8 En t⸗ 1 * Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..80, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufs preis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. 2.»Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus tue Mannheimer Zeilung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen bde⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. * Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Zeit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 2. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 352 Das Ringen nach b irgerlicher Sammlung Gemeinſamer Wahlaufruf von Volkspartei, Wirtſchaftspartei, Konſervativen und Land volk? Der Anti⸗Kriegstag in Verlin Sozialdemokratiſche und kommuniſtiſche Straßendemonſtrationen Die Schuld der Staatspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Ei Berlin, 2. Auguſt. Nachdem der Plan eines gemeinſamen Wahlauf⸗ rufes unter Ankündigung einer Fraktionsgemein⸗ ſchaft von Koch bis Weſtarp ſich zerſchlagen hatte, traten am Freitag die Vertreter der übrigen Par⸗ teien, alſo der Deutſchen Volkspartei und der Wirtſchaftspartei, der Konſervati⸗ ven und des Landvolkes zu einer neuen Be⸗ ſprechung zuſammen. Man kam zunächſt zu der ein⸗ mütigen Auffaſſung, daß der Verſuch einer Samm⸗ lung des ſtaatserhaltenden Bürgertums auf breite⸗ ſter Grundlage an dem Widerſpruch der Staatspartei geſcheitert ſei. Es wurde dann die Möglichkeit eines Zuſammengehens nach Ausſcheiden der Staatspartei er⸗ wogen. Dabei ſoll ſich in den weſentlichen Punkten Uebereinſtimmung ergeben haben. Es iſt damit zu rechnen, daß ein gemeinſamer Wahlaufruf der genannten Parteien zuſtande⸗ kommt. Die Ausarbeitung des Textes iſt einem engeren Ausſchuß übertragen worden. Man nimmt an, daß der Aufruf Anfang der kommenden Woche veröffentlicht werden kann. Jedenfalls werden die Beratungen in den nächſten Tagen fortgeſetzt. Der Gedanke einer Fraktionsgemeinſchaft ſcheint vor⸗ läufig zurückgeſtellt ſein. Man will offenbar die Ver⸗ wirklichung dieſer Abſicht von der ſpäteren Entwick⸗ lung abhängig machen. „Der Reichskanzler im Wahlkampf * Telegraphiſche Meldung Berlin, 2. Aug. Reichskanzler Dr. Brüning wird— laut Voffi⸗ ſcher Zeitung— ſeinen Wahl⸗Feldzug in Liegnitz er⸗ öffnen, wo er vor den Zentrumswählern ſprechen wird. Brüning hat ſein Mandat im letzten Reichstag im 7. Wahlkreis(Breslau) erhalten und wird vor⸗ ausſichtlich dort wieder als Spitzenkandidat und Li⸗ ſtenführer des Zentrums nominiert werden. Ju der kommenden Woche wird der Reichskanzler in Ha⸗ gen und darauf in Köln ſprechen. Fungdo und Staatspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros ] Berlin, 2. Aug. Im„Jungdeutſchen“ erläutert Arthur Mah⸗ raun die Motive, aus denen heraus er an die Mit⸗ gründung der Staatspartei gegangen ſei. Es hätte für die von ihm geführte Bewegung nur drei Möglichkeiten gegeben: Entweder bei der Un⸗ fertigkeit der Organiſation in den Wahlkampf nicht einzugreifen, oder deſſen ungeachtet allein in den 8 zu gehen oder ſchließlich ſich mit anderen Pen verfolgten Ziele und Abſichten. Gruppen zuſammenzutun. Bei der Entſcheidung für dieſen dritten Weg hat ſich Mahraun, wie er dies dartut, vornehmlich von Erwägungen der Zweck⸗ mäßigkeit leiten laſſen und zwar nachdem er die breiter angelegte Sammlungsaktion von Dr. Scholz als ausſichtslos erkannt hätte. Den Ausſchlag hätte ſchließlich bei ihm die Ueberzeugung gegeben, daß in der Staatspartei am eheſten der „machtpolitiſche Einbruch der fungen Generation in das Parlament“ gewähr⸗ leiſtet ſei. Die volksparteiliche Jugend Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 2. Aug. der Reichsgemeinſchaft Die Stellung junger Volksparteiler zur Gründung der Deutſchen Staatspartei iſt bislang widerſtrebenden Deutungen unterworfen geweſen. In einer Zuſchrift an den„Berliner Börſencourier“ gibt der Vor⸗ ſitzen de dieſer Gruppe, Frank Glatzel, Aufklä⸗ rung über die von ihm und ſeinen politiſchen Freun⸗ Darnach hat ſich die Reichsgemeinſchaft von Anfang an für den Fall des Scheiterns der großen Scholz⸗Aktion für eine engere Zuſammenfaſſung eingeſetzt, der außer der Volkspartei die Demokraten, die Wirt⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Auguſt. Die Reichshauptſtadt ſtand am Freitag abend im Zeichen der Anttkriegsdemonſtrationen, die von Sozialdemokraten und Kommuniſten inſzeniert wurden. Die Polizei hatte dafür geſorgt, daß die beiden Konkurrenzparteien ſich an möglichſt weit voneinander getrennten Plätzen verſammelten: Während die ſozialdemokratiſchen Scharen dem tra⸗ ditionellen Verſammlungsort, dem Luſtgarten zu⸗ ſtrömten, formierten ſich die kommuniſtiſchen Zirkel zum Marſch nach dem weſtlichen Winterfeldplatz. Be⸗ reits nach Schluß der Betriebe ſah man die Grup⸗ pen der einzelnen Bezirke ſich zu den Sammelſtellen hin begeben. Aeußerlich war es ſchwer zu unterſcheiden, bb man es mit Sozialdemokraten oder Kom⸗ muniſten zu tun hatte, da man auf beiden Seiten unter dem gleichen Symbol, nämlich der roten Fahne, marſchierte. Natürlich fehlte es nicht an den üblichen aufhetze⸗ riſchen Plakaten, die keinen Zweifel darüber ließen, daß es ſich im Grunde nicht ſo ſehr um eine Anti⸗ kriegs⸗, als vielmehr um eine Wahlagitation handelte. Die Polizei war ſchon vom frühen Nach⸗ ſchaftspartei und die Volks nationalen angehören müßten. Die Art der Errichtung der Staatspartei habe aber den Eindruck erweckt, als ſolle dieſe gemeinſame Aktion der Demokraten und der Volksnationalen Reichs vereinigung die Volkspartei als ſolche ausſchließen. Beide Teile hätten nun er⸗ neut die Möglichkeit, ihren ehrlichen Willen zu einer größeren Staatspartei zu zeigen: Koch⸗ Mahraun, indem ſie ſich zum Zuſammenſchluß mit der Volkspartei und Wirtſchaftspartei bereit erklär⸗ ten, die Volkspartei, indem ſie ihr Sammlungsziel in der heute möglichen Form bejahte. Nach dem Verlauf, den die bisherigen Verhand⸗ lungen genommen haben, muß man dieſe Darlegun⸗ gen ja wohl leider als überholt anſehen. Es iſt mittag b in die höchſte Stufe der Alarmbereitſchaft verſetzt worden. Schupopatrouillen zu Fuß, zu Pferde und namentlich auf Laſtautos waren dauernd unterwegs, um bei irgend welchen Zuſammenſtößen ſofort eingreifen zu können. Außerdem hatte der Polizeipräſident an zahlreichen Stellen der Stadt Hundertſchaften ſtationiert. Dank den umfangreichen Vorkehrungen der Polizei ſind die Demonſtrationen der Sozialdemo⸗ kraten und der Kommuniſten, abgeſehen von ver⸗ ſchiedenen kleineren Zuſammenſtößen, bei denen die Polizei mit dem Gummiknüppel eingreifen mußte, rühig verlaufen. Im Luſtgarten ſind zwei Schüſſe gefallen, ohne daß der Urheber feſtgeſtellt werden konnte. Im Mittelpunkt der ſozialdemokratiſchen Kundgebung ſtand eine Rede des Abg. Criſpien, in der er die pazifiſtiſche Geſinnung der Sozial⸗ demokratie hervorhob und dem„kapitaliſti⸗ ſchen Bürgertum“ den Kampf anſagte. Außerdem ſprachen Vertreter der engliſchen Ar⸗ beiterpartei und der polniſchen Sozialiſten. Bei der kommuntiſtiſchen Kundgebung führte der Rot⸗Front⸗General Leow das große Wort. Hier waren vor allem die Jugendlichen bis zu den Schulknirpſen herab aufgeboten. Insgeſamt wurden 86 Perſonen zwangsgeſtellt. übrigens bezeichnend, daß an anderer Stelle des glei⸗ chen demokratiſchen Blattes ähnlich wie am Mittwoch auf dem Parteiausſchuß über das Hervortreten der alten Taktiker bei dieſen Sammlungsver⸗ ſuchen geklagt wird. Dr. Moldenhauer kandidiert nicht wieder Dr. Moldenhauer hat, wie die„Kölniſche Zeitung“ berichtet, an den Wahlkreis vorſtand Köl Aachen die Bitte gerichtet von ſeiner Wiederau ſtellung für die Reichstagswahlen abzuſehen. Der Wahlkreisvorſtand wird ſich morgen in einer nach Köln einberufenen Sitzung mit dieſer Frage be⸗ faſſen. Sſreſemanns Sammlungspläne Eine Aeußerung ſeines Sohnes In der„Köln. Ztg.“ äußert ſich Wolfgang Streſe⸗ mann, der Sohn Dr. Guſtav Streſemanns in einem Aufſatz unter der Ueberſchrift„Volkspartei und Staatspartei“ über den mutmaßlichen Stand⸗ punkt, den ſein Vater, wenn er noch lebte dem Ge⸗ danken einer neuen großen Mittelpartei gegenüber einnehmen würde. „Meinen Vater hat, ſo ſchreibt Dr. Wolfgang Streſemann u. a.„die Schaffung einer deutſchen Mit⸗ telſtandspartei ſeit langen Jahren bewegt. Er hat die Verluſtpoſitionen, in die das deutſche liberale Bür⸗ gertum immer mehr geriet, ſchon frühzeitig bemerkt. Aber Gebote der Taktik ließen es ihn geraten er⸗ ſcheinen, mit der Ergreifung einer Initiative bis nach der Annahme des Neuen Planes zu warten. Koch, Mahraun, Streſemann, drei von In⸗ tereſſentenkreiſen unabhängige Männer, ſollten die Gründer ſein einer Partei, die an das „Staats volk“ appellierten. Mein Vater äußerte lebhafte Zweifel, ob es ihm gelingen würde, die ganze Deutſche Volkspartei für die neue Partei zu gewinnen, aber es ſtand für ihn außer Zweifel, daß die maßgebenden Kräfte der Deutſchen Volkspartei mit Kahl, Scholz und Curtius ſich bei der neuen Partei zuſammen⸗ finden würden. Mit Recht iſt betont worden, daß die Staatspartei, ſo, wie ſie heute iſt, nicht dem Plan meines Vaters entſpricht. Mit Recht iſt aber auch geſagt worden, daß ihr Prog ra mim m das meines Vaters iſt. dern um der Idee willen, ſollten ſich die Deutſche Volkspartei und die Staatspartei nähern und ſich zu gemeinſamem Kampf im Rahmen einer Organi⸗ ſation zuſammenſchließen.“ Nicht nur deswegen, ſon⸗ „Mit dem Namen Streſemann belaſtet Leipzig, 1. Auguſt. Als erſte für Sachſen wurde hier vor einigen Ta⸗ gen eine Ortsgruppe der Konſervativen Volkspartei gegründet, die geſtern abend eine von ungefähr 150 Perſonen beſuchte Verſammlung abhielt. Der bisherige Reichstagsabgeordnete Rade⸗ macher(Borne) ſprach über die Beſtrebungen der Bewegung. Auch die Konſervative Volkspartei richtet an alle, die willens wären, zu ihr zu ſtoßen, den Ruf zur Sammlung. Neben dem Zuſammengehen mit dem Landbund hatte er ein Zuſammengehen mit dem Chriſtlichen Volksdienſt für möglich. Außerdem ſeien in dieſen Tagen Verhandlungen mit den Welfen⸗ gruppen abgeſchloſſen worden. Wenn die Wirt⸗ ſchaftspartei ihre ausſchließliche Bindung an berufsſtändige Forderungen lockere, könnten ſich auch mit ihr Vereinbarungen treffen laſſen. Nicht in Frage kommt eine organiſatoriſche Fuſion mit der Volkspartei, denn ſie ſei„mit dem Namen Streſemann belaſtet“, und die Erinnerung an ihn und den Neuen Plau laſſe ſich nicht mehr auslöſchen. Die Sammlungsbeſtrebungen von Dr. Scholz ſeien nur durch perſönliche Intereſſen verurſacht worden. Auch die mit„jüdiſcher Haſt“ aufgezogene Deutſche Staatspartei müſſe von vornherein ab⸗ gelehnt werden. Die Konſervative Volkspartei trete ein für den Kampf gegen die Sozialdemokratie, einen teilweiſen Abbau des Verſorgungsſtagates, für die chriſtliche Kirche und das berechtigte Eigenleben der Länder. „Poincaré geſteht nie“ Von Erneſt Judet⸗Paris*) Noch immer warten wir auf die Antwort, die Poincaré Clemenceau ſchuldet. Wann endlich wird er ſeinen Verſuch einer rheinländiſchen Republik rechtfertigen, der ohne Wiſſen der Rheinländer ausgeheckt wurde? Dieſe Idee war in jeder Hinſicht bedauerlich, denn ſie ließ unſere Politik doppelzüngig erſcheinen und machte uns gleichzeitig lächerlich, da ſie als Phantaſiegebilde notgedrungen Schiffbruch leiden mußte. In dieſem Streite hält der Tote den Lebenden feſt. Er nötigt Poincaré, klar auf den Grund der Frage einzugehen, anſtatt ſich hinter leeren Redensarten und ausweichenden Erklärungen zu verſtecken. Seine weitläufige und ſpiegelnde Dialektik hakt ſich gern an eine nebenſächliche, oft unſcheinbare und abſeitsliegende Einzelheit feſt, an irgend ein auf⸗ reizendes Deckblatt, das ihn der Mühe enthebt, auf den Kern der Sache einzugehen. Clemenceau hat be⸗ hauptet, daß das tückiſche Wirken des kläglichen Dorten unter dem Vorwande, Deutſchland zu zer⸗ ſtückeln, gegen die Verträge verſtieß und feierlich übernommene Verpflichtungen durchbrach, daß dabei ein heuchleriſcher Verſuch einer Einverleibung deut⸗ lich hervortrat, der von unſeren Alliierten verboten und überdies undurchführbar war. Was bringt Poincaré bisher dagegen vor?„Ich habe nie Ein⸗ verleibungen gewollt,“ wiederholt er. Dem Kernpunkt der Frage auszuweichen, indem in auf die Unwiſſenheit oder Voreingenommen⸗ der Zuhörer rechnet, paßt vielleicht in das Syſtem elues Advokaten, der die weſentlichen Punkte einfach unterſchlägt; der Staatsmann Poincaré hat jeden⸗ falls vor Clemenceau die Flucht ergriffen. Darum hat er wieder zweihundert Seiten voll geſchmiert, um ſich den Anſchein zu geben, einem beſcheidenen Gegen⸗ redner, dem jungen André Gerin, zu antworten, der an ihn vierzehn Fragen über ſeine Rolle im Welt⸗ krieg gerichtet hat. Der Verleger Fayot, der dieſen Austauſch von Anſichten in Zwiegeſprächsform herausgibt, verſchafft Poincaré eine willkommene Ab⸗ lenkung, um ſich in das Sumpfgebiet ſeiner zwei⸗ deutigen Erinnerungen und ſeiner unſteten Doku⸗ mentierung zu flüchten. Der unermüdliche Wort⸗ klauber kann da nach Herzensluſt ſeine alten Ver⸗ antwortlichkeiten umgolden und„Nichtſchuldig“ gegen die augenfälligſten Tatſachen beantragen. Es bietet einen prächtigen Vorwand, vom Rheinland lieber nicht zu ſprechen, indem man ſich auf das bequeme Thema der Kriegsgründe ſtürzt. Wir werfen ihm durchaus nicht vor, den Krieg ah⸗ ſichtlich herbeigeführt zu haben. Seine bekannte Zag⸗ haftigkeit bleibt dabei ſeine beſte Entſchuldigung. Aber in dem Gewirr kleiner Nadelſtiche, kleinlicher Streit⸗ fragen, böſer Abſichten, mit krankhaften Begierden unterſetzter Aengſte, die das Europa von 1914 ent⸗ ehrten, hätte ein energiſcher Entſchluß, den Frieden nur in der äußerſten Notwendigkeit für einen Beweggrund zu opfern, der des Einſatzes wert war, um keinen Preis etwas zu überſtürzen, die Ka⸗ taſtrophe in den verhängnisvollen Julitagen beſchwo⸗ ren. Poincars hat aber weder dieſe Klugheit, noch dieſen Mut gezeigt. In dem Buche, in dem er zum hundertſten Male die mittelmäßigſten Beweis⸗ ſtücke zuſammenflicht, um ſich zu entlaſten, tritt die Armſeligkeit der Gründe, die zum Opfer von zwanzig Millionen Menſchenleben führten, ſchärfer als je zutage Poinecars geſteht nie. Sein Einfluß bekundete ſich unter dem Deckmantel beſonderer Vorrechte und jener Strafloſigkeit, die ihm ſeine verfaſſungsmäßige Anonymität ſicherte. Er nützt das aus, um die Ein⸗ griffe, die ihm zuſtehen, auf andere untergeſchoßene Perſönlichkeiten abzuwälzen. Indem er den Sinn der Vorgänge, die er mit anderen, als ſeinem eigenen *) Dieſer Artikel iſt dem Blatte„Volontés“ entnommen. Der Autor Erneſt Judet veröffentlichte vor drei Jahren die Tagebücher des verſtorbenen Botſchafters in Pe⸗ tersburg Georges Louys, die bei der Behandlung der Kriegsſchuldfrage in Frankreich ſtets mit Schweigen über⸗ gangen werden. Judet ſtreitet unerbittlich gegen Poincarés Selbſtvertei digung. Seine fach⸗ lichen Entgegnungen auf das neueſte Plaidoyer Poincarés beweiſen, daß die Debatte über die Kriegsſchulöfrage in Fronkreich noch lange nicht abgeſchloſſen iſt. (Schriftleitung.) 1 K 1 2. Seite. Nr. 352 ——— Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 2. Auguſt 1930 Namen zeichnet, verdreht, beruft er ſich auf Alibis, auf Auslegungseinſchränkungen, auf Zweifel, aus denen er ſich ſein ſeltſames Aeußeres eines ewigen Pontius Pilatus zuſammenhaut. Aber ſeine ſehr all⸗ tägliche Rhetorik wird kleinlaut über Zwiſchenfälle von höchſter Bedeutung. Er gibt beiſpielsweiſe zu, daß wir mobil machten, bevor wir Kenntnis von dem am 1. Auguſt an den deutſchen Kaiſer gerichteten Zarentelegramm hatten. Da nun Nikolaus II. nicht wußte, daß wir den Rubi⸗ kon Uberſchritten hatten, ſetzte er ſeinen Kampf für den Frieden fort, der noch nicht verloren war. Darauf pfropft Poincaré gar zu ausgeklügelte oder verdäch⸗ tige Kommentare, Ernſte Leute erachten, daß eine allgemeine Mobilmachung mit Krieg gleichbedeutend iſt. Poincaré verſteift ſich guf Wortzweideutigkeiten, um die Gefährlichkeit einer Maßregel abzuſchwächen, die nicht wieber gutzumachen war. Wer hat zuerſt mobil gemacht, Oeſterreich oder Rußland? Die Annahme, daß es Oeſterreich war, be⸗ ſtimmte die Forderungen unſeres Generalſtabs. Wer Fönnte nun, bei Prüfung der Imponderabilien, die die höchſte Verantwortung feſtlegen, die Verſtcherung wagen, daß der Druck des Präſtdenten der Republik, der von falſchen Gerüchten irregeleitet war, ſich nicht inder Beſprechung geltend machte, aus der der Funke ſprühte, der den Weltbrand entfachte, Wenn Poincaré heute den Rückzug antritt, ſo ſucht er ſich auf Koſten Vivianis herauszuziehen. Folgende ſeltſame Stelle iſt für die rechte Beurtei⸗ lung ſeines Rechtfertigungsſyſtems bemerkenswert. Poincaré ſagt:„Viviani ſchloß:„die ruſſiſche Mobil⸗ machung kam alſo nach der öſterreichiſchen.