. fichte f 2 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM. 3. W Oppauerſtraße 8. Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, mal. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Beilagen: Sport der N. M. Z.„ Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Gesetz und Recht. Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Neiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Abend⸗Ausgabe 9 Dienstag, 5. Auguſt 1030 141. Jahrgang— Nr. 387 Einigung des liberalen Bürgertums? Nominierung der Kandidaten und Aufftellung der Reichsliſten erſt Ende Auguſt Die ‚Arbeitsloſen⸗Bank Ihre Aufgaben und Ausſichten Zweckmeldung der Staatspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 5. Aug. Herr Koch⸗Weſer wird nicht, wie es urſprüng⸗ lich hieß, am Dienstag, ſondern erſt am Donners⸗ tag nach Berlin zurückkehren, doch dürfte, worauf wir ſchon hingewieſen haben, nicht er, ſondern auf alle Fälle der preußiſche Finanzminiſter Höpker⸗ Aſchoff die Staatspartei bei der Ausſprache der Führer der bürgerlichen Mittelparteien vertreten. In den leitenden Kreiſen der Staatspartei er⸗ klärt man, daß der Erfolg der auf Donnerstag anbe⸗ raumten Ausſprache vom Verhalten der Volkspartei abhängig ſein wird. Die Staatspartei habe ihre prinzipielle Einſtellung zu einer Einigung des liberalen Bürger⸗ tums und ihre Bereitwilligkeit zu Verhandlungen deutlich genug bekundet. Die techniſchen Vorberei⸗ tungen für die Reichstagswahl ſind, wie uns erklärt wird, zur Stunde noch nicht in Angriff ge⸗ nommen worden. Die endgültige Nominierung der Kandidaten und vor allem die Aufſtellung der Reichsliſte wird erſt kurz vor dem verfaſſungs⸗ mäßigen letzten Termin, alſo Ende Auguſt erfolgen. Dr. Trendelenburg über das Kartellproblem Telegraphiſche Meldung Berlin, 5. Auguſt. Heute trat der Wirtſchaftspolitiſche Aus⸗ ſchuß des Vorläufigen Reichswirtſchaftsrates zu den Beratungen über das Kartellproblem zuſam⸗ men, zu denen er auf Grund des bekannten Schrei⸗ bens des Reichswirtſchaftsminiſters unverzüglich einberufen worden war. Namens der Reichsregie⸗ rung leitete Staatsſekretär Dr. Trendelen⸗ burg die Ausſprache ein, indem er die wirtſchaftliche Notwendigkeit beſchleunigter Maßnahmen auf dem Kartellgebiet begründete. Zur Behebung der Finanz⸗ kriſe ſeien die Maßnahmen eingeleitet worden, die ſich vor allem im erſten Teil der Notverordnung be⸗ finden. Darüber hinaus halte die Reichsregierung auf wirtſchaftlichem Gebiete in erſter Linie eine Sen⸗ kung des Selbſtkoſten⸗ und Preisniveaus für not⸗ wendig. Die Reichsregierung ſei von der Notwendig⸗ keit überzeugt, daß gewiſſe Hemmungen beſeitigt wer⸗ den müſſen, die noch der freien Auswirkung der na⸗ türlichen wirtſchaftlichen Tendenz im Wege ſtänden. Die Verordnung des Herrn Reichspräſidenten biete der Reichsregierung die rechtliche Möglichkeit, ſolche Bindungen aufzuheben, die die Wirt⸗ ſchaftlichkeit der Erzeugung oder des Verkehrs mit Waren oder Leiſtungen beeinträch⸗ tigen oder die wirtſchaftliche Handlungsfreiheit in volkswirtſchaftlich nicht gerechtfertigter Weiſe ein⸗ ſchränken. Ein nachhaltiger Erfolg der Bemühungen der Reichsregierung ſei erſt dann gewährleiſtet, wenn die beteiligten Wirtſchaftskreiſe mit ihr vertrauens⸗ voll zuſammenarbeiten. Zum Schluß ſprach Staatsſekretär Dr. Tren⸗ delenburg die Hoffnung aus, daß die Verhand⸗ lungen im Reichswirtſchaftsrat alsbald eine klare und einheitliche Stellungnahme zu den angedeuteten Problemen herbeiführen würden. Dabei komme es für den Augenblick darauf an, praktiſche Arbeit zu leiſten und das in der gegenwärtigen Wirtſchaftslage Zweckmäßige und Notwendige zu finden. Die Arbeitskräfte der Reichspoſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros e Berlin, 4. Auguſt. Die„Rote Fahne“ hatte heute der Reichs ⸗ poſt vorgeworfen, durch die bei ihr im letzten Jahre vorgenommenen Rationaliſierungsmaßnahmen 5000 Arbeitskräfte brotlos gemacht zu haben. Das trifft indes, wie die Reichspoſt verwaltung mit⸗ teilt, nicht zu. Im Gegenteil ſind von April 1928 bis zum Dezember 1929 insgeſamt rund 1000 Ne u⸗ einſtellungen erfolgt. Die Steigerung des Verkehrs auf allen Gebieten der Reichspoſt hätte an ſich in dieſem Zeitraum 6600 Neuein⸗ ſtellungen notwendig gemacht. Durch die Maß⸗ nahmen der Rationaliſierung ſind aber andererſeits rund 5600 Kräfte überflüſſig geworden, ſo daß nur die Differenz, als 1000 Stellen neu errichtet zu wer⸗ den brauchen. Eutlaſſungen ſind aber garnicht vorge⸗ nommen worden. Am Freitag voriger Woche wurde in Berlin die „Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten“ gegründet. Man nennt ſie kurz und hoffentlich zutreffend die Arbeitsloſenbank, denn ſie ſoll der Behebung der immer unerträglicher an⸗ wachſenden Erwerbsloſigkeit dienen. Ueber die näheren Pläne und Aufgaben der neuen Reichs⸗ geſellſchaft— es iſt eine private Aktiengeſellſchaft unter Reichsaufſicht— ſind die amtlichen Auskunfts⸗ ſtellen noch wenig unterrichtet. Dr. Syrup, Präſi⸗ dent der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, hielt geſtern abend im Berliner Rundfunk einen Vortrag über die neue „Bank“(die keine Depoſiten annehmen und keine eigentlichen Bankgeſchäfte betreiben darf), aber auch die leſende Oeffentlichkeit möchte doch etwas Ge⸗ naueres wiſſen. Dr. Syrup iſt mit einem Direktor ſeiner Anſtalt zuſammen Aufſichtsratsmitglied der neuen.⸗G. Zwei Mitglieder kommen aus dem Reichsarbeits⸗ miniſterium. Das wären alſo vier Vertre tei des Arbeitsbeſchaffungs⸗ Gedankens. Ihnen halten vier Fachleute der Wirtſchaft und Finanz die Wage. Zum Vorſitzenden des Aufſichtsrates wurde der ehemalige Reichsminiſter Bernhard Dernburg gewählt, der als finans⸗ techniſche Autorität gewertet werden muß. Als Auf⸗ ſichtskommiſſar des Reiches amtiert ein Miniſterial⸗ rat aus dem Arbeitsminiſterium, und es iſt wichtig, daß ſich im Vorſtand der Bank ein Direktor der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſigkeit befindet. Endlich ſoll der Aufſichtsrat durch Zuwahl von Vertretern der Wirtſchaft der Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer erweitert werden. Man gibt ſich aſo große Mühe, zwiſchen dem Reiche der Ar⸗ beitsloſigkeit und dem Reiche des Kapitals aus⸗ gleichend zu wirken. Denn der Zweck der Neugrün⸗ dung iſt Geld herbeizuſchaffen für Anlagen“. „wertſchaffende Die Bank erhielt als Mitgift zunächſt nur ein Aktienkapital von 150 Millionen Mark und Reſer⸗ ven im Betrage von 105 Millionen mit. Das iſt nicht viel, wenn man bedenkt, daß das Reich aus den Maßnahmen der wertſchaffenden Arbeitsloſenfür⸗ ſorge ein Vermögen von rund 400 Millionen Mark angeſammelt hat, das in inländiſchen Darlehensfor⸗ derungen beſteht. Dieſer Vermögensſtock ſoll mo⸗ biliſiert werden, um die ſpärlichen Haushalts⸗ mittel durch Anleihen zu ergänzen. Die Gründer der neuen Reichsgeſellſchaft wollen auch Auslands⸗ gelder hereinnehmen. Man hat bereits mit eng⸗ liſchen Geldgebern verhandelt. Aber beſſer wäre es freilich, ſich vorläufig mit Inlandskapital zu be⸗ gnügen und ſich ſolange mit Zwiſchenkrediten zu helfen, bis der ausländiſche Kapitalmarkt ſich gebeſ⸗ ſert hat. Die Arbeitsloſenbank will ſofort mit ihrer Arbeit beginnen. Für die nächſten Monate ſollen Notſtandsarbeiten mit etwa 50 Millionen finanziert befreien ſoll? Wie mit dem Neckarkanal? werden. Das wäre ungefähr der Jahres aus⸗ fall, der bei der notleidenden Reichskaſſe hinſicht⸗ ich der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge zu ver⸗ zeichnen iſt. Während im Durchſchnitt der Reichs⸗ haushalte 1926—28 rund 100 Millionen Mark dafür ausgegeben werden konnten, waren im Etat 1929 nur noch 77 Millionen vorhanden, und für das Rech⸗ nungsjahr 1930 ſind nur noch 45 Millionen bereit⸗ geſtellt worden, die zum größten Teil für die Land⸗ arbeiterſiedelungen draufgehen. Was will nun die neue Bank an Notſtandsarbei⸗ ten befruchten? In der Hauptſache, ſo heißt es bis⸗ her, kommt der Tiefbau, die Moorkultivie⸗ rung und der Landarbeiterwohnungs⸗ bau(wohl vor allem im Oſten des Reiches?) in Frage. Und wieviel Notſtandsarbeiter glaubt man einſtellen zu können? Die Antwort lautet: Etwa 70000 im Jahresdurchſchnitt. Das bedeutet gegenüber dem jetzigen Stand der Dinge, der es nur noch für kurze Zeit erlaubt hätte, rund 30 000 Not⸗ ſtandsarbeiter zu beſchäftigen, zwar eine gewiſſe Ver⸗ beſſerung, aber aufs Ganze geſehen, das heißt ange⸗ ſichts des Millionenheeres der Erwerbsloſen, wäre das doch eine recht kümmerliche Entlaſtung des Ar⸗ beitsmarktes. Es muß alſo viel a viel mehr geſchehen, als man da in Ausſicht geſtellt hat. Warum werden die Arbeiten an den deutſchen Zukunftskanä⸗ len nicht genannt? Das Reich hat ſich verpflichtet, den Mittellandkanal bis zum Jahre 1937 zu vollenden. Will es ſich nicht von der Arbeitsloſen⸗ bank helfen laſſen, um wirklich zum Termin fertig zu werden? Wie ſteht es mit den Projekten zum Hanſakanal, der das Ruhrgebiet mit den Hanſa⸗ ſtädten verbinden und uns von der engliſchen Kohle mit dem großzügigen Ausbau des deutſchen Straßen⸗Netzes, der dem gewaltig wachſenden Kraftwagen ver⸗ kehr verſprochen wurde? Notſtandsarbeiten in Hülle und Fülle wären hier zu leiſten, keine wert⸗ loſen, ſondern im beſten Sinne wertſchaffende. Die Arbeitsloſenbank dürfte um Arbeit wahrſcheinlich nicht verlegen ſein, wenn ſie nur das notwendige Geld dafür zuſammenbringt. Miniſterpräſtdentenwahl in Oldenburg— Der erſte Wahlakt erfolglos — Oldenburg, 5. Aug. Der oldenburgiſche Land⸗ tag trat heute zur Wahl eines Miniſterpräſidenten zuſammen. Die Rechte ſtimmte für den Regierungs⸗ präſtdenten von Eutin, Saſſebohn, der 13 Stim⸗ men erhielt. Für den Zentrumskandidaten Miniſter Driver ſtimmten neun Abgeordnete., Die Linke und die Nationalſozialiſten gaben weiße Zettel ab. Da kein Kandidat die abſolute Mehrheit von 23 Stimmen erhielt, wird die Wahl morgen vormittag wiederholt. Inzwiſchen ſuchen die Parteien einen Weg zur Verſtändigung. Die Linke hat die Forderung nach Bildung eines politiſchen Mini⸗ ſteriums erhoben. Die Ferbſtmanöver der Reichswehr Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Auguſt Vom 15. bis 18. September wird in der Gegend von Bamberg, Coburg, Meiningen und Kiſſingen die Reichswehr ihre diesjährigen Herbſtübungen abhalten. Um an Koſten möglichſt zu ſparen, wird die Uebung diesmal eine Kombination zwiſchen Maubver und ſogenannter Rahmenübung darſtellen, d. h. nur eine Infanterte⸗ und Kavallerie⸗ diviſion ſind in voller Stärke beteiligt, von einigen anderen nehmen die Stäbe und Nachrichtenabteilun⸗ gen bis zu den Regimentern herab teil, von den übrigen überhaupt nur die Diviſionsſtäbe. Die Nachrichten über den Kampfverlauf werden im weſentlichen durch die Leitungsofftziere übermittelt werden. Das Hauptziel der Herbſtübung liegt in einer Schulung der Befehlsſtäbe. Die Lei⸗ tung der Uebung hat der Chef der Heeresleitung General Heye, die blaue Abteilung führt General von Haſſe, die rote gegneriſche der General der Kavallerie von Kayſer. Der Reichswehr⸗ miniſter wird während der ganzen Dauer der Uebung an ihr teilnehmen, der Reichspräſident nur vom 16. bis 18. September. Außerdem wird von Hindenburg am 19. September bei Röm⸗ hild in Thüringen einen Vorbeimarſch der Voll⸗ truppen abnehmen. Was iſt Staatsgerichtshof und Politik In wenigen Tagen wird das offizielle Deutſch⸗ land die Wiederkehr des Verfaſſungstages feiern und in zahlreichen Reden wird die Behauptung aufgeſtellt werden, daß ſich das deutſche Volk„einig in ſeinen Stämmen“ ſein Staatsgrundgeſetz gegeben habe. Ob⸗ wohl dieſe„Einigkeit“ in der Weimarer Verfaſſung „verankert“ iſt, hat man in den Beziehungen der Län⸗ der untereinander und der Länder zum Reich davon nicht viel zu ſpüren bekommen. Der beſte Gradmeſſer für das Ausmaß des Verſtändigungswillens iſt die Zahl der Anrufungen der Gerichte. Zuſtändig für die Schlichtung der Streitigkeiten der Länder untereinander und den Ländern mit dem Reich iſt der Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich und in beſonderen Fällen das Reichsgericht. Miniſterialrat Lammers und der frühere Reichsgerichtspräſident Simons haben ſich ein politiſches Verdienſt dadurch erworben, daß ſie eine Spruchſammlung der Entſcheidungen des Stagts⸗ gerichts und des Reichsgerichts in Streitigkeiten der genannten Art veröffentlicht haben. Soeben iſt der zweite Band, der die Entſcheidungen aus dem Jahre 1929 enthält, im Verlage von Georg Stilke, Berlin erſchienen. Dieſe Sammlung ſollte in den Schulen als Lehrbuch benutzt werden. Abſchreckender kann der Landesparlamentarismus gar nicht an den Pranger geſtellt werden, als es hier durch die Art der Streitigkeiten geſchieht, ö In dem ſchon vor längerer Zeit erſchienenen erſten Bande beſchäftigten ſich mehrere Urteile mit einem Streit, der zwiſchen Lübeck und Mecklen⸗ burg⸗Schwerin über die Ausübung der Fiſche⸗ reihoheit und der Schiffahrtspolizei in der Lübecker Bucht entſtanden war. Mecklenburg⸗Schwerin hatte eines Tages eine Polizeiverordnung erlaſſen, wo⸗ nach nur mecklenburgiſche Fiſcher auf Grund eines Berechtigungsſcheines in beſtimmten Teilen der Lü⸗ becker Bucht fiſchen dürften. Lübeck proteſtierte, denn ſeit Jahrhunderten fiſchten dort auch Lübecker Fiſcher. Mecklenburg⸗Schwerin führte ſeine Ver⸗ ordnung durch und nun geriet die Bürokratie beider Länder in Wallungen. Denkſchriften wurden aus⸗ gearbeitet, Verhandlungen wurden gepflogen und ſchließlich ging man nach Leipzig, um den Staats⸗ gerichtshof entſcheiden zu laſſen. Jeder der beiden ſtreitenden Parteien hatte Gelehrte als Sachverſtän⸗ dige gewonnen. Der Staatsgerichtshof hatte ſich mit dieſen Profeſſorgutachten zu befaſſen, er legte aber ſeiner Entſcheidung auch ein Privileg des Kaiſer Friedrich J. vom 19. September 1183, Privilege der Grafen Johann J. und Gerhard II. von Holſtein aus dem Jahre 1252 und andere Urkunden zugrunde. Das Urteil des Staatsgerichtshofs, das den Lübecker Fiſchereikrieg beendete, umfaßt 36, teilweiſe eng be⸗ druckte Seiten der Urteilsſammlung. Daß es ſich bei den 15() gelehrten Gutachten, die in dieſem Streit verfaßt wurden, nicht um kurze Schriftſätze handelt, ergibt ſich aus einer Stelle des Urteils, in der Bezug genommen wird auf„Seite 187, Abſatz 2 des Gutachtens des mecklenburg⸗ſchwerinſchen Ge⸗ heimen⸗ und Hauptarchivs vom 25. Februar 1925.“ Wir haben einen kurioſen Streitfall heraus⸗ gegriffen, um an einem Beiſpiel zu zeigen, welch erſtaunliche Folgen die deutſche Un⸗ einigkeit zeitigt. Auch eine große Reihe anderer Streitfälle, die den Staatsgerichtshof ſeit ſeinem Beſtehen beſchäftigt haben, verdient dem Grunde wie der Beweisführung nach als grotesk bezeichnet zu werden. Unter dieſen Umſtänden iſt es nur zu ver⸗ ſtändlich, wenn der eine der beiden Herausgeber der Urteilsſammlung, Reichsgerichtspräſtdent Dr. Stmons, an die beteiligten Regierungen die ſehr dringliche Mahnung richtet, doch mehr Ver⸗ ſtändigungswillen zu zeigen und nicht immer gleich zum Kadi zu laufen. In dem ſveben erſchie⸗ nenen Bande unterſucht Dr. Simons die Frage, ob der Staatsgerichtshof ſich von politiſchen Zweckmäßig⸗ keitserwägungen leiten laſſen dürfe oder ob er ſich ohne Rückſicht auf die praktiſchen Folgen ſtreng an das geltende Recht halten müſſe. Dr. Simons ſagt: „Der Staatsgerichtshof wird ein Gerichtshof ſein, oder er wird ſeinen Daſeinszweck verlieren. Man hat— geſtützt auf eine bekannte Aeußerung Heinrich Triepels— in letzter Zeit, nicht ohne tadelnden heimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 2. Seite. Nr. 357 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Dienstag, den 5. Auguſt 1930 Seitenblick auf den Staatsgerichtshof, darauf hin⸗ gewieſen, daß ein Verfaſſungsgericht nicht verfahren und entſcheiden dürfe wie ein Ztvilgericht, daß es ſich vielmehr des polttiſchen Chrakters der ihm unterbrei⸗ ten Streitfälle bewußt bleiben und auf eine politiſch zweckmäßige Löſung bedacht ſein müſſe. Ich kann aus eigener Erfahrung bezeugen, daß die Mitglieder des Staatsgerichtshofes einer ſolchen Belehrung nicht bedürfen; ſie wiſſen alle, daß und wie die Ent⸗ ſcheidungen, die von ihnen verlangt werden, auf bie politiſche Lage von Reich und Ländern einwirken können und müſſen. Sie wiſſen aber auch, daß es falſch wäre, im Sinne fener Tabler, zwiſchen juriſtiſchen und politiſchen Streitfragen aut unterſcheiden.. Inwieweit man eine hochpolitiſche Frage einer verfaſſungsgericht⸗ lichen Behörde unterbreiten darf, unterliegt Erwä⸗ gungen der Zweckmäßigkeit, und es iſt Aufgabe der Reichsregierung und der Landes regierungen, dieſe Frage reichlich zu überlegen, bevor ſie den Kadi an⸗ rufen; denn im allgemeinen darf man davon aus⸗ gehen, daß man politiſche Probleme am beſten durch politiſche Mittel, d. h. durch Verhandlungen von Re⸗ gierung zu Regterung, zu löſen ſucht und ſich bei Mei⸗ nüngsverſchiedenheiten nicht auf ein formales Recht veyſtetft, ſondern zu einem erträglichen Kompromiß entſchließt. Bringen aber die Regierungen ſtatt deſſen die Streitſache vor den Staatsgerichtshof, ſo darf die⸗ ſer nicht handeln wie ein Verwaltungsgericht, das nach einer weit verbreiteten, wenn auch nicht un⸗ beſtrittenen Meinung der Zweckmäßigkeit einen er⸗ heblichen Einfluß auf ſeine Entſcheidungen einräu⸗ men, dem Ermeſſen der Exekutive einen möglichſt weiten Spielraum laſſen muß. Sobald es ſich um die Auslegung der Verfaſſung handelt, gibt es für den Staatsgerichtshof keinen anderen Maßſtab der Ent⸗ ſcheidung, als die Rechtsnorm, die das ſouveräne Volk durch ſeine verfaſſunggebende Vertretung auf⸗ geſtellt hat und zu deren Hüter er berufen iſt.