8 W Neue Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. annheimer Jeilune Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 5.„ Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Scholle„Steuer, Geſeß und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Veiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗ Ausgabe Freitag, 8. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 363 * g und Schmelzer bei Scholz Das Vermittlungsangebot von Röchling und Schmelzer-Saarbrücken iſt inzwiſchen gegenſtandslos geworden Die Staatshilfe für den Oſten Wieder ein Brief an Scholz Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 8. Aug. Dr. Scholz hat heute im Reichstag den angekün⸗ digten Beſuch der Führer der Deutſchen Volkspartei im Saargebiet, Röchling und Schmelzer, ent⸗ als Mittler gegengenommen, die ſich bekanntlich zwiſchen Volkspartei und Staatspartei angeboten hatten. Dr. Scholz konnte ihnen lediglich eröffnen, daß nach dem Ausgang der geſtrigen Ausſprache mit Höpker⸗Aſchoff dieſes Anerbieten gegen⸗ ſtandslos geworden ſei, zumal er es Höpker⸗ Aſchoff gegenüber abgelehnt hatte, nochmals gemein⸗ ſam mit Röchling und Schmelzer über die Fuſions⸗ möglichkeiten zu verhandeln. Unter ſolchen Umſtänden kam der heutigen Unter⸗ redung mit den beiden ſaarländiſchen Führern nur noch informatoriſche Bedeutung zu, ob⸗ wohl die von den beiden ſaarländiſchen Vertretern vorgebrachten Gedanken die ſtärkſte Beachtung fanden, beſonders was die im Saargebiet mit der „kleinen Staatspartei“ gemachten Erfahrungen an⸗ geht. Außer mit Dr. Scholz hatten Kommerzienrat⸗ Möich lang und Landesratsabgeordneter Schmel⸗ zer auch eine Unterredung mit Dr. Hö p ker Aſchoff. Im Anſchluß an dieſe Beſprechungen haben die beiden Herren an Miniſter a. D. Dr. Scholz einen Brief gerichtet, der folgen⸗ den Wortlaut hat: „Sehr geehrter Herr Miniſter! Auf Grund der ſoeben gehabten Beſprechung cheint es uns richtig, feſtzuſtellen, daß wir mit Ihnen einig ſind in der Idee, das deutſche Bürger⸗ tum in einer Partei zu ſammeln. Ueber den jetzt zu gehenden Weg ſind wir aber auch nach der Unter⸗ redung nicht Ihrer Meinung. Wir möchten darauf hinweiſen, daß die Erfahrungen, die wir im Saargebiet mit der Vereinigung der Volkspartei und der Demokraten im großen und ganzen gemacht haben, auch für die Entwicklung im Reich gelten dürften. Auf jeden Fall werden wir unſere Auf⸗ gabe im Saargebiet darin ſehen, die Entwicklungs⸗ möglichkeiten in dieſer Richtung nicht zu er ſchwe⸗ ren, ſondern was an uns liegt, ſie zu er⸗ leichtern. Was den beginnenden Wahlkampf anlangt, ſo wünſchen wir der Deutſchen Volkspartei, nachdem ſie glaubte, ſich heute noch nicht zur Sammlung ent⸗ ſchließen zu können, alles Gute. Wir Saarländer würden das günſtigſte Ergebnis dieſer Wahl darin finden, wenn die jetzt getrennten Parteien ſich nach der Wahlſchlacht doch noch zuſammenfinden könnten. Zur Erreichung dieſes Zieles ſind wir nach wie vor bereit, unſere Dienſte zur Verfügung zu ſtellen. Im übrigen danken wir Ihnen, ſehr verehrter Herr Miniſter, daß Sie uns die Gelegenheit zu einer. Ausſprache gegeben haben. gez. Röchling, Schmelzer.“ Ein volksparteiliches Telegramm an Dr. Scholz Telegraphiſche Meldung Wuppertal, 8. Aug. Die Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Wuppertal⸗ Elberfeld, hat an Dr. Scholz folgendes Telegramm geſandt: „Hauptvorſtand Ortsgruppe Wuppertal iſt ein⸗ tim mig der Auffaſſung, daß Angebot Höpker⸗ Aſchoffs, bei einem Zuſammenſchluß der Volks⸗ partei mit der Staatspartei ſolle unſer verehrter Senior Kahl den vorläufigen Vorſitz übernehmen, hätte unbedingt angenommen werden müß⸗ ſen. Gegenvorſchlag Dr. Scholz' vollſtändig verfehlt. Verlangen ſofortige Einberufung Zentralvorſtandes. Tilmanns, Vorſitzender.“ Wie wir hierzu erfahren, kommt nach Anſicht füh⸗ render Kreiſe der Deutſchen Volkspartei in Berlin die ſofortige Einberufung des Zentralvorſtandes 4 nicht in Frage. Dafür wäre das Verlangen von mindeſtens 50 Mitgliedern erforderlich. Die nächſte Sitzung des Zentralvorſtandes zur Vorbereitung der Wahlen iſt planmäßig für den 24. Auguſt vorgeſehen. Dabei dürfte es nach dieſen Informationen bleiben. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Au gzuſt. Die Verhandlungen zwiſchen dem Reich und Preu⸗ ßen über die Oſthilfe ſind geſtern fortgeſetzt worden. Es handelt ſich insbeſondere um die Abgrenzung der Notbezirke und weiter um die Perſonenfrage. Bekanntlich war die Ausdehnung der Oſthilfe bis zuletzt umſtritten. Jetzt ſteht feſt, daß die fünf Intereſſengebiete Oſtpreußen, Grenzmark, Pommern, Niederſchleſien und Ober ⸗ ſchleſien erfaßt werden ſollen, wobei allerdings von Pommern und Niederſchleſien nur einzelne Be⸗ zirke berückſichtigt werden. In einer Miniſter⸗ beſprechung, die in der Reichskanzlei ſtattfand, wurden am Nachmittag die Vorſchläge der preußi⸗ ſchen Regierung erörtert. Man war ſich darüber einig, daß das Kommiſſariat für Oſthilfe als eine beſondere von allen Reichsminiſterien getrennte Behörde direkt der Reichskanzlei zu unter⸗ ſtellen ſei. Die Verhandlungen konnten auch geſtern noch nicht beendet werden. Man hat ſich mit Preußen in einigen Punkten geeinigt, in anderen Punkten konnte man noch nicht zuſammenkommen. Von preu⸗ ßiſcher Seite werden die heftigſten Anſtrengungen ge⸗ macht, ſich auf die Durchführung des Oſtprogramms maßgebenden Einfluß zu ſichern. Heute nachmittag tritt das Reichskabinett erneut zuſammen, um die noch unbereinigten Fragen zu beſprechen. Man hofft, in dieſer Sitzung zum Abſchluß zu gelangen, ſo daß mit der Ernennung der Reichs⸗ und der preußiſchen Staatskommiſſare noch in dieſer Woche zu rechnen iſt. Einigung über die Oſthilfe Drahtbericht unſeres Berliner Büros [J Berlin, 8. Auguſt. Von preußiſcher zuſtändiger Stelle wird der Vor⸗ wurf, daß die preußiſche Regierung den ſicheren und ſchnellen Fortgang der Verhandlungen über die Oſthilfe durch Quertreibereien zerſtören ſuche, aufs entſchiedendſte zurückgewieſen. Es herrſche, ſo wird erklärt, zwiſchen Preußen und dem Reichs⸗ kanzler volle Uebereinſtimmung über das geſamte Oſtprogramm, wie auch über alle Per⸗ ſonalien.. Wenn ſich die Dinge in der Tat ſo glatt ab⸗ wickelten, wie man es auf preußiſcher Seite glauben machen will, iſt es eigentlich zu verwundern, daß man ſich nicht ſchon längſt geeinigt hat. FTP ĩ˙ ip mn! T. Die ausländiſche Voykollbewegung gegen Deutſchland Drahtbericht unſeres Berliner Büros EJ Berlin, 8. Aug. Die Privatverhandlungen zwiſchen deutſchen und finniſchen Butter⸗ und Käſeintereſ⸗ ſenten ſind heute endgültig geſcheitert. Man hatte in den letzten drei Tagen noch einmal verſucht, ge⸗ wiſſe Fragen juriſtiſcher Natur(von Finnland waren gewiſſe Zuſagen und Garantien gefordert worden) zu klären, iſt aber damit nicht mehr zu Rande gekom⸗ men. Die am Vormittag ſich verſammelnden deutſchen und finniſchen Unterhändler mußten feſtſtellen, daß eine Einigung nicht mehr möglich ſei. Die Reichsregierung iſt damit vor eine völlig neue Situation geſtellt. Es war bekanntlich beabſich⸗ tigt, nach dem Abſchluß der privaten Verhandlungen die Bindung des Butterzolles im deutſch⸗finniſchen Handelsvertag auf 27,50 aufzuheben. Das iſt jetzt unmöglich geworden. Ein Beſchluß darüber, was nun geſchehen ſoll, iſt bis zur Stunde noch nicht gefaßt worden. Es ſteht alſo noch nicht feſt, ob das deutſch⸗finniſche Handelsabkommen von 192²6 nun⸗ mehr, wie es vor allen Dingen die agrariſchen Kreiſe fordern, gekündigt wird. Die Kündigung, die nach drei Monaten wirkſam wird, könnte, was in dieſem Zuſammenhang mitgeteilt ſeti, jeden Tag aus⸗ geſprochen werden. Bekanntlich haben verſchiedene Staaten wegen der deutſch⸗finniſchen Privatverhandlungen Boykott⸗ drohungen gegen Deutſchland gerichtet oder gar, wie Holland, bereits Boykott⸗ maßnahmen eingeleitet. Von der Reichs poſt Telegraphiſche Meldung Berlin, 8. Auguſt. Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſſeben ihren Bericht über das erſte Viertel(April bis Juni) des Rechnungsjahres 1930. Der Poſtverkehr iſt im Ver⸗ gleich zum Vorjahr im allgemeinen etwas zurück⸗ gegangen; der Briefverkehr und der geſamte Geld⸗ verkehr weiſen Steigerungen auf. Im Telegramm⸗ verkehr haben die Brief⸗ und Blitztelegramme wenig, die Schmuckblatt⸗ Telegramme erheblich (um 20 v..) zugenommen. Die Zahl der Rundfunkverleihungs⸗ inhaber hat ſich, wie alljährlich, in der wärmeren Jahreszeit etwas verringert. Sie betrug Ende Juni rund 3½ Millionen gegen 2,8 Mill. am gleichen Tage des Vorjahres. Wie urteilt die Kölniſche Zeitung? Die„Köln. Ztg.“, die durch ihr energiſches und unparteiliches Eintreten für den Gedanken der bürgerlichen Sammlung in letzter Zeit in der ganzen deutſchen Preſſe beſondere Beachtung ge⸗ funden hat, ſchreibt in ihrer heutigen Freitag⸗ Morgenausgabe u..: „Offenbar erwies ſich die eigene S a m⸗ melpolitik des volksparteilichen Füh⸗ rers als ſo ſtarkes Hindernis, daß kein Parlamentarier, kein Parteivorſtand, kein Reichs⸗ ausſchuß es zu nehmen wagte. Für die wachſende Einſicht der Wähler aber, ohne die ja keine Partei beſtehen kann, war es immerhin ein erfreuliches Zei⸗ chen, daß zum Beiſpiel noch vor zwei Tagen der Vorſitzende und der Geſchäftsführer des Wahlkreis⸗ verbandes Köln⸗Aachen der Deutſchen Volks⸗ partei ihren Parteiführer aufforderten, ſich der angebotenen Vermittlung des Kommerzienrars Röchling zu bedienen und den Zuſammenſchluß der„geſamten Anhänger der Deutſchen Volkspartei und der Staatspartei zu einer großen politiſchen Partei“ zu verſuchen. Es beſtand alſo im volks⸗ parteilichen Lager weitgehende Uebereinſtimmung mit dem Standpunkt der Kölniſchen Zeitung, und nachdem nun auch die Sammelpolitik des Herrn Dr. Scholz in einem Maß zu ⸗ ſammengebrochen iſt wie kaum jemals die Politik eines Parteiführers, ſollte der Weg endlich frei ſein für eine vernünftige Tat. Um ſo weniger iſt es zu verſtehen, daß Dr. Scholz den wahrlich weitherzigen Vorſchlag von Höpker⸗Aſchoff abgelehnt hat. Zuſammen⸗ ſchluß der beiden Parteien auf völlig gleicher Grund⸗ lage und, bis zur endgültigen Verſchmelzung nach den Wahlen, Führung der geeinten Partei durch einen Volksparteiler, den allgemeinen verehrten Wilhelm Kahl— was will man eigentlich mehr? Die kleinbürgerliche Angſt vor der Sozialdemokratie kann unmöglich entſchei⸗ dend geweſen ſein, denn der Zuſammenſchluß der ſtaatsbürgerlichen Mittel würde ja gerade einen erfolgreichen Abwehrkampf nach allen Seiten ermöglichen. Was trotzdem das Scheitern der Verhandlungen notwendig gemacht haben ſoll, bleibt das Geheimnis des Herrn Dr. Scholz. Wenn ſich aber ſchließlich die Deutſche Volkspartei zwiſchen zwei Stühle ſetzt, was dann? Sie ſollte doch nicht ganz vergeſſen, daß ſie die Partei Streſe⸗ manns war und daß Streſemann nicht mehr iſt.“ Klarheit, die trübe ſtimmt In der politiſchen Geſchichte des deutſchen Bür⸗ gertums wird der geſtrige 7. Auguſt als ein dies ater, als ein ſchwarzer Tag eingetragen werden. Der letzte Verſuch, noch raſch vor den Neuwahlen zu einer Einigung des Bürgertums auf möglichſt breiter Baſis zu gelangen, iſt geſcheitert. Die nach ihren beſten Traditionen zum Brückenbau nach rechts und links berufene Deutſche Volks ⸗ partei hat weder eine Einigung nach links, nach der Staatspartei hin, noch eine Einigung nach rechts, nach den Volkskonſervativen hin, zuſtandebringen können. Eine ſeltene Gelegenheit iſt verpaßt, das dringende Gebot der Stunde mißachtet und die bren⸗ nende Sehnſucht von vielen Millionen deutſchen Bürgern wieder einmal bitter enttäuſcht worden. Bis zum letzten Augenblick hatte man trotz aller böſen Erfahrungen der letzten Zeit gehofft, daß ſchließlich die Vernunft, die klar zutage liegende Einſicht in die ſtaats politiſchen Notwendigkeiten, den Sieg davontragen würde über die Kleinigkeits⸗ krämerei der Parteibürokratie. Nun iſt es aus mit dieſer ſchönen Hoffnung, vorbei auch mit den Quer⸗ treibereien und den Tendenzmanövern, die bis zu⸗ letzt die Atmoſphüre vergiftet hatten. Nun brättcht niemand mehr zu orakeln, nun haben wir die ge⸗ wünſchte Klarheit, eine Klarheit, die jeden deutſchen Bürger trübe ſtimmen mu ß, der weiß, was jetzt auf dem Spiele ſteht. Das Frohlocken der Hugenberg⸗Deutſchnationalen und der Sozial⸗ demokratie muß jetzt auch den kurzſichtigſten An⸗ hänger einer bürgerlichen Mittelpartei die Augen darüber öffnen, in welche höchſt bedenkliche Poſition das auf mittlerer Linie ſtehende Bürgertum hinein⸗ manövriert worden iſt. Ein großer Gedanke hat ein kleines Geſchlecht gefunden. Die Meinungen über die Schuldfrage werden ſelbſtverſtändlich auseinandergehen. Vielleicht iſt die Situation ſchon von Anfang an dadurch hoffnungslos verfahren worden, daß die Demokraten durch die in aller Heimlichkeit betriebene Neugründung der Staatspartei die Volkspartei überrumpelte. Vielleicht liegt die Schuld an dem Scheitern der Ver⸗ handlungen auch daran, daß Dr. Scholz ſchon von Haus aus dazu neigte, die Brückenbogen mehr nach rechts als nach links zu ſpannen. Vielleicht hatte Dr. Scholz mit ſeiner Zielſetzung einer bürgerlichen Sammlung von den Volkskonſervativen bis zu den Demokraten etwas vor der Hand Unmögliches erſtrebt und dadurch gegen den Grundſatz verſtoßen, daß Politik immer nur„die Kunſt des Mög⸗ lichen“ iſt. Vielleicht iſt auch die Haltung eines gewiſſen Teiles der demokratiſchen Preſſe nicht ohne ſchädlichen Einfluß auf die Einigungsverhandlungen geblieben Doch wie dem auch ſein mag und wie auch die Meinungen über die Schuldfrage auseinandergehen mögen, darüber werden ſich alle Anhänger der ver⸗ ſchiedenen bürgerlichen Mittelparteien jetzt einig ſein, daß ſie von dem Scheitern der Einigungsver⸗ handlungen alle ausnahmslos nur Scha den haben werden und daß den Nutzen die Nationalſozialiſten und die Sozialdemokraten davontragen. Aus dem Burgfrieden, den die Volkspartei und die Volks⸗ konſervativen nach dem Fiasko einer wirklich zweck⸗ dienlichen Annäherung verabredet haben, kann jetzt bei uns nach den Neuwahlen vielleicht die Stille eines Kirchhofes werden. An und für ſich iſt der Beſchluß auf maßvolle Geſtaltung des Wahlkamp⸗ fes zwiſchen den bürgerlichen Mittelparteien gewiß durchaus zu begrüßen, doch die Erfahrung lehrt lei⸗ der, daß ſich in Wahlzeiten viele Wähler nicht durch vornehme Zurückhaltung, ſondern durch die laute⸗ ſten Schreier in ihrer Stimmabgabe beeinfluſſen laſſen. Auch der nun herausgegebenen Wahl⸗ parole der bürgerlichen Mittelparteien, daß ſie jede für ſich getrennt in den Wahlkampf eintreten wird, können wir ganz und gar keine Freude abgewinnen. Aus dem Getrenntmar⸗ ſchieren kann ſich ſehr leicht ein Vereint⸗ geſchlagen⸗ werden ergeben. Das Schmerz⸗ lichſte für alle in dieſer Notzeit über die engen Par⸗ teiſchranken hinaus denkenden Bürger iſt das nieder⸗ drückende Gefühl, daß die doch geradezu in der Luft liegende Einigung zumindeſt der beiden liberalen :; 2 1 benen be 2. Seite. Nr. 363 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef Freitag, den 8. Auguſt 1930 Parteien vielleicht nur an irgend einer dummen Kleinigkeit geſcheitert iſt. Vielleicht hätte ſchon ein neuer Name für die Parteiverſchmel⸗ Z ung genügt, um die Volkspartei dem Angebot der Staatspartei geneigter zu machen, vielleicht hätte ſchon die Parteibezeichnung Deutſche Volks⸗ und Staats partei gereicht, um die Brücke zu ſchlagen und der Tatſache Rechnung zu tragen, daß die volksparteiliche Reichstagsfraktion augenblicklich noch 45 Abgeordnete umfaßt, die demokratiſche aber nur 25, während die aus dem Jungdeutſchen Orden hervorgegangene Volks nationale Reichs- vereinigung bisher noch ein pöllig unbeſchrie⸗ benes Blatt iſt und niemand vorausſagen kann, welche Anziehungskraft ſie auf die Wählermaſſen ausüben wird. Daß die Staats partei ein außerordentlich weitgehendes Maß von Entgegen kom⸗ men gezeigt hat, muß von jedem unbefangenen Be⸗ urteiler unbedingt zugegeben und anerkannt werden. Die volksparteiliche Führung hätte ſich unſeres Erachtens nichts vergeben, wenn ſie auf den Boden des Vermittlungsvorſchlags von Höpker⸗Aſchoff ge⸗ treten wäre. Wenn der als Verhandlungsbaſis auf⸗ geſtellte Grundſatz der Gleichberechtigung aufrecht erhalten werden ſollte, dann konnte ſich die Staats partei auf den Scholzſchen Vorſchlag, ganz in der Volkspartei aufzu gehen, nicht einlaſſen. Dies umſo weniger, als Scholz zwar einen ſcharfen Erennungsſtrich nach links zu den Sozialdemokraten zog, jedoch leider ein klares Bekenntnis darüber unterließ, wo er den volksparteilichen Trennungs⸗ ſtrich nach rechtshin zu ziehen gedenkt, ob ein Zu⸗ ſammengehen der Volkspartei mit den National⸗ ſozialiſten im Reichstag völlig ausgeſchloſſen iſt, oder ob es unter Umſtänden in Frage kommen kann. Wenn Scholz durchaus mit Recht erklärte, daß zwar 19 wie vor eine koalitionsmäßige Bindung der Volkspartei mit den Sozialdemokraten nicht aus⸗ geſchloſſen ſei, wohl aber eine Geſinnungs⸗ gemeinſchaft mit ihr, ſo wäre zweifellos höchſt angebracht geweſen, gleichzeitig auch das ominöſe Dunkel aufzuhellen, das leider noch immer über die volksparteilichen Abſichten der äußerſten Rechten gegenüber beſteht.. Daß angeſichts ſolcher Unklar⸗ heiten Höpker⸗Aſchoff Wert auf die ihm leider nicht gegebene 3 uſicherung legte, daß die große Sammelpartei, die aus der Verſchmelzung der Staatspartei und der Deutſchen Volkspartei hervor⸗ gehe, in ihrem Charakter unbedingt als Mittel⸗ partei feſtgelegt werden müſſe, kann man ihm vom Standpunkt des liberalen Bürgertums, deſſen Tradi⸗ tionen gerade wir hier in Baden immer hochhalten wollen, nicht verdenken. a „Dies alles sine ira et studio, ohne Zorn und Eifer, offen auszuſprechen, war uns eine Pflicht unſeres politiſchen Gewiſſens. Und nun, unaufhalt⸗ ſames Schickſal, nimm Deinen Lauf! H. A. Meißner. König Faiſal in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Aug. Heute nachmittag um 5 Uhr wird von London kommend König Faiſal in Berlin eintreffen. Der Chef des Protokolls G raf Tattenbach wird mit einigen Herren vom Auswärtigen Am! den König am Bahnhof begrüßen. Es handelt ſich bei dieſem morgenländiſchen Potentaten, der nach Amanullah und Fuad in die Reichshauptſtadt kommt, um keinen offtziellen Staatsbeſuch. Das Programm für die Tage ſeiner Anweſenheit ſteht noch nicht feſt. Dem Jrak, zu deſſen Herrſcher Faiſal 1922 mit engliſcher Hilfe wurde, hat die Londoner Regierung vor kurzem die volle Unabhängigkeit ein⸗ ſchließlich der Militärhoheit zugeſagt. England will auch 1932 beim Völkerbund beantragen, den Mandats⸗ charakter des Jrak aufzuheben und es in den Genfer Bund aufzunehmen. „Der deutſche Handel mit dem Irak hat ſich in den letzten Jahren beträchtlich vergrößert. An einer kürzlich in London gegründeten Geſellſchaft, die ſich die Förderung und den Abſatz des im Irak vorhandenen Erdöls zur Aufgabe gemacht hat, iſt deutſches Kapital mit 12 Prozent beteiligt. Am Bau der Röhrenleitung, die das Petroleum von Bagdad nach Haifa und vielleicht auch noch nach einem Telegraphiſche Meldung Berlin, 8. Aug. Wie die Deutſche Lufthanſa aus Kalmar er⸗ fährt, ſind Taucher in das Wrak des verunglückten deutſchen Poſtflugzeuges der Linie Stockholm⸗Stral⸗ ſund eingedrungen. Poſt und Gepäck konnten geborgen werden, während die Leichen der beiden Flieger nicht gefunden wurden. Die Maſchine zeigt Beſchädigungen an der linken Tragfläche, auch der linke Schwimmer iſt abgeſchlagen und fortgetrieben. Das Flugzeug liegt in 12 Meter Waſſertiefe, 200 Meter von einem Felſen entfernt, an dem Berührungsſpuren durch das Flugzeug feſtgeſtellt wurden. Man nimmt daher an, daß der Flugführer Langanke bei ſchlechtem Wetter ſehr niedrig flog und die Maſchine dabei den Felſen berührte, wodurch der Abſturz verurſacht wurde. Großer Mühlenbrand Telegraphiſche Meldung Elmshorn, 8. Auguſt. Die Schlüterſchen Mühlenwerke im benachbarten Langelohe ſind geſtern bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Große Vorräte an Mehl und Ge⸗ treide wurden vernichtet. Der Schaden iſt bedeutend. Erſt gegen Abend war das Feuer unter Kontrolle und noch bis in die Nacht waren die Wehren mit Nach⸗ löſcharbeiten beſchäftigt. Der Brand iſt darauf zurückzuführen, daß die Welle im Exhauſtor ſich heißgelaufen hatte und die Funken durch den Schneckengang in die verſchiedenen Gebäude gejagt wurden. Der ganze Gebäudekom⸗ plex, der mehrere drei⸗ und vierſtöckige Gebäude und Lagerhäuſer umfaßt, bildete ein Feuermeer. Nur die Kontorgebäude, das Maſchinenhaus und die Auto⸗ garagen blieben unverſehrt. Raubüberfall auf einen Geloͤbriefträger Telegraphiſche Meldung Berlin, 8. Aug. Der Geloͤbriefträger Kleue vom Poſtamt W. 50 wurde heute im Hauſe Prager⸗Straße 15 von drei jungen Burſchen überfallen. Sie ſchlugen ihn, wahrſcheinlich mit Totſchlägern, auf den Kopf, würgten ihn am Halſe und verſuchten, ihm ſeine Geldtaſche zu entreißen. Da ſich Kleue heftig wider⸗ ſetzte, riſſen ſie die Beſtelltaſche auf und ſtahlen ſo⸗ viel Geld, wie ſie faſſen konnten. Kleue fiel, von den Schlägen betäubt, zu Boden. Die Räuber flüchteten. Der Ueberfallene, der laut um Hilfe rief, hatte ſich inzwiſchen von der Erde erhoben und verfolgte die Flüchtenden. Einer Schupoſtreife gelang es, einen der Täter am Prager⸗Platz feſtzunehmen, die beiden anderen ſind entkommen. Auf der Polfzei wurde der Feſtgenovm⸗ mene als der 24 Jahre alte Elektromonteur Einers feſtgeſtellt. Er verweigert jede Angabe über ſeine Komplizen und erklärte nur, daß er arbeits⸗ und wohnungslos ſei. Der verletzte Geld⸗ briefträger befindet ſich in ärztlicher Behandlung. 2 2 2 2 Lynchjuſtiz in Amerika Telegraphiſche Meldung — Marion(Ohio), 8. Aug. Zwei junge Neger, die wegen Erſchießung eines Weißen und eines Ueberfalls auf ſeine Begleiterin verhaftet worden waren, wurden ſpät abends von der Menge, die das Gefägnis geſtürmt hatte, aus ihren Zellen herausgeholt und auf dem Platz vor dem Gerichtsgebäude an einem Baum aufge⸗ hängt. Die Menge war bei dem erſten Verſuch, das Gefängnis zu erſtürmen, mit Tränen gas bo m⸗ ben zurück getrieben worden Nachdem ſie dann auf mehrere tauſend Köpfe angewachſen war, kehrte ſie zum Gefängnis zurück und nunmehr ge⸗ ſyriſchen Hafen führen wird, ſollen ebenfalls deutſche Firmen maßgebend beteiligt ſein. 1 Woran ſtarb Siegfried Wagner? Der Verwaltungsausſchuß der Bay⸗ reuther Bühnenſeſtſpiele ſtellt uns fol⸗ genden ärztlichen Bericht zur Verfügung, den wir etwas gekürzt wiedergeben. Siegfried Wagner erkrankte am Mittwoch, 16. Juli im Laufe der Spätnachmittag⸗ bis Abendſtunden ſehr ſchwer mit den Erſcheinungen einer zunehmenden Atemnot, nachdem er ſchon einige Tage vorher etwas ſchweratmig geworden war. Für den Fernſtehenden kam dieſe ſcheinbar plötz⸗ lich aus guter Geſundheit auftretende Erkrankung überraſchend, in der nächſten Umgebung Siegfried Wagners war man aber ſchon ſeit einiger Zeit um ſeine Geſundheit beſorgt. 5 Trotz Abratens des Arztes vom Feſtſpielhaus ließ ſich Siegfried Wagner nicht abhalten, an dieſem Mittwoch Nachmittag nach wie vor bei den Feſtſpiel⸗ proben zu ſein, bis ungefähr um 7 Uhr abends ein ganz ſchwerer, ſehr bedrohlicher Herzkollaps eintrat, deſſen Bekämpfung durch den Hausarzt und einem zweiten zugezogenen Facharzt zirka 2 Stunden bean⸗ ſpruchte. Der Zuſtand in dieſen Stunden war ſo ſchwer und ſo bedrohlich, daß zunächſt von einer un⸗ mittelbaren Ueberführung mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus abgeſehen werden mußte. Gegen 11 Uhr abends war durch das Handeln der Aerzte die un⸗ mittelbar drohende Gefahr beſeitigt und die Ueber⸗ führung des Kranken ins Krankenhaus möglich. Am nächſten Morgen konnte eine genaue Diagnoſe geſtellt werden: Es handelte ſich um eine ganz ſchwere Herzmuskelerkrankung mit ſtarker Erwei⸗ terung des Herzens nach rechts und links, ausge⸗ ſprochener Unregelmäßigkeit der Herztätigkeit, ſehr niederem Blutdruck, Leberſchwellung und— an dieſem Morgen ſchon— mit beginnender Stauung im rechten Lungenunterlappen bezw. mit einer katarrha⸗ liſchen Entzündung daſelbſt, ohne Fieber. An dieſem Freitag Nachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr fand ein ärztliches Konſilfum mit Ge⸗ heimrat Romberg München ſtatt, bei dem auf lang es ihr, die Tore einzuſchlagen und ſich der Ge⸗ fangenen zu bemächtigen. Zur Kataſtrophe des Poſtflugzeuges D 1826 Zur Affaire Cuvelier Telegraphiſche Meldung Berlin, 7. Auguſt. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat im preußiſchen Juſtizminiſterium eine eingehende Beſprechung mit dem Verteidiger des franzöſiſchen Sportsmannes Cu velier Rechts⸗ anwalt Dr. Blum ſe⸗Leipzig ſtattgefunden. In⸗ zwiſchen hat die Staatsanwaltſchaft in den gegen die beteiligten Nationalſozialiſten wegen Land⸗ friedensbruches, gemeiuſchaftlicher Körperverletzung und Bedrohung eingeleiteten Strafverfahren die ge⸗ richtliche Vernehmung der Beſchuldigten und der Zeugen beantragt und ferner gegen den national⸗ ſozialiſtiſchen Führer Wolkersdorfer Ermitt⸗ lungen wegen des Verſuches unerlaubter Zeugenbeeinfluſſung aufgenommen. Bei der Staatsanwaltſchaft ſind ferner Strafan⸗ träge wegen Beleidigung von Seiten der von Nationalſozialiſten beſchimpften deutſchen Mädchen eingegangen. Dem Oberſtaatsauwalt iſt zur Unter⸗ ſtützung bei den Ermittlungen ein Beamter der Landeskriminalpolizei als Hilfsbeamter zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Gegen den zur Zeit vom Dienſt beurlaubten Juſtizoberſekretär Hauck hat der Generalſtaatsanwalt die Einleitung des förm⸗ lichen Diſziplinarfahrens beim Oberlaudes⸗ gericht in Naumburg beantragt. Aus dem franzöſiſchen Streikgebiet Telegraphiſche Meldung Paris, 8. Auguſt. Der„Matin“ gibt heute die Geſamtzahl der Strei⸗ kenden im Norddepartement mit 135000 an; mit⸗ gezählt ſind 30 000 belgiſche Arbeiter, die alle Tage zur Arbeit auf franzöſiſches Gebiet herüber kamen. Die Streikbewegung hat— nach dem Blatt— vor allem die Teytilinduſtrie nahezu vollſtändig betroffen, während bei der Metallin du ſt rie vereinzelt eine Wiederaufnahme der Arbeit zu ver⸗ zeichnen ſei. Allein in der Umgebung von Roubaix und Toureoing hat ſich die Zahl der Streikenden geſtern um 5000 erhöht. Einzelne Blätter ſtellen die Behauptung auf, daß die verſchiedenen vorgekommenen Unruhen von kommuniſtiſchen Elementen hervorge⸗ rufen worden ſeien, daß aber die Arbeitsbehin⸗ derung an der franzöſiſch⸗belgiſchen Grenze bei Hal⸗ luin⸗Menin jetzt durch die Gendarmerie unterbunden werde. i Die kommuniſtiſche„Humanits“ beziffert die Zahl der Streikenden auf 140 000. Sie weiß wei⸗ ter zu berichten, daß 30 Arbeiter von der belgiſchen Gendarmerie verletzt und 50 Arbeiter verhaftet und während einer Kundgebung vor dem Gebäude des Textilverbandes in einer Fabrik eingeſchloſſen wor⸗ den ſeien. Wie Havas aus Hazebrouck berichtet, haben die Arbeitgeber im Textilgewerbe ein Angebot des dortigen Friedensrichters auf Vermittlung mit der Begründung abgelehnt, daß ihre Haltung angeſichts der Ausdehnung des Konfliktes notwendigerweiſe mit der Löſung in Verbindung ſtehe, die gegenwärtig von den Arbeitgebern in Lille geprüft werde. Schiedsſpruch für die mitteldeutſche Metallinduſtrie Telegraphiſche Meldung — Berlin, 7. Aug. Im Reichsarbeitsminiſterium fanden abermals Verhandlungen vor dem Sonder⸗ ſchlichter für die mitteldeutſche Metallinduſtrie(Halle⸗ Magdeburg⸗Anhalt) ſtatt. Sie führten zur Fällung eines neuen Schiedsſpruches, wonach, wenn der gleiche wirtſchaftliche Nutzeffekt nicht durch Mehr⸗ einſtellung von Arbeitern erreicht werden kann, bis zu 50 Stunden in der Woche gearbeitet wer⸗ den darf. Das alte Ueberarbeitsabkommen ſah die 52ſtündige Arbeitszeit vor. 5 Wie verlautet, wird der Metallarbeiterverband auch dieſen Schiedsſpruch ablehnen. Die Erklä⸗ rungsfriſt läuft bis 12. Auguſt, 18 Uhr. Die Stel⸗ lungnahme der Arbeitgeber iſt noch nicht bekannt. Kündigung in der Baumwoll- Induſtrie Erlangen-Bamberg Telegraphiſche Meldung — Erlangen, 7. Aug. Da die zwiſchen der Dire tion des Unternehmens und dem Betriebsrat der Baumwollinduſtrie Erlangen⸗Bamberg AG. geführ⸗ ten Verhandlungen zum Zweck einer neuen Rege⸗ lung der Akkord⸗ und ſonſtigen übertariflichen Ver⸗ dienſte zu keinem Ergebnis führten, hat die Direk⸗ tion der ſ. Z. aus 847 Köpfen beſtehenden Ge⸗ ſamtbelegſchaft mit Wirkung vom 14. bis 15, Auguſt 1930 gekündigt. Letzte Meloͤungen Neue Fälle von ſpinaler Kinderlähmung in Baden Freiburg, 8. Aug. In dem badiſchen Grenzſtädt⸗ chen Weil am Rhein ſind zwei Fälle von ſpinaler Kinderlähmung feſtgeſtellt worden. Die erforder⸗ lichen hygieniſchen Vorſichtsmaßnahmen ſind an⸗ geſchleppt worden ſein. Die Wildſchweinplage — München, 8. Auguſt. In einer Anfrage an die bayeriſche Staatsregierung aus dem Landtag war auf die neuerdings in der Pfalz wieder in verſtärk⸗ tem Maße in Erſcheinung tretende Schwarz ⸗ wildplage hingewieſen worden. Die Staats⸗ regierung weiſt in ihrer Antwort darauf hin, daß ſie ſeinerzeit alles unternommen habe, was geeignet erſchien, die Verminderung des Schwarzwildbe⸗ ſtandes zu betreiben. Die Zahl der ſeit dem Jahre 1924 abgeſchoſſenen Sauen ſei bereits auf rund 2900 Stück geſtiegen. Jugendbundmitglieder beim Reichspräſidenten Berlin, 8. Aug. Der Reichspräſident empfing heute anläßlich der zurzeit in Berlin ſtattfindenden Weltbundtagung des Jugendbundes für entſchiedenes Chriſtentum die Herren D. Poling, D. Kelly und Pfarrer Schürmann. 