50 1 8 8 * 1 in die neugegründete Staatspartei Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19020, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6s, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. J.* Aus der Welt der Cechnilk* Kraftfahrzeug und Verlkehr* Die fruchtbare Scholle Steuer, Seſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend« Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeikung* Aus Seit und Leben« Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗ Ausgabe Donnerstag, 31. Juli 1030 141. Jahrgang— Nr. 348 Fortſchritte in der bürgerlichen Sammlung Die demokratiſche Partei geht auf in der Staatspartei— Gemeinſamer Wahlaufruf verſchiedener bürgerlicher Parteien Weiter geſteckte Ziele ſcheitern„nicht ſo ſehr an grundſätzlichen Erwägungen als an parteinolitiſchem Eigennutz“ Sauerwein als Prophet Der Außenpolitiker des„Matin“ zum deutſchen Wahlkampf Günſtige Zukunſtsausſichten? Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 E! Berlin, 31. Juli. Was man nach Lage der Dinge erwarten konnte, iſt nun zur Tatſache geworden. Der Demokra⸗ tiſche Parteiausſchuß hat das Vorgehen Koch⸗Weſers gutgeheißen. Damit iſt das Aufgehen der Deutſchen Demokratiſchen Partei de facto voll- zogen. Der letzte Schritt, nämlich die formelle Auf⸗ löſung, muß nach den Satzungen durch einen beſon⸗ deren Parteitag erfolgen, über deſſen Einberufungs⸗ termin noch nichts Genaues feſtſteht. Die folgenſchwere Entſcheidung iſt nach lang⸗ wierigen und ſtellenweiſe recht bewegten Auseinan⸗ derſetzungen getroffen worden. Koch⸗Weſer hat noch einmal alle Argumente zuſammengefaßt, um ſeine Haltung zu rechtfertigen. Es hat im Verlaufe der Diskuſſion nicht an Bedenken, Einwendungen und auch perſönlichen Vorwürfen für den Partei⸗ führer gefehlt. J Von den mehr als 400 Mitgliedern des Parteiausſchuſſes waren reichlich drei Viertel erſchienen und die Zahl derer, die ſich zum Wort meldeten, be⸗ wies, mit welch ſtarker innerer Anteilnahme die Verſammlung dieſem Schlußakt beiwohnte. Es zeigte ſich, daß man auch innerhalb der Partei es Koch⸗Weſer vielfach verargt hat, daß er von dem inſtanzenmäßigen Weg abgewichen iſt und ſich zu der Ueberraſchungstaktik entſchloß, der die * Deutſche Staatspartei ihr Daſein verdankt. Es ſind auch Zweifel laut geworden, ob die Verſchmelzung der Demokraten mit der ihnen in vielen Punkten weſensfremden Volksnationalen Reichsvereinigung zu dauerndem gedeihlichem Einvernehmen führen werde. N Bezeichnend für die Geſamtſtimmung war es, daß die Forderung des Prof. Hellpachs, Miniſter Dietrich an die Spitze der neuen Partei zu ſtellen, oſtentativen Beifall fand. Den Kritikern, die zum Teil recht ſcharfe Töne anſchlugen, traten ent⸗ schiedene Anhänger der Staatspartei entgegen, die weitaus das Uebergewicht hatten. So einigte man ſich ſchließlich gegen eine verſchwindende Minderheit über alle Bedenken hinweg zu der Reſo⸗ lution, die das Ein verſtändnis mit dem Uebergang zur Staatspartei ausſpricht. Noch während der Parteiausſchuß tagte, fanden ſich gleichfalls im Reichstag eine Reihe Vertreter der bürgerlichen Parteien zuſammen, die Dr. Scholz zu einer Beſprechung über die von ihm angeregte Sammlungsaktion ein⸗ geladen hatte. An ihr nahm Koch⸗Weſer bereits in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Beauftragter der Staatspartei teil. Weiter waren die Unterhändler der Wirtſchaftspartei und der Konſervativen Volkspartei er⸗ ſchienen, ſowie zwei Vertreter der jungen Volks⸗ parteiler. Die Staatspartei hat in ihrem Auf⸗ ruf ausdrücklich betont, daß ſie ſich für einen Zu⸗ ſammenſchluß der bürgerlichen Mitte einſetzen wolle. Die Erwartung ihrer Führer, daß die Deutſche Volkspartei und die Wirtſchaftspartei nachträg⸗ lich ihren Anſchluß vollziehen werden, hat, wie ſich inzwiſchen deutlich zeigt, keine Ausſicht auf Erfüllung. Ebenſo wenig trifft dies aber für die weitergehenden Sammlungsbeſtrebungen des Abg. Scholz zu. Nach der Richtung hin iſt die geſtrige Beſprechung negativ verlaufen. So ſtarke Gründe für eine Konzentration des Bürgertums ſprechen — die Front von Weſtarp bis Koch iſt, das hat die Konferenz klar ergeben, leider fürs erſte nicht zu er⸗ zielen. Dabei beſteht eigentlich unter den beteiligten Par⸗ teien durchaus Einmütigkeit darüber, daß eine Reihe ſehr weſentlicher Momente auf eine möglichſt ſtarke Zuſammenfaſſung der (ſtaatserhaltende Kräfte hindrängen. Man ſtimmt darin überein, daß das Sanierungspro⸗ gramm der Regierung unter allen Umſtänden durch⸗ geführt werden muß, man begreift die unumgäng⸗ liche Notwendigkeit, ſich zum Abwehrblock ge⸗ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 31. Juli. Der bekannte Außenpolitiker des„Matin“, Sauerwein, durchreiſt zur Zeit Deutſchland, u m die deutſchen Wahl vorbereitungen aus der Nähe zu beobachten. Auf Grund ſeiner Unterhaltungen mit deutſchen Politikern und Kabi⸗ nettsmitgliedern glaubt er den franzöſiſchen Leſern die folgenden Wahlbetrachtungen vorſetzen zu kön⸗ nen. Man erwartet in Deutſchland, ſo erklärt Sauerwein, daß die äußerſte Rechte Hitler⸗ Hugenberg mit etwa 60 Stimmen in den Reichs⸗ tag einziehen werde. Dazu kommen 60 Kommu⸗ niſten, mithin 120 Abgeordnete, die ein rein nega⸗ tives Programm vertreten. Rechnet man zu dieſer Oppoſition 150 Sozialdemokraten hinzu, die aus Furcht, ſich zu kompromittiexen, kein Bündnis mit den Bürgerlichen eingehen werden, ſo ergibt ſich eine Oppoſition von 270 Stimmen bei 491 Ge⸗ ſamtſtimmen. Eine Aenderung des jetzigen Wahlſyſtems durch Er⸗ laß auf Grund des Artikels 48 wurde Sauerwein von demokratiſchen Miniſtern als eine Unmöglichkeit bezeichnet, obwohl in der Aenderung des Wahl⸗ ſyſtems weite Kreiſe den einzigen Ausweg aus den Schwierigkeiten ſehen und andere wiederum, ſo fährt Sauerwein fort, möchten am liebſten die Kommu⸗ niſtiſche und Nationalſozialiſtiſche Partei auflöſen laſſen, weil ſie gegen das Geſetz verſtoßen. Auch an die Aufſtellung einer Militärdiktatur werde in Deutſchland gedacht. Hierzu hätte man allerdings ein ſtarkes Heer nötig, das einigen tauſend ehemali⸗ gen Offizieren Beſchäftigung geben könnte. Abſchließend ſtellte Sauerwein feſt, daß Deutſch⸗ land endlich anfange, ſich der ihm drohenden Ge⸗ fahren bewußt zu werden. Auch Frankreich dürfe keiner der obigen Entwicklungsmöglichkeiten gegen⸗ über gleichgültig bleiben. gen die Elemente der Zerſtörung nach rechts und links zuſammenzuſchließen, wie man die andere Notwendigkeit einſieht, innerhalb der auf dem Boden des heutigen Staates ſtehenden Par⸗ teien die Vormachtſtellung der Sozialdemokratie zu⸗ rückzudrängen, und ſchließlich weiß man nur zu gut, daß es jetzt vor allem gilt, einen aktion sfäthi⸗ gen Reichstag zu küren. Wenn es trotzdem nicht gelungen iſt, die große bürgerliche Partei zu ver⸗ wirklichen, wie ſie Dr. Scholz— und nicht nur er— erſehnt, ſo waren weniger grundſätzliche Erwägungen dafür ausſchlaggebend, als parteitaktiſcher Eigennutz, an dem auch bisher ſtets alle Einigungsbeſtrebungen zerſchellten. Nachdem ſich dieſes große Ziel leider als vorläufig unerreichbar erwies, wurde ein neuer Vorſchlag zur Diskuſſion geſtellt, der nämlich, wenigſtens mit einem gemeinſamen Wahlmanifeſt in den Kampf hineinzugehen. Dieſer, wenn man ſo ſagen darf. Dach⸗Wahlaufruf ſoll die Entſchloſſenheit be⸗ kunden, das Fin anzprogramm der Regierung vor dem künftigen Reichstag zu vertreten. darüber hinaus aber auch den Willen aus⸗ zudrücken, ſpäterhin eine fraktionelle Ge⸗ meinſchaft zu bilden. Sie ſoll ſich nicht etwa auf die loſe Form beſchränken, wie ſie die bisherigen ſogenannten interfraktionellen Ausſchüſſe der Regierungsparteien darſtellten, ſon⸗ dern die Geſtalt einer neuen Fraktion haben, mit dem Ziel einer ſtärkeren Vertretung im Präſidium des Reichstages und in deſſen Ausſchüſſen. Ein Redaktionskomitee iſt mit der Fertigſtellung eines ſolchen Wahlaufrufes betraut worden, der wenn irgend möglich, ſchon heute den Vertretern der betei⸗ ligten Parteien unterbreitet werden foll, alſo der Staatspartei, der Deutſchen Volkspartei, der Wirt⸗ ſchaftspartei und der Konſervativen Volkspartei. Von deren Zuſtimmung zu dieſem Manifeſt hängt die endgültige Einigung ab. Auch der Landvolk⸗ partei wird der Entwurf zur Entſcheidung vor⸗ gelegt werden. 2 Man wird gerne zugeben, daß mit dieſem Aus⸗ gang der Konferenz immerhin eine recht er⸗ freuliche Annäherung erreicht worden iſt. Ein Aufruf Arthur Mahrauns Telegraphiſche Meldung Berlin, 30. Juli. Der Hochmeiſter des Jungdo, Arthur Mahraun, hat an ſeine„jungdeutſchen und volksnationalen“ Freunde einen längeren Aufruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt:- Nach eingehenden Beratungen des jungdeutſchen Hochkapitels und des Reichsvorſtandes der volks⸗ nationalen Reichsvereinigung haben wir den ſchwe⸗ ren Entſchluß gefaßt, unſere Anhänger im kommen⸗ den Reichstagswahlkampf für eine junge Deutſche Staatsparte i aufzurufen.„ Die Vorbedingungen der vom Volke geforderten Sammlung ſind durch die gegenwärtige Entwicklung gegeben. In der jungen Deutſchen Staatspartei müßten ſich deutſche Menſchen aus dem ſchwarz⸗weiß⸗roten, wie aus dem ſchwarz⸗rot⸗goldenen Heerlager die Hände zum gemeinſamen Kampf für Reich und Volk, für Einheit und Freiheit geben. f Die Sammlungsbewegung, die ſich auf eines die⸗ ſer beiden Heerlager beſchränkt, wird keinen Erfolg erzielen können. Die junge Deutſche Staatspartei muß der jungen Generation die volle Gleichberechti⸗ gung in jeder Beziehung einräumen. Die junge Deutſche Stgatspartei muß uns die Gewähr bieten, daß die ſkrupelloſe Selbſtſucht von Intereſſen⸗ und Finanzgruppen einem hohen ſtaatspolitiſchen Verantwortungsgefühl Platz macht. Wir wollen ein Volk ſein, aber nicht Intereſſentenhaufen. Das Gebot der Klugheit und Gerechtigkeit erfordert die Kampfgemeinſchaft mit einer Anzahl von Alt⸗ parlamentariern und politiſch führenden Perſönlich⸗ keiten der alten Parteien. Darum haben wir uns entſchloſſen, gemeinſam mit ihnen zur Bildung der Deutſchen Staatspartei aufzurufen. An uns wird es in erſter Linie liegen, die Front nach rechts zu erweitern. Die einmütige Geſchloſſenheit der jungdeutſchen und volksnationalen Bewegung, die Behauptung ihrer Stellung innerhalb der jungen Deutſchen Staats⸗ partei bieten weiten Volkskreiſen die Gewähr für die Ausſchaltung der internationalen paz i⸗ fiſtiſchen Schwärmer, die dem Deutſchen Reich ſo unermeßlichen Schaden zugefügt haben. Freunde und Anhänger, ſeid euch bewußt, daß uns die gegenwärtige Entwicklung die Pflicht auf⸗ erlegt, die Weltanſchauung, an der wir ſeit einem Jahrzehnt gearbeitet haben, das Geiſtesgut unſerer Idee vom Volksſtaat und von der Volksgemein⸗ ſchaft mit machtpolitiſchem Willen in die Zukunft hinauszutragen. Hier iſt uns die Möglich⸗ keit gegeben, dieſe Pflicht zu erfüllen. a „Zuſammenſchluß der ſtaatsbejahenden Gruppen“ ö Köln, 30. Juli. Die„Köln. Zeitung“ teilt mit: Der Vorſtand des Wahlkreiſes Koblenz⸗ Trier ⸗ Birkenfeld der Deutſchen Volks⸗ partei überſendet uns eine Entſchließung, die ſich gegen die Zerſplitterung des Bürgertums wendet und zum Zuſammenſchluß der ſtaatsbejahenden Gruppen aufruft: „Trotz aller zögernden und ausweichenden Ant⸗ worten halten wir an dieſem Einheitsruf feſt. Wir ſind entſchloſſen, allen, die guten Willens ſind, über Parteiſchranken hinweg die Hand zu reichen.“ Gefährdetes Deutſchtum Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben⸗ Die Rheinlandfeiern ſind verklungen. Auf Jubel und Freude über die Tatſache der Befreiung des Rheinlandes und das perſönliche Erſcheinen der Ver⸗ körperung vergangener deutſcher Größe und pflicht⸗ bewußter deutſcher Gegenwart, des ehrwürdigen Reichspräſtdenten an hiſtoriſchen Stätten deutſcher Geſchichte folgte der Schmerz über das Koblenzer Unglück. Nun hält die ſchwere Alltagsarbeit uns wieder umfangen, und die Fülle der weiteren nun zu löſenden Probleme iſt faſt erdrückend. Die be⸗ rechtigte Hoffnung, daß wir nach der Wiedergewin⸗ nung unſerer territorialen Souveränität am Rhein alle Kräfte auf innere Reformen und Fort⸗ führung einer energiſchen Außenpolitik auf verbeſſerter Grundlage verwenden könnten, hat ſich nicht verwirklicht. Im Wirrwarr ſtärkſter und einſeitigſter Parteipolitik iſt der Reichs⸗ tag aufgelöſt, und der Aufmarſch der Parteien für den 14. September beginnt. Rieſengroß iſt die Sorge, ob es möglich ſein wird, die katastrophalen Folge⸗ wirkungen zunehmender Arbeits loſigkeit in einiger⸗ maßen normalem Ablauf der Dinge zu überwinden. Für viele Wochen wird ſie zuſammen mit den unver⸗ meidlichen Reibungen eines Wahlkampfes die deutſche öffentliche Meinung überwiegend beherr⸗ ſchen. Und dennoch darf ess nicht dahin kommen, daß jene andere große Sorge von unſerem Volk nicht dauernd mit⸗ empfunden und getragen wird, die ich unter dem Begriff ,gefährdetes Deutſch⸗ tum“ zuſammenfaſſen möchte. Während wir im Parteiſtreit uns verzehren, mit großen Wor⸗ ten uns gegenſeitig die Schuld an Not und Elend zuſchieben, benutzen glücklicher geſchichtete Nach⸗ barländer die deutſche Uneinigkeit und Kraftloſigkeit dazu, ihre gegen das Deutſchtum gerichteten Ziele rückſichtslos weiter zu verfolgen. Nur in gedrängter Kürze ſoll hier ein Hinweis auf das Allerwichtigſte im Bereich dieſer deutſchen Schickſalsfrage gegeben werden. Kurz nachdem Herr Briand und die fran⸗ Politik mit gleißenden Phraſen das nebelhafte Zukunftsbild eines Paneuropas unter franzöſiſcher Führung der Oeffentlichkeit und den diplomatiſchen Kanzleien unterbreitet hatten, muß⸗ ten die Monate lang ſich hinſchleppenden Verhand⸗ lungen über die Wiedereinverleibung des Saar⸗ gebietes in das preußiſch⸗deutſche Mutterland unterbrochen, d. h. praktiſch abgebrochen werden. Täuſchen wir uns nicht: Frankreich geht darauf aus, die deutſche Widerſtandskraft ſowohl im Saargebiet ſelbſt, wie in der Berliner Zentrale zu zermürben. Es ſpielt ganz offen mit dem Gedanken, bei weiterem deutſchen Widerſtand gegen die Ueber⸗ antwortung eines namhaften Teils der Kohlengruben in franzöſiſchen Beſitz die Volksabſtimmung im Jahre 1935 doch noch ſtattfinden zu laſſen. Es ſpeku⸗ liert darauf, dann unter ſtärkſtem Druck vom Zucker⸗ brot und Peitſche ſchließlich ein ähnliches Manöver vorzunehmen, wie ſeinerzeit in Oberſchleſien. Es hofft zum mindeſten einige wenige notleidende Ge⸗ meinden in dem menſchenarmen Randzipfelgebiet des Warndt ſo zu beeinfluſſen, daß ſich irgendeine ziffernmäßige Minderheit für das reiche, viel ver⸗ ſprechende Frankreich erklärt und es will dann unter Hinweis auf ſolche Abſtimmung unter ſtärkſtem polt⸗ tiſchen Druck die unter dieſen Gemeinden gelegenen wertvollſten Teile der Saargruben ſich aneignen. Wer dieſe große Gefahr verkennt oder ſie mit all⸗ gemeinem deutſch⸗franzöſiſchem Verſtändigungsgerede wegleugnen will, der hat durch die Erfahrungen zwölf ſchwerer Nachkriegsjahre nichts gelernt. Schon haben wir ein poſitives Wetterzeichen für ſolche Ab⸗ ſichten in der Haltung namhafter franzöfſiſcher Zei⸗ tungen und in der Tatſache, daß der nach Räumung des Rheinlandes völkerrechtlich nicht mehr haltbare Bahnſchutz von der augenblicklichen Regierungskom⸗ miſſion zwar zahlenmäßig etwas vermindert, aber grundſätzlich beibehalten worden iſt. Vom Weſten zum Oſten! Der Danziger Senat hat einen Notruf an den Völkerbund geſandt und auf die Gefährdung von nichts weniger als der Exiſtenz der geſamten„Freien Stadt“ Danzig hin⸗ 2. Seite. Nr. 348 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 31. Juli 1930 gewieſen, wenn Polen fortfährt, ſeinen Hafen Gdingen nicht nur zum Kriegshafen, ſondern in be⸗ wußter verkehrspolttiſcher und wirtſchaftlicher Nie⸗ derkonkurrenzterung Danzigs als einen der größten und modernſten Handelshafen der Oſtſee auszu⸗ geſtalten. Natürlich leugnet Polen nach dem bewähr⸗ ten Rezept, als ſei ein„Eingriff in die hehre pol⸗ niſche Souveränität“ beabſichtigt, jede ſolche Tendenz. In Wahrheit braut ſich auch hier ein ſchweres Wet⸗ ter zuſammen, das unbedingt im Laufe der Zeit zur Gefährdung des Friedens im Oſten führen muß. Es wäre nichts weniger als eine Beleidigung des Deutſchtums und des deutſchen Staates insbeſondere, wenn man nicht nur auf polniſcher Seite, ſondern in Paris und London glauben ſollte, das ſchwergeprüfte deutſche Volk würde eine Fortſetzung ſolcher ver⸗ tragswidriger polniſchen Politik gegen Danzig ruhig hinnehmen. Heute ſind wir ohnmächtig, aber es hieße an der Geſamtzukunft Deutſchlands verzwei⸗ feln, wenn wir dieſen Zuſtand nicht im Laufe der nächſten Jahre mit allen uns verbliebenen Kräften abändern würden! Hiermit hängt ein anderes Problem zuſammen, auf das ich neben der Frage Danzig⸗Gdingen in der Reichstagsdebatte über die Auswärtige Politik eben⸗ falls bereits hingewieſen habe: Die Tatſache der bis⸗ herigen Nichtratiftzierung des deutſch⸗polniſchen Li⸗ quidationsabkommens durch Polen. Deutſchland iſt hier bis an die äußerſte Grenze des Entgegenkom⸗ mens gegangen, um die deutſche Minderheit in Polen auf ihrer Scholle zu halten und rechtlich ſtär⸗ ker zu ſichern. Verweigert Polen noch länger die Unterſchrift unter dieſes nun von Deutſchland ſeit Monaten ratifizierte Abkommen, dann muß völker⸗ rechtlich ein neuer Zuſtand eintreten und die Geſamtabmachungen über die Ltquida⸗ tionen zwiſchen Deutſchland und Polen müßten hinfällig werden. Infolge der offenkundigen Zuſammenhänge zwiſchen dieſem Abkommen und dem Moungplan als Grundlage der jetzigen Re⸗ parationsregelung ergibt ſich alſo auch von dieſer Seite her die Möglichkeit eines ſchweren internatio⸗ nalen Konfliktes, über den auch von offizieller Seite 1 mehr ſehr lange geſchwiegen werden kann und darf! Herauf zum äußerſten Vorpoſten des Deutſch⸗ tums im Nordoſten, zu Memel! In mehr als befremdlicher Nichtachtung internationaler Verträge wagt auch das kleine Litauen, das treue Deutſchtum zu bedrücken, ihm ſein Recht vorzuenthalten und den Prozeß der Entdeutſchung durch abſolut rechtsver⸗ letzende Ausnahmegeſetze gegen das„autonome Me⸗ melgebiet“ vorwärtszutreiben. Bedenkt man, wie ge⸗ fährdet die ganze Exiſtenz dieſes kleinen Landes zwi⸗ ſchen Deutſchland, Polen und Rußland iſt, ſo muß man angeſichts der neueſten Vorgänge in Memel zu dem Schluß gelangen, daß ſelbſt von dieſer Stelle aus die Widerſtandskraft und die Autorität des deutſchen Staates in für uns beſchämendſter Weiſe gering ge⸗ achtet wird. Weil das deutſche 64 Millionen Volk innenpolitiſch hadert und die Folgerungen aus dem verlorenen Krieg in Bezug auf Sparſamkeit und rich⸗ tige Verwendung ſeiner Arbeits⸗ und Wirtſchafts⸗ kräfte nicht ſchnell genug ziehen will, erlaubt ſich heut ſogar ein Land wie Litauen, den deutſchen Namen mit Schmutz zu bewerfen und das Deutſchtum mit Füßen zu treten! „And iſt's im Südoſten Europas anders? Dort hat Südſlawien eine ſtrenge Militärdik⸗ tatur eingerichtet und die Machthaber von Belgrad glauben, nicht nur Kroatien, ſondern auch die zah⸗ lenmäßig ſehr geringe deutſche Minderheit mit bru⸗ talſten Militär⸗ und Polizeimaßnahmen auf die Dauer knebeln zu können. Was nutzen Proteſte deutſcher politiſcher Parteien im Reichstage gegen die Vergewaltigung der Frau Iſolde Reiter, gegen die Schließung deutſcher Anſtalten und Schulen, wenn die amtliche deutſche Außenpolitik nicht getreu dem von Streſemann eingeſchlagenen und gewieſenen Weg bei nächſter Gelegenheit die im Völkerbund ge⸗ gebenen Mittel dazu benutzt, die Verträge von 1919 inbezug auf einwandfreien Schutz der deutſchen Minderheit d. h. eines wertvollen Tei⸗ les des Geſamtdeutſchtums ſo energiſch zur Geltung zu bringen, daß entweder endlich Recht — Recht bleibt oder das klägliche Verſagen des Völkerbundes mit allen ernſten Folgen für die inter⸗ nationale Friedenspolitik offenkundig gemacht wird! Insgeſamt will mir ſcheinen, als nahe ſich wieder einmal über das nebelhafte Gerede von Paneuropa und ähnliche Illuſionen hinweg eine ernſte hiſtoriſche Stunde für unſer Vaterland. Wir Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 31. Juli. Der Skandal im Unterhaus ſcheint ſich zu einer ernſten politiſchen Kriſe zu geſtalten. Der ſozia⸗ liſtiſche Abgeordnete Sandha m, der öffentlich er⸗ klärt hatte, daß Korruption und Trunken⸗ heit im Unterhaus nichts ſeltenes ſeien, erſchien geſtern abend vor dem Ehrenausſchuß des Parlaments, der unter dem Vorſitz des Miniſter⸗ präſidenten ſteht. Sandham nahm keine ſeiner An⸗ ſchuldigungen zurück und bot den Wahrheits⸗ beweis an, vorausgeſetzt, daß man ihm erlaube, Dokumente vorzulegen und Zeugen vertraulich ver⸗ nehmen zu laſſen. Gleichzeitig hat ein anderer Abgeordneter der radikalen ſozialiſtiſchen Gruppe, Brown, ein Schreiben an den Miniſterpräſidenten gerichtet, in dem er Dokumente und Beweiſe für verſchiedene Fälle von Beſtechlichkeit unter Abgeord⸗ neten aller Kreiſe anbietet. In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man dieſe Anklage bedeutend ernſter, als es nach außenhin in Erſcheinung tritt. Es iſt nämlich kein Geheimnis, daß die Mitglieder des linken Flügels der Labour Party dieſe Gelegenheit benutzen kämpfen jetzt nicht nur um die unumgänglich not⸗ wendige Sanierung im Innern, ſondern haben vor Gegenwart und Zukunft die heilige Verpflichtung, das Deutſchtum auch außerhalb der heutigen Grenzen vor ſchwerſter Gefahr und Bedrängnis zu ſchützen. Viel Zeit iſt nicht mehr zu verlieren. Auch die Tatſache des noch Wochen lang