* it. N und Geiſte Streſemanns ſei. 7 Schuldfrage mehr. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. J.„ Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle& Steuer, Seſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 30. Juli 1930 141. Jahrgang— Nr. 346 Zerſplitterung oder Sammlung? Die Polemik zwiſchen der neuen Staatspartei und der Volkspartei Streſemanns Schatten wird beſchworen Zentrumsgroll gegen Sozialdemokratie Mahnung zur Einigkeit Drahtbericht unſeres Berliner Büros LEBerlin, 29. Juli. Auf der heutigen Sitzung des Demokratiſchen Parteiausſchuſſes, die im Reichstag ſtattfindet, wird der Parteivorſitzende Koch ſein Vorgehen bei der Gründung der neuen Staatspartei eingehend recht⸗ fertigen. Er hofft die Billigung des Ausſchuſſes zu erlangen und wird daher den Antrag ſtellen, zu be⸗ ſchließen, daß die Demokratiſche Partei der Staats⸗ partei ihre Organiſationen zur Verfügung ſtellt. Durch die Preſſeſtelle der Deutſchen Staatspartei läßt Koch⸗Weſer eine Erklärung verbreiten, in der er feſtſtellt, daß er ſich an führende Mitglieder der Deutſchen Volkspartei deshalb nicht ge⸗ wandt habe, weil er nicht erwarten durfte, daß ſie auf den erſten Anſtoß hin ſich plötzlich von ihrer Partei löſen würden. Auch beſtreitet er, daß man jungen Volksparteilern gewiſſermaßen die Piſtole auf die Bruſt geſetzt habe. Dieſe Gruppe ſei vielmehr über die Sachlage unterrichtet worden und würde in einer demnächſt einzuberufenden Vertretertagung ihre Entſcheidung treffen. Koch⸗Weſer weiſt fer⸗ ner darauf hin, b daß er mit Sireſemann ſicherlich genau ſo raſch einig geworden wäre wie mit Mahraun, da der verſtorbene Staatsmann ihn noch neun Tage vor ſeinem Tode gebeten habe, eine Be⸗ ſprechung über die Sammlungsmöglichkeiten ge⸗ meinſam mit Mahraun herbeizuführen. Schließlich verſichert Koch⸗Weſer, daß für weitere Verhandlungen von Perſon zu Perſon auch in Zukunft alle Türen offen ſtünden und daß niemand an eine Vorzugsſtellung bei der Führung der neuen Partei oder bei der Vergebung der Reichstagsmandate dächte. Soweit die Dinge nun einmal liegen, iſt auf je⸗ den Fall zu wünſchen, daß angeſichts der für das Bürgertum ſehr bedrohlichen Situation die Polemik zwiſchen Staatspartei nud Volkspartei, die leider ſchon recht unfreundliche Formen angenommen hat, eingeſtellt wird und daß man ungeſäumt daran geht, irgendwie ein Arrangement zu treffen. Ohne eine gemeinſame Baſis würde ſchließ⸗ lich der Wahlkampf auf dem Rücken der beiden Gruppen ausgetragen werden Man ſollte meinen, daß die heutige Beſprechung, zu der Dr. Scholz eingeladen hat, die Möglichkeit bieten wird, eine ſolche Plattform zu finden. In die⸗ ſem Zuſammenhang ſind nicht unbeachtlich die Aus⸗ führungen, die der langjährige Privatſekretär Dr. Streſe⸗ manns Heury Bernhard unter der Ueberſchrift„Zerſplitterung oder Sammlung“ in der„Deutſchen Allgemeinen Zei⸗ tung“ veröffentlicht. Er vertritt zunächſt die Anſicht, daß die Gründung der Staatspartei nicht im Sinne Streſemann hätte nie und nimmermehr diejenigen ſtarken Kräfte verlaſ⸗ ſen, die in der Volkspartei in wahrhaft liberalem Sinne und Geiſte vorhanden ſeien. Es wäre im Geiſte Streſemanns, wenn Dr. Koch den ernſthaften Verſuch machte, die politiſchen Kräfte der Mitte auf breiteſter Grundlage zu ſammeln. Man macht Scholz den Vorwurf, daß er dieſe Sammlung nicht forciert hat, daß er nicht von heute auf morgen mit einem Reſultat aufwarten konnte. Iſt das die Schuld von Scholz? War es nicht vielleicht zum großen Teil die Schuld der Führer der neuen Staats⸗ partei, die ſich dem Sammlungsruf ein halbes Jahr lang entgegenſetzten und dann plötzlich mit einer Neugründung auf den Plan traten?“ Bernhard be⸗ ton weiter, daß Streſemann ſich eine Sammlung der Mitte nur auf breiteſter Grundlage vorge⸗ ſtellt habe, daß er ſowohl die in der Wirtſchafts⸗⸗ partei ſchlummernden, als auch die in der volks⸗ konſervativen Bewegung ſich ſammelnden Kräfte der Rechten mit erfaſſen wollte. Aber auch Bernhard will keine Polemik und keine Erörterung der Jetzt müſſe von beiden Seiten alles getan werden, um die Situation zu retten. Es ſei trotz allem noch nicht zu ſpät. Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 30. Juli. Der Vorſtand der Zentrumspartei hat geſtern vormittag im Reichstag eine Sitzung abgehalten, die als Auftakt zu den Wahlen angeſehen werden kann. Das bemerkenswerte iſt die außerordentlich ſcharfe Kampfſtellung, die der Vorſtand gegen die Sozialdemokratie eingenommen hat. Die Er⸗ klärung des preußiſchen Zentrumsführers Heß, die einer Aufkün digung der Koalition gleich⸗ kommt für den Fall, daß die Sozialdemokraten ihre Oppoſition gegen den Zentrumskanzler Brüning in der bisherigen Form fortſetzen, läßt an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig. Es iſt freilich reichlich ſpät und es mußte erſt bis zur Auflöſung des Reichstages kommen, ehe Herr Heß ſich zu dieſer längſt fälligen Erklärung bequemte, die ſicherlich nicht ohne den ſtarken Druck der Reichs inſtanzen erfolgt iſt. Dieſer Schritt iſt umſo gewichtiger, als gerade unter der Führung des Herru Heß das Zentrum all die Jahre in Preußen mit den Sozialdemokraten durch dick und dünn ge⸗ gangen iſt Und ſich noch bis zuletzt darauf berufen hat, daß ſich das preußiſche Zentrum nicht von der Reichspartei⸗ leitung die Marſchroute vorſchreiben laſſe. Es wird ſich ja beim Wiederzuſammentritt des Landtages ſehr bald die Gelegenheit bieten, die Probe aufs Exempel zu machen und es wird ſich dann zeigen, ob der ge⸗ ſtrigen Kampfdrohung gegen Herrn Braun grund⸗ ſätzliche oder nicht etwa nur wahltaktiſche Be⸗ deutung beizumeſſen iſt. Vor dem Abg. Heß hat auch der Parteivorſitzende Prälat Kaas in gleich ſcharfer Weiſe die Sozial⸗ demokratie gewarnt und mit beſonderem Nach⸗ druck das Verhalten der Sozialdemokraten am Auf⸗ löſungstag gebrandmarkt. Das ſind gewiß kräftige und treffende Worte, von denen man nur gewünſcht hätte, daß ſie 14 Tage früher ausgeſprochen worden wären. Rede des Reichskanzlers Auch er übt bittere Krink an der Sozialdemokratie Telegraphiſche Meldung Berlin, 30. Juli. In einer Rede vor dem Reichsparteivorſtand der Deutſchen Zentrumspartei führte geſtern Reichskanz⸗ ler Dr. Brüning u. a. aus: Es darf nicht an der Tatſache gerüttelt werden, daß die Große Koalition nicht am Zentrum geſcheitert iſt, ſondern im weſentlich an den beiden Flügelparteien, der Deutſchen Volkspartei und der Sozialdemokratie. Tatſache iſt, daß alle Schritte des Zentrums in dieſer Zeit immer gemeinſam mit der demokratiſchen Partei erfolgt ſind, daß alle Kompromiſſe zuſammen mit ihr ge⸗ macht wurden. Denn dieſe beiden Parteien hätten gemeinſam das lebendige Intereſſe daran, daß die damalige Koalition möglichſt lange erhalten bleiben ſollte, Und nun die Angriffe gegen Artikel 48. Seit dem Beſuch beim Reichspräſidenten in Neu⸗ deck haben alle Leute darüber diskutiert, wenn eine parlamentariſche Löſung nicht möglich ſei, den Art. 48 anzuwenden. Die Sozialdemokraten haben ſogar eine Zeit vorher von„Diktatu 1“ geſprochen, von einer Diktatur allerdings unter ſozialdemo⸗ kratiſcher Führung.— Was die jetzige Regierung will, iſt keine Diktatur, ſondern etwas ganz anderes. Die Situation, wie ſie uns im Reichstag klar gewor⸗ den iſt, muß in allen ihren Konſequenzen ein An⸗ ſchauungs unterricht zur politiſchen Er⸗ ziehung des deutſchen Volkes ſein. Jahre lang wurden notwendige Dinge aufgeſcho⸗ ben, hat man verhängnisvolle Dinge beſchloſſen, ob⸗ wohl man überzeugt war, daß dieſe Entwicklung eine unmögliche Lage ſchaffen müſſe. Man hat die Ver⸗ antwortung wie einen Spielball von einer Partei zur anderen hinübergeworfen und ſich vor der Verantwortung gedrückt als man noch mit viel linderen Maßnahmen die Situation hätte retten können. Wird ſich das deutſche Volk nicht reſtlos dieſes fehlerhaften Parlamen⸗ tarismus der Vergangenheit bewußt, dann ſteht man eines Tages vor Schwierigkeiten, die wir vom Zentrum bewußt und mit allen Kräften verhindern wollen, bei denen es eine normale Löſung überhaupt nicht mehr gibt. Der Artikel 48 iſt im Laufe der letzten Jahre mehr als 1oomal angewandt worden(), am meiſten vom früheren Reichspräſidenten Ebert, auch in Bagatellſachen und in Anweſenheit des Reichstages. Niemand hat ſich damals darüber aufgeregt. Heute, da der Art. 48 entſcheidend angewandt werden ſollte und angewandt werden muß, wo es um Lebens⸗ und Schickſalsfragen geht, da hat man auf einmal Be⸗ denken. Das iſt der Fehler der mangelhaften Erziehung der Wählerſchaft bei der Sozialdemokratie. Man kann nicht immer mit Panzerkreuzer und Kinderſpeiſung Wahlen machen. Zumal nicht, wenn man mit Parolen nachträglich Schiff⸗ bruch erlitten hat Das Kabinett Müller hat den Panzerkreuzer gebaut und für die Kinderſpeiſung nichts in den Etat ein⸗ geſetzt. Wir müſſen den Wahlkampf führen in einem Augenblick der ſchwerſten Weltwirt⸗ ſchaftskriſe, die wir vielleicht in den letzten 30 Jahren der Weltgeſchichte gehabt haben. Das iſt ein ſehr ungünſtiges Moment. Es iſt Pflicht, darauf aufmerkſam zu machen, welch ungeheuren Umfang dieſe Kriſe hat und welche Konſequenzen ſie in der nächſten Zukunft noch haben kann oder haben muß. Die engliſche Arbeiterregierung hat die Konſer⸗ vativen und die Liberalen aufgefordert, mit ihr ge⸗ meinſam darüber nachzudenken, wie man die Ar⸗ beitsloſenverſicherung finanziell durchhalten könne. Aus allen drei Parteien wurden je zwei Mitglieder ernannt, die ſich gemeinſam und ohne Rückſicht auf Regierung und Oppoſition heranſetzen ſollten, die Schwierigkeiten zu meiſtern. Hätte es nicht im Intereſſe der deutſchen Arbeiterſchaft gelegen, daß auch die Sozialdemokratie in dieſer Form zur Mitarbeit bereit geweſen wäre? Wir betreiben hier keine antiſoziale Politik. In einem Augenblick, wo alles wankt, wo man im Reichsetat die ungeheure Summe von nahezu einer Milliarde Mark zur Verfügung ſtellen muß, um die bisherige ſoziale Geſetzgebung zu ret⸗ ten, da iſt es ſozial, wenn man den Mut hat, dieſe Dinge zu machen, und unſoztial, wenn man ſich aus agitatoriſchen Gründen an dieſen Dingen vor⸗ beidrückt. Wir ſtehen vor einer Kriſe, die uns von Woche zu Woche vor unerwartete Situationen nach der einen oder anderen Seite ſtellen kann, wir ſtehen in einem Zuſtand, der ſo ernſt iſt, daß es eigentlich des Verantwortungsgefühls des ganzen Reichstags, mit Ausnahme der Kommuniſten und Völkiſchen, bedurft hätte, um ſich geſchloſſen hinter alle Maßnahmen des Kabinetts zu ſtellen, die ſoſort oder im Herbſt getroffen werden müſſen, um Deutſch⸗ land aus dieſem ſchweren Sturm unerſchüttert her⸗ auszubringen. * Wie der„Jungdeutſche“ mitteilt, hat das Hoch⸗ kapitel des Jungdeutſchen Ordens, in dem alle Leiter der Landesverbände vertreten ſind, bereits den Be⸗ richt über den Aufruf zur Bildung der Staatspartei entgegengenommen und wird ihm zuſtimmen, nach⸗ dem zuvor der Reichsvorſtand der Volksnationalen Reichsvereinigung ſich in dem gleichen Sinne ent⸗ ſchieden hat. Sparſamkeit Reichsfinanzminiſter Dietrich hat dieſer Tage in Berlin der Meinung Ausdruck verliehen, in dem nun anhebenden Wahlkampf würden wir vornehmlich um zwei Dinge zu ringen haben: um die Reform der Sozialgeſetzgebung und die Droſſelung der Ausgaben des Reichs. Herr Dietrich hat den gleichen Gedanken auch ſchon vor zwei Wochen in einem der Ausſchüſſe des heim⸗ geſchickten Reichstags ausgeſprochen. Die Koſten der Sozialpolitik, ſo ungefähr hatte er damals geſagt, ließen ſich nicht mehr ſteigern. Wir ſtünden mit dem Rücken an der Wand. Ohne Beſchneidung aller Aus⸗ gaben keine Heilung. In der Tat iſt damit der Angelpunkt unſerer dermaligen politiſchen Lage um⸗ ſchrieben. Wie wir uns zu dieſen beiden Fragen ſtellen, wird entſcheidend ſein für die Ausrichtung der Fronten im Wahlkampf, für die Gruppen⸗ und Mehrheitsbildung im kommenden Reichstag, wahr⸗ ſcheinlich auch für deſſen Schickſal überhaupt. Wir ſtehen wirklich mit dem Rücken an der Wand. Das Deutſche Reich kann aus ebenſo naheliegenden wie zwingenden Gründen es ſich nicht leiſten, die Etatiſterungsmethoden der Stadt Berlin nachzu⸗ ahmen. Es kann nicht länger Ausgaben beſchließen, die der oder jener Schicht wünſchenswert erſcheinen in der angenehmen Erwartung, daß„der Andre für ſie zahlt“. Darf auch nicht den einen oder anderen Bezirk als heiligen Hain bezeichnen, nach dem ſchon hinzuſchauen ruchloſer Frevel wäre. Wir ſind ein verarmtes, durch zwölf Jahre ſyſtematiſch aus⸗ gepowertes Volk, das unter ſeiner Niederlage ſchwerer zu leiden hat als je ein Staat. Die Wirt⸗ ſchaftskriſe iſt allgemein. Mit ſchleppendem Schritt zieht ſie durch die ganze Welt. Doch uns trifft ſie mit zermalmender Wucht. Denn hier iſt ſie ein Mehr, die bereits vorhandene Not ins Unerträgliche ſteigert. Iſt jener Tropfen, der das Faß zum Ueber⸗ laufen bringt. Der Reichsfinanzminiſter hat es durchgedrückt, daß im Etat 150 Millionen Mark abgeſetzt werden. Alle Reſſorts werden in Mitleidenſchaft gezogen, keins bleibt ganz verſchont. Herrn Dietrich iſt es durchaus ernſt mit der Sparſamkeit, zu der die Not uns zwingt. Vermutlich iſt es ihm auch nicht ent⸗ gangen, daß gerade der Etat des Finanzminiſteriums — des einzigen Reſſorts, das über eine eigene Ver⸗ waltung gebietet— beſonders aufgebläht iſt. Vorm Jahr hat man verſucht, in Bayern ſoundſoviele Fi⸗ nanzämter aufzuheben. Es iſt ſchließlich gelungen. Doch es war eine harte Nuß. Jeder Schritt auf die⸗ ſem Weg begegnet feindlichen Gewalten. Die Län⸗ der, die Kommunen, auch allerhand„wohlerworbene Rechte“ der einzelnen ſtehen dagegen auf. Jede Fi⸗ nanzreform führt eben immer wieder zu jener Re⸗ form und Vereinfachung der Verwaltung, um die wir ſeit Jahren uns mühen, ohne daß die Verwirklichung darum näherrückte. Es iſt da nicht viel anders als bei der Wahlrechtsreform. Grund⸗ ſätzlich ſagt man ja. Doch hinter dem Ja ſteht im⸗ mer das Aber. Gehts an Erfüllen und Ausführen, ſagt man nein. Tatſächlich werden Reform wie Ver⸗ einfachung der Verwaltung ohne ein irgendwie ge⸗ artetes Ermächtigungsgeſetz nicht zu bezwingen ſein. Das Prinzip muß parlamentariſch feſtgelegt, die Ausführung der Regierung überlaſſen werden. Man kann nicht immer um jedes Amts⸗ und Landgericht, nicht um jeden Landratsſitz im Ausſchuß und Reichs⸗ tagsplenum feilſchen. Die Säuglinge von heute möch⸗ ten darüber Großväter werden und würden es doch nicht erleben. Ganz allgemein hat man die Empfindung, daß die Länder(die Kommunen beiläufig nicht minder) vom Geiſt der Sparſamkeit bislang nur unvoll⸗ kommen erfaßt wurden. Kein Staat lein Beiſpiel) hat ſo viele Univerſitäten wie dies ver⸗ armte Deutſchland. Univerſitäten mit einer Hörer⸗ ſchar, die um die Tauſend hin⸗ und herſchwankt, haben ihre Daſeinsberechtigung eingebüßt. Ihr Be⸗ trieb iſt, unter den heutigen Verhältniſſen, zu teuer geworden. Wir haben überhaupt zu viele Studenten. Das Geld, das der Staat für jeden von ihnen brauf⸗ zahlt, iſt bisweilen ſchlechthin ſträflich vertan, Tau⸗ ſende von dieſen jungen Leuten ſind nur noch ver⸗ ſchleierte Arbeitsloſe. Weil das Wirtſchaftsleben „ Seite. Nr. 346 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 30. Juli 1930 nicht in der Lage iſt, ſie aufzunehmen, ſchickt man⸗ cher Vater Sohn oder Tochter, die er ſonſt in einem praktiſchen Beruf unterbringen würde, zunächſt ein⸗ mal auf die hohe Schule. So erwächſt ein Heer von Unglücklichen und Unzufriedenen, die eines Tages gegen den Staat ſich kehren werden, der Anſprüche und Forberungen in ihnen großzog, ohne die Macht, die Möglichkeit, mitunter