Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. J.„ Aus der Welt der Cechnik„ Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Morgen⸗Ausgabe Montag, 4. Auguſt 1930 9 Anzeigenpreise/ 83 mm breite Colonel⸗ zeile; im eite Zeile.— Für im Vora enheits⸗ Anzeigen be⸗ de r das Erſcheinen von N zeren Plätzen und für tichtsſtand Mannheim. i* Neues vom Film dannheimer Muſikezeitung 141. Jahrgang— Nr. 354 Koch-Weſer tritt von Abſage durch die Bürokratie Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. Auguſt. Die„Nationalliberale Korreſpon⸗ denz“, der parteiamtliche Preſſedienſt der Deutſchen Volkspartei, ſchreibt zu dem Briefe Koch⸗Weſers an Dr. Scholz: Der Brief von Koch⸗Weſer an Herrn Dr. Scholz bedeutet den völligen geiſtigen Zuſammen⸗ bruch einer politiſchen Sammlungsaktion in der beſonderen Form, wie ſie von Herrn Koch- Weſer aufgefaßt und durchgeführt worden iſt. Der ſtaats⸗ parteiliche Führer Koch⸗Weſer weiß ſich nicht mehr anders zu helfen, als daß er ſeinen Vorſitz zur Ver⸗ fügung ſtellt, nachdem ſein Rücktritt bereits ſehr deutlich von den verſchiedenſten demokratiſchen und ſtaatsparteilichen Stellen und Perſönlichkeiten in aller Oeffentlichkeit gefordert worden iſt. Es iſt aber, gelinde geſagt, naiv, wenn Herr Koch⸗Weſer, weil er geſcheitert iſt, nun auch den Rücktritt des Herrn Dr. Scholz fordert, obwohl dieſem die geſamte Deutſche Volkspartei und vor wenigen Tagen noch der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei einſtimmig das uneinge⸗ ſchränkte Vertrauen ausgeſprochen haben. Es liegt hier aber nicht nur ein perſönlicher, ſondern auch ein grundſätzlicher Irrtum von Koch⸗ Weſer vor. En Jührerproblem kann über⸗ haupt nicht dadurch gelöſt werden, daß gewiſſe Schich⸗ ten die Führung für ſich in Anſpruch nehmen, ſon⸗ dern nur, wenn die dazu geeignete Perſönlichkeit da iſt. Perſönliche Rückſichten ſind für Herrn Dr. Scholz überhaupt niemals in Frage gekommen. Wir ver⸗ weiſen nur auf ſeine diesbezüglichen Erklärungen, die er bereits auf dem Mannheimer Parteitag der Deutſchen Volkspartei abgegeben hat. Aber wo iſt heute die ganz überragende Perſönlichkeit, die einen ſolchen Einfluß und eine ſolche politiſche Bedeutung hat, daß hinter ihr die bewährten Führer der poli⸗ tiſchen Parteien ohne weiteres zurücktreten müßten? Sollte etwa Herr Mahraun dieſe Perſön⸗ lichkeit ſein? Die Deutſche Volkspartei hat jedenfalls keine Veranlaſſung, ſich mit dem Führor⸗ problem zu beſchäftigen, weil Herr Koch⸗ Weſer geſcheitert iſt. Darüber hinaus wird die Deutſche Volkspartei, wenn jetzt die Staatspartei unter anderer Führung zu der Frage der Samm⸗ lung und der Zuſammenfaſſung eine andere Haltung einnimmt, ſicher ohne weiteres bereit ſein, mit ihr und den anderen Parteien hierüber zu verhandeln. Im übrigen iſt auch die Behauptung von Herrn Koch⸗Weſer falſch, daß die Deutſche Volkspartei jemals an eine Aus⸗ ſcheidung der Volksnationalen gedacht habe; vor allem hat die Deutſche Volkspartei, insbeſondere Woerr Miniſter Dr. Scholz, ſich unverzüglich damit einverſtanden erklärt, daß auch Herr Mahraun an den Sammlungsverhandlungen teilnimmt, falls Herr Koch⸗Weſer einen ſolchen Antrag ſtellt. Als weiteres Charakteriſtikum für das eigenartige Vorgehen des Herrn Koch⸗Weſer ſei ab⸗ ſchließend noch feſtgeſtellt, daß er ſeinen Brief an Miniſter Scholz bereits veröffentlicht hat, noch ehe der Brief den Adreſſaten erreicht hatte und erreichen konnte. Antwort auf die Abſage Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. Aug. Der„Demokratiſche Zeitungsdienſt veröffentlicht eine Entgegnung zu der Aus⸗ laſſung der Nationalliberalen Korreſpondenz zu dem Brief von Dr. Koch⸗Weſer an Dr. Scholz. Er be⸗ zeichnet dieſe Auslaſſung als gehäſſig und ver⸗ blendet und erklärt, die Deutſche Staatspartei könne trotzdem damit zufrieden ſein, was ſie mit ihrem letzten weitherzigen Appell feſtgeſtellt habe: Wie unmöglich es iſt, mit Politikern, die die Zei⸗ „Wutausbruch der Parteiſekretüäre“ Die Führer dürfen ſich von der Parteibürokratie nicht beeinfluſſen laſſen Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 3. Aug. Koch⸗-Weſers Brief hat, was man nur mit Bedauern feſtſtellen kann, gerade das Gegenteil deſ⸗ ſen hervorgerufen, was mit ihm beabſichtigt war: ſtatt einer erneuten Annäherung, ein Gezänk, das auf beiden Seiten mit geradezu hyſteriſcher Gereiztheit geführt wird. Der„Berliner Börſen⸗Courier“ hat ganz recht, wenn er von einem „Wutausbruch der Parteiſekretäre“ ſpricht. Dieſe um ihre Pfründe beſorgten Inſtanzen haben ſich ja noch ſtets als die den Eini⸗ gungsbeſtrebungen im bürgerlichen Lager hinder⸗ lichſten Faktoren erwieſen. Unverſtändlich iſt, daß man in einer ſo heiklen Situation ſie und ihre Korreſpon⸗ denzen Differenzen austragen läßt, die bei einer Auseinanderſetzung von Mann zu Mann ſchwerlich derart gehäſſige Formen angenommen hätten. Daß in einer ſolchen Atmoſphäre für ſachliche Verhandlungen kein Raum mehr iſt, darüber muß man ſich ja nun wohl im Klaren ſein. Immer deut⸗ licher zeigt ſich, welch verhängnisvoller Fehler bei den Vorverhandlungen für die Gründung der Staatspartei es war, daß man verſäumt hat, auch mit der Deutſchen Volkspartei Fühlung zu nehmen. Koch⸗Weſer hat auf Drängen der einſichtigen Kreiſe der Staatspartei unter Hinanſetzung ſeiner Perſon dieſen Fehler nachträglich wieder gutmachen wollen. Aber ob die Art, wie er dabei vorgegangen iſt, richtig war, darf füglich bezweifelt werden. Er hätte ſich ſagen können, daß der Vorſchlag, Dr. Scholz möchte gleich ihm auf die künftige Führung ver⸗ zichten, bei der Volkspartei eine ganz andere Deu⸗ tung finden mußte, als ſie von ihm vielleicht beab⸗ ſichtigt war. Jedenfalls iſt das Ergebnis dieſes ſicher⸗ lich wohlgemeinten Angebots entmutigend: Die Türen, die weit offen ſtehen ſollten, ſind mit hörbarem Krach zugefallen. chen der Zeit nicht erkennen, zu einer Ver⸗ ſtändigung zu gelangen. Weiter bezeichnet der Demokratiſche Zeitungs⸗ dienſt die Behauptung, daß der Brief Dr. Scholz erſt zugegangen ſei, nachdem er der Oeffentlichkeit über⸗ geben wurde, als unrichtig. Dieſe Behauptung wäre am Samstag bereits in einem Telephongeſpräch zwiſchen Herrn Koch⸗Weſer und Herrn Scholz richtig⸗ geſtellt worden. Der am Freitag abend durch Eilboten abgegangene Brief ſei am Samstag vor⸗ mittag in der Hand von Dr. Scholz geweſen und erſt die Abendͤblätter hätten die Veröffentlichung vorge⸗ nommen. Der Demokratiſche Zeitungsdienſt ſchließt mit der Feſtſtellung, daß die Deutſche Volkspartei die ausgeſtreckte Hand zurückſchlage. Koch zieht die Konſeguenzen Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. Aug. In Verfolg ſeines Briefes an Dr. Scholz hat Koch⸗Weſer ſeine Tätigkeit im Aktionsausſchuß be⸗ reits niedergelegt. An ſeine Stelle iſt der preu⸗ ßiſche Finanzminiſter Dr. Höpker⸗Aſchoff ge⸗ treten. Mit Dr. Höpker⸗Aſchoff tritt eine Perſön⸗ lichkeit hervor, die über Parteigrenzen immer hinausgeſehen hat und— wie auch parteiamtliche Kreiſe zugeſtehen müſſen— nicht in parteipolitiſchem Sinne vorbelaſtet iſt. Die Bahn iſt demnach, ſoweit die Deutſche Staatspartei in Frage kommt und die Perſonenfrage eine Rolle ſpielt, frei für neue Entſchlüſſe. Die weitere Entſcheidung liegt nun⸗ mehr bei der Deutſchen Volkspartei. * Ein deutſches Reiſebüro in Paris. Die Reichs⸗ bahn hat unter der Bezeichnung:„Deutſchland, Ver⸗ kehrsbüro der Reichseiſenbahnen“ auf der Avenue de 'Opera ein Reiſe⸗ und Auskunftsbüro errichtet. So wie die Dinge heute ſtehen, wird kaum etwas anderes übrig bleiben, als jegliche Fuſions⸗ pläne bis nach den Wahlen zu ver⸗ tagen.(2) Eine unbedingte Notwendigkeit aber iſt es, daß dem bedauerlichen Zwiſt, der zwiſchen den Parteibüros entbrannt iſt, ein ſchnelles Ende bereitet wird. Den Nutzen dieſes Streites haben nur die ſchadenfroh zuſchauenden Gegner des Bürgertums. Wenn ſchon eine Geſchloſſenheit der bürger⸗ lichen Front im Wahlkampf nicht zu erzielen iſt, ſollte wenigſtens verhindert werden, daß die bürgerlichen Parteien ſich nach alter deutſcher Sitte in grimmer Bruderfehde ſelbſt zerfleiſchen. Dieſes Unglück abzuwenden, das kataſtrophale Fol⸗ gen haben könnte, iſt unſerer Anſicht nach die Auf⸗ gabe der Führer, die ſich von den Parteibüros das Heft nicht aus der Hand nehmen laſſen dürfen. Für die Haltung der Deutſchen Volkspartei iſt nicht ganz ohne Bedeutung die Ta⸗ gung der Reichs vereinigung junger Volksparteiler, die heute in Kaſſel ihre Ent⸗ ſcheidung treffen will. Daß der Gedanke der großen Staatspartei von Koch bis Weſtarp, an dem Dr. Scholz noch weiterhin feſt⸗ hält, keine Ausſicht auf Verwirklichung hat, wird durch eine vielbeachtete Aeußerung der „Kreuzzeitung“ deutlich. Das Organ Weſtarps bezeichnet eine ſolche Fuſion als ein unmögliches Gebilde. Es ſcheint nach allem, daß die bürgerlichen Eint⸗ gungsbeſtrebungen über ihre bisherigen Ergebniſſe vorerſt nicht hinauskommen werden: Auf der einen Seite die Vereinigung von Demokraten und Volks⸗ nationalen, auf der anderen Seite die Intereſſenge⸗ meinſchaft der Volkskonſervativen mit der Land⸗ volkpartei. Als drittes Poſitivum kommt viel⸗ leicht noch hinzu der Wahlaufruf, mit dem Volkspartei, Wirtſchaftspartei, Konſervative und Landvolkpartei, wenn alles gut geht, Anfang nächſter Woche hervortreten wollen. „Deutſchland ſucht einen Mann“ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 3. Aug. Der„Temps“ ſchließt einen Artikel, der ſich mit den deutſchen Wahlvorbereitungen befaßt, mit den folgenden Ausführungen:„Es handelt ſich heute darum, welcher Politiker in der Lage iſt, die Füh⸗ rung in Deutſchland zu übernehmen, wie es Streſe⸗ mann von 1925 bis 1929 tat. Jetzt, wo Streſemann nicht mehr iſt, fehlt Deutſchland ein Staatsmann erſter Ordnung. Hierin liegt der Grund für die Schwachheit der Regierung inmitten des Parteiwirr⸗ warrs. Deutſchland ſucht einen Mann. Von deſſen politiſcher Einſtellung wird es abhängen, ob Deutſchland an die Reaktion geraten oder ob es ſich der Demokratie zuwenden wird.“ Die Wirtſchaftsführer beim Kanzler Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Aug. Am Montag nachmittag um 5 Uhr ſoll eine Un⸗ terredung der Wirtſchaftsführer mit dem Reichskanzler vor ſich gehen, die ſich auf die Fragen der Wirtſchaftspolitik erſtreckt. Die Aus⸗ ſprache verfolgt in erſter Linie einen informatoriſchen Zweck. Die Regierung will ſich über die Auffaſſung der Vertreter der Wirtſchaft in dieſer Angelegenheit unterrichten und ihren eigenen Standpunkt zu ent⸗ wickeln ſuchen⸗ Die Vorgänge in der Berliner Metallin du⸗ ſtrie gehören entgegen anderslautenden Behaup⸗ tungen indes nicht in den Rahmen der geplanten Er⸗ örterungen, ebenſo nicht die ſeinerzeit angebahnten Einigungsverhandlungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern über den Abbau von Preiſen und Entlohnungen. — Karlsruhe, 3. Aug. Der Landesverband der Deutſchnationalen Volkspartei in Baden ſtellte ſich in einer Entſchließung erneut geſchloſſen hinter die Po⸗ litik des Parteiführers Hugenberg. zolksporteiliche Abſage auf Kochs Brief der Leitung der Staatspartei zurück— An ſeine Stelle tritt Dr. Höpker⸗Aſchoff Blick aufs große Ganze Wenn zwei ſich ſtreiten, freut ſich der Dritte! So iſt es auch bei dem Streit zwiſchen den beiden Parteiführern Koch⸗Weſer und Dr. Scholz. Dem unbefangenen Beurteiler er⸗ ſcheint dieſer Streit als ein Zwiſt zwiſchen Ver⸗ wandten. Denn Staatspartei ſowohl wie Volkspartei gelten als Sammelbecken des liberalen Bürgertums. An dieſer Charak⸗ teriſterung vermag auch die Tatſache nichts zu än⸗ dern, daß der Hauptbeſtandteil der jetzigen Staats⸗ partei, die Demokraten, aus weltanſchaulichen und taktiſchen Gründen oft mehr nach links neigten, während die Volkspartei eingedenk ihrer beſten Tra⸗ dition als die Partei der Mitte ſelbſtverſtändlich Wert darauf legte, auch eine Brücke nach rechts zu ſein. So lange Hugenberg an der Spitze der großen Partei rechts von der Volkspartei ſtand, wurde der volksparteilichen Führung dieſes Brücken⸗ bauen auch nach rechts höchſt ſchwer, wenn nicht un⸗ möglich gemacht. Wir wiſſen ja alle, wie ſehr Streſe⸗ manns Politik von Hugenberg bekämpft worden iſt. Nun iſt Streſemann tot und auch Hugenberg nicht mehr der Führer der Partei zur volksparteilichen Rechten. Wir ſtehen neuen Männern und neuen Verhältniſſen gegenüber. Da⸗ durch, daß die Treviranus—Weſtarp⸗ Gruppe ſich von dem ausgeſprochenen Rechts⸗ politiker Hugenberg loslöſte, hat ſie einen Schritt nach links einen Schritt nach der Mitte zu getan. Ihr linker Flügelmann ſteht nun in enger Tuchfühlung mit dem Mann am rechten Flügel der Volkspartei. Bei ſolcher Sachlage ergab ſich für den volkspartei⸗ lichen Führer ganz von ſelbſt die lockende Aufgabe, die Nachbarn zur Rechten für das ſtaatspoli⸗ tiſche Ziel einer bürgerlichen Samm⸗ lung auf möglichſt breiter Baſis zu gewinnen. Während Dr. Scholz mit dieſer Spezialaufgabe beſchäftigt war, entglitt ihm der Nachbar zur Linken, mit dem er bereits vorher den erfolglos gebliebenen Verſuch gemacht hatte, zu einer engen Parteigemein⸗ ſchaft zu kommen. Ganz überraſchend taten ſich die Demokraten mit dem in der Volksnationalen Reichsvereinigung enthaltenen Jung deutſchen Orden und einigen jungen Volksparteilern zu⸗ ſammen und firmierten als Deutſſche Staats⸗ parte i. In ihrem Gründungsaufruf erklärte die junge Partei, daß ihr augenblicklicher Kräftebeſtand nur als Anfang und Grundlage einer bürgerlichen Sammlung gedacht ſei und daß ihre Tore allen bür⸗ gerlichen und ſtaatsbejahenden Volksgenoſſen weit offen ſtänden... Berechtigte Verſtimmung wegen der demokratiſchen Ueberrumpelungstaktik auf der einen und Mißtrauen gegen die Scholzſchen Abſichten auf der anderen Seite verhinderten jedoch bisher eine Annäherung zwiſchen Volkspartei und Staats⸗ partei. Freude daran können außer den vielen und einflußreichen perſönlichen Nutznießern der Parteiſpaltung nur die haben, die eine Samm⸗ lung des liberalen Bürgertums gerade im jetzigen ſo außerordentlich bedeutſamen Wahl⸗ kampf als einen Dorn im Auge empfinden. Alſo die Radikalinskis links und rechts, ferner die Sozial⸗ demokraten und die Deutſchnationalen unter Hugen⸗ berg. Dieſe alle waren bei dem Verwandtſchaftsſtreit die ſich freuenden Dritten. Denn das liberale Bür⸗ gertum kann nur alles Intereſſe an einer möglichſt feſten Zuſammenballung ſeiner bislang ſo verzettel⸗ ten Kräfte haben. Durch die Neugründung der Staatspartei und dem gleichzeitigen Streite zwiſchen Koch⸗Weſer und Scholz war neue Verwirrung in eine Reihen getragen. Viele wußten nun nicht mehr, wohin ſie ſich ſchlagen, wem ſie ihre Wahl⸗ ſtimme geben ſollten. Den Schaden davon hätte ficher das liberale Bürgertum ſelbſt gehabt, weil vielleicht viele aus ſeinen Reihen in ihrer Verwirrung und 2. Seite. Nr. 354 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 4. Auguſt 1930 Verärgerung überhaupt nicht zur Wahlurne ge⸗ gangen wären oder keine von beiden Parteien ge⸗ wählt hätten. So verfahren waren die Dinge, als plötzlich am Samstag nachmittag der Brief von Koch⸗ Weſer an Dr. Scholz veröffentlicht wurde. Er erſchien uns als ein Licht, als ein Wegweiſer in der Dunkelheit, als ein Ariadnefaden zum Herausfinden aus einem Labyrinth. Zwar fehlte es auch diesmal nicht an Stimmen, die in dem Kochſchen Brief nur ein„taktiſches Manöver“ und„üble Mache“ erblicken wollten. Wir aber, die wir zu denen gehören, die auch inmitten dieſes parteipolitiſchen Tohuwabohus ſtets ehrlich darum ringen, ſich ihr Urteil frei von engen Parteigeſichtspunkten und unabhängig von aller parteipolitiſcher Stimmungsmache mit dem Blickaufs große Ganze zu bilden, wir hielten dieſen Kochſchen Brief für eine dͤurchaus geeignete Grundlage für eine neue und erfolgperſprechende Annäherung zwiſchen den beiden liberalen Bürger⸗ parteien. Dies umſo mehr, als am ſelben Tage durch eine Veröffentlichung von Streſemanns Sohn noch bekannt geworden war, daß Guſtav Streſemann als Gründer und Führer der von ihm kelbſt er⸗ ſtrebten Staatspartei außer ſeiner eigenen Perſon Koch⸗Weſer und Mahraun ausdrücklich in Ausſicht genommen hatte. Alſo die beiden Männer, die jetzt einſtweilen an der Spitze der neu gegrün⸗ deten Staatspartei ſtehen und zu denen ſich, um das Vermächtnis Streſemanns zu erfüllen, jetzt nur noch ſein Nachfolger Scholz zu geſellen brauchte, um mit ſeinen Truppen das Schwergewicht nach der Mitte recht ſtark zu machen und, wenn erreichbar, auch eine feſte Brücke nach rechts zu Trepiranus zu ſchlagen, der wegen ſeiner friſchen und noch begeiſterungsfähigen Perſönlichkeit auch beim liberalen Bürgertum viele Sympathien hat. Während wir, un verbeſſerliche Opti⸗ miſten, die wir ſind, ſolchen Hoffnungen nachhingen, wurden ſie uns raſch grauſam zerſtört. Noch am ſelben Abend lag die Abſage von Dr. Scholz vor. Noch dazu in einer Form, die von demokrati⸗ ſcher Seite als„gehäſſig und verblendet“ empfunden wird und auch nach unſerer nach beiden Seiten vorurteilsloſen Auffaſſung ſtark befremdend wirkt. Weiß denn Scholz nicht, mit welch leidenſchaft⸗ licher Sehnſucht das liberale Bürgertum nach Sammlung und Einigung in einer ſtar⸗ ken und wirklichen Staatspartei ver⸗ langt? Und ſieht Scholz als einziger von uns allen nicht, daß ſeine Annäherungsverſuche nach rechts nur auf geringe Gegenliebe ſtoßen? Wohin will er die Partei Bennigſens, Baſſermanns und Streſemanns denn ſteuern? Die Iſolierung der Volkspartei zwiſchen Volkskonſervativen und Staatspartei würde ganz gewiß keine„splendid isolation“ ſein. Wir wollen heraus aus der Enge, wir wollen in die Breite wirken! Und warum antwortet Scholz auf den direkten Brief vonͤKoch⸗Weſer nicht auch direkt, warum überläßt er das auch nur dem äußeren Anſcheine nach den Her⸗ ausgebern der parteiamtlichen„Nationalliberalen Korreſpondenz“, alſo Männern aus der Partei⸗ bhürokratie. Die herben Aeußerungen der„National⸗ liberalen Korreſpondenz“ dürfen nicht bindend für Dr. Scholz, dürfen nicht ſein letztes Wort ſein. Nach⸗ dem Koch Weſer, ohne Scholz' Antwort abzuwar⸗ ten, jetzt ſeinen Führerpoſten verlaſſen und auf zwei Wochen in Urlaub gegangen iſt, wird Scholz ſicherlich nicht von vornherein darauf verzich⸗ ten, mit Kochs Nachfolger, dem parteipolitiſch nicht vorbelaſteten preußiſchen Finanzminiſter Dr. Höp⸗ ker⸗Aſchoff in nähere Fühlung zu treten. Hoffentlich wird nun nicht mehr lange ver handelt, ſondern raſch ge handelt. Wenn auch jetzt keine Einigung erfolgt, dann ſind wir wirklich ſchon zu einem ſolchen Parteien⸗ ſtaat geworden, daß für eine wirkliche Staats⸗ partei kein Platz mehr iſt. Können die Männer, die in erſter Linie berufen ſind, unſere Reichsregie⸗ rung zu bilden und zu ſtützen, denn nur noch partei politiſch denken und nicht ſtaats politiſch? Iſt die immer mehr um ſich greifende ſchwere Wirtſchaftskriſe, in der wir ſtehen, nicht Mahnung genug? Muß nach den Neuwahlen noch eine Staatskriſis hinzukommen, deren verhäng⸗ Start zum Flug um die Welt Ein Verſuch, die Rekordzeit des Zeppelin ⸗Weltfluges zu brechen Telegraphiſche Meldung Newyork, 2. Aug. John Henry Mears, der 1928 eine Reiſe um die Welt in der Rekordzeit von 23 Tagen 15 Stunden und 21 Minuten gemacht hat, iſt heute früh um 7,06 Uhr amerikaniſcher Oſtnormalzeit im Flugzeug auf dem Flughafen Rooſewelt⸗Field aufgeſtiegen, um den Verſuch zu unternehmen, den vom Luftſchiff Graf Zeppelin aufgeſtellten Rekordder Weltumſeglung von 21 Tagen 8 Stun⸗ den 26 Minuten zu unterbieten. Mears hofft, mit dem von dem Flieger Henry Brown geſteuerten Flugzeug die Reiſe um die Erde in 15 bis 20 Tagen zu bewältigen, und zwar mit Zwiſchenlandungen in Harbour⸗Grace(Neufund⸗ land), Baldonnel(Irland), Berlin, Moskau, Nowoſibirſk, Tſchika und Chabarowſk. Von dort ſoll es über Sachalin, Kamtſchatka und die nach Alaska gehen, dann Seattle und quer über Newyork. Die City of Newyork zertrümmert WIT B. Harbour Grace[Neu⸗Fundland), 3. Aug. Das Flugzeug„City of Newyork“, das bei ſeinem Fluge um die Welt hier eine Zwiſchenlan⸗ die Küſte entlang das Feſtland zurück nach nach Beringſee dung vorgenommen hatte, iſt beim Verſuch, zum Weiterfluge zu ſtarten, zu Bruch gegangen. Die Flieger John Henry Mears und John Henry Brown ſind unverletzt. Das Flugzeug ſtartete in der Dunkelheit bei künſtlicher Beleuchtung mit großer Geſchwindigkeit. Infolge Bruches des Fahr⸗ geſtells geriet der Apparat in eine Baumgruppe, wo⸗ bei er in Trümmer ging. Kritik an„R 100“ London, 3. Auguſt. Das Luftſchiff„R 100“, das auf dem Flugplatz St. Hubert am Ankermaſt liegt, wurde von einer techniſchen Kommiſſion unterſucht, die nach einer Mitteilung des Luftfahrtminiſteriums keine Konſtruktionsmängel, aber an der unteren Seite einer Stabiliſierungsfläche einen ziemlich großen Riß in der Hülle feſtſtellte. Es iſt daher wahrſcheinlich, daß das Luftſchiff in Kanada keine größeren Fahrten unternehmen wird. Jedenfalls muß der für den 5. ds. Mts. geplante Flug nach Ottawa verſchoben werden. Alle Offi⸗ ziere des„R 100“ ſind ſich einig darin, daß das Luftſchiff nicht den Anforderungen eines zuver⸗ läſſigen und regelmäßigen transatlantiſchen Ver⸗ kehrs gewachſen iſt. Anpolitiſche Chronik des Sonntags Mord und Tolſchlag, tödliche Anglücksfälle Ein ſiebenfacher Mörder Telegraphiſche Meldung 5 Budapeſt, 3. Auguſt. Nach Meldung aus Bukareſt hat ſich in der rumäniſchen Ortſchaft Nar un ja in der vergangenen Nacht eine furchtbare Bluttat abgeſpielt. Ein Diener namens Ranga hat aus Rache für ſeine Entlaſ⸗ ſung die ganze Familie ſeines ehemaligen Brotgebers in beſtialiſcher Weiſe ermordet. Er ſchlich während der Nacht unbemerkt in das Schlafzimmer ſeines Herrn, überfiel deſſen Gattin und drei ſeiner Kinder und tötete ſie durch Axthiebe. Dann brachte er den im Nebenzimmer ſchlafenden drei anderen Kindern ſo ſchwere Verletzungen bei, daß an ihrem Aufkommen gezwei⸗ felt wird. Sogleich beim erſten Verhör legte der Mörder ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Im Laufe des Vormittags wurde er nochmals verhört und dabei gelang es ihm, in einem unbewachten Augenblick die an der Wand lehnende Waffe des Gendarmen zu ergreifen. Er feuerte einen Schuß auf den das Verhör leitenden Wachtkommandanten Balaban ab, der ſchwer verletzt wurde. Dann flüchtete Ranga. Die Gendarmen nahmen ſofort ſeine Verfolgung auf. Ranga entkam jedoch in ein nahegelegenes Ge⸗ hölz, von wo er auf ſeine Verfolger einen förmlichen Geſchoßhagel niederpraſſeln ließ. Schließlich wurbe er von der Kugel eines Gendarmen getroffen und blieb auf der Stelle tot liegen. 