1 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis — Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, 12 mal. 10 Pfg. W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Pyſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 8.» Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht Neues vom Film Maunheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend« Mannheimer Beiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Zeit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe Samstag, 2. Auguſt 1030 141. Jahrgang— Nr. 353 Ein Brief von Koch⸗Weſer an Scholz Koch ſchlägt vor, daß er und Scholz ſich von der Parteiführung ausſchalten, um den Weg zur Einigung frei zu machen Explosion in Ludwigshafen Mehrere Oeltanks in Brand geraten Ein Arbeiter ſchwer verletzt 2 2 2 2 Initiative Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 2. Aug. Abg. Koch⸗Weſer hat an Dr. Scholz heute nachſtehenden Brief gerichtet: „Sehr geehrter Herr Scholz! In Aeußerungen aus volksparteilichen Kreiſen zur Gründung der Deutſchen Staatspartei wird nach wie vor die Auffaſſung vertreten, als hätte bei uns die Abſicht beſtanden, geſinnungsverwandte Kräfte der Deutſchen Volkspartei auszuſchließen. Dieſe Mei⸗ nung wird durch den Umſtand geſtützt, daß vor der Gründung der Partei keine Verhandlungen mit füh⸗ renden Mitgliedern der Deutſchen Volkspartei ſtatt⸗ gefunden haben. g Ich darf dazu erklären, daß ich mich nicht an Sie wenden konnte, weil Sie mehrfach zum Ausdruck ge⸗ bracht haben, daß Sie eine Verbindung nach links nur unter der Vorausſetzung des gleichzeitigen Gelingens einer Verbin⸗ dung nach rechts eingehen wollten und weil Sie bei Ihren eigenen Beſtrebungen die Volks natio⸗ nale Reichs vereinigung ausgeſchaltet hatten. Bei dieſem Stand der Dinge erſchien es mir Aunpaſſend, an einzelne Perſönlichkeiten Ihrer Par⸗ tei heranzutreten, weil ich mir ſagen mußte, daß ſie ohne vorherige Auseinanderſetzungen mit ihrer Parteiourganiſation ſolche Entſcheidungen nicht treffen würden. Ich konnte aber auch mit der Durchführung meines Eutſchluſſes zur Einigung der ſtaatsbereiten Kräfte nicht warten, denn die Zeit drängte und es be⸗ ſtand nach den mannigfachen Erfahrungen der letzten Jahre die Gefahr, daß der Gedanke einer großen Staatspartei erneut in den langwierigen Verhand⸗ lungen der alten Parteien erſtickt würden. Darum habe ich mit den dazu bereiten Kräften gehandelt, ein Vorgehen, mit dem ich, wie ich vorausſehen mußte, auch im eigenen Lager manche Ver⸗ ſt i mmung erregt habe. Die Deutſche Staats⸗ partei und ich perſönlich haben aber alsbald nach der Gründung in mehrfachen Erklärungen bekannt gegeben, daß die Türen der neuen Partei weit offen ſtehen und Mitglieder aus allen geſinnungs⸗ verwandten Kreiſen gleichberechtigt an der Beſtimmung der Führerſchaft und der parla⸗ mentariſchen Arbeit beteiligt werden, wenn ſie ſich zum Anſchluß entſchließen. Ich wiederhole dieſes Angebot Damit komme ich zu dem ſachlichen Grund meines Schreibens: Das deutſche Volk ill angeſichts der Schwere der bevorſtehenden Entſcheidungen die Verbindung ge⸗ ſinnungsverwandter Kräfte zu einer Deutſchen Staatspartei. Das zeigt uns das ſtarke und ermutigende Echo, das unſere Gründung überall ge⸗ funden hat, übrigens auch in Kreiſen rechts von der Deutſchen Volkspartei und in Kreiſen, die in der parteioffiziellen Preſſe bis jetzt nicht zu Worte kom⸗ men. Der Kampf um eine handlungsfähige Mehr⸗ heit im neuen Reichstag verlangt geſchloſſenes Vor⸗ gehen großer Gruppen. Ich würde es für ein nationalpoli⸗ tiſches Unglück halten, wenn in dieſem Wahlkampf unſere Parteien ſich in einem kleinlichen Zank gegenüberſtehen und vielleicht ſogar erörtern würden, wer am Schei⸗ tern der Einigung ſchuld iſt. Weite Kreiſe der Wäh⸗ lerſchaft wollen keine Erörterung der Schuldfrage, ſondern eine Einigung. Ich möchte auf das eindring⸗ lichſte darauf hinweiſen, daß die deutſche Zukunft ſchwer gefährdet iſt, wenn die jetzt beſtehende Ge⸗ legenheit zu einer Einigung verpaßt wird. Angeſichts dieſer großen Verantwor⸗ tung dürften perſönliche Fragen u nd taktiſche Meinungsverſchiedenheiten keine Rolle ſpielen. Wenn meine Perſon im Wege ſteht, weil ich die Art der Gründung der neuen Partei zu verantworten habe, ſo bin ich bereit, den Weg freizu machen. Ich ſchlage Ihnen vor, daß zur Aus⸗ ſchaltung aller vorhandenen Empfin⸗ Ludwigshafen, 2. Aug. Heute mittag gegen 43 Uhr explodierte in der Chemiſchen Fabrik von Dr. Raſchig ein Kar⸗ bolöltank. Die Exploſion verurſachte, daß andere in der Nähe befindliche Tanks, die teils mit Karbolöl, teils mit Phenolnatron gefüllt waren, in Brand gerieten. Die Tanks brannten ſämtlich aus. Durch die Exploſion wurden alle Fenſter der Nachbargebäude zertrüm⸗ mert. Die am Tank beſchäftigten Arbeiter wurden zu Boden geſchleudert. Einer von ihnen wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Brand wurde ſofort bemerkt, da die Explo⸗ ſion ein heftiges Ziſchen verurſachte. Das Feuer zer⸗ ſtörte etwa 200 Tonnen Phenolnatron und Karbolöl. Der Materialſchaden iſt beträchtlich. Die Städt. Berufsfeuerwehr Ludwigshafen rückte ſofort nach Bekanntwerden des Brandes mit drei Löſchzügen an, ebenſo die Privatfeuerwehr von Gin⸗ lini. Die Hauptgefahr war nach 45 Minuten bereits beſeitigt. Der Brand lockte ſehr viel Zuſchauer und Neugierige an. Der Platz war jedoch wegen Explo⸗ ſionsgefahr in weitem Umkreis abgeſperrt. Am 19. Februar ds. Js. brannte an gleicher Stelle eben⸗ falls ein Tank aus. Die Berufsfeuerwehr Mannheim beteiligte ſich ebenfalls an den Löſcharbeiten, die mit Schaum⸗ löſchern vergenommen wurden. Bei Redaktions⸗ ſchluß war die Tätigkeit der Feuerwehren noch nicht beendigt. 5 dungen und Empfindlichkeiten hüben und drüben wir beide uns von der Führunz der neuen Partei zurückhalten und ſie anderen Kräften überlaſſen. Ich mache dieſen Vorſchlag in der Gewißheit, daß durch das Nebeneinander der beiden Parteien weder Dämpfungsverſuche des Wahlkampfes, noch gemeinſame Aufrufe und ähnliche Kampfmittel einen Iruchtloſen politiſchen Zuſtand verhindern werden, nur ein entſchloſſener Wille zur weiteſt⸗ und ſonde lligen Neubildung unter gehender Heranziehung neuer junger Kräfte. In der Hoffnung daß Sie angeſichts deſſen, was auf dem Spiel ſteht, die parteipolitiſche Lage nochmals prüfen, bin ich in alter Verehrung Ihr Koch⸗Weſer.“ Was wird Scholz antworten? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Auguſt. Der Brief Koch⸗Weſer an den volksparteilichen Führer Dr. Scholz hat in politiſchen Kreiſen er he b⸗ liches Aufſehen erregt. Man darf wohl aus dem Schreiben die Hoffnung herleiten, daß die leider geſcheiterten Verhandlungen zu einer bürgerlichen Sammlung auf breiter Baſis vielleicht doch wieder angekurbelt werden können. Bei den auderen, an dieſen Verhandlungen beteiligten Par⸗ teien, ganz beſonders bei der Volkspartei, hatte man bereits den beſtimmten Eindruck, daß nach der letzten Erklärung Kochs zur Zeit keine Ausſicht mehr für eine ſolche Annäherung beſtehe, ſo daß daraufhin die bekannten Bemühungen um eine Einigung ohne die Staatspartei eingeſetzt haben, die bislang noch nicht abgeſchloſſen ſind. An volksparteilicher leitender Stelle iſt man, wie wir hören, nun der Auffaſſung, daß jetzt abgewar⸗ tet werden müſſe, ob die Staats partei unter anderer Führung von ſich aus einen Schritt zur Wiederanknüpfung der Ver⸗ handlungen unternimmt. In dieſem Falle würde man auf volksparteilicher Seite natürlich eine er⸗ neute Einſchaltung der Staatspartei in die Beſpre⸗ chungen auf das lebhafteſte begrüßen. Dagegen weiſt man den Vorſchlag Koch⸗Weſer, daß mit der Führung in der Staats⸗ partei auch die in der Volkspartei wechſeln müſſe, als eine, für die Volks⸗ partei unmögliche Zumutung zurück. Man betont dort beſonders, daß ja auch das Ergeb⸗ nis der Tagung des Reichsausſchuſſes gezeigt habe, daß Dr. Scholz durchaus das Vertrauen ſeiner Par⸗ tei beſäße. Eine Aeußerung der N. E. C. Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 2. Aug. Zu der Parteienumgruppierung und Neubildung ſchreibt die„Nationalliberale Correſpondenz“: „Wie auch immer die von der Deutſchen Volks⸗ partei eingeleiteten Beſtrebungen zum Zuſammen⸗ ſchluß der ſtaatsbejahenden und politiſch aktiven Kräfte in eine breite Parteifront ausgehen werden: das große Ziel iſt gezeigt. Es kann nicht mehr verwiſcht werden und wird nicht mehr verſchwinden, denn es iſt das natürlich gegebene Ziel in der Zeit der Umwälzungen und Maſſenparteien. Möglich, daß unſer von politiſchem Hader erfüllter Staat da⸗ zu noch nicht reif iſt, möglich, daß die bürgerliche Zerſplitterung noch weitere Fortſchritte machen muß, bevor das deutſche Staatsbürgertum den tiefen ge⸗ ſchichtlichen Sinn der volksparteilichen Zuſammen⸗ ſchlußbeſtrebungen erkennt und begreift, daß nur ſein Zuſammenſchluß zu einer Maſſen partei der Mitte ein wirkſamer Schutz gegen die ſtaatszer⸗ ſtzrenden radikalen Kräfte von rechts und links iſt, möglich, daß wir den Leidensweg der Zerſplitterung noch weiter gehen müſſen, aber kommen wird die Stunde der Erkenntnis. Hoffentlich nicht zu ſpät. Zunächſt ſind allerdings nur neue Parteibildun⸗ gen und Zerſplitterungen feſtzuſtellen. Die deutſch⸗ nationale Rechte Hugenbergs hat ſich in drei oder vier Parteien geſpalten und die Demokra⸗ tiſche Partei hat, ihr ſicheres Ende vorausſehend, ſich einen neuen Namen gegeben. Es wäre nicht ſchlimm, wenn es dabei geblieben wäre. Aber Me⸗ thode und Art der demokratiſchen Umgründung war bewußt ſo gewählt worden, daß ſie zer ⸗ ſtörend wirken ſollte. Der Mißbrauch des Namens Staatspartei für die umgetaufte Demo⸗ kratiſche Partei hatte eingeſtandenermaßen in erſter Linie den Zweck, die Deutſche Volkspartei zu ſpal⸗ ten. Unter ſolchen Zeichen muß und wird die Deutſche Volkspartei allein in den Wahlkampf ziehen. Wie unter Streſemann die Partei ſtets au einer großen außenpolitiſchen Aufgabe feſtgehalten hat, ſo iſt ſie geſchloſſen unter Scholz in die Hindenburgfront ein⸗ gerückt und wird weiter für jene wirtſchafts⸗ und finanz⸗ politiſche Umſtellung kämpfen, die die erſte Voraus⸗ ſetzung einer inneren Geſundung iſt. Gelingt es ihr jetzt nicht, das Bürgertum in dem Maße zu einigen und zuſammenzuführen, wie ſie es für richtig hält, ſo hat ſie ihm doch das große Ziel aller ſtaatsbürger⸗ lichen Sehnſucht gezeigt und iſt überzeugt, auch dafür das erforderliche Verſtändnis im Volke zu fin⸗ den.“ Rückblick und Vorſchau Die Stimme Streſemauns— Das Antlitz der neuen Mittelpartei—„Die Idee ward zum Verhängnis“— Beſinnung und Umkehr! Je länger, je mehr erweiſt ſich der 3. Oktober 1929, der Tag, an dem uns Guſtav Streſemann für immer verließ, als ein ſchwerer Schickſalstag für Volk und Staat. Wie oft mögen ſich in dieſen letzten Tagen den Lippen vieler beſorgter Vaterlandsfreunde die Seufzer entrungen haben:„Ja, wenn Streſemann noch lebte, dann wäre alles ganz anders!“ Auch manche ſeiner früheren politiſchen Gegner werden in dem Chorus derer, die auf dieſe Art Streſemanns gedachten, zu finden ſein. Es hat wahrlich nichts mit naivem Wunderglauben zu tun, wenn gerade der Deutſche aus einer natürlichen Heldenverehrung heraus alle Sorgen, Nöte und Wünſche vertrauens⸗ voll in die Hände des Mannes legt, der zu ſeinem nationalen Idol geworden iſt. So war es zur Bis⸗ marckzeit, ſo war es— uns allen noch in beſonders eindringlicher Erinnerung— während des Krieges, da man alle Beſorgniſſe mit der Zuverſicht abtat: „Hindenburg wird es ſchon machen!“ Was Streſe⸗ mann in Wirklichkeit für uns geweſen iſt, zeigt ſich heute, noch nicht einmal ein Jahr nach ſetnem Tode, in einer Weiſe, die uns das Schreckhafte der Lage doppelt ſchwer empfinden läßt. Denn die Sehnſucht nach dem Toten enthüllt zugleich das Be⸗ kenntnis, daß unter den jetzt Lebenden ſich, Gott ſeis geklagt, keine Führerperſönlichkeit gleichen Formats befindet, der man die Kraft zur Umformung des entarteten Parteibetriebes und damit zur Behebung der Staatskriſis zutraute. In dem Streit der Epigonen und Diadochen wirkte er geradezu grotesk, wie oft man in der vergangenen Woche poſitiv oder negativ, den Namen Streſemanns unnütz im Munde geführt hat. Sp viele „politiſche Teſtamente“ Streſemanns gibt es garnicht, wie in den letzten Tagen als angeblich authentiſch hingeſtellt worden ſind. In dem Für und Wider um die neugegründete Staatspartei wurde Streſemann ſtets von neuem als Kronzeuge beſchworen und der Anwärter auf den angeblich echten liberalen Ring waren ſoviele, daß ſich ihre Kriterien gegenſeitig auf⸗ hoben. Wenn aber einer das Recht hat, von Streſe⸗ manns Zielen und Plänen zu reden, dann nur der Sohn, Dr. Wolfgang Streſemann, der in der „Kölniſchen Zeitung“ in geradezu vorbildlich ruhiger Art das Wort zum Thema des Tages ergreift. Es iſt in der Tat das erſte Mal, daß der junge Streſemann als Politiker vor der Oeffentlichkeit er⸗ ſcheint. Mit bewußtem Takt hat er ſich bisher im Hintergrund gehalten. Wenn er nun in ſolcher Stunde und an ſolcher Stelle mit ſeinem Namen hervortritt, hat er ein Recht darauf, gehört und be⸗ achtet zu werden. Allerdings beſitzt er auch die Aktiplegitimation dazu im beſonderen Maße. Ich erinnere mich einer unvergeßlichen Stunde auf Bühlerhöhe mit Streſemann Vater und Sohn im Juli 1928. Es war wenige Tage nach dem berühmten „Schuß von Bühlerhöhe“, der, wie erinnerlich, über⸗ haupt erſt die Bildung des Kabinetts Müller er⸗ möglichte. Ganz von ſelbſt ͤͤrehte ſich das Geſpräch um Parteien, Koalitionen und Führerprobleme. Noch liegt mir der Klang der Stimme im Ohr, mit der Streſemann damals die Schillerworte aus den „Piccolomini“ zitierte:„Der ſeltene Mann will ſel⸗ tenes Vertraun, gebt ihm den Raum, das Ziel wird er ſchon ſetzen“. Schon damals deu⸗ tete Streſemann auf den Raum hin, den er ſich er⸗ ſehnte. Nach Abſchluß der Rheinlandbefreiungspolitik wollte er ſich an die Spitze der deutſchen Jugend ſtellen und ſie zu einen verſuchen, um dann die Reformation an Haupt und Gliedern des deutſchen Parteiweſens herbeizuführen. Ein herr⸗ liches, lockendes und verlockendes Ziel!. Nun erzählt der Sohn aus den Geſprächen des Vaters, wie ihn die Schaffung einer deutſchen Mittel⸗ partei ſeit Jahren bewegt habe. Er wollte zu⸗ ſammen mit Koch von den Demokraten und Mahraun von den Jungdeutſchen eine neue Partei gründen, die an das„Staatsvolk“ appel⸗ lieren ſollte. Selbſtverſtändlich war ſich Streſemann der äußeren und inneren Schwierigkeiten, die ſich der Verwirklichung dieſes Planes entgegenſtellen * 5 2. Seite. Nr. 359 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 2. Auguſt 1930 würden, durchaus bewußt, aber die Parteigründung ſollte, um mit Wolfgang Streſemann zu ſprechen, der„letzte Trumpf des Bürgertums im nächſten Wahlkampf“ ſein. Nun iſt der Trumpf aus⸗ geſpielt, aber nicht nach genügender Vorbereitung, die hoffnungsvolle Idee ſcheint zum Verhängnis zu werden! Statt der drei vorgeſehenen Gründer finden wir nur zwei, der Name des Nachfolgers Streſeman us fehlt unter dem Aufruf zur Bildung der Staatspartei. Das„Warum“ dieſer Frage, die ſich leicht zu einer Schuldfrage aus⸗ wachſen könnte, zu unterſuchen, hätte heute nur noch akademiſchen Wert. Die Ereigniſſe ſind über die thepretiſchen Verſuche hinweggeſchritten, der Sam⸗ melruf Scholz', der in der Geſchichte des deutſchen Parlamentarismus fortan unlösbar mit dem Namen Mannheims verbunden ſein wird, führt beſtenfalls zu einem Teilergebnis, das in einem ge⸗ meinſamen Dachaufruf von drei oder vier Parteien beſteht, ohne daß man der Bildung von Arbeits⸗ gemeinſchaften, geſchweige denn Fraktionsgemein⸗ ſchaften auch nur einen Schritt nähergekommen iſt. Das liberale Bürgertum, das berufen war, den Kern der neuen Mittelpartei abzugeben, bleibt, wenigſtens vorläufig, weiterhin in zwei Par⸗ teien geſpalte n, zwiſchen denen im Augenblick der Graben tiefer iſt als zuvor. Die überſtürzte Ausrufung der Staatspartei, wo⸗ bei eine gewiſſe Großſtadtpreſſe allzu eilfertig Heb⸗ ammendienſte leiſtete, hat in den Reihen der Volks⸗ partei berechtigte Verſtimmung hervorgerufen, weil die Erinnerungen an den Dezember 1918, als man die Demokratiſche Partei aus der Taufe hob, noch nicht ganz verblaßt ſind. So ſtehen wir nun vor dem be⸗ trüblichen Ergebnis, betrüblich vor allem für jene, die gleich uns ſeit Jahren für die liberale Eini⸗ gung eingetreten ſind, daß die beiden Parteien, die auf politiſche Tuchfühlung geradezu angewieſen ſind, Gefahr laufen, das Tiſchtuch zwiſchen ſich zu herſchneiden. Die Teileinigung der Linken, als die ſich die Gründung der Staatspartei nunmehr heraus⸗ ſtellt, mit einer Teileinigung der Rechten zu beant⸗ worten, wäre ein Fehler. Daß gerade die Zentrums⸗ Preſſe, die in dieſen Tagen ſich ſpöttiſcher denn je gibt, einen ſolchen Weg vorſchlägt, macht ihn nicht empfeh⸗ lungswürdiger, auch wenn die Herren Brüning, Kaas und Heß durch ihre ſcharfe Stellungnahme gegen die Sozialdemokratie Wegweiſer zu errichten verſuchen Trotz der Mißerfolge muß das Ziel der Zuſammen⸗ faſſung der ſtaatsbürgerlichen Kräfte in den rechts⸗ ſtehenden Gruppen und Parteien, ſoweit ſie den Kurs Hugenbergs verneinen, einerſeits und der Staats⸗ partei andererſeits beſtehen bleiben. Sonſt ſetzt ſich die„letzte Kompanie“ des Bürgertums, um den viel zitierten Vergleich auch hier zu verwenden, von vorn⸗ herein aus verſprengten(„Intereſſenten“)⸗Haufen zu⸗ 5 77 85 denen jeder innere Zuſammen⸗ E.. In den ſechs Wochen, die uns vom Tage der Reichtagswaßlen trennen, wird ſich noch manches ändern. Wir glauben nicht daran, daß der augen⸗ blickliche Zuſtand des Getrenntmarſchierens mit der ſicheren Ausſicht, vereint geſchlagen zu werden, be⸗ ſtehen bleiben wird. Auch die Verſtimmungen des Tages und der nörgelnde Kleinhader, der bekannter⸗ maßen zwiſchen Nachbarn am ſtärkſten zu ſein pflegt, werden vorübergehen. Nur das eine möge dem libe⸗ ralen Bürgertum wie von unſichtbaren Lautſprechern tagtäglich zugerufen werden: Jetzt ni cht auf der Stellen treten! Diesmal müſſen, anders als 1018, J le mit dabei ſein, die der gleichen liberalen Weltanſchauung huldigen, mag ſie auch in Kleinig⸗ ketten, in den Erſcheinungs⸗ und Betätigungsformen unanciert ſein. Wenn nicht alles trügt, iſt jetzt die Stunde des liberalen Bürgertums ge⸗ kommen, in der es ſich noch einmal auf ſich ſelbſt beſinnen kann. Der berühmte Satz des Heidelberger Programms der Nationalliberalen, wonach der Libe⸗ raltsmus die Zeichen der Zeit zu beachten habe, iſt heute zu einem Axiom geworden. Sonſt könnte es ſich wohl ereignen, daß am Tage nach der Wahlſchlacht ein erneuter Sammlungsruf nicht einmal mehr Verſprengte erreicht. Gerade wenn man immer wieder Streſemanns gedenkt, muß man in ſeinem Geiſte zu wirken ſich bemühen. Gewiß, er hat kein politiſches Handbuch oder eine Kaſuiſtik hinterlaſſen, aus der man ſich für jegliche Lage Rat holen könnte. Aber den Weg hat er gewieſen. Noch i es nicht zu ſpät, auch auf Umwegen zu ihm zurechtzufinden. Kurt Fischer Erlebniſſe auf dem Meeresgrund 5 Jauberwalde unter Waſſer— Das neue guchloſe Tauchergerät Schlittenfahrt über dem Meeresgrunde Von Korvettenkapitän a. D. Dr. Fr. Schloſſer So widerſinnig es klingen mag: Tief unter Waſſer K un man ſchwitzen. Den Beweis dafür erhielt ich, als ich nach beſtandenem Taucherkurſus in Pola das erſtemal in eine größere Tiefe(25 Meter) hinab⸗ ſteigen mußte, um einen geſunkenen kleinen Schiffs⸗ 1 anzuſeilen und zum Heben durch den Kran be⸗ aut machen. Das Hinuntergleiten am Leitſeil geht ſchnell und leicht, auch das Spazierengehen auf dem Grunde iſt noch nicht das Schlimmſte, wenn auch nicht ſo be⸗ quem wie das Luſtwandeln auf den Fußſteigen einer Großſtabt. Man geht ſchwer, kann die Füße kaum heben und muß dabei unausgeſetzt in ſtark vorge⸗ beugter Stellung verharren, um nicht durch den Auf⸗ trieb in die Höhe geriſſen zu werden. Beim Ar⸗ beiten aber lernt man ſozuſagen„deu Ernſt des Tauchens kennen“. So erging es auch mir. Ich ſwllte erfahren, wie ſehr eine Kleidung im Geſamt⸗ gewicht von 90 Kilogramm und der auf dem Körper laſtende übermäßige Druck infolge der Waſſertiefe die Arbeitsbedingungen erſchwert. Aufangs war es ſehr ſchön da unten uf dem Grunde des Vorhafens von Pola, eine geradezu romantiſche Szenerie nahm meine Sinne gefangen, ich glaubte in einem dichten Zauberwald von lautlos wWogenden Bäumen zu wandeln; prachtvoll gefärbt waren dieſe„Bäume“, vom lichten Hellgrün bis zum dunkelſten Sepia umd ihre Aeſte ſo ſein und wunder⸗ Har ziſeliert, wie es der beſte Goldarbeiter nicht nach⸗ machen könnte. Algen, Farne und den Zimmertan⸗ nen ähnliche Gewächſe in zahlloſen Abarten bildeten dieſen Wunderwald, deſſen zarte Zweige ſich beim Durchgehen des Wanderers durch den Waſſertrieb Höf⸗ lich zur Seite bogen und den Weg leicht machten wie Meunſchen der galanten Zeit. Und ihr ewig wogender Reigen glich auch einem Menuett des Rokoko. der Angriff auf Ein Vorſtoß Kownos gegen Durch die innerpolitiſchen Sorgen ſind unſere Blicke von den Nachbarländern in ber letzten Zeit einigermaßen abgelenkt worden. Nun aber bereiten ſich in dem uns ſo naheſtehenden Memelgebiet Dinge vor, die der größten Aufmerkſamkeit und Beachtung wert ſind. Das Verhältnis des Memellandes zu Litauen, dem es nach der Losreißung von Preu⸗ ßen angegliedert worden iſt, könnte man etwa ſo charakteriſieren, daß es eine Art von Bundes ⸗ ſtaat im litauiſchen Reich bildet. Durch das Statut, das in der Memelkonvention von den alliierten Mächten und Amerika dem Memelland gewährleiſtet worden iſt, wurde der rein deutſchen Bevölkerung weitgehende Selbſtändigkeit auf dem Gebiete des Verfaſſungs⸗, Kultur⸗ und Juſtizweſens eingeräumt, denn man hatte ſich doch der Einſicht nicht verſchlie⸗ ßen können, daß die deutſche Bevölkerung an Bil⸗ dung und Kultur der litauiſchen weit überlegen iſt und ſomit nicht litauiſcher Willkür ausgeliefert wer⸗ den ſollte. Die Verfaſſung gewährt dem Memelvolk eine parlamentariſch⸗demokratiſche Regie⸗ rungsform auf Grund des allgemeinen gleichen Wahlrechts, aus deſſen Ausübung der Landtag her⸗ vorgeht. In dieſem gibt es als Ergebnis der letzten Wahl je zehn Mitglieder der Land⸗ oder Bauern⸗ partei und der Stadtpartei, drei Sozialdemokraten, 2 Kommuniſten und 4 Großlitauer. Schon daraus geht hervor, daß von 29 Mitgliedern des Landtags nur vier mit den Beſtrebungen der litauiſchen Re⸗ gierung, die Memelläuder auch ſprachlich und kul⸗ turell zu Litauern herabzudrücken, einverſtan⸗ den ſind. Die litauiſche Regierung ernennt durch den von ihr eingeſetzten Gouverneur vier Direktoren, von denen ſtets der leitende vom Landtag abhängig iſt. Er verliert automatiſch ſein Amt, wenn ihm der das Memelland internationale Abmachungen Landtag ausdrücklich beſcheinigt, daß er ſein Ver⸗ trauen verloren hat.. Das iſt in letzter Zeit geſchehen, weil der li⸗ tauiſche Gouverneur Merkys nur Perſönlichkeiten ausgeſucht hat, die in ſchroffem Gegenſatz zum Me⸗ meler Landtag ſtehen. Ferner gehen die Beſtrebungen der titauiſchen Regierung andauernd dahin, die reichsdeutſchen Lehrer und Richter aus ihren Aem⸗ tern zu entfernen und durch Litauer zu erſetzen. Darüber haben mehrfache Verhandlungen und Vereinbarungen zwiſchen der Reichsregierung und der litauiſchen Regierung ſtattgefunden, ein befrie⸗ digendes Ergebnis iſt jedoch bisher noch nicht erzielt worden. Auch dem Gebrauch der deutſchen Sprache, Schule und Rechtſprechung arbeitet die litauiſche Regierung dauernd entgegen. Nun iſt nach Berichten aus Memel in Kowno beabſichtigt, der gewähr⸗ leiſteten Selbſtändikeit des Memel⸗ gebietes den Todesſtoß zu verſetzen, in⸗ dem eine Reihe von Geſetzesentwürfen vorbereitet wird, die dazu beſtimmt ſein ſollen, das ſoeben in ſeinen Grundzügen gekennzeichnete Memel⸗ ſtatut zu erſetzen. Das wäre ein höchſt willkürlicher, gegen Verfaſ⸗ ſung und internationale Abmachungen verſtoßender Akt, der gar nicht ſcharf genug verurteilt werden könnte. Der memelländiſche Landtag hat bereits be⸗ ſchloſſen, ſich beſchwerdeführend an die Vollverſamm⸗ lung des Völkerbundes, die im September in Genf zuſammentritt, zu wenden. Die Reichsregie⸗ rung, der die Pflicht obliegt, darüber zu wachen, daß die verbrieften und verbürgten Rechte unſerer Volks⸗ genoſſen im Memelland nicht angetaſtet werden, muß zunächſt abwarten, was die litauiſche Regierung wirk⸗ lich tun wird, ehe ſie beſtimmte Maßnahmen ergreift. Dann wird ſie mit Nachdruck