5 — Neue Mannheimer 3 Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. „ Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle * Aannheimer Vereinszeitung* Aus W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. 8. Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend„ Mannheimer Veiſezeitung y- Morgen⸗ Ausgabe Montag, 28. Juli 1930 Anzeigenpreiſe/ zeile; im? Vora + „* Neues vom Film aunheimer Muſikzeitung 141. Jahrgang— Nr. 342 32 mm breite Colonel⸗ eite Zeile.— Für im enheits⸗ Anzeigen be⸗ r das Erſcheinen von heren Plätzen und für tichtsſtand Mannheim. 4 Der Weg iſt frei zur großen Reform Die neuen Notveroroönungen unterzeichnet und veröffentlicht Nach der Aufräumungsarbeit die Hauptreform! Die Amgruppierung auf der Rechten Aeberſicht und Kritik Drahtbericht unſeres Berliner Büros ] Berlin. 27. Juli. Der Reichspräſident hat am Samstag die Notverordnung„zur Behebung finanzieller, wirtſchaftlicher und ſozialer Notſtände“ unter⸗ zeichnet, die darauf ſofort im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht worden iſt. Damit iſt der erſte Teil des Dietrichſchen Finanzprogramms erledigt oder, wie der Reichsfinanzminiſter es vor Reichs⸗ rat und Reichstag genannt hat, die Aufräu m⸗ ungsarbeit getan. Der Weg iſt nun endlich frei für die großen und grundlegenden Reformen, die man im Herbſt, mit oder ohne den neuen Reichstag, wird in Angriff zu nehmen haben. Das Eine jedenfalls, die unerläßliche Vorbedingung für dieſe Arbeiten iſt erfüllt: der Reichsetat befindet ſich im Gleichgewicht, aus dem ihn ſelbſt ein Rück⸗ gang der Steuern, der direkten wie der indirekten, ohne weiteres nicht mehr zu ſtoßen vermag. Der einzige Gefahren punkt, den zu beſei⸗ tigen auch jetzt noch nicht völlig gelang, iſt die Ar⸗ beitsloſenverſicherung. Doch auch das gilt nur noch für dieſen Winter. Nach dem 1. April 1931 wird, wie wir mehrfach hervorgehoben haben, die Zuſchuß⸗ und Darlehenspflicht des Reichs in jedem Etat zahlenmäßig feſtgelegt werden. Für den Win⸗ ter hat das Reich die Verpflichtung übernommen, die Hälfte der über die vorläufigen Schätzungen hin⸗ aus ſich vielleicht noch ergebenden Ausfälle zu tragen.(Für die andere Hälfte allerdings— das iſt ein völlig neues Moment und ſicherlich ein be⸗ deutſamer Fortſchritt— muß die Reichsanſtalt ſelbſt aufkommen. Indem, das bleibt ihr vor⸗ behalten, ſie die Beiträge abermals erhöht oder aber ſie ſtaffelt, mit anderen Worten alſo: Gefahren⸗ klaſſen einrichtet.) Damit wäre man dann endlich auf dem Wege der über die Reformen der beiden letzten Jahre hinaus, die alleſamt an die Wurzel des Uebels nicht zu rühren vermochten, eine defini⸗ tive Sanierung der Verſicherung verſpricht. Um durch die Beitragserhöhung von 1 Prozent keine weitere Heraufſetzung der ſozialen Laſten zu erhalten, hat ſich die Regierung, allerdings nach längerem Zögern, entſchloſſen, auch die Steger⸗ waldſche i Kraukenverſicherungsreform über die Notverordnung durchzuführen. Die ſchafft bekanntlich mit der vorgeſehenen Senkung der Bei⸗ träge für die Krankenkaſſen den erwünſchten und notwendigen Ausgleich. Ebenſo iſt das Kriegs⸗ rentenſperrgeſetz in die Notverordnung ein⸗ bezogen worden, um auch von dieſer Seite eine Ge⸗ fährdung des Etatsgleichgewichts abzuwehren. Dieſe drei Geſetze ſind im großen und ganzen nach den Beſchlüſſen der zweiten Leſung in Ausſchüſſen und Plenum des Reichstags verkündet worden. Bei den ſozialen Reformen ſind nachträglich in einigen Punkten noch Verbeſſerungen für die Verſicherten, ſo für die hohen Klaſſen der Arbeitsloſenverſicherung, vorgenommen worden. Die neuen Steuern mit dem Art. 48 einzuführen, war, wie der Finanz⸗ miniſter am Samstag vor einem Kreiſe von Preſſe⸗ vertretern darlegte, durchaus nicht von vorn⸗ herein beſchloſſene Sache. Im Gegenteil: das Kabinett hat die Möglichkeiten, durch einen General⸗ abſtrich an allen Etats, denen des Reichs und der Länder, das Defizit zu decken, gewiſſenhaft geprüft. Ebenſo den Vorſchag, durch eine Erhöhung der in⸗ direkten Steuern den Fehlbetrag zu beſeitigen. Der erſte Weg war nicht gangbar, dg er weitgehende Ein⸗ griffe in verbriefte Rechte der Länder und der Be⸗ amtenſchaft erfordert hätte. Die Erhöhung der i n⸗ direkten Steuern aber hätte nur dem Reich geholfen und wicht, was ebenſo wichtig ſchien, den durch die immer ſtärkere Belaſtung ihrer Wohl⸗ fahrtshaushalte ſchwer bedrängten Gemein⸗ den. So hat man ſich denn entſchloſſen, am Not⸗ opfer feſtzuhalten, die höheren Einkommen mit dem Zprozentigen Steuerzuſchlag zu belaſten und ſchließlich den Ledigen eine Sonderſteuer auf⸗ zuerlegen. Die Stellung der Landwirtſchaft Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 27. Juli. Die„Deutſche Tageszeitung“ unternimmt es, in ihrem Sonntags⸗Leitartikel noch einmal, die poli⸗ tiſche Stellung der deutſchen Land⸗ wirtſchaft, nachdem im Zeichen Hugenbergs die Deutſchnationale Partei ſich zerſchlagen hat, zu be⸗ ſtimmen und in die neue Front, die auf der Rechten in den letzten Wochen ſich formierte, ein ⸗ zuordnen. In einer weitgreifenden Rückſchau ſucht das agrariſche Blatt den Wandel zu charakteriſieren, der durch die Umwälzung nach ſeiner Auffaſſung die Landwirtſchaft vom„lebendigen Subjekt des Staatsganzen“ zum„Objekt der Parteigeſetz⸗ gebung, der Parteibehandlung und des Verwal⸗ tungsapparates“ werden ließ. Durch die Deutſch⸗ nationglen habe man den im Parteiſtaat notwendi⸗ gen Einfluß der agrariſchen Schichten geltend zu machen geſucht und in vielen Stücken auch geltend machen können, bis unter Führung Hugenbergs ein grundlegender Wandel ſich anbahnte, die Leute des Landbundes in der Partei als„Intereſſen⸗ vertreter“ verfehmt wurden und man, wie Herr Claß es einmal ganz offen ausſprach, um rein politiſcher Wirkungen wegen den Fehlſchlag der Schieleſchen Agrar⸗ und Oſtpplitik herbei⸗ wünſchte und zu bewirken trachtete.. Nun galt es einen anderen Weg zu finden, um die Lebensintereſſen der Landwirtſchaft durch⸗ zuſetzen. Auf dieſem Wege ſchuf man mit der Gründung der Landvolkpartei und der Aufſtellung von Landvolk⸗Liſten die erſte wichtige Etappe. Für die Zukunft erhebt nun die„Deutſche Tageszeitung“ zwei Forderungen, die in ihrer programmatiſchen Formulierung und angeſichts des kommenden Wahlkampfes von ent⸗ ſcheidender grundſätzlicher Bedeutung ſind. Zuerſt muß, verlangt die„Deutſche Tages⸗ zeitung“, nunmehr der Zuſa m menſchluß der Landwirtſchaft in ſich ſelbſt bis zur ſtärk⸗ ſten Konzentration getrieben und daraus auch ein parlamentariſches Machtzentrum geſchaffen werden. Das iſt die erſte Forderung, die der Bauer dauernd an ſeine berufenen Führer zu richten hat, Sorge zu tragen für den geſchloſſenen Einfatz des in allen ſeinen Teilen gleichmäßig am Leben bedrohten Be⸗ rufsſtandes. Die zweite Forderung aber ſchließt ſich unmit⸗ telbar an, daß dieſe Führer nicht ſtecken bleiben in der Enge des Berufsſtandes, daß ſie im parla⸗ mentariſchen Einſatz des Landvolks nicht Selbſt⸗ zweck ſehen, ſondern Mittel zum Zweck, den Weg zu dem größeren Ziel alle die Kräfte in Stadt und Land zu aktivieren und zu gemeinſamer politi⸗ ſcher Wirkung zu bringen, denen die ſtaatspolitiſche Einſicht von der Bedeutung des deut⸗ ſchen Bauerntums klar iſt, die in Bauernpoli⸗ tik keinen Intereſſenklüngel, ſondern Dienſt am Staatsganzen ſehen.“ „Die neue Front“, heißt es zum Schluß klar und deutlich,„wird im Berufsſtäudiſchen, in der verfehmten Intereſſenpolitik fundamentiert ſein, aber ſie wird ſich auszuweiten haben im Sinne jener großen Zuſammenfaſſung einer neuen Rechten, deren Notwendigkeit gerade auch vom Landvolkſtandpunkt aus wir wiederholt mit Gründen belegt haben.“ Ein neues beachtliches und wohl auch erfreuliches Zeichen dafür, daß man alle Wege für die endgültige Einigung der ſtaatsbürgerlichen Rechten, die man in den Verhandlungen der vergangenen Wochen noch nicht völlig zu erreichen vermochte, ſich offen hal⸗ ten will. Die allen Konſervatieven Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Juli. Der Geſamtvorſtand des Hauptvereins der Konſervativen, die innerhalb der deutſchnatio⸗ nalen Fraktion unter dem Vorſitz des Grafen Seid⸗ litz⸗Sandretzki zu einem ſtill zurückgezogenen Daſein ſich bequemt haben, wohl oder übel bequemen mußten, iſt auf den 4. Auguſt einberufen, um zur politiſchen Lage Stellung zu nehmen. Solches lieſt man jetzt, worauf wir bereits auf⸗ merkſam gemacht haben, nach dem„Abfall“ des Grafen Weſtarp nicht mehr in der„Kreuszeitung“, ſondern in der„Deutſchen Zeitung“. Das Organ des Herrn Claß vermag auch mitzuteilen, um welch hochbedeutſame Dinge es in dieſer Vorſtandsſitzung gehen ſoll. Es unterliegt nämlich, wie man dort leſen kann, keinem Zweifel,„daß der Hauptverein der Konſervativen ſich gegen den Mißbrauch der Bezeichnung„Konſervativen“ durch die ſoge⸗ nannte Konſervative Staatspartei wendet und ent⸗ ſchieden gegen dieſe neue Gründung Stellung neh⸗ men wird.“ Sorgen! Die Volksnationalen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Juli. Die Volks nationale Reichsvereini⸗ gung, die bei der Sachſenwahl zum erſten Male eigene Kandidaten aufgeſtellt hatte und bekanntlich auch an den Wahlen zum Reichstag ſich beteiligen will, wird, wie die„Voſſiſche Zeitung“ mitteilt, den Bundeskanzler des Jungdeutſchen Ordens, Ott o Bornemann, an die Spitze der Reichsliſte ſetzen. Arthur Mahraun dagegen will, wie er ſchon bei der Gründung der Reichsvereinigung erklärt hatte, nicht kandidieren. . Im gleichen Zuge ſind für die Gemeinden 3 wei Steuer quellen aufgezeigt worden, aus denen ſie ihre ſtändig ſteigenden Ausgaben decken können. Die Bürgerabgabe iſt in ihrer urſprünglichen Geſtalt übernommen worden. Die Getränke⸗ verzehrſteuer dagegen iſt auf eine Erhöhung der Bierſteuer beſchränkt worden. Das ſind, wohl⸗ gemerkt, Möglichkeiten für die Gemeinden. Eine Verpflichtung, an dieſen beiden Punkten die Steuerſchraube anzuziehen, beſteht nur, wenn noch in dieſem Jahr die Notwendigkeit einer nach⸗ träglichen Erhöhung der Realſteuern ſich ergibt. Für das Ausmaß der dann erforderlichen Steuererhö⸗ hungen ſind in der Notverordnung ganz beſtimmte Kautelen feſtgelegt worden. Da durch die Auflöſung des Reichstags das In⸗ krafttreten der Steuerpläne um einen Monat ver⸗ zögert wurde, hatte ſich das 5 Defizit um 28 Millionen vermehrt. ſind durch Erſpar⸗ worden, Strei⸗ n eUuE Dieſe 28 Millionen 0 neben den nifſe eingebracht chungen in Höhe von 100 Millionen, zu denen ſich die Regierung verpflichtet und von denen vor allem der Reichsfinanzminiſter die Uebernahme ſeines Amtes abhängig gemacht hatte. Dazu kommen noch 35 Mil⸗ lionen, um die bekanntlich das Defizit von 1929 zu hoch geſchätzt war. Insgeſamt wird alſo die nach Lage der Dinge recht reſpektable Summe von 163 Millionen in Dreivierteln des Etatjahres erſpart. Die Oſthilfe in dem Umfang der Reichstagsvorlage in die Not⸗ verordnung aufzunehmen, war, worauf wir wieder⸗ holt hingewieſen haben, nicht möglich. Die Reichs⸗ regierung hat ſich indes bereit gefunden, die weſent⸗ lichſten Punkte mit dem Artikel 48 in Kraft zu ſetzen. Sie iſt dazu durch die ſtändig ſteigende Not in vielen Diſtrikten des Oſtens bewogen worden, die keinen Aufſchüb der Hilfsaktion mehr duldete. Die Grund⸗ lagen einer Zuſammenarbeit mit dem preu ß i ſchen Kabinett, die vor allem in der Frage der Be⸗ triebsſicherungskredite und der Umſchuldung erfolgen ſoll, iſt ebenfalls in der Notverordnung feſtgelegt. Die Beſprechungen zwiſchen Reich⸗ und Preußen ſollen in der nächſten Woche zum Abſchluß gebracht werden. Zuguterletzt hat der Reichsfinanzminiſter ſich vorbehalten, wenn es nicht gelingt, die Kartells durch gütliche Vereinbarungen zu einem Angleichen der Preiſe an die rapid geſunkenen Rohſtoffkoſten zu bewegen, ſie aufzulöſen. Daneben iſt die Reichsregierung weiter bemüht und wird von dieſen Bemühungen auch in Zukunft nicht ablaſſen, ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm in möglichſt weitem Umfang durchzuführen. Die Po ſt hat ſich, wie ſchon bekannt, bereit gefunden, große Aufträge zu erteilen. Allerdings gehen dieſe Aufträge an Induſtriezweige, die bislang von der allgemeinen Depreſſion am wenigſten in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen wurden. Man hofft indes, in Kürze endlich auch die Reichsbahn zur Vergebung um⸗ fangreicher Arbeiten zu bringen. Schließlich iſt, um der Exportinduſtrie einen Anſporn zu geben, die Exportgarantie von 175 auf 350 Millfonen Mark erhöht worden. Damit freilich wird nur für einen Bruchteil des Zweimillionenheeres an Arbeitsloſen Beſchäftigungsmöglichkeit zu gewinnen ſein. Das Sinnen und Trachten des Finanz⸗ miniſters bleibt daher nach wie vor auch dem End⸗ ziel ſolcher Bemühungen ſich zu nähern, nämlich die unproduktiven Milliardenausgaben der Erwerbs⸗ loſenfürſorge voll und ganz durch produktive Tätig⸗ keit abzulöſen. Noch im Laufe der letzten Woche haben in dieſer Angelegenheit eingehende Erörterungen zwiſchen dem Reichsfinanz⸗, dem Reichsarbeits⸗ und dem Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium ſtattgefunden, die was bei der Schwierigkeit der Materie verſtändlich iſt, zu einem poſitiven Ergebnis vorläufig nicht geführt haben. *** Eine eingehende Inhaltsangabe der neuen Notverordnungen veröffentlichen wir auf Seite 2 der vorliegenden Ausgabe. Einbruch im Reichstag — Berlin, 27. Juli. Einbrecher verſchafften ſich ni der vergangenen Nacht Zutritt zu den Biblio⸗ theksräumen des Reichstages im Obergeſchoß des Reichstagsgebäudes. Was geſtohlen wurde, iſt bisher noch nicht genau feſtgeſtellt. Die Diebe haben eine Anzahl von Schreibtiſchen der Angeſtellten und Beamten aufgebrochen und kleinere Wertgegenſtände an ſich genommen Auſcheinend ſind auch einige Bü⸗ cher, Nachſchlagewerke und dergleichen, aus der Bü⸗ cherei ſelber geſtohlen worden. Eroͤſtöße bei Meiderich — Duisburg⸗ Meiderich, 27. Juli. Geſtern mor⸗ gen wurden die Bewohner von Meiderich und Um⸗ gebung durch heftige Erdͤſtöße erſchreckt, die Bilder von den Wänden warfen. Die ziemlich unſanft aus dem Schlafe geweckten Leute eilten auf die Straße, in der Annahme, daß noch weitere Stöße erfolgten. Gebäudeſchaden iſt nicht entſtanden. Schweres Verkehrsunglück Zwei Tote, fünf Schwerverletzte, 27 Leicht⸗ verletzte Apolda, 28. Juli. Ein Verkehrsomuibus des Ruinen⸗Vereins Pau⸗ linzella befand ſich auf der Rückkehr aus Naumburg. Es paſſierte um 17,45 Uhr die verkehrsgefährliche Ilm⸗Brücke bei der Poche, etwa eine Stunde von Apolda entfernt. Hier wollte der Omnibus einem Motorradfahrer ausweichen und kam auf der ſchmalen Brücke zu dicht an das morſche Holzgeländer, das ſofort nachga b. Der Omnibus ſtürzte in die Tiefe. Von den 35 Inſaſſen wurden zwei Per⸗ ſonen getötet und 32 verletzt, fünf ſchwer. Die Todesſtrafe in England Der„Daily Herald“ berichtet, daß als Ergebnis der Beratungen des Sonderausſchuſſes für die Frage der Abſchaffung der Todesſtrafe zum erſten Male in der Geſchichte Englands vielleicht die Todesſtrafe verſuchsweiſe für eine beſtimmte Zeit abge⸗ ſchafft und daß ſie wieder eingeführt werden wird, wenn ſich während dieſer Zeit die Zahl der Morde erhöhen ſollte. Die Minderheit des Ausſchuſſes trat für völlige Abſchaffung der Todesſtrafe ein. 2. Seite. Nr. 342 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. Juli 1930 Die Verordnung des Reichspräſidenten zur Behebung finanzieller, wirtſchaftlicher und ſozialer Notſtände Der bisherige Reichstag hat der Reichsregierung m Mittel, die ſie ihm als zur Deckung des Etats unbedingt erforderlich vorgeſchlagen hatte, verſagt. Er iſt deshalb aufgelöſt worden. Dadurch iſt die Zwangslage, in der ſich die Reichsregierung befindet und die darin beſteht, daß die nötigen Mittel zum Ausgleich des Etats und zur Aufrechterhaltung der Arbeitsloſenfürſorge nicht ausreichen, verſchärft wor⸗ den. Einmütig hat ſie ſich entſchloſſen, diejenigen Maßnahmen ſofort in Kraft zu ſetzen, die für die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit, die Erhaltung einer geordneten Wirtſchaft und die Durch⸗ führung der Arbeitsloſenverſicherung in der gegen⸗ wärtigen kritiſchen Zeit unabweislich erſcheinen. Gerade in Zeiten ſchwerer wirtſchaftlicher Kriſe iſt eine geordnete Haushaltsführung der öffentlichen Körperſchaften unerläßlich. Die Reichsregierung hat deshalb davon abgeſehen, den Notetat, der am 31. Juli 1930 abläuft, zu verlängern. Das würde eine geordnete, den gegenwärtigen Verhält⸗ niſſen entſprechende Ausgabenwirtſchaft ausſchließen. Der Reichshaushalt muß auf eine für das ganze Rechnungsjahr 1930 gültige Grundlage geſtellt wer⸗ den, auf der die Einnahmen und Ausgaben des Rei⸗ ches zu verwalten ſind. Vorbehaltlich einer vom neuen Reichstag vorzunehmenden Feſtſtellung des Reichshaushaltsplans 1930 durch Geſetz ſoll daher für die Haushaltsführung des Reiches im Jahre 1930 der von der Reichsregierung dem Reichstag vorgelegte Haushaltsentwurf unter Berückſichtigung der Beſchlüſſe des Plenums in zweiter Leſung gelten. Der Fehlbetrag beträgt 760 Millionen 304 Millionen ſollten durch bracht werden. Hierum hat der Kampf im alten Reichstag getobt, und darüber iſt es denn auch ſchließlich zur Auflöſung gekommen. Die Reichs⸗ regierung hat nun noch einmal gründlich geprüft, 5b in dieſer Beziehung die Beſchreitung anderer Wege als der bisherigen unter den gegebenen Ver⸗ Hältniſſen möglich war. Sie iſt zu einer Vernei⸗ nung dieſer Frage gelangt, Es wird daher bei der 276prozentigen Reichshilfe der Beamten und der Aufſichtsratstantiemenbezieher, bei dem 8proz. Zuſchlag zur Einkommenſteuer für Ein⸗ kommen über 8000/ und bei der Ledi genſteuer verbleiben. Der hieraus Urſprünglich mit 304 Mil⸗ lionen erwachſende Betrag wird ſich nun allerdings dadurch vermindern, daß dieſe Steuern anſtatt zum 1. Auguſt zum Teil erſt zum 1. September in Kraft treten können. Der Minderbetrag hieraus beläuft ſich auf 28 Millionen. Hierfür ſollen aber keine neuen Steuern geſchaffen werden. Sie ſollen vielmehr i m Etat eingeſpart werden. Dadurch erhöht ſich der urſprünglich mit 100 Millionen vorgeſehene Er⸗ ſparungsbetrag auf 128 Millionen. Weitere 6 Millionen, die bisher noch ungedeckt waren, ſollen ebenfalls eingeſpart werden. Der ge⸗ ſamte Erſparnisbetrag wird ſich daher auf 134 Mil⸗ ltonen/ belaufen. Zuſammengefaßt ergibt die Deckung des Fehlbetrages von 760 Millionen fol⸗ gendes Bild:„ Erhöhung des Beſtrages zur Arbeitsloſen⸗ neue Steuern aufge⸗ verſicherung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rungsreform 2469 Millionen Reichshilfe, Einkommenſteuerzuſchlag und Ledigenſteuer 274 Millionen 48 Millionen „134 Millionen 35 Millionen Verkürzung der Friſten bei der Tabakſteuer Gefamterſparungen im Etat 2 Verringerung der Fehlbeträge 1929 0 760 Millionen Wie dieſer Ueberblick zeigt, beruht die Not des Etats im weſentlichen auf der Wirtſchaftskriſe und der dadurch bedingten Arbeitsloſigkeit. Der bisherige Umfang der Deckung geht nun bekanntlich von der Annahme aus, daß mit einem Jahresdurchſchnitt von 16 Millionen Arbeitsloſer zu rechnen iſt. Wie ſich die Entwicklung am Arbeitsmarkt geſtalten wird, läßt ſich heute noch nicht überſehen. Immerhin muß ernſthaft mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß die Zahl von 1,6 Millionen überſchritten werden wird. Im Rechnungsjahr 1930 ſind für die Arbeits⸗ loſenverſicherung und für die Kriſenfürſorge ins⸗ geſamt 685 Millionen Mark im Etat zur Verfügung geſtellt. Sollte ſich trotz der vorgehend geſchilderten Maßnahmen ein Mehrbedarf der Reichsauſtalt herausſtellen, ſo ſoll der Betrag zur Hälfte durch Zuſchüſſe des Reiches gedeckt werden, der andere Teil durch Erhöhung oder Abſtuſung der Beiträge oder durch die Verbindung beider Maßnahmen auf⸗ gebracht werden. Dieſe Beſchränkung der Beitrags⸗ pflicht des Reiches muß als eine für die Beruhigung der Wirtſchaft unerläßliche Vorxausſetzung bezeichnet werden. Einzelheiten der Verordnung Dem Zwecke der Deckung der Fehlbeträge dienen insbeſondere die Reichshilfe der Perſonen des öffentlichen Dienſtes und die ein⸗ maligen außerordentlichen Zuſchläge zur Ein⸗ kommenſteuer im Rechnungsjahr 1930. Dieſen Abgaben ſind drei Perſonengru p pen unterworfen. Die erſte Gruppe bilden die Be⸗ amten und Angeſtellten der öffentlichen Hand, denen wegen ihrer geſicherten Stellung ein Opfer zuge⸗ mutete werden kann. Die zweite Gruppe bilden die höheren Einkommen, d, h. alſo Einkommen von mehr als 8000 I. Die dritte Gruppe bilden die Perſonen, die für Frau oder Kinder nicht zu ſorgen haben und deshalb im Vergleich zu dieſen als etwas leiſtungs⸗ fähiger angeſprochen werden können. Der Reichshilfe unterliegen die Beamten und Angeſtellten der öffentlichen Hand im weiteſten Sinne, die Angeſtellten der öffentlichen Hand allerdings nur inſoweit, als ſie nicht der Arbeitsloſenverſicherung unterliegen. Dagegen ſind entſprechend den Beſchlüſſen des Reichstagsausſchuſ⸗ ſes auch die Bezieher von Aufſichtsrats⸗ tantiemen der Reichshilfe unterworfen. Die Reichshilfe bemißt ſich nach dem Bruttodienſtbe⸗ zügen, die für die Zeit vom 1. September 1930 bis zum 1. April 1931 gewährt werden. Die Reichshilfe wird im engſten Anſchluß an die Lohnſteuerbeſtim⸗ mungen erhoben. Sie beträgt 2 Prozent der Ge⸗ haltsbezüge; für jedes minderjährige Kind bleiben 20% monatlich frei. Perſonen, deren Dienſtbezüge nach Abſetzung von 20/ für jedes Kind 2000%¼ im Jahre nicht überſteigen, ſind von der Reichshilfe befreit. Die Bezieher von Aufſichtsratstantiemen, bei denen die Reichshilfe im Wege der Veranlagung erhoben wird, unterliegen der Reichshilfe mit 60 Prozent der im Kalenderjahr 1929 erzielten