eig. Dr.) Havas berichtet aus Madrid: Geſtern ſind auf dem Flugplatz von Madrid 34 Teilnehmer des Europarundͤfluges eingetroffen und zwar 22 Deutſche, 1 Franzoſe, 2 Engländer, 7 Polen und 2. * * Flugzeug ⸗ Schnitzeljagd. Der Mannheimer Motorrad⸗ Club(Ortsgruppe des ADAC.) in Mannheim veranſtaltet am Sonntag, den 27. Juli 1930, vormittags 9 Uhr, mit dem Start und Ziel beim„Flugkaſino“, unter Mitwirkung unſeres einheimiſchen Piloten Breiten berger eine Flugzeug ⸗Schnitzeljagd für Motorräder aller Syſteme. Es wäre zu wünſchen, wenn ſich der rührigen Leitung der Ortsgruppe eine große Anzahl Motorräder— auch außer⸗ halb der Ortsgruppe ſtehend— am Start ſtellen würden. Süddoͤeutſchlands Aufgebot für die Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Der Süddeutſche Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband hat für die am 2. und 3. Auguſt im Deutſchen Stadion zu Berlin ſtattf indenden Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften die folgenden Teilnehmer gemeldet: Herren: 100 und 200 Meter: Eldracher⸗Eintrachtß frankfurt, Metz⸗ ner⸗DSV. München; 400 Meter: Single⸗ Stuttgarter Kickers; 800 Meter: Paul⸗Stuttgarter Kickers, Kaßler⸗Jahn Mün⸗ chen; 1500 Meter: Helber IRSPV. Stuttgart; 5000 und 10 000 Meter: Helber I⸗RS PV. Stuttgart, Kapp⸗ ESV. Mün⸗ Frankfurt; enz 110 Meter Hürden: Welſcher⸗Eintracht ugelſtoßen: Uebler⸗Nürnberg, Schneider⸗Rüſſelsheim; Speerwerfen: Barth⸗Stuttgarter Kickers; Hammerwerfen: Steinberger⸗Kahn Regensburg; Hochſprung: Böwing⸗ München 1860; Weitſprung: Scheck⸗Stuttgarter Kickers; für die 400 Meter Hürden und den Stabhochſprung wurden keine Meldungen abgegeben. Die Stellung der Staffeln bleibt Sache der Vereine. Frauen: 100 Meter: Lorenz⸗Eintracht Frankfurt, Gelius⸗München 1860; 200 Meter: Dollinger⸗1. FC. Nürnberg, Lorenz⸗Ein⸗ tracht Frankfurt, Gelius⸗München 60; 800 Meter: Dollinger⸗ 1. FC. Nürnberg; 80 Meter Hürden: v. Bredow⸗MTG. Mannheim, Schmidt⸗JG SV. Frankfurt; Hochſprung: Berg⸗ mann⸗ Ulm 94, Weitſprung: Gladitſch⸗Phönix Karlsruhe, Keller⸗München 1860? Kugelſtoßen: Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt, Jungkunz⸗Ulm 94; Speerwerfen: Gelius⸗ München 60; Diskuswerfen: Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt; Schlagball⸗Weitwerfen: Gelius⸗München 1860, Fleiſcher⸗ Eintracht Frankfurt. Neben dieſen Verbands⸗Meldungen werden verſchiedene ſüddeutſche Vereine noch weitere Kräfte für die Deutſchen Meiſterſchaften abgeben. Der ſüddeutſche Verband begnadigt. aus Anlaß der Befreiung Der Süoddeutſche Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband Hat anläßlich der Befreiung der Rheinlande für die Ver⸗ eine des bisher beſetzt geweſenen Gebietes nachſtehende Amneſtie erlaſſen: 1. alle Dis qualifikationen werden auf⸗ gehoben; 2. alle ſchwebenden Verfahren, ſoweit es ſich um ſportliche Verfehlungen handelt, ſind niederzuſchlagen. 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Karl Häuſer„ Stunde alt Techn. Rich. Rihm und Luiſe Brezing Eiſenbieger Otto Schlär u. Karol. Achtſtätter geb. Ruhl Landwirt Friedr. Reichert und Meta Kautzmann Bäckermſtr. Paul Hauſin und Hermine Albrecht 1 Lageriſt Joſ. Hügle und Maria Veronika Weick Schloſſer Heinr. Emil Hetzel und Franziska Hofmann Kroftwagenf. Willi Stamm und Friederike Barth Schuhm. Karl Wilh. Heilmann u. Kath. Metz 5 Suſanna Luiſe Wagner geb. Fahrbach, 44 J. 7., Reichsbahnaſſiſtent Robert Helmle 5 2 Giſela Anng Witwe des Maſchiniſten Johann Konrad Wagner Mechaniker Rudolf Georg Murr 1 Eliſabeth Eſther Karoline Thiele geb. Stephan, Ehefrau des Tapeziers „Koch Auguſt Schmid 1 T Margot Maria Karl Thiele, 55 J. Kraftwagenf. Ludwig 3 1 S. Hermann Ludwig Margarete Kugelmann geb. Pfützer, Gärtner Ernſt Detroy 1 T. Friedelinde Urſula Luiſe ſchreibers Joſef Kugelmann, 64 J. Bauamtmann Gg. Siegm. Lehmann 1 T. Ruth Marga Maria Thereſia Kraus geb. Gauß, 65 J. 9., Franz Paul des Trinkhallenbeſitzers Gbuard Krauß f 8 Direktor Friedrich Müller und Edith Boldt f arl R S. W. 1 Krafwagenf. Walter Gaſſenſchmid und Anna Schlegel Waic shemale Nebert deln 18. Ge . Schneider Wilh. Oſtertag und Elſa Nann Schloſſer Hubert Schmeckenbecher und Emma Kirſchner Eiſendreher Wilhelm Götz und Ida Treiber Verſicherungsbeamter Wilh. Kraus u. Franzisko Leutz Kfm. Hermann Schmidt und Berta Verron 2 Witwe des Rat⸗ Ehefrau 84 6. Obering. Wilh. Marum und Grete Weißmann Y Jug. Karl Paul Deinzer 1 S. Elektromechan. Arthur Otto und Ida Welker Möbeltransp. Heine. Riegel u. Katz, Bariel geb. Müller Direktor Robert Leodegar Ebert 1 S. Claus Johannes Reſina Jede, geb, Vollmer, Wwe. des Taglöhners Opernſänger Franz Hoſſtetter und Annd Heller einhauer Heinr. Karl Mück und Anna Maria Ohmeis Albert Bonaventura 5 5 5 8 Ne deck, d 95 9 F. N Kfm. Karl Schumacher und Johonna Hetzel 9 Friedr. Herrmann und Emmo Wunſch f 15. Arbeiter Emil Becker 1 S. Emil A Wedel A 1 80 0 Elifabeth Wicklaus 25 J. 11 M. 5 Rechtsanwalt Dr. iur. Karl Otto Stoll und Bertha Holzabeiter Ludwig Hilbert 1 S. Kurt Linus. Dienſtmann Eduard Brech 61 J. 10 M. Dreher Friedr. Haag und Hilda Grimm Eiſendreher Heinr. Nickel und Anng Bettwieſer Kfm. Reinhard Hony und Elſa Murboeck Georgine Hertha Rumpf, geb. Reutlinger Volontär Mich. Werle und Roſa Faltermann Schauſpieler Willy Krüger und Joh. Mohnen Schloſſer Karl Richard Reinhardt 16 J. 10. M. 5 Branddlrektor Eduard Eugen Vaulont 55 J. 1 M. Berufsloſe Anna Joſefine Blattmann 27 J. 8 M. 85 Schloſſer Friedrich Muth 1 T. Charlotte Ilſe Zementeur Otto Karl Walter 1 S. Gerhard Friedrich Monteur Heinrich 1 Ekel 1 S. Heinrich Wilhelm 1 Kfm. W̃ 38 d Sofie Schwe 5 1 95. 5 Wi Sine d Et e Kſm. 77 Ludw. Otto Meiſter u. Sofie Lipp, geb. Kfm. Willi Rudolf Dittert 1 T. Lore g Leopoldine Beck, geb. Beha, Wwe. des Maurers Lazarus Händler Joſef Wirſching und Anno Schubert e 5 16. Schloffer Johann Seeling 1 S Werner Jakob Fritz Beck, 66 J. 9 M. Arb. Mathäus Bayer und Frieda. Noos Arbeiter Heinrich Bader 1 Fuge 8 Taglöhners Maria Anna Nau ach. Wwe. des 8 10 Ny— Ernſt Paul Rau, 7 2 Kapellmeiſter Georg Grohrock und Anna Maria Nollen Arbeiter Adolf Diemer 1 S. Willi Heinz 9 D 0* Fabrik. Wilh. Joh. Müller u. Alma Eliſ. Charl. Köhler Metzger Karl Steuber 1 T. Gerda Marta e del, es Bosch a, Filmregiſſ⸗ Hans Huber und Gaetong Ritter 17. Dreher Rudolf bree 1 T. Ruth Giſela 0 Wa 0 985 rindler, 5 L 5 M. 1 2 We 5 Stellwerkomſtr. Gg. Wolf und Cäcilia Regenauer Heizer Karl Klein 1 T. Anna Katharina Magdalena 2 darin Berttnahoff Geor⸗ e 72 8 MN 15 Maurer Friedr. Bayer und Barbara Deimling Fabrikarb. L. Sam e 1 T. Wilhelmine Eliſabeth e eorg 8 1 ina, 5. 588 85 Schloſſer Albert Bauet und Kath. Trautmonn Verbandsbeamter Auguſt Willi Kaiſer 1 T. Edith e„ 0 1 des Ma⸗ 7**„ Eiſenbahnaſſiſtent Ferd. Böſe und Luiſe Bender Stadtarb. Albert Angſtmann und Toni Paulus Gipſer Eugen Wörlein und Roſa Faul Hochſchulaſſeſſor Dr. rer. pol. Walther Toms und Marta Fleiner Syndikus Dr. jux. Hans Dettweiler und Marta Aletter Taglöhner Joh. Ritter und Helene Weinhart Inſtallateur Phil. Holländer und Maria Anna Sick Schuhmacher Auguſt Wöhrle 1 Gertrud Sofie 2 Arb. Heinr. Bierbaum und Emma Trippmacher 5 1 9 65 5 a a 8 89 7 75 5 5 Kellner Joſ. Gg. Cetto und Margareta Kimmel 8. Bahn, Ph b Bernh. Schneider 1 S. Paul Andreas Kfm. Herbert C W 8 3 ta s 18. Bahnarb. Philipp Bernh. Schnei 88 udreas ieee dean Bier dds onen i e e 2. Bunten 9 11 50 1 0 85 e Katharina Michel gel e des Taglöhners Kurt Walter Severin „Gerda Walburga Meta Mechaniker Walter Bürger und Eliſabeth Stucke Kfm. Karl Reichert und Roſa Fackel Kfm. Alfred Max Knopfe und Johanna Flößer 21. Bankbeamt. Hans Emmerich* 8 Fahrradhändler Auguſt Weller und Mathilda Rohrer Kalkulator Alwin Langlotz 1 T. Leonhard Michel, 74 J. Margarete Henriette Laura Poſtl 9 e Wwe. des 8. Uhrmacher Herm. Wehrle und Anng Haas Kraftwagenf. Conr. Maier und Bertha Klumpp e 5255 19 1 5 Schloſſer Herm. Grimm und Karolina Herrmonn 15 Gelorbeue: 5 Gulbeſiters 50 1 0 Poſtl, 04 J. 8 Benſich⸗Angeſt S oe 5 7 1 55 Ker Inſtallateur Vel. Imhof und Sofie Reimling Monat Juni 1930 11. Pans Ibrig 2 Std.. Fe e e N 5 9. Hil n 85 e Moler Oskar Prüfer und Luiſe Ebert 24. Expedient Alois Brehm 43 J. Anna Veinig geb, Staudt, Ehefrau des Drehers Emi 3„Hiltszugſchaffner Alfred Link und Thereſio Ott Geborene 25. Anna Katharina Leininger geb. Kern, Ehefrau des Heinig, 52 J. 4 M. 8 N 2 Hahnorbeiter Phil. Ruths und Roſa Sperrle f. ene: Schmieds Johann Leininger, 53 J. 7 M. Privatin Suſanne Müller 55 J. 7 M. . Arbeiter Ludwig Findler und Thekla Schürßner Monat Juli 1930. 29. Jrene Erkanfon 5 Tage Techniker Paul Guſtayv Otto Schelling 2 J. 11 M. 1 Elektrotechn. Hans Stadtelmeyer und Roſa Walther 8. Arbeiter Herm. Weiß, 1 T. Giſela Klora 30. Hildegard Marie Hör 7 J. 11 M. Maria Frieda Baumeiſter 15 J. 7 M. Felicitas Streng geb. Feuerſtein, Ehefrau des Mühlen⸗ 12. Marie Kehl geb. Bartenbach, Wwe. 5 5 Rentenempfäng. Johann Nikolaus Kehl, 74 J 8 N 10. Chemiker Dr. phil. Bruno Eugen von Reibnitz, 1 T. Stadtarb. Friedrich Schumm und Eva Frey Aſta Felieitas Eugenie Ingenieur Hermann Reiſer und Anna Auguſtin arbeiters Georg Streng, 48 J. 10 M. Nach 8 jähriger Klinik- und Kranken- haustätigkeit(als Assistenzarzt an der 5 Med. Univ.