handeln. . ³˙ A yyy r Matdonaloòs ſchwere Fehler Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 2. Auguſt. Die parlamentariſche Seſſion, die geſtern zu Ende ging, hat ein großes Maß von Enttäuſchung für Re⸗ gierung und Wählerſchaft hinterlaſſen. Die Lor⸗ beeren, die ſich die Arbeiterregierung in den erſten Monaten ihrer Amtszeit gewinnen konnte, ſind längſt verwelkt. Man ſieht jetzt rückblickend, wie ſchwer der Fehler Macdonald war, die außenpolitiſchen Probleme ſofort in den Mittelpunkt zu ſtellen und die Bekämpfung der Ar beitsloſig⸗ keit, die der Wählerſchaft als weitaus wichtigſte Angelegenheit gilt, auf günſtigere Zeiten aufzu⸗ ſchieben. Die Regierung hat ſich ſelbſt einen Epilog geſchrieben, der in der Thronrede des Königs bei der Vertagung des Parlaments niedergelegt iſt. Die Erinnerungen an ſolche Dinge wie die Haager Konferenz, die engliſche Rheinlandräumung und die Flottenkonferenz, ganz zu ſchweigen von der Unter⸗ zeichnung der bobligatoriſchen Schiedsklauſel, dem Beſuch des Miniſterpräſidenten in Waſhington und der wirtſchaftlichen Miſſton Lord Evernings in Süd⸗ amerika, klingen jetzt wie weit zurückliegende Er⸗ rungenſchaften. Die wirtſchaftliche Notlage hat ſich ſo in den Vordergrund der Politik gedrängt, daß die Regierung ſich vor der Wählerſchaft kaum noch auf alle dieſe Leiſtungen berufen kann. Der Rückblick der Thronrede erwähnt denn auch, daß trotz aller Be⸗ mühungen die Arbeitsloſigkeit ſtändig geſtie⸗ gen ſei. Die Maßnahmen, die die Regierung in die⸗ ſer Beziehung zu ihren Gunſten aufzeigt, ſind ſehr geringfügig. Das Kohlengeſetz iſt die einzige große Geſetzesmaßnahme, die Maedonald während der Parlamentsſeſſton gelungen iſt. Infolgedeſſen iſt die Thronrede, mit der nicht nur die Seſſton abge⸗ ſchloſſen, ſondern auch der Oeffentlichkeit eine Ab⸗ rechnung vorgelegt werden ſoll, nicht ſehr über⸗ zeugend. Auch war dieſer Wald nicht unbelebt, zwiſchen ſei⸗ nen Stämmen glitten ſchlanke Fiſchkörper dahin, die beim Erblicken des unförmigen Tauchers wie Geiſter davonhuſchten, während Seeſterne aller Größen und Formen wie Dekorationsſtücke verteilt ſchienen. Und wenn dann gar der Unterwaſſerwachmann, der wuch⸗ tige und dräuend ausſehende Tintenfiſch(Sepia) mit ſeinen ſuchenden Fangarmen auftauchte, dann flohen die zahlreichen verſchiedenen Fiſchlein noch ſchneller als vor dem Taucher. Mit mächtigen Rucken ſchiebt ſich dieſer Vampir der Unterſee nach rückwärts. Das iſt ſeine Gangart, die das 20 bis 40 Zentimeter breite Tier noch unheimlicher macht. Alles fleucht, nur die Auſter und die ſtachelige Seeſpinne bleiben gelaſſen auf ihren Plätzen, ihnen kann er mit den Saugnäpfen an ſeinen Fangarmen nichts tun, ſie haben Panzer⸗ hemden aus hartem Kalk. Kaum aber iſt der Wach⸗ mann vorüber, ſo beginnt wieder das alte Spiel, der Reigen der Fiſche im Reigen der Farne, das ewige Spiel der Liebe. Hier unten iſt es ziemlich finſter, und nur der ſtarke Lichtſtrahl meiner Taucherlampe an der Bruſt weiſt den Weg. Wenn ich die Richtung verliere, ſchaue ich auf den kleinen Kompaß im Helm. Dort ragt endlich etwas Dunkles, Langes, aus dem Algen⸗ wald— es iſt der Ankerſtock, das Ziel. Ein zweifacher Ruck am Leitſeil zeigt denen oben an, daß ich am Platze bin, die gleiche Antwort wird mir zuteil. Bald gleitet ein Drahttau, vorn ein Karabinerhaken, herunter, gerade vox mich hin. Den Karabinerhaken muß ich in den Ankerring einhaken. Nur zwei Meter weit iſt das Tau zum Anker zu ziehen, zwei Kilometer ſcheint es mir zu ſein. Die Füße mit den eiſenbeſohlten Schuhen wollen nicht vorwärts, immer wieder entſchlüpft mir das Tau. Als ich endlich doch nach fünf Minuten raſtloſer Anſtrengung beim Anker ankomme, bin ich in Schweiß gebadet. Weitere fünf Minuten ſchwerſter Arbeit und reichlichen Schwitzens koſtet das Ein⸗ haken des ſtark federnden Karabinerhakens; als ich endlich eingehakt habe und das Zeichen zum Auf⸗ ziehen geben kann, bringe ich es gerade noch fertig, ein paar Schritte zur Seite zu treten, um nicht von Der Kredit der Regierung Macdonald iſt zweifel⸗ los bedeutend geſunken. Das heißt nicht, daß ihr Rücktritt in naher Zukunft zu erwarten iſt. Im Gegenteil, infolge der Schwäche der anderen Par⸗ teien und der Ueberdrüſſigkeit der Wählerſchaft, könnte die Arbeiterregierung unter Umſtänden noch mehrere Jahre ungeſtört regieren. Aber es iſt jetzt klar, daß nichts die Oeffentlichkeit von der Frage der Arbeitsloſigkeit ablenken kann und mit dieſer Frage die Regierung ſchließlich ſtehen und fallen wird. Lehrer und Schüler in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 2. Auguſt. Der„Berliner Lokalanzeiger“ hatte gegen den preußiſchen Finanzminiſter wegen der in ſeinem Sparerlaß vom Juli dieſes Jahres vorgeſehenen Verminderung der Volksſchullehrev⸗ ſtéllen heftig polemiſiett und ihm kuktut feindliche Tendenzen vorgeworfen. An preußiſcher zuſtändiger Stelle wird demgegenüber darauf hingewieſen, daß es ſich bei dem Erlaß noch nicht um endgültige Maßnah⸗ men, ſondern lediglich um Vorſchläge handelt, die noch der Zuſtimmung der beteiligten Reſſorts bedür⸗ fen. Der Finanzminiſter habe in der Tat angeregt, die Zahl der Volksſchullehrer im Laufe der näch⸗ ſten drei Fahre um 10 000 zu verringern. Dabei ſei aber nicht an einen neuerlichen Beamten⸗ abbau gedacht, ſondern lediglich an eine Einſchrän⸗ kung des Lehrernachwuchſes. Die preußiſche Regierung glaubt ein ſolches Vor⸗ gehen auch vom kulturellen und ſchulpolitiſchen Stand⸗ punkt aus verantworten zu können, da Schülerzahl und Klaſſenfrequenz in der Nachkriegszeit viel ſtärker geſunken ſind, als die Zahl der Lehrkräfte. So hat Preußen heute 43 Millionen Schüler gegenüber 6,5 Millionen im Jahre 1914. Die Klaſſenfrequenz iſt im gleichen Zeitraum von 68 auf 38,7 geſunken, die Zahl der Lehrer aber nur von 117 000 auf 111 000. Der Papſt iſt totkrank Drahtung unſ. römiſchen Vertreters A Ro m, 2. Aug. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, hat ſich der Geſundheitszuſtand des Papſtes in den letzten Tagen ſehr verſchlimmert. Der Papſt iſt ſchon ſeit einiger Zeit bettlägerig, was auch den Umſtand er⸗ klärt, daß er trotz der drückenden Sommerhitze den Vatikan und Rom nicht verläßt. Seine Krankheit, eine Entzündung der Vorſteherdrüſe, iſt bei dem hohen Alter des Kranken überaus gefährlich. Nach der Anſicht der behandelnden Aerzte beſteht kaum mehr eine Hoffnung auf Rettung. Selbſt ein operativer Eingriff würde heute bei der fort⸗ geſchrittenen Krankheit das Ende eher beſchleunigen als hinauszögern. i Obgleich„Oſſervatore Romano“, die Zei⸗ tung des Vatikans, immer wieder auftauchende Ge⸗ rüchte über ſchlechtes Befinden des Papſtes demen⸗ tierte, konnte doch der wirkliche Zuſtand des Kranken nicht mehr länger verborgen werden. Man befürchtet augenblicklich in vatikaniſchen Kreiſen das Schlimmſte. Schlachtſteuer in Bayern Telegraphiſche Meldung München, 2. Auguſt. Laut amtlicher Mitteilung hat das Geſamtmini⸗ ſterium des Freiſtaates Bayern auf Grund des 8 64 der Verfaſſungsurkunde nunmehr die Verordnung über die Einführung der Schlachtſteuer erlaſſen. Die Verordnung iſt in der Nr. 177 des„Bayeriſchen Staatsanzeigers“ publiziert und trägt die Unter⸗ ſchriften des Miniſterpräſidenten Dr. Held ſowie der Staatsminiſter Gürtner, Dr. Stützel, Gol⸗ den berger und Dr. Schmelzle. Die Verord⸗ nung tritt vom 15. Auguſt 1930 ab in Kraft. Das Finanzminiſterium wird im Benehmen mit den be⸗ teiligten Staatsminiſterien die zum Vollzug der Ver⸗ ordnung erforderlichen Vorſchriften erlaſſen. Im allgemeinen hält ſich die Notverordnung an den Wortlaut der dem Landtag ſ. Zt. vorgelegten Formulierung und an die vom Ausſchuß beſchloſſene Faſſung. Bau eines engliſchen Rieſendampfers — London, 2. Aug. Die britiſche Regierung ſoll ſich bereit erklärt haben, durch Uebernahme eines Teiles der Verſicherungsſumme der Cunard⸗Linie die Gelegenheit zu geben, einen Rieſendampfer von über 70000 Tonnen zu bauen. Das Schiff iſt dazu beſtimmt, den deutſchen Schnelldampfern „Bremen“ und„Europa“ den Atlantikrekord womöglichſt wieder zu entreißen. Die Baukoſten werden auf ungefähr ſechs Millionen Pfund Sterling beziffert. Die Verſicherungsſumme wird den Blättern zufolge wahrſcheinlich zur Hälfte von Lloyds und zur anderen Hälfte von der Regierung übernommen. „Daily Telegraph“ bezeichnet den Beſchluß der Regierung als eine hochbedeutſame Sendung ihrer Pokitiks auf dem Gebiete des Handels und⸗ der Fi⸗ nanzen⸗ e. — Letzte Meloungen König Feſſal kommt nach Berlin — London, 2. Aug. Wie Reuter berichtet, wird der König des Irak, Feſſal, in einer Woche London verlaſſen und ſich nach Bern begeben, wo er ſich einer Kur unterziehen will. Dabei gedenkt er Ber⸗ lin zu beſuchen, von wo er Anfang September nach Bagdad zurückkehrt. g Schreckenstat eines Wahnſinnigen — Budapeſt, 2. Aug. In einem Dorfe in der Nähe von Budapeſt erwürgte der Schuhmacher Ra u⸗ cher ſeinen zwölffährigen Sohn und erhängte ihn dann. Hierauf begoß er die Leiche und die Wohnung mit Petroleum, zündete ſie an und erhängte ſich ſelbſt. Als Nachbarn durch Rauchwolken aufmerk⸗ ſam geworden, in die Wohnung eindrangen, fanden ſie beide Leichen verkohlt vor. 3 dem hinaufgehenden großen Anker getroffen zu wer⸗ den. Dann liege ich erſchöpft auf dem Meeresgrunde. Die Reiſe an die Oberfläche iſt nicht ſo bequem wie die vorangegangene nach der Tiefe. Nur in Etappen und mit langen Halteſtationen darf man hinaufklettern. Der Waſſerdruck hat zur Folge, daß Gaſe(Sauerſtoff und Stickſtoff) in die Gewebe und Blutgefäße des Körpers eindringen. Der Sauerſtoff wird wohl raſch verbraucht und verſchwindet, aber der Stickſtoff bleibt, und wenn der Außendruck plötz⸗ lich, ohne Uebergang, aufgehoben wird(dies tritt ein, wenn der Taucher aus großer Tiefe raſch an die Oberfläche ſteigt), ſo macht ſich der aufgelöſte Stick⸗ ſtoff zu ſchnell frei, bildet Bläschen im Blute und verwandelt dieſes dadurch in eine ſchaumige Maſſe. Dieſe aber kann das nicht als Luftpumpe eingerich⸗ tete Herz nicht pumpen, und die Gefahr eines Aus⸗ ſetzens des Herzens, in dieſem Falle„Taucherkollaps“ genannt, iſt gegeben. Auch können die Blutgefäße platzen. Größere Sicherheit und mehr Bewegungsraum bietet das neue, ſchlauchloſe Tauchergerät, das im allgemeinen auch längere Arbeitszeit ermöglicht(bis vier Stunden gegen zwei bis drei Stunden im alten Gerät). Der Taucher trägt die Atmungsluft mit ſich auf dem Rücken, der Apparat arbeitet ſelbſttätig in der Art, daß durch ein Gebläſe ein ununterbrochener Kreislauf, aus dem Helm durch den Erneuerungs⸗ apparat(auf dem Rücken) und von da wieder in den Helm entſteht. Die ausgeatmete ſchlechte Luft wird ſo im Erneuerungsapparat vom Kohlenoxyd befreit und zugleich Sauerſtoff zugeſetzt. Die gereinigte, wieder atmungsfähige Luft ſtreicht dann erneut in den Helm vor den Mund des Tauchers. Mit dieſen beiden geſchilderten Apparaten konn⸗ ten die Taucher bis zu Tiefen von 40 bis 60 Meter gehen und arbeiten(je nach Eignung des Tauchers, nicht vom Syſtem abhängig!). Die modernen Bedürf⸗ niſſe verlangen nun die Möglichkeit der Arbeit in noch größere Tiefen. Der menſchliche Körper hält aber noch größerem Drucke nicht mehr ſtand, die Grenze war alſo gegeben, ſo lange nicht ein Gerät konſtrutert wurde, das die Druckwirkung ausſchaltet. Erſt in den letzten Jahren iſt es einer deutſchen Firma gelungen, einen druckunabhängigen Taucher⸗ apparat zu bauen, den ſogenannten„Panzertaucher“. Mit Hilfe dieſes Gerätes können Taucher bis auf 120 Meter und wahrſcheinlich bald in noch größere Tiefen gehen und einfach Arbeiten, wie Durchziehen von Tauen, Anbringen von Haken, Sprengpatronen und dergleichen, ausführen. Der Arbeitende ſteckt in einem wirklichen Panzer, der einem Außendruck von 20 Atmoſphären ſtandhält. Uebereinſtimmend mit den Gelenken der Gliedmaßen(bis zu den Finger⸗ gelenken herunter) ſind Kugelgelenke in den Panzer⸗ armen, ⸗händen, beinen und ⸗füßen, ſo daß der Menſch ſeine Gliedmaßen im Panzer ziemlich gut ge⸗ brauchen kann(ſelbſtverſtändlich iſt alles waſſerdicht). Am Helmtopp iſt ein Ring, durch den das Haltetau läuft, mit dem der Unterſeeritter vom Kran hin⸗ Antergelaſſen und aus der Tiefe heraufgezogen wird. Der Taucher wird auf dem Grund nach ſeinen tele⸗ phoniſchen Angaben wie ein Werkzeug von Platz zu Platz geſtellt, um dort mit ſeinen Händen zu arbei⸗ ten. Im Panzerkleid iſt ein Telephon, das er wie in einem Büro bedient, die nötige Luft wird ihm zu⸗ gepumpt, außerdem hat er für alle Fälle einen Re⸗ generationsapparat in ſeiner Rüſtung, in der, wohl⸗ gemerkt, der normale Oberflächendruck herrſcht. 5 Von den Hilfsgeräten für die Taucherei ſeien außer den ſchon genannten noch die Taucherglocke er⸗ wähnt; eine ſolche ſieht einem Panzerauto ähnlich, ſie wird gebraucht, wenn es ſich um längere und ſchwere Arbeiten unter Waſſer handelt, wozu mehrere Taucher auf einmal nötig ſtnd. Die Glocke wird mit den Tauchern auf den Grund verſenkt, und dieſe ſteigen durch Schleuſen aus ihr heraus, um zu ar⸗ beiten. Sind ſie müde, ziehen ſie ſich in ihr„Unter⸗ waſſerheim“ zurück, um nach gepflogener Raſt wieder von neuem zu beginnen. Wenn lange Strecken ab⸗ zuſuchen ſind, ſetzt ſich der Taucher in einen Unter⸗ ſeeſchlitten und läßt ſich von einem Schiff ziehen, bis er das findet, was geſucht wird. In Gegenden, wo unten erfahrungsgemäß ſtarke Ström tug herrſcht, nimmt der Taucher die Taucherrolle(ſchaut aus wie ein dreifach ſtark gearbeiteter Kaffeehaustiich) mit, die ihm das Verbleiben am Grunde ermöglicht, in⸗ dem er ſein Leitſeil an den Eiſentiſch bindet, SSS SSS S2 0 er „ * Samstag, den 2. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 353 Reiſevorbereitunge „No alſo gut, ſecht letſcht de Babbe, De Reiſeplan, der dut jetz klappe, Im Beutel klimpre ſchun die Batze, Unn daß die Nerveſchtrick nit platze, Do fahrt am Sunntag Jung unn Alt Uff verzehn Tag zum Pälzer Wald!“ Do freet ſich die Familiebloos, Do tanze juwelnd Kleen unn Groß, Unn bloos die Mamme macht e'ſicht: Ste hott noch gar nix faſcht gericht'! Dann for e Ferierees zu mache, Do braucht'r'n ganze Haufe Sachel Do ſinn for all die kleene Iggle Die Schörz zu wäſche unn zu büggle, Die Unnerwäſch, die Röck zu flicke, E Monogramm in's Hemm zu ſchticke, Mit Knöpp die Kleeder zu verſehe, Verriß'ne Hoſſeſäck zu nähe, In's Schuhwerk'höre neue Neſchtle Do is noch deß unn ſell zu beſchtle, Zu fäume, ſchtichle unn zu ſchtoppe, Zu putze, berſchte unn zu kloppe! 74 Die Kinner ſinn'r grad wie'ſeſſe, Ihr Mäulcher geh'n beim Mittageſſe So frech, ſo keck, ſo unſcheniert! Grad wie mit Süßrahmbutter'ſchmiert! Dennooch do trage ſe mit'ſchrei Vergnügt ihr ſiwwe Sache bei: Die Reche, Eemer unn die Schpate, Die Tanzknöpp unn die Bleiſoldate, Die Balle unn die Waſſerbecher, 's Herbarium unn de Planzeſchtecher, Die Bobb, de alte Teddybär, 's Indianerbuch unn's Schießgewehr! De Babbe macht zum Ferie⸗Zauwer Die alte Koffer widder ſauwer, Holt Ruckſäck bei unn Kneipp⸗Sandale, Die Jodlerhüt unn Schermfutt'rale, Unn dut fidel beim Fernglasputze Wie'in Lausbu an de Sigarr ſchlutze! Am Tag bevor'r abmarſchiert, Werd alles in's Gepäck ſortiert: Die Wäſch, die Schtrümp, die Schuh, die Kleeder, Die Bettpann unn de Thermometer, De Kamm, Odol, Javol, die Berſcht, E Zeitung voll Salamiwörſcht, De Phottegraphe⸗Apparat, Krokantſchoklaad unn Hoorbumad, E Päckel Watt for Nas unn Ohr, Die„Illuſchtriert“ vom letſchte Johr, Die Zahnberſcht, Seef unn Brillantin, E Dauerwellebrennmaſchin, E Fläſchel Nußſchnaps for de Babbe, E Dutt voll Gutſel unn die Schlappe! Unn is deß Zeug dennvoch beiſamme, Dann peift de Babbe,'s lacht die Mamme, Die Kinner juwle, wie verrückt, Vor Freed is alles wie gepickt, Weil unſer Palz, wo's Lewe ſſchäumt, Die Nerve widder zſammeleimt! Hanns Glückstein. & * Gedenkmünze zur Rheinland⸗ und Pfalzrän⸗ mung. Zur Erinnerung an die vollzogene Räumung des deutſchen Weſtens hat der Arbeitsausſchuß Deut⸗ ſcher Verbände in Verbindung mit dem„Deutſchen Rhein E..“ eine„Gedenkmünze des deutſchen Vol⸗ kes zur Rheinland⸗ und Pfalzräumung“ prägen laſſen. Die Vorderſeite des von Bildhauer Karl Götz künſtleriſch entworfenen Gedenkſtückes zeigt die kniende Germania, die befreiten Lande(verſinnbild⸗ licht durch pfälziſche Weinbauern und rheiniſche In⸗ duſtriearbeiter) in ihre Arme aufnehmend. Auf der Rückſeite iſt in Neptuns⸗Geſtalt Vater Rhein, im Hintergrunde die Ruine Gutenfels und die Pfalz am Rhein plaſtiſch dargeſtellt. Da die vom Bayeriſchen Hauptmünzamt geprägte Münze ein kleinplaſtiſches Kunſtwerk darſtellt, eignet ſie ſich insbeſondere auch für Geſchenkzwecke aller Art. Sein 25jähriges Arbeitsjubilaäum begeht am Montag Herr Ernſt Kuß mann beim Strebelwerk. — Eine gemeinſame Kundgebung von Stadt und Handelskammer Der Stadtrat hat in ſeiner letzten Sitzung ein größeres Arbeitsbeſchaffungsprogramm be⸗ ſchloſſen und in einer Preſſebeſprechung der Oeffentlichkeit Stadtverwaltung auch mit der Handelskammer laſſen. In Vollzug dieſes Programms iſt die ins Benehmen getreten. hierüber Mitteilung machen Beide Körperſchaften ſind der Meinung, daß die unaufhörlich ſteigende Arbeitsloſigkeit für Wirtſchaft und Staat eine überaus ernſte Gefahr bedeutet In voller Erkenntnis der ſchweren wirtſchaft lichen Lage der einzelnen Unternehmungen iſt es das gemeinſame Bemühen von Stadt und Handelskammer, dieſe Gefahr abzuwenden. Sie rufen deshalb zu gemeinſamem Einſatz aller Kräfte auf und richten zu dieſem Zweck an alle Mannheimer Unternehmungen das dringende Erſuchen, wenn irgend möglich von Entlaſſun gen Abſtaund zu nehmen und bei ihren Dis⸗ poſitionen den Gedanken der Arbeits beſchaffung in den Vordergrund zu ſtellen. Mannheim, den 1. Auguſt 1930. Der Oberbürgermeiſter. Die Handelskammer. Feſttage vor Schulſchluß Spielfeſte und Verfaſſungsfeier In der Tulla⸗Oberrealſchule Nach in der Frühe drohendem Geſicht zeigte ſich der Himmel von Stunde zu Stunde freundlicher bei dem Feſt, das die Tulla⸗Oberrealſchule am vergangenen Donnerstag im Stadion veranſtaltete. Die Wettbewerbe der Schüler im Dreikampf waren ſchon an den Vortagen ausgetragen, ſo daß Spielfeſt und Verfaſſungsfeier gemeinſam abgehalten werden konnten. Auf die allgemeinen Freiübungen der Schüler, die Lied⸗ und Muſtkvorträge folgte eine An⸗ ſprache von Direktor Gſcheidlen, der anküpfend an die von einem ſtandhaften und opferbereiten deut⸗ ſchen Volke am Rhein errungene Befreiung auf den Geiſt der Verfaſſung hinwies, der das junge Deutſch⸗ land erfüllen muß, wenn die heutige Not des Vater⸗ landes überwunden werden ſoll. Opferbereit⸗ ſchaft aller Klaſſen, Stände und Berufe müſſe dahin führen, daß wir vor allem auch der bedenklichen Sit⸗ ten im Wirtſchafts⸗ wie im Privatleben wieder Herr werden, die die Nachkriegszeit mit ſich gebracht hat, daß alle Deutſchen, mit Max Weber geſprochen, wie⸗ der vor allem„anſtändige Menſchen“ ſein wollen, Menſchen nämlich, die Ehrlichkeit, Sachlichkeit, Hal⸗ tung und Schamgefühl beſitzen. Nun entwickelten ſich über das große Spielfeld des Stadions hinweg die vielen Kampfſpiele der Klaſſen und die Wettbewerbe um die Höchſtleiſtung. Im Dreiball ſiegte Vla, im Wanderball Vb, im Grenzball IVb. Die Pendelſtaffel gewann Ulla, das Tauziehen OlIlc. In den 5 mal 100 Meter⸗Staffeln Beim blieben Sieger Ulle, Old, Ulb und Orc. Wettkampf der Oberklaſſen um die beſte Leiſtung er⸗ zielte im 100 Meter⸗Lauf Wie dermann Ole, 11 Sekunden, im Schwimmen Maier Ole, 31 Sek., im Kugelſtoßen Kiffner Olb, 11,78 Meter, im Weitſprung Wiedermann Ole, 5,88 Meter. Bei der Preisverteilung dankte der Direktor beſonders den Turnlehrern Hügel und Stech, ſowie Muſik⸗ lehrer Gaber für ihre Arbeit zum Gelingen des Feſtes und konnte dem Sieger im Dreikampf, Wie⸗ dermann Olce, eine Uhr überreichen, die als wert⸗ vollſter Preis vom Verband ehemaliger Abiturien⸗ ten der Oberrealſchule geſtiftet war. 5 A. In der Leſſingſchule Zwei Feſttage beſchloſſen das diesjährige Sommer⸗ tertial. Am Mittwoch fand das Spielfeſt ſtatt, der Donnerstag galt der Verfaſſungs feier. Wer das Spielfeſt beſuchte, ging mit den beſten Ein⸗ drücken nach Hauſe. Turnlehrer Kautz hatte alles in vorbildlicher Weiſe vorbereitet. An die ſchön aus⸗ geführten allgemeinen Freiübungen, die das Feſt einleiteten, ſchloſſen ſich in reicher Abwechſlung Staffelläufe und Uebungsſpiele der einzelnen Klaſ⸗ ſenſtufen. Dabei gab es ſpannende Endkämpfe, die von den ſportbegeiſterten Zuſchauern, unter denen ſehr viele Eltern waren, mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt wurden. Die Begeiſterung war beſonders groß bei dem ſpannenden Handballwettſpiel, das die Veranſtaltung beſchloß und mit dem Ergeb⸗ nis:1 für die ausgezeichnet ſpielende Gaſtmann⸗ ſchaft der Tulla⸗Oberrealſchule endete. Die unter⸗ haltendſte Darbietung war die Pendelſtaffel der Sexten mit An⸗ und Auskleiden, wobei die kleinen Kerlchen die poſſierlichſten Bilder boten und die kleinen Vertreter der Vlb durch ihre Fixigkeit einen ſicheren Sieg errangen.— Für die beſten Leiſtungen in den Dreikämpfen, die vormittags ſtattgefunden hatten, wurden ſchöne Preiſe, Plaketten oder Diplome, verteilt, die von den Preisträgern mit berechtigter Freude und ſichtlichem Stolz entgegen⸗ genommen wurden. Die am Donnerstag abgehaltene Verfaſſungsfeier fand nur im engſten Rahmen in der Turnhalle der Anſtalt ſtatt. Muſikaliſche und deklamatoriſche Vor⸗ träge umrahmten die wohldurchdachte Rede von Prof. Rothheimer, der in klaren und verſtändnis⸗ vollen Ausführungen die Entſtehung unſerer heuti⸗ gen Verfaſſung und Staatsform zeichnete und dabei vom Staatsgedanken des Reichsfreiherrn von Stein ausging, der nur ein Vaterland kannte: das deutſche. Hg. * Falſche Reichsbanknoten. In Frankfurt und Umgegend werden falſche Reichs banknoten über 20/ der Ausgabe vom 11. Oktober 1924 in den Verkehr gebracht. Sie ſind an dem groben ver⸗ wiſchten weiblichen Geſamtbildnis zu erkennen.— Gleichfalls ſind falſche Reichsbanknoten über 10/ der Ausgabe vom 11. Oktober 1924 in Verkehr. Das Papier iſt ſchmutzig⸗weiß, in der Stärke ähnlich dem echten. Der Abſatz der Falſch⸗ ſcheine erfolgt anſcheinend durch reiſende Verbreiter. Für die Aufdeckung der Falſchmünzerwerkſtatt oder dahinführende Angaben hat die Reichsbank eine Be⸗ lohnung bis zu 3000/ ausgeſetzt. * Selbſttötung eines Strafgefangenen. In der verfloſſenen Nacht iſt im Landesgefängnis ein 66 Jahre alter Strafgefangener aus Wien frei⸗ willig aus dem Leben geſchieden. Er hatte noch bis November 1932 Strafe zu verbüßen. Fahnen heraus! Zu den Ausſchüſſen des 15. Badiſchen Landes⸗ turnens, die ihre Aufgabe am ſchwierigſten zu löſen haben, gehört der Aus ſchmückungs⸗Au s ſchuß. Ueberall zwingt die wirtſchaftliche Not zum Sparen und zum Zurückſtellen der Wünſche. Es iſt auch kein rauſchendes Feſt, das die Turner in Mannheim be⸗ gehen. Immerhin iſt es aber notwendig, daß die Feſtſtadt ein ſonntägliches Aeußere zeigt. In dankenswerter Weiſe hat die Stadtverwal⸗ tung zugeſagt, ihr möglichſtes zu tun, um die Straßen und Plätze zu ſchmücken. Auch an die Ge⸗ ſchäfts welt iſt der Ruf ergangen, unterſtützend und helfend einzugreifen. Auch hier haben die Tur⸗ ner beſtes Entgegenkommen gefunden. Mit Beginn der kommenden Woche, zum Teil jetzt ſchon, tragen die großen Geſchäftshäuſer der Innenſtadt dem be⸗ vorſtehenden Landesturnen durch beſondere Ausſchmückung Rechnung. Es ergeht aber auch an die übrige Geſchäftswelt und vor allem an die Bürgerſchaft der Ruf, mit dazu beizutragen, daß die Badiſchen Turner, wenn ſie in Mannheim einziehen, die Feſtſtadt für das 15. Badiſche Landesturnen in gleichem Maße aus⸗ geſchmückt finden, als es in den früheren mittleren und kleineren Städten der Fall war. Der örtlichen Feſtleitung ſtehen leider keine Mittel hierfür zur Verfügung, weshalb ſie ſich an die Einwohnerſchaft wendet, auch hier, wie bei früheren Gelegenheiten ſchon, ihr Intereſſe zu bekunden. Insbeſondere gilt dieſer Ruf den Anwohnern der Feſtzugsſtraßen. Als ſolche kommen in Betracht für den einen Zug vom Schloß her die Breiteſtraße bis zur Kunſtſtraße, die bis zum Ring paſſiert wird. Um den Friedrichs⸗ platz herum wird der Weg über den Friedrichsring, Luiſenring bis zur Rheinſtraße in der Richtung Paradeplatz fortgeſetzt. Dann biegt der Zug zwiſchen E 1 und 2 ab, um ſich am Marktplatz aufzulöſen. Der zweite Zug beginnt an der Neckarbrücke, zieht durch die Breiteſtraße rechts ab durch die Rheinſtraße und von dort aus den umgekehrten Weg: Luiſenring, Friedrichsring bis zum Waſſerturm am Roſengarten vorbei, die Auguſta⸗Anlage entlang, bis zur Otto⸗ Beckſtraße, wo die Auflöſung erfolgt. Da ſicher auch anzunehmen iſt, daß die Stand⸗ quartiere der Gaue und Vereine durch ihr Aeußeres den Tagen des Landesturnens Rechnung tragen, hofft die Feſtleitung zuverſichtlich, daß es auch in Mannheim gelingen wird, die Frage der Aus⸗ ſchmückung in zufriedenſtellender Weiſe zu löſen. Gr. * * Zum Verfaſſungstag. Am Verfaſſungstag (11. Auguſt) werden auf den badiſchen Bahnſtrecken Sonntagsfahrkarten ausgegeben. Die Gül⸗ tigkeit der Sonntagsfahrkarten iſt von Samstag mittag 12 Uhr bis Dienstag früh 9 Uhr.