“— Das war ſicher noch am 5. Juli 1922 die ſicher aufrichtige Ueberzeugung Herrn Vivianis. Es ſcheint aber heute nach den in Rußland, Deutſchland und Oeſterreich angeſtellten Forſchungen erwjeſen zu ſein, daß der ehemalige Miniſterpräſident ſich geirrt hatte.“— Damit Schluß. Poincaré wäſcht ſich die Hand in Un⸗ ſchuld, aber für ſeinen Teil geſteht er Nichts und bleibt in ſeiner alten Tonart. Der Höhepunkt ſeiner Darlegungen, der ihm hauptſächlich am Herzen liegt, führt uns zu dem end⸗ gültig erledigten Prozeſſe zurück, bei dem ich Poin⸗ earé in flagranti als hinterliſtigen, treuloſen und bößwilligen granſamen Menſchen feſtnagelte, indem er ſeinen Mitarbeiter Georges Louys den Ränken Iswolſkis auf deſſen Bezichtigungen opferte. Er mag ſich drehen und wenden, wie er will, es wird ihm nle gelingen, durch ſeine geſchickten Unterſtellun⸗ gen und ſeinen gefliſſentlichen Ableugnungen aus feiner Vergangenheit ſeine jämmerliche Solidarität mit dem unſeligen ruſſiſchen Botſchafter zu tilgen. Ich erinnere mich, daß Poincaré mir 1912, als er noch ein Neuling in ſeinem Fache war, ſein Er⸗ ſtaunen darüber bekundete, Iswolfki ſtändig von Tittoni bei ſeinen Beſuchen am Qugi'Orſay be⸗ gleitet zu ſehen. Dieſes angebliche Geheimnis war aber längſt Tagesgeſpräch. In den italieniſchen Ar⸗ chiven befinden ſich Beweiſe für den„Handel“, der die beiden Diplomaten zuſammenbrachte; dieſe er⸗ klären hinreichend das Einvernehmen bei ihren ge⸗ meinſamen Vorſtellungen Oswolſki konnte ſo hoffen, ſeine Rache zu ſtillen und leichzeitig ſeine Privatfinanzen in Ordnung au kingen, Aus dem Austauſch der Gedanken unnd den berabrebeten Operationen dieſer beiden Diplomaten, die den Balkan⸗ und dann den Weltkrieg nach ſſch zogen, bleibt die Tatſache beſtehen, daß der offizielle Vertreter Nikolas II. alles aufgeboten hat, bis zu den kyntſchſten Mitteln, um Verwirrungen in den Be⸗ ziehungen zwiſchen den Großmächten anzurichten. In der verblendeten Anſicht, daß dieſer Mann Rußland bedeutete, daß das Bündnis mit dem Zarenreich von ſeiner Laune abhinge, iſt die franzöſiſche Politik ſremden Einflüſſen gefolgt, hat ſie vor unerhörten Drohungen, vor einem Iswolfki die Segel geſtrichen, einem Menſchen, der in ſeinem Eifer, Weiſungen zu erfinden und aufzuzwingen, kein Maß kannte, Durch teſe Schwäche, durch dieſen Mangel an feinerem Verſtändnis und an Scharfblick hat Polncars die Schuld auf ſich geladen. Wenn er ſich nun ſo un⸗ geheure Mühe gibt, wenn er Atem und Tinte ver⸗ ſchwendet, um von Frankreich für ſeine Unvorſichtig⸗ keiten und Gefälligkeiten Verzeihung zu erhalten, ſo geſchieht das doch nur deshalb, weil ex ſeiner Schuld bewußt iſt. Und wenn er dieſes Bewußtſein hat, Muß er doch Reue empfinden, Wenn nicht, dann wäre er tief zu beklagen. Der Welſenf Erwerbs verhandlungen mit dem Reich 5 Eigener Bericht sp. Fraukfurt a.., 1. Aug. Nur ganz wenige Menſchen hatten bisher den Welfenſchatz geſehen. 1862 war er im Welfenmuſeum in Hannover untergebracht, 1869 überließ König Georg von Hannover den Schatz dem Oeſterreichiſchen Muſeum, ſpäter kam ex nach Gmunden und 1918 wurde er ſicherheitshalber nach der Schweiz gebracht, y er in einem Bankſafe ruhte, Von vierzigjähri⸗ gem Doruröschenſchlaf iſt er jetzt für wenige Wochen, ehe ſich ſein Schickſal endgültig beſtegelt, aufgewacht. Vor zahlreicher Kunſtkenner⸗ und händlerſchaft hat Prof, Swarzenſki, der Generaldirektor der Frankfurter Muſeen, die dem Entgegenkommen der jetzigen Beſitzer, einem Frankfurter Kunſthändler⸗ konſortium, zu dankende vorausſichtlich letzte Ausſtellung dieſes einzigartigen Schatzes eröffnet, deſſen Verkauf wie kein anderes Ereignis ſeit der Säkulariſation die Oeffentlichkeit beſchüftigt hat. Der Welfenſchatz iſt, nach Swarzenſkis Worten, unter den heute noch erhaltenen Kirchenſchätzen der bedeutendſte in Vielgeſtaltigkeit und Individualität einer geſchlof⸗ ſenen Epoche auf dem Gebiet, auf dem die deutſche Kunſt in Europa führend war, der Goldſchmiede⸗ künſt. Es iſt monumentale Kleinkunſt, gebunden an die Koſtbarkeit des Materials. Techniſch geſehen, ſind die Kunſtwerke, pon denen eine magiſche Wir⸗ kung ausgeht, die erſtaunlichſten Leiſtungen, ſodaß der Begriff Kunſthandwerk überhaupt nicht an⸗ wendbar iſt, ſofern man ihn nicht als den Ausdruck des künſtleriſchen Wollens der Epoche ſchlechthin an⸗ ſpricht. Die Ausſtellung will den Verſuch machen, der un vergleichlichen Bedeutung der Dinge gerecht zu werden. Was auß dem Welfenſchatz wird? Wie Prof. Swarzenſki bei der Eröffnung bemerkte, ſind ernſt⸗ hafte Verhandlungen geführt worden, weſentliche Beſtandteile für das Deutſche Reich zu er⸗ werben. Bisher haben dieſe Verhandlungen unter dem Unſtern der Zeit zu keinem Ergebnis geführt. Die blutigen Kämpfe in China Londoner Vertreters § London, 2. Aug. Die kritiſche Lage in China hat ſich in den letzten Tagen bedeutend zugeſpitzt. Die letzten Meldungen berichten von Feuer in Tſchangtſcha, Panik in Hankau und Barrikaden in Schanghai. Fremde Kriegsſchiffe eilen an die gefährdeten Stellen und die Ausländer treten, wie ſchon ſo oft im letzten Jahrzehnt, die Flucht an. Die Nankinger Regierung gibt bekannt, daß ihre Truppen Tſchangtſcha nach heftiger Kanonade wieder ein⸗ genommen hätten. Die kommuniſtiſchen Brigan⸗ ten haben ſich offenbar, nachdem ihr Zweck, die Plün⸗ derung, erreicht war, ohne bedeutende Kämpfe zurück⸗ gezogen, Eine Reihe von weiteren Städten in den Vaugtſe⸗ propinzen iſt jetzt bedroht und überall bereiten ſich die Ausländer vor, ihren Wohnſitz zu räumen. Hankau ſelbſt, die Hauptſtadt des Vangtſetales, iſt ſchwer beoͤroht und der Panik nahe, Tauſende von Chineſen ſuchen in den ausländiſchen Konzeſſionen Zuflucht und überall werden Maßnahmen für die Verteidigung getroffen. Die Regierung hat zwei Drahtung unſ. Diviſionen zur Verſtärkung der Garntſon nach Sankau entſandt. Die Rebellen werden in wenigen Tagen dort erwartet und ausländiſche Kriegsſchiffe liegen bereits im Hafen, um im Notfalle ſämtliche Ausländer in Sicherheit zu bringen. Aus Tſchangtſcha wird noch bekannt, daß etwa 300 wohlhabende chineſiſche Bürger verhaftet worden ſind, für die hohes Löſegeld verlangt wird. Eine Reihe von ausländiſchen Geſchäftshäuſern wurde völlig nieder⸗ gebrannt und faſt alle Wohnhäuſer der Auslän⸗ Wahlreform und Reichsreform durch Volksentſcheid? Telegraphiſche Meldung Berlin, 2. Aug. Wie das B. T. aus Kreiſen ber Deutſchen Staats⸗ partei erfährt, wird die Staatspartei zur Vorberei⸗ tung der Wahlreform und der Reichsreform Aus⸗ ſchüſſe einſetzen, die dem Reichstag formulierte Geſetzentwürfe vorlegen ſollen. Sollte auf parlamentariſchem Wege eine Einigung über beide Fragen nicht zuſtande kommen, ſo wird die Deutſche Staatspartet ſofort die notwendigen Schritte zur Vorbereitung des Volksbegehrens und des Volksentſcheides zur Wahlreform und Reichs⸗ reform unternehmen. — Militärflugzenug abgeſtürzt, 2 Tote V Paris, 2. Aug.(Drahtung uns. Pariſer Ver⸗ tegters) In der Nähe von Montpellter ſtürzte am Freitag nachmittag ein franzöſiſches Milfär⸗ flugzeug ab. Die beiden Inſaſſen konnten nur als völlig verkohlte Leichen aus den Trümmern ge⸗ borgen werden. Augenzeugen berichten, wie ſie am Freitag nachmittag um 57, Uhr ein Flugzeug er⸗ blickt hätten, das ſich in größerer Höhe in der Luft hielt, Im gleichen Augenblick erfolgte eine Exploſion und das Flugzeug ſtürzte zu Boden. Ein fünffacher Lebensretter beim Koblenzer Unglück — Koblenz, 2. Aug. Der Oberſchütze Johann Sonntag von der 7. Kompagnie des Jufanterie⸗ regtmentes 9 in Potsdam hat, wie erſt jetzt bekannt wird, bei dem Koblenzer Brückeneinſturz fünf Menſchen das Leben gerettet und ſich außerdem an der Rettung weiterer Perſonen tatkräftig beteiligt, N * Reichsaußenminiſter Dr. Curtius iſt mit Ge⸗ mahlin zu längerem Kuraufenthalt in Badenweiler eingetroffen. kongreß. der ſind gründlich aus geplündert worden. 60 Offiziere und Mannſchaften der Garniſon, die ſich in Wohnhäuſern verborgen hatten, wurden heraus⸗ geſchleppt und hingerichtet. lg 9 2 Zentis 0 8 4 8 45 0 ee ö 5 r Lageplan der Stadt Tſchantſcha China, das Land der Wirren und Bürgerkriege, meldet die Schreckensherrſchaft der Kommuniſten in der Provinz Honan. Bei dem Ueberfall auf die Hauptſtadt Tſchantſcha wurbe ein großer Teil der Bevölkerung niedergemetzelt und die Stadt in Bvand geſteckt. Ueber 100 000 Bewohner ſind obdachlos. Auch in Schanghai befürchtet man jetzt Rück⸗ wirkungen der Ereigniſſe in den Vangtſeprovinzen. Barrikaden ſind in der Chineſenſtadt gufgeſtellt wor⸗ den. Die Polizei hat bedeutende Verſtärkungen er⸗ halten. DNN eee Der 1. Auguſt in Frankreich Telegraphiſche Mel dung In Straßburg kam es im Verlaufe des 1. Auguſt zu kleineren Zwiſchenfällen, die im ganzen etwa 15 Verhaftungen notwendig machten. Nach Havas zogen Kommuniſten unter dem Geſang der Internationale durch die Straßen, und ein Kom⸗ muniſt hielt eine Rede, in der er den kommuniſti⸗ ſchen Bürgermeiſter Huber angriff. Von den im Laufe des geſtrigen Tages in Pais verhafteten rund hundert Perſonen wurden bereits drei Spanier ausgewieſen und drei Franzoſen wegen Widerſtands gegen die Staats⸗ gewalt vor Gericht geſtellt. Die anderen, die nur wegen Verteilung von Flugzetteln feſtgenommen wa⸗ ren, wurden nach Ablauf von 24 Stunden wieder auf freien Fuß geſetzt.t Letzte Meldungen „Graf Zeppelin“ wieder gelandet f Friedrichshafen, 1. Auguſt, Das Luftſchiff„Graf Zeppelkn“ iſt nach feiner zweften Schweizer Fahrt um .35 Uhr nachmittags in Friedrichshafen glatt gelan⸗ det. Um 5 Uhr war das Schiff in der Halle geborgen. Die Fahrt führte über den Vierwaldſtätterſee bis nach Genf und zurück über Bern. Die nächſte Fahrt, bei der eine Landung in Darmſtadt vorgeſehen iſt, wird am Sonntag früh erfolgen. Vier Tote, neun Verletzte bei einem Autobus⸗ unglück d — Haſſelt(Rheinland), 1. Auguſt. Zwei Auto⸗ omnibuſſe, die mit 40 Arbeitern beſetzt waren, ſtießen hier zuſammen und wurden völlig zertrümmert. Von den Inſaſſen waren vier auf der Stelle tot, zweit wur⸗ den ſchwer und ſieben leicht verletzt. * * Deutſche Vertreter beim franzöſiſchen Lehrer⸗ Die gewerkſchaftlich organiſierten Lehrer Frankreichs halten dieſer Tage in Nimes ihren Jahreskongreß ab, zu dem zahlreiche ausländiſche Lehrerverbände Abgeordnete entſenden, So werden 30 Delegierte des deutſchen Lehrervereins erwartet. N —ẽ]— Gasexploſion in Knapfack Telegraphiſche Meldung Köln, 2. Aug. Wie die„Kölniſche Zeitung“ berichtet, waren is der Nacht zum Freitag einige Arbeiter der Aktien⸗ Geſellſchaft für Stickſtoffdünger in Knapſack damit beſchäftigt, in dem dafür eingerichteten Raum ihre vom Werk an alle Arbeiter ausgegebenen Schutzgas⸗ masken auf ihre Dichte hin zu erproben. Die Ar⸗ beiter waren unter Führung eines Feuerwehrman⸗ nes in den Raum hineingegangen, hatten die Gas⸗ masken angelegt und warteten auf das Anſtecken der Patrone, die ein Reizgas, das auf die Augen⸗ ſchleimhäute wirkt, enthält. Kaum hatte der Feuer⸗ wehrmann die Gaspatrone entzündet, als eine furcht⸗ bare Exploſion entſtand, die den ganzen Raum in Flammen hüllte. Der Feuerwehrmann riß die Tür auf und gab ein Zeichen, daß man ſich draußen hinlegen und auf der Erde wälzen ſollte, um den Brand der Kleider zu löſchen. Die Arbeiter folgten aber dem Beiſpiel des Feuerwehrmannes nicht und rannten mit brennenden Kleidern ins Freie. Einer iſt z. B. faſt 200 Meter weit gelaufen. Im Kranken⸗ haus gab er an, er hätte einen nahen Waſſerbehälter erreichen wollen, um ſich dort hineinzuſtrzen. Mit ſchweren Brandwunden wurden fünf Ar⸗ beiter in Kölner Krankenhäuſer geſchafft. In⸗ zwiſchen ſind zwei von ihnen geſtorben; auch die übrigen drei ſchweben noch in Lebens⸗ gefahr. Ueber die Entſtehungsurſache läßt ſich noch nichts Genaues ſagen, da die Unterſuchungen noch nicht abgeſchloſſen ſind. Man vermutet, daß in dem neben dem Prüfraum gelegenen Abort vor der Prit⸗ fung geraucht worden iſt. Demnach könnten die Reizgaſe durch die Türritzen in den Abort einge⸗ drungen ſein und ſich dort an einer glimmenden Zigarette entzündet haben. 48 Morde und Mord verſuche 35 Brand ſtiſtungen Telegraphiſche Meldung Berlin, 2. Auguſt. Die in den letzten Wochen von der Düſſeldorfer Kriminalpolizei zur völligen Aufklärung des ſogen. Kürten⸗Komplexes geleiſtete Arbeit hat laut„B..“ umfangreiches neues Beweismaterial für die Täterſchaft Peter Kürtens gebracht, durch das auch der letzte Zweifel an ſeiner Schuld er⸗ ſtickt iſt. Als aufgeklärt und Kürten nachgewieſen, das heißt völlig unabhängig von ſeinen Ausſagen und einem eytl. Widerruf können nicht weniger als 48 Morde be zw. Mordverſuche und 35 Bran d⸗ ſtiftungen gelten. Kürten hat die während ſeiner Vernehmungen durch die Kriminalpolizei gezeigte Taktik, umfaſſende Geſtändniſſe abzulegen, und immer neue Verbrechen auf ſich zu nehmen, vor dem Unterſuchungsrichter nicht beibehalten. Er hat dafür den freilich miß⸗ Iungenen Verſuch unternommen, verſchiedene ſeiner Geſtändniſſe zu einzelnen Morden zu widerrufen. Für faſt fämtliche Fälle des Düſſelderſer Mord⸗ Zonmplezes ist, Peter Kürten als Taten hes führt. Zweifelhaft iſt Kürtens Schuld an den Morden und Brandſtiftungen, die er im Gebiet um Altenburg verübt haben will. Die Ghefrau des Mörders, die vor eini⸗ gen Wochen aus der Geiſteskrankenanſtalt Greiſen⸗ berg entlaſſen wurde, iſt unter der furchtbaren Er⸗ kenntnis von der Schuld ihres Mannes zuſammen⸗ gebrochen. Sie äußerſt wiederholt Selbſtmordabſich⸗ ten. Die Frage, ob Frau Kürten um die ſchmutzigen Untaten ihres Mannes wußte, wird von den zuſtän⸗ digen Stellen verneint. Sie iſt entſchloſſen, ſich ſchei⸗ den zu laſſen und wird einen Auftrag auf Namens⸗ änderung beim preußiſchen Innenminfſterium ſtellen. Hirth auf Island gelandet — Reykjavik, 2. Auguſt. Geſtern abend um 19,30 Uhr landete das deutſche Kleinflugzeug, mit dem die Flieger Hirth und Weller einen Ozeanflug in Etappen durchführen wollen, in Kalladarnes bei Ryrarbakki. Mit dem Hinweis, daß dies keine Frage finanziel⸗ ler und künſtleriſcher Art, ſondern der nationalen Würde und Haltung ſei, ſprach Swarzenſki die Hoff⸗ nung aus, daß weitere Verhandlungen zu einem Er⸗ gebnis führen möchten. „Lindwurm richtig angekommen Kurioſa von der erſten Aufführung des, a„Nibelungen⸗Rings“ 1876 Im Londoner„Daily Telegraph“ erinnert Courthope Forman an die recht beträchtlichen Schwie⸗ rigkeiten, die ſich 1876 der Herſtellung und rechtzeiti⸗ gen Ablieferung der im Nibelungen⸗Ring benötigten Ttere entgegenſtellten. Da war vor allem dex da⸗ mals ſo heftig umſtrittene Drache, der Lindwurm, der im zweiten Akt„Siegfried“ in der Geſtalt eines ungeheuren eidechſenartigen Schlangenwurms ſich aus der Tiefe vorwälzt; dann„Frickas Widder⸗ Geſpann“; die Opfertiere und das Rabenpaar für die„Götterdämmerung“. Eine Zeitlang ſah es ſo aus, als wenn namentlich der Drache nicht an dem für die Eröffnung der Feſtſpiele feſtgeſetzten Tage in Bayreuth eintreffen würde. Der„Hügel“ war wochenlang in nicht geringer Aufregung.. Mit der Beſchaffung dieſer„Requiſiten⸗Fauna“ waren Courthopes Bruder Alfred Forman, der eng⸗ liſche Ueberſetzer der Wagnerſchen Muſikdramentexte, und Eduard Dannreuther betraut worden. Ein gro⸗ ßer Teil dieſer Tiere wurde in der Milton⸗ſtreet in Wandsworth hergeſtellt, darunter auch der Drache; ein ſeinerzeit ſehr bekannter engliſcher Fabrikant von Theater⸗Requtiſiten, Richard Keene, hatte den Bayreuther Auftrag übernommen. Während Keene mit der Herſtellung des Lindwurms beſchäftigt war, während das rieſige Modell allmählich Drachen⸗ geſtalt annahm, wurden viele Reiſen von Bayreuth nach Wandsworth unternommen, denn Keene arbei⸗ tete den Bayreuthern zu langſam; der Sommer war ſchon ziemlich vorgeſchritten, und die Tiere waren noch nicht„frachtreif“. Mitte Juli erhielt Dann⸗ reuther einen in dringenden, faſt flehenden Worten gehaltenen Mahnbrief aus Bayreuth:„Kommen Sie ſo ſchnell wie möglich“, hieß es da etwa,„aber ſor⸗ gen Sie um Gottes Willen dafür, daß bei Keene alles in Ordnung iſt! Furchthare Arbett! Schreckliche Proben! Es geht auf Leben und Tod!“ Dann⸗ reuther reiſte kurz darauf nach der Feſtſpielſtadt und überließ die Aufgabe, Keene anzuſpornen, ſeinem Mitarbeiter Alfred Forman. Die Mahnungen aus Bayreuth wurden immer dringender; die Befürch⸗ tung, daß die Tiere zu ſpät dort ankommen würden, wuchs mit jedem Tage. Am 5. Juli ſchrieb Dann⸗ reuther:„Um Gottes Willen, ſehen Sie zu, daß der Bär vox dem letzten Teil des Drachen abgeſchickt wird;„Siegfried“ wird nächſte Woche wieder ge⸗ probt. Der König wird da ſein, und Wagner wird in Verzweiflung ſein, wenn der Bär fehlt. Der Wagen(für das Widdergeſpann iſt ſchon hier. Die Widder fehlen noch, Jafners Körper dito. Die Probe des dritten Aktes„Siegfried“ war überwältigend; Brünhilde großartig, Orcheſter und Szenerie wun⸗ derbar.“ Alfred Forman antwortete:„Kiſte mit Fafners Beinen letzten Samstag abgegangen; Kiſte mit dem übrigen Körper geht heute abend oder morgen ab; der Bär morgen oder Freitag; FJafners Kopf Sams⸗ oder Montag. Das iſt Keenes Programm, und er ſcheint Himmel und Erde in Bewegung ſetzen 1 wollen, um es einhalten zu können. Ich werde mor⸗ gen wieder zu ihm gehen.