“ Nach dieſen Grundſätzen hat der Staatsgerichtshof ſich bisher im weſentlichen gerichtet. Simons ſelbſt gibt zu, daß ſeine Auffaſſung in der Wiſſenſchaft nicht unbeſtritten iſt, ſte hat aber die Praxis des Staats⸗ gerichtshofes beherrſcht. Umſo erſtaunlicher iſt die Tatſache, daß ſich oft die Regierungen der Länder und des Reichs micht geeinigt haben und ſich dem durch⸗ aus unſicheren Ausgang eines Verfahrens vor dem Staatsgerichtshof ausſetzten. Das jüngſte Beiſpiel iſt ja die Serie von Verfaſſungsklagen, die zwiſchen dem Reich und Thüringen anhängig ſind. Der thürin⸗ giſche Innenminiſter Frick erklärte vor einigen Wo⸗ chen im Reichstage, daß wohl nächſtens der ganze Schriftwechſel zwiſchen Weimar und Berlin über Leipzig gehen werde. Die thitringiſche Regierung ſelbſt iſt die Leidtragende bei dieſem Verlaſſen des politiſchen Weges. gur Wiriſchaſts⸗Kriſe * Duisburg, 4. Aug. In der Vollverſammlung der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer verbreitete ſich der Ehrenpräsident der Kammer, Kommerzienrat Dr. Reuſch, in eingehenden Aus⸗ führungen über die gegenwärtige Lage. Er bezeich⸗ nete es als oͤringend erforderlich, mit Nachdruck auf die Notwendigkeit einer Sammlung der bürgerlichen Kräfte hinzuweiſen. Wirt⸗ ſchaftspolitiſch glaube er, daß die⸗ derzeitige Depreſ⸗ ſion die natürliche Rückwirkung des großen Krieges ſei. Dieſe deutſche Depreſſion, die mit einer all⸗ gemeinen Weltkriſis zuſammentreffe, von der zur Zeit eigentlich nur Frankreich und die fkandi⸗ naviſchen Länder verſchont ſeien, werde noch nicht ſo hald behoben werden können. Jetzt gelte es, ſich auf die neue Lage einzuſtellen, alſo vor⸗ ſichtig zu disponieren, die Geſchäfte, wenn möglich, im Rahmen des Gegenwärtigen zu halten und ſo⸗ weit irgend möglich, von allen Erweiterungen ab⸗ zuſehen. Ohne irgendwie ſchwarz malen zu wollen, fürchte er, daß der Ernſt der Lage noch nicht überall erkannt werde und daß man nicht ſelten glaube, über die gegenwärtige Lage bald wieder hinweg⸗ kommen zu können. Duisburg⸗Weſel Telegraphiſche Meldung Waſhington, 5. Aug. Die bereits ſeit dem 17. Juli im ganzen Mittel⸗ weſten und Oſten des Landes herrſchende Hitze von 40 bis 45 Grad Celſtus, die nur während dreier Tage der vergangenen Woche auf 35 Grad herunterging, ſeit Sonntag aber wieder Tag und Nacht ununter⸗ brochen anhält, unterwirft nicht nur Menſchen und Vieh ſchweren Strapazen, ſondern droht auch der Landwirtſchaft unermeßlichen Schaben zu bringen. Seit Wochen iſt kein Regen gefallen und die Wetterwarten können für abſehbare Zeit keine Erlöſung in Ausſicht ſtellen. Der Präſident der land⸗ wirtſchaftlichen Genoſſenſchaft hat Hoover mitgeteilt, daß die Hitze und die Trockenheit ſich zu einer großen Kataſtrophe für Zweibrittel des Landes auszu wachſen drohten. Das Getreide iſt zum großen Teil verdorrt, die Weiden ſind in der ſtändigen Glut der Sonne braun gebrannt. Oeſtlich des Miſſiſſippi haben Wald⸗ brände große Strecken verwüſtet, Flüſſe und Seen trocknen aus. Die Fiſche ſterben, das Vieh geht an Waſſer mangel ein und in den meiſten Gegenden wird das Trinkwaſſer immer knapper. In dieſen Tagen ſind ziemlich ſchnell hinterein⸗ ander zwei Vereinbarungen mit Polen ab⸗ geſchloſſen worden, die wenigſtens vorläufig das Ende einer ſehr langen Kette unangenehmer Zwi⸗ ſchenfälle und daran anſchließender gleichfalls unan⸗ genehmer Verhandlungen bedeuten. Es handelt ſich dabei um Grenzverletzungen auf der Erde und in der Luft. Die mehrfachen Zuſammenſtöße mit polniſchen Grenzbeamten, wobei in zwet Fällen je ein polni⸗ ſcher Grenzbeamter ſein Leben einbüßte, ſtehen noch in friſcher Erinnerung. Bekanntlich war damals eine gemiſchte Kommiſſion von Deutſchen und Polen eingeſetzt worden, um den Vorfall zu unterſuchen, und dieſe Kommiſſion hatte einige gemeinſame Beſt⸗ ſtellungen gemacht, doch gingen über weſentliche Punkte die Anſichten weit auseinander und es wur⸗ den ſchließlich zwei geſonderte Berichte erſtattet. Beide Regierungen kamen daher überein, je einen Vertreter von Berlin nach Warſchau und umgekehrt zu entſenden, wo ſie das vorhandene Aktenmaterial durchſehen und zugleich unter der Hand Verhand⸗ lungen darüber anknüpfen ſollten, wie in Zukunft ſolchen höchſt unerfreulichen Erſcheinungen vor, gebeugt werden könne. Das Ergebnis war ſchließ⸗ lich ein Abkommen, das Erleichterungen von 2 polniſcher Seite für den ſogenannten klei⸗ nen Grenzverkehr und auch andere polniſche Zugeſtändniſſe, insbeſondere die Zuſicherung brachte, die polniſchen Grenzbeamten zu größerer Zu⸗ rückhaltung und Vorſicht anzuhalten. Da⸗ rin lag indirekt das Eingeſtändnis, daß mindeſtens der größte Teil der Schuld an den Zwiſchenfällen auf polniſcher Seite gelegen hatte. Die zweite Reihe von Zwiſchenfällen betrifft Grenzverletzungen durch polniſche Militär⸗ flugzeuge. quickliche Zuſtände herausgeſtellt, da trotz aller deut⸗ ſchen Proteſte in Warſchau immer und immer wie⸗ der Meldungen vom Ueberfliegen der deutſchen Grenze durch polniſche Militärflugzeuge kamen. Es iſt richtig, daß manche dieſer Meldungen unbegrün⸗ det waren, da es ſich entweder um polniſche Zivil⸗ flugzeuge, denen im regelmäßigen Verkehr das Es lommt alle Tage vor Von Alexa v. Saſſenberg Zwei junge Leute. Sie ein nettes Mädel, er ein ſtrebſamer, junger Mann. Sie haben einander im Geſchäft kennen gelernt, und ſie haben ſich ein wenig angefreundet. Alles iſt ſehr neu, ſehr zart, ſehr ſchön! Sie weiß nicht einmal, ob ſie den jungen Mann ſo gern hat, daß ſie ihn heiraten möchte. Sie iſt nicht blind, wenn ſte ſelbſt beginnt, ihm Neigung entgegenzubringen. Wie iſt er? Scheint ſein Gemüt nur ſo weich, oder beſitzt es den Zauber der Güte? Er hat zwar ſchon eine auskömmliche Poſition. Aber wird er ſie auch halten können? Sicherlich geht es ihm ähnlich in ſeinen Erwägungen. Wahrſcheinlich will auch er das junge Mädchen prüfen, ehe er ſich für immer an das ihm noch unbekannte Herz bindet. Da gehen ſie zuſammen in das Theater, in das Kind. Da machen ſie gemeinſam eine Fahrt ins Freie. Sie bleiben draußen in Gottes ſchöner Natur zuſammen mit den, den vielen anderen, die auch nur den Sonntag frei haben, um mit ihrem Kame⸗ raden, dem Verlobten oder ihrem Mann einen Aus⸗ flug ins Grüne zu machen. Dann kommen ſie nach Hauſe, Glücklich, weil wieder ein Schritt auf dem Gebiete der Erkenntnis des anderen gewonnen iſt. Und wenn alles glatt geht, wenn keine Enttäuſchun⸗ gen kommen, iſt der Lebenskamerad gefunden. Die Mutter, aus alter Gewohnheit und weil ſie es aus ihrer Jugend ſo kennt, fragt ſofort: Wo biſt Du geweſen? Und mit wem? Die Tochter berichtet. Sie hat keinen Grund zur Geheimnistuerei. Es iſt begreiflich, daß die Mutter für ihr Kind fürchtet. Sie will es nur glücklich ſehen und ſie beurteilt den jun⸗ gen Mann von ihrem Standpunkt aus. Die Tochter weiß, was ſie von ſeinem guten Herzen, von der Ehr⸗ lichkeit ſeiner Geſinnung zu halten hat. Das ver⸗ ſtimmt und empört die Mutter.„So weit iſt es alſo ſchon mit Dir gekommen, der junge Mann ſteht Dir näher als ich.“ Darauf weiß die klügſte Tochter keine Antwort, weil es gar nicht ſo iſt, und weil man dennoch ſeine Lebenshoffnung ſehen möchte. Das Schweigen wird als Zuſtimmung aufgefaßt.„Alſo ich verbiete Dir, mit dem jungen Mann außerhalb des Geſchäftes zuſammenzukom⸗ nicht verloren men. In meiner Zeit war das anders.“ Auch dar⸗ auf weiß die Tochter keine Entgegnung, aber ſie iſt trotz des Verbotes davon überzeugt, daß ſie mit dem jungen Mann, wie die Mutter ihn nennt, am kom⸗ menden Sonntag ins Freie fahren wird. Und ihre Meinung täuſcht ſie nicht. Bei der Heimkehr iſt die Mutter ſchon zu Bett gegangen, und es erfolgt keine Ausſprache. Die Woche vergeht mit Arbeit und in Erwartung der nächſten Zuſammenkunft. Aber er geht ihr ſcheu aus dem Wege. Und wie ſie das nicht ertragen kann und ihn fragt, was geſchehen ſei, erklärt er ihr, daß er einen Brief von ihrer Mutter bekommen habe. Ein Schreiben mit der Aufforderung, entweder von ihrer Tochter zu laſſen, oder ſich der Mutter gegen⸗ tber zu erklären, welche Abſichten er habe. Und ſo ſteht er vor ihr, ſtill und verzweifelt. Er kann ſich jetzt noch nicht binden. Er hat eine Mutter, die er ernähren muß, eine kleine Schweſter, die noch zur Schule geht. Und ſie ſtarrt in ſeine Augen und merkt, daß ihr die Tränen kommen. Hat ſie ihn alſo ſchon lieb? Iſt er ihr in den wenigen Wochen teuer geworden? Wie fahl und grau auf einmal die Luft war. Er nahm ihre Hände und hielt ſie einen Augenblick in den Seinen. Ob es ſie bitter ſtimme, daß er erſt an andere denken muß, und zuletzt an ſich und ſein Glück? Und was er der Mutter wohl ſchrei⸗ ben ſoll? Er kann nicht von ihr laſſen, von ihr der lieben, guten Kameradin, dem einzigen Mädchen, das er liebe! Aber er kann auch nicht dem Gebot der Mutter zuwiderhandeln und das Vertrauen ent⸗ täuſchen, das ſie durch ihren Brief in ihn ſetzt. Sie trennen ſich, das geltebte Mädel und der ſtrebſame junge Mann. Wahrſcheinlich ſogar für immer! Die Mutter hat es gut gemeint, gewiß! Aber ſie hat zu früh eine Entſcheidung verlangt einen Entſchluß, dem keiner von- beiden, weder das Mädchen, noch der Partner bisher in ſich gefunden haben. Ob zum Glück der Tochter, ob zu ihrem Un⸗ glück? Wer kann es ſagen? Goldenes Künſtler jubiläum. Kunſtmaler Gla⸗ nes Künſtlerjubiläum feiern. Nicht weniger als 60 Gotteshäuſer konnte er durch ſeine Kunſt ſchmücken. Auch hier hatten bisher ſich uner⸗ ſer in Heidelberg kann in dieſem Jahre ſein golde⸗ Kafaſtrophale Litze in Amerika Bisher Milliarde Dollar Schaden für die Lanswirtſchaft Präſibent Hoover iſt daher von Vertretern der Landwitſchaft aufgefordert worden, den Farmern weitgehende Kredite ſowie ermäßigte Frachtraten zu verſchaffen, damit das Vieh aus den futterarmen Gegenden abtransportiert werden könne. Es wird darauf hingewieſen, daß in Flachs, Baumwolle, Mais, Kartoffeln, Tabak und Baumfrüchten kataſtro⸗ phale Mißernten zu befürchten ſeien. Der bis⸗ her angerichtete Schaden ſei bereits ſo groß, daß die Folgen noch mehrere Jahre zu ſpüren ſeien, ſelbſt wenn innerhalb der nächſten 30 Tage Regen kommen ſollte, wofür jedoch wenig Ausſicht beſteht. Die Hitze fordert täglich zahlreiche Todesopfer. In Newyork ſind geſtern ſechs Perſonen dem Hitzſchlag erlegen. Man befürchtet, daß bei einer Fortdauer der Hitze, deren Ende noch nicht abzuſehen iſt, an vielen Orten Mangel an Waſſer und Milch eintreten wird. Die Landwirte werden angewieſen, das dem Verſengen ausgeſetzte Getreide als Viehfutter zu verwenden. Der Schaden, der der Landwirtſchaft bisher entſtanden iſt, wird auf eine halbe Milliarde Dollar geſchätzt. In der Stadt Newyork allein beträgt der Schaden, der dem Wirtſchaftsleben durch die lähmende Hitze zugefügt wird, ſchätzungsweiſe fünf Millionen Dollar täglich. Vereinbarungen mit Polen Ueberfliegen deutſchen Gebietes geſtattet iſt, oder ſogar um deutſche Flugzeuge handelte. Aber in nicht weniger als ſechs Fällen im Monat Juli allein iſt feſtgeſtellt worden, daß tatſächlich polniſche Militärflieger ſich Grenzverletzungen haben zuſchul⸗ den kommen laſſen. Das konnte die polniſche Regie⸗ rung nicht leugnen. Sie hat die Ueberſchreitun⸗ gen zugegeben und erklärend hinzugefügt, die Grenz⸗ verletzungen ſeien teilweiſe auf Unachtſamkeit der Flieger, teilweiſe auf atmoſphäriſche Störungen zu⸗ rückzuführen; wo Unachtſamkeit vorlag, ſind die ſchuldigen Flugzeugführer beſtraft worden. Folge dieſer Vorfälle hat die polniſche Regierung zugeſichert, daß ſie in Zukunft gegen ſolche Grenz⸗ verletzungen durch Milttärflieger nicht mehr mit Diſziplinarſtrafen allein, ſondern ſchärfer vorgehen werde und angeordnet habe, daß bei Uebungen nicht ganz an die deutſche Grenze herangeflogen werden dürfe.. Man muß anerkennen, daß darin endlich ein ge⸗ wiſſes Entgegenkommen der polniſchen Regierung zu erblicken iſt, wenn es auch lange genug gedauert hat. Nun wollen wir abwarten, wie ſich die Dinge weiter 2 enttbickeln werden Am den Welfenſchatz Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 Berlin, 5. Auguſt. Die Ausſtellung des Welfenſchatzes in Frankfurt am Main, die viele tauſend Bewunderer anlockte, hat Anſtoß gegeben zu erneuter Propaganda, das Ab⸗ wandern des Schatzes ins Ausland zu verhin⸗ dern. Gewichtige Stimmen haben an das Reich und vor allem an Preußen appelliert, doch aus öffentlichen Mitteln die Erhaltung der Kunſtwerke zu ſichern. Leider ſcheint indes die Hoffnung eines Ankaußs des Welfenſchatzes durch Preußen ſo gut wie aus⸗ ſichtslos zu ſein. Wie die„Germania“ erklärt, ſteht die preußiſche Regierung nach wie vor auf dem Standpunkt, daß heute, in einer Zeit ſchlimmſter Ar⸗ beitsloſigkeit, höchſter Steueranſpannung und ſchwer⸗ ſter Wirtſchaftskriſe, ein Ankauf des Welfenſchatzes auf Staatskoſten nicht zu verantworten ſei. Als Nächtlicher Kampf mit Einbrechern 6 f Telegraphiſche Meldung Berlin, 5. Aug. Einen ſchweren Kampf mit Einbrechern hatte in der vergangenen Nacht der Inhaber einer Penſion in der Faſanen⸗Straße, ein Ruſſe namens Frad⸗ kin⸗Tſchernoff, zu beſtehen. Kurz vor 4 Uhr hörten Mieter des erſten Stockwerkes verdächtige Geräuſche auf dem Korridor und riefen um Hilfe. Tſchernoff, der ſeine Privaträume ebenfalls im erſten Stock hat, kam nur leicht bekleidet herausgelaufen und ſah ſich rei fremden Mäunern gegen⸗ über. Die Einbrecher feuerten auf den Pen⸗ ſionsinhaber und verletzten ihn erheblich durch einen Oberſchenkelſchuß. In der Aufregung und dem Durcheinander gelang es ihnen dann, zu entkommen. Da ſie auf dem Hofe die Hauptfernſprechleitung zer⸗ ſtört hatten, konnte von keinem Teilnehmer im⸗ Hauſe das Ueberfallkommando angerufen werden, man mußte ein Telephon in der Nachbarſchaft ſuchen. Dadurch gewannen die Einbrecher großen Vorſprung. Letzte Meloͤungen Beileid des Reichskanzlers zum Tode Siegfried Wagners — Berlin, 5. Aug. Reichskanzler Dr. Brüning hat zugleich im Namen der Reichsregierung an die Gattin des verſtorbenen Siegfried Wagners ein herzliches Beileidstelegramm gerichtet. Die Schlachtſtener nicht geſetzeswidrig — München, 5. Aug. Halbamtlich wird mitge⸗ teilt: In Nummer 178 der„Neuen Freien Volksztg.“ wird verſucht, den Nachweis zu erbringen, daß die bayeriſche Schlachtſteuer gegen die Reichs ver⸗ faſſung verſtoße. Die Rechtsgrundlage iſt von der Staatsregierung ſchon früher eingehend geprüft worden. Das Ergebnis iſt in der Begründung zum Entwurf eines Schlachtſteuergeſetzes(Landtagsbei⸗ lage Nr. 1110) ausführlich niedergelegt. Reichs ⸗ geſetzliche Bedenken gegen die Einführung der Steuer beſtehen hiernach nicht. Sie er⸗ ledigen ſich auch durch den Hinweis auf Sachſen und Baden, wo die gleiche Steuer ſchon lange Zeit er⸗ hoben wird. Der Antrag eines badiſchen Intereſſen⸗ tenverbandes, die Schlachtſteuer als unvereinbar mit dem Reichsgeſetz zu erklären, wurde vom Reichs⸗ finanzminiſterium im Jahre 1925 zurückgewieſen. Vom Schwager ermordet — Kattowitz, 4. Auguſt. Unweit des Dorfes Strzenieſzyee im Dombrowaer Induſtriegebiet wurde die zerſtückelte Leiche des ſeit einigen Tagen vermißten Arbeiters Koeur auf einer Wieſe ver⸗ graben aufgefunden. Als Täter wurde de d Sch wa⸗ ger des Ermordeten, der Arbeiter Sißnierze er⸗ mittelt, der vor der Polizei auch ein Geſtändnis ab⸗ legte. Macdonald in Junsbruck — Inusbruck, 4. Auguſt. Der britiſche Premier⸗ miniſter Macdonald traf heute mittag, mit der Mittenwaldbahn aus Oberammergau kommend, hier ein. Er beſichtigte die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Macdonald verließ mit dem Arlberg⸗Expreß um 18,20 Uhr Innsbruck, um direkt über Paris nach London zurückzureiſen. 8 Opfer der Berge — Chamonix, 4. Aug. In der Nähe der Aiguille de Ravanel, wo kürzlich zwei Genfer Alpiniſten ver⸗ unglückten, wurden geſtern die Leichen der beiden Wiener Alpiniſten Karl und Hans Schmiedl auf⸗ gefunden. Sie befanden ſich 40 Meter unterhalb des Gipfels am Seil, das am Geſtein hängen geblieben war. Die Leichen werden heute zu Tal gebracht. Eiſenbahnunglück— 100 Verletzte — London, 5. Aug. Um Mitternacht ſtießen un⸗ weit der Eiſenbahuſtation Preſton zwei Perſonen⸗ züge mit heimkehrenden Ausflüglern zuſammen. Die Züge waren infolge des geſtrigen Bankfeiertages voll beſetzt. Annähernd 100 Perſonen erlitten Verletzun⸗ gen, doch brauchten nur 12 von ihnen ing Krauken⸗ haus gebracht zu werden. Lebensgefährlich wurde niemand verletzt. 5 Kunſt und Wiſſenſchaft Akademiſche Auszeichnungen. Rektor und Se⸗ nat der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe haben ver⸗ liehen: die Würde eines Do'ktor⸗ Ingenieurs ehrenhalber auf einſtimmigen Antrag der Abteilung für Bauingenieurweſen an Wilhelm Kern, Di⸗ rektor bei der Eſſener Straßenbahngeſellſchaft in Eſ⸗ ſen, weil er in vorbildlicher Weiſe das Straßenbahn⸗ weſen der badiſchen Pfalz und im rheiniſch⸗weſtfäli⸗ ſchen Induſtriebezirk techniſch und organiſatoriſch entwickelt hat, weil er ſich große Verdienſte um das Zuſtandekommen des in Ausführung begriffenen Neckarkanals erworben hat und weil er zur Löſung des Verkehrsproblems im Ruhrgebiet weſent⸗ lich beigetragen hat; ebenſo Dr.⸗Ing. Karl Im⸗ hoff, Geſchäftsführer des Ruhrverbandes in Eſſen, wegen ſeiner Verdienſte um den Ausbau der Ab⸗ waſſerreinigungsanlagen, insbeſondere der zwei⸗ geſchoſſigen Abſitzbecken, wegen der vorbildlichen Ver⸗ wertung dieſer techniſchen Mittel zur Reinhaltung der Ruhr und wegen der Förderung der techniſchen Wiſſenſchaft im In⸗ und Auslande. Profeſſor Robert Poetzelberger f. Auf ſeinem Beſitztum auf der Inſel Reichenau iſt der Maler Profeſſor Robert Poetzelherger im Alter von 78 Jah⸗ ren nach längerem Krankſein geſtorben. Meran geboren, hatte in München und Karlsruhe ſtudiert, von wo aus er von ſeinem Freunde Kalck⸗ reuth nach Stuttgart berufen wurde. Hier wirkte er 25 Jahre lang an der Stuttgarter Kunſtakademie als Akademieprofeſſor, darunter 5 Jahre als Akademie⸗ direktor. Hermann Keſſers fünfzigſter Geburtstag. Der in Wiesbaden lebende Dichter Hermann Keſſer, Dramatiker, Erzähler und Eſſayiſt, hat am 4. Auguſt ſein 50. Lebensjahr vollendet. Dieſer Fünfzigfährige, der immer ſeinen eigenen Weg gegangen iſt, fühlte ſich ſtets den vorwärtsſtrebenden Kräften der Zeit aufs engſte verbunden. Seine Werke gehören zu den klaſſiſchen Schöpfungen der deutſchen Sprache. Keſſer, der ſich durch viele Dramen, Novellen und Eſſays einen internationalen Namen gemacht hat, iſt heute auch der meiſt aufgeführte Rundfunkdichter des Er war in deutſchen Sprachgebietes. Faſt ſämtliche Sender, einſchließlich Oeſterreich, veranſtalten in dieſen Ta⸗ gen beſondere Feiern zur Ehrung des Dichters.— Der 50. Geburtstag geſtaltete ſich zu einer großen und ehrenden Kundgebung. Glückwünſche liefen u. a. ein von Herrn Regierungspräſidenten Ehrler des Regierungsbezirkes Wiesbaden, von dem Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Wiesbaden, von zahl⸗ reichen führenden Perſönlichkeiten der Literatur und Kunſt aus Deutſchland und dem Ausland. Der Bund rheiniſcher Dichter und der Schutzverband Deutſcher Schriftſteller, Gau Rhein⸗Main, dem Hermann Keſſer ſeit ſeiner Gründung als Vorſtandsmitglied ange⸗ hört, hat durch ſeine beiden Vorſitzenden Alfons Paquet und Otto Schwerin perſönlich gratultert. Sch Aphorismen Von F. L. Dunbar v. Kalckreuth Es iſt die liebenswürdigſte, aber zugleich die täu⸗ ſchendſte Eigenſchaft des Weibes, daß es alles, was den bevorzugten Mann intereſſtert, ſich anzuempfin⸗ den weiß— aber nur aus Intereſſe für ihn, nur ſelten für die Sache.. *. Eine ſtändige Gefahr, ſchließlich zur Gewohnheit geworden, wird dadurch oft zugleich zum Schlum⸗ merlied der Wachſamkeit. 5 5 * Die Herrlichkeit des Reichtums hat ſich ſtets am höchſten in der Möglichkeit der Armut öfenbart. 