— Der Oberrat der Iſrealtten hat angeordnet, daß am 11. Auguſt d. J. oder am vorausgehenden Sab⸗ bath beim Gottesdienſt durch beſonderes Gebet oder Anſprache der Bedeutung des Verfaſſungstages ge⸗ dacht wird. * Spinale Kinderlähmung in Man n⸗ heim. Zwei aus Straßburg zurückgekehrte Mann heimer Kinder erkrankten an ſpinaler Kin der⸗ lähmung. Eines der Kinder iſt bereits geſtor⸗ ben. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß es ſich nicht um ein epidemiſches Auftreten handelt und daß die erforderlichen Maßnahmen zur Ver⸗ hinderung eines Ausbreitens der gefährlichen Krank⸗ heit getroffen ſind. Schluß des redaktionellen Teils legen Kopfschuppen und Haarausfall Verwenden Sie niclit dieses oder jenes, sondern verlangen Sie ein Mittel das wissenschaftlich erprobt Ist uhEAw seit so ſahren unvergleichi- liche Erfolge zu herzeichnen hal: Dr. Dralle's Birkenwasser Originelflasche RM.40 Doppelflasche RM.20 .-.....— Drei Sprüche Von Friba Schanz Was wir uns wünſchen? Innere Stärke, Kraft— und der Kraft ſich bewußt! Zu einem geliebten wachſenden Werke Unwiderſtehliche Luſt! * So manche Fröhlichkeit liegt verſteckt. Wie würde das Glück die wecken! Der Sonne gleich, die die Farben aufweckt In den lodernden Roſenhecken.— * Trink des Lebens Trank in vollen Zügen! Doch vor allem ſchaff Dir ein Genügen. Rhythmiſchruhig klingt der Welt Gebraus Von dem ſicheren Genügen aus. Wie ſpricht die Ziege? Die Weltkraftkonferenz hat uns auf eine groß⸗ artige Idee gebracht. Alle Mitglieder nämlich und Teilnehmer erhielten eine Aluminiumſcheibe, die ſie ins Knopfloch ſtecken mußten. Darauf ſtand der Name des Trägers. Die läſtigen Vorſtellungen, bei denen man doch kein Wort verſteht, fielen fort, und es wäre wirklich zu wünſchen, wenn man das nach⸗ machen würde. Geht man abends in Geſellſchaft, ſteckt man ſich den Namen in den Frack und braucht nicht mehr ſechsunddreißigmal zu murmeln, wie man heißt, braucht auch nicht aus dem Geflüſter der an⸗ deren(„Jeſtatten... Brkrbrkr...) herauszuleſen, wie die Leute heißen könnten. Es iſt überhaupt gut, wenn man ſich raſch ver⸗ ſtändigen kann. Ein Japaner, der auch an der Kon⸗ ferenz teilnahm, kam am Anhalter Bahnhof an, er⸗ wiſchte einen richtiggehenden Berliner und fragte ihn in tadellos gewähltem Deutſch: „Saggen Sie mirr, wo iſt ſich Straße, wie ſich heißt, wie Ziege ſpricht.“ „Mann Jottes“, meinte der Berliner,„ne Zieje E ppricht doch jar nich, ne Zieje meckertl“ * „Meinen ich auch“, lachte der Japaner. Er wollte nämlich in die— Möckern ſtraße. Man lernt nie aus (Nachdruck verboten.) Die Straßenbahnen Berlins legen in der Stunde 15,3 Kilometer zurück, die Omnibuſſe 16,2 Kilometer, die Untergrundbahn 24 Kilometer, die Stadt⸗ und Ringbahn 32 Kilometer. Die Züge auf der Strecke Berlin— Hamburg haben eine durchſchnittliche Ge⸗ ſchwindigkeit von 77 Kilometern. Der ſchnellſte Zug dieſer Strecke legt in einer Stunde 88,8 Kilometer zurück. Anter falſcher Flagge Als der Lord Cheſterfield in Paris weilte, fragte ihn Voltaire in einer Geſellſchaft, in der ſich mehrere geſchminkte Damen befanden:„Wie ge⸗ fallen Ihnen die Franzöſinnen?“ Der geiſtreiche Lord erwiderte darauf:„Ich verſtehe mich nicht auf Malerei.“ Voltaire, der ſonſt nie auf ein ſcharfes Wort die Antwort ſchuldig blieb, fand keine paſſende Entgeg⸗ nung, ſparte ſich aber die Antwort auf eine ſpätere günſtige Gelegenheit auf. Als er einige Zeit danach bei dem Lord in London weilte, hatte dieſer ihm die ſchönſten Damen der engliſchen Geſellſchaft eingela⸗ den, die dem berühmten franzöſiſchen Dichter ſehr den Hof machten. Voltaire bemühte ſich beſonders um eine, die im Gegenſatz zu der engliſchen Sitte ſtark geſchminkt war. Da trat Cheſterfield hinter ihn und flüſterte ihm ins Ohr:„Nehmen Sie ſich in acht! Man wird Sie kapern.“„Sollte dies der Fall ſein. Mylord“, erwiderte Voltaire leiſe,„ſo geſchähe es doch nur durch ein engliſches Schiff mit franzöſi⸗ ſcher Flagge.“ 5 Mannheimer Künſtler auswärts. Franz Köth aus der Opernſchule von Frau Emma Wolf⸗ Dengel⸗Mannheim, der im letzten Spieljahr am Stadttheater in Koblenz als lyr. Tenor engagiert war, wurde an das Landes⸗Theater Sondershausen als erſter lyr. Tenor verpflichtet. O Die Univerſität Köln verſendet ſoeben ihr Vor⸗ leſungsverzeichnis für das Winterſemeſter 1930/31. (Siehe Anzeige.) Kunſt und Wiſſenſchaft Die Techniſche Hochſchule Darmſtadt hat Dr. Auguſt Dyckerhoff in Wiesbaden⸗Biebrich, Ge⸗ schäftsführer der Portlandzementfabrik Dyckerhoff u. Söhne G. m. b. H. die Würde des Dr. ing. ehren⸗ halber verliehen in Anerkennung ſeiner hervor⸗ ragenden techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Leiſtungen auf dem Gebiete der Zementerzeugung und der damit verbundenen Förderung der Induſtrie des Heſſen⸗ landes.— Herr Otto Dyckerhoff in Wiesbaden⸗ Biebrich, Geſchäftsführer der Portlandzementfabrik Dyckerhoff u. Söhne G. m. b. H. wurde in Anerken⸗ nung ſeiner Verdienſte um die Einführung neuzeit⸗ licher wirtſchaftlicher Methoden der Zementfabrika⸗ tion zum Ehrenſenator der Techniſchen Hochſchule er⸗ nannt. O Deutſchlands größte private Vogelſammlung. Das am Domplatz in Halberſtadt neben dem Heimat⸗ muſeum untergebrachte„Muſeum Heineanum“, einer der größten Vogelſamlungen Europas, beſteht in die⸗ ſem Sommer 100 Jahre. Das Muſeum ging hervor aus der privaten Liebhaberei des Halberſtädter Oberamtsmann Ferdinand Heine, der ſchon als Schuljunge Tauben züchtete und ſpäter alle ihm nur erreichbaren Vogelbälge, Skelette, Gefieder, Eier uſw. ſammelte. Prof. F. Cabanis, der Kuſtos der Ber⸗ liner Zoologiſchen Sammlungen, half ihm 1830 bei der Ausgeſtaltung der Sammlung zu einem regel⸗ rechten ornithologiſchen Muſeum: Noch heute iſt das „Muſeum Heineanum“ die größte private Vogel⸗ ſammlung in Deutſchland. Sie enthält insgeſamt 13 700 Exemplare, und zwar 7390 ausgeſtopfte Vögel und 6370 Bälge. Beſonders wertvoll ſind die 393 „Typen“, d. h. Vögel, die bisher nur einmal ge⸗ funden wurden, infolgedeſſen auch in einem zweiten Muſeum nicht wieder anzutreffen ſind. Einzigartig iſt die farbenprächtige Kolibriſammlung, in der von 500 überhaupt nur vorhandenen Arten 440 vertreten ſind! 2— Miſter E. O. Humble aus Newyork. Literatur * G. O. Humble: Die Macht des Denkens.(Selbſtverl. Meilen ⸗ Zürich.) Von einem Amerikaner erwarten wir eigentlich eher ein Buch über die Macht des Geldes! Wir kennen ihn ja als den Geſchäftsmann. Was will er nun, wenn er über die Macht des Denkens ſchreibt? Er will ſeinen Landsleuten nachweiſen, daß der Geiſt und das Denken die eigentliche Weltmacht iſt, daß die bewegende Kraft des Weltalls mental iſt, daß die Materie ſomit nichts anderes iſt als eine Verkörperung des Geiſtes und als ſein Symbol. Wahrhaft wirklich ſind für einen Men⸗ ſchen nur die Gedanken in ſeinem Innern, hier findet jeder A ſein eigenes Geſetz. Das will er nachweiſen durch eine kritiſche Betrachtung unſerer heutigen Natur⸗ wiſſenſchaft, die in der ſtoffreien Energie endigt, und durch einen Ueberblick über die Geſchichte der Philoſophie und der Religionen. Daß er dabei oberflächlich verfährt, Platon ſo zurechtlegt, wie er ihn braucht und Kant als einen Erneuerer des Materialismus anſieht, iſt bei ihm nicht zu verwundern. Eine die Macht des Geiſtes be⸗ tonende Bewegung wie den deutſchen Idealismus ſcheint er überhaupt nicht zu kennen. Dafür gibt er eine deſto eingehendere Betrachtung der Bibel, die in Geheimſchrift geſchrieben iſt und auf eine in Sagen erforſchbare Quelle religiöſen Denkens zurückgeht. Moderne Fakirexperimente und Cousismus beweiſen ihm ſeinen Glauben. Alſo, lieber Mitmenſch, lerne richtig denken, kontrolliere dich immer ſelbſt, ob du auf dem richtigen Wege biſt. Jedes Abweichen von der Wahrheit macht ſich dir ſofort bemerk⸗ bar in der Krankheit, dem Produkt falſchen Denkens. Mangel an Erkenntnis bedeutet Verluſt des Guten und damit Uebel. Daher iſt die wahre Religion„die wichtigſte und nützlichſte aller Wiſſenſchaften“, und die Lehre Jeſu iſt für uns nur deshalb eine Wahrheit, weil ſie uns das „Elixier für ewiges, harmoniſches Daſein“ gibt. Nun⸗ mehr weißt du, was du zu tun haſt, um dich geſund zu erhalten. Du brauchſt nur richtig zu denken, d. h. ſo wie Dann haſt du auch die einzig wahre Metaphyſik und die Löſung aller Welt⸗ rätſel. Viel Arbeit iſt dazu auch nicht notwendig. Du mußt nur ſofort das Buch beſtellen, es eifrig leſen und glauben, was darin ſteht. Sonſt brauchſt du aber kein Geld, es ge⸗ nügt, daß andere es haben. Gott bewahre uns vor dieſem Amerikanismus a. Boshaft „Seit drei Jahren ſchreibe ich jeden Abend vor dem Schlafengehen meine Gedanken auf.“ „So? Dann müſſen Sie doch bald eine Seite voll haben!“ (Péle⸗Mele) 4. Seite. Nr. 358 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 2. Auguſt 1930 Mannheimer remdenberlehr 85 Veranſtaltungen danse. ieee Mie egen Welchen Beruf haben unsere Minister? e eee, enge e geſtern wiederum verſchtedene amerikaniſche Reiſe⸗ geſellſchaften, hier auf kürzere oder längere Zeit abzuſteigen. Im Palaſthotel ſind ſtber 800 Damen und Herren, die ſich auf verſchiedene Reiſebüros verteilen. Geſtern abend trafen beinahe 200 amerikaniſche Studentinnen des Reiſebüros der Franco⸗Belgie⸗Tour, von München kommend, hier Ein, wovon über 100 im Pa rkhotel abſtiegen. Die Damen werden im Laufe des Tages Mannheim beſichtigen. Ebenſo die Mitglieder der anderen Reiſe⸗ geſellſchaften(Pickford⸗London, Norddeutſcher Lloyd, Kneith⸗Columbus⸗Port, Guild⸗Travel Newyork⸗ Paris), um dann größtenteils nach Obera m me r⸗ gau zum Paſſionsſpiel weiter zu reiſen. Die Füh⸗ rer der Geſellſchaften unterſtrichen bei einer Unter⸗ redung beſonders die Vornehmheit der Man nheimer Hotels und die vollkommene A np a ſſungs fähigkeit an die engliſch-ameri⸗ kaniſchen Gewohnheiten. Im Laufe des Sommers und des Herbſtes werden noch verſchiedene ameri⸗ kantſch⸗engliſche Geſellſchaften Mannheim beſuchen. Man ſieht, Mannheim gewinnt immer mehr den guten Ruf einer Fremdenſtadt. L. Heuwagen mit elektriſchem Vorspann Wie es kam, wird wohl nie aufgeklärt werden. Jedenfalls aber war der Heu wagen zu ho ch bela den und konnte die Unebenheiten des Secken⸗ heimer Straßenpflaſters nicht vertragen. So legte er ſich, ohne lange Umſtände zu machen, einfach auf die Seite. Die Wegräumung des umgeſtürzten Wagens hätte keine Eile gehabt, wenn er nicht aus⸗ gerechnet ſich auf die Schienen d r elekirt ſch en Mannheim⸗Heidelb erg gelegt hätte. Zum Glück iſt die Schnellbahn keine Schnellbahn und ſo konnte der Zug am Freitag abend während der Durchfahrt durch Seckenheim vor dem Hindernis raſch zum Halten gebracht werden. Das Abladen des Wagens hätte Zugverſpätung von mindeſtens einer Stunde zur Folge gehabt. Da aber das Heu auf der Seite lag und lediglich das Untergeſtell des Fuhrwerkes die Schienen blockierte, machte man kur⸗ zen Prozeß. Der obere Teil des Wagens wurde von Deichſeln und Rädern gelöſt, dieſe durch eine Kette mit der Straßenbahn verbunden und unter großem Hallo die ganze Geſchichte auseinandergezogen. Nun bereitete das Beiſeiteſchaffen des unbelaſteten Wa⸗ gengeſtelles keine Schwierigkeiten mehr. Mit 15 Minuten Verſpätung für Elektriſche mit etwas er⸗ höhter Geſchwindigkeit von dannen. * 0 G * Die Löwen ſind da. Die Mannheimer Löwen, die die Stadt von Stoſch⸗Sarraſani geſchenkt bekom⸗ men hat, trafen geſtern mittag, von Konſtanz kom⸗ mend, hier ein. Sie wurden in der Güterhalle des Hauptbahnhofes untergebracht und ſind heute vor⸗ mittag nach dem Waldpark überführt worden. Ihr neues Heim gefällt ihnen anſcheinend ganz gut, denn beide Tiere ſind friſch und wohlauf, ſpielen niedlich wie zwei Rieſenkatzen und laſſen ſich die rieſtgen Fleiſchportionen gut ſchmecken. Die feierliche Emp⸗ fangnahme durch die Sladt ging nachmittags vor ſich, Dem Kleintierpark Karlſtern wurden zwei wertvolle Stiftungen zuteil. Es handelt ſich um vier deutſche Fü chſe, die vor ungefähr zwei Monaten im Odenwald ausgehoben worden ſind und von Direktor Fröbel, Mannheim⸗Waldhof(t. Fa. Bopp u. Reuther) geſtiftet wurden. Ferner ſtiftete Gewerbelehrer Bleß, Mannheim⸗Käfertal, eine Sammlung deutſcher Vogelneſter. Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt heute früh ein 70 Jahre alter, verwitweter Maurer- meiſter. Der Lebeusmüde hat ſich bei Sandhofen am Weinheimer Weg auf freiem Felde hinter einem Kornhaufen mit einem Walzen revolver einen Schuß in die rechte Schläfe beigebracht, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Grund zur Tat dürfte ein Nervenlefden ſein, d * Ueber die Liebestragbdie, die ſich, wie gemeldet, geſtern nachmittag in R 4, 2 ereignete, iſt nach dem Polizeibericht ergänzend zu berichten, daß der Elektromonteur Heinz Huhn ſeiner Geliebten, der 20 Jahre alten Friſeuſe Emmy Fiſcher, zuerſt eine leere Weinflaſche auf den Kopf geſchlagen und ihr dann mit einem Milttärſeitengewehr meh⸗ rere Stiche beigebracht hat. Huhn brachte ſich hierauf mit der gleichen Waffe den tödlichen Stich ins Herz bei. e * Auseinanderſetzung mit Flaſche und Bierkrug. Bei einer Schlägerei in einer Wirtſchaft in den J⸗Quadraten, bel der die Streilenden mit Bier⸗ krügen, Stühlen und Flaſchen auf einander ein⸗ ſchlugen, wurde geſtern abend der 47 Jahre alte ver⸗ heiratete Wirt an der Stirne verletzt. Ein 31 Jahre alter verheirateter Fabrikarbeiter trug eine erhebliche Verletzung an der rechten Hand und am Kopfe davon, während ein 30 Jahre alter lediger Fuhrmann eine Beule und eine 20 Ztm. lange Rißwunde an der Stirne, ferner eine Verletzung der Unken Schläfe erlitt. Der Fuhrmann wurde im Krankenwagen in das Allgem. Krankenhaus ver⸗ bracht, aus dem er nach Anlegung eines Notver⸗ bandes bald wieder entlaſſen werden konnte. * Sturz aus dem Fenſter. Geſtern nachmittag ſtürzte das 5 Jahre alte Kin d eines Mechani⸗ kers, als es ſich auf das innerhalb des Fenſters liegende Bettzeug legte, aus dem zweiten Stockwerk eines Hautes in der Faſanenſtraße in Käfertal, Durch den Sturz trug das Kind eine Gehirnerſchüt⸗ terung davon. Gärtnerplatz⸗Theater im Noſengarten. Die große Zugkraft des Singſpiels„Das Dreimäderlhaus“ hat ſich auch bei der geſtrigen Erſtaufführung wieder ge⸗ zeigt. Heute und morgen ſind Wiederholungen. Am Montag findet noch eine Wiederholung von Leo Aſchers Operette„Hoheit tanzt Walzer“ ſtatt, Am Dienstag iſt die Erſtaufführung der bekannken Wiener Operette„Fruh⸗ Itugsluft“ von Strauß. Eine Aeberſicht über die Mitglieder von 17 Kabinetten Von Artur Schubert Das Kabinett Dr. Brüning iſt das 17. der Deut⸗ ſchen Republit, und da jedes Kabinett übet 12 Porte⸗ feuilles verfügt(Außen, Innen, Reichswehr, Verkehr, Poſt, Finanzen, Wirtſchaft, Ernährung, Juſtiz, Ar⸗ beit, Beſetzte Gebiete ſowie das Reichskanzleramt), müßten wir im Laufe der letzten zwölf Jahre 204 Mi⸗ niſter aufzuweiſen haben. So viele ſind es aber nicht, aus verſchiedenen Gründen. Einmal hat nicht jedes Kabinett alle Portefeuilles mit Miniſtern beſetzt (beim Kabinett Brüning wird zum Beiſpiel der Po⸗ ſten eines Wirtſchaftsminiſters von einem Staats⸗ ſekretär verwaltet), zweitens hat in vielen Fällen der Reichskanzler oder auch ein anderer Miniſter zwei Portefenilles innegehabt, drittens ſind eine ganze Reihe von Männern in mehreren Kabinetten auf⸗ getaucht. Den Rekord hält der ehemalige Reichs⸗ wehrminiſter Otto Geßler, der nicht weniger als 13 Kabinetten angehörte. So kommt es, daß ſich bis⸗ her nur 68 Männer„Reichsminiſter a..“ nennen konnten, von denen wiederum acht dem augenblick⸗ lichen Kabinett angehören. Curtius(Außenminiſter), Wirth(Innenminiſter), Schätzel(Poſt), Stegerwald (Arbeit), Groener(Reichswehr), Dietrich(Finanzen), von Gusrard(Verkehr) und Schiele(Ernährung). Die reſtlichen drei: Treviranus(Beſetzte Gebiete), Brü⸗ ning(Reichskanzler) und Bredt(Juſtiz) ſind zum erſten Male Miniſter. Was machen nun die 60 Neichsminiſter a. D. aus den früheren Kabinetten? Das Schickſal einiger iſt allgemein bekannt. Daß zum Beiſpiel Matthias Erzberger, ehemals Reichsfinanzminiſter, und Walter Rathenau, einer unſerer erſten Außen⸗ miniſter, ermordet worden ſind, dürfte ſedem bekannt ſein. Andere ſind geſtorben rie Dr. Gu ſt a v Streſemann, der nicht nur ſechs Jahre lang Außenminiſter, ſondern auch einmal Reichskanzler geweſen iſt, ferner der berühmte Präsident der Deut⸗ ſchen Nationalverſammlung des Jahres 1919 und ſpätere Reichskanzler Konſtantin Fehrenba ch, der ein ſehr hohes Alter erreichte. Geſtorben⸗ iſt auch einer ſeiner intimſten Mitkämpfer, Hugo Preu 5 der die Reichsverfaſſung ſchuf, der als Gelehrter wirkte, dann Reichsinnenminiſter wurde und 1925 ſtarb. An den Poſtminiſter Höfle wird ich auch noch mancher erinnern; Höfle ſtarb bekanntlich im Moabiter Unterſuchungsgefängnis, nachdem ein Pro⸗ deß wegen ungeſchickter Verwaltung der poſtaltſchen Gelder anhängig gemacht worden war. In Ulrich Graf Brockdorff⸗ Rantzau haben wir einen unſerer befähigſten Diplomaten verloren. Er war Geſandter in Kopenhagen, als Außenminiſter Leiter der Friedensdelegation in Verſailles und zuletzt Botſchafter in Moskau. Der ehemalige Innenmini⸗ ſter und Verkehrsminister Rudolf Oeſer ſtarb als (Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, während Adolf Köſter, Außenminiſter und Junenminiſter, als Geſandter in Belgrad verſtarb. Verſtorben ſind ferner der Schatzminkſter und ſpätere Botſch ꝛiler in Paris Mayer ⸗kaufbeuren, ſowie Rudolf Hein z e, einſtmals ſächſiſcher, dann Reichsjuſtizminiſtern Von den noch lebenden 49 Reichsminiſtern a. D. iſt der zweite deutſche Kanzler, Guſtav Bauer, Vorſitzender einer Wohnungsbaugeſellſchaft, während der erſte, Philipp Scheidemann, nachdem er Oberbürgermeiſter von Kaſſel war, ſeit 1925 wieder als Abgeordneter fungiert. Guſtav Noske, einſt⸗ mals Reichswehrminiſter, iſt Oberpräſident der Pro⸗ vinz Hannover. Uebrigens war der jetzige Ober⸗ präſident der Rheinprovinz, Dr. Fuchs, auch ein⸗ mal Reichsminiſter. Von den beiden Männern, die für Deutſchland den Verſailler Vertrag unterzeich⸗ neten, iſt der Kolonialminiſter des Jahres 1919 Jo⸗ hann Bell im Ruheſtand, während Hermann (( vddddddddãã ⁊ ãyVddßbß( ⁊ v Müller bis vor kurzem Reichskanzler war und zu den führenden Männern der Sozialdemokratie ge⸗ hört. Otto Geßler hat ſich von der Politik zurück⸗ gezogen, dagegen gedenken die ehemaligen Miniſter Wilhelm Marx, Rudolf Hilfer ding, v. Keu⸗ dell, Dr. Scholz, Karl Severing, Otto Landsberg(jetzt Rechtsanwalt) und Dr. Külz, der Vater des Schmutz⸗ und Schundgeſetzes, bei den kommenden Wahlen wieder zu kandidieren. Zu den älteren Jahrgängen, die ſich ins Privat⸗ leben zurückgezogen haben, gehören unter anderen Bernhard Dernburg, bereits 1901 Direktor der Darmſtädter Bank und ſpäter Finanzminiſter, der frühere Poſtminiſter Johann Giesberts, Eduard David, Frenken, der ehemalige Poſtminiſter Karl Stingl und Walter Simons, einſtmals Außenminiſter, ſtellvertretender Reichspräſident, 1919 Generalkommiſſar bei der Friedensdelegation und Reichsgerichtspräſident. Sein Kollege Guſtav Ra d⸗ bruch iſt jetzt Profeſſoxr in Heidelberg, Emminger, der Vater des neuen Schwurgerichtsſyſtems(6 ſtatt 12 Geſchworene) Oberlandesgerichtsrat in München. Der Ernährungsminiſter Fehr! iſt in Bayern Miniſter geworden und außerdem Profeſſor in München. Von dem Kanzler während des Ruhr⸗ kampfes Wilhelm Cuno weiß man, daß er General⸗ direktor der, Hapag iſt, Has linde iſt Landrat in Weſtfalen geworden, Erich Koch⸗Weſer, Blunck, und Friedrich Albert üben wieder ihre Rechts⸗ anwaltspraßis aus. Von den Diplomaten der Kaiſerzeit privatiſiert Friedrich Roſen, auch ein Außenminiſter nach dem Krieg, einſtmals Geſändter in Tanger, als dort der Kaiſer landete, dann in Bukareſt, Liſſabon, Haag und Madrid, während Hans von Roſenberg, der ebenfalls Außen⸗ miniſter geweſen iſt, jetzt als Geſandter in Stockholm wirkt. Ueberhaupt iſt die Zahl der Miniſter a.., die einen neuen Wirkungskreis fanden, ſehr groß. Karl Jarres iſt wieder Oberbürgermeiſter von Duis⸗ burg, Dr. Hans Luther, einſt Oberbürgermeiſter von Eſſen, wurde Reichsbankpräſident als Nachfolger von Dr. Schacht, die Miniſter Gothein, Koeth, Neuhaus, Köhler und Hans von Raumer fanden Poſten in der Wirtſchaft; ſo wurde letzterer Leiter der Vereinigung der Elektrizitätswerke, wäh⸗ rend zum Beiſpiel Herr von Schlieben Präſident eines Landesfinanzamtes iſt. Wilhelm Soll mann iſt Redakteur, der frühere Finanzminiſter Dr. Rein⸗ hold kehrte als Bankdirektor nach Sachſen zurück und Eduard Hamm wurde zum geſchäftsführenden Direktor des Induſtrie⸗ und Handelstages gewählt. Der letzte Finanzmintiſter Dr. Moldenhauer wirkt als Profeſſor in Köln, während ein früherer Finanzminiſter Dr. Hermes Präſident der Raiff⸗ eiſen⸗Geſellſchaft wurde. Gerhard Graf Kanitz zog ſich auf ſein Gut zurütk, das er ſelbſt bewirtſchaftet, ebenſo Oskar Hergt, ehemaliger Juſtizminiſtex und Preußiſcher Finanzminfſter. Robbrt Sch mi 1 und Ruüdtlf Wiſ fe wismeßſich welterhift dere pokſtit dagegen wird der Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne als preußiſcher Kommiſſar für den Aus bau der Verkehrsnetze verwandt und der einſtmalige ſächſiſche Miniſterpräſident und ſpätere Innenmini⸗ ſter Dr. Georg Grad nauer wirkt als ſächſiſchet Geſandter in Berlin. So iſt die Liſte vollſtändig. Es mag uns Deutſchen, die wir erſt ſeit 12 Jahren in einer Republik leben, ſeltſam vorkommen, bereits ſo viele Miniſter a. D. erlebt zu haben. Blicken wir aber nach demokratiſchen Ländern, die ſchon länger als wir Republiken ſind, wie Frankreich oder die Vereinigten Staaten, ſo ſehen wir, daß wir Deutſche noch verhältnismäßig ſparſam waren. Abſchied von Jorſtrat Gillardon Ausſchußſitzung des Verkehrsvereins Schwetzingen Schwetzingen, 1. Aug. In der geſtrigen Ausſchußſitzung des Ver⸗ kehrs vereins Schwetzingen wurde u. a. auch über das finanzielle Ergebnis des dies⸗ jährigen Spargelfeſtes und der Rokokoauf⸗ führung berichtet. 17000% Ausgaben ſtehen rund 20000% Einnahmen gegenftber, ſodaß ein Reingewinn von etwa 3000/ verbleibt. Dieſer ſoll als Fonds für die Sonderveranſtaltungen ſicher⸗ geſtellt werden. Zur Veranſtaltung des„Mann⸗ heimer Tages am 7. September wurde mit⸗ geteilt, daß die Stadt Mannheim ſich bereit erklärte, die Muſik zu ſtellen. Der Mannheimer Verkehrs⸗ verein will die Propaganda in Mannheim über⸗ nehmen. Auch der Beſuch der Neuſtädter Winzer⸗ gruppe iſt feſt zugeſagt. Zur Durchfiihrung der Ver⸗ anſtaltung, die mit Rückſicht auf die am 14 Sept. ſtattfindenden Reichstagswahlen vielleicht auf 31. Auguſt vorverlegt wird, wurden die erforderlichen Geldmittel bewilligt. Zum„Schwetzinger Ferienaufenthalt auf Ratenzahlung“ liegen etwa 30 Beſtellun⸗ gen vor und zwar aus Deutſchland und dem Aus⸗ lande. Die Durchführung der Finanzierung erfolgt in der Wetſe, daß der Gaſt mindeſtens die Hälfte des Pauſchalbetrags von 120 d(alſo 60%) für 14 Tage anbezahlt und für den Reſt dret Wechſel im Betrage von je 20, akzeptiert. Die Wechſel werden von der Städt. Sparkaſſe hier diskonktert. Der Gaſt erhält volle Penſion, Schloßgartenkarte und außerdem ſind noch die Koſten für verſchiedene Ausflüge(Heidel⸗ berg, Mannheim, Pfalzfahrt, Odenwaldfahrt) in⸗ begriffen. Die Geſchäftsſtelle des Verkehrsvereins Schwetzingen befindet ſich ſeit einigen Tagen am Schloßplatz. J 3 In Verbindung mit dem Obſt⸗ und Gartenbau⸗ verein Schwetzingen führt der Verkehrsverein eine Prämiierung des Balkon⸗ und Fenſter⸗ ſchmucks durch. Der Verkehrsvereinsrechner führte Klage darftber, daß die Vereinsbeiträge außerordent⸗ lich ſpärlich eingingen. N Nach Erledigung des geſchäftlichen Teiles wurde für den ſcheidenden Leiter der Schloßgartenperwal⸗ tung, Forſtrat Gtklardon, eine Abſchieds⸗ feier veranſtaltet. Der Vorſitzende Dr. Heinrich Baſſermann würdigte in einer längeren An⸗ ſprache die großen Verdienſte Gillardons um den Wiederaufbau des Schwetzinger Schloßgartens während einer 675jährigen erſprießlichen Tätigkeit. Als Zeichen der Anerkennung wurde ihm ein ge⸗ rahmter Kupferſtich von Kunz(Darſtellung der Mo⸗ ſchee) überreicht, Forſtrat Gillardon dankte für die Ehrung und hob beſonders die gute Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Schloßgartenverwaltung, Stadtver⸗ waltung und Verkehrsverein hervor. Er betonte daß er gerne die Arbeit im Schloßgarten zu einem gewiſſen Abſchluß gebracht hätte. Sein innigſter Wunſch ſet, daß die Stadt Schwetzingen weiterhin wachſen, blühen und gedeihen möge, Noch einige andere Redner rühmten das erfolgreiche Wirken des ſcheidenden Leites der Schloßgartenverwaltung. **.