3 3— lungen über Heute! ii Bezugspreiſe: In M. 9 i Haus monatlich RM..—, 1 N..50, durch die Poſt ohn Epreis 10 Pfg.— A b h o große Spor linger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeld aße 68, W Oppauerſtraße 8. 2 mal. Beilagen: S Beilage Mannheimer Fraus Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Aus der Weit der Cechnik„ Kraftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht„Neues vom Silm * unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 366 Dietrich dͤrahtet an Curtius Liſtenverbindung zwiſchen Deutſcher Volkspartei und Deutſcher Stagtspartei Gemeinſames Vorgehen beider Parteien in Baden und Württemberg Sie ſollen in Baden führen Der parteiamtliche Bericht Karlsruhe, 10. Aug. Parteiamtlich wird von der Deutſchen Volkspartei bekanntgegeben: „Zwiſchen der Deutſchen Staats⸗ partei und der Deutſchen Volks⸗ partei in Baden und Württemberg werden ausſichts reiche Ver han d⸗ a den Abſchluß eines Wahl⸗ Nabkommens geführt. Es handelt ſich um die Aufſtellung gemeinſamer Liſte n. Reichs⸗ miniſter Dr. Dietrich hat Reichsminiſter Dr. Curtius die Führung der Einheitsliſte in Baden angetragen, während die Liſte in Württemberg durch Dr. Heus geführt werden ſoll. In Baden ſteht an zweiter Stelle der Ein⸗ heitsliſte Reichsminiſter Dietrich(Staats⸗ partei), während in Württemberg Reichstags⸗ abgeordneter Keinath(Deutſche Volkspartei) vorgeſehen iſt. Die Selbſtändigkeit der beiden rteien wird durch das Wahlabkommen nicht berührt.“ a Curtius in Karlsruhe Nachdem der Geſchäftsführen de Aus⸗ ſchuß in Anweſenheit des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius am Samstag nachmittag in Karlsruhe getagt hat, fand am Sonntag vormittag eine aus allen Teilen des Landes überaus ſtark beſuchte Ver⸗ treterverſammlung des Landesverbandes Baden ſtatt, die ſich mit den kommenden Reichstags⸗ wahlen beſchäftigte. Der Landesvorſitzende Rechtsanwalt Steinel, Med.., hieß die Parteifreunde von Nah und Fern, insbeſondere den Reichsaußenminiſter Dr. Curtius herzlich willkommen und gab ſodann einen Rückblick über die politiſche Entwicklung der letzten Wochen im Reich. Der Landesausſchuß habe heute neben der Kandidatenaufſtellung in erſter Linie die Aufgabe, zu dem Angebot des Reichsminiſters Dietrich Stellung zu nehmen, der Vorſchläge gemacht habe, anläßlich des bevorſtehenden Wahlkampfes eine Ein⸗ heitsliſte zwiſchen Staatspartei und Deutſcher Volks⸗ partei in Baden aufzuſtellen. Die Führung dieſer Liſte habe Herr Dietrich Herrn Dr. Curtius an⸗ geboten. Die Vertreter des Landesausſchuſſes nahmen in einer mehrſtündigen Ausſprache zu dieſer neuen Lage Stellung, um das Für und Wider dieſes Angebots zu erwägen. Von allen Seiten wurde betont, daß die Selbſtändigkeit der Partei erhalten bleiben müſſe und es ſich hier nur um eine ge⸗ meinſame Liſte handeln könne. Unter dieſen Vorausſetzungen wurde eine Kommiſſion ermächtigt, auf Grund des von Reichsminiſter Dietrich gemach⸗ en Angebots mit der Deutſchen Staatspartei Ver⸗ Hbendlungen aufzunehmen. „Die erſte Beſprechung mit der Deutſchen Staats⸗ partei fand im Laufe des Sonntagnachmittags ſtatt, an der auch Vertreter aus Württemberg teilnahmen, die bereits ein ä hnliches Vorgehen in Ausſicht genommen haben. Als zweiten Punkt der Tagesordnung erledigte ſodann der Landesausſchuß die Kandidatenaufſtellung. Unter lebhaftem Beifall wurde der langjährige Spitzenkandidat, Reichsaußenminiſter Dr. Curtius einſtimmig wieder aufgeſtellt der mit herzlichen Worten für das ihm entgegen⸗ gebrachte Vertrauen dankte. An die zweite Stelle kam gleichfalls einſtimmig der Vorſitzende der deutſchvolksparteilichen Landtagsfraktion in Baden Dr. Mattes, während die dritte Stelle dem Vor⸗ ſitzenden des Badiſchen Gaſtwirteverbandes Herrn Kno del⸗Karlsruhe vorbehalten wurde. An vierter Stelle wurde der Landesvorſitzende Rechtsanwalt und Stadtrat Steinel, M. d.., Pforzheim auf⸗ geſtellt. Für die nächſten Stellen wurde die Vor⸗ ſizende des Badiſchen Frauenausſchuſſes Frau Alice Hoffmann⸗ Mannheim ſowie der Vorſitzende der Reichsgemeinſchaft junger Volks⸗ barteiler Dr. Brand⸗ Mannheim beſtimmt. Die weiteren Stellen werden im Einvernehmen mit der 5 Parteileitung beſetzt werden. Neichsaußenminiſter Dr. Curtius f an erſter Stelle Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich an zweiter Stelle Rheinlandgedenkſtunde in Berlin Jeier im Reichstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 10. Aug. Die Veranſtaltungen zur Verfaſſungsfeier nah⸗ men am Samstag abend mit einer Feier der Be⸗ amten, Angeſtellten und Arbeiter des Berliner Magiſtrats im Stadthaus ihren Anfang. Heute vormittag fand dann die obligatoriſche Verfaſſungs⸗ feier der Berliner Schutzpolizei im Luſtgarten ſtatt, wobei der preußiſche Innenminiſter Dr. Waentig die Feſtrede hielt. Zu gleicher Zeit hatten im Reichstag die im Weſtausſchuß für Rhein, Pfalz und Saar vereinigten Land⸗ mannſchaftlichen Verbände zu einer n Gebenkſtunde für die Rheinlandräumung ſich verſammelt. Der würdige und ſtimmungsvolle Feſtakt wurde durch Vorträge des Berliner Lehrer⸗ geſangvereins eingeleitet. Für den Reichsverband der Rheinländer begrüßte deſſen Vorſitzender Prof. Kaufmann die Verſammlung, zu der auch die Vertreter der Behörden, von Reich, Staat und Kommunen zahlreich erſchienen waren. Profeſſor Küntzel, der Rektor der Univerſttät in Frank⸗ furt a. M. behandelte in einem umfaſſenden Referat die franzöſiſche Rheinpolitik, die in ihren imperialiſtiſchen Zielen durch die Jahrhun⸗ derte ſich gleich blieb. Durch den Abzug der Trup⸗ pen aus dem beſetzten Rheinland iſt ihr letzter An⸗ griff auf die deutſche Weſtmark zum ruhmloſen Ende gekommen. Der Gruß des befreiten Landes, der Gruß aller deutſchen Stämme geht in dieſer Stunde, ſo ſchloß Prof. Küntzel unter ſtürmiſchem Beifall, der Saar, die noch nicht wieder zum Reich heimkehren konnte, deren Freiheitsſtunde aber unſer feſter, ungeteilter, unerſchütterlicher nationaler Wille auch bald heraufführen werde. Oberregierungsrat Hoffmann der Vorſttzende des Reichsverbandes der heimattreuen Oſt⸗ und Weſtpreußen, betonte die Blutsverwandtſchaft und Schickſalsverbundenheit aller deutſchen Stämme in Oſt und Weſt, Nord und Süd. Alle umſchlinge das gemeinſame Band der Heimatliebe und der im letzten Jahrzehnt wieder ſo opferfreudig bewieſenen Heimattreue. Unterdeſſen hatten vor dem Reichstagsgebäude die Landsmannſchaften der dentſchen Oſtmark ſich verſammelt. der heimattreuen Oſt⸗ und Weſtpreußen, der Schle⸗ ſier und Märker, wie der ſtudentiſchen Korporatio⸗ nen der Univerſität Königsberg ſpielten die blau⸗ weißen Wimpel des Vd A. im hellen Sonnenlicht. So vereinigten ſich zum Schluß der Kundgebung im ple⸗ Neben den Bannern der Verbände narſaal die weſtdeutſchen Landsmaunſchaften mit denen des deutſchen Oſtens, um neben der Rheinland⸗ befreiung auch der Tat gedenken, die vor zehn Jahren Oſt⸗ und Weſtpreußen vor polniſcher Raff⸗ gier rettete: des deutſchen Abſtimmungs⸗ ſieges. Dieſen doppelten Tag der Heimattreue in Oſt und Weſt feierte für den Bund deutſcher Oſtverbände Graf von Baudiſſin, der Abſtimmungskommiſ⸗ ſar des Bezirkes Weſtpreußen und für die Saarver⸗ eine Senator Andres. Für die Reichsregierung ſprach der Miniſter für die beſetzten Gebiete, Tre vi⸗ ranus, der zum Ausdruck brachte, daß Europa erſt zu Ruhe und Frieden zurückkehren könne, wenn auch unſerem Volk ſein Recht wieder geworden ſei. Seine Rede klang aus in einem Hoch auf das Vaterland, dem das Deutſchlandlied folgte. Das begeiſtert und begeiſternd von den gemiſchten Chören des Bundes der heimattreuen Oſt⸗ und Weſtpreußen vorgetragene „Deutſchland, heiliger Name“, bildete den würdigen Abſchluß der Kundgebung, die in ihrem tiefſten Sinn eine Kundgebung des geſamten deutſchen Einigungs⸗ willen geworden war. Am Nachmittag um 4 Uhr fand im Stadion eine von der Reichs⸗ und preußiſchen Staatsregierung und der Stadt Berlin veranſtaltete. Verfaſſungsfeier ſtatt, in deren Mittelpunkt das Feſtſpiel des Reichs⸗ kunſtwartes Dr. Redslob„Deutſchlands Strom“ ſtand, das bereits während der Reiſe des Reichsprä⸗ ſidenten durch das befreite Gebiet in Wiesbaden zur Aufführung gekommen war. 7000 Schüler und Schü⸗ lerinnen beteiligten ſich unter Geſangs⸗ und Be⸗ wegungschören wie in Tanzgruppen an der Auf⸗ führung. Seeckt kandidiert bei der Volkspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 10. Aug. Wie mit Beſtimmtheit verlautet, hat ſich Ge⸗ neraloberſt von Seeckt der Deutſchen Volks⸗ partei zur Verfügung geſtellt. Er wird von ihr als Spitzenkandidat des Wahlkreiſes Mag de⸗ burg, alſo als Nachfolger des verſtorbenen Abge⸗ ordneten Dr. Kuhlenkampf aufgeſtellt werden. Generaloberſt v. Seeckt, der damit als politiſcher Faktor wieder in den Vordergrund tritt, hat ſich, ſeit er das Kommando der Reichswehr niederlegte, ausſchließlich militärwiſſenſchaftlichen Studien ge⸗ widmet. Wenn er ſich jetzt zur politiſchen Betätigung entſchließt, was war außerordentlich begrüßen, darf man wohl annehmen, daß er ſich weltanſchaulich ſchon länger dem Liberalismus zugewandt hat. Das ſüddeutſche Beiſpiel „. Was in der Berliner Luft nicht gedeihen kann, iſt in der beruhigteren ſüdlichen Atmoſphäre vielleicht eher möglich, ſo daß es doch nicht ganz ſo undenkbar erſcheint für einzelne Länder oder Wahl⸗ kreiſe, ſelbſt wenn es ſich zunächſt auch nur um Aus⸗ nahmen handeln ſollte, Möglichkeiten der Zuſam⸗ menarbeit zu ſchaffen, die wenigſtens regional be⸗ grenzt die Gefahren der Zerſplitterung herabmin⸗ dern. Zum Handeln im kleinen Bezirk iſt es auch heute noch nicht zu ſpät!“ Mit dieſen Gedankengängen beſchloſſen wir am Samstag nachmittag die Wochenſchau. Nicht ohne Grund und nicht ohne Zweck, denn es war uns durchaus bekannt, daß führende liberale und demo⸗ kratiſche Politiker in Baden bereits am Tage nach dem unglücklichen Donnerstag, der in Berlin das endgültige Scheitern der Scholzſchen Aktion nach allen Seiten gebracht hatte, von ſich aus zu Be⸗ ſprechungen zuſammengetreten waren, die ſelbſtver⸗ ſtändlich zunächſt unverbindlich waren und bleiben mußten. Aber ſie waren entſtanden aus dem bei beiden Teilen vorherrſchenden Gefühl, daß die Berliner Entſcheidung nicht das letzte Wort ſein konnte für uns im Südweſten, die wir in allen dieſen Dingen anders, d. h. vorurteilsfreier eingeſtellt ſind, als in anderen Gegenden Deutſchlands, namentlich im Nordoſten und Oſten. Parallel mit Baden liefen Be⸗ ſprechungen zwiſchen den Vertretern der beiden libe⸗ ralen Parteien in Württemberg. So kam es ganz von ſelbſt, daß die beiden Strömungen in einen Flußlauf zu münden ſich anſchickten. Von den Landesparteiinſtanzen hatte jedoch noch keine offiziell zu den Anregungen Stellung genommen, bis geſtern der Geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Volks⸗ partei in Baden zuſammentrat. Urſprünglich zur Aufſtellung der Kandidatenliſte einberufen, ergab es ſich ganz von ſelbſt, daß ſich die Beſprechung dem brennenden Thema des Tages zuwandte. CC b Amieitis wieder dreifacher Meister .