-Klinik Heidelberg unter Geh.-Rat 5 8 N e 1 schlägt ſele Konkurrenz! Der neue Horch 8 am Städt. Krankenhaus Stettin unter Prof. E. Neisser) habe ich mich hier als Facharzł f. innere Hrantthelten 80 PS Achtzylinder als Innenlen ker RM. 9 840 als Sportcabrio leit. 10 840 nledergelassen. in vorbildlicher Ausführung. Statt Karten Dr. Oskar Müller Hep Herrn üer Eeben und Tod hat és gefallen, Telephon 20140. Qu 7, 11a, I. meinen lieben Gatten, unsern so treubesorgten Vater und Großvater, Schwager u. Onkel, Herrn Midaael Schällner Lokomoffwiührer a. D * Aantl. Veidffenttchungen der Stadt faunhelm Eine Ableſung des Juliverbrauchs für Gas und elektr. Strom kann nicht ſtattfinden. Den Rechnungen wird der Verbrauch des vorher⸗ von seinem schweren Leiden zu erlösen. Er ö e 1 W b Nas ten h 14 . a l N 155 ir bitten unſere Abnehmer, hiervon Kennt⸗ U 5 a a stand im 67. e und ist woblvorbereitet nis zu ebene Naß ue Nera onen n 8 b 5 0 gegang 5 E 1 2 2 2 2 7 7 1 5 5 5 i Feen d e die Ab⸗ ö Wir laden zu urverbindlicher Besichtigung und Probefahrt 9464 1 N Mannheim(Kepplerstr. 41), den 25. Juli 1930 leſung e den 6 ſtatt. 155 8 K g 75 8 5 rekt d ädt. Waſſer⸗ S un 4 5 S„„ HORCHNRVUVERKAUFSSTETTE MANNHEIM rau Anna Schznner geb. Schleyer rrieclrichsplatz 14 Telephon 43305 und Kinder 8 Reſtzahlung der Gemeinde⸗ und Kreisſtener für das Rechnungsjahr 1929. Die auf Grund der endgültigen Forderungs⸗ zettel über die Gemeinde⸗ und Kreisſteuer für das Rechnungsjahr 1929 zu leiſtende Reſtzahlung war innerhalb eines Monats nach Zuſtellung des Forderungszettels 7 Wir erſuchen um dir hung mit letzter Friſt bis 1. 8. 1930. Wer is zu dieſem Zeitpunkt nicht zahlt, hat 10 v. H. Verzugszinſen jährlich zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werk⸗ tagen von—½½13 Uhr und von 715—16 Uhr; bet den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten e Stadtkaſſe. Die Beerdigung findet am Montag nachmittag ½3 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt Jodesanzeige Der liebe Gott nahm gestern abend 7 Uhr meinen lieben Mann, unseren guten Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Neffen Aus der Eduard⸗ und Roſalie⸗Traumann⸗ Stipendien⸗Stiftung ſind am 10. Okt. Studien⸗ beihilfen an Hochſchulſtudierende zu verleihen. 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Leichenhalle aus und der Prauergottesdienst am Dienstag. vorm. .15 Uhr in der Kirche der unteren Pfarrei Geschäftsstelle Heidelberg, Bienenstraße 5 Telefon 4211 Lina, kehre zurück Deine Jagd nach billigeren Preiſen iſt umſonſt, denn halb verſchenkt werden bel Hilgert Mehplatz 6 während dem Saiſon⸗Verkauf die Korbſeſſel und Kinderwagen. Aber kaufe ſofort, bevor Privat-Mittagtiseh mit Nachtiſch. 6025 U A4. 4, 3 Tr. rechts. Zum Bügeln Bz3284 wird angenommen. Vettretung und Fabflklager: Baus& Diesfele ee ere elk erte eee erden were. Dadlexcsellen Ganz neues Verfahren, keine Elektrizität mehr, kein Haarverbrennen mehr möglich, ſondern im Gegenteil, Haare, welche durch viel. Ondulieren ſpröde u. brüchig geworden ſind, werden ſich er- L. Vetter, Büglerin, F. Bausback 8 5 auch bietet 25 neue 7 abſolute N 4. 1, 4 Treppen. 1 0. 4 1. 10 764.334 07 alles Vergeben A ANNH EIN Varantie für die Haltbarkeit der Wellen, was 5 8 R.., 5 K Ein, dpi Gesche 1 insbeſond. für die Badezeit in Betracht kommt. 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Wenngleich das Ver⸗ ſchwinden des lebens⸗ und arbeitsunfähigen Reichs⸗ tages die Möglichkeit zu einer Beſſerung unſeres politiſchen und wirtſchaftlichen Geſchickes gegeben hat, ſo wird dieſe Ausſicht aber durch die beiſpiels⸗ loſe mißliche politiſche Lage, durch die Schwere der zu erwartenden politiſchen Kämpfe ſo gut wie wieder aufgehoben. Noch nie war unſere Lage ſo verworren und unüberſichtlich wie jetzt, und nicht der geringſte Anhaltspunkt beſteht über das, was werden wird. Und doch iſt angeſichts der wirtſchaftlichen Not nichts nötiger und dringender, als daß wir uns auf die Grundlagen beſinnen, auf denen unſer ſtaat⸗ liches und wirtſchaftliches Leben aufgebaut iſt. Weil alles ſo unüberſichtlich iſt, müſſen wir uns darauf beſinnen, daß trotz aller Stürme der Nachkriegszeit die deutſche Wirtſchaft im ganzen einen ſoliden Unterbau erhalten hat. Aus dieſer Erkenntnis heraus, ſowie in Berückſichtigung des unbeugſamen Willens zur Ueberwindung der Kriſe, der Gott ſei Dank allenthalben im Volke anzutreffen iſt, muß die Zuverſicht über die Unſicherheit triumphieren. Sie kann es aber nur, wie wir erſt letzten Samstag an dieſer Stelle ausgeführt haben, wenn dieſe Zeit ein Bürgertum findet, das ſich ſeiner Pflicht bewußt iſt. Bisher ſcheiterten alle Projekte zur Rettung der Wirtſchaft an ihrem falſchen Ausgangs⸗ punkt, an der realen Tatſache des unaufhaltſamen Abgleitens der Wirtſchafts kurve. Dieſem Abgleiten müſſen Dämme entgegengeſetzt werden, deren ſtärkſter zweifellos in einer baldigen reibungs⸗ loſen Klärung der politiſchen Verhält⸗ niſſe zu erblicken iſt. Nur ein politiſch eindeutig gefeſtigtes Parlament wird arbeitsfähig ſein, wird eine zielſichere und ſchnelle Erledigung der Wirt⸗ ſchaftsprobleme durchzuführen vermögen. Das Hauptübel liegt in dem Problem der Arbeits⸗ loſigkeit. Die abſoluten Erwerbsloſenziffern geben weniger Veranlaſſung zur Kritik als die re ha⸗ tippen, d. h. das Verhältnis der beſchäftigten zitr nichtbeſchäftigten Bevölkerung. Hier ſteht Deutſchland mit einem An⸗ teil von 8 v. H. bei weitem an der Spitze aller Induſtrieländer. Es kann für uns kein Troſt ſein, wenn in England das Verhältnis etwa 7., in den Vereinigten Staaten, in Holland, Norwegen u. Polen etwa 6 v. H. beträgt, daß alſo dieſe Länder kaum günſtiger als wir ſelbſt daſtehen. Mau braucht auch nicht ins andere Extrem zu verfallen und auf Frank⸗ teich hinweiſen, das nur 0,02 v. H. Arbeitsloſe beſitzt. Zwiſchen 8 und 0,02 v. H. liegt eine mittlere Linie, die bei Durchführung der ſchwebenden innerdeut⸗ ſchen Wirtſchaftsprojekte ſich erreichen laſſen muß. Wahrſcheinlich haben wir aber, nachdem die Periode der ſommerlichen Enutſpannung am Arbeitsmarkt bereits abgeſchloſſen iſt, jetzt wieder mit einer raſch wachſenden Belaſtung zu rechnen, wenn nicht in der Zwiſchenzeit die ſoge⸗ nannte„Ankurbelung“ ſofort in Wirkſamkeit tritt. Wir haben jedoch neulich ſchon Zweifel an dieſer Wirkſamkeit zum Ausdruck gebracht und auch heute können wir uns nicht vorſtellen, daß die Beſchaf⸗ fungspläne die übrigens heute nurmehr die Hälfte des von Stegerwald in Ausſicht geſtellten Betrages von einer Milliarde Mark alſo nur noch 500 Millio⸗ nen ausmachen ſollen, angeſichts der mehr als dop⸗ pelt ſo hoch liegenden Arbeitsloſenzahlen wie in der entſprechenden Zeit des Vorjahres ſehr viel für eine Ankurbelung bedeuten könnten. Man wird aber trotzdem fordern müſſen, daß das Arbeitsbe⸗ ſchaffungsprogramm kritiſch geprüft umd geſichtet wird, denn es iſt nichts damit gewon⸗ nen, wenn man den Arbeitsmarkt durch mehrere hundert Millionen Mark entlaſtet, ohne daß damit wirklich produktiven Zwecken gedient wird. Wenn die Arbeitsbeſchaffung nicht neben der Arbeit auch wirkliche Werte ſchafft, ſo ſind die aufgewende⸗ ten 400 bis 500 Millionen nichts weiter, als eine verkappte Arbeitsloſenunterſtützung. Man wird die Entwicklung nach dieſer Richtung hin ſehr ſorgfältig zu verfolgen haben. Auch auf anderen Gebieten wird man ſich vor verſchleierter Arbeitsloſenunterſtützung hüten müſſen. Im Mansfelder Bergbau iſt der Be⸗ trieb nicht ohne eine Lohnſenkung aufrecht zu er⸗ halten. Gewerkſchaften haben ſich dazu nicht ver⸗ ſtehen können. Gewiß iſt die Stillegung des Be⸗ triebes für die Mansfelder Bergleute und für die ſonſt beteiligten Kreiſe ſehr ſchmerzlich. Wenn aber das Reich und Preußen Subventionen zahlen, um die Aufrechterhaltung des Betriebes zu den bis⸗ herigen Lohnſätzen zu ermöglichen, ſo kommt man auf dieſe Weiſe nicht zu geſunden wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Welche Vorausſetzungen ſind denn nun eigentlich für eine Wendung zum Beſſeren erforderlich? Stärkung der Kaufkraft des Inlandsmark⸗ tes und Verbilligung der Produktion zwecks Steigerung der Ausfuhr. Das kann nur ge⸗ ſchehen durch eine weitere Ermäßigung der Fertigwarenpreiſe, auf dem Wege über die Senkung der Geſtehungskoſten. Solange die weſentlichſten Geſtehungskoſtenanteile— Lohn⸗ und Soziallaſten, ſowie die öffentlichen Laſten— keine Ermäßigung erfahren haben, ſolange wird die Kriſis anhalten. Mag der Ausfall der Wahlen ſein wie er will, man wird im neuen Reichstag nicht um⸗ hin können, das Steuerſenkungsprogra mm endlich in die Wirklichkeit umzuſetzen, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß das Reich durch einen ſolchen Schritt einige Monate lang„am Rande des Defizits“ ſteht. Wieviel zuſätzliche Kaufkraft ſchon durch eine relativ geringe Ermäßigung der Steuerlaſten zu erzielen iſt, geht aus der einfachen Ueberlegung hervor, daß ein Pproz. Abſtrich von den Geſamteinnahmen der„öffentlichen Hand“ in Höhe von 24 Milliarden RM. eine Summe von 1,2 Milliarden ausmacht. 