ſelbſt ohne den Willen, ſie zu erfüllen. Im preußiſchen Unterrichtsminiſterium aber ward ſolcher Zuſammenhang der Dinge noch nicht erſpürt. Das Ideal dieſer verehrlichen Behörde bleibt der Wohlfahrtsſtudent. Man baut Stipendia⸗ tenheime, eins ſchöner und zoſtſpieliger als das andere, und mehrt leichtfertig, zuweilen wohl auch aus Demagogie, den Zuzug zu den hohen Schulen. Ihr laßt den Armen ſchuldig werden, dann über⸗ laßt ihr ihn der Pein. Immer von neuem, durch dieſe ſechseinhalb Wochen, die von der Wahl uns noch trennen, wird man zu wiederholen haben: die Minderung der Ausgaben iſt die Haupteinbruchsſtelle, zugleich die einzige in Wahrheit wirtſchaftliche, um den Finanz⸗ nöten des Reiches beizukommen. Der Reichsetat litt bisher unter zwei Unſicherheits faktoren. Einer von ihnen iſt durch die endgültige Regelung der Reparationslaſt beſeitigt worden. Der andere, die Arbeitsloſenverſicherung mit ihren ewigen Zu⸗ ſchüſſen, iſt geblieben. Auch er auf die Dauer ſchlecht⸗ hin unerträglich, weil er jede Vorausſicht und damit jede rationelle Finanzgebarung zunichte machen kann. Was helfen noch ſo peinlich ausgeklügelte Sanierungen, wenn der brutale Zufall in Geſtalt von hundert⸗ oder zweihunderttauſend neuer Ar⸗ beitsloſer alle dieſe Kalküle wieder über den Haufen wirft. Es gibt nur einen A us weg: daß die Zuſchüſſe, die das Reich im beſten Fall zu leiſten vermag, im Etat feſtgelegt werden. Und der Arbeitsloſenverſicherung, die doch eine Verſicherungs anſtalt ſein ſoll, keine Wohlfahrtsangelegenheit, überlaſſen wird, für etwaige Mehrerforderniſſe ſel⸗ ber aufzukommen: entweder durch Erhöhung der Beiträge oder, wenn alle Stricke reißen, durch Herab⸗ ſetzung der Leiſtungen. Es iſt zugleich der einzige Weg, der, indem er die Verſicherungsträger zur Kon⸗ trolle heranzieht, die auf dieſem Feld immer kraſſer werdenden Korruptionserſcheinungen auszuräumen verheißt. In dem Sofort⸗Programm, das die am Samstag erlaſſene Notverordnung darſtellt, iſt man über eine Kompromißlöſung noch nicht hinausge⸗ kommen. Die endgültige, im Rahmen der für den Herbſt verſprochenen großen Finanzreform, wird noch nachzultefern ſein. Es liegt im Intereſſe der deutſchen Allgemeinheit, daß der Kanzler Brüning und ſein Finanzminiſter Dietrich, die für dieſes Programm ſich ſtark gemacht haben, Gelegenheit er⸗ halten, es auch auszuführen. R. B. Ehrengericht im Unterhaus Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 30. Juli. Das Unterhaus lieferte geſtern einem voll⸗ beſetzten Hauſe und einer beſonders zahlreichen Zu⸗ ſchauermenge auf den Galerien das ſeltene Schau⸗ ſpiel eines Ehrengerichtshofes. Ein ſoziali⸗ ſtiſcher Abgeordneter hatte vor einigen Tagen in einer Rede vor ſeinen Wählern in Liverpool erklärt, daß unter den Abgeordneten des Unterhauſes Astorruption und Trunkenheit keine ſeltene f 8 Sache ſei. i Das Unterhaus iſt auf ſeine Ehre ſtets ſehr bedacht und zu dieſem Zweck waren geſtern beinahe ſämt⸗ liche Abgeordneten aller Parteien im Haus er⸗ ſchtenen. Der Sünder, offenbar ein Abgeordneter, der aus der Arbeiterklaſſe kommt und die Mäßigung und Verbürgerlichung ſeiner eigenen Partei faſt nicht ver⸗ ſtehen kann, wiederholte ſeine Anſchuldigungen gegen das Parlament und wollte ihnen noch weitere An⸗ klagen hinzufügen, als der Sprecher des Unterhauſes eingriff und die Ausdehnung der Rede verhinderte. Niemand nahm übrigens viel Anſtoß an den Anſchul⸗ digungen, die ſich auf die Einwirkung des Alko ⸗ hols auf Mitglieder des Unterhauſes bezogen. Da⸗ gegen wurde die Beſchuldigung der Korruption und der Beſtechlichkeit ſehr ernſt genommen und nach einer hitzigen Debatte, die nicht weniger als eineinhalb Stunden in Anſpruch nahm, an ein beſon⸗ deres Komitee verwieſen. willkommenes Der unhaltbare Korridor Erfreulich offene Worte eines Pariſer Hiſtorikers Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 30. Juli. Vor einigen Wochen veröffentlichte der Geſchichts⸗ forſcher paul Daucat in der linksſtehenden„Vo⸗ lonté“ einen Aufſatz, der die Un haltbarkeit des Korridors darlegte und die Notwendigkeit einer gründlichen Reviſion der deutſch⸗polniſchen Grenzverhältniſſe betonte. Daueat wurde in den pol⸗ niſchen Blättern ſcharf angegriffen. In der heutigen „Volontée“ nimmt er zu dieſen Angriffen Stellung und ſchreibt:„Polen lehnt ſich gegen die Tatſache auf, daß der Korridor ein un haltbares Ge⸗ bilde iſt und bleiben wird. Man ſollte ſich aber in Warſchau über die Stimmung in Frankreich klar ſein. Die öffentliche Meinung unſeres Landes wird es nicht zulaſſen, daß wegen des Korridors ein Krieg zwiſchen Deutſchland und Frankreich entſtehen könnte. Im Intereſſe der Aufrechterhal⸗ tung des Friedens ſollte Polen die Re⸗ viſion zugeben. Auch Frankreich hat ſeit 1919 manches geopfert. Nach dem Zuſammenbruch der Allianz zwiſchen Frankreich, England, Italien iſt die Herſtellung einer franzöſiſch⸗deut⸗ ſchen Entente für uns der einzige Weg. Polen ſollte ſich bemühen, an dieſer Entente teil⸗ zunehmen und zwar in ſeinem eigenſten Intereſſe.“ Die Meinung dieſes franzöſiſchen Hiſtorikers wird von den Rüſtungspolitikern Frankreichs ebenſo be⸗ kämpft wie von polniſcher Seite. Trotzdem iſt es wich⸗ tig, daß ſich Daucat auf die Volksſtimmung in Frankreich beruft, die ſich„gegen einen Krieg Frank⸗ reichs gegen Deutſchland wegen des Weichſelkorridors auflehnen würde.“ Der bisherige Demokrat Erkelenz wird Sozialdemokrat Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Juli. Der bisherige demokratiſche Reichstagsabgeord⸗ nete Erkelenz iſt zur Sozialdemokratie übergetreten, und hat der Sozialdemokratie mit ſeinem Uebertritt und der Begründung, die er ihm in ſeinem Schreiben an den Vorſitzenden Koch gibt, Agitationsmaterial geliefert, das der„Vorwärts“ nach allen Regeln der Kunſt ausſchlachtet und gewiſſermaßen als Deckſchild be⸗ nutzt, um den der Sozialdemokratie höchſt peinlichen Angriff des Zentrums vorſtandes zu parieren. Zu dieſem Vorſtoß nimmt der Führer der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion Dr. Breitſcheid im Sozialdemokratiſchen Preſſedienſt Stellung. Er gefällt ſich in der Rolle der gekränkten Unſchuld. Was wolle man eigentlich von der Sozial⸗ demokratie, die„bis an die Grenzen des Möglichen gegangen“ ſei und ihre Mitarbeit an der Finanz⸗ reform angeboten habe, aber zurückgewieſen worden ſei? Dann fährt Breitſcheid fort: Unſere Aufgabe iſt es jetzt, dafür zu ſorgen, daß am 14. September aus der Minderheit Brüning keine Mehrheit werde. Um dieſes Ziel zu erreichen, haben wir unſere ganze Kraft anzuwenden und daraus ergibt ſich von ſelber die Notwendigkeit der Abrechnung mit den Parteien, die die Regierung bisher unter⸗ ſtützten oder ihr im neuen Reichstag zu einer Mehrheit verhelfen ſollen. Rückſichten auf die Aufrechterhaltung der Koalition in Preußen können uns daran nicht hindern. Wir wünſchen, daß gute Beziehungen beſtehen blei⸗ ben, aber niemand kann von uns erwarten, daß wir um dieſes Zweckes willen den Kampf im Reich dämp⸗ fen und uns ſo mitſchuldig machen an der Weiter⸗ fühbung eines Syſtems, das wir aus ſtaatsrecht⸗ lichen ſowohl wie aus allgemeinpolitiſchen Gründen für verhängnisvoll erachten. Wir ſähen es nur gerne, wenn allen Stellen im Reich an der Fort⸗ dauer erträglicher Beziehungen zwiſchen den preußi⸗ ſchen Regierungsparteien ebenſo gelegen wäre wie uns. Daß das leider nicht der Fall iſt, hat ſchon die Art und Weiſe bewteſen, wie der Hindenburg⸗ brief an den preußiſchen Miniſterpräſidenten zu⸗ ſtandegekommen iſt. Die Auseinanderſetzungen mit dem Zentrum, die uns aufgezwungen ſind, wollen wir ſachlich führen, aber wenn man Drohungen gegen uns ausſtößt, ſo wird unſere Abſicht dadurch nicht erleichtert.. Dieſe trotz einiger Schärfe höchſt vorſichtige Ent⸗ gegnung Breitſcheids zeigt, daß die Zentrumsdrohung der Sozialdemo⸗ kratie arg in die Glieder gefahren iſt. Kein Wunder, da Preußen die Stelle bildet, an der die Sozialdemokratie ſterblich iſt. Jetzt, da das Zen⸗ trum mit dem Bruch der Koalition ernſt zu machen droht, ſucht man einzulenken. Man weiß in den lei⸗ tenden Kreiſen der Sozialdemokratie ganz genau, was es für die Partei bedeuten würde, wenn ſie ihre Vormachtſtellung in Preußen einbüßt, die ſie Jahre hindurch aufs ſchwerſte mißbraucht hat. Eine große Landvolkspartei? Drahtbericht unſeres Berliner Büros LEJ Berlin, 30. Juli. Vorſtand und Parteiausſchuß der Chriſtlich⸗ Nationalen Bauern⸗ und Landvolkpar⸗ tei hielt am Dienstag eine mehrſtündige Be⸗ ſprechung ab, in der man ſich mit Fragen der Wahl⸗ taktik beſchäftigte und die Erweiterung der Partei zu einer großen Landvolkpartei erörterte. Reichsernährungsminiſter Schiele hat ſeinen Ein⸗ tritt in die Chriſtlich⸗Kationale Bauern⸗ und Land⸗ volkpartet vollzogen, ebenſo der bisherige deutſch⸗ nationale Abg. Bachmann. Es iſt damit zu rech⸗ nen, daß noch weitere Abgeordnete des agrariſchen Flügels der Deutſchnationalen, die Hugenberg den Rücken gewandt haben, ſich zu dem gleichen Schritt entſchließen werden. Man hat ſich fernerhin auf eine gemeinſame Reichsliſte mit der Konſervativen Volkspartei geeinigt. Es ſoll Vorſorge dafür getroffen werden, daß keine der für dieſe beiden Parteien abgegebenen Stimmen verloren geht. Die örtlichen Vereinigungen ſollen angewieſen werden, entſprechende Abmachungen zu treffen. Die Einigung iſt erfolgt unter völliger Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit beider Parteien. In den Kreiſen der Landvolkpartei be⸗ urteilt man auf Grund dieſer Tatſachen die Aus⸗ ſichten des Wahlkampfes recht optimiſtiſch. Man glaubt für die Landvolkpartei auf 5060 Man date, für die Konſervative Volkspartei auf 2025 rechnen zu dürfen 435 Die erzielte Einigung zwiſchen Landvolk und Konſervativen wird von der„Deutſchen Tagesztg.“ und mit Recht als ein parteitaktiſch großer Erfolg der Samm⸗ lungsbeſtrebungen auf der neuen Rechten gefeiert.„Das Landvolk“, ſo läßt ſich das Organ des Miniſters Schiele vernehmen,„hat damit er⸗ reicht, daß innerhalb der Arbeitsgemeinſchaft der Rechten als Kern die erdgebundenen Kräfte des Landes wirken. Es iſt weiter durch die Verbindung mit den Konſervativen gewährleiſtet, daß zahlreiche wertvolle konſervative Kräfte in der Stadt, die viel⸗ leicht infolge des Fehlens einer feſten Parteiorgani⸗ ſation verloren gehen würden, der nationalen Be⸗ wegung erhalten bleiben und ſchließlich iſt der Grundſtein gelegt für den Wiedereinſatz der Rechten in die ſtaatspolitiſche Arbeit, die durch die rein negierende Einſtellung der Hugenberggruppe in ſtar⸗ kem Maße gefährdet war.“ Vadiſche Polilik Volksparteiliche Kandidaten in Baden Die Mitteilung der„Neuen Badiſchen Landesztg.“, wonach die Deutſche Volkspartei in Baden für die Reichstagswahl an erſter Stelle Reichsmini⸗ ſter Dr. Curtius, an zweiter Stelle Landtags⸗ abgeordneten Bauer aufgeſtellt habe, iſt un rich⸗ tig. Die Parteiorgane der Deutſchen Volkspartei in Baden haben ſich mit der Aufſtellung der Kandi⸗ daten noch nicht befaßt. Illuſtrationen zum Waffenverbot Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 30. Juli. Geſtern abend iſt es wiederum an verſchiedenen Stellen der Reichs hauptſtadt zu ſchweren Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten gekommen. So wurden in Charlottenburg Nationalſozialiſten von Kommuniſten überfallen und zu Boden geſchlagen. Es entſpann ſich ein erbitterter Kampf, in deſſen Ver⸗ lauf auch mehrere Schüſſe abgegeben wurden. Die Gegner gingen mit Schlagringen aufein⸗ ander los. Ein Ueberfallkommando mußte ſie trennen. Mehrere Perſonen wurden feſtgenommen. Zur ſelben Stunde ſpielte ſich ein Krawall in Lichtenberg ab. Dort waren ebenfalls Kom⸗ muniſten über Nationalſozialiſten her⸗ gefallen. Als die Polizei erſchien, waren die Kom⸗ muniſten bereits verſchwunden. Zwei National⸗ ſozialiſten hatten ſo ſchwere Verletzungen da⸗ vongetragen, daß ſie ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußten. Schließlich fand im Vorort Mahlsdorf eine heftige Schlägerei zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten ſtatt. Ein Mitglied der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Partei wurde durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt.. Konſervativer Wahlſieg in Kanada Telegraphiſche Meldung i 5 Newyork, 29. Juli. Die kanadiſchen Neuwahlen, die geſtern ſtattfanden, endeten nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen mit einem überwältigenden Sieg der Konſer⸗ vativen. Die liberale Regierung Mackenzie⸗ King iſt geſtürzt. Aus 237 von 245 Wahlbezirken haben Konſer⸗ vative 134, Liberale 83, Vereinigte Farmer 10, Jort⸗ ſchrittspartei 2, Liberal⸗Fortſchrittliche 3, Arbeiter⸗ partei 3, Unabhängigkeitspartei 2 Sitze erhalten. Fünf Miniſter des bisherigen liberalen Kabinetts ſind unterlegen. Letzte Meldungen Raubüberfall auf einen Wohlfahrtspfleger — Frankfurt a.., 30. Juli. Der Wohlfahrts⸗ pfleger Richard Surek wurde geſtern abend in ſei⸗ ner Wohnung in der Hafenſtraße von einem bis jetzt noch unbekannten Täter überfallen und durch einen Schuß in die Bruſt ſchwer verletzt. Surek hatte geſtern Wohlfahrtsgelder empfangen, die ihm geraubt wurden. Die Höhe des geraubten Betrages wird mit 8 bis 10 000 Mark angegeben. Sühne für die Mißhandlung Iſolde Reiters — Belgrad, 30. Juli. Die Agentur Avala erklärt, daß ſie im Hinblick auf tendenziöſe Meldungen eini⸗ ger ausländiſchen Blätter über die Vorgänge bei der Verhaftung von Fräulein Iſolde Reiter in Groß⸗ Beſchkerek zu folgender Mitteilung ermächtigt ſei: Die auf Anordnung des Miniſterpräſidenten ange⸗ ſtellte Unterſuchung hat ergeben, daß die Organe den ſtädtiſchen Polizei einige Verſtöße begangen haben. Die dafür verantwortlichen Beamten werden entlaſſen werden. 15 Perſonen ertrunken — Erie(Pennſylvanien), 30. Juli. Auf dem Erie⸗ See iſt in Höhe der Stadt Dunkirk ein Laſtkahn ge⸗ ſunken. 15 Mann der Beſatzung ſind ertrunken, ſechs konnten gerettet werden. —...