181 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, Schwetzinger⸗ Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 638, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. Z.* Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Maunheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Mufikzentung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 7. Auguſt 1930 14. Jahrgang— Nr. 360 chlechte Ausſichten für eine Einig Peſſimiſtiſche Voraussagen für die heutige Konferenz Scholz—Höpker-Aſchoff, aber auch für die Annäherung zwiſchen Deutſcher Volkspartei und Volkskonſervativen 2 Millionen Arbeitsloft in England 83 700 mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres Noch iſt es nicht zu ſpät! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Aug. Heute ſoll nun noch ein letzter Verſuch gemacht werden, die Zerſplitterung im bürgerlichen Lager der Mitte nach Möglichkeit zu verhüten. Zu der in dem bekannten Briefe Koch⸗Weſers an den volks⸗ parteilichen Führer Dr. Scholz angeregten Be⸗ ſprechung wird, wie wir ſchon andeuteten, vermutlich der preußiſche Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff als Mittelsmann der Staatspartei entſandt werden. Die Prognoſen, die man für den Ausgang dieſer Beſprechung ſtellt, lauten freilichentmuti⸗ gend genug. Man hält ſo ziemlich allgemein den pſychologiſchen Moment für eine Einigungsaktion fürs erſte verpaßt und bezweifelt, daß die Mah⸗ nung, über taktiſche Erwägungen und perſönliche Empfindlichkeit hinweg ſich doch noch zuſammen⸗ zufinden, praktiſch zu einem Erfolg führen wird. Es Hat ſich immer deutlicher gezeigt, daß die Deutſche Volkspartei in größerer Einmütigkeit, als man viel⸗ fach zunächſt angenommen hat, für die Wahrung ihrer Selbſtändigkeit in dieſem Wahlkampf eintritt. Höpker⸗Aſchoffs Plaidoyer für die Sozial⸗ demokratie, ſein Eintreten für die Aufrechterhaltung der großen Koalition von Preußen hat die Situation nur noch erſchwert und den Widerſtand der Kreiſe innerhalb der Volkspartei verſtärkt, die einer Verſchmelzung mit der Staatspartei, zum mindeſten ohne weitere Ausdehnung nach rechts, abge⸗ Weigt ſind. Unter ſolchen Umſtänden wird man ſich von der heutigen Zuſammenkunft der Vertreter der beiden Parteien nicht eben viel zu verſprechen haben. 5 Inzwiſchen ſind auch die Ausſichten für die ſogenannte „kleine Scholz⸗ Aktion“ zur Feſtlegung eines gemeinſamen Wahlaufrufes mit der Wirt⸗ ſchaftspartei, der Konſervativen Volkspartei und der Landvolkpartei nicht beſſer geworden. Im Gegenteil, die Unterhändler dieſer Parteien, die ſicherlich ehr⸗ lichen Willens waren, ſich auf ſolcher Plattform zu⸗ ſammenzufinden, haben ſich ſeit ihrer letzten Be⸗ ratung im Reichstag überzeugen müſſen, daß die Stimmung im Lande ſolchem Zuſammen⸗ gehen nicht günſtig iſt. Das gilt von der Wirtſchaftspartei im gleichen Maße wie von denen um Weſtarp und Treviranus und in womöglich noch ſtürkerem Grade von den Landvolk⸗ leuten. Die Einſtellung der neuen Konſervativen dur monarchiſchen Frage hat hier ein neues Hindernis geſchaffen, inſofern als ſich die Konſer⸗ vative Volkspartei auf Angriffe aus dem Hugen⸗ berglager hin in poſitiverem Sinne geäußert hat, als es wohl urſprünglich in ihrer Abſicht lag. Es iſt daher ungewiß, ob bei ſolchem Stand der Dinge die Bemühungen des Dr. Scholz zum Ziele führen werden. Die Berliner Jungdemokraten Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 7. Auguſt. Die Berliner Jungdemokraten haben ihren Austritt aus dem Reichsbund deutſcher Jungdemokraten erklärt und ſich der vor einigen Tagen in Nürnberg gegründeten„Vereinigung un⸗ abhängiger Demokraten“, an deren Spitze der Pazi⸗ fiſt Quidde ſteht, angeſchloſſen. i Dieſe Sezeſſion war zu erwarten. Die Berliner Jungdemokraten waren von jeher äußerſt radikal eingeſtellt und befanden ſich in faſt ſtändigem Kon⸗ flikt mit der Parteileitung. Unter dieſen Umſtänden wird man es in der Staatspartei nur als eine Er⸗ 5 leichtern ug empfinden, daß dieſe extreme Gruppe dem Reichsbund der Jungdemokraten den Rücken gewandt hat, wodurch der Bund erſt die nötige Aktionsfähigkeit zu poſitiver Mitarbeit am Staate gewi eint. Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 7. Auguſt Wie das Arbeitsminiſterium bekannt gibt, enthielten die Erwerbsloſenliſten am 28. Juli insgeſamt 2011000 Perſonen. Dies ſind faſt 39 000 Erwerbsloſe mehr als eine Woche und 857 000 mehr als ein Jahr vorher. Die Arbeits⸗ loſenziffer hat damit zum erſten Mal ſeit Januar 1922 zwei Millionen erreicht. hieſe ernſte Entwicklung der Arbeitsloſigkeit iſt für England umſo bedeutungsvoller, als die Be⸗ kämpfung der Arbeitsloſigkeit zu den wichtigſten Wahlverſprechen aller Parteien gehört und deshalb im Mittelpunkt der Innenpolitik ſteht. Die gegen⸗ wärtige Regierung wird dadurch immer mehr dazu Telegraphiſche Meldung Berlin, 6. Auguſt. Wie der Demokratiſche Zeitungsdienſt mitteilt, wird am 16. Auguſt in Berlin die mündliche Verhand⸗ lung über den Antrag des Schriftſtellers Hall⸗ Halfern ſtattfinden, der gegenüber der Deutſchen Staatspartei ſich das Recht auf den Namen einer an⸗ geblich von ihm gegründeten Partei ſichern will. Es handelt ſich bei Herrn Hall⸗Halfern um einen „Parteigründer“, der auf eine polizeiliche Anmel⸗ dung ſeinerſeits keinen Wert legte. Um ſo mehr hat aber die Polizei Intereſſe für ſeinen Aufenthaltsort bekundet. Es haben ſich nämlich in den letzten Tagen eine Anzahl von Handwerkern und Lieferanten ge⸗ meldet, die ihre eingeklagten Forderungen gegen Herrn Hall⸗Halfern realiſieren wollten. Es beſteht begründeter Anlaß zu der Annahme, daß Hall⸗Halfern bei ſeinem Vorgehen gegen die Deutſche Staatspartei von gewiſſen Hintermännern geſtützt worden iſt, die den„Parteigründer“ dazu benutzen möchten, um der Deutſchen Staatspartei juriſtiſche Schwie⸗ rigkeiten zu bereiten. Einſtweilen darf angenom⸗ men werden, daß die politiſchen Treiber über die Perſönlichkeit des Wilhelm Hall⸗Halfern nicht unter⸗ richtet ſind, der eine bewegte Vergangenheit hinter ſich hat. Hall⸗Halfern gehört zu denjeni⸗ gen zahlreichen„Propagandiſten“ der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit, die eine beſondere Vorliebe für ge⸗ wiſſe Regierungsfonds hatten. So ſtellte er auch an deutſche Stellen im Auslande das Anſuchen um einen Zuſchuß von 1000 Dollar monatlich und um einen Titel, der ihm ein Anſehen verſchaffen ſollte, da ſeine Name ſelbſt im Kürſchner vergeblich geſucht wird. Aus dem Vorleben des ſeltſamen Parteiſchöpfers iſt noch mitzuteilen, daß er im Dezember 1918 eine radikal eingeſtellte Zeitſchrift„Die Geißel“ und ſpäter eine bedeutungsloſe Wochenſchrift„Die Staatspolitik“ herausgegeben hat, die eine Nachahmung von Hardens„Zukunft“ ſein ſallte. Bei ſeinen verſchiedenen Interventionen bei führenden politiſchen Perſönlichkeiten hat er u. a. die Behaup⸗ tung aufgeſtellt, daß dieſe Zeitſchrift in England in einer Auflage von 50 000 Exemplaren kopiert und vertrieben werde— ein glatter Schwindel Er verſuchte dann in Amerika und England unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen mit Wirtſchaftskrei⸗ ſen in Verbindung zu kommen. Seine Unternehmun⸗ gen mißglückten aber völlig, da es ſich zum mindeſten bei dieſem Herrn Hall⸗Halfern um einen reinen Phantaſten handelt, der ſtets, wenn ſeine Machen⸗ ſchaften aufgedeckt werden ſollten, mit Veröffentlichun⸗ gen und Prozeſſen drohte. Zu dieſer Charakteriſtik ſtimmt auch ausgezeichnet ſein jetziges Vorgehen gegen Hall⸗Halfern-ein ſeltſamer Parteigründer gedrängt, ſich wegen ihrer Hilfloſigkeit gegenüber der Steigerung der Arbeitsloſigkeit zu verteidigen. Es iſt intereſſant, daß das Regierungsblatt„Daily Herald“ eine ſolche Entſchuldigung ſchon heute unternimmt, indem es darauf hinweiſt, daß die Arbeitskriſe auf internationale wirtſchaftliche Urſachen zurückzuführen iſt. Die internationale Wirtſchaftskriſe ſei die ſchwerſte, die man ſeit Beginn dieſes Jahrhunderts erlebt habe. Keine Staatsregie⸗ rung könne ohne Zuſammenarbeit mit anderen Län⸗ dern die Kataſtrophe der Arbeitsloſigkeit aufhalten. Welturſachen könnten nur durch Weltmittel beſeitigt werden. Die internationale Zuſammenarbeit der Re⸗ gierungen und der Banken ſei notwendig, um die ſteigenden Ziffern der Arbeitsloſigkeit in allen Län⸗ dern aufzuhalten. die Gründung der Deutſchen Staatspartei, da er und ſeine ſieben Vorſtands mitglieder, die kein Menſch kennt, behaupten, das Alleinrecht auf den Namen der Deutſchen Staatspartei zu haben. * „Wie weiter aus Berlin verlautet, iſt Hall⸗Halferns „Deutſche Staatspartei“ im Vereinsregiſter des Amtsgerichts Berlin⸗Mitte, Abteilung 167, un⸗ ter der Aktennummer 5812, am 6. März 1929 völlig ordnungsgemäß eingetragen. Das Amtsgericht hatte vor dieſer Eintragung ausdrücklich feſtgeſtellt, daß dadurch keine beſtehenden Rechte verletzt würden. Als Sitz des Vereins iſt ausgewieſen: Berlin O. 112, Frankfurter Allee 91. Der Sitz dieſer„Partei“ be⸗ ſtand aus dem möblierten Zimmer, das ihr „Präſident“ damals bewohnte, und das er inzwiſchen mit einem anderen möblierten Zimmer vertauſchte. Die Miß wirtſchaft bei der Berliner Stadtverwaltung Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 7. Auguſt. Die Zuſtände bei der Berliner Verkehrsgeſellſchaft, die ſämtliche Verkehrsmittel unter ſtädtiſche Regie vereinigt, geſtalten ſich immer troſtloſer. Die fortdauernden Tariferhöhungen haben gerade das Gegenteil deſſen bewirkt, was man mit ihnen beabſichtigt hat. Die Einnahmen gehen ſtändig zurück, der Verkehr nimmt ab. Jetzt iſt, wie die „Voſſ. Ztg.“ erfährt, die Berliner Verkehrsgeſell⸗ ſchaft gezwungen, mit dem Betriebsrat in Verhand⸗ lungen darüber einzutreten, die Arbeitszeit um zwei Tage im Monat zu verkürzen. Auf dieſe Art will ſie eine entſprechende Reduzierung der Löhne erreichen. Inzwiſchen munkelt man von einer neuen Tariferhöhung, die freilich vor⸗ erſt von der Leitung der Geſellſchaft abgelehnt wird. Kann man das glauben? Drahtbericht unſeres Berliner Büros f i 1 Berlin, 7. Aug. Ein bezeichnendes Licht auf die höchſt eigenartigen Methoden, mit denen die Sozialdemokratie da, wo ſie die Macht hat, öffentliche und private Gelder ihren parteiegoiſtiſchen Zwecken nutzbar macht, wirft eine Zentrums anfrage, die im preußiſchen Landtag eingereicht wurde. In ihr wird die preußi⸗ ſche Staatsregierung nämlich darauf hingewieſen, daß der kommiſſariſche Landrat des Kreiſes Neurode, der zur Sozialdemokratiſchen Partei gehört, Spen⸗ den, die nur für die Opfer und Hinterbliebenen der Neuroder Grubenkataſtrophe hergegeben wurden, z u einem großen Teil für ſozialiſtiſche Jugendheime zur Verfügung geſtellt hat. Die Anfrage ſtützt ſich, wie„Der Deutſche“ mit⸗ teilt, auf zuverläſſige Angaben eines Delegierten des Gewerkvereins chriſtlicher Bergarbeiter. Auf die Antwort darf man geſpannt ſein. Aufhebung der Reparationen Ein bedeutſamer Nachklaug vom Baefreiungsſeſt der Newyorker Rheinpfälzer „Die brennende Frage der Gegenwart lautet nicht mehr: Wie viel ſoll Deutſchland zahlen, ſondern warum ſoll es auch nur noch einen ein⸗ zigen Pfennig weiter bezahlen? Wenn die Entente von Deutſchland noch mehr Geld als Kriegsentſchädi⸗ gung einzuziehen begehrt, ſo ſoll ſie auch ehrlich ge⸗ nug ſein, um zu erklären, daß Deutſchland zahlen muß, weil es beſiegt wurde, und daß die Repara⸗ tionen nicht auf einer moraliſchen Schuld beruhen, ſondern eine Kriegsentſchädigung wie in früheren Zeiten darſtellen.“ Dieſen bemerkenswerten Satz prägte der bekannte amerikaniſche Hiſtoriker Profeſſor Harry Elmer Barnes, der die Erforſchung der Kriegsurſachen zu ſeiner Lebensaufgabe gemacht hat, auf dem Befreiungsfeſt, das die Rheinpfälzer⸗ Vereine in Newyork kürzlich veranſtalteten. Der Satz iſt doppelt bemerkenswert. Ein⸗ mal deshalb, weil er gerade in der Stunde ausge⸗ I ſprochen wurde, da der deutſche Reichspräſident ſeinen Triumphzug durch die freigewordene Pfalz hielt. Zum anderen deshalb, weil er von einem Manne ſtammt, der keineswegs immer dieſer„Auffaſſung war, die er heute vertritt. Barnes iſt vielmehr erſt nach dem Kriege durch das Aktenſtudium von einem Saulus zu einem Paulus geworden. Während des Krieges glaubte er, daß Amerika recht gehandelt habe. Als ihn ſeine Studien, eines anderen be⸗ lehrten, war es Manns genug, ſich offen vor aller Welt zu der neugewonnenen Erkenntnis zu bekennen und ſie in Wort und Schrift niederzulegen. Profeſſor Barnes wandte ſich in ſeinen Ausfüh⸗ rungen gegen die Verträge von Verſailles, St. Ger⸗ main und Trianon im allgemeinen und forderte ihre Reviſion. Die Rheinlandbeſetzung ſei nach dem eigenen Geſtändnis der Entente⸗Politiker unter der Vorausſetzung von Deutſchlands alleiniger Schuld am Krieg erfolgt. Dieſe Theſe vertrete indeſſen heute kein ernſt zu nehmender Geſchichtsforſcher mehr, auch in den ehemaligen Feindbundländern nicht. Den beſten Beweis dafür, daß ſich al le Staaten gleich ſchuldig fühlen, ſieht Barnes in dem Umſtande, daß die Rheinlande fünf Jahre vorderfeſtgeſetzten Friſtgeräumt wurden. Das ſtehe nur in Uebereinſtimmung mit der For⸗ derung Poincarés, die er 1920 im Pariſer„Temps“ aufſtellte, wonach in einem ſolchen Falle auch die Koſten unter die Beteiligten aufgeteilt werden müßten. Allerdings falle dieſe. Aeußerung Poin⸗ carés in eine Zeit, da er noch nicht mit der Oeffnung der Geheimarchive zu rechnen hatte. Ausdrücklich betonte dann Profeſſor Barnes u..: „Wenn ſich alſo die Behauptung von Deutſch⸗ lands alleiniger Schuld am Kriege heute nicht mehr aufrechterhalten läßt, dann kann die Frage auch nicht mehr wie zur Zeit der Feſtlegung des Dawes⸗ und Moungplanes dahin lauten, wie viel Deutſchland imſtande iſt zu zahlen. Dann kann es nur noch eine Frage geben: Warum ſoll Deutſchland über⸗ haupt noch einen Pfennig weiter be⸗ zahlen? Die Deutſchen haben nie ihre Verpflich⸗ tung zum Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete in Frankreich und Belgien beſtritten und weit mehr bezahlt als für dieſen Zweck erforderlich war. Ihr Anteil an der Begleichung der Kriegs⸗ koſten iſt damit vollauf gedeckt.“ Auch der Eintritt der Vereinigten Staaten in das Weltringen wurde von Barnes kritiſch beleuchtet. Er ſprach von der Unfähigkeit Woodrow Wilſons, England zur ſtrikten Wahrung des internationalen Seerechts anzuhalten. Er betonte, daß, faſt ein Jahr vor dem deutſchen Unterſeebootskriege, den Amerikg dann nach außen hin zum Anlaß ſeiner Beteiligung am Kriege nahm, Wilſon heimlich ſeine Bereitwillig⸗ keit mitteilte, auf Seiten der Entente in den Krieg einzutreten, falls Deutſchland nicht die Friedens⸗ bedingungen annehmen wolle, die man ihm geſtellt hatte. Aber dieſe Friedens bedingungen hätte man, meinte Profeſſor Barnes, nur einem beſiegten Lande zumuten können. Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede entwickelte Profeſſor Barnes ſeine bereits bekannten Anſichten 2. Seite. Nr. 360 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 7. Auguſt 1930 über die Verantwortlichkeit am Kriege, wie ſie ſich ihm auf Grund des Aktenſtudiums aufgedrängt. Die unmittelbare Verantwortung falle auf Serbien, Frankreich und Rußland, und zwar zu gleichen Tei⸗ len. Weit hinter Frankreich und Rußland folge Oeſterreich, obwohl es niemals einen allgemeinen europäiſchen Krieg wünſchte, ſondern nur eine lokale Strafexpedition. Zuletzt müſſe man England und Deutſchland belaſten, obgleich beide im Jahre 1914 gegen einen Krieg waren. Die amerikaniſchen Zeitungen bringen die Rede Profeſſor Barnes' in großer Aufmachung und in ſpaltenlangen Artikeln. Es wird nicht möglich ſein, an dieſer öffentlichen Auslaſſung des bedeutenden Geſchichtsforſchers vorüberzugehen, auch wenn heute die ausſchlaggebenden Politiker in den Vereinigten Staaten und anderwärts zu der Rede Barnes! keine Stellung nehmen. Man muß dieſe Newyorker Rede immerhin als einen erſten Vor⸗ ſtoß in der Richtung würdigen, das Schulden ⸗ problem auf Grund des Schuldproblems zu bereinigen. Wer Barnes kennt, weiß, daß er mit dieſem erſten Auftreten gegen die Repara⸗ tivnslaſten ſich nicht begnügen wird. Und wer die Geſchichte kennt, weiß, daß immer einer den Anſtoß geben muß, um eine Bewegung in Gang zu brin⸗ gen. So berechtigt dieſe Rede zu neuen Hoffnungen. I. 5 — Guſtav Krupp v. Vohlen und Halbach 60 Jahre Gustav Krupp v. Bohlen und Halbach, der langjährige Leiter der Friedrich Kruppſchen Rieſenwerke, einer der bedeutendſten Führer der deutſchen Induſtrie, wird am 7. Auguſt 60 Jahre alt. Krupp v. Bohlen und Holbach iſt Vizepräſi⸗ dent der Kaiſer Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der deutſchen Wiſſenſchaften, ein Amt, das den großen Intereſſenkreis des Jubilars kennzeichnet. Dritter internationaler Veamlenkongreß Telegraphiſche Meldung 1 8 Genf, 6. Aug. Der dritte internationale Beamtenkongreß wurde hier durch den Präſidenten Charles Laurent er⸗ öffnet. Am Kongreß nahmen 300 Beamte aus Deutſchland, Frankreich, Oeſterreich, der Tſchecho⸗ lowakei, Holland, Griechenland, Jugoſlawien, Schwe⸗ den, Polen und der Schweiz teil. Die Beamteninter⸗ nationale zählt zur Zeit 400 000 Mitglieder. Nach den Begrüßungsanſprachen betonte der Sekretär des Internntionalen Gewerkſchaftsbundes, Safſſen bach, daß die Gewerkſchaften urſprünglich mehr Sache der Handarbeiter war. Die Nachkriegs⸗ zeit habe aber hier eine Aenderung herbeigeführt, und die Beteiligung der Kopfarbeiter an der Gewerkſchaftsbewegung ſei nunmehr ſt än dig im Wachſen begriffen. Die Zuſammenarbeit von Hand⸗ und Geiſtesarbeitern in der internationalen Gewerkſchaftsbewegung ſei notwendig. Den Gedanken der Zuſammenarbeit mit allen Lohnarbeitenden vertrat der Sekretär der Inter⸗ nattonale der Geiſtesarbeiter, Galliér⸗Paris. Weiter ſprachen der Vertreter des Völkerbunds⸗ ſekretariats Ganzoni und Boisnoir vom In⸗ ternationalen Arbeitsamt. Ait * Jeſtſommer in Salzburg Ein Jubiläumsjahr der Reinharot⸗Feſtſpiele „Alſo do ſan mir wieder!“ ſo ſagen die Wiener, wenn ſie ſich in Salzburg wiederſehen.„Da rejents ja immer noch!“ ſo pflegen meiſt die Berliner ihre erſten Eindrücke des Wiederſehens mit Salzburg wie⸗ derzugeben.— Der Statiſtiker aber würde mit einer kleinen Variante eines berühmten öſterreichiſchen Kriegsberichtes feſtſtellen:„Salzburg noch immer in amerikaniſchem Beſitz.“ Der Wiener ſchaut nun zuerſt:„Wer alles da is“. Der Berliner friſcht zunächſt die Erinnerungen mit dem Stieglkeller auf, und die Amerikanerin fragt ſo⸗ fort:„Huähr is die Feſtſpielhaus?