Aufſichts⸗ ratstantiemen. Die Reichshilfe iſt bei der Berech⸗ nung des Einkommens abzugsfähig. Die außerordentlichen Zuſchläge zur Einkommenſteuer im Rechnungsjahr 1930 beſtehen: J. in einem Fprozentigen Zuſchlag zu der für 1929 veranlagten Steuer. Dieſem Zuſchlag unterliegen die wegen eines Einkommens von mehr als 8000/ veranlagten Perſonen, bei ihnen wird die geſamte Einkommenſteuer, alſo ohne irgend⸗ welche Abzüge dem Zuſchlag von 5 Prozent unter⸗ worfen. Es iſt alſo ein Zwanzigſtel der Einkom⸗ menſteuer 1929 zu entrichten; 2. wird ein Zuſchlag zur Einkommenſteuer der Ledigen erhoben. Dieſer Zuſchlag beſteht einer⸗ ſeits in der Wiederhinzurechnung der durch die Ge⸗ ſetze von 1927 und 1928 eingeführten Abſchläge von 25 Prozent, höchſtens aber 3/ monatlich, fer⸗ ner in einem Zuſchlag von 10 Prozent zur Steuer bei den Pflichtigen, bei denen ſich nicht der prozen⸗ tuale, ſondern der feſte Abſchlag ergibt. Als ledig gelten auch verwitwete oder geſchiedene Perſonen, aus deren Ehe Kinder nicht hervorgegan⸗ gen ſind. Vom Zuſchlag befreit ſind unverheiratete Frauen, denen Kinderermäßigungen zuſtehen, und ferner Steuerpflichtige, die zum Unterhalt ihrer ge⸗ ſchiedenen Ehefrau oder eines bedürftigen Eltern⸗ teils ſeit einem Jahre mindeſtens 10 Prozent ihres Einkommens aufwenden und denen deshalb eine Ermäßigung der Einkommenſteuer bewilligt wor⸗ den iſt. Der Zuſchlag zur Einkommenſteuer der Ledigen wird bei den Lohnſteuerpflichtigen im Wege des Steuerabzuges in der Zeit vom 1. September 1930 bis 31. März 1931 erhoben. Bei den veranlag⸗ ten Einkommenſteuerpflichtigen unterliegen, da der Ledigenzuſchlag nur für ſieben Monate gelten ſoll, nur 60 Prozent der Jahresſteuer für 1929 dem Ledigenzuſchlag. Die Veranlagten haben den Zuſchlag für die Einkommen von mehr als 8000 4 und den Ledigen⸗ zuſchlag gleichzeitig mit ihren Einkommenſteuervor⸗ auszahlungen, alſo am 10. Oktober 1930 und am 10. Januar 1931, zu entrichten. Erſchließung von Einnahmen für die Gemeinden Die Reichsregierung würde aber ihre Pflicht ver⸗ nachläſſigt haben, wenn ſie in dieſem Augenblick nur an den Reichsetat gedacht und nicht gleichzeitig auch für die Finanzierung der Gemeindeetats etwas ge⸗ tan hätte. Deren Lage iſt im Laufe der letzten Mo⸗ nate auch immer bedrohlicher geworden. Die Ge⸗ meinden ſollen daher mit ſbfortiger Wirkſamkeit das Recht erhalten, Bürgerſteuer und Gemein de⸗ bierſteuer zu erheben, und zwar letztere in einem gegenüber bisher erhöhten Ausmaße. Gemeinden, deren Etats durch die Wohlfahrtserwerbsloſenfür⸗ ſorge außerordentlich belaſtet ſind, ſollen das Recht bekommen, daneben auch von den übrigen Getränken außer Bier eine Gemeindegeträukeſteuer zu erheben. Bei der Ausgeſtaltung der Bürgerſteuer iſt den ſozialen Geſichtspunkten durch eine Staffelung des Steuerſatzes Rechnung getragen. Der Satz beträgt im allgemeinen 6 /. Er ermäßigt ſich für Leiſtungs⸗ ſchwache auf 3 /. Er erhöht ſich auf 25, 50, 100, 200 und 500 J. Bei den höchſten Einkommen beträgt er 1000 J. Die Verkoppelung der Bürgerſteuer und der Gemeindeſteuer mit den Realſteuern konnte nicht für die Dauer, ſondern nur für die Zeit bis zum Inkrafttreten des Steuervereinheitlichungsgeſetzes geregelt werden. Die Vorbereitungsarbeiten für dieſe unaufſchiebbare Steuervereinheitlichung müſſen ſchon jetzt begonnen werden. Darum beauſtragt die Verordnung die Reichsregierung, dieſe Vorberei⸗ tungsmaßnahmen ohne jeden Verzug in Angriff zu nehmen. Oſthilfe Die Reichsregierung ſtand vor der Notwendigkeit, die Durchführung der geplanten Oſthilfe in möglichſt weitem Umfange zu ſichern, nachdem das Zuſtande⸗ kommen des Oſthilfegeſetzes durch die Auflöſung des Reichstages vereitelt worden war. Mit dem Charakter einer Notverordnung iſt es nicht ver⸗ einbar, ein mehrjähriges Programm auf⸗ zuſtellen. Ihr Zweck kann vielmehr nur der ſein, bis zum Inkrafttreten eines dem kommenden Reichs⸗ tage alsbald nach ſeinem Zuſammentreten vor⸗ zulegenden endgültigen Geſetzes die dringendſten Maßnahmen in die Wege zu leiten, welche zur Lin⸗ derung der Not des Oſtens erforderlich ſind. Der gleichzeitig durch Notverordnung in Kraft geſetzte Haushaltsplan bietet die Mittel, um die durch Frachtenerleichterung, Erleichterung der kommunalen Laſten, Senkung der Schiffahrts⸗ abgaben, Zinsverbilligung, Betriebsſicherung und ſonſtige Maßnahmen auf wirtſchaftlichem, geſundheit⸗ lichem und kulturellem Gebiete im urſprünglichen Plan vorgeſehenen Hilfen in dieſem Jahre zu ge⸗ währen. Für dieſe Zwecke ſind insgeſamt rund 126 Millionen RM. ausgeworfen. Daneben war aber notwendig, im Wege einer beſonderen Notverord⸗ nung die Beſchaffung der für dieſes Jahr im Rahmen der ländlichen Siedlung und der Umſchuldung er⸗ forderlichen Kredithilfen ſicherzuſtellen und den Vollſtreckungsſchutz zu regeln. Dies iſt in der Not⸗ verordnung geſchehen. Zur Beſchaffung des Dauer⸗ kredites für die ländliche Siedlung iſt der Reichs⸗ regierung die Ermächtigung zur Uebernahme einer Garantie in Höhe von vorläufig 50 Millionen RM. und zur Errichtung eines Siedlungsinſtitutes ge⸗ geben worden. Für die Zwecke der Umſchuldung ſtehen insgeſamt 100 Millionen an Garantien zur Verfügung, von denen ein Teil im Wege barer Um⸗ ſchuldung, ein anderer im Wege der Verausgabung von vorläufigen Ablöſungsſcheinen im Sinne des nicht verabſchiedeten Entwurfes des Oſthilfegeſetzes verwertet werden ſoll. Es ſteht zu erwarten, daß die preußiſche Staatsregierung ihrerſeits im Wege über die Preußenkaſſe einen entſprechenden Betrag zur Verfügung ſtellen wird. Mit dieſen Summen wird der vördringlichſte Bedarf gedeckt werden können. Der Vollſtreckungsſchutz wird genau in dem gleichen Umfange wie urſpnüglich vorgeſehen für die Zeit bis zum 31. Dezember ds. Is. gewährt werden. Die erforderlichen Anordnungen werden vorbereitet und ſollen in den nächſten Tagen bekanntgegeben werden. 8 die Veiſetzung der Koblenzer Opfer Trauer der ganzen Stadt Telegraphiſche Meldung = Koblenz, 27. Juli. Die unglücklichen Opfer der Brückenkataſtrophe ſind am Samstag nachmittag zur letzten Ruhe be⸗ ſtattet worden. Die Beiſetzung fand unter u ng ee⸗ heurer Beteiligung der Bevölkerung ſtatt. Durch die Straßen, in denen allenthalben die Fah⸗ nen auf Halbmaſt wehten, ergöß ſich ſchon in früher Morgenſtunde ein gewaltiger Menſchenſtrom zur Herz⸗Jeſu⸗Kirche, wo von dem Biſchof von Trier, Dr. Boruewaſſer, ein Pontifikalamt zelebriert wurde. Die Vertreter der Behörden, unter ihnen Oberpräſident Dr. Fuchs und Oberbürgermeiſter Dr. Ruſſell, ſowie die Geiſtlichkeit aus Stadt und Land mit dem Abt von Maria Lach und dem Trierer Domkapitular Dr. Fuchs an der Spitze, nahmen mit den Hinterbliebenen der Opfer und einer großen Menge Leidtragender an dem Requiem teil. Im Anſchluß daran zogen Tauſende zur Telegraphen⸗ kaſerne, wo man in der Turnhalle 19 Opfer aufge⸗ bahrt hatte. An den mit Kränzen bedeckten Särgen zog die Menge in ſtundenlangem Zuge vorüber. Die Miniſter von Guérard und Hirtſiefer ſowie Staatsſekretär Schmid legten im Auftrage der Reichsregierung und der preußiſchen Staats⸗ regierung Kränze nieder. Auch die Stadt Koblenz batte ihrer Anteilnahme durch Niederlegung von Kränzen Ausdruck gegeben. Nach der feierlichen Einſegnung ſetzte ſich der Trauerzug mit den 19 Särgen langſam in Bewegung. Die Spitze des Zuges bildeten die Vereine mit ihren Fahnen. Es folgten die Geiſtlichkeit, dann die Leichenwagen mit den Särgen, hinter denen die nächſten Angehörigen ſchritten. Den Abſchluß bildete das große Trauergefolge. In den Straßen bildeten zu beiden Seiten Schulkinder Spalier. Vor dem Friedhof nahmen die begleitenden Vereine Aufſtel⸗ lung. Der Friedhof ſelbſt war für die Menge ge⸗ ſperrt. Nur die Angehörigen und die geladenen Gäſte fanden Zutritt. Träger brachten die Särge zu der Gruft, in der alle Toten, wie eine gemeinſame Familie ihre Ruhe finden ſollen. Als die Särge in das Grab hinabgelaſſen wurden, ſpielten ſich er⸗ ſchütternde Szenen ab. Als erſte ſprachen die Vertreter der Kirchen, Dom⸗ kapitular Dr. Fuchs und Generalſuperintendent D. Stoltenhof. Sodann legte Reichsverkehrsminiſter Dr. von Guérard am Grabe drei Kränze nieder und ſagte dazu u..: „Der Herr Reichspräſident hat mich beauf⸗ tragt, vor dieſer Gruft in der ſoviele Wünſche und Hoffnungen begraben ſind, erneut ſeiner herzlichen Teilnahme Ausdruck zu geben. Ich weiß mich mit dem Reichspräſidenten in dem Wunſche eins, daß Gott der Allmächtige Troſt, Friede und Hoffnung Ihnen verleihen möge. Im Namen des Herrn Reichspräſidenten lege ich dieſen Kranz nieder. Der Trauer des Herrn Reichspräſidenten ſchließen ſich an der Reichskanzler des Deutſchen Reiches und die Reichsregierung. Die Deutſche Reichs⸗ regierung weiß ſich eins heute in der Trauer mit dem deutſchen Volke, und ich darf noch mehr ſagen, dar⸗ über hinaus eins mit all den Gegenden, in denen die deutſche Zunge klingt. Im Namen des Herrn Reichskanzlers und der deutſchen Reichsregierung. lege ich dieſen Kranz nieder. Den dritten darf ich niederlegen als Reichsverkehrsminiſter und Chef der deutſchen Reichswaſſerſtraßenverwaltung, Aber ich darf hinzufügen, als Sohn dieſer Stadt, der mit Ihnen Freud und Leid teilt.“ Namens der preußiſchen Staatsregierung ſprach Wohlfahrtsminiſter Hirtſtefer:„Möge der gütige Gott, den aus heller Freude in die Nacht des Todes Geſtürzten ein gütiger Richter ſein, und den Angehörigen den Troſt verleihen, den Menſchen⸗ worte nicht zu verleihen mögen.“ 5 Als letzter ſprach Oberbürgermeiſter Ruſſell, der den Kranz der Stadt Innsbruck niederlegte und mitteilte, daß an der Unglücksſtelle ein Gedenukſtein errichtet werden ſoll. Sodann defi⸗ lierten die Fahnen und Banner, noch einmal ſich verneigend, an dem Grab vorüber. Der Sarg des kleinen Deutſch⸗Amerikaners Pawler aus Akron (Ohio) war, mit dem Sternenbanner bedeckt, neben der Gruft aufgeſtellt, wurde aber nicht beigeſetzt, ſondern wird in die amerikaniſche Heimat überführt werden. Die Stimmung in der Stadt iſt ſchwer gedrückt und die ſonſt ſo fröhlichen Rheinländer werden noch für lange unter dem Eindruck dieſer traurigen Tage ſtehen. R 4.* Dank der preußiſchen Regierung Der preußiſche Miniſterpräſident hat dem ba di⸗ ſchen Staatspräſident den Dank für die Beileidskundgebung der badiſchen Regierung zum Koblenzer Unglück ausgeſprochen. — Erwerbsloſenverſicherung, Krankenverſicherung, Reichsperſorgunz Das Reichskabinett hat u. a. beſchloſſen, dem Reichspräſidenten vorzuſchlagen, aufgrund des Ar⸗ tikels 48 der Reichsverfaſſung diejenigen Aende⸗ rungen der Arbeitsloſenverſicherung in Kraft zu ſetzen, die zur Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit der Berſicherung geboten ſind. Sie iſt dabei im weſent⸗ lichen den Beſchlüſſen gefolgt, die der Reichstags⸗ ausſchuß für ſoziale Angelegenheiten in zwefter Leſung bereits angenommen hatte. Im einzelnen handelt es ſich auf der Einnahmeſeite darum, daß der Beitrag zur Arbeitsloſenverſicherung für die Zeit vom 1. Auguſt 1930 auf 4 Prozent des Ar⸗ beitsentgelts feſtgeſetzt worden iſt. Auf der Ausgabenſeite ſind Maßnahmen vorgeſehen, die insgeſamt für den Reſt des Haus⸗ haltsjahres etwa 100 Millionen RM. erſparen wer⸗ den. Die Reichsregierung hat hierbei den vom Reichstagsausſchuß bewilligten Grundſatz ange⸗ nommen, wonach die Höhe der Unterſtützung künftig in eine Beziehung zur Dauer der Anwartſchaft ge⸗ bracht wird.. In der Frage der Sperrfriſten entſcheidet ſich die Notverordnung dahin, daß die normale Dauer der Sperrfriſten künftig ſechs Wochen beträgt; dafür ſind aber für die Fälle freiwilliger Arbeitsaufgabe Erleichterungen über das gegenwärtig geltende Maß hinaus vorgeſehen. Die Dauer einer Kriſenunter⸗ ſtützung wird unter beſtimmten Vorausſetzungen jetzt auf die Dauer der werſicherungsmäßigen Arbeits⸗ loſenunterſtützung angerechnet. Durch dieſe Maßnahmen wird der Ausgleich der Einnahmen und Ausgaben der Reichsanſtalt für eine beſtimmte Zahl von Arbeitsloſen ſichergeſtellt. Es iſt aber zugleich Vorſorge getroffen, daß die Fi⸗ nanzlage des Reiches nicht von neuem erſchüttert wird, wenn etwa dieſe Zahl überſchritten werden ſollte. Für dieſen Fall wird die Darlehenspflicht des Reiches, die an ſich nach Paragr. 163 des Ge⸗ ſetzes gegeben wäre, auf die Hälfte des Mehrbedar⸗ fes beſchränkt. Der Reſt iſt durch Erhöhung oder Abſtufung der Beiträge zu decken. Die Maßnahmen der Verordnung hinſichtlich der Krankenverſicherung wenden ſich gleich⸗ mäßig an die Verſicherten und die Kaſſenärzte, die Kaſſenverwaltung und die Aufſichtsbehörden. Sie betreffen die Beteiligung der Verſicherten an den Koſten für die ärztliche Behandlung und die Heil⸗ mittel, den Beginn des Krankengeldes, regeln die Familienkrankenpflege, beſchränken die Krankenkaſ⸗ ſen im Erwerb von Grundſtücken, in der Errichtung non Gebäuden und Anſtalten und in der des Beitrages. Die Verordnung ſetzt die Berufspflichten der Kaſ⸗ ſenärzte feſt und regelt den vertrauensärztlichen Dienſt. Die Verordnung macht auch die Bildung un wirtſchaftlicher Zwergkaſſen unmöglich. Auf Grund der Verordnung haben die Krankenkaſſen den Beitrag unter Berückſichtigung der Aenderung der Verordnung neu feſtzuſetzen. Auf dem Gebiete des Verſorgungsrechtes ſoll die erſtmalige Anmeldung eines Rentenanſpruches künftig nicht mehr möglich ſein, der Rechtsanſpruch auf Neufeſtſetzung der Verſorgungsbezüge wegen veränderter Verhältniſſe wird begrenzt auf die Ge⸗ ſundheitsſtörungen, für die am 31. Juli 1980 Rente bezogen wurde, und ſchließlich wird die Mög⸗ lichkeit des Rekurſes in Fällen eingeſchränkt, in de⸗ nen die rechtliche Bedeutung des Streitgegenſtan⸗ des dieſes Rechtsmittel nicht mehr erfordert. Verhütung unwirtſchaftlicher Preisbildung Die Anpaſſung der gebundenen Preiſe an die veränderte Wirtſchaftslage und die geſunkene Kaufkraft breiter Maſſen, ſowie die Notlage der im freien Wettbewerb ſtehenden Wirtſchaftskreiſe ſetzt ſich nach allgemeiner Anſicht zeitlich zu langſam und ihrem Ausmaß nach unzulänglich durch. Infolge⸗ deſſen iſt u. a. das Verhältnis der Preiſe von Waren und Leiſtungen zueinander vielfach in einer volks⸗ wirtſchaftlich zu gerechtfertigten Weiſe verſchoben worden. De mangelhafte Anpaſſung der gebundenen Preiſe hat Spannungen hervorgerufen, die einer ausgeglichenen Zuſammenarbeit aller wirtſchaftlich Tätigen im Wege ſtehen. Bei dieſer die öffentliche Sicherheit und Ordnung erheblich gefährdenden Lage muß die Reichsregierung es ſich angelegen ſein laſſen, Mißſtände dieſer Art, wo immer ſie erkenn⸗ bar ſind, zu beſeitigen. Sie rechnet dabei auf die verſtändnisvolle Mitarbeit der beteiligten Wirk⸗ ſchaftskreiſe ſelbſt. Soweit dieſe jedoch im Einzelfall nicht zu gewinnen ſein ſollte, ſind ihr in dieſer Ver⸗ ordnung die Mittel an die Hand gegeben, das im Intereſſe der Geſamtheit Erforderliche auch gegen⸗ über Widerſtrebenden ſchnell und wirkſam durchzu⸗ ſetzen. Zu dieſem Zwecke wird die Reichsregierung a ermächtigt, unter beſtimmten Vorausſetzungen durch Verwaltungsmaßnahmen unwirtſchaftliche Preisbin⸗ dungen auszuräumen. Die Uebertragung dieſer Be⸗ fugniſſe entſpricht den Beſchlüſſen, die der Deutſche Juriſtentag 1928 zur Abänderung der Kartellverord⸗ nung gefaßt hat. Ferner kann die Reichsregierung die Eingangszölle ſolcher Waren, deren Erzeugung oder Verkehr durch Preisbindungen in unwirtſchaft⸗ liche Bahnen gelenkt wird, aufheben.- Den Abſichten, die den Reichspräſidenten zum Er laß der Verordnung beſtimmt haben, würde es am meiſten entſprechene und die Verordnung hätte ihren Zweck dann am beſten erfüllt, wenn es der Reichs⸗ regierung im Zuſammenwirken mit dem Vorläufi⸗ gen Reichswirtſchaftsrat, der alsbald mit dieſen Fra⸗ gen befaßt werden ſoll, gelingt, den Belangen der Geſamtwirtſchaft Geltung zu verſchaffen, ohne auf die in der Verordnung gegebenen Ermächtigungen zurückgreifen zu müſſen. Letzte Meldungen Die ſpinale Kinderlähmung im Elſaß — Paris, 27. Juli. Die ſpinale Kinderlähmung im Elſaß breitet ſich gleichſam aus. Es ſind in den letzten 24 Stunden fünf neue Fälle zu verzeichnen; im ganzen alſo in den letzten fünf Wochen 210, da⸗ von in Straßburg allein 55. Ermordung eines faſziſtiſchen Milizoffiziers — Mailand, 27. Juli. Der Zugführer der fafzi⸗ ſtiſchen Miliz Orazio Por cu iſt in der Nähe des Pachthofes Clarette durch zwei Dolchſtöß e ge⸗ tötet worden. Man glaubt Mord. Feſtſetzung 1 1. 1 wur wi! 1 grof . 2 2 7 1 dem Ar- de⸗ 81 der ent⸗ s ker nen CCC N 1 2 Montag, den 28. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 342 Sommerfeſt der Jeudenheimſchule Das war ein Singen und Klingen in den Schul⸗ ſtuben, ein geſchäftiges Treiben und Arbeiten. Nach zwei Wochen Vorßereitungszeit konnte das Feſt end⸗ lich eröffnet werden: mit einem Umzug der Sie⸗ ger beim diesjährigen Spielfeſt der Mannheimer Volksſchule ſtraßauf⸗ und ⸗ab durch ganz Feudenheim hindurch. Sie machten die Sache ſtramm und ſtil⸗ gemäß. Als Begrüßung war das Bankett am Vorabend des eigentlichen Feſttages gedacht. Nach einem launigen Vorſpruch und einigen Liedern zur Laute tanzte die kleine Elſe Back ihre „Wunderpuppe“ zum Entzücken aller Zuſchauer. Das Tanzſolo war die gegebene Ueberleitung zu einem Elfenreigen, der von Schülerinnen der Fort⸗ bildungsſchule recht taktſicher getanzt wurde. Herr Benzinger, der mit warmer Baritonſtimme edle Gaben ſeiner Kunſt ſpendete, fand bald lebhaften Beifall. Das rühmlichſt bekannte Alemannia⸗ quartett unter der zielbewußten Leitung von Chormeiſter K. Schanz ſang in vollendeter Weiſe drei Lieder im Volkston. Ganz beſonders freudig wurde das alemanniſche Volksſtück„Beim Kranz⸗ winden“ aufgenommen. Das Spiel wurde geſpielt mit edler Natürlichkeit und Unbefangenheit. Einen urwüchſigen Abſchluß des Abends bildete der mit großem Geſchick getanzte Holzſchuhtanz aus der Oper„Zar und Zimmermann“. Den muſikali⸗ ſchen Teil des Abends beſtritt in, Weiſe das von Freunden gebildete Orcheſter. Kapellmeiſter Homann ⸗Webau war der Meiſter am Klavier. Feſtplatzbummel Der Wettergott hatte ein Einſehen, ſo daß man ganz gemütlich auf dem Feſtplatz umherbummeln konnte. Es war überall ordentlich beſetzt: Kein Wun⸗ der, hatte doch der kleine Schorſchl und der Fritzl ſämtliche Onkels und Tanten herbeigeholt, damit ſte ihren Jüngſten aus der Verwandtſchaft gebührend bewundern konnten, wenn er beim Spiel vor lauter Uebereifer danebentapſt. Hei, da guckte der Onkel, wie die Kerls da oben auf der Bühne turnten. Als er vom vielen Gucken müde war, genehmigte er ſich einen Stein und ein Paar warme Würſtchen, ging zum Schießſtand, ſchoß dreimal daneben und ſchlich ſich dann zur Kegelbahn, wo er richtig einen anſehnlichen Preis gewann. Dann holte er ſich am Rauchſtand eine echte Havanna und machte ſich auf die Suche nach der Tante. Die hatte ſich einſtweilen in die Turnhalle begeben und dort den hochfeinen Kaffee und Kuchen ver⸗ ſucht. Schorſchl hatte ſich ein paar Groſchen erbettelt und war dann in die Eisſtube gewitſcht. Gerade als der Onkel die Tante begrüßte, bot ein Mädchen Röllchenloſe an. Onkel greift in den Geld⸗ beutel, erſteht ſich ein paar Loſe. Richtig ein Treffer! So verging die Zeit. Am Abend war richtiges Sommernachtfeſt mit wirkſamer Beleuchtung; ein Wogen und Treiben und Fröhlichſein bis in die ſpäteſten Nachtſtunden hinein. Am heutigen Montag Abend iſt Fortſetzung und Schluß: Großes Abſchied⸗ nehmen von Feſt und frohen Stunden... 