———...;?: ͤ—. Bayreuth 1930 „Die Walküre“ Am„erſten“ Tage des Bühnenfeſtſpiels greifen zum erſten Male irdiſche Weſen in ſeinen Ablauf ein. Merkwürdig: Nach der prächtigen Aufrollung der Expoſition des„Vorabends“ durch eine geſanglich ſo vortreffliche Welt der Götter und Halbgötter haftete gerade dem erſten Walküren⸗Akte Siegmunds und Sieglindes, alſo menſchlicher Weſen, etwas Peinlich⸗ Irdiſches an. Man muß wohl annehmen, daß Emmy Krüger(München) keinen guten Tag hatte; ihre Sieglinde detonierte diesmal empfindlich nach oben. Von früheren Bayreuther Aufführungen hat man ſie in beſſerer Erinnerung. Den Siegmund ſang Gotthelf Piſtor(Hamburg) an dieſer Stelle zum erſten Male. Seine Stimme hat ſich bedeutend ge⸗ kräftigt, leider aber nicht veredelt, und ſeine Tonbil⸗ dung iſt recht unausgeglichen; zudem ſingt er mit⸗ Unter auch recht unrein. Man kann ſich denken, wie ſich das auf den„ſchönſten Akt des ganzen Ringes“ im allgemeinen und auf das Lenzlied im beſonderen auswirkte. Piſtors wohlüberlegtes Spiel und ſein beachtliches dramatiſches Empfinden konnten den Mangel an Stimmung, der über dem ganzen Aufzug lag, nicht vergeſſen machen. Ebenſowenig war der Hunding Carl Brauns(Berlin) mit ſeinem hau⸗ chigen, kraft⸗ und glanzloſen Organ dazu angetan. Der Anfang des zweiten Aktes änderte die Sach⸗ lage mit einem Schlage: Schorr, die Branzell und die Larſen⸗Todſen als Wotan, Fricka und Brünnhilde— noch nie ſeit 1924, vielleicht überhaupt noch nie ſeit dem Beſtehen der Feſtſpiele hat man das den zweiten Akt tragende Trio ſo vollendet be⸗ ſetzt geſehen und gehört. Die„häusliche Szene“ zwiſchen Fricka und dem Göttervater war wieder eine der Unvergeßlichkeiten dieſes Bayreuther Som⸗ mers. Hoffentlich hält man ſich dieſe Fricka auch für ſpäter warm; denn ſie iſt der überraſchendſte und be⸗ deutendſte Gewinn der Feſtſpiele. Da man auch das Wälſungenpaar im zweiten Akte in verhältnismäßig beſſerer Verfaſſung ſah, war die Wirkung hier faſt durchgängig ungetrübt und die künſtleriſche Höhe wurde auch im dritten durchweg gewahrt. Zu deſſen Beginn kam es dann durch eine glänzend beſetzte Walkürengruppe noch zu einem jener ganz ſtarken Eindrücke, die Prof. Hugo Rüdels Einübungskunſt zu verdanken und nur in Bayreuth möglich ſind. An dramatiſcher Wucht, Sicherheit, Stimmenpracht und Klangſauberkeit ſtellte ihr Geſang eine nicht zu über⸗ bietende Leiſtung dar. Gegen Ende des Aufzuges hatte die Larſen⸗Todſen noch einen ihrer ganz großen Momente: Ihr Flehen vor Wotan iſt kein Theaterſpiel mehr, ſondern von ſtärkſtem wirklichen Empfinden eingegeben. Aber auch Schorr ſang der Walküre das Lebewohl ſo ergreifend, wie nur je in Bayreuth. Elmendorff hatte wieder die Leitung des Feſtſpielorcheſters. Natürlich erzielt es unter dieſem noch zur Höhe ſtrebenden Kapellmeiſter nicht die un⸗ endliche Feinheit und letzte Klarheit des polyphonen Gewebes wie unter Toseanini. Seine große Diri⸗ gierbegabung und beſondere Eignung für Wagner ſtehen aber außer Zweifel. Im Szeniſchen war die Leitung— Siegfried Wagner unter Aſſiſtenz des Spielleiters Spring(Weimar) weſentlich glück⸗ licher als tags zuvor. M, II. Neue Schauſpiele. Alfred Döblins neueſtes Diskuſſionsſtück„Ehe“ löſt das Problem der ſchnel⸗ len Aufeinanderfolge von Theſe und Antitheſe: die Bühne iſt zwiſchen oben und unten, und zwar in den Schauplatz einer bürgerlichen und proletariſchen Ehe, eingeteilt.— Emil Ludwigs neueſtes Bühnen⸗ werk iſt die Komödie„Cecilie“. Friedrich Wolfs neueſtes Bühnenwerk„Die Matroſen von Cattaro“ gelangt in der nächſten Spielzeit an der Berliner Volksbühne zur Uraufführung.— Herbert Eulenbergs neueſtes dramatiſches Werk iſt eine Komödie, die den Titel„Was wird noch aus dieſer Welt“ trägt.—„Minus mal Minus Plus“ betitelt ſich eine Zeitſatire von Eleonore Kalkowſka. Joachim Rügheimer und Theodor Brun haben eine Komödie„Milliardäre?— Aus⸗ geſchloſſen!“ verfaßt. Das Volkslied Von Hauns Glückſtein In dem kleinen, engen Dorfſchulzimmerchen lebte ein altes Volkslied, das gar froh die kahlen Wände hinaufkletterte und ſich luſtig zu den Fenſtern hinausſchwang auf die lindenbaumbeſäte Dorfſtraße. Der alte, weißhaarige Schulmeiſter hatte es vor langen, langen Jahren dem jetzt gichtbrüchigen Spinett entlockt, es flog in die klopfenden Kinder⸗ herzen und füllte das kleine Zimmer oft mit ſon⸗ nigem Jubel. Die fauchzenden Töne zauberten frohſinnige Luſt in die grämlichen, einförmigen Schulſtunden und lehrten die Kinder das Lachen. Mit dem Liede auf den Lippen ſtärb der alte Dorfſchulmeiſter und hinterließ es ſeinem jungen, lebensfrohen Nachfolger, der es in ſeinem jugend⸗ heißen Herzen hegte und pflegte, wie ein ſeltenes Singvögelchen. Und die alten Bäume ſchüttelten freudiger die mächtigen Zweige, wenn das Lied aus der Schulſtube zu ihnen flog, denn es klang ſo friſch und hell, als ſei es ein neuer Sang, aber es war doch das alte Lied, nur einer jugendgeſchwellten Bruſt entſtrömend. Und das liebe Liedlein ſchallte aus den Kinderkehlen ſo eilig und ſchnell wie ein munteres Bächlein auf der waldigen Wanderſtrage Dann ſchwiegen auf einmal die Töne! Das Glöcklein auf dem weißen Kirchturme hatte ein anderes Lied angeſtimmt, der Sturm hatte die alte Melodie hinweggeriſſen, aus den ſingenden Her⸗ zen klangen andere Lieder: von Kampf und Streit, von der Not des geliebten Vaterlandes, und das kleine, goldene Märchenlied zog mit dem jungen Lehrer über rauſchende Kornfelder und blühende Wieſen der Heimat, durch Städte und Dörfer weit, weit hinaus in den Krieg! Und dann ging es da draußen auf zerſchoſſenen Straßen und zerſtörten Feldern Und wenn die Schritte der Kolonne müder wur⸗ den, wenn ſich mehr als ſonſt das Heimweh in die Herzen der Soldaten ſchlich, die Gedanken verſtohlen heimwärts eilten, dann begann der junge, blonde F Lehrer das alte Lied, und mit lauten Stimmen ſchwoll es aus rauhen Kehlen, in die ſich manch Tränlein verkrochen hatte, in den Himmel! Dann war es, als ob eine unſichtbare Hand in die harten Fäuſte der Krieger ſich ſchmiegte und ſie in das Tal der fernen Heimat führe 5 Lange, lange blieb das kleine Lied heimatfern Doch als der donnernde Schall der Wogen ver⸗ ſtummt war und die Glocke wieder friedlich zum Abendgebet rief, da kehrte auch das kleine Volkslied wieder in die kahle Schulſtube zurück und nun klettert es wieder fröhlich zum Fenſterlein hinaus in die alten rauſchenden Lindenbäume an der weiß ſchimmernden Dorfſtraße, begleitet die Kinder auf die blumendurchwitkten Wieſen, und die Burſchen und Mädels auf ihren heimlichen Wegen frühlings⸗ ſtürmender Liebe 5 Berlin erhält ein Denkmal der Arbeit. Der bekannte Berliner Bildhauer Joſeph Thorak hat ein monumentales„Denkmal der Arbeit“ vollendet, das in Kürze in einem neuen Wohnviertel in Charlot⸗ tenburg Aufſtellung finden ſoll. Für ein Teilſtück dieſes Bildwerkes wurde ein Steinblock verwendet, der als größter Stein Berlins bezeichnet wird. Er wiegt 480 Zentner, iſt Muſchelkalkſtein und iſt von Würzburg nach Berlin gebracht worden. FJeinſchmecker Der bekannte Verleger Ernſt Rowohlt, eine robuſte Natur, ißt in vorgerückter Stimmung gern Glas. Er nimmt ſein Trinkglas, beißt ein Stück ab, zerkaut es, indem ein genießeriſches Lächeln ſeinen Mund umſpielt, möglicherweiſe ſchluckt er es auch. Das macht, wie es im„Querſchnitt“ heißt, auf die anweſenden Herren und Damen immer großen Ein⸗ druck. Eines Nachts ſitzt ein Herr bei der Geſell⸗ ſchaft, der auch Glas ißt. Er ſieht zu, wie Rowohlt den Kelch ſeines Sektglaſes zerkaut und den Reſt, Fuß und Stiel, auf den Tiſch zurückſtellt. Verwun⸗ dert wendet er ſich an den Eſſer:„Was, das laſſen Sie ſtehen? Das iſt doch das Beſte!“ 14 G 0 tg.“ de 1 tini⸗ ags⸗ i ch⸗ artei ndi⸗ bol r 8 li. enen Z u⸗ ſt e n So von igen. Ver⸗ aden. fein⸗ ſie men. ll in m ⸗ her⸗ dom⸗ nal⸗ 5 da⸗ wer⸗ eine und Dia- wer Ida * Mittwoch, den 30. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 346 3. Seite. Von Berlin nach Mannheim Günſtigere Flugverbindung durch Abkürzung des Aufenthaltes in Frankfurt Wie bekannt iſt, hat Mannheim erſtmals in dieſem Jahre eine hervorragende Flug verbin⸗ dung mit Berlin, mit der es dem Paſſagier mög⸗ lich iſt, um 12 Uhr in Mannheim zu ſtarten und be⸗ reits um 44 Uhr in Berlin einzutreffen mit einer Zwiſchenlandung in Frankfurt. Die Flugzeit beträgt einſchließlich des Aufenthaltes in Frankfurt demnach nur 394 Stunden. Im Gegenſatz zum Hinflug war der Rückflug bis⸗ her inſofern ungünſtiger, als in Frankfurt ein Aufenthalt von 40 Minuten eintrat. Den Be⸗ mühungen der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗Hanſa A. G. in Mannheim iſt es gelungen, dieſen Aufenthalt auf 20 Minuten herabzuſetzen. Der um 11.30 Uhr vormittags in Berlin ſtartende Paſſagier erreicht infolgedeſſen Mannheim im Gegenſatz zu bisher bereits um 4 Uhr. Die Verbeſſerung dieſer Rückflugverbindung von Berlin nach Mannheim iſt umſo begrüßenswerter, als ſich für die Verbindung Mannheim Berlin in dieſem Jahre ſchon erheb⸗ liches Intereſſe gezeigt hat.* l Sitze für Straßenbahnführer Wer hat ſchon einmal darüber nachgedacht, ob ein Straßenbahnführer auch einmal müde wird? Acht Stunden mit ganz kurzen Unterbrechungen auf dem Führerſtand, verbunden mit angeſtrengter Aufmer⸗ ſamkeit und einem nicht geringen Kraftaufwand, der ſich aus all den notwendigen kleinen Verrichtungen (Handbremſe, Glockenſignal) ergibt, dazu die dau⸗ ernde Erſchütterung des Fahrens. Für Schwächlinge iſt das nichts. Aber auch der kräftige Straßenbahn⸗ führer wird eine Neuerung begrüßen, die jetzt in Mannheim erprobt werden ſoll: Verſuchsweiſe wer⸗ den zwei Wagen der Linie 3 Sitzgelegen⸗ heiten für den Wag enfüh rer erhalten, weil gerade dieſe Linie mit ihrer langen Fahrdauer große Anforderungen an das Fahrperſonal ſtellt. Die Sitze ſollen dann auch auf anderen Linien ausprobiert werden. Die neueſten Wagen haben bereits ein⸗ gebaute Führerſitze, während auf Wagen älteren Sy⸗ ſtems ein verſtellbarer Notſitz angebracht wird. Bei eingebautem Sitz wird auch die Armatur zweckent⸗ sprechend verändert. Die Mannheimer Straßenbahn wäre des Dankes der Wage führer und des Beifalls des Publikums ſicher, wenn ſie nach Erprobung die Führerſitze allgemein einführen ließe. el. * * In den dauernden Ruheſtand tritt kraft Geſetzes Hauptlehrer Franz Traum in Mannheim. * Das Langeröttergebiet erhält eine Apotheke. In der„Karlsruher Ztg.“ wird die Berechtigung zum Betrieb einer an der Einmündung der Lange⸗ rötterſtraße in die Kronprinzenſtraße neu zu errich⸗ tenden Apotheke zur Bewerbung ausgeſchrieben. * Wieder Hochwaſſer. Die Regenfälle der jüngſten Wochen haben ein Steigen des Rheinwaſſers zur Folge gehabt. Teilweiſe iſt der Rhein über die Ufer getreten. Das Strandbad wurde dadurch nun ſchon zum zweiten Male überſchwemmt. Noch geſtern reichte das Waſſer bis dicht an den Prome⸗ nadenweg heran. Im Oberland iſt das Waſ⸗ ſer bereits wieder im Fallen. Der Waſſerſtand betrug geſtern in Baſel 2,85 Meter, heute morgen 2,35 Meker, an der Schuſterinſel geſtern abend 3,70, heute morgen 3,06 Meter. Es ſcheint, daß wir anormalerweiſe die Hochſaiſon im Badebetrieb im Juni hatten. Es iſt kaum zu erwarten, daß es im Auguſt beſſer werden wird. Die Strandbad⸗Reſtau⸗ rants haben unter der Ungunſt der kühlen Witterung ganz beſonders zu leiden. * Rheinreiſe britiſcher Arbeiter. Etwa 350 britiſche Arbeiter werden mit ihren Frauen am 2. Auguſt in England abreiſen und über Oſtende Straßburg nach 0. annheim fahren. Von hier werden ſie mit dem Dampfer„Lohengrin“ eine achttägige Rhein⸗ reiſe antreten. Die Beſucher ſind Mitglieder der Reiſevereinigung britiſcher Arbeiter(Workers Travel Aſſociation). Durch Anlage von Spargut⸗ haben, die in wöchentlichen Raten bezahlt werden, verfolgt dieſe 1922 gegründete Vereinigung den Zweck, den Arbeitern im Sommer Erholungsreiſen zu ermöglichen. An der Rheinlandfahrt beteiligen ſich Mitglieder aus allen größeren Städten Eng⸗ lands, auch aus Schottland, Irland und Wales. Die Heiratsluſt nimmt zu Der Vezirk Mannheim ſtand 1929 in Baden an zweiter Stelle Nach den Angaben der Standesbeamten hat, wie. uns das Badiſche Statiſtiſche Landesamt mitteilt, die Zahl der Eheſchließungen im Jahr 1929 im Lande Baden 19 844 betragen, auf 1000 Einwohner entfielen ſomit 8,4 Eheſchließungen. Im Gegenſatz zu den Geburten, deren Zahl ſeit der Jahrhundertwende von Jahr zu Jahr abnimmt, iſt die Zahl der Ehe⸗ Eheſchließungen— abgeſehen von den Unterbrechun⸗ gen während der Kriegszeit— in ſtändiger Zu⸗ nahme begriffen. Sie betrug im Jahr 1900 rund 15 500, 10 Jahre ſpäter 15 288, fiel in den Kriegs⸗ jahren auf 7000—10 000, erreichte im Jahr 1920 ihre Höchſtzahl(31952), fiel im Jahr 1924 auf 15 264 und nimmt ſeitdem wiederum von Jahr zu Jahr zu. Innerhalb der einzelnen Amtsbezirke iſt die Ehefreudigkeit in den Bezirken mit In⸗ duſtrie am größten, in den rein landwirtſchaftlichen Bezirken am gering⸗ ſten. Der Amtsbezirk Säckingen ſteht mit 11,2 Eheſchließenden auf 1000 Einwohner an erſter Stelle; es folgen die Bezirke Mannheim(10,8), Lörrach (10,6), Konſtanz(10,1), uſw. Im Amtsbezirk Adels⸗ heim entfielen auf 1000 Einwohner nur 5,4, in Buchen und Tauberbiſchofsheim je 6,2, Meßkirch 6, Pfullendorf 6,5 Eheſchließende. Die Höchſtzahl der Eheſchließungen weiſt im Jahr 1929, wie in den Vor⸗ jahren, der Monat November auf; auf ihn ent⸗ fielen 2599 Eheſchließungen, auf den Monat Januar nur 1142. Bemerkenswert ſind die Unterſchiede hinſichtlich des Alters der Eheſchließenden, 30 049 ehe⸗ ſchließenden Perſonen(Männer und Frauen), d. ſ. 75,7 v. H. der Geſamtzahl der Eheſchließenden, ſtan⸗ den im Alter von 20—30 Jahren. Auf die Alters⸗ gruppe 30—40 Jahre entfielen 6348(d. ſ. 16 v..), auf die Altersgruppe 40 und mehr Jahre 2409(d. ſ. 6,7 v..) Im Alter von unter 20 Jahren ſtanden 882 Eheſchließende(d. ſ. 1,6 v..) Hinſichtlich des Alters der beiden Geſchlechter ergeben ſich übrigens intereſſante Feſtſtellungen. Unter den 882 Eheſchließenden, die das 20. Lebens⸗ jahr noch nicht erreicht hatten, befanden ſich nur 29 Männer, dagegen 853 Frauen. Dafür iſt in der Altersgruppe 30—40 Jahre der Anteil der Männer (3821) erheblich größer als der der Frauen(2527). Noch größer iſt der Unterſchied in der Altersgruppe von 40 und mehr Jahren(1705) Männer, dagegen 704 Frauen). Im Alter von 60 Jahren und mehr heirateten 191 Männer, dagegen nur 19 Frauen. Das jüngſte Mädchen, das ſich im Jahr 1929 verheiratete, eine Näherin, ſtand erſt im Alter von 15%½ Jahren. 29 Männer waren im Zeitpunkt der Eheſchließung 19 Jahre alt oder jünger; ſie ver⸗ heirateten ſich größtenteils mit gleichalterigen Mäd⸗ chen. Der älteſte Mann, der ſich im Jahr 1929 ver⸗ heiratete, ſtand im Alter von 79, die älteſte Frau im Alter von 73 Jahren. In 15 083 Fällen, d. ſ. 76 Prozent aller im Jahr 1929 erfolgten Eheſchließungen, war der Mann äl⸗ ter als die Frau. In 330 Fällen betrug der Al⸗ tersunterſchied 20 Jahre und mehr, in einem Fall ſogar 48 Jahre(Alter des Mannes 69 Jahre), in 2 Fällen 42 bezw. 41 Jahre(Alter des Mannes 71 bezw. 66 Jahre), in 16 Fällen 35—40, in 26 Fällen 30—34 Jahre. Daß umgekehrt die Frau 20 und mehr Jahre älter iſt als der Mann, iſt im Jahre 1929 in 12 Fällen vorgekommen. In 8 Fällen betrug der Alters⸗ unterſchied 20—24 Jahre, in 3 Fällen 25—30 Jahre, in einem Fall 37 Jahre(Mann 29, Frau 66 Jahre). Bei der Unterſuchung des Familienſtandes der Eheſchließenden tritt der Wunſch des heiratenden Mannes, eine Junggeſellin zu erhalten, deutlich erkennbar hervor. Von den 19 844 Männern, die ſich im Jahr 1929 ver⸗ heirateten, haben 18 813, d. ſ. 95 v. H. aller Männer, ein Mädchen bevorzugt; nur 576 haben eine Witwe und 455 eine geſchiedene Frau geehelicht. Daß aber nicht nur ledige Männer, ſondern auch Witwer und geſchtedene Männer bei ihrer Wiederverheiratung das ledige Mädchen bevorzugen, zeigt fol⸗ gende Feſtſtellung: Von den 1386 Witwern, die ſich im Jahr 1929 verheiratet haben, haben nur 247 Wit⸗ wen und 83 geſchiedene Frauen geheiratet; von den 584 geſchiedenen Männern haben ſich 407, d. ſ 70 v. H. aller ſich wieder verheiratenden geſchiedenen Männer, mit Junggeſellinnen verheiratet. Wiederverheiratungen ſind beim männ⸗ lichen Geſchlecht viel häufiger als beim weiblichen. Den 1970 Witwern und geſchiedenen Männern, die ſich im Jahr 1929 verehelicht haben, ſtehen nur 1031 Witwen und geſchiedene Frauen gegenüber. Eine dritte Ehe ſchloſſen im Berichtsjahr 137 Männer und 59 Frauen, eine vierte Ehe gingen 9g Männer und 6 Frauen, eine fünfte Ehe je 1 Mann und 1 Frau ein. Bei dem Mann, der zum fünften Mal vor den Standesbeamten trat, handelt es ſich um einen 61⸗ jährigen geſchiedenen ſtädtiſchen Arbeiter, bei der Frau, die ſich zum fünften Mal verheiratete, um eine geſchiedene Frau, deren Mann Taglöhner war. Hinſichtlich des Religionsbekenntniſſes der Eheſchließenden iſt feſtgeſtellt worden, daß rund 80 Proz. aller Ehe⸗ schließenden das gleiche Religionsbekenntnis hatten (48 Proz. katholiſch, 30,3 Proz. evangeliſch, 107 Paare rein iſraelitiſch, 82 Ehepaare ſonſtige gleiche Religion, 38 Paare religionslos). Die Zahl der Miſch⸗ ehen nimmt von Jahr zu Jahr zu; ſie betrug im Jahr 1875 erſt 9,5 Proz., iſt im Jahr 1900 auf 15,0 und im Jahr 1929 auf 20 Proz. geſtiegen. In 12 496 Fällen(63 Proz. aller Eheſchließungen) woßhndten beide Teile in der Gemeinde, in der die Heirat ſtattfand, in 5741 Fällen wohnten die Ehe⸗ ſchließenden in verſchiedenen badiſchen Gemeinden, in 909 Fällen wohnte der Mann außerhalb, die Frau innerhalb Badens, in 505 Fällen der Mann inner⸗ halb, die Frau außerhalb des Landes, in 143 Fällen wohnten beide Teile außerhalb des Landes. Unterſucht man noch die Eheſchließenden nach ihrer Berufszugehörigkeit, ſo fällt die große Ehefreudigkeit unter den Fabrikarbeitern auf. Von den 19844 eheſchließenden Männern haben ſich 11 898, d. ſ. rund 60 v.., als Arbeiter bezeichnet; im Ge⸗ genſatz dazu ſteht die geringe Zahl(3172, d. ſ. 16 v..) von Eheſchließenden, die auf Land⸗ und Forſtwirt⸗ ſchaft entfallen Vergleichsweiſe ſei angeführt, daß nach der letzten Volks⸗ und Berufszählung im Jahr 1925 nahezu 40 v. H. der Geſamtbevölkerung auf Induſtrie und Gewerbe und 28,2 v. H. auf Land⸗ und Forſtwirtſchaft entfielen. Von den eheſchließenden Frauen waren 20,3 v. H. Fabrikarbeiterinnen, 10,2 v. H. Köchinnen und häusliche Dienſtboten, 6,2 v. H. Verkäuferinnen, Ladoͤnerinnen, Buchhalte⸗ rinnen, 4,8 v. H. Schneiderinnen, Näherinnen uſw., 2,1 v. H. Kellnerinnen, 4,2 v. H. haben einen ſonſti⸗ gen Beruf ausgeübt; 34,6 v. H. haben ſich dem Stan⸗ desbeamten gegenüber als berufslos bezeichnet, 17,6 v. H. waren in Land⸗ und Forſtwirtſchaft be⸗ ſchäftigt. Abſchließend ſei bemerkt, daß nach Angaben des Erzbiſchöflichen Ordinariats und des Evangeliſchen Oberkirchenrats im Jahr 1928— für das Jahr 1929 liegen noch keine Zuſammenſtellungen vor— 17844 Ehen kirchlich eingeſegnet worden ſind. Setzt man dieſe Zahl ins Verhältnis zu den im Jahr 1928 von den Standesbeamten geſchloſſenen Ehen(19 696), ſo ergibt ſich, daß rund 90 v. H.