8* Verdächtigungen ſind immer das Gebiet geweſen, auf dem die kleinſten Geiſter das Größte leiſten. * Solange die materiellen Mittel nur ntäßige ſind, ſolange werden vom Durchſchnttt auch die Leiſtungen eines Genies für mittelmäßige gehalten. de Nur große Geiſter bewundern in der Welt das Selbſtverſtändliche und Alltägliche, Nur kleine Gei⸗ ſter finden das Ungewohnte bemerkenswert.— Im Selbſtverſtändlichen aber ruht das Geheimnisvolle. . * 2 Dienstag, den 5. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 357 1 0 n Die Sternkarten ſtellen die ſüdliche und nördliche 0 Hälfte des im Auguſt ſichtbaren Abendhimmel dar. 1 Sie ſtimmen in der Gegend von Mannheim am L 1 Anfang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Mo⸗ 5 1 nats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 1 1 20 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternenhimmel 23 ö überein. 5 a Die Auguſt⸗Abende bieten Gelegenheit, die Milch⸗ 1 ſtraße in ihrer ganzen Schönheit zu beobachten. Im n Süden ſteigt ſie ſteil am Himmel empor, zieht öſtlich t. am Zenith vorbei und erreicht im Nordnordoſten 5 1 wieder den Horizont. Ihre hellſten und ſchönſten n. Stellen liegen in der ſüdlichen Hälfte dieſes Bogens „ N in den Sternbildern, Schütze, Schild, Adler, Pfeil 1 i und Schwan. Alle dieſe Sternbilder ſind an mond⸗ 5 5 ſcheinfreien Abenden leicht aufzufinden, wenn man 1 dem ſchimmernden Band der Milchſtraße folgt. * Seit ihrem Hochſtand am 22. Juni hat die Sonne 8 bis zum 1. Auguſt ſchon wieder mehr als 5 Grad an Mittagshöhe verloren. Faſt 10 Grad wandert ſie 8* Nene e enk e n während des laufenden Monats noch nach Süden und läßt daher die Tageslänge überall ſchnell abnehmen. in Norddeutſchland noch den ganzen Juli bemerkbar machte, iſt wieder vorüber. Für den Sternfreund verbeſſern ſich daher die außerordentlich ſchnell, und unſer Spätſommerhim⸗ mel verdient es wirklich, daß man ihm ein paar ſtille Nachtſtunden zuwendet. Von den Planeten ſtehen Merkur, Venus und Saturn am Abendhimmel. Merkur ſteht allerdings ſo nahe an der Sonne, daß ſein überaus helles Licht noch ganz vom Abenddämmerungsſchein überdeckt wird. Er wird dem bloßen Auge wohl nirgends in Deutſchland ſichtbar werden. f Auch die Venus ſteht der Sonne ſo nahe, daß ihr heller Glanz durch die Abenddämmerung recht be⸗ einträchtigt wird. Sie geht von Tag zu Tag früher unter und iſt Anfang Auguſt noch etwa 17 Stunde, Ende des Monats nur noch eine Stunde nach Son⸗ nenuntergang dicht über dem weſtlichen Horizont ſichtbar. Ihr Untergangspunkt wandert von Weſten langſam gegen Süden, alſo nach links. — Blickrichtung nach Süden Die immerwährende Dämmerung, die ſich beſonders Beobachtungsmöglichkeiten Saturn ſteht in geringer Höhe über dem ſüdlichen Horizont. Sein Untergang verfrüht ſich ſo, daß der Planet Ende des Monats gegen Mitternacht unterm ſüdweſtlichen Horizont verſchwindet. Der Mars taucht gegen Mitternacht über dem nordöſtlichen Horizont empor. Er nimmt dauernd an Helligkeit zu und iſt an ſeinem rötlichen Licht leicht zwiſchen allen anderen Sternen herauszufinden. Jupiter ſteht mit hellem Glanze am Morgen⸗ himmel, an dem die bekannten Winterſternbilder wie Orion, Plejaden und Hyaden ſichtbar ſind. Als echte Fixſterne erſcheinen am Abendhimmel hoch im Zenith die Wega und weit rechts von ihr der Arkturus. In gleicher Höhe mit dieſem ſteht ein wenig links unter der Wega der Atair, der Haupt⸗ ſtern des Adlers. Zu dieſen drei hellen, ſchon in der Abenddämmerung erſcheinenden Fixſternen geſellt ſich in geringer Höhe über dem nördlichen Horizont die Capella. Das Dreieck Wega, Arkturus, Capella ſchließt den Großen und den Kleinen Bären und den Drachen ein. Unter der Verbindungslinie Ark⸗ turus— Capella, nicht weit vom Arkturus entfernt, liegt das kleine Sternbild„Haar der Berenice“, das 5 1 Blickrichtung nach Norden Der Sternenhimmel im August g 4 zwar keine hellen Fixſterne aufweiſt, aber doch durch die Zahl ſeiner Sterne ausgezeichnet iſt. Ein Opernglas oder Feldſtecher iſt zur Beobachtung dieſes Sternbildes außerordentlich nützlich. Nahe dem Zenith zeichnet ſich, vollſtändig in der Milchſtraße ein⸗ gebettet, das Sternbild des Schwanes ab. Folgt man dem Fluſſe der Milchſtraße zum ſüdlichen Horf⸗ zont, ſo kommt man vom Schwan zu den Sternbil⸗ dern des Pfeiles, des Adlers, des Schildes und ganz im Süden zum Schützen, in dem ſich zur Zeit der Saturn aufhält. Das umfangreiche Sternbild des Pegaſus fällt links vom Schwan und Adler durch die Anordnung ſeiner Sterne in einem großen Fünfeck mit anhängendem Viereck auf. Der Auguſt iſt der Monat der Sternſchnuppen. In dieſem Jahre wird leider die Beobachtungsmög⸗ lichkeit durch den Mondſchein ſtark beeinträchtigt, da am 9. Auguſt Vollmond iſt und die Haupttage des Sternſchnuppenfalles in die Zeit vom 9. bis 15. Auguſt fallen. Es handelt ſich um den Sternſchnuppenſtrom der Perſeiden, der ſeinen Ausgangspunkt am Nord⸗ ende des Perſeus, zwiſchen dem nördlichſten Stern dieſes Sternbildes und der Caſſiopeia, auſweiſt. . 9 60 Jahre Rheintalbahn . Am 4. Auguſt 1870 wurde die ſogenannte Rhein⸗ 5 talbahn auf der Strecke Mannheim Schwetzingen- Karlsruhe dem öffentlichen Verkehr übergeben. Dazu iſt intereſſant zu wiſſen, daß das Großherzogtum Baden von Anfang an nur das Staatsbahnſyſtem kannte; ſeine Bahnhauptlinien 3 und wichtigſten Bahnnebenlinien wurden 5 Staat erbaut. „reel in Baden erfolgte 1831 im Badiſchen Landtag. Und zwar wurde von intereſſierter Seite auf die Liver⸗ pool⸗Mancheſterbahn und ihre Anwendbarkeit in Baden verwieſen. In Fluß kam dieſes Problem erſt zwei Jahre ſpäter durch die Bemühungen des Mann⸗ heimer Kommerzienrats Newhouſe um die Kon⸗ zeſſion einer Bahn von Mannheim nach Baſel. Er ſetzte ſeine Bemühungen bis zum Jahre 1837 fort, mußte aber ſeine Geſellſchaft auflöſen, da er mit ſeinen Anträgen nicht zum Ziel gelangte. Die Regje⸗ rung, die ſich nicht entſchließen konnte, den verſchie⸗ denen an ſie ergangenen Anregungen ſtattzugeben, ſetzte 1830 einen Beamtenausſchuß und einen Aus⸗ ſchuß der Stände ein, um die Eiſenbahnfrage prüfen zu laſſen. Die Führung des Ausſchuſſes lag in den Händen des Staatsrates Nebenius, des bekannten Begründers des Zollvereins und des Reorganiſators des badiſchen Staatslebens. Nebenius erſtattete ein abſchließendes Gutachten über die an den Ausſchuß geſtellten Fragen, das einſchneidend für die Verhält⸗ niſſe und die Entwicklung des badiſchen Eiſenbahn⸗ weſens werden ſollte. In dieſem Gutachten fordert obwohl der finanzielle Erfolg in Frage ſtand. Weiter vertrat er nachdrücklich den Standpunkt, nur der Staat und nicht die Privatgeſellſchaften ſollten den Bahnbau übernehmen. Das Gutachten brachte die Regierung aus ihrer Zurückhaltung nicht heraus. Erſt 1837— dem Jahr der Verwirklichung der Bohnſtrecke Baſel—Straß⸗ burg— iſt eine Regſamkeit im badiſchen Bahnbau feſtzuſtellen. 1838 rief man den Landtag zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammen, um ihm einen Geſetzentwurf über die Erbauung der Eiſenbahn Mannheim Baſel auf Staatskoſten und einen Staatsvertrag zwiſchen Baden, Heſſen und Frankfurt wegen Gründung einer Aktiengeſellſchaft zur Er⸗ Ad einer Eiſenbahn von Frankfurt über Darm⸗ ſtadt nach Mannheim vorzulegen. Die Entwürfe wurden mit großer Mehrheit augenommen. Das Geſetz wurde am 29. März 1838 rechtskräftig. Aller⸗ dings nahm der Bau der Bahn eine ungeheure Zeitſpanne in Anſpruch. 1840 erſt konnte die Teil⸗ ſtrecke Mannheim Heidelberg in Betrieb genommen werden und erſt 1855 war der Bau bis Baſel über Heidelberg beendet. In der Zeit von 1861—1874 war die ſtärkſte Entwicklung der badiſchen Bahnen zu verzeichnen. In dieſe Periode fällt auch der Bau der Rheintalbahn über Schwetzingen nach Baſel. * dauerliches Verſehen wurde die Handwerks⸗ kammer nicht zur Mitunterzeichnung des am ver⸗ gangenen Samstag veröffentlichten Aufrufs zur Arbeitsbeſchaffung aufgefordert. Die Hand⸗ werkskammer hat ſich dem von Stadtverwaltung und Handelskammer veröffentlichten Aufruf nunmehr auch ihrerſeits angeſchloſſen. 8 * Leichenländung. Die Leiche des am 30. Juli im van Woerkom wurde geſtern nachmittag unweit der Unfallſtelle geländet. 5* Freitod. Geſtern nachmittag hat ſich ein 53 Jahre alter Stadtarbeiter auf dem Speicher ſeiner zur Tat ſoll ein Nervenleiden ſein. s 5 Die erſte Anregung zum Bau einer Staatsbahn vom Nebenius den Bau der Strecke Mannheim—Baſel, 5 Aufruf zur Arbeitsbeſchaffung. Durch ein be?⸗ Rheinhafen ertrunkenen Schiffsführers Hermanus Wohnung in der Jungbuſchſtraße erhängt. Grund Der Turnverein Mannheim traf eben die erſten als Prof. Dr. Sickinger vom Gymnaſium in Bruch⸗ ſal als Stadtſchulrat nach Mannheim berufen wurde. Der Name des allgemein anerkannten Schulmannes und Organiſators war damals ſchon weit hinaus⸗ gedrungen in die Oeffentlichkeit. Den Mannheimer Turnern war es wohlbekannt, daß der neu ernannte Stadtſchulrat der Sache der Leibesübungen ſein be⸗ ſonderes Intereſſe zugewendet hatte. Seine Tätig⸗ keit als Vorſitzender des Bruchſaler Turnvereins und als Gauvertreter des Karlsruher Turngaues ließ ſchon voraus mit Beſtimmtheit erhoffen, daß mit Dr. Sickinger dam turneriſchen Leben der aufblühen⸗ den Induſtrie⸗ und Handelsſtadt am Neckar und am Rheine eine neue Stütze gegeben worden ſei, die für die Weiterentwicklung der Leibesübungen in Mann⸗ heim von allergrößter Bedeutung werden mußte. Wohl zwei Jahrzehnte gingen darüber hin, bis die endgültige Form erreicht war. Dr. Sickinger mußte manchen Strauß beſtehen, bevor der Erfolg ein voller genannt werden konnte. Doch ſchadete dies keines⸗ wegs; denn der kluge Neuerex hatte, von vornherein auf Widerſpruch und Widerſacher gefaßt, ſeine vor⸗ beugenden Maßnahmen rechtzeitig getroffen. Eine, vielleicht die bedeutſamſte und wirkſamſte, war die Fürſorge Dr. Sickingers auf dem Gebiete der Leibesttbungen Hand in Hand mit den organiſatoriſchen Neuerungen gingen dieſe Maßnahmen im Intereſſe der geſund⸗ heitlichen Seite der Erziehung, insbeſondere für alle mit den Leibesübungen zuſammenhängenden Fragen. Man kann heute mit Recht behaupten, daß Dr. Sickin⸗ gers Lebenswerk unvollſtändig geblieben wäre, hätte er nicht ſeinen rein ſchulmäßigen Reformideen die⸗ jenigen ausgiebiger Leibesübungen zugeordnet. Als begeiſterter Schüler und Anhänger A. Mauls trat Dr. Sickinger in Wort und Schrift ein für die Methode Mauls als der beſonders geeigneten Me⸗ thode zur turneriſchen Durchbildung der Maſſen; er wurde im Laufe der Jahre Mauls hervor⸗ ragendſter Interpret; als weitblickender Erzieher vertrat er die fortſchrittliche Ausgeſtaltung der Leibesübungen im Sinne der Gleichbedeutung von Turnen, Spiel und Sport, kämpfte für ein ein⸗ heitliches Zuſammenwirken dieſer verſchiedenen Uebungsarten und vertrat mit beſonderem Geſchick die Forderungen zur vollwertigen Ausbildung der Turnlehrer Gerade in letzterer Hinſicht war er einer der nachhal⸗ tigſten Förderer neuzeitlicher Anſchauungen. Die badiſchen Turnlehrer haben ihm in der ſchrittweiſen Durchführung ihres Ausbildungsplanes gar vieles zu verdanken: als Vorkämpfer für die Gleichberech⸗ tigung der körperlichen Erziehung mit der Ausbil⸗ dung in den Geiſteswiſſenſchaften vertrat er mit Nachdruck die Forderungen der täglichen Turn⸗ ſtunde und deren allmählichen Einbau in den Ar⸗ beitsplan der Schule. 3 Alle dieſe großen Ziele wären aber ohne Erfüllung geblieben ohne die Schaffung der notwendigen prak⸗ tiſchen Unterlagen. Dr. Sickingers kluger Sinn baute aber rechtzeitig einem Mißerfolg vor. So wurden ſeine Bemühungen für die Gleichberechtigung des ſchon im Jahre ſeines Dienſtantritts in Mannheim durch die Einführung der zweiten Wochenturnſtunde von Erfolg gekrönt. Als Stadtſchulrat verordneter erwirkte er den Bau einer großen Anzahl gerzumiger und gut eingerichteter Turnhallen, Vorbereitungen zu ſeinem 50jährigen Stiftungsfeſte, weiblichen Geſchlechts hinſichtlich der Körpererziehung und Stadt⸗ b Sickingers Berdienſte um das Turnweſen Von F. Schweizer⸗Mannheim f die neben der Schule den verſchiedenſten Vereinen für Körperpflege zunutze kommen. Die im Jahre 1906 erſchienene Schrift„Eine Lebensfrage für Jung⸗ Mannheim“ trug bei zur Schaffung von Spiel⸗ Durchführung des obligatoriſchen Spiel⸗ nachmittags für die Klaſſen ſämtlicher Schulen ermöglicht. Die Einführung des pflichtmäßigen Schwimmunterrichts im Jahre 1921 ließ das hohe Verſtändnis für dieſe natürlichſte aller Uebun⸗ gen erkennen und endlich ſtellte die Einführung des Turnunterrichts an den Knaben⸗ und Mädchen⸗Fortbildungsſchulen das nötige Bindeglied her zwiſchen der Schule einerſeits und den Vereinen und Verbänden für Leibesübungen ande⸗ rerſeits. Jedem Einſichtigen wird es bei Berückſichtigung die⸗ ſer ausnehmenden Schaffenskraft ohne weiteres ver⸗ ſtändlich ſein, wenn Dr. Sickinger nicht nur von den Verbänden für Leibesübungen zur Mitarbeit heran⸗ gezogen wurde, ſondern auch im kommunalen Leben ſtets in beſtimmender und führender Rolle ſtand. Als Vereinsvorſtand in Bruchſal, als Gauvertreter in Karlsruhe und Mannheim, als Obmann des Kampf⸗ gerichtes bei deutſchen Turnfeſten, als Abgeordneter bei deutſchen Turntagen, als Vorſtandsmitglied im Zentralausſchuß für Volks⸗ und Jugendſpiele, als perſönliches Mitglied im Reichsausſchuß, deſſen ſtän⸗ dige Vertretung ihm übertragen war, verſchaffte er den Belangen dieſer Verbände in ſelten geſchickter Weiſe Geltung und verſtand es, die Leibesübungen im umfaſſenden Sinne in dem Maße mitzufördern, daß ſie heute zum Gemeingut eines großen Teiles unſeres Volksganzen geworden ſind. Mit ſelbſtverſtändlichem Rechte ſind Dr. Sickinger daher im Laufe der Jahre Ehrungen zugekommen, die Wenigen beſchieden ſind. Ehrenmitgliedſchaften in Vereinen und Verbänden, ſo u. a. des badiſchen und deutſchen Turnlehrerver⸗ eins, des Ausſchuſſes für Leibesübungen und Jugend⸗ pflege, des ſchulwiſſenſchaftlichen Bildungs vereins in Hamburg bezeugten dem unermüdlichen Vorkämpfer und Führer das Verſtändnis und die dankbare Aner⸗ kennung für ſeine Lebensarbeit. Die Benennung eines im Mittelpunkt der Stadt Mannheim gelegenen Schulhauſes, der Sickinger⸗Schule, nach ſeinem Na⸗ men, ſtellt ihn in ſeiner Bedeutung für Mannheim neben Peſtalozzi, Dieſterweg, Humboldt und Wundt. Zuletzt erfuhr Dr. Sickinger bei Vollendung ſeines 70. Lebensjahres die ſeltene Ehre, daß ihm vom Hauptausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft die Ehrenurkunde für ausnehmende Verdienſte als höchſte Auszeichnung eines deutſchen Turners verliehen wurde. Damit iſt er in den turneriſchen Geſchichtsbüchern für immer verewigt. Sein Bild und ſeine Lebensarbeit wir nie vergeſſen werden. In den weiteſten Kreiſen aller Verbände für Leibes⸗ übungen wird ſein Geiſt fortleben und die Erinne⸗ rung unauslöſchlich ſein. «Erweiterung des Naturſchutzes. Zu den ſeit dem 14. November 1927 unter ſtaatlichen Schutz ge⸗ ſtellten Pflanzen und Tieren wurde jetzt noch der Grüne Waſſerfroſch(Rana esculenta) und der Fiſchotter(Lutra vulgaris) hinzugefügt. Weiter wurde beſtimmt, daß das öffentliche Ausſetzen von Prämien für Fang oder Erlegung von Tieren aller Art künftig der Genehmigung des Landeskom⸗ miſſärs bedarf, der über den Antrag nach Anhörun der Landes⸗Naturſchutzſtelle eutſcheidet.. 5 plätzen, deren Netz heute über das geſamte Stadt⸗ gebiet verzweigt iſt und ſeit dem Jahre 1908 die nicht, des Täters habhaft zu werden. ſungsmauern einäſcherte. Dornier Superwal kann nicht ſtarten Das am Montag vormittag hier auf dem Alt⸗ rhein im ſogenannten Mannheimer Waſſerflughafen gelandete Dornier Superwal⸗Flugboot D 1774, das heute vormittag 710 Uhr zum Weiter⸗ flug nach Travemünde ſtarten ſollte, konnte wegen äußerſt ungünſtiger Flugwitterung den geplanten Start nicht durchführen. Es wird, wie wir zuverläſſig hören, nunmehr erſt am Mittwoch morgen abfliegen. Inzwiſchen laſſen ſich Schau⸗ luſtige trotz der regneriſchen Witterung nicht abhal⸗ ten, dem Rieſenflugboot auf dem Altrhein einen Be⸗ ſuch abzuſtatten. — Nachrichten aus Vaden Zunahme der Arbeitsloſen in Heidelberg * Heidelberg, 4. Aug. Nach Mitteilung des Ar⸗ beitsamtes befinden ſich gegenwärtig in Arbeits⸗ loſenunterſtützung 4733 männliche und 2063 weibliche Arbeitnehmer, in der Kriſenfürſorge 1233 männliche, 573 weibliche Arbeitskräfte. Der Zugang gegen die Vorwoche beträgt für beide Unterſtütztenkategorier 43; ausgeſteuert wurden 177. Die Stadt Heidelberg iſt an der Geſamtziffer beteiligt mit 2057 in der Ar⸗ beitsloſenverſicherung und 683 in der Kriſenfürſorge, ſomit Zugang 41. Ausgeſteuert wurden im Stadt⸗ gebiet 65. l Das ſchwere Brandunglück in Karlsruhe * Karlsruhe, 5. Aug. Zu der Brandkataſtrophe, von der wir bereits in unſerer Mittagsausgabe be⸗ richteten, wird ergänzend gemeldet: Wie ſich jetzt herausſtellt, handelt es ſich bei dem Unglück in der Eſſenweinſtraße um eine Exploſion, die vermut⸗ lich durch die Entzündung von Benzingaſen hervorgerufen wurde. Der Exploſtonsdruck war ſo ſtark, daß die Seitenwände barſten und ſamt der Oberdecke in ſich zuſammenſtürzten, wo⸗ bei die Vorderfront und das Dach den ganzen Geh⸗ weg und zum Teil den Fahrdamm bedeckten. Meh⸗ rere in der Fahrſchule befindliche Autos und ſonſtige Gegenſtände wurden in die Höhe geworfen und in wildem Chaos umhergeſchleudert. Aus den Trüm⸗ mern ſchoſſen haushohe Stichflammen. So⸗ weit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, kamen bei der Exploſion zwei Menſchen ums Leben. Die auf f tragiſche Weiſe verunglückten Eheleute Fellhaue hinterlaſſen zwei Töchter und einen Sohn. Die in dem anſchließenden Gebäude wohnende Familie eines Fahrlehrers konnte ſich in Sicherheit bringen. Zurzeit läßt ſich noch nicht feſtſtellen, ob noch weitere Perſonen unter den Trümmern begraben liegen. Schwere Sturmſchäden * Donaueſchingen, J. Aug. Der Sturm am Sams⸗ tag abend hat im Hochſchwarzwald und der Baar außerordentlich großen Schaden angerichtet. Ueberall wurden in den Waldungen zahlreiche Bäume entwurzelt. Der Windbruch iſt verhältnis⸗ mäßig hoch. In Hüfingen wurde ein Turm des Sägewerks Silvana durch den Sturm umgeriſſen. Schon wieder ein Brand auf der Baar * Unterbaldingen, 4. Aug. In der Nacht zum Sonntag brach im Schopf des Gaſthauſes„zum Hirſchen“(Inhaber Götz) ſehr wahrſcheinlich i folge Brandſtiftung Feuer aus, das ſofort da ſtattliche Gaſthaus ergriff und bis auf die Umfa Der Gebäudeſchaden b. läuft ſich auf 31 200 /, der Schaden an Fahrniſſe die zum großen Teil gerettet worden ſind, ſteht noch nicht feſt. Der Brand iſt ſchon der vierte in dieſet Jahr in Unterbaldingen und wird, wie die übriger auf Brandſtiftung zurückgeführt. Es gelang bisher 1 e eee 4. Seite. Nr. 357 Dienstag, den 5. Auguſt 1930 Aus der Pfalz 30 jähriges Dienſtjubiläum 8 Ludwigshafen, 5. Auguſt. Der Vorſtand des Tiefbauamts Ludwigshafen, Stadtoberbaudirektor Heberer, kann am 6. Auguſt auf eine 30 jährige Dienſtzeit bei der Stadtverwaltung Ludwigs⸗ hafen zurückblicken. Als der Jubilar im Auguſt 1900 nach Ludwigshafen kam, da hatte die Stadt etwa 53 000 Einwohner und war in der größten Entwick⸗ lung begriffen. Große Aufgaben waren zu löſen, be⸗ ſonders auf dem Gebiete des Tiefbauweſeus. Heberer ging mit eiſerner Energie an die Arbeit. Er bearbeitete u. a. das große Projekt der Neu⸗ kanaliſation von Ludwigshafen, das in der Nach⸗ kriegszeit unter ſeiner Leitung ausgebaut wurde. Auch hat er die großzügigen Abwaſſerreinigungs⸗ und Pumpwerksanlagen an der ſogenannten Hems⸗ Hofſchachtel geſchaffen, in denen vor dem Einlauf in den Rhein ſämtliche Induſtrie⸗ und Hausabwäſſer gereinigt werden. Seit 1924 iſt ſeinem Amt auch die Straßenbahn angegliedert. Hier iſt ſein bemerkens⸗ wertes Werk die Erbauung der Straßenbahnſtrecke nach Oppau. Heberer erfreut ſich in allen Kreiſen der Bürgerſchaft von Ludwigshafen allſeitiger Be⸗ liebtheit. Auch ſeine Beamten und Arbeiter, die ihm unterſtellt ſind, verehren ihn als einen wohlwollen⸗ den Chef. Geachtet iſt er auch bei ſeinen Kollegen. Erfreut er ſich doch als Vorſtand des Pfälziſchen Architekten⸗ und Ingenieurvereins allſeitiger Hoch⸗ und Wertſchätzung. Möge es dem Jubilar noch recht lange vergönnt ſein, ſeinem Amte zum Nutz und Frommen der Stadt Ludwigshafen vorzuſtehen. Auch unſererſeits unſeren herzlichſten Glückwunſch. Falſchgeld :: Ludwigshafen, 4. Auguſt. Am Samstag nach⸗ miktag wurde in einem Kolonfalwarengeſchäft ein in Zahlung gegebenes falſches Fünfmarkſtück angehalten. Das Geldſtück iſt ſchlecht nachgemacht Und leicht zu erkennen. Mit dem Pabdelboot gekentert 2: Ludwigshafen, 5. Aug. Auf dem Zugſeil eines Schleppzuges kenterte lt.