4 ö 1 N ö a ö 5 1 4 4 Neue Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 .50, mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim annh el mer 3 f Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die zz mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 3.„ Aus der Welt der Cechnil* Kr ie; Jen: r N. Ai. J. 8 aftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Scholle* Steuer, Heſetz und Recht Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung« Aus Seit und Leben Mannheimer Mintel Mittag⸗Ausgabe Freitag, J. Augu t 1930 141. Jahrgang— Nr. 350 Kein gemeinſamer Wahlaufruf Die geſtrigen Verhandlungen zwiſchen der Staatspartei und anderen bürgerlichen Parteien blieben ohne poſitives Ergebnis Neue Verhandlungen zwiſchen Volkspartei, Volkskonſervativen und Wirkſchaftspartei Noch alles in der Schwebe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 1. Aug. Die von dem volksparteilichen Führer Dr. Scholz eingeleiteten Bemühungen, nach dem Scheitern des Planes einer großen bürgerlichen Sammlung wenigſtens einen gemeinſamen Wahl⸗ aufruf mit dem Ziel einer Fraktionsgemein⸗ ſchaft im neuen Reichstag zu erreichen, haben ſich leider ſchon in den erſten Anfängen zerſchlagen. Die Unterkommiſſion, die aus je einem Vertreter der beteiligten Parteien gebildet war und die am Donnerstag nachmittag im Reichstag zuſammentrat, um den Text des Aufrufes feſtzuſtellen, iſt gar nicht erſt zu dieſer Arbeit gekommen. Gleich zu Beginn der Beſprechung f gab Miniſter a. D. Koch⸗Weſer die klärung ab, Er⸗ daß er im Namen der Staatspartei es ablehnen müſſe, aus dem zu entwerfenden Aufruf weiter⸗ gehende Konſequenzen zu ziehen, d. h. ſich auf Bin⸗ dungen einzulaſſen, die auf eine Fraktionsgemein⸗ ſchaft im kommenden Reichstag hinausliefen. Es käme für die Staatspartei lediglich ein allgemein ge⸗ haltener Dachaufruf in Frage. An dem aber müßten auch das Zentrum und die Bay⸗ riſche Volkspartei beteiligt werden. Von den Abgeſandten der übrigen Parteien, alſo der Deutſchen Volkspartei, der Wirt⸗ ſchaftspartei, der Konſervativen und dem Landvolk, wurde dieſe Erklärung als eine Ab⸗ ſage der Staatspartei aufgefaßt. Man ſtellte feſt, — daß eine neue Situation geſchaffen ſei. Ius⸗ allein beſondere von volksparteilicher Seite wurde betont, daß gerade die Anbahnung einer ſpäteren fraktionellen Zuſammenarbeit das Kernſtück des Wahlaufrufes hätte bilden ſollen. Von der Ankünoigung einer ſolchen engen Zuſam⸗ menarbeit im künftigen parlamentariſchen Kampf hätte man ſich den ſtärkſten Eindruck auf die Wähler⸗ ſchaft verſprochen. Dr. Scholz will nun die Verhandlungen mit den übrigen Parteien fortſetzen. Die Staatspartei ſchaltet hier alſo aus. Die Vertreter der anderen Parteien behielten ſich 2 Drahtbericht unſeres Berliner Büros ( Berlin, 1. Auguſt. Heute werden mit der üblichen Schalmeienmuſik, Transparenten und Reden die Kommuniſten ihren„Antikriegstag“ veranſtalten und gegen das„Wettrüſten der kapitaliſtiſchen Staaten“ und „die Hetze gegen die Sowjetrepublik“ demonſtrieren. Daß man in dem Lande, von dem die deutſchen Kommuniſten für dieſen Klamauk ihre Direktiven und— last not least— das Geld empfangen, etwas anderer Meinung über die patzifiſtiſche Idee iſt, geht aus einem Bericht der„Germania“ hervor. Dar⸗ nach wird ſchon ſeit Wochen in Sowjetrußland dafür agitiert, den 1. Auguſt als Tag des„kriegsbereiten Rußland“ zu feiern. Zahlreiche Werbekolonnen ſind über Stadt und Land losgelaſſen worden, um die ruſſiſche Jugend für krie⸗ geriſche Ziele einzufangen. Aber nur 52 Prozent der Erwartungen, konſtatiert man mit Bitterkeit und Unmut, gingen in Erfüllung. Tauſende ruſſiſcher Arbeiter werden am heutigen Tage aus Moskau und Leningrad in die Truppenkonzentrationslager hinaus⸗ geführt, um dort„in innigen Kontakt mit dem Militär zu kommen“. Die Arbeiter werden als Gäſte bewirtet und gefeiert werden, nur um ihren Prozentſatz in der ruſſiſchen Armee zu ſteigern und ſie zur ſicheren Stütze des Thrones Stalins zu machen. die weitere Stellungnahme vor. Man kam überein, ſich heute wieder zuſammenzufinden. Dann wird man ſich darüber äußern, ob die Aufſtellung eines Wahlaufrufes in dem von Dr. Scholz verfolgten (Sinne möglich iſt. Wie verlautet, ſollen die Aus⸗ ſichten für eine Einigung nicht ungünſtig ſein. Der Vertreter des Landvolkes konnte allerdings eine endgültige Erklärung noch nicht zuſagen, da erſt am Mittwoch nächſter Woche der Parteivorſtand zu⸗ fammentritt. 5 Sitzung des Reithsausſthuſes der Deulfchen Volkspartei Teélegraphiſche Meldung Berlin, 1. Aug. Der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei hielt am Donnerstag vormittag im hR'enciichstag eine Sitzung ab, in der der Parteivor⸗ Fitzende Dr. Scholz eine Darſtellung der aktuellen Tagesfragen gab. Die DVP. ſei der Ueberzeugung geweſen, daß es ſich darum handele, alle aktiven Kräfte zuſammenzufaſſen. Ihr habe keine Teil⸗ löſung vorgeſchwebt, ſondern ein großes Ziel über den Tag und die jetzige Wahl hinaus. Die in⸗ zwiſchen erfolgte Gründung der Deutſchen Staats⸗ partei könne dieſen Zweck in keiner Weiſe erfüllen; im Gegenteil habe dieſe Gründung, wie die Erfah⸗ rung gezeigt habe, den Sammlungsbeſtrebungen Ab⸗ bruch getan. Nachdem der Gedanke der ſtaats⸗ bürgerlichen Sammlung zu einer ge⸗ mein amen Partei von den anderen Parteien leider als nicht zweckmäßig verneint wurde, habe die Deutſche Volkspartei vorgeſchlagen, daß die Gruppen der Konſervativen, der Wirtſchaftspartei, der Staatspartei und der Deutſchen Volkspartei einen gemeinſamen Aufruf erlaſſen und im neuen Reichstag eine Fraktionsgemeinſchaft bilden. Da das weiter geſteckte Ziel der DVP. nicht meh erreichbar ſei, werde die Partei deshalb für ſi ch in die Wahlbewegung gehen müſſen. Die politiſche Entwicklung, die ſich jetzt in der Politik der Reichsregierung und der hinter ihr ſtehenden Parteien anbahne, ſei von der DVP. ſeit Jahren gefordert und vertreten worden. Die Ziele dieſer Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik müſſen rich⸗ tunggebend bleiben. An die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Parteiführers ſchloß ſich eine aus⸗ gedehnte Ausſprache, an der ſich die Vertreter alles Landesteile beteiligten. Die Ausſprache war von ſtarkem Optimismus getragen und vom Geiſte völliger Einheit und Geſchloſſenheit er⸗ füllt. Am Ende der Beratungen wurde dann fol⸗ gende Entſchließung einſtimmig angenommen: Staat und Volk ſind in Gefahr! Abwehr der den Staat verzehrenden Kräfte der radikalen Linken und Rechten fordern den Zuſammenſchluß aller, die bereit ſind, Reich und Volk unter der Führung Hindenburgs zu retten. Nur eine wirklich umfaſſende Sammlung der Par⸗ teien unter Zurückſtellung aller unzeit⸗ gemäßen Unterſchiede entſpricht der Not des Staates und dem Willen des Volkes. Der Reichsaus⸗ ſchuß dankt dem Parteiführer Dr. Scholz, daß er in zäher Arbeit, unter Ausſchöpfung aller gegebenen Möglichkeiten dieſen Gedanken in die Tat umzu⸗ ſetzen bemüht war. Die Gründung der Deutſchen Staatspartei durch die Führer der Demokra⸗ tiſchen Partei unter bewußter Ausſchaltung der an⸗ „Kriegeriſche Spaziergänge In Berlin und in Rußland Genau ſo wird mit den kommuniſtiſchen Jugend⸗ verbänden, den Komſowolzen, verfahren, die„in kriegeriſchen Spaziergängen“ zu den ver⸗ ſchiedenen Truppenformationen der Land⸗, See⸗ und Luftſtreitkräfte geführt werden. Kurz: Alles iſt darauf eingeſtellt, für die Idee und Methoden des Krieges zu gewinnen und ihn zu glorifizieren. And die Sozialdemokraten? Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 1. Auguſt. Am heutigen 1. Auguſt veranſtalten in Idealkon⸗ kurrenz mit den Kommuniſten bekanntlich die Ber⸗ liner Sozialdemokraten eine Antikriegskund⸗ gebung, die in Wahrheit nur den Deckſchild bil⸗ det für eine Wahldemonſtration gegen die— wie der „Vorwärts“ ſich ausdrückt—„Diktaturge ũ ſt e der Reichsregierung Brüning ⸗Treviranus“. Die „Berliner Börſenzeitung“ hatte zu berichten gewußt, daß die Ortsgruppen des Berliner Reichs ban⸗ ners von der Gauleitung Berlin⸗Brandenburg den Dienſtbefehl erhalten haben, an der Kundgebung und dem ſozialdemokratiſchen Kampfaufmarſch teilzu⸗ nehmen. Die„Germania“ fragt:„Iſt das wahr?“ und ſie fügt hinzu, wenn ſich die Behauptung be⸗ ſtätigt, dann hätten Zentrumsleute im Reichsbanner. keinen Platz mehr.— Man wird ja ſehen 28— deren Parteien der ſtaatsbürgerlichen Mitte bedeutet eine bedauerliche Verfälſchung dieſes Sammlungs⸗ gedankens. Eine einſeitige Anlehnung der Deutſchen Volkspartei nach links würde die Erreichung des Zieles der Zuſammenfaſſung aller ſtaats be⸗ jahenden Kräfte für immer vereiteln. Für die Deutſche Volkspartei bleibt der Wille zu dieſer um⸗ faſſenden Sammlung beſtehen. Nicht nur unſere Finanzen, nicht nur die deutſche Wirtſchaft, ſind in ihren Fundamenten bedroht. Die Gegenſätze in unſerem Volke haben ſich unter dem Druck einer ſich ſtetig verſchlechternden wirtſchaftlichen Lage und infolge der Unfähigkeit des letzten Reichstages, der Schwierigkeiten Herr zu wer⸗ den, derart verſchärft, daß die ernſteſten Gefahren für den inneren Frieden Deutſchlands heraufziehen. Die Notverordnung der Reichsregierung ſuche den dringendſten Forderungen gerecht zu werden. Die Deutſche Volkspartei will nicht bei dieſen proviſori⸗ ſchen Löſungen ſtehen bleiben, ſondern verlangt die notwendigen, von der Nation längſt geforderten Re⸗ formen zur Konſolidierung des Reiches und zur Herſtellung einer geordneten Finanzwirt⸗ ſchaft, um der deutſchen Arbeit die Ruhe und Sicher⸗ heit zu gewähren, die allein eine ſtetige Weiterent⸗ wicklung und die Wiederaufnahme der Arbeitsloſen in den Arbeitsprozeß gewährleiſtet. Der Reichs⸗ ausſchuß ſetzt ſich mit Nachdruck dafür ein, daß bei dem Aufmarſch zur Wahl für die Deutſche Volks⸗ partei die Herausſtellung verantwor tungs ⸗ freudiger Perſönlichkeiten, auch aus der jungen Generation maßgebend ſein muß. Der Reichsausſchuß ſtellt feſt, daß die geſamte Partei die gefährliche Lage des Staates erkennt und ent⸗ ſchloſſen iſt, in dem bevorſtehenden Wahlkampf in voller Einmütigkeit ihre Pflicht zu tun. Macdonald auf dem Wege nach München — Paris, 1. Aug. Der engliſche Premierminiſter Ramſay Macdonald iſt auf der Durchreiſe nach München begriffen. Er iſt in Begleitung ſeiner beiden Töchter ſowie von Sir Alexander Grant und des Admirals Meade in Boulogne ſur Mer einge⸗ troffen und hat mit dem Orient⸗Expreß die Weiter⸗ reiſe angetreten. Sammlung der Mitte ohne die Staatspartei? Telegraphiſche Meldung Berlin, 1. Aug. In Kreiſen der Deutſchen Volkspartei wird das Scheitern der Verhandlungen über die Sammlung der vier Parteien der Mitte außerordentlich be⸗ dauert. Wie wir erfahren, werden die Be⸗ ſprechungen aber fortgeführt werden, freilich unter Ausſchluß der Staatspartei, und zwar iſt bereits verabredet worden, daß die Vertreter der Deutſchen Volkspartei, der Wirtſchafts⸗ und der Konſervativen Partei heute abend erneut zuſammenkommen. Die Vertreter dieſer drei Parteien haben ſich naturgemäß noch freie Hand vorbehalten; ſie haben aber über⸗ einſtimmend zu erkennen gegeben, daß ſie ernſtlich auf ein engeres Zuſammengehen hinarheiten wollen. Dieſes Zuſammengehen dürfte ſich, wie es gemäß für die vier Parteien beabſichtigt war, eben⸗ falls auf den gemeinſamen Wahlaufruf erſtrecken, darüber hinaus aber auch auf die fraktionellen Kon⸗ fequenzen, von denen geſtern die Rede war. Alle drei Parteien ſehen gerade hierin das Kernſtück der Einigungsbemühungen und das iſt auch der Grund dafür, daß die Verhandlungen mit der Staatspartez nicht fortgeführt werden, um einen gemeinſam Wahlaufruf zuſtande zu bringen. Nach der Auffaſ⸗ ſung der Deutſchen Volkspartei würde die Einbezie⸗ hung von Zentrum und Bayriſcher Volkspartei den urſprünglichen Gedanken vollkommen ändern und die Möglichkeit des fraktionellen Zuſammenſchluſſes im neuen Reichstag in den Hintergrund drängen. Unter dieſen Umſtänden hält man den Zuſammen⸗ ſchluß auf der durch das Ausſcheiden der Staats⸗ partei aus dieſer Kombination nunmehr ver⸗ kleinerten Baſis immer noch für das vorteilhafteſte. Es gilt auch nicht als ausgeſchloſſen, daß die Landvolkpartei noch hinzutritt. Ihre Spitzenorganiſation tritt aber Mitte nächſter Woche zuſammen, und deshalb iſt eine Entſcheidung von dieſer Seite nicht früher zu erwarten. Die Weiterverfolgung der Zuſammenſchlußbeſtrebungen entſpricht auch der Stimmung, die in der heutigen Sitzung des Reichsausſchuſſes der Deutſchen Volks⸗ partei, wie verſichert wird, mit abſoluter Einmütig⸗ keit zum Ausdruck kam. Die Führung der Deutſchen Volkspartei läßt ſich dabei auch von dem Geſichts⸗ punkt leiten, daß niemand weiß, wie lange der nächſte Reichstag überhaupt am Leben bleibt und wie notwendig u. vorteilhaft vom Standpunkt der bürger⸗ lichen Mitte aus eine Sammlungsbaſis gerade dann ſein würde. Auch bei der Wirtſchaftspartei und den Konſervativen iſt man durchaus in dieſer Richtung eingeſtellt und ſo geht die Stimmung in den Kreiſen dieſer drei Parteien dahin, daß die erſtrebte Einigung zwiſchen ihnen in den nächſten Tagen zuſtande kommen wird. Gemeinſamer Aufruf von Lemmer und Mahraun Telegraphiſche Meldung Berlin, 1. Auguſt. Arthur Mahraun und Ernſt Lemmer richten an die junge Generation einen gemeinſamen Aufruf, in dem es heißt:„Ueber ein Jahrzehnt hat die Spal⸗ tung des deutſchen Volkes in ein ſchwarz⸗rot⸗goldenes und in ein ſchwarz⸗weiß⸗rotes Lager angedauert. Der Beſeitigung dieſer unſeligen Entfremdung ſoll das erſte Wort der jungen Generation gelten. Intereſſen⸗ ten⸗ und Wirtſchaftsgruppen haben ſich das deutſche Parlament erobert und haben die Volksvertretung zu einem Intereſſentenhaufen gemacht. Wir Jungen lehnen uns gegen dieſen unhaltbaren Zuſtand auf. Unſer Eintreten in den Kampf um die politiſche Macht auf dem Boden der Verfaſſung, im Bekenntnis zum Staat und ſeinen Symbolen bedeu⸗ ten die Fortentwicklung der deutſchen Republik zum nationalen und ſozialen Volksſtaat, 2. Seite. Nr. 350 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 1. Auguſt 1930 den alle ehren und lieben ſollen. Wir Jungen haben ein Recht, eine beſondere Ideenwelt für uns in An⸗ ſpruch zu nehmen. Die Eindrücke eines furchtbaren Kriegs und unſer Politiſchwerden im Zeichen einer Zeitenwende haben uns mit neuen Willenskräften er⸗ füllt. Die junge Deutſche Staatspartei iſt zum gro⸗ ßen Teil von dieſen Willenskräften getragen. Sie iſt dazu berufen, den poſftiven Aktivismus 8 u entwickeln, nach dem das ganze deutſche Volk ruft. In ihm liegt die einzige Möglichkeit, dem ſtaats⸗ zerſtörenden Radikalismus und den volksfeindlichen Diktaturbeſtrebungen ein Gegengewicht zu bieten.“ Reichseinnahmen und Ausgaben im Juni 1930 Telegraphiſche Meldung Berlin, 31. Juli. Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums haben im Monat Juni die Einnahmen(alles in Mil⸗ Itonen Mark) im ordentlichen Haushalt 432,4 und für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1930 1701.8, die Ausgaben 600,1 bzw. 1926,6 betragen, ſo daß ſich eine Mehrausgabe von 167,7 bzw. 224,8 ergibt. Im außerordentlichen Haushalt betru⸗ gen die entſprechenden Ziffern in der Einnahme 298,3(darunter 100,5 aus der Auflöſung des Reſerve⸗ fonds des Kommiſſars für die verpfändeten Ein⸗ nahmen) bzw. 590,4(darunter aus Anleihen 487,1) und in der Ausgabe 13,8 bzw. 143,7, ſo daß für Juni eine Mehreinnahme von 279,7, für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni eine Mehreinnahme von 446,7 entſtanden iſt. Der Abſchluß ſtellt ſich wie folgt: Für den ordentlichen Haushalt Fehlbetrag aus den Vorjahren 465,0, Mehrausgaben aus den Monaten April bis Juni 1930 224,8, mithin Fehlbetrag Ende Juni 689,8; für den außerordentlichen Haushalt Fehlbetrag aus dem Vorjahre 774,7, Mehreinnahme aus dem Monat April bis Juni 446,6, mithin Fehlbetrag Ende Juni 325,0 insgeſamt Fehlbetrag ordentlicher und außer⸗ ordentlicher Haushalt 1014.8. Der Kaſſen⸗Sollbeſtand des Reiches be⸗ trug am 30. Juni 1930 1366, von denen 1340 verwen⸗ det worden ſind, ſo daß ein Reſtbeſtand bei der Reichskaſſe und den Außenkaſſen von 26 vorhanden war. Die ſchwebende Schuld hat ſich von 1479, Ende Mai auf 1387, Ende Junt vermindert. Anſer befreundeter Nachbar Litauen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 1. Auguſt. Schon ſeit längerer Zeit kommen aus Ko wu alarmierende Nachrichten über geſetzgeberiſche Pläne der litauiſchen Regierung, die ſich anſchickt, unter Verletzung des Memelſtatuts die vom Völ⸗ kerbund gewährleiſtete Autonomie im Memel⸗ gebiet zu beſeitigen. Deutſchland hat das Recht, die Aufmerkſamkeit des Völkerbundsrates auf die be⸗ vorſtehende grobe Verletzung des Memelabkommens zu lenken Dieſes Recht— wir haben bereits darauf hingewieſen— bedeutet gleichzeitig die Pflicht, den geſetzgeberiſchen Projekten der Kownoer Regierung erhöhte Beachtung zuzuwenden. Wie das B. T. mit⸗ teilt, will die Reichsregierung, ehe ſie ſich zu einem Schritt vor dem Völkerbundsrat entſchließt, als „befreundeter Nachbar Litauens“ porerſt die Möglichkeiten einer Verſtändigung ausſchöpfen. Zur Zeit ſollen über die erwähnten Fragen zwiſchen 4 7 und Kowno Unterhandlungen gepflogen. en. Der Prinz von Wales in Frankreich — Paris, 1. Aug. Prinz von Wales iſt, aus Lüt⸗ tich kommend, im Flugzeug in Begleitung von mehreren Flugzeugen auf dem Flugplatz Berk bei Boulogne ſur Mer eingetroffen und hat ſich nach Le Trocquet begeben. Gute Beute der amerikaniſchen Prohibitions⸗ beamten — Newyork, 1. Aug. In einer Brauerei und in einem Kaſſee in Broolyn wurden von Prohibitions⸗ beamten für 1 Millionen Dollar Spiri⸗ tuoſen, darunter etwa 1000 Fäſſer Bier, mehrere Flaſchen Whisky und zahlreiche Flaſchen Wein be⸗ ſchlagnahmt. 