. 1 3 1 . eee 5 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis — Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ straße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. „Aus der Welt der Cechnil* Kraftfahrzeug und Verk 10 Pfg. Beilagen: Sport der N. M. Z. Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Wannheimer Generab Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: ehr Die fruchtbare Scholle„ Steuer, Seſetz und Recht Neues vom Film Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Nemazeit Mannheim Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe * Dienstag, 29. Juli 1930 14. Jahrgang— Nr. 344 das Echo der neuen Parteigründung Vei den Parteien-In der Preſſe des In- und Auslandes Staatspartei und Berliner Preſſe Herüber und hinüber! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Juli. Zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und der Staatspartei hat ſich eine wenig erquickliche Pole⸗ mik entſponnen. Die abweiſende Haltung, die maßgebende Kreiſe der Deutſchen Volkspartei zu der Staatspartei einnehmen, vor allem die Charak⸗ teriſierung der Neugründung als„u m getaufte Demokratiſche Partei“, veranlaßt die F ü h⸗ rung der Deutſchen Staatsparte! zu einer Erklärung, in der ſie darauf hinweiſt, daß der Bewegung eine Reihe bisher der Rechten ange⸗ hörenden Politiker, wie der Gewerkſchaftsführer Baltruſch und der Handelskammerpräſtdent Schütt e⸗Minden und daß ſich zu ihr auch mehrere junge Volksparteiler bekannt hätten.(Die über⸗ wiegende Mehrheit der jungen Volksparteiler hält ſich jedoch zurück. Schriftlig.) Weiter wird feſtgeſtellt, daß bereits jetzt Zuſtimmungserklärungen markan⸗ der Perſönlichkeiten der Deutſchen Volkspartei aus dem Lande vorliegen, z. B. die des Textilfabrikanten Kroone⸗Aachen und des Geſchäftsführers Aachener Arbeitgeberverbandes Ziervoge J. Gleich⸗ zeitig unternimmt es im„Berliner Börſen⸗Courier“ einer der jungen Volksparteiler, der ſich der Staatspartei angeſchloſſen hat, Dr. Theodor Eſchenburg, die Gründe darzulegen, die ihn und ſeine politiſchen Freunde zu dieſem Schritt veranlaßt haben. Eſchen⸗ burg, der Verfaſſer einer Biographie Baſſer⸗ manns, zu der Streſemann ſelbſt das Vorwort ge⸗ ſchrieben hat, iſt davon überzeugt, daß alle Kombi⸗ nationen, die auf eine irgend wie geartete A r⸗ beitsgemeinſchaft hinausliefen, alſo Bemüh⸗ ungen nach Art des Dr. Scholz, oder Fuſionen nicht weſensverwandter Gruppen zu keinem Erfolg geführt hätten. Die Bildung einer konſervativ⸗demo⸗ kratiſchen Volks⸗ und Wirtſchaftspartei ſei nicht mög⸗ lich geweſen. Man hätte, wenn das Anſehen der politiſchen Kräfte in Berlin nicht völlig verloren gehen ſollte, ſchnell handeln müſſen:„Wir waren Samstag vor die Entſcheidung geſtellt, die wir nicht hinausſchieben konnten, um das Ganze nicht zu ge⸗ fährden, und wir haben uns zu der neuen Partei bekannt aus der Erkenntnis heraus, daß mit dieſer Gründung nicht ein Zuſtand beendet, ſondern e in Anſatz geſchaffen werden ſollte. Wenn die erſten Tage der Erregung vorüber ſein werden und die Scheidung und Klärung erſt erfolgt iſt, wird man auch in der Deutſchen Volkspartei dieſe Haltung er⸗ kennen.“ Eſchenburg drückt ſchließlich die Hoffnung aus, „daß ſich mit den ſtaatspolitiſchen Kreiſen der Demo⸗ kraten und den friſchen und jungen Kräften des Jungdeutſchen Ordens die Kräfte der Deutſchen Volkspartei verbinden würden.“ Bisher hat es freilich nicht den Anſchein, als ob dis Erwartung der ſtaatsparteilichen Führer auf ſtarken Zuzug aus den Kreiſen der Volkspartei ſich erfüllen werden. Dr. Scholz verfolgt ſein Ziel, vorerſt eine Konzentration der bürgerlichen Parteien, einſchließlich der Konſervativen, für den Wahlkampf zu erreichen. Sein Beſtreben geht offenbar dahin, durch einen gemeinſamen Wahlaufruf eine Abwehr⸗ front gegen den Radikalismus von rechts und Unks zu ſchaffen und darüber hinaus durch be⸗ ſtimmte Abmachungen eit weiteres Zuſammenwirken im neuen Reichstag durchzuſetzen. Die D. A. Z. be⸗ zeichnet es als irrig, dieſe Abſichten mit den Be⸗ ſtrebungen zur Gründung einer„Reichs partei“ in Verbindung zu bringen. Nebenher gehen die Verhandlungen zwiſchen ein⸗ zelnen benachbarten Gruppen über ein engeres Bündnis, dem beiſpielsweiſe die heutige Tagung des Reichs⸗ ausſchuſſes der Ehriſtlich ⸗ Nationalen Baäuern⸗ und Landvolkpartet und der Konſervativen Volkspartei dienen ſollen. So iſt auf der bürgerlichen Front noch alles in Fluß. Die für Mittwoch angeſetzte Beſprechung über den volksparteilichen Sammlungsvorſchlag wird zeigen, des Erſter Aeberblick Berlin, 29. Juli. Die Gründung der Deutſchen Staatspartei hat in der Berliner Preſſe ein lebhaftes Echo gefunden. Geradezu begeiſtert von der Gründung zeigt ſich die „Voſſiſche Zeitung“, die in einer„Streſe⸗ manns Werke“ überſchriebenen Beſprechung die Be⸗ hauptung aufſtellt, wenn Guſtav Streſemann nicht vorzeitig dahingerafft wäre, dann hätte auch ſein Name unter dem Aufruf der Deutſchen Staatspartei geſtanden. Die Deutſche Staatspartei habe er ſich als die große republikaniſche Mitte gedacht, die zwi⸗ ſchen Rechts und Links den Ausgleich ſchaffen ſollte. Das Blatt weiſt darauf hin, daß dieſes Ideal durch die Deutſche Staatspartei, wie ſie ſich heute repräſen⸗ tiert, noch nicht erfüllt wäre, es betont aber, daß, wenn die Deutſche Staatspartei das wirklich bleibt, was ſie verſpricht, aus dem Beginnen einmal auch die Vollendung werden könne. 8. Auch von der„Dag“ wird die Neugründung freundlich aufgenommen. Handelt es ſich wirklich nur um eine Galvaniſierung der demokrati⸗ ſchen Partei unter anderem Namen, ſchreibt das Blatt, ſo würde das Ergebnis ein baldiges völliges Fiasko ſein. Skeptiſcher äußert ſich das„Berl. Tabl.“, das feſt⸗ ſtellt, daß die neue Partei bisher weder eine breite noch eine ſichere Grundlage habe. Für die demokratiſche Partei werde es ſich zu ent⸗ ſcheiden haben, ob der Wechſel des Namens und die in mancher Hinſicht veränderte Grundeinſtellung von Vorteil ſei, ohne zunächſt dafür als Gegenwert eine breite Front der ſtaatstreuen und fortſchrittlich geſinnten Mitte zu erreichen. Im beſten Falle, heißt es weiter, müſſe man das neue Gebilde als un⸗ fertig betrachten. Das ſei an ſich kein Fehler. Es wäre aber zu wünſchen geweſen, daß der Entſtehungs⸗ prozeß wenigſtens ohne Reibungen mit den benach⸗ barten Gruppen geblieben wäre. Die„Germania“ ſchreibt u..::„Die Zentrums⸗ partei wird durch die Unruhe und die Neugeſtaltung, die nun auch auf die Mitte übergreiſt, nicht berührt.“ Das Blatt weiſt darauf hin, daß die Zentrumspartei ſeit ihrem Beſtehen eine Staatspartei geweſen ſei. Wenn eine neue deutſche Staatspartei, ſo ſchließt die Germania, der liberalen Mitte wirklich zu einer Sammlung und zu einer Stärkung der Staatspolitik führen könnte, dann wäre ſie auch von unſerem Standpunkte aus durchaus zu begrüßen.“ In der„Berliner Börſenzeitung“ begegnet die Neugründung erheblicher Kritik. Zunächſt ſei es fraglich, ob der ſehr ſtarke linke Flügel der Demo⸗ kraten den neuen Kurs mitmache. Das Blatt weiſt daraufhin, daß die beiden Führer des linken Flü⸗ Franzöſiſche Drahtung unſeres Partſer Vertreters V Paris, 29. Juli. Die Gründung der neuen deutſchen Partei, der Staatspartei, hat in franzöſiſchen politiſchen Kreiſen ungewöhnlich ſtarkes Intereſſe her⸗ vorgerufen. Die meiſten Morgenblätter berichten ausführlich über die Gründungsvorgänge, bleiben indes in der Beurteilung der Zukunftsausſichten im allgemeinen recht zurückhaltend. So meint das„Journal“, es ſei noch zu früh, ſich über die Zu⸗ kunft der neuen Partei bereits jetzt ein abſchließen⸗ des Urteil zu bilden. Die Staatspartei werde alle nationaliſtiſchen und pangermaniſtiſchen Kräfte, den —..— wie weit die Staatspartei zu einem Zuſammen⸗ gehen auch mit Rechts bereit iſt. Die am ſelben Tage ſtattfindende Parteiausſchußſitzung der Demo⸗ kratiſchen Partei wird erkennen laſſen, ob dieſe Par⸗ tei tatſächlich ganz oder zum großen Teil in der Staatspartei aufgehen wird. Aus einem Kommentar des Demokratiſchen Zeitungsdienſtes läßt ſich entnehmen, daß die Stimmung überwie⸗ gend für den Anſchluß iſt. gels Erkelenz und Haas nicht wieder kandidieren ſollen, ferner auf die Erklärung der neuen Staats⸗ partei, daß es jedem Mitglied der Partei freiſtände, ſich im Reichs banner Schwarz⸗Rot⸗Gol d zu betätigen. Hier ſcheint nach Anſicht des Blattes die Tendenz erhalten werden zu ſollen, die die Staatspartei nach den Wahlen zwecks Verbin⸗ dung mit den Sozialdemokraten vielleicht begrüßen möchte. Eine weſentlich härtere Kritik, die ſich bis zu einer kroniſchen Ablehnung ſteigert, erfährt die neue Par⸗ tei in den ſtark rechts gerichteten Zeitungen. Die „Deutſche Tageszeitung“ nennt die Neugründung den Rettungsanker für die Demokratiſche Partei, die ſich nicht mehr anders zu helfen gewußt habe. Die„Kreuzzeitung“ ſchreibt:„Herr Mahraun hat ſeine Erben nicht nur in unmittelbarer Nähe, ſon⸗ dern Seite an Seite des Reichsbanners geführt. Welche Wendung durch Mahrauns Fügung! Ob allerdings die Jugend mit Herrn Koch⸗Weſer und die nunmehr offenſichtlich in ein ſchwarz⸗rot⸗goldenes Tuch eingewickelt ſind, ſympathtſieren wird, iſt frag⸗ lich. Man wird ſicher nicht die Aufgabe darin er⸗ blicken, in anderer Form zu erhalten, was zum Ster⸗ ben reif iſt.“ Der„Lokalanzeiger“ und die„Deutſche Zeitung“ ſind ſich einig in der Ablehnung der neuen Partei. * Die„Kölniſche Zeitung“ die ſich ſeit Monaten für eine„Deutſche Staats⸗ partei eingeſetzt hat, nimmt zu der Neugründung in bejahendem Sinne Stellung. Sie bedauert daß es offenbar nicht möglich geweſen ſei, ſchon für die erſte Kundgebung namhafte Führer der Deutſchen Volkspartei zu gewinnen. Es würde ein Fehler ſein, wenn man es nach dieſer Richtung an energiſchen Verſuchen fehlen ließe. Daß die„weitergehenden um⸗ faſſenden Sammlungsbeſtrebungen“ der Deutſchen Volkspartei zum Erfolg führen würden, ſei nach allem, was bisher darüber verlaute, nicht ſehr wahr⸗ ſcheinlich. Ein Wahlblock ſei keineswegs ſchon eine Staatspartei, und daß wir eine ſolche dringend nötig brauchten, ſei auch in weiten volks⸗ parteilichen Kreiſen längſt erkannt.„Wir hoffen alſo, daß die erſte Verärgerung bald einer vernünftigen Ueberlegung weichen wird und dies kann nur zum Anſchluß an die eingeleitete Bewegung führen.“ In dem ſoeben veröffentlichten Programm vermißt die„Kölniſche Zeitung“ die zündende Idee, die der Staatspartei eine Vorzugsſtellung unte. allen Parteien einzuräumen vermöge. Als Beiſpiel wird das angeführt, was der Aufruf über die Reichs⸗ reform ſagt. Von einer Deutſchen Volkspartei ſei zu verlangen, daß ſie ſich von allen„differenzierenden“ Löſungen unzweideutig abſetze und ganz klar ſich zum nationalen Einheitsſtaat bekenne. Kommentare Stahlhelm und die großen induſtriellen Tpuſts gegen ſich haben. Andererſeits dürften die Aus⸗ ſichten der Partet nicht unterſchätzt werden. Der „Matin“ unterſtreicht das Zuſammengehen des Jungdeutſchen Ordens mit der Demokxatiſchen Partei, und hebt dann aber hervor, daß der Vor⸗ ſitzende der Volkspartei Dr. Scholz ſeine eigenen Be⸗ mühungen um die Bildung des Bürgerblocks weiter fortſetzt. Gehäſſig wie immer, wenn es ſich um deutſche Dinge handelt, verhält ſich das„Echo de Paris“, das Blatt der Offizierskreiſe. Es ſieht in dem Programm der neuen Partei die„ſchlimmſten nationaliſtiſchen“ Forderungen. Wie auch immer die Namen neuer Parteigründungen lauten mögen, in den Zielen der deutſchen Außenpolitik ſeien alle einig, bemerkt das „Echo de Paris“. Das ſozialiſtiſche Parteiblatt„Le Populaire“ betrachtet die Gründung der neuen bür⸗ gerlichen Partei in Deutſchland, die auf dem Boden der Verfaſſung von Weimar und der Politik von Locarno ſteht, als ein intereſſantes politiſches Ereig⸗ nis. Die Gründung ſei deshalb beſonders zu be⸗ achten, weil eine gewiſſe franzöſiſche chauviniſtiſche Preſſe mit geſpieltem Entſetzen dauernd von den Fortſchritten der deutſchen Nationaliſten erzähle. den verſchwommenen Zielen des Herrn Mahraun, Gärung Klärung? „Erſt prüfe, dann urteile!“ Wenn je, dann iſt in der Politik dieſer Grundſatz angebracht. Der par⸗ teipolitiſche Staatsſtreich“, wie man die mit dem Aufruf der Staatspartei ins Werk geſetzte Aktion treffend nennen kann, war der breiten Oef⸗ fentlichkeit zweifellos eine große Ueberraſchung. Zwar hatten wir uns alle ſeit Jahr und Tag ſchon nach einer Zuſammenfaſſung der bürgerlichen Mitte und gleichzeitig nach einer Verjüngung der Politik durch den Zuſtrom der Jugend geſehnt und auch an dieſer Stelle ſtets bewußt darauf hingearbei⸗ tet. Doch nun, wo das langerſehnte zum Ereignis zu werden ſcheint, fühlt man ſich durch die plötz⸗ liche Geſtaltung der Dinge doch einigermaßen über⸗ rumpelt. In erſter Linie liegt das vielleicht daran, daß die Aktion von einer ganz anderen Seite aus eingeleitet und durchgeführt wurde, als wir erwartet hatten. Denn immer, wenn wir in den letzten Jah⸗ ren, in denen uns die klägliche Zerklüftung der bür⸗ gerlichen Parteien immer unerträglicher wurde, von der für das Bürgertum ſo lebens notwendigen Zu⸗ ſammenfaſſung der bürgerlichen ſtaats⸗ befahenden und religiös nicht gebunde⸗ nen Kräfte ſprachen, hielten wir es für ſelbſtber⸗ ſtändlich, daß die Initiative hierzu von der Partei Streſemanns ausgehen würde, daß die Män⸗ ner, die als Treuhänder das Erbe Streſemanns ver⸗ walteten und die oberſte Leitung der Deutſchen Volkspartei in Händen hatten, es ſich unter keinen Umſtänden nehmen laſſen würden, von ſich aus und von der breiten Brücke der Streſemannpartet die Einigung aller ſtaatsbejahenden und liberalen Kräfte des Bürgertums einzuleiten und auch kraft⸗ voll durchzuführen. Wie freuten wir uns deshalb, als Dr. Scholz, der erſte Führer der Deutſchen Volkspartei, in der vorigen Woche ſeinen Ruf zur Sammlung des Bürgertums ergehen ließ. Wie ſehr wünſchen wir, daß diesmal ſeine Bemühungen zur Sammlung von beſſerem Erfolg gekrönt ſein würden als ſein Einigungsappell, den er auf dem Mannheimer Parteitag in dieſem Frühjahr an die bürgerlichen Parteien richtete. Doch leider wurde auch aus dieſer frohen Hoffnung gar ſchnell eine Enttäuſchung. Während wir die von Dr. Scholz eingeleiteten Eini⸗ gungsverhandlungen auf breiteſter Baſis in beſtem Fluß glaubten, ſtellt uns der ſo plötzlich von anderer Seite erſchienene Gründungsaufruf zur neuen Staatspartei vor eine völlig veränderte Sachlage. Unſer erſter Eindruck war der des Bedauerns, daß dieſer nach Form und Inhalt zweifellos außer⸗ ordentlich geſchickt und maſſenwirkſam entworfene Aufruf ſeine geiſtige Vaterſchaft nicht bei den Männern hat, die als Nachfolger Streſe⸗ manns jetzt die Volkspartei leiten. Unſer zweiter Eindruck war das Gefühl der Genugtuung darüber, daß der ſehnlich erwartete und bitter not⸗ wendige Schritt zur Zuſammenfaſſung der bürger⸗ lichen Mitte überhaupt geſchehen iſt. Und aus dieſer Empfindung ergab ſich die verſtandesmäßige Ueberlegung, die Erkenntnis, daß alle Poli⸗ tiker, denen an dem Wohl der Volksgeſamtheit wirklich mehr gelegen iſt, als an irgend einer Partei, jetzt gar nicht anders können, als über alle Parteiſchranken und Perſonen hinweg, das Gute da zu nehmen, wo man es findet. Damit ſoll keinesfalls geſagt ſein, daß wir nun mit fliegenden Fahnen, Pauken und Trompeten in das Lager dieſer neuen Staatspartei hinübergehen wollten. Dazu ſind die ganzen Verhältniſſe noch nicht klar und überſichtlich genug. Erſt müſſen wir wiſſen, ob das Neue wirklich das Gute iſt oder doch werden kann. Wir wiſſen die Begeiſterung, die aus jenem Aufruf ſpricht, durchaus zu ſchätzen, und ſind uns auch vollkommen klar darüber, daß nur die po⸗ litiſchen Führer fähig ſind, die Maſſen der Wähler mitzureißen und zu begeiſtern, die ſelber noch begei⸗ ſterungsfähig ſind. Die friſche frohe Farbe der Ent⸗ ſchließung iſt uns ſtets auch weit lieber geweſen als das Angekränkeltſein von des Gedankens Bläſſe. Eingermaßen ſtutzig gemacht hat es uns auch, daß der jungdeutſche Orden, von dem wir immer glaubten, daß er der Deutſchen Volkspartei näher ſtehen würde, als den Demokraten, nun von Arthur 2. Seite. Nr. 344 Dienstag, den 29. Juli 1980 Mahraun überraſchend der zugeführt wird. Mit der ſo gegebenen Tatſache müſſen wir uns jedoch abfinden. Daß Mahraun ſeine Truppen der neuen Bewegung zuführt, genügt, um die verſchiedentlich geäußerte Behauptung zu entkräften, daß die neugegründete Staatspartei nichts weiter ſei, als eine„u mgetaufte De mo⸗ kratiſche Partei. Mit ſolcher Charaktexriſtik wird man der neuen Bewegung zweifellos nicht gerecht. Zwar ſcheint der Zuſtrom der volkspartei⸗ lichen Jugend zu ben neuen Fahnen keineswegs ſo ſtark zu ſein, wie von denen angenommen wird, bei denen der Wunſch der Vater des Gedankens iſt. Doch liegt in der offiziellen Zuſicherung der demo⸗ kratiſchen Führer, daß die Demokratiſche Partei in der neuen Staatspartei völlig auf⸗ und unter⸗ gehen ſoll, zweifellos ein gewiſſer Heroismu 8, den man anerkennen muß. Es dünkt uns unbillig, dieſe Fähigkeit zur Selbſtüberwindung mit dem Schlagwort abzutun, daß es ſich hier nur um ein „Begräbnis erſter Klaſſe“ handele, das ſich die Demokratiſche Partei ſelbſt bereite. In dem großen Geheimnis des Stirb und Werde liegt immer und ewig der Schlüſſel zur Neugeſtal⸗ tung, zu der Erneuerung an Kopf, und Gliedern, deren wir gerade auch auf politiſchem Gebiete ſo dringend bebürfen. Wie ſich die neue Partei weiter entwickelt, kann man ſelbſtverſtändlich im Augenblick nicht voraus⸗ ſagen, es kommt jetzt vor allem ganz darauf an, ob der erwartete Zuſtrom von rechts her ſo ſtark ein⸗ ſetzt, wie ihn die Verfaſſer des Aufrufes erhoffen. Nach der für morgen angeſetzten entſcheidenden Sitzung der demokratiſchen Parteileitung und nach der für den gleichen Tag anberaumten Aus ſyprache zwiſchen dem volksparteilichen Führer Dr. Scholz und den Führern der Demokraten werden wir kla⸗ rer ſehen können, als im jetzigen Augenblick, wo die Entwicklung noch völlig in Fluß iſt. II. A. Meißner. neuen Parteigründung — N 100 auf dem Atlantikflug Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 29. Juli. Das engliſche Luftſchiff„R 100“ iſt heute früh um 4 Uhr in Cardington zur Fahrt nach Kanada geſtartet. Das Luftſchiff iſt ſchon ſeit mehr als ſechs Monaten fertiggeſtellt und hat ſeitdem ausgedehnte Probeflüge gemacht. Es war von Anfang an für den Verkehr nach Kanada beſtimmt und man hat den erſten Flug über den Atlantik lange verzögert, um ausreichende Erfahrungen zu ſammeln. Das Luft⸗ ſchiff wird außer der Mannſchaft nur noch einige Be⸗ obachter und Sachverſtändige mit ſich führen, dagegen keine Paſſagiere. Die Strecke wird über Irland und dem nördlichen Atlantik nach Neufundland und ſchließlich bis Montreal führen. Da„R 100“ das ſchnellſte bisher gebaute Luftſchtff iſt, hofft man, daß es den Flug in weniger als drei Tagen ausführen wird. Die„R 100 iſt übrigens nicht das erſte engliſche Luftſchiff, das den Atlantik überquert, da ſchon vor zehn Jahren„R 34“ einen faſt vergeſſenen zwei⸗ ſachen Atlantikflug ausgeführt hat. Friedensausſichten für Indien? Drahtung unſ. Londoner Vertreters „ 8 London, 29. Juli. Die Friedensausſichten in Indien ſind jetzt zum erſten Male als günſtig zu betrachten. Die Vermittlungsaktion einiger hochſtehender indi⸗ ſcher Politiker, die Gandhi und die beiden Nehrus im Gefängnis beſucht haben, ſcheint einigen Erfolg gehabt zu haben. Sicheres iſt zwar bis jetzt nicht bekannt geworden, aber man bemerkt in eingeweihten Kreiſen einen Optimismus, wie er ſchon ſeit Wochen nicht mehr anzutreffen war. Es gilt jetzt als durchaus möglich, daß die Kongreßpartei, wenn auch nicht durch einen ihrer Führer, ſo doch durch eigenen Beobachter auf der Londoner Indienkon⸗ ferenz vertreten ſein wird. Die Hoffnung, daß Gandhi ſelbſt nach London kommen wird, iſt zwar ſehr gering, man würde aber ſchon einen Erfolg ver⸗ zeichnen können, wenn es gelänge, die Kongreß⸗ partei von ihrer Politik der bedingsloſen Obſtruktion abzubringen. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Juli. Durch die Zeitungen ging füngſt ein Brief, den der deutſchnationale Vorſitzende des Wahlkreiſes Potsdam II an den langjährigen Reichstagsabgeord⸗ neten und Ehrenvorſitzenden dieſes Verbandes, Graf Weſtar p, gerichtet hat und in dem er in äußerſt verletzender Form dem Grafen Weſtarp eine Wan d⸗ lung der politiſchen Geſinnung vorwarf. In der D. A. Z. wehrt der bisherige deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Dr. v. Dryander dieſen Angriff ab. Er geht bei der Gelegenheit auch auf die Vorkommniſſe ein, die ſich kurz vor dem Abmarſch der Weſtarp⸗Gruppe im deutſchnationalen Fraktions⸗ zimmer abgeſpielt haben. In einer der letzten Frak⸗ tionsſitzungen, ſo plaudert Dryander aus der Schule, äußerte Hugenberg:„In der Partei kann nur eine Anſicht maßgebend ſein. Meine Anf icht ent⸗ ſpricht den gegenwärtigen Machtverhältniſſen in der Partei. Wer dieſer nicht folgen kann, muß die Folgerungen ziehen“. Graf Weſtarp richtete darauf an Hugenberg die präziſe Frage, ob dieſe Aeußerung als Aufforderung zum Aus⸗ tritt zu betrachten ſei. Weiter interpellierte er Hugenberg, ob er es billige, daß man ſeine, Weſtarps, Politik in amtlichen Parteiorganen als„kindlich“ bezeichnete und ihn mit Entziehung des„Saal⸗ ſchutzes“ bedrohe. Er fügte weiter die präziſe Frage hinzu, ob Hugenberg damit einverſtanden ſei, wenn ein„Tag“ ⸗Artikel des Abg. Quaatz ihm und ſeinen engeren Geſinnungsgenoſſen bei ihrer wahrhaft be⸗ gründeten Gegnerſchaft gegen die Reichstagsauf⸗ löſung unſachliche Motive, nämlich Angſt um ihr Mandat vorwerfe. a Hugenberg iſt einer Beantwortung dieſer Fragen trotz wiederholter Bitte ausgewichen. Dryander ſchließt dieſe für Herrn Hugenbergs diktatoriſches Gebahren bezeichnende Schilderung mit dem Be⸗ merken, die Geſchichte möge entſcheiden, inwieweit der letzte Führer der Deutſchnationalen Partei das Zeug zur Leitung einer ſo großen Organiſation be⸗ ſeſſen habe und ſetzt den Namen Hugenberg in Parallele zu dem Ludendorffs. N* Austritte in Dresden In einer Sitzung der Leitung des Wahlkreiſes Oſtſachſen der Deutſchnationalen Volkspartei teilte der bisherige Vorſitzende der Ortsgruppe Dresden, D Konferenz der kleinen Länder Telegraphiſche Meldung Deſſau, 29. Juli. Im Schloß zu Wörlitz iſt eine Konferenz der dem anhaltiſchen Staatsminiſterium die führenden Schwerin, Lippe⸗Detmold, Schaumburg⸗Lippe und Lübeck teilnehmen. Die Beratungen betreffen vor⸗ nehmlich die Abgrenzung der Zuſtändigkeit der Län⸗ der gegenüber dem Reich. Hilfe für Neurode Geſtern hat im Regierungsgebäude zu Breslau eine Beſprechung über die weiter zu treffenden Maß⸗ nahmen zur Unterſtützung von Witwen und ſonſtigen unterſtützungsberechtigten Angehörigen tödlich ver⸗ unglückter Bergleute im niederſchleſiſchen Stein⸗ kohlenrevier ſtattgefunden. Teilgenommen haben: der Oberpräſident, der Regierungspräſident, der Berg⸗ hauptmann, der Präſident des Landesarbeitsamtes Schleſien und Vertreter des Reichsarbeitsmini⸗ ſteriums. Die Verhandlungen ergaben ein erſchüttern⸗ des Bild von der Notlage, in die die ohnedies wirtſchaftlich bedrückte Bevölkerung des niederſchleſi⸗ ſchen Kohlenreviers durch das Unglück geraten iſt. Wenn auch bereits namhafte Summen für die Not⸗ Sir Arthur Conan Doyle Von Ludwig A. Boß, Mannheim Mit Sir Arthur Conan Doyle iſt ein Schriftſteller geſtorben, deſſen Name weit über die Grenzen ſeines engliſchen Vaterlandes hinaus bekannt geworden iſt, ein Schriftſteller von einer faſt unerſchöpflichen Phan⸗ taſtie und einer reichſtrömenden Erfindungsgabe. Vor allem, beſonders aber auf dem Feſtlande, war er bekannt als der Schöpfer des bekannten Lieb⸗ haberbetekttivs Sherlock Holmes, der mit ſeiner Geige, ſeinem Schlafrock, ſeinem ſtarken Tabak, ſei⸗ nem Mute und ſeiner eigentümlichen, faſt unheim⸗ lichen Begabung, auch die verwickeltſten Verbrecher⸗ Probleme zu entwirren und zu enträtſeln, ſo recht geeignet war, die Phantaſie und das Intereſſe eines außerordentlich großen Leſerkreiſes in und außer⸗ halb Englands zu feſſeln. Als Student der Medizin hat C. Doyle von ſeinem Profeſſor, dem Dr. Bell in Edinburgh, die Kunſt erlernt, aus ſcheinbar ganz nebenſächlichen und belangloſen Aeußerlichkeiten die überraſchendſten Deduktionen auf Vergangenheit und Charakter eines Patienten zu machen. Dieſe Kunſt kommt nun C. Doyle bei ſeinen Detektivgeſchichten zugut. Von zwei großen literariſchen Vorgängern erlernt er die notwendigen Kniffe: Edgar Allan Pog und Emile Gaboriau. Doyles Neuerung beſteht nun darin, daß er die Methoden der beiden miteinander verſchmilzt, daß er E. A. Poes analytiſch⸗geiſtige Spannung mit Gaboriaus erzähleriſchem Geſchick durchwirkt. Sein Sherlock Holmes iſt wie Dupin ein äußerſt ſcharfer und raſcher Beobachter, ein un⸗ erbittlicher Analytiker, er iſt aber auch wie Lecog oder Pere Taboret ein kraftſtrotzender, willensſtar⸗ ker Tatmenſch der keine Gefahren ſcheut, die ſchlimm⸗ ſten Verbrecherkneipen und die verrufenſten Opium⸗ höhlen aufſucht, wenn es gilt, die Spur eines Ver⸗ brechers aufzufinden und zu verfolgen. Schon Doyles erſte, in Amerika, im Mormonen⸗ ſtaate ſpielende Geſchichte„Eine Studie in Scharlach“ zeigt die Fähigkeit des Verfaſſers, Abenteuerer⸗ geſchichten mit dem Detektivproblem zu verknüpfen und die abenteuerlichen Verwicklungen ſo darzuſtel⸗ len, daß ſie ganz wahrſcheinlich klingen. Im„Zeichen der Vier“ handelt es ſich, ähnlich wie in Stevenſons berühmter„Schatzinſel um einen in Indien ge⸗ raubten Schatz, der in London dem Uebeltäter von dem Meiſterdetektiv wieder abgenommen wird. Es folgten dann eine große Reihe klugerdachter und äußerſt packend und ſpannend geſchriebener Detektiv⸗ erzählungen, in denen der Verfaſſer ſo viel Scharf⸗ ſinn, ſo viel Witz und Humor an den Tag legte, daß man ſich über den gewaltigen Erfolg dieſer Erzäh⸗ lungen garnicht wundern braucht. Als C. Doyle ſelbſt ſeines Helden müde geworden war und er ihn in der letzten Geſchichte„Das Schlußrätſel“ bei der Verfolgung einer Londoner Verbrecherbande in der Schweiz umkommen läßt, da ließ ihm das in Sherlock Holmes vernarrte engliſche Publikum keine Ruhe, bis der Verfaſſer ihn endlich wieder aufleben ließ, allerdings nicht zu ſeinem Vorteil; denn die jetzt folgenden Erzählungen und ganz beſonders die aller⸗ füngſten hatten nicht mehr die packende, ſpannende Wirkung, die von den erſten ausging. Jüngere Kräfte hatten ſich des Detektivromanes bemächkigt. Sie laſſen ihre Verbrecher und deren Verfolger mit allen Mitteln der modernen Technik arbeiten, ſodaß die gemütlichere, z. T. im viktorianiſchen Zeitalter ſpielende Sherlock Holmes ⸗Geſchichte ihren Reiz raſch verlor. Doyles Schriftſtellerruhm iſt aber nicht lediglich auf ſeinen Detektivgeſchichten begründet. Seine hiſtoriſchen Romane, die in erſter Linie Militär⸗ und Kriegsromane ſind, erfreuen ſich mit vollem Recht auch heute noch eines großen Leſerkreiſes. In „Micah Clarke“ bildet die bewegte Zeit der engliſchen Geſchichte, in der Monmouth, der natürliche Sohn Karls des II., ſeine Anſprüche auf den engliſchen Thron gegen Jakob II. mit Waffengewalt durchzu⸗ ſetzen verſuchte, den Rahmen zu den Abenteuern, die der Held Micah erlebte, und die er ſeinen Kin⸗ dern erzählt. In ſeinem zweiten hiſtoriſchen Roman „Die weiße Kompagnie“ bildet die Zeit des ſchwar⸗ zen Prinzen mit ſeiner Söldnerſchar den Hinter⸗ grund. Die Erzählung„Die Flüchtlinge“ führt uns die Zeit Ludwigs XIV. vor Augen. Wir erleben kleinen Länder zuſammengetreten, an der außer Miniſter der Staaten Braunſchweig, Thüringen, Diktator Hugenberg Stadtv. Dr. Berthold, den einſtimmigen B e⸗ ſchluß des Vorſtandes der Ortsgruppe mit, aus der Deutſchnationalen Volkspartei auszutreten. Hitlers Wahlparole „Schärfſte Offenſive gegen die Doung⸗ Parteien“ Eine Führer⸗Tagung der Nationalſozialiſten unter dem Vorſitz Gregor Straßers hat über die tak⸗ tiſche und techniſche Durchführung des Wahlkampfes beraten. Nach dem„Völkiſchen Beobachter“ ſprach Adolf Hitler über die Angriffstaktik der Partei, wobei er u. a. äußerte, mit der Annahme des Poung⸗ planes ſeien Marxismus und Bürgertum in gleicher Weiſe belaſtet. Das ermögliche den National⸗ ſozialiſten, im Wahlkampf von Anfang an zur ſchärfſten und rückſichtsloſeſten Offenſtve gegen die geſamte Front der Moungparteien überzugehen. Wenn dabei die bürgerlichen Parteien verrieben wür⸗ den, ſo ſei das an ſich nicht Ziel und Zweck des nationalſozialiſtiſchen Kampfes, ſondern nur unver⸗ meidliche Vorausſetzung für den Haupt⸗ und End⸗ kampf. Eine Wahlente Ein Berliner völkiſches Blatt bringt unter der Schlagzeile„Deutſche Arbeiter in die Sowjethölle exportiert“ die Meldung, daß nach einer Meldung der „Prawda“ aus dem Mai das Kohlenſyndikat 500 Ar⸗ beiter nach Rußland geſchickt habe, wo ſie für das Donez⸗Becken angeworben ſeien. Wie wir von un⸗ terrichteter Seite hierzu erfahren, haben Er werbs⸗ loſe aus Gelſenkirchen und Umgegend einen durch⸗ aus normalen Arbeitsvertrag mit Sowjet⸗ rußland abgeſchloſſen und ſind zum Teil auch ſchon nach Rußland abgereiſt. Von einem Zwang könne gar keine Rede ſein. Auf die Arbeiter ſei keinerlei Druck ausgeübt worden. Ein nutzloſer Antrag Drahtbericht unſeres Berliner Büros N Berlin, 29. Juli. Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat, wie die„Rote Fahne“ mitteilt, die ſofortige Einberufung des Ständigen Ausſchuſſes beantragt, der über die Aufhebung der Notverordnungen entſcheiden ſoll. Dieſer Vorſtoß der Kommuniſten gegen den Ar⸗ tikel 48 hat natürlich lediglich agitatoriſche Be⸗ deutung. 5 * hilfe gezeichnet ſind, ſo reichen doch dieſe Summen bei der Größe des Unglücks und der allgemeinen Not bei weitem nicht aus, das Elend zu beſeitigen. Es ergeht hiermit nochmals der dringende Appell an die Bevölkerungskreiſe, weitere Spenden zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. 5 5 0* 22 Horriot über Paneuropa 5 Telegraphiſche Meldung Paris, 28. Juli. Auf einem Bezirkskongreß der Radikalen Partei in Lyon hat Her riot eine Rede gehalten, in der er außenpolitiſch die pazifiſtiſche Tendenz ſeiner Po⸗ litik hervorhob, die gegen die alte Formel vom europäiſchen Gleichgewicht und von der Bündnis⸗ politik ſei, die Kriegs⸗ und Hegemoniekeime in ſich ſchließe. Das alte Europa möge ſich vorſehen. Arbeitsloſigkeit in England, Arbeitsloſigkeit in Deutſchland, Arbeitsloſigkeit in Italien. Wenn Europa ſich nicht orgauiſiere werde es ſeinem Ruin nicht entgehen. Daher müſſe der Briandſche Grundſatz von der föderativen Ge⸗ ſtaltung Europas angenommen werden. Habe denn der Krieg 1914—1918 den Völkern nicht genügt? Man müffe das Menſchenmögliche verſuchen, damit das der letzte Krieg geweſen ſei. 7 * Zum ſozialpolitiſchen Referenten an der Deut⸗ ſchen Botſchaft in Wien wurde Regierungsrat Dr. Fiſcher ernannt. i die Aufhebung des Ediktes von Nantes, die Verfol⸗ gung der Hugenotten und die Flucht einer Hugenot⸗ tenfamilie nach Amerika, wir erleben Schiffbruch, Gefangennahme und Flucht vor den Indianern. „Rodney Stone“ iſt ein außerordentlich lebendiges Sittengemälde der ausgelaſſenen und frivolen Ge⸗ ſellſchaftskreiſe, die ſich um die Perſon des Prinz⸗ regenten ſcharten; wir erleben Boxkämpfe und Wagenrennen, wir ſehen leichtſinnige Frauen, die ebenſo gemein fluchen, wie die geckenhaft aufgeputzten Junker, in deren Geſellſchaft ſie ſich befinden. Es iſt die Zeit des Kampfes der Engländer unter Pitt, Wellington und Nelſon gegen die Franzoſen. Aeußerſt packende und feſſelnde Kriegsbilder, glänzende Sol⸗ datengeſtalten aus der Zeit der napoleoniſchen Kriege enthält Doyles„Heldentaten des Brigadiers Gerard“. Wir ſehen in dieſen Geſchichten dieſelbe Zeitſpanne wie im vorhergehenden Roman, nur ge⸗ ſehen mit den Augen und gefühlt mit der Seele des recht unterhatenden, tapferen aber ſtark von ſich ſelbſt eingenommenen franzöſiſchen Soldaten Gerard, der die Feldzüge des großen Kaiſers mitgemacht hat. Außer ſeinen hiſtoriſchen Romanen, ſeinen Aben⸗ teuer⸗ und Detektivgeſchichten hat C. Doyle eine Reihe novelliſtiſcher Werke geſchrieben auf Grund ſeines Wirkungskreiſes, ſeiner Erfahrungen und Be⸗ obachtungen als Arzt oder wie in dem Roman„Die Tragödie des Korosko“, bei der ihm ſeine Beobach⸗ tungen als Berichterſtatter während des ägyptiſchen Feldzuges zu ſtatten kamen. Es läßt ſich nicht beſtret⸗ ten, daß C. Doyle ein Meiſter der Kurzgeſchichte iſt, und manche ſeiner Erzählungen können ihres feinen Aufbaues, ihres prächtigen Humors und ihrer ſtili⸗ ſtiſchen Schönheit und Glätte wegen zu den beſten der neuzeitlichen engliſchen Literatur gerechnet werben. Doyle war ein glühender Patriot und Imperialiſt, der wie ſo viele ſeiner engliſchen Zeitgenoſſen, man denke nur an Joe Chamberlain, Cecil Rhodes, Rud⸗ vard Kipling und andere, von dem Glauben beſeelt war, daß das britiſche Reich von der Vorſehung dazu beſtimmt ſei, in den dunklen Teilen der Erde Licht, Ziviltſation und Kultur zu verbreiten. Als der Burenkrieg ausbrach, ſtellte er ſich ſeinem Vater⸗ Letzte Meldungen Eine Betrügerin feſtgenommen sw. Darmſtadt, 29. Jul. Dieſer Tage erſchien ig mehreren hieſigen Geſchäften eine Unbekannte, die ſich als Frau Dr. Bauer ausgab und angeblich Neckarſtraße 25 wohne. Die Frau ſuchte ſich in den Geſchäften Hüte, Mäntel, Strümpfe und Eßwaren aus, nahm einen Teil mit und verlangte, daß der Reſt der Waren mit der Rechnung in ihre Wohnung geſchickt werden ſolle. Auf dieſe Weiſe gelangte die Betrügerin in den Beſitz eines Teiles der ausgeſuch⸗ ten Gegenſtände. Durch die ſofort eingeſetzten Ex⸗ mittlungen der Kriminalpolizei wurde die Un⸗ bekannte als die 41jährige Fabrikarbeiterin und ſpä⸗ tere Verkäuferin Suſanne Hoffmann aus Bieber bei Offenbach ermittelt, die in ihrem Leben ſchon ſehr bewegte Tage hinter ſich hat. Nach Feſtſtellung des Tatbeſtandes wurde ſie wieder, da feſten Wohnſttz, auf freien Fuß geſetzt. Den Geſchädigten konnten die Waren zum größten Teil wieder zugeſtellt wer⸗ den. 8 Gemeinſam in den Tod Sw. Offenbach a.., 29. Juli. Ein Liebe 8 paar, der 25 jährige Feinmechaniker A. Bode und die 22jäh⸗ rige Stepperin R. Milani, beide von hier, haben nach einer ſchönen Rheintour ihrem Leben im Rhein ein Ende gemacht. Aus einem Schrei⸗ ben an die Eltern geht hervor, daß ſie das Leben in vollen Zügen genoſſen hätten und nun den Tod im Rhein ſuchen würden. Die Leiche des jungen Man⸗ nes wurde bereits unterhalb Rüdesheim geländet, während die Leiche des Mädchens noch nicht geborgen iſt. Spinale Kinderlähmungsepidemie * Saarbrücken, 29. Juli. Die aus Elſaß⸗Lothrin⸗ gen eingeſchleppte ſpinale Kinderlähmung greift im Saargebiet weiter um ſich und iſt bereits an die pfälziſche Grenze vorgedrungen. In Homkurg hat jetzt neben der Volkshauptſchule auch das Reformrealgymnaſium vorzeitig mit den Som⸗ merferien begonnen. Auch die Sonntagsſchule des Vereins für innere Miſſion und die Jungſcharen⸗ ſtunde kommen aus dieſem Grunde in Fortfall. In Böckweiler wurde die Krankheit an einem 11jäh⸗ rigen Kinde feſtgeſtellt und deſſen ſofortige Ueber⸗ führung ins Krankenhaus angeordnet. Auf Anord⸗ nung der Regierungskommiſſion ſind vorgeſtern die Volks⸗ und höheren Schulen im ganzen Saar⸗ gebiet geſchloſſen und die Kinder bereits in die Herbſtferien entlaſſen worden. Weiterhin iſt beabſichtigt, die Ferientransporte der Schulkinder zu verbieten. Großer Juwelen⸗ und Kunſtdiebſtahl in London — Loudon, 28. Juli. Bei einem großen Juwelen⸗ diebſtahl im Londoner Stadthaus von Lord Minto wurden außerordentlich wertvolle Prezioſen ent⸗ wendet. Den Dieben fielen auch ein echter Neynolds und zwar ein Porträt der 1. Gräfin Minto in die Hände. Der Wert der geſtohlenen Gegenſtände wird auf 32000 Pfund Sterling geſchätzt. 0 Verbot der Zeileismethode in der Tſchecho⸗ Vf. C 3 — Prag, 29. Juli. Dem„Expreß“ zufolge hät das Miniſterium für Geſundheitsweſen auf Grund einer Entſchließung, die in einer Proteſtverſammlüng der tſchechiſchen Aerzte gefaßt worden war, an die Lan⸗ desbehörden in Brünn, Preßburg und Ungvar ein Zirkular gerichtet, wonach den Aerzten nicht nur ver⸗ auch durch Inſerat darauf aufmerkſam zu machen. Unruhen in Braſilien — Rio de Janeiro, 29. Juli. Im Zuſammenhang mit der Ermordung des Präſidenten Joao Peſſoa ſind im Staate Parahyba ſchwere Unruhen aus⸗ gebrochen. Bisher wurde eine Perſon getötet. In verſchiedenen Teilen des Landes wurden Häuſer in Brand geſteckt. Brand in einer kommuniſtiſchen Druckerei — Helſingfors, 29. Juli. In einer am ver⸗ gangenen Samstag von den Behörden geſchloſſenen kommuniſtiſchen Druckerei in Kuopio iſt am Sonn⸗ tag abend, auſcheinend durch Brandſtiftung, ein Feuer ausgebrochen. Als der Tat verdächtig wurde ein kommuniſtiſcher Faktor von der Polizei verhaftet. a Feldlazarett. Seine Kenntniſſe Afrikas, die er ſich bereits bei einem früheren Aufenthalt erworben hatte, und ſeine Erfahrungen während des Buren⸗ krieges veranlaßten ihn, publiziſtiſch in die Zeit⸗ geſchichte einzugreifen. Er ſchrieb zwei Bücher über den Burenkrieg„Der Große Burenkrieg“ und„Der Krieg in Südafrika. Urſache und Wirkung des Krie⸗ ges, ein Verſuch, die wahren Tatſachen vor die Augen der Völker zu ſtellen.“ Wenngleich dieſe beiden Bücher, die eine überaus große Verbreitung fanden, ſtark ſubjektiv und imperialiſtiſch gefärbt ſind, ſo haben ſie doch weſentlich dazu beigetragen, die faſt allgemeine Entrüſtung, die damals in Europa gegen England herrſchte, zu mildern. Zweifellos iſt es dem Erfolge dieſer Bücher zu verdanken, daß C. Doyle in den Adelsſtand erhoben wurde. In den letzten Jahren ſeines Lebens verſchrieb ſich C. Doyle immer mehr dem Spiritismus, und ſeine letzten Werke ſtehen ganz unter dieſem Einfluß. Doch England verlor in ihm einen Schriftſteller von nicht geringen Qualitäten, einen eifrigen Patrioten und einen Mann, der ſich bis in die letzten Tage ſeines arbeitsreichen Lebens immer wieder für Wahrheit und Recht einſetzte und gerne für die eine Lanze brach, von denen er glaubte, daß die Welt und die Menſchen ihnen Unrecht getan hätten. Mutig ſtritt er für die Eigenregierung der Irländer, für die Gefängnisreform, für die Reform des Che⸗ ſcheidungsrechtes; überall ſetzte er als eifriger und aufrichtiger Sportsmann, der er war, ſich mit ſeiner ganzen Perſönlichkeit für das ein, was er für recht und billig erkannt hatte, bis der Tod ihm, dem 72⸗ jährigen, die Feder aus der Hand nahm. Neue Opern. Franz Werfel hat ſein er⸗ folgreiches Schauſpiel„Juarez und Maximilian“ zu einem Opernbuch für Darius M ilhaud um⸗ gearbeitet. Die neue Oper, deren Mufik nahezu fertig iſt, wird„Maximilian von Mexiko“ heißen.— Mark Lothar hat die Kompoſition einer komi⸗ lande als Arzt zur Verfügung und arbeitete in einem ſchen Oper in zwei Teilen nach dem Text von F. Kvenigsgarten„ord Spleen“, die Geſchichte vom lärmſcheuen Mann betitelt, vollendet. 355 boten wird, die Zeileismethode anzuwenden, ſondern * . 1 — f Dienstag, den 29. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 344 — Mannheimer Einwohnerbuch 1930/31 Der 94. Jahrgang des Mannheimer Ein⸗ wohnerbuches, des unentbehrlichen Nachſchlage⸗ werkes für Behörden, Geſchäftswelt und Privat⸗ mann, iſt ſoeben im Verlage der Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., R J,—6, erſchienen. Die ſchlechte Wirtſchaftslage hatte Auflöſung und Neugründung zahlloſer Firmen aller Branchen und damit große Aenderungen des Adreſſen⸗ materials zur Folge. Auch die rege Bau⸗ tätigkeit, namentlich in den äußeren Stadtbezir⸗ ken und in den Vororten, bedingte Adreſſen⸗ änderungen in einem ſeit Jahren nicht mehr er⸗ lebtem Umfange. Im Vorort Wallſtadt mußten faſtſämtliche Straßennamen umbenannt werden, da die gleichen Namen ſchon in den früher eingemeindeten Vororten vorhanden waren. Durch Anſchluß des Vororts Sandhofen und des Stadtteils Waldhof an das neue Telegraphen⸗Unteramt„Weſt“ erhalten im Spätherbſt 1930 die dortigen Fernſprech⸗ teilnehmer neue Anſchlußnummern, die, ſoweit ſie zu erfahren waren, jetzt ſchon in Klammern(ö) bei⸗ gedruckt wurden. 1 Außer dem vollſtändig neu bearbeiteten ſieben⸗ farbigen Hauptplan der Innenſtadt mit den angrenzenden Stadtteilen Lindenhof, Schwetzinger⸗ ſtadt, Neckarſtadt, Oſtſtadt, Neuoſtheim, Waldhof und dem Induſtrie⸗ und Hafengebiet liegt der Ausgabe 1930/1 des Mannheimer Einwohnerbuchs ein zwei⸗ ter Plan bei, der lediglich die Vororte Feudenheim, Käfertal, Neckarau, Rheinau, Sandhofen(Scharhof nochmals beſonders) und Wallſtadt enthält. Die Gar⸗ tenſtadt Mannheim⸗Waldhof, die ſich in den letzten Jahren ſo ſtark vergrößerte, daß ſie einen Stadtteil für ſich bildet, iſt in dieſen Plan ebenfalls beſonders eingezeichnet. Auch der Stadtteil Rheinau mit ſeinen umfangreichen Hafen⸗ und Induſtrieanlagen, der in früheren Jahren nur ſehr beſchränkt eingezeichnet werden konnte, iſt nunmehr im vollen Umfange im Plan feſtgelegt. Eine Karte von Mannheim mit wei⸗ terer Umgebung bis zur Bergſtraße, der Pfalz, Rhein⸗ heſſen uſw. vervollſtändigt das wertvolle karto⸗ graphiſche Material, deſſen Vervollſtändigung einem langgehegten Wunſche vieler Adreßbuchbenützer ent⸗ gegenkommt. Mit Hilfe des ebenfalls beiliegenden alphabetiſchen Straßenverzeichniſſes können alle Straßen in den Plänen leicht aufgefunden werden. Aus dieſen Neuerungen geht hervor, daß man ſich wieder bemüht hat, den Inhalt des Einwohnerbuches auf den aktuellſten Stand zu bringen. Im übrigen iſt die Reihenfolge des Textes in der bewährten Ueberſichtlichkeit beibehalten worden. Der Reklame⸗ teil gibt vielen Firmen Gelegenheit, ſich in emp⸗ fehlende Erinnerung zu bringen. Der Preis des Einwohnerbuches, das in unſerer Hauptgeſchäftsſtelle R 1,—6 käuflich iſt, beträgt wieder 20 Mark. And die Witwen? Bei der Feſtſtellung der noch lebenden Altvetera⸗ nen in Stadt und Land würde es zweifelsohne allge⸗ mein intereſſieren, zu erfahren, wie viel Witwen der Altveteranen aus den Kriegen 66 und 71 noch am Leben ſind und in welcher Wirtſchafts⸗ lage ſich dieſe alten Frauen befinden, für die ſich ſofort nach Beendigung der unheilvollen Inflation Frl. E. W. Trippmacher⸗Ladenburg in einer Eingabe an den Landtag einſetzte. In dieſer Eingabe wurde auf die bittere Notlage, in der viele dieſer alten Frauen ſich damals ſchon befanden, hingewieſen und durch eine Reihe konkreter Fälle ſeſtgeſtellt wie notwendig es wäre, den alten Frauen, die oft ihre bischen Erſparniſſe durch die Inflation zerflattern ſahen, den Ehrenſold der Gatten zu belaſſen, der, wie ſo manche wir uns ſagten, ſie vor der äußerſten Not ſchützen würde: Dieſe Eingabe wurde damals dem Haus ⸗ haltsausſchuß überwieſen, der ſie befürwortend dem Reich zur Bearbeitung übergab. Seitdem war, trotzdem ſich auch der Kyffhäuſerbund der Sache an⸗ nahm, leider trotz erneuter Eingaben nichts poſitives zu erreichen. Und ſo„ſchwebt“ dieſe Angelegenheit, die dringend ihrer Erledigung bedarf, zumal dieſe Witwen in den ſeltenſten Fällen eine Rente be⸗ ziehen, noch immer. Es muß einmal die Oeffentlich⸗ keit auf die Not der Witwen der Altveteranen hin⸗ gewieſen werden! 5 Ein amerikaniſches Reiſeprogramm iſt eine ſtrapaziöſe Angelegenheit, auch wenn es unter der milden Regie des Norddeutſchen Lloyd durchgeführt wird. Die Begeiſterung für die Steubenleute iſt jedoch in allen deutſchen Städten groß. Ein paar zwangloſe Stunden geſtern abend im Palaſthotel brachten uns die Deutſchamerikaner näher. Sie kamen kurz nach 19 Uhr aus Heidelberg. Mögen die Herren Hoffmann, Griepenkerl, Otto und wie ſie alle heißen, noch ſo oldenburgiſch, ſchwäbiſch oder bayeriſch ausſehen, mag der aus den Kindͤheitstagen in Deutſchland her noch erhaltene Dialekt, wenn auch etwas amerikaniſch gefärbt, noch ſo deutſchheimatlich anmuten, Fritz Otto, Mitglied des Komitees, be⸗ tont als oberſtes Ziel der Steuben⸗Geſellſchaft Pflicht, Recht, Menſchenliebe und Toleranz, die das Funda⸗ 5110 und die Eckſteine zum Bau der Geſellſchaft ilden. Amerikaniſche und deutſche Laute alſo hörte man geſtern abend in Mannheim. Die Gäſte kamen kurz nach 19 Uhr hier an, wo ſie von der Ortsgruppe des Vereins für das Auslands⸗ deutſchtum im Hauptbahnhof begrüßt wurden. Als die Amerikaner dem Sonderzug ent⸗ ſtiegen waren, hielt der Vorſitzende der Mannheimer Ortsgruppe des VDA., Dr. Graff, eine Anſprache, in der er ſeiner Freude über den Beſuch der Steuben⸗ Geſellſchaft Ausdruck gab. Der Verein für das Deutſchtum im Ausland habe ſich zur Aufgabe ge⸗ ſetzt, in ideeller und in praktiſcher Hinſicht die Be⸗ ziehungen zwiſchen den Deutſchen aufrecht zu er⸗ halten, die oder deren Vorfahren ausgewandert ſeien. Dieſen Beſtrebungen ſei es zu danken, daß der badiſche Heimattag veranſtaltet wurde, zu dem aus faſt allen europäiſchen Ländern Deutſchſtämmige her⸗ beieilten. Dr. Graff dankte der Steuben⸗Geſellſchaft für ihr Eintreten gegen die Kriegsſchuldlüge und ſchloß ſeine Ausführungen mit der Bitte, die Steuben⸗ Geſellſchaft möchte nach ihrer Rückkehr nach Amerika durch die dortige Preſſe dahin wirken, daß das Erſte Hausgehilfinnenprüfung Am 23. Juli fand an der Städt. Hausfrauenſchule in Käfertal der ſeit zehn Monaten beſtehende Wei⸗ terbildungskurs für Hausangeſtellte. ſeinen Abſchluß durch eine Prüfung. Die 15 Teil⸗ nehmerinnen des Kurſes zeigten durchweg gute, zum Teil ſogar ſehr gute Leiſtungen in den vorgeſchrie⸗ benen Fächern. Das Ergebnis der Prüfung zeugte nicht nur für den Fleiß und den Ernſt, mit dem die Kursteilnehmerinnen ihre Aufgaben erfaßten, ſondern auch für den guten Geiſt und die volle Be⸗ friedigung, die Schülerinnen und Lehrerinnen be⸗ herrſchten. Die Prüfung teilte ſich in eine thepretiſche und praktiſche. J Die theoretiſchen Fächer umfaßten: Lebens⸗ und Berufskunde, hauswirtſchaftliches Rechnen, Nah⸗ rungsmittel⸗ und Ernährungslehre, Haushaltungs⸗ kunde, Säuglings⸗ und häusliche Krankenpflege. Die beiden letzten Fächer wurden von der Schulärztin Frl. Dr. Edelmann, die den diesbezüglichen Un⸗ terricht im Kurs erteilte, geprüft, während die vor⸗ hergehenden Fächer die Kurslehrerin, Fortbildungs⸗ ſchul⸗Hauptlehrerin Frl. Haag, prüfte. Die praktiſche Prüfung beſtand aus der Her⸗ ſtellung je einer gut bürgerlichen Mahlzeit an den 3 Tiſchen der Schulküche, ferner im Decken und Aus⸗ ſchmücken der Eßtiſche und Servieren der fertig⸗ geſtellten Mahlzeiten. In der Zwiſchenzeit fand die Begutachtung der im Handarbeitsunterricht bei Frl. Brenzinger gefertigten Arbeiten ſtatt. Ferner wur⸗ den die gewaſchenen, gereinigten Gegenſtände, wie Spitzen, Woll⸗ und Seidenkleider gezeigt. Ein Tiſch mit eingemachten Früchten und Gemüſen, auch ſelbſt⸗ hergeſtellte Obſtſäfte, fehlten nicht. Einige ſchön ver⸗ zierte Torten boten einen leckeren Anblick. Der Prüfungsausſchuß, beſtehend aus der Leite⸗ rin der Hausfrauenſchule, Frl. Rektorin Gulde, Die Steuben⸗Geſelljchaft in Mannheim Saargebiet Deutſchland zurückgegeben werde. Präſident Dr. Th. Hoffmann dankte für die freundliche Aufnahme. Dann fuhren die Deutſch⸗ amerikaner in die Hotels. Nach dem Abendeſſen fand im Palaſthotel der offizielle Empfang der Gäſte durch Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich ſtatt. Mannheim freue ſich ganz beſonders, ſo be⸗ tonte der Oberbürgermeiſter, die Steuben⸗Geſellſchaft bei ſich begrüßen zu können. Es ſei außerordentlich zu bedauern, daß die Gäſte nicht länger in Mann⸗ heim, der wirtſchaftlichen Metropole Südweſtdeutſch⸗ lands, blieben. Der Stadtrat habe beſchloſſen, eine Straße nach Steuben zu benennen. Es ſolle dies ein Sinnbild für die Freundſchaft zwiſchen Amerika und Deutſchland im Allgemeinen und den Mitgliedern der Steuben⸗Geſellſchaft und Mannheim im Beſonderen ſein. Mitglied des Komitees G. F. Otto aus San Diego(Kalifornien) dankte für die freundlichen Worte. Zufällig weilte am geſtrigen Abend auch Bürgermeiſter Bruckner von dem Newyorker Stadtteil Bronx in Mannheim. Er nahm an der ſtimmungsvoll verlaufenen Zuſammenkunft im Pa⸗ laſthotel teil und hielt in engliſcher Sprache eine Rede, in der er ſeiner Freude Ausdruck gab, daß auch er aus Deutſchland ſtamme. Die ſtimmungsvolle Zuſammenkunft hielt die Gäſte noch lange vereint. 