815 Eine evangeliſche Filmſtelle für Baden. Der Gefamtverband der Inneren Miſf ton hat eine evangeliſſche Filmſtelle für Baden errichtet und will dieſe als Zentrale für die geſamte evangeliſche Filmarbeit in Baden aus⸗ bauen. Dadurch ſoll dem wilden Filmangebot ge⸗ ſteuert und Planmäßigkeit in die evang. Filmarbeit gebracht auch eine Gewähr dafür geboten werden, daß die Reinerträge der Vorführungen, ſoweit ſie nicht den Gemeinden ſelbſt zufließen, badiſchen Ein⸗ richtungen und Werken zugute kommen. Den Pfarr⸗ ämtern wird empfohlen, die Arbeit dieſer evang Filmſtelle dadurch zu unterſtützen, daß nur deren Filmangebote berückſichtigt werden. Den Kirchen⸗ gemeinden wird demnächſt vonſeiten des Geſamtvor⸗ bandes der Inneren Miſſion ein Angebot guter evangeliſcher Filme für den Winter 1930⸗31 zu⸗ gehen. einer Zigarette das vorzög Der erſte Hundstag⸗Sonntag Den Meteorologen darf man jetzt überhaupt nichts mehr glauben. Samstag haben ſie verkündet, daß mit Abnahme der Bewölkung, Sonnenſchein und ſchönem Wetter zu rechnen ſei. Kaum haben wir uns ein bißchen des heiteren Samstag gefreut, folgt ſchon wieder ein zweifelhafter Sonntag. Bei ſolchem Wetter leidet der ſchönſte Wochenend⸗ humor Schiffbruch. Den Ferienreiſenden, die ſich jetzt in den Sommerfriſchen befinden, wird die ganze Urlaubsfreude verdorben und mit der Erholung iſt es auch nicht weit her. Viele Mannheimer haben ſich infolge des un⸗ gewiſſen Wetters geſtern morgen gar nichts„Großes“ vorgenommen. Manche überlegten ſich, ob es über⸗ haupt nicht beſſer ſei, in einen Sonntagsdauerſchlaf zu verſinken. Man kann ſich denken, was für einen Schaden der geringe Reiſeverkehr für Aus⸗ flugslokale und andere Unternehmen des Wochen⸗ endverkehrs bedeutete. Am Strandbad waren ganze 2000 Menſchen anzutreffen. Im übrigen war geſtern der erſte Hundstags⸗ Sonntag. Die Sonne trat am 23. Juli in das Zeichen des Löwen. Ungefähr gleichzeitig erſchien am nächtlichen Horizont der Sirius, der leuch⸗ tendſte Stern unſerer Sommernächte, ein wahrer Rieſe unter den Geſtirnen. Der Sirius ſteht im Sternbilde des„Großen Hundes, weshalb ihn ſchon die alten Griechen den Hundsſtern nannten. Die Tage, die mit ſeiner nächtlichen Ankunft be⸗ ginnen, heißen die Hundstage. Sie dauern bis 23. Auguſt und müſſen, wenn ſie ihrem Namen Ruf und Ehre machen wollen, ſehr heiß ſein. Bis jetzt haben wir freilich recht wenig davon gemerkt, und das iſt ſehr, ſehr ſchade. Wenn auch der geſtrige Sonntag Nachmittag uns ein wenig Sonne beſcherte und dadurch die Mannheimer wenigſtens in die allernächſten Ausflugsziele lockte, eine Hundstagshitze war das immer noch nicht. Vielleicht haben wir von Petrus, dem Herrn der himmliſchen Waſſer und Winde, im Juni einen zu ſtattlichen Vorſchuß auf die glühende Hitze der Hundstage genommen, ſo daß er das Sonnenkonto bis auf weiteres„ſperrt“. Dieſe Befürchtung iſt nicht von der Hand zu weiſen, denn wir haben wochen⸗ lang ſo verſchwenderiſch in Freiluftgefilden, Strand⸗ und Familienbädern uns ergötzt und wahrſcheinlich hat der gute Petrus während dieſer Zeit aus Ver⸗ ſehen etwas zu viel Sonne aus ſeinem Wetterſack gelaſſen. Wenn er nun dieſen Kredit wieder irgendwie einholen will, dann haben wir auch während der friedlichen Ferien wochen mit Platzregen und Kühle zu rechnen. Unter dieſen Umſtänden würde es ſich wohl emp⸗ fehlen, mit Herrn Sirius, dieſem gewaltigen Fix⸗ ſtern, der über ſo ungeheuer viel Hitze verfügt, in engere Beziehungen zu treten. Vielleicht könnte man ihn bewegen, daß er uns etwas warmes Ferienwetter oder wenigſtens ſchöne Sonntage liefert. Man kann nie wiſſen, wozu ſo ein Hundsſtern dienlich iſt. H ich o. Gründung des Tierparkvereins Mannheim Seit einiger Zeit beſteht draußen im Käfertaler Wald, beim Reſtaurant„Karlſtern“, eine kleine Sammlung zumeiſt einheimiſcher Tiere, zu deren Er⸗ haltung und Vergrößerung alsbald ein Tierpark⸗ Hilfsbund ins Leben gerufen wurde. Zahlreiche Intereſſenten trugen ſich in Liſten ein. Auf Sams⸗ tag abend wurde eine Verſammlung in den „Durlacher Hof“ einberufen, um einen Mann⸗ he imer Tierparkverein zu gründen. Leider war die Zahl der Erſchienenen verhältnis⸗ mäßig gering und auch der Referent des Abends hatte abſagen müſſen. An ſeiner Stelle gab Herr Moog einen Ueberblick über die Entwicklung und den Beſtand des Tiergartens im Käfertaler Wald. Er umfaßt zurzeit ein Rothirſchpaar, zwei Gänſegeyer, zwei Steinadler, Pelikane, Jung⸗ fernkraniche, eine Anzahl Kleinvögel und Raub⸗ vögel, verſchiedene Affen und einen Dachs. Viele Tiere ſind von Tierhandlungen leihweiſe angeboten, doch mangelt es noch an Platz. Der Tiergarten wird nun noch um drei Morgen Gelände— eine große Wieſe mit Gehölz— erweitert. In der Hauptſache dings ablehnt. ſoll die Tierwelt der deutſchen Heimat gezeigt wer⸗ den. Dazu werden Wildgehege und Volieren er⸗ richtet, ſowie eine Stelzvogelwieſe angelegt. Der Redner betonte, daß man keinen Konkurrenz⸗ kampf mit dem Waldparkzoo wolle, den er wegen der Hochwaſſergefahr und der Schnakenplage aller⸗ Der Tierpark im Käfertaler Wald ſolle kein Privatunternehmen, ſondern eine gemein⸗ nützige Anſtalt ſein. Bisher ſind Mittel durch klei⸗ nere Stiftungen eingegangen. Der Tierpark iſt ſchuldenfrei und enthält neben geliehenen auch eigene Tiere. Die Mühlen haben Futtermittel zur Verfügung geſtellt, die Schlachthofverwaltung gibt unentgeltlich Abfallfletſch. Zum einſtweiligen Vorſitzenden wurde Herr Helm gewählt, zum Schriftführer Herr Bär. Im Verlaufe der Ausſprache kamen aus dem Mitglie⸗ derkreiſe wertvolle Anregungen, ein Mitglied ſtellte gleich eine größere Anzahl Brieftauben mit Schlag zur Verfügung. Ein von den Mitgliedern gewählter Ausſchuß wird mit der Geſchäftsfüh⸗ rung betraut. Polizeihunde⸗ Vorführung Der Süddeutſche Dreſſur⸗Verein für Schutz⸗ und Polizeihunde e. V. Mannheim veranſtaltete am geſt⸗ rigen Sonntag nachmittag auf den Rennwieſen eine Polizeihunde⸗ Vorführung, zu der ganz erſtklaſſiges Material zur Verfügung geſtellt war. Neben Gehorſams⸗ und Gewandheitsübungen, wie ſie die Prüfungsordnung für Polizeihunde vor⸗ ſchreibt, ſah man auch Arbeiten ſchwierigerer Art, die mit aller Deutlichkeit erkennen ließen, was eine ztelbewußte Dreſſur aus einem geeigneten Hund machen kann. Ein hervorragender Sucher iſt der deutſche Schäfer⸗Rüde„Strolch“(Beſ. Dr. med. Jordan⸗Narath). Zu erwähnen ſind ferner der Boxer⸗Rüde„Max“(Beſ. Otto Arnheiter), Dober⸗ mann⸗Rüden„Aſtor v. d. Silberpappel“(Beſ. Joh. Danner) und„Alto v. Falkeneck“(Beſ. Walter Hart⸗ DiE G SROSSE MARKE DER rägt sich der Raucher jedesmal beim Kcufe einer Zigarette, 5 warum er gerade dieser den Vorzug gibt? Wer wirklich von liche Aroma erwartet, das den köstlichen Genuß des Rabchens gewährt, solſte unsere SELECT versochen, und ihr ſiebliches Aroma fesselt. die die Raucher durch ihren Duff mann) ſowie die Schäferhunde„Dolf“(Beſ. Valentin Brunner),„Bär“(Beſ. Wilh. Pülm) und„Hektor d. Pfalzburg“(Beſ. Alois Puſch). An beſonders ſchweren Uebungen ſah man noch die Verbrecher⸗ Abwehr, die Blindenführung und die Bewachung von Gegenſtänden. Das Publikum folgte mit Inter⸗ eſſe den für die wackeren Vierfüßler und ihre Führer. * * Beſucherzahl in badiſchen Kurorten. Baden⸗ Baden meldet bis zum 17. d. Mts. 43 409 Kurgäſte, darunter 10 117 Ausländer, Badenweiler für die Zeit vom 1. Januar bis 18. Juli 6290 Kurgäſte, darunter 1148 Ausländer. Im Juni melden Freiburg 18 783 Fremde(2900 Ausländer), Heidelberg 34 866 Fremde (7778), Konſtanz 15 886(1725), Karlsruhe 13 974 (1405), Titiſee 2544 Fremde. a Vorführungen und kargte nicht mit Beifall Jeſtgenommene Einbrecher 1 etwa 28jährige Stiefſohn des Hausverwal⸗ ters K. in den Behelfs bauten am Pfingſt⸗ berg 5 eiher und ein gleichaltriger ebenda wohn⸗ hafter Burſche brachen durch ein Fenſter in das dem Ehepaar Worſchmann aus Rheinau gehörende Ver⸗ kaufshäuschen ein und entwendeten 10 Fla⸗ ſchen Bier und eine Anzahl Zigaretten. Das Diebesgut vergruben ſie im Sand am Weiher, um ſich ſpäter ſeiner zu erfreuen. Eine Anwohnerin hatte ſie jedoch bei ihrer Tat beobachtet und erkannt und alsbald die Polizei benachrichtigt, die denn auch prompt erſchien und bereits um 7 Uhr das Paar aushob und ins Amtsgerichtsgefängnis verbrachte. Ein von der Fahndungspolizei geſuchtes Zig e u⸗ nerehepaar hielt ſich ſeit einigen Tagen bet Stammesangehörigen in den Behelfsbauten am Pfingſtberg auf. Am Sonntagvormittag umſtell⸗ ten völlig unerwartet mehrere Kriminal⸗ beamte und Schutzleute die Wohnung der Zi⸗ geuner Weiß und Lehmann, den vermuteten Auf⸗ enthaltsort der Geſuchten. Dieſe wurden auch aus⸗ findig gemacht und die Frau zur Verbüßung einer mehrmonatigen Gefängnisſtrafe abgeführt, während der Mann, der Landes verweis hatte, über die Grenze abgeſchoben wurde. N * Staatsprüfung für Maſchineningenieure. Die Regierungsbauführer Friedrich Steiert aus Frei⸗ burg und Karl Ulrich aus Karlsruhe haben die dies⸗ jährige Staatsprüfung für Maſchineningenieure be⸗ ſtanden und ſind zu Regierungsbaumeiſtern ernannt worden. * Forſtliche Staatspritfung. Die folgenden Forſt⸗ referendare haben im Mai die forſtliche Staatsprü⸗ fung abgelegt und ſind zu Forſtaſſeſſoren ernannt worden, Dummel, Paul, aus Burg; Lünzmann. Hel⸗ mut, aus Karlsruhe; Stöcklin, Wilhelm, aus Weis⸗ weil, und Stoll, Hans, aus Konſtanz. * Theologiſche Prüfungen. Die im Spätjahr 1930 abzuhaltenden theplogiſchen Prüfungen finden fol⸗ gendermaßen ſtatt: Die 2. Prüfung am Montag, 29. September; die 1. Prüfung am Montag, 13. Okt. Die Geſuche um Zulaſſung zur 2. theologiſchen Prü⸗ fung müſſen ſpäteſtens am 29. Auguſt, die zur 1. theologiſchen Prüfung ſpäteſtens am 13. September beim Evang. Oberkirchenrat eingegangen ſein. * Zugelaſſen als Rechtsanwälte wurden Gerichts⸗ aſſeſſor Dr. Karl Meier und die Gerichtsaſſeſſorin Frau Hildegard Schöffel geb. Kramp beim Land⸗ gericht Mannheim. * Selbſtmordverſuch. Am Sonntag vormittag ver⸗ ſuchte ein lediger 17jqähriger Iſolierer in ſeiner elterlichen Wohnung durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit ſich das Leben zu nehmen. Er wurde in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. * Waſſer für die Vögel. In dieſen heißen Tagen ſollten alle Gartenbeſitzer in ihren Anlagen flache, nicht zu kleine, mit Waſſer gefüllte Schalen als Vogeltränken aufſtellen, damit die Vögel bei dem trockenen Wetter ihren Dur ſt löſchen können. Die Vögel werden durch fleißige Inſektenvertilgung und munteren Geſang den Gar⸗ tenbeſitzern dieſe Fürſorge reichlich lohnen. Veranſtaltungen Konzerte im Friedrichspark Die 42 Mann ſtarke Muſikkapelle der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Augs⸗ burg, die ſich z. Zt. auf einem Konzerttournee durch Süd⸗ deutſchland befindet, veranſtaltete am Samstag abend im Friedrichspark ein Konzert. Es iſt richtig ſchade, daß dieſe Veranſtaltung nicht ſo beſucht war, wie man ihr es gerne gewünſcht hätte. Das, was dieſes Muſikkorps bot, war eine glänzende Leiſtung, die alle Erwartungen weit übertroffen hat. Der Beifall, den die Beſucher des Abends für den auserleſenen Genuß ſpendeten, war herz⸗ lich und ſtark. Die Konzerte des Philharmontſchen Orcheſters am Sonntag waren gut beſucht. Mit beſon⸗ derer Freude aufgenommen wurden die ſtimmungsvollen Vorträge von Kellermeiſter Hauth aus Mainz. Der Künſtler verſtand es glänzend, die Zuhörer in eine echt rheiniſche Stimmung zu verſetzen. MAKEDON 25 1 N e 2 8ARETTENFABRIK G. M. B.., MAINZ A RH. KONZ ERNFREI Generalvertretung: Fritz Waibel, Mannheim, Niederlage 9 1, 14, Telephon 40279 „FFT n „Seite. Nr. 342 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. Juli 1930 Nachrichten aus Vaden Perſonenzug überfährt Pferdefuhrwerk Schwetzingen, 27. Juli. Auf einem Feldüber⸗ gang ohne Schranken zwiſchen Schwetzingen und Lußhof wurde das leere mit einme Pferd beſpannte FJuhrwerk des Landwirts Stefan Schmitt aus Altlußheim von einem in Richtung Speyer Schwetzingen fahrenden Perſonenzug über⸗ fahren, wobei der hintere Teil des Wagens zer⸗ trümmert wurde. Der auf dem Wagen ſitzende Schmitt und ſeine Mutter wurden heruntergeſchleu⸗ dert. Sach⸗ und Perſonenſchaden ſind unbedeutend. — In den Tagen vom 2. bis 6. Auguſt findet in der Turnhalle des nördlichen Schloßzirkels eine große Ausſtellung über den geſunden und kranken Menſchen ſtatt. Dieſe Ausſtellung, die in 6 Gruppen 130 zerlegbare Modelle, Reliefe, Naturpräparate und Bildtafeln in Lebensgröße in vielfachen Vergröße⸗ rungen aufweiſt, ſoll zu ſelbſtändigem hygieniſchen Denken und Handeln anregen. Tabakkriſe im Bezirk Wiesloch— Jeder 7. Ein⸗ wohner erwerbslos * Aus dem Bezirk Wiesloch, 27. Juli. Seit Be⸗ ginn dieſes Jahres iſt die Zahl der erwerbsloſen Unterſtützungsempfänger der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung und Kriſenfürſorge höher als 2000. Die letzte Statiſtik weiſt für den Arbeitsnachweisbezirk Wies⸗ loch 2144 Unterſtützte aus, die ſich hauptſächlich auf folgende Gemeinden verteilen: Wiesloch 214, Wall⸗ dorf 391, Nußloch 257, St. Leon 241, Rot 250, Mühl⸗ hauſen 208, Rauenberg 137, Dielheim 138 und Baier⸗ tal 135. Da dieſe Zahlen ſchon faſt ein Jahr einge⸗ halten werden, iſt zu ſchließen, daß mindeſtens noch ebenſoviele ausgeſteuerte Erwerbsloſe vorhanden ſind, die nicht von der Statiſtik erfaßt werden. Der Bezirk Wiesloch zählt rund 30 000 Ein⸗ wohner, von denen über 4000 ohne Beſchäftigung ind. Somit iſt in dem Tabakarbeiterbezirk Wiesloch leder ſiebte Einwohner ohne Verdienſt⸗ möglichkeit. Nicht an Wagen hängen! * Rot(A. Wiesloch), 27. Juli. Der 4 Jahre alte Knabe des Landwirts Möſſch hängte ſich nach Kin⸗ derart an einen Wagen, ſprang plötzlich ſeitwärts ab und wurde von dem entgegenkommenden Auto des Dr. Weber erfaßt. Der Junge verſchied nach ſeiner Verbringung in die Heidelberger Klinik an den erlittenen Verletzungen. Todesfall * Raſtatt, 27. Juli. An den Folgen eines im Januar erfolgten Unglücksfalls ſtarb unerwartet der Privatier J. Wilens. Wilens, eine weit über Ra⸗ ſtatt hinaus bekannte Perſönlichkeit, hat über 30 Jahre die hieſige Bahnhofswirtſchaft geführt. Spinale Kinderlähmung in Kehl * Kehl, 26. Juli. In letzter Zeit iſt in der Be⸗ völkerung eine gewiſſe Beunruhigung wegen des angeblich gehäuften Vorkommens der ſpinalen Kinderlähmung in Stadt und Bezirk Kehl. In der Stadt Kehl ſind bisher nur zwei Krankheits⸗ fälle feſtgeſtellt worden, im benachbarten Neumühl drei Fälle und in Zierolshofen ein Fall. Sämtliche Erkrankten ſind in Krankenhäuſern untergebracht. Sie ſtehen mit einer einzigen Ausnahme noch nicht im ſchulpflichtigen Alter. Die Kinderſchulen in Neu⸗ mühl und Zierolshofen ſind geſchloſſen. Ein Anlaß zu ernſten Befürchtungen liegt abſolut nicht vor, zu⸗ mal von den ſtaatlichen Geſundheitsbehörden der Angelegenheit andauernd vollſte Aufmerkſamkeit ge⸗ ſcheukt wird. 5 Opfer einer Blutvergiftung * Schutterzell, 27. Juli. Ein 65 Jahre alter Land⸗ wirt von hier riß ſich an einer Sattelſchnalle in den Daumen und beachtete die unſcheinbare Wunde nicht, Schon am Tag darauf mußte er mit einer Blutvergiftung ins Krankenhaus Lahr ver⸗ bracht werden, wo er noch am gleichen Abend ge⸗ ſtorben iſt, da auch die Amputierung des Armes keine Hilfe mehr brachte. Wormſer Krawall⸗Prozeß Scharfe Zuſammenſtöße mit der Verteidigung Am Samstag, dem 10. Verhandlungstag über die Wormſer Januar⸗Krawalle wurden einige Be⸗ und einige Entlaſtungszeugen vernommen. Von beſon⸗ derem Intereſſe war das Gutachten des Polizei⸗ direktors Dittmar⸗Offenbach, der ausführte, daß die Führer der Polizei in Worms wohl pflichtgemäß gehandelt hätten, daß aber Polizeidirektor Klapp⸗ roths Eingreifen nicht immer zweckmäßig geweſen ſei. Stadtrat Roppelt⸗Worms ſagte aus, es ſei richtig, daß ihm verſchiedene Beamten erklärt hätten, ſie hätten Angſt, auszuſagen, weil ſie ſonſt„an die Wand gedrückt“ würden; ſie wollten lieber ſagen, ſie wüßten nichts. Als wegen einer zurückgezogenen Meineids⸗ anzeige der Verteidiger die Ladung eines Wormſer Statsanwaltes verlangte, der amtierende Staats⸗ anwalt dieſe Ladung aber für unzweckmäßig hält und nur die Vorlage der entſprechenden Akten wünſcht, ruft der Verteidiger:„Die Juſtiz⸗ maſchine ſtockt!“ Der Vorſitzende wird ſehr er⸗ regt und bezeichnet dieſe Auslaſſung des Verteidi⸗ gers als Frechheit und Infa mie. Der Ver⸗ teidiger entledigt ſich darauf ſeiner Robe. Der Staatsanwalt fordert vom Gericht, daß der Rechts⸗ anwalt in eine Ungebührſtrafe genommen wird. Der Vorſitzende droht dem Anwalt mit Ver⸗ Staatliche Perſonalveränderungen Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Gendarmerieinſpektor Alfons Haag in Donaueſchin⸗ gen und Gendarmerieoberwachtmeiſter Karl Welte in Steinen. Planmäßig angeſtellt wurde Gerichtsvoll⸗ zieher Joſef Kögel beim Amtsgericht Lahr. Verſetzt wurden die Juſtizräte Dr. Joſ. Hem⸗ berger in Gengenbach nach Müllheim und Karl Schüpf in Boxberg nach Gengenbach und Juſtiz⸗ oberſekretär Friedrich Paulus beim Amtsgericht Freiburg zum Amtsgericht Neuſtadt. Bevölkerungsbewegung in Karlsruhe * Karlsruhe, 27. Juli. Im erſten Halbjahr 1930 wurden in Karlsruhe 541 Ehen geſchloſſen. Das iſt 84 bezw. 63 weniger als in der gleichen Zeit der beiden Vorjahre, aber 79 mehr als im Jahre 1913. Lebend geboren wurden im Berichtsjahr 1557, das iſt die höchſte abſolute Geburtenzahl ſeit 1911. Ein relativer Geburtenrückgang gegenüber den letzten Vorjahren iſt nicht eingetreten und ſelbſt gegenüber 1913 iſt er gering. Die Sterbefälle ſind in der Berichtszeit gegenüber den vorhergehen⸗ den Jahren relativ, z. T. auch abſolut, an Zahl zurückgegangen. Die Säuglingsſterblichkeit ging von 155 auf 136 Sterbefälle zurück. Das Ergeb⸗ nis der natürlichen Bevölkerungsbewegung iſt ein Geburtenüberſchuß von 605 Perſonen oder 781 auf je 1000 Einwohner. Sieht man von den Jahren 1920 und 1921 ab, die bekanntlich einen ganz abnormen Geburtenüberſchuß aufwieſen, ſo zeigt das, erſte Halbjghr 1930 den höchſten Geburtenüber⸗ ſchuß der Nachkriegszeit. Kind totgefahren * Urloffen(Amt Offenburg), 27. Juli. Freitag abend lief ein drei Jahre altes Kind des Händ⸗ lers Ignaz Otteni in ein Motorrad hinein und wurde auf der Stelle getötet. Der Motor⸗ radfahrer ſtürzte und erlitt einen Schädelbruch. N Reife Trauben * Durbach(Amt Offenburg), 27. Juli. In dem Rebſtück Steinberg der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer wurden die erſten reifen Trauben feſtgeſtellt. Es handelt ſich um frühe rote Bur⸗ gunder. Auch weitere Sorten ſind ſchon im Rei⸗ fen begriffen. haftung, wenn er nicht die Robe wieder aulege oder wenn er den Raum verlaſſe. Der Verteidiger zieht es vor, ſich in den Zuhörerraum zu ſetzen. Nach kurzer Weiterberatung wird die Verhand⸗ lung ohne Verteidiger zu Ende geführt. * §Berufungsverhandlung Kirſtein⸗Förſter. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Lan⸗ dau als Berufungsinſtanz ſtand der Prozeß Kirſtein⸗Förſter erneut zur Verhandlung. Vom Kläger wurden weitere Entlaſtungszeugen aufge⸗ boten. Der ganze Verlauf der Verhandlung wie in der Sitzung des Amtsgerichts vom 3. Mai wurde er⸗ neut aufgerollt. Jetzt gab der Kläger zu, daß er die Mitgliedskarte der Freien Pfalz von Otto Meyer erhalten und ſie nach ein bis zwei Tagen au ihn zurückgegeben habe. Der als Zeuge anweſende Otto Meyer konnte ſich nicht erinnern, die Mitgliedskarte dem Kläger ausgehändigt zu haben. Die weiteren Zeugen beſtätigen übereinſtimmend, daß ihnen nichts davon bekannt ſei, daß der Kläger für die Separr⸗ tiſten tätig geweſen ſei. Nach längeren Ausführun⸗ gen der beiden Verteidiger verkündete Oberlaudes⸗ gerichtsdirektor Platz nachfolgendes Urteil: Die Be⸗ rufung des Klägers wird koſtenfällig abgewieſen. Aus der Pfalz Pfälzer Gruß aus Amerika * Speyer, 27. Juli. Aus Amerika iſt bei der Regierung der Pfalz in Speyer nachſtehendes, für uns Pfälzer befonders erfreuliches Telegramm ein⸗ gegangen:„Der Pfälzer Verein von Chicago hat mit unendlicher Freude die Kunde der Befreiung unſerer ſchönen Heimat vernommen. Bitte über⸗ mitteln Sie unſeren Landsleuten tiefgefühlte Glück⸗ wünſche. Pfälzer Verein von Chicago.“ Vom pfälziſchen Kriegertrefſen * Landau, 27. Juli. Zum pfälziſchen Krieger⸗ treffen, das am 6. und 7. September in Lan⸗ dau ſtattfindet, ſteht eine überaus große Beteili⸗ gung in Ausſicht. Nach Voranmeldungen aus der Pfalz und den angrenzenden Ländern darf mit einer Beſucherzahl von rund 20—25 000 Mann gerechnet werden. Anläßlich der Feier werden ſämtliche Fe! d⸗ zeichen der an dem Kriegerappell beteiligten frühe⸗ ren bayeriſchen Truppenteile aus dem Münchener Armeemuſeum nach Landau überführt. An den Feſt⸗ tagen ſelbſt wird auch eine Abteilung Landes⸗ polizei nach Landau verlegt werden, um die Ver⸗ kehrsregelung zu übernehmen und die Ehrenkom⸗ pagnie für die früheren Feldherren und Gene⸗ rale wie für die Feldzeichen der alten Armee zu ſtellen. 