“ So gingen Briefe und Telegramme in dem Maße, wie in den Kreiſen um Wagner die Angſt wuchs, im⸗ mer zahlreicher von und nach Bayreuth ab. Am 17. Auguſt reiſte Alfred Forman nach der Feſtſpielſtadt ab; die Dinge waren damals„mehr oder weniger zufriedenſtellend“ gediehen, wie er ſich äußerte; aber die Befürchtung, daß Fafners Kopf nicht zur rech⸗ ten Zeit zur erſten Vorſtellung in Bayreuth ankom⸗ men werde, war noch nicht geſchwunden, trotzdem Keene Hals über Kopf daran gearbeitet und, wie man annahm, auch ſchon damit fertig geworden war. Wo war Fafners Haupt geblieben? Man ermittelte end⸗ lich, daß die Kiſte am 5. oder 6. Auguſt von London abgegangen war. Kurz zuvor hatte Forman einen augenſcheinlich in höchſter Aufregung geſchriebenen Brief von Dannreuther erhalten, in dem es hieß, die Kiſte habe ſchon Köln paſſiert, und Forman ſolle doch Telegramme nach Oſtende und Köln„feuern“, um ſchleunigſte Weiterbeförderung zu erzielen:„Der König iſt hier und kein Drache! Denken Sie nur!“ Dann kam ein noch aufgeregteres Telegramm:„Tele⸗ graphieren Sie an alle Stationen nach Oſtende, wo der Kopf geblieben iſt!“ Dann ein etwas ruhigerer Brief:„Lindwurm richtig angekommen bis auf den Kopf. Alle Proben zufriedenſtellend. Wagner guter Stimmung.“ 8 Jetzt waren, ſo ſollte man meinen, alle Kümmer⸗ niſſe vorüber. Aber nein: Als Forman in Bay⸗ reuth ankam, entdeckte er zu ſeinem Schrecken, daß „ein wichtiges Stück des Halſes“ nicht in der Kiſte gelegen hatte. Der Drache war bei ſeinem erſten Auftreten tatſächlich um ein lauch mechanisch) wich⸗ tiges Stück verkürzt! Die Wirkung war dement⸗ ſprechend nicht unbeträchtlich beeinträchtigt. Dieſer Kampf Fafners mit Siegfried lieferte denjenigen Kritikern, denen an ſich das Erſcheinen und han⸗ handelnde Eingreifen der Tiere auf der Nihelungen⸗ bühne kunſtwidrig erſchien, ein ſtarkes Argument. Selbſt ein erklärter Anhänger Richard Wagners, Karl Lemke, beklagte in ſeiner überaus warmen Be⸗ ſprechung des„Nibelungenrings“ den ſchädlichen Ein⸗ fluß ſolcher„nach Boscos Zauberſgal ſchmeckenden Kunſtſtücke.“ Und nun gar ein richtiger Kampf zwi⸗ ſchen einem wilden Fabeltier und einem Menſchen, dergleichen müſſe, erklärten die Kritiker, wie ſich eben bei dieſer Aufführung gezeigt habe, geradezu ahſurd wirken. Bei den ſpäteren Aufführungen ging jedoch die Szene glatter von ſtatten, auch ohne das fehlende Halsſtück. Nach dieſem iſt, als die Feſtſpiele vorüber waren, eifrig, aber ohne Erfolg geforſcht worden. C. A. Bratter. Von der Techniſchen Hochſchule in Aachen würde dem Profeſſor Dr. phil. Ernſt Jänecke in Hei⸗ delberg, früher an der Techniſchen Hochſchule in Hannover, fetzt an der J. G. Farheninduſtrie in Op⸗ pau, der ſich durch unermübliches Jorſchen und ge⸗ niales Syſtematiſieren der in geſättigten Salzlöſun⸗ gen herrſchenden Gleichgewichte um die Anwendung der Phaſenlehre auf die Prozeſſe der chemiſchen Groß⸗ induſtrie hervorragende Verdienſte erworben hat, auf einſttimmigen Antrag der Fakultät für Stoffwirt⸗ ſchaft ehrenhalber die Würde eines Doktors Inge⸗ Hieurs verltehen. 5 *„ n K 3 4 gebracht wurde. September hierüber Beſchluß faſſen. In dieſes Pro⸗ Samstag, den 2. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 882 Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Stadt Mannheim 2 Millionen Mark ſollen aufgewendet werden Wie alle deutſchen Stadtverwaltungen, ſo blickt auch die Mannheimer recht ſorgenvoll in die Zukunft. Die Zahl der Arbeitsloſen, insbeſondere der Wohlfahrtserwerbsloſen, iſt immer noch im Steigen begriffen. Die Zahl der Haupt⸗ unterſtützungsempfänger in Mann⸗ he im⸗Stadt betrug Ende Juli 1930: 10 181 gegen⸗ über 5 471 Ende Juli 1929. Die Zahl der unter ⸗ ſt ü tzten Parteien beim Fürſorgeamt iſt von 6826 Ende Juli 1929 auf 9 425 Ende Juli 1930 geſtie⸗ gen, die Zahl der Wohlfahrtserwerbs⸗ Loſen im gleichen Zeitraum von 1801 auf 3 779. Die Zahl der Beſchäftigten, d. h. der verſicherungs⸗ pflichtigen Krankenkaſſenmitglieder, ging von durch⸗ ſchnittlich 96000 in der Zeit vom 1. April 1928 bis 31. März 1929 auf durchſchnittlich 93000 in der Zeit vom 1. April 1929 bis 31. März 1930 zurück, bis Juli 1930 ſogarx auf 85 000. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich gab dieſe den Ernſt der Lage der Mannheimer Wirtſchaft grell be⸗ leuchtenden Zahlen in einer Preſſebeſprechung be⸗ kannt, die geſtern nachmittag im Turmſaal des Rat⸗ hauſes ſtattfand. Ueber die troſtloſe Lage auf dem Baumarkt hat erſt dieſer Tage Oberbaudirektor Zizler vor einer Beſichtigung ſtädtiſcher Bauten und Anlagen aufſchlußreiche Mitteilungen gemacht. Auch Dr. Hei⸗ merich kam darauf zu ſprechen, indem er darauf auf⸗ merkſam machte, daß nach Fertigſtellung der im Bau begriffenen Bauten nur ganz wenig Projekte übrig bleiben, die für den Arbeitsmarkt von Bedeutung ſind. So wird in den nächſten Wochen der Neubau der Ortskrankenkaſſe in Gang kommen. Im Sep⸗ tember iſt der Beginn des Neubaues der katholi⸗ ſchen Nikolauskirche am Nordende des Erlen⸗ hofes an der Waldhofſtraße zu erwarten. Es iſt auch zu hoffen, daß die Pläne für das neue Arbeits⸗ a mt von der Reichsanſtalt in Berlin endlich geneh⸗ migt werden, damit mit dieſem Bau ebenfalls begon⸗ nen werden kann. Noch im Vorjahre konnten in Mannheim 1849 Wohnungen fertiggeſtellt wer⸗ den. Im erſten Halbjahr 1930 waren es nur 503 neue Wohnungen. Das zweite Halbjahr wird zwar etwas beſſer werden, aber die Zahl des Jahres 1929 wird trotzdem nicht annähernd erreicht. Wenn die Lage ſich im Herbſt und Winter nicht noch weiter zuſpitzen ſoll, müſſen, ſo führte Dr. Hei⸗ merich weiter aus, energiſche Maßnahmen getroffen werden, um den Wirkungen der ſchlechten Konjunktur entgegenzuarbeiten. Die Stadtverwaltung hat des⸗ halb ein umfaſſendes Arbeitsbeſchaffungsprogramm vorbereitet, das nach Durchberatung im techniſchen Ausſchuß am Donnerstag im Stadtrat zur Annahme Der Bürgerausſchuß wird noch im gramm wurden nur Arbeiten aufgenommen, die nicht ſchon im Etat vorgeſehen waren. Nachdem ſchon in den letzten Jahren zahlreiche Notſtandsarbeiten durch⸗ geführt worden ſind, war es nicht mehr ganz leicht, Arbeiten zu finden, die für die Stadtentwicklung im ganzen zweckmäßig ſind und bei denen, was ja die Hauptſache iſt, der Lohnanteil größer iſt als der Ma⸗ terialanteil. Immerhin war die Stadtverwaltung in der Lage, ein Programm vorzulegen, das Arbei⸗ ten im Geſamtbetrage von 2 Millionen enthält. Mit allen dieſen Arbeiten ſoll ſpäteſtens am 1. Oktober begonnen werden. Dieſes ſtädtiſche Arbeitsbeſchaffungsprogramm ſoll dadurch ergänzt werden, daß auch die Geſell⸗ ſchaften, an denen die Stadt maßgebend beteiligt iſt, Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung treffen. So iſt bereits im Aufſichtsrat der Waſſer⸗ werksgeſellſchaft Mannheim beſchloſſen worden, einen urſprünglich für ſpäter vorgeſehenen größeren Induſtrieauftrag ſchon jetzt an eine Mannheimer Firma zu erteilen und im Käfer⸗ taler Wald einen auch erſt in den nächſten Jahren notwendigen Waſſer behälter mit einem Ko⸗ ſtenaufwand von 285 000% zu erbauen. Aehnliche Maßnahmen werden auch in den anderen Geſell⸗ ſchaften, an denen die Stadt beteiligt iſt, erwogen. Insbeſondere wird beabſichtigt, die O...⸗Strecken Handſchuhsheim Weinheim und Mannheim Wallſtadt Heddesheim mit möglichſter Beſchleunigung zu elektrifizieren. Der Termin des Beginns dieſer Arbeiten, die einen Koſtenaufwand von 2, Millionen erfor⸗ dern werden, hängt allerdings von der Beſchaffung der erforderlichen Anlehensmittel ab. Die Be⸗ ratungsſtelle für Auslandsanleihen hat in der vori⸗ gen Woche die Genehmigung dazu erteilt, daß die Stadt für eine ſolche Anleihe Bürgſchaft über⸗ nimmt. Um auch für die kommenden Jahre vorzuſorgen und wenigſtens die Möglichkeit zu haben, ein grö⸗ ßeres Bauprojekt durchzuführen, falls es gelingt, die hierfür erforderlichen Mittel aufzubringen, hat der Stadtrat am Donnerstag beſchloſſen, vom Hochbau⸗ amt ein baureifes Projekt für die von allen Par⸗ teien geforderte Gewerbeſchule ausarbeiten zu laſſen. Es iſt erfreulich, daß auch das Reich den Ent⸗ ſchluß gefaßt hat, einige Maßnahmen zur Ankurbe⸗ lung der Wirtſchaft zu treffen. Von den 100 Millio⸗ nen, die das Reich für das zuſätzliche Woh⸗ nungsbauprogramm bereitgeſtellt hat, wird annähernd 1 Million auf Mannheim entfallen. Es wird mit dieſen Mitteln und mit Hilfe eines größe⸗ ren Darlehens, das wir ſelbſt noch aufnehmen konnten, möglich ſein, dem Wohnungsbau in Mann⸗ heim wieder einen Antrieb zu geben. Insbeſondere Bau der neuen Rheinbrütke begonnen und damit nicht nur einem unhaltbaren Verkehrszuſtande ein Ende gemacht, ſondern auch der Arbeitsbeſchaffung im Mannheimer Wirtſchafts⸗ gebiet gerade im gegenwärtigen Augenblick gedient wird! Man hört immer wieder, daß ſich die Länder Baden und Bayern immer noch nicht einigen können und daß der Baubeginn für die Brücke keines⸗ wegs feſtſteht. Obwohl der Bau dieſer Länder⸗ brücke die Stadt Mannheim mit der außerordent⸗ lich hohen Summe von 1,2 Millionen belaſten wird (Beitrag zum Brückenbau 775 000„ und Arbeiten auf Mannheimer Gebiet vor der Brücke im Betrag von 425 000 //), hat der Stadtrat am Donnerstag doch beſchloſſen, den vom Lande Baden für den Brückenbau geforderten Beitrag zu leiſten, freilich unter der ausdrücklichen Bedingung, daß mit dem Brückenbau an Ort und Stelle bis ſpä⸗ teſtens 1. Oktober begonnen wird und daß dann die Arbeiten kontinuierlich weitergeführt werden. 5 Die Stadtverwaltung wird auch an die anderen Körperſchaften in Mannheim herantreten und ſie bitten, ihre etwa in Ausſicht genommenen Bauten möglichſt bald in Angriff zu nehmen, damit die Schwierigkeiten des kommenden Winters leichter überwunden werden können. Freilich kann durch öffentliche Arbeiten und Mittel nur ein kleiner Teil der Not beſeitigt werden. Es iſt darum nötig, daß auch die Privatwirtſchaft alle ihr zur Ver⸗ fügung ſtehenden Kräfte und Mittel einſetzt, um einen weiteren Abbau in den Betrieben zu vermei⸗ den. Privatwirtſchaftliche Intereſſen und ſtaatspoli⸗ tiſche Notwendigkeiten dürften hier zuſammentreffen, denn die Arbeitsloſigkeit und die Schwächung der Konſumkraft der Maſſen birgt auch ſchwere Gefahren für Induſtrie und Handel in ſich. Darum gilt es alle Kräfte zuſammenzufaſſen und darum hielt es die Stadtverwaltung für geboten, im gegenwärtigen Augenblick mit einem großzügigen Notſtandspro⸗ gramm voranzugehen. wird die Gemeinnützige Baugeſellſchaft in der Lage ſein, nach Vollendung des Möhlblocks ein neues großes Bauprojekt in Angriff zu nehmen. Erfreulich wäre es, wenn es gelänge, beim Reich endlich die Schwierigkeiten zu beſeitigen, die dem Bau von Autoſtraßen noch entgegenſtehen(Möglich⸗ keit der Gebührenerhebung), ſodaß mit dem Bau der Strecke Mannheim Heidelberg der Hafraba begonnen werden könnte, wodurch allein 600 Arbeits⸗ loſe 1½ Jahre lang Beſchäftigung finden würden. Hoffentlich kommt auch von den Aufträgen der Reichsbahn und der Reichs poſt einiges in das Mannheimer Wirtſchaftsgebiet. Konjunktur⸗ hebend in unſerem Gebiet würde vor allem auch die ſchon lange geforderte Glektrifizierung der Rheintalbahn wirken. Es iſt wirklich nicht ein⸗ zufehen, warum das hinſichtlich der Arbeitsloſigkeit viel günſtiger daſtehende Land Württemberg den Vorzug haben ſoll vor dem unter der Arbeitsloſig⸗ keit beſonders leidenden Lande Baden. Es muß aber auch gefordert werden, daß das Land Baden in der gegenwärtigen Notzeit etwas beſonderes tut zur Minderung der Arbeitsloſigkeit vor allem in dem ſchwer betroffenen Mannheimer Wirtſchaftsbezirk. Das Land Heſſen iſt hier mit einem guten Beiſpiel vorangegangen, indem es in außerordentlich weitgehendem Maße Mittel zur Ar⸗ beitsbeſchaffung für Wohlfahrtserwerbsloſe bereit⸗ ſtellt. Vor allem muß von den Ländern Baden und Bayern gefordert werden, daß endlich mit dem Mannheim-Ludwigshafen I. Herſtellung von Anlagen und Plätzen 2„2 2 3 83 8 S ss S M 1. Fortſetzung des Herzogenriedparks 159 000 5 000 2. Herrichtung des Geländes vor den Ausſtellungshallen 100 000 6 600 3. Ausgeſtaltung des Geländes vor und hinter der Wohlgelegenſchule 85000 1700 4. Einebnungsarbeiten am Flugplatz 35 000 2000 II. Anſchüttung von Straßendämmen 5. Anſchüttung der Möhlſtraße und Herſtellung des Platzes beim Möhlblock 162 000 5 000 6. Anſchüttung der Straße„Am Au⸗ buckel“ 70 000 2 900 III. Sielbauten 7. IV. und V. Bauabſchnitt der Kana⸗ liſation in Sandhofen(Kredit be⸗ reits vom Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigt) 136 000 2220 8. Erd⸗ und Kanalarbeiten in der 27.— 29. Sandgewann, bei der Albrecht⸗Dürerſchule, einſchließlich Straße„Auf dem Sand“ a) Kanäle 990 500 2500 b) Anſchüttung der Straße„Auf dem Sand“ halbe Breite 38 000 1 500 9. Erd⸗ und Kanalarbeiten in der Eckgewann löſtliches Ende von Feudenheim) a) Kanäle 64000 1800 b) Straßenanſchüttung 27000 1800 10. Herſtellung von Kanälen in der Neckargewann 84 000 2 400 11. Herſtellung der Kanäle in der V. Sandgewann beim Bahnhof Mannheim⸗Käfertal(Kredit bereits vom Bürgerausſchuß genehmigt) 24 500 700 Gaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters „Das Dreimäderlhaus“ Wenige Operetten wurden ſo heftig umſtritten wie das auf Geheiß eines kundigen Theatermannes, der den vielgeleſenen Roman von Rud. Hans Bartſch zu einem Theatererfolg und klingender Münze um⸗ zumünzen verſtand, zurechtgeſchnittene Singſpiel, zu dem Schuberts ſchönſte Melodien herhalten mußten. Zu den vielen unerfreulichen Folgen des Raubbaues an Schuberts Eingebungen iſt die unechte Schubert⸗ Begeiſterung zu rechnen, die ſich meiſt an diejenigen Melodien klammerte, die im„Dreimäderlhaus“ aufs neue zu Gehör gebracht wurden(um keinen nahe⸗ liegenden ſchärferen Ausdruck zu gebrauchen). Schu⸗ bert iſt damit in einer Weiſe populär geworden, wie es Rud. Hans Bartſch mit ſeiner liebevollen Darſtel⸗ lung ſeiner Umwelt nicht gemeint hat. Man ſieht ſich aber veranlaßt, mit der Neu⸗Auf⸗ nahme des Singſpiels ein Kompromiß zu ſchließen, man kommt in verſöhnliche und aufnahmsfreudige Stimmung, wenn die Geſtalten des Singſpiels in taktvoller und vornehmer Weiſe, wie in der vorzüg⸗ lichen Aufführung durch das Gärtnerplatztheater, an uns vorüber ziehen. Sei es, daß Schuberts Genius aus lichteren Sphären herabſtieg, ſei es, daß die Darſteller ſich mit lokalen Gegebenheiten beſſer ab⸗ fanden, man ſtellte befriedigt feſt, daß ſehr bald ein guter Kontakt mit dem Publikum hergeſtellt war. Vor allem war die Ausſprache, der ſich ſämtliche Darſteller befleißigten, deutlich und keineswegs butriert„weaneriſch,“ ſondern gab die gute Um⸗ gangsſprache, der man ſich in Schuberts Umgebung befliß, mit wohltuender Deutlichkeit wieder. Ein Sonderlob verdienen die mit rühmenswerter Sorg⸗ falt hergeſtellten Dekorationen. Der beſcheidene Hinterhof mit dem Ausblick auf die Paläſte einer ſchönen Straße im erſten Akt, der keineswegs über⸗ ladene Salon bei Tſchöll ebenfalls mit ſchönem Aus⸗ blick auf die nach den Befreiungskriegen wieder emporblühende Kaiſerſtadt, ſie gaben eine glaubhafte Vorſtellung der Stadt, in der Schubert geſchaffen und gelitten hat. n Beſonders wohltuend berührte die taktvolle und durchaus vornehme Verkörperung Schuberts durch Joſef Bu reſch, der auch in der Maske eine große Aehnlichkeit mit dem oft konterfeiten Meiſter auf⸗ wies. Bei allem Mißgeſchick, das der unſterbliche Franz dem ſchöneren Geſchlecht gegenüber hatte, bleibt er doch, dank Bureſch' überlegener Geſtaltung der ſeine Umgebung geiſtig weitaus überragende Meiſter im Reiche der Töne. Den anfänglich ſtrengen, ſpäterhin ſehr gemütlichen Hofglafermeiſter Tſchöll ſtattete Eugen Strechn mit ſehr viel(zeit⸗ weilig ſtark aufgetragenem) Humor aus. Viel Sym⸗ pathien, vor allem durch ihr Spiel erweckte auch Mizzi Seibold als Hannerl, ebenſo ihre Ge⸗ ſchwiſter. Mit beſonderer Anerkennung heben wir hervor: Rud. Seibold als Schober, Czechowſki, der auch die Regie führte, als Joh. Mich. Vogl, Otto Dewald als Schwind, ferner Bertl Weingart als überſchäumende Giuditta Griſi und die von un⸗ verfälſchter Derbheit erfüllte Hausmeiſterin von Anni Heitner. Wir müſſen, ſo ſehr wir uns an der ausgezeichneten Geſamtwirkung des trefflich ein⸗ geſpielten Enſembles erfreuten, die verdienſtvollen Träger der kleineren Rollen mit einem Geſamtlob bedenken. Am Dirigentenpult wirkte umſichtig und mit ſparſamer Zeichengebung der vielverſprechende junge Eduard Hartogs, der an dem faſt zur Gänze aus Mitgliedern des Mannheimer Philharmo⸗ niſchen Orcheſters beſtehenden muſikaliſchen Begleitkörper wertvolle Unterſtützung fand. Die durchaus gelungene Vorſtellung verſetzte das ſehr zahlreiche Publikum in beifallsfreudige Stim⸗ mung, die auch zu einigen Wiederholungen lim Sinne von dla capo) führte und hoffentlich zu vielen Wiederholungen im Sinne von gut beſuchten Darbietungen der ganzen Vorſtellung führen wird. Dr. Ch. Verhandlung Richter:„Die beiden Gegner gingen ſchließlich mit Stühlen aufeinander los. Haben Sie denn nicht ver⸗ ſucht, Frieden zu ſtiften?