5 In Frankfurt und Heidelberg Auch in Frankfurt wurden die Amerikaner herzlich willkommen geheißen. Es gab dort ein großes Wiederſehen. Verwandte und Bekannte der Gäſte waren aus nah und fern zu Beſuch gekommen. — In Heidelberg wurde die Steuben⸗Geſellſchaft geſtern im Schloßhof willkommen geheißen. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Nein haus gab bekannt, daß auch Heidelberg eine Straße nach Steuben benennen werde. h. deren tätiger Mitarbeit viel das Zuſtandekommen des Kurſes zu danken iſt, den Vertreterinnen der Be⸗ rufsverbände, die den Kurs ins Leben gerufen, des Hausfrauenbundes und der drei Hausgehilfinnen⸗ Organiſationen, ferner einer Vertreterin des Ar⸗ beitsamtos, konnten mit dem Ergebnis dieſes Weiterbildungskurſes zufrieden ſehr ſein. Wurde doch 5 Teilnehmerinnen im Lehrbrief die Geſamtnote fehr gut und allen übrigen die Note gut erteilt. Dieſer Fortbildungskurs, der eine wei⸗ tere hauswirtſchaftliche Ausbildungsmöglichkeit bie⸗ tet und eine Hebung des Hausangeſtelltenberufes bedeutet, wird hoffentlich eine ſtändige Einrichtung bleiben. Die Bäume am Ring werden verſchönert Den Bäumen am Ring wird gegenwärtig beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit geſchenkt. Aber nicht von dem Publikum. Denn das hat ſchon längſt heraus⸗ gefunden, daß dieſe Bäume da ſind, um Schatten zu ſpenden. Höchſtens im Frühjahr wirft der Groß⸗ ſtädter einen Blick auf das friſche Grün und denkt: „Wie ſchön iſt doch der Lenz!“ Wenn die Blätter fallen, wird der zweite Blick darauf geworfen, wobei man gleichzeitig reſigniert feſtſtellt, daß der Herbſt bald wieder in das Land zieht. Bekanntlich fallen die Blätter von dieſen Bäumen ſchon im Sommer, ſodaß man alſo Gelegenheit hat, ſich rechtzeitig auf den Herbſt vorzubereiten. a Die Aufmerkſamkeit, die gegenwärtig den Bäumen geſchenkt wird, geht von einigen Männern aus, die zwiſchen den Aeſten herumklettern. Ab und zu hört man das Klappern einer Schere, einige trockenen Aeſtchen fallen zu Boden— das iſt alles. Von unten her aber merkt man keinerlei Veränderungen an den Bäumen. Lediglich ſammelt ſich im Laufe des Tages unter den Bäumen ein Häufchen trockener Aeſte an, die nach Beendigung der Arbeit entfernt werden. d Beiſetzung von Eduard Binge Eine größere Trauergemeinde nahm geſtern nach mittag Abſchied von dem Mitinhaber der Mann⸗ heimer Maskenverleihanſtalt Adler u. Binge, Kauf⸗ mann Eduard Binge, der am Freitag unerwartet im 39. Lebensjahr verſtorben iſt. Nach der Ein⸗ ſegnung durch Kaplan Deichelbohrer von der Unteren Pfarrei und einem Harmonium⸗ und Cello⸗ ſpiel gab ein langer Trauerzug dem Dahingeſchie⸗ denen das letzte Geleite. Am Grabe dankte Herr Stephan im Namen des„Columbus“, des Vereins für kath. Kaufleute und Beamte, dem Verſtorbenen für die Treue zum Verein. Mehr als zwei Jahr⸗ zehnte gehörte er dem„Columbus“ an. Für die Geſellſchaft„Fröhlich Pfalz“ ſprach deren Vorſitzen⸗ der Bornhofen, der an die Verdienſte des Grün⸗ dungsmitgliedes Binge erinnerte. Der Unterländer Fiſcherei⸗Verein legte durch Fabrikant Veith einen Kranz nieder. Der katholiſche Arbeiterverein, der durch eine Fahnenabordnung vertreten war, wird für den Verſtorbenen eine Meſſe leſen laſſen. Vom Laſtauto kotgefahren Die Unſitte vieler Radfahrer, ſich an Laſtautos anzuklammern und mitziehen zu laſſen, forderte ge⸗ ſtern nachmittag ein junges Menſchenleben. Der neunjährige Sohn Joſef eines Anwohners der Pfingſtbergſiedlung namens Binder war gegen 37 Uhr mit zwei jungen Kaninchen im Ruckſack zu Rade auf dem Heimweg von Rheinau nach dem Pfingſtberg begriffen. Ein mit Bierfäſſern beladenes Laſtauto mit Anhänger überholte ihn. Da es in gleicher Richtung fuhr, hielt ſich der Knabe an der Hinterwand des vorderen Wagens feſt und ließ ſich ziehen. Als der Transport an die Einmündung der Wachenburgſtraße in die Relaisſtraße gelangte, ge⸗ wahrte der Knabe einen dort poſtierten Schutzmann. Wohl in Befürchtung eines Strafzettels ließ er den Wagen los, konnte ſich jedoch anſcheinend nicht raſch genug aus der Fahrbahn entfernen oder wurde ſonſt⸗ wie behindert und ſtürzte zu Boden, wobei ihm die Räder des ſchwerbeladenen Anhängers über den Leib fuhren. Der arme Junge wurde zermalmt. Er war ſofort tot, ebenſo die beiden Häschen. Als die Gerichtskommiſſion den Tatbeſtand auf⸗ genommen hatte und die Laſtwagen weiterfahren wollten, warf ſich die herbeigeholte verzweifelte Mut⸗ ter vor die Wagen, um ſich ebenfalls überfahren zu laſſen. In ohnmächtigem Zuſtand wurde die Unglück⸗ liche in ihre Wohnung verbracht. Das gräßliche Un⸗ glück hätte ſich vielleicht vermeiden laſſen, wenn der Begleitmann nicht neben dem Chauffeur, ſondern, wie vorgeſchrieben, auf dem Anhänger Platz genom⸗ men hätte. So mußten beide erſt von Paſſanten durch Zurufe auf den ſchrecklichen Vorfall aufmerk⸗ ſam gemacht werden. K * Fabrikbraud. Im Hauptwerk der Joſeßh Vögele AG. an der Neckarauerſtraße geriet ge⸗ ſtern nachmittag durch nicht vollſtändiges Ausſchalten eines Oelwiderſtandes in einem hinter der Hoblerei gelegenen Schuppen das Oel des Widerſtandes in Brand. Da das Feuer auf den Dachſtuhl übergriff, mußte um 4,32 Uhr die Feuerwache II alarmiert werden, die die Gefahr mit einer Schlauchleitung be⸗ ſeitigte. Der Schaden dürfte—400 Mk. betragen. * Zur Gründung des Tierpark⸗Vereins. Wie der einſtweilige Vorſitzende des Vereins mitteilt, ſoll die Gründungsverſammlung wieder⸗ holt werden, um einem größeren Kreis von Inter⸗ eſſenten Gelegenheit zu geben, die Ziele des Vereins kennen zu lernen. Bis dahin führt ein vorbereiten⸗ der Ausſchuß die Vereinsgeſchäfte. Schluß des redaktionellen Teils Büdo Beize Farbbohnerwachs Der keunkene Sommer Skizze von Werner Lürmaunn Unter dem dunkelgrünen Baldachin alter Linden geht die Straße hinein in das Land. Flimmernde Sommerſonne glüht über Wieſen ſeitwärts. Unter dem Wipfeldach iſt es ſchattenkühl und erträglich. Zwei Menſchen gehen hier zum Dorf und zur Bahnſtation. Es iſt früh am Nachmittag. Weit hin⸗ ten über den ſonnezitternden Flächen ruhen weiße Wolken. Und es iſt ſehr ſtill, die Straße leer von anderen Menſchen. Die beiden ſchweigen, während ihr Blut im Rhythmus des Schreitens ſchwingt. Auf der Windhöhe, wo die Ruhebank ſteht, ver⸗ halten ſie den Schritt. Oft an den Abenden ſaßen ſie hier, wenn der Horizont in goldbraunem Dunſte ſchwamm. Vor ihren Blicken geht die Straße hinab zum Dorf. Mit moosbewachſenen Riedbächern ruht eß unter den Baumwipfeln. Kinder haſchen ſich auf dem ſteinernen Kirchplatz; ein brauner Wagen kriecht jetzt ſchwerfällig aus dem Dorfausgang und folgt dem grauen Band der Straße. Neben den zottigen Gäulen geht peitſchenſchwingend ein Mann, und hinter winzigen Fenſtern werden ſchwarzhaarige Frauenköpfe ſichtbar. Es ſind Zigeuner. Gedämpftes Spiel einer Geige weht aus dem Wageninnern durch die warme Luft. „Zigeuner!“ ſagt Felix in die Stille. Verhalten klingt es wie das Spiel der braunen Heimatloſen. Frau Melitta nimmt den Hund kürzer an die Leine. Zwiſchen ihren Brauen ſteht eine Falte. „Schmutziges Geſindel“, das iſt alles, was ſie ent⸗ gegnet. Betroffen ſieht der Mann zu ihr hin:„Ich be⸗ neide ſie faſt. Pferde, Geigenklänge, Tanz ums Lagerfeuer. Mit ihnen geht der tiefe Atem der elt——“ Dann verſtummt er verwirrt. Auch die Frau ſchweigt. Unterdes rollt der Wagen an ihnen vorben. Ledergeſchirr raſſelt und die Räder kreiſchen. Der braune Mann knallt mit der Peitſche. Dazwiſchen klingen lockender Sang der Geige und as zornige Gebell des Hundes. Als die beiden zum Dorf hinabgehen, ſummt Felix die fremdartige Melodie vor ſich hin. Vom Turm hallen drei Uhrſchläge. Dann ſtehen ſie vor dem winzigen Bahnhofs⸗ gebäude. Eben ſchnaubt der Zug heran, der Felix zur Stadt zurücktragen ſoll. Ein paar Worte fliegen zwiſchen ihnen noch hin und her; weit beugt ſich Felix aus dem Fenſter; der kiesbedeckte Bahnſteig gleitet hinweg. Schlank und jung ſteht die Frau im ſommerhellen Kleide, den großen Hand an der Seite, und winkt. Felix ſchwenkt die Mütze, bis der Zug verſchwindet. Das Landhaus, in dem Frau Melitta als Frau des Gutsbeſitzers Textor wohnt, liegt am Fluſſe. Grüne Läden umrahmen die weißen Fenſter. Um Veranda und Terraſſe rankt die blaue Waldrebe. Von hier geht der Blick zum Waſſer, darauf braun⸗ ſchwarz die Segel der Torfſchiffer ziehen und ſich dunkel im blaugrünen Gleiten der Strömung ſpiegeln. Jenſeits über dem Deich ragen vor blauer Luft holzgeſchnitzt die Pferdeköpfe vom Firſt der Gehöfte. Auf dem geöffneten Flügel im Gartenzimmer ſtehen noch aufgeſchlagen die Noten, aus denen Felix ſpielte— Brahms, Chopin, Tſchaikowſky. Roter Phlox leuchtet aus japaniſcher Vaſe. Einen Augen⸗ blick lang ſetzt ſich Frau Melitta in einen der Korb⸗ ſeſſel, die an der Terraſſenbrüſtung ſtehen. Sie iſt allein. Duft ſpter Roſen wogt vom Garten herauf, und langſam hebt ſich ein rötlicher Mond jenſeits über dem Waſſer. Das tut gut und beruhigt Dann kommt die Mamſell und bittet zu Diſch. Man nimmt die Mahlzeiten im getäfelten Speiſe⸗ zimmer. Die Vorhänge ſind ſchon zugezogen. Aus grünem Lampenſchirm flutet Licht. Von den Wän⸗ den glänzen altersdunkle Oelbilder. Ihr Mann nimt eben Platz, als ſie eintritt. Die Mahlzeit beginnt. Felix Platz iſt leer. Ehe Frau Melitta dem Mädchen zum Abräumen ſchellt, fragt Herr Textor, ob ſie den Jagdwagen be⸗ nutzt habe, um den Gaſt zur Bahn zu bringen. Seine [Stimme iſt ruhig wie immer.„Wir gingen“, ant⸗ wortet die junge Frau.„Felix läßt noch grüßen.“ Indes kommt das Mädchen herein, um abzudecken. Herr Textor hat Abrechnungen mit dem Ver⸗ walter und geht zum Arbeitszimmer hinüber. Spät noch lehnt die Frau an der Terraſſen⸗ brüſtung. Höher geſtiegen iſt der Mond und ſchwimmt als ſilberhelle Scheibe im tiefen Himmel der Julinacht. Es koſtet Ueberwindung, an Schlaf zu denken. Drunten durch die ſilberſtäubende Flut zieht ein letztes ſchwazes Boot, und der dunkle Alt einer Mädchenſtimme ſchallt ſehnſüchtig vom Waſſer herauf. Da iſt es mit Frau Melittas Kraft zu Ende. Die Maske der Gelaſſenheit fällt mit jäher Gewalt von ihrem Antlitz, ihr Kopf ſinkt langſam auf den Stein der Brüſtung Jeden Morgen reitet Herr Textor über die Fel⸗ der. Bald auch iſt das Korn ſchnittreif. Senſen⸗ dengeln ſteht in der Luft. Alle Fenſter ſtehen mor⸗ gens weit offen im Landhaus. Der Flügel iſt ſeit langem geſchloſſen. Morgen für Morgen wartet die Frau auf das Klingeln des Briefträgers. Der Hund liegt ihr zu Füßen. Ihr Herz klopft vor Erwartung.„Zigeuner!“ ſagt ſie einmal träumeriſch vor ſich hin und hält er⸗ ſchrocken inne. Dann iſt ein Brief von Felix da. Lange hält ſie den Umſchlag in der Hand, ehe ſie ihn zu öffnen wagt. In ihrem Kleide, das die Farbe der gelben Dahlien hat, ſitzt ſie und lieſt. Von den zuckenden Schultern gleitet das ſeidene Tuch zu Boden. Künſtler ſind wohl immer treulos, empfindet ſie dunkel— Von den Raſenflächen draußen grellt die Sonne, daß die Augen ſchmerzen. Es iſt ſehr heiß, ein Ge⸗ witter wäre Erlöſung. Aber der Himmel ſtrahlt wolkenlos in faſt ſüdlicher Bläue. Sie ſchließt den Brief in den Kirſchbaumholzſekretär. Später wird ſie ihn zerreißen. Das muß ſein. Als ſie am Flügel vorübergeht, ſtreifen ihre Hände über das blanke, ſchwarze Holz Sie ſteigt die Treppe hinauf zum Obergeſchoß und holt aus ihrem Zimmer das Badezeug. Als ſie zum Fluß hinabgeht, iſt es, als brenne alle Glut des Sommers noch einmal auf. Auf dem heißen Holz⸗ ſteg vorm Bootshauſe ſitzt ihr Mann und ſchlägt mit den braunen Beinen das Waſſer. Sein Kopf mit dem meſſingfarbenen Haar ſteht vor der lichtblitzen⸗ den Flußfläche. Er hört ihre Schritte und ruft ihr übermütige Worte zu. Dann wirft er ſich vornüber und ſchwimmt ſchon mit langen Stößen flußabwärts. Sie entkleidet ſich langſam. Scham iſt in ihr, quälende Angſt, doch ganz tief drinnen verhaltener Jubel.„Heimat!“ ſagen ihre Lippen laut. Sie hebt die nackten Arme und eine Welle von dunkler Be⸗ wegung überglüht ihr Geſicht. Dann löſt ſie die Kette und treibt das Boot in die Strömung. Unter der roten Badekappe quilt eine braune Haarſträhne hervor. Sie iſt wie überſchüttet vom Feuerſang der Sonne. Weit drunten auf dem weißglitzernden Fluß⸗ ſpiegel ſteht der Kopf des Gatten. Als das Boot mitten im Fluß gleitet, greifen die Fäuſte des Manes um das Heck. Sein ſonnen⸗ dunkles Geſicht hebt ſich über das Bootsholz. Frau Melitta ſtemmt die Ruderblätter gegen die Sarömung. Sie ſagt kein Wort der Abwehr. Denn aus den Augen des Mannes bricht eine ſolche Fülle von Licht über ſie ein, daß ſie leidenſchaftlich ergriffen wird vom trunkenen Gefühl der Macht und des Glanzes, die darinnen wohnen. Günſtiger Abſchluß des Freiburger Stadt⸗ theaters. Ein ſicher von vielen Theatern im Reich heneidenswertes finanzielles Ergebnis konnte das Freiburger Stadttheater in der ſoeben abgelaufenen Spielzeit erzielen. Das unter der Leitung von In⸗ tendant Dr. Max Krüger ſtehende Inſtitut hat für 355 Vorſtellungen insgeſamt 697 400 RM. einge⸗ nommen, während im Vorjahre nur 649 000 RM. eingenommen wurden. In der Spielzeit 1929/30 war das Theater von 273 486 Perſonen beſucht, ſo daß auf jede Vorſtellung durchſchnittlich 773 Beſucher kamen, während die Zahlen für die Spielzeit 1928/9 249 812 bezw. 699 Perſonen betrugen. Die Witwe Paul Heyſes iſt am Montag in München im 81. Lebensjahre ver ſchieden. 4. Seite. Nr. 344 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 29. Juli 1930 Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Im Bezirksverein Neu⸗Oſtheim der Deut⸗ ſchen Volkspartei fand am 24. Juli eine aus dieſem Stadt⸗ teil ſelbſt ſehr ſtark beſuchte Verſammlung ſtatt, zu der ſich auch Gäſte aus anderen Stadtvierteln eingefunden hatten. Der Abend ſtand ganz unter dem Eindruck der von lebhaftem Beifall begleiteten Ausführungen von Stadtrat Vath über die Notwendigkeiten der Stunde. Der Vor⸗ trag brachte ſowohl in ſachlicher wie ideeller Hinſicht eine Anzahl neuer Gedanken, die ſich erfriſchend und antreibend für die Wahlarbeit auswirken dürften. Eine angeregte Ausſprache, an der ſich beſonders die Herren Hofmann, Räth und der Bezirksvereins⸗Vorſitzende L. Mayer⸗ Dinkel beteiligten, ſchloß ſich an die Darlegungen des Reſetenten an. D Veranſtaltungen Gärtnerplatztheater im Muſenſgal. Heute, Dienstag, gelangt nochmals„Damals in Jena“ zur Aufführung.— Am Mittwoch und Donnerstag gaſtieren die Münchner in Ludwigshafen. Am 1. Tag mit„Dreimäderlhaus“ am zweiten mit dem großen Erfolgsſtück„Hoheit tanzt Walzer“. Am Freitag findet dann die Erſtaufführung von„Drei⸗ mäüäderlhaus“ im Roſengarten ſtatt. Kommunale Chronik Genehmigung des Voranſchlags von f Bad Peterstal r. Bad Peterstal, 28. Juli. In der letzten Sitzung des Bürgerausſchuſ⸗ ſes ſtand der Voranſchlag für das Rechnungs⸗ fahr 193031 zur Beratung. Die Einnahmen betragen 191032; die Ausgaben 239 071 /. Der ungedeckte Aufwand ſoll durch Erhebung einer Umlage von 1 je 100/ Steuerwert aufgebracht werden. Die Einnahmen vom Wald beliefen ſich im letzten Rech⸗ UHungsjahr noch auf 105 000 /; in dieſem Jahr können nur 85 700/ vorgeſehen werden. Die Beſchaffung einer neuen Kirchturmuhr, die dringend notwendig wäre, mußte mit Rückſicht auf die Finanzlage der Gemeinde in dieſem Jahre zirrückgeſtellt werden. Sehr bedauerlich iſt auch, daß aus dem gleichen Grunde die Anlage eines ſtaubfreien Weges von Bad⸗Peterstal nach Bad⸗Griesbach einſtweilen noch nicht möglich iſt.— Die Arbeiten zur Verlängerung der Bahn⸗ linie von Peterstal nach Griesbach ſind 83, Zt. eingeſtellt; anſcheinend kann das notwendige Geld nicht beigebracht werden. Dagegen ſind die Bahnhofsgebäude in Griesbach ſelbſt ſoweit fertig⸗ geſtellt, daß der Einzug demnächſt erfolgen kann. * Neckargemünd, 28. Juli.(Aus dem Gemeinde⸗ rat.) Von dem Ergebnis der Unterſuchungen des Kulturbauamtes Heidelberg wegen der Erſtellung eines Steges über die Elſenz unterhalb der Eiſen⸗ bahnbrücke in der Mühlgaſſe wird Kenntnis genom⸗ men ünd das Projekt zu gegebener Zeit in Angriff genommen werden.— Das Innenminiſterium hat te Verlegung des Katharinenmarktes auf den 26. und 27. Oktober genehmigt.— Die mit dem Reichs⸗ buhtamt Heidelberg geführten Verhandlungen wegen Anlage eines 80 Zentimeter breiten Gehweg⸗ ſtreifens auf der Südſeite der Bahnhofſtraße weſtlich des Bahnhofes werden genehmigt.— Zur Unter⸗ ſuchung der Untergrundverhältniſſe wegen der Er⸗ richtung eines Verbindungsſteges mit dem Stabdt⸗ teil Kleingemünd wird eine Spezialfirma beauftragt werden. Tagungen Jahresverſammlung der Landeskirchlichen 5 Vereinigung Badens Die ſehr gut beſuchte Jahres verſammlung der Landes⸗ kirchlichen Bereinigung Badens, die vor einigen Tagen in Karlsruhe ſtattfand, war von beſonderer Bedeu⸗ tung, da ein Antrag auf ihre Auflöſung zu behandeln war. Der Antrag fand faſt einmütig Ablehnung. Man konnte ſich nicht dazu eutſchließen, eine Organiſation, die durch nahezu 35 Jahre unbeſtritten zum Segen der Kirche gewirkt hat, mit einem Schlage aufzugeben. Je⸗ doch wurde aus äußeren und inneren Gründen beſchloſſen, bei der nächſten Synodalwahl nicht mit eigenen Liſten auf⸗ zutreten. Dem aus Baden ſcheidenden Ehrenvorſitzenden, Geh. Kirchenrat D. Klein, wurde der Dank für ſein raſt⸗ loſes, treues Wirken für die Landeskirchliche Vereinigung ausgeſprochen. Der Vorſitzende, Prof. D. Frommel, wurde einſtimmig wiedergewählt, erklärte aber, dieſes Amt wegen Arbeitsüberlaſtung nur noch proviſoriſch für die allernächſte Zeit führen zu können. Als ſtellvertretender Vorſitzender wurde Pfarrer Mund t⸗Mannheim, als Schriftführer Kirchenrat Schluſſe r⸗Sulzberg, als Kaſ⸗ ſiererin Fräulein Buſſemer⸗Heidelberg, als Schrift⸗ letter ber Landeskirchlichen Blätter Dr. Knevels⸗Hei⸗ delherg(wieder⸗) gewählt. Reichsverbandstag des Deutſchen Schuhmacher⸗ handwerks In der Zeit vom 23. bis 8. Juli fand in Dar m⸗ ſta dt die Tagung des Reichsverbandes des Deutſchen Schuhmacherhandwerks ſtatt, die am Samstag mit einem Behörden und Preſſeempfang im Saalbau ihren Anfang nahm Zum Verbandstag waren neben zahl⸗ reichen Vertretern der Behörden von Reich, Land und Stadt Abordnungen aus Oeſterreich, Holland und der Schweiz und Kollegen aus allen Teilen Deutſchlands er⸗ ſchienen. In längeren Ausführungen verwies der Syndi⸗ kus des Reichsverbandes auf die gegenmärtige Notlage des Gewerbes angeſichts der Jrückenden Kon kur⸗ renz der Induſtrie und wünſchte weitgehenden Schutz durch die berufenen Stellen. Die Glückwunſchan⸗ ſprachen eröffnete der Vertreter der heſſiſchen Regierung, der die Mitwirkung ſeiner Behörde beim Exiſtenzkampf des Hanbwerks ankündigte. Deutſcher Stenographentag Berlin 1930 Zu der Tagung des Deutſchen Stenographenbumdes (Bund für Einheitskurzſchrift), die Anfang Auguſt im Berlin ſtattfindet und die die größte Stenographenver⸗ lammlung der Welt ſein wird, haben Staat und Wirt⸗ ſchaft bereits ihre Teilnahme zugeſagt. Reichspräſident von Hindenburg hat für das große Wettſchreiben, das in Verbindung mit der Tagung abgehalten wird, und zu dem eine Maſſenbeteiligung zu erwarten iſt, ſchon jetzt einen wertvollen GEhreupreis zur Verfügung geſtellt. Das Verhandkungsprogramm wird die große Bedeutung der Kurzſchrift auf allen Gebieten des Schreibverkehrs zum Ausdruck bringen. Die Feſtrede hält Staatsſekretär a. D. Heinrich Schulz, der während ſeiner Amtszeit im Reichs⸗ innenn iniſtertum mit beſonderer Energie für die Schaf⸗ fung der deutſchen Einheitskurzſchrift gewirkt hat. Standpunkt der Dr. Bom Wirtſchaft wird Handelskammerſyndikus Gertz⸗ Koblenz über die Bedeutung der Kurzſchrift Der Referent für Kurzſchriſt im Reichsmini⸗ 8 Innern, Oberregterungsrat Dr. Becker, hat zortrag zugeſagt, in dem er auf die Beurteilung der 5 urzſchrift durch die Behörden des Reiches und der Länder eingehen will. Weitere Redner werden u. a. auch das Arbeitsgebiet der Schu le behandeln. Ste alle werden erkennen laſſen, welch tiefer Geiſteswert der ſteno⸗ grophiſchen Erfindung und der ſtenographiſchen Arbeit innewohnt, Moderner Strafvollzug Von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, Mannheim JI. Oft bekam ich ſchon zu hören, meiſt von Ange⸗ hörigen Verurteilter, die mit irgend einem Anliegen zu mir kamen, aber auch von Laienrichtern, es habe ja doch keinen Zweck, die Leute einzuſperren. Da⸗ durch würden ſie auch nicht beſſer. Da„draußen“ lernten ſie ja doch nichts Gutes und dergleichen mehr. Außer