“ So geht der Fremdenſtrom gleich in nationalen Kanälen ausein⸗ ander, um dann ſchließlich auf dem Domplatz als Zentrum wieder zuſammen zu münden. Schon auf dem Bahnhof merkt man an all und jedem, daß Salzburg wieder Feſtſpielſtadt iſt. Ganz Salzburg iſt in eine Rieſen⸗Karavanſeret verwandelt. Um ein Hotelzimmer oder nur um ein Fremdenbett werden manchmal veritable Kämpfe ausgefochten. Plätze im„Europa“ oder„Briſtol“ werden nach Dollars umgerechnet. Man kann übri⸗ gens auch in Reichenhall, Berchtesgaden oder Iſchl wohnen. Das ſind ja eigentlich nur noch Depen⸗ dancen von Salzburg. Salzburg als Fremdenſtadt hat alles im Hundert⸗ kilometerumkreis aufgeſogen und ſich dienſtbar ge⸗ macht. Oeſterreich und wahrſcheinlich in ganz Mitteleuropa. Jedenfalls tritt der Fremdenſtrom hier überwälti⸗ gender in die Erſcheinung, als ſelbſt in Wien, weil er ſich auf kleinſtem Raume konzentriert. Sehr treffend ſagte ein bekannter Kritiker jüngſt: Die Salzburger Feſtſpiele verdanken ihre Exiſtenz dem Umſtande, daß Wien nicht weiß, was es mit ſeinem Sommer anfangen ſoll. Wien bemüht ſich ſeit einigen Jahren krampfhaft, auch eine Feſtwochen⸗ Aadt zu werden, aber im Juni, wo die meiſten Men⸗ Es iſt heute das größte Fremdenzentrum in Induſtrie und Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Aug. Die holländiſche Boykottbewegung gegen deutſche Waren, die wegen der Butterzollver⸗ handlungen mit Finnland inszeniert wurde, dehnt ſich immer weiter aus. Eine große Anzahl hollän⸗ diſcher Verbraucher hat die an die rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſche Induſtrie gegebenen Beſtellungen wieder zurückgezogen. Auch ſonſt wird jede Auftrags⸗ erteilung nach Deutſchland zu hintertreiben verſucht. Selbſt die amtlichen Verſorgungsſtellen ſind bemüht, die deutſche Induſtrie und den Zwiſchenhandel, ſo weit er deutſche Waren liefert, aus zuſchalten. Die der deutſchen Induſtrie durch die Aktion ent⸗ ſtandenen Schäden ſind beträchtlich und haben den Reichsverband der deutſchen Induſtrie veranlaßt, in einer Eingabe an die Reichsregierung ſich gegen die beabſichtigte Kündigung des deutſch⸗fin⸗ niſchen Handelsabkommens zu wenden. Gegen dieſes Vorgehen der Induſtriellen erhebt nun wie⸗ derum der Reichs landbund Einſpruch, der in einem Schreiben an den Ernährungsminiſter Landwirtſchaft Schiele es auf das lebhafteſte bedauert, daß der Reichsverband der deutſchen Induſtrie dieſen Vor⸗ ſtoß unternommen habe. Die Bemühungen zur Wiederherſtellung der Rentabilität der Landwirt⸗ ſchaft würden unwirkſam ſein, wenn die Reichsregie⸗ rung den Forderungen der Induſtrie nachgäbe. * Die Boykottbewegung zieht immer weitere Kreiſe Amſterdam, 6. Aug. Die führende Organiſation der holländiſchen Molkereibetriebe, der Allgemeen Nederlandſch Zuivelbond, hat in ſeiner Boykottbe⸗ wegung gegen deutſche Waren nunmehr einen wei⸗ teren Schritt unternommen. Er hat ſich mit einem Schreiben an den Vorſtand der Utrechter Meſſe gewandt und dieſen aufgefordert, zur diesjährigen niederländiſchen Herbſtmeſſe in Utrecht, die für den 9. bis 18. September angeſetzt iſt, keine deutſchen Ausſteller zuzulaſſen und Vereinbarungen 7 die etwa bereits mit deutſchen Ausſtellern getroffen ſein ſollten, wieder rückgängig zu machen. wort der Meſſeverwaltung ſteht noch aus. Die Aut⸗ Der Saar-Bahnſchutz „genügt nicht! Aus Saarbrücken wird uns geſchrieben: „Durch das letzter Tage von der Finanzkommiſ⸗ ſion des Senats bekanntgegebene Heeresbudget er⸗ fährt die breitere Oeffentlichkeit, daß Frankreich noch immer Truppen zur Beſetzung des Saarge⸗ biets— über ſein„Bahnſchutz“⸗Kontingent hinaus— bereit hält und im Staatshaushalt mehrere Millio⸗ nen für ſogenannte„Unterſtützu ngstrup⸗ pen“ vorſieht, die, auf franzöſiſchem Gebiet garniſonierend, auf Anforderung der Regie⸗ rungskommiſſion des Saargebiets die⸗ ſer gegen die deutſche Saar bevölkerung (zur Verfügung ſtehen. Zu dieſer„Hilfe⸗ leiſtung“ ſtehen jederzeit zwei Infanteriebataillone in Forbach bezw. St. Avold in Bereitſchaft ſowie eine Laſtkraftwagenabteilung in Mörchingen, um dieſe franzöſiſchen„Unterſtützungstruppen“ ſchnell⸗ ſtens ins Saargebiet zu transportieren. Die Saarregierung, die ſich auf den Wort⸗ laut des Verſailler Friedensdiktats ſtützt, ent⸗ larpt ſich dadurch zugleich ſelbſt als eine aufge⸗ drängte Kolonialregierung, die ſich nur im Schutz ausländiſcher Bajonette„ ſcher“ fühlt. Die Beſtimmung des§ 30 des Saarſtatuts lautet:„Der Regierungskommiſſion liegt es ob, in allen eintretenden Fällen für den Schutz der Perſon und des Eigentums im Saargebiet zu ſorgen.“ Die franzöſtſchen Garniſonen in der lothringiſchen Nach⸗ barſchaft, aus der ſie in einer halben Stunde ange⸗ rückt wären, verbürgen aber dem franzöſiſchen Mit⸗ gliede der Saarregierung noch ſo wenig ſeine perſön⸗ liche Sicherheit, daß er auch die Haupttriebfeder für die Aufrechterhaltung der direkten franzöſiſchen Saarbeſatzung(in der„Bahnſchutz“⸗Maske) bildet. Gewiß denkt, wie die Haltung unſerer Bevölke⸗ rung in den kritiſchſten Augenblicken franzöſiſcher Neue öſterreichiſche Walther Provokationen beſtätigt, kein Saarländer daran, den Leib des ehemaligen Geſchichtsprofeſſors Morize, dem ſein Onkel Rault die Nachfolge in der Saar⸗ regierung verſchaffte, irgendwie jetzt oder bei der Räumung zu bedrohen. Aber die Separatiſten⸗ Panik hat auch ihre Schützer ergriffen— ſelbſt wenn das„Offizier“⸗Kreuz der Ehrenlegion ihre Tapferkeit verſinnbildlicht!“ 5 Franzöſiſches Lob für Polen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters M Paris, 7. Aug. Die beiden aus Polen zurückgekehrten Miniſter Laurent⸗Eynac und Pernot haben einem Vertreter des„Journal“ gegenüber ihren günſtigen Eindruck über ihre polniſchen Erlebniſſe zum Aus⸗ druck gebracht. Laurent⸗Eynac erklärte, daß die Uebungsflugzeuge und die Paſſagier⸗ und Poſtappa⸗ rate, die meiſtens nach franzöſiſchen Patenten gebaut ſeien, eine erſtlaſſige Luftflotte darſtellen. Daneben habe er in Poſen, Warſchau, Krakau und in der Pilotenſchule von Demblin feſtſtellen können, daß auch die Militärluftfahrt ſich in vol⸗ ler Form befinde. Miniſter Pernot hob die Eiſenbahnbauleiſtungen der Polen hervor. Zur Zeit arbeite man ein neues Liniennetz aus, das dazu dienen ſoll, die wirtſchaftliche Ausrüſtung Po⸗ lens zu ergänzen. Beſonders erwähnte Pernot in dieſem Zuſammenhang den bereits begonnenen Eiſenbahnbau von den oberſchleſiſchen Kohlenwerken zum Hafen von Gdingen. Auch für die ſchnelle Entwicklung des Hafens von Gdingen hatte Pernot anerkennende Worte. 5 5 5 5 Zum Schluß gingen beide Miniſter auf die enge geiſtige Zuſammenarbeit zwiſchen Frankreich und Polen ein. von der Vogelweide ⸗ Münze Vorder⸗ und Rückſeite der neuen Doppel⸗Schilling⸗Münze, die jetzt durch das öſterreichiſche Münzamt zur Erinnerung an den 700jährigen Todestag des großen Minneſängers Walther von der Vogelweide zur Ausgabe gelangte. Am Paneuropa Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 7. Auguſt. In der franzöſiſchen Oeffentlichkeit wendet man ſich neuerdings mit großem Jutereſſe dem Paneuropg⸗ projekt Briands zu. Beſonders in den Kreiſen, die der Idee nicht gerade freundlich gegenüberſtehen, wird das Vorhaben des Außenminiſters kritiſtert, eine neue Note über den Staatenbund vorzubereiten und ſie den einzelnen Ländern zuzuſchicken. Man ver⸗ weiſt darauf, daß Briand im vorigen Jahr in Genf lediglich mit der Befragung der einzelnen Staaten be⸗ auftragt worden war. Infolgedeſſen hätte Briand in Genf auch nur die Reſultate dieſer Befragung vor⸗ zulegen. Aus der Umgebung des Außenminiſters er⸗ widert man hierzu, daß es ſtets ein leitender Geſichts⸗ punkt bei der Vorbereitung des Staatenbundes war, den Völkerbund erſt mit dem Projekt zu befaſſen, ſo⸗ bald dieſes feſte Geſtalt angenommen hätte und ſobald man vor allem die Möglichkeit ſeiner Durchführung erkannt hätte. Eine Generalausſprache vor dem Völkerbund wird ſich aber doch nicht vermeiden laſſen, da Eng, land in ſeiner Antwort verlangt hat, dieſe im Büro des Völkerbundes niederzulegen und ſie zum Gegen⸗ ſtand einer Ausſprache zu machen. Man iſt in den Kreiſen des Quai'Orſay jedoch der Anſicht, daß eine derartige Diskuſſion lediglich als Vorſpiel der übri⸗ gen Beratungen bezw. als eine Anerkennung der Idee des Staatenbundes durch den Völkerbund zu be⸗ trachten ſei. Anſchließend werden ſich die europäiſchen Staaten zuſammenſetzen, um die Ausſprache gründ⸗ lich zu erledigen. Letzte Meloͤungen Die Verhandlungen über die Oſthilfe — Berlin, 7. Aug. Das preußiſche Kabinett ver⸗ handelte am Mittwoch eingehend mit Vertketern über die Einzelheiten der in den Notverordnungen des Reichspräſtdenten vorgeſehenen Oſthilfe. Es kamen, wie die„„Germania“ berichtet, nur fachliche Geſchäftspunkte zur Sprache. Die Perſonalfragen werden erſt am Donnerstag ſpruchreif werden. Am Donnerstag dürfte die Ernennung des Reichskom⸗ miſſars, des preußiſchen Staatskommiſſars ſowie der preußiſchen Unterkommiſſare erfolgen. * Völklingen/ Saar, 6. Aug. Von den ins hieſige Knappſchaftskrankenhaus eingelieferten Verletzten der Schlagwetterexploſion auf der Grube Clarenthal ſind zwei ſchwerverletzte Bergleute im Laufe des heutigen Nachmittags geſtorben. 5 Zwei Knaben im Kleinauto ertrunken * Freiburg(Schweiz), 6. Aug. Im neuen Stadt⸗ viertel in Freiburg vergnügten ſich heute zwei Kna⸗ ben im Alter von acht bis neun Jahren auf einem Kleinauto. Plötzlich ſetzte ſich der Wägen gegen de Saane in Bewegung und fuhr mit den beiden Kin⸗ dern ins Waſſer. Da der Fluß zut Zeit Hochwaſſer führt, wurden die beiden Knaben von der Strömung fortgeriſſen und konnten noch nicht geborgen werden. Zwei i franzöſiſche Alpiniſten vermißt — Paris, 7. Aug. Wie der„Matin“ aus Lyon meldet, werden zwei Franzoſen, die eine an ſich ge⸗ fahrloſe Alpenbeſteigung unternommen haben, ſeit drei Tagen vermißt. 8 Dreifacher Mord und Selbſtmord brannte das Haus des Futtermeiſters Chriſtenſen in der wurden als verkohlte Leichen aufgefunden. An den Leichen konnte feſtgeſtellt werden, daß der Tod durch Meſſerſtiche herbeigeführt worden war. Der Futtermeiſter Chriſtenſen war ſeither verſchwun⸗ den. Heute wurde nunmehr in einem Teich bei Ouegaard ſeine Leiche mit durchſchnittener Kehle auf⸗ gefunden. Man nimmt an, daß Chriſtenſen nach einem Streit ſeine Familie ermordet, das Haus in Brand geſteckt und ſich dann ſelbſt das Le⸗ ben genommen hat. ſchen noch nicht reiſen können. Oper und Burg wären auch um die Welt nicht zu bewegen, im Auguſt in Wien zu ſpielen. In Salzburg— ja das iſt ganz was anderes! Die Salsburger Feſtſpiele begehen heuer ihr erſtes Jubiläum— ihre Zehnjahrfeier,— noch dazu im Verein mit Max Reinhardts Schau⸗ ſpielerfubiläum. Max Reinhardt und die Salzburger Feſtſpiele ſind ja nicht auseinander zu denken. Der Schloßherr von Leopoldskron dankt Salzburg, ſo viel ihm dieſes ſchuldig iſt. So iſt es im ganzen eine glückliche Ehe, wenn auch manchmal die Scheidung ſchon vor der Türe ſtand. Aber immer hat im letzten Augenblick doch beiderſeits das Zuſammengehörig⸗ keitsgeſühl geſiegt. Hofmannsthal und Richard Strauß ſind die beiden anderen Namen, die mit Salzburg als Feſtſpielſtadt auf das engſte verknüpft ſind. 5 Und über allem ſchwebt der Genius Mozarts. Was dieſe Vaterſtadt einſt ihrem größten Sohne ſchuldig geblieben iſt, das zahlt er ihr jetzt mit tauſendfachem Zins zurück. In Salz⸗ burg Mozart— in Bayreuth Wagner! Was aber haben wir Heutigen aus dem Acker gezogen, den ihnen Mozarts Genius bereitet hat? Jubiläen ſind nicht nur Vorwände zu geräuſchvollen Feſtlichkeiten, ſondern auch eine Mahnung zu ſtiller Einkehr. Wenn man heute die Salzburger Feſtſpielbilanz zieht— wir meinen nicht die vom Standpunkt des Fremden⸗ verkehrs, ſondern die künſtleriſche—, ſo ragt als einziges Denkmal noch immer Hofmannsthals, des allzu früh Dahingeſchiedenen, Spiel„Jedermann“, in Max Reinhardts genialer Bearbeitung. Hier ſollte der blutleer gewordenen deutſchen Schauſpiel⸗ kunſt ein Jungbrunnen aufgetan werden.„Jeder⸗ Domplatz ſo ergreifend und erſchütternd. mann“ ſollte der erſte Schritt auf einem neuen Wege ſein. Aber die weiteren Schritte ſind nicht gefolgt. Auch Vollmöllers„Mirakel“ iſt blos eine Epiſode in der Geſchichte der Salzburger Feſtſpiele geblieben. Man mußte zu Schillers„Kabale und Liebe“ und zu Goldoni zurückkehren. Auch in der Oper hat ſich der gute alte„Roſenkavalier“ allein neben den un⸗ verwüſtlichen Meiſterwerken Wolfgang Amadeus' behauptet. So ſpähen wir in Salzburg noch immer vergebens nach dem verheißenen Meſſias, der der Welt die Er⸗ löſung aus der künſtleriſchen Erſtarrung bringen ſoll, in die ſie verſunken iſt. Wir ſehen in Salzburg keine rechte Entwicklung. Die Kunſt kocht jetzt mit Waſſer. Konſervatives Beharren beginnt ſchon in Salzburg eine„Tradition“ zu zeugen, die das Ende jedes Fortſchrittes wäre. Auch der rau⸗ ſchendſte Applaus des Augenblicks möge das künſt⸗ leriſche Gewiſſen nicht zum Schweigen bringen. Denn es wäre ſchade um Salzburg! Man könnte ſich keine idealere Feſtſpielſtadt denken. Hier iſt das Feſtſpiel keine bloße Angelegenheit künſtleriſcher Berufskreiſe, hier iſt es die ganze Stadt ſelbſt, die mitſpielt, dieſe wunderbare Stadt, halb Italien, halb Deutſchland, in der Pracht ihrer Gotik, ihrer Renaiſſance und ihres Barock. Die Stadt Salzburg iſt der koſtbare Rahmen für die Feſtſpiele. Und darum wirkt das Spiel vom Leben und Sterben des reichen Mannes gerade auf dem Salzburger Dr. Grüttefien. O Klaſſikeraufführungen im Heſſiſchen Landes⸗ theater. Generalintendant Prof. Ebert hat für die kommende Spielzeit des Heſſiſchen Landestheaters einen ſyſtematiſchen Ausbau des Klaſſikerrepertoirs in Ausſicht genommen, und zwar ſollen folgende Werke zur Aufführung gelangen:„Ein Sommer⸗ nachtstraum“ von Shakeſpeare;„Der Tartuffe“ von Molièere;„Taſſo“ von Goethe;„Pentheſilea“ von Kleiſt;„Herodes und Marianne“ von Hebbel. Der ſeit längerer Zeit in Darmſtadt nicht mehr geſpielte Ibſen wird in der neuen Spielzeit mit„Hedda Gabler“ vertreten ſein. Ein- und Ausfälle Von Wilhelm Haas⸗Wien Liebe und Treue! Man iſt doch dem am häufigſten untreu, den man über alles liebt— ſich ſelbſt. * Wenn man ein Bild aus ſeinem Rahmen nimmt, bleibt es noch immer ein Bild. Man löſe ſo manchen „Politiker“ aus ſeinem Rahmen, der Partei, und es bleibt— nichts. g 15 * 7 8 So begeiſtert die Menſchen über große n Einzelner vorerſt ſind oder zu ſein vorgeben, ebenf wenig können ſie Dauererfolge vertragen. Zumg auf politiſchem Gebiet! 7 f * Große Bergſteiger Die„Klaſſiker“⸗Reihe, die ſoviel Anklang ſchon bet Erſcheinen der erſten beiden Bände gefunden hat, ſchreitet raſch vorwärts. Nach Zſigmondy und Diener liegen weitere zwei Bände vor: Purtſcheller, Ludwig, Urber Fels und Firn. Heraus⸗ gegeben von Huns Fiſcher. Mit 16 Kunſtdrucktafeln. 1929. (Bergverlag Rudolf Rother, München.) Ein Mann der Tat ſpricht ohne viel Reflexion ſene ſchlichte, hellklingende Sprache, wie ſie großen Reiſenden und Entdeckern vom Herzen fließt; und Purtſcheller hat wie keiner vor und nach ihm die Berge von den Juliſchen bis zu den See⸗ alpen erwandert, erforſcht, erſchloſſen. Weilenmann, J.., Aus der Firnenwell. Heraus⸗ gegeben von Haus Fiſcher. Band I: Rhätikon, Silvretta, Ferwall. 250 Seiten Text, neu bearbeitet. Mit 16 Kunſt⸗ drucktafeln. Band II: Wallis, Berner Oberland. 275 Seiten Text. Mit 13 Bildern. Bergverlag Ru⸗ dolf Rother, München. Weilenmann kam als Kaufmann nach St. Gallen, ſpäter nach Newyork, von wo er als Dreißiger krank heimkehrte. Bergwanderungen, ſpäter Bergtouren großen Stils, gaben ihm ſeine Geſund⸗ heit wieder. Er wurde ein unermüdlicher Bergſteiger, „Vater der Führerloſen“, einer der großen Bahnbrecher des Alpinismus. Seine Bergfahrtenſchilderungen ſind Perlen der Reiſe literatur. Die Aufſätze umfaſſen die Zeit von 1855 bis 1875 und geben damft unſerer füngeren Gene⸗ ration ſehr feſſelnde Bilder über die Entwicklung des Alpinismus während dieſes Zeitraumes, zumal Weilen⸗ mann auch die Menſchen, mit denen er es zu tun hatte, ſehr lebendig zu ſchildern verſteht. Opfer der Schlagwetterkataſtrophe in Clarenthal⸗ 1 — SHobro(Jütland), 6. Aug. Vor einigen Tagen 4 i 2 5 2* Ouegaard nieder. Seine Frau und ſeine beiden Kin⸗ 1 2 5 ſin 5 8 FT reren * 4 1 Donnerstag, den 7. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 360 3. Seite. „Hausfrau und Handwerk Der Stadtrat hat beſchloſſen, die Ausſtellung, die der Gewerbeverein und Han dwerker⸗ verband E. V. gemeinſam mit dem Mann⸗ heimer Hausfrauenbund im nächſten Früh⸗ jahr in der Rhein⸗Neckar⸗Halle veranſtalten will, weitgehend finanziell zu fördern. Die Stadt über⸗ nimmt den Hauptteil des Aufwandes der für die Einrichtung der Ausſtellung erforderlichen Tren⸗ nungswände. Außerdem übernimmt die Stadt die Koſten der Propaganda. Statt einer Miete begnügt ſich die Stadt mit einem Anteil am Eintrittsgeld. Proteſt des Gafſſtättenꝛewerbes In einer am Dienstag abgehaltenen Innungs⸗ verſammlung wurde folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: Die heutige Innungs⸗Proteſtverſammlung der Gaſtwirte⸗ Vereinigung, freie Innung, Mannheim erhebt ſchärſſten Proteſt gegen die durch die Notverordnung geſchaffene Einführung der Gemeinde⸗Getränkeſteuer und der er⸗ höhten Gemeindebierſteuer. Das Gaſtwirtsgewerbe iſt nicht mehr in der Lage, weitere Belaſtungen zu tragen. Schon die letzte Reichsbierſteuererhöhung hat ſich für das Gewerbe kataſtrophal ausgewirkt. Eine weitere Be⸗ laſtung muß zum völligen Ruin eines großen Gewerbezweiges führen, der an vierter Stelle der deutſchen Volkswirtſchaft ſteht, tauſende von Exiſtenzen vernichten und das Heer der Arbeitsloſen durch viele Tauſende vermehren. Die neuen Steuern bedeuten nichts anderes, als eine weitere Droſſelung des Gaſtſtätten⸗ und Brauereigewerbes und müſſen auch zu einer ſchweren Schädigung in Frage kommender landwirtſchaftlicher Betriebe führen, während an⸗ dererſeits die erhofften Steuereinnahmen, wie das Bier⸗ und Branntweinſteueraufkommen zeigt, nicht erzielt werden. Heute am Rande der Exiſtenz ſtehend, verlangen die in großer Zahl zur Proteſtverſammlung erſchie⸗ nenen Mitglieder der Gaſtwirtevereinigung, freie Innung, Mannheim im Intereſſe der Erhaltung ihrer Betriebe, daß der neue Reichstag unverzüglich die im Rahmen der Notverordnungen erlaſſenen Ge⸗ meindegetränkeſteuern und die Erhöhung der Ge⸗ meindebierſteuer wieder aufhebt. Ein ſchwimmendes Reſtaurant Kaum ſind die Löwen im Mannheimer Waldpark eingezogen, ſo kommt die Kunde von einer weiteren Attraktion. In der Nähe der Silberpappel wird auf dem Rhein ein älterer, etwa 25 Meter langer Schleppkahn zu einem ſchwimmenden Re⸗ ſtaurant umgebaut. In etwa drei Wochen wird das Werk fertiggeſtellt ſein. Der Kahn iſt zwei⸗ geſchoſſig. Der eigentliche Schiffsladeraum iſt zum Keller für die Vorräte umgewandelt. Auf einem ein⸗ gezogenen Boden erheben ſich die 2,60 Meter hohen Wirtſchaftsräumlichkeiten. Sie ſind abgeteilt und enthalten allen modernen Komfort, auch Telefon. In einem Teil des Schiffes auf der gleichen Höhe ſind die Wohnräume für die Wirtsleute. Die Wirt⸗ ſchaft wird von dem früheren Beſitzer der Wirtſchaft „Zur Stadt Aſchaffenburg“, Bernhard Klüppel, geleitet. Laufſtege zum Land ermöglichen die Ver⸗ bindung, da der Kahn, auch nach dem Umbau, voll⸗ kommen im Waſſer ſchwimmt. Die Stege können eingezogen werden mp N * Feier des Verfaſſungstages. Das Erzbiſchöfliche Ordinariat in Freiburg hat angeordnet, daß aus Anlaß der Feier des Verfaſſungstages in allen Pfarr- und Kuratiekirchen ein Feſtgottesdienſt gehalten und an deſſen Schluß die Litanei von der göttlichen Vorſehung mit dem Gebet für die Wohl⸗ fahrt des Vaterlandes gebetet und der Segen mit der Monſtranz erteilt wird. Die Feier kann den 1 Verhältniſſen entſprechend auch am vorher⸗ enden Sonntag gehalten werden. * Aus der Evangeliſchen Landeskirche. Durch Entſchließung der Evang. Landesregierung wurden ernannt: Zum Kirchenrat Pfarrer D. Dr. Karl Heſſelbacher⸗Baden⸗Baden, zu Kirchen⸗ muſikdirektoren die Kirchenchorleiter Albert Fauth⸗Pforzheim, H. Pfaff⸗Freiburg und Studien⸗ rat Ehriſtian Reitter⸗Heidelberg.— Aus dem Dienſt der Badiſchen Ev. Landeskirche wurde auf Anſuchen 1— Uebertritts in den außerbadiſchen Kirchen⸗ lenſt entlaſſen Landeswohlfahrtspfarrer Paul Wer⸗ ner⸗Karlsruhe auf 1. 8. 1930.— Durch Entſchließung des Gvang. Oberkirchenrats wurden verſetzt: Die Vikare Ludwig Nonnenmacher⸗Hockenheim zur vor⸗ übergehenden Verſehung des Pfarrdienſtes nach Dinglingen und Pfarrkandidat Maurus Gerner⸗ Beuerle zur Verſehung des Vikariats nach Wert⸗ eim.