5 * Eine Senkung in dem erwähnten Ausmaß würde durch die vermehrte Produktivität nach kürzeſter Zeit mehr als aufgewogen werden. Ein weiterer Schritt zur Geſundung der deutſchen Verhältniſſe iſt in dem Umbau der Sozialgeſetzgebung zu ſuchen. Die Aufwendungen, die das Reich für dieſe Zwecke macht, müſſen ſo gedroſſelt werden, daß die Erſparniſſe der Geſamtwirtſchaft zugute kom⸗ men und ſich letztlich in einer Verringerung der Ar⸗ beitsloſenziffer auswirken. Man wird ferner nicht aus dem Auge verlieren dürfen, was eine kauffähige Landwirtſchaft für die Stärkung unſeres Inlands⸗ marktes bedeutet. Nimmt doch die deutſche Land⸗ wirtſchaft von den induſtriellen Erzeugniſſen— unter normaleren Verhältniſſen als den heutigen— Waren in einer Menge ab, von der der Städter nur in den ſeltenſten Fällen eine klare Vorſtellung hat. Von der deutſchen Düngemittelinduſtrie bezieht die ein⸗ heimiſche Landwirtſchaft 63 v.., dem Baugewerbe nimmt ſie etwa 10 v.., der Maſchineninduſtrie 12,5 v.., dem Werkzeug⸗ und Gerätebau 16 v. H. ihrer Produktion ab. Von den Verbrauchsgüterinduſtrien ſetzt das Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe an die Landwirtſchaft 22 v.., das Bekleidungsgewerbe 15 v.., die Möbelinduſtrie 7 v. H. ab. Hält man ſich dieſe Zahlen vor Augen, ſo muß man zugeben, daß die Forderungen auf einen Schutz der deutſchen Landwirtſchaft nicht das Gewerbe als ſolches an⸗ gehen, ſondern im Intereſſe der geſamten Wirtſchaft liegen. Meinungsverſchiedenheiten können höchſtens darüber beſtehen, auf welchem Wege dieſes Ziel zu erreichen iſt. Erſt wenn die Fertigprodukte wieder in einem erträglichen Verhältnis zu den Rohmaterialien und der darauf verwendeten Arbeit ſtehen, wird man hoffen können, ein feſtes Fundament in Form einer geſicherten Kalkulationsgrundlage unter ſeinen Füßen zu haben. Es iſt alſo ganz klar, daß ſich unſer ganzes Streben immer mehr nach dieſen ſicheren Grundlagen,— übrigens nichts ande⸗ res, bildlich aufs politiſche Leben übertragen, als was auch von unſeren politiſchen Verhältniſſen zu ſagen iſt— richten muß, damit wirtſchaftliches Denken und Arbeiten wieder ſeinen Zweck bekommt und nicht wie jetzt durch lähmende Unſicherheits⸗ perioden überſchattet und behindert wird. Kurt Ehmer. Das Problem der Preisſenkung Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen Induſtrie, Groß⸗ und Einzelhandel f Auf Veranlaſſung der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels fand am 24. Juli eine Beſprechung der Spitzenverbände von Juduſtrie, Großhandel und Einzel⸗ handel und des Markenſchutzverbandes ſtatt, in der das Problem der Preisſenkung, insbeſondere bei Marken⸗ artikeln, behandelt wurde. Alle Wirtſchaftsgruppen ſind ſind ſich, wie dabei ſeſtgeſtellt wurde, darin einig, daß Preisſenkungen während des letzten Jahres bereits in erheblich weiterem Maße eingetreten ſind, als auf Grund der amtlichen ſtatiſtiſchen Berechnungen in der Oeffent⸗ lichkeit bekannt iſt. So z. B. ſind die Verkaufspreiſe des Einzelhandels mit Lebensmitteln ſeit dem Herbſt 1929 nicht um 7 v. H.(wie das Konjunkturinſtitut berichtet), ſondern im Durchſchnitt um etwa 15 v. H. geſunken. Eine Berichtigung des Lebenshaltungsindex und der darauf aufbauenden Feſtſtellung des Konjunkturinſtitutes iſt von der Hauptgemeinſchaft eingeleitet worden. In der Be⸗ urteilung der künftigen Preisentwicklung beſteht Einigkeit zwiſchen den vertretenen Wirtſchaftsgruppen, daß das Miß⸗ verhältnis zwiſchen Produktionsmenge und Volkseinkom⸗ men wie in der letzten Vergangenheit ſo auch künftig zu einer Preisgeſtaltung drängen wird, die in erſter Linie auf möglichſte Förderung des Abſatzes eingerichtet iſt. Die Kaufkraft der Bevölkerung wird für den Preisſtand ent⸗ ſcheidender ſein, als das Streben nach wirtſchaftlich nor⸗ maler Unkoſtendeckung. Der weiteren Senkung der Preiſe wirken allerdings Erhöhungen weſentlicher Unkoſten ent⸗ gegen, die in letzter Zeit namentlich durch Maßnahmen öffentlicher Stellen verurſacht worden ſind, wie insbeſon⸗ dere der Frachten, wichtiger Steuern und der Mieten für gewerbliche Räume. Auch die Preisſtützungsaktion für die Landwirtſchaft, die mehr auf die Hebung der Kaufkraft einer großen Produzentengruppe als der Allgemeinheit der Verbraucher eingeſtellt iſt, hemmt den Preisabbau für Lebensmittel. Bei dieſer Entwicklung wichtigſter Faktoren der Preis⸗ bildung kann eine allgemeine Senkung der Preiſe in Lebensmitteln und Drogen daher für die nächſte Zukunft nicht in Ausſicht geſtellt werden. Ein endgültiger Ueber⸗ blick hierüber wird für viele Waren erſt nach Feſtſtellung der Ernteergebniſſe möglich ſein. Nichts wäre in dieſer Lage verkehrter, als wenn Verbraucher und Abnehmer in der irrigen Erwartung nahe bevorſtehender Preisſenkun⸗ gen Einkäufe und Beſtellungen zurückhalten würden, da hieraus nur Stockungen von Abſatz und Produktion und damit Erhöhung der Unkoſten und der Preiſe entſtehen würden. Eine weitere Preisſenkung kann nicht durch ge⸗ waltſame Eingriffe plötzlich herbeigeführt, ſondern nur im Zuſammenhang der Geſamtwirtſchaft allmählich gefördert werden. Um dieſem Ziele zu dienen, ſind die beteiligten Fach⸗ verbände entſchloſſen, in gemeinſamer Prüfung in der Frage weiterer Preisſenkungen und ihrer Vorausſetzun⸗ gen zu arbeiten. Dieſe Bemühungen erſtrecken ſich ins⸗ beſondere auch auf die Preisſtellung für Markenartikel. Als das wichtigſte Ergebnis der Ausſprache wird die ge⸗ meinſame Auffaſſung der daran beteiligten Fachverbände von Warenherſtellern und Händlern anzuſehen ſein, in den ſie gemeinſam berührenden Fragen, wie denen der Preisbildung, der Lagerverwaltung uſw. künftig enger als bisher zuſammenzuarbeiten. Damit iſt ein erſter Schritt zu einer neuartigen Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen Indu⸗ ſtrie, Großhandel und Einzelhandel getan, die nach den abgegebenen Erklärungen aller Beteiligten im Zeichen einer auf Abſatzförderung und Bedarfsdeckung der Ver⸗ braucher gerichteten Preispolitik ſtehen ſoll. Abſchlüſſe im Stumm⸗Konzern 8 v. H. Dividende (Eig. Dr.) Die.⸗V. der Neunkircher Eiſen⸗ werk AG. vorm. Gebr. Stumm in Neunkir⸗ chen(Saar) genehmigte einſtmmig den Abſchluß für 1929⸗30. Aus einem Rohgewinn leinſchl. 4,3 Mill. Fr. Ge⸗ winnvortrag) gin Höhe von 27 Mill. Fr.(i. V. 19,8 Mill. Fr.), verbleibt nach 16,5(11,5) Mill. Abſchreibungen ein Reingewinn von 10,5(8,3) Mill. Fr. Hieraus wird wie i. V. eine Dividende von 8 v. H. auf das ein⸗ gezahlte St AK. und die 25 Mill. Fr. Genußſcheine aus⸗ geſchüttet. Im Geſchäfts bericht wird ausgeführt, daß namentlich die ſtarke Erhöhung der Kohlenpreiſe ſeitens der Mines Domaniales de la Saare eine Steigerung der Selbſtkoſten bewirkt hätte. Das umfangreiche Bauprogramm iſt im weſentlichen vollendet. Die Geſellſchaft beſitzt nunmehr 80 ueue Koksöfen mit einer monatlichen Geſamtkokskapazität von 60000 Tonnen. Die Roheiſenproduktion wurde auf 50 000 Tonnen, diejenige in Rohſtahl auf 60.65 000 Ton⸗ nen gebracht. Das in Pacht betriebene Homburger Eiſenwerk hat die Umſtellung auf Gas durchgeführt. Die HV. der Homburger Eiſen werf A G. in Homburg beſchloß, aus einem Reingewinn von 867 000(803 942) Fr. 8 v. H. Dividende auf das Stuck. zu verteilen. Von den Beteiligungen hat die im Vorjahre zur Zu⸗ ſammenfaſſung der Siegerländer Feinblechwerke umge⸗ gründete Bonzen u. Co..⸗G. das erſte Geſchäftsjahr mit Verluſt abgeſchloſſen. Die Jul. u. Ed m. Kronen⸗ berg.⸗G. in Leichlingen erzielte einen kleinen Rein⸗ gewinn. Neu aufgenommen wurde eine maßgebliche Be⸗ teiligung bei der Lehnert u. Co. G. m. b.., Neu n⸗ kirchen, in die das Neunkircher Eiſenwerk ſeine Schlak⸗ ken⸗Brechanlage einbrachte. OVertagter Vergleichstermin Bankhaus Paul Schleſin⸗ ger, Trier u. Co., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) In der In⸗ ſolvenz P. Schleſinger, Trier u. Co. ſtellen ſich die Ge⸗ ſamtpaſſiven im Konkurs falle auf rund 1,5 Mill.