4 Millionen Franken unterſchlagen Paris, 8. Aug.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters). Aus Bourges wird gemeldet, daß der 30jährige Bankkaſſierer Marcel Müller mit ſeiner Familie nach Unterſchlagung von Beträgen in Höhe von 4 Mill. Franken flüchtig geworden iſt. Auf verſchafft hat, nimmt man an, daß Müller Deutſchland geflüchtet iſt. Amanullah reiſt nach Rom — Konſtantinopel, 7. Aug. Der ehemalige König von Afghaniſtan, Amanullah, iſt unerwartet nach Rom abgereiſt. Die amerikaniſche Rekordhitze — Newyork, 8. Auguſt. Als Folge der andauern⸗ den Hitze wird in vielen Gegenden der Waſſer⸗ mangel immer bedrohlicher. Auch macht ſich ein un⸗ verhältnismäßiges Anſteigen der Sterblich⸗ keit unter älteren Perſonen bemerkbar. Die Bundesgeſundheitsbehörde verweiſt in einer Mit⸗ teilung an die Preſſe warnend auf die bedenkliche Zunahme von Typhusfällen. Die Newyorker Milchvertriebsgeſellſchaften haben den Milchpreis um einen Cent je Liter erhöht, die ſtädtiſche Ge⸗ ſundheitsbehörde erklärt jedoch, daß die Milchzufuhr noch für mindeſtens zwei Wochen geſichert ſei. Brand in der Newyorker Bundesreſervebank — Newyork, 8. Aug. In einem im 12. Stock des Gebäudes der Bundesreſervebank gelegenen Reſtau⸗ rant entſtand in einem Haufen von Abfallpapier ein Brand, der zwar bald gelöſcht werden konnte, aber doch im ganzen Newyorker Finanzviertel eine ge⸗ wiſſe Aufregung verurſachte, da in den Gebäuden der Bundesreſervebank mehr als eine Mil⸗ liarde Dollar in Gold untergebracht iſt. Amerikaniſcher Schnellzug entgleiſt — Winslow(Arizona), 8. Aug. Bei Joſeph City entgleiſten die vorderen Wagen eines Schnellzuges, wobei der Lokomotivführer und der Heizer getötet wurden. nach Grund nochmaliger genaueſter Unterſuchung die Fortſetzung der Behandlung in der bisherigen Weiſe feſtgelegt wurde. In den nächſten Tagen, bis unge⸗ fähr Donnerstag, den 24, Juli, dem 9. Krankheits⸗ tage, ging es zweifellos, wenn auch langſam, auf⸗ wärts. Die allgemeine Lage ließ am Ende der 3. Krank⸗ heitswoche doch wohl mehr begründete Hoffnung —.————— Sigmund Freud Träger des diesjährigen Frankfurter Goethepreiſes Prof. Sigmund Freud, der Begründer der Pſychoanalyſe, iſt der Träger auf Erhaltung des Lebens aufkommen als am Ende der 2. Krankheitswoche im Hinblick darauf, daß der Kranke allerſchwerſte Zuſtände auf der Grundlage ſeiner von vorneherein kräftigen Konſtitution immer wieder überwunden hatte und neuerdings Anzeichen einer Wiedererſtarkung des Herzmuskels vorhanden waren— allerdings unter der Vorausſetzung, daß neue Komplikationen nicht auftreten würden. Nach wie vor aber blieb die Situation ſehr ernſt. Vom 2, auf 3. Auguſt fand das 3. ärztliche Konſilium ſtatt zu dem Zeitpunkt einer relativ günſtigen Verfaſſung des Kranken. a Am Sonntag, den 3. Auguſt morgens, überfiel den Patienten eine neue große Schwäche auf der Grundlage einer wiederum in ſtärkſte Unregel⸗ mäßigkeit umgeſchlagenen Herztätigkeit. In dieſen ſchwerſten Stunden an dieſem Sonntagvormittag während welcher den Kranken das Gefühl völliger Vernichtung überfiel, äußerte er zum erſten Male im Laufe der Erkrankung Todesahn ungen. Auch dieſer Zuſtand und ein zweiter nicht ganz ſo ſchwerer Zuſammenbruch am gleichen Tage Nach⸗ mittag konnten nochmals überwunden werden. Je⸗ desmal darnach war der Kranke auffallend friſch und heiter, wie überhaupt immer wieder bei ihm in ſeinen guten Stunden ein köſtlicher Humor zum Durchbruch kam. Auch erkundigte ſich Siegfried Wagner an dieſem Tage auffallend viel über den Stand der Feſtſpiele, über Einzelheiten in Bezug auf die Dirigenten und die Künſtler. Vom g. auf 4. Auguſt ſtand der Patient unter un⸗ unterbrochener ärztlicher Ueberwachung aus der Sorge heraus, daß ſich nachts wiederum ſchwere Zwiſchenfälle wie am Sonntagmorgen ereignen könnten. In dieſer Nacht fand der Kranke im Gegen⸗ ſatz zu allen Nächten vorher trotz Beruhigungs⸗ mittel keinen Schlaf mehr. Nach Mitternacht wurde die Atmung unregelmäßig; kurze Pauſen pölligen Ausſetzens der Atmung wechſelten ab mit tiefen Atemzügen. Bis gegen Morgen war er noch bei des diesjährigen Goethepreiſes(10 060 Mark] der Stadt Frankfurt. Die letzten Preisträger waren Stefan George und Dr. Albert Schweitzer. völligem Bewußtſein; von 7 Uhr ab, Montag mor⸗ gens, den 4. Anguſt, nicht mehr, gab aber auf Au ruf der Atemzüge wiederum in tiefſte Bewußtloſigkeit zu verſinken. Wenige Minuten vor dem Tode öffneten ſich die Augen weit, der Blick war groß nach oben ge⸗ richtet, die Geſichtszüge wurden auffallend jugendlich, der charakteriſtiſche Geſichtsausdruck Siegfried Wag⸗ ners trat ſcharf hervor. Um.30 Uhr, Montag, den 4. Auguſt nachmittags, iſt Siegfried Wagner ver⸗ ſchteden. Ein eigentlicher Todeskampf iſt ihm erſpart geblieben.. . 3 1* Aus der Vorgeſchichte der Erkrankung geht hervor, daß Siegfried Wagner in den Wochen und Monaten vor dem ſcheinbar akuten Beginn am 16. Juli unter einer gewiſſen Schweratmigkeit gelitten hatte. Ein allererſter Anfall von ſeeliſchem und körperlichem Kollaps überfiel ihn bei der Nachricht von dem plötzlichen unerwarteten Tode ſeiner Mutter, die ihn in der Südſchweiz erreichte. Auf der Grundlage einer Kranzaderverkalkung, die man nach der Art des ſcheinbar akuten Beginns an jenem Mittwoch nachmittag annehmen muß, haben die unmenſchlichen Anſtrengungen und Aufregungen während der 4 Wochen der Vorbereitung der dies⸗ jährigen Feſtſpiele zweifellos die todbringende Ver⸗ ſchlimmerung herbeigeführt. Siegfried Wagner war während der 4 Wochen Vorbereitung täglich von früh 7 Uhr bis nach Mitternacht un⸗ unterbrochen im Dienſt, hat wochenlang nur wenige Stunden nachts geſchlafen. Dazu kamen Aroße Anſtrengungen körperlicher, ſeeliſcher und auch ge⸗ ſellſchaftlicher Natur ſchon vorher bei anderer Ge⸗ legenheit. Alle aufgewandte ärztliche Mühe und Kunſt, die treue unermüdliche Pflege durch die Schweſtern und Pfleger, haben nicht vermocht das wertvolle Leben zu erhalten,— auch nicht die treuſorgende Liebe ſeiner Gattin, die von der erſten bis zur letzten Minute unermüdlich helfend und ſorgend au ſeinem Krankenlager weilte. Zweifellos iſt Siegfried Wagner ein Opfer der von ihm perſönlich durchgeführten Vorherei⸗ tungen der diesjährigen Feſtſpiele geworden. noch gebrochene Antworten, um mit dem Ausſetzen Dr, med. Hermann Koerber. geordnet. Die Krankheit dürfte aus dem Elſaß ein⸗ Grund des Paſſes, den ſich der ungetreue Beamte 0 die! fung volle um ig 2 Tan zirks trag der dire! Ein! ergi! ſicht Ver! wah ande poli; ſtraß dure Von zur (Obe dem Auf nehr 2 ihre ſion ſowe eine fung ſtons den, fügu mit reſtl diſch Zeit vorg folgt ſämt eine der der 1 n n e rler . karte geirrt? Freitag, den 8. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Prüfung von Tankſtellen Anläßlich des Karlsruher Exploſionsunglücks iſt die Frage aufgeworfen worden, wie es mit der Prü⸗ fung der Tankſtellen ſteht. Nach der„Karlsr. Ztg.“ vollzieht ſich die formale Behandlung der Geſuche um Lagerung feuergefährlicher Flüſ⸗ ſüigkerten in folgender Weiſe: Die Geſuche um Erteilung der Genehmigung der Tankſtellen werden in dreifacher Fertigung beim Be⸗ zirksamt eingereicht. Unter Mitteilung eines An⸗ trags werden das Gewerbeaufſichtsamt als auch der Oberbürgermeiſter(Baukontrolle und Braänd⸗ direktion) um gutachtliche Aeußerung erſucht. Auf Einkunft dieſer Gutachten wird, falls die Prüfung ergibt, daß in ſtraßen⸗ und verkehrspolizeilicher Hin⸗ ſicht Bedenken nicht zu erheben ſind, gemäß§ 4 der Verordnung vom 16. Juni 1925 über die Ver⸗ wahrung und den Transport von Mineralölen und anderen feuergefährlichen Flüſſigkeiten die feuer⸗ polizeiliche Erlaubnis erteilt. Die Prüfung in ſtraßen⸗ und verkehrspolizeilicher Hinſicht erfolgt durch die zuſtändige Abteilung der Polizeidirektion. Von der erteilten Genehmigung wird wiederum den zur Begutachtung herangezogenen Behörden (Oberbürgermeiſter und Gewerbeaufſichtsamt) und dem Badiſchen Reviſtonsverein Kenntnis gegeben. Auf dieſe Nachricht hin wird die baupolizeiliche Ge⸗ nehmigung durch den Oberbürgermeiſter erteilt. Die Tankſtellen werden nach Fertigſtellung vor ihrer Inbetriebnahme durch den Badiſchen Revi⸗ ſionsverein abgenommen. Ueber die Abnahme wird ſowohl dem Bezirksamt als dem Betriebsinhaber je eine Beſcheinigung mitgeteilt, die ſich über das Prü⸗ fungsergebnis ausſpricht. Sofern von dem Revi⸗ ſionsverein Auflagen für erforderlich gehalten wer⸗ den, wird dem Betriebsinhaber durch beſondere Ver⸗ fügung des Bezirksamts die Erfüllung der Auflagen mit vorgeſchriebener Friſt zur Pflicht gemacht. Die reſtliche Erfüllung der Auflagen wird durch den Ba⸗ diſchen Reviſionsverein kontrolltert. Von Zeit zu Zeit werden außerdem durch die Polizei Kontrollen vorgenommen, ob die Lagerung vorſchriftsgemäß er⸗ folgt. Durch den Badiſchen Reviſionsverein werden ſämtliche Tankſtellen in Zeitabſtänden von 5 Jahren einer Nachprüfung unterzogen. Ueber das Ergebnis der Nachprüfung erhält ſowohl das Bezirksamt als der Betriebsinhaber Mitteilung. Offener Brief an Petrus Hoher Herr der himmliſchen Waſſer und Winde! Haben Sie ſich nicht doch vielleicht in der Land⸗ Wäre Ihre Waſſerpolitik nicht im trockenen Amerika beſſer am Platze? Was ſollen die fortgeſetzten Platzregen? Iſt unſer Mannheim Ihre Rieſenrieſelanlage? Oder meinen Sie, unſere Stadtverwaltung hat nichts Anderes zu tun, als dauernd in der Stadt herumzuſauſen und die Pfützen auf Straßen und Plätzen fortzuwiſchen? Dämmen Sie Ihre Trä⸗ nenflut ein, die Sie aus Kummer über Deutſch⸗ lands heutige Not vergießen! Sie ehrt uns und ſtärkt uns das Gemüt, aber bedenken Sie doch: das Badiſche Landesturnen hat begonnen. Da traut ſich ja kein einziger Turner in das Pfützen meer der Seeſtadt Mannheim. Muten Sie uns etwa zu, den Feſtzug durch die Stadt in Badehoſen zu machen? Das iſt doch wirklich nicht nett, wenn es von allen Dachrinnen, Aeſten und Leitungsdrähten in ununterbrochenem Fluß in unſere Nacken rieſelt. Und dazu die Kühle! Und dazu die Duſternis! Bedenken Sie doch, was für einen Schaden der Regen für die Hotels, Gaſthäuſer und andere Unter⸗ nehmungen des Fremdenverkehrs bedeutet. Hochverehrter, beſter Petrus, laſſen Sie rinnen die Zeit, aber nicht Ihren feſt widrigen Dauer⸗ regen!„Laßt, Herr, genug ſein des grauſamen Spiels!“ Mit den beſten Wünſchen für ein frohes Gelingen des Turnfeſtes Ihr in Ehrfurcht und Näſſe vergehender Hi ho Straßen werden aſphaltiert Zwiſchen C 1 und O 2 und den umliegenden Straßen iſt Hochbetrieb. Man aſphaltiert. In Scharen bleiben die Paſſanten ſtehen und ſchauen der emſigen Arbeit zu. Das flüſſigheiße Material duldet keine Unterbrechung. Nur ſo kann der Aſphalt zur Straßendecke umgeformt werden. Ein Kübel nach dem andern wird aus der dampfenden„Kanone“ ge⸗ holt und bei den knienden Arbeitern cusgebreitet. Nicht alles Tun begreift der Laie. So manche Manipulation bleibt ihm ſeltſam. Aber gerade das lockt ihn und dann noch die ſelbſtverſtändliche Art, mit der jeder Arbeitvorgang erledigt wird. Bereits an der noch flüſſigen Decke ſetzt die ſtändige Kontrolle ein, die auch dann noch erfolgt, wenn ſchon der graue Deckſand ausgebreitet iſt. Damit ſcheint die Aſphalt⸗ decke begehbar zu ſein. Dem iſt aber nicht ſo. Unter der Oberfläche iſt der Aſphalt noch nicht feſt erhärtet. Wenn es regnet, dann entſteigen dem Belag Nebel⸗ wolken, die auf den wahren Zuſtand hinweiſen. In einigen Tagen wird die geſperrte Straße für den Verkehr freigegeben werden können. Die „Kanone“ wird ihren Inhalt an anderer Stelle her⸗ geben. Die Arbeiter verrichten an einem anderen Platze ihre Tätigkeit. Auch dort werden ſie Intereſſe erwecken. 05 * * Die Rentenbankſcheine als Zahlungsmittel. Um irrigen Auffaſſungen über die Gültigkeit der zur Zeit umlaufenden Rentenbankſcheine zu begegnen, wird mitgeteilt, daß ſowohl die Rentenbankſcheine zu 1000, 500 und 100 Rentenmark mit Ausſtellungs⸗ datum vom 1. November 1923(ohne Kopfbilder) als auch die Rentenbankſcheine zu 50 Rentenmark(mit Kopfbildnis eines Landmannes) vom 20. März 1925, zu 10 Rentenmark(mit Kopfbildnis einer Landfrau) vom 3. Juli 1925 und zu 5 Rentenmark(mit Kopf⸗ bildnis eines Landmädchens) vom 2. Januar 1926 nicht aufgerufen, alſo nach wie vor geſetzlich z u⸗ gelaſſene Zahlungsmittel ſind und unbe⸗ denklich in Zahlung genommen werden können. * Zugverkehr am Verfaſſungstag. Der Ver⸗ faſſungstag am 11. Auguſt iſt, wie mitgeteilt, in die⸗ ſem Jahre erſtmalig in Heſſen geſetzlicher Feiertag. Da jedoch in den anſchließenden preußiſchen, bayeri⸗ ſchen und pfälziſchen Gebietsteilen gearbeitet wird und demzufolge dort Werktagsverkehr herrſcht, müſ⸗ ſen auch im Bezirk der Reichsbahndirektton Mainz die Perſonenzüge an dieſem Tage wie an Werk⸗ tagen befördert werden. Die Neunhundert⸗Jahrfeier der Limburg Am Sonntag vor acht Tagen wurde, wie berichtet, in der Kloſterruine Limburg bei Bad Dürkheim der Gedenktag der Grundſteinlegung des mächtigen Bau⸗ werkes vor 900 Jahren feſtlich begangen. Das obere Bild ſtellt eine Szene des von Karl Räder verfaßten Feſtſpiels dar, das von Mitgliedern des Pfälziſchen Landestheaters mit großem Erfolge aufgeführt wurde. Klein Teja, der auf der Jagd verunglückte Sohn Konrads, wird tot zu Vater und Mutter ge⸗ bracht. In dem Bilde unten links legt Kaiſer Kon⸗ rad bei der Grundſteinlegung ein Gelübde ab. Das dritte Bild zeigt Bürgermeiſter Dr. Dahlem während der Feſtrede. Aenderungen in der Krankenverſicherung auf Grund der Notverorönung Die Notverordnung des Reichspräſidenten vom 26. Juli 1930 bringt, ſo wird uns geſchrieben, eine Reihe recht einſchneidender Aenderungen in der Krankenverſicherung, ſodaß es im Intereſſe der Ver⸗ ſicherten wie auch der Arbeitgeber angebracht er⸗ ſcheint, etwas näher darauf einzugehen. Wer künftig die Verſicherungsgrenze von 3600 ¼ überſchreitet, ſcheidet nicht wie bisher erſt nach Um⸗ fluß von 3 Monaten, ſondern ſofort aus der Ver⸗ ſicherung aus. Neu iſt auch, daß die Verſicherungs⸗ berechtigung erliſcht in allen Fällen, in denen das regelmäßige jährliche Geſamteinkommen 8400/ überſteigt. Wer jedoch am 28. Juli bereits 5 Jahre fretwilliges Mitglied der Kaſſe war, kann weiter Mitglied bleiben. Von beſonderer Bedeutung iſt die Vorſchrift, daß im Falle des Ablebens eines Mitgliedes der überlebende Ehegatte die Mitgliedſchaft unter denſelben Vorausſetzungen und in derſelben Weiſe wie das Mitglied fortſetzen kann. Die Beſtimmung beſeitigt eine große Härte, denn bisher war es in der Regel ſo, daß die Ehefrau des Verſicherten, weil ſie ja durch die Mitgliedſchaft des Mannes bei der Kaſſe verſichert war, eine beſon⸗ dere Verſicherung bei einer Krankenkaſſe oder einem Medizinalyerband nicht einging. Starb dann der Mann, dann hatte wohl in den meiſten Fällen die Ehefrau ſchon ein Alter erreicht, mit dem ſie ſich bei keiner Kaſſe mehr verſichern konnte. Weiterverſicherungs berechtigte und Weiterver⸗ ſicherte haben künftig die Mitgliedſchaft bei der all⸗ gemeinen Ortskrankenkaſſe ihres Wohnorts fortzu⸗ ſetzen. Auch dieſe Beſtimmung bringt ſowohl für den Verſicherten wie auch für die Krankenkaſſe eine Vereinfachung und Erleichterung des gegenſeitigen Verkehrs. Wer den Arzt, den Zahnarzt oder den Dentiſten künftig in Anſpruch nehmen will, hat bei der Kaſſe einen Krankenſchein zu löſen. Die Gebühr hierfür beträgt 50 Pfg. Ueber die Form der Durchführung dieſer Beſtimmung werden die Kran⸗ kenkaſſen noch nähere Beſtimmungen erlaſſen. Bei Abnahme von Arznei, Heil⸗ und Stärkungsmitteln hat der Verſicherte von den Koſten jeder Verordnung den Betrag von 50 Pfg., jedoch nicht mehr als die wirklichen Koſten an die abgebende Stelle zu zahlen. Krankengeld iſt in Höhe von 50 Hundertſtel des Grundlohnes zu bezahlen. Für den Ehegatten kann die Satzung einen Zuſchlag von 10 v.., für jeden ſonſtigen An⸗ gehörigen jedoch nur von 5 v. H. bis zur Höhe von des Grundlohnes zubilligen. Das Krankengeld wird nicht wie bisher vom 4. Tage der Krankheit ab, ſondern erſt vom 4. Tage der Arbeitsunfähigkeit ab gewährt. Auch wird im Falle, daß die Arbeits⸗ unfähigkeit an einem Sonntag oder an einem ſtaat⸗ lich anerkannten Feiertag endigt, Krankengeld für dieſen Tag nicht bezahlt. Unterläßt der Verſicherte die rechtzeitige Meldung der Arbeitsunfähigkeit, ſo hat er bis zum Eingang der Meldung keinen An⸗ ſpruch auf Krankengeld. Erfolgt die Meldung jedoch innerhalb einer Woche, ſo findet dieſe Vorſchrift keine Anwendung. Bei Unterbringung eines Verſicherten in einem Krankenhaus wird Hausgeld nur in Höhe von 50 Hundertſtel des Krankengeldes gewährt. Auch hier kann die Satzung an Verſicherte mit mehr als einem Angehörigen für jedes weitere Angehörige einen Zuſchlag von 5 vom Hundert des Grundlohnes zubilligen. Das Hausgeld darf jedoch des ſatzungsmäßigen Krankengeldes nicht über⸗ ſchreiten. Hausgeld muß auch bei der Unterbringung in einem Geneſungs⸗, Kur⸗ oder Erholungsheim ge⸗ währt werden. Die Verſicherten, die während der Arbeitsunfähigkeit ihren Gehalt oder Lohn weiter be⸗ ziehen, haben künftig keinen Auſpruch auf Kranken⸗ geld. Sie erhalten aber nach Wegfall des Gehaltes oder Lohnes Krankengeld in Höhe von 60 vom Hun⸗ dert des Grundlohnes. Auch kann an deſſen Stelle eine Ermäßigung der Beiträge eintreten. Die Leiſtungen der Familienhilfe ſind nicht, wie es bisher der Fall war, Mehr⸗ leiſtungen, ſondern nunmehr Regelleiſtungen. Der Anſpruch entſteht, nachdem der Verſicherte inner⸗ halb der letzten 6 Monate mindeſtens 3 Monate auf Grund eines Reichsgeſetzes verſichert war. Zu ge⸗ währen ſind auf die Dauer von 13 Wochen ärztliche Behandlung in gleichem Umfange wie an Verſicherte und die hälftigen Koſten für Arznei und kleinere Heilmittel. Eine nur teilweiſe Gewährung der ärzt⸗ lichen Behandlung oder eine Beſchränkung auf be⸗ ſtimmte Leiſtungen iſt nunmehr nicht mehr zuläſſig. Die Angehörigen der Verſicherten haben, ſoweit die ärztliche Behandlung, wozu auch die Zahnbehandlung gehört, in Betracht kommt, Anſpruch in gleichem Um⸗ fange wie die Verſicherten ſelbſt. Von ganz einſchneidender Bedeutung für die Krankenkaſſen iſt die Beſtimmung, wonach die Höchſtgrenze der Beiträge von bisher 77 auf 6 vom Hundert des Grundlohnes herab⸗ geſetzt wird. Wie die Krankenkaſſen mit einem ſo herab⸗ geſetzten Beitrag die ihnen obliegenden Leiſtungen erfüllen ſollen, wird eine Frage der Zukunft ſein. Man iſt allerdings bei Schaffung dieſer Beſtimmung von der Auffaſſung ausgegangen, daß die Einführung der Arztſcheingebühr und des Koſtenanteils an den Arzneien uſw. für die Krankenkaſſen Einſparungen in einem Umfange bringen wird, daß der herab⸗ geſetzte Beitrag zur Beſtreitung der Leiſtung aus⸗ reichend ſein wird. Durch die Krankenkaſſen kaun dieſer Auffaſſung nicht beigetreten werden. Es be⸗ ſteht vielmehr die Befürchtung, daß mit derartigen Verſuchen, wie ſie der Verordner hier vornimmt, die bisher leiſtungsfähige Krankenverſicherung dem Ruin entgegengeführt wird. * Jungens achtet auf die Hochſpannung. Zur Ernte⸗ zeit, wenn die erſten Stoppelfelder zu ſehen ſind, iſt die Zeit für die Jungens gekommen, Drachen ſteigen zu laſſen. In früheren Jahren wurde dieſes luftige Spiel weit mehr getrieben als heute, aber man findet es immer noch. Heute iſt aber die Warnung an⸗ gebracht, auf Hochſpannungen zu achten, die meiſt die Fluren überqueren. Das Gleiche gilt in den Gemein⸗ den, da die Gefahr ſehr groß iſt, daß durch Berührung mit der Hochſpannung— es werden vielfach auch Drähte ſtatt Kordel verwendet— Unfälle entſtehen. Der flüchtige Kanarienvogel Auf dem Anweſen(3, 5 bemerkten vorüber⸗ gehende Paſſanten heute morgen einen herren⸗ loſen Kanarienvogel. Der gelbe Sänger fühlte ſich anſcheinend recht wohl, denn er ſang und trillerte in allen Tonarten und dachte gar nicht daran, den häuslichen Käfig, der weiß Gott wo ver⸗ laſſen trauert, wieder aufzuſuchen. Die Menſchen⸗ menge wurde immer größer und erfreute ſich an dem Spiel. Wenn Herr Piepmatz, der Kanarienvogel, von ſeinem kühnen Morgenſpaziergang nicht allein und freiwillig zurückkehrt, werden wir wahrſcheinlich die Feuerwehr alarmieren müſſen, die ihn, wie kürzlich die gefangene Amſel, in ſeinen häuslichen Wigwam zurückführt. Aufheilerung des Wetters Im Schwarzwald nach leichten Regenfällen der Wochenmitte Lichtung der Wolkendecke Der Auguſt ſollte ſich jetzt eigentlich nicht nur langſam, ſondern ruhig von heute auf morgen be⸗ ſinnen, daß er ein Sommermonat iſt und noch weit vom Herbſt weg liegt, daß er ſich um eine vielleicht einmal kommende Kalenderreform ſo wenig zu küm⸗ mern hat, wie um eine Ferienverlegung, deren erſte Verſuche in Norddeutſchland dieſes Jahr übrigens ſchlagend die Fehlerhaftigkeit eines ſolchen Beginnens erwieſen haben. Im Schwarzwald haben die kühlen Temperaturen in den Hochlagen dieſe Woche noch angehalten, während es in den Mittellagen erträglich war, zumal jede Stunde Auf⸗ hellung ſofort kräftige Einſtrahlung brachte. Nur die Nachttemperaturen ſind gleichweiſe kühl geblieben und werden es auch zunächſt noch ſein, wenn jetzt die Aufhellung, wie es ſcheint, ſich weiter durchſetzt. Dieſe Aufhellung zeigte ſich am Donnerstag im Laufe des Nachmittags in erhöhtem Maße. Die Niederſchläge hörten am Donnerstag vormittag auf. Bei ſteigendem Luftdruck und abflauenden Winden beherrſchte die Sonne das Feld. Mit der Aufklärung ging Hand in Hand kühle Luft. Die Hauptwindrich⸗ tung blieb aus Südweſt. Da nunmehr auf Freitag mit hellem Wetter mehr als bisher zu rechnen iſt, wird durch die beſſere Einſtrahlung auch Erwärmung zu erwarten ſein. Bisher bleiben in den Hochlagen die Temperaturen erheblich unternormal(Feldberg —8 Grad), in Mittellagen, wie Triberg, St. Blaſien, Bad Dürrheim, Villingen, wurden 10 bis 18 Grad verzeichnet, die Randorte, wie Baden⸗Baden, Baden⸗ weiler, hatten 12 bis 23 Grad. Der Fremden⸗ zugang hat ſich im Schwarzwald in den letzten Tagen nach dem Ferienbeginn am Rhein und in Süd⸗ deutſchland weiter gehoben, doch muß noch ein kräftiger Zuſtrom mit der Wetterbeſſerung kommen, wenn die Juliverluſte ein wenig wettgemacht werden ſollen. OE 4 * Dornier Superwal geſtartet. Nach vier ⸗ tägigem Aufenthalt im Mannheimer Waſſerflug⸗ hafen iſt der Dornier Superwal D 1774 heute mittag um 13.25 Uhr glatt geſtartet. Die Fahrt geht nicht, wie erſt vorgeſehen war, nach Travemünde, ſondern von Mannheim direkt nach Amſterdam. * Mannheim fährt in Ferien. Seit 1. Auguſt wurden von Mannheim aus 71 Sonderzüge ein⸗ ſchließlich der Ferienzüge, gefahren. Im großen und ganzen wird der diesjährige Ferienverkehr, trotz der ungünſtigen wirtſchaftlichen Lage als befriedi⸗ gend bezeichnet. Der Ferienzug nach Hamburg Bremen war ausverkauft, der nach Berlin nahezu. Die Züge nach dem Oberland, nach Konſtanz und Baſel, wieſen einige Lücken auf. Der Ferien⸗ reiſeverkehr hat ſich in den letzten Tagen merklich gebeſſert, nachdem er anfänglich nur langſam in Schwung kam. Allerdings iſt anzu⸗ nehmen, daß die Dauer der diesjährigen Ferien⸗ reiſen nicht nur vom Wetter, ſondern auch von der finanziellen Leiſtungsfähigkeit des Einzelnen ab⸗ hängig und daher kürzer ſein wird. Kommunale Chronik Erweiterung der Freiburger Trinkwaſſer⸗ verſorgung * Freiburg, 6. Aug. Der Bürgerausſchu ß genehmigte nach längerer Ausſprache einen Antrag des Stadtrats auf Erweiterung der Frei⸗ burger Trinkwaſſerverſorgung. Es ſoll eine große Neuanlage bei Kirchzarten geſchaffen werden, deren Koſten ſich auf 655 000 Mk. belaufen. Von einem Stadtverordneten wurde der Stadtver⸗ waltung der Vorwurf gemacht, ſie habe Gelder aus⸗ gegeben, die noch nicht bewilligt ſeien. Dieſer Vorwurf wurde von Oberbürgermeiſter Dr. Ben⸗ der unter Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes ſcharf zurückgewieſen. Die von dem Beſchwerdeführer be⸗ antragte Einſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes wurde lt.„Bad. Pr.“ abgelehnt. * I. Walldorf, 5. Auguſt. Dem Bürgeraus⸗ ſchuß wurden in der unter dem Vorſitz von Bür⸗ germeiſterſtellvertreter E. Heß abgehaltenen Sitzung folgende Punkte zur Beratung vorgelegt: 1. Ver⸗ wendung der Reineinnahmen aus dem Verkauf von 551 Feſtmeter Grubenholz in Höhe von 55 558/ zur Senkung der Gemeindeſteuer. Einſtimmige An⸗ nahme der Vorlage. 2. Aufnahme eines Kapitals in Höhe von 2000/ bei einem zweijährigen, für die beiden folgenden Gemeindevoranſchläge vorgeſehe⸗ nen Tilgungsplan zur Beſtreitung der Koſten von 1950/ bei der Herſtellung der Straßenrinnen in der Hindenburg⸗ und Bahnhofſtraße. Die Vorlage wurde abgelehnt, weil der Betrag aus den laufenden Wirtſchaftsmitteln gedeckt werden ſoll. 3. Erhebung der Gemeindebierſteuer aufgrund der neuen Notverordnung der Reichsregierung. Der jährliche Steuereingang aus dieſer Steuer wird mit etwa 15 000/ veranſchlagt. Er ſoll ebenfalls der Sen⸗ kung der Umlage dienen. Die Vorlage wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. 4. Verkauf des der Gemeinde durch eine Zwangs⸗ verſteigerung zugefallenen Gaſthauſes„zum Pfälzer Hof“ zur Deckung der gemeindlichen Forderungen aus rückſtändigen Gemeindegefällen und Bürgſchafts⸗ leiſtung. Genehmigt. Der fünfte und letzte Punkt der Tagesordnung, die Beratung des Gemein de⸗ haushaltes für das Rechnungsjahr 1930-31 und Feſtſetzung der Gemeindeſteuer, wurde wegen zu weit vorgeſchrittener Zeit vertagt. 