“ Zeuge:„Nein— es war kein dritter Stuhl mehr dal“(Paſſing Show) Marianne Weber 60 Fahre Marianne Weber wurde am 2. Auguſt 1870 als Tochter des Arztes Schnittger in Oberlinghauſen bei Bielefeld geboren. Nach dem frühen Verluſt ihrer Mutter fand ſie bei ihrer Großmutter in Lemgo, einer Lippeſchen Kleinſtadt, ihre zweite Heimat. Nach zwei arbeitsreichen Jahren im Inſtitut Heidſieck in Hannover und mehrjährigem Aufenthalt bei Ver⸗ wandten drängte es ſie zur Ergreifung eines ſelb⸗ ſtändigen Berufes. Sie ging 1892 nach Berlin, wo ſie ſich im Zeichnen auszubilden gedachte, heiratete aber dann im Jahre 1893 den bekannten Sozialpoli⸗ tiker Dr. Max Weber, dem ſie zuerſt nach Freiburg, ſpäter nach Heidelberg folgte. Im Jahre 1896 begann ſie philoſophiſche und na⸗ tionalökonomiſche Vorleſungen zu hören und in den Seminaren mitzuarbeiten. Nachdem ſie in den Jah⸗ ren 1900 und 1904 große Reiſen nach Amerika, Eng⸗ land und Frankreich gemacht hatte, gab ſie ihr erſtes wiſſenſchaftliches Werk„Fichtes Sozialismus und IV. Weitere Straßenbauten 12. Schaffung einer Ausfallſtraße bei Käfertal in der Verlängerung der Rollbühlſtraße(Umgehungsſtraße) 13. Erd⸗ und Kanalarbeiten in der ſüdl. Stadterweiterung: à) Speyerer Straße b) Straßen im Umlegungsgebiet zwiſchen Germania⸗, Bebel⸗ und Meeräckerſtraße c) Kleingartengelände im Rottfeld 14. Fortführung der Meeräckerſtraße 15. Verbindungsweg von Neckarau zum Franzoſenweg einſchl. Park⸗ platz am Rheindamm 900 000 10 000 138 000 5 600 5 700 6 000 5 400 177 000 100 000 159 000 63 000 2 100 2008 000 70 500 Zahl der für 26 Wochen zu beſchäftigenden Perſonen: etwa 550. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich und Ober⸗ baudirektor Elſäſſer erläuterten die einzelnen Projekte anhand von im Sitzungsſaale aufgehängten Plänen. Bei der Fortſetzung des Herzogenried⸗ pärks handelt es ſich um den dritten Bauabſchnitt, Der Stadtrat legt Wert darauf, daß die Arbetien zur Herſtellung der Parkanlage in der vorläufig vor⸗ geſehenen Ausdehnung möglichſt beſchleunigt wer⸗ den. Bei der Herrichtung des Geländes vor den Ausſtellungshallen handelt es ſich um den Beginn der Arbeiten für die Anlage eines Stadtgar⸗ tens. Es entſpricht der Bedeutung der Kronprin⸗ zenſtraße, daß die Umgebung der Wohlgelegen⸗ ſchule ein beſſeres Ausſehen erhält. Vor allem dt es zu begrüßen, daß das wüſte Gelände⸗Dreieck an der linken Schmalſeite in eine gärtneriſche Anlage mit Sitzgelegenheit umgewandelt wird. Mit der Er⸗ läuterung des Planes der Aufſchüttung der Möhlſtraße die von der Seckenheimerſtraße aus an der Garage von Born u. Hog vorbeiführt und am Neckarauer Uebergang ausmünden ſoll, wurde die intereſſante Mitteilung verbunden, daß ſich die Reichsbahn mit der Abſicht trägt, die Straßenbrücke, deren Eiſenkon⸗ ſtruktion durch die Rauchgaſe der Lokomotiven ſehr gelitten hat, im nächſten Jahre reparieren und gleich⸗ zeitig den heutigen Verkehrsverhältniſſen ent⸗ ſprechend verbreitern zu laſſen. Die Ausfallſtraße in der Verlänge⸗ rung der Rollbühlſtraße wird den Vor⸗ ort Käfertal umgehen und ſich ſpäter einmal nach Weinheim fortſetzen. Die Speyererſtraße iſt als Fortſetzung der Möhlſtraße gedacht. Vom Rheindamm an iſt der Straßenzug ſchon ein Stück oſtwärts angeſchüttet. Vielleicht erlebt es die nächſte Generation, daß ſich als Fortſetzung nach Weſten eine Brücke über den Rhein ſchwingt. Als wichtige Durch⸗ gangsſtraße iſt die Speyererſtraße ſchon längſt in den Stadterweiterungsplan eingezeichnet. Durch die Herſtellung des Verbindungsweges von Neckarau zum Franzoſenweg wird einigermaßen den Wünſchen Rechnung getra⸗ gen, die auf die Schaffung einer Autoſtraße zum Strandbad hinauslaufen. Dr. Heimerich ſprach ſich mit größter Entſchiedenheit gegen die Ex⸗ bauung einer derartigen Straße durch den Waldpark aus, der dem Erholung ſuchenden Publikum in ſei⸗ nem jetzigen Charakter erhalten bleiben müſſe. Die Mannheimer würden den Wert des Waldparkes erſt in vollem Maße zu würdigen wiſſen, wenn das Lin⸗ denhofgebiet auf Neckarau zu erſt mehr bebaut ſei. Durch die Schaffung eines Parkplatzes am Rheindamm wird der Wunſch der Automobiliſten er⸗ füllt, die mit ihren Wagen möglichſt nahe an das. Strandbad herankommen möchten. Undiskutabel iſt nach Dr. Heimerichs Anſicht die Abſicht der Reichs⸗ poſt, einen Autobusbetrie b zum Strandbad ein⸗ zurichten. Die idealſte Löſung ſei nach wie vor die Erbauung einer Straßenbahnlinie durch Fortſetzung der Waldparklinie. Aber das iſt infolge der hohen Koſten vorläufig noch Zukunftsmuſik. Sch. ſein Verhältnis zur Marxſchen Doktrin“(2. Auflage 1923) heraus. Der Vorſitz in der Abteilung Heidel⸗ berg des Vereins Frauenbildung und Frauenſtu⸗ dium, den man ihr im Jahre 1899 übertragen hatte, beſonders aber die Mitarbeit an der Rechtsſchutzſtelle für Frauen führte M. W. allmählich in das Zentrum der Frauenbewegung und veranlaßte die Heraus⸗ gabe eines ſehr wertvollen Werkes„Ehefrau und Mutter in der Rechtsentwicklung“(1907), eine geiſt⸗ volle Behandlung des Problems Frau und Mutter durch alle Zeiten u. alle Völker. Eine Reihe von Auf⸗ ſätzen und Reden folgten und wurden 1919 geſammelt unter dem Titel„Frauenfrage und Frauengedanken“ als Buch herausgegeben(Tübingen, Mohr). Im Jahre 1919 wurde M. W. als Nachfolgerin Gertrud Bäumers zur Vorſitzenden des Bundes deutſcher Frauenvereine gewählt. Politiſch ſtand M. W. in der Reihe der deutſchen Demokratie und wurde im Jahre 1919 Mitglied der badiſchen Nationalverſamm⸗ lung. Dem Andenken ihres 1920 verſtorbenen Gatten, der ſpäter als Nachfolger Lujo Brentanos in Mün⸗ chen gelehrt hatte, galt ihr letztes Buch:„Max Weber, ein Lebensbild“(1926). Seine geſammelten und nach⸗ gelaſſenen Werke wurden von ihr in den Jahre 1920 bis 1925 herausgegeben. N Raſt im Dorfe Joſef Kamp Ein jeder Schritt im Dorf entſchlief, Es träumen ſtumm die alten Giebel; Das junge Volk zum Tanze lief, Die Alten blättern in der Bibel. Ein Vogel ruft im fernen Hag, Am Straßenrain zirpt eine Grille: Vom Kirchturm knarrt ein Stundenſchlag In brunnenttefe Sonntagsſtille. Am alten Markt die grünen Linden Sind voll von hellem Bienenſang, Und mit ker müden Sommerwinden Weht Blütenduft das Dorf entlang. 4. Seite. ——— Nr. 352 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 2. Auguſt 1930 Der ſpäte Mäher Schon tritt die Dämm'rung aus dem Wald, Das erſte Sternlein blinkt, Als noch im abendkühlen Grund, Das Lied der Senſe klingt. Sie ſingt den langgewohnten Sang Im altvertrauten Takt. Schirp ſchorp durchbricht's das hohe Gras Schirp ſchorp rauſcht's Schlag um Schlag. Kein Echo ſchallt, der Mäher mäht Allein im weiten Tal. Es mäht ſich gut, der Abendtau Schärft ihm den blanken Stahl. Die Abendluft ſtärkt ihm den Arm, Der Mäher mäht mit Luſt, Die Fauſt gepreßt am Senſengriff Und vorgebeugt die Bruſt. Und Schwaden reiht an Schwaden ſich. Strich, Schwung und Zug um Zug, Bis daß die graue Dämmerung Leis mahnt: Nun iſt's genug! Die Senſe ſchweigt, ſtill wird's im Grund, Verſtummt der Grillen Chor. Und hinterm ſchwarzen Waldesſaum Steigt fahl der Mond empor. A. Weber. Wird die Vierſteuer eingeführt? Die Stadtverwaltung hat ſich begreiflicherweiſe auch ſchon mit der Notverordnung beſchäftigt. Wie wir erfahren, ſteht die Stadtverwaltung den von der Reichsregierung zur finanziellen Entlaſtung der Ge⸗ meinden beſchloſſenen neuen Steuern nicht gerade ſympathiſch gegenüber. Ihre Einführung kommt vor⸗ läufig nicht in Frage, da erſt die badiſchen Aus⸗ führungsbeſtimmungen erlaſſen werden müſſen. Die Bürgerabgabe kann nicht vor dem 1. April 1931 eingeführt werden. Für die Bier ſteuer iſt der früheſte Termin der 1. Oktober. Ueber ihre Einfüh⸗ rung hat vorher der Bürgerausſchuß zu entſcheiden. In ben Wolken ſtehts geſchrieben! Und wenn keine Wolken da ſind, wie am geſtri⸗ gen ſeit langem erſten wolkenloſen Tag, da malt ſich eben der moderne Menſch in den blauen Dunſt ein paar Wolken vor. Da ſtockt auf einmal in der gan⸗ zen Stadt ein bißchen der Verkehr, ſelbſt die Autos i fahren langſam, man muß allerdings faſt noch mehr Angſt haben, wenn die elegante am Volant ſitzende Führerin nicht auf den Weg, ſondern zum Himmel blickt. Die Paſſanten halten die Hände ſchützend vor die Augen, ſie ſind ſoviel Sonne ſchon ſeit Wochen nicht mehr gewöhnt, und gucken ſuchend nach dem blauen Aether, wo zunächſt ein großes Fragezeichen ſich entwickelt, neugierig macht, um ſchließlich in küh⸗ nem Schwung die Worte„Perſil“ und Imi“ zu leſen. Die Hausfrau weiß ſchon. Die Mutter aber erzählt dem kleinen Kinde das Wunder des fliegen⸗ den Himmelsſchreibers und formt ein neues Mär⸗ chen, daß man auf dieſe Weiſe dem lieben Gott ſeine Wünſche vortragen könne und daß man ihm auch ſchreibe, wenn das Kind nicht folge, und daß es dann alle Welt leſe, wenn es böſe geweſen. Der Jüngling aber am Arm der Dame variiert das alte Lied: Ich ſchnitt es gern in alle Rinden ein, Ich laß durch Radio in alle Welten ſchrein, Ich laß durch Flugzeug an den Himmel ſchreiben: Dein iſt mein Herz, dein iſt mein Herz Und ſoll es ewig,——ewig blei—ai—ben! XZ. Mit dem Meſſer gegen die Gellebte Der Täter erſticht ſich Noch hat ſich die Erregung über den Raubüber⸗ fall bei Lanz nicht gelegt, da durcheilte geſtern abend die Kunde von einem Liebesdrama mit töd⸗ lichem Ausgang die Stadt. Der 22 Jahre alte techniſche Zeichner Heinz Huhn, der bei Brown, Boveri u. Cie. beſchäftigt war, unterhielt ein wie man hört ernſthaftes Verhältnis mit der 20 jährigen Tochter Emmy des Friſeurs Georg Fiſcher in R 4, 2. Die Mutter des Mädchens, die anfangs gegen das Verhältnis nichts einzuwenden hatte, war in letzter Zeit nicht mehr ganz damit einverſtanden. Der junge Mann, der von ſeinen in der Neckarſtadt wohnenden Eltern vor einem halben Jahr zu einer Familie nach R 4, 2 in Untermiete gezogen war, um näher bei ſeiner Freundin zu wohnen, nahm ſich den Widerſtand der Frau F. o zu Herzen, daß er geſtern abend, nachdem er gegen 6 Uhr vom Geſchäft nach Hauſe gekommen war, eine Unterredung mit dem Mädchen herbeiführte, in deren Verlauf er der Ge⸗ [lebten mehrere Meſſerſtiche verſetzte. Die Verletzte, die aus dem Zimmer entweichen konnte, wurde von Hausbewohnern zu ihren Eltern nach dem zweiten Stock verbracht, Gegen abend mußte ſie in das Thereſien⸗Krankenhaus überführt wer⸗ den. Auf Erkundigung erfahren war, daß ihr Be⸗ finden den Umſtänden nach gut iſt. Lebensgefahr heſteht nicht. Während die Hausbewohner ſich um das Mädchen bemühten, hörte man einen dumpfen Fall. Der funge Mann hatte ſich mit einem Stilett einen Stich in die Bruſt beigebracht, der ſeinen ſo⸗ fortigen Tod zur Folge hatte. Man fand die Leiche blutüberſtrömt am Boden liegen. Ueber den Verlauf der kurzen Auseinanderſetzung zwiſchen den fungen Leuten iſt noch nichts Näheres bekannt. Der Tote war der einzige Sohn ſeiner Eltern. * * Ein Mannheimer Schulkind in der Sommer⸗ friſche totgefahren. Aus Hügelsßeim(A. Raſtatt) wird uns gemeldet: Von einer hieſigen Genoſſen⸗ ſchaft wurde eine neue Dreſchmaſchine angeſchafft, die ins Dorf geführt wurde. Hierbei hatten ſich einige Kinder auf die Deichſel des Dreſchwagens geſetzt, um mit ins Dorf zu fahren. Ein Kin d fiel auf dieſer Fahrt vom Wagen herab und wurde vom Hinterrad erfaßt, das ihm über den Kopf fuhr und den 8 05 Berbeiführte. Es handelt ſich um ein auf Aoſiteh hier weilendes Schulkind aus Mannheim. Einen würdigen Auftakt dieſer Tagung bildete die geſtrige Eröffnung der von der Gewerbe⸗ ſchule II Mannheim veranſtalteten Fachausſtellung der pflichtſchuligen Maler und der Malerfachſchule Direktor Herbold begrüßte die Erſchienenen, erläuterte in kurzen Strichen den Lehrgang, der ver⸗ ſucht, in methodiſcher, der Praxis angepaßten Jorm ſowohl die jüngeren noch ſchulpflichtigen Lehr⸗ linge in den Geiſt der ſcheinbar einfachen, aber in ihrer Anwendung vielſeitigen Materie einzuführen, als auch den reiferen Gehilfen ein tüchtiges Rüſtzeug von theoretiſchen und praktiſchen Kenntniſ⸗ ſen auf dem Wege zum Meiſter mitzugeben. Eine Beſichtigung der überſichtlich geordneten, in mehreren Sälen der Kurfürſtenſchule(3. Stock) untergebrachten Ausſtellung bewies die Fülle des Lehrſtoffs und ſeine ſyſtematiſche Durchbildung. Mit der Farbenharmonielehre, die auf die ver⸗ ſchiedenen Farbwerte, Klänge, gegenſeitige Beeinfluſ⸗ ſung hinweiſt, wird begonnen, an Vorbildern aus der Natur(Vögel, Schmetterlingen) ihre Be⸗ deutung gekennzeichnet, die pſychologiſchen Momente von kalten und warmen Tönen an Bei⸗ ſpielen eruiert, um ſchließlich in farbigen Ge⸗ ſtalten an Frieſen, Ornamenten, Raumſtimmun⸗ gen, perſpektiviſchen Wirkungen die individuelle Er⸗ fahrung herauszuziehen. Daneben gehen die Uebun⸗ gen für die Schriftgeſtaltung, dekoratives Entwerfen, wobet der Schüler zum ſelbſtändigen Schaffen angeregt wird. In ähnlicher, aber reichere Vorkenntniſſe voraus⸗ ſetzender Weiſe hat die Malerfachſchule ihr mannigfaltiges Programm ausgebaut. Ausgehend von der Linie und Farbe als Rau m⸗ element werden am praktiſchen Beiſpiel des Hau⸗ ſes die Momente unterſucht, dargeſtellt und geübt, die als Lichtfläche in ihrer buntfarbigen Variation die Architektur im Innern und Aeußeren unter⸗ ſtützen, die verſchiedenen Arten der Perſpektive (Zentral-, Vogel-, Innen-, iſometriſche Perſpektive) gezeigt, und nun die An wendung durchgeführt. Da ſind Treppenhäuſer, Faſſaden, Gänge, Zimmer, Feſtſäle in prägnanten Beiſpielen ausgeſtellt, aber keine Bravourarbeiten beſonders begabter Schüler, ſondern typiſche Leiſtungen, die gerade durch die gegenſeitige Gegenüberſtellung der Verſchiedenartig⸗ keit der Löſung die Wichtigkeit und Richtigkeit des Lehrgangs klarlegen. Auch hier ſteigert ſich allmählich die Entwicklung zum dekorativen Malen, begonnen an der einfachen Wandfläche bis zum vor⸗ nehm gehaltenen Möbelſtück, das vor allem durch die ſichere Wahl der techniſchen Behandlung ſeine Schön⸗ heit enthüllt. Erfreulich iſt auch, daß man ſich nicht nur auf die üblichen Methoden beſchränkt, ſondern ebenſowohl alte Techniken in modernem Sinn wei⸗ terbildet, wie das Scrafitto, eine Arbeitsweiſe, bei der aus dem in mehreren farbigen Schichten aufgetragenen, noch feuchtem Putz das Ornament herausgeſchnitten wird, als auch neue Wirkungen, 8. B. durch eine Art Spachtelauftrag farbigen Putzes zu erzielen. Hier vermag die Schule ganz beſonders die Praxis anregend zu beeinfluſſen. Selbſtverſtänd⸗ lich wird neben der formalen Durchbildung auch die ſtiliſtiſche Seite berückſichtigt, ſowohl in hiſtoriſchem Sinn, als auch in der vielformigen Betonung des modernen Geſchmackes, wobei ſich intereſſanterweiſe oftmals die Anſchauungen und Beiſpiele aus alter und neuer Zeit begegnen. Waſſerſportfeſt Das wegen der ungünſtigen Witterung zweimal verlegte Waſſerſportfeſt findet nunmehr endgültig am morgigen Sonntag bei der Friedrich⸗Ebertbrücke ſtatt. Die Verlegung machte eine Programmände⸗ rung notwendig. Die Straßburger Schifferſtecher ſind nicht mehr verfügbar, dafür wird der Wiener Profeſſor Mitter mit ſeinem Partner Vorführun⸗ gen auf Waſſerſkiern unternehmen. Er hat damit in London, Hamburg, Heidelberg, Darmſtadt und Mainz Erfolge gehabt. Der übrige Teil des Programms bleibt unverändert. Waſſerrutſchbahn, Fiſcherſtechen, Waſſerballſpiel, Rettungsſchwimmen, Sprung von der Ebertbrücke, die vielen ſonſtigen zum Teil humo⸗ riſtiſchen Programmnummern, ferner der Aufſtieg des Ballons„Mannheim“ werden ein bunt bewegtes Bild im und auf dem naſſen Element ent⸗ wickeln. Da die Wettervorherſage günſtig lautet, ver⸗ ſpricht das Feſt ein voller Erfolg zu werden. * * Der Stadtrat wünſcht die Zuſammenlegung der Reichstags⸗ und Gemeindewahlen. In der geſtrigen Preſſebeſprechung wurde mitgeteilt, daß ſich die Mehrheit des Stadtrats der Auffaſſung des Stadtverordneten vorſtaudes angeſchloſ⸗ ſen hat, daß die Reichstags⸗ und Gemeindewahlen am zweckmäßigſten am gleichen Tage ſtattfinden. Ein entſprechender Antrag wird an die badiſche Staats⸗ regierung abgehen. Es iſt aber nicht damit zu rech⸗ nen, daß ihm entſprochen wird, da ſich die Zentrums⸗ partei unzweideutig gegen die Zuſammenlegung aus⸗ geſprochen hat. * Zum Dr.⸗Ing. promoviert. Dipl.⸗Ing. Wil⸗ helm Gattung, Aſſiſtent am Hochſpannungslabo⸗ ratorium der Techniſchen Hochſchule zu Braunſchweig, Sohn des in Mannheimer Handels⸗ und Induſtrie⸗ kreiſen bekannten verſtorbenen Zollamtmanns Albert Gattung, hat auf Grund einer Diſſertation„Ueber den Durchſchlag von Transformatorenöbl im un⸗ ſymmetriſchen elektriſchen Feld“ zum Dr. ⸗Ing. promoviert. * 40 jähriges Jubiläum. Am Montag, 4. Auguſt feiert bei der Joſeph Vögele.