andauernden Reichstagswahlkampfes darf für dieſe neue hier von der deutſchen Außenpolitik gefor⸗ derte Aktivität um ſo weniger ein Hindernis ſein, als Polen, Südſlavien und Litauen überhaupt ohne oder gegen das Parlament regiert werden! Die Jebruar⸗Klubs für die Staatspartei Der Geſchäftsführende Ausſchuß der Februar⸗Klub⸗Bewegung teilt mit: Die Gründung der Deutſchen Staatspartei, die am Sonntag in Berlin erfolgte, verlangt von den Februar⸗Klubs eine entſcheidende Stellungnahme. Der Geſchäftsführende Ausſchuß und die Mitglieder des Kölner Aktionsausſchuſſes der Februar⸗Klubs begrüßen die unter maßgebender Mitwirkung ihres Vertrauensmannes in Berlin. Dr. Windſchuh, endlich zuſtande gekommene Gründung der Deutſchen Staatspartei. Hiermit iſt der erſte Schritt zu jener Sammlung getan, welche die Februar⸗Klubs ſeit dem Tage ihrer Gründung zielbewußt verfolgen. Der vorläufige Aufruf der Staatspartei bedarf aller⸗ dings noch ſtärkerer Hervorkehrung der von uns aufgeſtellten und begründeten Forderungen. Deren Durchführung wird nur dadurch ſicher ge⸗ lingen, daß die Februar⸗Klubs der neuen Partei An⸗ hänger zuführen und ihr dadurch Stoßkraft verlei⸗ hen werden. Wir hoffen und erwarten, daß die Deutſche Volkspartei, deren Führer die bürgerliche Sammlung mit ehrlichem Wollen an⸗ ſtrebt, durch geſchloſſenen Uebertritt zur Deutſchen Staatspartei deren Grundlagen erweitert und damit auch eine Zerſplitterung ihrer eigenen Kräfte vermeidet. Im Vorarlberg tödlich verunglückt — Bregenz, 31. Juli. Wie das Vorarlberger Tag⸗ blatt meldet, wurden auf dem Wege zur Biberacher Hütte der Apotheker Theodor Bauer aus Eßlingen und Amalie Lutz aus Heidelberg durch Steinſchlag getötet. Macdonald reiſt nach Oberammergau — London, 31. Juli. Premier miniſter Mac Do⸗ nald wird ſich heute, wie„Daily Mail“ meldet, nach Oberammergau begeben. Die Abreiſe erfolgt in den frühen Nachmittagsſtun den. Der Skandal im Unterhaus Eine Spaltung der Arbeiterpartei ſcheint bevorzuſtehen wollen, um ſchwere perſönliche Anklagen gegen ſehr hervorragende Mitglieder ihrer eigenen Partei vorzubringen. In einigen Fällen, die weniger prominente Abge⸗ ordnete betreffen, dürfte dies nach einer weit ver⸗ breiteten Anſicht nicht ſchwer fallen. Aber wenn auch die Anſchuldigungen gegen führende Parlamentarier, vorausgeſetzt, daß ſie in ihren Einzelheiten überhaupt zugelaſſen werden, in ſich zuſammenbrechen ſollten, ſo iſt doch der Skandal auch in ſeiner rein politiſchen Bedeutung ſehr weittragend. Er iſt als bewußter Vorſtoß des linken Flügels gegen die offizielle Führung der Arbeiterpartei anzuſehen. Die Spannung zwiſchen dieſen beiden Gruppen iſt ſeit dem Amtsantritt Maodonalds ſtändig gewachſen und man ſieht jetzt vielfach in dem gegen⸗ wärtigen Konflikt die Möglichkeit eines offenen Bruches zwiſchen den beiden Flügeln der Regierungs⸗ partei. * Sollte es dazu kommen, ſo dürfte dieſer Schritt den Beginn einer parteipolitiſchen Umwälzung in England bedeuten. Die nächſten Tage werden des⸗ halb unter Umſtänden ſehr wichtige politiſche Er⸗ eigniſſe bringen. Kommuniſtiſche Mordbrenner in China Drahtung unſer. Londoner Vertreters S London, 31. Juli. Nach Berichten aus Schanghai iſt die Stadt Tſchangtſcha, im Zentrum des deutſchen Handels in Südchina, von den kommuniſtiſchen Horden, die gegenwärtig dag Land durchziehen, eingenommen und gründlich geplündert worden. Sämtliche Ausländer ſind rechtzeitig durch ein engliſches ein amerikaniſches und ein italieniſches Kanonenboot in Sicherheit gebracht worden. Unmittelbar nach der Einnahme der Stadt am vergangenen Montag zogen ſich alle Ausländer auf eine Inſel im Siangfluß zurück, von wo ſie auf die Kanonenboote gebracht wurden. Die Angreifer ver⸗ jagten ſehr bald die örtliche Garniſon und zogen auf allen Gebäuden rote Fahnen auf. Bald nachdem die Ausländer auf die Kriegsſchiffe geflüchtet waren, erfolgte ein Angriff auf die Inſel, auf der ſie ſich bis dahin aufgehalten hatten. Die Briganten wandten ſich danach aus län di⸗ ſchen Konſulaten, Miſſionen und anderen Häuſern zu, die ſie ſämtlich ausplünderten und teilweiſe verbrannten. Nur das amerikaniſche Miſ⸗ ſionshoſpital wurde verſchont. Alle chineſiſchen öffent⸗ lichen Gebäude wurden gleichfalls ausgeplün⸗ dert. Zahlreiche Häuſer wurden in Brand geſteckt und zerſtört. Viele reiche Chineſen wurden entweder enthauptet, oder als Geiſeln fortgeſchleppt. Tauſende von Chineſen flüchteten nach Norden zu. Die Angreifer ſtehen unter dem Kommando des Generals Tſchuma o, der in Deutſchland ſtu diert hat und unter dem Lirekten Einfluß Mos⸗ kaus ſtehen ſoll. Verhaftung kommuniſtiſcher Agenten in Paris — Paris, 30. Juli. Die Polizei hat heute 12 Ita⸗ liener, 6 Polen, 2 Rumänen und je einen Ungarn, Türken, Oeſterreicher und Ruſſen verhaftet. Sie werden kommuniſtiſcher Propaganda und der Betei⸗ ligung an der Organiſation für die Kundgebung am 1. Auguſt beſchuldigt. Deutſches Flugzeug bei Colmar notgelaudet — Paris, 30. Juli. Havas berichtet aus Col⸗ mar, ein heute vormittag in Böblingen aufgeſtie⸗ genes Flugzeug der dortigen Flugſchule, das nach Frankfurt a. M. fliegen wollte, habe ſich verirrt, da der Pilot keine gute Karte beſaß, und ſei bei Colmar niedergegangen. Es werde dort verbleiben, bis die Formalitäten erfüllt ſeien, die ihm die Rück⸗ kehr nach Deutſchland ermöglichen. 8 — Der Sprengſtoffanſchlag in Solingen Telegraphiſche Meldung — Solingen, 30. Juli. Amtlich wird zu dem Sprengſtoffanſchlag in Solingen⸗Wald mitgeteilt: Als am Morgen des 30. Juli der Werkmeiſter der Firma Klepp die Fabrik betrat, die von einer zwei Meter hohen Mauer um⸗ geben iſt, fand er an der Fabrikmauer eine entſetzlich verſtümmelte noch brennende Leiche vor, Neben der Leiche lag ein geladener Revolver. Nach den polizeilichen Ermittlungen ſollte auf die Azetylen⸗Anlage der Sprengſtoff⸗Fabrik ein Atten⸗ tat verübt werden. Der Täter, der bei dem Verſuch ſelbſt ums Leben kam, hatte mit einer Leiter das Fabrikgebäude erſtiegen und das eine Ende eines elektriſchen Drahtes an eine über das Dach geſpannte Hochſpannungsleitung befeſtigt. Wahrſcheinlich iſt er, als er mit einem Meſſer von dem Drahtende die Iſolierung entfernen wollte, die vor ihm liegende Sprengladung zur Entzündung ge⸗ langt und hat ihn getötet. Bei dem Getöteten wurde außer dem Revolver und einem Iſoliermeſſer noch eine Iſolierzange gefunden. Der Name des Ver⸗ brechers iſt noch nicht bekannt. Der Materialſchaden iſt gering. Der Streik in Lille Telegraphiſche Meldung Paris, 31. Juli. Die Streikbewegung in Lille hat ſich weiter aus⸗ gedehnt. Die Zahl der Ausſtändigen beträgt 30 000. Vertreter ſozialiſtiſcher Gewerkſchaften und Ver⸗ treter der Arbeitgeber werden heute vom Arbeits⸗ miniſter empfangen werden. Geſtern hat eine Füh⸗ lungnahme der Gewerkſchaften aller Richtungen untereinander in Lille ſtattgefunden, um über die Ausarbeitung einheitlicher Forderungen zu verhan⸗ deln. Vertreter der kommuniſtiſchen Gewerk⸗ ſchaft haben die Aufſtellung einer einheitlichen Liſte von Forderungen von vornherein abgelehnt, da ſie ſich ausdrücklich gegen die Sozialverſicherung als ſolche ausſprechen. Nach einer Havasmeldung aus Rouen ſoll dort die Zahl der Streikenden zurückgegangen ſein und nur noch dreitauſend betragen. * Während die Lohnabzüge für die Sozialverſtche⸗ rung in Nordfrankreich zu einer Streikbewegung ge⸗ führt haben, ſieht ſich der franzöſiſche Handels⸗ miniſter auf der anderen Seite gezwungen, gegen die ungerechtfertigten Preiserhöhungen in einem Rundſchreiben an die Unternehmer Stellung zu neh⸗ men. Der Handelsminiſter erklärt in dem Rund⸗ ſchreiben u.., gewiſſe Induſtriekreiſe hätten den 5 Prozent des Endpreiſes betragenden Verſicherungs⸗ beitrag zum Anlaß genommen, Preisſteigerun⸗ gen bis zu 40 Prozent vorzunehmen. Das Rundſchreiben verweiſt darauf, daß verabredete Preisſteigerungsmanöver ſtrafgeſetzlich ver⸗ folgt würden. Einer Erklärung des Arbeitsminiſters zu⸗ folge haben ſich in Nordfrankreich der Streikbewe⸗ gung wegen Belaſtung durch die Sozialverſicherung im ganzen bisher 80 000 Arbeiter angeſchloſſen. Letzte Meldungen Litauiſches Militärflugzeug notgelandet — Königsberg, 31. Juli. Geſtern landete auf oſtpreußiſchen Gebiet bei Schillehnen, 500 Meter von der litauiſchen Grenze entfernt, ein litauiſches Mili⸗ tärflugzeug. Nach den Ermittlungen dürfte die Lan⸗ dung auf Verfliegen und Betriebsſtoffmangel zurück⸗ zuftthren ſein. „R 100“ hat den Ozean überquert — Montreal, 31. Juli. Das Luftſchiff„R 100“ iſt bei Bell Isle, Küſte von Labrador, um 3 Uhr ge⸗ ſichtet worden. 5 20 Kinder in einem Steinbruch verſchüttet — London, 31. Juli. Von plötzlich niederſtürzen⸗ den Erdmaſſen wurde in einem Steinbruch bei Saint Helens(Lancaſhire) eine dort ſtehende Gruppe von etwa 60 Kindern überraſcht und etwa 20 verſchüttet, von denen drei nur als Leichen geborgen werden konnten. Neun Kinder erlitten Verletzungen. SS rr. PP——§—7t᷑ð: ˙·——————————————— ˙ 1 Ein Julius Kühn⸗Muſeum in Halle Das land wirtſchaftliche Inſtitut der Univerſität Halle a. S. verdankt ſeine Berühmtheit insbeſondere dem Profeſſor Dr. Julius Kühn. Als nun Kühn 1910 ſtarb, hinterließ er eine Sammlung von Ergeb⸗ niſſen der praktiſchen Tierzuchtforſchung, die er jahr⸗ zehntelang mit unermüdlichem Eifer betrieben hatte, ohne daß eigentlich die Außenwelt eine Vorſtellung davon hatte. Denn dieſe größte Sammlung der Welt auf dem Gebiete der Tierzuchtforſchung mußte in⸗ folge Raummangels bisher in Kiſten verpackt auf dem Boden des Tierzuchtinſtitutes ein verſchwiege⸗ nes Daſein führen. Nach Beſeitigung der Raumnot hat indeſſen Privatdozent Dr. Hans Spöttel die Kühnſche Sammlung nach zwei Geſichtspunkten neu geordnet und aufgeſtellt: Dr. Spöttel hat ſo ein Julius Kühn⸗ Muſeum geſchaffen, das die Tier zuchtverſuche in genetiſcher Form d. h. in der entwicklungs⸗ geſchichtlichen Aufeinanderfolge ihrer Ergebniſſe unter Verwendung der modernſten Geſichtspunkte zeigt und zweitens beweiſt, ob und wie die Leiſtungs fähigkeit von Tieren durch entſprechende Maßnah⸗ men auf wiſſenſchaftlicher Grundlage zum Nutzen der menſchlichen Allgemein⸗ heit geſteigert werden kann und muß. Umfaßt die einzigartige Sammlung doch ſo unge⸗ ahnt vielſeitiges und reichhaltiges Anſchauungs⸗ material, daß Zweifel entfallen! Die Bedeutung des neuen Julius Kühn⸗Muſeums erhellt weiter daraus, daß die von Kühn ſpäter auch von Nathuſtus voll⸗ zogenen Tierverſuche zum ſehr großen Teile in über⸗ tragener Form für den Menſchen gelten, an dem man freilich derartige Verſuche niemals unterneh⸗ men kann. Auf alle Fälle intereſſiert es nicht nur den Tier⸗ züchter, Landwirt oder Tierfreund, ſondern die breite Allgemeinheit einmal zu ſehen, welches Ergebnis z. B. die Kreuzung des indiſchen Gajalrindes mit einem deutſchen Bullen hat, zumal das Gajalrind von manchem noch hente irrtümlich für den Urahnen unſeres Hausrindes gehalten wird. Schier unzählige Skelette liefern hier Aufſchlüſſe über die Ver⸗ erbung von Raſſenmerkmalen, wie man ſie in ſolcher Präziſion bisher nicht kannte. Selbſtverſtändlich gilt das auch für die Schafe, Schweine, Pferde und andere Haustiere. Hautproben legen ferner die Ver⸗ ſchiedenheiten der Tiere in dieſer Betziehung dar, während eine impoſante Gehörnſammlung von den 65 Pfund, die der Argal ſtolz auf ſeinem Kopfe trägt, bis zu dem Mindeſtgewicht des kleinen Gehörns eines Böckchens reicht. Vorzüglich ausgeſtopfte Rinder uſw. zeigen weiter die hohen Qualitäten der im Halliſchen Tierzuchtinſtitut gelungenen Zucht⸗ erfolge durch die Güte des Felles. Ja letzteres mag beſonderem Intereſſe begegnen, weil augen⸗ ſcheinlich die jetzt ſo ungemein beliebten, teuren ſchwarzen Perſianerpelze durchaus nicht mehr aus dem fernen Aſiatenlande Buchara zu uns nach Deutſchland eingeführt zu werden brauchen. Denn die halliſchen Karakulſchafe liefern einen vollkommen gleichwertigen Pelz von tiefſter ſchwarzer Farbe, eine Locke von allerbeſter Qualität an Schönheit und Un⸗ verwüſtlichkeit des Tragens, falls das Lämmchen zwiſchen dem erſten und dritten Lebenstage getötet wird. Sonſt nimmt das koſtbare Fell derart häßliche Farben und Formen an, wie man ſie ohne den hier gegebenen Tatſachenbeweis einfach nicht für möglich halten würde. Der geradezu überraſchende Einfluß der Er⸗ nährung auf Tiere kann danach keine treffendere Illuſtration finden, als es durch das Kopfſkelett eines überernährten Schweines im Gegenſatz zu einem unterernährten geſchieht. Wie ſich bei jenem alle Knochenteile, ja ſelbſt die Zähne unmäßig verbrei⸗ tert und erweitert haben, bei dieſem aber verengert und verkleinert, ſo geht es in entſprechendem Maße auch beim Menſchen. Teilbeeinfluſſungen des Wachstums von Tieren, wie z. B. die Ent⸗ hornung des Rindes durch Behandlung der betref⸗ fenden Stelle mit Aetzkali, beweiſen ferner die volle Veränderungsfähigkeit des Körperaufbaues. Die Wollen aber, die von den im Inſtitut gezüchteten Tieren gewonnen werden, haben ſich zur Herſtellung von Teppichen wegen ihrer Feſtigkeit und ſich gleich⸗ bleibenden Qualität bewährt. Alles in allem bietet daher das Julius Kühn⸗ Muſeum eine Fülle des Sehens⸗ und Wiſſens⸗ werten. Dr. K. B. Zur Krebsbekämpfung. Die von verſchiedenen Seiten ergangene Anregung zur Gründung eines Reichsausſchuſſes zur Krebsbekämpfung hat Veran⸗ laſſung gegeben, die Angelegenheit in einer vorbe⸗ reitenden Sitzung im Kaiſerin Friedrich⸗Haus in Berlin eingehend zu erörtern. Erſchienen waren Vertreter von Reichsminiſterien, Länder und Pro⸗ vinzen, Landesverſicherungsanſtalten, Univerſitäten, der Aerzteſchaft, des Deutſchen Städtetages, der Krankenkaſſen uſw. Die Ausſprache ergab Einmütig⸗ keit über die Notwendigkeit, einen zentralen Reichsausſchuß zu ſchaffen und auf die Zuſam⸗ menarbeit in den Ländern und Provinzen hinzu⸗ wirken. Die Baar im Bild. Dieſer Tage wurde im gelben Saal des Kur hauſes in Donaueſchin⸗ gen eine ſehr ſehenswerte Ausſtellung von Gemäl⸗ den, Zeichnungen und Plaſtiken von Baaremer Künſtlern eröffnet. Eine große Anzahl Landſchafts⸗ bilder läßt den Beſucher, die Gegend um Donau⸗ eſchingen ſozuſagen durch die Brillengläſer des Künſtlers erblicken und eröffnen ihm neue genuß⸗ reiche Landſchaftserlebniſſe. Die Stadtgemeinde hat dieſe Ausſtellung vor allem deshalb zur Durchfüh⸗ rung gebracht, um den Kunſtintereſſenten des Landes einen Ueberblick über das Schaffen der bildenden Künſtler des engeren Heimatgebietes zu vermitteln. In der Ausſtellung, die von Gewerbeſchuldirektor Herrmann geleitet wird, ſind Werke von K. Bartels⸗ Hogſchür bei Herriſchreid, R. Herrmann⸗Donau⸗ eſchingen, O. Leiber⸗Königsfeld, K. Merz⸗Pfohren, H. Schröder⸗Hauſenvorwald und J. Wißler Donau⸗ eſchingen zu ſehen. 0 Der Mannheimer Komponiſt Bernhard Lobertz, deſſen„Märchenſuite“ unter den Generalmuſtkdirek⸗ toren Schuricht, Eibenſchütz, Laber, Dr. Buſchkötter U. a. große Erfolge errang, hat ein neues Orcheſter⸗ werk vollendet, ein ſinfoniſches Tanzſpiel„Der Tod und die Schnitterin“, deſſen Uraufführung im Herbſt unter Prof. Heinrich Laber wiederum in Gera ſtatt⸗ findet. Weitere Aufführungen werden unter dem⸗ ſelben Dirigenten ſpäter auch in Leipzig und Barce⸗ long folgen.(Am 1. Auguſt, abends.30 Uhr ſendet der Berliner Rundfunk unter der Leitung B. Seidler⸗Winklers anſtelle der Perſephone von Maurice die„Symphoniſche Märchenſuite“ von Lobertz.) O Ein Jazz⸗Oratorium! Erwin Schulhof hat die Kompoſition von„H. M. S. Royal Oak“, eines Jazz⸗Oratoriums nach Worten des Berliner Schriftſtellers Otto Rombach vollendet. Ferner ein Konzert für Soloſtreichquartett und Blasorcheſter. OVon der Univerſität Heidelberg. Wilhelm Staehlin aus Münſter hat den an ihn ergan⸗ genen Ruf auf den Lehrſtuhl der praktiſchen Theologie als Nachfolger des Geh. Rats Dr. J. Bauer an der Univerſität Heidelberg angenommen, * Lebensraum für die dentſche Ingend. Das„Deut⸗ ſche Studentenwerk“, deſſen verdienſtvolle Tätig⸗ keit auf die Förderung der Qualität des Hochſchulnach⸗ wuchſes durch Unterſtützung der Begabten aus allen Volks⸗ ſchichten und den Aufbau einer lebenstüchtigen Schicht von Geiſtesarbeitern gerichtet iſt, unternimmt in dem neuen Heft ſeiner Zeitſchrift„Studentenwerk“ den beachtlichen Verſuch, das Problem des Lebensraumes für die deutſche Jugend in der breiten Oeffentlichkeit aufzurollen. Reform⸗ bedürftigkeit des Schulweſens und Nachteile des Berech⸗ tigungsweſens ſind lediglich als Symptome der Berufs not zu betrachten, deren tiefſte Urſachen in der Einengung des Lebensraumes der geſamten deutſchen Jugend durch die auf Deutſchland laſtende wirtſchaftliche Notlage liegen. Die bis zum 15. Dezember d. Is. eingehenden Anregungen und Vorſchläge zu dieſen, für die deutſche Zukunftsentwicklung 4 bedeutſamen Fragen werden ausgewählt und in Buchform vom Deutſchen Studentenwerk der Oeffentlichkeit über⸗ geben. D rn o en„een een „ r an * n 2 * Donnerstag, den 31. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 348 Bis zum 1. Auguſt 1930: 7 1 N g Mannheimer Steuerkalender für den Monat Auguſt 1930 a) Stadtkaſſe: Gemeinde⸗ ſteuer-Reſtzahlung für 1929, 5. Auguſt 1930: Gebäudeſonderſteuer Juli 1930, und Kreis⸗ für „„ 15. Auguſt 1930: Gemeindebierſteuer, die im Juli 1930 feſtgeſtellt wurde. „„ 15. Auguſt 1930: Hundeſteuer 1930/31, 2. Viertel, 15„ 25. Auguſt 1930: Gebühren für Juli 1930. b) Finanzamt: „ Auguſt 1930: Abführung der Lohnſteuer⸗ beträge aus Lohnzahlungen in der Zeit vom 16. bis Ende Juli 1930, 10. Auguſt 1930: Börſenumſatzſteuer für Juli 1930, „„ 15. Auguſt 1930: Vermögensſteuer 3. Rate, außer Landwirte. Pflichtige, die einen Steuerbeſcheid für 1929 erhalten haben, zahlen nach dieſem, ſonſt die Voraus⸗ zahlungen wie bisher, 5. Auguſt 1930: Aufbringung nach den neuerdings zugeſtellten Steuerbeſcheiden, „ Auguſt 1930: Abführung der Lohuſteuer⸗ beträge aus Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1930, . Auguſt 1930: Verſicherungsſteuer Juli 1930. „Hilfsmaßnahmen für Verſorgungsanwärter Der Verband der Kriegsbeſchädigten und Krieger⸗ hinterbliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer“, Badiſcher Kriegerbund, Verſorgungs⸗ geſchäftsſtelle Mannheim, I. 10, 8, teilt mit: Für die Inhaber des Zivilverſorgungsſcheins, des Polizeidienſtſcheins und des Beamtenſcheins iſt von Bedeutung, daß nunmehr die 5. Ergänzung der Anſtellungsgrundſätze vom Reichsrat beſchloſſen und vom 16. Ausſchuß genehmigt worden iſt. Dieſe An⸗ ſtellungsgrundſätze beziehen ſich auf das Wehrmacht⸗ verſorgungsgeſetz 8 11, Schutzpolizeigeſetz 8 2, Reichs⸗ verſorgungsgeſetz 8 33. Der äußere Anlaß zur Vor⸗ lage dieſer 5. Ergänzung war gegeben durch die neuen Beſoldungsgeſetze. Die große Zahl der Verſorgungsanwärter(13 000) und der Beamtenſcheininhaber(23 000) erfordert eine möglichſt ſtrikte Durchführung der Vorſchriften. In dieſem Sinne ſind die neuen Beſtimmungen aufzufaſ⸗ ſen. Sie ſind alſo im großen ganzen als ein Ent⸗ gegen kommen an die Anwärter zu betrach⸗ ten. Als beſonders wichtig iſt der neue Abſatz 3 des 8 46 der Grundſätze hervorzuheben, wonach Kom⸗ munalbehörden oder eine der in§ 4, Abſ. 1b bezeich⸗ neten Körperſchaften durch die Aufſichtsbehörde ver⸗ anlaßt werden können, beſtimmungswidrige Stellen⸗ beſetzungen rückgängig zu machen. Gerade darüber, daß manche Gemeindebehörden die Anſtellungsgrund⸗ ſätze nicht genügend beachten, ſind ſeit Jahren im Reichstag Klagen erhoben worden. Der 16. Ausſchuß nahm hierzu noch folgende Ent⸗ ſchließung an:„Die Reichsregierung iſt zu er⸗ ſuchen, alsbald in die Prüfung der Frage einzutreten, wie die Uebernahme der Verſorgungsanwärter wei⸗ ter gefördert werden kann.