1 2 4. Seite. Nr. 363 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 8. Auguſt 1930 Nachrichten aus Baden Die Reichsbahnaufträge für Heidelberg * Heidelberg, 7. Auguſt. Die von der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Ausſicht geſtellten Arbeits⸗ beſchaffungsaufträge werden hier an zuſtändiger Stelle mit Spannung erwartet. Den Heidelberger Blättern zufolge wird nach Maßgabe der zugewieſe⸗ nen Mittel zunächſt die Löſung der Verkehrsverhält⸗ niſſe am Karlstorbahnhof in Angriff genom⸗ men und zwar dergeſtalt, daß zunächſt als Erſatz für die dortigen Güteranlagen an die Ausführung der Güteranlagen in Schlierbach herangegangen werden ſoll. Allein dieſes Projekt für Schlierbach würde freilich die Summe von 1½ Millionen koſten, ſo daß es heute noch vollkommen offen iſt, in welchem Um⸗ fang die Schlierbacher Neuanlagen zunächſt durch⸗ geführt werden können. Ob neben der vordringlichen Karlstorfrage, in der die Stadt Heidelberg mehrmals eindringliche Vorſtellungen bei den zuſtändigen Stel⸗ len erhoben hat, auch Geld übrig bleibt für den „neuen Bahnhof,, iſt noch nicht abzuſehen. Baldige Inbetriebnahme des Schluchſeewerkes * Freiburg, 7. Aug. Wie von Verwaltungsſeite der Schluchſeewerk.⸗G. mitgeteilt wird, iſt mit der Inbetriebnahme der Anlagen bei Häuſern und des Werkes Eichholz für Ende des Jahres 1930 zu rechnen. Ein Mondregenbogen im Schwarzwald 88 Triberg, 7. Aug. Eine intereſſante und nicht allzu häufige Naturerſcheinung war im Zuſammen⸗ hang mit dem wechſelnden Wettercharakter am Mitt⸗ woch abend über dem Schwarzwald zu beobachten. Bei einem im Nordweſten frei von Wolken gewor⸗ denen Himmel, einem im Südoſten eben aufſteigen⸗ den Mond und einem zwiſchendurch quer aus Süd⸗ weſten ziehenden mäßig ſtarken Gewitterregen ent⸗ ſtaud durch die Lichtbrechungen vom Mond in der Richtung Nordweſt ein prachtvoller Regen⸗ bogen, der einen geſchloſſenen Halbkreis beſchrieb und Farbenſchimmer in matten Tönen für ſcharfe Augen erkennen ließ. Das im Bogen liegende Feld ſtach ebenfalls durch größere Helligkeit ſcharf vom übrigen dunklen Nachthimmel des Nordweſtens ab. Die Naturerſcheinung, die weithin Aufmerkſamkeit erregte, dauerte ungefähr von 21.25 bis 21.40 Uhr und verblaßte mit nachlaſſendem Regen dann all⸗ mählich. 7 c d. Seckenheim, 8. Auguſt. Am Dienstag abend verunglückte der hier angeſtellte Bahnhoſvorſteher Ding mit ſeinem Fahrrad auf der Landſtraße vor Edingen dadurch, daß er von einem Motorrad erfaßt wurde, zu Fall kam, und einen Beinbruch erlitt. Der Verunglückte wurde dem Krankenhaus Heidel⸗ berg zugeführt. * Nußbach, 7. Aug. In der Nacht auf Montag brannte das Anweſen der Witwe Jakob S ch wa b, beſtehend aus Wohnhaus, Scheuer und Stall, völlig nieder. Die Nachbargebäude konnten lt. Pf. Pr. durch das tatkräftige Eingreifen der Feuerwehr ge⸗ 8 werden. 1 e I. Weiher, 5. Aug. Aus der Bronzezeit wurden Wechſelnde Regenböen, jagende Wolkenfetzen und durchblitzender Sonnenſchein bildeten die Wetter⸗ muſtk des Vormittags. Nachmittags war durch die günſtigen Wettermeldungen der Strecke Krefeld. Mannheim die Durchführung dieſes Fluges gewiß. Mit fliegender Eile brachte uns der Wagen zum weiten Krefelder Flugplatz und bald danach brumm⸗ ten die 100 PS. des Siemens⸗Sternmotors Sh 12 mit un verminderter Heftigkeit. Das Startzeichen wird gegeben. Spielend ſchwingt ſich das Meſſer⸗ ſchmitt⸗Ganzmetall⸗ Flugzeug der Nordbayriſchen Verkehrsflug A. G. in die Luft. Bald iſt die 500 Meter⸗Höhengrenze überſchritten. Zuerſt gegen Nord, dann in ſcharfer Kurve nach Oſt drehend, wird in 10 Minuten die Kunſtſtadt Düſſeldorf überflogen. Hinter Düſſeldorf beobachten wir eine herrliche Naturſeltenheit, einen Regenbogen, der keinen bloßen Bogen, ſondern einen vollſtändigen Kreis zwiſchen Himmel und Erde in buntſchillernden Spektralfarben bildet. Mitten durch dieſen Kreis zieht unſer raſender Pro⸗ peller die Maſchine. Inzwiſchen kreuzen wir Mülheim /Leverkuſen mit den impoſanten Fabrikanlagen des Welttruſtes der J. G. Farben. Wohlbehalten ſetzen wir in fünf Minuten auf dem Kölner Großflugplatz auf. Es wird getankt, Wettermeldungen eingeholt, und um vier Uhr ſtarten wir zu einem wundervollen Langſtreckenflug nach Mannheim/ Ludwigshafen. War bis jetzt das Wetter verhältnismäßig gün⸗ ſtig, ſo gab es ab Neuwied ſcharfe, kurze Böen. Die Abtriften der Täler machten ſich fühl⸗ bar. Beſonders über dem Lahntal praſſelten heftige Regenſchauer auf die ſchnittigen Tragflächen unſerer Maſchine. Dank der hervorragenden aerodynamiſchen Eigenſchaften der Flächen überwand ſie ſelbſt die ruckartigen Stöße einiger Fallböen ſpielend. Die Berrücken des Taunus, den wir an einer höch⸗ ſten Erhebung kreuzten, zwingen uns über die 1000 Meter⸗Grenze. Jäh fallen plötzlich die Berghöhen ab. Wie ein Raubvogel brechen wir nieder in das herrliche Tal des Rheingaues. Zur Rechten das altehrwürdige Mainz mit ſeinem Jahrhunderte alten Dom und zur Linken die üppi⸗ gen Grünanlagen und Prachtbauten des Weltbades Wiesbaden, ſteuerten wir den Flugplatz Wies⸗ baden an. Die Rettung eines Scheffelhauſes * Villingen, 7. Aug. Drunten in dem unruhigen Gebiet der Wutach und Bauch ach, das die Wan⸗ dervereine gern unter Naturſchutz geſtellt wiſſen wollen, befindet ſich ein uraltes Haus,„Die Bur g⸗ mühle“, bekannt durch einen ganz eigenartigen Erker, in dem der Dichter Scheffel nach ſrohen Wanderfahrten Zuflucht nahm, um der Welt ent⸗ rückt zu ſein. Das Heim wurde ſchließlich von der im Laufe des Frühfahrs durch den Landwirt He ⸗ nebll in ſeiner Kiesgrube bedeutende Funde gemacht(Armringe, Aſchenurne, Pfeilſpitzen uſw.). Die Funde gingen durch Vermittlung von Oberleh⸗ rer Berthold den ſtädtiſchen Sammlungen in Bruch⸗ ſal zu, wo die zerbrochenen Tongefäße wieder ſorg⸗ fältig zuſammengeſetzt wurden. L. Oeſtringen, 5. Aug. Die Urſache des Sche u⸗ nenbrandes konnte feſtgeſtellt werden, da an dem elektriſchen Leitungsmaſt deutlich Zeichen eines Blitzſchlages entdeckt wurden. Leider iſt von dem Geſamtſchaden von 20 000 Mk. nur ein geringer Teil durch Verſicherung gedeckt. L. Rettigheim, 5. Aug. Die Landwirtsehefrau Erneſtine Rühl, die vor wenigen Wochen das Bein gebrochen hatte, ſtürzte abermals und zog ſich dadurch einen doppelten Beinbruch zu. Die Verun⸗ badiſchen Regierung unter Heimatſchutz geſtellt, was jedoch den Verfall des Gebäudes nicht aufhalten konnte. Schließlich haben die Villinger Nakurfreunde die Uebernahme des Hauſes beſchloſſen, denen es nach mühſeliger Arbeit gelang, ein ſchmuckes Wan⸗ der⸗ und Ferienheim daraus zu machen, was wohl dem Weſen des Dichters Scheffel am beſten ge⸗ recht wird. Kommenden Samstag und Sonntag werden die Villinger Naturfreunde das Heim in einer feierlichen Hausweihe dem Verkehr übergeben. * * Heddesheim, 5. Aug. Am Sonntag verſtar b hier Frau A. Schulz Witwe, 89 Jahre alt, die älteſte Einwohnerin der Gemeinde. 8e Triberg, 5. Aug. Der Inhaber des Bahnhof⸗ reſtaurants in Triberg, Joſef Irion, iſt in Frei⸗ burg, wohin er ſich vor kurzem wegen einer Erkran⸗ glückte wurde der Klinik in Heidelberg zugeführt. 8 g Roman von EIS Vibe! 10. Kapitel Marietheres Wohnzimmer in Schönwinkel heißt „die Regierung“. Stefan hat das Wort geprägt, ein Schild über der Türe zeiat es, von buntbemalten Blumen und einer lachenden Sonne umgeben. Alle Plätze, von denen die junge Marietheres einſt zu ihrem privaten Gebrauch Beſitz ergriffen hat, als ſie ſeine Frau wurde, hat Stefan feſtlich ge⸗ ſchnrückt. Ste ſitzt an dem großen Schreibtiſch, der dicht vor ein Feuſter des beinahe überhellen Raumes gerückt iſt. Es wäre beſſer, er ſtünde an irgendeiner andern Wand. Denn vor dem Fenſter iſt der Berg. Draußen auf der Brüſtung des Holzbalkons, zu dem Glastüren hinausführen, ſind Blumen in allen Farben, eine dichte Girlande. Rings um das ganze Haus laufen die Balkone. Aber nur von dieſer Seite ſieht man den Berg in einer Gloriole von blaßgolden Flimmerlicht. Damals war das Licht anders, geſättigter, tiefer. Droben um die höchſten Zacken und Kuppen ſind pfirſichfarbene Flore. Ganz leicht und mit jener überſinnlichen Selbſtverſtändlich⸗ keit, die Geweſenes einordnet in die Gegenwart, liegen die Schleier über der ſonnennahen Höhe dort. Marietheres braucht den Blick nicht zu heben. Sie könnte es alles mit geſchloſſenen Augen vor ſich ſehen, wenn ſie es ſich geſtatten wollte. Aber es iſt wit Beſtimmtheit anzunehmen, daß nicht einer ihrer Gedanken den Berg in dieſem Augenblick ſtreift. Denn ihr Wille iſt der erbarmungsloſeſte Tyrann ihres Denkens, wenn es gilt, folgerichtige Entſchei⸗ dungen zu treffen. Und jetzt gilt es. Seit undenklichen Zeiten iſt an den wirtſchaft⸗ lichen Einrichtungen in Schönwinkel nichts geändert worden. Das ging nicht weiter ſy. Da iſt diefes kleine Oekonomiegut, einſt als halbe Spielerei dem Jagdhaus angegliedert. Es war auch bequemer, in dem einſamen Waldtal ſoweit möglich Selbſtverſorger zu ſein. Man ſchlug natürlich nichts heraus aus dem Betriebe. kung begeben hatte, unerwartet einer Herzläh⸗ mung erlegen. Welterflug Krefelds-Mannheim mit der Meſſerſchmitt-Ganzmetall By W M 18 Um.10 Uhr ſtarten wir nach Mannheim, dem Endziel unſeres heutigen Fluges. Ueber dem zweiten deutſchen Eck, der Stelle, an der Main und Rhein ineinanderfließen, kreuzen wir Rüſſelsheim mit ſeinen weiten Hallen und Schloten der Opelwerke. Bald ſind wir über der alten Kaiſerſtadt Worms. Den Hintergrund zur Rechten bilden die dunkel dräuenden Berge der Haardt, während zur Linken der Odenwald in die Rheinebene übertritt. Im Nebel iſt Darmſtadt zu erkennen. Wehende Fahnen winken bis zu uns herauf. In Gedanken grüßen wir die akademiſchen Sportfreunde. In weiter Ferne ſehen wir die Induſtrie⸗ und Binnenhafenſtadt Mannheim. Dann ragt, langſam auftauchend, ein mächtiger Kranz von Fabrikſchornſteinen, gleich Vorpoſten, in die Luft. Zur Rechten taucht, wie ein ſtiller Verbündeter, Ludwigshafen auf, getrennt durch den breiten Rhein, verbunden durch eine mächtige Brücke mit weiten Rampen. Mannheim in 150 Meter Höhe über⸗ fliegend, iſt der Anblick der zahlreichen und weiten Grünanlagen inmitten und an allen Punkten dieſer emſigen Stadt ſehr eindrucksvoll. Das Schloß, viele Zinnen und Türme der zahlreichen Kirchen, Rathaus, der moderne Bahnhofsbau bleiben in der Erinnerung des Luftbildes von Mannheim haften. Der weite Flugplatz mit ſeinem gepflegten Rollfeld und ſeinen Hallen und Reſtaurations⸗ gebäuden iſt bald erreicht. In eleganter Kurve ſetzen wir auf, um bis zum Verwaltungsgebäude vorzu⸗ rollen. Herzlich begrüßt uns der Flugleiter des Mannheimer Flugplatzes und ſorgt für uns und unſere Maſchine. Ein ſchneller Wagen des Zu⸗ bringerdienſtes bringt uns in das Zentrum der Stadt. Kreuz und quer fahrend, vermittelt uns der kundige Fahrer bald die Eigenart und Schönheit von Mannheim, das in ſeiner Form Induſtrie, Natur und architektoniſche Schönheit harmoniſch verbindet. Morgen fliegen wir weiter über Nürnberg⸗Fürth, dem Hauptſitz der Nordbayriſchen Verkehrsflug⸗Ge⸗ ſellſchaft, nach Friedrichshafe n, um dort an den erſten Probeflügen des Do X teilzunehmen. Ich glaube, wir werden uns ſchwer von Maun⸗ heim, der lebendigen Stadt, trennen können. —————— TT æ Ä R. Elles, Flugjournalist. Nachbargebiete Schwerer Verkehrsunfall * FJußgönheim, 8. Aug. In der Nacht zum Don⸗ nerstag wurde der Schloſſer Georg Petry von Maxdorf auf der Straße von Fußgönheim zur Dürk⸗ heimer Staatsſtraße von dem Elektriker Kurt To⸗ nie mit dem Motorrad überfahren. Mit einem dop⸗ pelten Schädelbruch wurde lt.„Pf..“ der Ver⸗ unglückte ins Ludwigshafener Krankenhaus ver⸗ bracht. Generalfeldmarſchall Mackenſen kommt nach Neuſtadt a. H. * Neuſtadt, a.., 7. Aug. Generalfeldmarſchall von Mackenſen hat auf Grund einer Einladung, die der Verein techniſcher Truppen an den greiſen Heerführer ergehen ließ, die Zuſage gegeben, daß er am Montag, 18. Auguſt nach Neuſtadt a. H. kommt. und einem an dieſem Abend im Saalbau ſtattfinden⸗ den Konzert der Reichswehrkapelle des 7. Pionier⸗ Bataillons Mannheim beiwohnt. K * Rülzheim, 7. Aug. Hier ſtarb der frühere Oel⸗ ſchläger Michael Heitzmann im Alter von 91 Jahren und 5 Monaten. Heitzmann machte den Feld⸗ zug 1866 mit und war der älteſte Bürger der Ge⸗ meinde Rülzheim. Aug. Die Entwicklung dez Malengatrauben hat in den letzten Tagen groß Fortſchritte gemacht, ſodaß die Ausreife bevorſteht. Der Behang iſt gut; man rechnet mit einem guten Erträgnis. Bei weiter günſtiger Entwicklung der Wetterlage dürfte mit dem Herbſt um den 20. Aug. begonnen werden. Die Malengatrauben werden als Süßmoſt zum größten Teil nach Württemberg und Baden abgeſetzt. * Maikammer, 7. Brandſtiftung? * Marnheim, 8. Aug. In der früheren Bergſchen Müh le brach nachts Feuer aus, das einen Schup⸗ pen mit landwirtſchaftlichen Geräten und Maſchinen einäſcherte. Der Feuerwehr gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. An dem hohen, vor einem Schuppen ſtehenden Telegraphenmaſt war It.„Pf..“ eine Trikolore() befeſtigt. Es wird Brandſtiftung vermutet. Eine ganze Familie fällt in den Keller sw. Leeheim(Ried), 6. Aug. Während eine hieſtge Familie in der Küche beim Mittageſſen ſaß, brach die Kellerdecke ein. Die ganze Familie fiel mit Tiſch und Stühlen durch den Küchenboden in den Keller. ten die„Abgeſtürzten“ wieder geborgen werden. Taſchendiebe in rheiniſchen D⸗Zuügen * Mainz, 8. Aug. Blättermeldungen zufolge wer⸗ den die internationalen D⸗Züge auf den Rhein⸗ ſtrecken ſeit Wochen von einer Bande inter ⸗ nationaler Taſchendiebe heimgeſucht. Bei den zuſtändigen Reichsbahndirektionen laufen täglich Verluſtanzeigen von Brief⸗ und Geldtaſchen mit oft ſehr hohen Beträgen ein. Trotz des ſchärf⸗ ſten Ueberwachungsdienſtes konnte man die Diebe noch nicht faſſen, da ſie mit größter Vorſicht zu Werke gehen. Das Geſtändnis des Wohlfahrtspflegers Surek * Frankfurt, 7. Auguſt. Der Wohlfahrtspfleger Richard Surek, der, wie gemeldet, am 29. Juli überfallen und beraubt ſein wollte, hat nunmehr der Kriminalpolizei gegenüber ein Geſtändnis abge⸗ legt. Er hat zugegeben, den Raubüberfall und die Veruntreuung der durch die Poſt erhal⸗ tenen Summe von 5000 1 vorgetäuſcht zu haben. Ferner hat er eingeſtanden, auch noch 344 ſchon früher erhaltene Wohlfahrtsgelder für ſich ver⸗ braucht zu haben. Von der Kriminalpolizet ſind 5004/ herbeigeſchafft worden. Die Stadt hat jetzt nur noch einen Schaden von 540 /. Der Verbleib die Stadt auch dieſes Geld wohl zurückerhalten wird. * sw. Heppenheim, 5. Auguſt. Prälat Miſchler konnte am Sonntag ſein 60 jähriges Prieſter⸗ jubiläum begehen. * Iggelheim, 7. Aug. Am 27. Juli hatte ein be⸗ trunkener Radfahrer am Ortsausgang nach Speyer dadurch einen ſchweren Unfall verurſacht, daß er einem Motorradfahrer ins Rad gefahren war. Der Motorradler und ſeine Ehefrau ſtürzten dabei ſchwer ab und blieben bewußtlos liegen. Der Täter, der nach dem Zuſammenſtoß geflohen war, hat ſich jetzt freiwillig der Polizei geſtellt. Es handelt ſich It.„Pf. Landesztg.“ um einen jungen Zimmermann von hier. * Börrſtadt, 7. Aug. Infolge des reichen Be⸗ hanges der Zwetſchenbäume iſt mit einer Maſſen⸗ anfuhr zu rechnen, aus welchem Grunde ſich der Gemeinderat veranlaßt ſah, den Nordpfälzer Obſtmarkt an den Bahnhof zu verlegen, um reibungsloſe Abwicklung und ſchnellen Verſand zu ſichern. Kirſchen wurden insgeſamt etwa 1000 Ztr. verwogen, die teils durch die Bahn, teils mit Lie⸗ ferautos verſandt wurden. s Ehe zu treten, um die letzten Jahre ſeines Daſeins in ſeinem neuerbauten Heim in glücklicher Ehe zu verbringen. Die Braut zählt 51 Jahre, ſodaß ſich ein Geſamtalter von 125 Jahren ergibt. i (Nachdruck verboten.) Damals war das kaum von Belang. Reichte es nicht, ſo ſteckte man ohne Schwierigkeiten jedes be⸗ liebige Betriebskapital hinein. Jetzt iſt das anders geworden. Die Oekonomie ſollte ſich zum mindeſtens ſelbſt erhalten. Man mußte ſte umſtellen. 5 Marietheres hatte feſte Pläne: Viehzucht, Milch⸗ wirtſchaft. Man beſaß genug Wieſenland am Fluß entlang. In den Berghotels, die Winterbetrieb hatten, würde man ſtändige Abnehmer finden. Aber zur Ergänzung des Viehbeſtandes und der maſchinellen Einrichtung war eine Summe nötig. Stefan— das wußte ſie— konnte ſie jetzt nicht darum bitten. Marietheres großes Erbe war von dem allge⸗ meinen Zuſammenbruch verſchlungen worden. Kurz⸗ ſichtig hatte Stefan damals als unwürdig abgelehnt, irgend etwas zu ſeiner Rettung zu unternehmen. Ein kleiner Reſt war geblieben. Er mußte nun hel⸗ fen, die Oekonomie betriebsfähig umzugeſtalten. Es würde nicht ganz leicht werden, Stefan davon zu überzeugen. Er ließ am liebſten alles ſo, wie es von jeher geweſen, fand Neuerungen unerträglich, unwürdig den Traditionen ſeines Hauſes. Marietheres litt darunter, ſtand dieſen Begriffen nollkommen verſtändnislos gegenüber. In ihr war Hanſeatenblut. Piratenblut, ſagte ſie zuweilen mit einem kleinen Lachen. Stefan nahm es ernſt:„Wer ſeine Impulſe ſo ſtreng zu diſziplinieren weiß, wie du es tuſt, hat königliche Kaufleute zu Ahnherrn, nicht Räuber“, lehnte er ab, ernſtlich betroffen durch die Zuſammenhänge. 5 Marietheres ſchob die Bücher zurück und horchte hinaus. Drunten knirſchte der Kies unter der dicken Bereifung der Räder. Stefan kam aus der Stadt zurück. Heute war man gegen den Seebacher Anderl dort zu Gericht geſeſſen Sie hört ſeinen Schritt über die Treppe gehen, langſam, beinahe ſchleppend. Jetzt wird er in ſeinem Zimmer Staub und Müdigkeit der Fahrt abwaſchen, ehe er zu ihr kommt. Sie ſteht auf und geht mit ein paar raſchen Schritten hin und her. Durch die offene Glastüre fährt ein Wehen, es kommt von dem ſchmalen Sattel des Berges herüber, ſtreicht ihr über Haar und Stirne wie zärtlich kühlende Hände. Marietheres ergibt ſich ihnen, die Augen ge⸗ ſchloſſen, beinahe ohne zu atmen. Als ihr Mann bei ihr eintritt, ſieht ſie ihm mit der ruhigen Freundlichkeit entgegen. die unwandel⸗ bar ſcheint. Es tut ihm ſehr wohl, nach all dem Häßlichen draußen in der Ebene, in der die kleine Amtsſtadt liegt, dieſer ſtillen, machtvollen Frau gegenüber⸗ zuſtehn, in dem ſchön geordneten Raum, der ihre Perſönlichkeit widerſpiegelt. Da ſie den verſtörten Ausdruck in ſeinem Geſicht ſieht, hält ſie ſeine Hand mit einem feſten kamerad⸗ ſchaftlichen Druck länger als ſonſt in der ihren. „Du haſt Aerger gehabt? Ich fürchtete es. Wenn es dir recht iſt, wollen wir darüber ſprechen. Wir nehmen den Tee heute alleine. Ich ließ auf dem Balkon decken. Es iſt ſo ſchön in dieſen Tagen hier.“ Ste nimmt ſeinen Arm und führt ihn durch die offene Türe in die ſilberne Helle bei den Blumen. „Dank, daß du daran gedacht haſt Ja, es war eine ſcheußliche Stimmung in dem Sitzungsſaall Unbegreiflich... Ich werde dir berichten.“ Jetzt erſt, wie ſie in das Licht hinaustreten, iſt es, als vermöge Stefan Oedeck den dumpfen Druck abzuſchütteln, der wie eine Betäubung auf ihm ge⸗ legen hat. Er ſieht ſeine Frau an. Sie trägt ein Kleid, das er beſonders liebt. Irgendwie beglückt ihn das heute. Er hat keinen beſtimmten Begriff davon, es iſt etwas Fließendes, ſchaumig Helles aus Spitzen Wenn ſie die Arme hebt, fallen weite Aermel zurück, die wie Flügel ſind. Auf dem Tiſch ſteht der alte ſilberne Teekeſſel, unter dem die ſpitze Flamme im Luftzug hin⸗ und herzuckt. Waſſer ſtrudelt, das Porzellan hat weiche Glanzlichter und über das braune Gebälk des Bal⸗ kons wimpeln die blutroten zarten Ranken des wil⸗ den Weins. In einer Schale aber ſind Veilchen, die ſpäten, heißblauen Veilchen des Herbſtes. Sie duf⸗ ten ſchwach, es iſt kaum mehr Wirklichkeit, eher wie All das ſcheint ihm heute ein neues und ſtarkes Erleben, ſe als ſei es nie zuvor geweſen. Es iſt ein Bad; warm und köſtlich belebend umſpült es Stefan Oedecks Körper. 8 Aber dann, als er ſich Marietheres gegenüber an den Tiſch ſetzen will, zögert er noch: wird es möglich ſein, dieſe Stunde mit ihr allein auszukoſten? Man kann Gäſte und Hausgenoſſen doch nicht einfach „O doch, man kann ſie ſich ſelbſt überlaſſen.“ Ma⸗ rietheres ſtreicht ſehr gelaſſen Orangen⸗Marmelade auf eine geröſtete Brotſchnitte und reicht ihrem Mann den Teller hinüber. Es gibt heute ſogar einen Hauptſpaß für die an⸗ dern. Barbe und Peter ſind die Gaſtgeber der Tee⸗ ſtunde. Sie haben alles nach ihrem eigenen Ge⸗ ſchmack im Garten eingerichtet. Es lohnt ſich, daß Stefan ſich von hier aus die Sache anſteht. Hier liegt das Fernglas bereit.... Stefan hat eigentlich genug zu tun, das, was da in nächſter Nähe vor ihm iſt, in ſich aufzunehmen. Aber er weiß, Marietheres liebt ſolche Feſtſtellungen nicht. So nimmt er alſo das Glas und ſucht den Park da unten ab. Er findet nicht gleich den rich⸗ tigen Platz. Oder vielmehr, er kann unmöglich ſo⸗ fort erkennen, daß dieſes wirre Durcheinander von Matratzen, die über den Raſen: verſtreut ſind, und Menſchen, die wahllos darauf nach Türkenart hocken oder langgeſtreckt liegen, die Teeſtunde ſeiner wohl⸗ erzogenen Gäſte darſtellen ſoll. Erſt allmählich ſieht er, dünne, henkelloſe Taſſen ſtehen umher und Körbe mit Obſt und Gebäck. Lachen, luſtige kleine Schreie und Zurufe klingen herüber. Eine vollkommen moderne Angelegenheit natürlich. Aber man ſcheint ſich dabei zu amüſieren und das beruhigt immerhin. Von dem Weg, der durch die Wieſe führt, hört man das vergnügte Stimmlein des Burſchi. Er zieht einen kleinen Wagen mit viel Aufwand an Kraft und Geſchrei vor der Mammerl her, die langſam am Arm ihrer Luis in der Sonne ſpazieren geht. „Ja“, ſagt Stefan Oedeck und eine ſchwere In⸗ brunſt iſt in ſeiner Stimme,„das iſt Schönwinkel. Solauge ich denken kann, hat es allen, die hier waren, jede Glücksmöglichkeit geſchenkt. Ein einziges frohes, friedliches Aufatmen und Ausruhen iſt es geweſen. Das beſte in unſer aller Leben. Und jetzt wollen ſie auch noch hier einbrechen mit ihrem eine ſehr ferne, ſehr ſüße Erinnerung. Aufruhr.“(Fortſetzung folgt) Mit Hilfe von Gäſten einer nahen Wirtſchaft konn? dieſer Summe iſt gleichfalls feſtgeſtellt worden, ſodaß* . Malenga-Herbſt beginnt bald 1* n . 4 g * Landau, 6. Aug. In einem Dorf der Sübpfal wagt es ein 74jähriger Mann, in den Stand der K. Rats Inte! ſcher Um mit de chätz. Chro hund S. den 9 ſchwä Wan! neu, Kirch mitte Gaſſe wie der e Entz! Habr Rats Jung Tafel des wir! „Gibt wie Unwi Reich %R nach Pes Jagſ ſpäte mand grun blank Jagſt ſchma a 93 rrrnnnne 4 4 4 N 8 1 4 ——.—— Freitag, August 1930 ——— Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Das Tal der Verlichinger Goethe und Schiller an der Jagſt Kein Zweifel: diesmal wars der Heilbronner Ratskeller, der uns das liebenswürdigſte Reiſe⸗ Intermezzo Jagſttal, ein leſenswertes Kapitel deut⸗ ſcher Romantik, ganz unvermutet in den Schoß warf. Um den großen Eichentiſch ſaßen wir, etwas taten⸗ müde; ſtudierten an„der“ Sehenswürdigkeit dieſer chätzbaren Trinkſtätte, einer ſehr originellen Reb⸗ Chronik der Heilbronner Gegend, die über fünf Jahr⸗ hunderte zurückreicht. Schwärmt da in unſere Reflexionen hinein über den goldenen„Heilbronner Berg“ die luſtigſte Rotte ſchwäbiſchen Jungvolks, friſch aus Stuttgart, auf Wanderſchaft durch deutſche Gaue. Alles iſt ihnen neu, alles ſchön. St. Kilians wunderſames gotiſches Kirchenreich, Traumwelt genialer deutſcher Meiſter, mitten in Heilbronns unberührt mittelalterlichem Gaſſengewinkel, wird ihnen ebenſo zum Erlebnis wie das allermodernſte Heilbronn, heute ſchon in der erſten Reihe der Handelsplätze am Neckar. Letztes Entzücken das Rathaus von 1417 mit Meiſter Habrechts kunſtvoller aſtronomiſcher Uhr, den alten Ratsſtuben, ſeltenen Handſchriften und Urkunden.— Jung⸗Schwaben iſt befriedigt, und die geſetztere Tafelrunde intereſſiert ſich für die Frage: Wohin des Weges? Antwort im Uniſono:„Wandern wollen wir! Grad' nei ins Jagſchttal!“—„Jagſttal?“— „Gibt's dort auch Schönes zu ſeh'?“ Da praſſelts wie ein beleidigter Sturzbach über die landfremde Unwiſſenheit hin. Namen, Orte. Ein lockendes Reich deutſcher Romantik tut ſich auf. „Jagſttal“ wird uns Wegwende! Anſtatt direkt nach Würzburg zu fahren, wo uns die heitern Götter des Rokoko erwarten, erwiſchen wir glücklich das Jagſtfelder Zügle und ſtehen knapp zwei Stunden ſpäter in Möckmühl... Gibt es überhaupt je⸗ mand, der Möckmühl kennt?— Im ſchönſten Wieſen⸗ grunde, zwiſchen lichten Waldhöhen ein winziges, blankes Städtle. Alt⸗Nürnberg in Kleinformat. Jagſt und Seckach fließen hier zuſammen, und die ſchmalen Ufergaſſen mit den ineinander gehutzelten Giebeln und Firſten, blühenden Gärtchen, kleinen Höfen und Winkeln ſind unverfälſchtes Mittelalter. Im Halbkreis läuft die niedere Stadtmauer mit dicken Rundtürmen. Hoch darüber, Wahrzeichen der Gegend, die Götzenburg Das Schloß iſt neueren Datums, unverſehrt, aber der gewaltige, grau verwitterte Bergfried, Zeuge des von Goethe im„Götz von Berlichingen“ geſchilderten, irrtümlich nach Jagſthauſen verlegten Ueberfalls, der durch Verrat zur Gefangennahme des Ritters mit der Eiſenhand führte. In aller Stille ehrt das kleine Möckmühl ſeine Helden: Am grünen Hang des Burg⸗ berges wohnt eine vielbeſuchte und verehrte Perſön⸗ lichkeit, Frau Amalie Kießling⸗Kriger— eine Urenkelin von Schillers Schweſter Luiſe, die 27 Jahre lang, von 18051832, als Pfarrfrau in Möckmühl waltete und hier als Witwe 1836 ſtarb. Frau Kieß⸗ üngs Mutter hat ihr oft von dieſer intereſſanten Großmutter erzählt, und im kleinen, traulichen Schillerſtübchen in Frau Kießlings Villa findet der Schillerfreund noch unbekannte Schätze: einen brigi⸗ nellen Ring des großen Ahnen, Familienbilder, Briefe, die von der liebenswürdigen alten Dame immer wieder gern gezeigt werden. Die meiſten ihrer Koſtbarkeiten haben ſchon längſt nach Marbach wandern müſſen, um den Aufbau des Schiller⸗ muſeums in des Dichters Geburtsort zu ermöglichen. Wie verzaubert geht man dann noch einmal durch die alten warm durchſonnten Gaſſen, über den Marktplatz, wo das ehrwürdige Rathaus von 1589 ſteht, mit bunten Wappen und Inſprüchen, und wo die Wirtshäuſer ihre langen Schilder recken. Droben auf der Glockenaltane des Kirchturms ſtehen in ihren langen Bratenröcken die„Soͤnntagsbläſer“, die Von J. Silling⸗Wiesner Die Götzenburg in Möckmühl nach alter Sitte morgens und mittags einen Choral übers Städtle blaſen. Vor den Haustüren hocken die Alten, nehmen das Käpple vom Kopf und die Pfeife aus dem Mund. Ja, die Möckmühler wären nicht glücklich, wenn ſie nicht Sonntags ihre zwei Choräle hätten. Dieſer Klang weht uns nach, bis die vortreffliche Sonnenwirtin an der Jagſtbrücke zum letztenmal uns„Grüß Gott“ ſagt, und wir uns raſch bergein ins Brandhölzle ſchlagen. Das Jagſt⸗ tal iſt noch lang, und wir ſind erſt am Anfang ſeiner Herrlichkeiten. Rauſchend ſchließen ſich die Kronen des Buchenforſtes über uns. Waldrieſen liegen im Sonnenglaſt. In das grüngoldene Laubgegitter fällt hier und da ein dunkler Tannenſchlag. Wir ſind auf den Spuren der Berlichingen, wie einſt der junge Goethe, als die Entwürfe zum„Götz“ durch ſeinen Feuerkopf wirbelten. Wo der Wald ſich öffnet, duckt ſich das Neſt des Edelfalken an den Jagſtſpiegel, Dorf Berlichingen mit dem Stammſitz des uralten Rittergeſchlechtes. Seit acht Jahrhunderten horſtet es im Jagſttal, heute noch lebensfriſch! Das graue Stammgemäuer gehört jetzt zu einem kleinen Pachthof. Türme und Mauern verſchwanden. Nur ein Scheunentor trägt noch das Rad⸗Wappen des Hauſes. Anders Jagſthauſen, der Geburtsort des be⸗ rühmteſten Sproſſen, Götzens mit der eiſernen Hand. Drei ſtattliche Götzenburgen hat Jagſthauſen: das rote Schloß(17. Jahrhundert), jetzt Rentamt, das Neue Schloß aus dem 18. Jahrhundert, und die älteſte Burg(1876 renoviert), wo Götz 1480 geboren wurde. Der uralte hölzerne Wehrgang führt in den ſchlichten Ritterſaal im Palas mit gedrehten Eichen⸗ ſäulen. Viele alte Waffen, Funde aus römiſcher Vorzeit. Drei Prunkſtücke: Götzens eiſerne Hand, das berühmte Gebilde, von einem geſchickten Schmied im benachbarten Olnhauſen gefertigt, nachdem Ber⸗ lichingen 1504 vor Landshut die rechte Hand verloren hatte. Durch einen Mechanismus war die Hand am langen Eiſenhandſchuh zu öffnen und zu ſchließen, ſo daß der Ritter die Zügel ſeines Pferdes mit der Rechten halten konnte. Außer dieſem hiſtoriſchen Unikum zeigt der Glasſchrank noch einen von Götz geſchriebenen Kaufbrief ſowie ſeine Biographie, die er ſeinem Pfarrer diktiert hat. Auch Goethe hat ſie für ſeine Studien zum„Götz“ benutzt. Durch die herrlichen Alleen der Park⸗ anlagen verlaſſen wir das intereſſante Jagſthauſen, das heute noch von den Edlen Herren von Berlichin⸗ gen bewohnt wird, um Kloſter Schöntal in reizen⸗ der Wald⸗ und Flußlandſchaft zu erreichen. Schön⸗ tal, nur eine kleine Siedlung neben den Prachtbauten der großartigen Kloſteranlage, iſt eine Sehenswür⸗ digkeit für ſich, von künſtleriſcher und kulturhiſto⸗ riſcher Bedeutung. Die reichgeſchmückte Barock⸗ kirche der ſchon im 10. Jahrhundert gegründeten Ziſterzienſer Abtei, alte und neue Kloſtergebäude, von Mauern und Türmen umwehrt, zeigen ſtarke Eigenart, die in der intereſſanten Familien gruft der Ritter von Berlichingen gipfelt. Gewal⸗ tig reiht ſich die Kette ſteinerner Gewappneter im Kreuzgang, als Letzter Götz, auf der Eiſen hand knieend, 1562 beigeſetzt. So ſchließt Schöntal den Lebensring dieſes ſtolzen Geſchlechtes, deſſen Ge⸗ ſchichte wie alter Bardenſang in unſer Säkulum hers überklingt. R. DV. Pfalzwanderung 1. Tag: Kirchheimbolanden, Dannenfels Donners⸗ berg, Sippersfeld 24,6 Km. 2. Tag: Sippersfeld, Forſthaus Iſenach, Weiden⸗ tal 46,5 Km. 3. Tag: Weidental, Johanneskreuz, Elmſtein 76 Km. 4. Tag: Elmſtein, Eſchkopf, Leimen 97 Km. 5. Tag: Leimen, Hermersbergerhof, Rinntal 117 Km. 6. Tag: Hinterweidental, Buſenberg, Bundental 141 Kilometer. 