„Pf. Rundschau“ am Sonntag nachmittag ein Paddelboot aus Lud⸗ wigshafen, in dem ein Herr und eine Dame ſaßen. Beide Inſaſſen ſtürzten ins Waſſer. Nur mit Mühe gelang es dem Perſonal eines Schleppſchiffes, die mit den Wellen kämpfende Dame an Bord zu ziehen und vom Tode des Ertrinkens zu retten. Der männliche Inſaſſe konnte ſich ſchwimmend ans Ufer retten, während ſein Boot von anderen Paddlern aufgegrif⸗ fen wurde. Ein Kind ertrunken Speyer, 5. Aug. Am Samstag abend ertrank im Gieshübelbach der Holzſtraße des jährige Töch⸗ terchen des Schuhmachers Wirthwein, Käme⸗ rerſtraße wohnhaft. Das Kind wollte ſein Taſchen⸗ tüchelchen waſchen, bekam das Uebergewicht und ſtitrzte ins Waſſer. Ein Junge von 10—12 Jahren ſprang dem Kind nach, konnte jedoch ſein Rettungs⸗ werk, da Lebensgefahr beſtand, nicht vollenden. Der Bruder des ertrunkenen Kindes ſtürzte ſich ebenfalls ins Waſſer, konnte aber ſein Schweſterchen nur als Leiche dem naſſen Element entreißen. Alle Wieder⸗ belebungsverſuche waren lt.„Rh. Volksbl.“ erfolglos. Folgenſchwerer Streit * Niederhochſtadt, 5. Auguſt. Hier kam es zwi⸗ ſchen den Landwirten Ludwig Ehli und Jakob Her⸗ bot an der Dreſchmaſchine zu einem Wortwechſel, der ſich in der Wohnung des Ehli fortſetzte. Ehli ſchlug den 62 Jahre alten Herbot mit einem ſchweren Gegenſtand nieder. Der Mißhandelte iſt ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Der Täter wurde verhaftet. Tödlicher Verkehrsunſall * Gbenkoben, 4. Auguſt. Heute nacht wurde der 18 Jahre alte Winzer Emil Schwab aus Weyer auf der Straße zwiſchen St. Martin und Edenkoben in ſchwerverletzten Zuſtande aufgefunden. Er war, in Begleitung eines Mädchens von der Kirchweihe in St. Martin kommend, von einem Auto angefahren worden. Wie es heißt, ſoll das Auto ohne Licht und ohne Motor die abſchüſſige Straße gefahren ſein. Der Fahrer konnte noch nicht ermittelt werden. Das Auto einer hieſigen Firma, das den Verletzten auf⸗ fand, verbrachte ihn ins ſtädtiſche Krankenhaus Lud⸗ wigsſtift. Heute morgen iſt der bedauernswerte junge Mann, der einen ſchweren Schädelbruch und Hirnverletzungen erlitten hatte, geſtorben. * Frankenthal, 3. Aug. Die 15jährige Verkäuſe⸗ rin Margarethe Schreiber von hier hat ich am vergangenen Mittwoch aus dem Elternhauſe unter Umſtänden entfernt, die darauf ſchließen laſſen, daß ſie ſich ein Leid angetan hat oder irgendwo verborgen hält. Die Vermißte iſt 1,60 Meter groß, ſchlank, hat dunkelblondes Haar, blaue Augen, Bubikopf. 4 Wetzlarer Jubiläumsregatta Bei Sonnenſchein und leichtem Gegenwind wickelte ſich die Wetzlarer Jubiläumsregatta vollkommen reibungslos ab. Einzelne Regenſchauer beeinträchtigten zwar am Samstag die Vorrennen; am Sonntag jedoch war echtes Regattawetter. Es gab auch eine Ueberraſchung, denn als Anſporn für die junge Generation fuhr ein mit vier alten Rennruderern beſetzter Vierer, der vierzig Jahre vorher ſo manches Rennen ſiegreich für die Fahnen des Wetzlarer Ruderklubs nach Hauſe gebracht hatte, über die Strecke. Die Ergebniſſe: Lahu⸗Jungmann⸗Vierer: 1. Gießener RG.:88; 2. Wetz⸗ larer Rat. 62512. Nach anfänglicher Führung von Wetzlar ſiegt Gießener RG. ganz überlegen. Jungmann⸗Einer: 1. Wolfgang Fahrenberg vom RV. Kaſſel geht in:42,63 über die Bahn. Gaſt⸗Vierer(Ehrenpreis der Stadtverwaltung): 1. RV. Kaſſel:37,2; 2. Gießener RG.:42. Kaſſel führt über die ganze Strecke und ſiegt leicht mit zweieinhalb Längen. B⸗Vierer(Ehrenpreis): 1. Weilburger RV.:45,83; 2. VRSp. Gießen:26,5. Erſter Jungmann Vierer(Herausforderungspreis): 1. RG. Wiesbaden⸗Biebrich 626,2 2. RV. Kaſſel 623,4. Wiesbaden übernimmt ſofort die Führung. Bel 1500 Me⸗ tern geht Kaſſel langſam nach vorn. Ueber die letzten 200 Meter entſpinnt ſich ein erbitterter Kampf, den esbaden im letzten Augenblick zu ſeinen Gunſten kwapp enk⸗ ſcheiden kann. Einer(Ehrenpreis): 1. 7159,4; 2. Mainz⸗Haſteler RG. bei 800 Metern umgeſchlagen. Lahn⸗Vierer: 1. Gießener RG.:53,6; 2. Wetzlarer RKl. :05, Kampf über die ganze Strecke. Kurz vor dem Ziel läuft Gießen davon und ſiegt mit anderthalb Längen. Jugend⸗Gig⸗Vierer: 1. Gießener RG.:41,2; 2. Lim⸗ burger RG.:48. Das über 1000 Meter führende Rennen war in der erſten Hälfte geſchloſſen. Hier ging Gießen langſam in Führung und vergrößerte ſeinen Vorſprung bis zum Ziel auf faſt drei Lüngen. Zweiter Vierer: Offenbacher RV. erhält den Preis zu⸗ geſprochen, da die beiden anderen gemeldeten Vereine zu⸗ rückgezogen haben. i Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Rennen: 1. VRSp. Gie⸗ ßen:87, Alleingang; 2. Rennen: 1. RG. Wiesbaden⸗ Biebrich:57,4; 2. Wetzlarer Rel.:25,4. Wiesbaden führt vom Start bis zum Ziel und gewinnt mit großem Vor⸗ ſprung. Erſter Vierer(Wanderpreis): 1. Offenbacher RV. 1874 (Schack, Kappes, Zimmermann, Klinger; St. Merz) 646,2; 2. RV. Kaſſel:02,83. Offenbach rudert ſofort am Start eine Länge heraus, vergrößert ſeinen Vorſprung mehr und mehr und hat bei 1500 Metern bereits denſelben auf mehr denn drei Längen ausgedehnt. Haſſel bann niemals gefähr⸗ lich werden. 8 N Vierer(Ehrenpreis): 1. Rennen: 1. RV. Bad Ems :53,68; 2. Wetzlarer RKl.:01,2; 2. Rennen: 1. Rel. Kur⸗ heſſen Haſſel:12, 2 2. Wetzlarer Rl. gibt bei 1000 Me⸗ tern auf. Junior⸗Vierer(Herausforderungspreis): 1. Offenbacher RV.(Beſenbruch, Enck, Seibel, Kleber, St. Heeder):25,2; 2. RV. Kaſſel:27,4. Harter Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf über die ganze Strecke mit wechſelnder Führung. Erſt kurz vor dem Ziel gelingt es den Offenbacher Junloren, einen knap⸗ pen Vorſprung herauszuholen. Ermunterungs⸗Bierer(Ehrenpreis): 1. VRSp. Gießen :05; 2. Wetzlarer Rl.:35. Die Bopte gehen mit wech⸗ felnder Führung über den erſten Teil der Strecke, dann gelingt es Gießen, ſich frei zu machen und mit ſicherem Vorſprung zu gewinnen. Jubiläums⸗Vierer(Ehrenpreis): RV. Kaſſel geht in :55 allein über die Bahn. Die Deutſchen Tennismeiſterſchaſten Die Spiele am Montag Bei den internationalen deutſchen Tennis ⸗Meiſterſchaften, die auf den Plätzen der Hamburger Tennis⸗Gilde durch⸗ geführt werden, wurde am Montag nachmittag bei trocke⸗ nem Wetter recht fleißig geſpielt. Leider ſind verſchiedene der gemeldeten ausländiſchen Teilnehmer nicht erſchienen. So fehlen die Ungarn von Banv, Krepufka und Pakſy, ferner auch der Neuſeeländer Malfroy. Auch Dr. Land⸗ mann war nicht erſchienen. Bei den Einzelſpielen der Herren gab es einige inter⸗ eſſante Begegnungen. So fertigte der Düſſeldorfer Re m⸗ mert den Indier Rutnam mit 622,:4,:6,:4 ab. Prenn blieb mit:4, 672,:2 erfolgreich geen Mal⸗ graue. Dagegen unterlag der deutſche Kampfſpielſieger Breuer mit:6, 611,:4,:2. Weiter ſetzte ſich der Franzoſe Feret mit 63, 614, 614 gegen den Rumänen Miſhu erfolgreich durch. Bei den Damen ſchlug Frau Schomburgk die Berlinerin Dr. Cramer mit 63,:1, ebenſo Frl. Ro ſt die Schweizerin Frau Fehlmann 618,:9. In der zweiten Runde des Damen⸗Einzels ſchaltete Frl. Payot Frl. Sanders mit 618, 61 und die Ungarin Frl. Baumgarten Frl. Stöckel mit:7,:5,:2 aus. Die weiteren Ergebniſſe: Herren⸗Einzel: Eiffermann⸗Oeſterreich gegen Dr. Fyzee Indien 621, 674, 613, Kienzel⸗Oeſterreich gegen Hauß⸗Berlin :6, 674,:6, 75; Bouſſus⸗Frankreich gegen Marſalek⸗ Tichechei 326, 674, 678, 624, Dr. Kupſch gegen Glerup⸗Däne⸗ mark:4,:6,:6, 876, Hecht gegen Kukuljevis⸗Jugoſlavien 624,:2, 816. Hughes⸗Gngland gegen Haenſch⸗Dresden 612 :2, 1119, Willard⸗Auſtralien gegen Goſewich⸗Frankfur 710,:7,:1, 618. Damen⸗Einzel: Frl. Hammer gegen Frl Kobe 314, 6,3, Frl. Etſenmenger⸗Berlin gegen Frl. Haß:7,:4, 61. In der zweiten Runde ſpielten: Frau Godfree⸗England gegen Frl. Weihe⸗Freiburg 326, 624,:2, Frl. Peitz⸗Düſſeldorf gegen Frl. Redlich⸗Wien:4, 612. Eisenkurzwaren RV. Kaſſel(W. Fahrenberg) Jeder Vall ein Punkt Internes Turnier des Tennisklubs Mannheim Um den Mitgliedern, die nicht in der Sommerfriſche weilen, Kurzweil zu bieten, veronſtaltete der Tennis ⸗ klub Mannheim vergangenen Samstag und Sonn⸗ tag ein Klubturnier. Es gelangten zwei Konkurrenzen zum Austrag. 1. Gemiſchtes Einzelſpiel nach Punkten, mit Vorgabe; 2. Gemiſchtes Doppelſpiel bei Partnerausloſung, mit Vorgabe. Alle Beteiligten— beide Konkurrenzen zählten um 100 Nennungen— ſpielten mit großer Hingabe. Durch die Vorgaben war auch ſchwächeren Spielern Gelegenheit ge⸗ geben, ſich durch mehrere Runden durchzuſpielen. In den Schlußrunden allerdings traf man dann doch wieder Mann⸗ ſchaftsſpieler des Klubs. So kamen Dr. Buß und Ofan, die durch ihre anerkennenswerte Teilnahme auch einmal ſchwachen Gegnern die Möglichkeit gaben etwos hinzuzu⸗ lernen, in die Schlußrunden: Dr. Buß(Vorgabe 60.) gewann das Einzel ⸗ ſpiel gegen den Junior Weil mit 72:00 Punkten; Dr. Servos und Junior Fütterer gelangten zur Vor⸗ ſchlußrunde. Das gemiſchte Doppel fiel an Frl. Zoepffel⸗ Ofan— 30½), die Steffe⸗Kirchgäfſer— 0) :6,:3,:3, beſiegten. Die Leitung der Veranſtaltung lag bei Profeſſor Kö⸗ nig in guten Händen. Gerd. K Grün⸗Weiß Tennis⸗ und Turnierklub— Rot⸗ Weiß Mainz Am Sonntag empfing der Grün⸗Weiß Tennis⸗ und Turnierklub den Rot⸗Weiß Klub Mainz mit 4 Damen und 8 Herren auf ſeiner Anlage. Das Wettſpiel wurde mit 12:9 Punkten von Grün⸗Weiß gewonnen. Für Mannheim ſpielten bei den Damen: T. Geebtisger, Seubert, Nuß, Sillib; bei den Herren: Boehringer, Krebs, Thorbecke, Verger, Straus, Sillib, Soherr, Seubert, im Doppel: R. Engelhorn, Mayer⸗Reinach. Schauturnen in Jeudenheim Der Turnverein Badenia Feudeuheim beteiligt ſich am Badiſchen Landesturnen mit einer anſehnlichen Zahl ſeiner beſten Turner. Die Vexeinsriege turnt in rei Stufen am Pferd. An den volkstümlichen Wettkämpfen, Geräte⸗ turnen uſw. nimmt eine größere Zahl des Vereins tell. Als Auftakt zu dem großen Treffen gab der Verein am Sonntag nachmittag in ſeinem Vereinsheim ein Schau⸗ turnen. Vorgeführt wurden die Uebungen für das Landesturnfeſt, wie Geräteturnen, Vereinsriege, Keulen⸗ und Pferdeübungen. Umrahmt wurden die Leiſtungen von Darbietungen ſämtlicher Abteilungen des Vereins. Die Vorführungen wurden von den zahlreich Erſchienenen lebhaft begrüßt. r. Fortdauer der unbeſtändigen und für die Jahreszeit kühlen Witterung. Nachbargebiete Schwere Verkehrsunfälle * Bürſtadt(Ried), 5. Aug. Am Sonntag abend ereignete ſich auf der Straße von hier nach Lorſch, an der Halteſtelle Lorſcher Wald, ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Ein von Lorſch kommender Motorrad- fahrer hatte drei junge Radfahrer an der Stelle überholt und alsdann vor einem ebenfalls über⸗ holenden Radfahrer auf der Straße kurz gedreht. Im ſelben Moment kam auch ein Motorradfahrer mit einer Dame auf dem Rückſitz in mäßigem Tempo von Bürſtadt her. Durch das plötzliche Drehen des einen und das Herannahen des anderen Motorrad⸗ fahrers war der überholende Radfahrer ſich nicht mehr bewußt, wohin und rannte mit dem von Bür⸗ ſtadt kommenden Motorradfahrer zuſammen. Letz⸗ terer ſtürzte vom Motorrad auf das Straßenpflaſter und blieb mit ſchwerer Kopfwunde liegen, während die Soziusfahrerin zur Seite flog und ganz nahe bei einem Straßenbaum bewußtlos liegen blieb. Auch der Radfahrer lag lt.„W..⸗Ztg.“ mit ſchwe⸗ ren Verletzungen an der Unfallſtelle. Die Schwer⸗ verletzten fanden Aufnahme im Wormſer Kranken⸗ haus. * Gundersheim, 5. Aug. Der Bäcker Heinrich Kehm von hier kam mit ſeinem Motorrad, auf dem ſein ſiebenjähriges Söhnchen als Soziusfahrer ſaß, auf der Chauſſee nach Weſthofen zu Fall. Der be⸗ dauernswerte Knabe erlitt einen Schädelbruch und liegt in bedenklichem Zuſtand darnieder. Kehm erlitt nur leichte Hautabſchürfungen. Salzſäure ſtatt Bier * Mainz, 4. Aug. Der verheiratete 30jährige Hilfsarbeiter Heinrich Hees aus Mainz⸗Bretzen⸗ heim war für eine hieſige Firma in einer Brauerei mit Reparaturarbeiten beſchäftigt. In dem Raum, in dem er arbeitete, ergriff er eine Flaſche in dem Glauben, daß Bier darin ſei, und nahm einen kräf⸗ tigen Schluck. Im nächſten Augenblick ſtieß er Schreie aus und lief, während ihm Schaum aus dem Munde kam, nach dem nahegelegenen Vinzenz⸗ krankenhaus. Dort wurde ſofort feſtgeſtellt, daß der Unglückliche Salzſäure zu ſich genommen hatte. Jede ärztliche Hilfe kam zu ſpät. Der Mann ſtar b nach zwei Stunden. Zeitweiſe auffriſchende Süd⸗ weſtwinde und weitere Regenſchauer. Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags S—— 55 eee See LNuft⸗ S Wind ic e ü e e eee we, „b A Ss ses lich Stürte Wertheim] 181—, 16 22 1 f bedeckt Königsſtuyl 868 758, e; 2 8 eich 4 Karlsruhe 120 755,7 17 23 14 ſtill] leicht 5 Bad.⸗Bad. 218 755,9 180 25 14 SW 5 5 Viſlingen 780 755,6 140 21 11 8 mäßig hedeckt St, Blaſien 1278— 13 17 12 ſtill leicht 5 Badenweil.— 786,8 18 22 14 SW 9 8 520 d 780 638,0 91 12 8 SW. ſtark molkig ad. Dürth.—— 14 19 11 80 ſſcchwach Regen Die Großwetterlage über Guropa iſt im weſent⸗ lichen unverändert geblieben. Bet den britiſchen In⸗ ſeln liegt noch immer ein ausgedehntes Tiefbruck⸗ gebiet, das an ſeiner Südſeite in ſteter Folge Rand⸗ wirbel entwickelt und für anhaltende Zufuhr mari⸗ timer Luft nach dem Feſtland ſorgt. Bis auf wei⸗ teres iſt daher noch nicht mit beſtändigem und trockenem Wetter zu rechnen. Reiſewelter Nordſee: 14—17 Grad. Heiter bis wolkig. Friſche Süd⸗ weſtwinde, Geſtern meiſt trübe. Kühl. Oſtſee: 5 17—20 Grad. Heiter. Leichte Südwinde. Ge⸗ ſtern meiſt heiter. Warm. außergewöhnlich Billig! Harz und Thüringer Wald: 12—16 Grad. Aufheiternd. Leichte Südweſtwinde. Geſtern veränderlich. Mäßig warm. Rhein⸗ und Weſergebiet: 14—19 Grad. Regen. Südweſtwinde. Geſtern meiſt wolkig. Zeitweiſe Regen. Mäßig warm. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 1316 Grad. Wolkig. Vielfach Regen. Sübweſt winde. Alpeu: Talſtationen: 14—15 Grad. Bedeckt mit Regen. Windſtille. Etwa 1000 Meter: Nebel und Regen. Etwa 2000 Meter: Mit Schnee gemiſcht. Froſt⸗ grenze höher als 3000 Meter. Geſtern warm. Wetter ſchlechter geworden. Flugwetler In Norddeutſchland, hauptſächlich an der Nord⸗ und Oſtſeeküſte, hat es heute vorübergehend aufge⸗ heitert. Im übrigen Deutſchland iſt das Wetter wol⸗ kig und unbeſtändig geblieben. Zahlreiche Regen⸗ fronten ziehen vorüber. Beſonders im Alpenvor⸗ land fällt verbreiteter Regen. Die Höhenwinde ſind meiſt böig und kommen ziemlich einheitlich aus Süd⸗ weſt; ihre Stärke beträgt in 500 Meter durchſchnitt⸗ lich—10 Meter pro Sekunde, in 1000 Meter bis zu 20 Meter pro Sekunde. Die Gebirgskämme haben Nebel ab etwa 900 Meter Höhe. Leichte Geſtern veränderlich. Warm. Schlüsselringe. 3 Stück 103 Nagelbohrer Relßbrettstifte 3 Dutzend 10.83 Gardinenstangen per Meter 143 Vorhangschlo s. Stück 203 Gasanzünder Stück 203 Kohlen löffel Bilderhaken, Messing Küchenbeil, mit Stiel Stück.20 Haushaltungsfeile, mit Heft Haushaltungshammer, m. Stiel Schraubenzieher. 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August 1930 eee eee TSC LIannheimer Zeitung AFT S- ZETT UI Abend-Ausgabe Nr. 357 Induſtrie gegen Künzigung der Handelsverträge Die nach dem Scheitern der privat⸗wirtſchaftlichen Ver⸗ ingen mit Finnland laut gewordene Forderung auf ündigung des deutſch⸗finniſchen Handels⸗ vertrages hat, wie wir erfahren, ſoeben den Reichs⸗ 5 der Deutſchen In duſtrie zu dringen⸗ den„ ngen be i der Reichsregierung 5 aß Die einzelnen deutſchen Handelsverträge ſind unter ſich eng verbunden. Die Kündigung eines Handelsvertrages wäre des⸗ halb der erſte Schritt zur Erſchütterung aller deutſchen Handelsveriräge. e deutſche Ausfuhr gibt mehr als drei Millionen deut⸗ Arbeitern Beſchäftigung. Dieſe Beſchäftigung kann urch Aufrechterhaltung der Handelsverträge geſicher: Der Reichsverband hat deshalb gegen bungen auf Kündigung des deutſch⸗finniſchen delsvertrages beim Reichskanzler und den Reichs miniſterien in aller Form Einſpruch erhoben. In ſehr ernſter Form weiſt der Reichsverband in dieſem Zuſammenhang auch auf die bedrohlichen Anzeichen einer Boykottierung in Holland hin. Hierzu wird feſtgeſtellt, daß nach dem Scheitern der von Holland ſcharf kritiſterten privatwirtſchaftlichen Ab⸗ machungen mit Finnland jeder Anlaß für einen wirt⸗ tlichen Kampf und eine Boykottbewegung gegen ſchland weggefallen iſt. Es muß daher von der lität der holländiſchen Wirtſchaftskreiſe, mit denen die f Induſtrie in dem Grundſatz genaueſter Erfüllung ſich aus den Handelsverträgen ergebenden Pflichten durchaus übereinſtimmt, die ſofortige Einſtellung der gegen Deutſchland gerichteten Bewegung, erwartet werden. Wir erfahren dazu, daß eine Klärung in den deutſch⸗ finniſchen Handelsvertragsbeziehungen zurzeit noch nicht vorliegt, auch inſofern nicht, als von einem Scheitern der privatwirtſchaftlichen Verhandlungen mit Finnland im Augenblick nicht geſprochen werden kann. Dieſe Frage tiſt noch völlig in der Schwebe. Jebenfalls har der Reichsverband darin völlig recht, daß er gegen die Holland von Intereſſenten künſtlich und mit falſchen Behauptungen hervorgerufene Boykortt⸗ bewegung proteſtiert. Wie unrecht die Kreiſe in Holland haben, ergibt ſich ſchon daraus, daß zu einem Boykott aufgerufen worden iſt, bevor überhaupt feſtſtand, welchen Inhalt dieſe Privat⸗ verträge haben werden und ob ſie zuſtandekommen. Der deutſch-ongliſch-belgiſche Moballblock (Eig. Dr.) Nach Brüſſeler Meldungen haben die Verhandlungen zwiſchen der Soeiets Geuerale des Mine⸗ rals in Brüſſel und der Amalgamated Metall Corporation in London wegen des Aktienaustauſches zu einem Ergeb⸗ nis geführt. Die Societé Generale des Minerals wird ihr Aktienkapital von 37 auf 67,8 Mill. Fr. erhöhen. Hier⸗ von wirs die Amalgamated Metall Corporation 24 600 Aktien zu 500 Fr. gegen Zahlung einer Prämie von 1100 Fr. je Stück übernehmen. Weiter wird mitgeteilt, daß der Hauptzweck der Maß⸗ nahme ein weitgehendes Zuſammenarbeiten der an dem deutſch⸗engliſch⸗belgiſchen Metallblock beteiligten Konzerne iſt, nämlich der Metallgeſellſchaft in Frankfurt a.., der Amalgamated Metall Corporation und ihrer Tochtergeſell⸗ ſchaft, der British Metall Corporation, und 8er Societe Generale des Minerals. In der go. GV. der Metoll⸗ geſellſchaft wurden hierüber bereits Mitteilungen gemacht Die ao 3. der Societé Generale des Minerals, die über die Kapitalerhöhung Beſchluß faſſen wird, iſt zum 22. Aug, einberufen. 