E 4 3 0 0 eee * * Vorſchlages elle Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— iannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits-Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 8.* Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Maunheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 8. Auguſt 1930 14. Jahrgang— Nr. 362 der letzte Verſuch iſt geſcheitert Die Verhandlungen von Dr. Scholz mit der Staatspartei ſind ebenſo ergebnislos verlaufen wie die Annäherungsverſuche an die Volkskonſervallven und die Wirtſchaftspartei Freude rechts und links Hugenberg und die Sozialdemokraten frohlocken über die mißglückte Einigung des liberalen Bürgertums Schwarzer Tag Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 8. Aug. Die Skeptiker haben leider Recht behalten! Die Verhandlungen, die der Sammlung der bürgerlichen Parteien galten und die am Donnerstag in Berlin wieder aufgenommen wurden, ſind ergebnis⸗ los verlaufen. Das gilt zunächſt einmal für die Bemühun⸗ gen des volksparteilichen Führers Dr. Scholz, nach dem Scheitern weitergehender Allianzverſuche ſich mit den Nachbarparteien zur Rechten wenig⸗ ſtens auf einen gemeinſamen Wahlaufruf zu verpflichten. Noch am vorigen Freitag ſchienen die Ausſichten, in dieſer Form eine wenn auch nur loſe Marſchordnung für den Wahlkampf zwiſchen der Volkspartei, der Wirtſchaftspartei, den Konſer⸗ vativen und der Landvolkpartei herbeizuführen, nicht ungünſtig. Inzwiſchen ſind die Führer im Lande herumgereiſt und ſind dort offenbar auf Stimmungen geſtoßen, die ſolchem Zuſammengehen wider⸗ ſprachen. Beſonders ſtarke Bedenken haben ſich beim Landvolk ergeben, deſſen Vertretertag am Mittwoch in Halle abgehalten wurde. Infolgedeſſen ſah der Unterhändler dieſer Gruppe, die ihre Ge⸗ burtswehen noch nicht überwunden hat, ſich nicht in der Lage, zu dem bereits im Text vorliegenden Auf⸗ ruf ſeine Zuſtimmung zu geben. Dieſe Abſage zog zwangsläufig die der mit dem Landvolk verbundenen Konſervativen nach ſich. Unter ſolchen Umſtän⸗ den erklärte dann ſchließlich auch die Wirtſchafts⸗ partei, nicht mit von der Partie ſein zu können. So iſt man denn mit der höflichen Verſicherung, ſich im Wahlkampf gegenſeitig zu ſchonen, auseinander⸗ gegangen. Ebenſo reſultatlos iſt die Unterredung ge⸗ blieben, die unmittelbar nach dieſer Kon⸗ ferenz Dr. Scholz mit dem preußiſchen Fi⸗ nanzminiſter Höpker⸗Aſchoff hatte. Da Koch⸗Weſer, von dem die Anregung zu dieſer Ausſprache ausging, am Erſcheinen verhindert war, hatte Dr. Scholz an Höpker⸗Aſchoff die Frage gerichtet, ob er als Vertreter der Staatspartei mit ihm zu verhandeln bereit ſei. Höpker⸗Aſchoff iſt dieſer Aufforderung ſelbſtverſtändlich nachgekommen. Dr. Scholz trat mit folgendem Vorſchlag hervor: Die Staatspartei ſolle in der Deutſchen Volkspartei aufgehen unter dem Titel „Deutſche Volkspartei(Stoatspar⸗ partei)“. Er perſönlich würde in dieſem Falle auf die Führung verzichten, um einer ſolchen Fuſion keine Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Zur Begründung dieſes erklärte er, daß die Deutſche Volkspartei bei einer derartigen Neubildung als Kern erhalten bleiben müſſe, um die Sammlungs möglichkeiten nach rechts auf⸗ recht zu erhalten. Damit war eine Kontroverſe grundſätzlicher Na⸗ tur gegeben. Höpker⸗Aſchoff hielt im Sinne ſeines Aufſatzes in der„Kölniſchen Zeitung“, lden wir vorgeſtern im Auszug abgedruckt haben. D. Schriftl.) dem volksparteilichen Führer entgegen, die Staatspartei könne nicht einſeitig nach rechts optieren. Sie müßte darauf beſtehen, daß auch die Sozialdemokratie ebenſo wie alle anderen ſtaatserhaltenden Parteien zu bewerten ſei. Auch für ein Zuſammengehen mit der Deutſchen Volkspartei ſei dies die Vorausſetzung. Die Staats⸗ partei wolle ſich die Möglichkeit offen halten, mit der Sozialdemokratie eben ſo zuſammenzuarbei⸗ ten wie mit anderen auf dem Boden des Staates ſtehenden Parteien. Die Erwiderung des Herrn Scholz lautete: Die zehnjährige parlamentariſche Praxis der Volks⸗ partei habe bewieſen, daß ſie eine Koalition mit den Sozialdemokraten grundſätzlich nicht ablehne. Anders verhalte es ſich aber mit der Frage der Ge⸗ kinnungsgemeinſchaft. Gerade die Auf⸗ gaben, die im kommenden Reichstag zu löſen ſeien, Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Aug. Wie immer, wenn der Topf in Scherben ge⸗ gangen iſt, ſetzen die ſo beliebten Erörterungen über die Schuldfrage ein. Die parteioffiziöſen Korre⸗ ſpondenzen haben mit ihren Darſtellungen über den negativen Verlauf des Geſpräches Scholz⸗Höpker⸗ Aſchoff den Anfang gemacht. Es iſt immerhin ein kleiner Lichtblick, daß ſie ſich auf den Sachverhalt be⸗ ſchränken und vorerſt wenigſtens auf die Wiederauf⸗ nahme der ſcharfen Polemik verzichten, die dieſem letzten mißglückten Einigungsverſuch voraufging. Daß Anknüpfungsmöglichkeiten zwiſchen der Volkspartei und der Staatspartei vor den Wahlen nun nicht mehr beſtehen, wird auf keiner Seite beſtritten. Die Freude ob dieſes Fehlſchlages iſt gleich groß im Hugenberglager wie bei den Sozialdemokraten.„Herr Scholz hat ſich zwiſchen zwei Stühle geſetzt“, frohlockt der„Vor⸗ wärts“ und er hat Recht, zu triumphieren: Die Strategie des Getrenntmarſchierens, für das ſich be⸗ dauerlicherweiſe die bürgerlichen Parteien entſchieden haben, bedeutet für die Sozialdemokra⸗ ten eine wſentliche Erleichterung des Wahlkampfes. Von den der Staatspartei nahe⸗ ſtehenden Blättern werden Dr. Scholz bittere Vor⸗ würfe gemacht. Man bezweifelt, daß er überhaupt guten Willens geweſen ſei und bezichtigt ihn, durch ſeinen Starrſinn die Bildung der Einheitspartei, die ſchon zum Greifen nahe geweſen ſei, verhindert habe. Auf der anderen Seite ſucht beiſpielsweiſe der HBer⸗ liner Börſen⸗Courier“ der ſchwierigen Lage der Deutſchen Volkspartei gerecht zu werden. Das Blatt weiſt darauf hin, daß offenbar die überwiegende Mehrheit der Volkspartei einem einſeitigen Zu⸗ ſammenſchluß mit der Staatspartei nach dem ſtrik⸗ ten Nein der Rechten unbedingt wider⸗ ſtrebe. Die„Germania“ zieht aus der letzten Unterhaltung den Schluß, daß nicht nur die tak⸗ tiſchen Fehler eine Mauer zwiſchen beiden libe⸗ ralen Parteien aufgerichtet hätten, ſondern daß auch grundſätzliche politiſche Meinungs⸗ verſchiedenheiten einem Aufgehen der beiden Gruppen in einer Partei hindernd im Wege ſtünden. Das„Berliner Tageblatt“ iſt von der„Bös⸗ willigkeit“ des Herrn Scholz überzeugt, der das Reich den„Experimenten der Hakenkreuzler überliefern wolle“. Damit iſt man denn ſchon auf einer Form der Kritik angelangt, die man gerade jetzt, da das Bür⸗ gertum durch Uneinigkeit geſchwächt den Wahlkampf durchzuführen ſich anſchickt, nach Möglichkeit ver⸗ meiden ſollte. In dieſem Sinne mahnt denn auch die „D. A..“ man möge nach ſolchem Fiasko auf der ganzen Linie nun doch wenigſtens verſuchen, eine Art Burgfrieden innerhalb der bürgerlichen Parteien zu wahren. Beide haben Schuld Drahtbericht unſeres Berliner Büros 8 i i Berlin, 8. Aug. Nachdem nun der Schlußſtrich unter die Eini⸗ gungsverhandlungen zwiſchen Volkspartei und Staatspartei gezogen iſt, werden beide Parteien un⸗ geſäumt zur Aufſtellung ihrer Wahlliſten ſchreiten. Nicht nur in den Kreiſen der Staatspartei, ſondern auch bis weit in die Reihen der Volkspartei, namentlich der jüngeren Generation hinein, bedauert man aufs lebhafteſte, daß die Dinge dieſen unerquicklichen Ausgang genommen haben. Dabei herrſcht vielfach der Eindruck vor, daß man gar nicht ſo weit von dem Ziel entfernt war und daß es vielleicht erreicht worden wäre, wenn andere Per⸗ ſönlichkeiten die Verhandlungen geführt hätten. Herr Scholz iſt, ſo meint man, zu ſehr der Gefan⸗ gene ſeiner Idee von der ganz großen Partei bis zu den Konſervativen hin, während Höpker⸗ Aſchoff die ihm als preußiſchen Fin anz⸗ miniſter anhaftende allzu ſtarke Bundesfreund⸗ ſchaft mit der Sozialdemokratie ſehr zur Unzeit her⸗ vorkehrte und ſo dazu beigetragen hat, die Situation hoffnungslos zu geſtalten. Wir glauben nicht fehlzugehen in der Annahme, daß der zuletzt von Höpker⸗Aſchoff zur Diskuſſton geſtellte und von Herrn Scholz zurückgewieſene Vor⸗ ſchlag einer Vereinigung von Volkspartei und Staatspartei unter Führung eines Volksparteilers, nämlich des allſeitig hochgeachteten Geheimrats Kahl, von Miniſter Dietrich ſtammt, der eigens zu dieſem Zweck nach Berlin gekommen war, um noch in dieſem Sinne Einfluß zu nehmen. Leider, wie ſich dann erwieſen hat, ohne Erfolg. PPFFFFFFFFbFbCCbCCCCbCFbPbCbCFCPFbCTCbCbCbCFbCFbCTFbCTCTCTbFbCbVTbTCTVbTVTVTbTbVbVTVTVbVDbVTVDbDVCVVVVCVV———VVVVVV———::..'' verlangten eine geſinnungsmäßige Verbundenheit, die bei der ſcharfen Kampfeinſtellung der Sozial⸗ demokratie gegen das Bürgertum und die bürger⸗ liche Regierung Brüning unmöglich ſei, Es war klar, daß bei ſo offenkundigen Gegen⸗ ſätzen eine Verſtändigung nicht mehr zu erreichen war. Höpker⸗Aſchoff hat den Vorſchlag, die Staatspartei in der Volkspartei aufgehen zu laſſen, wie nicht anders zu erwarten war, als unannehm⸗ bar bezeichnet. Er hat auseinandergeſetzt, daß, wie im Aufruf der Staatspartei ſeinerzeit betont wurde, etwas vollkommen Neues geſchaffen werden ſoll und daß die Staatspartei, wie ſie ihm vorſchwebe, eine Mittelſtellung zwiſchen rechts und links einzunehmen habe. Höpker⸗Aſchoff machte ſchließlich den Gegen⸗ vorſchlag, Volkspartei und Staatspartei zu einer„Allgemeinen Staatspartei“ zu ver⸗ ſchmelzen und dem Geheimrat Kahl, der das Vertrauen beider Seiten beſäße, den Vorſitz zu übertragen, ein Anerbieten, das wiederum von Dr. Scholz abgelehnt wurde. So ſah man ſich am Ende der Ausſprache zu der Feſtſtellung genötigt, daß vorerſt wenigſtens keine Möglichkeiten gegeben ſeien, zueinander zu kommen. Der Vorſtand der Deutſchen Volkspartei, mit dem Dr. Scholz am Vormittag eingehend konferierte, hat ihn in dem Beſchluß beſtärkt, nach den Wahlen ſeine Sammlungsbeſtrebungen mit der Front von Koch bis Weſtarp fortzuſetzen, obwohl bisher ſich ihm alle verſagten. Das eine ſteht nun feſt: Die Parteien der bürgerlichen Mitte werden, Gott ſei's geklagt, jede für ſich in die Wahlſchlacht ziehen. Natürlich iſt damit auch die Vermittlungsaktion Röchlings als erledigt zu betrachten. Zwar hat Herr Scholz die Führer der Saarländiſchen Volkspartei, Röchling und Schmelzer, auf heute nach Berlin gebeten, ſich ihrer aber noch irgendwie als Mittler zu bedienen liegt, wie wir hören, nicht in ſeiner Abſicht. Ueberſchwemmung in Arizona — Newyork, 7. Aug. Durch den geſtrigen Wolken⸗ bruch im Süden des Staates Arizona iſt in der an der mexikaniſchen Grenze liegenden Stadt No⸗ gales eine Ueberſchwemmung aufgetreten, durch die die Straßen bis zu zwei Meter unter Waſſer ge⸗ ſetzt wurden. Nach den bisherigen Berichten fanden etwa 20 Perſonen den Tod, ebenſoviele wer⸗ den vermißt. „Goloͤinflation“ Frankreichs rninöſer Kapitalreichtum Die Gold inflation iſt da. Und das Land, das von ihr als erſtes betroffen wurde, iſt Frank⸗ reich. Die Goldbeſtände der Bank von Frankreich ſind im Laufe der letzten drei Monate um etwa 3 Mil⸗ liarden Franes(0,5 Milliarden Mark) geſtiegen. Dieſer Steigerungsprozeß darf nicht als abgeſchloſſen gelten. Zwar hat ſich die engliſche Goldausfuhr in⸗ folge der Beſſerung des Kurſes erheblich vermindert, doch iſt auf dem Weltmarkt ein neuer Faktor auf⸗ getreten, deſſen Tragweite ſich noch nicht überſehen läßt: der mit höchſtem Druck betriebene Goldverkauf der Vereinigten Staaten von Amerika. Der amerikaniſche Goldexport hat innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen die runde Summe von 200 000 Goldmark bei weitem über⸗ ſtiegen. Die ſtändige Verſchärfung der Wirtſchafts⸗ kriſe in Amerika und die unerfreuliche Lage des Newyorker Geldmarktes bewirken, daß die amerika⸗ niſchen Goldabgaben in der nächſten Zukunft ſolche Rieſenausmaße annehmen werden, daß der euro⸗ päiſche Geldmarkt ſich gewiſſermaßen von Gold über⸗ flutet ſehen wird. Iſt dieſe Entwicklung für Europa günſtig? Das Beiſpiel Frankreichs ſpricht eher da⸗ gegen. Laut Geſetz darf die franzöſiſche Staatsbank den Ankauf des ihr angebotenen Goldes nicht ablehnen; ſie muß vielmehr auch noch ſo große Goldmengen ſtets annehmen. Für dieſes Gold, das in immer größeren Mengen nach Frankreich als dem reichſten Land des europäiſchen Kontinents einſtrömt, müſſen Zahlungsmittel geſchaffen werden. Die Bank von Frankreich ſieht ſich zur Herausgabe neuer Bank⸗ noten gezwungen— und ſo ergibt ſich daraus der paradoxe Zuſtand, daß ein von Gold überfülltes Land richtiggehende Inflationspolitik treiben muß. Es werden freilich nicht alle ein⸗ genommenen Goldmengen gleich bar bezahlt, oft wer⸗ den die Geldbeträge dem Konto des Verkäufers gut⸗ geſchrieben, aber dieſe Konten können nicht bis in die Unendlichkeit anwachſen. Früher oder ſpäter werden ſie realiſiert in der Form von Papiergeld. Und ſo iſt der Geldlauf in Frankreich vom 26. Juli 1929 zum 25. Juli 1930 um acht Milliarden Franes(von 64 auf 72 Milliarden) geſtiegen. Der Goldͤbeſtand hat ſich genau um denſelben Betrag ver⸗ größert(von 37 auf 45 Milliarden). Demgegenüber ſind Privatkonten innerhalb derſelben Zeit nur um 850 Millionen geſtiegen. Was ergibt ſich daraus? Daraus ergibt ſich, daß Frankreich immer mehr vom toten, nicht ausgewerteten Kapital belaſtet wird. Da laut Geſetz die Golddeckung 35 Prozent betragen muß, iſt Frankreich imſtande, Kreditoperationen verſchiedenſter Art in Höhe von 130 Milliarden vorzunehmen. Dieſe Möglichkeiten werden bei weitem nicht ausgenutzt; die Summe der eingegangenen Verpflichtungen überſteigt nicht 90 Milliarden. Rund 40 Milliarden Franes liegen alſo brach, bei gleichzeitig zunehmender Papierinflation, die nichts anderes als eine Auswirkung der Gold⸗ inflation iſt. Gleichzeitig fluten die als kurzfriſtige Auslandskredite exportierten Gelder nach Frankreich zurück, beſchweren weiterhin den Geldmarkt und tragen nur— eine echte Inflationserſcheinung— zu einer allgemeinen Preisverteuerung bei. Wie wird nun dieſe kataſtrophale Gold⸗ und Papiergeldüberſättigung bei ungenügender Entwick⸗ lung von Kreditoperationen bekämpft? Zwei Mög⸗ lichkeiten liegen vor. Die erſte Möglichkeit beſteht, ſo befremdend dies auch klingen mag, in einer Droſſelung der Warenausfuhr und der gleich⸗ zeitigen Förderung der fremden Einfuhr. Die franzöſiſche Handelsbilanz ſoll immer mehr paſ⸗ ſiv werden, bis die Aktiva der allgemeinen Bilanz verzehrt ſind! Dieſer ungeheuerliche, drakoniſche Kampfplan würde ſelbſtverſtändlich als erſte Folge eine raſche Steigerung der bereits begonnenen Arbeitsloſigkeit in Frankreich und die völlige Ver⸗ drängung Frankreichs vom Weltmarkt haben. Und doch gibt es Menſchen, die an der Ausnutzung dieſer 3 i 2. Seite. Nr. 362 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 8. Auguſt 1930 abſurden Möglichkeit überfluſſes denken! Viel geſünder iſt an ſich der andere Ausweg: eine zweckmäßige Unterbringung der franzöſiſchen Kapi⸗ talsreichtumer. Auf dem Wege über Ein kauf fremder Wertpapiere und Erteilung von Auslandsanleihen. Dieſen Weg iſt Frank⸗ reich bereits vor dem Kriege mit großem Erfolge ge⸗ gangen. Heute ſind jedoch die Erfolgschancen nach Anſicht der Franzoſen viel geringer geworden: die Qualität der anleihebedürftigen Länder und Unter⸗ nehmungen ſagt Frankreich nicht zu. Die einen haben ſich die Freigebigkeit Frankreichs dadurch ver⸗ ſcherzt, daß ſie(man denke an Rußland) ihren alten Verpflichtungen nicht nachkommen. Die anderen ſind außerſtande, ausreichende Sicherungen zu bieten. Die Dritten gehen aus verſchiedenſten Gründen trotz aller Kreditnot auf die ſchärfſten franzöſiſchen Be⸗ dingungen nicht ein. Was die Einfuhr von fremden Wertpapieren betrifft, ſo ſteht ihr das Debakel der Weltbörſe im Wege. Die franzöſiſchen Kapitaliſten haben zu wenig Vertrauen in die Weiterentwicklung des Börſengeſchäftes und der Wirtſchaftslage in der ganzen Welt, um ihr Geld zu riskieren. Sie ziehen es vor, ihr Geld zu„begraben“. Dieſe Geſamtlage des franzöſiſchen Geldmarktes iſt die Kehrſeite der Proſperität, in deren Zeichen Frankreich als das letzte Land der Welt geſtern noch ſtand und vielleicht noch heute ſteht. Der morgige Tag erſcheint aber düſter. Je mehr Gold nach Frankreich fluten wird, umſo ſchlimmer wird es. Frankreich hat des Guten 8 u viel. Die Folge iſt eine Goldinflation. 8 zur Bekämpfung des Geld⸗ Englands„Vermittlung“ im franzöſiſch-italieniſchen Konflikt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 8. Auguſt. Um die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen, die noch vor wenigen Wochen im Vordergrund der euro⸗ päiſchen Politik ſtanden, iſt es in letzter Zeit ſtill ge⸗ worden. Daß aber trotzdem lebhaft hinter den Kuliſſen gearbeitet wird, geht aus einer Mel⸗ dung des„Journal“ hervor. Darnach ſoll die Londoner Regierung, die ſich bekanntlich als Vermittlerin zwiſchen den beiden Ländern betätigt, 8 Vorſchlag lanziert haben, der darauf hinaus⸗ geht, daß Frankreich auf das Mandat über Syrien verzichtet und Italien ſeinen Platz überneh⸗ men ſoll Gegen dieſen Vorſchlag wendet ſich das„Journal“ mit außerordentlicher Schärfe. Die Engländer begin⸗ gen damit zugleich einen Irrtum und einen ſchweren Fehler. Sie lenkten die Aufmerkſamkeit der Welt auf eine Situation, die in ihrem eigenen Intereſſe nicht zu ſehr in den Vordergrund geſchoben werden ſollte. Nach Anſicht des Blattes hat der kürzlich zwiſchen der engliſchen Regierung und dem Irak abgeſchloſſene Vertrag zweifellos die Frage des Verſchwin dens der Orientmandate geſtellt, England habe dieſe Frage einfach vorweg gelöſt, indem es ſeine im Namen des Völkerbundes ausgeübte Vormundſchaft durch ein rein britiſches Protektorat erſetzt. Für Frankreich ſei die Lage umſo ſchwerwiegender, als es ſich hierbei nicht allein um die Zukunft des Jrak han⸗ dele. Der Abſchluß des Vertrages von Bagdad ſei auch für die Zukunft Syriens von hoher Bedeutung. Frankreich werde wiſſen, welche Maßnahmen es in dieſer Beziehung zu ergreifen habe. Der engliſche Vorſchlag, Italien als Nachfolger Frankreichs ein⸗ zuſetzen, ſei in doppelter Hinſicht falſch. Er rufe auf der einen Seite die franzöſiſche Empfindlichkeit wach, auf der anderen Seite ſtachele er den Ehrgeiz der Ita⸗ ltener auf. Die Engländer ſcheinen die Antwortnote Muſſolinis auf das Briandmemorandum nicht geleſen zu haben, meint das„Journal“. Auf jeden Fall kön⸗ nen ſie ſich rühmen, den italieniſchen Appe⸗ tit gehörig vorzubereiten. „Das nennt man nun Arbeit für den Frieden“, ruft das„Journal“ mißmutig aus. i i f Bedrohung Englands in Indien Schwere Kämpfe mit den aufſtändigen Vergſtämmen Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 8. Aug. An der Nordweſtgrenze Indiens haben neue Kämpfe begonnen. Damit ſind alle politiſchen Schwierigkeiten in Indien wieder einmal in den Schatten geſtellt worden durch eine viel größere u n ddringendere Gefahr. Die Päſſe und Täler der Nordweſtgrenze ſind das ewige Einfalltor in die fruchtbaren und ungeſchützten Ebenen Nord⸗ indiens. Hier liegt aber auch die Achillesferse des britiſchen Weltreiches. Deshalb ſchreckt das politiſche England jedesmal nervös auf, wenn das wohlbekannte Wort„Unruhe an der Nordweſt⸗ grenze“ fällt. Die Verteidigung des ausgedehnten Gebietes liegt in den Händen von knapp 100 000, wäh⸗ rend die Bergſtämme eine halbe Million der beſten Soldaten der Welt aufſtellen können. Die Verteidigung iſt überhaupt nur dadurch