7. Tag: Bundental, Nothweiler, Niederſchlettenbach, Bruchweiler 162 Km. Vom Bahnhof Kirchheimbolanden mit Markierung rote Scheibe kurze Strecke durch den Ort und mit Wegweiſer und obiger Markierung links aufwärts auf Landſtraße etwa 4 Stunde, dann auf ſchönem, ſchmalen Waldwege bis zu einer am Wege ſtehenden Schutzhütte. Hier mit roter Scheibe links ab, über einen Wieſengrund bald wieder auf bequemem Waldwege. Nach etwa 20 Min. mit dem Wegzeichen weißer Strich links ab auf Waldweg und zuletzt auf Landſtraße nach Dannenfels. Sehens⸗ wert iſt der an der Dorfſtraße ſtehende uralte Ka⸗ ſtanienbaum mit ſeinem gewaltigem Umfang. Von Dannenfels folgen wir der Mavkierung weißer Strich zur Villa Donnersberg, hier mit dem Zeichen roter Strich, nach dem Wegweiſer nach Baſtenhaus folgen, ſodann aufwärts zum Waldhaus.(Wirtſchaft). Vom Waldhaus mit rotem Strich zum nahen Ludwigsturm. Von der Zinne des Turmes, der im Jahre 1864 erbaut wurde, hat man herrlichen Rundblick. Der letztgenannten Mar⸗ kierung folgen wir und gelangen nach 10 Minuten zu dem auf der Weſtſeite des Donnersberges liegen⸗ den Königſtuhl. Von dieſem höchſten Punkte der Pfalz(687 Meter) genießt man eine prachtvolle Ausſicht in die Gebirge der Weſt⸗Pfalz, zu den Bergen an der Nahe und des unteren Hunsrücks. Vom Königſtuhl zurück zum Ludwigsturm und von hier mit weißem Strich zum Hirtenfels. Schöner Blick auf Dannenfels. Hier mit Wegweiſer rechts ab zum Moltkefels. Zwiſchen zwei vorſtehenden Felſen iſt ein eiſerner Bogen geſpannt, auf dem der Reichsadler ſchwebt. Rechts und links an den Stützpunkten des Bogens ſind Standbilder von Bismarck und Moltke angebracht. Mit weißem Pfeil etwa 10 Min. abwärts, dann mit blauem Pfeil rechts aufwärts an der Gertruden⸗Ruhe vorüber zur Ruine Wildenſtein. Nur noch wenige Ueberreſte auf der Höhe einer faſt ſenkvechten Fels⸗ wand. Den gekommenen Weg etwas zurück und mit Markierung blau⸗weißer Strich durch ſchönen Nadel⸗ holzwald zum Reißender Fels. Weiter mit dem gleichen Wegzeichen, bis ſteiler Fahrweg rechts ab führt. Auf dieſem abwärts ohne Markierung bis zur Landſtraße, von hier mit gelbem Strich rechts ab nach und durch Steinbach zum Bahnhof Börrſtadt. Von hier führt Wegweiſer zu der Ortſchaft; durch dieſe und auf breiter Fahrſtraße nach Sippersfel d. Uebernachtungsgelegenheit. Der zweite Tag Am nächſten Morgen durch Sippers feld und mit Markierung weißes Kreuz auf ſchöner, Biß hohen Tannen eingerahmten Straße etwas abwärt bis nach 20 Min. ein Wegweiſer nach Kleehof zeig Dieſem nicht folgen, auch nicht der rechts abzweigen⸗ den Markierung weißes Kreuz, ſondern auf der ent⸗ gegengeſetzten Seite aufwärts mit Markierung wei⸗ ßes Kreuz über den Schnepfenberg. Nach etwa einer Stunde zeigt Wegweiſer nach Hochſpeyer; die⸗ ſem nicht folgen, ſondern links aufwärts mit Mar⸗ kierung grüner Strich am Metzgerſtein vorüber zur Platte.(436 Meter). Mit dem gleichen Zeichen ge⸗ langen wir zum Waſener Kreuz. Hier rechts ab mit blau⸗weißem Strich durch das herrliche Iſenachtal. Im Tale wird man bald von einem Bächlein, das ſchnell zu einem Bache wird, zum Forſt h aus Iſenach begleitet. Vor dem Forſthaus iſt ein größerer Stauweiher, auf dem der Drachenfelsklub NST ee 2 N 5 1 8 2. N ö S ö ö 7 Zug Ueber all Ans chu durch des„Kleſne Katsbuch“ Für 50 Pfg. überell zu haben 5 — Ferienfahrt nach Ostpreußen Nach langer Abweſenheit zog es mich, als gebür⸗ tiger Oſtpreuße, im vergangenen Sommer in mein engeres Heimatland. Der Wunſch, die Stätten froher Kinderzeit zu ſehen und zu bereiſen, war zu mächtig, als daß mich eine lange Bahnfahrt abſchrecken konnte. In Schneidemühl war Wechſel von Maſchine und Zugperſonal für die Fahrt durch den Korri⸗ dor. Ueberaus ſchmerzlich berührte es, als die Bezeichnung der Stationen in polniſcher Sprache be⸗ gann. In kaum leſerliche Namen ſind die früheren deutſchen Bezeichnungen abgeändert.„Wie heißt dieſe Station?“ Oft wurde dieſe Frage geſtellt. Bei vielen Mitreiſenden zeigte ſich gedrückte Stimmung. Der Zug brauſt mit größter Geſchwindigkeit durch die weite Tucheler Heide. Endlich taucht die alte Ordensſtadt Dirſchau, dem heutigen Tezew, auf; hier hört der Korridor auf. Es kommt das Danziger Freiſtaatgebiet. Bald winkten die Türme der Marienburg, dem alten Hoch⸗ meiſterſitz des deutſchen Ritter⸗Ordens. Wir waren wieder in Deutſchland. Ein Aufleuchten ging über viele Geſichter. Elbing iſt bald erreicht. Ich war vorerſt am Ziel. Heimatluft! Vieles hatte ſich verändert. Die Stadt iſt gewachſen und iſt bemüht, neues Leben, neue Induſtrie heranzuziehen. Welch buntes Leben herrſcht hier an den Markttagen! Von allen Sei⸗ ten ſtrömen die Landleute zu Fuß und Wagen her⸗ bei und bieten die Landesprodukte— Butter, Eier, Geflügel, Obſt— zum Kauf an, unter Ausſchaltung des Zwiſchenhandels.. Die Altſtadt zeigt wenig Veränderung. Noch ſtehen die alten Speicher aus der Ordenszeit. Aber trotz allem, der Eindruck, daß das induſtrielle Leben ſtark leidet, läßt ſich nicht verwiſchen. Beſonders ruhig war es auf der Schichau werft. Still ſtehen die großen Montagekrane, ſtill liegen die Montagehallen und warten auf neues Leben. Unermüdlich und zäh wühlt der Zloty; aber umſonſt. Das alte Naturgeſetz„Druck erzeugt Ge⸗ gendruck“ zeigt ſich auch hier. Während meiner vielen Wanderungen fand ich 5 überall ſtark ausgeprägtes Nationalgefühl und einen feſten Willen zum Durchhalten. Das nächſte Ziel war die„Friſche Nehrung! Ein Motorboot brachte uns nach vierſtündiger Fahrt durch den Krafohl⸗Kanal, die Nogat und verſchiedene Weichſelarme an den Kampen Niederlaſſungen zwiſchen den Mündungsarmen von Weichſel und Nogat— vorbei nach Stutthof. Nicht weniger als dreimal wurde während dieſer Fahrt Paß und Gepäck zollrevidiert. In Stutthof— mit den erſten Anfängen eines Seebadeortes— zeigte ſich rühriges Leben. Der Einfluß Polens war hier noch ſchärfer zu merken als in Oſtpreußen. Viel war umgeſtellt auf Danzig und darüber hinaus nach Warſchau. Tat⸗ ſache iſt, daß Polen alles verſucht, Danzig ganz an ſich zu ketten und hierbei keine Mittel und Wege ſcheut. Geſchickt nützt es dabei das alte deutſche Erb⸗ übel— die Uneinigkeit— aus. Die Friſche Nehrung! Bei dem Begriff„Friſche Nehrung“ denkt man an eine lange, öde und ſandige Landzunge mit dürftigem Kiefernbeſtand. Das Gegenteil iſt der Fall. Bei tagelangen Wanderungen zeigten ſich immer chönere Landſchaftsbilder. Der Wald reicht bis zur Düne und Haffküſte, der Baumbeſtand iſt üppig und wird J boot. nur nach der Düne zu bürftiger, bis er ganz aufhört und Strand⸗ und Dünengewächſen Platz macht. Das Gelände iſt ſtark hügelig, oft wild zerriſſen, beſon⸗ ders bei„Neue Welt, Vogelſang, Pröbbernau“. Ein⸗ gebettet zwiſchen den Hügeln liegen große Torfmoore, die billigen Brennſtoff für die Bevölkerung und Material für mediziniſche Bäder liefern. Eine Weg⸗ ſtunde von Stutthof, mitten im tiefſten Wald in der Nähe der See liegt ganz abſeits ein Reiherhorſt. 20—30 uralte mächtige Kiefern dienen den Fiſch⸗ reihern als Niſtplatz. In jeder Baumkrone ſind drei bis fünf Neſter. Schon von weitem hört man das mißtönige Geſchrei der Reiher. Ein ſchönes Bild bot ſich, als eine Anzahl Reiher mit Beute beladen, ihren Neſtern zuflogen. Die bald flüggen Jungen ſtritten ſich um den erſten Platz und beſten Biſſen. Der Reiherhorſt ſteht unter Naturſchutz. Durch die Lage zwiſchen zwei Küſten iſt die Luft von einer milden Reinheit. Große Ruhe liegt über der Landſchaft, leiſe rauſcht die See. Hin und wie⸗ der taucht ein braunes Segel auf oder die ferne Rauchfahne eines Dampfers. Einige Fiſcher hantie⸗ ren mit ihren Booten und Netzen, im übrigen keine Seele weit und breit. Selten nur kommen Sommer⸗ friſchler in dieſe Gegend. Ein Fernblick über das Friſche Haff, belebt von Fiſcherbooten, Segeljachten, Dampfern, Lomen (kleine Fracht⸗Segelſchiffe) und unzähligen Möwen, im Hintergrund die anſteigende Haffküſte mit freund⸗ lichen Dörfern, romantiſchen Schluchten und aus⸗ gedehnten Wäldern, erquickt unſer Auge. An einem ſtürmiſchen Tage lag ich in der Düne und ſchaute dem Rollen der See zu. Es war, ſoweit das Auge reichte, nichts als die weißen Schaum⸗ kronen der Wellen zu ſehen. Nicht weit von mir hielt ein alter Fiſcher beſorgt Ausſchau.„Ich wart auf min Jung. Er iſt draußen auf See im Fiſcher⸗ Schon zwei Jungens raubte mir die See. nen Bild. Das Boot wurde angeſpült, meine Jungens gab die See nicht mehr zurück. Ich ſah ſie nie wieder. Zwei Jungens blieben bei der Seeſchlacht im Skagerack. Der letzte, der mir noch geblieben, iſt Fiſcher, Wird er mir erhalten bleiben?“ Stumm drückte ich dem Alten die Hand, dem die Tränen über das ver⸗ witterte Geſicht liefen. Wieviel ſtiller Jammer lag in dieſen kurzen Worten—— und doch— Heimat und ererbter Beruf wird nicht aufgegeben, wenn 927 der Lohn oft in keinem Verhältnis zum Einſatz eht. Mitten auf der Nehrung liegt das Oſtſeebad Kahlberg⸗Liep. Dieſen Namen hat das Bad eigentlich zu unrecht. Die Berge ſind dicht bewaldet. Vielleicht war in früheren Zeiten noch kein Wald. Kahlberg bietet alle Annehmlichkeiten eines moder⸗ nen Badeortes. Es hat ſich bereits einen guten Ruf als Badeort erworben, wie der ſtändig ſteigende Bé⸗ ſuch zeigt. Oeſtlich von Kahlberg wird die Nehrung immer ſchmaler, der Wald wird dürftiger und hört endlich ganz auf. Kahle Sandhügel, die durch jahrelange, müh⸗ ſelige Sträflingsarbeit durch Bepflanzung mit Strandhafer und Stranddiſteln zum Stehen gebracht wurden, bilden den Abſchluß bis an das Pillauertief, Mit einem Salon⸗Dampfer der Kahlberger Dampferlinie erfolgte die Rückfahrt nach Elbing. Eine Haffahrt bei Sonnenſchein bietet ein herrliches Bild. Allmählich tritt die Nehrung zurück, die Haff⸗ küſte wird immer deutlicher. Fern von Oſten grüßen die Türme des ehrwürdigen Frauenburger Doms, dann folgen das alte Tolkemit, Cadinen, Dörbeck, Succaſe uſw. Dort reiht ſich Ort an Ort. Immer näher kommt die Einfahrt in das Elbinger Fahr⸗ waſſer. Unzählige Möwen begleiten das Schiff. Noch ein Rückblick auf Haff und Nehrung! Weh⸗ mutsvoll wird Abſchied genommen von dieſem ſchb⸗ Dr. n „ „Seite. Nr. 363 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 8. Auguſt 1930 Nachen zur allgemeinen Benutzung unterhält. Vom Forſthaus mit grünem Kreuz auf breiter Fahrſtraße durch das herrliche Glastal und dann rechts auf⸗ wärts zum Schafunter.(Schöner Waldplatz). Von hier führt die Markierung durch Nadelholz⸗ wald bald ſteil abwärts nach Weidental. Ueber⸗ nachtungsgelegenheit bietet ſich in den Gaſthäuſern von Ackermann und Aug. Erb. Am 3. Tage zum Bahnhof Weidental, hier über die Bahnanlagen und mit grünem Kreuz in ſüdweſtlicher Richtung im Wieſentale aufwärts, wonach im oberſten Teile des Tales ein Fußweg mit dem vorgenannten Zeichen ſteil aufwärts zum Heiden köpfchen führt. Oben geht man ſüdlich weiter, wonach man bald auf einen Fahrweg kommt, der dem Bergrücken entlang zieht und immer im Hochwald bleibt, bis man das Forſthaus Schwarzſohl erreicht. Von hier mit grünem Kreuz weiter, nach etwa 20 Min. an den Schönlaub⸗ Linden nach einer weiteren„ Stunde am Leimer⸗ Soh! vorüber gelangt man zum Krottenbuckel. Weiter führt uns das Zeichen durch herrlichen Wald zum Leitersberg und nach einer halben Stunde zum Stüter Berg.(522 Meter). Von da mit grünem Kreuz in ſüblicher Richtung auf einer Forſtſtraße, am Gratſohl und an der Krottenſohle vorbei zum Johanneskreuz.(Waldkurhaus). Vom Johanneskreuz mit Wegweiſer„Nach Elm⸗ ſtein“ und mit Markierung gelbes Kreuz auf ſchöner Waldfahrſtraße abwärts, bald vom Speyerbache be⸗ gleitet, durch Speyerbrunn, bald kommt man nach Mücken wieſe, kurz darauf benützt man den Fußweg auf der rechten Seite des Speyerbaches, bis kurz vor Elmſtein eine Brücke über den Bach führt. Auf dem linken Ufer erreicht man in wenigen Minuten das Dorf Elmſtein mit Burg Elmſtein. Von Elmſtein folgen wir am 4. Tage der Markierung gelb⸗roter Strich auf ſchmalem Pfad über den Speyerbach. Einige Schritte weiter führt nochmals ein ſchmaler Steg über den Bach, über dieſen geht unſer Weg, der dann ſchlangenförmig durch Nadelholzwald aufwärts führt, Nach einigen Minuten finden wir auf der linken Seite, etwas oberhalb des Wegs, einen Pavillon, von dem ſich herrliche Ausſicht auf Elmſtein und auf Burgruinen bietet. Auf dem Weg mit der Markierung weiter aufwärts, teilweiſe mit prachtvollem Blick über den 8 Mollberg. Dann führt unſer Weg teilweiſe durch Hochwald an mehreren Ruhebänken vorüber zur Mittel⸗Eiche. Wegkreuzungen. Mit der gleichen Wegbezeichnung gelangt man bei den„Drei Steinen“ auf die Dandſtraße, über dieſe hinweg erreicht man nach 5 Minuten den Eſchkopf(610 Meter). Auf dem Gipfel iſt ein 20 Meter hoher achteckiger Steinturm errichtet. Von der Plattform des Turmes aus iſt der ſchöne Pfälzer Wald dem Blicke ringsum frei enthüllt. Von hier mit gelb⸗rotem Strich links(ſüd⸗ lich) abwärts, kommt man nach einigen Minuten am Fer Babiſchen Köpfchen vorüber. Unterwegs ſto⸗ ßen wir auf die Markierung grünes Kreuz, der wir von hier ab folgen, am Schwarzſohler Jagdhaus vor bei. Nach ca.* Stunde kreuzt gelber Strich unſern Weg, wir folgen nun dieſem rechts ab am Chriſtel⸗ Eck, ſpäter am Leimer Forſthaus vorbei nach Leimen Am fünften Tag folgen wir dem roten Strich(ſüdl.), der uns in einer halben Stunde zu der ehemaligen Karls mu h le und in einer weiteren halben Stunde zur Ruine Gräfenſtein führt. Dieſe Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut, im 30jährigen Kriege(1625) brannte ſie aus und blieb ſeitdem Ruine. Bemer⸗ kenswert iſt der noch gut erhaltene Bergfried, der im Grundriß die Form eines unregelmägigen Siebenecks hat. Von der Gräfenſtein, genannt auch das Merzalbener Schloß, wieder zurück bis zu der Stelle, wo wir das Wegzeichen blau⸗weißer Strich kreuzten, mit dieſem rechts(öſtl.) ab, bald über den Floßbach führt ein gut ausgeglichener Pfad durch bie Königshalde über die„Spalt“ durch den mehr⸗ hundertjährigen Alteichenwald an den drei Quellen des Dreibrunnentales und über das ſogenannte Pflaſter(mit Sandſteinen gepflaſterter Waldweg) am Dreiherrenſtein vorbei zum Hermersber⸗ gerhof. Weiter folgen wir dem Wegzeichen, das ſich am Hermersbergerhof teilt, man folgt dem links führenden, am Habereck vorbei Nach 7 Stunde be⸗ gleitet uns der Kaltenbach, der bald darnach in den Wellbach fließt, auf bequemer Waloͤſtraße nach Rinn⸗ tal. Am nächſten Tage fahren wir mit der Bahn nach Hinterweidental. Am 6. Tage vom Bahnhof Hinterweidental rechts abwärts auf Landſtraße an der Bahn entlang nach der Ortſchaft Hinterweidental; hier links halten. Man kommt bald zum Bahnhof Hinterweidental⸗Ort. (Man kann auch in der Bahn bis hierher nachlöſen.) Vor dem Bahnhof rechts über die Bahnanlagen und auf der Straße weiter; bei der Biegung links halten und man kommt bald auf ſchmalem Waldwege auf⸗ wärts zu dem großartigen Naturdenkmal, dem Teufelstiſch. Auf zwei hohen Pfeilern ruht eine breite Sandſtein⸗Platte, deren Dicke von 1,720 bis 3,30 wechſelt. Vom Teufelstiſch, auf dem in ſüd⸗ öſtl. Richtung hinziehenden Waldwege weiter, ge⸗ langt man bald auf eine am Waldrande hinziehende Fahrſtraße. Hier taucht das Wegzeichen roter Strich auf und führt mit Wegweiſer„Fur Ruine Neu⸗ Dahn“ an der Dahner Schneidemühle(Wirtſchaft) vorüber, aufwärts zu der von hier aus ſichtbaren Burgruine Neu⸗Dahn. Mit rotem Strich durch Dahn am Jungferuſprun g, einer ſchroff anſteigenden Felsmaſſe(272 Meter) vorüber. 8 Der Weg von Dahn auf die Schloßruine Altdahn führt mit rotem Strich auf die Erfweilerſtraße, dann rechts bergan bis an den Fuß des Berges. Von hier Fußweg durch Nadelholzwald; zieht ein ſchmaler nach 5 Minuten iſt Altdahn erreicht. Auf einem 1 Altensteig gasthof und pension„Zum goldenen Stern“ Neu einger. Fremdenzimm., gut bürgl. Küche. Mäß. Preiſe. Tel. 32. Beſ.: Chr. Kalmbach. Aburg Cd, bäöthauz f. denölom, Krone“ 8 ruh., ſonn. Lage in d. Nähe d. Waldes. Schön. (ſtaubfreier) Garten mit Liegegelegenh. Tel. Calw annad Aagoldtah Ausgangs- und Zielpunkt der sehönsten Schwarzwaldwanderungen bietet ange- nehmsten Urholungsaufenthalt im Sommer und Herbst mit Gelegenheit zu sportlicher Betätigung aller Art, wie auch zu ner ven- ausspannender Ruhe. Reizvolle, ausgedehnte Spazflerwege im Hochwald. 16 000 am Württemb. Schwarzwald, 680 m ü. d.., in Tummel- und Badeplatz. Best eingerichtete Gasthöfe mit vorzüglicher Verpflegung. 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In der Richtung weiter kreuzen wir nach ca. 25 Minuten die Markierung weiße Scheibe, immer auf un markiertem Wege weiter, teilweiſe mit ſchöner Ausſicht, an dem Fladenſtein, den wir links lie⸗ gen laſſen, vorüber, abwärts zum Bahnhof Bun⸗ dental, hier links ab zum Ort Bundental. Am letzten Tage bis zum Bahnhof zurück und links mit Fahrſtraße nach dem nahen Dörfchen Rumbach. Im Ort links ab, über die Bahnanlagen der Kleinbahn, dann mit Wegweiſer„Nach Nothweiler“ und mit der allerdings ſchlechten Markierung roter Strich auf Fahrſtraße links aufwärts. Unterwegs wunderbare Ausſicht auf den Aſſelſtein, Triefels, Anebos, Scharfenberg und viele andere Ruinen und Felsblöcke. Kurz bevor beide Seiten der Straßen bewaldet ſind(wenn die Straße abwärts geht), führt Waldweg mit Wegweiſer rechts ab. Bald hat man Blick auf das Dorf Noth⸗ weiler. Auf dem Wege weiter und man ſtößt auf die Markierung blauer oder roter Strich, die aufwärts führt, an einer Ruhebank und einem Felſen vorbei. Von hier mit Wegweiſer und mit den Markierungen blauem und rotem Strich auf ſchmalem Waldwege aufwärts zur Wegelnburg. Dieſe Burg war eine Reichsfeſte, Bauzeit wahr⸗ ſcheinlich das 13. Jahrhundert; zerſtört im Reunions⸗ krieg 1679. Von den wenigen Ueberreſten der größ⸗ tenteils aus Felſen ausgehauenen Burg erſchließt ſich eine Fernſicht, die in den Bergen ihresgleichen ſucht. Von der Burg mit Markierung blauer Strich etwas auf dem gekommenen Wege zurück und dann abwärts nach und durch Nothweiler.(Von der Wegelnburg nicht weitergehen, da man ſonſt die Grenze überſchreitet. Auf ſchöner Waldfahrſtraße am Litſchbache entlang erreicht man in einer Stunde Niederſchlettenbach. Hier durch den Ort und mit blauen Strich am Erlenbache entlang. Bald biegt gelber Strich rechts aufwärts zum Schloſſe Berwartſtein. Jetzt iſt das Schloß wieder zum Teil bewohnbar gemacht. Von der Burg hat man maleriſchen Blick. Vom Berwartſtein durch das Tal getrennt liegt die unbedeutende Ruine des Turmes En im SchW-wWarz Wal Falkau l. td. Pension Hosp und Ferien- Aufenthalt f. Erwachſ. u. Kinder in Privat⸗Penſ.(Villa). 2 Sonn. Zimmer, fließ. Waſſer, ruh. ſtaubfreie Lage. Schöne Anlagen. 1000 Mtr. ü. M. Feld⸗ berggebiet. Penſ. f. Erwachſene ab Mk..— ſuch. ſehr empfohlen. e — „Klein Frankreich“. Von der Burg folgt man dem Wegzeichen weiße Scheibe, die in 4 Stunde nach Fl. Bruchweiler führt. Wandervorschläge Schlierbach⸗Ziegelhanſen, Bärenbachtal, Lärchen⸗ garten, Almoſenbrunnen, Schönan, Michelbuch, Freiſchärlergrab, Hirſchhorn. Sonntags rückfahrkarte Schlierbach⸗Ziegelhauſen 1,20 A, Anſchlußkarte Hirſchhorn dahin 70 Pfg. oder Sonntags rückfahrkarte nach Hirſchhorn 2,10 l. Vom Bahnhof über die Brücke und rechts auf breiter Straße etwa 500 Meter den Neckar auf. Gleich beß den letzten Häuſern(Wegweiſer) auf ſchmalem Pfad linbs hinauf in den Wald. An Felſen rechts vorbei und links geſchwenkt. Bald teilt ſich der Pfad. Wir bleiben in ſchönem Tannenwald auf dem unteren und gelangen ſo auf dem beguemſten Weg ins liebliche Bärenbachtal, Stunde. Auf breitem Weg über das Tal und über die Neben⸗ linie 66, rotes R. Rechts aufwärts(links eine ſchöne Waldwieſe) bis im nahen Tannenwald rechts ein Pfad abzweigt. Richtung immer nordöſtlich. Auf dieſem Zick⸗ zackpfad gemächlich in Jungwald bergan, an einem Forſt⸗ garten links entlang, dann rechts zum Lärchengarten, ſo genannt wegen der mächtigen Lärchen um ein For ſt⸗ ſchutzhaus herum,„ St. Hier über die Hauptlinie 20, gelber Rhombus, und 3, blauer Strich. Fahrweg, das Forſthaus links, im Tannenwald rechts eben hinter zum Almoſenbrunnen, rechts des Wegs. ½ St. Von da ganz kurz rechts bis ein Pfad direkt auf ein Tannenwäldchen abgeht. Rechts des Pfades ein ſchnur⸗ gerader Waldweg, einer Allee ähnlich. Auf ebengenauntem Pfad zum Tannenwäldchen ab, über einen Weg und zu⸗ letzt rechts auf Zickzackpfad durch Schälwald mit ſchönem Ausblick in Steinachtal und auf Schönau hinunter zur Straße. Auf dieſer links nach Schönau, 1 St. Be⸗ achtenswert das Sommerrefektorium, ein Gebäude aus dem 12. und 13. Jahrhundert, jetzt evangel. Kirche. Das Refektorium gehörte zu einem 1142 gegründeten Ziſter⸗ zienſerkloſters, deſſen Gebäulichkeiten im 30führigen Krieg und von den Franzoſen im orleaniſchen Kriege vollends zerſtört wurden. 5 Nördlich durch das Städtchen bis die Straße rechts öſtlich ins Greinertal abbiegt. Das Schulhaus rechts. Die Neben⸗ linie 45, rotblaues Kreuz, kurzer Begleiter. lleber den Greinerbach. Gleich den erſten Weg über Wieſen und im Feld aufwärts in den Wald. Von dem Weg und der öſtlichen Richtung nicht abweichen, ſowte nicht abwärts gehen. Der Weg ſteigt noch etwas an, um bald eben weiterzuztiehen, macht einen großen Bogen rechts über die badiſch⸗heſſiſche Landesgrenze. Auf dem Weg und ſo ziem⸗ lich in ſchönem Buchenwald in gleicher Höhe bleiben, nach 14 St. rechts ein Waldbrunnen. Gemeinſam mit der Hauptlinie 7, rotes Viereck, bis zur naheliegenden Weg⸗ kreuzung. Links drüben das Forſthaus Grein. Vom Wegweiſer, rechts öſtlich. Die breite Waldſtraße macht einen Bogen links und erreicht in 20 bis 25 Minuten das Forſthaus Michelbuch. Daſelbſt eine Erfriſchung erhält⸗ lich. Wegweiſerſtein. Im Wald öſtlich weiter und bald abwärts. zweiten Wegkreuzung, etwa 12 haus entfernt, ein Freiſchärlergrab, links des Wegs. Wer mag wohl der Tote ſein, der bei den Frei⸗ heitskämpfen 1848 oder 1849 das Leben verlor und hier in der Waldeseinſamkeit ſeine letzte Ruheſtätte fand? Jetzt ſteiler abwärts, mit ſchönem Blick auf Hirſchhorn, und zuletzt auf Zickzackpfad ſehr ſteil hinab nach Hirſchhorn, 2 St. Hirſchhorn ab: 19.13, 19.43, 19.54, 21.18, 22.87, Bei der bis 15 Minuten vom Forſt⸗ Gaſth. u. Penſion Lauſenfels 400 m, Lautenbach, Poſt Gernsbach i. 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Schwarzwaldes, iſt als idealer Luftkurort und vor⸗ züglichſter Standort für eine Reihe der ſchönſten Punkte Es bildet den Das Kapitel der Reiſeerinnerungen iſt ſo alt wie in doppelter Hinſicht: einmal in der Auffaſſung oder[Blätter der Pl hotographenalben(falls nicht ſchon vor⸗ des 2. 