“ Or für * * Beſtattung. Am Dienstag wurde das lang⸗ jährige Mitglied des Mannheimer Schachklubs, Kunſtmaler Kaſt, zur letzten Ruhe beſtattet. Er zählt zu den Pionieren im hieſigen Schachleben und hat ſich während der Aera Gudehus⸗Rommig blei⸗ hende Verdienſte erworben. Seine Partien gegen Meiſter Gudehus, die wir in der Feſtſchrift finden, legen Zeugnis ab von einer außergewöhnlichen Stärke und von einer geſunden Logik, die allerdings in den letzten Jahren durch ſeine Kriegsverletzung an Schärfe verlor, doch immerhin noch beachtenswert war. Als Menſch erfreute ſich Kaſt, dank ſeines auf⸗ richtigen Charakters, allgemeiner Wertſchätzung. Der Mannheimer Schachklub wird ihm über das Grab hinaus ein treues Gedenken bewahren. Raubüberfall in den Lanzwerken Ein 20jähriger Arbeiter ſchlägt mit einem Hammer einen 16jährigen Lehrling nieder und raubt eine Kaſſette mit—4000/ Lohngeldern, die der Ueber fallene zum Meiſter bringen wollte. der Täter in der Fabrik verhaftet wird unverſehrt aufgefunden, Ein mit großer Frechheit am hellen Tage im Betrieb der Firma Heinrich Lanz ausgeführter Raubüberfall rief bei den Werkangehörigen nicht geringe Aufregung hervor. Als geſtern in der vierten Nachmittagsſtunde der 16jährige Lehrling Willi Ledermann eine Kaſſette mit 34000/ Lohngeldern ſeinem Meiſter bringen wollte, wurde er in der Spenglerei von einem 20jährigen Arbeiter namens Gais bauer aus Neckarau, der geſtern ſeine Lehrzeit beendet hatte, mit einem Hammer niedergeſchlagen. Der Ueber⸗ fallene, der bewußtlos zuſammenbrach, wurde von vorbeikommenden Arbeitern aufgefunden. Da nach erſtatteter Meldung die Fabriktore ſofort geſchloſſen wurden, konnte der Täter mit ſeiner Beute nicht mehr ins Freie gelangen. Er wurde bald darauf von dem alarmierten Ueberfallkommando aufgeſtöbert und feſtgenommen. Die Kaſſette wurde ſchon vorher aufgefunden. Gaisbauer hatte ſie wenige Meter vom Tatort entfernt verſteckt. Von dem Gelde konnte er ſich in der Eile nichts aneignen, da die Kaſſette verſchloſſen war und der Meiſter den Schlüſſel hatte. Der Ueberfall war vorbereitet Man muß zu dieſer Feſtſtellung gelangen, wenn man erfährt, daß Gaisbauer, der geſtern entlaſſen werden ſollte, während der Arbeitszeit ſeine Papiere holte. Er hatte offenbar gemeint, mit der Beute ungehindert entkommen und Mannheim verlaſſen zu können. Gaisbauer hatte ſich zur Ausführung der Tat ein Verſteck bei der Treppe ausgeſucht, die zur Spenglerei führt. Kurz vor dem Ueberfall ver⸗ ſuchte ein Taglöhner mit einem Schubkarren eine Tür aufzuſtoßen, die Gaisbauer zuhielt. Infolge⸗ Die Kaſſette deſſen konnte er ſofort idenfiziert werden, da die Beſchreibung auf Gaisbauer, der einen blauen Ar⸗ beitsanzug trug, paßte. Zudem hatte der Meiſter bei der Verleſung der Namen ſeiner Leute ſofort feſtgeſtellt, daß Gaisbauer fehlte. Wer an dem Ver⸗ ſteck, das der Täter ſich ausgeſucht hatte, vorbeiging. und die Treppe zur Spenglerei hinunterſtieg, war für einen Augenblick durch den Lichtwechſel geblen⸗ det. Das wußte Gaisbauer. Der Tatort iſt etwa 80 Meter vom Portier J an der Lindenhofſtraße ent⸗ fernt. Der Täter hätte demnach leicht entwiſchen können, wenn die Fabriktore nicht ſofort geſchloſſen worden wären. Die Verletzung des Ueberfallenen iſt glücklicher⸗ weiſe nicht lebensgefährlich. Die ſehr ſchmerzhafte Wunde, die er durch den Schlag mit dem Hammer auf den Hinterkopf davongetragen hat, iſt etwa 4 Ztm. lang und reicht bis auf den Knochen. Außerdem hat der Ueberfallene durch die Wucht des Schlages eine Gehirnerſchütte⸗ rung erlitten. Ledermann liegt im Heinrich⸗Lanz⸗ Krankenhaus. Zu Beſorgniſſen gibt ſein Befinden keine Veranlaſſung. Komplikationen ſind nach den Erkundigungen, die wir heute morgen eingezogen haben, nicht eingetreten. Der Hammerſchlag ſcheint demnach einen Schädelbruch nicht verurſacht zu haben. Die Aufregung, die der Raubüberfall in der Fabrik hervorrief, wurde noch durch die Tatſache vergrößert, daß die Tat von einem Werkange⸗ hörigen verübt wurde, der ſich den Lohn ſei⸗ ner Mitarbeiter aneignen wollte. Deshalb wird auch allgemein die Meinung vertreten, daß in dieſem Falle die volle Strenge des Geſetzes zur Anwendung kommen muß. Lehrſaal für Kraftfahrzeugweſen Vor fünfzig Jahren war das Radfahren noch eine Kunſt. Heute lernt man das Autofahren im Hand⸗ umdrehen. Das ſoll nicht heißen, daß das Fahren mit Kraftfahrzeugen leichter iſt als das Radfahren. Es wird aber jedem ſehr leicht gemacht. Eigene Fahrſchulen ſind entſtanden. die den Schüler in den oft ſchwierigen Aufbau und die Behandlung aller Kraftfahrzeuge einweihen. Trotzdem gibt es noch viele geprüfte Fahrer, die der geringſten Panne hilflos gegenüberſtehen. Das ſoll jetzt anders werden. Die Händler vereinigung des Kraft⸗ fahr zeugweſens Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen e. V. hat am 15. Juli in dem Anweſen M 7, 24 einen Lehrſgal eröffnet, der unter Lei⸗ tung von Fahrlehrer Heinrich Baumann ſteht und alle für das Autoweſen in Betracht kommenden Lehr⸗ mittel enthält. Jeder Autoliebhaber, der ſein Fahr⸗ zeug genau kennen lernen will, kann dort eine erſchöpfende theoretiſche und praktiſche Ausbildung erhalten. Im Lehrſaal untergebracht ſind ein Vier⸗ zylinder⸗Opelmotor, ein 6 Zylinder⸗Benzmotor, ein Vierzylinder ⸗Chevroletmotor, ein vollſtändiges Chaſſe, ein Dreiganggetriebe aus den Neckarſulmer Werken, verſchiedene Motorradgetriebe, Zweitakt⸗ und Viertaktmotore, Differenziale, eine Sechszylin⸗ derkurbel, kurz, alle Teile, aus denen Motorrad und Auto in ihrem Aus⸗ und Aufbau beſtehen. Die ein⸗ zelnen Motore und Getriebe ſind überſichtlich zuſam⸗ mengeſtellt, ſo daß ſie praktiſch jederzeit vor⸗ geführt und theoretiſch anſchaulich erläutert werden können. Hier iſt es alſo eine Kleinigkeit, ſich zum eigenen Chauffeur und Autoſchloſſer aus⸗ zubilden. Die Händler⸗Vereinigung des Kraftfahrzeug⸗ weſens Mannheim⸗Ludwigshafen hatte für geſtern Nachmittag Behörden und Preſſe zu einer Beſichtigung des Lehrſaales eingeladen. Unter den zahlreich erſchienenen In⸗ tereſſenten ſah man Regierungsrat Dr. Heim, Re⸗ ferent für Verkehrsweſen bei der Polizeidirektion Mannheim, Beigeordneten Dr. Zeiler, Dr. My⸗ lius, Vorſitzender der Verkehrswacht, Direktor Kah von der Keſſelinſpektion des Bezirksamtes Maunheim, Polizeiinſpektor Schönung und die Vertreter verſchiedener Kraftfahrzeugfirmen. Vor⸗ ſitzender Islinger von der Händler⸗ Vereinigung begrüßte die Anweſenden und dankte ihnen für ihr Erſcheinen. Er betonte, daß die Fahrſchulinhaber dieſes Inſtitut, das in den nächſten Monaten ver⸗ größert und weiter ausgebaut werde, ins Leben ge⸗ rufen hätten, um den Fahrſchülern eine genaue und ſichere Ausbildung zu gewährleiſten. Die Schüler ſollen auch mit den beſtehenden Ver⸗ kehrsvorſchriften praktiſch und theoretiſch vertraut gemacht werden. Nach einer eingehenden Erläu⸗ terung der einzelnen Lehrmittel und Einrichtungen bat Vorſitzender Islinger die zuſtändigen Behör⸗ den um ihre Unterſtützung, damit die Verkehrsſicher⸗ heit durch beiderſeitige Zuſammenarbeit gehoben werde. h. * Auf eine 25jährige Tätigkeit bei den Rhein⸗ mühlenwerken blickt am morgigen 1. Auguſt Pro⸗ kuriſt Joſef Grond, S 3, 6, zurück. Die Art wütet weiter Der Hof der Neckarſchule iſt zum Arbeits⸗ platz der Holzfäller geworden. Einige der ſtattliches Sthattenſpender ſind bereits der Axt erlegen. Mor⸗ gen werden die umgeſchlagenen Stämme zerkleinert und entfernt. Nichts mehr wird dann von ihnen zeugen. Die Schulkinder aber werden ſie recht ver⸗ miſſen, die Spielkameraden, die man bei der„allge⸗ meinen Poſtenverwechſlung“ nicht entbehren konnte. Noch mancher Axtſtreich wird geführt werden müſ⸗ ſen, ehe alle Baumleichen beſeitigt ſind. Lange wird es währen, bis friſcher Baumwuchs vollwertigen Er⸗ ſatz bietet. * * Die öffentliche Muſikbücherei in M 4a, bleibt während des Monats Auguſt geſchloſſen. Wie⸗ dereröffnung Dienstag, 2. September. * Sein 25jähriges Geſchäftsjubiläum begeht am morgigen Freitag Herr Georg Grieshaber, In⸗ haber des Bierverlages und der Mineralwaſſerfabrik Weylſtr. 6. Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Der Bezirksverein Oberſtadt J und II hatte letzten Montag ſeine Mitglieder zu einer Verſammlung einberufen, um ſie über die politiſche Lage und die durch die Gründung der Deutſchen Staatspartei entſtandene Situation zu informieren. Der Ausſprache ging die Neu⸗ wahl des Bezirksvereinsvorſtandes voraus, die durch die Verſetzung des langjährigen verdienten erſten Vorſitzenden, Direktor Dr. Dürr, nach Freiburg erforderlich geworden war. Aus der Wahl gingen einſtimmig die Herren Kauf⸗ mann Robert Baer als erſter und Dipl.⸗Ing. Friedrich Hoffmann als ſtellvertr. Vorſtitzender hervor. Nach erfolgter Wahl gab Herr Baer als Mitglied der Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler die Erklärung ab, daß die jungen Volksparteiler in Baden, Pfalz und Württemberg treu zur Deutſchen Volkspartei ſtünden und die neugegründete Deutſche Staatspartei in dieſer Form ablehnen. Den Hauptgegenſtand der Ausſprache bildete dieſe Neugründung, zu der von allen Seiten Stellung genommen wurde, vor allem von den Herren Dr. Wal⸗ deck, Dr. Wetzlar, Ludwig, Dr. Dürr und Haas. Rth. Veranſtaltungen Volkstanz⸗ und Volkslieder⸗Abend Die im Mannheimer Volkstanz und Sing⸗ kreis vereinigten Jugend bünde hielten geſtern abend im großen Saal des Friedrichsparks einen Volks⸗ tonz⸗ und Volkslieder⸗Abend ab, deſſen ſehr reichhaltiges und mit Sorgfalt ausgewähltes Programm ein dankbares Publikum fand. In der Hauptſache waren es alte Volkstänze verſchiedener Gegenden Deutſchlands, bei denen die Mitwirkenden in ihrem eigentlichen Element waren. Rhythmus und ſpieleriſche Gelöſtheit ſind die Hauptmerkmale dieſer volkstümlichen Tänze aus der Heide, dem Geeſtland und der Mork. Mädels und Buben waren mit Eifer bei der Sache. Bei den einfachen Liedern zeigte ſich, daß auch recht gutes Stimmaterial zur Verfügung ſteht. Beſonderen Beifall fonden die humoriſtiſchen Tanz⸗ ſpiele mit Geſang, wie auch die Kanons von Cherubint und Prätorius. Das kleine Orcheſter begleitete wacker und brachte auch ſelbſt einige Stücke, z. B. Jie Sarabande von J. S. Bach und Air und Menuett von Purcell, zum Vor⸗ trag. Welch große Anhängerſchaft die Volkstonz⸗ und Sing⸗ bewegung hat, zeigte der überfüllte Sagal. Es iſt auch ohne Zweifel ein gefunder Ausgleich zwiſchen Sport und Wan⸗ dern auf der einen Seite und der Pflege des Volksliedes und s⸗tanzes andererſeits, eine glückliche Ergänzung der körperlichen Kräftigung durch das geiſtige und ſeeliſche Element, das in den einfachen, aus dem Volke kommenden Liedern und Tänzen liegt. Auch unter dieſem Geſichtspunkt war die geſtrige Veranſtaltung des Mannheimer Volkstanz⸗ und Singkreiſes ein voller Erfolg. el. N * Konzert im Ballhausgarten. Am heutigen Donners⸗ tag abend hält der Verein ehemal. Militär⸗ Muſiker Mannheim⸗ Ludwigshafen im Ball⸗ hausgarten ſein zweites Sommer⸗Vereins⸗ konzert ab. Es kommen u. a. Werke von Schubert, Suppé, Bizet, Strauß, Maillart, Kalman und Morena zum Vortrag. Das Orcheſter, das ſich im Mannheimer muſikliebenden Publikum ſeiner vorzüglichen Leiſtungen wegen allgemeiner Beliebtheit erfreut, wird unter Leitung ſeines hervorragenden und beliebten Dirigenten, Ober⸗ muſtikmeiſter Max Vollmer, in Stärke von 35 Mann konzertieren. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr volkstümlich gehalten.(Weiteres Anzeige im geſtrigen Mittagsblatt.) ders anspruchsvo 12777 MEUE COSSE MARKE Wie oft Wurde Ihnen schon eine 6 Pf. 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Juli 1980 Jilm⸗Nunoſchau „Wiener Herzen“ in der Alhambra Es gehört beſtimmt zu den pſychologiſchen Rätſeln daß jenes Publikum, das politiſch öie Monarchie in jeder Form ablehnt, ſich im Kino nicht ſatt ſehen kann on feſchen Erz⸗ herzögen, prunkvollen Hofuniformen und dem jopialen alten Kaiſer(unſichtbar) im Hintergrunde. Dieſe Ge⸗ ſchichte um den jungen Erzherzog iſt zwar nicht mehr ſehr originell, aber immer nett anzuſehen. Der Erzherzog ſoll auf Befehl des Kaiſers ſtandesgemäß heiraten iſt aber bis über beide Ohren in ein Mädchen aus dem Volke ver⸗ liebt, bis ſich dann ſchließlich glücklicherweiſe herausſtellt, daß dies„Hoheit inkognito“, d. h. die ihm vom Kaiſer ſelbſt vorbeſtimmte adlige Braut iſt. Lilian Ellis iſt in der weiblichen Hauptrolle ſchlechthin„ſüß“, ſie wirkt durch ihre Natürlichkeit ſtärker, als manche ihrer Kolleginnen durch „ſex appeal“. Werner Füttere riſt als feſcher Herzog mehr denn je am Platz. „Heute Nacht— eventuell“ im Palaſttheater Im Vorprogramm gibt es einen Carlo Aldini⸗Senfa⸗ tionsſilm— eine tolle Sache, ſag“ ich euch. Der ewandteſte aller Filmartiſten gerät in haarſträubende Situationen, macht die verwegenſten Sachen und feiert ſeine höchſten Triumphe. Alsdann ſtartet der Allianz⸗Tonfilm„Heute Nacht— eventuell“ mit Jenny Jugo. Hier dreht ſich die Hand⸗ lung mal wieder um einen Schlager, um eine kleine Frau, die Texte dichtet, um einen Ehemann, der Privatgelehrter iſt und die Papageienkrankheit ſtudiert und um einen netten Kapellmeiſter, der zu Jennys Texten die Muſik macht und ſie auch gern begleiten möchte, wenn Jenny nicht ſo ſittſam wäre. Das größte Plus des Films iſt die Beſetzung. Man merkt, daß Johannes Riemann auch im Tonfilm ein guter Darſteller iſt, Fritz Sch u z, ein lieber Kerl, der den Schlagerkomponiſten geradezu virtuos zu pointieren weiß und Siegfried Arno ein famoſer Komiker. Nicht recht natürlich klingt das Organ von Jenny Jug o. Der Film iſt anſpruchslos, aber man merkt, daß der Regiſſeur ſich ſehr viel Mühe gab. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahlen Bei der Bürgermeiſterwahl in Weingarten wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Friedrich Gaß mit 4 von 47 abgegebenen Stimmen wie derge⸗ wählt. 5 Stimmen waren ungültig. N In Mingolsheim(Amt Bruchſal) wurde mit 4 Stimmen Mehrheit der ſeitherige Bürgermeiſter Rudolf Neff wieder zum Oberhaupt der Gemeinde gewählt. **. c Schwetzingen, 28. Juli. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die Mate⸗ riallieferung zur Erweiterung des Entwäſſerungs⸗ netzes wegen Anſchluß des Fabrikanweſens der Firma Hart u. Hertel wurde vergeben.— Ein An⸗ trag von Wohlfahrtserwerbsloſen um Sonderzulage wurde abgelehnt. Die Er⸗ laubnis zum Abbruch eines Wohngebäudes an der Karlsruher Straße wurde verſagt.— Ein Bedürfnis zur allgemeinen Einführung einer geſtaffelten Feſtſetzung des Waſſergeldes(Staffeltarif) wurde verneint; in begründeten Fällen wird Er⸗ mäßigung durch Sonderregelung vorbehalten.— Der Ankauf eines Pferdes für den Fuhrpark zu 1600/ und von 2 Ziegenböcken zur Zucht wurde genehmigt. — Gegen die beantragte Schließung der ſtädt. Kleinkinderſchule im Monat Auguſt wurde nichts eingewendet.— Ein Antrag um Zulaſſung zur Ausführung von elektriſchen Arbeiten in der Stadt Schwetzingen wurde vorläufig abgelehnt. Zu Ehren des ſcheidenden Forſtrats Gillardon ver⸗ anſtaltet die Stadt eine Abſchiedsfeier.— Der Ge⸗ meinderat billigte die von der Sonderkommiſſion unter 45 Bewerbern um die freigewordene Stelle eines Rechnungsbeamten bei der hieſigen Stadtkaſſe getroffene engere Auswahl von 3 Bewerbern. Bammental, 30. Juli. Das Innenminiſterium hat die Genehmigung zur Abhaltung von Schweine⸗ märkten am hieſigen Platze ablehnend verbeſchieden. — Um im Falle eines Brandes den Ortsteil Reils⸗ heim ſowie die dort gelegene Tapetenfabrik ge⸗ nügend mit Waſſer verſorgen zu können, iſt vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes beabſichtigt, die Hochdruckleitung über die neue Elſenzbrücke auszubauen und ferner bei der Tapetenfabrik einen Hydranten anzubringen. Die Koſten ſollen durch Anlehen aufgebracht wer⸗ den. Die ſeitherige Waſſerverſorgung von Reilsheim erfolgte durch eine Niederdruckleitung. baumieten Angünſtige Ausſichten am Baumarkt Die Wohnungsbautätigkeit hat 1929 die Höchſtgrenze erreicht Im Heft 1 der Vierteljahrshefte zur Konjunktur⸗ forſchung Jahrgang 1930 äußert ſich das Inſtitut für Konjunkturforſchung wie folgt über die Ausſichten am Baumarkt: Der Wohnungsbau ſteht gegenwärtig an einem Wendepunkt. Der aus den Kriegswirkungen entſtan⸗ dene Mangel an Wohnungen iſt für die leiſtungs⸗ fähigen Wohnungsſuchenden zum größten Teil be⸗ hoben. Der darüber hinaus ſich ergebende Fehl⸗ beſtand kann mit den bisherigen Mitteln der nungsbaupolitik allein nicht beſeitigt werden. Viel⸗ mehr werden— zur ſtärkeren Angleichung der Neu⸗ an die Mieten der Altwohnungen— die Zuſchüſſe aus öffentlichen Mitteln über die bisher je einer Wohnung erteilte Beihilfe hinausgehen müf⸗ ſen. In gleicher Richtung könnte unter Beibehaltung der bisherigen Zuſchüſſe eine weitere Verklei⸗ nerung der Wohnungen wirken. Aus dieſer Entwicklung ergibt ſich eine ſchärfere Scheidung zwiſchen dem jährlich neu auftretenden Zuwachsbedarf und der allmählichen Abdeckung des Fehlbeſtandes. Da jedoch auch ein großer Teil der jährlich neu hinzukommenden Wohnungsſuchenden für Mietaufwand nur beſchränkte Mittel zur Ver⸗ fügung hat, wird ſich die ſeit 1925 feſtzuſtellende Verkleinerung der Wohnungen 25 Jahre 1930 wahrſcheinlich in ſtärkerem Maße fort⸗ etzen. Die Schwierigkeiten, die ſich ſchon jetzt bei der Vermietung eines Teils der Neubauwohnungen zeigen, können die Rentabilität des Wohnungsbaues erheblich beeinträchtigen und zu einer weiteren Zu⸗ rückhaltung der Kreditgeber führen. Der Wohnungs⸗ bau wird ſich daher zwangsweiſe nunmehr ſtärker als bisher den zur Verfügung ſtehenden öffentlichen Mitteln und der Lage des Kapitalmarktes anpaſſen müſſen. Hierbei werden zwei verſchiedene Bewe⸗ gungen auftreten. Der mit öffentlichen Mitteln unterſtützte Wohnungsbau wird, insbeſondere ſoweit er der Abtragung des Fehlbeſtandes dienen ſoll, da⸗ durch eingeſchränkt werden, daß der Anteil der öffent⸗ lichen Mittel je Wohnung— bei überdies ver⸗ ringertem Umfang der verfügbaren Geſamtmittel— erhöht wird, um eine geringere Zinsbelaſtung und damit tragbare Mieten zu ermöglichen. Nach der ſtarken Ausdehnung des Wohnungs⸗ baues in den letzten Jahren, die im Jahre 1929 ihr Maximum erreichte, iſt mit einem Rückgang in der Wohnungsbautätigkeit zu rechnen, deſſen Umfang ſich insbeſondere nach der Höhe und der Art der Verwendung der öffentlichen Mittel richten wird. Die Erhöhung der öffentlichen Mittel je Wohnung— in Berlin z. B. wurde der Eoͤenkobener * Edenkoben, 28. Juli. Das ſchmucke Winzerſtädtchen Edenkoben, an der oberen Haardt, gelegen, feierte in dieſen Tagen ein von langer Hand vorbereitetes Feſt unter der Deviſe „Edenkobener Heimattage.“ Das Protektorat war von dem Stadtrat übernommen worden. An Eden⸗ kobener in aller Welt war Einladung ergangen, worauf über 200 ihr Erſcheinen zugeſagt hatten. Am Samstag hielt der Stadtrat im Stadtrats⸗ ſaal eine Feſtſitzung ab, der Heimkehrer und Bürger Edenkobens beiwohnten. Sonderbarerweiſe waren die Stadtratsmitglieder der NSDAP. zu der Feſtſitzung nicht erſchtenen, was wohl als eine Gegendemonſtration gegen die Heimattage ange⸗ fehen werden dürfte. Nach einer Begrüßung durch den erſten Bürgermeiſter Dr. Schwander be⸗ handelte dieſer die Frage„Was iſt Heimat und und Heimatkunde?“ Seine Rede klang aus in folgen⸗ der Beſchlußfaſſung: Mit Genugtuung und Freude darf der ber Stadtrat feſtſtellen, daß der Gedanke der Heimatpflege in der Bürgerſchaft guten Anklang gefunden hat. Als ein ſichtbares Zeichen für die Teilnahme, die man dem Heimat⸗ gedanken entgegenbringt, darf die inzwiſchen erfolgte n Woh⸗ 5 kobener die Gedächtnisrede hielt. Hauszinsſteuerzuſchuß für dieſes Baujahr um 500 Reichsmark je Wohnung heraufgeſetzt— muß die Zahl der zu erſtellenden Wohnungen zugunſten ihrer leichteren Vermietbarkeit einſchränken. Berückſichtigt man ferner, daß der Eigen bau der öffent⸗ lichen Hand ſtark verringert werden, auf der anderen Seite aber die Entſpannung des Kapitalmarktes weitere Fortſchritte machen wird, ſo kann für das laufende Jahr eine Woh⸗ nungsproduktion erwartet werden, die mit rund 2,6 bis 2,8 Milliarden RM. ungefähr der des Jahres 1927 entſpricht. In den von der Reichsſtatiſtik monatlich erfaßten Groß⸗ und Mittelſtädten iſt der Wohnungsbau er⸗ heblich ſtärker als im geſamten Reichsgebiet geſtiegen. Auf die Städte, vor allem die Großſtädte, entfällt da⸗ her ein wachſender Anteil am Wohnungsbau. Monatszahlen für die Wohnungsbautätigkeit im ge⸗ ſamten Reichsgebiet liegen nicht vor. Man kann jedoch ihre E annähernd beſtimmen, wenn man von den regelmäßig feſtgeſtellten Monatszahlen für den Wohnungsbau in den Groß⸗ und Mittelſtädten ausgeht und dabei berückſichtigt, daß deren Anteil am geſamten Wohnungsbau des Reichs im Laufe der Jahre ſtändig zugenommen hat. Die ſo ermittelten Zahlen dürften den tatſächlichen Verlauf der Woh⸗ nungsbautätigkeit im Reich kennzeichnen. Die Bau⸗ erlaubniſſe haben ihre konjunkturellen Abwärts⸗ bewegungen fortgeſetzt. Die Baubeginne ſind gering. Die Bauvollendungen weiſen infolge der Fertig⸗ ſtellung von aus dem Vorjahr übernoenmenen Bauten noch hohe Zahlen auf. Für die nächſten Monate iſt auch hier mit einer erheblichen Abnahme zu rechnen. Die Banuerlaubniſſe im gewerblichen Bau in den Monaten Oktober 1929 bis März 1930 über⸗ treffen nur in den oſt⸗, nord⸗ und nordweſtdeutſchen Groß⸗Städten einſchließlich der Hanſeſtädte die der gleichen Vorjahrszeit. Bei den Mittelſtädten ſind nur in Brandenburg größere Bauvorhaben als im Vorjahre zu verzeichnen, in allen anderen Gebieten iſt ein erheblicher Rückgang eingetreten; dieſer wird vorausſichtlich noch ſolange anhalten, bis eine Bele⸗ bung der wirtſchaftlichen Tätigkeit eine Ausdehnung oder Erneuerung von Betriebsſtätten erforderlich macht. Das Sparprogramm der Kommunen und die Einſchränkungen in der Gewährung ſtaatlicher Mittel hat die Bautätigkeit für öffentliche Zwecke ſtark gedrückt. Insbeſondere iſt im Tiefbau auch für die nächſte Zeit nur mit zögernder Auftragserteilung zu rechnen. Insgeſamt kann für 1930 mit Bau⸗ inveſtitionen in der Höhe von 7,5 Milliarden R. gegenüber 8,9 Milliarden.,“ im Jahre 1929 ge⸗ rechnet werden. Heimaltage Gründung eines Edenkoöbener Heimatbundes ange⸗ ſehen werden, der es ſich zur Aufgabe macht, Heimatkunde und Heimatpflege ſyſtema⸗ tiſch zu betreiben und all die Aufgaben zu über⸗ nehmen, die in dieſem Protokoll kurz angedeutet wurden. Es iſt von allergrößter Bedeutung für die Entwicklung unſeres Gemeinweſens, daß der Hei⸗ matbund in der Bevölkerung das nötige Verſtändnis und den nötigen Rückhalt findet. Daß der Heimat⸗ kunde und der Heimatpflege in unſerem engeren Umkreiſe Aufgaben genug harren, die ſie bearbeiten umd betreuen können, darüber herrſcht kein Zweifel. Von dieſen Erwägungen aus, die zur Veranſtaltung dieſes erſten Heimattages führten und ermutigt durch das mit der Gründung des Heimatbundes ge⸗ zeigte Eingehen auf ſeine Abſichten, beſchließt der Stadtrat heute, die Heimattage zu einer dauernden Einrichtung zu machen und ſie in regelmäßig wieder⸗ kehrenden Abſchnitten zu wiederholen. Anſchließend fand im Schafſaal ein Heimat⸗ abend ſtatt, zu dem alle Heimkehrenden erſchtenen waren. Die Feſtrede wurde von Bürgermeiſter Dr. Schwander gehalten. Am Sonntag morgen fand auf dem Friedhof eine Totengedenkfeier ſtatt, bei der Karl Martin aus Tiefenthal, ein Eden⸗ Frau Storeys Halsband Der Wirklichkeit nacherzählt von J. C. Waters⸗ Chicago Wenn das Gerücht nicht ſchon durch die ganze Stadt gelaufen wäre, ſo hätten doch alle, die ſich zu den oberen Kreiſen von St. John rechneten, aus dem geſellſchaftlichen Teil der Zeitungen erfahren, daß Fürſt und Fürſtin Rubetzkoi im erſten Hotel ab⸗ geſtiegen waren. Die Rubetzkois! Keiner Amerikanerin, die ein Haus machen wollte, brauchte es geſagt zu werden: Die Rubetzkois gehörten dem ruſſiſchen Hochadel an. Verbanden ſie nicht auch verwandtſchaftliche Bezie⸗ hungen mit den Romanows? Welche Ehre, daß ſie gerade St. John zum Aufenthalt gewählt hatten! Die Stadt wußte die Bevorzugung gebührend zu ſchätzen. Alles riß ſich um das Fürſtenpaar. Zum fünfzigſten Mal ſchon mußte es vom Rußland der Vorkriegszeit erzählen. Ueber Empfänge am Zarenhof, rieſige Feſte auf den Gütern der Rubetz⸗ kbis. Dann Krieg, Umſturz, Bolſchewiſten. Ja, hätten die Rubetzkvis nicht immer ein mitfühlendes Herz und eine offene Hand für ihre Muſchiks gehabt, ſo lägen ſie jetzt irgendwo verſcharrt als Opfer der Sowjets. Doch die Bauern ſchützten ſie gegen den Angriff der erſten Bolſchewiſtenhorde, verſteckten das Fürſtenpaar, das ſeinen unſchätzbaren Familien⸗ ſchmuck hatte retten können, und halfen ihm über die Grenze. Die Fürſtin zerdrückte eine Träne in weh⸗ mütiger Erinnerung an Jpan Jvanowitſch, Sergei Michatlowitſch und wie die Treuen ſonſt noch heißen mochten.