6 a c. W —* len. Die Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 68, 12 mal. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM. 3. 10 Pfg. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzei zeile Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. reiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ Beilagen: Sport: der N. Ai. J.* Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr*Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht„ Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilzeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 6. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 358 A Vortage der entscheidenden Verhandlungen Die Ausſichten auf Einigung zwiſchen Staatspartei und Volkspartei haben ſich wieder verſchlechtert Erklärung der Staats partei Drahtbericht unſeres Berliner Büros e Berlin, 6. Auguſt. Die Deutſche Staats partei läßt die Er⸗ klärung verbreiten, daß in der Führung ſich bisher entgegen anderslautenden Meldungen nichts geändert habe. Gleichzeitig wird, um irrtümlichen Darſtellungen zu begegnen, wiederholt, daß Miniſter a. D. Koch⸗Weſer bis zum Beginn des Wahl⸗ 4— kampfes einen Urlaub angetreten habe und in der Zwiſchenzeit durch den preußiſchen Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff vertreten werde. Da Höpker⸗ Aſchoff juſt am Donnerstag nach Berlin zurückkehrt, ſo läßt ſich wohl der weitere Schluß ziehen, daß er anſtelle Koch⸗Weſers die auf dieſen Tag angeſetzte Ausſprache mit dem volksparteilichen Führer Dr. Scholz haben wird. Ueber die Führung der Deutſchen Stgatspartei ſoll endgültig zu einem ſpäteren Zeit⸗ punkt entſchieden werden. Der neueſte Vorſchlag, der dazu dienen ſoll, die ins Stocken geratenen Verhandlungen zwiſchen Staatspartei und Volkspartei wieder in Fluß zu bringen, geht dahin, den Führer der Deutſchen Saarländiſchen Volkspartei, Kommerzienrat Hermann Röchling, gewiſſermaßen als„ehrlichen Makler“ einzu⸗ ſchalten. Er ſoll ſich brieflich zur Vermittlungsaktion zur Verfügung geſtellt haben und zwar mit dem Hin⸗ weis darauf, daß er ſeine Erfahrungen im Saar⸗ gebiet dabei nutzbar machen könne. Aus Kreiſen, die Herrn Röchling naheſtehen, wird uns beſtätigt, daß ſolche Möglichkeiten in der Tat erörtert werden. Herr Röchling weilt übrigens, wie wir hören, zur Zeit in Heidelberg. Im„Berliner Börſen⸗ Courier“ bemüht ſich der der Kreiſe der Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler angehörende Oberregierungsrat in der Reichspreſſeſtelle Dr. Walter Heide, der Dr. Streſemann perſönlich naheſtand, auf den Führer der Volkspartei im Sinne einer Beſchleunigung und Intenſivierung der Sammlungsverhandlungen einzuwirken. Es ſei zu ſpät, wenn die Beſprechung mit der Staatspartei erſt an demſelben Tage ſtattfinden ſoll, wie die Kon⸗ ferenz mit den Nachbarn zur Rechten.„Wollen Sie ehrlich die Verſtändigung mit der Staatspartei— und daran zweifle ich keinen Augenblick—,“ ſo ſchließt der offene Brief Dr. Heides an Scholz,„dann muß die geplante Unterredung mit Herrn Koch oder mit dem neuen Verhandlungsführer Dr. Höpker⸗Aſchoff ſchon heute oder morgen vor ſich gehen, damit die Staatspartei bereits am Donnerstag, dem Tage der Geſamtbeſprechung, in ihre alte Front wieder ein⸗ gereiht iſt.“ Eine volksparteiliche Erklärung Telegraphiſche Meldung EJ Berlin, 5. Auguſt. Der Preſſedienſt der D. Wp. teilt mit: Die im der Preſſe verſchiedentlich verbreitete Auffaſſung, daß die zwiſchen den Herren Koch und Scholz ver⸗ breitete Ausſprache den Zweck habe, neue Verhand⸗ lungen zwiſchen der D. Vp. und der Staatspartet herbeizuführen, iſt unrichtig. Es handelt ſich bet dieſer Unterredung nicht um eine politiſche Aktion, ſondern um eine einfache Aus ſprache von Menſch zu Menſch, die aufgrund des Briefes von Herrn Koch⸗Weſer an Herrn Scholz erfolgt und die ſich auch ſchon von daraus ſelbſt er⸗ gibt, daß beide Herren ſich ſeit langen Jahren aus ihrer gemeinſamen kommunalen Tätigkeit her kennen. Die durch den einſtimmig gefaßten Beſchluß des Reichsausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei be⸗ ſtimmte Haltung der ganzen Partei hat ſich in keiner Weiſe geändert. Die D. V. P. iſt nach wie vor be⸗ ſtrebt, ohne Rückſicht auf die Angriffe von rechts und links alle diejenigen zuſammenzuführen, die bereit ſind, die Rettung des Staates in letzter Stunde über alles andere uns Trennende zu ſtel⸗ D. V. P. würde, wie ſchon mitgeteilt, mit großer Befriedigung davon Kenntnis nehmen, wenn die Sta⸗ ei an den eingeleiteten, Erfolg ver⸗ ſprechenden ngen Über die Bildung Front teilnehmen Liner würde. Köln, 5. Aug. Die„Köln. Ztg.“ meldet: Wie wir hören, hat Kommerzienrat Hermann Röchling heute an die Parteiführer Dr. Scholz und Dr. Höpker⸗Aſchoff folgendes Telegramm gerichtet: „Unter Hinweis auf Nr. 423 der Kölniſchen Zei⸗ tung von heute morgen ſind Landesratsabgeordne⸗ ter und Vorſitzender der Deutſch⸗Saarländiſchen Volkspartei, der Vereinigung der Volkspartei und Demokraten im Saargebiet, Malermeiſter Schmel⸗ zer und ich zur Vermittlung zwiſchen Volkspartei und Staatspartei bereit, wenn beide Teile uns darum angehen ſollten. Hermaun Röchling.“ Wie ſind die Ausſichten? Drahtbericht unſeres Berliner Büros b J Berlin, 6. Auguſt. Der von Kommerzienrat Röchling eingeleiteten Vermittlungsaktion zwiſchen Volkspartei und Staatspartei wird in politiſchen Kreiſen nicht mehr Ausſicht beigemeſſen, als den bis⸗ herigen Fuſionsbeſtrebungen, die bei der Volkspartei keine Gegenliebe gefunden haben. Daß in der Hal⸗ tung des Dr. Scholz inzwiſchen keine Aenderung eingetreten iſt, daß er eine Vereinigung der Volks⸗ partei und Staatspartei nach wie vor ablehnt und ſich damit begnügen möchte, die Staatspartei wieder in die Verhandlungen mit der Wirtſchafts⸗ partei, der Konſervativen Partei und der Landvolkpartei einzugliedern, wird durch das offiziöſe Organ der Partei erneut beſtätigt. Georg Bernhard kandidiert nicht wieder Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Aug. Die demokratiſche Parteiorganiſation im Wahl⸗ kreis Potsdam I hat, wie ſich jetzt beſtätigt, ihren bisherigen Vertreter im Reichstag, Georg Bern⸗ hard, als Spitzenkandidat aufgeſtellt. Praktiſche Bedeutung kommt indes, wie wir aus den Kreiſen der Staatspartei hören, dieſem Beſchluß nicht zu. Man wird in ihm wohl nur eine Art Vertrauens⸗ wotum der lokalen Stellen zu ſehen haben, das Bern⸗ hard den Abſchied vom Parlament erleichtern ſoll. In Wirklichkeit beſteht keinerlei Ausſicht für eine Wiederaufſtellung Bernhards zum Reichstag. An den leitenden Stellen der Staats⸗ partei herrſcht, ſoweit wir unterrichtet ſind, keinerkei Meinungsverſchiedenheit darüber, daß eine neue Kandidatur Bernhards nach der Matthesaffäre für die Partei untragbar ſei. Der Jungdo nicht antiſemitiſch Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Auguſt. Die von uns bereits angekündigte Erklärung Ar⸗ thur Mahrauns zur Frage des Judentums wird heute im„Jungdeutſchen“ veröffentlicht. Mahraun wird an dem ſogenannten Arierpagraphen nicht rütteln laſſen, da er die Grundlage der Mitgliedſchaft zum Orden bildet und keineswegs als Antiſemitismus ausgelegt werden könne. Er betont gleichzeitig, daß er im ſtaatsbürgerlichen Leben dem jüdiſchen Staatsbürger die volle Gleich⸗ berechtigung zuerkenne. Im übrigen ſtellt er die Frage zur Diskuſſion,„ob das deutſche Judentum ein Recht habe, deutſche Gemeinſchaften, die ſich nach raſſigen Vorbedingungen zuſammengefunden hätten und die über dieſe innere Einſtellung hinaus gemein⸗ ſam mit allen deutſchen Staatsbürgern ohne jede raſſige Vorbedingung poſitiv in der Politik zuſa m⸗ menarbeiten wollen als antiſemitiſch zu be⸗ zeichnen.“ Zu dem„demagogiſchen Antiſemitis⸗ mus“, wie er ſich in Deutſchland breit macht, zieht Mahraun einen energiſchen Trennungsſtrich. Er ſieht in ihm ebenſo„ein Minderwertigkeitsgefühl, wie in einem gewiſſen Antigermanismus gewiſſer jüdiſcher [Kreiſe.“ Röchling als ehrlicher Makler? Sein Angebot an Scholz und Höpker-Aſchoff Es ſcheint, daß Scholz auch den ſich häufen⸗ den Stimmen aus dem eigenen Lager, die auf Anſchlußverhandlungen drängen, kein Gehör zu ſchenken beabſichtigt. Unter ſolchen Um⸗ ſtänden wird die Donnerstagunterredung vorausſichtlich ein nennenswertes Reſultat nicht zeitigen. Inzwiſchen ſind die Arbeiten für einen gemein⸗ ſamen Wahlaufruf der Volkspartei und der ihr benachbarten Rechtsparteien fortgeſetzt worden. Der Text dürfte am Donnerstag nachmittag den Vertretern der beteiligten Parteien bereits vorgelegt werden. In der Staatspartei ſcheint man da⸗ gegen wenig Neigung zu haben, ſich dieſem Schritt, den mitzumachen Scholz ſie vermutlich erneut ein⸗ laden wird, anzuſchließen. Die Ehriſt liche Bauern⸗ und Landvolkpartei hält heute in Weimar ihre erſte Vorſtandsberakung ab. Ihre Führer haben ſich aber bereits, ähnlich wie das in der„Kreuzzeitung“ durch den Grafen Weſt⸗ arp geſchehen iſt, gegen jede weitergehende Verpflichtung, wie Dr. Scholz ſie ſich etwa in Form einer Liſtenverbindung im Wahlkampf und einer ſpäteren Arbeitsgemeinſchaft im Reichstag ge⸗ dacht hatte, ausgeſprochen. So bleibt nur zu hoffen, daß man ſich wenigſtens innerhalb der bürgerlichen Parteien auf eine Art Burgfrieden einigt. Gerade die unliebſamen Erörte⸗ rungen, die ſich an das Schreiben Koch⸗Weſers knüpften, haben gezeigt, wie notwendig ein ſolches Gentleman ⸗Aggrement iſt. Moldenhauer kandidiert doch? Köln, 6. Aug. Der„Köln. Ztg.“ wird aus Schwe⸗ rin gedrahtet: Der frühere Reichsfinanzminiſter Prof. Dr. Moldenhauer wird höchſtwahrſchein⸗ lich im Wahlkreis Mecklenburg⸗Lübeck die Spitzen kan didatur auf der volkspartei⸗ lichen Liſte übernehmen. Schon ſeit längerer Zeit ſind Beſtrebungen im Gauge, Moldenhauer für die Kandidatur im hieſigen Wahlkreis zu gewinnen, wo⸗ bei zunächſt noch keine Klarheit darüber beſteht, ob Moldenhauer ſich um die Kandidatur beworben hat oder ob ſeine hieſigen Parteigenoſſen ſie ihm angebo⸗ ten haben. Jedenfalls beſtehen auch in Kreiſen der Deutſchen Volkspartei im Wahlkreis Mecklenburg⸗ Lübeck ſtarke Widerſtände gegen dieſe Kandida⸗ tur. Moldenhauer wird heute abend zunächſt in Schwerin im geſchloſſenen Kreis ſeiner Parteifreunde ſprechen. Am Sonntag wird der ebenfalls in Schwe⸗ rin abzuhaltende Wahlkreisparteitag der Deutſchen Volkspartei über die Kandidatur Moldenhauers ent⸗ ſcheiden. Wahlkampf mit Tonfilm Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 6. Aug. Die Sozialdemokratie wird, wie wir dem „Vorwärts“ entnehmen, zum erſten Male die Waffe des Tonfilms im Reichstagswahlkampf anwenden. Der von dem Parteivorſtand hergeſtellte Film führt den Titel„Die Sozialdemokratie im Reichstagswahl⸗ kampf 1930“ und gibt den Verlauf einer ſozialdemo⸗ kratiſchen Wahlverſammlung wieder. Sie wird mit dem Arbeitergeſang„Erwache Volk“ eröffnet. Dann halten Wiſſell, Hertz und Breitſcheid An⸗ ſpraͤchen, die gegen das„Bürgerblockkabinett Schiele⸗ Brüning“ zum Streit aufrufen und in fauſtdicken Schlagworten für die Sozialdemokratie werben. Zum Schluß ertönt der Geſang„Brüder zur Sonne, zur Freiheit“.— Wenn das nicht zieht! Moskaus Ziel iſt die Weltrevolution — Havanna, 5. Aug. Hier wurde ein kommu⸗ niſtiſches Komplott zum Sturze der Regierung aufgedeckt. 70 Perſonen wur den verhaftet. Die Geheimpolizei beſchlagnahmte Propagandamaterial und einen der Verſchwörer mit Moskau. teten ſind Chineſen, Spanier und Eiuheimiſche. Ausländer werden ausgewieſen werden. Briefwechſel Die Verhaf⸗ Die kommuniſtiſches Klaipeda Von René Kraus Klaipeda— das iſt kein Silbenrätſel, ſon⸗ dern der litauiſche Name für die alte deutſche Stadt Memel. Geht es nach dem zielbewußt verfolgten Willen der Machthaber in Kowno, wird es bald überhaupt nur noch ein Klaipeda geben. Die Welt wird eben litauiſch lernen müſſen. Die Welt freilich, die ſträubt ſich einigermaßen. Noch iſt die litauiſche Sprache inter⸗ national noch nicht gerade ſo anerkannt, wie die eng⸗ liſche, beiſpielsweiſe, von unſerem bißchen Deutſch zu ſchweigen. Aber die Deutſchen im Memelland, denen hilft, wenn anders nicht im letzten Augenblick Hilfe aus dem Reich kommt, kein Sträuben mehr. In wahrhaft heldenmütigem täglichem Kleinkampf haben ſie ein Jahrzehnt und länger alle ihre Kräfte gegen die Zwangslitauiſterung eingeſetzt, die zugleich zwangsläufigen Abſtieg vom europäiſchen Kultur⸗ kreis zur— nicht lachen, bitte!— litauiſchen Kultur bedeuten müßte. Alſo Abſchied von Europa und Ab⸗ ſchied vom zwanzigſten Jahrhundert Nun ſind dieſe Kräfte, darüber hilft keine Selbſt⸗ täuſchung hinweg, verbraucht. Es iſt der al ler⸗ letzte Augenblick, da die geſamtdeutſche Oeffent⸗ lichkeit ihre berufenen Stellen zu einer Rettungs⸗ aktion für die deutſchen Memelländer zwingen kann. Solcher Zwang wird notwendig ſein. Denn bisher ſind die Hoffnungen auf Deutſchland, die allein die Memel⸗Deutſchen aufrechterhielten, kläglich geſcheitert. So hat es gar keinen Zweck, an⸗ geſichts der in den letzten Wochen und Tagen in be⸗ drohlicher Regelmäßigkeit ſich wiederholenden An⸗ ſchläge auf die verbriefte memelländiſche Autonomie die Schale edler, aber, ach, ſo billiger Entrüſtung über die litauiſchen Zwangsherren auszugießen. Unſer iſt die Schuld! Ausgeſprochen ſei, daß allein reichsdeutſches Unverſtändnis, um nicht zu ſagen: reichsdeutſche Indolenz die Geſetz und Sitte hoßn⸗ ſprechende Entnationaliſierung der deutſchen Stadt Memel durch das ungleich tieferſtehende„Groß⸗ Litauen“ ermöglicht. Man müßte eigentlich ſagen: Gernegroß⸗ Litauen. Tatſächlich ſteht der Kraftaufwand und Machtapparat dieſes Staates in umgekehrt propor⸗ tionalem Verhältnis zu ſeiner inneren und äußeren Bedeutung. Natürlich denkt kein Menſch in Deutſch⸗ land daran, den Litauern ihre junge Staatlichkeit zu mißgönnen. Wir haben ſie im Gegenteil in den heikelſten Augenblicken in einer Weiſe geſtützt, für die Kowno den Deutſchen allerhand Dank zu ſagen wußte. Niemand weiß das beſſer als Herr Zau⸗ nius, die„graue Eminenz“ litauiſcher Außen⸗ politik. Aber niemand verſteht es beſſer als dieſer im Wechſel der Regierungs⸗ und Firmenchefs all⸗ mächtige Mann, Oſtpreuße von Geburt, woran er freilich lieber nicht erinnert ſein möchte— vielleicht daher die enragierte Deutſchenfeindſchaft; man weiß ja, daß die jüngſten Geſinnungen immer die beſten, zumindeſt aber die lauteſten ſind— die Haßpolitif der Deutſchenfeindſchaft zu verfolgen und zugleich zu vernebeln, worüber noch einiges zu ſagen bleibt. Gegenwärtig iſt die Lage im Memelland arg ge⸗ nu g. Zwar ſind die zwölf Geſetze, mit deren Aus⸗ arbeitung die Zentralregierung von Kowno das Me⸗ melſtatut und damit die international verbriefte Autonomie praktiſch außer Kraft ſetzten wollte, wie man erfährt, zunächſt zurückgezogen. Der Anſchlag wäre doch gar zu plump geweſen. Bleiben freilich, gerade in dieſen Tagen, andere Anſchläge, die in ihren Auswirkungen nicht minder gefährlich ſind. Vor allem iſt die Frage des Direktoriums immer noch ungelöſt. Sein gegenwärtiger Vorſitzen⸗ der, Kadgiehn, ein Ueberläuferunangenehm⸗ ſter Art, iſt immer noch im Amte, obgleich er ſchon vor länger als zwei Monaten ein ſolennes Miß⸗ trauensvotum des autonomen memelländiſchen Land⸗ tages erhielt. Eben erſt hat ſich Herr Kadgiehn aber wieder öffentlich dahin geäußert, daß der Landtag ihm höchſt gleichgültig wäre und daß er ſelber jedenfalls länger im Amt bleiben werde, als das Landespar⸗ lament, deſſen Legislaturperiode Anfang September albläuft. Tatſächlich weigert ſich der litauiſche Gou⸗ verneur Herkys einen Nachfolger für ſeine Kreatur Kadgiehn zu ernennen. Die Kandidaten des Land⸗ tags hat er einen nach dem anderen abgelehnt, ſo zwar, daß dieſer es für ausſichtslos hält, weitere Vor⸗ ſchläge zu erſtatten. Hier liegt der für die Haltung Jahre 1930 noch aufrechterhält. Begreiflich: denn die⸗ m — 2. Seite. Nr. 358 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 6. Auguſt 1930 des Gouverneurs typiſche Fall vor: er mißbraucht ſein formals Beſtätigungsrecht grundſätzlich, um, un⸗ ter Ausſchaltung des autonomen Parlaments und entgegen dem Recht der Memelländer auf Selbſtner⸗ waltung, ſeine tatſächliche Diktatur ausüben zu kön⸗ nen. Die beiden Pfeiler dieſer Diktatur ſind Herr Kabgiehn, ber eben erſt— man feiert in Litauen das Fünfhundertjahresfeſt des Stammeshäuptlings Vitautas, der irgendwelche Kämpfe mit dem deutſchen Ritterorden beſtanden haben ſoll, natürlich unter ſtrengſter Nichtbeteiligung der Deutſchen— höchſt⸗ eigenhändig das Standbild dieſes Vitautas durch die Straßen von Memel trug, das gleiche, für das in Kowno geſchmackvolle Reklame gemacht wird, derart, daß ſie Vitautas zeigen, wie er einer Hyoͤra mit der preußiſchen Pickelhaube den Kopf zertritt. Das alſo iſt der Herr Kadgiehn. Der zweite Pfeiler von des Gouverneurs Allmacht iſt der Kriegszuſtand, den Litauen wohl als einziges Land der Erde im ſer Kriegszuſtand ermöglicht einerſeits ſchärfſte Zen⸗ ſur und andererſeits alle ntilitäriſchen Gewaltſtreiche. Was die Zenfur betrifft, findet man immer wieder auf der erſten Seite der deutſchen Zeitung in Memel, mitten zwiſchen den politiſchen Nachrichten, Rezepte für die geſchätzten Leſerinnen, wie ſie am beſten Him⸗ beeren einlegen oder umſtändliche Wetterbetrachtun⸗ gen. Weiße Zenſurflecken müſſen nämlich ausgefüllt werden. Und viel mehr als Himbeerrezepte und Wet⸗ terbetrachtungen dürfen nicht veröffentlicht werden. Sogar die geſamten Landtagsberichte, nicht etwa nur die Reden oppoſitioneller Abgeordneter, ſondern ſämt⸗ liche Ausführungen und Beſchlüſſe ſtreicht der Herr Hauptmann, der die Kriegszenſur leitet. Andere litauiſche Offiziere, die ſich an der Spitze ihrer halbwüchſigen Soldaten bekanntlich müſſen ſchon die Sechzohn jährigen() Dienſt machen— poſſierlich genug ausnehmen, leiten die Ueberfallkommanden. Solch ein militäri⸗ ſches Ueberſallkommando drang neulich, nicht zum erſten Mal übrigens, in das memelländiſche Ge⸗ fängnis ein, um einen vom autonomen Gericht wegen Unterſchlagung im Dienſt rechtskräftig verurteilten Ittauiſchen Beamten zu befreien. Der Gouverneur ſpricht nämlich dem autonomen Gericht das Recht ah, litauiſche Beamte zu beſtrafen. Anderwärts ſind die Botſchafter autonom. In Memel ſollen es die Kanzliſten ſein. Zwar widerſpricht dies allem Recht — aber Herr Merkys, ehemals ein kleiner litauiſcher Propinzanwalt verſteht das eben beſſer als die autoritärſten Völkerrechtslehrer. Ueberhaupt iſt Memel heute das Lan d ohne Recht. Das Autonomieſtatut beſtimmt eine eigene memelländiſche Kammer, deren Mehrheit aus deutſch⸗ memelländiſchen Richtern beſtehen muß, als erſte Ge⸗ richtsinſtanz. Das litauiſche Syſtem aber will dieſer Kammer nun das— natürlich litauiſche— Plenum des Oberſten Tribunal in Kowno vorſetzen. Natür⸗ lich weigern die memelländiſchen Richter ſich, dieſer un⸗ rechtmäßigen Behörde zu folgen— und ſo erwartet man allgemein im Lande, daß ſchon in den nächſten Tagen die litauiſche Zentralregierung die autonomen Richter in Anklagezuſtand verſetzt. Solche Juſtiz⸗ groteske iſt durchaus denkbar, da gegen den memel⸗ länbiſchen Oberſtaatsanwalt ſchon, aus ähnlichen Gründen, ein Ermittlungsverfahren läuft. Litauen iſt ferner verpflichtet, die Kriegsbe⸗ ſchädigten aus Memel zu erhalten. Was tuts? Das Geld wird nicht angewieſen. Das Finanzproviſorium, zu dem Woldemaras ſich im Jahre 1926 in Genf verpflichten mußte— es war übrigens für die Deutſchen alles eher als günſtig iſt nach dreijähriger Gültigkeit abgelaufen. Nun ſind die Finanzfragen, zwiſchen