5 Die Mißwirtichaft bei der Stadt Berlin des Papierfachmanns Die Konſervenkäufe Drahtbericht unſeres Berliner Büros ] Berlin 1. Auguſt. Das Berliner Anſchaffungsamt, in das die berüchtigte Anſchaffungsgeſellſchaft, deren Haupt⸗ lieferanten bekanntlich die Brüder Sklarek waren, umgewandelt wurde, ſteht wiederum, wie das„Ber⸗ liner Tageblatt“ meldet, im Zeichen eines Skan⸗ dals, der die völlige Direktionsloſigkeit des Ber⸗ liner Magiſtrats bei der Beſetzung ſtädtiſcher Aemter zeigt. Die Stadt ſoll erneut um ſehr erhebliche Be⸗ träge, die bisher auf 300 000 Mark geſchätzt wer⸗ den, geſchädigt worden ſein. Nachdem die durch die Sklarekaffäre kompromittierten leitenden Beamten entlaſſen worden waren, wurde die Führung des Un⸗ ternehmens in die Hände des Direktors Britz ko w gelegt, der früher im ſtädtiſchen Bauweſen und in der Friedhofsverwaltung tätig war. Auch die Ein⸗ kaufsabteilung für Lebensmittel des Anſchaf⸗ fungsamtes wurde einem Nichtfachmann über⸗ tragen, der lediglich Sachverſtändiger für Papier war. Dieſer verwaltete ſein neues Amt in der Weiſe, daß er die früheren Konſervenlieferanten, eine ganze Anzahl namhafter alter Firmen, einfach von der Liſte ſtrich und vor einigen Monaten an die Märkiſche Konſervenfabrik in Frankfurt a. O. einen Auftrag von über 300 000 Mk. gab und dieſen Betrag im voraus bar bezahlte. Die Konſerven, die befremdlicherweiſe ausgerech⸗ net zur Zeit der Friſchgemüſe gekauft wurden, ſollten an die ſtädtiſchen Krankenhäuſer und ähnliche Anſtalten geliefert werden. Dieſe warteten indes vergeblich auf das Eintreffen der Sendung. Die Märkiſche Konſervenfabrik war nämlich, nachdem ſie die 300 000 Mk. bereits empfangen hatte, in Kon⸗ kurs gegangen. 8 Der„Papierfachmann“, der dieſes großartige Ge⸗ ſchäft vermittelt hatte, wurde nun zur Dispoſition geſtellt. Damit aber wollten die Stadtbehörden, denen dieſe Affäre naturgemäß ſehr peinlich war, die Angelegenheit bewenden laſſen. Nun, da die Vorgänge doch der Oeffentlichkeit bekannt geworden ſind, dürfte die Lage ſich etwas geändert haben. Der Anterhaus⸗Skandal Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 1. Aug. Der Unterhaus⸗Skandal iſt ſchneller zum Abſchluß gekommen, als man erwartet hatte. Man liebt hier die Miſchung von Skandal und Politik nicht und die Erleichterung war allgemein, als der Ehren⸗ ausſchuß des Unterhauſes unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten die Einleitung einer juriſtiſchen Unterſuchung ablehnte. Der Abgeordnete Sandham, der ſich wegen der Erhebung ſchwerer Anſchuldigungen gegen Mitglieder des Unterhauſes zu verantworten hatte, lehnte es ab, dem Ausſchuß konkrete Fälle zu nennen, mit der Begründung, daß ſeine Zeugen nur zur Verfügung ſtänden, wenn die Verhandlungen geheim ſeien. Der Ausſchuß ſtellte ſich daraufhin auf den Standpunkt, daß nicht ge⸗ nügend Material für eine juriſtiſche Unterſuchung ge⸗ geben ſei und lehnte jedes weitere Eingehen auf Sandhams angebliches Beweismaterial ab. Der ſchuldige Abgeordnete wurde vom Sprecher des Un⸗ terhauſes in ſcharfen Worten vermahnt und der Zwiſchenfall gilt damit als abgeſchloſſen. Die Spannung, die er namentlich zwiſchen dem linken Flügel der Labour Party, dem Sandham angehört, und den Miniſtern des Arbeiterkabinetts hervorgerufen hat, wird jedoch durch die kurze Abfer⸗ tigung der Anſchuldigungen nicht vermindert. Man darf ſich wohl darauf gefaßt machen, daß der Skandal früher oder ſpäter in einer anderen Form wieder aufleben wird, da neben Sandham noch andere Mit⸗ glieder ſeiner Gruppe behaupten, belaſtendes Ma⸗ terial gegen Unterhausmitglieder zu beſitzen. Der Arbeitskonflikt in der Metallinduſtrie Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 1. Auguſt Wie die„Germania“ andeutet, beabſichtigt der Reichsarbeitsminiſter in den nächſten Tagen noch einmal die Gewerkſchaften und die Arbeitgeber zu ſich zu bitten, um die Zuſpitzung des Arbeitskon⸗ flikts in der Metallinduſtrie zu vermeiden. Es ſei möglich, daß auch die Reichsregierung ſich mit den Vorgängen in der Berliner Metallinduſtrie be⸗ faſſen wird. Vorausſichtlich werden die Differenzen in einem Rechtsſtreit ausgetragen werden, in dem von Arbeitnehmerſeite verſucht werden ſoll, den Arbeitgebern und ihrem Verband Tarifbruch nachzu⸗ weiſen. Ein ſolcher Rechtsſtreit würde mit ziemlicher Sicherheit durch ſämtliche Inſtanzen, alſo bis zum Reichsarbeitsgericht gehen und natürlich geraume Zeit in Anſpruch nehmen. Die augenblickliche Sitnation iſt ſo, daß im Laufe des Donnerstag in zahlreichen Betrieben Kündigungen ausgeſprochen worden ſind. Ueber das Ausmaß der Entlaſſungen wird man erſt in den nächſten Tagen Klarheit haben, da es ſich um insgeſamt 280 Mitgliedfirmen des Berliner Metallinduſtriellenverbandes handelt, die nunmehr entſprechend ihren individuellen Ver⸗ hältniſſen zum Abbau von Angeſtellten ſchreiten wol⸗ len. Allerdings treten die Kündigungen nicht ſofort in Wirkſamkeit. Sie laſſen noch einen Spielraum, der offenbar zu Einigungsverhandlungen benutzt werden ſoll. Wie es heißt, beſteht auf beiden Seiten Ver⸗ ſtändigungsbereitſchaft. i Die indiſche Verfaſſungskonferenz Telegraphiſche Meldung 8 London, 31. Juli. Für die Abneigung der Regierung, den Vor⸗ ſitzenden und die Mitglieder der Simonskommiſſion zu der bekannten Londoner Vorkonferenz über die indiſchen Verfaſſungsfragen einzuladen, iſt, wie ver⸗ lautet, die Beſorgnis entſcheidend geweſen, daß eine Anzahl maßgebender indiſcher Perſönlich⸗ keiten ſich dann von vornherein weigern würden, am Konferenztiſch Platz zu nehmen. Bekanntlich haben auch die gemäßigten indiſchen Politiker der Tätig⸗ keit der Simonsgeſellſchaft von Anfang an ſtark ablehnend gegenüber geſtanden. Seit der Ver⸗ öffentlichung des Berichtes der Kommiſſion hat ſich dieſe Ablehnung bis zur Animoſttät geſteigert. Abſtimmungsniederlage zu befürchten hätte. Die Konſervativen beabſichtigen bekanntlich, die Angelegenheit der Heranziehung der Mitglieder der ſeinerzeit zum Studium der indiſchen Verfaſſungs⸗ fragen eingeſetzten Simonskommiſſion zu der Kon⸗ ferenz, die über indiſche Verfaſſungsfragen beraten ſoll, erneut aufzurollen. Es verlautet, daß die Liberalen beſchloſſen haben, bei der Abſtimmung über alle von den Konſervativen zu dieſer Ange⸗ legenheit eingebrachten Anträge Stimmenthal⸗ tung zu üben, ſodaß die Arbeiterregierung keine Wie bekannt, hat Macdonald die Parteien der Oppoſi⸗ tion eingeladen, Vertreter zu der Konferenz zu be⸗ nennen. Die Liberalen ſollen nun die Abſicht haben, außer Lloyd George und Lord Reading auch Sir John Sim ons zu benennen. Allerdings iſt es noch nicht ſicher, ob es tatſächlich bei dieſen Kandi⸗ daten bleibt. Der Flug des R 100 4 Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 1. Aug. Das engliſche Luftſchiff„R 100“ hatte geſtern abend auf ſeinem Fluge über Kanada eine ſchwere Havarie. An einem der Seitenflügel zeigte ſich ein Riß in der Hülle, der ſich ſchnell ausdehnte. Das Luftſchiff mußte ſeine Geſchwindigkeit, die bis dahin ſehr hoch geweſen war, ſtark herabſetzen. Die Reparaturen wurden ſofort in Angriff genommen und nach einigen Stunden beendet. In einer draht⸗ loſen Meldung nach Montreal erklärte der Kom⸗ mandant der„R 100“ alle Gefahren für vorüber und daß die Landung zwiſchen 5 und 6 Uhr morgens (ME.) zu erwarten ſei. Auf dem Flugplatz von Montreal hat ſich eine große Menſchenmenge ver⸗ ſammelt, um der Landung des Luftſchiffes beizu⸗ wohnen. Der Flug iſt mit Ausnahme des nächtlichen Materialſchadens ohne Zwiſchenfall verlaufen. Die engliſchen Blätter erklären, daß der Flug von Küſte zu Küſte einen Rekord der Atlantiküber⸗ querung darſtelle, doch bedarf dieſe Feſtſtellung wohl noch doͤer Prüfung, wenn die offiziellen Zeiten vorliegen. * Montreal, 1. Auguſt. Das Luftſchiff„R 100“ iſt um 7,30 Uhr früh M. E. Z. über dem Flugplatz St. Hubert eingetroffen. * Schweizer Fahrt des„Graf Zeppelin“ — Friedrichshafen, 1. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früh 5,02 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann zu einer dreiſtündigen Schwei⸗ zer⸗Fahrt aufgeſtiegen. An Bord befinden ſich 28 Paſſagiere. Nach der Rückkehr des Luftſchiffes wird das Luft⸗ ſchiff zu einer zweiten Schweizer⸗Fahrt unter Aus⸗ wechſlung der Paſſagiere aufſteigen. Dieſe zreite Fahrt wird bis nachmittags 4 Uhr dauern. Letzte Meloͤungen Aufhebung der Amtsſuspendierung des Stadtrats Katz — Berlin, 31. Jult. Der Oberpräſident hat heute dem ſtell vertretenden Bürgermeiſter mitgeteilt, daß die am 19. Mai ds. Is. verfügte Amtsſuſpenſion des Stadtrats Katz im Hinblick auf das Ergebnis d⸗ Vorunterſuchung mit ſofortiger Wirkung aufgehobe wird. Gleichzeitig erſucht der Oberpräſident, Stadt⸗ rat Katz gemäß ſeinem Antrag bis auf weiteres zu beurlauben. Neuwahlen in Braunſchweig am 14. September — Braunſchweig, 31. Juli. Der Braunſchweigſche Landtag nahm heute die von der Sozialdemokratie und der Deutſchen Volkspartei geſtellten Anträge an, wonach der Landtag am 13. September auſgelöſt und die Neuwahlen gleichzeitig mit den Reichstags⸗ wahlen am 14. September vorgenommen werden. Ferner wurde beſchloſſen, das Wahlgeſetz da⸗ hin abzuändern, daß eine Verbindung von Wahlvorſchlägen in Zukunft nicht mehr ſtattfindet. Die für die Einreichung eines Wahlvorſchlages not⸗ wendigen Zahlen von Unterſchriften wurden auf 100 herabgeſetzt und die Gebühr zur Einreichung von Wahlvorſchlägen geſtrichen. Schluß der Beweisaufnahme im Landvolks⸗ Prozeß 5 — Itzehoe, 31. Juli. Im Itzehoer Landvolk⸗ Prozeß, der infolge der langen Dauer die Verlegung des Termins für den Bombenlegerprozeß verur⸗ ſachte, konnte am heutigen 14. Verhandlungstage die Beweisaufnahme geſchloſſen werden. Am Montag werden die Plädoyers beginnen, ſodaß der Urteils⸗ ſpruch für den Freitag kommender Woche erwartet werden kann. Flüchtlinge aus Tſchangtſcha — Hankau, 1. Auguſt. Das britiſche Kanonenboot „Aphis“ iſt in Hankau mit 49 Flüchtlingen aus der von Kommuniſten zerſtörten Stadt Tſchangtſcha ein⸗ getroffen. Davon ſind 14 Deutſche, 12 Engländer, neun Franzoſen, ſechs Amerikaner, ſechs Italiene und zwei Norweger. 5 Seltſame Verliner Frauenberufe Von Eva Piek Eine ſchöne junge Berliner Opernſängerin erkäl⸗ tete ſich. Sie lag wochenlang krank. Als ſie wieder geſund war, bemerkte ſie, daß ſie ihre ſchöne Geſangs⸗ ſtimme verloren hatte. Die berühmteſten Aerzte be⸗ mühten ſich, ihren Kehlkopf wieder zu heilen, denn ſie war ſtändig heiſer. Aber vergebens. Was ſollte die Künſtlerin nun machen? Sie hatte zwar ſchöne Beine, aber tanzen konnte ſie nicht. Sie zerbrach ſich den Kopf, wie ſie nur ihre ſchönen Beine verwerten könnte. Sie ſtudierte die Zeitungen, vielleicht findet ſie da irgend etwas. Und eines Tages erblickt ſie in der Zeitung eine Annonce von einer Strumpffabrik mit Illuſtration, die Beine in Seidenſtrümpfen be⸗ kleidet darſtellt.„Meine Beine ſind ſchöner als dieſe“, ſagt die Künſtlerin. Sogleich ſtellt ſie ſich bei der Direktion dieſer Strumpffabrik vor und führt ihre Beine vor. Und tatſächlich wurden die Beine der Künſtlerin für Reklamezwecke engagiert. Die Sänge⸗ rin bekam nicht weniger Gage als bei der Oper. Man erzählt ſich, daß in Berlin mehr als 200 Damen da⸗ von leben, daß ſie ihre ſchönen Beine oder Hände für Reklamezwecke photographieren laſſen. * Vor einer großen Berliner Damenwäſchefabrik ſteht eine junge Dame als Portier. Sie trägt ein lila Portierkoſtüm mit goldenen Borten und eine mit Gold umrandete Portiermütze. Früher war ſie Haller⸗Girl, jetzt iſt ſie die erſte Portterin Berlins. * Ein ſeltſamer Damenberuf iſt auch dieſer: In verſchiedenen Geſchäften in Berlin treten Vortrags⸗ künſtlerinnen in den großen Schaufenſtern auf, um dem Straßenpublikum verſchiedene Neuigkeiten vor⸗ zuführen. In einem Schaufenſter ſehen wir eine feſche Dame, die einen neuerfundenen Staubſauger vorführt. In einem anderen wieder zeigt eine Köchin einen der neueſten Backapparate und bäckt vor den Augen des Publikums die feinſten Kuchen. Solche Vorführdamen werden gut bezahlt. Am Dönhoffplatz gibt es einen Damenfriſeur⸗ ſalon. Im Schaufenſter ſteht ein Herr als Figaro angekleidet, der einer Dame die ſchönſten Dauer⸗ wellen macht. Selbſtverſtändlich wieder mit dem neueſten Apparat. Es iſt eine wunderſchöne Blon⸗ dine. Die Herrenwelt ergötzt ſich an dieſem ſchönen Anblick. Unter den Herren befindet ſich ein Ameri⸗ kaner. Er tritt in das Geſchäft ein. Nicht etwa, um etwas zu kaufen oder ſich Dauerwellen machen zu laſſen. Nein, um der Schönen aus dem Scha u⸗ fenſter einen Heiratsantrag zu machen. Dieſes war in Berlin das einzige„Schaufenſterſtück“, das gleich nach ſeiner Uraufführung vom Spielplan abgeſetzt wurde. f * Man ſieht auf den Straßen Berlins feſche, junge Straßenhändler, die mit Handtaſchen, Parfümerien, Perlen oder modernen Halsketten handeln. Der Straßenhändler legt ſeinen Koffer auf den Bürger⸗ ſteig, Er öffnet die Koffer und bietet ſeine Waren an. Eine ſchlanke, junge Dame, eine dicke Hausfrau und eine alte Dame bleiben ſtehen. Und nach ihnen noch andere Paſſanten. Ste hören der witzigen Vor⸗ ſtellung des Straßenhändlers zu. „Vier Mark nur eine ſchöne Handtaſche!“ Die dicke Hausfrau, in der Hand ihren Einkaufs⸗ korb, tritt hervor und kauft eine ſolche Handtaſche. Dann kauft die ſchlanke Dame auch eine Handtaſche, und die alte Dame kauft ebenfalls eine Handtaſche. Alle drei Damen ſind Angeſtellte des Straßen⸗ händlers. Dieſe ſind ſogenannte„Doppingsdamen“. Ihre Pflicht iſt es, das Publikum zum Kaufen zu bewegen. Jeder tüchtige Straßenhändler hat heute ſolche„Doppingsdamen“. Dieſer Beruf iſt der neueſte für Berliner Damen. Sie verdienen 5 bis 7! täglich. 5 ** In einer Berliner Zahnklinik ſitzt eine ältere Dame an der Garderobe, die die Mäntel und Hüte der Patienten abnimmt. Trotzdem das Ab⸗ geben der Garderobe koſtenlos iſt, iſt die Garderoben⸗ frau ſtets freundlich und gut aufgelegt. f Mit jedem Men⸗ Sie hat ein ſehr gutes Herz. ſchen, der dort hinkommen muß, hat ſie Mitleid und intereſſiert ſich für deſſen Schmerzen. Jeden Kran⸗ ken fragt ſie nach ſeiner Krankheit und tröſtet ihn. „Es iſt nicht ſo ſchlimm“, ſagt ſie, und hat für jeden Kranken eine wunderbare Geſchichte, und zwar, wie in dieſer Zahnklinik die ſchwerſten Fälle ohne Schmerzen geheilt werden. Der Kranke beruhigt ſich und tritt ſpäter in das Operattonszimmer ein und zeigt ohne weiteres ſeine kranken Zähne. In der Zahnklinik herrſcht ein ſehr großer Ver⸗ kehr. Leute gehen ein und aus. Früher hatten die Aerzte mit den Patienten ſehr viel Mühe, weil die meiſten den Mund nicht öffnen wollten. Manche ängſtlichen Zahnpatienten ſprangen hyſteriſch auf, um vor der Operation zu entfliehen. Bis endlich die leitenden Aerzte der Klinik darauf kamen, daß man in der Wartehalle jemanden braucht, der die Zahn⸗ leidenden tröſten und ſie langſam für die Operation vorbereiten ſoll. Die alte Dame, die an der Garderobe ſitzt, iſt alſo keine Garderobenfrau, wie man ſie ſonſt in Theatern antrifft, ſondern eine ehemalige Krankenſchweſter in „Zivil“, die es gut verſteht, die Kranken zu tröſten und zu beruhigen. Auch ein neuer Damenberuf! Dr. Eliſe Doſenheimer⸗Maunheim(Heidel⸗ berg) iſt von der Leitung der Jenaer Ferien⸗ kurſe, die auch in dieſem Jahre vom 2. bis 16. Auguſt in der Thüringiſchen Landesuniverſität abgehalten werden, wieder als Dozentin gewonnen worden. Ste wird je eine ſechsſtündige Vorleſung über Friedrich Hebbel, ſein Leben und Werk und Gerhart Hauptmanns dichteriſches Schaffen, ſowie vorausſichtlich eine zwölfſtündige Vorleſung über Goethes Fauſt halten. Dr. Eliſe Doſenheimer ge⸗ hört ſchon ſeit einer Reihe von Jahren dem Lehr⸗ körper der Jenaer Fertenkurſe, die von dem Alt⸗ meiſter der Pädagogik Profeſſor Dr. Wilhelm Rein gegründet wurden, an. Von der Univerſität Heidelberg. Univerſitäts⸗ profeſſor D. Dr. Wilhelm Stählin in Mün⸗ ſter hat, wie ſchon kurz berichtet, den Ruf auf den Lehrſtuhl der praktiſchen Theologie an der Univer⸗ ſität Heidelberg als Nachfolger des emerit. Ge⸗ heimen Kirchenrates Prof. D. Johannes Bauer an⸗ genommen. Prof. Stählin, der aus Gunzenhauſen gebürtig iſt, abſolvierte ſeine Studien in Erlangen, Roſtock, Berlin und Würzburg, beſonders bei J. Kö⸗ berle, Harnack, Pfleiderer und Külpe und beſtand die beiden theologiſchen Prüfungen in Ansbach. 1913 promovierte er in Würzburg zum Dr. phil. Seit 1906 als Hilfsgeiſtlicher tätig, wurde er ſpäter Pfar⸗ rer in Egloffſtein(Oberfranken) und 1916 Pfarrer an St. Lorenz in Nürnberg. 19286 erfolgte ſeine Be⸗ rufung zum Ordinarius der praktiſchen Theologie, in Münſter als Nachfolger des Geh. Konſiſtorialrate Ju 4 0 * 1. D. Julius Smend. Prof. Stählin, der beſonders al Bundesleiter des Bundes Deutſcher Jugendvereine bekannt wurde, iſt Verfaſſer einer Reihe von Schrif⸗ ten auf dem Gebiete der Religionspſychologie und liturgiſchen Bewegung, ſowie der Jugendführung. Der 1. Internationale Kongreß für Mikro⸗ bivlogie, der ſeit dem A. Juli in Paris tagte und an dem von deutſcher Seite die Profeſſoren Hahn, Kolle und Pfeiffer teilnahmen, hat ſeine Arbeiten beendet. Bei der Ausſprache wurden u. a. die Ziele der Internationalen Geſellſchaft für Mikrobiologie präziſtert und eine beſſere Organiſation angeſtrebt. Die Geſellſchaft berückſichtigt in erſter Linie wiſſen⸗ ſchaftliche Fragen. Es iſt aber ſehr bemer⸗ kenswert, daß jedes Mitglied ſchriftlich ſeine Zu⸗ ſtimmung zum erſten Artikel der Satzungen geben muß, der folgendermaßen lautet:„Die Inter⸗ nationale Geſellſchaft für Mikrobiologie bezweckt nicht nur die Förderung der wiſſenſchaftlichen Tätig⸗ keit durch Schaffung enger Beziehungen zwiſchen den einzelnen Ländern, ſondern ſie will vor allen Dingen die einmütige Ueberzeugung ihrer Mitglieder be⸗ ſtätigen, daß die Wiſſenſchaft die Nationen im Ideal des Friedens vereinen ſoll.“ Der nächſte Internationale Kongreß für Mikrobiologie wird im Jahre 1933 in Berlin unter dem Vorſitz von Prof. Hahn abgehalten werden. * 4 * „„ e A A „ 6. e e 1 2 Freitag, den 1. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 350 Auguſt, der Sichelmonat Zu den beſtändigſten Monaten des Jahres zählt der Auguſt, auch Ernte⸗ oder Sichelmonat genannt. Für dieſes Jahr ſagt uns der hundertjährige Kalender folgendes Wetter voraus: Zu Anfang ſchön, mit einigen trüben Tagen, dann bis Ende Regen, oftmals Gewitter. Es wäre ja zu wünſchen, daß auf den naſſen Juli ein heißer Auguſt folgen würde. Der Erntemonat muß heiß ſein, denn in ihm geht das Obſt ſeiner Reife entgegen. Die Trauben erhalten ihre beſte Entwicklung. Das koſtbare Ge⸗ treide wird in die Scheunen eingefahren. Da muß die heiße Auguſtſonne dazu ſtrahlen. Bauernregeln: Iſts in der erſten Auguſtwoche heiß, bleibt der Winter lang weiß.— Bläſet im Auguſt der Nord, dauert gutes Wetter fort.— Schön Wetter zu Maria Himmelfahrt(15.) verkündet Wein von beſter Art.— Sind Lorenz und Bartel ſchön, iſt guter Herbſt vor⸗ aus zu ſehen.— Iſt Lorenz ohne Feuer, gibt ſchlech⸗ ten Wein es heuer.— Lorenz(19.) muß rein ſein, ſoll gut der Wein ſein.— Nach Lorenz iſt nicht gut, wenn das Rebholz treiben tut.— Was die Hunds⸗ tage gießen, muß die Traube büßen.— Mehltau im Auguſt iſt ſehr ungeſund, ungereinigt Obſt nimm nicht in den Mund.— Wenn die Ameiſen ſich ver⸗ kriechen, werden wir bald Regen kriegen.— Der Sichel vergißt nicht Barnabas, er ſorget gern fürs längſte Gras.— Wenn der Kuckuck lange nach Jo⸗ hanni ſchreit, verkündet er teure Zeit.— Um Augu⸗ ſtin(28.) ziehn Wetter hin.— Wenn goldblumig wir viele Diſteln erblicken, will Gott gar guten Herbſt uns ſchicken. 4 Das Waſſer fälit In den letzten Tagen erhielt, wie gemeldet, der Rhein von ſeinen Nebenflüſſen, hauptſächlich von denen des Oberlaufs, ſtarke Waſſerzufuhr, ſodaß der Strom beträchtlich anſchwoll. Im Waldpark waren geſtern vormittag noch einige tiefgelegene Ufer⸗ ſtellen mit mehreren Ruhebänken überſchwemmt. Wenn ein Dampfer vorbeifuhr, ſchlugen die Wellen über den Uferweg. Das Waſſer war ſeit geſtern noch um wenige Zentimeter geſtiegen, geht aber jetzt lang⸗ ſam zurück. Vom Oberlauf wird ſchon ſtarkes Fallen gemeldet. Der Waſſerſtand betrug heute morgen in Baſel 2 Meter(geſtern 2,10 Meter) in Kehl 3,99 Meter(geſtern.20 Meter) und in Mannheim 5,55 Meter,(geſtern 5,34 Meter). Am Straudbad ſind Promenade und Raſenuplätze hochwaſſerfrei. Lediglich der Kies und die erſte Platte werden noch überflutet. Der Sonntag kann, wenn das ſchöne Wetter anhält, ein Großbadetag werden. * * Die Rheinbrückenfrage. Am 30. Juli waren in Berlin auf Einladung des Reichs verkehrsmini⸗ ſters Vertreter der an der Aufbringung der Koſten für die drei Rheinbrücken Mannheim⸗Ludwigshafen, Speyer und Maxau Beteiligten(Reich, Reichsbahn und Länder Bayern und Baden) zu einer Beſprechung zuſammengetreten. Nachdem dem Entwurf einer Vereinbarung über den Bau der drei Brücken von den beiden Ländern Bayern und Baden bereits vor einiger Zeit zugeſtimmt worden war, wurden in der Beſprechung noch eine Reihe von Einzelheiten im gegenſeitigen Einvernehmen geklärt. Es kann nun mit Beſtimmtheit damit gerechnet werden, daß die Vergebung der Arbeiten für die Brücke Mannheim⸗Ludwigshafen in allerkürzeſter Zeit er⸗ folgt. * Beſuch der Goethe⸗Loge Newyork. Wieder wird eine deutſch⸗amerikaniſche Reiſegeſellſchaft Mann⸗ heim beſuchen und zwar die Gvethe⸗Loge New⸗ hork, die mit etwa 25 Perſonen heute abend von Interlaken hier ankommt, morgen einen Ausflug nach Heidelberg unternimmt und am Sonntag vor⸗ mittag auf einer Autorundfahrt Mannheim beſichtigt. „Eine Führung durch das Schloßmuſeum iſt vor⸗ geſehen. Am Sonntag nachmittag erfolgt die Weiter⸗ —— — reiſe nach Wiesbaden. * Feſtgenommen wegen Zollvergehens wurden zwei Perſonen in den R⸗Quadraten. Eine An⸗ zahl Zigarettenpapierpäckchen wurde durch Zollfahndungsbeamte beſchlagnahmt. Der von einem der Beteiligten unternommene Fluchtverſuch wurde durch Sicherheitsbeamte vereitelt. Gemeinden als Auftraggeber Die hat ſich gerade in letzter Zeit oft als recht zwie⸗ ſpältig erwieſen. Aus der ſtark betonten Kritik an der Haushaltswirtſchaft der Kommunen entſtanden vereinzelt ſchroffe Angriffe, die die Zweiſeitigkeit des Verhältniſſes, das zwiſchen Wirtſchaft und Kom⸗ nun beſteht, leider völlig außer Acht laſſen. Es iſt noch in aller Erinnerung, wie Ende vergangenen Jahres der Verband des Tiefbaugewerbes lebhaft Front machte gegen die weitgehende Droſſelung aller Bauarbeiten in den Gemeinden. Inzwiſchen hat die Erkenntnis in der Wirtſchaft Platz gegriffen, daß es falſch war, immer wieder ſchärfſte Einſchränkung der öffentlichen Arbeiten zu fordern. Man hat ſich näm⸗ lich damit bei der ſtark rückläufigen Konjunktur der letzten Stützen beraubt, die in der gegenwärtigen ſchwierigen Situation noch von beſonderem Wert ge⸗ weſen waren. Es iſt ja nicht ſo, daß der geſamte Finanzbedarf der Gemeinden ausſchließlich konſumtiven Zwecken dient. Man kann vielmehr ſagen, daß die Kommunen ithrigens in weſentlich größerem Umfange als die ütbrigen öffentlichen Gebietskörperſchaften, einen entſcheidenden Anteil ihrer Ausgaben in Form von Aufträgen unmittelbar der Wirtſchaft wieder zu⸗ führen. Es iſt nicht zuviel behauptet, wenn man die deutſchen Gemeinden als einen der größten Auftraggeber der Wirtſchaft bezeichnet hinter dem Reich und Länder ganz bedeutend zurück⸗ treten. Von ihren Geſamtausgaben in Höhe von 7,6 Milliarden/ im Jahre 1927⸗28 haben die Gemein⸗ den und Gemeindeverbände nach den Unterſuchungen des Inſtituts für Konjunkturforſchung nicht weniger als.3 Milliarden/ ſo verwendet, daß eine unmit⸗ telbare Befruchtung der Wirtſchaft eingetreten iſt. Allein hinter dem unſcheinbaren Etattitel„Sachliche Ausgaben“ verbergen ſich nicht weniger als für 2 Milliarden Aufträge der Gemeinden an Induſtrie, Handwerk und Handel. Bei der Mannigfaltigkeit der gemeindlichen Aufgaben profitieren ſo ſämtliche Zweige der Wirtſchaft von dieſen Vergebungen. Be⸗ ſonders groß ſind die Beſchaffungen für die zahl⸗ reichen gemeindlichen Anſtalten, wie Krankenhäuſer Stellung der Wirtſchaft zu den Gemeinden und Heilanſtalten(Wäſche, Mobiliar, Juſtrumente. Apparate, Lebensmittel uſw). Beträchtlichen Umfang haben ferner die Sachausgaben für Straßen und Wege(Befeſtigungsmittel), für Kanaliſation(Röhren) und für den ſtädtiſchen Fuhrpark(Fahrzeuge aller Art.) Auch im Polizeietat(Kleidung), im Schulhaus⸗ halt(Lehrmittel) und in der allgemeinen Verwaltung (Büromaſchinen, Bürobedarf, Möbel, Heizungs⸗ bedarf) ſpielen die ſachlichen Ausgaben eine beträcht⸗ liche Rolle. Einen weiteren gewichtigen Poſten innerhalb des Gemeindehaushalts für die Wirtſchaft bilden in Höhe von 1,37 Milliarden die Inveſtitionen, die na⸗ mentlich in Form von Bauaufträgen an das Gewerbe herausgehen. In Betracht kommen dabei die umfangreichen Wohnungsbauten, ſoweit es ſich um gemeindeeigene Objekte handelt, ferner die anſehnlichen Beträge für Neubauten, die jedes Jahr im Schulweſen, bei den Wohlfahrtsanſtalten und bei den anderen Verwaltungszweigen ausgeführt wer⸗ den. In dieſem Zuſammenhang ſei daran erinnert, daß, wie Oberbaudirektor Ziz ler bei einem Vor⸗ trag über die Lage der Mannheimer Bauwirtſchaft mitteilte, die Stadtverwaltung im Jahre 1929 allein Bauaufräge im Betrage von 3,8 Mill./ vergeben hat. Wenn man dann noch hinzurechnet, daß die Ge⸗ meinden etwa 0,85 Milliarden allein in einem Jahr zu Subventionszwecken, vornehmlich zur Finan⸗ zierung der Bauwirtſchaft, verwendet ha⸗ ben, ſo ergibt ſich der oben erwähnte Betrag von nahezu 4% Milliarden, der eine Summe von aller⸗ größter wirtſchaftlicher Bedeutung darſtellt, Dabei ſind noch nicht einmal die großen Beſchaf⸗ fungen eingerechnet, die die gemeindlichen Wirtſchaftsbetriebe(Gas⸗, Waſſer⸗, Elektri⸗ zitätswerke, Straßenbahnen) erfordern. Dieſe Mil⸗ liardenbeträge von Aufträgen deutſcher Gemeinden ſollte ſich die Wirtſchaft ſtets vor Augen halten, wenn ſie ihre Forderungen zur kommunalen Finanzwirt⸗ ſchaft aufſtellt. Nicht nur ideelle, ſondern auch ſtarke materielle Fäden verbinden Gemeinden und Wirtk⸗ ſchaft zu einer Schickſalsgemeinſchaft. .:. ̃ ͤ me mpeg pepe pp!!!. Abſchieoͤsfeier Rektor Knodel, der über 10 Jahre die Knaben⸗ abteilung von K 5 leitete, nahm im Anſchluß an die Verfaſſungsfeier ſeiner Schulabteilung Abſchied von der ihm liebgewordenen Wirkungsſtätte. Stadtober⸗ ſchulrat Lohrer dankte ihm für die langjährige treue Pflichterfüllung und ſprach den Wunſch aus, daß er in der Mädchenabteilung der Frie d⸗ richsſchule die mit Rückſicht auf ſein Leiden er⸗ ſehnte Arbeitserleichterung finden möge. Im Namen des Lehrerkollegiums ſprach Hauptlehrer Burk⸗ hardt, der 17 Jahre mit dem ſcheidenden Schul⸗ leiter zuſammenarbeitete, das lebhafte Bedauern aus, den mehr als Freund denn als Vorgeſetzter in fami⸗ lärer Weiſe ſein Amt Führenden verlieren zu müſ⸗ ſen. Gexührt dankte Rektor Knodell für die aner⸗ kennenden Worte des Amtsleiters und die warme Teilnahme und die kameradſchaftliche Mitarbeit des Köllegtüms! Er ſcheidet ſehr ungern von der ihm ſo vertraut gewordenen Schulabteilung; aber ſein Ge⸗ ſundheitszuſtand zwingt ihn, eine Erleichterung zu ſuchen. Die verſammelte Schuljugend ermahnte er, ſtets wahr und vor allem echt deutſch zu bleiben. Ein ſich anſchließendes gemütliches Zuſam⸗ menſein vereinigte das Kollegium nochmals mit dem Scheidenden, dem für ſeine wenigen, geſetzlich noch zuläſſigen Dienſtjahre auch hier die beſten Wünſche ausgeſprochen wurden. * Auszeichnung. Dem bisherigen Direktor des Badiſchen Reviſions⸗Vereins in Mannheim, Herrn Friedrich Pietzſch, wurde durch die Techniſche Hoch⸗ ſchule„Friedericiana“ in Karlsruhe in Anbetracht der beſonderen Verdienſte um die Ausgeſtaltung tech⸗ niſcher Sicherheitsmaßnahmen zum Schutze der Oeffentlichkeit die Würde eines Ehrenſenators verliehen. Dr. M. * 3000 Tonnen Kohlen in Brand geraten. In einem Kohlenlager an der Holländerſtraße in Rheinau ſind infolge Selbſtentzündung etwa 3000 Tonnen Koh⸗ len in Brand geraten. Die geſtern um 12,23 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr brauchte nicht in Tätig⸗ keit zu treten, da die Kohlen von der Firma mit einem Kran abgetragen und abgelöſcht werden. Bis zur vollſtändigen Abtragung der Kohlen, die mehrere Tage in Anſpruch nimmt, bleibt eine Brandwache mit den erforderlichen Löſchgeräten an Ort und Stelle. Der Schaden, der vorerſt noch nicht feſtgeſtellt werden kann, dürfte bedeutend ſein. * Beim Start nach Mannheim tödlich abgeſtürzt. Der Ingenieur Dr. Schmidt iſt geſtern mittag 12.40 Uhr auf dem Flughafen Bonn⸗Haugelar mit ſeinem eigenen Flugzeug geſtartet. Er wollte nach Mannheim fliegen, wo er Bekannte hat. Kurz wahrſcheinlich infolge eines Bedienungsfehlers, aus einer Höhe von 80 Meter ab. Er erlitt einen Schädelbruch, mehrere Knochenbrüche und innere Verletzungen, die ſeinen ſofortigen Tod herbeiführten. Die Maſchine wurde vollſtändig zertrümmert. nach dem Start machte er einige Kurven ud ſtütrzte, Warnung vor der Fremdenlegion Keine Penſion oder Rente für Angehörige gefallener oder vermißter Fremdenlegionäre Auf Erſuchen von Angehörigen gefallener Söhne, die in den Reihen der Fremdenlegion gekämpft und ausgezeichnet worden waren, wandten ſich Frl. E. W. Trippmacher⸗ Ladenburg an die zuſtändigen Stellen nach Paris mit dem Antrag um Gewäh⸗ rung von Renten, da die Söhne nach ihrer Rück⸗ kehr als Miternährer der Eltern und Geſchwiſter in Frage gekommen wären. Der Beſcheid iſt von prin⸗ zipieller Bedeutung. Er lautet: „Die franzöſiſche Regierung gewährt auf Grund eines Geſetzes vom 9. Dezember 1927 den Eltern von gefallenen oder vermißten deutſchen Fremden⸗ legionären nur dann eine Penſion, wenn ſie ihren Wohnſitz in— Frankreich haben!“ Iſt dieſe an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig laſſende Antwort der franzöſiſchen Regierung micht die eindringlichſte Warnung für alle jungen Leute, die ſich mit der Abſicht tragen, in die Fremden⸗ legion einzutreten? Man ſollte in den Grenz⸗ bezirken, in denen der Uebertritt ins franzöſiſche Ge⸗ biet erfolgt, die Antwort, die Frl. Trippmacher zu⸗ teil wurde, groß plakatiert zum Aushang bringen. Mancher würde dadurch ſicherlich zur Umkehr ver⸗ anlaßt. * * Sonderzüge zur Zeppelinlandung in Griesheim. Aus Anlaß der Landung des Zeppelinluftſchiffes wer⸗ den am Sonntag, 3. Auguſt, mehrere Sonderzüge be⸗ fördert, u. a. für die Hinfahrt Worms ab 18. 4a, Griesheim an 14.32, Mannheim ab 13.47, Gries⸗ heim an 14.58, Weinheim ab 12.16, Darmſtadt an 13.19; für die Rückfahrt Griesheim ab 20.10, Worms an 21.09, Griesheim ab 20,30, Mannheim an 2203. Fahrkarten des öffentlichen Verkehrs haben Gültig⸗ keit. Näheres, auch über die Unterweghalte, iſt aus den Aushängen in den Bahnhöfen erſichtlich. * Eine Honigmißernte. Die Bienenzüchter erlei⸗ den dieſes Jahr eine unangenehme Enttäuſchung. Nachdem man moch im Frühſommer auf eine an⸗ nehmbare Ausbeute gehofft hatte, ſind die Ausſichten immermehr geſchwunden. Die nun ſchon drei Wochen dauernde Regenperiode iſt ebenfalls von großem Schaden für die Bienenzüchter. Wenn nicht in weni⸗ gen Tagen gutes ſonniges Wetter einſetzt, dürfte aus Schleudern in dieſem Sommer nicht mehr zu denken ſein. * Die Löwen ziehen ein.„Unſere“ Löwen werden heute vormittag in Konſtanz verladen. Stoſch⸗ Sarraſanis Raubtierwart überwacht die Verpackung in die vom Stuttgarter Tiergarten zur Verfügung geſtellten Reiſekäftge. Heute abend kommen die Tiere hier an und werden morgen nachmittag etwa um 2 Uhr von der Eilgüterhalle des Hauptbahnhofs aus mit Muſik auf einem Wagen durch die Stadt nach ihrer Waldpark⸗Villa gebracht. Um dieſes Ereignis gebührend zu feiern, wird im Waldpark⸗Reſtaurant abends ein Gartenfeſt mit Tanz und Tanzturnier veranſtaltet. Sein 25jähriges Arbeitsjubiäum feiert am heu⸗ tigen 1. Auguſt Meiſter Ambros Rehberger bei der Maſchinenfabrik Joſeph Vögele AG., Abteilung Weichenbau, wohnhaft in Neckarau, Schulſtraße 38. Bei Vorgeſetzten und Arbeitskollegen allgemein be⸗ liebt, hat ſich der Jubilar durch Fleiß, Umſicht und Tüchtigkeit immer hervorgetan. Als geborener Bayer hat er ſich bei ſeinen zahlreichen bayeriſchen Landsleuten im Stadtteil Neckarau um deren Inter⸗ eſſen ſtets mit Eifer bemüht. 0 Uberflässige Härchen sind lästig und häßlich TAKV entfernt sie schnell und bequem! IAK ist eine gut parfümierte, weiche Paste, die wie jede Hautcreme aufgetragen wird und bis zum letzten Tubenrest haltbar ist. Preis: Kleine Tube M. 150— Große Tube M..50 C˖ffIIIIICCCCCC(C(. F „ ̃̃̃——ñꝶ᷑ 850nůʃ̃——K1——MÄ—!—ͤʒ——̃————— 1 „Hokuspokus“ im Gerichtsſaal Von Rechtsanwalt Dr. Nübell Der bekannte Strafverteidiger plaudert über den neuen Ufa⸗Tonfilm„Hokuspokus“, der von heute ob im Univerſum läuft. Im großen Schwurgerichtsſaal iſt alles verſam⸗ melt, was zu einer„cause celebre“ gehört: Der Vor⸗ ſitzende Grandt⸗Homolka, ſtreng aber gerecht; der Erſte Staatsanwalt Dr. Wilke⸗ Gründgens in nagelneuer Robe(geſtern erſt geliefert); der Vertei⸗ diger Dr. Schüler⸗Wallburg, ſtolz in der Bruſt, ſiegesbewußt, die Angeklagte Kitty Kellermann mit dem Künſtlernamen Lilian Harvey elegant aber diskret, kurz und verführeriſch gekleidet. Unter den Zeugen bemerkt man den berühmten Modekünſtler Loiret und die entzückende Zofe der Angeklagten, Anny Sedal. Unter den Geſchworenen befindet ſich auch eine Dame. Die Preſſe iſt natürlich vollzählig vertreten. Der Zuhörerraum zeigt das bei ſolchen Gelegenheiten übliche Bild; elegante Damen, Back⸗ fiſche beiderlei Geſchlechts, Kriminalſtudenten und allerlei Volk. Darunter der bekannte Luſtſpieldichter Kurt Goetz, Verfaſſer des nach ihm benannten Luſtſpiels „Hokuspokus“. Weiter ein Herr, der ſich ziemlich auffällig benimmt und allerhand Hokuspokus treibt — er entpuppt ſich, vom Juſtizwachtmeiſter energiſch zur Rede geſtellt, als der bekannte Filmſchauſpieler Willy Fritſch, der eine Einlaßkarte auf den Namen Peter Bille vorzeigt. Der Herr Vorſitzende, zu der Geſchworenenbank gewendet, ernſt und feierlich:„Meine Herren Ge⸗ ſchworenen! Wir verhandeln heute, wie Sie wiſſen, gegen Frau Kitty Kellermann, genannt Lilian Har⸗ vey, die beſchuldigt wird, ihren eigenen Ehemann erm.. Was iſt denn da hinten los? Sie da, mit dem ſchwarzen Kaſten treten Sie mal vor; was machen Sie denn da?“ „Ach, itſchuldigen Sie, Herr Vorſitzender! Ich wollte die Szene im Film feſt hy Hier wird nicht ſind hier nicht im Theater“. a„Herr, was fällt Ihnen ein. * photographiert— wir 5 5„Sehr wohl, Herr Vorſitzender,— ich bin auch ſchon fertig“. „Unerhört— alſo meine Herren Geſchworenen — meine Damen und Herren, wollte ich ſagen. Bevor wir in die Verhandlung eintreten, muß ich einige Worte an Sie richten. Sie wiſſen, der Fall hat außer⸗ ordentliches Aufſehen erregt. Ein Teil der Preſſe hat für die Angeklagte Stellung genommen und ge⸗ ſchrieben, es ſei unerhört, eine Frau, deren Unſchuld längſt feſtſtehe, auch nur einen Tag in Unterſuchungs⸗ haft zu behalten; andersgerichtete Zeitungen ſprechen ſchon wieder von einem typiſchen Fall ſogenannter Klaſſen Juſtiz. Hier ſei eine vornehme Frau, die ihren eigenen Mann ermordet habe, nach kurzer Haft freigelaſſen, während der einfache Mann aus dem Volke wegen viel geringerer Delikte monate⸗ lang feſtgehalten werde. Laſſen Sie ſich durch ſolche Sachen in Ihrem Urteil nicht beeinfluſſen; für Sie gilt nur das Ergebnis der Beweis⸗Aufnahme in dieſem Saal. Da zeichnet doch ſchon wieder einer!— Juſtizwachtmeiſter— führen Sie den Mann hinaus! Aber nicht nur das Für und Wider in der Preſſe müſſen Sie beiſeite laſſen. Es werden ſich auch in der Verhandlung noch allerlei Stimmungsmomente und Aehnliches ergeben, das geeignet wäre, Ihr objektives Urteil zu trüben. Sie ſehen, der Herr erſte Staats⸗ anwalt vertritt die Anklage, die ſich auf Indizien ſtützt, perſönlich, die Anklagebehörde ſcheint alſo dem Fall ganz beſondere Bedeutung beizulegen. Die Angeklagte hat ſich einen der bekannteſten Verteidi⸗ ger als Anwalt genommen.