— Die erſten zehn Jahre nach der Flucht hatte man in Europa zugebracht. Doch die Alte Welt war morſch und ſchläfrig. Nichts anzufangen mit den Leuten dort drüben. Deshalb ſchiffte man ſich eines Tages kurz entſchloſſen mit ſeinen Juwelen nach Amerika ein. Die Vereinigten Staaten waren doch etwas ganz anderes. Hier konnte ein ſtrebſamer Menſch noch vorwärts kommen. Beſonders in St. John. Eine feine Stadt mit großer Zukunft! So etwas kannte man in Europa gar nicht. Geſchmeichelt warf ſich St. John in die Bruſt. Ja, die Rubetzkois wollten ſich hier niederlaſſen. Einen Teil der Juwelen verkaufen und eine große Sache aufziehen. Was? Das wußte man noch nicht ſo recht. Vielleicht Land kaufen und Großfarmer werden. Vielleicht auch Maultierzucht treiben. Mauleſel von Miſſouri, ja, die waren eine Klaſſe füt ſich. Hatten ſie nicht den Krieg gewonnen drüben in Frankreich! St. John lächelte geſchmeichelt. Natürlich brachten die Zeitungen alle möglichen Interviews mit dem Fürſtenpaar. Nur der Lokal⸗ redakteur vom St. John Inquirer war der Anſicht, ein paar Zeilen im geſellſchaftlichen Teil genügten. Ueberhaupt ein merkwürdiger alter Kauz dieſer Bed⸗ dington. Kümmerte ſich den Teufel um ſo wichtige Dinge wie Geſellſchaften, Verlobungen, Hochzeiten 00 andere Ereigniſſe innerhalb der exkluſiven reiſe. Saß Beddington da eines Nachmittags zehn Mi⸗ nuten vor Redaktionsſchluß auf ſeinem Drehſchemel. Das Telephon klingelte.„Inquirer“ brummte Bed⸗ dington.„Hier Frau Storey.“ Ein bekannter Name. Der Mann, ſchwerreich, der Stadt.„Vielleicht intereſſiert es Sie, zu erfahren, daß die Fürſtin Rubetzkol ſich eines meiner Halsbän⸗ der angeeignet hat. Keine große Sache freilich, nur 15000 Dollar wert, aber doch eine recht peinliche An⸗ gelegenheit. Ich will die Dame nicht anzeigen. Sie verſtehen aber, daß ich die weitere Anweſenheit der Fürſtin in St. John nach dieſem bedauerlichen Vor⸗ fall nicht mehr für wünſchenswert halte. Eine kurze Notiz in Ihrer Zeitung dürfte genügen.“ Der alte Bebdington ſtaunte. Donnerwetter, ein gefundenes Freſſen für ihn. Senſation. Die lohnte ſchon eine Extraausgabe. Dieſe Blamage der Geſell⸗ ſchaft.„Hören Sie, verehrte Frau Storey, für eine kurze Notiz erſcheint mir die Sache doch zu wichtig. Ich werde ſofort einen Reporter zu Ihnen ſchicken, und wir laſſen ein Extrablatt los“.—„Nein, ſchicken Sie niemand. Ich will nämlich abreiſen. In ein paar Minuten. Der Wagen ſteht ſchon vor der Tür. Ich Die ſpielte eine große Rolle in fahre auf ein paar Monate nach Europa. Ich kann Ihnen die ganze Geſchichte gleich am Fernſprecher erzählen. Alſo, am Samstag gab ich dem Fürſten⸗ paar zu Ehren ein Abendeſſen. Die Fürſtin intereſ⸗ ſterte ſich für meinen Schmuck, und ich zeigte ihr alles Als ſich die Gäſte verabſchiedet hatten, vermißte ich ein Halsband. Nirgends zu finden. Am nächſten Nachmittag kommt das Stubenmädchen, das die Für⸗ ſtin neu eingeſtellt hatte und das lange Zeit bei meiner Schwägerin diente, zu mir:„Frau Storey, hier iſt Ihr Halsband. Ich ſah, wie die Fürſtin es in einen ihrer Schmuckkäſten legte, und habe es nachher fortgenommen.“ Ich war entſetzt. Dann rief ich die Fürſtin an. Ich hörte, wie ſie am Fernſprecher bei⸗ nahe weinte:„Zeigen Sie mich nicht an, Frau Storey! Das Halsband gefiel mir ſo gut, und ich wollte eine Kopie danach machen laſſen, um es Ihnen wieder zu geben“. Ich habe ihr verſprochen, die Poli⸗ zei nicht zu benachrichtigen, aber ich möchte unſere Geſellſchaft vor der Fürſtin warnen“.„Beſten Dank, Frau Storey“. Beddington hängte, gegen ſeine Gewohnheit ein wenig aufgeregt, den Hörer an. „Knapp“, wandte er ſich dann an ſeinen Gehilfen, einen jungen Reporter,„Knapp, ſo eine Senſation! Schreiben Sie, damit es noch in die Abendausgabe kommt:„Eine Fürſtin, die Juwelen Erlauben Sie mal“, unterbrach Knapp ſeinen erſtaunten Chef und griff nach dem Hörer; „Fräulein, können Sie mir nicht die Nummer des Teilnehmers angeben, der eben mit uns ſprach? Jal Vielen Dank. Miſter Beddington, laſſen Sie die Finger von der Meldung. In einer halben Stunde hören Sie von mir. Es wird ein ſchönes Extrablatt geben!“ John Knapp verſchwand, ehe ihn ſein ver⸗ dutzter Chef aufhalten konnte. N Zehn Minuten ſpäter trat der Reporter unan⸗ gemeldet in Begleitung eines Poligeioffiziers in das Hotelzimmer der Fürſtin Rubetzkoi:„Entſchuldigen Sie den Ueberfall. Ich wollte nur das Geſpräch fortſetzen, das Sie eben mit unſerem Lokalredakteur führten.“—„Herr, was fällt Ihnen ein? In meine Zimmer zu dringen! Wer ſind Sie? Mit wem ſoll Nachbargebiete Nationalſozialiſten machen Worms unſicher ö sw. Worms, 30. Juli. Seit Anfang Juli betä⸗ tigen ſich die hieſigen Nationalſozialiſten wiederum in höchſt raudihafter Weiſe und machen mit Anrem⸗ pelungen und Anſammlungen der Polizei das Leben ſchwer, ſodaß zur Wiederherſtellung der Sicherheit in letzter Zeit öfter von der Polizei gegen dieſe Tät⸗ lichkeiten eingeſchritten werden mußte. Wie immer, ſind die Kommuniſten teils als Angriffsobjekt, teils als in der Abwehr in dieſe Vorgänge verwickelt. So wurde ſchon Anfang Juli einem S..⸗Mann ein mit 9 Schuß geladener Revolver abgenommen. Dann wurde von mehreren S..⸗Leuten ein Kommuniſt nächtlicherweile mit vorgehaltenem Revolver über⸗ fallen und bedroht. In der Nacht vom 19. zum 20. Juli wurde von mehreren Dutzend S..⸗Leuten ein regelrechter bewaffneter Ueberfall auf Kri⸗ minalbeamte gemacht, die nur mit der Pi⸗ ſto le in der Hand die Situation retten konnten. Die Unterſuchung der Täter auf Waffen förderte zutage: 1 Walzenrevolver, 1 Browning, 1 Gummiknüppel, 1 Schlagring, 1 Stemmeiſen, 2 ſtarke Tiſchbeine und ſchließlich eine ganze Anzahl kurzer Lattenſtücke und fauſtgroßer Steine. Den Verletzungen erlegen * Alzey, 30. Juli. Im Kreoskrankenhaus ſtarb an den Verletzungen eines Hufſchlages der Njährige Dienſtknecht Karl Ebert. Dem Knecht wurde, als er ein Pferd anbinden wollte, durch Hufſchlag des Tieres die Schädeldecke zertrümmert. Um welche Zeit kommt„Graf Zeppelin“ nach Darmſtadt? sw. Darmſtadt, 30. Juli. Es beſteht Unklarheit darüber, um welche Zeit das Luftſchiff„Graf Zeppe⸗ lin“ am Sonntag nach Darmſtadt kommt. Von einer Seite wird behauptet in den Abendſtunden, von an⸗ derer Seite am Vormittag. Auf Erkundigung an zuſtändiger Stelle erfahren wir. daß das Luftſchiff bei günſtigem Wetter in den frühen Mittags⸗ ſtunden eintrifft und landet. Bei ungünſtigem Wetter allerdings dürfte die Landung erſt am Abend erfolgen. Heimatforſcher Hermann Diehl 7 * Groß⸗Gerau, 30. Juli. Der Heimatforſcher und Ehrenbürger der Stadt Groß⸗Gerau, Wilhelm Her⸗ mann Diehl, iſt geſtern Nacht an den Folgen einer Krankheit, die er ſich in den letzten Tagen zugezogen hatte geſtorben. Die Stadt Groß⸗Gerau verliert den bedeutendoͤſten Bürger und verdienſtvollen Heimat⸗ forſcher, der ſein ganzes Leben für die Geltung des Gerauer Landes gewidmet hatte. Er war der Grün⸗ der des Heimatmuſeums und der Verfaſſer der Hei⸗ matchronik. Billiges Brot * Rodenbach(Bezirksamt Lohr a. Main), 30. Juli Infolge der ſtarken Konkurrenz im hieſigen Bäcker⸗ gewerbe wurde der Preis für Kornbrot auf 0,90 Mk. herabgeſetzt. N Opfer trüber Familienverhältniſſe * Frankfurt a.., 31. Juli. Die in der Börne⸗ ſtraße wohnende Ehefrau Thereſe Müßig ver⸗ giftete ſich- und ihr Kind in der Nacht zum Mitt⸗ woch in der Wohnung von Bekannten im Sandweg mit Gas. Als die Tat entdeckt wurde, war das Kind, ein dreijähriger Junge, bereits tot, während die Frau noch Lebenszeichen von ſich gab und mit einer ſchweren Gasvergiftung ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußte. Die Tat dürfte auf zerrüttete Familienverhältniſſe zurückzuführen ſein. Schluß des redaktionellen Teils 885578 . vo Sunlicht Seife . ich geſprochen haben? Schutzmann, befreien Sie mich von der Gegenwart dieſes Menſchen!“—„Augen⸗ blick“, meinte John Knapp.„Es tut mir leid, daß ich Sie nicht bei Ihrem richtigen Namen anſprechen kann. Daß Sie weder Rubetzkot heißen noch Fürſtin ſind, werden Sie ebenſo zugeben müſſen wie die Tatſache, daß Sie uns einen Bären aufbinden und ſpäter eine Beleidigungsklage wegen falſcher Be⸗ ſchuldigungen an den Hals jagen wollten. So ein paar zehntauſend Dollar Schadenerſatz, nicht wahr? Herr Leutnant, vielleicht übernehmen Sie jetzt die Führung des Geſprächs, nachdem Sie meine Be⸗ ſchuldigung gehört haben.“ Der Reſt war eine große Senſation. Ein Extra⸗ blatt des Inquirers berichtete mit trockenen Worten, die beſſer wirkten als der ſchärfſte Sarkasmus, daß die Fürſtin Rubetzkoi eine ruſſiſche Schwindlerin war, die wegen verſchiedener Hochſtapelsien mit ihrem Partner ſteckbrieflich geſucht wurde. Die Bla⸗ mage der Geſellſchaft war grenzenlos. „Menſch!“ wunderte ſich am Abend Beddington. „Knapp, wie haben Sie das herausgebracht?“— „Sehr einfach. Eine halbe Stunde bevor die Gau⸗ nerin bei uns anrief, las ich in einem Konkurrenz⸗ blatt, daß Frau Storey heute morgen ſchon über Newyork nach Europa abgereiſt iſt. Die Nummer, die mir die Fernſprechdame angab, war die des Hotels der Fürſtin, und den Reſt beſorgte das Ver⸗ brecheralbum. Na, Miſter Beddington, wie wäre es, wenn Sie mir eine Zulage bewirkten?“—„Wird gemacht“, rieb ſich Beddington die Hände. Draußen auf der Straße brüllten die Zeitungsjungen:„Sen⸗ ſation. Der Inquirer entlarvt ein Hochſtaplerpaar!“ Auf Abzahlung „Sieh doch mal, was ich mir für einen wunder⸗ baren Radiobapparat gekauft habe— ſpottbillig!— acht Mark jeden Monat!“ „Und wieviel Monate lang mußt Du bezahlen?“ „Ach— das habe ich ganz vergeſſen zu fragen.“ (Tees „ neo . e e. — aa dee neee eee 1 Donnerstag, den 31. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 348 Nachrichten aus Baden Schwerer Autounfall dreier Heidelberger in Bayern * Heidelberg, 30. Juli. Auf der Staatsſtraße Weilheim München geriet am Sonntag abend ein pon dem Ingenieur Gg. Baade aus Heidel⸗ berg geſteuertes Auto kurz vor Pöcking in einer Kurve bei dem Verſuch, einen anderen Kraftwagen zu überholen, ins Schleudern und prallte auf einen Baum auf. Der Wagen, von dem Teile noch 20 Meter weit ins Feld flogen, wurde zertrüm⸗ mer t. Der mitfahrende Kaufmann Rob. h lotzky aus Gründwald wurde getötet, der Führer Baade erlitt ſchwere Verletzungen, ebenſo der Kaufmann J. Gg. Dannemann aus Heidelberg und ſeine Gattin. Kauſtiſche Soda ſtatt Zucker Nußloch, 31. Juli. In einem unbewachten Augenblick hat hier das vierjährige Töchterchen des Taglöhners Jakob Rückemann anſtatt Zucker kauſtiſche Soda gegeſſen. Das Kind mußte ſo⸗ fort dem Heidelberger Krankenhaus zugeführt wer⸗ den. Das Arbeitshaus Kißlau wird Heilanſtalt * Mingolsheim bei Bruchſal, 30. Juli. Wie ver⸗ lautet, wird die weibliche Abteilung des Ar⸗ beitshauſes Kiß lau, die in der letzten Zeit nur noch einen Inſaſſen aufwies, am 1. Auguſt auf⸗ gehoben und in eine weibliche Abteilung der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch umgeſtaltet werden. Durch dieſe Sparmaßnahme, die Kißlau zum Teil ſeines Charakters als Arbeitshaus entkleidet, wird in Wiesloch die ſonſt notwendig gewordene bau⸗ liche Erweiterung der weiblichen Abteilung vermieden werden können. Warnungsſignal der Lokomotive überhört * Ubſtadt bei Bruchſal, 30. Juli. Als der Zug der Nebenbahn Bruchſal— Menzingen den Uebergang der Hauptſtrecke Bruchſal— Heidelberg bei Übſtadt um 12.38 Uhr paſſierte, fuhr ein mit ſechs Per⸗ ſonen beſetztes Auto, von Bruchſal kommend, in den Zug. Das Auto wurde von der Lokomotive erfaßt und ungefähr 10 bis 15 Meter geſchleift und vollſtändig zertrümmert. Außer einer Dame, die ſchwere innere Verletzungen davon⸗ trug, kamen die übrigen Inſaſſen mit dem Schrecken davon. Der Führer des Autos, das aus Braun⸗ ſchweig ſtammt, hat anſcheinend das Signal der herankommenden Lokomotive überhört. Da die Lokomotive der Nebenbahn entgleiſte, konnte der Zug ſeine Fahrt nicht fortſetzen. Warnung vor einem Betrüger * Karlsruhe, 30. Juli. In den letzten Tagen hat der 32 Jahre alte Heinrich Engelhardt aus Bruchſal größere Beſtellungen auf Befrei⸗ ungspoſtkarten aufgegeben. Die Aufträge teu⸗ gen gefälſchte Unterſchriften von Führern der Sa⸗ nitätskolonnen. Von den beſtellten Karten nahm er gleich eine größere Anzahl im Wert von 400 Mark mit. Gleichzeitig ließ er ſich von dem Geſchädigten 25 Mark als Gratifikation geben. Falls der Betrüger beim Vertrieb der Karten beobachtet wird, wolle ſeine Feſtnahme veranlaßt werden. Wer iſt die Tote? * Karlsruhe, 30. Juli. Am Dienstag wurde aus dem Stichkanal in der Nähe des Rheins eine unbekannte weibliche Leiche geländet, die etwa 814 Tage im Waſſer gelegen hat. Die Tote iſt etwa 25—30 Jahre alt, 1,68 Meter groß, hat dunkel⸗ braunen Bubikopf und mehrere künſtliche Zähne und Goldkronen. Sie trug hell⸗ und dunkelbraun geſtreif⸗ ten und karrierten Mantel, blaues Samtkleid mit großem Gürtelſchloß und an Schmuck einen gol⸗ denen, dünnen Siegelring mit Monogramm D. W. Brand eines Rieſenbaggers * Iſtein, 30. Juli. Geſtern entſtand durch Kurz⸗ ſchluß ein großes Schadenfeuer an einem ameri⸗ kaniſchen Kranen bagger, der an dem gegen⸗ überliegenden Ufer beim Bau des elſäſſiſchen Seiten⸗ kanals aufgeſtellt iſt. Der Bagger brannte vollſtän⸗ dig zuſammen, da noch die Rohölvorräte ſich ent⸗ zündet hatten. Menſchen kamen zum Glück nicht zu Schaden. Angetreuer Bankbeamter Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolf hard Im Angeklagtenverſchlag des Schöffengerichts ſtand geſtern nachmittag ein bleicher Mann, der früher ſehr flott gelebt und das Leben in vollen Zügen genoſſen hatte. Er hatte nicht nur ſeine junge Frau vernachläſſigt, ſondern auch Beziehungen zu einer hieſigen verheirateten Frau angeknüpft, iſt in zweifelhaften Wirtſchaften verkehrt und hatte ſehr vie l Geld für Rennwetten ausgegeben. Es iſt der 42 Jahre alte frühere Bankbeamte Rudolf Brönneke, der wegen Betrugs und Urkun⸗ denfälſchung bei einer hieſigen Bank ſeit 28. Mai 1930 im Bezirksgefängnis in Unterſuchungs⸗ haf t ſitzt. Brönneke hatte in ſeiner Eigenſchaft als Bank⸗ buchhalter einer hieſigen Großbank in der Zeit vom April 1920 bis 27. Sept. 1929 ſtrafbare Handlungen begangen. Vom 10. April 1920 bis 30. April 1922 hatte er Buchungsbelege mit frei erfundenem Text hergeſtellt, und dieſe Belege mit den Unterſchriften der zeichnungsberechtigten Vorgeſetzten verſehen laſſen. Dieſe Buchungsbelege lauteten jeweils auf Ueberweiſung von Geldbeträgen auf das Konto Brönneke und erreichten einen Geſamtbetrag von 206 199 Papiermark= 28 429 Goldmark. Um ſeine Unredlichkeiten zu verdunkeln und ſich die Vorteile ſeiner ſtrafbaren Handlungen zu ſichern, belaſtete Br. auf den bei der Bank geführten Konto⸗ blättern mit den der Gutſchrift entſprechenden Poſten und radierte ſie nach Abſtimmung des Kontos mit dem Journal wieder aus. In der Zeit vom 3. April 1925 bis zum 27. April 1929 hatte Br. auf gleiche Weiſe wieder Buchungs⸗ belege hergeſtellt, wobei er jedoch infolge Einführung eines neuen Buchhaltungsſyſtems keine Unterſchrift, ſondern nur noch Kontrollzeichen falſch angefertigt hatte. Durch unterſchobene Belege hatte er die Gutſchrift von insgeſamt 24891 Mk. auf ſeinem Konto bewirkt. Er täuſchte dabei ſeine Vorgeſetzten bei der Abſtimmung durch die Einſetzung ſogen. „offener Poſten“, wodurch er es verſtanden hatte, eine eingehende Prü⸗ fung zu verhindern. Die falſchen Poſten wurden von ihm wieder herausradiert und die gefälſchten Belege von ihm beſeitigt, obwohl ihm dabei bewußt geweſen war, daß er der Bank die Verfolgung ihrer Anſprüche ſehr erſchwert hatte. Vorſitzender zum Angeklagten: der dringende Verdacht, daß Sie noch Geldbeträge verſteckt haben. Der Angeklagte verneint dies und beteuert, kein Geld mehr zu haben. Aus der weiteren Vernehmung iſt erwähnens⸗ wert, daß der Angeklagte im Jahre 1915 zu der hie⸗ ſigen Großbank kam, vom Militär reklamiert wurde und zuletzt einen Monatsgehalt von netto 390 Mk. hatte. Er iſt der Sohn eines Landwirts und hat eine tüchtige und fleißige Frau. l Staatsanwalt Dr. Oettinger beantragte bei der Schwere der Vergehen eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren und 6 Monaten und die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Rechtsanwalt Dr. Katz appellierte an die Richter, den Angeklagten durch eine ſchwere Beſtra⸗ fung nicht noch unglücklicher zu machen, als er ſchon ſei und erſuchte um gelinde Beſtrafung. Das Urteil lautete, wie bereits im geſtrigen Abendblatt kurz mitgeteilt, auf eine Gefängnis ⸗ ſtraße von 2 Jahren und zur Tragung der Koſten. Es beſteht irgendwie 1 Konkursverbrechen Der Angeklagte Brund A. wurde beſchuldigt, zum Nachteil feiner Gläubiger Vermögensſtücke verheim⸗ licht und beſeitigt zu haben. Er hatte in Mannheim ein Geſchäft gegründet, wurde 1925 zahlungs⸗ unfähig, weshalb am 14. 9. 1925 über ſein Vermögen der Konkurs eröffnet werden mußte. Darauf flüchtete A. ins Ausland, kehrte aber wieder zurück und hat ſich von 1926 bis zu ſeiner Verhaftung zu Beginn ds. Is. in Frankfurt a. M. verborgen gehalten. A. wurde vorgeworfen, daß er trotz größter Ueberſchuldung am 4. 4. 1925 einen Betrag von 2500 Mark und am 9. Mai 1925 eine Summe von 400 Mk. von ſeinem Bankkonto abgehoben habe. Von dieſem Geld bekam ſeine damalige Angeſtellte, die heutige mitangeklagte Margarethe Amalie S. ſofort 2000 Mark als fingierte Rückzahlung für ein von ihr gegebenes Darlehen in gleicher Höhe. In Wirklichkeit hatte die S. das an A. gegebene Dar⸗ lehen in Höhe von 3000 Mk. laut deſſen Buchführung bereits am 27. Mai 1925 zurrückerhalten. Dadurch ſind den Gläubigern 2000 Mk. widerrechtlich entzogen worden. A. hatte weiterhin ſeinem Vermögen 900 Mark entnommen, um ſich mit dieſem Geld den Un⸗ terhalt zu ſichern, da er aus der Konkursmaſſe für ſich nichts zu erhoffen hatte. Kurz vor der gericht⸗ lichen Konkurseröffnung hatte A. ſeiner Mutter 900 Mark gegeben nebſt 40 Mk. Zinſen. Auch die S. ſoll angeſichts des Zuſammenbruchs noch 480 Mk. angeb⸗ lich rückſtändigen Gehalt erhalten haben. Der Angeklagte Bruno A. ſtammt aus Zellingen in Bayern und lebt ſeit 1925 getrennt von ſeiner Ehefrau. Seit 29. Januar 1930 ſttzt er in Unter⸗ ſuchungshaft. Die mitangeklagte frühere Angeſtellte Margarete Amalie S. iſt gebürtige Mannheimerin und zog dann nach dem Zuſammenbruch des Ge⸗ ſchäfts des A. nach Frankfurt. Nach dem Gutachten von Bücherreviſor Dr. Fluch kritiſterte Staatsanwalt Dr. Gerard das Ver⸗ halten, die Buchführung und die Geſchäftsführung des A. ſehr ſcharf. In jämmerlicher und kläglicher Weiſe habe der Angeklagte durch Lügen ſeine arme Mutter belaſtet, die von der Fürſorgeunterſtützung lebe. Schon aus dieſem Grunde verdiene der Ange⸗ klagte keine mildernden Umſtände, auch keine Anrech⸗ nung der Unterſuchungs haft. Sein Antrag lautete auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr. .⸗A. Dr. Weindel nannte die Vergehen ſeines Mandanten harmlos und erſuchte infolgedeſſen um mildernde Umſtände und um eine gelinde Gefängnis⸗ ſtrafe..