** Glänzender Verlauf des 15. Badischen Landesturnens Berichte siehe im Sportteil PCC AAT Mitten in die Verhandlungen lief ein Tele⸗ gramm des Reichsfinanzminiſters Dr. Dietrich an den in Karlsruhe weilenden Reichsaußenminiſter Dr. Curtius ein, in dem Dietrich der Meinung Ausdruck gab, daß nach dem Scheitern der Samm⸗ lung über die Parteileitungen das Zuſammengehen nunmehr von unten kommen müßte. Aus die⸗ ſem Grunde ſchlage er Curtius vor, gemeinſam in Baden zu kandidieren, wobei Curtius die Führung übernehmen ſolle. Man wird es begreiflich finden, daß der Deutſchen Volkspartei dieſes Angebot Diet⸗ richs überraſchend kam. Aber ebenſo begreif⸗ lich iſt es auch, daß Parteileitung, Geſchäftsführender Ausſchuß und der am Sonntag in Karlsruhe tagende Landesausſchuß der Volkspartei übereinſtimmenad glaubten, ſich den Verhandlungen mit der Deutſchen Staatspartei in Baden nicht entziehen zu dürfen, da gerade bei uns in Baden die Sammlung der Mitte aus allen Teilen der Wählerſchaft dringend gewünſcht wird. Da die Vertreter der beiden li⸗ beralen Parteien in Württemberg am Sonntag nachmittag in Karlsruhe eintrafen, wurden daher ſo⸗ fort die Verhandlungen begonnen, die zwar noch nicht abgeſchloſſen werden konnten, aber, wie es in der parteiamtlichen Verlautbarung heißt,„aus⸗ ſichtsreich“ ſind. Das Ziel der Verhandlungen iſt klar. Von einer Fuſion der beiden Parteien iſt nicht die Rede, kann es auch nicht ſein, da die Zeit für Partei⸗ neubildungen noch nicht gekommen iſt. Wohl aber gibt das beſtehende Wahlrecht die Möglichkeit, Liſten verbindungen vorzunehmen, um mög⸗ lichſt viele Wähler um eine gemeinſame Idee zu ſammeln. Wir erleben alſo unter dem Proportional⸗ wahlrecht eine Parallelerſcheinung zu den Stichwahl⸗ Baden 2. Seite. Nr. 366 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 11. Auguſt 1930 abkommen des früheren Wahlrechts. Inſofern bietet das gegenwärtige Wahlrecht ſogar den Vorteil, daß die Liſten verbindung die Selbſtändigkeit der Parteien und der gewählten Kandidaten in keiner Weiſe behindert, denn nach der Wahl geht jeder Abgeordnete zu ſeiner Fraktion. Wir begrüßen den Verſuch, wenigſtens in Baden und Württemberg zu einer Teillöſung zu gelangen, und empfinden begreifliche Genug⸗ tuung darüber, daß es der Initiative der volksparteilichen Preſſ e, im beſonderen auch die ſer Zeitung, gelungen iſt, den Gedanken der Sammlung nicht einſchlafen zu laſſen, ſondern immer von neuem zu wecken und zu kräftigen. Ge⸗ rade die Preſſe hat das Ohr für den Herz⸗ und Pulsſchlag der Zeit. Aus unzähligen Zuſchriften und aus eigenen Wahrnehmungen war uns bekannt, wie lebendig beſonders in Baden die Hoffnung auf eine doch noch erfolgende Einigung des Liberalis⸗ mus war. Daß ſich gerade die beiden Nachbar⸗ länder Baden und Württemberg in der glei⸗ chen Idee zuſammenfanden, iſt ja nicht weiter verwunderlich. Hier wie dort befinden ſich Volks⸗ partei und Demokraten in fruchtbringen⸗ der parlamentariſcher Arbeitsgemein⸗ ſchaft, in Württenmberg in der Regierung, in Baden in der Oppoſition. Gewiß gibt es auch tren⸗ nende Momente, und wir ſind überzeugt davon, daß in beiden Parteien und in beiden Ländern es über⸗ zeugte Parteifreunde geben wird, die nicht mit flie⸗ genden Fahnen zu der neuen Konſtellation übergehen werden. Das iſt auch an ſich nicht notwendig. Aber notwendig und unerläßlich iſt das Be⸗ kenntnis, den Mut zur Initiative auf⸗ zubringen, um wenigſtens im kleineren Bezirk das durchzuſetzen, was die Lebensfrage des deutſchen Bürgertums, ſoweit es ſich zum Liberalismus be⸗ kennt, darſtellt. Es iſt unſere publiziſtiſche Pflicht, darauf zu verweiſen, daß ſich für die volksparteilichen Organi⸗ ſationen in Baden und Württemberg gewiſſe Schwierigkeiten mit der Reichsparteileitung er⸗ geben werden. Deshalb hat ſich die Karlsruher Par⸗ teileitung auch ſofort mit Dr. Scholz in Verbindung geſetzt und ihn über die Vorgänge unterrichtet, um auch nur den Anſchein zu vermeiden, als ob die Volkspartei in Baben Sonderwege gehen oder Son⸗ deraktionen betreiben werde, die ſich gegen die Zen⸗ tralleitung richteten. Wir hegen keinen Zweifel, daß auch hier ſich ein Ausweg finden wird, denn für die Beurteilung der beſonders gelager⸗ ten Berhältniſſe in Baden und Württemberg müſſen auch die Fragen der Laudespolitik und der Landesparlamente berückſich⸗ tigt werden. Doch ſcheinen uns dies, bei aller Anerkennung der Wahrung der Parteidiſtziplin, doch mehr Fra⸗ gen ſekundärer Natur zu ſein. Der Primat vor aller Paxteipolitik im einzelnen gebührt der Sammlung und Mobiliſierung des Bür⸗ ( gertums! Wir ſind überzeugt davon, daß die Kunde von der Hiſſung der liberalen Flagge in und Württemberg gerade in den Kreiſen derer, die mit größter Sorge und vaterländiſcher Be⸗ ſorgnis die Entwicklung der Dinge in den letzten vierzehn Tagen mit angeſehen haben, ein freu⸗ diges Echo finden wird. Wir hoffen ſogar, daß das ſüddeutſche Beiſpiel Nachahmung finden wird, weil es wenigſtens in einem die Möglichkeit andeutet, der unſeligen Parteizerſplitterung Einhalt zu tun. Jedenfalls ſteht das eine feſt: das Fähn⸗ lein iſt an die Stange gebunden, her⸗ untergeholt darf es nicht mehr werden! Was wir dazu beitragen können, es in friſchem und belebenden Winde flattern zu laſſen, ſoll wie in der Vergangenheit auch in Zukunft geſchehen. Kurt Fischer * Norwegiſcher Proteſt in Moskau. Die nor⸗ wegiſche Regierung hat in Moskau gegen die unbe⸗ gründete Ausweiſung norwegiſcher Rob⸗ benfänger aus St. Joſephsland proteſtiert und Erſatz für den durch die Unterbrechung des Fanges entſtandenen Schaden verlangt. S—.—— Die Hitzekataſtrophe in Amerika 46 Grad Celſius Telegraphiſche Meldung Newyork, 10. Aug. Die Hitze in den Vereinigten Staaten dauert an und hat ſich nunmehr auch bis zum Nor dweſten ausgebreitet. In Orofino(Idaho) wurden 46 Grad Celſius gemeſſen. In Coeur'Alene(In⸗ dianer Reſervior) 41 Grad und in Leviſtone 40 Gr. In den Staaten Indiana, Illinvis, Miſſouri und Kanſas ſtieg das Thermometer auf 40 Grad Celſius. Aus St. Louis werden ſechs Todesfälle ge⸗ meldet. Man befürchtet, daß beim weiteren Fallen des Waſſerſtandes der Flüſſe Miſſiſſippi, Miſſouri, Ohivo und ihrer Nebenflüſſe die Schiffahrt un⸗ terbrochen werden muß. In den Kirchen wird bei den Morgenandachten, die im ganzen Lande durch Radio verbreitet werden, täglich um Regen gebetet. Präſident Hoover hat, um für das geplante Notprogra m m größere Mittel zur Verfügung zu haben, einſchnei⸗ dende Abſtriche am Budget für das nächſte Jahr angeordnet. Die Marine wird die üblichen Kreuzfahrten erheblich einſchränken und die Marine⸗ werft in Keyweſt wird vorübergehend geſchloſſen werden. Die Schlachtſchiffe„Utah“,„Florida“ und „Wyoming“ werden außer Dienſt geſtellt werden, be⸗ vor noch der Londoner Pakt in Kraft tritt und ebenſo Koch an Hörſing Im„Demokratiſchen Zeitungsdienſt“ antwortet Koch- Weſer auf die fünf Fragen, die ihm der Bun⸗ des vorſitzende, des Reichsbanners, Hörſing, vor⸗ gelegt hat in der offenkundigen Abſicht, die Staats⸗ partei auf die Zuſammenarbeit mit der Sozialdemo⸗ kratie feſtzulegen. Koch-Weſer beantwortet die Fra⸗ gen, ob die Staatspartei vorbehaltlos zur Weimarer Verfaſſung ſtehe, ob ſie die Farben ſchwarz⸗rot⸗gold gegen alle Angriffe verteidigen und ob ſie den ſo⸗ zialen Schutz der Kopf⸗ und Handarbeiter, der Rentner und wirtſchaftlich Schwachen gegen even⸗ tuelle Uebergriffe der Wirtſchaftsmächtee abwehren helfen werde, mit einem uneingeſchränkten Ja. Auf die vierte Frage dagegen, ob ſich die Deutſche Staats⸗ partei für die Republikaniſierung von Reich, Staat und Gemeinden einſetzen werde, erwidert Koch⸗ Weſer, die Deutſche Staatspartei ſtehe auf dem Standpunkt, daß jeder Beamte in Reich, Staat und Gemeinde, ſeinem Dienſteid getreu, für die Verfaſ⸗ ſung eintreten müſſe. Aber dann erhält Hörſing einen empfind⸗ lichen Dämpfer, denn Koch⸗Weſer fügt hinzu, die Einſtellung und Beförderung der auf dem Boden der Verfaſſung ſtehenden Beamten habe nach der Leiſtung, nicht nach der Parteizugehörig⸗ keit zu erfolgen. Das iſt ein ſehr deutlicher Hin⸗ weis auf die Aemterpatronage, die von der Sozial⸗ demokratie da, wo ſie die Macht hat, vor allem alſo in Preußen, in der rückſichtsloſeſten Form ausgeübt wird. Zu Punkt 5 erklärt Koch⸗Weſer ſchließlich, daß die Deutſche Staatspartei den„kulturſchändenden Antiſemitismus“ ablehne und ihn bekämpfe. Zeppelin-Jahrt nach Dortmund Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute morgen .30 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann mit 20 Paſſagieren an Bord zur Fahrt nach Dort⸗ mund aufgeſtiegen, wo eine Zwiſchenlandung vor⸗ genommen wurde.(Zwiſchen“ und 411 Uhr war es über Karlsruhe.) Von Dortmund aus wird das Luftſchiff eine Nachtfahrt nach Darmſtadt unternehmen, wo vorausſichtlich ebenfalls eine Zwiſchenlandung ſtattfinden wird. Am Montag nachmittag wird das Luftſchiff wieder in Friedrichs⸗ hafen eintreffen. Wie weiter gemeldet wird, iſt die für Dienstag vorgeſehene Nordlandfahrt nach Stockholm mit Zwiſchenlandung daſelbſt vorläufig abgeſagt worden, da die für die Landung erforderlichen Vor⸗ bedingungen noch nicht einwandfrei geſchaffen ſind. wird eine große Zahl veralteter Kreuzer und Zer⸗ ſtörer alsbald abgewrakt werden. Dabei wird gel⸗ tend gemacht, daß die Marinewerft in Keyweſt, die nur für Notfälle bereitſtand, nur wenig Arbeiter be⸗ ſchäftigte, ſodaß nach einer Erklärung des Marine⸗ amts der Stand der Arbeitsloſigkeit dadurch nicht beeinflußt wird. Durch die genannten Maßnahmen hofft man allein am Marine⸗Etat etwa 10 Mil⸗ lionen Dollar zu erſparen. Notſtaudsmaßnahmen Waſhington, 10. Aug. Präſident Hoover hat die Gouverneure der von der gegenwärtigen Dürre am ſchwerſten betroffenen Staaten für den nächſten Donnerstag zu einer Kon⸗ ferenz eingeladen, um die Aufſtellung eines Not⸗ programms zu beſprechen. Auch das Rote Kreuz wurde aufgefordert, ſich für die Linderung von Not⸗ ſtänden bereit zu halten. Die bereits ſieben Wochen andauernde Trockenheit, die vermutlich auch noch während der nächſten 14 Tage anhalten wird, hat, wie Präſident Hoover vor Preſſevertretern aus⸗ führte, eine ſehr ernſte Lage geſchaffen. Ungefähr eine Million Farmerfamilien mit 27 Millionen Stück Rindvieh, 12 Millionen Schweinen und Schafen ſind in Mitleideuſchaft gezogen. Außer dem Viehfutter hat beſonders die Frühjahrsausſaat gelitten. Dagegen iſt die Ernährung der Nation nicht gefährdet, da Wintergetreide reichlich geerntet wurde. Der„Karlsruhe“⸗Veſuch in Tanga Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Aug. Dem Auswärtigen Amt iſt nunmehr die Darſtellung des deutſchen Konſuls über den Beſuch der„Karlsruhe“ in Tanga zugegangen. Darnach ſtellen ſich die Vorwürfe, die die„Daily Mail“ an dieſes Ereignis knüpfen zu müſſen glaubte, als völ⸗ lig haltlos heraus. Die„Karlsruhe“ lag vom 26. Juli mittags bis zum 27. Juli früh in Tanga. Die dort anſäſſigen Deutſchen hatten, wie das bei den Be⸗ ſuchen deutſcher Kriegsſchiffe in fernen Landen üblich iſt, die Beſatzung zu einem zwangloſen Eſſen geladen. Der deutſche Konſul Speiſer, der ſeinen Amtsſitz in Nairobi hat, war ebenfalls erſchienen und hielt die Feſtrede, in der er aber entgegen den Darſtellungen des engliſchen Blattes den mißglückten engliſchen Landungsverſuch in Tanga von 1914 mit keinem Wort erwähnte. Es lag alſo für den deutſchen Konſul gar keine Notwendigkeit vor, ſich bei irgend einer engliſchen Behörde zu entſchuldigen. Nach dem Eſſen fand ein zuvor vom engliſchen Kommiſſar ge⸗ nehmigter Zapfenſtreich ſtatt, an den ſich ein Vorbeimarſch der an ihm beteiligten Beſatzungs⸗ angehörigen am Hotel ſchloß. Der deutſche Konſul erklärte dem Diſtriktskommiſſar, daß es ſich dabei um keine militäriſche Veranſtaltung handele, welche Er⸗ klärung den engliſchen Regierungsbeamten auch völ⸗ lig befriedigte. Er beauftragte ſogar darüber hinaus den Konſul, dem Kapitän der„Karlsruhe“ ſeine Glückwünſche zu dem ausgezeichneten