9 O Storch u. Schöneberg AG. für Bergbau und Hütten⸗ betrieb, Geisweib.(Eig. Dr.) In der o. HV. wurde der Verluſtabſchluß für das Geſchäftsjahr 1929 einſtim⸗ mig genehmigt. Der erzielte Rohüberſchuß beläuft ſich auf 1475 000(1 507 000). Hiervon erforderten ſoziale Laſten 744 000, Generalunkoſten 671000, Steuern und Abgaben 372 000, Zinſen 259 000 und Abſchreibungen 781 000, ſodaß ſich unter Berückſichtigung des aus dem Vorjahre übernom⸗ menen Gewinnvortrages von 100 200„ ein Ver luſt von 1207223„ ergibt, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Man hoffe, im neuen Jahr die ſich ergebenden Verluſte im angemeſſenen Rahmen halten zu können. Zur Bi bla uz ſei zu bemerken, daß die ſofort fälligen Verpflich⸗ tungen 4 255 000/ betragen, denen an ſogenannten liquiden Mitteln 3 952 000„ gegenüberſtehen. Die Realkreditgewährung im Juni Zunahme des Geſamtumlaufs um rd. 103(im Vormonat um rd. 187) Mill. Der Bruttozugang an Pfandbriefen(In⸗ land) belief ſich nach der Statiſtik der Bodenkreditinſtitute (einſchl, Kommunalkreditinſtitute) bis zum 30. Juni 1930 (alle, in Mill.„) auf rd. 127(im Vormonat 152), der Ab⸗ gang auf 54(45). Der Nettozugang beträgt diesmal ſomit nur 73(107 im Mai und 168 im April). Der Haupt⸗ anteil des Zuganges entfällt mit 122(147) wieder auf den Sproz. Typ, davon 99(113) auf die Hypothekenaktienbanken und 21(32) auf die öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten einſchließlich Girozentralen. Von dem Abgang(Rückkauf, Tilgung uſw.) entfallen 26(22)) auf den 7proz. Typ(Gold⸗ diskontbank⸗Anleihe), 15(12) auf den 8Sproz. Typ und 10 (8) auf den 10proz. Typ. Auch bei den Kommunalobligationen war der Bruttozugang im Inland mit 55(90) geringer als im Vormonat; der Abgang betrug 8(), der Netto⸗ zugang belief ſich ſomit auf 47(84). Hier entfallen von dem Bruttozugang 54(87) auf den 8 proz. Typ. Der Auslandsabſatz an Pfandbriefen und Kom⸗ munalobligationen war wieder faſt gleich Null. Bei den Liquidationspfandbriefen nur 7(10) neu in den Verkehr gebracht, dagegen erhöhte ſich der Abgang auf 24(12). Der Geſamtum lauf einſchließlich 2444(2461) Liqui⸗ dationspfandbriefen hat ſich von 11709 um 103 auf 11812 erhöht. Beim Hypothekenneugeſchäft zeigen diesmal die landwirtſchaftlichen Hypotheken einen Abgang von rd. 19(im Vormonat einen Zugang von), während der Zugang bei den ſtädtiſchen Hypotheken mit 1211(127) wenig verändert iſt. Bei den landwirtſchaftlichen Hypotheken im Geſamtbetrage von 2743(2762) ſtammen 698(732) aus O Bedeutende Arbeiterentlaſſungen bei Heuſchel u. Sohn AG., Kaſſel.(Eig. Dr.) Der vorſorglich geſtellte Antrag der Henſchel u. Sohn AG., Kaſſel, auf öͤie Entlaſſung von 800 Arbeitern wurde genehmigt. Die Entlaſſun⸗ gen ſollen truppenweiſe auf einen längeren Zeitraum ver⸗ teilt werden. Nach der Entlaſſung dieſer 800 Mann wird die Belegſchaft von Henſchel u. Sohn den bisher noch nie erreichten Tiefſtand von 2500 Mann haben. * Eine Erklärung der Pfalzwerke AG., Ludwigshafen a. Rh. Die Verwaltung teilt über einen anderwärts ge⸗ meldeten angeblichen Paketwechſel mit: Der Pfalzwerke AG., die die Stromverſorgung in der Pfalz ausübt, iſt nichts davon bekant, daß ein Paket Aktien der Pfalz⸗ werke in den Beſitz der Rhein. Energie Ach(Thüringer Gas) übergegangen ſei. Damit entfällt auch die Ver⸗ mutung, daß ein Zuſammenhang beſtehe zwiſchen der Deckung des Geldbedarfes der Pfalzwerke AG. und einer Aktienübertragung. O Auflöſung der Verein. Schuhſtoffabriken AG., Fulda. (Eig. Dr.) Einer ao. GV. am 27 September wird die Auflöſung dieſer mit 720 000% AG. arbeitenden Ge⸗ ſellſchaft und Beſtellung eines Liquidators vorgeſchlagen. Letzter Frankfurter Börſenkurs 25 B. * Norddeutſche Trieotweberei vormals Leonhard Sprick u. Co. AG. Bei der Geſellſchaft wird die Bilanzſitzung tber das am 30. April 1930 beendete Geſchäftsjahr in un⸗ gefähr drei Wochen ſtattfinden. Im Vorfahr hatte die Ge⸗ ſellſchaft den erzie ten Reingewinn von 119 482, zur Herabminderung des Verluſtvortrages von 174967„ auf 55 485/ verwandt. Das Ergebnis des am 30. April be endigten Geſchäftsjahres wird die Tilgung des Reſtverluſt⸗ vortrages ermöglichen. Ob das Erträgnis darüber hinaus noch die Verteikung einer Diwidende geſtattet, oder ob es zurückgestellt bzw. zur weiteren finanziellen Kräftigung des Unternehmens verwandt werden wird, hängt von der endgültigen Geſtaltung der Abſchlußziffern ab, die zurzeit noch nicht vorliegen. * Deutſche Celta AG., Elberfeld. Das zum Konzern der Ver. Glanzſtoff⸗Fabriken, AG., gehörende Unternehmen ſchließt auch das Geſchäftsſahr 1920 wieder mit einem Verluſt ab. Der aus dem Vorfahr übernommene Ver⸗ luſtvortrag von 360 867 4(1927: 300 883% erhöht ſich um 802 183, ſo daß faſt das ganze 750 000„ betragende Ack. verloren iſt. Nachdem die Glanzfäden⸗AG. ihren Be⸗ trieb vor kurzem geſchloſſen hatte, iſt auch bei der Deutſchen Celta Ac, die Herſtellung der Celta⸗Seide erheblich ein⸗ zeſchränkt warden. Trotzdem, wie ſchon eingangs erwähnt, der Fehlbetrag faſt die Höhe des Aktienkapitals erreicht von 4948(4827) 8 30, 6. 91. 5. 30. 6. 31 b. 30. 6. 31,5. wurden Zugang Abgang Pfandbriefe(Inland) 6251.08 6177.87 12746 152,30 54.25 44,92 1(Ausland) 1028,05 1028.85— 0,12 0,99.07 Komm. ⸗Obl.(Inland) 1861,83 1814,58 35,22 89,98.92 6,23 1(Ausland) 226.64 226.60.02.02 0,.24 Liqu. Pfandbriefe uſw. 2444,87 2480.98 7,85 10,17 24,42 11,86 Landwirtſch. Hypoth. Sonſt,(Städt.) Hypoth gommunal-Darlehen 9041,47 2947,58 93,94 115.71——— Aus Aufwertung uſw. 2810,88 2829,11—— 18,25 8,10 Zuſammen 13548,83 13385,33 215.38 249,08 36,38 8,10 Weizens beſitzen ein Hektolitergewicht bis zu 84 Kg., das hat, iſt bisher die Mitteilung nach 8 240 HGB. nicht erfolgt. Mitteln der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt, davon 90 (97) auf Roggen lautend. Bei den ſtädtiſchen Hypotheken entfallen 463(464) auf gewerbliche Be⸗ triebsgrundſtücke und 797(776) auf Wohnungsneubauten. Die Kommunaldarlehen(3041 gegen 2948) wei⸗ ſen einen Zugang von 94(116) aus.. Die aus Aufwertung entſtandenen land⸗ wirtſchaftlichen Hypotheken ſind mit 529(581) nur wenig verändert, ebenſo die ſtädtiſchen Hypotheken mit 1618(1629) und die Kommunaldarlehen mit 462(462). Zu erwähnen iſt noch, daß ſich die Anzahl der Hypo⸗ thekenaktienbanken durch die Verſchmelzung der Preußi⸗ ſchen Central⸗Bodenkredit⸗Ac G. und der Preußiſchen Pfand⸗ brief⸗Bank zur Preußiſchen Central⸗Bodenkredit⸗ und Pfandbrief⸗Bank AG. um eine verringert hat Ueber die wichtigſten Poſten unterrichtet zuſammen⸗ faſſend nachſtehende Tabelle(Zahlen in Mill.): Umlauf von Schuldverſchreibungen Zuſammen 11812.02 11709.13 190,55 252,59 87,36 65,32 Beſtand an Hypotheken und Kommnnaldarlehen 2743.27 2781,90—.20 15,63— 4948,23 4526,79 121,4 12717— * Aus der weſtdeutſchen Mühleninduſtrie.— Keine Still⸗ legungen. Wie wir erfahren, iſt der Geſchäftsgang in der niederrheiniſchen Mühleninduſtrie zwar ebenfalls unbefriedigend, doch iſt nach wie vor nicht beab⸗ ſichtigt, ſich dem Vorgehen der oberrheiniſchen Mühlen an⸗ zuſchließen. Es werden infolgedeſſen in der niederrheini⸗ ſchen Mühleninduſtrie irgendwelche Stillegungen wenigſtens zunächſt, nicht vorgenommen werden. Die Situation der Mühlen am Niederrhein iſt im Ver⸗ gleich mit der der ſüdweſtdeutſchen Mühleninduſtrie durch ihre geographiſche Lage etwas beſſer. Außerdem genügen die augenblicklichen Vorräte, um die Betriebe vorläufig uneingeſchränkt aufrechterhalten zu können. Das kürzlich zuſtandegekommene Rabattabkommen mit dem Mehlhandel wirke ſich gleichfalls günſtig aus. * Noch keine notarielle Gründung der Kahnmeldeſtelle Gmb. In der geſtern im Hauſe Haniel in Duisburg⸗ Ruhrort. abgehaltenen Sitzung der Kahnmeldeſtelle⸗Inter⸗ eſſenten wurde beſchloſſen, von der notariellen Gründung der Kahnmeldeſtelle vorerſtnoch abzuſehen. Die Sitzung dauerte etwo zwei Stunden. Die Kahnmeldeſtelle als ſolche beſteht ja bereits ſeit eini⸗ gen Jahren, wenn auch nicht in Form einer Gmb. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wurde, beſtehen hinſicht⸗ lich der Vertragsſormulierung keine Schwierigkeiten mehr. Wann die notarielle Beurkundung der Gmbh. erfolgt, ſteht noch nicht feſt, Rußland überſchwemmt den Weltmarit mit Weizen Eine Senſation am Weltgetreidemarkt bildete in den letzten Tagen das plötzliche Auftreten der Ruſſen mit grö⸗ ßeren Angeboten in Weizen. Da die Ruſſen auf der Suche nach Valuten ſich keine Skrupel machen, ihr Getreide ſelbſt unter den Weltmarktpreiſen zu verſchleudern, bildet ihr Auftreten an den verſchiedenen europäiſchen Häfen zweifel⸗ los eine große Gefahr. Vor kurzem hörte man, daß etwa eine halbe Million To. Weizen zur ſofortigen Verladung nach Großbritannien, Italien, Frankreich, Belgien und auch nach Deutſchland bereit liegen. Die Muſter des ruſſiſchen iſt eine Qualität, die ſich neben den beſten kanadiſchen Weizenſorten ſehen laſſen kann. Obgleich die Getreideſamm⸗ lung in den Sowjetſtaaten ſchon aus lokalen Gründen nur langſam vor ſich geht, wird man ſich doch darauf gefaßt machen müſſen, daß die Ruſſen ſelbſt auf das Riſiko, preisdrückend zu wirken, große Teile ihrer Ernte außer Landes ſchaffen werden. Man hat bei den bisherigen Kalkulationen am Getreidemorkt den Faktor Rußlond Ser⸗ art vernachläſſigt, daß ſein plötzliches Erſcheinen allgemeine Beſtürzung hervorgerufen hat. Im Juli wieder höhere Konkurs zahl Im Juli wurden, wie ſchon kurz gemeldet, 977 neue Konkurſe bekannt gegen 853 im Vormonat und 1 Mai. Bei dieſen Ziffern ſind die wegen Maf abgelehnten Konkursanträge nicht berückſichtigt. wurden 685 eröffnete Vergleichsverfa kanntgegeben gegen 647 im Juni und gegen 7 Von den einzelnen Er werbszweigen ſeien m. gende Konkurszahlen erwähnt: Landwirtſchaft, uſw. 24(Juni 12), Eiſen⸗ und Metallwarenfabr (30), Maſchinenfabriken 9(15), Elektrotechnik 23( tilinduſtrie 16(17), Holzinduſtrie 554(30), Nahrur 40(44), Bekleidungsgewerbe 40(34), Schuhgewerbe Baugewerbe 40(92), Handelsgewerbe 483(419), von Warenhandel 445(393), Einzelhandel 388(345), Groß handel 57(48), Banken, Lotterien, Leihhuſer 14(11), Gaſt⸗ wirte 22(25). * Kaliabſatz im Juli. Die Abladungen der zum ſchen Kaliſyndikat gehörenden Kaliwerke im Juli 193 trugen 938 591 Dz. Reinkali gegen 892 006 Dz. im gle f Monat des Vorjahres. Die Abladungen in den erſten dre Monaten(Mai 1930 bis Juli 1930) des laufenden Dünge e⸗ jahres betragen 2669 836 Dz. Reinkalt gegen 2642 616 Dz. Reinkali in den erſten drei Monaten des Düngefahres 1929/0. In den erſten ſieben Monaten des laufenden Kalenderjahres wurden von den Kaliwerken insgeſamt 9 230894 Dz. Reinkali gegen 9 191067 Dz. Reinkali in der gleichen Zeit des Vorjahres verſandt. In dieſen Zahlen ſind die Abladungen der Kaliwerke für die Exportläger des Syndikats mit enthalten. e * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 4. Ang. Bei einer Anfuhr von 1200 Zentnern am Montag und 1800 Zentnern heute wurden folgende Preiſe genannt: Zwetſchgen 12—14; Ontario 12, Pflaumen 95—45, Birnen 22— 25, Ae. bis 25, Tomaten 14—15; Bohnen 13, Gurken per 1 Stück 70 Pfennig. Die Anfuhr der Bühler Zwetſchgen k 8 begonnen. Durch die rege Anfuhr iſt auch der auswärtige Handel ſehr ſtark vertreten. Berliner Devisen Diskontsätze: Reichsbank 4, Lombard 5, privat 3% V, f. Amtlich in R⸗M für 4. Auguſt 5. Auguſt Parität Disk, G. B. G. B. M 970 Holland 100 Gulden 168,32 168.86 168,34 169,68 168,468 Athen 100 Drachmen 5,435 5,445] 5,485 5,445 5,445 19 Briſſel 100 0 500 P. 58,0 58.61 88.49 558,81 58,38 2 Danzig 100 Gulden 51.40 81,56 81,43 81,59[ 61,555 45 Helſingfors 100 FM 10,518 10,538] 10,519 10,539] 10,512.5 Italien 100 Lire[ 21,89 21,93] 21.69 21,98 22,0251 55 Siidſiavien 100 Dinar.421 7,485] 7,415 7,429.355 5,8 Kopenhagen 100 Kr. 112,10 112.32 112.10 112,32 112,05 4 Liſſabon 100&skudo 18,77 18.81 19,77 19,81 17,48 8 Oslo 100 Kronen 112,04 112,26 112.04 112,26 111,74 45 Paris. 100 Franken 16.44 16,48 16,44 16,48 16,445 2,5 Prag.. 100 Kronen 12.398 12.4138 12,3986] 12.4160 12,88 4 Schweiz 100 Franken[681.23 81,89 81,265 81,428] 80,515 25 Soſia. 100 Leva.032 3,038 3,082 3,038.07 10 Spanien 100 Peſeten] 46.70 46,80 46,50 46,0 69,57 8 Stockholm.. 100 Kr. 112,43 112,65 112,43 112,85 112,05 3,5 Wien„100 Schillin 59,105] 39.225 39,09 59,215 58,79 875 Ungarn 10012500 ff 78.287,43 78,0 78,4% 78 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,804 47.506 1,510 1,786 10 Canada 1 Can. Doll..185.193 4,185.193 4,1764— Japan.. 1 Jen.064 2. 2,066.070 1,986.3 Kafro 1 ägypt. Pfd. 20,865 20,805] 20,87 20,91 20,91 Türkei. türk. Pfd.—.—————= 2489 J 10 London. 1 Pfd.] 20,356] 20,396] 20,36 20,40] 20,393 3 New Hork„1 Dollar 4,78 4,198 4,174,107 4,180 258 Rio de JaneirolMillr.] 0,484 0,486 0,484.435.509— Uruguay 1 Gold Peſ.].417.428 J 3,417 3,423 J 4,821 787 Berliner Meiallbhörse vom 5. August 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld] bez. Brief] Geld Januar, J 96,50 80,75 98,50,— 88, 88,80 f. 8,589 Februar. 97.— 68.50—.— 38 88.50—.— 84 38759 März.. N.— 96,59—.— 36,.— 35,50—.— 84,25 30,975 April. 97 38.50 38, 85.50—.— 38.— fr. Mal 96,50 96,50 86,25—.— 38.— 98,50 35, 945õ50 Juni 98.80 96,50 88,50—.— 368.— 35,50—.— 35,28 845 Juli. 86,86 89,80 98,50—.— 38, 45,75—.— 35,0 88 August—.— 99.80 87,75—— 88.7535,—.— 32 318 Sept.. 7. 50—.— 36,— 35,50—.— 32,2 3775 Oktober“—— 87.— 86.—.— 36. 35,50—— 3275 92. Nov.—. 87.—66.——.— 39,5,—.— 89,50 32,50 Dezemb.] 97 96,26—— 36.— 35,50—.— 83,50 38,— Elektroſytkupfer, prompt 105.—] Antimon Regulus 49, 51.— uütten⸗ Aluminium 190,— Silber in Barren, per leg 47. 40, Orig. 1 28.—— 20,20 dgl. Walz⸗„Drahtbarrenſ194,.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. Hüttenzinn, 99 v... Platin, dio. 1 r.„„8, 1 Reinnickel, 9899 b. H. 350. Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 3. August 1930 Metalle in E pro To, Silber Unze E.(137/40 fein ſtand), Platin Unze 3 Kupfer Standard] 48,75 Zinn Standart 136,8 Aluminium 95.— 5 Monate 48,75 8 3 Monate 289,6 Antimon 42,50 Settl. Preis 48,75 Settl. Preis 187, Queckſilber 22,75 Elektrolyt 1 Banka 142.0 Platin 9,78 veſt ſelected 50.25 Straits 138.2 Wolframerz 18.28 ſtrong ſheets 79,— Blel, ausländ. 19,25 Nickel 175.0 El'wirebars 52.— Fink gewöhnlich 16,— Weißblech 18.— —— Reimer 4 5. 6% Bad. St.⸗A. 7 9050 80.80 7% Bad, Kom Gd 89,— 89.— 9% S hafen Staßt 98.80—.—. 10% Myhm. Gold 101,0 101.0 9 Gold 98.— 95. 69%„ Gold 78,80 79.50 6% Farben d. 28 99.— 97. poth. Bk. 1800 1510 D. 20 5 Disc. 1200 125.0 Durlacher po Kichbaum Judwigsh. A. Br.— 7 Pfälz. 1 e 1250 125.0 Schwartz Storch. 1310 151.0 Eichbaum⸗Werger 105,0 1650 Bad. Aſſekuranz 1140 114. Tontinent. 155. Mannh. Verſich.—.——.— Kurszettel der Neuen Effektendörse 5 .⸗G, f. Seilind, 50,— 59. Drown, Boveri 1110.0 Dafmler⸗Benz„2780 28 Deutſche Linol. 180.0 177.0 . Union 72,— 72. Gebr, fahr 2 J. G. Farben. 1500 148.8 19%% Grkr. M. Bu: 111,0 111.0 %„„. 188,0 185,0 Karlsr. Näh. Haid 23.— 23.— C. H. Ruorr 172.5 171.0 Konſerven Braun 40.— 40.— Mannh. Gummi 22.— 72,.— Pfälz. Müßlenw. 125,0 125.0 ortl. Zem. Heid. 101.5 102,0 85 Elektr. Ks. 124,0 129.0 Rheinmühlenw., 118,0 115,0 Südd. Zucker. 1502 150,0 8 Delf.—. a reytag 70.— 70.— Bente wald 128.0 125.0 —.——.— Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte 9% Relchsanll!.—.—. 8⁰ 27 18 1 Ablöſungſch. l. 39,50 69,40 1 ohne.45 6,25 D. Wertb.(Gold)—.— 2. Schazanw. 28, % Schutzg. 14. 9% Ludwigsh. 20 92. 10% Mhm, Gb. 25 100,0 100.0 %„„ 20 65,— 85.— %„„ 27—.— 78.78 6% Grkr. Mh. 28 17,80 18,75 5% Preuß. Kalt—.— 5% Preuß. Rogg.—— 5% Sübd.Feſtwö..10 8% Grkr. M. abg, 81,50 81,50 5% ih.⸗M.⸗Don, 71,50 71.— 2% Bad. Kom. Gd. 99,.— 89,.— 85% Pfälzer-.9 99.50 0,50 8% Rh. Hyp.. 25 99.50 99,50 %„„.-8 99,50 99,25 1%„„„-11 85,25 88,80 5 1 90.— 90.— % Rhein. Lig. 87.78. 87,75 4% Pfälz. Lig. 80,— 84.80 5 8 87.75 87.70 86.0 86.50 106,2 106,0 40 ex. 114.2 122.0 Bh, 162,5 182,0 Taxmſt. u. Nat. 183.9 181.9 Deutſche.Disconto 125,0 125, 3 Bank 7850 105.0 Up. u. Wechſ. 1325. D. Ueberſee⸗Bank 100,0 1000 Dresdner Bank 125,5 125,5 tankf. Bank. 109,0 109,0 lr. Hyp.⸗Bl. 158,0 157,0 Nürnberg. Verein——. 1 1 Creb.⸗Unſt. 27,90 27,80 Pftülg. Hop.⸗Br., 188,5 187,5 Reichsdank...—,— 241,0 Rhein. Crebitbk.—. Rhein. Hyp.⸗Bk. 151.5 151,0 Südbd. Boden⸗C. 86,2 186.0 Südd. Digeonto.— 5 Wiener Bankver. 10,85 10.85 Württ. Notenbk. 141.0 141.0 Alllanz..... 193,5 8 An Der. annh. Verſ.⸗G.—.——.— Transport-Aktien 42 20 1 90,80 88,50 eldelb. Straßb. 24,.— 25,— Nordd. Lloyd.. 90,15 89.— Oeſter.⸗U. St.⸗B... Montan-Aktien Eſchwell. Bergw. 214,0 2140 Gelſenk. Bergw. 103.5 Ilſe Bgb, St. A. 220,0 221,0 Kali Aſchersleben 186.0 182.2 Kali Salzdetfurth 313.0 Kali Weſteregeln 192,0 189,2 Mötnes. 1 184,0 180,5 Mannesm. Nöör- 4 N Otapt⸗Minen„ 39,60—— Phbnir Bergban—— Rheinſtahl... 89.— 6. Salzw. Heilbr.. 208,0 208.0 Tellus Bergbau 100,0 100.0 Bf u. Laurahütte 40.— 40.80 Ver. Stahlwerke 77.— 77.— Industrie-Aktien enninger K. St. e wen 1 188 7. Schöfferh, Bin. 5 139.0 138,0 Berger.. 186 0 1800 A c. G. Ei 1805 2805 Aſchaff. Buntp. 109.0 409.0 Sd. Maſch. Durl. 182.0 182 Brem.⸗Beſig. Oe 58.— Brown Bovert 129 1200 arſtabt 125.0 Ghade. 3080—, Chamotte Annw. 84,80 84,50 . s Albert 42.— 38.— Ch. Brockhnes 37 Daimler Ben. 27.— 27.— Dt. Atlant.⸗T.. 96.— 97. D. Gold⸗u. S. Anſt. 138.0 186.0 Dt, Zinoleum 180,0 Dt. Berlag... 160,0 160.0 Dredd. Schnellpr.—.——.— Düffel. Rat. Dürr 50,— 50,.— Dockerh.