(Verteidiger lächelt ge⸗ ſchmeichelt). Die Angeklagte ſelbſt iſt, man darf wohl ſagen, eine beſonders ſchöne und elegante Frau. Sie werden nachher eine ganze Reihe Photographien von ihr in allen möglichen Stellungen zu ſehen bekom⸗ men. Sie werden— vielleicht— einen Lokal⸗Termin am idylliſchen Werbellin⸗See erleben, wo die Tat ge⸗ ſchehen ſein ſoll, und werden beobachten müſſen, wie ſich dieſe mondäne Frau am Ort der Tat benimmt. Wir haben hier in Senſations⸗Prozeſſen oft genug erlebt, wie von den Prozeß⸗Beteiligten die Auf⸗ merkſamkeit von der Hauptſache auf Nebendinge ab⸗ gelenkt...(Staatsanwalt und Verteidiger räuſpern ſich gleichzeitig empört). Ich meine natürlich nicht die Herren von der Staatsanwaltſchaft und von der Verteidigung— ſtie ſind, genau wie das Gericht, Orgaue der Rechtspflege und verhandeln— ſelbſt⸗ verſtändlich— nur nach beſtem Wiſſen und Ge⸗ wiſſen—“. Verteidiger(einfallend):„Verzeihung, Herr Vor⸗ ſitzender, Sie ſagten aber.„von den Prozeß⸗Be⸗ teiligten“, darunter kann man eigentlich...“ „Aber, Herr Verteidiger, die Sache iſt ja wohl durch eine Erklärung richtig geſtellt(Verteidiger nickt befriedigt— triumphierender Blick auf den Preſſetiſch). Alſo, meine Damen und Herren von der Geſchworenenbank, laſſen Sie ſich hier— von wem es auch ſei— keinen Hokuspokus vormachen. Laſſen Sie, meine Herren, ſich nicht durch die Schönheit der Angeklagten blenden——(der Mann mit dem schwarzen Kaſten iſt wieder erſchienen und hat— ſchwups— eine Groß⸗Aufnahme von Kitty er⸗ wiſcht—). Aber auch Sie, meine Damen, die Sie das weib⸗ liche Element auf der Geſchworenenbank verkörpern, laſſen Sie ſich nicht leiten von Sentiments für oder gegen eine beſonders prominente Geſchlechtsgenoſſin, die unter ihrem Künſtlernamen, Lilian Harvey, weit und breit bekannt iſt. Hören Sie auch nicht auf ir⸗ gendwelche Kundgebungen für oder gegen die Ange⸗ klagte im Zuhörerraum. g Wer hat da eben ſchon wieder geſprochen?— (zwei elegante Zuhörerinnen erröten). Ich laſſe ſo⸗ fort den Saal räumen, wenn Sie ſich hier nicht ruhig verhalten.— Werden Sie auch nicht unwillig, wenn die Ver⸗ handlung lange dauern ſollte und der eine oder an⸗ dere von Ihnen Hunger oder Durſt verſpüren ſollte. Die Gerechtigkeit ſteht über den leiblichen Genüſſen. Kurz— tun Sie, als ob Sie die ganze Sache gar nichts anginge und denken Sie an den Ausſpruch, den der bekannte Dichter Ludwig Thoma mal einem bayeriſchen Geſchworenen tun ließ, und der da lautete: Bei uns in Bayern is dös ſo: Entweder— der Angeklagte iſt ſchuldig— dann gehört er verurteilt; oder— der Angeklagte iſt unſchuldig— dann gehört er freigeſprochen!— Das iſt der einzig richtige Standpunkt. Denn, um es zu wiederholen: Wir ſind hier im Gerichts⸗ ſaal— „Wir ſind nicht im Theater!“ i (Stimme aus dem Hintergrund: Nee, aba im Do n⸗ film!) 8 Ich ſchreite nunmehr zur Beeidigung der Ge⸗ ſchworenen.“ Willy Fritſch unter der Bank mit Tauberſtimme, wie Kerr im Rundfunk: Wohlan, das Spiel kann beginnen! 15 Ein Goethe ⸗Maſſonchor Das 9. Deſttſche Sängerfeſt findet im Goethe⸗ Jahr 1932 in Frankfurt am Main ſtatt. Es er⸗ ſcheint als ſelbſtverſtändliche Ehrenpflicht, daß auch die deutſchen Sänger dem großen Geiſtesfürſten ihre Huldigung darbringen. Für die Hauptaufführungen ſind u. a. Maſſenchöre vorgeſehen, die Goethe⸗Worte zur Unterlage haben ſollen. i Mit den vorhandenen Kompoſitionen iſt man in bezug auf den bedeutungsvollen Charakter der Goethehuldigungen nicht zufrieden, ſodaß vom Deut⸗ ſchen Sängerbund am alle Mitglieder der Ruf ergeht, Kompoſitionen auf Goetheſche Texte einzuſenden. Naturgemäß ſollen die Texte inhaltlich den Aufor⸗ derungen entſprechen, die an die Vertonung für großen Männerchor letwa 20 000 Sänger) zu ſtellen ſind. Da die zur Aufführung beſtimmten Maſſen⸗ chöre laut Satzung des Deutſchen Sängerbundes be⸗ reits Anfang 1931 bekannt zu geben ſind, tut Eile not. Die Auswahl trifft der Muſikausſchuß. Einſendungen nimmt bis 15. Oktober dieſes Jahres in doppelter Partiturausfertigung die Ge⸗ ſchäftsſtelle des Deutſchen Sängerbundes in Berlin entgegen. 5 Nicht mehr der Jüngſte „Der Truthahn, den Sie mir geſtern verkauften, ſchmeckte ja ſcheußlich!“ „Das verſtehe ich nicht! Seit fünfzehn Jahren hat das Tier auf allen Ausſtellungen erſte Preiſe be⸗ kommen!“(Berlingske Tidende) 4. Seite. Nr. 350 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 1. Auguſt 1930 Veranſtaltungen Gärtnerplatztheater im Roſengarten. Heute findet die erſte Mannheimer Aufführung von„Dreimäderl⸗ haus“ ſtatt. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt die Damen Mizzi Seibold(Hannerl), Bertl Weingart(Griſi), die Herren Joſef Bureſch(Schubert), Rudolf Seibold (Baron v. Schober), Eugen Strehn(Glaſermeiſter Tſchöll), Walter Lohner(Nowotny). Die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Hardogs, inſzeniert iſt das Werk von Oswald Ezechowſky, der auch die Rolle des Kammerſängers Vogl ſpielt.— Die nächſten Wiederholungen des„Dreimäderl⸗ haus“ finden am Samstag und Sonntag ſtatt. Für Mon⸗ tag iſt zum letzten Male die erfolgreiche Operette von Leb Aſcher„Hoheit tanzt Wal zer“ angeſetzt. Film⸗Nundſchau 2 0 1 8 Capitol:„Zweimal Lux Dieſes Mal ſind es zwei Lux, die durch ihre Fähigkeiten oi Entlarvung einer Schwindelgeſellſchaft beitragen: der ympathiſche Carl Auen, der König der Abenteurer und der prächtige Polizeihund Lux. Unter Edmund Heubergers Regie iſt wieder ein Bildſtreifen ent⸗ ſbanden, der zugleich feſſelnd und unterhaltend iſt. Bank⸗ mäßige Transaktionen ſind zwar etwas aus der Perſpektive des kleinen Moritz geſehen, aber darüber läßt das flotte Spieltempo hinwegſehen. Naturlich muß Lux allerlei Fähr⸗ niſſe beſtehen, bis er der„Luftraumverwertüngs⸗A.“, die im wahrſten Sinne des Wortes Luftgeſchäfte macht, das Handwerk legen kann. Das Publikum folgt mit geſpann⸗ tem Intereſſe den Vorgängen; groß iſt das Vergnügen, wenn der famoſe Hund die Mitglieder der Gaunerbande ganz allein in Schach hält. „Der geheimnisvolle Kavalier“ iſt eine ganz tolle Sache. Richard Talmaddge kiſt der Held dieſes zweiten Films, in dem er in der Doppelrolle eines Rächers der Ungerechtigkeit und Beſchützers der Unſchuld wieder Kunſtſtücke macht, bei denen ein gewöhnlicher Sterblicher das Genick brechen würde.— Wie man es im„Capitol“ nicht anders gewöhnt iſt, werden die ſtummen Filme von dem Orcheſter ausgezeichnet untermalt. Nachrichten aus Baden 90 Prozent der Getreideernte verloren * Helmſtadt, 30. Juli. Bei einer Beſichtigung der hieſigen Unwetterſchäden durch Landrat Strack⸗ Sinsheim, Regierungsrat Mümpfner⸗Sinsheim und Vandesökonomierat Mayer⸗Ullmann⸗Eppingen mußte feſtgeſtellt werden, daß 90 Prozent der Ge⸗ treideernte als verloren anzuſehen ſind. Der Schaden iſt umſo empfindlicher, als die Bauern faſt ausnahmslos nicht gegen Hagelſchlag verſtchert waren. Pritgelei an der Dreſchmaſchine * Weingarten, 30. Juli. Am Samstag mittag kam es hier an der Dreſchmaſchine zu einer ſchweren Schlägerei. Als ein Landwirt verſuchte, ſeinen Wagen vorzudrängen, ergriff ein Makler einen Prü⸗ gel und ſchlug derart auf den Landwirt ein, daß dieſer ſchwer verletzt wurde und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Die Frau des Mißhandelten, die ihrem Mann zu Hilfe kommen wollte, wurde eben⸗ falls mißhandelt. Ernte im badiſchen Mittelland * Raſtatt, 30. Juli. Seit Beginn der Ernte⸗ zgarbeit ſind nun ſchon volle 14 Tage vergangen und noch iſt die Ernte erſt zur Hälfte eingebracht. Ein Gang durch die Felder bietet ein geradezu tro ſt⸗ loſes Bild. Ueberall ſieht man die Hal m⸗ früchte in bräunlicher Färbung geknickt und halb vermodert am Boden liegen. Sie konnten nicht ausreifen, weil ihnen im entſcheidenden Stadium die Sonne fehlte. Und da, wo der Schnitter bereits Hand an das Getreide gelegt hatte und man ſich an⸗ ſchickte, die Früchte zu bergen, haben Regen⸗ ſchauer die Arbeit vereitelt, ſo daß die Garben in aufgebundenem Zuſtande auf den Aeckern zurückge⸗ laſſen werden mußten. Wehmutsvoll ſchreiten die Landwirte über ihre Felder dahin, ohne eine Arbett verrichten zu können. An und für ſich iſt dieſes Jahr der Ertrag ſtellenweiſe ſchon ſehr mäßig; dazu geſellt ſich dann noch dieſe mißliche Witterung, die zum Auswachſen des Getreides führt und ſo den ſchon von vornherein geſchädigten Landwirten größeren Schaden zufügt. Wie notwendig hätten auch die Kar⸗ toffeln und ſonſtige Hackfrüchte Sommerſonne. Das Unkraut nimmt überhand. Die Kartoffeln beginnen infolge der großen Feuchtigkeit zu faulen. Aufſehenerregender Selbſtmord in Pforzheim * Pforzheim, 31. Juli. Am Dienstag nachmittag fand ein beerenſuchender Mann im Brötzinger Wald den 50jährigen Fabrikanten G. M. tot auf. Neben dem Toten lag ein Fläſchchen, das Gift enthalten hatte. Die Kriminalpolizei wurde ſofort verſtändigt und der Tote mit dem Leichenwagen ab⸗ geholt. Die Beweggründe zu dieſem Selbſtmord, der beträchtliches Aufſehen erregt, ſind nicht bekannt. . —d— Seckenheim, 31. Juli. Nach täglichem Ab⸗ ſuchen des Neckars konnte am heutigen Nachmittag die Leiche des am Sonntag ertrunkenen Schülers J. Noe aus Friedrichsfeld geborgen werden. Es war die gleiche Stelle, an der der Junge ertrank. Der Leichenwagen überführte ihn in ſeinen Heimat⸗ ort.— In unſerem Ort mehren ſich in letzter Zeit die Selbſtmorde hauptſächlich junger Menſchen. Wäh⸗ rend der Mittagspauſe erhängte ſich heute im Eichwald der 25jährige Hermann Schreck, nachdem er kurze Zeit zuvor noch zu Hauſe war. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Der Lebensmüde wurde bald nach der Tat neben ſeinem Motorrad aufgefunden. sch. Schriesheim, 30. Juli. Vor etwa 2 Monßten war hier nach einem aufklärenden Vortrage eine Winzergenoſſenſchaft ins Leben gerufen worden, der ſich damals gleich 15 Winzer anſchloſſen. Inzwiſchen hat ſich die Mitgliederzahl auf über 80 erhöht, ſodaß damit der größte Teil der hieſigen Win⸗ zer der Genoſſenſchaft angeſchloſſen iſt, die dadurch ihre Intereſſen wirkungsvoll vertreten kann. * Karlsruhe, 31. Juli. Im Alter von 59 Jahren iſt hier Augenarzt Dr. Goy geſtorben, ein Arzt weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. öne Heidelberg erhöht die Bierſteuer Veſchluß einer außerordentlichen Bürgerausſchußſitzung m. Heidelberg, 31. Juli. Zu einer außeror⸗ dentlichen Sitzung verſammelte ſich heute nach⸗ mittag 87 Uhr der Bürgerausſchuß. Nachdem der Stadtrat einem Vorſchlag des Oberbürgermeiſters zugeſtimmt hatte, wonach dem Bürgerausſchuß eine Vorlage erſtattet werden ſolle über die Erhebung der in der Steuernotverordnung des Reichspräſidenten vom 26. Juli ds. Is. vorgeſehenen erhöhten Bier⸗ ſteuer, wurde heute das Siegel auf dieſe Vorlage gedrückt. Heidelberg dürfte die erſte Stadt ſein, die die Erhöhung der Bierſteuer einführt. Die neuen Steuerſätze ſind für Vollbier um 2,15 Reichsmark je Hektoliter und für Starkbier um 3,75 RM. höher als die bisherigen Steuerſätze mit 2,85 und 3,75 RM. Der Beſchluß über die Erhöhung der Bierſteuer mußte noch im Laufe des Monats Juli gefaßt wer⸗ den, damit ſie vom 1. Auguſt abb wirkſam werden konnte. Die Mehreinnahme wird für Heidelberg unter Zugrundelegung des bisherigen Steuererträg⸗ niſſes und unter Berückſichtigung eines entſprechen⸗ den Rückganges im Konſum auf jährlich 140000 Mark geſchätzt. Für die 8 Monate bis zum Ab⸗ lauf des Rechnungsjahres 1930 iſt mit einer Verbeſ⸗ ſerung der Steuereinnahmen von rund 100 000 Mk. zu rechnen. Davon entfällt nach den Verbrauchs⸗ ziffern im Auguſt 1929 auf den diesjährigen Auguſt ein Teilbetrag von 20000 Mk. Die Notwendigkeit dieſer Steuererhöhung ergibt ſich aus dem ſtarken Anwachſen der Ausgaben für die Wohlfahrts⸗ pflege, die durch die ſtändige Zunahme der Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen bedingt iſt. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde von ſoztaldemokratiſcher Seite Widerſpruch erhoben gegen die Anberaumung der Sitzung, weil die beſtimmte Friſt von 7 Tagen nicht gewahrt ſei und weil auch die Dringlichkeit der Vorlage nicht bejaht werden könne. Von der Mehrheit des Kollegiums wurde da⸗ gegen die Dringlichkeit bejaht. An der ſehr mäßigen Debatte beteiligten ſich faſt nur die Sozialdemokraten und die Kommuniſten, die eine ablehnende Haltung annahmen. Mit 51 Stimmen der hier einmal vereint marſchierenden bürgerlichen Fraktionen gegen 36 der Sozialdemo⸗ kraten und Kommuniſten wurde die Vorlage, nach nur einſtündiger Dauer der Sitzung, angenom⸗ men. Was iſt die nächſte Folge des heutigen Be⸗ ſchluſſes? Eine hieſige Zeitung hatte geſtern ſicher doch nur auf Grund eingeholter Informatio⸗ nen— geſchrieben, die Bierſteuererhöhung werde keine Erhöhung des Bierpreiſes zur Folge haben. Prompt wird ſie„aus Kreiſen des Wirtevereins“ dahin belehrt, es ſei unmöglich, daß die Gaſtwirte die neue Belaſtung tragen und daher werde eine Erhöhung des Bierpreiſes nicht zu um⸗ gehen ſein; die Entſcheidung darüber werde in den nächſten Tagen fallen. Das Bier wird alſo wieder⸗ um teurer. Auch die Stadtverwaltung hat damit offenbar von Anfang au gerechnet. Denn bei ihrer Schätzung der Mehreinnahme an Steuern berückſich⸗ tigt ſie ausdrücklich einen„entſprechenden Rückgang im Konſum“, deſſen unausgeſprochene Vorausſetzung der erhöhte Bierpreis iſt. Werden in Heidelberg noch weitere Sonderſteuern folgen? In der Begründung zur Voklage betr. Er⸗ höhung der Bierſteuer wird darauf verwieſen, daß die Notverordnung des Reichspräſidenten neben der Bierſteuer auch eine allgemeine Getränke⸗ ſteuer(ſog. Schankverkehrſteuer und eine Bür⸗ gerſteuer vorſieht. Vorausſetzungen für die Erhebung beider Steuern ſind“, heißt es weiter in der Vorlage,„in Heidelberg an ſich gegeben. Die Beſchlußfaſſung hierüber muß aber ausgeſetzt bleiben, bis die hierzu nötigen landesgeſetzlichen Beſtimmungen vorliegen, insbeſondere über die Höhe der Steuerſätze, die in der Notverordnung nur als Mindeſtſätze angegeben ſind und deren Beſtimmung den Landesregierungen vorbehalten iſt.“ Daraus ergibt ſich, daß die Stadt Heidelberg auch dieſe Steuern einführen wird, ſobald die landesgeſetzlichen Vorbedingungen gegeben ſind. Vorausſetzung iſt natürlich die Zuſtimmung der ſtädtiſchen Kollegien. * K „Die Der Bierpreis in Heidelberg wird, wie ein der bürgerlichen Vereinigung angehörender Ver⸗ treter des Wirtsgewerbes erklärte, um„mindeſtens einen Pfennig für das Glas“ erhöht werden müſſen. Verſteht man das„mindeſtens“ recht, ſo wird man künftig in Heidelberg für Dreizehntelliter Gerſten⸗ ſaft 30 Pfg. zahlen müſſen, anſtatt 28 Pfg. bisher, wobei die Bedienung eingeſchloſſen iſt. Der deutſche Weinbau wird nichts gegen das ſtändige Hinauf⸗ klettern der Bierpreiſe haben. Ludwigshafen lehnt die Vierſteuer ab Der Stadtrat Ludwigshafen iſt geſtern zu einer kurzen Sitzung zuſammengetreten, deren Tagesord⸗ nung als einzigen Punkt die Erhöhung der Bierſteuer enthielt. Die ungeheuer ſteigenden Wohlfahrtslaſten drücken kataſtrophal auf den Haus⸗ halt vorab der pfälziſchen Städte; die Steigerung betrug z. B. in Katſerslautern binnen kurzer Friſt 200 000 Mark, ein Betrag, der weit den Zuſchuß fürs Stadttheater überſteigt, das nun nicht mehr zu halten iſt. Der Arbeiter⸗ und Angeſtelltenabbau wirkt ſich auch in Ludwigshafen verheerend aus. Der Stadtrat ſtand nun geſtern nachmittag vor der Wahl, die Aenderung der gemeindlichen Bier⸗ ſteuerſatzung aufgrund der Notverordnung des Reichspräſidenken vom 26. Juli d. J. zu beſchließen. Die Zahl der Erwerbsloſen iſt in Ludwigshafen, wie Bürgermeiſter Kleefvot zur Begründung des Er⸗ höhungsantrags mitteilte, im erſten Vierteljahr des neuen Rechnungsjahres ſo erſchreckend geſtiegen, daß die Stadt in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni Mark ausgeben mußte, denen aus verfügbaren Mit⸗ teln weniger als ein Zehntel, nämlich 97000 Mark gegenüberſtehen. Berückſichtigt man nun noch die Tatſache, daß die Erwerbsloſenziffer immer noch zu⸗ nimmt und der Winter vor der Tür ſteht, der zwei⸗ fellos gewaltige Mehrlaſten mit ſich bringen wird, kommt man zu dem Ergebnis, daß angeſichts jener gewaltigen Ueberſchreitung des Etats die Lage äu⸗ ßerſt trüb iſt und alle Wege zur Senkung der Aus⸗ gaben beſchritten werden müſſen. Die nun vom Fi⸗ nanzausſchuß beantragte Erhöhung der Bier⸗ ſteuer ſoll für den Hektoliter Vollbier 5 Mark und für das Starkbier.50 Mark, betragen, woraus für den Monat etwa 25000 Mark Mehreinnahmen ver⸗ anſchlagt werden. Der Antrag des Bürgermeiſteramts und des Ausſchuſſes wurde mit kleiner Mehrheit(16 gegen 15 Stimmen) abgelehnt. Für den Antrag ſtimmten mit kleiner Abſplitterung die Sozialdemokraten und das Zentrum, gegen den Antrag geſchloſſen die Deutſche Volkspartei, Demokraten, Wirtſchaftspar⸗ allein für Wohlfahrtszwecke die Summe von 935 000 l tei, Kommuniſten und Nationalſozialiſten. . d.] é ³ d ¶ c ͤ e Die Freiburger Klinikneubauten * Freiburg, 30. Juli. Auf Wunſch der badiſchen Regierung fand am Montag nachmittag eine Be⸗ ſichtigung der Klinikneubauten in Frei⸗ burg durch die Miniſterialreferenten Miniſterialrat Thoma vom Unterrichtsminiſterium und Mini⸗ ſtexialrat Hirſch vom Finanzminiſterium ſtatt, an der auch die Mitglieder der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Freiburg, Vertreter der Stadt und der Preſſe teilnahmen. Die Führung hatte der Lei⸗ ter der Bauten, Oberbaurat Lorenz übernommen. Nach den Darlegungen, die Miniſterialrat Thoma im Verlauf der Beſichtigung gab, kann mit der Inbetriebnahme der Mediziniſchen Klinik an Oſtern oder Frühſommer 1931, der Chirurgiſchen Klinik im Herbſt 1931 gerechnet werden. Am Bau werden zur Zeit 450 Arbeiter beſchäftigt. Oberbaurat Lorenz erläuterte die Anlage der Kliniken. Die Aufnahmefähigkeit der Mediziniſchen Klinik beträgt 216 Kranke, die der Chirurgiſchen 367 im