⸗G. der Beamte Joſeph Bühler von Wieſenthal, wohnhaft in Neckarau, Friedrichſtraße Nr. 58, ſein 40 jähriges Dieuſt jubiläum, Der Jubilar war ſtets be⸗ ſtrebt, in vollem Maße ſeine Schuldigkeit zu tun. Er hat ſich dadurch bei ſeiner Firma, den Vorgeſetz⸗ ten und Mitarbeitern Achtung und Anerkennung er⸗ worben. Möge ihm noch eine lange Reihe von Jahren 24. Badischer Maleriag in Mannheim Hervorragende Leiſtungen in der Fachausstellung Auch das Freihandzeichnen am Gips⸗ und Naturmodell, am Raum, die verſchiedenen Techniken des Stiftes, des Aquarells, Paſtell, der Oelmalerei, wird ſowohl in der Pflichtſchule, als auch in der Fachſchule nicht vernachläſſigt. Schließlich wird das Kapitel „Die Schrift und ihre Verwendung“ in üppigſten Proben behandelt, vom Schriftplakat, der Packung, Giebelreklame bis zum bemalten Liefer⸗ und Trambahnwagen, von der Bauzaun⸗ bis zur Streckenreklame, deren äſthetiſche Bedeutung gar nicht eindringlich genug betont werden kann. Auch die für heutige Zeiten wichtige Glasmalerei und Lichtreklame findet an praktiſchen Beispielen reiche Beachtung. Den Schlußteil dieſer Ausſtellung bildet die im Original vorgeführte Ausführung farbig bemalter Wände und Decken, wobei man die Gänge der Schule als Untergrund benutzte. Die in ihrer Zuſammenſetzung verſchiedenartigen Farb⸗ ſtoffe, Lein⸗, Oel-, Wachs⸗, Rockenit⸗, Silin⸗Jarben werden in ihren Flächenwirkungen gezeigt, eine Methode, die für den Schüler und den Fachmann durch ihre Gegenüberſtellung beſonders anſchaulich zum Ausdruck kommt. Mit Recht hat am Ende der Beſichtigung ein Ver⸗ treter der Malerinnung der Leitung der Gewerbe⸗ ſchule II und ihren bewährten Lehrkräften den Dank der Fachleute ausgeſprochen und mit Stolz und Freude darauf hingewieſen, daß Mann⸗ heim eine ſolche Schule beſitze. Man begab ſich hierauf in das Harmonie ⸗ gebäude, D 2, 6, wo die Material⸗Ausſtellung eröffnet wurde, eine Schau, die eine Ueberſicht bietet über die mannigfachen Produkte, Apparate uſw., die das Malerhandwerk zu ſeiner Ausübung benötigt: Farben, Pinſel, Bürſten, Schwämme, Gerüſte, Druck⸗ ſachen u. dergl. Auch die Malerſchule Zimmer⸗ mann ⸗ Neckarau, die vor allem die Holz⸗ und Mar⸗ morimitation pflegt, hat an hervorragenden Beiſpie⸗ len ihr Können gezeigt, wozu allerdings bemerkt werden muß, daß vom künſtleriſchen Standpunkt aus dieſe Art der Flächenbehandlung überholt ſein dürfte. Aber in manchen Landesſtrichen, namentlich auch im Ausland finden ſolche Imitationen noch manche An⸗ wendung. Dieſer Forderung wird Rechnung ge⸗ tragen. An Ausſtellern erwähnen wir: Van Baerle u, Co., Gernheim, Silin⸗Mineralfarben; Lampert, Mannheim, Schreibmaſchinen; Joſ. Sams rei⸗ ther, Mannheim, Farben, Lacke; W. Hedderich⸗ Fiſcher, Ludwigshafen, Bürſten u. Pinſel; Otto Kunze, Köthen(Anhalt), Propaganda; Wilhel m Zimmermann, Neckarau, Schule; Franz Hehle u. Sohn, Mühlacker, Gerüſtebau; Albert Moch, Schwetzingen, Herausgeber der Malerfachzei⸗ tung; Wirth u. Breig, Mannheim, Schwämme etc. Bäuerle, Stuttgart, Malerartikel; Mech⸗ ler u. Co., Malereien, Verſchiedenes; Kiſſel u. Wolf, Mannheim; Rhein⸗ Pfälz. Maſchinen⸗ und Metallwarenfabrik, Ludwigshafen a. Rh.; Ale di G. m. b.., Mannheim, Lack⸗ und Spachtelkittfabr. Johann Meckle r, Mannheim; Jak⸗ Maler⸗Einkaufs⸗Genoſſenſchaftz; kert, Oggersheim, Schiebleitern uſw. Insgeſamt macht die Ausſtellung einen guten, gediegenen Eindruck. Den badiſchen Malern wün⸗ ſchen wir für ihre Tagung in Mannheim ein erfolg⸗ reiches Arbeiten im Intereſſe des guten deutſchen die Geſundheit beſchtieden ſein! Handwerks. ä Inſtruktions unterricht in der Straßenbahn nach Sandhofen. Die Linie 7 der Straßenbahn führt mich gegen Sandhofen. An der Humboldtſchule ſteigt ein älterer Mann mit einem größeren Spiegel unter dem Arm in den Motorwagen. Bet dem Anblick des Spiegels erwacht das inſtruktionsgeſchulte Gewiſſen des Schaffners. Er will den Fahrgaſt mit dem zerbrech⸗ lichen Gegenſtand nicht mitnehmen. Doch der Wagen iſt bereits in Fahrt. Zudem bittet der Mann, ihn doch bis Sandhofen fahren zu laſſen. Für den Schaffner entſteht der Kampf zwiſchen Pflicht und Menſchenfreundlichkeit. Der Fahrgaſt, ſagt er ſich, verſtößt gegen meine Vorſchriften Denn er hat den zerbrchlichn Gegenſtand nicht bruchſicher in Papier oder Stoff eingepackt. Doch vielleicht iſt es ihm nicht möglich geweſen. Weiterhin iſt der Mann ſchon in dem Alter, wo man nicht mehr allzu feſt auf den Beinen ſteht. Wenn aber unterwegs ein Unglück paſ⸗ ſieren würde?„Verboten“ lautet die ſtrenge Inſtruk⸗ tion. Die meiſten Fahrgäſte kennen ſie nicht. Verwun⸗ dert ſchauen ſie dem Hin und Her auf der hinteren Plattform zu. Endlich löſt ſich der Konflikt in Wohl⸗ gefallen auf. Der Schaffner erlaubt dem Spiegel⸗ träger ausnahmsweiſe, die Fahrt zu vollenden. Be⸗ dingung aber iſt, auf die vordere Plattform überzu⸗ wechſeln. Soweit iſt die Angelegenheit erledigt. Der Stra⸗ ßenbahnſchaffner findet es angebracht, ſie erzieheriſch auszunützen. In gemütlichem Plauderton legt er den Unwiſſenden die Sachlage nochmals dar. Gerne hören die„gelehrigen Schüler“ dem freundlichen Manne zu. Die Sympathie der Hörer wird ihm reſt⸗ los zuteil. Schon ihm zulieb will man in Zukunft die Vorſchrift achten. Feſt prägt man ſichs drum ein: „Zerbrechliches nur in bruchſicherer Verpackung auf die Elektriſche nehmen!“ O * * Verleihung der Rettungsmebdaflle. Das Staats⸗ miniſterium hat dem Elektromonteur Hans Jegle in Mannheim, der unter eigener Lebensgefahr drei bewußtloſe Arbeiter aus einem mit Benzol⸗ gas gefüllten Keſſel rettete, die badiſche Ret⸗ tungsmedaille verliehen. * Auszeichnung. Auf der Großen Reichsfachaus⸗ ſtellung für das deutſche Schuhmachergewerbe, die vom 26. bis 28. Juli in Darmſtadt ſtattfand und die von allen Teilen des Reiches beſchickt war, erhiel; die hieſige Firma Mechler u. Co., G. m. b. H, Chemiſche Fabrik für Klebſtoffe und Putztuchwerk, für die von ihr ausgeſtellten Produkte wiederum die Veranſtaltungen Sommernachtfeſt im Rheinbad Herweck Das Rhein bad Herweck iſt am heutigen Sams⸗ tag abend der Ort eines großzügigen Sommer⸗ nachtfeſtes. Der Veranſtalter hat keine Mühen und Koſten geſcheut, die Veranſtaltung ihrer Bedeutung ent⸗ ſprechend würdig aufzuziehen. Im Mittelpunkt des um⸗ fangreichen Programms ſteht die Mitwitkung des Ver⸗ eins für Körperpflege von 1886 mit allerhand ſportlichen Darbietungen. Moderne rhythmiſche Uebungen mit dem Rundgewicht, durch zahlreiche Kraftſportler im Walzertakt ausgeführt, bilden den Auftakt. Unter der Leitung Franz Schneiders, deſſen Uebungen im Deut⸗ ſchen Athletik⸗Sport⸗Verband als Pflichtübungen bei natio⸗ nalen und anderen Wettſtreiten vorgeſchrieben ſind, wer⸗ den dieſe rhythmiſchen Uebungen einen eigenartigen Reiz auf den Beſucher ausüben. Willi Reinfrank, Europa⸗ meiſter und ſechsfacher Deutſcher Meiſter, wird dann unter Aſſiſtenz des bewährten Gewichthebers Mildenberger ſeine Kunſt am ſchweren Gewicht zeigen. Den Sprung vom 8 Meter hohen Turm werden in höchſter Vollendung die Meiſter ihres Fachs Bahn meyer, Merkel, Henn, Bokſo u. a. m. ausführen.„Das Neueſte mit dem Rundgewicht“ und ein Ringerreigen(moderner Ring⸗ kampf in rhythmiſchem Zeittempo) leiten dann zu inter⸗ eſſanten Boxkämpfen über, an denen ſich der Deutſche Meiſter Lutz, beteiligt. Ein großes Orcheſter iſt für die Tanzluſtigen ver⸗ pflichtet, während eine großartige Illumination die Bevölkerung links und rechts des Rheins auf dieſes ſeltene Ereignis aufmerkſam macht. Scha. * * Schloßmuſeum Mannheim. Der andauernd ſtarke Be⸗ ſuch der Sonderausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barockbis z u m Em ⸗ pire“(am letzten Sonntag 911 Perſonen), hat die Direk⸗ tion veranlaßt, die Dauer dieſer Ausſtellung bis Sonntag, 17. Auguſt zu verlängern. * Freilichttänze im Friedrichspark. Am morgigen Sonn⸗ tag ſpielt nachmittags und abends das Philharmo⸗ niſche Orcheſter. Das Programm des Abendkonzertes wird durch Freilichttänze auf dem Podium des Blumenpar⸗ terres bereichert. Frl. Iſe Ernſt, die reizende, kleine, temperamentvolle Solotänzerin, die in großen Bädern des In⸗ und Auslandes mit beſtem Erfolg aufgetreten iſt, bringt mit ihrer Tanzgruppe Walzer, Spitzentänze und Grotesken zur Vorführung.(Siehe Anzeige.) Filen⸗Numöſchann „Hokuspokus“ im Univerſum Im Univerſum hat mit„Hokuspokus“ die neue Tonfilm⸗ ſaiſon begonnen. Das iſt ein großer und ehrlicher Erfolg, eine anerkennenswerte Arbeit, es iſt nichts dagegen zu ſagen. Der Regiſſeur Guſtav Uc ick y hat nach dem gleich⸗ namigen Stück von Curt Goetz eine reizende Tonfilm⸗ angelegenheit geſchaffen. Es handelt ſich dabei um eine Auf⸗ gabe, der der ſtumme Film nicht gewachſen geweſen wäre. Der größte Teil der Handlung ſpielt nämlich im Gepi ch ts⸗ ſaal, und wir erleben einen langen Senſationsprozeß von Anfang bis zu Ende mit. Ein ſehr geſchickt pointierter Dialog, eine Fülle optiſcher Nüancterungen und daztt vor allem eine ausgefallene Grundidee, die alledem zugrunde liegt. Obendrein beſonders glücklich ausgewählte Darſteller. Es ſind auch wirklich alle Vorbedingungen für einen großen Erfolg gegeben. Allen voran, reizender anzuſchauen denn je, Lilian Harvey, entzückend in der Erſcheinung, frei, gelöſt und reizvoll im Spiel. Erfreulicherweiſe hat ſie auch ſprachlich merkliche Forkſchritte gemacht. Willy F bkſch ſpielt wieder mit ſeinem beſonderen herzigen und immer natür⸗ lichen Scharm die Gegenrolle. Er iſt von erfriſchender Sym⸗ pathie, wie immer, einer der netteſten Schauſpieler, die ſich auf der Filmleinwand bewegen. Die beiden jungen Men⸗ ſchenkinder ſind das prächtigſte Darſtellerpaar, das es weit und breit im deutſchen Film gibt. Daneben fällt Otto Wallburg ſtark auf in der Rolle des Verteidigers. Er bringt das Publikum durch ſeinen überſprudelnden Wort⸗ ſchwall immer wieder zum Lachen, leider verſteht man nur jedes zehnte Wort. Oskar Hamol ka gibt einen markan⸗ ten Gerichtspräſidenten ab. Da ſitzt jedes Wort, da iſt jeder Tonfall richtig, da zündet jede Pointe. In der Staats⸗ anwalts rolle ſehen wir einen neuen Mann, Guſtar Grün d⸗ gens. Er karikiert ganz fein und bleibt dabei immer glaubwürdig; fürs erſte Mal eine ganz beſondere Charak⸗ teriſierungsleiſtung. Sehr gut in den Nebenrollen ſind Max Ehrlich, Margarete Schön, Fritz Schmuck, Kurt Lilien und Julius Hermann. Ein beſonderes Lob gebührt dem Kameramann Carl Hof man n. Tontechniſch iſt an dem Werk nichts auszuſetzen. Vorher läuft ein kurzer Ufaton⸗Kulturfilm„Menſchen ſehen dich an“, eine neuartige Kombination von Zeichen⸗ trickfilm und Tierfilm mit ſchwach angedeuteten Handlungsfragmenten. Dem Mannheimer Publikum gefiel die Neuheit, beſonders die Parallelen zwiſchen Tiergeſicht und Menchentypen darf man als gelungen bezeichnen. Hiho. Kind totgefahren * St. Julian, 1. Auguſt. Beim Spielen vor dem Hauſe kam das 1 Jahre alte Kind des Alfred Koch von hier in einem unbewachten Augenblick unter den mit Korn beladenen Wagen des Oskar Müller, wurde überfahren, und war ſofort tot. Den Fuhrmann trifft keine Schuld. E—. Cages beleacles Samstag, 2. Auguſt Operettengaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München:„Das Dreimäderlhaus“, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfſahrten: 8 Uhr Speyer—Karls⸗ 1 und zurück; 1480 Uhr Speyer Germersheim und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Wiener Herzen“.— Scat a: „Dos Rheinlandmädel“.— Unt verſum:„Hokus⸗ pokus“.— Gloor ta- Pa ba ſt:„Frau oder Geliebte“, — Palaſt⸗Theoter:„Heute Nacht— eventuell“. Schauburg:„Die Warſchauer Zitadelle“. rh Theater: Roſengarten: R o 1„Der Mann ohne Namen“. Capitol:„Zweimal Lux“.. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffuet täglich von 10—13 Uhr und 15-17 Uhr; Sonntags von 1117 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſenm flir Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 1113 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17-19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Geſchäftliche Mitteilungen Mit 200 Kilometer Geſchwindigkeit Worte ſchreiben! In dieſem fabelhaften Tempo, in ſchwindelnder Höhe von 4000 Metern, fauſt der Himmelſchrelber, den unſere Leſer geſtern wieder einmal bei ſeiner Arbeit beobachten konnten, durch den Aether, um ſauber und ſicher das Wort„ini“ zu ſchreihen, den Namen des neuen Geſchirr⸗ a b wa ſ ch un d Reinigungs mittels der Per- ſilwerke, das im Reich der Hausfrau eine umwälzende Arbeitserleichterung bringt. In einem Umkreis von weit über 100 Quadratkikometern iſt dieſe Rauchſchrift bei kla⸗ rem Wetter lesbar. Sie wird von einem kleinen Apparat erzeugt, der in der Sekunde 8000 Kubikmeter Rauch aus⸗ ſtößt. Durch die ſinnreiche Erfindung des Naucherzeugers iſt es alſo möglich, Millionen von Hausfrauen beſonders höchſte Auszeichnung, die Goldene Medaille große Arbeitserleichterungen, wie ſie Perſil und Mi berei⸗ ten, zu verkündigen, 81⁴ 4— Samstag, den 2. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 352 Nachrichten aus Baden Beiſetzung des Geheimrats Prof. Dr. Axenfeld * Freiburg, 1. Auguſt. Donnerstag nachmittag wurde auf dem ſtädtiſchen Hauptfriedhof Geheimer Hofrat Dr. Axenfeld zur letzten Ruhe beſtattet. Eine große Trauergemeinde füllte die Friedhof⸗ kapelle. Viele Trauergäſte konnten keinen Einlaß finden. Unter einer Fülle von Blumen und Kränzen war der Sarg aufgebahrt. Zeugnis dafür gebend, welche Verehrung der große elehrte in allen Krei⸗ ſen weit über Deutſchland hinaus, genoſſen hat. Unter den Blumenſpenden befand ſich auch ein Kranz der früheren badiſchen Großherzogin Hilda, als deren Vertreter Hofmarſchall Freiherr von Göler erſchienen war. Um den Sarg gruppierten ſich die Chargierten der Univerſitäten und der Studenten⸗ ſchaft mit umflorten Fahnen, darunter auch die Schwarzburgburſchenſchaft„Vandalia“, deren Ehren⸗ philiſter der Verſtorbene war. Nach einem weihevollen Orgelſpiel und einem Choral hielt Stadtpfarrer D. Jaeger eine tief⸗ empfundene Predigt. Er zeichnete ein Bild dieſes von tiefer Religioſität erfüllten Menſchen, deſſen Pflichtgefühl ihn auch bis in die letzten Tage ſeines Wirkens noch, als er ans Krankenlager gefeſſelt war, nie verlaſſen hat. Im Namen der Mediziniſchen Fakultät widmete Geheimrat Dr. Aſchoff dem lie⸗ uen und unermüdlichen Kollegen einen warm empfundenen Nachruf. Er gedachte hierbei beſonders des Wirkens des Verſtorbenen im Ausland, wo er ſoviel dazu beigetragen hat, das Anſehen der deut⸗ ſchen Wiſſenſchaft nach dem Kriege wiederherzuſtellen. Darauf ſprach der Rektor der Univerſität, Prof. Dr. Dragendorff, und die Vertreter der übrigen Fakultäten. Oberbürgermeiſter Dr. jur. Dr. med. h. e. Bender legte im Namen der Stadt Freiburg und der Bürgerſchaft einen Kranz an der Bahre des ver⸗ dienſtvollen Mannes nieder. Im Namen der Deut⸗ ſchen Ophthalmologiſchen Geſellſchaft ſprach Geheim⸗ vat Wagemaunn(Heidelberg), der die großen Ver⸗ dienſte des Verſtorbenen für die Geſellſchaft hervor⸗ hob. Dann legten Kränze nieder namens des Blin⸗ denvereins Landeskommiſſär Schwoerer, Prof. Dr. Stock für die Schüler und Aſſiſtenten, Prof. Scherer für die Aerzte und im Namen des Vereins rheiniſch⸗weſtfäliſcher Augenärzte, deſſen Ehrenmit⸗ glied Axenfeld war, Profeſſor Jung(Bonn). Zum Schluſſe legte Profeſſor Dr. Sig riſt von der Uni⸗ verſität Bern einen Kranz nieder, einmal im Auftrag ſeiner Hochſchule, und ferner einen Kranz im Namen der Schweizeriſchen augenärztlichen Geſellſchaft. Er gedachte hierbei beſonders der engen wiſſenſchaftlichen Beziehungen des Toten zur Schweiz, deſſen An⸗ denken in der Schweiz unvergeßlich ſein werde. Nach dem ergreifend vorgetragenen Choral „Wenn ich einmal muß ſcheiden“ bewegte ſich der große Trauerzug zum Grabe, wo Stadtpfarrer Jä⸗ ger die letzten Worte ſprach. —— Aus der Pfalz Räuberiſcher Ueberfall h. Ludwigshafen, 2. Aug. Geſtern vormittag draun⸗ gen ein 33jähriger verheirateter Tagner und ein 30 jähriger verheirateter Schmied von hier in die Wohnung eines hier wohnhaften ausländiſchen Ingenieurs und bedrohten dieſen mit Meſſern. Der Bedrohte gab vor, für die Täter Geld auf der Bank zu holen, wohin ſie ihn begleiteten. Auf dem Weg entriſſen die beiden dem Ingenieur einen Ma n⸗ tel und eine Uhr. Beide wurden wegen Raubs und räuberiſcher Erpreſſung feſtgenommen. Straßenbahnunfall. h. Ludwigshafen, 2. Aug. Geſtern abend 6 Uhr ſtießen in der Rheingönheimer Straße ein Straßen⸗ bahnwagen der Linie 11 und ein Laſtauto mit An⸗ hänger zuſammen. Dabei wurde die vordere Platt⸗ form des Straßenbahnwagens völlig einge⸗ drückt und teilweiſe abgeriſſen. Ein auf der Platt⸗ form ſtehender Fahrgaſt wurde durch Glasſplitter am Kopf verletzt. Verſammlungs⸗ und Kundgebungsverbot in Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 1. Auguſt. Der ſtellv. Vorſtand des Bezirksamts Kaiſerslautern hat als Stadt- kommiſſar für die Stadt Kaiſerslautern, im Hinblick