* Gillardons Nachfolger i Schwetzingen, 2. Auguſt. Als Nachfolger des Forſtrats Gillardon wurde, lt.„Schw. Ztg.“, Forſt⸗ meiſter Friedrich von Neubronn, zur Zeit beim Forſtamt St. Blaſien, nach Schwetzingen. verſetzt. ſprünglich feſtgefetzten Zeit findet 1850 it 4 1„Badiſche Landesturnen“ pünkt⸗ lich um 7 Uhr ſtatt. Da dieſe Feier im Rundfunk übertra⸗ gen wird, müſſen die mitwirkenden Sänger um dieſe Zeit im Schloßhof zum Singen bereit ſtehen und ſich eine Vier⸗ telſtunde vorher im Ballhaus verſammeln.(Näheres An⸗ zeige.) f * Standkonzert. Am morgigen Sonntag, vormittags 11,45 Uhr, ſpielt am Friedrichsplatz die Kapelle M ohr fol⸗ gendes Programm:(Ungariſche Weiſen) Marſch„Aller Ehren“(Novotny); Raccozy⸗Ouvertüre(Kéler⸗Bela); Cſar⸗ das aus„Der Geiſt des Wojewoden“(Großmann); Walzer „Dorfkinder“(Kalmann); Erzherzog Albrecht⸗Marſch Kom⸗ zak). . Aus Nundfunk⸗Programmen Sonntag, 3. Auguſt .30 Uhr: Berlin: Gymnaſtik. .00 Uhr: Berlin, Frankfurt, Köln: Hamburger Hafenkonzert.“ 3 5 .15 Uhr: Frankfurt: Evang. Morgenſeier; Stutt⸗ gart: Gymnaſtik.. 5 .00 Uhr: Berlin: Morgenfeier; Köln: Evang. Mor⸗ enfeier. 4 1000 Uhr: Frankfurt: Vortrag; München: Evang. Morgenfeier. 08 10.15 Uhr: Stuttgart: Evang. Morgenſeier. 5 10.30 Uhr: Frankfurt: Stunde des Chorgeſongs. 10.55 Uhr: Königs wuſterhauſen: Reportage aus dem feſtlichen Salzburg. 5 11.00 Uhr: Stuttgart: Kammermuſik. 11.30 Uhr: Berlin: Elternſtunde; 7 rankfurt: Muſikaliſcher Streifzug durch China; München: Mili⸗ tärkonzert. 12.00 Uhr: Berlin: nadekonzert. 12.30 Uhr: Zrankfurt: Konzert. 5 f 13.00 Uhr: Stuttgart: Kleines Kapitel der Zeit, anſchl. Konzert. 5 8 14.00 Uhr: Tran klfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 14.30 Uhr: Frankfurt: Vortrag; M ü nchen: Schach. 15.00 Uhr: Stuttgart: Vortrag; München: Zither⸗ konzert. l 8 15.30 Uhr: Stuttgart: Konzert; München: Für die Frau. 5 16.00 Uhr: Frankfurt: Konzert des Berliner Mozart⸗ chors. g 5 17.00 Uhr: Frankfurt: Reportage von den Akademi⸗ ſchen Weltmeiſterſchaftsſpielen; anſchl. Uebertragung der Zeppelinlondung. Das 17.20 Uhr: Berlin, München: burg: Feſtſpiele. 5 18.900 und 18.30 Uhr: Stuttgart: Vorträge. 19.00 Uhr: Stuttgart: Sport.. 19.30 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Heitere Wahr⸗ heiten aus dem Alltag; München: Konzert. 19.45 Uhr: Bud apeſt: Operette„Zigeunerltebe“. 20.15 Uhr: Breslau: Liebeswalzer; 1 Stuttgart: Operette„Vetter aus Dingsda“; Brünn, Kaſchau, Prag,„ Sinfoniekonzert; Kattowitz, Warſchau, Stockholm: Konzert. 20.45 Uhr: Mailand, Turin: Operette. 21.30 Uhr: Wien: Reportagen aus Salzburg. 22.45 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: München: Konzert und Tanzmuſik. 23.00 Uhr: Kattowitz, Warſchau, Tanzmuſtik. 5 23.15 Uhr: Frankfurt, Stuttgart: Tanzmuſik. * Vemerkenswerte Peranſtallungen der Rundfunkwoche „Am Sonntag um 10.55 Uhr überträgt der, Sender Königs wuſterhauſen von Salzburg eine Re⸗ portage über die feſtliche Stadt: Auf der Feſtung Hohen⸗ ſalzburg— Durch die Stadt— Mozarts Geburtshaus Mozarthaus, Um 17.20 Uhr ſt über München eben⸗ falls eine Reportage aus Salzburg zu hören: Feſt⸗ ſpiele— Im Feſtſpielhaus— Don Jan Der Bericht über die Deutſchen Leichtathletikmeiſterſchaften wird um 16.00 Uhr über Königs wuſterhduſen, Köln zu hören ſein. Zur gleichen Zeit bringt Fran k⸗ furt ein Konzert des Berliner Mozart⸗Ghors. Den Fußballauftakt der Akademiſchen Weltmeiſterſchaftsſpiele in Darmſtadt überträgt um 17.00 Uhr der Sender Frankfurt, anſchließend Reportage von der Ze pp e Llin⸗Landung. Um 20.00 Uhr kommt von Wien ein Konzert aus dem Mozarthaus in Salzburg: Fröhliche Werke Mozarts. Hamburg, Konzert; Stuttgart: Prome⸗ feſtliche Salz⸗ Nachrichten; Homburg: Am Montag iſt über Frankfurt und Stutt gart von Leipzig eine Uraufführung zu hören:„Berg⸗ werk“, Lyriſche Kantate für Sprechchor.. Wien beginnt am Dienst 9 um 21.45 Uhr mit einem Zyklus„Tie Violinſongten Mozarts“. a Die Entſchetdung im Schwimmen bei den Akademiſchen Weltmeiſterſchaftsſpielen wird von Frank furt am ittwoſch um 15.50 Uhr übertragen, Der Donnerstag bringt um 20.30 Ahr einen Vor⸗ trag von dem Präſidenten des amerikantſchen Turnerbun⸗ des über„Das Deutſchtum in Amerika“, Der Vortrag wird von den Sendern Frankfurt, Stultgart, Königswuſterhauſen u. a. übernommen. Der Höhepunkt der Solsburger Feſtſpiele iſt die Serenade im Schloßhof der fürſterzbiſchöflichen Reſidenz. Aufgeführt wird: Marſch in D⸗Dur und Serenade in D⸗Dur(Haffner⸗ Serenade) von Mozart. Dieſe Veranſtaltung geht mit zwei Ausnahmen über alle deutſchen Sender ſowie über faſt ſämtliche mitteleuropäiſchen Sender. Man wird um 21.00 Uhr alſo Mozart⸗Mufi? von Königswuſterhauſen, Wien, Prog, Warſchau, London, Zürich uſw. hören können. Am Freitag findet in den Univerfum⸗Lichtſpielen Mannheim ein Orgelkonzert ſtatt, das von Organiſt G. Boſch ausgeführt wird und um 12.00 Uhr von Stutt, gart übertragen wird. Die Leichtathletik⸗Entſcheidung der Akademiſchen Weltmeiſterſchoften in Darmfladt iſt um 16.10 Uhr über Frankfurt zu hören. Anläßlich der Münchener Feſtſpiele ſendet München um 19.08 Uhr aus dem Reſidenz⸗Theater Mozarts Oper„Coſi fan tutte“. Um 21.25 Uhr ſpricht über London 3(National) der Flieger Lindbergh(Uebertragung aus Newyork. Am Samstag bringt um 14.00 Uhr der Sender Fran k⸗ furt eine Reportage von der Hundebörſe und um 15.40 Uhr ebenfalls eine Reportage von den Akademiſchen Welt⸗ meiſterſchaftsſpielen in Darmſtadt. Schluß des redaktionellen Teils Di UnS ACHT Fs AIR WRDAUUNcssTönUN CEN V erdauungsſtörungen entſtehen in den meiſten Fällen durch überflüſſige Säure, dle eine Gärung der Nahrung ſowie eine ſchmerzhafte Magenerweiterung verurſacht. Um Erleichterung zu ſchaffen, muß die Säure, die das Leiden verupſacht, gebannt werden, und für dieſen Zweck leiſtet Biſerirte Magneſia hervorragende Dienſte. Biſerirte Mag⸗ neſia neutraſiert ſchnell alle überſchüſſige Säure und wirkt beruhigend auf die Magenwände. Tauſende von ehem. Lei⸗ denden vertrauen auf dieſes ſäurebindende Mittel, das ſich bei Verbauungsbeſchwerden ſo außerordentlich gut bewährt. Biſerirte Magneſia iſt in Pulver⸗ oder Tablettenform in allen Apotheken erhältlich, Ste werden ſehen, welche Er⸗ leichterung der Gebrauch dieſes Mittels bei Verdauungs⸗ ſtörungen und Mageubeſchwerden herbeiführt. VI559 Frankfurt, 4 * Samstag, den 2. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 358 Die großen Ferien sind da 2000 Kinder fahren ins Ferienheim In die Ecke mit dem Ranzen Ueber Nacht hat für die Mannheimer Jugend die Welt ein anderes Geſicht bekommen. Nun tummelt ſie ſich in dem köſtlichen, unbeſchwerten Gefühl der Freiheit! Sechs Wochen Ferien! Tag um Tag. Nicht auszudenken der Gedanke, wie lang wohl ſechs Wochen ſein mögen! In die Ecke mit dem Ranzen! Mag aus ihm werden, was da will. Kein Wecker ſchrillt mehr am frühen Morgen. Kein Rechenexempel wartet mehr auf ſeine Löſung. Nun braucht man nicht mehr um jeder kleinen Weisheit willen gleich den Zeige⸗ finger zu heben. Viele Züge fahren von Mannheim aus in die Welt. Mit jedem Zuge fahren heute Hunderte von Kindern bis ins Ziel ihrer Träume. Stunden noch, dann ſteigen ſie in die Berge, bauen Burgen aus dem Sand des Rheinſtrandes, hören die Bäume rauſchen, ſehen die Wolken endlos ziehen, wandern über das Land, über Hügel und durch Täler, leben in den Tag hinein, ganz hingegeben an jene ewig heitere Sorg⸗ loſigkeit, die nur ſolange ungeſtraft bleibt, ſolange man jung iſt. 5 5 Wir Kinder von damals waren, wenigſtens in der Ferienfrage, nicht anders als die Kinder von heute. Sechs Wochen waren auch für uns eine kleine Un⸗ endlichkeit. Was kann in dieſer Zeit alles geſchehen an Wunderbarem, an ungeahnten Zwiſchenfällen. Was alles konnte man da erleben! Die Vorfreude, vielleicht die ſchönſte in den Fe⸗ rien, ſpielt in die erſten Tage hinein. Man macht Pläne, man erwartet Ueberraſchungen. Man reiſt mit Mutti nach dem Schwarzwald, an den Bodenſee, den Rhein hinunter, oder auch nur ins Strandbad, ſofern Petrus ein anſtändiges Wetter macht. Ganz ideal iſt es, wenn man in unbekannte Gegenden rei⸗ ſen darf. Aber es iſt auch ſchön bei den Verwandten auf dem Lande, bei den Freunden in der Nachbargaſſe. Man ſtreift gemeinſam durch die Anlagen, treibt ſich an den Neckar⸗ und Rheinufern herum, baut Dämme und Burgen und niemals hört man die vermaledeite Frage: Haſt du deine Schularbeit ſchon gemacht? Man iſt den Dingen und Umſtänden, die Ver⸗ legenheiten bereiten können, ſo fern, ſo fern. Die Welt liegt ſo abſeits von allem, was ſonſt mahnen⸗ der Inhalt des Schultages iſt. Wir Großen, beengt von Sorgen und Kümmer⸗ niſſen, haben nicht mehr Ferien, wir haben ſchlicht und einfach Urlaub. Ferien, das ſind viele, viele Feiertage. Urlaub bedeutet nur Atempauſe, Erholung, Wieder⸗ herſtellung der Arbeitsfreude und Geſundheit. Ur⸗ laub iſt eine ganz nüchterne Sache, trotzdem aber bin ich ſehr dafür, wenn auch Geldfragen und ſonſtige Zweckmäßigkeiten eine Rolle ſpielen. Ferien, das iſt eine Fülle ungeahnter Er le b⸗ niſſe, wahre Freiheit. Am geſtrigen Freitag begannen die Großkampf⸗ tage der Reichsbahn. Bereits am Vormittag fuhren die erſten Kinder in die Erholungsheime. Der Haupt⸗ bahnhof bot ein buntes Durcheinander. Mittags fuhren 5 die erſten Sonderzüge nach Konſtanz, Köln, Hamburg, Berlin aus der Halle. Das war der große Augenblick, die heißerſehnten Stunden. Die Rieſenreihe der Wagen, die von dem über⸗ dachten Bahnſteig längſt nicht mehr erfaßt wurde, war ein einzig flatterndes Band, ein dunkler Koloß, ungeheuer feſtlich bekränzt mit hundert Farben und Schattierungen, alles aber ſommerhell und ſommer⸗ freudig trotz des trüben Wetters. Ein erſter Glanz kommender Ferienſeligkeit. Die Kinder hatten ihren großen Tag. Sie jodel⸗ ten ergreifend durch die Bahnhofshalle, ſtürmten, von Wonnen durchſchauert, durch die Wagen, riſſen den Müttern die Arme aus, rannten mit ihren heißen Köpfen die Leute in den Bauch und machten Anſätze du Indianertänzen. lin oder Bayern fechren. So glitten die Sonderzüge unter den brauſen⸗ den Zurufen aus der Bahnhofshalle. Und zurück blieben die Väter, die Einſamen, die Verſtrohwitwe⸗ ten. Sie fuhren ſich mit dem Taſchentuch über die Stirne und dann blickten ſie ſich gegenſeitig an. Wie war das gleich?“ Man ſollte das Gas ab⸗ beſtellen und die Milch abdrehen, man ſollte die Blumen der Waſchfrau zur Aufbewahrung geben und den Kanarienvogel fleißig begießen Man würde die Sache ſchon machen, vom Kana⸗ rienvogel bis zur Waſchfrau. Die Gattin ſollte er⸗ ſtaunt ſein, wenn ſie wieder kommt. Und während du ſtandeſt und den Zug aus der Halle ſchwimmen ſahſt, zwiſchen Telegraphendrähten, die ſich heben und ſenken, dachteſt du dich ſicher da⸗ bei die Jahrzehnte zurück und du alſo zehn, zwölf und vierzehn Jahre alt warſt. Haſt du nicht auch deine Mutter durch die Straßen gezerrt, zum Haupt⸗ bahnhof, wo das erſte Ferienwunder, der Eiſenbahn⸗ zug, deiner wartete? Freilich, zu deiner Zeit gab es noch keine Ferien⸗Honder züge, die bis an die Nordſee, nach Holland, Frankreich, Ber⸗ Nein, zu deiner Zeit fuhr man aufs Land, zwei, drei Stationen und nicht weiter, oder höchſtens, wenn viel Geld da war, bis in den Schwarzwald. Ja, das iſt nun ſchon lange her, daß du zehn, zwölf oder vierzehn Jahre alt warſt. Aber bevor du das dachteſt, waren die winkenden Kinder deinen Blicken entſchwunden, und je länger und je rätſelhafter du dachteſt, deſto klarer wurde die Sache. Mein Lieber, es iſt alles vorbei. Und es war auch gar nicht notwendig, daß du beim Abfahren e —— Allſommevlich, wenn die Ferien beginnen und die Züge hinausrollen ins Land, wird auch der er⸗ holungsbedürftigen Kinder unbemittelter oder gering bemittelter Eltern gedacht. Um ihnen einen Erholungsaufenthalt zu ermöglichen, wird eine beſtimmte Anzahl von Erholungs⸗ und Heil⸗ ſtättenplätzen haushaltmäßig bereitgeſtellt und zwar außerhalb Mannheims und in Mannheim ſelbſt Diete e 860 2 F571 des erſten Ferienzuges ſolche Fragen aufwarfſt. Zur Ferienzeit ſind für Träumereien andere zu⸗ ſtändig. Diejenigen, die eben deinen Blicken ent⸗ ſchwanden in ihrer erſten Kinderſeligkeit. Wohin du fahren möchteſt? Frage, wie weit dieſe fahren möchten! Du wünſche dir, daß ſie geſund und gut erholt wie⸗ derkommen nach ſechs Wochen. Und verſchwinde aus der Bahnhofshalle! Hiho. als ſogenannte örtliche Erholungsfürſorge. Der Aufenthalt wird nach geſundheitlichen und er⸗ ziehlichen Geſichtspunkten ausgewählt. Erſt wenn die Vorausſetzungen ſichergeſtellt ſind, und durch Beſich⸗ tigung amtlicher Vertreter eine gute Unterbringung gewährleiſtet iſt, werden Verhandlungen mit den be⸗ treffenden Heimen über die Kurzeiten aufgenom⸗ men und dieſe nach Maßgabe der haushaltmäßig zur Verfügung ſtehenden Plätze feſtgelegt. In dieſem Jahre, heute, morgen und Montag wer⸗ den in Mannheim 2377 Kinder verſchickt und zwar „Ferienbetrieb“ im Reisebüro Was alles gefragt wird— Geduldige Beamte Das Mannheimer Reißebüro hat jetzt „Ferienbetrieb“. Wer einmal dort war, wird wiſſen, was das heißt. Es iſt zur Zeit unmöglich, inner⸗ halb von zehn Minuten eine Auskunft zu erhalten, denn es iſt ſo voll, daß man ſchon viel länger ſtehen und warten muß, ehe man überhaupt drankommt. Wer in die Ferien fahren will, der wartet bekannt⸗ lich nicht gern. Wer zehn Minuten Zeit hat, ſich den Betrieb im Mannheimer Reiſebüro einmal anzu⸗ ſehen, der hat aber auch ſeine Freude daran. Geſtern haben die großen Ferien begonnen, heute will alles mit Frau und Kind und Kegel ver⸗ reiſen. Das Ferien⸗ und Reiſefieber hat unſere lieben Mannheimer gepackt und deshalb ſind ſie im Reiſebüro auch ſo ſchrecklich ungeduldig. „Wo liegt Schopfheim? Na, das iſt aber komiſch“—„Liegt Pörtſchach in Ungarn oder in Polen? Ach in Oeſterreich. Da iſt wohl eine andere Grenze errichtet worden?“ „Ich habe“, fängt eine Dame an,„noch einige Peſeten zu Hauſe. Wenn ich jetzt nach Prag fahre...“„Kann man denn in Spanien überhaupt 8. Klaſſe reiſen? Ich habe gehört, das ſei unmöglich.“ „Unmöglich“ wehrt ſich ein energiſcher Mann, „meine Frau fährt niemals vorwärts. Haben Sie nicht einen anderen Platz?“ So geht es fort in dieſen erſten Ferientagen, Stunde um Stunde. Im allgemeinen ſind die Herren viel exakter in ihren Fragen. Sie haben ſich meiſt ſchon zu Hauſe einen Plan gemacht und wiſſen, was zur Sache gehört. Nach wenigen Minuten ſind ſie fertig. Bis auf die Uümſtandskrämer. Die ſind 75 2 N DelITLSchE NON RSEEGANE R 7 2 8 1 N* — 9 2 + l 3 S. 2 7 1 g — 2 0 0, * 07 j „Ferienbetrieb“ im Mannheimer Reisebüro Jeder will zuerſt bedient ſein, denn ſelbſtverſtändlich iſt ſeine Ferienfahrt die allerwichtigſte. Sehr viele Herren ſieht man im Reiſebüro, aber noch mehr Damen. Das wird von den Beamten ſtark bedauert, denn die meiſten Mannheimer⸗ innen fragen ſehr viel und häufig mehr, als nötig iſt. Der erſte Eindruck, wenn man das Büro be⸗ tritt, iſt daher ein vielfältiges Stimmengewirr, und nur langſam unterſcheidet man einige Worte. „Holzklaſſe von Mannheim nach Babel kann doch nicht dreizehn Mark koſten!“—„Doch mein Herr!“—„Sooo.. 2 Mein Bruder iſt aber mal von Mannheim nach Baſel gefahren. Das iſt aller⸗ dings ſchon ein paar Jahre her „Sagen Sie, wird das Wetter beſſer werden? Glauben Sie, daß man ſich im Schwarzwald gut er⸗ holen kann? Oder iſt es im Oden wald billiger?“ —„Das kommt auf Ihre Auſprüche an.“— Was halten Sie von einer Rheinfahrt von Mannheim bis Rüdesheim? Glauben Sie, daß meine drei Dackel die Fahrt auf dem Schiffe aushalten?“ allerdings mehr gefürchtet als die Damen, die ihrer⸗ ſeits ihrer Lieblingsbeſchäftigung, der Unterhaltung, nach Herzensluſt frönen. Zu bewundern iſt die Geduld und Gelaſſenheit, mit der die Beamten an den Schaltern arbeiten. Sie laſſen ſich durch nichts aus der Ruhe bringen, laſſen acht Stunden am Tage Fragen über Fragen auf ſich niederpraſſeln. Und was müſſen dieſe Leute nicht alles im Kopf haben! Sämtliche Schnellzüge zwiſchen hundert Städten, ſämtliche Speiſewagen, Schlafwagen, Schiffsanſchlüſſe, Flugdienſt, Omnibus verbindungen, Queranſchlüſſe der Kleinbahnen und dergleichen mehr. Liegt irgend etwas außerhalb des geſchulten Gedächtniſſes, dann muß nachgeſchlagen werden, aber man muß wiſſen, wo man nachſchlägt, denn erſtes Erfordernis eines Reiſebüros iſt raſcheſte Bedienung. Wieviel ſchneller würds alles noch gehen, wenn die Menſchen nicht ſo viele überflüſſige Fragen ſtellten! 5 K. Q. nach Sandtorf 120, Neckargemünd 120, Dürrheim 20, Bad Orb 10, Wyck 20, Badenweiler 18, Rappenau 22, Herrenalb 20, Salzerbad 25, Sarnen 50, Teinach 40, Feldberg 20, Friedenweiler 65, Ling 5, Waldhauſen 90, Freudenberg 165, Glücksburg 25, Marwang 20, Neufatzeck 20, Meersburg 20, Schlierbach 30, nach Flinsberg, Gaiberg und Haag 320, nach Bergrün, Blankenburg und Weſtſchweiz 220, Friedrichsroda 15, Zeltlager Thun(Schweiz) 240, Odenwald 40, durch die ſtädtiſche Schularztſtelle nach der Rennwieſe und Sandtorf 250, durch die Arbeiterwohlfahrt nach Wald⸗ hof und Rheinau 180, durch den Caritasverband nach Lindenhof⸗Schäferwieſe und Waldhof⸗Gartenſtadt 170. Die Verſchickung erfolgt je nach Lage der ſozialen Hilfsbedürftigkeit und auf Grund eines ärzt⸗ lichen Gutachtens. Es werden auch Freiſtellen gewährt. In den übrigen Fällen ſind die Beiträge geſtaffelt. Außerdem leiſten die überwiegende Zahl Krankenkaſſen und Verſicherungsanſtalten nach be⸗ ſtimmten Grundſätzen Beiträge. n Die Arbeitsgemeinſchaft für Kinder⸗ erholung Mannheim beſteht ſeit über 7 Jahren. Durch die Zuſammenfaſſung der geſamten Er⸗ holungsfürſorge in Mannheim, durch das verſtänd⸗ nisvolle Eingehen aller angeſchloſſenen Vereine auf ärztlicherſeits geforderte Rückſichten, konnte in den vergangenen ſieben Jahren die Entſendefürſorge in Mannheim in einer Weiſe planmäßig ausgebaut werden, wie es nur jeder denkbaren Anforderung entſprach. Entſendet wurden in den Schuljahren 1923/24 1800 Kinder, 1924/25 3176 Kinder, 1925/26 3189 Kinder, 1926/27 3082 Kinder, 1927/8 3009 Kinder, 1928/29 3884 Kinder und 1929/0 2377 Kinder. Es wurden dauernd belegt die Heilſtätten Dürrheim, Heu⸗ berg⸗Heilſtätte, Scheidegg, Ludwig⸗Frank⸗Heim, Schönwald, die Sol⸗ und Thermalbäder Badenweiler, Donaueſchingen, Dürrheim iſreal. Heim, Imnau, Bad Nauheim, Bad Orb, Rappenau, und die Erholungsheime Breithülen, JFeld⸗ berg, Friedenweiler, Herrenalb, Heuberg(Erho⸗ lungsheim, Geneſungsheim und Haushaltungsſ chule), Linz, Neckargemünd. Vorübergehend in Anſpruch ge⸗ nommen wurden die Heilſtätte Bonndorf, die Bäder Kiſſingen, Kreuznach, Nauheim, Soden⸗ Stolzenberg und die Erholungsheime Alberts⸗ hofen, Arenberg, Calw, Gertelbach, Marienruhe, Landſtuhl, Marwang, Meersburg, Neckarmühlbach, Neuöttingen, Oberdorf, St. Peter, Ruhpolding, Schwarzach, Sylt, Stauffen, Stetten, Ueberlingen, Waldhof, Waldhauſen, Wittibsmühle, Wörrishofen, Wolfratshauſen. Kolonien wurden ausgeſandt von den Vereinen für Ferienkolonien, von der Schülerwohlfahrt für die Schüler höherer Lehran⸗ ſtalten, von Ferienaufenthalt und Kinderfürſorge, von der Arbeiterwohlfahrt und der Reichsarbeits⸗ gemeinſchaft der Kinderfreunde. Die Entſendungen umfaßten nicht nur Schüler und Schülerinnen der hieſtgen Volksſchulen, ſondern ſie konnten in entſprechendem Maße ausgedehnt werden auf die Schüler und Schülerinnen der hieſigen höheren Lehr⸗ anſtalten, auf Kleinkinder und Jugendliche. Die Kurdauer belief ſich bei Ferienkolonien auf 4 Wochen, bei Kindererholungsheimen auf 6 Wochen, 4 Monate und ſogar ein Jahr. An den Koſten be⸗ teiligten ſich neben der Arbeitsgemeinſchaft die Stadt, der Staat, Kreis und die Krankenkaſſen. Eine Er⸗ leichterung in der Beſtreitung der Kurkoſten hat die Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung den Eltern durch die Einführung von Sparmarken zu 50 Pfg. und 1 Mark geſchaffen. Dieſes Sparſyſtem, das 1926 erſtmals eingeführt wurde, hat ſich ſehr gut bewährt. Die Kriegerhinterbliebenen⸗ und Kriegsbeſchädigten⸗Fürſorge übernimmt für die Kinder ihrer ſämtlichen Rentenempfänger, die von der Schularztſtelle als erholungsbedürftig bezeichnet werden, die Kurkoſten für einen Heimat⸗ aufenthalt. Die Eltern müſſen in der Regel die Kinderzuſchläge für die Kurzeit abtreten. Der Grundſatz der Beteiligung der Eltern an den Kur⸗ koſten wurde von der Arbeitsgemeinſchaft für Kin⸗ dererholung immer ſtark betont. Die Abſicht war, nicht, möglichſt große Beihilfen zu erhalten, ſondern das Veranwortungsgefühl der Eltern zu ſtär⸗ ken; haben doch die Erfahrungen ergeben, daß der Wert einer Kur von den Eltern ganz anders ein⸗ geſchätzt wird, wenn ſie ſelbſt an der Kurkoſtenauf⸗ bringung ſich beteiligt haben. Den wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen der Familien wird bei der Fortſetzung der Beiträge in weitgehendſtem Umfange Rechnung getragen. Die Zuſage von klei⸗ nen und kleinſten Beiträgen wurde angenommen, wenn nach dem Wunſch der Eltern öffentliche Unter⸗ ſtützungsmittel nicht in Anſpruch genommen werden ſollten oder nach der wirtſchaftlichen Lage nicht in Frage kamen. Auch mit Stundungen fälliger Elternbeiträge wird den Familien weitgehendſte Nachſicht entgegengebracht. Die Endſummen ſind aber doch ſo erfreulich, daß ſie der Opferbereitſchaft der Eltern das beſte Zeugnis ausſtellen. Die Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung ver⸗ ſtand es, durch beſondere Vortragsabende mit aktuel⸗ len Themen über Kindererholungsfürſorge das all⸗ gemeine Intereſſe für das ganze Fürſorgegebiet zu wecken. In den Inflationsjahren waren die Bar⸗ mittel außerordentlich gering. Auf Vorſchlag eines Mitgliedes wurde im Jahre 1924 eine große Waren⸗ ſammlung veranſtaltet, deren Ertrag auf einem großen Wohltätigkeitsfeſt in Barmittel umgewandelt werden ſollte.„Das Feſt für kleine und große Leute“, wie dieſe Veranſtaltung genannt wurde, erfreute ſich von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit. Die Einzel⸗ veranſtaltungen erfuhren von Jahr zu Jahr eine ge⸗ ſteigerte künſtleriſche Ausgeſtaltung. Viele Mann⸗ heimer Frauen und junge Mädchen ſowie Männer haben ſich in den Dienſt dieſer edlen Sache geſtellt. Reine, aufopferungsbereite Nächſten liebe hat ſich in weitgehendem Umfange bewährt. Möge auch in Zukunft die Arbeitsgemeinſchaft für Kinbererholung hilfsbereite Freunde finden! 6. Seite. Nr. 358 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) „es Hit Dax oman von . Thure Olten kann nicht gleich antworten. Wieder, in djeſem Augenblick, da die Frau, die er liebt, ſo lebendig und nah vor ihm iſt, daß er jede Einzelheit ihres herben, ſchmuckloſen Kleides— es iſt eine heimliche Koſtbarkeit ihres Körpers, der Klang ihrer Stimme um ihn ſind, Aufzeichnungen können Um zu ſehen, wie ihre Stirne mit den dunkel⸗ brennenden Haaren darüber ſich auf die Karten und Blätter neigt, wie ihre mädchenhaft zarte Bruſt unter dem dünnen Stoff ſich hebt und ſenkt in der vorbehaltloſen Hingabe an ſein Erleben und wie ihre Augen dabei aufſtrahlen: „Ich habe dich wieder“, ſagte er nur leiſe. biſt wieder bei mir.“ „Ich bin es immer, Thure. Diesmal hatteſt Du eine weite Fahrt. Es kamen ſo ſpärliche Berichte darüber, kaum ein paar Bilder von der Expedition Thure Oltens in den Malaliſchen Archipel.“ Er greift nach einem Blatt mit ſorgfältig aus⸗ geführten topographiſchen Zeichnungen. „Dort war es, Martietheres. Ich habe, ſo oft es ging, den Verſuch gemacht, durch die holländiſchen Kontrollbeamten Nachricht in die Heimat gelangen zu laſſen. Ich dachte, daß du wie immer in den Zei⸗ tungen danach ſuchen wirſt. Aber es war ſehr ſchwierig. Wochenlang traf man niemand. Ich war auch krank.