Regelfalle. Miniſterialrat Hirſch gab einen Ueberblick über die Lage der Klinikbaufinanzierung, die zu einer vorübergehenden Abſtoppung der Bauten bekanntlich geführt hat. Die Pläne über den Bau eines Des⸗ infektionshauſes, eines Verſuchstierſtatsebäudes, einer Infektionsſtation und einer Tuberkuloſeſtation ſeien am Samstag zuſammen mit dem Voranſchlag an das Staatsminiſterium abgeſandt worden, mit der Bitte, die hierfür notwendigen Mittel zur Verfü⸗ gung zu ſtellen. Dieſe Gebäude ſollen nach Bewilli⸗ gung der Mittel ſo gefördert werden, daß ſie bei der Eröffnung der Kliniken ebenfalls fertiggeſtellt ſind. Oberbürgermeiſter Dr. Bender legte beſon⸗ deren Wert auf die Feſtſtellung, daß die finanziellen Schwierigkeiten beim Bau nicht auf die Stadt Frei⸗ burg zurückzuführen ſeien. Auch für die Ergänzungs⸗ bauten würde die Stadt ihren Zwei⸗Fünftel⸗Anteil prompt zur Verfügung ſtellen. Zum Schluß wies Miniſterialrat Thoma noch darauf hin, daß die Mittel für die Klinikbauten garantiert ſeien. Der Dekan der mediziniſchen Fakultät, Prof. Dr. Moellendorff, gab ſeiner Befriedigung über die fortſchreitenden Bauten Ausdruck und begrüßte die in abſehbarer Zeit in Ausſicht geſtellte Eröffnung dieſer für die Wiſſenſchaft, für die Univerſität und für die Allgemeinheit gleich wichtigen Bauten. Bei dem Rundgang konnte man ſich von dem Fortſchritt der Bauten überzeugen. In der Medi⸗ ziniſchen Klinik ſind bereits Licht⸗ und Heizungs⸗ anlagen fertiggeſtellt. In den Wirtſchaftsgebäulich⸗ keiten ſind die Fundamente betoniert, der Oberbau iſt in Angriff genommen. Mit der Betonierung der Fundamente für das Maſchinenhaus wurde am Mon⸗ tag begonnen. * L. Brühl, 30. Juli. Infolge eines Herzſchlages iſt der bekannte Fährmann der Kollerinſel Georg Butz geſtorben. I. Ketſch, 30. Juli. Der Heimat⸗ und Verkehrs⸗ verein muß von ſeinem Heimattag am 11. Auguſt Abſtand nehmen, doch wird dafür der Verein einen Ausflug nach Otterſtadt unternehmen. An dem Ausflug werden ſich auch das Doppelquartett und die Kapelle des Verkehrsvereins beteiligen. L. Neulußheim, 31. Juli. Die Freiwillige Feuer⸗ wehr begeht in den Tagen vom 28. bis 25. Auguſt ihr 30 jähriges Jubiläum, zu dem ſich bereits aus der ganzen Umgebung die Bruderwehren an⸗ gemeldet haben. sch. Leutershauſen, 29. Juli. Bei einem Gewitter, das in den letzten Tagen über die hieſige Gegend zog, ſchlug der Blitz in das Wohnhaus des gieſigen Haupt⸗ lehrers Wilh. Kuörzer ein, oh„edoch zu zün⸗ den. Durch den Schlag flog das Ahevohr des Her⸗ des aus ſeiner Faſſung, und überſchüttete die Fami⸗ lie, die gerade beim Mittageſſen war, mit einer Fülle von Ru ß. Das Ereignis, das ſonſt weiter keinen Schaden hinterließ, verſetzte die Familie in nicht geringen Schrecken. Nachbargebiete Lehrwanderung des Pfälzerwald⸗Vereins * Ludwigshafen, 31. Juli. Zurzeit werden unter Leitung von Direktor Dr. Sprat er vom Hiſto⸗ riſchen Muſeum der Pfalz die vorgeſchichtlichen Be⸗ feſtigungen des Donnersbergs freigelegt. Aus dieſem Anlaß hat der Hauptvorſtand des Pfäl⸗ zerwald⸗Vereins für Sonntag, 3. Auguſt, eine Lehr⸗ wanderung nach dem Donnersberg angeſetzt, zu der Direktor Dr. Sprater die Führung übernommen hat und bei der er die Ausgrabungen an Ort und Stelle erklären wird. Treffpunkt vormittags 11 Uhr im Donnersberg⸗Waldhaus. Die Mitglieder des Hiſtoriſchen Vereins ſind vom Pfälzerwald⸗Verein zu der Wanderung eingeladen. In den Ringwall⸗ anlagen des Donnersberges beſitzt die Pfalz eine der bedeutendſten vorgeſchichtlichen Befeſtigungen in Deutſchland, die dem erſten Jahrhundert v. Chr. an⸗ gehört. Da die freigelegten Teile nach Beendigung der Wanderung wieder zugedeckt werden müſſen, bietet die Lehrwanderung eine vielleicht nie wiederkehrende Gelegenheit, die Befeſtigungswerke des Donners⸗ berges kennen zu lernen. Die erſten Getreidepreiſe in der Vorderpfalz * Aus dem Gäu, 31. Juli. Mit dem Einſetzen beſſerer Witterung hat allenhalben ſtärkerer Ernte⸗ betrieb eingeſetzt. Die Druſchergebniſſe der Frucht⸗ arten werden im allgemeinen als ſchlecht bezeich⸗ net, die gebotenen Preiſe für die neue Ernte befrie⸗ digen die Landwirte nicht. Mit der Fruchtabgabe iſt man ſehr zurückhaltend. In Roggen ſind einige Verkäufe zu Preiſen zwiſchen 15.50 und 17,20 Mark je 100 Kg. getätigt worden. Für Braugerſte wur⸗ den in kleineren Mengen 16,50—20 Mark für 100 Kg. bezahlt. Bei den Braugerſtenabſätzen handelt es ſich nicht um vereinsmäßigen, ſondern um den Anbau einzelner Landwirte. Gemeiner Feldfrevel * Niederauerbach bei Zweibrücken, 30. Juli. Viel⸗ fach hört man jetzt ſchon, daß manchen Kartoffel- feldern fremder Beſuch abgeſtattet wird. So wurden dem Invaliden Jakob Fuhrmann auf ſei⸗ nem gepachteten Acker in der Felsbach etwa 130 Kartoffelſtöcke ausgeriſſen und die noch unreifen Knollen mitgenommen. Falſche Fünfmarkſtücke in Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 31. Juli. Seit einiger Zeit ſind hier falſche Fünfmarkſtücke in den Ver⸗ kehr gebracht worden. Die Fälſchungen ſind als äußerſt gemeingefährlich zu bezeichnen, da ſie täu⸗ ſchend nachgeahmt ſind. Die Falſchſtücke beſtehen aus einer Meſſing⸗Legierung, die ſtark ver⸗ ſülbert iſt. Sie haben ein ſchmutzig⸗graues Aus⸗ ſehen und beim Aufſchlagen einen dumpfen Ton. Die Oberfläche iſt rauh und porös. Von den Falſifikaten ſind hier ſehr viele in Umlauf. * * Viernheim, 1. Aug. Aus Anlaß eines ſchweren Familienzerwürfniſſes verſuchte am Donnerstag morgen die Ehefrau des hieſigen Kolonialwaren⸗ händlers Karl Eppel ſich zu erhängen. Sie konnte an dieſem ſelbſtmörderiſchen Vorhaben jedoch rechtzeitig verhindert werden. Es kam kurz danach wieder zu einem Streit zwiſchen der Ehefrau und ihrem Mann, in deſſen Verlauf die Frau derart ſchwer mißhandelt wurde, daß ſich ihre Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machte. Wie verlautet, ſoll der Ehemann Trinker ſein. * Forſt, 1. Aug. Am erſten Sonntag und Mon⸗ tag im Auguſt wird hier Kirchweih abgehalten, die ſich ſtets eines ſtarken Zuſpruchs erfreut. Die Vorbereitungen der Wirte ſind ſeit Mitte der Woche in vollem Gange. Freunde eines guten Tröpfchens aus dem Herzen des Mittelhaardter Weinbauge⸗ bietes, wie es an einer Stelle genannt wurde, wer⸗ den ſich auch dieſes Jahr wieder recht zahlreich zum Beſuche der Forſter Kirchweih einſtellen. Der große neuerbaute Saal des Winzervereins iſt ſoweit fertig⸗ geſtellt, daß Tanz muſik darin abgehalten wird. (Näheres ſiehe Anzeige.) * Walsheim bei Landau, 30. Juli. Sparkaſſen⸗ rechner Ludwig Heckmann feierte ſeinen 86. Ge⸗ burtstag. Er war bis zu ſeinem 82. Lebensjahre Rechner der hieſtgen Spar⸗ und Darlehenskaſſe. 7 Freitag, 1. Auguſt Roſengarten: Operettengaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München:„Das Dreimäderlhaus“, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim—Aß⸗ mannshauſen und zurück; 14,30 uhr Worms⸗Nierſtein und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Wiener Herzen“.— Sca ba: „Das Rheinlondmädel“.— Univerſu m:„Hokus Pokus“.— Gloria⸗Palaſt:„Frau oder Geliebte“ Palaſt⸗Theater:„Heute Nacht— eventuell“. — Sſch„Die Warſchauer Zitadelle“. * p =„Der Mann ohne Namen“. i toll:„Zweimal Lux“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr 1517 Uhr: Sonntags von 11—17 Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empfre“, Muſeum für Natur und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstog 15—17 Ubr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Abein Beger 28. 28 30.81. 1] Piegar- Hege 27. 80.31 1 Bafel 286 1085 35 107.50 8 Schuſlerinſe.05 2,69 8 66.84.75 Mannheim 52 895.18 5,38 Fehl 153.90 4 40.20.88 Jeaſfe n.98.9.649,88 Maxau.05(.19.178 42 6,80 Plochingen 0,42.580..39 Mannbein 1825 87 1 Heilbronn 1,28.301,20.24 Kaub 5125.54.48 380 Kön J5,14 8,208 458.368,85 Waſſerwärme des Rheins 12 C Wei unde, Uhr durchgehend. 4 2 Freitag, den 1. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Seite. Nr. 350 8 Die Sleuben⸗Geſellſchaft in Baden * Karlsruhe, 31. Juli. Am Dienstag vormittag trafen die Mitglieder der Steubengeſellſchaft zum Beſuch in Karlsruhe ein. Sie wurden im Rathaus von Oberbürgermeiſter Dr. Finter begrüßt, der u. a. mitteilte, daß Karlsruhe gleichfalls beſchloſſen habe, eine Straße zu Ehren Steubens zu benennen. Die Stadt Karlsruhe habe beſonderen Anlaß, Gene⸗ ral von Steuben zu feiern, da er in den Jahren 1775 bis 1777 hier in Karlsruhe als Oberſt tätig ge⸗ weſen ſei, unter Markgraf Karl Friedrich, dem ſpäteren Großherzog, der ihn hierher berufen habe. Der Rat dieſes bedeutenden Fürſten ſei für Steuben, der in den kleinen Verhältniſſen der badiſchen Armee keine genügende Betätigung gefunden habe, mit ent⸗ ſcheidend geweſen, die Fahrt über das große Meer zu wagen und ſich dem amerikaniſchen Volke für ſeine Freiheitskämpfe zur Verfügung zu ſtellen. Die Stadt Karlsruhe ſei alſo mit der Lebensgeſchichte von Steubens eng verwoben, und zwar juſt an der Stelle, wo die Lebensgeſchichte Weltgeſchichte geworden ſei. Namens der Steubengeſellſchaft dankte Herr Müller, Mitglied des Reiſekomitees. Er gedachte dann der ſchweren Kriegszeit, die Deutſchland durch⸗ zumachen gehabt, und die auch die Deutſchamerikauer blutenden Herzens miterlebt hätten. Er hoffe, daß die Menſchheit Lehren aus dieſem ſchweren Kriege ziehe, damit ſich ſolche ſchwere Zeiten nicht mehr wie⸗ derholen. Fräulein Schrader dankte ebenfalls für die freundliche Begrüßung. Der Begrüßung wohnte auch der Vorſitzende des Vereins für Erhaltung des Deutſchtums im Ausland, Prof. Dr. Bunte bei. Am Dienstag abend trafen die Herren in Frei⸗ burg ein und wurden im althiſtoriſchen Kaufhaus durch die Stadt empfangen. Bürgermeiſter Riedel hieß die Gäſte herzlich in der Schwarzwaldhaupt⸗ ſtadt willkommen. Er begrüßte ſie als Repräſentan⸗ ten der über drei Millionen zählenden Mitglieder der Geſellſchaft, deren Hauptaufgabe in der Pflege der Beziehungen zu Deutſchland beſtehe. Beſonders dankbar würde begrüßt, daß dieſe Geſellſchaft auf ihrer kürzlichen Tagung in Chicago in ſo gerechter und mannhafter Weiſe ſich gegen die Lüge von der deutſchen Kriegsſchuld gewandt hat. Präſident Hoffmann von der Steubengeſell⸗ ſchaft dankte und überbrachte die Grüße von vielen Tauſenden deutſchblütiger Menſchen jenſeits des Ozeans. Als ihre höchſte Aufgabe ſehe die Steuben⸗ geſellſchaft es an, die Kriegsſchuldlüge zu bekämpfen, denn nur dadurch könne dazu beige⸗ tragen werden, das Diktat von Verſailles abzuän⸗ dern. Dann überreichte er das Werk eines deutſch⸗ ſtämmigen Prof. an der Univerſität Cornell, Dr. Fauſt „Das deutſche Element in den Vereinigten Staaten“. Einen ihm dargebotenen Pokal badiſchen Weins trank er auf das Wohl der Stadt Freiburg und Deutſchlands. An den offiziellen Empfang ſchloß ſich ein inoffi⸗ zielles Beiſammenſein an, bei dem ſchmucke Schwarz⸗ wälderinnen und Markgräflerinnen in ihrer kleid⸗ ſamen Tracht Freiburger Weine und Freiburger Brezeln kredenzten. Am Mittwoch berührten die Steubener auf einer Schwarzwaldfahrt auch Triberg und das Gebiet der Schwarzwaldbahn. Die Geſellſchaft benützte acht große Poſtkraftwagen, die mit der amerikani⸗ ſchen Flagge geſchmückt waren. Leider iſt die Reiſe und das Berühren von Triberg mit einem merkwür⸗ digen Geheimnis umwoben worden, ſodaß man ſage und ſchreibe zehn Minuten vor der Ankunft in Triberg von dem ganzen Vorgang unterrichtet wurde. Die Stadtverwaltung hätte es ſich zur Ehre angerechnet, ohne das vorgeſehene Reiſeprogramm zu ſtören, den amerikaniſchen Gäſten ein herzliches e Geleitwort mit auf den Weg zu geben. Zirkus unter Waſſer * Tuttlingen, 31. Juli. Infolge heftiger Regen⸗ güſſe ſetzte in der Umgebung Tuttlingens ein plötz⸗ liches ſchnelles Steigen der Waſſerläufe an dem Platze, der dem Zirkus Sarraſani von der Stadt überlaſſen worden war, ein, das ſich in kurzer Zeit derart ſteigerte, daß ein Teil des Zirkus⸗ geländes unter Waſſergeſetzt wurde. Nach⸗ mittags begann das Waſſer des kleinen Waſſerlaufes am Zirkusgelände mit großer Geſchwindigkeit zu ſteigen. Bald überflutete es das umliegende Terrain und drang ſchnell auf das Hauptzelt zu vor, in dem ſich während der Nachmittagsvorſtellung 5000 Kin⸗ der befanden. Erkundigungen ergaben, daß Schleu⸗ ſen im Donautale das Waſſerſtauten und daß durch unverzügliches Oeffnen dieſer Schleuſen Abhilfe geſchaffen und Gefahr vermieden werden könne. Ein Anruf des dienſthabenden Brand⸗In⸗ genieurs des Zirkus beim Tiefbauamt zeitigte jedoch nur den Erfolg, daß die Oeffnung der Schleuſen nur bei Erſtattung der nicht unerheblichen Koſten durch die Zirkusdirektion zugeſagt wurde. Auf eine ſofortige Intervention der Direktion beim Bürger⸗ meiſter wurde lt.„Eßlinger Ztg.“ Direktor Stoſch⸗ Sarraſani jedoch nur der Beſcheid, daß der Bürger⸗ meiſter die beſchleunigte Oeffnung der Schleuſen nicht anordnen könne, wenn nicht die Direktion die Koſten hiefür trage. Imzwiſchen ſtieg das Waſſer weiter. Der ganze Vorplatz des Zirkus wurde überflutet; ſogar in den Vorbau des Hauptzeltes begann das Waſſer zu dringen. Die Gefahr beſtand, daß durch Unter⸗ ſpülung der Befeſtigungen der Sitzeinrichtung auf dem an und für ſich ſchon ſehr weichen Wieſengelände die ganze Zuſchauertribüne zuſammen⸗ ſtür ze. Angeſichts dieſer immer drohender wer⸗ denden Gefahr ließ Direktor Stoſch⸗Sarraſani eine Intervention heim Landrat unternehmen, der dann auch zuſagte, für Abhilfe Sorge tragen zu wollen. Inzwiſchen waren jedoch Beamte des Tief⸗ bauamts auf dem Platze erſchienen und dieſe Beamten hatten in richtiger Erkenntnis der Lebens⸗ gefahr, in oer 5000 Kinder mit ihren erwachſenen Begleitern und die hunderte Tiere des Zirkus ſtan⸗ den, bereits von ſich aus, ohne beſondere Ordre ihrer Behörde, die Oeffnung der Schleuſen veranlaßt. Das Waſſer begann wieder zu ſinken. Die Gefahr war vermindert. Für Zirkus Sarraſani kam die Hilfe aber dennoch zu ſpät, da der Boden des ganzen Zirkusplatzes derart aufgeweicht worden war, daß die Gefahr eines Zuſammen⸗ bruches der Sitzeinrichtung auf dieſem weichen Boden auch für die Abendvorſtellung noch beſtand. Um kein Menſchenleben zu gefährden, ordnete deshalb Direktor Stoſch⸗Sarraſani kurzerhand den Ausfall der Abendvorſtellung und den ſofortigen Abbau der Zeltanlagen an. Für den hierdurch entſtehenden Ausfall wird von der Direktion die Stadt Tutt⸗ lingen in voller Höhe haftbar gemacht werden. Gerichtszeitung Prozeß wegen Sittlichkeitsverbrechen In zwölfſtündiger Sitzung verhandelte das Große Schöffengericht Karlsruhe die Anklage gegen den 44 Jahre alten verheirateten Fabrikanten E. B. we⸗ gen Sittlichkeitsverbrechens. Dem Angeklagten wird zur Laſt gelegt, ſich Jehrherer an einem min⸗ derjährigen Lehr maſchen ſittlich vergangen und es ſpäter dem Fürſorgeverfahren entzogen zu haben. Der Angeklagte beſtritt jedoch, ſich ſtrafbar gemacht zu haben, verſuchte auch den Wahrheitsbeweis für ſeine Behauptungen anzutreten. Gleichzeitig hatten ſich die Eltern des Lehrmäd⸗ chens, der 55 Jahre alte Kaufmann R. B. aus Karls⸗ ruhe und deſſen 51jährige Ehefrau wegen ſchwerer Kuppelei zu verantworten. Sie ſollen in der Zeit vom Junt 1927 bis April 1928 das Verhältnis des Angeklagten mit ihrer Tochter unterſtützt und da⸗ durch gemeinſchaftlich der Unzucht Vorſchub geleiſtet haben. Sie duldeten die Beſuche.'s in ihrer Woh⸗ nung, ließen ihre Tochter tagelange Reiſen mit B. unternehmen, nahmen von B. größere Geld ⸗ beträge an uſw. Beide beſtritten ebenfalls ihre Schuld. Der Angeklagte B. wurde wegen Sittlichkeitsver⸗ brechens nach 8 174, des RStGHB. zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von ſieben Monaten verur⸗ teilt. Zwei Monate der Unterſuchungshaft gelten als verbüßt. Von der weiteren Anklage wurde der Angeklagte auf Koſten der Staatskaſſe freigeſprochen. Die Angeklagte Frau B. wurde wegen fortgeſetzter Kuppelei zu drei Monaten und R. B. zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Die Strafen gelten durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Die Haftbefehle gegen die Angeklagten wurden ſämtlich aufgehoben und dieſe auf freien Fuß geſetzt. Der Ueberfall im Wettbüro Der Raubüberfall im Wettbüro in der Nehring⸗ ſtraße in Charlottenburg beſchäftigte das Schöffen⸗ gericht Charlottenburg. Wegen gemeinſchaft⸗ lichen Raubes waren der 23jährige Max Gieſe und der fünf Jahre ältere Heinrich Weißenberg angeklagt. Der Angeklagte Gieſe war geſtändig, daß der Raub⸗ plan von ihm ausgegangen war. Die Wettannahme⸗ ſtelle kannte er, weil er früher dort Wetten auf⸗ gegeben hatte. Weißenberg hatte er zu dem Streich überredet. Als beide in das Geſchäft gekommen waren, ſchrieb Gieſe einen Wettzettel aus und gab ihn ab. Während der Inhaber ſich zur Eintragung über ſein Pult neigte, ſprangen die beiden Räuber auf ihn zu und würgten ihn. Weißenberg griff ſofort in die Kaſſe, und auch Gieſe folgte dem Beiſpiel, nachdem er dem Opfer noch einige wuchtige Schläge verſetzt hatte. Die beiden Räuber liefen dann davon. Ihr Opfer aber lief ihnen nach und ſchrie auf der Straße um Hilfe. Straßenpaſſanten holten die Täter ein und nahmen ſie feſt. Das ge⸗ raubte Geld konnte ihnen abgenommen werden. Das Schöffengericht Charlottenburg verurteilte Gieſe zu drei Jahren Zuchthaus und Weißenberg zu zwei Jahren Zuchthaus, beide auch zu fünf Jahren Ehrverluſt. Studenten erobern Darmſtaoͤt Am Vorabend der akademiſchen Weltmeiſterſchaften Die Sportkämpfe der Studenten ſtrahlen bis Frankfurt aus. An den Main ſind die Ruderer gekommen; hier wol⸗ len ſie ihre akademiſche Weltmeiſterſchaftsregatta abhalten. Die kräftigen, braunen Burſchen in ihren blauweißen Uni⸗ formen und den keß aufs Ohr gezogenen Käppis, die man ſett Tagen durch die Straßen Frankfurts bummeln ſah, wurden in der Meinung des Bürgers zunächſt für Mitglie⸗ der einer ausländiſchen Jazzband gehalten; es ſprach ſich dann aber doch herum, daß es die italteniſchen Studenten