auf den Ernſt der wirtſchaftlichen Lage und die Aufrufe der kommuniſtiſchen Partei zu 0 0 Kund⸗ ſenkundgebungen sämtliche Verſammlungen,. gebungen und Umzüge unter freiem Himmel, auf öffentlichen Straßen und Plätzen für die Zeit vom Die Weltmeiſterſchaftskümpfe der Studenten Der Auftakt Erſte Ereigniſſe— Der Freitag Als am Freitagmorgen eine Gruppe junger Menſchen rackettſchwingend auf den Tennisplätzen beim Darmſtädter Hochſchulſtadion Einzug hielt, da hatte der ſportliche Teil der Studenten⸗Weltmeiſterſchaften faſt unmerklich begonnen. Die feierliche Eröffnung der Spiele mit dem Einzug der Nationen ſteht ja erſt am Samstag auf der Tagesordnung. Die Tenniskämpfe blieben auch im Mittelpunkt des Freitags. Man bedauerte, daß viele Abſagen ſo manches„ohne Spiel“ verurſachten, aber die zwei⸗ bis dreihundert Sachverſtändigen auf den Rängen erhielten doch noch Grund, ſich über einige ſehr ſchöne Spiele zu begeiſtern. Die ſtärkſten Spieler des erſten Tages waren zweifelsohne der Italiener de Stefani und der junge, ſehr überraſchende Franzoſe Merlin. Als der ſchmächtige, aber ſehr bewegliche und kluge Merlin hinter⸗ einander ſo gute Spieler wie Malfroy und Magrane ſehr ſicher geſchlagen hatte, da wußte man, daß Frankreich um ein neues Tennistalent reicher iſt. De Stefani wird in der Vorſchlußrunde nicht leicht über Merlin hinwegkommen. Der Deutſche Kuhlmann hat zwar die Vorſchlußrunde er⸗ reicht, aber er brauchte auf dieſem Wege nur einmal zu ſpie⸗ len. Sein Gegner war der Eſtländer Laſn, die zweite an⸗ genehme Ueberraſchung dieſes Turniers. Kuhlmann, der doch immerhin zur deutſchen Spitzenklaſſe zählt, hatte Laſt genug, den jungen Eſten 678,:5,:2 zu ſchlagen. Der Rheinländer gefiel garnicht. Kuhlmann iſt in den letzten Monaten augenſcheinlich ſtark zurückgegangen, ſein Spiel zeigt zu wenig Variationen und zu wenig wirkliches Tem⸗ perament. Temperament ſah man, als gegen Abend das Fußballturnier mit dem erſten Spiel Deutſchland— Luxemburg eröffnet wurde. Die deutſche Elf gewann ſehr leicht 810 (40). Ihre wirkliche Feuerprobe wird ſie allerdings erſt am Sonntagnachmittag zu beſtehen haben, wenn es gegen Italiens„Internationale“ geht. Gegen die Luxemburger zeigte die deutſche Studentenelf eine Reife des Zuſammen⸗ ſpiels und der Ballbehandlung, die ſicher zu einem guten Teil auf das Konto von Reichstrainer Nerz zu ſetzen iſt, der die Studenten in den letzten Wochen in der„Kur“ hatte. Am Spiel der fünf Stürmer und der beiden Außen läufer gab es nichts zu tadeln. Es war das Spiel von körperlich aufs Letzte trainierten, ſehr klugen und beweglichen Kämpfern. Die Luxemburger hatten in dieſem Spiel nur eine Aufgabe, nach dem Ball zu jagen und ihn aus der Nähe ihres Tores wegzubringen. Ein Mehr ließ ihnen das ſehr überlegene Spiel der Deutſchen nicht zu. Die Otto⸗Berndt⸗Halle war an dieſem Tage der Schau⸗ platz von zwei Veranſtaltungen. In der Mittagsſtunde fand man ſich zu einer akademiſchen Begrüßungs⸗ feier, nachmittags ſetzten die Fechtkämpfe mit dem Mannſchaftswettbewerb im Florettfechten ein. Mit zwei Siegen über Belgien und Deutſchland ſtellten die Ita⸗ liener ihre Favoritenſtellung unter Beweis. Wenn die Darmſtädter auch das Wetter zu organiſieren hätten, dann wäre es wahrſcheinlich auch beim guten Willen geblieben. So iſt zwar das Wetter ſtrahlend ſchön, ſo ſieht man zwar feſtliche Bilder in einer freundlichen Landbſchaft, aber die Organiſationsmaſchine gibt oft häßliche Geräuſche von ſich. Man muß den Ausſchüſſen der Darmſtädter Spiele zugute halten, daß ſie noch nie Gelegenheit hatten, Erfah⸗ rungen in dem Aufziehen derartig großer Veranſtaltungen zu machen. Der gute Wille, Fleiß und liebenswürdige Be⸗ reitſchaft ſind da. Vielleicht wird man ſchon in den nächſten Tagen weniger über mäßige Tenniskampfrichter, über Mängel im Preſſe⸗ und Poſtdienſt zu klagen haben. Ein wenig naiv iſt es auch, während eines großen Fußballſpieles den Lautſprecher irgendwelche Bekanntmachungen über den Platz tönen zu laſſen. Ebenſo wird auch bekanntlich zuwet⸗ len Muſtk als ſtörend empfunden. Bernhard Gnegel. PFPPPCCCCCCCCCCCCCCCCTCTCTCTCVCTCUCUCUVDPVCVDCDCDbDVDVDVCVDPVPVPFTVTVTPTVTVTVTGTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVDVDPDPÿᷣ!!! ̃ĩ’—»̃⁵˙ V. ˙. Saiſon-Eröffnungsſpiel FG. 1914 Oppau— VfL. Neckarau 024(:1) Es iſt eigentümlich, daß geſtern, nachdem im ſpieloffe⸗ nen Juni eine ſübtropiſche Temperatur geherrſcht hatte, in dem mit Spielverbot bedachten Jult aber das Wetter kalt und unſommerlich geweſen war, daß ausgerechnet am erſten Tage der neuen Saiſon eine ſtrahlende Sonne vom tiefblauen Himmel ungeheure Wärme verbreitete, ſo ge⸗ wiſſermaßen den Einrichtungen der Behörde ein Schnipp⸗ chen ſchlagend. Aber dos Niveau des Freitagſpieles paßte ſich auch den näheren Umſtänden an. Die 1200 Zuſchauer, die das Werbeſpiel auf dem liebenswürdig gelegenen Oppauer Platz angelockt hatte, bekamen nicht den beſten Ein⸗ druck von den Leiſtungen der 22 Akteure. Es war typiſcher Sommerfußball, den man zu ſehen bekam. Mitunter ganz anſprechende Feinheiten, aber zum Großteil merkte man doch das lange Pauſteren bei gonz elementaren taktiſchen Sachen, wie z. B. Abdecken uſw. Es iſt dringend zu emp⸗ fehlen, bis zu den Verbandsſpielen dieſe Mängel noch zu beheben, um friſch gewappnet iw den Kampf zu gehen. Auf jeden Fall darf man ſich keine Illuſionen machen, in dem Bewußtfein, Oppan geſchlagen zu haben!— Die Leute von der Altriper Führe traten ohne Striehl und Kreck an. Dafür gab Größle ſein Debüt. Er entledigte ſich ſeiner Alifgabe zufriedenſtellend und erwies ſich genau wie bei Sandhofen als der geniale Zerſtörer und kluge Aufbauer, wie wir ihn von früheren Spielen her kennen. Was an⸗ genehm auffiel, war, daß er als einziger richtig Platz hielt und nicht wie Feth und Wilbs in der Luft bing. Er ſetzte den rechten Oppauer Flügel ſchachmatt. Seine beiden Ne⸗ benleute gefielen bis auf die eben gerügten Spieler. Sehr gut und ſicher war die Standord⸗ Verteidigung Broſe⸗Dern. Auch Brucker im Tor konnte gefallen. Der Sturm ſpielte in der erſten Halbzeit zu zerriſſen und zu wenig einheit⸗ lich. Anſtatt raumgreifendes geſtaffeltes Flügelſpiel zu treiben, begnügte man ſich mit kleinen Kombinationszügen. Nach der Pauſe wurde flott kombiniert und auch ſchön geſchoſſen. Zu berückſichtigen iſt, daß Neckarau von der 15. bis zur 75. Minute mit 10 Mann ſpielen mußte.(Gaſt 2 würde verletzt.)— Oppau ſpielte ſehr eifrig, aber auch mit⸗ unter etwos zu rohuſt. Auf Grund der Choncen und des Eifers hätten ſie das Ehrentor verdient gehabt. Allerdings fehlt der Mannſchaft neben ausgeprägtem Konditionstrai⸗ ning ein regelrechtes Syſtem. Man muß unbedingt zu vermeiden ſuchen, daß Läuferreihe, Verteidigung und Sturm auf einem Fleck kleben. Dann war es auch hei der glänzenden, ſchlögſicheren Neckarauer Verteidſ tung ein Unding, hoch in die Breite zu kombinieren, anſtatt flach auf Durchbruch zu ſpielen. Durch dieſe Ueberkombination würde manche ſchöne und ausſichts reiche Chance verdorben. Außerdem vermißte man mitunter in der Verteidigung Geiſtesgegenwart. Das 2. und 4. Tor wäre ſo zu verßftten geweſen. Hervorzuheben ſind der linke Verteidiger, Mittel, läufer und die linke Sturmſeite.— Das Spiel iſt zu Anfang ziemlich ausgeglichen. Beider⸗ ſeits bieten ſich ſchöne Torchancen. In der 19. Minute kann Benner nach Kombinatſon mit Orth das Führungs⸗ tor erzielen. Oppaus Mitktelſtürmer und Rechtsaußen ver⸗ ſchleßen in ausſichts reicher Stellung. Einen Strafſtoß und einen Flachſchuß Zeilfelders hält Oppaus Tormann ſicher. Oppaus Strafſtöße ſchaffen witunter gefährliche Situatlo⸗ nen. Ueberhaupt iſt jetzt eine leichte Ueberlegenheit Op⸗ paus feſtzuſtellen. Ein ausſichtsreicher Angriff Neckaraus wird durch Abſeits Zeilfelders unterbunden. Dann Paufe. drängt Oppau gleich wieder. Der erſte Angriff endet im Aus. Laugſam ſpielt ſich fetzt eine Ueber⸗ legenheit Neckaraus heraus. In der 8. Minute erzielt dann Benner durch leichten Roller auf Vorlage Otts das haltbare 2. Tor. 5 Minuten ſpäter fällt auf Vorlage von rechts das 3. Tor. Oppau iſt jetzt leicht überlegen, doch Brucker iſt auf der Hut. 12 Minuten vor Schluß nützt Zeilfelder ein Mißverſtändnis in der Oppauer Verteidi⸗ gung zum letzten Erfolg aus. Schiedsrichter Häckel⸗Neu⸗ hofen pfiff gut, wenn auch ein wenig zu langſam. J. H. Der Europa-Munoflug Carberry⸗Kauada auf dem zweiten Platz In der vorläufigen Wertung des internationalen Europa⸗Rundflugs iſt eine weſentliche Aenderung einge⸗ treten. Die an zweiter und dritter Stelle geführten Deut⸗ ſchen poß und Morzik mußten einen Platz tiefer rücken, da der Kanadier Carberry bei der Punktberechnung um fünf Punkte zu kurz gekommen war und nunmehr auf die zweite Stelle vorrückte. Die Spitze ſieht alſo fetzt wie folgt aus: 1. Cap. Broard 270., 2. Carberry 268., 3. Poß 264 P. 4. Morzik 253 P. 177 Für die Techniſchen Prüfungen ſind der 1. und 3. Auguſt für die Prüfung der Auf⸗ und Abrüſtbarkeit der Flugzeuge vorgeſehen, desgleichen für die Prüfung der Anlaß⸗Vorrichtungen und der techniſchen Eigenſchaften tns⸗ geſamt. Am Sonntag findet dann die auch für das Publi⸗ kum ſehr intereſſante Brennſtoffverbrauchs⸗Prütfung in Staaken ſtatt. Am 4. Auguſt folgt mit der Start⸗ und Landeprüfung wohl der ſchwierigſte Teil dieſes zweiten Wettbewerbs. Franzöſiſche Trauerfeier für Offermann In Lyon fand am Mittwoch nachmittag eine würdige Trauerfeier im Beiſein des deutſchen Konſuls und der deutſchen Kolonie für die beiden deutſchen Europaflieger rich Offermann und ſeinen Begleiter Erich Jer⸗ zemböfki ſtatt, die bekanntlich dort abgeſtürzt waren. Ebenſo waren bie franzöſiſchen Behörden vertreten. Flug⸗ geuge des dortigen Flug⸗Verbandes erwieſen ihren toten Kameraden den letzten Gruß aus der Luft. Im Anſchluß an die Feier fand die Ueberführung der Leichen in die Heimat ſtatt. Die Beiſetzung des Ingenieurs Erich Offermann erfolgt am Samstag auf dem Wald⸗Friedhof an der Heerſtraße in Berlin in der Nähe des Deutſchen Stadions, wo bereits ſchon mehrere bekannte frühere Fliegeroffiziere ihre letzte Ruheſtätte gefunden haben. Jerzembſkis Beiſetzung erfolgt in ſeiner oſtpreußiſchen Heimat. Die Mheinſtaffel von Breiſach bis Mannheim zum 15. Bad. Landesturnen Nach deu örtlichen Auftaktsveranſtaltungen der Mann⸗ heimer Turnerſchaft am vergangenen Sonntag ſind es nun am kommenden die Schwimmer der badiſchen Turnerſchaft die durch eine groß angelegte Rheinſtaffel von Breiſach bis Mannheim mit einer weiteren einleitenden Veranſtaltung aufwarten. Dieſe Rheinſtaffel kommt in 7 Streckenab⸗ ſchultten zur Durchführung. Am Samstag nachmittag um 9 Uhr geht der Start in Bveiſach vor ſich. Der erſte Ab⸗ ſchuitb hat nach 44 Km. in Ottenheim ſein Ende, wo die Sdaffel gegen 67 Uhr eintreffen ſoll. Dieſelbe wind ars gleichen Tage noch 22 Km. weitergeführt bis Kehl mit An bunft um 87 Uhr abends. Schon früh am Sonntag vormittag um 4% Uhr ſetzeg die Schwimmer ihre Fahrt von Kehl aus fort. In Greßs fern, 8 Km. von Kehl entfernt, werden die Staffelſchwim⸗ mer gegen 7 Uhr erwartet. Dann geht es 15 Km. weiter bis Wintersdorf, hier iſt die Ankunft um 84 Uhr vorge⸗ ſehen. Von Wintersdorf aus ſind es bis Maxau 26 Km., welche Stelle man um 11 Uhr zu erreichen hofft. 22 Km. weiter iſt die Mannheimer Turnerſchaft bereit, um 172 Uhr nachmittags die Staffel von Germersheim aus zu übernehmen. Die letzte Strecke führt dann nochmals über 98 Km. bis Mannheim, wo die große Rheinſtaffel zum Landesturnen um 0% Uhr abends unterhalb der Rhein⸗ brücke auf der Höhe des Verbindungskanals von der Turn⸗ feſtleitung empfangen und begrüßt wird. Es wäre nur zu wünſchen, wenn nach den umfangreichen Vorarbeiten, auch die Witterung mit dazu beitragen würde, daß der Staffel ein guter Verlauf geſichert wird. Auf der Strecke werden die Staffelſchwimmer durch die Turner und Turnerinnen in den Faltbooten begleitet. Auch für genügende Sicherung iſt oͤurch eine weitere offizielle Bootsbegleitung Sorge und Rechnung getragen. Gr. Motorraorennen in Mannheim Meldeſchluß für die Grasbahnrennen auf den Reunwieſen Das am 3. Auguſt ſtattzindende Gruasbahnrennen auf der Pferderennbahn in Mannheim, das vom Motorfahrer⸗Cluß Mannheim(D. M..) veranſtaltet wird, verſpricht erſt⸗ kloſſige Kämpfe. Das Meldeergebnis war ſo ſtark, daß über 60 Fahrer abgewieſen werden mußten ung ungefähr 150 Fahrer ſtarten werden. Ganz promt⸗ nente Berufsfahrer und Herrenfahrer haben ihr Erſcheinen zugeſagt, ſo daß mit einer äußerſt ſcharfen Konkurrenz zu kehnen iſt. Die Länge der Bahn beträgt 1700 Meter und iſt von etner ſehr guten Beſchaffenheit. Die Kurven ſind ſehr lang gehalten und nicht überhöht. In den 8 ſtattfindenden Rennen werden Maſchtnen von 250 bis 1200 cem. In alt miteinonder kämpfen. Im erſten Rennen für Maſchinen bis 2 Herkrenfahrer werden zu den 6 Runden 1 ann ſtarten, u a. Fr. Guinond⸗⸗Piorzheim(Donss.), Erich Bertram, ber große Dirt⸗Drack Spezialiſt, auf ſeiner Bertram⸗Mo. Das zweite Rennen, 6 Runden für Ltzenzfahre com,, weiſt eine ganz hochwertige Beſetzung auf. Inter den 11 ſtortenden Fahrern ſind Gg. Vieth,(D⸗Re 5, 38 cem., Spezialaſchenbahnmaſchine), Arth. Geiß⸗ Rien bo; (Don., 248 cem.), Hch. Jrion⸗Karlsruhe(Das, cem., durch ſeine letztfſährigen Erfolge in Mannheim be⸗ kannt), Erwin Gehrung, Fabrikfahrer, auf U. T. 2 9 Lokalmotador Franz Islinger auf Herkules und die beiden bekannten Münchner Gmelch und en beide auf Da W. 248 cem, beſonders hervorzuhe! Drittes Reunen, 6 Runden für Ausweisfahrer, nen bis 350 cem. Unter den 20 Teilnehmern ragen d. Joachim, Mhm.(AS. 345 cem.), Fr. Guinand⸗ (Dat. 175 cem.), Bertram auf Bertram 248 cem, 10 dieſem Rennen ein gewichtiges Wort mitſpre und Karl Kempner⸗Monnheim(Raleigh 248 cen Im vierten Rennen beteiligen ſich 29 Fahrer, J 7 Runden werden viele Herrenfahrer guf Ma 500 cem. miteinander kämpfen. Das fünfte Rennen dürfte das Haupttreffen eller Matadoren des Tages ſein.(Bis 500 cem, 7 Lizenzfohrer, 28 Fahrer.) Prybylski, Berlin⸗ „nur er Rad, 496 cem., Spezialaſchenbahnmaſchine), Beh rung, Is linger, v. Retz⸗Heilbronn mit K n die vier Münchner Bahnſpezialiſten Gmelch, B übe ler und Beckenbach ſind die prominenteſten llen Für Maſchinen aller Stärken über 8 Run Aus⸗ weisfahrer iſt dos ſechſte Rennen. Alb. Rieſengcker⸗Mann⸗ heim auf Harley⸗Dapidſon 1200 cem, Bertram, Berlin⸗ Neukölln auf Motoſacoche 500 cem. und Kemptner auf Ra⸗ leigh 848 cem. werden unter den 26 Fahrern eine ſtarke Konkurrenz bieten. Zum 7. Start ſind 1 Bewerber geweldet. Maſchinen bis, 1000 cem, 8 Runden für Lizenzfahrer, 21 Starter, Zu den nennenswerteſten Favoriten dieſes Rennens wären Gg. Vieth⸗Mainz, D⸗Rad, 248; Walter Glöckler⸗Frankfükt a. M. auf Norton 490; Arth. Geiß⸗Pforzheim, De., 248; Hch. Jrion, De., 248; Erwin Gehrung⸗Stuttgart, UT, 348; Frz. Is linger auf Horex 500; A. Seemüller⸗Mann⸗ heim, Douglas, 408; und die vier Münchener Gmelch, DK., 250; Brand, Rudge Wittw., 499; Winkler, Da.; 250 und Bückenbach auf Baierland, 409 cem, zu zählen. Im letzten Reunen für Maſchinen wit Beiwagen jeder Stärke bis zu 1200 cem für Ausweisfahrer dürfte Gg. Lohn mit ſeiner Imperia 709 cem mit ſchwenkbarem Seitenwagen und Ad. Bröermann Mannheim auf AJS. 998 com ſehr gute Ausſichten hahen. Unter den 10 Startern wären noch Alb. Rieſenacker⸗Mannheim, Harley⸗ Davidſon 1200; Herm. Keim ⸗ Mannheim Harley⸗David⸗ on 1200; Karl Kemptner⸗Mannheim, BSA. 480, Steinhart⸗ annheim auf Ernſt Mag 999 und Franz Elzemann⸗Lauda (N I) auf Elfa 499 cem zu nennen. Als Schlußattraktion werden die beſten Fahrer gegen ein Leichtflugzeug ſtarten. Das Flugzeug wird in 20 Me⸗ ter Höhe 5 Runden über den beſten Maſchinen fliegen. e Deren Monat Auguſt Waſſerſtandsbeobachtungen 1 Rhein Begel] 2880, 81. 1. 2.] Necar-Begel 80.61 1 J 2 Hafel T7107 08185 N Schufterinſe! 2,89 3 062,84.72.0 Manphelm 5,035.46 5, 385.29 ehl.90 4 404.20.99.88 Fa e 9860 0 980 95 0.19 8176.42 8,30. ingen.550,38.800, Naunbein 37.87.54 5,85 5 Hellsronn.80520.24125 Kaub.48036843.4 80.75 0 Köln 9,20.,4503.86 8,35 3,51 Waſſerwärme 0 a Chef es Rheins 17% O. efredakteur, Kur! Fiſcher erantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton i. V. Kurt tſcher Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige k. B. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim. N 1.