Litauen und Memel, die nach Artikel 35 des Statuts binnen Monatsfriſt hätten geregelt ſein müſſen, immer noch offen. Und zielbewußt ſabotiert Kowno jede Eini⸗ gung. Es iſt ja ſo einfach: wenn der memelländiſche Landtag ein Geſetz beſchließt, auch ein finanzielles, das dem Gouverneur nicht paßt, verweigert dieſer einfach ſeine Unterſchrift. Er hat kein Recht dazu? Gewiß nicht. Aber er hat die 16jährigen Soldaten und das ehemalige deutſche Minenſuchboot, das nun die Kriegsmarine der jungen Republik darſtellt und zu Propagandazwecken Beſucher im Hafen ſpazieren fährt. Gegen dieſes Uebermaß von Unterbrük⸗ kung wenden die Memelländer ſich nun an den Rat des Völkerbundes. Daß Deutſchland jene Rats⸗ macht ſein wird, die ihre Klagen vertritt, erſcheint nicht zweifelhaft. Blutige Kämpfe in Süochina Jeuerkampf mit ausländiſchen Kriegsſchiffen Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 6. Auguſt. Die engliſche Marineleitung hat dem Kommandeur der britiſchen Flotte in China empfohlen, zum Schutze der Engländer im Pangtſetal weitere Kriegsſchiffe nach Südchin ga zu entſenden, Es ſind bereits Verſtärkungen nach Hankau unter⸗ wegs, wo in den nächſten Tagen ein Angriff der kommuniſtiſchen Briganten erwartet wird. Vor Tſchangtſcha wurden mehrere aus ländi ſche Kanonenboote mit Maſchinengewehren beſchoſſen und drei engliſche Seeleute wurden dabei verwundet. Auch amerikaniſche, japaniſche und italieniſche Kriegsſchiffe wurden unter Feuer ge⸗ nommen und auch von dieſen Schiffen werden Ver⸗ wundungen gemeldet. Sämtliche Kriegsſchiffe erwiderten das Feuer. Die Lage im Vangtſetal iſt ſo kritiſch geworden, Haß die vollkommene Zurückziehung der europäiſchen Be⸗ völkerung nach Schanghai nur noch eine Frage der Zeit ſein dürfte. Ein bezeichnender Vorfall iſt die Gefangen⸗ nahme zweier weiblicher engliſcher Miſſionare. Die beiden Frauen, die ſeit vielen Jahren in China leben, wurden von kommuniſtiſchen Banditen im Innern der Provinz Fukien gefangen genommen und eine von ihnen wurde gezwungen, einen Brief zu ſchreiben, in dem für ihre Freilaſ⸗ ſung ein Löſegeld von 100 000 Mark ver⸗ langt wird. Dem Brief wurde ein abgeſchnittener Finger einer der Frauen beigelegt und gedroht, daß beide Frauen getötet werden würden, falls das Löſegeld nicht eintrifft. Der engliſche Konſul in Futſchau iſt veranlaßt worden, bei den chineſiſchen Behörden vorſtellig zu werden, um die Befreiung der Gefangenen durchzu⸗ führen. Schon feit einiger Zeit befinden ſich auch zwei tiriſche Geiſtliche in Gefangenſchaft, für deren Freilaſſung ein hohes Löſegeld verlangt wird. In amtlichen engliſchen Kreiſen ſtellt man ſich auf den Standpunkt, daß die Löſegelder nicht gezahlt werden ſollten, da ſonſt die Gefangennahme von Aus⸗ ländern, namentlich von Miſſionaren, zu einer regel⸗ rechten Induſtrie werden würde. Bisher hat man mit diplomatiſchem Druck auf die chineſiſchen Be⸗ hörden faſt jedesmal Erfolg gehabt. Die Häufung ſolcher Fälle iſt aber ein Zeichen, daß das Leben in Südchina für die Ausländer bald kaum noch möglich ſein wird, wenn die dortigen Verhältniſſe andauern. — Der Streik in Nordfrankreich Telegraphiſche Meldung Paris, 5. Auguſt. Havas berichtet aus Lille: Infolge der gemel⸗ deten geſtrigen Zwiſchenfälle an der franzöſiſch⸗belgi⸗ ſchen Grenze bei Hallui⸗Menin ſind die meiſten bel⸗ giſchen Arbeiter, die ſich im Autobus täglich an ihre Arbeitsſtellen nach Frankreich begeben hatten, heute nicht erſchienen. Die Zahl der Ausſtändigen iſt heute um 10 000 geſtiegen und beträgt 22 150, verteilt auf 150 Fabriken, von denen 17 vollkommen ſtillgelegt ſind. In 36 Fabriken wird gearbeitet, da die Forderungen dort bewilligt worden ſind. An der franzöſtſch⸗belgiſchen Grenze kam es heute früh wiederum zu Zwiſchenfällen in Mou⸗ ſerin, wo Autobuſſe mit belgiſchen Arbeitern an der Grenze umkehren mußten; da Gendarmen nicht zur Stelle waren, wurden die Arbeiter mit Stein⸗ würfen empfangen. Nach einer Havasmeldung aus St. Quentin ſoll dort der Streik im Abflauen begriffen ſein. Zahlreiche Fabriken hätten die Oeffnung ihrer Be⸗ triebe für morgen angekündigt. Franzöſiſche Angſtvjychoſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 6. Auguſt. Die angeblich beſchworene Autonomiſtengefahr im Elſaß läßt den franzöſiſchen Nationaliſten keine Ruhe. Die rechtsſtehende Zeitung„e Ordre“ hält es wie⸗ der einmal für angebracht, auf angebliche deutſche Autonomiebeſtrebungen im Elſaß hinzuweiſen. Das Blatt ſtellt zwar zunächſt feſt, daß die Gefahr des Autonomismus ſtark im Schwinden begriffen ſei, er⸗ klärt dann aber fortfahrend, Frankreich habe durch zu große Liberalität eine gewiſſe Zahl von Deutſchen naturaliſiert.„Für die Zukunft des Elſaß bedeuteten die Proteſte Hindenburgs gegen die Entmili⸗ tariſierung des Rheinlandes ein ſchlechtes Vorzeichen. Nach dem Rheinland wenden ſich die deutſchen For⸗ derungen der Saar und nach der Saar dem pol⸗ niſchen Korridor zu. Warum ſollen die Deutſchen nicht auch an Elſaß⸗Lothringen denken?“ ſo fragt das Blatt. Unter dieſen Umſtänden würde die Ausdehnung des Autonomismus im Elſaß eine ſchwere Gefahr bedeuten. Das Blatt predigt daher allen Elſäſſern, franzöſiſch zu lernen, um den Deut⸗ ſchen ſpäter einmal nicht den geringſten Schein des Rechts zu geben, die Rückgabe des Elſaß zu verlangen. n Die Marſeillaiſe im Verliner Stadtparlament Dractbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 6. Aug. Eine knappe Viertelſtunde hat geſtern abend das Berliner Stadtparlament getagt. Es lagen lediglich ein paar Dutzend Agitationsanträge der extremen Parteien von links und rechts vor. Kommuniſten und Nationalrozialiſten hatten gemeinſam bLieſe ſinnloſe Ferienſitzung erzwungen, da ein Viertel der Stadtverordneten genügt, um federzeit die Einberufung einer Verſammlung im Roten Haus durchzuſetzen. Auf der anderen Seite bedarf es nur des Widerſpruchs von 25 Stadtverordneten, um die Sitzung zu verhindern. Das iſt natür⸗ lich auch geſchehen, da ſämtliche Parteien, von den Sozialdemokraten bis zur Deutſchen Volkspartei ſich gegen den Eintritt in die Tagesordnung aus⸗ ſprachen. So mußte die Sitzung unter dem Joh⸗ len ihrer Veranſtalter für beendet er⸗ klärt werden. Der Kommuniſt Pieck donnerte nmichtsdeſtoweniger raſch noch eine Agitationsrede in den Saal. Die mit Kommuniſten voll⸗ gepropfte Publikumstribüne ſtimmte die Marſeillaiſe an. Damit war das Ferien⸗ gaſtſpiel der Stadtyerordnetenverſammlung beendet, das die Stadtkaſſe mit Ausgaben von 2— 3000 Mk. belaſtet. Aber Berlin hats ja dazu. Branokataſtrophe in Marſeille Drahtkung unferes Partler Vertreters V Paris, 6. Auguſt. Durch ein furchtbares Brandunglück, durch das am Dienstag abend eine Juteſpinnerei in Marſeille vollkommen eingeäſchert wurde, fanden drei Arbeiterinnen den Tod in den Flammen, während 12 mit ſchweren Verletzungen von der mit großer Aufopferung vorgehenden Feuerwehr aus dem brennenden Ge⸗ bäude gerettet werden konnte. Man befürchtet, daß noch zahlreiche Leichen unter den eingeſtürzten begraben liegen. Das Feuer brach in einem im Erdgeſchoß ge⸗ legenen Arbeitsſaal aus und verbreitete ſich mit ſo raſender Geſchwindigkeit, daß bereits in den erſten Minuten den Arbeiterinnen der Weg ins Freie ver⸗ ſperrt war. Mit Hilfe von Notleitern gelang es zwar einige durch die Fenſter zu retten, aber die meiſten wurden durch giftige Gaſe ohnmächtig und brachen im brennenden Gebäude zuſammen. Gaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters „Frühlingsluft“ Neben den beiſpielloſen Erfolgen, die Johaun Strauß, der begnadete Schöpfer der„Fledermaus“ und des Walzers„An der ſchönen, blauen Donau“ mit ſeinen geiſtſprühenden Melodien errang, ver⸗ blaßte die Anerkennung, die ſich ſein gleichfalls hoch⸗ begabter Bruder Joſeph Strauß erwarb. Jofeph, der zeitlebens mit Hemmungen zu kämpfen hatte und ein wenig im Schatten des älteren Bruders ſtand, hat übrigens viel mehr geſchrieben als nur die mit vollem Recht bekannt und beliebt gewordenen „Dorſſchwalben aus Oeſterreich“ und die reizende Polkamazurka„Frauenherzen“. Bei näherer, liebe⸗ voller Beſchäftigung offenbaren ſeine Werke reiche Schönheiten und einen Gemütsreichtum, der mehr als einmal die Frage ſtellen läßt, wem hinſichtlich Nobleſſe der Erfindung die Krone gebürt, ob Jo⸗ haun oder Joſepys? Eine Ausleſe der Eingebungen von Joſeph Strauß, und zwar, abgeſehen vom„Frauenherz“, nicht gerade der Wertvollſten, erlebte, als„Frü⸗ lingsluft“ zum Melodienkranz gewunden, einen faſt unverwüſtlichen Publikumserfolg in der Bearbei⸗ tung des Operettendirigenten Ernſt Reiterer, die, ſchon vor einem Viertelfahrhundert ſerienweiſe abgeſpielt, bei der geſtrigen Neuaufnahme durch das Gärtnerplatztheater ein beifallsfreudtges Publikum fand, wie man es ſich für manche Premisre wün⸗ ſchen möchte. Faſt jede Nummer erlebte ſtürmiſchen Applaus, dem häufig das gewünſchte da capo folgte. Jedenfalls ſteht die„Frühlingsluft“ immer noch höher als vieles, was eine geſchäftstüchtige Operetteninduſtrie auf den Markt geworfen hat. Geſpielt wurde ſehr flott, auch die Tänze fanden viel Anklang. Vor allem gab es dankbare Rollen für die Hauptdarſteller. Eugen Strehn hatte als Knickebein die Lacher auf ſeiner Seite, mochte er nun den Hypochonder oder den elaſtiſchen Lebemann her⸗ vorkehren. Seine überaus reſche Ehehälfte fand eine reſolute Verkörperung durch Anni Heitner, Joſef Burxeſch verlieh dem Rechtsanwalt Dr. Landtmann den nötigen„Schneid“, Mizzi Seibold ſtellte recht überzeugend die Wandlung der Hanni von der Un⸗ ſchuld vom Lande zur ſelbſtbewußten„Perle“ dar. Köſtliche Studien boten Osw. Ezechowſky mit ſeinem Kellner Nazi und Rud. Seibold mit ſeinem Schreiber Hildebrandt. Mit viel Glück entledigte ſich Johanna Orth, eine Manuheimerin, ihrer Aufgabe als Baronin Croiſé, Irene Jeſſner ſtattete die Frau Landtmann mit feinen Zügen aus. Die muſt⸗ kaliſche Leitung oblag Paul Bärtich, der an der Spitze des Mannheimer Philharmoniſchen Orcheſters ſich als Dirigent von großem Eifer und gutem Ge⸗ ſchick darſtellte. Jedenfalls ein ſehr unterhaltſamer Abend, der etwas mehr Beſuch verdient hätte.. Siegfried Wagner in Mannheim Wir erhalten folgende Zufſchrift: „Es war zu jener Zeit, als Fritz Vogelſtrom vom nerſtorbenen Weinhändler Steitz und dem jetzigen Kammermuſiker Karl Bühler im Gaſthaus zum Luxhof als Sänger entdeckt und dann vom Hof⸗ und Nationaltheater als Tenor verpflichtet wurde. Vogelſtrom wurde ſchon nach kurzer Zeit in der Oper mit einer größeren Partie bedacht. Auch ich wohnte der Oper bei. Vor Beginn der Vorſtellung überlas ich an der Ecke des Theatereingangs den Theaterzettel, wobei ſich ein Herr herandrängte, deſſen Wagnergeſicht mir beſonders auffiel. Er ſchritt zur Kaſſe und kaufte eine Karte 1. Rang Mitte. Auf Anfragen beim Kaſſier, an wen er die Karte ver⸗ kauft habe, wurde mir die Antwort zuteil:„Ich hab nit naufſchaut!“ Ich bemerkte, daß es ſicher Siegfried Wagner ſei, er, der Kaſſier, möge die Intendanz da⸗ von verſtändigen.. Bei Beginn der Oper ſaß tatfächlich Siegfried Wagner im 1. Rang Mitte erſte Reihe. Im 2. Akt war der Platz leer und mein Opernglas entdeckte Wagner in der Intendantenloge. Einige Tage ſpäter verkündigten die Mannheimer Zeitungen“, Fritz Vogelſtrom iſt nach Bayreuth als Par⸗ ſifal engagiert.“ E Nr Goethe in Frankreich Auch Frankreich rüſtet ſich zum Einhundert⸗ jahr⸗ Gedächtnis von Goethes Todestag. Ins⸗ beſondere im El ſaß will man des Straßburger Jung ⸗Goethes gedenken, und zwecks Errichtung eines Goethe⸗Denkmals in Friederikens Pfarrdorf Seſenheim hat ſich in der Straß⸗ burger Univerſttät ein Feſtausſchuß gebildet, der unter dem Protektorate Herriots und Tardiens ſteht. In der Kriegszerrüttung der Gemüter hat man zwar die unglaubliche Geſchmackloſigkett begangen, dem Deutſchen Goethe die Ehrenlegion abzuer⸗ kennen, aber ſelbſt in der Maſſenhypnoſe des Fran⸗ zoſeneinzugs im November 1918 blieb im fanatiſchen Bilderſturm das Jung⸗Goethe⸗Denkmal auf dem Straßburger Univerſitätsplatz unberührt. Von dem ſäkularen Zahlenzufall ganz abgeſehen, vertieft und verallgemeinert ſich das franzöſiſche Intereſſe an Geſtalt und Werk Goethes neueſtens in außerordentlich bemerkenswerter Steigerung. Goethes Vorbild war ſchon immer ein Anſporn für die franzöſiſchen Literaten, nicht nur für vorurteils⸗ freie Geiſter wie Péguy. André Gide oder Jules Romains, ſondern ſelbſt für Vorkämpfer des Nativ⸗ nalismus wie Maurice Barreés oder Lévn Daudet, für die der„Rheinfranke“ Goethe eine Ausnahme in ihrer„Bochephobie“ bildet. Die Hochſchätzung Goethes in Frankreich äußert ſich neueſtens in ſeiner Inanſpruchnahme als gemeinſamer Vorkämpfer des univerfſalen„Humanismus“ gegen die„induſtrielle Ciwiliſation“, als deren Prototyp Amerika gefürchtet und bekämpft wird. f Die erneute Goethe⸗Verehrung der franzöſiſchen Intellektuellen erſcheint im Buchgewerbe. B. in den Neuausgaben der Goethe⸗Studien von Henri Lichtenberger und Jean⸗Marie Carré, in der Ankün⸗ digung von Büchern über„Goethe und Frankreich“ oder„Goethe in Italien“, in einer neuen Ueber⸗ ſetzung ſeiner Hauptwerke, in franzöſiſchen Erſtaus⸗ gaben der Geſpräche mit Eckermann(Verlag Jon⸗ quieres) oder des Briefwechſels mit Frau von Stein — Badische Politik Dr. Hanemann wieder aufgeſtellt Auf der Landesvorſtandsſitzung der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei am 30. Juli in Karls⸗ ruhe wurde Landgerichtsdirektor Dr. Hane mann einſtimmig wiederum zum Spitzenkandidat auf⸗ geſtellt. Die Schweiz zur Paneuropa⸗Joͤee Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 6. Auguſt. Am Dienstag iſt nun auch die letzte Antwortnote auf das Paneuropamemorandum Briands am Qai 'Orſay eingetroffen. Es handelt ſich um die Stel⸗ lungnahme der Schweiz. Die ſchweizeriſche Note ſpricht ſich in ihrer Geſamtheit günſtig zu dem Plan Briands aus, unterſtreicht dabei allerdings die Notwendigkeit für die Schweiz, auf die unveränderte und vollſtändige Aufrechterhaltung der Neutra⸗ lität zu dringen. Ferner vertritt die Berner Re⸗ gierung den Standpunkt, daß die Bedeutung des Völkerbundes durch den europäiſchen Staatenbund nicht gefährdet werden dürfe. Nachdem nun alle 26 Antwortnoten dem franzöſiſchen Außenminiſterium vorliegen, ſteht der Abfaſſung des Schlußberichtes nichts mehr im Wege, den Briand der Völkerbundstagung in Geuf vor⸗ legen wird. Wie in unterrichteten Kreiſen in Paris verlautet, haben die in Frage kommenden Reſſorts des Außenamtes bereits mehrere Texte ausgearbei⸗ tet, die dem Außenminiſter, zur Prüfung vorgelegt werden. Sobald das Dokument fertiggeſtellt iſt und die Rückſprachen mit den in Paris beglaubigten diplomatiſchen Vertretern der verſchiedenen Nativ⸗ nen beendet ſind, wird Briand das neue Memoran⸗ dum allen intereſſierten Regierungen zugehen laſſes damit ſie noch genügend Muße haben, das Projekt durchzuſtudieren. In Genf wird es dann eingehend behandelt werden. Letzte Meloungen Macdonald wieder in London — London, 5. Aug. Premierminiſter Macdonald iſt heute abend von ſeiner Reiſe nach Oberammergau wieder hierher zurückgekehrt. Lord Birkenhead ſchwer erkrankt 8 London, 6. Auguſt.(Drahtung unſeres Londoner Vertreters.) Lord Birkenhead, der ehemalige engliſche Lordkanzler und Miniſter vieler Kabinette, iſt an einer Lungenentzündung ſehr ſchwer erkrankt. Lord Birkenhead hat vor einiger Zeit einen Schlag⸗ anfall erlitten, von dem er ſich völlig erholt hatte. Ein geſtern abend ausgegebenes Bulletin beſchreibt, daß das Allgemeinbefinden des Patienten nicht über⸗ mäßig ſchlecht iſt, ſodaß die Aerzte ihn zu retten hok⸗ fen. f Der Flieger Baſſaueſt im Gefäugnis Lugano, 6. Auguſt. Der italieniſche Flieger kehr von Mailand, wo er antifaſchiſtiſche Schriften abgeworfen hatte, am St. Gotthard mbgeſtürzt war und ſich im Krankenhaus von Andermatt in Behand⸗ lung befand, iſt in das Gefängnis von Lugano über⸗ geführt worden. Amerikaniſche Goldausfuhr nach Frankreich — Newyork, 5. Aug. Heute wurde für 12 Millio⸗ nen Dollar Gold nach Frankreich verſchickt. Damit 53 Millionen Dollar. Hilfsmaßnahmen für die amerikaniſche Land⸗ wirtſchaft — Waſhiugton, 5. Aug. Im Weißen Haufe wurde erklärt, die gegenwärtige Dürre iſt die größte ſeit 50 Jahren. Sie treffe beſonders die Länder links des Fluſſes Miſſiſſippi ſowie des Potomacriver ſehr hart. Die Dürre macht eine große Hilfs⸗ aktion notwendig. Das Ackerbauamt ſtellt zur Zeit Ermittlungen an und hofft, in der nächſten Woche Hilfsmaßnahmen vorſchlagen zu können. (Verlag Stock), einem Bande zeitgenöſſiſcher Urteile über Goethe(Verlag Rieder) und einer dreibändigen Ueberſetzung der Goethe⸗Biographie des mit ſeinem „illegitimen“ Geſchichtsfeuilletonismus in Frankreich überhaupt merkwürdig beliebten Emil Ludwig(Ver⸗ lag Attinger). In einer klugen Unterſuchung über „Die Weisheit Shakeſpeares und Goethes“(Nouvelle Revue Frängaiſe) erblickt Rense Berthelot das Eigen⸗ tümliche und für unſere Zeit beſonders Wertvolle der Goetheſchen Altersweisheit in ſeiner„Freiheit vom Geiſte der Romantik, von der er ſich befreit, nicht in⸗ dem er ſie rückſichtslos verurteilt, ſondern indem er ſie in einem höheren Ideal aufnimmt“, in einer Objektivität, die er ſich als Diſziplin auferlegt, ohne die„unberechenbaren“ Möglichkeiten der ſubjektivi⸗ ſtiſchen Künſtler zu verleugnen, in ſeinem für das ganze Leben beherrſchenden dreifachen„Ideal klaſſi⸗ ſcher Weisheit, wiſſenſchaftlicher Wefsheit ſowie ſozia⸗ ler und praktiſcher Weisheit“, in der Harmonie von Kunſt, Wiſſenſchaft und Geſellſchaft. Kunſt und Wiſfenſchaft Zwei goldene Doktor⸗Jubiläen in Heidelberg. Der Mineraloge Geh. Hofrat Prof. Dr. Victor Goldſchmidt begeht am heutigen Mittwoch das goldene Doktor⸗Jubiläum. Gleichzeitig das S0jäh⸗ rige Doktor⸗Jubiläum beging geſtern der frühere ordentliche Profeſſor für deutſche Philologie, Dr. Guſtav Ehris mann. Gebürtiger Badener, ging er 1909 von der Heidelberger zur Greifswalder Univerſität, deren Lehrkörper er bis 1924, dem Jahr ſeiner Penſionierung, angehörte. Der Jubilar lebt in Heidelberg. Von der Univerſität Freiburg. Das Staatsminiſterium hat Profeſſor Dr. Than n⸗ hauſer, Direktor der Mediziniſchen Klinik der Mediziniſchen Akademie in Düſſeldorf, mit Wirkung vom 1. Oktober ds. Is. zum ordentlichen Profeſſor für innere Medizin und Direktor der Mediziniſchen badiſche Klinik der Univerſität Freiburg i. Br. ernannt. Baſſaneſi, der vor einigen Wochen auf der Rück⸗ erhöht ſich der Betrag des ſeit etwa drei Wochen nach Frankreich ausgeführten Goldes auf insgeſamt * 3 Mittwoch, den 6. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 358 4500 Amerikaner in Mannheim Tag für Tag kann man große Reiſeautos, voll⸗ beſetzt mit Reiſenden, beobachten, die die Stadt durchqueren, hier und dort halten und vor allem auch vor den Hotels Halt machen und dort die frem⸗ den Gäſte abſetzen. Fremdenverkehr! Ein Wort, dem man früher nicht viel Bedeutung zumaß, jetzt aber eine Notwendigkeit iſt, die man nicht mehr ent⸗ behren kann. Der Fremdenverkehr einer Stadt iſt ihr Maßſtab für ihre Regſamkeit, ihre Schönheit und ihre Gaſtfreundſchaft. Und Mannheim darf für ſich das Lob hinnehmen, daß ſein Fremdenverkehr gerade in dieſem Jahre ſehr gut iſt. Aber dieſes Lob wird nicht nur aus dem Mann⸗ heimer Lokalpatriotismus heraus geſprochen. Man höre nur einmal die Fremden, die in dieſem Jahre in Mannheim geweilt haben und noch hier ſindl Wir wiſſen ja alle, daß beſonders die Amerikaner ver⸗ wöhnt ſind, und daß gerade ein Lob von ihnen be⸗ ſonders bedeutſam iſt. In dieſem Jahre kann man geradezu von einem Amerikanerſturm auf Mannheim ſprechen. 