„/, im Vergleichsfol be durch Verzicht von Ver⸗ wandtenſorderungen auf rund 1 Mill. //. Vorgeſehen iſt eine Befriedigung der Forderungen bis 100 4 zu 100 v.., von 200 bis 500„/ von 75-30 v.., während für Forderungen von über 500/ nur eine Quote von 12,5 v. H. vorhanden iſt. Nach einem Rundſchreiben haben die Inhaber der Firma zwecks Einreichung eines Zuſatzes zum Vergleichsvorſchlag die Verlegung des Termins vom 26. Juli zum 9. Auguſt erreicht. Nach dem Zuſatz zum Vergleichsvorſchlag verzichten die Inhaber der Firma, Dr. Paul Schleſinger und Hugo von Neufville, auf die on ſich mit Rechtskraft des Vergleichs eintretende Befreiung von der perſönlichen Haftung gegen⸗ über den Gläubigern, die ihnen ihrerſeits jedoch die nach Ausſchüttung der Vergleichsmenge noch verbleibenden For⸗ derungen ſolange ſtunden, bis unter Berückſichtigung der Gründung und Aufrechterhaltung einer angemeſſenen Exi ſtenz Ab zahlungen aus dem künftigen Ein ⸗ kommen und Vermögen möglich ſind. Zeitpunkt und Höhe der vorzunehmenden Ausſchüttungen ſtellt im Zweifelsfalle ein Schiedsgericht feſt. O' Stillegung auf der Aug. Thyſſen⸗Hütte in Hamborn. (Eig. Dr.] Infolge Auftragsmangel ſieht ſich die Verwol⸗ tung der Aug. Thyſſen⸗Hütte gezwungen, zwei Walze n⸗ ſtraßen ſtillzulegen. Die Genehmigung hierfür iſt bei der zuſtändigen Stelle bereits eingeholt worden. Die in dieſen Betrieben beſchäftigte Belegſchaft von 380 Mann kommt zur Entlaſſung. Rückgängige Gewinnziffern bei Du Pont de Nemours. Im zweiten Vierteljahr 1930 betrug der Reingewinn der J. Du Pont de Nemours u. Comp. in Wilmington (Delaware) 15 603 688 Dollar gegenüber 16 296 567 Dollar in der gleichen Vorjahrszeit. In den erſten 6 Monaten 1930 beläuft ſich damit der Reingewinn auf 32 951314 Doll. gegen 41 536 412 Dollar im erſten Halbjahr 1929. * 1,72 Mill.„ Verluſt der Braunkohlen⸗Schwel⸗Kraft⸗ werk Heſſen⸗Frankfurt AG(Hefrag]. Die auf die Preag übergegangene Braunkohlen⸗Schwel⸗Kraftwerk Heſſen⸗ Frankfurt AG.(Hefrag), Frankfurt a. M. ſchließt das Ge⸗ 20 nach Abzug bon 882 977(ti. V. 101 250), Zinſen und 857 527(102 137)/ Abſchreibungen unter Be⸗ rückſichtigung des Verluſtvortrages von rund 200 000 J mit einem Verbuſt von 1 724 922/ ab, der neue Rech⸗ nung vorgetragen werden ſoll. Die Inbetriebſetzung des Schwel⸗Kraftwerkes Wölfersheim erfolgte im April 1929. Die erſten Betriebsmonate brachten erhebliche Anlaufs⸗ ſchwierigkeiten Die Elektrizitätserzeugung ſtieg von 1 Mill. kWh im April auf über 5 Mill. kWh im Dezember und belief ſich insgeſomt auf über 34 Mill. Wh. Der schäftsjahr 19 Fremdſtrombezug ging ſtark zurück. Das Kapital iſe in⸗ zwiſchen von 3 auf 10 Mill.„ erhöht worden. Im Zu⸗ ſammenhang damit wurden die früheren Heſſiſchen Staat⸗ lichen Braunkohlenbergwerke eingebracht. In der Bilanz erſcheinen(in Mill.%) Gläubiger mit 1,72, Akzepte mit 0,63(i. V. zuſammen 3,72), Darlehensgläubiger mit 15,65 (1,80), während Bankſchulden(i. V. 9,02) nicht mehr er⸗ ſcheinen. Andererſeits Schuldner 0,80(41,94) Mill.. An⸗ lagen ſtehen mit ingeſ. 19,22(15,9) Mill.„ zu Buche. Für das laufende Jahr wird ein weſentlich beſſeres Ergebnis erwartet. (J Wieder 7 v. H. Dividende der Waggonfaäbrik L. Stein⸗ furth AG., Königsberg.(Eig. Dr.) Der Geſchäftsbericht weiſt nach Abſchreibungen in Höhe von 222 500(206 000)/ einen Reingewinn von 171 463.(162 179)/ aus, aus dem wieder 7 v. H. Dividende verteilt und 31 463% vorgetragen werden. Die Reichsbahnaufträge bildeten nach dem Geſchäftsbericht etwa zwei Drittel der Geſamtbeſchäfti⸗ gung und konnten zu einem weiteren erheblichen Teil nur durch den bekannten 100⸗Millionen⸗Kredit hereingebracht werden. Die Beteiligung an der Scharſenberg⸗Kupplung AG. ſchloß nicht ungünſtig ab. Vorausſagen über das laufende Jahr laſſen ſich nicht machen. Die vorliegenden Aufträge geben der geminderten Belegſchaft Beſchäftigung bis Ende 1930. * Metallwarenfabrik vorm Gebr. Dannhorn AG., Nürnberg. In der GV. fanden die Abſchlüſſe für 1928 und 1929 mit einem Geſamtverluſt von 587 109/ Geneh⸗ migung. Die Verſammlung nahm Kenntnis von der von der Verwaltung gemachten Anzeige nach§8 240 H G B. und ſtimmte dem Vortrag des Verluſtes auf neue Rech⸗ nung zu. Deutſch⸗finniſche Verhanoͤlungen geſcheitert O Berlin, 26. Juli.(Eig. Dr.)) Die Verhandlun⸗ gen, die zwiſchen deutſchen und finniſchen Intereſſenten⸗ gruppen ſeit längerer Zeit in Helſingfors und in Berlin ſtattgefunden haben mit dem Ziel, eine deukſche A b⸗ nahme verpflichtung für beſtimmte Export⸗ mengen an Butter und Käſe zu ſchaffen, ſind jetzt wie das„B..“ ſich aus Helſingfors berichten läßt end⸗ gültig geſcheitert. Man wird nunmehr auf das im November abgeſchloſſene Zuſatzab kommen zun deutſch⸗finniſchen Handelsvertrag zurückgreifen müſſen. Die Wünſche der deutſchen Landwirtſchaft, die eine völlige Löſung der vertraglichen Bindungen bei den Butter⸗ und Käſezöllen verlangt, werdenſich alſo nicht erfüllen. Man hatte bekanntlich beabſichtigt, durch ein priva⸗ tes Ergänzungsabkommen zum deutſch⸗finniſchen Han⸗ delsvertrag den bisherigen finniſchen Export nach Deutſch⸗ land ſicherzuſtellen, gleichzeitig aber die im deutſch⸗finnt⸗ ſchen Handelsvertrag gebundenen Zollſätze für agrariſche Produkte, was für die deutſche Handelspolitik von Beden⸗ tung geweſen wäre, auf die Höhe der zuletzt vom Reichs⸗ tag genehmigten Sätze zu bringen. * Kollmar u. Jourdan AG., Uhrketteufabrik in Pforz⸗ heim.— Verluſtabſchluß für 1929/30. Das Geſchäftsjahr 1929230 ſchließt mit einem Verluſt ab, deſſen Höhe noch nicht feſtſteht(i. V. 108 984„ Reingewinn, der vorgetragen wurde). Infolge der international ſchlechten Wirtſchaftslage iſt es nicht möglich, das Perſonal voll zu beſchäftigen. „Diamco“ AG. für Glühlicht, Berlin. Die Geſell⸗ ſchaft erzielte einen Reingewinn von 87251(89 538), aus dem eine Dividende von wieder 8 v. H. auf die StA. und 6 v. H. auf die VA. zur Verteilung gelangen. Lokalbahn AG. in München. Die Geſellſchaft verteilt auch für 1929 eine Dividende von 7 v. H. Die Roh⸗ einnahmen ſind auf 5,25(5,32) Mill.„etwas zurückgegan⸗ gen. Demgegenüber ſtehen 0,56(0,59) Mill. J Generalun⸗ koſten, 3,6(3,65) Mill./ Betriebskoſten, 0,22(0,22) Mill. Mark Tilgungsfonds für die Bahnanlagen, 0,05 Mill., Erneuerungsfonds und wieder 0,07 Mill.„ Verzinſung der Aufwertungsobligationen zu Buch. Der Gewinn iſt mit 0,83 Mill./ unverändert. In dem Geſchäftsbericht wird über den Wettbewerb der Kraftverkehrslinien geklagt. Die Einnahmen aus dem Perſonenverkehr blieben um 4,39 v. H. zurück, die Einnahmen im Güterverkehr um 2,58 v. H. ( Südweſtdeutſche Luftverkehrs.⸗G., Frankfurt a. M. (Eig. Dr.) Die dem Bezirksverband Wiesbaden und der Stadt Frankfurt a. M. naheſtehende Geſellſchaft betrieb in der Hauptflugzeit 1929 insgeſamt 20(i. V. 16) Linien, im Winter dagegen nur 7(11). Befördert wurden 14 756 (17 651) Perſonen, 275 419(179 851) Kg. Fracht und 39 948 (36 088) Kg. Poſt. Nach 36 000(25 000)% Abſchreibungen wird gegnüber einer Unterbilanz von 62 000 R% im Vor⸗ jahre weder ein Gewinn noch Verlbhuſt für 1929 ausgewieſen. In der Bilanz ſind bei 1,5 Mill. R. A. K. Gläubiger auf 103 572(8667) R. erhöht gegenüber 0,11 (0,13) Mill. R. Debitoren, 0,27(0,15) Mill. R. Bankgut⸗ haben und wieder 1,05 Mill. R. Beteiligungen. * Keim u. Co., AG. für Blechinduſtrie. Nürnberg. Das Geſchäftsjahr 1929 ſchloß nach Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen von 103 767(94 746)/ mit einem Reingewinw von 87 136(86 770) /, nachdem vorweg oͤem Reſervefonds II 20000(20 000)/ überwieſen worden ſind. Wie in den letzten Jahren kommt wieder eine Dividende von 10 v. H. auf Sta. und BA. zur Verteilung. * Berliner Dampfmühlen AG. Berlin. Die Geſell⸗ ſchaft beruft nunmehr auf den 15. Aue 1930 ihre Haupt⸗ verſammlung ein, in der Beſchluß über den Abſchluß für 1929, ſowie über die bekannte Sanierung durch Herabſet⸗ zung des Aktienkapitals von 2,1 Mill.„ auf 1 Mill. und Wiedererhöhung um 250000% auf 1250 000/ gefaßt werden ſoll. Die Sanierung dient zur Deckung von Ab⸗ ſchreibungen und Rückſtellungen. Gleichzeitig wird eine Zwiſchenbilanz per 31. März 1930 vorgelegt werden. O Einigung über die Wiederaufnahme des mexika⸗ niſchen Schuldendienſtes.— Aufgelaufene Zinsſchuld wird geſtrichen. Newyork, 26. Juli.(Eig. Dr.) Wie uns gekabelt wird, iſt zwiſchen dem internationalen Bankenkonſortium und denr mexikaniſchen Regierung eine Einigung über die Wiederaufnahme des mexikaniſchen Schuldendienſtes erzielt worden. Die aufgelaufenen Zinſen im Geſamt⸗ betrage von 200 Mill. Doll. werden Mexiko geſtrichen. Die verbleibende Kapitalſchuld von 270 Mill. Dollar wird in 45 Annuitäten abgezahlt. Das Bankenkonſortium ſtellt außerdem eine Tilgungsanleihe von 15 Mill. Dollar zur Verfügung. O Kein Außenſeiter bei ber Juter nationalen Rohſtahl⸗ gemeinſchaft. Paris, 26. Juli.(Eig. Dr.) Nach Pariſer Blättermeldungen beruht die Information über den Aus tritt des belgiſchen Hüttenwerks Forges de Clabecqu aus der Internationalen Rohſtahlgemein⸗ ſchaft auf einem Mißverſtänd nis. Tabſächlich ſoll Clobecqu mindeſtens noch bis Ende 1930 bei der J. R. G. bleiben, ſo daß zur Zeit kein Außenſeiter der Internatio⸗ nalen Rohſtahlgemeinſchaft vorhanden iſt. * Immer neuer Goldzufluß nach Frankreich. An Bord des Dampfers„Paris“ iſt geſtern in Le Havre ein Gol d⸗ transport aus Newyork für die Bank von Frankreich eingetroffen. Es handelt ſich um 5 Millio⸗ nen Dollar, die in zwei Automobilen nach Paris weiter⸗ transportiert wurden. * Zentrale für Gläubigerſchutz Trier. In Trier hat ſich ein Inſtitut unter der Bezeichnung„Zentrale für Gläubigerſchutz“ etabliert. Eine weitere„Direkttons⸗ ſtelle“ befindet ſich in Saarbrücken. Die Leitung des Inſti⸗ tuts befindet ſich in Händen des Herrn Julius v. Gruch⸗ halla, Trier. Das Inſtitut ſucht an größeren und kleine⸗ ren Plätzen Badens und der Pfalz Vertreter und verlangt gegen Uebernahme der Geſchäftsſtelle als Sicherheit einen größeren Geldbetrag. Der Gläubigerſchutz Mann⸗ heim e. V. bittet uns, mitzuteilen, daß er und ſein Ver⸗ band mit der„Zentrale für Gläubigerſchutz“ nichts zu tun hat. Auch gehört dieſes Juſtitut dem Kartell deutſcher und öſterreichiſcher Gläubigerſchutzverbände nicht an. Wetterlage beeinflußt Getreidemarkt Weizen nicht ganz behauptet/ Berliner Produktenbörſe v. 26. Juli.