—6: Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctporto 1. bis 3. Auguſt verboten. Nach Wiederanſpie Sie lasen es am Himmel] O marschiert. O findet taglich freudigere Aufnahme. O das von Millionen Frauen ersehnte wundervolle Geschirrabwasch⸗, Spül⸗ und Reinigungsmittel. Seine Hersteller sind die Persilwerke. Ist es nötig, mehr zu seiner Empfehlung zu sagen! Samstag, 2. August 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung Gelreidemürkte weiferhin unter Witterungs-Einfluß Reichlicheres Augebot von neuem Weizen und Roggen/ Stark abweichende Qualitäten der neuen Braugerſte und mangelnder Geſamtüberblick/ Der Handel erwartet die Wiederbewilli⸗ gung von Hafereinfuhrſcheinen/ Verlängertes Hopfeneinkaufsgeſchäft als Folge des Provenienz⸗Geſetzes Mannheim, 1. Aug. Der Markt für Aus lands w etizen war luſt⸗ los, obwohl aus den Verein igten Staaten berichtet wurde, daß Hitze und Trockenheit im Nord⸗ weſten Schaden verurſacht haben, ſodaß die bisherige Schätzungsziffer vorausſichtlich reduziert werden müſſe. Dagegen war das Wetter für das Einbringen und den Druſch des Winterweizens günſtig und die Anlieferungen darin ſind jetzt ſehr bedeutend. Von Europa zeigte ſich gebeſſerte Nachfrage, was auf die für die Ernte ungünſtige Witterung in dieſem Erdteil zurückgeführt wird. Aus Frankreich lauteten die Erntenachrichten auch in dieſer Woche wieder ſehr unbefriedigend. In den Vereinigten Staaten iſt man jetzt ſchon überzeugt, daß der euro⸗ päiſche Bedarf dieſes Jahr größer ſein wird als letztes Jahr und daß man R uß land als Weizen⸗ lieferant nur als einen unſicheren Faktor in die Be⸗ darfsrechnung einſtellen kann. Unter dieſen Um⸗ ſtänden dürfte die weitere Preisgeſtaltung in der Hauptſache von der kauadiſ chen Ernte abhängen, von woher die Nachrichten bisher recht wider⸗ ſprechend waren, ſodaß man ebenſogut 350 wie 450 Millionen Buſhels als Ernteerträgnis ſchätzt. Somit bleibt das Wetter der ausſchlaggebende Faktor, wo⸗ bei zu berückſichtigen iſt, daß die kanadiſche Ernte um dieſe Jahreszeit noch großen Gefahren ausgeſetzt iſt. In Argentinien machen die neuen Saaten nach einem amtlichen Bericht ſehr gute Fortſchritte, doch ſoll der Weizen neuer Ernte zumeiſt von geringerer Qualität als im Vorjahr ſein, in dem er bekanntlich bereits hinter den Qualitäten des vorausgegangenen Jahres zurückblieb. Trotz der um.80—1/ ermäßig⸗ ten Offerten für die 100 Klgr. vollzogen ſich Umſätze in Ueberſee⸗Weizen bei uns nur in ganz kleinem Umſang, während in England in dieſer Woche größere Abſchlüſſe erfolgten. Verlangt wurden für die 100 Kilgr. Manitoba, Pacific I. ſchwimmend,.65, II, desgl.,.45, Manitoba, Atlantie, J, ſchwimmend, .90, Juli, erſte Hälfte Auguſt⸗Abladung.85, desgl., II,.75, V, in dieſer Woche in Rotterdam, 8,80, Hard Winter,, ſtark, ladend/ geladen, 9,209.25, Aug.⸗Ver⸗ ladung.22, Hard Winter, II, Golf, ſchwimmend, 9,125, Amber Durum II, Auguſt,.55, III, Auguſt .99 hfl., eif Rotterdam Antwerpen. Das Geſchäft in Inlandweizen nahm wieder einen ruhigen Verlauf, da vom Mehlmarkt her kei⸗ nerlet Anregungen ausgingen. Neuer Weizen aus der Gegend von Würzburg wurde nach Mu⸗ ſter zu 28,50 J, Parität Mannheim, Kaſſa gegen Do⸗ kumente, zu ſofortiger Schiffsverladung angeboten Von der Vorderpfalz lagen bemuſterte Ange⸗ bote zu 28 /, Parität Mannheim, vor. Weizen von der Wetterau, 75/76 Kg., wurde zu 28 4 franko Mannheim/ Worms gekauft. Für mitteldeut⸗ ſchen Weizen, 76/77 Kg., verlangte man per Aug.⸗ Lieferung 27,50, Aug.⸗September⸗Lieferung 27,20 /, Parität Mannheim, Kaſſa bei Ankunft. Auf dieſer Baſis kamen auch mehrfach Abſchlüſſe zuſtande. Rheiniſcher Weizen zu prompter Verladung war zu 27,75, eif Mannheim, jedoch ohne Gewichts⸗ garantie, am Markte; für nie der bayeriſchen Weizen aus der Dachauer Gegend wurden 26,75% ab Station,— ca. 29,50 4 frei Mannheim, gefordert. Angebote in neuem Roggen traten etwas ſtärker hervor, insbeſondere in Ware zu prompter Lieferung, wofür aus der Pfalz und Franken beſſere Muſter vorgelegt wurden. Die Forderungen dafür beliefen ſich auf 17.50—18/ je nach Qualität, Parität Mannheim Ludwigshafen/ Worms, während für guten Roggen alter Ernte 18.5019, franko Mannheim, gefordert wurden. Cif Niederrhein wur⸗ den zu etwa 18,75„ je 100 Klgr. gehandelt. Durch die Bekanntgabe der Vermahlungsquote für Auguſt wurde das Mehlgeſchäft in keiner Weiſe angeregt. Bei Weizenmehl ſind die Mühlen von der ſchlechten Verſorgung des Konſums überzeugt, doch zeigt ſich keinerlei Neigung, bei den im Wochenverlauf zweimal um je 25 Pfg. pro 100 Kg. ermäßigten Preiſen, Verſorgungskäufe vorzu⸗ nehmen. Auch für Herbſtlieferungen wurden keine größeren Abſchlüſſe erzielt, obwohl gegenüber der Effektivware eine ziemliche Preisſpanne beſteht. In norddeutſchem Mehl aus Roggen neuer Ernte, 60 und 65 v. H. Ausmahlung, vollzogen ſich im Wochen⸗ verlauf größere Abſchlüſſe auf der Preisgrundlage von 27.50 26.50, Sept.⸗Dez.⸗Lieferung, Parität Mannheim. Für ſfüddeutſches Roggenmehl wurde der Preis um 25 Pfg. je 100 Klgr. auf jetzt 27.5029, 70/60prozentige Ausmahlung, ermüßigt. Nachfrage beſtand für Roggenauszugsmehle, in denen nennenswertes Angebote nicht auftrat. An der Mannheimer Produktenbörſe wurden aus den Produktionsgebieten der Pfalz und Rheinheſſens zahlreiche Muſter neuer Braugerſte vorgelegt, die wiederum weit voneinander abweichende Beſchaf⸗ ſenheit aufwieſen, doch waren darunter auch mehrfach Proben von guter Brauqualität. Das Geſchäft ge⸗ ſtaltet ſich unter dieſen Umſtänden ſehr ſchwierig, weshalb ſich namentlich der legitime Handel immer noch große Zurückhaltung auferlegt, bis ein beſſerer Geſamtüberblick möglich iſt. Von einer Preisent⸗ wicklung kann noch nicht geſprochen werden, weil die Forderungen, der abweichenden Beſchaffenheit ent⸗ ſprechend, bis zu 6 4 je 100 Klgr., auseinandergehen. Man hat es auch mit dem Einkauf nicht eilig, denn die Brauereien und Mälzereien erklären, noch bis zu Ende des laufenden Jahres verſorgt zu ſein. In Böhmen und der Slowakei iſt die diesjährige Gerſtenernte, nach Muſtern von dort, ſehr gut ge⸗ raten; die Ernte der nordſſchen Gerſten wird erſt noch fällig. Infolge Verſagens der neuen Hafererute in großen Teilen Süddeutſchlands, Mittel⸗ und Nord⸗ deutſchlands, fand dieſer Artikel in der letzten Woche beim Handel größere Beachtung, während die Ver⸗ käufer angeſichts der ungünſtigen Witterung Zurück⸗ haltung an den Tag legen. Eine Preisänderung iſt jedoch gegenüber der Vorwoche noch nicht eingetreten. Sobald wieder Einfuhrſcheine bewilligt werden, dürfte ſich nach Anſicht des Handels größeres Ge⸗ ſchäft entwickeln und der inländiſche Markt von dem Ueberſchuß entlaſtet werden, der ſich infolge der Ver⸗ ringerung des deutſchen Pferdebeſtandes und des dadurch verminderten Konſums als. Folge der fort⸗ ſchreitenden Kraftwagenverwendung ergibt. Am Futtermittelmarkt lagen Kleien flauer als in der Vorwoche, obwohl der Anfall bei den hieſigen Mühlen infolge teilweiſer Stillegung und teilweiſer Einſchränkung der Betriebe klein iſt. Andere Futtermittel hatten ſtillen aber verhältnis⸗ mäßig ſtetigen Markt. Die Landwirte ſind gegenwär⸗ tig mit den Ernearbeiten beſchäftigt, ſodaß nur für den dringenſten Bedarf gekauft wird. Sobald die Ernte eingebracht iſt, rechnet man, je nach deren Ausfall, wieder mit einer ſtärkeren Nachfrage. Etni⸗ ger Begehr erhielt ſich für Biertreber, weil durch den infolge der kühlen und naſſen Witterung verminder⸗ ten Bierausſtoß der Brauereien das Angebot darin kleiner zu werden beginnt. Verlangt wurden für die 100 Kg.: Kleie, feine, 7,25—7,50, grobe 8,25 bis 8,50, Weizennachmehl 14,00—17,00, Weizenfuttermehl 9,50—10,50, Biertreber 10,25—14,75, Trockenſchnitzel ab Fabrik 7,75, Soyaſchrot 14,25—14,75, Rapskuchen u. Palmkuchen 10,00 und Erdnußkuchen 14,00—14,25. In Hopfen letzter Ernte ſtagniert das Geſchäft, da man auf den Ausfall der neuen Ernte wartet. Die Frühhopfenernte dürfte im Tettnanger Bezirk und in Unterbaden in etwa acht Tagen beginnen. Wie ſich das Geſchäft unter dem Einfluß des jetzt erſtmals wirkſam werdenden Hopfenprovenienz⸗Geſetzes ent⸗ wickeln wird, läßt ſich heute noch nicht beurteilen. So viel ſcheint aber ſchon feſtzuſtehen, daß ſich das Ein⸗ kaufsgeſchäft länger hinauszögern dürfte und daß nicht nur mit einem verkleinerten Anbau, ſondern auch mit einem mengenmäßig geringeren Ausfall der Hopfenernte zu rechnen ſein wird. Georg Haller. Die Vörſenwoche Schwach gewordene Aktienpakete belaſten den Markt Die Baiſſeſtimmung an den deutſchen Börſen hat immer noch kein Ende gefunden. Zwar ſchien es ſo, als ob im Ultimo eine Beruhigung Platz greifen ſollte, jedoch ſetzten bald wieder neue Verkaufswellen ein, die das Kursgebäude von neuem aufwühlten. Die verhältnismäßig reibungsloſe Ueberwindung des Zahltages gab der Spekulation vorübergehend etwas Mut, jedoch wurde die Unternehmungsluſt ſehr bald wieder durch Exekutionen erſtickt, die für ſchwach gewordene Poſitionen erforderlich wurden. Man darf ſich keiner Täuſchung darüber hingeben, daß die Ueberwindung des Zahltages nur möglich war mit der ſtillſchweigenden Duldung manchen Zahlungsverzuges. Diesmal ſind es die„Großen“, die gefaßt wurden, und ihre Konten laſſen ſich nicht von heute auf morgen abwickeln. Es wird daher noch einiger Zeit bedürfen, bis der Druck von den Börſen verſchwindet. Es wäre müßig, alle jene Mo⸗ mente aufzuzählen, die für die Kursverwüſtungen ins Feld geführt werden können. Mit Vernunftsgründen iſt der Aktienflucht nicht beizukommen. Man muß die See aus⸗ toben laſſen, bis ſich die Wellen ſelbſt überſchlagen. Allem Anſchein nach beſchränkt ſich die deutſche Bankwelt gegen⸗ wärtig darauf, das Schlimmſte zu verhſtten und wartet ab, oh nicht doch eines Tages wieder ruhige Ueberlegungen in ihre Rechte treten. Der heutige Kursſtand trägt bereits ſtärkeren Divi⸗ dendenherabſetzungen deutlich Rechnung Allerdings weiß kein Menſch, was die Baiſſe, die übrigens internationaler Natur iſt, noch auf die Verluſtliſte ſetzt. Der Schwerpunkt des“ Geſchäftes ruhte in den letzten Tagen auf den Staudardwerlen der deulſchen Börſen. Neben Siemens wurden namentlich Salzdetfurth und Darmſtädter Bank in die Abwärtsbewegung hineingeriſſen. Anſcheinend handelt es ſich dabei um unfreiwillige Ver⸗ küufe für eine mittlere Bankfirma, der man ſehr gute Be⸗ ziehungen zu den Spitzen der Bankwelt nachſagte, und die für etwa 5 Mill. Engagements für ſich und ihre Freunde unterhielt. Sonſt fielen die Aktien unſerer führenden Großbanken durch beſondere Schwäche auf. Die Speku⸗ lation ſtellt ſchon jetzt Betrachtungen darüber an, in wel⸗ chem Ausmaß unſere Banken ihre Ausſchüttung für 1930 herabſetzen werden, ohne zu berückſichtigen, daß bis zur Dividendenerklärung noch etwa 9 Monate vergehen. Ein ſcharfer Baiſſeangriff richtete ſich gegen die Aktien des Barmer Bankvereins. Die Verkäufer wieſen darauf hin, daß das Inſtitut in ſeiner Monatsbilanz per Juni beſon⸗ ders große Giralverpflichtungen aufzuweiſen hatte und hie rin erblickt man ein gewiſſes Riſiko. Bei den Elektro⸗ papieren verſtimmte die Haltung der Siemensverwaltung in der Angeſtelltenfrage. Etwas beſſer behauptet waren die Stromlieferungsgeſellſchaften, wie Thüringer Gas, Deſſauer Gas und Schleſiſche Elektrizität und Gas. Verhältnis⸗ mäßig widerſtandsfähig erwieſen ſich auch J. G. Farben, für die im Zuſammenhang mit der internationalen Stick⸗ ſtoffverſtändigung ausländiſches Kaufintereſſe zutage trat. Die Umſätze in den Kunſtſeidenwerten ſind klein geworden. Die Beſſerung, die ſich im Kunſtſeidengewerbe anzubahnen ſcheint, bot den Kurſen eine Stütze, bis geſtern wieder ein⸗ mal. wie ſo oft, plötzlicher Abgabendruck der holländiſchen Spekulation einſetzte und den geſamten Wochenſchluß ver⸗ nichtete. Die örtlichen Bierſteuererhöhungen laſteten auf den Aktien des Bier⸗Spritkonzerns(Schultheiß⸗Oſtwerke). Die Mattigkeit der Kanada⸗Zertifikate wurde mit dem Wahlſieg der konſervativen Partei begründet, die weniger ſreigabefreundlich ſein ſoll. Am Einheitsmarkt herrſchte Verkaufsdruck. Am Rentenmarkt kam beträchtliches Material heraus, das bei nur unweſentlich ſchwächeren Kurſen größtenteils Aufnahme bei den Emmiſſionsinſtituten fand. Die Alt⸗ beſitzanleihe des Reiches wurde von der Reichsbank ge⸗ ſtützt, die Neubeſitzanleihe profitierte vorübergehend von Deckungen. Von ausländiſchen Renten zogen Mexikaner auf die Newyorker Regelung dus Hauptintereſſe auf ſich, ſie konnten mehrprozentige Kursbeſſerungen durchſetzen, wenn ſich auch die Spitzenkurſe nicht voll aufrecht erhalten ließen. Feſt lagen Macedonier auf die konzfliantere Haltung der griechiſchen Regierung gegenüber den franzöſiſchen Anleihe⸗ glünbigern. Die Hirſch⸗Scheuer Neugründung Ein Konſortium unter der Führung des Bankhauſes Hardy u. Co. Gmbß., Berlin, hat geſtern die Getreidever⸗ verwertungs⸗AcJ. mit einem voll eingezahlten Aktienkapi⸗ tal von 2 Mill.„ gegründet. Der Sitz der Geſellſchaft iſt Berlin, Zweigniederlaſſung Frankfurt a. M. Zweck der Geſellſchaft iſt die Verwertung und die Veredelung von Braugerſte und Saaten, ſowie aller jonſtigen Getreidearten. Den Vorſtaud bilden die Herren Richard Scheuer ⸗ Berlin, Fritz Hirſch⸗Frankfurt a.., Dr. jur. Alfred Hirſch⸗Frankfurt a.., Guſtav Mayer ⸗Wiesbaden, Dem AR. der Geſellſchoft gehören an die Herren Kark Scheuer Berlin als Vorſitzender, Richard Pohl Berlin (Hardy u. Co. Gmbß.), Louis Hirſch⸗Frankfurt a. M. als Stellvertreter, Alfred Blinzig Berlin, Kom.⸗Rat Moritz Bayerthal Krefeld, RA. Dr. Karl Frank ⸗ Berlin, Moritz Hirſch⸗Worms, Handelsgerichtsrat Max Lor ch⸗Frankfurt a. M. und Jacob Scheu e r⸗Wieshaden. In dem neuen Unternehmen ſind mit Wirkung vom 1. Aug. ds. Js. ab die Geſchäftsbetriebe der Firmen S. Hirſch, Worms, S. Hirſch, Saatengroßhandlung, Frauk⸗ furt a.., S. Hirſch, Gerſte AG. Frankfurt a. M. und. Mayer m. Söhne Gmböcß., Saatengroßhandlung, Wiesbaden, ſowie der dieſen Firmen angeſchloſſenen Geſellſchaften im In⸗ und Auslande vereinigt. * Franz Rapſch, Optiſche Fabriken., Rathenow. Der Fabrikationserlös ſtellte ſich im Geſchäftsjahr 1929 auf 105g 406(1 277 870) 4. Demgegenüber beliefen ſich Hand⸗ lungsunkoſten auf 688 128(572 484) 4, Betriebsunkoſten auf 430 222(158 999), Steuern auf 88 911 44018) und Abſchreibungen auf 32 195(71 160) 4. In Vorjahr aus⸗ gewieſene 432 962, für Löhne werden 1 nicht beſon⸗ ders angegeben. Unter Berückſichttgung des Gewinnvor⸗ trags von 12 498/ ergibt ſich 1929 ein Verluſt von 143 547 4. Die Bilanz verzeichnet Grundſtücke und Ge⸗ bäude mit 450 409(349 005)„, Maſchinen, Werkzeuge und Inventar mit 127 000(98 000) /, Außenſtände mit 762 507 (648 408)/ und Fabrikationsbeſtände mit 832 208(802 593) Mark; andererſeits ſtehen neben dem von 750 000/ auf 1250 000% erhöhten Aktienkapital und unverändert 850 000 Mark für konſolidierte Anleihen und Hypoheken Lieferan⸗ tenſchulden mit 202 030(306 496)% zu Buch. Aus dem Aufſichtsrat iſt Dr. Richard Koch(Berlin) ausgeſchieden. * Auwachſen der amerikaniſchen Konkurſe am erſten Halbjahr 1930. Während des erſten Holbjohres 1990 belief ſich die Zahl der Konkurſe in den Vereinigten Staaten auf 13 771 mit Paſſiven von insgeſamt 337 089 083 Dollar gegen 12 172 mit einem Geſamtpaſſivum von 292 126 936 Dollar in der entſprechenden Zeit des Vorjahres. Vor — ͤ———ññññññ ̃ OA— Starkes Zurüekblelben der Fahrrad-RAusfuhr ö NHalbiührüiche Ausfuhr in tausend Stück 1 e inn F 33 n 5 e Fe 1 DEI err 528 2 182 20 2 2 allem hat der Juni ein ſtarkes Anſteigen der Konkurſe aufzuweiſen. Die Ziffer ſteht hier nur hinter den Jahren 1907 und 1924 zurück. In Ohio, Florida und im Staat von Newyork haben auch eine Reihe Bankinſtitute ihre Zah⸗ lungen eingeſtellt. Da das Konkursverfahren in den Ver⸗ einigten Staaten für den Gläubiger ſehr ungünſtig iſt, eben dieſe Zahlen nur einen kleinen Teil der wirklichen Zablenſchwierigkeiten wieder. Mittag-Ausgabe Nr. 352 Konjunktur und Preisrevolution Frankreichs gefährliche Goldhäufung Nach dem Auguſt⸗Wirtſchaftsbericht der Commerz⸗ und Privatbank hat die Lage am Weltmarkt im Verlauf des Juli noch eher eine weitere Erleichterung erfahren. Der deutſche Geldmarkt insbeſondere iſt durch den in letzter Zeit zu beobachtenden ſtärkeren Devi⸗ ſenbedarf, der ſich hauptſächlich durch die fälligen Repa⸗ rationszahlungen erklären dürfte, kaum berührt worden. Trotzdem die Aktivität der B. J. Z. an den internationalen Geldmärkten im Steigen iſt, gelang es ihr naturgemäß nicht, der ſtändigen weiteren Goldanhäufung in Frankreich entgegenzuwirken. Der Gold⸗ und Devi⸗ ſenbeſtand der Bank von Frankreich erreicht gegenwärtig die Höhe von mehr als 70 Milliarden Franken. Dieſe Goldakkumulierung ſtellt zweifellos eine erhebliche internationale Gefahr dar, da ſie die durch ſtändige Goldabzüge bedrohten Länder zu Gegenmaßnahmen, wie Diskonterhöhungen und ſtraffere Kreditpolitik führen dürfte. Die Preis revolution an den internationalen Warenmärkten hat weitere Fortſchritte erfahren. Ein Fallen der Preiſe iſt ſowohl für Kupfer, Blei, Zink, Zinn und Silber, wie auch für Baumwolle, Jute, Seide, ferner für Zucker, Kaffee und Kautſchuk zu ver⸗ zeichnen. Nur der Wollmarkt wies eine teilwetſe Preis⸗ beſſerung auf. In der Eiſenwirtſchaft ergab ſich eine Preisſenkung um 15 v. H. Auf dem Baumarkt, der Metall⸗ und Eiſeninduſtrie und ſelbſt der Elektrizi⸗ tätsinduſtrie, die ſonſt ſtets beſonders widerſtandsfähig gegenüber den Konjunktureinflüſſen