4500 Uebernachtungen in den Monaten Juli und Auguſt! Eine Rekordzahl für den Amerikanerbeſuch — in Maunheim. Ein Teil iſt ſchon hier geweſen, ein Teil weilt ge⸗ rade hier und ein beachtlicher Teil davon kommt noch. Man muß ſich unwillkürlich fragen, warum das nicht früher ſchon der Fall war. Um die Antwort kann geſtritten werden. Jedenfalls hat einen An⸗ teil an dem gegenwärtigen ſtarken Amerikanerbeſuch auch das Palaſthotel, das von den 4500 Amerikanern allein 80 v. H. bewirtet. Es iſt intereſſant, das rege Leben abends dort zu beobachten. Wieviele Bekannt⸗ ſchaften, ja Freundſchaften knüpfen ſich dort an zwi⸗ ſchen dem„Hüben“ und„Drüben“, die nicht nur rein perſönlicher Natur, vielmehr im großen geſehen ein beachtlicher Teil der Kleinarbeit zur Anknüpfung engerer Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Amerika ſind. Die Amerikaner ſchmeicheln durch⸗ aus nicht, wenn ſie uns erklären, daß es ihnen in Mannheim ſehr gut gefalle, daß ſie erfreut ſeien über die herzliche Gaſtfreundſchaft und über das Entgegenkommen der mit ihnen in Berührung kom⸗ menden Deutſchen. Drei Dinge vom Mannheimer Stadtbild haben es den Gäſten aus den U. S. A. beſonders angetan: die Mannheimer Grünanlagen, die„ſchönen und breiten Straßen“ und das Schloß. Aber es ſei vor voreiliger Freude gewarnt. Der diesjährige Mannheimer Fremdenverkehr ſoll eine Mahnung ſein, weiterzugebeiten in der Verkehrs⸗ werbung. Vor allem muß dem Wunſche nachgekom⸗ men werden, Mannheim in das offizielle Reiſepro⸗ gramm einzuxeihen. W. H. 40 Fahre Eiſenbahndienſt Werkmeiſter Georg Schmunk, wohnhaft Nek⸗ karauerlandſtraße 259, erhielt am Samstag beim Reichsbahnbetriebswerk Mannheim Perſonenbahnhof die Ehrenurkunde des Reichspräſidenten von Hindenburg für 40jährige Dienſtzeit ausgehändigt. Des Jubilares Kollegen und Mitarbeiter ließen es ſich nicht nehmen, der Ueberreichung der Urkunde ein etwas feſtliches Gepräge zu geben, indem ſie vor dem Büro des Jubilars ein Blumenarrangement auf⸗ ſtellten, das verſchiedene Geſchenke barg. Der Jubi⸗ lar wurde durch mehrere Anſprachen geehrt. Das Hornquartett der Kapelle Krug erfreute mit Vor⸗ trägen. Die Reichsbahngeſellſchaft und die Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe beglückwünſchten den Ju⸗ bilar in einem beſonderen Schreiben. Auch die Bahn⸗ hoffeuerwehr, der Schmunk als Hauptmann angehört, nahmen an der Feier teil. * * Spinale Kinderlähmung. In den letzten Tagen dauchten wiederholt Gerüchte auf, in Mannheim ſei die ſpinale Kinderlähmung epidemiſch verbreitet. Dieſe Gerüchte ſind haltlos. Wie uns auf Erkundigungen an zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, überſchreitet die Zahl der Fälle, die in den letzten vierzehn Tagen vorgekommen ſind, nicht die Durchſchnittszahl. Man hat nicht das Recht, von irgend einem auch nur wenig gehäuften Auf⸗ treten zu ſprechen. Die Löwen im Waldpark Hier auf den beiden Bildern ſind ſie, Sara und Sani, die Königskinder. Einmal blicken ſie fröh⸗ lich in die Welt, vergnügt, luſtig und kreuzfidel, als wären ſie alteingeſeſſene Mannheimer. Das andere Mal ſenken ſie traurig ihre Häupter, müde und reſigniert. Wahrſcheinlich wurden ſie von den Affen, dieſem betzeriſchen Volk, das gleich gegenüber von den Löwen wohnt, wieder verulkt. Sara und Sani ſind nämlich ein bißchen empfindlich und verhätſchelt. Aber ſie werden mit jedem Tage größer, bei ſechs Kilo Fleiſch, und mit jedem Tage ſelbſtändiger. Blühet, wachſet und gedeihet, ihr Löwenbabys. * Wiedererlangung der amerikaniſchen Bürger⸗ rechte. Wie die Hamburg ⸗Amerika⸗Linie mitteilt, können nach einem kürzlich in Kraft getretenen ame⸗ rikaniſchen Geſetz Frauen, die das amerikaniſche Bürgerrecht verloren haben, weil ſie einen Auslän⸗ der heirateten, in einem fremden Lande auſäſſig wurden oder weil der amerikaniſche Ehemann das Bürgerrecht verloren hat, ihr Bürgerrecht in den Vereinigten Staaten ohne Schwierigkeit wieder zu⸗ rückerhalten. Frauen, die das Bürgerrecht wieder⸗ erlangt haben, werden bei der Viſagerteilung bevor⸗ zugt, ebenſo ihr nicht⸗amerikaniſcher Ehemann. Kin⸗ der unter 21 Jahren einer ſolchen Amerikanerin fallen nicht unter die Quote. Eltern und Kinder können ſomit ihr Viſum innerhalb ganz kurzer Zeit erhalten. Nur eine Badebekanntſchaft Der Menſch auf dem Lande iſt verſchieden vom Menſchen im Waſſer. Steck ihn in ſeine gewöhn⸗ lichen Sachen und er iſt ein Kleinbürger, an dem du nichts Beſonderes finden kannſt. Dagegen iſt er in ſeinem Schwimmkoſtüm vielleicht ein Waſſerheld, der dich durch ſeine Kühnheit begeiſtert; er wagt Sprünge, die keiner ihm nachmacht und tummelt ſich ganz allein draußen im offenen Waſſer, wohin ihm keiner folgt. Verwegen taucht er bis auf den Grund, holt Gegenſtände herauf und iſt der beſtaunte Lieb⸗ ling aller Nichtſchwimmer, die an ſeiner Fähigkeit ſtürmiſchen Anteil nehmen. Nicht lange, und er tritt dir wieder in ſeinen gewöhnlichen Sachen aus ſeiner Zelle entgegen. Der Nimbus iſt abgefallen. Er lächelt, du lächelſt auch. Ihr ſeid euch wieder fremd. — War es nicht auch ſo mit jener Schönen, die im Badetrikot ſo kleidſam ausſah und manches Auge auf ſich zog? O, wie geſchmacklos war ſie auf dem feſten Lande! Nicht wiederzuerkennen. Man lächelte verlegen 8. * * Verſetzt wurde Wachtmeiſter Guſtav Braun beim Bezirksamt Neuſtadt an das Bezirksamt Mann⸗ heim. * In den geſetzlichen Ruheſtand getreten iſt Ver⸗ waltungsſekretär Silver Weingärtner beim Be⸗ zirksamt Mannheim. * Städtiſche Krankenanſtalten. Wegen der Be⸗ ſuchszeit im ſtädtiſchen Krankenhaus und im Spital für Lungenkrancke am Verfaf⸗ ſungstag verweiſen wir auf die Veröffentlichung im Anzeigenteil. Veranſtaltungen Gaſtſpiel der„Gruppe junger Maunheimer Schauſpieler“ Der bis auf die letzten Plätze beſetzte Feſtſaal des Kol⸗ pinghauſes und ein begeiſtertes Publikum dokumentierten den Erfolg jener junger Künſtler, die ſich zu einer„Gruppe junger Mannheimer Schauſpieler“ vereinigten und mit einem Theaterabend an die Oeffentlichkeit traten. Trotz der Ferientage, des wenig verlockenden Programms — es gelangten zur Aufführung:„Die Geſchwiſter“ von Goethe,„Echtes Gold wird klar im Feuer“ von Geibel und „Die Sühne“ von Körner und trotz der wirtſchaftlichen Not⸗ lage erzielten die jungen Veranſtalter einen ſtarken und ver⸗ dienten Erfolg. Der Schauſpieler und Spielleiter Erwin Gutmann löſte die ſchwere Aufgabe, die er ſich mit der Aufführung dreier klaſſtſcher, faſt unbekannter Stücke ge⸗ ſtellt hatte, reſtlos. Die moderne Inſzenierung bewirkte ſofort einen innigen Kontakt zwiſchen Darſteller und Publt⸗ kum und überzeugte von der Lebensfähigkeit dieſer klaſfſt⸗ ſchen Werke. Sowohl die Einzelleiſtungen der Darſteller als auch das Zuſammenſpiel waren ausgeglichen und abgerundet. Man fühlte überall die Eigenart des modern⸗intellektuell arbei⸗ tenden Spielleiters. In die Hauptrollen teilten ſich Ger⸗ trud Oehm und Erwin Gutmann, jene kindlich⸗zart, mit Wärme und tiefem Gefühl, dieſer männlich⸗kraftvoll und durchgeiſtigt. Georg Wieckers iſt talentvoll, aber ebenſo wie Antonie Walz noch innerlich gehemmt und un⸗ gelöſt in der Bewegung. Beachtliches Können zeigte Jakob Moll. Die Bühnenbilder ſehr einfach, doch geſchmackvoll. In Mannheim ſind ſtarke Begabungen. W.-ys. Ausſtellung Liſel Staab im Stella⸗Haus Das Stella⸗Haus zeigt eine eigenartige Ausſtellung. Fräulein Liſel Staab hat entzückende neue Arbeiten herausgebracht. Da ſehen wir ein Tempelfeſt auf der Inſel Bali, ſiameſiſche Tänzer, eine chineſiſche Straßen⸗ ſzene! Alles aus Knöpfen hergeſtellt, in Ergänzung nur georechſelte Holzformen verwendet. Liſel Staab, die aus der benachbarten Pfalz ſtammt, hat ſich im In⸗ und Aus⸗ land mit ihren phantaſievollen Arbeiten einen wohlklingen⸗ den Namen geſchaffen. Die Ausſtellung, die völlig unent⸗ geltlich iſt, wird dem Stella⸗Haus neue Freunde gewinnen. & Die Galerie Buck in der Heidelbergerſtraße zeigt im Monat Auguſt eine Sonderausſtellung von Kar! Hofer ⸗ Berlin. * Erweiterung der Rheinfahrten. Die Oberrheinfahrten der Köln⸗Düſſeldorfer Rhein dampfſcheff⸗ fahrt erfahren im Ferienmonat Auguſt durch Einlage einer Donnerstag⸗Nachmittagsfahrt nach Worms— Gernsheim und zurück und Freitag⸗Nach⸗ mittagsfahrt nach Worms— Oppenheim—Nierſtein und eine Er weiterung. Längerer Aufenthalt iſt in Worms, kürzerer Aufenthalt in Oppenheim⸗Nierſtein vorgeſehen. Die verbilligten Ferienfahrten nach Rüdes⸗ heim Aßmannshauſen und zurück werden auch im Auguſt durchgeführt und zwar jeweils Mittwochs und Freitags. (Weiteres Anzeige.) Die Statistik zeigt, daß der Gesamt- Verbrauch an Zigaretten in Deutschland gesunken ist. In diesen Zeiten der Umsatz-Stockung steigt unser Umsatz. Daran erkennen wir, wie richtig es ist, dem Raucher für sein gutes Geld einen vollen Gegenwert in hoher Qualität zu bieten. F 4. Seite. Nr. 358 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 6. Auguſt 1980 Film⸗Rundſchau Schauburg:„Der Nächſte— Bitte!“ Eine ſtumme Filmpoſſe mit allen Schikanen rollt über bie Leinwand, ein Luſtſpiel, das es mit jedem Tonfilm auf⸗ nehmen kann. Die an ſich ſehr ſaubere Arbeit wird noch unterſtützt durch gute Titel. Der Inhalt des Filmes wird zur Nebenſache, wenn man einige Bilder herausgreift: Adele Sandrock hoch zu Roß, reitet im Galopp nach der Stadt; für den unverſchämt dicken Karl Huſzar⸗Puffy ſind alle Autotüren zu eng und als er ſich doch hineinzwängt, kommt er nicht wie⸗ der heraus. Da muß erſt die Feuerwehr mit dem Hebe⸗ kranen herbeigerufen werden. Sdegfried Beriſch ver⸗ wandelt ſich vom Faktotum zum kleinen Märchen, und muß der Tante das Kind vorſpielen, das gar nicht vorhanden iſt. Schließlich wird er im Kinderbett mit Bierglas und Zigarre erwiſcht. Zu dieſem Trio geſellt ſich noch Albert Paulig als Knorr von Bremshaus, der aber die Bremſen nicht an⸗ zieht, als ſich die Tante in ihm verliebt. Lien Deyers und Rolf von Goth ſind die beiden ſeriöſen Liebesleute inmitten dieſer komiſchen Geſellſchaft und weil ſie den gan⸗ zen aufgezogenen Schwindel unterſtützen müſſen, kommen ſte zu ihrem Glück. Der zweite Film,„Der Kriminaliſt von Scot⸗ land Pard“, iſt von einer Naivität, die nicht mehr ſo leicht unterboten werden kann. Der Film dreht ſich um den Kampf eines Rezeptes zur Herſtellung von künſtlichem Gold. Es will faſt ſcheinen, daß die Produzenten des Fil⸗ mes das Rezept zur Herſtellung eines guten Filmes ver⸗ loren haben.(Das Schauburg ⸗Orcheſter hat übrigens frü⸗ her einmal beſſere Muſik gemacht.) Alhambra:„Showboat“(Das Komödiantenſchiff) Ein abwechflungsreicher Film, der neben dem Theater⸗ milieu auch Spieler⸗ und Lebewelt in ſeinen Bereich zieht. Wie bei faſt allen amerikaniſchen Großfilmen hat man auf eine prächtige und wirkungsvolle Ausſtattung beſonderen Wert gelegt und es iſt offenſichtlich, daß der Regiſſeur Harry Pollard ſehr umſichtig und geſchmackvoll das Ganze geleitet hat. Der Anfang und das Ende des Films ſpielen auf einem jener Theaterſchiffe, die Ende des ver⸗ gangenen Jahrhunderts auf dem Miſſiſſippi fuhren und als erſte Kunſtſtätten Amerikas anzuſehen ſind. Durch dieſes eigenartige Milieu wird der Film teilweiſe zu einem hiſto⸗ riſchen Dokument. Nach langer Pauſe erſcheint Laura la Plante wie⸗ der in einer Bombenrolle, als Heldin in einem Liebes⸗ roman, der eine Idylle, durchtränkt von Leidenſchaften iſt. Die ſentimentale Geſchichte wird aber dem amerikaniſchen Geſchmack mehr zuſagen als dem deutſchen. Joſeph Schildkraut ſpielt den gut ausſehenden Liebhaber. Wie aus jeder Szene erſichtlich, haben die Amerikaner bieſen Film tönend gedreht. Erfreulicherweiſe iſt man aber konſequent, führt ihn ſtumm vor und läßt ihn von dem Orcheſter wirkungsvoll untermalen. Daß man die Worte nicht verſteht, iſt kein Schaden. Allerdings muß man auch auf bie Geräuſcheffekte verzichten, aber bieſe allein machen noch keinen Tonfilm aus. Nachrichten aus Baden Schwere Bluttat Jugendlicher * Kehl i. Baden) 6. Aug. In dem kleinen Oert⸗ chen Ulm(bei Lichtenau) war ein 12 Jahre alter Knabe verſchwunden. Er wurde am Montag nachmittag als Leiche in einem Sack in einem kleinen Bach gefunden. Die Leiche wies einen Revolverſchuß auf. Die Unterſuchung ergab, daß der Knabe am Sonntag nachmittag mit zwei 17jähri⸗ gen zuſammengeweſen war. Dieſe wurden feſtge⸗ nommen und haben erklärt, daß der eine von ihnen den 12jährigen im Scherz durch einen Revolver⸗ ſchuß getötet habe und daß ſie dann aus Angſt die Leiche in einen Sack geſteckt und in den Bach ge⸗ worfen haben. Töblichr Sturz * Wimmenhauſen, 5. Aug. Geſtern nachmittag ſtürzte bei Bauarbeiten an der Unteren Mühle der 48fährige Maurer Joſeph Hafen aus einer Höhe von etwa 6 Meter ab und blieb mit gebrochenen Rippen liegen, die ihm in die Lunge eindrangen, ſo⸗ daß durch Lungenblutung ſein Tod eintrat. Fünf Kinder trauern um ihren Ernährer. Autounfall mit Todesfolge * Bonndorf, 5. Aug. In der Nacht zum Diens⸗ tag fuhr ein Perſonenauto gegen einen Baum, wo⸗ hei die drei Inſaſſen aus dem Wagen geſchleudert wurden. Während der Führer des Wagens, der Techniker Karl Büche, nur geringfügige Ver⸗ letzungen erlitt, wurde der Landwirt Adolf Stad⸗ Ler auf der Stelle getötet und der Landwirt Wil⸗ helm Waldvogel lebensgefährlich verletzt. Die Exploſionskataſtrophe in Karlsruhe Augenblicksbilder von unſerem Karlsruher Mitarbeiter cn. Karlsruhe, 5. Aug. Zu dem ſchweren Explo⸗ ſtionsunglück in der Eſſenweinſtraße—8, von dem die Fahrſchule und Auto⸗Reparaturwerkſtätte Dal⸗ hofer u. Hummel in der Nacht zum Dienstag be⸗ troffen wurde, erfahren wir noch folgende Einzel⸗ heiten: In der verfloſſenen Nacht wurde der Oſtſtadtteil der badiſchen Landeshauptſtadt zum Schauplatz eines jähen und furchtbaren Ereigniſſes. Ganz plötzlich ereignete ſich die Kataſtrophe. Ein weithin hörbarer Knall, ein wuchtiger Luftdruck, haushohe Stichflammen, ein Durcheinanderwirbeln von zent⸗ nerſchweren Autos, Maſchinenteilen, Eiſenſchienen, Backſteinquadern, Bretterzäunen und ein auf dem Fuß folgender ſinnverwirrender Krach der aufſchla⸗ genden Metallkörper und Trümmer, unter die— Tragik des Schickſals— ein zufällig friedſam der heimatlichen Behauſung zuſtrebendes Ehepaar be⸗ graben werden mußte! Den Bewohnern der Oſtſtadt, vorab der umliegen⸗ den Straßenteile, liegt heute noch der Schrecken die⸗ ſer Nacht in den Gliedern. Weithin, etliche Straßen⸗ züge entfernt, vernahm man die Detonat on. Fen⸗ ſterſcheiben wurden durch einen dumpfen Druck er⸗ ſchüttert und klirrten. Man entſann ſich auf Augen⸗ blicke an die kürzlichen Erdbebenkataſtrophe in Italien. Viele, die ſich ſchon der Nachtruhe hinge⸗ geben hatten, verließen panikähnlich ihre Woh⸗ nungen und ſtürzten auf die Straßen. Da raſten auch ſchon die erſten Züge der Feuerwehr heran, eine Poltzeibereitſchaft traf im Eiltempo in Laſtwagen ein und zum dunklen, regenſchweren Nachthimmel loder⸗ ten blutrote Stichflammen empor. Die Nacht des Schreckens in der engen Gaſſe, der Eſſenweinſtraße, die rings von einem dichtbeſiedelten Wohngeviert umgeben und von den ſtarkbevölkerten Straßenteilen der Gerwig⸗, Georg⸗Fried⸗ rich⸗, Sternberg⸗ und Rintheimerſtraße begrenzt wird, iſt vorüber... Feuerwehrleute löſchten in den Vormittagsſtunden das glimmende Nachfeuer im Gebälk ab und förderten unter einem meterhoch geſchichteten Gewirr von Eiſenträgern, Autoteilen u. Balken die Leichen des auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen Ehepaares Fellhauer zu⸗ tage. Die Tatſache, daß eben dieſen beiden ahnungs⸗ los von einer Verſammlung in der Feſthalle heim⸗ kehrenden Leute durch dieſe Exploſion ſo mitten aus dem Leben geriſſen wurden, erhöht die Tragik der Kataſtrophe in beſonderem Maße. Vergebens hatten die beiden Töchter auf die Rückkunft der Eltern bis lange nach Mitternacht gewartet. Sie ahnten aber erſt früh morgens Unheil und meldeten Vater und Mutter bei der Polizei als vermißt. Wenige Minuten ſpäter entdeckte man das Elternpaar, Arm in Arm, tot eingeklemmt zwiſchen den verkohlten und N zerſplitterten Trümmern. i Ahnungslos von dem Schrecknis weilt der einzige 19jährige Sohn unterwegs in den Bergen; mit Kol⸗ legen iſt er in Ferien gezogen und findet zuhauſe die Eltern nicht mehr am Leben! In Gruppen ſtanden die Leute aus nah und fern den ganzen Tag über im Umkreiſe des Schauplatzes und beſprachen das Geſchehnis der Nacht; ein jeder gab ſeine Eindrücke zum Beſten, ein jeder wußte eine ſelbſt erlebte Epiſode für ſich. Rings um iſt die Un⸗ glücksſtätte abgeſperrt. Aber das Chaos iſt für jeden gut und eindringlich erſichtlich. Vor⸗ und nachmittags beſichtigten behördliche Vertreter, Kriminalpolizei unter Leitung von Krimi⸗ nalkommiſſar Hartmann u verſchiedene Sachver⸗ ſtändige den Schauplatz. Man iſt ſich noch im Un⸗ klaren über die Urſache. Exploſion von Benzindämpfen? Selbſtentzündung? Oder vielleicht doch eine kleine Fahrläſſigkeit. Der letzte Kraft⸗ wagen, ſo heißt es, wurde um 47 Uhr abends in den Werkſtättenbau eingefahren; ſeitdem habe niemand mehr den Hof betreten. Man mutmaßt auch Kurz⸗ ſchluß der zahlreich vorhandenen Lichtleitungen; man wähnt eine Anſammlung von Benzindämpfen und Staubvermiſchung in dem Kellergeſchoß, wo die Wucht der Exploſion beſonders augenfällig zutage ge⸗ treten iſt. 5 Der Schauplatz des Exploſtonsunglückes bot in den Abendſtunden, als die Sonne einen lichten, hellen Schimmer über die verkohlten Trümmer webte, einen unverändert troſtloſen An⸗ blick. Bis die Vertreter der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften Einſicht genommen haben, muß die chaotiſche Stätte unberührt bleiben. Es darf alſo zunächſt auch nichts aufgeräumt und nichts abgetragen werden. 