(Eig. Dr.) Die Preisgeſtaltung am Produktenmarkte blieb in ſtar⸗ kem Maße abhängig von der Wetterlage. Infolge der hier eingetretenen Beſſerung der Witterungsverhältniſſe waren die Käufer wieder etwas zurückhaltend und das Geſchäft konnte ſich nur ſchwer entwickeln, wobei die verkürzte Sonnabendbörſenzeit gleichfalls erſchwerend ins Gewicht fiel. Das In lands angebot von Brot⸗ getreide war keineswegs reichlich zu nennen. Für Weizen waren geſtrige Preiſe nicht immer durchzuholen. Auch am Lieferungsmarkt ergaben ſich leichte Preisrück⸗ gänge. Roggen lag im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft ſteti g. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten weiterhin kleines Geſchäft bei unveränderten Preiſen. Hafer iſt ausreichend offeriert und eher ſchwächer. In Sommer⸗ gerſten neuer Ernte kom mehr Material an den Markt. Beachtung fanden ebenſo wie bei Wintergerſte nur feinſte Qualitäten zu ſtetigen Preiſen. Amtlich nottert wurden: Weizen, ruhig, Juli 2 264; Okt. 205, Dez. 269,50. Roggen ruhig, 162 177.50; Sept. 177 Okt. 182; Dez. 191,50. Futtergerſte ruhig, 174—197. Hafer ruhig, 175—182; Juli 183: Sept. 181; Okt. 184,50; Dez. 189. Weizenmehl 31,75 0, beh. Rog⸗ genmehl 22,75 25,75, beh. Weizenkleie 1 10,60 ſtill. Roggenkleie 10,5575. Viktorigerbſen Kl. Speiſe⸗ epbſen 2427,50. Futtererbſen 19—20. Peluſchken 22— 25. Ackerbohnen 1718,50. Wicken 21 0. Lupinen, blaue 20—22. Lupinen, gelbe 26—28. Rapskuchen 10,60—41,60. Leinkuchen 16,20 16,60. Trockenſchnitzel 8,60 9,40. Soya⸗ extraetionsſchrot 14,10—15,10. Allg. Tendenz ruhig. 8* Rotterdamer Getreidekurſe vom 26. Juli.(Eig. Dr. Schuß, Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Juli.37, Sept. Roggen ſtetig/ Hafer matter .92%; Nov..877; Jan,.—; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Juli 141; Sept. 125%; Nov. 124; Jan. 124%. Liverpooler Getreidekurſe vom 26. Juli.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100 lb.) 4 Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 26. Juli.(Eig. März 7,60 B 7,50 G; Mai 7,80 B 7,70 G; Juli 6,80 B 6,70 G: Aug. 6,80 B 6,70 G; Sept. 6,85 B 6,80 G; Okt. 6,95 B 6,90 G; Nov..05 B.00 G; Dez. 7,20 B 7,10;: Jan.⸗März 7,40 B 7,30 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26,50 u. 26,95 Juli 26,95; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 26. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 14,85. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 26. Juli.(Eig. Dr.) Amerie. Univerſal. Stand. Middl. Anfang, Jan.(31) 687 geh. März(31) 695696; Mai(31) 702 geh.; Juli—: Okt. 682683; Dez. 685 geh.; Tendenz ruhig. Schluß; Jan.(31) 687; Febr.(31) 690; März(31) 696; April(31) 698, Mai(31) 702; Juni(310 704, Juli 714; Aug. 695, Sept. 686; Okt. 683, Nov. 683; Dez. 684; Juli 707, Loco 755 Tagesimport 3900; Tageslocoverkäufe 2000; Exportverkäufe 200; Egypt. Upper F. G. fair loco 947; Tendenz ruhig. * Berliner Metallbörſe vom 26. Juli.(Eig. Dr.) Frei⸗ verkehr: Elektrolytkupfer,(wirebars) prompt, 105,25. für 100 Kg.; Raffinadekupfer, loco 102—103; Standard⸗ kupfer, loco 97—100; Standard⸗Blei per Juli 35,50—36,50: Bankg⸗, Straits⸗, Auſtralzinn in Verkäuferswahl 139,50; Silber i. Barr. ca. 100 fein per Kg. 47,50 49,0%; Mold Freiverkehr p. 10 Gramm 28— 28,20 /; Platin Freiverkehr p. 1 Gramm—7. 5 Dr 2 —— 4 Samstag, den 26. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Stagnierende Fernigwatenausfuhr Niedrige Rohſtoffeinfuhr 55 Die Fertigwarenausfuhr war nach dem Wo⸗ chenbericht des Inſtituts für Kon jun kturfor⸗ ſchung in den letzten zwei Monaten— wenn man die Preisbewegung ausſchaltet— niedrige Is in den gleichen Monaten des Vorjahr Die Roh⸗ ſtoffeinfuhr iſt zwar nicht weiter geſunken, jedoch weſentlich geringer ols im Vorjahr. Der Rückgang der Fertigwareneinfuhr ſetzt ſich fort. ö 5 ˖ 1 8 8 2 Die Fertigwarenausfuhr: Die Ausfuhr von induſtriellen Fertigwaren iſt im Juni— nach einer Stei⸗ gerung von April auf Mai— beträchtlich geſunken. Die Abnahme iſt, wenn man von Saiſoneinflüſſen abſieht, mög⸗ licherweiſe zufallsbedingt. Darüber hingus deutet die Ab⸗ nahme aber auch auf die zunehmende Erſchwerung des Auslandsabſatzes hin. Die Fertigwarenein fuhr: Die Fertigworeneinfuhr iſt in den letzten Monaten weiter zurückgegangen. Sie bleibt im erſten Halbjahr 1930 hinter dem Vorjahrsumfang um 13 v. H. hinter dem Umfang in der gleichen Zeit von 1928 um 23 v. H. zurück. Die Fertig⸗ wareneinfuhr bewegt ſich damit auf einem Stand, der un⸗ gefähr demjenigen der erſten Monate des Johres 1927 ent⸗ ſpricht. Die Rohſtoffeinfuhr: Die Einfuhr von Roh⸗ ſtoffen und halbfertigen Waren war im erſten Halbjahr 1930 wertmäßig um 662 Mill./ geringer als im Vorfahr. Nach Ausſchaltung des Preisrückgangs ergibt ſich jedoch eine Abnahme um nur etwa 270 Mill./(= 7 v..). In den letzten Monaten hat die Rohſtoffeinfuhr von Saiſon⸗ ewegungen abgeſehen— kaum weiter abgenommen. Unter dem Einfluß einer gewiſſen Beſſerung des Beſchäftigungs⸗ iſt die Einfuhr von Wolle im graös in der Wollinduſtrie Juni in Abweichung von der nüblichen Bewecſung ſogar etwas geſtiegen. Ob dieſ bereits einen Umſchwung in der Bewe tr n Rohſtoff⸗ bedarfs andeutet, oder ſie lediglich vorübergehender gong der Rohſtoffeinfuhr ſind die Verbrauchsgüterinduſtrien verhältnismäßig ſtärker beteiligt als die Produktionsgüter⸗ induſtrien. Im Vergleich zu der Textilinduſtrie haben die Produktionsgüterinduſtrien ihre Rohſtoffeindeckung im gon⸗ zen verhältnismäßig wenig eingeſchränkt, insbeſondere wenn man berückſichtigt, daß der Beſchäftigungsgrad hier gegenüber dem Vorjahr ſtärker zurückgegangen iſt als in der Textilinduſtrie. Allerdings war im erſten Halbjahr Sindeckung bei einzelnen Rohſtoffen durch die Kälte (Behinderung der Transporte) ſtark beeir chtigt. Be⸗ merkenswert iſt im übrigen vor allem die Zunahme der Einfuhr bei Fellen und Häuten, die wohl als Reaktion auf den verhältnismäßig ſtarken Rückgang von 1928 auf 1929 zu erklären iſt. Schwierigkeiten einer 100jährigen Tuchgroßhandlung. Die ſeit mehr als 100 Jahren beſtehende Tuch⸗ und Buck⸗ ſkin⸗Großhandlung Holzapfel u. Schönemann, Berlin, befindet ſich laut„Deutſche Konfektion“ mit ca. 200 000/ Paſſiven in Schwierigkeiten und hat ihre Gläubi⸗ ger zum W. J. M. zuſammenberufen. Ob eine Unterbilanz vorliegt, hängt von der Verwertungsmöglichkeit des Grundſtücks ſowie des Warenlagers ab. Vermutlich wird den Gläubigern ein Moratorium vorgeſchlagen werden. 9. Deutſcher Getreidehandelstag in Magdeburg. Der 9. Deutſche Getreidehandelstag findet am 1. und 2. Sep⸗ tember 1930 wiederum in Magdeburg ſtatt. Die Vorberei⸗ tungen ſind bereits in vollem Gange. Einzelheiten werden in Kürze bekiantgegeben, auch iſt die Geſchäftsſtelle des 9. Deutſchen Getreidehandelstages Magdeburg, Heinrich Heine⸗Platz, Fernſprecher 238 21 zu jeder Auskunft bereit. zunahme der Konkurſe und Vorgleichsverfahren in Baden Verteilung der Konkurſe auf die Erwerbszweige im Deutſchen Reich Nach der neueſten Ueberſicht des Statiſtiſchen Reichs⸗ amts über Konkurſe und Vergleichsverfahren im Deutſchen Reich während der beiden letzten Jahre hat Baden im ver⸗ gangenen Jahr 505 Konkurſe aufzuweiſen, unter ihrer 19 180 im ganzen Deutſchen Reich. Gegenüber dem vor⸗ vergangenen Jahr 1928 iſt die Zahl der Konkurſe in Baden geſtiegen und zwar erheblich, wie ſie auch im ganzen Reich zugenommen hat. Es wurden im Jahre 1928 in Baden 238 Konkurſe gezählt, im Deutſchen Reich 10 595 Konkurſe. Baden gehört zur ſtarken Mehrzahl der deutſchen Länder, die als Ausdruck des allgemeinen Konfunkturrückgangs im Jahre 1929 eine Zunahme der Konkurſe gegen das Jahr 1928 zeigen; nur die drei Länder Braunſchweig, Bremen, Oldenburg bieten im letzten Jahr eine kleinere Zahl von Konkurſen als im vorletzten Jahr. Unter der Geſamtzahl von 5055 Konkurſen in Baden während der abgelaufenen Jahre ſind 372 eröffnete Kon⸗ kurſe und 133 wegen Maſſemangels abgelehnte Anträge auf Konkurseröffnung. Die Anzahl der wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung hat im letzten Jahr gegenüber dem vorletzten Jahr in Baden zugenom⸗ men, ſie betrug 82 im Jahre 1928. Konkurſe von Erwerbsunternehmen waren es im ver⸗ gangenen Jahre in Baden insgeſamt 386, davon 71 abge⸗ lehnte Anträge auf Konkurseröffnung. Innerhalb Her letztjährigen Konkurſe von Erwerbsunternehmungen in Baden haben wir 195 Konkurſe, darunter 38 abgelehnte Anträge von nicht eingetragenen Erwerbsunternehmun⸗ gen, dann 112 Konkurſe, davon 19 abgelehnte Anträge von Einzelfirmen, ferner 27 Konkurſe, darunter 6 abgelehnte Anträge, von offenen Handelsgeſellſchaften