Betragen der Offiziere und Mannſchaften auszusprechen. Zu allem Ueberfluß war dem Beſuch der„Karls⸗ ruhe“ in Tanga vorher die Zuſtimmung der britiſchen Regierung erteilt worden. Opfer einer Benzol⸗Vergiftung auf Andaluſien⸗ Grube Königshütte, 10. Aug. Erſt jetzt wird bekannt, daß auf der Andaluſien⸗Grube bei Birkenhain am Donnerstag nachmittag drei Arbeiter einer Benzolvergiftung zum Opfer gefallen ſind. Alle drei waren über Tage mit dem Benzolempfang für die Grubenlokomotive beſchäftigt. Das lange Ausbleiben der drei Leute fiel dem Lokomotivführer auf. Er fuhr deshalb nach der Tankſtelle und ſand hier die drei Arbeiter bewußtlos vor. Einer von ihnen war bereits tot, die andern beiden konnten nach Einlieferung im Knappſchaftslazarett wieder ins Leben zurückgerufen werden. Der Tote hinter⸗ läßt eine Witwe und ſieben unmnudige Kinder. — Frühes Gewitter Skizze von Franz Karl Endres Wenn man ſo in ſeinen alten Tagebüchern blät⸗ tert, merkt man, daß man ebenſo alt geworden iſt wie die vergilbten Seiten. Das klingt ſehr romantiſch und ſthön, aber das Gefühl iſt in Wirklichkeit gar nicht romantiſch und auch nicht beſonders ſchön. Nur manchmal muß man herzlich lachen. Und da tauchen denn längſt vergeſſene Geſichter aus dem Dunkel wieder auf, die einen mit erſchreckender Lebendigkeit, die anderen verſchwommen, als wären ſie mit dem Schleier des Märchens verhüllt. Und män findet, daß immer das Leben ſelbſt die beſten Geſchichten erzählt. Das Leben iſt ein alle Maßſtäbe überſchreitender Dichter. Daneben aber auch ein Humoriſt, der oft, gerade wenn wir weinen wollen, einen ſo luſtigen Scherz erzählt, daß wir verſöhnt die Erinnerung wieder zuklappen. Heute ging ein furchtbares Gewitter über meine kleine Villa am See nieder. Die Wellen taten, als befänden ſie ſich im Ozean und hatten die Abſicht, ir⸗ gend ein großes Paſſagierſchiff in Verlegenheit zu bringen. Der Sturm heulte und Blitz auf Blitz zerriß die ſchwarzen Wolkenwände, die ſich von Sü⸗ den her wie himmliſche Dampfwalzen über die Land⸗ ſchaft bewegten. Es war geradeſo wie vor 30 Jahren. Damals noch ein junger Menſch, brachte ich meinen Urlaub an einem Alpeuſee in einem Bauernhauſe zu, zu⸗ ſammen mit meinem Bruder. Wir ſaßen vor dem Hauſe im kleinen Garten, vor uns die Berge, und betrachteten das herrliche Schauſpiel eines Gebirgs⸗ gewitters, das ſtürmiſch und impoſant von Süden herzog und bald alles in Blitze, Donner und wildes Toben einhüllte. Die Bäuerin betete vor dem kleinen Hausaltar, und in den Pauſen des Donners hörten wir ihre klägliche Stimme. „Prachtvoll“, ſagte mein Bruder,„ſieh mal die Wellen auf dem See! Das reitet daher wie eine Herde wilder Schimmel.“ „Man ſollte hinaus fahren“, meinte ich,„was? Wir zwei würden es ſchon zwingen.“ Ich ſah die Bereitwilligkeit in den Augen meines Bruders. Plötzlich ertönten ſchrille Schreie vom See her. Die Regenböen gingen ſo dicht über das Waſſer, daß man nicht ſehen konnte, wo da jemand ſchrie, Es mußten Menſchen in einem Kahn ſein, der hilflos auf den Wellen tanzte. Wir eilten nach der Schiffshütte, löſten unſer Boot und ſtießen vom Ufer ab. Es war kaum möglich, gegen die hohen Wellen und den Sturm anzukommen. „Da im Süden ſchreit es“, rief mir mein Bruder zu, und wir legten uns in die Riemen. Eine Sturzwelle nach der anderen unſer Boot. „Wir werden wohl noch ſchwimmen müſſen“, ſagte ich lachend, und mein Bruder beantwortete die halbe Frage, indem er Jacke und Stiefel auszog. Endlich ſahen wir ganz dicht vor uns einen Kahn ohne Ruder. Auf dem Boden des Kahnes lag ein junger Mann auf den Knien und heulte, und ein jun⸗ ges Mädchen hielt ſich an beiden Bootsrändern feſt, um nicht in den See geſchleudert zu werden. In kur⸗ zen Pauſen ſchluchzte ſie immer wieder:„So ein Feigling, ſo ein Feigling!“ Wir hatten nicht viel Zeit zum Sprechen. Die Lage war ſchwierig. Es gelang uns, das Boot an un⸗ ſeres anzubinden und mit Aufbietung unſerer letzten Kräfte unſer Bootshaus wieder zu gewinnen. Wir halfen den Geretteten an das Land. Das Mädchen gab mir ſchweigend die Hand. In den ſchö⸗ nen Augen leuchtete der Dank. Der junge Mann hatte kaum das Ufer erreicht, als er die Hacken zuſammenklappte und ſich uns vor⸗ ſtellte:„Kuller! Kuller! Sehr angenehm.“ „Das glaube ich, daß dies angenehm iſt,“ mein Bruder und ſah ihn böſe an. Doch Kuller verſtand den Blick nicht.„Geſtatten“, fuhr er fort,„meine Braut Fräulein“ Aber er kam nicht zum Ausſprechen des Namens Denn das junge Mädchen fuhr ihn zornig an:„Braut? ging über ſagte heute vormittag bei Schweißarbeiten eine Deſtillier⸗ f — König Feſſal bei Hindenburg Berlin, 10. Auguſt. Reichspräſident von Hindenburg empfing geſtern den Beſuch des zur Zeit in Berlin weilenden Kö⸗ nigs Feſſal vom Irak, der von ſeinem perſön⸗ lichen Adjutanten Oberſt Tahſin Kadri ſowie von ſei⸗ nem Kabinettschef begleitet war. An den Empfang ſchloß ſich ein Frühſtück, an dem außer den Genann⸗ ten die Reichsminiſter Dietrich und Groener und Perſönlichkeiten der Diplomatie teilnahmen. Todesſturz aus dem FD⸗ Zug Telegraphiſche Meldung — Altona, 10. Aug. Der Großinduſtrielle Arthur Nathan, der im FD⸗Zug von Berlin nach Hamburg fuhr, iſt bei Breddin zwiſchen den Schienen tot aufgefun⸗ den worden. Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirek⸗ tion Altona teilt hierzu mit: Die polizeilichen Ermittlungen, die von dem Ueberwachungsdienſt der Deutſchen Reichsbahn ge⸗ führt werden, haben bisher keinerlei An⸗ zeichen dafür ergeben, daß es ſich um ein Ver⸗ brechen handelt. Gepäck und Wertſachen ſind vor⸗ gefunden worden. Im Kaſſenbuch des Verun⸗ glückten befindet ſich folgende Notiz: Treſſpunkt Breddin 9,12 9,17 Uhr. Das ſind die Durchfahrts⸗ zeiten der Züge PD 26, in dem ſich der Verunglückte befand, und D 23, durch den er überfahren wurde, durch Bredodin. Hiernach kaun mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß der Verunglückte einem Reiſenden des anderen Zuges zuwinken wollte und beim Ausſchauen nach dem herannahenden Zuge herausgeſtürst iſt. Nächtlicher Kampf mit einem Einbrecher Berlin, 10. Aug. Einen ſchweren Zuſammenſtoß mit einem Einbrecher gab es vergangene Nacht in Malchow. Im Hauſe Dorfſtraße 25 wohnt der Gärtner und Händler Neubauer, der jeden Morgen mit den Erzeugniſſen ſeiner Arbeit auf Berliner Märkte fährt. Dieſe Nacht war er, wie immer, mit ſeiner Frau gegen 5 Uhr losgefahren. Im Hauſe blieb nur ſeine Tochter mit ihrem 192 Jahre alten Söhn⸗ chen.. Die junge Frau legte ſich, nachdem die Eltern fort waren, noch einmal zu Bett. Kaum eine halbe Stunde ſpäter hörte ſie Geräuſch an der Haus⸗ Sie ſchloß die zum Korridor führende Tür ab, tür. um dem Einbrecher den Weg nach dem Garten zu verſperren, und rief den Polizetoberwacht⸗ meiſter Bähr zu Hilfe. Dieſer folgte ihrem Ruf ſofort. Sie trafen an der Korridortür einen Mann, der ſich alsbald mit einem Totſchläger auf Bähr ſtürzte. In der Bedrängnis gab der Beamte einen Schuß ab, der den Einbrecher am Kopf verletzte. Der An⸗ geſchoſſene flüchtete in die Wohnſtube. Nach heftigem Kampf gelang es endlich, ihn unſchädlich zu ma⸗ chen. Es iſt der 30 Jahre alte Bruno Kranold, der als Polizeigefangener nach dem Staatskranken⸗ haus gebracht wurde. Letzte Meldungen Vier Schwerverletzte bei einem Autounglück — Leipzig, 10. Aug. In der Frankfurter Straße fuhr in der vergangenen Nacht ein mit vier Per⸗ ſonen beſetzter Wraftwagen, deſſen Führer trotz der Signallampen nicht bemerkt hatte, daß an der betreffenden Stelle die Straße aufgeriſſen war, in eine Vertiefung hinein und rannte gegen einen Laternenpfahl. Die vier Inſaſſen wurden ſchwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Exploſion in einer Kunſtſeide⸗Fabrik — Berlin, 10. Aug. In dem Deſtillierraum der Kunſtſeidenfabrik Aceta in Lichtenberg explodierte blaſe. Fünf Arbeiter wurden ſchwer ver⸗ letzt nach Krankenhäuſern gebracht, drei erlitten leichtere Verletzungen. Ich wüßte nicht wieſo! Empfehlen Sie ſich, Herr Kuller!“ Der begehrte auf und wurde gegen die junge Dame ſehr ungezogen. Da legte ihm mein Bruder die Hand auf die Schulter.„Lieber Herr Kuller“, ſagte er in ſeiner ruhigen Weiſe,„Sie haben ſich ſchlecht benommen. Zuerſt im Kahn und dann jetzt.“ Kuller wurde offiziell und ſprach von Forderung und allem Möglichen. Doch mein Bruder lachte: „Kommen Sie, Herr Kuller, ich will Ihnen die Mög⸗ lichkeit geben, ſich die Achtung dieſer reizenden Dame wieder zu erwerben.“ Und er nahm den armen Kuller Kragen als an der Hand, ſetzte ihn mit ſeiner Rieſenkraft wieder in das Boot, ſich ſelbſt dazu, dann ging es in den See hinaus. Kuller war ſo er⸗ ſtarrt vor Schreck, daß er ſich gar nicht wehrte. Das reizende Mädel und ich beobachteten die Szene und achteten nicht darauf, daß wir im Wolkenbruch naß wie getauchte Mäuſe wurden. Mein Bruder ruderte hundert Meter in den See. Dann ſpraug er plötz⸗ lich in das Waſſer, Herrn Kuller im tobenden Ele⸗ ment allein laſſend. Er winkte ihm ſchwimmend zu und erreichte pruſtend und lachend das Land. Nicht ſo Herr Kuller, den wieder die große Augſt befiel. Er trieb auf den Wellen nach Norden. „Sie ſind doch über dieſe Lektion nicht böſe?“ ſagte mein Bruder zu dem Mädchen.„Aber ich kann ſolche Kerle nicht leiden.“ „Ich auch nicht“, war die Antwort,„ach, ich bin ſo froh über dieſes Frühjahrsgewitter, ſo froh!“ „Einſtweilen ſind Sie aber auch naß“, wandte ich ein.„Kommen Sie, wir werden Sie in eine Bäuerin verwandeln.“ Das geſchah denn auch mit Hilfe unſerer Haus⸗ wirtin, und die kleine Braut ſah ganz entzückend aus. Wir tranken in der Bauernſtube Kaffee und vergaßen den armen Kuller. „Vielleicht paſſiert ihm doch etwas,“ ließ mich mein Gewiſſen ſagen. „Gar nichts paſſiert dem Hanswurſt,“ antwortete mein Bruder.„Du ſiehſt ja, der Sturm hat ſich ge⸗ mehr beim legt. Er wird irgendwo landen, und den Kahn fin⸗ den wir dann ſchon“. Das reizende Mädchen inter⸗ eſſierte meinen Bruder viel mehr, als das Schickſal des Herrn Kuller. Wir holten Wein aus unſeren Urlaubsbeſtänden und tranken mit der Geretteten Brüderſchaft. Das war vor allem wegen des damit verbundenen Kuſſes von angenehmer Bedeutung. Und gerade als wir wieder zu einander„Sie“ ſagten, damit wir Ge⸗ legenheit hätten, uns wieder das„Du“ anzubieten, ſtorchte Herr Kuller triefend naß und wütend am Hauſe vorbei. Die Kleine machte das Fenſter auf und rief ihm nach:„Leb wohl, Adolf!“ Aber er drehte ſich gar nicht um. „Kinder!“ rief die Kleine. daß ich ihn los bin. Dafür ſollteſt Du“— ſie wandte ſich an meinen Bruder—„eigentlich einen Extrakuß zum Dank bekommen.“ Doch da proteſtierte ich.„Alles, was recht iſt.“ Aber es half mir nichts. Sie haben ſich lange gern gehabt, mein Bruder und die Kleine, und warum ſie ſich nicht geheiratet haben, weiß ich nicht. Dar⸗ über ſteht in meinem alten Tagebuche nichts. les Delac als Präſident der Chambre ſyndicale Francaiſe de la Cinésmatographie ein Abkommen unterzeichnet, das den uneingeſchränkten Austauſch von Filmen vorſieht, die in Frankreich in deut⸗ ſcher Sprache oder in Deutſchland in fran⸗ zöſiſcher Sprache hergeſtellt ſind und die FJor⸗ derung engſter Zuſammenarbeit zum Ziele hatten. Aus einem Schulauſſatz Die Araber hingen alle mit abereinandergeſ la ö genen Beinen am Munde des Märchenerzählers. „Ich bin ja ſo froh, 9 18 6 in⸗ ei⸗ ng n⸗ er ** ——— . erkrankter Montag, den 11. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 366 Die nächsie Ausgabe erscheint wegen des Verfassungstages Diensſag vormifiag zur üblichen Zeit 25 Fahre Staoiſchularztſtelle Im erſten Vierteljahr Schuljahres 193031 wurden in den Volks⸗ und Fortbildungsſchulen 4337 Knaben und 4681 Mädchen, in den Höheren Lehranſtalten 366 Knaben und 178 Mädchen und in den Berufsſchulen 28 Mädchen unter ſucht. Hier⸗ bei wurden 233 Knaben und 230 Mädchen als be⸗ handlungsbedürftig befunden. Den Eltern iſt Mit⸗ teilung über die Notwendigkeit der Einleitung einer ärztlichen Behandlung in jedem einzelnen Falle ge⸗ macht worden. Zwecks unentgeltlicher Zahnbehand⸗ lung wurden an Knaben 488 und an Mädchen 525 Zahnkarten ausgegeben. 431 Knaben und 514 Mäd⸗ chen wurden für Heil⸗ und Erholungskuren vorge⸗ merkt. Zur Teilnahme an der Kinderſpeiſung wur⸗ den 2018 Knaben und 2158 Mädchen ausgewählt. Der ſtädtiſchen Lungenfürſorgeſtelle wurden wegen Tu⸗ berkuloſeverdachts 81 Knaben und 93 Mädchen überwieſen. Hierbei handelte es ſich jedoch in ſehr vielen Fällen nur um vorſorgliche Maßnahmen. Auf der ſtädtiſchen Schularztſtelle wurden bei Knaben 104 des und bei Mädchen 211 Röntgendurchleuchtungen und 22 bezw. 27 Röntgenaufnahmen vorgenommen. Gleichzeitig liegt der Geſamtjahresbericht und zwar der 25. Jahresbericht der Stadtſchularztſtelle für das Schuljahr 192930 vor. Das Jubiläumsjahr der Stadtſchularztſtelle war inſofern bemerkenswert, als ein weſentlicher Schritt vorwärts im Ausbau des ſchulärztlichen Dienſtes getan werden konnte. Es wurden in den ſchulärztlichen Dienſt die ſämtlichen ſtädtiſchen Höheren Lehranſtalten Mannheims und das ſtaat⸗ liche Karl-Friedrich Gymnaſium, ferner die ſtädtiſche Soziale Frauenſchule und das ſtädtiſche Fröbelſeminar einbezogen. Es kam ferner hinzu eine neue Volksſchule durch die Eingemeindung von Wallſtadt. Die bei der Stadtſchularztſtelle im Be⸗ richtsjahr neu aufgeſtellte Röntgenapparatur kürzt das Verfahren in den oft eiligen Entſcheidungen in außerordentlicher zeitſparender Weiſe ab. Auch im vergangenen Jahr waren ſchulhygieniſche Fragen ſehr häufig Gegenſtand von Beratungen und Anträgen. Die geſundheitliche Ueberwachung der Schüler wurde in der üblichen Weiſe durchge⸗ führt. In 4056 Fällen wurden Krankheitszuſtände ermittelt und die Eltern veranlaßt, ärztliche Be⸗ handlung einzuleiten. Hilfsſchule, Schwerhörigen⸗ ſchule und die neue Sprachheilklaſſe erforderten außerdem vielfach die Mitarbeit der Schulärzte. Für die Berufsberatung wurde durch das Reichs⸗ arbeitsminiſterium eine neue Meldekarte eingeführt, in der bei der Schlußunterſuchung jeweils durch den Schularzt der Befund, ſoweit er für die Berufs⸗ beratung von Wichtigkeit iſt, eingetragen wird. Die ſchulärztlichen Schul⸗ und Elternſprechſtunden wurden auch in dieſem Jahr in außerordentlich ſtar⸗ kem Umfang in Anſpruch genommen. Die Erfaſ⸗ ſung und Ueberwachung tuberkulöſe⸗ oder ⸗gefährdeter Kinder nahm einen ſehr breiten Raum ein. Während die Er⸗ faſſung tuberkulöſer Volksſchüler wohl faſt reſtlos geglückt iſt, wird die Tuberkuloſeüberwachung der Jugendlichen noch weiter intenſiviert werden müſ⸗ ſen, um bei beginnender Lungenſchwindſucht eine Frühbehandlung ſicherzuſtellen. Der allgemeine Geſundheitszuſtand der Schü⸗ ler war nicht unbefriedigend, nur machte ſich auch im vergangen Jahr die Zunahme der nervöſen Stör ungen wieder auffallend bemerkbar. Bemerkenswert iſt ferner, daß 29 gemeldete Sterbefälle von Schulkindern ſich verteilen auf: 11 tödliche Unglücksfälle ge⸗ gegenüber 18 Todesfällen an Erkrankungen der ver⸗ ſchiedenſten Art. Die Kinderſpeiſung und Erholungs⸗ fürſorge bewegte ſich im üblichen Rahmen. St..⸗A. Zwei Feſttage Das waren zwei machtvolle und prächtige Feſttage unter dem Hoheitszeichen der Deutſchen Turner⸗ ſchaft. Tauſende von Turnern hatten ſich in Mann⸗ heim verſammelt, um in edlem Wettſtreit und fröh⸗ lichem Beiſammenſein echte Kameradͤſchaft zu pflegen und Zeugnis abzulegen von der für Körper und Geiſt wertvollen Arbeit innerhalb der badiſchen Turnerſchaft. Es waren unvergeßliche Tage des Erlebens und Erinnerns. Nicht etwa in der laut überſtrömenden Art äußerlicher Begeiſterung, wohl aber mit der herzlich getragenen Empfindung, daß es keine lieberen Gäſte für die Mannheimer geben konnte. Stadtbild trug am Samstag ein überaus geſchäftiges Gepräge. In den feſtlich ge⸗ ſchmückten Straßen war ein eiliges Hin und Her. Am Waſſerturm fand abends eine Kundgebung des Reichsbanners als Auftakt zu den Ver⸗ faſſungsfeiern ſtatt. Maſſenchöre, Fackelſchwingen und muſikaliſche Vorträge umrahmten die Feier. Das Am Sonntag ging Stadt recht lebhaft zu. durch die der es ſchon vormittags in der Alle Straßen und Plätze, Feſtzug ſich bewegte, waren von tauſenden und abertauſen⸗ den von Menſchen beſetzt. Das war aber auch ein Ereignis, wie es Mannheim ſeit Jahren nicht mehr in dieſer überwältigenden Eindringlichkeit erlebt hat. Es waren ungewöhnlich viele Fremde her⸗ beigeſtrömt. Namentlich zahlreiche Angehörige der aktiven Turner hatten ſich eingefunden, um dem impoſanten Schauſpiel beizuwohnen. Am Nachmittag zogen die Mannheimer Turu⸗ freunde mit den fremden Gäſten hinaus nach den Rennwieſen, um dem Schauturnen beizuwohnen, das ohne jede Wetterſtörung einen un⸗ vergeßlich ſchönen Verlauf nahm. Der Beſuch der Tribünen erinnerte an die Höchſtzahlen, die früher bei den Mairenner erzielt wurden. Eine rieſige Menſchenmauer vom Sattelplatz bis hinunter zum zweiten Platz. Auch vor den Tribünen ſtand die Die Ziehungsliſte Es wird wohl kaum ein Stück Papier mit ſolcher Sehnſucht und Spannung erwartet, mit Ausnahme natürlich des gedeckten Schecks und der Poſtüberwei⸗ fung. Ich hatte mir drei Loſe à 1 Mark gekauft und wartete nun ſchon zwei Wochen auf die Ziehungsliſte. An dem Tage, an dem ſie erſcheint, ſtehe ich beſonders früh auf und kaufe mir die ſo ſehnlichſt Erwartete. Ich gucke nun etwa nicht gleich nach, ob ich was ge⸗ wonnen habe, trage vielmehr die Liſte erſt zwei Stun⸗ den ſpazieren. So habe ich ſtets noch die köſtliche Aus⸗ ſicht, in wenigen Stunden Beſitzer etlicher tauſend Märkchen zu ſein. Stelle wiederholt Betrachtungen darüber an, was ich mit all dem Geld mache, und richte mich auf meinem Luftſchlößchen gemütlich ein. Dann ſetze ich mich in irgend ein gemütliches Eckchen, falte die Liſte auseinander und fange an zu ſuchen. Dieſe Sucherei iſt mit das Schönſte an der ganzen Sache. Habe ich nun die erſte Ueberzeugung gewonnen, daß meine Losnummer in dem Blättchen nicht ſteht, ſo ärgere ich mich darüber abſolut nicht; ich ſtecke die Liſte vielmehr wieder in die Taſche in dem Bewußtſein, die Zahlen ja nur mal vorläufig über⸗ flogen zu haben und bei genauerem Studium be⸗ ſtimmt meine Losnummern zu finden. Wenn nun auch dieſes intenſive Suchen zwecklos iſt, ſo ſteigt mir dennoch nicht die Galle. Nein— jetzt wird's erſt gemütlich. Ich ſetze mich abends auf den Bettrand, nehme einen Fetzen Papier zur Hand, ſchreibe darauf wahllos Zahlen und ſuche nun dieſe Zahlen in der Liſte. Und ſiehe da! Ich habe einmal 10 000 und dann 5000 gewonnen. Abheben kann ich diesmal blieb es bei der Menge bis zum Zaun Kopf an Kopf. Wir glauben nicht, daß weit über Badens Grenzen hinaus ein Platz vorhanden iſt, der ſich ſo wie der Mannheimer Rennplatz für derartige Maſſenvorführungen eignet, weil der Naturrahmen einzigartig iſt. Allein ſchon der Aufmarſch der Hunderte von Fahnen war über⸗ wältigend. Ebenſo großartig das Einrücken der Tau⸗ ſende von Turnern und Turnerinnen. Wie wunder⸗ voll hob ſich das Weiß und Blau der Turnerkleidung von dem friſchgrünen Wieſengrunde ab. Ebenſo wie die Tribünenſeite war der Wirtſchaftsgarten beſetzt. Auch die Meſſe, die ſich außerhalb auf dem Vorplatz etabliert hat, fand ſtarken Zuſpruch. Nach dem Schau⸗ turnen ſtrömten Tauſende wieder der Stadt zu. Viele ließen ſich zwar von der Straßenbahn, die durch weſentlich verſtärkten Betrieb dem Anſturm zu genügen ſuchte, direkt zum Hauptbahnhof fahren, um mit den Abendzügen die Heimfahrt anzutreten, aber es blieben noch genug zurück, um die Gaſt⸗ ſtätten in der Stadt zu füllen. Das Wetter gebärdete ſich wieder aprilmäßig. In der Frühe ſtrahlender Sonnenſchein, dann zu⸗ nehmende Bewölkung. Kurz nach Beginn des Feſt⸗ zuges fing es ſogar zu ſprühen an. Erfreulicherweiſe ſtellte Petrus bald wieder den himmliſchen Regen⸗ apparat ab, ſodaß der Feſtzug ohne jede Beeinträchti⸗ gung programmäßig zu Ende geführt werden konnte. In den erſten Nachmittagsſtunden machte das Firma⸗ ment wieder ein recht iſteres Geſicht. Aber auch Drohung. Die Sonne gab ſich ſogar recht viel Mühe, die wundervollen Bilder, die ſich auf dem zum Turuplatz verwandelten mächti⸗ gen Wieſenplan entwickelten, in einen goldſchimmern⸗ den Rahmen zu faſſen. In verſchiedenen Vororten Mannheims, ſo in Käfertal, Waldhof und Wallſtadt, auch in Ladenburg und in mehreren beliebten Weinorten der Vorder⸗ pfalz, wurden die erſten Kirchweihen abgehalten. Ueberall herrſchte buntbewegtes Leben und Treiben und eine Fröhlichkeit, die ganz dem Sinn und Charakter der Kerwe angepaßt war. 711 allerdings das Geld nicht, aber ich kann mich ſtunden⸗ lang ſo amüſieren; das koſtet gar nichts. Kürzlich habe ich mir zwei Loſe genommen. Da konnte man Motorräder, Nähmaſchinen, Schlafzim⸗ mer, kurz alles mögliche, gewinnen. Sie glauben gar nicht, welch herrliche Tburen ich mit dem Motorrad ſchon im voraus gemacht, wie fix meine Mimi genäht hat, alles ſchon im voraus. Da ſoll ich mich nachher über das dumme Wörtchen„wenn“ ärgern? Fällt mir ja gar nicht ein. Meine Mimi allerdings iſt anderer Anſicht. Sie ärgert ſich furchtbar, wenn ſie nichts gewinnt. Deswegen paſſen wir ja ſo ſchön zu⸗ ſammen für eine moderne Kameradſchaftsehe. Wir haben ſchon wieder Ausſicht, eine komplette Drei⸗ Zimmereinrichtung für 50 Pfennige zu erhalten. Bertl. i i* * 40 jähriges Geſchäfts⸗Jubiläum. In dieſen Tagen begeht die weit über Mannheims Grenzen bekannte und geachtete Firma Hermann Sachſe, Maler⸗ und Tünchergeſchäft, R 7, 23, ihr 40 jähriges Geſchäftsjubiläum. Die Firma wurde von Herrn Hermann Sachſe gegründet. Außergewöhn⸗ licher Fleiß und reiches Kunſtverſtändnis verhalfen dazu, daß die Firma aus den kleinſten Anfängen heraus zu einer der bedeutendſten und leiſtungs⸗ fähigſten von Mannheim entwickelt wurde. Der Gründer iſt heute noch als 80fähriger in ſeinem Ge⸗ ſchäft tätig, das er mit ſeinem Sohn, Herrn Hans Sachſe, weiterführt. Aus Anlaß des 24. Badiſchen Malertages ehrte die Maler⸗Zwangsinnung Mann⸗ heim Herrn Hermann Sachſe durch Ernennung zum Ehrenmeiſter. Wir wünſchen der Firma und ihrem Inhaber weiteres erfolgreiches Arbeiten. Neue Ausſtellungsräume Aus organiſatoriſchen Gründen hat die Autes firma Jungbuſch G. m. b.., für den Bezirk Mannheim die Generalvertretung der Opelwerke, ihren Garagenbetrieben eine eigene Verkaufs⸗ ſtelle angegliedert. Dieſe befindet ſich ſeit Sams⸗ tag auf den Planken im ehemaligen Stoffhaus Kramp, das in ein Haus der Automobile um⸗ gewandelt wurde. Die Verkaufsſtelle umfaßt einen großen und modernen Ausſtellungsrau m, in dem mehrere Automobile jeder Größe und aller Ty⸗ pen, die in dest Opelwerken hergeſtellt werden, und ein Erſatzteillager untergebracht ſind. Im zweiten Stock befinden ſich die Büroräume mit einer eigenen Kundendienſtſtelle, ſo daß die Möglichkeit beſteht, allen Wünſchen der Kundſchaft in jeder Hinſicht gerecht zu werden. Durch dieſe neue Schöpfung wird die Firma Opel in Mannheim würdig repräſentiert. Es dürfte intereſſieren, daß die Firma Opel trotz der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage ihren Umſatz im vergangenen