8 5 Eiferſuchtstat in Dörrenbach * Dörrenbach bei Bergzabern, 26. Juli. Am Mitt⸗ woch ereignete ſich hier eine Bluttat. Der 35 Jahre alte Tagner Georg Fauth verſetzte ſei⸗ ner 26fährigen Frau zwei ſchwere Stiche in die Bauchgegend und verletzte ſie lebensgefährlich. Wei⸗ tere Verletzungen an der Frau laſſen darauf ſchlie⸗ ßen, daß Fauth ihr den Hals abzuſchneiden verſuchte. Die Frau liegt in bedenklichem Zuſtande darnieder. Fauth, ein ſonſt ruhiger Mann, wurde verhaftet. Anlaß zur Tat bildete ein abend⸗ liches Stelldichein der Frau mit einem anderen Manne. Im ſüditalieniſchen Eröͤbebengebiet Die Todesdörfer auf dem Hochplateau von Irpinia (Von unſerem römiſchen Vertreter) K. Avellind, 25. Juli. Die eigentliche Erdbebenzone, in der die Toten und Verletzten nach Tauſenden zählen, liegt genau in der Mitte der Halbinſel, ebenſoweit von der tyrrheniſchen wie von der adriatiſchen Küſte ent⸗ fernt. Die Apennin formt hier ausgedehnte Hoch⸗ plateaus, in denen einige Bergkegel vulkaniſchen Urſprungs aufragen. Zieht man um die am ſtärkſten betroffenen Gebiete eine Linie, ſo ergibt ſich die Form einer Ellipſe, deren Brennpunkte Villanova und Melfi ſind. Villanova und Melfi ſind die beiden Zentren des Erdbebens; in keiner der übrigen heimgeſuchten Ort⸗ ſchaften nehmen die Verheerungen ſo kataſtrophalen Umfang an, iſt die Zahl der Menſchenopfer ſo groß, ſind die angerichteten Schäden ſo bedeutend. Man kann es kaum als einen reinen Zufall betrachten, daß die Erdſtöße in zwei, beträchtlich weit von⸗ einander entfernt liegenden Orten ſo unverhältnis⸗ mäßig große Verwüſtungen hergerufen haben. Da es bei der Zeitgenauigkeit der einſetzenden Kata⸗ ſtrophe in den beiden Gebieten ausgeſchloſſen iſt, daß es ſich um zwei verſchiedene Erdbeben handeln könnte, ſo liegt die Vermutung nahe, daß die Erd⸗ ſtöße uns unverſtändlichen Geſetzmäßigkeiten folgen. Dieſe Betrachtungen ſtellte ich an, als ich auf der Fahrt nach Avellino war und die Eiſenbahnkarte auf günſtige Verbindungen zwiſchen den beiden Erdbeben⸗ zentren unterſuchte. Doch als ich mich dann der Verwüſtungszone näherte, da brachen alle müßigen Ueberlegungen vor dieſem grauenhaften Bild ab, das ſich überall wiederholte, überall dasſelbe war, ein Bild grenzenloſer Verzweiflung. Ich habe im Krieg zerſchoſſene Dörfer geſehen; aber das war das gewollte Werk der Menſchen. Ich habe im Lavaſtrom ertrinkende, auflodernde Gehöfte an den Hängen des Aetna geſehen. Aber da rückte die Vernichtung lang⸗ ſam vor, und der Menſch konnte ſich und den wert⸗ vollen Teil ſeiner Habe noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Doch der gewaltige Schickſalsſchlag hier, der in einem einzigen Augenblick die Erde zertrüm⸗ mert und den Menſchen im Schlaf zermalmt hat, iſt weit furchtbarer und jagt noch nachträglich den Be⸗ ſchauer in zitternde Angſt. Ich erblicke Menſchen, die zur Hilfe herbeigeeilt ſind, hilflos weinen, Menſchen, die ſich von Entſetzen geſchüttelt über⸗ geben. Im Anblick dieſer ſchrecklichen Verheerungen. Villanova iſt ein elnziger Trümmer⸗ haufen. Die Häuſer ſind wie weggefegt vom Erd⸗ boden. Nur wenige Gebäude, die erſt in den letzten Jahren errichtet worden ſind, ſtehen noch inmitten der grauen Geröllmaſſen. Doch auch ſie weiſen klaf⸗ fende Wunden auf, ſind von Sprüngen durchfurcht und dem Einſturz nahe. Ganze Familien ſind von den niederbrechenden Mauern verſchüttet und er⸗ ſchlagen worden. Kaum die Hälfte der Bevölkerung iſt der Vernichtung heil entgangen. Und dieſe Ueberlebenden können jetzt, ſechzig Stunden nach der Kataſtrophe, das Verhängnis, das ſie aus ihrem unbekümmerten Leben herausgeriſſen hat, immer noch nicht begreifen. Sie lagern abſeits von der Unglücksſtätte, ſchleichen mitunter zu den Trümmern hin, die einſt ihre Häuſer geweſen ſind, ſtochern automatiſch in dem Schutt herum und bergen irgendeinen unwichtigen Gegenſtand. Doch was ſie ſtarren Blickes ſuchen, das finden ſie nicht, das Leben ihrer umgekommenen Angehörigen, ihr eigenes Leben, das mit dieſen ſo eng verknüpft war. Sie ſind unfähig, an den Aufräumungsarbetiten, die be⸗ reits voll im Gange ſind, teilzunehmen. Wenn wieder einmal, wie ſchon hunderte Male vorher, eine Leiche geborgen wird, dann bricht ihr Leid in wahn⸗ ſinnigen Klagen auf und verſchüttet in ihnen die letzte Widerſtandskraft. Sie ſind die eigentlichen Opfer des Erdbebens, denn ſie tragen die unauslöſchbare Erinnerung an vergangenes Glück in ihr ſpäteres hartes, entbehrungsreiches Leben Den Ueberlebenden wendet ſich die ganze Sorge und die vorbildliche Selbſtaufopferung der zur Hilfe entſandten Militärmaunſchaften zu. Dauernd treffen neue Autokolonnen mit Lebensmitteln und den not⸗ wendigſten Gebrauchsgegenſtänden ein. So iſt wenigſtens die leibliche Not der Betroffenen behoben. Was zur Linderung des Unglücks überhaupt nur unternommen werden kann, das wird mit der 4 1 Nachbargebiete Schlaganfall im D⸗Zug * Mainz, 27. Juli. Auf der Strecke von Binger⸗ brück nach Mainz wurde im D⸗Zug ein 61jähriger Kaufmann aus Stuttgart von einem Her z⸗ ſchlag getroffen und war ſofort tot. Bei der Ankunft des Zuges in Mainz wurde die Leiche nach dem hieſigen Friedhof verbracht. Auf der Straße erſtochen * Frankfurt a.., 27. Juli. Geſtern nacht gegen 2 Uhr wurde der 53jährige Schreiner Hermann Dietrich mit einem ſchweren Halsſtich, der die Schlagader verletzte, auf der Straße aufgefunden und von der Rettungswache nach dem Krankenhaus verbracht, wo er kurz nach der Einlieferung ver⸗ ſt ar b. Die Ermittelungen nach dem bisher unbe⸗ kannten Täter ſind im Gange. Feſtnahme einer fünfköpfigen Einbrecherbande. * Stuttgart, 26. Juli. Der Stuttgarter Kriminal⸗ polizei iſt geſtern auf dem Bahnhof Cannſtatt ein Schlag erſten Ranges geglückt. Es gelang ihr, eine aus fünf Perſonen beſtehende Einbrecher ⸗ bande dingfeſt zu machen. Die Verbrecher— es handelt ſich dem Vernehmen nach um polniſche Staatsangehörige— waren nachmittags in Stuttgart eingetroffen und hatten ſich bereits in Cannſtatt ein⸗ gemietet, von wo aus jedenfalls neue Einbrüche geplant waren. Es handelt ſich bei dieſer Diebes⸗ bande um gefährliche, teilweiſe auch ſchon erheblich vorbeſtrafte Burſchen, die der Polizei als gewerbs⸗ mäßige Laden⸗ und Geſchäfts einbrecher bekannt ſind. Die Bande hat ihren Wohnſitz an der deutſch⸗polniſchen Grenze in Oberſchleſien. Von dort aus haben ſie auch Raubzüge über Beuthen in das Innere verſchiedener deutſcher Länder ausgeführt. Die geſtohlenen Waren, die einen großen Geſamt⸗ wert repräſentieren, hat die Bande über Kattowitz nach Polen gebracht, wo ſie in die Hände gewerbs⸗ mäßiger Hehler gegeben wurden. Außer den Stutt⸗ garter Einbrüchen ſind noch zahlreiche andere in Württemberg, Preußen, Thüringen, Baden und der Tſchechoſlowakei verübte Einbrüche aufgerlärt. Aus Rundfunk⸗Programmen Montag, 28. Juli .30 Uhr: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Bertrich; Köln: Kurkonzert von Bad Salzuflen. 16.00 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25 Uhr: München: Konzertſtunde. 17.25 Uhr: München: Konzert. 18.05 Uhr: Frankfurt, Stuttgort: Vorträge. 18.35 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.00 Uhr: Manchen: Stunde der Arbeit. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Reportage: In einem Herz⸗Ambulatorium. 19.45 Ahr: Budapeſt: Konzert. 20.00 Uhr: Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Belgrad, Brünn, Ka⸗ chou, Prag, Preßburg, Laibach: Homburg: Märſche und Tänze; Kömigswuſter⸗ hauſen: Beethoven⸗Konzert; München: Die drei Tegernſeer Muſikanten; Bukareſt: Opernabend; Os io: Violinkonzert; Wien: Liederſtunde; Zürich: Kammermuſik, 20.15 Uhr: Kattowitz, Warſchau, Konzert; Stockholm: Klavpierſoli. 20.30 Uhr: Breslau, Königs wuſterhauſen: Muſikaliſcher Hörbericht„Muſikke“; Brünn, Prag: Klavierkonzert; Kaſchau, Preßburg, London 1, 2, Zürich: Konzert; Os lo: Lieder; Stockholm: Beethoven⸗Konzert; Wien: Sinfoniekonzert. 20.45 Uhr: Mailand, Turin: Oper„Das rote Schiff“. 21.00 Uhr: Köln: Einſame Muſik; München: Spa⸗ ziergang durch die Mozartſtadt Salzburg; Rom, Tou⸗ louſe: Konzert; Zürich Humoresken. 21.15 Uhr: Budapeſt: Konzert, anſchl. Zigeunermuſik. 21.30 Uhr: Bred rau, Königswuſterhauſen: Dichterſtunde; London i. 2: Tonzmuſik; Zürich: Konzert. 21.45 Uhr: London 3: Kammermuſik. 22.00 Uhr: Stockholm: Konzert. 22.30 Uhr: London 1, 2, Wion: Tanzmuſik. 23.00 Uhr: London i Kattowitz, Warſchau: Tanzmuſik. größten Bereitſchaft getan, die zugleich das tiefe Mit⸗ gefühl des Südländers mit den Leiden ſeines Nächſten verrät. Nur der ſofort nach der Kataſtrophe einſetzenden Rettungsaktion, die in der Hauptſache von faſziſtiſchen Milizſoldaten durchgeführt wurde, iſt es zu verdanken, daß die von den Trümmern Ver⸗ ſchütteten zum Teil nach lebend geborgen werden konnten. Dieſes Werk wurde ſtändig durch nach⸗ ſtürzende Mauern gefährdet und verlangte deshalb die größte Opferbereitſchaft ſeitens der Rettungs⸗ mannſchaften. Die Schwerverletzten ſind bereits aus Villanova, wie auch aus den übrigen zerſtörten Ortſchaften des Hochplateaus von Irpinia, in die nächſtgelegenen Städte abtransportiert worden. Die Leichtverletzten werden beim Orte ſelbſt, in den Baracken und Zelten des Roten Kreuzes, verpflegt.——— Im Lager der Ueberlebenden wird in Gottesdienſt abgehalten. Getragen, von ſchrillen Klagelauten unterbrochen, klingt ein altes Kirchenlied über die Stätte der Verwüſtung: Mitten in dem Leben ſind wir vom Tod umfangen... Die ſchwer heim⸗ geſuchte Bevölkerung von Villanova ſucht Zuflucht bei Gott und Troſt in ihrem unerſchütterlichen Glauben, den kein Erdbeben ins Wanken bringen kaun Fritz Kus en. „Gaſtſpiel des Gärtnerplatz ⸗Theaters „Damals in Jena Es iſt doch gut, daß es einmal eine Biedermeier⸗ zeit gegeben hat, denn ſie bietet den Operetten⸗ librettiſten das„Milieu“, in das ſie ihre mehr oder minder wertvollen Elaborate hineinſtellen können. Außerdem liegt jene Zeit auch ſchon hundert Jahre zurück, ſodaß man, von geſchichtlichen und kultur⸗ geſchichtlichen Bedenken nicht geplagt, unbekümmert Dinge und Begebenheiten konſtruieren kann, die lediglich durch das farbige Gewand der Umwelt er⸗ träglich werden. Auch die Herren Ern ſt Neubach und Ernſt Wengraf haben es ſich mit ihrem Singſpiel„Damals in Jena ſehr bequem ge⸗ macht. Die üblichen Typen der Studenten und Pro⸗ feſſoren und der dazu gehörigen Weiblichkeit, eine ſehr billige Verwechſlungskomödie und piel Alkohol, das iſt die Welt von 1930 in Jena, wie ſie ſie ſehen. Traurige Welt fürwahr, wenn ſie wirklich ſo geweſen wäre! Das Singſpiel der beiden Ernſts ſtreift be⸗ denklich an die Grenzen der Wahrſcheinlichkeit, die man den Hörern gerade noch zumuten kann, dann in einer Stadt, die ſelber eine Hochſchule ihr eigen 8 nennt und 20 Kilometer von der älteſten Univer⸗ ſität Deutſchlands entfernt liegt. hilfloſen Beſchauer nichts weiter übrig, als ſämt⸗ liche Waffen des Geiſtes und der Kritik zu ſtrecken, um ſich mit dem abzufinden, was ihm geboten wird: einem überaus harmloſen Bierulk, von denn man nur bedauern muß, daß ſoviel Zeit und Geld an ihm verſchwindet wird. Auch die Muſik von Fredy Raymond, des berüchtigten„Verbrechers“ der Heidelberger Nationalhymne vom verlorenen Herzen, hat mit ſeiner Muſik den Pegelſtand nicht zu heben vermocht. 5 (Der patriotiſche Edelkitſch mit dem Verſuch eines Eingriffs in die Agitation zu den Reichstagswahlen iſt eine ſchlimme Entgleiſung.) Dank dem wieder vortrefflichen Spiel und Geſang der Herren Sei⸗ bold, Dewald, Strehn, Carlé, Daurer und Reinald und der Damen Heitner, Wein⸗ gart und Mizz i Seibold kam wenigſtens eine annehmbare Vorſtellung zuſammen, zu derem Ge⸗ lingen Regiſſeur Czechowſki und Kapellmeiſter Hardogs ein Uebriges beitrugen. Die Bühnen⸗ bilder boten auch diesmal wieder erfreuliche An⸗ und Ausblicke. Das nicht ſehr zahlreiche Publikum unterhielt ſich offenſichtlich recht gut und erwies ſich dankbar im Beifall. 0 Anſonſten aber, verehrte Münchner Gäſte, ſetzen Sie ſchleunigſt dieſes„Singſpiel“ vom Spielplan ab und beſcheren Sie uns eine Ihrer ſchmiſſigen Operetten, von denen Aſchers„Hoheit tanzt Walzer“ ein ſo vortreffliches Beiſpiel war! K. F. Bayreuther Feſtſpiele Der zweite Zyklus der Feſtſpiele, der„Ring der Nibelungen“, nahm mit einer glanzvollen Vorſtel⸗ lung des„Rheingold“ ſeinen Anfang. Das Werk, das von jeher eine Glanzleiſtung der Bayreuther Feſtſpielaufführungen war, kam auch diesmal in der Regie Siegfried Wagners zu großartiger Wirkung. Kar! Elmen dorf erwies ſich als Wagnerdirigent großen Formates. Im Mittelpunkt der ſoliſtiſchen Leiſtungen ſtanden der Wotan Friedrich Schors und der Fricka Karin Branzells. Stuttgart, Konzert; Toulouſe: Es bleibt den JJ. ͤ 7TFCCFCC0TCTTT J ˙ A AA 1 CCCFCCCCCCCCC CC e Morgen- Ausgabe Montag, 28. Juli 1930 8 233 2 Glanzvolle Rudertage in Mainz Starke Felder und erftklaſſiger Sport auf der Mainzer Jubiläums Regatta „Amititia“, R. C. Ludwigshafen und R. C. Heidelberg mit in Front Erſter Tag Die diesjährige Mittelrheiniſche Verbandsregatta war der Kaſteler Rudergeſellſchaft aus Anlaß ihres 50 jähri⸗ gen Jubiläums übertragen. Um nicht zwei Regatten in kurzer Folge in Mainz abzuhalten, einigte man ſich mit dem Mainzer Ruderverein und vereinigte beide Regatten zu einer einzigen. Mit beſtem Er⸗ folge wurde dieſe Verſchmelzung herbeigeführt, die man vor wenigen Jahren noch für unmöglich gehalten hätte. Die Regatta wies mancherlei Neuerungen auf. Man hatte Start und Ziel gewechſelt und den Regattaplatz da⸗ durch näher an die Stadt gebracht. Eine feſte Tribüne, ein zweckmäßiges Zielrichterhaus mit gutem Platz für die Preſſe, die ſich aufmerkſamſter Fürſorge zu erfreuen hatte. Der Platz prangte in reichem Flaggenſchmuck; neben den Farben des Reiches wehte die Schweizer Nat ion al⸗ flagge, denn drei Schweizer Vereine aus Baſel, Luzern und Zürich waren zur Stelle und gaben neben den küchtigen Mannſchaften von Berlin, Hamburg, Magdeburg der Ver⸗ anſtaltung eine weit über das Oertliche hinausgehende Be⸗ deutung. Die mit brachten manchen aber vor allem herrliche Bilder und Ausleſe der Mannſchaften ſprechen. größter Pünktlichkeit durchgeführten Rennen unerwarteten Ausgang. Sie brachten man darf von einer Obenan möchten wir den Zweikampf der Amicitia mit Kaſteler Ruder⸗ geſellſchaft im Achter ſtellen, in welchem die von einem ſcharfen, ſiegreich durch⸗ geführten harten Achterrennen hart mitgenommenen Ka⸗ ſteler unentwegt antraten gegen die Meiſtermannſchaft der Amieitia und dabei mit der üblichen knappen Länge in der Nachhut blieben. Es ſtellt dem hohen Sinn der Kaſteler ein glänzendes Zeugnis aus, daß ſie ſich den Matadoren Sübddeutſchlands geſtellt und morgen wieder ſtellen werden. Die Amicitia hat den Kampf nicht leicht genommen, denn ſte hat auf die Meldung ihrer Vierer verzichtet beziehungs⸗ weiſe die ſchon gemachten Meldungen zurückgezogen. Ein ſchönes flüſſiges Rudern zeigten wieder die LTudwigs⸗ hafener Jungmannen, welche die Mannſchaft des Deutſchen Rudervereins Reuß in glänzendem Rennen niederrangen. Vortrefflich war wieder der Vierer des Mannheimer Ruderklubs, die im Vorrennen ſiegreich, das Gaſtrennen knapp gegen die ſtarke Mannſchaft des Würzburger Rudervereins nach hartem Kampfe knapp verloren. Das Eingreifen der Norddent⸗ ſchen war von Bedeutung. Deutſchland⸗Hauno⸗ ver gewann nach hartem Kampf den Junior⸗Achter, eines der ſchönſten und ſpannendſten Rennen der Regatta. Die Hamburger Alemannia zeigte ſich im zweiten Vierer und dritten Vierer von der ſiegreich vorteilhafteſten Seite. Die Skuller einſchließlich dem Meiſterruderer Boetzelen enttäuſchten. Düſterlho und Buhtz von Altwerder Magdeburg gaben ihre Reunen auf, da ihnen, wie ſie angaben, die geliehenen Boote nicht paß⸗ ten. Boetzelen gewann mit Mühe und Not den Rhein⸗ pokal gegen Paul von Oberrad, der ihn im Vorrennen überlegen geſchlagen hatte. Den Doppelzweier zweiter Klaſſe gewannen das Paar des Baſeler Ruder⸗ klub, das als Sieger in der Schweizer Doppelzweier⸗ Meiſterſchaft eigentlich in das erſte Doppelzweier⸗Rennen gehört hätte. Glänzend waren die Achter⸗Rennen. Junior⸗ Achter und Rheinland⸗Achter, welche Kämpfe von außer⸗ ordentlicher Schärfe und Geſchloſſenheit waren und unver⸗ geßlich ſchöne Regattabilder brachten. Eine große Leiſtung bot der Frankfurter Ruderverein, der im Herausforderungs⸗Achter geſchlagen, im Rheinland⸗Achter des Reichspräſidenten eine erſtaunliche Leiſtung bot. Mehr⸗ fach in der knappen Führung bedroht und verdrängt, konnte er im Endkampf ein Feld von fünf Booten, wenn auch knapp, meiſtern. Auch in den Rennen minderer Ordnung traten ſchöne Seiſtungen zutage, ein Beweis, daß der Regattaſport auf dem Punkte der Höchſtleiſtung ſteht Vorreunen Die Vorrennen nahmen mit Verſpätung um 9 Uhr ihren Anfang. Das Wetter iſt günſtig. Mäßig warm, leichter Mitwind in die Bläter begünſtigt die Ruderer. Der Beſuch iſt mäßig ſtark.. „Zweiter Vierer: 1. Vor lauf: 1. R. Kl. Alemannia Hamburg:51; 2. Univerſität Frankfurt:51,2; 3. Offen⸗ bacher R. V.:56. Mit Viertellänge gewonnen.— 2. Vorlauf: 1. Mannheimer R. Kl.:54,6; 2. Kölner Kl. für Wſp.:00,60; 3. Mainzer R. B. Sicher mit anderthalb Länge gewonnen. Erſter Einer(Rheinpokalf: 1. Vorlauf: 1. G. von Düſterlho, Ruder⸗Vereinigung Alt⸗Werder Magde⸗ burg,:16,4; 2. Ed. Staufenbiel, Magdeburger R.., 7116,86: 3. Wolfgang Weimar, Düſſeldorfer R. V.:25. Nach Kampf mit halber Länge gewonnen. Weimar ſtets Dritter.— 2. Vorlauf: 1. Eduard Paul, Frankfurter Rudergeſell⸗ ſchaft Oberrad. 7180; 2. Meiſterruderer G. Boetzelen, Ber⸗ liner Ruderklub,:47; 3. Herbert Buhtz, R. Vg. Altwerder Magdeburg aufgegeben. Ein verlogenes Rennen. Boetzelen führt zuerſt, Buhtz gibt auf halber Strecke das Rennen auf, Paul nimmt die Führung, fährt das Rennen ehrlich durch. Boetzelen bummelt hinten nach, fährt Platz und endet acht Längen hinter Paul. Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Vorlauf: 1. Ludwigs⸗ hafener R. V.:51; 2. Deutſcher Ruderverein Zürich:56,8: 3. R. G. Wiesbaden⸗Biebrich:59. Sicher mit anderthalb Längen gewonnen.— 2. Vorlauf: 1. Ruderriege Eſſen .06) 2. R. Kl. Rhenanig Koblenz 7711; 3. Mainzer R. Geſ. 7714. Nach Kampf mit 1 Längen. 1. Zweiter Einer: 1. Leo Arenz W. Sp. V. Godesberg 7743; Dimpfl und Bender wegen Kolliſion geben das Ren⸗ nen auf. 2. Achter[Herausforderungspreis]: 1. Kaſteler Ruder⸗ geſellſchaft:04; 2. Frankfurter Ruderverein 6112. Nach an⸗ anfänglich geſchloſſenem von Frankfurt leicht geführtem Rennen, von 1200 Meter ab von Kaſtel in der Führung abgelöſt, gehen die Kaſteler in ſichere Führung und ge⸗ winnen hart bedrängt dom Frankfurter Ruderverein mit anderthalb Längen. 8. Erſter Vierer ohne Steuermaun: 1. Düſſel⸗ dorf:06; 2. Mainzer R.., welcher führte, wird bei 1000 Meter wegen Kolliſion ausgeſchloſſen. 4. Funior⸗Achter: 1. R. V. Deutſchland Hannover.19: 2. Deutſcher Ruderverein Zürich:22; 3. Oftenbacher R. V. :24, 4. Ulmer R. Kl. Donau:26; 5. R. Kl. Rhenania Koblenz:26,2. Nach Kampf mit dreiviertel Länge ge⸗ wonnen. Die übrigen Boote folgen dicht geſtaffelt. 5. Zweiter Vierer: 1. R. Kl. Alemannig Hamburg 6147: 2. Mannheimer R. Kl. Uninerſität Frankfurt 654,2; 4. Kölner Kl. f. Wſp. z. Nach ſchönem Rennen im End⸗ kampf mit dreiviertel Länge gewonnen. 6. Erſter Einer[Rheinvokalſ: 1. Gerhard Boetzelen. Deutſcher Meiſterruberer, Berliner R. Kl.:81,4: 2. Eduard Paul. Frankfurter Rl. Oberrad 7134: 3. Ed. Staufenbiel. Magdebuger R..; 4. G. v. Düſterlßo R Va. Altwerder Maadeburg aufgegeben. Anfangs führt Boetzelen, dann holt Paul auf und iſt dicht hinter Boetzelen, der mit Auf⸗ W. Sy. B gebot aller Kraft gänzlich erſchöpft über den noch friſchen Paul gewinnt. 7. Dritter Vierer: 1. Rkl. Alemannia Hamburg:10; 2. Rkl. Naſſovia Höchſt:15; 3. Rkl. Rhenania Koblenz:20 4. Rkl. Griesheim:32. Nach ſchönem Rennen im Endkampf mit dreiviertel Länge gewonnen. 8. Gaſt⸗Vierer.(Herausforderungspreis]: 1. Würzburger RV. 62:49; 2. Limburger Rkl.:51; 3. Mannheimer Rkl. 657,4. Nach ſchärfſtem Kampf mit wechſelnder Führung im Ziel mit halber Länge gewonnen. 9. Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Kaſteler RG. 7214; 2. Univerſität Frankfurt 7118; 3. Rkl. Wiesbaden⸗Biebrich :21,47 4. RV Koſtheim⸗Guſtavsburg:28,4; 5. Mainzer Ru⸗ derverein im Ziel aufgegeben. 10. Zweiter Doppelzweier: 1. Baſeler Rkl. 646,2 2. Mainzer RV.:58,6; 3. Homberger Rkl. Germania 7704; 4. RV. Rüſſelsheim aufgegeben. Die Sieger im Schweizer Meiſterſchaftsrudern im Doppelzweier gehen gleich an die Spitze und gewinnen in überlegener Technik und Kraftlei⸗ ſtung ſicher mit fünf Längen. 11. Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Ludwigshafener RV. :34,8; 2. Ruderriege Eſſen:56,8; 3. Deutſcher RV. Zürſch 7208. Nach Kampf mit einer knappen halben Länge ge⸗ wonnen. 12..⸗Jungmann⸗Vierer: 1. RV. Freiweinheim⸗Ingel⸗ heim:19 2. RV. Flörsheim:26. Nach anfänglichem ge⸗ ſchloſſenen Rennen mit einer Länge gewonnen. 13. Rheinland⸗Achter.(Herausforderungspreis): 1. Frank furter Ruderverein(Thyrauer, Brumm, Emmerich, Vor⸗ pahl, Schrod, Ruppel, Halm, Caprano; Schappel) 614,6; 2. Rkl. Reuß Luzern:15,6 3. Kölner Kl. f. Waſſerſport 617,4; 4. Ulmer Rkl. Donau:27; 5. Rkl. Alemannia Ham⸗ burg:28,8. Prächtiges faſt durchweg geſchloſſenes Rennen, in welchem der Frankfurter Ruderverein die mehrfach knappe Führung ſich neu erkämpfen muß, um in einem bei⸗ ſpiellos geſchloſſenen Endkampf mit einer knappen halben Länge die mächtig aufkommenden Schweizer auf dem zwei⸗ ten Platz ſicher hält, Kölner Waſſerſport ebenſoweit zurück, drittes Boot, Ulm und Alemannia Hamburg je eine Länge zurück. Frankfurt ruderte im Endkumpf ger, Reuß Lu⸗ zern, die durchweg Ader Schlag ruderte, ging im Endſpurt auf 48er Schlag. 14. Erſter Achter.(Rheinlandbefreiungs⸗Preis). Ehren⸗ preis des Reichspräſidenten: 1. Mannheimer Ruderverein Amicitia:10; 2. Mainz⸗Kaſteler RG.:15. Amicitia geht gleich in Führung, muß ſich aber mächtig wehren gegen die ſtets gut im Rennen liegenden Kaſteler, welche auch heute gegen ihre alten Rivalen mit einer knappen Länge unter⸗ Liegen. Zweiter Tag Amicitia Mannheim gewinnt den Mittelrhein⸗Achter Auch der zweite Tag der Großen Mainzer Jubi⸗ läumsregatta im Mainzer Floßhafen nahm vor einer zahlreichen Zuſchauermenge einen intereſſanten und ſpannenden Verlauf. Die Mannheimer Ami⸗ citia war wiederum ſiegreich; ganz überlegen kenterte ſie den Mainz⸗Kaſteler Achter nieder. Im Jungmann⸗ Achter mußte der hafener Ruderverein Hammonia Hamburg den Sieg überlaſſen und belegte mit der gleichen Zeit von Deutſchland Hannover den zweiten Platz. Der zweite Jungmann ⸗Achter brachte einen erbitterten Kampf um den erſten Platz. Ganz knapp ſiegte der Ulmer Ruderklub Donau vor Univer⸗ ſität Frankfurt und der Mainz⸗Kaſteler Rudergeſell⸗ ſchaft. Auch im Leichten Vierer waren die Ulmer ſtegreich. Von den Schweizer Gäſten ging von Biddel(Bafler Ruderklub) im Jungmanun⸗ Einer nach hartem Kampf als erſter durchs Ziel. Ueberlegen ſiegte im Carmen ⸗Silva⸗Einer der Magdeburger von Düſterloh vor Weimar⸗Düſſel⸗ dorf. Den Zweier ohne Steuermann ge⸗ wann der Heidelberger Ruderklub mit der Mannſchaft Müller⸗Bender vor Waſſerſport Düſſeldorf. Vorrennen Jungmannachter. Vorrennen. 1. Lauf: 1. RG. Wies⸗ baden⸗Biebrich 632,6; 2. Mainzer R. V. 634,2; 3. Offen⸗ bacher RG. Undine 638,8; 4. RV. Koſtheim⸗Guſtavsburg :44,8. Nach Kampf mit halber Länge gewonnen. 2. Lauf: 1. R. Kl. Ulmer Donau:28; 2. Univerſität Frankfurt 6281,4; 3. Kaſteler RG.:87,4; 4. Mainzer RG.:49,6. Mit dreiviertel Längen gewonnen. 23. Zweiter Vierer ohne Steuermaun. Herausforde⸗ rungs⸗Preis. 1. Lauf: 1. Würzburger RV.:54; 2. Uni⸗ verſität Frankfurt:56,56; 3. Kölner Kl. f. Waſſerſport:05; 4. Mainzer R. V. aufgegeben. Mit halber Länge gewonnen. 2. Lauf: 1. Offenbacher RV. nicht gezeitet; 2. R. Kl. Ale⸗ mannia Hamburg; 3. Mannheimer R. Kl. ausgeſchloſſen. Mit einer Länge gewonnen. Mannheimer R. Kl. wegen Kolliſſion ausgeſchloſſen. 29. Dritter Achter. 1. Lauf: 1. Ulmer R. Kl. Donau :28; 2. Deutſcher RV. Zürich:28,1; 3. Univerſität Frank⸗ furt aufgegeben. Geſchloſſenes Rennen mit einem Fuß Vorſprung gewonnen. Zweiter Lauf: 1. Offenbacher RV. 622,8; 2. Offenbacher RG. Undine:23,2; 3. R. Kl. Rhe⸗ nania Koblenz:24. Bis ins Ziel dicht geſchloſſenes Bord⸗ an⸗Bord⸗Rennen. Mit je einer viertel Länge gewonnen. Entſcheidungsrennen Preis vom Rhein. 1. R. Kl. Fa⸗ Ludwigshafener RV. 4. RV. Koſt⸗ 15. Jungmannachter. vorit Hammonia Hamburg:09,8. 2. 617,6. 3. RV. Deutſchlond Hannover 617,7. heim⸗Guſtavsburg 6241. Favorit Hammonia geht ſofort in Führung, hält dieſe durchaus und gewinnt überlegen. Harter Kampf um den zweiten Platz, den Ludwigshafen knapp vor RV. Deutſch⸗ land behauptet. 