275 Verletzte in Bombay — Bombay, 3. Aug. Nach einer amtlichen Mittei⸗ lung beträgt die Geſamtzahl der bei den Kund⸗ gebungen verletzten Perſonen 275. Von dieſen be⸗ finden ſich 171 im Krankenhaus. f nisvolle Auswirkung gar nicht ernſt genug voraus⸗ geſehen werden kann? Großer Schaden iſt ſchon au⸗ gerichtet, viel koſtbare Zeit verſäumt. Doch noch iſt es nicht zu ſpät! Wirket, ſolange es noch Zeit iſt. Mit Rieſenſchritten naht der Herbſttag des 14. Sep⸗ tember. Sorgt dafür, daß es kein Tag ſchlimmſten an ene, kein politiſcher Herbſt für unſer Volk und Vaterland wird! H. A. Meiner. Mord, Mordverſuch und Selbſtmord Köthen(Anhalt), 3. Auguſt. In dem Hauſe des Kreisſägewerkes Müller in dem benachbarten Dohn⸗ dorf, ertönten Samstag früh gegen 7 Uhr vier Schüſſe. Hinzueilende Perſonen fanden den dort wohnenden 20jährigen Arbeiter König mit einem Kopfſchuß bewußtlos vor der Haustür liegen. Man drang in das Haus ein und ſtieß auf die 28jährige Frau Müller, die mit einem Bruſtſchuß lot am Boden lag. Im erſten Stock ſand man die 60jährige Schwiegermutter mit zwei Bruſtſchüſſen, die aber noch berichten konnte, daß ein Streit ſtattgefun⸗ den habe, in deſſen Verlauf König auf ſie und die junge Frau Müller drei Schüſſe abgegeben habe, worauf er ſich ſelbſt das Leben zu nehmen verſuchte. Tödlicher Motorbootunfall — Völklingen(Saar), 4. Aug. Martin Nahlen, der Beſitzer des Völklinger „Volksfreund“ und Vorſitzender des Rheiniſchen Zeitungsverleger⸗Vereins, Bezirk Saar, iſt bei einer Motorbootfahrt auf der Moſel oberhalb von Zell ertrunken. Nahlen hatte mit mehreren Freun⸗ den in ſeinem Motorboot eine Fahrt auf der Moſel unternommen. Dabei wurde durch eine hohe Sturz⸗ welle eines vorüberfahrenden Schlepp da m p fers das Boot mit Waſſer gefüllt und ſank ſofort. Nah⸗ len und der Weinhändler Scha wo, aus Zell fanden den Tod in den ellen, drei andere Perſonen konn⸗ ten gerettet werden. Vierfacher Mord und Brandſtiftung — Kopenhagen, 3. Auguſt. In der letzten Nacht brannte das Haus eines Futtermeiſters in Que⸗ gaard bei Hobro nieder. Der Futtermeiſter, ſeine Ehefrau und zwei Kinder kamen ums Leben. Man vermutet, daß ſie einem Mordanſchlag zum Opfer gefallen ſind und der Brand nachher von dem Mörder gelegt wurde, um die Spuren ſeines Verbre⸗ chens zu beſeitigen. Tödlicher Motorradunfall zweier Deutſcher in Spanien — Madrid, 3. Aug. Bei einem Motorradunglück in der Nähe Cantarranas wurden die beiden Fahrer, zwei Deutſche namens Hermann Beli und von Wolf, getötet. Zeitungsverleger Ludwig Haas 7 Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. Aug. Der Reichstagsabgeordnete Dr. LSdwig Haaz iſt nach längerer Krankheit geſtern geſtorben. Haas, eine der führenden Perſönlichkeiten der Demokratiſchen Partei, ſtammte aus Frei⸗ burg i. Br. Seit 1901 Rechtsanwalt in Karlsruhe, gehörte er dem alten Reichstag von 1912 bis 1918, der Nationalverſammlung und ſodann ſeit 1929 wie⸗ der dem Reichstag an. Außerdem war er in der badiſchen vorläufigen Volksregierung Miniſter des Innern und bis Juli 1920 badiſcher Staatsrat. Er hat ein Alter von 55 Jahren erreicht. Am die Autonomie des Memellandes Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Aug. Die Nachricht, daß zwiſchen Kowno und Berlin über die von der litauiſchen Regierung vorbereiteten Geſetze zur Einſchränkung der memelländiſchen Autonomie Beſprechungen gepflogen werden, wird uns von zuſtändiger Stelle beſtätigt. Zwar ſeien nicht, ſo erklärt man, wegen dieſer verſucht im Rahmen der eigentlich ſtändigen Unter⸗ redungen zwiſchen den beiden Regierungen auch über die neuen Geſetze eine gütliche Vereinbarung zu finden. Man habe Litauen nicht im Zweifel ge⸗ laſſen, daß Deutſchland, im Falle die Autonomie des Memellandes durch irgend welche Maß⸗ nahmen der Kownoer Regierung tatſächlich bedroht ſchiene, von ſeinem Recht als Mitglied des Rates Gebrauch machen und beim Völkerbund proteſtieren würde. Wir möchten immerhin bezweifeln, daß ein ſolches Verfahren bei der in Genf beliebten Vertagungs⸗ praxis Erfolg verſpricht. Letzte Meldungen Der Start des Zeppelin verſchoben — Friedrichshafen, 3. Aug. Der für heute vor⸗ mittag angeſetzte Start des Luftſchiffes„Graf Zep⸗ pelin“ zu einer Landungsfahrt nach Darmſtadt wurde nach abermaliger Verſchiebung für heute end⸗ gültig abgeſagt, weil die Wetterlage eine zunehmende Verſchlechterung aufwies. Der Start findet nun⸗ mehr Montag morgen gegen 77 Uhr ſtatt. Schwere kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Berlin — Berlin, 3. Aug. In der vergangenen Nacht wurde ein Lokal in der Beuſſel⸗Straße, in dem ſich eine Anzahl Nationalſozialiſten befand, von Kom⸗ muniſten ſchwer beſchädigt. Mehrere Schüſſe wurden dabei abgegeben. Fünf Perſonen wurden dabei verletzt. Als angebliche Täter wurden zwei Perſonen feſtgenommen. Im Anſchluß hieran kam es heute früh gegen 1 Uhr am Bahnhof Beuſſel⸗Straße zu einer Schlä⸗ gerei, wobei zehn Perſonen feſtgenommen wurden. ene verunglückt— Zwei Toter drei Schwerverletzte — Lauſanne, 3. Aug. Am Samstag oben ſtürzte das Poſtflugzeug, das den Dienſt zwiſchen Lauſanne Duchy und Evian(Savoyen) verſieht, in der Nähe von Lauſanne in den Genfer See. Die aus zwei Mann beſtehende Beſatzung er⸗ litt ſchwere Verletzungen. Von den drei Pafſfagieren ſind zwei ertrunken, der dritte, eine Dame, wurde ſchwer verletzt. Uebergaugsbeſtimmungen zu den polniſchen Zollerhöhungen — Warſchau, 3. Aug. Zu den Einfuhr⸗Zollerhö⸗ hungen, die der Wirtſchaftsausſchuß des Miniſter⸗ rats beſchloſſen hat, erfahren wir, daß Schmalz⸗ und Speckſendungen, die bis zum 31. Juli deklariert ſind, ſowie Weizenmehl⸗ und Grütze⸗Sendungen, die bis zum 30, Juli zur unmittelbaren Einfuhr nach dem polniſchen Zollgebiet aufgegeben ſind, binnen 30 Tagen noch den bisherigen Zollſätzen unterliegen und nicht den neuen erhöhten Zöllen. eee xxx. r rr Der Brunnen des Mitleids Von Waſſilij Nemirowitſch⸗Dautſchenko Die Karawane ging durch die Wüſte. Die Sonne ſengte. Die goldenen Haufen des Sandes und die weißlichen Streifen des Himmels verſanken in der blendenden Ferne. Vorne zog ſich in gewundener Linie der Weg. Einen Weg gab es eigentlich nicht. Ihn bezeichneten die Reſte gefallener Kamele. Die Brunnen lagen weit zurück: die Pilger verſorgten ich mit Waſſer für zwei Tage. Erſt morgen ſollten ſie die nächſte Oaſe erreichen. Schläfrig ſchaukelten ſich die Leute auf den Kamelen. Einer begann zu fingen, aber das Lied in der Wüſte drückte träuen⸗ ſchwer auf das Gemüt. Und der Sänger verſtummte bald. Alles war ſtill. Nur der gleichmäßige Tritt der dünnen Beine im tiefen Sand und das Rauſchen der ſeidenen Vorhänge, hinter denen ſich die ſchwarz⸗ braunen Beduinerinnen verſteckt hielten, berührten die Luft. Alles erſtarb, ſelbſt die menſchliche Seele. Gegen Abend überholte die Karawane einen ſter⸗ benden Araber und deſſen erſchöpftes Pferd. Leiden⸗ ſchaftslos gingen die Kamele an ihnen vorbei, Keiner der Reiter dehte ſich nach ihnen um. Schon war die ganze Kargwane vorüber. Nur ein Greis, der als letzter der Karawane folgte, kroch plötzlich aus dem Sattel und neigte ſic über den Sterbenden in der Wüſte. f „Was iſt's mit dir?“ „Trinken!“— konnte der Sterbende nur ſagen. Der Greis blickte der Karawane nach,— ſie be⸗ wegte ſich langſam in die blendende Ferne dahin, niemand drehte ſich um. Der Greis richtete den Kopf gegen den Himmel, und es ſchien ihm da, daß ein himmliſcher Odem von oben kam und in die Seele drang. Der Greis nahm den Waſſerſchlauch vom Kamel herunter, wuſch zunächſt das Geſicht des Sterbenden und den Mund und ließ ihn dann einen Schluck machen, ſpäter noch einen Das Geſicht des Sterbenden belebte ſich. „Du biſt aus dem Stamme der Omaijaden?“ „Ja—, antwortete der Greis. „Ich erkannte es an dem Zeichen auf deiner Hand.. Ich bin aus dem Stamme der El⸗Hamiden. Wir ſind eigentlich Feinde „In der Wüſte vor dem Angeſicht Allahs ſind wir nur Brüder. Trinke! Trinke und lebe! Ich bin alt und du biſt jung.“. Der Sterbende trank gierig das wenige Waſſer aus. Der Greis bot ihm ſein Kamel an. „Fahre in die Welt und erzähle dort von der Rache eines aus dem Stamme der Omaijoden“. „Und du?“ „Ich hätte ohnehin nur noch wenig zu leben.“ „Fahren wir zuſammen!“ „Nein. Das ſchwache Kamel wird die Laſt nicht aushalten.“ Der Araber ſchwankte. Er war jung und ſeiner harrten noch Ruhm und Liebe Er ſtieg ſchweigend auf das Kamel, „Haſt du eine Familie?“ fragte er. „Niemand!“ antwortete der Greis. „So lebe wohl!“ Der Zurückgebliebene blickte ihm lange nach. Er hat ſeinen Feind betrogen: Er hatte Kinder, aber ſie waren ſchon groß und brauchten ihn nicht mehr. Die Karawane verſchwand. Die Sonne ſengte Der weißliche Himmel verſank in der blendenden Ferne. Der Greis wickelte den Kopf in den Burnus ein und legte ſich mit dem Geſicht auf den Sand. Monate vergingen. Die gleiche Wüſte. Die gleichen goldenen Sand⸗ haufen. Der gleiche weißliche Himmel. Dieſelbe Ka⸗ rawane kehrte zurück. Dieſelben Pilger führten Waſ⸗ ſer aus der letzten Oaſe mit ſich für zwei Tage Schläfrig ſchaukelten ſich die Reiter auf den müden Kamelen.. Plötzlich machte das erſte Kamel Halt. Die Pilger fuhren auf. Vor ihren Augen lag eine grüne Oaſe. Ja! Im endloſen Sandmeer ſproß Grün, reckten ſich ſtolze Palmen, ſchlug aus dem Boden eine Quelle und das fröhliche Murmeln des kühlen Waſſers füllte die ſchmachtende, unheilvolle Wüſte. An der Quelle lagen die irdiſchen Ueberreſte des Barmherzigen. Man hob den unverweſten Körper, wickelte ihn in ſeidene Hüllen Oaſe ſeines Stammes. Die Araber ſagen, daß die neue Quelle aus den tlefſten Schichten der Erde an die Oberfläche kam, um auf Allahs Befehl die Tropfen zu ſegnen, die aus dem Waſſerſchlauch des Greiſes in den Sand fielen. Die Beduinen nennen ſie die„Quelle des barmher⸗ zigen Feindes.“ und brachte ihn in die Aut. Ueberſ. aus dem Ruſſiſchen. Vayreuth 1930 „Siegfried“ Im Laufe dieſes Abends gedachten wohl viele des auf dem Krankenbett liegenden Mannes, dem der Tonmeiſter den Namen des Helden dieſes Stückes gegeben und der 5 ſzeniſche Vorbereitung auch heuer geleitet hat. Laurits Melchior verkör⸗ perte die Titelrolle. Seit er in Bayrenth wirkt— ſeit 1924—, hat er als Darſteller und Sänger ganz erheblich gewonnen, und ſein Siegfried ſchien mir in mancher Beziehung noch gereifter als ſein Triſtau. Als kluger Kopf und Darſteller, der er iſt, ſpiegelte er die abenteuerfrohe Geſtalt Jungſiegfrieds lebens⸗ voll wieder und verſah ſie mit vielen charakteriſti⸗ ſchen Einzelzügen. Sein Beſtes leiſtete er wieder im Anmanſtden Geſang und bei kraftvoller Tongebung. Leider verlor er im letzten Akte im Zwiegeſang mit Brünnhilde einmal den Faden, und erſt nach einiger Zeit aufgeregten Schwimmens erhaſchte er ihn glück⸗ lich wieder. Ein Unglücksfall, wie er freilich jedem mal und auch in Bayreuth widerfahren kann. Mel⸗ chior wird bei der zweiten(letzten) Ringaufführung dieſes Feſtſpielſommers durch Piſtor erſetzt werden — keine günſtige Maßnahme; denn dieſer ſingt be⸗ reits den Siegmund. Aus ohne weiteres erſichtlichem Grunde ſollte man, wo man ſich wie im hieſigen Wagnertheaten die verſchiedene Beſetzung der beiden Heldenrollen leiſten kann, die gleiche vermeiden. Die Brünnhilde ſtellte natürlich die Larſen⸗ Todſen— ohne Einbuße an ihrem großartigen Geſtaltungsvermögen und ihrer ſtarken inneren An⸗ teilnahme. Unter ihrer Mitwirkung wird der letzte chen Bariton, Siegfried⸗Akt immer wieder zu einem der größten Erfolge der Tetralogie. Dem Wanderer⸗Wotan lieh natürlich wieder der gegenwärtig beſte Vertreter der Rolle, Friedrich Schorr, Geſtalt und Stimme. Wie er vorher die Partie als gütiger und allzu nach⸗ giebiger Gott mit ſeinem markigen und doch ſo wei⸗ ſeiner ausgezeichneten Beherrſchung der Sprache und überhaupt ſeinem vollendeten Bay⸗ reuther Darſtellungsſtil in denkbarer Lebensfülle hingeſtellt hatte, ſo war ſein„ſeeliſcher Zuſammen⸗ bruch“ an dieſem Abend erſchütternder nicht zu den⸗ ken. Die elementarſten Eindrücke der beiden Ver⸗ treter Niblheims vermittelte wieder Eduard Ha⸗ bich als Alberich. Man kann ſich dieſe Geſtalt nicht charakteriſtiſcher vorſtellen. Wenn der große Zu⸗ ſammenprall zwiſchen ihm und Mime noch nicht ſo raubtiermäßig erſchreckend gelang wie früher, ſo lag 3 dies daran, daß Erich Zimmermann in der Rolle des anderen Nibelungen noch zu neu iſt. Er ſoll ſich im erſten Akte, wie man mir ſagte, ſchon ſehr tüchtig gezeigt haben. Die Stimme des Waldvogels war dem ſchönen Sopran Ingeborg Holm⸗ grens(Breslau) anvertraut— eine gute Leiſtung, aber man kann ſie ſich noch lieblicher zwitſchernd denken. Hohe feierliche Wirkung erzielte in der Rolle der Erda wieder die mit ſchönem, ſattem Alt begabte Ungarin Enid Szantho. Dem Lindwurmkoloß lieh Harold Kravitt durch den Lautſprecher ſeine markige Stimme. M. U. Erweiterte ſtaatliche Anerkennung. Dem Muſikdirektor Viktor Dinan d⸗Manuheim wurde außer der bisherigen Anerkennung als ſtaatlich ge⸗ prüfter Muſiklehrer für Klavier die Berechtigung verliehen, ſich als„ſtaatlich anerkannter Lehrer für Muſiktheorie“ zu bezeichnen. Die Wirkung „Macht denn die Entfettungskur Ihres Mannes gute Fortſchritte?“ „Rapide! Der tätowierte Ozeandampfer auf ſeiner Bruſt iſt bloß noch ein Rettungsboot!“ (Smith's Weesly) Angelegenheit 1 Verhandlungen erſt eingeleitet worden, ſondern man 1 tag“ warn Bere Gen lich ein Im digt hera ware einen Bäu 5 ware gut l die dem einig Mo nicht natit wo ſchar — u verm. hafti ſumr * Weg Einb Perf gen guts Die wärt E aben ſer ſer rad Zün ſtand hierl Haut einen im S meit * ſchli! tag von durd recht Bade wur, ein tief * aben Mot geri Rut Der erhi⸗ bei Schr im 8 gige mit Montag, den 4. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Nr. 354 3. Seite. Trüber Sonntag Das Sprichwort„Wie der Freitag ſo der Sonn⸗ tag“ hat ſich diesmal nicht erfüllt. Der Freitag war warm und heiter, der Sonntag trübe und kühl. Bereits am Samstag nachmittag gingen heftige G ewitter hernieder. In ein Haus in der Fr öh⸗ lichſtra ße in der Neckarſtadt hat ſogar der Blitz eingeſ chlagen, glücklicherweiſe ohne zu zünden. Im fünften Stock wurde eine Zimmerdecke beſchä⸗ digt u. einige Sicherungen der elektriſchgn Lichtleitung herausgeſchlagen. Im badiſchen Oberland waren die Gewitter von Wolkenbrüchen und einem Wirbelſturm begleitet, wobei große Bäume abgeknickt wurden.. Obwohl der Sonntag nicht nach Wunſch ausfiel, waren die einzelnen Veranſtaltungen teilweiſe recht gut beſucht. Der Feſtzug der Kegler, der ſich durch die Stadt bewegte, lockte viele Neugierige an. Zu dem Waſſerſportfeſt am Neckar fanden ſich einige tauſend Menſchen ein. Auch der Beſuch des M o t orra drennens auf den Rennwieſen war nicht ſchlecht. Der Hauptanziehungspunkt war natürlich das Waldparkreſtaurant„Stern“, wo ſich Jung und Alt um den Löwenkäfig ſcharte. Fü r das Strandbad intereſſierten ſich — was bei dem trüben und windigen Wetter nicht verwunderlich erſcheint— wenig Menſchen. Wahr⸗ haftig, kein erfreulicher Ferienanfang. * * Auf der Studienreiſe. Am heutigen Montag werden 35 Schüler der Staatlichen Fachſchule für Wirtſchaft und Verwaltung in Düſ⸗ ſeldorf unter Führung des Dozenten Dr. Schlünz auf einer Studienreiſe nach Mannheim kommen. Vorgeſehen iſt die Beſichtigung der Be⸗ triebe der Großeinkaufs⸗Geſellſchaft Deutſcher Kon⸗ ſumvereine und der Milchzentrale. * Verhaftung von Zigarettenpapier⸗Schmugglern. Wegen Vergehens gegen die Abgabengeſetze beim Einbringen von Zigarettenpapier wurden je eine Perſon aus Mannheim und Kaiſerslautern feſt⸗ genommen. Eine größere Menge des Schmuggel⸗ guts wurde durch Zollfahndungsbeamte beſchlagnahmt. Die Verhafteten haben ſchwere Beſtrafung zu ge⸗ wärtigen. * Schädelbruch durch Anfahren. Am Samstag abend hat ein verheirateter, 29 Jahre alter Schloſ⸗ ſer mit ſeinem Motorrad einen 44 jährigen Schloſ⸗ ſermeiſter, der in Rheinau neben ſeinem Motor⸗ rad an der Straße nach Schwetzingen, zwiſchen der Zündholzfabrik und dem Brühler Bahnübergang ſtand, beim Ueberholen angefahren. Beide kamen hierbei zu Fall. Der Schloſſermeiſter erlitt leichte Hautabſchürfungen im Geſicht, während der Schloſſer einen ſchweren Schädelbruch davontrug und im Sanitätsauto in bewußtloſem Zuſtande ins Allge⸗ meine Krankenhaus verbracht werden mußte. * Ein Paddelbootunfall, der glücklicherweiſe ohne ſchlimmeren Schaden ablief, ereignete ſich am Sams⸗ tag nachmittag an der Herweckſchen Badeanſtalt. Ein von Baſel kommendes Boot mit zwei Inſaſſen wurde durch einen zu Berg fahrenden Dampfer an das rechte Ufer gedrückt, ſo daß es auf die Herweckſche Badeanſtalt auftrieb und zerbrach. Die Inſaſſen wurden mit dem Reſt des Bootes geborgen, aber ein Grammophon mußte unfreiwillig feſtſtellen, wie tief der Rhein bei Hochwaſſer an der Rheinbrücke iſt. * Mit dem Motorrad geſtürzt. Am Samstag abend ereignete ſich am Kaiſerring, Ecke I. 14, ein Motorradunfall. Durch die Schlüpfrigkeit der Straße geriet das Rad beim Einbiegen in die Kurve ins Rutſchen. Lenker und Mitfahrer fielen zu Boden. Der Führer, der einen Schlag durch das Motorrad erhielt, trug einen komplizierten Schien⸗ beinbruch davon. Der Beifahrer kam mit dem Schrecken davon. Der Verunglückte fand Aufnahme im Krankenhaus. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am mor⸗ gigen Dienstag Ober⸗Poſtſchaffner Chriſtoph Stier mit feiner Ehefrau Eliſabeth geb. Reinig, Burgſtr. 24. N N N 5 Sara und Sani, die Löwenkinder Haben Sie ſchon das Löwenfräulein Sara und den Löwenjungen Sani geſehen? Im Waldpark⸗ reſtaurant„Stern“ wohnen ſie ſeit Samstag mittag, die zwei Wüſtenkinder, herrlich gezeichnet, ſtolz und unnahbar, zum Stehlen ſchön. Man möchte die Löwenbabys fragen:„Kinder, wie gefällt es euch in Mannheim— ſchön was? Haben das gnädige Fräulein Sara die Fahrt von Konſtanz bis Mannheim auch glücklich überſtanden? — Junger Freund Sani, was halten Sie von Ihrem neuen Heim im Waldpark?“ und ſo. Kreuzfidel ſind ſie, die Löwen, ſie ſpielen und tun ſo, als wären ſie ſchon Zeit ihres Lebens im Wald⸗ park. Aber was iſt mit den Affen los, ſeit die Zirkuskinder da ſind? Sie ſitzen wie verſteinert hinter den Gittern, nichts intereſſtert ſie, kaum rühren ſie die Brote an, die man ihnen reicht. Was iſt bloß mit den Affen los? Wir haben ſchnell erfaßt, was da vor ſich geht. Man hat den Affenkäfig auf die andere Seite vor die Löwenbaracke, Löwenpalaſt, bitte, geſtellt und dieſe Wüſtenkinder haben es den Affen angetan. Sie vergeſſen jetzt alle Luſtigkeit, ſie vergeſſen faſt das Diner, ſie ſehen keine Menſchen, ſie ſehen nur die Löwen, die katzenhaften Ungeheuer und laſſen keine Miene von ihnen. Sie mögen ſich wohl denken, Kinder, ei, ſeht mal an, das iſt ja der Wüſtenkönig g mit Gemahlin höchſtperſönlich. Dann plötzlich er⸗ eignet ſich das unbeſchreiblich Komiſche; der Löwe Sani, von der Reiſe noch müde, reißt ſeinen Rachen auf, er gähnt. Und wie auf Kommando gähnt die ganze Affenfamilie und gähnt immer wieder, wenn Sani ſchläfrig das Maul aufreißt. Sie wollen die Löwenkinder verulken, die Affen, weil ſie gegen dieſe eine Abneigung hegen wie Fliegen gegen Inſekten⸗ pulver. Das fühlt man ſchnell heraus. Freundlicher begrüßen die Wildſchweingreiſe mit ihren zerfranſten Ohren und ihren ein⸗ gefallenen Schädeln die neuen Gäſte. Wie die Orgelpfeifen, nach Alter ſäuberlich georoͤnet, mit guter Kinderſtube, artig und zahm, ſtellt ſich die Wiloͤſchweinjugend auf. Zum Gruß grunzt die ganze Familie laut und deutlich vernehmbar. Höflichkeit ſcheint alſo auch bei den Wiloͤſchweinen beſonders in der Gunſt zu ſtehen Auf der anderen Seite ſtehen die Habichte. Sie ſtreiten ſich ſchon wieder, die Zankſüchtigen. Nur von ferne kommt der Glanz des Löwenempfanges zu ihnen. Sie werden alles für ein Waloͤfeſt halten und man wünſcht ihnen, daß ſie von Butterhäschen träumen, die fett ſind. Der Silber faſan und das auſtraliſche Perlhuhn, ſie hören gleicher⸗ maßen erſtaunt, wie die Löwen feſtlich von der Be⸗ hörde und der Preſſe begrüßt werden. Selbſt das bemerkenswerte Schwüle erzeugt war, Reh wundert ſich über ſo viel Feierlichkeit ſo vieler reizender Leute. Dann legt es wieder den Kopf auf die Beine und träumt ſeinen Rehſchlummer weites Von was mag ein Reh träumen? Sehr ungehobelt hat ſich der Eſel bei der Begrüßung benommen. Er ſtand da, wie wenn er nur darauf wartete, zu einem anſtändigen Geſchöpf veredelt zu werden, und ſchaute die Löwen mit total prähiſtoriſchen Greiſen⸗ augen an. Ein bißchen Mittun, ein bißchen Tun, als ob, kann man doch auch von einem Eſel verlangen. Im großen und ganzen, der Empfang am Sams⸗ tag war herzlich. Die Stadt hatte ihre Vertreter nach dem Waldpark entſandt, die Preſſe war da, viele Neugierige kamen, und am Abend beim Tanz ⸗ turnier wollte die Luſtigkeit kein Ende nehmen. Am Sonntag ſtrömten die Mannheimer zu Hun⸗ derten zur Stätte, wo Sara und Sani, die Wüſten⸗ königskinder, reſidieren. Die Kapelle intonierte, was das Publikum erfreute. Abends unter dem dunkel⸗ blauen Nachthimmel wurde wieder getanzt, bis die Lichter verblaßten. Friede liegt wieder über dem Waldpark. Und dunkel ruhen Sara und Sani! Hiho. Schwere Anwetter im Schwarzwald In den ſpäten Nachmittagsſtunden des Sams⸗ tags kam es, nachdem ſehr raſche Erwärmung durch Einſtrahlung über dem Gebirge entſtanden und eine über dem Mittelſchwarzwald und weiter oſtwärts über der Hochebene der Baar zu ſchweren Unwe ern, die ungewöhnlich durch ihren großen Aktions⸗ radius waren. Gegen 6 Uhr zogen urplötzlich aus Südweſten ſchwere Wolkenbänke herauf, die nahe⸗ zu Dunkelheit über das betroffene Gebiet lagerten. Wie mit einem Schlag brach das Unwetter los. Aus förmlichen Schleuſen tobten wolkenbruchartige Waſ⸗ ſermaſſen nieder, alsbald begleitet von ſchwerem Hagelſchlag, deſſen Körner an Taubeneigröße reichten. Der Hagel fiel ſo dicht und ſtark, daß auf den Höhen ſich raſch eine weiße Decke bildete, die noch einige Stunden danach auf den Hochlagen von Sommerau und St. Georgen z. B. zu ſehen war und winterliche Flächen in der Hochſommerlandſchaft bildete. Der Sturm hat auf der Hochebene der Baar ſchlimmen Schaden angerichtet, vor allem im Bereich Villingen⸗Bad Dürrheim, wo auch zahlreiche Fern⸗ ſprechleitungen betroffen wurden, ſo daß vor allem von Villingen oſtwärts in der Sprechrichtung Stutt⸗ gart erhebliche Störungen auftraten, während weſt⸗ wärts die Beeinträchtigungen in Richtung Freiburg weniger auftraten. Auf dem Schwarzwaldhöhenweg am Rensberg zwiſchen Schonach und Hornberg hat, wie am Samstag abend noch bekannt wurde, der Blitz in einen Bauernhof eingeſchlagen und gezündet, worüber aber Einzelheiten noch nicht vorlagen. Die Unwetter haben im ganzen Bereich der Schwarzwaldoͤbahn allerlei Schaden angerichtet, vor allem durch die heftige Schwemmwirkung der enor⸗ men Waſſermaſſen, die in kurzer Zeit niedergingen und für deren Aufnahme die vorhandenen natür⸗ lichen Rinnſale und Kanäle nicht ausreichten. Durch mitgeführtes Geröll trat vielfach ſchnell Verſtopfung der Dohlen ein, ſo daß die Waſſermaſſen oberflächlich abfloſſen und Wege, Straßen und Niederungen über⸗ fluteten. Die Unwetter hatten gegen ſieben Uhr abends ausgetobt. Nachregen blieben zunächſt aus. Als Folge der Unwetter war eine Temperatur⸗ ermäßigung wahrnehmbar. In dem Ausmaß gehört bezüglich der Reichweite das Unwetter zu der Spitzengruppe derartiger Wettererſcheinungen in dieſem Jahr.