möglich, daß ſehr ſelten zwei Stämme zuſammen vorgehen, da die Rivalität zwiſchen den einzelnen Stämmen ſehr ſcharf iſt. Die britiſche Verteidigungsmacht konnte aber auch keinem einzigen Stamme auf die Dauer widerſtehen, wenn ſie nicht ſtarke Flug⸗ zeugabteilungen zur Verfügung hätte. Dies⸗ mal ſind es mehrere tauſend Afridis, die ſich in den Paſſen im Weſten Peſchawars verſammelten und den Marſch auf dieſe wichtige Grenzſtadt begonnen haben. Ihre Zahl wird verſchieden mit—10 000 Mann an⸗ gegeben. Aus Peſchawar ſind nicht weniger als 54 Bombenflugzeuge abgeflogen, um die Stellungen der Angreifer zu bombardieren. Gleichzeitig hat man die Häuptlinge der Afridis gewarnt, daß im Falle eines weiteren Vorgehens der Truppen, ihre Dörfer rückſichtslos bombardiert werden würden. Trotzdem be⸗ fürchtet man jedoch, daß der Angriff auf Peſchawar zuſtande kommen wird. In der Ebene zwiſchen der Stadt und dem Gebirge ſind Truppenabteilungen mit Artillerie an verſchiedenen Stellen unter⸗ gebracht und die Beſatzungen der Forts iſt verſtärkt worden. Peſchawar ſelbſt hat man mit einem dich⸗ ten Stacheldrahtverhau umgeben und die geſamte engliſche Bevölkerung iſt in dem befeſtig⸗ ten Gebiet der Kaſernen untergebracht. Die Urſache der Unruhen geht auf die Vorgänge vom Juni zurück. Damals gelang es den Afridis, unbemerkt bis ins Weichbild Peſchawars vorzudringen und mehrere Tage lang war die Stadt in ihrer Macht. Sie wurden zwar durch rückſichtsloſe Gegenangriffe vertrieben, aber es war ohne weiteres klar, daß der einmal gelungene Verſuch wiederholt werden würde. Die Gefahr iſt außerordentlich groß, daß einer der benachbarten Stämme ſich den Afridis anſchließt. In dieſem Falle würden die engliſchen Verteidigungstruppen dem Anſturm kaum ſtandͤhalten können. Die Bergſtämme ſind durch ſorgfältige propa⸗ gaudiſt iſche Vorbereitungen durch Agitatoren der indiſchen Kongreßpartei aufgeſtachelt wor⸗ den Man hat ihnen geſagt, daß die Engländer ein furcht⸗ bares Blutbad unter den Mohammedanern Indiens angerichtet hätten und daß ſie das Blut ihrer Glau⸗ bensgenoſſen rächen müßten. Das iſt der ſtärkſte Appell, den man an die mohammedaniſchen Fanatiker des nordindiſchen Gebietes richten kann. Abgeſehen davon, brauchen die ſtets kriegsbereiten Stämme aber auch keine ſehr brennende Veranlaſſung, um ihrer ſtändigen Verſuchung nachzugeben, aus ihren un⸗ fruchtbaren Tälern in die reiche Ebene Indiens auf Beute auszuziehen. Wieder ein Flugzeugunglück auf der oſtſee Ein deulſches Poſtflugzeug in der Nacht auf der Strecke Stralſund-Stockholm geſcheitert Die Veſatzung verloren Telegraphiſche Meldung Berlin, 7. Aug. Wie die Deutſche Lufthanſa mitteilt, iſt das auf der Reichspoſtnachtlinie Stockholm Stralſund ein⸗ geſetzte Poſtflugzeug D 1826, eine Junkers M 33 auf Schwimmern, heute nacht verunglückt. Die Beſatzung beſtand aus Flugkapitän William Lang⸗ unte und dem Funkmaſchiniſten Päul Lin de⸗ man u. Das Wrack wurde im Laufe des heutigen Tages von einem der zur Suche aufgeſtiegenen ſchwediſchen Marineflugzeuge geſichtet. Die Maſchine lag un⸗ weit der ſchwediſchen Küſte, etwa 20 Kilo⸗ meter nördlich der Hafenſtadt Veſtervik, im Waſſer und zwar ragte der eine Schwimmer heraus, wäh⸗ rend der andere abgebrochen war und im Waſſer trieb. Auf die Meldung des Marineflugzeugs hin begaben ſich ſofort Bergungsdampfer au die Unglücksſtelle, um das Wrack, das in nur 10 Meter tiefem Waſſer liegen ſoll, zu bergen. Bisher hatte die Lufthauſa noch keine Nachricht darüber, ob die Leichen der Flugzeugbeſatzung noch zwiſchen den Trümmern gefunden wurden oder ob ſie von den Wellen fortgeſpült worden ſind. Der bis⸗ herige Befund läßt jedenfalls darauf ſchließen, daß die Poſtmaſchine, die zu der fraglichen Zeit ein Ge⸗ witter durchfliegen mußte und deswegen wohl mangels guter Sicht ziemlich tief flog, in der Du n⸗ kelheit mit einem Schwimmer das Vaſ⸗ ſer geſtreift und dabei ſichüberſchlagen hat. Das Unglück muß ſich bald nach Mitternacht, alſo eine Stunde nach dem Abflug von Stockholm, zu⸗ getragen haben. Die beiden Inſaſſen, Flugkapitän W. Langanke und der Funktelegraphiſt Lindemann ſind wahr⸗ ſcheinlich während eines Landungsverſuches auf hoher See ums Leben gekommen. Weitere Einzelheiten fehlen noch. 5 ö 5 Ein Bahnſchutzbeamter überfallen Altona, 8. Aug. Am geſtrigen Donnerstag abends um 6 Uhr wurde auf dem Gelände des Güterbahn⸗ hofes in Altona ein dienſthabender Reichsbahnüber⸗ wachungsbeamter von drei angetrunkenen Männern beläſtigt und ſchließlich tätlich an⸗ gegriffen. Der Beamte konnte ſich der Angreifer zu⸗ nächſt mit dem Gummiſtab erwehren, mußte jedoch ſchließlich zur Schußwaffe greifen. Nachdem er zunächſt ohne Erfolg einen Schreckſchuß abgegeben hatte, ſchoß er ſcharf und traf einen der Angreifer in den Bauch. Das herbeieilende Ueberfallkommando konnte die beiden anderen Männer verhaften. Der Angeſchoſſene wurde in bedenklichem Zuſtande ins Altonaer Krankenhaus gebracht. Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß die drei Männer bereits am Donnerstag vormittag vom Bahngelände verwieſen worden waren. Die Unterſuchung dauert noch an. — Ledigenzuſchläge bei der ahnten Telegraphiſche Meldung Berlin, 8. Aug. Die Nachrichtenſtelle des Reichsfinanzminiſteri⸗ ums teilt mit: Nach der Notverordnung des Reichspräſidenten vom 26. Juli 1930 treten ab 1. 9. 1930 bei ledigen Arbeitnehmern Zuſchläge zur Lohnſteuer in Kraft, Das Nähere hierüber ergibt ſich aus einem amtlichen Merkblatt, das bei den Finanzämtern unentgeltlich abgeholt werden kann. Um den Arbeitgebern die Lohnſteuererhebung nach den neuen Vorſchriften zu erleichtern, werden in den nächſten Tagen neue amt⸗ liche Tabellen herausgegeben, aus denen der einzubehaltende Lohnſteuerbetrag für alle Lohn⸗ ſteuerpflichtigen ohne weiteres ageleſen werden kann. Die Finanzierung der Siedlung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Aug. Wie verlautet, ſtehen die Verhandlungen zwiſchen der Reichsregierung und der preußiſchen Staats⸗ regierung über ein gemeinſames Vorgehen bei der Finanzierung der Siedlung dicht vor dem Abſchluß. Es handelt ſich darum, daß die gemeinſam vom Reich und von Preußen gegebenen Zwiſchenkredite teils als Kapital, teils als Reſerve in eine Bank einge⸗ bracht werden ſollen, die die Finanzierung der Sied⸗ lung zu beſorgen hat. Von preußiſcher Seite ſind bisher 100, vom Reich 250 Millionen Mark an Zwiſchenkrediten gegeben worden. Um dem Reich und Preußen einen gleichmäßigen Einfluß zu ſichern, wird ſie ein Kapital bis zur Höhe von 100 Millionen Mark haben, während der Reſt der geſamten Zwiſchenkredite in Höhe von 350 Mill. Mark als Reſerve eingeſetzt werden ſolle. In die Leitung der Bank ſoll je ein Reichskommiſſar und ein preußiſcher Staatskommiſſar berufen Das Kapital ſoll der Preußiſchen Landesrentenbank übergeben werden, die die Aufgaben der Siedlungs⸗ finanzierung zu erfüllen hätte. Letzte Meloͤungen Verhaftung eines Direktors des Bremer Elektrizitätswerkes Bremen, 7. Aug. Bei dem Städt. Elektrizi⸗ tätswert ſind umfangreiche Durchſtechereien des zweiten Direktors Laue aufgedeckt worden, auf die hin zunächſt das geſamte Vermögen Laues gericht⸗ lich beſchlagnahmt wurde. Laue hat auf ſehr großem Fuße gelebt und ſich dann rechtzeitig, als er die Ent⸗ deckung der Unterſchlagung befürchten mußte, angeb⸗ lich aus Geſundheitsrückſichten in ein Sanatorium begeben. Er hat ſich perſönlich an dem Ankauf elektriſcher Apparate aller Art, die er als Amkts⸗ perſon des Elektrizitätswerks vornahm, und zu⸗ gleichals Verkäufer finanziell beteiligt. Da⸗ bei ſoll es ſich um große Summen handeln. Auch der Inhaber der Altmetallfirmg Prieß u. Weſſel, ein gewiſſer Röhricht, iſt verhaftet und in Unterſuchungshaft genommen worden. Die Hitze in Amerika — Newyork, 7. Auguſt. Die ſeit ſechs Tagen herr⸗ ſchende ungeheure Hitze dauert in den meiſten Gegen⸗ den noch an. Im Newyorker Diſtrikt ſtarben drei Perſonen; ſie wurden von Hitzſchlägen betroffen. Tauſende ſchlafen in den Parks unter freiem Himmel, Der Ackerbauminiſter Hyds, der aus dem mittleren Weſten nach Waſhington zurückkehrte, um mit dem Präſidenten Hoover über die Hilfsaktion zu beraten, erklärte, die Lage ſei zweifellos ernſt, jedoch nicht überall gleich. Wenn noch Regen fiele, könnte etwas Spätkorn gerettet werden und in den Tiefebenen der Staaten noch Frühkorn angebaut werden. Beamte der Wetterwarte in Waſhington erklären, daß trotz vereinzelter Regenfälle kein Nachlaſſen der Trockenheit zu erwarten ſei. Im Ohio⸗Tal wird, dem Vernehmen nach, zahlreiches Vieh verkauft. Wieder einmal„Jörſterchriſtel“ Gaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters Vom Bühnenbild mit dem Forſthaus nahe der ungariſchen Grenze ſchweiften unſere Gedanken zeit⸗ weilig ab. Der in der offiziellen Geſchichte gut renommierte Menſchenfreund und ungeduldige Re⸗ former Joſeph II., der zeitlebens gegen die unzu⸗ friedenen Ungarn, gegen Frömmelei und Bequem⸗ lichkeit zu kämpfen hatte, der wegen ſeiner Ungeduld überall gefürchtet war— und dem man noch nach hundert Jahren nachtrauerte, wer hatte das alles viel ſchöner geſchildert und richtiger datiert? Rud. Hans Bartſch, in jener entzückendn Novelle, in der er ſich die Entſtehung von Mozarts Cosi fan tutte auf ſeine Art zurechtlegt und dem großen Menſchen⸗ freund Joſeph II., dem Bankrotteur der Menſchen⸗ liebe, viel mehr gerecht wird, als der geſchickte Libret⸗ tiſt Georg Buchbinder, der Hausdichter der Familie Jarno, dem es in erſter Linje um eine Bombenrolle für Hanſi Nie ſe zu tun war. Ihr Schwager Georg Jarnsv ſchrieb die Muſik, mit einer unerwiderten Liebe zur komiſchen Oper im Herzen, mit dem zeitweilig erfolggekrönten Streben in der Bruſt, eine wertvolle Operette zu komponie⸗ ren. Dem hochſtrebenden Manne ſind denn auch Werke gelungen, die eine durchaus wertvolle Abart der Operette darſtellen und ſich vor allem von An⸗ lehnungen an bewährte Vorgänger fernhalten und durch ſorgfältige Arbeit auszeichnen. Die Wiederaufnahme eines der letzten Werke des vor einem Jahrzehnt verſtorbenen Komponiſten iſt durchaus zu begrüßen, zumal das Gärtnerplatz⸗ theater in Mizzi Seibold eine ſehr beachtenswerte Vertreterin der Titelrolle aufzuweiſen hat. Mit Hanuſt Nieſe teilt ſie die Urwüchſigkeit, ohne in ihre Derbheit zu verfallen. Vor allem waren die Szenen bei Hofe, wo ſie durch ihre Natürlichkeit in größten Gegenſatz zu den verſtaubten und verknöcherten Hof⸗ ſchranzen gerät, gut wiedergegeben und erweckten die lebhafteſte Heiterkeit, aber auch in den kragiſchen Mo⸗ menten wurde Mizzi Seibold ihrer Aufgabe voll⸗ kommen gerecht. Oswald Czechowſki ſtattete den Regenten Joſeph II., mit jener Hoheit und warmen Menſchen⸗ ltebe aus, die ſeine Zeitgenoſſen nicht immer richtig zu ſchätzen wußten, die aber in Czechowſkis Darſtel⸗ lung ſehr ſympatiſch berührt. Mit viel Humor ver⸗ lörperten Fritz Daurer, Hans Carle und Anni Heitner die im Ceremoniell erſtickten Hofleute. Joſef Bureſch bringt für den Földeſſy die erfor⸗ derliche Figur mit, um dieſem ſchwächlich gezeichneten Ungarn wenigſtens etwas Intereſſe abzugewinnen. Mit ſchlichter Natürlichkeit zeichnete Walter Lohner den Förſter Lange, Eugen Strehn hatte als„Walperl“ viele glückliche Momente, Edwin Reinald traf als Graf Sternfeld durchweg den richtigen Ton für den anmaßenden Hauptmann. Suſi Vielweib ſpielte eine raſſige Zigeunerin, Irene Jeßner gab eine richtige hochnäſige Komteſſe. Alle Anerkennung verdienen die jungen Kräfte, die die Tanzeinlagen mit viel Geſchick und Verve vorführten: Die feingliedrige Muſik Jarnos fand in Eduard Hartogs einen liebevollen Ausdeuter, dem das Mannheimer Philharmoniſche Orcheſter willig folgte und der ſich mit Recht neben den Ausführenden zei⸗ gen durfte. Dekorationen und Koſtüme trugen das ihrige zum guten Geſamteindruck bei. Die durch⸗ wegs gelungene Aufführung fand warme Aufnahme, ohne ſtörende da capo⸗Einlagen. Dr. Ch. —— „Schülerausleſe“ Im folgenden weiſen wir kritiſch auf die wich⸗ tige Veröffentlichung eines Maunnheimers hin: G. Müller, Proſeſſor in Mannheim:„Schüler⸗ ausleſe“. Verl. Kupky u. Dietze Radebenl⸗Dres⸗ den 1928. Der Verfaſſer geht aus von der Tatſache, daß wir heute eine Ueber füllung der akademiſchen Berufe haben, die ſich in den nächſten Jahren noch ſteigern wird. Den Grund dafür findet er darin, daß nicht die Zahl der Begabten geſtiegen iſt, ſondern daß die höhere Schule nicht mehr das iſt, was ſie ſein ſollte und was ſie früher auch war. Sie iſt in ihren Leiſtungen zurückgegangen, hat ſie ſogar zurück⸗ geſchraubt und dadurch die mittleren„lebensprakti⸗ ſchen“ Intelligenzen, die für die Hochſchule garnicht geeignet ſind, ohne innere Notwendigkeit bis zur Hochſchulreife geführt. Erſt aus dieſem Ueberange⸗ bot erwuchſen die erhöhten Forderungen, welche daun die Wirtſchaft an die Vorbildung ihrer Lehrlinge ſtellte. Das wirkte daun wieder als Anreiz zum vermehrten Beſuch und führte zur Inflation der höheren Schule. Abhilfe iſt nur möglich, wenn man die Schü⸗ lerausleſe als ein volkswirtſchaft⸗ liches Problem auffaßt. Man muß aus der Statiſtik die Zahlen des Bedarfs und des Angebots entnehmen und muß daraus berechnen, wie groß der jährliche Zugang zur höheren Schule ſein darf. „Es wäre Sache der Unterrichtsbehörden der ein⸗ zelnen Länder, dieſe ihre„Kontingente“ auf die ein⸗ zelnen Städte und Schulen ihres Landes zu ver⸗ teilen und gegebenenfalls je nach der Intelligenz der einzelnen Schülerjahrgänge den Rahmen enger oder weiter zu ſpannen.“(S. 26.) Alſo je nach ſeiner Bevölkerungsziffer würde jedes Land all jähr⸗ lich ſein Kontingent an Sextanern zu⸗ geteilt bekommen. Damit wäre auch die Gewähr ge⸗ geben, daß überall eine gleichmäßige Begabung in die höhere Schule eintritt, die Begabtenausleſe alſo ge⸗ recht erfolgt. Während des Beſuchs der höheren Schule möchte der Verfaſſer beim Uebergang von der Mittel⸗ zur Oberſtufe und beim Abiturium noch eine Ausleſe treffen, und er macht den Vorſchlag, zwei Abiturientenzeugniſſe einzuführen, eines mit und eines ohne Berechtigung zum Beſuch der Hochſchule. Der Ausleſe auf der Schule dienen die Teſtmethoden der experimentellen Pſychologie und „Normalarbeiten“, die von erfahrenen Kräften aus⸗ geklügelt werden. Nach den Berechnungen, die der Verfaſſer gibt, würde z. B. auf Baden die Zahl von 620 ſtudiumsberechtigten Abiturienten entfallen, während unſer Land im Sommerſemeſter 1926 den höchſten Satz im Reich, nämlich 173 auf 100 000 Ein⸗ wohner hatte. Die praktiſche Folge der volkswirt⸗ ſchaftlichen Betrachtung des Problems der Schüler⸗ ausleſe iſt alſo ein entſprechender Abbau der höheren Schule, der aber nur dazu beſtimmt iſt, ihre Leiſtungen zu erhöhen. Ohne Zweifel iſt es dem Verfaſſer bitterer Ernſt mit der radikalen Abhilfe, die er gegen die Ueber⸗ füllung der akademiſchen Berufe ergreifen möchte. Ob aber der„quantitatine Maßſtab“ bei der Be⸗ gabtenausleſe, d. h. der numerus clausus für die höheren Schulen im Verein mit den Teſtmethoden dem Gange und der Entwicklung der menſchlichen Natur und des ſchöpferiſchen Geiſteslebens wirklich gerecht wird, möchte ich doch ſehr bezweifeln. Je mehr man rechnet, deſto mehr entfernt man ſich nom Leben, zumal vom geiſtigen und ſchöpferiſchen. Eine Schulreform auf dieſer quantitativen Grundlage halte ich für ganz verfehlt, ſie überſchätzt den Wert der Schulbildung, die doch niemals Zweck, ſondern immer nur Mittel zum Zweck der Entfaltung geiſtiger und ſittlicher Kräfte iſt. Das ſcheint mir die Kardinalfrage der Schulreform, von der aus auch die Ausleſe beſtimmt ſein muß. Eine guali⸗ tative Ausleſe, die Möglichkeit nach der Art der Begabung zu wählen, iſt unendlich wichtiger als die zahlenmäßige. Für wichtiger halte ich auch die Be⸗ ſeittigung des Vorurteils, daß der Akademiker wirk⸗ lich die geiſtige„Elite“ eines Volkes darſtellt. Das kann er nie ſein, ſolange die Schule in der heutigen Form allein die Berechtigung zum Hochſchulſtudium verleiht. Das Leben mit ſeiner natürlichen Zucht⸗ wahl iſt immer noch beſſer als die Zuchtwahl durch die ſo oft lebensfremde Schule. Dr. x.* Die gefährlichſten Stunden des Tages Von Dr. H. H. Kritzinger Es kann im praktiſchen Leben mitunter von Wichtigkeit ſein, ein Urteil über die gefährlichſten Stunden des Tages zu haben. Doch worauf wollen wir dieſes Urteil gründen? Iſt die Gefahr größer in jener Stunde, in der wir ſterben oder zu der Zeit, in der wir ins Leben treten? Auffälligerweiſe zeigt die Statiſtik, daß es auf eine Entſcheidung dieſer Alternative nicht erheblich ankommt. Die Stunden der meiſten Todesfälle und die der größten Häufig⸗ keit der Geburten treffen ungefähr zuſammen. Die⸗ ſes Ergebnis läßt ſich aus Arbeiten des Schweizer Statiſtikers K. E. Krafft entnehmen, der in ber wiſſenſchaftlichen Monatsſchrift„La cste azur médicale“ das Problem an Hand von Schweizer Material aus den Jahren 1876/88 im weſentlichen für den Kanton Zürich bearbeitet. 0 Seine Ergebniſſe fallen mit denen früherer For⸗ ſcher ungefähr zuſammen. Immerhin muß die Mög⸗ lichkeit offen gelaſſen werden, daß ſtatiſtiſche Studien für andere Gegenden gewiſſe Verſchiebungen der Höchſt⸗ und Tiefſtwerte der Häufigkeitskurven lie⸗ werden. Sem dene ind. Riche Erb Holz Mer, Wilh von berg, von Erich Ried Artu D ſchaft Einz unte. ꝓ r u Düß M Aufe kin in B Sta Land ſchick! riere Emp und chend Kolp B Düſſ. von ſehen dieſe zu a und zwei Nach würk berg Rhei — 7 .. 7% u, r 1 5 Freitag, den 8. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 962 — 0 Deutſch-franzöſiſche Studententagung in Mannheim Der Deutſche Studenten verband hat, wie uns aus Paris gedrahtet wird, an den fran⸗ zöſiſchen Studentenausſchuß für den Frie⸗ den eine Einladung ergehen laſſen, vom 16. bis 21. September in Mannheim einen großen deutſch⸗franzöſiſchen Studenten⸗Kon⸗ greß zu veranſtalten. Dieſe Einladung wurde von der franzöſiſchen Organiſation angenommen. Auf der Tagesordnung des Kongreſſes ſtehen die Frage der Vereinigten Staaten von Europa, der moraliſchen Verſtändigung durch geiſtige Zuſammenarbeit, ferner ſechs Vorträge franzöſiſcher und deutſcher Profeſſoren. Im Anſchluß an die Tagung findet eine Studien⸗ reiſe durch das Rheinland ſtatt. Prüfungen an der Handels⸗Hochſchule Zu den Prüfungen am Ende Semeſters waren 52 Kandidaten denen 26 vor Beginn der Prüfung des Sommer⸗ zugelaſſen, von zurückgetreten ind. Beſtanden haben 23 Kandidaten und zwar: — 1. die Kaufmänniſche Diplomprüfung Richard Blumrich von Lengenfeld, Friedrich Wilh. Erb von Frieſenheim(Baden), Georg Häfele von Holzgünz(Bayern), Carl Hammer von Bad Mergentheim, Fritz Hauſer von Eßlingen a.., Wilhelm Hohloch von Stuttgart, Joſeph Lienhart von Balzhofen bei Bühl, Alfred Munk von Heidel⸗ berg, Albert Stiſi von Villingen, Heinrich Stur m von Mannheim, Rudolf Völker von Mannheim. 