und Kommandit⸗ geſellſchaften, weiter 41 Konkurſe, davon 8 abgelehnte An⸗ träge, von Aktiengeſellſchaften einſchließlich Kommandit⸗ geſellſchaften auf Aktien und Geſellſchaften m. b.., endlich 11 Konkurſe von bergbaulichen Gewerkſchaften, eingetra⸗ genen Genoſſenſchaften u. a. Die Zahl der Vergleichsverfahren während des Jahres 1929 in Baden belief ſich auf 243; ſte hat gegenüber dem Jahre 1928 ſtark zugenommen, denn ſie betrug in dieſem vorletzten Jahr 146. Unter dieſer Geſamtzahl der Ver⸗ gleichsverfahren treffen wir 234 Vergleichsverfahren von Erwerbsunternehmungen und zwar im einzelnen 75 Ver⸗ gleichsverfahren von nicht eingetragenen Erwerbsunterneh⸗ mungen, 98 von Einzelfirmen, 35 von offenen Handels⸗ geſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften, 22 von Aktien⸗ geſellſchaften einſchließlich Kommanditgeſellſchaften auf Ak⸗ tien und Geſellſchaften m. b.., 4 von bergbaulichen Ge⸗ werkſchaften, eingetragenen Genoſſenſchaften u. a. Die hauptſächlichſte Verteilung der Konkurſe und Ver⸗ gleichsverfahren von 1929 im ganzen Deutſchen Reich auf die einzelnen Erwerbs⸗ und Geſchäftszweige iſt folgende. Allein auf das Handelsgewerbe entfällt rund die Hälfte aller Inſolvenzen der letzten Jahre im Deutſchen Reich, nämlich 45,7 Hundertſtel der Konkurſe und 56,7 Hundertſtel der Vergleichsverfahren, davon ſpeziell im Warenhandel auf den Einzelhandel 34,9 Hundertſtell der Konkurſe und 42,6 der Vergleiche, auf den Großhandel 7,0 Hundertſtel der Konkurſe und 11,9 Hundertſtel der Vergleiche. Von der Produktion ſind diejenigen Gruppen am meiſten beteiligt, in denen Handwerk und Kleinunternehmungen eine be⸗ ſondere Rolle ſpielen, ſo Nahrungs⸗ und Gerußmittelge⸗ werbe 4,5 Hundertſtel der Konkurſe und 3,2 Hundertſtel dere Vergleiche; Bekleidungsgewerbe 4,3 Hundertſtel der Konkurſe und 5,9 Hundertſtel der Vergleiche; Baugewerbe 4,1 Hundertſtel der Konkurſe und ebenfalls 4,1 Hundertſtel der Vergleiche; dann Maſchinen⸗, Apparate⸗ und Fahrzeug⸗ bau 2,0 Hundertſtel der Konkurſe und 2,4 Hundertſtel der Vergleiche; Textilinduſtrie 10 Hunderkſtel der Konkurſe und.8 der Vergleiche; Herſtellung von Eiſen⸗, Stahl⸗ und Metallwaren 1,9 Hundertſtel der Konkurſe und 2,0 Hun⸗ dertſtel der Vergleiche; ferner Land⸗ und Fortwirtſchaft, Gärtnerei, Tierzucht 2,3 Hundertſtel der Konkurſe und 1,5 Hundertſtel der Vergleiche und ſo fort in abnehmender Reihe der Erwerbszweige. Die Exportkredite der Golsdiskomtbank Die Einzelheiten des Geſetzentwurfs— Oppoſition der Banken Die ſcharfe Depreſſion auf dem Inkandsmarkt zwingt Induſtrie und Handel in Deutſchland dazu, möglichſt viel Aufträge aus dem Auslande hereinzuholen. Man darf ſich nicht darüber täuſchen, daß der für die letzten Monate aus⸗ gewieſene Aktivſaldo der Handelsbilanz — hauptſächlich die Folge der rückgängigen Einfuhr iſt. Im übrigen iſt ja oft genug ausgeſprochen worden, daß angeſichts der auf Deutſch⸗ land laſtenden Reparationsverpflichtungen eine ſehr ſtarke Hebung der Ausfuhr notwendig iſt Da ſich die gegenwärtige Wixtſchaftskriſe durchaus ni allein auf Deutſchland erſtreckt, ſondern auch in den dern recht fühlbar geworden iſt, die als Abſatzgebiete für deutſche Erzeugniſſe in Frage kommen, geſtaltet ſich die Förderung des Exports augenbl ſchwer. Nennenswerte Aufträge aus dem Auslan nd überhaupt nur dann zu erhalten, wenn man längere Zahlungsfriſten gewähren kann. Für das hierbei vorhan⸗ dene Riſiko bietet die Exportkreditverſicherung vorläufig einen noch nicht immer zureichenden Ausgleich. Hinzu kommt aber noch, daß bei den gegenwärtigen Verhältniſſen die Lieferfirmen nur in den ſeltenſten Fällen in der Lage ſind, die Exportkredite aus eigener Kraft zu gewähren. Es iſt daher die Pflicht des Staates, die Finanzierung der Ausfuhr mit allen Kräften zu unterſtützen. Zu dieſem Zweck erhielt bekanntlich ſchon vor längerer Zeit die Deutſche Golddiskontbankeine neue 2 8 2 3 1 4. 2 A111 Form, ohne Haß jedoch ſchon eine endgültige Regelung für das Exportkreditweſen getroffen wurde. Nunmehr iſt aber den geſetzgebenden Körperſchaften ein Geſetz⸗ emtwurfüber den Ausbau der Golddiskont⸗ bank vorgelegt worden, deſſen Einzelheiten eine nähere Betrachtung verdienen. Hiernach ſoll die Tätigkeit der Bank auf eine Reihe von neuen Exportfinanzierungsorten aus⸗ gedehnt werden, mit denen ſie ſich bisher nicht befaßt hat. Aus Gründen der Sicherheit waren die Geſchäftsbedin⸗ gungen des Inſtituts bisher nämlich ſo ſtraff, daß die Be⸗ wegungsfretheit nicht ſehr erheblich war. Auch jetzt iſt übrigens vorgeſehen, daß die Deutſche Golddiskontbank wur Geſchäfte übernimmt, die für andere Banken nicht in Frage kommen. Wie es heißt, ſollen die Kreditfriſten in einzelnen Fällen auf—4 Fahre ausgedehnt werden können. Hierzu braucht die Bank ſelbſt⸗ verſtändlich ſehr erhebliche Mittel. Zur Verfügung ſteht zunächſt ein Kapital von etwa 200 Mill. 1, wozu noch 50 Mill./ Reſerven treten. Die ſonſt notwendigen Beträge ſollen durch die Ausgabe von Schuldverſchreibungen bereit⸗ geſtellt werden. Schließlich wird ſich die Bank noch Mittel durch eine Zuſammenarbeit mit der Reparationsbank be⸗ ſchaffen können. Leider macht ſich gegen die hier gekennzeichnete Neu⸗ regelung bei der Deutſchen Golddiskontbonk eine Oppo⸗ ſition geltend, die etwas einſeitige Intereſſen zu ver⸗ treten ſcheint, und den großen volkswirtſchaftlichen Nutzen der Exporthilfe nicht genügend berückſichtigt. Dieſe Oppo⸗ ſition geht von den Banken aus, die von der Deut⸗ ſchen Goldoͤiskontbank eine Konkurrenz befürchten. Der Zentralverband des Bayk⸗ und Bankiergewerbes hat ſich bereits in einem Schreiben an die Regierung gewandt, in dem er ſeine Bedenken zum Ausdruck bringt. Die Neuordnung der Golodiskontbank bedeute eine Umſtellung des Inſtituts gouf eine rein privatwirtſchaftliche Grundlage, ſo daß es im Wettbewerb mit den anderen privaten Banken treten müſſe. Außerdem wird vom Zentralverband darauf hingewieſen, daß die Ausgabe der obenerwähnten Schuld verſchreibungen, die hauptſächlich im Aus⸗ lande unterzubringen wären, dort auf Widerſtond ſtoßen werde. Das Ausland dürfte ſich ſehr bald darüber klor wer⸗ den, daß die Obligationen dazu dienen, der eigenen Induſtrie Konkurrenz zu bereiten. Man muß zugeben, daß dieſer Einwand Begchtung verdient, wäh⸗ rend die Konkurrenzangſt der Banken in ſehr eigen⸗ artigem Licht erſcheint. Aus dieſen Gründen wäre es recht erwünſcht, wenn die Regierung mit den Banken in Verhandlungen eintritt, um möglichſt alle Differenzen bei⸗ zeiten aus der Welt zu ſchaffen. Der leitende Geſichtspunkt muß natürlich immer die Tatſache bleiben, doß der Exr⸗ port unter allen Umſtänden gehoben wird. beſonders ſi de 175 An dieſem ſich ſelbſt wenn ſie in einem oder anderen Fall ein Kredit, geſchäft weniger machen können. Sache der privaten Banken dürfte es auch ſein, die Unterbringung der Obligationen zu erleichtern, wenn ſich wirklich im Auslande größere Schwierigkeiten zeigen ſollten. auch die Banken beteiligen, Die Ausfuhr von Metallhalbzeug im Juni Metallhalbzeug, aus Aluminium, Die Ausfuhr von. An Zinn und ihren Legierungen Blei, Kupfer, Nickel, Zink, ſtellte ſich im Juni 1930 nach den in der„Metallwirtſchaft“ veröffentlichten 5 deutſchen Metall Berlin, auf 8675, 2 Zentralverbandes der zuſtrie E.., gegen 1930 und 1929. Die ſich auf die Berechnungen des zwerks⸗ und Hütten⸗ To. im Werte von 12 944 5 Werte von 15 507.000% im M im Werte von 12 435 000/ im Jun Geſamtziffer für die Juniausfuhr verteilt einzelnen Halbzeuggruppen wie folgt: 211,5 To. Alumi⸗ niumhalbzeug, 659,3 To. Bleihalbzeug, 657,3 To. Zinkhalb⸗ zeug, 26,4 To. Zinnhalbzeug, 33,1 To. Nickelhalbzeug, 3 414,6 To. Kupferhalbzeug und 2847,14 To. Halbzeug aus Kupferlegierungen. In den erſten ſechs Monaten 1930 ſtellte ſich die geſamte Halbzeugausfuhr auf 48 660,1 To. im Werte von 88 919„ gegen 45 519,8 To. im Werbe von 83 031 000„/ in der gleichen Zeit des Vorjahres. Der Einheitswert des ausgeführten Halbzeugs ſtellte 1 ſich im Juni 1930 auf 165 de Dz. gegen 179, im Mai 1930 und 194/ im Juni. 8 — * Weitere 50 000 To. Eoſin⸗Roggen verkauft— Erhöhung der Kontingente. Trotz des Preisrückgangs am Roggen⸗ markt hot die Deutſche Getreidehandels⸗Geſellſchaft den Verkaufspreis für Eoſin⸗Roggen nicht herabgeſetzt. Er be⸗ trägt weiterhin 145% je To.(Küſtenplätze). Die D. G. hot ſeit dem 17. Juli weitere 50000 To. obgeſtoßen und die Kontingente bis 10 000 To. begrenzt. Gegenwärtig finden Verhandlungen über die einmalige Abgabe eines Kontin⸗ gents von 50 000 To. ſtatt. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 26. Juli(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35]. Der Kaffeemarkt verlief in der ab⸗ gelauſenen Berichtswoche in ruhiger ſtetiger Haltung. Bra⸗ ſilten iſt weiter bemüht, die heutige Preisbaſis zu halten, was ihm durch die Knappheit an greifbarer Ware, beſon⸗ ders an feinen gewaſchenen Mittelomerikanern an den See⸗ plätzen erleichtert wird. Die Temperaturen in Braſtlien ſind wieder geſtiegen; der in voriger Woche gemeldete Froſt hat anſcheinend keinen Schaden angerichtet. Die Konſum⸗ nachfrage iſt etwas ruhiger geworden. * Weitere Preisſenkungen bei der IRG.