—.— * * Durch Meſſerſtich lebensgefährlich verletzt. Am Samstag nachmittag wurde ein 20 Jahre alter lediger Buchdrucker auf der Straße vor T 6, 3 nach vorausgegangenem Wortwechſel von einem 22 Jahre alten ledigen Taglöhner mit einem Meſſer in den Rücken geſtochen. Der lebensgefährlich Verletzte wurde in das Allgem. Krankenhaus ver⸗ bracht. Der Täter wurde feſtgenommen. M AK EODON ZIGARETTENFfF ABR IHK S. M. 8.., NN 1 J f 0 DR TniuApE 5ER GAöALITATI Millionen von Raochern sind in kurzer Zeit treue An- hänger der hochwertigen MAKE DONMNM- SELECT: Zigdreſten geworden. Dies ist der volle Beweis dafür, daß der deutsche Raucher Qoclitöt zu schätzen weiß, eine Totsoche, die ihm zur Ehre gereicht. Versuchen quch Sie unsere Marke „: 4 8.. KONZ ERN FREI Generalvertretung: Fritz Waibel, Mannheim, Niederlage J 1, 14, Telephon 40279 eee . Montag, 4. August 1930 Beiltete Töne i Adelina Patti, die gefeierte Pariſer Sängerin war eine Schülerin Gibachino Roſſinis. Sie ſtellte jedoch bei den Proben den Meiſter nicht immer zu⸗ frieden. Als ihr Stern im Aufgehen begriffen war, verpflichtete der kunſtliebende Finanzminiſter Péreire ſie einſt zu einer Soiree. Sie ſang eine Arie aus dem„Barbier von Sevilla“. Als ſie geendet hatte, ertönten laute„Dacapo“⸗Rufe. Da auch Peéretre aufmunternd nickte, wiederholte ſie ihren Vortrag. Beim Abſchied überreichte der Finanzminiſter der Sängerin mit Worten des Dankes eine Tauſend⸗ franknote. Lächelnd beſah ſie den Schein und ſagte dann leiſe:„Es war aber„Dacapol!“ g Der Miniſter griff ſchmunzelnd in die Taſche und gab ihr einen zweiten Tauſender. Freudeſtrahlend eilte die Patti zu Roſſini und erzählte ihm von ihrem großen Erfolg. Der Meiſter nickte gleichgültig:„Das iſt gut, mein Fräulein, mit dieſem Geld werden Sie hoffent⸗ lich endlich richtig ſingen lernen!“ Belgiſcher Muſikpreis für einen deutſchen Komponiſten Karl Hermann Pillney, der Kölner Pianiſt und Komponiſt, erhielt für ſein neueſtes Werk„Skizze für großes Orche⸗ ſter“ anläßlich des„Concvurs de compoſition muſicale“ in Oſtende den 10000 Franes⸗Preis. Der Komponiſt Grͤtry hörte einſt auf einem Spaziergang in Paris eine Melodie, die ihm ſehr bekannt vorkam. Ein Leiermann ſpielte eine Arie aus ſeinem„Richard Löwenherz“. Grétry trat an den„Künſtler“, der die Weiſe viel zu langſam drehte, heran und ſagte zu ihm:„Lieber Mann, das Lied muß ſchneller geſpielt werden. Sehen ſie, ſo.“ Damit ergriff er ſelbſt die Kurbel. Als ihn der Leiermann erſtaunt muſterte, meinte der Meiſter lachend:„Na, ja, ich verſtehe ſchon ein bißchen davon, ich bin der Komponiſt Grötry ſelbſt.“. Am andern Tage ſahen die verblüfften Pariſer auf dem„Kurbelkaſten“ des Leiermanns ein Schild mit der Aufſchrift:„Mascarelly, Schüler Grétrys.“ *. Franz Liſzt ſpielte einmal in einem Hofkonzert vor dem Zaren Nikolaus. Er trug der Mode gemäß einen großen geſtärkten Kragen, der ſich während des Klaviervortrages irgendwie gelockert hatte, und aufzugehen drohte. Der Künſtler verſuchte mal mit der linken und mal mit der rechten Hand den Wider⸗ ſpenſtigen zurückzudrücken, was ihm aber nicht ge⸗ lang. Schließlich gab er ſeine Bemühungen auf und 10 5 das Stück mit heraushängendem Kragen zu nde. Der Kaiſer, der den Anſtrengungen Liſets amü⸗ ſtert zugeſchaut hatte, trat auf ihn zu, dankte ihm für das Spiel und ſagte:„Verzeihen Sie, Meiſter, wenn ich lachte, aber ich mußte unwillkürlich an Schiller denken.“ „An Schiller, Majeſtät?“ „Nun ja, weil mir bei Ihrem Kampf mit dem Kragen die Stelle aus dem„Kampf mit dem Drachen“ einfiel: „Und Liſt muß mit der Stärke ſtreiten“. ** Hans von Bülow wurde von einer Dame auf⸗ geſucht, die ihn bat, die Stimme ihrer Tochter zu prüfen. Die Damen traten ziemlich ſelbſtbewußt auf, worüber ſich Bülow ärgerte. Die angehende Künſtlerin ſaug zwei Lieder. Als der Hofkapellmeiſter nicht gleich etwas dazu ſagte, fragte die Mutter in einem etwas ungeduldigen Tonfall:„Nun, Herr von Bülow, was raten Sie mir?“ „Gnädige Frau,“ antwortete der Gefragte ruhig, „ich gebe Ihnen den Rat, Ihr Fräulein Tochter in einem Kolonialwarengeſchäft unterzubringen.“ „Kolontalwarengeſchäft?— aber wie meinen Sie das, Herr Profeſſor?“ Trocken erwiderte Bülow:„Weil Ihr Fräulein Tochter große Roſinen im Kopf und Mandeln im Halſe hat.“ 5 Im Nu war der Meiſter den unerwünſchten Be⸗ ſuch los. Zahlloſe Biographien und Wagners eigenes Werk „Mein Leben“ könnten den Glauben erwecken, daß das Leben des Meiſters von Bayreuth bis in ſeine feinſten Falten erforſcht und dargeſtellt wäre. Aber überreich, ſchier unerſchöpflich wie ſeine Kunſtwerke, ſo erſcheint auch der Lebensgang dieſes einzig⸗ artigen Mannes. Auch jetzt noch, faſt 50 Jahre nach ſeinem Tode, kommen neue überraſchende Veröffent⸗ lichungen zu Tage, die geeignet ſind, dieſe oder jene Lebensperiode weiter aufzuhellen und das Charakter⸗ bild Wagners zu ergänzen. Eine beſonders wertvolle derartige Veröffent⸗ lichung iſt ſoeben erſchienen: Die Briefe Wag⸗ ners an Mathilde Maier. Richard Wagner an Mathilde Maier, 1862—1878, herausgegeben von Dr. Hans Scholz. Mit 8 Bildtafeln und 2 Hand⸗ ſchriftendrucken. Verlag von Theodor Weicher, Leip⸗ zig. Geh. 10 Mk., Ganzleinenband 12 Mk., Halb⸗ lederband 16 Mk.). Die Sammlung umfaßt die Biebricher, Penzinger, Münchener und Triebſchener Jahre. Ueber 150 Briefe und Mitteilungen hat Wagner an Mathilde Maier gerichtet, von denen 129 in dieſen Band vereinigt ſind. Eine Ergänzung durch die Antworten Mathildens wäre natürlich höchſt er⸗ wünſcht geweſen. Leider hat ſich nur ein einziges Brieffragment gefunden. Als ſehr nützlich für alle, denen Wagners Leben noch weniger bekannt iſt, er⸗ weiſen ſich aber die kundigen und pietätvollen Er⸗ läuterungen, die der Herausgeber, Dr. Hans Scholz den Briefen beigab und die einen beträchtlichen Teil des Buches ausmachen. Was man bisher über Mathilde Maier und Wagners Beziehungen zu ihr wußte, war nicht eben viel; es fand ſich in der Selbſtbiographie des Meiſters, in Wendelin Weißheimers etwas fragwürdigen Er⸗ innerungen und dem großen biographiſchen Werk Glaſenapps. Wagner lernte Mathilde im Februar 1862 in Mainz bei einer von ſeinem Verleger Schott gegebenen Geſellſchaft kennen. Als er ſich bald darauf in Biebrich ſeßhaft machte, war er häufiger, herzlich aufgenommener Gaſt in ihrem Heim, das ſie mit ihrer Mutter, einer Notarswitwe, ihren zwei jüngeren Ge⸗ ſchwiſtern und zwei Tanten bewohnte. Mathilde, die damals im 29. Lebensjahr ſtand, wird als eine an⸗ mutige, reizvolle, ſympathiſche Erſcheinung geſchil⸗ dert mit ſprechenden blauen Augen und ſchön gewell⸗ tem, hellblondem Haar, das ein liebenswürdiges und kluges Geſicht umrahmte. Sie wurde wegen ihrer „Geſcheitheit“ oft geneckt und Wagner rühmt ihr„ſehr verſtändiges, wahrhaftiges, dabei eigentümlich be⸗ ſtimmtes Weſen.“ Das friedliche bürgerliche Fami⸗ Iienidyll, ihm bisher fremd geblieben, ſchien auf den ewig unſteten Künſtler einen eigenen Reiz auszuüben, blaſen“— Neue Der Ende Juni veranſtaltete„Liedertag“ des „Deutſchen Sängerbundes“ vereinigte in allen deut⸗ ſchen Orten Ausführende und Hörer zum gemein⸗ ſamen Genuß unſerer vertrauten Volkslieder. Man ſollte dieſe Einrichtung beibehalten und keinesfalls die kulturelle Bedeutung derartiger öffentlicher Kon⸗ zerte vokaler oder inſtrumentaler Art unterſchätzen. Der gleiche natürliche Rahmen, der ſich bei der Ver⸗ anſtaltung auf Freilichtbühnen(Waldopern) ſehr wirkungsvoll erwieſen hat, kommt in gewiſſem Sinne auch ſolchen Konzertaufführungen zugute, die bei der Auswahl ihres Vorführungsortes die Schönheiten der Natur oder der ſtädtiſchen Architektur als ſtim⸗ mungsvollen Hintergrund berückſichtigen. Der Ver⸗ zicht auf Podiumswirkung beſeitigt beim Konzertieren auf öffentlichen Plätzen eine fühlbare trennende Schranke zwiſchen Hörer und Ausführenden. Muſik wird für alle diejenigen, die ſich beim Konzertgenuß dem ſonntäglichen Stimmungsbild eingliedern, zum Träger und Ausdeuter wahrer Feſtesfreude.„Platz⸗ muſtk“ iſt„Gebrauchsmuſik“ im beſten Sinne des Wortes. b Nachdem die veränderten Verhältniſſe einen Rück⸗ gang jener Platzmuſik gebracht haben, die von den Militärorcheſtern ausgeführt wurde und die unlöslich mit dem Charakter jeder Garniſonſtadt verbunden ſchien, verdient die Frage nach einer Wiederbelebung derartiger Veranſtaltungen erhöhtes Intereſſe. Das 18. Jahrhundert zeigte eine weſentlich ſtärkere Auf⸗ nahmebereitſchaft des Hörers, eine ungleich innere Einſtellung des Volkes zu muſtkaliſchen Darbietun⸗ gen auf öffentlichen Straßen und Plätzen. Das war die Zeit der Nachtſerenaden, über die ein Theateralmanach des Jahres 1794 berichtet:„Gerade bei dieſen nächtlichen Muſiken zeigt ſich auch die All⸗ gemeinheit und Größe der Liebe zur Muſik ſehr deutlich; denn ſie mögen noch ſo ſpät in der Nacht ge⸗ geben werden, zu Stunden, in denen alles gewöhnlich enach Hauſe eilt, ſo bemerkt man doch bald Leute in den Fenſtern, und die Muſik iſt in wenigen Minuten von einem Haufen Zuhörer umgeben, die Beifall zu⸗ klatſchen, öfter wie im Theater die Wiederholung eines Stückes verlangen und ſich ſelten entfernen, bis das Ständchen geendigt iſt, das ſie öfter noch in andre Gegenden der Stadt ſcharenweiſe begleiten.“ Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Nickhard Wagner und Mathilde Von Dr. Carl Siegmund Benedict und er lernte da den tüchtigen, praktiſchen Sinn ſchätzen, mit dem Mathilde zu aller Zufriedenheit die Angelegenheiten der ganzen Familie ordnete. Und ſie ſelbſt ſchrieb ſpäter an Wagner:„Als ich Sie zum erſten Male ſah, hat der tiefe Schmerzenszug in Ihrem Weſen einen unauslöſchlichen Eindruck auf mich gemacht. Ich hätte gern alle Freuden der Welt zuſammentragen mögen, um ihn nur auf Augenblicke zu verwiſchen.“ Schon vor Jahren äußerte der Breslauer Literar⸗ hiſtoriker Max Koch, der ausgezeichnete Wagner⸗ Biograph, die Vermutung,„daß hier von beiden Seiten eine zart⸗ innige Neigung Fäden ſpann und Wagner, der ſich ſo ſehr nach ruhiger, ſeine Arbeit fördernder Häuslichkeit ſehnte, dieſe Fäden gern zum feſten, ehelichen Bande gewoben hätte,“ und er meinte, daß dieſe Frage vielleicht gelöſt würde, „wenn einmal aus dem Nachlaſſe der Hochbetagten jener Briefhort zu Tage ſteigt.“ Das iſt nun jetzt geſchehen, und der Inhalt der Briefe hat die Ver⸗ mutung Kochs durchaus beſtätigt. In Biebrich ſtehen die Beziehungen Wagners zu Mathilde noch ganz im Zeichen guter Kameradſchaft. Doch wird der Ton der Briefe allmählich vertrau⸗ licher und wärmer. Aus dem„Lieben, freundlichen Weſen“ oder dem„Lieb Kind“ der Anrede wird mit der Zeit„Mein lieber Engel“ oder„Liebſter Schatz“. Den Ausdruck eigentlicher Leidenſchaft wird man in dieſen Briefen freilich faſt nirgends finden.„Ach, Kind, ich bin 50 Jahr!“ heißt es einmal,„da hat die Liebe nur noch ein Sehnen, das meines fliegenden Holländers: Ruhe nach Stürmen.“— Wagner läßt die Freundin an ſeinen fröhlichen und ernſten Stim⸗ mungen teilnehmen, er betraut ſie mit kleinen und großen Aufträgen, er erhofft vor allem durch ſie Befreiung von ſeinen Wohnungsnöten, die ihn dauernd beunruhigen. Es ſind meiſt Dinge des täg⸗ lichen praktiſchen Lebens, die beſprochen werden, aber aber alle dieſe Aeußerungen„werfen als getreue Seelenſpiegel neues Licht auf den Gang der äußeren und inneren Geſchehniſſe, während wichtiger Ab⸗ ſchnitte in Wagners Leben.“ Wie tief indes der reife Mann für Mathilde empfand, und wie edel, vergeiſtigt ſich dieſe Neigung äußerte, erſieht man aus dem wundervollen Bekennt⸗ nis vom 20. Juni 1862:„Fürchte nichts, mein Kind! Alles, was mir einen Menſchen teuer machen kann, macht mir Dich liebenswert: aber eben den ganzen Menſchen liebe ich, die liebliche, feſte und doch ſo ge⸗ fügige Natur! Du biſt ſo mannigfaltig und immer ſo ſichet und wahr, daß ich keinen Teil von Dir neh⸗ men möchte, um ihn entzückt mein Eigen zu nennen. So wirſt Du ganz mein ſein, wenn ich Dich auch „Platzmuſin“ Der Liedertag— Militärkonzerte— Die Wieder belebung der„Nachtſerenaden“— Das„Turm⸗ ufgaben der Gebrauchsmuſik— Von Dr. Fritz Stege Wir wiſſen, daß Komponiſten wie Mozart oder Haydn es nicht verſchmähten, die Literatur der„Nacht⸗ muſiken“ mit wertvollen Werken zu bereichern. Ein beſonderer Stil beginnt ſich auszuprägen, der durch den Charakter der„Serenade“ beſtimmt wird. Eine Unterhaltungsmuſik entſteht, die durch Meiſter der Kompoſition künſtleriſche Veredlung erfuhr. Dem Wortſtamm des Begriffs„Serenade“ gemäß wurde leichtbeſchwingte Heiterkeit des Inhaltes zum Stil⸗ merkmal. 2 5 Die wünſchenswerte Wiederbelebung dieſer Kunſt⸗ form unter Anpaſſung an die veränderten Anfor⸗ derungen der Gegenwart wäre eine lohnende kul⸗ turelle Aufgabe. Noch iſt der romantiſche Sinn für die Eigenartigkeit nächtlicher Aufführungen unter dem vertraulichen Schutz der Dunkelheit nicht ver⸗ loxen gegangen. Eine Reihe von deutſchen Städten hat ſich erfolgreich bemüht, die„Nachtſerenaden“ wie⸗ der einzuführen. Nach den eindrucksvollen nächtlichen Darbietungen aus Werken Mozarts in Würzburg war auch für die Berliner„Kunſtwochen“ eine Nacht⸗ ſerenade der Staatskapelle im Schlüterhof des Stadt⸗ ſchloſſes vorgeſehen, die aus ungeklärten Gründen unterblieb. Auch die Stadt Köln iſt dazu übergegan⸗ gen, Nachtſerenaden vor dem Rathaus aufzuführen unter Teilnahme des Städtiſchen Orcheſters und ſei⸗ nes Generalmuſikdirektors. Im Gegenſatz zu frühe⸗ ren Jahrhunderten überwiegt heute der Charakter des Außergewöhnlichen, der eine noch zu überwindende Diſtanz zwiſchen Hörer und Kunſtwerk aufſtellt. Es wäre ein verheißungsvolles Problem für die Gattung der„Gebrauchsmuſtk“, hier unter beſonberer Berück⸗ ſichtigung ihres Zweckes Werte zu ſchaffen, die zwi⸗ ſchen Hörer und Kunſtwerk geſchickt vermittelnd die geeignete Miſchung von Volkstümlichkeit und echter Kunſt erzielen. Oeffentliche Männerchordarbietungen, Platzmuſik, Nachtſerengden, dann das in manchen Städten mit Erfolg aufgenommene„Turmblaſen“— ſie alle bie⸗ ten in ihrer Eigenart Möglichkeiten, um den Lebens⸗ wert des Muſtizierens allen Volksſchichten wieder nahezubringen, ohne ſie zum Beſuch des vielfach ge⸗ miedenen Konzertſaals zu zwingen. Es wäre kein verfehltes Beginnen, wenn man ſich dieſer Form der Muſtkbetätigung wieder einmal ernſthaft und mit allem Nachdruck annehmen würde. nie beſitzen darf: und ſo biſt Du mir ein letzter Quell edelſter Läuterung! Biſt Du mir aber das und voll⸗ ende ich mich an Dir, ſo kannſt auch Du Dich nicht unſelig fühlen, auf Deinem Lebenswege mir be⸗ gegnet zu ſein!— Laß es den Sternen, dem Schick⸗ ſal und ſorge mit mir für das, was unſer— für das Innere!— Glücklich iſt nur das Gemeine, ſelig in Leid der Edle!“ So wird man ſich auch nicht wundern, wenn dann Wagner von Wien aus in ſeiner tiefen Ver⸗ einſamung der Mainzer Freundin das„moraliſche Problem“ vorlegte, zu ihm zu kommen und„in ſchick⸗ licher Weiſe ſeine Pflege und die Führung ſeines Haushaltes zu übernehmen“—, wenngleich eine ehe⸗ liche Verbindung erſt nach dem Tode ſeiner Gattin Minna ſtatthaben könne, da er fürchte, durch die Härte einer gerichtlichen Scheidung das Ende der Schwerleidenden zu beſchleunigen. Dieſem Wunſche Ein Beethoven-Denkmal im Verliner Vellevue-Park enthüllt Das Beethoven⸗Denkmol von Gherhard Encke, das zur Eröffnung der Großen Berliner Kunſtausſtellung im Schloß Bellevue im Bellevue⸗Park enthüllt wurde. des Meiſters glaubte aber Mathilde in Rückſicht auf die ſie umgebenden bürgerlichen Verhältniſſe nicht willfahren zu können. Noch einmal, im folgenden Jahre, richtete Wagner von München aus an die Freundin dieſelbe Bitte, die er durch ein Schreiben an deren Mutter noch beſonders unterſtützte, in dem er— im Falle des Todes ſeiner Frau— um die Hand ihrer Tochter anhielt.„Willſt Du zu mir kommen und mein Haus führen? Mir kann König und Kaiſer nichts bieten, wenn es nicht im Hauſe recht hergeht?. Und warnend fügte er hinzu:„Ich fürchte, Du verlierſt mich einmal, wenn Du mir nicht ganz hilfſt.“ Auch diesmal aber konnte ſich Mathilde nicht zu einem Ja entſchließen. Freilich, als ein falſches Zeitungsgérücht zu be⸗ richten wußte, Wagner liege ſchwer am Typhus dar⸗ nieder, hatte ſie ſich ſofort mit ihrer Mutter auf den Weg nach München gemacht, um dem Kranken ihre volle Pflege zu widmen. Auch nach Wagners Ver⸗ mählung mit Frau Coſima blieben die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen erhalten und zu den Stamm⸗ gäſten Bayreuths zählte auch Mathilde Maier, ob⸗ wohl zunehmende Taubheit ſie ſchwer bedrückte. Eine liebe, treue Seele, ein„ausgezeichnetes ſel⸗ tenes Weſen“, gehört Mathild zu den ſympathiſchſten, liebenswürdigſten Erſcheinungen in dem Reigen der Frauengeſtalten, die durch Wagners Leben ziehen. Aber wie Mathilde Weſendonk, ſo fehlte auch Mathilde Mater die letzte Entſchlußkraft, die wahr⸗ hafte innere Größe, ſich frei und offen vor aller Welt an Waguers Seite zu ſtellen. Ueber ihre engen bür⸗ gerlichen Schranken kam ſie nicht hinaus. Umſo heller, glänzender ſtrahlt die Tat der Einen.„Ste wußte, daß mir zu helfen ſei und ſie hat mir ge⸗ holfen.“ Frau Coſima wurde zur Senta, die dem ruhe⸗ und friedlos Umhergejagten endlich das heiß⸗ erſehnte Heim ſchuf und damit die Werdeſtätte un⸗ vergänglicher Kunſttaten. — Gegen Mechaniſierung der Muſikpflege Der Dresdener Tonſetzer und Muſikſchriftſteller Dr. Kurt Kreiſer hielt kürzlich in Markneu⸗ kirchen, der bekannten Inſtrumentenbauerſtadt im ſächſiſchen Erzgebirge, Werbevortkträgefür mu⸗ ſtkaliſche Selbſtbetätigung in Schule und Haus. Seine wertvollen Ausführungen rich⸗ teten ſich in der Hauptſache gegen die Mechaniſierung der Muſikpflege durch Grammophon und Radio, die er als die Willenserziehung und das Gemütsleben ſchwer gefährdend bezeichnete. Kreiſer wird ſeine Vorträge auch anderwärts halten; zur Verdeutlichung ſeiner Erklärungen wird ihm das Orcheſter der Mark⸗ neukirchener Juſtrumentenbauſchule zur Seite ſtehen. — TTT Milein-Vertretung u. Lager 1. Bechstein · Bluſhner · Ibach Tescl. Schledmayer& Söhne Steinway& Sons 1 O 3, 10 Ger. 1821 RUunsfsfr. von nur ersfen Fabrika fen Musik- Platten-Apparate g in grögler Auswahl! ö Da; Bahnh führt, angebr hin. Privat Empfa kehr ir ſehr ſt ſcher — nic ßen u Italie origin Solda We Stadir 38 Na Gli Böllen dem D o W Natür wenig Me den 9 konnte etwas überre noch f einige Englä gleicht kennen unterf gleiche winnt dete d de St wer f 62˙2 ar vierte gewin unſie Linie Spor in v 4 7 Morgen- Ausgabe Die Weltmeiſterſchaften der Studenten eröffnet Die Kämpfe am Samstag Fechten und Tennis Feierlicher Einzug der Nationen im Stadion (Von unſerem Mr.⸗Sonderberichterſtatter) Darmſtadt hat vollen Feſtſchmuck angelegt. Schon am Bahnhof und in der langen Allee, die nach der Stadt führt, weiſen die Fahnen und die Plakate, die reichlich ngebracht ſind, auf die Weltmeiſterſchaften der Studenten hin. Ganz Darmſtadt iſt auf die Spiele eingeſtellt. Viele Privathäuſer haben ihre Faſſaden gleichfalls feſtlich zum Empfang der ausländiſchen Gäſte ausgeſchmückt. Der Ver⸗ kehr in den Straßen iſt ſchon in den frühen Morgenſtunden ſehr ſtark. Bald tauchen die einzelnen Gruppen ausländi⸗ ſcher Studenten in ihren kleidſamen„Sportuniformen“ — nicht bei allen wirkt es als Uniform— in den Stra⸗ ßen und Straßenbahnen auf. Die zahlreich erſchienenen Italiener lenken die Aufmerkſamkeit beſonders durch ihre originellen Strohkäppis auf ſich, die den Käppis der Soldaten nachgebildet ſind. Wenn man daun mit der Straßenbahn nach dem Stadion zufährt, wehen ſchon von weitem die Fahnen der 83 Nationen, die an den Spielen teilnehmen, im Winde. Glühende Sonne lagert über den Tennisfeldern am Böllenfalltor, als um 9 Uhr die Spiele beginnen. Auf dem einen Feld treten Merlin ⸗ Frankreich und Dower⸗ England an. Die Sitzplätze ſind gut beſetzt. Natürlich ſtellen hier die Franzoſen und Engländer, von wenigen Italienern abgeſehen, die meiſten Zuſchauer. Merlin und Dower beginnen ſehr ſicher. Merlin, der den Neuſeeländer Malfroy klar:5, 61:8 abfertigen konnte, ſpielte ſehr elegant und ſicher, Dower beginnt etwas härter und ſchärfer. Den erſten Satz muß Merlin überraſchend:6 abgeben. Im 2. Satz wird das Spiel noch ſchneller, Dower ſetzt Merlin ſtark zu. Dieſem geht einige Male ſein Temperament durch. Mit:2 bucht der Engländer auch dieſen Satz für ſich. Weit lebhafter geht es auf dem anderen Feld zu, wo Combemarle⸗Frankreich gegen Sartor o⸗Italien ſpielt. Die Italiener, die das Spielfeld umlagern, unter⸗ ſtützen ihren Landsmann durch lebhafte Zurufe, die grell und laut über den Platz ſchallen. Ruhiger wirkt der Bei⸗ fall der Franzoſen. Nach ſeinem Sieg wird der Italiener von ſeinen Landsleuten lebhaft gefeiert. Im Doppel hatten die Italiener de Stefan i⸗del Bono gegen die Engländer Hamſon⸗Finiſon we⸗ nig Mühe. Die Sicherheit und die große Erfahrung der Italiener ließen die jungen Engländer nicht aufkommen. Mit:3, 610 blieben die Italiener Sieger. Der Nachmittag brachte wieder eine intereſſante Be⸗ gegnung zwiſchen dem erfahrenen Italiener de Stefani und dem jungen, aber kalentierten Engländer Do wer, der erſt am Vorwittag den guten Franzoſen Merlin— ein kommender Mann— geſchlagen hatte. Ruhig und gleichmäßig ſpielt de Stefani. Er mußte aber bald er⸗ kennen, daß er in Dower einen Gegner hatte, der nicht unterſchätzt werden durfte. Bis auf:4 kann Dower aus⸗ gleichen, die beiden nächſten Spiele des erſten Satzes ge⸗ winnt der Italiener dann verhältnismäßig glatt.:4 en⸗ dete der erſte Satz. Ganz groß ſpielte Dower im 2. Satz. de Stefani kommt überhaupt nicht recht ins Spiel. Do⸗ wer ſiegte klar und verdient:0. Der dritte Satz geht 622 an de Stefani, der dann nach hartem Kampf auch den vierten mit:5 an ſich bringt. Kuhlmann⸗Deutſchland hatte auf dem Nebenplatz alle Mühe gegen Sartori o⸗Italien 715,:6, 775, 64 zu gewinnen. Kuhlmann ſcheint in der letzten Zeit nach⸗ gelaſſen zu haben, was auch der knappe Sieg über den fungen Eſtländer Larſen am Freitag bewies. Die Schlußrunde im Einzel wird von de Ste⸗ faui und Kuhlmann beſtritten werden. An einem * Sieg des Italieners iſt kaum zu zweifeln. Die Jechter in der Olto Verndt- Halle Mecht lebhaft ging es bei den Fechtern zu. Im Mann⸗ ſchaftskampf um die Florettmeiſterſchaft trafen Frankreich 95 Italien aufeinander. Es war eine Freude, die flinken Aioliener und Franzoſen miteinander die Klingen kreuzen zu ſehen. Italien war in ousgezeichneter Form und be⸗ ſtegte Frankreich mit 1422. Italien konnte alle Kämpfe überlegen gewinnen. Ganz hervorragend war der Kampf zwiſchen