2. die Handelslehrer⸗Diplomprüfung Erich Baumann von Karlsruhe, Anton Briſchar von Riedlingen a.., Herbert Deuſchle von Stuttgart, Artur Hottenroth von Karlsruhe. Der Zuſatzprüfung in Spez. Betriebswirt⸗ ſchaftslehre des Warenhandels und Warenkunde des Einzelhandels hat ſich ein Kandidat mit Erfolg unterzogen. Die der kaufmänniſchen Fach⸗ prüfung haben 6 Studierende beſtanden. Düſſeldorfer Schulkinder in Mannheim Mittwoch nachmittag trafen zu einem zweitägigen Aufenthalt etwa 250 Düſſeldorfer Schul⸗ kinder unter Führung von Lehrer Berger und in Begleitung ihrer Angehörigen mit dem Dampfer „Stadt Orſoy“ an der Friedrichsbrücke ein. Die Landung war bei dem hochgehenden Waſſer eine Ge⸗ ſchicklichkeitsprüfung. Erſt nach längerem Manöv⸗ rieren konnten die Teilnehmer an Land gehen. Zum Empfang erſchienen Vertreter des Verkehrsvereins und des Stadtſchulamtes, die für eine zweckentſpre⸗ chende Unterbringung in der Friedrichſchule und im Kolpinghaus geſorgt hatten. Bereits im vergangenen Jahr beſuchten die Düſſeldorfer Schulkinder unſere Stadt. Sie waren von der Aufnahme in Mannheim und von dem Ge⸗ ſehenen ſo entzückt, daß der Führer ſich entſchloß, in dieſem Jahre einige Dampferfahrten nach Mannheim zu arrangieren und während der Monate Auguſt und September fünfmal mit je 250 Schulkindern zwei Tage in Mannheim Aufenthalt zu nehmen. Nach der Beſichtigung der Stadt und ihrer Sehens⸗ würdigkeiten wurde eine Dampferfahrt nach Heidel⸗ berg unternommen. Heute vormittag wurde auf dem Rhein die Heimreiſe angetreten. * Kirchliche Feier des Verfaſſungstages. Der Evangeliſche Oberkirchenrat hat die Kirchengemeinde⸗ räte und Kirchenvorſtände erſucht, eine kirchliche Feier des Verfaſſungstages gemäß ſeiner früheren 1. Verordnung zu geſtalten. * Verlegung des Montags⸗Hauptmarktes auf Dienstag. Infolge des Verfaſſungstages findet der Hauptmarkt anſtelle vom Montag am Diens⸗ tag ſtatt. Der Klein⸗Markt fällt an dieſem Tage aus. Der Weg der beiden Feſtzüge 5 Aae r . 25 N 2 8 6 2 g * e Der Feſtzug, der am Sonntag vormittag um 11 Uhr die Straßen der Innenſtadt durchzieht, iſt dieſesmal in zwei Teile geteilt. Einmal um ihn in verhältnißmäßig kurzer Zeit mit den 8000— 10 000 Feſtzugsteilnehmern durchführen zu können, zum andern aber auch, um den teilnehmenden Turnern und Turnerinnen Gelegenheit zu geben, ihre Landsleute in den Zügen im Vorbeimarſch beim Gegenzug begrüßen zu können. Beide Züge ſetzen ſich zu gleicher Zeit in Bewegung. Der Zug A wird in den L- und M⸗Quadraten aufgeſtellt und beginnt am Schloß. Er durchzieht die Breiteſtraße, Kunſtſtraße, nimmt ſeinen Weg um den Friedrichsplatz, Friedrichsring, Luiſenring durch die Rheinſtraße und Planken und löſt ſich am Marktplatz auf. Der Zug B hat bei der Aufſtellung ſeine Spitze an der Friedrichsbrücke und zieht von dort aus zunächſt den um⸗ gekehrten Weg wie der Zug A durch die Breiteſtraße, Planken, Rheinſtraße, Luiſenring, Friedrichsring, Fried⸗ richsplatz durch die Auguſta⸗Anlage und wird an der Otto⸗ Beckſtraße aufgelöſt. Entſprechend ihrer Unterbringung werden die Turngaue dem einen oder anderen Zug zuge⸗ teilt. Im Zug A marſchiert der Kreisturnrat des Kreiſes, im Zug B der Mannheimer Hauptausſchuß für das Lan⸗ eee Ae W e e NI eee eee ee eee f Ne, A I J 0 2 U * UN E 980 205 A 55 1 8 1 U 1 12 desturnen. Die Züge ſelbſt werden angenehm durch⸗ brochen durch hiſtoriſche Gruppen ſowie durch Feſtwagen. Sicher wird dieſe Demonſtration der Badiſchen Turner⸗ ſchaft am Sonntag vormittag unter der Mannheimer Be⸗ völkerung lebhaftes Echo und Intereſſe wach rufen Heute ſchon kann man feſtſtellen, daß ein Teil der Feſtzugs⸗ ſtraßenanwohner mit daran iſt, durch Ausſchmückung der Straßenzüge mit zum guten äußeren Eindruck beizutragen. An die Bewohner der Straßen, durch die der Zug ſeinen Weg nimmt, ergeht nochmals die Bitte Fahnen heraus! ** Nachtaufnahme des Fackelzuges der Turner Zum erſtenmal in Mannheim wird ein Fackelzug mit der Filmkamera heute abend aufgenommen. Und zwar im Schloßhof bei einbrechender Dunkelheit. Die Auf⸗ nahme darf 97 Minuten nicht überſteigen, denn ſolange reicht nur die Magneſiumbeleuchtung, die im Gras abge⸗ brannt wird. Ausführende Firma iſt die Firma Rotte u⸗ wallner⸗Film AG. Mannheim, in deren Auf⸗ trag Feuerwerker Buſſch die Beleuchtung ausführt. FFFPPFPFPFCFCTFCTCTPCTCTPTCCCC(TbTCTCTbTPT(TbTbTbTbTbTbTbTbTbVTbTbVbTbVbTVTVTFVTVTVTVTVTVTbTVTVTVTUVVVVV1P1G+1kl.l,ͤuv————...........''' ů ů ů' ˖ ů ů*̃ ̃ ‚———— ů ů ů¶ Das Kurzarbeits-Problem Die im Afabund zuſammengeſchloſſenen freien Gewerkſchaften(Zentralverband der Angeſtellten, Butab und Deutſcher Werkmeiſterverband), ferner der DHV, der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten und der Verband der weiblichen Handels⸗ und Büro⸗ angeſtellten haben an den ſtaatlichen Schlichtungs⸗ ausſchuß eine Eingabe gerichtet, die ſich mit der Kurzarbeit bei einer metallverarbeitenden Mann⸗ heimer Großfirma befaßt. Die Firma hat in ihrem Betrieb am 23. Juni die Kurzarbeit zum 1. Auguſt 1930 angekündigt und auch zur Durchführung ge⸗ bracht. Der Angeſtelltenrat hat mit der Direktion verhandelt, ohne zu einem Ergebnis zu gelangen. Die Direktion hat dann von ſich aus angeordnet, daß die Wochen ⸗Arbeitszeit für den Monat Auguſt 43 Stun⸗ den beträgt und daß die Gehaltsbezüge ſämt⸗ licher Angeſtellten um 10 v. H. gekürzt werden. Weiterhin iſt dem Angeſtelltenrat in Ausſicht geſtellt worden, daß ab 1. September Arbeitszeit und Ge⸗ haltsbezüge um ein Sechſtel gekürzt werden. Wegen des Umfanges der Arbeitszeit wie auch wegen der Gehaltskürzungen und der Feſtlegung des Beginns und der Beendigung der Arbeitszeit beſteht zwiſchen der Angeſtelltenvertretung und der Direktion Streit. Da eine tarifliche Regelung über die Höhe der Ge⸗ Haltsbezüge während der Kurzarbeit nicht beſteht, hat die Angeſtelltenvertretung verſucht, im Benehmen mit den Angeſtelltenorganiſationen eine Regelung herbeizuführen, doch hat die Firma Verhandlungen als zwecklos abgelehnt. Die Angeſtelltenvertretung hat ſich daher veran⸗ laßt geſehen, den Schlichtungsausſchuß gemäß 8 78 Ziffer 5 BRG. anzurufen, da der Betriebsrat die An⸗ rufung abgelehnt hat. Die Angeſtellten vertretung ſtützt ſich in ihrem ſachlichen Antrag auf den 8 78 Zif⸗ fer 2 BRG. Die Angeſtelltenvertretungen haben dem Schlichtungsausſchuß den Entwurf einer Betriebs⸗ vereinbarung überreicht und auf die Dringlichkeit ihres Antrages hingewieſen. * * Das Schiffsreſtaurant. Wie wir in unſerer geſtrigen Mittagsausgabe bereits berichteten, wird auf dem Rhein bei der Silberpappel ein Schiffs⸗ reſtaurant errichtet. Das Schiff hat eine Länge von 4,5 Metern. Die unteren Räume dienen zur Auf⸗ bewahrung von etwa 150 Paddelbooten. Auf dem Schiffsreſtaurant wird auch ein eigener Lotſen⸗ und Wahrſchaudienſt eingerichtet. Anangenehme Entdeckungen Eine hieſige Korreſpondenz berichtet: Fuhr de eines Tages vor einem Pfarrhauſe in der Nähe von Ludwigshafen ein Auto an, dem ein Herr mit einer Taſche entſtieg. Er machte unſerm Pfarrherrn einen Beſuch und ſtellte ſich ihm als Inhaber eines Manu⸗ fakturwarengeſchäftes in Berlin vor, der infolge der ſchlechten Geſchäftslage gezwungen ſei, in die„be⸗ freite, kaufkräftige“ Pfalz auf Reiſen zu gehen. Er ſchilderte ſeine Not in ſolch zu Herzen gehenden Wor⸗ ten, daß den alten Pfarrer das Mitleid packte und er ſich herbeiließ, einige Hemden abzukaufen. Schnell ſchrieb der Reiſende den Beſtellzettel und ließ ihn ſich vom Pfarrer unterſchreiben, was dieſer auch tat, ohne zu leſen, was darauf ſtand. Unter vielen Dankes⸗ bezeugungen entfernte ſich der Herr aus Berlin. Als der Geiſtliche ſpäter den Beſtellzettel durchlas, machte er eine für ihn leider ſehr unangenehme Entdeckung. Er hatte nämlich für nahezu zweitauſend Mark Waren: Hemden und Unterhoſen, beſtellt. Mir ſoll's recht ſein, ich unterſchreibe grundſützlich nichts. Aber ich will Ihnen etwas ſagen: Ob Sie mit einem Hauſierer oder Reiſenden, einer Verſicherung oder ſonſt einem Unternehmer Verträge abſchließen oder etwas beſtellen, immer haben Sie ein Papier zu unterſchreiben, das fünf Spalten klein⸗ gedruckter Beſtimmungen enthält. Melden Sie dann einen Schaden an oder verſichern Sie, daß Sie den hundertſten Teil der Ihnen gelieferten Wa⸗ ren beſtellt haben, wird man Ihnen aus dem Klein⸗ gedruckten in ſehr deutlicher Schrift 100 Paragra⸗ phen vor Ihre ſtaunenden und überquellenden Augen halten, Paragraphen, die Sie nie geleſen und nie beachtet haben, die Ihren Vertragspartner aber ermächtigen, Ihnen für ein beſtelltes Hemd eine Wäſcheausſtattung für fünf zehnköpfige Familien gegen Barzahlung zu liefern oder Ihnen zum Erſatz für ein verbranntes Klavier eine Mundharmonika anzubieten. Sie meinen, mit Abſchluß eines Vertrages Rechte zu erwerben. Laſſen Sie dieſen törichten Aber ⸗ glauben! Das Kleingedruckte iſt maßgebend. Ihr Partner, der Hauſierer oder Unternehmer, formuliert den Vertrag, nicht Sie. Sie haben nur zu zahlen. Das Kleingedruckte müßte für allgemein ungültig er⸗ klärt werden! Hiho. „ 2 N * Ausgabe von Sonntags⸗ und Arbeiterrückfahr⸗ karten am Verfaſſungstag. Am Vexfaſſungstag, der in Baden und Heſſen Feiertag iſt, werden Sonntags⸗ fahrkarten und Arbeiterrückfahrkarten ausgegeben. Da er in dieſem Jahre auf einen Montag fällt, gelten die Sonntagsrückfahrkarten zur Hinfahrt vom 9. Auguſt, mittags 12 Uhr an, bis 11. Auguſt, zur Rückfahrt am 10. und 11. Auguſt unbeſchränkt und am 12. Auguſt bis 9g Uhr. Am 12. Auguſt muß die Rückfahrt ſpäteſtens um 9 Uhr angetreten und darf nicht mehr unterbrochen werden. Die Ar⸗ beiterrückfahrkarten gelten zur Fahrt nach dem Wohnort der Angehörigen am., 10. und 14. Auguſt, zur Fahrt nach dem Arbeitsort am 10, 11. und 12. Auguſt. An der allgemeinen Beſtimmung, daß ſie längſtens 7 Tage, den Tag der Löſung ein⸗ gerechnet, gelten, ändert ſich dadurch nichts. * Ein Lagerſchuppenbrand entſtand geſtern mittag infolge von Selbſtentzündung von Natriumſalz in der Güterhallenſtraße. Das Feuer wurde durch die um 12.09 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr und Ar⸗ beiter der Reichsbahn, die mit einigen Handfeuer⸗ löſchern die Bekämpfung aufgenommen hatten, ſchnell gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. Heule NSU Jeet i este neu 20 Nfeuuuig Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R 1, 4/%, den Nebenstellen Weldhofstrede 6, Schwetzingerstreße 19%0, Neeffeldstrabe 15 und durch unsete Ttögerinnen fern. In großen Zügen kann man ſagen, daß ſo⸗ wohl männliche wie weibliche Geburten am häufig⸗ ſten auf die frühen Morgenſtunden fallen. Die Kurve erreicht ihren Höchſtwert etwa um drei Uhr früh. Die wenigſten Menſchen treten um die Mit⸗ tagszeit bzw. bald danach ins Leben. Die Kurve der Todesfälle zeigt ſtatiſtiſch einen ähnlichen Ver⸗ lauf, doch iſt bei ihr neben der eigentlichen Tages⸗ welle von vierundzwanzig Stunden auch die Halb⸗ tagswelle von zwölf Stunden etwas ſtärker als bei den Geburten ausgeprägt. Todesfälle geben einen Höchſtwert etwa um fünf Uhr morgens, ein erſtes Minimum in den Stunden vor Mitternacht. Sowohl die Kurve der Todesfälle wie die der Geburten ſteigt raſch von Mitternacht an. Was iſt nun die Urſache dieſer unbeſtreitbaren Geſetzmäßigkeit? Es handelt ſich nach meinen Er⸗ ſahrungen wahrſcheinlich um Wirkungen der Schwan⸗ ung der Leitfähigkeit der Luft. Das Leit⸗ bermögen der Luft hat nämlich ſeinen Höchſtwert gegen vier Uhr morgens und einen Tiefſtwert am frühen Nachmittag. Die Schwankungen ſind jedoch von Monat zu Monat erheblich, ſo daß man ſchwer einen jährlichen Durchſchnitt angeben kann. Eine neue Statiſtik für Geburt und Tod in dieſer verfei⸗ nerten Staffelung nach Monaten und Stunden wäre daher erwünſcht. Die Urſache für die Schwankungen des elektriſchen Leitvermögens der Luft iſt kosmiſcher Natur, es iſt die Sonne. Mit dieſem Hinweis auf Schwankungen der Leit⸗ fähigkeit der Luft betreten wir einen großen Pro⸗ blemkreis, den ich in meinem Buche„Todesſtrahlen und Wünſchelrute“ näher behandelt habe. Die eben beleuchteten Ergebniſſe mit dem Hinweis auf die Gefahr der frühen Morgenſtunden wird dort unter anderem dadurch beſtätigt, daß auf die gleiche Zeit der zweite Höchſtwert der Häufigkeit der epileptiſchen Anfälle trifft. Krafft iſt in ſeinen Arbeiten beſtrebt, ſtatiſtiſche Grundlagen zur Kritik der Aſtrologie zu ſchaffen. Vielleicht iſt dieſer Umweg teilweiſe zu erſparen, alſo hier das Problem einfacher zu ſtellen. Die eben ent⸗ wickelten Beziehungen laſſen erwarten, daß phyſi⸗ kaliſch meßbare Auswirkungen der Sonnen⸗ trahlung, beiſpielsweiſe im Hinblick auf Schwankun⸗ ben der Leitfähigkeit der Luft, uns die Anerkennung mancher phantaſtiſchen Regeln altertümlicher Stern⸗ deuter erſparen werden. Der Hexenrichter Von Johaun von Kunowſki Durch ein feingegliedertes Gitter der Kapelle konnte man in die Gruft des Hexenrichters hinein⸗ ſehen, der vor einigen hundert Jahren hier bei⸗ geſetzt worden war. Hatte ſich das Auge an die Dunkelheit des Raumes gewöhnt, ſah es eine kahle, glattgemauerte Zelle, in deren Mitte der ſchwere Sarg mit den blindgewordenen Beſchlägen ſtand. Der aber, der dort ruhte, war einſt ein Ratsmann der Stadt geweſen und ein Richter über Hexen, Diebe und Meineidige. In den Köpfen alter Frauen ſpukten noch heute die Geſchichten ſeines Lebens,— wie er die Flammen, die die Hexen verzehrten, nicht ausgehen ließ auf dem kleinen Markt hinter der Kirche und wie er dem Ritter vom Buche, der der Stadt Treue ſchwur und ſie in ihrer Bedrängnis dennoch allein ließ, die Rechte abſchlagen ließ, die den Sch hur getan. Viel hatte er für die Stadt ge⸗ leiſtet, und als er ſtarb, brachte man ihn mit allen Ehren und großem Gefolge zur letzten Ruhe. Die goldene, mit Brillanten beſetzte Ehrenkette aber, die ihm der Dänenkönig verehrt, die hatte man ihm um den Hals gelegt und ihn ſo beſtattet, einen Großen der Stadt.—. Und die Sage von dieſer Kette, deren Pracht im Laufe der Jahrhunderte noch um Vielfaches ge⸗ ſtiegen war, hatte ſich mit den Berichten vom Leben des Hexenrichters erhalten bis auf den heutigen Tag.— Hannes Becker, ein Taugenichts, hatte ſie als Kind ſchon gehört und als er im letzten Winter hinter Schloß und Riegel Zeit genug gehabt hatte, Pläne ſchmieden und ſeinen Gedanken nachhängen zu können, da war es über ihn gekommen, wie er des Hexenrichters Kette ſtehlen und durch den faſt unermeßlichen Schatz zur Erfüllung vieler heim⸗ licher Wünſche kommen würde!— So war er es, der eines Nachts im Dunkel der kleinen Kapelle ſtand. Scheu huſchte der Lichtſchein ſeiner Laterne über die Grabſteine und alten Schrif⸗ ten, leiſe knirſchte der Sand der Steine unter ſeinen Füßen. Die kleine Türe, die von der Seite her Zu⸗ gang zur Gruft des Richters gewährte, ging wie von ſelbſt unter des Taſtenden Händen auf,— daun ſtand Hannes Becker an dem ungefügten Sarge. Hatte er ſich auch Mut getrunken, ſeine Knie zit⸗ ten doch, als er jetzt ſein Werkzeug an den Schrau⸗ ben und an dem Gefüge verſuchte. All die alten, halb vergeſſenen Geſchichten, die man von dem Toten er⸗ zählte, kamen wie von ſelbſt in ſeine Ohren,— leich⸗ ter aber, als er es erhofft, löſten ſich unter ſeinen Fingern die Klammern des Sarges. Das Herz klopfte ihm bis zum Halſe,— jetzt, eine letzte, halb durchgeroſtete Schraube noch, dann Reiselied Von Franz Werfel Wieviel Zimmer schlossen schon mich ein, Meine Geister, meine Träumerei'n! Hängt mein Herzschlag, meine Lebensspur Noch im Raum als unsichtbare Uhr? Hören Fremde nachts geheim sie ficken? Wer besitzt denn Tisch und Stuhl und Schrank? Selbst das Bett dient keinem lebelang. Doch an manchem Ort sah ich bei Nacht Scharf im Mondstrahl, halb nur aufgewacht, Meinen eignen Tod am Bette sitzen. Unser Fahrplan geht von Stern zu Stern. Uebersiedeln, immer tu ich's gern. Hinter mir der Besen fegt durchs Haus, Kehrt den Traum, den Puls, den Atem aus. Und man Staubt mein Leben aus dem Fenster Wieder sitz ich, reisend, in dem Zug, Der so oft schon durch die Nacht mich trug. Schwankend, gleitend, wie ich schlummre ein, Ist es mir, als sei der Schlaf allein Unser Vaterhaus, darin zu wohnen. Es bedurfte all ſeiner Kraft, den Deckel zu heben. Und wie er die Lampe aufleuchten ließ, da ſah er die Kette nicht mehr am Hals des Toten, herabgezerrt lag ſie verkrampft in den Knochenfingern einer Hand, 55 nicht die des Toten war und zu der doch der Arm ehlte! Hans Becker hätte fliehen mögen. Es fehlte nicht viel, ſo hätte ihn das Dröhnen in ſeinem Schädel und das Zittern in allen Gelenken zu Boden gewor⸗ fen. Tückiſch aber blitzte ein Stein der Kette,— da wurden ſeine Augen wieder ganz Gier und ſie verdrängten alles andere, was ihn an Umkehr ge⸗ mahnte. Zögernd griff ſeine Hand nach der Kette, ruckweiſe, Zoll für Zoll, als fürchte ſie ſich, es den⸗ noch zu tun. Mit der Linken umkrampfte der Dieb den Rand des Sarges, ſeinem Schwanken Halt zu geben. Und wie ſeine Fingerſpitzen eben das Gold berührten, ließ ein Ruck der wankenden Linken den Sarg erzittern. Es klang wie ein Schuß, als der Sargdeckel niederklappte und die ſchweren, eiſernen Beſchläge die Hand des Diebes vom Arme trennten. Der Nachhall des Zuſchlagens aber glitt durch die Kapelle, daß Vorübergehende draußen vermein⸗ ten, es lache ein höhniſcher Chor teufliſcher Stim⸗ men an der Gruft des Hexenrichters. Und als man ſpäter den Toten fand und den Sarg öffnete, da wurden wieder lebendig die alten Geſchichten vom Richter der Diebe und Meineidigen, der ſeines Am⸗ tes noch heute zu walten ſchien, wie vor Hunderten von Jahren! — Neuer Kunſttempel in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Auguſt. Der vielumſtrittene Plan eines neuen Berliner Kunſtausſtellungsgebäudes ſcheint jetzt einer Löſung nahezukommen. Zwiſchen der Künſt⸗ lerſchaft und den amtlichen Stellen hat man ſich auf den Vorſchlag geeignet, das im Beſitz des Staates befindliche, mitten im Tiergarten gelegene Alt⸗ berliner Ausflugslokal Charlottenhof, das noch von Schinkel herrührt, für die Jahres⸗ ausſtellungen der Berliner Künſtler herzu⸗ richten. 4. Seite. Nr. 362 Freitag, den 8. Auguſt 1930 Es leuchtet in die Nacht Der Waſſerturm entwickelt ſich immer mehr zum Träger von Transparenten. Schon längſt iſt jeder Kongreß, jedes Gaſtſpiel auswärtiger Künſtler auf der Tafel zu leſen, die am Ende der Planken vor dem Springbrunnen aufgeſtellt wurde. Allmählich hat man aber herausgefunden, daß der Waſſerturm ſelbſt eine ſehr gute und wirkungsvolle Reklamefläche iſt. Man darf hoffen, daß dieſe Reklameplakate nicht ſtberhand nehmen und daß ſtets auf eine äſthetiſch befriedigende Ausführung geachtet wird. Wohl noch nie iſt am Waſſerturm ein ſo einfaches und doch wir⸗ kungsvolles Transparent angebracht geweſen, wie gegenwärtig anläßlich des Turnfeſtes. Wirken die verschlungenen Buchſtaben DT am Tage ſchon recht freundlich, ſo iſt der Eindruck, den ſie bei Nacht her⸗ vorrufen, unübertrefflich. Beſonders, wenn ſich die Umriſſe des maſſiven Waſſerturms vom nächtlichen Himmel abheben und der Lichtſchein des Trans⸗ parents nach oben leuchtet. 000 * * Der Lichtbildwettbewerb der Beamten des babiſchen ſtaatlichen Sicherheitsdienſtes hatte folgen⸗ des Ergebnis: Je einen erſten Preis(geteilt) er⸗ hielten: Gendarmeriehauptwachtmeiſter Rapp in Radolfzell und Kriminalkommiſſär Kittler in Mannheim; je einen zweiten Preis(geteilt): Polizei⸗ kommiſſär Fiſcher und Polizeiſekretär Schwarz, beide in Karlsruhe; je einen dritten Preis: Gendarmerie⸗ hauptwachtmeiſter Zipf in Staufen, Politeiſekretär Enz in Pforzheim, Polizeikommiſſär Beuge in Mannheim, Polizeikommiſſär Lipp in Freiburg, Polizeihauptwachtmeiſter Wendle in Bruchſal und Poligeihauptwachtmeiſter Weſch in Mannheim. Leber den Rhein gelaufen dt. Bingen, 6. Aug. Waſſerſkiheil!l Kamen da zwei Männer über den Rhein gelaufen. Wörtlich: gelaufen! Sie ſchwam⸗ men nicht, ſie ruderten nicht, ſondern ſie gingen über den Rheinſtrom, wie andere Sterbliche über die Landſtraße. Wie erſtaunten die Schiffer, die Fiſcher am Rhein, als zwei braune Kerls plötzlich guf den Fluten des Rheins unter der Hindenburg⸗ brücke daher ſchritten. Mitten auf dem Strom gingen ſtie daher. Man ſah wenig von den Füßen. Als die kühnen„Schreiter“ aber näher kamen, ſah man große rote Entenfüße aus Gummi. Mit dieſen watſchelten die beiden ganz vergnügt über den Rhein. Zur Beſchleunigung der Fahrt ſchwang jeder ein Ruder. Profeſſor Mitter mit ſeinem Begleiter F. Hir ſch aus Wien hatten von Mainz bis Bingen die Erſtbefahrung des Rheines mit Waſ⸗ ſerſkiern zurückgelegt. Beide kommen aus Wien, wo Profeſſor Mitter am Gymnaſium tätig iſt und in ſeinen Ferien für den Waſſerſkiſport wirbt. Auch iſt er der Präſident des Oeſterreichiſchen Sport⸗ lehrer⸗Berbandes und des öſterreichiſchen Hy.