& Wibm.—.— Eiſen Kalſersl. Emag Frankf. 67.— 66, Kuga Union 72,50 71.50 Eßlinger Maſch— Ittling. Spinn.. 1 aber& Schleich. 108,5 108.0 ahr Gebr. Pirm.. f 8. Farben. 150.0 148.5 8%„ Bonds 29 97.55 98.— Feinmech. Jetter 70.— 70. Felt. Gullleaume 98.— 98.75 rankfurter Gas 110.0 110.0 Irkf. Pok.& Wit.—.— 22,50 Goldſchmidt Th. 54,10 54.— Gritzner M. Durl. 31.— 32.20 Grün& Bilfinger 160,0. ald& Neu 23.— 29.— 5 Fuſſen 59,25 59.25 ilpert Armatur., 7 11 Kupf. u. M. 121.0 121.0 och⸗ u. Tlefbau 79.50 78.50 olzmann, 22 76.50 74,50 olgverkohl.⸗Id. Inag Erlangen. 82.40 82.40 Junghans St. A. 31.— 30,— Kamm. Kaiſersl.—.——.— Karſtadt Rud. 92.25 90,50 Klein, Sch.& Beck. 126.0. Rnorr, Heilbr. Konſerven Braun Kraus& Co. 80 Lechwerle Ludwigs. Walz. Mainkraftwerke. Metallg. Frankf. Mez Sühne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A.; Motoren Deutz Motor Oberurſel Pf. Nähm. Kaul. Rein. Gebh es Sch. Roeder, Gebr. Rütgerswerke Schnellpr, rk Schramm 8 Schuckert, Nrbg, Allg. Dt. Eredit Bank f. Brauind. Barmer Bankvee. Bayr. Hyp. u. W. Berl.. Commerzbank Darmſt. u. Nat. Deutſche Disconto Dresdner Bank AG. 81 Verkehr Dt Reichdb. Borz. ap ag orbd. Loyd Aku Allg. Elektr.⸗Geſ. Bembergg Bergmann Buderus Eiſen Cement Heibelbg. Compan. Hiſp. Contin. Gummi Daimler Benz Deutſche Erdöl Dt. Gold u. Silber Dit. Linoleum Licht u. Kraft Elektr. Lieferung J. G. Farben elten& Guill. elſenk Bergwk. Gesfür el. Goldſchmidt Berliner Börse c. 64.— 63.50 85 NMeannhelmer Zenung 5 80 Berneis . Nb Wolff —— „ 5 27 1180 118.0 18.28 13.25 119.0 113.0 100,0 99.50 50.90— 50 35.25 72— 74 1515 150,5 107.2 107,0 124.0 117 11 139,0 182.5 146,0 145,0 132.0 180.0 184.5 102,0 125,4 128,2 126,0 1 70.— 69.— 94,50 94.75 9955 99.— 140,0 138,0 Südd. Zucker Trlent. Beſigheim Der. Ghem. Ind. Der. deutſch. Gelf. Bergt. Jute Ber- Ultramarin Ber. Zellſt. Berk. ——5 Maſch. St. Voigt 15 ner Volth. Seil. u. R. Wayß a W. Wan Zellgoff Aſchſſög. Memel e. 1 „ Waldhof reytag * lſe Bergbau li Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kalt Weſteregeln M. Karſtabt Klöcknerwerke. Lahmeher& Eo. Mannesmann Mansfelder Nen. Miag Montecatini Ober bedarf Otavi Minen Phhniz Bergbau Rh. Braunkoblen Rh. Elek.(Rheag) Rh. Stahlwerke Rütgerswerke uckert Siemens Halske Südd. Zucker Svenska Tändſt. Ber. Glanzſtoff Ber, Stahlwerke ellſtoff Aſchaff, Uſtoff Waldhof 151.0 150,2 44.— 44.— 100,0 88,75 96.— 95,50 597— Ufa(Freiverk). 89.— 89.— Naſtatter Wagg. 11,50 10.— Terminnotierungen Gemuß) arpen. Bergbau 97.50 92,50 1 70,.— gh. Holzmann—.— 2280 ühleubau 85, 46,75 46,75 99.12 39.— 78,.— 78.50 219,0 214.0 124.0—.— 90,28 88,.— Riebeck Montan———. 50,.— 48,50 151.5 150,0 189,5 188,0 100.0 96,75 129,0 128.0 Kronenr. 4½%. 4. 4% Türk. Ab. Am, 7,5.50 4%„ Hagd.⸗Eiſ.!.10 3,25 4%%„„ 510 4%„ unif. Anl..40 7,20 .——.05 5 Fr.⸗Los 10.— 90 4½½ Ung⸗ Str. 18 20.78 20,75 477%— 1 1„ 25, N 6% Ung. Goldr. 28,75 24.25 %,„.18.10 4½% Anat. Ser. J 18,90 19.78 4½% AnatSer. II—— 13,25 1111 14. 5% Teh. Nat. Nail.—— Transport-Aktlen Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten bel Stücke-Motierungen in Mack je Stück Schantungbahn..— — 2 72 Bank- Aktien Frankf. Alexanderwerk 3 5 Deligſen Allg. Elektr. ⸗G. Aſchaffög. Zellſt. A f. Verkehrw. 69.— 69,75 Allg. Lok. u. Str. 138,8 188,5 Sid. Eifendahn 1080 107.0 Oeſt. St.⸗Eiſens.. Baltimore Ohio, 105,8 105.8 Canaba Abliefer. 22.— 21.— Pr. Heinrichbahn.—.= „ * apa N 8 Sülbameriig„149.0 148,0 anſa Diſchiff„128.0 123.5 Nordd. loyd.. 81, Verein Elbeſchiff,— 30 Bank f. el. Werte 116.8 115,0 50 Bank f. Brauere. 125,0 1220 54,0 Barmer Bankver 114,0 114,0 Gerl. Handelsgel. 145,0 148,0 Com. u. Priptbk, 192.0 180,0 Darmſt, u..⸗B. 199,2 181.5 Dt. Aſſatiſche Bk. 41.— 40. Deutſche discants 128,2 125.0 Dtſch.Uleberſee Bk. 100.0 100.0 Dresdner Bank 12 Meiningerhypbk, 1438.5 142.0 Deſterr. Creditbk. 27.75 27.75 Reichsbank.. Rhein. Creditbk.. Sübddeutſch. Dise.—.——. gem! 5,0 125,0 445 240.0 Industris-Aktien Accumulatoren„123,0 1175 Adlerwerke.. 189.8 105 Alſen Portl.⸗Z. 148,8 148.8 eee 50 113.0 t. Anh ohlenw 97.— Augsb. B. Maſch. 70,50 70.— 185 4. 5. Bremer Wolle 140,5 140,5 Brown, Bov.& C. 111,5 109,5 Buderus Giſenw, 60,.— 59.— Charlott. Waſſer 94,— 93,50 Chem. Heyden 49,25 46,50 em. Gelſenk.. 51.——— em. Albert.. 38.25 30. Ehem. ro 87.— 87.75 Concord.— 75 40— Conti- Cas 141.8 199,0 Daimler Motoren 27.63 29.35 Deſſauer Was 10 12/7 Gu 75 ee, 8 Deutſche Kabelw. 39,25 58.— Siſche. l 15 1870 Deut Elſen. 88.— 59— Deutſche Linol. 178,0 175,0 ad. Schnellpr. 50. 49.50 Bassa ae 80.— 80.— 8. Dynamit Elektr. Lieferung. 127, 126,0 Elktr. Nc. u. 4 135, 198.0 Elsbach Emaille Ullrich—.—. Enzinger Werke. 7178 7,28 Eſchw. Bergwerk 213,0 216,0 Eſſenersteinkohl.—. Faber Bleiſtift 0 5 ahlb., Liſt& Co. 34,75 54.25 rbenind. K. G. 180.0 149,1 eldmühlepapler 183,5 190.5 elten& Guill. 99,— 87,80 tes K Höpfling.—— „ Friſter.„176,8 178,0 Gebhard Texin„ 80.. Gehe& Co... 49,.— 49. Geiling& Co.— Gelſenk. Bergwk. 106,7 104.1 Genſchow& Co. 55,50 35,50 Germ. Portlb.⸗Z. 121.0. Gerresheim. Glas 110,0 108,0 Geſ. f. elektr. Um. 187,0 184,2 Goedhardt Gebr. 131,0 150,0 Goldſchmidt, Th. 54,75 55,.— Guano-Werle„ 49,25 48,75 Greppiner Werke—— Gritzner Maſch. 30,50 31.— Gebr. Großmann—.— Grün& Bilfinger 1590 1575 Gruſchwiz K. . 80.50 79.— extil 81.— 60,50 ö 4. 8. chderg Leder 90,— 80, deſch Eiſen„ 86,25 85,— ohenlohe-Werke 68.— 62.— Phil. Holzmann, 75,89 78.— Horch e Cie.„ 39,78 38,30 Ilſe 55 8 2 221.0 220.0 M. Jüdel& Co. 110,0 109.0 Jebr, Junghans 30,25 30,15 Kahla Porzellan 33,30 81.— Zahiag scher. 19 10 Karſtabt. 91.50 81. Klöcknerwerke. 82,— 60,65 . H. Knorr.0 1718 Rollmar& Jourb. 27.— 27.25 Kötigzer Kunſtfeb. 100.1 100.0 Rrauß& Cie,, Lok.—.— 63.— ronprinz Met. 33,25 33.— Ryffhäuſer Hütte—.— 56,29 gahmeyer& Co. 158.0 152.5 1 3 75 5 7 40.80 40.80 Linde's Eismaſch. 188,2 151.7 CTarl Lindſtröm, 300,0 500.0 Eingel Schuhfabr, 50.— 88,78 ſdewe& Co.— C. Lorenz Lukau 4 Steffen. 1 Lüdenſcheid Met. 53,.— 53.— Magirus.⸗G.. 20,— 20, Mannesmann„384.50 83,15 Mansfelder Akt. 52,18 88. Markt⸗ u. Kühlh. 1240 120.5 Maſch. Buckau-W. 101.0 101.0 Maximil.⸗Hütte. 163,2 188.2 Mech. Web, Ling. 62,80 88,— 8 Zittau 42,78 41,50 Merkue Wollw.. 126.2 125.8 Mez Söhne..— 78.— Miag⸗Mühlen„ 385,.— 84.80 Mix& Geneſt. 128.0 128.0 Matoxen Deuß„ 63,50 63,25 Mühlheim Berg. 93.— 93, Nat. Automobile 11.— 10.50 Niederlauf. Kohle 185,0 188,0 Nordd. Wollkäm. 64.— 62.50 e E. Bed. 51.— 50 Oberſchl. Koksw. 87.— 88,75 „& Koppel 60.— 59,.— erke. 209,5 202.0 Phönix e 76,75 76,25 Fand Pöge 16.— 15,.— athgeber Wagg. 74.75 78.50 ee 185,3 135,0 Dren Oſtw Rhein. Braunk. 21755 215.0 1 Chamotte 69.75 69.75 Rhein. Elektrizit. 125.7 127.5 Rhein. Möbelſtoff 59,30—.— ARhein.⸗W. Ralk 81,.— 63.— Balle Maſchinen 113,5 119,0 paget ya i 1 3% Roggenwert 8,0.59 Baſt ez 186,0 185,0 Halleſche Maſch. 85,25 85,25 Rheinſtahl... 99,85 69.— Festverzinsliche Werte 5½ Roggenrentsd 7,81.58 Daher. Cellulois 9.— Fan.. Leet 120 1100 Riebeck Montan 98.28 9% 84.50—.— Bayr. Spiegelglas 80,50—. Hann. M. Egeſt. 29,75 28,50 Roſitzer Zucker 2680 27,50 Goldanleihe„ r„% Landſch. Rog. 70—.— J. B. Bemberg 99.50 87,25 Hbg.⸗Wien Gum, 80,— 60,— Rückforth. Ferd.—.— 8⁰⁰⁰ Reichsanl. 27 88,50 88.— 5% Mexikaner 18,40 18,25 Bergmann Elekt 1710 170,5 Harkort St.⸗Pr.———— Rütgerswerke. 49.25 48,— Diſch-Ablöſgſch. 1 59,90 69,50 4½% Oeſt. Schaz. 40.— 40.— Berlin Gubener 200.0 198,0 Harpener Bergs. 9,5 88,.— Sachſenwerk„. 88.— 88.— ohne Ablöfgrecht.35 6,27 4% Goldrente 26,50 26,50 Berl. Karls. Ind. 59,50 58.— Hedwigshütte.. 92,50 85,— Sächſ. Gußſtahl. 33.— 38, 5%„Kronen.20.20 Berliner Maſchb. 40,.— 48,78 diert Imm. 53,50 59,50 Salzdetfurth... 319,9 318.5 8% Bad. Kohlen—-——— 4%„ conp, Rente 215 215 Braunk. u. Brlken 1470 1480 Hilpert Maſch. 82,.— 80.— Sarotti. 109.9 107.0 89% Grkr. Mh. K.—.— 16.75 4½%„ Silb. H.—.— 3,12 Br.⸗Beſigh. Delf 3050 59,59 Hindrich s&Auff.——, Schleſ. Elekt. Gas 128,4 128,0 172 170% Prß. Ralfanl, 70 760 f 4½%„ Pap. R. u Brenee Hüttau 1260 1200 Sielch Kupfer.. 122—— Fugs Schneier 86 63.— 4. 5. Schudert& Salzer 1750 170.5 Schuckert&„152.2 149,5 Schultheig. 280,5 257,0 Segall Strumpf——— Siemens Kalte 190,2 107,7 Sinner.⸗G.„ 91,0 94.50 Stoeht Kammg, 60.28 79,15 Stoemer Nähm,% Stolberger Zinlh.—— Südd. Immobil. 41.— 48, „Zucker 130, 148,2 Teleph. Berliner—— Thörl ver. Orie 62,50 88.— Tietz, Leonhard, 130,0 131,0 Traus⸗Radio„. 109,5 109,0 Varziner Papier 64.— 86,78 Velthwerke.„ 17, A. B. Irkf. Gummi Ver. Chem. Charl. 55,.— 55,— B. Otſch, Nickelm. 182, 132.5 B. Glanzſt. Elbt, 123,0 118, 0 ortl.- g. 110,0 110,0 B. Schuh. B.& 37.25 37.— Ber. Stahlwerke, 77725 79,50 B. Stahl. v. d. 5p. 159,0 160,0 Ber. Ultramarin. 140,0 141.0 Vogel Telegraph. 68,— 69,50 Hogtländ. Mafch. 36.— 38,.— Voigt& Haeffner 156,0 156,0 Wanderer Werke 37.— 36.— 4. 8 Weste el nenlkat 1910 1000 Weſtf. Eiſen. 88.59 84.—. Wicking⸗Cement 89,50 86.50 Wiesloch Tonw.—— Wiſſener Metall 59.78 51,78 Wittener Gußſt. 41 41 olff, M.„ Uſtoff Verein 65.— 66, ellſtoff Waldhof 128,0 1285 utſch⸗Oſtafrika 81,78 81½5 Neu-Guinea„„„ 55 Biavi Minen 3005 39.80 Frelverkehrs-Kurse Nasen e Lest 102 102 uſſenbank. 0,90.80 Deutſche Petrol. 46,.— 45, burg eng Adler Kall... Diamond„ 25 7,80 1„ 1570—.— ügershall„ Ronnenberg Sichel& Co. Sloman Salpeten Südſee Phosphat 6,— Ufa⸗Film.. 90.— 90.50 Bromn Boveri—— Terminnetierungen(Schlau) Aug. Di. Credit 107,5 108,7 Bank f. Brauind. 126,7 124.0 Barmer Bankver. 114.5 114.0 Bayr. Hyp. u. W. 182, 132.7 Bayr. Bereinsbk. 139,0 138.0 Berl. Handelsgeſ. 145,2 144,0 Tom. s u. Mild. 1910 129.5 Darmſt. u. Nat. 183, J Deutſche Disconts 128.0 125,1 Dresdner B. 126.0 125,2 .-G. für Verkehe 71 Allg. Lokalb.. 130,5 133,5 Dt. Relchsb. By. 84.75 84.75 1 975 Loyd„.28 88.50 1 75 0 Allg. Elektr.⸗Gef. 180,2 139,2 Bayr. Motoren. 38,50 58.— 5 PB. Bemberg 89,75 88.— ergmannkcklektr. 1728 171.0 Buderus Fiſenw. 59,80 59.— Eharlottb. Waffer 93,75 93.— Comp. Hiſpano.—.— 3070 Font, Cautſchoue 141, 131,7 Dal mler⸗Benz. 27,35 26.15 Deſſauer Gas. 129.5 126,5 Deutſche Erdöl, 73.25 72,.— Dt. Linoleumwk. 178.5 176,2 Dynamit A. Nobel 70,25 69,15 Elektrizitäts⸗Lief 1277 128,2 El. Licht u. 1805 135,1 183,5 Eſſener Steinko e 150,3 147,7 132,0 129.0 4& Sui. 100.0 96.15 elſenk, Bergwk. 107 104.5 Oesfürel„„ 1380, 183,0 5. Golbſchenidt 55,25 85.— arpen. Bergbau 95,75 94.— 10e St. 85,.— 84. 5. Holzmann 175.50 78. otelbetriebsgeſ. 12% 7,75 Iſe Bergbau. 224,0 ali Aſchersleben 185,0 1830 Karſtadt..„ 91, 908 flöckner Werke, 82,.— 90,50 Köln-Neueſſen B. 32.50 81.75 Mannesmann gs 84,25 83,.— Mansfelder„ 59,50 58,15 Metallbank.. 104.0 103,5 Mittelbtſch. Stahl Nordd. Wolle„„ 64,.— 63.50 Oberbedarf.== 1840 Oberſchl. Koksw. 87.— 84% Orenſt,& Koppel 60.— 39. Oſtwerke.. 208.0 2080 Phönix Bergbau 75,75 75.50 Polyphonwerke 165,5 1770 Rh. Braunk. u. Bt. 216,5 224,5 Rh. Elektrizität,———. Ah. Stahlwerke. 89,80 88,50 Rb.⸗Weſtf Elektr. 169,2 1700 A, Niebeck⸗Mont.—. Rültgerswerke 49.85 47,85 Salzbeifurth Kali 3170 310,7 Schleſ. Portl.⸗ Z. 1300 128.0 Schubert& Salzer 174.0 170.0 Schuckert& Eo, 152.0 149,2 Schulth⸗Pagenb. 260,0 234.0 Siemens K alste 189,2 185,5 Svenska. 303,3 308,5 Leonhard Tieß—.— 130.0 Ber, Stah werke 77/25 73,75 Weſteregel Alka 191.0 188,0 85 Waldhof 127.5 124.0 avia Minen„ 39,50 39,80 —— — 2 auf das Geſicht N 4 Dienstag, 5 August 1930 , 3 1 88 n ee Der Regiſſeur rattert im hundertpferdigen Ca⸗ briolet durch die Landſchaft. Panne. Ausſteigen. Un⸗ ter anderen Neugierigen eine Dorfblondine. Die mimmt er gleich mit. Er iſt ihr Entdecker. Kontrakt. Stargage. Grunewaldvilla. Jetzt hat ſie ſelbſt ihr hundertpferdiges Cabriolet, das ſchneeweiß iſt oder fliederfarben. Zumindeſt. Ein Sekretär beantwor⸗ tet täglich achtzehntauſend Liebesbriefe. Und wenn der Max, der heute noch der Hilde vom Grünzeug⸗ laden gegenüber nachläuft, ſie erſt auf der flimmern⸗ den Leinwand ſieht, ſteht ihrem jungen Glück über⸗ haupt nichts mehr im Wege. Ganz beſtimmt fällt die Hilde in Ohnmacht. So uniform ſpiegelt ſich der Traum vom großen Leben in abertauſend jungen Hirnen. Indes das kleine Leben, durch das wir alle hindurchgehen, ſo geartet iſt, daß dreitauſend verwit⸗ terte Hoffnungen, Siebzehnjährige, die ſchon todmüd ſind und ſiebzigjährige, die immer noch des großen Glückes harren, ſich Tag für Tag in einem alten Tanzſaal in der Friedrichſtadt zuſammendrängen. Sie ſehen der Zeit zu, wie ſie verrinnt. f f* Die Berliner Friedrichſtadt hat, ſonderbar, noch immer nicht ihren Dichter gefunden. Die Galapagos⸗ Inſel iſt entdeckt und die Antarktis beſungen, die Abenteuer des Kurfürſtendamm ſetzen täglich zahl⸗ loſe ſchreibende Federn in Bewegung, wie es in Holly⸗ wood zugeht, wiſſen wir genau. Nur von dieſen ſie⸗ dend heißen Seitengaſſen, die in der Berliner Eity zuſammenlaufen, meldet kein Lied, kein Heldenbuch. Nichts vom Heldenkampf, den hier Tag für Tag, Stunde für Stunde, ein paar tauſend Namenloſe mit zuſammengebiſſenen Zähnen und ſchiefgetretenen Ab⸗ ſätzen durchfechten. Treppauf, treppab, ein Leben in Vorzimmern. Links um die Straßenecke winkt das Glück. Aber es iſt dann doch dort, wo du nicht biſt. Mitunter reicht es zu warmen Abendbrot um neunzig Pfennig, Bedienung inbegriffen. Oefter auch nicht. Morgen iſt Emil Jannings„überrundet“. Totſicher. Der Brief an Chaplin iſt ſchon unterwegs. Er wird doch einmal eine Partnerin brauchen. Heute gehen ſie noch mit knurrendem Magen zu Bett. Wo? Um neun Uhr abends, wenn die Komparſenbörſe ſchließt, wiſſen ſie es ſelbſt noch nicht. Man iſt doch ſchließlich kein Pryphet. ö 5 4 Hollywood in der Friedrichſtadt. Das Filmviertel von Berlin. Von Europa. Aus der gan⸗ zen Welt finden ſie ſich hier zuſammen. Deutſch in allen Dialekten. Zwei Dutzend fremder Landesſpra⸗ chen. Ungariſch überwiegt. Weißblonde Skandina⸗ vierinnen. Gelbe Gentlemans, die immer ſehr diſtin⸗ guiert ausſehen. Wenn ſie Chineſenviertel von Frisko darſtellen, ſchlüpfen ſie in ihre traditionellen Seiden⸗ mäntel, die das Kaufhaus Wertheim aus billigem, haltbaren Satin erzeugt. In Zivil tragen ſie tadel⸗ loſen ſchwarzen Anzug. Neger fröſteln ein bißchen. Es iſt ein weiter Weg geweſen vom Buſch in die Friedrichſtadt. Aber nun ſind ſie hier zuhauſe, ſo ſehr, daß es kein Leben nehr gibt ohne Jupiterlicht. Und weil das Jupiterlicht nur ſehr ſelten aufflammt, iſt es eben kein rechtes Leben mehr. Nein, es iſt wirklich kein Leben. Sie ſelbſt geſtehen ſich's nicht ein. Sie hungern ſich durch und hoffen. Unterernährte Phan⸗ taſten ſind ſie allzumal. Kinder. Eine Ewige Sech⸗ zigjährige iſt überzeugt, daß ihre Zeit noch kommen muß. Die Welt muß doch einmal den Anblick dieſer ausdrucksloſen Mädelchen ſatt bekommen. Ich hüte mich, ihr zu erwidern, daß man in dieſem Metier ſchon mit dreiundzwanzig Jahren kein ausdrucksloſes Mädelchen mehr iſt. Daß Frauen ſchon mit dreißig verwelkt ſind und verblüht. Weil Jahre, die mit War⸗ ten vergehen, dreifach zählen. Zehnfach. Der Hilfs⸗ regiſſeur, der hier ſeine Girls zuſammenſucht, meint, käme es ihm ſchon lange nicht mehr an. Das wird von einer ſchweren Maske aus Schminke überdeckt. Solange die Figur nur hält f* Der Hilfsregiſſeur rangiert gleich nach dem lieben Gott. Gewiß, Chaplin iſt wichtig. Bis erſt ſeine Antwort eintrifft, wird ſich alles, alles wenden. Zwi⸗ ſchendurch fiebern ſie nach dem vorgedruckten Zettel, der für einen Aufnahmetag verpflichtet und fünf⸗ zehn Reichsmark in ſichere Ausſicht ſtellt. Sie ſind einmal, das iſt noch gar nicht ſo lange her, von Café zu Café geſtrichen. Ueberall daheim, wo der Kellner nicht gleich auf eine Beſtellung dringt, ewig auf der Suche nach dem Hilfsregiſſeur. Das iſt nun weſent⸗ lich einfacher geworden, ſeitdem das Arbeitsamt Berlin Mitte einen alten Tanzſaal in der Beſſel⸗ ſtraße gemietet hat. In der Komparſenbörſe, die hochoffiziell als„Arbeitsnachweis für Filmdar⸗ ſteller“ figuriert, haben ſie nun ihren Ankerplatz. Vormittags hetzen ſie von Atelter zu Atelier, nach⸗ mittags bevölkern ſie die Börſe und abends— fa, das weiß Gott allein. Um aber Mißverſtändniſſe vorzubeugen: einen abendlichen Nebenberuf gibt es nicht. Wir ſind es den dreitauſend ſchwer um das bischer Leben ringenden Komparſen von Berlin ſchuldig, endlich einmal Schluß zu machen mit den augenzwinkernden Vorſtellungen, die ſich um die, daß Gott erbarm: Romantik des Flimmerdaſeins DD N V 80 8 5 0 Beilage der Von René Kraus ranken. Dieſe Menſchen haben alle eine tiefe, un⸗ ſtillbare Sehnſucht nach Bürgerlichkeit. Sie haben Kinder zu Hauſe oder einen Bräutigam, der hinter dem Ladentiſch ſteht, oder ſie ſind ſehr einſam. Das werden wohl die meiſten ſein. Sie haben es un⸗ beſchreiblich ſchwer. Sie kämpfen. Sie verzichten. Sie verſchwinden irgendwie, leiſe und unbemerkt. wie wenn ein müdes Licht herunterbrennt. Gewiß, es ſind lauter kleine Leute. Aber jeder glaubt an ſich. Und jeder hält auf ſich. Gbendarum. Der Agent eines Vergnügungsetabliſſements, der ſich in den alten Tanzſaal einzuſchmuggeln verſtand, um hier Damen für eine Nachtrevue zu finden, iſt bös hinausgeflogen.. Leicht iſt es übrigens nicht, Zutritt zu ihrem Kreis zu finden. Ein alter Herr, der wahrſcheinlich einmal den pee noble ſpielte, den regierenden Großherzog und den treuen Kammerdiener, hält am Eingang die Wache. Fremde Geſichter haben ſich im Bureau zu melden. Und werden dort höflich, aber entſchieden hinauskomplimentiert. Zuzug fernhalten! iſt die Deviſe. Tauſende wollen ſich eindrängen. Junge Mädchen vor allem, die den Traum vom Ent⸗ decker mit dem hundertpferdigen Cabriblet träumen. Wenn irgendwo in deutſchen Landen ein junges Mädchen verſchwindet, fragt die Polizei zunächſt ein⸗ mal an, ob es hier aufgetaucht ſei. Der Weg hierher, iſt ja ſo ſelbſtverſtändlich. Da gibt es Filmſchulen, die ihren Jüngern Weltruhm in drei Lektionen ver⸗ ſprechen. Harry Liedtke iſt nicht mehr der Jüngſte, nicht wahr? Ein Thron iſt verwaiſt.. Und„Ver⸗ langsanſtalten“ verſenden Broſchüren per Nach⸗ nahme: Der Weg zu Ruhm und Reichtum. Erfolg Der Tonfilm beginnt ſeiner Sache ſicher zu ſein. Aber er wiegt ſich zu früh in den Glauben, ſchon den endbültigen richtigen Weg gefunden zu haben. An⸗ fangs ging er— bei uns, nicht in Amerika— mit ſich ins Gericht und hielt ſich ſelbſt den Spiegel ernſter Kritik vor. Er wußte ſchon ſehr bald, daß der ameri⸗ kaniſche Tonfilm mit ſeiner ſtarren Dialogform und mit ſeiner primitiven Zufriedenheit am photo⸗ graphiſch⸗phonetiſchen Abklatſche bühnenähnlicher Vorgänge für europäiſchen Geſchmack unerträglich ſein und daß er ſich nur dann durchſetzen werde, wenn er ſeinen eigenen Stil zu finden vermöchte, der ihn Film bleiben, aber nicht Theater werden läßt. Die erſten deutſchen Tonfilme, die dramaturgiſch einen Fortſchritt