Raſtelli⸗ Ztalien und Jourdant⸗Frankreich. Obwohl beide Fechter über außerordentliche Schnelligkeit verfügen, ver⸗ fte Raſtelli doch noch durch blitzſchnelle Angriffe. Hier war er dem Franzoſen klar überlegen. Auch in der Fechter⸗ halle waren die italieniſchen Zuſchaner in der Ueberzahl. Mit einer kaum zu überbietenden Begeiſterung und An⸗ teilnahme folgten ſie den Kämpfen ihrer Leute. Jeder ekfolgreiche Angriff und jede gute Abwehr wurde mit fre⸗ neliſchem Beifall begrüßt. Dieſe Atmoſphäre mußte die Kämpfer aufſtacheln. Die Franzoſen wehrten ſich verzwei⸗ felt, dem überlegenen Können der Italiener mußten je⸗ doch auch ſie ſich beugen. Ungeheuer war die Begeiſterung der itolieniſchen Zuſchauer, als der Endſieg ihrer Mannſchaft bekannt war. Nach Ausbringen des Sportrufs gegen ſie mit ihren Siegern in der Mitte unter Geſang aß. Dieſe Art Begeiſterung iſt uns fremd, ſie hat aber etwas Packendes, wenn ſie vielleicht auch für unſere Be⸗ * griffe etwas zu gemacht ausſieht. Das eine muß man an⸗ erkennen, die Diſziplin und die Haltung der Italiener ift hervorragend, man merkt, daß im Hintergrunde eine unſichtbare Macht ſteht, die alles nach einheitlichen Richt⸗ linien leitet. Dieſes zielbewußte Streben der italieniſchen Sportsleute wird ſich beſtimmt auch 1932 in Los Angeles in verſchiedenen Ueberroſchungen auswirken. Die deutſchen Fechter waren weniger glücklich, ſie konnten nur ihren Kampf gegen Dänemark ge⸗ winnen. Im Schlußkampf gegen Belgien um den 3. Platz unterlag die deutſche Mannſchaft nach ſehr guten Leiſtungen nur knapp mit 79 Punkten. Die ausgezeichneten Leiſtungen der Italiener und Franzoſen. die 3 Kämpfe gewinnen konnten, werden das überragende Erlebnis der Fechtkämpfe bleiben. Der feierliche Einzug der Nationen in das Hochſchulſtadion bildete den Höhepunkt des Samstags. Eine erwartungsfrohe Menſchenmenge von vielleicht 10000 Perſonen hatte das prächtige Stadion ge⸗ füllt. Ein impoſanter Anblick: die Zuſchauerreihen dicht beſetzt und über dem ganzen weiten Rand die Fahnen der 38 Nationen, die an den Spielen teilnehmen. Ueber der Schwimmbahn flattern kleine Wimpel in den verſchiedenſten Länderfarben. Wieder herrſchte ſtrahlender Sonnenſchein, als die erſte Nation, Aegypten, mit ihrer Fahne durch das Tor in die Bahn einzog. Plötzlich kamen Gewitterwolken dro⸗ hend über den Wald und verdunkelten das prächtige Bild * etwas. Dumpfes Donnergrollen in der Ferne begleitetete den Klängen einer In alphabetiſcher Kurz nach dem den Einzug der Nationen. Unter Muſikkapelle zogen die Nationen ein. Reihenfolge betraten ſies die Kampfbahn. antraten. Verlaſſen des Tores hoben ſich die Fahnen, die vorher geſenkt waren. Es ſah nach einem feierlichen Gruß an die Zuſchauer aus. Jede Nation wurde beifällig und warm empfangen. Den geſchloſſenſten Eindruck machten die Eng ⸗ länder, Franzoſen und Italiener. Die Eng⸗ länder traten in weißer Hoſe und dunkelblauer Sportjacke an, geführt von dem Olympiaſieger G. A. Lowe. Die Franzoſen machten in ihren hellgrauen Sommeranzügen, weißen Tennisſchuhen und weißen Handſchuhen ein gans ausgezeichnetes— man kann ruhig ſagen— das beſte Bild. Man merkte auch bei den Franzoſen, daß nach einheitlichen Richtlinien gearbeitet worden war. Der Staat hatte ſich die Teilnahme ſeiner Leute an den Weltmeiſterſchaften der Studenten auch etwas koſten laſſen. Recht farbenfreudig, faſt militäriſch, war der Auf ⸗ marſch der Italiener, die in wefßer Hoſe, hell⸗ blauer Sportjacke und ihren charakteriſtiſchen Strohkäppis Die kleine Gruppe der Schweizer in rotem Sportanzug mit weißem Kreuz auf der Bruſt wurde beſonders herzlich begrüßt. Aber auch die übrigen Nationen konnten ſich über ihren Empfang nicht beklagen. Den Schluß des Einmarſches bildeten die deutſchen Teilnehmer die weiße Sportkleidung mit weißem Bruſtband und einem„D“ trugen. Ihnen galt natürlich der ſtärkſte Beifall. Ein großer Teil der deutſchen Teilnehmer konnte bei dem Einmarſch nicht dabei ſein, da ſie an den Deutſchen Leichtathletik⸗ und Schwimm⸗ meiſterſchaften teilnehmen. Nach knapp einer Viertelſtunde war die Aufſtellung der Nationen vor den großen Sitzplatztribünen in Längskolon⸗ nen vollzogen. Die Nationen gedenken der Toten des Welt⸗ kriegs Lautloſe Ruhe lag über dem Stadion, als ein Vertreter der Studenten in ſchlichten Worten der Toten des Welt⸗ kriegs gedachte. Sämtliche Zuſchauer erhoben ſich und ent⸗ blößten das Haupt. Der Zug der Fahnenträger, geführt von dem Vertreter der Internationale Comité, Pierre Beteille, ſchloß ſich dem Kranzträger an und bewegte ſich nach dem Gefallenengedenkſtein, wo die Kranznieder⸗ legung erfolgte. Die Fahnen ſenkten ſich, ſtill wurde den Opfern des Weltkriegs gedacht. Ein feierlicher Augenblick, der gerade durch ſeine Schlichtheit eine tiefe Wirkung her⸗ vorrief. Dipl. Ing. Werner Hinſch, Leiter des Turn⸗ und Sportamtes der deutſchen Studenten, begrüßte hierauf die ausländiſchen Studenten. Er führte aus: „Ich habe die Ehre, unſere ausländiſchen Kameraden auf den Sportplätzen der Darmſtädter Hochſchule zu be⸗ grüßen. Ich möchte hier bei unſeren Kameraden aus dem Ausland die Verſicherung abgeben, daß wir alles getan haben, um die Spiele vorzubereiten, daß allen Wün⸗ ſchon Rechnung getragen werden kann. Im Auftrage des Sportamtes und des Darmſtädter Arbeitsausſchuſ⸗ ſes übergebe ich hiermit die weitere Durchführung der Spiele an die Confederation Internationale des Etu⸗ diants(Cgch).“ Der Vertreter der„Cc“, Pierre Beteille⸗Frank⸗ reich, übernahm die Leitung der Spiele und dankte für die überaus freundliche Aufnahme. Kaum hatte er geendet, als eine Rakete unter lautem Knall hochging. Da zu gleicher Zeit Blitze am Himmel auf⸗ zuckten und der Donner dumpf grollte, bot ſich ein groß⸗ artiges Bild. Hunderte von Brieftauben flat⸗ terten über dem Schwimmbad in die Luft. Nach kurzer Orientierung zogen ſie davon, um die Eröffnung der Spiele zu verkünden. Schilgen⸗Darmſtadt, der bekannte deutſche Lang⸗ ſtreckenläufer, trat hierauf vor, um unter lautloſer Stille den olympiſchen Schwur zu leiſten. Die Fahnen ſenkten ſich und mit klarer Stimme ſprach Schilgen: „Wir ſchwören, daß wir uns bei den Weltmeiſter⸗ ſchaften der Studenten als ehrenhafte Mitbewerber gei⸗ gen unb die für die Kämpfe geltenden Beſtimmungen achten wollen. Unſere Teilnahme ſoll in ritterlichem Geiſt zur Ehre unſeres Vaterlandes und zum Nuhme des Sportes erfolgen.“ Mit dem Niederländiſchen Dankgebet fand die feierliche Handlung ihren Abſchluß. Inzwiſchen war es am Himmel noch dunkler geworden, das Gewitter war näher gezogen. Unter dem Takt der Muſik klatſchten die Zuſchauer, die trotz des drohenden Wetters bis zum Schluß ausgehalten hatten, den abziehenden Studenten Beifall. Der Aufmarſch der Naionen iſt vorüber, die Spiele ſind eingeleitet. Im Laufe der Woche werden die Leichtathleten, Schwimmer uſw. in Erſcheinung treten. Heute ſchon kann man ſagen, daß die Spiele ein voller Er⸗ folg für den ſtudentiſchen Sport und für den Sport über⸗ haupt ſein werden. 1 Die Ergebniſſe der Tennisſpiele Vorſchlußrunde Dower⸗England— Merlin⸗Frankreich:1, 618. Sartorio, Jtalien— Combemarle⸗Frankreich 316,.4,:3. De Stefani⸗Italien— Dower⸗England 614,:6,:2,:5. Kuhlmann⸗Deutſchland— Sartorio⸗Italien :6,:6,:5, 614. Doppelſpiele De Stefaniſdel Bono⸗Jtalien— Ali/ Sarvat⸗Aegypten :0, 611. 8 Kuhlmann/ Uthmöller⸗Deutſchland— Menon/ Marmadier⸗ Indien 614, 613. Combemarle/ Merlin⸗Frankreich— Klees/ Bruch⸗Luxem⸗ burg 614,:1. Vorſchlußrunde De Stefaniſdel Bono⸗Italien— Hamſon/ Fimiſon⸗ England 63,:0. Kuhlmann/ Uthmöller⸗Deutſchland— Combemarle/ Mer⸗ lin⸗Frankreich:7, 715. Die Regatta⸗Vorrennen ausgefallen Die für Samstag nachmittag in Frankfurt vorgeſehenen Vorrennen zur Studenten⸗Weltmeiſterſchaft im Rudern im Einer und Achter ſind ausgefallen, da Jugoſlawien ſämt⸗ liche Meldungen zurückgezogen hat. Auch die Holländer traten nicht zu den Vorrennen an, da ihre Mannſchaft an dem feierlichen Einmarſch der Nationen in Darmſtadt teil⸗ nehmen wollte. Die Zahl der an der Ruder⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft teilnehmenden Nationen iſt durch die Zurückziehung der Jugoflawen jetzt auf fünf zuſammengeſchmolzen. Italien Mannſchaftsſieger im Florettfechten Noch ihrer 14:2 Niederlage gegen Italien mußte die deutſche Mannſchaft am Freitag abend noch eine weitere Niederlage einſtecken, und zwar gegen Frankreich. Die fran⸗ zöſiſchen Fechter befanden ſich in einer ſehr guten Ver⸗ faſſung und ſiegten überlegen mit 12:4. Im weiteren Verlauf des Freitagabends gab es dann noch einen 1125⸗ Sieg Belgiens gegen Dänemark, wie auch Italien mit 14:2 gegen die Dänen erfolgreich blieb. Bei der Fortſetzung der Kämpfe am Samstag vormittag kamen die Deutſchen in ihrem Gefecht gegen Dänemark zu ihrem erſten Sieg, den ſie mit 19:3 Punkten ziemlich überlegen errangen. Diesmal befanden ſich die deutſchen Vertreter in einer beſſeren Verfoſſung als im Vorjahre, wo ſie gegen die gleiche Mannſchaft verloren hatten. Die Begegnung zwiſchen Belgien und Frankreich ſah wiederum die Franzoſen mit 12:4 erfolgreich. Damit lag die Entſcheidung im letzten Gefecht zwiſchen den bis dahin ungeſchlagenen Mannſchaften von Italien und Frankreich. Hier beſtätigte ſich der gute Ruf der Italiener. Trotz des ungeſtümen franzöſiſchen Angriffs ſicherten ſich die Ita⸗ liener mit ausgezeichneten Leiſtungen den Enderfolg mit 12:4 und belegten damit den erſten Platz. Weit ausgeglichener verlief der Kampf um den dritten Platz zwiſchen Belgien und Deutſchland. Unſtreitig der beſte Fechter war hier der Deutſche E. Mayer, der Bruder der Olympfaſiegerin, deſſen Können ſich auch der Belgier Oſterrith beugen mußte. Schließlich blieben die Belgier mit:7 knappe Sieger und kamen damit auf die dritte Stelle. b Das Geſamt⸗Klaſſement ergab folgendes Bild: 1. Italien 8 Punkte 4 Mannſchaftsſiege 52 Einzelſtege 2, Frankreich 6 Punkte 3 Mannſchaftsſiege 41 Einzelſiege g. Belgien 4 Pankte 2 Mannſchaftsſiege 26 Einzelſiege 4. Deutſchland 2 Punkte 1 Mannſchaftsſiege 20 Einzelſtege 5. Dänemark O Punkte 0 Mannſchaftsſiege 19 Einzelſiege Ein bewegter Sonntag Das Wetterglück der ſtudentiſchen Weltmeiſterſchaften in Darmſtadt iſt leider nicht von langer Dauer geweſen. Nachdem ſchon am Samstag ein Gewitter aufzog. hielt am Sonntag die Verſchlechterung an. Zum Glück vegnete es aber nur wenig. Leider viel der Unbeſtändigkeit des Wek⸗ ters auch der geplante Zeppelinbeſuch zum Opfer. Fried⸗ richshafen ſchickte eine mit ſchwerer Gewittergefahr begrün⸗ dete Abſage. Das war natürlich für Tauſende, die von Nah und Fern gekommen waren eine Enttäuſchung. Trotz allem aber bot Daxmſtadt an dieſem Tage wieder ein ſeſt⸗ liches Bild. Der Zuſtrom der nach Zehntauſenden zäh⸗ lenden Menſchenmenge erreichte ſeinen Höhepunkt zu dem Fußballkampf Italien Deutſchland. Neben dem Fußball⸗ ſpiel verlangt aber auch noch die Schlußrunde im Tennis und die Einzelkämpfe im Florettfechten Beachtung. Italieniſche Studenten ehren die deutſchen Gefallenen Am Samstag nachmittag legte die geſamte ktalteniſche Mannſchaft. die zu den internationalen Meiſterſchaften der Studenten erſchienen waren, vor dem Gefallenendenkmal einen Kranz mit Schleife nieder. Der Führer der italie⸗ niſchen Expedition brachte dabei zum Ausdruck, daß dieſe Ehrung nicht nur den im Weltkrieg gefallenen deutſchen Studenten, ſondern allen gefallenen deutſchen Helden ge⸗ widmet ſei.— Die deutſche Studentenſchaft richtete nach Erhalt der Nachricht an die italieniſche Mannſchaft folgen⸗ des Telegramm:„Die deutſche Studentenſchaft dankt ihren italieniſchen Kommolitonen für die echte Kameradſchaft, die die italieniſche Mannſchaft durch die Niederlegung des Kranzes am Gefallenen⸗Denkmal zum Ausdruck gebracht hat. Die Deutſche Studentenſchaft.“ Grüße an den Reichspräſidenten An den Reichspräſidenten von Hindenbura ſandte die Leitung der Internationalen Studentenmeiſterſchaften das folgende Telegramm: „Die Eröffnung der Internationalen Meiſterſchaften der Studenten wurde unter größter Beteiligung der Be⸗ völkerung vollzogen. Die hier vertretenen 33 ſtudentiſchen Nationalverbände entbieten dem Protektor der Studenten⸗ weltmeiſterſchaften ihre Grüße.“ In den ſpäten Abendſtunden des Samstag bewegte ſich durch die Straßen der Stadt ein rieſiger Facke Iz ug der Studenten, an dem ſich auch die Darmſtädter Studenten in vollem Wichs beteiligten. Abſchluß im Tennis Ueberraſchender deutſcher Sieg im Doppel Ziemlich unerwartet kam Deutſchland in der Schluß⸗ rumde des Teunis⸗ Doppel zu einem Erfolg. Die Deutſchen Kuhlmann und Uthmöller hatten im Finale gegen das ſtarke italieniſche Paar de Ste⸗ fani—- del Bono anzutreten. Die Italiener gewan⸗ nen die beiden erſten Sätze glatt:4,:3, wurden aber dann leichtſinnig und die Deutſchen blieben 613 im Vorteil. Zum Schluß lautete ſchließlich das Ergebnis:6,:6, 68, 927, 624 für Deutſchland. Der Sieg wurde lebhaft gefeiert. Das Einzelſpiel Die zweite Tennisentſcheidung im Einzel fiel an Italien, ſodaß ſich alſo im Tennisturnier der Weltmeiſter⸗ ſchaften Italien und Deutſchland die Erfolge teilten. Er⸗ wartungsgemäß ſiegte de Stefani gegen Kuhlmann⸗ Deutſchland verhältnismäßig ſicher 611,:5,:4. Kuhlmann ließ im erſten Satz wieder einmal jede Initiative vermiſſen. Im zweiten Satz wurde er beſſer; er kam auch zur Füh⸗ rung, ließ aber dann wieder nach. Im dritten Satz kon⸗ zentrierte ſich Kuhlmann noch einmal und führte vorüber⸗ 9 8 75 mußte dann aber wieder de Stefani den Vorrang aſſen. Jußballkampf Deutſchland-Italien:2 Ein ſchöner aber auch harter Kampf im Fußball zwi⸗ ſchen den beiden ſtärkſten Mannſchaften des Turniers wirkte natürlich ſeine beſondere Anziehungskraft aus. Gut 12000 Zuſchauer kamen, um durch einen raſſigen, aber auch allzuharten Kampf ſtark in Spannung gebracht zu werden. Die Mannſchaften ſpielten in der vorgeſehenen Aufſtellung. Infolge der ſtarken Mannſchaftsaufſtellung von Italien hatten die Deutſchen wenig Chancen. Die Deutſchen ließen ſich aber den Schneid nicht abkaufen, ſon⸗ dern ſpielten mit Eifer und Selbſtvertrauen. Aber eine Differenz im Können blieb doch. Die Italiener waren ſo⸗ wohl im Zuſammenſpiel wie auch in den einzelnen Ak⸗ tionen beſſer. Ihre beſten Kräfte waren die beiden Außen⸗ ſtürmer und die geſamte Läuferreihe konnte Ballenda faſt auch kalt ſtellen. Die Verteidigung war ſehr ſtabil, der Sturm ſehr wendig. Noeueſtes vom Sport Die Weltmeiſterſchaften der Studenten in Darm⸗ ſtadt: Deutſchland(Kuhlmann⸗Uthmöller) Sieger im Tennisdoppel. Die Italiener de Stefani⸗de Bono im Schlußſpiel geſchlagen.— Bei der Ruder⸗Regatta gewinnt Deutſchland von 7 Rennen 4. . Deutſche Athletikmeiſterſchaften in Berlin: Körnig wieder Sprintermeiſter. Gute Durchſchnittslei⸗ ſtungen. * Die Meiſterſchaften der Frauen in Remſcheid: Neue Rekorde am zweiten Tag. Frau Radke von Frl. Dollinger über 800 Meter geſchlagen. 1. Deutſche Schwimm⸗Meiſterſchaften in München: Ueberraſchungen faſt auf der ganzen Linie. * Kreisturnfeſt in Hauan: Neue Kreisbeſtleiſtungen. Winter⸗Eintracht Frankfurt Zwölfkampfſieger. 5. Motorradrennen auf den Rennwieſen: Schöne sportliche Leiſtungen. Maſſenbeſuch. * Japan gewinnt in Berlin den Dreiländerkampf im Tennis vor Auſtralien und Dentſchland. 872 Leichtathletiſche Klubkämpfe: V. f. R. Mannheim ſchlägt Schwetzingen mit 61:50.— Stadt Speyer ver⸗ liert gegen M. T. G. Mannheim mit 56:37 Punkten. * Süddeutſche Fußballerfolge: 1..C. Nütruberg ſchlägt Sparta Prag.— F. S. V. gewinnt gegen Hol⸗ ſtein⸗Kizl:1.— Holſtein⸗Kiel beſiegt den Deutſchen Meiſter Hertha Berlin mit 612. * England im Leichtathletik⸗ Frankreich ſchlägt Länderkampf mit 65:55. „——. In der deutſchen Elf war der Verteidiger Houtrow eine ganz angenehme Ueberraſchung. Auch Wene im Tor zeigte ſich ſehr friſch. In der Läuferreihe war zunächſt Kiehl der beſſere, der Dresdener war aber ſchon vor der Pauſe verletzt und mußte nachdem er ſich eine Weile auf Linksaußen verſuchte, ganz ausſcheiden. So war nach der Pauſe eine Mannſchaftsumſtellung notwendig. Cäſar ging in die Verteidigung zurück, Danas ſpielte Mittelläufer ſo daß der Sturm nur noch mit vier Mann kämpfte. Im Angriff war Engel diesmal recht aut, beide Flügel konn⸗ ten ſich aber gegenüber der ſtarken italieniſchen Abwehr nicht durchſetzen. Uebel bemerkbar machte ſich das Fehlen des vorgeſehenen Schiedsrichters. In der erſten Halbzeit ſprang Weſt⸗Frankfurt ein, der manche Reklamation laut werden ließ. Nach der Pauſe ge⸗ fiel Weingärtner⸗Offenbach beſſer. Der Spielverlauf ſah die ſehr ſchnelle und techniſch beſſere italieniſche Elf leicht im Angriff. Sie hätte auch ſchon in der erſten Halbzeit zu Treffern kommen müſſen. Pech und gute Abwehr durch Houtrow und Wenc verhinderten das aber. Dagegen konnte Deutſchland zum Führungstor kommen. In der 30. Mi⸗ nute nahmen nach einem Durchbruch Klaas und Heckmayer den italieniſchen Hüter in die Klemme. Bonnadeo ließ den Ball fallen, Engel nahm das Leder auf und ſchoß ein. Der Ausgleich fiel ſieben Minuten nach der Pauſe. als Bernardina eine ſehr ſchöne Vorlage non Conſtantino ver⸗ wandeln konnte. Eine Viertelſtunde ſpäter kamen die Italiener zum zweiten Treffer und damit zum verdienten Sieg durch Salluſtro. Internationale Hochſchulmeiſterſchaftsregalta Deutſchland gewinnt von 7 Rennen 4 Bei gutem Wetter, leichtem Gegenwind, ſehr zahl⸗ reichen, namentlich auf den freien Plätzen, auf Brücke und Ufer ſich zu Tauſenden anſtauenden Zuſchauern, fand im Rahmen der Internationalen Hochſchulmeiſterſchaften die Ruderregatta ſtatt. Sie wurde im weſentlichen von Ver⸗ tretern von Deutſchland und Italien beſtritten, da Hol⸗ land und Jugoflawien alle Rennen zurückgezogen hatten und Belgien und die Vereinigten Staaten nur in je einem Rennen ſtarteten und keine Rolle ſpielten. Die Deutſchen ſchnitten ſehr gut ab. Sie gewannen den Vierer mit und ohne Steuer mann, den Doppelzweier und den Einer, Italien den Zweier mit und ohne Steuermann, letzteren im Alleingang und den Achter. Die Rennen ſpielten ſich unter einwandfreien Verhältniſſen ab. Die Strecke war frei und nicht durch Schiffahrt behindert. Die Leiſtungen der Ruderer wurden von den Zuſchauern mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen und Sieger und Beſiegte in den zum Teil nur knapp verlorenen Rennen in gleicher Weiſe geehrt. 4 Die Ergebniſſe: Vierer m. St.: 1. Deutſchland(Univerſität Berlin) 7288,2. 2. Italien(Club Reale Neapel):39,2. Scharfes Rennen Bord an Bord, im Ziel mit halber Länge ge⸗ wonnen. Zweier o. St.: 1. Italien(Club Reale Neapel) 844,6. 2. Deutſchland(Heidelberger Ruderclub):54,34. Von den techniſch und körperlich überlegenen Italienern gewonnen. Einer: 1. Deutſchland(Wolfgang Weimar, Düſſel⸗ dorfer Ruderverein):42,36. 2. Italien(Mariano, Club Lario de Como):01. 3. Ver. Staaten(Schönfeld, New⸗ york):42. Weimar gewinnt durchſchnittlich mit 24 Schlag⸗ rudern ſicher. Vierer o. St.: 1. Deutſchland(Univerſität Frank⸗ furt a..):07,83. 2. Italien(Club Canottieri Neapel) :16,4. Sicher gewonnen. Doppelzweier o. St.: 1. Deutſchland(die Meiſter⸗ ruderer Buhtz und Dueſterlho vom Club Altwerder Magdeburg):02. 2. Italien(Club Tevere Rom):20. Leicht und übeslagen in ausgezeichneter Technik gewonnen. Zweier. St.: Jtalien(Club Savoia Neapel):19 (ging allein über die Bahn). Achter: 1. Italien(Ruderclub Giovinezza Neapel) :02,4. 2. Deutſchland(Akadem. Ruderclub Rhenus Bonn) 708,6. 3. Belgien(Univerſität Brüſſel) 739. 5 Bonn ſtartet am beſten, wird aber bald von Giovinegga. aufgeholt und trotz heldenmütiger Gegenwehr mit einein⸗ halb Längen geſchlagen. Belgien lag nie im Rennen. Die Italiener zogen am Start 46 Schlag, ermäßigten dieſen auf 44, blieben dann aber während des ganzen Rennens auf 40er Schlag, während Bonn und Brüſſel durchweg 36er zogen. Die Italiener waren gut eingeſpielt und ruderten leicht flüſſig, mußten aber das äußerſte aufbieten, um die Deutſchen vom Leib zu halten. 6. Seite. Nr. 354 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 4. Auguſt 1930 Deutſche Athletikmeiſterſchaften Der erſte Tag— Dr. Peltzer ſuspendiert— Gute Leiſtungen Prachtvolles Wetter begünſtigte am Samstag den Er⸗ öffnungstag der Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften in Berlin⸗Grunewald. Der Beſuch war für einen Wochentag⸗ abend mit 5000 Perſonen recht gut. Leider wurden vor Be⸗ ginn der Kämpfe einige unerfreuliche Nachrichten bekannt. Dr. Peltzer war wegen des Nichterſcheinens in der von der Deutſchen Sportbehörde am Vormittag anberaumten Sitzung zur Prüfung ſeines„Falles“ ſuspenſiert und damit von der Teilnahme an den Meiſterſchaftskämpfen aus⸗ geſchloſſen worden. Auch Hirſchfeld konnte nicht antreten, da ſein Handbruch noch nicht vhllig verheilt iſt und Bichner⸗ Magdeburg mußte telephoniſch abſagen, da der 400 Meter⸗ Meiſter indisponiert iſt. Unbemerkt von der Menge hatten Zehnkämpfer bereits ihre erſten fünf Uebungen er⸗ ledigt. Der Titelverteidiger Kurt Weiß ⸗Berlin lag nach bieſen fünf Wettbewerben bereits mit 3878.57 Punkten klar vor Voß⸗Hamburg mit 3612.09 Punkten und ſeinem Club⸗ kameraden Eberle mit 3549.04 Punkten in Front. Die beſte Einzelleiſtung bot Weiß im 400 Meter⸗Lauf mit genau 50 Sekunden. Die erſte Entſcheidung fiel im Weitſprung, wo Köchermann⸗ Hamburg mit einem Sprung von.41 Meter ſeinen Titel mit Erfolg verteidigte. Am beſten hielt ſich noch Mölle⸗Düſſeldorf mit.16 Meter zum Meiſter. Dobermann⸗Köln kam zwar in die Entſcheidung, konnte ſich hier aber nicht plazieren. Der Sieger im Diskuswerfen ſtand ſchon nach den Ergebniſſen des Vorkampfes in Hoffmei ſter⸗Mün⸗ ſter mit 45.10 Meter feſt. Alle ſechs Werfer im Entſchei⸗ dungskampf kamen über 40 Meter. Zum 100 Meter⸗Lauf waren fünf Vor⸗ und drei Zwiſchenläufe nötig. Den erſten Vor lau gewann Körnig ſpielend gegen Müller⸗Kolberg, den zweiten Jonath gegen Schmal⸗Hamburg, den dritten Borgmeyer gegen Schüller, den vierten Eldracher vor Gillmeiſter, den fünften Geerling ſehr knapp vor Metzner⸗München. Weſentlich härter waren die Zwiſchenläufe. Borg⸗ meyer hatte ſchwer zu kämpfen, um Eldracher in 10.9 Sek. nieberzuringen. Jonath endete in 10.9 Sek. mit Bruſtbreite vor Geerling und Schüller, der damit als Dritter für die Entſcheidung ausgeſchaltet war. am Vormittag die Leicht gewann Körnig wieder ſeinen Zwiſchenlauf in 10.8 Sek. In der Entſcheidung kam Körnig nach einem Fehlſtart beim zweiten Start am beſten ab. Er gewann einen halben Meter Vorſprung vor Borgmeyer und Jonath und hielt dieſen bis zum Schluß. Die ſchwache Zeit von 10.7 Sek, iſt auf den Gegenwind zurückzuführen. Im geſchla⸗ genen Felde endeten hinter Jonath und Geerling Borg⸗ meyer, Gillmeiſter und Eldracher. Im 5000 Meter⸗Lauf machte ſich Schaumburg⸗ Oberhauſen ſehr um die Führung verdient, in der Schluß⸗ runde mußte er aber doch den Stuttgarter Helbe r, der in 15:21.3 Min, ſiegte, glatt ziehen laſſen. Bedauerlicherweiſe ſehlten der Titelverteidiger Kilp⸗Düſſeldorf, der Heeres⸗ meiſter Schönfelder und Diekmann⸗Hannover am Start. Im 110 Meter Hürdenlaufen gewannen Troß⸗ bach und Welſcher ihre Vorläufe leicht. Im Ham mer⸗ werfen verteidigte Mang⸗Regensburg ſeinen Titel mit einem Wurf von 44.59 Meter.