— Halbzeug um—78, Formeiſen um 58. Bei den Lütticher Ver⸗ handlungen der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft wurde beſchloſſen, die Preiſe für Halbzeug um 5 bis 7s und für Formeiſen um bs herabzuſetzen. Da⸗ mit ſind die Preiſe in etwa den tatſächlichen Marktverhält⸗ niſſen angepaßt worden. Der Stabeiſenpreis liegt jetzt wieder etwas über dem Preis für Halbzeug, während der Formeiſenpreis zurzeit höher iſt als der Preis für Stab⸗ eiſen(4 Lſtr. 16s gegen 4 Lſtr. 128), was nur möglich iſt, weil durch das Kontor für Formeiſen der Preis gebun⸗ den iſt. Steigende Schweinepreiſe Auf den letzten Schweinemärkten iſt die rückläufige Tendenz der Schweinepreiſe zum Stillſtand gekommen; die Preiſe konnten wieder anziehen. Der Preis für Schweine der Klaſſe G iſt auf den Viehmärkten in Berlin auf 70 bis 72(6870) /, Hamburg auf 68—70(67-00) /, Braun⸗ ſchweig auf 7072(67-68) /, Mainz auf 69—72(6268)% und in Stettin auf 64—66(64—65)/ geſtiegen. Die Preis⸗ ſteigerung wird in Fachkreiſen auf ſaiſonmäßige Einflüſſe ſowie auf die Zunohme des Privatverbrauchs und des Bedarfs der Fleiſchfabriken— infolge der kühlen Witte⸗ rung— zurückgeführt. Man glaubt jedoch nicht an eine Fortſetzung der Preisaufwärtsbewegung. * 2 ZU JEDEN II SETESSSERETT 75 2 FO bk Pasa KU Ss TEN fr! Vertreter: Ludwig Gradlel, Ing., Mannheim, Schanzenstr. 9 ennsboffperhreulchr O0 gr prohs Sbünde Schmiercperbruch o grp unde 9988 Verſchiedene uüroemöbel mit erheblichem Pretsnachlaß abzugeben. Otto Ziokendraht, Bülro-Einriahtg., 0 5. 3. Ladlen Gebrauchte 4161 n g hace Waren in Vorort für hilligſt, auch Teilzahl. 1500/ zu verkaufen. Zimmer, Küche und 5 1 Bad, beſchlagnahmefr. Otto. 1 0 vorhanden. Angebote 2 unter X 2 16 an die Geſchäftsſtelle. 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Juli 1930 Allerlei aus aller Welt Der geheimnisvolle Mord von Epſom— Die Verbrecherinnen von Zion⸗City— Der hoch⸗ mütige Bernard Shaw— Conan Doyle offenbart ſich einem buddhiſtiſchen Biſchof— Ein merk⸗ würdiges Paradies— Stirbt der Jazz? Ein geheimnisvoller Mädchenmord, der vor eini⸗ ger Zeit in Epſom geſchehen iſt, beſchäftigt die Oef⸗ fentlichkeit Londons noch immer lebhaft. Zur Zeit der großen Rennwoche wurde nämlich in einem Wäldchen, nahe der Rennbahn, die unbekleidete Leiche eines ſchönen jungen Mädchens aufgefunden. Die angeſtellten Nachforſchungen ergaben, daß die Ermordete in einem Reſtaurant angeſtellt war. Dort hatte ſie ſich etwas zuſchulden kommen laſſen, ſie ſoll angeblich geſtohlen haben. Da der Beſitzer der Gaſt⸗ ſtätte ihr heftige Vorwürfe machte, hatte das Mäd⸗ chen weinend das Haus verlaſſen, ohne ihr Gepäck mitzunehmen. Auch der Garagenmeiſter des Hauſes, mit dem ſie ein Liebesverhältnis unterhalten hatte, hat ſie ſeitdem nicht mehr geſehen. Vergeblich be⸗ mühte ſich die Polizei, näheres über das Ende der Unglücklichen zu erfahren. Es ſchien, als ob die An⸗ gelegenheit für alle Zeit in myſtiſches Dunkel ge⸗ taucht bleiben ſollte. Nun endlich hat ſich ein Zeuge gemeldet, der die Ermordete kurze Zeit vor ihrem Tod mit einem Unbekannten auf dem Rennplatz ge⸗ ſehen haben will. Obwohl Scotland Yard, die Lon⸗ doner Kriminalpolizei, noch keine näheren Angaben macht, deutet ſie doch bereits an, daß in den nächſten Tagen mit einer ſenſationellen Aufklärung des Fal⸗ les zu rechnen ſei. 4 Bekanntlich ſpielen in den Vereinigten Staaten die verſchiedenen religiöſen Sekten eine führende Rolle. In Illinois hat ſich nun eine beſondere Glau⸗ bensgemeinſchaft angeſiedelt, die nach außerordent⸗ lich ſtrengen Vorſchriften lebt. Das Haupt dieſer Kolonie iſt ein Mann namens Wilbur Green Oliva, unter deſſen Leitung kürzlich eine Stadt erbaut wurde, die„Stadt Zion“ benannt wurde. Sämtliche Bewohner dieſer neuen Stadt müſſen ſtreng nach der Bibel leben, d. h. nach den Auslegungen, die ihr Oberhaupt den Bibelſprüchen gibt. In dieſer neuen Stadt haben nun drei junge Mädchen ein fürchter⸗ liches Verbrechen begangen. dabei ertappt, als ſie Kaugummi im Munde hatten. Da dieſes Vergehen ebenſo groß erſcheint, und eben⸗ ſo ſtreng geahndet wird, wie das verpönte Rauchen von Zigaretten, ſind die Mädchen feierlich aus der religtöſen Gemeinſchaft ausgeſchloſſen worden. Man hat ihnen für immer das Betreten der Stadt unter⸗ ſagt. Gleich nach Fällung des Urteilsſpruches wurden die drei Verbrecherinnen, die Schweſtern ſind und Lillian, Dorothy und Mary Baker heißen, aus der Stadt Zion verjagt und mit dem großen Bonn belegt. 5 In dieſen Tagen verlautete, daß die engliſche Regierung dem Dichter Bernard Shaw eine Be⸗ rufung in das engliſche Oberhaus in Ausſicht geſtellt habe. Daraufhin erklärte Shaw in einer Zeitung, daß ihm von einer ſolchen Abſicht nichts bekannt ſei. Wenn man ihm aber eine Ehrung anbieten wolle, ſei der Herzogstitel das mindeſte, was für einen Mann ſeiner Bedeutung in Betracht käme. Allerdings wiſſe er noch nicht, ſo erklärte Shaw, ob er dieſe Auszeichnung überhaupt annehmen würde, wenn die Regierung nicht imſtande wäre, einen diſtinguierteren Titel für ihn zu finden, alg den eines Lords. Ohne die Bedeutung des berühmten Schriftſtellers zu unterſchätzen, muß man annehmen, daß die engliſche Regiereung daraufhin wahrſchein⸗ lich von der beabſichtigten Ehrung Abſtand nehmen wird. * Seit dem Tode des berühmten Sptritiſten Conan Doyle hat ſich der Medien in allen Weltteilen eine lebhafte Aufregung bemächtigt. Hoffen ſie doch alle, daß ſich der Geiſt dieſes Mannes mit ihnen in Ver⸗ bindung ſetzen wird. Nun hat zwar die Gattin des Verſtorbenen dieſe Träume dadurch zunichte gemacht, daß ſie erklärte, ihr Mann werde ſich nicht jedem Beliebigen offenbaren, ſondern er werde ſich ſein Medium genau auswählen. Wenz man den Ver⸗ ſicherungen eines hundertfünffährigen buddͤhiſtiſchen Biſchofs, der auf den romantiſchen Namen Mazzi⸗ lanauda hört, Glauben ſchenken will, iſt die Wahl auf ihn gefallen. Er verſichert, daß ſich ihm der Geiſt Conan Doyles mitgeteilt habe und ihm in nächſter Zeit näheres aus dem Jenſeits berichten wolle. Die Spiritiſten warten nun mit Spannung auf die Be⸗ richte des buddͤhiſtiſchen Prieſters, der ſeit einiger Zeit in Chicago lebt. ** In dieſen Tagen hat ein findiger Mann im Pariſer Künſtlerviertel ein Reſtaurant eröffnet, das ſeinen Gäſten etwas neues bieten will. Während es in den gewöhnlichen Gaſtſtätten Fleiſch vom Kalb, Rind und Schwein gibt, ſollen in der neuen Gaſtſtätte nur Speiſen verabfolgt werden, die aus Pferdefleiſch beſtehen. Das wäre an und für ſich noch nichts be⸗ ſonderes. Viel merkwürdiger iſt der Name, den er nach langem Grübeln ſeiner Speiſewirtſchaft gegeben hat, und der dem glücklichen Reſtaurateur bereits viele Neckereien einbringt. Hat er doch ſeinen Gaſt⸗ hof„Zum Paradies der Pferde“ genannt, und wenige Tageſpäter hatte ein Witzbold heimlich eine kleine Tafel unter dem Firmenſchild angebracht, deren In⸗ ſchrift lautet:„Direkte Verbindung von Laſtwagen zum Paradies“. * „Die wilde Narrheit des Jazz war ein Ueber⸗ bleibſel des Krieges, das nun endgültig überwunden ſein ſollte. Das lange Kleid verlangt damenhafte Bewegungen und daher auch eine ruhige Tanzweiſe.“ So lautet das Edikt der berühmteſten amerikaniſchen Tanzlehrer, die ſich zu einem Kongreß in Newyork vereinigt hatten. Dieſe Prominenten der Tanzkunſt führen ſämtlich den Profeſſorentitel, und ſie diktie⸗ ren Amerika, in welchem Rhythmus ſich die elegante Welt zu wiegen habe. Sie ſchreiben den Tanzluſtigen Man hat ſie nämlich eine ſchlank aufſtrebende, vor, daß die Bewegungen ruhig und harmoniſch ſein müßten. Dieſen Anforderungen ſollen zwei neue Tänze genügen, die man für die neue Tanzſaiſon einführen will, nämlich„El Siboney“, ein ſüdameri⸗ kaniſcher, und„Rumba“, ein kubaniſcher Tanz. Der Geſpenſteracker Ein amerikaniſcher Bauer kaufte in St. Louis ein Stück Land, das ſchon lange nicht mehr bearbeitet worden war. Nun begann er das Feld zu bearbei⸗ Danzigs Marienkirche ten. Plötzlich, als ſeine Pferde den Pflug aus der Erde gezogen hatten, tauchte ein Stockzahn auf. „Das kann vorkommen,“ murmelte der Bauer und pflügte weiter. Aber zweihundert Schritte weiter fand er wieder einen Zahn. „Nanu,“ ſagte der Landmann und pflügte weiter. Hundert Schritte weiter brachte der Pflug wieder einen Zahn aus der Erde hervor. Einen Weis⸗ heitszahn. „Was für ein geſpenſtiger Acker!“ rief der Bauer. Er ſpannte ſeine Pferde aus, fuhr ſchnell nach Hauſe und ſchrieb dem Verkäufer einen Brief, in dem er ſein Geld zurückforderte, da er nichts mehr mit Ge⸗ ſpenſtern zu tun haben wollte. Am nächſten Tag erhielt der Bauer ein Tele⸗ gramm von dem früheren Beſitzer des Ackers. Es lautete: „Können ruhig weiter arbeiten. Acker hat keine Geſpenſter, war nur früher Fußballplatz. Smith.