⸗A. Fetſch beantragte, die Angeklagte S. zu einer Geldͤſtrafe zu verurteilen. a Das Urteil: Der Angeklagte A. wird zu einer Gefängnisſtrafe von 8 Monaten abzüglich 6 Monate Unter⸗ ſuchungshaft und die Angeklagte S. zu einer Geld⸗ ſtrafe von 150 Mek. verurteilt. Da der Angeklagte A. ſ. Zt. ins Ausland flüchtete, beſtand für das Ge⸗ richt keine Möglichkeit, den Haftbefehl aufzuheben. ch. Urteil im Wormſer Aufruhr⸗Prozeß In der Berufungsverhandlung über die Wormſer Januar⸗Krawalle wurde geſtern das Urteil ge⸗ fällt. Der preußiſche kommuniſtiſche Landtagsabg. Müller wurde zu neun Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Er war in erſter Inſtanz zu einem Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt geweſen. Die beiden kommuniſtiſchen Wormſer Stadtverordneten Haas und Habermehl wurden freigeſpro⸗ chen. Haas hatte in erſter Inſtanz ein Jahr Ge⸗ fängnis erhalten. Die Angeklagten Dehoff, Jeck und Paraſchewſki erhielten je ſechs Monate Gefäng⸗ nis, der Angeklagte Neubauer wurde zu 50„ Geld⸗ ſtrafe verurteilt. In zwölf Fällen erfolgte Frei⸗ ſprechung. Das abgeänderte Urteil iſt daraus ver⸗ ſtändlich, daß das Gericht in dem Verhalten des ver⸗ abſchiedeten Polizeibirektors Klapproth verſchis⸗ dene Mängel feſtſtellte. i & 8 Berufungsverhandlung gegen Hybridenpflanzer. Vor der Strafkammer des Landgerichts Landau wird am 16. Aug. eine große Berufungsverhandlung gegen eine Anzahl Landwirte aus Berg ſtatt⸗ finden, die vom Amtsgericht Kandel wegen verbo⸗ tenen Anbaues von Amerikanerreben verurteilt wor⸗ den waren. Wiederſehensfeier in Schwetzingen L. Schwetzingen, 30. Juli. Am kommenden Sams⸗ tag und Sonntag findet hier die Wiederſehens⸗ feier des ehem. Brigade⸗Erſatzbataillons 84 ſtatt. Die Veranſtaltung wird in einfachem Rahmen be⸗ gangen.— Der Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege iſt an die Stadtverwaltung wegen Schaffung eines dritten Sportplatzes auf dem Wege der Notſtandsarbeit herangetreten. Die ſport⸗ lichen Verhältniſſe machen hier dringend die Erwei⸗ terung der Sportplatzan lagen notwendig, da vier große Vereine und die Schulen mit den zwet ſeitherigen Plätzen auskommen müſſen. Am 11. Aug. werden die Verfaſſungswettkämpfe ausgetragen; eine beſondere Sportwerbewoche wird noch abgehalten, die Durchführung der Jugendwettkämpfe wird den Schulen übertragen.— Die Oberrealſchule Schwetzingen ſteht mit ihrer Schülerzahl von 430 an 25. Stelle der 63 Vollanſtalten Badens. Die Anſtalt wurde im letzten Schuljahr wiederum von 26 Schü⸗ lern mehr beſucht. * Seckenheim, 20. Juli. Beim Baden im Neckar ertrank geſtern abend kurz vor 7 Uhr der 18fähr. Jakob Noe, Sohn des Töpfermeiſters Jakob Noe. Obwohl der Junge des Schwimmens un⸗ kundig war, verſuchte er es trotzdem, den Neckar zu durchwaten. An manchen Stellen geht dies ja bet Seckenheim, aber trotzdem iſt Vorſicht geboten. Die tiefen Löcher im Flußbett werden den Nicht⸗ ſchwimmer immer wieder zum Verhängnis. Der junge Noe ertrank, ohne daß ihm hätte Hilfe zuteil werden können. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht geländet werden. 7 Donnerstag, 31. Juli ee„Libelle“: 15,30 Uhr Tanztee, 20 Uhr Ka⸗ arett. Friedrichspark: Konzert 20.30 Uhr. öln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,30 uhr Speyer—Ger⸗ mersheim und zurück; 19,45 Uhr Abendfahrt 2 Std. Lichtſpiele: Alhambra:„Wiener Herzen“.— Scala: „Mädchen am Kreuz“. Univerſum:„Der Herrgotts⸗ ſchnitzer von Oberammergau“.— Gloria ⸗Palaſt: „Harrys Liebesneſt“.— Polaſt⸗Theater:„Heute Nacht— eventuell“.— Schauburg:„Die Worſchauer Zitadelle“.— Roxy ⸗ Theater:„Drei Leidenſchaften“, — Capitol: ee Lux“. 5 Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 7—19 Uhr.— Planetarium; 15 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein Pegel 28 28. 28 80, 61.] Tegar-Wegel] 2827. 30. 1. Vaſel 2507,86.5502 85½2 10 Schufterinſe!.20.08 2,89 3 062,94 Maragem.19.38 59084 Fehl 382.45 350 4 404.20 Jaa.840.088.83 Maan 5856.46.4742 Flecingen 9.90920 Mannheim.77.82.37 5,175.34 Heilbronn.39129 1,0120 Kaub 328.17 J,48.54 3,4 1 Köln.328,14 3,20.458,36 Waſſerwärme des Rheins 17 C Schluß des redaktionellen Teils Geſchäftliche Mitteilungen * Senſation im Roſengarten zu Mannheim. Alle, die ſich irgendwie für Autos, alte oder neue, intereſſieren, werden vom.—9. Auguſt im Roſengarten etwas Beſonderes, noch nie Dageweſenes ſehen, ſo daß ein Beſuch, ja ſelbſt eine Reiſe nach Mannheim, ſich lohnt. Alles was ein Auto⸗ ſportler ſucht, wird er finden, Fahrzeuge deutſcher und ausländiſcher Weltmarken: Wanderer, Opel, Chrysler, Fiat, Dixi, Mercedes, Chevrolet, Buick, Eſſex uſw., auch Zweck⸗ fahrzeuge: Liefer⸗ und Laſtwoagen und zwar in Preis⸗ lagen von 400/ bis 4500 l. Auch bietet die Gebraucht⸗ wagenverkaufsſchau beſonders günſtige Gelegenheit, eine Anzahl fabrikneuer Autos erſter Weltmarken als Ein⸗ führungswagen unter voller Garantie mit erheblichen reisnachläſſen zu erwerben. Der Eintritt in die„Gewa“ iſt für jedermann frei.(Näheres ſiehe Anzeige.) 8 1¹9 * Der Winzerverein Königsbach, deſſen vorzügliche Na⸗ turweine einen hervorragenden Ruf beſitzen, hat ſich ent⸗ ſchloſſen, in Mannheim einen Originalausſchank zu er⸗ richten. Wie aus dem heutigen Inſeratenteil erſichtlich, hat Herr H. Reith von dem bekannten Weinhaus Hütte 4, den Ausſchank übernommen. 10 288 8) Was ist b) Kaisers 9 AnHeHHSHUNEHE 1 mit unseren cheimnisvolle straße Schwe d KO 575 5 d Bedi geren Seim fenen Filielen Heke Jungbuschstr.[Marktstr. F 2, 1 Meerfeldstr. 19 Mittelstr. 55 8 Friedrichstr. 14 Ludwigshafen, Ludwigstr. 75-77 Stelustr. 2, Ecke Prinzregenten; en, Mannheimer Str. 16. 4 Qu 2, 13 Se 5 5 4 126% 872 6. Seite. Nr. 348 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 31. Juli 1930 halb iſt es gerade die deutſche Wirtſchaft, die unter m Druck der Weltwirtſchaftskriſe heftiger zu leiden hat die meiſten anderen Wirtſchaftsgebiete der Welt?— Wenn wir uns der Unterſuchung des vorſtehend in die einer Frage gebrachten, in ſeinen Auswirkungen die enz jedes einzelnen Deutſchen auf das intimſte berüh⸗ en Problems zuwenden, ſo iſt es zunächſt notwendig, ie Entſtehungsurſachen der heute über den ganzen Erd⸗ rbreiteten Depreſſtonserſcheinungen zu erinnern. Die wirtſchaft ſteht in einer die Rentabilität vieler ihrer Einzelteile auf das äußerſte gefährdenden Abſatzkriſe. Dieſe on entſtand durch den Doppelvorgang jahrelang an⸗ r Preisſteigerungen auf der induſtriellen Seite der rerzeugung, und einer gleichzeitigen baiſſierenden eſtaltung auf den landwirtſchaftlichen und rohſtoff⸗ zebieten derſelben, welche vielfach das Niveau der 5 Frobuktionsunkoſten nicht mehr erreicht. Die Folgen dteſer Auseinanderentwicklung in der Preisbildung der beiden großen Produk⸗ tions gruppen der Welt äußerten ſich zunächſt in zu⸗ en Einnahmeausfällen der internationalen Roh⸗ erzeugenden und landwirtſchaftlichen Betriebe, die ) künſtliche Hilfsmaßnahmen(3. B. durch den kanadi⸗ Getreidepool, die britiſche Kautſchukreſtriktion, die bra⸗ tiſche Kaffeevaloriſation) auf die Dauer nicht aufzuhal⸗ varen, dann aber— infolge des logiſcher Weiſe kon⸗ nt fortſchrettenden Verfalls der Kaufkraft der agrariſch⸗ ſtofflichen Wirtſchaftsſeite— in einer beſonders in letz⸗ ter Zeit ſcharf in die Erſcheinung tretenden Verſchlechterung des induſtriellen Abſatzmarktes. Landwirtſchaftsnot und Weltwirtſchaftskriſe Jeder einzelne dieſer beiden miteinander offenſichtlich disharmonierenden, die Weltwirtſchaftslage in ihrer Ge⸗ ſamtheit auf das äußerſte beeinflußenden Preisgeſtaltungs⸗ vorgänge iſt nun mit der letzten Epoche der deutſchen Wirt⸗ ſchaftsentwicklung auf das innigſte verknüpft. Und zwar was unſere Landwirtſchaft angeht, durch folgende Zuſam⸗ menhänge und Abhängigkeiten: Die landwirtſchaftliche und rohſtoffliche Gütererzeugung der Welt ſteht ſeit dem Kriege unter dem Einfluß eines auf Ueberproduktion beruhenden, im Verhältnis zur Nachfrage viel zu hohen Angebotes. Was ſpeziell die landwirt⸗ ſchaftliche Uueberproduktion, insbeſondere die⸗ jenige von Weizen, Roggen, Hafer anbetrifft, ſo beruht die⸗ ſelbe auf den ungeheueren Möglichkeiten, die das nord⸗ amerikaniſche, ſüdamerikaniſche und auſtraliſche Latifun⸗ dienſyſtem der Maſſen⸗Getreideerzeugung bietet. Die Ausſichten eines erfolgreichen Wettbewer⸗ bes des deutſchen Landwirtes mit jener unvergleichlich viel billiger produzieren⸗ den Ueberſee konkurrenz find völlig aus⸗ ſichts los. Während die Produktionskoſten unſerer Agrarbetriebe ſeit Kriegsende(durch Zinſen, Steuern, So⸗ zialausgaben, Löhne) in unaufhörlichem Steigen geblieben ſind, vermag der Soziallaſten nicht kennende und gering be⸗ ſteuerte kanadiſche, amerikaniſche oder argentiniſche Groß⸗ beſttz durch weitgehende Maſchiniſierung ſeiner Wirtſchaft auch weitgehend an Löhnen zu ſparen. Das letztgenannte Verfahren rentiert ſich aber nur angeſichts der un⸗ geheueren Ausdehnung der mit gleicher Frucht beſtellten überſeeiſchen Liegen ⸗ ſchaften, die man auf Hunderte von Kilometern durch⸗ ſtreifen kann, ohne etwas anderes als ein und dieſelbe Ge⸗ treideart zu erblicken. Für deutſche Verhältniſſe kommen dieſe amerikaniſchen Methoden der Maſchiniſierung und Motoriſierung nur in beſcheidenſter Abſchwächung in Frage. Und nicht allein wegen des großen Prozentſatzes, den kleine und kleinſte Bauerngüter innerhalb unſerer Geſamt⸗Land⸗ wirtſchaft aufweiſen(nach letzten Veröffentlichungen des Deutſchen Landwirtſchaftsrates entſtammen volle 65 v. H. des deutſchen Marktangebotes den Getreide⸗Kleingütern mit 5 bis 100 Hektar Nutzfläche!), ſondern auch deshalb, weil ſelbſt unſer im Vergleich zu genannten überſeeiſchen Lati⸗ fundien an Umfang unbedeutender Großgrundbeſitz den amerikaniſierten Bewirtſchaftungsſtil wirtſchaftlich zu tra⸗ gen nicht in der Lage wäre. Aehnlich ungünſtig wie in der deutſchen Getreidewirtſchaft lagen bis vor kurzem noch die Rentabilitätsverhältniſſe faſt ſämtlicher anderen Wirtſchafts⸗ zweige unſerer Landwirtſchaft, insbeſondere diejenigen der Viehhaltung, der Meiereien, der Geflügel⸗ und der Eier⸗ wirtſchaft. Auf die beſonderen Verhältniſſe der Rohſtoſſ⸗ erzeugung in der Welt und in Deutſchland ſei unſere ver⸗ gleichende Unterſuchung bei der relativ geringen Bedeutung derſelben für das deutſche Wirtſchaftsganze nicht ausgedehnt. Bemerkt ſei, daß„Kohle“ und„Eiſen“ in dieſer Betrachtung dem Sammelbegriff:„Induſtrie“ einzurechnen ſind. Aus zwei Gründen mußte ſich die land⸗ wirtſchaftliche Depreſſion auf die Verfaſ⸗ ſung des induſtriellen Abſatzmarktes in Deutſchland noch ungünſtiger auswirken als in den übrigen Agrarländern der Welt. Einmal weil die Agrarkriſe(mit ihrer Folgeerſcheinung des Niederganges der landwirtſchaftlichen Kaufkraft) aus vor⸗ ſtehend geſchilderten Urſachen bei uns noch erheblich härter in die Erſcheinung trat als in anderen zwar auch unter dem Ueberhandnehmen des internationalen Angebotes leidenden, aber unter leichteren Verhältniſſen produzierenden Wirt⸗ ſchaftsgebieten. Dann aber, und ſicherlich nicht weniger, in⸗ folge der induſtriellen Lohnpolitik der deutſchen Gewerk⸗ ſchaften, die im Gegenſatz zu derjenigen der franzöſiſchen und ſeit einiger Zeit auch der engliſchen Arbeiterſchaft, weſentlich dazu beitrug, die Preisſpanne zwiſchen dem deut⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Agrarprodukt noch weiter und klaffen⸗ der zu geſtalten, als es in den meiſten anderen Ländern der Fall iſt. Mit dem Inkrafttreten der landwirtſchaftlichen Hilfs⸗ maßnahmen iſt zweifellos ein weiter Schritt zur Geſundung der deutſchen Geſamtwirtſchaft getan. Dieſe Maßnahmen dienen direkt der Wiederherſtellung der Rente unſerer Agrarbetriebe und damit zugleich indirekt der Stärkung des Warenabſatzes der deutſchen Induſtrie. Bei aller Wür⸗ digung des Geleiſteten wird man ſich indeſſen darüber klar ſein müſſen, daß der Landwirtſchaftsſanierung lediglich die Bedeutung einer Teilaktion zukommt, die an der Wieder⸗ aufrichtung unſerer Geſamtwirtſchaft nur Unzulängliches leiſten kann, ſobald ſie nicht von der induſtriellen Seite her durch lohnpolitiſche, ſozialpolitiſche und ſteuerliche Maß⸗ regeln zu durchgreifender Senkung der ſeit Kriegsende über⸗ ſteigerten Produktionsunkoſten ergänzt wird. * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 30. Juli. Bei ſehr guter Anfuhr und ebenfalls ſehr guter Nachfrage wurden folgende Preiſe genannt: Birnen, 1. Sorte 2027, 2. Sorte 10—20; Aepfel, 1. Sorte 1888, 2. Sorte 10-18; Zwetſchgen 12—18; Bühler Zwetſchgen 19—24; Reineclauden 1218; Früh⸗Mirabellen 29—38; Pftrſiche Kabinett 50—60, 1. Sorte 3950, 2. Sorte 30—34; Stachelbeeren 10—18; Johannis⸗ beeren 10, Sauerkirſchen 18; Stangenbohnen 14—19 Pfg. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 30. Juli. Pflau⸗ men 15—17; Mirabellen 30, Tomaten 21—25; Erbſen 12—24; Buſchbohnen—10; Stangenbohnen 15—22; Karotten—37 Rotkraut—8,5; Weißkraut—3,75;, Wirſing 1. Sorte 1013, 2. Sorte—7 Rettiche—7; Kopfſalat—7; Endi⸗ vien—8: Blumenkohl 15—35; Salat⸗Gurken—10; Ein⸗ lege⸗Gurken per 100 Stück 30—95; Salat⸗Gurken, 3. Sorte —2,25 Pfennig. Anfuhr gut, Abſatz ſchleppend. Zwangs ⸗Verſteigerung. Freitag. den 1. Auguſt 1930. nachm. 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, G 6, 2. gegen hare Zahlung 1. Vollſtreckungswege öſſentlich verſteigern: 1 Brennabor⸗Anto 6/25 PS, 1 Klavier, 1 Schreibmaſchine, Grammophon, Möbel F berhanf een dis cpgmoagaagaaggadunananganggamdanpmddandannaagaannanngan Leanne inn, an den Planpen, neben der Hauptpost ec IlN e nra rn u. Verſch. 4487 Mannheim, 30. 7. 30. Strümpfe u. Socken Weißzwaren und Wäsche Damen-, Kleider- u. 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Runstseiden- Wäsche„ unstsesdene Frnrag. cke,.35 Verbreitere Deinen Kundenkreis durch An- zeigen in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Slati Karien Mein lieber Mann, unser guter Vater, Herr Heinrich Rothweiler wurde uns unerwartet rasch durch den Tod ent. rissen In tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen: Fram Elise Nothweiller Mannheim(S 1, 16), den 31. Juli 1930 Danlsagung Für die so liebevolle und überaus herzliche Teil- nahme, die bei dem Hinscheiden unserer teuren, nun in Gott ruhenden Frau Luise Neis geb. Schneckenburger uns in 80 reichem Masse, sowohl persönlich als auch schriftlich entgegengebracht wurden, sowie für die prachtvollen Kranz: und Blumenspenden, ebenso für die wohltuenden Worte des Trostes durch Herrn Stadtvikar SCHMIDT, sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank Mannheim, den 30. Juli 1830 Die tieltrauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet Freitag, den 1. August, nach- elgelee 2. pd. Elmer. 83 mittags 2 Uhr, von der Leichenhalle aus statt 8 1 9 5 21 N mlttelstark, 1. Pfd. Dose.— Stengensporgel 1 50/0-Pfd.-Dose 1 eugnisabschriften u. Vervielfältigungen NMalkammerer 80 prompt und billig im Hundertmorgen, Lller Schreibbüro N 4. 17 Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, dag unsere liebe Tante, Frau Marie Heid 8 geb. Steflan nach kurzem Leiden, ibrem Gat- ten in die Ewigkeit gefolgt ist Mannheim(Schwetsingerstr. 128) den 30. Juli 1930 Die trauernden Hinterbliebenen Puddingpulver Venile 25 und Nandel-Pfd.- Pck. Malzkeffee Pfd.. 28 Fuſterſlocken 2 Pfd. 45 Neues Sauerkraut 1 Pfd. 15 Olsardinen/ Club 2008. 85 mme Jexsäumen Sie nidit Suppenhühner u. junge Hahnen eintreffend A Die Beerdigung findet am Freitag, den 1. August 1930, nachm. ½2 Uhr von der hiesig. Leichenhalle aus statt 80 N Ger legßferi 2 Tageri urisSerer Salson-Ausverkauf Zu besuctier.. Unsere Preise sind radikal herabgeseizt! Ller 38 Pfd.—85 Weinessig Flomenschmalz garanflerf rein, Delikatesskäse 6 Eden 60 Landjäger Cervelatwurst Hochfeine Plelſnen 45 Karton, 125 Gremm, 0, Saure Bonbons 25 2 dar 45 Pfd..58 4 Sparsame Fallen Reisende! 8 kaufen jetzt ihren Bedarf an 10294 Verschled. Nlschung., ½PId. 5 Zigarren, Zigaretten sowie 6 sämtliche Rauch-, Kau- und Schnupftabake Tep Ich- 8 besonders billig beim 9 9 1. 8 5 Zigarren- Bender Aus 1 l. lephon 22440 Au 2, 7 gegründet 1903 N — 8 5 . s — — — 5 emma e 0 81 r.. 00 e er E „ 1 — 5 Donnerstag, den 31. Juli 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 348 Aus der Pfalz Gelddiebſtahl— Die Fenſterläden ausgehängt —0— Ludwigshafen, 31. Juli. In der Zeit vom Dienstag zum Mittwoch iſt aus der Wohnung einer Familie im Stadtteil Nord aus einem unverſchloſ⸗ ſenen Schrank ein Geldbetrag von 1200 Mark geſtohlen worden. Das Geld beſteht aus 101 Dollar und 800 Mark deutſchem Geld. Als Täter dürfte ein Hauſierer in Frage kommen.— In der vergangenen Nacht wurden an einem Hauſe in der Kaiſerallee aus der zu ebener Erde gelegenen Wohnung alle Fenſterläden ausgehängt und teilweiſe geſtohlen.— Geſtern abend wurde in der Kaiſerallee ein junger Radfahrer von einem Straßenbahnwagen angefahren, gegen einen Lei⸗ tungsmaſt geſchleudert und ſchwer verletzt. Hohes Alter * Büchelberg(Bez.⸗Amt Germersheim) 30. Juli. Am heutigen Tag beging der Kriegsveteran von 1866 und 1870 Franz Mährlein in voller geiſtiger und körperlicher Friſche und Geſundheit ſeinen 90. Ge⸗ burtstag. Er iſt der älteſte Bürger der Gemeinde. 5. Burgfeſt in Wachenheim * Wachenheim, 30. Juli. Wie aus dem Anzeigen⸗ teil erſichtlich, ergeht vom Verſchönerungs⸗ und Verkehrsverein Wachenheim Einladung zu dem wie alljährlich, ſtattfindenden Wachenheimer Burg⸗ feſt am Sonntag, den 3. Auguſt. Unſer weinfrohes Städtchen, hat wie kein anderes an der Haardt, in der Haupt⸗ und Bahnhofſtraße einen einheitlichen Blumenſchmuck durchgeführt, ſo daß es eine Freude iſt, die prächtig entfaltete Blumenpracht beim Durchwandern zu bewundern. Der Vereinsleitung iſt es gelungen, den Bellemer Heiner für dieſen Tag zu gewinnen, der die Gäſte mit ernſten und heiteren Vorträgen erfreuen wird. Weiter wird u. a. eine Szene aus dem früheren Burgleben, be⸗ titelt„Das Weinlehen“ verfaßt von Fr. Erb zur Uraufführung gelangen. Anſprachen, Männer⸗ chöre, gemeinſame Liedervorträge und Volkstänze werden das Programm ergänzen. Nach Beendigung des Feuerwerks iſt bengaliſche Beleuchtung und Tanz auf der Burg. Nichtbeachtung einer kleinen Wunde * Bad Dürkheim, 31. Juli. Durch Sonnen⸗ brand hatte ſich die Tochter des Winzers Adam Ferkel eine Wunde am Arm zugezogen, die ſie jedoch nicht genügend beachtete. Es ſtellte ſich durch Infektion Blutvergiftung ein, an deren Fol⸗ gen das Mädchen fetzt ſtarb. Beginn der Pfefferminz⸗Ernte * Geinsheim bei Neuſtadt a. d.., 31. Juli. Der erſte Schnitt der pfälziſchen Pfeffer minzernte, der in vollem Gange iſt, liefert eine erſtklaſſige Ware, die eine beſonders gute Blatten wicklung ge⸗ nommen hat. Beſondere Nachfrage hat noch nicht eingeſetzt. Vereinzelt wurde gedörrte Ware in kleinen Mengen zu 80—90 Mark je Zentner verkauft. Schwere Verkehrsunfälle * Edenkoben, 30. Juli. Am Montag abend ſtieß der Motorradfahrer Chriſtmann aus Lindenberg, der eine zu Beſuch hier weilende junge Dame aus Frankfurt a. M. auf dem Sozius hatte, mit einem Laſtauto zuſammen. Chr. erlitt einen Beinbruch, der Beifahrerin wurde das rechte Bein abgeriſſen. Beide Verletzte mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zur Dörrenbacher Bluttat * Landau, 31. Juli. Zu der ſchweren Bluttat in Dörrenbach, die ſich dort Ende der vergangenen Woche zugetragen hat, teilt die Juſtizpreſſeſtelle mit, daß die bisherigen Ermittlungen folgenden Sachver⸗ halt ergeben haben: Von einem Stelldichein der Frau Fauth mit einem anderen Manne unmittelbar vor der Tat iſt keine Rede. Der Ehemann Fauth ſtand vielmehr am 283. Juli früh 5 Uhr auf. Er hatte einen kurzen Wortwechſel mit ſeiner noch zu Bett liegenden Ehefrau, die er über die Gründe ihres ſpäten Nachhauſekommens am Abend zuvor befragte. Im Verlaufe dieſer Auseinander⸗ ſetzung ſtach er der im Bett liegenden Frau zwei⸗ mal in die Seite und verſuchte, ihr auch in den Hals zu ſtechen. Gegen den Täter wird zurzeit die Vorunterſuchung geführt. Er befindet ſich im Lan⸗ bauer Gefängnis. Das Befinden der Frau iſt immer 5 5 und gibt zu den ſchlimmſten Befürchtungen nlaß. Anſtiftung zum Mord * Homburg, 31. Juli. Wegen Anſtiftung zum Mord wurde die Kellnerin Katharina Steimer. aus Wemmetsweiler verhaftet. Sie wird beſchuldigt, den Maurer Otto Schneider, der am 7. Juli vom Schwurgericht Kaiſerslautern zum Tode verurteilt wurde, weil er ſein uneheliches Kind mit Eſſig⸗ eſſenz vergiftet hatte, zu dieſer Tat getrieben zu haben. Ihre Verhaftung erfolgte auf Grund eines Steckbriefes der Staatsanwaltſchaft Saar⸗ brücken bei der Entlaſſung aus dem Krankenhaus, in dem ſie Aufnahme gefunden hatte. 555 * Neuſtadt a.., 30. Juli. In einer Ausſchuß⸗ ſitzung der Bezirksſparkaſſe wurde der An⸗ kauf des am Neptunplatz gelegenen Bankhauſes der Firma Grohs⸗ Henrich abgeſchloſſen. Als Kauf⸗ preis werden 100000 Mark genannt. Die gegen⸗ wärtigen Räume der Kaſſe erweiſen ſich für den ge⸗ ſteigerten Verkehr als nicht ausreichend. . 