⸗Ski⸗ Klubs. In den nächſten Wochen will er den Aermel⸗ Kanal überqueren. In Rüdesheim ſtiegen die beiden Waſſerſkier an Land, verſtauten ihre„Entenfüße“ im Ruckſack und gingen dann zum Nationaldenkmal auf den Nieder⸗ wald hinauf. Hier legte Profeſſor Mitter einen Kranz und Grüße vom blauen Donauſtrand mit fol⸗ gender Schleifeninſchrift nieder:„Die öſterreichtſchen Waſſer⸗Skiläufer dem freien Rhein“—„Erſtbefah⸗ rung des Rheines mit Waſſerſki. Auguſt 1930 durch Prof. Mitter und Fr. Hirſch, Wien.“ Die Erſtbefah⸗ rung des Rheines war als Rheinlandbefreiungsfahrt und als Sympathiekundgebung des öſterreichiſchen Volkes gedacht. Die beiden ausgezeichneten Waſſerläufer ernteten überall großen Beifall. Sie führten beim Mann⸗ heimer Waſſerſportfeſt am vergangenen Sonntag und in Darmſtadt vor Beginn der Weltmeiſterſchaften der Hochſchüler die methodiſche Entwicklung des Waſſer⸗ ſkilaufs vor, zeigten das Aufſtehen nach Stürzen rückwärts und ſeitwärts, den Drehſchwung durch das Waſſer(Körper und Kopf unter Waſſer), Umtreten und Waſſerſkiförning. Sie bewieſen, daß Waſſer⸗ laufen leicht ſein und daß Waſſerwandern ein Volks⸗ ſport werden kann. Die Anſchaffung von einem Paar Waſſerſki iſt jedem möglich. Dieſe ſind aus Gummi und gleichen zerlegbaren Faltbobten. Nebenbei be⸗ merkt ſei, daß Prof. Mitter, als er an Land ging, Die geheimnisvollen Tücher von der Umzäunung des Marktplatzdenkmals ſind wieder entfernt. Neu und ſchöner denn je ſteht das Denkmal da. Die Schmutzſchicht iſt entſernt, die Brunnenbecken ſind neu geſtrichen und die ſchadhaften Stellen wurden begonnen ausgebeſſert. Eine ſaubere Arbeit, das muß man ſagen, die den Handwerkern gewiß alle Ehre macht. Der Marktplatz gewinnt dadurch ganz bedeutend. Wenn die hohe eiſerne Umzäunung des Brunnens entfernt wäre, würde kein Menſch mehr was auszu⸗ ſetzen haben. Ueber die äußeren Schickſale des aus Sandſtein gefertigten Marktplatzdenkmals iſt Folgendes zu erwähnen: Im Jahre 1767 wurde die figürliche Koloſſalgruppe vom Kurfürſten Karl Theydor von der Pfalz der Stadt Mannheim geſchenkt, wobei die Koſten der Aufſtellung und der Neuanfertigung des Sockels von der Stadt aufgebracht werden muß⸗ ten. Schon unter Johann Wilhelms Zeiten wurde die Gruppe von dem Gruppello⸗10⸗Schüler Peter van den Branden und um 1719 im Heidelberger Schloßgarten aufgeſtellt. 1763 wanderte ſie in den Orangeriegarten nach Schwetzingen, wo ſie nach einigen Jahren durch die Pigageſchen Erweite⸗ rungsbauten überflüſſig geworden war. Pigage ſelbſt ſchlug damals vor, die Gruppe der Stadt Mannheim zu überweiſen. Nach mancherlei Verzögerungen fand ſie endlich im Jahre 1769 ihre Aufſtellung auf dem neugefertigten Sockel des Mannheimer Marktplatzes. Peter van den Brandens Sohn, Johann Matthäus, fügte eine fünfte Figur hinzu, ſodaß aus der urſprünglichen Darſtellung der vier Elemente nun eine Allegorie auf die am Zuſammen⸗ fluß von Rhein und Neckar aufblühende Stadt Mannheim wurde. Als ſolche Konzeption iſt uns das Werk der Künſt⸗ van den Branden durchaus heute noch geläufig. Die Frauenfigur weiſt ſich mit Mauerkrone und Stadt⸗ plan als die beſchirmende Stadtgöttin aus, über ihr ſchwebt Merkur mit geflügeltem Hut, in den Händen Sonne und Aeskulapſtab haltend. Er wird zum Hüter der erſtarkenden Handelsſtadt. Zu ihm geſellt ſich ein Knabe, der ſein Füllhorn aus⸗ ſchüttet, als Symbol des wachſen den Wohl⸗ Jilm⸗Rundſchau „Hawaian⸗Revne“ im Gloriatheater Wer nichts zu lachen hat— und wer hätte denn ſchließ⸗ lich was zu lachen?—, der laſſe ſich im Gloriakino die Hawaianrevue vorſpielen. Er hat dann was zu lachen, garantiert. ö Wie dieſe Nigger⸗Kinder über die Bühne fegen, mit ſchlankgliedriger Anmut ſich hervortun in zahllos wechſeln⸗ den Bildern— das jagt einem Eis und Feuer über den Rücken. Jackey Van d eyke und Dorothy Veuton, ein Mann und eine Frau, zwei gewandte Perſonen, zeigen ſich in hinreißenden Tänzen, in geſpenſtiſchen Tänzen, bei denen ſich Hände, Köpfe und Rümpfe von den Beinen löſen und wieder zuſammenfinden, umgeben von einer Schar brauner Mädchen, Kindern, mit Muſik im ganzen Leibe und Rhythmus noch im Atem, der davonfliegt. Und wie der Stepptänzer mit ſeiner Kunſt hantiert, mit welcher geſchliffenen Kühnheit, welchem ungeheuren kurzen Sau⸗ ſen, welchem Spiel von Arm und Hand, welchem Schritt und Tritt und Knall und Schlag, man muß das geſehen haben. Dann der Komiker Will Robens, ein Geſichts⸗ und Stimmakrobat' von ganz großem Format, der ſeine luſtigen Kunſtwerke mit einer faſt verruchten Geſchicklichkeit her⸗ zaubert.: Arthur Dibbin, der Negerkapellmeiſter, iſt einer der beſten ſeiner Farbe. Man muß ſehen, mit welcher Geſchick⸗ lichkeit er den Taktſtock, die Geige und Trompete meiſtert und dazu noch Lieber ſingt. Und überhaupt erſt der Neger⸗ tenor Will Garland, wie der ſein muſtkaliſches Einmal⸗ eins herunterklimpert, vor⸗ und rückwärts, ganz gleich. Uebrigens iſt ſein Geſang voll unſüßlicher Reinheit, ſeine Stimme laut und innerlich feſt. Im Beiprogramm noch der Film„Das Fort“ mit Maria Paudler, ein Film, der nicht mehr neu, aber immer wieder ſehenswert iſt. Das wär's! Es ſauſt da noch manches andere bei den „braunen Vögeln“ herum. Alles zieht in wildem Wirbel vorüber, bei raſend geſpielter Muſik und Niggerleiden⸗ Letzte zwar ſeine Kleidung aus den Waſſerſchuhen zog. Markt ſchaft. Kein ſchlechter Zeitvertreib im Regenſommer! N Hiho. latzdenkmal ſtandes. Zwei bärtige Geſtalten verkörpern end⸗ lich Rhein und Neckar. Trotz aller Vitalität, die den Figuren inne wohnt, iſt die Gruppe kein geniales Erzeugnis plaſtiſcher Geſtaltungskraft, ebenſowenig der Schmuck des Sockels, obwohl er in der Kompoſition auf Pi⸗ gages Entwurf zurückgeht. Auch hier iſt die Hand von Math. van den Branden tätig geweſen. Vier ovale, mit Löwenköpfen bekrönte Kartuſchen künden in lateiniſcher Inſchrift die Geſchichte des Denkmals und ſeiner Aufſtellung in Mannheim. Ueber den vier Brunnenſchalen ſchweben je zwei Putten mit Delphinſchwänzen, die Früchte, Krebſe, Fiſche uſw. in Händen halten. Durch Aufſchriften ſind ſie als die vier Ströme Rhein, Neckar, Donau und Moſel gekennzeichnet, die ehemals die weitverzweigten kur⸗ pfälziſchen Lande durchfloſſen. Die abgeſchrägten Ecken Sockels enthalten Embleme und Kar⸗ tuſchen, die das große pfälziſche Wappen tragen. Die Veränderung, die die Anlage gefunden hat, iſt nicht ganz ohne Einbuße an künſt⸗ leriſcher Qualität geblieben. Figürliche Plaſtik und Kunſtbrunnen ſind vereinigt, 2 Des ohne daß beides zu ſeinem völligen Recht kommt, Die Ueberarbeitung der Oberfläche mit einem Baumrindenmuſter gehört zu jenen Naturalismen, die aus den ſpäten Schwetzinger Gartenbauten Pi⸗ gages übernommen ſind, die aber trotz ihrer ſorgfäl⸗ tigen Modellierung zu der umgebenden Architektur in keiner rechten Beziehung ſtehen. In der Geſamt⸗ faſſung greift das Marktplatzdenkmal trotz aller llaſſiziſtiſchen Details noch durchaus in die barocke Kompoſition ein, genau wie die Silhouette der abſchließenden Rathausfaſſade. Das Marktplatzdenkmal repräſentiert ſich, trotz ſeiner Entſtehung in kurfürſtlicher Zeit, nicht als Verherrlichung eines abſolutiſtiſchen Souveräus. Es appelliert vielmehr an die Pſyche der Bür⸗ gerſchaft, indem es den kommerziellen Auffſtieg unſerer Stadt verſinnbildlicht. Möge es trotz ſeines allegoriſchen Apparates, der uns modernen Men⸗ ſchen weniger vertraut iſt, ein glücklicher Wegweiſer für die Zukunft bleiben und in unſerer gegenwär⸗ tigen ſchweren Not ein Symbol der baldigen Wieder⸗ erſtarkung des wirtſchaftlichen Lebens ſein. Es war höchſte Zeit! Garderobeerweiterung im Pfalzban Ludwigshafen Die unzulänglichen Garderobeverhält⸗ niſſe im„Ufa“⸗Palaſt des Pfalzbaus Lud⸗ wigshafen erfahren nun endlich eine Beſſe⸗ rung. Den vielfachen Klagen von Publikum und Kritik Rechnung tragend, nimmt Direktor Cleß nach der akuſtiſch außerordentlich geglückten Ver⸗ größerung des Orcheſterraums jetzt auch eine Er⸗ weiterung der Kleiderablage für das Parkett in Angriff. Vor die Eingangswand des Zu⸗ ſchauerraums wird ein Verſchlag geſtellt, der 230 Beſuchern raſche Abfertigung verbürgt. Zwar gewinnt das feſtliche Bild der Wandelhalle durch den Einbau nicht gerade; auch verkleinert ſich ſo die Grundfläche der Vorhalle. Doch verbot ſich eine andere architektoniſche Löſung durch die Anlage des Raums, der von vornherein nicht für die binnen weniger Minuten abzufertigenden Beſucher eines Theaters, ſondern für das ſtändig wechſelnde Publikum eines Kinos berechnet war. Uebrigens ſoll der Verſchlag nur bei Gaſtſpielen von Schauſpiel und Oper aufgeſtellt werden. Es wird nun nicht mehr wie bisher vorkommen, daß der Be⸗ ginn der Vorſtellungen des Nationaltheaters ſich bis zu einer Viertelſtunde verzögert, und daß die Heim⸗ kehrenden ebenſolang nach Schluß der Aufführung harren müſſen. *. Auch der größte Theaterraum von Ludwigshafen, der Konzertſaal im Vereinshaus der.G. Farben erlebt zurzeit eine Erweiterung von 2000 auf 2309 Sitzplätze, indem auf der Empore die ſeitlichen Bankreihen von 3 auf 4 und die rückwär⸗ tigen von 4 auf 8 vermehrt werden. Nachrichten aus Baden „Mannheimer Tag“ am 7. September Schwetzingen, 8. Aug. Als Termin für den „Mannheimer Tag im Schwetzinger Schloßgarten“, verbunden mit Pfälzer Winzer⸗ feſt und der einzigen großen Gartenbeleuchtung in dieſem Jahre, iſt der 7. September nunmehr end⸗ gültig feſtgeſetzt worden. Die von den Städten Mannheim, Neuſtadt a. H. und Schwetzingen gemein⸗ ſam betriebenen Vorbereitungen für dieſe große Veranſtaltung ſind in vollem Gang.— Im Monat Juli wurden an den Schloßgartenkaſſen 18 276 Tageskarten ausgegeben gegen 18 136 im glei⸗ chen Monat des Vorjahres. Beſonders bemerkens⸗ wert iſt in dieſem Jahre der ſtarke Ferien reiſenden verkehr und die mindeſtens 50proz. Steigerung des Ausländerbeſuches. Der älteſte Opelwagen verunglückt * Heidelberg, 7. Aug. Heute vormittag ſtieß der a einem Heidelberger Zigarrenfabrikanten gehörende älteſte Opelwagen aus dem Jahre 1912 mit einem ſich in langſamer Fahrt befindlichen Fern zug der OEG. zuſammen. Dem Wagen wurde das linke Vorderrad abgeriſſen und die Achſe zer⸗ brochen. Er ſollte noch zwei Jahre gefahren werden, um dann von den Opelwerken gegen ein neues Auto umgetauſcht zu werden. Großfeuer * Plankſtadt, 7ꝗ Aug. Am Donnerstag nachmittag brach in dem Anweſen des Landwirts Heinrich Gag, Seipioſtraße, plötzlich Feuer aus. Innerhalb weniger Minuten ſtand das ganze Anweſen in hellen Flammen. Der alarmierten Feuerwehr gelang es im Verein mit der Bürgerſchaft nach einſtündiger ſchwieriger Löſcharbeit, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Das Wohnhaus iſt mit dem Wirtſchaſts⸗ gebäude ein Raub der Flammen geworden. Das geſamte Inventar und Wirtſchaftsgeräte, der Ge⸗ treide⸗, Heu⸗ und Strohvorrat gingen verloren, während das Vieh zum größten Teil noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnte. Gegen abend konnte die Freiwillige Feuerwehr den Brandplatz wieder verlaſſen. Glücklicherweiſe ſtand das Anweſen allein. Der Wind ging nicht zu ſtark, ſodaß für die benachbarten Gebäude keine allzugroße Feuersgefahr beſtand. Die Brandurſache iſt noch unbekannt, der Schaden ſehr groß, doch ſoll er durch die Verſicherung gedeckt ſein. s. Mosbach, 6. Aug. Die Fünfziger feierten hier das Feſt des Wiederſehens. Mosbacher beiderlei Geſchlechtes machten nach dem gemeinſamen Kirchgang einen Ausflug auf Burg Hornberg. Aus der Pfalz Bom Anhängerwagen totgefahren * Muß bach, 7. Aug. Geſtern nachmittag ſprang der Begleiter des Laſtkraftwagens der Firma K. Graf⸗ Ludwigshafen während der Fahrt durch den Ort vom Wagen ab und wurde von dem nachkom⸗ menden Anhänger erfaßt. Die Räder gingen dem Unglücklichen über den Leib und verletzten ihn ſo ſchwer, daß er noch auf dem Transport zu ärztlicher Hilfe ſtar b. 5 Im Steinbruch verunglückt * Kirchheimbolanden, 7. Aug. Ein ſchwerer Un⸗ fall ereignete ſich im Steinbruch der Nordpfälzi⸗ ſchen Hartſtein werke. Dem Steinabrichter O. Steuerwal d wurde von einem abrollenden Kipp⸗ wagen das linke Bein unterhalb des Knies ab⸗ gedrückt. Todesſturz vom Balkon :: Pirmaſens, 5 Auguſt. Die in der hieſigen Tal⸗ ſtraße wohnhafte dreifährige Annelieſe Klingel fiel am Sonntag vom Balkon der früheren Molkerei in der Talſtraße auf den Hof. Ins Krankenhaus ver⸗ bracht, iſt lt.„Pirm. Ztg.“ das Kind den Verletzun⸗ gen erlegen. * * Edenkoben, 7. Aug. Im Garten des Fuhrunter⸗ nehmers Roth in der Watzengaſſe ſteht ein Zwer g⸗ o b ſt apfelbau m, der vor 14 Tagen gut gereifte Früchte trug, die jetzt abgenommen ſind. Seltſam iſt es, daß der Baum nun wieder in voller Blüte ſteht und bereits einen guten Fruchtanſatz zeigt. Wenn das Wetter einigermaßen günſtig bleibt, wird der Baum zweimal reife Früchte liefern. Sonne, Vind und Nasser 2 8 lassen Ihr Hlaar leicht hpröcle und stumpi werclen.—— Soll es seine gesunde Schõnheit behalten, 20 empſfiehli—— ich nach dem Bad eine Waschung de Haares mit 27 FHortugal. Eine kräffige Massage mit diesem vor- 1 zůglichen Haarpflegemittel reinigt und wirkt anregend auf NKopiſ haut und Nerven. Ihr Haar wird wieder glänzendl, weich und ochmiegaam. 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Die Einteilung der Plätze im Stadion für die einzelnen Kämpfe und das Vereinsturnen erforderte eine Rieſenarbeit, die aber von dem Turn⸗ und Platzausſchuß ganz ausgezeichnet bewältigt worden iſt. Wenn das Wetter nur einigermaßen hält, wird das 15. Badiſche Landesturnen in Mannheim ein voller Erfolg werden. Die Geſchäftswelt und die Mannheimer Bevölkerung heißen heute ſchon die Turner herzlich willkommen. Eine ganze Anzahl der großen Mannheimer Geſchäfte hat beſondere Schaufenſter für das Landesturnen hergerichtet. Ge⸗ rade hier bei der Dekorierung wurde durchweg gro⸗ ßes Verſtändnis und feiner Geſchmack entwickelt. Die Turnfeſtplakate mit dem Turner in Vierfarben⸗ druck ziehen durch die ganze Stadt. Ueberall wird man auf das Landesturnen aufmerkſam gemacht. Mannheim hat ſich heute ſchon auf das Landesturnen eingeſtellt. Da ſeit 1868 kein Landesturnen mehr in Mann⸗ heim war, iſt man überall auf die Leiſtungen und die Maſſenvorführungen der Turner geſpannt. Die Stadtverwaltung hat die Straßen aus⸗ geſchmückt, ſo daß die auswärtigen Turner ſich im ſchönen Mannheim beſtimmt wohl fühlen werden. Die Sonderzüge mit den Turnern aus dem Lande kommen Heute nacht 1 Uhr 33 traf der erſte Sonder⸗ zug aus Konſtanz hier ein, der die Turner aus den Gauen Hegau, Bodenſee und Schwarz ⸗ wald brachte. Um 9 Uhr 9 kam der Sonderzug aus Niefern mit dem Gau Pforzheim und den Turnern aus Bruchſal und Durlach an. 9 Uhr 33 folgte der Sonderzug aus Offenburg mit den Gauen Ortenau und Mittelbaden. Vor dem Hauptbahnhof entwickelte ſich ein recht leb⸗ haftes Treiben. Jeder Sonderzug wurde beſonders begrüßt und durch Abordnungen mit Muſik ſofort nach den Quartieren geführt.(Auf den Empfang der Sonderzüge kommen wir noch zurück.) Am Donnerstag vormittag unternahmen die Aus⸗ ſchüſſe für das Landesturnen zuſammen mit der Mannheimer Preſſe eine Rundfahrt durch die Sportanlagen und die Quartiere. Die Schillerſchule, die eine ganze Anzahl Turner aufnimmt, wurde zuerſt beſichtigt. Die Zimmer ſind mit Schnellbetten ausgerüſtet, die Turner erhalten gegen eine gewiſſe Gebühr neue Schlafdecken, die ſie dann käuflich erwerben können. Die Schulzimmer mit den Schnellbetten machen einen durchaus ſaube⸗ ren und wohnlichen Eindruck. Für Verpflegung der Turner iſt geſorgt, entweder in der Schule ſelbſt oder in nahegelegenen Wirtſchaften. Die Ausſtellungshalle, in der am Sonn⸗ tag abend das große Feſtbankett ſtattfindet, 9 5 ſich in ihrer ganzen Zweckmäßigkeit. Bei egenwetter wird ſie zur Abhaltung des Volks⸗ turnens dienen. Im Stadton ſind ſämtliche Spielfelder bereits reſtlos für die einzelnen Kämpfe hergerichtet. Der Turn⸗ und Platzausſchuß hat hier große und ganze Arbeit geleiſtet. Man braucht heute nicht mehr daran zweifeln, daß ſich die Kämpfe reibungslos und im der vorgeſehenen Zeit abwickeln werden. Die Zeiten müſſen bei der ungeheuer großen Beteiligung auch genau eingehalten werden, da ſonſt Verzöge⸗ rungen eutſtehen, die die größte Verwirrung hervor⸗ rufen können. Bei der Zahl der Anmeldungen wird Mannheim das bis jetzt größte Badiſche Landesturnen erleben. Die Turner ſind in folgenden Schulen: L⸗Schule, Luſſenſchule, Mollſchule, Schillerſchule, Dieſterweg⸗ ſchule, Lindenhofſchule, Sickingerſchule, Friedrich⸗ ſchule, Neckarſchule und Hildaſchule untergebracht. Ein Teil hat Hotel⸗ und Privatwohnung. Inter⸗ eſſant war auch noch die Beſichtigung der ennwieſen, auf denen am Sonntag nachmittag das große Schauturnen abgehalten werden wird. Die impoſante, in ſattes Grün getauchte An⸗ lage wird dem Maſſenaufmarſch der Turner und Turnerinnen einen großartigen Rahmen geben. Hoch oben auf dem Dach der Tribüne iſt der Kommando⸗ turm für den Oberturnwart Schweizer auf⸗ geſtellt, der von dort aus das Schauturnen leiten wird. Dem Aufmarſch der Maſſen und den Keulen⸗ übungen der 8000, wird ſich die Siegerehrung an⸗ ſchließen, mit der das Landesturnen ausklingt. Die erſten Kämpfe am Freitag mittag Nachdem am Vormittag verſchiedene Kampfrichter⸗ ſitzungen uſw. ſtattgefunden haben, beginnt die eigentliche turneriſche Arbeit mit dem Zwölf⸗, Zehn⸗ und Fünfkampf der Turner, dem Neun⸗ und Vierkampf der Aelteren, dem Fretringen andesturnen hat begonnen „Sonderzüge breffen ein Beſichtigung der Sportplatzanlagen und Anterkünfte und die Mannheimer Preſſe-Die erſten Kämpfe und dem Fechten. Alle Plätze im Stadion werden bei gutem Wetter beſetzt ſein. Bei ſchlechtem Wetter tritt der Regenplan in Kraft, den wir bereits am Donnerstag mittag veröffentlicht haben. Abends um 7 Uhr findet die Einholung des Kreisbanners vom Bahnhof aus ſtatt. Der Murgtalgau wird mit dem Banner unter Be⸗ gleitung Mannheimer Turner nach dem Schloß mar⸗ ſchteren, wo auf dem Balkon die Uebergabe an die Stadt Mannheim erfolgt. Den Abſchluß des Frei⸗ tags bildet dann ein Fackelzug des Mannheimer Turngaus durch die Stadt und zurück nach dem Schloß. Miniſter Remmele und Miniſter Dietrich, die beide ihr Erſcheinen zugeſagt hatten, ſind am Erſcheinen verhindert. Beide Miniſter richteten an den Vorſitzenden des Hauptausſchuſſes, Amts⸗ gerichtsdtrektor Dr. Wolfhard, Schreiben, in denen ſie dem Landesturnen einen guten Verlauf wünſchen. —— ie Arbeit der Weltkämpfer beim 15. Vadiſchen Landesturnen in Mannheim Die erfreulich zahlreichen Meldungen zu den Wett⸗ kämpfen des 15. Badiſchen Landesturnens werden am Frei⸗ tag und Samstag auf den Anlagen des Stadions einen tur⸗ neriſchen Arbeitsplan