— Zur Wiederbeſetzung durch Gemeindewahl ſind u. a. folgende Pfarreien ausgeſchrieben: Alt⸗ Oberheidelberg, Aſbach, KB Neckar⸗ Gauangelloch, KB. Neckargemünd, Freiherr v. Göler v. Ravensburgſchen Grund⸗ und Patronatsherrſchaft in Schatthauſen und Sindols⸗ heim, KB. Adelsheim, Patronat der Freiherrl. Rüdt v. Collenbergſchen Grund⸗ und Patronatsherrſchaft im Hainſtadt. Ferner iſt die Stelle des Landeswohl⸗ fahrtspfarrers in Karlsruhe wieder zu beſetzen. Kraftwagenbetrieb der Reichspost Angefähr 20 Millionen Verluſt im Jahre 1928 Der Verband Deutſcher Verkehrs ver⸗ waltungen hat, ſo wird uns geſchrieben, als Spitzen vertretung der nichtreichseigenen öffentlichen Verkehrsunternehmen, die 803 Betriebe von Stra⸗ ßen⸗, Klein- und Nebenbahnen und Kraftverkehrs⸗ geſellſchaften umfaßt, an den Reichsverkehrsminiſter einen eingehend begründeten Antrag gerichtet, den Kraftfahrbetrieb der Reichspoſt der Auſſicht des Reichsverkehrsminiſters zu unterſtellen. Der Antrag wird mit der Notwendigkeit begründet, eine einheitliche Reichsverkehrspolitik unter Führung des Reichswerkehrsminiſter zu betreiben, um ein verkehrs⸗ und volkswirtſchaftlich geſundes Zuſam⸗ menwirken von Eiſenbahn und Kraftwagen zu er⸗ zielen. Die Reichspoſt, die erſt in den letzten 10 Jahren die Perſonenbeförderung wieder aufgenommen hat, beſitzt auf Grund geſetzlicher Beſtimmungen als einziger Verkehrstreibender in Deutſchland prak⸗ tiſch völlige Freiheit in der Einrichtung von Kraft⸗ fahrlinien. Dies Vorrecht hat die Reichspoſt in vielen Fällen dazu benutzt, ohne Rückſicht auf die Verkehrs⸗ politik des Reiches und der Länder, zuſätzlichen Ver⸗ kehr zu ſchaffen, der in zahlreichen Fällen weit über das Bedürfnis hinausgeht und vorhandenen Ver⸗ kehrseinrichtungen in unerträglichem Ausmaß Ver⸗ kehr entzieht. Aus einer von ſachverſtändiger Seite angeſtellten Unterſuchung ergibt ſich, daß der Kraftpoſtbetrieb im Jahre 1928 mit einem Fehlbetrag von ungefähr 20(zwanzig) Mil⸗ lionen Reichsmark gearbeitet hat. Die Oeffentlichkeit kann verlangen, daß die zu⸗ ſtändigen Stellen ſofort eingehend prüfen, wie die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung des Kraftpoſtbetriebes wirklich ausſieht. Der volkswirtſchaftliche Schaden wird nämlich durch einen weiteren, ziffernmäßig ſchwer ausdrückbaren, aber ebenfalls ſehr hohen Be⸗ trag noch vergrößert, der ſich aus der Wettbes werbsſchädigung anderer Verkehrs ⸗ unternehmen durch die Reichspoſt ergibt und der in letzter Zeit bedrohlich anwächſt. Die Befriedigung wirklich vorhandener Verkehrs⸗ bedürfniſſe durch Kraftpoſten ſoll keineswegs unter⸗ bunden, ſie muß aber mit der übrigen Verkehrsbe⸗ dienung durch zentrale Auſſicht in Einklang gebracht werden. Eine weitere planloſe Entwicklung des Kraftpoſtbetriebes im Ausmaß der letzten Jahre muß zwangläufig zu einer Verteuerung des Geſamtverkehrs und damit zu Tariferhöhun⸗ gen bei allen Verkehrsmitteln führen. Der Reichs⸗ poſtminiſter hat am 14. Mai im Verwaltungsrat der Reichspoſt die Finanzlage ſeiner Verwal⸗ tung als ernſt bezeichnet und mitgeteilt, daß im Rechnungsjahr 1929 ein Einnahmeausfall von 20 Millionen Reichsmark entſtanden ſei. Mit Rück⸗ ſicht hierauf hat der Miniſter die beantragte Herab⸗ ſetzung der Rundfunkgebühren bereits abgelehnt. Es iſt daher zu befürchten, daß bei weiterer Ver⸗ ſchlechterung der Poſtfinanzen eine abermalige Erhöhung des Briefportos und der ſonſtigen Poſtgebühren vom Reichspoſtminiſter verlangt werden wird. Weite⸗ ren Belaſtungen der ſchon ſchwer leidenden Wirt⸗ ſchaft durch Tariferhöhungen bei den Eiſenbahnen und durch Gebührenerhöhung bei der Poſt muß aber bei Zeiten und mit allem Nachdruck entgegengetreten werden. Die Oeffentlichkeit wird daher zunächſt ein⸗ mal verlangen müſſen, daß die Wirtſchaftsgebarung des Kraftpoſtbetriebes nachgeprüft, ein Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Ausgaben innerhalb dieſes Betriebszweiges der Poſt ſelbſt hergeſtellt, daß er den tatſächlichen Bedürfniſſen angepaßt und auf das unbedingt notwendige Maß zurückgeſchraubt wird. Ferner muß jeder Antrag auf Einrichtung neuer Verkehrslinien durch die zuſtändigen Stellen des Reiches und der Länder, die den Verkehr zu über⸗ wachen haben, auf ſeine Notwendigkeit geprüft und die Genehmigung neuer Verkehrseinrichtungen davon abhängig gemacht werden, daß keines der vor⸗ handenen Verkehrsunternehmen das Bedürfnis be⸗ friedigen kann.* Arbeitsbeſchaffung in Karlsruhe Karlsruhe, 5. Aug. In der jüngſten Bürgerausſchußſitzung wurde mitgeteilt, daß zur Arbeitsbeſchaffung für Wohlfahrtserwerbsloſe vorbereitende Erdarbeiten zur Gewinnung weiteren Induſtriegeländes am Rheinhafen(294 000 RM.), Auffüllung der häufig überſchwemmten Daxlander Hohle(25000 RM.), zur Schaffung der Albufer⸗ anlagen in Ausſicht genommen ſind. Die Arbeiten am Rheinhafen ſollen neues verfügbares Induſtrie⸗ gelände ſchaffen, nachdem es durch Abgabe des aller⸗ größten Teils des noch freien ſtädtiſchen Induſtrie⸗ geländes an die deutſche Michelin⸗AG. jetzt der Stadt an größeren Flächen fehlt. Ein ſozialdemokratiſcher Redner wies darauf hin, daß rund 370 Arbeiter durch die Vorlage wieder in die geregelte Arbeit für ein halbes Jahr gelangen. Mindeſtens müſſe ihnen freie Fahrt zum Arbeitsplatz gewährt werden. Dabei handelt es ſich um rund 3000 Wohlfahrtserwerbsloſe in Karlsruhe. Es iſt alſo eine verhältnismäßig ge⸗ ringe Hilfe. Man müſſe an noch größere Arbeiten denken. Bürgermeiſter Schneider betonte, daß die Stadt aus wirtſchaftlichen Gründen Privatbau⸗ firmen die Arbeiten übertragen müſſe, die die not⸗ wendigen Geräte uſw. beſitzen. Der Ober bürger⸗ meiſter erklärte, daß er gern an weitere Not⸗ ſtandsarbeiten herangehen werde. Der Bürgeraus⸗ ſchuß werde aber die Mittel bewilligen müſſen. Die Vorlage fand Annahme. Zur Erweiterung des Wohnungsbau⸗ programms 1930 (Erhöhung des Kapitalbetrags von 2 Mill. auf 3,75 Mill.) lag ein ſozialdemokratiſcher Antrag vor, die Zinsbeihilfen uſw. für Dachgeſchoßwohnungen ebenſo hoch einzuſetzen wie für Vollgeſchoſſe. Bürger⸗ meiſter Schneider wies darauf hin, daß eine Ab⸗ änderung der Grundſätze dahin führe, daß man um mindeſtens ein Viertel der Wohnungen, alſo in Karlsruhe 100 Wohnungen weniger bauen könnte. Der ſtellv. Obm. des Stadtverordnetenvorſtandes erinnerte lt.„Karlsr. Zig.“ an den Mangel an billigen Wohnungen, der auch weiter in Karlsruhe beſtehe. Insbeſondere müſſe der Bau von Wohnungen mit Mietspreiſen von 40 bis 45 1 ge⸗ fördert werden. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde erklärt, daß es ſich bei den Dachſtockwohnun⸗ gen, wie ſie in dem Antrag gemeint ſeien, um be⸗ ſondere Fälle handle, deren Qualität vollauf den Vollgeſchoßwohnungen entſpreche. Es müſſe auch an den kommunalen Wohnungsbau gedacht werden, um für die in ſchwierigſter Wirtſchaftslage Befindlichen Wohnungen zu erſchwinglichen Mietspreiſen zu be⸗ ſchaffen. Die Mietenkontrolle müſſe eingeführt wer⸗ den, denn es dürften in Zeiten der Not keine Profite mit Hilfe öffentlicher Mittel gemacht werden. Die Rednerin der Aufwertungspartei regte einen Ver⸗ ſuch mit Kleinſtwohnungen von 1 und 15% Zimmern für alleinſtehende Frauen an. Es würden dadurch größere jetzt teils untervermietete Wohnungen für den allgemeinen Bedarf frei. Der Redner der Bürgerlichen Vereinigung wendete ſich gegen die Angriffe auf den Hausbeſitz. Je mehr ge⸗ baut werde, um ſo ſchneller regle ſich der Preis für die Wohnungen. Das zeige ſich ſchon heute bei den Vierzimmerwohnungen, an denen kein Mangel mehr ſei, ſo daß auch die Mieten zurückgegangen ſeien. Der Zentrumsredner begrüßte die Entwick⸗ lung der Baupolitik in Karlsruhe. Die Bezuſchuſ⸗ ſung von Neubauten für größere Wohnungen könnte eingeſchränkt werden, da der Hauptbedarf in Klein⸗ wohnungen beſtehe. Die Aufhebung der Zwangs⸗ wirtſchaft könne erſt erfolgen, wenn genügend Klein⸗ wohnungen erſtellt ſeien. Nach dieſer ausgiebigen Wohnungsdebatte wurde die Vorlage angenommen. Die Erwerbung des Geländes am alten Bahnhof durch die Stadt zum Preis von 2 Mill. Reichsmark fand einſtimmige Annahme. Dadurch iſt endlich die Möglichkeit ge⸗ ſchaffen, Alt⸗ und Südſtadt beſſer zu verbinden. Ver⸗ ſchiedene Reoner verlangten, daß nach Schaffung des Zentralmarktes an dieſer Stelle die Einzelmärkte in verſchiedenen Stadtteilen erhalten bleiben. Bürger⸗ meiſter Schneider erinnerte an die ſchwierigen Verhandlungen, bei denen die Reichsbahn Entgegen⸗ kommen gezeigt habe. Die unſchöne Lücke im Stadt⸗ bild könne nun ausgefüllt werden. eee Eingemeindung nach St. Ingbert * St. Jugbert, 5. Aug. Die Eingemeindung von Lengſcheid in den Stadtbezirk St. Ingbert iſt vom hieſigen Stadtrat beſchloſſen worden. Man rechnet damit, daß ſich dieſer neue, günſtig am Wald gelegene Stadtteil bald ſchnell entwickelt wird, da er geeignetes Terrain für den Bau von Villen zu bieten vermag. In Ausſicht genommen iſt ein Anſchluß an die Waſſerleitung. Auch andere Verbeſſerungen ſollen durchgeführt werden, die der Entwicklung von Leng⸗ ſcheid günſtig ſind. 14 * Freiburg i. Br., 6. Aug. Mit 92 gegen 31 Stim⸗ men nahm der Bürgerausſchuß eine Vorlage des Stadtrates an, nach der die Bierſteuer beim Einfachbier auf 2,50 Rm., beim Vollbier auf 5 Rm. und beim Starkbier auf 7,50 Rm. für je einen Hekto⸗ liter feſtgeſetzt wird. Die Abänderung war notwen⸗ dig, da auf Grund der Verordnung des Reichspräſi⸗ denten vom 26. Juli 1930 dieſe Sätze für die Gel⸗ tungsdauer dieſer Verordnung feſtgeſetzt worden ſind. Durch die Erhöhung erhofft man eine Mehreinnahme von 106000 Rm. Wegen der Bürgerſteuer und der Gemeindegetränkeſteuer bedarf es noch des Erlaſſes landesgeſetzlicher Vorſchriften. Gegen die Steuer ſtimmten die Sozialdemokraten, Kommuniſten, fer⸗ ner ein Teil der Wirtſchaftspartei und des Zentrums. Nachrichten aus Baden Zwei tödliche Unglücksfälle a Baden⸗Baden, 5. Auguſt. Ein ſchwerer Un⸗ glücksfall mit Todesfolge ereignete ſich heute in unſerer Stadt. Ein Chauffeur ſteuerte einen neuen Kehrrichtabfuhrwagen nach dem Schuttabladeplatz an der Kuppenheimerſtraße. Auf dem Platz befand ſich ein Mann namens Robert Stößer aus Gaggenau, der offenbar die Anlage beſichtigen wollte, den Ab⸗ fuhrwagen aber nicht herankommen hörte und vom Führerſitz aus nicht geſehen werden konnte. Er wurde überfahren, wobei ihm ein Rad den Kopf zerguetſchte. Stößer konnte nur als Leiche unter dem Wagen hervorgezogen werden.— Das ſchwere Gewitter am Samstag nachmittag, das von einem wolkenbruchartigen Regen begleitet war, hat auch in unſerer Nachbarſchaft ein Todes⸗ opfer gefordert. Frau Sophie Lipmann in Um⸗ weg war während des Gewitters damit beſchäftigt, von einem Drahtſeil Wäſche abzuhängen. Sie wurde dabei von einem Blitzſtrahl getroffen und auf der Stelle getötet. Bürgermeiſter Sidler 7 L. Sinsheim, 6. Aug. Unerwartet iſt heute morgen im Alter von 55 Jahren Bürgermeiſter Karl Sid⸗ ler geſtorben. Lange Jahre hindurch leitete der Verſtorbene die Geſchicke der Stadt. Er ſetzte ſich mit ſeiner ganzen Perſönlichkeit und ſeinem reichen Wiſſen für die Förderung der ſtädtiſchen Belange ein. Zuletzt war allerdings ſeine Geſundheit ſo geſchwächt, daß er dem Gemeinderat ſeinen Rücktritt mitteilen mußte. Der Gemeinderat hatte nochmals Anlaß ge⸗ nommen, ſeine Verdienſte für die Stadt voll zu wür⸗ digen, aber leider war es dem Sidler nicht mehr ge⸗ gönnt, von ſeiner Arbeit auszuruhen. Auf freien Fuß geſetzt * Lahr, 5. Aug. Zu den Meldungen über die Verhaftung der beiden Lahrer In duſtri⸗ ellen Honnef erklären die Rechtsanwälte Dr. Richard Haas und Dr. Julius Gutmann in Karlsruhe, die Rechtsbeiſtände der Herren Hermann Honnef und Heinz Honnef und der Honnefwerke AG. in Lahr⸗Dinglingen u..: Das Vorgehen der Gen⸗ darmerie beruhte auf Denunziationen eines früheren Angeſtellten der Firma Honnefwerke AG., der infolge grober Verſtöße, die er ſich hatte zu Schulden kom⸗ men laſſen, von der Firma Honnefwerke AG., ver⸗ antwortlich gemacht worden und aus ſeiner Stellung ausgeſchieden war. Beide Herren wurden nach der prozeß ordnungsgemäß vorgeſchriebenen Einver⸗ nahme durch den zuſtändigen Richter ſofort wieder auf freien Fuß geſetzt. * Weinheim, 6. Aug. Der in der Lindenſtraße wohnhafte 72jährige, verheiratete Landwirt Heinrich Horchler fiel beim Zwetſchgenbrechen im Gewann „Zwiſchen den Dämmen“ vom Baume herab, was den ſofortigen Tod zur Folge hatte. — Schwetzingen, 6. Aug. Etwa 300 Angehörige des ehemaligen Brigade⸗Erſatzbataillons Nr. 84 trafen ſich hier am Sonntag zu einer Wie⸗ derſehensfeier. Zu dem Begrüßungsabend war auch der ehemalige Bataillonskommandeur Major a. D. Schmidt erſchienen, der in ſeiner Anſprache unter dem Hinweis auf die Gefallenen zur Einigkeit und zum Zuſammenhalten aufforderte. Die Begrüßungsanſprache hielt Fritz Wiß meier, Der Sonntag wurde mit einer Ehrung der Gefal⸗ lenen im Elternhaus des gefallenen Bernhard Welde eröffnet. Im Verlaufe des Tages wurde der Schloßgarten beſichtigt. An Regimentskomman⸗ deur Generalmajor a. D. Alberti, der Grüße über⸗ mittelt hatte, wurde ein Danktelegramm gerichtet, ebenſo an den Korpskommandeur General Magnus von Eberhard. L. Neckarbiſchofsheim, 6. Aug. Seinen 70. Ge⸗ burtstag beging hier in großer Rüſtigkeit Uhr⸗ machermeiſter Guſtav Mayer, dem der Verband badiſcher Uhrmacher, die Bezirkskrankenhausver⸗ waltung, deren Rechner der Jubilar iſt, und der Obſt⸗ und Gartenbauverein die beſten Glückwünſche unter Ueberreichung entſprechender Geſchenke über⸗ mitteln ließen. S. Oeſtringen(Amt Bruchſal), 6. Aug. Durch⸗ gehende Pferde verurſachten den Tod eines geachteten Mannes, des 45jährigen Landwirts und Kohlen⸗ händlers Wilhelm Appel. Die Pferde ſeines Erntewagens gingen durch. Appel kam unter die Räder des Wagens, der über ſeinen Kopf fuhr und den Tod herbeiführte. Der Verunglückte hinterläßt Frau und 6 unmündige Kinder. L. Tiefenbach, 6. Aua. Bei dem letzten Gewitter ſchlug der Blitz in die hieſige Transformatoren⸗ ſtation, die an die Hochſpannungsleitung Bruchſal Gochsheim des Badenwerks angeſchloſſen iſt. Die elektriſche Einrichtung wurde zerſtört, ſodaß der Ort ohne Stromzufuhr war, bis das Badenwerk wieder eine behelfsmäßige Transformatorenſtation errichtet batte L. Untergrombach, 6. Aug. In der Scheune des Fuhrunternehmers Hermann Müller brach Feuer aus, das raſch um ſich griff und trotz der Bemühungen der Feuerwehr das Gebäude, das mit Heu und Frucht vollgeſetzt war, einäſcherte. Obwohl der hintere Giebel des Wohnhauſes ſchwer heſchädigt wurde, gelang es im übrigen doch, des wütenden Elementes Herr zu werden und den Brand zu loka⸗ liſieren. Der erhebliche Brandſchaden iſt teilweiſe durch Verſicherung gedeckt. MAKE DON ZIGARETTE N: F AB RI Kʒ G. M. B.., MAI NZ K* F KONZERNFREI blk GRos ade. Genetslvertfetung: Fritz Walbel, Mannheim, Heinrich Lenzstr. 44, Tel. 40 279. Niedeflege 9 l. 14, Tel. 40 270 4. Seite. Nr. 360 — Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 7. Auguſt 1930 Gerichtszeitung Großer Vankkrach in München Viele kleine Sparer geſchädigt— Die Direktoren verurteilt Zwei Tage dauerte die Verhandlung vor dem Strafgericht München im Juſtizpalaſt, die ſich mit einem großen Krach der ſogenannten Pan bank in München zu befaſſen hatte. Vor dem Richter ſtan⸗ den die beiden Direktoren dieſer Bank, einer Infla⸗ tionsgründung, Alfred Müller aus Kaſſel und Joſeph Schraml aus Reuth(Kemnath), die ſich wegen Bilanzverſchleierung, Betrugs und unlaute⸗ ren Wettbewerbs zu verantworten hatten. Im Herbſt 1928 war die Panbank in Konkurs geraten und hatte viele kleine Sparer in Mitleidenſchaft gezogen. Wie es in der Anklage hieß, hat das Syſtem der Panbank hauptſächlich darin beſtanden, daß die Kun⸗ den monatlich beſtimmte Einzahlungen machten und beiſpielsweiſe bei einer monatlichen Einzahlung von 5 Mark nach 20 Jahren 1450 Mark erhalten ſollten. Zugleich ſollte der Kunde bei Werbung weiterer Kun⸗ den Proviſion nach dem ſogenannten„Schneeballen⸗ ſyſtem“ erhalten. Auch Darlehen wurden den Kun⸗ den verſprochen. In Wirklichkeit ſeien aber nur drei Darlehen, nachdem mit Anzeige gedroht worden war, gewährt worden. Die erworbene Langbank, die von den Angeklagten geführt wurde, ſei ſchon bei Uebernahme bankerott geweſen und hätte 1925/6 mit einer Unterbilanz von 189 000 Mark gearbeitet. Die von den Angeklagten 1926 aufgeſtellte Bilanz ſei unrichtig geweſen. Statt eines ausgewiefenen Gewinnes von 13 902 Mark habe ſich eine Unter⸗ bilanz von 164580 Mark ergeben. Durch die angeb⸗ lich vorteilhaften Bedingungen und Leiſtungen der Bank— man verſprach auch eine Aufwertung von 100 Prozent— haben viele kleine Sparer ihre letzten Spargroſchen verloren. Die Angeklagten beſtritten jede Betrugsabſicht; ſie wollten ſogar ſelbſt viel Geld verloren haben, doch machten ſie über die Höhe ausweichende Ant⸗ worten. Das Gericht verurteilte ſchließlich Müller zu elf Monaten Gefängnis und 400 Mark Geldͤſtraſe und Schraml zu ein em Jahr und acht Monaten Gefängnis und 400 Mark Geloͤſtrafe. In der Begründung wurde ausgeführt, daß die Beiden bewußt eine falſche Darſtellung der Bilanz gegeben hätten und daß viele kleine Sparer ſchwer geſchädigt worden ſeien. Der Schaden be⸗ trage rund 200000 Mark. Die beiden Direktoren ind bereits wegen anderer Straftaten, die mit der Langbank zuſammenhängen, in Strafhaft. * Ein neuer Unterſtützungsſchwindel * Ludwigshafen, 6. Aug. Am 12. April ds. Is. wurde der 33jährige Fabrikarbeiter Eug. Flecken ⸗ ſtein arbeitslos. Den letzten Wochenlohn vertrank er und erzählte ſeiner Frau, er erhalte ſein Geld erſt am folgenden Montag. An dieſem Montag ging er zum Standesamt und meldete die Geburt eines Sohnes„Albert“ an. Aufgrund des Geburtsſcheins erhielt er von der Krankenkaſſe 45/ Wochenhilfe. Anfang Mai kam Fleckenſtein zu dem 35;ährigen Fuhrmann Wilhelm Kiefer, der mit ſeiner fünf⸗ köpfigen Familie in größter Not lebte. Er beſtimmte Kiefer ebenfalls die Geburt eines(wicht vorhandenen Sohnes) anzumelden, was Kiefer auch tat. Als aus⸗ geſteuerter Erwerbsloſer bekam er vom Wohlfahrts⸗ amt 25% Unterſtützung. Kiefer fälſchte dann eine Vollmacht, die zum Empfang der Unterſtützung am Wohlfahrtsamt berechtigen ſollte und veranlaßte die Arbeiter Fritz Arnold und Theodor Rops das Geld zu erheben. Das vierblättrige Kleeblatt hatte ſich nun vor dem Schöffengericht Ludwigshafen wegen Urkundenfälſchung und Betrug zu verantworten. Alle Angeklagten waren geſtändig. Das Urteil lautete auf folgende Strafen: F. 10 Mo⸗ nate, K. ein Jahr, die beiden anderen je drei Monate Gefängnis. Jäher Tod * Wachenheim, 7. Aug. Dienstag nachmittag war die Witwe Klug mit ihrer Mutter mit Obſtbrechen beſchäftigt. Gegen 3 Uhr erlitt Frau Klug plötzlich einen Schlaganfall. Der ſofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Der Mittwoch: ein großer Tag für die Deutſchen „ra—ra—ra Ger ma nia“ Sie haben es von den Ausländern gelernt: Maſſen⸗ chöre zur Anfeuerung der kämpfenden Landsleute in Be⸗ wegung zu ſetzen. Schon 1928 in Amſterdam ſah man die deutſchen Schlachtenbummler das Beiſpiel der anderen nachahmen und im Darmſtädter Hochſchuſſtadion durfte am Montag natürlich auch dieſe Erinnerung an die Olympi⸗ ſchen Spiele nicht fehlen. Bei den ſchweren Kämpfen im Schwimmen und Waſſerball ertönte plötzlich das taktmäßige „ra-ra-ra Ger— mania!“ Vor einem breiten Zu⸗ ſchauerblock, über dem Hunderte von kleinen ſchwarzrot⸗ goldenen Fähnchen flatterten, ſtand ein Mann und gab den Takt an. Das ging während der Entſcheidung im Waſſerball ungefähr 20 Minuten lang ſo und bei den Einzelkonkurrenzen im Schwimmen hörte man es auch. Schließlich ſtimmten die übrigen Zuſchauer ein. Da auch die anderen Nationen ihre Sprechchöre aufbauten, war das ſchließlich eine ganz nette Muſik, die man jetzt, ſtunden⸗ lang nach den Kämpfen noch im Ohre hat. Aber nicht nur das Praſſeln dieſer Chöre, auch die gellenden Pfiffe und Schreie, die über ihnen ſchwebten, klingen noch nach. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß ſich die deutſchen Er⸗ folge dieſes Tages zu einem Teil auf dieſe unerhörte An⸗ ſeuerung der Kämpfer aufbauten. Zumindeſt im Waſſer⸗ ball ſchien das ſo. Unerhört war auch wieder der Beſuch des Schwimmſtadions. Enggepreßt ſtanden die Zuſchauer Schulter an Schulter, es mögen vier, vielleicht auch fünf⸗ tauſend geweſen ſein. Man bedenke: bei Schwimm⸗ kämpfen, an einem Werktag und in Darmſtadt. Für die deutſchen Studenten war der Tag ein einziger Triumph. Acht Weltmeiſterſchaften ſtanden zur Entſcheidung. Vier holten ſich die Deutſchen, darunter den wertvollen Sieg im Waſſerballturnier. Drei Siege fielen an Ungarn, einer an Frankreich. Italien ſah ſeine Flagge nur an den Nebenmaſten und die„Giove⸗ nezza“ war nicht mehr zu hören. Vielleicht war es nur Einbildung, daß man die Leute in den leuchtenden Uni⸗ formen mit dem Rutenbündel nicht mehr ſo ſelbſtbewußt und keck einherſchreiten ſah. Bislang waren die Spiele nur ein großes Duell Ztalien—Deutſchland, die übrigen Nationen blieben im Hintertreffen. Damit iſt es nun ſcheinbar vorbei. Nicht nur im Schwimmen, ſondern auch im Fechten brachte der Mittwoch eine Unterbrechung der italteniſchen Siegesſerie. Rechts und links vom Sieger⸗ maſt ſtiegen Flaggen empor, die man bislang noch nicht über dem Marathontor geſehen hatte: die von England, Finnland und der Tſchechoflowakei. Deutſchlands Sieg im Waſſerballturnier Neben dem Schwimmſtadion liegt nur wenige Meter entfernt das Fußballfeld. Hier traten am Abend, als das Wetter aufklärte, Italien und Luxemburg zum Faßball⸗ kampf an. Tauſend Zuſchauer ſahen zu, die übrigen waren— o wunderbare Erſcheinung— beim Waſſerball. Da konnten ſie ihre Leidenſchaften entzünden, da wurden ſie auch mitgeriſſen. Zuerſt gab es eine zahme Vorſpeiſe. England ſchlug Belgien durch das Können ſeines Meiſters Sutton 310(:0) aus dem... Waſſer und beſetzte damit den dritten Platz des Turniers. Capt. Webſter, alter Athlet mit ruhmvollen Erinnerungen, ſaß am Baſſinrand und freute ſich über den Sieg ſeiner Landsleute von der ande⸗ ren Sportfakultät. Aber die Maſſen hatten ja gar nicht auf dieſes Spiel gewartet, der Clou des Tages war der Kampf um den Turnierſieg zwiſchen Deutſchland und Ungarn. Als er begann, tat ſich eine Hölle des Lärms auf. Wie ſagten es oben ſchon. Der Schiedsrichter, Herr Schmuck aus Prag, wurde nervös und ſcheinbar riß der Lärm auch an den Nerven der Magyaren, die unſicher und „„fbul“ wurden. Schüſſe von Schürger, Orlemann und Böries brachten einen deutſchen 310(:0) Sieg, der die Zu⸗ ſchauer in einen wahren Taumel verſetzte.(NB. In Buda⸗ peſt ſoll es bei Waſſerball⸗Länderkämpfen noch toller her⸗ gehen.) Cordes als Verteidiger und der famoſe Eckſtein im Tor ſorgten dafür, daß die Ungarn das deutſche Tor nicht fanden. Auch die Magyaren hatten drei Internatio⸗ nale in ihrer Mannſchaft. Ungarn im Fechten entſchädigt Biermal ſahen bislang die Italiener ihre Flagge für Fechtſiege am Hauptmaſt. Aber in den Säbelkämpfen ver⸗ ließ ſie das Glück. Ungarn ſiegte mit drei Punkten, nachdem es die Italiener in der erbittert durchkämpften Entſcheidung 977 geſchlagen hatte. Aber: nicht dieſer Sieg der Magyaren, der zweite Platz Deutſchlands war die große Ueberraſchung dieſer Mannſchaftskonkurrenz. Deutſch⸗ lands Mannſchaft(Meyer, Kolbinger, Hoffmeiſter, Trill⸗ haſe, Maletzke) holte im Schlußkampf ſowohl gegen Ungarn, wie auch gegen Italien ein Unentſchieden heraus und wurde damit Zweiter vor Italien. 5 Zwei Fußballkämpfe Auf das deutſche Erfolgskonto des Mittwochs gehört auch der:2 Fußballſieg, der im Frankfurter Stadion Warten Sie fünf Minuten mit der Eiferſucht! Mehr Ueberlegung vor der Eiferſucht! Von Hildegard G. Fritſch Ein bekannter Pſychologe erklärte:„Die Eifer⸗ ſucht iſt eine von unſeren Tierahnen ererbte Aus⸗ ſtrahlung, oder beſſer geſagt, Kontraſtreaktion der Liebe. Sie iſt ein Erbſtück der Tiere und der Bar⸗ barei. Stammgeſchichtlich fußt die Eiferſucht auf dem Kampfe um den Beſitz eines Weibes zu einer Zeit, da noch alles mit roher Gewalt zuging. Schlauheit und Stärke kämpften gegeneinander, und wenn das ſtegreiche Männchen im Beſitz des Weibes war, mußte es eiferſüchteag darauf achten, daß ihm dieſes nicht wieder von einem andern geraubt wurde!“ „Eiferſucht iſt eine Leidenſchaft, die mit Eifer ſucht, was Leiden ſchafft!“ ſagt der Volksmund und hat damit vollkommen recht. Denn Eiferſucht und Liebe haben ſo wenig miteinander gemeinſam, wie Feuer und Waſſer. Eiferſucht iſt der Tod der Liebe, wie Waſſer der des Feuers. Es gibt heute leider noch ſehr viele Menſchen, die unter dieſer Krankheit leiden und keinen Ausweg, keine Heilung wiſſen. Die Gemeinſchaft wird durch die Eiferſucht zur Hölle und iſt eine Verrücktheit, die von mangelnder Ueber⸗ legung zeugt. Dauernde Vorwürfe, Verdächtigun⸗ gen, oft gänzlich unbegründeter Art, Beſchimpfungen und Mißhandlungen, ja Drohungen ſind die Aus⸗ geburten, die als ſeeliſche Mißhandlung betrachtet werden können und ſehr oft erſt durch einen Re⸗ volverſchuß enden.„Motiv: Eiferſucht!“ heißt es dann im Bexicht und klingt wie eine Entſchuldigung. Jede Liſt, jeder noch ſo abwegige und dunkle Weg iſt dem Eiferſüchtigen recht, und doch kündet er nicht etwa durch ſeine Beſorgnis ein hohes Maß von Liebe zum Du an, wie das Sprichwort meint:„Wo keine Eiferſucht, da iſt auch keine Liebe!“, ſondern er kenn⸗ zeichnet ſich als einen Menſchen, der Angſt hat, ſei⸗ nen Trieb nicht befriedigen zu können, wenn ihm das dazu dienende„Objekt“, das ihm gehört, fehlt. Der Ehepartner iſt aber kein„Beſitzobjekt“, ſondern genau ſo ein freier Menſch wie der Eiferſüchtige! Wie aber ſoll man nun einer Untreue des Liebes⸗ partners begegnen, wie ermitteln, ob eine ſolche vorliegt? Warten Sie fünf Minuten, ehe Sie eiferſüchtig werden! Ueberlegen iſt alles, auf das es ankommt, und zwar vbllig nüchterne Ueberlegung vor der Eiferſucht! Erſt denken, dann handeln! Liegt wirklich eine Untreue vor? Iſt ſie bewiefen oder nur Vermutung? Alſo: Zuerſt zu er⸗ fahren verſuchen, ob wirklich eine Untreue vorliegt und ob nicht etwa beſondere Umſtände den Anlaß zu einer zweideutigen Situation gegeben haben und weleche Urſache n überhaupt vorlagen! Keine Eifer⸗ ſuchtsſzene heftiger Art vermag hierüber Klarheit zu ſchaffen, kein Streit und keine Drohung, auch kein Revolver und kein Schuß Pulver! Nur die nüchterne, ſachliche, objektive Ruhe und— Ausſprache mit völliger Offenheit unter Beachtung des gegen⸗ ſeitigen Vertrauens! Iſt jedoch die Untreue wirklich poſitiv, ſo hilft keine Szene mehr, das Geſchehene ungeſchehen machen! Im Gegenteil: Haß und unbedachte Taten würden die Folgen ſein! Wer die Energie aufbringt, dieſe fünf Minuten der Ueberlegung einzuſchalten und den„Tatbeſtand“ nüchtern und objektiv zu bedenken, der wird tatſäch⸗ lich niemals eiferſüchtig ſein können, ſondern ſtets die richtige Konſequenz ziehen: Verzeihen, Ausein⸗ andergehen in Ruhe und Frieden, Verſtehen oder Ueberzeugtheit von dem trügenden Schein! Prüfen und die Ruhe bewahren iſt alles— wer das nicht kann, der verlängere die fünf Minuten um eine Nacht; am anderen Tage ſieht der„Fall“ beſtimmt anders aus! Und noch eines, ja die Hauptſachel Zwiſchen zwei Menſchen, die ſich vor der Ehe gewiſſenhaft ge⸗ prüft haben, ſich wirklich lieben, iſt Untreue und Eiferſucht völlig ausgeſchloſſen, Man kauft ſeine Wellmeiſterſchaften der Studenten nur den ſchönen Einband kennt! Der Vorleſungsplan enthält eine Reihe neuer Vor⸗ land— Vortragsſprache Engliſch; Springer, Ge⸗ ſchichte aus dem Sommer⸗Semeſter; Die Römer und römiſche Kultur in Deutſchland; Sprater, Aus der Urgeſchichte der Pfalz; Harms, Alte und neue Anſchauungen über das Weſen der Krankheiten; Loeſchcke, Bau und Funktionen des menſchlichen Körpers. Selz über Einführung in die Pädagogik mit beſon⸗ it ber Frankreich erzielt wurde. Aber es war ein Sieg, der wenig erfreute, denn die ſtark umgeſtellte und da⸗ durch geſchwächte deutſche Mannſchaft gefiel garnicht. Sie hatte ihre liebe Not, die ſchwache Elf der Franzoſen zu ſchla⸗ gen. Da machten die Ftaliener in Darmſtadt ſchon eher ganze Arbeit, ſie tändelten ein wenig auf dem Fußballfeld umher und ſchickten Luxemburg mit einer 1010(:0) Niederlage vom Feld. Das Klaſſement des Turniers lautet alſo jetzt wie folgt: 1. Italien 12:1 Tore,:0 Punkte. 2. Deutſchland 13:3 Tore,:2 Punkte. 3. Luxemburg:20 Tore, 214 Punkte. 4. Frankreich:7 Tore, 04 Punkte. Entſcheidungen im Schwimmen Auch wenn die Sonne— wie meiſt an dieſem Tage— hinter einer Wolkenwand ſtand, war es recht warm. Die Wolkenwände ſchoben zum Glück weiter, ohne allzuviel Feuchtigkeit abzugeben. Die Zuſchauer achteten auf dieſe Wetter⸗Wechſel allerdings wenig. Sie ſtanden wie eine Mauer um das Schwimmbecken und gingen in den Ent⸗ ſcheidungskämpfen wie ein Mann mit. Es gab aber auch ſpannende Kämpfe. Mit der 4 mal 100% Meter ⸗Freiſtilſtaffel fing es an. Ungarn war klarer Favorit. Die Italiener liefen zwar mit Fähn⸗ chen in den Händen und ſchreiend neben dem Baſſin her, aber ihre Leute im Waſſer ſpielten keine Rolle. Deutſch⸗ lands Vertretung hielt ſich auch hier wieder glänzend. Zehn Meter vor dem Ziel ſah ſie noch wie der Sieger aus. Auf den letzten Metern aber mußte ſich Gruß einigemale umſehen und ſo ſchlug der letzte ungariſche Mann um eine Zehntel Sekunbe früher an. Ergebnis: 1. Ungarn .24 Min.; 2. Deutſchland(Vogt, Watrin, Wichmann, Gruß):24,2 Min.; 3. Italien 433,4 Min.; 4. Oeſterreich; 5. Tſchechoſlowakei. Noch ſchärfer war der Kampf im 100 Meter⸗Freiſtil⸗ ſchwimmen der Herren: 1. Szekely⸗Ungarn:03,7 Min.; 2. Steiner⸗Tſchechoſl.:03,8 Min.; 3. Medricky⸗Tſchechoſl. :04 Min.; 4. Pepe⸗Italien 1104 Min.; 5. Sutten⸗England :05,1 Min. 6. Gruß⸗Deutſchland 105,8 Min. Man be⸗ achte die geringen Zeitdifferenzen und man wird wiſſen, wie hart der Kampf war. Die Zeiten ſind übrigens gut, denn das Waſſer im Darmſtädter Hochſchulſtadion iſt ſchwer. Das Baſſin hat keine Ueberlaufrinne, ſodaß die Schwimmer den ganzen Wellengang mitbekommen. Das 100 Meter⸗Freiſtilſchwimmen der Damen war wie⸗ der eine Sache der beiden Franzöſinnen, deren Stil weit flüſſiger als der der übrigen Konkurrentinnen war: 1. Sal⸗ gabo⸗Frankr.:20 Min.; 2. Blondeau⸗Frankr.:26,87 3. Mohr⸗Deutſchland 183,8 Min.; 4. Joßmann⸗Deutſchland, 5. Döpking⸗Deutſchland. Dafür waren im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen der Damen die Deutſchen auf den erſten Plätzen. 1. Frl. Baer 3281, Min.; 2. Sparbier:89,4 Min.; 3. Ziegenfuß(alle Deuſch⸗ land); 4. Blondeau⸗Frankr.; 5. Phlipp⸗Ungarn, Sehr harten Kampf gab es im 200 Meter⸗Bruſtſchwim⸗ men der Herren: Weigmann⸗Deutſchland ſchüttelte aber ſchließlich doch den Norweger Hagneß ab und kurz vor dem Ziel ſchob ſich ſogar noch ein Italiener vor den Norweger. 1. Weigmann⸗Deutſchl.:04,2 Min.; 2. Manzoni⸗Italien :05, Min.; 3. Hagneß⸗Norwegen:06,38 Min.; 4. Herber⸗ Deutſchl.; 5. Haas⸗Oeſterreich; 6 Aru⸗Italien. Alle Springwettbewerbe ſind an Deutſchland gefallen. Am Mittwoch wurde noch das Turmspringen der Herren entſchieden: 1. Ziegler⸗Deutſchland 100.42 Punkte. 2. Hef⸗ ter⸗Deutſchland 96.12 Punkte. 3. Niemelainen⸗ Finnland 83,18 Punkte. 4. Kisfaludi⸗Ungarn 81.22 Punkte. 5. Rota⸗ Italien 70.24 Punkte. 6. Cuccourroula⸗Italien 66.52 Pkt. 80 Deutſchland führt im Schwimmen Der Sieg der deutſchen Damen im Geſamt⸗ klaſſement ſteht bereits feſt: 1. Deutſchland 48 Punkte. 2. Frankreich 25 Punkte. 3. Ungarn 3 Punkte. Bei den Herren fehlt noch das 1500 Meter⸗Freiſtilſchwimmen, aber es wird den gegenwärtigen Stand des Klaſſements auch nicht mehr weſentlich beeinfluſſen. Am Mittwoch abend führte Deutſchland mit 56 Punkten vor Italien mit 37 und Ungarn mit 28 Punkten. Bernhard Gnegel. Der Regenwetterarbeitsplan beim Landesturnen Das Arbeitsbuch für das Landesturnen, das durch Kreisoberturnwart Schweizer in ſelten klarer und um⸗ faſſender Weiſe zuſammengeſtellt iſt und in allen Einzel⸗ heiten den Teilnehmern jeden Aufſchluß gibt, enthält auch einen bis ins kleinſte ausgearbeiteten Regenwetterorbeits⸗ plan für das Einzel⸗ und Vereinswetturnen. Hoffentlich ſind die Turner nicht dazu verdammt, denſelben in Ge⸗ brauch nehmen zu müſſen. Immerhin aber muß man damit rechnen, daß von einer ſolchen Vorſichtsmaßnahme, zu dem die augenblickliche Witterung alles andere als ermutigend iſt, Gebrauch gemacht werden muß. r Für den Fall, daß eine Durchführung der Wettkämpfe im Freien unmöglich iſt, werden die einzelnen Riegen, ſoweit das Geräteturnen in Frage kommt, in die Schuß turnhollen verteilt. Vom 12⸗Kampf müſſen dann die Riegtz —5 in der Turnhalle des TV. 1846,—10 in der Peſts lezziſchule, 11—15 in der Luifenſchule, 16—20 in der Fried richſchule arbeiten. Der 10⸗Kampf wird verteilt für die Riegen 21—25 auf den TV. 1846, 20—30 auf die Linden⸗ hofſchule, 31—35 auf die Schillerſchule, 36—40 auf die Mollſchule und 41—45 auf die Wohlgelegenſchule. — Der volkstümliche 5⸗Kampf wird ſoweit die Stoß⸗ und Sprung⸗Uebungen in Frage kommen in die Rhein⸗Neckor⸗ halle verlegt, Lauf⸗ und Wurf bleibt im Stodion. Die Geräte⸗ Uebungen für den 9⸗Kampf der Aelteren finden bei Regenwetter in der Oberrealſchule ſtatt, der Lauf im Stadion, Stoß⸗ und Sprung in der Rhein⸗Neckar⸗ halle. Der 4⸗Kampf der Aelteren verteilt ſich für den Lauf im Stadion, für Stoß⸗ und Sprung in der Rhein⸗Neckar⸗ halle, der Wurf muß dann wegfallen. Die g⸗Kämpfer der Jugend erhalten für die Riegen 114—121 das Realgymnaſium, für die Riegen 122—129 die Oberrealſchule zugewieſen. Lauf⸗ und Weitſprung bleibt im Stadion, auch für den 4⸗Kampf der Jugend, defſen Stoß⸗ und Sprung⸗Uebungen wie bei den anderen in der Rhein⸗Neckarhalle durchgeführt werden. Die Fechter müſſen bei Regenwetter in die Turnhalle der Sickinger⸗Schule einziehen, die Ringer in den kleinen Turnſaol öͤes TV. 1846, während die Spiele ausfallen. Am beſten ſind die Schwimmer dran, die im Herſchelbad unabhängig von der Witterung ſind. Zum Vereinswetturnen werden die Vereine ebenfalls verteilt und zwor kommen hierfür in Frage die Rhein⸗Neckarhalle, die Turnhalle des TV. 1846, der Oper⸗ realſchule, der Wohlgelegenſchule, der Mädchenfortbildungs⸗ ſchule, Mollſchule, Peſtalozziſchule, Schillerſchule, K 6⸗Turn⸗ halle, Friedrichſchule, Lindenhofſchule, Dieſterwegſchule, Luiſenſchule, Gymnaſium und als Reſerve die Turnhallen der Neckar⸗ und Hildaſchule. Dieſe Einteilung ermöglicht auch bei ſchlechter Witte⸗ rung die Durchführung der vorgeſehenen Wettkämpfe. Es wäre jedoch zu hoffen, daß der Wettergott ein Einſehen hätte, und den Turnern für ihre Arbeit am Freitag und Samstog Sonnenſchein beſchert. Es wäre ſchade, wenn die umfangreichen Vorarbeiten umſonſt getroffen worden wären. 75 Gr. Pferd eſport Hoppegarten(6. Auguſt): 1. Geheimrat⸗Reunen: 2900 /, 1600 Meter: 1. Weils Rechberg(M. Schmidt), 2. Khedive, 3. Ebbo. Tote: 32. Platz: 14, 18, 13. Ferner: Puppenſpieler, Jago, A Priori, Koritzo, Gafrile, Dora. 2. Exrmunteruugs⸗Rennen: 2800 /, 1200 Meter: 1. Gra⸗ ditz' Thüringen(Huguenin), 2. Teutſche, 3. Aka. Toto: 60. Plots: 18, 15, 17. Ferner: Kavalcade, Onega, Aſtoria, Londola, Tolentino, Rheinluſt, Fürſtenkind. 3. Quirl⸗Rennen: Ausgleich 2, 3900% 2400 Meter: 1. Halmas Pale(Grabſch), 2. Mantegna, 3. Palgulli. Tote: 24. Platz: 17, 21, 47. Ferner: Feldjäger, F anland, Bellac, Opar, Gero, Quos ego. 4. Laubfroſch⸗Reunen: Verkaufsrennen, 2800 /, 1600 Meter: 1. Sterns Grasgräfin(O. Schmidt], 2. Malvolio, 3. Goldene Noſe. Toto: 24. Platz: 14, 14. Ferner: Hector, Tintorette, Frontſoldat.— 5. Hohenlohe⸗Oehringen⸗Reunen: 7800 /, 2200 Meter: 1. Weinbergs Lodro(O. Schmidt), 2. Präfect, 3. Nareiß. Toto: 15. Platz: 11, 18. Ferner: Avanti, Wilfried, Strom⸗ ſchnelle, Majordomus. 6. Ermunterungs⸗Reunen: 2800, 1200 Meter: 1. Her⸗ dings Silberſuchs(Böhlke), 2. Vichy, 3. Elaß. Toto: 35. Platz: 17, 17, 20. Ferner: Fex, Strohfeuer, Viaduect, Borr⸗ Budor, Silberling, Optant, Feldwebel, 7. Leichtſuß⸗Rennen: Ausgleich 3, 2900 /, 1800 Meter: 1. Taſchechelns Loblied(Muro), 2. Piniole, 3. Steinfeld. Toto: 62. Plas: 21, 26, 18. Ferner: Schelm, Amönenwarte, Trianon, Elson, Iſchtar Hiſtorin, Der Kohinoer, Futuriſt, Tages balencles Donnerstag 7. Auguſt Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,30 Uhr Speyer Ger⸗ mersheim und zurück, 19,45 Uhr Abendfahrt 277 Std. Friedrichspark: Konzert 20.30 Uhr. Lichtſpiele: Alh ambro:„Ein Walzertraum“. Scala: „Das Rheinlandmädel“.— Untverfſum:„Hokus⸗ po kus“.— Gloria ⸗Palaſt:„Die braunen Vögel der Südſee“.— Polaſt⸗ Theater:„Der blaue Engel“. Schauburg:„Der Nächſte— bitte!“— Roxy Theater:„Die goldene Flut.“— Copitok: „Zweimal Lux“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15-17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr Furchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Ubr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, Schluß des redaktionellen Teils Bei übermäßiger Schweißabſonderung an de und in den Achſelhöhlen, ſowie Geruchsbeläſttgun e 15 Leoform- Creme. Tube 1 Mi. In allen einschl. Geſch. erh. Frau nicht wie Radieschen beim Gemüſehändler, und wenn man ſie ißt, ſind ſie madig; man wählt die Ehegefährtin nicht aus wie ein Buch, von dem man In ſolchen Fällen ſind immer beide Partner an der Untreue ſchuld. Gegenſeitiges Verſtehen und Verantwor⸗ tungsbewußtſein ſind die ſtützenden Faktoren einer aufrichtigen, echten Liebe, für die es Begriffe, wie Untreue und Eiferſucht, überhaupt nicht gibt! Warten Sie auf fünf Minuten, ehe Sie das bindende Wort ſprechen, denn Unkenntnis über die Seele des Gatten kann eine Ehe zerſtören! Selbſt in der letzten Minute iſt noch Zeit An der Handelshochſchule Mannheim beginnt das Winter⸗Semeſter am 3. November. leſungen; Sprachkurſe ſind vorgeſehen für Franzöſiſch, Engliſch, Italieniſch, Spaniſch und Ruſ⸗ ſiſch, ferner Kurſe zur Pflege der deutſchen Sprache. Insbeſondere wird auf folgende öffentlich und unent⸗ geltlich zugängliche Allgemeine Vorleſun⸗ gen verwieſen: Altmann ⸗Gottheiner, So⸗ cial and Economic Conditions of present-day Eng- im Zeitalter des Imperialismus(pon 1879 bis zur Gegenwart); Muckle, Der Untergang der antiken Kultur und die heutige Weltlage; Hart⸗ laub, Kunſt⸗Sehen und Kunſt⸗ Beurteilen(verglei⸗ chende Betrachtung von Kunſtwerken), Fortſetzung Grpypengießer, Außerdem iſt die Vorleſung von Profeſſor Dr. derer Berückſichtigung ihrer Geſchichte, die PVorleſung geſtellt, welche Eigenſchaften eine vollkommene Frau beſitzen muß. Das Ergebnis der Antwort war fol⸗ gendes: kommen, wenn ſie eine Zeitung lieſt, ohne deren Blätter durcheinander zu mengen. Willens⸗ und Denkpſychologie“(mit gelegentlichen Demonſtrattonen) und der praktiſche Einführungs⸗ kurs in die experimentelle Pſychologie und Pädago⸗ gik allen pſychologiſch und pädagogiſch intereſſierten Kreiſen zugänglich. Weiter ſind bisher folgende öffentlichen Vor⸗ träge vorgeſehen: Vortrag über:„Bismarcks Ge⸗ danken und Erinnerungen als deutſches Sprachdenk⸗ mal“ von Profeſſor Dr. Friedrich Gundolf ⸗Hei⸗ delberg; Vortrag über„Kartelle und Gewerkſchaften als Marktverbände“ von Profeſſor Dr. Adolf We⸗ ber⸗ München; Vortrag über„Unſere Südſee⸗Ko⸗ lonien einſt und jetzt“ von Profeſſor Dr. Walter Behrmann Frankfurt/Main; Sechs Vorträge für die Studierenden über„Die Geſchlechtskrankheiten in ihrer hygieniſchen und ſozialen Bedeutung“ von Fach⸗ arzt Dr. V. Lion⸗ Mannheim. Weitere Norträge ſind vorgeſehen. Die vollkommene Frau (Nachdruck verboten.) Eine däniſche Zeitſchrift hat ihren Leſern die Frage Nach dem däniſchen Geſchmack iſt die Frau voll⸗ Eine Tageszeitung von Anfang bis zu Ende lieſt. Bei Auseinanderſetzungen nie verſucht, das letzte Wort zu haben. Von ihren Freundinnen, auch wenn dieſe nicht an⸗ weſend ſind, nur Gutes erzählt. Wenn ße nicht klatſchſücheig ſt. Wenn ſie nie zu den Ausverkäufen geht. Wenn ſie immer ehrlich ſagt, wie alt ſie iſt. Wenn ſie ſich nie darüber ärgert, daß ſie nur eine Frau iſt. Man ſieht hieraus, daß die Dänen vernünftige Männer ſind, die nichts Unmögliches von der Frau verlangen. Und doch wird es wohl nur wenige Frauen geben, die das oben Angeführte wirklich alles des Privatdozenten Dr. Meyer über„Gefühls⸗ laſſen können. M. N. FF c/ 2 „ ea eee 1428— * „ ann 0 — —— „ 2 5 L 9 r. Donn 2 st 1930 2 8 ILS. vn Her 2 Deutſchlands chemiſche Induſtrie Der Enquete⸗Ausſchuß(III. Unterausſchuß) legt fetzt einen umfaſſenden Abſchlußbericht über die deut ſche chemiſche Induſtrie vor.