— Die erſte Staffelentſchei⸗ dung, das Rennen über die amal 1500 Meter ſah Han⸗ nover 78 mit der Mannſchaft Diekmann, Petri, Boltze, Ho⸗ bus in 16:33.1 Min. klar vor dem SC. in Front. Den Stabhochſprung holte ſich erwartungsgemäß Rekord⸗ mann Wegener⸗Halle mit der recht guten Leiſtung von.94 Meter. Die Entſcheidungen des Samstags: 100 Meter: 1. Körnig⸗SC. Charlottenburg 10.7 Sek.; 2. Jonath⸗Hannover 78 10.8 Sek.; 3. Geerling⸗Leipzig 10.8 Sek.; 4. Borgmeyer⸗Hannover 78 11 Sek.; 5. Gillmeiſter⸗ Hannover 78 11.1 Sek.; 6. Eldracher⸗Eintr.⸗Frankfurt 11.2 Sek.— 5000 Meter: 1. Helber J⸗Stuttgart 1521.3 Min.; 2. Schaumburg⸗Oberhauſen 15.35 Min.; 3. Trab⸗Dresden 15:39.7 Min.— Weitſprung: 1. Köchermann⸗Hamburg.41 Meter; 2. Mölle⸗Düſſeldorf.16 Meter; 3. Riebach⸗Halle .06 Meter.— Hammerwerfen: 1. Mang⸗ Regensburg 44.59 Meter; 2. Grimme⸗Wünsdorf 42.20 Meter.— Diskuswer⸗ fen: 1 Hoffmeiſter⸗Münſter 45.10 Meter; 2. Paulus⸗Wetz⸗ lar 44.49 Meter; 3. Siebert⸗Halle 44.11 Meter.— 4 mal 1500 Meter: 1. Hannover 78 16:33.1 Min.; 2. SC. Charlottenburg 16:45.2 Min.; 3. Pol. SV. Hamburg 17:00.4 Min.; 4. Teu⸗ tonia Berlin.— Stabhochſprung: 1. Wegener⸗Halle.94 Me⸗ ter; 2. Stechemeſſer⸗München.74 Meter; 3. Ritter⸗Templin .64 Meter; 4. Baltes⸗Dortmund.64 Meter(durch Stechen entſchieden); 5. Reeg⸗Neu⸗Iſenburg.50 Meter. Die Entſcheidungen am Sonntag Keine Rekordleiſtungen Nach dem ſchönen Wetter am Samstag ging am zweiten Tag der Deutſchen Leichtathletikmeiſter⸗ ſchaften im Deutſchen Stadion zu Berlin⸗Grunewald ſtarker Regen nieder, der die Veranſtaltung empfind⸗ lich zu ſtören ſchien. Doch vor Beginn der entſchei⸗ denden Kämpfe hatte der Regen ein Einſehen. Von dem ſtrömenden Regen wurden lediglich die Zehn⸗ kämpfer betroffen, die bereits am Vormittag die reſtlichen fünf Uebungen erledigten. Der Titelver⸗ teidiger Kurt Weiß kam mit 7563,70 Punkten vor dem ehemaligen Süddeutſchen, jetzt in Berlin anſäffi⸗ gen Eberle erneut zu Meiſterehren. Am Nachmittag wohnten etwa 12000 Zuſchauer den Kämpfen bel. Als erſter Wettbewerb wurden die 200 Meter entſchie⸗ den. Der Lauf kam auf faſt gerader Strecke zum Aus⸗ trag und wurde von Körnig vor dem gegen Ende ſtark aufkommenden Geerling in der Zeit von 21 Sekunden ſicher gewonnen. Die Zeit iſt auf der wei⸗ chen Bahn als ganz ausgezeichnet zu nennen. Ueber 400 m verſagte der nach dem Vorlauf ſtark favoritiſterte Stuttgarter Single. Erſt im End⸗ ſpurt konnte der Düſſelborfer Kiſters den wieder erſtandenen Schmidt⸗Berlin niederringen. Sehr ſpannend verlief das 800 Met e r⸗fFina le. Engel⸗ hard⸗Berlin lag lange in Führung, als er bet 700 Meter von Lefebre abgelöſt worden war. Plötz⸗ lich tauchte aus dem Hinterfeld der Titelverteidiger Müller auf, um mit mächtigen Schritten bei 5 Meter Vorſprung als Steger das Ztel zu erreichen. Die 110 Meter Hürden brachten einen ſpan⸗ nenden Verlauf. Welſcher⸗Frankfuxt ſiegte in 15 Sekunden, während Troßbach um den zweiten Platz kam. da er drei Hürden geworfen hatte, Ueber die 400 Meter Hürden führte Troßbach in einem mörderiſchen Tempo, dem er aber ſelbſt zum Opfer stel, Schuhmann⸗Berlin ſiegte knapp mit 55,7 Sek. Sehr ſpannend war der Kampf über 1500 M eter, den Krauſe⸗ Berlin und Neu⸗Duisburg faſt im toten Rennen beendeten. Der Favorit Wichmann mußte ſich mit dem dritten Platz begnügen. Petrt holte ſich wieder einmal die 10 000 Meter. Roſenthal⸗Königsberg gewann mit 188,5 Meter den Hochſprung. Köppke hatte ſich verletzt und Beetz, der mit 185,5 auf gleicher Höhe wie Kbppke gekommen wax, verzichtete in ſportlicher Weiſe auf den Stichkampf. Weſentlich beſſere Leiſtungen als er⸗ wartet gab es im Speerwerfen. Das Kugelſtoßen holte ſich in Abweſenheit von Hirſchfeld der junge Hallenſer Stebert mit 14,64 Meter vor den beiden Süddeutſchen Uebler und Schneider. Die 4 mal 100 Meter ſah die Stutt⸗ garter Kickers und Eintracht⸗Frankfurt nicht am Start, da ſie nicht zu den Vorläufen angetreten axen, Auch der erwartete Zweikampf zwiſchen SSC. d Hannoper 78 blieb aus. Der erſte Mann von annover, Förſter, war dem glänzend aufgelegten Schlößke⸗SCc. nicht gewachſen und außerdem klappte bei Hannover auch der erſte Wechſel nicht. Die Weltrekordſtaffel des Sec. beenbete mit Schlößke⸗Großer⸗Nathan⸗Körnla in 41,7 Sekunden das Rennen als ſicherer Sieger. Die 4 mal 400 Meter fiel an den Hamburger SW. Sc. Charlot⸗ tenhurg nerlor in ausſichts reicher Poſitſon den Stab. Der Marathonlauf ſah wieder einmal einen Außenſefter in Front. Boos Berlin führte bis zu 30 Km. wurde dann von Hempel abgelöſt. Bei 35 Km ging Geißler ⸗Berlin vor dem ſtark be⸗ ſetzten Feld in Front um in 2150,21 Std. das Rennen als Sieger zu beenden. Die Ergebniſſe: 200 Meter: 1. Körnig⸗S. C. Charlottenburg 21 Sek.; 2. Geerling⸗Leipzia 21,2; g. Borgmeyer⸗ Hannover 21,5; 4. Schüller⸗Düſſeldorf 219, 5 Megner⸗ München 21,0; 6. Mil- ler⸗Kohlberg 22,1 Sek.— 400 Meter: 1. Kiſters⸗Düſſeldorf 40,5 Sek.: 2. Schmidt⸗Berlin 40,6; 3, Müller⸗Körn 40.6, 4. Pfiſtner⸗ Breslau 49,8 Sek.— 600 Meter: 1. Müller⸗Zehlen⸗ dorf 154,2 Min.; 2. Lefebre⸗Düſſeldorf 1454,5; g. Kauf⸗ mann⸗ Hannover:57,90; 4. Paul⸗ Stuttgart:57,9.— 1500 Meter: 1. Krauſe⸗Berlin:03 Min.; 2. Neu⸗Düſſeldorf 403,1; 3. Wichmann⸗ Charlottenburg 404,6; 4. Koſetkowfki⸗ Danzig 4105.9: 5. Bolze⸗Hamburg 470,3 Min.— 10 000 Meter: 1. Petri⸗ Hannover 32:18, Min.) 2. Holtues⸗Weener 39:31 Min.: 3. Kapp⸗München 38:33; 4. Brauch ⸗Berlin 33:48 Min.; 5. Külp⸗Düſſeldorf 38153,7: 6. Dreckmann⸗ Hamburg 34:13,2.— 110 Meter Hürden: 1. Welſcher⸗Frank⸗ furt 15 Sek.; Beſchetznik⸗Berlin 15,7; 8. Stockmann⸗ Duisburg 15,7; 4. Langwald⸗Berlin 15,8; 5. Schulze⸗Ber⸗ En 15,8 Sek.— 400 Me Hürden: 1. Schuhmann⸗Berlin 557 Sek.: 2. Klar⸗Eſſen 55,8: g. Wagner⸗München 50,4; 4. Troßbach⸗Berlin 57: 5. Rath⸗Hamburg. Hochſprung: 1. Roſenthal⸗Königsberg 1,885 Meter; 2 Köppke⸗Stettin 185,5 Meter; 3. Beet⸗Berlin 1,855, 4. Bö⸗ wig⸗München 1,80; 5. Schröder⸗Hamburg 1,75.— Kugel⸗ ſtoßen: 1. Siebert⸗Halle 14,64 Meter; 2. Uebler⸗Fürth 14,59; 3. Schneider⸗Rüſſelsheim 13,82; 4, Dobermann⸗Köln 13,75 5. Hein⸗Hamburg 13,61; 6. Seraidaris⸗Dresden 18,44 Me⸗ ter.— Speerwerfen: 1. Mäſer⸗Königsberg 62,94 Meter; 2. Weimann⸗Leipzig 60,19; 3. Schnappert⸗Köln 60,7; 4. Wirth⸗Stuttgart 59,97: 5. Molles⸗Königsberg 55,057 6. Wink⸗ ler⸗Heidelberg 53,79 Meter.— Zehnkampf: 1. Kurt Weiß⸗ Berlin 7536,70 Punkte(100 Meter 11,3 Sek., 400 Meter 50 Sek., 1500 Meter:50 Min., 110 Meter Hürden 16,2 Sek., Weitſprung 6,25 Meter, Hochſprung 1,66 Meter, Stabhoch⸗ ſprung 291 Meter, Kugelſtoßen 13,56 Meter, Diskus 38,36 Meter, Speerwerfen 58,009 Meter); 2. Eberke⸗Berlim .057, Punkte; 3. Voß⸗Hamburg 6,7471 Punkte; 4. Zuhr⸗ Breslau 6,092,07 Punkte; 5. Schreter⸗Leipzig 6,890,81 Punkte; 6. Hinze⸗Breslau 6,005,99 Punkte.— 4 mal 100 Meter: 1. SC. Charlottenburg(Schlößke, Großer, Na⸗ than, Körnig) 41,7 Sek.; 2. Hannover 78 42 Sek.; 3. Düſ⸗ ſeldorfer SC. 99 42,3 Sek.; 4. BC. Köln 42,5 Sek.; 5. Po⸗ ligei⸗SV.⸗Hamburg 42,7 Sek.; 6 Berliner SC. 42,7.— 4 mal 400 Meter: 1. Hamburger SV.:20,5; 2. Deutſcher SC. Berlin 3,21 Min.; 3. Stuttgarter Kickers 322,8; 4. Hamburg:24,90; 5. BS. Köln:25,09; SC. Charlottenburg ausgeſchieden.— Marothonlauf: 1. Geißler⸗Berlin 2,50,21 Stunden; 2. Wanderer⸗ Potsdam 2,52, 44,9 Sto.; g. Jäckel⸗ Saarbrücken 2,53,35,6 4. Boß⸗Berlin 3,02,51; 5. Hempel Berlin 3,02,48; 6. Stempf⸗Weißwaſſer 3,06,46,6. * Der SV. Waldhof ſiegt in Spfr. Bremen überlegen:2. Bremen gegen- Im Lenneper Stadion hatten ſich am erſten Tage der Deutſchen Frauen⸗Leichtathletik⸗Meiſterſchaften nur 700 Zuſchauer eingefunden, obwohl Wetter und Beſetzung der Kämpfe gut waren. Vor Beginn der Meiſterſchaften ging zwar ein Gewitterregen nieder, nachher te ſich aber wieder die Sonne. Die Teilnehmerinnen den Titel⸗ kämpfen waren am Vormittag Däſte der Stadt Remſcheid und lernten dann in einer Rundfahrt die unbekannten Schönheiten des Bergiſchen Landes kennen. Bei den Kämpfen im Stadion fielen dann am Nachmittag bereits drei Entſcheidungen. Von den Vorkämpfen waren die im 100 Meter⸗Lauf beſonders intereſſant. In den Zwiſchen⸗ läufen ſiegten die Damen Gelius⸗München, Wittmann⸗ Charlottenburg und Lorenz⸗Eintracht⸗Frankfurt, den beſten Eindruck hinterließ Frl. Gel Die Ergebniſſe des Samstags: Hochſprung: 1. Notte⸗Düſſeldorf 1,52; 2. Inge Brau⸗ müller⸗Berlin 1,52; 3. Melcher⸗Alteneſſen 1,52 Meter(durch i Stechen entſchieden). Speerwerfen: 1. Schwarz⸗Weiß⸗Eſſen 36,46 Meter. Schlagball⸗Weitwerfen: 1. Groth⸗Vfd. Heide 80,72; 2. Stockhorſt⸗Duisburg 70,89; 3. Alpen⸗Viktoria⸗Hamburg 68,50 Meter. Neue Rekorde am zweiten Tag Am Sonntag vormittag herrſchte während der Vor⸗ läufe für die 4 mal 100 Meter⸗Staffel herrlicher Sonnen⸗ ſchein, während es am Nachmittag ziemlich kühl wurde. Hargus⸗Lübeck 40,22; 2. Schumann⸗ 37,50; 3. Völter⸗SC. Charlottenburg Den Wettkämpfen am Nassuittag wohnten etwa 3000 Zu⸗ ſchauer hei. Von den Teilnehmerinnen wurden mehrere Rekorde aufgeſtellt, die aber wegen Rückenwindes keine Anerkennung finden können. Den 100 Meter⸗Lauf gewann Frl. Gelius mit kaum ſichtbarem Vorſprung in der neuen Rekordzeit von 12,3 Sek. Im 800 Meter⸗ Lauf aina Frl. Dollinger in der guten Zeit von 12:17,8 Min. durchs Ziel. Ueber 80 Meter Hürden kam Frl. Pirſch in 12,3 Sek. zu Meiſterehren. Im Weitſprung ſtellte Frl. Grteme Bremen mit 5,745 Meter einen neuen deutſchen Rekord auf nach⸗ dem ſie vor acht Tagen in England 5,56 Meter erreichte. Im Kugelſtoßen hielt ſich Frl. Herrmanns hervorragend und holte ſich mit 12,36 Meter den Titel. Im 200 Meter⸗ Lauf nahm Frl. Lorenz an Frl. Gelius Revanche und konnte ſogar mit 21,5 Sek. einen neuen deutſchen Rekord aufſtellen, der aber wegen Rückenwindes nicht gewertet werden kann. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Geliu Frankfurt 12,3 Sek.; ſtünchen 12,3 Sek.; 2. Lorenz⸗ rick⸗Dresdener S. C. 12,4 Sek. — 200 Meter: 1. Lorer tracht Frankfurt 25,1 Sek.; 2. Gelius⸗München 60 25,3; 3 Holzer⸗München 60 25,5 Sek. — 800 Meter: 1. Dollinger⸗1. F. C. Nürnberg:17,8 Min.; 2. Radke⸗Vif. B. Breslau:19,4 Min.: 3. Selle⸗Potsdamer S. F. 5Min.— Weitſprung: 1. Grieme⸗ Bremen 5,704 Meter 2. Gladitſch⸗Phönix Karlsruhe 5,483 Meter; 3. Schlarp⸗Köln 5,41 Meter.— 80 Meter Hürden: 1. Pirſch⸗ Charlottenburger S. C. 12,3 Sek.; 2. Birkholz⸗Breslau 12,4; 3. Becker⸗Brandenburg Berlin 12,6 Sek.— Kugelſtoßen: 1. Herrmanns⸗Kölner B. S V. 12,36 Mtr.; 2. Heublein⸗ Barmen.— Diskus: 1. Heublein⸗Barmen 38,11 Meter; 2. Fleiſcher⸗Frankfurt 36,19 Meter; 3 Mollenhauer⸗Ham⸗ burg 36,12 Meter.— Fünfkampf: 1. E. Braumüller⸗D. S. C. Berlin 324 Punkte; 2. Grieme⸗Bremen 318.; 3. Gla⸗ diſch 284 Punkte.— 4 mal 100 Meter: 1. München 1860 40,1; 2. Eintracht⸗Frankfurt 49,6; 3. Frauen⸗S. C. Magdeburg 49,9 Sekunden. Leichtathletik Clubkampf SpV. Schwetzingen— VfR: Mannheim 59261 Die Spargelſtadt pflegte von jeher die Leichtathletik, ſie war auch eine der wenigen Städte, die bis in die letz⸗ ten Jahre leichtathletiſche nationale Wettkämpfe veranſtal⸗ tete. So iſt es auch nicht verwunderlich, daß der Sport⸗ verein, der der Träger der leichtathletiſchen Idee iſt, ein willkommener Klubkampfgegner iſt. Am Sonntag war die Leichtathlettk⸗Abtetlung, die durch Habel, früher VfR., und Boos, einem Amerikaner, von denen jeder Doppelſieger wurde, dem VfR. zu einem Klubkampf gegenübergetreten und mußte eine ganz knappe— die Differenz betrug bei der bekannten Wertung———1 und—3 nur zwei Punkte— Niederlage hinnehmen. Die Raſenſpieler domi⸗ nierten von 100—400 Meter durch Caſper(100 Meter in 11,6 und 200 Meter 23,4) und Diehl(400 Meter 53,7). 1000 und 3000 Meter holte ſich Boos; beide Läufe gewann er ſicher mit klarem Vorſprung. Die Wurfkonkurrenzen ſah Schwetzingen in Front durch Habel, der 29,80 Diskus warf und 10,35 Meter Kugel ſtieß, und Schweinfurt durch eine Speerwurfleiſtung von 41,77 Meter. Im Hochſprung waren Graff und Weyrich die Erſten, die im Stechen Schweinfurt auf den dritten Platz verwieſen, während Philipp wegen unſtatt⸗ haftem Sprung, dem ſogenannten Osborneſprung, bei dem der Kopf zuerſt über die Latte geht, diſtanziert wurde. Graff erreichte heute im Weitſprung nur 6,15 und blieb mit dieſer Leiſtung knapp hinter dem ſiegenden Werner mit 6,18 Meter. Die beiden Staffeln belegten die über das beſſere Sprintermaterial verfügenden Raſenſpieler. Die beſte Leiſtung des Tages erzielte Caſper im 200⸗Meter⸗Lauf mit der guten Zeit von 29,4. Alle Kämpfe waren äußerſt hart umſtritten und konnten daher jederzeit intereſſteren. Die Veranſtaltung, die mit einem Handballſpiel des Platzver⸗ eins gegen Ziegelhauſen endete, war gut beſucht. Leider nahmen die zahlreichen Schlachtenbummler des Sportver⸗ eins zu lebhaften Anteil an den Kämpfen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Caſper, VfR. 11,6, 2. Völker, Sportverein Schwetzingen 11,7: 3. Sommer, Bf. 127 4. Werner, Sport⸗ verein 12,2.— 200 Meter: 1. Caſper, VfR. 23,4; 2. Völker, Sportverein 2,8; 3. Morgen, Bft. 24; 4. Werner, Sport⸗ verein 24,2.— 400 Meter: 1. Diehl, BfR. 53,7; 2. Habel, Sportverein 58,8; 3. Weichert, VfR. 54, 4. Moosbrucker, Sportverein 54,3.— 1000 Meter: 1. Boos, Sportverein Zu den Leichtathletikmeiſterſchaſten in Berlin und Remſcheid Inge und Ellen Brau⸗ müller, ödfache branden⸗ burgiſche eiſterinnen. Frau Nabke⸗Batſchauer, die Olympiaſiegerin über 800 Meter. zulein Jacob, die vor⸗ rl. Dollinger, die erſt 1 ie keiſterin im ürzlich den deutſchen 200 Speerwurf. Meter Rekord auf 25,7 Sek. verbeſſerte, wurde Meiſterin über 800 Mtr. Engelhard, der über die 400 Meter wieder in großer Form iſt. mann im Kugelſtoßen, 1980 ſchon dreimal Hirſchfeld, der deutſche Weltrekord⸗ der wegen einer Verletzung nicht ſtarten konnte. — Oben eingeſchnitten Körnig, die 100 Meter⸗ Strecke in 10, Sek, durchlief. Kurt Weiß, der famoſe beltzer wurde ſus⸗ 1 f Zehnkampfmeiſter. pendiert. der :47,2; 2. Roßzucker, Vc.:50,23. Schmitt, Vfg. 10 Me⸗ ter zurück; 4. Wöllner, bortverein weitere 10 Meter.— 3000 Meter: 1. Boos, Sportverein 943; 2. Reinhard, Sportverein 5, 3. Roßzucker, Bſg. 150 Meter zurück; 4. Rö weitere 10 Meter zurück.— 4 mal 100 Meter:(Sommer, Graff, Caſper, Sornberger) 45,1; 2. Sportverein 46,3.— Schwedenſtaffel(400, 300, 200, 100 Meter): 1. Vfg.(Diehl, Sornberger, Caſper, Sommer) 206,7; 2. Sportverein 11 Meter zurück.— Weitſprung: 1. Werner, Sportverein 6,18; 2. Graff, Vf. 6,15; 3. Völ⸗ ker, Sportverein 5,82. 4. Weyrich, BfR. 5,68.— Hoch⸗ ſprung: 1. Weyrich, Vf. 1,54; 2. Graff, VfR. 1,547 8. Schweinfurt, Sportverein 1,40; 4. Philipp, Sportverein. — Speerwerfen: 1. Schweinfurt, Sportverein 44,777 2. Phi⸗ lipp, Sportverein 10.55, 3. Marmein, Vfg. 38,29; 4. Graff, VfR. 38,20.— Diskus: 1. Habel, Sportverein 29,80 2. Maxmein, BfR. 29,23; 3. Schweinfurt, Sportverein 8,19; 4. Kunkel, Vfüt. 25,44.— Kugelſtoßen: 1. Habel, Sport⸗ verein 10,35; 2. Völker, Sportverein 9,85; 3. Kunkel, Bft. 9,80; 4. Marmein, VfR. 9,29. ex. Schwarzer Hanoͤballſonntag der Mannheimer Vereine M. FC. Phönir— Mainz JC. 05:4 Der Mannheimer Fußballklub Phönix hatte den Main⸗ zer Fußballklub zu Gaſt. Er konnte allerdings ſein Debut nicht beſonders erfolgreich geſtalten. Die Elf iſt verſtänd⸗ licherweiſe noch nicht in Schuß, zeigte aber auch ſo kraſſe Mängel im Stellungsſpiel, daß man der Mannſchaft, in der Schuch und Röderer fehlten, wenig Ausſicht für die Ver⸗ bandsſpiele einräumen kann.. Mit etwas Verſpätung pfeifft Kehl Vfat., der unauf⸗ fällig das Spiel leitete, zum Anſpiel. Bleicher bringt für Phönix den Ball in Tornähe, aber der gute Mainzer Tor⸗ wart iſt auf dem Poſten. Dasſelbe gilt für Dautel, der oft eingreifen muß und zunächſt ſicher arbeitet. Nach etwa viertelſtündigem verteiltem Feldſpiel lenkt Dautel im lan⸗ gen Wurf von links ſelbſt ins Netz. Belzer wird beim Gegenſtoß in ausſichtsreicher Stellung unfair gelegt. Grund⸗ höfer verwandelt den verhängten 18 Meter ſicher. Bis gur Pauſe, während der ſtrömende Regen niedergeht, kann Mainz noch zweimal erfolgreich ſein. Die zweite Hälfte leidet etwas unter dem nunmehr glatten Boden. Beide Parteien laſſen ein ſicheres Zuſpiel vermiſſen, ſo daß ſich zunüchſt ein mäßiges Feldſpiel ent⸗ wickelt, bei dem die Einheimiſchen etwas im Vorteil ſind. Aber im Strafraum iſt alle Kunſt zu Ende. Bleicher, der noch am meiſten freigeſpielt wird, kann nicht werfen und Harder hat Pech mit ſeinen Würfen. Die Mainzer erzielen durch ihren Halblinken noch ein weiteres Tor und ver⸗ laſſen als verdienter Sieger den Platz. Sportverein Waldhof— Mainz 05 226 Zwet Spiele und zwei Siege ſind das Fazit der Reiſe der Handballer von Mainz 05. Das zweite Spiel auf dem Waldhofplatz ſtand unter der Lettung des Schiedsrichters Krauß ⸗ Vfg. Mannheim und ſah die Gäſte dem Platz⸗ verein klar überlegen. In kaum einer Spielphaſe konnten die Waldhöfer, die ſehr ſchlecht dispontert waren und dazu noch mit Erſatz antraten, ihrem Gegner ſtandhalten und mußten ſchließlich(370) 6˙2 geſchlagen das Spielfeld ver⸗ laſſen. Auf Seiten der Mainzer flel wieder das etwas harte und laute Spiel auf, das auch den Schiedsrichter ver⸗ anlaßte, einen Mann des Platzes zu verwelſen. BfR.— TV. Ziegelhauſen 29 Der örſtte im Bunde war der VfR. Mannheim, der ſeine Saiſon mit einer Niederlage eröffnete. Auch hier kein komplettes Antreten der erſten Garnitur und ohne bdieſe keine Gewinnchance. Die Turner ſtellten ſich dem Unparteiiſchen Schuhmacher in ſtärkſter Aufſtellung und entpuppten ſich als eine äußerſt ſtarke und raſche Elf die einen reinen Erfolgs handball ſpielt und auch vor har⸗ tem Spiel nicht zurückſchreckt. Der Sturm iſt vor allem ſehr ſicher im Schuß und ſpielt zeitweiſe gut zuſammen. Die Läuferreihe iſt ausdauernd u. deckt ſehr gut ab. Stabil muß die Hintermannſchaft genannt werden, die mit allen Mitteln arbeitet und hier beim Schiedsrichter Verſtändnis fand. und war einer der beſten ſeiner Elf. Im Gegenſatz hierzu konnten die Raſenſpfeler gar nicht gefallen. Krotz erzwang Beifall und erregte Kopfſchütteln, Funk und Kempf waren ſehr ſchwach, wie berhaupt die ganze Mannſchaft einen wenig trainierten Eindruck machte. Die Turner gehen bald in Führung und erzielen 2 und 320 bis endlich Vfüt, durch Weichert zum erſten Gegentor kommt und Morgen im Alleingang auf 32 ſtellt. Unter Regen geht es in die Halbzeit. Die zweite Hälfte ſießt zunächſt nach einem Vie ⸗Sleg aus, aber bald bekommt Ziegelhauſen Oberhand und kann Krotz noch ß mal ſchlagen, damit einen reichlich hoch ausge⸗ fallenen:2⸗Sleg erringend. TX. * 1 — Sechstagefahrt der Motorräder von Krohn ausgeſchieden Die internationale Sechstagefahrt der Motorräder in Grenoble bewies auch auf ihrer dritten Etappe erneut, daß ſie an Fahrer und Maſchinen höchſte Anforderungen ſtellt. Das unwegſame Gelände und die durch den Regen in einem überaus ſchlechten Zuſtand befindlichen Straßen wurden wieder zahlreichen Fahrern zum Verhängnis. Ins⸗ geſamt mußten am Donnerstag 6 Teilnehmer ausſcheiden. Bedanuerlicherweiſe befindet ſich darunter auch der einzige deutſche Teilnehmer von Krohn auf Zündapp. Von Krohn hatte am Vortage bei einem Verkehrsunfall feine Maſchine erheblich beſchädigt und konnte ſo die Konkurrenz nicht mehr fortſetzen. Von den 84 getarteten Fahrern ſind jetzt nach der dritten Ekappe nur noch 61 im Rennen. ſehr viek Der Torwart gab elne gute Figur ad 1 J N c c.. N 3 n 5 1 n nan eee 1 F eee er e aauſen 940 P. Montag, den 4. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) iltelrheiniſches Kreisturnfeſt in ganau Neue Kreisbeſtleiſtungen am Samstag— Winter⸗Eintracht Zwölfkampfmeiſter Der Auftakt der Weitklämpfe Nach der feſtlichen Begrüßung am Donnerstag began⸗ nen am Freitag bei dem Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſt die verſchiedenen Wettkämpfe. Den Reigen eröffneten am Morgen der volkstümliche Fünfkampf, der aus einem 100-Meter⸗Lauf, Weitſprung, Kugelſtoßen, Speerwurf und einer Freiübung beſtand. Zwiſchen den 385 Teilnehmern, die zu dieſer Konkurrenz ihre Meldungen abgegeben hat⸗ ten, entſpann ſich ein ſcharfer Wettſtreit, der mit einem verdienten Sieg von Spieler⸗Damm endete. Am Nach⸗ mittag nahmen die Wettkämpfe ihre Fortſetzung. Zahl⸗ reiche Zuſchauer und Schlachtenbummler zollten den aus⸗ gezeichneten Leiſtungen, die man allenthalben auf dem Feſtplatz ſah, verdienten Beifall. Zunächſt gelangten die beidarmigen Wurfkonkurrenzen zur Erledigung. Dann ſah man mit einem fabelhaften Endſpurt den Koblenzer Rittel den 1500 Meter⸗Lauf in der neuen Kreis⸗Beſtzeit von:12,4 Min. gewinnen. Auch die Turnerinnen kamen zu Wort, bei denen bereits die Entſcheidung im Vier⸗ kampf fiel. Hier wurde die Kreismeiſterſchaft von Frl. Schäfer⸗Tg. 0 Sachſenhauſen mit 340 Punkten vor Frl. Bickelhauptʒ⸗MTV. Gießen mit 334 Punkten errungen. Ebenſo gab es im Hanauer Hafen ein reges Leben, wo die Turnerſchwimmer ihre Meiſterſchaften zum Teil am Frei⸗ tag ſchon austrugen. Mit beſonderem Beifall wurden die Turnfechter begrüßt, die auf vier Bahnen den Florett⸗ Kreismeiſter ermittelten. Die Ergebniſſe des Freitags Volkstümlicher Fünfkampf der Turner: 1. Spieler⸗TV. Damm 108 P. 2. Schank⸗TV. Tiefenſtein 96 P. 3. Biegel⸗ TV. Algenrodt 91 P. 4. Hille⸗TV. Oberſtein 88 P. 5. Kern⸗TV. 60 Mainz 87 P. 6. Ritzel⸗TV. Bieber 86 P. Zehnkampf der Oberſtuſe(ohne Schwimmen): 1. Kipp⸗ TSV. Klein⸗Auheim 186 P. 2. R. Haßler⸗TG. Bornheim 185 P. 3. Schneider⸗TV. Hönningen 183 P. 4. Frey⸗ MTV. Kreuznach 180 P. 5. Pfingſt⸗TSV. Marburg 178 P. 6. Pfeiffer⸗TG. Eintracht Frankfurt 177 P. 7. Hainz⸗TV. Biedesheim 176 P. 8. Benz⸗TV. Rüſſelsheim 174 P. 9. K. Haßler⸗TG. Bornheim 172 P. 10. Buſch⸗TV. Lim⸗ burg 170 Punkte. Zehnkampf der Oberſtufe(mit Schwimmen): 1. Unkel⸗ bach⸗ TV. Bad Ems 172,5 P. 2. Bergees⸗TV. Sachſen⸗ hauſen 166,5. 3. Steitz⸗TV. Offenbach 166 P. 4. Würner⸗ TV. Ehrenbreitſtein 159 P. 5. Kail⸗TV. 60 Marburg 150,5 P. 5. Malkoveſius⸗MTV. Gießen 156,5 P. Volkstümliche Wettkämpfe: 1500 Meter⸗Lauf: 1. Rittel⸗TG. Koblenz 412,4 Min. 2. Garſt⸗TGG. Worms 415,6 Min. 3. Braubach⸗TG. Koblenz:20, Min. 5000 Meter⸗Lauf: 1. Vornoff⸗TG. Darmſtadt 10 15,9 Min. 2. Haag⸗TG. Darmſtadt 16:20,2 Min. 3. Röf⸗ ſing⸗Tbd. Wiesbaden 16:41, Min.— Kugelſtoßen, beidarmig: 1. Wengenroth⸗ TV. 60 Frankfurt 23,44 Meter. 2. Langsdorf⸗TV. 60 Nauheim 21,24 Meter. 3. Dietzel⸗ TV. 60 Frankfurt 2,18 Meter.— Speerwerfen, beidarmig: 1. Wiener⸗TV. Nauheim 76,35 Meter. 2. Schmitt⸗TV. Schwanheim 74,35 Meter. 