ſeien, die zu ihrem Olympia erſchienen ſind. Sie ſehen in ihren leuchtenden Uniformen ſehr gut aus, ſind ſehr diſzi⸗ pliniert. Der Faſzismus hält auf werbendes Auftreten ſeiner Söhne im Ausland. dae Am Donnerstag ſtarteten wir in Frankfurt zur Fahrt nach Darmſtadt. Es war ein weltmeiſterlicher Start, denn wir trafen im Zuge auf die„He“, die blonde Helen Meyer, die auch nach Darmſtädt zog. Die Weltmeiſterin hat ſeit Oſtern das Lyzeum hinter ſich, ſie beſucht jetzt die Univerſität in Frankfurt. Sehr damenhaft iſt die„He“ ge⸗ worden, aber der alte nette Kerl blieb ſie doch. Sie be⸗ dauert, daß in Darmſtadt das Fechten der Studentinnen wegen„mangelnder Beteiligung“ ausfällt. Sie muß ſich nun, wo doch eine neue Weltmeiſterſchaft auf ſie wartet, mit einem Schaukampf begnügen. Das Fechten der Studenten ſollen wir nicht verſäumen, meint die Olympiaſiegerin. Das wäre eine ganz erſtklaſſig beſetzte Konkurrenz. * Knapp 20 Minuten braucht der Schnellzug Frankfurt Darmſtadt. Aber es iſt doch ein Sprung in die„Provinz“. Nun, die Studenten⸗Weltmeiſterſchaften können die„Groß⸗ ſtadt“ entbehren, ſie ſind im geruhſamen Darmſtadt ſehr gut aufgehoben. Die heſſiſche Landeshauptſtadt— die übrigens in dieſem Jahre ihre 600 Jahr⸗Stadt⸗ Feier hat— ſteht, ſo abgegriffen auch dieſer Satz ſein mag, wirklich im „Zeichen der Studenten⸗Weltmeiſterſchaften“. Flaggen, Flaggen, Flaggen, wohin man ſieht. Ganze Farbenſkalen. Dazu viel Blumen, Grün und— nach langen Wochen eines mißvergnügten Sommers— Sonne. Die kleinen Heſſen⸗ buben träumen von den großen Sportkämpfen und der Bür⸗ ger iſt ſtolz auf ſeine Stadt und„ſeine“ Studenten, die jetzt bei den Weltmeiſterſchaften einmal in aller Welt genannt werden. Man bedenke: 33 Nationen haben Studenten ins i Aruguay wieder FJußball⸗Weltmeiſter Argentinien im Endſpiel:2 geſchlagen Das neue Fußball⸗Stadion in Montevideo hatte am Mittwoch ſeinen größten Tag in dem zehn Tage währenden erſten Fußball⸗Weltmeiſterſchaftsturnier. Ueber 90 000 Zu⸗ ſchauer füllten die Arena, als ſich— wie 1928 beim Amſter⸗ damer Olympiſchen Turnier— Uruguay und Argentinien zum Endkampf ſtellten. Wie angeſichts der ſchwachen Be⸗ ſetzung dieſes„Weltmeiſterſchaft“⸗Turniers und des bis⸗ herigen Verlaufes der Kämpfe nicht anders zu erwarten war, wurde der Olympiaſieger von 1924 und 1928, Uru⸗ guay, auch dieſesmal wieder Weltmeiſter, er ſchlug Argen⸗ tinien mit:2(Halbzeit:2) Treffern. Die erſte Spiel⸗ hälfte ſtand im Zeichen der Argentinier, die ihre leichte Ueberlegenheit durch eine 211 Führung ausdrückten. Nach dem Wechſel änderte ſich jedoch das Bild. Mit unbeugſamem Siegeswillen, von den zahlreich anweſenden Landsleuten mit echt ſüdländiſchem Temperament angefeuert, rannten die„Urus“ immer wieder gegen das feindliche Tor an. Sie konnten in dem mit großer Erbitterung geführten Kampf nicht nur den Vorſprung aufholen, ſondern bis zum Ab⸗ pfiff ſogar noch mit:2 einen ſicheren Sieg herausholen. Argentiniens jüngere und nicht ganz ausgeglichene Mann⸗ ſchaft hatte zum Schluß nicht genug Stehvermögen. Der neue Weltmeiſter wurde natürlich in einer kaum zu be⸗ ſchreibenden Weiſe gefeiert. Tennis⸗Dreiländerkampf in Verlin Auſtralien in Führung— Prenn ſchlägt Moon Mit einer erheblichen durch die anhaltenden Regenfälle bedingten Verſpätung begann am Donnerstag auf den Berliner Rot⸗Weiß⸗Plätzen der erſte Dreiländer⸗Tennis⸗ kampf Deutſchland— Auſtralien— Japan. Auch auf den Publikumsbeſuch hatte das ſchlechte Wetter ſichtlichen Einfluß und die Spieler waren augenſcheinlich auch nicht in beſter Verfaſſung. Den Beginn machte der deutſche Spitzenſpieler D. Preun, der den etwas leicht⸗ ſinnig ſpielenden auſtraliſchen Meiſter Moon ſehr ſicher :0,:6,:2 ſchlug. Hoopman Auſtralien, der für den indisponierten Crawford ſpielte, ſchlug den Japaner Harada in einem harten Kampf:6,:5,:6. Eine ſchwere Enttäuſchung bereitete der zweite deutſche Vertreter, Dr. Lando mann, dem mon den Mangel an regelmäßigem Training doch ſehr anmerkte. Ohta⸗Japan beſiegte den Deutſchen gonz glatt. 9 Im abſchließenden Doppel blieben die Auſtralter Hoopman⸗ Willard über die deutſche Kombination Dr. Kleinſchroth⸗Dr. Deſſart erwartungsgemüß leicht mit 678,:1 Sieger. Die Kämpfe werden am Freitag mit den folgenden Begegnungen fortgeſetzt: Horada⸗Japoan— Moon⸗Auſtra⸗ lien, Dr. Landmann⸗Deutſchlond— Crawford⸗Auſtralien, 1— Ohta⸗Japan, Dr. Deſſart⸗Frenz eutſchland— Abe⸗Sahto Japan. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt Der Auftakt am Donnerstag Das 34. Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt nahm am Don⸗ nerstag im feſtlich vorbereiteten Hanau a. M. ſeinen Be⸗ ginn. Von den ſehr zahlreichen Teilnehmern erhielten die 1400 Turner und Turnerinnen von der Sgar, die in einem Sonderzug eintrafen, einen beſonders 1155 lichen Empfang. Auf dem Marktplatz fand anſchließend eine„Treuekundgebung“ der Saar⸗Turner ſtatt, bei der der Vorſitzende des Saargaues für die 40 000 Saar⸗Turner ein Gelöbnis der Treue zum Reich ablegte. Der Protektor des Feſtes, Oberbürgermeiſter Dr. Blau m, entbot den Saar⸗ vertretern und den übrigen Teilnehmern aus allen Teilen des Kreiſes ein herzliches Willkommen. Heſſenland geſchickt! Man kann in ſeinen alten Tagen noch die Geographiekenntniſſe bereichern. . Die Italiener— ſie bringen auch hier Farbe ins Stadt⸗ bild— haben die Weltmeiſterſchaften ſehr ernſt genommen. Aber auch andere Expeditionen ſind ſehr zahlreich gekommen. In manchen Cafés tut ſich ein kleines babylon iſches Sprachgewirr auf. Welche Freude für die Darm⸗ ſtädter Buben: Man ſieht ſogar Exoten! * Da die Hotels überfüllt ſind, haben die Bürger ihrs Quartiere geöffnet. Den beſten Griff aber dürften die Gäſte gemacht haben, die etwas weiter, in die freund⸗ lichen Neſter der Bergſtraße gezogen ſind, deren Höhen blau am Weichbild der Stadt ſtehen. Die Franzoſen wohnen in Bensheim, die Jugoſlawen in Alsbach, andere Nationen in Zwingenberg, Jugenheim und Seeheim. Im„Hotel Traube“ haben ſie das Hauptquartier aufgeſchlagen. Hier hauſt ſchon jetzt eine Hundertſchaft Journaliſten, von denen vorläufig noch die Ausländer in der Majorität ſind. Hier iſt aber auch der Sitz des Zentralverbandes, der„Confederation internationale des Etudiens“. Sitzung reiht ſich an Sitzung. * Draußen am Hochſchulſtadion, ein prächtiger Zweckbau, hat die Gegend ſchon faſt ländlichen Charakter. Man iſt in Darmſtadt ſchnell aus der„Stadt“. Das Stadion wird flankiert vom Flugplatz, auf dem am Sonntag„Graf Zeppelin“ landen wird und von den Platzanlagen des SWV. 98 Darmſtadt. Heute iſt„großer Trainingstag“. Hür⸗ den ſtehen auf den Aſchenbahnen. Um 4 Uhr beſetzten die italteniſchen Fußballſpieler den Platz mit faſziſtiſchem Gruß. Sie tragen ein Uebungsſpiel gegen die Elf der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt aus. Man traut ſeinen Augen nicht: 5000 Darmſtädter ſind gekommen— bei einem Trainings⸗ ſpiel. Aber es hat ſich gelohnt. Man ſieht eine Stunde lang hochklaſſigen Fußball. Natürlich von den Italtenern. Es iſt viel Jugend in dieſen Tagen in Darmſtadt. Wan⸗ dervögel begegnen uns in hellen Haufen. Der Bund Deutſcher Jugendvereine hält vom.—3. Auguſt in Darmſtadt ſein Bundesfeſt ab. Viel Jugend iſt in Darmſtadt und darum iſt dieſe ſonſt ſo ernſte Stadt für eine Woche lang einmal eine ſehr frohe Stadt. Bernhard Gnegel. Am Donnerstagnachmittag erfolgte dann die feier ⸗ liche Uebergabe des Kreis⸗Bon ners. Der Hanauer Marktplatz war zu klein, um die Maſſen zu faſſen, als der Vertreter der letzten Feſtſtadt Darmſtadt, Rechts⸗ anwalt Kalbhenn, das Banner an die Hanauer Ver⸗ treter übergab. Unter Glockengebläute bewegte ſich darauf ein ſtattlicher Zug zum Feſtplatz, wo die Hanauer Turner⸗ ſchaft mit gut gelungenen turneriſchen Vorführungen auf⸗ wartete. m 8 Uhr abends gab es auf dem Feſtplätz noch einmal eine Wiederholung dieſer Darbietungen, die wieder ein rieſiges Publikum angezogen hatten, Grunewald(1. Auguſt): 1. Sorgenkind⸗Jagdrennen: Verkaufsrennen, Lehrlings⸗ retten, 2300, 8000 Meter: 1. Stahls Tornado(Florian), 2. Die Saar, 3. Veleda. Ferner liefen: Statius, Der Muck, Rache. Toto: 15, Platz: 13, 19. 2. Jugend⸗Hürdenrennen: 2800%, Für Dreijährige, 2400 Meter: 1. Geſt. Mydlingshovens Mißgriff(Hauſer), igilant, 4. Riviera. Ferner Flinkes Mädel, Lareine, Lohland, Noroͤfriesland. 2. Hauptmanns Schweſter, 3. llefen: Katuſchba, Feldberg, Sturmhaube, Mia, Rheinart, Toto: 52, Platz: 17, 16, 95, 18. 3. Paulsborner⸗Jagdrennen: Herrenreiten, Ehrenpreis und 3000 /, 3200 Meter: 1. Webers Genius(Frhr. v. Im⸗ hof), 2. Bellac, 3. Favoritin. Ferner liefen: Hohenfels, Holdrio. Toto: 36, Platz: 20, 30. 4. Tokio⸗Ausgleich: Ausgleich 2, 3500 ,, 1400 Meter: 1. Blumenfeld und Samſons Hurone(Jäckel), 2. Heroine, 3. Goldwächter. Ferner liefen: Machvoran, Maſſo d' Arezzo, Madetzki, Lichtſtvahl, Mola, St. Hubertus, Favorit, Bel⸗ lina. Toto: 353, Platz: 90, 43, 42. 5. Großer Prüfungspreis, Jagdreunen: Ehrenpreis und 7000 I,, 4000 Meter: 1. Geſt. Ebbesloh Felſen(Müſchen), 2. Neuer Ülſter, 3. Teutobod. Ferner biefen: Aſſuan, Pa⸗ rademarſch. Toto: 20, Platz, 15, 19. 9. Majeſtic⸗Rennen: Für Zweijährige, 3000, 1000 Meter: 1. Graf Seidlitz Myſtik(Göbl), 2. Arta, 3. Wokens. Ferner liefen: Briſſago, Marmon, Silberfuchs, Simſon, Berenice, Oſtkind. Toto: 92, Platz: 18, 14, 21. 7. Wetterſcheide⸗Jagdrennen: Ausgleich 3, Herrenreiten, Ehrenpreis und 2300 /, 8800 Meter: 1. Stall Charlotten⸗ hofs Houblon(v. Moreo), 2. Richtlinie, 3. Vimont. Fer⸗ ner liefen: No Friend, Minnelied, Sommerflor, Treuherz, Gallina. Toto: 121, Platz: 31, 16, 32. * Der Waſſer⸗Ski⸗Sport von Prof. M. Mitter, 48 Sei⸗ ten 80, mit 16 Abbildungen(Verlag G. Freytag AG. Leipzig und Wien). Die Vorführung des Waſſer⸗Ski⸗Laufs (anläßlich des Mannheimer Waſſerſportfeſtes) durch den Verfaſſer des obigen Buches hat gezeigt, daß wir es hier mit einer ſehr vielſeitigen neuen Sportart zu tun haben, die ſicher auch bei uns eine große Schar von Freunden finden wird. Der Waſſer⸗Sli⸗Lauf iſt vor allem ſehr ge⸗ ſundheitsfördernd, denn er beanſprucht nicht nur die Mus⸗ keln des Oberkörpers, ſondern in dem ſelben Maße auch die Beinmuskeln, ſorgt alſo für eine gleichmäßige Aus⸗ bildung des Körpers. Weitere Vorzüge des Sports ſind: Eignung der Waſſer⸗Ski auch für längere Tourenfahrten, wobei das Gepäck in den Waſſergleitſchuhen ſelbſt verſtaut werden kann, Schnelligkeit der Fortbewegung, große Sicherheit, die geübten Läufern Fahrten auf Wiloöflüſſen und dem Meere geſtattet, leichte Mitführung der Ski, da ſie ſich zuſammenlegen haſſen, relativ geringe Anſchaffungs⸗ koſten. Dabei iſt der Waſſer⸗Ski⸗Lauf, wie das Buch von Mitter mit ſeinen Uebungsſpielen und Abbildungen be⸗ weiſt, ſehr leicht erlernbar. Das Mitterſche Buch macht den Anfänger leicht mit dem neuen Sport bekannt. Es dürfte nicht lange dauern, bis er auf Neckar und Rhein ebenſo heimiſch geworden, wie er es auf den öſterreichiſchen Flüſſen, beſonders der Donau bei Wien, ſchon iſt. EF ð r PPP) Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton i. V. Kurt iſcher„Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto 57 ersten Jahrzehnt nur NIVEA KN DE RSEIFE Sie ist nach ärztlicher Vor- schrift besonders für die emp- kindliche Haut des Kindes hergestellt. Ihr seidenweicher Schaum dringt schonend in die Hautporen ein und macht sie frei für eine gesunde Haut- atmung. Preis 20 Pig. Das gibt leicht in die Haut ein, und drungene Creme kan Freilidit, freiluſt und Sonne] Und doau S NIVEA-CRETIE esunde Haut und schön gebräuntes Aussehen,— auch bei bedecktem Himmel; denn auch Wind und Luft bräunen den Körper, Aber rrocten muss Ihr Körper sein bei direkter Sonnen- bestrahlung. 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Einen weſentlichen Anteil am Arbeitsbeſchaffungsprogramm entfällt auf die Reichsbahn, die in den letzten beiden Jahren mit Beſtellungen bei der Induſtrie ſehr ſtark zurückgehalten hat. Die Verwaltung der Reichsbahn hat immer wieder erklärt, daß ſie in An⸗ betracht der ſinkenden Einnahmen nur die unmittelbar notwendigen Anſchaffungen, Neubauten uſw. vornehmen könne. Hierbei wurde aber nicht genügend berückſichtigt, daß die ſinkenden Reichsbahneinnahmen lediglich eine Folge der Wirtſchaftskriſe ſind, und daß eben deshalb von einer Belebung der Konjunktur die Reichsbahn in erſter Reihe profitieren werde. Im übrigen iſt darauf hinzuweiſen, daß von der Reichs bahngeſellſchaft, dem größten deutſchen 5 ſehr viele Induſtriezweige völlig abhängig nd. d Das jetzt zwiſchen dem Reich und der Reichsbahn abge⸗ ſchloſſene Abkommen zur Linderung der Arbeitsloſigkeit ſieht nun Beſtellungen und Arbeit bis zur Höhe von 350 Mill.„ vor. Da der Reichsbahnverwaltung zur Zeit die ußtigen Mittel nicht zur Verfügung ſtehen, hat man ſich bekanntlich entſchloſſen, Schatzanweiſungen auszugeben und zwar zunüchſt im Umfang von 150 Mill. /. Hiervon wer⸗ den 100 Mill./ durch ein Konſortium unter Führung der Reichsbank übernommen, dem ſämtliche Großbanken und zahlreiche große Bankhäuſer angehören. Die Laufzeit der neuen Schatzanweiſungen, die eine Nominalverzinſung von v. H. erhalten dürften, wird 5 Jahre betragen. Auf dieſe Weiſe wird es möglich ſein, Aufträge und Arbeiten in An⸗ griff zu nehmen, die nach dem Finanzplan der Reichsbahn erſt in ſpäterer Zeit möglich geworden wären. Neben dem Gegenwert der Schatzanweiſungen ſtehen der Reichsbahn noch Mittel zur Verfügung, die durch einen Vorgriff auf das Jahr 1931 beſchafft werden ſollen. 5 Für die Induſtrie bildet das Beſchaffungsprogramm der Reichsbahn an und für ſich ein erfreuliches Moment. Allerdings wird die Freude der Lieferftrmen durchaus nicht ungetrübt ſein; es heißt nämlich, daß ſich öͤie Reichsbahn den allgemeinen Beſtrebungen der Regierung eubſprechend verpflichtet, ihre Aufträge nur zu Preiſen zu vergeben, die hinter den zur Zeit beſtehenden Preiſens erheblich zurück⸗ bleiben. Alſo auch auf dieſe Weiſe verſuchen Regierung und Reichsbahn wieder einmal einen ſcharfen Druck auf die Pkivatwirtſchaft auszuüben. Man erſieht hieraus mit voller Deutlichkeit, daß das Arbeitsbeſchaffungsprogramm weniger den Zweck hat, der Induſtrie wirklich zu helfen als vielmehr den Arbeitsmarkt zu entlaſten. Das Reich entledigt ſich ſomit eines Teils der Fürſorgepflichten für die Erwerbsloſen, die nunmehr in der Induſtrie Beſchäfti⸗ gung finden können. Bisher liegen nun keine Anzeichen dafür vor, daß die Regierung, die ja einen Preisabbau un⸗ bedingt verlangt, auch einer Lohnſenkung zuſtimmen wird. Unter dieſen Umſtänden iſt es nicht ſehr wahrſcheinlich, daß die Lieferantenfirmen einen irgendwie nennenswerten Nutzen bei den Aufträgen für Regierung und Reichsbahn erzielen werden. Vom allgemeinen wirtſchaftlichen Stand⸗ punkt aus betrachtet wird der einzige Vorteil darin be⸗ ſtehen, daß ungefähr 180 000 jetzt arbeitsloſe Menſchen für die letzten Monate dieſes Jahres Beſchäftigung haben werden. 2. Auß den bisher vorliegenden Nachrichten geh hervor, daß eine größere Anzahl von Wirtſchaftszweigen mit Auf⸗ trägen bedacht werden ſoll. Zunächſt ſollen für Oberbau⸗ materfal die laufenden Lieferungen erhöht werden, wofür 80 Mill.„ angeſetzt ſind. Für die Durchführung des Reisumbaues dürften 20 Mill.„ für Bettungsſtoffe und Lohn aufgewendet werden. Beſonders weſentlich erſcheint es, daß Fahrzeugbeſtellungen im Werte von 80 Mill.„ er⸗ teilt werden ſollen; hierbei handelt es ſich um Aufträge die eigentlich erſt im 1. Halbjahr 1931 fällig ſind. Für Neu⸗ Bauten iſt ein Aufwand von 50 Mill./ vorgeſehen. Man Aimmt an, daß allein hierdurch 41000 Arbeiter Beſchäfti⸗ gung finden können. Leider iſt noch nichts darüber be⸗ kaunt geworden, wie weit Beſtellungen für die ſehr ſchwer darniederliegende Lokomotivinduſtrie erteilt werden ſoll. Abſchließend kann geſagt werden, daß man das Beſchaf⸗ fungsprogramm mit einem heiteren und einem naſſen Auge betrachten muß; ſo erfreulich eine Entlaſtung des Arbeits⸗ Markts iſt, ſo bedenklich erſcheint die gewaltſame Niedrig⸗ haltung des Preisniveaus. Herrenmühle vorm. E. Genz A. Heidelberg Wieder ohne Dividende „Die Geſellſchoft, die aus den bekannten Gründen eben⸗ falls ihren Betrieb mit dem heutigen Tage hat ſtillegen Aſſen, dergeichnet für das obgelaufene Geſchäftsjahr auf Miirz 1930 einſchließlich 529/ Vortrog(7155) einen In 698 777 auf 778 7/ erhöhten Rohertrag. Un⸗ foſten uſw. erforderten 505 608(52 989) J. Noch 96 550 ee Köſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 364(21 206) /, aus dem 3563, Her geſetzl. Rück⸗ lüge(i. V. 10 000, an Delkredere) zugeführt und nach zug von wieder 6000„ Tantiemen und Gratifikationen, der Reſt von 67000/ auf neue Rechnung vorgetrogen werden ſoll. Das Unternehmen bleibt ſomit zum ſiebten Mal ohne Dividenden verteilung. Nach dem Geſchäftsbericht war der Abſatz in Mehl während des größten Teiles des Jahres ſchley⸗ pen d, Futtermittel waren ſchwer abzuſetzen. Die P etſe erfuhren einen Tiefſtan d, der in keinem Verhältnis mehr zum Rohprodukt ſtand. Große Mengen Roggen und Gerſte wurden zu Futterzwecken verſchrotet. Der Stilobau mit puen⸗ matiſcher Förderanlage wurde im Dezember 1929 in Ve⸗ trieb genommen. Der Geſchäftsbericht erwähnt noch die Tatſache, daß am 15. Dezember ein Sch! eppzug des Rhenaniakonzerns die erſten Kähne mit Getreide vom Seehafen direkt nach Heidelberg an die Mühle brachte. Ueber die Entwicklung der jüngſten Zeit, insbeſondere über die Stillegung, äußert ſich der Bericht nicht. Aus der Bilanz(alles in Mill. /: 8 mmobilien 0,90 (.82), Inventar 0,40(0,47), Waren 1,06 955 Debitoren 9%(0,38 dogegen AK. 1,02, Kreditoren 1,0(0,07) und Drotten 0,797(0,88). Löhnberger Mühle A. Niederlahnſtein Verluſtabſchluß und Kapitalreduktion Die Geſellſchaft verzeichnet für das GJ. 1929 einen Bruttogewinn von 178 721(464 390)/ von dem Unkoſten 807 449(485 148) ,, Verſicherung, Steuer, Soziale Laſten 60 965(66 525)„ und Abſchreibungen 84589(24 816) 4 erforderten, ſo daß ſich für 1929 ein Ber lu ſt von 357 289 Mark ergibt. Die vorjährige Bilanz ſchloß nach Auflöſung der geſamten Reſerven von 112 100„ ohne Gewinn und Verluſt. Die G. genehmigte den Abſchluß und beſchloß, zum Zwecke der Beſeitigung der Unterbilanz und zur Vor⸗ nahme von Abſchreibungen das Grundkapital von 1,121 Mill.