(genau 90,6 v..) aller Ehe⸗ ſchließenden in Baden im Jahr 1928 den Segen der Kirche beanſprucht und erhalten haben. Nicht mit eingerechnet iſt die Zahl der kirch⸗ lichen Trauungen, die von Rabbinern und von Ver⸗ tretern ſonſtiger Freikirchen und Religionsgemein⸗ ſchaften(Altkatholiken, Herruhutern, Neuapoſtoliſchen uſw.) vorgenommen worden ſind. * Rettung einer Lebensmüden. Geſtern nach⸗ mittag ſprang eine im Alter von 24 Jahren ſtehende Ehefrau in der Nähe der Fa. Huth in den Neckar. Durch raſches Eingreifen zweier Reichs⸗ wehrſoldaten und eines Ziviliſten konnte die Le⸗ bensmüde gerettet werden. Die Retter ſorgten auch für die Ueberführung der Frau ins ſtädt. Kranken⸗ haus. Aber ſauber, Herr Zeppelin Zu dem Artikel„Luftbeſuch, Graf Zeppelin über dem Schwarzwald“, erlaube ich mir, ſo wird uns von einer Mitarbeiterin geſchrieben, Ihnen ein klei⸗ nes Reiſeerlebnis von der Schwarzwaldbahn mitzuteilen, das in ſeinem Ausdruck naiver Freude mir unvergeßlich bleiben wird. Der Zug fuhr ge⸗ rade in Station Triberg ein, als über uns„Graf Zeppelin“ erſchien. Alles ſchaute begeiſtert nach dem ſilberglänzenden Luftſchiff. Ein etwa 17jähriger Schwarzwälder ſtreckte auch ſeinen Kopf zum Fenſter hinaus. Als er den„Graf Zeppelin“ erblickte, ſchrie er etwa acht⸗ bis zehnmal in hellſter Begeiſterung aus Leibeskräften zum Luft⸗ ſchiff hinauf:„Aber ſauber, Herr Zeppelin, aber ſauber, Herr Zeppelin!“ Von Triberg bis Haslach rief er dann jedem Einſteigenden zu:„Häſch au de Zepplin'ſihe?“ Die Freude des jungen Menſchen war ergreifend. E. W. Veranſtaltungen Bannerweihe des Kegler⸗Verbandes Der Keglerverband begeht am Samstag das Feſt ſeiner Bannerweihe mit Kommers, für den ein reich⸗ haltiges Programm aufgeſtellt iſt. Das neue Banner iſt zur Zeit bei der Firma Engelhorn u. Stur m ausgeſtellt, dazu die Pokale, die der Verband und der Club Edelweiß bisher gewonnen haben, der Wanderpreis des Keglerverbandes Mannheim, ferner die Pokale und Preiſe, die anläßlich der großen Sportwoche zur Austra⸗ gung gelangen. Der Feſtzug am Sonntag beginnt an der K 5⸗Schule, woſelbſt ſich alle hieſigen und auswärtigen Vereine auf⸗ ſtellen. Von da Abmarſch über den Ring, durch die Breite⸗ ſtraße bis zu den Planken, hier rechts ab bis zur Börſe, von da zum Zeughausplatz, links ab durch die Kunſtſtraße, über den Ring durch die Bismarckſtraße am Schloß vorbei bis zum Ballhaus. Herolde eröffnen den Zug, Fahnen⸗ ſchwenker ſchwingen die Fahnen Badens, der Pfalz und die Stadtfarben. Der Deutſche Keglerbund und der badiſch⸗ pfälziſche Keglergau ſind ebenſo wie alle Städte Süddeutſch⸗ lands durch Abordnungen vertreten. Mannheim ſtellt den Feſtwagen. Das Feſt wird in ſämtlichen Räumen des Ball⸗ hauſes beſchloſſen. * * Turniererfolge Mannheimer Tanzpaare. Bei dem am Samstag, 26. Juli, von der Bäderverwaltung Bad Liebenzell(Schwarzwald) unter Leitung von Bür⸗ germeiſter Mäulen im dortigen Kurhaus durchgeführten Tanzturnier waren Mannheimer Paare in den von ihnen beſtrittenen Klaſſen Sieger. Turnierklaſſe:: Herr Häff⸗ ner— Frl. Helm 1. Preis. Meiſterſchaftsklaſſe: Herr und Frau Kohler(Süddeutſcher Meiſter, Schwarz⸗Weiß⸗ klub⸗Mannheim) 1. Preis, Herr Steinmann⸗Heidelberg— Frl. Löwy⸗Pfarzheim(2. Süddeutſcher Meiſter) 2. Preis, Herr Häffner— Frl. Helm 3. Preis. Kommunale Chronik Der Landſtuhler Vorauſchlag beanſtandet * Landſtuhl, 29. Juli. Der Voranſchlag 1930/1 wurde von der Staatsaufſichtsbehörde mit verſchiedenen Erinnerungen zurückgegeben. Ins⸗ beſondere kann die große Mehrausgabe unter keinen Umſtänden belaſſen bleiben. Es wurden verſchiedene neue Steuern vorgeſchlagen, ſo u. a. die Kopfſteuer, Feuerſchutzabgabe, Hockerſteuer uſw. Vom Bezirks⸗ amt wurde die unbedingte Erhöhung der Waſſer⸗ bezugsgebühren und der Schlachtgebühren empfohlen. Während die Erhöhung der Waſſerbezugsgebühren in der letzten Stadtratsſitzung abgelehnt wurde, konnte das in den letzten Sitzungen vorgeſchlagene Regle⸗ ment mit ſeinen Ausführungen die Annahme mit 13 Stimmen erreichen. Ein Ausgleich des Fehlbetrages kann damit nicht erreicht werden, da das Schlacht⸗ haus als ſelbſtändiges Inſtitut ſich ſelbſt rentieren muß. Ob die Staatsaufſichtsbehörde nun keine wei⸗ teren Beanſtandungen mehr machen wird, bleibt ab⸗ zuwarten. Die Anregung, die Hockerſteuer einzu⸗ führen, wurde zurückgeſtellt. Schluß des redaktionellen Teils NROfe Re Ur frische Nc ds ist qe NHνν,Gaʒg fur Oe Nind werm Du Hicht selbst stien Karmst Ole fdr eie Nohhlzeit Bentiqte Nerge. NUfe Ke 3 Kostet fùr ein Hd bis zum 6 Honmat nur fe Ich erhole mich Von Oscar Bie Ich erhole mich wieder einmal in Pontreſina, wieder einmal regnet es da draußen, wieder einmal habe ich den Tintenblei zum Fenſter hinaus geſpitzt, damit er nicht im Zimmer durch irgend einen feuchten Zuſatz, lilafarbene, ſchwer enträtſelbare und ſchwer vertilgbare Kandinſky⸗Ornamente hinterläßt. Es iſt die Zeit, ſich mit den Leſern als Ferienübung einmal leichter zu unterhalten, nicht wie ein Kritiker, ſon⸗ rn wie ein Briefſchreiber, der ſeine lieben Kon⸗ ſumenten auch im Sommerglück nicht vergißt. Bis⸗ weilen habe ich in ſolchen Tagen irgend etwas all⸗ gemeines über Muſik oder Kunſt oder Theater mir ausgedacht, wozu der Winter nicht die Ruhe läßt. Aber beim beſten Willen könnte ich es dies Jahr nicht leiſten. Die Perſpektive des Sommers, der Ferien, der Entfernung, findet auch nicht das Geringſte, was wie ein Prinzip oder Weg in den Kunſterlebniſſen ausſieht. Es gibt allerlei Verſuche, aber kein Reſul⸗ tat. Die Malerei ſucht ihr Heil in einer Rückläufig⸗ keit zur Materie, die Muſik in einer Verbindung mit den Varieteeſtoffen, das Theater in Agitation oder Technik oder wenigſtens dem abſoluten Triumph der Aufführung. Sagen wir, alles geht ſehr materielle Wege. Ja gut, das mag wie Prinzip und Ziel aus⸗ ehen, aber es iſt nicht einmal bewußt, es iſt, offen ge⸗ ſprochen, Angſt und Flucht und hat das negative Zei⸗ chen gegen die poſttiven Werte der Kunſt, die von Jahr zu Jahr geringer an Qualität und Gewicht werden, um einmal ganz in den Amerikanismus des ſozialen Vergnügens oder den Sozietismus der kol⸗ lektiven Bildung einzumünden. Luſtwandelnd von Bank zu Bank denke ich, nicht allzu intenſto, über dieſe Dinge nach, ohne die Nei⸗ gung zu verſpüren, heut viel über ſie zu ſagen. enn ich nächſtes Jahre wieder über den Morteratſch⸗ gletſcher ſchleiche, werden ſie mir vielleicht klarer und auch grauenhafter ſein. Noch wiegt man ſich in Illu⸗ y fionen, in Hoffnungen. Volksbühne, Gemeinſchafts⸗ muſtk, Gebrauchskunſt, Kunſtgemeinſchaft, Laientanz und Lehrſtück. An der Hand der Tatſachen und Auf⸗ führungen ſelbſt in der Spielzeit muß man bekennen, prüfen und urteilen. Das iſt etwas ganz anderes. Und das ſoll auch ſo ſein. Man hat die Verantwor⸗ tung. Kaum aber ſchlägt die Stunde der ſogenannten Erholung, dann kommen die Fragen, wie weit die Verantwortung ſelbſt verantwortlich iſt, und der Be⸗ ruf zerfließt in ein angenehmes Spiel der Philo⸗ ſophie, die hinter jeder Erſcheinung eine Tendenz, eine Wandlung, einen veränderten Lebensſtil wittert bis alles im Horizont oder im Firmament ſich in Unendlichkeit auflöſt. Iſt das nicht gut ſo? Gibt es nicht eine Erleichterung und Entſtofflichung der be⸗ ruflichen Probleme? Dem Winter des Mißvergnü⸗ gens ſetzt der Sommer den Traum einer Kultur⸗ phantaſie entgegen, die nicht aus den Quellen der anderen, ſondern aus eigenen Träumen und Trieben geſpeiſt wird. Mein Gott, wie regnet das! In dieſem Klima! Ja, es ſchneit! Ich rücke den Tiſch ans Fen⸗ ſter, ſo finſter iſt es, ſtarre ins graue Roſeggtal, was die Zukunft bringen mag. Nicht traurig werden, nicht nachhängen, nicht Wolken bilden— ich erhole mich ja, ich will nicht ſo ſimulieren, ich will plaudern — irgend etwas für meine lieben Leſer, ſei es daß ſie dieſes Wetter glücklich zu Hauſe abmachen, ſei es, daß ſie dafür einen hohen Penſionspreis an rauſchen⸗ den Gießbächen zu zahlen haben. Ein Mädel ſitzt auf ſeiner Holzbank des Zuges Paris Wien, der eine Strecke lang mit meiner Route zuſammengekuppelt iſt. Sie iſt ſehr brünett, dunkle große Augen, ſüdruſſiſcher, ovaler Typ, voll melancholiſcher Sinnlichkeit, eine etwas bleiche Jugend. Sie ſitzt in Mantel und Hut, die noch ſehr hell beſtrumpften Beine eingezogen, auf der Ecke der Bank, ſtarr, allein, ſchickſalsergeben. Sie wird die ganze Fahrt, während eine Sportjugend um ſie her⸗ um tobt, ſo ſitzen und ſich nicht rühren und auf keine Frage, außer wenn der Schaffner ſie erſchreckt, ant⸗ worten. Ich habe ſie zwei Sekunden lang geſehen und werde ſie nie vergeſſen. Sie war ein Abbild demütigſter Erwartung. Ich hatte die Vorſtellung, als würde ſie verſchickt in ungewiſſe Abenteuer, bet denen ſich einſt ihr Temperament löſen wird, vielleicht eine große Tänzerin oder Schauſpielerin oder Kokotte, jedenfalls über ſchreiben. Auch der Motorradfahrer nicht, Hotel paſſierte. Ihr aktives Gegenteil. Er ſetzt ſich in Berlin auf ſeine rollende Knatter, packt ſeine Frau auf den Beiſitz, hängt das Gepäck hinten dran und ſchiebt los mit kleinen Unterbrechungen über Dresden, Prag, Wien, Budapeſt, Plattenſee, Semme⸗ ring, Dolomiten, Engadin, Mailand, Genua, Riviera, Südfrankreich, Paris, Berlin. Fabelhaft! Der Typ der modernen Sportreiſen. Er erlebt in offener Luft ſopiel Natur und Kultur, immer gleichmütigen und optimiſtiſchen Sinnes, daß er es als Proſtitution empfände, darüber Notizen mit Tintenblei zu machen. Oder er könnte es einfach nicht. Ich möchte gern, daß er es nicht könnte. Dann brauche ich ihn nicht zu beneiden. Es iſt ſo bequem, auf dieſe Unruhe, ich meine auch, auf die latente Unruhe jenes Mädchens, von weitem herabzublicken. Oder zu ſagen: Im Alter ſieht man die Berge von unten, die Menſchen von oben. Ich ſollte jetzt lieber über die Entwürfe zum„Ehrenmal“ ſchreiben, das ſie in Berlin in die Schinkelſche Wache hineinbauen wollen, trotz Notver⸗ oroͤnungen und Parteienkrach. Sie wollen Teſſenows klaren und einfachen Plan ausführen und haben Mies von der Rohe und Poelzig hintergerückt, weil zuvtel Symbolik oder Barok— kurz und gut, ich war in dieſer Zeit in Lenzerheide, wo auch ſehr viel gebaut wird. Man baut in der Schweiz jetzt ſehr modern, mit grellem rot und gelb und blau, ein⸗ geſchnittene Fenſter, konſtruktive Beleuchtungen. Lenzerheide iſt ein Jolly, das die natürliche Lage von Pontreſina zwiſchen Bergrücken mit Abfallwie⸗ ſen in wilderen Regiſtern vorbereitet. Es hat nicht den Charakter einer Naturſiedelung, die die Frem⸗ den eroberten, ſondern einer Kunſtſiedelung, die auf die Fremden wartet. In dieſem Jahre beſonders, da es den Deutſchen ſo ſchlecht geht, und ſogar die Ame⸗ rikaner Sorgen haben und ſelbſt die Schweizer ſich etwas genieren. Es iſt nirgends hier oben überfüllt. Wie paradox dieſe Bauerei in dem ſtillen Lenzer⸗ heide! Ließ mich nicht ruhen, weder wörtlich noch ſeeliſch. Es kommt darauf an und es hängt davon ab. Man gab ſich äußerſte Mühe, aber das Geſetz Reiſen wird ſte nicht der eben dies ſprach lauter. Das Geſetz heißt: Wer einmal das Engadin und Pontreſina gekoſtet hat, iſt ihm ver⸗ fallen. Alles andere wird Vorſtufe oder Gegenbei⸗ ſpiel. Hier iſt irgend eine Gipfelung und Voll⸗ endung. Iſt Erholung Abwechſlung, ſo iſt ſie hier zur Ruhe gekommen: Nur weil die Abwechſlung in der Ruhe erreicht iſt. Draußen liegt der Schnee auf dem Heu. Selbſt dieſe Kombination wird ver⸗ abreicht. Morgen lacht die Sonne über die ganze Geſchichte. Was wollte ich ſagen? Es iſt eine Symphonie in dieſer Natur, alle Muſiker ſind wieder da, Furtwäng⸗ ler, Walter Reznicek, Sauer, ſogar Bartok mitten in ſeiner Arbeit an einer rumäniſchen Kantate ſtieg auf den Piz Languard. N Nein, das war es nicht. Leb wohl, ſüßes Mädchen aus der Holzklaſſe, und auch Du, tapferer Motorrad⸗ held. Ich weiß, was ich weiß. O Oeſterreichs Walter⸗Schillinge. Am 30. Juli werden in Oeſterreich Doppelſchillinge mit dem Bild⸗ nis Walters von der Vogelweide in Verkehr geſetzt an Stelle der Doppelſchillinge mit den Bildern von Schubert und Billroth. * Stimmwiſſenſchaftliche Blätter für Kultur und Kritik des Kunſtgeſanges. Herausgeber Otto Iro.(Verlog der [Stimmbildung Wien VI.) Das Juli⸗Heft der ausgezeich⸗ meten Zeitſchrift des bekonnten Stimmbiloners enthält wie⸗ ber eine Reihe von Arbeiten, die aus der Feder des her⸗ worragenden Pädagogen ſtammen und jedem ernſthaft Stu. dierenden eine Fülle von Anregungen bieten. Wir weiſen zunächſt auf den genau durchzudenkenden Aufſatz hin„Wie Longe darf ich üben?“ Sehr anregend ſind auch die ſolgen⸗ den Betrachtungen: Futurismus bei Wagner, Opernkriſe und Stimmbildung, ferner die eingehenden Beſprechungen von Neuerſcheinungen auf ſtimmbilöneriſchem Gebiet. Das worliegende Heft ſei wie alle Nummern der trefflichen Zeitſchrift zu eingehendſtem Studium empfohlen. Humor des Auslands Im Hotel „Was koſtet bei Ihnen ein Zimmer?“ „In der erſten Etage 15 Mark— jede Etage höher 5 Mark weniger.“ 5 „Gut, dann geben Sie mir eins in der vierten Etagel“(Buen Humor) 4. Seite. Nr. 346 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 30. Juli 1930 Schwerer Anfall eines Nadfahrers Schriesheim, 29. Juli. Am Sonntag abend gegen ſieben Uhr kehrte eine radfahrende Abteilung Turner aus Leutershauſen vom Turnerfeſt in Altenbach zurück. In ihrem angeheiterten Ueber⸗ mut fuhren ſie im ſchärfſten Tempo und mit dem Geſang„— Armer Gigolo“ die abſchüſſige Straße nach Schriesheim hinunter. Plötzlich ſchreit einer von der„wilden Jagd“:„H alt, halt, da oben leiht einer!!