Jahre um 11 v. H. erhöht hat. In Mannheim laufen zum Beiſpiel unter vier Wagen kleineren Typs drei Opelwagen. Von den mittleren Laſtwagen, die im letzten Jahre verkauft wurden, iſt jeder dritte aus den Opelwer⸗ ken, der beſte Beweis für die Beliebtheit der Opel⸗ fabrikate. Der kaufmänniſche Stellenmarkt Beunruhigung durch Perſonal⸗Geſamtkündigungen Der kaufmänniſche Stellenmarkt hat nach den Feſtſtellungen der Kaufmänniſchen Stellenvermitt⸗ lung des DHV. eine weitere Belaſtung erfahren. Es iſt erneut eine Steigerung des Bewer⸗ berzuganges um 12,6 v. H. eingetreten. Dabei ſind die Bewerber unberückſichtigt, die„pro korma“, d. h. zum Zwecke der Abänderung ihrer Anſtellungs⸗ bedingungen(Gehaltskürzung), ihre Kündigung zum Quartals⸗ und auch zum Jahresſchluß erhalten haben. Der Auftragseingang iſt ſchleppend. Bereits feſt erteilte Beſetzungsaufträge wurden wieder zurückgezogen oder hinausgeſchoben. In der zweiten Julihälfte hat auch die Entwicklung der politiſchen Lage und die dadurch geſchaffene Beunruhigung der Börſen die Unternehmungsfreudigkeit beeinträchtigt und den Stellenmarkt erneut belaſtet Am Monatsſchluß kann noch nicht überſehen wer⸗ den, in welchem Umfang die für ſpätere Zeitpunkte ausgeſprochenen bedingten Kündigungen zu Entlaſ⸗ ſungen führen werden. Es läßt ſich daher ein ſicheres Urteil über die Entwicklung des Bewerberandranges in den nächſten Monaten noch nicht bilden. Immer⸗ hin muß nach Lage der Dinge mit einer weite⸗ ren Steigerung gerechnet werden. Sie beträgt für die kaufmänniſche Stelleu vermittlung des DHV. im Juli— unter Ausſchluß der großen, meiſt von Arbeitgeberverbänden vorbereiteten Maſſenkündi⸗ gungen— 30,5(22,3 im Juni) gegenüber 9,7 im Juli 1930. * * Lebensgefährlich verletzt. Geſteru nachmittag wurde auf der Käfertalerſtraße ein 6 Jahre alter Knabe, der kurz vor einem herannahenden Perſonen⸗ auto über die Fahrſtraße ſpringen wollte, erfaßt und itberfahren. Das Kind, das eine ſchwe re Ge⸗ hirnerſchütterung und erhebliche Ver⸗ letzungen am Kopf erlitt, wurde von dem Füh⸗ rer des Autos nach dem Allgem. Krankenhaus ver⸗ bracht. Es beſteht Lebensgefahr. * Ihren 60. Geburtstag begeht am Dienstag Frl. Joſefine Brucker, ſeit 14 Jahren im Damenheim Laurenttanum wohnhaft. G. D..⸗Bundestag verlegt Die auf den 14. September fallenden Reichstagswahlen veranlaſſen den Gewerkſchaftsbund der Ange⸗ ſtellten, ſeine urſprünglich für den 11. bis 14. Septem⸗ ber nach München einberufene Reichstagung, den 5. GDA⸗ Bundestag und den 5. Deutſchen An⸗ geſtelltentag, um acht Tage, und zwar auf den 18. bis 21. September, zu verſchieben. Ius RESUITAT UNsk- NER GUALHTARTSPOLIfIK. Es ist interessant das Urteil neuer Raucher der MAKE DñON.-Zigoretten zu hören. 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Nun ergingen wir uns in Erinnerungen, ſprachen von dem und jenem, der nicht mehr da iſt, redeten von alten Häuſern der Stadt, von den Stra⸗ ßen und Gaſſen, und da bekam plötzlich die Stadt ein anderes Geſicht. Das Weichbild ſchrumpfte zuſam⸗ men zu dem Komplex, den Mannheim um jene Zeit vox 45 Jahren in Beſitz genommen hatte. Wer war dieſer alte Bekannte? Der„Mann⸗ heimer Adreß⸗Kalender“ für das Jahr 1885 Mit einem neueſten Plan von Mannheim, nebſt den neuen Bahn⸗ und Hafenanlagen, lautet der Zuſatz. Druck und Verlag der Buchdruckerei J. Ph. Walther (Expedition des Mannheimer Journal). Im Han⸗ dels⸗, Firmen⸗ und Gewerbeſtandverzeichnis ſteht unter„Buchdruckereien“:„Buchdruckerei des katholi⸗ ſchen Bürgerhoſpitals J. Ph. Walther, älteſte Buch⸗ druckerei Mannheims, beſteht ſeit 1775. Verlag des Mannheimer Journals, Verlag des Maunh. Adreß⸗ kalenders ꝛc. E 6,.“ In ſeiner kurzen geſchichtlichen Darſtellung ver⸗ kündet das Buch:„Die Stadt Mannheim, gegründet 1606, unter Churfürſt Friedrich IV. von der Pfalz, teilweiſe zerſtört 1622, 1635, 1644, 1688 und 1795, gänz⸗ lich zerſtört 1689, von 1720—1777 Reſidenz der Chur⸗ fürſten Carl Philipp und Carl Theodor, bis 1864 Sitz des Unterrheinkreiſes, iſt die größte Stadt und erſte Handelsſtadt Badens, überhaupt Südweſt⸗Deutſch⸗ lands.“ In den nachſtehenden Ziffern ſeiner Bevöl⸗ kerung ſind die Schickſale der Studt zu leſen: 1610 1 200 Einwohner 1802 13 000 Einwohner 1668 3000 15 1804 18 818 5 1688 12 000 5 1822 19 753 7 1712 8 600 7 1840 22 811— 1766 24 160 1 1861 27 160 4 1777 25 358 1 1871 39 000 7 1783 23 000 7 1881 55 180 1 1784 21850 1 1885 65 258 75 1797 21 000„ Die Quadrate jenſeits des Parkrings tragen noch die Namen C 9, D 8, E 8, F 8, G8 die Häuſer bei der Böck⸗ und Werftſtraße heißen G 9, G 10, ja ſogar 11 ͤ und 6 12 finden wir am Ende des Verbin⸗ dungskanals. Unter dem heutigen„Parkring“ iſt die ehemalige„Rheinchauſſee“ zu verſtehen. Die erſten Häuſer bei der Rheinbrückenauffahrt tragen die Be⸗ zeichnung 2 1, 2 2. Sprunghaft eilt dann dieſes 2 weiter und erfüllt den ganzen Jungbuſch außerhalb des Luiſenrings mit 2 8, 2 4 bis 2 6 gegenüber K 5. Von der Kettenbrücke, die unter der Laſt der ſchweren Wagen leicht ins Schaukeln gerät, ma⸗ chen wir unſeren Spaziergang auf dem Neckardamm am Schlachthaus vorbei nach der„Veloziped⸗ bahn“, ſteigen hinab zum Schützenhaus mit ſeiner ſchattigen Wirtſchaft und nehmen den Weg nach dem„Turnplatz“(Ecke des Schulhofs' des Realgymnaſiums); alles das iſt unter der Bezeich⸗ nung 2 7 zuſammengefaßt. Unter 2 8 erſcheint die Augartenwirtſchaft, die Badiſche Stearinkerzen⸗ fabrik uſw. An der Seckenheimerſtraßze erfreuen uns die ſchönen Nußbäume und die wohlgebauten Aecker. Bet dem kleinen„Schulhäusle“(Luiſenſchule) ſteht das Feuerwehrübungsgebäude; zwiſchen der Kepler⸗ und Thoräckerſtraße rechts der Schwetzingerſtraße hat Lanz ſeine Fabrik ſtehen, ſonſt treffen wir links und rechts auf die ſchönſten Gärten und fleißig bebauten Aecker bis hinaus zum Neckarauer Uebergang. Nur vereinzelte Gebäude erheben ſich auf dem weiten Gelände. Der Lindenhof iſt faſt unbebaut, trägt die Be⸗ zeichnung 2 9, 2 10. Als Inwohner der wenigen Häueſr nennt das Adreßbuch Bahnbeamte und Schutzleute; ein großer Teil der bebauten Anweſen iſt im Beſitz von Fabrikant Heinrich Propfe. Die Kalkbrennerei von Reinhardt an der Reunershofſtraße arbeitet fleißig. Die Gewürz⸗ mühle Baſſer mann, Herſchel und Dief⸗ feubacher kündet ſich durch das in der Luft ſchwe⸗ bende Aroma der verſchiedenen Gewürze an. Eine große Reihe der Alt⸗Mannheimer Familien beſitzt dort reiche Gärten mit ſchönen Gartenhäuſern. Was über dem Neckar liegt, trägt den Namen „Gärten im Pflügersgrund“, ſogenanute Neckargärten In der Breite des Meßplatzes ziehen links die zwei Reihen Baublöcke bis zur alten Schule, was rechts davon liegt, heißt Gewann„Riedfeld“. Vom Schul⸗ haus an aber bis hinaus zum Altneckar(Floßhafen) nichts wie Gärten und Gärten mit kleinen Häuschen, kunterbunt in dem Grün gebettet. Die heutige Mittelſtraße als Hauptſtraße trägt ihren Namen davon, weil ſie mitten durch die Gärten zieht, auf die dann die große Reihe der ſchmalen Gartengäßlein ſtößt. Dieſe ſchmalen Gartenkomplexe tragen auf der rechten Seite die Namen Neckargärten A1, B 1, C1 bis N 1, auf der linken Seite A 2, B 2 bis L 2. Von der Kettenbrücke rechts abwärts liegt der kleine Bahnhof vom Feuden heimer Bähnle. Dis offenen Wagen ſind ſo beſchaffen, daß die Feu⸗ denheimer Bauern und Milchhändler ihre Hand⸗ wägelchen mit den Milchkannen darauf ſtellen kön⸗ nen. So fährt die Feudenheimer Milch auf dieſen Handwägelchen vom Bauernhaus bis an das Mann⸗ heimer Bahnhöfle, während die Inhaber gemütlich im geſchloſſenen Wagen die Fahrt mitmachen und in Mannheim die Wägelchen herausführen nach der Stadt. Dieſes Idyll erfährt noch ſeine Bereicherung durch die von der Bahnlinie nach dem Neckar ziehende ſtüdtiſche Bleiche, wohin die Hausfrauen ihre Wäſche zum Bleichen auslegen. Eine hohe Pappel⸗ allee neben dem wohlgehaltenen Füßpfad zieht bis zum Friedhof. Links von den Pappeln treiben ſich das ganze Jahr die Schafherden auf der„Schaf ⸗ weide“ herum, auf die die 300 Meter langen Aecker der„langen Rötter“ ſtoßen. Mannheim iſt Garniſon des 110er Regiments mit Oberſt von Arndt als Kommandeur und des 1. Bad. Leib⸗Dragoner⸗Regiments Nr. 20, deſſen 2. und 5. Eskadron in Schwetzingen liegen. Die Stallungen für die Pferde ſind im Koſakenſtall, der ſich vom Ende des öſtlichen Schloßflügels ſchräg gegen L 6 herzieht. Die Schloßplätze tragen nock keinerlei Schmuck, ſie ſind leer und dienen dem Grenadierregiment als kleine Exerzierplätze. Das Schloß ſelbſt beherbergt das Land⸗ und Amtsgericht. Die Zahl der Rechtsanwälte beträgt 23(heute 100 mehr); heute noch bekannte Namen treten dabei auf: Dr. Theodor Alt, der ſcharfe Verfechter der Heidelberger Schloßbauintereſ⸗ ſen, Ernſt Baſſermann, Dr. Max Hachen⸗ burg, Dr. Rob. Katz, Dr. W. Köhler, Fr. Kö⸗ nig, Fiskalanwalt Joh. Gg. Selb Zu den 37 Aerzten geſellen ſich nur 5 Zahnärzte und 2 Zahntechniker, wie die damalige Bezeichnung lautete. Einen in früheren Zeiten noch häufig genannten Stand ſtellten die Wundarzneidiener mit 13 Namen dar. An der Spitze der ſtädtiſchen Verwaltung ſteht der Oberbürgermeiſter Ed Moll; Bürgermeiſter ſind Friedrich Löwenhaupt und A. Bräunig. Unter den Stadträten iſt Auguſt Dreesbach hervorzuheben, der damalige Führer der Sozialdemokratie. Das evangeliſche Stadt⸗ pfarramt zählte 4 Pfarreien: Greiner, Ruck⸗ haber, Ahles, Hitzig und die Vikare Rohrhurſt und Kaufmann. An der oberen katholiſchen Pfarrei wirkte Pfarrer Koch, an der unteren Win⸗ terroth. Der Pfarrer der altkatholiſchen Gemeinde war Fr. Bauer, der Prediger der frei⸗ religiöſen Gemeinde Georg Schneider. Dr. Steckelmacher war Stadtrabbiner. Als Direktor am Gymnaſium ſehen wir Prof. Ferd. Haug, am Realgymnaſium(da⸗ mals in der Ingenieurſchule) Prof. Vogelſang, an der Höheren Mädchenſchule(damals im Schloß) M. Walleſer. Das Volksſchulweſen unterſtand dem Rektor Prof. Durler. Damals wirkten ſchon der unermüdliche Auguſt Göller, der heute im 86. Lebensjahr ſteht; als weiterer Haupt⸗ lehrer Gabriel Bruder. Auch der Ehrenpräſident der„Liedertafel“ ſei genannt, Karl Hechler, der damals freilich noch nicht„planmäßig“ angeſtellt war, und der rührige Leiter des Odenwaldklubs Emil Tremmel. An Inſtituten war Mannheim trotz ſeiner kleineren Einwohnerzahl reicher bedacht wie heute: In 4 leitete der unlängſt verſtorbene Aug. Rein⸗ muth ein Knabeninſtitut, Gg. Rudi in C1, W. Schwarz in M 3, Krebs in K 4, Gernshei⸗ mer in B 1. Für Mädchen beſtanden die Inſtitute von Frau Keil N 3, Frl. Fohr in B 4, Frl. Roth in Oi und Vor bach in N 4; dazu kam das Großherzogliche Inſtitut in L. g. Wo man übernachtete und wo die Bürger ihr Schöpplein tranken. i Im Hotel„Deutſcher Hof“(jetzt kath. Ju⸗ gendheim, J 2, 16/17), Hotel„Pfälzer Hof“(jetzt ſtädtiſche Aemter), im Hotel„Weinberg“, im „Schwarzen Adler“, im Hotel„Falkenſtein“(heute „Walfiſch“), im„Freien Rhein“(heute„König von Württemberg“), im„König von Portugal“(heute Börſe), im„Schwarzen Lamm“, im„Holländer Hof“, E 3, 8 leingegangen), im„Darmſtädter Hof“, im „Etſernen Kreuz“, G 5, 16, im„Weißen Lamm“, H 1, 4(eingegangen), im„Ritter St. Georg“, H 1, 10 leingegangen), im„Halben Mond“, H 2, 3 leingegan⸗ gen), im„Goldenen Schiff“(J 2, 21), in den„Drei Königen“ uſw. Ueberaus reich geſtaltete ſich— beſonders an den Markttagen— der Boten verkehr von Städten und Dörfern nach Mannheim. Von der Pfalz hiel⸗ ten Botenfuhrwerke in Mannheim aus Deidesheim, Dürkheim, Edenkoben, Frankenthal, Freinsheim, Grünſtadt, Mutterſtadt, Neuſtadt, Og⸗ gersheim, Speyer, Wachenheim, Weiſenheim und Worms. Dieſem Botenverkehr mit der linksrheini⸗ ſchen Pfalz war eine große Bedeutung zuzumeſſen: der Geſchäftsverkehr blieb aufrecht er⸗ halten und zwiſchen den Mannheimer Handels⸗ häuſern und den pfälziſchen Beſtellern beſtand eine dauernde Verbindung, die durch gegenſeitige Beſuche eine perſönliche Note erhielten. Daß die naheliegen⸗ den badiſchen Orte wie Schwetzingen, Hockenheim, Walldorf, Schriesheim, Ladenburg, Heidelberg, Wiesloch u. a. m. gleichfalls durch Botenfuhrwerke vertreten waren, braucht kaum erwähnt zu werden, kamen doch auch Boten aus dem Heſſiſchen von Rim⸗ bach und Schönmattenwaag(Schimmeldewoog). Dieſe„perſönlichen Beziehungen zwiſchen Liefe⸗ rant und Empfänger“ ſcheinen mehr gewürdigt wor⸗ den zu ſein wie der Fernſprecher; zeigt doch das „Telephon Abonnenten ⸗ Verzeichnis“ nur etwa 200 Mannheimer Benützer; aus Ludwigs⸗ hafen nur 30. Man bediente ſich noch viel der Dienſtmänner, die für einen Gang ohne Laſt, alſo mit Brief u. dgl., innerhalb des Stadtdamms 20 Pfennige, mit Ueber⸗ ſchreitung 30 Pfg., über den Neckar 40 Pfg. und nach Ludwigshafen 60 Pfg. berechnen durften. Sie wur⸗ den auch zu Haus⸗ und Magazinarbeiten, Wächter⸗ und Aufwärterdienſten gemietet, die Stunde zu 60 Pfennig, 2 Stunden koſteten 90 Pfg. Mit der Droſchke koſtete die Fahrt für—2 Perſonen auf eine Viertelſtunde 50 Pfg. Gar vieles hat ſich in der Zeit von 45 Jahren ge⸗ wandelt. Kaum findet man in einem Haus heute noch die Namen von Mietern aus jenen Tagen. Aber der alte, liebe Bekannte erzählte mir ſo viel davon. S. J. Gund. Kommunale Chronik L. Neckargemünd, 10. Aug. Die Waſſerſtands⸗ meldeanlage im Pumpwerk wurde vom Blitz ge⸗ troffen und zerſtört. Die Neuanlage erfordert nach dem Koſtenvoranſchlag einen Aufwand von etwa 3000 /. Nach einem Beſchluß in der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung ſoll der Betrag im Voran⸗ ſchlag 1930/1 untergebracht werden. Von dem unge⸗ deckten Aufwand der Kraftwagenlinie Neckargemünd⸗ Haag für 1. April 1930 von 366.10% wird der an⸗ teilige Aufwand mit 199.52/ auf die hieſige Stadt⸗ gemeinde übernommen.— Der Gemeinderat hat ferner beſchloſſen, beim Bezirksamt Heidelberg die Beſeitigung der von Oberſtleutnant a. D. Ludwig Biſſinger zu einer Hühnerfarm aufgeſtellten Eiſen⸗ bahnwagen auf Grund einer ortspolizeilichen Vor⸗ ſchrift und wegen Beeinträchtigung des Landſchafts⸗ bildes zu beantragen. * Möuchzell, Amt Heidelberg, 10. Aug. Nach län⸗ gerer Pauſe trat dieſer Tage der Bürgeraus⸗ ſchuß wieder zuſammen. Auf der Tagesordnung ſtanden zwei für die Gemeindebürger wichtige Punkte. 1. Voranſchlagsberatung und Zuſtimmung zur Feſt⸗ ſetzung der Gemeindeſteuer für das Rechnungsjahr 1930. 2. Verkündigung der Gemeinderechnung für das Rechnungsjahr 1929. Der ungedeckte Aufwand wird durch Umlage von den Steuerpflichtigen er⸗ hoben und zwar je 100 Mark Steuerwert 1,35 Rm. Gemeindeſteuer und 11,6 Pfg. Kreisſteuer. Der Vor⸗ anſchlag wurde einſtimmig angenommen. e Großſachſen, 10. Aug. Mit Genehmigung des Bürgerausſchuſſes hat der Gemeinderat das Müllerſche Wohnhaus für 28 000/ angekauft, um im Parterre die Geſchäftsräume der Ge⸗ meindever waltung unterzubringen. Das alte Rathaus, das gänzlich unzulänglich gewor⸗ den war, wurde öffentlich verſteigert. Meiſt⸗ bietender war der Kaufmann Julius Adler von hier mit 4500 J. Herr Adler gedenkt das alte Rat⸗ haus als Lagerraum für ſein Warenhaus zu be⸗ nutzen. Vorbehaltlich der Genehmigung durch den Bürgerausſchuß hat der Gemeinderat den Zuſchlag erteilt. gg. Nußloch, 10. Aug. Da die Nachfrage nach Not⸗ ſtands arbeiten in der Gemeinde in letzter Zeit ſtark angewachſen iſt, hat der Gemeinderat be⸗ ſchloſſen, daß Notſtandsarbeiter künftig nur noch an drei Tagen in der Woche beſchäftigt werden ſollen, damit eine größere Anzahl Beſchäftigung finden kann. r. Schönbrunn, 10. Aug. Der Bürgerausſchuß genehmigte den Voranſchlag 1980/31. Der Fehl⸗ betrag beträgt 17 629„ und erfordert eine Umlage von 1,45. Ferner wurde als Gemeindeſatzung er⸗ laſſen, daß künftig die Wahlen der Gemeinderäte und Bürgerausſchußmitglieder in den Ortsteilen Ober⸗ und Unterſchönbrunn einſchließlich Oberallemühl künftig in den genannten Orten getrennt, vorzuneh⸗ men ſind. J. Mühlbach, 10. Aug. Der vom Miniſterium ein⸗ geſetzte ſtellvertretende Bürgermeiſter Kritt mann wurde mit 372 Stemmen beim erſten Wahlgang ge⸗ wählt. Emil Keller erhielt 116 und J. Neureuther 112 Stimmen. Kleine Mitteilungen Bei der Bürgermeiſter wahl in Zuzen⸗ hauſen wurde Landwirt und Schneidermeiſter Heinrich Beck mit 190 Stimmen zum Oberhaupt gewählt. Sein Gegenkandidat, Landwirt Körſch, erhielt 170 Slimmen. Nachrichten aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Zugelaſſen als Rechtsanwälte wurden Rechtsanwalt Erwin Wannenmacher in Bruch⸗ ſal auch bei der Kammer für Handelsſachen in Pforz⸗ heim, Dr. Kurt Spiegel beim Landgericht Heidel⸗ berg, Max Kahn beim Amtsgericht Bruchſal, beim Landgericht Karlsruhe und bei der Kammer für Handelsſachen in Pforzheim. Das neue Eppinger Schwimmbad L. Eppingen, 10. Aug. Nun beſitzt auch unſer Städtchen ein Schwimmbad, das ſich ſehen laſſen kann und nicht mehr, wie die übrigen Badegelegenheiten, den Stempel des Notbehelfs tragen muß. Der zur Erſtellung und Betriebserhaltung des Schwimm⸗ bades gegründete Schwimmbadverein hat ganze Ar⸗ beit geleiſtet. Ein Baſſin von 35 Meter Länge und 18 Meter Breite mit einem Gefälle von 0,60 Meter auf 280 Meter genügt jedem Anſpruch. Durch ein Drahtſeil wird das Schwimmerbaſſin von dem Nicht⸗ ſchwimmerbecken getrennt. Das Werk konnte in 18 Arbeitstagen erſtellt werden. Die Pläne hat Stadtbaumeiſter Hecker entworfen. Der Schwimm⸗ badverein iſt aus dem Verkehrsverein hervorgegan⸗ gen, der zur Förderung des Projektes zunächſt eine beſondere Kommiſſion gebildet hat. Die Stadt⸗ gemeinde mußte mit Rückſicht auf die ungünſtige Wirtſchaftslage die Uebernahme ablehnen, förderte aber die Erſtellung ſoweit als möglich. Die Mittel wurden durch Gewährung von Darlehen zu niederem oder gar keinem Zinsfuß durch Zeichnung der Ein⸗ wohnerſchaft aufgebracht. Herr Reinhold Zorn, der Vorſitzende des Schwimmbadvereins, und die ande⸗ ren leitenden Mitglieder haben durch ihre unermüd⸗ liche Arbeit die große Leiſtung ermöglicht, zu der 900 Sack Zement, 6000 Kg. Eiſen und etwa 25 Waggon Betonmaterial erforderlich waren. * Ladenburg, 10. Aug. Die hieſige Gewerbe⸗ ſchule wird Ende dieſes Monats ihr 25 fäh⸗ riges Beſtehen feiern. Mit dieſer Feier wird die Einweihung der neuen Schulräume verbunden ſein. Aus dem gleichen Anlaſſe wird am Sonntag, 31. Auguſt, nachmittags 2 Uhr, ein hiſtoriſcher Feſtzug ſtattfinden. In der Zeit vom 30. Auguſt bis 8. September iſt in der ſtädtiſchen Turnhalle und in ſämtlichen Räumen der Realſchule und neuen Gewerbeſchule eine Au Sſtellung für Gewerbe, Induſtrie, Landwirtſchaft und Gartenbau vorgeſehen. Dem Ausſchuß für die Vorbereitungen dieſer großzügigen Veränſtaltung gehört u. a. auch Bürgermeiſter Chr. Koch an. * Ottenau(Murgtal), 8. Aug. Am Donnerstag entſtand in der Scheune des Schloſſermeiſters Anton Merkel auf bis jetzt noch unbekannte Weiſe ein Brand der in den Strohvorräten reiche Nahrung fand und auch auf das angebaute Wohnhaus über⸗ griff, das bald in hellen Flammen ſtand. Mit dem Anweſen iſt auch der größte Teil des Mobiliars durch das verheerende Element vernichtet worden. * Löffingen, 9. Aug. Ein Bäckerlehrling fuhr bei Reiſelfingen gegen den 19 Jahre alten Landwirts⸗ ſohn Oswald an. Der junge Mann ſtürzte und erlitt einen Schädelbruch, dem er erlag. * Bühl(Amt Waldshut), 9. Aug. Der Ratſchrei⸗ ber Johann Kaiſer, der von einer Kuh, gegen eine Mauer gedrückt wurde, erlitt Knochenbrüche und Anfang Auguſt 1930 Der ganze Monat Juli war regneriſch und ge⸗ witterhaft, teilweiſe mit Sturm und Hagel, was die Ernte verzögerte und ſehr beeinträchtigte. Die Getreidefrüchte wurden durch die ſtarken Schlagregen zu Boden geworfen und konnten nicht mehr trocknen, ſo daß die Körner vielfach aus⸗ wuchſen. Die Erträge ſind infolgedeſſen faſt überall hinter den Erwartungen zurückgeblieben, ſowohl was Menge als auch Güte betrifft. Der Hafer hat ſich verhältnismäßig gut gehalten und ſtellt eine be⸗ friedigende Ernte in Ausſicht, wozu allerdings Ein⸗ tritt beſſerer Witterung erforderlich iſt. Bei den Hackfrüchten haben ſich die Dickrüben und die Zuckerrüben gut entwickelt, ebenſo die Spät⸗ kartoffeln, während die Frühkartoffeln weniger günſtig beurteilt werden. Bei den Futtergewächſen (Klee⸗ und Luzernebeſtände und Wieſen) ſtehen be⸗ friedigende zweite Schnitte in Ausſicht, vorausge⸗ ſetzt, daß ſich die Witterung weiter günſtig zeigt. An Schädlingen wird über Zunahme der Mäuſe geklagt; die Dickrüben leiden da und dort unter Engerlingfraß. Die Weinberge ſtehen, trotz ſchlechter Witterung, faſt ausnahmslos noch ſchön und geſund und zeigen, wo recht zeitig geſpritzt wurde, reichlichen Behang. Vereinzelt wird über Nachbargebiele Zigarettenpapier⸗Schmuggel * Ludwigshafen, 9. Auguſt. Von der Polizei in Ludwigshafen wurde geſtern ein Arbeiter aus Kai⸗ ſerslautern verhaftet, bei dem man eine größere Partie unverzollten aus dem Saargebiet ge⸗ ſchmuggelten Zigarettenpapiers vor⸗ fand. Schwere Verkehrsunfälle * Kaiſerslautern, 9. Aug. Am Donnerstag nach⸗ mittag fuhr in der alten Woogſtraße ein in der Richtung nach der Stadt fahrendes Perſonenauto zwei porausfahrende Radfahrer an, ſodaß dieſe zu Boden ſtürzten. Der ein, Robert Marker, wurde vom linken Vorderrad überfahren, während ſein Kollege Sigmund Klein von den beiden rechten Rädern überfahren wurde. Klein wurde in ſchwer verletztem Zuſtande in eine Privatklinik geſchafft, Marker erlitt leichtere Verletzungen.— Donnerstag abend fuhr der Motorradfahrer Hermann Dauth auf der Mannheimer Straße in der Nähe der Kaſerne auf einen am rechten Straßenrande ſtehen⸗ den unbeleuchteten Handkarren auf. D. ſtürzte und zog ſich einen Schädelbruch zu. Ungetreuer Vereinsvorſtand. * Pirmaſens 9. Aug. Der Fabrikarbeiter Jakob Glaſer, am Waſſerturm wohnhaft, wurde wegen Betrugs und Unterſchlagung vorläufig feſtge⸗ nommen und ins Gefängnis hier eingeliefert. Er hat als 1. Vorſtand des Vereins„Ehrenbund deut⸗ ſcher Weltkriegsteilnehmer“ zum Nachteil der Mit⸗ glieder Vereinsgelder unter ſchlagen und Betrügereien begangen. 0 8 12 500 Mark für rheinheſſiſche Dome * Oppenheim, 10. Aug. Den Bemühungen von Reichsminiſter a. D. Dr. Becker iſt es gelungen, zu erreichen, daß der Reichsminiſter des Innern aus Anlaß der Rheinlandbefreiung für die Wieder⸗ inſtandſetzung des Wormſer Domes 7500 Mark und für die Katharinenkirche in Op⸗ penheim 5000 Mark in den Etat eingeſetzt hat. Es iſt erfreulich, daß das Reich ſeinen Dank den alt⸗ ehrwürdigen Zeichen einer großen Vergangenheit zu⸗ gute kommen läßt, umſomehr, als es in den letzten Jahren bei beiden Bauwerken außerordentlich ſchwer war, auch nur die notwendigſten Mittel für drin⸗ gende Reparaturarbeiten aufzubringen. * * Bobenheim a. Bg., 9. Aug. Auf der Fahrt von Kirchheim a. E. nach Bobenheim a. Bg. wurde das Pferd des Landwirts Albert Engel von Boben⸗ heim plötzlich unruhig. Um das Pferd zu be⸗ ruhigen, ſprang Engel vom Wagen, wobei er ſo un⸗ glücklich ſtürzte, daß er ſich lt.„Dürkheimer Tgöbl.