1 Schauerlich nehmen ſich die zerſtörten Kraftwagen aus. Zwei oder drei Privatautomobile, darunter ein neuer Erskin, ſind vollſtändig ausgebrannt und verkohlt und liegen mit den Rädern nach oben über der wirren Trümmermaſſe. Man hört, daß nicht alle dieſ zerſtörten Wagen verſichert ſind und auch die Werkſtätte mit ihrem Inventar nur in mäßiger Höhe, ſodaß den vom Unglück betroffenen Inhabern ein beträchtlicher unmittelbarer Schaden entſtanden iſt. Rings um das Trümmerfeld ſtehen noch halb⸗ geborſtene Mauern, Backſteinwände mit weißem Ver⸗ putz, die mächtige, ſchräge Riſſe aufweiſen und raſche⸗ ſtens umgelegt werden müſſen. Die Kellertreppe iſt beſät mit umhergeſchleuderten Backſteinſtücken; rie⸗ ſige, zentnerſchwere Mauerſtücke und Eiſenbetonteile liegen in beträchtlicher Entfernung von ihrer Ur⸗ ſprungsſtelle und wurden bis auf die gegenüber⸗ liegende Straßenſeite geworfen. Einige Privatkraft⸗ wagen verſuchte man gewaltſam während des Bran⸗ des aus den verſchloſſenen Unterkunftshallen heraus⸗ zuholen, da man zunächſt ein Uebergreifen des Feuers befürchtete. Vier einzelne Glastüren wurden durch die Wucht der Exploſion gleichfalls zertrümmert und die Tauſende von Glasſplittern liegen auf den nahen Gehwegen und dem Fahrdamme umher. Der Werk⸗ ſtättenbau iſt in einer Länge von 40—50 Meter völlig zerſtört, die rückliegenden Bauten litten hingegen nur durch Waſſerſchaden. Die Tankanlage iſt voll⸗ kommen unverſehrt. Es handelt ſich hier um eine Dapolin⸗Tankanlage. Vermerkt ſei, daß es dem entſchloſſenen und raſchen Handeln des Polizeioberwachtmeiſters Holzſchuh und des Polizeiſekretärs Maier zu verdanken iſt, daß durch ſchnellſten Alarm Feuerwehr⸗ und Hilfs⸗ kräfte herbeigerufen wurden, deren mutiges und tat⸗ kräftiges Eingreifen in der gefährlichen Situation 1 weſentliche Beſchränkung des Großfeuers be⸗ gte. Unwetter im Odenwald * Buchen, 6. Aug. Der orkanartige Stur m am Samstag abend jagte die auf den Feldern gegen Waldſtetten zu abertauſenden ſitzenden Ge⸗ treidehaufen bis zu 90 Prozent auseinander und trug die Garben weit hinweg. Etwa zehn Land⸗ wirten wurden die Fuhrwerke vom e 72 egen geworfen. An der Straße nach Walldürn zahlreiche vom Sturm entwurzelte Bäume. Der wolkenbruchartige Regen hatte überall die Straßen im Nu unter Waſſer geſetzt. Der Sohn des Kreuz⸗ wertheimer Bürgermeiſters Fröber wurde, als er mit dem Rade nach Hauſe fuhr, auf der Landſtraße vom Blitz erſchlagen. * Heddesheim, 4. Aug. An einem Baum an der Mannheimer Straße wurde der 37 Jahre alte Schauſteller Anton Weinheimer aus Ehrſtetten erhängt aufgefunden. Als Grund des Selbſtmor⸗ des nimmt man Schwermut infolge von Nahrungs⸗ ſorgen an. Laudenbach, 4. Aug. Ein Berliner Perſonen⸗ auto ſtieß hier gegen ein Geſpann von zwei Kühen, mit denen der Landwirt Schmitterer von hier von der Bergſtraße nach links in einen Feldweg ein⸗ biegen wollte. Die beiden Kühe erlitten Beinbrüche und mußten ſofort geſchlachtet werden. Die Schuld⸗ frage wird durch die Gendarmerie geklärt werden. .. Ubſtadt, 5. Aug. Nach 42jähriger Abweſenheit iſt dieſer Tage Anton Hartmann von hier in ſeine alte Heimat zu einem Beſuch zurückgekehrt. Dem Heimkehrer iſt in Amerika Fortuna günſtig geſinnt geweſen. Aus der Pfalz Todesſturz eines Schupobeamten * Kaiſerslautern, 6. Aug. In der Nacht auf Dienstag ereignete ſich zwiſchen Danſenberg und Kaiſerslautern ein ſchwerer Unglücksfall, dem der 20jährige Schupobeamte Johann Groß⸗ hauſen zum Opfer fiel. Großhauſen befand ſich mit zwei ſeiner Kollegen auf der Kirchweih in Dan⸗ ſenberg, von wo ſie in der Nacht mit dem Fahrrad heimkehrten. Unterwegs begegneten ſie einem Be⸗ trunkenen, der dem Schupobeamten ins Rab lief, ſodaß dieſer vom Rad fiel und mit einem Schädel⸗ bruch ins Krankenhaus Kaiſerslautern eingeliefert werden mußte, wo er einige Stunden ſpäter ſtarb. Todesfolge der Schußverletzung :: Pirmaſens, 5. Auguſt. Der bei den verbotenen kommuniſtiſchen Zuſammenrottungen am 26. Mai im Stadtteil Kreuzgaſſe(Sängerheim) als Unbeteiligter durch Kopfſchuß verletzte 65 Jahre alte Fabrikarbei⸗ ter Georg Hartmann, Vogeſenſtraße Nr. 10 wohn⸗ haft, iſt lt.„Pirm. Ztg.“ am Freitag abend ſeinen Verletzungen erlegen. Jäher Tod * Zweibrücken, 5. Auguſt. wurde der anfangs der öoer Jahre ſtehende Inge⸗ nieur Friedrich Becker der Dinglerſchen Maſchinen⸗ fabrik auf einer Bank beim Waſſerreſervoir ſitzend tot aufgefunden. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein jähes Ende gemacht. Sein treuer Beglei⸗ ter, ein kleiner Spitz, hielt lt. Pf. M. bei ſeinem Herrn die Totenwache. * * Bergzabern, 3. Aug. Dem Ehrenbürger unſerer Stadt, Volksbankdirektor C. Schlitt, gingen aus Anlaß ſeines 84. Geburtstages zahlreiche Glückwunſchſchreiben zu, u. a. von der Stadt Berg⸗ zabern, der Volksbank uſw. Der Reichspräſident gratulierte unter Ueberſendung ſeines eigenhändig unterzeichneten Bildes. 7 Mittwoch, 6. Auguſt Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim Aß⸗ mannshauſen und zurück; 14,30 Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt 2½ Std. Friedrichspark: Konzert 16 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Showboat“. „Das Rheinlandmädel“.— Scala: Theater: „Zweimal Lux“. Sehens würdigkeiten: 5 Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—18 uhr und 1517 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr uns nachm, von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Ubr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 17 uhr Vorführung. ie goldene Flut.“— Copito fk: Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Anguſt Rhein Beger 1. 2 4 ö 5. 6 ö Neckar Wege! 2..„ 8 Bafel 70001852 1811 75 50 e Schuſterinſe!.75.80 2,502 502,60 Mannheim.294,80..70.80 dehl.99 38.88 3,88 3,628.65 Jaaſtſeld 0,82 0,720,811 0,60 Mapau 6,0.02.82.625,56 Dlochingen.829.840,.29 Naunheim.55 5 43 4 52,0 41 Veilbronn 1254161, 145 Kaub 360.72 3,43 8,27 300 f Köln 8,85 8,51.57.188.07 Waſſerwärme des Rheins 18¼ S—. r———̃ ä———ä— Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton l. B. Kurt Fiſcher» Kommunalpolitſk u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gerſcht und alles übrige i. B. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ Am Sonntag abend * ö . Untrerſum:„Hokus⸗ 2 pokus“.— Gloria⸗Paloſt:„Die braunen Vögel der 9 0 Silöſee“.— Palaſt⸗Theater:„Der blaue Engel“ 1„Der Nächſte— bitte!“— Roxy teilungen. Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Wr** * 4 Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer 3 G. m. b.., Manndeim. k 1,—6 Für unperlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rüctvorto Schluß des redakfionellen Teils e Je, Seit es crit Nofele u tischer Hic erer vA Friedrich der Große vor 200 Jahren Die Tage vom g. bis 6. Auguſt 1730 in Steinsfurt und Mannheim Es iſt der Abend des 3. Auguſt 1780. In dem Dorfe Steinsfurt an der Elſenz iſt große Auf⸗ regung. Eine fremde Reiſegeſellſchaft iſt angeſagt. Sonſt ſind ja Extrapoſten nichts Neues, nichts Auf⸗ fallendes, aber heute ſoll eine große Reihe von Reiſe⸗ wagen ankommen, und für den frühen Morgen ſind die beſten Pferde beſtellt. Eingeweihte wollen wiſſen, daß eine hohe fürſtliche Perſönlichkeit der Veranſtal⸗ ter dieſer Reiſe iſt, und ſie haben recht: Es iſt der Preußenkönig Friedrich Wilhelm J. mit dem Kronprinzen Friedrich und Ge⸗ folge. Der nächſte Tag wird die hohen Gäſte in Man n⸗ heim ſehen bei dem Kurfürſten Karl Phi⸗ Lipp. Zweierlei verfolgt der König mit dieſer Reiſe: einmal wirbt er für den deutſchen Kaiſer, dem er ein ergebener Diener iſt, gegen eine von England geführte Koalition. Schon bei verſchiedenen Herr⸗ ſchern im Süden Deutſchlands durfte er vorſprechen; bei dem Pfälzer Kurfürſten verfolgt er außerdem ein zweites. Karl Philipp vollendet bald das 70. Lebensjahr. Da heißt es Anſprüche, die Preußen an gewiſſe Teile pfalz⸗neuburgiſcher Beſitzungen beim Ableben des Kurfürſten erheben wird, jetzt ſchon an⸗ zumelden. Es ſind dies Jülich⸗Berg. Dieſe Teile hat Preußen im Jahr 1666 Kur der pfalz⸗neu⸗ burgiſchen Linie garantiert, nicht aber einer wei⸗ tern Linte, nicht der Sulzbacher Linie, die nach dem Ableben Karl Philipps mit Karl Theodor zur Re⸗ gierung kommen wird. Die ganze Politik war ſeit⸗ her darauf gerichtet geweſen, den Kaiſer zur Aner⸗ kennung dieſes alten verbrieften Rechts zu gewin⸗ nen, und in den Verträgen von 1726 und 1728 iſt feſt⸗ gelegt worden, daß Berg und Ravenſtein nach dem Tode Karl Philipps an Preußen fallen ſollen. Karl Theodor müſſe ſich mit Jülich zufrieden geben. Wer aber kaun dem Frieden trauen? Darum erhofft Friedrich Wilhelm von einer vertraulichen Unter⸗ redung mit dem Pfälzer Fürſten etwas Greifbares, Feſtes. Der Mannheimer Herrſcher iſt von der bevorſtehenden Ankunft des Preußenkönigs ſehr erfreut, und die Räume des Schloſſes ſind bereit, den fremden Monarchen aufzunehmen. Dieſer, ob ſeiner Sparſamkeit aufs beſte bekannt, meidet mit ſeinem Gefolge auf der Reiſe die großen Gaſthöfe. In vielen Städten hat er ſchon Halt gemacht, Ans⸗ bach, Nürnberg, Augsburg und Ludwigsburg beſucht, zuletzt geht es von Heilbronn Mannheim zu; doch meidet man den Weg durch das gewundene Neckar⸗ tal und zieht Sinsheim zu. In Steinsfurt kommt die Reiſegeſellſchaft ſpät am Abend an. In der„goldenen Krone“ wird die Abendmahlzeit eingenommen, wie Wiederkehr in„Mannheim in Sage und Geſchichte“ ſo hübſch erzählt; doch in ſpartaniſcher Einfachheit benützen der König und ſein Gefolge die Scheune des Gaſthofes als Nachtquartier.„Matratzen, pro⸗ viſoriſcher Kochapparat, reichlich Tabak und eine Ba⸗ dewaune, das iſt ſo„was der Menſch bedarf“, lautet der Ausſpruch des Königs. Kronprinz Fried⸗ rich aber wird mit einigen Offizieren einige Schritte von der„Krone“ entfernt, in dem ſog.„Ler⸗ chenneſt“ untergebracht. Das war eine große und weite Scheune, die einem Bauer, Namens Lerch gehörte.. Nun wiſſen wir aus der Geſchichte zur Genüge, in welch ſtrenger Weiſe Kronprinz Friedrich von ſeinem Vater erzogen und behandelt wurde. Die Kälte und Entfremdung zwiſchen beiden nahm mit den Jahren zu, und als nun gar das Heiratsprojekt zwiſchen Friedrich und der Tochter des engliſchen Königs, des Bruders der preußiſchen Königin, durch die politiſche Entfremdung zwiſchen Preußen und England in die Brüche zu gehen drohte, wurden die häuslichen Verhältniſſe am Berliner Hof von Tag zu Tag unerfreulicher.„Ich bin in der äußerſten Verzweif⸗ lung, der König hat ganz vergeſſen, daß ich ſein Sohn bin und mich wie den gemeinſten Menſchen be⸗ handelt. Ich habe zu viel Ehrgefühl, um eine ſolche Beharslung auszuhalten, bin aufs äußerſte gebracht und entſchloſſen, dem auf die eine oder andere Weiſe ein Ende zu machen,“ ſchreibt der Kronprinz in einem Brief an ſeine Muter und er trug ſich ſeitdem mit dem Gedanken einer Flucht nach England oder Frankreich. Die Nacht in der Scheune zu Steinsfurt ſollte die Entſcheidung bringen. Keith, der vertraute Page des Kronprinzen, ſtand in der Frühe um drei Uhr mit geſattelten Pferden unweit der Scheune bereit, Kleider und alles waren zur Flucht gerichtet, und Friedrich hatte bereits die Scheune im Dunkel der Nacht verlaſſen, als ſein Kammerdiener wach wurde und ſofort den mit der Bewachung des Kronprinzen betrauten Offizier weckte. Im Nu war Friedrich von den Offizieren umringt und der ganze Fluchtplan vereitelt. Erſt in Mannheim, wohin die Reiſe des Königs und ſeines Gefolges in der Frühe weiterging, erfuhr dieſer die Einzelheiten der verabredeten Flucht über Speyer nach Frankreich und England. Der König war außer ſich. Er ließ den Sohn in ſicheren Gewahrſam nach Weſel und dann nach Berlin ſchaffen und war entſchloſſen, die volle Strenge der Kriegsartikel gegen ihn als Deſerteur in Anwendung zu bringen. Es war ganz in des Königs ſoldatiſcher Art, auch dieſe traurige Familienkataſtrophe vom Standpunkt des militäriſchen Ungehorſams und der Fahnenflucht zu betrachten, und bei dem unbezähmbaren Zorn des Königs mußte man auf das äußerſte gefaßt ſein. Dem Kriegsgericht ſtellte der König eine ſchwere Aufgabe. Es ſollte den Kronprinzen als feigen Aus⸗ reißer zum Tode verurteilen; allein dieſes betrachtete die Angelegenheit als Familienſache, welche zu be⸗ urteilen ein Kriegsgericht ſich nicht erkühnen dürfte. Die Verwendungen des Kaiſers und anderer nahe⸗ ſtehender Höfe, die Bitten wohlmeinender Freunde und die wiederkehrende Ruhe nach der erſten Auf⸗ wallung ſtimmten den König milder. Doch blieb das Todesurteil gegen den Leutnant Katte, der den Fluchtplan mit dem Kronprinzen ausgearbeitet hatte, beſtehen. Ob Friedrich von ſeinem Fenſter in in Küſtrin aus der Hinrichtung ſeines Freundes Katte zuſehen mußte, ſetzt die neueſte Geſchichtsfor⸗ ſchung in Zweifel. Dieſes furchtbare Ereignis beugte des Kron⸗ prinzen widerſpenſtigen Sinn. Er verſprach dem König unbedingten Gehorſam und wurde zur Ar⸗ beit bei der Küſtriner Regierung begnadigt. Verſöhnung und Begnadigung und die Wiederauf⸗ nahme in das Heer wurden erſt vollzogen, als die dem König ſo verhaßten engliſchen Heiratspläne— ſeine Tochter Wilhelmine ſollte ſich mit dem Prinzen von Wales verehelichen— endgültig aufgegeben waren. Dieſe letzten Hetratsausſichten hatten für den„Bürgersmann unter den europäiſchen Königen“ etwas Verlockendes gehabt, aber ſouveräner und un⸗ befangener fühlte er ſich bei den beſcheideneren ehe⸗ lichen Verbindungen ſeiner Kinder, die ſpäter folgten. In praktiſcher Verwaltungsarbeit aber reifte der Geiſt des künftigen Herrſchers für die große Aufgabe heran, die ihm ſpäter als Regent ge⸗ ſtellt wurde. d. —— O Badiſche Bibliographie. Freunde der Heimat⸗ kunde greifen gerne nach der Badiſchen Bibliothek von Kienitz und Wagner, um dort Hinweiſe auf die vorhandenen Quellen zu finden. Da aber dieſes Werk für die ältere Zeit zahlreiche Lücken aufweiſt und kaum mehr zu beſchaffen iſt, hat Univerſitäts⸗ bibliothekar Dr. F. Lautenſchlager in Heidel⸗ berg im Auftrage der Badiſchen Hiſtoriſchen Kom⸗ miſſion ſich an die Herausgabe einer auf drei Bände berechneten Badiſchen Bibliographie heran⸗ gemacht. Während der erſte Halbband ſchon 1929 er⸗ ſchienen iſt, wird der zweite demnächſt erſcheinen. 7 C So endete das Drama von Steinsfurt. Die völliggs 7 1 * 4 3 N e. Mittwoch, den 6. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 358 Falſchſpieler auf Reiſen Ein Rieſen⸗Betrugsprozeß Vor einer Sonderabteilung des Schöffengerichts Berlin⸗Mitte begann ein Spielerprozeß von Rieſen⸗ umfang, für deſſen Dauer drei Wochen in Ausſicht genommen ſind. Das Schöffengericht hat das Haupt⸗ verfahren gegen elf Perſon en wegen gew erbs⸗ mäßigen Glückſpieles und Falſchſpieles eröffnet. Die Hauptangeklagten ſind die Berliner Kaufleute Blühmel und Warncke. Zwei von den übrigen Angeklagten ſind flüchtig. Die Angeklagten arbeiteten nach einem beſtimm⸗ ten Plan. Sie waren ſtändig auf Reiſen und ſuchten alle größeren Städte Deutſchlands, ferner die von der vornehmen Welt beſuchten Bade⸗ und Luftkurorte und Winterſportplätze auf. Immer wohnten ſie in den erſten Luxushotels, gaben ſich als Strumpf⸗ fabrikanten aus Wien, als Induſtrielle aus dem Rheinland und Kaufleute aus Berlin aus. Natürlich kannten ſie ſich angeblich untereinander nicht und ließen ſich gegenſeitig vorſtellen. Sobald ſie Bekannt⸗ ſchaften angeknüpft hatten, begannen ſie ein harm⸗ loſes Skatſpiel oder Ecarte mit kleinen Einfätzen. Nach einiger Zeit regte einer der Mitſpieler— immer einer der Angeklagten— an, doch etwas weniger Langweiliges zu ſpielen, und es wurde dann zu Poker oder einem anderen Glückſpiel mit ſteigenden hohen Einſätzen übergegangen. Auf dieſe Weiſe wurden Rieſenbeträge umgeſetzt, und die Angeklagten waren am Schluß immer vom Glück begünſtigt. Einem Berliner Nechtsanwalt wurden in einer Nacht 38 000 Mark abgenommen, einem Engländer 10 000 Mark, im ganzen hat das Spielerkonſortium in St. Moritz, Baden⸗Baden, Wiesbaden, Nauheim, Karls⸗ bad, Marienbad, San Remo Hunderttauſende im Spiel gewonnen. Das Rätſel ihres Spielerglücks löſte ſich, als die Berliner Kriminalpolizei gegen ſie einſchritt. Es wurden ganze Koffer mit gezinkten Karten gefunden. Bemerkenswert dabei war, daß dieſe präparierten Karten in Originalpackung ſich befanden. Bei Be⸗ ginn der Spiele wurden vom Hotel neue Kartenſpiele verlangt. Durch einen Zaubertrick gelang es dem Konſortium aber, unbemerkt dieſe Pakete mit ihren eigenen vorbereiteten Kartenpaketen zu vertauſchen. Es wurden bei ihnen auch Würfel gefunden, die innen ausgegoſſen waren. Zu der Verhandlung vor dem Schöffengericht ſind zahlreiche Zeugen geladen. Die Angeklagten be⸗ haupten auch heute noch, daß ſie einander nicht ge⸗ kannt haben, und daß ſie ſich zufällig getroffen hätten. Es iſt aber feſtgeſtellt worden, daß der An⸗ geklagte Goldſchmidt für ſämtliche Mitangeklagten deren Spielforderungen einkaſſiert hat. Oft hat er die gerupften Spieler an ihrem Wohnſitz aufgeſucht, um ihnen die von ihnen ausgeſtellten Schuldſcheine und Wechſel zu präſentieren. Verbandstagungen in der Pfalz Badiſch⸗pfälziſche Blechner⸗Tagung in Speyer * Speyer, 4. Aug. Der Verband der Blech⸗ ner, Spengler und Inſtallateure Ba⸗ deus und der Pfalz trat zu ſeinem 34. Ver⸗ bandstag am Samstag und Sonntag im Gaſthaus „Zum Adler“ zuſammen. Der Samstag brachte neben einem Begrüßungsabend eine Obermeiſtertagung, in der vornehmlich intern⸗berufliche Fragen beſprochen wurden. Die Haupttagung am Sonntag vormittag war ſehr gut beſucht. Nach der Begrüßung durch den Verbands vorſitzenden Anſelment⸗Karlsruhe konnte die Ehrung fünf verdienter Mitglieder vor⸗ genommen werden. Der Tätigkeitsbericht des Ver⸗ bandes erſtreckt ſich vornehmlich auf allgemein inter⸗ eſſierende Berufsfragen, ſo vor allem auf die Frage der Lehrlingsausbildung. Abgelehnt wird eine Ent⸗ lohnung der Lehrlinge; denn der Lehrlingsvertrag iſt ein Er ziehungs vertrag und keineswegs ein Arbeitsvertrag wie oft fälſchlich geglaubt wird. Im allgemeinen ſetzt ſich die Schlußfolgerung aus dem Tätigkeitsbericht aus dem Wunſch nach feſterem Zuſammenſchluß und der Bitte nach regerer Mit⸗ arbeit der einzelnen Mitglieder zuſammen. Den Kaſſenbericht erſtattete gleichfalls Herr Jürgen⸗ ſen⸗Karlsruhe. Er erſtreckte ſich über 25 Monate (1. Juni 1928 bis 1. Juli 1930 einſchließlich) und ſchließt mit 45 431,68 Mk. Einnahmen und 44 296,48 Mark Ausgaben, was einen Kaſſenbeſtand von 1135,20 Mark ergibt. Das reine Geſamtvermögen des Verbandes beläuft ſich im Augenblick auf 13 500 Mark. Da die Kaſſenführung gutgeheißen und kein Widerſpruch dagegen laut wurde, wurde dem Kaſſen⸗ führer Entlaſtung erteilt. Auch diesmal wurde von vielen Mitgliedern be⸗ mängelt daß auf der Tagung ziemlich erſchöpfende Fachvorträge gehalten wurden, die tatſächlich beſſer in der Fachzeitſchrift abgedruckt worden wären und ſo 1. Zeiterſparnis auf der Tagung ermöglicht hätten, 2. viel größere Beachtung durch das gedruckte Wort finden würden, als durch eine teils mehr oder weniger gute Vorleſung. Der Vorſitzende mußte bei dem Referat des Mannheimer Dipl.⸗Ing. Brand über den„Stand der Gasgerätetechnik“ wiederholt Zwiſchenrufe auf Schluß des Vortrages zurückweiſen. Mehr Beachtung brachte man dagegen dem Doppel⸗ referat der Herren Waibel⸗Singen und Wunder⸗ Freiburg l. Br. über„Flachdächer⸗Ausführung und Haltbarkeit“ entgegen, die allerdings aus kluger Ginſicht der Vortragenden nur gekürzt gehalten wur⸗ den und im Verbandsorgan abgedruckt werden. Unter verſchiedenen kleineren Beſprechungen wurde ſodann noch über den nächſten Tagungsort beraten. Man einigte ſich darin für die Tagung 1932 auf Konſtanz. Die zweitägige Tagung umfaßte auch Veranſtal⸗ tungen geſelliger Art, die die einzelnen Mitglieder mit ihren Angehörigen zueinander in engere kolle⸗ giale Beziehungen brachten. 