“ „Ich weiß es. Einmal kam eine kurze Notiz in irgendeinem Blatt. Dann nichts mehr. Das erſte war wieder, daß du die heißen Quellen am Krater⸗ ſee entdeckt habeſt und allerhand Andeutungen, daß du hoffeſt, der neu entdeckte Landſtrich werde noch ein⸗ mal große Ueberraſchungen für den Bergbau dort ergeben.“ Auf Thure Oltens Stirne Querfalten,„Ja. Aber das war eine voreilige Re⸗ porterfanfare. Auf eine gänzlich mißwerſtandene Meldung hin. Noch ehe man ſelbſt Beſtimmtes ſagen kann.. Alles das iſt jetzt ſo lächerlich, unwichtig. Ich weiß nichts mehr davon. Oder ja.. ich habe ein paar Quellen entdeckt. Ich habe ein paar aſtrp⸗ nomiſche Beobachtungen gemacht und einige Höhen⸗ heſtimmungen. Aber das alles war irgendein anderes Ich. Das beſte in mir iſt hier geblieben. Hier, unſere Hütte, das iſt die Welt. Niemals kommt mein Herz in dieſen fremden Ländern an.“ Sie fühlt ſeinen Atem, einen merkwürdig reinen und friſchen Atem, über ihre Stirn ſtreichen. a „Nein, Thure, keiner von uns beiden kommt mehr los von hier“, ſagt ſie und ein helles Licht iſt dabei in thren Augen. Auf einmal fängt er an von dem zu ſprechen, was ihn hinaustrieb. Immer wieder in das Grenzloſe in Marietheres Hände legen zu „Du liegen zwei dunkle — gewahr wird, da der Duft ſcheint es ihm, als habe er alles dort draußen nur ertragen, um dieſes eine zu erleben, ſeine ſchlichten ö 2. 89 (Nachdruck verboten.) EIS MVUIbe der unbekannten Erde. Entdeckerdrang allein war es nicht. „Ich liebe die großen Worte nicht, das weißt du. Aber du biſt es ja, die mich hört. Da iſt keines, das einen falſchen Klang hätte vor dir. Es geht um Deutſchland, Marietheres. Wir liegen am Boden. Und wir müſſen ihnen beweiſen, daß wir noch Flügel beſitzen, ſtark genug, um wieder einmal aus der Tiefe des deutſchen Elends aufzuſteigen.“ Er bricht ab, als komme ihm, dem Schweigſamen, Beſonnenen, eine Art Scham darüber an, daß er dem Verborgenſten in ſich, Worte gegeben habe. Mit einer gleichſam verwiſchenden Bewegung fährt er über das Blatt, das vor ihnen liegt. Eine andere Hand hält die ſeine feſt.. Marietheres bückt ſich und legt ihre Lippen darauf. „Was tuſt du.“... Ueber Thure Oltens dunkles Geſicht geht ein raſches Rot. Es nimmt ſich ſeltſam genug aus auf dieſen ſtark gemeißelten Zügen, die ſo wirken, als habe die Natur einmal damit die Ur⸗ form des Tatenmenſchen ſchaffen wollen. „Ach laß Thure, laß mich, Lieber. Es galt gar nicht dir. Es war mein Dank an die Tat an ſich oder dafür, daß es noch etwas gibt, mitten in der Zerriſſenheit, die durch uns alle geht, etwas Unwan⸗ delbares, Feſtes. Das Einſetzen eines ganzen Lebens um der Sache willen, der man dient“, ſagt Mariethe⸗ res und atmet tief unter Thure Oltens heißen Lippen. Er gibt ſie frei:„Ich wüßte kaum, was man nicht zu vollbringen vermöchte, wenn du neben einem biſt, Marietheres. Komm und ſieh, was die nächſte Auf⸗ gabe ſein wird: Aſien. Diesmal werden wir ein Flugzeug benutzen, um an das Ziel zu gelangen. Sonſt iſt es kaum möglich, Das war das ſchwerſte, die Mittel dazu aufzutreiben. Man ſtößt überall auf Ablehnung und Gleichgültigkeit. Niemand will ver⸗ ſtehen, um was es geht. Jetzt haben wirs geſchafft, mein braver Pilot und ich.“ Aber das alles iſt nur Vorbereitung. Im Jahr darauf ſoll eine große Expedition ausgerüſtet und von ihm geleitet werden. Anfang Dezember wird ſie aufbrechen. Von Gebirge zu Gebirge, von Lager zu Lager ziehen, weiße Kartenflecke austilgen. Neuland, menſchenleere Gebiete durchſtreifen, Hochregionen, Gletſcher und Flüſſe überqueren. Geographiſche, geblogiſche und archäblogiſche Erforſchungen ſollen vorgenommen werden. Er kramt in den Stößen des aufgeſchichteten Ma⸗ terials und legt dann alles vor ihr zurecht. Gine kleine Liebhaber⸗Photographie hält er ihr zuerſt ent⸗ gegen. „Unſer Apparat“, ſagt er froh und beugt ſich dicht neben der Frau über das Bild. Aber gleich richtet er ſich, erſichtlich betroffen, wie⸗ der empor: Samstag, den 2. Auguſt 1930 Iſt dir kalt? Soll Jetzt erſt ſieht er ſie Das wollte ich von allen „Was iſt denn, Marietheres. ich das Fenſter ſchließen?“ an:„Oder habe ich dich erſchreckt? nicht. Das wollte ich am wenigſten Dingen.“ Marietheres ſchiebt mit einer plötzlichen, ganz un⸗ beherrſchten Bewegung, voll Heftigkeit den Tiſch zurück: „Nein, das wollteſt du nicht. Ich weiß es. Aber du darfſt mir das Bild nicht zeigen. Ich kann es nicht ertragen. Ich habe ein Grauen davor. Es ängſtigt mich maßlos.“ „Dich Maxietheres? Dich, die erfüllt iſt vom Hunger nach der Vielheit des Lebens und nach all ſeinen unendlichen Möglichkeiten.“ Es iſt ein leidenſchaftlicher Anruf. Kraft und der Beſchützerwille des darin. Marietheres hört es wohl. „Den Hunger nach dem Leben haſt du mir geſtillt. Die Vielheit des Lebens biſt du. Verzeih. Es iſt ſchon wieder vorüber. Ich bleibe neben dir. Auch H Nein, es gibt nichts Fremdes zwiſchen ihnen. In Thure Oltens Augen iſt vorbehaltloſes Verſtehen. Er legt den Arm um ſie. „Siehſt du, Marietheres, ſo iſt es wohl: Am An⸗ fang war die Tat, ſagt der Mann. Und weiß, daß ohne euer: am Anfang war die Liebe, unſere Tat ein Nichts wäre.“ Der Mittag ſteht hoch, ihre Zeit iſt bald um. Sie liegen draußen nebeneinander auf dem ſamtenen Grün der Wieſe, über der das mitleidsloſe Schwei⸗ gen der Berge wacht. Der Himmel iſt fahl, kein Wind geht, es iſt ſchwül, beinahe wie an Sommer⸗ tagen. Thure Olten hat die Arme zu beiden Seiten ſei⸗ nes mächtigen Körpers ausgebreitet, ſo als vermöge er irgendein Uebermaß nicht mehr zu faſſen. Er ſieht nicht in das Geſicht der Frau. Das würde er jetzt nicht ruhig zu tun vermögen. Seine Augen ſind dunkel, er ſucht nach Worten, die eine der barm⸗ herzigen und unentbehrlichen Lügen zu ſein vermöch⸗ ten für ſein eigenes Herz und für das Herz Ma⸗ rietheres? Aber wo gäbe es jetzt noch etwas, das ſtie beide bewahren könnte vor der Erbarmungsloſigkeit dieſer letzten zerrinnenden Stunde?. „Sprich mir von deiner neuen Reiſe, Thure. Es wäre das erſtemal, daß ich nicht um jede Einzelheit deiner Fahrten wüßte“, bittet Marietheres, und ihre Stimme hat die alte ſchöne Gelaſſenheit wieder. Da tut es Thure Olten. Nichts verſchweigt er der Frau von allem Ge⸗ planten. Oder... nichts erſpart er ihr. Aber er weiß: nun, da Marietheres ſich wieder gefunden hat, beſitzt ſie ein Recht auf ſein vorbehaltloſes Ver⸗ trauen. Und wie ſollte Thure Olten auch jemals noch darauf verzichten können, das ſtille Glühen ihrer Anteilnahme auf ſeinen abenteuerlichen Fahrten um ſich zu fühlen? Sie hörte ihm zu ohne ihn zu unterbrechen. Die Lockungen dieſer unbekannten bunten Erde ſind wie ein Rauſch in ihrem Blute. f Geſammelte Mannes ſind Thure Olten iſt ein ſtarker und unerbittlicher Ge⸗ ſtalter. Niemals ſpricht er von eigenen Leiſtungen. Das Bemerkenswerteſte iſt vielleicht das, was er nicht ſagt. Alles iſt bildhaft und beſonnen. Aber aus der Schlichtheit ſeiner Ausdrucksweiſe wehen Marietheres die verborgenſten Zarthetten ſeines We⸗ ſens an. Er ſpricht ſehr ruhig, von ein paar knappen Geſten begleitet. Dann liegen ſie eine Weile ſtill, die Geſichter einander zugewandt. Sie berühren ſich nicht. Plötzlich frägt Thure Olten ganz unvermittelt und es iſt etwas Dumpfes, Schweres in ſeiner Stimme:„Hatte das Glück deiner Tochter Barbe Beſtand?“ Er fühlt, wie ſie leiſe zuſammenzuckt. Mit einem Male ſpringt er auf:„Du ſollſt es wiſſen. Ich haſſe dieſen Peter Ihmling, den ich nie geſehen“, ſtößt er hervor. „Barbe liebt ihn. Nein, ſie lebt eigentlich nur durch ihn. Immer iſt es wie ein Nicht⸗ganz⸗Hier⸗ ſein in ihr, wenn er ihr nicht nahe iſt. Wir durften es nie bereuen, daß es ſo kam.“ „Ich verlange keine Erklärung. Du biſt ſie mir nicht ſchuldig.“ Thure Olten beginnt mit großen Schritten hin⸗ und herzugehen, ſo, als peitſche ihn drängende Unruhe. 5 Marietheres ſieht betroffen zu ihm auf:„Nicht das erbittet ſie, als ſie einen Blick in ſein Geſicht getan, in dem es wild und ungebärdig arbeitet. „Nein, du haſt recht. Das nicht.. Es iſt na⸗ türlich Wahnſinn. Wenn ich an dich denke, muß alles ruhig und voll Schönheit ſein. Aber. Ma⸗ rietheres, wie wäre es möglich, daß ein Menſch dein Leben teilt, ohne daß er. ohne daß er dich in⸗ brünſtig liebte.“ „Thure.“ a „Ich weiß.. ach ich weiß. Ich bin fetzt nicht mehr ich ſelbſt. Du mußt mich in deine Arme neh⸗ men. Dann wird es ſtill. So iſt es immer. Alles Aufrühreriſche da drinnen ſchweigt, wenn ich bei dir bin. Du mußt es vergeſfſen.. das, was ich jetzt eben geſagt habe.“.. Er konnte nicht weiter. Auf dem ganzen langen Wege, der hinunter führte in die raſchfallende Dämmerung, ſah ihn Marietheres ſo vor ſich. Die faſſungsloſe Verzweiflung in ſeinen Augen wich augenblicklich, als ſie ſeinen Kopf an ihre Bruſt gebettet hatte. Seine Lippen begannen ſich zu einer Art Lächeln zu verzerren. „Nun ſind wir ganz nahe an der Quelle“, ſagte er beinahe flüſternd.„Nun weißt du alles von mir. Auch das letzte Häßlichſte: wie es iſt, wenn der Zorn mich überfällt und alles andere verſchlingt.“ Das ſah Marietheres deutlich vor ſich. Ihr Mund brannte gleich einer Wunde und in ihren Ohren war unabläſſig der Klang ſeiner Stimme. Aber ſie wußte nicht mehr, was in den Augen⸗ blicken des Abſchiednehmens geſchehen war, wußte nicht, woher ſie die Kraft genommen, von ihm zu gehen und begriff nur, daß ihre Füße ſie trugen, immer tiefer, immer tiefer hinunter in das Tal, über dem ein kühler grüner Nachthimmel ſtand. (Fortſetzung folgt) . —— N fennen 9e goon Jüngste Ffæeugnis der Fersiſer le 0 Gente! 8 D Y Der Wosserinholt eines grösseren Woschlessels ist i* Fimeæræcemnoch eijchan Hierilir 2 ts I Aufwasch-, Sd. und Hein ſgungsmiftel? 2 e S S GS=S „ ö 8 7 — Samstag, den 2. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Seite. Nr. 353 2 Das halbe Leben im Gefängnis Mannheimer Schöffengericht Niemand kann es dem Angeklagten Jakob Hey d⸗ rich aus Kaiſerslautern anſehen, daß er ein Straf⸗ regiſter von unwahrſcheinlicher Länge beſitzt. Seine Haare zeigen noch jugendliche Fülle, die Augen in dem blaſſen Geſicht können ſicher noch ganz fröhlich blicken, b ſie nicht gerade den Richtertiſch zum Ziel haben. Dazu geſunde Glieder und gut und gerne ein Dutzend Jahre Gefängnis und Zuchthaus im verheißungsvollen Mannesalter von 37 Jahren. Es begann mit einer kleinen Klauerei des 17jähri⸗ gen, wurde fortgeſetzt mit einträglicheren Diebſtählen, bis das Stehlen Beruf wurde in den kurzen Frei⸗ heitspauſen. i Aber einmal kann doch auch beim Berufsverbrecher die Stunde der Einkehr kommen. Bei Heydrich wurde ſie dadurch herbeigeführt, daß ihn ſein Vater mit ins Geſchäft nahm und ihm den Vorſchlag machte, es mit eh rlicher Arbeit zu verſuchen. Damit begannen Heydrichs glücklichere Zeiten. Bei der Schilderung dieſes Lebensabſchnittes gerät er in richtige Begeiſterung über ſich ſelbſt. Er nahm ſich eine Frau, fand immer Arbeit und verdiente ganz gut. Es wäre vielleicht auch weiter gut gegangen, wenn ſeine erſte Frau nicht geſtorben wäre und er, der damals 33jährige, ein 20jähriges Mädchen ge⸗ heiratet hätte. H. war verliebt bis über die Ohren und verlor bald ſeine Arbeit. Erſt ging er ſtem⸗ peln und als dieſes Geld für den Aufwand der lebensluſtigen, jungen und hübſchen Gattin nicht mehr reichte, verkaufte er die Wohnung mit den Möbeln und verlegte den Wohnſitz von Kaiſerslautern nach Mannheim. Das Geld war bald aufgebraucht. Der Lumpen⸗ und Hundehandel, den H. ſo nebenbei betrieb, brachte nicht viel ein. In dieſer Not erinnerte ſich der Angeklagte ver⸗ gangener Zeiten. Er tat nämlich etwas, was er nicht hätte tun dürfen. Noch waren ſeine Glücksſträhne nicht zu Ende. Das Gericht ſah ſeinen Fall milde an und verurteilte ihn zu drei Monaten Gefängnis. H. beſitzt in hohem Grade die Fähigkeit, andere Leute für ſich verdienen zu laſſen. Als er wieder aus dem Gefängnis kam, war ihm die Arbeitsluſt ganz und gar geſchwunden. Deshalb ſchickte er ſeine Frau auf die Straße und friſtete von dem Unzuchtsgeld ſein Leben. Das ging ſo lange, bis es eben nicht mehr ging; denn Frau Heydrich dieſes Lebens überdrüſſig, er⸗ ſchien eines Tages bei der Mannheimer Krimi⸗ nalpolizei und erzählte, wodurch ſie ihr Geld verdiene und wer ſie dazu zwinge. Der Ehegatte wurde verhaftet. Der ganze Vorfall mündete bald in einem gewöhnlichen Zuhälterprozeß ein, der wenig kompliziert erſchien. Erſt die Verhandlung vor dem Schöffen⸗ gericht Mannheim am Freitag entwickelte aus der Alltäglichkeit ein kleines Drama. Frau Heydrich verweigerte anfangs mit einer Leidenſchaft⸗ lichkeit die Zeugenausſage, die geradezu ärgerlich er⸗ ſchien. Dann bekannte ſie, ihre erſten Angaben ſeien nicht richtig, bis ſie ſich, als der Richter ſie auf die Gefährlichkeit ihres Handelns aufmerkſam machte, endlich herbei⸗ ließ, ihre Angaben zu wiederholen. Ihrem Manne ſei es ſchlecht gegangen— Arbeitsloſigkeit— Krank⸗ heit— das übliche Bild. Eines Tages ſei er zu ihr gekommen und habe ſie auf die Straße geſchickt, um Geld zu verdienen. Teils aus Furcht, teils aus Not habe ſie ſein Verbrechen unterſtützt. Das war das Ergebnis ihrer unter Stocken vorgebrachten Ausſagen. Den Beteuerungen der Frau ſetzte der Mann Gelaſſenheit entgegen.„Das iſt alles nicht wahr“, ſagt er ruhig.„Ich wußte erſt gar nicht, daß meine Frau eine Dirne iſt.“ Es iſt nicht leicht, Recht zu ſprechen, wenn Behaup⸗ tungen des angeklagten Mannes gegen Behaup⸗ tungen der als Zeugin vernommenen Frau ſtehen. Das Urteil hing davon ab, wem das Gericht mehr Glauben ſchenkte. Freilich, ſolchen Menſchen kann man nicht ins Herz ſehen. Auf Zuhälterei ſtehen be⸗ ſonders harte Strafen. N Heydrich ſprach für ſich ſelbſt und die Frau ſprach ihm das Urteil, erſt durch ihr Verſtocktſein und dann durch ihre früheren Angaben, die ſie teils wider⸗ rief, teils beſtätigte. Das Gericht ſagte: Zwei Jahre Gefängnis drei Jahre Ehrverluſt und Ueberweiſung an die Landespolizei. Es iſt nicht gut, vor Gericht verſtockt zu erſcheinen. Es iſt auch ſchwer, anders zu erſcheinen, als es die Aus der Pfalz 50 jähriges Doktorjubiläum * Frankenthal, 2. Aug. Dr. med. Karl Dupré konnte heute die 50. Wiederkehr des Tages feiern, an dem er in Heidelberg zum Doktor promovierte. Die Univerſität Heidelberg hat lt.„Frankenthaler N..“ aus dieſem Anlaß das Doktordiplom er⸗ neuert und dem Jubilar ein Glückwunſchſchreiben überſandt. Alte Leute 2 Hornbach, 1. Aug. Heute beging die älteſte Einwohnerin der Stadt, Witwe Kennel, den 92. Geburtstag in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. * Edenkoben, 1. Aug. Fünf Männer und vier Frauen beherbergt Edenkoben, die 85 und mehr Jahre zählen. Der älteſte Mann mit 87 Jahren iſt Julius Neu, die älteſte Frau die Witwe Anna Rühling mit 92 Jahren. Mühlheim a. d. Eis, 1. Aug. Am Mittwoch ſtarb hier nach kurzem Krankenlager Jakob Mohr im Alter von 91 Jahren. Damit iſt der älteſte Einwohner dahingegangen. Schutzhütte abgebrannt * Imsbach, 1. Aug. Mittwoch mittag brannte die auf dem„Kupferberg“ in ſtolzer Bergeshöhe ſtehende Schutzhütte vollſtändig nieder. Die Hütte, die öfters den Beſuch von Pfälzerwäld⸗ lern und ſonſtigen Wanderern aufzuweiſen hatte und ſehr ſchöne Gelegenheit zum Uebernachten und Ab⸗ kochen bot, wurde vor etwa 10 Jahren von der Orts⸗ ruppe des hieſigen Pfälzerwaldvereins erſtellt. Die utſtehung des Brandes iſt lt.„Pf. Pr.“ noch unbe⸗ kannt. Der Bahnbau Türkismühle—Kuſel * Türkismühle, 1. Aug. Wie aus dem Bürv des Reichsverkehrsminiſters verlautet, iſt es den Be⸗ mühungen des Miniſters gelungen, die letzten Schwierigkeiten auszuräumen, die den Vorarbeiten für die Bahnlinie Türkismühle-Kuſel und Irrel-Bitburg bisher im Wege ſtanden. Die Reichsbahndirektion Trier wird bereits in aller⸗ nüchſter Zeit mit den örtlichen Aufnahmen beginnen und die Vorarbeiten beſchleunigt weitertreiben. Mühlenbeſitzer Ohliger geſtorben „ Kaiſerslautern, 2. Aug. Mühlenbeſitzer Oh⸗ Kger von der Galoppmühle iſt im Alter von Jahren verſtorben. Der Verſtorbene war 3. Bürgermeiſter von Morlautern und Kreis⸗ Obmann der Müller⸗Innung. Die Familie Ohliger ſtammt aus Steinwenden. Nachbargebiete Auslandslehrer lernen in Heſſen * Darmſtadt, 1. Aug. Im Rahmen der Beſt re⸗ bungen, durch Lehreraustauſch die Schulen zu heben, veranſtaltet das Miniſterium für Kultus und Bil⸗ dungsweſen in der Zeit vom 12. bis 19. Auguſt in Darmſtadt eine pädagogiſche Studien woche für Auslandslehrer an höheren Schu⸗ len. Zu dem Kurs haben ſich Lehrer aus den ver⸗ ſchiedenſten Teilen Europas, vor allem auch vom Balkan, gemeldet. Die Studienwoche umfaßt Vor⸗ träge bedeutender heſſiſcher Pädagogen, Hoſpita⸗ tionen, Muſterlektionen in Schulen, Beſichtigungen von Kunſtſtätten, Anlagen uſw. Um den auslän⸗ diſchen Gäſten auch einen Teil des Heſſenlandes zu zeigen, iſt ein Ausflug nach Oppenheim vorgeſehen. Tod in der Badewanne * Rodt(OA. Freudenſtadt), 2. Aug. Ein Fränu⸗ lein aus Ludwigsburg, das hier in einem Fe⸗ rienheim Erholung ſuchte, iſt während des Badens in einem Wannenbad infolge eines Herzſchlags vom Tode ereilt worden. Natur hergibt. Hiho. Gerichtszeitung Juſtiz und Preſſe Zu der unter dieſer Ueberſchrift vor einigen Tagen im Anſchluß an die Berichterſtattung über den Faßhold⸗Prozeß veröffentlichten Mitteilungen erhal⸗ ten wir von Landgerichtsdirektor Link eine längere Zuſchrift, der wir folgendes entnehmen: „Meine Erklärung hatte etwa folgenden, von maßgebenden Perſonen beſtätigten Wortlaut: „Der Zeuge Dr. Preller hat mir einen Brief zugehen laſſen, in dem dargelegt wird, daß nach dem Bericht der„Neuen Bad. Landesztg.“ Dr. Alsberg in ſeiner Verteidigungsrede geſagt hat, er, der Zeuge, habe bei ſeiner erſten Vernehmung angegeben, daß er davon unterrichtet geweſen, daß die Pfandbriefe verpfändet waren. Dem Schreiben iſt ein Ausſchnitt aus der N. B. L. beigelegt, in dem tatſächlich ſteht, daß Dr. Alsberg dies geſagt hat. Ich ſtelle feſt, daß Dr. Alsberg dieſe Aeußerung nicht getan hat, und daß die Berichterſtattung der N. B. L. in dieſem Punkte unrichtig iſt, wie ſie auch im übrigen ſtellen⸗ weiſe ganz mangelhaft iſt. Der Zeuge bezeichnet das, was hier von ihm behauptet wird, als wahrheits⸗ widrige Entſtellung und als Verunglimpfung ſeiner Perſon und hat den Schutz des Gerichts angerufen. Ich habe dem hinzuzufügen, daß die Sudeleien, die als Bildniſſe von mir, wie auch von anderen am Prozeſſe Beteiligten, in derſelben Zeitung unter Bei⸗ fügung meines Namens veröffentlicht worden ſind, von mir als Verunglimpfung meiner Perſon ange⸗ ſehen werden.“ Ich ſtelle hiernach feſt: 1. Es iſt nicht richtig, daß ich von verſchiedenen Zeugen geſprochen habe, die über die Berichterſtattung der N. B. L. Klage führen. Ich wurde vielmehr zu meiner Erklärung nur durch einen Brief des Zeugen Dr. Preller ver⸗ anlaßt und habe nur dieſen erwähnt. 2. Es iſt nicht richtig, daß ich die Berichterſtattung der N. B. L. im allgemeinen und abgeſehen von dem Fall Faßhold einer Kritik unterzogen habe. Ich hatte vielmehr nur den Bericht über den Prozeß gegen Faßhold, der vor mir lag, ins Auge gefaßt. Meine Kritik über die Berichterſtattung auf andere Fälle auszudehnen, hatte ich keine Veranlaſſung, und dies um ſo weniger, als ich, der ich nur ausnahms⸗ weiſe mit Strafſachen befaßt bin, an der Gerichts⸗ berichterſtattung der Tageszeitungen kein Intereſſe habe, und insbeſondere die Berichte der N. B.., die ich nicht leſe, gar nicht kenne. Den Ausdruck „ſinnlos“ habe ich nicht gebraucht. 3. Es iſt nicht richtig daß ich die Berichterſtattung der N. B. L. als Sudelei bezeichnet habe. Ich habe vielmehr dieſen Ausdruck nur auf die Zeichnungen, die als Bildniſſe von mir und anderen Beteiligten veröffentlicht worden ſind, angewandt. Das Wort „Karikatur“ habe ich nicht gebraucht, ich kann den Zeichnungen die Qualität einer Karikatur nicht bei⸗ legen. 4. Es iſt nicht richtig, daß ich von Unterſchriften unter den Bildniſſen geſprochen habe, die nicht ge⸗ geben worden ſeien.“ Brieffaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs ⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. 1. Gegen Beſuch bis 10 Uhr wird nichts ein⸗ zuwenden ſein. 2. Erkundigen Sie ſtch auf dem Rathaus. U. S. 200. 1. Erbſchaftsſteuer muß bezahlt werden. Der Satz richtet ſich nach der Höhe der Erbſchaft. 2. Die Be⸗ glaubigung kann jeber Notar vornehmen M. O. Rechtsauskünfte erteilt der Briefkaſten nicht. Nr. 100. Wenn alles ſtimmt, was in dem Brief ſteht, können Sie doch ruhig ihren Namen angeben. L. H. K. Erkundigen Sie ſich direkt beim Finanzamt und der Kirchenſteuerbehörde. A. S. 50. Der Sport am Sonntag gut zu bezeichnende Beſetzung ge eine Schwimmerin oder ein Schwimmer, der Anſpruch auf Rationell arbeiten die deutſchen Sportverbände gerade nicht. Es vergehen Sonntage, an denen kaum ein über⸗ ragendes Sportereignis zu verzeichnen iſt und es kommen wieder Sonntage, an denen ſich alles zuſammendrängt und ſich in der Anteilnahme des Publikums ärgſte Konkurrenz macht. Gerade die Sportarten, die vielfach ſehr über die ſtarke Kenkurrenz des Fußball klagen und häufig auch aus dieſem Grunde eine längere Zwangspauſe für den Fußball forderten, haben in den meiſten Städten den fußballoſen Julimonat verſtreichen laſſen, ohne an Veranſtaltungen zu denken. Aber jetzt gibt es natürlich auch eine Hoch⸗ flut von anderen Sport⸗Veranſtaltungen. Ganz toll geht es am 2. und 3. Auguſt zu. Dieſes Wochenende bringt u. a. Deutſche Meiſterſchaften im Tennis, Schwimmen und in der Leichtathletik, das Bundecfeſt des BDR., die Stu⸗ denten⸗Weltmeiſterſchaften in Darmſtadt⸗Frankfurt, den Dreiländer⸗Tenniskampf Deutſchland— Auſtralien— Ja⸗ pan, eine Unzahl von intereſſanten Fußvall⸗Privatſpielen, Tagungen, Rad⸗ und Pferderennen. Es ſind wahrſcheinlich die ereignisreichſten Tage des Jahres im deutſchen Sport. Fußball Die neue Saiſon im Fußball hebt machtvoll an. In Süddeutſchland werden zunächſt noch in drei Gruppen die Aufſtiegs spiele zur Eutſcheidung ge⸗ bracht. Zahllos ſind die Freund ſchaftsſpiele. Es ſpielen u..: 1. Fc. Nürnberg— Sparta Prag, FS. Frankfurt— Holſtein Kiel, Saar 05 Saarbrücken — Fc. Biel(Schweiz), Bf. Ne ckarau— Phönix Karlsruhe, Boruſſia Neunkirchen— Phönix Ludwigs⸗ hafen, SC. Stuttgart— SpVg. Schramberg, Union Nieder⸗ rad— Würzburger Kickers, FC. Pforzheim— Sportfreunde Stuttgart, SpVg. Cannſtatt Viſch. Stuttgort, SpVg. Freiburg— FC. Freiburg, FV. Speyer— Karlsruher ., Sportfreunde Eßlingen— Stuttgarter Kickers, Ulmer FB. 94— Fc. Villingen, Bayern München— Vorwärts München, VfR. Heilbronn VR. Mannheim. — Zahlreiche ſüddeutſche Vereine fahren in andere Ver⸗ bände. So beſucht Eintracht Frankfurt den VBB. Leipzig und den Dresdener SC., Mainz(5 den Pol. SV. Chemnitz und den BSV. 92, die SpVg. Fürth ſpielt gegen Guts Muths Dresden, SV. W aldhof fährt an die Waſſer⸗ konte, der Freiburger SC. nach Bafel zu„Nordſtern“. Tennis Traditionsgemäß werden die Inter na tionalen Deukſchen Tenni smeiſterſchaften in der Zeit vom 3. bis 10. Auguſt in Hamburg ausgetragen. Die inter⸗ national ausgezeichnet beſetzten Kämpfe werden am Sonn⸗ tag nur weniger bedeutende Vorgefechte bringen, der größte. Teil der ſtärkeren Spieler greift erſt in den erſten Tagen der nächſten Woche in die Ereigniſſe ein. Dafür findet oam Samstag und Sonntag in Berlin noch ein Drei⸗ länderkampf Deutſchland Auſtralien Ja pan ſtatt, bei dem.(die Einzelſpiele unſere Vertreter l 5 beſtreiten Prenn und Dr. Landmann) vor einer ziemlich ſchweren Aufgabe ſtehen. Schwimmen München iſt am Wochenende der Schauplatz der D ent- chen Schwimmer ⸗Meiſterſchaften des DSV. Dieſe Titelkämpfe haben nicht nur eine ziffernmäßig, ſon⸗ dern auch eine der Qualität der Teilnehmer nach als ſehr gefunden. Es fehlt kanm einen Titel geltend machen könnte. Man darf ſpannende Kämpfe erwarten, denn ſelbſt die„Leute vom Bau“ laſſen den Ausgang von 18 unter 20 Rennen als offen erſcheinen. Rudern Auf den deutſchen Regatta⸗Plätzen herrſcht am Sonntag vor dem Deutſchen Meiſterſchaftsrudern durchweg Ruhe. Eine Ausnahme von Belang macht nur Frankfurt, wo die Weltmeiſterſchafts⸗Regatta der Sbu denten unter ſtarker Beteiligung des Auslandes abgewickelt wird. Leichtathletik Die Leichtathletik⸗Saiſon erreicht am Sonntag mit den Deutſchen Meiſterſchaften ihren Höhepunkt. Die Titelkämpfe ſind wieder für Männer und Frauen getrennt, Die Männer⸗Meiſterſchaften finden im Deutſchen Stadion zu Berlin⸗ Grunewald, die Frauen⸗Meiſterſchaften in Rem⸗ ſcheid⸗Lennep ſtatt. Schon am Samstag werden an beiden Orten einige Entſcheidungen fallen, das Gros der Kämpfe folgt dann am Sonntag. Das Meldeergebnis iſt an beiden Orten ſo ſtark, daß man mit ſcharfen Kämpfen und wahr⸗ ſcheinlich auch mit mancher Ueberraſchung rechnen kann. Die Ergebniſſe dieſer Meiſterſchaftskämpfe werden allge⸗ mein mit größtem Intereſſe erwartet, da man ſich ein Bild tber den gegenwärtigen Stand unſerer Leichtathletik und über die deutſchen Ausſichten in den bevorſtehenden Länderkümpfen machen will. Radſport Das Hauptereignis der Woche im deutſchen Radſport iſt das Bundes feſt des Bundes Deutſcher Rad⸗ fahrer(B Daf.) in Halle. Im Rahmen dieſes Bundes⸗ feſtes werden auch alle deutſchen Meiſterſchaften des BD. für Amateure auf der Bahn, der Landſtraße und im Saalſport durchgeführt. Neben dem Bundesfeſt inter⸗ eſſieren noch einige Bahn rennen in Berl in(Rütt⸗Arena), Genf(mit Deutſchen) und verſchiedene DRU.