“ Etwa fünfzig Meter ober⸗ halb der Wirtſchaft„zum Lubwigstal“ war einer der kranzgeſchmückten Turner über de n Straßen⸗ rand in den Graben geſtürzt und dabei mit furchtbarer Gewalt bei dem raſenden Tempo gegen einen Leitungsmaſt geſchleudert worden. Der lebloſe Körper, voll Erde und Blut an Kopf und Händen, bot einen erſchütternden Anblick. Der grüne Kranz war über die geſchloſſenen Augen gerutſcht. Alle Umſtehenden waren beſtürzt über den ſchnellen Wechſel von der übermütigſten Freude zum ſchmerzlichen Unglück. Eine Einwohnerin ſagte:„Nun könnt Ihr ſingen: Armer Gigolol“ Ein Mannheimer Ehe paa r, has zufällig in der Nühe mit dem Auto ſtand, ließ den Verunglückten ſofort in den Wagen bringen. Dies geſchah von den inzwiſchen zurückgekehrten Turnerkameraden mit Großfeuer in Denzlingen Kino, Metzgerei und Dekonomiegebäude des Gaſthauſes„Zum grünen Baum“ zerſtört * Freiburg, 30. Juli. In den frühen Morgen⸗ ſtunden des geſtrigen Dienstags wurbe Denz ⸗ lingen bei Freiburg i. Br., wie ſchon im geſtrigen Abendblatt erwähnt, von einem ſchweren Bran d⸗ ung lück heimgeſucht, bei dem nicht nur große Sachwerte vernichtet wurden, ſondern ſich auch Unfälle ereigneten, die zum Glück aber leich⸗ terer Natur zu ſein ſcheinen. Betroffen von dem Unglück wurde der Beſitzer des auch von Ausflüglern geſchätzten Gaſthauſes Kczum Grünen Bau m/, Herr Heinrich Arnold, dem das Feuer in wenigen Stunden zerſtörte, was er und ſeine Vorfahren in langer Arbeit aufgebaut und geſchaffen hatten. Die Wirtſchaft zum grünen Baum wurde erſt vor wenigen Jahren durchgreifend erneuert und verbeſſert. Im oberen Stockwerk befindet ſich ein Kinoſaal. Es wird vermutet, daß aus bisher ungeklärter Urſache in dem Oekonomiegebäude, in dem größere Heumengen lagerten, der Brand ausbrach. Infolge des ſtarken Windes ſchlugen die Flammen ſofort nach rechts zur Metzgerei über, deren Dachſtuhl in Brand geſetzt wurde. Aber auch nach links breitete ſich das Feuer aus, hatte bald über einen kleinen Garten hinweg den Kinoſaal ergriffen und ſprang auf den Dachſtuhl der eigentlichen Wirtſchaft über. Hilferufe aus dem Metzgereigebäude zeigten an, daß dort Menſchenleben in Gefahr ſind. Im oberen Stockwerk hatten ein Metzgerburſche und die Bedienerin der Wirtſchaft ihre Stuben. Als die Nach⸗ barn zur Metzgerei eilten, die in dichten Rauch ge⸗ hüllt war, bemerkten ſie am Fenſter des oberen Stock⸗ werks den Metzgerburſchen, der ſich weit aus dem Fenſter beugte und den der Rauch zu erſticken drohte. Es gelang, den jungen Mann über eine Leiter zu retten. Ein Unfall ereignete ſich bei der Rettung des Büffettfräuleins, der 25jährigen Liſel Ucker. Nachbarn hatten eine Leiter zum oberen Stockwerk angeſtellt. Ein hilfsbereiter Mann ging auf ihr empor, um dem Mädchen zu helfen. Als die beiden über die Leiter abſtiegen, brach, wie ge⸗ meldet, eine Sproſſe durch, wodurch beide aus Nachrichten aus Baden Maſernepidemie— 3 Tote * Zeutern(Amt Bruchſal), 30. Juli. Unter den Kindern im erſten Lebensjahr herrſchen hier die Maſern und haben bereits drei Todesopfer gefordert. Es wird ein Uebergreifen auch auf andere Jahresklaſſen befürchtet. Ein gefährlicher Bettler * Karlsruhe, 80. Juli. Am Montag nachmittag wurde der Notruf nach einem Hauſe in der Ett⸗ lingerſtraße gerufen, wo ein Bettler, weil ihm nichts verabfolgt worden war, einen Bewohner mit den Worten bedrohte:„Sie mach' ich heut abend kalt!“ Der Täter, ein lediger 40 Jahre alter Kraftwagenführer, der mittlerweile die Flucht ergriffen hatte, wurde von dem Notrufkommando geſtellt und feſtgenommen. Tödlicher Autounfall * Büchenau, 30. Juli. Dieſer Tage geriet ein Kleinauto auf der Straße Eggenſtein—Büchenau in den Straßengraben. Der im 37. Lebens⸗ jahr ſtehende Joſef Ebenbeck von hier blieb tot am Platze, der Fahrer wurde mit bedenklichen Kopf⸗ verletzungen in ein Karlsruher Krankenhaus einge⸗ liefert. Ebenbeck hinterläßt Frau und 4 Kinder. Wildſchweine verwüſten Felder * Einbach(Amt Wolfach), 30. Juli. Großen Scha⸗ den erleiden die Landwirte der Gemeinde Einbach durch Wildſchweine, die hauptſächlich die Ge⸗ treidefelder verwüſten. Insbeſondere Ha⸗ fer⸗ und Weizenfelder ſind von den Rudeln ſtark mit⸗ genommen worden. Große Flächen Aehren ſind ab⸗ gefreſſen worden. Teilweiſe haben die Tiere die Frucht niedergewalzt und den Boden ſtark aufge⸗ worfen. * * Heidelberg, 30. Juli. In Heidelberger Bür⸗ gerkreiſen iſt es jetzt zu mißliebigen Unhel⸗ ligkeiten wegen des Rheinlandbeſuches des Reichspräſidenten von Hindenburg gekommen. Man klagt darüber, daß der Reichspräſident bei ſeiner Durchfahrt durch Heidelberg nicht von den ſtädtiſchen Behörden begrüßt wurde, wie das an anderen Orten geſchah. Gegenüber dieſer Klage ſcheint feſtzuſtehen, daß die Durchreiſe des Reichsprä⸗ ſidenten vom Landrat den ſtädtiſchen Behörden gegenüber verſchwiegen wurde. Wahrſcheinlich handelte es ſich bei dieſer Vertraulichkeit um Siche⸗ rungsmaßnahmen der Hindenburgreiſe. Eine offi⸗ zlelle ſtädtiſche Erklärung zu dem Streitfall iſt noch nicht ausgegeben worden. nn. einer Rückſichts⸗ und Gefühlloſigkeit, die jede Sachkenntnis des elementarſten Sameriter⸗ dienſtes vermiſſen ließen. Auf das dringende Er⸗ ſuchen der Mannheimer Dame, daß einer der Kame⸗ raden mitfahren müſſe, um den Verunglückten bei der Fahrt zu ſtützen, ver drückten ſich dieſe alle ſchnell. Keiner wollte dem anſcheinend Toten(man vermutete, daß er ſich das Genick gebrochen hat) den Freundſchaftsdienſt erweiſen, was beſonders bei deutſchen Turnern ſehr befremdlich wirken muß. Ein fremder junger Mann übernahm dann kurz ent⸗ ſchloſſen den Liebesdienſt. Während der Fahrt kam der Verletzte langſam zum Bewußtſein. Da er nicht in die Heidelberger Klinik wollte, ſondern heim verlangte zu Frau und Kindern, brachte man ihn zunächſt zu dem Schries⸗ heimer Arzt Dr. Sachs, von wo ihn ſpäter ſeine Kameraden abholten und ihn nach Haus überführen ließen. Auf telephoniſche Anfrage bei dem Arzt er⸗ hielten wir die Auskunft, daß der Verunglückte, trotzdem er während der Autofahrt ſchaumiges Blut erbrach, außer Lebensgefahr iſt, ſeine kräftige Natur hatte ihn anſcheinend bei dem furchtbaren Auprall vor dem Schlimmſten bewahrt, der wohl manchem Anderen die Lebensuhr zum Stillſtand gebracht hätte. —8 Meter Höhe herabſtürzten. Unten hatte ſich Herr Arnold bereitgehalten, um das verſtörte Mädchen aufzunehmen. Frl. Ucker ſchlug im Fall auf Herrn Arnold auf, der dabei anſcheinend Rippen⸗ verletzungen erlitt. Das Mädchen ſelbſt erlitt bei dem Aufſchlag ſchwere Kopfverletzungen und eine Verſtauchung der Schulter. Während des Rettungswerkes breitete ſich das Feuer mit unheimlicher Schnelligkeit aus und fand in den lagernden Heuvorräten, in den Holz⸗ ſparren und den Inneneinrichtungen der Gebäude gute Nahrung. Das Oekonomiegebäude k iſt völlig ausgebrannt und zuſammengebrochen, ebenſo die nebenanſtehende Garage, aus deren Trümmermitte das Skelett eines Autos ragt. Auch die alarmierte Emmendinger Feuerwehr, die mit einer Motorſpritze eingriff, vermochte nicht, dem raſenden Element Einhalt zu gebieten. Die rechts ſtehende Metzgerei iſt in ihrem oberen Teil(Dach⸗ ſtuhl und oberer Stock) völlig zerſtört. Das da⸗ runter liegende Stockwerk hat beſonders durch Waſſerſchaden ſchwer gelitten, während das Ver⸗ kaufslokal weniger beſchädigt iſt. Völlig vernichtet iſt auch der Kinoſaal, der ausbrannte und durch den dann einſtürzenden Dach⸗ ſtuhl in einen wertloſen, wüſten Schutthaufen ver⸗ wandelt wurde. Lediglich die Kanten des Daches ſind ſtehengeblieben. Das eigentliche Gaſthaus, das ſich an den Kinoſaal anſchließt, hat zum Glück weniger gelitten, ſo daß der Wirtſchaftsbetrieb wohl aufrecht erhalten bleiben kann. Alles in allem geſehen, iſt der größte Teil des ſchönen, impoſanten Anweſens vernichtet. Arnold iſt verſichert, man nimmt aber an, daß der Schaden größer iſt als die Ver⸗ ſicherungsſumme. Noch in den Vormittagsſtunden des Dienstags glomm und rauchte die Brandſtelle. Verlufte an lebendem Inventar ſind lt.„Freib. Ztg.“ nicht entſtanden. Großvieh war nicht vorhan⸗ den und zwei Schweine fand man, nachdem das Löſch⸗ werk beendet war, lebend und unverſehrt unter den Trümmern des Stalles vor. Aus Mannheimer Gorichtsſälen Noch einmal die Raubüberfälle Die Große Strafkammer mußte heute auf die Be⸗ rufung des verw. Kaufmannes Karl Reinhardt von hier ſich noch einmal mit den Raubüberfäl⸗ len Schweickert und Genoſſen im vorigen Jahre beſchäftigen, ſoweit ſie die Beteiligung Reinhardts an der Hehlerei bei dem Ueberfall auf den Ziegelei⸗ beſitzer Alfred Marx von Altrip betraf, dem be⸗ kanntlich an der/ Altriper Fähre am 20. Dezember von Schweickert eine Summe von 3800 Mk. geraubt wurde. N: ö Sein Verteidiger erhob den rechtlichen Einwand, daß es nicht nachgewieſen ſei, daß das Geld, was Reinhardt nach dem Raub von Schweickert zweifellos erhalten hat, direkt von dem Raube herſtamme, was der Hehlereiparagraph verlangt. Der 8 259 ſagt näm⸗ lich: Wer ſeines Vorteils wegen Sachen, von denen er weiß oder den Umſtänden nach annehmen muß, daß ſie mittels einer ſtrafbaren Handlung erlangt ſind, verheimlicht, ankauft, zum Pfande nimmt oder ſonſt an ſich bringt.. wird als Hehler mit Gefängnis be⸗ ſtraft. Der s hat alſo eine klaffende Lücke, durch die der Angeklagte heute durchſchlupfen konnte, da der Nachweis nicht zu erbringen iſt, ob das geraubte Geld aus der Hand Schweickerts in die Hand Reinhardts gelangte, oder ob es inzwiſchen gewechſelt wurde. Das Gericht ſprach den Angeklagten von der Anklage der Hehlerei frei, für die an der Vorinſtanz eine Einſatz⸗ ſtrafe von drei Monaten Gefängnis angenommen wurde. Aber er erreichte trotzdem keine Minderung ſeiner Geſamtſtrafe von 5 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, da das Gericht in dieſer bei der Ge⸗ ſamthöhe der Einſatzſtrafen von 8 Jahren 2 Monaten dem Angeklagten ſchon weitgehend entgegengekom⸗ men war. Auf eine Prüfung des übrigen Urteils konnte das Gericht nicht eingehen, da es nicht angefochten war. Reinhardt, ein ſehr ſtark vorbeſtrafter Menſch, hatte ſich wohl dahingehende Hoffnungen gemacht. Er hatte ſich eine eindrucksvolle Schlußrede aufgeſetzt oder aufſetzen laſſen, in der u. a. die Sätze vorkamen: „Sprechen Sie nicht ein geſellſchaftliches Todesurteil gegen mich aus“,„Stoßen Sie mich nicht in den Ab⸗ ſchaum der Menſchheit“,„Verurteilen Sie nicht den Vater eines Kindes“ Enttäuſcht verließ er die Anklagebank. * Reviſton im Faßhold⸗Prozeß Wie wir vom Verteidiger des Bankier Thomas Faßhold. RA. Dr. Selig, erfahren, wurde gegen das Urteil der Strafkammer Reviſion zu m Können und holt ſich über in dieſem Sommer wieder in ausgezeichneter Form iſt. Am Dienstag und Mittwoch hat Mannheims zahlreiche Tennisgemeinde endlich wieder einmal Großkampftage. Diesmal iſt die herrlich gelegene, allen modernen Anſprü⸗ chen entſprechende Anlage des Tennis⸗ und Turnierklub Grün⸗Weiß, auf der bekanntlich auch Ende September die Medenſchlußſpiele zum Austrag kommen, der Schauplatz großer Geſchehniſſe. Schon von weitem künden Fahnen in den engliſchen und italieniſchen Farben ein beſonderes Er⸗ eignis an. Das Kommen der Cambridger Studenten und der gleichfalls auf dem Wege nach Darmſtadt befindlichen italieniſchen Studenten von der Gruppi Univerſttart Faſ⸗ ciſti bildet wenigſtens einen gewiſſen Ausgleich für den Ausfall des großen Länderkampfes gegen Japan. Die Eng⸗ länder ſind durch ihre glatten Siege in Krefeld und Bonn ſehr ſchnell bekannt geworden, während die beiden Spitzen⸗ ſpieler der Italiener durch ihre großen Erfolge beim Davis⸗ cup und ſchleßlich beide Teams durch das Pforzheimer Turnier und ihre dort gezeigten Leiſtungen mit beſonderem Intereſſe erwartet wurden. Der Dienstag nachmittag brachte als erſter Kampftag die Begegnung zwiſchen Mannheimer Spitzenſpielern, von denen Dr. Fuchs durch den Juniorenmeiſter Kleinlogel⸗ Darmſtadt erſetzt werden mußte, und den Stubenten der Univerſität Cambrioge. Die engliſchen Gäſte, die ihre bei⸗ den vorangegangenen Wettſpiele in Krefeld und Bonn ohne Punktverluſt gewinnen konnten und durch ihre Pforzheimer Erfolge Aufſehen erregten, fanden in den Mannheimern faſt durchweg ebenbürtige Gegner, die ihnen nur einen 218⸗ Sieg überließen. Die Gleichwertigkeit der Mannſchaften unterſtreicht das Ergebnis in den Sätzen— 616— und noch mehr in den Spielen, wo Mannheim ſogar mit 60:54 Punk⸗ ten im Vorteil iſt. Leider mußte das Doppel der Spitzen⸗ paare bei einem Stand von ein Satz, beide wegen Dunkel⸗ heit, beendet werden; vielleicht wäre den Mannheimern ſo⸗ gar ein Unentſchieden geglückt? Außer dieſen Wettkämpfen brachte der erſte Tag noch einen Schaukampf zwiſchen den Italienern de Stefani⸗dbel Bono und den Engländern Dower⸗Magrane. Dieſes Herrendoppel hätte der Höhepunkt des erſten Tages werden können— und das hatten wohl auch, viele erwartet—, wenn die italieniſchen Davispokal⸗ ſpieler die Begegnung etwas ernſthafter genommen hätten. So zeigten ſie zwar, als den Engländern im 2. Satz bei einem Stand von:2 der Sieg kaum noch zu nehmen war, ganz hervorragendes Können, aber ſie mußten ihre Leicht⸗ fertigkeit in den vorangegangenen Spielen doch mit einer an und für ſich zwar wenig bedeutſamen, aber dennoch un⸗ angenehmen Niederlage bezahlen. Man wird über ihr wahres Können wohl am heutigen Mittwoch, wenn es um Punkte geht, einen weit beſſeren Aufſchluß erhalten. Sechs ſpannende Kämpfe Malfron ſchlägt abermals Dr. Buß Mannheims Spitzenſpieler iſt die Revanche für die 276, :6 Niederlage in Pforzheim nicht geglückt. Dort hatte ihn der junge, hochtalentterte Engländer noch vor der Vorſchlußrunde aus dem Wettbewerb ausgeſchaltet; dies⸗ mal war der Mannheimer auf der Hut. Er lieferte im erſten Satz eine ganz hervorragende Partie, zeigte großen Kampfeseifer und eine bisher ſelten geſehene Härte im Schlag. Während Malfroy gar nicht ins Spiel kommen konnte, wurde der Mannheimer immer beſſer; er hielt ſeinen Gegner mit fabelhaften Rückhandſchlägen immer wieder an der Grundlinie feſt und ließ ihn nur ſelten zum Angriff kommen. Faſt ohne ſonderlichen Widerſtand fiel der erſte Satz glatt mit 610 an Dr. Buß. Im nächſten Satz wird der Engländer zuſehends beſſer, er hat ſich an Platz⸗ und Lichtverhältniſſe gewöhnt und unternimmt bereits die erſten Angriffe, zeigt jetzt ſtark vartierendes Spiel und ſetzt ſeinem Gegner mit kurzen, leichten Bällen ſtark zu. Bis 38 hält ſich Dr. Buß, der hier nicht vom Glück be⸗ günſtigt iſt, noch recht gut, doch dann beherrſcht Malfroy das Feld und zieht mit 618 gleich. Im letzten Satz iſt das Glück dem Mannheimer wiederum bei mehreren entſchei⸗ denden Bällen nicht hold. Malfroy zeigt jetzt ſein wahres :0,:2 und 518 den entſcheiden⸗ den Satz mit 618. Inzwiſchen hat der Juniorenmeiſter Kleinlogel gegen Len etwas ſchwächeren Magrane einen verdienten 64, 621 Sieg erkämpft und ſomit für Mannheim den erſten Punkt errungen. Klopfer hat Pech Dieſes Spiel zwiſchen dem Mannheimer Klopfer und dem Engländer Ritchie jun. wurde zu einer der ſchönſten und zugleich am härteſten umkämpften Begegnungen des erſten Tages. Klopfer bewies bereits im 1. Satz, daß er Noch hatte er ſich zu wenig auf ſeinen Gegner eingeſtellt, der mit 614 ſiegreich blieb. Dann aber zeigte Klopfer ausgezeichnetes Können; der Mannheimer beſtach wieder einmal mehr durch die Reinheit ſeines Stils und da er auch die nötige Härte aufwies, kam er im 2. Satz zu einem ſicheren 613⸗Sieg. Die Erfolgsſerie hielt auch noch im entſcheidenden 3. Satz an; Klopfer führte bereits:2, als er durch einige Fehlentſcheidungen von Linien⸗ und Schiedsrichter nervös wurde, und Ritchie auf 514 und nach wiederum falſch beurteiltem Matchball gar auf 515 auf⸗ holen konnte. Ritchie kam dann mit:7 zu einem äußerſt glücklichen Sieg. Nicht in gewohnter Form war Ofan, der gegen Dower, der weit ſchneller war und in Flugbällen hervorragendes Können zeigte, in zwei Sätzen 316, 428 unterlag. Bei bei⸗ den Spielern war die äußerſt ſcharfe Vorhand die Stärke, wobei Dower vor allem das Tempo immer wieder und zu ſeinem Vorteil zu forcieren wußte. Die Doppelſpiele Hier brachte das Doppel der an 2. Stelle ſpielenden Mannheim⸗Darmſtädter Kombination Klopfer⸗Kleinlogel eine angenehme Ueberraſchung. Klopfer war in ganz überragender Form und wurde auch von Kleinlogel, dem zwar noch die Routine abgeht, gut unterſtützt. Dower⸗ Magrane, die zuvor die Italiener geſchlagen hatten, über⸗ zeugten hier weniger, wurden aber auch immer wieder nun dem äußerſt konzentriert und erfolgreich ſpielenden Mannheimer paſfiert. Nach einem mit:8 gewonnenen 1. Satz gingen Klopfer⸗Kleinlogel ſofort wieder mit 310 in Führung; erſt jetzt konnten die Engländer auf einige Feh⸗ ler des Darmſtädters hin gleichziehen und gar mit 48 in Front kommen, aber dann ſpielte Klopfer wiederum faſt ſehlerlos und ſicherte mit:4 Mannheim den zweiten Punkt. Ohne Entſcheidung Im Kampf der Spitzenpaare kam es zu keiner Entſchei⸗ dung, da die Begegnung nach je einem gewonnenen Satz wegen Dunkelheit abgebrochen werden mußte. In dem un⸗ gemein hart umkämpften 1. Satz blieben Mr. Buß⸗Ofan mit 11:9 ſiegreich, im 2. Satz aber zogen Malfroy⸗Ritchie ſchnell mit:1 davon, bis ſich die Mannheimer wieder zu⸗ ſammenfanden und auf:4 und nochmals auf 315 aufholten. Trotz eines guten Vorſprungs im folgenden Spiel miß⸗ lang ein weiteres leicht mögliches Aufholen, da einige ſichere Chancen, teils mit Pech, vergeben wurden. Die Engländer ſiegten hier 618. Leider iſt eine Entſcheidung hier nicht möglich, da die Gäſte bereits heute in Wiesbaden einen weiteren Klubkampf beſtreiten. Der Mittwoch wird dafür den Wettkampf gegen die Reichsgericht eingelegt. Lenniskamuf Mannhein-Anverſtät enmbrioge Gute Leiſtungen der Einhenniſchen + 2˙3 gegnung, bei der die Mannheimer vor einer noch ſchwere⸗ ren Aufgabe ſtehen dürften. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: Dr. Buß—Malfroy(Cambridge) 69, :6,:6 Ofan—Dower(Cambridge):6,:6; Klopfer Ritchie jun.(Cambridge):6, 673, 719; Kleinlogel-Magrane (Cambridge):4,:1. Herrendoppel: Dr. Buß⸗Ofan— Malfroy⸗Ritchie jun. (Cambridge) 11:9;:6(wegen Dunkelheit abgebrochen); Klopfer⸗Kleinlogel-Dower⸗Magrane(Cambridge) 618, 574. Geſamtergebnis: Mannheim— Univerſität Cambridge 229 Punkte,:6 Sätze und 60:54 Spiele. h. Wieder neun Europaflieger in Verlin 25 Maſchinen in Tempelhof Wie am Sonntag, ſo trafen auch am Dienstag wieder daß alſo jetzt insgeſamt 25 Maſchinen das Ziel auf dem Zentralflughafen in Berlin⸗Tempelhof erreicht haben, da⸗ von ſind 18 Deutſche und— was beſonders erwähnens⸗ wert iſt— alle geſtarteten ſieben engliſchen Teilnehmer. Von den neun am Dienstag gelandeten neun Fliegern waren acht Deutſche, u. a. nämlich Luſſer, Roeder, Riſzties, Noſtiz und Maſſenbach. Von den noch im Wettbewerb liegenden 51 Maſchinen ſtehen ſomit noch 286 aus, dieſe aber größtenteils am Mittwoch ebenfalls das Ziel er⸗ reichen dürften. III. Regatta des Südd. Ruder⸗Verbandes Bei der III. Regatta des Südd. Ruder⸗Verbandes in Gießen errang der Waſſerſportverein„Vor⸗ wärt“ Mannheim am Sonntag, 27. Juli, von zwei ge⸗ meldeten Rennen im Begrüßungs⸗Vierer und 1. Senior⸗ Vierer(Rudolf, Ohneſorg, Diehl, Herrwerth; Paulus] den erſten Platz und hat ſich wie auf den beiden vorhergehen⸗ den Regatten ſiegreich bewährt. Pferd eſport Rennen zu Hamburg⸗Großborſtel 1. Hanſa⸗Hürdenrennen, 3000 J, 3000 Meter: 1. Gebr. Nößlers Dalaud(Pinter), 2. Caſtor, 3. Curator. Ferner Black Bridge. Toto: 43. Platz: 22, 21. 2. Teutone⸗Rennen, 3000 /, 2000 Meter: 1. Geſt. Weils Tontris(M. Schmidt), 2. Matadur, 3. Curator. Ferner: Senator, Mon Bijou. Toto: 19. Platz: 13, 14. 3. Oberwinter⸗Rennen, 3000 J, 1200 Meter: 1. Opels Cocktail(Narr), 2. Immerglück, 3. Martonius. Ferner: Roſenquarz, Juwel, Eilig. Toto: 13. Platz: 11, 15. 4. Verkaufs⸗Jagdrennen, 3000, 3200 Meter: 1. Geſt. Nöttgens Undine(Lüder), 2. Schwertlilie, g. Wildfong. Ferner: Laokoon, Miſtelto, Graphit. Toto: 88. Platz: 20, 85. 5. Sommer⸗Ausgleich, Ausgleich 2, 4200 J, 2200 Meter: J. de Nully⸗Browns Chantilly(Pretzner), 2. St. Ribert, 3. Rig. Ferner: The Outlaw, Garibaldi, Ledon, Tene⸗ rifſa, Föhn 2. Toto: 48. Platz: 16, 15, 16. 6. Borſteler⸗Jagdrennen, Ausgleich 3, 3000, 3750 Me⸗ ter: 1. Wagners Thermidor(Hauſer), 2. Szin arony, 3. Carmenta. Ferner: Schäferburg, Zorndorf. Toto: 94. Platz: 19, 30. 7. Juli⸗Ausgleich, Ausgleich 3, 3000 4, 1600 Meter: 1. Friedigers Anskar(Raſtenberger), 2. Don Joſe, g. Geo, 9 5 San Marco, Interurban, Altenſtadt, Stalliebling, Khedive, Gaſſenjunge. Totv: 26. Platz: 13, 14, 29. Rennen zu Hoppegarten 1. Preis von Heidemühle: Lehrlingsreiten, 2800, 1600 Meter: 1. Teskes Granit(Anderle), 2. Eminenz, 3. Mei⸗ ſterſtück. Ferner liefen: Morgenrot, San Domenico, Fia⸗ mekta, Prinzeß Maſcha. Toto: 12, Platz: 10, 12, 12. 2. Preis vom Fließ: Für Dveijährige, 2800 4 1000 Meter: 1 Geſt. Brunſchwiks Fatime(Böhlke), 2. Körner, 3. Soravia. Ferner liefen Tramonto, Ebbo, Diomedes, Koritza, Metamorphoſe, Gafrile, Mark, Dora, Flunder. Toto:: 30, Platz: 110, 19, 30. 3. Preis von Fichtenan: Ausgleich 2, für Dreijährige, 3900 /, 2200 Meter: 1. Stall Hagos 25 n 2. Freiwilliger, 3. Lanfranchi. Ferner: Alpenflieger, Sik⸗ vius, Audacia, Kerner, Henvill. Toto: 83, Platz: 22, 83, 90. 4. Preis von Woltersdorf: Für Zweijährige: 3900, 1200 Meter: 1. Geſt. Röttgens Haarflocke(Böhlke), 2. Fex, 3. Tolentino. Ferner liefen: Abſchied, Kamerad, Rawa. Toto: 41, Platz: 20, 17. 5. Hoppegartener Ehrenpreis: Ehrenpreis und 6500, 1600 Meter: 1. Gräfin Helldorfs Nareiß(Blume), 2. Wal⸗ zertraum, 3. Herakles. Ferner liefen: Sterneck, Toto: 25, Platz: 13, 16. 6. Preis von Eggersdorf: Verkaufsrennen, für Zwei⸗ jährige, 2800, 1000 Meter: 1. Weber⸗Nonnenhofs Bellus (Ludwig), 2. Vinguliſt, 3. Marbod. Ferner liefen: Rent⸗ meiſter, Evelyn, Feſtkönigin, Schönau, Loga, Paſſy, An⸗ tonius, Billa. Toto: 264, Platz: 65, 85, 75. 7. Preis von Heſſenwinkel: Ausgleich 3, 2800, 2000 Meter: 1. H. Müllers Steinfeld(Huguenin) 2. Meluſine, 3. Dalibor, 4. Loblied. Ferner: Felſen, Hella X. Kasbeck, Tantor, Morganat, Mafeſto, Patras, Satrap, Jago. Toto: 110, Platz: 25, 26, 80, 18. 8 Mittwoch, 30. Juli .„Sibelle“: 18,90 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ axett. riebrichspark: Konzert 16 Uhr. oln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim Aß⸗ mannshauſen und zurück; 14,90 Uhr Speyer⸗Germers⸗ heim und zurück; 19,45 Uhr: Abendfahrt 252 Sto. Lichtſpiele: Alhambra:„Wiener Herzen“.— Scala: „Mädchen am Kreuz“, Unipverſum„Der Herrgotts⸗ ſchnitzer von Oberammergau“.— Gloria⸗Palaſt: Harrys Liebesneſt“.— Palaſt⸗ Theater:„Heute Nacht— eventuell“.— Schauburg:„Die Worſchauer Zitadelle“.— Roxy ⸗ Theater:„Drei Leidenſchaften“, — Capitol:„Zweimal Lux“. Sehenswürdigkeiten: 5 Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 1517 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zenghaus: Sonntag vorm. von 11—18 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. r. Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner. Feuilleton l. V. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Sport u. Vermiſchtes: i. B. Kurt Ehmer ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige: Franz Kir cher— E und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Fande, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1.—6 Jür unperlangte Belträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei Rücvorto 12 SMEll ieSekle italtentiſchen Studenten mit den Davispokalſpiekern de Stefani und del Bono an der Spitze bringen, eine Be⸗ die wollen oparen? neun Teilnehmer am Europa⸗Rundflug in Berlin ein, ſo⸗ 1 1 0 K 1 1 8 1 E 0 0 1 s 1 3 1 4 1 1 5 Virgil(Printen), Janſen die AO E au¹ dem SH KAI T wieder in, ſon uf dem 1 en, da⸗ hnens⸗ tehmer. liegern iſßtics, bewerb „dieſe iel er⸗ * es des in Vor, get ge⸗ zeniör⸗ 8] den gehen⸗ 15 1 N Mittwoch, den 30. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 348 Aus der Pfalz Sturz mit dem Motorrad. Dirmſtein(Amt Frankenthal), 30. Juli. Der 90jährige Ludwig Kaufmann von hier ſtürzte in Frankeneck mit ſeinem Motorrad ſo unglücklich, daß er eine große Schädelwunde und eine Gehirn⸗ erſchütterung davontrug. Sein Soziusfahrer wurde nur leicht verletzt. Ein Hund war ins Motor⸗ rad gelaufen, wodurch der Unfall entſtand. 52 Hühner geſtohlen * Zeiskam(Amt Germersheim), 30. Juli. Auf der Hühnerfarm des Mühlenbeſitzers Otto Humbert wurden 52 junge Leghühner, eine Ente und eine Truthenne entwendet. Ein Teil davon wurde getötet. Trotz eifriger Nachforſchungen konnte der Täter nicht ermittelt werden. Einbrecherbande Leimersheim bei Germersheim, 30. Juli. Eine Einbrecherbande war in unſerem Orte wieder tätig und machte reiche Beute. In der Nacht zum Sonntag wurde in dem Keller von Schneidermeiſter Hodapp und Bäckermeiſter Schaaf eingebrochen. Gemüſe, Fruchtkonſerven, Gelee, Eier und Wein wurden geſtohlen ſamt den Gefäßen. Im Keller von Schaaf wurde der Wein noch in Flaſchen ge⸗ füllt. Im Stalle von Ludwig Keller wurden Hüh⸗ ner und Eier erbeutet. Die Diebesbeute wurde im Hof von Ferdinand Löſch verpackt und Körbe und Verpackungsmaterial mitgenommen. Der Raub wurde offenbax in einem Auto abtransportiert. Einer der Täter muß mit den örtlichen Verhältniſſen vertraut geweſen ſein. Unſer Dorf wurde in den letzten Jahren wiederholt in gleicher Art heimgeſucht, ohne daß man die Täter bis heute erwiſcht hätte. Der älteſte pfälziſche Jäger. Speyer, 30. Juli. Der älteſte Jäger in der Pfalz iſt der Gutsbeſitzer Chriſtian Dahlem auf dem Rinkenberger Hof bei Speyer. pflegt heute noch in ſeinem hohen Alter von 91 Jahren das Weidwerk und zeigt für die Belange der pfälziſchen Jägerei noch ein rühriges Intereſſe. Zwiebel⸗Rekord. * Herxheim, 30. Juli. Noch ſelten war während der Erntezeit die Anfuhr von Zwiebeln derart groß, wie dieſes Jahr. Infolgedeſſen ſind die Lager der Landesproduktenhändler gepfropft voll. Die Ur⸗ ſache liegt einesteils in der reichen Ernte, an⸗ dernteils in dem Umſtand, daß infolge des ſchlechten Erntewetters der Bauer unfreiwilligerweiſe ge⸗ nügend Zeit zum Ausmachen bekam. Sogar von Rülzheim brachte man Zwiebeln hierher. Kein Wunder, daß die Preiſe immer mehr zurückgehen. Tödlicher Sturz * Oberhofen bei Bergzabern, 30. Juli. Der ledige 58 Jahre alte Jakob Silbernagel ſtürzte, als er von einer Feier nach Hauſe kam, beim Türauf⸗ ſchließen rücklings die Treppe hinunter. deren Morgen wurde er tot aufgefunden. Am an⸗ Gutsbeſitzer Dahlem Granateinſchlag auf pfälziſchem Boden * Pirmaſens, 29. Juli. Nicht genug damit, daß die franzöſiſche Artillerie des Schießplatzes Bitſch (Lothringen) bis hart an die pfälziſche Grenze ihre Granaten ſchickt, iſt es neuerdings wiederholt vor⸗ gekommen, daß Geſchoſſe über die Grenze auf pfälziſchen Boden gefallen ſind. Aus Eppenbrunn wird berichtet, daß dort am Montag nachmittag 4 Uhr ein Forſtbeamter mit drei Arbei⸗ tern bei Außenarbeiten im Staatswald beſchäftigt war, als eine Granate ſchweren Kalibers, keine 20 Meter von den vier Leuten entfernt, ein⸗ ſichlug. Glücklicherweiſe handelte es ſich um einen Blindgänger, andernfalls wäre wahrſcheinlich keiner der vier mit dem Leben davongekommen.— Auch die Flugzeuge des genannten Truppenübungs⸗ platzes kommen auf ihren Uebungsflügen immer noch über die Pfälzer Grenze. Die pfälziſche Grenzbevölkerung erhofft von den zuſtändigen Regierungsſtellen baldige Abhilfe. Der alte Trick * Kaiſerslautern, 29. Juli. Auf privaten Automobil⸗Ausſtellung ließen ſich z wei fremde Männer ein Motorrad für eine Probefahrt geben, von deren Ergebnis der Kauf abhängig ſein ſollte. Die Ausſtellungsveranſtalter mußten inzwiſchen einſehen, daß ſie Sch windlern ins Garn gegangen waren, denn das Motorrad iſt nicht zurückgegeben worden. Nach den Gaunern wird einer hieſigen Kinderlähmung jetzt auch in der Pfalz * Böhl, 30. Juli. Auch hier wurde ein Fall ſpi⸗ naler Kinderlähmung feſtgeſtellt. Das Kin wurde ſofort ins Krankenhaus überführt. Schwerer Unfall * Kaiſerslautern, 30. Juli. Geſtern vormittag wurde der Händler Fendrich in der Pirmaſenſer Straße von einem Auto der Dapolingeſellſchaft er⸗ faßt und ſchwer verletzt. Er wurde ſofort ins Krankenhaus überführt. Seine Verletzungen ſind ſehr gefährlich, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezwei⸗ felt werden muß. Schwer verletzt aufgefunden :: Lambsheim, 29. Juli. Auf der Lambsheimer Straße wurde abends der von hier ſtammende Jakob Marnet von dem Führer eines Bad Dürkheimer Sanitätsautos ſchwer verletzt aufgefunden und dem Frankenthaler Krankenhaus zugeführt. Dort wur⸗ den außer einem Schädelbruch mehrfache Quetſchwunden feſtgeſtellt. Ueber die Urſache der Verletzungen waren Feſtſtellungen noch nicht möglich. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Nedar⸗Pege! 26 28 27. 80. Rhein Pegel 2528 28. 29 30, 61.557 35 2 Baſel 1 50e 0 inſel 8 0 Mannheim 48 8/4, 785.228,02 ee e e dee 8 Maxau 5 71 5,65.05.19.6 17 Slochingen 9,700.84 02.88 Mannbein 4 98 4,7 462 5575,17 Helleronn 1.28/80 Kaub.44 3 28.17 3,468,54 Köln 3513852 8,4.20845 * 8 gefahndet. Schwester und liebe Schwägerin Liselotte Leiden zu sich in die ewige Heimat 5 Pfullendorf, Mirchenrat und Dekan Maler den 28. Juli 1930 Hildegard Grimm geb. Maler PDlarrer Karl Grimm Stati jeder besonderen Anzeige Der allmächtige Gott nahm heute früh 7 Uhr unser heißgeliebtes Kind, unsere innigstgeliebte im blühenden Alter von 17%½ Jahren nach schwerem und Frau Elisabeth geb. Jaenisch Die Bestattungsfeier fand in aller Stille statt Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen abzusehen 10842 Danksagung schweren Verluste sagen herzlichen Pank Im Namen aller Hinterbliebenen Frau Lisl Binge Mannheim E 3, 11), 30. Juli 1930 Für alle uns erwiesene Teilnahme an unserem Ein Ein Fabrikposfen: Ein Posten Waschstoff. 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Die Berſteigerungs eding⸗ ungen können im Rathauſe Friedrichsfeld und in der Geſchäftsſtelle des Notariats e werden. Beſchreibung des Wohnhanſes: 1. Igb. Nr. 3a: 2 Ar 58 am Hofreite mit Ge⸗ bäuden und Hausgarten im Ortsetter. Auf der Hofreite ſteht:. 5 a) ein einſtöckiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller und angebauten Schweineſtällen, p) eine 1½ſtöckige Stallung, Schopf u. Abort. 2. Ogb. Nr. 2: 90 qm Hofreite, Ortsetter. Schätzung von 1 und 2 zuſammen: 6500 R. L. Notariat Mannheim VII. ebe, gach Stg. bel f 5 Junge G80 Pis gangene. nl. Artfandedunnut Un ut Mandan ur nen W de Verſteigerung. e. o sst Am Montag, den., Dieustag, den 5. und von Sc en · weittoch, der. nau wdr gewetee ane der 2 Ge e und von 1418 Uhr findet in der Turnhalle der n del A2 2 Friedrichſchule in Mannheim, U 2, die Ver⸗ . NN ſteigerung der in den Wagen der Städtiſchen Straßenbahn in der Zeit vom 1. Oktober 1929 bis 91. März 1930 gefundenen Gegenſtände ſtatt. Städt. Straßenbahnamt Mannheim. 40 5 roues beser, ,, nau? 