„ auf 0,374 Mill. herabzuſetzen und leichzeitig um den Betrag von 2,126 Mill. auf 25 ill./ durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Aktien wieder zu erhöhen. Die GB. genehmigte ſchließlich den Einbringungsvertrag zwiſchen der Geſellſchaft und der er d. Leyſieffer und Litzmann Komm. ⸗Gef. öln⸗Deutz und gleichzeitiger Aenderung des Firmen⸗ namens in Ferd. Leyſiefſer Lietzmann Ach,, ſowie der Verlegung des Sitz ft nach Köln. In Ver infolge der billigen Preiſe bindung hiermit wurden Ergänzungswahlen zum Aufſichts⸗ rat vorgenommen.(Im Jahre 1929 iſt die Aktienmehrheit auf die Aktiengeſellſchaft auf die Kampfmeyergruppe über⸗ gegangen.) 5 * Weitere Bergarbeiter⸗Entlaſſungen in Gelſenkirchen⸗ Buer. Wie wir erfahren, ſollen bei den zur Deutſchen Erdöl gehörenden vier Bismarck⸗Schächten in Buer zum 15. Auguſt 500 Bergarbeiter und Angeſtellte zur Entlaſſung kommen. Dieſe Anzeige der Geſellſchaft iſt vorſorglich getroffen, da die Schächte trotz Einlegung von Feierſchichten bereits 40 000 Tonnen Kohlen und 60 000 Tonnen Koks aufgeſpeichert haben, wodurch die Lagermöglichkeit nahezu erſchöpft iſt. Sollte eine Beſſerung der Abſatzlage eintreten, ſo werden die Entlaſſungen nicht in voller Höhe erfolgen. * Beſitzabrundungspläne der Preag in Oberheſſen. Im Anſchluß an den Erwerb der Hefrag der Heſſiſchen Braun⸗ kohlengruben und der Gewerkſchaft Friedrich in Hungen plont die Preag(Preußiſche Elektrizitäts AG.] nun auch die Anlagen des Elektrizitäts⸗Ueber⸗ Jlandwerkes der Provinz Oberheſſen ihrem Bereich einzugliedern. Zu dieſem Zweck hat ſich die Preag an die Provinz Oberheſſen gewandt, jedoch iſt man bisher über unverbindliche Beſprechungen noch nicht hinausgekom⸗ men, zumal ein beſtimmtes Angebot der Preog bisher noch nicht vorliegt. * Henſchel u. Sohn AG. in Kaſſel. Die HV. genehmigte die Bilanz auf 31. Dezember 1929 mit einem aus der Rücklage zu deckenden Verluſt von 2043 909]. Die von einem Münchener Anwalt vertretene Gruppe der Loko⸗ motivfabrik J. A. Maffei AG. in München gab gegen ſämtliche Beſchlüſſe der Verſammlung Proteſt zu Protokoll. Ein von dieſer Seite geſtellter Antrag auf Stellung von Reviſoren wurde abgelehnt. * Kartellverhandlungen in der Waggoninduſtrie. Die ſeit langer Zeit geführten Verhandlungen zur Bildung eines allumfaſſenden internationolen Waggonkartells ha⸗ ben, unſern Erkundigungen zufolge, bisher zu keiner Eini⸗ gung geführt. Dagegen ſind die Verhandlungen über die Errichtung eines kontinentalen Waggonkartells, das die Städten Frankreich, Belgien, Deutſchland, Tſchechoſlo⸗ wakei, Oeſterreich, Ungarn und die Schweiz umfaſſen ſoll, weiter vorwärtsgeſchritten. Manche Punkte, die bis jetzt noch Schwierigkeiten bereitet haben, ſeien geklärt worden, ſo daß damit gerechnet werden könne, daß im September nach dem bisherigen Uebergangsſtadium eine etwas feſtere Bindung eintreten werde. Die B als Regulator des Welt⸗Geloͤmarktes Trotzdem erſt 3 Monate ins Land gegangen ſind, ſeit⸗ dem die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (B. J..) das Licht der Welt erblickte, konnte ſich das Inſtitut auf den internationalen Gelödmärkten doch be⸗ reits deutlich bemerkbar machen. Allerdings iſt ſein Ak⸗ tionsrabius dadurch eingeengt, daß die Bank ihren Ge⸗ ſchäftskreis in der Hauptſache auf die Notenbanken der einzelnen Länder erſtrecken kann. Deſſen ungeachtet hat die B. J. Z. in den letzten Wochen die Rolle eines Regu⸗ lators der Welt⸗Geldmärkte mit großer Umſicht geſpielt. Deutſchland konnte von den Mitteln der B. J.., die etwa 1 Milliarde& betragen dürften, ebenſo profitieren, wie die Vereinigten Staaten oder der Londoner Platz. Der Erfolg wurde durch zwei Momente begünſtigt. Einmal iſt der Gelbbedarf der Welt zurzeit nicht groß und ſo ge⸗ nügen die Reſerven des Baſeler Inſtitutes, um überall da einzugreifen, wo ſich Unebenheiten zeigen. Zum andern. zieht die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich durch ein gleichmäßiges Zinsangebot für Einlagen brach⸗ liegende Staatsmittel und andere öffentliche Gelder aus den verſchiedenſten Himmelsrichtungen an ſich und kann ſie dorthin leiten, wo ein Bedarf in Erſcheinung tritt. Freilich machen ſich auch hier gewiſſe Hemmungen geltend, indem die Mittel der Weltbank nicht allein dorthin ge⸗ leitet werden können, wo eine beſſere Rendite zu erzielen iſt, ſondern es ſind auch Währungs⸗ und nationale Mo⸗ mente zu berückſichtigen. Trotzdem werden alle Länder von der Exiſtenz dieſer Ueberbank Nutzen ziehen können, wenn die Leitung der B. J. Z. auf dem bisher eingeſchla⸗ genen Wege konſequent fortſchreitet. Als Mitte Juli durch Rückzahlung kurzfriſtiger Aus⸗ landsverpflichtungen in Deutſchland eine Verknappung des Geldmarktes ſich anzubahnen ſchien, konnte man die mildernde Hand der B. J. Z. deutlich beobachten. Einmal bekam Deutſchland aus Baſel direkt Geld in Form der Uebernahme von Privatdiskonten, von Reichs poſtſchatz⸗ anweiſungen uſw., zum andern bot der Newyorker Platz mittelfriſtige Kredite in Deutſchland an, die ihm von der B. J. Z. zur Verfügung geſtellt worden waren, die er aber nicht gebrauchen konnte. Allerdings ſind die deutſchen Einlagen bei der B. J. Z. zurzeit immer noch größer als die Mittel, die uns das Inſtitut auf direktem Wege bis⸗ her zur Verfügung geſtellt hat. So erfreulich die Ouvertüre der B. J. Z. auch iſt, ſo hat das Inſtitut ſeine Feuerprobe noch nicht beſtanden. Erſt bei einer wirklichen internationalen Geldͤknappheit werden die Handlungen der B. J. Z. für ihre weitere Exi⸗ ſtenz beſtimmend ſein. Deutſchland braucht, ebenſo wie die anderen kapitalarmen Länder, zur Ankurbelung ſeiner Wirtſchaft und zu Neuinveſtitionen langfriſtiges Kapital. Solches iſt aber bei der B. J. Z. gegenwärtig nicht zu haben. Die Weltbank gibt einſtweilen nur kurz⸗ und mittelfriſtige Kredite, mit denen nicht allzu viel anzufan⸗ gen iſt. Allerdings können die Aufgaben des Inſtitutes erſt allmählich heranreiſen. Seine Mittel wachſen durch die Zahlungen aus dem Moung⸗Plan automatiſch und wenn der Fundus eine entſprechende Ausweitung erfahren haben wird, dann werden ſich vielleicht auch Wege erſchlie⸗ ßen, um langfriſtige Inveſtitionen durchzuführen. 0 Das deutſche Volk, namentlich die deutſche Wirtſchaft, ſollten aus dem Wirken der B. J. Z. und auch aus der Einſtellung der übrigen internationalen Bankwelt zu Deutſchland eine Lehre ziehen: die augenblicklichen deut⸗ ſchen Verhältniſſe ſind bei weitem nicht ſo ſchlecht, wie die meiſten glauben. Der privaten deutſchen Bankwelt ſind kurzfriſtige Kredite in einer Geſamthöhe von rund 8 Milliarden Mark durch das Ausland anvertraut worden. Trotz Reichstagsauflöſung, trotz der ſchweren Wirtſchafts⸗ depreſſion und trotz der Unſicherheit über die Zukunft kann dieſe Summe, wenn Bedarf vorhanden iſt, noch be⸗ trächtlich erhöht werden. Einen größeren Ausdruck des Vertrauens kann man Deutſchland wirklich nicht entgegen⸗ bringen. Deutſchlands Sache wird es ſein, dieſes Ver⸗ trauen durch Arbeit an ſeinem Volkskörper zu rechtferti⸗ gen. Dies geht freilich nur dann, wenn man den Kopf nach oben und nicht nach unten hält. Vorläufig keine Venzinpreiserhöhung Wie wir hören, haben die großen Benzin Importgeſellſchaften ſich entſchloſſen, den Preis für Benzin und ihre anderen Betriebsſtoffe, der durch den Spiritusübernahmezwang ab 1. Auguſt eine neue Be⸗ laſtung um ſchätzungsweiſe etwa 1,5 Pfg. je Liter erfährt, vorläufig nicht zu erhöhen. Auf Abnahme von unverzolltem Benzin wird dem Empfänger als Abgeltung des Spiritus⸗ übernahmezwanges eine Vergütung gewährt werden. * Amerikaanleihe der AG.“ Sächſiſche Werke, Dresden. Ein amerikaniſches Bankenkonſortium unter Führung der National City Co. und des Bankhauſes Lee, Higgonſon u. Co. legt 10 Mill. Doll. proz. garantierte Goldnoten der AG. Sächſiſche Werke, Dresden, zur Zeichnung auf. Der Ausgabepreis beträgt 97,5 v. H. Fälligkeitstermin iſt der 15. Juli 1932, doch können dieſe Goldnoten jederzeit unter Innehaltung einer Friſt von 30 Tagen gekündigt werden. Die Rendite ſtellt ſich auf 6,35 v. H. Die AG. Sächſiſche Werke, Dresden, hat ſich verpflichtet, bis zur Rückzahlung der Goldnoten neue Bonds nur bis zum Höchſtbetrage von 5 Mill. Doll. zu begeben. Die Geſellſchaft hat ferner zugeſtanden, daß die Goldnoten im Falle der Aufnahme irgendwelcher Hypotheken mit ſolchen Hypotheken gleichberechtigt ſein ſollen. * Gläubigerverſammlung der Schuchardt u. Schütte AG. In der Gläubigerverſammlung wurde ein von der Deut⸗ ſchen Treuhand AG. für Warenverkehr in Berlin aufge⸗ ſtellter Status der Geſellſchaft beßauntgegehen. Danach be⸗ tragen die Aktiven 2,74 Mill., denen Paſſiven in Höhe von 4,84 Mill. gegenüberſtehen. Die Treuhand⸗Geſell⸗ ſchaf teilte weiter mit, daß 410 Gläubiger mit Forderungen in Höhe bis 100 l, 145 mit Forderungen von 100 bis 300 J, 155 Gläubiger mit Forderungen von 300 bis 1000 l, 89 Gläubiger mit Forderungen von 1000 bis 3000 4, 77 mit 3000 bis 10 000„ und 553 mit Forderungen über 10 000 4 auftreten. Die Verſammlung beſchloß, einen Gläubiger⸗ ausſchuß zu wählen, der in einer Friſt von vier Wochen Mitteilung machen ſoll, ob es möglich iſt, einen garantierten Quotenvergleich vorzulegen. * Badiſche Uhrenfabrik AG., Furtwangen. Der Abſchluß der Geſellſchaft für das am 30. Juni 1929 beendete Ge⸗ ſchäftsjahr ſchloß wieder mit einem Verluſt von 15818/ ab, ſo daß ſich lein Geſamtverluſt von 38 028/ er⸗ ibt. Der Verluſt wird auf neue Rechnung vorgetragen. Im Bericht wird ausgeführt, daß die ſchlechte Konjunktur und die hohen ausländiſchen Zölle ſchuld an ber rückläu⸗ figen Bewegung geweſen ſeien. Auch hiervon wird das laufende Geſchäftsfahr weiter ungünſtig beeinflußt. Das AK. beträgt 400 000 l. MV. des Kohlenſyndikats In der am Mittwoch abgehaltenen Mitgliederverſamm⸗ lung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikates wurde die Aufnahme der Gewerkſchaft„Nord⸗ deutſchland“ unter den Bedingungen vollzogen, wie ſie für den Fall eines freiwilligen Beitritts der Zeche„Fried⸗ rich Heinrich“ und„De Wendel“ vorgeſehen waren, das heißt„Norddeutſchland“ iſt mit einer feſten Anfangsbeteili⸗ gung von 300 000 To. aufgenommen unter der Voraus⸗ ſetzung, daß„Friedrich Heinrich“ mit„Norddeutſchland“ eine Angliederung gemäߧ 7 des Syndikatsvertrages vornimmt. Im Zuſammenhang hiermit iſt ein Austauſch von Beteili⸗ gungsziffern zwiſchen„De Wendel“ und„Friedrich Hein⸗ rich“ genehmigt worden. Der Mitgliederverſammlung lag ferner ein Vorſchlag für eine Neuregelung der Handelsfragen im Hamburger Gebiet vor, die nach den Beſchlüſſen bei der Syndikatserneuerung zum 31. Juli 1930 getroffen ſein muß, andererſeits für das Ham⸗ burger Gebiet die im neuen Vertrag vorgeſehene Allgemein⸗ regelung für das beſtrittene Gebiet Wirkung erhalten würde. Für die Einführung der Neuregelung in Hamburg iſt Bedingung, daß mindeſtens 92 v. H. der Summe der Verkaufsbeteiligungen aller Mitglieder dafür ſtimmen. Ein klares Ergebnis über die Stellungnahme der Mitglieder liegt noch nicht vor, da ſich einige Zechen ihre Zuſtimmung bis zum 31. Juli 1930 vorbehalten haben. Das Sonderrecht, das die Gas werks ⸗A G. Recklinghauſen für die Belieferung von Reichs⸗ und Staatsbetrieben hat, erhöht ſich auf Grund der Abmachungen, die bei der Vertrags⸗ erneuerung getroffen wurden, mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 ab von 925 000 To. auf 1 225 000 To. Hierdurch ver⸗ ringert ſich die Verkaufsbeteiligung entſprechend. * Weitere Arbeiterentlaſſungen bei den Adlerwerken. Die Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer haben bei den zu⸗ ſtändigen Stellen den Antrag auf Genehmigung der Ent⸗ laſſung weiterer 500 Arbeiter geſtellt. Die Verwaltung be⸗ gründet dieſe Maßnahme damit, die Produktion den heu⸗ tigen Abſatzverhältniſſen anzupaſſen und damit das An⸗ ſammeln eines großen Lagers zu vermeiden. Das Werk beſchäftigt jetzt rund 2800 Arbeiter, die einer Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden in der Woche unter entſpre⸗ chender Lohn reduzierung zugeſtimmt haben. * Schebera Ac. in Heilbronn a. N. wird ſtillgelegt. Nachdem die Verhandlungen übev eine Weiterführung des Betriebes bei den Karoſſeriewerken Schebera in Heil⸗ bronn ergebnislos verlaufen ſind, werden die Werke dem⸗ nächſt vollſtändig ſtillgelegt werden. Die Zahl der zur Entlaſſung kommenden Arbeiter beläuft ſich auf 150. * Die deutſchen Firmen gewinnen den Kodak⸗Prozeß. Die beiden Prozeſſe, die den Beſitz der Firmen Ver⸗ einigte Fabriken photographiſcher Pa⸗ piere, Dresden, Fabrik photographiſcher Papiere vor m. Dr. A. Kurz A.., Wernigerode, und Schering⸗Kahlbaum.⸗G., Berlin, betreffen— die Dresdner Albuminpapierfabrik.⸗G. i.., Dresden, iſt unbeteiligt—, ſind durch das jetzt vorliegende Urteil erſter Inſtanz vom Einzelrichter in Trenton(U. S..) in allen Punkten zuungunſten der Eaſtman Kodak Co, entſchieden worden. Der Richter hat die Eaſtman⸗Geſell⸗ ſchaft zur Zahlung der eingeklagten rückſtändigen Dividen⸗ den verurteilt. Wie bekannt, haben die Schering⸗Kahlbaum⸗ .⸗G. und damit mittelbar die Kokswerke und Chemiſche Fabriken.⸗G., Berlin, infolge ihrer Aktienbeteiligung an den genannten deutſchen Geſellſchaften ein erhebliches, ins⸗ geſamt mit etwa—4,5 Mill. Dollar zu bewertendes In⸗ tereſſe an dem Ausgang des Rechtsſtreites. Stillegung des Weiſenauer Zement⸗Werkes, Mainz. (Eig. Dr.) Am 9. Auguſt d. J. ſollen die Zemenk⸗ Werke in Weiſenau ſtillgelegt werden. Als Grund wird ſchlechter Geſchäftsgang und geringer Abſatz ange⸗ geben. Betroffen werden durch die Stillegung 520 Arbeiter und etwa 40 Beamte und Angeſtellte ſollen weiter be⸗ ſchäftigt werden. O Verluſtabſchluß Lederwerke Rothe AG., Bad Kreuz⸗ nach.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft legt für 1929 einen Verluſtabſchluß in Höhe von 50 000/ por, gegen⸗ über einem Reingewinn leinſchl. Vortrag) von 34800% i. B. Es bleiben 1929 demnach ſowohl die 0,7 Mill. St., als auch die 0% Mill./ VA.(i. V. 6,5 v. H. Divi⸗ dende) ohne Ausſchüttung.(GV. 26. Auguſt.) * Die Zuſammenarbeit der Donanländer im Getreide⸗ Export. Auf der angekündigten Bukareſter Konferenz der Agrarvertreter Ungarns, Jugoflawiens wurde vorläufig eine enge Zuſammenarbeit der Agrar⸗ exportinſtitute der drei Länder vereinbart. Den Gegen⸗ ſtand weiterer Verhandlungen bildet die gemeinſchaftliche Errichtung von Getreidelagerhäufern, ſowie eine entſpre⸗ chende Organiſierung des Warrant⸗Kredites und der Inter⸗ ventionskäufe auf den Getreidebörſen der beteiligten Län⸗ der. Dem Vernehmen nach ſind auch Verhandlungen mit ausländiſchen Finanzgruppen eingeleitet worden, um eine gemeiuſame Finanzierung der Exportkampagne herbeizu⸗ führen. Die Vertreter der ͤͤrei Länder werden im Oktober die Verhandlungen fortſetzen. Weiter geörückte Verkehrslage auf dem Nhein Die Verkehrslage auf dem Rhein war im Juli wiederum ſehr ſchlecht. Immer noch iſt die Zahl der Leerkähne ſehr erheblich, zumal der während des ganzen Monats ſehr günſtige Waſſerſtand ſtets eine volle Abladung ſelbſt der größten Kähne ermöglichte und ſomit das Kahnraumangebot nicht verminderte. Die weiterhin auf den Werken und Zechen herrſchenden 9 r o⸗ duktionseinſchrän kungen gaben der Betriebs⸗ lage der Rheinſchiffahrt das Gepräge. Wenn auch ſo die Geſamtlage ſehr gedrückt blieb ſo war doch nach dem Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Duisburg ⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhrort an ein⸗ zelnen Stellen eine Beſſerung wahrzunehmen. Hervorgehoben zu werden verdienen die nicht unbedeuten⸗ den Kohlen⸗ und Kokstransporte nach der Schweiz, die der Baſeler Fahrt während des ganzen Monats einen ſehr lebhaften Verkehr gaben. Dieſe erhöhte Zufuhr nach der Schweiz ſtoht in Verbindung mit der Stillegung des Kanalverkehrs, die gegen Ende des Monats für die Dauer von einigen Wochen einſetzte. Auch die Erzzufuhren und Ankünfte von Gütern wie Holz ufw., in den Seehäfen, konnten eine kleine Steigerung erfahren, ebenfalls die Verfrachtungen von Brennſtoffen nach Holland und Belgien. Wenn ſomit ein⸗ zelne Fahrzeuge Beſchäftigung fanden, mußte die Mehrzahl der Kähne doch wochenlang auf Frachten warten. Die Notierungen für Frachten und Schlepplöhne wieſen daher gegenüber den niedrigen Sätzen des Vor⸗ monats faſt keinerlei Unterſchiede auf. Der Schleppverkehr in Ruhrort war überwiegend ſchwach, da nicht genügend Schleppgut vorhanden war. Im Stückgut⸗ und Güterbootsdienſt hat ſich der Verkehr in dem bisheri⸗ gen Umfang gehalten. In den Duisburg Ruhrorter Häfen kamen an in der Zeit vom 29. Juni bis einſchl. 28. Juli(bezw. 1. Juni bis einſchl. 