eingewurzelten Vorurteilen ſpielen da auch Anſichten mit, die man früher in dem Schrifttum bisweilen antraf. Dieſe gehören aber einer ver⸗ floſſenen Epoche der Entwicklung des Strafvollzugs an und bezweckten, angeſtrebten Reformen zum Siege zu verhelfen. Dieſe Reformbeſtrebungen richteten ſich zumeiſt auf die Verhütung der Infek⸗ tion Beſſerungsfähiger durch Unverbeſſerliche, auf die Trennung Jugendlicher, auf die beſſere Vorberei⸗ tung für die Freiheit durch den Strafvollzug in Stufen(den ſogenaunnten progreſſiven Strafvollzug) und auf beſſere Berückſichtigung der individuellen Veranlagung zwecks Anwendung der im Einzelfall geeignetſten Mittel. Inzwiſchen ſind aber, augeregt durch eben dieſe Beſtrebungen, ganz erhebliche Verbeſſerungen im Strafvollzug eingetreten, ſodaß die Anſicht derer, die dem Strafvollzug jeden guten Zweck ab⸗ ſprachen, als durchaus veraltet anzuſprechen iſt. Das, was hauptſächlich noch zu wünſchen übrig bleibt, iſt eine einheitliche reichsgeſetzliche Regelung. Aber auch in dieſer Hinſicht iſt es beſſer geworden, da durch allgemeine Normativbeſtimmungen und Vereinbarungen unter den Ländern doch eine weit größere Uebereinſtimmung im Strafvollzug der Län⸗ der eingetreten iſt, als dies früher der Fall war. Da nun in dieſer ganzen Entwicklung durch neuſte Erlaſſe der Miniſterien ein gewiſſer Abſchluß erzielt iſt, erſcheint es an der Zeit, die Oeffentlich⸗ keit zur Behebung noch vorhandener Vorurteile über den derzeitigen Stand des Strafvollzugs zu un⸗ terrichten, welcher meiner Anſicht nach durchaus als ein moderner anzuſprechen iſt. Modern im beſten Sinne als den neuſten pſychologiſchen und charak⸗ terologiſchen Erkenntniſſen entſprechend. Die folgenden Darlegungen gliedern ſich in drei Gruppen, deren erſte den Strafvollzug im allgemein⸗ nen behandelt, die zweite den progreſſiven Straſvoll⸗ zug und die letzte die Fürſorge nach der Ent⸗ Jaſſung. Von ihnen halte ich die letzte vielleicht für die wichtigſte, denn ohne daß wir für die Ent⸗ laſſenen ſorgen, ſie unterbringen oder ihnen für Ar⸗ beit ſorgen, werden alle anderen Beſtrebungen zu nichte werden. Strafvollzug im allgemeinen Das Hauptbeſtreben iſt darauf zu richten, den Ge⸗ fangenen moraliſch zu beſſern und für die Freiheit beſſer vorzubereiten, als er es war. Dies geſchieht durch Gewöhnung an Arbeit, wobei der Sinn für Wertarbeit beſonders zu fördern iſt, durch ethiſche Erziehung und durch Unterricht, wobei das indi⸗ viduelle Moment nicht außer Acht gelaſſen werden darf. Beſonderes Augenmerk iſt auf Ju gendliche zu verwenden, die ein Handwerk oder einen ſonſti⸗ gen Beruf erlernen ſollen und beſonderen Unter⸗ richt erhalten. Bei allen Gefangenen wird Unter⸗ richt nur bei Strafen über 3 Monaten und nur bis zum Alter von 35 Jahren erteilt. Einteilung in Klaſſen ſichert die Möglichkeit des Mitkommens nach den vorhandenen Fähigkeiten. Die Befeſtigung des ſittlichen Charakters iſt anzuſtreben. Der Lehrplan iſt dem der Fortbildungsſchulen ähnlich. Hand in Hand mit dem Unterricht geht die gewerbliche Ausbildung, bei der die Ablegung der Geſellen⸗ prüfung möglich iſt. Aufſicht durch Fachkundige ſichert eine zweckmäßige Heranbildung, Fleißbeloh⸗ nungen ſollen den Arbeitseifer heben. Für eigene Weiterbildung ſteht eine Bücherei für die Freizeit zur Verfügung und eine Gefangenenzeitung ſorgt für Uebermittlung der wichtigſten Geſchehniſſe in der Außenwelt. Die Freizeit iſt der beruflichen Weiterbildung gewidmet, wobei ſich der Gefangene Lehrmittel beſchaffen kann. Freiübungen und Turn⸗ unterricht ſorgen für körperliche Ertüchtigung. Strafvollzug in Stufen Faſt ſo alt wie die Reformbeſtrebung überhaupt iſt auch der in dem ſogenannten iriſchen Syſtem ver⸗ tretene Gedanke des progreſſiven Strafvollzugs. Er beſteht in der Gewährung von fortſchreiten⸗ den Erleichterungen als Belohnung für gute Führung und fleißige Arbeit. Zunächſt in der Straf⸗ anſtalt Wittich eingeführt, hat er ſehr gute Erfolge gezeitigt und iſt heute wohl Allgemeingut. Die Ge⸗ fangenen ſind in drei Klaſſen eingeteilt, von denen jede eine Erleichterung der vorhergehenden iſt. Schon nach einem älteren Anuſtaltsbericht von Wittich genügte dort bei unbotmäßigem Verhalten in den meiſten Fällen ſchon die Androhung der Verſetzung in die niedere Klaſſe, um Renitente zur Vernunft zu bringen, ſo daß Diſziplinarſtrafen faſt überflüſſig wurden. Der ethiſche Gedanke dieſes Syſtems liegt darin, dem Verbrecher ſtändig den Segen einer guten Füh⸗ rung zu Bewußtſein zu bringen und ihn ſo für die Freiheit vorzubereiten. Durch den Strafvollzug in Stufen ſoll die ſittliche Hebung des Gefangenen dadurch gefördert werden, daß ihm Ziele geſetzt werden, die ihn dazu anreizen, ſeinen Willen anzuſpännen und zu beherrſchen. Je nach dem Fortſchreiten der inneren Wandlung des Ge⸗ fangenen wird der Strafvollzug ſeiner Strenge ent⸗ kleidet durch Vergünſtigungen, die nach Art und Grad allmählich geſteigert werden, er wird gemildert und ſchließlich ſoweit erleichtert, daß er den Uebergang in die Freiheit vorbereitet. Dabei darf die individuelle Behandlung eines Gefangenen nicht Not leiden. 8 Die erſte Stufe iſt die des ſtrengen Strafvoll⸗ zugs. Sie ſoll dem Gefangenen den Ernſt ſeiner Verfehlung und ſeiner Lage zum Bewußtſein brin⸗ gen und ſeiner Beobachtung dienen. Die zweite Stufe iſt die des gemilderten Strafvollzugs. Sie dient vornehmlich der Erziehung.„ Die dritte Stufe endlich ſoll dem Gefangenen Gelegenheit zur Bewährung geben und den Uebergang zur Freiheit vorbereiten. i Nachrichten aus Vaden Wilhelm von Chelius 7 * Heidelberg, 28. Juli. Im 70. Lebensjahre ſtarb am Samstag hier Wilhelm von Chelius. Mit ihm ſinkt der letzte männliche Sproß des Heidelber⸗ ger Zweiges einer alten Gelehrten⸗ und Patrizier⸗ familie ins Grab. 4172 Studierende in Heidelberg * Heidelberg, 29. Juli. Aus der Statiſtik des Be⸗ ſuches der Univerſität geht hervor, daß im letzten Se⸗ meſter die Zahl der Immatrikulierten 344 (im Sommerſemeſter des Vorjahres 3812) betrug, alſo ein Mehr von 132. Rechnet man hierzu noch die Zahl der 228 Hörer(darunter 67 Frauen), ſo ergibt ſich eine Geſamtzahl von 4172. Eingeſchrieben waren in der Theologiſchen Fakultät 247, in der Juriſtiſchen 918, in der Mediziniſchen 1204, in der Philoſopiſchen 1090 und in der Naturwiſſenſchaftlich⸗Mathematiſchen 496. Die Ziffer der weiblichen Studierenden, die von Jahr zu Jahr weiter anwächſt, betrügt 851, und zwar: theol. 13, jur. 76, med. 262, Med. dent. 62, phil. 286, cand. 52, nat. 60, chem. 11, pharm. 22. Der größte Teil der Studenten beſtand, wie immer, aus Badenern, nämlich 1701; dann kommt Preußen mit 1036; Bayern mit 483, Heſſen mit 180, Württemberg mit 90 und Sachſen mit 71. Die übrigen deutſchen Länder ſtellten kleinere Ziffern. Von Aus län ⸗ dern waren am meiſten Amerikaner da mit 24, dann Danzig mit 19, die Schweiz mit 17. Freiwilliger Tod * Heidelberg, 29. Juli. Am Samstag abend ſtürste ſich in der Nähe der alten Brücke ein ver⸗ heirateter Mann namens Becker aus der In⸗ grimmſtraße in oͤen Neckar und ertrank. Er hatte unmittelbar vorher ſein Kind ins Antonius⸗ haus gebracht, um es verſorgt zu wiſſen. Von der Kaweco * Wiesloch, 28. Juli. Am 27. Juni wurde die Kaweco von einem Schadenfeuer betroffen, das in ihren Fabrikationsräumen erheblichen Scha⸗ den anrichtete. Das vollbeſchäftigte Werk mußte in⸗ folge des Unglücks ſeine Belegſchaft vorläufig ent⸗ laſſen. Wie nun die„Wiesl. Ztg.“ mitteilt, wird in allen Abteilungen wieder voll gearbeitet. Zweckmäßige Umänderungsbauten geben der Firma Platz, um bei Bedarf die Belegſchaft— es werden zur Zeit 60 Perſonen beſchäftigt— zu verdoppeln. Schwerer Unfall beim Obſtpflücken * Wiesloch, 28. Juli. Beim Abernten von Früh⸗ obſt in ſeinem Schulgarten ſtürzte in Altwiesloch Hauptlehrer Flühr vom Baume und erlitt einen Wirbelſäulenbruch. Der Zuſtand iſt ſehr bedenklich. Zur großen Armee. * Pauberbiſchofsheim. 28. Juli. In Uiſſigheim ſta rb nach kurzer Krankheit der letzte Kriegsteil⸗ nehmer von 1870⸗71 im Orte, Heinrich Anton Alter. Deutſcher Marine⸗Bundestag * Karlsruhe, 29. Juli. Reichspräſident v. Hin ⸗ denburg hat den Ehren vorſitz im Ehrenaus⸗ ſchuß zum Deutſchen Marine⸗Bundestag in Karls⸗ ruhe übernommen. Die Tagung findet vom 1. bis 3. Auguſt ds. Is. ſtatt. Vorgeſehen ſind ein Begrü⸗ ßungs⸗ und Feſtabend, eine Gefallenenfeier vor dem Schloß und ein Feſtzug. Man erwartet einige Tauſend Teilnehmer aus allen Teilen Deutſchlands. Schwerer Motorrad⸗Unfall durch Bubenſtreich I Schönwald im Schwarzwald, 28. Juli. Durch einen Bubenſtreich, wie ex nicht leicht ſchlimmer ge⸗ dacht werden kann, hat ſich auf der Straße, die von Schönwald oſtwärts über die Gutenhöhe am Stöckle⸗ waldturm vorbei nach Rohrbach und St. Georgen führt, ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignet, der um ein Haar Menſchenleben gekoſtet hätte. Mit ſeinem Motorrad befand ſich der Werkmeiſter Engel⸗ bert Maier aus Schönwald, der in einer Uhren⸗ fabrik in Schönwald beſchäftigt iſt, auf der Heimfahrt von Rohrbach und hatte ſeine Frau auf dem Sozius⸗ ſitz bei ſich. An einer unüberſichtlichen Stelle war ein Baumſtamm quer über die Straße ge⸗ legt. Durch den Auprall wurden beide Perſonen vom Fahrzeug geſchleudert. Frau Maier wurde ſchwer verletzt und erlitt einen Schädelbru ch, Maier ſelbſt ſtarke Kopfverletzungen. Beide blieben beſinnungslos liegen. Ein des Wegs kommender Radfahrer meldete den Unfall ſofort in Schön⸗ wald, worauf die Sanitätskolonne die Verunglückten barg. Die Gendarmerie hat ſofort die Unterſuchung aufgenommen, da der Verdacht beſteht, daß es ſich um einen böſen Bubenſtreich Handelt, der vermutlich am Sonntag ausgeführt wurde. Der Schauinsland als Segelflug⸗Gelände * Freiburg i. Br., 28. Juli. Augenblicklich iſt die Jungfliegergruppe des Breisgauvereins für Luft⸗ fahrt RV. dabei, in der näheren und weiteren Um⸗ gebung Freiburgs geeignetes Haug⸗Gelände auf ſeine Verwendbarkeit für Segelflug⸗Uebungen zu prüfen. Am Samstag und Sountag wurde nach mehrfachen Vorbeſichtigungen durch Drachenaufſtiege die Windverhälniſſe an allen dem Schauinslandgipfel zunächſtliegenden Tälern unterſucht und ſoweit ſich bis jetzt beurteilen läßt recht günſtige Vorbedingun⸗ gen angetroffen. Für den Fremdenverkehr würde die Aufnahme des Flugbetriebes auf dem nun durch die Seilſchwebebahn ſo bequem er⸗ ſchloſſenen Berggelände ohne Zweifel große An⸗ ziehungskraft ausüben. 5 Ein Anweſen eingeäſchert * Biberach,(Kinzigtal), 28. Juli. Das im Zinken⸗ retherwald(Gem.⸗Biberach)) gelegene Anweſen des Landwirts Joſef Volk beſtehend aus Wohn⸗ haus und Oekonomiegebäude brannte geſtern vor⸗ mittag völlig nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Fahrniſſe wurden ein Raub der Flam⸗ men. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf rund 17000 Mark.“ zur Weiterfahrt. 5 —— Das Sarraſani⸗Einſturzunglütk Freiburg, 29. Juli. Das vor einigen Tagen ge⸗ meldete Einſturzunglück beim Zirkus Sarraſani war, wie die polizeilichen Feſtſtellungen ergeben haben, auf den Bruch eines Tragbalkens an einem der nördlichen Ausgänge zurückzuführen, und zwar auf einen Materialfehler, der, wie der Po⸗ lizeibericht betont, von außen nicht erkennbar war. Infolge des Bruches gab der Bodenbelag in drei Meter Länge und drei Meter Breite nach und eine Anzahl Perſonen ſtürzte etwa vier Meter tief ab. Verletzungen erlitten im ganzen acht Perſonen und nicht zwanzig, wie es in den erſten Berichten hieß. Bei keinem der Verletzten beſteht Lebens⸗ gefahr, bei vier von ihnen handelt es ſich um leichte Verletzungen. Der Unfall iſt nach amtlicher Darſtel⸗ lung nicht auf ein Verſchulden der Zirkusleitung zurückzuführen. Im Kinderwagen erſtickt * Iznang(Amt Konſtanz), 28. Juli. Eine Land⸗ wirtsehefrau nahm ihr Enkelkind in einem Kinderwagen mit aufs Feld. Als die Frau nach Erledigung der Arbeiten ſich nach dem Kinde umſah, fand ſie dieſes tot vor. Die Unterſuchung hat ergeben, daß das Kind erſtickt iſt. Aus der Pfalz An Ludwigshafen angeſchloſſen * Ludwigshafen, 29. Juli. Die Edigheimer Fern⸗ ſprechteilnehmer ſind am 26. Juli 1930 vom Ortsnetz Frankenthal abgetrennt und dem Anſchluß⸗ bereich des Ortsnetzes Ludwigshafen zugeteilt worden. Feiger Meſſerſtecher * Ludwigshafen, 28. Juli. In der Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr gerieten in der Maudacher⸗ ſtraße ein verheirateter 43 Jahre alter Tagner und ein 24jähriger Elektriker miteinander in Streit, der zu Tätlichkeiten führte. Auf dem Heim⸗ weg lauerte nun der Tagner ſeinem Gegner auf und verſetzte ihm einen gefährlichen Meſſerſtich ins Geſicht. Der Verletzte wurde ins Marienkranken⸗ haus gebracht. Unglück an der Dreſchmaſchine * Friedelsheim, 29. Juli. Der 25 Jahre alte Tüncher Otto Stapf von hier verunglückte am Einleger einer Dreſchmaſchine ſchwer. Bei Entfernung einer Störung brachte er die Hand in die Trommel, wobei ihm der linke Arm voll⸗ ſtändig abgeriſſen wurde. Stapf wurde in das Ludwigshafener Krankenhaus überführt. g Autounfall nd. Oggersheim, 29. Juli. Ein Perſonenaubo aus Frankfurt machte am Samstag nacht beim Paſ⸗ ſteren unſeres Ortes bei der Poſtgaſſe eine glimplich verlaufene Sturzfahrt. Das Auto über⸗ ſchlug ſich aus noch unbekannter Urſache und kam ſeitlich auf den Bürgerſteig zu liegen. Die zwei Inſaſſen ſtürzten aus dem Auto. Sie kamen ver⸗ wunderlicher Weiſe unverſehrt davon. Ortsbürger verhalfen dem Fahrzeug wieder auf die Räder und Tödlicher Sturz vom Fahrrad * Haßloch, 29. Juli. Bei der Dreieckradrennfahrt Iggelheim—Schifferſtadt Speyer ſtürzte dei der letz⸗ ten Runde durch Platzen des Reifens der 20 Jahre alte Franz Wagner aus Haßloch ſo un⸗ glücklich vom Rade, daß er kurz darauf den erlittenen Verletzungen erlag.. Tödlicher Betriebsunfall. * Neuſtadt a. d. H. 29. Juli. Bei der Nachtſchicht in der Papierfabrik Hoffmann u. Engelmann ver⸗ unglückte der Arbeiter Phil. Effert dadurch, daß er in die Trans miſſion geriet und ſo herumgeſchleudert wurde, daß er ſofort tot war. Das Gericht nahm den Tatbeſtand auf. Zwei Unfälle * Landau, 29. Juli. Bei der Töchterſchule rannten an einer Straßenkreuzung zwei Perſonen⸗ kraftwagen mit voller Wucht aufeinander. Da⸗ bei wurden drei Perſonen verletzt. Die 40jjährige Ehefrau Wahrheit aus Zweibrücken erlitt einen Schädelbruch, der ihre Verbringung ins Kran⸗ kenhaus notwendig machte.— Bei der Ausfahrt aus dem Hofe eines Speditionsgeſchäftes ſtieß ein Laſt⸗ kraftwagen auf einen Motorradfahrer auf, deſſen Rad zertrümmert wurde. Der Motorradfahrer Buchhalter Spitzfaden, erlitt innere Verletzungen und einen Unterſchenkelbruch und mußte in das Vinzentiusſtift gebracht werden. Dienstag, 29. Juli Roſengarten: Operettengaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München:„Hoheit tanzt Walzer“, 20 Uhr. .„Oubelle“: 15,30 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. Friedrichspark: Konzert 20,30 Uhr. öln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,90 Uhr Speyer—Ger⸗ mersheim und zurück; 19,45 Uhr Abendfahrt 27 Sid. Lichtſpiele: Alhambra:„Anna Karenina“.— Scala: Midchen am Kreuz“. Uniperſu m„Der Herrgotts⸗ ſchnitzer von Oberammergau“. Gloria⸗Paloſt: „Harrys Liebesneſt“.— Palaſt⸗ Theater:„Der Ti⸗ ger“.— Schauburg:„Die Warſchauer Zitadelle“.— Roxy⸗Theater:„Drei Leidenſchaften!“— Capi⸗ toll:„Seine Gefangene“. Sehensmürdigkeiten: Schloßmnſeum: Gebffnet täglich von 10—13 uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Ühr durchgehend. Aus ſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 1113 Uhr uns nachm. von 15—17 Uhr; Dienstog 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 1719 Uhr. lanetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Abein Pegel 24, 25. 26 28. 29 Neckar-Pegel 25. 26. 28 27. Babel 17602507 8 8507 57 Schufterinſe!.80.20.05.59.70 Mannbeim 484,788.22)8,5 Fehl.59.82.75 3,90.98 Jaaſtfeld.07.19.5803 Haran 1505 8. 802] Plochingen.40.84 9,57 Maundem.96 4,474.92.7.0 Heilbronn 1,28.88 1,281.80 aud 43 2847.40 3155 Köln.813,32 3¼144 3,20 388 Waſſerwärme des Rheins 125 C Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: l. V. Kurt Jiſcher— Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: i. B. Kurt Ehmer ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: Franz ircher— Anzeigen und geſchüäftriche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude ſämtlich in Mannheim— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannhefmer Zeitun 6 G. m. b.., Mannheim. R 1, 46 Für unperlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei . Rückporto * 8 Dienstag, den 29. Juli 1930 Nr. 344 Seite. 2 * Heidelberg, 28. Juli. Durch die rege Freizügig⸗ keit, die Auswanderungen, die Verlegung von gan⸗ zen Haushaltungen zu entfernt wohnenden Ver⸗ wandten, herorgerufen durch die wirtſchaftliche Lage, bleiben auf dem ſonſt gut gehaltenen Bergfriedhof Grabſtätten von Angehörigen ohne Auffſicht. Von einzelnen Perſonen wurde nun an die evangel. girchengemeinde die Anfrage geſtellt, ob ſich dieſe nicht bereit erklären würde, gegen eine gewiſſe Ka⸗ pitalſumme die Gräber in Pflege zu neh⸗ men. Aus den Zinſen würden die gärtneriſchen Ko⸗ ſten beſtritten, nach Ablauf der Belegungsdauer der Grabſtätten fällt das Kapital der Kirchengemeinde als Eigentum zu. Dieſe Anregung wurde lebhaft begrüßt. Einer⸗ ſeits wird dadurch die Pietät gegen die Verſtorbenen bewahrt, anderſeits erhält dadurch manches Grab ſeinen ſchönen Schmuck, während es ſonſt verödet da⸗ liegt. Auch wird ſo mancher Gärtner mit einer Ar⸗ beit betraut, die ſonſt überhaupt nicht vergeben würde. Gerade in dem hieſigen Bergfriedhof mit ſeiner anerkannten guten Pflege der Grabſtätten durch die Hinterbliebenen wirken vernachläſſigte Beete ſtörend, und manche Worte des Tadels gegen die Angehörigen werden laut. Daß die letzteren aber längſt nicht mehr hier auſäſſig ſind, iſt nicht be⸗ kannt. Wenn die evangel. Kirchengemeinde in der erwähnten Art die Gräber betreut, ſo iſt Gewähr ge⸗ geben für eine gute gärtneriſche Pflege. Einer be⸗ ſonderen Aufſichtsperſon bedarf es nicht; gerne wird dies einer der Kirchenälteſten im Ehrenamt über⸗ nehmen. Gewiß regt das Entgegenkommen der Kir⸗ chengemeinde manchen Auswärtigen an, dieſen Weg der Gräberunterhaltung gleichfalls zu beſchreiten. Damit dient die Kirche in vorbildlicher Weiſe der Treue gegen die Toten. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Gräber⸗Anterhaltung in Heidelberg Ortskirchenſteuer⸗Voranſchlag der evangel. Kirchen⸗ gemeinde Heidelberg * Heidelberg, 28. Juli. Am vergangenen Freitag erfolgte öͤurch den Kirchenausſchuß die Verbeſchei⸗ dung des vom Kirchengemeinderat aufgeſtellten Vor⸗ anſchlag für die Zeit vom 1. April 1930 bis dahin 1931. Die Summe der Erforderniſſe beläuft ſich auf 193000 Mark. Der Geſamtſteuerfuß, nach dem die Kirchſpielseinwohner beizutragen haben, beläuft ſich auf ſechs Reichspfennig; der Bauſteuerfuß auf vier Reichspfennig auf je 100 Mark Steuerwert des Grundvermögens. Die Hauptmaſſe der Steuerein⸗ gänge mit 116 212 Mark iſt die Kirchenſteuer aus Einkommen von 26 379 Evangeliſchen links des Neckars, der eigentlichen Stadtgemeinde. Trotzdem Neuenheim und Handſchuhsheim in engſter Verbin⸗ dung mit der Stadt links des Neckars ſtehen, iſt es bis jetzt zu einer Geſamtkirchengemeinde noch nicht gekommen. Gerade Neuenheim, das ſeine Gemar⸗ kung bis an den Haarlaß ausdehnt, ſchickt viele ſeiner Kirchenbeſucher über die Alte Brücke nach der Heilig⸗ geiſtkirche oder über die Friedrichsbrücke nach den anderen Kirchen, und die Fühlungnahme der evang. Bewohner an der Neuenheimer Landſtraße uſw. mit den Pfarreien links des Neckars iſt eine viel regere als mit der Neuenheimer Pfarrei ſelber. Außerdem liegen die Kliniken, für deren Seelſorge die Haupt⸗ gemeinde aufkommen mußte, links des Neckars, durch die Anſtellung eines beſonderen Krankenhaus⸗ pfarrers, der in der Haupſache von der Kirchen⸗ gemeinde links des Neckars bezahlt wird, erfolgte eine begrüßenswerte Entlaſtung der anderen Geiſt⸗ lichen. Dieſe Mißſtände wurden in der vor wenigen Tagen ſtattgehabten Bezirksſynodge gerügt und das Verlangen nach einer Verſchmelzung der Heidel⸗ berger Pfarrei links und rechts des Neckars kam deutlich zum Ausdruck. Man ſucht nun die Er⸗ hebung der Kirchenſteuer vorerſt gemeinſam zu be⸗ treiben, damit Gelder für den Einzug geſpart werden. Nachbargebiete Der Kommuniſtewputſch bei Opel vor dem Richter sw. Darmſtadt, 28. Juli. Am 25. Auguſt wird vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt der Prozeß wegen dem Kommuniſtenputſch in den Opel⸗ werken beginnen. Es iſt eine Woche für den Pro⸗ zeß vorgeſehen. 11 Angeklagte und 70 Zeugen wer⸗ den auftreten. Um Störungen zu verhindern, wird ein ſtarkes Polizeiaufgebot für Ordnung ſorgen. Für die Zuhörer werden Karten ausgegeben. Schwerer Motorradunfall 5* Worms, 29. Juli. In der Montagnacht wurde die Oggersheimer Sanitätskolonne nach Maxdorf gerufen, wo in der Nähe der Weiſenheimerſtraße das Ehepaar Kreuzer von hier mit dem Motorrad verunglückt war. Der Mann erlitt einen Schädel⸗ bruch und innere Verletzungen. Die Frau iſt leich⸗ ter verletzt. Der Ibersheimer Mörder nicht in der Fremdenlegion sW. Mainz, 28. Juli. Karl Penke, der von den drei bereits Verhafteten wegen des Ibersheimer Mordes als Haupttäter bezeichnet wurde, ſollte an⸗ geblich in der Fremdenlegion ſein. Er wurde aber auf einem landwirtſchaftlichen Gute bei Groß⸗Kreutz in der Nähe von Berlin ermittelt und in einer pol⸗ niſchen Schnitterkaſerne feſtgenommen. Seine Ueberführung in das Landgerichtsgefängnis nach Mainz iſt bereits erfolgt. Nun dürfte der be⸗ reits vor fünf Jahren begangene Mord bald ſeine Sühne finden. Noch gus abgegangen sw. Ingelheim, 28. Juli. Zwiſchen Wackernheim und Heidesheim verſagte an einem Wiesbadener Auto auf der abſchüſſigen Straße die Bremſe. Das Auto fuhr über den Straßengraben hin⸗ weg etwa 300 Meter ins Fel d. Der Führer des Autos kam mit dem Schrecken davon, während ſein Begleiter, der unterwegs abgeſprungen war, eine Schulterverletzung davontrug. heren Greiling- Zigaretten micht zufrieden waren, sind heute wieder begeisterte „Kolibri“ Raucher gewor- den. Alle Kolibri Raucher, die zwischendurch einmal andere Marken versuchten kehren stets zur Kolibri⸗ zurück und alle bestätigen: Gerichtszeitung * Schwurgericht Mannheim. Als Verteidiger in der geſtrigen Sitzung des Schwurgerichts fungierten .⸗A. Dr. Selig und.⸗A. Dr. Geiſſinger⸗ Mannheim. § Aufforderung zum Ungehorſam. Bekanntlich kam es am 1. Mai in Kaiſerslautern zu Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen den Kommuniſten und der Polizei. Vor dem Schöffengericht Kaiſerslautern hatte ſich nun der kommuniſtiſche Stadtrat Lang zu verant⸗ worten, der ſeine Leute aufgefordert hat, die ver⸗ botene Verſammlung auf einem anderen Platz ab⸗ zuhalten, nachdem die Polizei eingeſchritten war. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen eines Vergehens der Aufforderung zum Ungehorſam gegen Geſetze zu 50 Mark Geldſtrafe oder 10 Tagen Gefängnis. 8 Der Hausfreund mit dem Revolver. Eine nicht alltägliche Geſchichte ſpielte ſich in der Familie eines ſtädtiſchen Beamten in Frankfurt a. Main ab. Als der Ehemann in den Krieg ziehen mußte, knüpfte ſeine Frau Beziehungen zu einem Dekorateur an, die bis in die jüngſte Zeit hinein ihre Fortſetzung fanden. Eines Tages kam der Betrogene nach Hauſe und entdeckte den Rivalen, der einen Revolver zog. Der Beamte warf die Tür ins Schloß, ſchloß ab und eilte zur Polizei, die nach dem gefangenen Vogel Umſchau hielt und ihm das Schießeiſen ab⸗ nahm. Es ergab ſich, daß zwiſchen der Ehefrau und dem Dekorateur ein recht gutes Einvernehmen be⸗ ſtanden hat, und daß der Liebhaber ſogar den Ehe⸗ mann ein wenig beſtohlen hat. Die Gatten liegen letzt in Scheidung. Der Dekorateur mußte wegen Be⸗ drohung und Diebſtahls vor dem Kleinen Schöffen⸗ gericht Frankfurt a.., erſcheinen, das ihn zu zehn Wochen Gefängnis verurteilte. N 1 W Pferderennen in Erbach i. Ooͤw. Großer Erfolg auf der ganzen Linie Der diesjährige Renntag in Erbach war vielverſpre⸗ chend. Auf der herrlich gelegenen Rennbahn, deren Ge⸗ läuf gewalzt worden war und ſich in tadelloſem Zuſtand befand, herrſchte am Sonntag ein buntes, feſſeln⸗ des Leben und Treiben. Der Beſuch auf allen Plätzen war ſehr ſtark; neben der großen Landbevölkerung ſah man die Frankfurter und Mannheimer Pferdeſportgemeinde dank der günſtigen Zug⸗ verbindung faſt vollzählig hier verſammelt. Bei gutem Sport verlief der Nachmittag recht anregend und inter⸗ eſſant. Faſt alle Rennen wurden gut beſtritten und die Pfälzer Pferde ſchnitten am beſten ab. Der Rennſtall⸗ beſitzer H. Buchmüller aus Mußbach konnte mit der Vollblutſtute„Nonne“ zwei Rennen gewinnen, wodurch der Reiter B. Detloff ebenfalls zu einem Doppelerfolge kam. Im Heſſenpreis Flachrennen(1800 Meter) fanden ſich ſechs Vollblüter vor. Brombeere machte das Rennen flott, wax aber zum Schluß geſchlagen, ſo daß Nonne leicht gegen Carv Bube gewann. Das ſtär kiſte Feld des Tages brachte das Graf Eberhardt Erin ne⸗ rungs⸗Jagdrennen an den Start. Der aus Ans⸗ bach entſandte Willi mit Oblt. Merk war hier faſt durchweg an der Spitze und gewann verhalten gegen Morgenröte ſowie Herta, die mit größerem Abſtand den dritten Platz beſetzte. Marſchall und Perlenkönig hatten eine falſche Bahn eingeſchlagen. Badiſche Farben endeten im Preis der Stadt Er⸗ bach. Dieſe Hauptnummer des Tages ſah leider nur fünf Pferde am Ablauf. Selmel von ihrem Beſitzer ſelbſt geſteuert, ging auf halbem Wege in Front und gab die Führung bis ins Ziel nicht ab. Metis, die zum zweiten Male geſattelt wurde, lief ein hervorragendes Rennen. Brutto guter dritter vor Neidlos. Aus dem Oden wald⸗Flachrennen ging der Pfälzer Marſchall als Sieger hervor. Elektric ſorgte an⸗ fangs für ſchnelles Tempo. Vor den Tribünen führte Hiloͤburg vor Perlenkrone und Elektrie, während Marſchall und Käthe als die nächſten Pferde folgten. Auf der Ge⸗ genſeite lag Marſchall bereits in Front und hatte ſein Rennen ſicher gegen ſeinen Stallgeführten und Käthe. Im Eulbacher Markt⸗Hürdenrennen, das von fünf Pferden beſtritten wurde, konnte Nonne zum zweiten Male als Siegerin das Ziel paſſieren. Brom⸗ beere kam etwas zu ſpät, ſo daß ſie nur den zweiten Platz belegte. Das Amazonen⸗ Rennen, das zum erſten Male im Odenwald abgehalten wurde, ſah ſieben Pferde am Start vor. Die beſten Reiterinnen wurden für dieſes Rennen verpflichtet. Frl. E. Ignatzek, die Tochter des pfälziſchen Trainers J. Ignatzek war hier mit Heimlich ihren Teilnehmern weit überlegen. Biene, von Frl. Kreutzer geſteuert, legte ein ſcharfes Tempo vor, gefolgt von Heimlich und Leguſte. Auf der Gegenſeite übernahm Heimlich die Führung und gewann wie ſie wollte. Biene und der Gräflichſche Erlkönig kamen auf den Plätzen ein. Das landwirtſchaftliche Flachrennen wurde von nur drei Pferden beſtritten. Irma des Herrn Helm aus Airlenbach, die im vergangenen Jahre dieſe Prüfung an ſich brachte, konnte hier wieder leicht gewinnen. Vom Totaliſator wurde fleißig Gebrauch gemacht. Die Wetter kamen alle auf ihre Koſten, da faſt ſämtliche Favo⸗ riten einkamen. Die Ergebniſſe der einzelnen Rennen waren: 1. Preis vom Mümliugtal(nichtöffentliches Flachrennen, 1400 Meter): 1. Hrn. Helms(Afrlenbach) Irma 7. R. St. (Reiter Hans Helm); 2. Ewalds(Erbach) Lux(Sch. Ewald); 8. Eriko(K. Müller]; 3 liefen, Zt. n. gen. Toto: Sg. 11:10. 2. Heſſenpreis⸗Flachrennen der Klaſſe B(Vollblutrennen) Ehrenpreis und 350, Entfernung 1800 Meter: 1. Herrn H. Buchmüllers(Mußbach) Nonne, 5. br. St. v. Ordens⸗ jäger⸗Novize, 64 Kg.(B. Detloff); 2. Caro Bube 70(Dr. Denker); 3. Metis 64(L. Heinle); 4. Sanna Anna 61(F. Mi⸗ chaelis). Ferner liefen: Dalia ſt.gebl. Brombeere, Zeit 1,54. Toto: Sg. 24, Platz: 11, 12:10.. 3. Graf Eberhard⸗Erinnerungs⸗Jagdrennen für Habb⸗ blutpferde, Entfernung 3000 Meter, Ehrenpreis und 559 1: 1. Herrn Oblt. Merks(Ansbach) Willi v. br. W. v. Ver⸗ brecher 78 Kg.(Beſ.); 2. Morgenröte 69(P. Dornberger); g. Herta 71(F. Michaelis); 4. Nuntius 74(g. Bode). Ferner liefen: Marſchall ausgebr., Hiloburg, Erlkönig, Ehrentraut, Perlenkönig ausgebr., Heimlich; Zeit 5,58. Toto: Sg. 44, Platz: 14, 18, 25:10. 4. Preis der Stadt Erbach, Jagdrennen der Klaſſe B (Vollblutrennen), Entfernung 3200 Meter, Ehrenpreis und 600 4: 1. Herrn O. Lienhards(Oberbruch i. Bad.) Selmel a. br. St. v. Grasteufel⸗Skagerak 79,5 Kg.(Beſ.); 2. Metis 70(B. Novak]; 3. Brutto 68(H. Bode): 4. Neidlos 68(B. Detloff). Ferner lief: Bergfink, Zeib n. gem. Toto: 43, Platz: 18, 21:10. 5. Odenwald⸗Flachrennen für Halbblutpferde, Entſer⸗ nung 1600 Meter, Ehrenpreis und 350: 1. Herrn Fr. Beckers(Kandel) Marſchall 5. br. W. v. Mare Aurel⸗ Defilante 74,5 Kg.(. Heinle); 2. Herta 71(F. Michaelis); 3. Käthe 72(P. Dornberger); 4. Hildburg 71,5(Dr. Denker). Ferner liefen: Biene, Eleetrie, Perlenkrone, Zeit 1,0. Toto: Sg. 16, Platz: 10, 17, 12. 6. Eulbacher Markt⸗Hürdenrennen der Klaſſe B:(Volk blutrennen), 2800 Meter, Ehrenpreis und 450 4A: 1. Herrn H. Buchmüllers(Mußbach) Nonne 5. br. St. v. Ordens⸗ jäger'⸗Novize 71 Kg.(B. Detloff), 2. Brombeere 97(B. Novak), 3. Brutto 67(H. Bode, 4. Sanna Anna 67(F. Mi⸗ chaelis). Ferner: Perlenkönig. Toto: 19. Platz: 11, 13. 7. Amazonen⸗Rennen(nichtöffentlich) 1200 Meter, Ehren⸗ preiſe den erſten vier Damen: 1. Hrn. Th. Gallos(Darm⸗ ſtadt) Heimlich o. F. St. v. Pirat⸗Heimat(Frl. E. L nat⸗ zek⸗Haßloch), 2. Biene(Frl. E. Kreutzer⸗Schloß Salek), 8. Erlkönig(Frl. Panſe⸗Berlin), 4. Dalila(Frl. L. Knauff⸗ Monsheim). Ferner: Leguſte, Preſſy. Toto: 20. Platz: 14, „Turnierſchluß in Pforzheim Die Endſpiele am Montag— De Stefani gewinnt den Hindenburg⸗Pokal Da am Montag in Pforzheim wieder die Regenfälle einſetzten, konnten die noch ausſtehenden Spiele bes Internationalen Tennisturniers erſt um 4 Uhr nachmit⸗ tags in Angriff genommen werden. Im Damen⸗ Einzel kam Frl. Hammer durch ihr gewohnt ſicheres Spiel zu einem knappen 1018,:4⸗Erfolg über Frl. Roſt. Anſchließend wurden die noch fehlenden Entſcheidungen im Gemiſchten Doppel ausgetragen. Frl. Noſt⸗ Moon fertigten zunächſt Frl. Kohnert⸗Remmert leicht :2,:0 ab. Frl. Roſt war aber dann durch die vorauf⸗ gegangenen Spiele derart ermüdet, daß das an ſich beſſere deutſch⸗auſtraliſche Paar gegen die Franzoſen Mlle. Bar⸗ bier⸗Thurneyſen:7, 416 verlor. Die Franzoſen ſollten nun im Finale auf Frl. Peitz⸗Fuchs treffen, weil aber das deutſche Paar bereits abgereiſt war, mußte der erſte Preis auf dieſe beiden Paare, nämlich Barbier⸗Thurneyſen und Peitz⸗Fuchs verteilt werden. Den dritten Preis erhielten Frl. Roſt⸗Moon. Im abſchließenden Herren⸗Einzel⸗ ſpiel um den Schwarzwald⸗ und Hindenburgpokal konnte der Italiener de Stefani den Oeſterreicher Matejka nach einem zweiſtündigen harten Kampf mit 614, 14:16,:2, :7, 613 ſchlagen. Der Kampf war völlig ausgeglichen, die größere Widerſtandsfähigkeit des jüngeren Italieners und das beſſere Angriffsſpiel am Netz gaben ſchließlich den Ausſchlag. De Stefani gewann damit den Hindenburg⸗ Pokal, während gleichzeitig der Schwarzwald⸗Wanderpofal erſtmalig an den TC. Rom überging. Der Europa-Munoflug 16 Europa⸗Flieger in Berlin Wie an den letzten Tagen, ſo herrſchte auch am Montag auf den letzten Etappen des Europa⸗Rundfluges ſehr ſchlechtes Wetter, ſo daß am Montagvormittag in Breslau und Wien Startverbot erlaſſen werden mußte. Das Ber⸗ bot wurde aber am Nachmittag wieder aufgehoben. In den frühen Vormittagsſtunden traf, von Danzig kommend, auf dem Zentral⸗Flughafen in Berlin⸗Tempelhof um.82 der Kanadier Carberry und um.56 Uhr der ſehr gün⸗ ſtig im Wettbewerb liegende Deutſche W. Polte ein. Ihnen folgte um 13.40 der Franzoſe Arrachat, der in Breslau geſtartet war. Um 15.14 landete der Reichswehr⸗ Oberleutnant Din ort, der an den letzten Tagen von Spanien aus eine ganz hervorragende Flugleiſtung voll⸗ bracht hat. Somit waren bis zum Nachmittag 18 Teilneh⸗ mer des Wettbewerbes in Berlin eingetroffen. Da um 12 Uhr von Königsberg aus weitere Flieger geſtartet ſind, ſo iſt damit zu rechnen, daß ſich die Zahl der in Berlin Gelandeten bis zum Kontrollſchluß noch erhöht. Das Gros der Flieger befindet ſich augenblicklich— Montagabend auf der Strecke Poſen—Breslau—Prag— Wien.: K..⸗Sieg Stribblings Scott enttäuſchte ſehr— Bereits in der zweiten Runde k. o. geſchlagen Drahtung unſeres Londoner Vertreters London, 29. Juli. Der mit Spannung erwartete Kampf zwiſchen dem eng⸗ liſchen Schwergewichtsmeiſter Phil Seott und dem amerikaniſchen Boxer Stribbling fand geſtern abend vor 50 000 Zuſchauern im Stadion von Wimbledon ſtatt. Scott wurde von dem Amerikaner in der zweiten Runde k. o. geſchlagen, nachdem er ſchon in der erſten Runde viermal für mehrere Sekun⸗ den zu Boden mußte. Der entſcheidende Schlag war ein rechter Haken am Kinn, den der ſchon ſtark mitgenommene Scott nicht überwinden konnte. Der engliſche Meiſter dürfte nach dieſer ruhmloſen Niederlage wohl ſeine Kandidatur für die Weltmeiſterſchaft aufgeben. Beim Verlaſſen des Ringes wurde Scott von der Menge mit lau⸗ ten Rufen des Unwillens begleitet, während Stribling ſtar⸗ ken Beifall fand. Der Kampf war von Anfang an fen enttäuſchend, da Scott ſchon in der erſten Runde zu Boden ging und von da an kaum noch einen Verſuch machte, ernſthaft zu kämpfen. 23, rita 2 N e st eben besser HANDELS- d WIRTSCHATFITS-ZETTUNG Dienstag, 29. Juli 1930 Südweſtdeutſche Großmühlen und Vermahlungszwang Eine Eingabe der Induſtrie⸗ und Handelskammer Frankfurt⸗Hanau Die ſü nd weſtdeutſchen Groß mühlen in Mann⸗ heim, Ludwigshafen, Heidelberg, Worms und Frankfurt a. M. haben bekanntlich die Abſicht einer Stil legung threr Betriebe angekündigt, was ſie damit begrün⸗ den, daß ihnen aus der alten Ernte für Aug u ſt, auf den ſich in dieſem Jahre der Vermahlungszwang ebenfalls er⸗ ſtrecken ſoll, kein Inlandsweizen mehr zur Verſügung ſtehe und Inlandsweizen neuer Ernte noch nicht in aus⸗ reichenden Mengen in vermahlungsfähigem Zuſtande am Markte ſei bezw. nicht vor Ende Auguſt an den Markt komme. Die In duſtrie⸗ un d Handelskammer Frankfurt a..⸗Hanau ſchlägt daher im Einver⸗ ſtändnis mit der Mühleninduſtrie in einer Cin gabe an den Reichsernährungsminiſter folgende Rege⸗ lung vor: Für den Monat Auguſt wird für die Großmüh⸗ len der Beimahlungszwang inſoweit auf⸗ gehoben, als die vermahlene Menge des Aus⸗ lanbsweizens den Monatsdurchſchnitt des letzten Jahres nicht überſteigt. Die hiernach im Auguſt nicht beigemahlene Quote iſt im Laufe des Ernteſahres nachzuholen. Soweit die Großmühlen im Auguſt dieſes Jahres mehr mahlen, als dem Monats⸗ durchſchnitt entſpricht, iſt ſofort die der Mehrmenge ent⸗ ſprechende Quote Inlandsweizen beizumahlen. Dieſer Vorſchlag ſcheine den Intereſſen aller Beteiligten ein⸗ ſchließlich der Landwirtſchaft gerecht zu werden. Da mit dieſem Vorſchlage die Vermahlung der gleichen Menge In⸗ landsweizen wie bei der jetzigen Regelung geſfichert ſei, ſei damit auch die Grundlage für eine Stabili ſierung der Preiſe geſchaffen. Neue Ernte und Vermahlungsguote Berlin, 29. Juli.(Eig. Dr.) Mit Rückſicht auf die Verzögerung ber Ernte in den maßgeblichen An⸗ baugebieten hat der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft zunächſt von einer Sperrung der Vermahlungsquote für den Monat Auguſt albgeſehen. Damit tritt nun der in Artikel 1§ 1 des Vermahlungs⸗ zwangsgeſetzes vorgeſehene Zuſtand ein, daß in der Zeit vom 1. Aug. bis 30. Nov. 1930 mindeſtens 40 v. H. In landsweizen zu vermahlen iſt. Der Reichs⸗ miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft wird aber den weiteren Verlauf der Erntebewegung und der Marktent⸗ wicklung ſtändig beobachten und, ſobald ſich das Ecnte⸗ ergebnis überſehen läßt, eine neue Entſcheidung treffen. Es bleibt dabei vorbehalten, bereits im Laufe des Mo⸗ nats Auguſt einen höheren Vermahlungsſatz ſeſtzuſetzen, wobei die für die erſten beiden Auguſtwochen geltende Quote zu verrechnen ſein wird. Ernlevorſchätzung für Getreide * Berlin, 29. Juli.(Eig. Dr.) Nach den nunmehr für das ganze Reich vorliegenden Erntevorſchätzungen der Saa⸗ tenſtandsberichterſtatter wäre nach dem Stande zu Anfang Juli dieſes Jahres eine Geſamternte bei Roggen von 8,5 Mill. To.(gegen 8,2 im Vorjahre), bei Weizen von 3,8 Mill.(3,4), bei Wintergerſte von 478 000 To.(881 000 Tonnen), bei Sommergerſte von 2,5, Mill. To.(2,8 Mill. Tonnen) und bei Hafer von 6. Mill. To.(7,4 Mill. To.) zu erwarten geweſen. Inzwiſchen haben ſich allerdings die Ausſichten für die diesjährige Getreideernte ſowohl durch die Anfangs Juli noch anhaltenden Dürre als auch durch das jetzige Regenwetter in verſchiedenen Teilen Deutſch⸗ lands verändert. 3 * Penſtonskaſſenverſchmelzung im Banukgewerbe ge⸗ nuehmigt. Das Reichsarbeitsminiſterium hat nunmehr ſeine Zu ſti m m ung zu dem Zuſammenſchluß bes Beamtenfürforgevereins der Deutſchen Bank mit der großen neutralen Penſtonskaſſe im Bankgewerbe erteilt, nachdem, wie ſeinerzeit mitgeteilt, das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung ſeine Genehmigung zu der von den betberſeitigen Generalverſammlungen beſchloſſenen Zu⸗ ſammenlegung gegeben hatte. Damit iſt die Verſchmelzung der beiden Kaſſen in Kraft getreten. Die Einheits⸗ kaſſe beginnt bekanntlich ihre Tätigkeit mit einem Kapital von Über 120 Mill.. * Braunkohleninduſtrie⸗AG.„Zukunft“ in Weißweiler — Wieder 7 v. H. Dividende. Der AR. der Geſellſchaft be⸗ ſchloß in ſeiner in Köln abgehaltenen Sitzung, für das Geſchäftsjahr 192930 eine Dividende von wieder 7 v. H. in Vorſchlag zu bringen. * Jura⸗Oelſchiefer⸗Werke,., Holzheim.— Verluſt⸗ abſchluß. Die Portland⸗Zementfabrik Dyckerhoff u. Söhne in Amöneburg u. E. Schwenk, Zement⸗ un Steinwerke in Ulm a. D. haben, wie bereits be⸗ richtet, den beträchtlichen Aktienbeſitz des württembergi⸗ ſchen Staats erworben. Die Firmen haben ſich weiter be⸗ reit erklärt, die übrigen Jura⸗Aktien zum Kurs von 80 v. H. zu übernehmen. Die meiſten Aktionäre, u. a. auch die Rütgerswerke, ſollen von dieſem Angebot Ge⸗ brauch gemacht haben. Dyckerhoff und Schwenk dürften daher im Beſitz faſt des geſamten Aktienkapitals(rund 98 v..) ſein. In der HV. am 25. Juli wurde der Auf⸗ ſichtsrat neugebildet, dem nunmehr angehören: Dr. C. der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 344 Moinungsverſthiedenheiten über die gauszinsſteuerreform Kritik an den Vorſchlägen des Reichsausſchuſſes für Reform der Hauszinsſteuer für Kapital⸗ bildung und Schon ſeit längerer Zeit wenbet ſich ein Teil der Wirt⸗ ſchaft und zwar in der Hauptſache die Hausbeſitzer gegen die Fortdauer der Wohnungszwangswirtſchaft. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß die in der letzten Zeit erfolgten Er⸗ höhungen der Wohnungsmieten nicht dem Hausbeſitzer, ſondern in der Hauptſache dem Staate zufließen. Gerade heute wird bekannt, daß in Berlin ab 1. Auguſt eine Miet⸗ erhöhung um 4½ v. H. in Kraft tritt, wobei eine Nach⸗ zahlung ab 1. April des Jahres in Ausſicht genommen iſt. Dieſe Mehrbelaſtung des Mieters fließt ebenfalls wieder in die Staatskaſſe, da die Grundvermögensſteuer in Preußen geſteigert wurde. Aus ſehr ſorgfältig geführten Statiſtiken der ſtädtiſchen Behörden geht einwandfrei hervor, daß bei den gegenwär⸗ tigen Verhältniſſen die Hausbeſitzer nur in ganz ſeltenen Fällen Ueberſchüſſe aus ihrem Grundbeſitz herauswirt⸗ ſchaften können. Freilich bebarf es keiner näheren Erläu⸗ terung, daß bei der gegenwärtigen kataſtrophalen Wirt⸗ ſchaftslage eine völlig freie Wohnungs wirtſchaft nicht durch⸗ zuführen iſt, denn die überaus große Mehrzahl der Mieter könnte keine höheren Mittel für die Wohnung aufwenden, als es jetzt der Fall iſt. Der kürzlich gebildete Reichsaus⸗ ſchuß für Reform der Hauszinsſteuer für Kapitalbildung und Wohnungsweſen hat es nun unternommen, einen Plan auszuarbeiten, der eine grundſätzliche Umgeſtaltung des Wohnungsweſens bezweckt. Hierbei wird beſonders an eine Neuregelung der Hauszinsſteuer gedacht. Der Hausbeſitzer ſoll nach dem Projekt des Reichsausſchuſſes den Teil der Miete, den jetzt der Staat ohne jede Ent⸗ ſchädigung in Form der Hauszinsſteuer einzieht, gegen Hergabe von bprozentigen Pfandbriefen an eine Zen⸗ tralſtelle zahlen, die dieſes Kapital unker Mitwirkung der Hypothekenbanken an den Baumarkt weiter leitet. Auf dieſe Weiſe ſollen dem Baugewerbe jährlich 1600 Mill.% in Form von erſt⸗ und zweitſtelligen Hypotheken gegen eine Verzinſung von 57 bis 6 v. H. zugeführt werden. Der Ausſchuß berechnet, daß der Wert des Hausbeſitzes durch die ihm überwieſenen Pfandbriefe um 40 Milliarden Mark ſteigen würde. Mit Hilfe der Pfandbriefe, die der Hausbeſitzer von der Zentralſtelle zu erhalten hätte, könnte er nach den Vorſchlägen des Ausſchuſſes auch die Aufwer⸗ tungshypotheken amortiſieren und ſich dadurch entſchulden. Gleichzeitig würde er in die Lage verſetzt, die Aufwer⸗ Wohnungsweſen tungshypotheken am 1. Januar 1932 bei gleichbleibendem Zinsfuß gegen ein Damnum zu prolongieren, das der wirtſchaftlichen Lage entſpräche, und mittels der Pfand⸗ briefe verzinſt und getilgt werden könne. Auf dieſe Weiſe ließe ſich eine Erhöhung der Mieten vermeiden, die nicht zu umgehen wäre, wenn der Hauseigentümer die ab 1. Januar 1932 fällige Mehrverzinſung der Aufwertungshypotheken aus eigenen Mitteln zahlen müßte. Dieſe Vorſchläge haben auf den erſten Blick anſcheinend ſehr viel für ſich, allerdings muß folgendes berückſichtigt werden: Durch die andere Zah⸗ lungsform der Hauszinsſteuer würde den Ländern und Kommunen ein Ausfall von 300 Mill.„ entſtehen. An dieſe Tatſache hat der Ausſchuß natürlich auch gedacht. Er behauptet nun, daß dieſe Mindereinnahme der öffentlichen Hand dadurch wieder ausgeglichen wird, daß dem Staate durch den Zuwachs an Einkommen und Vermögen(nämlich des Hausbeſitzes) ſowie dem Auſſchwung der Wirtſchaft (durch Zuweiſung der erwähnten Mittel an den Baumarkt) erhöhte Steuereinnahmen zufließen. Außerdem würde durch die Belebung der Bauwirtſchaft ein ſtarker Rückgang der Arbeitsloſigkeit zu verzeichnen ſein. Das Projekt des Reichsausſchuſſes iſt jetzt von einem hervorragenden Fachmann, nämlich von Dr. Karding, dem früheren Berliner Stadtkämmerer und jetzigen Direktor in der Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken, einer genauen Prüfung unterzogen worden. Dr. Karding be⸗ zeichnet den Vorſchlag des Ausſchuſſes als theoretiſch hoch⸗ intereſſant, aber als praktiſch undurchführbar. Die ziffern⸗ mäßigen Angaben des Projekts ſeien viel zu optimiſtiſch angenommen. Es ergäbe ſich z.., daß die Hausbeſitzer von den 1600 Mill. /, die ſie in 50proz. Schuldverſchreibun⸗ gen zurückerhalten ſollen, im gleichen Jahr wieder aus⸗ geben müſſen: an die Hypothekengläubiger 500 Mill. 4, für Reparaturen 300 Mill.„/ und für Steuern 500 Mill.&. Das ſind zuſammen 800 Mill.„ in bar und 500 Mill.& in Schuldverſchreibungen. Wenn man für die proz. Obliga⸗ tionen einen Kurs von 70 v. H. annimmt, ſo würden die Hausbeſitzer, um die 800 Mill. in bar zu erhalten, allein 1140 Mill.& verkaufen müſſen. Außerdem dürfe man nicht erwarten, daß die öffentliche Hand auch nur für einen Uebergangszeitraum von einem Jahr auf die Hauszins⸗ ſteuereinnahme von 800 Mill./ verzichten könne. Man wird zu dem Urteil kommen müſſen, daß die Kritik Dr. Kardings im großen und ganzen berechtigt iſt. —ͤ— Schwenk⸗ulm(Vorſ.), Alex. von Engelberg⸗Wiesbaden⸗ Biebrich(ſtellv. Vors.), Dir. Andreas Pfleines⸗Wiesbaden und Dir. Dr. Fr. Großmann⸗Ulm a. D.— Im Geſchäfts⸗ bericht wird geſagt, daß im letzten Viertel des Berichts⸗ jahres wieder außergewöhnliche Betriebsſtöcungen ein⸗ getreten ſeien und große Betriebsverluſte verurſacht hät⸗ ten. Das finanzielle Ergebnis hat ſich gegenüber dem Vorfahr erheblich verſchlechtert. Einſchließlich 748% Ge⸗ winnvortrag ſtellte ſich der Bruttoertrag auf 2579 071. (t. V. 2281 275); nach Abzug von 2366 464% 2 050 924 Mk.] Unkoſten und von auf 299 150%(229 608 /) erhöhte Abſchreibungen ergibt ſich ein Verluſt von 86 543% gegen⸗ über 748/ Gewinn im Jahre 1928. Es wird der HV. vorgeſchlagen, zur Deckung des Verluſtes 26 529/ der geſetzlichen Rücklage zu entnehmen, der dadurch auf⸗ gebraucht wird, und den Reſt von 60 019„ vorzutragen. * Nitritfabrik AG., Berlin⸗Köpenick. Die HV. geneh⸗ migte einſtimmig den Abſchluß für 1929 und beſchloß, den Nominalverluſt in Höhe von 172% vorzutragen. Aus dem Aufſichtsrat ſchied aus: Dr. Kösler, Wien. Ueber das lau⸗ fende Geſchäftsſahr wurde ausgeführt, daß es gegentber der gleichen Zeit des Vorjahres eine Umſagzſteige⸗ rung von rund 50 v. H. aufweiſe, obgleich die Erlöſe inſolge des allgemeinen Preisrückganges zurückgegangen ſeien. Die Steigerung des Umſatzes erkläre ſich daraus, daß die Neuaufnahme der Fabrikation von Weinſäure ſich günſtig entwickelt habe. O Uebernahme des Elektrizitätsverbandes Weißenfels 927 durch die Preag.(Eig. Dr.) Der Kreistag in Zeitz hot nunmehr beſchloſſen, dem Elektrizitätsverband Weißenfels⸗Zeitz an die Preußen⸗Elektra zu verkaufen. Der Gegenwert beläuft ſich auf 4, Mill., zuzügl. der Schulden des Verbandes. * Maſchinenfabrir Kappel, Chemuitz⸗Gappel.— Wieder dividendenlos. Der Ge chäftsgang war in den erſten ſechs Monaten des am 90. Juni abgelaufenen Geſchäftsfahres ſehr lebhaft, ließ jedoch in den folgenden Monaten mehr und mehr nach, ſo daß Entlaſſungen von Arbeitskräften vorgenommen und ſchließlich Kurzarbeit eingeführt werden mußten. Auf die Verteilung einer Dividende iſt nücht zu rechnen(i. V. urſprünglich Diuidendenvorſchlag von 6 w..; durch ſpäteren HV.