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Es iſt dem Herrn Reichsernährungsminiſter bekannt, daß den Mühlen unſe⸗ res Wirtſchaftsbezirks Weizen alter Ernte nicht mehr zur Verfügung ſteht und daß Inlandsweizen aus der neuen Ernte noch nicht auf dem Markt iſt. Es iſt auch bekannt, daß unſere Mühleninduſtrie in ungünſtigſter Lage zu den deutſchen Weizen⸗Erzeugungsgebieten liegt. Trotzdem iſt, wie wir feſtſtellen konnten, Inlandsweizen gekauft worden, auf Abladung 15. September, der aber früheſtens im Os to⸗ ber zur Vermahlung hier eintreffen kann. Es wird auch nicht möglich ſein, in der Zeit von Oktober⸗November die Durchſchnittsquote des beizumahlenden Inlondsweizens aufzuholen..“ Die Handelskammer Mannheim bittet weiter darum, die Beimahlungsquote für die Monate September, Okto⸗ ber, November ſo niedrig zu bemeſſen, daß die Großmüh⸗ len unſeres Wirtſchaftsbezirks, die einen weſentlichen Fak⸗ tor unſeres Soſamtwirtſchaftslebens bilden, aufrecht erhal⸗ ten werden können. Es kann nicht der Zweck einer ſinn⸗ vollen Geſetzgebung ſein, den Verſuch zu machen, einzelnen Berufsſtänden zu helfen und dafür andere in ihrer Le⸗ bensfähigkeit zu erſchüttern.“ a * * Pfälziſche Mühlenwerke ſtillgelegt. In Verfolg des bekannten Stillegungsantrages der ſüdweſtheutſchen Groß⸗ mühlen hat die Pfälziſche Mühlenwerke AG., Ludwigshafen a. Rh. nunmehr ihren Betrieb voll ſtändig einge ⸗ ſtellt und die zuletzt noch beschäftigten ca. 140 Arbeits⸗ kräfte entlaſſen. Auch bei den anderen Mannheimer und Judwigshafener Mühlenbetrieben werden die Arbeiterent⸗ laſſungen demnächſt erfolgen. * Gewerbebank⸗Vergleich angenommen. In dem gericht⸗ lichen Vergleichsverfahren der Mannheimer Gewerbebank ..b. in Mannheim, das geſtern vormittag ſtattfand, wurde der bekannte Vergleichsvorſchlag mit überwiegender Mehrheit angenommen O Stillegung und Abbruch der Georgshütte(Buderns) Burg Solms.(Eig. Dr.) Der Hochofenbetrieb der Georgs⸗ hütte, die eine Leiſtungsfähigkeit von ca. 110000 Tonnen hat, iſt, wie bereits im letzten Bericht der Buderus⸗ ſch en Eiſenwerke angekündigt, in Verfolg einer Betriebskonzentration in Wetzlar ſtillgelegt worden. Die ar ſind von der Schweitzer u. Oppler AG., Frankfurt a. M. zu Abbruchszwecken gekauft worden. *Der erſte amerikaniſche Kupfer⸗Halbjahresabſchluß.— Die Rückwirkungen des Preisſturzes. Aus Newyork wird gemeldet: Die Magma Copper Company, die ſoeben als erſter amerikaniſcher Kupferproduzent die Abſchlußziffern für das vergangene Quartal veröffentlicht, hat infolge des Preisſturzes am Kupfermarkte einen ſcharfen Gewinn zu verzeichnen. lief ſich im zweiten Vierteljahr 1930, das bekanntlich einen Rückgang des Newyorker Kupferpreiſes von 18 auf 12 Cents mit ſich gebracht hatte, auf nur 222000 Dollar gegen 388 000 Dollar im vorausgegangenen Vierteljahr und 813000, Dollar im gleichen Quartal des Vorjahres. In der erſten Jahreshälfte hat der Gewinn mit insgeſamt 610 000 Dollar einen Rückgang um zwei Drittel gegenüber der ent⸗ ſprechenden Periode des Vorjahres aufzuweiſen. * Stark rebuzierter Weſtinghouſe⸗Gewinn.— Neuge⸗ ſtaltung der Beziehungen zu der Rabio⸗Corporation. Der Reingewinn der Weſtinghouſe Electrie und Manu⸗ flaeturing Company iſt, einer Newyorker Meldung zufolge, in ber erſten Hälfte dieſes Jahres um 36,3 v. H. auf 8,36 Mill. Doll. zurückgegangen gegen 13,13 Mill. Doll. im erſten Halbjahr 1929. Der Gewinn dieſes zweitgrößten amerikaniſchen Starkſtromkonzerns hat ſich ſomit bedeutend ſtärker verringert als der Abſatz, der, wie bereits gemeldet wurde, in der erſten Jahreshälfte mit insgeſamt 95,3 Mill. Doll. einen Rückgang um 25,9 Mill. Doll. oder 21,4 v. H. gegenüber dem Vorfahre auſzuweiſen hatte. Der Abſatz⸗ rſickgang und zum Teil auch die Gewinnſchmälerung ſind eine Folge des zu Beginn dieſes Jahres erfolgten Ab⸗ laufs gewiſſer Fabrikationsverträge mit der Radio Cor⸗ poration of America. Inzwiſchen hat bekanntlich das Verhältnis des Weſtinghouſe⸗Elektrokonzerns und zugleich auch der General Eleetrie Company zu der Radio Corpo⸗ ratton eine Neugeſtaltung erfahren. Die beiden Elektro⸗ konzerne haben gegen Einräumung der unumſchränkten Kontrolle ihre Radiopatente und alle einſchlägigen Fabrik⸗ anlagen der Radio Corporation übertragen, die damit auf dem Gebiete des Radioweſens eine monopolartige Stellung erlangt hat. Es iſt daher anzunehmen, daß die Weſting⸗ houſe Electrie für den infolge des Ablaufs der erwähnten Fabrikationsverträge entſtandenen Ausfall in Zukunft einen gewiſſen Ausgleich in den Dividendeneinnahmen aus der Beteiligung am Radiokonzern finden wrö. 65proz. Gewinnrückgang bei der Naſh Motors Co.— Dividendenermäßigung von 6 auf 4 Dollar. Die Nah Motors Co, hat, einer Newyorker Meldung zufolge, in der erſten Hälfte des laufenden Geſchäftsjahres, das die Zeit vom 1. Dezember bis 31. Mai umfaßt, nur einen Reingewinn von 3 715 408 Dollar gegen 10 742 199 Dollar in der gleichen Zeit des Vorfahres erzielt, was einem Er⸗ trag je Share von 1,86 Dollar 1 5 3,03 Dollar im Vor⸗ fahre entſpricht. Angeſichts des winnrückganges um 65 v. H. hat die Verwaltung beſchloſſen, die Jahresdividende von 6 auf 4 Dollar je Share zu ermäßigen und bereits am 1. Auguſt nur eine Quartalsdividende von 1 Dollar gegen 1,5 Dollar im Vorjahre zu verteilen. Da im letzten Quar⸗ tal nur Der Reingewinn dieſer Kupfergeſellſchaft be⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung ZET TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 346 Reichsbahn-Veſtellungen bis zu 350 Mill. Mm. Vorgriff auf die Mittel von 1931— 150 Mill. aus Schatzanweiſungen In Ergänzung unſerer bisherigen Informationen geben wir nachſtehend die Ein zelheiten des Reichs bahn programms wieder. Die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft hat mit dem Reich ein Abkommen getroffen, daß ſie zur Belebung der Wielſchaft und zur Linderung der Arbeitsloſigkeit neue Beitellungen und Arbeiten bis zur Höhe von 350 Mill./ über das aus der betriebl. Finanzlage ſich ergebende Ausmaß hinaus im Ein⸗ klang mit den dafür zu beſchaffenden Mitteln in Auftrag geben wird. Zur Finanzierung dieſer Aufträge beabſich⸗ tigt die Reichsbahn, zunäch ſt 150 Mil l./ Scha tz⸗ an weiſungen zu begeben. Das beabſichtigte Vorgehen der Reichsbahn geht darauf hinaus, Aufträge und Arbeiten in Angriff zu nehmen, die nach dem Finanzplan der Reichsbahn erſt in ſpäterer Zeit möglich geworden wären. Die Reichsbahn hofft ebenſo wie die Reichsregierung, daburch in erheblichem Umfange zur Belebung der Wirtſchaft beizutragen und das R e ich von Laſten der Arbeitsloſenfürſorgezu be⸗ freien, und hat ſich den allgemeinen Beſtrebungen der Regierung entſprechend verpflichtet, ihre Au fträge uur zu Preiſen zu vergeben, die hinter den zurzeit beſtehenden Preiſen erheblich zu⸗ rü ckbleiben. Für das Arbeitsbeſchaffungsprogramm, das die Reichsbahn in Ausſicht nimmt, ſtehen die Gelder zur Verfügung, die aus den Schatzanweiſungen aufkommen. Darüber hinaus hat die Neichsbahn ſchon jetzt im Vorgriff auf die Nittel des Jahres 1931 Aufträge in Ausſicht genommen, die einen erheblichen Umfang ausmachen. Sie wird dieſe Aufträge herausgeben, wenn die erforderlichen Vorverhandlungen abgeſchloſſen ſind und insbeſondere über die von der Regierung geforderten Preisermäßigungen mit den Lieferfirmen Ueber⸗ einſtimmung beſteht. 71 Cents je Share herausgewirtſchaftet worden ſind, müſſen trotz der Dividendenkürzung noch 29 Cents je Share dem Surplusfonds entnommen werden. Die Li⸗ quidität der Geſellſchaft hat ſich im neuen Geſchäftsjahre nur unweſentlich verringert, denn Kaſſenbeſtand, Bankgut⸗ haben und Staatspapiere werden am 31. Mai noch mit 39, Mill. Dollar gegen 42,0 Mill. Dollar am 30. November 1929 ausgewiefen. Marswerke- Sanierung Widerſpruch in der v. G. Die o. GV. der Mars werke AGlin Nürnberg⸗ Do os, in der 1405 260% St., ſowie 13 000/ WA. ver⸗ treten waren, hatte die mit einem Verluſt von 987 046, abſchließende Bilanz zu genehmigen. Nach Mitteilung des AR.⸗Vorſitzenden iſt das ſchlechte Ergebnis vor allem auf das ungünſtige Herbſtgeſchäft und die nicht erfolgte Eini⸗ gung in der Fahradbranche zurückzuführen. Die von Aktionärſeite geſtellte Frage, wie die Verhältniſſe des Unternehmens gegenüber den Banken geregelt worden ſeien und wie überhaupt die Lebensfähigkeit des Unter⸗ nehmens anzuſehen ſei, blieb gemäß eines Beſchluſſes der GV. unbeantwortet. Schließlich wurden die Bilanz und die Entlaſtung von Vorſtand und AR. gegen 970 Stimmen genehmigt. Auch wurde bei einer Stimmenthaltung die Einziehung von 146000/ im Beſitz der Geſellſchaft be⸗ findlichen eigenen Stammaktien und 54 000„/ Stammaktien der Geſellſchaft, die koſtenlos von dritter Seite der Geſell⸗ ſchaft zur Verfügung geſtellt worden ſind, genehmigt. Wei⸗ ter wurde die Zuſammenlegung des AK. von 1813 000 auf 473 000% durch Zuſammenlegung im Verhältnis:1 beſchloſſen. * Richard Blumenfeld, Veltener Ofenfabrik AG. Velten — Wieder dividendenlos. Die Geſellſchaft ſchließt das Ge⸗ ſchäftsjahr 1929 einſchl. Vortrag mit einem Reinge⸗ winn von 61 293(61 293) J. Der AR. ſchlägt vor, nach ſatzungsmäßiger Dotierung des o. Refervefonds eine Di⸗ vidende von wieder 7 v. H. auf das VAK zu verteilen und den verbleibenden Reſt vorzutragen. Die Ausſichten des Unternehmens für das laufende Geſchäftsfahr ſind be⸗ ſonders davon abhängig, ob das von der Reichsregierung vorgeſehene Bauprogramm baldigſt durchgeführt wird. Gaſthaus Kohlhof AG., Heidelberg. Seit dem Tode des Pächters des Kohlhof⸗Hotels, Herrn Afner( 29. April 1930) wird das Hotel von der Witwe ohne Vertrag mit der AG. weitergeführt. Mit dem Verſtorbenen ſollte am 30. April d. J. ein neuer Vertrag geſchloſſen werden, nach dem als Pachtzins 18 v. H. der Bruttoeinnahmen gezahlt wer⸗ den ſollen. In der aao. HV. am 25. Juli ließ Frau Afner erklären, daß infolge der wirtſchaftlichen Verhältniſſe dieſe Pachtſumme für ſie untragbar und bieket 10 v. H. Nach ausgedehnter Ausſpvache werden Vorſtand und Auffſichtsrat ermächtigt, auf Baſis eines 12proz. Pachbzinſeßs mit Frau Afner für die Zeit bis zum 31. Oktober d. J. weiter zu verhandeln, gleichzeitig aber mit der Stadtverwaltung Verhandlungen einzuleiten zwecks Aufgabe des beſtehenden Optionsrechtes, um für eventuelle Verkaufsverhandlungen freie Hand zu haben. Aktieninder Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete Aktienindex (192½5 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 21. bis 26. Juli 1930 auf 108,0 gegenüber 112,0 im der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 105,4(110,4), in der Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 97,2(100,9) und Gruppe Handel und Verkehr auf 120,1(182,4). a Eine neue Holoͤinggeſellſchaft für Kraftverſorgung in Weſtdeutſchland Umorganiſierung der weſtdeutſchen Beteiligungen von Thüringer Gas— Die Augliederungen der Weſt⸗ deutſchen Energie.⸗G.— Ausdehnung auf die Pfalz. Wie wir zuverläſſig erfahren, beabſichtigt die Rhei⸗ niſche Energie A. ⸗G.(früher Rheiniſche Waſſerwerks⸗ geſellſchaft in Köln) die weſtdeutſchen Beteili⸗ gungen der Thüringer Gasgeſellſchaft, zu deren Konzern das Kölner Unternehmen gehört, unter der Vorausſetzung der Zuſtimmung der kommunalen Vertre⸗ tungen zu erwerben. Es ſoll dadurch erreicht werden, daß die geſamten Neuangliederungen in erſter Linie von rhei⸗ niſchen Perſönlichkeiten und unter rheiniſchen Geſichts⸗ punkten verwaltet werden können. Die Rheiniſche Energie bleibt gegenüber der Thüringer Gasgeſellſchaft ſelbſtändig. Es befinden ſich allerdings, ſoviel wir wiſſen, ca. 8 0 v. H. des Aktienkapitals der Geſellſchaft in den Händen der Thüringer Gasgeſellſchaft. Nach einem kürzlich zwiſchen beiden Firmen geſchloſſenen Vertrag hat die Rheiniſche Energie.⸗G. das Recht, aber nicht die Pflicht, die Einrichtungen der Thüringer Gasgeſellſchaft in Anſpruch zu nehmen, die dafür nach unſeren Informationen 5 v. H. des Reingewinns der Rheiniſchen Energie.⸗G. er⸗ hält. Mit der Durchführung der Angliederungen iſt bis zum Herbſt zu rechnen. Zu dieſem Zeitpunkt ſoll auch eine Größere Kapitalerhöhung des Kölner Un⸗ ternehmens, das zur weſtdeutſchen Holding⸗ geſellſchaft des Thüringer Konzerns ausgebaut wer⸗ den ſoll, erfolgen. Aus der beabſichtigten Gründung der neuen Elektro⸗Holding⸗Geſellſchaft in Leipzig dürfte das Unternehmen auf dem Umwege über die Thüringer Gas⸗ geſellſchaft ebenfalls Nutzen ziehen. Eine direkte Beteili⸗ gung der Rheiniſchen Energie.⸗G. an der neuen Holding⸗ geſellſchaft iſt vorerſt nicht beabſichtigt. 5 Ergänzend erfahren wir weiter, daß es ſich bei den an⸗ zugliedernden Geſellſchaften zunächſt um die„Gasfern⸗ verſorgung Mittelrhein G. m. b. H. in Ko⸗ blenz“ handelt, der die Gas⸗ und Stromverſorgung eines ziemlich ausgedehnten Gebietes etwa von Bonn bis Koblenz obliegt. Ferner werden übernommen die„Rheiniſche Licht⸗ und Kraftwerke in Brand bei Aachen“, welche den Landkreis Köln mit Strom verſorgen, und end⸗ lich die icht⸗ und Kraftwerke in Stolberg ⸗ Eſchweiler“ mit Gas⸗ und Stromkonzeſſionen. Das Verſorgungsgebiet der Rheiniſchen Energie.⸗G. wird da⸗ mit rund eine halbe Million Einwohner umfaſſen gegen bisher 220 000. Weitere Verhandlungen ſind im Gange. So erfahren wir noch, daß auch bereits in der Pfalz Fuß gefaßt wurde, indem ein größeres Aktienpaket einer Pfälzer Stromverſorgungs⸗ geſellſchaft in den Beſitz der Rheiniſchen Energie .⸗G. überging. Feſt ſteht dagegen bis jetzt noch nicht, ob die Intereſſen der Thüringer Gasgeſellſchaft in Bie⸗ berich⸗Wies baden ebenfalls der neuen weſtdeutſchen Holdinggeſellſchaft angegliedert werden. Es beſtehen Er⸗ wägungen, eine zweite Holdinggeſellſchaft zu ſchaffen, ſodaß die Intereſſengebiete hier abgegrenzt würden. Die hier aufgezeigten Pläne ſind jedenfalls ein Beweis für den ſtarken Expanſionsdrang der Thüringer Gasgeſellſchaft, der ja ſeinen ſtärkſten Ausdruck in der neuen mit Unterſtützung amerikaniſchen Kapitals gegründeten mitteldeutſchen Hol⸗ ding⸗Geſellſchaft findet. Für das Arbeitsbeſchaffungsprogramm iſt folgendes in Ausſicht genommen: Zunächſt ſollen für Ober bau⸗ material die jetzt laufenden Lieferungen wieder er⸗ höht werden. Wenn die früheren Beſtellungen hätten auf⸗ rechterhalten werden können, werde nach dem beſtehenden Vertrag der Stahlwerksverband monatlich 65 000 To. Ober⸗ bauſtoffe zu liefern haben. Seit März 1930 iſt aber dieſe Lieferung auf 35 000 To. und zuletzt auf monatlich 20000 To. geſenkt worden. Es iſt beabſichtigt, die monatliche Liefermenge wieder auf 50000 To. zu erhöhen, um die auf den laufenden Vertrag noch abzurufenden Mengen möglichſt bald dem Verbrauch zu⸗ führen zu können. Für die Neubeſchaffung von Ober⸗ bauſtoffen ſind 80 Mill., vorgeſehen. Für die Durch⸗ führung des Gleisumbaues, ſoweit ſie in 1930 noch möglich iſt, werden 20 Mill./ für Bettungsſtoffe und Lohn aufgewandt werden. Weiterhin ſollen Fahr zeu g⸗ beſtellungen im Wert von 80 Mill./ für das erſte Halbjahr 1930 ſchon jetzt herausgegeben werden, damit die Vorinduſtrien die benötigten Stoffe noch in dieſem Jahre bereitſtellen können. Ferner iſt beabſichtigt, Brücke n⸗ bauten im Wert von 10 Mill./ und Sicherun 958 anlagen im Wert von 2 Mill./ noch in dieſem Jahre zu beſtellen. Für Neubauten iſt ein Aufwand von annähernd 50 Mill./ vorgeſehen. Zur Auffüllung der Werkſtättenläger und Förderung der Sonderarbeiten an den Fahrzeugen ſoll ſchließlich noch ein Betrag von 30 Mill./ verwandt wer⸗ den. Insgeſamt wird ſo die Reichsbahn durch Aufträge in Höhe von etwa 272 Mill./ die Wirtſchaft befruchten, wodurch ſchätzungsweiſe ein Heer von 180 000 Menſchen die letzten Monate des Jahres 1930 Beſchäf⸗ tigung finden wird. Die Finanzierung eines weiter⸗ gehenden Arbeitsbeſchaffungsprogrammes hängt von der Marktlage ab. Auch wird abzuwarten ſein, ob mittel⸗ oder langfriſtige Kredite aufgenommen werden können. Das Rheinſchiffahrts-Gutachten Veröffentlichung abermals vertagt Das Rheinſchiffahrts⸗ Gutachten, deſſen Erſcheinen end⸗ glltig für Ende dieſes Monats angekündigt war, wird, wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, bis dahin nicht ſertig. Es iſt überhaupt fraglich, ob es im Auguſt der Oeffent⸗ lichkeit zugänglich gemacht werden kann. Es iſt dies die achtee Terminverſchiebung ſeit September 1928, indem es bereits fertiggeſtellt ſein ſollte. Im Hinblick auf die Neu⸗ ordnung des Talkohlenverkehrs und der verſchiedenen Zu⸗ ſammenſchlüſſe, die in letzter Zeit erfolgt ſind, dürften einige Abſchnitte des umfangreichen Werkes an Wert verloren haben. * Ungewöhnlich günſtige Schuhaußenhandelsbilauz. Im erſten Halbjahr 1930 hat Jie Ausfuhr von Lederſchuhwerk, die im ganzen Jahre 1929 etwa 2,75 Mill. Paar umfaßte, 2,03 Mill. Paar im Werte von 21,2 Mill.