3. Kretſchmann⸗ TV. Mainz 1917 74,30 Meter. Diskus, beidarmig: 1. Reuther⸗TV. Meerholz 68,68 Meter. 2. Pfeffer⸗TV. Nieder⸗Eſchbach 65,08 Meter. 3. Wengenroth⸗T V. Frank⸗ furt 64,06 Meter. Steinſtoßen, beidarmig: 1. Reuther⸗ TV. Meerholz 16,15 Meter. 2. Groh⸗TV. Beſtheim 15,81 Meter. 3. Dietzel⸗FJF B. 60 Frankfurt 15,66 Meter. Schwimmen der Turner: 100 Meter Seite: 1. Rauſch⸗ TV. Offenbach 1119 Min. 2. Kunz⸗Tg. Darmſtadt 119,8 Min. 1000 Meter beliebig: 1. Leutz⸗SC. Homburg 17:01,4. 2. Weiß⸗TG. Darmſtadt 17:80, 1. 4 mal 100 M. Bruſt: 1. TG. Offenbach 6105. 2. TG. Darmſtadt 606. 100 Meter Freiſtil: 1. Withauer⸗TV. Iſenburg :09. 2. Kraus⸗TV. Offenbach:15,1. 100 Meter Rücken: 1. Junold⸗TB. Saarbrücken:12 Min. Florettfechten: 1. Bauer⸗Eintracht Frankfurt 8 Siege 20 Treffer. 2. Wahl⸗TV. 60 Frankfurt 7 Siege 33 Treffer. g. Beikert⸗MTV. Saarbrücken 6 Siege 31 Treffer. 4. Raab⸗ TV. Bretzenheim 5 Siege 32 Treffer. 5. Rehninger⸗Si. Joh. Tſchft. 4 Siege 38 Treffer. 6. Siebelhuth⸗TV. Bret⸗ zenheim 4 Siege 36 Treffer. 7. Sachs⸗TV. 48 Saarbrücken 4 Siege 37 Treffer. 8. Muth⸗TG. Worms 3 Siege 35 Tr. 9. Glück⸗Eintracht Frankfurt 2 Siege 38 Treffer. 10. Linz⸗ TV. Mainz 2 Siege 40 Treffer. Vierkampf der Turnerinnen: 1. L. Schäfer⸗TG. Sachſen⸗ 2. G. Bickelhaupt⸗MTV. Gießen 334 P. 325 P. 4. F. Bormann⸗ 5. G. Brückner⸗TV. Mainz 3. E. Maiſch⸗TG. Bornheim Stadtſportverein Frankfurt. 1817 310 Punkte. Fauſtball⸗ Turnier der Turnerinnen: Die Kreis⸗ Meiſterſchaft errang der TV. 48 Saarbrücken, der ſich da⸗ mit für die Teilnahme an den Endſpielen um die Meiſter⸗ ſchaft der DT. erwarb. Die einzelnen Ergebniſſe ſind: MTV. Gießen— TG. Darmſtadt 58:24, TG. Worms— TG. Koblenz 49:95, TG. Worms— TG. Darmſtadt 54:25, TG. Koblenz— TV. Saarbrücken 19:47, MTV. Gießen— TG. Koblenz 36:31, TV. Saarbrücken— TG. Worms 31:20, JV. Saa cken MTG. Gießen 43:24, TV. Saar⸗ brücken— TG. Darmſtadt 40:22. Die Kämpfe am Samstag Vormittag Das 384. Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt brachte auch am 1 15 77 wieder ausgezeichnete Leiſtungen in den vers chiedenſten Diſziplinen. Es war unverkennbar. daß ſich Leiſtungsnſveau in der mittelrheiniſchen Turnerſchaft f gehoben ügt, denn jeder Sieg und jeder Platz war heiß umſtritten. Beſonders ſpannend verllef die Zwölf⸗ kampf⸗Metſterſchaft. Hier ſtanden ſich in Winter⸗Eintracht Frankfurt und Leichum⸗T. B. Neu⸗Iſenburg zwei gleich⸗ wertige Könner gegenüber. Hatte Leichum ſich in den volkskümlichen Uebungen einen Vorſprung von 71 Punkten geſichert, ſo war ihm Winter erſt in den letzten Kon⸗ * trrenzen überlegen und konnte ſich mit 3 Punften vor Kreismeiſterſchaft holen. Eine Kreis⸗Beſtleiſtung gab es am Vormittag im beidarmigen Kugelſtoßen der Tur⸗ rinnen, wo Frl. Bormann ⸗Stadtſportverein Frankfurt die reſpektable Weite von 17.98 erreichte. Die Ergebniſſe des Vormittags: Zwölfkampf der Turner: 1. Winter Eintracht Frank⸗ furt 218.; 2. Leichum⸗T. V. Nen Iſenburg 215 B. 9. Sinnwell⸗T. B. 60 Bad Nauheim 213.; 4. Schnall⸗T. B. Bieber 211.; 5. Hollfelder⸗T. G. Bornheim 210.; 6. Höf⸗ Iich⸗T. V. Mainz⸗Koſtheim 209.; 6. Kaltenborn⸗ V. Vor⸗ wärts Hofheim 209.; 7. Schäfer⸗T. V. Bus(Saar) 208 P. 8. Durold⸗T. V. Mainz⸗Amöneburg 207.; 9. Karl⸗T. V. Bieber 205.; 10. Voltz⸗T. V. Auerbach 204.; 10 Kirſch⸗ T. V. Idar 204 P. Geräte⸗Bierkamof der Turnerinnen: 1. Albrecht ⸗St. Johann Saarbrücken 77.; 2. Müller⸗T. V. Offenbach 75 .; 3. Hieronymus⸗T. G. Friezzera 74.; 4. Prfeſter⸗T.G. Ober⸗Ingelheim 73.; 4. Ober⸗Stadtſportverein Frank⸗ furt 73.; 5. Schöner⸗T. B. Pfunaſtadt 71.; 5. Mülbot⸗ T. G. Neunkirchen 71 P. Leichtathletiſche Wettkämpfe: 400 Meter⸗Lauf: 1. Blittersdorf⸗T. V. Saarbrücken 51, Sek.; 2. Braun⸗Homburger T. V. 51.5 Sek.; 3. Weher⸗ Pol S. V. Frankfurt 52.8 Sek.— 800 Mtr.⸗Lauf: 1. Thyriot⸗ T. V. Völklingen:04 Min.; 2. Schneider⸗T. V. Mainz 1817 2204,87 3. Blößer⸗ Homburger T. V. 205,1.— Weitſprung: 1. Schank⸗T. V. Tiefenſtein 6,59 Mtr.; 2. Trieſch⸗T. V. Kreuß⸗ nach 6,43 Mtr.; 3. Kirſch⸗Stadtſportverein Frankfurt 6,3 Meter.— Steinſtoßen: 1. Dietzel⸗T. V. 60 Frankfurt 8,88 Meter; 2. Schmikt⸗T V. Schwanheim 8,79 Mtr.; 3. Groh⸗ T. B. Beſtheim 8,56 Meter. * Turnerinnen: * Diskus: 1. Maiſch⸗T. G. Bornheim 30,64 Mir licke⸗K V. Vorwärts Bockenheim 29.39 Mtr.: 3. Bormann⸗ Stadtſportverein 28,59 Mtr.— Weitfprung: 1. Pfuſch⸗Thd. Wiesbaden 4,85 Mtr.; 2. Brandt⸗T. V. Mainz 1817 4,77 Der- Staffel mit Mainz 1817 4,72 Mtr. Bormann⸗Stadtſportverein Frank⸗ furt 17,88 Meter(Neue Kreis⸗Beſtleiſtung); 2. Maiſch⸗ T. G. Bornheim 17,97 Meter: 3. Ritzel⸗Thd. Wiesbaden 16,49 Meter.— Schlagball⸗Weitwurf: 1. Maiſch⸗T. G. Born⸗ heim 52 Meter; 2. Roth⸗T. V. 60 Nauheim 51,06 Meter; 3. Ritzel⸗Tbd. Wiesbaden 49,46 Meter. Die Ergebniſſe des Nachmittags Waren die Kämpfe ſchon am Vormittag ſehr gut beſucht worden, ſo war am Nachmittag das weite Rund des Platzes des TV. Hanau dicht gefüllt. Aus allen Teilen des Mittelrheinkreiſes waren für das Wochenende die An⸗ hänger der Turnerſchaft erſchienen, die den Höhepunkt der diesjährigen Meiſterſchaften miterleben wollen. So entwik⸗ kelte ſich in Hanau rings um und in dem Turnplatz ein recht lebhafter Betrieb, der durch das herrliche Sommer⸗ wetter noch geſteigert wurde. Beſonders erfreulich ſind die zahlreichen Kreis⸗Beſtlei⸗ ſtungen, die an dieſem Tage erzielt wurden. So durchlief Trieß⸗TV. Bad Kreuznach die 110 Meter Hürden in 16 Sekunden, TV. Völklingen erzielte in der Olympiſchen :41,9 Min. und Wiener⸗TV. 60 Bad Nau⸗ heim ſtellte im beidarmigen Speerwerfen mit 80,22 Meter eine neue Kreis⸗Beſtleiſtung auf. Bei den Turnerinnen war dieſer Erfolg dem MTV. Gießen mit 52,1 Sek. für die 4 mal 100 Meter⸗Staffel und im Speerwerfen mit 33,92 Frl. Oerlecke⸗TV. Vorwärts Bockenheim beſchieden. Ergebniſſe Leichtathletiſche Wettkämpfe: 100 Meter⸗Lauf: 1. Mährlein⸗TV. Mainz 1817, 10,7.; 2. Rehm⸗St. Joh.⸗Saarbrücken, 10,8.; 3. Wagner⸗Tv. 60 Frankfurt, 11,0 S. 200 Meter⸗Lauf: 1. Mährlein⸗TV. Mainz 1817, 21,9.; 2. Feiſtel⸗Eintracht Wiesbaden, 22,0; 3. Babucke⸗St. Johann⸗ Saarbrücken, 22,4 S. 400 Meter⸗Lauf: 1. Blittersdorf⸗TV. 48 Saarbrücken, 51,2 Sek.; 2. Braun⸗Homburger TV., 51,5; 3. Weber⸗Poltzet SV. Frankfurt, 52,8 Sek. 800 Meter⸗Lauf: 1. Thieriot⸗Völklingen,:02; 2. Schnei⸗ der⸗TV. Mainz 1817,:04,8; 3. Blöſer⸗Homburger TV., :05,1 Min. 110 Meter Hürden: 1. Trieß⸗TV. Bad Kreuznach 16 Sek. (Neue Kreis⸗Beſtleiſtung); 2. Duhme⸗Tg. Rödelheim, 17,1 S. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. St. Johanner Tſchft. Saar⸗ brücken 43,1 Sek.; 2. TV. Mainz 1817, 43,9; 3. TV. 1860 Frankfurt, 44,4 Sek. 5 3 mal 1000 Meter⸗Staffel: 1. Tg. Koblenz:08,6 Min.: 2. TV. 60 Frankfurt:18; 3. TV. Völklingen:30,2 Min. 4 mal 400 Meter⸗Staffel: 1. V. Saarbrücken:83,8; 2. TV. Vorwärts Bockenheim:83,83(Bruſtbreite zurück); 3. Tg. Koblenz:34,3 Min. Olympiſche Staffel: 1. TV. Völklingen:41,09(Reue Kreis⸗Beſtleiſtung); 2. Polizei Frankfurt 3145 Min.; 3. Tg. Koblenz:47, Min. Hochſprung: 1. Elfeld⸗Nackenheim 1,75 Meter; 2. Schnell⸗ TV. Felzen 1,70 Meter.— Weitſprung: 1. Schank⸗TV. Tie⸗ fenſtein 6,59 Meter; 2. Thrieß⸗TV. Bad Kreuznach 6,43 Me⸗ ter.— Stabhochſprung: 1. Spieler⸗TV. Damm 3,40 Meter; 2. Steines⸗MTV. Gießen 3,30 Meter. Kugelſtoßen, beſtarmig: 1. Wengenroth⸗TV. 60 Frank⸗ furt 12,36 Meter; 2. Heinz⸗TV. Veitsroth 12,26 Meter.— Steinſtoßen, beſtarmig: 1. Dietzel⸗T V. 60 Frankfurt 8,83 Meter; 2. Schmitt⸗TV. Schwanheim 8,79 Meter.— Speer⸗ werfen: 1. Kern⸗TV. Mainz 1817 52,80 Meter; 2. Kretſch⸗ mer⸗TV. Mainz 17 50,60 Meter.— Schleuderball: 1. Wen⸗ genroth⸗TV. 60 Frankfurt 54,52; 2. Langsdorf⸗TV. 60 Bad Nauheim 53,80 Meter.— Diskus: 1. Wagner⸗Tg. Sprend⸗ lingen 38,58 Meter; 2. Reuther⸗TV. Meerholz 36,55 Meter. Wettkämpfe der Turnerinnen: 100 Meterlauf: 1. Brückner⸗TV. Mainz 1817 12,00 Sek.; 2. Brond⸗TV. Mainz 1817 13,09 Sek.— 4 mal 100 Meter⸗ Staffel: 1. MTV. Gießen 52,01 Sek.; 2. TV. Mainz 1817 52,06 Sek.— Hochſprung: 1. Bickelhaupt⸗MTV. Gießen 1,48 Meter; 2. Althaus⸗MTV. Gießen 1,49 Meter.— Weitſprung: 1. Pfuſch⸗Tbd. Wiesbaden 4,85 Met.; 2. Brand⸗ TV. Mainz 1817 4,77 Met.— Kugelſtoßen: 1. Maiſch⸗Tg. Bornheim 10,74 Met.; 2. Bochnik⸗TV. Neu Iſenburg 10,64 Meter.— Speerwerfen: 1. Oerleck KVB. Vorwärts Frank⸗ furt 39,92 Meter(neue Kreisbeſtleiſtung): 2. Bormann⸗ Stadtſpv. Frankfurt 32,58 Meter.— Diskus: 1. Maiſch⸗ TG. Bornheim 90,64 Meter; 2. Oexlecke⸗TV. Vorwärts Bockenheim 29,39 Meter.— Siebenkampf(ohne Schwim⸗ men): 1. Schmitt⸗Tg. Koblenz 127.; 2. Scheller⸗Eintracht Frankfurt 123.; 2. Gemind⸗TV. Oberſtein 123 P. 3. Fuchs⸗Tg. Sachſenhauſen 122.;. Remy⸗TG. Neun⸗ kirchen 122 P.— Siebenkampf(mit Schwimmen): 1. Schröder⸗TV. Dietz 114.; 2. Kunkel⸗XV. Völkkingen 112 .; 2. Wörner⸗ Nc. Hanau 112.; 3. Funk⸗Tg. Rödel⸗ heim 111 P. Mtr.; 3. Buſchner⸗T. V. Kugel⸗ ſtoßen(beidarmig]:. Spiel⸗Kreismeiſterſchaften: Fauſtball der Männer: 1. 9 und Luftbad Frank⸗ fürk.— Fauſtball der Aelteren: 1. Licht⸗ und Luftbad Frank⸗ furt.— Fanſtball der Frauen: 1. TB. 48 Saarbrücken, — Schlagball der Menner: 1. TV. 48 Saarbrücken.— Schlenderball der Männer: 1. MB. Saarbrücken. Schwimmen: 200 Meter Bruft: 1. Hagedorn⸗Tg. Offenbach 814,2 Min. — 400 Meter beliebig: 1. Witthauer⸗TV. Neu Iſenburg 552,2 Min.— Turmſpringen: 1. Koller⸗Vorwärts Bocken⸗ heim 94,50 P.— Brettſpringen: 1. Brunn⸗TB. 60 Aſchaf⸗ fenburg 113,85 P.— 30 Meter Streckentauchen: 1. Schäfer⸗ Tg. Friedberg 42,2.— 4 mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. TG. Darmſtadt.7, Min.— Schwimmen der Turnerinnen: 100 Meter Rücken: 1. Kaſten⸗T Z. Darmſtodt:45, Min. — 100 Meter Bruſt: 1. Riebner⸗Tch. Offenbach:89, Win. Wieder Fußball im Rheinbezirk Vfe. Neckarau— Phönix Karlsruhe:1(:1) Es ſteht außer Zweifel, daß die diesjährigen Verbands⸗ ſpiele am Rhein ein beſonderes Rätſel aufgeben werden, da gerade die führenden Vereine in einem Umbauſtadium ihrer Mannſchaften ſtehen wie kaum zuvor. Abwanderun⸗ gen von Spielern, Neuzugänge und teilweiſer Abbau ver⸗ brauchter Kräfte, müſſen in eine Unſicherheit hineinführen. Wohl kein Verein hat eine definitive Mannſchaft beieinan⸗ der und die knappen Wochen bis zur Verbansſpieleröffnung werden nicht reichen, die fertigen Mannſchaften auf den Plan zu bringen. An der Altriper Fähre debütierte Nek⸗ karau gleichfalls mit einer Mannſchaft, die abgeſehen von dem üblichen Sommerzuſtand, rein ſpieleriſch nicht für den Verbandskampf in Frage käme. Für drei verletzte Leute mußte Erſatz eingeſtellt werden und auch Keck, der zum erſtenmal wieder nach einer überſtandenen Operation mit⸗ wirkte, wird noch Zeit brauchen, um zum Spielen reif zu ſein. Alles in allem erübrigt ſich unter ſolchen Umſtänden eine eingehende Beſprechung der heimiſchen Mannſchaft. Was Neckarau in erſter Linie fehlt, iſt ein guter Mit⸗ telläufer, den weder Feth noch Dagne ſtellen kann. Der Verſuch in einer Umſtellung nach der Pauſe mit. Größle, brachte eine entſchieden beſſere Leiſtung, aber auch hier über⸗ wog der Aufbau, die Stützung des Angriffs bei weitem, während in der Deckung noch große Lücken blieben. Viel⸗ fach ſtand Größle hinter dem Gegnerſturm, aber im Hin⸗ blick auf ſein erſtmaliges Mittelläuferſpiel bliebe hier noch eine Möglichkeit offen. Taktiſch falſch ſpielte Wilbs bei großem Einſatz. Sein Platz iſt nicht in der Mitte des Fel⸗ des, während der ganze Gegnerflügel freiſteht. Er hemmte oft den Mittelläufer. Gegen Ende wurde es etwas beſſer. Gut war das Tordeckungstrio und von dieſem Broſe, dem man in keiner Hinſicht die Spielpauſe anmerkt, am beſten. Ein Schmerzenskind bleibt auch der Mittelſtürmerpoſten, den Zeilfelder leider immer noch mehr mit dem verdienten Namen, als mit vollwertigen Leiſtungen ausfüllt. Die Bälle werden in der Mitte viel zu viel weitergegeben, an⸗ ſtatt bei jeder nur möglichen Gelegenheit geſchoſſen zu wer⸗ den, und da außer Benner kein Mann den Schuß zeigte, war es kein Wunder, daß dieſes Spiel trotz faſt andauern⸗ der Ueberlegenheit in der zweiten Hälfte, für Neckarau nicht den verdienten Sieg brachte. Auch ſollte in der Mitte immer noch mehr gekämpft werden. Der Angriff ſtand häufig zut ungeſtaffelt, ſodaß manche gute Flanke vom linken Flügel den Innenſturm, der in gleicher Höhe ſtand, galt paſſierte. An Stehvermögen ließ Neckarau nichts zu wünſchen übrig; es fehlt alfo nur am klaren Syſtem und der unumgänglichen Verſtändigung des Sturmes und auch der Läufer, die nur durch eine rich⸗ tige Zuſammenſtellung des Angriffs und Aenderung der daktiſch falſchen Spielweiſe der rechten Läuferſeite, erreicht werden kann. Im Ganzen war Neckarau auch etwas lang⸗ fam und im Zuſpiel nicht flüſſig genug. Phönix Karlsruhe brachte ſeine junge, aber ſchon mannigfach erprobte Mannſchaft. Die Wiener Sete in Ballbehandlung, raſchem Abſpiel und allgemeiner Wen⸗ digkeit und Schnelligkeit war unverkennbar. Vor der Pauſe war Phönix im Feld, allerdings mit dem Rücken⸗ wind, entſchieden beſſer als Neckarau, aber der Nachteil zu junger Leute zeigte ſich im nicht genügenden Durchſtehen nach Seitenwechſel eben doch. Hier klappte die Mannſchaft mehr und mehr zuſammen und nur die ſchwache Leiſtung des Mannheimer Angriffs, in Verbindung mit der flinken und gewandten Tordeckung von Phönix, verhinderte die Niederlage.. Der Sturm mit flüſſigem Spiel und zeitweiſe ganz gu⸗ tem Schuß war gut, doch zeigte Schaffner diesmal keine beſondere Leiſtung. Schwerdtle ſpielte mitunter zu ſehr auf eigene Fauſt. Der beſſere und gefährlichere Teil war die linke Sturmſeite Vogel⸗Gröbel, die auch raffinierte Schüſſe abließ, Die Läuferreihe, namentlich Lorenzer, ſpielte zu deſenſtv, ſodaß der Angriff zu ſehr auf ſich allein geſtellt war und des letzten Durchſchlags und Rückhalts er⸗ mangelte. Das Verteidigungstrio konnte gefallen, vor allem Riedle erwies ſich als routinierter Hüter. Das eine Tor war nicht zu halten. Der Geſamteindruck blieb aber, daß Phönix zur Zeit das Training fehlt. Die Fairniß der Mannſchaft ließ nichts zu wünſchen übrig. Der knappe Verlauf: Gegen Wind und Sonne ſtehend, kommt Neckarau mit eilfelder, der frei vor dem Haſten ſteht, zur erſten klaren Hane, doch allein dem Torwart gegenüber, bekommt er im letzten Augenblick von dieſem das Leder abgenommen. Einen Effetball Kettners kann der Karlsruher Hüter glücklich zur Ecke fauſten und eine Bombe von Keck knallt an die Platzſeite. Auf der andern Seite bringt dann Vo⸗ gel einen ſcharfen Lattenſchuß an, aber Schwerdtle hebt das abgeprallte Leder darüber. Auch Gröbel an feiner Seite wiederholt kurz darauf dasſelbe. Ein grobes ißverſtänd⸗ nis von Wilbs⸗Winkler geht noch glücklich ab. Wieder knallt ein Ball, dieſesmal von Gröbel, aus der Luft ge⸗ ſchoſfen ſeitlich an den Pfoſten, doch auf eine Durchgabe plaztert Schwerdtle unhaltbar in die rechte untere Ecke,:1. Zwei ganz kritiſche Momente hat Phönix dann zu über⸗ ſtehen. Auf Strafſtoß Zeilfelders prallt der Ball von der Verteidigung Benner öfrekt vor die Füße, der entſchloſſen erfaſſend wuchtig und gleichfalls unhaltbar in die rechte obere Ecke eſchießt, 11 Dabei bleibt es bis zur nahen Pauſe. Mit dem kräftigen Wind im Rücken, drückt Neckavan, das nun Größle in die Läufermitte genommen, Phöniz vollſtändig zurück. Mannheim erzielt eine Serie Eckbälle. Ein vereinzelter Vorſtoß don Phönix bringt u a. einen raffinierten Schuß von Vogel, doch Winkler hält aus⸗ gezeichnet. Ein Prachtſchuß Benners zieht hart über das Gehäuſe. Ein Kurzſchuß Zielfelders geht direkt auf Riedle. Keck. der ſich zu viel zugetraut, muß abgelöſt werden, wo⸗ durch der Angriff nicht einheitlicher wird. Gröbel fetzt einen Ball unter die Latte, doch fauſtet Winkler. Wieder ver⸗ ert Zeilfelder den Ball vor dem Fuß. Die Phönixſchüſſe werden ſchwächer und unſicher und Neckarau behält weiter klar die Sberhand ohne aber hei einem Eckenverhältnis von 11:4 den Sieg erringen zu können. Klei n⸗Waldͤhof lei⸗ tete den durchaus fairen Kampf vor einem verhältnis⸗ mäßig zahlreichen Publikum gut. Phönix: Riedle; Silbernggel, Krimmer; Holzmeier, Lorenzer, Pongratz, Schaffner, Schwerdtler, Heiſer, Gröbel, 1 NE ckarau: Winkler; Dern, Broſe; Wilbs, Dagne, Größle; Keck, Schmidt, Zeilfelder, Benner, Kettner. August Mügle. Schwere Arbeit für die Europaflieger Die erſten Prüfungen in Staaken Die von Tempelhof nach Staaken übergeſiedelten Europaflieger haben am Freitag mit dem Techniſchen Wettbewerb begonnen. Ein recht anſehnliches Tagewerk wurde geſchafft, obwohl der ſcharfe Nordweſt für das Ab⸗ und Aufrüſten der leichten Flugzeuge nicht gerade günſtig war. Es gab Punkte für die Art und für die Dauer des Zuſammenklappens der Tragflächen und das Wieder⸗ fertigmachen nach Durchfahren eines Tores von 3,50 Meter Breite und 3,50 Meter Höhe. Bei den„Motten“ ging das am bequemſten, und die Engländer ſchnitten entſprechend gut ab. Beſonders bewundert wurde dabei Miß Spoo⸗ ner, die es den Männern gleichtat und dabei noch ihrer zierlichen Begleiterin Frau But ler Hilfsſtellung geben mußte. Da hatten es die meiſten deutſchen Beſatzungen ſehr viel ſchwerer. Aber eine ganze Reihe von Bi.⸗ Fliegern holte ſich gleichfalls die höchſte Punktzahl. In zu⸗ ſammengeklapptem Zuſtand wurden die Maſchinen durch Autos geſchleppt, nach dem Wiederaufbau mußten ſie durch einen kurzen Flug beweiſen, daß keine Pfuſcharbeit ge⸗ leiſtet war. Die zweite Prüfung erſtreckte ſich auf das An laſſen des Motors, wobei es wieder für die Art und die Dauer geſondert Gutpunkte gab. Beim Anwerfen des Propellers war Miß Spooner wieder unker den Schnellſten und bekam zwei Punkte mehr als Broad, aber im übrigen waren die Engländer hierbei doch etwas im Nachteil. Insgeſamt traten bisher ſchon einige Verſchte⸗ bungen ein, ſo daß ſſch die„Spitzengruppe“ jetzt folgender⸗ maßen zuſammenſetzt: 1. Broad 270 + 22= 292 Punkte 2. Morzik 263 + 25 288 5 9. Poß 254. 29 287„ 4. Notz 261 25 280„ Morzik rückt an die zweite Stelle 260 + 24 284 5. Miß Spooner 1 6. Polte 262 + 19 281 5 7. v. Maſſenbach 256 +. 95= 281„ 8. Krüger 254 E 27= 281„ Die letzten Europa- Flieger in Verlin Am Freitag trafen auf dem Zentral⸗Flughafen in Ber⸗ lin noch weitere drei Teilnehmer des Eu ropa⸗Rundfluges ein und zwar kamen aus Danzig der Deutſche Böhning, der Schweizer Pierroz und der Pole Dudzinſki.— Die noch unterwegs befindlichen Flieger ſind bezw. werden aus dem Wettbewerb geſtrichen. Der ebenfalls in Danzig geſtartete Pole Babhinſki, der beſondere Pechvogel des Wettbewerbs, ſcheint wiederum notgelandet zu ſein. Es fehlte bis zu den Abendſtunden jede Meldung von ihm, ſodaß er wohl geſtrichen werden muß. In Danzig blieben über Nacht von Grafenreuth und Muflewſki(Polen), die beide aber bereits ausgeſchieden ſind und nur außer Konkurrenz noch weiterfltegen. Der zweite Schweizer Kolp lag zwiſchen Poſen und Warſchau und wird kaum noch Berlin erreichen können, ſodaß auch er geſtrichen wird und damit ſich kein Teilnehmer mehr auf der Strecke befindet. Die Geſamtzahl der in Berlin gelandeten Flieger erhöht ſich nunmehr auf 37 Maſch i⸗ nen, während die reſtlichen 23 Apparate ausgeſchieden ſind. Die Internationale Sportleitung befaßte ſich am Frei⸗ tag mit dem Proteſt des Engländers Butler, der be⸗ kanntlich wegen Benutzung eines fremden Propellers aus dem Wettbewerb geſtrichen wurde. Butler mußte auf Grund der Ausſchreibungsbeſtimmungen trotz aller guten Leiſtun⸗ gen gusſcheiden und ſomit ſein Proteſt abgelehnt werden. Phönix⸗Mannheim— S. C. Käfertal:2 In ſeinem Ueberdrang, den Phönix ſtets in der Privat ſpielzeit bekundet, war er auch dieſesmal der Erſte, der in Mannheim wieder auf den Plan trat. Ohne Zweifel leidet dieſer Verein daran, faſt zu viel Spielermaterial in ſeine erſte Vertretung preſſen zu wollen, denn am Samstag abend fehlten nicht weniger als acht der ſeither betätigten Spieler der erſten Mannſchaft. Es wird Phönix ſchwer fallen, das richtige Material herauszuſtellen, da wirkliche Talente nur vereinzelt vorhanden ſind. Bei dieſem Spiel wirkte ſich die zuſammengewürfelte Aufſtellung ganz bedenklich aus, zumal ja die Anfangsſpiele von jeher begreiflicherweiſe den Charakter der Sommer⸗ pauſe und Unfertigkeit tragen. Es war denn auch ein plan⸗ loſes Spielen beiderſeits, das erſt gegen Ende etwas mehr Sinn und einige Ueberlegenheit von Phönix herausbrachte. Erſt als die Tore in wechſelnder Weiſe fielen, wurde es fußballmäßiger und dramatiſcher. Nur wenige Spieler ragten etwas aus dem Ganzen. So bei Phönix Wühler, der keinen einzigen Mann neben ſich hatte, der richtig zu erfaſſen und zu ſchießen vermochte. Das Platzverlaſſen Wühlers kurz vor Schluß war vielen rätſelhaft. Waren es Unſtimmigkeiten, dann ſollte ſo etwas niemals vorkommen. Alles in allem muß Phönix eine andere Mannſchaft zuſam⸗ menſtellen, ſoll auch nur einige Ausſicht vorhanden ſein. Bei Käfertal das gleiche Bild. Hier entſchieden auch Einzelleiſtungen das ſchließliche Remis. Innenſtürmer und in einzelnen Momenten der Torwart, der aber doch das erſte Tor hätte verhindern können, gingen an. Im Ganzen genommen hätte Phönix durch ſein ſtarkes Drängen am Schluß, das Käfertal in maſſterter Verteidigung ſah, einen knappen Sieg verdient. Kurz nach Beginn erreicht Wühler mit Schrägflachſchuß, der allerdings haltbar war,:0, doch gleicht der Halblinke Käfertal aus. Ein Prachttor erzielt Wühler dann, auf Rechtsaußen gezogen, mit hohem Ball unter die Latte, den der Halbrechte Käfertals mit tadelloſem Schuß in die rechte obere Ecke beantwortet, 212. Beide Mannſchaften vergeben dann durch unbeſonnenes Schießen den Sieg. Gegen Ende drängt Phönix ſtark. Spielleitung der ſommerlichen Mann⸗ ſchaftsleiſtung angepaßt.- A. M. Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk Die Terminliſte der Vorrunde 24. An gu ſt: S. V. Waldhof— Sp. Vg. Mundenheim F. G. Kirchheim— Phönix Ludwigshafen Sp. Vg. Sandhofen— V. f. R. V. f. L. Neckaran— 08 Mannheim. 31. Aug u ſt: Phönix Ludwigshafen—.. L. Neckarau Sp. Vg. Mundenheim— Sp. Vg. Sandhofen 8 Mannheim— S. V. Waldhof V. f. R.— F. G. Kirchheim. 7. September: V. f. R.— Sp. Vg. Mundenheim Phönix Indwigshafen— 08 Maunheim F. G. Kirchheim—..L. Neckaran S. V. Waldhof— Sp. Vg. Sandhofen. 14. September: V. f. L. Neckarau—.. R. Sp.⸗Vg. Mundenheim— Phönix Ludwigshafen Sp. Vg. Sandhofen— 08 Mannheim Sp. Vg. Waldhof— F. G. Kirchheim. 21. September: V. f. R.— S. V. Waldhof Sp. Vg. Mundenheim— V. f. L. Neckarau Sp. Vg. Sandhofen— Phönix Ludwigshafen 8 Mannheim— F. G. Kirchheim. 28. Septem ber: V. f. R.— 08 Mannheim Sp. Vg. Sandhofen— V. f. L. Neckarau Sp. Vg. Mundenheim— F. G. Kirchheim S. V. Waldhof— Phönix Ludwigshafen. 