1 5 zeltberühmten 1 Bei 1 1c 10 77 1 5 Fra 5 l 8 8 5 5 nächſte d bequemſten Zugang zu dem weltber die Luſt am R ſelbſt; in ſein ö 0 0 0 ef C Na mer d. i 5 kurz die iächſten und beg 8 N e 0 te er Fortentwicklung beſſer geſagt, Erfaſſung der Naturaufnahmen und handen) weiße Blätter zu heften und darauf kurz die Aller heiligen mit ſeinen grotesken Waſſerfällen und iſt es aber weit hinter der wachſenden Reiſekultur zu⸗ zum anderer in der Zuſammenſetzung der Gruppen⸗ beſonders netten Stunden und Erlebniſſe zu ſkizzie⸗ gotiſchen Kloſterruine, für Zufkucht, Alexanderſchanze, rückgeblieben. bilder. Wahl os jeden Turm und jede Waldpartie, ren, kurz einen kleinen Reiſebericht niederzuſchreiben, Dorf Kniebis, Bad Peterstal und Griesbach, Bad Ri⸗ Man findet auf dem Gebiet der Reiſeandenken heute noch denſelben traurigen Kitſch, wie vor 50 und mehr Jahren. Eine Ausnahme bilden die neuerdings durch die man wandert, aufzunehmen, entſpricht dem Zweck nicht, ebenſowenig das Abknipſen völlig gleich⸗ gültiger Penſionsgäſte, mit denen der 16 ll uns zu⸗ zu dem dann die Aufnahmen die Illuſtrationen dar⸗ ſtellen. Für die Lieben zuhauſe zuſammengeſtellt, iſt ſolch pold sau uſw. inmitten einer Welt von Bergeinſam⸗ keiten, Waſſerſtürzen und Hochmoorſeen. Mit all dieſen Punkten iſt es durch regelmäßige Kraftpoſtkurſe verbunden, in direkter Linie auch mit Freudenſtadt. Das Städtchen ſo vielfach beliebten„ſelbſtgeknipſten“ Reiſeerinnerun⸗ ſammengeführt. Es müſſen beſondere Stun⸗ ein Heftchen das hübſcheſte Geſchenk, das man ſich ſtrebt neuerdings mit Erfolg darnach, die Annehmlichkeiten gen. Auch wer das vielbekannte Heft„Knipſe, aber[den ſein, die wir an dieſem Waldrand, an jener denken kann, unterſtützt die Reiſedarſtellung und er⸗ für ſeine Kurgäſte mik ſeiner e 141 N 1 78 755; 5 3 B. 8 8 g 5 8 1 5 2 1 Linkla 35 i n. a. wurde in den letzten mit Verſtand“ ſich nicht zu eigen gemacht hat, wer Strandpartie verlebten, die uns einen Berggipfel, ſpart dem, der nicht gern langatmige Berichte gibt, Lage in Einklang zu bringen. U. a 5 1 ohne viel Verſtand, aber mit etwas kechniſchem Ge⸗ 7 6 oder eine Heidepartie als der„Erinnerung wert“ er⸗ die mündliche Erzählung. Es macht zudem geringe neuerſtellter Muſikpavillon mit Leſehalle der Tagen ein' f der zuſammen mit den ſchon vor⸗ Benützung übergeben, ſchick, gutem Blick und Reiſefreudigkeit knipſt, wird ſcheinen laſſen und es müſſen irgendwelche, über den Koſten und bereitet viel Spaß, denn man wird es je handenen Kuranlagen und dem Schwimmbad den Ort Erinnerungen nachhauſe bringen, die weit wertvoller[Tag hinausgehende Beziehungen zu den Menſchen nach der Eigenart des Empfängers, ſeinem Ge⸗ für einen Kuraufenthalt recht ſehr empfehlen. ſind, als alle Sahnentöpfe, Vaſen und Aſchenbecher, vorhanden geweſen ſein, wenn wir ſie für unſere ſchmack und ſeinen Intereſſen zuſammenſtellen. Hier 2 die ſich voneinander nur durch die aufgedruckten Ort⸗ ſchaften unterſcheiden. Reiſeerinnerungen feſthielten. Denn dieſe Bilder ſol⸗ len ja einen Zweck erfüllen, 115 den der ſchönen Er⸗ einmal mehr die humoriſtiſchen Erlebniſſe zuſam⸗ menfügen, dort das landſchaftlich Intereſſante, ſport⸗ * Jugendwanderer, beſtellt Ausweiſe rechtzeitig! Nr ee reren Gewiß wird der geſchulte Photograph innerung. liche Ereigniſſe bevorzugen oder kulturgeſchichtliche In den letzten Tagen vor den großen Ferien häufen beim Entwickeln zuweilen den Kopf ſchütteln über die Daher iſt es auch wichtig, daß dieſe Aufnahmen Streifzüge zuſammenſtellen. ſich die Anmeldungen für Bleibenausweiſe in techniſche Seite dieſer Aufnahmen. Die Liebhaber⸗ nach der Rückkehr von der Reiſe in einer Form In jedem Fall bietet es eine Erinnerung für den Geſchäftsſtellen des Tugendherbergsver⸗ photographie hat allerdings beſonders unter den fün⸗ auf bewahrt werden, die ebenfalls dem Er⸗ ſich ſelbſt und für Andere, und mehr als das. Ein bandes derartig, daß oft unliebſame Verzögerun⸗ geren Wanderern ſchon ſehr gute Fortſchritte erzielt. innerungszwecke dient, d.., uns jederzeit ſolches Heftchen birgt immer noch ein wenig von dem gen für den Einzelnen nicht zu vermeiden ſind. Be⸗ Selbſt, wenn es an techniſchem Können noch etwas ſchnell und in richtiger Anordnung zur Verfügung ſtärkenden Hauch des Waldes, der See, der Bergluft, ſtellt daher die Ausweiſe rechtzeitig. Die mangelt, bieten ſolche Reiſeerinnerungen doch das ſtehen. die wir einſt erlebt und geatmet. Und es iſt für Viele Geſchäftsſtelle in Mannheim befindet ſich Beſte, was es darin geben kann— das Perſönliche! Die Frage der Aufbewahrung iſt einer der ein gutes und wirkſames Mittel, um dunkle Stun⸗ im Lipſia⸗Schuhhaus Willy Arndt, N 3, 11(Kunſt⸗ Das Einmalige! dunkelſten Punkte des Amateurphotographen den, wie ſie Alltag und Sorge im Winter nur zu häu⸗ ſtraße, im Hauſe der Fa. Hill u. Müller), wohin An⸗ Dieſes Perſönliche muß daher bei ſelbſtgeknipſten[Meiſt ſind ſie haufenweiſe in Käſten gelegt oder in fig mit ſich bringen, zu durchleuchten, heller und fri⸗J[meldungen zu richten ſind und auch ſonſt alle Aus⸗ Reiſeerinnerungen im Vordergrund ſtehen und zwar den an ſich ſehr praktiſchen Heften wahllos zuſammen⸗ ſcher zu geſtalten. künfte gegeben werden. aum 10. umd II. August 1930 Edelweinausschank in nachstehenden Gaststatten: Aae Mü Te a c Werkehrsyerein Deldsshelm) 5 2 9 5 4 1 Wia genvereln Hotel- Restauration 150 Wingeꝛ- ö„ 5 Straub wirschalt- Bauenmstube * 7 3 EO Es, f 9 Erstklass. 29er u. H. Flaschen-„ Nause Ofner Originalausschank v. 581 N 1 Erstkassige-Naturweine von Fh, Schreck, Königsgartenstl. 2 J weine. Bekannt gute Küche Bekannt gute Küche. Natur- 15 5 Winzerverein Deidesheim. Ia. 1 Rh: Deidesheim. Vorzügl. Küche* 3. 75 8— 5 0 rstklass. 29er u. ff. Flaschen- Original-Flaschenweine hies. 4 L..40, 29er Deidesh. 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Der vom Bundesvorſitzenden, Regierungs⸗ rat Dr. Blauer t⸗Dresden, gegebene Jahres beri ch t gab ein anſchauliches Bild von der umfangreichen und er⸗ folgreichen Tätigkeit des Bundes während des abgelau⸗ fenen Jahres. In einer Mitgliederzahl von über 192 000 kommt die Stärke des Bundes zum Ausdruck. Am darauffolgenden Samstagmorgen wurde mit der Eröffnung einer ſehr intereſſanten Stenographiſchen Fachausſtellung in den Räumen der Philharmonie der Oeffentlichkeit ein intereſſanter Einblick in das ſtenographiſche Wirken gegeben. Der geſchichtlichen Abteilung, die der Bibliothekar vom Stenographiſchen Landesamt Dresden, Regierungsrat Scheunig, zuſammengeſtellt hatte, ſchloß ſich in der zwei⸗ ten Abteilung, die von Rektor Leder⸗ Berlin bearbeitet war, die Pflege der Einheitsſtenographie durch das viel⸗ ſeitige Vereinsleben an. Die dritte Abteilung, die von den ſtenographiſchen Verlegern ſehr ſtark beliefert war, ließ er⸗ kennen, wie die reiche Literatur der deutſchen Einheitskurz⸗ ſchrift zu ihrer Verbreitung beiträgt und wieviel trotz der großen wirtſchaftlichen Nöte der letzten Jahre doch auf die⸗ ſem Gebiete geleiſtet worden iſt. In den Beratungen des Bundesvertretertages am Samstag vormittag wurde der Bundesſatzung eine neue Form gegeben, durch die eine Vereinfachung der Organiſa⸗ tion und eine Erweiterung des Stimmrechtes der Mitglie⸗ der herbeigeführt wird. Die Beratungen, die unter der Leitung von Juſtizrat Bäcker ⸗ München ſtanden, ließen erneut die Einmütigkeit erkennen, mit der alle Glieder des Deutſchen Stenographenbundes ſich für die Verbreitung und Förderung der deutſchen Einheitskurzſchrift einſetzen. In Zuſammenhang mit der Veranſtaltung hielt auch der Deutſche Jugendbund für Etnheitskurz⸗ ſchrift unter dem Vorſitz von Schulrat Coprian⸗Dort⸗ mund, ſeine Hauptverſammlun g ab. Der Bund, der ſich in der letzten Zeit ſehr günſtig entwickelt hat und jetzt rund 5000 Mitglieder zählt, war durch eine große Schar von Schülern und Schülerinnen vertreten. Begrüßungsabend Ein außerordentlich zahlreich beſuchter Begrüßungs⸗ abend im großen Saale der Philharmonie bildete am Sonn⸗ tag den verheißungsvollen Auftakt zu den großen Sonn⸗ tagsveranſtaltungen des Deutſchen Stenographentages. Nach einleitenden Muſikvorträgen hielt der Vorſitzende des Hauptausſchuſſes, Studiendirektor Dr. Gaſter, die Be⸗ grüßungsrede, in der er den Vertretern aus allen deutſch⸗ ſprachigen Gebieten im Namen der Berliner Schriftfreunde herzliche Willkommensworte zurieſ. Er ging davon aus, daß im Saale vereint Deutſche aller Stämme beieinander ſäßen, auch aus Oeſterreich, Ungarn, Rumänien, Polen und dep Dſchechoſlowakei. Sein beſonderer Gruß: galt den Brüt⸗ dern von der Saar. Der Redner huldigte im Geiſte den Alimeiſtern der modernen deutſchen Kurzſchrift, Franz Kaver Gabelsberger und Wilhelm Stolze; er grüßte Ferdinand Schrey, der heute noch in Berlin lebt. Dann würdigte der Redner die Schaffung der Einheits⸗ kurzſchrift als einen Schritt auf dem Wege zur deutſchen Einheit überhaupt und ſprach die Hoffnung aus, daß die Einheitskurzſchrift ihren Stegesmarſch weiter fortſetze zum Segen der deutſchen Wirtſchaft und unſeres deutſchen Vaterlandes. Stürmiſcher Beifall folgte dieſen Ausführungen und auch denen des nachfolgenden Redners, des Juſtizinſpektors Taubenberger⸗ München, der dem Preußiſchen Lan⸗ desverband das Bundes ban ne r überreichte und dabei betonte, daß ſich durch dieſe ſymboliſche Handlung ge⸗ wiſſermaßen Süden und Norden verbrüdern. Der Sektor für Stenographie an der Univerſität Berlin, Profeſſor Girndt, übernahm das Banner mit dem Gelöbnis der Treue zum Bunde. Mitten in die feſtliche Stimmung kam die traurige Nachricht, daß Regierungsdirektor Meidin⸗ ger, der Vorſtand der Bayeriſchen Landesanſtalt für Kurzſchrift, der im Auftrage der bayeriſchen Regierung an den Verhandlungen des Deutſchen Stenographentages teil⸗ nahm, in ſeinem Berliner Hotel plötzlich verſtor ben ſet. Dadurch fand das Feſt einen vorzeitigen Abſchluß. Am Sonntag mittag nahm mit der Feſtverſammlung im Berliner Sportpalaſt der Bundestag ſelbſt ſeinen offiziellen Anfang. Viele tau⸗ ſend Anhänger und Freunde der Kurzſchrift lauſchten den Klängen von Richard Wagners Vorſpiel aus den Meiſter⸗ ſingern, mit denen die Feier eingeleitet wurde. Dann eröffnete der Bundesvorſitzende Regierungsrat Dr. Blauert(Dresden) den erſten Deutſchen Stenographen⸗ tag ſeit Schaffung der deutſchen Einheitskurzſchrift. Er gab einen Rückblick über die Entwicklung des neuen Syſtems und teilte unter ſtürmiſchem Beifall der Ver⸗ ſammlung mit, daß Reichspräſident von Hin⸗ denburg dem Stenographentag folgenden Gruß in einem Handſchreiben übermittelt hat: Dem Deutſchen Stenographenbund für Einheitskurz⸗ ſchrift entbiete ich zu ſeiner Tagung in Berlin herz⸗ lichſte Grüße. Die deutſchen Stenographen haben durch ihre Einigung auf eine einheitliche deutſche Kurzſchrift dem deutſchen Volk ein Beiſpiel gegeben, daß es mög⸗ lich iſt, unter Zurückſtellung perſönlichez; Wünſche zu einem Zuſammenſchluß und damit zu größerer Bedeu⸗ tung und höheren Zielen zu gelangen. Indem ich Ihnen für Ihre bisherige gemeinnützige Arbeit meine Anerkennung ausſpreche, wünſche ich Ih⸗ ren Beratungen und Ihrer Arbeit auch weiterhin guten Erfolg. von Hindenburg Der Vorſchlag des Reöners, dem Reichspräſidenten in einem Telegramm den Dank des Bundestages auszuſpre⸗ chen, fand einmütige Zuſtimmung in der Vergſammlung. Dr. Blauert begrüßte dann die Vertreter der Reichs⸗ und Länderregierungen, der Kommunen und der wirtſchaft⸗ lichen Verbände, die ſehr zahlreich erſchienen waren, an ihrer Spitze für die Reichsregierung der Referent für Kurzſchrift im Reichsminiſterium des Innern, Oberregie⸗ rungsrat Dr. Becker. Sein Gruß galt ferner dem Mini⸗ ſterialrat im ungariſchen Außenminiſterium Dr. Trae⸗ ger(Budapeſt) und dem Oberſt Mellin, dem Schöpfer der ſchwediſchen Einheitskurzſchrift, die der Feier eben⸗ falls beiwohnten. Schließlich hieß er auch die deutſchen Schriftfreunde aus dem Memellande, aus Danzig, Rumä⸗ eſſtert ſeien. Beſonders aber wünſche das Miniſterium für Als der Redner erwähnte, daß unter den Anweſenden neunzig Gymnaſiaſten und ältere Stenographen aus Po⸗ len ſeien, erhob ſich lauter Beifall unter den Zuhörern. Der Bundesvorſitzende ſchloß mit der Verſicherung, daß die Einheitsſtenographen weiter wie bisher das Ihre dazu bei⸗ tragen wollen, damit unſer deutſches Vaterland einer glücklichen Zukunft entgegengehe.(Langanhaltender ſtür⸗ miſcher Beifall!) Mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt, nahm ſodann Staats⸗ ſekretär a. D. Heinrich Sch ulz, der während ſeiner Amtszeit im Reichsminiſterium des Innern ſelbſt hervor⸗ ragend für die Schaffung der deutſchen Einheitsſtenogra⸗ phie gewirkt hat, das Wort zu einer Feſtanſprache die im Rundfunk verbreitet wurde. Der Redner würdigte die Erfindung der Stenographie als eine geniale Tat, die kulturgeſchichtlich dicht hinter der Erfindung der Buch⸗ druckerkunſt rangiert. Er ſprach allen Stenographen und Stenographenvereinen in Deutſchland Anerkennung und Dank dafür aus, daß ſie jahrzehntelang im Kampfe mit der Gleichgültigkeit der Behörden und der menſchlichen Natur die Sache der Stenographie hochgehalten haben, daß ſchließlich durch die Vereine die Stenographie weit über alles Vereinsmäßige hinausgehoben haben. Mit der deut⸗ ſchen Einheitskurzſchrift könne alles geleiſtet werden, was nur je ein anderes Syſtem zu leiſten imſtande iſt. Auf ſie haben ſich alle maßgebenden Faktoren, vor allem die Reichsbehörden und ſämtliche deutſchen Länder, geeinigt. Sie hat damit die über alles wichtige Qualifikation, in den bdeutſchen Schulen gelehrt zu werden. Gegen dieſe Tatſache kommen alle Argumente der Gegner nicht auf. Hut ab vor denen, die die Stenographie in ſchwerem Kampfe aus einer Liebhaberei und aus einer engen Be⸗ rufsangelegenheit zu einem allgemein anerkannten, für das wirtſchaftliche und öffentliche Leben notwendigen und unentbehrlichen Inſtrument gemacht haben. Der Redner wandte ſich ſchließlich an die Gegner der Einheitsſteno⸗ raphie mit der eindringlichen Mahnung: begrabt die Streitaxt! Einigt Euch mit uns zu der großen ſegens⸗ vollen Arbeit, zu dem Dienſt am deutſchen Volke, die Kurzſchrift zu einem ſelbſtverſtändlichen Inſtrument für jedermann zu machen. Mit unſerer deutſchen Einheits⸗ kurzſchrift werden wir noch viele viele Jahre gut aus⸗ kommen und nützliche, nützlichſte Arbeit leiſten können. Der Vortrag, der mit einem nochmaligen kräftigen Be⸗ kenntnis für die Einheitskurzſchrift ſchloß, wurde mit leb⸗ hafteſtem Beifall aufgenommen. Beethovens„Weihe des Hauſes“ leitete dann zu den Begrüßungsanſprachen über. Im beſonderen Auftrage des Reichsinnenminiſters Dr. Wirth überbrachte Oberregierungsrat Dr. Becker Grüße und Wünſche, ebenſo im Namen des Reichsfinanzminiſters, des Reichspoſtmini⸗ ſters und des Reichsſparkommiſſars. Auch die Länderregie⸗ rungen von Bayern, Sachſen und Heſſen ließen durch Ober⸗ regierungsrat Dr. Becker ihre Anteilnahme an der Ta⸗ gung zum Ausdruck bringen. Für die Preußiſche Staats⸗ regierung erklärte der Referent im Preußiſchen. Miniſte⸗ rium für Kunſt, Wiſſenſchaft und Volksbildung, Studien⸗ direktor Dr. Gaede, daß alle Reſſorts der preußiſchen Verwaltung an den Arbeiten des Stenographentages inter⸗ Kunſt, Wiſſenſchaft und Volksbildung dem Deutſchen Steno⸗ graphenbunde eine glückliche Zukunft; denn der Tag müſſe kommen, an dem in allen preußiſchen Schulen die Einheits⸗ kurzſchrift gelehrt werde. Lang anhaltender Beifall folgte dieſen Worten. Dann entbot Dr. Löſer vom Deutſchen Städtetag dem Stenographentage den Gruß dieſes Ver⸗ bandes. Im Namen der Stadt Berlin hieß Magiſtrats⸗ ſchulrat Tänzer den Stenographentag herzlich willkom⸗ men. Miniſterialrat Dr. Traeger aus Budapeſt ſprach im Auftrage der Ungariſchen Regierung. Ungarn, das ſeit längerer Zeit eine Einheitskurzſchrift beſitze, habe deren großen wirtſchaftlichen Wert erkannt und begrückwünſche das deutſche Volk dazu, das es ſich nun ebenfalls zu einer Einheitskurzſchrift durchgerungen habe. Oberſt Melin (Stockholm) überbrachte die Grüße der ſchwediſchen Steno⸗ graphen. Er wies darauf hin, daß die alten bekannten deutſchen Stenographieſyſteme in das ſchweoͤiſche überſetzt graphie viel von den Deutſchen übernommen hat.„Wir fühlen uns mit den Deutſe ſtammverweandt und nehmen Anteil an den Leiden und Freuden des deulſchen Volles, das trotz der unverdienten wirtſchaftl U N zielbewußt ſeinen Wiederaufſtieg fortſetzt.“ Mit anſeueruden Worten faßte der Vorſitzende des Berliner Hauptausſchuſſes, Stu⸗ diendirektor Dr. Gaſter, in ſeinen Schlußworten die Freude und den Stolz zuſammen, der die deutſchen Stenv⸗ graphen nach ihren großen Erfolgen beſeelt. Mit einem Hoch auf das Deutſche Reich und das deutſche Volk ſchloß der Redner ſeine Ausführungen. Begeiſtert ſtimmte die Verſammlung das Deutichlandlied an. ö Die Sieger im Bundesſchnellſchreiben Den Abend verbrachten die Teilnehmer des Steno⸗ graphentages wieder in der Philharmonie, wo zunächſt im großen Saal das Kermbach⸗Orcheſter ko erte. Während des Konzertes verkündete der Leiter 5 Bundesſchnell⸗ ſchreibens, Bailer Bayreuth, den Handelsoberlehrer Der Bund hielt im Hotel„Karpfen“ in Mainz unter dem Vorſitz des Herrn Hermann Sichel ⸗Mainz eine von zahlreichen Vertretern beſuchte Verſommlung ab. Im Vordergrund der Verhandlungen ſtand der Entwurf von Ausführungsbeſtimmungen zum neuen Weingeſetz, betreffend den Begriff und den Verſchnitt von„Schil⸗ lerwein“, die Verwendung von ausgewaſchener Holzkohle und ereinigter Knochenkohle die De⸗ klaration von entkeimtem Wein und von Wein mit dem Zuſatz von entkeimtem Traubenmoſt in Verbindung mit der Beſtimmung des Begriffs„vollendete Gä⸗ rung“ im Sinne des 8 5 des Geſetzes, endlich den Schutz vor der Einfuhr künſtlicher Süßweine. Es wurde über die hierzu zu machenden Vorſchläge, die in einer am 6. Auguſt im Reichsinnenminiſterium ſtattgefundenen Be⸗ ſprechung zum Ausdruck gebracht wurden, volle Ueberein⸗ ſtimmung erzielt. Die Frage der Normal ſbaſche hat, nachdem die Bemühungen von Weinbau und Weinhandel, eine freiwillige Vereinbarung der Intereſſenten herbeizu⸗ führen, bisher nicht zum Ziel geführt hatten, nunmehr durch Ausarbeitung eines Geſetzentwürkes ſeitens der phyſikaliſch⸗techniſchen Reichsanſtalt eine Wendung erfahren, der den Organiſalionen des Weinhandels von der Reichs⸗ regierung zur Stellunggahme übermittelt worden iſt. Die Verſammlung erklärte ſich mit der Grundtendenz des Ge⸗ ſetzentwurfs einverſtanden, ſowohl wos die Größe der Flaſchen(0,708 etl.) wie auch das möglichſt baldige Inkrafttreten betrifft. Dagegen wurde allgemein eine längere Uebergangszeit von etwo 7 Jahren gewünſcht, da⸗ mit die großen vorhandenen Vorräte von abweichenden Flaſchen aufgebraucht werden können. Gewünſcht wurde ferner, daß die Flaſchenfabriken veranlaßt werden, von von einem möglichſt baldigen Zeitpunkt an nur noch Nor⸗ malflaſchen zu liefern. Die vorgeſehene amtliche Ver⸗ ſchließung älterer Flaſchenweine wurde als ganz unmöglich erklärt. Endlich müßte beſtimmt werden, daß dem Geſetz nicht entſprechende Flaſchen auch ſpäter nicht beanſtandet werden, ſobald von dem Beſitzer nachgewieſen wird, daß die Abfüllung vor Inkrafttreten des Geſetzes ſtattgefunden Sodann befaßte ſich die Verſammlung mit dem Entwurf eines Handelsklaſſengeſetzes, das dazu beſtimmt iſt, auch im Weinverkehr die Schaffung gewiſſer Typen für Konſumvereine zu fördern. Zu gleichem Zweck hat ſich neuerdings eine Gemeinſchaft von Winzer⸗ genoſſenſchoften in Koblenz gebildet, ferner ſind auch in anderen Weinbaugebieten in letzter Zeit ähnliche Vereini⸗ gungen entſtanden, deren Tendenz jedenfalls teilweiſe offen⸗ bar auch dahingeht, den unmittelbaren Abſatz von Wein an die Verbraucher in die Hand zu nehmen. Eine ſolche Tendenz würde in Widerſpruch ſtehen zu dem erſt kürzlich in Beſprechungen zwiſchen den Organiſationen des Wein⸗ handels und der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsver⸗ bände zum Ausdruck gebrachten Grundſatz, daß die Win ⸗ zergenoſſenſchaften nicht ſelbſt Detailhandel trei⸗ ben, ſondern ihre Erzeugniſſe durch oͤen Weinhandel ab⸗ ſetzen ſollen. Die Verſammlung war ſich einig dorüber, worden ſind und Schweden auch in ſeiner Einheitsſteno⸗ Der Bad. Pfalzgau⸗Sängerbund hatte am Sonntag ſeine Sänger zu einer machtvollen Kundgebung für das deutſche Lied nach Altrip ge⸗ rufen. Mit der Durchführung dieſer Feier war der Geſangverein Sänger⸗Einheit Altrip betraut, der als einziger Pfälzer Verein Mitglied dieſes Gaues iſt. Faſt alle Vereine einſchließlich der Ortsvereine waren mit ihren Fahnen erſchienen, ſo⸗ daß ſich 9 Vereine an der Kundgebung beteiligten. Mit Böllerſchüſſen und einem Umzug des Trommler⸗ und Pfeiferkorps der Freiw. Sanitäts⸗ kolonne und der Freiw. Feuerwehr Altrip wurde die Feier am frühen Morgen eingeleitet. Dicht ge⸗ drängt ſtanden am Nachmittag die Menſchen auf dem Meßplatz, als gegen halb 1 Uhr die Sänger zu den Maſſenchören antraten. 2000 waren es, die begeiſtert dem deutſchen Liede huldigten zu Ehren der freien Pfalz am freien deutſchen Rhein. Unter der aus⸗ gezeichneten Leitung des Gaudirigenten Stein⸗ ecker⸗Mannheim wurde der erſte Chor„Ehre ſei Gott in der Höhe“ vorgetragen. Ihm folgte das Volkslied„Werbung“ und zuletzt„Deutſchland Dir mein Vaterland“(Wo gen Himmel Eichen ragen). Anſchließend an dieſe begeiſterte Kundgebung be⸗ wegte ſich lt.„Altriper Lokal⸗Anzeiger“ ein Feſtzug N durch die Ortsſtraßen, wie er wohl in Altrip an Größe noch nicht überboten wurde. Ueber 40 Vereine nahmen daran teil. Das Trommler⸗ und Pfeifer⸗ korps ebenſo die Kapelle Webe r- Altrip begleiteten den Zug. Nach Ankunft auf dem Feſtplatz war trotz vermehrter Sitzplätze bald alles bis auf den letzten Platz beſetzt. Nach einem ſchön geſprochenen Prolog durch Frl. Lieſel Baumann hielt der 1. Vorſitzende nien, dem Saargebiet, Oeſterreich und Polen willkommen. 4 Badiſche Tandesbaufpathaſfe Muſtalt des öffentl. NReuus, Mannheim, Auguſta- Anlage 33/1, fel. 406 01 unter unbeschränkter Haftung des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes des Geſangvereins Sänger⸗Einheit, Theobald Badischer Pfalzgau⸗ Sängerbund Kundgebung für das deutſche Lied anläßlich der Befreiung der Pfalz daß, wenn dieſe Tendenz wirklich Platz greifen ſollte, der Kirſchner, die Begrüßungsanſprache, in der er alle Brudervereine und alle Beſucher der Kundgebung herzlich willkommen hieß. Ebenſo dankte er dem 2. Vorſitzenden des Bad. Pfalzgau⸗Sängerbundes, Herrn Hahn, den Bundesausſchußmitgliedern und den Nachbarvereinen. Mit Wehmut gedachte er der Sangesbrüder, die die Treue für ihr Vaterland mit dem Tode beſiegelten und durch ihren Opferwillen die Heimat vor dem Schwerſten behüteten. Mit einem Hoch auf den Bad. Pfalzgau⸗Sängerbund und unſer geliebtes Vaterland endete er ſeine markige An⸗ ſprache. i a Eine ebenſo begeiſterte und zu Herzen gehende Rede hielt der 2. Vorſitzende des Bad. Pfalzgau⸗ Sängerbundes Hahn. Er feierte beſonders das Lied, das im Kriege und während der Beſatzung über manches hinweggeholfen hat. Nach ihm ſprach im Namen der Gemeindeverwaltung 1. Bürgermeiſter Baumann. Die Sänger aus dem Badnerland hätten durch ihre machtvolle Kundgebung bekundet, daß ſie ſich mit den Pfälzern eins fühlen und daß auch ſie Freude daran haben, daß die Pfälzer wieder frei ſind von fremdem Joch. Bürgermeiſter Bau⸗ mann führte noch einmal zurück in die ſchwere Separatiſtenzeit, unter der auch Altrip gelitten hat. Umſo größer ſei aber die Freude, daß man zuſammen mit den Sängern des Bad. Pfalzgau⸗Sängerbundes die Befreiung der Pfalz feiern könne. Mit einem Hoch auf den Bad. Pfalzgau⸗Sängerbund endete die Rede. i Den Vereinen wurde eine geſchmackvolle Erinne⸗ rungs⸗Medaille vom 1. Vorſitzenden der Sänger⸗ Einheit, Kirſchner, überreicht. Bis tief in die Nacht hinein herrſchte fröhliches Leben und Treiben, das allerdings zeitweiſe durch Regenſchauer etwas Spruch des Preisgerichts. In der Abteilung 400 Silben hatte, wie mitgeteilt, der Preſſeſtenograph Heinrich K ier ⸗ cek⸗ Aachen den Sieg davongetragen und damit den Ehrenpreis des Reichspr enten— Hindenburgs Bild mit eigenhändiger Unterſchrift in ſilbernem Rahmen — gewonnen. Die„Goldene Feder des Verlages Ullſtein“ fiel in Johannes Pringshei m Darmſtadt, den Sie⸗ ger in der Abteilung 340 Silben. Die nächſtfolgenden Ehrenpreiſe erhielten Ernſt Haas rzburg(320 Sil⸗ ben), ſtud. jur. Martin Günther erlin(340), Paul Knoop Berlin(300), Wilhelm Dörin Kulmbach(300), Willy Schulze ⸗Berlin(300), Adam Gro beis⸗Kulm⸗ bach(300), Richard Käppel⸗B en, Kreis Hanau(300). Noch hunderte von isträgern, darunter ſehr viele in den Abteilungen zwiſchen 200 und 300 Silben, folgten. Der Leiter des Fremdſprachen⸗Schnell⸗ ſchreibens, Profeſſor Dr. Amſel Berlin, wies dann darauf hin, daß die Leiſtungen z w eier Ham 1 urget Damen ganz beſonders hervorzuheben ſeien. Beide, Erika Liefmann und Gertrud Stanzel, hatten in eng⸗ liſch, franzöſiſch und ſpaniſch geſchrieben. Sie erhielten wertvolle Preiſe. Profeſſor Amſel betonte dabei, daß Fräu⸗ lein Erika Liefmann erſt 17 Jahre alt und gerode ein Jahr ſtenographiekundig ſei. Ein au zeichnetes Steno⸗ gramm in franzöſiſcher Sprache(16 ben) hatte Herr Heitmann ⸗Göttingen, in ruſſiſcher Sprache Fräulein Bella Lapuner(160 Silben) geliefert. Bund ſüdweſtdeutſcher Weinhändlervereine Jorganiſierte Weinhandel zu den ſchärfſten Gegenmaßnah⸗ men gezwungen iſt. Auch ſollen ſchon alsbald die Winzer⸗ genoſſenſchaften allen Weinhandelsfirmen bekannt gegeben werden, die zum direkten Abſatz an die Verbraucher über⸗ gehen bezw. ſchon übergegangen ſind. Eine Verhandlung mit den zuſtändigen Stellen des Weinbaus ſoll über die weitere Entwicklung Klarheit ſchaffen. Ferner wird der Bund bei der preußiſchen Regierung dahin vorſtellig wer⸗ den, daß Kredite an die Winzergenoſſenſchaften nicht datt verwendet werden dürfen, den Weinhandel aus ſeinem natürlichen Tätigkeitsgebiet auszuſchalten.. In den Notverordnungen der Reichsregierung iſt trotz der früher gemachten ungünſtigen Erfahrungen auch eine Getränkeſteuer unter gewiſſen Vorausſetzungen vorgeſehen. Hierzu nahm die Verſammlung einſtimmig folgende Erklärung an, die ſowohl den Städten wie den Landesregierungen über⸗ mittelt werden ſoll: Der Bund ſüdweſtdeutſcher Weinhändlervereine richtet an die Städte und Gemeinden insbeſondere des Weinproduktionsgebietes das dringende Erſuchen, vom der durch die Notverordnungen von 26. Juli d. J. ge⸗ gebenen Möglichkeit der Einführung einer Gemeinde⸗ getränkeſteuer, die auch Wein umfaßt, abzuſehen. Die Notlage des Weinbaus und Weinhandels iſt derart groß, daß dieſe Berufsſtände nicht in der Lage ſind, weitere beſondere Steuerlaſten zu tragen. Während von allen Seiten immer wieder Verſuche gemacht wer⸗ den, den Abſatz von Wein zu heben, würde eine Steuer auf Wein ſelbſt im geringſten Ausmaß das Gegenteil erreichen und eine Abfatzdroſſelun g hervor⸗ rufen. Außerdem würde die Gemeindegetränkeſteuer bei den hohen Koſten der Erhebung und bei der ſtar⸗ ken Beläſtigung, die ſie für Handel und konſumieren⸗ des Publikum mit ſich bringt, nur geringe Erträge erwarten laſſen, alſo auch in dieſer Hinſicht ſich als ungeeignet erweiſen. R. Mannheim Zur Jahres ſchluß⸗Verſa m mu nn gdes VI R. Mannheim hatten ſich die Raſenſpieler ſehr zahlreich eingefunden. Am Präſtdententiſch bemerkte man u. a. den früheren Vorſtand, die Ehrenmitglieder Prof. Dr. Strei⸗ bich, Direktor Ggetmeyer und Adolf Kinzinger. Vor Eintritt in die Tagesordnung ehrte Direktor Bühn die in der letzten Spielzeit erfolgreichen Aktiven. Weiter⸗ hin erhielten die Herren Eugen Föckler, Karl Wolf und Alfred Au durch den Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband Ehrennadeln für beſondere Ver⸗ dienſte um die Förderung des Fußballſports. Direktor Bühn gab einen Rückblick über das abge⸗ laufene Geſchäftsjahr, indem er die wirtſchaftliche Kriſe als hindernd für die Entwicklung der Sportvereine bezeichnete. Nur durch größte Sparſamkeiten könnte es den Vereinen gelingen, ihren Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Nach Mitteilung des Jahresberichts für Sport durch Herrn Ruppender ſtellte Herr Hermann Ban z haf den Jahresabſchluß und den Voranſchlag für 1980/½1 zur Dis⸗ kuſſion. Die Regularien wurden genehmigt. Ebenſo wurde dem Vorſtand Entlaſtung erteilt und ihm für die geleiſtete enorme Arbeit, die nun einmal der Sport und der Ver⸗ einsbetrieb mit ſich bringt, gedankt. In allen Abteilungen ſind Fortſchritte zu verzeichnen. Eine Ausnahme machte Fußball, wo man hofft, verlorenes Terrain zurückzuge⸗ winnen. Der Mitgliederbeſtand hat die 1500 überſtiegen neben den Abteilungen mit Selbſtverwaltung(Hockey 136, Rugby 27 Mitglieder). Der Tennis⸗Klub, Mitglied des Vfg., hat ſeine Platzaulage erweitert und durch Bau eines zweiten Hauſes verſchönert. Nach den Satzungen bleibt der alte Vorſtand, dem das Vertrauen der Verſammlung ausgeſprochen wurde, im Amt. In den Verwaltungsrat wurde Herr Alfred Au hinzu⸗ gewählt. Die die einzelnen Sportabteilungen führenden Herren werden mit Ausnahme von Herrn Schlerf, der durch den Flugſport ſehr in Anſpruch genommen wird und daher von der Leitung der Bopabteilung zurückgetreten iſt, auch im neuen Vereinsjahr tätig ſein. Als Sportlehrer ſind tätig die Herren Alt für Fußball und Amberger für Leichtathletik und Handball. An Anträgen und An⸗ regungen, die die Förderung der Jugend⸗ und Schüler⸗ Gruppen im Auge haben und die auf eine Neubildung des Verwaltungskörpers hinzielen, wurde die durchaus Harmoniſch verlaufene Verſammlung geſchloſſen. Verantwortlich: Richard Schönfelder. NM Z VEREIN-KALENAD ER Für die Zeil vom 8. bis 13. August Donnerstag, 14. August Bad.⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Maunheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“, Klublokal in den Kellerräumen, neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. gedämpft wurde. — Nachdruck verboten.