verwirklichen, wie er nur bei einem Kreis⸗ und noch größerem Maße aber bei einem Deutſchen Turnfeſt zum Ausdruck kommt. Die 146 Riegen mit an die 3100 Wetturner enthalten in mehreren Stufen die 7 vor⸗ geſehenen Wettkämpfe. Es dürfte ſchon angebracht ſein, auch einmal einiges über die Arbeit, die ein Wettkämpfer zu leiſten hat, um Sieger zu werden, zu verlieren. An der Spitze aller Wettkämpfe ſteht der gemiſchte 3wölf⸗Kampf in der Oberſtufe und in der Unterſtufe. Er iſt zuſammengeſetzt aus 3 Uebungen am Reck, und zwar einer Pflichtübung, einer Kürkraftübung und einer Kür⸗ ſchwungübung. Außerdem ſind am Barren 2 Uebungen (Pflicht⸗ und Kürſchwungübung) zu bewältigen, am Pferd iſt ebenfalls eine Pflichtübung vorgeſehen, wozu noch eine Küvrſchwungübung und ein Pferdſprung kommt. Dieſe acht Uebungen an den Geräten werden durch eine Kürfreiübung, durch den 100 Meter⸗Lauf, Weitſprung mit Anlauf und durch das Steinſtoßen zum Zwölf⸗Kampf ergänzt. Für die Unterſtufe erfährt der Zwölf⸗Kampf dieſelbe Zuſammen⸗ ſetzung, mit entſprechend leichteren Geräteübungen und herabgeſetzter Wertung für das Volksturnen. Stadion und Rennwiese: Die Stätten der Turnwettkämpfe 6000 Vereinsturner kümpfen um den Sieg Das Vereinsturnen beim Landesturnen Jedes Deutſche Turnfeſt iſt auf ſeinem Höhepunkt an⸗ gelangt, wenn der turneriſche Gedanke der Maſſenarbeit auch nach außen hin ſichtbare Formen angenommen hat, d. h. wenn entweder das Turnen der Vereinsriegen beginnt, oder die allgemeinen Fretübungen beim öffentlichen Schau⸗ turnen gezeigt werden. Es iſt eine beſondere Eigenart der Badiſchen Turnfeſte, daß ſie gerade das Turnen der Ver⸗ einsriegen mit beſonderem Nachdruck pflegen. Die Leitung iſt ſich hierbei wohl bewußt, daß ſie damit nichts Neues ge⸗ ſchaffen hat, ſondern ein altes, wohlerprobtes Mittel tur⸗ neriſcher Maſſenarbeit der Oeffentlichkeit vorführt. Und ſie iſt ſich weiter bewußt, daß dieſes Riegenturnen der Vereine, ausgeführt in verſchiedenen Schwierigkeitsſtufen, das einzige Mittel iſt auf dem Gebiet der Leibesübungen, mit dem beliebig viele Menſchen zur praktiſchen Körper⸗ arbeit erfaßt werden können. Die Sübdeutſchen Kreiſe, insbeſondere Baden, ſind die Kreiſe der D.., in denen das Vereinsriegentur⸗ nen mit einer ruhmreichen Vergangenheit ge⸗ pflegt wird. Es iſt das ſtolze Erbe, das Altmeiſter Maul in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts nach Baden verpflanzt und hier heimiſch gemacht hat. So iſt es kein Wunder, daß rd. 300 Verein briegen zum XV. Ba⸗ diſchen Lanbesturnen antreten, in deren Rie⸗ gen 6000 Turner um den Sieg ringen. Hierunter ſind die kleinſten Vereine bis 8 Turner bis zu den höchſten Riegen bis 260 pro Riege vertreten. Die Vereine ſelbſt ſind in 4 verſchieden große Stärkeklaſſen eingeteilt. In der niedrig⸗ ſten Klaſſe ſind alle Vereine mit—20 Turner, die nächſte umfaßt 2132 Turner, dann 33—44, dann 45 und mehr. Da⸗ bei wird kein Unterſchied gemacht zwiſchen ländlichem Ver⸗ ein und Stadtverein. Ja, wir ſehen erfreulicherweiſe, daß eine Reihe von Vereinen aus kleinen Orten, ſehr ſtarke Riegen ſtellen— z. B. Wilferdingen(Gau Pforzheim) 21 Mann, oder Obertsrot(Gau Murgtal) 19 Mann— und manche andere. Die niebrigſte Stärkeklaſſe iſt naturgemäß am ſtärkſten vertreten, Stärkeklaſſe 3 hat 47 Riegen, Klaſſe 2 hat 12 und zu den größten Riegen ſtellen 17 Vereine: TV Mannheim v. 1846 mit 200 Mann TV. 1862 Weinheim 1 100 Tode. 1878 Heidelberg 3 Karlsruher TV. 1846„ 88 Tgen. Jahn Weinheim 5555 TV. Lahr 1846 55 TB. Pforzheim 1834 1 TV. 1861 Sinsheim 51 0 TV. Sandhofen„5 M. T. V. Karlsruhe 4 50 TV. Handſchuhsheim 3 Tbd. Baben⸗Baden„ 50 TV. Eutingen 55 10„ TV. Jahn Neckarau„ TV. Bruchſal 1846„ 45 2 Thd. Heidelberg„ 48 Tgde. Offenburg 35 „„ Das Feſt- und Arbeitsbuch zum 15. Bad. Landesturnen in Mannheim Das Feſtbuch iſt in ſeinem 1. Teil dem 70jährigen Be⸗ ſtehen des Kreiſes gewidmet. In neuartiger Form, in Quer⸗ und Längsſchnitten, in ausgemalten Lebensbildern der Führer, wird die Geſchichte des Kreiſes aufgezeigt. Turnbrüber aus dem ganzen Lande haben Aufſfätze bei⸗ geſteuert: Dr. Geiß ⸗Freiburg, die Frühzeit des Badiſchen Turnens; Kreisoberturnwart Schweizer⸗ Mannheim, die badiſchen Turnfeſte; Dr. Fiſcher, Der Auf⸗ und Aus⸗ bau des X. Kreiſes Baden der D..; die großen Badiſchen Turnführer, Waßmannsdorff, Maul, Räuber, Nußhag und Wanner werden in Aufſützen von Dr. Fiſcher, Geheim⸗ rat Dr. Stckinger⸗ Mannheim, Studienrat Meier⸗ Karlsruhe, L. Ganden berger Freiburg, Schriftleiter Schimpf ⸗ Pforzheim behandelt. Der Vorſitzende der D. ., Dominikus, ein gebürtiger Straßburger, plaudert über ſeine Eindrücke als junger Turnwart des akademiſchen Turnvereins Straßburg bei einem Badiſchen Kreisturn⸗ ſeſt. Zimmermann Heidelberg erzählt von der Tüttz⸗ kett der Elſaß⸗Lothringiſchen Vereine und Peter Blatt⸗ mann Ludwigshafen ſchildert in bewegten Worten, wie ſich die Pfalz unter dem Drucke der Beſatzung nach Kriegs⸗ ſchluß von den badiſchen Freunden trennen mußte. Der zweite Teil wird mit der Geſchichte der Stadt Mann⸗ heim eingeleitet. Der Leiter des Stadtamtes für Leibes⸗ übungen Mannheim, Beigeordneter Dr. Zeiler, behau⸗ delt„Stadtverwaltung und Pflege der Leibesübungen“ Re⸗ dakteur Fr. W. Müller(Neue Mannheimer Zeitung) widmet„Mannheim, die Stadt der Leibesübungen“ einen Artikel. Der verdiente Preſſewart des Mannheimer Turn⸗ gaus, R. Groth, behandelt mit großer Sachkenntnis die Geſchichte der Mannheimer Turnerſchaft. Mit ſchönen Wan⸗ dervorſchlägen wird das Feſtbuch abgeſchloſſen. Dem Feſtbuch reiht ſich würdig das Arbeits bu ch an, das Kreisoberturnwart Schweizer⸗ Mannheim zuſam⸗ mengeſtellt hat. Eine feine Ueberſichtsarbeit. Sie bietet dem Turner alles Wiſſenswerte für den Wettkampf bei ſchö⸗ nem und ſchlechtem Wetter, ſie gibt die Einteilung der 3000 Wettkämpfer und der 300 Vereinsriegen, ein Muſterſtück turneriſcher organiſatoriſcher Arbeit. Auch die ſonſtigen, zugehörigen Dinge wie Geräte, Platzeinteilung, Sanität, Fernſprecher, Poſt uſw. ſind nicht vergeſſen. Beide Bücher find durch hübſche Bilder, Zeichnungen, Ueberſichtspläne reich illuſtriert und machen dem ganzen Kreiſe und ſeinen 75 000 Angehörigen alle Ehre. Der Zehn⸗Kampf iſt ein reiner Gerätewettkampf. Er umfaßt jeweils in der Ober⸗ und Unterſtufe dieſelben Geräteübungen mit der Kürfreiübung, wozu als zehnte noch eine Barrenkürübung geturnt werden muß. Der volkstümliche Fünf⸗Kampf der Männer umfaßt den 100 Meter⸗Lauf, Hochſprung, Weitſprung aus dem Stand, Steinſtoßen und Speerwerfen. Für die Unter⸗ ſtufe gelten dieſelben Uebungen, jedoch wird die Wertung entſprechend herabgeſetzt. 4 Im Neun⸗Kampf der Aelteren, der in die Altersklaſſen zum Austrag kommt, haben die Wetturner zu erledigen eine Reckpflicht⸗ und Kürübung, eine Barren⸗ pflicht⸗ und Kürübung, ſowie eine Pferdepflicht⸗ und Kür⸗ übung. Eingefügt iſt ferner eine der Feſtkeulenübungen, ſowie 100 Meter⸗Lauf und das Steinſtoßen. Der volkstümliche Vier⸗Kampf der Ael⸗ teren, ebenfalls in drei Altersklaſſen, ſieht einen 75 Me⸗ ter⸗Lauf, Weitſprung aus dem Stand, Steinſtoßen und Schleuderballwerſen vor. Die Wertung iſt jeweils Klaſſen⸗ weiſe verſchieden. Die Ingendkämpfe für die Jahrgänge 191¹ bis 1913 vereinigen zunächſt einmal die heranwachſenden Turner zum Neun⸗Kampf, der zuſammengeſetzt iſt aus einer Reckpflicht⸗ und Kürübung, aus je einer Barrenpflicht⸗ und Kürübung und aus einer Pferdepflicht⸗ und Kſtrübung. Auch hier iſt eine der Feſtkeulenübungen zu kurnen. Als volkstümliche Uebungen gelten der 100 Meter⸗Lauf und das Kugelſtoßen. Im Vier⸗Kampf hat die Jugend ihr Können im 100 Meter⸗Lauf, Hochſprung, Kugelſtoßen und Speerwerfen unter Beweis zu ſtellen. Gr. Das Fechten beim 13. Vabdiſchen Landesturnen in Mannheim Das Fechten, das im Mittelalter ſeine Blütezeit hatte und ſich mit Erfindung des Schießpulvers zur Fechtkunſt, — denn erſt Wegfall vom Schild und Panzer ermöglichten die freie Beweglichkeit des Fechters— entwickelte, hat be⸗ ſonders nach dem Kriege bei uns in Deutſchland einen großen Aufſchwung genommen. Dieſer Aufſchwung beruht auf der Erkenntnis des ſportlichen und erzieher iz ſchen Wertes des Fechtens. Die Waffen, die in der Deutſchen Turnerſchaft gebraucht werden, ſind reine Sport⸗ waffen. Eine Bahn von 12 bezw. 14 Meter in der Länge und 2 Meter in der Breite gewährt den Fechtern genügend Raum für Angriff und Gegenangriff. Das Fechten beauſprucht hierbei wirklich den ga n⸗ zen Körper, denn nicht nur durchdachte Klingenführung, ſondern auch Beintechnik und Haltung beſtimmen im weſentlichen den Ausgang des Kampfes. Der ſtändige Wechſel der Kampflage innerhalb eines Gefechtes und die Verſchiedenheit der Gegner halten Geiſt und Körper gleich⸗ mäßig in Anſpruch. Selbſtbeherrſchung und Ritterlichkelt ſind Grundbedingung für feden Fechter. Als äußeres Zeichen der Wertſchätzung des Gegners ſchütteln ſich beide Fechter vor und nach dem Kampfe die Hand. Am Freitag nachmittag 2 Uhr beginnen die Degen⸗ kämpfe im Stadion, die bis zur Entſcheidung durch⸗ geführt werden. Bei dieſer Stichwaffe gilt der ganze Kör⸗ per als Treffläche und 2 Treffer entſcheiden den Waffen⸗ gang. Hierauf erfolgt die Zwiſchenrunde im leichten Säbel. Kopf und Oberkörper gelten hierbet als Treff⸗ fläche für Stich und Hieb. Fünf Treffer auf einer Seite beendigen das Gefecht. Am Samstag vormittags beginnt bereits um 7 Uhr ebenfalls im Stadion die Endrunde der Säbelfechter, woran ſich Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Endrunde im italteniſchen Florett anfügen. Das italteniſche Florett, das hierbei verwandt wird, iſt reine Stichwaffe, und nur die auf den Oberkörper abge⸗ gebenen Treffer ſind gültig. Fünf ausgeteilte Treffer ſind für den Sieg notwendig. Beſondere Beachtung verdienen die Sonntag nachmittag im Stadion ſtattfindenden Säbel⸗ vorführungen. Das Hanoͤballtreffen im Rahmen des Landesturnens Zu dem an' Verfaſſungstag vor ſich gehenden Hanbball⸗ treffen der Städtemannſchaften der Deubſchen Turnerſchaft und bes ſüddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletikverbandes, das auf dem Platze des Turnvereins v. 1846 ſtattfindet, haben nunmehr auch die Turner ihre Mannſchaft hergus⸗ gebracht. Die Turnerſchaft nominiert für dieses Spiel unter Berückſichtigung der augenblicklich zur Verfügung ſtehenden Leute ſolgende Mannſchaft: Kautzmann TV. 1846 Beil Steinmann Rheinau Sandhofen Wehe Häffner Wagner Sandhofen Sandhofen TV. 1846 Eichin Elſäſſer Steinbach offman Hoffwann TV. 1846 Rheinau TV. 1846 uren 9 15 Als Erſatzleute ſind vorgeſehen: Stalf TV. 1846, Gärhner Germania und Hagemann Rheinau. Dieſem Treffen voraus geht ein Städtejugend⸗ treffen zwiſchen zwei Mannſchaften der gleichen Ver⸗ bände. Es ſteht zu erwarte, daß dieſe erſte Begegnung nach Inkrafttreten des Einigungsvertrages in Mannheim ein ſtarkes Intereſſe finden wird. Gr Die Turner ehren ihre Toten In pietätvoller Weiſe hat der Hauptausſchuß für das 15. Badiſche Landesturnen am erſten Tage des Turnfeſtes dem ehrenden Gedenken an die im Weltkriege gefadkenen Turner auch am Ehrenmal auf dem ſtädtiſchen Friedhoſe einen großen Lorbeerkranz mit den baöiſchen Farben niedergelegt. In gleicher Weiſe gedachte der Mannheimer Haupt⸗ Ausſchuß dem früheren zweiten Kreisvertreter des 10, Kreiſes und Ehrenvorſitzenden des Turnvereins Mann⸗ heim von 1846, Wilhelm Ru b, auf bdeſſen Grabe in treuem Gedenken ebenfalls ein Kranz niedergelegt wurde, Gr. HANDELS- Freitag, 8. August 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung MHittag-Ausgabe Nr. 362 Mißernte in Amerika Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe in.S. A. Die amerikaniſche Wirtſchaftskriſe, die im Herbſt des vorigen Jahres mit dem gewaltigen Kursſturz in Wall⸗ ſtreet einſetzte, hat plötzlich infolge der furchtbaren Dürre, von der die Vereinigten Staaten heimgeſucht werden, eine noch nicht abzuſehende Verſchärfung erfahren. Der Abſatz der Induſtrie, ſowie die über ein halbes Jahr andauernde Produktionsſtockung, haben das Wirtſchaftsgefüge der U. S. A. aufs ſchwerſte erſchüttert. Obwohl Amerika das reichſte Land der Welt iſt, ſind ſeine Wirtſchaftsſorgen kaum geringer als die vieler europäiſcher Staaten. Die Aktion der Regierung, dem drohenden Zuſammenbruch entgegenzuarbeiten, hatte nur den Erfolg, das Tempo der hereinbrechenden Kataſtrophe zu verlangſamen, nicht aber ſie ganz abzuwenden. Gegen die' Haupturſache der Wirt⸗ ſchaftskriſe, die gewaltige Ueberproduktion, ſür die einfach kein Abſatz mehr zu finden war, nicht einmal durch swei⸗ felhaften Auslandsverkauf, iſt man nicht energiſch genug vorgegangen. Neue Gewitterwolken verdunkeln den amerikaniſchen Horizont. Wären es wenigſtens Gewitterwolken im buch⸗ ſtäblichen Sinne des Wortes, ſo würde die geſamte Land⸗ wirtſchaft aufatmen, aber ſeit vielen Wochen ſendet vom ſtrahlend blauen Himmel die Sonne glühende Hitze herab. In vielen Landesteilen hat es überhaupt nicht geregnet, in anderen ſind ſchwache Regenfälle eingetreten, aber ſie reich⸗ ten nicht aus, dem vollkommen ausgedörrten Boden ge⸗ nügend Feuchtigkeit zu geben; der Regen verdampfte ſo⸗ fort. Die Dürre hat furchtbare Ausmaße angenommen. Wenn auch noch keine amtlichen Ernteſchätzungen vor⸗ liegen, iſt wohl kaum zu hoch gegriffen, wenn man an⸗ nimmt, baß bereits jetzt 60 v. H. der Ernte vernichtet ſind, und wenn nicht in den nächſten Tagen ein völliger Wandel eintritt, muß mit einem noch erheblich größeren Ausfall gerechnet werden. In gewiſſer Beziehung bedeutet der ſchlechte Ausfall der Ernte eine Entlaſtung der amerikaniſchen Wirtſchaft; denn ungeheure Weizenvorräte ſind in der letzten Zeit auf⸗ gekauft und aufgeſtapelt worden, um dem Sinken des Weltweizenpreiſes entgegenzuarbeiten. Bisher war dieſe Aktion der Regierung, die den bedrängten Farmern ſchon ſeit Monaten zu Hilfe zu kommen ſich bemühte, von kei⸗ nem Erfolg begleitet; denn der Weizenpreis ſank ſtändig. Das Aufſtapeln von großen Vorräten verhindert jetzt, daß Amerika, wie es ſonſt wohl nötig geweſen wäre, Weizen vom Ausland in größeren Mengen einführen muß. Wäre dies notwendig geworden, ſo wäre eine allgemeine Ver⸗ teuerung der Lebensmittel damit verbunden. Denn einer⸗ ſetts wären die Weizenpreiſe unter dem Einfluß der ge⸗ ſteigerten Nachfrage erheblich angeſttegen, andererſeits wäre infolge der neuen Zölle eine weitere Verteuerung hinzugekommen. Wenn man jetzt in der günſtigen Lage iſt, die bedeuten⸗ den, in den ſtaatlichen Speichern ruhenden Weizenvorräte abzuſtoßen, ſo kann damit wohl eine allgemeine Teuerung vermieden werden, aber der amerikaniſchen Landwirtſchaft iſt damit nicht geholfen. Schon jetzt iſt an die Regierung das dringende Erſuchen gerichtet worden, ſchleunigſt mit dem Bau von Straßen als Notſtandsarbeit zu beginnen, da viele Landwirte infolge der Vernichtung der Ernte ſonſt mit ihren Familien dem Hungern ausgeſetzt ſind. Kataſtrophal ſind auch die Rückgänge der Erträgniſſe der Viehwirtſchaft. Die Heuernte war ſchlecht. Außerdem herrſcht überall im Land großer Waſſermangel. Infolge des ſchlechten Ernährungszuſtandes haben ganze Herden aufgehört, Milch zu geben. Da die Vorräte an Milch längſt verbraucht ſind, iſt eine ſtarke Verteuerung ein⸗ getreten. Vielfach muß das Vieh geſchlachtet werden, da nicht mehr genügend Futter vorhanden iſt. Aber die Er⸗ trägniſſe aus dem Verkauf ſind erheblich zurückgegangen, da das Vieh im ſtark abgemagerten Zuſtand auf dem Schlachthof abgeliefert wird. Für den Winter droht eine erhebliche Verteuerung der Futtermittel, da alles, was jetzt geerntet wird, ſofort verbraucht werden muß. Somit wird Amerika nicht allein von der Induſtriekriſe, ſondern auch von der Landwirtſchaftskriſe bedroht. Es be⸗ ſteht die Gefahr, daß die Aufnahmefähigkeit des Julands⸗ marktes weiter ſchwindet. Das einzige Gegenmittel dazu ſieht man— falls es nicht endlich gelingt, die geſamte Pro⸗ duktion zu droſſeln— in verſtärkten Bemühungen, um den Export zu heben. Bei der zollfeindlichen Haltung, die die amerikanſichen Staaten namentlich Europa gegenüber ein⸗ genommen haben, dürfte die Ausfuhr auf verſtärkte Schwierigkeiten ſtoßen. Die Zeiten, da man von der Proſperity Amerikas ſprach, ſind endgültig vorbei. ILG. Württembergiſche Hypothekenbank Stuttgart Schlußabfindungsangebot auf insgeſamt 23,5 v. H. Die Württembergiſche Hypothekenbank macht den In⸗ hubern der alten Papiermarkpfandbriefe(teil⸗ nahmeberechtigt ſind 173,8 Mill. /) ein Re ſt abfin⸗ dungs angebot. Bisher wurden bereits 20 v. H. in proz. Liqufdationspfandbrieſen ausgeſchüttet. Es werden letzt noch 3,5 v. H. in bar augeboten, wobei an Stelle der Barzahlung ein günſtiger Erwerb von neuen Goldpfandbrieſen in Ausſicht geſtellt wird. Aller⸗ dings macht die Bank einen unſeres Wiſſens neuartigen Vorbehabt, der vielleicht nicht unwiderſprochen bleiben wird: Die für die Schlußabfindung erforderlichen Mittel betragen 6,08 Mill. J. In der gleichzeitig veröffentlichten Teilungsmaſſe ſind aber nur 5,5 Mill./ vorhanden. Die Bank würde ſomit aus eignen Mitteln noch 507 198, zu⸗ zuſchießen haben. Sie will dieſen Zuſchuß aber nur unter der Bedingung leiſten, daß dos Generalabfindungs⸗ angebot nicht abgelehnt wird. Im Falle der Ableh⸗ nung ſoll der Zuſchuß wegfallen. Die Bank will außerdem den illiguiden Beſtandteil der Maſſe gegen Barzahlung übernehmen. Gegenwärtig enthält die Teilungs⸗ maſſe nach dem Stand vom 30. Juni 4,18 Mill.„ An⸗ lagen, 1,26 Mill.“ feſtſtehende Hypotheken, 68 485/ For⸗ derungen ohne hypothekariſche Sicherheit und 15 122, ins rückſtände. Unter den ſeſtſtehenden, aber nachrangigen ufwertungshypotheken ſei mit Ausfällen von 78 000 4 zu rechnen. * Badiſche Landesbauſparkaſſe. Durch Entſchließung des Badiſchen Staatswiniſteriums wurde die Badiſche Landesbauſparkaſſe als Abtretungsſtelle für die Landes⸗ beamten und die Beamten der der Aufſicht des Landes unterſtehenden öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften(Ge⸗ meinden, Sparkaſſen uſw.) zugelaſſen. BVerluſte eines deutſch⸗amerikaniſchen Inveſtmenttruſts. Die im vorigen Jahre mit deutſcher Beteiligung gegrün⸗ dete Sun In veſtina Company, der der Bankier Willy Dreyfus als Aufſichtsratsmitglied angehört, weiſt für die erſten ſechs Monate des laufenden Jahres einen Betriebsverluſt von 90 783 Dollar aus. Außerdem hat der Truſt beträchtliche buchmäßige Verluſte bei ſeinen Inveſtitionen zu verzeichneu. Von den 7 Mill. Dollar, mit denen die Geſellſchaft bei der Gründung ausgeſtattet wurde, ſiwd bis Mitte dieſes Jahres rund 6,64 Mill. Doll. in Effekten angelegt worden, d. h. 0,77 Mill. Dollar mehr als Ende 1929. Der Marktwert dieſer Effekten wird da⸗ gegen per 30. Juni 1930 mit nur 5,66 Mill. Doll. ange⸗ geben, ſo daß die Geſellſchaft im Liquidationsfalle Kurs⸗ verluſte von faſt 1 Mill. Doll. oder ca. 15 v. H. des inve⸗ ſtierten Kapitals erleiden würde. Arbeitslosigkeit und Kaufkraftausfall .4 Milliarden Rm. Verdienſtausfall im 2. Quartal Die Steigerung der Arbeitsloſigkeit, die bis zur Gegen⸗ wart in unvermindertem Tempo anhält, bedeutet gleichzei⸗ tig ein ſtarkes Schrumpfen der Kaufkraft des inneren Mark⸗ tes. Den Ausfall an Verdienſt, der durch die Arbeitsloſig⸗ keit im zweiten Vierteljahr 1930 entſtanden iſt, kann man, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſchreibt, auf 1,4 Mrd. J veranſchlagen. In Wirklichkeit iſt freilich der Kaufkraftausfall nicht ganz ſo groß. Denn dem größten Teil der Arbeitsloſen ſtehen an Stelle ihres Arbeitseinkom⸗ mens die Unterſtützungen der Arbeitsloſenverſicherung, Kriſenunterſtützung oder der Wohlfahrtspflege zur Ver⸗ fügung. Dieſe Beträge ſind daher abzuziehen, ſo daß ſich der Nettoverdienſtausfall im zweiten Vierteljahr 1930 auf etwa 840 Mill./ ſtellt und um etwa 460 Mill.