5. Oktober: V. f. L. Neckarau— S. V. Waldhof Phönix Ludwigshafen— V. f. R. 8 Mannheim— Sp. Bg. Mundenheim F. G. Kirchheim— Sp. Vg. Sandhofen. Süddeutſche Fuß ballerfolge 1. FC. Nürnberg ſchlägt Sparta⸗Prag 311 Der Auftakt zu der neuen Spielſaiſon brachte dem 1. FC⸗Nürnberg einen eindrucksvollen Erfolg. Das Spiel der Nürnberger zeigte, daß ſich die Leiſtungen dieſer Maun⸗ ſchaft zur Zeit auf einem hohen Niveau befinden. Nürn⸗ berg ſpielte wie in ſeinen alten Tagen und hatte die Ruhe⸗ pauſe ſcheinbar ſehr gut ausgenutzt. Sie kamen jedoch in ſpieleriſcher Hinſicht, beſonders was die Raffineſſe anlangt, den Tſchechen nicht ganz gleich; ihr Spiel wirkte ſich aber trotzdem produktiver aus. Die 10 000 Zuſchauer, die ſich zu dieſem Treffen eingefunden hatten, kamen voll auf ihre Koſten und kargten nicht mit Beffall. Den Torreigen eröffnete Hornauer in der 10. Minute, Er nahm eine präziſe Flanke von Reimann auf und der Kopfball rollte unmittelbar ins Prager Tor. Dann gab es eine Drangperiode der Spartaner, die ihr auch ein Tor ein⸗ brachte. Stuhlfauth mußte den gegneriſchen Ball, geſchoſſen von Hoyer, unhaltbar an ſich vorüberztehen lafſen— der Ausgleich war gefallen. Nun nahm das Spiel an Härte zu; man ſpielte ſehr aufgeregt, wobei nicht zuletzt Fehlentſchei⸗ dungen des Unparteiiſchen Ruoff dazu beitrug. Ein Schuß von Schmitt in der 35. Minute, wiederum durch eine Flanke von Reimann hergeſtellt, erzielte das Ergebnis von 211, das ſich bis Halbzeit nicht änderte. Nach Wiederbeginn ſah man das gleiche Bild wie vorher. Alle Anſtrengungen Spartas auf einen Ausgleich ſcheiterten an Nürnbergs Aufmerkſamkeit, das durch Schmitt in der 38. Minute zu einem dritten Erfolg kam. Mit 31 mußte ſich Sparta geſchlagen bekennen. * Fürth ſchlägt Stadtmanuſchaft Halle 411 Die Fürther Kleeblättler traten am Samstag in Halle gegen eine Stadtmannſchaft an, die ſie ganz klar ſchla⸗ gen konnten. Die Sp. Vg. war ihren Gäſten techniſch um faſt eine Klaſſe überlegen. Halle mußte ſchon in der erſten Halbzeit ſtark verteidigen und ließ auch die Bayern in die⸗ ſer Spielphaſe nur zu einem Treffer kommen. Nach der Pauſe aber konnte Fürth ſeine Ueberlegenheit auch zahlen⸗ mäßig zum Ausdruck bringen und mit:1 Treffern das Spiel beenden. Die Elf der Sp. Vg. Fürth war auf allen Poſten gleichmäßig gut beſetzt. Beſondere Erwähnung ver⸗ dient aber der Mittelläufer Leinberger wegen ſeines tak⸗ tiſch glänzenden Spieles. * Ein weiterer ſüddeutſcher Sieg Mainz 05 beſiegt in Chemnitz die Polizei 311 Auf ſeiner Reiſe zum Berliner SV. 92 machte der SV. 05 Mainz am Samstag in Chemnitz Station, um gegen den dortigen Pol. SV. zu ſpielen. Die Poliziſten, die im Vor⸗ jahre im Gau Mittelſachſen eine führende Rolle ſpielten, hatten gegen die techniſch deutlich überlegenen Süddeutſchen nicht viel zu beſtellen und vermieden lediglich mit Eifer und Härte eine höhere Niederlage. Mainz ſchoß in der erſten Halbzeit drei Treffer und ließ nach der Pauſe, als es ſicht⸗ lich für das Berliner Spiel ſchonte, den Gegner zu einem Gegentrefſſen kommen. ere ee, 1. Graf Henckels Metarmophoſe(W. Zint); 2. 8. Seite. Nr. 354 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 4. Auguſt 1980 die Deulſchen Schwimmeiſterſchaften Aeberraſchungen am erſten Tag Bei herrlichem Sommerwetter nahmen die Deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften am Samstag im prächtigen Dante⸗Stadion in München vor 2500 Zuſchauern ihren Anfong. Bei einer muſtergültigen Organiſation wickelten ſich bie Kämpfe prompt und einwandfrei ab. Durch geſchickte Verteilung wichtiger Meiſterſchaften auf beide Tage gab es bereits am Samstag ſehr wertvolle ſportliche Kämpfe, darunter auch die beiden wichtigſten Staffeln über 4 mul 200 Meter Freiſtil, 4 mal 200 Meter Bruſt und das Ein⸗ zelſchwimmen über 100 Meter Freiſtil. Die Kämpfe ſelbſt übertrafen alle Erwartungen. Faſt in allen Disziplinen gab es neue Meiſter und mehrfach Ueberraſchungen. Nur De richs⸗Köln und Küppers Vierſen konn⸗ ten ihre Titel über 100 Meter Freiſtil bzw. 100 Meter Rücken verteidigen. In den Staffeln gab es erbitterte Kämpfe bis auf den letzten Meter. Die 4 mal 200 Meter Freiſtil gewann Mogdeburg 96 knapp, aber ſicher vor Hellas Magdeburg und Poſeidon Leipzig. Ueber 4 mal 200 Meter Bruſt wurde der vorjährige Meiſter Göppingen hinter Poſeidon Leipzig und Hellas Magdeburg nur Dritter. Magdeburgs Schlußmann Rademacher konnte trotz größter Anſtrengungen den Leipziger Koppen nicht mehr er⸗ reichen. N. Das Kunſtſpringen gewann Europameiſter Rie b⸗ ſchläger vor dem Spandauer Neumann, der den Ver⸗ teidiger Plumans⸗Köln auf den dritten Platz verwies. Bei den Damen gewann der Magdeburger Damen⸗ Schwimmverein die Bruſtſtaffel über 3 mal 200 Meter durch vorzügliches Schwimmen der Schlußſchwimmerin Die Kämpfe Poſeidon Leipzig Vereinsmeiſter. Nächſter Im Münchner Dante⸗Stadion nahmen am Sonntag vor⸗ mitlag die deutſchen Schwimmeiſterſchaften ihren Fortgang. Am Vormittag wurde nur eine Konkurrenz, und zwar das Kunſtſpringen der Damen, abgewickelt. Bemerkenswert iſt, daß die hier gebotenen Leiſtungen auf höherer Stufe ſtanden als bei den Herren. Den Titel holte ſich zum erſten Male die ſüddeutſche Meiſterin, Fräulein Jordan⸗Nürnberg. Am Nachmittag kamen trotz regneriſchem Wetter 3500 Zuſchauer, die an den Kämpfen lebhaften Anteil nahmen. Als erſte Konkurrenz wurde die Freiſtilſtaffel über 400 Meter aus⸗ getragen, die Hamburg 96 ſicher vor Poſeidon Leipzig und Hellas Magdeburg gewann. Hellas einziger Sieg war in der 400 Meter Lagenſtaffel. Die Bruſtſtaffel für Vereine ohne Winterbad über 4 mal 100 Meter fiel im Alleingang an den Verteidiger Freiberg 98. Bei den Einzelmeiſter⸗ ſchaften gab es harte Kämpfe, oft im Gegenſatz zum Vortage auch Siege der Favoriten. Die 200 Meter Freiſtielſtaffel gewann Schubert⸗Breslau überlegen vor dem Kölner Derich. Ueber 1500 Meter Freiſtil ſiegte Noitzel⸗ Göppingen ſicher. Sein ſchärfſter Gegner war Bode⸗ Hildesheim, ein neuer vielverſprechender Mann. Im Bruſtſchwimmen über 200 Meter konnte der Meiſtertitel nur durch Schiedsrichterſpruch vergeben werden, da Schwarz⸗Göppingen und Koppel⸗Leip⸗ zig gleiche Zeiten hatten. Der Titel wurde dann dem Leip⸗ ziger zugeſprochen. Der Titelverteidiger, Sietas⸗Hamburg, fiel ſeinem zu ſcharfen Anfangstempo zum Opfer und blieb unplaciert. Am Turmſpringen konnte Plumanns ſeinen Titel vor Europameiſter Riebſchläger erfolgreich verteidi⸗ gen. Der beſte Verein in der Geſamtleiſtung war Poſeidon Leipzig von Hellas Magdeburg. Die Magdeburger Helenen mußten damit dieſe Stellung zum erſten Male abtreten. In den übrigen Wettbewerben der Damen gab es ſtarke Felder, erbitterte Kämpfe und durchweg gleichwertige Lei⸗ ſtungen, zum Teil ſogar beſſer als im Vorfahre. Blau⸗ weiß⸗Dresden gewann wieder die 3 mal 300 Meter Freiſtil⸗ ſtaffel. Die Bruſtſtaffel über 3 mal 200 Meter gewann der Magdeburger Damenſchwimmklub durch glänzenden End⸗ ſpurt ſeiner Bruſtſchwimmerin Frl. Rocke. Die 100 Meter Freiſtil holte ſich Frau Küppers⸗Erkens; erwartungsgemäß und ſicher über 200 Meter Bruſt ſiegte Frl. Rocke knapp, aber überzeugend. Die beſte Vereinsleiſtung der Damen vollbrachte der Schwimmklub Nixe⸗Charlottenburg. Die Ergebniſſe: Herren: 400 Meter ⸗Freiſtil⸗Staffel: 1. Magdeſhrrg 96(Schulz 1 und 2, Gobener und Schweizer) 4,4 Mkn.; 2. Poſeidon Leipzig 4,27 Min.; 3. Hellas Magde⸗ burg 4,30 Min.— 400 Meter⸗Lagen: 1. Hellas Magdeburg(Schulz 1 und 2, Rademacher 1 und Gruß) 5,21,8 Min.; 2. Sparta Köln 5,25 Min.; 3. Poſeidon Leipzig 5,26,4.— 4 mal 100 Meter ⸗Bruſt für Vereine o..: 1. Freiberg 13:21,8 Min. im Alleingang.— 200 Meter⸗ Freiſtil: 1. Schubert⸗Boruſſia⸗Sileſia⸗Breslau 225 Min.; 2. Derichs⸗Sparta Köln 2,31,6 Min.; 3. Gebert⸗ Hellas Magdeburg 28158 Min.— 1500 Meter⸗ Fret⸗ ſt et l: 1. Neitzel⸗ Göppingen 22:17 Min.; 2. Bade⸗Hildesheim 22:19,9 Min.; 3. Eckſtein⸗Poſeidon Leipzig 23:20,8 Min.— 900 Meter ⸗Bru ſt: 1. Koppen⸗Poſeidon Leipzig:00, Min.; 2. Schwarz⸗Göppingen 3200.2 Min.; 3. Budig⸗Köln 301,5 Min.— Turmſpringen: 1. Plumans⸗Köln, Platzziffer 6,5, 92,223 Punkte; 2. Riebſchläger⸗Zeitz, Platz⸗ affer 8,5, 90,54 Punkte; 3. Grothe⸗Berlin, Platzziffer 15, 85,24 Punkte. Beſte Geſamtleiſtung: 1. Poſeidon Leipzig 97 Punkte; 2. Hellas Magdeburg 99 Punkte; 3. Sparta Köln 61 Punkte. Damen: 400 Meter Lagen: 1. Nixe Charlotten⸗ burg 6,23,3 Min. 2. Magdeburger Damenſchwimmklub 9,29,3.. g. Rheydt 0g:39,4 Min. 3 mal 100 Meter Freiſtil: 1. Küppers⸗Erkens:18,5. 2. Schneider⸗ Stettin 119,4. g. Bode⸗Poſeidon Leipzig:21,63. 200 M. Ber uſſt: 1. Ruthe⸗Magdeburger Damen SC. 3: 19,2 Min. 2. Suchard⸗Nixe Charlottenburg 320,5 Min., 3. Meiner⸗ Wandsbeck:29,7. Kunſtſpringen: 1. Weihe⸗Nürn⸗ berg Platzziffer 5, 97,78 Punkte. 2. Klüger⸗VSS. München Platzziffer 12, 85,16. 3. Kos nowſki, Magdeburger Damen⸗ SC. Platzziffer 16, 81,20 Punkte. Beſte Geſamtleiſtung: 1. Nixe⸗ Charlottenburg 69 Punkte, 2. Magdeburger Damen⸗SC. 55 Punkte, 3. Damen⸗SV. München, 28 Punkte. — Pferdeſport „ Strausberg(3. Auguſt) 1. Hohenſtein⸗Jagdrennen. 2200. 3700 Meter: 1. L. W. Roſenows Shalimar(Beer); 2. Zorndorf; 3. Borgia, Fer⸗ ner lieſen: Mansbach, Runkler, Forno, Ernani. Toto: 78, Platz: 18, 22, 15. 2. Rheinland⸗Jagdreunen. Für Dreijährige. 2200 l, 8000 Meter: 1. C. Panſes Melone(W. Schmidt); 2. Marburg; 3. Neuplatin. Ferner liefen: Blanco, Bodo, Paſcha, Pflichttreue, Chriſtroſe, Mainixe, Letzter Verſuch, Narrauon. Toto: 289, Platz: 96, 62, 39. 3. Preis von Hoppegarten. Für Dreijährige. 3000 l. 1250 Meter: 1. Frau G. Maunes Prievluſa(Böhlke); 2. Orgie; 3. Loretta. Ferner liefen: Soravia, Eroica, Ur⸗ ſula, Nebelhexe, Saharet, Modeland, Ambroſta, Waldi. Toto: 71, Platz: 28, 67, 20. 4. Rahnsdorfer Hürdenrennen. Für Dreifährige. 2200 1 2800 Meter: 1. Dr. von Kleefelds Sachſe(Wolff); 2. Do⸗ rolide; 3. Servus. Ferner liefen: Till Eulenſpiegel, Ni⸗ comedia, Tiefenfurt. Toto: 20, Platz: 12, 15. 5. von Kotze⸗Jagdrennen. 3000., 3800 Meter: 1. Dhal⸗ manns Rößling(B. Schönig); 2. Final; 3. Lieſerer Fer⸗ ner liefen: Richtlinie, Romulus, Eiche, Sonate. Toto: 54, , 17% 12 6. Preis von Fortuna. Verloſungsrennen. 3200 l. 2800 Meter: 1. Dr. Kleinfelds Odaig(Pretzuer); 2. Otavi;: g. Con Amore. Ferner lieſen: Virradat, Balaton, Moſt, Sympathie. Toto: 15, Platz: 12, 14. 7. Ausgleich der Dreijährigen. 2200 l. 1800 Meter: Tauperle; liefen: Morganat, Herbſtzeitloſe, Flugholde. Ferner a Toto: 97, Platz: 21, 22, 17. Minneklang, Fanfare. . Frl. Rocke vor Charlottenburg und Poſeidon Leipzig. Die Rücken meiſterſchaft holte ſich Frl. Strubel⸗Berlin ganz knapp vor der Verteidigerin Frl. Saſſerath⸗Rheydt. Die Freiſtilſtaffel über 4 mal 100 Meter der Vereine ohne Winterbad ſicherte ſich der SV. Noſſen vor Heſſen Worms. Die Ergebniſſe: Serren: 4 mal 200 Meter Freiſtil: 1. Magdeburg 96 (Mannſchaft Schweizer, Gubener, Schulze 1, Schulze 2) 10: 09,6; 2. Hellas Magdeburg 10:12,4; 3. Poſeidon Leipzig 10:14,6.— 4 mal 200 Meter Bruſt: 1. Poſeidon Leipzig (Anker, Zoege, Künninger, Koppe) 12:09, 4, 2. Hellas Magde⸗ burg 12:08,4, 3 S. Göppingen 04 12.278. 4 mal 100 Meter Freiſtil V. o. W.(Vereine ohne Winterbad)!: 1. SV. Noſſen(Blaubach, Butz 1, Butz 2, Paul) 456,6; 2. Heſſen Worms:00,5.— 100 Meter Freiſtil: 1. Derichs⸗Sparta Köln:03,4, 2. Schubert⸗Boruſſia⸗Sileſia Breslau 103,8; 3. Schulze⸗Magdeburg 96:05,9.— 100 Meter Rücken: 1. Küppers Bremen 85:11; 2. Ohlweln⸗Eſſen 115,4; 3. Schumburg⸗Hellas Magdeburg:16.— Kunſtſpringen: 1. Riebſchläger⸗Zeitz, Platzziffer 5, 193,08 Punkte; 2. Neu⸗ mann⸗Spandau 04, Platzziffer 13, 179,48 Punkte; 3. Plu⸗ mans⸗Sparta Köln, Platzziffer 14, 178,18 Punkte. Damen: 3 mal 200 Meter Bruſt: 1. Magdeburger Da⸗ menſchwimmverein(Rading, Everth, Rocke) 1017/1; 2. Nixe Charlottenburg 10:18,8; 3. Poſeidon Leipzig 10:24, — 100 Meter Rücken: 1. Strubel⸗Berliner SC.:28,8; 2. Saſſerath⸗Rheydt 129; 3. Kuchner⸗Düſſeldorf 98:34. am Sonntag Charlotte nburg— Beſter Verein der Damen Motorrad⸗Nennen auf der Rennwieſe 4 Großartiger ſportlicher und finanzieller Erfolg des Motorfahrerklubs Motorrad beſiegt Flugzeug Welch' großes Intereſſe dem Motorſport heute entgegengebracht wird, bewies der außerordentliche Menſchenſtrom, der ſich geſtern mittag zwiſchen zwei und drei Uhr nach den Rennwieſen bewegte. Zu Fuß, mit der Straßenbahn und zu Rad, eine große Anzahl aber mit dem Motorrad und dem Auto kamen die Intereſſenten des Motorſports auf die Rennwieſen gezogen, um hier ganz ausgezeichnete ſportliche Leiſtungen mitzuerleben. Der heute ſo zeitgemäße Motorradſport feierte am Samstag einen großen Triumph und noch mancher Ferngebliebene wäre erſchienen, wenn nicht gleichzeitig das große Waſſerſportfeſt des Verkehrs⸗ vereins und des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen auf dem Neckar, das notgedrungen auf den Sonntag verlegt werden mußte, abgehalten worden wäre. »Es ging zu wie bei einem großen Pferderennen: derſelbe große Betrieb, die gleichen hochgeſpannten Erwartungen und ein ſehr großes Intereſſe am Ausgang der einzelnen Rennen, obwohl der Totali⸗ ſator nicht im Betrieb war. Warme Nachmittags⸗ ſonne ſtrahlte über den Platz, als die erſten Maſchi⸗ nen brummend und ſummend vom„Sattelplatz“ in die Arena einrückten, um über die 1700 Meter lange Strecke in Eiltempo zu raſen. Die Organiſation war durch den Veranſtalter ſehr gut durchgeführt, doch hätte man ſich zweck⸗ mäßiger Weiſe der bei den Pferderennen ſtets in Funktion tretenden Verkündigungstafeln bedient, denn die Ergebnisankündigung durch den Laut⸗ Oben: Lotte Mühe⸗ Hildesheim. Unten: Schubert⸗Breslau, weiter über 100 Meter Freiſtil. Meter ⸗ Hannvyver(3. Auguſt): 1. Harzburg⸗Rennen. Für Jweijährige. 2700. 1000 Meter: 1. Geſt. Mylinghovens Wokeus(Raſtenberger]; 2. Fichtennadel; 3. Vichy. Ferner liefen: Eremit, Leonatus, Campo, Santo, Donnergott, Mamita, Flavia, Hobyve. Toto: 90, e 15, 22, 18. 2. Kleefelber⸗Ausgleich. 2700., 2200 Meter: 1. L. Lieb⸗ rechts Wien(Printen); 2. Smaragd; 3. Freiwilliger. Toto: 20 5 3. Großes Armee⸗Jagdrennen. Offiziersreiten. 4000 l. 4000 Meter: 1. Rittm. Jays Monte Godello(Beſitzer); 2. Fleiß; 3. Hagen. Ferner liefen: Liberius, Eſanad, Narr. Toto: 22, Platz: 14, 22. 4. Großer Preis von Hannover. 18 000„. 2400 Meter: 1. von Weinbergs Faro(O. Schmidt); 2. Brutus; 3. Fla⸗ vius. Ferner liefen: Gutenberg. Toto: 13, Platz: 141, 17. 5. See⸗Jagdrennen. Klaſſe B. 1000 l. 3600 Met.: 1. von Imhoffs Cavalier(Beſitzer); 2. Pelzmaus; 3. Fanatique. Ferner liefen: Nicodemes, Akazie. Toto: 28, Platz: 14, 16. 6. Mydlinghoven⸗Rennen. Ausgleich 3. 2700. 1400 Meter: 1. Frau M. Schmidts San Mareo(H. Blume); 2. Eilbote; 3. Marlitta. Ferner liefen: Blocksberg, Hoheit, Judica, Roſenherzog, Wellgunde, Gaſſenjunge. Toto: 62, Platz: 17, 16, 14. 7. Glückslos⸗Rennen. 3700. 1600 Meter: 1. v. Sos⸗ nowſkis Tannenberg(H. Kreuz); 2. Goldwert; 3. Frithfof Nanſen. Ferner liefen: Walhall, Graskäfer, Schnellbahn. Toto: 43, Platz: 14, 11. N 1 Neuß(3. Auguſt) 8 1. Preis von Röttgen. Für Zweijährige. 2800, 1000 Meter. 1. M. Pfeifers Alpina, 2. Gebr. Röslers Baden(Pinter) totes Rennen. 3. Mauſer, 4. Bodenbalz. Ferner: Carpe Diem, Laerta, Elida, Medinus, Tuet, Cha⸗ rakter, Babette, Loſung, Porta Nigra. Tot. 22 und 22, Platz 11, 12, 13. 2. Preis von Hammfeld. 2800 /, 1600 Meter. 1. W. Lucas Paſtete(Zimmermann), 2. Butterfly, 3. Goldener Ehrenſchild, 3. Platzhirſch(tot). Ferner: Panzer, Flos, Augapfel, Nix, Generaliſſimus, Denker, Fantaſia, Ros⸗ witha. Tot. 77, Platz 20, 15, 9, 13. 3. Quirinus⸗Jagdrennen. 3000 J, 3650 Mtr. 1. Diltheys Brotverdiener(Weber), 2. Damokles, 3. Stattliche. Fer⸗ ner: Reverſi. Tot. 20, Platz 13, 20. 4. Preis von Neuß. 5000%, 1200 Meter. 1. O. Wein⸗ bergs Boniburg(Zimmermann), 2. Stahleck, 3. Creſſida. Ferner: Gebt Feuer, Ordensſchweſter, Reichstag, Maharad⸗ ſcha, Dido, Georgia. Tot. 27, Platz 12, 16, 15. 5. Verloſungsrennen. Ausgleich 3. 4000 /, 2000 Meter. 1. H. Schiffers Arminius, 2. Mauerbrecher, 3. Die Deut⸗ ſche. Ferner: Maharadja, Diavolo, Sonnenſchein 3, Apache, Canio, Isländer, Bockſteinerin, Carol, Slevogt. Tot. 100, Platz 25, 29, 28. 6. Waſſerfall⸗Ausgleich. 2800 /, 2400 J. 1. Chr. Burz' Nemrod(Grabſch), 2. Gaukelei, 3. Lütkeſchwienſtärt. Fer⸗ ner: Peloria, Burgfink, Amedee, de Savoie, Irene, Ilia, Mira 2, Sergey. Tot. 34, Platz 15, 36, 19. 7. Sebaſtianus⸗Jagdreunen. 3000, 3200 Meter. 1. A. Löwenſteins Miſtral(Neidner), 2. Sankt Anton, 3. Seeroſe. Ferner: Ordinaria, Hofnarr, Florita, Tante Lehmann, Collegtal, General Seyolitz.— Küppers, Meiſter im 100 Rückenſchwimmen. Zeitz, Meiſter im Turmſpringen. Unten: Frl. Wiedemann⸗ Charlottenburg. Oben: Riebſchläger ⸗ 1 ſprecher ging jeweils in dem großen Lärm und Trubel unter, ſodaß kaum die Nächſtſtehenden etwas hören konnten. Um die vierte Mittagsſtunde zogen dicke Wolken über dem Platz der Ereigniſſe zuſammen und einzelne Tropfen fielen dick herab, doch eine ſtarke Weſtbriſe verteilte die drohenden Regenwolken wieder, ſodaß die Rennen ohne Unterbrechung pro⸗ grammäßig durchgeführt werden konnten. Die Bahn befand ſich trotz des Regens des Sams⸗ tags in beſter Verfaſſung. Im Training beſonders des Samstag mittag kam es wegen des naſſen Graſes wiederholt zu Stürzen, die ſich am Sonntag teil⸗ weiſe wiederholten. Leider ging es dabei nicht ohne Verletzungen ab. Der erfolgreiche Fahrer Js linger⸗ Mannheim ſtürzte in der Kurve und zog ſich eine Armauskugelung und Hautabſchürfungen zu. Die beſte gefahrene Zeit erzielte der Frank⸗ furter Löbering auf AgS bei einem Stundenmittel von 85 Km. Einen ſenſationellen Verlauf nahm der Kampf zwiſchen Flugzeug und Motorrad. Fünf Fahrer hatten ſich zum Kampfe gegen eine wendige Maſchine über fünf Runden geſtellt. Wider Erwarten gelang es dem Flugzeug nicht, ſich ſiegreich zu be⸗ haupten, es kam vielmehr erſt an zweiter Stelle ein und mußte dem erdgebundenen Fahrzeug den Vor⸗ rang laſſen. Die Rennen und ihre Ergebniſſe Bertram⸗Berlin zweimal erfolgreich Pünktlich 2,30 Uhr mittags ſtellten ſich 13 Ma⸗ ſchinen zum erſten Rennen dem Starter zur Verfügung. Wie vom Pfeil geſchnellt zogen die Räder dahin, um über ſechs Runden ihre Schnellig⸗ keit zu beweiſen. Beſonders in der Geraden konnten die Fahrer ihre Maſchinen ausfahren. Auf der Neckaerſeite kam es meiſt zu harten Kämpfen, die wiederholt mit Ueberrundungen endeten. Im fünften Rennen ereignete ſich leider der Sturz Islin⸗ gers, der dann wegen der Verletzungen von wei⸗ teren Rennen Abſtand nehmen mußte. Weitere Stürze, die leichter abgingen, ereigneten ſich im ſiebenten Rennen. Hier ſtürzten gleich zwei Fahrer. Sonſt kam es zu keinen weiteren Zwiſchenfällen. Die Ergebniſſe: 1. Rennen(für Maſchinen bis 250 cem— 6 Runden— offen nur für Ausweisfahrer): 13 Fahrer am Stort. 1. A. Schwietring⸗Hannover auf Ariel:18,2 Min., Stun⸗ denmittel 74 Km.; 2. Edgar Koch⸗Kirchheim, UT⸗Jap,:95; 3. Guinand⸗ Pforzheim, Da.,:65; 4. A. Wieland⸗Mann⸗ heim auf Puſch,:46. 2. Rennen(für Maſchinen bis 250 cem— 6 Runden — offen nur für Lizenzfahrer) 10 Fahrer: 1. L. Win k⸗ ler⸗München, Da.,:39, Min., Stundenmiktel 81 Km; 2. Gmelch⸗München, Da., 7787; 3. S. Geiß⸗ Pforzheim, Da.,:47; 4. H. Jrion⸗Korlsruhe, Da.,:53. 3. Rennen(für Maſchinen bis 850 cem— 6 Runden — offen nur für Ausweisfahrer) 14 Fahrer: 1. E. Breit⸗ ling ⸗Ludwigsburg auf Velozette, 8102 Min., Stunden⸗ mittel 76 Km.; 2. Max Barkh⸗Kallſtodt, Standard,:08; 3. A. Schwietring⸗Hannover, Ariel,:15; 4. K. Füglein⸗ Nürnberg auf M..,:16. 5 4. Rennen(für Maſchinen bis 500 cem— 7 Runden — offen nur für Ausweisfahrer) 18 Fahrer: 1. E. Bert⸗ ram Berlin auf Motoſagcoche:48 Min., Stundenmittel 81 Km.; 2. Mat Barth⸗Kallſtadt, Hecker,:20; 3.., Ull⸗ rich⸗Nürnberg auf Hecker:26; 4. W. Kraushaar⸗Neuhofen auf Wiga 9140. 5. Rennen(für Maſchinen bis 500 cem— 7 Runden — offen nur für Lizenzfahrer! 9 Fahrer: 1. W. Glöck⸗ ler ⸗Frankfurt auf Norton:37 Min.; Stundenmittel 82,2 Km.; 2. Prybylski⸗Berlin, D⸗Rad; 3. K. Moll⸗Lud⸗ wigsburg AS.:55; Islinger geſtürzt und ausgeſchieden. 6. Rennen(für Maſchinen aller Stärken— 6 Runden — offen nur für Ausweisfahrer) 20 Fahrer: 1. E. Bertram Berlin, Motoſacoche,:32 Min., Stunden⸗ mittel 822; 2. E. Breitling⸗Ludwigsburg auf Velvbeette, :83; 3. G. Ullrich⸗Nürnberg auf Hecker 7253, 4. W. Kraus⸗ haax⸗Neuhofen auf Wiga 809. 7. Rennen(für Maſchinen aller Klaſſen— 8 Runden — offen nur für Lizenzfahrer): 1. H. Löber ing ⸗Frank⸗ furt, AJS.,:26 Min., 85,1 Km. Stundenmittel; 2. A. Rieſenacker⸗Mannheim auf Harley⸗Davidſon 10:99; 3. G. Lohn⸗Mannheim, Imperia, 10243; 4. W. Kemptner⸗Mann⸗ heim auf BAS. Sch „ Bannerweihe des Mannheimer Keglerverbandes Wenn irgend ein Feſt als wohlgelungen, als wür⸗ dig betrachtet werden kann, ſo das Feſt der Banner⸗ weihe der Mannheimer Kegler. In den Sälen des Kolpinghauſes lag am Sgmstag abend eine feierliche Stimmung über den Alweſenden, eine Er⸗ wartung des Kommenden, wie wohl noch niemals in einem gleichen Feſte. Pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit ſetzte die Muſik mit dem Eröffnungsmarſche von Blankenburg ein, um gleich darauf mit der Ouver⸗ türe von Bellinis Oper„Norma“ zu dienen, Und ſchon dieſe beiden Muſikſtücke brachten Stimmung unter die Anweſenden, die in wirklich zahlreicher Vertretung, auch von auswärts erſchienen waren. Dann ließ das Rhein. Männerquartett unter der bewährten Leitung von W. Gärtner ſeine Wefſen erſchallen, Der Prolog, verfaßt von Ver⸗ bandsſportwart Deiß ler, wurde von deſſem Sohne in muſtergültiger Weiſe vorgetragen. Die Begrüßungsanſprache des Vor⸗ ſitzenden Otto Köhler, wie immer markant und kurz gehalten, fand lebhafte Anerkennung. Beſonders begrüßen konnte er die Stadträte Gallier und Alles als Vertreter des Oberbürgermeiſters, der verhindert war. Ferner galten ſeine Begrüßungs⸗ worte den erſchienenen Ehrengäſten, unter denen man die Herren Dr. Knaufmann, Dr. Linke, und Dr. Claus bemerkte. Der bad. pfälz. Gau war durch ſeinen Vorſtand die Herren Dr. Waer⸗ ther und Dr. Schmitt Karlsruhe., vertreten. Des weiteren rief er allen Keglern, die von Nah und Fern gekommen waren den herzlichſten Willkommen zu. Starker Beifall lohnte ſeine Worte. Die Blitzſtabübungen, ausgeführt von der Turnriege der Dek waren exakt und gut durchge⸗ arbeitet. Nach einer Fantaſie aus Traviata wurde das gemeinſame Feſtlied geſungen. Dieſes hatte als Verfaſſer den Verbandspreßwart Erich Helm, Fegbeutel war auch da, ſoll man dem noch etwas hinzufügen? Er war wie immer ausgezeichnet. Etwas Köſtliches folgte nun: ein Walzer, getanzt von den Damen Henniger, Schröder und Wernz vom Nationaltheater. Der Beifall bewies den Da⸗ men, daß ihre Leiſtung die vollſte Anerkennung fand, ebenſo das folgende Rhein. Quartett. Nach kurzer Pauſe öffnete ſich der Vorhang auf der Bühne. Dort waren drei Kegler angetreten, die in ihrer Mitte das neue verhüllte Banner hielten, umgeben von 6 Jungfrauen. Treffende, zündende Worte fand der Weiheredner Dr. Karl Waerther⸗ Karlsruhe, der in Vertretung des Bundes vorſitzen⸗ den das neue Banner nach Fallen der Hülle dem erſten Vorſitzenden Köhler übergab. Ein herrliches Banner hat ſich der Kegler⸗ verband als Symbol angeſchafft, das überall Freude auslöſte. Nicht enden wollte nun die Zahl der Gratulanten, die als Zeichen ihrer Liebe zu Mannheim teils Schleifen, leils Banner⸗ nägel überreichten Nicht nur die badiſchen und die Pfälzer Städte hatten ihre Keglervertreter entſandt, auch von weither waren die Keglerbrüder dem Rufe Mannheims gefolgt. In trefflichen Worten konnte, der Vorſitzende Köhler folgenden Städten danken: Nürnberg, Regensburg, Aſchaffenburg, Stuttgart, Heilbronn, Frankfurt, Mainz, Wiesbaden und den treuen Saar⸗ brückenern u. a. m. Ihnen allen galt ſein herzlicher Dank und man konnte es hier den Mannheimer Keglern, auſehen, daß ſie ſelbſt ihre helle Freude ob ſolcher Liebesbeweſſe hatten. l Die nun geſtellten Bilder der Dack.