— Sewalrung von unkündbaren æu A verinslichen Igungsdarlehen A egenheim, Fauslcauꝶ Avolſhekenablosung durch Aöschluss von Bausparvertragen nenn * * — 9. Seite. Nr. 363 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 8. Auguſt 1930 Deuſche Jlieger an der Spitze Morzik wiederum der beſte Flieger Europas Von der internationalen Sportkommiſſion wurde am Donnerstag nachmittag als diesjähriger Sieger im In⸗ ternationalen Rundflug der deutſche Flieger Morzik feſtgeſtellt, der 427 Punkte erzielt hat. Morzik, der ein Flugzeug der Bayeriſchen Flugzeugwerke flog, hat damit zum zweiten Mal den vom franzöſiſchen Aeroklub ge⸗ ſtifteten internationalen Wanderpreis errungen. Dies be⸗ deutet, daß der nächſte Europarundflug im Jahre 1932 wie⸗ der von Deutſchland veranſtaltet wird. Zweiter wurde der Klemmflieger Poß mit 423 Punkten und Dritter der Klemmflieger Notz mit 419 Punkten. Sämtliche dret Flieger haben Argusmotore benutzt. Es folgen ſodann als vierte Miß Spooner mit 416 Punkten. Als fünfter folgt Polte mit 40g, als ſechſter Carberry mit 405, als ſiebenter von Maſſenbach mit 399, als achter Broad mit 395, als neunter Krüger mit 309 und als zehnter Dinort mit 385 Punkten. Die weitere Reihenfolge iſt Oſterkamp mit 384, von Höppen 383, Luſſer 363, Riſticz 342, Thorn 388, Finat 337, Plonczynſki 886, Siebel 335, Wieckowſki 329, Dr. Paſewaldt 318, Ar⸗ rachart 311, von Waldau 305, Benz 304, Gothe 288 von Freyberg 272, Erzherzog von Habsburg⸗Bourbon 245, Lady Bailey 284, Bajan 225, Roeder 217, Gedgowd 169, Andrews 163 Punkte. Wenn dieſe Ergebniſſe auch nicht endgültig ſind, dürfte ſich daran, trotz aller nochmaligen Ueberprüfung doch kaum etwas ändern. * Jetzt iſt der große Wettbewerb um die höchſte Flug⸗ trophäe beendet, in dem entſchieden wurde, wer der beſte Flieger Europas iſt. Und wieder hat der vorfährige Sieger Morzik es mög⸗ lich machen können, dieſen Titel für Deutſchland zu er⸗ obern, trotzdem er in den Flugleiſtungen etwas hinter ben engliſchen Piloten zurücklag. Durch das gute Abſchneiden in dem techniſchen Wettbewerb konnte er ſeinen Sieg des Vorjahres wiederholen. Aber während er 1929 in recht beträchtlichem Punktabſtand als einziger Deutſcher in der Spitzengruppe lag, haben es diesmal mehrere ſeiner Lands⸗ leute mit aller Kraft verſucht dieſen glücklichen Sieger auf den zweiten Platz zu verweiſen. Lange hat das Zünglein der Waage hin⸗ und hergeſchwebt bis durch die letzten Uebungen des techntſchen Wettbewerbs entſchieden werden konnte, daß der Schatten Morziks, der Marineflieger Poß, doch mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen mußte. Und noch weiter hat ſich der allgemeine Stand des Luftrennens zuletzt verſchoben wobei die Engländer, die infolge ihrer ausgezeichneten Leiſtungen beim Streckenflug ſchon in der 5 lagen, gerade in den techniſchen Angelegen⸗ eiten bie Ueberlegenheit der dentſchen Teilnehmer anerkennen mußten. Aber daß die deutſchen Vertreter das Geſamtbild noch derartig verſchleben würden, hatte ſich keiner träumen laſſen. Punkt für Punkt waren die deut⸗ ſchen Piloten an ihre Kameraden aus dem Inſelreich her⸗ angekommen, um im Laufe der weiteren Uebungen dieſe zu überflügeln. — Ein beſonderes Lob gebührt der weiblichen Teilnehmerin dieſes Fluges, Miß Spoonexr, die es fertig brachte, ſich aus dem Hintertreffen Punkt für Punkt nach vorn zu arbeiten, um an der Spitze der engliſchen Teilnehmer den vierten Platz in dieſem Luftrennen zu belegen. Auch der einzige amerikaniſche Teilnehmer, Carberry, der bei der Flugprüfung nicht ſo beſonders abgeſchnitten hatte, ver⸗ mochte ſich durch die techniſchen Prüfungen auf die fünfte Stelle des Flugwettbewerbs zu ſchieben. Internalionales Klauſenrennen (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Das offiztelle Training zum 8. Internationalen Klauſenrennen hat begonnen. Es goß in Strömen, als am Mittwoch abend die Fahrer im Tale der Linth erſtmalig auf die größte und ſchwerſte Bergrennſtrecke der Welt ab⸗ gelaſſen wurden. Auch das Rennen am Donnerstag vormittag ging im ſtrömenden Regen vonſtatten, und erſt ab Donnerstag mittag ſchien helle, warme Sonne. Die deutſchen Fahrer ſind großenteils ſchon eingetroffen und haben in Linthal am Ausgangspunkt der Klauſenſtraße Wohnung bezogen. Stuck, begleitet von der Journaliſtin und Tennismeiſterin Paula von Reznuizek, wohnt droben auf dem Paß im Hotel Klauſenpaßhöhe. Caraccio la, nach wie vor Inhaber von zwei Rekorden auf der Klauſenſtrecke, hat noch nicht trainiert. Stuck fuhr vorſichtig abwägend. Sehr gründlich nahm der Nürnberger Privatfahrer Spandel die Trainingsarbeit, galt es für ihn, der erſtmalig auf dem Klauſen ſtarten wird, ſich mit den vielen, vielen Einzelheiten der Strecke vertraut zu machen. Sowohl auf ſeinem Mercedes⸗Benz SSc⸗Wagen, mit welchem er gegen Caracciola zu beſtehen hat, als auch auf ſeinem Mercedes⸗Benz⸗Nürburg⸗Achtzylinder fuhr er die Strecke mehrmals ab. Roſenſtein, der einen Mercedes⸗Benz in der Renn⸗ wagenklaſſe ſteuern wird, iſt noch nicht zur Stelle wohl aber trafen wir den Berliner DaW⸗Wagenfahrer Ing. Stemons und den Münchener Privatfahrer Stein⸗ weg auf Amilcar beim Training. Frl. Minar tz (Nürnberg), die einen Stoewer gemeldet hat, Nie ß(Ober⸗ ramſtadt) auf Röhr, der zu BMW Hübergegangene Stutt⸗ garter Weltrekordfahrer F. Meyer und P. A. S ch mitt (Berlin) ſollen am Freitag das Training beginnen. Von deutſchen Wagenfahrern ſind noch gemeldet: Frl. M. Schulz(Eſſen) auf Bugattt, R. Klein(München) auf Bu⸗ gattt(2 Liter), dann Ernſt Günther Burgaller, Dr. J. Fuchs(Nürnberg) und A. Bernſtein(München] auf 2,2 Liter Bugatti, Oeſterreicher(Dresden) auf DaW⸗Renn⸗ wagen, E. Lehmann(München) auf dem ſchon fünffährigen NSll⸗Kompreſſorwagen, H. Hohlheimer(Nürnberg) auf NSu⸗Kompreſſor und Ing. Volkhardt(Düſſeldorf) auf 14 Liter Bugatti⸗Rennwagen. H. J. von Morgen(Berlin), der große Sieger des letzten Nürburgring⸗Rennens, wird wieder ſeinen 2,2 Liter Bugatti⸗Rennwagen ſtenern. Stuck it mit ſeinem 4,2 Liter Auſtro⸗Daimler Rennwagen zur Stelle. Roſenſtein auf dem 7 Liter Mercedes⸗Benz SSe wird erwartet. Eine techniſche Senſation im 8. Klauſen⸗ 4 rennen bedeutet der erſtmalige Start des neuen Bugatti⸗ 16⸗Zylinders, der von Chiron gefahren werden wird. Ettore Bugatti kommt deshalb ſelbſt zum Klauſen. Von Mokor⸗ radfahrern ſind Bon(München) und Lehmann(Zürich) auf DW 175 cem. Maſchinen gemeldet, Müller(Zſchopau) und Bus(Ramersbach) auf DaW 250 cem.⸗Typen, auf Ma⸗ ſchinen gleicher Stärke auch zwei Schweizer Da W⸗Fahrer. Nu iſt durch Bullus und Ulmen in der 500er Klaſſe ver⸗ treten, Dom(Ludwigsburg) ſtenert ſeine vielbewährte, ſchnelle Standard, Gſchwilm(München), Neuling auf dem Klauſen, fand auf ſeiner Rudge⸗Withewort beim Training das Ziel nicht und fuhr kilometerweit abwärts ins Urner Tal, Pätzold(Köln) ſteuert ſeine Sarolea, Rüttchen(Erke⸗ lenz) die große NSuu. Im Beiwagenwettbewerb gelten die deutſchen Victoria⸗Fahrer Möritz(München) und Krüger (Konſtanz) als ausſichts reich. Von Kleinwagenfahrern ſeien noch Ing. Weichelt(Berlin) auf BMW und P. A. Schmidt (Berlin) auf BMW genannt. Das 1922 begründete Klauſenrennen, das Bergderby der Welt, war für deutſche Fahrer und deutſche Fabrikate wie⸗ derholt ſehr erfolgreich. Heute noch hält Caracciola auf Mercebes⸗Benz S8⸗Wagen die Rekorde im Tourenwagen und im Sportwagenwettbewerb mit der ausgezeichneten Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 72,750 bezw. 79,300 Km. Im Laufe der Jahre ſind ſieben Mal auf Merekdes⸗Benz⸗ Wagen Rekorde gefahren worden. Diesmal wird der Kampf beſonders ſchwer. In Linthal, in Glarns, im Urner Boden und im Hotel Klauſenvaßhöhe iſt kein Bett mehr zu haben, herrſcht Hochbetrieb. Was aber die deutſchen Fahrer dies⸗ mal beſonders freut, iſt die Einführung des den meiſten von übnen gewohnten Betriebsſtoffgemiſchs. In vielen ſchweizer 4 Orten und auch in Linthal gibts deutſches BV⸗Aral. Die deutſchen Autoverbände und Klubs werden beim Klauſen⸗ rennen repräſentativ vertreten ſein. 8. Doerschlag. Das Landesturnen beginnt mit Regen Das Eintreffen der Turnerſonderzüge Im Laufe des Freitag vormittags iſt bereits ein großer Teil der Teilnehmer am 15. Badiſchen Landesturnen in Mannheim eingetroffen. Nachdem in aller Stille beretts in der Nacht von Donnerstag auf Freitag der Sonderzug vom Bodenſee her pünktlich die Turner vom Hegau⸗ Bodenſee⸗Turngau und Schwarzwaldturn⸗ gau in raſcher Fahrt nach der Feſtſtadt gebracht hatte, folgten am Freitag vormittag drei weitere Sondeczlge. Die in der Nacht eingetroffenen Turner wurden alle in der Lindenhofſchule untergebracht. In aller Kürze war der Bahnhof geleert und der Weg nach dem Lindenhof an⸗ getreten. Man merkte den Oberländer Turnern trotz der guten Stimmung die Nachtfahrt an. Heute morgen aber waren die Strapazen dieſer Herfahrt wieder überwunden. Schon lange vor Ankunft des erſten Sonderzuges herrſchte lebhaftes Leben und Treiben auf dem Bahnhofs⸗ platze. Faſt zu pünktlich lief um 9 Uhr der Zug, der in Niefern ſeinen Ausgangspunkt nahm und der der Gau Pforzheim ſowie die Vereine um Dur lach und Bruchſal brachte, ein. Noch wurden die Teilnehmer dieſes Sonderzuges von dem Mannheimer Empfangs⸗ Ausſchuß begrüßt, als auch ſchon die Ankunft des zweiten Sonderzuges von Offenburg her gemeldet wurde. Unter Vorantritt der Kapelle Mohr wurden die Feſtteil⸗ nehmer alsdann in die Stadt begleitet. Der 4. Sonderzug am Freitag vormittag barg die Markgräfler und die Vereine des Breis⸗ gaues. In aller Frühe ſchon, um 725 Uhr, verließ die⸗ ſer Schopfheim, um in raſcher Fahrt das Rheintal zu durcheilen und den letzten Haupttrupp rechtzeitig nach dem Unterland zur Teilnahme am Landesturnen zu brin⸗ gen. Auch diefer letzte Sonderzug traf pünktlich auf die Minute ein, ſo daß auch die Kampfrichter und Obleute, die dieſen Zug benützten, noch rechtzeitig zu den angeſetz⸗ ten Sitzungen kamen. Die Mannheimer Turner hatten ſich neben dem Empfangsausſchuß zahlreich am Bahnhof eingefun⸗ den, um ihre Gäſte zu begrüßen. Auch die Bevölkerung nahm am Bahnhofsplatz und in der Straße des Kaiſerrings bis nach dem Waſſerturm Anteil an dem Einzug der Tur⸗ nerſcharen, umſomehr, als auch die Sonne es mit den an⸗ kommenden Turnfeſtgäſten gut meinte. Reibungslos wickelte ſich der Verkehr am Bahnhof ab. Die Polizei hatte in dankenswerter Weiſe Vorkehrung getroffen, daß der Empfang der Turner ſich ungehindert ge⸗ ſtaltete. Das Wohnungs⸗ und Auskunftsbüro arbeitete mit Hochdruck, um den erſten Anſturm zu bewältigen. Die Vor⸗ kehrungen waren jedoch aufs beſte getroffen. Auch in der Turnhalle des Turnvereins 1846, in dem Hauptquartier für das Landesturnen, entwickelte ſich, zudem dort die Kampf⸗ richterſitzungen ſtattfanden, ein gewaltiger Betrieb, der ebenfalls, wenn auch mit den größten Anſtrengungen, bewältigt wurde. Auch die fahrplan mäßigen Züge brachten die Turnfeſtteilnehmer, insbeſondere aus dem Neckartal, ſchon am Freitag vormittag nach Mannheim. Meiſtens waren es die Funktionäre und Wettkämpfer, die am Freitag nachmittag anzutreten hatten 5 Ein weiterer Sonderzug wird von Niefern aus noch am Samstag vormittag nach Mannheim geführt werden, der ebenfalls gegen 5510 Uhr hier eintrifft. 87 9 5 Der Kampf beginnt Dem hellen Vormittag folgten um 12 Uhr Blitz und Donner und ein kräftiger Regenſchauer. Mit einem Schlag war die Stimmung weg. Zum Landesturnen ge⸗ hört Sonnenſchein. Was werden die Turner im Stadion anfangen? Sämt⸗ liche Gelegenheiten zum Unterſtellen wurden ausgenützt. Kaum hatte ſich der Regen etwas verzogen, waren die Plätze auch ſchon von den Wetturnern mit Beſchlag belegt. Man mußte ſich über die ausgezeichnete Laune der Turner wundern. Trotz der ungünſtigen Bodenverhältniſſe traten ſie an. Ein kurzer Regenſchauer und ſchon flüchtete wie⸗ der alles unter die ſchützende Decke. Die Stimmung unter den Turnern blieb ſehr gut. Kurz vor 2 Uhr bricht die Sonne wieder durch. Jetzt herrſcht großer Betrieb. Die Sprung⸗ und Wurf ⸗ bahnen ſind beſetzt. Die Abwicklung der einzelnen Kämpfe klappt vorzüglich. Die Geräteturner haben ſich in der Zwiſchenzeit nach den Hallen in der Stadt be⸗ geben, um dort ihre Uebungen durchzuführen. Durch den vorzüglich ausgearbeiteten Regenplan kann das Gexäte⸗ turnen ohne Unterbrechung durchgeführt werden. Die Stadt bietet im allgemeinen ein feſtliches Bild. Nur das eine fällt auf: daß die Aus ſchmückung durch die Stadt etwas dürftig ausgefallen iſt. Selbſt wenn man die heutige ſchlechte Zeit und den Zwang zum Sparen anerkennt, u. E. nach hätte die Aus⸗ ſchmückung beſonders der Hauptſtraßen doch etwas reich⸗ licher ausfallen können. Wir erinnern nur an das Reichs⸗ bannertreffen, das eine Ausſchmückung durch die Stadt erfahren hat, die Bewunderung und Anerkennung ſämt⸗ licher Kreiſe hervorrief. Wir wollen Reichsbannertreffen und Landesturnen nicht in Vergleich ſetzen, da beide in ihrer Bedeutung grundverſchiedene Dinge ſind. Aber trotzdem hätte angeſichts des Zuſammenſtrömens von Tau⸗ ſenden von Turnern aus Baden in Mannheim die Straßen⸗ flankenbeflaggung durch die Stadt enger und dadurch wür⸗ diger werden können. Entweder eine ganze Ausſchmückung der Hauptſtraßenzeilen oder keine. Die Kämpfe im Stadion ſchreiten, nachdem die Sonne durchgebrochen iſt, raſch vorwärts, ſodaß man an⸗ nehmen kann, daß die vorgeſehenen Zeiten wieder eingeholt werden und die einzelnen Riegen heute abend pünktlich fertig werden. Auf den Verlauf und die Ergebniſſe köm⸗ men wir noch ausführlich zurück. Die feſtlichen Veranſtaltungen beim a 15. Badiſchen Landesturnen Die Turnfeſttage vom.—10. Auguſt beim 15. Badiſchen Landesturnen bringen eine Fülle reicher und pielſeitiger Arbeit. Daneben ſind auch einige feſtliche Veranſtoltungen in das Programm eingeſchloſſen. 5 Zunächſt ſpielt ſich vor aller Oeffentlichkeit am erſten Tage des Turnfeſtes am Freitag in den Abendſtunden die feierliche Einholung des Kreisbanners ab. Der Mann⸗ heimer Turngau wird in geſchloſſenem Zuge von der Turnhalle des TV. 1846 nach dem Bahnhof ziehen, dort den Murgtal⸗Turngau mit dem Kreisbanner, das von der letzten Feſtſtadt Gaggenau, welche das Banner vom vor⸗ jährigen Kreisfrauenturnen her beherbergte, empfangen. Gemeinſam wird dasſelbe von den beiden Turngauen nuch dem Schloßhofe gebracht, wo um 7 Uhr die Uebergabe des des Banners an die neue Feſtſtadt Mannheim vor ſich geht. Dieſe Veranſtaltung wird im Süddeutſchen Rund⸗ funk übertragen. Die Mannheimer Sängervereinigung hat ebenfalls ihre Mitwirkung zugeſagt. Der Bürgermeiſter der Stadt Gaggenau gibt das Bonner der Babiſchen Tur⸗ nerſchaft an den Kreisvertreter zurück, der es dem Ober⸗ hürgexmeiſter der Stadt Mannheim zu treuen Händen übermittelt. Die Schlußanſprache wird der Vorſitzende des Haupt⸗Ausſchuſſes Herr Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolf Had holten f 215 e Im Anſchluß daran treffen ſich die Altersturner des Kreiſes in der Turnhalle des Turnvereins v. 1846. Die Abendſfeier, die die Badiſchen Turner und Turn⸗ feſtteilnehmer im Nibelungenſaal vereinigt, erhält ein beſonderes Gepräge in Form einer akademiſchen Feier. Mit Rückſicht auf die große Anzahl der Feſtgäſte iſt es nicht möglich, dieſe Feier für die Oeffentlichkeit freizugeben. s Abſchluß des Landesturnens iſt für Sonntag Abend in der Neuen Rhein⸗Neckarholle ein Feſt⸗ bankett vorgeſehen, damit neben den Turnfeſtteilneh⸗ mern auch die Mannheimer Bevölkerung Gelegenheit hat, ſich bei einem geöͤiegenen Unterhaltungsprogramm auch an den geſelligen Veranſtaltungen des Landesturnens zu be⸗ teiligen. 5 Am Montag endlich findet als Ausklang ein Volks ⸗ te ſt auf dem Platze vor den Rennwieſen, wo ſich über die Turnfeſttage der Feſtplatz befindet, ſtatt. Gr. Wellmeiſterſchaflen der Studenten Der olympiſche Sport Die Rugbyleute ſagen, daß ihr Sport der männlichſte ſei. Vom Fußball weiß man, daß er— wenigſtens in den mei⸗ ſten Ländern— die Maſſen mitreißt, wie kein anderer Sport. Es ſei auch kein Wort gegen das Schwimmen, gegen das Tennis oder einen anderen Sport geſagt. Aber: wenn man vom vlympiſchen Sport ſpricht, meint man doch die Leichtathletik, meint man jene Zweige der Leibesübungen, die auch in der Urheimat des Sports, im alten Hellas die erſte und vornehmſte Pflege fanden. Am Donnerstag nah⸗ men die Leichtathleten Beſitz vom Darmſtädter Hochſchul⸗ ſtadion und damit erreichten die Weltmeiſterſchaften der Studenten ihren eigentlichen Höhepunkt. Das wußten auch die Sportbegeiſterten, die nicht nur aus Darmſtadt, ſondern auch aus entlegeneren Orten kamen. Es war ein Werktag⸗ nachmittag und doch ſaßen wieder 10 000 Menſchen vor den Walbkuliſſen des Hochſchulſtadions. Und wenn es meiſt auch nur Vorentſcheidungen waren, die auf der Karte dieſes Tages ſtanden, ſo zeigten die Maſſen doch eine freudige An⸗ teilnahme. Sie nahmen das buntbewegte Schauſpiel auf den Kampfbahnen wie ein feſtliches Spiel an. Kämpfer aus über 20 Nationen ſtritten um den Eintritt in die Enz⸗ ſcheidungen, die allerdings durchweg erſt in den drei näch⸗ ſten Tagen fallen. Sehr ſtark traten ſchon jetzt die Japaner in Erſcheinung. Ungarn, Polen, Oeſterreicher, Franzoſen, Tſchechoſlowaken, Amerikaner, Engländer und Skandinavier ſtellten ausgezeichnete Kräfte, weniger glücklich und erfolg⸗ reich waren Schweizer, Spanier, Italiener, Südafrikaner und Holländer. Den Vogel aber ſchoſſen wieder die Deut⸗ ſchen ab, deren Sprintergarde die ſtärkſten Eindrücke des Tages vermittelte. * Viel Prominenz ragte unter den Kämpfern auf der Aſchenbahn hervor, ſah man aber auch neben den Bahnen in den Kampfgerichten. Englands ebenſo berühmter wie ſympathiſcher Olympia⸗ ſteger G. A. Lowe, Capt. Webſter, Reichstrainer Waitzer,„Weltſtarter“ Miller, Ritter von Halt, die DSB⸗Leute Ritzen, Schröder und Söllinger, deutſche Altmeiſter aus der„Steinzeit“ und jüngerer Ver⸗ gangenheit, Kurt Dörry, Dr. Mallwitz, Dr. Wich ⸗ mann bewegten ſich zwiſchen Prominenten des Auslandes. Dem Schwergewicht dieſes Aufgebotes entſprachen die Kämpfe, entſprach aber weniger die Abwicklung der Ereig⸗ niſſe., Vielleicht wird man, wenn ſich am zweiten Tage der Apparat beſſer eingeſpielt hat, weniger zu klagen haben. Das Wetter wollte ſich nicht als Entſchuldigungsgrund be⸗ nützen laſſen, es zeigt ſich gegen dieſe Meiſterſchaftskämpfe der Studenten mehr als rückſichtsvoll. Die dunklen Wol⸗ kenwände ſchieben ſich au den Wäldern hinter dem Stadion vorbei und wenn es in Mainz und Frankfurt regnet, hat man zur gleichen Zeit in Darmſtadt Sonnenſchein. So auch am Donnerstagmittag. Die Startſchüſſe fallen Ein Mäuslein machte auf der Aſchenbahn den Auf⸗ galopp. Braun huſchte es über die rote Bahn und alle Menſchen, die ſich in ihrer eigenen Wohnung empört zur wilden Jagd gerüſtet hätten, freuten ſich und baten um Schonung. Als aber die erſten Startſchüſſe fielen, nahm unſer Mäuslein erſchreckt Reißaus.„Weltſtarter“ Miller mußte auch in Darmſtadt erſt wieder manches unruhige Temperament beruhigen, ehe man ſich an glatte Starts gewöhnt hatte. Aber er hat die Ruhe und von ihm ſtrahlt ſie ſchließlich auch auf den nervöſeſten Sprinter aus. Für die deutſche Leichtathletik war der Auftakt verheißungsvoll. Das 100 ⸗Meter⸗Laufen der Damen war aller⸗ dings nur eine rein deutſche Angelegenheit, denn die Ausländerinnen zogen es vor, dieſe Konkurrenz zu mei⸗ den. Ohne ſonderlichen Kampf ſiegte Inge Braumüller in 13,1 Sek. vor den Damen Freytag(13,2) und Schlottmann (19,3 Sek.). Die zweite Entſcheidung fiel im Kugelſtoße n. Am Siegermaſt wurde die ungariſche Flagge für den Favoriten Darany, der es auf die immerhin auch international achtbare Weite von 15,21 Meter brachte, aufgezogen. Aber auf dem zweiten Platz ſah man einen Deutſchen, den Hallenſer Sievert, mit einer Leiſtung von 14,59. Es folg⸗ ten: 3. Levi⸗U S A. 14,49 Meter, 4.'Callaghan⸗Irland 13,65 Meter, 5. Ehmelik⸗Tſchechoſlowakei 13,62 Meter. Clou des Tages waren die Sprinter⸗Vorkämpfe. Drei Deutſche kamen als Sieger der Zwiſchenläufe in die Entſcheidung, Körnig(10,7 Sek.), Eldracher(10,9 Sek.), Salz(10,8 Sek.). 36 Sprinter waren zu den Vorkämpfen angetreten. Als Gegner für die drei Deutſchen im Ent⸗ ſcheidungslauf blieben übrig: Glaſer⸗Oeſterreich, Noſhioka⸗ Japan und Raggambi⸗Ungarn. Körnig lief ſpielend die 10,7 Sek. heraus.„Phänomenal“ ſagten auch die Aus⸗ länder. Salz, der zur Zeit im Staatsexamen ſitzt, feierte hier ſeine Auferſtehung. Er lief auch im Vorkampf zur 4 mal 100 Meter⸗Staffel als Malmann ein gläu⸗ zendes Rennen. Auf der Innenbahn geſtartet, hatte er ſchon beim Wechſel von zwei Gegnern den Kurvenvor⸗ ſprung aufgeholt. Metzner als zweiter Mann brachte die deutſche Vier bereits in Front. Eldracher ſauſte davon und ſchaffte einen anſehnlichen Vorſprung. Körnig lief nahezu gemütlich„nach Hauſe“ und doch zeigten die Uhren noch 42,3 Sek. Es iſt eine famoſe deutſche Staffel, ſie wird im Endkampf die Mannſchaften von Japan, Italien, Frankreich, Ungarn und Tſchechoſlowakei nicht zu fürchten brauchen. England, Belgien und Polen ſchieden aus. Drei Deutſche, die ſämtlich taktiſch kluge Vorkämpfe lieferten, Krauſe, Hellpapp und Sufatte, ſtehen auch im Endkampf über die 1500 Meter. Ihre Gegner werden ſein: Cerati⸗ Italien, Dahlſtröm⸗Schweden, Helps⸗England, Johannſon⸗Norwegen, Leduc⸗Frankreich und Roß⸗England. Beim 110⸗Meter⸗Hürden laufen, wo Steinhardt nicht antrat, drang dagegen kein Deutſcher durch. Bowles (England), Nowoſtelſki(Polen), Boroß 5(Ungarn Iwanaga, Fudfita(Japan) und Marchand(Frankreich werden um den Endſieg kämpfen. Auch im 400⸗Meter⸗Laufen war Deutſchland, das in dem leider erkrankten Storz den Sieger hätte ſtel⸗ len können, ſchwach vertreten. Nur ein Deutſcher, Möller, kämpfte ſich für die Entſcheidung durch. Er wird auf Jackſon⸗Frankreich, Knenecky⸗Tſchechoſlowakei, Haug⸗Nor⸗ wegen, Moore⸗Irland und Bartel⸗Tſchechoſlowakei treffen. Für die Olympiſche Staffel waren keine Vor⸗ kämpfe notwendig. Es traten nur Deutſchland, Frank⸗ reich, Italien, Oeſterreich, England und Japan an und dieſe ſechs Ländermannſchaften machen auch die Ent⸗ ſcheidung unter ſich aus. Deutſcher Geſamtſieg im Schwimmen Mit den Endkämpfen in der 3 mal 100 Meter Lagen⸗ ſtaffel und über die 1500 Meter Freiſtil ſchloſſen am Donnerstag morgen die Schwimmkämpfe ab. Sie haben Deutſchland einen unerwartet ſchönen Erfolg gebracht, denn ſowohl bei den Herren, wie auch bei den Damen blieb Deutſchland im Geſamtklaſſement weit in Front. Das Geſamtklaſſement lautete bei den Herren: 1. Deutſch⸗ land 82 Punkte; 9. Italien 54.; 3. Ungarn 50.; 4. Oeſterreich 19.; 5. England 17..; 6, Frankreich 11 P. Bei den Damen: 1. Deutſchland 8.; 2. Frankreich 8.; 3. Ungarn 3 Punkte. d Die 3 mal 100 Meter Lagenſtaffel brachte noch einmal einen ſchönen Kampf und einen bravouröſen Sieg der deutſchen Mannſchaft Weigmann, Ohlwein und Wakrin in 3746,83 Min. vor Oeſterreich(350,2 Min.), Ungarn Italien und England. Das 1500 Meter Freiſtilſchwimmen fiel er⸗ wartungsgemäß den Italienern zu: 1. Gambi⸗J. 21259,8 Minuten; 2 Bacigalupo⸗J. 22:58,8 Min.; 3. Feher⸗ Ungarn; 4. Roig⸗ Frankreich; 5. Vernitz⸗Deutſchland; 6. Unterberger⸗Oeſterreich. Abſchluß auch im Fechten Die drei Fechternationen Italien, e und Frank⸗ reich dominierten auch in Darmſtadt. Italien holte ſich die Einzel⸗ und Mannſchaftsſtege im Florett und Fechten, die Magyaren aber legten auf die Konkurrenzen im Säßel Beſchlag, Frankreich mußte ſich mit zweiten Plätzen be⸗ ganügen. Das Ergebnis der letzten Konkurrenz in der Otto Berndt⸗Halle, das Säbel⸗Einzelfechten, war: 1. Hehs⸗ Ungarn 5 Siege W erhaltene Treffer; 2. Fiala⸗Ungarn (4— 29); 3. Göſzy⸗Ungarn(4— 26); 4. Gabrilelli⸗Italten (4— 27); 5. Trillhaaſe⸗Deutſchland(4— 28): 6. Zau⸗ michele⸗Jtalien(4— 90) 7. Meyer⸗Deutſchland(8—); 8. Kolbinger⸗Deutſchland(0 25 35). In Frankfurt gewann Frankreich das Rugbyſpiel gegen Spaniens abgekämpfte Mannſchaft 69:0(25:). Bernhard Gnegel. 1 Sport und Politik Eine Eutſchließung der Heidelberger Studentenſchaft 155 den Vorgängen in Darmſtadt Der Vorſtand der Heidelberger Studenten⸗ ſchaft hat folgende Entſchließung gefaßt: „Bei den internationalen Weltmeiſterſchaften der CJ. in Darmſtadt iſt den Sudetendeutſchen der Start unter deutſcher Flagge durch die Sportkommiſſion der Eg. unterſagt worden. Die Meldungen des Kreiſes 10 der D. St.