war, mußten durch den Rückgang der Aufträge Betriebseinſchränkungen vor⸗ genommen werden. Wieweit hier Abhilfe durch die in Ausſicht geſtellten Reichs poſt⸗ un d Reichs bahn ⸗ aufträge geſchaffen wird, läßt ſich noch nicht überſehen. Verhältnismäßig gut ſcheinen die chemiſche Induſtrie, auch einige Teile der Textilgewerbe— wie die Kammgarn⸗ branche— und die Lederinduſtrie in einzelnen Zweigen beſchäftigt zu ſein. Hemmend für die Entfaltung der Unter ⸗ nehmungs uſt iſt noch immer in erſter Linie die Un⸗ ſicherheit und Unklarheit auf den Weltroh⸗ ſtoff märkten. Alle Einflüſſe der internationalen De⸗ preſſton werden aber in Deutſchland noch verschärft durch die politiſchen Widrigkeiten der letzten Zeit. Namentlich ſind für eine Korrektur des Preisſtandes hi u⸗ dernd die Tendenz der Kommunen, ihren ſteigenden eigenen Bedarf durch Erhöhung von Tarifen ſowte Ge⸗ werbe⸗ und Grundvermögensſteuern zu decken. Geringere Kaffee-Einfuhr Preisrückgänge am braſilianiſchen Kaffeemarkt In der letzten Woche wieſen die Preiſe om Kaffee⸗ markt weichende Tendenz auf. Der Londoner Wechſelkurs ging in Rio um.32 d zurück. Die Kaffeeterminpreiſe ſanken infolgedeſſen um 5 Pfg. Die Zufuhren in Rio be⸗ trugen 43 000 und in Santos 258 000 Sack. Koſtfrachtofferten waren durchweg 2 ſh. niedriger. Die Zufuhren in zentral⸗ amerikgniſchen Kaffees werden zuſehends kleiner. Infolge⸗ deſſen werden die Beſtände in erſtklaſſigen Qualitäten mehr und mehr geräumt. Die Einfuhr über Hamburg ging von 40 000 auf 18 620 Sock zurück. Im Juli wurden in Deutſchland 11 v. H. weniger Kaffee als im Juli v.. verzollt(131345 Sack). Der Handelskonflikt zwiſchen Sowjetru Ilaud U. S. A. Im Zuſammenhaug mit dem et zen der Sowjetregierung und den Vereinigten Staaten wird aus gut unterrichteter Quelle mitgeteilt, daß ſämtliche ruſſiſchen Guhaben in den Vereinigten Staaten ſich am 1. Juli ds. Js. auf 9 Mill. Dollar beliefen, die der Amtorg für ihre Opera⸗ tionen zur Verfügung ſtänden. Die Sowjetregierung hat unter Berückſichtigung dieſer Umſtände beſchloſſen, keine weiteren Gelder nach Amerika zu ſenden, ſondern die erfor⸗ derlichen Finanzoperationen auf dem Wege über Berlin und London zu erledigen. Man nimmt an, daß die Sowjet⸗ regierung im Falle der Zuſpitzung des Konfliktes ihre Gut⸗ haben bei den amerikaniſchen Banken zurückziehen werde. Die Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung Gründung einer Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten Am 1. Auguſt 1930 iſt in Berlin die Deutſche Geſellſchaft für öfentliche Arbeiten Ac. mit Aktienkapital von 150 Mil⸗ lionen Mark und ausgewieſenen Reſerven im Betrage von 105 Millionen 4 gegründet worden. Zweck ber Geſell⸗ ſchaft iſt, die Errichtung und den Ausbau wertſchaffender Anlagen durch Aufnahme von Anleihen und Darlehen im In⸗ und Auslande und die Gewährung von Darlehen im Inlande an öffentlichrechtliche oder gemiſchtwirtſchaftliche Unternehmungen zu förbern. Die Annahme von Depoſiten und der Betrieb von Bankgeſchäften iſt der Geſellſchaft nicht geſtattet. Die Tätigkeit der Geſellſchaft iſt gemein⸗ nützig. Ihre Geſchäfte werden auftragsweiſe durch die Deutſche Bau⸗ und Bodenbank AG., Berlin, beſorgt. Die Geſellſchaft unterſteht der Aufſicht des Deutſchen Reiches, dei durch einen Reichskommtſſar ausgeübt wird. Zum Aufſichtsratsvorſitzenden wurde Reichsminiſter a. D. Dr. Bernhard Dernburg gewählt. Im übrigen ge⸗ hören dem Aufſichtsrat an die erren Dr. Kämper, Vor⸗ ſtandsmitglied der Deutſchen Bau⸗ und Bodenban AG., Dr. Poerſchke, Geheimer Regierungsrat, Miniſterialrat im Reichsfinanzminiſterium, Dr. Fehl, Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium, Dr. Richter, Regierungsrat im Reichsarbeitsmini⸗ ſterium, Dr. Ritſcher, Vorſtandsmitglied der Reichskredit⸗ geſellſchaft AG., Dr. Syrup, Präſident der Reichsonſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Dr. Weigert, Geheimer Regierungsrat, Miniſterialdirektor im Reichsarbeitsminiſterium, Dr. Zſchucke, Direktor bei der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung. a Es iſt beabſichtigt, in der nächſten Zeit den Aufſichtsrat durch Zuwahl weiterer Mitglieder aus Kreiſen der Wirt⸗ ſchaft, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer zu ergänzen. Zum Vorſtands mitglied wurde Dr. Wilhelmi, Direktor in der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung beſtellt. Außerdem treten in den Vorſtand der Geſellſchaft die Vorſtandsmitglieder der Deut⸗ ſchen Bau⸗ und Bodenbank, Dr. Friedrichs und Wildermuth, ein. 5 * 314 Mill./ Kapitalbedarf der deutſchen Aktiengeſell⸗ ſchaften im erſten Halbjahr 1930. Der Kapitalbedarf der deutſchen Aktiengeſellſchaften im erſten Semeſter 1930 be⸗ trug nach Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamts 314 Mill. 4 er überſteigt damit den Kapitalbedarf des zweiten Halbjahrs 1929(268 Mill.), bleibt aber hinter dem des erſten Semeſters 1929(694 Mill.) ganz erheblich zurück. Kohlenförderung im Ruhrgebiet Nach vorläufigen Berechnungen wurden in der Zeit vom 20. 7. bis 26. 7. 30 im Ruhrgebiet in 6 Arbeitstagen 1872 923 To. Kohlen gefördert gegen 1 936 396 To. in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche auf 495977 To. gegen 501 584 To. in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 56 351 To. gegen 55 885 Tonnen in 7 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlenför⸗ derung betrug in der Zeit vom 20. 7. bis 26. 7. 312 154 To. gegen 322 733 To. in der vorhergehenden Woche. Die täg⸗ liche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 70 854 To.(71 655 To.), die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 9 392 To.(9 314 Tonnen. Wegen Abſatzmangel wurden in der Berichtswoche 306 522 larbeitstäglich 51087) Feierſchichten eingelegt gegen 289 118(47 186) in der Vorwoche. * Vorläufig keine Einigung beim ſüddeutſchen en⸗ handel. Die ſüddeutſchen 065 14 e nh a 1 dle 9. 558 1 Donnerstag in Stuttgart getagt, um zu der Preis⸗ geſtaltung und zu Organiſotionsfragen(Zuſammenſchluß des ſüddeutſchen Handels) Stellung zu nehmen. Wie wir erfahren, wurden keine Beſchlüſſe gefaßt. Die Ver. Handlungen wurden nicht zu Ende geführt, ſondern auf eien eisen Zeitpunkt vertagt. * Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft“. Die Preis⸗ indexziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 30. Juli auf 86,1 gegen 85,9 am 28. Juli(Durchſchnitt 1909/18= 100) ſtieg alſo um 0,2 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 30. Juni 1930 folgende Einzel⸗ indexziffern errechnet: Kupfer 78,8(am 23. Juli 1930: 78,8), Blet 115,6(113,3), Zink 67,8(68,3), Zinn 74,0(74,0), Alu⸗ minium 132,0(132,0), Nickel 107,7(407,7), Antimon 74,8(74,8). * Erhöhung der ſüddeutſchen Eiſenpreiſe. Eine in Stuttgart e Sitzung des Südoeutſchen Eiſen⸗ großhändler⸗Verbands hat eine Preiserhöhung von 2 44 je Tonne Stab⸗ und Formeiſen im Waggon⸗ geſchäft über 15 To. beſchloffen. Badiſch-Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſemärkte * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 1. Auguſt. Bei guter Anfuhr und reger Nachfrage wurden folgende Preiſe ge⸗ nannt: Birnen 1. Sorte 21—29, 2. Sorte 14—21; Aepfel, 1 Sorte 18—28, 2. Sorte 10—18, Zwetſchgen 20—26; Büh⸗ ler Zwetſchgen 20—26; Früh⸗Zwetſchgen 1522; Pflaumen 1217; Reineclauden 12-24; Früh⸗Mirabellen 2638; Pfirſiche Kabinett 50—60, 1. Sorte 40—50, 2. Sorte 9040; Stachelbeeren reife 15—18; Johannisbeeren rote 16; Stan. genbohnen 1. Sorte 1824, 2. Sorte 12—14 Pfa. * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 1. Auguſt. Es wur⸗ den notiert für: Zwetſchgen 1721, Birnen 10—12; Toma⸗ ten 18—24; Buſchbohnen—14; Stangenbohnen 1024; Wirſing—8,5; Weißkraut 25,75; Rotkraut, 1. Sorte —9,25, 2. Sorte 4,25—6; Zwiebeln 4425; Karotten 2 bis 3,25, Endivien 48, Kopfſalat—11; Salatgurken 15 bis 5; Schlangengurken 10—18; Blumenkohl 1750 Ein⸗ leggurken 70—100 pro 100 Stück. Anfuhr und Abſatz gut. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 1. Auguſt An der heutigen Börſe war die Nachfrage nach Kahn⸗ raum wiederum ſehr gering. Bergreiſen kommen faſt nicht mehr an den Markt. Die Frachten erfuhren keine Aende⸗ rung. Auch die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben unverändert. Literatur * Handbuch der deutſchen Aktiengeſellſchaften, Ausgabe 1930, Band II.(Verlag für Börſen⸗ und Finanzliteratur AG., Berlin.— Preis 58.) Der neue Band bringt die Veröffentlichung über weitere 4000 Aktienunternehmungen, die im 2. Vierteljahr 1930 ihre Abſchlüſſe vorgelegt haben. Genauere Angaben über den Gründungsvorgang, Zweck, Kapital, letzte Bilanz, ſämtliche Aufſichtsratsmitglieder und Direktoren, Dividenden ſowie Kursſtand der Aktien und Anleihen geben ein klares Bild jeder Geſellſchaft, und zwar erfaßt das Handbuch, wie allgemein bekannt ſein dürfte, alle deutſchen Unternehmungen, die in Form der Ach. be⸗ trieben werden. HANDELS- O WIRTSCHAFT TS-ZHT TUNG . 8 11 Samstag, den 2. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 352 7. Seite. Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 3. Auguſt 1930. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Pfarrer Scheel; 10 Predigt, Pfarrer Scheel. Konkordienkirche: 10 Predigt, Vikar Dr. Schütz; 6 Predigt, Pfarrer Jundt. Chriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Dr. Schütz; 10 Predigt, „Vikar Schmitt. Nen⸗Oſtheim: 10 Predigt, Pfarrer Lutz. Friedenskirche:.30 Predigt, 11 9 333 Landeskirchenrat Bender. ohanniskirche: 10 Predigt, Vikar Schoe e 1285 ehre Knaben und Mädchen, Pfarrer Jundt. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Hörner. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: Gottesdienſt in der Trinitatiskirche. Feudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer. Käfertal:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Reich. Matthäuskirche Neckarau: 9 Chriſtenlehre Nordpfarrei, Pfr. Maurer;.45 Predigt, Pfarrer Maurer; 11 Kindergottes⸗ dienſt Nordpfarrei, Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Kölli; 11 Chri⸗ ſtenlehre für Mädchen, Vikar Kölli. Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, b 30 8 Vikar Becker; Kindergottesdtenſt, Vikar Becker. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Lemme. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechung, Vikar Dr. Schütz. Diakoniſſenhaus: Mittwoch nachm.—5 Baſler Miſſions⸗ Frauenverein. . Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29.) Predigt, Pfarrer Müller von Erbach. Die Chriſtengemeinſchaft Bewegung zur religitzſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal U 6. 11, Friedrichs⸗ Landeskirchenrat Bender; 10 Predigt, Pfarrer Jundt; 11.15 Chriſten⸗ 12.30 Sonntag nachmittag 5 für Kinder.— Bis zum 16. Auguſt fallen darauf alle Gottesdienſte und Veranſtaltungen aus. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2, 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. j.., Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 Stadtmiſſ. Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiſſ. Welk): Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinberſchule: Sonntag.00 Sandhofen Verſamml. 8 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch.80 Sandhofen. Freitag 8 Luzenberg Bibelſtd. Feudenheim, unt. Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienst..15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ ſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde: 4 Jugendverein abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich.45 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evange⸗ liſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtr. 80. Donnerstag nachmitt. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ver⸗ ein für junge Mädchen; 3 Evangeliſations⸗ Vortrag.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch 8 Männerſtunde u. 8 Evangeliſations⸗Verſammlung Almenhof, Streuber⸗ ſtraße 46.— Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuz⸗ verſammlung. Baptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Max Joſeph⸗Straße 12: Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Bruſtat; 11 Sonn⸗ tagsſchule; nachm. 4 Predigt, Prediger Bruſtat.— Mitt⸗ woch 8 Gebetſtunde. Sonntag.30 und 4 „Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augarte woch abend.15 Bibelſtunde. Donnerstag mittag 4 Uhr Frauenmiſſionsſtunde; 8 Uhr Jugendandacht. Adventgemeinde J 1, 14: Sonntag abend 8 Vortrag; Mitt⸗ woch abend 8 Bibelſtunde; Freitag abend 8 Jugendſtunde; Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation und Gemein⸗ ſchaftspflege(Landesk. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34: Sonntag abend 8 Evangeliſation(Gem.⸗Pfleger Steeger). Montag 8 Mitgliederſtunde. Mittwoch 8 Bibelbeſprechg. Jugendbund für E.., a) junge Männer: Sonntag.80 und Dienstag.15; b) Jungfrauen: Sonntag 4 u. Don⸗ nerstag 8. Knabenbund: Samstag 5 f. Knaben v. 10—45 5 Die Heilsarmee, O 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde . 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Kehrer; 1 Sonntagsſchule. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde Jeden Sonn; und Feiertag um 5 Uhr Frühmeſſe in der Jeſuitenkirche Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche. Sonntag(Feſt unſeres 1. Kirchenpatrons, des hl. Ignatius von Loyola): 5 Früh⸗ meſſe; von 6 an Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe:.80 Singmeſſe;.30 Singmeſſe;.30 Feſtpredigt u. levit. Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe m. Predigt; nach⸗ mittags.80 feierl. Veſper zu Ehren des hl. Ignatius. St. Sebaſtianuskirche. Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früh⸗ meſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe m. Predigt u. Kinderkommunion;.30 Feier d. Nachprimiz des H. H. Pallottinerpaters Hugo Grumer mit Feſtpredigt u. lepit. Hochamt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. Neues Thereſien⸗ Krankenhaus. Sonntag.15 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Sonntag 6 Beichte u. hl. Meſſe; 7 Früh⸗ meſfe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Hoch⸗ amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt;.30 Corporis⸗Chriſti⸗ Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit; .30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Amt: 11 Singmeſſe mit Predigt;.30 Sakrament. Bruderſchaft. Kath. Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit. St. Peter⸗ und Paulskirche Fendenheim. Sonntag(Por- tiunkula):.30 hl. Beichte; 7 hl. Kommunion; 8 Schüler⸗ gottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt; nachm. 2 Herz⸗Jeſu⸗ Bruderſchaft mit Segen. e Herz Jeſth⸗ kirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenh.; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe unit Predigt; .30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt: .30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. 5 1 St. Bonifatinskirche. Sonntag(Portiunkulaſeſt): 6 Früh⸗ meſſe u. Beichtgelegenheit; T hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Feſtpredigt: 11 Singmeſſe mit Predigt; abends 7 Betſtunde zur Gewinnung des Por⸗ tiunkula⸗Ablaſſes. 5 5 a Städliſches Krane hang⸗ Sonntag 6 Frühmeſſe mit An⸗ ſprache;.15 Singmeſſe mit Predigt. 5 N St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag 6 Beichte, Kommunion⸗ meſſe; 7 Austeilung der UI. Kommunion; 8 Singmeſſe m. Predigt; 10 Amt, 11.15 Singmeſſe; nachm. 2 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. 5 St. Jakobskirche Neckaran. Sonntag.45 Liebfrauenkirche. Frühmeſſe; 8 urit Predigt; Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt 11 Singmeſſe; 2 Angacht. .15 und 11 Sime e 1 0 5 Franziskuskirche Waldhof. Sonntag.15 Amt u. Predig 1 5 29 der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt: 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegel⸗ fabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe, 2 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaft;.30 Sonntagsabendandacht mit Segen. f St. Laurentinskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte und Austeilg. der hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Predigt und Amt; 11 Schülermeſſe mit Predigt; 2 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. s 5 St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beichte; 7 Austeilung der hl. Kommunion;.90 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt u. hl. Kommunion; 10 Predigt und Amt;.30 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchafts⸗Andacht⸗ Seckenheim. Sonntag.15 Frühmeſſe;.30 Hauptgottes⸗ dienſt;.30 Andacht. 5. 5 Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) St. Paul. Sonntag ring: Die Menſchenweihehandlung;.30 Sonnkagsfeier N eee er„ Mitt⸗ Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen. Feil. möpl. Zimmer el.., an ſol. Dame od. Herr ſof. zu verm. 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