5 Auch am zweiten Tage der Internationalen Mannheimer Tenniswettkämpfe war das Wetter dem Veranſtalter gut geſinnt. Zwar beeinträchtigte auch geſtern wieder ein hef⸗ tiger Wind die Spiele, aber oͤafür blieb die Veranſtaltung wenigſtens vom Regen verſchont. Abermals hatte ſich eine anſehnliche Zuſchauermenge auf der herrlich gelegenen Grün⸗Weiß⸗Anlage eingefunden, wo ſich auch diesmal hervorragende Kämpfe abſpielten. Wie zu erwarten, wurde die Begegnung mit den Italienern zu einer noch härteren Probe, wenn Mannheim auch am Mittwoch abermals zu zwei Gewinnpunkten kam. Hätten die Gäſte allerdings auch die Doppelſpiele in ſtärſter Beſetzung beſtritten, ſo wären die Einheimiſchen kaum zu ihren Erfolgen gekommen. So aber trat de Stefani im Doppel nicht an, da er ſich nach den ſchweren, erfolgreichen Kämpfen von Pforzheim für die am Freitag beginnenden Weltmeiſterſchaften der Studenten in Darmſtadt ſchonen wollte. Schade, daß wir das italieniſche Davispokalpaar nicht im Kampf ſehen konnten, aber es gab auch ſo intereſſante Be⸗ gegnungen genug. Faſt alle Spiele waren äußerſt hart um⸗ ſtritten, was am beſten die Tatſache beweiſt, daß vier der ſechs Spiele erſt nach Dreiſatzkampf gewonnen wurden, wie auch der Endſieg der Italiener mit:2 Punkten,:7 Sätzen und 76:69 Spielen deutlich die geringe Differenz in der gegenſeitigen Spielſtärke wiedergibt. Dr. Buß ſiegt wieder im 1. Satz Wie gegen Malfroy konnte Dr. Buß auch gegen den Zweiten der italieniſchen Rangliſte zu einem noch beacht⸗ licheren Satzgewinn kommen. Mannheims Spitzenſpieler war aber auch im 1. Satz in ganz hervorragender Form. Sein Spiel unterſchied ſich recht vorteilhaft von dem geſtri⸗ gen ſtreng durchgeführten Grundlinienſpiel. Der Mann⸗ heimer iſt ſofort gut im Schlag und greift vor allem die linke Seite ſeines Gegners an. De Stefani, der„Nur⸗ Vorhänder“— er wechſelt bekanntlich blitzſchnell ſeinen Schläger von der rechten in die linke Hand und umgekehrt—, iſt zwar auch hier überaus ſicher, kommt aber doch nicht recht zum Angriff und muß die beiden erſten Spiele dem Mann⸗ heimer überlaſſen. Dann holt der Italiener auf, doch Dr. Buß kann bis 716 immer knapp in Front bleiben. Mit:7 itbernimmt de Stefani erſtmals die Führung, doch Dr. Buß, der auch gegen den nicht allzu laufluſtigen Gegner wirkungs⸗ volles Netzſpiel zeigt und durch famoſe Stopphälle manchen Punkt erringt, gewinnt die nächſten drei Spiele und damit den 1. Satz. Im folgenden Satz dominiert de Stefani und paſſiert den Mannheimer mit prächtigen Längsbällen; ſehr ſchnell hat der Italiener mit:1 den Gleichſtand erreicht. Im entſcheidenden 3. Satz läßt de Stefani ſeinen Gegner nicht mehr in Front kommen. Bis drei beide kann Dr. Buß jeweils den Gleichſtand erzwingen, aber dann macht der Italiener Ernſt und ſichert ſich mit:3 den Endſieg. Es war wohl das ſchönſte Spiel des Mittwochs und brachte vor allem die erfreuliche Feſtſtellung, daß Mannheims Spitzen⸗ ſpieler auf dem beſten Wege iſt, ſich den Erforderniſſen des modernen Tennis mehr und mehr anzupaſſen. Wie in kaum einem anderen Sport macht ſich ſelbſt heute immer noch bei der überwiegenden Zahl unſerer erſtklaſſigen Spie⸗ ler das lange Fehlen der ausländiſchen Konkurrenz be⸗ merkbar. Deutſche Hochſchul⸗Meiſterſchafts-Regatta Im Rahmen der Internationalen Akademiſchen Hoch⸗ ſchulmeiſterſchaften, die am Sonntag(8. Aug.) auf der glei⸗ chen Strecke ausgerudert werden, fanden in Frankfurt am Mittwoch die Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften ſtatt aus deren Ergebnis die Mannſchaften für den Internat. Wett⸗ bewerb, ausgewählt werden dürften. Das Wetter war günſtig, leichter Gegenwird aus Weſten. Der Beſuch war verhältnismäßig gut für einen Wochentag. Die Hochſchul⸗ regatta, die ſeither in Frankfurt ſich in aller Stille vollzog, kam diesmal unter der Leitung des Frankfurter Regatta⸗ vereins zu erweiterter Geltung. Der Frankfurter Regatta⸗ verein hatte in entgegenkommender Weiſe die Tribüne und alle Einrichungen ſeiner großen Regatta ſtehen laſſen. und für die beiden Hochſchulregatten zur Verfügung geſtellt. Als Schieds⸗ und Zielrichter waren bewährte alte aus dem Akademikerſtand hervorgegangene Rennruderer tätig. Die Ergebniſſe: Vierer o. Steuermann. 1. Univerſität Frankfurt(Go garten, Weil, Eichenauer, Steup):25 2. Techniſche Hoch⸗ ſchule Dresden:41. Geſchloſſenes Rennen. Bei 1500 Meter übernimmt Frankfurt die Führung und gewinnt ſicher. Dresden hält aus Verſehen kurz vor dem Ziel an, wodurch der große Zeitunterſchied hervorgerufen iſt. Jungmaun⸗Bierer. 1. Univerſität Frankfurt a. M. (Zimpert, Rath, Schönfelder, Diefenbach Holl):02,4; 2. Univerſttät Breslau aufgegeben. Frankfurt nimmt gleich die Führung, Breslan bleibt infolge Fehlzugs zurück und gibt auf. Stilrudern im Gig⸗Doppelvierer für Studentinnen. 1. Univerſität Berlin:11,67; 2. Univerſität Bonn 2 91,5105; 3. Univperſität Bonn 4 27,5:9,16; 4. Univerſität Frankfurt 26:8,66. Vierer. 1. Akademiſcher R. Kl. Berlin:19; 2. Univerſi⸗ tät Frankfurt 10:03,2; Univerſität Breslau und Weſtfäliſche Wilhelms⸗Univerſität Münſter aufgegeben. Das Rennen wurde bei plötzlich aufkommendem Wind gerudert. Mün⸗ ſter nahm zunächſt die Führung vor Univerſität Frankfurt. Bei 1200 Meter zog ſich das Feld ſtark auseinander. Die Berliner Akademiker in einem hochliegenden Boot nahmen entſcheidende Führung. Breslau und Münſter gaben bald das Rennen auf. Akademiſcher R. Kl. Berlin gewann ganz überlegen. Einer. 1. Düſſelborfer RV.(Weimar):48,4; 2. Heidel⸗ berger Rel. 10:80,2. Weimar geht gleich in Führung und gewinnt in ausgezeichneter Form rudernd überlegen. Renn⸗Gig⸗Achter. 1. Deutſche Burſchenſchaft Berlin :56,60; 2. Akabemiſche Turnverbindung„Tutskonia“ Frank⸗ furt a. M.:19. Die ſchön zuſammenrudernde Deutſche denniskammf Mannheim Mannheim gewinnt die beiden Doppelſpiele Gruppi Univorfitari.4 Weitere Italienerſiege Die Gäſte triumphierten auch in den übrigen Einzel⸗ ſpielen. Del Bono gab an Ofan keinen Satz ab, ob⸗ wohl faſt alle Spiele weit härter umſtritten waren, als es das ziemlich glatte:3,:2 vermuten läßt. Wie in den ſtbrigen Spielen gab die größere Wendigkeit der jungen italieniſchen Studenten, für die Mannheim ein letztes gu⸗ tes Training für Darmſtadt bedeutete, den entſcheidenden Ausſchlag. So mußte ſich Klopfer trotz guter Leiſtungen und einem Satzgewinn noch einer 210⸗Führung im 3. Satz dem energiſchen Spiel von Sartorio beugen. Auch Kleinlogel, der gegen de Minerbi den 1. Satz glatb:1 gewonnen hatte, wurde nachher von dem Italiener mit:3, 678 geſchlagen. Der deutſche Juniorenmeiſter ver⸗ riet auch diesmal wieder ſehr gute Anlagen, aber noch iſt ſein Spiel zu unausgeglichen, vor allem fehlt der Rück⸗ hand noch der nötige Schliff. Zwei Doppelſiege Nachdem de Stefani zum Doppel nicht antrat, ſtiegen hier die Siegeschancen der Mannheimer nicht unbeträcht⸗ lich. Es zeigte ſich denn auch, daß die Umbeſetzungen und Schwächungen der beiden Paare die Spielſtärke zu ehr beeinträchtigten, als daß die Gäſte gegen die weit beſſer harmonierenden Doppel der Einheimiſchen zum Sieg kommen konnten. 5 Das Mannheimer Spitzenpaar Dr. Buß⸗Ofan holte ſich denn auch gegen del Bono⸗Sartor to einen äu⸗ ßerſt ſicheren Sieg. Ueber:0,:2 fiel der 1. Satz glatt mit:2 an die Einheimiſchen, die im 2. Satz kurze Zeit nachließen, was den Gäſten eine:2⸗Führung einbrachte. Dann aber dominierten die weit beſſer harmonierenden Mannheimer wieder, zumal del Bono in Sartorio nicht die nötige Unterſtützung fand und ſich daher auch ſelbſt nicht übermäßig anſtrengte. Mit 623 fiel dieſes Wettſpiel und damit der 1. Punkt an Mannheim. Im zweiten Doppel hatten die Gäſte ihren Kapitän Sovorgnon, der zuvor den Heidelberger Verger 614, 6˙2 ſchlagen konnte, eingeſtellt, der ſich aber als zu ſchwach erwies, um mit de Minerbi gegen Klopfer ⸗ Kleinlogel erfolgreich zu ſein. Die Einheimiſchen ka⸗ men mit:1 ſchnell zum Gewinn des 1. Satzes. Dann aber ſanden ſie ſich gar nicht mehr zuſammen und mußten, zum Teil auch beide verürgert und luſtlos ſpielend, den nächſten ohne Spielgewinn abgeben. Im 3. Satz hatte Klopfer durch überlegene Taktik bereits eine:1 Führung errungen, als die Italiener nochmals aufholten. Bei:2 hotten die Mannheimer ſechs Matchbälle, aber auch dieſes und das nächſte Spiel fiel nochmals on die Gäſte. Mit:4 holten ſich die Einheimiſchen dann aber doch den Sieg und den zweiten Punkt für Mannheim. 5 Dieſe zweitägige Veranſtaltung hat vor allem auch ge⸗ zeigt, daß in Mannheim ein ſtarkes Intereſſe für wert⸗ volle internotionale Begegnungen beſteht, ſo daß man wohl noch öfter ein derartiges„Riſiko“ eingehen wird. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: Dr. Buß— de Stefoni(Italien) 10:8,:6,:6 Ofan— del Bond(Italien]:6,:6 Klopfer— Sartorio(Italien):8,:6,:6 Kleinlogel— de Minerbi(Italien):1,:6,:6 Herrendoppel: Dr. Buß⸗Ofan— del Bono⸗Sartorio(Italien):2,:8 Klopfer⸗Kleinlogel— de Minerbi⸗Sarvorgnon 621, 06, 624 Geſamtergebnis:. Mannheim— Gruppi Univerſitari Faſeiſti:4 Punkte, :9 Sätze, 69:76 Spiele. h. C—OiAAA ³·¹1 A ³ ꝙ ³ ³ uiid Burſchenſchaft Berlin, geht bald in Führung und gewinnt ſicher gegen die Akademiſche Turnverbindung„Tuiskonia“ Frankfurt. Achter: 1. Akademiſcher Rail. Bonn:24; 2. Akademiſcher Rl. Berlin:28,8; 3. Univerſität Breslau 734,2; 4. Uni⸗ verſität Frankfurt 748,4. Die Boote gehen geſchloſſen ab. Rhenus Bonn nimmt gleich die Führung vor Univerſität Breslau, Akad. Rökl. Berlin dicht auf, Frankfurt liegt an letzter Stelle. Rhenus dehnt ſeinen Vorſprung langſam aus. Berlin verweiſt Breslau auf den dritten Platz. Frankfurt folgt außer dem geſchloſſenen Feld. Rhenus Bonn geht bei 1500 Meter in klare Führung und weiſt mit ſchöner, ſouberer Zuſammenarbeit und ſchwungvollem Rudern den Anprall der Berliner ſicher ab und gewinnt mit anderthalb Längen. Die Meloungen zur Weltmeiſterſchaft Für die am Samstag und Sonntag in Fraukfurt a. M. zur Durchführung kommende Weltmeiſterſchaftsregatta der e hat Deutſchland die folgenden Meldungen ab⸗ gegeben: Einer: Weimar(Düſſeldorf) oder v. Düſterloh(Magde⸗ burg); 4 Sovekeweler, v. Düſterloh⸗Butzh(Alt Werder Magde⸗ urg); Riemenzweier: Wild⸗Friſch(Heidelberger RK.) Vierer ohne Steuermann: Univerſität Frankfurt; Vierer mit Steuermann: ARC. Berlin oder Univerſttät Münſter; Achter: Ac. Rhenus Bonn. Die Meldungen zu den Deutſchen Rudermeiſterſchaſten Amicitia Mannheim meldet 2 Vierer und den Achter Zu der am Sonntag, den 10. Auguſt auf dem Langen See in Berlin Grünau ſtattfindenden Deutſchen Meiſter⸗ ſchaftsregatta ſind die Meldungen nicht ſo zahlreich ein⸗ gelaufen, wie vielfach erwartet wurde. Dafür haben aber auch nur Mannſchaften gemeldet, die tatſächlich dite Berech⸗ tigung dazu haben, ſich im Kampfe um die höchſten Ehren, die der deutſche Ruderſport zu vergeben hat, zu meſſen. Um die zwiſchen den einzelnen Meiſterſchaftsrennen liegenden Zwangspauſen auszufüllen, ſind je zwet Junioren⸗ und Jungmannrennen eingelegt, die ſehr ſchwach beſetzt ſind. Trotz der Niederlagen im Vierer in Hamburg gilt der Mannheimer R. V. Amicitia, der ſeine im vergangenen Jahre erworbenen dͤret Meiſtertitel verteidigt, als Favorit. Die Vierer haben ſich in den letzten zwei Wochen ausgezeich⸗ net entwickelt und zeigen ſich heute in einer vielverſpre⸗ chenden Form. Zu den Jungmannrennen hat der Lud⸗ wigshafener R. V. ſeine Meldungen abgegeben, um ſeinen ſieggewohnten jungen Ruderern noch einmal die Gelegen⸗ heit zu geben, ſich gegen die beſte norddeutſche Klaſſe meſſen. Das Meldeergebnis: i Vierer ohne Steuermann.(Meiſterſchaftsrennen): 1. Ber⸗ liner R. V. Alemannia; 2. Berliner R. C. Hellas; 3. Ber⸗ liner R..; 4. Mannheimer R. V. Amicktia. Jungmannachter: 1. Berliner R..; 2. Ludwigshafener R..; 3. Favorite⸗Hammonia Hamburg; 4. Turngemeinde Berlin; 5. R. G. Wiking Berlin. Einer.(Meiſterſchaftsrennen): 1. R. V. Wiking Linz (Loſert); 2. Der Hamburger R. C.(Ulrici); 3. Magdeburger R. G.(Staufenbiel); 4. Frankfurter R. G. Oberrad(Paul); 5. Gubener R. C.(Dohme); 6. R. Vg. Altweroͤ'er Magdeburg (Buhtz); 7. Berliner R. C.(Boetzelen); 8. R. Vg. Altwerder Magdeburg(von Düſterlho). Junior⸗Vierer: 1. R. C. Alemannia Hamburg; 2. Akad. R. C. Berlin. Vierer mit Steuermann.(Meiſterſchaftsrennen): 1. R. C. am Wannſee Berlin; 2. Frankfurter R. G. Germanka; 3. Berliner RC. 4. Mannheimer R. V. Amtieſtia; 5. R. V. Frieſen Berlin. Jungmann⸗Vierer: 1. Berliner R. G. 1884; 2. Berliner R. C. Hellas; 3. Ludwigshafener R. V. Zweier o. Steuermann.(Meiſterſchaftsrennen): 1. Hei⸗ delblerger R..; 2. Waſſerſpt. B. Düſſeldorf; 3. Ber⸗ liner R. C. Brandenburgia; 4. R. V. Boruſſia Königsberg; 5. R. G. Hanſa Hamburg; 6. Berliner R. C. Viktorta. Innior⸗Achter: 1. R. C. am Wannſee Berlin; 2. Ber⸗ liner R..; 3. R. G. Wiking Berlin; 4. Akad. R. C. Ber⸗ lin; 5. Turngemeinde Berlin. Doppelzweier.(Meiſterſchaftsrennen): 1. R. Vg. Alt⸗ werder Magdeburg; 2. Friedrichshagener R..; 3. Waſſer⸗ ſport.⸗V. Godesberg; 4. R. C. Askania Berlin. Achter.(Meiſterſchaftsrennen): 1. Spindlersfelder R. V. Sturmvogel; 2. R. C. am Wannſee Berlin; 3. Berliner R. C. Hellas; 4. Berliner R..; 5. Mannheimer R. V. Amicitia; 5. Mainz⸗Kaſteler Rr G. Turnen Turufeſtvorbereitungen der Gauvereine Die Leitung des Mannheimer Turngaues hatte vor Beginn des ſonntäglichen Kinderturnens nochmals die Vertreter ihrer Vereine, die faſt reſtlos vertreten waren, zu einer Beſprechung über das öffentliche Auftreten beim Landesturnen zuſammengerufen. Es handelte ſich hierbet in erſter Linie darum, wie das Einholen des Kreisbanners am Freitag, den 38. Auguſt zur Uebergabe im Schloßhof würdig geſtaltet werden kann, wie auch der Fackelzug im Anſchluß daran, wenn die Dunkelheit eingetreten iſt, im Einzelnen beſprochen und feſtgelegt wurde. In ganz be⸗ ſonderem Maße aber galt die Aufmerkſamkeit, die Gliede⸗ rung und Anteilnahme des Mannheimer Turngaues am Feſtzug, der in den Vormittagsſtunden des 10. Auguſt alſo am Hauptfeſtſonntag durchgeführt wird. Da der feſt⸗ gebende Turngau neben der turneriſchen Beteiligung, die bereits durch die Fachwarte bis ins Einzelne geregelt iſt, ſeine Aufmerkſamkeit ſchenkt, ſollten ſich auch öie Rahmen⸗ veranſtaltungen beim Landesturnen dem Geſamtprogramm wirkſam eingliedern. Pferd eſport Krefeld(30. Jult) 1. Preis von Hinsbeck. Für Zweijährige. 3000. 1200 Meter. 1. Bresges Oſterfreude(Zimmermann), 2. Schlüſſeltreiben, 3. Feldgeſchrei. Ferner: Kröſus, Seil⸗ trommel, Wilma. Toto 23, Platz 16, 24. 2. Hülſerberg⸗Jagbreunen. Für Dreijährige. 3000%, 3000 Meter. 1. Lindts Auerbalz(Janek), 2. Spitzweg, 3. Sinumbra, 4. Schwertleite. Ferner: Hornſcheid, Capel⸗ Ius, Pontia, Segur, Eiderdaune, Majaki, Geſperre, Berg⸗ ſchüler, Denker. Toto 138, Platz 21, 15, 18, 67. 3. Preis von Waldniel. 3000 /, 1400 Meter. 1. Geſt. Röttgens Goldener Ehrenſchild(Höllein), 2. Poſtillon, 3. Reichstag. Ferner: Tirano, Bundſchuh, S.., Leib⸗ küraſſier, Arlette. Toto 56, Platz 17, 16, 13. 4. Samt⸗ und Seide⸗Preis. Ehrenpreis und 5000, 2000 Meter. 1. Geſt. Mydlinhovens Hohenſyburg(Bug), 2. Nobelmann, 3. Meiſterpolier. Ferner: Avitus, Cſampas, Porto Flip, Audi. Toto 36, Platz 14, 16. 5. Hüttenpark⸗Jagdreunen. Ausgleich 3. 3000%, 3700 Meter. 1. Backus Ingham(Broda fr.), 2. Geeſtlände⸗ rin, 3. Neck. Ferner: Fechtmeiſter, Myſidor, Maltheſer⸗ kreuz, Polyhymnia, Rambla, Troßdirne. T. 74, Pl. 24,27,21. 6. Rheinberg⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 3000, 2400 M. 1. Eichholz Gaukelei(Neumann), 2. Clauswalde, 3. Nem⸗ rod. Ferner: Bandola, Sternkarte, Norge, Irene, Grenz⸗ bote, Heiduck. Toto 69, Platz 21, 23, 63. 7. Kapellen⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 3000 /, 1400 Meter. 1. Abteilung: 1. Schüttes Apis(Klotz), 2. Florfta, 3g. Froher Mut. Ferner: Teufelsjunge, Lauſitzer, Pilgerin, Index, Giftmiſcher. Totp 97, Platz 27, 21, 38. 2. Abt e i⸗ lung: 1. Schunks Schutzherr(de Vlugt), 2. Sturmbock, 3. Miami. Ferner: Woher, Jernpaß, Maikater, Tante Lehmann, Hetmann, Frageſpiel. Toto 58, Platz 21, 20, 47. Boxen Al Brown beſiegt Bernasconi Der auch in Europa beſtbekaunte Neger Al Brown, Weltmeiſter im Bantamgewichtsboxen, trug in Newyork über zehn Runden einen haushohen Punktſieg über den früheren Europametiſter Bernascont⸗Italien davon. Schluß des redaktionellen Teils 55 Heilwirkend Peter Rixius önbfl, Mannheim, Fensprocher 26796 und 26797 Wilhelm Müller jun. U 4, 25, fetnsprecher 216386 und 21642 Chefredakteur, Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton i. V. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige Franz Kircher 9 und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei Ritaporto —— 5 15 579 Paar haben wir im Preis herabgesetzt Restposten bis zu 60% billiger! Mannheim Carl Fritz. Cie Breitestr H 8 A Donnerstag, 2 31. Juli 1930 Kraftwerk Rheinau AG. Wieder 8 v. H. Dividende Haushaltungsſtrom⸗ abgabe um 18 v. H. geſtiegen Das Kraftwerk Rheinau Ach. verzeichnet auf 31. März 1930 einſchließlich 45 201(8237)/ Gewinnvortrag einen von 991 011 auf 815 176 ¼ geſunkenen Rohertrag. Der Wertverminderungsrücklage wurden diesmal vorweg nur 196 136/ gegen 478 358%¼ zugeführt, während Zinſen und Hausverwaltungen 113 604(64 849)/ beanſpruchten, ſo daß trotz des verringerten Rohertrages ein von 447 803 auf 505 436 erhöhter Rein gewinn verbleibt. Der diesmal nach Hohen ſyburg bei Hagen einbe⸗ rufenen GV. am 22. September wird die Ausſchüttung von wieder 8 v. H. Dividende auf das AK. von 4 Mill.„/ in Vorſchlag gebracht. 5 v. H. gleich 85272%, ſollen der geſetzlichen Rücklage und wieder 50 000„/ dem Wohlfahrtsſtock zugeführt werden, ſo daß für Neuvortrag 39 952/ verbleiben. Die nutzbare Stromabga be ſtieg im Geſchäfts⸗ jahr 192930 von 43 346 540 1786 55 e 48 698 487 Wh, um 13 v. H. Das Ergebnis wurde durch die Auswirkungen der Wir tſchofts lage, vorüber⸗ gehende Produktionseinſchränkungen und auch dauernde Betriebseinſtellungen, ung ü m ſſti g beeinflußt. Trotzdem ſtieg die Stromabgabe an Haushaltungen um 18 v. H.(im Vorjahre 23 v..). 62 v. H. der Kleinob⸗ nehmer(54 v..) beziehen nunmehr den Strom nach dem „Grunodgebühren⸗(Zimmerzahl) Tarif“. Der Verbrauch dieſer Abnehmergruppe betrug 2,34 Millionen Wh oder 8, v. H. des Geſamtumſatzes an Haushaltſtrom. Der Aus bau der Sktromverteilungsan lagen, zwecks Erhöhung der Betriebsſicherheit und der Leiſtungs⸗ fähigkeit, wurde fortgeſetzt. Die Ma ſchinenan lage in R hein au, die bisher in Reſerve ſtand, wurde nach Freigabe ſeitens des Großkraftwerkes aus gebaut. Bei einem Jahresſtrombezug von 52107 786 EWh 45 818 279) und einer Jahreshöchſtloſt von 10 866 E Wh 10 570) ſtellt ſich die diesjährige Benutzungsſtun⸗ denzahl auf 4795(4395). Der Unterſchied zwiſchen der bezogenen und der nutzbar abgegebenen Strommenge betrug 6 469 340 Wh, oder 6,08 v. H.(5,39). Am 31. März waren fämtliche 9s Städte, Vororte un d Gemein⸗ den des Verſorgungsgebietes dem Kraft⸗ werk angeſchloſſen. Sieben Städte und Gemeinden beziehen den Strom als Wiederverkäufer, 34 haben ſich in der Licht⸗ und Kraftverſorgung Wiesloch e Gem. b. H. Wies⸗ loch zuſammengeſchloſſen; in 52 Städten, Vororten und Ge⸗ meinden iſt die Geſellſchaft Eigentümerin Her Ortsnetz⸗ anlagen und liefert den Strom unmittelbar an die Ab⸗ nehmer. Aus der Bilanz lin Mill.): Anlagen 6,40(5,78), Verwaltungsgebäude 0,14(0,12), Debitoren, Bankguthaben und Vorauszahlungen 1,27(4,56), Waren 9,5(0,13). Auf der Gegenſeite geſetzl. Rücklage 0,10(0,08), Wertminde⸗ rungs⸗ und Neuerungsrücklage 1,79(1,61), Kreditoren 1,32 4,27), Wohlfahrtsſtock 0,26(0,20), Schlußſumme 8,4(7,66). * Halbjahresbilanz der Schweizeriſchen Bankgeſellſchaft. Nach der Halbjahresbilanz der Schweizeriſchen Bankgeſell⸗ ſchaft ſtellt ſich die Bilanzſumme für das erſte Halbjahr 1930 auf 1013 Mill. Schw. Fr. gegenüber 992 Mill. Schw. Fr. im letzten Halbjahr 1929. Die Entwicklung habe ſich im Vergleich mit den letzten Jahren etwas verlangſamt, was mit der gedrückten Wirtſchaftslage in Zuſammenhang ſteht. Die Debitoren, die Jahr für Jahr bedeutend zugenommen hätten, ſeien um 33 Mill. Schw. Fr. auf 482 Mill. Schw. Fr. zurückgegangen. Die Kreditoren hätten ſich von 378 Mill. Schw. Fr. am Ende Juni 1929 auf 461 Mill. Schw. Fr. im Juni 1930 erhöht. Dieſe Tatſache wird mit dem ſchleppen⸗ den Abſatz im Wirtſchaftsleben, der größere Kreditbedürf⸗ niſſe zur Folge gehabt hätte, begründet. * Preußag verzichtet auf Wiederaufbau in Vienenburg. Der Preußag hat unmittelbar nach der Vienenburger K taſtrophe eine Schachtbaufirma beauftragt, ein Wiederauf⸗ bauprofekt für bie Schächte II und III auszuarbeiten. Be⸗ reits jetzt läßt ſich überſehen, daß die Preußag die im Kali⸗ wirtſchaftsgeſetz vorgeſehene Verzichterklärung für die Wie⸗ derinbetriebnahme der Schächte ausſprechen wird, weil die bisherigen Unterſuchungen— die im weſentlichen ab⸗ geſchloſſen ſind— ergeben haben, daß der Wiederaufbau unrentabel ſein würde. Nach den Beſtimmungen des Kali⸗ wirtſchaftsgeſetzes muß die Preußag die Verzichterklärung bis zum 18. Auguſt ausſprechen und dabei der Kali⸗Prü⸗ fungsſtelle das Ergebnis ihrer Unterſuchungen hinſichtlich des Wiederaufbaus vorlegen. Nach der Verzichterklärung wird die Kalt⸗Prüſungsſtelle darüber zu entſcheiden haben, welcher Quotenanteil der Preußag aus ihrer Vienenburger Geſamtquote verbleibt. Nach dem Geſetz beträgt in dieſem Fall die Höchſtgrenze der zu belaſſenden Quote 50 v. H. Be⸗ rufungsinſtanz iſt die Kali⸗Berufungsſtelle, deren Urteil endgültig iſt. a * Kaliwerke Beuthe AG. i.., Hannover. In der in Kaſſel abgehaltenen o. HV. teilte der Vorſttzende des AR., Ober⸗ landesgerichtsrat Lindemann mit, daß im verfloſſenen Ge⸗ ſchäftsjahr ein Teil der Außenſtände beglichen worden ſei. Das geſamte Aktienkapital von 18 Mill./ iſt als verloren zu betrachten. Wenn alle Verpflichtungen gedeckt worden ſind, wird noch eine Schuldenlaſt von rd. 800 000% übrig bleiben. Die Hauptverſammlung, in der 5 Aktionäre 220 666 Aktien vertraten, genehmigte den Verluſtabſchluß aus 1927, der ſich um 79 178, von 18 619 949/ auf 18 693 127& er⸗ höht, und erteilte den Liquidatoren und dem Aufſichtsrat die beantragte Entlaſtung. * Wieder 5 v. H. Dividende bei der Carl Hamel AG. Für das am 30. März 1930 abgelaufene Geſchäftsjahr weiſt die Geſellſchaft 1,76(1,19) Mill./ Einnahmen, 0,00(0,57) Mill. J Unkoſten, 0,37(0,17) Mill.„ Steuern und Laſten, ferner noch ſtärker erhöht 0,58(0,28) Mill. Abſchreibun⸗ gen und 0,07(—) Mill./ Wertpapierverluſt aus. Der verbleibende Ueberſchuß beträgt nur 249 722(217 529)„ einſchließlich 114364(54 062)„ Vortrag. Die Dividende ſoll wieder 5 v. H. für 2055 800/ Stel. und 8 v. H. für 5000„ VA. betragen. Zum Vortrag gelangen erneut 146 557„. Die Umſätze waren befriedigend. Doch mußte infolge der Geſchäftsſtille in der zweiten Jahreshälfte kurzgearbeitet werden. In der Bilanz erſcheinen ſomit noch 0,69(0,95) Mill./ Grundſtücke und Gebäude, 0,28 (0,50) Mill./ Maſchinen und Geräte, noch 0,27 Mill. Zugang, 0,58(0,35) Mill./ Wechſel, 0,45(0,59) Mill. Wertpapiere, 0,56(0,97) Mill.