(E. S. Mittler u. Sohnj. Die Unterſuchung der Erzeugungs⸗ und Abſatzbedingungen der deutſchen chemiſchen Induſtrie iſt durch eine aus Mit⸗ gliedern des Unterausſchuſſes gebildete Arbeitsgruppe, be⸗ ſtehend aus: Reichsminiſter a. D. Robert Schmidt als Obmann, Dr. Fritz Baade, Prof. Georg Bernhard, Prof. Dr. Harms und Reichsminiſter a. D. Dr. Her⸗ mes vorgenommen worden. Als ſtändiger Sachverſtän⸗ diger hat Prof. Dr. Hummel und als weiterer Sachver⸗ ſtändiger Dr. Ungewitter fungiert. Der Bericht hat die einſtimmige Genehmigung des Unteraus⸗ ſchuſſes gefunden. Er ſetzt ſich zuſammen aus 4 Kapiteln der Struktur der chemiſchen Induſtrie, der Belegſchaftsverhält⸗ niſſe, der Preiſe und Marktverhältniſſe für chemiſche Er⸗ zeugniſſe und der Rentabilität der chemiſchen Induſtrie. In der Einleitung wird zunächſt auf die Weltproduktion von chemiſchen Erzeugniſſen eingegangen und auf die Rolle, die Deutſchland in die⸗ ſem Rahmen ſpielt. Danach iſt der Anteil Deutſch⸗ lands an der Weltproduktion von chemiſchen Erzeugniſſen von 24,4 v. H. im Jahre 1913 auf 16,5 v. H. im Jahre 1927 z ur ü ckegangen. Doch hat es ſeine Stellung als d weitgrößtes Produktionsland aufrecht erhal⸗ ten können. Die deutſche Produktion iſt für das Jahr 1927 auf 3 600 Mill./ geſchätzt worden gegen 2 400 Mill.„ im Jahre 1913, während die Schätzung der geſamten Weltproduktion auf 22 Milliarden„ im Jahre 1927 gegen 10 Milliarden„ im Jahre 1913 lautet. Wohl bei kei⸗ nem Induſtriezweig ſind infolge des Krieges ſo N große Strukturwandlungen eingetreten wie in der chemiſchen Induſtrie. Vor dem Kriege beſtand zwiſchen den chemiſchen Induſtrien der ein⸗ zelne Länder eine gut ausgeglichene weltwirtſchaftliche Arbeitsteilung. Die größten Abſatzgebiete und die Hauptſtützen des Weltmarktes waren die Vereinigten Staa⸗ ten, Großbritannien und Frankreich, danach Rußland. Kriegsbedürfniſſe, die Vernichtung der Patentrechte, die Enteignung der Filialbetriebe ließen in den bisherigen Hauptabſatzgebieten eigene Produktionsſtätten entſtehen. Nach Beendigung des Krieges hat das in allen Ländern zu beobachtende Beſtreben nach autarkiſcher Wirt⸗ ſchaft durch Einfuhrverbote, Schutzzölle, ſonſtige handels⸗ politiſche Maßnahmen dieſe Entwicklung weiter gefördert. Die Folge war eine 5 Ueberproduktion an chemiſchen Erzeuguiſſen In den meiſten Ländern hat eine Verdoppelung oder Vervielfachung der Chemikalienzölle in der Nach⸗ kriegszeit ſtattgefunden, ſodaß die Zollſätze der meiſten Län⸗ der zwiſchen 20 und 50 v. H. des Wertes der Erzeugniſſe lie⸗ gen, teilweiſe, ſo in Chile und Polen, gehen ſie über 100 v. H. hinaus, während ſie in Deutſchland bei weitem am niedrigſten ſtehen und nur 4,5 v. H. des Wertes aus⸗ machen. Die Folge für Deutſchland iſt ein erheblicher Rückgang der Chemikalienausfuhr nach einzelnen Ländern So iſt ſie nach Großbritannien von 113,5 im Jahre 1913 auf 83,2 Mill.„ im Jahre 1929 zurückgegangen. Auf⸗ fallend iſt auch der Rückgang nach einzelnen Balkan län⸗ dern. Nahezu halbiert hat ſich die Ausfuhr nach Ruß ⸗ land. Im Rahmen der deutſchen Geſamtaus⸗ fuchr haben die chemiſchen Erzeugniſſe ihre Stellung auf⸗ rechterhalten können. Abſolut genommen von 915 Mill.„ im Jahre 1913 auf 1420 Mill. 4 1929 ge⸗ ſtiegen und ihr 0 Anteil an der deutſchen Geſamtausfuhr von 9,1 v. H. auf 10,5 v. H. Deutſchland hat auch ſeinen Anteil an der Geſamt⸗ weltausfuhr chemiſcher Erzeugniſſe mit 28 v. H. im Jahre 1929 gegen 28,5 v. H. im Jahre 1913 ziemlich auf⸗ reichterhalten bezw. wiedergewinnen können. Es ſteht auch immer noch an erſter Stelle der Ausfuhr⸗ Lande r. Zu berückſichtigen iſt aber, wie geſagt, daß die Weltpröbuktiön von 10 auf 22 Milliarden& geſtiegen iſt. Aüf der anderen Seite iſt die Einfuhr in der Nach⸗ 8 kriegszeit zurückgegangen. Sie beträgt nur noch 9 1 .* R 3 3 5 n. rt ö 0. 5 5 1. ü * * t „ 1 1 4 Zinsſätze hineingewachſen ſind. 2,2 v. H. der deutſchen Geſamteinfuhr gegen 4 v. H. im Jahre 1919. Der 8 Rückgaug der Einfuhr iſt im weſentlichen die Folge der chemiſch⸗techniſchen Fortſchritte, in deren Verlauf natürliche Stoffe durch ſynthetiſch ge⸗ wonnen erſetzt werden konnten. So iſt allein die Einfuhr von Stickſtyfferzeugniſſen von faſt 200 Mill. in der Vorkriegszeit auf 25,8 Mill.„ 1929 zurückgegangen. In Bezug auf die Entwicklung des Außenhandels der dentſchen chemiſchen Indüſtrie iſt der Bericht recht peſſimiſtiſch. Man müſſe erwarten, daß der Abſatz von Stickſtoff nach europüiſchen Ländern nicht mehr ſehr 8 telcert werden könne. Für Stickſtoff wie auch für viele andere chemiſche Erzeugniſſe müßten die überſeeiſchen Märkte anſtelle der eukopäiſchen beſondere Bedeutung ge⸗ winnen, während in nähezu allen Induſtrieländern und anßerdem zin Oſt⸗ und Süd⸗Oſt⸗Europa der Bezug chemi⸗ ft Erzsugniſſe durch die eigene Erzeugung mehr und x ekſetzt wurde, hätten China, Japan, Britiſch⸗ und Miderköndiſch⸗Indien ihre Einführ mehr als verdoppelt. Der Außenhandel macht nur ein Drittel der bentſchen chemiſchen Produktion eus, Dor einem neuen iſt die Ausfuhr Zuftrom zwei Drittel müſſen im Inland abgeſetzt werden und ſind damit an die geſamten allgemein⸗wirtſchaftlichen und kon⸗ junkturellen Bedingungen gebunden, die für die einzelnen Zweige der deutſchen Wirtſchaft beſtehen. Unter den ein⸗ zelnen Abnehmergruppen haben ſich größere Wandlungen vollzogen als die des Weltmarktes. Während in der Vorkriegszeit Textilindu⸗ ſtrie und Baugewerbe die Hauptabnehmer der chemiſchen Induſtrie waren, iſt es heute die Lan d⸗ wirtſchaft, wegen des Erſatzes des Chileſalpeters durch Stickſtoff. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang die Feſtſtellung, daß die Landwirtſchaft bei Beibehaltung der Preiſe des Jahres 1913 im Erntejahr 1928/29 200 Mill., mehr hätte aufwenden müſſen, als ſie tatſächlich bezahlt hat. Neben Stickſtoff iſt noch der Abſatz ſolcher chemiſcher Erzeugniſſe, die unmittelbar konſumiert werden, in außerordentlichem Maße geſtiegen. Er ſetzt ſich zuſammen aus pharmazeutiſchen, kosmetiſchen, photo⸗ chemiſchen Erzeugniſſen und Reinigungsmitteln. Der Kreis der Abnehmer der chemiſchen Erzeugniſſe hat ſich durch Entwicklung neuer oder Ausweitung beſtehender Induſtrien erheblich vergrößert Neuen Mannheimer Zeitung und damit iſt die Möglichkeit eines äußeren Kon⸗ junkturausgleiches in ſtärkerem Maße geſchaffen als in der Vorkriegszeit. Die Ausführungen über die Kapitalverhältniſſe geben in Bezug auf die Liquidität der In duſtrie ein günſtiges Bil d. Lang⸗ und kurzfriſtige Verſchuldung zuſammen entſpricht etwa den Kaſſabeſtänden und. Außen⸗ ſtänden. Bezüglich der Koſten hat ſich der Bericht auf allgemeine Feſtſtellungen beſchränkt, da er zu dem Ergeb⸗ nis gekommen iſt, daß eine genaue Kalkulation unmöglich ſei. Dies hebt er beſonders angeſichts der Erörterungen über die Höhe der Stickſtoffpreiſe hervor. Aus den Schlußausführungen iſt zu erwähnen die Feſt⸗ ſtellung, daß ſich die handelspolitiſche Lage in den letzten Jahren dauernd zu Ungunſten der chemiſchen Induſtrie entwickelt habe und daß zugleich die Wettbewerbsverhältniſſe eine erhebliche Verſchärfung er⸗ fahren haben. Der Ausſchuß glaubt die Hoffnung aus⸗ ſprechen zu können, daß die förbernden Kräfte der deutſchen chemiſchen Induſtrie ausreichen, um den Schwierigkeiten zu begegnen und den Stand des Induſtriezweiges zu erhalten und weiter zu entwickeln. In den Anlagen finden wir inter⸗ eſſante eingehende Monographien der einzelnen Unter⸗ nehmungen, insbeſondere der J. G. Farbeninduſtrie. Ein neuer Status der Javag In der geſtrigen Gläubigerausſchuß⸗Sitzung der Frank⸗ furter Allgemeinen Verſicherungs⸗AGG. i. L. wurde ein Status per 31. Mai 1930 vorgelegt, der von der Liquidationsleitung gemeinſam mit einer zu dieſem Zweck eingeſetzten Unterkommiſſion des Gläubige rausſchuſſes auf⸗ geſtellt worden war und eingehend beraten wurde. Der Status wurde von dem Gläubigerausſchuß einſtimmig genehmigt. Es wurde beſchloſſen, ihn ſämtlichen Gläubigern zugehen zu laſſen. Im übrigen wurde eine Reihe laufender Angelegenheiten behandelt. Der Status zeigt folgendes Bild(alles in Mill.): Aktiva: Forderungen an die Helios(Allg. Rückverſ.⸗A.) 0,750 Grund beſitz 2,22 Hypotheken 1,401 Effekten und Beteiligungen 178 Poſtſcheck, Kaſſe, Reichsbank 6,016 Bankguthaben 1,590 Debitoren 8,375 bereits ausgeſchüttete Quotenzahlungen 5,906 abzüglich Koſten der Liquidation 2,750 21,508 Maſſenforderungen z. Befried. d. Gläub. 1,987.787 Aktiva insgeſamt: 16,771 5 Paſſiva: Gläubiger aus Finanzgeſchäften 2,698 Verpflichtungen gegen Banken 8,492 Kreditoren 0,077 Bürgſchaftsforderungen bei Tochtergeſellſchaften 38,488 Bürgſchaftsforderungen aus Finanzgarantien, ge⸗ ſchätzte Inanſpruchnahme 5 6,060 Hypothekengarantien, geſchätzte Inanſpruchnahme 9,375 Rückſtellungen für Verſicherungsgläubiger 10,000 Rückſtellungen für diverſe Anforderungen 4,876 Pa ſſiva insgeſamt: 80,000 Bei der Aufſtellung des Status iſt der Grundſatz be⸗ folgt worden, ſowohl auf der Aktiv⸗ wie auch auf der Pafftpſeite ſämtliche eventuell in Betracht kommende Ri⸗ fiken zu berückſichtigen. Mit allem Vorbehalt wird zu dem Status erklärt: Bei der Aufſtellung des Status iſt mit größter Vor⸗ ſücht vorgegangen worden. Sachwerte, Effekten und Be⸗ tetligungen wurden mit ſolchen Beträgen eingeſetzt, die mit großer Wahrſcheinlichkeit bei der Verwertung erzielt wer⸗ den können. Von den Forderungen ſind nur ſolche voll aktiviert worden, auf deren Eingang zurzeit mit Sſcher⸗ heit gerechnet werden kann. Die in den vier erſten Poſi⸗ tionen der Paſſipſeite ausgewieſenen Verpflichtungen ſind in der Höhe eingeſetzt, in der ſie mit den Gläubigern ab⸗ geſtimmt worden find. Die Inanſpruchnahme der 5 ſchaftsforderungen und Finanzgarantien iſt vorſichtig ab⸗ geſchtzt worden. Der Status dürfte ſtille Reſerven ent⸗ halten, über deren Höhe Angaben zu machen heute noch werfrüht erſcheint. * Württembergiſcher Widerſpruch gegen das General⸗ Abfindungsangebot der Rheiniſchen Hypothekenbank Mann⸗ heim. Der Württ. Sparerbund e. V. fordert alle Pfandbriefgläubiger der Rheiniſchen Hypothekenbonk Manu⸗ heim(alter Währung) auf, unverzüglich beim Bad. Mini⸗ ſterium des Innern zu Karlsruhe i. B. als Aufſichts⸗ behörde Wider ſpruch zu erheben gegen die beon⸗ tragte Genehmigung zu der von der Rhein. Hypotheken⸗ bank Mannheim geplanten Schlußabfindung ihrer Pfand⸗ briefgläubiger. Die beobſichtigte Schlußabfindung ſtellt nach Anſicht des Württ. Sparerbundes eine ſchwere Schädigung der Gläubiger dcr. * Generalverſammlung der J..⸗Bergwerksgeſellſchaf⸗ ten. Die GV. der Deutſchen Grube in Bitter ⸗ fel d beſchloß, wieder 12 v. H. Dividende auf das An. von 2,5 Mill.„ auszuſchütten. In den AR. wurde neu gewählt an Stelle der Direktoren Erlenhach und Prölß Direktor Dr. Piſtor in Bitterfeld und RA. Föhring im Halle.— Die GV. der Grube Auguſte in Bit⸗ terfeld beſchloß, 10 v. H. Dividende auf das AK. von 2, Mill.„ zu verteilen. An Stelle des Direktors Erlen⸗ bach wurde Rel. Föhring in den AR. gewählt. In der Gen.⸗Vetſ. der Dörſtewitz⸗Rattmannsdörfer Braunkohleninduſtrie⸗Geſellſchaft wurden wieder 12 b. H. beſchloſſen, in der GB. des Braun kohlen bergwerkes Caroline in Offleben 12 v. H. auf die StA. und 7 v. H. auf die VA. * Fuſion Köln⸗Welter— Schenk⸗Liebe⸗Harkort? Die geplante Sonierung der Vereinigte Kölner⸗Welter Hebe⸗ ausländiſchen Geldes nach Deutſchland? Sofern die innerpolitiſche Entwicklung in Deutſchland keien Stkich durch die Rechnung macht, ſcheinen wir vor eller neuen Aera ſehr billigen Geldes und der Auflocke⸗ rü des Kapttalmarktes zu ſtehen. Die hartnäckige konjunkturelle Depreſſton ſetzt in den führenden Wirt⸗ 10 Staaten immer mehr Kapitalien frei, die nach An⸗ läze drängen. Frankreich ſchwimmt, wie wir ſoeben auch aus dem Munde des franzöſiſchen Finanzminiſters Paul Renaud gehört haben, im Golde und man ventiliert in Päris u. a. die Herabſetzung der Diskontrate auf 2 v.., um ſich des Zuſtroms weiteren Goldes zu erwehren. Bel⸗ 25 hat am 1. Auguſt d. J. ſeine Diskontrate bereits auf 5 v. H. ermäßigt und auch eine neue Diskontfenkung der Schweizer Nationalbank(gegenwärtig 2,5 v..) ſteht zur Ekörterung. Darüber hinaus ſcheint jetzt Paris für ein Arrangement mit England wegen des Londoner Gold⸗ abflufſes geneigter zu ſein. Allerdings hat ſich der fran⸗ zöſiſche Finanzminiſter darüber ausgeſchwiegen, wie er ſich zu der Frage des Exportes der überflüſſigen franzöſiſchen 5 ſtelt. Während die franzöſiſche Bankwelt noch ukenkſchloſſen auf ihren Reichtümern hockt, läuft ſie Ge⸗ fahk, durch die Vereinigten Staaten völlig vom internatio⸗ nalen Geldverkehr abgedrängt zu werden. Der amerikani⸗ ſche Geldmarkt ſtand bisher zwar im Zeichen niedriger Zinsſätze, die aber inſofern künſtlichen Charakter trugen, als ſie willkitrlich geſchaffen worden waren, um die Wirt⸗ ſchaft anzukurbeln. Die weitere Verſchlechterung der Wirtſchaftslage in den Vereinigten Staaten hat jedoch da⸗ zu geführt, daß die dortigen Geldmärkte in die billigen g Dieſe Entwicklung dürfte ahu führen, daß die Vereinigten Staaten ihre Stellung als größter Geld⸗ und Golderporteur, die ſie in der Hoch⸗ konjunktur verloren hatten, wiedererobern. Der Auftakt hierzu zeichnet ſich bereits deutlich ab. Größere Summen amerikaniſchen Goldes ſind in den letzten Wochen nach Frankreich und Kanada gefloſſen und auch der Londoner Platz konnte ſeine ſchwache Stellung gegenüber Paris durch amerikaniſche Kredite mildern, Ebenſe zog Deutſchland in den letzten Tagen aus der größeren Bereitwilligkeit der Amerikaner, Ausleihungen vorzunehmen, erheblichen Nutzen, indem die deutſchen Ban⸗ ken Leihdeviſen(Dollor) zu dem niedrigen Satze von 3 bis 3% v. H. hereinnahmen. Neben der Bereitwilligkeit Newyorks, kurz⸗ und mittelfriſtige Kredite nach Deutſch⸗ land zu geben, mehren ſich auch die Anzeichen, daß man drüben in der Frage der Uebernahme deutſcher Anleihen wieder eine offenere Hand zeigen will. Den Anſtoß zu dem größeren Entgegenkommen der Vereinigten Staaten Deutſchland gegenüber dürfte die Bank für Juternationolen Zahlungsausgleich(83.]) gegeben haben. Das ſtarke Ver⸗ trauen, dos die Leitung der B33. Deutſchland gegenüber ſelbſt unter Berückſichtigung ſeiner innerpolitiſchen Schwie⸗ rigkeiten entgegenbringt und das in der indirekten Unter⸗ stützung der Reichsbahn⸗Emiſſion einen deutlichen Ausdruck findet, hat in der Welt ein lebhaftes Eche gefunden Trüben nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe das hoff⸗ nungsfreudige Bild, ſo kann Deutſchland der Entwicklung ſeines Geld⸗ und Kapitalmarktes mit großer Ruhe ent⸗ gegenſehen. Darüber hinaus dürfte aber auch die Wirtſchaft von der neuen Konſtellation profitieren, denn das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Regierung wird durch ausländiſche Kreditunterſtützung beſchleunigt und da⸗ mit gefördert. Außerdem eröffnen ſich für unſere Kom⸗ munen in bezug auf die Konſolidierung ihrer Finanze und damit auch für Neuinveſtitionen günſtige Ausſichten. Dabei trifft es ſich gut, daß auch die innerdeutſche Geld⸗ marktlage durchaus geſund iſt. Die Beanſpruchung der Reichsbank zum Ultimo Jult war gering, die Nachfrage nach Krediten aller Art iſt klein und ſo zeigt ſich der deut⸗ ſche Geld⸗ und Kapitalmarkt für die im Zuge befindlichen Emiſſionen(Reichsbahn) und für neue Transaktionen gut gerüſtet. 5 l Alles in allem trägt der deutſche Kapitalmarkt die Vor⸗ bedingungen in ſich, die notwendig ſind, der dentſchen Wirtſchaft einen kräftigen Impuls zu geßen. zeug⸗ und Eiſenwerk Heerdt⸗Ac G. in Düſſeldorf, ſoll, wie ſchon gemeldet, mit einer Fuſion verbunden werden. Die Verwaltung verhandelt mit der Schenk⸗Liebe⸗Harkort⸗Ac. in Düſſeldorf, die in der Hauptſache ebenfalls den Kran⸗ bau betreibt. * Der türkiſche Eiſenbahn⸗Lieferungsvertrag mit deut⸗ ſchen Firmen unterzeichnet. Der Eiſenbohnmaterial⸗Liefe⸗ rungsvertrag als Schlußſtück des Bauvertrages mit dem unter Führung der Julius Berger Tiefbau AG. ſtehenden Konſortium, mit der Friedrich Krupp AG., Eſſen, und den angeſchloſſenen Firmen iſt ſoeben unterzeichnet worden. Der Vertrag bringt der deutſchen Industrie Aufträge in Höhe von etwa 40 Mill.. 5 *„4711“ in den Ver. Staaten.— Ein erfolgreicher Pro⸗ zeß der Kölner Firma Ferd. Mülhens. Das Bundes⸗ appellationsgericht hat die Entſcheidung der Vorinſtanz verworfen, nach der die Newyorker Toilettenartikelfabri⸗ kanten Mülheus u. Kropff das ausſchließliche Recht auf die Handelsmarke 4711(Kölniſch Waſſer) beſäßen, wäh⸗ rend die Kölner Firma Ferd. Mülhens, die den gleichen Artikel 4711 vertreibt, ſich der Verletzung dieſer Handels⸗ morke ſchuldig gemacht habe. Das Appellationsgericht ent⸗ ſchied: Der Inhaber der Handelsmarke könne das aus⸗ ſchließliche Recht nur dann beſitzen, wenn er auch die Her⸗ ſtellungsformel ſein eigen nenne. ten die Handelsmarke 4711 von dem Verwalter des feind⸗ lichen Eigentums erworben, nicht aber die Herſtellungs⸗ formel. Infolgedeſſen könnte dieſe Firma den Schutz des Geſetzes nicht beanſpruchen, denn der Gebrauch der Han⸗ delsmarke wirke in dieſem Falle irreführend. Mülhens u. Kropff hät⸗ Staatliche Majolika-Manufaltur Karlsruhe Minderertrag Die dem badiſchen Staat gehörende Manufaktur ver⸗ zeichnet für dos GJ. 1929 einen Rückgang der Rohein⸗ nahmen von 729 368 auf 448 467„, denen ein Rückgang der Betriebs⸗ und Handlungsunkoſten von 640 141 auf 407 712/ gegenüberſteht. Nach 38 981(19 86)„ Abſchrei⸗ bungen verbleibt erſtmals ſeit Jahren bei einem Att. von 450 000„ ein kleiner Reingewinn von 1774 ½¼, der vor⸗ getragen wird(i. V. wurde Verluſtvortrag aus 1927 in Höhe von 69 441/ getilgt, ſo daß die Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung glatt aufging). In der Bi loan z haben ſich laufende Verbindlichkeiten f auf 354 442(325 696)/ erhöht, während die i. V. noch mit 9823% ausgewieſene Hypothekengufwertung verſchwunden iſt. Auf der Aktivſeite erſcheinen Warenvorräte 253 276(238 868), Kaſſe, Poſtſcheck, Wechſel, 206 069(207 249), Grundſtücke, Gebäude 136 650(148 380), Maſchinen, Einrichtung 96 600(95 140 J. mit Außenſtände Die geſchloſſene Salamander-Geuppe In der HV. der J. Sig le u. Cie., Schuhfabri⸗ ken A G. in Kornweſtheim, wurde bekanntlich eine Fuſion mit den beiden Tochtergeſellſchaften beſchloſſen unter gleichzeitiger Gründung einer neuen Geſellſchaft, der Salamander A., in der die drei fuſionierenden Firmen aufgehen ſollen. Die entſprechenden handelsregiſterlichen Eintragungen(Amtts⸗ gericht Ludwigsburg) ſind nunmehr erfolgt. Danach hat die J. Sigle u. Cie. Schuhſabriken Aktiengeſellſchaft in Kornweſtheim ihr geſamtes Geſellſchaftsvermögen mit Aktiven und Paſſiven nach dem Stand vom 1. Januar 198 ohne Liquidation veräußert an die neugegründete Firma Salamander AG. in Kornweſtheim; die Firma iſt damit erloſchen. Gegenſtand der Salamander Aktiengeſellſchaft in Kornweſtheim iſt die Herſtellung und der Vertrieb von Schuhwaren der Marke„Salamander“, ſowie von anderen Schuh⸗ und ſonſtigen Waren und Artikeln, insbeſondere der Erwerb und Fortbetrieb der bisher von den Firmen J. Sigle u. Cie. Schuhfabriken Aktiengeſellſchaft in Kornweſtheim, Salamander Schuhgeſellſchaft m. b. H. in Berlin und A. Lehne Geſellſchaft m. b. H. in Türkheim betriebenen Unternehmungen, ferner die Vornahme aller ſonſtigen Fabrikations⸗ und Handels⸗ geſchäfte im gleichen oder einem ähnlichen Geſchäftszweige. Die Salamander AG. iſt mit einem AK. von 92 Mi ll./ ausgeſtattet; bekannt ſind auch die Reſerve mit 3,2 Mill./ und das Wohlfahrts⸗ und Penſionskonto mit 2 Mill. /. Die Aktien lauten auf 1000 /, und auf den Inhaber. Sie werden zu 110 v. H. ausgegeben und wurden von den 18 Gründern, den Vorbeſitzern, ſämtlich übernommen. Zu Vorſtands mitgliedern ſind beſtellt: 1. Goe⸗ neraldirektor Dr. Alex Haffner in Stuttgart, 2. Dirsk⸗ tor Dr. Hermann Weil in Stuttgart, 3. Direktor Wil⸗ helm Floruß in Kornweſtheim, 4. Direktor Georg Gundelsweiler in Ludwigsburg, 5. Direktor Th. C. Häirſch in Stuttgart, 6. Direktor Jacob Sig le jr. in Kornweſtheim. Saglenſtand im Reich zu Anfang Auguft Das anfangs trockene und heiße Juliwetter hat, wie das Stat. Reichsamt mitteilt, die Reife des Getreides ſo ſehr beſchleunigt, daß mit den Erntearbeiten ſchon früh⸗ zeitig begonnen werden konnte. Bei der Schnellretfe des Getreides ſind die Körner allerdings nicht immer zur vollen Ausbildung gelangt, wodurch der Körnerertrag beeinträchtigt wurde. Im zweiten Julidrittel iſt die Durchführung der Getreideernte durch hef⸗ tige und langanhaltende Regengüſſe empfindlich geſtört worden. Nicht ſelten iſt Aus⸗ wachſen und Ausfallen der Körner zu befürchten. Das Wachstum der Hackfrüchte iſt durch die Niederſchläge faſt überall gefördert worden. Nur bei den Frühkaxtoffeln, die in ihrer Entwicklung ſchon weiter vorgeſchritten ſind, wurde keine Beſſerung mehr erzielt. Im allgemeinen ſind die Ausſichten für die kommende Hackfruchternte nicht un⸗ günſtig. Auch auf den Wieſen und Weiden, die unter der langen Trockenheit ſehr gelitten hatten, zeigt ſich nach den Regenfällen wieder ein reges Wachstum, ſo daß nunmehr mit einem befriedigenden zweiten Schnitt gerechnet wer⸗ den kann. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering ergibt ſich im Reichsdurch⸗ ſchnitt folgende Begutachtung: Winterroggen 2,9 Vormonat 2,6), Winterweizen 2,7(2,4), Winterſpelz 2/4 (2,8), Wintergerſte 2,7(.), Sommerroggen 3,3(3,0), Sommerweizen 2,9(2,7), Sommergerſte 3,0(2,8), Hafer 3,3 (), Frühkartoffeln 3,8(2,9), Spätkartoffeln j8(2,0), Zuckerrüben 2,7(2,8), Runkelrüben 2,7(2,9), Klee 3,0(2,7), Luzerne 2,5(2,4), Bewäſſerungswieſen 2,4(2,3), andere Wieſen 3,0(2,7). Internationale Rohſtoffbewegung Gelichtete Läger— Erſtmalig wieder regeres Konſumgeſchäft Der Konſum, der ſeit 10 Monaten ſich äußerſt paſſiv verhalten hatte, hat in der zweiten Julihälfte erſtmalig einige größere Eindeckungen vorge⸗ nommen. Rein äußerlich lag der Grund zu Neuanſchaf⸗ fungen in den ſtark gelichteten Lägern und in den ſcharf geſunkenen Preiſen. Dazu kam, daß die verhältnis⸗ mäßige Enge vieler Märkte den Handel frühzeitig an Deckungen für den Herbſt⸗ und Winterbedarf denken ließ, um nicht zu ungelegener Zeit bei evtl. höheren Preiſen zum Kaufen gezwungen zu werden. So machte ſich z. B. an den Kupfermärkten größeres amerikaniſches und euro⸗ päiſches Kaufintereſſe zum Teil für ſpätere Liefe⸗ rungen geltend. Ebenſo traten die amerikaniſchen Ver⸗ braucher nach langer Pauſe an den Zinnmärkten als Käufer auf. In Mancheſter Handelskreiſen wollte man aus dem Intereſſe, das China neuerdings am Baumwoll- markt zeigte, günſtige Schlüſſe ableiten. Der feſte Schluß der Londoner Wollauktion war u. a. auf Käufe der Nork⸗ ſhire⸗Induſtrie zurückzuführen. Auch an den Rohſeiben⸗ börſen iſt es zu einer gewiſſen Belebung gekommen, ſodaß die ſcharf geworfenen Preiſe etwas anziehen konnten. Im Juli tendierten, verglichen mit dem Monat Juni, Weizen, Kaffee, Zucker, Tee, Speck, Baumwolle, Rohſeide, Jute, Hanf, Flachs, Kupfer, Rohöl, Kautſchuk, Terpentin und Rohhäute ſchwächer. Preisbeſſerungen waren nur vereinzelt wie für Mais, Butter, Zink und Silber, bei letzterem in Reaktion auf den vorausgegangenen Preisfall. Es notierten: 5 Börſe Ware Juni 30 Juli 20 Auguſt 80 Weizen Chikago 96.25 87,5 89,— ucker New York.38 1,16.19 aumwolle New Pork 18,50 12.75 13.10 Rohſeide Lyon 185.— 1385— 170.— Jute London 2278 19½ 18¼ Kupfer London 49/ 4857 48 ink London 16/16 1876 18/1 ohöl New York 2,10 05.90 1 Buenos Aires 65.— 57 ohgummi London 6 6ẽ 5/6 57 An den Märkten für Faſerſtoffe neigte die Preisrichtung weiter nach unten mit Ausnahme der Woll⸗ märkte, die bei guten Umſätzen in zuverſichtlichen Haltung verkehrten. Beſonders Merinowollen lagen recht feſt. Auch die Kammzugmärkte waren etwas lebhafter. Im allge⸗ meinen wird die Poſition der Wolle für geſund gehalten. Nach kurzer Beruhigung kam es an den Baumwollmärkten zu einer neuen Ermattung, die ihre Haupturſachen in dem ungenügenden Verbrauch, dem hohen Carry⸗over von ca. 6 Millionen Ballen und der Bevorzugung der billigen aſiatiſchen Baumwolle hatte. Das Eingreifen der ameri⸗ kaniſchen Rohſeiden⸗Importeure auf dem Italien⸗ und Japanmarkte war auf eine beſſere Einſchätzung der ameri⸗ kaniſchen Verbrauchslage zurückzuführen. An den Roh⸗ jutemärkten hielt die Depreſſion in mnverminderter Schärfe an. Die fehr große Anbaufläche des laufenden Jahres und der ſchwache Fabrikate⸗Markt verſtimmten. In der Metallgruppe konnte ſich bei zunehmen⸗ den Umſätzen in Kupfer, Zinn und Zink eine freundlichere Tendenz durchſetzen. Dies war um ſo bemerkenswerter, als die 1 Lage ſich weiter verſchlechtert hat und auch die verarbeitenden Induſtrien ſpeziell in der Union keine Anzeichen für, eine Beſſerung erkennen laſſen. Eine Verminderung der großen angeſammelten Kupſervorräte kann nur auf dem Wege einer Stetighältung des Marktes erreicht werden. Die Tendenz der Zinnmärkte war zeit⸗ weilig erregt. Trotz fortgeſetzter Interpentionen der Anglo⸗Oriental⸗Gruppe konnte ſich der Preis nicht ſonder⸗ lich heben. Das von den Zinn⸗Produzenten geplante Sanierungsprogramm begegnet nach den letzten Erfah⸗ rungen einer ſkeptiſchen Beurteilung. Die Erholung der Zinkpreiſe auf das Mitte Juni innegehabte Preisniveau gründete ſich auf einen günſtigen Ausgang der O ſt⸗ ender Zinkkonferenz. Die Konferenz hat zu einer grundſätzlichen Einigung geführt; wirklich durch⸗ greifende Beſchlüſſe ſind jedoch nicht vor Herbſt zu er⸗ warten, An den engliſchen Kohlen märkten iſt in Verfolg des geringen Induſtriekohlengeſchäfts und der allenthalben ſehr großen Kohlenvorräte keilweiſe eine wei⸗ tere Verſchärfung der Abſatzkriſe eingetreten.— Mit 574d wurde an den Rohgummimärkten ein neuer, bisher nicht gekannter Tiefſtand erreicht. Die ungünſtigen Mo⸗ mente ſcheinen allerdings ſchon weitgehend eskompfkiert. Für den Fall des Zuſtandekommens einer Produktions⸗ einſchränkung wäre die Vorausſetzung für eine Wendung der Marktlage gegeben. Karlsruher Produktenbörſe Auf Grund der Auslandsnotierungen iſt der Markt angeregter. Die Käufer verhalten ſich im allgemeinen abwartend. Futtermittel ſtill. Südd. Weizen, neu 2725 bis 28,25; deutſcher Roggen, neu 18—19; Futtergerſte 1650 bis 18; Wintergerſte, neu 18,25—19, deutſcher Hafer, alt, gelb oder weiß 17,75—18,50; Weizenmehl, Mühlenforderung Auguſt 44; Roggenmehl, 6oproz. 27,75 20,50, Wejzenboll⸗ mehl 1010,50; Weizenkleie, fein 7,75—8; Weizenkleſe, grob 8,25—8,75, Biertreber, je nach Qualität 1010,75 Malz⸗ keime 8,50—10,50; Trockenſchnitzel, loſe, Parität Karls⸗ ruhe 88,50; Erönußkuchen, koſe, deutſche 14,25. 145; Kokoskuchen 14,50; Sofaſchrot, ſüdd. Fabrikat 14,25—14,75 Leinkuchenmehl, je nach Fabrikat 18,50; Seſamkuchen 12,2 bis 12,50; Speiſekartoffeln, gelbfl., neue Ernte 8,509; dito. weißfl. 77,50; Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, neue Ernte—5,50 Rotkleeheu 6 bis 6,50; Luzerne, neue Ernte 6,50—7; Stroh, drahtgepreßt, alte Ernte 44,50. g * Mehlpreis wiederum erhöht. Die ſüddeutſche Mühlen⸗ konvention hat heute den Preis für Weizen mehl Spezial o für September Nopember abermals um 285 Pfg. erhöht, ſo doß ſich der Sept.⸗Nov.⸗Preis feht auf 43,25/ für die 100 Kilo ſtellt. Für Sonder ⸗ mahlung werden 44,75/ gefordert. * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 6. Aug. Es wur⸗ den notiert für: Zwetſchgen—12, Reineclauden 1014, Tomoten 15—21, Spinat 16—17, Rotkraut 5,75—7,25, Weiß⸗ kraut 2,25—3 und—2, Wirſing 6,5—10, Bohnen 1016, Erbſen 21, Karotten—2,75, Kartoffel 3,5—4,25 Pfennig pro Pfund. Blumenkohl 41—58, Kopfſalgt—9, Endiyien 612, Rettiche—5, Schlangengurken—15, Salatgürken 0,5—5 Pfg. pro Stück, Einlegegurken 4390 Pfg. pro 100 Stück. Aufuhr gut, Abſatz ſchleppend. * Vom Intemarkt. Berlin, den 6. Aug. Rohjute⸗ markt: Caleutta ruhig. Firſts koſten: Neue Ernte: Aug.⸗Sept.⸗Verſchiffung Oſtr. 19.5/—, Sept.⸗Okt.⸗Verſchif⸗ fung Eſtr. 19.5/— Fabrikatemorkt in Dun dee: Das Geſchäft iſt ruhig. Deutſcher Markt: Die Nach⸗ jrage nach Garnen und Geweben war beſſer. Die günſtigen Preiſe für Rohmaterial und Fabrikate haben Großver⸗ hroucher zu ſtärkeren Eindeckungen veranlaßt. Deviſenmarkt Im beutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Pork 487,18 Schweiz 285,08 Stockholm 16.10 Paris 123.81 Holland.. 12.09 Madrid. 4% Brüſfel 3481 Oslo„ 9,6 Dollar geg. Mm. 418 Mailand 92.88% Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20.87 Frachtenmarkt Duisburg-Nuhrort⸗ 6. Auguft 8 Das Geſchäft war an der heutigen Börſe unverändert ſtill. Bergreiſen waren nicht am Markt. Ebenſo konnte nur wenig Kahnraum von den Firmen eingeteilt werden. Reiſen nach Belgien kommen ebenfalls nur vereinzelt an den Markt und iſt hier durchweg die Wartezeit länger als für Reiſen nach Rotterdam. Die Frachten, ebenſo wie die Schlepplöhne blieben unverändert. 6. Seite. Nr. 360 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 7. Auguſt 1930 Lander, die verkauft wurden Nach Meldungen ausländiſcher Blätter beabſich⸗ tegt Rußland zur Bekämpfung ſeiner Valutanot Kamtſchatka auf 99 Jahre an 356 un zu verpachten, was it, ſeinen Auswirkungen einem Landverkauf gleichkäme. Ueber ähnliche Fülle vergangener Zeiten gehen uns folgende Ausführungen zu. Die Red. Es gibt nichts in der Welt, was nicht zu irgend einem gelegenen Zeitpunkt einmal Ware wurde. Umſo weniger wird man es daher verwunderlich finden, wenn hier von Ländern die Rede ſein ſoll, von richtigen, großen und kleinen Ländern, von Königreichen und halben Weltteilen, die wie ein kleines Bauerngut verkauft wurden. Vielleicht nirgends in der Welt iſt früher ſo viel Länderhandel getrieben worden, wie vor Jahrhun⸗ derten im alten Deutſchen Reich. Da iſt z. B. das ichöne Thüringen, das einſt von ſeinem angeſtammten Fürſten in Bauſch und Bogen verkauft worden iſt. Im Jahre 1236 trat Heinrich der Erlauchte Thü⸗ ringen und die ſächſiſche Pfalz an Albrecht den Un⸗ artigen ab. Dieſer ſah ſich durch einen Verſuch, die ihm von ſeiner erſten Gemahlin, Margarete, ge⸗ borenen Söhne zu Gunſten des ihm von ſeiner zwei⸗ ten Gemahlin geborenen Sohnes zu benachteiligen, in einen Krieg mit den erſteren verwickelt. Um dieſer Unbequemlichkeit aus dem Weg zu gehen und ſeine erſtgeborenen Söhnen zu ſchädigen, verkaufte er im Jahre 1294 ganz Thüringen für ein Linſen⸗ gericht, d. h. für 12 000 Mark Silber, an den König Adolf von Naſſau. Auch Preußen hat in früheren Jahrhunderten zum Zwecke von Gebietsvergrößerungen durchaus nicht den Länderkauf verſchmäht. So kaufte König Friedrich J. von Preußen die Erbvogtei über Quedlinburg und die Reichsſtadt Nord⸗ hauſen, das Amt Petersberg und die ganze Grafſchaft Trecklen burg. Noch großzügiger war als Landkäufer ſein ö Nachfolger König Friedrich Wilhelm., der„Soldatenkönig“. Bei den Friedensverhandlun⸗ gen in Stockholm im Jahre 1720 ſah er ein, daß die Schweden nicht gewillt waren, ohne weiteres auf Pommern zu verzichten. Es wurde alſo über Vor⸗ pommern bis zur Peene mit den Odermündungen ein regelrechter Vertrag aufgeſetzt und Preußen er⸗ hielt das Gebiet gegen die damals reſpektable Summe von zwei Millionen Talern. Das auf dieſe Weiſe käuflich erworbene Gebiet wurde im Jahre 1815 dadurch abgerundet, daß Preußen von Schwe⸗ den noch Neuvorpommern hinzukaufte. Aus Kurioſitätsgründen ſei hier erwähnt, daß es in Preußen auch einmal einen Finanzminiſter ge⸗ geben hat, der als Ausweg aus finanziellen Nöten einen Verkauf preußiſchen Gebietes vorgeſchlagen hat. Es war der Finanzminiſter Altenſtein, der im Jahre 1810 einen teilweiſen Verkauf Schle⸗ ſiens empfahl, um das Budget wieder in Ordnung zu bringen. Dieſer Vorſchlag brachte ihm allerdings ben ſofortigen Abſchied ein. Auch Oeſterreich bietet ähnliche Beiſpiele in Hülle und Fülle. Da iſt gleich die Hauptſtadt Wien. Sie gehörte um die Mitte des 15. Jahrhunderts dem Fürſten Albrecht und deſſen Bruder Friedrich. Da nun die ſchöne Stadt am Donauufer ſich nicht ge⸗ trennt regieren ließ, kaufte Friedrich von Albrecht die Anſprüche auf Wien regelrecht ab. Ebenſo kaufte Friedrich im Dezember 1462 gegen eine jährliche Entſchädigung von 4000 Goldgulden ſeinem Bruder das Land unter der Ems ab. Der Vertrag lautete urſprünglich nur auf 8 Jahre, da Albrecht aber ſehr gelegen vor deren Ablauf ſtarb, blieb es beim end⸗ gültigen Verkauf. Gbenſo kaufte Kaiſer Maximilian im Jahre 1361 die Grafſchaft Görz. Es war damals auch üblich, Länder„auf Zeit“ zu verpachten, meiſtens mit der unausgeſprochenen Abſicht, ſie zu behalten, wenn die Friſt verſtrichen war. So über⸗ ließ im Jahre 1547 Sultan Soliman gegen eine jährliche„Penſion“ von 30 000 Dukaten Oeſterreich den damaligen Beſitzſtand in Ungarn auf 5 Jahre. Im Jahre 1785 erkaufte ſich Holland ſeine Frei⸗ heit von den öſterreichiſchen Erbfolgeabſichten gegen eine einmalige Zahlung von achteinhalb Millionen Goldgulden. All dieſe fürſtlichen Länder käufe und Ver⸗ käufe werden jedoch zu kleinen Krämergeſchichten im dem Moment, da die U. S. A. als Käufer auf dem Ländermarkt aufzutreten beginnen. Einer der größ⸗ ten Länderkäufe aller Zeiten wird der Kauf von Alaska bleiben. Alaska gehörte bis zum Jahre 1867 Rußland und hieß Ruſſiſch⸗Amerika. Es war ein unwirtliches Gebiet, mit dem Rußland nichts anzufangen wußte. Im Vertrag von 1867 wurde alſo Alaska, ein Gebiet von eineinhalb Millionen Quadratkilometern, gegen den Betrag von 7 200 000 Dollar in Gold an Amerika verkauft. Die Ruſſen hatten anfänglich bedeutend mehr ver⸗ langt, aber die Amerikaner als gute Geſchäftsleute vertraten den Standpunkt, daß ihnen im Grunde genommen an Alaska garnichts läge und daß ſie den Ruſſen nur einen Gefallen erweiſen wollten. Daß das Geſchäft mehr als gut war, erhellt daraus, daß Alaska heute ein Drittel des amerikaniſchen Gold⸗ bedarfes deckt. Unvergeſſen iſt auch noch, wie König Leopold von Belgien eine der größten und reichſten Kolonien der Welt, den Kongo⸗Staat erwarb. Davon berichtete unlängſt in höchſt anſchaulicher Weiſe einer der erſten Erforſcher des Kongoſtaates, Karl Anders Sjöcerona. Der ganze Kongoſtaat in ſeiner heutigen Ausdehnung wurde durch einen lächerlichen Tauſchhandel mit den Eingeborenen⸗ Staaten als Handelsobjekte Häuptlingen erworben. Die Eingeborenen hatten eine krankhafte Schwäche für glanzvolle Uniformen und Livreen. König Leopold ließ eine ganze Schiffs⸗ ladung alter Hoflivreen aus Brüſſel kommen. Für eine einzige dieſer alten unbrauchbaren Livreen wurden weite Tagreiſen fruchtbaren Landes eingetauſcht, ohne daß die Häuptlinge, die dazu meiſtens noch betrunken gemacht wurden, eigentlich genau wußten, worum es ging, Sie drück⸗ ten ihren Daumen unter einen Kontrakt, den ſie nicht leſen konnten, und das Geſchäft war beſiegelt. Als der Bedarf an Livreen nicht mehr gedeckt wer⸗ den konnte, ſchickte man alte unbrauchbare In⸗ fanteriegewehre aus den napoleoniſchen Krie⸗ gen, deren Roſt ſchwarz überſtrichen wurde. Die meiſten zerſprangen beim erſten Schuß. Mit alten Livreen und unbrauchbaren Muſeumsgewehren wurde ein Gebiet eingehandelt, das halb ſo groß wie Europa iſt. Auch das oſtindiſche Reich, die größte und reichſte Kolonie Englands, wurde zu einem Teile durch Kauf erworben. In allen Fällen wo die Engländer die Wahl zwiſchen der Erwerbung durch Krieg oder Geld hatten, zogen ſie das letztere vor, und es waren oft gigantiſche Summen, die dabei ausgegeben wurden. S. Helling. Erſtes Bild von den Taifun-Verwüſtungen in Japan Schwer beſchädigte Häuſer in Nagaſaki Ein furchtbarer Taifun, einer der ſtärkſten, den die Welt je erlebte, richtete auf der japaniſchen Inſel Kyushu ſchwere Verwüſtungen an. Beſonders litt die Hafengroßſtadt Nagaſaki, wo zahlreiche Häuſer zerſtört wurden und viele Schiffe kenterten. Auf allen Vieren! In einer großen Pariſer Zeitung erſchien jüngſt ein merkwürdiges Inſerat:„Ein reicher Amerikaner ſucht ein Ehepaar in den vierziger Jahren, kinder⸗ los, geſund, gemütvoll, mit höherer Bildung und perfekten Sprachkenntniſſen zwecks Mitarbeit au der Verbreitung einer neuen Theorie der phyſiſchen und moraliſchen Umgeſtaltung der Meuſchheit. Hohe Be⸗ lohnung.“ Auf ſeine Anzeige bekam der Inſerent ca. 300 Antworten. In einer prächtigen Wohnung in Paris wurde die Auswahl aus den 300 Kandidats⸗ paaren vorgenommen. Ein ruſſiſches Ehepaar L. wurde von dem exzentriſchen Amerikaner gewählt. Den Auserwählten erklärte der Amerikaner:„Ich bin ein Anhänger einer neuen Theorie der Menſchen⸗ erziehung. Unſere übliche Koſt iſt Gift. Menſchen ſollen ſich nur mit Bananen und Tomatenſaft be⸗ köſtigen und wenig, aber oft— 12mal pro Tag— eſſen. Geſchlafen wird auch zuviel. Die Menſchen ſollen ſechsmal am Tag je eine Stunde ruhen. Die Menſchen bewegen ſich falſch. Da ſie meiſtens aufrecht ſtehen, drücken alle inneren Organe auf den Darm. Um geſund zu bleiben und lange zu leben, müßten die Menſchen ſich am beſten auf allen Vieren bewegen.