& größer iſt als im zweiten Vierteljahr 1929. Allein in der erſten Hälfte des laufenden Jahres iſt der Kaufkraftausfall infolge der geſtiegenen Arbeitsloſigkeit im ganzen um etwa 600 Mill. größer geweſen als in der erſten Hälfte 1929. N Die Größenordnung dieſer Summe wird klar, wenn man bedenkt, daß das geſamte Einkommen aller Arbeiter und Angeſtellten einſchließlich der Beamten im ganzen Jahr 1929 etwa 45 Mrd.„ betragen hat. Der Einkommenaus⸗ fall bekommt um ſo größeres Gewicht, wenn man weiter 3.———„—-——— * Albert Obermoſer, Elektromotorenwerk Ach. Bruchſal. Die mit 900 000% Ak. arbeitende Geſellſchoft ſchließt 1929 nach 40 264(i. V. 32 071)/ Abſchreibungen mit einem Verluſt von 99 338,(i. V. noch 25 367/ Gewinn). Es gelangen nach Abzug des vorgetragenen Gewinns dem⸗ nach 73 971, zum Vortrag auf der Sollſeite. Die Gene⸗ ralunkoſten waren dabei mit 200 880(284 788)/ geringer als im Vorjahre. In der Bilanz figurieren(in): An⸗ lagen mit 337 921(341 800), Debitoren mit 162 588(231 468) rückläufig, Vorräte 326 771(412 106); andererſeits neben dem Ack. Reſerve 13 000(15 000), Bankſchuld 408 066 (359 448), zuſammen mit Kreditoren und Akzepten betragen die Verpflichtungen 576 656(638 762).— Ct. Bericht hat ſich das Ergebnis erheblich verſchlechtert, z. T. wegen der Preisverhältniſſe. Erhebliche Abſchreibungen wären durch die großen Koſten der Umkonſtruktion verſchiedener Moto⸗ ren nötig geweſen. Vorausſagen für die weitere Geſchäfts⸗ entwicklung ließen ſich im Hinblick ouf die ſchlechte Wirt⸗ ſchaftsloge nicht machen. * Jnternationale Baumaſchinenfabrik AG. Neuſtadt a. d. H. Das abgelaufene Geſchäftsjahr geſtaltete ſich nicht nach den gehegten Erwartungen. Durch intenſive Bearbei⸗ tung der Auslandsmärkte und Ausnutzung der guten Be⸗ ziehungen zu Großbauunternehmungen gelang es jedoch, dem Werk eine ausreichende Beſchäftigung zu ſichern, Von den 983 470/(i. V. 1 040 170) betragenden Brutto⸗ gewinn beanſpruchten allgemeine Unkoſten 891 410&, Abſchreibungen wurden in Höhe von 68 569/ vorgenom⸗ men. Es verbleibt einſchl. 42 295„ Vortrag ein Rein ⸗ gewinn von 65785 /, aus dem eine unveränderte Di⸗ vi dende von wieder 4 p. H. auf das 10 Mill. betragende AK. verteilt wird. Dem Spezialreſervefond werden 6750/ zugewieſen. Die verbleibenden 19 035 auf neue Rechnung vorgetragen.— Was das neue Jahr anbelangt, ſo war oͤas Werk bis jetzt zufriedenſtellend be⸗ ſchäftigt; für die weitere Entwicklung laſſen ſich jedoch keine beſtimmten Vorausſagen machen. Die ſtattgefundene Generalverſammlung erledigt die Regularien. Vereinigte Portland⸗Cement Kalkwerke Schimiſchow⸗ Sileſta⸗Frauendorf AG., Berlin. In ber AR. ⸗Sitzung der Vereinigte Portland⸗Cement Kalkwerke Schimiſchow⸗Sileſia⸗ und Frauendorf AG. in Berlin am 6. Auguſt wurde be⸗ ſchloſſen, der GV. om 27. Aug. die Verteilung einer Dipi⸗ dende in Höhe von 15 v. H.(wie im Vorfahre) vorzu⸗ ſchlagen. 5 * Richard Blumenfeld, Veltener Ofenfabrik AG., Velten und Charlottenburg. Die Geſellſchaft ſchließt das Ge⸗ ſchäftsjahr 1929 einſchließlich Gewinnvortrag aus dem Vorjahr mit einem wenig veränderten Reingewinn von 59 202(i. V. 61 293) J, aus dem wieder 7 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien verteilt, 2500„ der Rücklage über⸗ wieſen und die reſtlichen 56 176/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Dem Bericht zufolge wurde von der Verteilung einer Dividende auf die Stammaktien abgeſehen, um den verbleibenden Gewinn zur Stärkung der Betriebsmittel zu verwenden. Ueber die Ausſichten für das laufende Geſchäftsfahr laſſe ſich zurzeit noch nichts ſagen. * Kündigung der Geſamtbelegſchaft der Baumwollindu⸗ ſtrie Erlaugen⸗Bamberg. Da die zwiſchen der Direktion des Unternehmens und dem Betriebsrat der Baumwoll⸗ induſtrie Erlangen⸗Bamberg A. geführten Verhandlungen zum Zweck einer neuen Regelung der Akkord⸗ und ſonſti⸗ gen übertoriflichen Verdienſte zu keinem Ergebnis führten, hat die Direktion der zurzeit auf 847 Köpfen bestehenden . mit Wirkung vom 14. bis 15. Auguſt 1980 gekündigt. Proleſt der Avi gegen die beabſichtigte Preiserhöhung des ſüddeutſchen Eiſenhandels In der Begründung der letzten Preiserhöhung des ſüd⸗ deutſchen Eiſenhaudels wurde behauptet, daß die Av! einem Beſchluß des ſüdeutſchen Eiſengroßhandels auf Er⸗ höhung der Preiſe für Geſchäfte über 15 Tonnen um 2% je Tonne zugeſtimmt hätte. Das iſt nicht der Fall. Ir Gegenteil hat die Avi gegen die Erhöhung auf das lebhafteſte Einſpruch erhoben, ebenſo wie gegen die Verſuche der Eiſengroßhandelsverbände, die Preisermäßi⸗ gung der eiſenſchaffenden Induſtrie nicht vollkommen weiter zu genehmigen. In den Verhandlungen mit dieſen Ver⸗ bänden wurde erreicht, daß dieſe Verſuche aufgegeben wur⸗ den, ſo daß alſo in allen Gebieten des Deutſchen Reiches mit Ausnahme von Süddeutſchlamd die Preis⸗ ſenkung der eiſenſchaffenden Induſtrie in vollem Umfange durchgeführt iſt. Mit den ſüddeutſchen Eiſengroßhandelsverbänden ſind, wie die Avi weiter mitteilt, die Verhandlungen noch nicht zu Ende geführt. Die Avi proteſtiert nach wie vor dagegen, daß der ſüddeutſche Eiſenhandel die von der eiſenſchaffen⸗ den Industrie vorgenommene Preisſenkung in ſeinem Ge⸗ biet mit ungenügenden Gründen hintanzuhalten ſucht. Nur für die Ab⸗Werkgeſchäfte iſt Preisermäßigung bereits völlig — vorgenommen. Die verarbeitende Induſtrie fordert aber, daß für alle Lagergeſchäfte in Stabetſen über 1000 Kilogramm die Preisſenkung nicht wie bisher nur um 4, ſondern wie kalkulatoriſch notwendig um 5 je Tonne durchgeführt wird. Eine beſondere Situation liegt vor bei den Wagen⸗ verladungsgeſchäften über Lager, bei denen die Händler jetzt eine Erhöhung von 2/ je Tonne vorge⸗ ſehen haben, die aber von der Avi nicht konzedtiert worden iſt. Dieſe beſteht vielmehr darauf, daß bei Wagen⸗ verladungsgeſchäften ab Lager von über 50 Tonnen der bisherige Rabatt weiterhin eingeräumt wird. Die ſüddeutſchen Eiſenhändler haben in den Ver⸗ handlungen dargelegt, daß eine geringe Preisänderung ſich daraus ergeben würde, daß ſie nicht mehr auf dem Waſſer⸗ weg ab Oberhauſen beziehen könnten, ſondern auf den Waggonbezug von Neunkirchen angewieſen ſind. Von vornherein hat die Avi gegen die Verſuche der Händler, die klare Verpflichtung zur vollen Preis⸗ ermäßigung nicht zu erfüllen, Einſpruch erhoben und be⸗ reits angedroht, daß ſie ſich an das Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium wenden würde, wenn die Verhandlungen nicht zum Ziele führen. * AG für Wirkwaren in Hechingen. In dem Abſchluß⸗ ergebnis dieſer Geſellſchaft(Futterſtoffe) für 1929 iſt auf⸗ fällig die ungewöhnliche Anhäufung der Gewinn vorträge. Sie betragen jetzt bei nur 40 000% A. bereits 251 198 J, alſo wehr als das ſechsfache. Im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahre wurden nach 23551/ Abſchreibungen weitere 14303„ Gewinn erzielt, die vermutlich wiederum zur zortragserhöhungg verwendet werden. Einem Betriebs⸗ ergebnis von 195 983, gegenüber betragen die allgemeinen Unkoſten 158 129 4. In der Bilanz werden Anlagen überhaupt nicht ausgewieſen, lediglich Debitoren mit 619 967, alſo recht hoch, und Kaſſa, Poſtſcheck, Effekten, Wechſel mit 4553 /. Demgegenüber betragen neben dem Ack. die Reſerven 10 000/ und die Kreditoren 309 019 l. * Deutſch⸗tſchechiſche Porzellauverhandlungen. Die Ver⸗ handlungen zwiſchen der tſchechoflowokiſchen und der deut⸗ ſchen Porzellan⸗ und Kablininduſtrie über eine Zuſammen⸗ arbeit im Export ſcheinen in ein konkretes Stadium zu treten. Am 15. Auguſt werden Vertreter beider Staaten in Karlsbad zu einer Konferenz zuſammentreten. Es lie⸗ gen Anträge vor, für eine gemeinſame Regelung der Ab⸗ ſatz⸗ und Preisverhältniſſe, und zwar vornehmlich im Wege einer Produktionseinſchränkung. Zu dieſem Zwecke ſollen weniger rentable Betriebe ſtillgelegt werden. Die Stillegungen würden aus einem gemeinſamen Fonds fi⸗ nanziert werden, der aus dem Ertrag einer Erhöhung der Kaolinpreiſe dotiert werden würde. bedenkt, daß dieſe Einkommen an ſich im Zug der Entwick⸗ lung infolge der wachſenden Zahl der Erwerbstätigen, der zunehmenden Produktivität der Wirtſchaft uſw. von Jahr zu Jahr ſteigen müßten, wie die Entwicklung von 1925 bis 1929 lehrt. Die Einflüſſe des Kaufkraftausfalls auf dem Binnen⸗ markt ergeben ſich aus folgenden Erwägungen: Wenn von dem Bruttoverdienſtausfall etwa 30 bis 40 v. H. durch die genannten Unterſtützungsbeträge gedeckt werden, ſo bedeu⸗ tet das, daß für die Arbeitsloſen als Konſumenten zwar ein Teil ihrer feſten Ausgaben, z. B. Wohnungsmiete, ge⸗ deckt iſt, daß darüber hinaus aber bereits der Aufwand für Ernährung erheblich rebuziert wird, und daß endlich der Teil des Einkommens, der den freien Ausgaben(Textilien, Möbel, Vergnügungen uſw.) normalexweiſe zufließt, über⸗ haupt ausfällt; denn die Ergebniſſe der Wirtſchaftsrechnun⸗ gen zeigen, daß allein für Wohnung und Ernährung im Ar⸗ beiterhaushalt etwa 55 v. H. der geſamten Ausgaben feſt⸗ gelegt ſind. Der Ausfall(gegenüber dem Vorjahr! von etwa 600 Mill./ Kaufkraft im erſten Halbjahr 1930 iſt da⸗ her zum größten Teil den Märkten der Konſumgüterindu⸗ ſtrien, Textilien, Möbel uſw., zu einem nicht unbeträcht⸗ lichen Teil aber auch den Nahrungsmittelmärkten, zur Laſt gefallen. Die Stollwerck-Transaktion Die Gebrüder Stollwerck AG. in Köln teilt folgendes mit: Die Fabrikation und Kundſchaft der drei Firmen Reichardt⸗Werke GmbH. Johann Gottlieb Haus⸗ waldt GmbH., und Gaedke Gmb H. ſind mit Wir⸗ kung ab 1. Juli d. Is. auf Stollwerck überge⸗ leitet. Da ſich die vertraglichen Abmachungen in der Hauptſache auf Uebernahme der Fabrikation der Werke, der Abſatzorganiſation und der Betriebseinrichtungen er⸗ ſtrecken, braucht die Gebrüder Stollwerck AG. Auf wen⸗ dungen, die eine Immobiliſierung von Kapital erfor⸗ dern würden, nur in beſcheidenem Maße zu machen. Dagegen wird der künftig ſtark vergrößerte Ge⸗ ſchäftsumfang von Stollwerck, der nach vollſtändiger Ueber⸗ leitung eine Umſatzſteigerung von 50— 60 v. H. erhoffen läßt, die Bereitſtellung größerer Summen für die Finanzierung des Betriebes erforderlich machen. Dieſe Beträge ſind zum größeren Teile durch einen feſten, 20 Jah rer laufenden, nach einer Friſt von fünf Jahren in gleichmäßigen Raten zu tilgenden Kredit geſichert. Die Geſellſchaft wird im Zuſammenhang mit dieſer Trans⸗ aktion eine weitergehende Einflußnahme bei der Gol din a Ab. zur weiteren Rationaliſierung und Verbilligung der Herſtellungskoſten erlangen. * Vergleichsverfahren Moritz Mädler eröffnet. Zu den We der bekannten Koffer⸗ und Leder⸗ waxrenfobrik Moritz Mädler in Leipzig, erfährt der„Ko n⸗ fektionär“, daß nunmehr das gerichtliche Vergleichsverfah⸗ ren eröffnet worden iſt. Zur Vertrauensperſon iſt der Diplombücherreviſor Rudolf Ronneberger, Leipzig, er⸗ nannt. ee ſteht am 2. 9. an. Angeboten wird eine volle Befriedigung der Forderungen bis 300 V, ſo⸗ wie 6676 v. H. in Raten und ein Beſſerungsſchein über Am die Senkung der Vaukoſten Das Reichsarbeitsminiſterium hatte für Mittwoch füh⸗ rende Perſönlichkeiten der privaten und der gemeinwirt⸗ ſchaftlichen Bauwirtſchaft eingeladen zu einer Beſprechung der Frage, wie bei der Durchführung des zuſätzlichen Wohnungsbauprogramms des Reiches Verteuerun⸗ gen vermieden werden könnten und inwieweit die Bauwirtſchaft bereit ſei, der Reichsregierung in dieſer Richtung entgegenzukommen. Bei der Beſprechung ergab ſich die allſeitige Bereitwilligkeit, an der geſtellten Aufgabe mitzuwirken und allge⸗ mein den Unternehmergewinn zunächſt auf das zuſätzliche Bauprogramm möglichſt niedrig zu halten. Eine Reihe von Vorſchlägen, wie eine Verbilligung zu erreichen ſei, wurde vorgetragen. Eine Hauptmöglichkeit ſaßh man allgemein in den Vorſchriften des Reiches, die eine Ver⸗ einfachung der Wohnungen im Auge haben. Als beſonders wichtig wurde von verſchiedenen Seiten bezeichnet, eine Vereinfachung der baupolizeilichen Beſtimmungen und der behördlichen Koſten zu erreichen. Die Beſprechungen, namentlich über die vorgebrachten Vorſchläge, werden im engeren Kreiſe fortgeſetzt. Err ̃ ͤ r. Moritz Mädler Werke Gmb. in Leipzig, findet der Ver⸗ gleichstermin ebenfalls am 2. 9. ſtatt. In dieſem Verfahren ſoll eine Befriedigung in der Weiſe erfolgen, daß Forde⸗ rungen bis 250/ voll bezahlt werden, während der Ver⸗ gleichsvorſchlog für die anderen Gläubiger noch nicht feſt⸗ ſteht. Wie der„Konfektionär“ noch erfährt, werden die Fir⸗ men in der bisherigen Weiſe fortgeführt. * Aſchinger AG., Berlin. Dividendenrückgänge. Nach dem jetzt vorliegenden Geſchäftsbericht für 1929 wird die Dividende auf 9(i. V. 12) v. H. ermäßigt. Der Bericht beklagt ſich zunächſt über die Sonder laſten für das Gaſtſtättengewerbe und fördert deren Beſeitigung. Der Geſchäftsgang wurde durch die ſehr geſunkene Konſum⸗ kraft überaus nachteilig beeinflußt. Der verdiente Betrag ergebe auf das verantwortliche Kapital(3 Mill./ Aktien — 12,8 Mill./ Rücklagen) nur eine Verzinſung von 1,6 v.., wobei noch zu berückſichtigen ſei, daß der Grund⸗ beſitz der Geſellſchaft ſeit der Goldumſtellung ganz beſon⸗ ders niedrig zu Buch ſtehe. Auch im Vergleich zu dem großen, zahlenmäßig nicht genannten Umſatz des ſant⸗ betriebs ſei die erzielte und die im Augenblick erzielbare Rente eine mehr als beſcheiden, wobei allerdings auch der Grundſatz, bei großem Umſatz mit kleinſtem Nutzen zu arbeiten, eine Rolle ſpiele. Die Entwicklung der verſchie⸗ denen Fabrikationsgweige ſei verhältnismäßig zufrieden⸗ ſtellend. In den Bierquellen und Konditoreien ſei der Verzehr dagegen geringer geringer geworden bzw. zu den Gerichten der allerbilligſten Preislage abgewandert. Ueber das Geſchäft des Hotels ſei, da der Fremdenverkehr gegen das Vorfahr finkende Tendenz zeigte wenig Günſtiges zu ſagen. Die in Berlin verfügbare Hotelbettenzahl werde keineswegs voll beanſprucht. Neue Hotels ſeien daher wicht notwendig. Der holländiſche Außenhandel im erſten Halbjahr 1930. Der Wert der Einfuhr im erſten Halbjahr 1930 ſtelbte ſich auf 1 276,8 Mill. Hfl. gegenüber 1 325,3 Mill. Hfl. zur gleichen Zeit des Vorjahres. Andererſeits belief ſich die Ausfuhr in dieſem Zeitabſchnitt auf 879,7 Mill. Hfl. gegen⸗ über 960,4 Mill. Hfl. Einige ſpezielle Ausfuhrerzeugniſſe zeigten wertmäßig einen ſtarken Rückgang: Kunſtſeide von 13,548 Mill. Hfl. im 1. Halbjahr 1929 auf 12 801 Mill. Hfl. 1980, Baumwolle von 25,243 auf 20,002 Mill. Hfl., Butter von 43,080 auf 33,264 Mill. Hfl. und Käſe von 36,496 auf 32,293 Mill. Hfl. Leicht erhöht nur Margarine von 19,846 auf 19,790 Mill. Hfl. Auch die Ausfuhr von Baumwolle nach Niederländiſch⸗Indien und Britiſch⸗Indien entwickelte ſich ungünſtig. Die Weizeneinfuhr ſtellte ſich im 1. Halb⸗ jahr 1930 auf 33 001 Mill. Hfl. gegenüber 32,274 Mill. Hfl., die Roggeneinfuhr auf 4,007(4,742) Mill. Hfl., Gerſtenein⸗ fuhr auf 11,980(12,805) Mill. Hfl. und die Hafereinfuhr auf 5,246(4,702) Mill. Hfl. Geſunkener Biererport Deutſchlands Bierexport, der im erſten Halbjahr 1929 gegenüber dem Vorjahre eine Steigerung von 288 566 auf 319 149 Hektoliter aufzuweiſen hatte, iſt in der erſten Hälfte dieſes Jahres um 16 327 auf 302 816 Hektoliter und dem Werte nach um 2,31 auf 17,66 Mill./ zurückgegangen. Bemerkenswert iſt, daß die Ausfuhr von Bier in Behält⸗ niſſen mit einem Raumgehalt von 15 Liter aufwärts im Einklang mit der Entwicklung der Vorjahre erneut um 50 v. H. geſtiegen iſt, während der Export von Bier in kleineren Behältniſſen, alſo auch von Flaſchenbier, eine Abnahme von nahezu 20 v. H. erfahren hat. Der Exportrückgang entfällt im weſentlichen auf die wichtigen überſeeiſchen Abſatz⸗ märkte, die hauptſächlich Bier in kleineren Behältniſſen aus Deutſchland beziehen. Die Ausfuhr nach Niederlän⸗ diſch⸗Indien iſt im Vergleich zum erſten Halbjahr 1929 von 61489 auf 40 968 Hektoliter zurückgegangen, die Ausfuhr nach Britiſch⸗Indien von 43 402 auf 24 308 Hektoliter, nach Britiſch⸗Weſtafrika von 33 466 auf 28 570 Hektoliter und 386 v. H. für die vorrechtsloſen Gläubiger.— Bei der nach Belgiſch⸗Kongo von 24 782 auf 17514 Hektoliter, Vom deutſchen Weinmarkt Das Geſchaft trägt Saiſoncharakter: an der Ober Der Rebenſtand in Baden blieb weiter gut, beſon⸗ ders in der Bodenſeegegend und im Rheintal; auch in der Ortenau weiſen die Jeg onde er guten Behang auf. In⸗ folge der kühlen regenreichen Tage ſeit der zweiten Juli⸗ dekade hat ſich ein nur recht ſpärlicher Flug der Sauer wurmmotten eingeſtellt. Gleichwohl iſt damit N rechnen, daß der Sauerwurm bei dem regenreichen Wetter Schäden verurſacht, weil ſich an den angefreſſenen Beeren Traubenfäule einſtellen kann, die ſich dann über die gunze Traube ausdehnt. Es wird deshalb vom Badiſchen Wein⸗ bauinſtitut empfohlen, an regenfreien Tagen die Trauhen mit arſenhaltigen Mitteln zu ſpritzen.— Das Wein⸗ geſchäft trägt Saiſoncharakter: bei kleinen Umſätzen herrſcht Zurückhaltung im Einkauf. Im badiſchen Ober⸗ land war vereinzelt noch etwas größeres Geſchäft. Im 2 Hat die Bierſteuererhühung ſich bisher nur in recht mäßigem Umfange in einen erhöhten Weinkonſum ausgewirkt, weil das regneriſche Wetter die Abſatzverhält⸗ niſſe beeinträchtigt. a den pfälziſchen Weindaugebieten iſt die vielfach werden die In Traubenentwicklung eine günſtige, Trauben ſchon hell, allerdings ſind in verſchiedenen Lagen infolge der Niederſchläge die Trauben auch aufgeſprungen umd gehen in Fäulnis über. Auch wurde die Ausbreitung tieriſcher Schädlinge und der Krankheiten durch das Wetter begünſtigt. Einige Belebung im Geſchäft erhielt ſich an der O berhaardt. Man bezahlte für die 1000 Siter 19 her Weißweine im Großhandel 470480 A1, im Kleinhandel 500—525 /, an der Mittelhaardt fanden nur kleine Umſätze ſtatt, an der Unterhaardt bewegt ſich das Geſchäft in kleinem Rahmen bei allmählich ſich lichtenden Beſtänden. Eine vom Winzerverein Kallſtadt abge⸗ haltene Verſteigerung brachte bei regem Kaufintereſſe für 1029er Weißwein 10603400, für den weniger begehrten Rotwein, wovon 2 500 Liter angeboten wurden, durch⸗ ſchnittlich 400& je 1000 Liter. In Rheinheſſen erzielten bei ruhiger gewordenem Geſchäft ider Weine 500550/ je 1200 Liter. Reben und Trauben ſtehen gut. Im Rheingau liegt das Geſchäft ſtill. In den Weinbergen iſt ein erfreulich ſchöner Behang feſtzuſtellen; die Winzer haben aber ſtark gegen Schädlinge und Traubenkrankheiten anzukämpfen.— Am Midbtelrhein vermag der freihändige Weinhandel * nicht zu befriedigen, bei gedrückten Preiſen ſtockt er Abſatz. Reben und Trauben haben unter Näſſe und Kühle ſtark gelitten. An der Nahe herrſcht ſommerlich Stille. i Bei letzten Uebergängen nannte man das Stück von 1200 Litern mit 2„Die Trauben ſind in ſchöner Entwicklung begriffen. An der Moſel und der Saar konnten ſich 0 haardt, in Oberbaden und au hafter, ſonſt überall ſtill.— Regenwetter⸗Schädlinge und bisher ohne Einfluß auf den Weinkonſum. die Preiſe gut behaupten, vereinzelt etwas anziehen. 1929er Piesporter geringer Lagen brachte 700-850, beſſerer 79 der Moſel etwas leb⸗ Traubenbehang.