⸗Veranſtal⸗ tungen auf der Landſtraße. Weltmeiſterſchaften der Studenten Die vom 1. bis 11. Auguſt angeſetzten Weltmeiſter⸗ ſchaften der Studenten bringen im Darmſtädter Hochſchulſtadion und den Nebenplätzen in den erſten Tagen nur Kämpfe im Fechten, Tennis und Fußball. Am Mon⸗ tag ſetzen dann die Schwimm und Waſſerballkämpfe, ſowie die Rugbyſpiele ein, während die Leichtathletik erſt Ende der nächſten Woche zu Wort kommt. Turnen Das Wochenende bringt wieder einige Kre ts turn ⸗ fe ſt e, 1 55 denen uns in erſter Linie das Turnfeſt des großen ittelrheinkreiſes in Hanau/ Main inter⸗ eſſtert. Tagungen In Berlin tritt der Vorſtand des Deutſchen Fußball⸗ Bundes zu Beratungen zuſammen, in de⸗ ren Mittelpunkt die Frage des Amateur ⸗Schutzparagraphen ſtehen wird. Pferdeſport Der Sonntag bringt Galopprennen in Strausberg, Hannover, Breslau und Neuß. die Woltmeiſterſchaftskämpfe der Siudenten Internationale Meiſterſchafts⸗Regatta Frankfurt a.., 1. Auguſt. Als Vorſpiel für die am Sonntag ſtattfindende internationale Meiſterſchafts⸗Regatta fand am Donnerstag ein frei vereinbartes Rennen zwiſchen der Vierer ⸗ Mannſchaft von Italien und der erſten Vierer⸗Mannſchaft der Frankfurter Ru ⸗ dergeſellſchaft„Germania“ ſtatt. Das Ergeb⸗ nis war erfreulich, weil die Germania durchweg führend mit anderthalb Längen gewinnen kvunte. Während das geſtrige Rennen über die bewährte Frank⸗ furter Regattaſtrecke gerudert wurde, ſand heute über die Stadt⸗Achter⸗Strecke ein Rennen zwiſchen dem Achter der Univerſität Neapel und der Stadt⸗ Achtermannſchaft der Frankfurter German i a ſtatt. In geſchloſſenem Rennen durchweg knapp führend, konn⸗ ten die Ftaliener im Ziel mit einer Länge klar Waſſer heraus rudern. Der Germania ⸗Achter, durch den erſten Vierer verſtärkt, iſt noch nicht genügend durchgearbeitet, da die Vierer⸗Mannſchaft, für die Meiſter⸗ ſchaft gemeldet, ſich auf den Vierer beſchränkt und nur noch wenige Uebungstage in Frankfurt hat. Der italieni⸗ ſche Achter iſt als hochklaſſig anzuſprechen, vorzüglich durch⸗ gearbeitet und überaus flüſſig im Rudern. Im Gegenſatz zu dem italieniſchen Meiſter⸗Vierer aus Praeenza, der mit hochgewachſenen Ruderern beſetzt iſt, rudert die Neapeler Univerſitätsmannſchaft viel geſchmeidiger, man darf ſie als ernſthaften Anwärter für ben Sieg anſehen. Von deutſcher Seite wird ihr der Bonner „Rhenus“ entgegentreten. Im Einer wird Deutſch⸗ land vorausſichtlich durch Weimar vertreten ſein, da Düſterloh mit Buhtz das Häuptgewicht auf den Doppel⸗ zweier legt. Ob im Vierer mit Steuermann Berlin oder Münſter für Deutſchland an den Start geht, iſt noch nicht beſtimmt. Techniſch beſſer un formſchöner ſind die Münſteraner, ſtärker iſt die Berliner Mannſchaft, deren Mittelleute noch weit entfernt ſind von Arbeit von Klaſſe. Im Vierer ohne Steuermann vertritt die Fraukfurter Univerſität die deut⸗ ſchen Farben, ſie hat durch bas Einſpringen von Weil ent⸗ ſchieden an Schnelligkeit und Sicherheit gewonnen und fin⸗ det ſich auf dem heimiſchen Waſſer gut zurecht. ff. r Der Reilſport in Mannheim Ain frühen Morgen, in der heißen Jahreszeit an ſpäten Abenden, huldigen Reiter und Reiterinnen auf den ſchö⸗ nen Wegen des Neckarauer Waldes dem edlen Reitſport. Immer größer wird die Zahl ſeiner Anhänger in Mann⸗ Heim, aber immer iſt noch nicht die Zahl der Reiter und Reiterinnen vor dem Kriege erreicht. Der Takterſall, die jetzige Benzgarage, erinnert noch heute an die Blüte der Vorkriegsreitevei. Der Verkauf dieſes Gebäudes und der Weltkrieg haben dem Reitſport in Mannheim einen Riegel vorgeſchoben. Trotz aller Schwierigkeiten taten ſich nach dem Krieg ein paar pafflonierte Vorkriegs reiter zu⸗ ſammen und gründeten in unermüdlicher Auſchauarbeit den Reiterverein Maunheim als Zentralſtelle des Mannheimer Reiterlebens. Seitdem weiſt die Entwicklung des Vereins eine ſtarke Aufwärtsbewegung auf. Dies iſt nicht zu verwundern, beſitzt doch Mannheim wie nur we⸗ nige Städte Süddeutſchlands herrliche Reitgelegenheiten im Neckarauer Wald mit ſeinen ſchönen gutgepflegten Reit⸗ wegen und für größere Ritte im unermeßlichen Käfertaler Wald mit ſeinen federnden grünen Schneiſen. Die reiter⸗ liche Grundlage wird im Winter in der Hiſtoriſchen Schloßreitbahn und im Frühjahr auf dem Spring⸗ platz bei der Fohlenweide gelegt. Die Krönung der Aus⸗ bildung bilden die herbſtlichen Reitjagden in Mannheims ſchöner Umgebung. Für jung und alt bieket das Reiten nicht nur ein Gegengewicht gegen die ſitzende Tätigkeit in Schule und Büro, ſondern es erhält die Freude an der Natur und ihrem edelſten vierbeinigen Geſchöpf. Die Pflege des Reitſports iſt ein Kulturgut, das bei der gefühlsleeren Techniſterung des modernen Le⸗ bens nicht zu unterſchätzen iſt. Daß dies von unſerer heranwachfenden Jugend richtig erkannt wird, beweiſt die Aufwärtsentwicklung des Reitſports an allen deutſchen Hochſchulen.. Neben dem Reiterverein iſt noch im Reitinſtitut Rei⸗ che rt in der Schwetzingerſtraße, das gleichfalls Mitglied des Reitervereins iſt, Gelegenheit gegeben, das Reiten zu erlernen. Beide Organiſationen, ſowohl der Reiterverein als auch das Reitinſtitut Reichert, haben das Recht, die Springbahn⸗ auf der Fohlenweide zu benutzen. Die Pferde des Reitervereins haben ſich auch an den Turnieren in Frankfurt, Pforzheim uſw. beteiligt. Die jetzt allgemein durchgeführte Herabſetzung der Reit⸗ gelder für Jugendliche und Studenten ermöglicht es einer großen Zahl unſerer Jugend, ſich dieſem edlen Sport zn widmen. Erfolge der-Leichtathletik Jugend in Darmſtadt Bei den am Sonntag, den 27. Juli 1930 in Darmſtadt ſtattgefundenen„7. Nationalen Jugend⸗ Wettkämpfen“ konnte die Raſenſpielerjugend in glänzender Weiſe erfolg⸗ reich ſein. Die Veranſtaltung fand eine hervorragende Be⸗ ſetzung durch die größten Vereine Süddeutſchlands. So waren 1860 München, 1. FC. Nürnberg, Kickers Stuttgart, Eintracht Frankfurt, BfR. Heilbronn, Sp. Wiesbaden und Bft. Mannheim ete. am Start erſchienen. Trotzdem gelang es den Raſenſpielern, 4 Siege mit nach Hauſe zu nehmen. Caſpar ſiegte im 100⸗, Heß im 200⸗Meterlauf ſicher bei ſtärkſter Konkurrenz. Die 4 mal 100 Meter Staf⸗ fel wurde mit Handbreite vor Kickers Stuttgart gewonnen, während dir 10 mal 100 Meter Staffel dem BfR. Mann⸗ heim nicht zu nehmen war. Zweiter wurde die Staffel von 1. FC. Nürnberg. Ba erkennt Schmeling an Internationale Box⸗Union beſchäftigte ſich am Donnerstag in Paris in einer Vorſtandsſitzung mit der Anerkennung Schmelings als Weltmeiſter. Der Vor⸗ ſtamd beſtäbigte Schmeling als ſolchen, allerdings nicht einſtimmig, da ein Mitglied dagegen ſtimmte. Winoͤhundrennen in Donaueſchingen Am Sonntag nachmittag werden im Park in Donau, eſchingen internationale Windhundrennen ausgetragen, zu denen zahlreiche Meldungen vorliegen. Die einzelnen Felder ſind gut beſetzt. Beſonders ſtark ſind die eigentlichen Renner, die Greyhunde, vertreten, aber auch Whippets ſind in genügender Zahl gemeldet. Der Länderkampf a— Schweiz wird von einem mehrfachen Schweizer Rennſieger und vom deut⸗ ſchen Derbyſieger 1929 beſtritten. Die Windhundzucht des Die badiſchen Oberlandes und vor allem des Schwarzwaldes ſoll durch das Rennen einen Auftrieb bekommen. zeitig mit dem gehalten. ' 5 Gleich⸗ Rennen wird eine Windhundbörſe ab⸗ CTT chlen der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Wetterausſichten für Sonntag, 3. Auguſt: Nach verbreiteten Gewittern kühler.— Meiſt wolkig und ſtrichweiſe leichter Regen, bei lebhaften Südweſtwinden Das wolkenloſe Wetter, das unter dem Einfluß eines nach dem Feſtland gezogenen Zwiſchenhochs eingetreten war, hat bisher angehalten. Das Tief bei England hat ſein Schlechtwettergebiet inzwiſchen bis nach Frankreich ausgedehnt, wo die ozeaniſche Luft in Begleitung einer Gewitterfront vordringt. Auch bei uns iſt daher noch heute mit einem Wetter⸗ umſchlag zu rechnen. Bei auffriſchenden und nach Südweſt drehenden Winden wird der Einbruch ozea⸗ niſcher Luft vorausſichtlich durch verbreitete Gewitter eingeleitet werden.. 8 t ññ,ñ̃ñññỹ xxx 8 Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Jeullleton i, B. Furt Fiſcher Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige k. B. R Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hgas, Neue Mannheimer Zeitung 5 G. m. b.., Manndeim, R 1,—6 Für unverlangte Belträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Samstag, 2. August 1930 D ELS- u WIRTSCHAFTS- ZHTTr UN der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 353 Dr SDH Rohſtoffpreiſe und Kartellpreiſe Unter dem Einfluß der politiſchen Unſicherheit kann die abwärtsgerichtete Tendenz unſerer Wirt⸗ ſchaftsentwicklung begreiflicherweiſe keine Aenderung erfahren. Für die Lage iſt es bezeichnend, daß in der Montaninduſtrie in der vergangenen Woche weitere nicht unerhebliche Entlaſſungen ausgeſprochen wurden und daß im R uhr berg⸗ bau neue große Entlaſſungen bevorſtehen. Seit dem Juni haben ſich im Ruhrbergbau die Feierſchi ch⸗ ten arbeitstäglich von 29 auf 42 000 verinehrt, aber trotz aller Betriebseinſchränkungen wird als Aus⸗ wirkung der unvermindert ſcharfen Depreſſion die weitere Entlaſſung von tauſenden von Bergarbei⸗ tern nicht vermeidbar ſein. Das Bild wird noch ungünſtiger durch die ebenſo von der wirt⸗ ſchaftlichen Lage erzwungene Freiſetzung von Arbei⸗ tern und Augeſtellten in der verarbeitenden Indu⸗ ſtrie(der Automobil⸗ und der Berliner Metallindu⸗ ſtrie). In Baden z. B. iſt die Arbeitsloſig⸗ keit gegenwärtig um 53 v. H. höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres und um 145 v. H. höher als im Jahre 1928. In Süddeutſch⸗ land, das bisher noch relativ widerſtandsfähig ge⸗ genüber anderen Reichsgebieten war, z. B. gegen⸗ über Sachſen, nehmen unter dieſen Umſtänden auch die Konkurſe in auffälligem Maße zu. Bezeich⸗ nend für die Lage iſt ferner, daß der Einzelhan⸗ del in den letzten Wochen einen Umſatzrück⸗ gang von bis zu 30 v. H. erlebt hat, von dem ſelbſt die Konſumvereine nicht verſchont blieben. Die Regierung verſucht nun, ſoweit es in ihrer Kraft ſteht, der beſonderen Notlage auf verſchiedenen Wegen abzuhelfen. Ihr„Notſtandspro⸗ gramm“ ſoll die Jugangſetzung der Wirtſchafts⸗ kräfte einleiten, ſoll die allgemeine Verbilligungs⸗ aktion von der Auftragsſeite durch das Arbeits beſchaffungsprog ram m unterſtützen. Man mag zu Eingriffen des Staates in das Wirtſchafts⸗ leben eines Volkes ſtehen wie man mag, grundſätz⸗ lich wird niemand ſeinen Einfluß auf den Wirt⸗ ſchaftsprozeß ausgeſchaltet wiſſen wollen. Die vor⸗ nehmſte Aufgabe des Staates beſteht darin, die Un⸗ ebenheiten und Härten zu glätten, die ſich aus den Konjunkturſchwankungen ergeben. Dar⸗ um kann man den Kartellbeſtimmungen des Notvexordnungsgeſetzes zuſtimmen, weil ihre rechte Anwendung die Verbilligungs⸗ und Ankurbelungs⸗ aktion bis zu einem gewiſſen Grade zu ſichern in der Lage ſein wird. Aber dieſe Anwendung der Beſtim⸗ mungen muß immer auf den Endzweck hin betrachtet werden, der in unſerer heutigen Lage, wie auch grundſätzlich bei ähnlichen regierungsſeitlichen Ein⸗ griffen, nur vom Staatszweck gegeben ſein kann. Zweifellos iſt die Notverordnung und mit ihr die Kartellbeſtimmungen ein weſentlicher Teil der gegenwärtigen Staatspoliti k, einer Staatspoli⸗ tik, die nach Profeſſor Günther in erſter Linie das Wohl des Ganzen, der Geſamtheit der im Staat zu⸗ ſämmengefügten Staatsbürger im Auge hat und zu dieſem Zwecke den einzelnen Gliedern des Ganzen, den in den Staatskörper organiſch verflochtenen und mit beſonderen Funktionen ausgeſtatteten ein⸗ zelnen Volksſchichten, den im Intereſſe des Ganzen jeweils notwendigen Schutz zuteil werden läßt. Bemerkenswert an unſerer ganzen Lage iſt, daß es in dieſer Wirtſchaftskriſis erſt heſonderer Aktionen bedarf, um den Ablauf der Konjunktur⸗ depreſſion zu beſchleunigen. Die D. A. Z. bezeichnet zütreffend den Widerſinn, der darin liegt, wenn ſie ſchreibt: „Es iſt ein Unglück und ein Zeichen für die Verworren⸗ heit unſerer wirtſchaftlichen Zuſtände, daß es überhaupt eine„Aktion“ ſein muß, d. h. ein kan ſtlicher Ein⸗ griff in das wirtſchaftliche Getriebe. Aber das heweiſt ja nur, wie ungeheuer groß bei uns die Barrikaden ge⸗ worden ſind, die eine verkehrte Lohnpolitik und eine falſche Finanzpolitik gegen das natürliche Funktionieren der Wirtſchaftsgeſetze aufgetürmt haben. Man könnte natürlich warten. Irgend einmal würde auf jeden Fall der Augenblick eintreten, wo die natürlichen bkonomiſchen Kräfte auch die höchſten Dämme hinwegſchwemmen. Aber das würde eine Kataſtrophe bedeuten, vielleicht die Kata⸗ ſtrophe. Deswegen müſſen, gerade weil die Stunde ſchon ſo ſpät geworden iſt, durch künſtliche Eingriffe die künſt⸗ lichen Schranken abgebaut werden. Das beiſpielhafte Vor⸗ gehen der Eiſeninduſtrie war der erſte große Schritt dazu. Nun foll es weitergehen. Gefahren ſind dabei. Und ſie müſſen klar angezeigt werden, damit wir nicht aus dem Regen in die Traufe kommen. Zweierlei: Die Verkoppelung der Preiſe mit den Löhnen und die Ermäßi⸗ gung der Akkordſpanne. Wenn das Letztere den Charakter der ganzen Aktion beſtimmen ſollte, und das Erſtere gar eine Dauereinrichtung würde, wäre der Effekt des Ganzen ein neuerliches Einſchwenken in eine lebens⸗ gefährliche ſozialiſtiſche Planwirtſchaft, das Abtragen alter Barrikaden und das heimliche Aufrichten neuer. Daher wird auch der Unternehmer nicht vergeſſen dürfen, daß, in welchen Formen und einzelnen Geſtal⸗ tungen ſich auch die gegenwärtige Aktion abſpielen mag, das Ganze doch nur der Entfeſſelung der Kräfte des wirtſchaftlichen Betriebes zu neuer Lebendigkeit dienen Tann, niemals aber die Dauerſorm wirtſchaftlichen Betrie⸗ bes werden darf.“ Man wird ſicherlich im Zuge der Maßregeln und Verabredungen, die jetzt eingeleitet ſind, die meiſten der kartellmäßig gebundenen Preiſe ſenken können, pavallel mit den Lohnermäßigungen. Freilich wird der Arbeiter, der einen verkürzten Lohn in Kauf nehmen muß, verſtändlicherweiſe fragen: wie ſteht es denn mit den Kleinhandelspreiſen aus, Ganz allgemein herrſcht der Eindruck vor, daß der ſtarke Rückgang den die Rohſtoffpreiſe aufzuweiſen haben, noch nicht genügend in den Koſten der Lebenshaltung zum Ausdruck kommt. Die Regierung hat das bei der Begründung ihrer Maßnahmen ausdrücklich hervorgehoben und man muß ihr, auch wenn das Inſtitut für Konjunkturforſchung erſt kürzlich feſt⸗ geſtellt hat, daß ſich der Rückgang der Rohſtoffpreiſe bereits zum größten Teil auf die Einzelhandels⸗ preiſe übertragen habe, dennoch darin zuſtimmen. In welchem Maße ſind eigentlich die wichtigſten Roh⸗ ſtofſpreiſe geſunken? Weizen iſt ungefähr auf die Hälfte des Höchſtſatzes von 192829 heruntergegan⸗ gen, Roggen auf ein Drittel. Bukter ſteht auf Frie⸗ denshöhe, während ihr Preis im vorigen Jahr noch etwa 60 v. H. höher lag. Zucker iſt um mehr als 50 v. H. geſunken, ebenſo Kaffee. Baumwolle iſt um etwa Zweifünftel ihres Preiſes zurückgegangen. Die ter dem Friedenspreis— und das Ergebnis bei uns? Der Großhandelsindex ſteht auf 125,5, wenn 1913 gleich 100 geſetzt wird, und im Klein verbrauch muß einer für Artikel, die im Frieden 100 koſteten, heute 147,6 zahlen. Selbſtverſtändlich braucht die Rohſtoffpreisminde⸗ rung im natürlichen Gang des Rohſtoffs durch die Produktion bis zur Fertigware naturgemäß eine gewiſſe Spanne Zeit, bis ſte den wirklichen Koſten⸗ ſatz der Fertigware oder des Endproduktes erreichen und ſenken kann. Zweifellos auch— wir haben das wiederholt mit Nachdruck feſtgeſtellt daß das Haupthemmnis für eine ſtärkere Angleichung der Rohſtoff⸗ und Endpreiſe in der hohen Belaſtung der ganzen Wirtſchaft durch öffentliche Abgaben(neuerdings weiteren Steuerlaſten) liegt, die ſich einer durchgreifenden Preisſenkung zu einer Belebung des Abſatzes weſentlich entgegen⸗ ſtellen. Der Aufwand der öffentlichen Verwaltung jeglicher Art muß darum auf jeden Fall geſenkt werden und die ſtarre Lohnpolitik kann nicht unver⸗ ändert weiter behalten bleiben. In beiden Fällen muß eine beſſere Anpaſſung an die wirtſchaftliche Lage und wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit vorgenom⸗ men werden, auch wenn dadurch eine Verringerung der Kaufkraft des Einzelnen eintritt, der ja dann im weiteren Verlauf eine Steigerung der Geſamt⸗ kaufkraft durch Wiedereinſtellung Arbeitsloſer gegen⸗ überſtehen wird. Das muß geſagt werden, ebenſo daß die Kar⸗ telle heute nicht mehr ihre Monopol⸗ ſtellung zur Aufrechterhaltung mög⸗ lichſt hoher Preiſe ausnutzen dürfen. Die kartellgebundenen Preiſe ſind mit den Kartellbeſtim⸗ mungen der Regierung erfaßbar und wir glauben, daß die Kartelle unter dem Druck der öffentlichen Meinung heute es kaum wagen werden, wie es etwa noch in der Kriſe um 1900 der Fall war, an ihrer einſeitigen Preispolitk feſtzuhalten. Wie ſteht es aber in Wirklichkeit mit den nichtkartellge⸗ bundenen Kleinhandelspreiſen? Wir glauben, daß der Hauptgrund dafür, daß der Klein⸗ handelspreis noch nicht in dem Umfange ſich den Der Prozeß einer mehr oder minder organiſchen Rück⸗ bildung des Preisniveaus, in deſſen Zeichen auch die Kolonialwarenmärkte ſtehen, hat gerade in der füngſten Zeit wieder beträchtliche Fortſchritte ge⸗ macht. Und zwar erſtreckte ſich die Abwärtsbewegung na⸗ mentlich auf die Kaffee⸗ und Rohzuckermärkte, die von dem allgemeinen Niedergang des Preisniveaus bereits auf das empfindlichſte betroffen waren und einen Rekordtieſſtand aufzuweiſen haben. Im Laufe des Jult trat auch eine fühl⸗ bare Abſchwächung am Weltmarkt ein, nachdem diefer ſeit November vorigen Jahres, geſtützt auf die holländiſch⸗eng⸗ liſche Politik der Produktionseinſchränkung, unter mäßigen Schwankungen ſeinen Preisſtand bis Anfang Juli zu be⸗ haupten vermocht hatte. Eine Ausnahme machte nur der internattonale Kakaomarkt, der nach den im Mai und Juni erreichten Tiefpreiſen(Vorſtöße der amerikani⸗ ſchen Baiſſepartei) im Juli ſeine Gleichgewichts lage wieder⸗ finden und einen Teil der erlittenen Preisverluſte einholen konnte. Beſonders beunruhigend wirkte die neue Ermat⸗ tung der braſiltaniſchen Währung. Der fort⸗ geſetzte Druck auf den Milreis, für den ſich offenbar keine Hand zu Stützungszwecken rührt, reſultiert aus den un⸗ erfreulichen und völlig ungeklärten Verhältniſ⸗ ſen am Kaffeemarkte. Wenn es zutrifft, daß von der Braſilien gewährten Anleihe in Höhe von 20 Mill. Pfd. Sterling den Braſilianern nur ein Bruchteil für die Finan⸗ zierung der neuen Ernte verbleibt— die Franzoſen haben den auf ſie entfallenden Anleiheanteil von 8 Millionen Pfd. Sterling nicht ausbezahlt— ſo kann es nicht Wunder neh⸗ men, wenn die Unruhe darüber immer größer wird und die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten des Landes weiter an⸗ wachſen. Der Fortgang der internationalen Wirtſchaftskriſe, der immer ſtärker an den Grundfeſten der einzelnen Volkswirt⸗ ſchaften rüttelt, hat naturgemäß die allgemeinen Kaufkraftverhältniſſe ſehr ungünſtig beeinflußt. Infolge der Steigerung der Goldkaufkraft und der aus ihr — wenigſtens zeitweiſe— reſultiernden Einſchränkung und Umſtellung des Verbrauchs hielt ſich bie Geſchäftstätigkeit an allen Kolonialwarenmärkten in engen Grenzen. Eine Ausnahme machten nur die Kaffee⸗ und Rohzuckertermin⸗ märkte, die auf die immer ſich wiederholenden Vorſtöße a la baisse zeitweiſe in lebhafter Haltung verkehrten. Was die Aufnahme fähigkeit des Weltmarktes für Kolonialwaren betrifft, ſo können die Ausſichten für dle nächſte Zeit nur mit großer Zurückhaltung beurteilt werden, da der Abſtieg der Weltkonjunktur nach wie vor alles über⸗ ſchattet und jedes Planen vorerſt als verfrüht erſcheinen läßt. Januar Juni Juli 1980 1930 1930 Kaffee Hamburg Santos Sup. 38 40,— 37,28 Kaffee New Vork Rio Nr. 7 10.62 8,75 7,50 Tee London Mead. Brock. Pek. 12 12,25 11,25 Kakao Hamburg Bahta Super 44.— 89,.— 38,60 Kakao Nem Vork Accra g. f. 9,08 7,70.20 Zucker Magdeburg Dt. Weißzucker 29,28 29,65 20,95 Rohzucker New Hork Centrifugals.75.33 1,14 Reis Lon don Burmah 2. 14.— 13.— 12,90 Kautſchuk London ſmoked. ſheef 7,50 6,15 5,15 Auf ſortgeſetzte Liquidationen, auf Abgaben des Han⸗ dels und für braſilianiſche Rechnung war das Niveau der Kaffeepreiſe in faſt ſtändigem Sinken begriffen. Am Newyorker Terminmarkt(Rio Nr. 7] verzeichneten die nahen Termine ſeit der erſten Junidekade Abſchläge bis zu 20 v. H. und ſeit Ende Juni Abſchläge von etwa 10—12 v. H. Für die ſpäteren Sichten waren die Rückgänge an⸗ ſichts der ungünſtigen Allgemeinlage entſprechend größer. Der ſtarke Wertſchwund des Artikel. im Verein mit den unausgeſetzten Schwankungen ließ den Konſum ſehr vorſichtig operieren, zumal die Kaffeepreiſe bereits einen recht niedrigen Stand erreicht hahen. Die Vorräte in den Regierungsſpeichern von Sab Paulo betrugen(nach 22,37 Mill. Sack am 1. Mai) am 1. Juli 21,21 Mill. Sack, was gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres(8,79 Mill. Sack) eine Steigerung um 12,42 Mill. Sack bedeutet. Da die zu erwartende Welternte etwa dem Weltverbrauch ent⸗ ſprechen dürfte, können die Ausſichten, die bei der letzten Anleihe vorgeſehene Liquidation der Kaffeebeſtände(jähr⸗ lich 16 Mill. Sack) ohne Preisdruck durchzuführen, wenig günſtig beurteilt werden. Am Weltteemarkt überwog eie flaue Tendenz. Die Preiseinbußen betrugen durchſchnittlich 10 v. H. Nament⸗ lich die beſſeren Sorten waren ungünſtig disponiert, wäh⸗ wichtigſten Waren liegen auf dem Weltmarkt un⸗ rend gewöhnliche Qualitäten etwas zufriedenſtellender ge⸗ Rohſtoffpreiſen hat anpaſſen können, in der Kalkula⸗ tion des Kleinhändlers liegt. Es beſteht doch gar kein Zweifel, daß der Handel und namentlich der Kleinhandel heute ſtark überſetzt iſt. In den gegen früher verringerten Warennumlauf teilt ſich heute die doppelte Zahl von Händlern und jeder Einzelne ſucht begreiflicherweiſe ſeinen Nutzen am einzelnen Stück mit den Koſten des Vertriebs in Einklang zu bringen. Die meiſten Verkaufs⸗ preiſe ſind deshalb leider nicht kaufmänniſch kalku⸗ liert, ſondern man ſchlägt auf den Einkaufspreis dasjenige darauf, was die anderen in derſelben Branche draufſchlagen. Der Lebensſtandard iſt die Kalkula⸗ tionsbaſis geworden und wenn zu dem Lebensſtandard ein Automobil oder die ſommerliche Seereiſe gehören ſollte, dann muß es eben der Kunde mitbezahlen. Dieſe Art der Kalkulation, weil es alle oder die meiſten ſo machen, wirkt, wir ſtimmen darin mit der D. A. Z. überein, genau ſo wie ein Kartell. Der Kleinhandel iſt überſetzt und deswegen funktioniert dieſes Kartell ſo, daß an der Umſatz⸗ einheit mehr verdient wird. Das erklärt ſchließlich die große Spanne, die zwischen Großhandels⸗ und Lebenshaltungsindex beſteht, das erklärt, warum man für den Zentner Kartoffeln 6,50—7 Mk. zahlen muß, während der Erzeuger ſich mit—4 Mk. frei Bahn zu begnügen hat, daß alſo die preisſenkende Wirkung, die nach den natürlichen Wirtſchaftsgeſetzen einem Nachlaſſen der Nachfrage zukommen müßte, ausbleibt. Man wird darum nicht allein von den Kartell⸗ beſtimmungen alle Wirkung auf eine Preisſenkung erwarten dürfen. Der Erfolg der Verbilligungs⸗ aktion wird mehr noch von der perſön lichen Einſtellung des Einzelnen zum Geſamt⸗ problem beſtimmt. Es wird niemand behaupten wollen, daß es den Kleinhändlern ſchlechthin gut gehe. Die Ueberſetzung des Verteilungsapparats je⸗ doch und in leider vielen Fällen die perſönlichen Anſprüche ſind es aber, die den Endpreis beſtimmen und hier wird nur die freie Konkurrenz auf kauf⸗ männiſcher Baſis eine Aenderung bewerkſtelligen können. Es iſt nicht angenehm, dieſe Sachlage feſt⸗ halten zu müſſen, aber die Not der Wirtſchaft und des ganzen Volkes gebietet es, nach allen Wegen zu ſuchen, die uns aus der Depreſſion hinausführen Die Wertveründerungen an den Kolonialwarenmärkten Ueberwiegend weiter abgeſchwächt— Die Kriſe des Kaffeemarktes— Rekordtiefſtand der Zuckerpreiſe Widerſtandsfähige Kakaomärkte fragt waren. Da beſonders die Ceylon⸗Auktion ein un⸗ günſtiges Ergebnis zeitigte, wurde das Angebot auf zwei Auktionen verteilt. Die Käufer waren unter dieſen Um⸗ ſtänden ſehr zurückhaltend. Die Lage am Weltzuckermarkt war durch das Anhalten des Preiskampfes gekennzeichnet, in dem Java und Kuba ſeit geraumer Zeit ſtehen. Man iſt zwar allge⸗ mein davon überzeugt, daß nur von einer neuen inter⸗ nationalen Zuckerabrede eine Beſſerung zu erwarten ſei. Doch laſſen die zwiſchen den Hauptbeteilſgten beſtehenden Differenzen die, Möglichkeit für eine Verſtändigung nur gering erſcheinen. Der Newyorker Rohzuckerpreiz erreichte mit 1,10 Cts. einen neuen Tiefſtand. Nach kurzem An⸗ iehen der Preiſe erneuerten ſich die Liquidationen und Abgaben für kubaniſche Rechnung, von denen namentlich die ferneren Sichten betroffen wurden. 