“ Um dieſe ſeine Theorie praktiſch zu begründen, beſchloß der Amerikaner, ein gebildetes, geſundes und gemütvolles Ehepaar mit beſten Sprachkenntniſſen zu engagieren. Ein ſpezieller Diener würde die Ehe⸗ leute ſechsmal pro Tag aus dem Schlafe wecken. Der Vertrag wurde vorläufig ür ein Jahr abgeſchloſ⸗ ſen. Das ruſſiſche Ehepaar erklärte ſich bereit, Bananen zu eſſen, Tomatenſaft zu trinken und ſechs⸗ mal pro Tag je eine Stunde zu ſchlafen. Nur auf allen Vieren zu marſchieren, weigerten ſich die Ehe⸗ leute kategoriſch. Nach ſchwierigen Verhandlungen wurde eine Einigung erzielt: das Ehepaar wird ſich in einem ſpeziell einzurichtenden Baſſin ſchwimmend bewegen und den Reſt des Tages liegen. Aus Trümmern wieder erſtanden Die neuen Buddhas der Shwe Dagon⸗Pagode Nach dem furchtbaren Erdbeben in Hinterindien, das die berühmte Shwe Dagon⸗ Pagode von Rangoon mit ihrem uralten Bildwerk faſt völlig zerſtörte, haben die frommen Hindus bereits wieder neue Götterfiguren aufgeſtellt, die ganz im Geiſt der altaſigtiſchen Kunſt und Religioſität gehalten ſind. Haut und Haare nennen ener Alter! Wie kann man das Alter eines Menſchen erkennen? Das Alter eines Menſchen iſt oft ſchwierig zu erkennen. Mancher an Jahren alte Menſch ſieht be⸗ deutend jünger aus als jemand, der tatſächlich zwan⸗ zig Jahre ſpäter geboren iſt. Und doch können wir in vielen Fällen das Alter eines Menſchen recht wohl ungefähr beſtimmen, zum mindeſten das Lebensjahrzehnt ſchätzen. Wir wiſſen dabei gar nicht recht zu ſagen, worauf wir eine ſolche Schätzung gründen. Eine Mehrheit von Einzeleindrücken be⸗ ſtimmt uns zu unſerem Urteil, ohne daß wir uns der einzelnen Tatſachen bewußt würden. Bei Pflanzen iſt ja zum Teil eine direkte Beſtim⸗ mung der Lebensdauer möglich, ſo bei der Zahl der Jahresringe an einem gefällten Baum. Tiere wach⸗ ſen beſonders in der warmen Jahreszeit; die Zu⸗ wachsſtreifen an den Schalen der Muſcheln und Schuppen der Fiſche geben an, wieviel günſtige Jahreszeiten ſie ſchon miterlebten. Der Zuſtand des Gebiſſes gewährt Anhaltspunkte für die Altersbe⸗ urteilung. An den Krucken der Gemſe wird im Win⸗ ter das Wachstum unterbrochen, ſo daß deutliche Ab⸗ ſätze die ſommerlichen Wachstumszeiten voneinan⸗ der ſcheiden. Ein wichtiger Punkt, der uns bei der Beurtei⸗ lung des Alters eines Menſchen unbewußt leitet, iſt die Verſchiebung des Fettpolſters. Das Wangen⸗ fettpolſter des Kindes gibt dem Kinde das jugend⸗ liche Ausſehen. Am Ende der zwanziger und in den dreißiger Jahren verſchiebt ſich das Fettpolſter von den oberen Partien der Backe mehr nach den un⸗ teren, ſodaß die Linien des Jochbogens ſichtbar wer⸗ den. Es kommt zu mehr hängenden Backen, zur Andeutung eines Doppelkinns. Das Fettpolſter der Augenhöhlen, der Wangen ober⸗ und unterhalb des Jochbogens nimmt mit den Jahren ab, ſo daß dort Einbuchtungen entſtehen. Dagegen reichert ſich das Fett im Nacken an. Auch am Rumpf kommt es nach Abſchluß des Wachstums zur Ver⸗ mehrung des Fettpolſters. Das Fett nimmt nament⸗ lich auch unter den Hüften und in den Bauchbecken zu, ſo daß ſchon aus der„Figur“ ein Schluß auf das Lebensalter gezogen werden kann. Die Haut iſt beim Kind viel zarter und elaſti⸗ ſcher als in ſpäteren Jahren In der Mitte der zwanziger Jahre kommt es zur zarten Längsfaltenbildung an den Augenlidern. An⸗ fang der Dreißiger ſtellen ſich die„Krähenfüße“ ein, feine Fältchen, die von den Schläfen nach dem äußeren Augenwinkel zuſammenlaufen. Sti rnfurchen und tiefe Falten von der Naſe zur Lippe bilden ſich um dieſe Zeit aus. Große häufige Längsfalten, die vom Kinn zum Schlüſſelbein ziehen, zeigen, daß das fünfzigſte Jahr ſchon überſchritten iſt. Im ſechſten Jahrzehnt vermehren ſich die Falten im Geſicht, es wird runzlig. Veranlagung, Vererbung und Raſſe ſpielen bei der Faltenbildung im Geſicht eine Rolle. Auch Luft und Wetter kommen dabei in Betracht: ein Geſicht iſt„verwittert“. Bauern und Seefahrer, die viel im Freien ſind, zeigen frühere Faltenbildung im Geſicht als Stubenſitzer. Die Farbe der Geſichts⸗ haut läßt Schlüſſe auf das Alter zu. Der Teint des jungen Mädchens beſteht aus„Milch und Blut“. Die dreißigjährige Frau ſieht da und dort im Geſicht, hauptſächlich an der Oberlippe, an Schläfen und nahe der Haargrenze gelbe Flecke auftreten. Die roſige Farbe der Wangen weicht dunkleren Farbtönen. In der Haut lagert ſich bräunliches Pigment ab, und ſo erhält die Greiſenhaut einen ausgeſprochen gelbbräun⸗ lichen Ton. In den vierziger Jahren ſtellen ſich kleine ſternförmige Venenerweiterungen an Naſenflügeln und Wangen ein, wodurch rötliche Verfärbungen ent⸗ * ſtehen. Der Pigmentſchwund(Farbſtoffſchwund) des Haa⸗ res ſtellt ſich an vereinzelten Haaren gewöhnlich mit Anfang der vierziger Jahre ein. Mit den fünfziger Jahren werden die weißen Haare ſchon zahlreich. In den ſechziger Jahren bleicht das Haar ſo ſehr, daß es im Beginn der ſiebziger meiſt ganz weiß iſt. Vielfach geht aber der Pigmentverluſt nicht mit den Jahren parallel. Manche Leute behalten bis ins hohe Alter ihre urſprüngliche Haarfarbe, andere zeigen ſchon am Ende der zwanziger oder den dreißiger Jahren ſtarkes Ergrauen. Veranlagung und Ver⸗ erbung wirken hier ausſchlaggebend, aber auch große Sorgen, ſchwere ſeeliſche Erſchütterungen und ſchwere Krankheiten laſſen das Haar bleichen. Bei Vieren beginnt der Alterspigmentverluſt der Haare meiſt in den Teilen um den Mund herum. An den Augenlidern und»winkeln treten die erſten Fältchen im Geſicht auf. Die Falten unter den Augen können hängende Säckchen werden, was einen alten Ausdruck verleiht. Die beim Kinde weite und lebhaft ſpielende Pupille wird mit den Jahren enger und geht zuletzt in die kaum ſtecknadelkopf⸗ große Greiſenpupille über. Das jugendliche„Feuer“ weicht dem milben Blick des geſetzten Alters 7 und ſchließlich den„müden“ Augen des Greiſes. Die Pupille iſt in den ſpäteren Lebensjahrzehnten auch nicht mehr ſo ſchwarz wie in der Jugend. Sie hat meiſt einen Stich ins Graue und das iſt auf die zu⸗ nehmende Trübung der Linſe zurückzuführen, die ſich in der Mehrzahl der Fälle(72 v..) mit dem Alter einſtellt. Die Hornhaut verleert die ſpiegelnde Glätte, damit ihren Glanz. Mit den 60er Jahren entſteht meiſt am Rande eine milchige Trübung der ſonſt waſſerklaren Hornhaut, die für das Alter kennzeich⸗ nend iſt und als Greiſenborgen, Arcus ſenilis, be⸗ Alles, us zu einer tertjgen Soße gehört, enthdli Gl Bratensoge 0 nur noch mit Masser zu hochen Hel fr gut AA liter woredigſiche Bratensoßge 18. 5 Nac MGG! Bratensoße 3— zeichnet wird. — ͤ Druck- zaͤchen in jeder Aus- führung liefert prompt Uruekerel Ur. Haas H. Mannheim, R 1,-9 * 1 1 14 * ſanft u. ſauber raſteren u. viele Jahre brauch⸗ Donnerstag, den 7. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 360 ——— 2ę——— Aus der Pfalz Regierungsentſchließung für die Fiſcherei * Speyer, 4. Aug. Die Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, hat an die Bezirksverwal⸗ tungsbehörden und Kulturbauämter des Regierungs⸗ bezirks folgende Entſchließung gerichtet: Die Regie⸗ rung legt Gewicht darauf, durch ſachgemäßte Beſetzung regulierter Waſſerläufe den Wert der Fiſchwaſſer bald tunlichſt wieder zu heben. Die Bezirksämter und Kulturbauämter werden daher angewieſen, im Benehmen mit dem Kreisfiſchereirat mit Nachdruck dahin zu wirken, daß in die Verträge zwiſchen den Genoſſenſchaften und den Fiſchereiberechtigten Be⸗ ſtimmungen aufgenommen werden, nach denen von der Entſchädigungsſumme ein beſtimmter Betrag für Beſetzungskoſten zurückbehalten und dann erſt aus⸗ bezahlt werden ſoll, wenn der regulterte Waſſerlauf einigermaßen wieder natürliche Verhältniſſe ange⸗ nommen hat und die Fiſchereiberechtigten eine ſach⸗ gemäße Beſetzung durchgeführt haben. Bei größeren Flußkorrektionen wird es ſich empfehlen, die Wieder⸗ beſetzung des Flußlaufes durch entſprechende Verein⸗ barungen dem Kreisfiſchereiverein zu übertragen. Bei künftigen Korrektionen wollen die Kulturbau⸗ ämter ſchon vor Aufſtellung des Koſtenvoranſchlags ein Gutachten des Kreisfiſchereirates über die ver⸗ mutlich zu erwartendn Schädigungen der Fiſcherei einholen. Zwei Motorräder zuſammengeſtoßen * Oggersheim, 6. Aug. In der Kurve beim großen Bahnhaus ſtießen der Motorradfahrer Tavernier von hier und ein Mannheimer in der Dunkelheit gegeneinander. Die mitfahrende Frau Tavernier wurde ſchwer verletzt. Die Verletzungen der übrigen ſind leichterer Natur. Selbſtmord aus Furcht vor Strafe * Pirmaſens, 6. Aug. Am Dienstag vormittag ſollte der 19 Jahre alte Walther Stritzinger, Hohenrebſtraße 11 wohnhaft wegen Verfehlungen nach 8 176 feſtgenommen werden. Stritzinger ent⸗ zog ſich jedoch der Feſtnahme, indem er beim Er⸗ ſcheinen der Polizei ſich auf den Speicher ſeines väterlichen Anweſens begab und ſich dort vom Dach⸗ fenſter aus in den gepflaſterten Hof ſtürzte, ſodaß er nach einigen Minuten ſtarb. ihres Mannes inſzenierte, um einen Liebhaber hei⸗ Selbſtmordverſuch aus kleiner Urſache * Pirmaſens, 7. Aug. Bei einem hieſigen Zahn⸗ arzt ſetzte ein Dienſtmädchen aus Unachtſamkeit einen Papierkorb in Brand. Da es fürchtete. aus dieſem Anlaß entlaſſen zu werden, drehte es die Gashähne auf und ſuchte ſich zu vergiften. Es konnte aber noch rechtzeitig aufgefunden und wieder ins Leben zurückgerufen werden. Der„Tote“ taucht wieder auf * Guntersblum(Rhh.), 7. Aug. Im Jahre 1927 war hier im Rhein eine männliche Leiche geländet worden. Da die Perſonalien des Toten vorerſt nicht feſtgeſtellt werden konnten, mußte die Leiche uner⸗ kannt auf dem Friedhof beigeſetzt werden. Bald darauf meldete ſich jedoch eine gewiſſe Irma Vol⸗ lert aus Nürnberg mit der Angabe, daß es ſich bei der Leiche um die ihres Ehemannes handele. Die Bekleidung des Toten erkannte ſie als die Kleider ihres Mannes an und erſetzte auch der Gemeinde die vorgelegten Beerdigungskoſten. Jetzt iſt aber nach Jahren der damals„Beerdigte“ irgendwo wieder aufgetaucht, ſo daß die Angelegenheit unterſucht wurde. Hierbei wurde feſtgeſtellt, daß die angebliche Witwe inzwiſchen wieder eine weitere Ehe einge⸗ gangen iſt. Es iſt anzunehmen, daß ſie den Tod raten zu können. * —I Wachenheim, 5. Aug. Die wie alljährlich auf dem alten Sportplatz im Poppenthal aufgeſtellte Dreſchmaſchine konnte nach dreiwöchentlichem Auf⸗ enthalt Wachenheim wieder verlaſſen. Die Dreſch⸗ arbeiten gingen dieſes Jahr laugſam von ſtatten, da durch die vielen Regenſchauer die Frucht größten⸗ teils feucht war. Die Erntearbeiten zogen ſich aber auch in die Länge, da auch in hieſiger Gemarkung die Frucht überall wie gewalzt dalag. Der Ertrag befriedigt nicht, da die Körner durchweg klein ſind. Auch bei der Auſchewahrung dürfte Vorſicht am Platze ſein, um ein Stickigwerden zu verhindern, da ein ein großer Teil der Körner noch weich und feucht iſt. * Kuſel, 5. Aug. Der Legationsſekretär bei der deutſchen Geſandtſchaft in Budapeſt, Dr. Walter Hellenthal, wurde zum deutſchen Konſul in Zü⸗ rich ernannt. Der junge Diplomat ſtammt lt.„Pf. .“ aus Kuſel und iſt ein Sohn des Regierungs⸗ rats a. D. Gg. Hellenthal, der kürzlich nach Zwei⸗ Nachbargebiete Grubenſenkungen im Saargebiet * Friedrichsthal, 4. Aug. Zur Zeit machen ſich in Friedrichsthal wieder Grubenſchäden an den Häuſern bemerkbar. Neben ſchweren Bodenriſſen und Mauerſprüngen tritt auch eine Verſchiebung der Gebäude ein. Geklagt wird darüber, daß zwar die franzöſiſche Grubenverwaltung infolge der Scha⸗ densmeldungen ſich zu einer Beſichtigung der Häuſer bequemt, aber ſich zu einer Beſeitigung der Schäden nicht zu entſchließen vermag. Auf alle Fälle verſucht man wohl die Erſatzpflicht zu verſchieben, um bei einer eventuellen Rückgabe der Gruben auch dieſe Laſten dem Reich aufzubürden. * * Quierſchied, 4. Aug. Die Schäden durch den Grubenbau an den Wohnhäuſern und Straßen in Quierſchied dehnen ſich immer weiter aus. Sie zeigen ſich nicht nur an kleineren Gebäuden, ſondern auch in der Hauptſtraße bis zur Kirche. Schwere Schäden ſind an mehreren Gebäuden in der Markt⸗ und Holzerſtraße entſtanden. Daß die Senkungen bedeutend ſind, zeigt der Bürgerſteig am Markt, wo ein Teil des Plattenbelages eingebrochen und ver⸗ ſchoben iſt. Im neuen Ortsteil am Bahnhof in der Uhlandſtraße ſchreiten an einzelnen Wohnhäuſern die Senkungen weiter. Eine Beſichtigung durch Sach⸗ verſtändige hat ergeben, daß neue Mauerverſtär⸗ kungen mit Eiſenbeton ausgeführt werden müſſen, um den Häuſern den nötigen Halt zu geben. * Armsheim(Rhh.), 6. Aug. Als der Landwirt J. Weintz ſeine beiden ſonſt ſehr zahmen Pferde ein⸗ ſpannen wollte, rannten dieſe plötzlich fort und in eine ſchmale Ortsſtraße hinein. Dort ſpielten die beiden Kinder des Landwirts J. Beſa. Die Pferde ſprangen über die Kinder hinweg. Dabei wurde das eine Kind von einem Pferd geſchlagen und ſo ſchwer verletzt, daß es bald darauf ſtar b. Das größere Kind kam mit dem Schrecken davon. * Bad Kreuznach, 6. Aug. Der hieſiige Zigarren⸗ händler W. hat ſich geſtern vormittag im Lokal der Sanitätskolonne erhängt. Er hatte in ſeiner Wohnung einen Zettel hinterlaſſen, in dem er mit⸗ teilte, man werde ihn in dem betreffenden Lokal erhängt auffinden. Wirtſchaftliche Sorgen dürften den allſeits geachteten Mann in den Tod getrieben brücken verzog. haben. Schwerer Verkehrsunfall * Darmſtadt, 7. Aug. Ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall ereignete ſich Ecke Mühle⸗ und Landgraß Georgſtraße. Ein Perſonenwagen aus Wiesbades ſtieß mit dem Kraftwagen des Arztes Dr. Rie⸗ menſchneider aus Darmſtadt zuſammen. Das Auto des Arztes wurde gegen eine Hauswand ge⸗ drückt und völlig platt gequetſcht. Der Arzt erlitt ſehr ſchwere Verletzungen und wurde ins Kranken⸗ haus gebracht. * SW. Bingen, 6. Aug. Der 14jährige Realſchüler Jakob Lex hatte mit einem Freunde auf dem Fahr⸗ rad eine Tour über Ockenheim Kempten unter⸗ nommen. Die beiden jungen Leute fuhren in ruhigem Tempo durch die Mainzerlandſtraße. Aus Richtung Mainz kam ein Laſtkraftwagen mit Anhänger, der, um ein aus Richtung Bingen kommendes Perſonen⸗ auto beſſer vorbeilaſſen zu können, mehr rechts fuhr. Auch die beiden Schüler mußten dadurch mehr rechts fahren und dabei geriet der eine, Jakob Lex, auf einen Sandhaufen, kam ins Wanken und ſtürzte vom Rad. Er kam zwiſchen Vorderwagen und Anhänger zu liegen. Die Räder des Anhängers gingen ihm über den Kopf. Der Tod trat ſofort ein. Der Kraft⸗ wagenlenker hatte den Unfall nicht bemerkt. Er fuhr weiter und wurde ſpäter in Bingen verſtändigt. Es handelt ſich um einen 27jährigen Kraftfahrer gus .⸗Gladbach, der bei einer Speditionsfirma in Rheydt beſchäftigt iſt. Als man ihm den Unfall mit⸗ teilte, erlitt er einen Nervenzuſammenbruch. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Jeuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Spart und Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt chmer„Geſicht und alles übrige i..: R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ tetlungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim. R 1,—6 Für unperlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur dei Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen * Ausnahme⸗Tage bei Imhoff K 1, 8. Dieſe Firma veranſtaltet vom 6. Auguſt bis einſchl. 16. Auguſt einen Sonder⸗Verkauf in Schweineſchmalz und Fetten. Wie aus dem Inſerat im geſtrigen Mittagblatt erſichtlich, beſteht für die ſergende Hausfrau die Möglichkeit, hierbei ihren Schmalzhedarf mit ein ganz klein wenig Glück umſonſt zu erhalten. Die Neuerung findet regen Zuſpruch. Statt Karten! Hiermit gebe ich Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß mein treuer Mann, Bruder, guter Vater, Schwiegersohn, Schwager und Onkel Unser Her Ernst Biedenkapp Messerschmied kurzen schweren Leiden erlöst wurde Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Johanna Biedenkapp 0b. Mubbaum im Alter von 31 Jahren am 5. August abends 58 Ubr durch einen sanften Tod von seinem Mannheim(Seckenheimerstr. 88), 7. August 1930 Mutter, Schwester, herzensgute Schwägerin Frau geb. Willy von 51 Jahren durch den Tod 3 Mannheim(Seckenheimerstr. 1 In tiefer Trauer: Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß wurde uns heute meine innigstgeliebte Frau, unsere Tante und Verkäuf/fe Versteigerungshelle N 4, 20 Tel. 33106 Gelegenheliskäufe Seschättshaus Lindenhof sehr günstig zu verkaufen! Toreinfahrt, Garage, großer Hof, ſehr geeignet für Wohnungszwecke. Anzahlg. 15 Mille. Bis Rosa Cänswein nach kurzer, schwerer Krankheit, wWohlversehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, im Alter Straßburg, Obergrombach, Newark, 6. August 1930 Will Gans wein, oberposisekreiüär nebst Kindern und Angehörigen entrissen ), Karlsruhe, Die Beerdigung findet Freitag, den 8. August, nachmittags 2 Uhr statt mittags 1 Uhr, von der hiesigen aus statt Die Beerdigung findet am Freitag, den 8. August, Leichenhalle . Iodes-Anzeige Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Großvater, Schwiegervater und Onkel, Herr Franz Schideinger nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, Mittwoch früh 2 Uhr im Alter von nahezu 60 Jahren sanft verschieden ist Mannheim Oalbergstr. 22a), den 6. August 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ihberese Sdhidkinger Wwe. umd Angehörige Frits Siri FPS Ae geb. EP Verrnebalfe 7491 7. AuUgusf 100 Von der Relse zurück 1 Dr. med. Ric. Weiss (2 2,5 Tel. 818 70 50 f Anf Naröflentlchungen far dull Hamlein Dias Städt. Leihamt iſt am Montag, den 11. Auguſt 1930 wegen des Verfaſſungstages ge⸗ ſchloſſen. Geöffnet ſind dagegen die amtlichen e 11 5 e 15 Schwetzingerſtraße 111 un 2 2 7 Städt. Leihamt. Die Beisetzung findet Freitag, den 8. August 1930, mittags.30 Uhr, von der Leichenhalle aus statt 555 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1038. 38 Zwangs versteigerung Freitag, den 8. Auguſt 1930, nachm. 2 Uhr 27528 Moderne icheg-kfnfichtung nzenhöfer, Möbelgeschäft Augartenstraße 38068 * Volt), cc pönst Gelegen Alte Rasierklingen werden mit in Zahlung genommen beim Kaufe Zwangs ⸗Verſteigerung. Freitag, den 8. Ang. 1930. nachm. 2 Uhr, 89255 7 75 8 Pfandlokal, 3, 2. * gegen bare Zahlung Hu. 385. i. Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Elektro⸗Motore(380 Büro⸗ Hausmöbel und ſchiedenes 01. Mannheim. 6. 8. 1930. Brehme. Ober⸗Gerichtsvollzieh. werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Singer⸗Nähmaſchine(verſenkbar) ſowie Möbel verſchied. Art u. a. m. 10 648 Mannheim, den 6. Auguſt 1930. Weber, Obergerichtsvollzieher. essere Sriwauiſ-Semsiom beim Hospiz— empfiehlt ihren erstkl. gut. bürgerlichen Mittags- und Abendtisch (85 J mit Kaffee(65 J mit Tee) 0588 u. nimmt per 1 Sept. Neuanmeldungen entgegen. Zuschr. od. Anfragen an: Postfach Nr. 1099. und Ver⸗ 4599 von Mulcuto⸗ Hohlſchliff, der klingeuſparende Raſterapparat, mit Patent⸗Dauerklingen Marke — Mulcuto Lebenlang, welche den ſtärkſten Bart bar bleiben. 1000 fach haltbarer als dünne Klingen. Viele Anerkennungen. 1 Sparen, daß Gebot ber Stunde. Angebot gratis und franko Mulcuto Werk, Solingen. kiernudeln einige Zentner(beſte friſche Hartgrießware) gebe äußerſt billig ab. (Von W kg an.) Gefl. Angeb. unt. B X 148 an die Geſchſt. Herrenzimmer 180 und 200 em breit 8119 Mk. 548. 578. 638. Binzenhöfer Verkäufe Lebenenmittegeschäft . Ware, 800 Mk., Zu verkaufen. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 7476 Motorrad neuwüberholt billig zu verk. 7452 K 4, 19, III. Iks. Elegantes, mod. weiß. zwelbelliges Schlafzimmer und hocheleganter Louis X.- Salon preiswert zu verkaufen Bismarckplatz 6. 461 1 Schlafzimmer, maha⸗ goni, Türen leicht wel⸗ lig, auf d. Transport etwas beſchäd., Schrank 180 em brit. mit oval. Glas, 2 Bett., 2 Nacht⸗ tiſche, 1 Waſchkommode mit Marm., zu 775, Kaſſe, ohne Garantte au verkaufen. Landes. Mannheim⸗ Lindenhof, Bellenſtr. 2 (Alte Oelfabr). S351 Auf. pol. Schrank neu, Schlafzim. gebr., Chaiſelong. u. Stand⸗ uhr ſehr bill. zu verk. H 5. 1, 2 Tr. links. 27504 Krupn- Kasse 3 Bedien., elektr., zu verkaufen. Adreſſe in der Geſchäftsſt. 7516 Polierter Kleiderſchrank Waſchkommode, 22 /, Nachttiſch 6 ,, Speiſez. in Eichen, u. Stühle ſehr bill. zu verkauf. Mdbelgeschätt, Augartenstraße 38,88 Große Geldersparnis 7408 F 3, 4. Seitenb., vrt. 752⁵ verſchied, moderne Speiſezimmer, Schlafzimmer, Metzgerei- Friebrichſtraße Nr. 34. und Herreurab, 75 ransportdreiräber, 9. Stock links. 7490 Außbäng,? leichte daub⸗ wag ſ. b. z.., gewerbsm. Kl. Wäscherei Schere — Herrenzimmer, Tochterzimmer, Küchen, Betten, Schränke, Tiſche, Schreibtiſche, Bücherſchränke ze. Billig u. gut zu günſtigen Bedingungen. 7536 kinge führte nerrenrad neuwertig, 70 Mark, 2 aut erhalt., 30 u. 35 Mk., verkauft Büchel, Rheinhäuſerſtraße 61, 4. St. rechts. 75388 Herreſt⸗ Dam. u. Knab. Nad, faſt neu, wegen ſteigerungsfähig. Um- Auswanderung bill. z. ſatz abzugeben. Er⸗ verk. Trattteurſtr. 17. forderlich R. 2000.— 7549 Näher.: Neckarau, Filiale mit gutem und noch m. el. Betrieb u. aut. Kundſchaft zu verkauf. Angeb. u. C J 160 an die Geſchäftsſt. 47528 Delagenheltskauf! 1 Poſten Wollmatratzen 26.— 1 Poſten Kapok⸗ matratzen 56.—, Füll. ene garantiert rein 4 m. mit Schubladen 7 5 9277175 e Mannheimer Spezial⸗ eſchäft, Seckenheimer⸗ traße 23. Selbſtanfer⸗ tigung. L. Metzger. 27547 Radio beſtes 4⸗Röhrengerät, billig zu verkauf. od. 1 Ladenregal. 3,5 m, m. Glasſchränk., Theke mit Hartholzplatte, 2,5 m lg., maffiv ge⸗ arbeit., Schnellwaage, Transparent, Eis⸗ ſchrank, türig, billig zu verkaufen. Zu erfr. von—3 od. abends nach 6 Uhr. Q 2. 13, Tauſch gen. Motorrad. 1 Tr rechts. 7542 Fröhlichftr. 23. part. 7537 ö mnonho ö Gut erh. modern. weiß. 1 bra f Kinderwagen ſowie zu 16, 1 Herren- Zimmerwagen und fahrrad 25, u. eine endecke bill. v. neue Küche ſehr preis ⸗ Bogen 1 Braun, R 6. 17, III. wert zu verk. iaag* 7518 H 4, 21(Laden]. 15 Zu verkaufen: 7444 Automarkt 2. Siren Fadlelbvol, ½ To. Chevrolet- ber, 11 30. Weber, Beilſtraße 3 Kastenwagen ſehr gut. Zuſtand, zu Neue wundersch. verkaufen. 