“ Vorräte, 1/19(114) Mill. Mark Debitoren und nur noch 0,49(4,27) Mill. 4 Ver⸗ pflichtungen. * Papierfabrik Karl P. Fues AG., Hanau.— Konkurs. Die Ac. Papierfabrik Karl P. Fues in Hanau hat das ge⸗ richtliche Vergleichs verfahren zurückgego⸗ gen. In dem heutigen Termin vor dem Amtsgericht Hanau, in dem dieſe Zurückziehung bekannt gegeben wurde, iſt dann der Beſchluß zur Kenntnis gebracht wor⸗ den, daß nunmehr das Konkursverfahren er⸗ öffnet worden ſei. Die Zurückziehung des Vergleichs⸗ verfahrens hat die Geſellſchaft damit begründet, daß ſie nicht in der Lage ſei, die für den Vergleichsvorſchlag von 30 v. H. erforderliche Summe zur Befriedigung der Groß⸗ gläubiger aufzubringen. Die Geſamtforderungen bewegen ſich zwiſchen 500 und 700 000 /. Hauptgläubiger ſind drei größere Fabriken, darunter zwei Zellſtoff⸗Fabriken. * Säge⸗ und Hobelwerk Weil Acc., Weil(Amt Lörrach). Die Geſellſchaft, die, wie kürzlich berichtet, inzwiſchen ihr Alk., das bisher 120 000, betrüg, halbiert hat, legt 11 ihren Abſchluß für 1929 vor. Eine Gewinn⸗ und Verkuſt⸗ rechnung wird diesmal im Gegenſatz zu ſonſtiger Gepflo⸗ genheit nicht gegeben. Es konnte ein kleiner Gewinn von 395/ erzielt werden, der vom Verluſtvortrag 1928 mit 7011„/(der vorjährige Verluſtſaldo von 13 427/ wurde durch Heranziehung der Reſerve von 6416 10 vermindert) abzuſetzen iſt ⸗ 6676, Verluſt. In der Bilanz erhöhten ſich die Anlagen auf 59 091(48 9²8. Kaſſe, Debitoren, oſtſcheck, Privatkonto, in einer Summe aufgeführt auf 21827(103 846), Waren betragen 92 970(98 058) A auf der anderen Seite betragen Banken 33 285(48 154) l, ELS. u als im Vorfahre zu beſchäftigen. Mittag-Ausgabe Nr. 348 —— Das Vierbrauereigewerbe Badens 1929/30 Brauſtoffverbrauch und Biererzeugung im Vergleich mit anderen deutſchen Gebieten Im neueſten Rechnungsjahr von April 19 1930 ſind nac Tonnen Malz ver⸗ wertet worden, unter insgeſamt 1055 462 Tonnen Malz⸗ verbrauch im ganzen deutſchen Zollgebiet während des letz⸗ ten Berichtsjahres. Nach dem Malzverbrauch zur Bier⸗ erzeugung ſteht auf Grund der jüngſten Reichsſtatiſtik über Brauſtoffverbrauch und Bierabfatz der Laudesfinanzamts⸗ bezirk Korlsruhe on ſiebter Stelle der ſechsundzwanzig deutſchen Landesfinanzamtsbezirke. Karlsruhe⸗Baden be⸗ wegt ſich im letztjährigen Malzverbrouch etwo auf einer Höhe mit den Landesfinanzamtsbezirken Düſſeldorf mit 51.506 To., Magdeburg mit 45 261 To., Stuttgart mit 55 549 Tonnen, Leipzig mit 42 359 To., Würzburg mit 42 462 To. Malzverbrauch. An der Spitze aller ſechsundzwanzig deutſchen Landes⸗ finanzamtsbezirke treffen wir München mit 148 737 To,; in weitem Abſtand folgt an 2. Stelle der Bezirk Münſter⸗ Weſtfalen mit 107 128 To. und dann Berlin mit 103 005 To., an vierter Stelle Nürnberg mit 99 950 To. Der letztjahrige Malzverbrauch zur Bierbereitung geht im Kreiſe der deutſchen Landesfinanzamtsbezirke herunter bis auf 1890 To. im Bezirk Oldenburg, dann gleich auf 8693 To. im Bezirk Mecklenburg⸗Lübeck, weiter 10 055 To. im Bezirk Unterelbe⸗Hamburg. Von den im ganzen deutſchen Zollgebiet während des letzten Rechnungsjahres für die Bierbereitung verwendeten 12 043 To. Zuckerſtoffen und Farbebier(teilweiſe zur Ausfuhr verwendet) fallen auf den Bezirk Karlsruhe bzw. Baden 162 To. Unter den hier in Betracht kommen⸗ den dreiundzwanzig deutſchen Londesfinanzamtsbezirken — die ſüddeutſchen Bezirke München, Nürnberg, Stutt⸗ gart ſcheiden ganz aus— weiſt Baden die ſechſtkleinſte Menge der Zuckerſtoff⸗Verwendung auf, nahe bei den Be⸗ zirken Mecklenburg⸗Lübeck mit 228 To., Hannover mit 302 To., Schleswig⸗Holſtein mit 339 To. Die Höchſtmenge von 2197 To. Zuckerſtoffen zur Bier⸗ bereitung bietet der Landesfinanzamtsbezirk Berlin, dann fällt der Verbrauch ſofort auf 1495 To. im Bezirk Münſter⸗ Weſtfalen und auf 1094 To. im Bezirk Magdeburg. Die Mindeſtmenge von 2 To. Zuckerſtoff⸗Verbrauch hat der Be⸗ zirk Würzburg, der Bezirk Oldenburg mit 3 To., der Be⸗ zirk Darmſtadt mit 10 To. Die geſamte Blererzeugung, die verſteuerte und ſteuerfrei abgelaſſene Biermenge beträgt während des letz⸗ ten Rechnungsjahres im Bezirk Korlsruhe⸗Baden 2456 000 Hektoliter, unter 58 063 000 Hektolitern Bierproduktion im deutſchen Zollgebiet. Unter den ſechsundzwanzig deutſchen Landesfinonzamtsbezirken nimmt, was die Jahresmenge der Biererzeugung angeht, Baden den achten Platz ein. Dabei befindet ſich der Bezirk Karlsruhe in der Nachbar⸗ ſchaft der Bezirke Magdeburg mit 2647 000 Hektolitern, Leipzig mit 2 345 000 Hektolitern, Würzburg mit 2 298 000 Hektolitern, Hannover mit 2147 000 Hektolitern, Stutt⸗ gart mit 2895 000 Hektolitern. Die geringſten Biererzeugungsmengen finden wir in den Landesfinonzamtsbezirken Oldenburg mit 109 000 Hektolitern und dann Meckleuburg⸗Lübeck mit 498 000 Hektolitern. Andererſeits ſteigt die letztjährige Bierproduk⸗ tion hinauf bis 7946 000 Hektoliter im Bezirk München, dann 6 111000 Hektoliter im Bezirk Berlin und 5 527 000 Hektoliter im Bezirk Nürnberg, ſowie 5 210 000 Hektoliter im Bezirk Münſter⸗Weſtfalen. Nach den Arten des Bieres fallen von der vorfäh⸗ rigen Geſamt⸗Biererzeugung in Baden auf Vollbier 2444 000 Hektoliter, auf Starkbier 12 000 Hektoliter. Ein⸗ fachbier ſowie Schankbier ſind für den Bezirk Karlsruhe⸗ Baden nicht nachgewieſen. 98.— Deutſchlands Vierverbrauch Die Biererzeugung in Deutſchland iſt ſeit dem Rech⸗ nungsjahr 19267(in 1000 hi) um 9 721 geſtiegen, lag aber 1929/0 immer noch 10 784 unter dem Stand der Vorkriegs⸗ produktion. Der Anteil des Vollbiers an der Geſamtpro⸗ duktion hat ſich von 46 222 im Rechnungsjahr 1926/7 in den folgenden Jahren auf 49 414, 52 553 und im Rechnungsjahr 1929/0 auf 55 422 erhöht und beträgt faſt 96 v. H. des ge⸗ ſamten Ausſtoßes. Die Reichseinnahmen aus der Bierſteuer erreichten 1929/0 die Höhe von 411,8(396,9) Mill.& und ſind damit im letzten Jahr um 3,8 v. H. geſtiegen. Die am 1. Mai in Kraft getretene neue Bierſteuererhöhung wird einen Mehrertrag von 140 Mill.„ abwerfen, ſodaß für das laufende Rechnungsjahr mit einem Aufkommen aus der Reichsbierſteuer von rund 550 Mill./ zu rechnen iſt. Ein Sechſtel dieſes Betrages wird zu Gunſten der Länder ab⸗ gezweigt. Gemeſſen an der Höhe der Produktion iſt der Bierver⸗ brauch je Kopf der Bevölkerung in den Nach⸗Inflations⸗ jahren wieder ſtark geſtiegen und liegt nur noch 12, 1 Liter unter dem Verbrauch im Jahre 1913/14: verſteuert Verbrauch Rechnungs⸗ und Ausfuhr⸗ je Kopf der Jahr ſteuerfrei überſchuß insgeſamt Bevölkerung abgelaſſen(in 1000 Hektoltr) in Liter 1913/ö14 68 847 382 68 465 102,1 1920/21 23 438 39 23 399 37,8 1924/25 38 149 359 37 758 60,7 1925/26 47 560 311 47 215 75, 1926/27 48 342 368 47 962 76,1 1927/28 51 619 428 51 17g 80,8 1928/29 54 995 374 54 621 85,6 1929/30 58 063 410 57 65g 90, Ob ſich die ſteigende Tendenz des Bierkonſums im Jahre 1930/31 fortſetzen wird, muß allerdings bezweifelt werden, denn nach den Berichten aus der Brauinduſtrie iſt ſeit In⸗ krafttreten der neuen Steuern in vielen Bezirken ein Kon⸗ ſumrückgang eingetreten, deſſen Umfang mit 20—30 v. H. beziffert wird und der ſich wahrſcheinlich noch erhöhen dürfte, wenn erſt die von den Kommunen beantragte, jetzt durch die Notverordnung der Reichsregterung dekredierte höhere Gemeindebierſteuer in Kraft geſetzt wird. Von der 1929/0 verſteuert und ſteuerfrei abgelaſſenen Geſamtproduktion wurden u. a. 27,1 v. H.(27,7 v..) in den oͤrei bayeriſchen Landesfinanzamtsbezirken(München, Nürnberg und Würzburg), 13,6 v. H.(13,2 v..) in den Bezirken Münſter und Düſſeldorf und 10,5 v. H.(10,1 v..) im Landesfinanzamtsbezirk Berlin gewonnen. ... d y y y e Akzepte 45 870(80 799) J, Kreditoren 81 410(57 289) l. Die Kapitalherobſetzung dient zur teilweiſen Abdeckung des Privatkontos; die Aktionäre haben 60 000„ Aktien nom. dee zwecks Annullierung und Vernichtung zur Verfügung geſtellt. * Warner Bros in Tobias⸗Aufſichtsrat. Tonbild⸗Syndikat Ac. vom 15. Juli hat antragsgemäß folgende Herren neu in den Aufſichtsrat gewählt: Milton Diamond, Newyork, George E. Quigley, Newyork und Direktor Dipl.⸗Ing. Adolph Sobernheim, Berlin. * Königsberger Zellſtoff⸗Fabriken und Chemiſche Werke Koholyt Al., Berlin.— Ausſcheiden der Ausländer aus dem Aufſichtsrat. Nachdem, wie bekannt, die aus Stinnes⸗ ſchem Beſitz im Jahre 1925 nach England gelangte Aktien⸗ mehrheit der Geſellſchaft vor kurzem im Zuſammenhong mit den Auseinanderſetzungen innerhalb der Inversk⸗ Grupp wieder in deutſchen Beſitz(Feldmühle AG.) zu⸗ rütchgegongen iſt, nahm heute eine go. HV. der Koholyt Neuwahlen zum Aufſichtsrat vor. Ausgeſchteden ſind die bisherigen Mitglieder Harriſon, de Chabonniore, Bertin, Kjellſtroem, Sandemann, Wallace und Allen. Neugewählt wurden D. Toepfer(Feldmühle), Shermann, Dr. Marx (Barmer Bankverein), Dr. Sintenis und Generaldirektor Gottſtein(Feldmühle). Der Amerikoner Shermann wurde als Vertreter des Anleihekonſortiums gewählt. Vertreten war ein Aktienkapital von 18,04 Mill. /, davon 12/66 Mill. Mark durch die Feldmühle Ac, * Georges Geiling u. Cie. Bacharach am Rhein.— Di⸗ vibendeulos. Der AR. dieſer Sektfirma, deren Aktien in Frankfurt a. M. und Berlin notiert werden, beſchloß, den 1929 nach angemeſſenen Abſchreibungen verbleibenden Rein⸗ gewinn von rund 32 000 4(128 872 /) zum Vortrag vor⸗ zuſchlagen, ſodaß das Aktienkapital von 1 Mill. A ohne Dividende bleibt(i. V. 0 v. H. nach 5 v. H. Bonus 1927). Bekanntlich erhielt die Geſellſchaft an Reichsentſchl⸗ digungen bisher ro. 400 000 4. HV. am 20. September. * Stillegung auch der Herrenmühle. Wie uns aus Hei⸗ delberg gemeldet wird, wird auch die Herrenmühle in Heidelberg im Zuſammenhang mit den mehrfach erwühnten Beſchlüſſen der rheiniſchen Mühlen am Freitag, 1. Auguſt, ſtillgelegt werden. Bei der Herrenmühle werden 40—50 Per⸗ ſonen entlaſſen. * Schleſiſche Mühlenwerke.— Verluſtabſchluß. Wie das B. T. erfährt, findet die Bilanzſitzung der Schleſiſchen Mühlenwerke AG. für das bereits am 31. Dez. abgelau⸗ fene Geſchäftsjahr gegen Anfang Alguſt ſtatt. Die Geſell⸗ ſchaft, die im vorigen Jahre noch 5 v. H. Dividende ver⸗ teilte, wird einen Ver luſt aus weiſen, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Andererſeits iſt die Unterbilanz, wie uns mitgeteilt wird, nicht ſo bedeutend, daß eine erneute Sanierung erforderlich werden dürfte. Königsberger Mühlenwerke AG., Königsberg i. Pr. Die v. HB. genehmigte den Abſchluß für 1929, der einen Reingewinn in Höhe von 24 000, ausweist, aus dem eine Dividende von 4(0) v. H. verteilt wird(i. VB. 4505„ Verluſt). Dies iſt die erſte Dividende ſeit der Umſtellung. Aus dem Geſchäftsbericht geht hervor. daß die gute oſtpreußiſche Ernte in 1929 es dem Werk ermög⸗ lichte, die Anlagen für Gerſte⸗ und Haferverarbeitung beſſer Das Ergebnis wurde allerdings èurch den ſchlechten Kleieabſatz infolge der billi⸗ gen polniſchen Angebote ungünſtig beeinflußt. Der Be⸗ triebsgewinn ſtellt ſich auf 619 083(417 152). Unkoſten erforderten 517 850(432 405) /, Abſchreibungen 42 667 140 (—), geſetzliche Rücklage 5000(—) 1 und die Rücklage für Abſchreibungen 25 000(—) Mark. Unter Berückſichtigung des Verluſtvortrages von 4405/ aus 1928 ergibt ſich der oben erwähnte Reingewinn in Höhe von 24 000 4. An⸗ ſtelle des verſtorbenen Vorſitzenden des Aufſichtsrates, Sa⸗ lomon Winter, wurde Kommerzienrat Dr. c. h. Heumann in den Aufſichtsrat gewählt. Die Bewegung der Anternehmungen im Zuni Im Juni 1990 ſind laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ ſo⸗ wohl die Gründungen als auch die Auflöſungen von Unternehmungen beträchtlich zurückgegangen. Eine Aus⸗ nahme machen nur die Gründungen von Aktiengeſellſchaf⸗ ten, die um 2, und die Auflöſungen von Genoſſenſchaften, die um 7 geſtiegen ſind. Der Ueberſchuß der Auflöſungen über die Gründungen betrug bei den Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften nach Abzug der Löſchungen von Amts wegen 401, iſt alſo gegenüber dem Vormonat(mit 488) um rund 18 v. H. zurückgegangen. Auch die Umwandlungen von Einzelfirmen in Perſonalgeſellſchaften ſowohl als von Perſonalgeſellſchaften in Einzelfirmen haben abgenommen. Die GV. der * Inſolvenz Teppichhaus J. Hochſtetter Gm. b. H. Mann⸗ heim— Vergleichsverfahren eröffnet. Das Amtsgericht Mannheim hat jetzt das gerichtliche V. V. über das Teppichhaus J. Hochſtetter Gm.., Mannheim er bf net. Bücherreviſor Stober⸗ Mannheim wurde zur Vertrauensperſon beſtellt. Vergleichstermin 25. Auguſt.— Wir werden in dieſem Zuſammenhang gebeten, darauf hin⸗ zuweiſen, daß der alleinige Inhaber aller Geſchäftsanteile und alleiniger Geſchäftsführer ſeit vielen Jahren Herr Paul Soſtheim, Mannheim iſt. Rückgang der ASA Autoerporte Der Wert der amerikaniſchen Geſamtausfuhr einſchließ⸗ lich der Teile iſt in den erſten 5 Monaten d. J. gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um 22 v. H. zurückgegangen, und zwar von 299 Mill. Dollar auf 173 Mill. Dollar. Ob⸗ wohl der Rückgang weſentlich durch die Minderausfuhr an fertigen Fahrzeugen bedingt iſt, läßt das unbefriedigende Ergebnis der Teileausfuhr auch zum erſten Male einen be⸗ trächtlichen Rückgang des Abſatzes der im Ausland befind⸗ lichen Montagewerkſtätten erkennen. Der Wert der für die ausländiſche Montage beſtimmten Teile belief ſich im Mai dieſes Jahres auf 5,6 Mill. Dollar gegenüber 8,6 Mill. Dollar im Mat 1929.— Im Gegenſatz zu der allgemeinen Entwicklung ſind die Exporte nach Deutſchland infolge der niedrigen deutſchen Autozölle nur unweſentlich zurück⸗ gegangen. Sie beliefen ſich in den erſten fünf Monaten auf 3 307 Einheiten im Werte von 2,5 Mill. Dollar und im Mai auf 605 Einheiten gegenüber 676 im Mai 1929. Veſtellung von Wirtſchaftsſachverſtändigen Der Hauptausſchuß des Deutſchen In du ſtrie⸗ und Handelstages befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung in Breslau im Anſchluß an einen Bericht von Geh. Oberreg.⸗Rat Dr. Huber mit der Frage der Re gelung des Berufes der Wirtſchaftsſachverſtän⸗ digen. Die Vertreter der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mern erkannten in überwiegender Mehrheit die Notwen⸗ digkeit an, daß für die Bilanz und B etriebs prüfung ein beſonderer Stand unabhän- gtger Wirtſchaftsſachverſtändiger geſchaf⸗ fen wird. Die Befugnis zur Anſtellung und Beeidigung von Bücherreviſoren wird durch dieſe Neuregelung nicht berührt. Es wurde allgemein als eine wichtige Aufgabe der Handelskammern in ihrer Geſamtheit betrachtet, in enger Zuſammenarbeit mit den Berufsvereinigungen der Bücher⸗ reviſoren und Treuhänder und den übrigen Spitzenverbän⸗ den der Wirtſchaft und der kommunalen Spitzenverbände führend und geſtaltend bei dieſer Entwicklung mitzuwirken. Begrüßt wurde die im Einverſtändnis mit den Reichs⸗ reſſorts gegebene Erklärung des Vertreters des Preußi⸗ ſchen Handelsminiſteriums, daß in allernächſter Zeit zwi⸗ ſchen der Reichsregierung und den Länderregierungen Ver⸗ handlungen über die Regelung des Berufs ſtattfinden wer⸗ den. Die Vertreter aller Wirtſchaftsbezirke waren ſich dahin einig, ihre Mitarbeit bei dieſer Frage zur Verfügung zu ſtellen, um eine ein heitliche Geſtaltung eines neuen, völlig unabhängigen und hochgug⸗ Ilifizierten Berufsſtandes zu gewährlei⸗ ſten, für deſſen gedeihliches Wirken das Vertrauen der Wirtſchaft erſte Vorausſetzung ſein muß. Die Einzelheiten dieſer Regelung werden Verhandlungen zwiſchen den Be⸗ teiligten vorbehalten bleiben müſſen und vor allem im Zu⸗ ſammenhang mit den in Ausſicht genommenen Beſprechun⸗ gen zwiſchen den Vertretern des Reichs und der Länder zu erfolgen haben. Barbarino u. Kilp⸗Otto Pfaeffle AG., München.— Verluſt. Für das abgelaufene Geſchäftsjahr, das dem Be⸗ richt zufolge ͤͤurch die allgemeine wirtſchaftliche Depreſſion ungünſtig beeinflußt wurde, wird ein Geſamtver lu ſt in Höhe von 45 968(18 603)/ ausgewieſen, der wieder auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Die im Gange befindliche Betiebszuſammenfaſſung wird im Bericht näher detailliert, wobei mitgeteilt wird, daß der Nürnberger Be⸗ trieb aufgelöſt worden ſei, wobei ſich ein Liquidationsverluſt von rund 47 000/ ergab. Der Münchener und Kemptener Betrieb erbrachten einen Gewinn von rund 19000/ Zn München ſelbſt ſei ein zweckmäßiger Immobilientauſch vor⸗ genommen worden. In der Bilanz erſcheinen Debitoren mit 0,61(0,70), Vorräte mit 0,52(0,64), Immobilien 0,55 (0,59), dagegen Kreditoren mit 0,41(0,57), Akzeptverpflich⸗ tungen mit 0,22(0,37) und Hypotheken mit 0,35(0,36) Mill. Mark zu Buch. Der Bruttogewinn iſt von 0,81 auf 0,72 Mill.% zurückgegangen, daneben haben auch die Unkoſten eine Senkung von 0,84 auf 0,75 Mill.„ erfahren.(GV. 1. Auguſt.) * Starke Rentabilitätsverringerung der amerikaniſchen Eiſenbahnen. Die 172 amerikaniſchen Eiſenbahnen erſter Klaſſe haben einer Newyorker Meldung zufolge in den erſten fünf Monaten des Jahres Bruttoeinnahmen von insgeſamt 2 246 434 269 Dollars gegen 2534 928 166 Dollartz im Vorfahr und Nettoeinnahmen von 307 659 543 Dollars gegen 457 017 242 Doll. in den erſten 5 Monaten des Vor⸗ jahres erzielt. Dem Rückgang der Bruttveinnahmen um 11,4 v. H. ſteht eine Verringerung der Nettoeinnahmen um 3276 v. H. gegenüber. 29 Bahngeſellſchaften, von denen die mei⸗ ſten im Vorjahr einen mehr oder weniger hohen Ertrag gebracht haben, weiſen in dieſem Jahr ein Defizit aus. Das in amerikaniſchen Eiſenbahnen inveſtierte Kapital bringt unter Zugrundelegung der Ausweisziffern für Ja⸗ nuar bis Mai im Durchſchnitt einen Jahresertrag von 3,68 v. H. gegen 5,58 v. H. im Vorfahr. 5 Anhaltend ſchwacher Auloabſatz Nach den Ergebniſſen der Zulaſſungsſtatiſtik wurden im erſten Halbjahr 1930 47 787 Perſonen⸗ und 8821 Laſtkraft⸗ wagen inländiſcher und ausländiſcher Erzeugung abgeſetzt. Beſonders ſeit Juni, einem Monat, der ſaiſonmäßig noch ein Anſteigen zu bringen pflegt, ſind die Umſätze des Han⸗ dels ſcharf zurückgegangen. Nach den bisher vorliegenden Meldungen liegt das Geſchäft auch im Juli recht ſchwach.— Der Minderabſatz gegenüber dem erſten Halbjahr 1929 belief ſich bei den Perſonenwagen auf 12—13 v.., bei den Laſt⸗ kraftwagen aber über 40 v. H. * * Aktiver Motorrad⸗Außenhandel. Im Gegenſatz zu der rückläufigen Automobilausfuhr, die einen Rückgang des Abſatzes von Nutzfahrzeugen um 40 v. H. zu verzeichnen hat, konnte der Motor radexport i m e r ſten Halbjahr erneut eine Steigerung um 20 v. H. aufweiſen, wobei beſonders zu betonen iſt, daß ſich die Tendenz einer rückläufigen Einfuhr für 1930 weiter erheblich fortgeſetzt hat. Die Hauptabnehmer ſind neben der Tſchechoſlowakei, Oeſterreich. Aber auch auf nahezu allen Märkten der Nachbarländer und in China konnten Abſatzſteigerungen erzielt werden. Vom Tabalmarkt 8 Aa e Noch 000 Zeutner unverkaufter 1929er Tabaks ſtehen gut im Felde/ Das Geſchäft mit deutſchen Tabaken liegt, der Jahres⸗ zeit entſprechend, gegenwärtig ziemlich ruhig, da die Land⸗ wirtſchaft ſtark mit Feldarbeiten beſchäftigt iſt. Immerhin wurden noch mehrfache Verkäufe in 1029er Tabaken ab⸗ geſchloſſen: in Großſachſen wurden etwa 250 Zentner zwi⸗ ſchen 4648/ je Ztr. und im badiſchen Oberlande einige hundert Zentner Ried⸗Tabake zu 42—43% je Ztr., nach dem Einlagerungsgewicht an Fabrikanten in Oberbaden verkauft. In Mittelbaden liegen immer noch erhebliche Mengen des letztjährigen Obergutes unverkguft bei den Pflanzern. Auch in der Pfalz hatte der Rohtabakhandel überwiegend ruhigen Geſchäftsgang. Wie von der zuſtän⸗ digen Handelskammer kürzlich berichtet wurde, konnte ſelbſt die Prämie, welche in der Verarbeitung deu tſcher Ta⸗ bake zur Zigarrenherſtellung gewährt wird, den Markt hier⸗ für nicht beleben. So kommt es, daß noch ein namhaftes Quantum letzt⸗ jähriger Ernte unverkauft beim pfälziſchen Pflanzer liegt, ſchätzungsweiſe ca. 40 000 Ztr. Der Verbrauch zur Rauch⸗ tabakfabrikation iſt gleichfalls zurückgegangen und die Nach⸗ frage für hierzu geeignete Rohtabake daher recht gering. Die Sübddeutſchen Tabakpflanzer wünſchen einen Ver⸗ arbeitungszuſchlag für die Zigarrenfabrikation, ähnlich dem Beimahlungszwang für deutſchen Weizen, der für die Mühlen eingeführt wurde und den deutſchen Wei⸗ zenmarkt letztjähriger Ernte geräumt hat; ferner ſoll nach ihren Wünſchen der alte Zollſatz von 130% wieder hergeſtellt werden. Darüber hinaus will man auf dem Wege der Selbſthilfe den Anbau tunlichſt dem jeweiligen Markt⸗ bedarf anpaſſen, um ſo die auch für den Qualitätsbau un⸗ entbehrliche Stabilität in der Preisbildung zu erreichen. Schließlich will man eine einfache Markung der Tabake nach der Baurichtung und der Herkunft in Angriff nehmen und dieſe Markung allmählich unter Mitwirkung der Tabakverarbeiter und des Handels zur Standardiſierung ausbauen. Für die jetzt heranwachſende Ernte war das feuchtwarme Wetter günſtig und wo nicht zuviel Regen gefallen iſt, kann der Stand der Pflanzen als außerordentlich gut be⸗ zeichnet werden; dies gilt insbeſondere für die ſpäter geſetz⸗ ten Tabake, die viel aufgeholt haben. Wo zu viel Regen niederging und die Witterung zu kühl wurde, iſt vereinzelt, ſo im Kreis Offenburg, in der Gegend von Rheinbiſchofs⸗ heim, Roſt aufgetreten. Auf der badiſchen Hardt konnte bei den Feloͤbeſichtigungen durch einen Vertreter der Badi⸗ ſchen Landwirtſchaftskammer und die Vereinsvorſtände der und ſtandardiſterter Tabakau bau/ Verarbeitungszuſchlag für deutſchen Tabak Pfälzer Tabak/ 90 v. Brechen der erſten Saundblätter H. des ſüddeutſchen Stand des Tabakes als ſo gut wie nur ſelten bezeichnet werden. In der Pfalz hat die Beſichtigung der Felder in der Landauer Gegend gezeigt, daß die Tabake bis zu 90 v. H. gut ſtehen; in der Südpfalz iſt beim Frühſatz das Anköpfen und Eingeizen vielfach ſchon erfolgt. Mittelbaden iſt bis jetzt vom Hagelſchlag verſchont geblieben, dagegen hat dieſer in der Gegend von Oftersheim und Kirchheim großen Scha⸗ 55 angerichtet; auch tritt neuerdings vielfach Ungeziefer auf. Das Brechen der Sandblä ter hat in der Pfalz bereits eingeſetzt. In Kuhard ſind ſie groß und dünnhäutig ausgefallen und verſprechen eine gute Qualität; die Tabake können jedoch nur zu voller Entfaltung kommen, wenn die Regentage endlich vom Sonnenſchein abgelöſt werden. In der Südpfalz wird über ſtarkes Auftreten von Feld⸗ mäuſen geklagt. In Iggelheim ſind die erſten Sandgrum⸗ pen ebenfalls geerntet worden. Das Fortſchreiten der Ernte wurde jedoch durch zuviel Regen verhindert. In Mittel⸗ baden iſt die Entwicklung bereits ſowelt fortgeſchritten, daß mit dem Vorbrechen des Sandblattes in etwa acht Tagen begonnen werden kann. 5 Deviſenmarkt New. Pork, 487,— Schweiz. 