— Die Bierſteuererhöhung Lagen 900—1200 und gute naturreine Weine 12002000% aufwärts je Fuder von 960 Liter, an der Saar 100041600 Mark. Für Fraukenweine trat bei unveränderter Preislage nur ſchwache Nachfrage auf. Der Traubenbe ſallg iſt teilweiſe beſſer als letztes Jahr. 12 Aklive deutſche Kohlen ⸗Handelsbilan im 1. Halbjahr 28 5 Die Steinkohleneinfuhr nach Deutſchkand im 1. Seme⸗ ſter 1990 betrug 86 Mill. To., das ſind 1 Mill. To, oder 22 v. H. weniger als im 1. Halbjahr 1929 und 7 Mill. To. oder 7 v. H. weniger als im 2. Halbfahr 1929. Der Import von Braunkohlen ging zu gleicher Zeit auf 1,14 Mill. To. zurück, gegen 1,40 Mill. To im erſten Semeſter 1929 und 1,98 Mill. To. im 2. Semeſter 1929. Der Wert der ein⸗ eführten Brennſtoffe betrug 90,7 Mill. gegen 98,6 Mill. Mark in der gleichen Zeit des Vorjahres und 114,4 Mill. Mark im 2. Semeſter 1929.— Die Ausfuhr an Steinkohle einſchließlich Reparationskohle ſtellte ſich auf 12,37 Mill. To., was gegenüber dem gleichen Semeſter des Vorjahres ein Plus von 1 v. H.(115000 To.) bedeutet, während im Vergleich zum 2. Halbjahr 1929 ein Rückgang um 2,17 I. To. oder 15 v. H. eintrat. Stark gelitten hat die Koksausfuhr: ſie erteichte die Höhe von 4,18 Mill. To. 1 7 4,0 Mill. To. im erſten Halbjahr 1929 und rund 6 Mill. To. im 2. Semeſter 1929. Der Wert der Brennſtoff⸗ ausfuhr beziffert ſich für die Zeit vom 1. Jauuar bis 30. Juni auf 389,5 Mill.„ gegen 388,4 Mill./ in der dd. 7. und 471,8 Mill./ im 2. albfahr„Der Wert der Reparationslieferun an Kohle betrug 69,5 Mill.. 1 f. Deviſenmarkt New. Dork. 487,18 Schweiz 25,06 Stockholm 18.0 gers. 10 elan: 1200 Tae 40770 3„ 3323,81 Oslo 159,16 Dollar geg Rm. 418 Mailand 92,98 Kopenhagen 18,16 Pfunde„„ 20,87 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort- 7. Auguſt Die Nachfrage nach Kahn raum war auch an der heutigen Börſe wiederum ſehr gering. Bergreiſen kommen nur ganz vereinzelt an den Markt. Das Berggeſchäft iſt im Vergleich zum vorigen Monat noch bedeutend ſtiller ge⸗ worden. Die keine Aenderung. (Weitere Handelsnachrichten ſtehe Seite 9) Frachten wie die Schlepplöhne erfuhren* d WIRTSCHAFT TS-ZETTUNG — Freitag, den 8. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 362 Niachbargebiete Der Verfaſſungstag in Heſſen * Darmſtadt, 7. Aug. Der Verfaſſungstag wird in dieſem Jahre zum erſten Male in Heſſen nach dem Geſetz vom 20. Juni 1929 als geſetzlicher Feier⸗ tag in Erſcheinung treten. Im Vorjahre war der 11. Auguſt auf einen Sonntag gefallen. Ein Aus⸗ ſchreiben des Geſamtminiſteriums macht darauf auf⸗ merkſam, daß die diesjährigen Verfaſſungsfeiern im Zeichen der Befreiung der beſetzten Gebiete von ſchwerem Beſatzungsdruck ſtehen. Dieſes Ereignis, das für Heſſen von beſonderer Bedeutung ſei, werde bet den Feiern unter voller Wahrung ihres Charak⸗ ters als Verfaſſungsfeiern zu gedenken ſein. Im übrigen werden für die äußere Geſtaltung der Feiern, ohne den örtlichen Wünſchen vorgreifen zu wollen, folgende Hinweiſe gegeben: Jeſtzug, kurze Anſprache, ſportliche Wettkämpfe, gefangliche und muſtkaliſche Darbietungen, Kinderſpiele. Die Feiern ſollen möglichſt im Freien ſtattfinden. 4 Zweimal Zeppelin⸗Landung am Verfaſſungstag * Darmſtadt, 7. Aug. Die nächſte Fahrt des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ nach Darmſtadt iſt für den 0 11. Auguſt, den Verfaſſungstag, in Ausſicht genom⸗ en men. Es ſind zwei Landungen in Darmſtadt 70 vorgeſehen, und zwar.30 vormittags und zwiſchen 15 und 16 Uhr nachmittags. Tödlicher Unfall eines Bahnarbeiters * Völklingen(Saar), 7. Aug. Der 40jährige Aus⸗ hilfsweichenwärter Heinrich Grün war Montag nachmittag mit dem Reinigen und Schmieren der Weichen auf dem Bahnhof beſchäftigt, als er in einem unbeachteten Augenblick hinterrücks von einer Loko⸗ motive erfaßt und überfahren wurde. Dem unglück⸗ lichen Manne wurden beide Beine vom Ober⸗ körper getrennt. Kurze Zeit nach der Einlie⸗ ferung in das Hüttenlazarett wurde lt.„Weſtpf. Ztg.“ Grün von ſeinen furchtbaren Schmerzen erlöſt. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. N sW. Viernheim, 6. Aug. Im Alter von 61 Jahren ſtarb infolge eines Schlaganfalles Pfarrer Wolf, der ſeit 1. Dezember 1929 im Ruheſtand lebte. Dem rührigen Seelſorger iſt der Bau der neuen Bür⸗ ſtädter Kirche zu danken. * Lampertheim, 7. Auguſt. Am Mittwoch ſind beim Gaſthaus„zum Roſengarten“ vier Störche zugeflogen, die Ringe mit dem Zeichen„Helgo⸗ land 191, 192, 193, 194“ tragen. „ Sw. Darmſtadt, 6. Aug. Der bei einem Verkehrs⸗ unfall am Freitag ſchwer verletzte Lehrer Ernſt g Rettich iſt in der Nacht zum Samstag ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Die ebenfalls verunglückte Ehefrau befindet ſich noch immer in Lebensgefahr, doch wies ihr Befinden am Sonntag eine leichte Beſſerung auf. Lehrer Rettich iſt in Schönberg bei Bensheim geboren und war zuletzt in Etzengeſäß als Lehrer angeſtellt. Die Frau ſtammt aus Lorſch. Der Vater der Frau, Oberfuſtizinſpektor Rettich, iſt vor einigen Jahren, als er ſeine Tochter im Odenwald beſuchen wollte, mit dem Fahrrad derart geſtürzt, daß der Tod eintrat. * Mainz, 6. Aug. Auf der Laudſtraße bei einem Bahnübergang wurden der 23jährige Gerhard Opolka und Bernhard K. Dahlkämper, beide aus Holland, von einem Perſonenauto überfahren. Nach zwei Tagen er lag der 23jährige Opolka ſeinen Verletzungen. Dahlkämper liegt ebenfalls hoff⸗ nungslos darnieder. Arbeitsgericht Mannheim Arbeitswillige am 1. Mai Ein Pförtner beim Gaswerk Luzenberg wollte am 1. Mai arbeiten. Da die Belegſchaft Arbeitsruhe beſchloſſen hatte, beſtand keine Möglichkeit dazu. Es wurde ihm ein Tag Lohn in Abzug gebracht und dagegen wehrt er ſich, indem er dieſen Lohn beim Arbeitsgericht einklagte. Der Kläger gehört dem ſchriſtlichen Gewerkſchafts⸗ verband an, hatte an der Belegſchaftsverſammlung teilgenommen, aber bei der Abſtimmung über die Arbeitsruhe ſich der Stimme enthalten und bet der Gegenprobe keine Hand erhoben. Auf dieſe Weiſe war der Beſchluß einſtimmig gefaßt worden. Am Vortage hatte ſich dann der Betriebsleiter in der Pförtnuerſtube erkundigt, wer den Sonntagsdienſt am 1. Mai verſehe. Auch hier enthielt ſich der Kläger jeder Aeußerung, daß er am nächſten Tag arbeiten wolle. Seine Klage wurde abgewieſen. Die Arbeits⸗ ruhe ſei auf Grund einer Vereinbarung zwiſchen Direktion und Belegſchaft erfolgt. Dieſe Betriebs⸗ vereinbarung habe Rechtsgültigkeit. Das Verhalten des Klägers, der ſich nie habe anmerken laſſen, daß er arbeiten wollte, ſei ſehr zwieſpältig geweſen und er könne damit keinen Rechtsanſpruch geltend machen. Der zweite Fall betraf zwei Straßen bahn⸗ arbeiter, die ihre Arbeitswilligkeit für den 1. Mai ihrer vorgeſetzten Stelle bekanntgegeben hatten und gegen die Aufrechnung des Tages auf ihren Urlaub Einſpruch erhoben. In der Betriebsratsver⸗ ſemmlung der Straßenbahn hatte der Vertreter der chriſtlichen Gewerkſchaften gegen die Arbeitsruhe ge⸗ ſprochen, aber bei der Abſtimmung nicht dagegen geſtimmt. Die beiden Kläger wollten in der Neckarſtadt Dienſt tun, aber das war abgelehnt wor⸗ den mit dem Hinweis auf etwaige Reibereien an⸗ läßlich der Demonſtration. Dem Rat, ſich an die Be⸗ triebsvertretung zu wenden, waren ſie nicht gefolgt. Das Arbeitsgericht wies auch dieſe Klage ab. Die Leitung konnte auf Grund des Abſtimmungs⸗ ergebniſſes der Betriebsvertretung annehmen, daß die ganze Belegſchaft feiern wolle. Dem Arbeitgeber war nicht zuzumuten, daß er wegen zwei Arbeitern die Anordnungen für die reſtlichen 500 umändere. Eine Unbilligkeit liege nicht vor, denn bei 28 Kalen⸗ dertagen Urlaub komme es auf einen Tag nicht an. Gerade in der Neckarſtadt würden an dieſem Tage Demonſtrationen ſtattfinden, ſo daß leicht Unzuträg⸗ lichkeiten ſich hätten ergeben können. Schließlich habe über den Urlaub der Arbeitgeber zu entſcheiden.— Die Berufung wurde in beiden Fällen wegen der grundſätzlichen Bedeutung zugelaſſen. Der Induſtrieverband wird nicht anerkannt Der Deutſche Induſtrie verband, der links von den Freien Gewerkſchaften ſteht, war zu einer Arbeiter⸗ ratsſitzung des Strebelwerks nicht zugelaſſen worden. Der Verband hat 6 Sitze im Arbeiterrat, aber ſein Charakter als wirtſchaftliche Vereinigung iſt noch umſtritten. Er beantragte daher beim Arbeitsgericht die Zulaſſung. Nach ſeinen Satzungen verfolgt er wirtſchaftliche und ſoziale Ziele, aber die Wirklichkeit deckt ſich nicht ganz mit dieſen Paragraphen. Der Vertreter des Verbandes, der frühere kommuniſtiſche Landtags⸗ abgeordnete Ritter, beſtritt den angeblich politi⸗ ſchen Charakter des Verbandes, aber die Antwort auf die Frage des Firmenvertreters, wie er ſich gegenüber verbindlich erklärten Tarifverträgen ver⸗ halte, war aus weichen d. Wenn keine andere Möglichkeiten beſtünden, würde der Verband ſolche Verträge anerkennen. Das Arbeitsgericht konnte ſich von der Tarif⸗ fähigkeit des Verbandes nicht überzeugen und lehnte den Antrag ab. Es ſei bisher kein Tarifvertrag abgeſchloſſen worden, die Verbandsvertreter hätten noch keiner Schlichtungs⸗ Verhandlung bei⸗ gewohnt und die Beantwortung der Frage wegen der verbindlich erklärten Tarifverträge ſei nicht überzeugend geweſen. Somit ſei der Antrag abzulehnen. W. Gorichtszeitung Karlsruher Schöffengericht Der Geſchäftsführer des Gaues Baden der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei) Auguſt Kramer in Karlsruhe, ſtand vor dem Schöffen⸗ gericht(Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Mül⸗ ler) unter der Anklage, daß er ſich gegen Paragraph 5 des Republikſchutzgeſetzs(Beſchimpfung der Staats⸗ form) verſtoßen habe. Am 11. Mai ds. Js. hatte in Zeutern(A. Bruchſal) ein kleiner Aufmarſch der SA.⸗Leute ſtattgefunden, wobei Kramer als Redner auftrat. Er ſoll von der Republik der„Korruption, Feigheit, Schmach und Schande“ geſprochen haben. Der Angeklagte erklärte, daß er ſchon in hunderten von Verſammlungen als Redner fungierte und von dem überwachenden Polizeibeamten nie beanſtändet worden ſei. Er habe nicht die Republik herangezogen, deren Gegner er keineswegs ſei, ſondern lediglich das Syſtem treffen wollen und in dieſem Zuſammen⸗ hang dieſe Aeußerungen gebraucht. Der als Zeuge erſchienene Ueberwachungsbeamte konnte die Wort⸗ ſtellung nicht genau fixieren: er glaubt aber, daß Kramer, den er ſchon oft gehört hat, in der Zeutener Rede zu weit gegangen ſei. Ueber den Sinn ſeiner Aeußerungen beſtände kein Zweifel. Das Gericht kam auf Grund der Beweisaufnahme zur Freiſprechung des Angeklagten. Obſchon dieſer ͤringend verdächtig erſcheine, ſei doch die Mög⸗ lichkeit nicht von der Hand zu weiſen, daß ein Irr⸗ tum auf ſeiten des Polizeibeamten vorliege. Ober⸗ ſtaatsanwalt Dr. Heinsheimer hatte vier Monate Gefängnis beantragt. 7 * Der ungstreue Rechtskonſulent. Der frühere Stadtſekretär in Speyer und ſpätere Rechtskonſulent in Germersheim Georg Brantl ſtand vor bem Landauer Schöffengericht wegen mehrerer Vergehen der Untreue. Der Angeklagte hatte von mehreren Firmen Inkaſſo⸗Aufträge über einige tau⸗ ſend Mark. Das Geld zog er ein, verbrauchte es aber für ſich. In einer Reihe von Fällen, die klei⸗ nere Summen betreffen, erhob er außer den Gel⸗ dern die Koſten, ließ ſich dieſe aber von ſeinen Auf⸗ traggebern nochmals erſetzen. B. verſtand es ziem⸗ lich lange, durch gewandtes Auftreten alle Bedenken zu zerſtreuen. Das Urteil lautete auf ein Jahr drei Monate Gefängnis. Wegen Fluchtver⸗ dachts wird der Haftbefehl aufrecht erhalten. 0 0 1** Aud dali e uc * 2 0. 0 0 gate Maden e,“ dig ill, 8 1 4 8 0 In dieser geldarmen Zeit muß man darauf achten, rsparungen zu machen, ohne seine Wünsche zurückzusetzen. Das können Sie bei mir! 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Weinbrennereibeſitzer unter An⸗ klage des Vergehens gegen das Branntweinmono⸗ polgeſetz. In zwei Fällen wurden zwei Brannt⸗ weinhändler aus Polch bei Megen und aus Bonn wegen Branntweinmonopolhehlerei zu einer Gel d⸗ ſtrafſe von 39 000 Mark bezw. 13 300 Mark ver⸗ urteilt. Ferner wurden beide Angeklagte zu einem Geſamtwerterſatz in Höhe von 6000 Mark verurteilt. Gleichzeitig wurden den Angeklagten die erheblichen Koſten des Verfahrens zur Laſt gelegt. Im zweiten Falle handelt es ſich um zwei Schwarzbrennereibeſitzer aus Ediger und Metter⸗ nich a. d. Moſel. Die Augeklagten hatten in einer Schnapsbrennerei den Schnaps ſchwarz gebrannt und an den Mann gebracht. Während ſie in der Verhänd⸗ lung angaben, nur ganz wenige Mengen Weingeiſt unter Umgehung der Anmeldung verkauft zu haben, wurde durch die Zollbehörde der Beweis erbracht, daß es ſich um mindeſtens 3000 Liter ſchwarz⸗ gebrannten Weingeiſt handeln muß. In die Enge getrieben, geſtanden die Angeklagten die angegebene Höhe der Weingeiſtmenge ein. Das Urteil lautete gegen die Angeklagten auf 61000 Mark Geldſtrafe und drei Monate Gefängnis und als Geſamtſchuldner auf eine Wert⸗ erſatzſtrafe von 20800 Mark. Ferner wurden in die⸗ ſem Falle die Brennereteinrichtungsgegenſtände be⸗ ſchlagnahmt und eingezogen. e Freitag, 8. Auguſt Roſengarten: Operettengaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München:„Das Dreimäderlhaus, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim-Aß⸗ mannshauſen und zurück, 14.30 Uhr Worms—Germers. heim Oppenheim—Nierſtein und zurück. 15. Badiſches Landesturnen: 13 Uhr Beginn des Einzel⸗ wetturnens im Stadion, 14 Uhr Begrüßung der Preſſe⸗ vertreter im Stadion, 19 Uhr Einholung des Kreis⸗ banners am Bahnhof und Begrüßung der Ehrengäſte im Schloß. Anſchließend Fackelzug des Mannheimer Turn⸗ gaues. Lichtſpiele: Al h ambro:„Ein Walzertraum“. Scala: „Der Witwenball“,— Univerſum:„Hokuspokus“. — n„Der Nächſte— bitte!l“— Roxy Theater:„Die goldene Flut.“— Capito fr: „Der Liebeswalzer“.— Gloria⸗Pablaſt:„Südſee⸗ zauber“.— Palaſt⸗ Theater:„Der blaue Engel“. Sehensmürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. J dd vd Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel] 2. 4 ö 5, 7 8 0 Neckar⸗Begern 4. 5. 7 8 Dafel 157 I T1 70 L860 FN Schuſterinſe⸗.50 3,50 2 502,53 255 Mannheim 4,80.70.59 488 Fehl.89 3,89.62370 3,84 Jaaſſedd.720.988.9070 Maxau.95.28.62 ,s 5,1 Hlechingen.30..48 925 Mannhein 548 4 92 4,80.63 4,58 Hellbroün.161,20.118 Kaub.72 3,4308.27.11 307 Köln 8,51 3,57.1808.00 2,97 Waſſerwärme des Rheins 17 Chefredakteur Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 6. A. Meißner- Feuilleton Dr. Stefan ſtayſer Kommünalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Spaß und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige i..: R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ dellungen Jakob faude, ſämtlich in Mannhelm— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim k 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Zpelz- Propaganda- Verkauf Als grögtes pelzhaus Frankfurts und eines der größten Deutschlands geben wir neue Be- K Weise unserer Überragenden Leistungsfähigkeit, durch unsere Werbe veranstaltung, die von 1* 5 Jahr zu Jahr von den weitesten Kreisen mit grögter Spannung erwartet wird. Angebote ermöglicht durch die starke Senkung der Rohfellpreise, die wir uns durch direkten Import voll sichern konnten. ohne Aufschlag. Geschenk! SSS Persilaner- Mäntel die besondere Spestalität un- seres Hauses. einkauf gestattet. besonders Seldige u. leichtledrige Mäntel Breitschw. Fohlen-Mäntel Mehrere 1000 Felle, darunter cle allerfeinsten Sorten, haben wlr direkt vom Ursprungsland importtert. Die Preise slud gufsehenerregend utedeig. 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Auguſt 1930 Ein Geiſt, der Ohrfeigen austeilt und Chopin ſpielt Aoſta, eine nette behäbige Stadt im nördlichen ziemont, wurde dieſer Tage durch eine recht ſonder⸗ bare Begebenheit aus ſeiner ſommerlichen Lethargie wachgerüttelt. Die ſonſt ſo biedere, kaum aus der Ruhe zu br' Einwohnerſchaft iſt diesmal ganz außer Rand und Band geraten; ſie iſt ſo verſtört, als wäre der leibhaftige Gottſeibeiuns unerwartet in ihrer Mitte aufgetaucht. Sie kann es nicht faſſen und glaubt dennoch unerſchütterlich daran, an jenen un⸗ glaublich klingenden Vorfall, der in einer der letzten Nächte zwei ehrenwerte, höchſt anſtändige Muſik⸗ lehrer der Stadt die innige Bekanntſchaft mit Gei⸗ ſtern hat machen laſſen. Doch greifen wir den Din⸗ gen nicht voraus, ſondern erzählen die phantaſtiſche Geſchichte, wie ſie ſich ereignet hat Ariſtide Macidce, der allen höheren Töchtern von Aoſta Klavierunterricht erteilt, machte eines Abends, nach vollbrachter Tagesmüh und Plackerei, einen erbaulichen Spaziergang vor den Toren der Stadt. Dabei näherte er ſich, in Gedanken ver⸗ ſunken, die vielleicht oder auch nicht bei den höheren Töchtern weilten, einem abſeitsſtehenden, halb⸗ zerfallenen Gebäude, das ſeit mehr als zwanzig Jah⸗ ren unbewohnt war. Und da hatte Ariſtide Macivbee ſein erſtes. übernatürliches Abenteuer. In dem einſamen Haus brach urplötzlich ein Höllenlärm los; es krachte und zerſplitterte, es ſchrie und heulte, es war ganz ſo, als zerſchlügen junge Eheleute im erſten erbitterten Streit die geſamte Wohnungseinrichtung. Dieſe Geräuſche waren dem lebenserfahrenen Muſtk⸗ lehrer an und für ſich nicht unbekannt; was ihn ledig⸗ lich in Erſtaunen ſetzte, war der Umſtand, daß ſie aus einem unbewohnten Hauſe kamen. Er hatte ſich noch nicht vollſtändig von ſeiner Verwunderung erholt, als ſchon eine neue unerwartete Wendung eintrat. hin, da er glaubte, . Diesmal war es ein ohren betäubendes Tier⸗ konzert: ein Eſel brüllte, ein Hund bellte, eine Katze miaute und ein Hahn krähte ein lautes trium⸗ phierendes Finale. Ariſtide Macivee wurde dabei unwillkürlich an das Märchen von den„Bremer Stadtmuſikanten“ erinnert und lachte leiſe vor ſich man wollte ihm, unter Hindeu⸗ tung auf ſeinen Beruf, einen Schabernack ſpielen. Doch ganz geheuer war ihm nicht, denn die Tierſtim⸗ men waren zu täuſchend nachgemacht und hatten zu⸗ gleich wieder etwas Unnatürliches, was dem braven Bürger und Muſikus den leiſen Kälteſchauer begin⸗ nender Angſt über den Rücken rieſeln ließ. Aber er gab ſich einen Ruck und trat mutig an das Haus heran, energiſch rufend:„Was geht denn hier vor, in Dreiteufelsnamen?“— Daraufhin brach der Lärm jäh ab, eine Totenſtille ſetzte ein. Der Muſiklehrer wiederholte ſeine Frage noch ein paar Mal. Endlich ertönte als Antwort ein Schlürfen und Klirren von Ketten, ein Kratzen an den Wänden, ein verhaltenes kollege Felice Ragaz zo, Kichern. Und das klang unheimlich genug, war weit furchteinflößender als vorher das ſeltſame Tierkon⸗ zert. Ariſtide Macioce verlor jetzt den letzten Reſt von Mut und ſtürmte, eiſiges Grauen im Nacken, durch die Weingärten davon. Der erſte Menſch, den er, verſchwitzt in der Stadt anlangend, traf, war ſein Freund und Berufs⸗ der ſoeben, ſeine Geige unterm Arm, aus einem Konzert kam. Ariſtide Ma⸗ eivee erzählte ſofort ſein ſonderbares Erlebnis, fand jedoch einen höchſt ungläubigen Zuhörer. Deshalb ſchlug er vor, noch einmal gemeinſam zu dem verfal⸗ lenen Gebäude zurückzukehren, um eine genaue Un⸗ terſuchung vorzunehmen. Alſo geſchah es. Die beiden Muſiklehrer zogen vor die Stadt hin⸗ aus, eifrig über das Vorhandenſein von Geiſtern diskutierend. Dabei äußerte ſich Felice Ragazzo ſehr ab⸗ fällig über Geiſter und nannte ſie Spitz⸗ 5 buben, Lümmels, erbärmliche Kreaturen, die nur Unfug anſtiften und Lärm machen können, von höheren Dingen aber, wie zum Beiſpiel von Muſik, abſolut nichts verſtehen. Dies behauptete er auch noch, als ſie ſchon ganz dicht vor dem einſamen Haus ſtanden, das in der nächtlichen Dunkelheit noch unheimlicher als ſonſt er⸗ ſchien. Kein einziger Laut draug aus den gähnenden Fenſterlöchern; es war ſo ſtill, daß man faſt den Wind wehen hörte.