4587 Neupert. Edingen, Hauptſtraße 13. Beteiligungen Zur Vergrößerung ein. Geflügelfarm wird Teiſhaher gesucht. * ekken- Anzüge spottb. z. verk. P, 2, II. 449 Faſt neuer weißer Kinderwagen, neuer Kinderklappſtuhl bill. abzugeben. Fröhlich Angebote unt. V V 1 ſtraße 62, III. rechts. an die Geſchſt. 7524 7501 Wer beteiligt. ſich mii—700 Mark an ſolid. gut. Unter⸗ nehmen? Angeb. unt. VG 77 an die Geſch. leldelbe n un ſehr gut erhalten, zu 17492 3 Mk. zu 8 8 ürgermeiſter⸗Fuchs⸗ f. ſtraße 6, III, r. 7479 Unterricht Tagsüber mit Liefer⸗ 5 f wagen z. b. Berechng. Speisezimmer übernimmt 27405 gebr., Tiſch, 4 Stühle, 1 Diwan mit Umbau Fracht Lieferung 270. R 8. 4, part. Herrenſandſtr. Nr. 25, 27540 Rheinau, Tel. 488 84. Unterricht NusterrZeiehnen, lie moderne Damendeklefdung fm iimfitnettinumetunntt Antertigen lehrt leicht und gründlich die Zuschneideschule Weidner-Nitzsche, Mannheim, B 1, 8 Julius Wolff(R. D..), Prinz⸗Wilhelmſtr. 12. Anwesen Nähe Bahnhof, ca. 1100 am, Raum für etwa 40 Autoboxen ete., bei 15—20 Mille Anzahlg. zu verkaufen. Immobilienbüro Weidner(R. D..), Seckenheimerſtraße 73, Telephon 443 64. 7889 preiswerte Oststadtvlla 8 Zimmer ete., bei 15 Mille Anzahlung zul ver kaufen! Julius Wolff(R. D..), Prinze Wilhelmſtraße Nr. 12. V9 Sie erhalten bei 2000 R. Anzahlg. u. monatl. Abzaählg, von 45 R. inel. Zins u. Tilgung innerhalb acht Monaten ein Einfamilienhaus mit 3 Zimmer, Bad, Diele, Küche, Waſchküche und Speicher ſchlüſſelfertig erſtellt. 10650 4 Zimmer u. Zubehhr 3000 R% Anzahlung und 65./ö monatliche Abzahlung. 5 5 Zimmer u. Zubehör 4000.“ Anzahlung und 90 R. monatliche Abzahlung. Alle Wünſche des Beſtellers werd. berückſichtigt. Näheres unt. G D 162 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Haus mit 28 Ar Gelände zu verkaufen oder zu Kaufgesuche 1 Foderrolle 7e Tragkraft, chten. Abends f g 1 99555 6 100 Uöbsfaseräskd ſprechen, B3485 1 Mulden-aage 1 Dozimal-Waage gebraudu, jedock gut erhalten, von Kohlen- handlg. zu kaufen ges. Ellangeb. u. VB 72 an die Geschäftsstelle. 7483 Konrad Karl, Werftſtraße 29. Vermischtes Perfekte Schneiderin empf, ſich i. Anfertigen ſämtl. Damen⸗Garde⸗ robe(ſtarke Damen) bei tadellof. Sitz und Verarbeit., in u. auß. Gnt erhalt. 7508 Badle-Einrichtung d. Haus. E. Mayer, Kl. Wallſtadtſtr. 8, 3. St. zu kaufen geſucht. *7546 Telephon Nr. 407 29. Achtung II! 4 Schlafzimmer, Goldbirke Hochglanz poliert, kompl. à 785, 2 Speiſezimmer, Kaukauf. Nuß⸗ baum, Hochgl. pol., Büfett 2,30 br., kpl. 980 2 Herrenzimmer, Kaukaf. Nußbaum, Hochglanz pol., kompl. à 900 J. Alles unter Garantie, Be⸗ ſichtigung ohne Kaufzwang auch Sonntags. Wilhelm Lechner jr., Möbelſchreinerei, Aglaſterhauſen. S150 1000 Uhren liegen brach! Lassen Sie sich von mir fach- männisch beraten! 78 80 Glas oder Zeiger M.. 30 Feder einsetzen„.50 Reinigen 3.50 Schöniges. unrm. Läbe Bretter fiene kae Bürsten, Schrubber, Besen, Kernseifen, Seifenpulver, Persil, Boden wachse, Schuherème, Schuhriemen, sowie sämt- liche Wasch- und Putzmittel. Toilette-Seifen, Zahnpasten, sowie Parfümerien in- und ausländischer Fabrikate in groger Auswahl Hursbeginn ſeden 1. und 13. 7510 E 6 Nr. 3, Parterre — 360 Nr. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Heufe in Neu- Auffunrungi Donnerstag, der 7. Auguſt 1930 een ene, 2„ Das Wunderwerk der Lichtbildkunst an Schönheit, Ausstattung, dramatischer Spannung und schauspielerischen Leistungen: Ein Walzeriraum Nach der gleichnamigen Operette von Oscar Straus. In den Ma upt rollen: Mad Christians. WIllg Fritsdi Dieses ganz außergewöhnliche Filmwerk, reich an Geist, und überschäumender Lustigkeit erhält eine besondere Note durch die vorzügliche Illustration unseres Künstler- Orchesters, Leitung: Kapellm. O. Apfel. Im Beiprogram m: „ShOowWDOat Ji Mönödadtnpdh mit Laura la Planie. Heiterkeitserfolg: ber Hächsle-bitte! Lien Deyers, Adele Sandrock u. a. 2. Der Kriminalisf von Scofland Vard .—..30..— Uhr Harry Liedtke Mad Christians in „Die goldene Flut „Der Sprung über den Schatten“ 28 Nach dem Roman 5 eier von, der Millonendieb- Beginn: 3 Uhr Witz III L 1 für vorgemerkte Stagtsbeamte u. Geſchäftsleute ſofort gefucht. Für Vermieter koſtenlos. Angeb. an das bekannte Wohnungsbüro Carl Weber, P 4. 13, Telephon 249 75(Strohmarkt). * 7532 Fräul.(Dauermiet.) ſucht ſofort geräum., ſep. möbl. Zi mmer (Zentrum)]. Eilangeb. mit Preis u. V P 85 au die Geſchſt. 7513 7 7% 9, n Anfangszeiten:.00,.15,.45 Uhr Fräul. in feſt. Stellg. ſucht per 1. 9. 17515 m ö bl. Zimmer mit Kaffee. mit Preisangabe unt. bei siadſhekanni b ie 5 Tonſilm wiedergabe ENGELTI Dieses Tonfilimwerk kann man; sich wie ein gutes Theaterstück mehrere Male ansehen! Dazu ein ganz großes tönendes und stummes f Beiprogramm! Anfang:.00,.45,.25, 8. 20 5 5 Dales 5 Iueater! FAHNEN Fahnenstangen.-Spitzen, Paplerfännchen birlanden, Festgrüge, Lampions, alle Vereins- u. Dekoratlons- Artikel Carl Hautle, N 2, 14 2 Ae ee eee eee eee eee ee KLAVIER-, LIEDER. UND HEZ ITATIONS-ABEND Heinrich Meyer/ Willy Müller FREITAG, den 8. August, abends 8 Uhr HARMONI E (groger Saah) A ee ee eee eee * 7229 — 5 HEintrittskarten zu Mk..-,.—- und 2. bei Firma Eugen Pfeiffer, Musikalien- handlung. N 3, 3 und an der Abendkasse. emen nenne demenes Lamm, E 2, 14 n Heut erstag Sb fachtfest 9 Donnerstag . Tel. 26020 Carl Stein A Lern Ahrend llnenlunmenmlüdlreniadddcenilnümelhl 10642 kuchen, nüder, Hausgünge ete. stattet mit Wand- u. Boden- Plättchen melstermäßig aus. fleparaturen 1 0 ALBERT WIESNER Schimperstraße 19 Telephon 53837 Für die Bezirke Pfalz und Baden wird von bedeutender ſächſ. Spinnerei und Weberei Scheuer⸗, Putz⸗ und Handtüchern tüchtiger Vertreter geſucht, welcher in der Branche eingeführt und wirklich in der Lage iſt, bedeutende Umſätze zu erzielen. Ausführliche Angebote mit Refſe⸗ renzen erbeten unter C H 159 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 10 632 Fertpeter u. Vertreterinnen verdienen nachweisbar pro Tag 25—30./, die an ein intenſives Arbeiten gewohnt ſind, Private init Erfolg bereits beſucht haben. Täglich Kaſſa⸗ eingänge. Gelegenheit wird geboten zum Ein⸗ arbeiten. Vorzuſtellen heute Abend von 5 bis 28 Uhr im Reſtaurant zum Roſengarten, am Friedrichsring, IT 6. 10 630 Fofaortiger Barverdienst t wertvoller als hobe Provisions forderungen, die mo- natelang auf dem Papier stehen. Bear- beiten Sie deshalb unsere wirklieh gute Sache, die auch in den wirtschaftlich schlee 8 Zeiten einen sicheren Verdienst bringt.. Wir suchen allerorts für unsere konkurrenzlose Spezial- Organisation gewandte Mitglieder-Werber gegen sofortige Provisions-Auszahlung. RRAFADI- Generalvertretung Ra p., Heinrich Lanzstr. 38 10 Existenz ohne Kapital Zeit und Geld ſparende Tel.⸗Neuerung, Maſſen⸗ gebrauchsſchlager Teleſix(D. R. P.., D. R. G. M. 982 019). In ein. Stadt 20 000/ Jahresreinverd. Bez. w. verg. unt. P N 399 an Heinr. Eisler, Annone.⸗Exped., Berlin SW. 68. Vi50 Oberreisender, e. von führendem Zeitschriftenverlag für Bezieherwerbung für sofort oder per September bei guter Verdienst- möglichkeit gesucht. Angebote unter 5 161 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 10604 Für gutgehende Wirtſchaft auf dem Lindenhof tüchtige, kautionsfähige in Für unsere noch sehr entwiek- lungsfähige Verwaltungsstelle in Mannheim suchen wir zum möglichst sofortigen Eintritt einen be schäftsführer In Frage kommt nur eine ener- gische, zielbewußte erste Kraft mit kaufmännischer und orga- nisatorischer Begabung. die be- reits verantwortliche Stellungen bekleidet hat und in der Lage und willens ist, mit ganzer Kraft sich der Leitung einer arbeits- reich. Vexwaltung anzunehmen. Schriftl. Angeb, mit Lebenslauf, Zeugnisabschrift., Lichtbild und Gehaltsanspr. u. Ang. v. Ref. sind zu richten an d. Hauptvorstand der Barmer Ersatzkasse, Barmen Karnàaperstraße 78 10684 Tüchtig. Kaufmann mit Organiſ.⸗Kenntniſſen als Mitarbeiter in rentables Unternehmen mit 1000 Mk. Intereſſeneinlage geſucht. Angeb. unter V2 5 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. gesucht. 10646 Nur branchekundig eingearbeitete Kräfte wollen sich mit Zeugnissen ete. melden. M. NHirschland& co., Mannheim In den Planken. lch suche ehrlichen u. Strebhsamen Menschen (Dame oder Herr), der über 2000 R./ verfügt. Dieſem biete ich, wenn gegenſeitiges Vertrauen, ſeſte Anſtellung mit zeitgemäßem Gehalt für leichte, aber Ehrlichkeit vorausſetzende Büro⸗ u. Lagertätigkeit. Garantierte Rückzahlung und Sicherheit. Stille Teilhaberſchaft, w. erwünſcht, auch genehm. Mehr als 2000.“ kommt nicht in Frage. Zuſchriften unter U P 60 an die Ge⸗ ab 1. Oktober geſucht. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 10.612 ſchäftsſtelle dieſes Blattes.*7454 u 115 N Anwaltsgehilfin VR 87 an d. Geſchſt. Verkäuferin der Lebensmittelbranche, ſofort od. ſpäter geſucht Defer Deus, P 1, 7 B3488 Jüngere*7 486 Friseuse gesuoft Waſſerwellerin bevorz. Salon Sohmer, S3, 14 Fortbildungsſchülerin f. einige Stunden am Vormittag für Haus⸗ arbeiten geſucht. 17 a, 3 Trepp. *7468 Zuverl. Bedienung f. Conditorei⸗Café per ſof, geſucht. Angebote unter V J 89 an die Geſchäftsſtelle. 7519 Halb- pensionärin geſucht in franzöſiſche Schweizer Firma ſucht Modclöchge verſiert im Form⸗ platten anfertigen. Zugleich mit Modell⸗ ſcheiner⸗Kenntniſſen. Tücht. Gießerei⸗Fach⸗ mann. Sofort. Ein⸗ tritt erwünſcht. An⸗ gebote unt. X 8040 an die 10626 Publicitas, Basel Tüchtiger Damen⸗ und Herrenfriſeur*7484 od. ſtändige Aushilfs⸗ friſeuſe für Freitag u. Samstag per ſof. bei gut. Lohn geſucht. Es kommen nur Kräfte in Frage, die i. Ondulation perfekt ind. 1 Dohl 8 f 3 15 Ban ſtamte Aa im Haushalt. Nach⸗ friſenr. Spevererſtr. 15 mittag frei. Gelegen⸗ 7 5 72 heit franzöſiſch zu Solid. eh. Mädchen lernen. 9 an oller das ſchon gedient hat, Alter 20., auf ſof. Men e 11, geſucht. Bäckerei 4695 8 Cannabichſtr. Nr. 11 *7529 Tücht. erfahrenes Alleinmädchen I. EVang. Mädehen per 15. Aug. für leich⸗ tere Haushaltungsarb.] für tagsüber zu kl. geſucht. 4597 Haushalt geſucht. Angeb. unt. O F 157 Dr. Schmelz an die Geſchäftsſtelle Hebelſtraße Nr. 21. 4593 dss. 5 erbeten. Gesuche Suche für meine 15⸗ jährige Tochter eine Lehrstelle für Verkauf od. Büro für ſof. od. ſpät. Be⸗ 3 Lehrjahre, für 188. Sohn, welcher Ober⸗ real⸗ u. Handelsſchule beſucht u. 2 J. gelernt hat, per 1. Oktbr. ev. früh. geſucht. Lebens⸗ j 1 8 5 mittel⸗ o. Auto⸗Groß⸗ ee ie fürrra kevorzugt. bche und ii arg Gefl. Angebote unter kräftig. B3464 VJ 79 ͤ an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dſs. Blat⸗ tes erbeten.* 7495 Angebote unt. T D. 4 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. B3464 aushaea Sucht Steſſe Zuſchr. unter U N 58 20jährig, gewandt in Stenographie u. Ma⸗ ſchinenſchreiben, 2jähr. Praxis, wünſcht ſich nach hier zu verän⸗ dern. Angebote unter VK 80 an die Ge⸗ an die Geſchäftsſtelle ſchäftsſtelle. 5 dſs. Blattes. 747 Geprüfte 7502 Junges nettes 7488 Kinderpflegerin Servierfräulein g i ſucht für ſof. Beſchäf⸗ ſucht Stelle. Zuſchr. tigung, Wein⸗ oder an Berta Rahier, Bierreſtaurant. Ang. W Jägerſtr. 12 u. V 75 an die Geſch. St-Gesuche Magazin mit kl. Bü rr o, ca. 100—200 qm, evtl. mit Vier⸗ Zimmerwohnung, im Zentrum der Stadt zu mieten geſucht. Angeb. mit Preis unt. O G 158 an⸗die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 10 628 Tausch Schöne 6 Zimmer⸗Wohnung mit Zubehör, zentr. Lage, Fr.⸗M 1600 /, gegen 4 Zimmer⸗Wohnung zu tauſchen geſucht. Angebote unter V8 88 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 97517 3 Zimmer und Nüche mit Zubehör, beſchlagnahmefrei, bis 1. 10. oder früher zu mieten geſucht. Neckarau od. Schwet⸗ zingerſtäͤdt bevorzugt. Angebote unter V A 71 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7482 2 bis 3 Zimmer und Küche per 1. 9. od. ſpäter. Evtl. Umzugsvergütung. Angebote unt. VX 3 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7539 Mittelgroß., heller u. heizbarer*7541 Parterre-Naum per ſof. od. 1. Septbr., mögl. Stadtmitte, ge⸗ 1 Angebote unter Y 4 an die Ge⸗ öden*. 7541 Angebote fin aun in gutem Hauſe, von jungem kinderl. Ehe⸗ paar, i. Schwetzinger⸗ ſtadt od. Mannheim⸗ Oſt ab 15. 9. od. 1. 10. Zu mieten gesucht. Angebote mit Preis⸗ angabe unt. U X 69 an die Geſchäftsſtelle dss. Blattes. 7480 Bahnbeamter ſucht 2 Id. 3 Zim.-⸗Wohng. Nähe Friedrichs oder Ebertbrücke bevorzugt. (Dringl.⸗Karte vorh.) Angeb. unt. V D 74 an die Geſchſt. 7487 Wohnungs-Tausch: 2 Zimmer u. Küche m. Zubeh., gegen eben⸗ ſolche*7091 Vontarüstr. Nr. 6, Hinterhaus parter Ruhig, kinderl. Ehe⸗ paar fucht 7538 -2 Zimmer u. Kühe Neckarſtadt od. Zentr. bevorzugt. Karte vor⸗ handen. Angeb. unter V W 2 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 67538 Dame ſucht 7512 leeres Zimmer zum 1. 9. in gutem Hauſe, Nähe Waſſer⸗ turm. Angebote unt. V O 84 an d. Geſchſt. Vermietungen Erstklassiges Mietobfekt Heller Lager- oder Fabrikattonsraum m. Dampfh. u. Gleis⸗ anſchl. Nähe Haupt⸗ bahnhof zu vermiet. Angeb. u. C f 156 an d. Geſchäftsſt. d. Bl. 4589 Schöne, geräumige Werkstätte mit Oberlicht, ſehr hell, mit Waſſer und elektr. Anſchluß, zu vermieten. 4369 Augartenſtraße 35, parterre. Werkſtätte, a. als Lager, ſehr groß, Toreinf., ſof, zu vm. K 2, 18, 1 Tr. links. B3442 Ein l. Zimmer, 1 Tr., mit ſep. Eing., a. als Büro geeign., per 15. Aug. od. ſpät. zu vermiet. Luſſenring 21, 2. St. B3479 mit Nebenraum, in den Q⸗Quadraten, Nähe Waſſerturm, ge⸗ eignet für Lebensmit- tel, Obſt u. Südfrüchte oder ſonſt. Spezial⸗ geſchäft zu RM. 120. zu vermieten. Angeb. unt. C D 155 an die Geſch. dieſes Blattes 4591 Laden mit Nebenraum. evtl. auch f. Werkſtätte ge⸗ etanet, zu vermieten. B3388 J 7, 8, part. Oſt ſtadt! 57406 Broß. leeres Zimmer mit Zentralheizg., fl. Warmwaſſ., Bad, Tel.⸗ Benützg., ſogleich od. ſp. zu vergeb. Secken⸗ heimerſtr. 79. 1 Tr. r. Lagerraum f ca. 100 qm, mit Toreinfahrt, 15 wert zu vermieten. 3457 erf. Sachse, f 7. 23, Telephon 200 25. NMehrerchelle Lagerräume sowie überdachter Hof, mit Toreinfahrt und elektr. licht zu verm.— Zu erfr. in der, 115 schäftsstelle ds. Blattes. 7545 Büre Prinz Wilhelmstr. 19 Hinterhaus I. Obergeschoß, Vorraum, 2 Zimmer großer 2 seitig belichteter Büroraum, 50 maschinenzimmer 90 am, 9150 II. Obergeschoß, Vorraum, 3 Büroräume ein- gebaute Schränke 75 qm zu vermieten. Näheres Tel. 44289 0d. Heidelberg Tel. 2586 Laden m. Wohnraum u. Koller J 7, 183 solort zu 8 Näheres L. e Part. Laden mt 2 modernen Schaufenstern in verkehrsreicher Lage, ev. mit 1 Zimmer und Küche per 1. Oktober zu vermieten.*7457 Schwetzingerſtraße 166a. Auto- Unterstellraum ca. 100 515 für Kleinwagen ganz od. f.. wagen bill, Esel vermieten. B3477 pelzenſtraße 10, Telephon 52 504. Augusta-Anlage 25 Elegaute, mit allem Komfort ausgeſtattete 9 immer- Wohnung zu nermieten. Näheres Telephon 210 25. 10 568 6 Zimmer Wohnung ſämttiche Zimmer auf die Straße, geräumig, Nähe Zollamt, am Ring, per 1. Oktober d. J. preiswert zu vermieten. Angebote unt. J H 78 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7494 Gut erhaltene 5 Zimmer- Wohnung Küche, Bad, Speicher, 2 Keller, auf 1. Septbr. in zentraler Lage zu vermieten. Angebote unter VN 83 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. B3488 Lecses Zimmer mit Kochgelegenh. ſof, zu vermieten. 7511 J 6, 7, parterre. — Leeres Zimmer zu vermieten. Angeßb. unt. V M 82 an die Geſchäftsſtelle. 7507 Schön. leer. Amer an einz. berufst. 5 ſof. zu verm. 2 Gontardſtr. 29, 4. St. I. 7527 But möhl. Zimmer el.., zu vm. B41 L 4, 8, 1 Treppe. Schönes, gut möbl. Zimmer lungeſtört) ev. mit Abendtiſch p. 1. 9. zu verm. 8 Schimperſtr. 12, I Möbliertes B9428 Wohn- u. anlafein. 85 ſonn. Räume z 5. 14, 2. Tr. Unks. 115 Möbl. Zimmer el. L. ſofort zu verm. Friedriſßsring Nr. 36, parterre. 8465 Möbfier tes Zimmer ſof. zu verm. B8471 T. 4a. 2, 4. Stock. Sehön möbl. Zimmer (Zentr zu vermiet. Laun. 7451.4. 1. Aindenbofl Schön., 1e. haglich 1 Zimmer, Ging 5 e 215 vum Mee 1 Tr. q 4, 55 5 möbl. Zimmer m. el. Licht, g. heizt ſof. zn vermieten. 7584 Nähe Poft! 1 od. 2 gut möbl. an 1 795 od. heb. Au ve En 5, 9,2 Tr. Füſerte um ungen., ſeyar. ſöf. zu verm. M 5. 7 Bg487 Nähe Waſſerturm! Mbl. Zimmer el. Licht. Badben. ſof. od. ſp. zu vermieten. 7520 Beethovenſtr. 8, pt., r. 212 1 51 f 15 möbliertes *752² 1 00 50 u. Schreibt. zu verm. D. 2. 10 TI. Möbliertes Zimmer ab 15. Aug. zu verms 7508 O 5, 7, 1 Tr. Frl. möhl. Zimmer ev. noch 1 groß. od. teilweiſe möbl., Zim⸗ mer per ſof. zu Herm. H 5, 1, 2 Tr. rechts. 7506 I erden entrun) Tr 98 Bad u. Manſarde, eine Treppe, zu 140 0 N ſofort zu vermieten.* 7531 Wohnungsbüro Carl Weber, P 4. 13. 4 Ummerwohnung⸗ m. Zubehör u. Zentralheizung, ſof. zu vermieten Näheres Schwetzinger str. 53, Büro bee Zu vermleten Lindenhof! Sehr preiswert! Parterre, 2. u. 3. Stock in Ge⸗ ſchäftshaus. Garage, Toreinfahrt, Hof. Vi9g Julins Wolff(R. D..), Prinz⸗Wilhelmſtr. 12. mal 2 immerwohnung l Neubau, neue Neckarſtadt, p. 1. 11. 30 beziehbar, zu ca. 68.“ ſof. zu vermieten. Näheres durch das bekannte Wohnungsbüro Carl Weber, P 4. 13(Strohmarkt). 10 484 Nähe Börse bezw. Paradeplatz Sehr gut möbl. Doppelſchlafzimmer lelkt. Licht) mit voller guter Penſion u. Zentralheizung per 1. Sept. für 2 Perſonen monatlich 160 R. an berufst. Damen, Herren oder Ehepaar zu verm. Zuſchriften erb. an Poſtfach Nr. 1099. 10.636 Laden Feschlagnabnefreil Zimmer und Küche, n Einfamilienhaus, ohne Dr.⸗K. zu verm.] ſchönſt. Lage des Vil⸗ 8486 Näh. J 7. 4. 2 liche 4 Limmer. Gar Agen Speiſekammer, geſchl. Glasveranda m. Zen⸗ — Nähe Waſſerturm Qu 7. 2/8 ſofort zu vermieten. Fahrſchule Hunold. B 3481 b tralheiz., ſof. od. ſpät. Zu vermieten. Fkutenheim Schützenſtraße Nr. 8. 2 Zimmer und Küche mit Zubeh., in Neub., auf 1. 9. 30 zu verm. Moſer. Neckarau, Friedhofſtr. 21. 7380 Zwei leere Zimmer in aut. Hauſe 135 55 . U A4, 5 rofl. leeres Zimmer (Innenſtadt) zu ver⸗ mieten. Adr. in der Geſchſt. F 3, 1. 2 Tr.: Gut möbl. Zimmer, ev. Ehepaar, ſof, zu verm. 7530 Wegzugshalber, ſchöne 5 Zimmer⸗Wohnung (billige Fried.⸗Miete) in beſt. Zuſtand, an Wald u. Waſſer, geg. Erſtatt. von Inſtand⸗ ſetzungs⸗ u. Umzugs⸗ koſten abzug. Angeb. u. VI 81 an d. Geſch. *7505 Prächtige 4 Ammer- Wofnung m. Glasveranda, Bad u. all. Zubeh.— auf Wunſch Manſ. u. Gart. — f. at. Hauſe an ruh. Leute ſofort billig zu vermieten. 4603 „Milarelsenschau Ferrenalb Möbliertes Zimmer 1 Treppe. B38480 Möbtier tes Zimmer 2 Bett., zu vermieten. F 5, 17. 3. Stck., ks. Schön möhl. Zimmer N. Hauptbahnhof, ſof. od. ſpät. zu vm. Näh. 3 5 2. St. r. fu moll 5 m. 1 od. 2 Betten 85 zu vermieten. Nr. 5. Möbliertes mer mit 2 Betten. el. 5 zu. 3. St., rechts 8000 l. Ammer in gut. Hauſe an beff. errn zu om. 37548 3. 16, 1 Dr. links. kofete Hypotheke Briefhopatheke 6 kaufgeld) auf pa. ſchäftshaus 4 8200 5 zu. 5 Hpher Nachlaß 12 gewährt. Evtl. ne 40 Barzahlg. wird kl., laſtenfr. Grund⸗ ſtück od. and. in Zahlg. genommen. Agenten nicht erw. Weg. Abreiſe i. A 5 land. Näh. durch Beauftragten 4601 Auguſt Mayer, Finan⸗ zierungen, Mannheim B 5 Nr. 7. Bürozeit: —10 u.—4 Uhr. Geldverkehf Wer füft? Jung. feſcher Mann, Süd⸗Amerika bereiſt, jedoch durch Schickſal⸗ ſchlag in Not geraten u. verſchuldet, bittet edeldenkenden Herrn oder Dame um leih⸗ weiſe 400 Mk. Bin zu jed. Gegendienſtleiſtg. bereit. Antwort bktte unt. Y U 90 an die Geſchäftsſtelle. 2 7521 fänger ſucht Anf Hlavierunterricht in möglichſt kinderlos. Hauſe, Gelegenheit z. Ueßen gegeben iſt. Angebote zu vermieten. 47485 Sehr gut möbl. Wohn⸗ K 3, 6, 3. Stock ks. u. Schlafzimmer, ev. Daſelbſt auch Tel.⸗Anſchluß, ſepar. guterhalt. Eisſchrauk Eing., ſof. zu verm. zu verkaufen. B3484 O 7, 28, IV. m. Preisangabe unt. VF 76 an die Geſch. Werke 5 „ N 1 75 ö 1 1 1 — 2 „ A Sn r . o 5 1 ö wo ihm viel