5 Die Lage auf den Kakaomärkten kann im ganzen nicht unfreundlich beurteilt werden. Die Weltmärkke ſind ſtark zurückgegangen namentlich in Newyork und Liver⸗ pool. Fufolge des Minderertrags der Goldküſtenernte hat der Acera⸗Pool an einer Politik des Preisdrucks kein In⸗ tereſſe. An der Newyorker Terminbörſe hielten ſich die Preisſchwankungen in engen Grenzen. Im allgemeinen wurde Bahia und Thome etwas billiger angeboten, wäh⸗ rend für Accra gut behauptete Preiſe zu hören waren. Der Konſum behielt ſeine Zurückhaltung bei. An den Reismärkten hat ſich die ſchwächere Ten⸗ denz fortgeſetzt, da das Kaufintereſſe aus Indien und China enttäuſchend gering war. Später erfolgten kleine Deckungen, die an dem Geſamtbild nichts änderten. An den Kautſchukmärkten hat der ſeit Jahres⸗ beginn dauernde Kampf um die Reſtriktion nnch immer zu keinem Ergebnis geführt, weil bisher keine Formel gefunden werden konnte, um die Mitarbeit der Eingeborenen an einem Reſtriktionsplan ſicherzuſtellen. Die ungünſtigen Abſatzverhältniſſe auf dem amerikaniſchen Automobilmarkt, die immer wetter anwachſenden Beſtände ſowohl in Ame⸗ rika wie in England— bei letzterem ſind ſie mit 100 000 Tonnen dreimal ſo groß als im Vorjahre— ſowie Reali⸗ ſationen der holländiſchen Plantagenbeſitzer drückten den Kautſchukpreis Ende Juli auf 576 d, was einen neuen Tiefſtand in der Geſchichte des Kautſchuks bedeutet. können. Nicht die Regierungsmaßnahmen für ſich allein bedingen den Erfolg, ſondern in mindeſtens gleich großem Maße die wirtſchaftliche Einſicht aller. Die aber weiſt neben der Wiederherſtellung des ge⸗ ſchwundenen Vertrauens der Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Grundgeſetze eine beſondere Aufgabe du. Kaufmänniſche Weitſicht und kaufmänniſches Kalkulteren können die„Aktion“ der Regierung zum Erfolge führen. Kurt Ehmer. —— Stärkere Altimo-Veanſpruchung der Reichsbank Nach dem Ausweis der Reichsbank vom Jult hat ſich in der Ultimowoche die Kapitalsanlage in Wechſeln und Schecks, Lombard und Effekten um 444,2 auf 2030%½ Mill. 4 erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels wechſeln und Schecks um 332,1 auf 1759,3 Mill.& und die Lombard beſtände um 75,6 auf 133,2 Mill. 4 zugenommen. Die Rei chs ſchatzwechſel, von denen am Schluß der Vorwoche keine Beſtände vor⸗ handen waren, werden mit 36.5 Mill. ausgewieſen. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 727,7 Mill./ in den Verke hrab⸗ gefloſſen. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich um 671.7 auf 4637, Mill.„ erhöht, derjenige an Rentenbank⸗ ſcheinen um 56,0 auf 435,4 Mill.. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 12,8 Mill.„ ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 397,36 Mill.„ eine Abnahme um 269,3 Mill. I. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 79,2 auf 2 879,6 Mill. I er höht. Im einzelnen haben die Goloͤbeſtände um 30 000% auf 2 618,77 Mill.„ abgenommen, die Beſtände an deckungs⸗ fähigen Deviſen um 89,2 auf 260,9 Mill./ zugenommen, Die Deckung der Noten durch Gold allein vermin⸗ derte ſich auf 56,5 gegen 66,0 v. H. in der Vorwoche, diejenige durch Gold und deckungsfähigen Deviſen auf 62,1 gegen 70,6 v. H. AG. fuͤr Verkehrsweſen erklärt O Berlin, 2. Aug.(Eig. Dr.) Zu den Mitteilungen in verſchiedenen Zeitungen, die über die Ac. für Verkehrs⸗ 5 erſchienen ſind, wird von der Verwaltung u. a, mit⸗ geteilt: Induſtrießau Held u. Francke Ag. Auf die mit 9 Mill. Mark urſprünglich zu Buch ſtehenden Aktien ſind 1,5 Mill. Mark abgeſchrieben bezw. zurückgeſtellt worden. Das Mapi⸗ mum an Verluſten, das noch eintreten könnte, würde bei vollſtändiger Wertloſigkeit der Induſtriebau⸗Aktien 1,5 Mill.„ betragen Rathinger Maſchinenfabrikl und Eiſengießerei AG. Die beteiligt. Der Maximalverluſt könnte etwa 200 000/ be⸗ tragen, der durch eine zur Verfügung ſtehende beſondere Effektenreſerve gedeckt iſt. In der AR.⸗Sitzung vom 6. Juni d. J. ſind die Be⸗ teiligungen, auf die mit einem Verluſt gerechnet werden könnte, eingehend erörtert worden. Von keiner Seite iſt 5 8 Abſchreibung vorgeſchlagen worden, als 2,5 Bei der Allg. Baugeſellſchaft Lenz u. Co. iſt von dem früheren AR. für Verluſte aus dem Türkengeſchäft 1 Mill. Mark zurückgeſtellt worden. J AKulſch⸗Folzer⸗Werke Ach, Siegen.— Divibenden⸗ loſer Abſchluß.(Eig. Dr.) Das mit einem StA.⸗Kapltal von 6 378 600„ arbeitende Unternehmen wird für das am 30. Jun abgelaufene Geſchäftsjahr vorausſichtlich keine Dividende zur Nusſchüttung bringen(1. V. 6 5,.), wäh⸗ rend die VA, die ſatzungsgemäße Dividende von 7 v. H erhalten werden. 1 OWiederinbetriebſetzung der Göricke⸗Werke AG. in Bielefeld.(Eig. Dr.] Wie bereits vor einiger Zeit ge⸗ moldet, iſt nunmehr der Betrieb der Göricke⸗Werke AG., wenn auch in beſchränktem Umfange, wieder aufgenommen worden. Das Unterne men, das be⸗ kenntlich in holländiſchen Bei tz übergegangen iſt, beſchäftigt zunächſt 60 Arbeiter und 13 Angeſtellte. Die noch vorhandenen alten Beſtände werden aufgearbeitet. Die Produktion des Werkes beſchränkt ſich vorerſt auf Fahr⸗ väder und Zentrifugen. Die tägliche Fabrikation von Fahrrädern ſtellt ſich zur Zeit auf 5000. Zum Vorſtand der Geſellſchaft wurde der Holländer van Kuſper beſtellt. O Stillegungsantrag der Bernh. Stoewer AG., Stettin. (Eig. Dr.) Die Bernh. Stoewer, Fahrrad-, Nähmaſchinen⸗ und Schreibmaſchinenfabrik hot ſich gezwungen geſehen, ihren Angeſtellten zu der geſetzmäßig vorgeſehenen Friſt zu kündigen. Die Anzeige für die Stillegung des Werkes mit dem Antrag auf Genehmigung der Verkürzung der nach der Stillegungsverordnung vorgeſehenen Sperrfriſt iſt beim Regierungspräſidenten eingereicht worden. Der A. wird in Kürze zufümmentreten, um weitere Entſchließun⸗ gen zu treffen. J Leoniſche⸗Werke RNoth⸗Nürnberg A. in Nürnberg. (Eig. Dr.] Die o. HV. genehmigte die nach Abſchreibungen von 248 000(280 000)„ mit einem Reingewinn von 18 797 (840 963)& abschließende Bilanz und beſchloß, den Gewinn vorzutragen(i. B. 5 v. H. Dividende). * Uhrenfabrik vorm L. Furtwängler Söhne AG., Furt⸗ wangen. Unſere Notiz in Nr. 350 betrifft nicht die Bad. Uhrenfabrik, ſondern die vorgenannte Ührenfabrik vorm. J. Furtwängler. Zugleich ſei feſtgeſtellt, daß der Verluſt 18 818(i. B. 8892, J. 192027 10 817] 4 beträgt, ſo daß ei ſchließlich der vorjährigen Verluſtvorträge ein Geſa m verluſt von 92 028& vorzutrogen iſt. Schwächerer Getreidemarkt Stärkeres Inlaudsangebot und zurückhaltende Käufer Berliner Produktenbörſe v. 2. Aug.(Eig. Dr.) Bei ſehr geringem Geſchäft nahm die Wochenſchlußbörſe einen ſchwächeren Verlauf. Daß Inlands- angebot in Weizen und Roggen trat etwas ſtärker in Erſcheinung, was mit der Beſſerung der Witterungsver⸗ hältniſſe zufammenhängt. Vor allem waren jedoch auch die Käufer, angeſichts der ſchwächeren Uehberſeemeldungen, zurückhaltend. Am Lieferungsmarkt ergaben ſich für Weizen Preisabſchläge um 1 bis 2„., Roggen büßte 4 bis 1 4 ein. Im Effektivgeſchäft iſt vor allem Heacht⸗ lich, daß die Aufgelder für Weizen zur kurzfriſtigen Otefe⸗ rung, gegenüber der letzten Tage ſich immer mehr verrin⸗ gern. Im allgemeinen lagen die Gebote 2/ unter den gestrigen. Roggen wurde im freien Markt% bis 1%. niedriger bewertet. Jedoch waren vereinzelte Käufe der Stützungsgeſellſchaft zu unveränderten Preiſen zu beob⸗ achten. Das Mehlgeſchäft geſtaltete ſich ſchleppend, wobei die Preiſe für Weizenmehl etwas abbröckelten. In Hafer lagen mehr Offerten als in den letzten Tagen vor, die Gebote lauteten niedriger. Gerſte ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen matter 28557, 257,75 259, 236; Noggen ſtetig 189—51, 178,50, 178, 187; Gerſte ſtetig—, 3 ſtetig 178—97; Hafer matt 18088, 181, 184,50, 188; Weizenmehl matter 3139,50; Roggenmehl ruhig 22.50—25; Weizenkleie matt 9,65—10,25; Roggenkleie matt 9, 510,40; Biktorigerbſen 277—92; Kleine Speiſe⸗ erhſen 27,50; Peluſchken—23; Ackerbohnen 1819,50; Wicken 2123,50; Rapskuchen 10,0—11,60; Leinkuchen 10,20 bis 1616,00; Trockenſchnitzel 8,50 9,0: Spyoextractions⸗ ſchrot 14—15; Tendenz ſchwächer. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Ang.(Eig. Dr.) Schluß, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Seßt. 85, Nov. .58 Jan. 875, März 8,90; Mais(in Sfl. p. Laſt 2000 Kg. Sept. 128; Nov. 185: Jon. 12%; März 1. * Liverppoler Getreide⸗ und Banmwollbörſe heute ge⸗ ſchloſſen. * Magdebur Zuckerterminbörſe vom. Ang.(Eig. Dr.) Mürz 1617770 B 7,0 G; Mai(31) 7,8 5 50 G. Aug, 6,70 B 6,60 G; Sept. 6,80 B 6,70 G; Okt. 6,85 B 6,80 G Nov. 6,0 B 6,85 G; Dez. 7 B 6,90 G7 Jan.⸗März 7,0 B 7,0 G: Tendenz ſtetig.— Pema hl. Mah lis prompt per 10 Tage 26,95 u. 27,10; Aug. 27,10; ruhig. “Bremer Baumwolle vom 2. Aug.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stend. Middl.(Schluß) 14,84. f Nürnberger Hopfenmarkt Gleich der Vorwoche waren auch die letzten ſechs Markt⸗ tage äußerſt ruhig und wieder örei duvon überhaupt geſchäftslos. Infolge des allgemein günſtigen Standes der Hopfenpflanze richtet ſich jetzt des Intereſſe nur noch der neuen Ernte zu. Nur vereinzelnd werden da und dort einige Ballen gekauft, um den oͤringendſten Bedarf zu decken. Dabei iſt aber auch nicht zu verkennen, daß der Vorrat ebenfalls nur noch unbedeutend iſt und keinerlei Auswahl mehr gewährt. Bei einer Wochenzuſuhr von nur 0 Ballen wurden in der Berichtswoche auch nur 30 Ballen umgeſetzt. Auch in Auslandshopfen beſchränkte ſich das Geſchäft nur auf kleinſte Mengen zu gedrückten Prei⸗ ſen. Bei Wochenſchluß notierten nach amtlicher Feſt⸗ ſtellung in 4 per Ztr.: Prima Mittel Geringe Gebirgshopfen 50—60 30—40 18—25 Hallertauer Siegel 7500 40—65 285 Württemberger 75—90 85—85 Schlußſtimmung ſehr ruhig, Preiſe gedrückt. Die Hopfenpflanze hat ſich in der letzten Woche weiter gut entwickelt und überall beginnt die Doldenbildung, Jie allerdings augenblicklich noch recht ungleichmäßig iſt. Die Qualität verſpricht gut zu werden, während ſich hinſichtlich der Menge noch kein beſtimmtes Urteil abgeben läßt. Auch am Saazer Markte rückgängiges Geſchäft zu rück⸗ gängigen Preiſen, Notlerungen von 600670 Kronen.— Weſtliche Märkte nur unbedeutendes Geſchäft bei behaup⸗ teten Preiſen. —— * Berliner Metallbörſe vom 2. Aug,[Eig. Dr.) Frei⸗ verkehr; Elektrolytkupfer,(wirebars] prompt, 105 für 100 Kg.) Raffinadekupfer, loco 1012105 Standardkupfer, loco. 003; Standard⸗Blei 3556.96; Banka⸗ Strolts⸗ Auſtralzinn 140. AG. für Verkehrsweſen iſt an dieſer Geſellſchaft mit 4 e 22 5. 2 no c T 2e 4 A Samstag, den 2. Auguſt 1930 9. Seite. Nr. 358 Mund funkſchmerzen Schon oft iſt auch in der„Neuen Mannheimer“ von Hörern Klage geführt worden über die mannigfachen Störungen des Rundfunkempfangs. Es gibt eine Reihe ſtörender Apparate: Heilgeräte, Staubſauger, Beſtrahlungsapparate, elektriſche Motore, die nicht nur ihrer eigentlichen Beſtimmung dienen müſſen, ſondern gar zu gerne von Rundfunkhörern als Stör⸗ quelle abſichtlich benutzt werden. Dieſe Tatſache kann ich leider faſt täglich feſtſtellen. Ob nun abſichtlich oder unabſichtlich benutzt, dieſe Apparate müßten mit einem Störſchutz verſehen ſein. Ich möchte daher eine Verordnung des Rates der Stadt Neubrandenburg (Mecklenburg) anführen, die wörtlich lautet: „Hochfrequenzheilgeräte, Beſtrahlungs⸗ und ähn⸗ liche Apparate dürfen nur angeſchloſſen werden, wenn ſie mit einer Einrichtung verſehen ſind, durch die Störungen der Rundfunkdarbietungen verhin⸗ dert werden. Solche mit Störungsſchutz verſehene Apparate tragen das Prüfzeichen des Verbandes Deutſcher Elektrotechniker(VD. 447). Die Beſitzer von Geräten ohne Störungsſchutz müſſen dieſe bin⸗ nen einer Woche beim Städtiſchen Elektrizitäts⸗ werk anmelden und den Störungsſchutz innerhalb drei Wochen nach Inkrafttreten dieſer Beſtimmun⸗ gen anbringen laſſen. Bis dahin iſt es ihnen unterſagt, die den Rundfunk ſtörenden Geräte in den Hauptſendezeiten(15 bis 18 Uhr und 20 bis 23 Uhr) zu benutzen. Bei Verſtößen gegen vor⸗ ſtehende Beſtimmungen iſt das Glektrizitätswerk berechtigt, die Stromlieferung ganz oder für be⸗ ſtimmte Zeit einzustellen. Die durch das Abſchnei⸗ den der Leitung und den Wiederanſchluß entſtehen⸗ den Koſten trägt der Stromabnehmer.“ Glückliche Neubrandenburger! Wann werden unſere Mannheimer Stadtväter eine gleich⸗ oder ähnlichlautende Verordnung erlaſſen und ſich damit den Dank aller Mannheimer Hörer ſichern? Auf⸗ gabe der Reichsrundſunkgeſellſchaft muß es ſein, im Verein mit der Poſt die Rückkoppler ausfindig zu machen, dieſen die Empfangserlaubnis zu entziehen und den Apparat zu plombieren, wie es bereits in einigen Sendebezirken der Fall iſt. Es iſt unerhört, daß manche Hörer ungeſtraft die Rückkopplung oder Heil⸗ und ſonſtige Apparate nicht nur minuten⸗, ſondern halbſtunden⸗ oder gar ſtundenlang in Tätig⸗ keit ſetzen können, um andere Hörer zu ſtören und ſte ſo zu zwingen, den Sender zu meiden. Man be⸗ freie uns endlich von dieſen unwürdigen Zuſtänden und ſorge zunächſt dafür, daß die oben genannten Apparate ſo raſch wie möglich ſtörfret gemacht wer⸗ den. Es wäre damit ein großer Schritt vorwärts getan, dem die weiteren dann von ſelbſt folgen. Weitere 20 Stadt⸗ bezw. Gemeindevertretungen ha⸗ ben ähnlich lautende Verordnungen in letzter Zeit erlaſſen, ſo daß zu hoffen iſt, daß Mannheim auch in dieſer Sache„vorne“ iſt. Dr. W. Anhallbare Zuſtände in der Anterſtadt Den Einſendern dieſer zwei Artikeln danken wir auf dieſem Wege. Ergänzend iſt noch zu bemerken, daß am unhaltbarſten der Zuſtand in der ſchtefen Straße J 3 iſt. Hier werden die Paſſanten ſchon morgens von 9 Uhr ab belästigt. Längſt hätte man eingreifen müſſen, denn es wohnen in manchen Häuſern—5 Frauen. Dies iſt doch auch nichts anderes als ein öffentliches Haus. Ein Quadrat entfernt iſt die K 2⸗Schule. Man braucht nur die Buben auf dem Heimwege zu beobachten, um zu der Erkenntnis zu kommen, daß es ſo wie bisher nicht weitergehen kann. Die Beſchaffenheit der Häuſer, die ich im Auge habe, iſt direkt geſundheitsſchädlich. Dieſe Häuſer haben andererſeits an Wert ſt ark zugenommen, während alle anderen Häuſer in der Unterſtadt entwertet ſind. Die Geſchäfts leute Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) in dieſer Gegend, darunter auch größere Geſchäfte, die auf fremdes Publikum angewieſen ſind, können auf die Dauer ihre Exiſtenz nicht durch⸗ halten, da gutes Publikum ſich ſcheut, in eine ſolche Gegend zu gehen. Sollten die zuſtändigen Behör⸗ den in Mannheim in dieſer Sache nichts unter⸗ nehmen können, ſo iſt es Zeit, daß das Miniſterium veranlaßt wird, Beſtimmungen herauszubringen, die die Hausbeſitzer und Geſchäftsleute vor dem Ruin ſchützen. Mehrere Hausbeſitzer. Auch böſe Zuſtände im Jungbuſch Unter Bezugnahme auf die beiden Artikel, die in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ an dieſer Stelle über die unhaltbaren Zuſtände in der weſtlichen Unterſtadt veröffentlicht wurden, möchte ich feſtſtellen, daß es im Luiſenring, in der Dalberg⸗, Jungbuſch⸗ und Hafenſtraße um kein Haar beſſer zugeht, obwohl die Polizei der Jungbuſch⸗Wache immer auf dem Damm iſt und ihre Pflicht und Schuldigkeit tut. Aber der Haken iſt der, daß die Beamten nicht ausreichen. Soviel mir bekannt iſt, ſind die Abteilungen auf der Jungbuſch⸗Wache nur 4 bis 6 Beamte ſtark. Das iſt doch entſchieden zu wenig. Bei der Befreiungsfeier wurden ſämtliche Beamten der Jungbuſchwache an die Rheinbrücke beordert zur Abſperrung. Infolge⸗ deſſen mußte die Wache geſchloſſen werden. Wenn in dieſer Zeit nun etwas vorgekommen wäre? Das Ueberfallkommando, ſo ſchnell es auch iſt, hat doch bei einer Alarmierung im Jungbuſch vom Bezirks⸗ amt aus bei dem ſtarken Autoverkehr allerlei zu lei⸗ ſten, um rechtzeitig einzutreffen. Deshalb, Herr Polizeidirektor: Verdoppeln Sie die Wache im Jungbuſch. Der Erfolg wird ſich ſofort zeigen. Die verdächtigen Geſtalten verziehen ſich immer ſchnell⸗ ſtens, wenn ſie von weitem einen Beamten kommen ſehen. Ein Steuerzahler im Jungbuſchviertel. Nochmals Verdunfahrt der Reichspoſtreklame In dem an dieſer Stelle in Nr. 341 veröffentlich⸗ ten Artikel muß es richtig heißen, daß ein Zimmer zum Uebernachten in einem mittleren Hotel für eine Perſon allerhöchſtens 20 Fres. koſtete. Außerdem iſt richtig zu leſen, daß die 38 Mk. Koſten für eine drei⸗ tägige Fahrt außerdem noch die Fahrt⸗, Unterkunfts⸗ und Verpflegungskoſten der drei Reiſeleiter enthielten. Kraſtfahrzeug⸗-Kontrolle Kürzlich konnte man in der Zeitung unter dieſer Ueberſchrift leſen, daß ein Führer zur Anzeige ge⸗ bracht wurde, weil das Fahrzeug infolge ungenügen⸗ der Schalldämpfung Geräuſch verurſachte!!! In⸗ nerhalb vier Stunden 1 Führer! Von Rechtswegen hätten wohl 100 Führer zur Anzeige gebracht werden müſſen, denn in allen Straßen Mannheims begegnet man in jeder Minute entweder einem Motorradler, der einen unerhörten Lärm verurſacht oder einem Auto, das die ſchärfſten und grellſten ignale ſo laut abgibt, daß einem Hören und Sehen vergeht. Für mich gibt es nur zweierlei Kraftfahrzeugfahrer: An⸗ ſtändige und Unanſtändige. Die erſteren halten auf Vorſchriften, ſind für Zucht und Ordnung und nehmen Rückſicht auf ihre Mitmenſchen. Die Letz⸗ teren machen einen ganz unverſchämten Lärm, küm⸗ mern ſich nichts um Vorſchriften und machen unſere Nerven kaput. Die Motorfahrer der Poſtverwaltung ſollten als ſtaatliche Beamte mit gutem Beiſpiel vor⸗ angehen, langſamer fahren und weniger Lärm machen. Wann wird endlich Remedur geſchaffen und den Rückſichtsloſeſten ihr Handwerk gelegt? Civis. woll Netter 4 Iacobl-Merue Frankfurt a. M. Vortretung: A. Butz, Ingenfeurhüro, Schwetzingen, Tel. 438 Auto-Garagen in modernster Bauwelse aus: Melde dab! beton Stahkore Eiserne Fahrradständer ischer Kugellager Nollenlàger Tonnenlager Stahlkugeln frensmissions lager Kugelfabrik Fischer Schweinfurt Wellblech- u. Stahlgaragen Fahrradständer D. R.., verschiedener Ausführung Schmledeelzerne Fenster-Bleeharbeiten F. Tögel ü. M. b.., Dablhrach/ Wert, Ponflacl 50. eee eee Wellblech- fliallen; leder Art Vertretung und Fabriklegef: B 9221 Saus& Diesfeld eut bürgerl. Mittagstisch Penſton Meßmer, 8 2. 1, II. NANNH EIN —— 2 5 g— 995 5 1* Drucksachen leert Dronnt druckerst Ur, Haas, g. m. b.., Mannheim R 1, 45 5 Ude. Asinma fef halibar Asthmakur nach Dr. Alberts kann ſelbſt veraltete Leiden dauernd heilen Aerztl. Sprechſtunden in Mannheim Rbeinhäuferſtr. 18, eine Treppe jeden Montag u. Donnerstag von—1 und V312 Vin uns 7% Cold-Hyp Veſchämende Zuſtände am Pfingſtbergweiher gelegenen Man braucht nur abends mal dort am Waldesrand einen Spaziergang zu machen, ſo herrſchen in den Behelfsbauten. hört man es Schreien oder Brüllen. Sind es nicht die Zigeuner, ſo ſind es andere Barackenbewohner. Zur Zeit haben ſich die„Hausmeiſter“ in den Haaren. Am Montag abend waren ſie ſoweit, daß ſte mit Meſſern auf einander losgehen wollten, an einem andern Abend ebenfalls, ſodaß immer wieder die Polizei in Anſpruch genommen werden mußte, um die Raufbolde zu trennen. Könnte da nicht die ſtädt. Hausverwaltung im Intereſſe der Pfingſtbergſied⸗ lung einmal energiſch durchgreifen und Ruhe ſtiften? Ein Pfingſtbergbewohner Eine gefährliche Anſitte Dem Berufskraftfahrer und Berufsradfahrer möchte ich als Nurkraft⸗ und ⸗radfahrer folgendes erwidern: Ob Rechts⸗ oder Linksſteuerung iſt ganz egal. Iſt die Steuerung rechts, ſo müſſen bei zweitürigen Wa⸗ gen die Fahrgäſte nach der Straßenſeite zu aus⸗ ſteigen. Zum Ein⸗ oder Ausſteigen braucht ein Fahr⸗ gaſt aber immer länger, als der mit dem Wagen vertraute Lenker. Der Autolenker ſoll die Türe, wenn er nach der Straßenſeite hin öffnen muß, mit Vorſicht öffnen. Vor allem ſoll der Radfahrer— wie ſich dies gehört— nicht einige Zentimeter Zwiſchen⸗ raum zwiſchen ſich und dem wartenden Auto laſſen, ſondern mindeſtens einen Abſtand von einem Meter einhalten. Hat der Radfahrer nicht den nötigen Platz, um vorbeizukommen, ſo ſoll er eben warten, bis dies möglich iſt, und ſich nicht durch jede Lücke hindurchzwängen wollen. Die Radfahrer kümmern ſich größtenteils nur wenig um die Verkehrsordnung. So mache ich täglich die Wahrnehmung, daß Radfah⸗ rer beim Halten vor der Elektriſchen ihren Fuß auf den Bürgerſteig ſetzen. Wenn die Elektriſche abfährt, fahren auch ſie ab, unbekümmert darum, ob das Auto ſchon in Bewegung iſt oder nicht. Der Radfahrer fährt dabei verkehrswidrig rechts an dem Auto vor⸗ bei. Paſſiert etwas, ſo iſt natürlich der Autolenker ſchuld. Die Radfahrer ſollen ſich etwas mehr Ver⸗ kehrsdiſziplin angewöhnen, dann bekommen ſie we⸗ der rechts noch links die Türe an den Kopf. a Ein Kraftfahrer. „»„„½è Nachrichten aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Ernannt wurde Staatsanwalt Dr. Oskar Schmoll in Konſtanz zum Amtsgerichtsrat in Do⸗ naueſchingen, Gerichtsaſſeſſor Dr. Ernſt S cho tt zum Staatsanwalt am Landgericht Konſtanz. Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Hauptlehrer Theodor Fuhr in Diersheim, Amt Kehl, wegen leidender Geſundheit. Lender⸗Feier in Sasbach * Sasbach, 1. Auguſt. Hunderte von Freunden hatten ſich in Sasbach aus nah und fern eingefunden, um dieſen denkwürdigen Tag des 100. Geburts⸗ tags des Prälaten Dr. Franz Xaver Lender zu begehen. Die Feierlichkeiten am Mittwoch begannen mit einem Gottesdienſt, bei dem Prälat Dr. Schanzen bach das Hochamt zelebrierte. Die Feſtpredigt von Dekan Huck zeigte in deutlicher Weiſe die Bedeutung Lenders. Der Schülerchor er⸗ freute mit einer großen Geſangsvorführung. Zum Schluß fand am Grabe Lenders ein Gedächtnis ⸗ akt ſtatt, bei dem Pfarrer Himmelsbach(Sas⸗ bach) im Namen der Alt⸗Sasbacher und Prälat Dr. Schofer im Namen der badiſchen Zentrumspartei Kränze niederlegten. Der eigentliche Feſtakt begann um%½3 Uhr im Schulhof der Lenderſchen Anſtalt. Geiſtl. Rat Dr. Amann begrüßte die Alt⸗Sasbacher, die Lehrer und Schüler und deren Angehörige. Nach geſanglichen Darbietungen hielt Studienrat Mayer(Köln) die Feſtrede. Er gedachte ſeines früheren Lehrers und nannte die beiden Grundzüge des Lenderſchen We⸗ ſens, Gerechtigkeit und ſtändige freundliche Opfer⸗ bereitſchaft. Eine große Zahl von Rednern brachte die Grüße und Glückwünſche zum Jubelfeſt. Im Anſchluß an den Feſtakt fand ein Feſtkommers der Sasbacher im Schulhof ſtatt. Die Brüder Honnef wieder freigelaſſen * Lahr, 1. Aug. Die Unterſuchung in dem Straf⸗ verfahren gegen die beiden Lahrer Induſtriellen Hermann Honnef und Heinz Honnef wurde geſtern ſoweit abgeſchloſſen, daß die beiden Verhaf⸗ teten wieder auf freien Fuß geſetzt werden konn⸗ ten, da keine Verdunkelungsgefahr und kein Flucht⸗ verdacht mehr beſteht. Das Strafverfahren geht weiter. Nächtlicher Ueberfall * Hockenheim, 1. Aug. Ein hieſiger Einwohner wurde von zwei Männern überfallen, zu Boden geſchlagen und mit Meſſern bearbeitet. Der Ueber⸗ fallene erhielt 13 Meſſerſtiche. Dem Ueberfall gingen keinerlei Streitigkeiten voraus. Es handelt ſich um einen Roheitsakt. Die beiden Raufbolde konnten feſtgenommen und ins Bezirksgefängnis Mann⸗ heim eingeliefert werden. Seinen Verletzungen erlegen 4 Pforzheim, 1. Aug. Zu dem ſchweren Motor⸗ radunfall in Pforzheim wird noch bekannt, daß der verunglückte junge Mann ſeinen Verletzungen erlegen iſt. In der Fremde ertrunken * Wilferdingen(A. Pforzheim), 1. Aug. Der 19⸗ jährige Sohn Willi des Schreiners Zachmann be⸗ fand ſich ſeit einigen Tagen auf einer Paddelbootreiſe mit einigen Freunden. Jetzt traf die Nachricht ein, daß der junge Mann auf einer Kahnfahrt auf der Doubs, einem Nebenfluß der Rhone, ertrunken iſt. Die Mitfahrer konnten anſcheinend gerettet werden. PPPPPPbbbPbPbPbFCVFCFVVTVTGTGCTCTGT(((TbTbTT———————————— 7 Sonntag, 3. Auguſt Operettengaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters Roſengarten: München:„Das Dreimäderlhaus“, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorſer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim, ſowie R und zurück, 14,30 Uhr Gernsheim— ppenheim— Nierſtein und zurück. Frledrichspark: Konzert 15,30 und 20 Uhr— Tänze auf der Freilichtbühne. Lichtſpiele: Alhambra:„Wiener Herzen“.