„Alſo,“ ſchloß Felice Ragazzvo die Diskuſſion,„leben Geiſter nur in unſerer Ein⸗ bildung, ſind Ausgeburten unſerer Phantaſie!“— Und um dem wenig überzeugten Freund Ariſtide ein erhebendes Beiſpiel zu geben, drang er als erſter in das Haus ein, ſeine Violine in der einen Hand und mit der anderen den ängſtlichen Kollegen nach⸗ zerrend. Die Unterſuchung der leeren Räume hatte erſt eben begonnen, als plötzlich der eine Muſiker, der vorher ſo ſchlecht von Geiſtern geſprochen hatte, eine gewaltige Ohrfeige erhielt. Zugleich wurde Von unſerem römiſchen Vertreter ihm die Violine entriſſen. Im nächſten Augenblick befanden ſich die beiden Geiſterſucher, die ſo unhöflich empfangen worden waren, wieder vor dem Haus, und im übernächſten ſchon hundert Meter davon ent⸗ fernt, einen neuen Schnelligkeitsrekord aufſtellend. Hinter ihnen tönte in die Nacht hinaus ein Noc⸗ turno von Chopin, wunderbau aufblühend wie ein verzauberter Garten in der Vollmondnacht, mit erſchütternder Leidenſchaftlichkeit geſpielt. Obgleich ihn das Entſetzen ſchüttelte, hielt Felice Ragazzo doch in ſeiner Flucht an, horchte verzückt und murmelte: „Sp meiſterhaft habe ich nie Chopin ſpielen gehört.“ Reichswehrparade vor Hindenburg Am nächſten Morgen wagten ſich die beiden Muſikuſſe in Begleitung zahlreicher Freunde noch einmal zu dem Geiſterhaus, um die zurückgelaſſene Geige zu ſuchen. Sie fanden ſie fein ſäuberlich auf die Türſchwelle gelegt. Felice Ragazzo nahm ſie, er⸗ leichtert auſſeufzend, an ſich, und mit einem zweiten Seufzer faßte er an ſeine geſchwollene Backe, auf der fünf rote Fingermale brannten Das iſt die Geſchichte, die unglaublich genug klin⸗ gen mag, die jedoch von der ganzen Bevölkerung der 1 05 Aoſta als eine wahre Begebenheit geglaubt wird. Reichspräſident von Hindenburg ſchreitet die Front der Berliner Wachtruppe ab. Ein Vorbeimarſch der geſamten Truppe ſchloß ſich an. Ein ſcherzhafter Verbrecher nimmt Rache In Johannesburg in der Südafrikaniſchen Union wurde ein Richter das Opfer eines humorvoll ver⸗ anlagten Verbrechers, den er am Vortage ſeiner Hochzeit unerbittlich verknackt hatte, ſo daß er ſeine Braut warten laſſen mußte. Der Verbrecher zahlte das dem Richter heim, als dieſer ſelbſt ſeine Freiers⸗ füße den letzten Schritt in die Ehe tun laſſen wollte. Er ſetzte ſein Opfer ebenfalls in Gefangenſchaft, und zwar auf ſeine Weiſe,. Der Richter verbrachte die letzte Nacht vor der Ehe in einem Hotel und hatte dort ſeine Bräutigamskleidung wohlgeordnet und griffbereit in ſeinem Zimmer aufgebaut. Er ſchlief etwas unruhig, hörte auch in der Morgendämmerung ein leiſes Geräuſch in ſeinem Zimmer, glaubte jedoch es ſei der Negerjunge mit Kaffee und Frühſtück und„döſte“— ſein eigener Ausdruck— wieder ein. Als er erwachte, fand er ſich faſt vollkommen nackt im Bette vor; ſeine Pyjamahoſe war verſchwunden, und die kurze Jacke konnte kaum noch als Körper⸗ bedeckung betrachtet werden. Und doch war dieſe leichte Jacke das einzige Kleidungsſtück das der Richter überhaupt noch beſaß. Alles andere, aber auch alles, ſelbſt die Hausſchlüſſel und der Autoſchlüſſel erwieſen ſich als ſpurlos verſchwunden. Nur der Trauring war noch zurück gelaſſen, obwohl er aus breitem ſchweren Golde war. Der Verbrecher hatte ihn auf einen Stuhl gelegt und dieſen auf den Tiſch geſtellt, damit der Ring auch ja nicht überſehen wer⸗ den konnte. Der Wert der geſtohlenen Klei⸗ Amerikaniſches Muſeum' nach dem Veiſpiel des Muſeums in München Der preisgekrönte Entwurf für das„Amerikaniſche Muſeum“ Seit längerer Zeit beſchäftigen ſich maßgebende Kreiſe der amerikaniſchen Juduſtrie und Wiſſenſchaft mit dem Gedanken, ähnlich dem Deutſchen Muſeum in München, ein amerika⸗ niſches techniſches Muſeum von rieſenhaftem Ausmaß in Waſhington zu bauen. 0 kaniſche Akademie hat zu dieſem Zweck einen Wettbewerb unter den jungen Akademikern ver⸗ anſtaltet, bei dem der Eutwürf der Architekten Briggs und Sutter den erſten Preis erhielt. dungsſtücke überſtieg 1200 Mark. Die Hochzeit mußte verſchoben werden, da der Richter, ein behäbi⸗ ger, mächtig bebauchter Mann, keine Hochzeitsklei⸗ dung auftreiben konnte. Obendrein blieb ihm an dieſem Tage nicht einmal die Möglichkeit, einen Entſchul⸗ digungsbeſuch bei ſeiner Braut abzuſtatten. Der fürſorgliche Attentäter hatte ihm die Schlüſ⸗ ſel zu der Wohnung nicht ohne Abſicht entwendet, ſondern ſich mit ihrer Hilfe Zutritt zu dem Kleider⸗ vorrat des Hochzeiters verſchafft mit der Erklärung gegenüber der Zimmervermieterin, daß er die beſten Anzüge abholen ſolle. Es ſei eine Reiſe geplant. Er ſei der Diener der Schwiegereltern. Die tüchtige Vermieterin half ihm noch beim Ausſuchen und Ein⸗ packen. Wenige Tage ſpäter traf der ganze Raub in etwas mitgenommenem Zuſtande unter der An⸗ ſchrift des Gefoppten im Gerichtshauſe ein mit einem Brief, der die kurzen Worte enthielt:„Hoffentlich gewöhnſt Du Trottel Dir nun endlich ab, andere Leute von ihrer Hochzeit abzuhalten“. Das genügte zur Aufklärung für den Freiersmann. Die Ge⸗ ſchichte erinnert etwas an das Erlebnis des Rechts⸗ anwalts Dr. Frey, der mit Dr. Als berg in Ber⸗ lin die Immertreu⸗Leute verteidigte. Einer von die⸗ ſen ſtahl während der Verhandlung den koſtbaren Pelz des Rechtsanwalts und ließ ihm einen faden⸗ ſcheinigen Mantel zurück. Der Pelz iſt vermutlech für die Aufbringung der Mittel zur Bezahlung des Verteidigers verwandt worden. So ſind Verbrecher, wenn ſie zu ſcherzen belieben. — ümͤ—¼4 Das ſelbſtſprechende Telefon Der deutſche Konſul in Karlskrona K. Voges und der dortige Gaſtwirt N. Larſſon kon ſtruierten einen Telephonapparat, der ſowohl Ge⸗ ſpräche Anrufender automatiſch aufnimmt, wie auch Antworten gibt. Der Telephon⸗Apparat kann gleich⸗ zeitig als Radiogerät verwendet werden. Vor einigen Tagen wurde der neue Apparat vor einem zahlreichen Intereſſentenkreiſe demonſtriert. Der Apparat zeichnet ſich durch klaren und deutlichen Ton aus und hat keinen größeren Umfang als ein gewöhnlicher Telephonapparat. Der neue Apparat wirkt als Telephonempfänger und iſt nach dem Dik⸗ tafonprinzip ausgeſtattet. Er gibt zwei ſcharfe Signale, die bedeuten, daß die automatiſche Aufnahme beginnt. Unmittel⸗ bar darauf beginnt der Apparat das Geſprochene zu notieren. Nach Ablauf einiger Minuten ertönt ein neues automatiſches Signal, welches bedeu⸗ tet, daß die Aufnahme abgeſchloſſen iſt. Darauf ſchaltet ſich der Apparat von ſelbſt aus. Der Apparat iſt ſo konſtruiert, daß er gewiſſe Meldungen von ſelbſt abgeben kann. Zum Beiſpiel: Herr X. iſt ab⸗ weſend, kommt gegen Abend nach Hauſe. Oder: Herr K. iſt verreiſt, ſagen Sie mir, was Sie wün⸗ ſchen, ich notieren. Wenn der abweſende Telephonbeſitzer nach Hauſe kommt, kann er ſofort vom Apparat alles abhören, was inzwiſchen telephoniſch mitgeteilt wurde. Die Rollen, die verwendet werden, ſind aus imprägnier⸗ tem Papier und können bequem aufbewahrt werden. Abgeſehen davon, kann der Apparat als Radioemp⸗ fänger fungieren. Auf Wunſch kann er alle Radio⸗ meldungen, Muſikſtücke uſw., dank ſeiner Diktafon⸗ beſchaffennheit, notieren und wiederholen. werde es automatiſch aufnehmen und Gute Nachricht für Nichtſchwimmer: Antergehen unmöglich Die aufpumpbare Schwimmhoſe die ein Wiener Schloſſer herſtellte und Nicht⸗ ſchwimmern geſtattet, ſich nach Belieben über 3 Waſſer zu halten. Der Friedensſtiſter der Familien Während man ſonſt nur gewöhnt iſt, aus Amerika von ſonderbaren Berufen zu hören, hat jetzt ein Engländer die Konkurrenten aus.S. A. in den Schatten geſtellt. Bei der Polizei in London meldete ſich ein Mann, der ſich als Familie n⸗Friedens⸗ Die ameri⸗ ſtifter niederlaſſen will. Zu ſeinen Aufgaben ge⸗ hört es wie er erklärte, Zerwürfniſſe, zwiſchen El⸗ tern und Kindern zu ſchlichten. Wenn eine Tochter zum Film oder zur Bühne gehen will, wenn ſie einen Mann heiraten möchte, der den Eltern nicht paßt, dann wird er, der berufliche Friedensſtifter eingreifen. Hat der Sohn die Abſicht zur See zu gehen oder ſtatt in das Geſchäft des Vaters einzu⸗ treten, Muſik oder Literatur zu ſtudieren, dann wird er Frieden ſtiften. Erkennen Sohn oder Toch⸗ ter nicht mehr die väterliche oder mütterliche Autori⸗ tät an—, er will die Miſſion übernehmen, den Frie⸗ den in der zerrütteten Familie wieder herzuſtellen. Er glaubt in der Lage zu ſein, dank ſeinem be⸗ ſänftigenden Einfluß, alle Familienſtreitig⸗ keiten beizulegen, ohne daß es zu der üblichen Familienkataſtrophe kommt. Der Vermitt⸗ lerlohn ſoll nur beſcheiden ſein. Was die Polizei dem ſonderbaren Heiligen geantwortet hat, wurde nicht bekannt. Bei den nicht geraden glänzenden familiären Beziehungen, die vielfach in der Welt vor⸗ herrſchen, dürfte ſich dem Familien⸗Friedensſtifter ein weites Betätigungfeld eröffnen. Es fragt ſich nur, ob die Streitenden zu dem modernen Kadt gehen werden. Die Ausſicht, ohne Geldeinbuße den Zank beizulegen, wird vielleicht beſſer den Familien⸗ frieden wieder herſtellen, als die berufliche Tätigkeit des profeſſionalen Friedensſtifters. In den ersfen 10 ſohren nur die milde, reine, nach Arzt- cher Vorschrift für die zarte Haut der Kleinen besonders hergestellte NIVEA KINDERSETFE Schonend dringt ihr seidenweicher aum in die Heutporen ein und macht sie frei für eine gesunde, kräftige Hautatmung. Unck was das bedeutet, merken wir Erwachsenen en uns selbst: Wohlbefinden und Gesundhal hängen von ſhr ab. 16029730 — 5 iN Und gut mit — 8 — 0 2 3— 5.— Fonnengebrãunfe, gesunde Ha ur erhalten Sie, wenn Sie Ihren Körper vor Luft- und Sonnenbädern mt NIVEA-CRETIE einreiben,— auch bei bedecktem Himmel, denn auch Wind und Luft bräunen den Körper. muss Ihr 5 5 5 sein bei Greber 28 ivea-Creme vorher einreiben Das ver- mindert die Gefahr des schmerzhaften Sonnenbrandes. i N 19 XN „ 0 N„ Nivea-Creme leicht in die Haut ein, und erst die . i 2 8— eingedrungene Creme kann ihre wohltuende Dank des nur ihr eigenen Gehaltes an Eucerit dringt T Wirkung voll zur Geltung bringen. 4120 NMivea-Creme auc bel bedecttem Himmel Aber nocten nnenbestrahlung. 2— Packungen von RM.0 bis.30 — Freitag, den 8. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9 5 Seite. Nr. 362 das Gommergeſchäft im badiſch⸗pfälzijchen Kohlenhandel Am füdweſtdeutſchen Markt hat ſich das Koh in den Sommermonaten in unbefriedigender Weiſe ent⸗ der Gasabſatz im Haushaltsverbrauch iſt in den letzten wickelt. Der milde Winter hatte, im Gegenſotz zum Vor⸗ zwei Mongten zurückgegangen, weil in den Haushaltungen jahr, zur Folge, daß noch Beſtände aus dem Jahresüber⸗ f geſpuart wird. gang in das neue Jahr mit herübergenommen worden 5 Der Abſatz an In duſtriekohle geht ſehr ſchlecht. waren, ſo daß ſchon in den erſten Jahresmonaten die Der Fortbeſtand der Depreſſion wirkt ſich in faſt allen 5 5 2 2 5 5 Wirtſchaftssweiger 18. aß übe Zurück 1 Umſätze gegenüber dem Vorjahre ſich verringerten. Dies Se i 0 i ee de it beſonders. 5 5 5 b Sparſomkeit im Verbrauch beobachtet wird, teilweiſe ſehr gilt beſonders von Haus brandko 1 le, worin ein Het Fi as 1.: 1 172 ſtarkes Nachlaſſen der Abruf b 55 1 erheblich. Das Baugeſck t gibt zu Klagen Anlaß, 5 5 e eintrat. Der Abſatz erreichte beſonders nachdem auch die öffentliche Hand genötigt wor⸗ einen Tieſſtand, wie er ſeit dem Frühfahr 1926 nicht 5 Gef zeigt die aber und die Abnahmen des annähernd erreicht. dogeweſen iſt. Infolge der zur Hebung des ˖ ermäßi igten o mmerpreiſe Juni eine kleine Belebung, großer Bedeutung war wurden auch nicht S und —5 Pfg. ausmachenden Belaſtung durch die der Umſatzſteuer um 0,10 v. H. ſind die preiſe unverändert geblieben. Der Mittel- und Kleinhandel haben von den erleichterungen wohl auch deshalb nicht im übli fange Gebrauch gemacht, weil ſie unter 1 den und die Krediterleichterungen trotz der u Diskontſenkungen doch eigentlich kaum ort einem Vergleich mit dem Vorfahre bleibt außerd rückſichtigen, daß man damals, nach den Erfahrung gen mit dem vorausgegangenen ſtrengen Winter zu einer geren Bevorratung ſchritt als diesmal. Im Hausbrand wohl im Ji iſt es ſelbſt in den letzten Wochen noch nicht beſſer gewor⸗ Aufträge ge den und ſelbſt für Braun kohlen 6 riketts geſtaltet duſtrie hat ſich ſich der Abſatz in dieſem Jahre ſehr ſchwer, ſo doß den Händlern die Abnahme und das Hinlegen von Vorräten nahegelegt wurde. Während im Vorjahr Braun ketts bekanntlich kaum zu haben geweſen ſind, befinden Lederinduſtrie. Die Elekt ſich in dieſem Jahr ſowohl auf den Syndikats⸗ wie auf ben unter den geſchilderten Umſtänden gleichfalls ſehr den Hündlerlogern noch reichliche Vorräte. Das gleiche viel weniger als in ſonſtigen Jahren zu tun und ihr iſt von dem Koks der Abgeſehen von der Verkaufs ⸗ Gaswerke zu ſagen, denen der lengeſchäft den iſt, mit chäftes ge⸗ umzugehen e ſich im nahezu gän nicht von gewerbe Vorjahres die Folge Erhöhung ſches gelegt word Kanaliſatior Sommer⸗ lich ichen Um⸗ angel lei⸗ mehrfachen In der die Auftrogs aten. Bei ſtriſe zu ſagen, die z. 3. Ueberproduktton haben, ſo daß em zu be⸗ namentlich in der Herſtellung von Zeitungsdruckpapier Einſchränkungen vorgenommen werden mußten. In der großzügi⸗ Metall⸗ und Maſchineninduſtrie herrſcht ſo⸗ kohlenbri⸗ lebung zeig induſtrie ſehr ſchlecht Zementwerk iſt kürzlich auf Steinzeugin d Bauwaren mußte die Arbeitszeit erheb⸗ verkürzt gleichfolls verſchärft. Abſatz fehlt, ſo daß ſie über große Vorräte verfügen; auch ihren Der ſonſt übliche ſoiſonmäßige auch nzlich ausgeblieben; waren die inländi var, daß ſowohl 8 ſchen en; in der und werden. bad iſch⸗pfälziſchen seingänge ungenügend; Papier⸗ und teilweiſe auch von der 1 hen nur langſam ein. die Loge t ſich in Her letzten Stromabſatz iſt bedeutend zurückgegangen. Todes-Anzeige mit, daß mein guter Mann, unser Dies statt besonderer Anz Tieferschüttert teilen wir Freunden und Bekannten Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onke Wilkelm Miiller Wirt„Zur Stadt Sinsheim“ uns durch einen jähen Tod entrissen wurde Mannheim Dammstraße 32), den 8. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Luise Müller und Minder treubesorgter August 1930 eige Die Beerdigung findet Samstag, den 9. August, nachm. 8 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt f Motorrad I chende wegen ſofort. Wegzug mit Ein⸗ 1550 65., richtung u. zu verkaufen. Näheres Immobilien ⸗ 9 Carl Weber, P 4 13 (Strohmarkt). Bauprojekten viel ſparſamer als früher oh Zement⸗ wie die beſchäftigt ſind. Ein großes unbeſtimmte Zeit ſtill⸗ Textilinduſtrie das gleiche iſt von der wie im Auslandsgeſchäft Zurückhaltung, die In der Mühlenin⸗ durch Auch in der chemiſchen In du⸗ ſtrie iſt die Geſamtlage nicht günſtig. Eine kleine Be⸗ Zeit eigentlich nur in der rizitäts werke ha⸗ Waren zum Preiſe von ca. Auſſchwung tſt im Tief bau⸗ Aufträge ſeltener und Ziegel⸗ füddeut⸗ uſtrie für ſind Zellſtoffindu⸗ Betriebsſtillegungen Bei der gonzen Entwicklung ſpricht ſich die wirtſchaft⸗ Weltmärkten aus und der 2 0 Kohlengeſchäft iſt ganz außerordentlich ſcharf geworden. ändiſchen Kohlenlieferer wollen Ge⸗ ſchäfte um jeden Preis machen, was in erſter Linie von liche Loge an den Die aus l England, dann aber zu verringern, Kundſchaftskreiſe gebracht wird, Kohlen laufen haben. fuhrkontingent von 80 bekommen und Wettbewerb Nach vom 27. Tonnen Kohle gefördert gegen 1872 Kohlenförderung im Ruhrgebiet vorläufigen e 3 .— 2. 8. im Ruhrgebiet in 6 Arbeitstagen 1935 5. Berechnunger u wurden in der 3 To. in der vorher⸗ auch von Hollond gilt. Der eng⸗ 1 3 6 9 den Die or ᷑̃11111(. frachten zur 8 und ſie werſucht durch reis⸗ uf 520 214 To gegen 495 972 To. in 9155 vorherge enden ermäßigungen ins Geſchäft zu 3 und ihre Vorräte Woche, die Pregableuherftelung auf 5 0 9 wodurch Unruhe e Abſck F dür 556 3551 To. in 6 Arbeitstagen. Die arbe liche Kohlen⸗ Hollau 9 bl Akan fein Ein. förderung betrug in der Zeit vom 27.... 8. 32 8 To. 000 auf 100.000 To. je Monat erhöht gegen 343154 To in der vorhergehenden Woche. Die bag: 5 5 f. 8 n 5 liche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 74316(70 854) To., die bemüht ſich deshalb in verſtärktem Maße arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 8 844(0 303) To. dieſes Kontingent auch unterzubringen; Koks wird ſtark angeboten. noch nicht am ſüddeutſchen Markte aufgetaucht, weil das 1087) in der Vorwoche Abkommen noch nicht unterzeichnet iſt, in der Zwiſchen⸗ 61087 8 5 5 zeit bemüht ſich jedoch Deutſch⸗O berſchleſien umſo 4 5„ energiſcher, das Geſchäft ſoweit als nur immer möglich r zu machen. Dieſe Herkunft wird ſehr billig verkauft und er 755 1375 e N tatſächlich iſt es gelungen, damit in recht erheblichem Um⸗ 5 75 n ſange ſogar bis in die Pfalz vorzudringen, wo mon für 5 1 1 5 5 1 0 pfl 5 . enheiten gewöhnt is g* von der Saar her an ähnliche Beſchaffenheiten gewöhnt iſt, 1, 2, Kommiſfionszimmer, Polniſche Kohle aber auch engliſche Kohle kauft. Die S noch 5 Pfalz zu meiſt Hausbrand. halten ſich jetzt im E um ſind nur noch kleine ſüddeutſche Gaswerke, die als nehmer in Frage kom Saar hat in den letzten Monaten wenig Kohlen liefern vermocht, was geſchilderten Wettbewerbsverhältniſſe, dann aber vor allem auf den verminderten Verbrauch zurückzuführen iſt. den engliſchen Kohlenverkäufen in der Pfalz handelt es ſich einm beſonders in Hausbrandkohlen, bringen wird, auch hollä noͤiſcher iſt bisher 4 ol auf die Bei (arbeitstäglich! Sprechſtunden Firmen, die an der Beſprechung teilnehmen wollen, den gebeten, dies unverzüglich der Außenhandelsſtelle für Baden und die Pfalz, Mannheim, Verteilung der Befucher auf die zur Verfügung ſtehende Zeit von ihr vorgenommen werden kann. Wegen Abſatzmangels wurden in der Berichtswoche 238 897 39 816) Feierſchichten eingelegt gegen 306 522 in Beirut bei Pfalz, Maun⸗ utſche Konſul in Beirut, ßenhandelsſtel le in Mannheim, abhalten. wer⸗ Konſuls und die mitzuteilen, damit eine * Die Güterwagenſtellung bei der Deutſchen Reichs babn. Die badiſchen Gaswerke inkauf engliſcher Kohlen zurück, es In der Woche vom 20. bis 26. Juli ſind bei der Deutſchen Ab⸗ Reichsbahngeſellſchoft 751 Güterwagen geſtellt- worden men. In zen Kreiſen des Kohlen⸗T gegen 925 122 in der entſprechenden Woche des Vorfahres großhandels erwartet man, daß nach der ſtarken Zurückhal⸗ und 706 008 in der Vorwoche. Für den Arbeitstag im tung in den Sommermonaten der Herbſt größeren Bedarf, Durchſchnitt berechnet lauten die entſprechenden Ziffern weil man 125 310, 154 920, 117 668. * Amerikaniſche Goldausfuhr nach Frankreich. Am 5. ongeſichts der Geldknappheit dieſe ſpäter notwendige Aus⸗ gabe ſolange als möglich hinausſchiebt, zumal angeſichts der gefüllten Oberrheinläger nicht an der Lieferfähigkeit in Baden und der Pfolz— ſelbſt bei ſtarkem 1 gezweifelt wird. Auguſt wurde erneut für 10 Mill. reich verſchifft. Damit erhöht ſich 5 Betrag drei Wochen noch Frankreich ausgeführten Goldes guf ins⸗ geſamt 53 Mill. Dollar. Dollor Gold nach Frank⸗ des ſeit etwa 1000 R. A durch das bekannte 7661 Elektrisches Klavier ſofort zu verkaufen. gut erhalten, Büro q 4. 11, Telephon 214 29. — Näheres: 10 676 mit Seitenwagen Wanderer 500 gam u verkaufen. 17603 Atheinhäuſerſtr. 61, IV., bei Bauer. 1 Motorrat N. 8. U. 500 cem., wie 250 /, zu verkaufen. 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