“ durch Einſturz beoͤroht Die gefährdete Marienkirche Danzigs altehrwürdige Marienkirche weiſt immer ſchwerere Altersſchäden auf. Mauerwerk iſt von klaffenden Riſſen durchzogen, N Einer der klaffenden Riſſe im Turm Das ganze die die nahende Einſturzgefahr künden. Das berühmte Kunſtwerk des deutſchen Nordoſtens ſoll nun einer gründlichen Reſtaurierung unterzogen werden. Vergſteiger-Anglütck an der Hohen Geige Zu der Bergſteigerkataſtrophe an der Hohen Geige, bei der vier Chemnitzer Touriſten das Leben ein⸗ gebüßt haben, wird uns noch gemeldet: Die 3395 Meter über dem Meeresſpiegel ſich erhebende„Hohe Geige“, der Gipfelpunkt des Pitztaler Kammes, iſt befirnte. Felsſpitze. Die nicht leichte Erſteigung wurde zum erſten Male von dem alpinen Pionier und Erſchließer der Oetztaler Alpen, Theodor Peterſen und G. Benzien im Jahre 1873 ausgeführt. Das Unglück ſelbſt ereignete ſich an dem Gratübergang zur Silberſchneide Die 3346 Meter hohe Silberſchneide, eine kühne Fels⸗ pyramide und die ſchönſte Gipfelgeſtalt des Geigen⸗ kammes, ſtellt eine außerordentlich ſchwere Kletter⸗ tour da. Die Erſterſteigung wurde von Fr. Hörtnagl, L. Prohaska und Karl Mayer im Jahre 1897 ausgeführt. Eine Geſellſchaft der Section Ehemnitz des.ö. Alpenvereins, beſtehend aus den Herren Dr. Walter Seyfarth, Ing. Fritz Seifert, Kurt Truel und Franz Lotterhos, hatten am 18. d. M. von der Chemnitzer Hütte aus um halb 6 Uhr früh den Aufſtieg unter⸗ nommen. Alle vier Herren waren geübte Touriſten. Um 6 Uhr früh traten zwei weitere Mitglieder der Chemnitzer Geſellſchaft, Frau Truel, die Gattin des Herrn Kurt Truel, und Herr Karl Seifert, der Bruder des Ing. Fritz e mit dem Hüttenwart Dobler auf dem normalen Wege den Aufſtieg auf die 9905 Geige an. Partie die erſte Partie auf der Silberſchneide klettern. Alle vier Herren der erſten Partie gingen am Seile und die beiden Geſellſchaften konnten ſich durch Zu⸗ rufe verſtändigen. Ein heraufziehendes Unwetter veranlaßte den Hüttenwart mit den beiden Touriſten um 3 Uhr nach⸗ mittags zur Rückkehr. Bald nachdem dieſe zweite Partie die Schutzhütte wohlbehalten erreicht hatle, er⸗ folgte plötzlich ein furchtbarer ſchlag, dem ein ſchrecklicher Schneeſtur m folgte, der das Verlaſſen der Hütte lebensgefährlich gemacht hätte. Angeſichts des tobenden Unwetters herrſchte in der Schutzhütte große Beſorgnis um das Schickſal der erſten Partie, und ſobald das Unwetter ein wenig nachgelaſſen hatte, begaben ſich der Hütten⸗ wart Dobler und ſein Sohn auf die Suche nach der erſten Partie. Nach ſchwieriger Kletterarbeit, die durch den Sturm und die ſchneidende Kälte enorm erſchwert wurde, fanden die beiden um 10 Uhr nachts auf dem Geigen⸗Gletſcher die Leichen von drei Kein Gaskrieg— ſondern neueſte Errungenſchaft für Erntearbeiten Ukrainiſche Landarbeiterinnen mit einer neuen Schutzmaske Da bei den Erntearbeiten durch umherfliegenden Blüten⸗ und Riſpenſtaub ſehr häufig Er⸗ krankungen der Atmungsorgane eintreten, werden die Erntearbeiterinnen auf einigen ukrai⸗ niſchen Staatsgütern mit Schutzmasken ausgerüſtet, die der Form nach an Gasmasken erinnern Um halb 11 Uhr ſah dieſe zweite Don ner⸗ Die Nacht des Sternenfeſtes In jedem japaniſchen Hauſe, wo ein Kind iſt, wird in der Nacht des Sternenfeſtes, der maleriſch⸗ ſten aller japaniſchen Feiern, das alte Märchen von der Prinzefſin und dem Hirtenknaben erzählt. In dieſer Nacht„Tanabata Matſuri“ treffen ſich am Himmel die Sterne der Liebe, ein Symbol der Ver⸗ einigung der Prinzeſſin und ihres Geliebten. Die Buddͤhiſten glauben, daß in dieſer Nacht, dem ſieben⸗ ten Abend des ſiebenten Monats das alten Mond⸗ kalenders, ſich die Sterne Veda und Altair, auch Shekujo(Prinzeſſin) und Keugyn(Hirtenknabe) ge⸗ nannt, das einzige Mal während des ganzen Jahres treffen. Die Fabel erzählt, daß die Prinzeſſin und der Hirtenknabe heimlich verheiratet waren, daß aber die Mutter der Prinzeſſin ihrer Tochter verbot, in des Hirten lieblicher Hütte zu wohnen. In einer Nacht jedoch iſt es den Liebenden erlaubt, ſich am Ende des Amanogawa der Milchſtraße zu treffen und ewige Liebesgelübde zu tauſchen. Kinder des ganzen Landes Japan verſammeln ſich in den Gär⸗ ten ihrer Häuſer, wo Bambuswände mit Papier ge⸗ ſchmückt, aufgeſtellt und kleine Altäre errichtet wer⸗ den. Auf dieſen Altären werden Opfer von Lebens⸗ mitteln für die„Sterne der Liebe“ aufgeſtellt. Dieſe Altäre zu ſchmücken und die Opfergaben vorzuberei⸗ ten, macht den japaniſchen Kindern ebenſoviel Freude und Vergnügen, wie den Kindern des We⸗ ſtens das Schmücken des Chriſtbaumes. CCC ðͤAddudß0T0çꝙꝙ¼ͤVdVdVVdGdaddTTbTbTbTbTbTbTbTGTFTbTVTVTTVTCTbTbTGTbTTTTTTb Touriſten, und zwar des Dr. Seyfarth, des Ing. Fritz Seifert und des Kurt Truel. Die drei Leichen waren noch angeſeilt. Sie wieſen Verletzungen auf, die ſowohl von einem Blitzſchlag, als auch von einem leichten Abſturz herrühren konnten. Die Seilſchlinge, in der Franz Lotterhos, der vierte Touriſt, ſich befunden hatte, war leer. Lotterhos ſelbſt konnte bisher nicht gefunden werden, obwohl an der Suche ſich 18 Gendarmen und 11 Bergführer beteiligten. Jetzt iſt eine Abteilung des Alpenjäger⸗ regiments Nr. 12 aus Innsbruck zur Nach⸗ forſchung abgegangen, die im Hochgebirgsdienſt be⸗ ſonders geſchult iſt. Ueber den Hergang der Kata⸗ ſtrophe wird wohl nie volle Klarheit geſchaffen wer⸗ den können, da alle Teilnehmer der Partie ums Leben kamen. Die eine Verſion geht von der Voraus⸗ ſetzung aus, daß Franz Lotterhos vom Blitzſchlag ge⸗ tötet wurde oder abſtürzte und daß ſeine drei Be⸗ gleiter ſich um ſeine Bergung bemühten und dabei umkamen. Die zweite Verſion nimmt an, daß um⸗ gekehrt die drei aufgefundenen Touriſten vom Blitz in die Tiefe geſchleudert wurden und daß Franz Lotterhos, als der einzige unverletzt Gebliebene ſich noch vom Seile losmachen konnte und nun um Hilfe gegangen war, dabei aber ſelbſt an einer bisher un⸗ bekannten Stelle tödlich verunglückte oder im Schneeſturm erfror. Die Leichen der drei bisher geborgenen Touriſten wurden nach Chemnitz über⸗ führt. Dr. Gr. N Sechs Touriſten in Bergnot Am vergangenen Sonntag verſtieg ſich unt Weſt⸗ grat des Tribulaun im Brennergebiet eine aus drei Herren und drei Damen beſtehende Bergſteiger“ geſellſchaft aus Innsbruck. Schließlich konnten die Touriſten in den ſchwierigen Felswänden weder vor⸗ noch rückwärts. Sie gaben Not⸗ ſignale, die ſowohl nach der öſterreichiſchen, wie der italieniſchen Seite, der Tribulaun iſt ein Grenzberg, gehört wurden. Von Gſchnitz aus wurde die Alpine Rettungsſtelle in Innsbruck telephoniſch verſtändigt, die ſofort eine Rettungsexpedition entſandte. Bevor jedoch die Innsbrucker Rettungsexpedition bei den verſtiegenen Touriſten angelangt war, waren bereits zwei italieniſche Grenzpatrouillen, die eine vom Alpinis, die andere von faſchiſtiſcher Miliz, bei den in Bergnot Befindlichen eingetroffen und hatten die Touriſten aus ihrer gefährlichen Lage befreit. Die Touriſtengeſellſchaft iſt nach Innsbruck zurückgekehrt. Dr. Gr. Die afghaniſche Trikolore ſchwarz- rot-weiß Die Afghanen haben ſich eine neue Landesfahne zugelegt, in den ſenkrecht geſtellten Farben ſchwarz⸗ rot-weiß mit einem Halbmond in der Mitte. Die Neuerung ſtellte ſich als notwendig heraus, weil die ſchwarze Flagge mit dem weißen Halbmond einer Moſchee auf ſchwarzem Grund, eine Schöpfung Ammanullahs, im farbenfreudigen Orient keine Be⸗ geiſterung und in aller Welt Erſtaunen auslöſte und zu zahlreichen Mißdeutungen Anlaß gab. In Port Said wurde einmal ein Kapitän, der ſie zu Ehren eines afghaniſchen Diplomaten auf ſeinem Schiff hißte, von der Hafen⸗Sanitätspolizei ſcharf darüber verhört, wer an Bord und woran er geſtorben ſei. Sie ſollte verſinnbildlichen, daß das Licht des Islams immer noch über eine Welt in dunkler Sünde ſcheine. Auch Nadir Schah begründet die Farbenwahl ſinnbildlich. Schwarz ſoll die kulturelle Finſternis Afghaniens in der Vergangenheit, Rot die Revolution und Weiß den neugewonnenen Frie⸗ den und Aufſtieg des Landes darſtellen. Die Harems werden zu koſtſpielig Der Vorſitzende des amerikaniſchen Roten Kreu⸗ zes in Konſtantinopel, W. W. Peet, äußerte ſich bei ſeiner Rückkehr den Preſſekorreſpondenten gegenüber, daß die Harems in der Türkei bald den ſagenhaften Einrichtungen angehören werden und zwar hänge das nicht mit einer durchgreifenden äußeren Sitten⸗ änderung des türkiſchen Volkes zuſammen, ſondern damit, daß die Haremsdamen ſich einen europäi⸗ ſchen Luxus angewöhnt hätten und daß in⸗ folgedeſſen die Unterhaltung eines Harems ſelbſt für reiche Leute zu koſtſpielig geworden wäre. Heiz ae xdcl, Lein u Jene 555 Aena, Gectiemsrei ieee 9 ri ke fis 1 1 0 8 * MHH Allil Samstag, den 26. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 19. Seite. Nr. 341 4 n , .. 2. Kenee eee, eee e ,,,,, ,. K ,, ,. Lal,, ,. u, le.. TVVVVTb e, 22 Ea Dieses Netuiaeicleu fun die Mabel ir⸗ des Veulaudes aum dudleuuuq deut- 5 scliex ohingtultum ist melir als eiue 8. Fcſtutæmaulie, es ist eiu Sunibol filr 3 Kellüänlieit den Jaun, edles Aolæ, 1 este Oualitat uud niedxigen Pꝛeis. a. 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