5 13. Verbandstag des Pfälziſchen Schuhmacher⸗ Innungs verbandes 5 Kuſel, 4. Auguſt. Bereits am Samstag hatten die Innungsobermeiſter und Delegierten ziemlich vollzählig den Weg zu dem etwas verſteckt liegenden Tagungsort gefunden. Um 6 Uhr begann im Sälchen der Brauerei Koch die Vorbereitung des der Haupt⸗ verſammlung vorliegenden reichhaltigen Stoffes. Bald begann ſich auch das Haupttagungslokal, die Turnhalle des Turnvereins 1868, zu beleben. Die Bühne präsentierte ſich in Farbenſchmuck und friſchem Grün. Eine kleine Ausſtellung von Sohl⸗ und Oberleder und von Sohlleder verſchie⸗ dener Gerbung zog das Intereſſe der Meiſter auf ſich. Um 10.40 Uhr eröffnete Innungsobermeiſter Straß⸗Erdesbach die Tagung mit Begrüßungs⸗ worten und Wünſchen. Darauf übernahm der Ver⸗ bandsvorſitzende, Obermeiſter Fin k⸗Kaiſerslautern, die Leitung mit begrüßenden Worten. Bürgermeiſter Emrich dankte für die Wahl der Stadt, die ſtets aufs innigſte mit Handwerk und Gewerbe verbunden geweſen ſei. Julius Gilche r⸗Kuſel war beauftragt, für den Verband pfälziſcher Gewerbevereine und die Pfälziſche Landesgewerbeanſtalt Grüße und gute Wünſche zu übermitteln. Vom Reichsverband war. Kollege Fiſcher⸗Hannover gekommen, Alsdann wurde in die Verhandlungen eingetreten. Aus dem Jahresbericht des Schriftführers Schwertfeger⸗Kaiſerslautern war zu entnehmen, daß der Kreisverband zehn Innungen mit 550 Mit⸗ gliedern umfaßt. Handwerkskammer⸗Syndikus Dr. Weber referierte über die Wahlen zur Haudwerks⸗ kammer. Der Vorſchlag der Verbandsleitung, drei Kammermitglieder und drei Erſatzleute zu verlan⸗ gen(unter Berufung auf die 2160 Schuhmacherwerk⸗ ſtätten in der Pfalz) fand einſtimmige Annahme, nachdem aus der Verſammlung heraus beſſere Be⸗ rückſichtigung des flachen Landes bei Auswahl der Kammeranwärter gefordert worden war. Ueber den Haushaltsplan wurde bereits am Samstag abend über eine Stunde verhandelt, ohne daß eine Einigung gefunden werden konnte. Sonn⸗ tag vormittag legte man ſich auf folgende Voran⸗ ſchlagsziffern feſt, die von der Hauptverſammlung dann auch einſtimmig angenommen wurde: Ein⸗ nahmen 1507, Ausgaben 1414, Ueberſchuß 93 4. Da die Ausgabenpoſten ſchon ſehr ſtark reduziert waren, konnte man ſich von einem durch Kollegen Sauer⸗ Ludwigshafen begründeten Antrag auf Ermäßigung des jetzt 2,50/ betragenden Mitgliederbeitrages vom Landesverband keinen Erfolg verſprechen. Der Punkt Berufsfragen löſte eine längere Erörterung aus, wobei die Ausführungen des Vorſitzenden, der von der unheilvollen, durch die Erwerbsloſigkeit hervorgerufenen„Schwarz⸗Schuſterei“ ſprach, das Stichwort abgaben. Schmitt⸗Brücken glaubt an keinen Erfolg irgendwelcher, gegen die Schwarz⸗ arbeit gerichteten, auf geſetzliches Verbot abzielenden Beſtrebungen, ſolange nicht die gewerbegeſetzliche Regelung von Grund aus geändert ſei. Walk⸗ Zweibrücken, von andern Rednern unterſtützt, erach⸗ tete als beſtes Mittel im Kampfe gegen die Schwarz⸗ arbeit Qualitätsleiſtungen und Aufklärung in der Preſſe. Die bisherige Vorſtandſchaft mit Obermeiſter Fink, der ſich aufs beſte bewährt hat, an der Spitze wurde einſtimmig wiedergewählt. In die Meiſter⸗ prüfungskommiſſion werden delegiert Selzer⸗ Frankenthal, Füllbert⸗ Ludwigshafen, Gob⸗ ber t⸗Landau, Weber⸗ Zweibrücken und Ober⸗ meiſter Fink. Zum Tagungsort 1931 wurde Frankenthal beſtimmt. Der Reſt des Tages war geſelligen Voranſtal⸗ tungen vorbehalten. Dr Abſchluß einer Ehetragödie „ Karlsruhe, 6. Ang. Das Schwurgericht verurteilte nach 14ſtündiger Verhandlung den 36jäh⸗ rigen Mechaniker Richard Kretzler aus Karlsruhe unter Zubilligung mildernder Umſtände wegen Totſchlags zu fünf Jahren Gefängnis, abzüglich drei Monate Unterſuchungshaft, und zu fünf Jahren Ehrverluſt. Außerdem hat der Ange⸗ klagte die Koſten des Verfahrens zu tragen. Der Verurteilte hatte am 14. März d. J. ſeine Ehefrau auf offener Straße in Durlach aus Eiferſucht er⸗ ſchoſſen. Ein Zeuge, der über ſeine Beziehungen zu Frau Ketzler ausſagen ſollte, wurde im Gerichts⸗ ſaal wegen des Verdachtes des Meineids verhaftet. Der Staatsanwalt hatte ſechs Jahre Zuchthaus unter Verſagung mildernder Umſtände beantragt. * 8 Gefängnisſtrafen für Wilderer. Das Amts⸗ gericht Pirmaſens verurteilte wegen fort⸗ geſetzten Vergehens der erſchwerten Wilddieberei den Fabrikarbeiter Alfons Burkhardt zu fünf Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Unterſuchungshaft. Der mitangeklagte Onkel, der 48jährige Ludwig Burkhardt, erhielt wegen eines fortgeſetzten Vergehens der gewerbsmäßigen Wild⸗ dieberei ein Jahr vier Monate Gefängnis Wegen ſeines hartnäckigen Leugnens wurde ihm nur ein Monat der Unterſuchungshaft angerechnet. Ge⸗ gen beide Verurteilte wurde lt.„Pirmaſenſer Ztg.“ Haftfortdauer angeordnet. Weltmeiſterſchaten der Studenten Eindrücke vom akademiſchen Olympia in Darmſtaot Nehmt Mittelſtädte Es iſt mit einiger Sicherheit anzunehmen, daß Deutſch⸗ land die Olympiſchen Spiele 1936 erhalten wird. Man wird ſich deshalb auch in Deutſchland ſchon bald für eine beſtimmte Stadt als Schauplatz dieſer Spiele zu entſcheiden haben. Den Inſtanzen, denen dieſe Entſcheidung in die Hand gegeben wird, iſt erneut die Forderung entgegen⸗ zuhalten: nehmt eine Mittelſtadt. Wählt nicht die Vier⸗ millionenſtadt Berlin, in der ſich— wie 1924 in Paris— das große Ereignis der Olympiſchen Spiele verlieren wird, wie ein Fußgänger im Verkehrskeſſel des Pots⸗ damer Platzes, nehmt eine Mittelſtadt. Gebt die Spiele an Nürnberg, Frankfurt oder Köln, aber wählt eine Stadt, in der dieſes Exeignis auch wirklich im Mittel⸗ punkt des ſtädtiſchen Geſchehens ſtehen wird, in der es ein Feſt ſein kann. Die Akademiſchen Weltmeiſterſchaften in Darmſtadt unterſtreichen in ihrem prachtvollen Verlauf dieſe Forderung. Dieſe Weltmeiſterſchaften der Studenten ſind für Darmſtadt ein Volksfeſt. Zehn Tage lang treten alle anderen Ereigniſſe in den Hintergrund. Es iſt nicht ein Bürger, der an den Kämpfen nicht irgend⸗ wie Anteil nimmt, man ſieht nicht eine Straße ohne feſt⸗ lichen Schmuck. Und der finanzielle Erfolg könnte in einer anderen, größeren Stadt auch nicht ſtärker ſein. In einer Mittelſtadt bedeuten ſolche Spiele etwas, hier kommen ſie zur Geltung und zur feſtlichen Auswirkung, in einer Weltſtabt werden ſie irgendeine Begebenheit ſein, von der nur ein Bruchteil der Bevölkerung Kenntnis nimmt. Anerkennung für die Organiſation Die Studenten in Darmſtadt hatten den„Dreh“ ſchnell heraus. An den beiden erſten Tagen blieben manche For⸗ derungen, die man an die Organiſation und Abwicklung einer ſolchen Veranſtaltung ſtellen muß, unerfüllt. Es gab manche Klagen. Man würde aber den Kräften, auf denen die Arbeitslaſt dieſer großen Veranſtaltung ruht, nicht gerecht werden, gäbe man ihnen nicht jetzt auch das verdiente Lob. Seit dem Sonntag kann man in allen Dingen zufrieden ſein. Für die Launen des Wetters iſt niemand verantwortlich zu machen. Das Wetter aber iſt der einzige Fall, der zuweilen noch zu ſchaffen macht. Im übrigen: die Kämpfe beginnen zur feſtgeſetz⸗ ten Minute; die Teilnehmer ſind ſtets zur Stelle; die Kampfgerichte funktionieren; die Bekanntgabe der Reſultate und die Verſorgung der Preſſe erfolgen um⸗ gehend; fabelhaft, in gleicher Qualität auf Sportplätzen noch nie gehört, iſt die Lautſprecheranlage. Ernſt Söl⸗ linger und ſein Stab feiern einen ſchönen Erfolg. Einen Erfolg, der umſo größer iſt, als auch die Kämpfe immer prächtiger und ſpannender werden und auch der Publikumsbeſuch nichts zu wünſchen übrig läßt. Abſchiednehmen und neue Gäſte Ruderer und Tennisſpieler ſind ſchon wieder abgereiſt. Als die Italiener in einem Sonderwagen wieder zum Süden fuhren, gaben ihnen ihre Landsleute in Frankfurt und Darmſtadt einen temperamentvollen Ab⸗ ſchiebv. Die Fahrt wird jenſeits der Alpen in einem Triumphzug enden. Vier Weltmeiſterſchaften, drei im Rudern und eine im Tennis, bringen ſchon die erſten Heimkehrer mit!— Unbemerkt ſind dann in Darmſtadt plötzlich die Japaner aufgetaucht. Geräuſchvoller war ſchon die Ankunft der ſtarken engliſchen Leichtathletik⸗Expedition, die Olympiaſieger G. A. Lowe in Empfang und Obhut nahm. Die ungariſchen Leichtathleten ſind da, die Fran⸗ zoſen, die Amerikaner ſollen noch eintreffen und auch von den deutſchen Athleten ſieht man ſchon manchen Bekannten. Unzweifelhaft: die Leichtathletik wird den Höhepunkt der Spiele bilden. Erſter franzöſiſcher Sieg— Die Schwimmkämpfe Die Pechſträhne der ſtarken franzöſiſchen Expedition riſſen am Dienstag ab. Zwei Franzöſinnen lagen bei der Ent⸗ ſcheidung im 100 Meter Rückenſchwimmen weit in Front. Zum erſtenmale erklang dann auch bei der feier⸗ lichen Siegerverkündigung zwiſchen dem„Deutſchlandlied“ und dem Königsmarſch oder der„Giovenezza“ der Italtener die Marſeillaiſe, die Trikolore ſtieg am Siegesmaſt empor. Bis dahin hatten ſich am hohen Maſt nur die Flaggen Ita⸗ liens und Deutſchlands abgewechſelt. Wenig ſpäter ſaßen dann die beiden Franzöſinnen ſchon wieder in ihren tauben⸗ grauen Uniformen am Rand des Schwimmbeckens. Tränen ſtanden ihnen in den dunklen Augen, als im Waſſerball⸗ kampf die Magyaren mit den Franzoſen ſo grauſam um⸗ ſprangen. 12:1, das iſt doch ſchon nicht mehr ſchön. Die Ungarn kommen nun mit Deutſchland in die Waſ⸗ ſerballentſcheidung. Der Kampf der Gruppen⸗ ſieger muß ſehr ſpannend, ſehr ausgeglichen werden. Das Waſſerballſpiel iſt übrigens ſcheinbar auch die einzige ſchwimmſportliche Konkurrenz, in der die Ungarn ein Wort mitreden. In den meiſten reinen Schwimmkämpfen geht das große Duell Deutſchland— Italien wei⸗ ter. Die Deutſchen ſammeln im Springen fleißig Punkte, ſie haben auch in Ohlwein den Sieger des harten Kamp⸗ fes im 100 Meter ⸗Rückenſchwimmen geſtellt. Im Freiſtil aber gehen die Italiener aufs Ganze. Die 400 Meter hat ſich der„Quer durch Berlin⸗Steger“ Gam bi, an deſſen Qualifikation für die„Studenten“ ⸗Spiele ſelt⸗ ſame Zweifel auftauchen, bereits geholt. Sehr leicht ſogar. Mit Angoſtin i, der den Europameiſter Minoli ſchlug und das Degenfechten gewann, ſtellten die Italiener einen weiteren Sieger. Wenn die Flagge Italiens am Sieges⸗ ma ſt hochgeht, dann nehmen die Sendboten Muſſolinis ihre Strohkäppis in die linke Hand, die Rechte erhebt ſich zum faſziſtiſchen Gruß und die„Giovenezza“ wird kräftig mit⸗ geſungen. Wenn ſie gerade keine eigenen Landsleute an⸗ zufeuern haben, dann unterſtützen ſie ſehr temperamentvoll die jeweiligen Gegner der Franzoſen Rugbykampf 47:0 ſiegte Deutſchlaud vor mehr als 7000 Zu⸗ ſchauern() in einem prächtigen Kampf gegen Spanien. Die alſo Beſiegten forderten faſt Mitleid heraus. Es ſind nette, immer freundliche und ſehr faire Jungens, dieſe Spa⸗ nier. Von den kräftigeren Deutſchen wurben ſie einfach überrannt. Es gab fabelhafte Angriffe der deutſchen Stu⸗ denten. Nur eins machte in dieſem Spiel Verdruß: daß ein Sportflieger vom benachbarten Flugplatz meinte, während des Spieles ſeine anfängerhaften Kunſtſtückchen über dem Stadion zeigen zu müſſen. Vielleicht wird dieſen„Sport⸗ leuten“ einmal mitgeteilt, daß es im höchſten Maße un⸗ ſportlich iſt, während eines Spieles die Aufmerkſamkeit der Zuſchauer vom Spiel auf das in dieſem Moment höchſt nebenſächliche eigene Flieger⸗Daſein abzulenken. Bernhard Gnegel. Die erſten Entſcheioͤungen im Schwimmen Hohe Waſſerballſiege Ungarns.— Fortſetzung des Fechtens.— Auftakt im Rugby Das ſportliche Programm des Dienstags ſtand bei den Internationalen Meiſterſchaften der Studenten in Darm⸗ ſladt in der Hauptſache im Zeichen des Schwimmens. Die Schwimmbahnen im„Großen Woog“ und im Hochſchulſta⸗ dion waren am Vormittag Schauplatz verſchiedener Vor⸗ und Zwiſchenkämpfe und Fer erſten Entſcheidung mit dem Kunſtſpringen der Damen. Die Kämpfe litten noch etwas unter trübem und regneriſchem Wetter, das ſich aber am Nachmittag aufhellte, ſo daß die großen Entſcheidungen im Schwimmen wieder bei lachendem Sonnenſchein ausge⸗ tragen wurden. In den Vormittagsſtunden wurden die Zwiſchenläufe über 400 Meter Freiſtil, 200 Meter Bruſt und 100 Meter Rücken ſowie die Vorkämpfe zur Freiſtilſtaffel über 4 mal 100 Meter ausgetragen. Für die Entſcheidungen qualiſi⸗ zierten ſich: über 400 Meter Freiſtil: Bacigalupo⸗Italten mit:29 Min.; Gambi⸗Italien 57833,8; Barocco⸗Frankreich:48, Feher⸗Ungarn 5144; Aliberti⸗Italien:49,; Gillruth⸗Eng⸗ land:50; über 200 Meter Bruſt: Weigmann⸗Deutſchland:08,8: Manzoni⸗Italien:04; Hagneß⸗Norwegen:07,38: Aru⸗Ita⸗ lien:13,5; Haas⸗Oeſterreich:10,33; Herber⸗Deutſchland :11. über 100 Meter Rücken: Bitskey⸗Ungarn:21,38; Henkel⸗ Deutſchland:34,4; Dr. Fronk⸗Deutſchland:18,3; Ohlwein⸗ Deutſchland:20,4; Fayé⸗Frankreich 1119, Groſto⸗Italien .20, 4. über 4 mal 100 Meter Freiſtil wurden zwei Vorläufe ausgetragen, die folgende Ergebniſſe hatten: 1. Vorlauf: 1. Ungarn:28; 2. Italien:30,8; 3. Oeſterreich 4185; 2. Vorlauf: 1. Deutſchland:91(Mannſchaft: Gruß, Bogt, Wichmonn, Watrin)]; 2. Tſchechoſlowakei:83; 3. Frankreich 1 Alle ſechs Mannſchaften gelangen in die Entſchei⸗ ung. Die Ergebniſſe der Schwimm⸗Entſcheidbungen 100 Meter Rückenſchwimmen(Damen): 1. Salgado (Frankreich):30,8 Min.; 2. Blondeau(Frankreich):83,2 3. Sparbier(Deutſchland):44,8; 4. Schraube(Deutſch⸗ land):45,5; 5. Ziegenfuß(Deutſchland):49,2; 6. Philip (Belgien):56, 4. 400 Meter Freiſtilſchwimmen(Herren): 1. Gambi(Ita⸗ lien) 55:24,4 Min.; 2. Bacigalupo(Italien):28,35; 3. Ali⸗ berti(Italien 541,2; 4. Gillruth(England) 544,8; 5. Feher (Ungarn:45; 6. Barocco(Frankreich) 545,2. 100 Meter Rückenſchwimmen(Herren): 1. Ohlwein (Deutſchland):16,5 Min.; 2. Bitskey(Ungarn) 116,7: 3. Dr. Frank(Deutſchland):17,4; 4. Fays(Frankreich) :19; 5. Groſio(Italien):20,6; 6. Henkel(Deutſchland) :22,8 Minuten. Kunſtſpringen der Damen: 1. Frl. Dr. Borgs(Deutſch⸗ land] 7964 Punkte; 2. Frl. Sparbier(Deutſchland) 53,70 Punkte; 3. Frl. Schraube(Deutſchland) 49,02 Punkte. Ungarn 2 Siege 4 Punkte))umlhwy roͤgove eniatx um Der Stand der Waſſerballſpiele Gruppe I: Gruppe II: Ungarn 2 Siege 4 Pkte. Deutſchland 2 Siege 4 Pkte. England 1 Sieg 2 Pkte. Belgien 0 Siege 0 Pkte. Frankreich 0 Siege 0 Pkte. Italien 0 Siege 0 Pkte. Deutſcher Sieg im Kunſtſpringen Zur gleichen Zeit, als in der Schwimmbahn des Hoch⸗ ſchulſtadbtons die erſten Entſcheidungen im Schwimmen ausgetragen wurden, beendeten die Kunſtſpringer im„Gro⸗ ßen Woog“ ihre Konkurrenz, nachdem die der Damen bereits am Vormittag abgewickelt wor, Nach den Pflicht⸗ ſprüngen am Morgen lag der Deutſche Viehbahn vor ſeinem Landsmann Hefter in Führung. Bei den Kür⸗ ſprüngen konnte dann aber Hefter den Vorſprung auf⸗ holen und ſeinen Landsmonn ſchließlich überflügeln. Die beiden italieniſchen Springer Rota und Cucurroula gaben nach den Pflichtſprüngen auf. „Das Endergebnis lautet: 1. Hefter⸗Deutſchland Platz⸗ ziffer 6, 159,30.; 3. Viebahn ⸗Deutſchland Platzziffer 9, 152,62.; 3. Niemelainen⸗Finnland Platzziffer 18, 140,96 .; 4. Linge⸗Deutſchland Platzziffer 20, 135,34.; 5. Mau⸗ rin⸗Vettland Platzziffer 5, 83,84 P. Agoſtoni gewinnt das Degenfechten Zu den Einzelkämpfen im Degenſechten traten 24 Fechter an, von denen 12 in die en kamen, darunter auch der Deutſche Kolbinger. Man hatte allgemein mit einem Siege des Europameiſters Minoli gerechnet, dieſer kam jedoch mit ſeinem Landsmann auf Gleichſtand und mußte einen Stichkampf austragen, den Agoſtoni:1 ge⸗ wann. Das Endergebnis lautet: 1. Agoſtoni⸗Italien 10 Siege; 2. Minoli⸗IJtolien 10 Siege(durch Stichkampf enk⸗ ſchteden); 3. Oſterrieth⸗Belgien 8 Siege; 4. de Rolland, Frankreich 8 Siege; 5. Jourdant⸗Fronkreich 7 Stege; 6, Dutot⸗Frankreich 6 Stege; 7. Müller⸗Schweiz 8 Siege 8. Kolpinger⸗Deutſchland 3 Siege. Olympia- Vorbereitungen der Kraftſportler Jetzt ſchon beginnt der Deutſche Alhletik⸗Sport⸗Verhant von 1891 mit ſeinen Vorbereitungen zu den nächſten Olym⸗ piſchen Spielen im Jahre 1932 in Los Angeles. Auch für dieſes Jahr ſiwd Auswahlkämpfe im Ringen vorgeſehen, dbe in fünf Gruppen des geſamten Verbandsgebietes durchgeführt werden ſollen. Die Rin ger⸗Aus wahl ſoll vor allem Neumaterlal herausbringen, das ſich dann mit den international ſchon erprobten Kämpen meſſen ſoll. Die Auswahlkämpfe ſcheiden ſich in ſolche der Gruppen und in ſolche des Verbandes. Die ſieben Kampfſpielſieger Gehring, Vogedes, Kramer, Földeak, Scharfe, Lauterbach und Brendel ſind von den Auswahlkämpfen befreit und treten erſt zufſammen mit den Meiſtern der einzelnen Gruppen zur deutſchen Auswahl in Aktion. An den Gruppenkämpfen ſind von verbandswegen teilnahmeberech⸗ tigt von fedem Kreis ein bis drei Vertreter in jeder Ge⸗ wichtsklaſſe je nach der Größe des Kreiſes und außerdem noch Hamper⸗Nürnberg, Fiſcher Cannſtatt, Korumeier und Haßler⸗ Göppingen, Müller⸗Kreuznach, Rupp⸗Mannheim, Bräun⸗Oberſtein, Rieger⸗Berlin, Simon⸗Koblenz, Sperling und Meier⸗Dortmund. Die Gruppenkämpfe müſſen bis 10 21. September durchgeführt ſein, die deutſche Auswahl chließt am 2. November, ein Termin, der als keineswegs zu früh angeſprochen werden kann, da ſich die ermittelte Auswahlmannſchaft in Länderküämpfen mit der Tſchecho⸗ ſlowakei, Frankreich, Dänemark und Ungarn zu meſſen hat. Ende November findet der erſte Kampf mit den Tſchechen ſtatt. Seh. Geſchaftliche Mitteilungen 5 Concours d' Elegance in Karlsbad. In Korlsbad fand dieſer Tage eine Automobil⸗Schönheits⸗Konkurrenz be⸗ ſonders vornehmen Charakters ſtatt. Die deutſche Automo⸗ bil⸗Induſtrie ſchnitt in dieſem Wettbewerb erfolgreich ab. In der Kategorie der Sport⸗Wagen ſiegte Herbert Loewen⸗ ſtein, Karlsbad, mit ſeinem 4 PS. Opel. In der Kategorie der Cabriolets erhielt Rudolf Prinz Hohenlohe, Rothenhaus ebenfalls mit einem Opel 4 PS.⸗Wagen den erſten Preis. Drucksachen in jeder Ausführung Hefert prompt Seis Druckerei Dr. Haas G. M. b. H. Mannheim, f 1,-9 n den Flanken Mann D eim Heute und morgen Neben der Hauptpos! Jon Seſdenstoffen, Veloutine, Wasonsfoffen, Wollmussgſpne, Cieloer⸗ 0 Manteſstoffen Zur Hälfe und zwei Drittel des regulären Preises. ſteste von Welg- und Baumwollwaren aller Art nit hohem Preisnachlafl. * „f W Mittwoch, 6. August 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung Stärkung der Notenbanken als Folge der Weltwiriſchaftskriſis Die internationale Wirtſchaftsdepreſſion hat die Bean⸗ ſpruchung der Notenbanken auf ein Niveau gedrückt, das noch tief unter dem Rückgang der Umſätze im Welthandel liegt. Nachſtehende Aufſtellung zeigt das Deckungsverhält⸗ nis der Notenbanken im Juni 1930 im Vergleich zum Ende 1929. Goldbeſtand Deckungs⸗ Notenumlauf Notendeck. n. 0 beſtände dtſch Syſtem in Millionen Rm umgerechnet in% Juli Ende Juli Ende Juli Ende Juli Ende 1930 1929 1930 1929 1930 1929 1930 1929 Reichsbank 2819 2289 192 312 3966 3044 70,6 538,3 Bank of England 3149 2975 110 91 7439 7782 48.8 39.7 Banque de France. 7389 6854 4270 4260 11892 11280 99,7 98,9 Banque de Belge 702 686 474 Banca d' gtalia.. 1151 1138 1094 Nederlandſche Bank 659 752 446 1 Deſterr Nat. Bank. 100 100 159“ 138. 523 646 9. Bank Polſti... 331 329 168 247 585 630 883. Schweiz. Nat. Bank 482 500 278 285 698 783 108 Banco'Eſpana 2002 2070—— 2077 Speriges Rikb.. 273 275 129 130 578 640 69,86 63,4 Tſchech Nat. Bank.. 171 156 267 281 789 1020 35ò5 Federal Reſ. Bank. 12696 1182898—— 65893 8339 * Ohne die in die Deckung nicht eingerechueten Auslandswerte von 280 (Ende 1929: 196) Micl. Rm. Außerdem im Juli 1930 inkl. 203(Ende 1929: 114) Mill. Rm. Aus⸗ landsguthaben. Die Ziffern für alle Notenbanken ſind gleichmäßig auf ein Deckungs verhältnis umgerechnet, wie es das deutſche Reichs bankgeſetz vorſchreibt. Die ſo ermittelten Zahlen ſollen nicht etwa zeigen, in welchem Umfange bei den ein⸗ zelnen Banken Notenausgabereſerven vorhanden ſind, ſon⸗ dern wie auch der Konjunkturrückgang in dem Bankſtatus widerſpiegelt. Die Notenausgabereſerve der Deutſchen Reichsbank beträgt etwas mehr als 8 Milliarden J. Aus der Entwicklung der Notenbanken geht klar hervor, daß bei allen größeren Inſtituten eine weſentliche Erhöhung des Goldbeſtandes eingetreten iſt. Die Kreditbeſchaffungs⸗ fähigkeit der Notenbanken iſt alſo geſtiegen. Es wird nach Anſicht des Dresdner Bankhauſes Gebr. Arnhold für die Ueberwindung der Weltwirtſchaftskriſe außerordentlich be⸗ deutſam ſein, in welcher Weiſe es gelingt, bei der Vertei⸗ lung der vorhandenen Golddecke ausgleichen zu wirken. Insbeſondere wird viel davon abhängen, ob Kapitalexpo⸗te aus den Ueberſchußländern herbeigeführt werden können, die natürlicherweiſe einen Zahlungsausgleich ergeben. Aktienaustauſch zwiſchen Weſt- und Oſtwaggon vollzogen Entſprechend der bereits früher gemeldeten Einigung zwi⸗ ſchen den Vereinigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken und den Linke⸗Hofmann⸗Buſchwerken iſt nun der Aktien⸗ austauſch zwiſchen beiden Konzernen erfolgt. Weſt⸗ waggon übernimmt demnach ca. 55 v. H. des AK von Waggon Fuchs Heidelberg, während Oſtwaggon die bisher bei Weſtwaggon ruhende Sperrminorität an der Gebrüder Schöndorff AG.