⸗ Turnergruppe waren ſehr ſchön. Frl. Mun⸗ dinger trug einige Lieder mit gutgeſchulter Sopranſtimme vor. Der Schlußmarſch war den Keglern gewidmet. Die Kapelle Mohr trug ihr Programm wie immer muſtergültig vor. a Mit einem Tanz fand die Bannerweihe der Kegler ihren Abſchluß. Der Feſtzug am Sonntag nachmittag Nach der wohlgelungenen Bannerweihe am Samstag abend, traten die Kegler kurz vor 2 Uhr bei der K 5⸗Schule zum Feſtzug durch die Stadt an. Um nach 2 Uhr ſetzte ſich der Zug unter Vorantritt von drei berittenen Herolden in Bewegung. Den Herolden folgten ſechs Fähnenſchwenker, die gelb⸗ rot⸗gelbe und blau⸗weiße Fahnen trugen. Das Auto der Gauleitung ſchloß ſich an. Eine äußerſt zahlreiche Vertretung hatten badiſche, pfälziſche und Städte aus den Saargebiet entſandt. Die blaue Keglerkleidung und die weiße Sportkleidung bot ein recht freundliches Bild. Auf einem Feſtwagen wurde von jungen Mädchen das Kegelſpiel ſymboliſch dargeſtellt. Zwei Kapellen waren in dem Zug ver⸗ teilt, ſie ſorgten für die nötige Stimmung. Der Zug wurde durch einen zweiten Feſtwagen mit dem Motto:„Des Keglers Stolz iſt ſtets gut Holz“ ab⸗ geſchloſſen. Der Zug nahm ſeinen Weg durch den Luiſenring bis zur Friedrichsbrücke; dork bog er in die Breite Straße ein, ging bis zum Paradeplatz, dann die Planken entlang bis zur Börſe, über den Zeughaus⸗ platz durch die Kunſtſtraße nach dem Kaiſerring, durch die Bismarckſtraße am Schloß und Friedrichs⸗ park vorbei. Er endete im Ballhaus wo eine Fami⸗ lienunterhaltung ſtattfand, dle von den Keglern und ihren Freunden ſtark beſucht war. Die Kegler fanden bei ihrem Feſtzug durch die Stadt überall eine recht freundliche Aufnahme. Der Feſtzug trug viel zur Belebung des ſonntäglichen Straßenbildes in Mannheim bei. Am Mittwoch werden die Kegler durch ein großes Schaukegeln für ihren Sport werben. 1 — 1 1 1 1 Montag, den 4. Auguſt 1980 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] Jilm⸗Runoſchau Roxy:„Der Mann ohne Namen“ Ganz ernſthaft geſprochen: Es iſt ſehr intereſſant wie⸗ der einmal Filmen zu begegnen, die ihre Erſtaufführung ſchon einige Jährchen hinter ſich haben. Man kann dabei ſo recht merken, wie kurzlebig unſere Zeit iſt, wie ſchnell ſich unſer Geſchmack wandelt und wie ſehr diejenigen im Unrecht ſind, die immer wieder behaupten, daß unſere heutige Filmproduktion nicht viel wert ſei und die frühere beſſer geweſen wäre. Dabei gehört„Der Mann ohne Namen“ zu den Filmen, die früher einmal Aufſehen erregten. Er ſtammt noch aus der Zeit, in der Fort⸗ ſetzungen ſehr beliebt waren. Immer bei der unklarſten Situation mußte die Geſchichte abbrechen um dem Beſchauer zu verkünden:„Der nächſte Teil erſcheint demnächſt in dieſem Theater“. Das Alter dieſes Biloͤſtreifens dürfte höchſtens 10 Jahre betragen— älter iſt er beſtimmt nicht. Aber ſtaunen muß man über die Mannigfaltigkeit der Handlung, wie groß die Gefahren ſind, in die ſich die Dar⸗ ſteller begeben und wie ſchön alles zurecht gelegt wird. Die heutigen Harry Liedtke⸗Verehrerinnen werden über ihren ſtets lächelnden Frauenhelden ſtaunen. Er iſt kein Herzensbrecher, ſondern ein echter Abenteurer, der zu ſolchen Sachen keine Zeit hat, da er von einer Verkleidung in die andere rutſchen muß. Wenn es das Programm nicht verkünden würde: Hand aufs Herz, wer würde Ma dy Chriſtians wieder erkennen? Die beiden erſten Teile des Films„Der Millionendieb“ und, Der Kai⸗ 1 ſer der Sahara“ laufen gegenwärtig zuſammen. Die in Kopenhagen angetretene Weltreiſe, die bis jetzt über Scheveningen, Venedig, Serajewo nach Tetuan führte, hat am Rande der Sahara eine Unterbrechung erfahren da der Filmſtreifen zu Ende ging, als der Held erſchöpft im Wüſtenſand lag und der Schakal nebenan ſeine vor⸗ gehende Mahlzeit noch nicht beendet hatte. Im dritten Teil wird die Verſpeiſung wohl auch nicht vorgenommen wer⸗ den, da noch ein vierter Teil folgt. Zeppelin hat die Welt⸗ reiſe ſchneller gemacht. 5 Gloria:„Die Inſel der Verſchollenen“ Warum dieſer Film nicht als Hauptfilm läuft, iſt nicht recht einleuchtend. Verdienen würde er es auf alle Fälle. Weniger wegen ſeiner Handlung, die nicht ganz neu iſt und auch einige Unmöglichkeiten enthält. Der Film be⸗ ruht lediglich auf Bildwirkung, die aber ſo packend iſt. daß man dieſer Regieleiſtung unbegrenzte Achtung zolen muß. Regie und Manuſkript: Julien Duvivier ver⸗ kündet der Titel und auch die Namen ber Hauptdarſteller verdtenen feſtgehalten zu werden: Suzanne Chriſty, Jean Murat, Henry Krauß. Die Kamera hat das Geſchehen oft von einem Bildwinkel aus feſtgehalten, der in der„ſchönen“ Photographie als unmöglich bezeichnet wird. Die Wirkungen, die damit erzielt worden ſind, ſind ſo unvergleichlich, daß es keine Worte gibt, um ſie zu ſchil⸗ dern. Welch herrliche Bilder wurden durch das Gegen⸗ licht geſchaffen, wie oft ſteigern die grandioſen Wolken über der Szene deren Wirkung bis ins Unermeßliche. Bei dieſem Film gibt es nur eines: ihn anſehen und ihn erleben! 5 Der Geſellſchaftsfilm„Frau oder Geliebte“ muß natürlich nach einem ſolchen Film ganz anders ge⸗ wertet werden. Das im Titel ausgedrückte Problem wird natürlich nicht gelöſt, denn das Dirnlein, das auf der Straße aufgeleſen wird, entwickelt ſich über die Geliebte zur Gattin und die frühere Geliebte wird Gattin eines anderen und möchte wieder Geliebte ihres früheren Lieb⸗ habers werden, der aber rechtzeitig ihren Charakter er⸗ kennt, ſie laufen läßt und dafür. ſiehe oben. Schöne Sache! Was?. Auf der Bühne ſtellt ſich ein ſächſtſcher Komiker vor, der dem Publikum etwas vorſingen und vorſpringen möchte. Leider verſucht er nur mit Erſterem für Unter⸗ haltung zu ſorgen. Wie aus dem Beifall zu entnehmen, ſcheint ihm dies bei einem Teil der Anweſenden geglückt zu ſein. Nachrichten aus Baden Schädelbruch durch Sturz aus dem Fenſter * Heidelberg, 3. Aug. Ein hieſiger Kaufmann fiel in einem epileptiſchen Anfall aus dem Fenſter ſeiner im 2. Stockwerk gelegenen Wohnung und er⸗ likt einen ſchweren Schädelbruch. Der Ver⸗ unglückte wurde in die chirurgiſche Klinik verbracht. Unwetter mit Wolkenbruch * Freiburg, 3. Aug. Samstag abend gegen 6 Uhr ging über Freiburg ein außerordentlich ſchwe⸗ rer, von heftigen Gewittern begleiteter Wolken⸗ bruch nieder. Das mit großer Plötzlichkeit auftre⸗ tende Unwetter war von einem heftigen Wirbel⸗ ſt ur m begleitet und dauerte etwa eine halbe Stunde. In allen Teilen der Stadt wurden große Bäume abgeknickt. In Haßlach würde ein Baum ent⸗ wurzelt und über die Straßenbahnſchienen gewor⸗ fen. Die ungeheuren Waſſermaſſen haben im Freien außerordentliche Verwüſtungen angerichtet. Heu und Getreide wurden weggeſchwemmt. Das Waſſer brachte in den höheren Berglagen Geröll und Schuttmaſſen zutage. In der Stadt ſelbſt drang das Waſſer in verſchiedene Keller ein. Der Wind⸗ bruch in den Wäldern ſoll ſehr groß ſein. Alle Preise Sirid reduzlert! 24. Badiſcher Malertag Am Samstag begann der 24. Badiſche Maler⸗ tag, die Landeshauptverſammlung des Badiſchen Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗ Verbandes e.., mit Satzungskommiſſion und der Bezirks⸗ gruppen Karlsruhe und Mannheim, wobei über geſchäftliche Angelegenheiten beraten wurde. Zu dem von der Mannheimer Zwangs⸗ innung des Maler⸗ und Tünchergewerbes gegebenen internen Sitzungen der Feſtabend f in der Harmonie hatten ſich ſchon zahlreiche aus⸗ wärtige Mitglieder eingefunden. Obermeiſter Guſtav Grelle⸗Mannheim begrüßte die Mitglieder und Ehrengäſte, darunter Handwerkskammerpräſident Groß und Gewerbeſchuldirektor Herbold, ferner den Ehrenvorſitzenden Laceroix⸗Karlsruhe und den Landesverbands-Vorſitzenden Wollthan⸗ Heidelberg. Syndikus Klein von der Maler⸗ Zwangsinnung Mannheim wies in ſeiner Anſprache auf die Sorgen und Beſchwerniſſe des Handwerkers hin, die ihn verpflichten zu engerem Zuſammen⸗ ſchluß in Innung und Fachverband. Der Feſtabend, dem ſich noch ein Ball anſchloß, verlief bei den muſikaliſchen Darbietungen der Kapelle Seezer und Geſangsvorträgen von Kammerſänger Gedde und Konzertſängerin Franziska Schneider. Daß Fritz Fegbeutel ſchließlich noch ſeinen ſprühen⸗ den Humor der angeregten Geſellſchaft zuteil werden ließ, iſt beinahe ſelbſtverſtändlich. Der ernſten Berufsarbeit war der Sonntag vor⸗ mittag gewidmet. Die eigentliche Landeshauptverſammlung begann mit der Begrüßung durch den Landesver⸗ bandsvorſitzenden, der in ſeiner Rede kurz die Män⸗ gel im Verdingungsweſen kritiſterte, deren baldige Verbeſſerung eine der Hauptforderungen des Hand⸗ werks ſei. Der Jahresbericht behandelte haupt⸗ ſächlich die Differenzen zwiſchen der Bezirksgruppe Freiburg und dem Landesverband. Die Verſamm⸗ lung nahm einen Vergleichsvorſchlag an, nach dem die Bezirksgruppe Freiburg die Verpflichtung über⸗ nimmt, an den Landesverband 1631/ für rück⸗ ſtändige Beiträge aus dem Jahre 1929 zu entrichten, wogegen ihr die Beitragsrückſtände aus den Jahren 1926, 1927 und 1928 in Höhe von 2558/ erlaſſen wer⸗ den. Angenommen wurde auch der Kaſſenbericht, der per 31. Dezember 1929 einen Beſtand von 3181. ausweiſt. Dem Vorſtand wurde einſtimmig Ent⸗ laſtung erteilt. Der Voranſchlag für das neue Ge⸗ ſchäftsjahr wird bis zur Klärung der Verhältniſſe in Freiburg zurückgeſtellt und dann in der Verbands⸗ zeitſchrift veröffentlicht. Beſchloſſen wurde eine Aenderung der Satzungen. Der Verband ſoll künftig einfach„Verband badiſcher Malermeiſter“ heißen. Bemerkenswert iſt die neue Satzungsbeſtimmung, daß in Zukunft die Landes⸗ hauptverſammlung die oberſte Inſtanz in der Or⸗ ganiſation iſt und nicht mehr der Landesausſchuß und der Geſamtvorſtand. Die neuen Satzungen, die noch einer redaktionellen Ueberarbeitung bedürfen, wur⸗ den einſtimmig angenommen. Die Vorſtandswahl ergab Neuwahlen. Obermei⸗ ſter Grelle ⸗ Mannheim iſt jetzt erſter Vorſitzender, Schimmer ⸗ Mannheim Kaſſierer und Degen⸗ Mannheim Schriftführer. Damit ſind die wichtig⸗ ſten Aemter nach Mannheim gekommen. Die nächſt⸗ jährige Tagung ſoll im Bezirk Karlsruhe ſtattfinden. Der Ort wird noch bekannt gegeben. Nachdem noch einige Wünſche und Anträge gutge⸗ heißen wurden, konnte Syndikus Klein⸗Mann⸗ heim die Hauptverſammlung ſchließen. Gemeinſamer Mittagtiſch in der Harmonie und eine von der Stadt Mannheim gebotene Rhein⸗ fahrt zur Beſichtigung der Hafen⸗ und Induſtrie⸗ anlagen hielten die Tagungsteilnehmer am Nachmit⸗ tag beiſammen. Abends wurde der Friedrichspark beſucht. Heute vormittag wollen die Mitglieder der hie⸗ ſigen Ortsgruppe mit ihren auswärtigen Gäſten eine Auto⸗ Rundfahrt in die befreite Pfalz unternehmen. Um 10 Uhr iſt Abfahrt im Schloßhof. Die Fahrt ſoll über Neuſtadt, Lambrecht, Bad Dürk⸗ heim und Freinsheim gehen. el Waſſerſwortfeſt am Netkar Tauſende von Daumen wurden wohl in den letzten Tagen gehalten für gutes Wetter und guten Beſuch, denn das ſchon zweimal verſchobene Waſſer⸗ ſportfeſt wäre mit einer nochmaligen Abſage ins Waſſer gefallen. Trotz des aprilmäßigen Wetters fanden ſich doch einige tauſend Menſthen zu beiden Seiten des Neckars ein, um der vom Vers kehrs verein und vom Ortsausſchuß für Leibesübungen durchgeführten Veranſtaltung beizuwohnen. Vielleicht wäre der Beſuch noch beſſer geweſen, hätte nicht zu gleicher Zeit auf den Renn⸗ wieſen das Motorradrennen ſtattgefunden, das ebenfalls viele Sportfreunde anzog. Um 3 Uhr eröffnete eine 8 Auffahrt ſämtlicher Mannheimer Ruder⸗ und 5 Kann⸗Vereine den Reigen der Darbietungen. Neptuns Auf⸗ fahrt mit ſeinen Getreuen ſtellte der Schwimm ⸗ verein Mannheim, ebenſo die Vorführung ver⸗ N 2 ſchiedener Schwimmarten. Sämtliche Schwimm⸗ vereine nahmen an dem Auſchwimmen über 500 Meter teil. Eine vom Poplizei⸗ Sportverein geſtellte Gruppe„Der Rhein iſt frei“ zeigte unter der Reichsflagge zwei Schutzleute, einen badiſchen und einen pfälziſchen, die ſich die Hände reichten. Es würde zu weit führen, wollte man alle die zum Teil humoriſtiſchen Darbietungen aufzählen, die das recht umfangreiche Programm enthielt. Viel belacht wurde eine von einem Schutzmann verfolgte Brezel⸗ frau, die ſich ſchließlich auf die Waſſerrutſchbahn flüchtete und— glitſch! ins Waſſer ſauſte, gefolgt von dem Schutzmann in Uniformrock und Badehoſe. Das Wellenreiten hinter Motorbooten gab Anlaß zu vielen luſtigen Zwiſchenfällen, ebenſo das Einer⸗Paddeln und das Kanadier⸗Ken⸗ tern des Kʒanu⸗Regatta vereins. Die Hoch⸗ gzeitsreiſe mit der Waſſerpoſt, die Auffahrt der Ruderer in Zunfttrachten— als Bäcker, Metzger, Kaminfeger— waren ſorgfältig zuſammengeſtellte Gruppen, denen der verdiente Beifall nicht verſagt blieb. Beſonders aktuell war das Boot „Neuzugänge im Mannheimer Zoo“ auf dem ſich allerhand exotiſches Getier herumtrieb; ein erläuterndes Plakat hatte die tiefſinnige Auf⸗ ſchrift„Geſchenk der Stadt Ludwigshafen anläßlich Fahrradſchläuchen gemächlich der gemeinſamen Brückenbeleuchtung“. Ein Doppel⸗ quartett in Badehoſen und Zylinderhut ließ, auf dahertreibend, einige Lieder hören, während das neue Mannheimer Schwimmſtadion, beſtehend aus einer Badewanne und zwei Lorbeerbäumen, auf einem großen Boot vorbeiſchwamm. 5 Auch die ernſte Seite war nicht vergeſſen. Ret⸗ tungsvorführungen durch Mitglieder der Deut⸗ ſchen Lebensrettungs⸗Geſellſchaft wur⸗ den mit großem Intereſſe verfolgt. Daß auch der Polizei⸗Sportverein in dieſer Richtung tätig iſt, zeigten zwei Schupos, die in voller Uniform vom Geländer der Ebertbrücke in die Flut ſprangen, um ein paar imitierte Selbſtmörder mit dem richtigen Griff— der gelernt ſein will— ans Ufer zu bringen. Dieſe Leiſtung wurde durch beſonders freundlichen Beifall anerkannt. Wenn wir weiter ein Waſſerballſpiel und ein Kanu⸗Polo, den Schnelligkeitswettbewerb im Falt⸗ boot⸗ und Zeltaufbau, den Boxkampf auf dem Waſſer, die Waſſerſki⸗ und Waſſerrad⸗Vorführungen erwähnen, ſo bleibt nur noch über den Aufſtieg des Freiballous„Mannheim“ zu berichten, der bei geringem Wind langſam in nordöſtlicher Richtung entſchwand. Gegen Schluß des Programms ſetzte wieder, wie ſchon einige Male im Laufe des Tages, ein Regenguß ein, der die Zu⸗ ſchauer in Deckung, zumeiſt unter die Ebertbrücke, trieb. Die meiſten zogen es aber vor, nach Hauſe zu gehen, ſo daß nur verhältnismäßig wenige regen⸗ ſchirmbewaffnete Waſſerſportfreunde zurückblieben. Zu der Veranſtaltung gab die Kapelle Mohr die muſikaliſche Unterhaltung. Bier⸗ und Wurſtbuden hätten noch weit größeren Andrang bewältigen kön⸗ nen. Die Organiſation klappte im allgemeinen, doch wäre für etwas mehr Sitzgelegenheit am Ufer zu ſorgen geweſen, wie ſich auch nach den erſten Num⸗ mern die Abwicklung des Programms oft durch zu lange Pauſen verzögerte. Wenn es den beteiligten Waſſerſport⸗Vereinen ge⸗ lungen iſt, durch dieſe Veranſtaltung neue Freunde für dieſen geſunden Sport zu werben, dann kann das im Intereſſe der Geſundheits⸗ und Körperpflege nur begrüßt werden. Jedenfalls wurden ausgezeich⸗ nete Leiſtungen geboten, die den geſpendeten Beifall wohl verdient haben.* Die Exploſion in Ludwigshafen Etwa 30 000 Mark Schaden * Ludwigshafen, 4. Aug. Ueber die Exploſion is der Chemiſchen Fabrik von Dr. Raſchig zu Ludwigs⸗ hafen erfahren wir noch: Durch die Entzündung eines im Freien ſtehenden Karbolölbehälters flogen auch die Entlüftungshauben(Mannlochdeckel) der beiden nächſten Tanks in die Luft. Auch geriet das Dach des Laugereigebäudes in Brand, der aber durch drei Schaumlöſchapparate der Ludwigs⸗ hafener Berufsfeuerwehr und der Werkswehren der Raſchigſchen und der J. G. Farbeuwerke ziemlich raſch gelöſcht wurde. Die Verletzungen 68 Arbeiters, der mit einem Kollegen auf dem zu⸗ erſt explodierten Behälter ſtand und herabgeſchleu⸗ dert wurde, ſind, wie ſich nachträglich herausſtellte, nicht lebens gefährlicher Natur. Auch der Sachſchaden ſtellt ſich als geringer heraus, als ur⸗ ſprünglich angenommen wurde. Es ſind nicht, wie zuerſt angenommen wurde, 200 Tonnen Karbolöl verbrannt, ſondern nur etwa 50 Tonnen. Den Ge⸗ ſamtſchaden beziffert die Firma auf etwa 30 000 1. * Ludwigshafener Inder * Ludwigshafen, 2. Auguſt. Nach Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik Ludwigs⸗ hafen beträgt die Indexziffer für die Koſten der Lebenshaltung in Ludwigshafen für Monat Juli 156,8. Da die Ziffer des Vormonats 158,0 betrug, iſt ein Rückgang von 0,8 v. H. zu verzeichnen. Verſteigerung der Dörrmühle * Bubenheim, 2. Auguſt. Die am Mitkwoch ſtatt⸗ gefundene Zwangsverſteigerung der Dörk⸗ mühle von Gebr. Oßwald brachte einen Geſamt⸗ erlös von beinahe 90 000. Während die Aecker durchweg Beträge über die Taxe brachten, konnte lt. „Pf. Rſch.“ das Mühlenanweſen nur für 1000/ der Brauerei Gebr. Joſt.⸗G. in Grünſtadt zugeſchla⸗ gen werden. K Aug. * Schauernheim, 2. Geſtern abend iſt die Scheune des Landwirts Wilhelm Weſſa mit Anbau völlig niedergebrannt. Die Scheune war völlig mit Frucht gefüllt. Bei Bekämpfung des Brandes durch die Feuerwehr machte ſich das Fehlen einer Waſſerleitung ſehr nachteilig bemerkbar. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt unbekannt. Sageelaleſicles Montag, 4. Auguſt Roſengarten: Operettengaſtſpiel des Gärtnerplatzthegters München:„Hoheit tanzt Walzer“, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,30 Uhr Speyer—Ger⸗ mersheim und zuriick. Lichtſpiele: Alhambra:„Wiener Herzen“.— Scala: „Dos Rheinlandmädel“.— Univerfſum:„Hokus⸗ pokus“.— Gloria⸗Palaſt:„Frau oder Geliebte“, — Palaſt⸗Theater:„Heute Nacht— eventuell“. — Schauburg:„Die Warſchauer Zitadelle“. Roxy⸗ Theater:„Der Mann ohne Namen“.— Capitol:„Zweimal Lux“. Aus Rimdfunk⸗Programmen Montag, 4. Auguſt .860: Frankfurt: Kurkonzert aus Bad Kreuz hach; Köln: Kurkonzert aus Bad Salzuflen. 15.15: Frankfurt: Vortrag: Frauen und Politik; Stuttgart: Blumenſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 5 München: Liederſtunde. München: Konzert. Frankfurt, Vorträge. Stuttgart: : Frankfurt, Stuttgart: Autobiographie von Hermann Keſſer. 19.30: Frankfurt, Kreuznach. 19.45: Mitnchen: Orcheſterkonzert. 20.15: Kattowitz, Warſchau: Konzert; Toulouſe: Wiener Muſtk. 20.30: Berlin: Hörſpiel:„Die Zinnoberſpitze“; Bres⸗ lau: Virtuoſe Muſik; Hamburg: Operettenabend; Belgrad: Konzert; London 3: Tanzmuſik, 20.45: Mailand, Turin: Oper; Os bo: Soliſten⸗ konzert. 21.00: Breslau: Zum 50. Geburtstag von Hermann Keſſer; Frankfurt, Stuttgart: Lyriſche Kantgte Stuttgart: Konzert aus Bad „Bergwerk“! München: Vortrag; Brünn, Ko⸗ ſchau, Preßburg: Tanzmuſik; Prag: Lieder; Nom: Konzert; Zürich: Cellokonzert. 21.15: London 1, 2: Tonzmuſik. 21. München: Konzert für zwei Violinen. 21.45: Frankfurt, Stuttgart: Spiritiſtiſche Sit⸗ zung im Senderaum; London 3: Konzert; Stock⸗ holmg 1. und 2. Akt aus Boheme“. 22.00: Breslau: Liederſtunde; Zürich: Konzert. 23.00: Kottowitz, Warſchau: Tanzmuſik. Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner- Feuilleton: f. V. Kurt Fiſcher Kommunalpblitik u, Lokales: Richard Schönfelde Spart und Vermischtes: Willy Müller-Handelstell: Kurt Ghmer Gekicht und alles übrige: i. B. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſäyitlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim, ke 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei 2 Rückporto 77 75 Schfuflag unseres Salson-Ausverkaufs Restposten bis zu 60% billiger! Nennheim CAI Fitz. Cie Brelestr H Donnerstag Z Auer! Berſteigerung. Hierauf ſteht: a) ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Keller, u. anderes Unge- ziefer verniekt, über das Ver⸗ mögen der Firma Frieda Fritz, Schuhwaren in Mannheim, U. 17, Inhaberin Frieda Finſterle In dem Konkursverfahren ſoll die Schlußverteikung erfolgen. Dazu ſind 125.20., verfügbar. Zu berückſichtigen ſind die bevorrechtigten Forderungen der Klaſſe 1 und II des§ 61 KO. mit insgeſamt 330.88.. Das Verzeichnis der zu berückſichtigenden Forderun⸗ en kann auf der Geſchäftsſtelle des Amtsgerichts annheim, B. G. 3, eingeſehen werden. 10 468 Mannheim, den 1. Auguſt 1930. Der Konkursverwalter: Der. Horch, Rechtsanwalt. Ind. Veröſtentitekangen der Stadt Naurteim Infolge unauſſchiebbarer Arbeiten an dem Hauptkabel nach Käfertal muß für dieſen Stadt⸗ teil die Stromlieferung am Mittwoch, den 6. 8. 1930 von 15—17 Uhr eingeſtellt werden. 46 Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. In unſerem Verſteigerungslokal— C 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden 8 die öffentliche Verſteigerung verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: a] für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. dergl. am Mittwoch, den 6. Auguſt 1930 b) für Kleider, Weißzeug, Betten, Stiefel u. dgl. am Donnerstag, den 7. Auguſt 1930. Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffnung 1372 Uhr). Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. 32 Städtiſches Leihamt. Zwangsversteigerung Montag, den 4. Auguſt 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich nerſteigern: 1 Büfett, 1 Vitrine, 1 Diwan, eine Nudelſchneidmaſchine, 1 Patent ⸗Tiſchkegel bahn „Klub⸗ſtayl“, 1 Chaiſelongne, 1 Eisſchränkchen, * 1 Pferd— Rapp⸗Wallach Wäſche, Grammophon, Tafelklavier, 1 Schreib⸗ tiſch, 1 Geige, 1 Staubſauger, 1 Gasherd, ein Teppich und Sonſtiges. 10 472 Mannheim, den 2. Auguſt 1930. 5 Keihs, Gerichtsvollzieher. Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notaxigt am Donnerstag, den 26. Sept. 1030, vorm. 9% Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, X 1. 4 das Grundſtück des Heinrich Betzler, Konditor⸗ meiſter in Mannheim, auf Gemarkung Mann⸗ heim. 47 Die Verſteigerung wurde am 9. April 1980 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 16. April 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Lgb. Nr. 3087: 1 Ar 61 qm Hofreite, G 6 Nr. 2 b) ein zweiſtöckiger Seitenbau links und rechts Wohnungen. Schätzung: 32 000., mit Zubehör: 32 235 R. /. Mannheim, den 20. Juli 1930. Notariat Mannheim 6 als Vollſtreckungsgericht. Fersleigerungshaus Gu 4, 3 a As 4, 3 Verkauf von Herrschafts-Möbe Prachtvolle Speiſe⸗, Herren⸗ und Schlafzimmer, mod. Kücheneinrichtung, Muſikzimmer, Marken⸗ Klavier, reichh. 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