“ das Bein mehrere Male brach. * Oppenheim, 9. Auguſt. Noch ſtehen die Mauern des völlig ausgebrannten Mittelrheiniſchen Möbelwerks, denn die Arbeiten der Verſiche⸗ rungen und Sachverſtändigen ſind noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Und ſchon liegen die Pläne für den Wiederaufbau des Werkes vor. Die Geſellſchaft plant einen völligen Neubau, Flachbau ſein wird. Das neue Werk wird durch die Einführung des laufenden Bandes ein neues Ge⸗ präge erhalten. 1 * Wiebelskirchen(Saar), 9. Aug. Hier ſpielten zwei Knaben mit einer Patrone, die ſie mit Steinen bearbeiteten. Plötzlich explodierte die Patrone und riß dem Sohne des Metzgermeiſters Piro fünf Finger an der linken und drei an der rechten Hand ab. Seinem Spielgefährten „Weſtpf. ZItg.“, die Exploſion ſchwere Verletzungen an Geſicht und Beinen zu. Aus Rundfunk ⸗Programmen Montag, 11. Auguft i r Lin: Gymnaſtik, anſchl. Konzert. onkfurt: Kurkonzert von Bad .30: Be 5 .30: Fer Wildungen; Köln: Kurkonzert von Bad Salzuflen. 8 12.00: Alle deutſchen Sender: Verfaſſungsfeier der Reichsregierung. Frankſurt, Stuttgart: Konzert. 16.25: München: Konzert auf zwei ü a Klavieren. : München: Kinderbaſtelſtunde. 17.25: München: Konzert. 18.05: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.30: Fronkfurt, Stuttgart, München: Lie⸗ derſtunde; Budapeſt: Konzert. : Alle deutſchen Sender: Verfaſſungsſeier; Kaſchau, Prag, Preßburg, Oslo: Kon⸗ zert; Laibach: Oper„Carmen“; London 3: Sinfoniekonzert; Wien: Sinfoniekonzert, anſchl. Tanzmuſik; Zürich: Franzöſiſche Muſik. 7 : Kattowitz, Warſch Sinfoniekonzert. .: Mailand, Turin: Oper„Margarethe“. : Kaſchau, Prag, Preßburg: Arien und Lie⸗ der; Rom: Operettenabend; Tou louſe: Kon⸗ ert; Zürich: Operettengeſänge. : London 1, 2: Konzert. : Frankfurt, Stuttgart, Mün au: Konzert; Toulouſe: . t chen: Auto, renſtunde; Budapeſt, Stockholm: Konzert. ſchwere Quetſchungen. 22.30: Ber lin, London 1, 2: Tanzmuſik; London 3: Konzert. 22.45: Frankfurt, Stuttgart: Tanzmuſik. Stand der Jelöͤgewächſe in Baden Blattfallkrankheit ſowie über Hagelſchaden berichtet. der im Prinzip ein Karl Peters fügte kt.. N 1 * Die Turner erobern Mannheim Der Sonntagmorgen begann für die Turner recht verheißungsvoll: Lachender Sonnenſchein und klarer Himmel. Feſtzugswetter. Kurz vor 11 Uhr ſetzte dann ein ſchwacher Regen ein, der jedoch bald aufhörte. Schon ſehr früh ſah man die einzelnen Vereine durch die Straßen der Stadt nach den Sam⸗ melpunkten marſchieren. Im ſchlichten weißen Turn⸗ anzug, in tadelloſer Ordnung, teilweiſe unter Geſang, zogen die Turnerſcharen durch die Stadt. Man ſah nur Turner, die gerade am Sonntag früh Mannheim in friedlicher Weiſe erobert hatten. Schlag 11 Uhr wurde der Abmarſch der beiden Züge durch eine Rakete in der Stadt verkündet. Der Feſtzug K nahm ſeinen Weg vom Schloß ab durch die Breiteſtraße, Kunſtſtraße, Friedrichsplatz, Fried⸗ richsring, Luiſenring, Rheinſtraße, Planke und Marktplatz. Der Zug B ging von der Friedrichs⸗ brücke ab durch die Breiteſtraße, Planken, Rhein⸗ ſtraße, Luiſenring, Friedrichsring, Friedrichsplatz, Auguſta⸗Anlage und Otto Beckſtraße. Wir hatten an der Friedrichsbrücke Aufſtellung genommen. Um 712 Uhr trafen ſich hier die beiden Spitzen des Zuges. Ganz Maunheim war auf den Beinen, um den Zug der weißen Schar zu ſehen. Die Abſperrung war vorbildlich. Die Eintei⸗ lung der beiden Züge war ausgezeichnet. Obwohl die weiße Turnerkleidung natürlich vor⸗ herrſchend war, wurde durch verſchiedene Wagen und Gruppen in den Gegenzügen eine ſehr ſchöne Wirkung erzielt. Den Zügen voraus wurde die Fahne der Deutſchen Turnerſchaft ge⸗ tragen. In jedem Zug wurden 2 Wagen und 6 Kapellen mitgeführt. Man hatte es abſichtlich vermieden, zu viele Wagen und Gruppen mitzuführen, um das Geſamtbild nicht zu ſtören. Die Stimmung der Turner war ats gezeichnet. Freudig wurden die alten Freunde begrüßt, die im Gegenzug vorbetzogen. Die Kapellen, die über die Züge verteilt waren, brachten rhytmiſche Abwechſlung in die Reihen. Die Oroͤnung war muſtergültig. Gut 10000 Turner mögen am Sonntag morgen durch die Straßen von Mannheim gezogen ſein. Im Zuge A, in dem auch das Kreisbanner mit⸗ geführt wurde, marſchierte der geſamte Kreis⸗ rat, im Zug B der Hauptausſchuß für das 15. Badiſche Landesturnen. Verſchiedene Vereine traten auch mit ihren Turnerinnen an, die in ihren weißen und blauen Turnkleidern überall freundlich begrüßt wurden. Ueber eine Stunde lang marſchierten die Turner. Beſonders ſtark war natürlich der Mannheimer Turngau vertreten, der in überaus eindrucksvoller und origineller Weiſe am Schluß ſeine Jugend in 2 Omnibuſſen mitführte. Auch hier ein Symbol, die Aktiven und Alten an der Spitze des Zuges, die kommende Jugend am Schluß nachdrängend, war ein ausgezeichneter Gedanke. Daß der Turngedauke lebt, zeigte diefer Zug f deutlich, genau wie am Nachmittag das Schauturneu. Wie reibungslos der ganze Zug klappte, erwies ſich am beſten daran, daß ſich die Spitzen, wie feſtgeſetzt, am Roſengarten und an der Friedrichsbrücke trafen. Die Vorarbeiten durch Oberturnwart Schweizer waren ſo muſtergültig getroffen, daß alles von ſelbſt klap⸗ pen mußte. Die Turner haben durch ihre Diſziplin nud ihre delloſe Haltung in Mannheim gezeigt, welcher ert und welches Erziehungsmittel im Turnen liegt. die Leistungen der örei Besten 12⸗Kampf Oberſtufe 6 1. Sieger 2. Sieger 3. Sieger 8 855 Eſchwei Beckert Höfele Nec a 18 17 17 keck Kür. Kraft 19 19 17 Reck Kür. Schwg. 19 18 18 n. 20 5 15 arren Kür⸗Schwg. 20 18 ö 17 Pferd⸗Pfl. 18 17 18 Pferd⸗Kür⸗Sprg. 18 17 19 Pferd⸗Kür⸗Schwg. 19 17 19 Kürfreiübung 15 19 18 100 Meter“Lauf 15 15 15 Steinſtoßen 13 13 13 Weitſprung 15 15 16 209 20³ 202 10⸗Kampf Oberſtufe 1. Steger 2. Sieger 2. Sieger 3. Sieger König Schenk Moßbrügger Katz Reck⸗Pfl. 18 17 17 14 Reck⸗Kür⸗Kraft 18 17 19 16 Reck⸗Kür⸗Schwg. 18 19 20 18 Barren⸗Pfl. 19 18 18 19 Barren⸗Kür⸗Kr. 16 18 17 19 Barr.⸗Kür⸗Schw. 19 17 18 18 Pferd⸗Pfl. 15 18 171 17 f b ferd⸗Kür⸗Sprg⸗ 16 16 16 14 Kür⸗Schwungpf. 17 14 16 18 Kürfreiübungen 17 18 19 18 mengeſchloſſen. Großes Schauturnen auf der Rennwieſe eber 7000 Turner auf der Rennwieſe— 30000 Zuſchauer Nach dem Verlauf der beiden erſten Tage, die turneriſche Leiſtungen boten, wie ſie bei früheren Kreisfeſten ſelten gezeigt wurden, ſtand der Er⸗ folg des Landesturnens feſt. Höhepunkt und Abſchluß ſollte dann das Schauturnen am Sonntag nachmittag auf der Renn⸗ wieſe ſein. Es war, das ſei vorweg genommen, wirklich Höhepunkt des ganzen Landesturnens. Machtvoller und eindrucksvoller hätten die badiſchen Turner nicht für die deutſche Turnſache wirken können. Um halb 3 Uhr, als die Sonne zum Durchbruch kam, wurde der Beſuch auf der Rennwieſe immer ſtärker. Bereits um 743 Uhr waren die Tribünen zund die Plätze vor den Tribünen dicht beſetzt. Auch der Neckardamm, der ſpäter aus⸗ gezeichneten Beſuch aufwies, füllte ſich langſam. Die Rennbahn bot ein herrliches Bild: Fahnenſchmuck und im Vordergrunde die Maienbäume für die Volkstänze der Turnerinnen gaben der Bahn einen feſtlichen Charakter. Kurz nach 3 Uhr warf ein Flieger nach einer Ehrenrunde einen Wimpel ab: das Zeichen zum Einmarſch der Fahnen In der Mitte marſchierte der Bannerträger des Kreisbanners, begleitet von vielen alten Turner⸗ fahnen, auf. Beim Luiſenpark und beim Stadion ſetzten ſich gleichzeitig lange Fahnenträgerkolonnen in Bewegung, die nach der Mitte einſchwenkten und ſich dort mit dem Kreisbanner trafen. In einer Linie ſtanden dann ſämtliche Fahnenträger in der Mitte der Rennbahn. Ein wunderbares Bild, das bei den Zuſchauern(annähernd 30 000 wohnten dem Schauturnen bei) ſtürmiſchen Beifall auslöſte. Kaum hatte man ſich mit dem Auftakt vertraut gemacht, ertönte auch ſchon vom Dache der Tribüne aus durch Oberturnwart Schweizer der Be⸗ fehl durch Lautſprecher: 8 Die Turner marſchieren ein Unbemerkt hatten dieſe beim Luiſenpark und hin⸗ ter dem Rennplatz Aufſtellung genommen. Kaum war der Befehl über den Platz gelangt, als ſich die Turner in Bewegung ſetzten. Vom Platz des TV. 46 aus kamen die langen Reihen der Sieger. Die beiden rieſigen Säulen der Turner marſchierten nach dem Neckardamm und trafen dort in der Mitte mit den Siegern zuſammen. Die Turnerinnen, die gleichzeitig mit den Turuern einmarſchiert waren, boten in ihren kornblumenblauen Turnanzügen einen prächtigen Anblick. Das Geſamtbild ſchloß ſich immer mehr zuſammen. Im Vordergrunde die 300 Fahnen der badiſchen Turner, hinter dem Kreis⸗ banner die Fechter, dann 6 Reihen Turnerinnen, hierauf 6 Reihen Sieger. Links und rechts hinter dieſem Aufbau hatten ſich die Turnerſäulen zuſam⸗ Ueber dieſem machtvollen turneri⸗ ſchen Geſamtbild lachender Sonnenſchein, davor das grüne Geläuf der Rennbahn. Eindrücke, die man nicht ſo ſchnell vergeſſen wird. Schon der Vormarſch der Turnerinnen vor die Siegerſäulen ließ die einheitliche Geſamt⸗ leitung erkennen. Wieder ein kurzes Kommando und das ganze Bild ſetzte ſich nach den Tribünen zu in Bewegung. Auseinandergezogen, wurde der Eindruck, den die rieſige Schar der weißen Turner bot, immer mächtiger. Die Fechter und die Fahnen traten nach link und rechts ab. Jetzt ſtanden die 6 Säulen der Turnerinnen ausgerichtet in der Mitte der Bahn. Die Fahnenträger marſchierten durch die entſtandene Lücke nach dem Neckardamm, wo ſie dann einen Abſchluß der Turnaufſtellung boten. Die Viererreihen der Turnerinnen öffneten ſich leicht. Nach dem Takt der Muſik führten ſie dann Freiübungen vor, die von Frau Storz vom Turme aus geleitet wurden. 600 Turnerinnen führten ihre Uebungen in Vollendung vor. Kaum war der Beifall für die Vorführungen der Turnerinnen verklungen, als ſich ſchon wieder neue Eindrücke boten. Die Staffelläufer, die eine Gauſtaffel austrugen, nahmen im Laufſchritt ihre Plätze ein. Während des Aufbaus der Staffelläufer waren die Fechter in ihrer weißen Fechterkleidung angetreten. Kreisfechtwart Schnepf⸗Karlsruhe führte ein Schulfechten mit ſeinen ausgewählten Fechtern vor, das auf der großen Rennbahn ſehr gut zur Geltung kam. Die Fechter waren noch im Abmarſch, als ſchon die erſten Läufer der Staffel über die Bahn fegten. Die Staffel, die dreimal um die Bahn ging(5100 Meter) wurde vom badiſchen Neckargau überlegen gewonnen. Der Sieger benötigte 12:80 Minuten. 600 Turnerinnen drehen ſich im Reigen Kurz nach dex Siegerverkündigung des Staffel⸗ laufs waren die Turnerinnen in Tanzkleidern bereits wieder auf der Bahn erſchienen. Das Tanzkleid iſt gleich den Turnanzügen kornblumenblau. Der TV. 46 annheim ſtellte allein 220 Turnerinnen zu den Freiübungen und zu den Tänzen. Ein Teil der Tur⸗ nerinnen hatte weiße Tanzkleider an, die mit einer blauen Borte eingefaßt waren. Dieſe beiden Farben zuſammen boten ſchon von vornherein ein herrliches Bild. Schnell ſind die Tanzkreiſe um die Maienbüume geſchloſſen. Nach einfachen Volksmelodien zeigen die Turnerinnen ihre Tänze. Vorführung folgt auf Vor⸗ führung. Die Turnerinnen, die eben noch beim Tan⸗ zen waren, ziehen bereits wieder nach rechts über das 7 Feld ab. Ein Teil holt die Kränze für die Sieger. Die Turner hatten ſich in der Zwiſchenzeit ohne Be⸗ fehl aufgeſtellt. 7000 Turner marſchieren auf Die Reihen der Turner ſetzten ſich in Bewegung, in der Mitte die 6 Siegerſäulen. Die Sieger mar⸗ ſchieren in Viererreihen, die Turner in Achter⸗ reihen. Wuchtig und eindrucksvoll iſt das Aufmar⸗ ſchieren der 7000 Turner. Kleider ab: erſchallt es vom Turm. Ein rieſiges weißes Feld hat ſich auf der Rennwieſe erhoben. 