(ca. 1 Mill. /) erhält. Stillgelegt wird das Kölner Werk von Oſtwaggon in Köln⸗ Ehrenfeld, das zur Zeit noch Aufträge vor mehreren Mil⸗ lionen Mark in Bearbeitung hat, und die Waggon⸗ fabrik Weyer in Düſſeldorf(Weſtwaggon). Die vor⸗ handenen Aufträge ſollen nach Möglichkelt aufgearbeitet werden. Mit der Stillegung der beiden Fabriken iſt im Laufe des Monats Sepbember zu rechnen. Die Quoten verbleiben im Gebiet der beiden Kom⸗ munen Düſſeldorf und pöln, da eine Uebertragung der Produktion von dem Kölner Werk von Oſtwaggon auf Weſtwaggon Köln⸗Deutz bzw. von Waggon Weyer auf Ge⸗ brüder Schöndorff, Düſſeldorf, ſtattfindet. Es handelt ſich hier alſo lediglich um eine Verſchie bung innerhalb des Bezirks der beiden Städte. Weſtwaggon verfügt damit über die drei Konzernwerke Köln⸗Deutz, Mainz [Gebrüder Gaſtell) und Heidelberg(Fuchs Waggon). Dieſe drei Werke ſollen in der bisherigen Form weitergeführt werden, wobei allerdings einige zu⸗ ſammenfaſſende Maßnahmen in der Richtung einer Spe⸗ zialiſierung und Arbeitsteilung innerhalb der einzelnen Werke eintritt. * Conſolidiertes Braunkohlen⸗ Bergwerk Caroline bei Offleben,.⸗G., Magdeburg. Dieſes zum Farbenkonzern ehörende Unternehmen beantragt für 1929 eine Divi⸗ 985 die von 12 v.., nachdem der Dividendenſatz im Vor⸗ lahr von 12 auf 9 v. H. ermäßigt worden war. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung werden diesmal die Erlöſe aus Kohlen und Briketts mit 2822 263(8 485 768) R. an⸗ egeben, während die Betriebsausgaben mit 500 589 R. 1924247.) aufgeführt ſind. Der Bruttoüberſchuß be⸗ trägt demnach 1821674., gegen 1561 421.% im Vor⸗ fahr. Sonſtige Einnahmen erſcheinen mit 187 649(36 226) Reichsmark. Auf der anderen Seite werden Handlungs⸗ unkoſten mit 169 201(122 274)., Löhne und Gehälter mit 903 501(733 369)., Arbeiter⸗ und Angeſtelltenver⸗ ſicherung mit 129 309(111858) R. und Steuern und Ab⸗ aben mit 149 978(122 531).“ ausgewieſen. Nach er ⸗ J hbten Abſchreibungen von 267 774(12 500) N. 4 Mittag-Ausgabe Nr. 358 Die deutſche Automobilinduſtrie im Schlepptau der Wirtſchaftskriſe Die Halbjahresbilanz: Rückgang des Perſonenwagenabſatzes um 12 v.., des Laſtkraftwagenverkaufs um über 40 v. H.— Steigende Ausfuhr von Motor rädern, jedoch Produktionsrückgang um 30 v. H. Die von uns ſchon kurz mitgeteilten Produktionsziffern l erhöhungen. Ausgeführt wurden 2398 Perſonenkraftwagen des deutſchen Automobilgewerbes für das erſte Halbjahr 1930 laſſen deutlich erkennen, daß die Wirtſchaftskriſis auch dieſen Erwerbszweig hart angefaßt hat. Insbeſondere gilt dies von den Laſtkraftwagen, deren Beſtellungen eine ſtark rückläufige Entwicklung zeigen. Aber auch der Abſatz von Perſonenwagen hat ſich erheblich vermindert. Das gleiche gilt von den Motorrädern, die eine fallende Abſatzkurve erkennen laſſen, nachdem noch das Jahr 1929 infolge der Steuerfreiheit der Leichträder recht gute Ergebniſſe auf⸗ wies. Zwei Lichtblicke zeigt das deutſche Automobilgeſchäft des letzten Halbjahres aber doch. Einmal die Zurückdrän⸗ gung des Auslandswagens vom deutſchen Markt, zum andern die ſteigende Nachfrage des geſamten Auslandes nach deutſchen Motorrädern. Selbſt in die Hochburg des Motorrades, England, konnte das deutſche Motorrad ein⸗ dringen. Ueber die Produktionsziffern des deutſchen Automobil⸗ baues, ſeinen Abſatz im In⸗ und Auslande gibt die nach⸗ ſtehende Ueberſicht des Reichsverbandes der deutſchen Automobilinduſtrie Aufſchluß. Nach den Ergebniſſen der Zulaſſungsſtatiſtik wurden im erſten Halbjahr 1930 47 787 Perſonen⸗ und 8821 Laſtkraftwagen in⸗ und ausläu⸗ diſcher Erzeugung abgeſetzt. Der Minderabſatz gegenüber dem erſten Halbjahr 1929 belief ſich bei den Perſonen⸗ wagen auf 12—13 v.., bei den Laſtkraftwagen auf über 40 v. H. Eingeführt wurden Perſonenwagen im Werte von 22,11 Mill.„ gegenüber 29 Mill./ in den erſten 6 Monaten 1929. Die Einfuhr ſetzte ſich zuſammen aus 3467 Perſonenwagen, 5237 Chaſſis und 1354 Karoſſerien. Ein mengenmäßiger Vergleich mit dem Vorfahre iſt kaum möglich, da die Trennung der einzelnen Typen in der Statiſtik erſt ſeit Anfang d. J. vorgenommen wird. Die Produktion der Montagewerkſtätten iſt mit etwa 14 200 Einheiten ebenfalls erheblich zurückgeblieben.— Die deutſche Automobilausfuhr litt unter den zahlreichen ſeit Ende 1929 im europäiſchen Aus land durchgeführten Zoll⸗ gegenüber 2542 im Vorjahr und 1405 Laſtkraftwagen gegen⸗ über 1653(ohne Elektro⸗Karren) im Vorjahr. Wertmäßig beträgt der Rückgang beim Perſonenwagenexport rund 4,75 Millionen, er betrug nämlich 13,06 Mill. gegen 17,95 Mill.„ im Vorjahr. An Laſtkraftwagen wurden für 9 Mill.„ gegen 11,3 Mill. im Jahre 1929 ausgeführt. Die Produktion an Motorrädern iſt im erſten Halb⸗ jahr 1930 auf rd. 75 000 Stück gegenüber 110 000 Stück in der korreſpondierenden Zeit des Vorjahres zurückgegangen. Hingegen konnte ſich der Motorradexport im erſten Halb⸗ jahr 1930 erneut, und zwar um 20 v. H. ſteigern. Es wurden 5255 Maſchinen ausgeführt gegen 4377 im erſten Semeſter 1929. Wertmäßig betrug die Ausfuhr 4,28 Mill. Mark gegen 4,12 Mill./ i. V. Dieſe geringe Steigerung läßt auf gedrückte Preiſe und einen wachſenden Anteil des Kleinkraftrades ſchließen. Die wichtigſten Bezugsländer waren folgende(in Stück): 1930 1929 1930 1929 Oeſterreich 990 660 Polen 190 146 Tſchechoſlow. 932 1020 Großbritannien 177— Niederlande 452— China 131— Schweiz 451 327 Jugoſlawien 98 401 Italien 429— Rumänien 80 205 Dänemark 308— Ungarn 52 255 Fortſchritte konnten auf nahezu allen Märkten der Nachbarländer und in China erzielt werden, während die Ausfuhr nach dem Balkan infolge Aufhörens der Repa⸗ rationslieferungen ſtark geſunken iſt.— Die Einfuhr von Motorrädern iſt auch im erſten Semeſter 1930 ſtark rück⸗ läufig geweſen. Die Importe ſind um 39,4 v. H. von 5643 auf 3419 zurückgegangen, ſo daß der Einfuhrüberſchuß des Vorjahres in Höhe von 1266 Maſchinen in einen Export⸗ überſchuß von 1836 Maſchinen umgewandelt werden konn⸗ te.— Nach den bisher vorliegenden Meldungen iſt das Geſchäft auch im Juli recht ſchwach. Cc ⁊ ãwddßß/ãã⁊ĩͤĩâdbbbw„dcbßwfßGGpGßG00ß0ͤ0ꝙ00é é ͤÄꝙVdaa000ꝙäéä¼ͤVꝓVdVaVTddGGTGTGTGTꝙwuo g verbleibt ſchließlich ein Gewinn von 397 675 R. gegen 305 693.“ im Vorjahr. Nach einer Zuweiſung an die Reſexve von 19 478(17 400) R. und Verſehung der Dis⸗ poſtttonsreſerve mit wieder 30 000 R. werden nach Ver⸗ gütung von 39 659(33 656) R. Tantiemen und Grati⸗ fikationen wieder 7 v. H. Dividende für die Vorzugs⸗ akttonäre und 12(9) v. H. für die Stammaktionäre zur Verteilung vorgeſchlagen. Der Gewinnvortrag ſoll auf 19 961.“ erhöht werden. Die Rohkohlenförderung iſt auf 385 117(406 801) Tonnen und die Brikettherſtellung auf 141 820(144 770) Tonnen zurückgegangen. Die Förderung wurde ausſchließlich der Brikettfabrik zugeführt. Die Aus⸗ übung der der Geſellſchaft im Mitteldeutſchen Braunkohlen⸗ ſyndikat zuſtehenden Rohkohlen⸗Verkaufsbetei⸗ ligung iſt auf die Gewerkſchaft der Braunkohlengrube Concordia bei Nachterſtedt übertragen worden, die dafür eine entſprechende Vergütung zahlt. * Werſchen⸗Weißenfelſer Braunkohlen⸗AG. zu Halle a. d. S. Das zur Petſchek⸗Gruppe gehörende Unternehmen beendet das am 31. März 1930 abgelaufene Geſchäſtsjahr mit einem Gewinn von 1 904 176(1 870 107), der durch den Gewinnvortr aus dem Vorjahr auf 2001 073 (1977 42)% erhöht. Die Dividende ſoll mit wieder 10 v. H. auf 17,5 Mill. 4 Kapital zur Ausſchüttung gelangen. Es wurden gefördert an Rohkoßle 2 802 007(2 419 126) To., außerdem durch Chriſtoph Friedrich 834690 To. Der Ver⸗ ſand erhöhte ſich demgemäß auf 139 077(86 577) To. Die Brikettproduktion betrug 797 996(763 084) To., bei C. F. 901 782 To. und bei der Hohenzollernhall 99 976 To. Die Produktion von Grudekoks betrug 180 594(125 435) To. und die von Teer und Rohbenzin 283 899(279 506) Di. * 150 Mill., 6proz. Schatzauweiſungen der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft. Wir verweiſen auf die Ausſchrei⸗ bung der jetzt zur Zeichnung aufgelegten kapitalertrags⸗ ſteuerfreten neuen 150 Mill. J 6proz. Schatzanweiſungen der Deutſchen Reichsbahn im Anzeigenteil der vorliegen⸗ den Nummer. * Bereinigte Stahlwerke AG. in Düſſeldorf. Der bei der Amſterdamer Börſe von einer Bankengruppe geſtellte An⸗ trag auf Zulaſſung von nom. 30 Mill. Dollar der 6,5proz. 20 Jahre laufenden Anleihe der Vereinigten Stahlwerke AG. von 1927 Reihe A zur amtlichen Notierung iſt nun⸗ mehr genehmigt worden. * Tilgung der Stinnes⸗Auleihen. Die Hugo Stinnes Corp. und die Hugo Stinnes Induſtrie Inc. geben bekonnt, daß die fundierte Schuld beider Geſellſchaften im letzten Jahre von 12,5 Müll. Dollar Gold noten, die 1936 fällig Vom ſüddeutſchen Holzmarkt Trotz abnehmenden Angebotes Fortdauer der Preisdepreſſion— Abbröckelnde Preiſe— Nur beſcheidene Umſätze am Brettermarkt Die ſüddeutſche Holzwirtſchaft iſt ihrer Struktur zufolge, die die Preisbildung dem freien Markt überläßt, gegenüber anderen vertruſteten und kartellierten Produktionszweigen der Wirtſchaftskriſe in weſentlich verſtärktem Maße unter⸗ worfen und als nachgiebiger Punkt im feſten Damm der abſatzorganiſierten Produktionszweige im Preisabbau weit porausgeeilt, ſodaß heute manche Forſtbetriebe aus ihren Einnahmen nicht einmal mehr die nackten Betriebskoſten decken können, ganz abgeſehen von einer Verzinſung des Holzvorrats und Bodenkapitals. Das Grundübel, an dem 3. B. die badiſche Holzwirtſchaft krankt, ſind nicht zu hohe Rundholzpreiſe, nicht zu ſcharfe Zahlungsbedingungen des Walbdbeſitzes, das iſt vielmehr der Abſatzmangel und das Fehlen einer Abſatzorganiſation für dieſes Ueberproduk⸗ tionsgeblet. Das nach dem Kriege mühſam eroberte rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſche Abſatzgebiet iſt infolge der Wirtſchafts läh⸗ mung nur beſchränkt aufnahmefähig und zudem durch die ausländiſche Konkurrenz ſtark eingeengt. Das Ziel, die hohen Zollmauern, die den natürlichen Schnittwarenabfluß nach den benachbarten Holzbedarfsländern Elſaß und Schweiz verhindern, zu überbrücken, wird von den Organi⸗ ſationen der Holzinduſtrie und des Walbbeſitzes ſeit Jahren mit Einmütigkeit erſtrebt. Man hofft nunmehr im Rahmen des Weſthilfeprogramms hier Erleichterungen ſchaffen zu können. Zur Zeit iſt bei der Schnittwarenausfuhr aus dem badiſchen Produktionsgebiet Bauholzlieferung nach dem Elſaß in den Vordergrund gerückt. Ferner gehen große Mengen Maſten nach Frankreich, Italien, Spanten und ſogar nach Süd⸗Amerika. Auf dem Rundholzmarkt war, dem der Jahreszeit gemäß abnehmenden Angebot ent⸗ ſprechend, nur ein geringer Umſatz zu verzeichnen; trotzdem konnte nicht von einer ſchlanken Aufnahme der ange⸗ botenen Poſten die Rede ſein. Mancher Reſtpoſten, ins⸗ beſondere ſolche geringer Qualität und in ſchwierigen Ab⸗ fuhrlagen, waren trotz großen Entgegenkommens in der Preisfrage bisher nicht unterzubringen. Allgemein iſt die Käuferſchaft beſtrebt, das Einkaufsgeſchäft möglichſt auf längere Zeit zu verteilen, um das mit größeren Einkäufen verbundene Riſiko zu vermeiden. Da man auf der Ver⸗ käuferſeite nicht überall die Nerven hat, abzuwarten, war ein weiteres Abbröckeln der Preiſe noch immer da und dor! zu beobachten. Am Forlenſtammholz waren ſchwächere Sortimente teilweiſe etwas gefragt; der Abſatz der Starkhölzer begegnet nach wie vor großen Schwierig⸗ keiten. Der Papierholz markt hat bei durch die ge⸗ drückten Stammholzpreiſe erweitertem Einkaufsſpielraum eine Abſchwächung durch weſentlich erhöhte Einfuhr aus Rußland erfahren, das zu Preiſen liefert, die kaum die Zurichtungs⸗ und Frachtkoſten decken dürften. Reſtpoſten an Nadelſtangen wurden allmählich bei ſehr gedrück⸗ ten Preiſen geräumt. Nach Mitteilungen des Babiſchen Waldbeſitzerverbandes erlöſte der private Waldbeſitz in Baden zuletzt in Prozen⸗ ten der ſüddeutſchen Landesgrundpreiſe für mittlere und gute Qualitäten und mittlere Abfuhr⸗ und Abſatzlagen bei Fichten⸗ und Tannenſtammholz 70—85 v..; Buchen⸗ ſtammholz 60—80 v..; Eiche 60—80 v..; Hainbuche 60 bis 80 v..; Eſche 70—90 v..; Ahorn 70—90 u..; Ulme 80—90 v..; Erle 80—100 v.., Pappel, banadiſche 80—100 v..; Schwarzpappel und Pyramidenpappel bis 80 v..; Weiden 60—80 v..; Papierholz 80—90 v..; Grubenlangholz(unentrindet, ohne Rinde gemeſſen) 15 bis ie Fm.; Grubenkurzholz—8 em—7 /, 812 em —11 je Ster; Forlenrollen von 12 em aufwärts 11 bis 14 l je Ster; Nadelſtangen, Bauſtangen und Hopfen ſtangen 1. und 2. Klaſſe 65—90 v..; Hopfenſtangen 3. und 4. Kl. ſowie Kleinſtangen 50—75 v. H. a 5 In den badiſchen Staatsforſten ſind vom 2. bis 23. Juli rund 17 500 Feſtmeter verkauft worden. In beſſeren Ab⸗ ſatzlagen erlöſten Fichten und Tannen 80—85 v.., in mittleren und ſchlechkeren 65—78 v..; die niebrigſten Erlöſe beziehen ſich auf vorjährige Sommerfällung,. ringe Herbſtfällung und Käferholz. U. a. verkauften Pforzheim 1838 Fm. zu 85 v..; FA. Schluchſee 1195 Fm. u 78 v..; FA Herrenwies 1213 Fm. zu 78 v..; JA. oundorf 1094 Fm. zu 17,5 v..; FA St. Blaſien 2891 Feſtmeter zu 72 v. H.(Fuhrlohn 7 1 per Fm.) JA. Freiburg 743 Fm zu 76 v..; FA. Staufen I 647 Fm. zu 75 v..; F A. Uehlingen 618 Fm. zu 80 v. H. Für Forlen erlöſten die FAe. Villingen und Huchenfeld 75 bzw. 68 (bei 4,50„ Fuhrlohn) und 76 v. H. Am Bretlter markt war bei ruhigem Geſchäft ein Feſthalten der Sägewerke on ihren Preisforderungen feſt⸗ zuſtellen. Der Schwarzwald verlangte für unſortierte ſäge⸗ fallende Bretter, 16˙15/—12“7, 48-50„ aufwärts je ebm, bei freier Lieferung nach rheiniſch⸗weſtfäliſchen Stationen 5760„ aufwärts; für ſortierte Bretter, 16˙1“, je nach Breite 98105, gute“, waggonfrei Mannheim, 82—92 Mark, Ausſchußbretter 52—62„; X- Bretter 50—57/ se ebm, frei Oberrhein, Kiſten bretter 7“ ſtark,—5 Meter lang, 4—10“% breit, ſtellten ſich auf 0,78„ je qm, waggon⸗ frei Karlsruhe⸗Hafen; 21/22 mm ſtarke unſortierte Fichten⸗ und Tannen hobelbretter, waggonfrei Mannheim, auf 190„ je qm; 16˙12/1½%—2“ unſortterte ſägefallende Fichten⸗ und Tannendielen, faul⸗ und bruchfrei koſteten bei den Schwarzwälder Sägewerken 48—55/ ab Verlade⸗ ſtation. Für Bouholz mit üblicher Waldkante, Fichten und Tannen, wurden ſe qm 58 wercenfrei Karls⸗ ruhe⸗Mannheim verlangt. werden, auf 7,802 Mill, Dollar und von 12,5 Mill. Dollar Debentures mit Fälligkeit 1946 auf 10,70 Mill. Dollar ver⸗ mindert werden konnte. Für die Tilgung weiterer 9 Mill. Dollar iſt Vorſorge getroffen, ſo daß bei Fälligkeit nur noch 9,5 Mill. Dollar von dem urſprünglichen Anlethe⸗ betrag von 25 Mill. Dollar ausſtehen werden. Die Hypo⸗ theken, welche für die Schuld eingetragen wurden, konnten ebenfalls verkleinert werden. * F. Dippe, Maſchinenfabrik AG. in Schladen(Harz). Die HV. genehmigte den dividendenloſen Abſchluß für 1929. Ein kleiner Gewinn von 2880/ wird vorgetragen. Ent⸗ ſprechend der allgemeinen Wirtſchaftslage iſt der Beſchäfti⸗ gungsgrad auch bei der Geſellſchaft rückläufig, ſo daß Vor⸗ ausſagen nicht gemacht werden können. Es ſchweben jedoch zurzeit Verhandlungen über einige größere Geſchäfte, auf deren günſtigen Abſchluß die Verwaltung hofft. * P. Bruckmann u. Söhne, AG., Heilbronn. Die Geſell⸗ ſchaft erzielte im Geſchäftsjahre 1929 Gewinnerträgniſſe von insgeſamt 1 412 103(1 649 335), denen an allgemeinen Unkoſten 1343 289(1 481 661) 4 gegenüberſtehen ſo daß ſich einſchließlich des Gewinnvortrages aus 1928 ein Rein⸗ gewinn von 108 609(289 795)„ ergibt, aus dem eine von 8 auf 6 v. H. ermäßigte Dividende zur Verteilung gelangt. Badiſche Weberei., Lahr. Das Geſchäftsfahr 1928 brachte dieſem mit 150 000, Ak. arbeitenden Unternehmen einen weiteren Verluſt von 10 497 /, ſodaß ſich zuzüglich der Verluſtvorträge aus 1927 und 1028 von zuf 15 213% der vorzutragende Geſamtverluſt auf nunmehr 25 710% ſtellt. Einem Bruttogewinn von 166 769(i. V. 159 902) ſtehen Handlungsunkoſten mit 62 382(48 174)/ und Fa⸗ brikationsunkoſten mit 114884(116 962) 1 gegenüber.— In der Bilanz ſtehen zu Buch(in): Grundſtücke 10 000 (unv.), Gebäude 55 688(unv.), Maſchinen 78 256(64 998), elektr. Anlage 8 684(8 177), Fabrikeinrichtung 12618 (10 716), Büroeinrichtung 1850(1 425), Außenſtände 96 400 (84 42%), Gründungskonto 19 500(unv.), Bankguthaben 9 6 806), Kaffenbeſtand 7701(1 216), Warenbeſtand 297 07 (190 289), ſtark geſtlegen; demgegenüber neben dem AK. eine Paſſivhypothek 9 992(unv.) und Verbindlichkeiten ebenfalls ſtark geſtiegen und recht hoch 45g 988(284 454).— Der AR. beſteht jetzt aus den Herren Moſes Mai, Jakob Stern und Julius Stein. * Kammgarnſpinnerei Stöhr u. Co. AG., Leipzig. Die Geſellſchaft war, wie uns aus Leipzig gemeldet wird, im abgelaufenen Hal bfahr ſtets voll beſchäftigt. Auch heute liege noch ein in Anbetracht der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage befriedigender Auftragsbeſtand vor, ſo daß eine volle Beſchäftigung für mehrere Monate gewährleiſtet iſt. Die Preiſe ſeilen im Hinblick auf den ausländiſchen Wett⸗ bewerb ziemlich gedrückt. Die Verwaltung glaubt, daß infolge der ihrer Anſicht nach erfolgten Stabfliſierung der Robwollpreiſe und der feſten Tendenz am Weltwollmarkt ſich das Geſchäft weiter beleben wird. In letzter Zeit ſeien auch nach verſchiedenen Seiten hin größere Abſchlüſſe ge⸗ tätigt worden(i. V. 5 v..]. Alsberg⸗Eteg⸗Kongzern AG., Köln. Dieſe Textil⸗ konzerngeſellſchaft erzielte für das Geſchäftsjahr 1920 einen Reingewinn von 62 759(65 927). Hieraus ſoll, wie be⸗ reits berichtet, wieder eine Dipidende von 10 v. H. auf das Aktienkapital von 550 000„ zur Verteilung kommen. In der Bilanz erſcheinen Außenſtände mit 714 860(759 000) Mark, Gläubiger mit 142 846(154 130), Unkoſten und Steuern erforderten 2 102 458(1 862 181) l. Mannheimer Bäcker- verwendet Mannheim Ludwigshafener Mehl Die Bäckerinnung Mannheim hat kürzlich ein Rundſchreiben an ihre Mitglieder geſandt, das ſchon zu einem Teile dem gemeinſamen Not⸗Aufruf der Stadtver⸗ waltung, der Handelskammer und der Handwerkskammer entſpricht. Das nicht alltägliche Rundſchreiben verweiſt eingangs auf die traurige Wirtſchaftslage des hieſigen Ge⸗ bietes, die ſich auch im Bäckergewerbe immer mehr bemerk⸗ bar mache. Die Umſätze gehen mehr und mehr zurück, die Geſchäftsunkoſten erhöhen ſich infolgedeſſen unerträg⸗ lich.„Wir ſehen aber auch für die nächſte und weitere Zukunft keine Beſſerung, im Gegenteil, das ſoeben ange⸗ nommene Brotgeſetz wird dem Gewerbe noch mehr Schwierigkeiten bereiten und den Brotumſatz nicht nur nicht erhöhen, ſondern noch mehr verringern. In der letzten Zeit haben wir aus den Berichten der Tagespreſſe erſehen, daß die im allgemeinen auf der Höhe ſtehenden hieſigen Großmühlen, welche anerkann⸗ termaßen das beſte Qualitätsmehl herſtellen und liefern, gezwungen ſind, wegen mangelndem Abſatz und daraus ſich ergebender Unrentabilität, zeitweiſe die Betriebe zu ſchließen. Das bedeutet weitere Verſchlechterung der Wirtſchafts⸗ lage am hieſigen Platze und damit weitere Steige ⸗ rung der auf den einzelnen entfallenden öffentlichen Laſten und Abgaben. Daraus er⸗ wächſt für uns als Organiſation die Pflicht, was an uns liegt zu tun, um dieſer Verſchlechterung der Wirtſchafts⸗ lage Einhalt zu gebieten, was am beſten dadurch geſchieht, daß wir unſeren Mehlbedarf ausſchließlich von den Mühlen des hieſigen Wirtſchafts⸗ gebietes beziehen. Ebenſo müſſen wir aber auch aus dem gleichen Grunde mit aller Schärfe den Kampf aufnehmen gegen die Ueber⸗ ſchwemmung des Mannheimer Platzes mit von auswärts eingeführten Backwaren, hauptſächlich Brot, da von dem Erfolg oder Nichterfolg unſere Lebensfähigkeit weſentlich abhängt. Um in dieſem Kampfe ernſt genommen zu werden, müſſen wir zeigen, daß wir auch Verſtändnis für die Not⸗ lage anderer Wirtſchaftszweige haben und mithelfen wollen zur Belebung des Marktes am Platze...