bedeuteten und eine Ausſicht er⸗ öffneten, waren einfach und in klanglicher Hinſicht ſparſam. Sie ſuchten ſichtlich die neue Einheit Bild und Ton, und ihre Schöpfer ließen erkennen, daß ſie nicht einfach in der Verwandlung der ſtummen Szenen in eine geſprochene den Schlüſſel zum Sprech⸗ film erblickten. Sie waren auf der Suche nach dem Neuen, dem Dritten, dem halb Geahnten, von dem man nur wußte, daß es Film ſein müſſe und daß der Imogene Robertſon die bekannte amerikaniſche Filmſchauſpielerin, „Miß America“ von 1923, iſt in Hollywood in einem ſchweren Kokainrauſch ins Krankenhaus gebracht worden. Frau Robertſon hatte ſeiner⸗ zeit in Deutſchland erfolgreich gefilmt. Sie verſchwand jedoch unter Zurücklaſſung großer Schulden nach Amerika, auch war ſie in mehrere Eheſcheidungsprozeſſe verwickelt. Jetzt wird ſie nach ihrer Geneſung wegen Rauſchgifthandels verhaftet werden. NSS Neuen Mannheimer Zeitung“ Schandſchrift hinausgeht, meldet ſich ein neuer Schwarn genarr⸗ ter Narren im alten Tanzſaal in der Beſſelſtraße. garantiert. ſolche Jedesmal, wenn Der Filmwahn iſt, nicht die ungefähr⸗ lich ſte Kraukheit der Jugend. ** d Die ihr Leben lang an dieſer Krankheit leiden, finden ſich hier zu Kartenpartien zuſammen. Ma⸗ chen Handarbeiten, damit die Zeit bis zum Welt⸗ ruhm nicht ganz ungenützt verſtreicht. Führen die längſt geleerte Kaffeetaſſe nochmals mit königlicher Gebärde und zitternden Fingern an die Lippen. Warten. Warten. Warten. Dann geſchieht das holde Wunder, ach, wie ſelten, daß ein eiliger junger Herr, ganz Hornbrille und ganz„geiſtiges Berlin“ herein⸗ ſtürzt. Einen Staatsanwalt verlangt er, eine dämo⸗ niſche Blonde, ſechs Typen aus der Volksmenge und ein paar gaukelnde holde Traumgeſtalten, die nach dem Umbau noch einmal als Herzoginnen im großen Abendkleid gebraucht werden. Für großes Abend⸗ kleid gibt es natürlich Extrahnonrar. Kleider machen wirklich Leute. Hier zumindeſt, wo der eilige junge Herr nicht ſechs Herren verlangt, ſondern ſechs Fracks. Das iſt der ganz große Augenblick. Blicke halten ihn. Durchdringen ihn. Werben. Betteln. Verheißen. Verlöſchen. Aber ſie gleiten ab am ſpie⸗ gelnden Glas der Hornbrille. Der Betrieb von Berlin, der hier wie jäher Lufthauch hereinſtrömt ins Cafe der grauen Hoffnung hat für das bischen Menſchenſchickſal keine Zeit. Im Nu ſind ſechs Zettel ausgeſchrieben und raſcher noch ſind ſechshundert Sehnſüchte zerbrochen. wartet man eben weiter So De Weg ius Uugeculese- Zu einem neuen Tonfilm Ton ein noch unbekantes Verhältnis zum Bilde zu gewinnen habe. Im Laufe der Zeit verſchob ſich aber der Ge⸗ verfälſcht— in die Erſcheinung treten konnte, machte es ihm Vergnügen, mehr und mehr das Zwiegeſpräch zu pflegen, dabei aber trockene Poſen und eine Be⸗ ſchwerung und Lähmung des Bildſpiels zu verhüten. Das war der Augenblick, wo ſich ſeine Wandlung ins Theatermäßige vollzog und wo er— einen Schritt rückwärts tat. Heute ſind wir ſogar in der Richtung auf die bequemere Form des unfilmiſchen Dialog⸗ films ſo weit, daß die Anlehnung des Sprechfilms an die Bühne für unerläßlich erklärt und daß offen gefordert wird, den Ton vorherrſchen zu laſſen, denn anders könnten die einzelnen Sprechſzenen nicht zu⸗ ſammengehalten werden. Man hat die Probe aufs Exempel gemacht und den„Schuß im Tonfilmatelier“ als reinen Dialogfilm inszeniert. Wenn ſich das Dunkel über dem Mord aufgehellt hat, den ein Komparſe während der Aufnahmen zu einem neuen Tonfilm Seusalioue des Jilauuuelt Dolores del Rio, die berühmte Darſtellerin der„Ramona“, die bereits in dem jugendlichen Alter von 16 Jahren heiratete, ſich aber bald wieder ſchei⸗ den ließ, um ſich ſpäter mit ihrem ſterbens⸗ kranken Gatten in Berlin wieder zu ver⸗ föhnen, geht fetzt eine neue Ehe mit ihrem Regiſſeur Cedrie Gibbons ein. begeht, iſt eine mit Spannung geladene Handlung ab⸗ rollt, die den beſonderen Reiz hat, in einer Um⸗ gebung zu ſpielen, von der die meiſten Menſchen nur eine ſehr unvollkommene Vorſtellung haben. Der Mord, der in die Filmhandlung von rätſel⸗ hafter Hand eingeſchaltet iſt, greift dem Filmſpiel voraus und wandelt den Schein zu blutiger, ſchreck⸗ licher Wirklichkeit. Von niemanden geahnt, läuft hinter den Filmkuliſſen neben dem Film her eine Tragödie, die allerdings in ihrer Motivierung höchſt einfach und beinahe dürftig iſt. Der Komparſe ſchießt weil ihm die eine der Darſtellerinnen kein Geld mehr mehr geben und weil ſie ihn los ſein will, heimtückiſch auf ſein Opfer, und der Verdacht lenkt ſich zunächſt auf diejenigen Spieler, die in dem Film einen Revolver zu tragen haben. Auf der Suche nach den Zuſammenhängen gibt der Film überall Einblicke in die Geheimniſſe des Film— und beſon⸗ ders des Tonfilmateliers, und wenn auch die ganze Handlung im Grunde nur auf eine einzige Szene ge⸗ ſtellt iſt und eigentlich ganz beſcheiden nichts anderes ſein will als eine geſchickte Reportage ohne alle tiefere Problemſtellung, ohne jede ethiſche Zielſetzung (außer, daß die Tat eben ihre Sühne findet), ſo iſt doch die Geſchloſſenheit des Geſamteindruckes zu rühmen. 5 Der Film tönt und ſpricht unausgeſetzt und läßt der Ueberlegung, ob der optiſche Eindruck mit dem klanglichen Teile gut verſchmolzen iſt, zunächſt keine Zeit. Das Spiel eilt fort, die Spannung bleibt, bleibt auch daun noch, als man ſchon ahnt, wie die Zuſammenhänge wohl ſein werden— eine friſche Lebendigkeit herrſcht vor, zu der kleine charakte⸗ riſtiſche Nebenſzenen und eine gute, maßvolle Dar⸗ ſtellung entſcheidend beitragen. Auf Verinner⸗ lichung des Motivs, auf Beſeeltheit der Tragödie, auf künſtleriſche Phantaſie wurde kein Wert gelegt. So verfolgt man einen Bericht, ſieht Bilder, die ſprechend gemacht ſind, aber man erlebt kein Ganzes, weil die Dialogſzenen trotz Flüſſigkeit und Treff⸗ ſicherheit nur ſzeniſche Technik bleiben und nirgends zum künſtleriſchen Ausdrucksmittel werden. Der Toiſilauegea Von Willy Fritſch Außenaufnahme und— Außenaufnahme beim Film ſind zweierlei: Kann die reizende Vexpflich⸗ tung ſein, mit einer bildhübſchen Schauſpielerin an der Riviera ſpazieren zu gehen, kann heißen, eine herrliche Seereiſe auf einem Luxusdampfer machen, kann aber auch bedeuten, an einer Hausfaſſade mit Lebensgefahr hochzuklettern, von einem Omnisbus in ein vorbeiſauſendes Auto ſpringen zu müſſen. Selbſt beim Tonfilm iſt das nicht anders gewor⸗ den. Außenaufnahmen bei gutem Wetter in ſchöner Gegend, eine durchaus akzeptable Beſchäftigung. Auch bei„Hokuspokus“, dem Ufa⸗Tonfilm, hatten wir Außenaufnahmen. Alſo: 6 Uhr früh raſſelt das Telephon:„Es iſt Zeit, wir erwarten Sie um 8 Uhr zur Außenauf⸗ nahme am Werbellinſee.“ Man ſieht durch das Feun⸗ ſter: graue Wolken. Es beginnt zu rieſeln. Es regnet in Strömen, man zögert. Das Tele⸗ phon klingelt wieder:„Ja, warum ſind Sie denn noch nicht losgefahren? Wir warten auf Sie.“ „Aber es regnet doch.“—„Schadet nichts.“ „Gut ich komme.“ Um 8 Uhr iſt man auf der Auf⸗ nahmeſtelle am Werbellinſee. Im großen Tonfilm⸗Omnibus brennt ſchon Licht. Ucicky, der Regiſſeur, ruft:„Wir können alſo mit den Proben beginnen.“ Aber ſchüchtern wendet man ein:„Wenn es aufhört zu regnen.“ Ucickys Augen glänzen begeiſtert:„Vorzüglich, heute wollen wir doch die kurze Regenepiſode drehen.“ Logiſche Folge: den ganzen Tag im Regen auf dem Waſſer liegen. Lokaltermin auf dem Waſſer: Zwanzig Kähne ſetzten ſich in Bewegung, aus denen die noch ſchläf⸗ rigen Geſichter der Kollegen hervorſehen, Homolka, Gründgens u. v. a. Erſte Abhörprobe auf dem Waſſer. Der Regen klingt durchaus natürlich. Ton⸗ meiſter Dr. Goloͤbaum telephoniert zu der in den See hineingebauten Kamera. Die Mikrophone liegen in den Booten, die Aufnahmen können beginnen. Es iſt kühl, man fröſtelt. Der Film ſpielt im Sommer, alſo iſt man in lichter Sommerkleidung. Wir drehen, probieren deutſch, engliſch. Der Regen trommelt ſtundenlang auf die aufgeſpannten Regen⸗ ſchirme. Ueicky, unſer Regiſſeur, ruft endlich um halbzwei: Pauſe!. Nachmittags hört es allmählich auf zu regnen, die Sonne ſcheint. Träumeriſch meint Ueicky:„Wir haben wahrhaftig Glück, wir können weiter drehen. So geht es bis abends 8 Uhr. Dann abſchminken, Abendbrot eſſen, um 11 Uhr nachts iſt man wieder zu Hauſe, um am nächſten Tage, um 726 Uhr wieder zu beginnen. 0 Das Netteſte dabei iſt aber, wenn man nicht von der Partie war, das Regenlamento der„betreffen⸗ den“ Kollegen zu hören und mit liebenswürdigem Lächeln zu bemerken:„Es gibt doch nichts Schöneres als ſo ein abgeſchloſſenes Tonfilm⸗Atelier, wo alles ſeinen Gang geht, wo es nicht regnen und man ſich keinen Schnupfen holen kann und dann die ſüß⸗ 1 8 Geſichter der Verregneten beobachten 83u önnen!—— parnsY HN R SUN“ DAS GROSS STE UND MODERN STE LICHTSPIEL- THEATER MANNHE IMS * ee ee 0 1 1 a 1 4 1 Dienstag, den 5. Auguſt 1980 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 357 Anhaltende Geſchäſtsſtille und Kurs abſchwächungen Nach freundlicheren Vorbörſen drückte Auftrag smangel und A Verlaufe unter dem Druck der Geſchäftsſti auf Eröffnung Im abeneigung der Spekulation e weiter nachgebend/ Schluß rd. 2 v. H. unter den Anfangsnotierungen 5 Maunheim ſchwächer ei ſchleppendem Geſchäft war die Tendenz 0 tigen. Börſe erneut ſchwach. Die führenden Werte* 8 duſtriemarktes goben wiederum—3 Punkte nach, ſo For⸗ ben, die auf 148,5 zurückgingen, ferner Waldhof, Weſter⸗ egeln, Daimler, Linoleum und Rheinelectra. Gut behauptet nur Südzucker mit 180. Von Banken waren Bad Bank niedriger angeboten. Verſicherungsoktien lagen geſchäfts⸗ los. Am Rentenmarkt waren Farben Bonds e g a Frankfurt ſchwächer d Im V orm ttags verkehr war die Stimmung auf die feſte geſtrige Newyorker Börſe eher etwas freun d⸗ liche r. Da aber Aufträge kaum eingetroffen waren und auch die Spekulation verſchiedentlich Abgabeneigung be⸗ kundete, wurde die Tendenz bei Feſtſenung der erſten Kurſe merklich ſch wächer; es ergaben ſich gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Kursabſchwächungen bis zu 2,5 v. H. ganz vereinzelt auch darüber. Etwas Intereſſe beſtand am Kunſtſeidemarkt für Aku, die ſich nach der geſtrigen Ab⸗ ſchwächung leicht erholen konnten. Am Rentenmarkt machte ſich für Altbeſitzanleihe mit plus 5 v. H. wieder ſtärkeres Intereſſe geltend, während Neubeſitzanleihe wie⸗ ber zur Schwäche neigte. Auch im Verlaufe bewegte ſich die Umſatztätigkeit im beſcheidenſten Rahmen. Gegen Anfang gahen die Kurſe unter dem Druck der Ge⸗ ſchäfts ſtil le und der Ordresloſigkeit zumeiſt um Bruchteile eines Prozentes nach. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4,5 v. H. wieder etwas leichter. Berlin rückgängig Im Vormittagsverkehr und an der Vorbörſe glaubte man mit einer freundlicheren Börſeneröff⸗ nung rechnen zu können. Alle etwa anregenden Momente konnten ſich aber zum Beginn des offtziellen Verkehrs nicht auswirken, da das Geſchäft ſich wieder auf ein Mi u 1 mum beſchränkte. Es kam an einigen Märk⸗ ten wieder etwas Material heraus, das angeblich von Firmen herrühren ſoll, die ſich nur mit Mühe über den Ultimo gebracht hatten. ergaben ſich durchweg Rückgänge um 1 bis 2 v. H. Braubank, Schubert u. Salzer, Bemberg, Spritwerte Felten und Deſſauer Gas 17 So verloren bis zu 3 v.., Salzdetfurth und Polyphon büß⸗ ten ſogar 4,5 v. H. ein, nur Berliner Maſchinen wurden 176 v. H. niedriger feſtgeſetzt. Von Anleihen waren Altbeſitz feſter, Ausländer lagen nicht einheitlich, Pfan d⸗ briefe ruhig und uneinheitlich. Tagesgeld weiter 4 bis 6 v. H. ermäßigt. Im Verlaufs bröckelten die Kurſe weiter ab. Reichsbankanteile aber, die anfangs ſtärker angeboten waren, konnten ſich im Verlaufe leicht erholen. 8 5 Der Kaſſamarkt verkehrte in ruhiger Haltung. Eine nennenswerte Erholung konnte ſich im weiteren Ver⸗ laufe nicht burchſetzen, ſodaß die Schlußkurſe um ca. 2 v. H. unter den erſten Notierungen lagen. Polyphon 4 v. H. und Schultheiß 3 v. H. lagen ſtärker gedrückt. Auch Reichsbank hatten im Verlaufe im Zuſammenhang mit Befürchtungen in bezug auf die Golddiskontbank erneut 2 v. H. eingebüßt. Altbeſitzanleihen konnten ſich bis auf 60,40 erholen. Am Deviſenmarkt zeigten die Kurſe auch heute bei verhältnismäßig kleinen Umſätzen wenig Veränderungen. Man wollte in Berlin kleine Abgaben für ausländiſche De⸗ viſen beobachtet haben. Das engliſche Pfund hielt ſich auf dem letzten Kursſtande und notierte gegen Dollars.8718, gegen Holland 12.0990, gegen Paris 123.82, gegen Mailand 95.—. Bemerkenswert wäre lediglich die weitere Auf⸗ wärts bewegung der ſchweizer Valuta, die gegen London 25.0576, gegen Dollars.1430 gehandelt wurde. Die nor⸗ diſchen Deviſen zeigten keine Veränderung. Der Dollar 15 Reichsmark war ebenfalls nicht weſentlich verändert Vehauptete Getreidemärkle Berliner Produktenbörſe v. 3. Aug.(Eig. Dr.) Bereits im Vormittagsverkehr begegnete die Hauſſe am Schluß der geſtrigen nordamertkaniſchen Terminmärkte hier einiger Skepſis und zu Börſenbeginn war eine nennens⸗ werte Auswirkung am hieſigen Markte nicht zu beobachten. Das Preisniveau für Inlandsgetreide war ledig⸗ lich als behauptet zu bezeichnen. Inlands weizen zur kurzfriſtigen Lieferung würde verſchtebentlich auch in geringeren Qualitäten weiter reichlich offeriert. Die bisher gegenüber ſpäterer Ware erzielbaren Aufgelder ſind völlig verſchwunden. Prompte Kahnware wurde von den Mühlen auf Baſis der handelsrechtlichen Lieferungspreiſe auf⸗ 12 „Der Franz, no, ihr wißt ja. Ein ſehr, ein lie⸗ ber Kerl. Aber geſcheit— nein, das wäre über⸗ trieben, wenn man das dem Franz nachreden wollt. Alſo der laßt ſich malen. Der Maler.. übrigens jedes Kind kennt ihn natürlich— er iſt der erſte, der wieder bei Rembrandt angeknüpft hat— er hat ſchon ſehr viel los. Das nebenbei. Wie das Bild fertig iſt, laßt der Franz ſeinen Büchſenſpanner her⸗ aufkommen. Er denkt, ſo ein einfacher Menſch wird am eheſten aufweiſen, wie das Kunſtwerk auf Un⸗ beſangene wirkt. Der einfache Menſch kommt. Unter der Tür bleibt er ſtehen, ſagt garnix und ſchluckt. Schließlich kriegt er einen ganz roten Kopf: Naa, naa, i bin net ſo guet wiſſet, aber Himmel tue di auf, ein biſſerl geſcheiter ſchaut der gnä Herr ſchon her, ſagt er und wundert ſich noch, daß der 7 über ſo einpfundskompliment ſich nicht mehr N Marietheres hat Mühe, ein immerwährendes Hämmern in ihren Schläfen zu überhören. Ihre Knie zittern.„Schlafen“, denkt ſte nur, und klam⸗ mert ſich an dieſes troſtvolle Wort wie ein Ertrin⸗ kender.„Bald werde ich ſchlafen dürfen.“ Enblich iſt der letzte Krug Tirolerwein geleert, ie Gäſte verabſchieden ſich, um in ihre Zimmer zu gehen. Unter der Türe ihres eigenen Schlafzimmers reicht Marietheres ihrem Mann die Hand, und da er ſeine Lippen nur flüchtig darauf legt und ſie mit einer leiſen Gebärde näher zu ſich heranzieht, nach einem unmerklichen Zögern auch noch den Mund. „Gute Nacht“, ſagt er und hält ſie einen Herz⸗ ſchlag lang feſt.„Gute Nacht, Martetheres.“ Sein Geſicht iſt wie aufgelöſt. Marietheres hat plötzlich das Empfinden, als müiſſe ſie im nächſten Augenblick gegen die weißge⸗ tünchte Wand taumeln. Aber da fühlt ſie auch ſchon, wie Stefan ſie losläßt. „Du biſt ſehr müde“... Er gibt ihr mit einer ritterlichen Geſte die Tür frei. Da Roman von EISse Vibe An ihm vorbei geht 2, (Nachdruck verboten.] Marietheres mit kleinen unſicheren Schritten. Die Lider hat ſie tief über die blaßgrünen Augen geſenkt, vor denen ſeine Seele bebt. „Ja, Stefan, ich bin müde“, wiederholt ſie dank⸗ bar, und hört dann, wie er leiſe die Türe von außen schließt. 8. Kapitel Des Bartels Peitſche fitzt durch die Luft, eine der Gewohnheiten, von denen der Burſch nicht läßt. Herrſchaftliche Kutſchart iſt ihm nicht beizubringen. Aber ein guter Pferdepfleger, das iſt der Barll, Die Bräunl mag nun mal das Stehen nicht. Und bis man den lahmhaxeten Blaſi zum Melden ſchickt, zeigt man raſcher ſo an, daß man vorge⸗ fahren ſei. Die drin im Haus wiſſen das ſchon. Das ſind alles ſo Geſchichten, die zu Schönwinkel gehören. Kein Menſch denkt daran, ſie zu ändern. Denn ſonſt wäre es nicht mehr das alte Schönwinkel. Die Mammerl kommt, auf Marietheres' Arm geſtützt, auch gleich heraus. Wie ſie den Bartel ſo mit prüfenden Augen anſieht, reißt es ihm die Hand an den grünen Spitzhut und er ſteht in Habacht⸗ ſtellung ſolange, bis die Frau Baronin einge⸗ ſtiegen iſt. Es iſt eine entſetzlich beſchwerliche Sache jeden Tag, bis die Mammerl den hohen Gebirgswagen erklettert, obgleich alle erdenkbarxe Hilfe ihr dabei zuteil, wird. Aber niemals würde ſie dulden, daß hier das bequeme Auto zu den Ausfahrten vorfährt. Nach Schönwinkel gehört dieſes gelblackterte Bauernwagerl. Die Mammerl ſitzt in ſeinen etwas verbrauchten Polſtern ſo kerzengerade aufgerichtet wie immer. 5 Auf ihrem dichten ſchwarzen Haar liegt der Wit⸗ wenſchnepp mit dem ſchmalen weißen Creperand und dem Schleier, den ſie ſeit dem Tode ihres Mannes nie mehr abgelegt hat. Der braune Lodenkragen um ühre Schultern iſt verwaſchen von allen Stürmen, aber die Baronin Stefi ſieht darin aus wie eine 70 genommen. Prompter Roggen war ausreichend, wenn auch nicht dringlich, offeriert und fand zu etwa bisherigen Preiſen Unterkunft. Am Lieferungsmarkte ſetzte Weizen bis 1/ feſter, Roggen 2„ niedriger ein. Prompte Weizen mehle mußten infolge der geringen Nachfrage im Preiſe nachgeben. Das Herbſtgeſchäft iſt bei ſtetigen Preiſen wenig entwickelt. Der Abſatz in Roggenmehl wurde durch die Unſicherheit bezüglich der Auswirkungen des Brot⸗ gefetzes beeinträchtigt. Hafer und Gerſte in feine! Qualitäten blieben gefragt und lagen ſtetig. Geringe Sor⸗ ten reichlich offeriert und ſchwerer verkäuflich. Amtlich notiert wurden: Weizen ruhig 244—47; Sept. 257 56,50 Okt. 258,508; Dez. 265 u. B. Roggen ruhig 158—60; Sept 173 Okt. 176,50 76; Dez. 186—85,25; Futtergerſte ſtetig 8: Hafer matter 87 Sept. 182 80,50; Okt. 183,50—82,25; Dez. 186,50— Weizen⸗ mehl ſchwach 3037,50; Roggenmehl ſtetig 22, Wei⸗ zenkleie matter 9,65—10; Roggenkleie matter 9,75 10,25; Viktorigerbſen 2792; Kleine Speiſeerbſen 2427,50; Fut⸗ tererbſen 19 Peluſchken 22—25; Ackerbohnen 1718,50; Wicken 223,50; Rapskuchen 10,6—11.6; Leinkuchen 16,70 60; Trockenſchnitzel 8,50—9,30; Soyaextractionsſchrot 14 bis 15; Rauhfutter mittel; drahtgepr. Roggenſtroh 9,90 bis .—; Weizenſtroh 0,75—90; Haferſtroh 0,6080; Gerſten⸗ ſtroh 0,6080; gebund. Roggenlangſtroh 0,80—.—; bind⸗ fadengepr. Roggenſtroh 0,6580; Häckſel 1,4055, han⸗ delsübl. Heu, geſ. trocken 1,55—90; gutes Heu lerſter Schnitt) 2,1040 Thymotee, loſe 2502,90, Kleeheu, loſe 250— 2,80: drahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 40; allg. Tendenz ruhiger. 7 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Aug.