28. Juni) insgeſamt 804(698) beladene Schiffe mit 386 852(354 60 4) To. Ladung. Es gingen ab insgeſamt 1380(1240) Schiffe mit 1005 169(971 909) To. Ladung. Gekippt wurden in derſelben Zeit in Ruhrort 29 202(29 288), in Duisburg 4121(4 476), zuſammen dem⸗ nach 3g 323(38 764) Wagen mit insgeſamt 579 824(587 392) To. Kohlen. Der Waſſerſtand des Rheins war, wie ſchon geſagt, während des ganzen Monats ſehr günſtig. Der Cauber Pegel wies am 1. Juli einen Stand von 2,58 Meter auf, fiel dann mit vereinzel⸗ ten Unterbrechungen bis zum 12. ds. Mts. auf 2,30 Meter Die täglichen ſtarken Regenfälle brachten von da an ein 1 ſehr ſchnelles Steigen des Waſferſtandes, das nur am 18. durch einen geringfügigen Rückgang unterbrochen wurde, ſo daß am 28. Juli in Caub der Pegel 3,52 Meter er⸗ reichte. Seitdem ſetzte ein Fallen ein, das am 28. Juli einen Stand von 3,17 Meter herbeiführte. Nach einigen Schwankungen erreichte der Cauber Pegel am 31. Juli einen Stand von 3,48 Meter. Der Waſſerſtand am Ober⸗ rhein war durchweg günſtig. Die dorthin fahrenden Kähne konnten voll abgeladen werden und ohne Leichte⸗ rung bis Kehl⸗Straßburg durchfahren. Der Breunſtoffverſand nach dem Oberrhein war wie im Vormonat ſehr ſchwach. Am Oberrhein konnte ſich die allgemeine Lage der Frachtſchiffahrt durch die ſchon erwähnten geſteigerten Brennſtofftransporte nach der Schweiz beſſern. Der günſtige Oberrheinwaſſerſtand ließ die Schiffahrt nach Baſel ohne Unterbrechung vor ſich gehen. Die gute Beſchäftigung auf der Baſeler Fahrt ließ zeitweiſe einen Mangel an Schleppkraft entſtehen. Auf der Strecke Straßburg—Baſel kounte die Auslaſtung der Kähne bis ca. 1,50 Meter gehen. Leichter⸗ mengen wurden größtenteils in Straßburg in Kanalſchiffe umgeſchlagen, ſofern ſie nicht auf dem Rhein bis Baſel gelangten. Im Talverkehr konnte ſich der Transport von Minette⸗Erzen und Kali wie in den vergangenen Monaten nicht beſſern. Der Rhein⸗Ruhr⸗Frachtenmarkt konnte nach wie vor keine weſentliche Veränderung erfah⸗ ren. In der Verkehrsbeziehung Rhein⸗Ruhrhäfen/ Mannheim wurden an der Schifferbörſe zu Duisburg⸗ Ruhrort am 1. Juli je To. 70 Pfg., am.,., 16., 17., 22., 24., 28. Juli je To. 60 Pfg. bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit notiert. Ab Rhein⸗Herne⸗KanalJ Mannheim betrugen die Notierungen am 1. Juli 90 Pfg., am.,., 10., 24. Juli wie in den Vormonaten 80 Pfg. In der Verkehrsbeziehung Rhein⸗Ruhrhäfen/ Rotterdam behielten die Frachtſätze mit 55 Pfg. ab Rheinzechenhäfen, 60 Pfg. ab Rhein⸗Ruhrhäfen und 80 Pfg. ab Rhein⸗Herne⸗Kanal je To. einſchließlich Schleppen durchweg den Stand der Vormonate. Die Rotterdamer Börſe feſtigte ſich in den letzten Tagen etwas. Das Schleppgeſchäft blieb weiter ungünſtig, da die genügenden Mengen Schleppgut für die Boote fehl⸗ ten. Eine große Zahl von Schleppern liegt ſtill. Die noch in Fahrt befindlichen Boote müſſen tagelaug auf Schleppgut warten und dann noch häufig mit einem unvollſtändigen Zug abfahren. Lediglich die Baſeler Fahrt machte eine Aus⸗ nahme. Für die Strecke Ruhrort Mannheim wurde an der Schifferbörſe wie in den Vormonaten ein Schlepplohn von 1,20/ je To. notiert, der unter der Hand jedoch noch unter⸗ boten wurde. Die Beſchäftigung der Umſchlags betriebe in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen, die ſich im letzten Berichts⸗ monat ganz erheblich verſchlechtert hatte, hat auch in dieſem Nach wie Monat keine Belebung erfahren können. vor liegen ganze Krananlagen oft tagelang ſtill. Im gro⸗ ßen Ganzen ſind die Anlagen nur mit 20— 25 v. H. Leiſtungs fähigkeit ausgenutzt. An ihrer dieſer unverändert ſchlechten Lage vermochten auch nicht eine etwas ſtärkere Erzzufuhr und ein einigermaßen regel⸗ mäßiger Stückgutumſchlag etwas zu beſſern. Hinſichtlich der Getreideankünfte bei den Umſchlagsfirmen wird uns eine Steigerung von etwa 25 v. H. gegenüber dem Vormonat von. einer Seite mitgeteilt, allerdings blieben ſie gegen den ent⸗ ſprechenden Monat des Vorjahres noch um ein Viertel zu⸗ rück. Doch war die Lage nicht einheitlich. Teilweiſe waren Getreideankünfte und Verfrachtungen faſt ganz eingeſtellt, ſodaß der Umſchlagsbetrieb dieſer Lagerhäuſer ſehr dar⸗ niederliegt.. * Weinheimer Obſtmarkt vom 31. Juli. Die Anfuhr war infolge Regen ſchwach. Bei guter Nachfrage wurden folgende Preiſe genannt: Birnen 1. Sorte 2020, 2. Sorte 12—20, Aepfel 1. Sorte 18—24, 2. Sorte 11—18, Früh⸗ Zwetſchgen 15—20, Bühler Zwetſchgen 2025, Pflaumen 14—20, Reineclauden 1424, Früh⸗Mirabellen 2638, Pfirſiche Kabinett 5060, 1. Sorte 4050, 2. Sorte 3040, Stachelbeeren 1420, Stangenbohnen 14415 Pfg. * Neuer Weizenmehlpreis. Der Preis für Weizenmehl Spezial 0 für Auguſt wurde heute von der ſüddeutſchen Konvention um 25 Pfg. erhöht, nachdem er geſtern um den gleichen Betrag herabgeſetzt worden war. Die Preiſe für andere Sichten blieben unverändert. Preisermäßigung bei der Weſteuropäiſchen Roheiſen⸗ gemeinſchaft. In einer Sitzung der Weſteuropälſchen Roh⸗ eiſengemeinſchaft wurde beſchloſſen, die Preiſe für Gießerei⸗ roheiſen um 20 Fr. auf 600590 Fr. pro To.— je nach Um⸗ fang des Auftrages— herabzuſetzen, ferner die in den Bezirken Antwerpen und Lüttich geltenden Kampfpreiſe gegen die engliſche Konkurrenz zu ermäßigen. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Hork 487, Schweiz 25,05 Stockholm.10 Paris 123.77 Holland 12.09 Madrid 48,25 Drüſſel. 34,79 Oslo 18,16 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 92.94 Kopenhagen 16.18 Pfunde„„ 20.87 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 31. Juli Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe äußerſt gering Reiſen für Belgien kamen nur gonz vereinzelt an den Markt, Bergreiſen waren, von einer einzelnen Partie obgeſehen, nicht am Markt. Die Frachten tal⸗ wie bergwärts, ebenſo die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. a „ und Rumäniens 4 * 1 Freitag, den 1. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 350 6 S5 1 11 e ee Nochmals verbilligt! 8 W Sies Mädchen zeigen den Kherer Freude an Prelereibesifzer 5 2 3. 4 Wilh. Fohr und Frau Leni 22 2 24 L 5 10860 SSD. NMeriris i. eee mit den letzten „ Dr. ing. Fritz Reuther I. Restbeständen Hella Reuther cer mile en Damen-Kleider, Damen-Mäntel e Damen-dacken-Kleider 51. 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Man intervenierte bei den Behörden und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß es ſich in dieſem Fall doch beſtimmt um einen Irrtum der Polizei handeln müſſe. Aber allen Bitten und Erklärungen zum Trytz gab die Polizei die Ge⸗ fangene nicht heraus, und ſie tat recht daran. Allmählich lüftet ſich das Geheimnis, das die Ver⸗ haft ung der Greiſin umgibt. Dieſe angeſehene Bür⸗ gerin, dieſe liebevolle Mutter und Großmutter iſt die gefährlichſte Verbrecherin, die in den letzten Jahr⸗ zehnten in den Vereinigten Staaten gelebt hat. Sie war in ihrer Jugend unter dem Namen„Frau Pfeil“ bekannt. Damals lebte ſie auf einer Farm in Indiana, und ſie war in weitem Umkreis we⸗ gen ihrer blendenden Schönheit berühmt. Scheinbar lebte ſie völlig zurückgezogen und wich jeder Geſell⸗ ſchaft aus. In Wirklichkeit aber betrieb ſie einen regelrechten Männerfang. In geſchickt auf⸗ geſeßten Heiratsinſeraten, die ſie in den großen ame⸗ rikaniſchen Blättern erſcheinen ließ, ſuchte ſie einen Lebensgefährten. Das wäre an ſich ein harmloſes Vergnügen geweſen, wenn ſich hinter dieſen Anzei⸗ gen micht eine teufliche Abſicht verborgen hätte. Wenn ſich nämlich ein Heiratskandidat meldete, wurde er von dem Mädchen eingeladen, ſie auf ihrer Farm zu beſuchen. Sie gab den jungen Leuten ſchließlich zu verſtehen, daß ſie in Kürze heiraten wollte, wenn ihr der Bewerber gefiele. Viele Männer folgten nun der freundlichen Einladung. Sie kamen auf das Gut, wurden liebenswürdäg aufgenommen, gut bewirtet, und vor allem mußten ſie viel trinken. In die Ge⸗ tränke aber miſchte das Mädchen ſtets ein Betäu⸗ bungsmittel, nach deſſen Genuß die Bewerber in einen tiefen Schlaf verfielen. Das Mädchen er⸗ morderte ſie dann, plünderte ſie aus und verſcharrte die Leichen auf der Farm. Da die Bewerber gewöhnlich größere Geld⸗ beträge bei ſich hatten, ſammelte die Verbrecherin allmählich ein beträchtliches Vermögen. So ſoll ſie etwa zwanzig Männer ermordet und aus geplündert haben. Im Jahre 1908 brach plötzlich auf der Farm der Mörderin ein heftiger Brand aus, dem das Wohngebäude und die Ställe zum Opfer fielen. Die Beſitzerin der Farm war verſchwunden. Obwohl man ihre Uebewreſte nicht fand, nahm man mit Be⸗ ſtimmtheit an, daß ſie im Feuer umgekommen wäre. Man berſtändigte einige Verwandte, die das Anweſen erbten und ein neues Wohnhaus auf der Brandſtätte errichten wollten. Bei den Ausſchach⸗ tungsarbeitec fand man in der Nähe der Farm einen Friedhof und die Skelette von fünfzehn Männern. Die Polizei erließ daraufhin zwar einen Steckbrief, aber man fand die Frau nicht, und glaubte weiterhin an ihren Tod. Die raffinierte Verbrecherin lebte aber. Sie hatte ihr Haus ſelbſt in Brand geſetzt, um die Be⸗ hörden zu täuſchen, denn ſie hatte vermutet, daß ihre Verbrechen ſchon in nächſter Zeit entdeckt werden würden. Sie überſiedelte nach der Stadt Laport, wo ſie ein ruhiges und ſorgloſes Leben führte, da ſie ja genügend Kapital zur Verfügung hatte. Als ſich daun noch ein wohlhabender Mann in ſie verliebte und ſie heiratete, ſchien ihr Glück vollkommen. Jetzt endlich hat man die greiſe Mör⸗ derin entdeckt. Durch einen Zufall kam ein amerikaniſcher Detektiv, der damals den Fall be⸗ arbeitet hatte, nach Laport. Er ſah die Greiſin, ſie kam ihm bekannt vor, und da er ein glänzendes Gedächtnis beſaß, entſann er ſich, daß ſie die verſchwundene Frau Pfeil ſein müſſe. Er ließ ſie verhaften und ſagte ihr auf den Kopf zu, daß ſie vor langen Jahren zahlreiche Männer ermordet und aus⸗ geplündert habe. Nach anfänglichem Leugnen brach die alte Frau zuſammen und legte ein Ge⸗ ſtändnis ab. Sie konnte ſich noch genau jedes einzelnen Falles erinnern und ſchilderte alle De⸗ tails ihrer Verbrechen. In einigen Wochen ſoll ihr nun der Prozeß gemacht werden, von dem ſich ganz Amerika eine Senſation verſpricht. Glaubt man doch, daß die Zahl der Ermordeten weit größer ſein wird, als man bisher angenommen hat. * Der wandernde Likörladen Die Newyorker Polizei machte kürzlich eine luſtige Entdeckung, die im Lande des Alkoholver⸗ botes einzig daſtehend iſt. Sie entdeckte nämlich einen wandernden Likörladen,. An einer belebten Straßen⸗ ecke Newyorks bemerkten die Polizeibeamten einen elegant gekleideten korpulenten Herrn, der hin und wieder in Begleitung von einer oder zwei fremden Perſonen im Flur des Eckhauſes verſchwand. Die Polizei bemerkte, daß dem Mann jedesmal neue Perſonen folgten. Man wurde mißtrauiſch und nahm den korpulenten Herrn ins Verhör. Im näch⸗ ſten Polizeirevier wurde eine körperliche Durch⸗ ſuchung des Herrn vorgenommen. Zur größten Ueberraſchung ſtellte ſich heraus, daß der Mann unter ſeinem Rock an einem Gürtel eine Anzahl flacher Meſſingflaſchen trug, die mit Likör gefüllt waren. Jede Flaſche enthtelt 1 Liter Likör oder Whisky. Beim Verhör erklärte der Mann, daß er auf die Idee kam, in den Straßen Newyorks Alkohol⸗ getränke zu verkaufen, als er vor kurzem auf dem Lande weilte und keinen Tropfen Alkohol zur Stil⸗ lung ſeines Durſtes bekommen konnte. Nach ſeiner Rückkehr nach Newyork verſchaffte er ſich einen Leib⸗ gürtel und befeſtigte daran die Meſſingflaſchen. Es zeigte ſich alsbald, daß ſeine Berechnung richtig war. Der Durſt der Newyorker war tatſächlich groß. Manche Tage mußte er jede Stunde ſein Lager fül⸗ len. Das glänzend gehende Geſchäft fand jetzt durch das Eingreifen der Polizei ein Ende. Kavalleriemanöver an der Elbe 1 Ueberſetzen von Kavalleriepferden auf Ponton⸗ Fähren über die Elbe bei Pretzſch Deutſchland beſitzt durch den Vertrag von Verſailles nur noch ein 100 000 Mann ⸗ Heer, in dem die Kavallerie einen . verhältnismäßig hohen Prozeutſatz ausmacht. Die Ausbildung der Kavallerieverbände iſt daher von erhöhter Bedeutung. Einen Prüfſtein ſollen auch die jetzigen Manöver der 2. Kavalleriediviſtonen bedeuten, wobei als Hauptaufgabe der Ueber⸗ gang über den Elbſtrom bei Pretzſch gedacht iſt. om leisten hängt es ab, ob der Schoh gf sitzt Die Sqlomonder- Schuhfabrik stellt alle Leisten enter leitong erprobter fachlebte gof den modernsten Prözisionsmaschinenselbst heiz. Die teuerste Hochzeit Londons Wie Mrs. Gasque heiratete— Das Hochzeits auto mit echten Deckengemälden— Die Braut im Goldpanzer In dieſen Tagen fand in London eine Hochzeit ſtatt, bei der ein ſo außerordentlicher Prunk entfaltet wurde, daß ſelbſt die Londoner Geſellſchaft, die an prächtige Hochzeiten gewöhnt iſt, ſchon einige Wochen vorher über dieſes Ereignis ſprach. Es war zwar nicht die vornehmſte, aber dafür die teuerſte Hochzeit, die man in London je geſehen hat. Zwar gehörte die Braut nicht der engliſchen Hochariſtokratie an, aber ſie war dafür die Tochter eines ebenſo reichen wie weltbekannten Mannes. Ihr Vater war der Sekre⸗ tär des amerikaniſchen Multimillionärs Wool⸗ worth, des Beſitzers der berühmten billigen Kauf⸗ häuſer, geweſen, und auf dieſem Poſten hatte er ſich ein ſehr beträchtliches Vermögen erworben. Als er ſich zur Ruhe geſetzt hatte, erwarb er ein prächtiges Schloß in England, das zu den ſchönſten Beſitzunger in der Umgebung Londons gehört. Als Mr. Gas ⸗ que ſtarb, hinterließ er ſeiner Tochter ein ſo be⸗ trächtliches Vermögen, daß dieſe ſich einen Gatten ausſuchen konnte, ohne auf deſſen finanzielle Ver⸗ hältniſſe Rückſicht nehmen zu brauchen. Sie erwählte Roland Robinſon, einen jungen Advokaten aus Liverpool. Einige Tage vor der Hochzeit fand ein Empfang ſtatt, zu dem alle Freunde und Bekannten des jungen Paares geladen waren. Selbſtverſtänd⸗ lich war die geſamte Ausſtattung der Braut aus⸗ geſtellt, um von den Beſuchern bewundert zu werden. Neben den Dingen, die zur Ausſtattung einer gro⸗ ßen Dame gehören, ſah man auch das Automobil, in dem das Brautpaar zur Trauung fahren ſollte. Zu ihrem Erſtaunen ſahen die Gäſte, daß das Innere des Wagens einen Salon im Stile Ludwigs XV. darſtellte. Der Snobismus war ſogar ſoweit ge⸗ trieben, daß man richtige Deckengemälde und Gobelins angebracht hatte. Die Trauung ſelbſt fand in der St. Margarethen⸗ Kirche ſtatt. Chor und Altar waren mit einer Un⸗ menge von Blumen dekoriert. Zwölf Brautjung⸗ frauen, die alle gleich angezogen waren, geleiteten die Braut in die Kirche. Dieſer Hofſtaat war brigi⸗ nell zuſammengeſtellt, denn er beſtand aus je drei engliſchen, amerikaniſchen, italieniſchen und deutſchen Damen. Vier Knaben trugen die ungeheure Schleppe der Braut. Ein Fünfter hielt ein Polſterkiſſen, auf dem zwei rote Herzen eingeſtickt waren. Auf dieſem Polſter lag ein goldener Füllfederhalter, mit dem die Braut ſich in das Trauregiſter eintragen wollte. Die Brautmutter ſcheint eine außerordentlich vor⸗ ſichtige Dame zu ſein, denn ſie ſchenkte ihrer Tochter zwei Trauringe aus Beſorgnis, daß dieſe einen verlieren könnte. Das Brautkleid beſtand aus koſt⸗ baren weißen Stoffen, die über und über mit Gold beſtickt waren. Es ſah alſo aus, als ob man die Amerikanerin in einen Goldpanzer gehüllt hätte. Da man ſchon lange vorher von dem außerordentlichen Prunk geſprochen hatte, der bei der Hochzeit ent⸗ faltet werden ſollte, drängte ſich vor der Kirche eine Die amerikaniſche Frauenmoral als neue Filmmacht Der Reſervetrauring rieſenhafte Menſchenmenge, die durch berittene Schutzleute bewacht werden mußte. Als das Braut⸗ paar die Kirche verließ, um ſich nach dem Flugplatz Croydon zu begeben, machte das Publikum An⸗ ſtalten, die polizeiliche Abſperrung zu durchbrechen, um das koſtbare Gewand der Braut aus der Nähe zu bewundern. Nur mit großer Mühe gelang es, die Ordnung aufrechtzuerhalten, doch mußte der Verkehr längere Zeit umgeleitet werden. Miß Germany in Deauville Frl. Dorit Nitykowski, die deutſche Schön heitskönigin 1930 in Deauville Die Schönheitsköniginnen aller europäiſcher Länder weilen gegenwärtig in dem eleganten franzöſiſchen Seebod Deauville, wo eine Art Vorſchau zu der großen Weltſchönheitskonkurrenz ſtattfindet. Auf oͤem Mont Plant erfroren Zwei Pariſer Studenten, die allein eine Beſtei⸗ gung des Mont Blane unternahmen, gerieten kurz unterhalb des Gipfels in einen furchtbaren Schnee⸗ ſturm. Sie gruben ſich in dem Schnee ein Bett und ſchliefen vor Erſchöpfung ein. Nach dem Erwachen gelang es einem von ihnen, mit ſchweren Froſtwun⸗ den eine Schutzhütte zu erreichen. Der andere konnte nur als Leiche geborgen werden. Vf. l 3 Zwei Beſiegte: Marlene Dietrich und der Regiſſeur Jyſef v. Sternberg Die übermoraliſchen Frauenverbände Amerikas, auf lange Zeit unterbinden konnten, haben eine Boukottbewegung gegen die berühmte Hauptdarſtellerin des Tonfilms die ſelbſt Charlie Chaplins Tätigkeit einmal Marlene Dietrich, „Der blaue Engel“ angezettelt, weil ſich der Regiſſeur v. Sternberg, der den„Blauen Engel“ drehte, angeblich ihretwegen von ſeiner Frau ſcheiden laſſen wollte. N Darum röhmt je der die Ker vortragen de PB form von Mannheim, Heidelbergerstraße, O 8, 9õ„Z7 * 10 Frei 7 5 Soi 0 3 J Freitag, den 15 Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 350 Das Publikum 2 82 n ist entzückt N— J ber danse 8 Eine entzückende 5 22 20 Freiheitskampf üh über di 2 10 12 f Liebesgeschichte D1 2 1 ars ch auer 22 99 N- mener Herzen 7 ˖ 1 ſche WI bderg abe[Wäschermädl Sr. Durchlaucht]„„ mit Werner Fuſſerer mit Victor Varconi 8 des reizenden Wiener Klänge unseres Großes Beiprogramm! J Hausorchesfers chng Jugo- 3 7 88 Beginn: 3 Uhr. IOnim- VVV ae HAN Kae Heute tant WII FRHTSCI 2-ventuell“ Ab heute: n. f 1 0 Ein stummer Roman-Großfilm mit den Prominenten der deutschen Lichtspielkunst: Dazu der 2 2 Carlo Hidin. Mad chrisHans Harrg Liedike Groß- Sensationsfiim: 1 ee ! Georg Alexander 1 1 Der Mann ohne Namen“ 3 aus den spende Alte 7 99 9 aus Londons Unterwelt 0 1. Teil: Der Millionendieb— 2. Teil: Der Kaiser der Sahara Aafang.30,.50,.80,.90. Ein Film der Gegenwart nach dem Roman „Peter Voss, der Millionendieb“ Gaukler und Vaganten, Taschenspieler und Glücksritter, Abenteurer u. Komödianten ewige Hauptakteure auf dem Jahrmarkt des Lebens] Nichts als Spieler, nichis als Masken! Einzig der persönliche Augenblickserſolg ist Triumph. Machthunger u. Geldgier sind die 2 GUSTAV RU NDGENS OSKAR Triebkräfte, währen eale verdorren, Menschen scheitern un e kerbrechen. b N 1. der 155 125. N 19 5 0 HOMOLKA 5 O77 WALLBURG NACH DFH GLEICHNAHH GEN BUHNEN- Sonntag letzter Tag unseres Hne Abenteurer. 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