16. Jungmannachter, für Jungmannen, die 1930 nicht mehr als zwei Rennen im Achter gewonnen haben: 1. Ulmer Rͤl. Donau:21. 2. Frankfurter Univerſität :22. 3. Mainz⸗Kaſteler RG.:27,68. 4. Mainzer RV. :27,83. 5. RG. Wiesbaden⸗Biebrich 6184. Nach ſchönem geſchloſſenem Rennen im Endkampf mit einer viertel Länge behauptet. 17. Zweier ohne Steuermann, Herausforderungspreis: 1. Heidelberger Reile:16,2. 2. Waſſerſportverein Düſſel⸗ dorf:25,8. 3. Rel. Reuß Luzern:33. 4. Kölner Kl. f. Waſſerſp.:38,6. Ueberlegen gewonnen. 18. Jungmanneiner: 1. Baſeler Rl. Helmut v. Bidder 714,8. 2. Magdeburger RG.:15. Bidder nimmt bald leichte Führung, Staufenbiehl dicht auf, Weißenberger gibt bei 500 Meter auf. Scharfer Bord⸗an⸗Bordkampf Bidder und Staufenbiel. Der Schweizer nimmt entſcheidende Führung, der Magdeburger läuft auf und kann bei 1200 Meter klar rudern. Staufenbiel läuft abermals auf und es entſpinnt ſich in den letzten 500 Meiern ein Endkampf auf Leben und Tod, aus dem Bidder mit knappſtem Vor⸗ ſprung erfolgreich hervorgeht. 19 wird nach Rennen 22 gerudert. 20. B⸗Vierer: 1. Rl. Griesheim:07,8. 2. RV. Frei⸗ weinheim⸗Ingelheim 7212. Mti eineinhalb Längen ſicher gewonnen. Ludwigs ⸗ 21. Königsvierer. Wanderpreis des Königs Wilhelm II. von Württemberg. 1. Mainz⸗Kaſteler RG.:47; 2. Main⸗ zer RV. 647,2. Schönes geſchloſſenes Rennen, bei dem Mainzer RV. bet tauſend Metern die Führung mit einer Länge nimmt. Von hier ab ſetzt Kaſtel zum Vorſtoß ein und gewinnt in mörderiſchem Endkampf mit einer knappen halben Länge. 22. Carmen⸗Sylva⸗Einer. Wanderpreis. Nachgeholtes Rennen. 1. Gerhard v. D. Düſterloh, R. Vgg. Altwerder Magdeburg 7232; 2. Wolfgang Weimar, Düſſeldorſer RW. :86. Sicher gewonnen. 19. Hochſchulvierer. Wanderpreis Kaiſer Wilhelms II. 1. Univerſität Frankfurt:16; 2. Univerſität Bonn:27. Bis tauſend Meter geſchloſſenes Rennen. Hier geht Frank⸗ furt langſam in Führung und gewinnt nach Gefallen. 23. Zweiter Vierer ohne Steuerman. Herausforderungs⸗ preis. 1. Univerſität Frankfurt 6235; 2. Würzburger RV. :40. Rekl. Alemannia Hamburg und Offenbacher RV. geben wegen Kolliſion bei 500 Meter das Rennen auf. Frankfurt führt vom Start ab, hart bedrängt vom Offen⸗ bacher RV. Nach Ausſcheiden von Offenbach harter Kampf zwiſchen Frankfurter Univerſität und Würzburger R., aus dem Frankfurt als ſicherer Sieger hervorgeht. 24. Junior⸗Vierer. Herausforderungspreis. 1..⸗Klub Alemannia Hamburg:44,6 2. RR. Eſſener Turn⸗ und Fechtklub:51,2; 3. Frankfurter RV. 6758; 4. Offenbacher RV. aufgegeben. Anfangs führt Offenbacher RV., dann geht Alemannia in Führung und gewinnt ſicher mit einer Länge. 25. Leichter Vierer. Ehrenpr. 1. Ulmer R. Kl. Donau :54,8; 2. R. V. Heilbronn:58; 3. R. V. Koſtheim⸗Guſtavs⸗ burg:00,8; 4. R. V. Bad Ems 704; 5. Mainzer R. B. auf⸗ gegeben. Nach mehrfach wechſelnder Führung mit fünf⸗ viertel Längen gewonnen. 26. B⸗Achter fällt aus. 27. Doppel⸗Zweier. Herausforderungspreis. 1. R. Vog. Altwerder Magdeburg(Düſterlho, Buhtz):41,65; 2. Waſſer⸗ ſport⸗V. Godesberg(Gg. Arenz, Leo Arenz):43,83. Bis 1000 Meter leichte Führung von Godesberg, dann geht Alt⸗ werder an die Spitze in hartem Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf mit Godesberg, der ſich im Ziel mit einer knappen Länge für Altwerder entſcheidet. 28. Ermunterungsvierer. Ehrenpreis. 1. R. Kl. Rhe⸗ nania Koblenz:01; 2. Mainz⸗Kaſteler 7105; 3. Mainzer R. G.:14,8; 4. R. V. Bad Ems aufgegeben. Koblenz führt über die ganze Strecke. Nach ſcharfem Endkampf ſiegt Rhe⸗ nania durch prächtigen Spurt mit einer Länge. 29. Dritter Achter. Ehrenpreis. 1. Offenbacher.⸗V. :11,6; 2. Deutſcher.⸗V. Zürich:11,7; 3. Offenbacher.⸗ G. Undine:14; 4. Ulmer.⸗Kl. Donau:17. Durchweg ſchönes, geſchloſſenes Rennen über die ganze Strecke. In beiſpielloſem geſchloſſenem Endkampf gehen Offenbacher .⸗B., Deutſcher.⸗V. Zürich und Offenbacher.⸗G. Un⸗ dine mit kaum meßbarem Paumunterſchied durch das Ziel und erſt der Zielrichter kann entſchefden, daß Offenbacher .⸗V. knapper Sieger in dem prächtigen Rennen iſt. 30. Mittelrhein⸗Achter. Wanderpreis. 1. Mannheimer .⸗V. Amicitia:55; 2. Kaſteler.⸗G.:02; 3. Frank⸗ furter.⸗V.:07; 4. Kölner Kl. für Waſſerſport:07,67 5..⸗Kl. Reuß Luzern:08,2. Aus dem dichtgeſchloſſenen Rudel geht die Meiſtermannſchaft der Amicitia bald heraus und hält die Führung durchgehend. Zwiſchen den übrigen Booten entſpinnt ſich ein heftiger Bord⸗an⸗Bord⸗ Kampf, aus dem die Kaſteler.⸗G. mit eineinhalb Längen ſich den zweiten Platz erkämpft, dicht gefolgt von Frankfurter R. VB., Kölner Waſſerſport und Ruder⸗Verein Reuß in kaum meß⸗ baren Abſtänden folgen. 5 Mannheimer Jugend Guter Beſuch und ſpannende Rennen Es iſt ein erfreuliches Zeichen, daß nicht nur die dem Ruderſport verſchriebenen Kreiſe der zur Tradition ge⸗ wordenen Schüler⸗Regatta erhöhte Aufmerkſamkeit ſchen⸗ ken. ſondern wir können mit Genugtuung feſtſtellen, daß ſich noch viele andere Zuſchauer einfanden, die intereſſiert den Vorgängen auf der Waſſerfläche folgten und ſo am beſten davon Zeugnis ablegten, daß die großartigen Er⸗ folge der ruhmgekrönten Amieitia⸗Mannen und die des Ruder⸗Klubs ihre Wirkung auf die Allgemeſuheit nicht verfehlt haben und zur zweiteren Popular fſierung des Ruderns weſentlich beitrugen. Dieſe An⸗ teilnahme iſt notwendig, kommen doch unſere zukünftigen Meiſter aus dieſen jungen Leuten, die den Sport mit hei⸗ ligem Idealismus betreiben. hervor und wird doch auf ſolch einer Jugend⸗ und Schüler⸗Regatta der Lohn für langwierige Arbeit geerntet. Auch Petrus hatte dem ver⸗ anſtaltenden Mannheimer Regatta⸗Verein ſeine Gunſt ge⸗ ſchenkt, denn die Sonne überſtrahlte vom blauen Himmel das buntbewegte Bild auf dem Neckar. Leider beeinträch⸗ tigte ein böiger, ſchräg auf die Reagattaſtrecke wehender Wind die Entfaltung der techniſchen Feinheiten. Der Neckar ſchien bergwärts zu fließen. neben dem ſtarken Wellengang, das ſchwerſte Hindernis. Trotzdem wurden die Rennen— abgeſehen von einer kleinen Unpünktlichkeit— exakt durch⸗ geführt und mit lobenswerter Raſchheit abgewickelt, ſodaß es den Zuſchauern, die ſich längs des Neckardamms poſtiert hatten, nie langweilig werden konnte. Dafür ſorgten auch die zum Teil äußerſtſpan nenden Rennen. Mei⸗ ſteus wurde der Kampf erſt im Endſpurt entſchieden. Teil⸗ weiſe allerdings war ein Klaſſenunterſchied feſtzuſtellen, ſo im Zweiten Vierer, im Rennen 6 und im Neckar⸗Pokal⸗ Einer. Eine beſondere Note erhielt die diesjährige Re⸗ gatta durch die Meldung des Gymnaſial Ruder⸗Vereins Traben⸗Trarbach(Moſel). Außerdem beteiligten ſich ſämt⸗ liche Mannheim⸗Ludwigshafener und Heidelberger Ver⸗ eine. Die größte Rennluſt zeigte der Heidelberger Ruder⸗ klub. Er beteiligte ſich an 8 Rennen und konnte von dieſen zwei ſiegreich beenden. 5 mal landeten ſie auf dem 2. Platz. An je 5 Rennen nahmen Mannheimer R. C. und Ludwigshafener R. V. teil. M. R. C. gewann dreimal. L. R. V. einmal. Je einen Sieg bei 2 geſtarteten Rennen landeten Traben⸗Trarbach, Ruder⸗Geſ. Mann⸗ heim und Heidelberger R. Geſ. Die Amtcoitia greift mit einer erſt kurz im Training ſtehenden Mannſchaft im An⸗ fänger⸗Vierer ein und ſchlug ſich hier recht wacker; ſie kam auf den 2. Platz. Der Verlauf der Rennen Nennen 1: Anfänger⸗Vierer. 1. Schüler und Jugend Abteilung des Mannheimer Ruder Clubs e. V. 1875 (Erich Bundſchuh, Albert Lenz, Alfons Konrad, Hugo Mauer; St. Joſef Druffel); 2. Schüler und Jugend Abtei⸗ lung des Mannheimer Ruderverein Amicitia 2½ Längen zurück; 3. Sch.⸗ u..⸗Abt. d. Mannheimer Rudergeſell⸗ ſchaft; 4. Sch.⸗ u..⸗Abt. d. Ludwigshafener Ruderverein 1878. Club übernimmt beim Start ſchon die Führung, von Geſellſchaft und Amicitia bedrängt. Bei 500 Meter ſpurtet Club und gewinnt ſicher. Erbitterter Kampf um den 2. Platz, den Amicitia für ſich entſcheidet. Rennen 2: Erſter Vierer(Für Schüler). Heraus⸗ forderungspreis. 1. Gymnaſial Turn⸗ und Ruderverein Traben⸗Trarbach a. d. Moſel(Guſtav Tordey, Wolfgang Faber, Hans Walter, Albert Lorenz; St. Horſt Pies]; 2. Sch.⸗ u..⸗Abt. des Heidelberger Ruderklubs„ Länge zu⸗ rück; 3. Sch.⸗ u..⸗Abt des Mannheimer Ruderelubs 1875 Neueſtes vom Sport Die erſten Europa⸗Flieger nach 7560 Kilometer in Berlin gelandet. Deutſche Leichtathletikerfolge in Stockholm, Am⸗ ſterdam und Antwerpen. * Deutſchlands Frauen aber in England knapp ge⸗ ſchlagen. 8 Frankreich gewinnt den Davispokal gegen Ame⸗ rika mit:1. * Erſte Entſcheidungen beim Pforzheimer Tennis⸗ turnier. * Tennisländerkampf Japan— Holland mit 41 für Japan. * Argentinien gewinnt in Montevideo hoch gegen Nordamerika. 5 Leducg Sieger der„Tour de France“, * Steinhauff⸗Berlin wieder Meiſter der„Deutſchen Meere“. ZBZECCCCCCCCCãã0G0G0GbG 0 ĩͤ VbTTbbTbTbTbTbTbTTbTTTTTTT Stolt gegen Stribbling Zehnrundenkampf Phil. Scott, Meiſter von England, gegen Amerikas beſten Schwergewichtler Poung Stribhbing. Vorausentſcheidung zur Weltmeiſterſchaft. Der Gewinner wird mit Max Schmeling um den Weltmeiſtertitel kämpfen. Grellbunte Plakate und rieſige Zeitungsinſevrate künden in vorſtehender Aufmachung den großen Boxkampf Scott— Stribbling an, der am Montag, 28. Juli in der 30 000 ge⸗ deckte Plätze aufweiſenden Freiluftarena des Wimbledon⸗ Stadions bei London ſtattfinden ſoll. Als Veranſtalter zeichnet der geſchäftstüchtige Amerikaner Jeff Dickſon, der bereits alle Hebel in Bewegung geſetzt hat, um von der Internationalen Box⸗Union die Beſtätigung zu erhalten, daß der Gewinner offiziell als Gegner Max Schmelings im Weltmeiſterſchaftskampf anerkannt wird. Die Leiſtungen der beiden Gegner ſind bekannt genug, ſodaß es ſich er⸗ übrigt, ſie hier noch einmal aufzuführen. Scott iſt ſeinem Gegner zwar an Körpergröße und Reichweite überlegen, doch dürfte dem langen Engländer dieſer Vorteil bei dem geriſſenen Amerikaner nicht viel nutzen. Die Meinungen iber den Ausgang des Kampfes ſind ſehr geteilt. Die einen halten zu Scott, die anderen zu Stribbling. Iſt Scott hart genug im Nehmen, ſo könnte er über die Diſtanz der 10 Runden kommen. Aber auch in dieſem Falle ſollte ſich das gediegenere Können Strübblings wenigſtens nach Punkten durchſetzen. Urſprünglich wollte Schmeling dem Treffen beiwohnen, doch hat der Weltmeiſter nach ſeinem Motor⸗ bootunfall auf die Reiſe nach England verzichtet. * 5 Motorbvotunfall Schmelings Dem Bb rwerttrelſter Max Schmeling, der ſich gegen⸗ wärtig in Saarow am Scharmützelſee aufhält, iſt ein Unfall zugeſtoßen, der leicht ſchlimme Folgen hätte haben können. Bei einer Fahrt mit dem Motorboot auf dem ziemlich aus⸗ gedehnten, ſtark bewegten See, benterte das Fahrzeug, das Schmeling zur Reparatur bringen wollte. Schmeling iſt zwar ein guter Schimmer, aber die hochgehenden Wellen des Scharmützelſees ſetzten ihm doch ſtark zu, ſodaß die zur Rettung Herbeigeeilten ihn in ziemlich erſchöpftem Zuſtande aus dem Waſſer ziehen mußten. Der Weltmeiſter mußte ſogleich das Bett aufſuchen, jedoch iſt fein Allgemeinbefin⸗ den ſchon ſoweit vorgeſchritten, daß er ſich in Kürze wieder nach ſeiner Berliner Wohnung begeben kann. und Schüler-MRegatta 4 Längen zurück. Traben⸗Trarbach kommt gut vom Start weg. Bei 500 Meter haben ſie einen Vorſprung von einer Länge. Heidelberg holt ſtark auf. 100 Meter vor Ziel Lie⸗ gen beide Boot auf gleicher Höhe. In nervenaufrekbendem Finiſh gewinnt Traben⸗Trarbach knapp. Rennen 3: 2. Vierer. 1. Sch.⸗ u..⸗Abt. d. Ludwigs⸗ hafener Ruderverein(Walter Petry, Heinrich Kurz, Kurt J. Abt des Erich Wieghe, St. Fritz Walter); 2. Sch.⸗ u. .⸗Abt. des Heidelberger Ruder⸗Clubs 3 Längen zuvück. Bei andauernder Führung der Ludwigshafener gewinnen dieſe nach Belieben. Rennen 4! Troſt⸗ Vierer. 1. Sch.⸗ u..⸗Abt. der Mannheimer Rudergeſellſchaft(Werner Landauer, Hans Kraft, Adolf Dürr, Fritz Joas, St. Otto Günther); 2. Sch.⸗ u..⸗Abt. des Heidelberger Ruderolubs; 3. Sch.⸗ u..⸗Abt. des Ludwigshafener Ruder⸗Vereins. Zu den zwei Gegnern des 1. Rennen geſellt ſich noch Heidelberg. Geſellſchaft führt bis 700 Meter knapp vor Ludwigshafen und Heidelberg. Dann zieht Mannheim davon und gewinnt in vorbildlichem Stil mit 1 Länge vor Ruderelub Heidelberg, während Lud⸗ wigsheen zurückfällt. Rennen 5: Vierer für jüngere Ruderer. 1. Sch. u..⸗Abt. der Rudergeſellſchaft Heidelberg 1898(Karl Kolb, Fritz Hofmann, Hermann Dolland, Heinz Keßler, St. Hans Sarbin); 2. Sch.⸗ u..⸗Abt, des Heidelberger Ruder⸗ clubs 2 Längen zurück; 3 Sch.⸗ u..⸗Abt. des Mannheimer Ruderelubs; 4. Sch.⸗ u..⸗Abt. des Ludwigshafener Ruder⸗ vereins. Bis zur Mitte harten Kampf bei leichter Führung Ludwigshafens, dieſe fallen wieder zurück. Der Endkampf ſpielt ſich zwiſchen den Heidelberger Vereinen ab. Geſell⸗ ſchaft gewinnt. Rennen 6. Einfacher Vierer: 1. Sch.⸗ u..⸗Abt. des Mannheimer⸗Ruder⸗Clubs(Werner Dürker, Alfred De⸗ hoff, Fritz KoKonmeier, Werner Köhli; St.: Karl Bach⸗ mann); 2. Sch.⸗ u..⸗Abt. d. Heidelberger R. Cl. Längen zurück.— Da Traben⸗Trabach zurück zieht, ſtarten nur 2 Boote. Club gewinnt in überzeugender Form. Reunen. Gäſte⸗Vierer: 1. Sch.⸗ u..⸗Abt. d. Heidel⸗ berger⸗Ruder⸗Clubs(Sixo Aſinella, Hooſt Pegau, Waller Keßler, Richard Lichtenberg); 2. Gymnaſial⸗Turn⸗ und Ruder⸗Verein Traben⸗Trarbach a. d. Moſel 25 Ztm. zurück; 3. Sch.⸗ u..⸗Abt. d. R. Geſ. Heidelberg.— Erneutes Zu⸗ ſammentreffen der Mannſchaften vom 1. Vierer Rennen. Das Rennen ſpitzt ſich zu einem Duell zwiſchen Club und Traben⸗Trarbach. Club hat eine leichte Führung. Traben⸗ Trarbach holt auf. Bis 50 Meter vor dem Ziel liegen beide Boote auf gleicher Höhe. Lebhaft angeſpornt ſpurtet Heidelberg mit Letzter Kraft und gewinnt knapp. Der ſchönſte Kam Rennen 8, Neckar⸗Pokal⸗Einer: 1. Heidelberger R. El. (Heinz Friſch): 2. Mannheimer R. V. Amieitig(Erich Bern⸗ heimer); 3. R. Geſ. Rheinau zurückgez.— Friſch, holt bis 200 Meter vorm Ziel einen Vorſprung von 1½ Längen heraus. In pr tvoller⸗ Waſſerarbeit vergrößert er im Endſpurt ſeinen Vorſprung auf—6 Längen. Rennen 9, Achter: 1. Sch.⸗ u..⸗Abt. d. Mannheimer Ruder⸗Clubs v. 1875(Werner Dürker, Werner Köhlt, Hel⸗ mut Walter. Alfred Dehoff, Kritz Kornmeier, Franz Ludw. Gerahl Friedr. Beißwenger, Karl Braun; St.: Karl Bach⸗ mann): 2. Sch.⸗ u..⸗Abt. d. Heidelberger R. Cl. 1 Län⸗ gen; 3. Sch.⸗ u.⸗Abt. d. Ludwigshafener R V.— Der Clou des Tages war das Achter⸗Rennen. Bei 300 Meter führte Mannheimer Club mit 7 Länge vor Ludwigshafen umd Heidelberg. Bei 500 Meter ſpurtet Heidelberg, über⸗ holt Ludwigshafen, das zurückfällt. kommt ſedoch an den Mannheimer Club nicht heran. Im Endſpurt gewinnt dieſer glatt. tar. e 6. Seite. Nr. 342 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. Juli 1930 Spitze beendet Europa-Nunoflug Butlers Maſchine beſchädigt Trotz ungünſtiger Witterung trat die in Bres⸗ ihren Erſter landete r änder Butler, der aber bei der Lan⸗ dung einen Kopfſtan d machte und dabei ſeinen Propeller brach. Da der Engländer keinen Er⸗ ſatzpropeller an Bord hat, muß er verſuchen, in der 5 Zeit mit den ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln den Schaden zu reparieren und im anderen Falle aus dem Wettbewerb ausſcheiden, wo⸗ durch das engliſche Team einen ſchweren Verluſt er⸗ Nach Butler trafen ſeine Landsleute Broad. Thorn, die Deutſchen Poß, Morzik und Paſewalcck und der ſpaniſche Herzog Habs⸗ g Poß flog gleich mach Warſchau weiter, das er bereits um 5 Uhr Ihm folgten die Engländer Broad und Thorn. Die übrigen Flieger bringen die Nacht in Poſen zu. In Breslau trafen noch der Engländer Lau liegende Spitzengruppe Weiterflug nach Poſen an. Hort der Engländer am Samstag Als vorgeſchriebenen leiden würde. burg⸗Bourbon in Poſen ein. erreichte. Andorſon und der Franzoſe Finart ein. Von dem Gros der Flieger, das ſich privaten Meldungen ſollen ranzöſtſchen Boden erreicht Nimes und Lyon liegen. In Königsberg jedoch haben Schon am frühen Morgen erwarteten zahlreiche Menſchen im Königsberger Flughafen die Ankunft er Europaflieger. Als erſter kam kurz nach 12 Uhr der vorjährige Europarundflugſieger Morzik in Sicht, der mit brauſenden Hochrufen begrüßt wurde. Es folgt dann in raſcher Folge in der Zeit von 12,15 bis 13 Uhr der Deutſche Dr. Paſewaldt, der Franzoſe Finat, der Spanier Erzherzog von Habsburg⸗ Bourbon, der Deutſche Poß und die Engländer Butler, Broad, Andrews und Thorn. Die Flieger nahmen Brennſtoff auf und ſtarteten dann ſofort zum Weiterflug. In Danzig Die Spitzengruppe der Teilnehmer am Europa⸗ rundflug traf in kurzen Abſtänden gegen 14,30 Uhr auf dem Danziger Flugplatz Langfuhr ein und trat ſofort nach Erledigung der Formalitäten den Weiterflug nach Berlin, dem Endziel des Rund⸗ fluges, an. Die Spitzengruppe beſteht aus den Deut⸗ ſchen Morzik und Poß, den Engländern Butler, Brpad, Thorn und Andrews, dem Franzoſen Finat und dem Spanier Erzherzog Habsburg⸗Bourbon. Das Ziel erreicht Als erſter der Eurppaflieger traf heute nachmit⸗ tag um 16,33 der Engländer Broad auf dem Zen⸗ tralflughafen Tempelhof, dem Endziel des Rundflu⸗ ges, ein. Er wurde von der vieltauſendköpfigen Menge ſtürmiſch begrüßt. Wenige Sekunden ſpäter landete der engliſche Kapſtadtflieger Butler, der allerdings als„außer Konkurrenz“ geführt wird, da er in Poſen einen neuen Propeller einbauen mußte, . ͤͤdddddcccccccc c ² ⁰˙.cc ˙ð 7—ͤc‚!‚. d Der Jußball rollt wieder Auftakt in Berlin Fußball bereits jetzt wieder ſeinen Einzug in der Reichs⸗ Hbauptſtadt. Zu den erſten Spielen des Jubiläumsturniers von„Alemannia“ hätten ſich auf dem Herthaplatz 8000 Zu⸗ ſchauer eingefunden. Zunächſt ſiegte der Pokalmeiſter Sportverein 92 knapp mit:2(:0) über Nord⸗Nordweſt. Dann trat Alemannia gegen den deutſchen Meiſter Hertha⸗ Bec. an. Dieſer mußte Erſatz für Völker und Domſcheit einſtellen, lag bei der Pauſe mit 219 im Nachteil, über⸗ ſpielte aber dann den Jubilar glatt und ſiegte mit dem Torunterſchted von 718. * Holſteins Süddeutſchlandſpiele Holſtein Kiel hat ſich mit dem S Wiesbaden fetzt darauf geeinigt, daß die urſprünglich für den 2. Auguſt vereinbarte Begegnung erſt am 16. Auguſt zum Austrag kommt. Der norddeutſche Meiſter trägt alſo im Auguſt in Süddeutſch⸗ land die folgenden Spkele aus: 3. Auguſt im FFrankfuxter Stadion gegen. Frankfurt; 16. Auguſt: in Wiesbaden gegen SB. Wiesbaden; 17. Auguſt; in Mann⸗ heim gegen BfR. Mannheim. In Frankfurt findet, wie be⸗ Teits gemeldet, am Abend des 3. Auguſt im FKeglerheim Wingertſtraße zu Ehren der norddeutſchen Gäſte eine Arößere geſellſchaftliche Feier ſtatt. Die Norddeutſchen wer⸗ den am 31. Auguſt auch in Kaſſel gaſtieren, und zwar treffen ſie hier auf dey Bezirkszweiten von Heſſen⸗Han⸗ over, Spielverein Kaſſel, der mit dieſem Treſſen ſeine neue Platzanlage einweiht. 5* Hoher Sieg von Argentinien über Norbamerike In Montevided haben am Samstag bie Endkämpfe um die Fußballweltmeiſterſchaft begonnen, Im erſten Vor⸗ ſchlußrundenſpiel traf Argentinien im Jahrhundertſtablon nor wiederum 100 000 Zuſchauern auf Nordamerika. Die Nordamerikaner, die ſich bisher überraſchend gut gehalten haten, erlitten eine ſchwere Niederlage. Bis zur Halbzeit konnten ſich die Jankees noch einigermaßen halten; Argen⸗ tinien erzielte in dieſer Spielphaſe nur einen Treffer, Nach der Pauſe aber lief Argentinien zu einer glänzenden Form auf, wie man ſie bei der Mannſchaft ſeit Amſterdem „Boxkampf“ Guerra— Peliſſier Unerfreuliche Szenen bei der„Tour de France“ Im Anſchluß an die 19. Etappe der Tour de France gab es am Ziel in Charleville einige unerfreuliche Szenen zwiſchen dem Etappenſieger Peliſſier und dem als Dritten plagterten Italiener Guerra. Peliſſier verließ zweimal die Fahrbahn und bedrängte Guerra erheblich. Dann ging das Temperament des Sübländers mit ihm durch und es entſpann ſich zwiſchen den Beiden eine regelrechte Schlä⸗ gexel. Das Renngericht beſtrafte Peliſſier mit 300 Franken und Guerra mit 500 Franken, Weiter wurden Merpiel, A. Magne und Peliſſier, die auf ihren Landsmann Ledueg gewartet hatten, als dieſer einen Defekt beheben mußte, zuſammen mit Leducg ſelbſt zwei Minuten ihrer Fahrzeit aberkannt, Nach dem Regle⸗ ment dürfen nur zwei Fahrer auf einen zurückgebliebenen Landsmann warten. Die Strafe hät nur für bas Geſamt⸗ klaſſement der Einzelwertung Gültigkeit. a Vor dem Ziel Die 20. Etappe der„Tour de France“ Die 20. und vorletzte Etappe der Radfernfahrt „Rund um Frankreich“ führte am Samstag das ſeit dem 2. Juli ſtark zuſammengeſchmolzene Feld von Charxleville nach dem 271 Km. entfernten Malo⸗Les⸗ Bains. Die Strecke führte zu einem großen Teil über die Schlachtfelder dese Weltkrieges, zeigte aber durchweg gute Straßenverhältuiſſe, Die Fahrer zeig⸗ ten aber keine große Aktionsluſt mehr, da ja die Entſcheidung des Rennens bereits auf den vorauf⸗ gegangenen Etappen gefallen iſt. Den Franzoſen iſt ſowohl im Einzelklaſſement(Ledueg), wie auch im noch in Spanien aufhält, waren durch empfindliche Kabel⸗ ſtörungen keine ſicheren Nachrichten zu erhalten. Nach 17 Flugzeuge und zwiſchen Näch knapp dreiwöchentlicher Ruhepaufe hielt König was nach den Bedingungen des Rundfluges unzu⸗ läſſig iſt. Wenige Minuten vor 17 Uhr traf heute als Drit⸗ ter der Engländer Thron am Endziel des Europa⸗ rundfluges im Flughafen Tempelhof ein. Faſt gleich⸗ zeitig erreicht als erſter der deutſchen Bewerber der Marinepilot Poß das Ziel. Um 17,13 Uhr folgte als zweiter Deutſcher der vorjährige Sieger Morzik, um 17,34 Uhr der Franzoſe Finat. Um 17.40 Uhr traf als ſiebenter wiederum ein Deutſcher, nämlich Dr. Paſewaldt ein. Kurz vor 18 Uhr ſind heute abend zwei weitere Teilnehmer am Europarundflug auf dem Flugplatz Tempelhof eingetroffen. Um 17,53 Uhr landete Erzherzog Anton von Habsburg⸗Bourbon und um 17,56 der Engländer Andrews. Damit haben heute bereits neun Bewerber das Endziel erreicht. Weitere Flieger werden heute hier nicht mehr er⸗ wartet Notlandung Neiningers auf dem Meere. Das deutſche Flugzeug D 1561, das unter Führung des Piloten Neininger an dem Europarundflug teilnahm, mußte auf dem Fluge von Barcelona nach Nimes etwa 30 Meilen von der Küſte entfernt in⸗ folge einer Motorſtörung auf dem Meer niedergehen. Neininger und ſein Begleiter Starke wurden von dem Dampfer„Scherifini Guereif“ aufgenommen und nach dem Hafen Cette verbracht. Zwei deutſche Piloten tödlich verunglückt Lyon, 27. Juli.