(Sudetendeutſchland) ſind daraufhin zurückgezogen worden. Die D. St. hat mitgeteilt, daß ſie ſich lediglich wegen ihrer Verpflichtung als Gaſtgeber weiterer Maß⸗ nahmen vorläufig enthalte. Die Schlußfeierlichkeiten der Weltmeiſterſchaften ſollen am Montag, 11. Auguſt, hier in Heidelberg ſtattfinden. Die Tatſache, daß gewiſſe Auslän⸗ der es heute in Deutſchland wagen können, als Gäſte auf deutſchem Boden, Deutſche am ſportlichem Wettkampf rückſichtslos auszuſchließen, veranlaßt die Heidelberger Studentenſchaft zu ſchärfſten Maßnahmen. Sie ſieht in Reſem Darmſtädter Skandal eine grobe Verletzung des Großdeutſchen Prinzips, der weſentlichſten Grundlage eher Zuſammenarbeit der deutſchen Studentenſchaft mit der Cc. Aus dieſem Grunde lehnt es die Heidelberger Studentenſchaft auf das entſchiedenſte ab, ſich in irgend einer Weiſe an den Schlußfeierlichkeiten der Internatio⸗ nalen Weltmeiſterſchaften der Studentenſchäft in Heidel⸗ berg am 11. Auguſt zu beteiligen. ——— Befreiungsrennen in Haßloch Die Vorbereitungen zu den Haßlocher Befreiungs⸗ rennen am kommenden Sonntag ſind getroffen. Die Renn⸗ bahn iſt in beſter Form, auch der reichliche Regen der letzten Tage hat ihr nichts geſchadet, ſo daß ſich die Rennen auf einem tadelloſen Geläufe abſpielen werden. Von den genannten Pferden ſind eine größere Anzahl bereits ein⸗ getroffen und in den hieſigen Trainieronſtalten unter⸗ gebracht. Sie benſttzen die Zeit bis zum Sonntage noc reichlich zu Trainingszwecken, ſo daß täglich ſchon reiches, ſportliches Leben auf dem Rennplatze herrscht. Die Trainer der noch ausſtehenden Pferde haben bis Freitog ihre An⸗ kunft gemeldet. Am gleichen Tage trifft auch die vollſtändige Kapelle des 17. Reiterregiments aus Bamberg ein. Am Samstagabend gibt die Kapelle im Saale der Brauerei Löwer in Haßloch ein Konzert mit ausgewähltem Pro⸗ gramm. Am Sonntag von vormittags 11 Uhr ab iſt ouf dem Plotze vor der großen Kirche Standmuſik. Die Kapelle wird von Obermuſikmeiſter Heinlein dirigiert, der in der deut⸗ ſchen Armee bekannt und berühmt iſt, weil er im Jahre 1914 die Signale zur Schlacht von Lagarde gab. Es war am gleichen Datum(9. Auguſt), an dem er hier beim Rennen dirigieren wird. Hervorragende Herrenreiter aus München, Berlin, Fronkfurt a.., Ansbach, Bamberg uſw. haben ſich zu Ritten bereits verpflichtet. Unter ihnen befindet ſich auch Herr Staudinger, ber durch ſeine Siegritte an der Spitze der deutſchen Herrenreiter ſtand. Auch Offiziere der Vor⸗ kriegszeit werden in den Sattel ſteigen; ſo wird Maſor v. Moßner, der vor dem Kriege ein ſo gern geſehener Reiter auf der Haßlocher Bahn wor, in me Rennen reiten. Bei der großen Zahl der Nennungen für das Jagböſpringen nach Klaſſe L wird es, um die Abwicklung des Programms am Nachmittage nicht allzu ſehr in die Länge zu ziehen, bereits vormittags ab 9 Uhr geſprungen. —— Deutſche Tennismeiſterſchaften Vor den Entſcheidungen Endlich konnte am Donnerstag einmal wieder bei trocke⸗ nem Wetter das vorgeſehene Programm erledigt werden. In beiden Einzel⸗Meiſterſchaften ſtehen jetzt bereits die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Vorſchlußrunde feſt. Bei den Herren hat im Vorfinale Bouſſus gegen den Auſtralier Crawford und Prenn gegen den Ja⸗ paner Ohta zu ſpielen, während bei den Damen Eilly Außem die Schweizerin Payot und Frl. Roſt Frl. Krah⸗ winkel als Gegnerin in der Vorſchlußrunde hat. Mit einer Ausnahme waren alle Entſcheidungen hart umſtritten und die zahlreichen Zuſchauer, die ſich dank des wärmeren Wet⸗ ters ſehr zahlreich eingefunden hatten, bekamen ein erſt⸗ klaſſiges Tennis zu ſehen. Erfolge Mannheimer Schützen beim Bundesſchießen Das 19. Deutſche Bundesſchießen in Köln vereinigte wieder mehrere tauſend Schützen aus allen Gguen Deutſch⸗ lands, doch litten die Wettkämpfe ſehr unter dem ſtändig windigen Wetter. Bei der Preisverteilung, bei der jeweils nur die erſten 20 Sieger verkündet wurden, errang von unſexer Geſellſchaft Herr Willy Claus den 11. Preis auf Piſtöle. Die übrigen Mannheimer Schützen werden bei der erſt in einigen Wochen zu erwartenden Preisverkün⸗ dung an ausſichtsreicher Stelle ſtehen. Ernſt Fuhrmeier errang einen grünen und einen ſilbernen Eichenkranz, Fritz Toch einen grünem Eichenkranz, die für die Meiſter⸗ ſchützen des Bundesſchießens geſtiftet wurden. —— —— Freitag, S. August 1930 Die Leipziger Herbſtmeſſe 1930 3500 Ausſteller— Muſtermeſſe—„Jeder kann wer ben“ Phonomeſſe— Techniſche Meſſe und Bau⸗ meſſe— Ipa— Verkehrsmaßnahmen Unſer ſtändiger Leipziger Mitarbetter ſchreibt: Die Jiesjährige Leipziger Herbſtmeſſe beginnt am 31. Aug. und gauert für die Muſtermeſſe, Techniſche Meſſe und Baumeſſe Jis 5. September mit der Ausnahme, daß die Textilmeſſe bereits am 3. September und die Sportartikelmeſſe am 1. September ſchließen. Auf Grund der bisherigen Anmel⸗ dungen, rechnet man mit etwa 8500 Ausſteller⸗ fir men, und zwar entfallen auf die Branche Haus⸗ und Küchengeräte, Metallwaren 900 Firmen, Glas, Porzellan, Steingut und Tonwaren 700 Firmen, Möbel und Korb⸗ möbel, Beleuchtungskörper 650 Firmen, Lederwaren und Reiſeartikel, ſowie Kurz⸗ u. Galanteriewaren 900 Firmen, Edelmetalle, Uhren und Schmuckwaren, ſowie Kunſt und Kunſtgewerbe 650 Firmen, Spielwaren, Sportartikel, Muſikinſtrumente 1150 Firmen, Papierwaren, Bilder, Bücher, Bürobedarf, ſowie Verpackung und Reklame 1150 Firmen, Textilwaren 800 Firmen, chemiſche, pharmazeutiſche und kosmetiſche Erzeugniſſe, ferner Süßwaren, Nahrungs⸗ und Genußmittel ſowie Verſchiedenes 450 Firmen, ſo daß die Muſtermeſſe insgeſamt etwa 7300 Firmen umfaßt, wäh⸗ rend auf die Techniſche Meſſe und Baumeſſe 1200 Firmen entfallen, nämlich auf Maſchinen, Elektrotechnik, Fein⸗ mechanik 650 Firmen, Bautechnik 300 Firmen und Eiſen⸗ und Stahlwaren 250 Firmen. Die Muſtermeſſe befindet ſich wie immer in den 40 Meßpaläſten der Innenſtadt, die auch in dieſem Herbſt wieder ſämtlich im Dienſte der Meſſe ſtehen. Bemerkt ſei noch, daß der Textilmeſſe wiederum die im Frühjahr er⸗ öffnete Kunſtinduſtrielle Abteilung angegliedert iſt, die ſich ſteigender Beachtung erfreut, und eine ſtarke Beſchickung erfahren dürfte. Ferner wird der Reklamemeſſe für Werbemittel, Ver⸗ packung und Kartonnagen, die im Ringmeßhaus unterge⸗ bracht iſt, eine Sonderausſtellung„Jeder kann wer⸗ ben“ angegliedert, die Reklamemöglichkeiten für den Ein⸗ zelhandel und das Handwerk zeigen will. Dieſe Sonder⸗ ſchau wird praktiſch zeigen, wie Einzelhandel und Hand⸗ werk Reklame machen können, welche Fehler in ihrer Reklame gemacht werden, wie man dieſe Fehler vermeiden, und wie man ſich darüber entſcheiden kann, welche Reklame für das eigene Geſchäft die richtige iſt. Beſondere Beachtung verdient dann noch in dieſem Herbſt im Rahmen der Muſikinſtrumentenbranche die Leip⸗ ziger Phono⸗Meſſe, da die maßgeblichen Groß⸗ firmen der Sprechmaſchinen⸗ und Schallplatteninduſtrie be⸗ ſchloſſen haben, in dieſem Herbſt auf ber Phono⸗Schau in Berlin nicht auszuſtellen, ſondern der Händlerſchaft ihre neueſten Erzeugniſſe auf der Leipziger Herbſtmeſſe vorzu⸗ führen. 5 Die Techniſche Meſſe und Baumeſſe befindet ſich, wie immer, außerhalb der Innenſtadt in den Hallen des Ausſtellungsgeländes. Im Gegenſatz zur Frühjahrsmeſſe fallen, wie in den Vorjahren, im Herbſt die geſchloſſenen Ausſtellungen des Vereins Deutſcher Maſchinenbauanſtal⸗ ten, des Vereins Deutſcher Werkzeugmaſchinenfabriken und des Hauſes der Elektrotechnik, fort. Ihre Hallen ſind zur Zeit, während der Herbſtmeſſe und darüber hinaus bis zum 30. September von der J P A, der Internationalen Pelz⸗ und Jagdausſtellung, belegt. Für die Techniſche Meſſe und Baumeſſe verbleiben die Hallen—6, 11, 12, 19 und 20, und zwar ſind in dieſen untergebracht: kleine Werk⸗ zeugmaſchinen, techniſche Erfindungen und Neuheiten, tech⸗ niſche Kücheneinrichtungen, Haushalt⸗ und Waſchmaſchinen, Werkſtattbedarf, Eiſen⸗ und Stahlwaren, ſanitäre Anlagen zund Armaturen, Elektrotechnik, Geſundheitstechnik, Radiv⸗ technik, Maſchinen für die Nahrungsmittelinduſtrie, Kälte⸗ maſchinen, Motorräder und Zubehör uſw. Die Baumeſſe, die jetzt zum 25. Male ſtattfindet, gibt eine umfaſſende Ueberſicht über modernes Baumaterial, Baumaſchinen-und Bauverfahren. In den Baumeſſehallen 19 und 20 findet man Bauſtoffe und Iſolierſtoffe für alle Bauzwecke und verfahren des Hochbaues, des Tiefbaues ſo⸗ wie Bauſtoffe und Gegenſtände für den Innenausbau. Auf der Freifläche der Baumeſſe werden verſchiedene Arten von Baumaſchinen, darunter Baupumpen, Straßenbaumaſchinen vorgeführt, ferner Maſchinen, Geräte und Wagen für die Straßenreinigung, Müllabfuhr und Kanalreinigung, Stahl im Wohnungsbau, im Hochbau, in der Innenausſtattung und im Ladenbau. Im Zuſammenhang mit der Baumeſſe findet der von den namhafteſten Baufachverbänden ver⸗ anſtaltete„Deutſche Bautag 1930“ ſtatt, auf dem Mannheimer Effektenbörse 25 8 7 8. 8% Bad. St.⸗A. 27 80,50 80,50.⸗G. f. Seilind. nheinſtahl 7% Bad Kom. Gd 89.— 89,.— Brown, Boveri 108,0 108.0 Salzw. Heilbe 9% Lihafen Stadt—.—— 10% Mhm. Gold 1010 105.6 3 9ͤ- Gold 95,35 95.35 9%„ Gold 79,50 79. % Farben d. 20 94,.— 94.— Babiſche Bank. 148.0 141.0 115 Pypoth. B. 1870 136.0 18%.„„ Bl. 195,0 138.0 Rh. Hopoth. Bk. 1520 151.5 D. Bank u. Disc. 125,0 124.0 Karlsr. Näh. Haib 23.— 23.— C. H. Knorr.. 159.0 169.0 Konſerven Braun 40.— 40. 1 e 22 0 15 150 8. hlenw. 125,0 125.0 Alz. Preßhefe 25, ortl. Zem. Held. 0 Schwartz Storch. 181.0 181.0 115 air.4 1250 1240 Eichbaum⸗Werger 165.0 165.0 Aheinmühlenw. 1190 1130 5 Sübb. Zucker. 147 145.5 Daimler⸗Benz 25, J Deutſche Linol.. 178,0 180.0 Enzinger Union 72,.— 72,.— Gebr. Fahr. J. G. Farben.. 141.5 143,5 Sad, Aſſekuranz. 114,0 114,0 Verein biſch. Oelf. 71.— 71.— Cement Fontinent. Verſ. 30,.— 30.— S& Freytag 68.— 68.—* Mannh. Verſich.—.——.— Zellſtoff Waldhof 1180 1190 Chade Frankfurter Börse Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitun E 7. 8. Otavi⸗Minen.. 39.— 39,25 Phönix Bergbau 74.— 75.— Tellus Bergbau 99,.— 99, Bg u. Laurahütte 40,50—.— Ver. Stahlwerke. 74.— 75,15 Industrie-Aktien 10% Grkr. M. BA. 111.0 111,0 8 58 3 8 wen nchen 223.0 Schöfferh. Bindg. 229.5 Schwartz Stor Werger Adler Kleuer... r A. E. G. St.⸗A. 189.7 196.5 Aſchaff. Buntv. Bd. Maſch. Durl. 130,0 129.0 Brem.⸗Beſig. Oe 8 Brown Boveri eibelbg. 100.0 100.0 Schuckert, arſtadt 125,0 125,0 Chamotte Annw. 85.— 84,50 Themiſche Albert 37.50 82.— eine Anzahl Vorträge über hygieniſche, baupolizeiliche und kommunale Fragen des Bauweſens gehalten wird. Ebenſo iſt eine Tagung„Städtereinigun g“ vorgeſehen, auf der Vorträge über die neuzeitlichen Probleme der Stadt⸗ reinigung und Müllbeſeitigung veranſtaltet werden. Die für die Herbſtmeſſe von der Techniſchen Meſſe nicht benötigten Hallen des Ausſtellungsgeländes ſind, wie be⸗ reits erwähnt, von der IPA in Anſpruch genommen, und zwar ſind das insgeſamt fünf Hallen, zu denen ein großer Tierpark und ein ausgedehnter Vergnügungspark kommen. Die JPA iſt die erſte Internationale Pelz⸗ und Jagdaus⸗ ſtellung. In glücklicher Vereinigung künſtleriſcher und fler Neuen Mannheimer Leitung HANDELS- U WIRTSCHAFTS- ZEHETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 363 wiſſenſchaftlicher Richtlinien gibt ſie einen vorzüglichen Ueberblick über das weitläufige Gebiet der Jagdwirtſchaft u. des Pelzgewerbes, von Fang und Zucht des lebenden Pelz⸗ tieres bis zum Fertigerzeugnis der Kürſchnerei. Sie dürfte auf die Meßbeſucher eine große Anziehungskraft ausüben. Die Leipziger Herbſtmeſſe wird, wie ihre Vorgängerin⸗ nen, einen außerordentlich ſtarken Zuſtrom von Fremden, insbeſondere auch von ausländiſchen Einkäufern nach Leip⸗ zig bringen. Es ſind deshalb auch jetzt wieder zahlreiche Maßnahmen, vor allem in verkehrstechniſcher Hinſicht ge⸗ troffen, um den Beſuch der Meſſeſtadt zu erleichtern und zu verbilligen. Die Reichsbahn wird den fahrplanmäßigen Zugverkehr wieder durch Hunderte von Verwaltungsſonder⸗ zügen verſtärken. Außerdem verkehren insgeſamt 25 O M ⸗ Sonderzüge„darunter auch ſolche aus dem Auslande, mit mehr als ein Viertel Fahrpreisermäßigung. Beſondere Vergünſtigungen beſtehen fernerhin für die ausländiſchen Beſucher der Meſſe noch auf zahlreichen ausländiſchen Bah⸗ nen und Schiffahrtslinien ſowie im Luftverkehr. Differenzen im ſüddeutſchen Eiſenhandel Weiterbeſtehen des Verbandes gefährdet? Der ſüöddeutſche Eiſengroßhandel hatte be⸗ kanntlich vor wenigen Tagen eine Preiserhöhung um 2% für Lagergeſchäfte über 15 Tonnen angeblich mit Zuſtim⸗ mung der Avi beſchloſſen, was aber zu dem heute morgen veröffentlichten Proteſt der Avi unter Androhung des Eingrenifens des Reichswirtſchaftsminiſteriums führte. Dazu erfahren wir aus führenden Kreiſen des ſüddeutſchen Eiſengroßhandels, daß nach den ſchon ſeit Jahren beſtehenden Beſtimmungen des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums der Eiſengroßhandel im Strecken⸗ geſchäft mit 4 v.., im Lagergeſchäft mit bis 25 v. H. Nutzen arbeiten dürfe, ſodaß innerhalb dieſer Grenze Bewe⸗ gungsfreiheit beſteht. Bei den Verhandlungen um Preiserhöhungen des ſüddeutchen Großhandels mit der Avi, wollte die Avi, nach Darſtellung uneres Gewährsmannes, ogar einen Auſchlag auf 8„ je Tonne bewilligen, unter der Vorausſetzung, daß bei Lieferungen von 50 Tonnen durch drei Ladungen innerhalb ſechs Wochen die bisherige Rück⸗ vergütung von 3„ beibehalten werde. Demgegenüber gab der ſüddeutſche Eiſengroßhandel einer mit der Erhöhung auf nur 7/ ohne Rückvergütung durch, wobei aber die wirtſchaftliche Erleichterung eines dreimali⸗ gen Bezuges der insgeſamt 15 Tonnen⸗Abnahme innerhalb ſechs Wochen gewährt wurde, während bisher für Abnahme unter 15 Tonnen die höheren Kleinhandelspreiſe der Südd. Eiſenzentrale Mannheim bezahlt werden mußten. Zu dem Proteſt der Avi wurde offiziell noch keine Stellung genommen. Wie wir aber weiter erfahren, iſt die beſchloſſene ſüddeutſche Eiſenpreiserhöhun 5 noch nicht in Kraft getreten, das jedoch nicht mit Rückſicht auf die Apt, ſondern infolge aufgetretener Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen den grö ⸗ ßeren und kleineren Mitgliedern des Ver⸗ bandes. Dieſe Differenzen verſtehen ſich nicht auf die Verkäufe, ſondern auf die Ein kaufspreiſe. Während früher ſämtliche Mitgliedsfirmen direkt vom Stahlwerk⸗ verband beziehen konnten, werden ſeit Anfang 1930 nach den Beſtimmungen des Stahlwerkverbandes nur Fir⸗ men mit einer Jahresabnahme von min de⸗ ſtens 15 Tonnen vom Stahlwerkverband direkt beliefert. Die zahlreichen kleineren Firmen ſind alſo mit ihrem Einkauf auf den Gro ß ⸗ bzw. Werkshandel angewieſen. Der augenblickliche Kampf innerhalb des ſüddeutſchen Eiſenhandels geht um die Wiederherſtellung des alten Zuſtandes des direkten Bezuges. In bisherigen Verhandlungen wurde keine Einigung erzielt. Vielmehr ſei die Situa⸗ tion derart kritiſch, daß das Weiterbeſtehen des Süd d. Eiſengroßhandels verbandes ge⸗ fährdet ſei. Preußiſche Zentral⸗Bodenkredit⸗ und Pfandbriefbank, AG., Berlin. Das Inſtitut legt ſeinen erſten Zwiſchen⸗ ſtatus per 30. 6. 1930— den erſten nach der Verſchmelzung — vor. Danach betrug der Umlauf an Pfandbriefen 780,16 Mill./(am 31. 12. 1929 Zentralboden 314,89 und Pfand⸗ briefbank 418,41 Mill.) und der Umlauf an Kommunal⸗ Schuldwverſchreibungen 207,81(103,09 bezw. 64,24) Mill.. Auf der anderen Seite betrugen Hypotheken 792,04(325,78 Dzaw. 425,21) und Kommunaldarlehen 212,60(103,88 bzw. 76,25) Mill.„1. Das Guthaben der Rentenbank⸗Kredit⸗ anſtalt wird mit 63,26 und die Hypotheken aus dieſen Mitteln werden mit 63,86 Mill.„ ausgewieſen. 7 Schubf. Berneis 37,.— 38,50 Seilinduſt. Wolff——— Südd. Zucker 147,0 145,5 Trieot. Beſighelm 44.— 44.— Ber. Chem. Ind. Ber. deutſch. Self. Bergt. Jute Ber. Ultramarin 5 5 Konſerven Braun 5 Kraus& Co, Lock. 62,50 62.— 82.— 88.— Lechwerke... 92,.— 92.— 208,0 208,0 Ludwigsh. Walz. 86.— 86,.— Mainkraftwerke 79.75 79.50 Metallg. Frankf. 100,0 100,0 155 85 1 85 lag, Mühlb. 5 Moenus St.⸗A'. 25,.— 25.— Ber. Zellſt. Berl.—.——. Motoren Deutz 62, 1 Motor...5 Voigt& Häffner—.— 155.0 otor. Oberurſel 118,0 117,5 Volth. Seil. u. K.—— 38,— 1310 1810 „ Bf. Nähm. Kayſ. Wayß& Freytag 67.— 66, W. Wolff Rein. Gebh& Sch. 113.0 113.0 22 Roeder, Gebr. D. 99,50 99,80 ellſtoff A 88. Rülgerswerke 45,— 46,50 Zellſtoff Aſchffbg. 0 emel. 90, Waldhof 117,5 118,7 1070—.— Schnellpr. Irktül. 33.— 38. Schramm Lackf. 74,.— 74.— Ufa(Freiverk.).. 89.— 96.— Nrbg. 142,0 145,0] Raſtatter Wagg. 10.— 11,50 Terminnotierungen(Schluß) Allg. Ot. Credit 106,0 106,0 Harpen. Bergbau 93.— 98. Bankf Brauind. 1215 122,0 Pe. Holzmann 5 5 0 e Gh. Brockhues.—— W Bankvee. 1 05 5 Na Bergbau 0 1 rmſt. u. Nat..„ ayr Hyp. u. G. 0„ ali Aſchersleben ö 5 PestusrzinslicheW²erte] Daufſche sen 1210 123.5 Daimler Benz. 24.50 27.— Berl. Gee ege 138 1400 Kali Sacgdea 288.0 3075 2% Reichszan!.—.— D Effekten Bank 105.0 105,0] Dt. Atlant.⸗T.. 94.— 94.— Commerzbank. 129.0 128,0 Kali Weſteregeln 192.0 185,0 See, en.8.— F. Sor. u Wech. 10 5 480 D. Gelben. s. Ann. 132.0 132.0 Darmſt. 1. Nat.. 178.0 182.0 N. Karta 90.80 81 Ablsſungſch. 1. 59.00 60. D. Ueberſee⸗Hank 100,0 99,50 Dt. Linoleum.—.— Deutſche⸗Disconto 123.4 124.0 Klöcknerwerke 78,50 „ohne.75.88 128.0 123.5 D. Wertb,(Gold)———.— 2, Schatzanw. 28 m.—.— Frankf. Bank. 100.0 100,0 % Schug. 14. 275—— Irkfrt Hyp.⸗Gk. 156.0 156.0 9% Ludwigsg. 28—.— 92. Nürnberg. Verein——— 10% n 8 50 115 Cred.⸗Anſt. 12 70 188 22* 2 Alg.„Bk. 185, 1 t:„ 1 b 75%, d Reichsbank 3289.2—— 8% Grkr. Ng. 28 17,.——,— Rhein. Creditök.—.——.— 8% Preuß. Kali—.—. Rhein. Hyp.⸗Bk. 151.5 152.5 Dresdner Bank Dt. Verlag Dresd. Schnellpr.——. Düſſel. Rat. Dürr 50.— 50.— Dyckerh.& Widm 88.——.— 905 Etſen Kaisersl. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union 72,— 72,.— Eßlinger Maſch.—.— 38,.— Ettling. Spinn. Faber& Schleich. 108.0 108,0 Lahmeyer& Co. 148.0 148.5 Mannesmann 81, 84.75 Dresdner Bank 124.0 124.5 A⸗G. für Verkehr 88.75 67.75 Dt Reichdb. Vorz. 94,12 94,12 84,50 85,50 Mansfelder. 32— pag.„ . 35.— 64.85 Metallgeſellſch.. 101.0 101.2 —.——— 8 8. 85,— 89.— Miag Mühleubau 85,— 85,— Montecatini... 46,50 46,— Ober bedarf= 2. Otavi Minen. 38.50 39,50 Phönix Bergbau 75.— 75,50 Rh. Braunkohlen 207,0 202,5 Bemberrg Bergmann. 165,2—.— 2 Preuß. Rogg.—.——.— r Gebr. Pirm.———.— Contin. Gummi—— 138,0 Rh. Elek.(Rheag) 121.5 124.0 5% Sldd⸗ eit..08.08 Südd. Boden⸗C. 136.0 136,0 6 Farben. 141,0 143,1 Rh. Stahlwerke 82,50 83,75 Südd. Disconto.., 8%„ Bonds 29 94.— 95.— Daimler Benz 24.75 27/.— Riebeck Montan 7 55% Grke. M. adg.—.— 91.80 Gelſenk. Gergw. 99. 5 Ilſe Bgb. St. A. 219,0 217.5 Kali Aſchersleben 172.5 175,5 Kali Salzdetfurth 297.0 304,0 Nalt Weſteregeln 178,0 288.5 Klöckner Mannesm. Röhr. 80.35 Bank Aktien Allg. D. Crebitb. 105,0 105,0 Babiſche Bank Darmer Bankver. 118.5 114.0 Dayr, Hyp. u. G5. 129.8 129,5 Lom. u. Privatb. 127,5 127.5 Inag Erlangen 82.40 82.40 Junghans St. A. Kamm. Kaſſersl. 90,.— 97.— Karſtadt Rud. 90.— Klein, Sch.& Beck. norr, Heilbr. Rütgerswerke 45.75 45,50 Wiener Bankver. 10.35 10.35 Feinniech. Jetter 71,— 70.— Deutſche Erdöl. 88.25—.— 8% Rh.⸗M.⸗Don. 71.— 71.— Württ. Notenbk. 141.0 141.0 85 Guilleauume—.— 93,.— Dt. Gold u. Silber 133.0 133,0 Uerer 1435 146.0 5 rankfurter Gas 110.0 1100 Dt. Linoleum 175,0 179,0 815 8 zalske 1822 1865 2% Bad. Kom. Gd. 89.— 89,.— Allianz 188.0 190.0 Fett Pok.& Wit. 22,15 23,50 Licht u. Kraft. 126,0 127.0 Süd. 5 1475 145,5 8% Pfälzer--9 99,50 99,50 9 4 Verſ.—.——.— Elektr. Lieferung 119.0 121,0 e 1 % Rh. Hyp. 24. 2 89.50 98.50 Mannh. Vers..—.——.— Goldſchmidt Th.—.— 51.40 G. Farben. 142,2 144,1 300. 1 l Gritzner M. Durl. 32.75 82.50 Felten& Guill. 39,89 92,— Per. Glanzſtoff——— %„.-8 89,50 99.50 Transport- Aktien Grün& Bilfinger 155,0 156,0 Gelſenk Vergwk. 100,0 101,5 Ver. Stahlwerke 75.50 75,75 T 11 65,80 95,50 Gesfürell. 128,7 180,5 Fete Aſchaff, 87.80 90.— %.„ ß 96,— 80.— Fetten Shaabd. e e gad e Nen. 2845. 28.—, Goldschmidt. 8080 57.— Jeuſtoff Waldbef 1190 1180 b e. N 84.— 85.— Hanfwerk. Füſſen 58,25 58.— 3 215 d 87.— 89.45 Seien 5 5 5 Fllen Armatur. ,. Berliner Börse 57 9 lobt 95 715 8 e Hirſch Kupf. u. M. 1130 1070 97. ½% 0% Südbo Lig 87.— 88, Ati och⸗ u. Tiefbau 74, 8 1 o Roggenwert 5, 5 4½% Meining. E 87.75 88.25 Montan- Aktien olan Polk 72. 7850 Festverzinsliche Werte] 5 Roggenrentd 758.65 % Je Br. g. B. Lig 85.65 65 50 Eſchweil. Berg., 215,0 Holzverkohl.⸗Jd 688.50. Ge beicent 27 08— 8d. 8 T Ss 5% Mepikaner Dich Ablſgſch! 60.— 8800 47% Best. Schug 40.12 41.— eine Aelſgeech: 7.80 4„ aten 225 2050 4%„ Kronen—.—. 59% Landſch. Rog 28.50 30.— 8% Bad. Kohlen 9,80—.— 49% 80% Grkr. Mh... 4½%„ Silb.⸗R. 5% Prß. Kalianl..90.35 ¼½8%. Pap.-R. 1,90—.— 1700 170.0 0 etnheitlichen Preisfeſtſetzung ab Werk den Vorzug und drang Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten bel Stücke-Notſerungen in Mark je Stück Kapitalerhöhung der Kali Sainte⸗Thereſe. Im„Bul⸗ letin des Annonces legales obligatoires“ vom 4. Auguſt wird die Kapitalerhöhung dieſer elſäſſiſchen Kaligeſellſchaft von 40 auf 80 Millionen bekanntgegeben. ( Frankfurter Maſchinenban vorm. Pokorny u. Witte⸗ kind AG., Frankfurt a M.(Eig. Dr.) Aus dem AR. ausgeſchieden iſt der frühere Generaldirektor von Henſchel, Dr. ing. C. Canaris, der bisher einer der Vertreter von Henſchel u. Sohn AG. war. Außerdem iſt Direktor Hans Ziebarth aus dem Vorſtand von Pokorny sus⸗ geſchieden. Zeitzer Maſchinen.— 8 v. H.(i V. 10 v..] Divi⸗ dende. In der AR.⸗Sitzung der Zeitzer Eiſengießerei und Maſchinenbau AG. in Zeitz wurde beſchloſſen, der GV. die Verteilung einer Dividende von 8 v. H. gegen 10 v. H. im Vorjahre vorzuſchlagen. Waggonfabrik L. Steinfurt AG., Königsberg. Die GV. genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929/30 mit wieder 7 v. H. Dividende. An Stelle des auf eigenen Wunſch aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Direktors Dr. Ruſſel, Berlin, wurde Dr. Mosler, Berlin(DD⸗ Bank) neu in den AR. gewählt. ) Th. Flöther, Maſchinenbau.⸗G., Gaſſen, Nieder⸗ lauſitzl.(Eig. Dr.) Das Unternehmen erzielte im Ge⸗ ſchäftsjahr 1929 einen Betriebsrohgewinn in Höhe von 742 315(813 652) R. /. Handlungsunkoſten erforderten 300 898(315 256), Steuern, Abgaben und Zinſen 314 359 (829 023).“. Nach Abſchreibungen von 113 024(135 482 verbleibt einſchl. Vortrag aus dem Vorjahre von 222 103 (188 695) R. ein Reingewinn von 236 135(228 583) Reichsmark, aus dem, wie bereits gemeldet, 6 v. H. Di v i⸗ dende auf die.⸗A. verteilt werden und 220 000 R.% zu Abſchreibungen auf Wertpapiere und Beteiligungen ver⸗ wendet werden ſollen. 9655 R. werden vorgetragen.— Nach dem Geſchäftsbricht bewegte ſich der Umſatz in etwas geringerer Höhe als i. V. In das neue Geſchäftsjahr iſt das Unternehmen mit einem geringeren Auftragsbeſtand als i. V. eingetreten. („ Benno Schilde, Maſchinenbau AG., Hersfeld. Dividendenermäßigung.(Eig. Dr.) Die Verwaltung ſchlägt der GV. am 26. Aug. vor, aus einem Reingewinn von 112 000/ eine Dividende von 8 v. H. auf 1,2 Mill.% AK. zu verteilen. Im Vorfahre wurde aus einem Reingewinn von 148 422/ 10 v. H. Dividende aus⸗ geſchüttet, jedoch umfaßte das Geſchäftsjahr 1928 infolge Umſtellung auf das Kalenderjahr einen Zeitraum von 14 Monaten. OSachſenwerk über Poege⸗ Kündigungen.(Eig. Dr.) Auf einen lebhaften Proteſt wegen der Entlaſſung von 20 v. H. der 1200 Perſonen zählenden Belegſchaft der Poege Elektrizitälswerk., Chemnitz, teilt die Sachſenwerk Licht und Kraft AG laut DAZ. mit, daß die Kündigungen erforderlich geweſen ſeien, um mit dem weitaus größten Teil der Betroffenen neue Ver⸗ träge unter Berückſichtigung der neuen Verhältniſſe ab⸗ ſchließen zu können. Es entſpräche nicht den Tatſachen, daß das Sachſenwerk und die AGG. jede Gelegenheit be⸗ nützen, um dem Poegewerk Aufträge zu entziehen, damit dieſem das Weiterbeſtehen unmöglich gemacht werde. Weitere Betriebseinſchränkungen bei der Wolf Netter u. Jacobi⸗Werke KG. a.., Berlin. Nachdem bereits vor einigen Monaten bei der Wolf Netter u. Jacobi⸗Werke KG. a.., Abteilung Chriſtinenhütte in Meggen, Be⸗ triebseinſchränkungen vorgenommen worden ſind, wobei die Hälfte der früheren Arbeiterzahl entlaſſen wurde, wird jetzt das ganze Werk auf zunächſt 14 Tage ſtillgelegt wer⸗ den. Die Weiterführung des Betriebes wird von dem weiteren Auftragseingang abhängen. Verſicherungsunkoſten Der Anteil der Bezüge des Generaldirektors Die Ceres, Hagelverſicherungs AG. in Berlin verfügt über rund 26 500 Verſicherungsſcheine mit einer Verſicherungsſumme von rund 100 Mill. J. Die Geſellſchaft hat einen ungewöhnlichen Aufwand an Unkoſten. Den größten Teil des Geſchäfts hat ſie bei einer Verſicherungsgeſellſchaft in Hamburg in Rückverſicherung gegeben, von der ſie einen beſtimmten Prozentſatz zur Deckung der Unkoſten zurück⸗ vergütet erhält. Hierdurch iſt das Riſiko der Ceres ſoweit abgedeckt, daß die Haupttätigkeit der Leitung im Inkaſſo der Beiträge beſteht. Von den Unkoſten entfallen auf die Beſoldung, Organiſationsreiſen und Speſen des Gene⸗ ral direktor Rohrbeck annähernd ein Viertel der Geſamtun koſten. Wie der D. H. D. hört, hat Anfang dieſes Jahres der Verwaltungsrat der Ceres in Anbetracht der all⸗ gemeinen Notlage der Landwirtſchaft ſich mit der Frage der Unkoſten bei der Geſellſchaft eingehend be⸗ faßt. Bei dieſen Verhandlungen trat der noch verhältnis⸗ mäßig junge Generaldirektor, der ſeine Stellung von ſei⸗ nem verſtorbenen Vater geerbt hat und das alleinige Zeich⸗ nungsrecht beſitzt, ſogar mit neuen Gehaltsforde⸗ rungen an den Verwaltungsrat heran, die in ihrer außerordentlichen Höhe einſtimmig abgelehnt wurden, zumal ſein Einkommen bereits ungewöhnlich hoch war. Es beträgt in ſeiner Geſamtheit 1200 0 0.. Das Reichs aufſichtsamt für Privoatver⸗ ſicherungen nahm nun eine Unterſuchung des Ge⸗ ſchäftsbetriebes der Ceres vor und hat eine Verwaltungs⸗ ratsſitzung anbergumt, die unter dem Vorſitz des Präſi⸗ denten des Reichaufſichtsamtes bei bieſem ſtattgefunden hat. Zu dieſer Sitzung woren die neuen AR.⸗Mitglieder nicht erſchienen. In der Sitzung hat der Präſident des Reichs⸗ aufſichtsamtes den Vorſitzenden des Verwaltungsrates und den Verwaltungsrat wiederholt in ſehr energiſchen Wor⸗ ten auf die Unzuläſſigkeit dieſes Vertrogs⸗ abſchluſſes hingewieſen und die ſofortige Abſtellung des bei der Ceres herrſchenden Mißſtondes verlangt. Er⸗ ſtaunlich iſt nur, daß die Landwirte ihrerſeits dieſes Verhalten ihres Generaldirektors und des Verwaltungs⸗ rates dulden. Die Einkünfte der Verſicherungsgeſellſchaft auf Gegenſeitigkeit, die den Mitgliedern zuſtehen und zu⸗ kommen ſollen, werden hier unzuläſſig einer einzelnen Perſönlichkeit zur Verfügung geſtellt. Das Eingreifen des Aufſichtsamtes iſt nur zu begrüßen, nötig iſt aber auch, daß der AR. ſich nicht länger ſperrt. * Großhandelsindex für Juil. Die für den Monats⸗ durchſchnitt Juli berechnete Großhandelsindexziffer des Stat. Reichsamts hat mit 125,1 gegenüber dem Vormonat (124,5) um 0,5 v. H. angezogen. Von den Hauptgruppen hat ſich die Indexzifſer für Agrarſtoffe um 4,6 v. H. auf 114,8 erhöht, während die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren um 2,1 v. H. auf 119,4 und die⸗ jenige für induſtrielle Fertigwaren um 0,5 v. H. auf 150,5 zurückgegangen iſt. * Reichelbräu AG. in Kulmbach— Vorausſichtlich wie⸗ der 20 v. H. Dividende. Wie verlauket, wird bei der Geſellſchaft, die jetzt ihre Generalverſammlung einberuft, in der in der nächſten Woche ſtattfindenden Auſſichtsrats⸗ ſitzung aller Vorausſicht nach wieder eine Dividende von 20 v. H. in Vorſchlag gebracht werden. Berliner Devisen Diskontsatze: Reichsbank 4, Lombard 5, privat 3/ v. f. 1 Amtlich in Rem für T. Tuguft] 8. August Parität Diet S. B. G. B. M——⁰ Holland 100 Gulden 169,49 16.83 168,49 168,88 168,46 3 Athen 100 Drachmen].435 5,445 5,43 5,44 5,445 10 Brüſſel 1005 ⸗500 PF. 58,51 59,68 38,52 50,64 58,355.5 Danzig 100 Gulden] 81,42 81,58 81,42 81.58 81,555 4,5 Helſingfors 100 FM 10.522 10,542 10,525 10,545] 10,512] 65 Italien.. 109 Lire] 21,90 27,94 21.905] 21.945 22025 355 Südſtavien 100 Dinar 7421 7,485] 7,426 7,440].855 5,5 Kopenhagen 100 Kr. 112,18 112,35 112.15 112,37 112,06 4 Liſſabon 100 Gskudo 18,79 18,88 18,79 18,82 17,48 8 Oslo. 100 Kronen 112,09 112,30 112.10 112,82 111,74.5 Paris 100 Franken 16.445 16.485 16,448 16,495 16,445 275 Prag.. 100 Kronen] 12,401 12.421 12,402 12,422 12,88 4 Schweiz 100 Franken] 81.325 61,485 81.335 81,495] 80,515.5 Soſia.. 100 Leva].032 3,0888 3,082 38,0888 3,017 10 Spanien. 100 Peſeten] 46.50 46,60 46,75 46,85 S8 6 Stockholm.. 100 Kr. 112,46 112,83 112,48 112,70 112,05.5 Wien„100 Schilling] 59.118 89.235 89,12 39,24 79 38 Ungarn 100 P⸗12500 f 73,315 73,455] 73,83 78,47 72,89.5 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,528.537] 1,831 15,5385] 1,786 10 Canada 1 Can. Doll..195.193 4,187 4,195 4,176— Japan. 1 Yen.068.072] 2,068.070] 1,986 5, Kairo 1 ägypt. Pfd.] 20,87 20,91 20,875 20,915 20,91— Türkei. I kürk. Pfd.—.——.——.— 1 London...I Pfd.] 20,368] 20.406] 20,369 20,409] 20,3983 3 New Vork 1 Dollar.1805 4,1885 4,182 190 4,1780 25 Rio de Janeiro t Millr.].427 0,429 0,422 0,424] 0. 5 Uruguay 1 Gold Peſ.].457 8,463! 3,457 3,403 1 4,321 5 Brown, Bov.& C. 106.5 106.0 8. Buderus Eiſenw. 53.— 54,65 2 0 5 4% Türk. Ad. Am. 7,900.40 Charlott. Waſſer 89.— 90.— 0 2Eif.— 1%„ e 400(Chen. fenden 4— 20— 4%„ Nunif. Anl. 6,85 6,95 Them. Gelſenk..—— 50.— 4%, Zollobl. 1911 5,— 5,— Chem. Albert 400 ⸗Fr.⸗Los 9,75 10.— Ebem. Brockhues 33,— 88.— 4¼¾ Ung. Str. 18 20,60—— Concord. Spinn 46.50 46,50 45 Conti-Caputſch. 135,5 138,2 2 v 15 veſch Eiſen 77.85 80,50 ohenlohe-Werke 60.— 60.— Phil. Holzmann 71.50 74. Horch& Cie. 35,— 35. Ilſe Bergbau.. 218.0 218.5 M. Jüdel& Co. 107.0 106,5 Gebr. Junghans 30,.— 29.— 55 8. 8 Bremer Wolle 135,5 186.5 11 05 Leder 79.— 78.— Kahla Porzellan 29.75 30.50 115 8. Schudert& Salzer 162,5 165,5 Schuckert& Co. 142,0 145,7 Schultheiß. 246,0 258,5 7 1 W 178,5 180 Weſtf. Eiſen. 84.— 83.— Wicking⸗Cement 84.25 84,— Wiesloch Tonw.—— Wiſſener Metall, 48,— 46.— Wittener Gußſt. 41,.— 41.— Wolff, RM. Segall Strumpf——— Siemens Halske 180,7 185,0 Sinner.⸗G... 88. Stoehr Kammg. 78,.— 80,25 5 Stoewer Nähm..—.——.] Zellſtoff Verein. 64. 63.59 Stolberger Zinkh. 59.— 59,.— Zellſtoff Waldhof 1160 116,0 Südd. Immobil. 40,50 40.— Deutſch⸗Oſtafrika 71.50 80, 4% Ung. Goldr. 24.— 24.— Kaltwr. Aſchersl. 173,0 17770 Zucker 1470 145,7 225 Ae 108.— Daimler Motoren 25.