⸗Beſchln Verzicht auf eine Dipidendenzahlung und Vortrag von 110 900). Die der⸗ 10 Geſchäftslage ſei nicht befriedigend. Aufträ eien nur unter Gewährung ſehr langer Zablungsgiel zu erhalten. Modi und Wienenberger AG. für Biſonterie⸗ und Kettenfabrikation, Pforzheim. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 30. April abgeſchloſſenen Geſchäfts jahr 1929/80 nach Abzug der Unkoſten einen Bruttogewinn von 118 758 (t. B. 111 908) 4. Nach 76 952(71 308) 4 Abſchreibungen verbleibt einſchließlich des Vortrages von 111 098(70 411) e e Veginn der Zinsabbau- Aktion Die ſeit geraumer Zeit innerhalb des deutſchen Kredit⸗ gewerbes geführten Verhandlungen mit dem Ziele einer Senkung des allgemeinen Zinsniveaus haben erfreulicher⸗ weiſe nunmehr zu einem poſitiven Ergebnis ge⸗ führt. Hierüber unterrichtet folgende offizielle Mit⸗ tetlung: „Seit längerer Zeit haben auf Anregung des Reichs⸗ bankpräſidenten Dr. Luther im Reichsbankdirektorium Be⸗ ſprechungen mit den führenden Perſönlichkeiten des Sparkaſſen⸗, Genoſſenſchafts⸗ und Bankweſens ſowie der entſprechenden Spitzenverbände ſtattgefunden, um Mittel und Wege zu finden, wie eine Senkung der gegenuber dem letzten Kreditnehmer geforderten übermäßigen Zins⸗ läize und ihre größere Annäherung an den Reichsbank⸗ diskontſatz zu erreichen ſei. Die Beſprechungen wurden in Königsberg im Oberpräſidium mit den Vertretern der oſtpreußiſchen Wirtſchaftsverbände unter Leitung des Reichsbankpräſidenten und unter Beteiligung des Ober⸗ präſidenten Dr. Siehr ſowie der oſtpreußiſchen Verwal⸗ tungsſtellen fortgeſetzt. Von Vertretern zentraler Stel⸗ len nahmen der Präſtdent der Preußiſchen Zentralgenoſſen⸗ ſchaftskaſſe, Dr. Klepper, und der Präſident des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes, Dr. Kleiner, ſowie die Bankdirektoren Profeſſor Dr. Stein vom Deutſchen Ge⸗ noſſenſchaftsverband, Brenning vom Reichsverband der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften— Raiffeiſen—, Rap⸗ mund von der genoſſenſchaftlichen Abteilung der Dresdner Bank und Ermiſch vom Zentralverband des Bank⸗ und Bankiergewerbes teil. Die Beſprechungen führten zu der einmütigen Aunahme der von den Spitzenorganiſationen angeregten Vorſchläge über die Ausſchaltung des unge⸗ ſunden Wettbewerbes der verſchiedenen Organiſationen mit dem Ziel einer Ermäßigung der Sollzinſen auf dem Wege über die Senkung der Habenzinſen und der Herab⸗ ſetzung der Zinsmargen. Es wurde ein Arbeitsausſchuß eingeſetzt, der ſeine Arbeiten unter Vorſitz des Oberpräſi⸗ denten bereits begonnen hat. Die Aktion, die für das ganze Reichsgebiet gedacht iſt, ſoll mit beſonderem Nach⸗ bruck in den Kriſengebieten, in erſter Linie in Oſtpreußen, durchgeführt werden.“ Die getroffenen Abmachungen ſehen vor, daß die Durch⸗ führung der Zinsabbau⸗Aktion zunächſt durch die Spar⸗ kaſſen und Genoſſenſchaften ſichergeſtellt ſein muß, weshalb dieſen ſeitens ihrer Spitzenorganſiſationen eine Erklä⸗ rungsfriſt bis zum 15. September geſtellt worden iſt. Als⸗ dann wird ſich das private Bankgewerbe dem Vorgehen der Sparkaſſen und Genoſſenſchaften anſchließen, und zwar formell durch einen Anhang zum Wettbewerbsabkommen. Die Abmachungen erſtrecken ſich zunächſt auf die Termin⸗ gelder, für die ein Zins vorgeſehen iſt, der höchſtens 1 v. H. über den gewöhnlichen Spareinlagen hinausgeht. Weiter hofft man, durch entſprechende lokale Abmachungen ſchließlich auch zu einem Höchſtzinsfuß für gewöhnliche Spargelder ſelbſt zu kommen. Ueber die Habenzinſen will man dann durch entſprechende örtliche Vereinbarungen zu der für die Wirtſchaft bringend notwendigen Herabbrückung der Debetzinſen gelangen, und aus der Mitteilung ergibt ſich, daß man ſich auch eine Verringerung der Zinsſpanne zum Ziel geſetzt hat. Vergleichsve ren und Konkurse im Panbelskalmecheilrt Nam im Eröffnete Bergleichsverfahren: Mannheimer Ge⸗ wer bebank ehm in Mannheim.(Vertrauensperſon: Bücherreviſor Ludwig Stritter in 1 Kaufmann Moritz Lauber, Möbelhandlung in eim, F g, 7. (Vertrauensperſon: H. Weil in Firma A. Weil Söhne in Mannheim.) 7 Eröffnete Konkursverfahren: Kaufmann Le o Reiner, Abzahlungsgeſchäft in Textilwaren, Mannheim 7, 12. (Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Thomas⸗Monnheim.) Firma Adolph Emrich, Weinkellerei in Mannheim, Inhaber Theodor Hirſch, Weinhändler in Mannheim, N 2, 4. (Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Neumann in Monn⸗ heim.] Aufgehobene KV.(nach Schlußtermin und Schluß⸗ vertetlung!: Firma Gebr. Marſchall, Süddeutſche Stockfabrik 2 Leo Lewiſon in Mannheim, C 1, 4.— Mangels Maſſe eingeſtellte.: Schloſſermeiſter Johan⸗ nes Eulner in Mannheim, 8 3, 3. Geſellſchofter der offenen Hondelsgeſellſchaft Karl Wolff u. Co. in Mann⸗ heim, Neckorauerſtr. 218, Kraftfahrzeugvertretungen. dern Auslandsware wählen Mark, ein Reingewinn von 152 904(111 098) l, der wieder vorgetragen werden ſoll. Nach dem Bericht war die Be⸗ ſchäftigung im abgelaufenen Geſchäftsjahr nicht einheitlich. In der erſten Hälfte war der Auftrags- beſtand befriedigend, in der 2. Hälfte aber trat eine Ab⸗ ſchwächung des Abſatzes im In⸗ und Auslande ein, die bis zum Ende des Geſchäftsjahre andauerte. Die neuauf⸗ genommene Fabrikation von Doblé⸗Uhrgehäuſen habe ſich bis jetzt gut entwickelt. Der Geſamtumſatz hat da⸗ durch eine Steigerung erfahren. Die Unkoſten, Zin⸗ ſen und Laſten haben ſich jedoch gleichfalls entſprechend er⸗ höht. In der Bilanz erſcheinen bei unv. 1,625 Mill. Att. und 0,35 Mill. J Reſerven u. a. Kreditoren mit 1,37 (0,95) und Hyoptheken mit 0,17 Mill.. Andererſeits werden Kaſſe und Wechſel mit 0,36(0,24), Wertpapiere mit unv. 0,15, Debitoren mit 4½9(½ und Waren mit 0,87(0,2) Mill., ausgewieſen. Immobilien ſtehen mit 0,75(0,77), Maſchinen und Geräte infolge eines Zuganges von 0,23 Mill.& erhöht mit 0,37(0,20) Mill. zu Buch. Zu Beginn des neuen Geſchäftsjahres habe der Auftrags⸗ eingang zu wünſchen übrig gelaſſen. Zurzeit ſei man etwas beſſer beſchäftigt. O Verein. Lauſitzer Glaswerke., Berlin.(Eig. Dr.) Die o. HB. genehmigte den Abſchluß für 1929, der einen Reingewinn von 88 947& ausweiſt, der vorgetragen wird. (JTTeilſtillegung bei der AG. der Gerresheimer Glas⸗ hüttenwerke vorm. Ferd. Heye in Düſſeldorf⸗Gerresheim. (Eig. Dr.) Wie uns beſtätigt wiro, begbſichtigt die Gerres⸗ heimer Glashüttenwerke AG. einen“ Teil ihrer Betriebe in Düfſeldorf ſtillzulegen. Der Grund hierfür iſt in den Auftragsſchwierigkeiten mit der Stadtverwaltung Düſſel⸗ dorf wegen des Bezugs von Ruhr⸗Gas zu Vorzugsbedin⸗ gungen zu ſuchen. Es iſt anzunehmen, daß die Stadt Düſſeldorf verſuchen wird, eine Einigung herbeizuführen. Die Zuſammenarbeit der Konjunkturforſchungsinſtitute Die von uns angekündigte internationale Konſerenz der Konfunkturforſchungsinſtitute ſand kürzlich in Ber⸗ lin ſtatt. Als Aufgobe hatte man ſich geſtellt, gemeinſam mit dem deutſchen Inſtitut für Konjunkturforſchung Fra⸗ gen der weltwirtſchaftlichen Entwicklungstendenzen zu be⸗ ſprechen und methodiſche Fragen der Konjunkturforſchung zu klären. Es wurde beſchloſſen, daß dieſe Konferenzen jeweils alle zwei Jahre ſtattfinden ſollen; kleinere Zu⸗ jammenkünfte ſind in kürzeren Zeitabſtänden vorgeſehen. Die engere Zuſammenarbeit ſoll ſich erſtrecken auf Diagnoſe und Prognoſe ſowie auf einen dauernden Erfohrungsaus⸗ tauſch. Eine Angleichung der konjunkturtheoretiſchen und ſtatiſtiſchen Methoden, insbeſondere der Indepberechnungen, wird angeſtrebt. * Sanierungserfordernis bei einer Mühle des H. J. C. Konzerns. Die Grohner Mühlenwerke AGG. in Grohn bei Vegeſack erzielte nach den Abſchlüſſen für 18 8 und 1920 Einnahmen aus Warenkonto von 549 022(582 182) /, Be⸗ triebs⸗ und Handlungsunkoſten erforderten demgegenüber 824847(635 836)„ und Abſchreibungen 36 997(45 652). 1928 wurden außerdem für Steuern 388 941%, ausgewieſen, Es ergibt ſich unter Berückſichtigung des 1928 ausgewieſe⸗ nen Verluſtes von 137 747„ ein Geſamtverluſt von 312 822 Mark bei einem Aktienlapital von 500 000. Die Bilanz verzeichnet auf der Aktivſeite u. a. Vorräte mit.440 833 (557 805) l, Schuldner mit 289 236(284 693) /, anderſeits neben dem AK. und unv 500 000/ Obligationsanleihe Verbindlichkiten mit 1987 490(1 168 727). Wie erinner⸗ lich, wurde 1928 die Umwandlung der Grohner Mühlen⸗ werke K. a. K. in eine Aktiengeſellſchaſt beſchloſſen. Die qualifizierte Mehrheit des Aktienkapitals iſt von einem der Deutſchen Mühlenvereinigung AG.(früher Scheuer⸗Kon⸗ zern) naheſtehenden Konſortium übernommen worden. * Großhandelsindex unverändert. Die auf den Stichtag des 23. Juli berechnete Großhandelsindexziffer des Stoti⸗ ſtiſchen Reichsamtes iſt mit 125,5 gegenüber der Vorwoche unverändert. Von den Hauptgruppen hat ſich die Index⸗ ziffer für Agrarſtoffe um 9,5 v. H. auf 116,8(116,2) erhöht, Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Habbwaren iſt um 0,1 v. H. auf 119,0(119,1) und diejenige für indu⸗ ſtrielle Fertigwaren um 0,4 v. H. auf 150,1(150,7 zurück⸗ gegangen. Badiſch-Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſemärkte * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 29. Juli. Bei guter Anfuhr und ſehr guter Nachfrage wurden folgende Preiſe genannt: Birnen, 1. Sorte 18—25, 2. Sorte 16—18; Aepfel, 1. Sorte 20—25, 2. Sorte 10—14; Früh⸗Zwetſchgen 27—81; Pflaumen 15—19; Ringlo 11—24; Früh⸗Mirabellen 2733; Pfirſiche, Kabinett 50—77, 1. Sorte 5059, 2. Sorte 87507 Stachelbeeren 15—18; ſchwarze Johannisbeeren 167 Stan⸗ genbohnen 21—25; Zwiebeln 8; Rotkraut 11 Pfennig. * Freinsheimer Obſtmarkt vom 28. Juli. Johannisbee⸗ ren 11—13; Stachelbeeren grüne 12—15, rote 22—28; Hei⸗ delbeeren 3095; Birnen 10—26 Aepfel 14—35 Pfirſiche 30—44; Türkiſche Kirſchen 10—16; Mirabellen 16—35; Pflaumen 12—22; Zwetſchgen 16—30, Reineclauden 15—17; Antario 15—17; Bohnen 1216. Anfuhr: am Sonntag 730 Zentner, am Montag 220 Zentner. Die Nachfrage über⸗ ſtieg bei weitem das Angebot, der Abſatz war ſehr gut. Preiſe für beide Tage gleich. * Obſtgroßmarkt Weiſenheim am Sand vom 28. Juli. Am 27. Juli wurden folgende Preiſe genannt: Johannis⸗ beeren 10—13; Aepfel 18—20; Birnen 20—30; Pflaumen 10.20; Zwetſchgen 228; Aprikoſen 45—55, Pfirſiche 35 bis 48, Mirabellen 22—30; Gurken pro 100 Stück 60 Pfg., bei einer Anfuhr von 450 Zentnern und flottem Abſatz.— Am 28. Juli war die Anfuhr infolge des Regenwetters mäßig. Bei flottem Abſatz wurden folgende Preiſe genannt: Johannisbeeren 14—15; Aepfel 20.28; Birnen 1825 Pflaumen 15—20; Zwetſchgen 20-95; Aprikoſen 45; Pfir⸗ ſiche 45—55; Mirabellen 25—35; Gurken pro 100 Stück 85 Pfennig. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 28. April. Auf der heutigen Auktion notierten: Einlegegurken 60—120 pro 100, Salatgurken 1,25—2,25, Schlangengurken 15—19 pro Stück, Kopffalot—7, Endivien—7, Weißkraut—4, Rotkraut —7, Wirſing 10—12, Buſchbohnen 14—20, Stangenbohnen 25— 28, Blumenkohl erſte Sorte 5955, zweite Sorte 27, Tomaten 10—24, Rettiche—6, Zwiebeln 4,25, Kartoffeln 15 Mirobellen 25—29, Pflaumen 16—18. Anfuhr und Ab⸗ gut. * * Pfälziſcher Weinhandel— Leichte Lagebeſſerung. Im Weinhandel iſt im 2. Vierteljahr 1930 infolge der aufäng⸗ lich niedrigen Preiſe und guten Qualität der 1929er Weine der Konſum geſtiegen und als naturgemäße Auswirkung ſeit etwa zwei Monaten auch der Preisſtand, und zwar um etwa 15—20 v. H. Der Auftragseingang war bei inten⸗ ſiver Verkaufstätigkeit zufriedenſtellend. Im ahlungsein⸗ gang machte ſich eine leichte Beſſerung bemerkbar. Helft Arbeitsloſen zu deutſcher Arbeit! Ein Appell von Siegfried Dyoerſchlag Zölle und einzelne Steuern ſollen erhöht und damit der Weg zur Verteuerung heſchritten werden. Aus Benzin⸗ und Benzolſteuer erhofft die Regierung eine Einnahme von 70 Millionen Mark. Beſteuerung der Betriebsſtoffe hat Vexkehrsverteuerung zur Folge. Nicht der Luxusfahrer leidet— der Omnibusfahrgaſt, der Benutzer öffentlicher Kraftverkehrsmittel, jeder, der an billiger Perſonen⸗ und eee intereſſiert iſt, iſt durch dieſe Steuer roht Woher kommt ſie? Sie wird erzwungen aus Arbeits⸗ loſigkeit, durch Rieſenſummen, die an Has Heer der Ar⸗ beitsloſen gezahlt werden müſſen. Arbeiter« und Ange⸗ ſtellten⸗Abbau erfolgt auf der ganzen Linie. Fabriken werden ſtillgelegt. Die Not ſteigt. Und einer der Hauptgründe dieſer Arbeitsloſigkeit? Wir, jeder von uns iſt mit ſchuld daran! Kranken wir nicht an einer Sucht, ausländiſche Waren zu kaufen, die unſerm Volk, uns allen Verderben bringt? Und iſt es nicht ſchamlos, daß angeſichts deutſcher Not, die an jedem von uns zehrt, auch gerade begüterte Kreiſe, Induſtvielle, Großagrarier,— Leute, die mit beſtem Beiſpiel voran⸗ gehen ſollten, ſich ausländiſchen Luxus kaufen?— Wirt⸗ ſchaftsführer gehen mit ſchlechtem Beiſpiel voran. Appel⸗ leren in amerikaniſchen Luxuswagen für deutſche Arbeit und deutſchen Geiſt. a Es iſt ſchwer keine Satire zu ſchreiben! Wir ſehen, wie ein Volk, unſer Volk, ſich zugrunde richtet. Wir, jeder von uns, ſchafft eifrig mit. Wir leiden an jenem Auslands⸗ immel, ausländiſche Fabrikate zu kaufen, den einſt Bis⸗ marc als„politiſche Krankheitsform“ geißelte,„deren Ber⸗ breitung ſich nur auf Deutſchland erſtreckt.“ Wir machen unſern Bruder arbeitslos, indem wir nicht das mit ſeiner Hand oder ſeinem Geiſt geſchaffene Erzeugnis kaufen, ſon⸗ Volksſtaat Heſſen liefert 50 P. H. ſeiner Käſeerzeugun nach Paris. Nach Verpackung dort kommt der Käſe na Deutſchland zurück. Als Camembertl Als„Erbacher“ aber würde er keinem Deutſchen ſchmecken!— Krefelds Seiden⸗ induſtrie liefert die echt„engliſchen Krawatten!“ Sie wer⸗ den nach England, das gar keine Krawattenfabrik beſitzt, verſandt, und kommen mit engliſchem Etikette zurück. Deutſche Reifen für Auto, Motorrad und Laſtkraftwogen gelten im Ausland als die beſten und preiswerteſten der Welt. Im deutſchen Vaterland gibts Beſſerwiſſer. Sie kaufen Auslandsreifen, bezahlen mehr, erhalten wenigſtens Wert. Aber es mußten Auslandsreifen ſein! Dann landwirtſchaftliche Produkte! Gewiß— wir brau⸗ chen Einfuhr! Iſts aber zu billigen, daß deutſche Geflügel⸗ farmen in Not kommen, weil ausländiſcher Import ihnen Abſatzmöglichkeit untergräbt? Weiß der Deutſche, weißt Du nicht, daß deutſches Obſt Edelobſt iſt, und forderſt Du dennoch ausländiſche Früchte? Ein paar Ziffern mögen genannt ſein! 48 800 Aus⸗ londsautomobile kamen 1929 nach Deutſchland oder wurden in deutſchen Montagewerkſtätten ausländiſcher Fabriken (insgeſomt nur 3000 Arbeiter) gebaut. 24 400 deutſche Ar⸗ beiter der Nur⸗Autoinduſtrie hätten ihr Brot finden kön⸗ nen, wären alſo der öffentlichen Fürforge(mithin unſeren Steuern, uns ſelbſtl) nicht zur Laſt gefallen, wenn deutſche Wagen gekauft worden wären. Hinzu kommt ö ie große Zahl der Arbeiter der Vor⸗Induſtrien; Bergwerks⸗ und Hütteninduſtrie, Glas. Leder⸗, Elektro⸗ und Holzinduſtrie, die am Kraftfahrzeugbau intereffiert ſind. r gehen an Erwerbsloſenunterſtützung zugrunde, weil wir das gute Deutſche nicht kaufen 297 918 Automobilreifen ſind 1020 nach Deutſchland eingeführt worden. Im Ausland(3. B. Spanien und Jugoflawien) bevorzugt man den durch Zollbelaſtung teureren deutſchen Reifen, weil er beſſer iſt. Pariſer Kleider gelten als Gipfel der Schneiderkunſt. Die Kleider der deutſchen Großſtadtſolons ſind nicht ſchlechter, nicht weniger elegant und ſchick. Deutſchlands Schuh⸗ induſtrie iſt in Not. Städte der Schuhinduſtrie ſind am Ruin, weil den Fabriken an Arbeit fehlt. 85 705 Paor Lederſchuhe aber wurden lediglich im Dezember 1929 aus dem Ausland eingeführt; im ganzen Jahre 1929 2150 870 Paar Lederſchuhel Die Ausfuhr deutſcher Schuhe betrug 1929 2 470 441 Paar Lederſchuhe, was beweiſt, daß das Aus⸗ land deutſche Schuhe ſchützt— wir Deutſche kaufen be⸗ denkenlos Auslandsſchuhel Deutſchlands Fahrradinduſtrie hat enorme Verluſte. Eine Fabrikſtillegung folgt der on⸗ deren. Wohl aber wurden 1929 ſe Tag 150 Fahrräder aus dem Ausland eingeführt! Daß Deutſchlands Spielinduſtrie um ihre Exiſtenz zu kämpfen hat, iſt bekannt. Dennoch: Millioneneinfuhr! Deutſcher Weinbau ringt um ſein Da⸗ ſein; ea, 7 Millionen deutſche Mark ſind 1929 für Aus⸗ landsweine und Auslandsſekt ins Ausland gegangen, fer⸗ ner über 6 Millionen für Spirituoſen und Liköre.. Gemiß, wir haben Handelsverträge. Unſere Induſtrie iſt Exportinduſtrie. Wir brauchen Auslandsabſatz. Im Inland aber können wir auf ſo manche Auslandswaren verzichten. Müſſen es! Es geht um unfer eigenes Wohl. Deutſche Erzeugniſſe kaufen heißt deutſche Fabriken, deut⸗ ſchen Handel und deutſche Landwirtſchaft in Gang ſetzen. Bedeutet Arbeit für Deutſche. Hilft aus der Erwerbs⸗ loſennot und feſtigt unſere Wirtſchaft. Deutſche, kauft deutſche Waren! Das ſei Loſung jetzt und immerdar zum Wohle von Land, Volk und zu unſerem eigenen Beſten. Deviſenmarkt Im beutigen Frlhverkehr notieren Pfunde gegen New Hork. 487,—] Schweiz.. 25,05 Stockholm 18.09 aris. 123.78 Holland.. 12.08 Madrid.. 43,32 ritſſel. 84,79 8 Dollar geg⸗Rm..18 Mailand 9294 Kopenhagen 18.18 Pfunde„„ 20.87 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 28. Juli Die Nachfrage nach Kahnraum für Verladungen tal⸗ wärts war an der heutigen Börſe etwas reger. Es iſt dies auf die Kahnvorlage für den neuen Monat zurückzuführen. Bergreiſen waren nur ganz vereinzelt am Markt. Die Frachten blieben mit 6080 Pfg. ab hier bezw. ab Kanal nach Rotterdam, ſowie auch nach Mannheim unverändert. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,20 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt wieder 7 Pfg. für größere be⸗ labene Kähne ab hier nach Rotterdam. 1 — * 2! 55 —, N Dienstag, den 29. Schw 90. Juli 1930 zwischen zimmer I Beizevert schwenden wollen, einen neuartigen und durch seine paten- Juli 1930 101 i N Aller Branchen mit energischem Arbeitswillen, die nicht weiter mit ihre Zeit ver- sich sofort auf er, verkäuflichen Objekten stellen tierte Beschaffenheit leicht verkäuflichen 8 Artikel um. Es werden günstige Ar- beitsbedingungen und sofortige Bezahlung geboten. Vorstellen 8 am 29. Juli 1930 zwischen —— 14 bis 18 Uhr und am 10 bis 12 Uhr im Hotel Union, Konferenz- 6314 bezirksweiſe an tüchti ohne Kapital in a) unf. geſ. geſch., den Spiegellam Haltbarkeit: nationslampen f den Beleuchtung o) Sparſicherungen Verdienſtmöglichkeit: erſorderlich. Ausführ Gonoravertre b) unſerer künſtl. handbemalten Illumi⸗ 1 von Herſtellerfirma zu vergeben.— Große N 4557 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. ung ge Herren mit ſchöner Sinricht. u. eingeführt. Strick⸗ u. Wollwarengeſchift oder 162 mit ca. 50 ſtromſparen⸗ 82 ſof. abzugeb. Angeb. pe bei garantierter u. FB 37 a. d. Ge⸗ 5 ſchäftsſtelle os. Blat⸗ tes. 6272 ür jeden entſprechen⸗ 5 esondese Wenge, ri, olegenheit b ilaunner viſion geſucht. Es 9 von leiſtungsfähiger Kohlenhandlung zum Verkauf von Brennſtofſen bei hoher Pro⸗ Vogler, Mannheim. pol., mit ar. Spiegel⸗ ſchrank u. Roßhaar⸗ matratzen. 4389 Jpeteummer wollen ſich nur ein⸗ 1 1455 modern, Büfett mit oder ſolche it 5 g ole du Glasvitrine. Pitch⸗ 284 an Ala Haaſen⸗ pine Küche, Klavier. 106 Schreibtiſch, Chaiſe⸗ — 5 longue, verſenk. Näh⸗ . maſchine, Waſchkom⸗ für Weißwaren Ausſtattungen zum Be⸗ 0 ſuche gegen hohe Proviſion (Solche mit eingeführter Kundſchaft bevor⸗ 75 Angebote unter Y H 194 an die Ge⸗ zugt.) ſchäftsſtelle dieſes Blattes. von nur guter Privat⸗Kundſchaft mode u. viel. ungen. vorteilh, bill. z. verk. Auktionshaus Seel& Co., Qu 4, 5. Aus Privathand! Ein aut erhaltener FPerser-Teppich ca. 3 4 m, 1 Perſer⸗ Brücke, billia zu ver⸗ kaufen. Telephon 906 64. ſofort geſucht. 6260 Unſere Lohnſtenertabelle erſcheint inſolge der Notverordnung in neuer Auflage. üchtige Henen und Damen zum Beſuch von Lohnbüros ete. erforderlich. Hoher Barverdienſt. Verlag Boorberg, Stuttgart, Olgaſtraße 54 B. Eisernes Beit mit Pat.⸗Roſt, Matr. ⸗ Schoner, Wallmatratz. gut erhalt., 45 /, zu verkaufen. Lutz, Kron⸗ Wir ſuchen Monteur oder Kein Kapital e de 2 5 0 zuſehe dienstag 2 Jeder Geſchäftsmann Abnehmer. bis 6 Uhr. 76218 Eilanugebote an 10 088 1 Weide gettstelle (Pat⸗Roſt. Roßhgar⸗ matratze. 1 Federbett, 2 Kiſſen zu nebk. K 2, 22,., Mechaniker fabr- l. Mbrrile 562708 zufammen auf-Gesuch Schaufenster-Blas 160„ 200, evtl. mit Rahmen, ſowie Ladentüre zu kaufen geſucht. Ang. unt. V M 198 kauft Teleph. 334 75. B3249 phota-Annarat 6 9, erſtkl. Ausführ., zu kaufen ge ſucht. d. d. Geſchſt. 4397 Angeb. u. E 0 24 an 1 die Geſchäftsſt. 6228 Scrat pr Hul erhaltenes datt Wanderzelt Kleiderſchr. Waſcht., Nachtiſch zu kauf. geſ. Angebote mit Preis⸗ angabe unter G W. 32 a. d. Geſchäftsſt. 6250 zu kaufen geſucht. Angeb. unt. D F 16 an die Geſchäftsſtelle. Immobiſien- Nodlengrobsbandlung erſtklaſſige Exiſtenz, ſchöner Umſatz, Auto⸗ und Fuhrwerkbetrieb, Kranen⸗ und Gleisanſchluß, ſchuldenfrei, iſt wegen Krankheit abzugeben. Zur Uebernahme ſind Mk. 30 000.— erforderlich. Näheres durch Philipp Wetzler, U 3. 19, Telephon 319 70. 46168 Neubau Neu- Ostheim ſleihen-Einfamiſtenhäuser m. Warmw.-Neiz. je 5 Wohnräume, Badezim., Manſ., Garten etc. ür und fertig zum Preise von 25 000 Ak. Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] .) Wale pert- Mahrs. Fünen nahe Tatterſall, Bahnhof und Bismarckſtraße, Friedensmiete, zu vermieten. 621g E. F. Rieth, Immobilienbüro, Rheindamm⸗ ſtraße 50, Telephon 212 09. , lirrichafiche 5 Tamerwoabmmg 2 Oſtſtadt, mit allem Zubehör, Miete 180., per 1. 10. zu vermieten, außerdem—7 Zimmer⸗ Wohnungen in allen Stadttellen. Wohnungs⸗ büro Carl Weber, P J. 19(Strohmarkt). 6290 A Zimmerwohnung Nähe Waldpark, mit allem Zubehör, Miete 125.“, zu vermieten. Umzugsvergütung ca. 300 R. 4. Wohnungsbüro Carl Weber, P 4. 13(Strohmarkt).*6291 mit Bad u. allem Zubehör auf 1. Oktober d. J. zu vermieten. Näheres 2. Stock. 9768 Am Waldpark, Meerwieſenſtraße 3 Zimmer-Wohnungen mit Manſarde, Bad, Speiſe⸗ und Beſenkammer, mit Etagenheizung und ſonſtigem Zubehör an Wohuberechtigte auf September— Oktober zu vermieten. Anfragen unter E U 30 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 96244 Wogen Weging ſchöne 2 Zim.⸗Wohnung m. Küche, Bad, Manſ. in gut. Lage Neckarſt. (Neubau), Miete 50„, ev. mit ſchön. Schreher⸗ garten in Wohnnähe, abzugeb. Uebern. d. Woh⸗ Feil. föll. Zimmer an Herrn od. Dame zu v. H 5, 1. 2 Tr. r. *6157 Am Bahnhof! Linden⸗ hofſteg: Sep., nett u. freundlich möbliertes Ammer mit el. Licht zu verm. Daſelbſt ein geränm., ſchönes Zimmer. Höll. ungeſtört, preiswert. Bellenſtr. 5, 4. Stock. 3399 gut mäbl. Zimmer mit ſep. Eing. und el. Licht, ſof. zu vermiet. J 7. 15, a. Luiſenring B33 04 gut möbl. Zimmer zu vermieten. B9295 S 6. Nr. 35, Schung. Frl. möbl. Zummer ſof. zn verm, 6306 Diehl. R 9, 10. Schön möbl. Herren⸗ n. Schlafz., m. voll. Penſ. für 100 l u. einfach. für 90„ zu vermiet. B 2. 10, I.*6249 Elen. möhl. Zinner in gutem Hauſe ſehr Rentable Hühnerfam wegen Krankheit, Hiig zu verkaufen. Automat fue nee Ku. 0 6/20 PS., Perſonen⸗ Adreſſe in der Ge⸗] wagen, fach bereift, ſchäftsſtelle. 