(Eig. Dr.) Als der deutſche Teilnehmer am Eu roparundflug, Offermann, geſtern gegen 18 Uhr auf dem hieſigen Flugfeld landen wollte ſtieß das Flug⸗ zeug(LF M.— Tiefdecker) gegen eine Leitung und ſtürzte ab. Offermann und ſein Begleiter, Oberleutnant Jer⸗ zemſka, konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Der verunglückte Pilot war 45 Jahre alt und der zweit⸗ älteſte Teilnehmer am Europarundflug. Zu dem Todesſturz des deutſchen Europafliegers Offer⸗ mann wird ergänzend gemeldet: Offermann erreichte, von Nimes kommend, um.09 Uhr abends den Flugplatz Bron und ſchickte ſich an zu landen. Sein Flugzeug überflog in geringer Höhe die Kaſerne des 35. Fliegerregiments, als er eine Radioantenne berührte. Trotz der Be⸗ mühungen des Piloten, den Apparat im Gleichgewicht zu halten, kam dieſer aus 50 Meter Höhe zum Abſturz und fiel auf das Dach der Militär⸗radiotelegraphiſchen Station. Der Abſturz war ſo heftig, daß das Flugzeug in zwei Teile zerbrach und der Motor durch das Dach in das Dachgeſchoß einbrang. Die beiden Inſaſſen wurden auf den Boden geſchleudert. Die herbei⸗ geeilten Soldaten konnten bei Offermann nur den Tod feſtſtellen, ſein Begleiter Jerzemſka erlag nach zwei Minuten ſeinen Verletzungen. 221 Die Ozeauflieger nach den Orkneys geſtartet London, 27. Juli.(Eig. Dr.) Die deutſchen Flieger Hirth und Weller ſind heute vormittag 9 Uhr vom Flugplatz Hanworlt geſtartet, um als nächſte Etappe ihres Amerikafluges Kirkwall auf den Orkney⸗Inſeln zu erreichen. nicht mehr geſehen hatte. Die Nordamexikaner ſpielten kaum noch eine Rolle und wurden hoch mit:1 Treſſern geſchlagen. Argentinien hat ſich damit bereits für das End⸗ ſpiel des Turniers qualtfiztert. a 5 * Neutraler Ort geſucht Im Kampf um den Mibropa⸗ Pokal iſt zwiſchen den beiden Mannſchaften von Uſpeſt Budapeſtsumd Ambro⸗ ſiang Mafland ein örittes Entſcheidungsſpiel notwendig ge⸗ worden, das an einem neutralen Ort ausgetragen wepden muß. Das Spiel ſollte urſprünglich nach Wien verlegt wer⸗ den, jedoch erhoben hiergegen die Wiener Vereine Einſpruch da ſie das Fußballintereſſe des Wiener Publikums für ihre eigenen Spiel aufheben wollen. Nun hat die Sparta Prag den beiden Mannſchaften ihren Platz angeboten. Die Tſchechen gingen bei dieſem Angebot von der Erwägung aus, daß ſie ſelbſt einmal in die Lage kommen könnten, die Gaſtfreundſchaft eines anderen Clubs in Anſpruch nehmen zu müſſen. Das 15. Badiſche Landesturnen in Mannheim im Film 5 Das große turneriſche Ereignis in Mannheim in den Auguſttagen wird erfreulicherweiſe auch der Nachwelt über⸗ Itefert werden. Hauptausſchuß und Kreisleitung haben be⸗ ſchloſſen, von dem Feſtverlauf einen Film⸗ ſtreiſen drehen zu laſſen, nachdem der Film des Bodiſchen Turnkreiſes über das Kölner Turnfeſt 1928 all⸗ ſeits Anklang gefunden hat. Die Leitung des Unternehmens liegt in den Händen des Kreispreſſewartes Dr. Fiſcher, Kaflsruße, die Aufnahmen führt die fachmänniſch beſtens bekannte Firmo Rottenwallner, Mannheim durch. Dieſe Nachricht wird allſeits im Lande Freude hervorrufen, Iſt es doch dodurch vielen Tauſenden möglich, das große Feſt im Bilde zu erleben, das ſie aus beruflichen und ſonſtigen Gründen nicht beſuchen können. Rivibre reißt linkshändig 70,5 Kg.[Weltrekord Am Sonntag gelang es dem Franzoſen Rivisre den von dem Deutſchen Schweiger im Federgewicht mit 70 Kg. gehaltenen Weltrekord jm linkshän⸗ digen Reißen auf 70,5 Kg, zu verbeſſern. Frankreich gewinnt ſicher die Tour de Frante“ dürfte ſich damit den dritten Platz im Klaſſement der Riviere konnte ſeine weiteren Verſuche wegen einer erlittenen Verletzung nicht mehr fortfetzen. Klaſſement der Nationen der Geſamtſieg nicht mehr zu nehmen. Den Küſtenort bei Dünkirchen erreichte eine gaköpfige Spitzengruppe nach 1005,10 Stunden, man hatte alſo diesmal nicht einmal ein Stunden⸗ mittel von 27 Km. erreicht, Im Endſpurt ſiegte wie⸗ der einmal der Franzoſe Charles Pelliſter vor dem Belger Bonduel, dem Franzoſen A. Magne und dem Italiener Guerra. Diesmal ging es im Endſpurt aber ohne Boxkämpfe ab. In den fünften Platz teil⸗ ten ſich 30 Fahrer, unter ihnen befand ſich auch die ganze deutſche Mannſchaft mit Schön, Manthey, Thierbach und Siegel. Die deutſche Vertretung Nationen endgültig geſichert haben. Leducg Sieger der Tour de France Die„Tour de France“ wurde am Sonntag mit dex 21. Etappe von Malo⸗Les⸗Bains nach Paris über 300 Km. beendet. Rieſige Menſchenmaſſen bereiteten den „Giganten der Landſtraße“ einen begeiſterten Empfang, vexſtockten aber auch die Jahrſtraßen derart, daß die Teil⸗ nehmer mit einer Verſpätung von etwa eineinhalb Stun⸗ den eintrafen. Nach einer Fahrzeit von 12:10,09 kam auf der Pariſer Prinzenparkbahn eine ſechsköpfige Gruppe an und lieferte ſich einen erbitterten Endſpurt. Wieder erwies ſich Charles Peliſſer als der ſchnellſte und ließ Guerra, Leducg, Merviel und die beiden„Touriſten“ Taverne und Benobit⸗Faure in der angegebenen Reihen⸗ ſolge hinter ſich. Ledueg hat ſomit die 24. Tour de Frane mit einer Geſamtfahrzeit von 172:12,16 Stunden vor Guerra(172.26,38) gewonnen. Im Länderklaſſement abgeſtimmten Charakter, der dem Abend den Stempel auf⸗ Lammers und Wichmann belegen erſte Plätze Die Stockholmer Sportwoche wurde am Sonntag mit internationalen Leichtahtletik⸗Wettbewerben im Stadion beendet. Die deutſchen Teilnehmer kamen wieder zu mehreren Siegen. In Anweſenheit von Körnig konnte desmal der Turnermeiſter Georg Lammers⸗ Oldenburg die deutſche Ueberlegenheit auf den kurzen Strecken erneut unter Beweis ſtellen. Lammers gewann die 100 Meter in 10,8 Sek. und 200 Meter in 21,9 Sek. Ein ausgezeichnetes Rennen lief der Charlottenburger Wichmann, der über 1500 Meter den bis 50 Meter vor dem Ziel führenden fnniſchen Olympiaſiger Eno Purje niederrang und in der guten Zeit von:58,8 Min. ſiegte. Der deutſche Waldlaufmeiſter Cohn konnte in dieſem ſcharfen Lauf mit:09,8 Min. nur den fünften Platz belegen, im Weitſprung blieb Meier ⸗ Sec. mit einer Leiſtung von 7,32 Meter nach dem Schwaden Svenſon mit 7,38 Meter Zweiter. Die Athletik⸗Wetthewerbe umrahmte ein inter⸗ nationales Fußballſpiel, das Admira Wien mit:2 (:0) ſicher gegen eine kombinierte ſchwediſche Mann⸗ ſchaft gewann. Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Lammers⸗ Deutſchland, 10,8 Sek., 2. Alm⸗Schweden, 19,9 Sek.; 3. Sten Pettersſon⸗Schweden, 11,7 Sek.— 200 Meter: 1. Lammers⸗Deutſchland, 21.9 Sekunden; 2. Hammerſen⸗Schweden, 22,1 Sek.; 3. Lindgren⸗ Schweden, 22,2 Sek.— 800 Meter: 1. Birk⸗Schwe⸗ den,:58 Min., 2. Danz⸗Deutſchland,:58,2 Min.; 3. Roſenblad⸗Schweden:00 Min.- 1500 Meter: 1. Wichmann⸗Deutſchland,:58,88 Min.; 2. Pirje⸗ Finnland,:59,63 Min.; 3. Magnußon⸗Schweden:00,6 Minuten. Weitſprung: 1, Jwen⸗Schweden, 7,38 Meter, 2. Meier⸗Deutſchland, 7,32 Meter, 3. Hall⸗ berg⸗Schweden,.25 Meter. Deulſche Erfolge auch in Amſterdam Der Frauzoſe Galtier ohrfeigt den Düſſeldorfer Lefebre Eine glänzende Beſetzung hatte am Sonntag das vom Blau⸗Wit Amſterdam veranſtaltete Internationale Sportfeſt gefunden, an dem neben der holländiſchen Elite Teilnehmer aus Frankreich und Deutſchland an den Start gingen. 5000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden, die zum Teil hervorragende Leiſtungen zu ſehen bekamen. Einen höchſt peinlichen und für die Frauzoſen wenig ſchmeichelhaften Zwiſcheufall gab es im 800 Meter⸗Lauf. Der Düſſeldorfer Lefabre und der Franzoſe Galtier lieferten ſich einen erbitterten Endkampf. Hierbei fühlte ſich der Franzoſe durch Lefebre be⸗ hindert und verſetzte ihm nach dem Ziel eine derbe Ohrfege. Selbſtverſtändlich wurde der Franzoſe für ſeine Undiſziplinertheit disqualäfizſert, worauf unverſtändlicherweiſe alle franzöſiſchen Teil⸗ nehmer von weiteren Starts abſahen.— Die beſte Leiſtung vollbrachte der holländiſche Meiſter van der Zen m Stabhochſprung, der mit 3,815 Meter einen neuen holländiſchen Rekord aufſtellte. Auch der Diskuswurf von Noel⸗Frankreich mit 47,08 Meter verdient Erwähnung. Ueber 100 Meter wurden die deutſchen Vertreter von dem engliſchen Meiſter Ber⸗ ger(Holland) n 10,7 Sek. auf die Plätze verwieſen. „„ und in Antwerpen Unter der Beteiligung von Vertretern aus vier Län⸗ dern nahm am Samstag in Antwerpen ein internatio⸗ nales Sportfeſt ſeinen Beginn. Bei ſchönem Wetter gab es zahlreichen Beſuch und ausgezeichnete Leiſtungen. Den Mannheim ſchlägt München im Kunſtturnen Wenn in zwei Wochen über die Tage des 15. Babiſchen Landesturnens alle Faktoren ſo günſtig zuſammenklingen, als es am vergangenen Samstag und Sonntag bei den Auftaktsveranſtaltungen zu der diesjährigen Badiſchen Turnerheerſchau der Fall war, wird die beporſtehende ein⸗ zigartige Demonſtration des turnerſchaftlichen Gedankens in gleichem Maße wie im Lande, auch in der Feſtſtadt Mannheim einen nachhaltigen Eindruck hinterlaſſen. Nicht zuletzt aber werden die für die Vorbereitung und Durch⸗ führung des Landesturnens verantwortlichen führenden Männer und beteiligten Vereine, ob des guten Gelingens mancher Sorge enthoben werden, wenn der Wettergott das gleiche Einſehen, als am letzten Juliſamstag und Sonntag hat. Der Gedanke der Mannheimer Turnerſchaft, kurz vor dem Landesturnen mit einigen über den allgemeinen Rah⸗ men hinausgehenden Veranſtaltungen turneriſcher Art als Auftakt aufzuwarten, war ein glücklicher geweſen. Der Erfolg dieſer vielſeitigen Arbeit hürfte ſich in der mannig⸗ faltigſten Form zeigen. Für den Kunſtturnwettkampf München— Mannheim muß dem Turnverein 1846 Mannheim Dank und Anerken⸗ nung gezollt werden, daß er dieſes Treffen vermittelte. Dieſe kunſtturneriſche Begegnung darf als die hoch⸗ ſtehendſte aller bis jetzt in Mannheim geſehenen Veranſtal⸗ tungen dieſer Art angeſehen werden, nicht nur in bezug auf die wunderbaren Leiſtungen, ſondern auch auf den drückte. Schon der Beſuch, für den Samstag Abend mit —700 Perſonen eine für Mannheim ungewöhnliche Zahl, ließ erkennen, daß dieſer Wettkampf etwas beſonderes be⸗ deutete. Auch die ſtarke Vertretung prominenter Turner⸗ führer, von der Badiſchen Kreisleitung waren Kreisver⸗ treter Weiß⸗ Heidelberg, Kreispreſſewart Dr. Fiſcher⸗Karls⸗ ruhe, die Gauvertreter Kuchenbeißer⸗Mannheim und Jung⸗ Sinsheim vertreten; vom Pfälzer Turnerbund waren Ehrenkreisvertreter Blattmann und Kreisoberturnwart Bauer⸗Ludwigshafen anweſend. Faſt der ganze Haupt⸗ ausſchuß für das Landesturnen, an der Spitze die Vor⸗ ſitzenden Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard und Gauver⸗ treter Stalf, wohnte dem Wettkampf bei. Die beiden Riegen wurden, die Münchner von Kreis männerturnwart Profeſſor Brechtel, die Mannheimer von Turnwart Adelmann geführt, bei ihrem Einmarſch aufs lebhafteſte begrüßt. Entgegen der urſprünglich getroffenen Abmachungen, den Kampf mit 2 Siebenermannſchaften durchzuführen, waren die Bayern in letzter Minute noch mit Loibl, dem Zwölfkampf⸗Steger vom Bahyexriſchen Landesturnfeſt in Regensburg erſchienen, während der T. B. 1846 nux feine Riege mit 7 Turnern zur Stelle hatte. In kameradſchaft⸗ licher Weiſe nahmen aber die 1846er den weiteren Mün⸗ chener Turner und damit von vornherein eine Benachteili⸗ gung mit in Kauf. München hatte dadurch den Vorteil, daß einmal nach dem Durchgang an den einzelnen Geräten je⸗ weils der Turner mit der niedrigſten Punktzahl abgeſetzt wurde und dann nochmals am Endergebnis vereinbaxungs⸗ gemäß der 7. Mann in der Geſamtwertung an den drei Ge⸗ räten, womit das Endergebnis für je 6 Mann ſeſtgeſtellt wurde. Zu dem Gerätedreikampf, je eine Kürübung am Barren, Pferd und Reck, wozu ſich eine Mannſchafts⸗ freiübung geſellte, ſtellten ſich dem neutralen Kampfgericht, das Gauoberturnwart Wagner⸗Heilbronn und Gaumänner⸗ turnwart Bayer⸗Oppau verwaltete, der M. T. V. München mit: Neubauer, Kobs, Roſenhauer, Forſter, Lenhard, Chriſt und Loibl, Nowak, konnte Frankreich ſomit die ſeit langem gehabte Führung bis zum Schluß behaupten. 5 * Deutſche Athletikſiege in Stockholm Löwenanteil der Erfolge holten ſich die Weſtdeutſchen. Naß ihnen waren die Tſchechen beſondezs erfolgreich. Ergebniſſe des erſten Tages: 200 Meter: 1. Otto⸗Duisburg 19,23 Sek. 2. Engel⸗ Schweiz 23,2 Sek.; 3. Kremer⸗Köln; 4. Salz⸗Köln.— 110 Meter Hürden: 1. Stöckmann⸗Duisbura 15,4 Sek.; 2. Eſſer⸗ Köln 16,1 Sek.— Kugelſtoßen: 1. Duda⸗Tſchechoſlowakei 13,80 Meter; 2. Dobermann⸗Köln 13,67 Meter.— Hoch⸗ ſprung: 1. Elſen⸗Köln 1,70 Meter; 2. Tourbon⸗ Belgien 1,70 Meter durch Stechen entſchieden).— 5000 Meter: 1. Kos⸗ ciak⸗Tſchechoflowakei 15,24 Min.; 2. Rumſt⸗Belgien 15:28, Minuten; 3. Sießer⸗Düren.— 800 Meter: 1. Dörda⸗ Tſchechoſlowakei:58 Min.; 2. Sahm⸗Köln:59 Min.— Weitſprung: 1. Dobermann⸗Köln 7,14 Meter; 2. Hoffmann⸗ Tſchechoſlowakei 7,07.— 4 mal 100 Meter: 1. Kölner B. C. 43,8 Sek.; 2. Tſchechoſlowakei 44 Sek.; 3. Belgien 44,1 Sek.; 4. Duisburg 99 44,1 Sek. Zehnkampf Weltrekord Die Krone aller Leibesübungen Die jüngſt in Wiborg von dem Finnen Achilles Järvinen erzielte Weltrekordleiſtung im Zehnkampf verdient es, beſonders herausgeſtrichen zu werden. Wohl keine Höchſtleiſtung wird von der großen Maſſe ſo wenig beachtet, wie ein Zehnkampfrekord. Man lieſt irgend eine vierſtellige Zahl um die 7 oder 8000 herum, ohne ſich viel dabei denken zu können. Dabei iſt gerade der Zehnkampf⸗ rekord am ſchwerſten zu erringen. Nicht umſonſt ſind die guten Mehrkämpfer ſo dünn geſät. Man erinnert ſich viel⸗ leicht noch des amerikaniſchen Indianers Jim Thorpe, der bei den Olympiſchen Spielen 1912 in Stockholm mit dem neuen Weltrekord von 7751,06 Punkten bei den Fach⸗ leuten Kopfſchütteln und Bewunderung erregte. Nach dem Kriege tauchte der junge Finne Paavo Yrjölä auf, der die Letſtung des Amerikanners nach und nach viermar übertraf, bis er jetzt in ſeinem Landsmann A. Järvinen einen Bezwinger fand. Letzterer entſtammt einer Sport⸗ familie. Seine drei Brüder ſind ebenfalls Athleten von Rang und auf ihren Spezialgebieten Extraklaſſe. Nicht nur die Geſamtleiſtung des neuen Zehnkampf⸗Weltrekord⸗ mannes iſt von außerordentlicher Größe, auch die Einzel⸗ leiſtungen ſetzen A. Järvinen in die Lage, es faſt in jedem Wettkampf mit der guten Klaſſe aufzunehmen. Was das bedeutet, kann nur der ermeſſen, dem es nach mühſeligem und enthaltſamem Training endlich einmal gelungen iſt, in einer einzigen Uebung den Leiſtungsſtandart Järvinens zu erreichen. Bis zu einem beſtimmten Grade trifft das für Järvinen geſagte auch für den deutſchen Zehnkampf⸗ meiſter Kurt Weiß vom Berliner Sport⸗Club zu. Der Berliner iſt ein hochveranlagter Athlet und ſein deutſcher Rekord kann ſich ſehen laſſen, wenn er auch von der Welt⸗ höchſtleiſtung noch um einiges entfernt iſt. Eine Gegenüberſtellung der Spitzenleiſtungen der beſten Zehnkämpfer Thorpe, Yrſölä und Järwinen mit denen des deutſchen Meiſters vermittelt ein anſchauliches Bild von der Leiſtungsfähigkeit eines geübten Mehrkämpfers und ſtellt gleichzeitig in eindrucksvoller Weiſe dar, zu welch eminentem Können ein ſyſtematiſch trainierter Körper Turuverein 1846 mit: König Th., Adler, König, Stix, Ernſt, Wühler und Endreß. N fähig iſt. A. Järpinen;: Q Yriölä: J. Thorve: K. Weiß: 100 m: 11.1 Set 11.6 Sek 11.2 Sek, 111 Scl. Weitſprung 6,89 m.78 m 8,79 m„72 m Kugelſtoßen: 13,14 m 14,72 m 12,89 m 12.86 m Hochſprung: 1,80 m 1,85 m.87 m 1,72 m 400 m; 50,0 Sek. 53,2 Sek. 52,2 Sek 50,8 Sel. Io m Hürden; 15, Sek. 16,1 Sek. 15,6 Sek, 15,5 Sek. Diskuswerfen: 36,47 m 39,08 m 86.98 m 701i m Stabhochſprung:.60 m 3,10 m.25 m 8,10 m Speetwerfen: 59,40 m 58,88 m 45,0 m 58,62 m 1500 m: 2054 Min 4375 Min 4 40.1, Min. 4 52.8 Min Punkte, 8258,478 811700 7751,080 7825,00 Verheißungsvoller Auftakt zum Landesturnen Nachdem die Sängerriege des gaſtgebenden Vereins zu der Vorſtellung und Begrüßung der Riegen durch Kreis⸗ oberturnwart Schweizer, der die Gäſte aus München mit herzlichen Worten willkommen hieß, übergeleitet hatte, dankte Profeſſor Brechtel namens der Gaſtmannſchaft für den ſchönen Empfang. Die darauffolgenden zwei Stunden zogen die Zuſchauer reſtlos in den Bann einer kaum zu übertreffenden Turn⸗ kunſt. Abgeſehen von einigen kaum ins Gewicht fallen⸗ den Unebenheiten in den Uebungen, hatte keine der beiden Mannſchaften einen Verſager in ihren Reihen. Nach den Mannſchaftsfreiübungen, die München 33 und Mannheim 36 Punkte brachte, begann der Münchener Neu⸗ bauer am Barren. Der Durchgang an dieſem Gerät ergab für Mannheim 117 Punkte, für München nach Abzug des achten Turners 115. Hier waren es Stix, Chriſt und Endreß, die mit 19 Punkten den Vogel ab⸗ ſchoſſen. a Am Pferd begann Maunheim. An dieſem Ge⸗ rät enttäuſchten die Münchner etwas, In der Schwierig⸗ keit der Uebungen waren ihnen die 1846er einwandfrei überlegen. Es zeigte ſich aber auch bei dieſem Kampf wie⸗ der, daß dem durch die Kampfrichter nicht in dem erſorber⸗ lichen Maße Rechnung getragen wird. Unverſtändlich war die 18 Punktwertung für Roſenhauer⸗München gegenüber der Leiſtung von Ernſt⸗Mannheim mit 17 Punkten. Endreß⸗ Mannheim ging verdtentermaßen mit 19 Punkten ab. Im Geſamten kam Mannheim auf 114, München auf 104 Punkte. Das letzte Gerät, das Reck, mußte die Entſcheidung bringen. Eigenartigerweiſe hatte Neubauer für München und König für Mannheim einen ſchlechten Beginn. Die übrigen Turner jedoch geſtalteten das Reckturnen zum Höhepunkt des Abends. Je mehr der Durchgang ſich dem Ende zuneigte und die beſten Kräfte zum Einſatz kamen, umſo tärker wurden die Leiſtungen beifällig ausgezeichnet. Kobs allerdings kam mit 19 Punkten weitaus zu gut da⸗ von. König., Mannheim und Roſenhauer erreichten ver⸗ dient 18 Punkte. Dann iſt es Ernſt⸗Maunheim, ber ſeiner Mannſchaft einen iger einbrachte. Eine zweifelhafte Wer⸗ tung ergibt für Lenhard⸗München 20 Punkte, auch Mühler⸗ Mannheim kommt mit 19 Punkten gut davon. Den Zweikampf um den beſten Turner des Tages ent⸗ ſchied, nachdem Chriſt⸗München für ſeine vollendete Uebung 20 Punkte buchen konnte, Endreß⸗Mannheim, der in elsganter Weiſe ſich ebenfalls 20 Punkte ſicherte, letzterer durchaus einwandfrei zu ſeinen Gunſten. Auch Loibl kam nochmals auf 19 Punkte. Die Geſamtwertung an dieſem Gerät mit 199 Punkten für München und 123 Punkten für Mannheim wird den Leiſtungen nicht gerecht, denn hier kam, was die Münchener Turner ehrlich zugaben, Mann⸗ heim zu kurz. Nachdem das Geſamtergebnis auf den Endesſtand für 6 Turner gebracht war, ſtand der Kampf M. T. V. München— T. V. 1846 Mannheim 344: 347 Punkten Als beſter Einzelturner iſt zu verzeichnen Endreß⸗ Mannheim mit 58 Punkten von 60 erreichbaren; 2. Chriſt⸗ München 56 Punkte; 3. Ernſt⸗Mannheim mit 54 Punkten; 4. König K. mit 53 Punkten. Der Sieg der Mannheimer, der zudem durchaus verdient iſt, darf für die Einhetmiſchen als ein ſchöner und bedeu⸗ tungsvoller Erfolg betrachtet werden. Bei der Siegerver⸗ kündigung, die Kreisoberturnwart Schweizer vornahm, gratulierten die Münchner neidlos ihren Mannheimer Turnkameraden. Die anſchließende Zuſammenkunft ſah die Leute des M. T. V. München als ebenſo gute Geſell⸗ ſchafter, wie vorher als Meiſter der Turnkunſt. Bei dieſer Gelegenheit ſprach Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard noch ermunternde Worte für das bevorſtehende Landesturnen in Mannheim. R, H. terve. Aache Diſta mit e Reitſ bis 2 Ai haltu es gin den. Wege ö große die 9 N was zwar ſchen auf 8 war veran Hann . St die G wann ſechs ſich J Abtei nicht paſſio leutn geſpri rühre die G brave geſpr. in die ab, wand ſen u mußt Erfol 8 preuß preiſe ſieben über 1 1355 pferd. Mit d leichte es er näher zierte Blute Maie hinten auffa! Beben mittel Polar Tiber ſchlech er m hielt, „Bond Schwe von ler zi Kut E 12 Pf eder vier zwei Baro Pferd aus. Mete: Deutf über brave 5 Fel a* i von land Land die S waren niſche Nach Aßſta (Derl (Kaum doniu Schwe Haup z we ſowol eine ſcheid drei Gunſ Kapt. Kapt. Auf ö Schm 2 . 9 1 In 1 Montag, den 28. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 942 Flalien erfolgreich Recht abwechſlungsreich war der 4. Tag. Als Schau⸗ nummer fuhren die ſchon mehrfach gezeigten Sechſer⸗ züge der Reichs wehr, zuſammengeſtellt mit je dem⸗ ſelben Zuchtgebiet entſtammenden Pferden, eine Quadrille. Sodann kam eine Studentenſtaffel, die Akademiſchen Rei⸗ tervereine, Bonn⸗Köln⸗Aachen, von dem Diſtanzritt Bonn⸗ Aachen au. Eine reſpektable Leiſtung iſt ſchon ein anderer Diſtanzritt, der auch hier endete. Ein ländlicher Reiter ritt mit einem 7jährigen Holſteiner in ſechs Tagen von der Reitſchule Elmshorn in Holſtein die 534 Km. lange Strecke bis Aachen. Auch das Glückſpringen brachte mancherlei Unter⸗ haltung; verlangt wurde, 28 Sprünge zu nehmen, d. h. falls es ginge, denn nach den erſten Fehlern mußte aufgehört wer⸗ den. Die Hinderniſſe waren nicht beſonders ſchwer, nur ein Wegeſprung mit kompliziertem Auf⸗ und Abſprung bot große Schwierigkeiten, hier ſcheiterten viele Pferde, ſogar die Italiener ſtreikten, und dieſe Tiere ſpringen doch alles was kommt. Nur Vieren gelang ein fehlerloſer Ritt und zwar in der kurzen Zeit von 183 Sekunden. Dem chileni⸗ ſchen Major Perez auf Kondor, der italieniſche Kapt. Pinna auf Julius Cäſar brauchte eine Sekunde mehr. Dritter war der Schweizer, Hauptmann Stoffel, auf dem Hanno⸗ veraner Tempo; auch das vierte fehlerloſe Pferd war in Hannover gezogen und zwar der 4jährige Kalif. Sonſt gab es noch eine Zweiſpänner⸗Prüfung, die Geheimrat Talbot(Aachen) mit zwei Holſteinern ge⸗ wann und eine leichte Dreſſurprüfung. In die ſechs Plätze der erſten Abteilung(neun Teilnehmer) teilten ſich Major a. D. Bürkner und Frau Franke. Die zweite Abteilung, für Amateure, mit ihren 19 Teilnehmern war nicht ſo einfach zu richten; Cäſar, aus dem großen Stalle des paſſtionierten Dr. Baumgartner(Freiburg) unter Ober⸗ leutnaut von Barnekow bekam die Goldene Schleife zu⸗ geſprochen. Die Olympiade⸗Dreſſurprüfung hatte nur eine kleine Beteiligung gefunden. Die Richter entſchteden die Reihenfolge: Gimpel, Caracalla, Draufgänger, Buda⸗ peſt, Artus, Kurprinz; Pilango, Turridu, Feingold. Auch die Bielſeitigkeitsprüfung hatte am Morgen ihre Entſcheidung gefunden. Der Geländeritt, die Dreſſur⸗ prüfung und die Springkonkurrenz wurden in zwei Abtei⸗ lungen getrennt. In der einen waren die Damen unter ſich. Frau Franke mit Hartherz, die ſchon bei der Dreſſur in Front war, gewann auch die ganze Sache vor Frl. Mar⸗ wehe auf Etzel, die immerhin eine ſehr gute Geſamtleiſtung zeigte. In der zweiten Abteilung, wo nur Herren ritten, war Major a. D. Bürkner mit dem Trakehner Tiberius in allen drei Prüfungen unbedingt überlegen. Nun alſo zum ſchweren Springen, denn den Namen ver⸗ dient es, die Mauern, Oxer uſw. waren von anſehnlicher Höhe und Breite. Da nur beſte Klaſſe ſtartete, haben die Aachener manchen ſchönen, wenn auch nicht erfolgreichen Ritt geſehen. Mit Applaus wurde denn auch nicht geſpart. Zum Schluß wurde feſtgeſtellt, daß es doch 6 fehlerloſe Ritte gegeben hatte und zwar Major Kuhn(Schweiz) auf Schwa⸗ benſohn, Kapt. Formigli(Italien) auf Monte Belo, Sber⸗ leutnant Francke(Schweden) auf Cornett, Major a. D. Lotz auf Olnad, Kapt. Lombardo(Italien) auf Bacce und Herr Holſt auf Meerkönig. Nun hieß es alſo über erhöhte Hinderniſſe lengliſche Sprung) ſtechen. Bei dem erſten Gang über 1,65 Meter reſpektive 1,80 Meter ſchieden Bacce und Meerkönig aus. Nun wurde wieder erhöht, aber erfolglos, denn der Reſt der Kämpen ſprang abermals ohne zu be⸗ rühren. Jetzt wurde noch etwas aufgelegt, damit war aber die Grenze der Leiſtungen erreicht. Schwabenſohn, der brave Hannoveraner, von Oberleutnant a. D. Sahla ein geſprungen, und dann nach ſeinem großen Berliner Erfolg in die Schweiz verkauft, warf am Wall die Stange hinten ab, alſo zwei Fehler. Die Mauer von 1,90 Meket über⸗ wand er fehlerlos, während die drei andern vorne abwar⸗ ſen und mit je vier Fehlern ſich in das zweite Geld teilen mußten. Das Reſultat dieſes Kampfes war alſo doch ein Erfolg der deutſchen Zucht. Für eine ſehr zweckmäßige Konkurrenz hatte das vreußiſche Landwirtſchaftsminiſterium Geld und Ehren⸗ preiſe geſtiftet, nämlich für die Eignungsprüfung für Jagdpferde mit. Mindeſtforderung, das heißt, 300 Meter Schritt, in drei Minuten, 2000 Meter Trab in ſteben Minuten. 3000 Meter Galopp in ſechs Minuten üher die Jagdbahn. Wer in einer ſolchen Konkurrenz mit vorne iſt, hat beſtimmt ein autes Reit⸗ und Gelände⸗ pferd. Selbſtverſtändlich kann man nicht alle Teilnehmer mit demſelben Maße meſſen, deshalb gab es Gruppen für leichte mittelſchwere und ſchwere Pferde. Würde der Platz es erlauben, ſo hätten alle dieſen guten Pferde verdient, näher beſchrieben zu werden, ſo kann man nur die Pla⸗ derten nennen: In der leichten Klaſſe kam ein hoch im Blute ſtehender drahtiger Beberbecker, der 5jährige Fuchs Maientag(Maj. a. D. Bürkner) auf den 1. Platz, da⸗ hinter die ſo oft bewährte Irokeſſe(Frau Franke). Ein auffallendes Jagdpferd iſt auch Ordner; ebenfalls ein Beberbecker aus dem Stalle von Dr. Baumgartner. Die mittelſchwere Abteilung gewann die ſtark geförderte Polargonie(Oberleutnant v. Hoſtiz) höher bewertet als Tiberius unter Maf. Bürkner, und Bürkner reitet keine ſchlechten Pferde, das ſah man in der dritten Gruppe wo er mit dem Trakehner Purpur die goldene Schleife er⸗ hielt, und das bei einer Konkurrenz von Silinka(Graf Bonde Schweden), Chanteckair(Frau Schwarzenbach Schweiz) und des wundervollen Trakehners Kobel(Frau von Opel), der ſich allerdings einen unverzeihlichen Feh⸗ ler zuzog, obgleich er von ſeiner Reiterin doch gewiß ſehr gut geritten wurde. Ebenſo intereſſant war das Hochſpringen, wozu 12 Pferde ſtarteten. Mit 1,80 Meter aing die Sache los, jeder durfte dreimal verſuchen. Es ſchieden ſchon direkt vier Pferde aus. Dann kam 1,90 Meter, hier verſagten zwei weitere Kandidaten. Bei 2 Meter ſprang nur Baron III(Herr Koerfer) ohne Fehler. Das italieniſche Pferd Eccezoine und das deutſche Pferd Wellgunde ſchieden aus. Der deutſche Hochſpyrungrekord von 2,08 Meter wurde geſchlagen und 2,10 Meter aufgeſtellt. Der Deutſche Koerfer und der Italiener mußten nun noch über 2,15 Meter ſtehen. Herr Koerfer machte mit dem braven Baron 6 Fehler, Mafor Bettoni mit Seciatolo „Fehler. Damit gina zum zweiten Male die italieniſche Flagge hoch. 5 Mit großer Spannung wurde der ſogenannte Preis von Deutſchland erwartet. Es konkurrierten Deutſch⸗ land Italien, Schweden und die Schweiz. Von jedem Land ritten vier Offiziere, zweimal dieſelben Pferde, die Springfehler wurden zuſammengezählt. Die Sprünge waren erheblich erſchwert, zumal der Wall und der italie⸗ niſche Sprung, auf dem man eine Mauer errichtet hatte. Nach der erſten Runde lagen die Deutſchen mit großem Abſtand in Führung, und zwar Oberleutnant Haſſe (Derbn), Maſor a. D. Lotz(Olnad). Oberleutnant Momm (Kamnfgefell! und Oberleutnant a. D. Sahla(pPoſei⸗ donius). Ungefähr gleich ſtanden die Italiener und Schweden. Die Schweizer wurden durch den Sturz don Hauptmann Stoffel auf Tempi zurückbeworfen. Bet der zweiten Runde änderte ſich das Bild erheblich, weil ſowohl Olnad wie Derby ſtehen blieben, was natürlich eine Menge Strafyunkte nach ſich zog. Lange lag die Ent⸗ ſcheidung zwiſchen Jtalien und Schweden, bis durch die drei fehlerloſen Ritte der Italiener die Entſcheidung zu Gunſten der erſten fiel. Die italieniſche Mannſchaft hieß Kapt. Formigli(Montebello). Kant. ri(Cglantine!, Kapt. Lombardo(Buffalnia) und Kapt Filliponi(Naſello). Auf den nächſten Platz kamen alſo die Schweden, dann die Schweizer und zum Schluß die Deutſchen. Von den ſportlichen Leiſtungen des ſklebenten Tages, die keine beſonderen Höhepunkte zeigten iſt das Gruppenſpringen zu Dreien zu erwähnen, für das ein zweckmäßiger Kurs angelegt war. Die Be⸗ teiltaung fiel etwas ſchwach aus. Nur fünf Gruppen konnten betreffend Stil⸗ und Sprinofehler, denn beldes ge⸗ hört zur Bewertung. beurteiſt werden. Am beſten gefiel die Schweizer Gruppe Hauntmann von Murolt auf Ceriture, Mafor Kuhn und Liant Frau Stoffel auf Lieh⸗ ling. Etwas weniger Punkte bekamen die Schweden, die Italtener beteilioten ſich nſcht. Man kann nicht behaupten. daß die beiden deutſchen Gruppen ein beſonders ſchönes Bild abgaben. kernationales Reitturnier Aachen Die Hauptnummer dieſes nicht beſonders intereſſanten Nachmittags war das Amazonenſpringen. Es hieß zwar mittelſchwer, aber aus dem üblichen Entgegenkom⸗ men war es mit der Höhe und Breite der Sprünge nicht gar ſo ſchlimm. In der Abteilung K, Damenſattel, ge⸗ langen zwei fehlerloſe Ritte, Baronin von Oppenheim mit Regenbogen und Frau Schwarzenbach(Schweiz) mit Pri⸗ mula. Frau Pauly(Ungarn) hat auf dieſem Turnier Pech. Gigolette u. Lavendula ſind doch gewiß zwei gute Pferde. Es hatte den Anſchein, als ob in der zweiten Abteilung(Herrenſattel) ein ſchnelleres Tempo geritten wurde. Beiſpielsweiſe war es ein Vergnügen zu ſehen, wie Frl. Erika Broſchek den mächtigen Ikarus vorwärts trieb. Frau von Opel ihren ſchwierigen Arkan dirigierte. Der berühmte Cornett(Frau Francke Schweden) gina wie⸗ der in prachtvollen Stil, warf nur einnmal am Oxer binten ab. Liebling unter Frau Stoffel(Schweiz), der doch ſchon mehr als ein ſchweres Springen gewonnen hat, tat einfach am zweiten Sprung nicht mehr mit, weigerte ſich dreimal. Proteſt unter Frl. Marwode machte einen ſchweren Rump⸗ ler, der aber aut ausgeſeſſen wurde. Die zwei Leicht⸗ gewichte, Frau Baade und die Herzogin von Morignano (Italien), konnten ihre Vorteile erfolgreich ausnützen, mußten aber doch Frau Franke nach einem ausgezeichneten Ritt auf Hartholz den Vortritt laſſen. In dem Preis der Nationen, oder, wie es hier heißt, Preis von Deutſchland, der geſtern zum Austrag kam, worin die Italiener mit 17 Punkten auf Grund von drei fehlerloſen Ritten, überlegen gewannen. wurde auch ein Preis für den beſten Ritt des Einzelreiters gegeben. er wurde heute dem ſchweizeriſchen Oberleutnant Francke auf Urfe zugeſprochen. Max Aldenhoven. Rennen im Reich Rennen zu Hoppegarten. Preis von Droſedow. 3300 l. 1600 Meter: 1. Graditzs Colleond(E. Huguenin); 2. Pronto; 3. Freiweg 2. Ferner liefen: Herodias. Toto: 18, Platz: 12, 28. Preis von Hohengöhren, Für Zweijährige. 2800 K. 1000 Meter: 1. Stern Sanda(E. Grabſch); 2. Aka; 8. Sauer⸗ kirſche. Ferner liefen: Rentmeiſter, Immerfort, Eigenliebe, Evelyn, Patriot, Laxevill, Vinguliſt, Soldat, Pariſerin, Maſetto, Clichy. Toto: 51, 90 20, 21. 27. Preis von Neuhaus. 3300 J. 1600 Meter: 1. H. G. v. Oertzens Erika(E. Grabſch); 2. Iwa; 3. Galleria Rcale. Ferner liefen: Saalburg, Grauwacke, Vergangenheit. Toto: 16, Platz: 12, 19. Preis vom Dambeck. Für Dreijährige. 2800 l. 1400 Me⸗ ter: 1. R. Haniels Celerina(J. Göhl); 2. Fatime; 3. Koer⸗ ner. Ferner liefen: Rechberg, Gaby, Tongola. Toto: 28, Platz: 18, 18. Remlin⸗Reunen. Ausgleich 2. 3300. 2000 Meter: 1. P. Poetſchs Galvank(E. Huguenin); 2. Waiſenknabe 2; 3. Pale Ferner liefen: Palmieri, Feldjäger, St. Robert, Opar, Tintoretto, Gero. Toto: 53, Platz: 19, 27, 30. Preis von Charlottenthal. Für Zweifährige. 3900. 1200 Meter: 1. Stall Hagos Helmut(E. Grabſch); 2. Suus: 3. Atrox. Ferner liefen: Markgräfin, Carna. Toto: 25, Platz: 21, 36. reis von Briggow. Ausgleich 3. 2900. 1600 Meter: 1. Geſt. Tzechelns Mongole(A. Murphy); 2. Iſchtar; 3. Morgenrot; 4. Mafeſto. Ferner liefen: Signora, Wien, Heidelerche, Fabuliſt, Kriegsſpiel, Helmbuſch, Polyglott, Trianon, Eldon, Garwhal, Redekunſt, Fiametta, Hoheit, Morganat, Mynheer, Irrlicht, Hetman, Sternfahrt, Dynaſt, Chapeau, Waldi. Toto: 180, Platz: 44, 105, 58, 182. Karlshorſt.(27. Juli) b 1. Kopja⸗Jagdrennen. 3000 Mark. 4000 Mark. 1. O. Turgels Frundsberg(N. Wolff); 2. Hohenfels; 3. Le. Ferner Immortelle, Funker. Tot.: 26; Platz 12, 11. 45 Längen. 2. Anfänger⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 3000 Mk. 2800 Meter: 1. Heinz Stahls Fenelon(N. Wolff); 2. Ri⸗ niera; 3. Rheinart. Ferner: Viligant, Mißgriff, Achmed, Till Eulenſpiegel, Partagas. Tot.:g2; Platz 16, 18, 31. 3 bis 1. 5 3. Rubin⸗Hürdeureunen. 5000 l/, 3000 Meter. 1. O. Bickes Fürſtenbrauch(J. Stys), 23. Finnland, g. Wilfried. Ferner Araber, Annchen. Tot. 39, Platz 15, 13. 4. Hoffnungspreis. Für Zweijährige. 7000 /, 1000 Me⸗ ter. 1. Goetſchkes Auch einer(E. Böhlke), 2. Eſto Vir, 3. Sergeant. Ferner Fueerfunke, Wokeus, Parzenländer, Mydͤling, Blankenſtein. Tot. 39, Platz 11, 11, 10. 5. Großes Berliner Jagdrennen. 20 000 /. 5000 Meter. 1. H. Sevadjtans Dark Way(Wolff), 2. Merkur 2, g. Simu⸗ lant. Ferner liefen: Luxemburg, Oriſis. Tot. 20:10, Pl. 13, 17:10. 6. Wallfahrtspreis. Jagdrennen. Für Dreijährige. 3500 Mark. 3000 Meter. 1. F. Wriedts Monte Carlo(Oertel), 2. Nekla, 3. Sachſe. Ferner liefen: Timbur, Iſabell, Rot⸗ buche, Nicomedia. Tot. 109:10, Pl. 25, 100, 19110. 7. Greif⸗Jagdreunen. 3000 J. 3400 Meter. 1. F. Ungers Fleiß(W. Hauſer), 2. Minnelied, 3. Mima. Ferner liefen: Veleda, Laokoon. Tot. 37:10, Pl. 20, 20, 41:10. Krefeld(27. Juli): 1. Preis der Niers(Für Zweijährige) 3000 Mork, 1000 Meter: 1. Geſt. Mydlinghovens Hegemeiſter(H. Mora⸗ wez); 2. Alpina; 3. Hanſtein. Ferner: Damaſt, Fernſeher, Loſung. Tot.: 25:10; Platz: 15, 17710. 2. Preis von Bloemersheim(Für Dreijährige) 3000 Mk., 2000 Meter: 1. A. Morawez' Jagökönig(W. Höllein); 2. Edelmann; 3. Grenzbote. Ferner: Utamaro, Klingen⸗ ſchmied, Plaſtaherr Pontia, Pünſterorferin. Toi.: 75:10; Platz: 12, 11, 11:10. 3. Rhein⸗Preis, 3500 Mark, 1200 Meter: 1. W. Stern⸗ beras Chamberlin(G. Jaekel]: 2. Boniburg; 3. Stahleck. Ferner: Gebt Feuer, Goldjäger, Ordensſchweſter. Georgia, Monima. Tot.: 19:10; Platz: 16, 39, 28:10. 4. Hoffnungspreis. Für Zweijährige. 5000 J. 1000 Met.: 1. Geſt. Ravenbergs Grandel(Nagy); 2. Null Ouvert; 3. Finv. Ferner liefen: Veſpaſian, Priska, Seelſorge. Tot.: 297, Platz 75, 21.. 5. Kartellrennen der Dreijährigen. 15 000 l. 2400 Meter: 1. v. Weinbergs Gregor(O. Schmidt); 2. Numea; 3. Orion. Ferner liefen: Aulos, Brutus. Tot.: 11, Platz: 11, 14. 6. Niepkuhlen⸗Ausgleich. 3500/ 1650 Meter: 1. Kadas Kabriſtan([A. Zimmermann); 2. Ilos;: g. Generaliſſimus. Ferner liefen: Hurone, Goldener Ehrenſchild, Poſtillon, Paſtete, Leitſtern, Papageno, Delofee, Moewe, Butterfly. Tot.: 54, Platz: 24, 32, 48. 7 Jägerhof⸗Ausgleich. 3000. 2000 Meter: 1. J. Rou⸗ ges Porto Flip; 2. Halde; 2. Platzhirſch(totes Rennen). Ferner liefen: Lügner, Gauner, Roſenrot„Herbſtroſe, Sti⸗ licho, Grane, Mauerzinne, Sirokko, Fahnenweihe, Sünden⸗ bock, Mampe. Tot.: 187, Platz: 23, 14, 18, 14. Großes Motorradrennen auf der Rennwieſe Der Motorfahrer⸗Club Mannheim veranſtaltet am 3. Aug ein Motorradrennen auf den Rennwieſen. Die Bahn hier mit 1700 Metern, die man dem Entgegen⸗ kommen des Rennvereins dankt, iſt die größte und idealſte Bahn für dieſen Zweck in Deutſchland, während ſich jene im Stadion ſeinerzeit als zu kurz und zu klein erwies. Wie wir hören, wurden auf der Rennwieſenbahn, die kurz geſchoren und eingewalzt iſt und keine Löcher aufweiſt, be⸗ reits im Tpaining Geſchwindigkeiten von hundert Kilo⸗ Metern erreicht. An dem Rennen, für das bereits 80 Nen⸗ nungen vorliegen, dürfte beſonders intereſſteren, daß die Mabadore 9 909 und Ernſt Is linger teilnehmen; fer⸗ ner ſind von bekannten Fahrern Trion(Karlsruhe), der engliſche Fahrer Bullus, der Matador für NSu. und der in Mannheim bekannte Fahrer Karl Scherrer(Ko⸗ chendorf) von NSti. hervorzuheben. Für das Training am Samstag, den 2. Aug. von—6 Uhr hat das Publikum freien Zutritt. Im Ganzen werden acht große Rennen von —8 Runden gefahren. * Profeſſor Karl Becker geſtorben. Der in der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft bekannte Studienrat Profeſſor Kar! Becker⸗Darmſtadt iſt an den Folgen eines Schlaganfalles im 52 Lebensjahr geſtorben. Profeſſor Becker war Mit⸗ glied des Heſſiſchen Landesbeirats für Turnen und Sport⸗ pflege und zweiter Vorſitzender des Heſſiſchen Ausſchuſſes für Leibesübungen, und ferner Inhaber einiger Ehren⸗ ämter in der D Amerika von Frankreich.1 geſchlagen Aeberraſchung im Davispokalfinale Die Amerikaner im Doppel geſchlagen. Auch am Samstag nachmittag hatte ſich bei ſchön⸗ ſtem Sommerwetter im Pariſer Tennisſtadion Ro⸗ land Garros zur Fortſetzung des Davispokal⸗ kampfes Frankreich— USA. wieder eine große Menſchenmenge eingefunden. Zwar waren es keine 12 000 Zuſchauer wie am Freitag, aber immerhin doch 9000, die die große Senſation im Doppel erleb⸗ ten. Man hatte allgemein erwartet, daß die Ameri⸗ kaner auch in dieſem Jahre das Doppelſpiel wieder gewinnen würden, ſah ſich aber in dieſer Erwartung getäuſcht. Die Fraznoſen Cochet⸗Brugnon befanden ſich in einer glänzenden Form. Beſonders Cochet zeigte wieder— wie es ſchon am Freitag— daß er nie beſſer geweſen iſt. Es kam nicht einmal zu einem beſonders harten Kampf, verhältnismäßig leicht ſchlugen Cochet⸗Brugnon das bewährte Doppel der Amerikaner, Alliſon⸗van Ryn, mit 613.:5, 176,:2. Damit dürfte im Daviscupfinale bereits die Ent⸗ ſcheidung gefallen ſein, denn es iſt bei der Form von Cochet kaum anzunehmen, daß die Franzoſen am Sonntag beide Punkte verlieren werden. Frankreich gewinnt erneut den Davispokal Den Davispokal konnte auch in dieſem Jahre Frank⸗ reich mit Erfolg verteidigen. Nachdem die Franzoſen ſchon am zweiten Tage:1 geführt hatten, ſtellte Borotra am Sonntag mit ſeinem Fünfſatzſiege:7, 618, 216,:2, 816 über den Amerikaner Lott den Endſieg ſicher. Im letzten Spiel zwiſchen Tilden und Henry Cochet ſchlug der Fran⸗ zoſe abermals Tilden ſicher:6,:3,:1, 715. Damit ge⸗ wann Frankreich im Geſamtergebnis mit 41 Punkten zum vierten Male im Endkampf mit Amerika die wertvolle Trophäe. Pforzheimer Tennis⸗Turnier Fleißiger Spielbetrieb am Samstag.— Im Herren⸗ Einzel alle Deutſchen ausgeſchieden. Am Samstag war in Pforzheim das Wetter völ⸗ lig umgeſchlagen: am wolkenloſen Himmel ſtand eine Sonne, die es faſt gut meinte. Dank des ſchönen Wetters und der glänzenden Beſetzung des Turniers gab es an dieſem Tage auch einen Rekordbeſuch, man hatte das Gefühl, als habe ſich ganz Pforzheim zum Tennis begeben. Der ſtarke Beſuch fand ſeine Belohnung in ſehr ſchönen und ſpannenden Kämpfen. Im Herren⸗Ginzel wurden bereits die„letzten Acht“ ermittelt, Unter ihnen befinden ſich keine Deutſchen mehr. Die Viertelfinals beſtreiten der Wiener Matejka, der Engländer Dower, der Japa⸗ ner Sato, der Italiener de Stefani, der Neuſeelän⸗ der Malfroy und die Auſtralier Crawford, Monn und Willard. Die Senſation des Tages war der glatte:2,:3⸗Sieg von, Malfroy über Dr. Buß⸗ Mannheim, Eine große Ueberraſchung gab es auch im Herren⸗Einzel, wo das junge Berliner Paar Henkel⸗Daller mit:6, 612, 715. über eine ſo ſtarke Kombination wie Matejka⸗Sato ſiegreich blieb. Im Damen⸗Einzel ſtehen bereits Mlle. Barbier, Frl. Hammer, Frl. Roſt und Frl. Peitz in der Vor⸗ ſchlußrunde. Ergebniſſe des Samstags Herren⸗Einzel: Zweite Runde: de Stefani⸗Heitmann :6,:6, 715. Moon— Heidenreich:0,:7, 624. Dritte Runde: Malfroy— del, Bond:0,:2. Dower— Wetzel :2,:3. Sato— Dr. Dovotny:6,:5,:2. Crawford Uthmöller 715,;7. de Stefani— Hecht 613,:7. Malfrog — Dr. Buß 612, 618.— Damen⸗Einzel: Barbier— Horn :6,:0,:2, Hammer— Pobel⸗Jugoſlawien 618, 618, Frl. Leefeldt— Frau Voormann:6,:6,:7, Frl. Roſt— Frl. Leefeldt:8,:3, Frl. Peitz— Frl. Kohnert:4, 611. Herren⸗Doppel: de Stefani⸗del Bono ſchlagen hinterein⸗ ander Joba⸗Thurneyſen 614, 416, 618, Fuchs⸗Wetzel 614,:6 und Heidenreich⸗Uthmöller:3,:2, Dr. Buß⸗Worm Malfroy⸗Ritchie:1,:8,:2, Crawford⸗Moon— Dower⸗ Magrane:5,:7, Remmert⸗Zander— Ofan⸗Klopfer:2, :6,:2, Hauß⸗Heitmann— Siba⸗Dr. Novotny:5, 618, Crawford⸗Moon— Hauß⸗Heitmann 612,:1, Henkel⸗ Daller— Matejkay⸗Sato 316,:2, 715. Gemiſchtes Doppel: Barbier⸗Thurneyſen— Frau Leefeldt⸗Hopmann:7,:2. Krug⸗Sato— Frl. Leefeldt⸗Magrane:2, 611. Erſte Eutſcheidungen— Die Spiele am Sonntag Auch am Sonntag hatte das internationale Tennis⸗ turnier in Pforzheim wieder gutes Wetter und guten Be⸗ ſuch. Die Kämpfe konnten aber nicht zum Abſchluß gebracht werden, da ſich die Entwicklung wegen der gleichzeitigen Verpflichtung der meiſten Teilnehmer für verſchiedene Konkurrenzen verſchleppte. Entſchieden wurden erſt das gemiſchte und das Herrendoppel. Im Herrendoppel qualifizierten ſich die beiden auſtra⸗ liſchen Daviscup⸗Spieler Crawford⸗Moon und fer⸗ ner Hopman⸗ Willard für die Entſcheidung. Craw⸗ forn und Moon haben erſt Remmert und Pauther 1018, 618, und dann in einem ſchönen Spiel die Italiener del Bono und de Stefani 416, 613, 14:12 geſchlagen. Der beſte Mann auf dem Platze war dabei del Bonpd, der ſich durch ſeine Schmetterbälle und Kanonenaufſchläge wie⸗ derholt einen Sonderbeifall holte. Auf der anderen Seite fertigten Hopman und Willard zuerſt Hauß⸗Heid⸗ mann:2,:2 und dann Buß ⸗ Worm:5, 611 ab. Im Finale blieben die flinkeren Hopman⸗Willard über Craw⸗ ford⸗Moon 611,:1, 62 ſiegreich. Beim Damendoppel ſiegten Frl. Roſt⸗Frl. Fuhr⸗ mann in der Vorſchlußrunde über Hammer ⸗ Peitz :1,:6, 13:11, um dann im Finale mit Mm. Barbier und Frau Springer zuſammenzukommen, die vorher Frl. Horn ⸗ Frl. Kuhnert 628, 613 ausgeſchaltet hatten. Das Endſpiel gewannen Mm. Barbier⸗ Frau Sprin⸗ ger 715,:1. Im gemiſchten Doppel iſt erſt die Vorſchluß⸗ runde an der Reihe. Die Ergebniſſe der letzten Runde waren hier: Frl. Peitz⸗Fuchs— Horn⸗Hetdmann 614, 176, :4; Frl. Hammer⸗Worm— Frau Krug ⸗Sato 614, 674; Mme. Barbter⸗Thurneyſen— Frau Springer ⸗Buß 618, :6,:3. Im letzten Viertel dürften ſich Frl. Roſt⸗Moon, die noch ein ſchwaches Paar vor ſich haben, für die Vor⸗ ſchlußrunde qualiftzieren. Im Mittelpunkt des naturgemäß das Spiel im Herren⸗Einzel um den Schwarzwald⸗Pokal. Der Japaner Sato, der ſchon am Samstag abend gegen Crawford geſpielt hatte, ſiegte am Sonntag in der Fort⸗ ſetzung:5, 618,:5. In der Vorſchlußrunde traf Sato auf den Oeſterreicher Mateka, der in einem harten Kampf unter dem Jubel der Zuſchauer mit 719, 678,:85 Steger blieb. Auf der anderen Seite ſchlug Stefan den Auſtralier Moon:2,:4 und dann ſchließlich mühelos Walfroy:2,:2. Das Endſpiel beſtreiten alſo Ste⸗ fani und Walfroy. Im Damen⸗Einzel fertigte Frl. Hammer durch ihr beſſeres Spiel die Franzöſin Barbier 624, 634 ab. Sie trifft nun im Endkampf auf Frl. Ro ſt, die gegen Frl. Pesz nach 3 harten Sätzen 116,:0,:4 ſiegreich blieb. Das Herren⸗Einzel der Mannſchaft& gewann Bau⸗ dendkſtel gegen Wagner 715, 614, Japan ſchlägt Holland Bei dem Tennisländerkampf Holland— Japan, der am Freitag im Noröfeebad Nordwifk begann, zeigten ſich die bekaunten japaniſchen Davispokalſpieler ihren Gaſtgebern klar überlegen. Harada ſchlug van der Heide leicht:2, 614, :1 und auch Ohta brach den Widerſtand des holländſſchen Meiſters Timmer in drei Sätzen:2,:5,:4. Damit führt Japan in dieſer