“ Das Rund⸗ ſchreiben ſchließt deshalb mit der ernſten Mahnung an die Innungsmitglieder:„Verlangt bei allen Käufen von Mehl nur Erzeugniſſe der Mühlen des hieſigen Wirtſchafts⸗ gebietes, damit helft ihr mit zur Erhaltung der Produktion und zur Milderung der Arbeitsloſigkeit am hieſigen Platze.“ * B. Marxſohn Futtermittel AG. Frankfurt a. M.— Eine weitere Scheuer⸗Neugründung. In den Räumen der Dresdner Bank in Frankfurt a. M. wurde geſtern mit einem voll eingezahlten AK. in Höhe von 100 000 l die Firma B. Mar xſohn Futtermittel AG. gegrün⸗ det. Der Sitz der Geſellſchaft iſt Frankfurt a.., Zweck der Geſellſchaft iſt der Handel mit Futtermitteln, Dünge⸗ mitteln und Getreide. Der Vorſtamd der Geſellſchaft wird beſtehen aus Handelsgerichtsrat Guſtav Marx ohn, Ferdinand Marxſohn und Sally Sommer, ſämtlich in Frankfurt a. M. Der AR. wird ſich zuſammenſetzen aus Karl Scheuer Berlin(1. Vorſ.), Bankdirektor Harry Aſchaffen burg, Dresdner Bank Frankfurt a. M. (ſtellvertr. Vorſ.), Bankdirektor Ernſt Cahn Frankfurt a M.(Deutſche Effekten⸗ und Wechſel⸗Bank), Bankdirektor Albert Kahn ⸗Frankfurt a. M.(Barmer Bankverein), Siegfried Fleiſcher, Bankier in Berlin, Wilhelm Nathan i. Fo. R. u. W. Nathan ⸗Frankfurt a.., Dr. Leon Stein, RA. und Notar in Berlin, Prof. Dr. Marcel Dr 21167 tt⸗Frankfurt a M. und Direktor Carl Vogel ⸗Detmold. l Der deulſch-franzöfiſche Außenhandel im erſten Halbjahr 1930 Für das 1. Halbjahr 1930 ſteht Deutſchland mit 8 944 257 000 Frs. Wert an der Spitze der franzöſiſchen Einfuhrländer und hat damit die Vereinigten Staaten, die noch in der entſprechenden Vorjahrsperiode Waren im Werte von 3 823 804 000 Frs.(gegen 3 341 594 000 Frs. im 1. Halbjahr 1930) lieferten, an die zweite Stelle verdrängt. Die franzöſiſche Einſuhr aus Deutſchland ſtieg gegenüber der Vorjahrszeit um 919 086 000 Frs., was umſo bemer⸗ kenswerter iſt, als die franzöſiſche Geſamteinfuhr ſich um 3 752 720 000 Frs.(von 30 609 860 000 Frs. auf 20 850 640 000 Den vermindert hat. In der fronzöſiſchen Ausfuhr blieb eutſchland weiterhin an dritter Stelle, hinter Großbritan⸗ nien und Belgien⸗Luxemburg. Die franzöſiſche Ausfuhr nach Deutſchland hat ſich aber gegenüber den 6 erſten Mo⸗ naten 1929 um 137 072 000 Frs.(von 2 339 167 000 Frs. auf 2 202 095 000 Frs.) vermindert; die franzöſiſche Geſomtaus⸗ juhr iſt gleichzeitig um 2054 220 000 Frs.(von 24 717 872 000 Frs. auf 22 668 149 000 Frs.) zurückgegangen. Bekanntlich iſt in der fronzöſiſchen Außenhandelsſtatiſtik das zollein⸗ gegliederte Saargebiet mitinbegriffen. Die Saarausfuhr nach dem Reiche. Im 1. Halb 1930 betrug die Ausfuhr des Saargeblets nach dem oſeßg in Etſenerzerzeugniſſen 321 590 To. im Werte von 41 870 000 Mark, in Keramwaren 17 550 To. im Werte von 2774 000 Mark, in Erzeugniſſen der Glasinduſtrie 5 240 To. im Werte von 2 604 000, in Steinkohlen 483 511 To, im Werte von 1d 277 000, in Thomasmehl 80 612 To. im Werte von 9 296 000 4. Maſchinen wurden ins Reich 10 806 Stück im Werte von 2 186000% ausgeführt. Im Vergleich mit der Vorfahrsperiode erweiſen den ſchürfſten Rückgang der reichsdeutſchen Aufnahmefähigkeit die Eiſen⸗ ſowie Glasinduſtrie. * Zollfreie Einfuhr von Schweizer Milch. Der Reichs⸗ finanzminiſter hat auf Antrag des Innenminiſteriums in wi⸗ derruflicher Weiſe die Genehmigung zur zollfreien Abſer⸗ tigung von täglich bis zu 5000 Liter Schweizer Friſchmilch nh 1 5 Verbrauch im Gebiete der Stadt Konſtanz ge⸗ nehmigt.. 777 D TVSFFPFFPFPFPFPFPFCbFbCbCbCbGbßbGbFbGbGbGpbwbwbTbGGGTGTGTbPbPbPTPTPTGTGTGTGTGTGTPTbTGTVTFVTPTPTbTVTVTVTVTVTVTVTVTCVTCTVCTGTCTVTVTVTVVVTVVVTVTVVTVTVTVVVVVVTTTTTTTTTTT Vadiſch-Pfalziſche Obſt⸗ und Gemüſemärkte * Obſtgroßmarkt Oberkirch vom 4. Aug. Preiſe je Pfd.: Pflaumen 12—16, Zwetſchen 15—18, irabellen 25— 30, Aepfel 14—28, Birnen 12—35, Pfirſiche 50—60, Bohnen 10 bis 14, Gurken 10—18 je Stück, Pilze 25—35. Obſtgroßmärkte in der Pfalz vom 4. Auguſt. Bad Dürkheim: Anfuhr 170 Zentner. Birnen 14—22, frühe von Tropoux 20—25, Klapps Oiebling 20—30, Pfirſiche 44 bis 55, Mirabellen 22—36, Reineclauden 10—13, Pflaumen 10—18, Zwetſchen 15— 23, Tomaten 13—15, Aprikoſen 44 bis 65, Bohnen 13—17 Pfg. Abſatz ſehr gut.— Mecken⸗ heim: Birnen 10—18, Aepfel 19, Reineclauden 18—22, Mirabellen 27, Kirſchen 10, Zwetſchen 1720, Pflaumen 12, Tomaten 10—15, Bohnen—21, Wirſing 9, Rotkraut 9.— St. Martin: Heidelbeeren 30—32, Birnen 10—17. An⸗ fuhr: Heidelbeeren ſchwach, Birnen gut. Nächſter Markt 5. Auguſt. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 5. Aug. Bei einer Anſuhr von 1200 Zentnern am Montag und 1800 Zentnern heute wurden folgende Preiſe genannt: Zwetſchgen 12—14, Ontario 12, Pflaumen 85—45, Birnen 22—25, Aepfel 20 bis 25, Tomaten 14—15, Bohnen 13, Gurken per 100 Stück 70 Pfennig. Die Anfuhr der Bühler Zwetſchgen hat jetzt begonnen. Durch die rege Anfuhr iſt auch der auswärtige Handel ſehr ſtork vertreten. Stand der Reben in Preußen Die im 2. Julidrittel häufig auftretenden Gewitter und der dann einſetzende Dauerregen haben das Umſichgreifen der Rebſchädlinge außerordentlich begünſtigt und infolge⸗ deſſen die Weiterentwicklung der Kulturen gehemmt. So ſind denn die Ausſichten für den Herbſt ſchlechter gewor⸗ den.— Wenn die Noten 1 gleich 4 bis voller Herbſt, 2 gleich 4 bis 74 Herbst, 3 gleich 4 Herbſt, 4 gleich% bis 4 Herbſt, 5 weniger als ¼ Herbſt bedeuten, ſo ergibt ſich für den Stand der Reben in Preußen zu Anfang Auguſt 1930 im Staatsdurchſchnitt die Note 2,5, während ſie im Juli des Jahres 2,2 und im Juni 2,4 war. Die Kulturen im Nahe⸗, Rheingau⸗ und übrigen Rheingebiet haben am ſtärkſten unter dem Witterungsumſchwung in der 2. Juli⸗ hälfte gelitten. Die Weinhauſſe in Frankreich. Die plötzliche Hauſſe, die durch die angebliche Gefahr einer Vernichtung der Ernte durch den Meltau ausgelöſt wurde, hat jede Er⸗ wartung übertroffen. Im Midi notiert Anfang Auguſt das Grad Alkohol 16 Frs. gegen 14 bis 15 Frs. Ende September 1929 auf den Stock wird 17 Frs. bewilligt. Sogar die kleinen Weine ſind nicht mehr unter 150 Frs. je Hektoliter erhältlich. Selbſt im Departement Gard wird die künftige Ernte mit 177,50 Frs. je Grad gehandelt. Fachleute erwarten eine Fortſetzung der Hauſſe bis zu 200 Frs. je Hektoliter. Dies würde für gewöhnlichen Konſumwein einen Literpreis von 3 Frs. bis 3,50 Frs. be⸗ dingen, da auf den Hektoliter frei Paris 100 Frs. Un⸗ koſten auf den Winzerpreis zu rechnen ſind. * Mehlpreis weiter erhöht. Die ſüddeutſche Mühlenkon⸗ vention hat heute den Preis für Weizenmehl Spezial 0 für September⸗November um 50 Pfg. je 100 Kilo erhöht. Die vorderen Sichten blieben unverändert. . Aktienindex Der vom Stat Reichsamt errechnete Aktienindex 192428 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 28. Full bis 2. Auguſt auf 105,3 gegenüber 108,0 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerindu⸗ trie auf 101,4(bzw. 105,4], Gruppe verarbeitende Induſtrie 94,6(97,2) und Gruppe Handel und Verkehr auf 127,3(129,1). Für den Durchſchnitt des Monats Juli 1930 iſt der Index mit 110,0 gegen⸗ über 116,4 im Durchſchnitt des Juni 1990 ermittelt und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie 107,6 114,5) Gruppe verarbeitende Induſtrie mit 99,1(105,8) und Gruppe Handel und Verkehr mit 131,0(136,6). Deviſenmarkt Im deutigen Fri verkehr notieren Pfunde gegen New Vork 487.18 Schweiz 25,06 Stockholm 18. Barts 128 81 Sanz 12.09 Madrid 4020 Brüſſel 34.81 Oslo 18,16 Dollar geg. Rm. 4,18 Mailand 92,98 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20,87 2 DELS- U WIRTSCHATTS-ZHTTrU NG * * 3 * „ e 1 Mittwoch, den 6. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) nutzung aller Erfahrungen auf dem Gebiete moderner Eiſenbahn⸗ former⸗ und Gleichrichter⸗Werke, 1876 Lokomotipſchuppen vorhanden. 424929 stellten ſich Ausgabe von 150 Millionen Reichsmark 6“ iger Schatzanweisungen der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft Die Deutſche Reichsbahn ⸗Geſellſchaft iſt au Grund des Reichsbahngeſetzes vom 30. age 1024. 1 S. 272), abgeändert durch Geſetz vom 13. März 1930(R. G. Bl. II S. 869), am 11. Oktober 1924 errichtet. Sie iſt eine Körperſchaft öffentlichen Rechts und ſteht nach Maßgabe der 88 31 ff. des Reichsbahngeſetzes unter der Aufſicht der Reichsregierung. Das der Geſellſchaft vom Reich übertragene ausſchließliche Recht zum Betrieb der Reichseiſenbahnen endet gemäß 8 5 am 31. Dezember 1964, voraus⸗ geſetzt, daß alsdann alle fälligen Beträge der Reparationsſteuer ge⸗ Zahlt und ſämtliche Vorzugsaktien eingezogen ſind. Die Reichsbahn⸗ Geſellſchaft iſt keine Aktiengeſellſchaft im Sinne des Handelsgeſetz⸗ buches, jedoch iſt die finanzielle Geſtaltung der bei Aktiengeſellſchaften üblichen nachgebildet. Das Grundkaptital der Geſellſchaft beträgt 15 Milliarde Reichsmark und beſteht aus 7 5. 2 Milliarden.4 Vorzugsaktien(Gruppe) unb 18 Milliarden.4 Stammaktien. Eine Erhöhung dieſes Grundkapitals kann mit Zuſtimmung der Reichsregierung dadurch erfolgen, daß die Geſellſchaft innerhalb eines Zeitraumes von ſe 10 Jahren, von der erſten Neuausgabe an Nransbe weitere 2 Milliarden R. Vorzugsaktien(Gruppe B) erausbringen darf. Die Stammaktien lauten auf den Namen des Deutſchen Reichs. Zur Verfügung über die Stammaktien iſt die Zuſtimmung des Reichsrats und des Reichstags erforderlich. Die Vorzugsaktien lauten auf den Inhaber und ſind frei übertragbar. Sie gliedern ſich in die Gruppen A und B. Die Gruppe A umfaßt die 2 Milliarden.“ Vorzugsaktien, die zum Grundkapital der Geſellſchaft gehören, die Gruppe B diejenigen, die in Höhe von 2 Milliarden R. alle 10 Jahre zuſätzlich ausgegeben werden können. An Stelle der früheren Belaſtung mit 11 Milliarden G. Repa⸗ rattonsſchuldverſchreibungen hat die Reichsbahn ⸗Geſellſchaft vom 1. Oktober 1929 bis zum 1. April 1960 eine Reparationsſteuer von 1 0 660 Millionen., in Monatsraten von 55 Millionen.“, aus ihren Betriebseinnahmen an die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Baſel zu entrichten. Die Deutſche Reichsbahn ⸗Geſellſchaft triebsunternehmen der Welt. hr Eiſenbahnnetz ein⸗ ſchließlich der Bahnhofsanlagen beſitzt eine Ausdehnung von 59 790 Kilometer. Die zahlreichen Stationen— ihre Zahl beträgt 12 006— ſind neuzeitlich ausgeſtattet; die Gleisanlagen und die Betriebs⸗ einrichtungen, insbeſondere das Sicherungsweſen, ſind unter Be⸗ iſt das größte Be⸗ technik ausgebaut. Es ſteht ein Fuhrpark von W200 Lokomotiven und Triebwagen, 64 000 Perſonenwagen, 21000 Gepäckwagen, 661 000 Güterwagen zur Verfügung. An baulichen Anlagen ſind außer den zahlreichen Kunſtbauten, (Brücken, Tunnel uſw.) 114000 Wohnungen für das Perſonal, zehn Gaswerke, 91 Gaserzeugungsſtellen, 2035 Gebäude für Bahnwaſſer⸗ werke, 74 Waſſerkraft⸗ und Wärmekraftwerke, 822 Umſpann⸗, Um⸗ Das Geſchäftsfahr der Geſellſchaft iſt das Kalenderjahr. Die Bilanz und die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der Geſellſchaßt ſollen innerhalb einer Friſt von 6 Monaten nach Ablauf eines jeden Geſchäftsjahres veröffentlicht werden. Die Geſellſchaft hat ſeit ihrem Beſtehen zufriedenſtellende Abſchlüſſe vorgelegt. Im Geſchäftsjahr die Betriebsein nahmen a) aus dem Perſonenver⸗ eh 1,428 Milliarden RM b) aus dem Güterverkehr CFCCCC CC. 8,485 Milltarden RM nahmequellen auf 0,445 Milliarden RM 5,353 Milliarden RM die Betriebsausgaben a) perſönliche auf. 2,418 Milliarden RM b) ſächliche auf 1,415 Milltarden RM o) Ausgaben f. Erneuerung d. Reichsbahnanlagen auf 0,660 Milltarden RM 4,493 Milliarden RM Mithin Betriebsüberſchuß rund 0,860 Milliarden RM der wie folgt Verwendung gefunden hat: 659 Millionen.“ für den Dienſt der Reparationsſchuld⸗ verſchreibungen, 4 Millionen R. für den Dienſt der neuen Schuld⸗ verſchreibungen und Anleihen, 92 Milltonen.& als Zuweiſung zur geſetzl. Ausgleichs rücklage, 25 Millionen R. für Rückſtellung f. Betriebsrechtsabſchrerbung, 80 Millionen., für Vorzugsdividende und Erhöhung des Vortrags aus 1928. 3 Zinslauf ab I. September 1930 ( Kapilalertragsteuemfrei). Im laufenden Geſchäftsfahr 1930 macht ſich als Folge der un⸗ günſtigen Wirtſchaftslage ein erhebliches Abſinken der Einnahmen bemenkbar, eine Erſcheinung, die ſich bei allen Bahnunternehmungen der Welt zeigt. Durch die vorliegende fünfjährige Anleihe ſollen der Reichsbahn Mittel zufließen, die ihr die Vergebung neuer Aufträge und Inangriffnahme zuſätzlicher Arbeiten ermöglichen werden. Dies wird auch zur Belebung des Arbeitsmarktes beitragen, die ſich letzten Endes in einer Vermehrung des Verkehrs und damit einer Stärkung der Betriebseinnahmen auswirken wird. Gemäß 8 8 des Reichsbahngeſetzes vom 13. März 1930 und dem Beſchluß des Verwaltungsrats der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft vom 8. Juli 1930 ſowie auf Grund der Genehmigung des Preußiſchen Mitziſters für Handel und Gewerbe durch Erlaß vom 25. Juli 1930 werden, wie vorſtehend erwähnt, 150 Millionen R/ füluffährige 6% ige Reichsbahn-Schatzanweisungen ausgegeben. Die Schatzanweifungen ſind in Stücken zu 100, 500, 1000, 5000 und 10 000 R. ausgefertigt und lauten ſämtlich auf den Inhaber. Sie werden vom 1. September 1930 ab mit jährlich 6 vom Hun⸗ dert in halbjährlichen Teilen am 1. März und 1. September jedes Jahres verzinſt. Bis zum Ende des Monats Auguſt 1990 werden Stückzinſen vom Zeichnungspreis abgezogen. Die Auszahlung der Zinſen und des Kapitals erfolgt bei Fällig⸗ keit gegen Rückgabe der Zinsſcheine oder dieſer Schatzanweiſungen bei der Reichshauptbank in Berlin und ſämtlichen mit Kaſſeneinrich⸗ tung verſehenen Reichsbankanſtalten, bei der Preußiſchen Staatsbank (Seehandlung), bei ſämtlichen Mitgliedern des Uebernahme⸗Konſor⸗ tiums einſchließlich ihrer Niederlaſſungen, bei der Zentralkaſſe der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft in Berlin und bei den größeren Kaſſen der Reichsbahndirektionen. Jeder 22 0 ſind 10 halbjährige Zinsſcheine Nr. 1 bis 10 für die Zeit bis einſchließlich 31. Auguſt 1935 beigegeben. Die Zinſen der Schatzanweiſungen unterliegen nicht dem Steuer⸗ abzug vom Kapitalertrag. Dem Reichstagsausſchuß iſt der Entwurf einer Verordnung über die Aufhebung des Steuerabzugs vom Kapitalertrag bei feſtverzinslichen Wertpapieren vorgelegt, wonach die nach dem 2. Januar 1931 fälligen Zinſen feſtverzinslicher Wert⸗ papiere vom Steuerabzug vom Kapitalertrag befreit werden ſollen. Für den Fall, daß dem Entwurf dieſer Verordnung nicht zugeſtimmt werden ſollte, hat der Reichsminiſter der Finanzen die Befreiung vom Steuerabzug für die Zinſen aus dieſen Schatzanweiſungen auf Grund des 8 108 Abſatz 1 der Reichsabgabenordnung zugeſagt. Für die Schatzanweifungen und die Zinsſcheine gelten die Vor⸗ ſchriften der 88 798 bis 804 des Bürgerlichen Geſetzbuches mit der Maßgabe, daß bei Verluſt von Zinsſcheinen der Anſpruch aus 8 804 Abſatz 1 S. 1 des Bürgerlichen Geſetzbuches ausgeſchloſſen iſt. Sämtliche die Schatzanweiſungen betreffenden Bekanntmachungen werden im Deutſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger mit Wirkung für jeden Inhaber veröffentlicht. Zur Herbeiführung der Mündelſicherheit der Schatzanweiſungen iſt das Erforderliche veranlaßt. Von der Geſamtemiſſion der vorſtehend bezeichneten 150 000 000 Reichsmark 675 Schatzanweiſungen ſind 75 000 000 Reichsmark bereits feſt begeben. Die übrigen b*r te 75 000 000,— Reichsmark 6% ige Schatz- anweisungen der Deutschen Neiehsbdahn⸗ Gesellschaft, fällig 1. September 1933, werden hiermit durch die unterzeichneten Bankfirmen zur öffent⸗ lichen Zeichnung aufgelegt. Sedingungen Der Zeichnungspreis beträgt 0 95% abzüglich Stückzinſen bis zum 31. Auguſt d. J. Die Börſenumſatzſteuer geht zu Laſten der Zeichner. Zeichnungen werden in der Zeit vom 7. Bis einschließlich 12. August d. Js. bei den in der Anlage zu dieſer Zeichnungsaufforderung genannten Banken, Bankfirmen und deren deutſchen Zweigniederlaſſungen während der üblichen Geſchäftsſtunden entgegengenommen. Vor⸗ zeitiger Schluß der Zeichnung bleibt vorbehalten. Die Zuteilung der Stücke auf Grund der Zeichnung erfolgt bald⸗ möglichſt nach Ablauf der Zeichnungsfriſt und bleibt dem Ermeſſen der Zeichnungsſtellen überlaſſen. Anmeldungen auf beſtimmte Stücke können nur inſoweit berückſichtigt werden, als dies mit dem Intereſſe der anderen Zeichner verträglich erſcheint. Ein Anſpruch auf Zuteilung kann aus etwa vorzeitig eingezahl⸗ ten Betrügen nicht hergeleitet werden. Die Bezahlung der zugeteilten Stücke hat in der Zeit vom 18. Dis 21. August d. Is. bei derjenigen Stelle, welche die Zeichnung entgegengenommen hat, zu erfolgen. Auf Zahlungen vor dem erſten Einzahlungstage wer⸗ den Zinſen nicht vergütet. Die Zeichner erhalten zunächſt Kaſſenquittungen, Rückgabe ſpäter die Stücke durch die Zeichnungsſtellen ausgegeben werden. Die Lieferung der Stücke wird baldmöglichſt erfolgen. Die 625 Reichsbahn ⸗Schatzanweiſungen ſollen an den deutſchen Hauptbörſenplätzen alsbald nach ihrem Erſcheinen eingeführt werden. Sie können im Lombardverkehr der Reichsbank beltiehen werden und ſind auch im Lombardverkehr bei der Preußiſchen Staatsbank (Seehandlung) als Deckung zugelaſſen. Berlin, im Auguſt 1930. Berlin, Braunſchweig, Breslau, Dresden, Düſſeldorf, Eſſen(Ruhr), Frankfurt(Main), Hamburg, Karlsruhe(Baden), Köln(Rhein), Leipzig, München, Nürnberg, Weimar. Rolchshank. Preußische Staatsbank(Sseha ndlung) Ban der 5 h Berliner Handels- Gesellschaft. Darmstädter und Nationalbank Komma ndl ftgeselischaft auf Aktien. Deutsche Bank und Disconfo- Gesellschaft. Commerz- und prlvathank 8. Blelchröner. Axtiongeseischaft Dalbrück Schlekler& Co. Deutsche Girozentrale Deutsche Landesbankenzentra le — Deutsche Kommunalbank—..-8. Deutsche Verkehrs-Kredtt-Bank Aktlengesellschaft Dresdener Bank. J. Dreyfus& 60. Hart 4 ka. Mendelssohn& 00. Sosellschaft mit besaht Anktor Haftung. Preußische Zontralgenossenschaftskasse flelchs-Kreut-Geseftschaft Aktlengasellsch. Lazard Speyer-Eilissan Braunschweigtsche Staatsbank Kommanditgeseltschaft auf Aktien. ILelhhausanstalt) Eichborn& bo. E. Halmann. gehr. Arnhold. Süchefsche Staatsbank. Barmer Bank-Versin flinsberg, Fischer& Comp. 35 Kommanditgeseltschaft auf Actten- Simon fir scnland. Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank. Jacob S. N. Stern. Vereinsbank in Hamburg. Gebrüder Bethmann. Lincoln Manny Opponhelmer. L. Behrens& Söhne. M. M. Warburg& 60. Veſt L. Homburger. Straus& Co. A. Levy. Sal. Oppenheim r.& Cloe. J. H. Stoln. Algemeſne Deutsche Gredtt-Anstalt. H. Aufhauser. Bayerische Hypotheken- und Wechselhank. Bayerische Staatsbank. Bayerische Vereinsbank. Merck, Finck& 60. Anton Kohn. Tnüringtsche Staatsbank. Offlzlelle Zelchnungsstellen in Mannheim sind: Reichsbank.— Badiſche Bank.— Badiſche Kommunale Landes⸗ bank— Girozentrale— Oeffentliche Bank⸗ u. Pfandbriefanſtalt.— Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſellſchaft Filiale Mannheim.— Darmſtäbter und Nationalbank Kommanditgeſellſchaft auf Aktien Filtale Mannheim.— Deutſche Bank und Disconto- Geſellſchaft Filtale Mannheim.— Dresdner Bank Filiale Mannheim. gegen deren 5 Verkäute A-t Innenſtadt, Ia Lage, zu verkaufen, erfordl. 2500 Mk., gute Exi⸗ ſtenz. durch 87428 H. Peiry, E. 17 (Laden], Tel. 228 03. 