6310] in prima Zuſtand, als Lieferwagen ver⸗ wendbar(Nutzlaſt 10 Zentner) für 850.— bei 300.— Anzahlung flentables Maus Neckarſtadt mit mod., lreiperdender 4 u. Reſtbetrag in be⸗ 25 quem. Monatsraten, Bäckerei zu verkaufen. 6904 zu verkaufen. Angeb. R Mehr, Ecke Bürger⸗ unter J E 191 an meiſter⸗Fuchsſtr. und die Geſchäftsſtelle die- Riebſeldſtr Tel. 53320 ſes Blattes. 438111! T Automarkt Brennabor-Limousine 4⸗Sitzer, 6/25 PS., Maſchine neuwertig, amtliche Schätzung 1750 4, zu 1200„ aus Privathand abzugeben. Anfragen Telephon 322 64. 16169 % Unget de- Aeemaben in fahrbereitem Zuſtande, gut bereift, billig abzugeben. Anzuſehen in der Neckargner⸗ ſtraße 126, Telephon Nr. 480 77. 10 074 2 felt Häume barage, 15 Mark, Neckarſt. zu v. Ang. u. D N an die Geſch. mit 2 Bett., ſof. ſehr bill. zu vm. J 5, 9 8. St. gegenüber der *6184 K 5⸗Schule.(Sehr ge⸗ eignet f. ig. Ehepaar.) Marg uad Werkziätte— 55 als Wohn. an ruh,, f linderl. Mieter ſofort ä 98. ſpät. zu vermiet. ſep. Eing., ar. Schreib- Anfragen u. F A 36 tiſch uſw. in aut. ruh. a. d. Geſchäftsſt. 58. Hauſe zu vm. Meer⸗ Blattes. 56263 lachſtr. 3, 1. 46161 Nähe Bahnhof! 46228 Kleiner Laden 1 Schön möbl. Zimmer mit 2 Zimmer, Küche f. 1 od. 2 Perf., auch u. 0 e vorübergeh., zu vm. vermieten. 52051 L 14, 2, 3. Stock. Gr. Wallſtadtſtr. 29 Einf., ſaub. möbliertes Zimmer an nur ſol. berufst. Frl. zu vm. Preis 25&, ev. auch vorübergeh. 622 F 4, 6. Laden. Nähe Waſſerturm! Gut möbl. Zimmer an ſol. Herrn zu verm. 5 3 30 qm als Werkſtatt od. Mogazin zu vermieten. 3625 A. Deckert, Q 5, 3. Neuſtadt a. d. Haardt: In beſter Lage f l Beethovenſtr. Nr. 3, f Ammer-Wohnung.. 1. 225 it Zubeh. z. t⸗. Achern Mietpreis von 10 4, 75 1 Tepe: 100 4 ſofort zu verm] Gut möbl. Zimmer Näh. u. L N 199 an die Geſchſt. 4398 Schöne neue billig zu vm. 6312 Agen mödl. Lamel zu vermieten. Zentr. welcher in der Lage iſt, zur Fabrikation eines] erſten Artikels einige tauſend Mark geg. Sicher⸗ heit zur Verfügung zu ſtellen, erhält ſofort Be⸗ schäftigung. Anfragen unter K M 980 befördert Rudolf Moſſe, Mannheim. 23 8 ſläes ngersbötetted en für Automaten⸗Reſtaurant per 15. 8. 30 geſucht. Ausführl. Angebote mit Zeugnisabſchriften, Ge⸗ haltsanſprüchen u. Lichtbild erb. unter T F 192 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 10.060 Hoher Verdienst! Es werden noch Her⸗ ren und Damen zum Vertrieb ein. ſeriöſen Monopolartikels ſof. eſucht. Näheres Jacobs, Rheinſtraße 3 Selbſtändige B3291 Mantelarbefterin geſuch t. 0 6. 3. 111 Damenſchneiderei. Suche für 1 Monat ordentliches (Mittwoch mittag von 0 —6 Uhr.)*6274 Madchen . 680g urch Erwerbung m.„ 2 zur Mithilſe i. Haus⸗ Muſterſchutzes auf halt, event. tagsüber. neuart.Haushaltungs⸗ arttk. Für abgeb. Be⸗ amte od. intell. Arh. geeign. Preis n. Ab⸗ sprache. Ang. u. T K Nr. 196 an die Geſch. Zu erfragen 46313 F g. 13, 1 Tr. links. Junges, fleißig. ehr⸗ ches Taüemniden Existenz biete ich ſtrebſ. Ge⸗ ſchäftsfran. Ausführl. für ſofort gesucht. Angeb. u. E J 19 an Götz, Lange Rötter⸗ 6215 ſtraße 65. 16911 die Geſchſt. tellen- Gesuche uh düd den. Tonnen mit allen Büroarbeiten vertraut, Ia. Zeugniſſe, ſucht Stellung. Zuſchriften erb. unter E 1 34 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 6253 Welch tüchtiger Uhr⸗ machermeiſter od. Op⸗ tiger, nimmt intellig. jungen aus ant. Familie in die Lehre? Angebote Suche für meinen langjährigen. ſehr Zuverlässigenchauffeur den ich Umſtände hal⸗ ber entlaſſen muß, gute Stelle.(Führer⸗ ſchein 2 u. 3). An⸗ gebote u. G 1648 an Ala⸗Haaſenſtein& 6268 Kpl. Bett pol. 1 gr. r. Tiſch, 1 gr. Lin.⸗Tepp. neu, u. verſch. zu vk. Belleuſtr. 15, part. r. 6249 Zu verkaufen: Garten⸗ ruheſchaukel f. Erw., Kinderrollpferd,.⸗ Landkarte, ſchallſicher. Schreübmaſch.⸗Haſten f. Continentalmaſchine, Gasbackofen, Stand⸗ badeofen,.⸗Adreßb. Bügelofen f. 8 Eiſen, 4 Stühle, zirka 100 Weckgläſer. 6307 Aoͤreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle zu erfrag. Wegen Umzug verſch. Möbel(Betten, Tiſch u. Lederſtühle, Büch. ⸗ Schrank. Waſchkomm,, Waſchwanne uſw.)] bill. zu verk. 6257 J 2, 4, 1 Treppe. Tlumph-A8 500 cem, fahrbereit, zugelaſſen, verſteuert, kompl., mit Sozius, ſof. zu verk. f, 220 t. „N Soleil belg. Straßenrenner, prima Läuf., Schlauch⸗ reiſen. 45 l. 6299 Karl Kemptner Seckenheimerſtr. 130. Kinderwagen gut erhalt., ganz bill. abzugeben. 6219 Bauer, U 4, Nr. 21. Guterh., mod., weißer Uinderwagen zu verkaufen. 96300 Luiſenring 36, part. Weißer, gut erhalt. Kinderwagen zu verkauſen. 6246 Miet- Gesuche Großhandlung ſucht eg. 6 Daäroräume in guter Lage. Angebote unt. Y J 1985 a. d. Geſchäfts ſtelle dieſes Blattes. 10086 J in Mohng. 20 verm., kein Bau⸗ oſtenzuſchuß. 6258 Käfertal⸗Süd, Forſterſtr. 18, 1. 2, 3 u. 4 Ammer⸗ Wohnungen mit eingericht. Bad, Warmwaſſerbereitung uſw. in ſchöner Lage Mannheims an Woh⸗ nungsberechtigte zu vermieten. 4895 Stock langt. unt. E N 28 an die Gef Geboten: Schöne, helle 5 Zimmerwohng., ute Lage, Friedensmiete. Geſucht: Schöne, 15—3 Zimmerwohnung, gute Lage, Fried. Miete, von alleinſt. Dame. chäftsſtelle d. Bl. Umzugsvergüt. ver⸗ Angeb. mit Preis n. Höhe d. Stockwerks 2227 Anfragen unter Poſtfach 277. Schöne 2 Zunmer mit Küche ſofort zu vermieten, 329 per 1. September geſu handen. 2 Od. 3 Zimmer-Wohnung mögl. in der Innenſtadt, von ruhig, ſolv. Miet. Dringl.⸗Karte vor⸗ 1 Angebote unter E V 1 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. ch t. 6247 Näheres Neckarau. Mönch⸗ wörthſtr. 17, i. Laden Leer., ſep. ar. Zimmer an berufst. Herrn od. Frl., auch f. Büro ge⸗ Polizeibeamter kinderl. Ehep., ſucht ſof. od. auf 1. Septbr. 2 Uimner- Wohnung mögl. Lindenhof od. Oſtſtadt. Vermittlung nicht erwünſcht. An⸗ gebote unt. D P 90 an die Geſch. B3297 Elegante -A Ammer- Mug. von jungem Ehepaar in ruß vornehm. Lage per 1. 10. evtl. frither zu mieten geſucht. Angeb. unt. V A187 an die Geſchſt. d. Bl. 4305 Vermietungen Büro sofort gesucht. Zuſchr. u. die Geſchäftsſt. 4 Zimmer- Wohnung mit klein. Garten, in Vorort od. Umgebung Miete bis 100 Mark. 39 au eignet. zu vermieten. * 217 R 7. 39, part. Leeres Zimmer, nur an alleinſt. Dame zu vermieten.* 0250 1, 1, 1 Tr. rechts. 1 2 C ki June Sof. ſegres Zünmer von berufst. Fräulein geſucht. Ang. u. B Nr. 26 an die Geſchſt. leer od. möbliert am Bahnhof ſof. zu ver⸗ mieten. Adreſſe i. d. Geſchäftsſtelle. 6254 gut möpl. Zimmer E ſchäftsſtelle. Leeres Zimmer 9166 98 ſchüne Parterre Räume ganz oder geteilt, 1 Lagerräume nebſt groß. Keller zu vermieten. Nähe Börſe. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle d. Bl. 6282 Beruſst. auſt. Fräul findet ſchönes leeres Vorübergehend: Zimmer. albhofſtr. 11, 9. Stock.* 9276 mit 2 Betten u. mögl. Arobez kekunmer mit Bad u. Kochgel. ſof, gefucht. Angeb, u. P 25 an die Ge⸗ *6229 leer od. möbl., zu vermieten bef 6286 Neher. P 5, 1. 3 Tr. zu vermieten. 6278 D 2, 11, 2 Treppen. eee Möbliertes Zimmer (Nähe Zeughaus platz) Großes helles geſchoß, Hintergebäude im Hauſe Augartenſtr. 38, beſtehend aus Keller⸗ 3 Obergeſchoſſen ſe 100 am Grundfläche zu germieten. 56308 D 5, 4. 8. Stock. Möbliertes Wohn⸗ und 40 4, 1. 3. Sick.: Möbl. Lang, Q 4, 1. 6143 Nähe Waſſerturm möbl. Zimmer, ſep., ſonn. u. ruh. p. 1. 8. zu vm. Beethovenstr. 8 pi. r. 6126 Möbl. Zimmer, 25, zu vermieten. B9803 Muth. K 4, 25, 1 Tr. 12 ant möbl. Zimmer, Elebtr.,Schreibt., Bad, richsring 14. 2 Tr., Nähe Waſſert. 6208 Sehr ſchön möbl. Bal⸗ konzimmer, mit el.., ſep, Eing,, zu verm. T 6. 3g. 2 Tr. rechts 6292 Zimmer m. 2 Betten, an Ehep., m. Küchen⸗ benützg., zu vermiet. 6294 Möbſiertes Zimmer zu vermieten. 9295 R 3, 15 a, Maier. kinf. möbl. Ammer zu um. D 2, 11, 2 Tr. B8312 Schön möhl. Zimmer el. Licht. mit od. ohne Penſ., zu um, K 1, 10, 2 Treppen(Breiteſtr.] B31 Möbliertes Zimmer ungeſt., m. ſep. Eing., ſof. od. 1. 8. zu verm. B91 M 7. 271 1 möbl. Zentr., auch vorüber⸗ geh., an Reiſende, zu vm. D 2. 1. 2 Tr. r. *6259 Feil. mäbl. Zimmer b. alleinſt. Dame bill. zu vermieten. 86252 Adr. in der Geſchſt. but möbl. Zimmer m. Badhen. ſof. zu v. Uhlandſtr. 2. 1 Tr. r. 6192 In aut. Hauſe 161035 ſchön möbliert. Zimmer an beff. Herrn oder Vogler. Mannheim. unt. B X 338 an die 8 6, 32, 1 Tr. rechts. 2 15 Geſchäftsſt. 26281 2 Dame-n. Her renfrigeur eee GSgge 1. Kraft. ſucht Stel⸗ internäptneri.10 Woch. alt, raſſe g lung. Angeb. unker fer gar iner in rein, z. verk. Eichels⸗ D W. 7 an die Ge⸗ E 55 1 0 beinterſie, Ar. 40. 6. äſtsftelle. 8183 dern, übernimmt guch es Bäcker Hausarbeit. Angebote 17 Jahre, ſucht ſofort Stellung zur weiteren Ausbildung event. Volontärſtelle in Kon⸗ ditorei. Gegend gleich. Angebote an Franz Himpele, Lndwigs⸗ hafen„ Mundenheim, unt. U R 27 an die Geſchäftsſt. 6235/86 Kurzschlußmotor 5 609 5 Junges 9 120 Velt, zu kaufen 1 1 5 72*627 bisher i. Haush., tät., 5 ſucht Anfangsſielſe an Büfett oder in Caſs. 4 PS., gebr., Drehſtr. rümein e.. ſev, ohne Keller), 3 Büros, abgeteilt. Hof, groß. Einfahrt, ganz oder geteilt ſoſort ſehr billig zu vermieten. Angebote erb. an Franz Eckert, Seckenheimerſtr. 10, Telephon 446 67.*6188 Da Name oſnung Wohndiele, Manſarden, Bad n. reichl. Zu⸗ üuch auf Abbruch zu 1 Angeb. un. K K 20 kaufen geſucht B9310 Königſtr. 4. B90 36297 Junge Frau 6297 ſucht Beſchäftigung t. Hau alt. Angeb. u. F G 42 an die Geſch. Grimm, he Rheinau, Tel. 480 32. an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. Mheim⸗ Privat, Arzt und Zahnarzt bewohnt, ſofort oder ſpäter zu vermieten. Näheres: 5 10 078 O 3. 1, 1 Tr eppe. behör, in beſter Lage(Eckhaus), bisher von önt möbl. oder leeres hiervon 8 Zimmer nach der Straße, große Fehr ant möbl. immer Schlafzimmer, große, ſonnige Räume, an befſ. Herrn zu verm. 0 5. 14, III. links. B9287 Dame ſof. zu verm. heinvillenſtr. 7, 3 Tr. Beruftzt. Dame findet schön möbl. Zimmer bei alleinſt. Dame bei hilligſter Berechnung, in Oſtſtadtlage. Adr. in der Geſch. B3301 Feil. möbl. Zimmer an fol. berufst. Hrn. jof. od. 1. 8. zu verm. Zimmer preisw. ab⸗ zugeben. Anzuſeh, v. 10—3 Uhr B3277 Lameyſtr. 13, 3 Tr. Nähe Hauplbahuhef! zt verm., el.., Tel. u. Bad vorh. 6189 N R 4, 1, 2 Tr. rechts. L 14, 4, 1 Treppe. 40105 zu verkaufen durch Max Schuster, Immobilien, nungseinrichtung erw. Erforderl. eg. 2000„. preisw. zu vm. Adr. Mollſtraße 13, Telephon 412 13. 6179/0 Angeb. unt. B P 40 an die Geſchäftsſt. 25988 in d. Geſchſt. 56241 Schön möbl. Zimmer, 0 7. 27, 2 Tr. rechts Möbl. Zimmer mit elektr. Licht per 1. 8. zu vermieten. 6294 Max⸗Joſefſtr. 27, part. links ſep., gut möbl. Zimmer mit el. Licht (heizbar), mit 1 oder 2 Betten zu vermiet. *6230 gut mäbl. Zimmer ſof, zu verm. 6267 0 8. 20, 2 Treppen. Schön möbl. Zimmer in freier Lage zu ver⸗ mieten. Käfertaler⸗ ſtraße 17, 3. St. rechts *6266 S 6. 9, 3 Treppen links Möbliertes Zimmer zu vermieten. 56279 Einf. möbl. Zimmer mit el, Licht zu verm. Rupprechtſtr. 7, 4. St. 6277 Möbl. Zimmer mit 2 Betten zu ver⸗ mieten. 6 4 p. Woche mit Kaffee. Mittel⸗ ſtr. 20, 2 Tr. rechts. * 6275 Sep. Parf.-Zimmer S 3. 3 ſofort zu ver⸗ mieten. Anzuſehen v. 2 Uhr ab. 6299 Schän. groß. Zimmer möbliert, od. leer, an Ghep. zu um,, el. L. u. Kochgel. Zu erfr. 6281 in der Geſchſt. Tel., zu verm. fried fachmännisch jeder Ar, I II. Nang, höchsfe Beleihung, niedr igsfe Bedingungen 8, Frl. möbl. Zimmer elektr. Licht. zu ver⸗ mieten. Waldhofſtraße Nr. 11, 3 Tr. B3305 Nonrenkleider Schuhe, Pfandschele finkel, 6 5, 5 Tel. 25474. 8438 O ſſtſtadtl! Wohn und Schlafzimmer, m. an⸗ ſtoßend. Badez., aut möbl., an beſſ. Herrn ah 1. 8. o. 1. 9. preis⸗ wert zu verm. Beet⸗ hovenſtr. 18. 3. Et.., Tel. 446 16.*6049 Massagen Bestrahlungen durch Frau 6199 K. Peter. K 7, 39, pr., ärztl. gepr. Schön möbl. Balk.⸗Zim. ev. m. Klavierbenütz., ſof. zu verm. Lange Rötterſtr. 9, I. links. 6262 Sympath. Mädel ſucht netten Anschluß Urlaubstage i. Aug. Ang. u. V L 197 an die Geſchſt.*680⁵ H 2, 9. 3 Trepp., links: Schön möbl., gr. Zim⸗ mer, el.., auf 1. 8. zu vermieten. 6248 Nähe Paradeplatz! Gr., gut möbl. Zim., el. L. Schreibt., ev. 2 Bett., zu vm. M 2. 7, 2 Tr. Bg311 Nähe Bahnhof! e Groß. Parterre⸗Zimmer. 5 an beſſ. Herrn. in ruh. un 11 1 Hauſe auf 1. 8. zu v. e. Kaufmann, L 13, 11. l Wb Hunderte treue Kunden, die wir in der kurz. Zeit unseres Be- stehens erworben haben, beweisen uns. Leistungs- fähigkeit! Die Zahlungen werden den jeweiligen Verhältnissen d. Käufers angepaßt. Wir liefern Metall- u. Holzbetten, Matratzen, Deckbetten Federkissen, Ohaise- longues. Steppdeceken, Einzel- Möbel. Bett- wäsche, Kinderbetten usw. usw. 8* Z Wei Mark Wochenrate an. Lederberger f d. dellehte Spezfalgssch. 7, 40 Ur Beten u. Befwaren. Jeder Käufererhält ein praktisches Geschenk! Verlangen Sie unver- bindl. Vertreterbesuch. Lelcherkeht Em. 3000. 0 0 geg. zehnfache Sicher⸗ heit u. hoh. Zins nur Gut möbliert. Zimmer Friedrichsring, Tel., ſepar. Eing., an ſolid. Herrn zu vm. 6280 U 6, 16, 2 Treppen. Jule dchlatzele an Herrn zu vermiet. H 2, II, III. 6282 O ſt ſtadt! Schön möbl., großes ruh. Zimmer in gut. Hauſe u. ſchön. Lage, m. el. Licht, an be⸗ rufstät. beſſ. Herrn preisw. zu vm. 6283 Lameyſtr. 32, 2. St. Möbl. Zimmer 2 Betten, zu vermiet. F 3, 17, 3. St., Iks. 6284 —2 gut möbl. Zimmer 4 5 von Selbſtgeber zu einzelner Perſon zu leihen geſucht. Angeb. vermfelen. 0285 unt. h 8 28 an die Adr i. d. Geſchäftsſt. Geſchäftsſtelle. 36387 Mübl. Zimmer, part., Tücht. Geſchäftsleute ſeparaten Eingang, zu vermieten. 6288 Landteilſtr. 4a, part. ſuchen zum Ausbau des Geſchäftes 900 bis 1000 Marz gegen Sicherhelk hn leihen, am liebſt. von Selbſtgeber. Angebote unter F F 41 an die Geſchäftsſtelle, 6296 du Mark von ſtädt. Angeſtellten geg, hohen Zins und Möbl. Ammer ſep. Eing., el. Licht, part., ſof. zu vermiet. J 4a, 7, Laden. 6287 e dat möbliertes Immer mit elektr. Licht auf * 5273 J. 8. zu verm. 3907] Sicherh. nur J. Selhſt⸗ N 1. 18, 2. Stock. geb. gefucht. Angeh. u. DDr 0 s an die Geſchſt. grundreell 45 Beteiligungen- Sanlerüngen- Geldanlagen- Pfandbriefe Mannheimer Bankkommisslons-& Trauhandbüro J. Pabst( (Bankdlrekior à..)— Eichetd Waqnersſr. 15,-5 Uhr, Tel. 44005 Beteiligungen Teilhaber 72 25 zu einer reutabl. Ge⸗ flügelmäſteret und Brutanſtalt geſ. Ang. u. E T 29 an die Gſch. Jelmischtes Warnung! Warne hiermit jeder⸗ mann, meiner Tochter Hilde Schmitt etwas zu leihen od. zu ver⸗ kaufen, da ich f. nichts aufkomme.*6264 Michael Schmitt, Mittelſtraße Nr. 107 Heirat Gebildetes Fräulein 24 Jahre, evangl., aus guter Familie, muſik⸗ liebend, mit ſchöner Ausſteuer und ſpät. größ. Vermögen, möchte gebild., charaktervoll, ſoliden Herrn in guter Pyoſition(Beamten, Lehrer ete.) zwecks Gedankenaustauſch und ſpäterer Heirat kennen lernen. Zuſchriften erh. unt. D 1 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8 Ehevermittlung V6 Heiraten vermittelt ſtreng reell durch Fran Thomas, Kl. E. Wegner, Stettin 4m, Merzelſtraße Nr. 3. Mönchenſtraße 6. Bei Nichterfolg gebührenfr. a. Bahnh. Tel. 40096. 1245 Die Menschen vergessen leicht. Es tauchen soviele neue Eindrücke täg- lich auf, dag niemand sich um Einzelheiten kümmern wird. So gehts auch in der Werbung. Ja, Wenn man eine Monopolstellung be- Sasse dann wäre alles sehr einfach. Da aber viele Kaufleute gleiche Waren führen, wird auch niemand auf eine Werbung verzichten können. Wer durch die Anzeige in der „Neuen Mannheimer Zeitung“ wirbt, spart Geld. 8. Seite. Nr. 344 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 29. Juli 1930 Seebad-Intermezzi in Frankreich In einer Reihe franzöſiſcher Seebäder hatten ſie letzthin ihren Spaß. Es ſtieg dort nacheinander in einer Reihe erſter Hotels ein Rechtsanwalt. Gaſton M. aus Lyon ab, der ein liebenswürdiger Mann war und ſich immer mit einem großen Teil der Gäſte halb angefreundet hatte. Hauptſächlich aber verdankte er ſeine Beliebtheit dem Umſtand, daß er allerhand Kunſtſtückchen los hatte. So zog er ge⸗ wöhnlich ſchon am erſten Abend aus der Taſche ein Zehnfrankſtück hervor und behauptete, es gelänge ihm, das Geldſtück zehnmal hintereinander ſo auf den Boden zu werfen, daß der Kopf nach oben zu ktegen käme. Man ſetzte eine Kleinigkeit gegen dieſe gewagte Behauptung, aber Mis Geldſtück kam tatſächlich jedesmal mit dem Kopf nach oben zu lie⸗ gen. Er ließ das Geld wieder in ſeine Taſche glei⸗ ten. Solcherlei Merkwürdigkeiten aber ließen den Nichtstuern keine Ruhe, ſie quälten M. und wetteten endlich gar mit ihm, als er behauptete, er könne das Geld auch ganz nach Belieben wefren, alſo daß ent⸗ weder Kopf oder Zahl nach oben zu liegen käme, ganz wie man wolle. Zuerſt ſetzte man tauſend Franes. Der Rechtsanwalt aber gewann immer; wenn er ſein Geldſtück durch die Luft wirbelte und „Zahl“ ſagte, ſo kam auch die Zahl nach oben zu liegen. Alsdann fand ſich gewöhnlich einer, der fünftauſend Francs ſetzte, wenn er ſelbſt angeben dürfe, wie M. jetzt zu werfen habe. Auch dies nahm der Rechtsanwalt an. Wenn der Gegner„Kopf“ for⸗ derte, ſo warf., und das Geld fiel immer auf die richtige Seite. Es wurde ſo immer mehr geſetzt, und als man etwa bei fünfzigtauſend Francs ange⸗ langt war und M. immer noch andauernd gewann, wurden die Leutchen ſchließlich böſe und ſchrien: Schwindel. M. aber lächelte nur und forderte einen Gegner auf, hunderttauſend Francs zu ſetzen, er wolle dieſen dann ſelber werfen laſſen und ihm ſchon vorher ſagen, ob er auf Kopf oder Zahl käme. Das leuchtete ein. M. gab ſeinen Opfern aus ſeiner vol⸗ len Taſche ein Zehnfrankenſtück in die Hand, ſagte im voraus das Ergebnis, ließ die anderen das Geld mit allen möglichen Verrenkungen umherſchleudern und grinſte erheblich, wenn ſie jedesmal nur das warfen, was er geſagt hatte. Wenn er aus einem Ort genug herausgeholt hatte, verlegte er ſeine Tä⸗ tigkeit nach einem Nachbarort. Und trotz der erſt auflebenden Saiſon gab es niemals vorher in den franzöſiſchen Badeorten ſoviel zerbrochene Köpfe wie heuer im Mai und Juni. Nun glaubte dieſer Tage die franzöſiſche Polizei. auf den Spuren einer Falſchmünzerbande zu ſein. In der Nähe von Morcens wurde eine Werkſtatt entdeckt, in der eine Stanze gearbeitet hatte. Als Leiter der Werkſtatt wurde der Rechtsanwalt M. aus Lyon ermittelt. M. aber klärte die Polizet bei ſei⸗ ner Vernehmung lachend auf: gewiß, in ſeiner „Fabrik“ ſei Geld hergeſtellt worden, aber nur harm⸗ loſes Spielgeld, wie man es in der Spielzeugindu⸗ ſtrie vertreibe. Und er legte der Behörde eine An⸗ zahl hübſcher Muſter vor. Das Geld ſah blendend aus, war aus echter Metallegierung hergeſtellt und hatte einen reinen Klang, aber es war immer auf beiden Seiten entweder mit einem Kopf oder der Wertzahl verſehen. M. wurde ſofort frei⸗ gelaſſen. WIg. Tragödie am Waſſerfali An den Viktoria⸗Fällen im ſüdlichen Rhodeſien (Südafrika) hat ſich ein erſchütterndes Drama abge⸗ ſpielt. Zwei in Johannesburg anſäſſige Englän⸗ derinnen, Frau Kirby und Fräulein Alliſon, ſtatteten den berühmten Fällen, den größten der Welt, einen Beſuch ab, um photographiſche Aufnahmen zu machen. Während ſie am Rande der abſtürzenden Gewäſſer ſtanden, näherte ſich ein elegant gekleideter Neger und ſtürzte ſich unverſehens auf Frau Kirby, die im Ringen mit ihm zu Boden fiel. Ihre Begleiterin eilte ſchreiend davon, um Hilfe herbeizuholen. Als ſie mit einem Polizeibeamten zurückkam, war die Stelle leer. Nur der Hut der Engländerin lag ganz in der Nähe des grauſigen Abgrundes. Die Suche nach dem Neger wurde ſofort aufgenommen. Die Polizei kam auch nach kurzer Verfolgung dem mut⸗ maßlichen Täter auf die Spur, der ſich durch ein blut⸗ beflecktes Hemd verriet. Der verdächtige Neger er⸗ griff aber die Flucht, ehe man ihn faſſen konnte und ſtürzte bei dem Verſuche, ſich in Sicherheit zu bringen, in einen Abgrund, aus dem er bewußtlos hervor⸗ geholt wurde. Er ſtarb, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Man iſt ſicher davon über⸗ zeugt, daß er der Täter iſt. Die verſchwundene Eng⸗ länderin iſt von dem Neger vermutlich während des Ringkampfes in den toſenden Abgrund geſtoßen worden und in den Wellen des Waſſerfalles er⸗ trunken. Die hellhörigen Katzen Wie der Profeſſor an der Paleuniverſität, Dr. Erneſt Cowper, auf Grund langjähriger Unter⸗ ſuchungen feſtgeſtellt hat, iſt die gewöhnliche Haus⸗ katze das hellhörigſte aller Tiere. Ihr Ohr vermag Töne bis zu 20000 Schwingungen zu erfaſſen, während etwa das Ohr des Menſchen in den beſten Jahren nur Töne mit etwa 15 bis 16 000 Schwin⸗ gungen in der Minute aufnehmen kann. Zum Ver⸗ gleich ſei erwähnt, daß die höchſten Töne der menſch⸗ lichen Töne nicht über 5000 Schwingungen hinaus⸗ gehen. Die„Königin der Boolsleggers“ Detektiwin als Alkoholſchmugglerin Newyork, Mitte Juli. Die Vergangenheit der ſchönen Mary Burlan liegt im Dunkel. Niemaud weiß, woher ſie kommt, kein Menſch ahnt, aus welcher Familie ſie ſtammt— ober alle kennen ſie. Mary Burlan war die ge⸗ fürchtetſte Amateur⸗Detektivin der Nereinigten Staaten, gemie den von allen lichtſcheuen Gentlemen, auf den Tod verhaßt bei den Alkohol⸗ ſchmugglern. In Chikago gelang Mary das Meiſter⸗ tück. Woran die gewiegteſten Detektive, die pfiffig⸗ ſten Alkoholjäger verzweifelt hatten, das gelang dieſer Frau wie im Spiel. Mary Burlan machte eine ganze Bootlegger⸗Bande unſchädlich. Eine große Aufregung herrſchte in den Kreiſen der Alkoholſchmuggler Chicagos. Es ging das Ge⸗ rücht um, daß eine junge Engländerin eingetroffen ſei, die ſeit zwei Jahren allen Nachforſchungen der Polizei zum Trotz ungeheure Mengen von Alkohol aus Europa in die Vereinigten Staaten geſchmuggelt habe. Da die Unbekannte mit einer Reihe von un⸗ erhörten, noch nie dageweſenen Tricks arbeiten ſollte, beeilten ſich die Bootleggers von Chicago, diskret mit der neuen Bundesgenoſſin in Fühlung zu kommen. Die Unverfrorenheit, mit der die Eng⸗ länderin operierte, ſetzte ſelbſt die mit allen Hunden gehetzten Chicagoer Alkoholſchmuggler in Erſtaunen. Am hellichten Tage lotſte die Unbekannte eine Ladung Whisky, Gin und franzöſiſchen Sekt vor den Augen der Polizei nach„Stock Wards“, der Gegend um das Schlachthaus herum, mitten durch die Stadt und ließ die Waren dort in einem Keller unter⸗ brängen. Noch mehrere Ladungen paſſierten in den nächſten Tagen wohlbehalten den gleichen Weg. Die Polizei war machtlos, oder ſie tat wenigſtens ſo. Die ſchöne Engländerin hatte ſich ſchnell einen Namen gemacht. Man nannte ſie mit dem dem Amerikaner eigenen Enthuſiasmuß die Königin der Boots⸗ leggers“; man ſuchte mit ihr in Verbindung zu kommen und ihre offenbar märchenhaften Be⸗ ziehungen auszubeuten. Natürlich war das keine leichte Aufgabe. Die amerikaniſchen Alkoholſchmuggler ſind vorſichtige Leute und ſie ſehen ſich ihre Geſchäftsfreunde erſt durch die Lupe an, ehe es zu einem„Abſchluß“ kommt. An der Engländerin fand man nichts Verdächtiges. Sie gab ſich als Witwe eines britiſchen Konſular⸗ beamten in Waſhington aus, die