Begegnung bereits 210. Der Tennisländerkampf Japan— Holland wurde im Nordſeebad Nordwifk bereits am Samstag ent⸗ ſchieden. Die Japaner Harada⸗Abe ſchlugen im Dop⸗ pel die Holländer Timmer⸗Kvopman mühelos 618, :8,6:3 und riſſen damit den dritten Punkt an ſich. Die beiden Einzelſpiele des letzten Tages haben alſo keine beſondere Bedeutung mehr. Mit dem erwarteten ſicheren Sieg der Japaner endete am Sonntag der japaniſch⸗holländiſche Tennis⸗ länderkampf in dem holländiſchen Seebad Nordwik. Die Güſte aus dem feruen Oſten dehnten ihre 310⸗ Führung vom Vortage durch den 618,:5,:6⸗Sieg vom Ota über van der Heide auf:0 aus und im ab⸗ ſchließenden Spiel vermochte Hollands Meiſter Tim⸗ mer nach hartem Kampf den japaniſchen Rangliſten⸗ tenerſten Harada 612, 816, 12:10,:2,:3, zu beſtegen. Timmer rettete damit den Ehrenpunkt für Holland und ſtellte das Geſamtergebnis auf:1. Intereſſes ſtand am Sonntag Deulſchland-Auſtralien-Japan Dreiländer⸗Tenniswettſtreit in Berlin „Das nächſte große Ereignis im deutſchen Tennis⸗Sport iſt der pom 31. Juli bis 3. Auguſt auf den Berliner Rot⸗ Weiß⸗Plätzen ſtattfindende Dreiländerkampf Deutſchland— Australien Japan. Als Vertreter Deutſchlands ſtehen bisher lediglich Prenn und Dr. Landmann feſt. Der Weſt⸗ deutſche Kuhlmann kommt nicht in Betracht, da er bei den Internationalen Studentenmeiſterſchaften in Darmſtadt mitwirkt. Zur engeren Wahl ſtehen weiter Dr. Kleinſchroth, Dr. Deſſart und Frenz. Japan ſtützt ſich auf Harada, Ohta, Abe und Sato, für Auſtralien ſpielen Hopmann, Crawford, Willard und Moon. Ueber das Spielprogramm iſt noch keine endgültige Entſcheidung getroffen worden. Man will, um einer Uebermüdung der Spieler vorzubeugen, da dleſfe gleich im Anſchluß daran an den in Hamburg stattfindenden Meiſterſchaften von Deutſchland teilnehmen, von dem Da⸗ vispokal⸗Syſtem und den damit verbundenen anſtrengenden Fünffätztämpfen evtl. Abſtand nehmen und einen alkderen Modus anwenden. Ueber Spielprogramm wird erſt dann Beſchluß gefaßt werden, wenn die ausländiſchen Gäſte in Berlin eingetroffen ſind. Nordiſcher Tennispokal Bei ſehr ſchlechtem Wetter wurden in Kopenhagew die Kämpfe um den Nordiſchen Tennispokal, an denen Däne⸗ mark, Schweden, Norwegen und Finnland mit ihren beſten Kräften beteiligt ſind, in Angriff genommen. Nach dem erſten Tage führte Finnland mit 2 Punkten vor Schweden mit einem Punkt, während die beiden anderen Nationen bisher leer ausgingen. Die Ergebniſſe waren: Groken⸗ feldt⸗Finnland— Herſtadt⸗Kopenhagen 416,:2, 814,:25 Oeſtberg⸗Schweden— Henrikſen⸗Dänemark 116,:4,:2, 613, Grahn⸗Finnlaud— Fagerſtröm⸗Norwegen 614, 610, 621. Lacoſte will wieder ſpielen „Einer der„pier Musketiere“, Rens Lacoſte, hat dem Prä⸗ ſidenten des Racing Club de France mitgeteilt, daß er im nächſten Jahre wieder in der Lage ſein werde, für Frank⸗ reich an den Davispokalſpielen teilzunehmen. Das fran⸗ zöſiſche Tennis dürfte damit zweifelsohne wieder eine be⸗ trächtliche Verſtärkung erhalten. Frankreichs Tennispräſident gestorben. Nach längerer Krankheit iſt am Samstag vormit⸗ tag in Paris Albert Canet, der Vorſttzende des franzöſitzenden Lawn⸗Tennisverbandes geſtorben. Olumpiſche Spiele 1932 Das Amerikaniſche Olympiſche Komitee gibt jetzt ge⸗ naue Termine der Olympiſchen Spiele 1932 in Los Ange⸗ les vekannt. Nach den Beſchlüſſen des Olympiſchen Kon⸗ greſſes in Berlin werden die Kümpfe in 14 Tagen abgewik⸗ kelt und zwar vom 90. Juli bis 13. Auguſt. Das Pros aramm weiſt bis auf Fußball, Rugby, Schießen und Pelote Basque, die bisher durchgeführten Leibesübungen auf. Bei dem internationalen Sportfeſt, das der SC. Char⸗ lottenburg am 1. Auguſt aus Anlaß der Einweihung ſeiner neuen Platzanlage am Bahnhof Eichkamp veranſtaltet, wird der finniſche Weltrekordläufer Paavo Nurmi über 5000 Meter an den Start gehen. Deulſchlands Frauen knapp geſchlagen England gewinnt den Leichtathletik⸗Länderkam pf mit 51:49 Punkten. Weltrekord im Kugel⸗ ſtoßen von Frl. Fleiſcher⸗Frankfurt Bei trübem Wetter, aber ausgezeichnetem Beſuch wurde am Samstag in Birmingham der zweite Leichtathletik⸗ Länderkampf der Frauen zwiſchen England und Deutſch⸗ land ausgetragen. Den deutſchen Vertreterinnen gelang es nicht, ihren im Vorjahr in Düſſeldorf erzielten Sieg zu wiederholen; mit 51249 Punkten blieben ſie knapp um zwei Punkte geſchlagen. England verdankt bieſen Sieg in erſter Linie dem hervorragenden Abſchneiden ſeiner Damen in den Läufen, insbeſonders auf den Kurzſtrecken. Die beſten Leiſtungen des Tages gab es in den Wurfwettbewerben. Hier konnte auch Frl. Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt, die als Doppelſiegerin die erfolgreichſte der deutſchen Damen war, mit der glänzenden Leiſtung von 13,26 Meter einen neuen Weltrekord aufſtellen. Auch Frl. Heublein⸗Elberfeld über⸗ bot als Zweite mit 12,99 Meter noch ihre eigene alte Welt⸗ höchſtleiſtung von 12,85 Meter. Ihren zweiten Erfolg buchte Frl. Fleiſcher im Diskuswerfen, das ſie mit dem guten Wurf von 36,50 Meter vor Frl. Heublein 33,68 Meter ge⸗ wann. Im Speerwerfen beſetzten die beutſchen Damen ebenfalls die beiden erſten Plätze; Frl. Ellen Brumüller kam auf 35,58 Meter, Frl. Hargus⸗Lübeck auf 34,57 Meter. Den letzten deutſchen Sieg gab es im 80 Meter⸗Hürden⸗ laufen durch Frl. Pirch⸗Berlin in 12,9 Sek. Im Weit⸗ ſprung verbeſſerte Frl. Grieme⸗Bremen den von Frl. Schlarp⸗Köln mit 5,65 Meter gehaltenen Deutſchen Rekord auf 5,76 Meter, aber auch mit dieſer guten Lei⸗ ſtung konnte ſie hinter der mit 5,84 Meter ſiegenden Miß Cornell nur Zweite werden. Geſchlagen blieb auch die Olympiaſiegerin Frau Radtke auf ihrer Speztalſtrecke, dem 800 Meter⸗Lauf und Niederlagen gab es ſchließlich noch auf den beiben Kurzſtrecken, in der Staffel und im Hoch⸗ ſprung. Die Ergebniſſe waren: 100 Meter: 1. Hiscock⸗ England 12,4 Sek.; 2. D. Rid⸗ gley⸗E. 30 Zim. zurück; 3. J. Drieling⸗Deutſchland; 3. R. Drieling⸗D.— 200 Meter: 1. Latham⸗E 25,5 Sek.; 2. Hal⸗ ſtead⸗E. 25 Zim zur.; 3. Gelius⸗D.,; 4. Lorenz⸗D.— 800 Meter: 1. Lunn⸗E.:22,8 Min.; 2. Radtke⸗D. 3 Hards zur,; 3. Dollinger⸗D.; 4. Stene⸗E.— 80 Meter Hürden: 1. Pirſch⸗ D. 12,9 Sek.: 2. Cornall⸗E.: 3. Birkholz⸗D.; J. Hatt⸗E.— Hochſprung: 1. M. Milme⸗E. 1,52 Mtr.; 2. O. Kell⸗C. 1,50 Meter; 3. J. Braumüller⸗D.; 4. Grieme⸗D.— Weitſprung: 1. Cornell⸗E. 5,85 Meter; 2. Grieme⸗D. 5,76 Meter(Deuk⸗ ſcher Rekord; 3. J. Braumüller⸗D. 5,49 Meter; 4. Seary⸗E. — Speer: 1. E. Braumüller⸗D. 35,58 Meter; 2. Hargus⸗D. 34,56 Meter; 3. Faweett⸗E.; 4. Weſton⸗E.— Diskuswerfen: 1. Fleiſcher⸗D. 36,59 Meter; 2. Heublein⸗D. 33,08 Meter; g. Faweett⸗E. 32,31 Meter; 4. Weſton⸗E,— Kugelſtoßen: J Fleiſcher⸗D. 13,26 Meter(Weltrekord); 2. Heublein⸗D. 12,99 Meter; 3. Birchenough⸗E.; 4. Weſton⸗ G.— 4 mal 100 Meter: 1. England[([Hiscock, Riögley Halſtead, M. Cor⸗ nell): 49,3 Sek.; 2. Deutſchland(J. und R, Drieling, Lo⸗ renz. Gelius), knapp zurück. Were 8. Seite. Nr. 342 Neu Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9 — ſtontag, den 28. Juli 1930 Siegeszug der Hyoͤrierung in der Erdölinduſtrie Die Schnelligkeit, mit der die Hydrierpatente der JG. Farben induſtrie ſich bereits die An⸗ wendungs möglichkeit in dem größten Teile der Erdölinduſtrie geſichert haben, iſt ein in der Geſchichte neuer techniſcher Verfahren ziemlich alleinſtehender Vorgang. Seine Bedeutung erhöht ſich da⸗ durch, daß dieſer von ölfremder Seite kommende Eingriff in die Oelwirtſchaft eine grundſätzliche Wendung in der Bewirtſchaftung wie in der Vorratsbeſchaffung auf dieſem die Weltpolitik auf das engſte berührenden Gebiet anzubahnen fähig erſcheint. Die Rolle, die das Oel in den letzten drei Jahrzehnten in der internationalen Politik geſpielt hat, angefangen von der 1901 dem Be⸗ gründer der Anglo⸗Perſian Company, D' Arcy, gewährten 60 jährigen Monopolkonzeſſion in Perſien bis zu der ge⸗ fährlichen Verquickung politiſcher und ölwirtſchaftlicher In⸗ tereſſen in Mexiko, Venezuela, Meſopotamien, in den letz⸗ ten Jahren, war beſtimmt durch das Rennen nach den Oelvorräten der Welt. neu bekanntgewordenen Oelreſerven, von den Vereinigten Staaten abgeſehen, ſich in kleinen oder ſchwachen Ländern befanden, die von ſich aus die Begehrlichkeit der Großen nicht in den Schranken halten konnten. Wenn es auch zu weit gehen mag, die Weltgeſchichte der letzten Jahrzehnte lebiglich unter dem Geſichtspunkt„Oel“ verſtehen zu wol⸗ len, ſo genügen doch z. B. Namen wie„Bagdad“ und„San Remo“, um beſonders innige Verflechtungen der Oelinter⸗ eſſen mit der Weltgeſchichte deutlich werden zu laſſen. Das ſo wechſelvolle Verhältnis zwiſchen der amerikaniſchen und engliſch⸗holländiſchen Oelinduſtrie aber iſt überhaupt erſt zu verſtehen, wenn man ſich folgende Entwicklung vor Augen hält: Bei Beginn des Weltkrieges kontrollierte die engliſch⸗holländiſche Gruppe etwa 2 v. H. der Erdölvorkommen der Welt, nach dem Kriege waren es 75 v. H. Inzwiſchen hatte ſich Ame⸗ rlka an der phantaſtiſchen Entwicklung ſeiner eigenen Oel⸗ quellen berauſcht(die Erzeugung war von 63,6 Mill. Faß im Jahre 1900 auf 248,4 Mill. 1913 und 442,9 Mill. 1929 geſtiegen), darüber aber die Vorratspolitik ſo vernachläſſigt, daß es den engliſchen Reſerven nur weniger als 12 v. H. ber Oelreſerven entgegenſtellen konnte. Dieſes Mißver⸗ hältnis würde dadurch nicht ausgeglichen, daß die Erzeu⸗ gung Amerikas ein Mehrfaches derjenigen der engliſch⸗ holländiſchen Gruppe betrug, denn das Geſpenſt der Erſchöpfung der Oelquellen ließ vor einigen Jahren den amerikaniſchen Quellen nur noch eine ſehr kurz befriſtete Lebensdauer. Dieſe für internationale politiſche Verwicklungen ungemein fruchtbare Situation ſieht ſich nun mit einem Male vor die Tatſache geſtellt, daß die bisherige Art der Reſervenſicherung ihre dringliche Ak⸗ tualität verloren hat. Verflüſſigung der Kohle, Hy⸗ drierung aller Oele, Erſchließung neuer Oelquellen aus dem Koksofengas und dem Schiefer haben endgültig die Möglichkeit gebannt, daß je ein Mangel an Oel entſtehen könnte. Der zwiſchen Standard Oil, und Shell aus der Vorrats⸗ politik klafſende Gegenſatz war damit— zunächſt wenig⸗ ſtens theoretiſch— in verhältnismäßig kurzer Zeit über⸗ brückt. Das zweite wichtige Verdienſt der Hydrierung wird ſein, die bisher vergeblich verſuchte Löſung des Problems, die ungeheure Oelverſchwendung zu ver⸗ hindern, erleichtert zu haben. Im Beſitze der Hydrier⸗ patente konnte die Standard Oil eine ſehr energiſche Hal⸗ tung in der Einſchränkungsfrage einnehmen, die über⸗ heblich⸗ablehnende Stellung Sir Henry Deterbings bis zur Anſchlußbereitſchaft korrigieren und be⸗ reits ein Jahr nach der formellen Beteiligung an der Auswertung der Patente eine in der Hydro⸗Patents Co. geſchloſſene Gruppe von 17 großen, in Amerika arbeiten⸗ den Oelgeſellſchaften mit einer Rohölförderung von etwa 100 Mill. To. als Lizenznehmer begrüßen. Daß mit die⸗ ſem Zuſammenſchluß unter Aſſiſtenz der Koninklijke⸗Shell der Uebererzeugung viel wirkſamer zu Leibe gerückt wer⸗ den kann als bisher, bedarf keiner Betonung. Und man braucht nur an die neueſten Vorgänge in Rumänien zu denken, wo die geſamte Oelinduſtrie den verbündeten Standard und Shell ein Oelausfuhr⸗Monovol zugeſtehen will als Vorläufer auch einer rumäniſchen Oeldroſſelung, um zu ſehen, wie tiefgreifende Fortſchritte innerhalb die⸗ ſes Jahres unter dem Antrieb der Hydrierung auf dem weiten und verſtrickten Oelgebiet gemacht worden ſind, nachdem man ſich jahrelang vergeblich bemüht hatte. Es iſt zweifellos, daß der Fluß der Ereigniſſe in der Oelinduſtrie weiter⸗ hin recht ſchnell ſein und noch überraſchende Ent⸗ wicklungen bringen wird. Wir ſelbſt ſind doppelt daran intereſſiert, einmal im Hin⸗ blick auf den Aufbau einer eigenen Oelwirtſchaft, für die allerdings erſt noch beſtimmte techniſche und marktmäßige Vorausſetzungen geſchaffen werden müſſen, zum anderen im Hinblick auf den materiellen Vorteil, den die deutſche Volkswirtſchaft und im beſonderen die J. G. aus der Patentver wertung, einer Art unſichtbaren Ausfuhr, ziehen wird. Dieſe Einnahmen müſſen bei den zur Verarbeitung kommenden Oelmengen ganz erheblich ſein; Schätzungen verbieten ſich zunächſt. Aber die mate⸗ rielle Bedeutung der lizenznehmenden Geſellſchaſten läßt die Möglichkeiten ahnen. Bei der Hydro⸗Patents Co. fehlt zunächſt von maßgeblichen Gruppen noch hie Mellon⸗ gruppe(Gulf Oil Corp.), die größte der„Unabhängigen“; doch iſt bei dieſer mit einem endgültigen Beileiteſtehen nicht zu rechnen. Infolgedeſſen wäre die Möglichkeit der Anwendung der Hydrierpatente in der ganzen amerikani⸗ ſchen Oelinduſtrie bereits gegeben. Wichtig iſt nun, daß nicht nur die Krackprozeſſe zu einem großen und vielleicht größten Teil verdrängt werden dürften, ſondern daß auch die Hydrierung vielfach an die Stelle der Raffinierung ſelbſt treten wird. Rechnet man die Koninklijke⸗Shell, die ja auch direkte Lizenznehmerin iſt, ein, ſo förderten 1927 die vier größten Standard⸗Geſellſchaften, die zwei größten„Unabhängigen“ Gulf und Texas, die Koninklijke⸗Shell etwa 60,6 Mill. Tonnen Rohöl und hatten eine Kapazität der Raffinerien von etwa 100 Mill. To. Von allen Raffinerien waren mehr als 50 v. H. mit Krackanlagen ver⸗ ſehen, die insgeſamt 1928 etwa 16 Mill. To. Gaſolin für Motorenbrennſtoffe geliefert haben, d. h. etwa ein Drittel der geſamten Benzinerzeugung von 50 Mill. To. 1929 be⸗ trug die geſamte Benzinausbeute in den Ver. Staaten etwa 58 Mill. To., 43,9 v. H. alles in den Ver. Staaten ver⸗ arbeiteten Rohöls wurde in Benzin umgewandelt. Bei der Verwendungsfähigkeit der Hydrierpatente für beliebige Ausgangsöle und für beliebige Endprodukte iſt die Mög⸗ lichkeit einer noch größeren Ausbeute gegeben, abgeſehen von dem rein techniſch höheren Effekt. Es iſt anzunehmen, daß die Bildung einer der Hydro⸗ Patents entſprechenden Kontrollgeſellſchaft in England bald folgen wird. Der Beitritt der Anglo⸗Perſian ſteht allerdings noch aus. Shell und Anglo⸗Perſian förderten zuſammen 1929 etwa 32 Mill. To. Oel, die Kapazität ihrer Raffinerien betrug etwa 35 Mill. Tonnen. Dem dritten Partner, der Tmperial Che⸗ mical Induſtries, iſt jedenfalls die Entwicklung der Oelinduſtrie in öblarmen Dominions, ſo alſo vor allem in Südafrika und Auſtralien, vorbehalten. Der Gründung nationaler Patent⸗Kontrollgeſellſchaften, die der Standard⸗ J. G. abgabepflichtig ſind, in den übrigen Oelländern, Ru⸗ mänien, Mexiko, Venezuela, dürfte keine grundſätzlichen Schwierigkeiten mehr entgegenſtehen. Von beſonderem Intereſſe wird es aber ſein, die Haltung der Ruſſen zu verfolgen, die jetzt mit 15,5 Mill. To. Produktion wieder ein beachtlicher Faktor auf dem Oelmarkt geworden ſind. * Mittelland⸗Gummiwerke, AG. j.., Hannover⸗Linden. Die GV. am 16. Auguſt in Hannover, ber die Liquidations⸗ eröffnungsbilanz vorgelegt werden wird, wird ſeitens der Verwaltung Mitteilung gemäß 8 240 HGB betr. Verluſt der Hälfte des Aktienkapitals entgegenzunehmen haben. * Feurich Keks AG. München. Nach dem Geſchäftsbericht erfuhr der Umſatz im Berichtsjahr eine weitere Steigerung. Die wachſenden Unkoſten konnten in den Preiſen vielfach nicht den entſprechenden Ausgleich finden. Bei einem Rohertrag von.92(.12) Mill. 4 beanſpruchten die Generglunkoſten.23(.91), die Abſchreibungen.09(.19) Mill. A1, ſo daß ein Reingewinn von 5824, ver⸗ bleibt, der wiederum wie die Gewinne aus 27 und W auf neue Rechnung vorgetragen wird. Geſamtgewinn 71 275. In der Bilanz erſcheinen Außenſtände mit.58(0,54), Vorräte mit.19(.09), dagegen Gläubiger mit 90.61(.63), Hypotheken mit.17(.02). Die GV. genehmigte die Regu⸗ Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 195 (Aus dem deutsch- französischen Fern wettkampf). Weiß: Crépeaux. SchWar z: v. Holzhausen. 1. S813 d= ds 10. ed Sfb dõ 2. e2— e3 Sg8 6 F Les g4) 3. d2—d4 e e 12. Ld3— ed Lg4I3 4 s c=c5 13. Ddl 3 Sd e/ 5. 02 03 Sbs cb 14. Ifl—- di?) Dds 67 6. Sb dz LIS e/ 15. b2-b4 Les-b 7.—0—0 16. a2-a4l) 27 46 8. da c5 Le/ x5 17. Scd4 b De7 bo 9. e3—e4 e6—e5 18. di- d7) Sch. gibt auf, 1. Dieser Zug— obwohl naheliegend— erweist sich nicht als gut und wird durch den nachfolgenden Zug von Weiß widerlegt.— 2. Jetzt bekommt Weiß Angriff.— 3. Der Bauernvorstoß auf der Damenseite führt rasch zur Entscheidung.— 4. Mit der fürchter- lichen Drohung Lei—es, gegen die Schwarz keine ausreichende Verteidigung hat. Partie Nr. 196 (Aus dem deutsch- französischen Fernweltkampf. Ent- nommen der Gratisbeilage„Fernschach“ von Kagans Neuesten Schach nachrichten). Weiß: Spaeſh. Sch War z: de Villardary. 1. 88118 8g8 16 11. 122 8 Les-b 2. 2c c 7 eb 12. Sbi- dz—0 3. 8283 cb 13. fg e Stb ea 4. LII—82 dy- ds 14. Sd e dõ x ei 5. b2— b 18—d6 15. Ses- c4 Leb-c) 6. Lei—b2 SbS- d/ 16. d4- ds 17—15 7.-0 eb= e 17. ds-d Ley-b 8. c4&ds cb d 18. Ddi- da Dds- g5 9. d2— dd e5— e 19. Lgz2—h3) PDgS5 10 10. Sf3— es b7= bo 20. Lha f Sch. gibt auf. 1. Der entscheidende Fehler. Es mußte Dds c geschehen. Nach dem Textzuge kommt Weiß rasch in Vorteil.— 2. Gegen diesen starken Zug hat Schwarz keine rechte Verteidigung mehr. Partie Nr. 197 (Gespielt im Hauptturnier der Arbeitsgemeinschaft in Mannheim, Kaufmannsheim, C 1 am 17. Mai 1930). Weiß: Gg. Sturm. S oh War z: Rud. Heinrich). 1. e2— e. 27- e5 8. Ddl-f Stb es 2. LII-c4 SbS c 9. Sc-d 1716.) 3. Sg1—e2 8 8 6 10. Sds ce Kg hS 4. dz— da g7—g6) 11. Se g. h/ g 5. Pell 8 L9—g7 12. Lgs- e d /- do 6. Sbi- cs Sc-e) 13. Sg3—-f5) LeœS X55 7. Sea g83) 00 14. e4Nf5 Sch. gibt auf. 1. Besser LfSS—e7/.— 2. Dadurch gibt sich Schwarz eine neue Blöße. Besser by-h6 usw. 3. Jetzt wäre auf h7-h6 gefolgt Lgöcf6 und nach Lgxf6 hätte Ddi—f3 die Partie entschieden, Schwarz hat keine rechte Verteidigung mehr. 4. Erzwungen.— 5. Droht matt in 2 Zügen. Partie Nr. 198 (Gespielt in einem telegraphischen Wettkampf 1939 zwischen Amerika und Australien). Weiß: C. K. Thomas-Newyork.— Schwarz: Ryan-Neu-Süd- Wales. 1. e2—e4 e- eß 11 e—0 2. L101 8g8—16 12. Sd c bye 3. d2—d4 Sb-c 13. Ddi—e2 Le7—f6 4. Sg1—13 es xda 14. Tal- di Les- d 5.—0 Sfb e 15. Te4 es Dds cs 6. ILfI—el d- ds 16. Sc3—e4 Lio—h4 7. Led x ds DdS x d5 17. Dez h Ld/ 84) 8. Sb-c Dad-d 18. Dhs hꝗ L ga di 9. Tel Kei. LIS—e7 19. Se4-f. Sch. gibt aul. 10. Stag dd h/—h6) 1. Besser f7—15. Nach dem Textzuge kommt Weiß in Vorteil.— 2. Schwarz übersieht die geg. nerische Mattkombination. Partie Nr. 199 (Aus dem Fernturnier der„Wiener Schach-Zeitung!). Weiß: Herzog Reichenberg.— Schwarz: G. Schwarz- Schweiz. 1. e2 e 07= c5 12. 14—f5 Saß cl 2. 8g1—18 Sb-c 13. Lez x4 Do xa 3. d2- dd c d4 14. Les g5 bb 4. Sta da 88816 15. Ddz- da Dede/ 5. 8b-c d- d 16. 22— a3 Sf6—84 9) 6. LII—e2 7e 17. LS Ne De7 xe 7. 020 LfS e/ 18. Sd4 cs) De-88 8. Lei es 00 19. 5436 hy-nhe 9. Ddi- dz 27 a6 20. 7f1—13 26 10, Tai dl Dad c? 21. ers Dg5—16 1 H Scha 2. If3—g3) Sch. gibtauf, 1. Dies er Weist sich als Fehlzug. Besser hy-6. — 2. Nun ist der schwache Bd verloren.— 3. Auf Ses folgt Dd2 mit der Fortsetzung Tf.— 4. Ent⸗ 5 scheidend. Nun ist der Sg nicht zu retten. Kagans Neueste Schachnachrichten. Heft 6(Juni 1930) enthält die Artikel„Die theoretische Bedeu- (Fortsetzung) tung des Karlsbader Turniers 1929.“ von Dr. Tartakower,„Schachblindheit“ von Heinrich Wolf- Wien,„Der Gewinn einer Turnierpartie als schmerzvolle Angelegenheit“ von A. Nimzowitsch, ferner Partienmaterial, Nachrichten usw. Als sehr willkommene Gratisbeilage ist Nr. 6 des Fernschachs, Organ des Internationalen Fernschachbundes Zuge geben. —— larien. Das laufende Geſchäftsjahr könne als befriedigend bezeichnet werden. F. W. Schütt Dampf⸗Mühle AG., Berlin. Die zum Kampffmener⸗ Konzern gehörende Geſellſchaft erzielte in Geſchäftsſahr 1929 einen Fabrikationsgewinn einſchl. Vortrag von 1065 654(930 826)/ und ſonſtige Einnahmen von 67586(46 239). Andererſeits erfordexten General⸗ unkoſten 872 228(740 639), Abſchreibungen 229 376%¼ (227 690), ſöodaß ſich ein Gewinn von 31641(14737)%¼ ergibt. In der Bilanz erſcheinen als Haupkpoſten Grund⸗ ſtücke und Gebäude mit 2122 700(.163 600) l, Maſchinen 1251 300(1 371 700) /, Warenbeſtände 5 008 791(3 152 182) Mark, Schuldner 1859 875(1 328 253) /. Andererſeits bei 3 Mill./ Aktienkapital Akzepte 1912 838(1 831 657%/ und Gläubiger 4980 871(3 342 456) J. Stuttgarter Lagerhaus⸗Geſellſchaft, Stutigart. Die Geſellſchaft ſchließt für 1929 mit einem Verkuſt von 9488 (i. V. 4683/ Ueberſchuß mit 8 v. H. Dividende). Zur 1 Erstklassige Arbeiten I 1 IA 1 8. ort-U 80 2 Ausverkaufs Preisen in Plissé's, Hohlsäume, Kanten für Schals und Volants, Einkurbeln von Spitzen und Einsätzen, Monogramm und Kleider- stickerelen, Biesen, Knopflöcher, werden schnell und billigst angefertigt bei fachmänn. Bedienung Geschwister Nixe, N 4, 7. Laden Damensneiderei el. 23210 S e hn 11 Arastklas1g in jeder Art Pllssee Kunstpllssee, (200 verschleadene Muster) Stlekerelen, Hohlsäume Dekatur, Kanten Knöpfe, Biesen H. Schober, Ou 7,10 u. 15 gegr. 1910 Tol. 328 25. 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Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht 7 und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, 5 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel g Rüctporto deln Reihgarn 20 fr. 1 Brel Stopnadein 2 Stück) eidenes a Auschebindehana Druckerei Dr. Baas Neue Mannheimer Zeltun G. m. b.— J, l Schlaf, 1 owie ram * auger 5 Verk. Tägli — Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. Juli 1930 LIAN Günstige Gelegenheit zur Anschaffung und Ergänzung von Wäsche für Reise i und Ferien! Damen-„„ in v. Farben... 0, 75,.45 en en, für starke N Damen, extra Weit.50 Damen-Hemdhosen fein gestiekt 1, 25,0, 95 Juvena“ echt ägypt. 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