„(gegen 1/21 Mill. Paar mit 13,66 Mill./ im erſten Halbjahr 1929] er⸗ reicht. Hingegen iſt die Einfuhr, die im erſten Halbjahr 1929 noch 1,67 Mill. Paar im Werte von 15,584 Mill. 1 betrug, in den erſten 6 Monaten d. J. auf 0,514 Mill. Paar im Werte von 5,766 Mill./ zurückgegangen. An die Stelle einer Mehrausfuhr von faſt 2 Mill./ iſt alſo im letzten Holbjahr ein Ausfuhrüberſchuß von mehr als 15 Mill. getreten. 5 * Hexabſetzung der Sicherheits⸗Hinterlegungen für offene Zoll⸗Privat⸗Kreditläger. Seit dem 1. Juli d. J. werden offene Zoll⸗Privat⸗Kreditläger, in denen aus dem Ausland eingeführte zollpflichtige Waren lagern, in regelmäßigen Abſtänden von dref Monaten abgerechnet, während Ab⸗ rechnung und Bezahlung bisher in halbjährlichen Abſtän⸗ den erfolgten. Der nächſte Abrechnungstermin iſt der 1. Ok⸗ tober, Dieſe, Aenderung der Abrechnungsweiſe bedeutet für die mit Privat⸗Kreditlägern arbeitenden Firmen eine bemerkenswerte Entlaſtung, weil die Bürgſchaften und Sicherheitshinterlegungen für die Zollgefälle der Privat⸗ Kreditläger entſprechend herabgeſetzt werden. Anträge auf und bezüglich der Kreditverſicherungsverträge an die Kau⸗ Herabſetzung der Zoll⸗Kreditſummen ſind an die Zollämter tions⸗Verſicherungsgeſellſchaften zu richten. In den Vereinigten Staaten iſt die Ernte an Winterweizen als durchaus mittel zu bezeichnen. Sie dürfte den gleichen Ertrag bringen wie im Jahre zuvor. Die Ausſichten des Sommerweizens haben ſich infolge der herrſchenden Hitze in den letzten Wochen etwas verſchlech⸗ tert, gleichwohl dürfte auch hierin eine Durchſchnittsernte zu erwarten ſein. Noch wenig klor iſt die Lage in Ka⸗ nada, man darf aber wohl mit einer Duvchſchnittsernte auch in dieſem— für den Anbau des kleberreichen Som⸗ merweizens ſo bedeutenden— Gebiete rechnen. Trotz der inneren Wirren hat Indien eine Ernte eingebracht, die nicht nur ſeinen eigenen Bedarf deckt, ſondern darüber hinaus noch den Export eines gewiſſen Quantums nach Europg erlaubt. Das wird für Auſtralien ziemlich bemerkbar machen, da ein nicht unbeträchtlicher Teil der auſtraliſchen Weizenausfuhr in den letzten Jahren nach die⸗ ſem Lande gerichtet war. In Europa haben ſich die Ausſichten auf eine gute Ernte bei weitem weniger günſtig geſtaltet, oals im Jahre uvor. Der größte europäiſche Erzeuger von Weizen, rankreich, hatte im vergangenen Jahre eine Rekord⸗ ernte von faſt 10 Millionen Tonnen Weizen auszuweiſen, von denen—3 Millionen Tonnen für die Ausfuhr zur Verfügung ſtanden. Zur Hebung des Weizenbedarfes hatte die franzöſiſche Regierung einen 97prozentigen Vermah⸗ lungszwang ihren Mühlen auferlegt und damit praktiſch die Einfuhr überſeeiſchen Weizens inhibiert. In dieſem Jahre wird Frankreich beſtenfalls eine Durchſchnittsernte einbringen können. Die ſtarken Regenfälle der letzten Zeit haben auch auf die Qualttät des Weizens verſchlechternd eingewirkt, ſo daß vermutlich die Regierung den Vermah⸗ lungszwang mildern wird und man auf die Einfuhr gut backfähigen überſeeiſchen Weizens zurückgreifen muß.— Italien hatte im Vorjahre eine gute Ernte aufzuwei⸗ ſen. Auch hier werden, ebenſo wie in Spanien, Ungarn und Südflawien, in dieſem Jahre vermutlich nur ge⸗ ringere Ernten an Weizen eingebracht werden. In Mitteleuropa ſind die Ausſichten für den Weizen nicht ſchlecht, mehr als eine gute Durchſchnittsernte iſt indeſſen weder in Deutſchland, noch in Polen, der Tſchechei und Oeſterreich zu erwarten. Bekanntlich hatte auch Deutſchland den Vermahlungszwang für In⸗ landsweizen ſeit dem Vorfahre eingeführt, um ſeinem eigenen Weizen eine lohnende Verwertung zu ſichern, darüber hinaus aber die Einfuhr von überſeeiſchem Weizen ſoweit als möglich einzuſchränken Daneben hat auch die Abſicht eine Rolle geſpielt, den Bedarf an teurem Weizen bis zu einem gewiſſen Grade durch den im Ueberfluß vorhandenen und billigen Roggen zu erſetzen. Dieſer Ver⸗ ſuch iſt allerdings fehlgeſchlagen, ebenſo wie die Abſicht, durch ſtaatliche Käufe die Roggenpreiſe zu ſteigern. Ein ſolcher Verſuch iſt hinſichtlich des Weizens im Vorjahre auch in den Vereinigten Staaten gemacht worden, wo durch Schaffung einer mit rieſenhaften Mitteln ausgeſtatteten Regierungsſtelle die Preiſe künſtlich hochgehalten werden ſollen. Der allgemeine Rückgang der Rohſtoffpreiſe hat aber dieſe Bemühungen vereitelt und die Preiſe auf ein Ni⸗ veau abgeſenkt, wie es bis vor kurzem für kaum möglich gehalten wurde. Der Verſuch dürfte daher in dieſem Jahre nicht mehr wiederholt werden. Wührend die Ausſichten für Brotgetreide im allgemeinen ganz gut ſind, iſt die Lage für Futtergetreide, Mais, Hafer und Gerſten, ſowohl in Amerika wie auch in Europa, wenig be⸗ friedigend. Die trockene Witterung hat dieſen Früch⸗ ten ſtärker mitgeſpielt, ſo daß nennenswerte Ausfälle daran, ſowohl in quantitativer als auch qualitativer Be⸗ ziehung zu befürchten ſind. Allein an Hafer dürfte Ernten und Ernteausſichten in aller Welt Eine gute Durchſchnittsernte für Brotgetreide, wenig befriedigende Ausſichten für Futtergetreide Die Saarkohle auf den deutſchen Abſatzmärkten Auf Grund des ſoeben veröffentlichten 380. Bandes der Statiſtik des Deutſchen Reiches beziffert die„Saar⸗Wirk⸗ ſchaftszeitung“, im Zuſammenhalt mit der Eiſenbahnſtati⸗ ſtik, die Ausfuhr von Saarkohle im Jahre 1929 noch dem übrigen Deutſchland auf 1154903 To., gegen 4010 820 To. im Jahre 1913, wonach alſo der derzeitige deutſche Ab⸗ ſatz der Saarkohle nur noch 28,8 v. H. der Vorkriegsmenge beträgt. Am ſtärkſten zurückgegangen iſt der Saarkohlenabſatz in Thüringen(auf 2,67 v. H. der Menge von 1913), in der Provinz Heſſen⸗Naſſau(5,52 v..) und im Lande Heſſen (12,14 v..), während er ſich in der linksrheiniſchen Rhein⸗ provinz und Birkenfeld(mit 88,5 v..), in der Pfalz (40,4 v..) und im Verkehrsbezirk Mannheim— Rheinau— Lud⸗ wigshafen(51,7 v..) verhältnismäßig am günſtig⸗ ſten, alſo unmittelbar vor den Toren des Saar⸗ reviers, behauptete. In Baden erhielt ſich der Abſatz mit 34,25 v.., da⸗ gegen in Württemberg und Hohenzollern nur noch mit 20 v..; das ſüdliche Bayern verzeichnet 29,26 v.., Nord⸗ bavern 31,45 v. H. In 1929 hat die Stodt München 48 000 To. und die Stadt Frankfurt a. M. 13 000 To. Gaskohlen von der Saar bezogen. Aus einem Vergleich mit dem Jahresbericht des Reichs⸗ kohlenverbands ergibt ſich, daß von dem deutſchen Geſamt⸗ abſatz der Sgarkohle in 1929 auf die Pfalz 394 000 To., Baden 250 000 To., Württemberg 142 000 To., rechtsrhei⸗ niſches Bayern 140 000 To., Preußen 182 000 To. Birken⸗ feld 49 000 To., Heſſen 4000 To. und Thüringen uſw. 2000 To. entfielen. Die für den Verkehrsbezirk Mann heim— Rheinau— Ludwigshafen ausgewiefe⸗ nen 65 000 To. verteilen ſich mit 43 000 To. auf Ludwigs⸗ hafen und mit 22 000 To. auf Mann he im⸗ Rheinau. Herabſetzung der amerikaniſchen Kunſtſeitzen⸗ preiſe und die deuiſche Kunſtſeideninduſtrie Der Weg der internationalen Kunſtſeideninduſtrie geht offenſichtlich weiter noch der Richtung hin, gleichzeitig die Produktion zu droſſeln und die Preiſe herabzuſetzen, um der Ueberproduktion durch Betriebseinſchränkung ſowie durch Anregung des Konſums durch Preisermäßigungen Herr zu werden. Nachdem vor kurzem die Bemberg⸗Geſell⸗ ſchaft ihre Liſtenpreiſe beträchtlich ermäßigt hat, um die Preisſpanne zwiſchen den hochwertigen Bemberg⸗Garnen und den billigeren Viscoſe⸗Garnen zu verringern, hat jetzt die American Viscoſe Co. ihre Kunſtſeidenpreiſe um 20 bis 27 cts. per lb. geſenkt. Gleichzeitig hat die Dupont Rayon Co. ihre Preiſe herabgeſetzt. Dieſe Maßnahmen ſind offenſichtlich gegen die Einfuhr europäiſcher Kunſtſeide gerichtet. Auch die amerikaniſche Kunſtſeideninduſtrie bekommt nach einer Periode der Proſperität, die zu einer übergroßen Expanſion führte, die Kriſis in der internationalen Kunſt⸗ ſeideninduſtrie zu ſpüren, wenngleich dieſe Kriſis bei wei⸗ tem nicht die Schärfe hat, wie in Europa. Die ameriko⸗ niſchen Kunſtſeidefabriken hatten für 1930 eine gewaltige Erweiterung geplant, die die Produktion um etwa 30 Mil⸗ lionen lb. ſteigern ſollte, nachdem die Vereinigten Stagten ſchon im Jahre 1929 mit einer Produktion von 130 Mill. lbs., 30 v. H. der Weltproduktion auf ſich vereinigt hatten. Während bisher die amerikaniſche Kunſtſeidenproduktion noch immer hinter dem gewaltigen Verbrauch zurückblieb (für 1929 betrug der Kunſtſeidenverbrauch pro Kopf der Bevölkerung in den Vereinigten Staaten 0,41 Kg., die Erzeugung aber nur 0,87 Kg.), übertrifft jetzt oͤie Produk⸗ tion den Verbrauch, und aus dieſem Grunde ſuchen die Amerikaner die europäiſche Einfuhr abzuſchütteln. Die amerikaniſchen Tochtergeſellſchaften der deutſchen Kunſt⸗ ſeidenkonzerne(American Glanzſtoff und American Bem⸗ berg) haben das letzte Jahr mit Verluſt abgeſchloſſen. Auch dieſe Geſellſchaften ſchreiten jetzt zu Preisermäßigungen. Die amerikaniſchen Abwehrbeſtrebungen gegen die Einfuhr europäiſcher Kunſtſeide deuten darauf hin, daß die Aus⸗ ſichten auf eine internationale Verſtändigung in der Kunſts⸗ ſeideninduſtrie nach wie vor ſehr gering ſind, wenngleich durch die überall erfolgten Produktionseinſchränkungen und Preisherabſetzungen bei gleichzeitigem Lagerabbau in den letzten Monaten Fortſchritte auf dem Wege zur Kon⸗ ſolidierung erreicht wurden. * Oeſterreichiſcher Außenhandel. Im erſten Halbjahr 1930 belief ſich der Wert der Ausfuhr auf 937,6 Mill. Schil⸗ ling und der Einfuhr auf 198,6 Mill. Schilling, Der Ein⸗ fuhrüberſchuß ſtellt ſich danach im erſten Halbjahr 1930 auf 461,0 Schilling, dos ſind gegenüber dem gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres 47,7 Mill. Schilling weniger. Deutſchland in dieſem Jahre etwa 1 Million Tonnen weniger ernten als Jahre zuvor. Vadiſch-Pfälziſche Obſt und Gemüſemärkte * Obſtgroßmarkt Neuſtadt a. d. H. vom 28. Juli. Auf dem geſtrigen Obſtgroßmarkt notierten: Aprikoſen 55—65, Aepfel 20—30, Birnen 15—28, Heidelbeeren 2732, Jo⸗ hannisbeeren 18—15, Kirſchen 18, Mirabellen 25—95, Pfir⸗ ſiche 40—64, Pflaumen 15—22, Reineclauden 20— 25, Stachel⸗ beeren 14—18, türk. Kirſchen 15—24, Zwetſchen 20— 25, Bohnen 16.— Anfuhr gering, Handel und Abſatz flott. Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 20. Juli. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Johannisbeeren 12—15, Stachelbeeren 10—25, Birnen 12—27, Aepfel 20—25, Pfir⸗ ſiche 38—44, Mirabellen 20—33, Pflaumen 1230, Antario⸗ Pflaumen 15—19, Bühler Zwetſchen 22—28, andere Zwet⸗ ſchen 1820, Reineclauden 10—11, Bohnen 13—15, Pertrico 15—17, Tomaten 15—20. Anlieferung 300 Zentner, Abſatz und Nachfrage gut. 1 Obſtgroßmarkt Weiſenheim am Sand vom 29. Juli. Die 350 angefahrenen Zentner Obſt fanden bei reger Nachfrage guten Abſatz. Es wurden nachſtehende Preiſe notiert: Zwetſchen 22—31, Pflaumen 16—18, Johaunis⸗ beeren 12—16, Birnen 18—27, Aepfel 20—28, Aprikoſen 30 bis 35, Mirabellen 25—95, Ontario 18—17, Bohnen 15, Gurken je 100 Stück 65 Pfennig. ö * Gurkenmarkt Bobenheim a. Rh. vom 28. Juli. Anfuhr 600 Ztr. Gurken durch 51 Pflanzer. Preis pro Ztr. 4,5 9 4 pro Hundert 0,45 bis 0,55 /. Nächſter Markt Juli. 4 1 7 —— * Weizenpreis ermäßigt. Der ſüddeutſche Konventions⸗ preis für Weizenmehl Spezial 0 wurde für Juli⸗Auguſt um 25 Pfg. auf 44, ermäßigt. Die hintere Sichten bleiben unverändert. 3 * Hanfbericht(22.—28. Juli). Italien: Auf allen Haufmärkten iſt die Lage ohne merkliche Aenderungen geblieben. Gute Hänfe ſind in Nord⸗ und Süditalien kaum noch anzutreffen. Der Einkauf geſtaltet ſich daher ſehr ſchwierig. Lediglich bei geringen Sorten ſind beſchränkte Preiskonzeſſionen der Verkäufer infolge der geringen Nach⸗ frage erzielbar. Neue Nachrichten über das bevorſtehende Ernteergebnis liegen nicht vor. Von dem ſüditalieniſchen Erdbeben iſt das Hanfgebiet, ſoweit bekannt, verſchont geblieben.— Jugoslawien: Die Regenfälle der letz⸗ ten Wochen konnten leider die Schäden der langen Dürre nicht mehr ausgleichen, ſo daß mit großen Mengen kurzer, kaum meterlanger Hänfe zu rechnen iſt. Im Hinblick hierauf haben ſich die Preiſe für Beſtände von Frühjahrs⸗ röſte eher etwas verſteift. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Pork. 487,— Schweiz 25,05 Stockholm 138.10 Paris 123.77 5 7„ 12.09 Madrid 8,25 Prülſſel. 33.70 18,16 Dollar geg. Rm..15 Mailand 92.04 18.16 Pfunde„„ 20,87 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 29. Juli „Das Geſchäft war an der heutigen Börſe wiederum ſehr ſtill. Es wurde nur wenig Kahnraum angenommen. Auch Bergreiſen waren von einer Einzelpartie abgeſehen, nicht am Markt. Die Frachten erfuhren tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung. Ebenſo blieben auch die Schlepplöhne unverändert. Kopenhagen ſtittwoch, den 30. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 346 in den Hauptrollen: aus dem unvergeßlichen Beginn:.00,.00,.00, Eine entzückende Liebesgeschichte aus der Stadt an der schönen blauen Donau Das Wäschermädel Seiner Durchlaucht Längst verklungene Tage aus der ehrwürdigen alten Kaiserstadt an der schönen blauen Donau dieser herrliche Film schlummernder Vergangenheit und weckt trauten Widerhall in aller Herzen Die gute alte Zeit erwacht! Werner Fütterer und Lilian Ellis das stürmisch beiubelte Liebespaar Film: „Im Praler blihn wieder die Bäume“ Interessantes, felehhattges Beiprogramm! eee e, Reise ins befreite Gebiet! Orchester: 5 O. 3 entreißt .20 Uhr. 0 Balhaus- Garten Donnerstag, 31. Jull, abends—11 Uhr Droge Konzert 0 Weites Sommer-Vereinskonzert 0 der ehemaligen Milltär musiker, Orts- gruppe Mannheim Ludwigshafen, un- ter Leitung des Herrn e face sehen enn: 30 phon S. Machenbeilmer Burgfest Sonntag, den 3. August vormittags 11 Uhr auf dem Marktplatz Standmusi— Kinderreſgen— Männerquartett Nachm. ½3 Uhr Festzug, anschließend großer Festakt auf der Wachtenburg unter Mitwirkung der Kapelle Glas, des Bellemer Heiner, der hiesigen Ge- angvereine und sonstiger tüchtiger FKräkte- Tanz gelegenheit!- Bei Ein- tritt d. Dunkelheit bengalische Beleuch- tung der Buig mit Feuerwerk, an- Schließ. Konzert u. Tanz auf der Burg.“ Zum Ausschank kommt ein ganz vor- züglicher er Bürklin-Wolf-Original. wein.— An alle aus nah und 1 505 ergeht herzlichste Einladung Vorschönerungs- u. Verkehrsverzin Wachenheim a O Flecehten dds meltmehr bei Gebrauch von, Perſta⸗Salbe“. Packung RM..50. Bei Nichterfolg Geld zurück Zu 1 durch alle Apotheken, beſtimmt Storchen ⸗ Apotheke, Neckaran, 7 Engel ⸗ Apotheke, Meßplatz. 55 Machen Ste 0 75 einen Verſuch aueh 5 Sie werben geheilt. 18 Perſia Vertrieb Eberhard Wünn, 1— Stuttgart, Poſtfach 782. 0 Nr tiges LIN Großer Laib 58 Pfg., kleiner 5 80 Pfg. 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