— 26,15 Karſtadt. 1.— 92.50 Neu-Guinea. 300.0 303,5 4½% Anat. Ser.! 18.15 13,15 1 Gas. 1 850 8 Klöcknerwerke 171100 55 89585 5 e Otavi Minen 38,50 88,50 475 tScr. II 13,10 18,20 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 93.— 88,25 C. H. Knorr.. 170,0 170. hörl's ver.—— 79.— 5 5 42% 7 85 111 A JI 1155 67.— 68,15 met dourd. 25.— 25.— Tiens Nabe 102 1050 5 Kurse 5 5¼ Teh. Nat. Rail.—.——.— Dtſch. Gußſtahl.—.—„ Kölſch Walz...—Trens⸗Radio. 104, 1 ersb. J. Habk,.02 1. 50 eh 8 1 enkel 5 5 35 2355 1 1 5 5 1000 Ruſſenbanut.. 0,75 0,80 ransport- en tſche. Steinzeug 2 ötitzer Kunſtled. 100. 0 Garziner Papier 84.— 84, a 50 ie. L— 62.50 Karz apier 16, 8 8 Schankltügbahn Deutſche Wollw..50 7 Rrauß& Cie., Lok. 63, 5⁰ Beithwerke... 17.——.— Deutſche Petrol. 42,50 48, Deutſch. Eiſenhdl. 48.75 49.— Deutſche Linol. 175,0 179,5 Dt. Schutzgeb. N 5 A f. Verkeyrw. 65,50 87,.— Allg. Lok. u. Str. 128,5 130.5 Südd. Eiſenbahn 106,5 107.0 Oeſt. St.⸗Eiſenb.———.— Baltimore Ohio 105.5 104.0 Canada Abliefer. 24.— 21,25 Pr. Heinrichbahn———.— R 84. 5 Südamerika. 148,0 144.5 anſa Diſchiff„121.0—, Nordd. Lloyd. 84,50 84,65 Verein Elbeſchiff.—.—. Bank-Aktien Bank f. el. Werte 110,2 112.5 Bank f. Brauere. 122.0 124,0 Barmer Bankver 113,0 114,0 Verl. Handelsgeſ. 139,5 140,0 Com. u. Privfbk, 127.7 127.7 Darmſt. u..⸗B. 178,0 181.0 Dt. Aſiatiſche Bk. 39.— 39,25 .„ „Dippe Maſchin.———.— resd. Schnellpr. 48,.— 48,.— Diütrener Metall 118,0 118,0 Dürkoppwerke.. ruft. 65,25 66,25 Elektr. 5 119,5 120,7 Elktr. Licht u. K. 125,2 128,0 Elsbach& Co... Emaille Ullrich.———.— Enzinger Werke. 71,— 72. Eſchw. Bergwerk 218,0 218,0 Eſſenerteinkohl. 108.5—.— Faber Bleiſtift—. 8 Fahlb., Liſt E Co. 53.25 52,.— Farbenind. A. G. 141,2 143.2 Dynamit C. Lorenz Mannesmann Deutſchedisconto 123,5 123,5 Jeldmühlepapler 121.0 123,2 Mez Söhne Diſch lleberſee 81 100.0 100,0 Felten& Guill. 9225 93,(Miag⸗Mühlen Dresdner Bank 123,5 128.5 Fhies& Höpfling. Mix& Geneſt Meininger ypbk. 1395 139.5 R. Friſter.. 175,0 175,0 Motoren Deutz DOeſterr. Creditbk. 27.75 27.75 Reichsbank. 2235.0 289,2 Rhein Ereditokl.———.— Süddeutſch. Disc.—.— Frankf. Allgem.—.—. Gebhard Textu.—,— 75.— Gehs& Co. 48.— 48.— Gelen& Co.—.— Gelſenk. Bergwk. 100,2 101.5 Genſchow& Co, 34,.— 53,.— industrie-Aktien Germ. Portld.⸗Z. 113,7 114,0 Kronprinz Met. Ryffhäuſer Hütte Lahmeyer& Co. Laurahütte Linde's Eismaſch. 775. .„ i U. Düſſeld.Eiſenhdl, 49,.— 49.— ee e Lukau& Ste en 2 Lüdenſcheid Met. Magirus.⸗G. Mansfelder Akt. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch. Buckau⸗W. Maximil.⸗Hütte Mech. Web. Lind. „ Zittau Merkur Wollw. Mühlheim Berg. Nat. Automobile Niederlauſ. Kohle Nordd. Wollkäm. Oberſchl. E. Bed. 46.— 48.— Oberſchl. Koksw. 81.— 82. 81.75 82.— 56.25 56,25 147,5 148.0 39.— 39,25 145.1 144.0 500,0 495,0 50 .5, Irkf. Gummi—.——.— Heldbur zz. 8. J sch Rig 720 7 00 8 „Dtſch. Nickelm.. 8 B. Glanzſt. Elbf. 112.0 112,0 Adler Kan... 5. S e 30 80 Ziamond% 725 725 B. Schüͤhf. B.& Hochfrequenz Ber. Stahlwerke, 74.78 78,50 Krügershan e e e .Stahl. v. d. Zyp. 159,5 159,5 Ber. Ultramarin. 138.0 140.0 Vogel a5 17„63.25 66,25 Vogtländ. Maſch, 41,75 42.— Voigt& Haeffner 154,0 154,0 Wanderer Werke 36,— 36,50 25554„4„ 5 7 Ronnenberg... 53,.— 59. Sichel& Co. Sloman Salpeter 8750 87.50 Südſee Phosphat—.—.— Ufa⸗Film.... 90.— 90. Brown Boveri—— Allg. Dt. Credit 106,2 106,1 Bank f. Brauind. 122.5 124.5 Barmer Bankver. Bayr. Hyp. u. W 130,0 130,5 Bayr. Vereinsbk. 186.0 136,5 Berl. Handelsgeſ, 140,2 149,7 Comm.⸗ u. Priv. 128,0 128,5 Darmſt. u Nat. Deutſche Disconio 123,7 123.7 Dresdner B. .-G. für Verkehr 67.— 66,25 Allg. Lokal Dt. Reichsb. Bg. 94,25 94,.— bapagg 84.63 84.— Hambdg.⸗Südam 148.0—.— 16155 401.5 Eb. Goldſckenidt 58.— 84.25 rpen. Bergbau deſch Eiſ. u. St. b. Holzmann otelbetriebsgeſ. lſe Bergbau ali Aſchersleben R. Karſtabt Klöckner Werke Köln-Neueſſen B.—.— 78. Mannesmann g 81,— 82 Mansfelder.50.25 Metallbank. 101.0 1015 Mitteldiſch.Stahi Nordd. Wolle U 116,0 117.0 29 175.6 177,5 61.— 9 92,50 93,.— 80 10.50 10,75 1315 182,7 80,50 62.85 erresheim. Glas 103,0 103 8 Hanſa Dampf. 122.0—.— Oberbedarf. 60.— 88, Aeeumulatoten 118.7 1190 Gerresb 00 Otenſt.& Koppel 58.— 86,25 Nordd Loyd 84.50 84.— Oberſchl. Koksw. 81.18 62.25 Adlerwerke.. 5 55.— Gel. k elektr. Un, 127.0 129,7] Sſtwerte.. 195.0 201.0 Alu 84.85 90.— Orenſt,& Roppel 55,.— 56,75 Alexanderwerk 20.— 20.— Goedhardt Gebr. 1420 142.0 Allg. Elektr.⸗Geſ. 135,2 135,7 Oſtwerfʒte 1968 204.5 Alfeld Deligſen 88. 88. Goldſchmidt Th. 52,15 53.25 Phönik Bergbau 74,18 75.— Bayr. Motorenw. 55.50 57,50 Phönig Bergbau 74,95 75,50 Allg. Elektr.⸗G. 135.0 185,7 Guano-Werke.. 45,18 45,50 Hermann Pöge 14,65 13,75 J. P. Bemberg. 86,.— 91,— Polyphonwerke 172.7 1780 Alſen Port 3. 1370 133.5] Greppiner Werke— r n. Kathgeber Wagg 78,.——.— Bergmannckleltr 168,2 167,0 Rh. Braunk. u. Bt. 201,0 208,3 Ammendorf Pap. 107 105.0 Gritzner Masch. 31.75 30,50 Rheinfelden Kraft 184,2 134, Zuderus Eiſenw. 54,75 54,50 Rö. Elektrizität.—— 126.5 Anhalt Kohlen 61.— 62, Gebr. Großmann—.——.— Rhein. Braunk. 200.0 202.2 Charlottb.Waſſer 89.50 91,—] Ah. Stahlwerke 32.80 88.50 Aſchaffbg. 8 87 899.50 Grun& Bilfinger 186.0 156.5 Rhein. Chamotte 69,75 69,75 Comp. Hiſpano 304,0—.—[ Rh. ⸗Weſtf Elektr 170,2 1710 Augsb. N. Maſch 69.50 67.50 Gruſchwitz Textil 60.— 60.— Rhein. Elektrizit. 128,0 126.7 Font, Cautſchoue, 186.7 188,7 A. Riebeck⸗Mont e e e. Daimler-Benz 26.— 28.65 Rütgerswerke 48,35 Balke Maſchinen 112,5 118,5 pageroarn 5, 74.— Rhein.⸗W. Kak 83.— 83,.— Heſſauer Gas 122,7 125,0 Salzdetfurth Kalt 5 504.5 Baſt Nürnberg 184.0 182,0 Halleſche Maſch. 85.25 88.— Rheinſtahl 82.5 84,28 Deutſche Erdöl 67.25 65.— Schleſ. Porti 3. 125.0 128,5 Dayer. Celluloid.——„ Hammer Spinn. 106,0 108,0 Riebeck Montan 90.15 90,50 Di. Linoieumwk. 177/¼0 180,5 Schubert& Salzer 162,0 165.7 Daur. Spiegelglas 45,75 44,.— Hann. M. Egeſt 24.80 26.— Roſſtzer Zucker 28,50 27.— Dynamit A. Nobel 57.— 68, Schuckert S Eo, 143.2 145,2 J. P. Bemberg 85. 89.50 Hog.⸗Wien Gum. 59.— 59.— Rückforth. Ferd.—.——.—[ Elektrizitäts-Lief 119,5 121.0 Bergmann Elekt 168.0 186,2 Hakkort St⸗Pr.———.— Berlin Gubener 197.0 197,0 Harpener Bergb. 91,— 93,80 Berl. Karls. Ind. 57.— 57.50 Saler.—.. Berliner Maſchb. 40,— 40,50 Heilmenn Imm. 32.— 51. Braunk. u. Brikett 146,5 146,7 Hilpert Maſch.* Sn Delf 58,.— 56,— Hindrich s&Auff.—— Bremer Vulkan 117,0 118,0] Hirſch Kupfer. 118,0 1170 Rütgerswerke Sarotti Sachſenwerk Sächſ. Gußſtahl 37.— 37.— 107.0 108.7 Schleſ Elekt. Gas 120,0 121.5 Hugo Schneider 75,.— 75. Schulth⸗Pagzenh. 248,5 256,0 44.75 45.15 El. Licht u. 165 125,5 127.5 Siemens EHalste 181,5 185,5 88,50 88,.— Eſſener Steinkogl.———,— Svenska 299,0 296.0 — J. G Farben 142,1 144,1 Leonhard Tieg Salzdetfurth.. 297.0 802,0 Feldmühle. 122.5 124.0 een& Sulu 51.— 93 80 Weſteregel Alkalf 1830 1880 elſenk Bergwk. 101/0 102.2 Sabin Waldhof 118.0 115,0 Gesfürel tavia Minen 38.65 39. 127.0 128,1 5 Der. Stah werke 75,— 78, 2 2 41 o e 1 2 Freitag, den 8. Auguſt 1930 Nr. 363 11. Seite. Neue Maunheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabe) Freundlicher Wochenſchluß Aufhören des Abgabendruckes Größere Verkaufslimit zurückgezogen/ Anhaltende Inter⸗ ventionstätigkeit der Banken/ Fortſchreitende Beruhigung Ermäßigung des Privatdiskontes Freundlicher Schluß Mannheim befeſtigt Am Wochenſchluß konnte ſich nach den Tiefkurſen der Vortage an der Börſe eine Beruhigung durch⸗ ſetzen, ſo daß Indußt l„Waldhof auf 119, Linoleum auf 180. Schwächer lagen idzucker mit 16%. Am Bankenmarkt waren Bad. Bank niedriger angeboten, ſerner Hypothekenbanken etwas ſchwächer. Ver⸗ ſicherungsoktien waren unverändert. Renten bei ſtillem Geſchäft behauptet, wobei Goldpfandbriefe eher etwas zum Nachgeben neigten. Frankfurt freundlicher Zum Wochenſchluß war die Spekulation infolge der ſchwächeren geſtrigen Newyorker Börſe noch ziemlich nervös und zurückhaltend. Da aber heute Material nicht mehr an den Markt kam, machte ſich eine weitere Beruhigung bemerkbar und bei zunehmender Zuverſicht ſchritt die Spekulation ſchließlich zu Deckungen, zumal das Ausland für einzelne Spitzen⸗ werte Intereſſe bekundet haben ſoll. Die Umſatztätigkeit war bei Feſtſetzung der erſten Kurſe etwas lebhafter. Die — ſonſt die Börſe nachteilig beeinflußenden Momente traten meiſt in den Hintergrund. Gegenüber der geſtrigen Abend⸗ börſe ergaben ſich überwiegend Kursbeſſerun⸗ gen, die bis zu 3 v. H. gingen. Etwas mehr gefragt waren Deutſche Linoleum mit plus 5 v. H. Im Angebot lagen lediglich Südd. Zucker mit minus 2 v. H. und am Montanmarkt Gelſenkirchen, die aber nur geringfügig ver⸗ ändert waren. Schwächer waren noch Zell Aſchaffenburg mit minus% v. H. Rentenſtill und gut behauptet. Im Verlaufe war das Geſchäft wieder ſehr ſtill, doch genügte ſchon geringfügige Nachfrage, um eine nochmalige Beſſerung des Kursniveaus um bis zu ca. 1 v. H. herbei⸗ zuführen. Berlin beruhigt und anziehend Nachdem ſich an der geſtrigen Abendbörſe und im heutigen Vormittagsverkehr die durch die Interventionen der Groß⸗ banken erzielten Kursgewinne hatten behaupten können, ſetzte die heutige Börſe in merklich beruhigter Ver⸗ faſſung ein. Es war zwar noch an verſchiedenen Märk⸗ ten Angebot vorhanden, und in einigen Werten kam Exe⸗ kutionsware, allerdings nur in kleinerem Umfange, heraus, die großen Verkauflimite waren bei den Banken aber zu⸗ rückgezogen worden, da die geſtrige Interventionstätigkeit rein pſychologiſch auf die Kundſchaft gewirkt hat. Auch die Preſſe warnte verſchiedentlich vor Uebertreibungen nach unten, was ſicherlich ebenfalls einen gewiſſen Einfluß ge⸗ habt haben kaun. Bei den Banken ſprach man von klei ⸗ nen Kaufintereſſen des Rheinlandes, auch für das Ausland waren heute Kaufaufträge auszufüh⸗ ren, und den Reſt beſorgten die Interventionen der Groß⸗ banken. Es ergaben ſich kurs mäßige Gewinne von 1 bis 2 und häufig bis zu 3 v. H. Am ſtärkſten befeſtigt waren Reichsbank, Salzdetfurth, Siemens, Julius Berger, Kunſtſeidenwerte, Spritaktien und von den Nebenwerten Byck Guldenwerke. Relativ ſchwach eröffneten Bergmann, N. A.., Schleſ. Zement und Fahlberg Licht. Auch Hacke⸗ thal, Augsburg Nürnberg, Gebr. Körting, Swenska und „Zellſtoff Waldhof hatten immerhin noch 1 bis 2 v. H. ver⸗ loren. Anleihen behauptet, Ausländer nur wenig ver⸗ ändert, Pfandbriefe vernachläſſigt. Am Gel d⸗ markt machte die Erleichterung des Tagesgeldes auf 274 bis 44 v. H. Fortſchritte, die übrigen Sätze blieben unver⸗ ändert. Auch nachden erſten Kurſen blieb die Stim⸗ mung freundlich und die Mehrzahl der Papiere erfuhr eine erneute Befeſtigung um 1 bis 1 v.., Oſtwerke, Tietz, Polyphon, Reichsbank und Aku lagen ſogar 3 v. H. über Anfang. Die Beruhigung machte bei anhaltender In⸗ terventionsbereitſchaft Forkſchritte, auch wies man darauf⸗ hin, daß ſich die übrigen Auslandsbörſen heute von der Schwäche Newyorks freigemacht hätten und ebenfalls freund⸗ licher tendieren. Am Kaſſamarkt hat der Druck der letzten Tage nachgelaſſen. Die ſtärkere Nachfrage nach Privatdiskonten hatte eine Ermäßigung des Satzes um& auf 371 v. H. auf beide Sichten zur Folge. Dieſe Tatſache ließ die Stimmung der Börſe bis zum Schluß freundlich bleiben, obwohl die Umſatztätigkeit auf allen Märkten nach⸗ ließ. Im allgemeinen zeigten die Schlußkurſe Beſſerungen bis zu 2 v. H. gegen den Anfang. Am Deviſenmorkt ſetzte der Dol lar gegen die europäiſchen Valuten ſeine Steigerung fort. Er wurde gegen Reichsmark.1870—.1860 gehandelt, gegen London .869 74.8704, gegen Holland.4819.4822, gegen Schweiz .1420. Spanien ſeſt unverändert, gegen London 43.60 bis 43.70. Rückgängiger Getreidemarkt Ueberſeehauſſe zum Stillſtand gekommen/ Preisabſchläge die Reaktion Berliner Produktenbörſe v. 8. Aug.(Eig. Dr.) Die Aufwärtsbewegung an den überſeei⸗ ſchen Terminmärkten iſt geſtern zum Stillſta nd ge⸗ kommen, und da man der Hauſſe hier an ſich ſchon mit einem gewiſſen Mißtrauen gegenüberſtand, reagierte heute der Produktenmarkt mit Preis rückgängen. Inlands⸗ weizen war zwar keineswegs reichlicher angeboten, da geſtern Nachmittag noch größere Abſchlüſſe nach dem Rhein erfolgt ſein ſollen und die Landwirtſchaft die Entſcheidung bezüglich der Höhe des Vermahlungszwanges abwarten will. Da das Weizeumehlgeſchäft jedoch wieder faſt völlig zum Erliegen gekommen iſt, fand das vorauskommende Material nur zu etwa 3/ niedrigeren Preiſen Unterkunft. Der Lieferungsmarkt ſetzte 1½ bis% ſchwächer ein, Roggen eröffnete, trotz weiterer Interven⸗ lionen, bis 1½„ niedriger. Im Prompftgeſchäft lauteten die Gebote gleichfalls 1/ niedriger, das Angebot war keineswegs reichlich. Am Mehlmarkte ſind die Preiſe für Weizenmehl wieder rückgängig, das Geſchäft hat ſich beruhigt, Roggenmehl wurde vereinzelt in Provinz⸗ fabrikaten umgeſetzt. Die Muſter von Hofer neuer Ernte ſind ſehr unterſchiedlich, Weißhafer alter Ernte blieb gefragt. Gerſte in unveränderter Marktlage. Amtlich notiert wurden: Weizen 245248, ſtetig, prompte Verluſtdeckung, Sept. 252,5, Okt. 265— 264,5, Dez. 27 bis 271 Br.; Roggen 161, ſtetig, Sept. 174,175, Okt. 178,75—179, Dez. 189.188,75 189; Futtergerſte 183.—200, ſtetig; Hafer 182— 190, ſchwächer, Sept. 182 u. Br., Okt. 184, Dez. 189—188,5 Br.; Weizenmehl 29,7537, 75, ſtetig; Roggenmehl 22,50—25, ſtetig; Weizenkleie 9,50 9,80, 1 Kleine Roggenkleie 9,50—10, ruhig; Viktorigerbſen 2732: 5 Speiſeerbſen 2427,50; Futtererbſen 1920 Peluſchken 22 bis 24, Ackerbohnen 1718,50; Wicken 21— 29,50; Raps⸗ kuchen 10,60—11,60; Leinkuchen 16,80—17,50; Trockenſchnitzel F35,40 9,20, Sofaextractionsſchrot 14,40 15,40; Kartofſel⸗ flocken 15,80 16,50. Allg. Tendenz ſchwächer. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Aug.(Eig. Dr,) Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Sept..9775 Nov,.02% Jan..22; März.25, Mais(in Hfl. p. Laſt 255 Kg.) Sept. 134 Nov. 1324; Jan. 134%; März 187. * Liverpooler Getreidekurſe vom 8. Aug.(Eig. Dr. Anfang., Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; Okt..7 .%); Dez. 70(.10%); März—(.11½½ Mehl(280 l6.) Liverpooler Stroigths 32; London Weizenmehl—3557 Mitte; ſtetig; Okt..8%(.9½); Dez. 79%(.1040; März.10%(.1174); Mehl unv. 5 * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 8. Aug.(Eig. Dr.) März(31) 7,30 B 7,25 G; Mai(31) 7,50 B 7,40 G; Aug. 6,80 B 6,70 G; Sept. 6,80 B 6,70 G; Okt 6,85 B 6,75 G; Nov. 6,90 B 6,85 G; Dez. 6,05 B 6,90 G; Jan.⸗ März 7,20 B 7,15 G; Tendenz ruhig, ſtetig.— Gema h l. Mehlis prompt per 10 Tage 27,10, Aug, 27,10, Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Biemer Baumwolle vom 8. Aug.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 15,29. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Aug.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl. Anfang; Jan.(31) 708 geh.; März(31) 716717; Mai(91) 722 geh.; Juli—; Okt. 700701; Dez. 705 geh.; Jan. 1932—; Tendenz ruhig. Mitte; Jan.(31) 708; März(81) 715; Mai(31) 722; Juli(31) 727; Okt. 21: Dez. 705; Jan. 1932 7867 Loco 754; Egypt. Upper F. G. fair loco 943; Tendenz ruhig. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 8. Aug. Heute wur⸗ den folgende Preiſe genannt: Zwetſchgen 10—13, Mira⸗ bellen 15—25, Birnen 25—33, Aepfel 20—95, Pfirſiche 30 bis 50, Trauben 30, Tomaten 10—14, Bohnen 13, Gurken per 100 Stück 75 Pfennig. Zum Verſand kamen ſeit 5. 8. 149 Waggon. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 7. Aug. Abſutz und Nachfrage waren gut, bei einer Anfuhr von 730 Zentnern wurden folgende Preiſe genannt: Johonnisbeexen 1418, Birnen 2030 und 12—18, Acepfel 1624, Pfirſiche 9035, Mirabellen 15—25, Zwetſchgen—8, Bühler Zwetſchgen 911, Tomaten 10—12, Reineclauden 10—12, Bohnen 1012 Pfennig, * Nürnberger Hopfenbericht vom 7. Auguſt. Vollkommen geſchäftslos. Kupfer bez.[Brief Geld Zink bez. Brief] Geld Blei! bez. Brief] Geld Januar. Februar März 9 April Mai Elektrolytkupfer, prompi„105.25 Antimon Regulus 50.— 32, Orig. Hütten⸗Aluminkum 190,— Silber in Barren, per kg 47,25 49,25 dgl. Walz⸗Drahtbarrenſ194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.— 28,20 Hüttenzinn, 99 v..— Platin, dio. 1 r 5,7. Reinnickel. 98.99 v. H. 359.— Preiſe ohne Edelmetalle ur 109 t Londoner Mefallbörse vom 8. August 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze C.(1870 fein ſtand), Platin Unze k. kupfer, Standard] 48,45 Zinn, Standart 136,4 Aluminium—.— 3 Monate 48,45 8 Monate 238,2 Antimon— Settl. Preis 48,45 Settl. Preis 186,5 Queckſilber 22.75 Elektrolyt 52, Banka 141˙5 Platin—.— veſt ſelecled 50,25 Straits 137,7] Wolframer; 10.25 ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. 18,45 Nickel—.— El wirebars 52.—[Zink gewöhnlich 16.15 Weißblech 8 UNS k Es ist uns eine groge Freude, auf diesem Wege unserem Sroghändler, der JuRGBUScH-aAARAUGE G. N. B. N. HAHRREIN zu der am Samstag, den 9. August 1930 stattfindenden Eröffnung ihrer neuen Ausstellungs- und Verkaufsràume mit Kundendienststeſſe im Hause O 3, 7 unsere Glückwünsche aussprechen zu Können. Wir sind Großfürſt wegen Belrugs vor Gericht Der Roman eines Entwurzelten Nikolaus Salvator v. Maklakow hat ſich vor dem Leipziger Schöffengericht wegen Rückfalls⸗ betrug zu verantworten. Nach ſeinen Perſonalien befragt, gibt er an, Schauſpieler und Kunſtmaler zu ſein.„So“, meint der Vorſitzende ſkeptiſch,„da Sie Ruſſe ſind, ſind Sie ſelbſtverſtändlich auch Groß⸗ fürſt.“ Der Angeklagte zuckt die Achſeln.„Bitte nachzuprüfen bei anderen deutſchen Gerichten, ich habe ja genug Vorſtrafen.“ Tatſächlich läßt das Ge⸗ richt ſofort nachprüfen und knapp vor Schluß der Verhandlung laufen die Beſtätigungen der Ausſagen Maklakows über ſein Leben ein. Er ſelbſt nennt es einen„Roman de Triſteſſe“. Als Sohn eines Generalleutnants wurde er in Rußland geboren. Eine glanzvolle Offizierskarriere ſtand ihm offen, aber da kam vorzeitig das große Liebeserlebnis, das ihn entwurzelte. Mit einer welt⸗ bekannten Schönheit floh er in die Schweiz. In Zürich verließ ihn ſeine Geliebte unter Mitnahme ſeiner ganzen Barſchaft und ſo wurde er im Jahre 1909 als Hotelſchwindler ins Arbeitshaus geſchickt. Dann kam der Krieg. Er Offizier, wird ausgezeichnet und glaubt, wieder auf⸗ ſteigen zu können, bis die Revolution alle Illuſionen zerſtört. Seine ganze Verwandtſchaft wird von den Bolſchewiken maſſakriert; nun iſt niemand mehr da, der ihm helfen kann. Er vagabundiert durch Deutſch⸗ land, verſucht ſeine verſchiedenen künſtleriſchen Be⸗ gabungen auszunutzen, aber es reicht nicht zum Le⸗ ben, und ſo wird er in kleinere Betrügereien hinein⸗ getrieben. Siebzehn Vorſtrafen ſammeln ſich an, der Hochariſtokrat hat jedes Richtungsgefühl im Leben verloren. Und ſo betrügt er einen Leipziger Juwe⸗ lier um eine goldene Uhr und einen Landsmann um ein wertvolles Buch und ein Aquarell.„Weniger verbrecheriſche Neigungen als ſeine widerſtandsloſe Weſensart“ haben ihn dazu getrieben, ſagt das Ge⸗ richt und erkennt auf ſechs Monate Gefäng⸗ ni S. Acht Jahre Zuchthaus ohne Wirkung Im vorigen Jahr wurde der aus Beerfelden ſtammende Schloſſer Wilhelm Hotz aus dem Zucht⸗ haus in Bruchſal mit Strafaufſchub für die reſtlichen zwei Jahre entlaſſen. Das Schwurgericht hatte ihn im Jahre 1921 wegen räuberiſcher Erpreſſung und ſchweren Diebſtahls zu zehn Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt. Am 6. Juni ds. Is. machte er die Bekannt⸗ ſchaft des Oeſterreichers Johann Heinreichs⸗ berger, der vor mehreren Monaten wegen Be⸗ trug beſtraft worden war. Beide waren arbeits⸗ los und klagten ſich ihre Not In der Nacht zum 7. Juni verſuchten ſie, in das Bürod eines in Heidel⸗ berg in der Weſtſtadt wohnenden Baumeiſters ein⸗ zubrechen. Beide wurden an der Ausführung ihres Vorhabens geſtört. Das Amtsgericht Heidelberg fällte folgendes Ur⸗ teil! Der Angeklagte Wilhelm Hotz wird wegen ver⸗ ſuchten ſchweren Einbruchsdiebſtahls im Rückfalle zu einem Jahr Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Das beſchlagnahmte Einbruchswerkzeug wird einbezogen. Das Urteil gegen Heinrichsberger lautete auf zwei Monate Gefängnis. Bei beiden wurde die Unterſuchungshaft mit ſechs Wochen ange⸗ rechnet. Hotz hat ſeine bedingt erlaſſene Zuchthaus⸗ ſtrafe von ungefähr zwei Jahren jetzt anzutreten, zu der das obenerwähnte Jahr hinzukommt. * § Gefängnis für einen Zollbeamten. Wegen Un⸗ terſchlagung von etwa 5000/ einkaſſierten Zollgel⸗ dern wurde ein Oberzollſekretär vom Zollamt Pforzheim zu einem Jahr 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. § Wegen Diebſtahls verurteilt. Der 25jährige Heizer Joh. Fuchs von Neuſtadt a. H. war in der Nacht zum 20. Februar mit ſeinen beiden Brüdern bei einem Einbruch in eine Metzgerei beteiligt. Von der Diebesbeute erhielt er einen beſtimmten Anteil. Einige Tage ſpäter brachen er und ſein Bruder hei einem Privatier ein, wo ſie einige Flaſchen Wein erbeuteten. Da F. lange ohne Beſtrafung auskam und die Not eine Haupttriebfeder der Straftaten war, kam der Angeklagte mit der Mindeſtſtrafe da⸗ von. Sie lautete auf eine Geſamtgefängnis⸗ kämpft als ſtrafe von einem Jahr zwei Monates. Die Komplizen des Fuchs ſind bereits früher abge⸗ urteilt worden. Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, meoͤiziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ gufttung beizufügen. Anfragen ohne werden nicht berückſichtigt. Namensnennung Rechtsauskünfte erteilt der Brieſkaſten nicht, Sie ſich bei einem Rechtsanwalt. Wenden Sie ſich an Stadtoberbaurat Römer. Am 18. Juni 31,5 Grad. kann Ihnen die 5 G. B. K. M. Hierüber Auskunft geben. Stadtverwaltung Aus Nundfunk⸗Programmen Samstag, 9. Auguſt .30: Frankfurt: Kurkonzert aus Bad Homburg; Köhn: Kurkonzert aus Bad Oeynhauſen. 14.30: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde; Schallplattenkonzert. 15.30: Stuttgart: Konzert. 15.40: Frankfurt: Von den Akademiſchen Weltmeiſter⸗ ſchaftsſpielen in Darmſtadt. 16.00: Frankfurt, München, Stuttgart: Kon⸗ zert. 17.15: München: Orgelkonzert. 17.55: München: Jugendſtunde. 18.05: Fran kſurt, Stuttgart: Vorträge. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Stunde der Arbeit. 19.30: Frankfurt, Stuttgart.: Blasmuſik. 19.40: München: Klampfen her unn'ſunga! 20.00: Hamburg: Ferientag in Badebüttel; Königs⸗ wuſterhauſen: Kabarett; Köln: Luſtiger Abend; Budapeſt: Zigeunermuſik; Bukareſt, London 3, Oslo: Konzert; London 1, 22 Militärmuſik:; Wien: Man ſpricht ſich aus Zürich: Uebertragung von Stuttgart. 20.15: Kattowitz Warſchau: Orcheſterkonzert. 20.30: Berlin:„Man nehme“ Kochbuch des Tonfilms; Breslau: Kabarett; Frankfurt, Stutt⸗ gart: 20 Jahre Conféronce; München: Bunter Abend; Belgrad Laibach: Konzert; Wien: Vier Einakter, anſchl. Jazzmuſik. 21.00 : Brſi nn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Ko⸗ miſche Oper„Zum Brunnen“; Rom, To f Konzert. : Frankfurt, Stuttgart, Brünn, Ka⸗ ſchau, Prag, Preßburg, London 3: Tanz⸗ muſik; Budapeſt: Konzert. 22.45: München: Konzert und Tanzmuſikt; Os bo: Tanzmuſik. 23.00: Hamburg, Kattowitz, Warſchau: Tanz⸗ muſik. 24.00: Köln: Meiſter des Jazz. Meiſt heiter, vorwiegend trocken und tagsüber wär mer bei ſchwacher Luftbewegung. Im Gebirge höch⸗ ſtens vereinzelt gegen Abend leichte Gewitter, Nach dem Durchzug einiger letzter Regenfronten, 2 die ſtrichweiſe von Gewittern begleitet waren, rat im Laufe des geſtrigen Tages Beſſerung des Wetters ein. Die Luftdruckverteilung über Europa, insbeſondere über dem Feſtland, da durch anhaltendes Steigen des Drucks ein flacher Hochdruckrücken entſtanden iſt, bie⸗ tet vorläufig Ausſicht auf Fortdauer des heiteren und im Vergleich zu den letzten Tagen weſentlich beſtän⸗ digeren Wetters. Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton Dr. Stefan Kayſer ⸗Kommunalpolitfk und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gexicht und alles übrige l..: R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ zeilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannhelm— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen * Lotterieziehung. Am 22. und 23. Auguſt findet garan⸗ tiert die Ziehung der Bad. Kriegerbund⸗Lotterie ſtatt. Der Reinertrag kommt notleidenden bad. Kriegsbeſchädigten, Kriegerwitwen und ⸗Waiſen zugute. Der Höchſtgewinn iſt 6000 J auf ein Doppellos, wobei mehr als 3700 Gewinne zur Verloſung kommen. Der Preis für das Einzellos be⸗ trägt 50 Pfg., für ein Doppellos 1. J. Die Loſe ſind bei der Fa. Stürmer, Lotterie⸗Unternehmer, Mannheim, 0 7, 11, ſowie allen Losverkaufsſtellen zu haben.(Näheres ſtehe Inſeratenteil.) 8 428 I besonders stolz auf dieses neue Zeichen rastloser Arbeit im Dienste der Opel- Organisation, Weil hier eines unserer erfolgreichsten Unternehmen dieser Art, in jahrelanger Arbeit mit uns verbunden, eine neue Erweite- rung erfahrt, um allen denen, die bereits Opelwagen besitzen, oder sich über OPEL.- FABRIKAT E informieren wollen, eine würdige und moderne Stàtte der Beratung und des Kundendienstes zu schaffen. Wir wünschen unseren alten Freunden im neuen Heim den besten Erfolg! „ OpELAG.- RUSSELSHEIM au MAIUN 12. Seite. Nr, 363 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Freitag, den 8. Auguſt 1930 Wir erfüllen hierdurch die traurige Pflicht. unsere Kollegen von dem Ableben unseres langjährigen Mitglieds, Herrn Wilhelm Miller zur Sladi Sinsheim, Dammsiraße 32 in Kenntnis zu setzen. Wir werden demselben stets ein ehrendes Andenken bewahren Gasſwirie- Vereinigung, freie Innung Mannheim Der Vorsfand 10890 Die Beerdigung findet am Samstag. 9. August 1930, nachm. 3 Uhr. von der hies. Leichenhalle aus statt und ersuchen wir die Kollegen um zahlr. Beteiligung mögen der Firma Centralheizungs⸗Geſellſchaft 8 OB. LEIF FEB BISHARCK PLATZ 1547 Des Haus der wertvollen MGBEIl 7880 dle trotzdem billig sind. 8 Ein Besuch wird Sie Überraschen wie àlle Besucher. 7 Offene Stellen Bekannte rhein. chem. Fabrik ſucht für ihre hieſige Niederlaſſung ſofort ſchaf Beſuch bereits vorbearbeiteter Privatkund⸗ chaft, zwecks Vertrieb eines leichtverk. Konſum⸗ axtikels bei tägl. Auszahlung. Hoher Verdienſt. Vorzuſtellen mit Ausweispapieren ab Samstag Vermietungen 1 Z.-Wohnung Stadtm. Miet. 32.-M. Z. Wehnung Neckarſt, Miet. 43.-M. und Umzugs koſten, Z. Wohnun 1 Tr.Plank., 89. M. 4 Z. Wohnung Lutſenr., Miet. 98.-M. u. Herrichtungskoſt., u. 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Am Dienstag, den 12. Auguſt 1930 wird das Bad erſt ab 16 Uhr nicht bevorrecht. Forderungen mit 32 682.11 RJ. Das Schlußverzeichnis liegt auf der Geſchäfts⸗ ſtelle des Amtsgerichts B. G. 5 Mannheim zur Einſicht aus. 15 7678 Int. Meröftentpungau der Stadt Mannkem 20 ſind bis längſtens Donnerstag, 14. d.., vor⸗ 131 K A4, 7 Heute Verlängerung. 9 7710 Anzugstoffe feinste Kammgarn-Ware, moderne Muster, reine Wolle. 850⁰ Jeder Meter M. 15. Spezial-Tuchgeschäft August Weiss R 7, 7 III. Stock Leupin- Creme tausendfach bewährt bei Flechte- Jucken Krätze, Ausschlag. Hsmorrholden. Bein- schäden uaw. Zu haben: Michaelisdrogerie Fr. Becker, G 2, 2 Drogerie Ludwig& Schütthelm, O 4, 3 und Friedrichsplatz 19. Merkur-Drog. H. Merekle, Gontardplatz 2, in Altenkirchen: Drogerie K. Becker. Arbeitsvergebung. Für die Wohnhausneubauten an der Möhl⸗ ſtraße ſollen die Tüucherabeiten im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Berechtigt zur Abgabe von Geboten ſind Handwerker, deren Familtien⸗ bezw. 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