— Sea La: „Das Rheinlandmädel““— Univerſum:„Hokus⸗ pokus“.— Gloria ⸗Palaſt:„Frau oder Geliebte“. — Palaſt⸗ Theater:„Heute Nacht— eventuell“. — Schauburg:„Die Warſchauer Zitadelle“.— Roxy⸗Theater:„Der Mann ohne Namen“,— Capitol:„Zweimal Lux“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—1? Uhr durchgehend. Ausſteuung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Ühr; Freitag—19 Uhr.— Planetarium: 19 Uhr und 10,0 Uhr Vorführungen; 17 Uhr Vorführung mit Vortrag:„Ferne Sonnen“. Badische Kommunale Landesbank Girozentrale Oeffentliche Bank- und Pfandbriefanstalt MANNHEIM z ³ 1 WWW. ³⁰ AA Wir empfehlen als günstige Kapitalanlage unsere Otheken-Pfandbriefe (Reihe 3) reichsmündelsicher unkündbat bis 1. August 1935, doppelt gesichert durch erststellige Goldmarkhypotheken und außerdem durch die Haftung sämt- licher Mitglieder des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes GStädte, Kreise, Landgemeinden und öffentliche Sparkassen). Kurs 98% 1% jährliche Tilgung zum Nennwert Zinstermine: 1. Februar u. 1. August Zeichnungen nehmen wir, unsere Zweiganstalten in Karlsruhe 5 und Freiburg i. B, sowie die öffentlichen Sparkassen und alle Bankinstitute entgegen. Badische Kommunale Landesbank. 5 Ja, das schmeckt Dir, die würzigen, praſſen Kirschen frisch vom Baum herunter! Aber merk wohl: kein Wasser, keine Milch in den nächsten Stunden! Sonst mußt Du wôeder zwei Tage ins Bett, wie neulich schon einmal. Wenn man Obst gegessen hat, dann löscht man seinen Durst mit einigen Tabletten VIVII das Pfeffer III best bewährt, Auserprobt, Arztl. glänz, 10272 Zudker kranke empfohl! Keine strenge Dit 8³ Diabex erhältl. in all. Apothek. bestimmt Einbhorn-Apofheke 10. Seite. Nr. 353 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 2. Auguſt 1930 Anglückliche Herrſcherinnen Tragödien gekrönter Häupter— Königin Natalie als Bettlerin Liebesroman der Draga— Glanz und Sturz der Kaiſerin Eugenie— wahnſinnig wurde Charlotte von Mexiko Beiſpiellos ſteht in der Geſchichte das Leben der unglücklichen Exkönigin Natalie von Serbien da, die ſoeben im Pariſer Quartier Latin als Bett⸗ lerin feſtgenommen worden iſt. In einer zweifelhaf⸗ ten Kneipe iſt ſie von der Polizei in Gewahrſam ge⸗ nommen worden, weil ſie in zerſchliſſenen Kleidern und mit zerfetzten Schuhen um einige Pfennige ge⸗ bettelt hatte. Das iſt das Ende einer Laufbahn, die die Tochter eines ruſſiſchen Oberſten auf den Königs⸗ thron von Serbien und von dort aus ins tiefſte Elend geführt hat. Vor etwa fünfzig Jahren bildete dieſe Frau den Geſprächsſtoff Europas. In die ſchöne Tochter des ruſſiſchen Oberſt Keſchko hatte ſich Fürſt Milan von Serbien, der ſpätere K önig, verliebt. Mit dreiundzwanzig Jahren war ſie Königin. Ob⸗ wohl ſie aber eine Karriere gemacht hatte, die ihren Ehrgeiz vollauf befriedigte, war ſie nicht glücklich. Wohl liebte ſie ihren Gatten, aber ſie war zugleich raſend eiferſüchtig, und es verging kaum ein Tag, an dem ſie dem König nicht fürchterliche Szenen gemacht hätte. Das änderte ſich auch nicht, als ſie im Jahre 1885 mit ihrem Mann das öſterreichiſche Kaiſerpaar in Budapeſt beſuchte. Die pompöſen Feierlichkeiten mußten ab⸗ geſagt werden, denn die ſerbiſche Königin war plötzlich verſchwunden Zwar verzieh ihr Gatte ihr noch dieſen Skandal, aber nach drei Jahren ließ er ſich ſcheiden, da die Königin immer eiferſüchtiger wurde. Es gab eine Reihe ſkan⸗ dalöſer Prozeſſe, in denen König Milan ſiegte, und Natalie mußte das Land verlaſſen. Aber fünf Jahre ſpäter, nach der Abdankung des Königs, verſöhnten ſich die Gatten wieder. Bald darauf ſtarb König Milan, die Königin lebte zurückgezogen an der fran⸗ zbſiſchen Riviera. Inzwiſchen war ihr Sohn ermor⸗ det worden, und die Vertreter der neuen Dynaſtie glaubten keinen Grund zu haben, für die Exkönigin zu ſorgen. Seit einigen Jahren lebt ſie von den küm⸗ merlichen Almoſen, die ſie in den Straßen von Paris ſammelte. Schlimmer noch erging es ihrer Schwiegertochter. Auch der Sohn Milans, Alexander, hatte eine Lie⸗ besheirat geſchloſſen und zwar mit jener berüchtig⸗ ten, ebenſo ſchönen wie leidenſchaftlichen Draga. Dem Gedenken Fürſt Bismarcks im Die neue Bismarck⸗ Gedächtniskirche Sachſen wald ein Werk moderner Kirchenarchitektur, iſt oͤem Ge⸗ dächtnis des großen Kanzlers Bismarck gewidmet. Am 390. Juli, dem Todestage Bismarcks, wurde die ſtille Gedächtnisſtätte durch eine Weihefeier ihrer Beſtimmung übergeben Die Offizierskreiſe wollten die Eheſchließung ihres Königs nicht dulden, und als dieſer dennoch auf ſei⸗ nem Willen beſtand, wurde er gemeinſam mit ſeiner Gattin im Jahre 1903 auf beſtialiſche Weiſe ermor⸗ det. Dynaſtie Obrenowitſch. Auch die Frau, die die Königin Natalie zwar ſehr feierlich, aber auch ſehr zurückhaltend aufgenommen hatte, Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich, war nicht glücklich, auch ihr Leben endete jäh. Als Gattin des öſterreichiſchen Kaiſers Franz Joſeph führte ſie ein viel beneidetes, aber keineswegs frohes Daſein. Sie haßte das altſpaniſche Hofzeremoniell, ihr waren die überlieferten Formen, an denen konſe⸗ quent feſtgehalten wurde, läſtig und unangenehm. So verbrachte ſie denn den größten Teil ihres Lebens auf langen Reiſen, und am wohlſten fühlte ſie ſich auf Korfu, wo man nach ihren Plänen den Achilleion erbaut hatte. Einen ſchweren Schickſals⸗ ſchlag bedeutete für ſie der geheimnisvolle Tod ihres Sohnes Rudolf, und von den Folgen dieſes grauenvollen Geſchehens hat ſie ſich eigentlich nie mehr erholen können. Am 10. Sep⸗ tember 1898 wurde ſie in Genf von dem ttalieniſchen Anarchiſten Luccheni durch einen Dolchſtoß er⸗ mordet. Von ganz anderer Gemütsaut war die Frau, die einige Jahre das Geſchick Frankreichs gelenkt hatte, nämlich die Kaiferin Eugenie. Ihr ſpaniſches Temperament, ihr ungeheurer Ehrgeiz hatten ihr eine Karriere ermöglicht, die wohl niemand der Dieſe Tat bedeutete zugleich das Ende der verhaftet— Der Weshalb Kaiſerin kleinen ſpaniſchen Gräfin Monti jo vorausgeſagt hätte. Es gelang ihr, den nachmaligen Kaiſer Napo⸗ leon III. an ſich zu feſſeln, ihn für ihre weitſchweifen⸗ den Weltmachtpläne zu gewinnen. Hielt man ſie doch für den böſen Geiſt des Kaiſers, der ihm unab⸗ läſſig den Gedanken eines Krieges gegen Deutſchland ſuggerierte. Man kann ſich denken, wie tief dieſe Frau den Sturz vom Throne Frankreichs empfunden hatte. Aber ein noch ſchwererer Schlag blieb ihr auf⸗ geſpart, nämlich der Tod ihres heißgeliebten Sohnes, der im Juli 1879 in Afrika fiel. Seit dieſer Zeit lebte die Kaiſerin ſtreng zurückgezogen unter dem Regen, Regen, Regen eee rcd 8 Ueberſchwemmte Straße in der Laubenkolonie Hoffnungsthal bei Berlin⸗ Reinickendorf den furchtbaren Dauerregen obdachlos, deren Wohnlauben Das Waſſer ſteht in den Straßen bis zu 70 em hoch, die Dampfpumpen der Feuerwehr ſind beinahe dauernd in Tätigkeit. 100 Menſchen wurden hier durch völlig überſchwemmt worden ſind. Namen einer Gräfin Pierrefond 8, bis ſie einſam und verlaſſen vor einigen Jahren in Sevilla ſtarb. Ehrgeiz war auch der hervorſtechendſte Zug im Gefühlsleben der Kaiſerin Charlotte von Mexiko, deren Herrſcherdaſein aber nur kurzen Beſtand hatte. Die Tochter Leopolds J. von Belgien hatte es ſchon immer ſchmerzlich empfunden, daß ihr Mann, den ſie für ſehr befähigt hielt, nur ein öſterreichiſcher Erz⸗ herzog, ein jüngerer Bruder des öſterreichiſchen Kai⸗ ſers, war. So bedeutete es denn für ſie die Erfül⸗ lung eines langgehegten Traumes, als Napoleon III. ihrem Mann eine phantaſtiſche Herrſcherwürde, näm⸗ lich die Kaiſerkrone von Mexiko, zuſpielen wollte. Sie war es, die den zögernden Ferdinand Maximilian überredete, das phantaſtiſche Projekt auszuführen. Am 10. April 1864 ſetzte ſich der öſterreichiſche Erz⸗ herzog die Kgaiſerkrone von Mexiko aufs Haupt, aber ſchon drei Jahre ſpäter fiel er in die Hände ſeiner Feinde, und kurz darauf wurde er in dem Land, das er ſich unterwerfen wollte, hingerichtet. Die tatkräftige Charlotte hatte ſich vorher nach Europa begeben, hatte Napoleon III. vergeblich um Hilfe angerufen und auch den Papſt um Beiſtand an⸗ gefleht. Als ſie ſah, daß all ihre Bemühungen ver⸗ geblich blieben, und als ſie dann noch die Nachricht von der Ermordung ihres Gatten ereilte, brach ſie zu⸗ ſammen. Sie verfiel in Wahnſinn, und ihr Geiſt hat ſich nie mehr von jenen trüben Bildern freimachen können, die ihn ſeit jener Zeit umgaben. In einem einſamen Schloß Belgiens vegetierte ſie in ewiger Umnachtung dahin. Völker, die In Europa— In der Südſee In Sibirien Viele werden in dieſem Zuſammenhang vielleicht ſofort an die Indianer denken. Falſch geraten. Es hat ſich noch wenig herumgeſprochen, daß die Indianer ſchon längſt nicht mehr ausſterben, ſondern deutlich und unaufhaltſam an Zahl zunehmen. Daß die amerikaniſche Prohibition dabei ein erhebliches Ver⸗ dienſt hat, ſoll nicht unerwähnt bleiben. Wann ſtirbt ein Volk überhaupt aus? In welchem Falle kann man vom Ausſterben eines Volkes ſprechen? Geburtenrückgang allein berechtigt nicht dazu. Vom Ausſterben eines Volkes ſpricht man vielmehr erſt dann, wenn die Geburten zu den Todes⸗ fällen in einem mehr oder minder konſtanten Ver⸗ hältnis von 113 ſtehen, wenn alſo in einem Jahre 5 dreimal ſo viel Menſchenſterben als ge⸗ boren werden. Auch ein Verhältnis von:2 ge⸗ nügt unter gewiſſen Bedingungen ſchon zur An⸗ nahme, daß ein Volk auf dem Ausſterbeetat ſteht. In Europa ſind es nur ganz wenige und ſehr unbekannte kleine Volksſtä mm e, die aus⸗ ſterben. Verhältnismäßig am bekannteſten noch ſind die Huzulen in den Karpathen, ein Volksſtamm, deſſen Herkunft dunkel iſt. Jedem, der die Kar⸗ pathen einmal beſucht hat, werden dieſe ſchreiend rot gekleideten Gebirgsbewohner aufgefallen ſein. Sie leben denkbar primitiv in Erdhöhlen und werden, wenn das bisherige Dezimierungstempo anhält, in ſpäteſtens drei Jahrzehnten vollſtändig verſchwunden ſein. Eines der bekannteſten ausſterbenden Völker ſind die Hawajaner in der Südſee. Es iſt eines der ſchönſten und begabteſten Völker der Erde, deſſen Untergang ſcheinbar durch nichts mehr aufzuhalten iſt. Ueber die Urſache iſt man ſich nicht ganz einig. Während man früher annahm, daß die Hawaianer durch ihre Sittenverderbnis an ihrem Untergang ſelbſt ſchuldig ſeien, hat man ſich inzwi⸗ ſchen davon überzeugt, daß dieſe ſogenannte Sitten⸗ verderbnis unter den polyneſiſchen Völkern etwas durchaus Natürliches und Selbſtverſtändliches iſt. Es ſind vielmehr die„Gaſtgeſchenke“ Euro pas, die den Hawaianern ſo ſchlecht bekommen ſind: Krankheiten der Ziviliſation, an denen ſie rettungs⸗ los zugrunde gehen, wie viele Dutzende anderer polyneſiſcher Volksſtämme, die vor Zeiten die beſttz⸗ Deutſchlands Stenographen tagen in Verlin Drei Altmeiſter der Stenographie: 3000 deutſche Stenographen verſammeln . Xaver Gabelsberger, Stolze, deren Kurzſchriftſyſteme die Grundlage der heutigen Einheitskurzſchrift bilden ſich in Berlin zum Bundestag und ermitteln in einem großen Wettſchreiben den ſchnellſten Kurzſchriftler Deutſchlands. Ferdinand Schrey, Wilhelm wies, daß die Familie Bamberger zweifellos berech⸗ * ausſterben* Die Völker der Gegenwart und der Zukunft g hungrigen Abgeſandten Europas freundlich und lie⸗ benswürdig aufgenommen haben. Unlängſt machte. ein Film von ſich reden,„Schatten der Südſee“. Man war erſtaunt über das herrliche, ſchöne Menſchen⸗ b material, das dort in der Südſee einem langſamen s Abſterben entgegengeht. Je kultivierter und ſchöner dieſe Völker ſind, deſto raſcher geht ihre Dezimierung f vor ſich. 5 Es ſind außer den Hawaianern noch drei 0 große polyneſiſche Volksſtämme, die in 0 abſehbarer Zeit verſchwunden ſein werden: die Tahitaner und die Marianer, Einwohner der gleichbenannten Inſelgruppen im Stillen Ozean. Man hat ſich viel Mühe gegeben, um die Urſachen dieſes rapiden Abſterbens zu erforſchen und dagegen anzukämpfen. Sie werden trotzdem nie ganz auf⸗ geklärt werden können. Eine Doſis Tuberkel⸗ bazillen, die jeder geſunde Menſch dank der natür⸗ ö lichen Widerſtandskräfte ſeines Organismus ohne s weiteres verarbeitet, führt bei dieſen äußerlich ſo a a kräftigen Eingeborenen zu unrettbarem Tode. ö Hinzu kommt noch eine ſeltſame Art von Grippe, die in wenigen Tagen die von ihr J Betroffenen hinwegrafft. Der Alkohol, dem dieſe Eingeborenen von einem gewiſſen Alter ab rettungslos verfallen, trägt dazu bei, eine möglicherweiſe vorhandene Widerſtands⸗ kraft auf ein Minium zu reduzieren. Und noch eines: dieſe ſchönen Naturkinder können nicht in unſerem Sinne arbeiten. Was etwa bei der Koloniſierung der Javaner gelungen iſt— die ganze Bevölkerung durch eine kluge Politik zur Arbeit⸗ ſamkeit zu erziehen— erſcheint hier ganz unmöglich. Dieſe Inſeln ſind ſo unerhört fruchtbar, daß niemand des täglichen Brotes wegen arbeiten muß. Wo man trotzdem den Eingeborenen dazu zwingt, ſind die Erfolge niederſchmetternd. Die Ameri⸗ kaner haben in Hawai und den umliegenden Inſeln mit dieſen Experimenten raſch wieder aufgehört. g Wenn die Urbevölkerung des polyneſiſchen Archi⸗ pels eines Tages ausgeſtorben ſein wird, dann wird auch aller Zauber, den die Südſee von jeher hatte, für alle Zeiten dahin ſein. Denn dieſe ſchönen Na⸗ turkinder waren ein ſehr weſentlicher Teil dieſes Zaubers. 5 Von einem anderen, ganz unbekannten ausſter⸗ benden Volke in einem ganz anderen Himmelsſtriche berichtete vor einiger Zeit der deutſche Gelehrte Dr. 4 Hans Findeiſen. Eine Forſchungsreiſe im nörd⸗ lichſten Sibirien hatte ihn zu den Feh⸗Pelzjä⸗ gern, den Jenniſejern geführt. Dieſe Jenniſejer gehören zu den Altaſiaten, die früher einmal ganz Nordſibirien be⸗ wohnt haben. 0 Dieſes früher große Volk iſt heute bis auf wenige hundert Mitglieder zuſammengeſchrumpft, die im nordſibiriſchen Turuchansker Land leben und ſich in der Hauptſache mit dem Fang des grauen Eich ⸗ hörnchens, das dann den beliebten Feh⸗Pelz er⸗. 5 gibt, befaſſen. Es wird in neuerer Zeit öfters beſtritten, daß ein 3 Volk im vollen Sinn des Wortes ausſterben und 6 vollſtändig verſchwinden kann. Trotzdem wird man in den erwähnten Fällen, die freilich nur eine ganz kleine und willkürliche Auswahl darſtellen, nicht um⸗ hin können, von einem richtigen Ausſterben zu ſprechen. Niemand kann freilich ſagen, ob dieſem Abſterben hie und dort nicht plötzlich ein rätſelhafter Einhalt getan wird. 5 Man darf die Dinge natürlich nicht allzu ſenti⸗ mental betrachten. Die Lebenskr af t eines Volkes iſt nicht unendlich, ſie hat ihre organiſche Be⸗ ö i grenzung und nimmt, wenn ſie ihren Höhepunkt** erreicht hat, ab, wenn keine neue Blutzufuhr für Auffriſchung ſorgt. Andere, kräftigere Völker treten dann an die Stelle der geſtorbenen. In Poly⸗ neſien ſind es heute Neger und Malayen, die langſam, aber unaufhaltſam vordringen und den Platz der Urbevölkerung einnehmen. Daß ſte ſich gleichzeitig oft lebenskräftiger als die europäiſchen Eroberer zeigen und für dieſe eine ernſte Gefahr darſtellen, iſt ein anderes Kapitel. 1 Die Verwechslung der Babies Der Streit, der in einer Entbindungsanſtalt in Chicago über die Familienzugehörigkeit von zwet Neugeborenen entſtanden iſt, hat eine eigenartige Löſung gefunden. Die beiden ütter, eine Frau Watkins und eine Frau Bamberger waren im Zweifel, ob die ihnen zugeteilten Babies nicht etwa die falſchen ſeien. Eine Verwechſlung war ein⸗ geſtandenermaßen vorgekommen, angeblich aber wie⸗ der eingerenkt worden. Ein Unterſuchungs⸗ ausſchuß von Aerzten ſollte Klarheit ſchaffen. Das Gutachten kam zu dem Schluß, es liege vermutlich eine Verwechflung vor, da das der Familie Bam⸗ berger zugeteilte Baby mit ſeinem Langſchädel und 1 ſeiner ſchmalen Naſe beſſer zu der Familie Watkins 0„ paſſe, als das breitköpfige und breitnafige Weſen, f f das man ihr anvertraut hatte. 5 Als nun der Verabredung gemäß auf Grund dieſes Gutachtens die Babies umgetauſcht werden ſollten, leiſtete die Familie Bamberger entſchiedenen Widerſtand. Sie erklärte, ſie werde ſich einem Aus⸗ tauſch ſogar mit Gewalt widerſetzen. Nun fand eine neue ärztliche Beratung ſtatt, in deren Verlauf ein Gerichtsarzt mit Hilfe von Fingerabdrücken nach⸗ * tigt ſei, das ihr zugeteilte Baby wirklich als ihr Kind zu betrachten. Herr Bamberger berief ſich auf den mütterlichen Inſtinkt ſeiner Frau, die auch ohne das Gutachten von Sachverſtändigen Beſcheid wiſſe. So einigten ſich die Familien ſchließlich, die ihnen zugeteilten Babies zu be halten trotz des ärzt⸗ lichen Gutachtens. Die Behörden ſind noch im Zwei⸗ fel, ob ſie dieſe Vereinbarung anerkennen ſollen. f Sams den 2. N 1 193 2 2 5— 2 5 Samstag, den 2. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 358 14 2 verre 59 55 5 N 5 ö 1 kfm. Direktor Hans Roth u Friederike Koppel Monteur Hch. Jakob Fendel 1 S. Joſef Auguſt Geſtorbene Slandesamfliche Nachrichten er Kl. Rappold u. Magd. Tinden geb. Bures Hafenarbeitere Peter Jeck 1 S. Karl Heinz Monat Juli Verkze her Karl D 0 Gras! 8 5 N r— 1 5 7 8 uchek ark 8 5 82 Joh, Grasberger ae Kraftwagenführer Emil Friedr. Bauer 1 S. Heinz Emil Olga Johanna Frieda Schröder geb. Reuter 31 J. 9 FFF ͤ b 5 5 N Haus Schnabel u. Berta Schnabel Maler Hermann Schuh 1 S. Hermann Hans Heinrich Ehef des Artiſten Heinrich Joh. Wilh. Schröder Verkündete geh. Boll e 5. Juſtizwachtmeiſter Hermann Mayer 1 S. Herbert JJJJVVVVVVVVVCCVCTCFCCCCCCCC Monat Juli Kraftwagenführer Albert Walther u. Anna Hertlein Zahnkechmiker Jakob Erich Truf 1 T. Inge Gertrude Händler Hermann Blechner, 51 J. 1 M. Schloſſer Wilhelm Hauß u. Elſa Röſer Getraute Zahntechniker Jakob Erich Trui 1 T. Ruth Giſela Margareta e 10 J. 2.., Ehe⸗ Schaltwärter Rich. Kirchner u. Maria Sternheimer geb. Monat Juli Kim. Karl Georg Heckmann 1 T. Inge Käthe 1 frau des Packers wa„ Seyfried a Kraftwagenführer Val. Rechner u. Kath. Groh Stadtſekretär Friedrich Hofmann 1 S. Günther Friedrich Kaufmann Karl Baer, 76 J. 11 Mm Kfm. Gg. Hartmann u. Emma Haberſtroh Kfm. Friedr. Botſch u. Anna Scherer Wilhelm Anng Maria Friedrich geb. Gieſer, 69 J. 8 M. Witwe Schreiner 1 1 5 51 Wolf Kfm. Alois Prat u. Anna Noß 5 5 Schiffsführer Seb. Theod. Kraus 5 S r iche Johann des Kaufmanns Karl Friedrich Schloſſer Karl Meier u. Mathilde Wölfle Hafenarb r Karl Schmelcher u. Anna Roth Maſchinenführer Wilh. Faas 1 S. Werner Wilhelm Rentenempfänger iliyp Rothfelder, 72 J. 10 M. Schloſſer 1 Horn u. Anna Adelmann er rnſt Frech u. Frieda Henrich Kernmacher Friedr. Ludwig 1 S. Fritz Schnee dee Pielſer, 85.5 M. Dipl.⸗Ing. Kl. Hofſmann u. Ruth Gunzert geb. Mentha Schloſſer Hch. Wolff u. Elſe Caſpar Maſchinenformer Joſef Hammer 1 T. Hannelore 2 ö 5 7 8 15 gi Taglöhner Ernſt Boßert u. Erna Lin Poſthelfſer Johann Egner u. Kreſzenzig Schneider Saale 1 T. Irictran Ruth e e 80 J. 2., Witwe f Hugo Grumbach 17. Lil! Günzburger Magazinarbeiter Emil Wöhrle u. Eliſabeth Stay Kutſcher Konrad Klotzbücher 1 T. Sufanna Katharkna es Sta arbeit 0 8 Jo 15 rnha 780 g „Friedrich Stutz u. Hilda Henn Kim. Hch. Schleßmann u. Maria Walter Schloſſer Friedrich Lück 1 S. Helmut Otlo Rentenempfänger Johann Schneller N 9 M. 0 en 6 1 8 Stroh anden 5 8 u. Maria Nasen 8 0 Schloſſer Friedrich Lück 1 S. Wolfgang Wilhelm Kraftwagenführer Philipp Kirchner, 22 5 6 M. 5 loſſer Adolf Klenk u. Anna Brauch onteur Konrad Weißheimer u. Joſefina Doth 1 5 a n 8 S. ia Sein; Friederike Geſtle geb. Link, 55 J. 2., geſchieden von uhmacher Rob. Schwab u. Pauline Schulz Verſorgungsanw. Georg Röth u. Anna Lung eee e e e ahnen B„ geſch Färber Wilh. Lammermeyer u. Käte Fillinger Facharzt Dr. Norb Lewinſohn u. Dr. Lotte Michel Kraftwagenführer Karl Sattler 1 8 5 8 9 5„ 3„ Kim. Friedr. Heilmann u. Barb. Göttert Kfm. Och. Sauer u. Roſa Scheibe Techniker Jakob Lutz 1 T Frieda Sosa Rentenempſänger Johann Heinrich Link, 80 J. 8 M. Schloſſer Hch. Häfner u. Frieda Ludäſcher kaufm. Angeſtellter Reinhard Janſen u. Catharina Hagen Muſiker Ferdinand Storch 1— Elifabeth Privatmann Ferdinand Hutten, 64 FJ. 7 M. 1. Gg. Wennesheimer u. Emma Noller Fuhrunternehmer Friedr. Stich u. Frieda Schwöbel Eiſendreher Guſtav Römer 1 T. Hannelore Thereſio Mayer geb. Serr 55 J. 2., Ehefrau des Buch⸗ iner Karl Fauſt u. Karoline Bopp Handelsſchulaſſeſſor Wilhelm Meier u. Elfrieda Wagner[Obermonteur Robert Wiſſer 1 S: Robert g bindermeiſters Leo Albert Mayer ſſer Auguſt Geiſt u. Frida Dietſcher Rottenmeiſter Carl Schenkel u. Joſefina Roſter Bahnaſſiſtent Fritz Karl Alb. Winzer 1 T. Helga Maria Metzger Friedrich Wilhelm Bruns 54 J. 10 M. Aſtr. Karl Backfiſch u. Ant Großkinſky Geborene Aufelife 5 Friedr. Ant Franziska Orbach geb. Mayer 63 J. 3., Ehefrau des Willibald Dick u. Roſa Gaßer. Monat Juli 1 8 e S ee. Kaufmanns Adolf Orbach oſſer Theodor Kuntz u. Maria Reitermann Konſtrukt. Emil Frdr. Liebermann 1 S. Hellmuth Wilhelm Arbeiter Wilhelm Hißler b cs. Haus Rakl. ze. 50 1971 A881 71 8 5 Emil Six u. Liſelotte Daubitz Packer Hch. Anton Stock 1 T. Margareka Maria Bauschloſſer Wilh. Friedr. Breivogel 1 T. Gabriele N Me e eee e ie 5 ſer Jof. Ottine u. Kath. Ledwinka Schiffer Friedr. Zweidinger 1 T. Gerda Eliſabeth Rottenmeiſter Karl Friedr. Hofmann 1 S. Erich 5 8 De 15 255 6* Vertreter Willi Mayer u. Melanie Sturm Kfm Eugen Seelig 1 S. Hans Siegfried Architekt Hans Gg. Heßner 1 S. Hans Georg Hermann led. Kaufmann Simon Otto avid 57 J. 6 M. Stadtarbeiter Otto Hamberger u. Eliſabeth Schwindt Lehrer Rich. Otto Adam Herrwerth 1 S. Manfred Otto Dipl.⸗Ing. Hans Walter Gg. Beck 1 S. Hans Joachim Gertrud Eliſabeth Faber 2 J. 8. M. * Kfm. Hubert Jauch u. Erna Hollſtein Landwirt Gg. Karl Krug 1 S. Helmut Karl Walter Adolf Lieſelotte Emilie Seitter 6 M. Wir retten Ihre NMaarel Statt besonderer Anzeige 2 r Haarausfall, Rechtsanwalt 8 8 5 T Beißen und Jucken, kahle Stellen und alle vorkommenden Haar⸗ i Liekerschüttert geben wir bekannt, daß uns unser wuchsſtörungen Ae dez wir auf Grund o 5e i 5 N braver über alles geli 8 I Die Auskunft iſt koſtenlos. Für eine mikroſkopiſche Haarunterſuchung 2 U MN 8 geliebter Sohn und Neffe berechnen wir Mk..— bis Mk..—. Haclpiesenge 185 10 5 5 1 10 Sprechstunden: Herr Schneider selbst in e Mannheim 5 2 am Montag, den 4. u. Dienstag, den 5 5: f V f Karl Heinz Hahn 5. 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Ansprache Zur Teilnahme an der Feier sind alle Bevölkerungskreise ein eladen 8 Eintritts-, Einlaß- und Garderobegebühren werden nicht erho en. derobezwang besteht nur für Stöcke und Schirme, G staltet die Stadt am 4 e Wasserturm ein Standkonzert. Am 10, und II. August werden die städtischen Gebäude beflaggt; oh ersuche die e die Privatgebäude in den ve stattfinden Vortragsfolge: „„„„%ßßßßͤĩ ãù́§Ä ̃. Albert Lortzing 2.„Grave“ a. d.-moll-Konzert f. Orgel u. Orchester. 7 Dr. Theodor Heuß- Berlin Gar- Außerdem Feral (Montag, II. August) 18.30 Uhr am Einwohnerschaft auch rfassungsmäßigen Farben zu beflaggen. Mannheim, den 1. August 1980. Der Oberbürgermelster: Dr. Heimerich 3 5 1 Josef Rheinberger 2 — N . Horgen]„ 5 b NMenfſhefm G 3 ecke este Das Dreimäderlhaus Deeergen] Zum letzten Male! 177129 8 Neparataren,Aoinigung 6., Bausback „Weinhaus Rieth“„te“ J 8880 1, 24, nahe Herschelbad.. mit Rudolf Seibold Karten 60 pfg. bis 3 Mk. Währand des ganzen Sonntags Im fosengarten. 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Die Schwimmer treffen ſich in der Leſſin ſchule, die Ruderer und Kannleute 18 Ortsausſchuß Mannheim für Leibesübungen 10 430 Die anläßlich des Bad. Landesturnens ſtatt⸗ findende Ban nerübergabe wird im Rund⸗ reitag, den ends punkt 7 Uhr begiunen. Die bei den Maſſeuchören mitwirkenden Sänger wer⸗ den gebeten, ſich ſchon um 77 Uhr im Ballhaus 2179 43 82 3 9 die