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Sept, 8,75; Nov. 8,774; Jan. 8,05; März 9,12%; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg. Sept. 132%½; Nov. 131¼; Jan. 132; März 135. * Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Aug. Anfang; Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; (.%; Dez..4%(); März.571(.876); ſtetig? Okt. 794; Dez..½; März.596. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 3. Aug.. Dr.) März(31) 7,35 B 7,30 G; Mai(31) 7,55 B 7,50 G, 750 G; Aug. 6,75 B 6,65 G; Sept. 6,80 B 6,70 G; Okt. 6,85 B 6,80 G; Nov. 6,90 B 6,85 G; Dez. 7,05 B 7,00 G; 1 7,25 B 7,20 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 27,10; Auguſt 27,10; Ten⸗ denz ruhig; Wetter unbeſtändig. * Bremer Baumwolle vom 5. Aug.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Miödl.(Schluß) 15,13. „ Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Aug.(Eig. Dr.) Amerik. Univerfal. Stand. Midol. Anfang, Jon.(31) 69597; März(31) 755 geh.; Mai(31) 710 geh.; Juli(31) 716 geh.; Okt. 68889; Dez. 692 geh. Januar 1992— Tagesimport 9800; Tendenz. ſtetig. Mitte; Jan.(31) 096 März(31) 704; Mai(31) 710 Juli(31) 715, Okt. 688, Dez. 692; Jan. 1992 725; Loco 744; Egypt. Upper F. G. fair loco 981; Tendenz ruhig. Aus Rundfunk⸗Programmen Miitwoch, 6. Auguſt Frankfurt: Kurkonzert aus Bad Orb; Köln: Kurkonzert aus Bad Pormnot. tuttgart: Schloßplatzkonzert. .30: 12.00? 12.20: Frankfurt: Konzert aus Stuttgart. 15.00: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 15.50: Frankfurt, München: Von den Akademi⸗ ſchen Weltmeiſterſchaftsſpielen in Darmſtadt. 16.00: Stuttgart: Konzert. 16.25: Frankfurt, München, Stuttgart: Kon⸗ zert. : München: Kinderſtunde. Frankfurt, Stuttgart: Vor träge. ü Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. :ü Frankfurt, Stuttgart! Dialog„Ehe“ 20.00: Franlfurt, Stuttgart: Wagner⸗Abend; Hamburg: Hörfolge„Leſebuch“!; Königs⸗ wuſterhauſen: Alte und neue Tänze: Köln: Konzert; München: Bunte Stunde; Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg, Laibach: Blasmuſik; Wien: Zitherkonzert. Kottowitz, Warſchau: Konzert; Stockholm: Dudelſackmuſik. Breslau: Kabarett„Der gutſitzende Frack“; Belgrad: Kammermuſik; Zu vich: Lieder im Volkston. 20.45: Mailand, Turin: 21.00: Berlin: Bach⸗Konzert; ſterhauſen: Hörſpiel Brünn, Kaſchau, Laibach, Toulouſe: perette„Bambu“. Frankfurt, Stuttgart: Wien: Liederſtunde. Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg, Jai⸗ begſch.: Klarinettenkonzert. Mfinchen: Liederſtunde; Wien: Biolinkonzert. 22.15: Stockholm: Alte Tanzmuſik. 22.30: Tondon 1, 2, 3: Tanzmuſik; Wien: Konzert. 22.45: Breslau, München: Konzert und Tanzmuſik; Oslo: Tanzmuſtk. 23.00: Warſchau: Tanzmuſik. :::: ́ñ m Chefredakteut; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik; H. A. Meißner. Feuilleton: 1. V. Furt Fiſcher Kommunalpolitik u, Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: i. B. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— e e Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, K 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto 19.30: 8 20.15: 20.30: Operette. Köln, Königswu⸗ „Schwert über uns“; Prog, Preßburg, Konzert; Rom: Ope⸗ 21.15: Große Kleinkunſt; 21.30: 21.45: Fürſtin, die eine Inkognitoreiſe durch ihr Land unternimmt. Mit einer ihrer merkwürdig beſitzergreifenden und impulſiven Bewegungen faßt ſie nach der Hand Marietheres, die neben ihr ſitzt. „Dank dir, daß du dich für mich freigemacht haſt. Immer denkt man, in Schönwinkel kann man die Theſy wieder einmal ausgiebig genießen, wann man Glück hat, ohne daß ſie alle paar Augenblicke einer wegholen kommt. Und dann iſt es doch dieſelbe Hetz wie daheim“ „Ja“, ſagt Marietheres,„das haben mir Stefan und vorhin Illonka auch ſchon geſagt. Es iſt ein wenig bedrückend für mich.“ „Bedrückend. Geh, Theſy, das find ich gar nicht. Stolz müßts dich machen, daß wir alle ohne dich uns vorkommen wie die armen Haſcher. Ganz verloren verloren wäre man ohne dich. Guten, was mir im Leben geſchenkt worden iſt— das ſcheint mir das Beſte, daß unſer Haus und die darin leben, ein Recht darauf beſitzen, in deiner guten Hut zu ſtehen... No, was haben denn die dort für ein Zigeunerlager aufgerichtet“, ſagt die Baronin Steft ſichtlich beluſtigt. Unten am Flußufer iſt ein hübſches Wochenendzelt aufgeſchlagen. Daneben ſteht ein Cabriolet, ſeine Lackierung iſt neu, Nickelteile funkeln in der Sonne. Von einer kleinen Lichtung im Unterholz ſteigt Rauch auf. Manchmal blitzt irgendein Gerät, vom Licht ge⸗ troffen, im Geſträuch, man hört eine leiſe ſummende Frauenſtimme, eine Hand hebt ſich und winkt. Drüben, mitten in dem milchigen Geſtrudel des Fluſſes taucht jetzt mit einem Male ein Menſch auf. Mit weitausholenden Armbewegungen ſchlägt er das Waſſer. Es ſieht aus, als kämpfe er mit ihm. „Natürlich ſind es Zigeuner“, ſtellt die Baronin Stefani feſt.„Kein Chriſtenmenſch würde ſo ſeinen Herrgott verſuchen, wie der Braune dort draußen.“ Aber Marietheres hört ihr kaum zu. Aus dem Geſtrüpp dort vorne am Ufer kommt ein lauter, fröhlicher Ruf.„Halloh, der Tee iſt fer⸗ tig.“ Vom Waſſer klingt eine lachende Antwort herüber. 5 N „Barbe“, ſagt Marietheres und begreift nicht, daß ein paar Augenblicke ſpäter die Zweige dicht neben ihrem Wagen auseinandergebogen werden und das Geſicht ihrer Tochter darüber erſcheint. „Da ſind wir“. Barbe Ihmling ſtrahlt. In einem Mochen-Rundtaprten Schau, von all dem knappen Schwimmanzug, der die Makelloſigkeit ihres jungen Körpers preisgibt, ſteht ſie in der meſ⸗ ſinggelben Herbſtſonne„Wir tun wie die Fahren⸗ den. Wo es beſonders ſchön iſt, lungern wir herum, ſolange es uns Spaß macht. Am Ende landen wir bei euch.“ „Das rührt uns natürlich ſehr. Wir ſchätzen es ganz beſtimmt, daß ihr uns beſuchen kommt“, lacht Marietheres und küßt ihre Tochter auf die Stirn. Sie iſt froh, Barbe wieder vor ſich zu haben. Obgleich ſie es ſich ſelbſt kaum eingeſtehen will: immer iſt eine leiſe, peinigende Unruhe in ihr, wenn ſie die Tochter mit Peter Ihmling allein weiß. Aber ein einziger Blick in das helle, aufgeſchloſ⸗ ſene Geſicht der jungen Frau hat ihr gezeigt: Ste iſt glücklich, ſie iſt es mehr noch als daheim. Und ſie iſt ſchöner denn je, fügt ſie in Gedanken voll heim⸗ lichem Stolz hinzu. So vertieft iſt Marietheres in all dieſe Dinge, daß ſie beinahe ein wenig erſchrocken iſt, als die Mammerl eine Frage nach der Bewerkſtelligung dieſer„Stromerfahrt“ tut. Barbet deutet hinüber zu dem Cabriolet.„Mit dem Wagen machen wirs natürlich. Das iſt das Lu⸗ ſtige daran. Er gehört uns.“ Plötzlich kommt es wie Unſicherheit über die junge Frau. Hilfeſuchend ſieht ſie ſich nach ihrem Mann um, der eben triefend an das Ufer ſteigt. „Hat Peter einen Preis bekommen für ſeine Großſtadt? Ich glaube, er rechnete beſtimmt damit, Wir waren lange ohne Nachricht von euch. Man iſt gar nicht mehr im Bilde.“ Marietheres fühlt ſich plötzlich wieder von allerlei quälenden Gedanken überfallen. Das iſt oft ſo, wenn das Undurchdringliche in Peters Daſein ſie ſtreift. Der neue Wagen und Barbes Verſtörtheit ſcheinen ihr in direktem Zuſammenhang zu ſtehen. Es iſt ſonderbar, niemals kann ſie ſich ganz der heimlich ſchleichenden Furcht erwehren, als komme durch Peter Ihmling Unvorhergeſehenes über ihr Haus. Denn je länger man ihn kennt, deſto fremder wird einem Barbes Mann. „Einen Preis? Ja, den hat Peter bekommen. Es war der Erſte. Peter freute ſich ſehr darüber. Aber das iſt es nicht. Der Wagen iſt ein Geſchenk. Am beſten, Peter erzählt es euch ſelbſt. Vielleicht ſage ich Ungenaues. Das mag er nicht ſehr gerne.“ (Jortfetzung folgt) 1 ——— * iſtenz! Gutgeh. beſſ. 5 f täglich nachm..15 Uhr ab Paradeplatz 10 19 8 5 1 Sm Gommer- Montag: St. Martin. Krobsburg Dürkh. A. blleſts elgesefiä 5 lenstag: Tromm, Siedelsbrunn% 4. 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Nr. 357 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Ib Homen Mix wech, G. Aug., friih Dienstag, den 5. Auguſt 1930 Bethslein-⸗ Flügel gut erhalten, ſehr preis⸗ Reste von einfarbigen Seiden- Stoffen, Seiden-Foulards, Georgette, Waschseide, einfarbigen Wollstoffen, Woll Mannheim an den Planken neben der Hauptpost: Georgette, Mantelstoffen, Weed, Wollmousseline, Wasch- f Mousseline, Beiderwand, Hemdenzephir. Zur Hälffe und zwei Driffel der regulären Preise! wert abzugeben. Scharf& Hauk Piano- u. Flügelfabrik O4, 4. 418 —— Erdbeerpflanzen Oberſchleſ. b. Marktſorte Hindenb., Laxtons Noble frühe% 3. 0/0 25 Mk. zu hab. b. Keller, Landſchafts⸗ gärtnerei Hch.⸗Lanzſtr. 7 RESTE von Nessel, Hlemdentuch, Croisé, Bettuch-Kretonne, Kissen-Halbleinen, Bettuch-Halbleinen, Bett- damast, Inlett, ZSettkattun, Handtuchstoffen, Hemdenflanell, Wäschebatist, Schürzenzeug etc. ete. Gardinen-Resſe aller Ari mit ganz erheblichem Preisnachlag! Uhren werden u. Garant. re⸗ pariert, reinig. .50, Feder ein⸗ Unser liebes Mütterlein, Frau Iheresia Cötz Wye. geb. ist am Samstag, den 2. August 1930 nach einem mühe- und arbeits- reichen Leben im 80. Lebensjahre von uns gegangen Mannheim Gupprechtstr. 18) Beriha G51z Marie Kalſenbach geb. Götz— Quirin Kalfenbach Josef Göz u. Frau Emma geb. Ridinger Franz G81z u. Frau Margareſhe geb. Beindner Enkel: Franz Güiz u. Frau Ilse geb. Grahn Ariur 6812 Die Beisetzung fand in aller Stille statt Vogl Velhand d. Deutachen Buchdmcher Bezirksverein Mannheim Nach kurzer Krankheit ver- schied in hohem Alter von SI Jah- ren unser lieber Kollege, der Maschinenmeister Frĩedridi Schwab Mir verlieren in dem Verstor- benen einen Kollegen von lau- terem Charakter und treuer Gesinnung. Sein Andenken werden wir in Ehren halten Mannheim, den 4. August 1930 Der Bezirksvorstand Die Beerdigung findet am Mitt- Woch, 6. August 1930, in seiner Heimat in Heins heim a. N. statt 85 Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 2. Auguſt 1930: Deutſches Bekleidungswarenhaus Geſellſchaft upit beſchränkter Haftung, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſ⸗ ſung der Firma Deutſches Bekleidungswaren⸗ haus Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Berlin. Die Firma der Zweigniederlaſſung iſt geändert in:„Deutſches Bekleidungswarenhaus Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Berlin, Zweigniederlaſſung Mannheim.“ Vichtſpiele, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Martin Franz iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Leonhard Würthele, Kaufmann, Mannheim, iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. „Thermator“ Gasheizungsgeſellſchaft mit be⸗ 3 Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ chaftsvertrag iſt am 18. Juli 1930 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: die Herſtel⸗ lung moderner gasbeſeuerter Apparate, Oefen, Zentralheizungs⸗ und Dampfkeſſel ſowie von Gasheizungsanlagen aller Art und der Handel mit dieſen und ähnlichen Erzeugniſſen. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt berechtigt, ſich an gleichartigen oder ähnlichen Unternehmungen zu beteiligen, ſolche zu erwerben und ſolche zu vertreten ſowie Zweigniederlaffungen zu errichten. Das Stamm⸗ Fapital beträgt 20 000.4. Carl Heidelberg, Fabrikant, Heidelberg, Eduard Jacobſen, Di⸗ plom⸗Ingenieur, Weinheim, ſind Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Von den Ge⸗ ſchäftsführern Carl Heidelberg und Eduard Ja⸗ cobſen iſt jeder berechtigt, die Geſellſchaft ſelb⸗ ſtändig zu vertreten. Die Geſellſchaft kaun mit Friſt von 6 Monaten vor dem Ablauf eines je⸗ den Geſchäftsjahres gekündigt werden, 1. wenn in drei aufeinanderfolgenden Geſchäftsjahren kein Ueberſchuß erzielt wird, 2. wenn die Jahres⸗ bilanz einen Verluſt in Höhe von mindeſtens 0 v. H. des Stammkapitals ausweiſt. Ergibt ſich bei einem Jahresabſchluß, daß 25 v. H. des Stammkapitals verloren ſind, ſo müſſen im fol⸗ genden Geſchäftsjahr Mongtsbilanzen aufgeſtellt werden. Wenn dieſe weiterſteigende Verluſte aufweiſen, ſo daß bei Fortführung des Ge⸗ ſchäftes ſich bis zum Jahresende rechneriſch eine Einbuße von 40 v. H. des Geſchäftskapitals er⸗ geben würde, kann der Geſellſchaftsvertrag mit ſoſortiger Wirkung gekündigt und die Liqui⸗ dation verlangt werden. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Geſchäftslokal: Franzoſen⸗ ſtraße 9g. Wilhelm Woerlen Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 30. Juni 1930 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Spedition aller Art, ſowie die Beteiligung an gleichen oder ähnlichen Unter⸗ nehmen, wie auch die Neuſchäffung ſolcher Unternehmen oder der Erwerb ſchon beſtehender gleichartiger Unternehmen. Das Stammkapital beträgt 20 000... Haus Walter Kratzert, Mittwoch, 6. Auguſt Wer erteilt Klavier- Wohnung, beſchl.⸗fr., 2 15 5 8 85 Kaufmann, Heidelberg, Edgar Fiſcher, Kauf⸗ 1930. nachm. 2 Uhr,. 5 event. Beſtandsüber⸗ a. Küche. Auges unt. mann, Mann heim, Carl Wilhelm Kratzert, Kaufe werde ich im hieſigen Violin-Unterriocht? nahme, gesucht. An-. 8D eh an die Geſchſt. Heidelberg ſind Geſchäftsführer. Sind Pfandlokal, Q 6, 2. 5 9. f gebote unk. 8 U 855* 7295 ere Geſchäftsfübrer beſtellt ſo wird die gegen bare Zahlung do Stunde 1 Mark. an die Geſchaftsſtelle—— eſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer vertreten. i. Vollſtreckungswege Angeb. 0 5 75 8 dss. Blattes..7841 Zimmer Unt Hüche Der Geſchäftsführer Carl Wilhelm Kratzert iſt Ae 5 au die Geſchſt. 202— 5 18 1 edoch für ſich allein berechtigt, die Geſellſchaft„Büfett, 2 Vücher⸗ Wer erteilt*7258 7 77 in 11 vertreten. Die Geſellſchaft endigt am 30. ſchränke 1 Kredenz, ö 7 b 1 t Zimmer und Küche l Renn 83465 5 1935. Die Geſellſchaftsdauer verlängert I Schreibtiſch u. an⸗ Eſigl. Mzefuntepric von alleinſteh. Herrn gesuoht. ber jeweils um weitere fünf Jahre, wenn dere Sachen.*7 864(privat) f. Anfänger?] zu mielen geſucht.(Beſchlaguahmefrei) t ihre Auflöſung auf ſchrif 1 Antrag Mannheim, 5. 8. 1930. Angebote erb. unter Angebote unt. 8 8 83 Angeb. unter H 5 Geſellſchafters, welcher vor Beginn Bär. Herichtsvollzieher. R P 55 an die Ge⸗ an die Geſchäfts an die Geſchäftsſt. die⸗ des letzten Jahres der bis 3 cghäftsſteue d. Bl. dſs. Blattes. ſes Blattes erbeten. dauer bei der Geſellſchaft einzureichen iſt, von [der Geſellſchafterverſammlung beſchloſſen wird. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Der Geſellſchafter Kaufmann Hans Walter Kratzert in Heidelberg bringt als Stammeinlage das von ihm käuflich erworbene, in Mannheim unter der Firma Wilhelm Woerlen betriebene Speditions⸗ geſchäft nebſt der Firma mit allen Aktiven und Paſſiven nach dem Stand vom 1. Juli 1930 in die Geſellſchaft ein. Seine Stammeinlage im Betrage von 13 500.— R. gilt damit als ge⸗ leiſtet. Bekanntmachungen der Geſellſchaft er⸗ folgen im Deutſchen Reichsanzeiger. Wilhelm Woerlen, Mannheim. Das Geſchäft ſamt Firma ging von Wilhelm Woerlen auf Kaufmann Hans Walter Kratzert in Heidelberg über. Bielefelder Wäſche⸗Vertrieb Julius Glückauf Kommanditgeſellſchaft ZweigniederlaſſungMann⸗ heim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Bielefelder Wäfche⸗Vertrieb Julius Glückauf Kommanditgeſellſchaft in Wuppertal⸗ Elberfeld. Die Kommäunditgeſellſchaft hat am 1. April 1930 begonnen. Julius Glückauf, Kauf⸗ mann, Dortmund, iſt perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter. Die Geſellſchaft hat einen Komman⸗ ditiſten. Bielefelder Wäſche⸗Vertrieb Paul Glückauf, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 88 Bad. Amtsgericht F. G. 4, Mannheim. Steuerzahlung für Auguſt 1930. Oeffentliche Erinnerung. Eine beſondere Mahnung jedes Pflichtigen erfolgt nicht mehr. Gegen Schuldner, die nicht innerhalb einer Woche die fällig gewordene Steuerart begleichen, wird die Zwangsvoll⸗ ſtreckung eingeleitet werden. Wird eine ge⸗ ſtundete Steuerſchuld nicht friſtgemäß entrichtet, ſo wird vor Einleitung von Zwangsmaßnahmen nicht weiter gemahnt. Es wird erinnert an die Zahlung der: 1. Lohnſteuer aus Zahlungen in der Zeit vom 16. bis Ende Juli 1930, fällig am 5. Aug. 1980 und aus Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1930, fällig am 20. Auguſt 1930. Die Lohnſteueranmeldungen ſind gleichzeitig mit abzugeben. Börſenumſatzſteuer für Juli 1930, fällig am 10. Auguſt 1930. Aufbringungsumlage nach den neuerdings zu⸗ geſtellten Steuerbeſcheiden. Nicht gleichbedeu⸗ tend ſind die am 20. 2. 30 und früher fällig geweſenen Zahlungen für die Aufbringungs⸗ abgabe. Vermögenſteuer, 3. Rate, außer Landwirte, fällig am 15. Auguſt 1930. Pflichtige, die einen Steuerbeſcheid für 1929 erhalten haben, zahlen nach dieſem, ſonſt die Vorauszahlungen wie bisher. 5. Verſicherungsſteuer für Juli 1930 für Monats⸗ zahler, fällig am 31. Auguſt 1930. Es wird weiter erinnert an ſämtlicher Steuerrückſtände, insbeſondere fälligen Abſchlußzahlungen aufgrund der gegangenen Einkommen⸗, Umſatz⸗, Vermögen⸗, Grund⸗ u. Gewerbeſteuerbeſcheide und Beſcheide für die Aufbringungsabgabe. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden 10 v. H. Verzugszinſen jährlich erhoben. Werden rückſtändige Steuern unter 1000 R./ im Poſtnachnahmeverfahren eingezogen, ſo ge⸗ ſchight dies auf Koſten des Pflichtigen. Zahle bargeldlos, gib bei Poſtüberweiſungen Steuernummer, Steuerart und Steuerabſchnitt auf dem Poſtabſchnitt an. Im Giroweg über⸗ wieſene Beträge ſind zweckmäßig mit kurzen, vorſtehende Angaben enthaltenden Anſchreiben der Finanzkaſſe anzuzeigen. Auf auswärtige Banken gezogene Schecke werden als Zahlungsmittel nicht angenommen. Quittungen der Finanzkaſſe müſſen mit dem Dienſtſtegel und den Unterſchriften des Soll⸗ buchführers und Kaſſiers verſehen ſein. 88 — Siehe Aushang im Kaſſenraum— Finanzamt Maunheim⸗ Stadt Poſtſcheckkonto Karlsruhe 1460. Finanzamt Maunheim⸗Neckarſtadt Poſtſcheckkonto Karlsruhe 788 45. Unterricht Zwangsver steigerung d = * die Zahlung der zu⸗ 8 fleikige Verkäuferin Saubere Putzfrau für alle Tage gesucht Uhlanüstr. 48, I, Für Metzgerei eine f. Wurſtwaren per 15. Aug. b. fr. Stat. gef. Ang. m. Zeugn.⸗Abſchr. u. Geh.⸗Ang. u. B O Nr. 128 an die Geſch. 4543 —— Uns ſelſohes Mäcchen 85 Nürde en ent dun braves, ehr. Mächen Küche, Haushalt Nähen i. eine Familie geſucht. Angeb. unter P 30 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*7185 nicht üb. 20., von —4 Uhr geſucht. Zu erfr. in der Ge⸗ ſchäftsſtelle 7308 2 Sozialrentner erfahr., bilanzſicherer Buchhalter, mit noch gut. Handſchr., dem es mehr um eine geiſt. Beſchäftigung als um groß. Verdienſt zu tun iſt, ſucht tags bezw. Stundenarbeit. Ang. unt. R C 43 an die Geſchſt.* 7207 Wer verhilft jung. Mann, 20., der ausgeſteuert iſt u. Gelegenheit! ſeine Mutter ernähren Prachtvolle(neue) muß, zu irgend einer* Beſchäftigg.) 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