285,05 Stockholm. 18.10 Paris 123.77 anz: 120 Mae Brüſſel. 334,79 lo. 138,16 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 92.94 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20.37 * Neue Mehlpreisermäßigung. Der ſüddeutſche Preis für Weizenmehl Spezial 0 aller Termine wurde heute weiter um 28 Pfg. ermäßigt. Grünkern. Im badiſchen Baulande, dem deutſchen Haupt⸗ gebiet für die Gewinnung von Grünkern, geht die Ernte ihrem Ende entgegen. Die Landwirte haben dieſes Jahr das Hauptgewicht auf Qualitätsware gelegt und nur etwa die Hälfte der in früheren Jahren erzeugten Menge hergeſtellt. Je nach Qualität bewegen ſich die Preiſe zwiſchen 50—60, je 100 Kg. ab Gewinnungsplatz. U Frachtenmarkt Duisburg-⸗Ruhrort- 30. Juli Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wiederum ſehr gering. Es waren nur wenig Rei⸗ ſen am Markt. Die Frachten erfuhren tal⸗ wie bergwärts 7 1* Auch die Schlepplöhne blieben unver⸗ ändert. Mau Kar Donnerstag, den 31. Juli 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 348 e d * IIS 1 n Verkaufsstelle Honrad faek& Cle. G. „eon Mannheim, SI, 7, Brottestraße, fornspi, 22524. mit hequsmem Abscgt Aubber gewöhnliche Zeiten— Außergew/öhnliche Preise] 8 Möbelkauf wieder öh Nur noch 3 Tage]! Am Samstag, den 2. 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Gegen Einlieferung von 5 Aktien über je R. 40.— werden 2 Aktien über je., 100.— mit Gewinnanteilſcheinen Nr. 1 und ff. aus⸗ gegeben. Größere Beträge von Kleinaktien werden möglichſt in Aktien von R. 1000.— umgetauſcht. Den An⸗ und Verkauf von Spitzen ver⸗ mitteln, ſoweit möglich, die Umtauſchſtellen. Diefenigen Aktien, die nicht bis ſpäteſtens Ende Oktober 1930 bei den vorgenannten Stellen um Umtauſch eingereicht ſind, werden nach taßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen für kraftlos erklärt. Das gleiche r. von eingereich⸗ ten Aktien, welche die zum Erſatz durch Aktien über R. 100.— erforderliche Zahl nicht erreichen und uns nicht zur Verwertung für Rechnung 32 der Beteiligten zur Verfügung geſtellt werden. Die an Stelle der für kraftlos erklärten Aktien ausgegebenen neuen Aktien werden für Rechnung der Beteiligten verkauft. Der Erlös wird nach Abzug der Koſten zur Verfügung der Beteiligten gehalten werden. Die Inhaber der umzutauſchenden Aktien können innerhalb von drei Monaten nach der erſten Veröffentlichung dieſer Bekanntmachung im Reichsanzeiger, jedoch noch bis zum Ablauf eines Monats nach der letzten Bekanntmachung der Aufforderung zum Umtauſch, durch ſchrift⸗ liche Erklärung bei unſerer Geſellſchaft Wider⸗ ſpruch gegen den Umtauſch erheben. Zur ord⸗ nungsmäßigen Erhebung des Widerſpruchs iſt ferner erforderlich, daß der widerſprechende Aktionär ſeine Aktien oder die über ſie von einem Notar, der Reichsbank oder einer Effekten⸗ Girobank ausgeſtellten Hinterlegungsſcheine ent⸗ weder bei unſerer Geſellſchaftskaſſe in Mann⸗ 11 oder bei den obenbezeichneten Stellen interlegt und dort bis zum Ablauf der Wider⸗ ſpruchsfriſt bekäßt. Ein etwa erhobener Wider⸗ ſpruch verliert ſeine Wirkung, falls der Aktionär die hinterlegten Aktienurkunden vor Ablauf der Widerſpruchsfriſt zurückfordert. Erreichen die Anteile der Inhaber von Aktien, die rechtmäßig Widerſpruch eingelegt haben, zu⸗ lammen den zehnten Teil des Geſamtbetrages der Stammaktien, ſo wird der Widerſpruch wirk⸗ ſam und der Umtauſch der Aktien der wider⸗ ſprechenden Aktionäre unterbleibt. Die Aktien derjenigen Inhaber, die nicht Widerſpruch er⸗ oben haben, werden auch in dieſem Falle— als freiwillig umgetauſcht— in Urkunden über R. 100.— bzw..“ 1000.— umgetauſcht, ſofern nicht von den Aktionären bei Einreichung ihrer Aktien zum Umtauſch ausdrücklich das Gegen⸗ teil bemerkt iſt. Der Umtauſch iſt proviſionsfrei, falls die Einreichung der Aktien an den Schaltern der obigen Stellen erfolgt. In anderen Fällen wird die übliche Proviſion in Anrechnung gebracht. Mannheim, den 28. Juli 1930. 9948 Rheinmühlenwerke Der Vorſtaud. A 05 peter Deußd p 10 Stück 85 Pig. Reue Voll. 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Milizſol⸗ daten ſperren alle Zugänge zu dieſem Gebäude ab, denn jeden Augenblick können die Mauern, die breite Sprünge aufweiſen und nur noch einen ſchwachen Halt in ihrer eigenen Schwere finden, niederſtürzen und unvorſichtige Neugierige erſchlagen. Auf den Bahnſteigen herrſcht ein lebhaftes Treiben. Wagen werden auf Nebengeleiſe geſchoben und ſofort ausgeladen; Haufen von Matratzen, Decken, Zelt⸗ bahnen und Kleidungsſtücken ſchichten ſich am Bahn⸗ damm auf; Lebensmittelkiſten werden zu bereit⸗ ſtehenden Wagen geſchleppt; ein Auto, auf dem ein Rotes Kreuz aufgemalt iſt, nimmt eine Rieſenmenge von Verbandsſtoffen und Medikamenten auf. Ein Zug bringt friſche Truppen zur Ablöſung der ſeit drei Tagen ununterbrochen ar⸗ beitenden Rettungsmannſchaften. Nach einer Stunde verläßt er wieder die Station; diesmal ſchafft er Tote und Verletzte zur Provinzhauptſtadt Potenza. Abſeits ſteht zuſammengedrängt eine Schaar Kinder. Sie haben ihre Eltern und An⸗ gehörigen im Erdbeben verloren und warten nun darauf, in ein Waiſen haus nach Rom oder Mailand abtransportiert zu werden. Sie ſind meiſt noch ſo jung, daß ſie das Unglück in ſeinem furchtbaren Ausmaß nicht verſtehen können. So ſchauen ſie halb verſchüchtert, halb neugierig geſpannt der regen Tätigkeit zu, auf die ankommenden und wieder davonratternden Autokarren, auf die vielleicht ihre toten Eltern geladen worden ſind, auf die Berge von Gebrauchsgegenſtänden, die mit jedem einlau⸗ fenden Zug größer werden. Dann werden ſie in einem Sonderwagen untergebracht; und als der Zug Melft verläßt, da wenden ſich nur die Aelteren zu⸗ rück, die ihr hartes Schickſal begreifen, wehmütig und mit Tränen in den Augen, nach der verlorenen, un⸗ tergegangenen Heimat.——— Melfi iſt in ſeinen tiefergelegenen Stabt⸗ teilen vollſtändig zerſtört, während die höhergelegenen zum Teil verſchont ge⸗ blieben ſind. Dies erklärt ſich damit, daß die Häuſer der oberen Stadt auf feſtem Felsgeſtein er⸗ richtet ſind, während die der unteren Stadt auf loſen Sand maſſen ſtanden. Aber gerade dieſer tie⸗ fer gelegene Stadtteil, mit ſeinen ſchmalen Gaſſen, den eng aneinander gerückten, ärmlichen Be⸗ hauſungen der Landarbeiter und kleinen Händler, faßte trotz ſeines geringen Umfanges die weit größere Hälfte der Bevölkerung. Nur ein graues Trümmermeer iſt von dem dichtbewohn⸗ ten Straßengewirr übrig geblieben, Es war äußerſt ſchwierig, die Verletzten und Toten aus den dichten Schuttmaſſen auszugraben. Auch jetzt wird immer noch nach Verſchütteten geſucht, wenn auch nicht mehr die geringſte Hoffnung beſteht, ſte noch lebend zu finden. Drei Tage ſind verſtrichen, zwei⸗ undſiebzig Stunden aufreibender Qual für die Ueber⸗ lebenden, die für die Rettung der Vermißten bangten. Es wurden viele lebend geborgen, da auch hier wie in der Zone von Villanova das Rettungswerk des Heeres und der Miliz ſchon wenige Stunden nach der Kataſtrophe einſetzte; es konnten jedoch viele— es ſind mehr als zweihundert— nur als Leichen dem Schutt entriſſen werden Die Burg Frieörichs II. liegt links von der oberen Stadt, auf einem niedrigen Hügel, der den grünen Hängen des Vulure vorgelagert iſt, dem ſeit Jahrtauſenden erloſchenen Vulkan. Sie wird von der Bevölkerung„il caſtello ſuevo“ genannt, die „Schwabenburg“, denn in ihr verfaßte Friedrich II. die berühmten melfitaniſchen Tafeln, die ſpäter zur Grundlage des Feudalsrechtes im römiſch⸗ deutſchen Reiche wurden. Dieſes düſtere Kaſtell mit ſeinen aus zyklopiſchen Felsblöcken aufgeſchichteten Mauern, mit ſeinen laſtenden Türmen, die den furchtbaren Erdbeben von 1732 und 1851 trotzig widerſtanden hatten, iſt jetzt wie ein weggeworfenes Spielzeug, von der Fauſt eines Rieſen zermalmt. Die meterhohen Steinquadern ſind chaotiſch durch⸗ etnandergewürfelt. Der mächtige Bergfried iſt glatt in der Mitte durchgebrochen; ſeine Trümmer hängen ſchräg nach einer Seite über und bedrohen den tieferliegenden Burghof mit ſeinen Gebäulich⸗ keiten, die weniger gelitten haben. Ein anderer Teil des Kaſtells iſt vollſtändig zerſtört; nur die gewalti⸗ gen Hauptmauern ſtehen noch inmitten des Gerölls. In der Nähe des proviſoriſchen Zeltlagers beginnen bereits die Männer unter den Ueberleben⸗ den aus Balken und Blechſtücken, die ſie aus den Trümmern ihrer alten Häuſer herausgeholt haben, notdürftige Behauſungen herzurichten. Sie verſuchen ihre Verzweiflung durch angeſtrengte Arbeit zurückzudrängen. Doch jeder geborgene Ge⸗ genſtand, der durch ihre Hände geht, ruft das er⸗ drückende Leid wieder wach, die Erinnerung an die Zeit vor der Vernichtung, die jäh abgebrochen iſt und unendlich weit zurückzultegen ſcheint. Und da ſie auch an die Zukunft noch nicht zu denken wagen, ſo ſtehen ſie benommen in einer inhaltloſen Wirk⸗ lichkeit, ſchaffen nutzlos und ohne Ziel. Ein junger Mann bittet mich um eine Zigarette. Da er ziemlich ruhig und gelaſſen dreinſchaut, ſo frage ich ihn nach Einzelheiten während und kurz nach der Kataſtrophe. Doch da verzerren ſich plötzlich die Züge in ſeinem Geſicht— ſeine ſcheinbare Gelaſ⸗ ſenheit war nur die Stumpfheit des Schmer⸗ 3e— er weiſt wortlos auf die zerſtörte Stadt hin, als wollte er ſagen: Aber ſiehſt du denn nicht; ge⸗ nügt dir nicht dieſes grauenerregende Bild, das von allen ausgeſtandenen Aengſten ſpricht.— Ich ſchäme mich der Frage und wende mich ah. Nie wieder werde ich von einem Schickſalbetroffenen die Bloß⸗ ſtellung ſeines Leids verlangen. Die Heimatloſen zwiſchen In Salerno, auf der Rückkehr, finde ich den Dom weit weniger beſchädigt, als nach den erſten Meldungen an⸗ genommen werden konnte. Wie Neapel iſt auch Sa⸗ lerno nur von den auslaufenden Erdſtößen berührt worden, iſt mit dem paniſchen Schrecken davongekom⸗ men. Ein paar abgebröckelte Verzierungen, eznige eingeſtürzten Mauern, ein niedergebrochenes Dach, den Trümmern von Melfi Obdachlos gewordene Bewohner der Unglücksſtädte kampieren zu Tauſenden in ſchnell aufgeſchlagenen Zelten. Man tut für die Unglücklichen, was in den Kräf⸗ ten der Menſchen ſteht. Man verſorgt ſie reichlich mit Allem, was von Nöten iſt; man umhegt ſie mit Liebe und inniger Anteilnahme. Mon wird ihnen auch ſpäter ihre Lage erleichtern, ihnen neue Häuſer bauen, neue Wohnſtätten für die kommenden Fami⸗ lien ſchaffen. Aber ihre Toten gibt ihnen Niemand wieder.— und was will dies viel beſagen? Gegenüber faſt beinahe 2000 Toten, weit über 4000 Verletzten, 3200 vollſtändig zertrümmerten und 2800 unbewohnbar gewordenen Häuſern; gegenüber den grauenhaften Verwüſtungen auf dem Hochplateau von Irpinio und am Fuße des Vulure; gegenüber einer unbeſchreib⸗ lichen Menſchenqual und einer grenzenloſen Ver⸗ zweiflung. Fritz Kusen. Dies war ihr Haus, ihr Heim, ihr Glück Melfk, im Zentrum des furchtbaren italieniſchen Erdbebens gelegen, bildet nur noch einen einzigen Trümmerhaufen. Schon nähert ſich die Todesſtatiſtik dem 3. Tauſend, aber noch immer erhöht ſich die Zahl der Opfer. 60 000 Bewohner in und um Melft retteten nur das nackte Leben, ihr Hab und Gut blieb unter den Trümmern der eingeſtürzten Häuſer. Zweikampf mit einem Tiger Ein junger Hindu, Marange, wohnte in einem kleinen Dorf neben der Stadt Poona in Indien. Eines Tages, als er nach ſeinem kleinen Haus zu⸗ rückkehrte, ſah er ſeinen Stall zerſtört. Zwei Kühe und ein paar Ziegen lagen in großen Blutlachen, andere waren fortgeſchleppt. Ein rieſiger Tiger lag mitten im Maranges Reisfeld und verdaute ſein üppriges Mahl. Erregt über dieſe Raub⸗ und Mord⸗ tat, beſchloß Marange den Tiger zu töten und ging nur mit einem dicken Holzſtock in der Hand auf die Tigerjagd. Niemand wollte ihn bet dem gefahrvollen Unternehmen unterſtützen. Alle Dorfbewohner verſteckten ſich in ihren Hütten und ſo mußte Marange allein den ſchrecklichen Zweikampf mit dem wilden Tier austragen. Es dauerte nicht lange, bis Marange am Rande ſeines Reisfeldes das Murren des Tigers vernahm. Der Tiger lag im tiefen Schlaf und ſchnarchte ganz gemütlich. Der Hindu Marange war ein Gentleman und wollte den ſchlafenden Feind, wenn es auch ein Tiger war, nicht überfallen. Er hob ein paar Steinchen vom Erdboden und ſchleuderte ſie gegen die Beſtie. Mit einem Sprung ſtellte ſich das Tier auf die Beine und wandte grinſend ſeinen Kopf dem mutigen Hindu entgegen. Marange ging zum Angriff über, näherte ſich dem Tiger und yerſetzte ihm mit dem dicken Stock einen wuchtigen Schlag zwiſchen die Augen. Raſend vor Schmerz ſprang das Tier gegen den Menſchen. Marange floh zur Seite, und ehe die wütende Beſtie ſich beſinnen konnte, erhielt ſie einen zweiten Hieb mitten auf die Stirn. Jedesmal ent⸗ wich Marange ſeinem Feinde durch einen Seiten⸗ ſprung. Zwanzig Minuten dauerte der Zweikampf, bis der Tiger blind und blutend am Boden lag. Dann erſt wagten es die Einwohner des Dorfes, aus ihrem Verſteck herauszukriechen. Sie betrachteten die tödlich getroffene Beſtie, deren Kopf buchſtäblich zer⸗ ſchmettert war. Marange, der beim Zweikampf er⸗ hebliche Verwundungen erhielt, wurde nach dem Spital in Poona gebracht. Er iſt froh und hofft durch den Verkauf des Tigerfells ſich neue Kühe und Ziegen verſchaffen zu können. Verkannte Vegeiſterung Eine neue Reſtaurations⸗Filiale iſt im Eiffel⸗ turm eröffnet worden und zieht ſehr viele Verehrer an. Sollten ſie vielleicht aus demſelben Grunde kom⸗ men, wie der Amerikaner William Morris? Wenn dieſer in Paris war, pflegte er die Hauptzeit ſeines Aufenthaltes in dem Eiffel⸗Reſtaurant zu verbringen. „Ich nehme meine Mahlzeiten hier“, erzählte er einem Freunde,„ich ſchreibe meine Briefe hier, ich empfange meine Beſucher, und wenn ſie einiger⸗ maßen anſtändige Betten hätten, würde ich am lieb⸗ ſten auch dort ſchlafen.“„Du mußt doch von dem Turm ſehr begeiſtert ſein“, antwortet ihm der er⸗ ſtaunte Freund.„Begeiſtert“, ſchnaubt Morris zurück, „hol's der Kuckuck! Ich gehe in den Eiffelturm, weil jeh wenn ich drin bin, das verdammte Ding nicht ehe. —— Calmette verteidigt ſein Tuberkelſerum Prof. Calmette bei ſeiner Rede vor dem inter⸗ nationalen mikrobiologiſchen Kongreß in Paris. In einem großen Referat verteidigte ſich Prof. Calmette bei der Tagung des mikrobiologiſchen Kongreſſes in Paris gegen die ſchweren Anwürfe, die gegen ſein Verfahren der Antituberkuloſe⸗Imp⸗ fung nach dem Lübecker Säuglingsſterben erhoben wurden. Er wies darauf hin, daß allein in Frank⸗ reich eine Viertelmillion Kinder ohne Schädigung mit dem Präparat geimpft worden ſeien. In⸗ zwiſchen iſt in Lübeck der 62. Säugling geſtorben, während 67 noch immer in Gefahr ſchweben. Der Menſch ißt ſieben Jahre ſeines Lebens Viel oder wenig eſſen?— Was Hungerkünſtler leiſten Man kann ſchwerlich auf das Gramm genau an⸗ geben, wieviel ein erwachſener Menſch zu ſeiner Er⸗ nährung braucht— allzu verſchieden ſind Veranla⸗ gung, Betätigung, Klima und andere Umſtände, die das Maß an Nahrungsſtoff bedingen. Die Körper⸗ größe iſt oft nicht entſcheidend; es gibt kleine Men⸗ ſchen, die ſo viel eſſen, daß ſich einem die Frage auf⸗ drängt: wo bleibt das alles? Manche große, kräftige Perſonen dagegen eſſen erſtaunlich wenig. Ihr Kör⸗ per iſt ſo geſund, daß er das geringe Maß an Nah⸗ rung gut verwertet. Ein bekannter Ernährungs⸗ phyſiker machte die Aufſtellung, daß der Durchſchnitts⸗ menſch vom zehnten bis zum ſechzigſten Jahr täglich 100 Gramm Fleiſch ißt, 30 Gramm Käſe, 500 Gramm Brot, 350 Gramm Butter oder andere Fettſtoffe, 250 Gramm Kartoffeln, 3 Liter Milch und außerdem 1 Liter andere Getränke, z. B. Bier, Kaffee, Tee, Waſſer od. dͤgl. Die Geſamtmenge an Fleiſch, die der Menſch im Zeitraum von 50 Jahren verſpeiſt, iſt gleich etwa 30 bis 32 Kühen, indem angenommen wird, daß jedes Tier in geſchlachtetem Zuſtande mit Knochen und Eingeweiden etwa 200 Kilo wiegt, ſodaß man ins⸗ geſamt alſo 6000 Kilo Fleiſch zu verzehren hätte. Wenn der Menſch in 50 Jahren im ganzen 5000 Kilo Brat verze rt, ſo iſt das gleich einem Roggen⸗ brot von ſieben Meter Höhe und 17 Meter Breite. An Käſe nimmt man in den 50 Jahren 550 Kilo zu ſich. Die Getränke, die den Menſchen im Laufe der fünfzig Jahre erquicken, machen die ſehr erhebliche Menge von 28 000 Litern aus. Bet den Franzoſen iſt der Brotkonſum ein viel größerer, bei dem Spanier oder Italiener ſchrumpft die Fleiſchmenge auf ein Viertel zuſammen, bei dem Münchener werden die Getränke erheblich größere Mengen darſtellen. Franzoſen und Italiener ver⸗ brauchen mehr Käſe als der Durchſchnitt, während der Irländer etwa viermal ſo viel Kartoffeln haben muß; die Bevölkerung der kalten Zonen verzehrt da⸗ gegen weit mehr Fettſtoffe, die für die Ernährung des Körpers wichtig ſind. Intereſſante Aufſchlüſſe geben die Tabellen über die reine Pflanzen⸗ oder Rohkoſternährung. Manche Aerzte behaupten, daß es geſundheitsſchäd⸗ lich iſt, zur vollkommenen Rohkoſt über⸗ zugehen, für die der Organismus des Menſchen nicht eingerichtet iſt. Der Menſch iſt auf Miſchkoſt, alſo Fleiſch und Pflanzen, gekochte und rohe Koſt, eingerichtet. Man meint, daß man einen Säugling an Rohkoſt gewöhnen kann, und daß er auch mit Roh⸗ koſt gut gedeihen wird; in dem Augenblick aber, wo der Menſch, der bis dahin nur von Rohkoſt gelebt hat, Fleiſch ißt, erkrankt er. Er vergiftet ſich. Manche Menſchen meinen, daß wir zu viel eſſen. Das iſt nicht erſt eine Erkenntnis der neueren Jahre, ſondern ſchon in früheren Zeiten wurden allerlei Faſtregeln 8 die keineswegs alle religiöſen Urſprung atten. N Die ſogenannten Hungerkünſtler machen aus der Nahrungsenthaltung ein Geſchäft. Schon vor einem Menſchenalter trat ein Amerikaner Dr. Tanner als Hungerkünſtler auf und wollte die alte Anſicht, daß ein Menſch nur ſechs bis ſieben Tage hungern könne, ad absurdum führen. Er ließ ſich für Geld ſehen, in einem Glasſchrank ſitzend, wo er vierzig Tage lang hungerte und nur Waſſer zu ſich nahm. Seitdem find immer häufiger Hungerkünſtler aufgetreten. und manche von ihnen haben es bis zu fünfzig Tagen Nahrungsenthaltung gebracht. Hungerkünſtler ſind aber noch mehr beliebt, da verſchiedene von ihnen bei Mogeleien ertappt wurden; bewieſen aber iſt, daß der Menſch weit länger ohne Nahrurg auskommen kann, als man früher allgemein annahm. Hunger⸗ ſtreike von zwei bis drei Wochen ſind in Gefäng⸗ niſſen keine Seltenheit. Ungefähr die erſten, die es damit verſuchten, waren ſeinerzeit die engliſchen Vorkämpferinnen für das Frauenwahlrecht. Um Nahrung zu ſich zu nehmen, braucht der normale Menſch ein Zehntel ſeines Lebens. Wolkenkratzer mit Ankermaſt Eine Kapitalgeſellſchaft, an deren Spitze der ehe⸗ malige amerikaniſche Präſidentſchaftskandidat Smith ſteht, will an der Stelle des Waldorf⸗Aſtoria⸗Hotels einen rieſigen Wolkenkratzer errichten. Das Gebäude ſoll in einen Ankermaſt auslaufen. Urſprünglich ſollte es eine Höhe von 85 Stockwerken einnehmen. Nach den nunmehrigen abgeänderten Plänen ſoll die Höhe indeſſen bis zu 102 Stockwerken anſteigen. Die Spitze des für Zeppelinluftſchiffe beſtimmten Anker⸗ maſtes wird mehr als 400 Meter über der Straße liegen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Konſtruk⸗ tion des Gebäudes ungewöhnlich feſt ſein muß, da⸗ mit ſie durch die Bewegungen des Luftſchiffes am Ankermaſt nicht erſchüttert wird. Der geplante Wol⸗ kenkratzer wird das höchſte Gebäude der Welt ſein. 5 1 8 ü 0 0 N 0 1 i 2 n 4 91 1 1 4 t, 5 t N N 9 + n 8 5 „ 1 9 1 0 n 50 dn e * eee eee eee een eee ere * 11 Donnerstag, den 31. Juli 1980 Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 13. Seite. Nr. 348 eee e g Operettengastspiele 1. Rosengarten abends 8 Uhr Zum ersten Male Freitag Das breimäderihaus Musik von Franz Schubert Samstag. jeweils 2 Zugust J abends 8 Uhr Nochmals: Das Dreimäderlhaus ſolesen Montag] zum letzten Male 7 Sonntag, 3. August Der groge Erfolg Hoheil fanzti Walzer! mit Rudolf Seibold Karten 60 Pfg. bis 3 Mk. 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