5 kwobeFchwoibaclage kompl., 5 kg Füllung, 1 Lötapparat, kg, neuwertig abzugeben. Angeb. unt B T 144 an die Geſchäftsſtelle oͤſs. Blattes. 7988 erſte Marke, wenig ge⸗ ſpielt billig zu verkaufen Sari N ee 2 1, 3 77227 5 Neues, modernes Schlafzimmer [ zu jedem annehmbaren Preiſe wegen Platz⸗ mangel zu verkaufen. Karl Götz, D 2. 1. 4519 Bett., 1 Schlafzimmer mit 1 Bett, billig zu verkaufen b. 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Geſchſt. 7382 Anläßlich des frühen Heimgangs unserer unvergeßlichen Liseloite sind uns so zahlreiche wohltuende Beweise liebevollen Beileids zuteil geworden, dach es uns unmöglich ist, für dieselben im ein- zelnen zu danken. Wir bitten daher, auf diesem Wege unseren tiefgefühlten Dank aussprechen zu dürfen Mannheim, im August 1930 Im Namen der Leidtragenden: Hirchenrai u. Dekan Maler u. Frau 1008 ut empf. Schneiderin bat jetzt noch Tage frei. Adr. in der Ge⸗ 8 ſchäftsſtelle. Friseuse perf. i. Haarſchneid., Flef bewegt überrascht uns das Ableben uiseres Bhrenmitgliedes Herrn Dr. phil. ei med. h. d. A. Sickinger gehelmer Hofrat, Professor, Sfadtschulrat a. 0. Br war einer unserer ersten Arbeiter u. Förderer unserer Bestrebungen. Seine Person und seine Brfolge werden wir und die uns ange- langh., wünſcht noch Kunöſchaft t. d. Ober⸗ ſtadt. Angeb. u. M schlossenen Turn- u. Sportvereine 7877 nie vergessen 2 5 Mannheim, den 5. 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Sie beweiſt, wie unſinnig alle jene oft ſehr laut geäußerten Meinungen ſind, daß Deutſchlands Reichtum faſt den Vorkriegsſtand wie⸗ der erreicht habe. Und weil es eine Feſtſtellung iſt, die erſt in allerjüngſter Zeit gemacht wurde, beweiſt ſte auch, wie weit wir noch von einer Vermögens⸗ ſtabiliſierung entfernt ſind. Wir ſind zwar kein Volk von Bettlern, aber wir ſind, im Vergleich mit unſeren weſtlichen Nachbarn, ein ſehr armes Volk. Sehr intereſſant und aufſſchlußreich iſt die Vertei⸗ lung dieſer 108 Milliarden auf die verſchiedenen Ver⸗ mögensſchichten. Nur ein verhältnismäßig geringer Prozentſatz, nämlich 977 Milliarden entfällt auf das ſogenannte Kapitalsvermögen, alſo Gelbdbeſitz in Pripathand. Der weitaus über wiegende Teil, faſt 46 Milliarden, verteilt ſich auf ſtädtiſchen Grundbeſitz, Induſtrie und Gewerbe. Von dieſen Summen iſt gewiß ein Teil, der günſtigeren ſteuerlichen Berechnung wegen, aus dem Kapitals⸗ vermögen in Grundvermögen oder Aktteneinlagen etc. überſchrieben worden. Aber das ändert an der Geſamtzahl garnichts. 26 Milliarden ſchließlich ergibt das Ver⸗ mögen an landwirtſchaftlichem Grund beſitz. Die Verarmung Deutſchlands kann man nicht nur an der Geſamtmindernug ſeines Volksvermö⸗ gens, ſondern, mag es auch komiſch klingen, an der viel kleineren Zahl ſeiner Millionäre erkennen. Es gibt nach der amtlichen Statiſtik in ganz Deutſchland 7600 Millionäre. Das iſt auf den erſten Blick vielleicht eine ſehr hohe Zahl. Wenn jeder 8000. Deutſche Millionär iſt, wird man ausrufen, kann es doch garnicht ſo ſchlimm um uns beſtellt ſein. Und doch beweiſt gerade dieſe Zahl, wie ſchlimm es um uns ſteht. Denn das Verhältnis der Millionen⸗ vermögen zu den mittleren und kleineren, alſo zu den Vermögen von 100 000/ abwärts, iſt gegenüber der Vorkriegszeit grundſätzlich verſchoben, und zwar zu ungunſten der letzteren. Die Zahl der mitt⸗ feren Vermögen hat ſich ungeheuerlich verringert. Vor dem Kriege gab es allein in Preußen 8400 Millionäre, während es jetzt in ganz Deutſchland nur 7300 gibt. Freilich muß man gerade bei Preußen bedenken, daß in den verlorenen Provinzen, beſon⸗ ders in den an Polen verlorenen, z. B. in Poſen, ſich ſehr viele Millionäre unter den dortigen Groß⸗ grundbeſitzern befunden haben. Ungünſtiger noch iſt die Lage bei den mittleren Vermögen, alſo Vermögen von 100 000% bis zu einer Million, ſie machen nicht ganz 4 v. H. des ge⸗ ſamten deutſchen Volksvermögens aus, gegenüber 11 v. H. der Vorkriegszeit. Es gibt alſo in Deutſch⸗ land knapp 100 00 0 im vollen Sinne des Wortes wohlhabende Leute, die von ihren Zinſen leben können. Vor dem Kriege war es faſt eine halbe Million. Man ſieht alſo deutlich, wie mör⸗ deriſch die Inflation gerade unter dem Mittelſtand gehauſt hat. 7300 Millionäre und 100 000 wohlhabende Leute, das iſt ein ungeſundes und unnatürliches Verhält⸗ nis, das viele Geheimniſſe der deutſchen Nachkriegs⸗ vermögensumſchichtung aufdeckt. Das Vakuum zwi⸗ ſchen arm und reich iſt heute ſehr viel größer und tiefer als einſt. Die zahlloſen Uebergangsmöglich⸗ keiten, die früher einen Vermögensaufſtieg erleich⸗ terten, ſind heute ſamt und ſonders verſchwunden, und es wird geraume Zeit dauern, bis ſich das Ver⸗ hältnis wieder grundlegend verſchoben hat. Es kommt noch hinzu, daß die gegenwärtige Steuer⸗ geſetzgebung gerade der kleinen Vermögens⸗ bildung vielfach abhold iſt und ſie zumindeſt un⸗ gebührlich erſchwert. Beſonders ungünſtig prägt ſich in dieſem Zuſammenhange die Vermögenszuwachs⸗ ſteuer aus, deren Milderung hoffentlich in nicht allzuferner Zeit zu erwarten iſt. Es können alſo nur Böswillige behaupten, daß die letzten Jahrzehnte ſpurlos an Deutſchlands Reichtum vorübergegangen ſind. Deutſchlands Volks⸗ vermögen hat auf lange Zeit hinaus eine ungeheuer⸗ liche Verminderung erfahren, und dieſe Tatſache zeigt ſich täglich auf zahlloſen Gebieten. Niemand vermag zu ſagen, wie lange es dauern wird, bis auch nur der Vorkriegsſtand wieder erreicht iſt. Es ſteht jedenfalls feſt, daß die Arbeit einer Generation allein dazu nicht ausreichen wird. Es wird das Werk von mindeſtens drei Generationen ſein müſſen. Jlugzeug raſt Wird der Pilot etwa überſlüſſig? Wenn die Flugzeuge ſich ſelbſt ſtenern Was würden Sie zu folgendem Erlebnis ſagen? fliegen ganz gemütlich in unſerem Junkers⸗ Verkehrsflugzeug über Berlin und Umgebung und plötzlich öffnet ſich die Tür, die von der Kabine zum Führerraum des Flugzeuges führt, und der Pilot kommt zu uns, um ſich ein wenig mit uns— zu un⸗ terhalten. Ich glaube, wenn dieſer Vorfall unvor⸗ bereitet einträte, würde doch mancher von den Flug⸗ gäſten ein entſetztes Geſicht machen und ſich nach dem Ausgang umſehen. Aber auch ſo gab es noch recht erſtaunte Geſichter, als wir gelegentlich einer Vor⸗ führung des von der Firma„Meßgeräte Boykow“ entwickelten„automatiſchen Piloten“ dieſe neue Er⸗ findung in Augenſchein nehmen und bewundern konn⸗ ten. Der Pilot aus„Fleiſch und Blut“ hatte ſeinen automatiſchen Kollegen auf eine ſanfte Kurve und einen Steigwinkel von 3 Grad eingeſtellt und konnte nun beruhigt das Steuer verlaſſen, da er ſich der Ma⸗ ſchine, die jetzt ſeine Arbeit übernahm, voll und ganz anvertrauen kann. Da außerdem das Flugzeug ge⸗ rade in die Wolken geſtiegen war, hätte der menſch⸗ liche Pilot mit ſeinem eigenen fliegeriſchen Gefühl auch nicht viel anfangen können, da dieſes bekanntlich beim Fliegen ohne Sicht vollkommen verſagt. Es dauerte auch garnicht lange, da wax das automatiſch geſteuerte Flugzeug, immer ſanft kurvend, über die Wolkendecke emporgeſtiegen und dem„künſtlichen Pi⸗ ins Hausdach SMN Wir Es iſt nicht ſo ſchlimm, wie es ausſieht Die Pilotin, die beim Start vom Flugplatz in Polk(Nebraska, U. S..) eines Hauſes flog, kam ohne Verletzungen davon. in das Dach Ebenſo befanden ſich gerade ſämtliche Hausbewohner bei der Trauung der älteſten Tochter in der Kirche, ſodaß ſie den ſeltſamen Hochzeitsgaſt erſt bei der Rückkehr vorfanden. Exotenfürſten beſuchen Deutſchland König Feſſal kommt nach Berlin— Der rätſelhafte Herrſcher— Die merkwürdige Rolle, Schlichter Noch einige Jahre nach Beendigung des Krieges ſchien die deutſche Reichshauptſtadt als internatto⸗ nales Reiſeziel ausgeſchaltet zu ſein. Wenn auch hin und wieder einmal bedeutende Perſönlichkeiten nach Deutſchland kamen, ſo geſchah dies meiſt, um politiſche oder geſchäftliche Angelegenheiten zu regeln. Erſt ſeit neuerer Zeit berühren die Prominenten der Politik und Literatur auf großen Reiſen auch Deutſchland, und nunmehr ſcheint die Reichshaupt⸗ ſtadt eine ſtarke Anziehungskraft au exotiſche Fürſt⸗ lichkeiten auszuüben, die eine Weltreiſe vollführen. Das Eis hatte der König Aman Ullah gebro⸗ chen, bei deſſen Empfang man vielleicht die politiſche Höflichkeit etwas übertrieben hatte. Standen doch die Feierlichkeiten, die man zu ſeinen Ehren ver⸗ anſtaltete, in keinem Verhältnis zu der politiſchen Bedeutung des Gaſtes. Daß aber inzwiſchen das Gefühl bei den zuſtändigen Stellen dafür erwacht iſt, daß man nicht für jede exotiſche Fürſtlichkeit Ehren⸗ pforten und prächtige Ausſchmückungen bereithalten muß, beweiſt der ſchlichte Empfang, den man dem Prinzen Damrong von Siam bereitet hat. Größere Feierlichkeiten wirb man wahrſcheinlich dem König des Irak bereiten, der in wenigen Tagen in Deutſchland eintreffen wird. Handelt es ſich doch um einen Herrſcher von eminenter politiſcher Bedeutung, und wenn König Feſſal nach Deutſchland kommt, hat er langwierige Verhandlungen hinter ſich, bei denen der engliſche Miniſterpräſident Macdonald ſein Partner ge⸗ weſen iſt. Es muß nicht leicht ſein, mit Feſſal zu verhandeln. Iſt er doch der ſchweigſamſte Herrſcher, den die europäiſchen Diplomaten wegen ſeiner Un⸗ durchdringlichkeit fürchten. Niemand weiß, was die⸗ ſer Mann plant, kaum äußert er ſich über ſeine näch⸗ ſten Abſichten. Hochmütig, verſchloſſen, zu jeder poli⸗ tiſchen Wendung und zu jedem ihm nützlich erſchei⸗ nenden Syſtemwechſel bereit, hat dieſer Herrſcher von Englands Gnaden ſeinem Protektor ſchon viel Kopfzerbrechen verurſacht. Viele Wandlungen hat der geſchmeidige Feſſal bereits während ſeiner politiſchen Laufbahn durch⸗ gemacht. Als dritter Sohn des Großcherifen Huſſein ibn⸗Ali von Mekka, war er zu⸗ nächſt englandfreundlich geſinnt. Als aber die Eng⸗ länder es für richtig hielten, dem Großcherifen ihre Gunſt zu entziehen, wurde auch der Sohn des Ge⸗ ſtürzten ein wütender Feind Großbritanniens. Er zog aus ſeiner radikalen Umſtellung die letzten Kon⸗ ſequenzen, indem er in das türkiſche Heer eintrat. Dort ſpielte er eine große Rolle, erreichte hohe mili⸗ täriſche Ehren und wurde an beſonders gefährlichen Stellen der engliſch⸗türkiſchen Kampffront verwen⸗ mpfang des Prinzen Damrong det. Das ging ſolange gut, bis es den engliſchen Unterhändlern gelang, ſich mit Feſſal ins Einverneh⸗ men zu ſetzen. a Freigebig verſprach man ihm hohe Ehren und Würden, und wahrſcheinlich hat man dem vorſichtigen Feſſal ſichere Garantien geboten, denn eines ſchönen Tages ging er zu den Engländern über. Dort erhielt er ſofort den Titel eines Heerführers, denn man wußte genau, welchen ungeheuren politiſchen Einfluß die Schwenkung Feſſals haben würde. Die Engländer hatten ſich auch nicht verrechnet, denn der Ueber⸗ tritt ihres Fürſten wirkte geradezu alarmierend auf die verſchiedenen arabiſchen Stämme, So war es denn auch weiter kein Wunder, wenn der Wand⸗ lungsfähige nach Beendigung des Krieges eine reich⸗ liche Belohnung erhielt. Sein Vater wurde König vom Hedſchas, während Feſſal die Herrſchaft über Syrien erhielt. Bei dieſer Verteilung aber hatten die Engländer einen kleinen Rechenfehler begangen, denn das Kö⸗ nigreich, das ſie Feſſal verliehen hatten, war inzwi⸗ ſchen franzöſiſches Mandatsgebiet gewor⸗ von S 75 der König des Irak im Weltkrieg ſpielte— am den. Faſt ſah es ſo aus, als ob man den wandlungs⸗ fähigen Monarchen, der natürlich von ſeinem Amt zurücktreten mußte, um ſeinen Lohn geprellt hätte. Aber die Engländer ſind gute Kaufleute und löſen ihre Wechſel ein. Es galt, ein neues Königreich für den beſchäftigungsloſen Feſſal zu finden, und ſo gründete man denn das Königreich Irak mit der Hauptſtadt Bagdad. Am 23. Auguſt 1921 wurde Feſſal feierlich zum König des neuen Staates Irak gewählt. Offiziell iſt er denjenigen treu er⸗ geben, die ihm zu einem Königsthron verholfen ha⸗ ben. Tatſächlich aber iſt der rätſelvolle König einzig und allein darauf bedacht, ſeinem Volk zu Macht und Größe zu verhelfen. Deshalb achtet der britiſche Mi⸗ niſterpräſident ſtreng darauf, daß der ſtolze Mo⸗ narch möglichſt zart behandelt wird. Die Europareiſe Feſſals kam Mae Donald ſehr gelegen, da er ſich ſchon ſeit langem gern mit dieſem exotiſchen Herr⸗ ſcher perſönlich ausgeſprochen hätte, So iſt König Feſſal denn von Gaſtein, wo er zur Kur weilte, nach London geflogen. Von dort aus will er ſich zunächſt nach der Schweiz begeben, um dann einige Tage darauf Deutſchland auftzuſuchen. Deutſcher Stenographentag Berlin 1930 3 Zum erſten Mal verſammelten ſich Stehographentag in Berlin. 3000 Heinrich Kierzeck⸗ Aachen, der in Die Teilnehmer an dem großen Wettſchreiben Der Sieger Heinrich Kierzeck⸗Aachen die deutſchen Einheitskurzſchriftſchreiber zu einem großen Schuellſchreiber aus allen Teilen Deutſchlands trafen in der Reichshauytſtaöt ein und ermittelten in einem Wettſchreiben den ſe Ste b Sieger und damit Träger des Hindenburg⸗Preiſes lein Porträt des Re ellſten Stenographen. fünf Minuten 2000 Silben ſchrieb. loten“ wurde lediglich eine neue Kursweiſung ge⸗ geben, die von der Maſchine auch prompt ausgeführt wurde. Der Erfindung des Kapitäns Boykow liegt hauptſächlich folgender Gedanke zu Grunde: Beim Flug in den Wolken und im dichten Nebel, alſo in einer Situation, in der die Kräfte des Flugzeugfüh⸗ rers an ſich ſchon angeſpannt tätig ſein müſſen, um die reine Ortung zu beſorgen, wird bisher ein großer Teil Nervenkraft unnötig verbraucht, um nach Inſtrumenten zu fliegen. Der Pilot hat die Aufgabe, die Zeiger der verſchiedenſten Inſtrumente zu beobachten und danach die Steuer zu regulieren, alſo ein rein mechaniſcher Vorgang. Ein Vorgang aber, der die Nerven des Piloten, wie geſagt, ſehr angreift und ihn vollſtändig in Anſpruch nimmt. Boykow ſagte ſich nun, daß dieſe rein mechaniſche Tätigkeit auch eben⸗ ſogut, wenn nicht ſogar beſſer, durch eine Maſchine ausgeführt werden könnte. In jahrelanger Tätigkeit entwickelte er alſo ſein Inſtrument, das nun⸗ mehr automatiſch den Ausſchlag der Inſtrumente auf die Flugzeugſteuerung überträgt. Jetzt wird der menſchliche Pilot für die viel wichtigeren Arbeiten, die für ihn in der„äußeren Navigation“ lie⸗ gen, frei. Seine Kräfte werden durch mechaniſche Tä⸗ tigkeit nicht mehr in Anſpruch genommen und jetzt erſt wird der Flugzeugführer wahrhaft zum Kapi⸗ tän ſeines Luftfahrzeuges. Damit iſt auch der Ein⸗ wand, daß die Piloten durch Einführung von auto⸗ matiſchen Steuergeräten degradiert würden, beſei⸗ tigt, denn— das Gegenteil iſt der Fall. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, da bei einer über⸗ mäßigen Inanſpruchnahme des Flugzeugführers— ein längerer Flug in Wolken und Nebel iſt immer eine Bravourleiſtung— die Sicherheit des Luftver⸗ kehrs nicht gerade gefördert wird. Durch die Ein⸗ führung des„künſtlichen Piloten“ im Luftverkehr wird deshalb auch hierin Wandel geſchaffen und dem oberſten Grundſatz„Safety firſt“ noch mehr als bisher Geltung verſchafft. Leider haben ſich die Stellen, die das meiſte Intereſſe an dieſer großarti⸗ gen Erfindung haben ſollten, bisher recht paſſiv ver⸗ halten. Nur mit Mühe und Not iſt es Boykow ge⸗ lungen, für teures Geld eine Maſchine zur Ver⸗ fügung geſtellt zu bekommen, in die er ſein Inſtru⸗ ment einbauen konnte, um die notwendigen Erpro⸗ bungen vorzunehmen. Die bisher ausgeführten Probeflüge haben die Brauchbarkeit des„künſtlichen Piloten“ einwandfrei erwieſen und man darf geſpannt ſein, ob nun endlich dieſer Erfindung die Aufmerkſamkeit geſchenkt wird, die ſie im Intereſſe der Sicherheit des Luftverkehrs längſt beanſpruchen darf. Es könnte ſonſt leicht der Fall eintreten, daß das Ausland, das natürlich an dem Problem der automatiſchen Steuerung ebenfalls mit großem Eifer arbeitet, der Deutſchen Erfindung, trotzdem dieſe bereits jetzt fertig iſt, den Rang ab⸗ läuft. r Und bei uns? Kapitän Boykow erklärte ſarkaſtiſch bei einem Vortragsabend der„Deutſchen Luft⸗ Hanſa“, als auch über dieſe wichtigen Fragen ge⸗ ſprochen wurde: man müſſe, um in Deutſchland mit einer Erfindung Erfolg zu haben, nicht nur tot, ſondern auch Ausländer ſein. Da er weder das eine, noch das andere ſei, hätte er wohl vorläufig noch keine Ausſicht auf Erfolg. Hoffen wir aber trotzdem, daß der Erfinder in dieſem Falle nicht Recht behält, und daß die von ihm aufgewandte Arbeit der deutſchen Luftfahrt voll und ganz er⸗ halten wird. Hauptmann a. D. Schreibe-Berlin. Herzensroman in der engliſchen Votſchaſt In dem Lande der Dollarmillionäre ſind Liebes⸗ heiraten ohne Rückſicht auf Geſellſchaftsſtand und Vermögen überraſchend häufig. Daß davon auch andere angeſteckt werden, die als Ausländer in den Vereinigten Staaten wohnen, beweiſt ein Herzens⸗ roman, der ſich in der engliſchen Botſchaft in Wafhington abgeſpielt hat. Die Heldin des Romans iſt eine gewiſſe Miß Stouton, eine Nichte von Lady Howard, der Gemahlin des früheren engliſchen Botſchafters in Waſhington. Der Held wird der Oeffentlichkeit vorgeſtellt in der Perſon eines gewiſſen Fiorabanti Delagneſe, der den Poſten eines Haus meiſters in der engliſchen Botſchaft in Waſhington bekleidet. Die beiden haben ſich kürzlich verlobt. Ihre Bekanntſchaft rührt aus der Zeit, als Sir Howard noch Botſchafter in Waſhington war. Damals haben ſich die zarten Bande zwiſchen der Verwandten des Botſchafters und dem Hausmeiſter angeſponnen. Die Geſchichte hat auch noch einen anderen romantiſchen Hinter⸗ grund. Delagneſe, der Bräutigam, iſt ein Italiener, tigkeit in Italien kennen gelernt hat. Er iſt ſehr ſprachenkundig und kam nach dem Kriege wegen ſeiner finanziellen Notlage nach den Vereinigten Staaten, um ſich dort enie lohnende Stellung zu ſuchen. Um ihm behilflich zu ſein, bot Sir Howard ihm einen Poſten als Hausmeiſter in der engliſchen Botſchaft an, ohne zu ahnen, welchen Roman er da⸗ mit anſpinnen half. Delagneſe wird nun wohl ſeine Stellung als Hausmeiſter aufgeben. Märtyrer der Wiſſenſchaſt Der engliſche Arzt George Howard, der ſeit zwanzig Jahren an dem Krankenhauſe in Turn ⸗ bridge Wells tätig iſt, hat ſich einer ſchweren Oneration unterziehen müſſen, die den Verluſt ſeiner rechten Hand zur Folge hatte. Er hat ſich viele Jahre mit dem Studium der X⸗Strahlen be⸗ ſchäftigt und ſich dabei unheilbare Verletzungen an der rechten Hand zugezogen. Ein anderer Märtyrer der Wiſſenſchaft iſt der franzöſiſche Gelehrte Dr. Jean Chabry, der ſich durch ſeine Verſuche mit Radium einen Namen ge⸗ macht hat. Die Folge ſeiner wiſſenſchaftlichen Tä⸗ tigkeit waren ſchwere Hautverletzungen, die vor kurzem eine Amputation des rechten Armes und eines Teils des Schlüſſelbeins nötig machten. Der Gelehrte, der ſich noch in kliniſcher Behandlung be⸗ findet, wurde durch die Verleihung des Kreuzes der Ehrenlegion ausgezeichnet. 1 1 5 den Sir Howard während ſeiner diplomatiſchen Tä⸗ 8 J 45 g 1 9. Seite. Nr. 358 Mittwoch, den 6. Auguſt 1930 Nene Maunheimer Zeitung A e. HAU BUR 0 5 Sci 1 ume UR 225 25 1175 51770 Eine 21. im! kin 100 iger Lustspiel-Schlager Marry Liedtke ine 1 Revue als Film! olg 5 9 e e im 3. u. 4. Teil Sh owboat Der Nächste bitte! Der Mann 19 men): * 8 * N RC 1 1 5. Ta gern a Cärinerpfalzihenier ö 1 bel Stadibekann besſer Operettengastspiele im Rae 5 Tonfilm wiedergabe besen Freitag! Zum letztenmal 1 Der blaue Das Dreimäderihaus E N G E Lr Tun ersten Nele 15 e We 1 N W 1 Jeb eie ein Suter Tage, Die Förslex- Christel das Komödiantenschift Ven Deyers, Adele Sandrock u. a.„Die goldene Flut“ mehrere Male ansehen Operette von BORG ARNO Als Schauspielerin auf den Wassern 2. 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