ihre Beziehungen zu europäiſchen Lieferanten benutzte, um möglichſt bald Dollarmillionärin zu werden. Erkundigungen, Nachforſchungen von Detektivinſtituten ergaben die Richtigkeit dieſer Behauptungen. Die ſchöne junge Witwe war es wert, in den Kreis der Chicagoer Bootleggers einbezogen zu werden. Nach und nach gingen mehr oder minder große Alkoholquantitöten aus ben britiſchen Kellern der „Stock Wards“ in die Hände der einheimiſchen Schmuggler über. Die Polizei bemerkte offenbar nichts. Nachdem die„Königin der Bootleggers“ ſich auf dieſe Weiſe Heimatrecht erworben hatte, arran⸗ gierte ſie eines Abends ein großes Feſt. Alle Kory⸗ phäen der Schmugglerwelt waren anweſend. Die junge Witwe machte fabelhafte Abſchlüſſe. Man ſagt, daß ſie nach Beendigung des Feſtes Schecks im Be⸗ trage von mehr als zwei Millionen Dollar in den Händen hatte. Am Tage darauf wurde die Ware ordnungsgemäß an die Beſteller geliefert. Als die Schmuggler den Inhalt der Fäſſer prüften, war es zu ſpät. Der Alkohol hatte ſich über Nacht in Waſſer verwandelt, die Schecks waren auf den Banken ein⸗ kaſſiert worden, die ſchöne Frau hatte ſich aus dem Staube gemacht. Die Magnaten der Bootleggers des feuchten Chicago ſahen ein, daß diesmal ſie die Hereingefallenen waren. Vielleicht hätten ſie den Geldverluſt verſchmerzt und die peinliche Angelegen⸗ heit verſchwiegen, wenn nicht wenige Tage darauf eine neue Ueberraſchung die geprellten Bootleggers erwartet hätte. Als in verſchiedenen Kellern Razzien vorgenom⸗ men, als ganze Warenlager an Alkoholvorräten von der Polizei beſchlagnahmt wurden, zerteilten ſich plötzlich die Schleier des Geheimniſſes, das die Flucht der ſchönen Engländerin umgab. Es war Mary Burlan, die Amateur⸗Detektivin, der Schrecken aller dunklen Exiſtenzen. Sie zog ſich von ihrem Berufe zurück; ſie konnte es unbeſorgt tun, denn der Fall Chicago brachte ihr an Belohnung über eine Million Dollar ein. Mary Burlan verſchwand. Irgendwo im Weſten oder gar in Mexiko lebte ſie verborgen in einem Ranchero. Aber die Hände der Chicagver Bovotleggers reichen weit. Vielleicht, daß Mary Bur⸗ lan ſich nicht mehr ſicher in der Neuen Welt fühlte. Auf dem letzten Schiff, das jetzt von Amerika in Cherbourg eintraf, fand man unter den Paſſagieren auch eine elegante junge Frau. Es war die„Königin der Bootleggers“, die in Europa Zuflucht ſuchte. In der Gegend von Nizza ſoll Mary Burlan eine Villa gekauft haben. An der Riviera hat die Rache der Bootleggers keine Wirkung mehr. B. M. V. Die Schlange als Kinderſpielgefährtin Ueber eine ſeltſame Freundſchaft zwiſchen einer gefährlichen Giftſchlange und einem einjährigen Kinde wird aus der auſtraliſchen Stadt Melbourne berichtet. Als der Vater des Kindes nach ſeinem Hauſe in einem Dorfe in der Nähe der Stadt zurück⸗ kehrte, ſah er zu ſeinem Schrecken, wie eine große Giftſchlange zufrieden an der Milchflaſche des Kin⸗ des ſaugte. Er ſchlug nach dem Reptil, das ſich ſofort gegen den Angreifer wandte und ihn in den Fuß biß. Die Schlange wurde dann durch mehrere Schläge auf der Stelle getötet. Da raſch Hilfe zur Stelle war und Gegengift verabreicht wurde, konnte das Leben des Mannes gerettet werden. Die Eltern des Kindes hatten in der letzten Zeit wiederholt be⸗ merkt, daß der Gummihut der Milchflaſche durch⸗ biſſen worden war. Man muß alſo annehmen, daß die Schlange und das Kind ſchon ſeit einiger Zeit Spielgefährten waren und Milch aus derſelben Flaſche tranken. Der zerſtreute Valzat Als der franzöſiſche Schriftſteller Balzac berühmt geworden war, erhielt er täglich zahlreiche Briefe, die ſich mit ſeinen Werken beſchäftigten. Viele dieſer Briefe, die nicht ſelten Beſchimpfungen des Dichters und ſeiner Arbeit enthielten, waren von anonymen Schreibern verfaßt. Um nun ſeine rieſige Korreſpon⸗ denz erledigen zu können, bediente ſich Balzac eines Sekretärs, der die Korreſpondenz vorher durchlas und ihm deren Inhalt mitteilte. Meiſt aber hatte Balzac, der ſehr zerſtreut war, bereits den Inhalt vergeſſen, wenn er die Zuſchrift beantworten ſollte. Eines Tages ſagte ſein Sekretär zu ihm:„Es iſt ſchon wieder ein anonymer Brief angekommen“ Balzac, der an dieſem Tage beſonders zerſtreut war, erwiderte:„Ach, was Sie nicht ſagen. Von wem iſt er denn?“ Die Beiſetzung der Koblenzer Opfer Trauerzug Aufbahrung der Toker 31 Zukunftsmillionäre In der engliſchen Stadt Briſtol, im kleinen düſtes ren Laden eines Schneidermeiſters verſammeltes ſich jüngſt 51 Zukunftsmillionäre. Ste ſind alle Prä⸗ tendenten auf den märchenhaften Reichtum von Stockwell⸗Angel, deſſen große Güter und Grundſtücke am Ufer der Themſe liegen. Die Hinterlaſſenſchaft wird auf 60 Millionen Pfund geſchätzt und bringt ca. 5 Millionen Mark Jahreseinkommen. Der Be⸗ gründer und Schöpfer des Stockwellſchen Vermögens war ein Seepirat. Das Ende ſeines abenteuerlichen Lebens verbrachte er in England und ſtarb im Jahre 1730 als angeſehener Gutsbeſitzer. Jeder der 51 Erben betrachtet ſich als direkten Nachfolger des er⸗ folgreichen Piraten und behauptet, das alleinige Recht auf die Erbſchaft zu beſitzen. Um aber die An⸗ gelegenheit vor den gerichtlichen Inſtanzen ſchnell abwickeln zu können, beſchloſſen alle Erben, den Erb⸗ ſchaftsprozeß zuſammen durchzuführen, und das Ver⸗ mögen Stockwells unter ſich zu verteilen. Der mißhandelte Mozart Wer den zarten, innig⸗heiteren Weiſen Mozarts lauſcht, glaubt, daß das Leben dieſes gottbegnadeten Muſfikers in vollkommener Harmonie verlaufen ſein müſſe. Kenner der Muſikgeſchichte wiſſen jedoch, daß Mozart ſchwer zu kämpfen hatte, bevor er ſich durch⸗ zuſetzen vermochte. Es dürfte aber nicht allgemein bekannt ſein, daß Mozart damals nicht nur das Publikum, ſondern auch die ausübenden Muſiker gegen ſich hatte. Dieſe nannten ihn einen Wilden, und ſeine Partituren bezeichneten ſie als einen Noten⸗ Ozean, aus dem man keine Harmonie herausfinden könne. Als die„Hochzeit des Figard“ in Wien ein⸗ ſtudiert wurde, zeigte ſich das Orcheſter ausgeſprochen böswillig. Die Muſiker ſpielten abſichtlich dauernd falſch und brachten dadurch den armen Mozart in Verzweiflung. Selbſt wenn— was nicht ſelten der Fall war— der Kaiſer den Proben beiwohnte, konnten ſich die Muſiker nicht dazu verſtehen, korrekt zu ſpielen. Eines Tages war Kaiſer Joſeph wiederum in ſeiner Loge erſchienen, aber die Muſiker ließen ſich dadurch in ihrer gewohnten Bosheit nicht ſtören. Sie ſpielten geradezu grauenhaft falſch und brachten ohrenzerreißende Mißtöne heraus. Der verzweifelte Komponiſt konnte das nicht mehr mit anhören, er ſtürzte in die Loge des Kaiſers und bat ihn um Hilfe gegen die pflichtvergeſſenen Muſiker. Der Herrſcher ließ dieſen nun mitteilen, daß er ſie in corpore ins Ge⸗ fängnis ſtecken laſſen würde, wenn ſie nicht anſtändig ſpielen ſollten. Er ließ ihnen ausdrücklich ſagen, daß ſie ſolange bei Waſſer und Brot gefangen gehalten werden würden, bis ſie ſich auf ihre Pflicht beſonnen hätten. Dieſe energiſche Drohung verfehlte ihre Wirkung nicht, und die Muſiker verſtanden ſich nun endlich dazu, partiturgetreu zu ſpielen. — Der verräteriſche Film Einem gewiſſen Clair Dietrich, der unter dem Namen Clair D. Alexander die Südpolexpedition des Polarfliegers Byrd mitgemacht hat, iſt der Film zum Verhängnis geworden. Er wurde mit den übrigen Mitgliedern der Expedition bei dem Empfange in Newyork von dem Filmphotographen auf die Platte gebannt und die verfilmte Zeit⸗ geſchichte machte dann ihre Runde durch alle Licht⸗ ſpieltheater der Vereinigten Staaten. Vor kurzem meldete ſich nun in Newyork eine Frau, die den Film in einem Theater in Reading in dem Staate Penn⸗ ſylvanien geſehen hat. Sie erklärt, ſie ſei aus allen Himmeln gefallen, als ſie in dem Film ſah, wie Dietrich von einer Frau mit einem Kuſſe empfangen wurde. Noch erſtaunter ſei ſie geweſen, als ſie in dem Begleittext las, dieſe Frau ſei Elinor Me Donald, die Verlobte Alexanders. Denn dieſer Alexander ſei niemand anders, als ihr rechtmäßig angetrauter Gatte, der ſie und ihre zwei Kinder ver⸗ laſſen habe. Frau Dietrich hatte nach der Filmvor⸗ ſtellung ſofort den Behörden Anzeige erſtattet und es war ihr mit behördlicher Unterſtützung auch ge⸗ lungen, den entſchwundenen Gatten in Newyork aus⸗ findig zu machen. Sie kam aber zu ſpät, denn der Mann mit dem Namen Alexander hatte inzwiſchen ſchon die Ehe mit der Verlobten geſchloſſen. Seine erſte Frau, von der er niemals geſchieden worden iſt, hat nunmehr eine Klage wegen Bigamie gegen ihn eingereicht. Außerdem verlangt ſie den nötigen Un⸗ terhalt für ſich und ihre Kinder. Der Südpolfahrer hat ſich zu dem Falle noch nicht geäuzert. Tod eines berüchtigten Räubers Das perſiſche Kriegsminiſterium teilt mit, daß der berüchtigte kurdiſche Räuberhauptmann Simko im Kampfe getötet worden ſei. Simko erregte zu⸗ erſt unliebſames Aufſehen, as er amerikaniſche Miſ⸗ ſionare, die in Perſien tätig waren, mißhandelte. — Später ließ er eine Anzahl perſiſcher Gendarmen er⸗ ſchießen, die gegen ihn vorgeſchickt worden waren und ſich ihm ergeben hatten. Im Jahre 1922 wurde ſeine Bergfeſte von perſiſchen Truppen erſtürmt. Simko ſelbſt entkam und führte ſeitdem ein Räuber⸗ leben in Kurdiſtan. Zeitweilig führten ihn ſeine Beutezüge auch auf türkiſches Gebiet. Die per⸗ ſiſche Regierung hat lange vergeblich nach ihm ge⸗ fahndet. Daß man ihm endich das Handwerk gelegt hat, iſt eine Erleichterung für die Bevölkerung von ganz Kurdiſtan. Belsekzung . * 1 PAS Mit Gas t 5 * N N* N K 8 8 4 13 er erpalz. Nanter 5 Dienstag, den 29. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 344 Heute in Erstaufführung! Aus den Akten des russischen Geheimdienstes! Unerhörf packende Szenen fesseln in diesem dramatischen Erleben aus dem Rußland der Vorkriegszeit „Die Tragödie fes eee Boris Gorski“ Die Zarenknute und die grausamen Machthaber schaften russischer Gouverneure erstickten schon damals den polnischen Freiheitsgedanken. Hach dem Roman v. Le Telstel Lern PEBTROV Tren 4 3 Leidenschaften Aus dem Loben, für das Loben! 2. Spanlsches Temperament res We 52 e ele GnETA GARBO die große Künstlerin, in Groffes Beiprogramm! Himdenburgs Reise ins befreitèé Gebiet Orchester: Kapelle Apfel 23, B,.50,.20. 5„ANT 160 Perſonen Ils kühner Freiheitsheld * leon Parton 28 0 Sein 899955 Können La an 2 die rassige, geschmeidige, schöne Tänzerin als raffinierte russische Spionin. Karten an Bord, Nach Heidelberg: Dienstags, Donnerstags u. Sonntags. Nach Worms: litwoch u. Freitag. Abf. je.45 Friebrichs brücke, 2½—3 Stb. Aufenth. Hin und zurück nur M..20, Kinder die Hälfte. Vermietung billigſt. Rel Telephon 514 48 A MARIA“ faſſend, mit Reſtauration. 100 0 fi denallgeg Liebes- U. Heldendrama. Für Numor, Witz und Laune sorgt das umfangreiche Beip rogramm! Beginn: Nachmittags 3 Uhr. K.19 A oOSenhoi Tel. 206 40 6. Heute: Pollzeistunde- Verlängerung! 0 Heute 1 dumohrudranmf 5 Mädchen am Kreuz (Marias Leidensweg) Tragödie in 7 Akten Hauptdarsteller: losSERaNMHAHER SAU Nac OEM ROMAN VON L UD. GAN GH OF ER 5 IN DEN HAUPTROLLEN: GRITTA LE ERRGOTTSScHNHZER ee PIIssee Röeke 2 Mk. an schmale Pliasee Hohls aum Meter 25 Pf. Schammeringer, 7 1, 10 88026 repariert WEI TAUSSTEIIUNMCE Knudsen FOlOMENM, SCfFFAET UD FA MSc KN L 7. 8 Evelyn Holt NWeElss FEROI. i 6 BEC-GADEN Fritz Odemar, Ernst Verebes,. dec FRA 8 AN IWE R P 5 85 Volkan en, i SEITZ mierstimmen ApRIlIl„ okrobks 5 Die Namen d. Besetzung verbürgen 55 buch eter. Alle Austbntte und e erholten Se dureh für ein erstklassiges Pilmwerk PAL AST Pianslager Herrmann de Rehebbros der HA MBUN AMERIKA LINIE Is lotet Fra L 8. 11. Tel. 282 18. Frledrichsparl 6¹⁵ Filmschauspiel in 6 Akten 0 5 1 9¹5 2 schönster Erholungs- u. Unterhattungsort Mannheims Ferienkarten à M. 3. Morgen letzter Tag! 2 MILTON PID S in 8 8 giltig ab heute bis Saison-Ende „Seine Gelantene Operettengastspiele im Hosengar feng ZLF Bamais in lena mit Rudolf Seibold Mittwoch und Donnerstag: 6201 Gastspiele im Pfalzbau Ludwigshafen lesen Freitag abends 8 Uhr: a8 Drefmaderlhaus Karten 60 Pfg. bis 3 Mk. A. d. Konzertkasse K. Ferd. Heckel, O 3 10, 1 8 aun 1 i. eee 5 Ro: engarte Upm PHRAIINE Frische Ware, durch die vergangene heiße Witterung leicht beschlagen. Pfefferminz Himbeer od. Pfeffer- 40 minz- Apfelsinen · 3 8 prelinen ½. Pfand Zitronen · 8000 Odder 48 Ceylon-Würfel. ½% Pfund 4 Weichkrokant od. Herferokant 88 od. Samos Nougaturfel fd 4 Streusel- früffel oder Luns- 85 Dessert ½ Pfund 4 Beachten Sie biſte unser Schaufenster en den Planken Nur 3 Tage— ein Programm das j e demetwas bringt. JI. Harry Liedikte und Maria Jakob ini Harrys Liebesnest der große Lustspielschlager. II. Tarzans neue Dschungel⸗ geschichten 7 Akte nach den romantischen Tarzanbüchern 8234 V 1 Andau eise Freier Besuch der Abonnements„Kone nde Dienstag. Mittwoch, Donnerstag: Konzerttage Sonntag, 3. August 8258 Tänze auf der Freilichtbühne I. Ise Ernst und Tanzgruppe. du 2 Tonkurzilme MI Maus) Präriefalle und groges Belprogramm! die treue Reisebegleiterin! Während der Dauer Ihres Urlaubs senden wir Ihnen die„Neue Mann- heimer Zeitung“ nach jedem beliebigen Ort. Die Zeitung wird Ihnen in diesem Fall im Streifband zugestellt. Die Nachsendegebuhr beträgt wöchentlich: Für ein bereits abonniertes Exemplar 60 Pfg., Ausland M..— Für ein besonderes Exemplar. M..30, Ausland M..80 Wenn Ihr Aufenthalt am gleichen Platze einen vollen Kalender-Monat dauert, so können wir auf Wunsch die Zeitung durch den Briefträger (Posteinweisung) zu den amtlichen Gebühren zustellen lassen. Um allen Nachsendungsanträgen unserer Leser pünktlich gerecht werden zu können, bitten wir den nachstehenden Bestellzettel möglichst schen fetzt auszufüllen und an uns einzusenden. Auch unsere Trägerinnen nehmen Aufträge zur Nachsendung unserer Zeitung entgegen. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Mannhelm, R 1, 4/8 Bassermannhaus a. Markt) Reise Abonnement Bestellung Pfrelse ah 60 3 Juwelen Modernes lager Hiatin Neuan fertigung 5 VVV E prima Lobonsmittelgeschätt schnell, gewissenhaft, billig 1 de seit 1908 Mannheim aten 27225 2 Carl Weber, P 4. 13(Strohmarkt). mit groß. Wohn⸗ od. Schlafraum, Miete 8 R. A, 3 5 3, 14 Planken 69 Wegzug ſofort zu verkaufen. Erſorderl. 24 begebe teenbene Kapftal ca. 1300./. Näh. mit nachweisbarem A EL. eben en. Kapital an das Immobilien⸗ u. Wohnungsbars Vor- u. Zuname: 2 Ständige Adresse: Ferienadresse: 96216 9 2 5 Ol Fache schäfrF Direkt ab Fabrik ohne jeden Zwischenhandel T 2E 1 C H Schlaf-, Speise-, Herrenzimmer u. Küchen 3 e e ee 3 mall. Hoharten, Aus best. Materlal geschmack preiswert abzugeben. 85208 NUR DURCH 2 Die Nachsendung der Zeitung soll erfolgen eK vom bis N i V i voll ausgeführt; äußerst preis., ständi 5 2 Iinstr. 49 1.—5 Uhr, Anzug Steffe än. Lechner jr. Aglasterhausen:: fel— 1 Ratenabkommen mit der Bad.„ Faſt neues. weißes feinste e moderne 8¹³⁰ Wohimuth-Apnarat Tochter zimmer 1 ee eee eee eee g 5 1 neuwertig, mit Bat⸗(gteil. Spiegelſchrant) 850 7255 955„ billia zu verk. 38242 Jecler Meter f. 13. zuchen zie ein Fleckenwasser dn dehann ear 00% Adr. in der Seſcht. Zustellung der Zeitung in der hiesigen Wohnung Soll weiter erfolgen— soll unterbleiben. Nichtzutreffendes bitte streichen) Spezial-Tuchgeschäft das keine Ränder hinterläßt u. nicht feuergefähr⸗ zu verkauf. Neuwert Meyers 26191 lich iſt, dann nehmen Ste mein Fleckenwaſſer 155 Mk. Angeh. unt. Au gus Weiss A ateverſal Flaſche 80 Pfg. Nur allein: E H 18 an die 29 Nonversationstexikon 5 R 7, 7 Dad. Stoek 9198 5 3 M I.* ſchäftsſtelle.* 621(1890) billia zn Uhlaudſtr. 2, 1 Tr. r. (Unterschrift des Bestellers) verk. 10. Seite. Nr. 344 JUNKER& RUN . Hausfrauen! Beadhlen zie enau, Werauf es ankomm! Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) d Dienstag, den 29. Juli 1930 dualſtätzwere noch billiger ut unmöglich 3 7 1 i 8. a. 5 wenn Sie vor der Entscheidung stehen: 8963 es hendlelfl sich um Höchstleistungen der Abteilung 3 1557 5 dur Melchem Gasherd ist der Vorzug zu geben? Ihre Mahl b Teppiche- Gardinen 5 0 hann nur auf den Junker 8 Ruh- Gasherd fallen, denn: 0 5 Er hat sich das Vertrauen der Hausfrauen in der ganzen Welt erworben! 8 3 8 Eineleum d uen in der ganzen Welt erworben 1 N Teppiche einen e i ee 5 9 1 Erste Markenteppiche seit 50 Jahren 0/00 12 12 5 Junk 11 4 11 Sasbackherde Mk. 98. g 195 bee ee Feb 1 re g, 80 l. Wohl 45 70 N 2 2 flammig,. 300 29. 200%½50 24. 2 Saskeoch SF e 22. 1 3 98. 75. 65. 115.— 98. 8 ohne 18.80 5 3 8 9 elles rein Kammgern-Plüsch-Qualitst ö 1 4 5 1 diachsts belnengte Handhabung, bent Hoch- grat- Ind Bashrezolate, gerfügster bes terbrauch! e N e e 1 f nein Raarbrüssel- Teppiche 200/300 77. 150/00.90 f Handeln Sie richtig 5 200/00 44.- 250/50 88. 300/00 78.- Stragula- Teppich, 705 50008 und deshalb heute noch z u f Wollperser- Teppiche gute schwefe Here.. 200/300 58.- 250/350 98. 300/400 125. noch billiger f 0 i 5 I Zahlen allein können Ihnen nieht unsere Leistungs- 5 U 1 7 fähigkeit beweisen, überzeugen zie sich selbst am Lager E 2, 13 18 Garelinen Decken 18 N N f ö——— n[ orozer besten Uebergar einen, feils Sobelln-Blwandecken in Riesenauswahl, Dr . einzeln, feils leicht angestaubt, darunter schW²ere Qualitäten, moderne Muster 8 7 5 2 5 Spez. Voile, Jüllgarniturèn, Madras usw. 13.50 11.50.90 8 5 86 0 5 3.30.90.90 8 Die glückliche Gebuft 5 5 Vol e 2 Groger Pesten Halbsteres, darunter Mokett-Dlwandeeken Wolle, bes. Preisw. 82 2 8 eines Kröftigen. f 8 5 5 auf 8 Wertvolle Einzelstücke 39 50 29 50 N Sonntsgsmödchen 9 1* 5 und 5 zelgen hochefffeut en.90.90 25 0 Kunstiselden- Tischdecken aus schwW²eren 5 18 Kunstseilden-Damaste., Flammen- 8 f Grü ripse, feilweise bedeufend reduziert, Kunstseiden-Stoffen.50 5 ö a Ernst Schnell und doppeſtbreit 5 4 3 lich Gobelin- Tischdecken beste Erzeugnisse 5 7 ſche Frau Helle geb. eus artena wee, dee n er f. 0 War 9 975 zur Zelt St. Hed wies Kline Sitterstoffe, 150 cm brl. Mtr. von 589 an.50.50.50.90 9 0 Nennheim, 27. Jul 1950 zu * 5 dem 7 A Wal Pon deer Reise zurück Hüftgürtel 1 15 * noterne n. dunn Bes 475 318 105 „San.-Rat Dl. Ffitz Kaufmann 2 8 Ludwigshafen am Rhein. 527 e e 911 e Corseſet same e. 25 5155*⁵ eee eee bürt 5 Nssets date ae 28 n ö et Get 5 j Große Versteigerung! Nissen 885 e Les 1* 8 We ee Damen⸗ Herren⸗ und Taltboot 1 helleichene Bettſtelle 2 Betten mit Roſt z. zute 28.— 31. Jull jewells—7 Uhr ur abend Heber 85 Sprungfeder⸗ und Matratzen. denk 88 5 Klepper, er, neueſt. apokmatr., ſehr gut 1 Schrank 5 In den Casinosälen Brym Wwe. Schwetzingerſtr. 134. Mod. zu j. annehmb. erh., 1 Ansziehtiſch, 1 Waſchtiſch, 5 ö 1 5 Ol R 1, 1 M lat Jetzt F 3, 7, 1 rr. Preiſe w. Auswand. nußb. pol, 1 Paneel⸗ I Nachttisch Umf Mannheim,„ am Marktplatz. Tel. 266 0a Ein Damen- u. ein zu verkaufen, ſowie brett, bell eichen, 1 iſt bill. zu verkaufen. guch Zum Ausgebot bezw. zum Verkauf kommen: rr Mödchenrad 1 Akkordzither, Wäſchetrommel, weg.] Anzuſehen zwiſch. 71 ihm Schlafzimmer, asel, 2 und Herren⸗ 5 1 Laute, 1 Gitarre. Umaua bill. zu verk. 918 2 und—8 Uhr. 5 ae Lene been, Bee Se e e e e,, ee e e elgemälde ren n a 2, 5. S 8 6. 5. 62⁴⁵ 29 Händl. nicht erwünf Kristall, Porzellan, onen, Photos, Ende beser Hue n 5 5 Operngläſer, Grammophonplatten, Fahr⸗ Ener 46293 9 7 räder. N anz niedrige Taxen, große Gelegenheitskäufe. 8 F 1 7. 2 f Mannheim, 0 1, 56 fallhool-Ferienfahrt er Aktionshaus bh r, Mannheim.(Main ob. Rhein) m. en Filialen in allen grögeren Städten ja. Mann teilzuneh⸗ De Deutschlands und im Ausland men? Angeb. u. F 5 geslchtigen sie sofort Nr. 40 an bie Geſchſ. 5 * a un We die Versteigerung N den 5 5 0 g In früh. Hotel Odenheimer, D 3, 2 Ve steige Tung wer (an der Landkutsche) 6220 a 5 f Wil in Zimmer. Finrichtunden vormittags 9 Uhr und nachmittags 2 Uhr nich Bere Böer Nan e verſteigere ich wegen vollſtändiger Geſchäfts⸗ gro! 4 57 875 ngen ne ere aufgabe den geſamt. Warenbeſtand des Strumpf⸗ Rab und Kunstgegenstände. hauſes Hermes G. m. b. H. 5 es f Der beauftragte Vor stelgerer. 0 4. 7(Strohmarkt) Zum Ausgebot kommen: i 7 3 Damenſtrümpfe, Kinderſtrümpfe, Sport⸗ ban ſtrümpfe, Socken, Damen⸗, Kinder⸗ und bis! Alenlde eldtelgelun as beter, b. 1 und Krawatten, Badeanzüge. tiſch N Mittwoch, den 90. Juli 1990, vorm. 10 uhr Ferner: 4 moderne Warenſchränke unter Glas, Fül werde ich im Hauptzollamt⸗Hafen, Parkring 47/49 5 Strumpfregale, 9 Ladentiſche, 4 Schau⸗ 7 8 im Auftrage gemäß 8 371 H. G. B. im Wege des fenſter⸗ Einrichtungen, Schreibtiſch, Roll⸗ 120 9 öffentlich gegen bare 9499059 ſchrank, Schreibmaſchine mit Tiſch, 2 große eint eigern: Firmenſchilder, Transparent, 4 Markiſen übe 1 Packen Senembah My/M/5/V V 2, brutte bö Kg.. f.„ übe 1 Packen Senembah* 88/ HB SS rute 80% Kg Aktenſchrank u. diverſe Dekorationsgegen⸗ e en IR pelißs 8 ſtände, elektr. Schaltuhr. acken WKetandan M/C 3 brutto 81½ kg f 73. f 1 Mannheim, den 28. Va 1800 f. Stegmüller, Auktionator, M2. 10, 8 15 5 ts 0 K: 15 bb Telerbon 255 5. HEUTE X NNnU! 5 78 ebernahme von Verſteigerungen jeder Art 3 S . ue 8 g.„ 5 1 w 0 Verkauf 5 eee de bare Zablung 7 fee 1 N g + 2 98 viel Abi. il 5 verſteigern: 1 Radioapparat, Bilder, 1 Piano, 1 Vielen Sllungen gro 1 Perſonen⸗ Auto„Carbaty“, ſowie Möbel und Zwangs- Versteigerung 17 1 Indian ſotorral, Fonderan ebote für Nager! Krö Sonſtiges. Morath, Gerichtsvollztieher. 10 080 Mittwoch, den 30. Juli 1930,. 2 Uhr mond 0 1 B. M. W.„Motorrad, 9 nen Ki d. ntenun 2 6 51 2210 2 Wanderer Motor- Im Erfrischungsraum: i 5 2 m Vo reckungswege öffen 9 r 4 2 In a Kine 5 verſteigern: 1 Chaiſelongne, 1 Grammophon, Nollſchrank. Schreib⸗ e i 1 St. Zweischgenkudi. wird im liebe, uflene eser. kind 1 Slestel rp dere Schein Aussiefa ic e ee, enen, Weg 1 Tasse Schokolade—25 genommen. Angeb. u. in liebevolle 7 0 0 lavier und verſchied. Möbelſtücke. 10 tilche u. v. mehr ver⸗ 0 7. Heldelbe 80 ir. 5. N 2 35 an die Geſch. W Adreſſe in Mannheim, den 28. Juli 1920. kauft billig 0901 3— 1 Portion qemisdites Eis 15 die 46255* 89296 Alioſel, Gerichtsvonzieher. au 7. be, b. Aut. Herru⸗Markenrab Opel 5 5 Rei f 8 neu, ganz billig ab⸗ eie Leberilecken, entfernt Acht zugeben, Damenrab 17 11 Elektrolyse Antehr Garantie ung 5 1 U U gut erh., 80. 6309 5 8 NENH AUS. durch ane R Au sſchneiden! 1 mo I Meiſel. Qu 7, 2/3.„. 5 ei bg nenn 8 Metgedg Waal ante Wenk, Feber er vet ſur„Gros, gevolf. nener 4 5 55 80 5 55 5 H 45 8, 1 Treppe ö 1 gute Verpfl., dotseinbau geeign.; 8 2 8 N N l er 5 l Maler e p pro Tag.80 4 incl. Wanderer⸗Moterrab linderkasfenwagen ir 5 institut for Gesichtspflege— 28 IBhf. Praxis— 00 kostenlos, Bedienung empfiehlt 2⸗Zyl., 4 PS., zu mit Fußkaſten billig 5 Aerztl. Empfehl.— Zahlt. Dankichr.— Sprechst. tägl. v.—7 Ußr. Peter Bufer, Metzg., verkaufen. 3292 zu verkaufen. Kühner, a 195 4 Fürth im Odenwald. Firnkes, Karl⸗Benz⸗ Tatterfallſtr. Nr. 11. 5 5 in Teleph. 361. 6180 ſtraße 18. 3300 NANNEE TNA