7000 Turner mit 1400 Keulen. Ein Zeichen und ſchon ſind die Keule n⸗ übungen der 7000 im Gange. Das Schwingen und Senken der Keulen ähnelt einem vom Winde bewegten Aehrenfelde. Gleich Wellen pflanzt ſich die Bewegung durch die Reihen der Turner fort. Hier wurde der Beweis erbracht, daß auch Keulenübungen, richtig ausgedacht und durch⸗ geführt, als Maſſen übungen glänzend wirken können. Die drei Uebungen, die die Turner nach der eigens für dieſen Zweck kompo⸗ nierten Muſik vorführten, waren trotz der Schwere ſehr fein zuſammengeſtellt. Die Mühe des Ober⸗ turnwarts Schweizer und des Männerturnwarts Die feierliche nahm dann Oberturnwart Schweizer vor. Er wies auf die große Beteiligung(über 3000 Ein⸗ zelkämpfer und 300 Vereine mit Vereinsriegen) hin. Die Kranzmädchen hatten in der Zwiſchenzeit die Kränze verteilt. Die erſten Sieger der verſchiedenen Wettkämpfe wurden nach vorn auf ein Podium ge⸗ rufen, wo ihnen die Kränze aufgeſetzt wurden. „Brüder reicht die Hand zum Bunde“ ſchallt es über den Platz. Die Siegerehrung berührte in ihrer Ein⸗ fachheit beſonders feierlich. Kaum waren die Kränze aufgeſetzt, ſang die rieſige Menge ſtehend das Deutſch⸗ landlied. i Kreisvertreter Weiß 7 ergriff dann das Wort, um folgende Schlußanſprache an die Turner zu richten. Liebe deutſche Turnbrüder und Turnſchweſtern! Wir ſtehen am Ende des 15. Badiſchen Landes⸗ turnens. Die Sieger ſind mit dem Eichenkranz, die⸗ ſem ſchlichten Zeichen für ihre turneriſchen Leiſtun⸗ gen, geſchmückt worden. Wir ſchicken uns au, Ab⸗ ſchied zu nehmen von dieſem ſo herrlich verlaufenen Jeſte. Den Siegern ſpreche ich den herzlichſten Glück⸗ wunſch der Kreisleitung aus und danke ihnen für ihre treue turneriſche Arbeit. Aber auch denjenigen, denen es nicht vergönnt war, in die Zahl der Sie⸗ ger eingereiht zu werden, ſei für ihre treue Tätig⸗ keit volle Anerkennung ausgeſprochen, auch ihnen wird bei fleißigem weiteren Ueben der Erfolg nicht verſagt bleiben. Beharrlichkeit führt zum Ziel! Den Turnerinnen der nordbadiſchen Gaue, ſowie allen Turnern, die den Wettkampf nicht mitgemacht haben, aber an dem Vereinswetturnen und an dem heutigen Schauturnen mitgewirkt haben, ſei Dank und Anerkennung geſagt. Ich nehme aber auch Ver⸗ anlaſſung, bei dieſer Gelegenheit allen Turnern und Turnerinnen für ihre Treue zu unſerer Sache und für ihre turneriſche Betätigung herzlichene Dank zu ſagenz ich bitte ſie, auch weiterhin mit der gleichen Liebe und Treue wie bisher für unſere Sache zu wirken. i Beſonderen Dank aber habe ich zu ſagen dem Mannheimer Turngau, der die Durchführung des Feſtes übernommen hatte, und allen denjenigen, die durch ihre tätige Mithilfe dazu beigetragen ha⸗ ben, dem Feſte zum guten Gelingen zu verhelfen, insbeſondere dem Haupt⸗Ausſchuß und ſeinem Vor⸗ ſitzenden, allen Feſtausſchüſſen und der Geſchäfts⸗ ſtelle unſeres Kreiſes, welche die ſchweren Aufgaben der Vorbereitung zu löſen hatten. Dann aber einen beſonderen Dank unſerem Oberturnwart Schwei⸗ zer und unſerem Männerturnwart Ottſtadt, Ottſtadt wurde durch die einwandfreie Durchführung der Turnerſchar reichlich belohnt. Man merkte, daß jeder einzelne Turner bei der Sache war. Das Bild ſchließt ſich wieder Die Keulenübung war unter dem langanhalten⸗ den Beifall der Zuſchauer beendet, da marſchierten die Turnerſäulen nach der Mitte zuſammen, wo die Sieger in Viererreihen ſtanden. Prächtig der Marſch der Fahnenreihe nach vorn. Man hat noch bei keinem Kreisfeſt ſolche Bilder zu ſehen bekommen, wie am Sonntag auf der Rennwieſe. Die Rennwieſe war das Gelände, auf dem nur das Schauturnen ſtatt⸗ finden konnte. Die Turnerinnen, die ſich wieder in 6 Reihen aufgebaut hatten, folgten den Fahnen nach vorn. War bei der erſten Aufſtellung das Bild weit und frei auseinandergezogen, ſo war es jetzt ge⸗ ſchloſſen. Ein Symbol des Zuſammenſchluſſes und der Zuſammengehörigkeit. Vorher hatte der Oberturnwart der DT. Ste⸗ din a⸗Bremen warme Worte der Begrüßung und der Aufmunterung an die Turner gerichtet. Mit einem Appell, weiter für die deutſche Turnſache zu werben, ſchloß der Redner. Siegerehrung dem Kreisſchrift⸗ und Preſſewart Dr. Fiſcher, den Obleuten, den Kampfrichtern, dem Berechnungs⸗Aus⸗ ſchuß und der Preſſe und allen, die ſonſt noch mit⸗ halfen, das Feſt zu geſtalten und durchzuführen. Eine ſchwere Arbeit iſt geleiſtet worden, aber die Mitwir⸗ kenden werden das Bewußtſein haben, einer guten Sache gedient zu haben. Der Stadt Mannheim ſage ich herzlichen Dank für die Unterſtützung, die ſie uns in ſo reichem Maße hat zuteil werden laſſen, ebenſo ihrer Einwohnerſchaft für das freundliche Eutgegen⸗ kommen und die gute Aufnahme, die unſere Turner⸗ ſchaft hier gefunden hat. Dem Rennverein für die Ueberlaſſung dieſes herrlichen Platzes Tribünen herzlichen Dank. Dann ſei auch noch allen denjenigen, die in irgend einer Weiſe dazu beigetra⸗ gen haben, unſer Feſt zu frödern, beſter Dauk aus⸗ geſprochen. Turner und Turnerinnen! Ihr werdet nun heute und in den nächſten Tagen wieder heimkehren in Eure Familien und Eure Vereine. Es gilt nun, die Erfahrungen und Anregungen, die ihr hier ge⸗ ſammelt habt, in Eure Gaue und Vereine hinein⸗ zutragen und ſie dort bei der turneriſchen Arbeit zu verwerten. Wenn Ihr das tut, dann wiyd ſich der Segen unſeres deutſchen Turnens bei unferen Vereinen in fruchtbringender Weiſe auswirken. So wollen wir von dem 15. Badiſchen Landesturnen ſcheiden mit einem erneuten Bekenntnis zu unſerer Sache mit dem Gelöbnis, daß wir auch fernerhin feſt und treu zu unſeren Idealen ſtehen, daß wir uns alle miteinander eng verbunden fühlen in dem einen Gedanken, zu arbeiten, zu leben und zu ſtreben für unſer Volk und Vaterland. Mit der geſamten deutſchen Turner⸗ ſchaft wollen wir uns vereinigen in dem Wunſche, daß unſere deutſche Turnſache auch weiterhin blühe und gedeihe. Gut Heil! Mit dem Liede„Wem der Jugend Ideale“ mar⸗ ſchierten die Turner und Turnerinnen mit den Fah⸗ nenträgern wieder ab. a Das Landesturnen iſt geſchloſſen. Be⸗ geiſtert ſpendeten die Zuſchauer den abziehenden Tur⸗ nerſcharen noch lange Beifall. Das turneriſche Er⸗ lebnis auf den Rennwieſen wird in Mannheim noch lange nachwirken. Still und beſcheiden waren die Vorarbeiten getan worden, ſtill und beſcheiden wirkten die Maſſen der badiſchen Turner auf den Reunwieſen, Der turneriſche Gedanke lebt, er wird ſich erhalten und weiter wirken. —1— Der zweite Tag im Stadion Der zweite Tag des 15. Badiſchen Landesturnens bot ein abwechſlungsreiches Bild und zeigte die viel⸗ ſeitige Arbeit, Körperbildung und Körperſchulung, die in der DT. betrieben wird. Erſtmals hat auch die Jugend ihre Wettkämpfe an einem Landestur⸗ nen austragen können. Man muß ſchon ſagen, daß dieſer erſte Verſuch einen glänzenden Erfolg hatte. Die Teilnehmerzahl war groß und nur der trefflichen Organiſation iſt es zu danken, wenn die Durchführung der Wettkämpfe reibungslos erfolgen konnte. Zum Neun⸗Kampf traten 288 Turner in 16 Riegen und zum Vier⸗Kampf 400 Turner in 17 Riegen an. Auf der Reunwieſe wett⸗ eiferten die Speerwerfer und im Hauptſpielfeld die Läufer. Die Leiſtungen der Turnerjugend berechtigen zu den ſchönſten Hoffnungen. Beſonders gefiel die gute techniſche Durchſchulung, die Sicherheit des Auf⸗ tretens und die Genauigkeit in der Ausführung. Unter der Turnerjugend herrſcht eine ſtrenge Diſzi⸗ plin. Die Vereinsriegen an der Arbeit Pünktlich wie die übrigen Wettkämpfe begann auch am Samstag nachmittag im Stadion, im Gegen⸗ ſatz zum Beginn am Freitag von der beſten Witte⸗ rung begünſtigt, das Vereinsriegenturnen. Wiederum bewährte ſich der Aufbau und die Eintei⸗ lung aufs trefflichſte. Hier die Hauptkampfbahn, dicht umlagert vom Publikum als Stätte der vorzuführen⸗ den ſelbſtgewählten Uebungen an den Geräten, drü⸗ ben der große Platz ebenfalls in 18 Felder. eingeteilt, auf welchem die Keulenübungen und zwar die zweite der Schauturnübungen geturnt wurden. Auf der Verbindungsbrücke zwiſchen den beiden Feldern re⸗ gelte eine Schiffsglocke den viertelſtündigen Wechſel. Es iſt doch etwas eigenes, dieſes Vereinsturnen, das die Maſſen erfaßt und den einzelnen Turnwar⸗ ten Gelegenheit gibt, je nach der Zuſammenſetzung des Vereins eine zweckmäßige und brauchbare Uebungszuſammenſtellung zu wählen. Gerade hier kommt am beſten der gute Stamm von Vorturnern und techniſchen Führern, über welchen die deutſche Turnerſchaft und nicht zuletzt auch die Badiſche Tur⸗ nerſchaft verfügt, zu Wort. — mit ſeinen ieee 10 Pferden ſtellte an die 80 9 N Ks, 2 Pfo heim brachte 60 Turner zu den Fretübungen auf die Beine, desgleichen Tade. Heidelberg und TV. Sand⸗ hofen. 5 Barren zur Stelle. Als zweite Uebung im Vereinsturnen war auf dem Felde am Neckardamm das Keulenſchwingen zu bewerten. Nach den Bildern, die ſich dort abrollten, werden die allgemeinen Keulenübungen der Turner beim großen Schauturnen einen Eindruck vermitteln, der wie alles bis jetzt beim Landesturnen Geſehene noch lange in froher und guter Erinnerung bleiben wird. Gr. Die Schwimmkämpſe die im Herſchelbad ihre Abwicklung fanden, erbrachten ſchöne Ergebniſſe. Sie wurden zu einem ſchlagenden Beweis des Aufſtiegs des Schwimmſportes in der DT. In nahezu 40 Konkurrenzen traten ſich Turner und Turnerinnen gegenüber. Die Schwimmleiſtungen waren zum Teil glänzend. Den Kampf des Tages bot die 4 mal 100 Meter Bruſtſtaffelder Turner, die nur durch Hand⸗ breite entſchieden wurde. Sieger blieb der Tur n⸗ verein Mannheim v. 1846. Dicht folgte ihm der Turnverein 1846 Karlsruhe. Auch die Jugend⸗ ſchwimmer haben ſich wacker gehalten. Sieger bei der Bruſtſtaffel der Jugendturner wurden die Freibur⸗ ger. Auch die Mehrkämpfer haben ſich wacker gehalten; ihre Leiſtungen fanden bei den zahlreichen Zuſchauern ſtarken Beifall. Das Fechten in der Turnerſchaft von Jahr zu und zwar nicht nur numeriſch, ſondern nimmt ebenfalls Jahr zu auch in Bezug auf die Fechtkunſt. Am Samstag vormittag wurden die Säbelwettkämpfe ausge⸗ fochten und zwar nach zwei Säbelzwiſchenrunden, die Endkämpfe. Erſter Sieger wurde Robert Wag⸗ ner vom TV. 1846 Mannheim, der ſeine Gegner ſechsmal ſchlagen konnte. Zwiſchenrundenſieger wurde Hans Bock vom M. T. V. Karlsruhe. An⸗ ſchließend an das Säbelwettfechten wurden die Vorrunden und Zwiſchenrunden im Florett aus⸗ getragen. Die Teilnahme zu den Altmannenwett⸗ kämpfen war recht erfreulich. Im Degen ſind 22, im leichten Säbel 24 und im Florett 34 Fechter an⸗ getreten, die alleſamt recht gute Leiſtungen zeigen konnten. Beſonders erfreulich war die Feſtſtellung, daß die zahlreichen Zuſchauer die Kämpfe mit In⸗ tereſſe verfolgten und bis zu den Endrunden ſich an den Kampfbahnen verweilten. 5 Die fechteriſche Stärke hat allgemein weſentlich zugenommen, ein Zeichen tüchtiger Heimarbeit. In den Endrunden wurde eine geradezu ringen am Samstag vormittagga Tchſtö kater Mur vorzügliche Klingenführung gezeigt. Das Freiringen am Samstag vormittag erfreute ſich beſonderer Beliebtheit. Die Wettkämpfe der Kampfgruppe II, Gewichtsklaſſe 65—75 Kilo und Kampfgruppe III über 75 Kilo übertrafen alle Er⸗ wartungen. Die belebende Art der Sprünge hat ſicherlich dem Freiringen zahlreiche neue Freunde auch in der Turnerſchaft gewonnen. Als erſter Sieger ging in der Kampfgruppe IIa Jupp, Anton TV. Kuppenheim hervor. In der Kampfgruppe IIb wurde Mündt, Peter von der Pforzheimer Polizei erſter und in der Kampfgruppe III Knuſt, Heinrich von der Tgde. Laudenbach. Ergebnis des Florettfechtens Die Enbſieger 1. Steger Fritz Steiner, Tſchaft. Freiburg 2. Sieger Peter Höfler, TV. 1846 Mannheim 3. Sieger Ludwig Stober, K. T. V. 1846 4. Sieger Otto Blum, TV. Bretten 5. Sieger Herbert Biſchweiler, TV. Villingen 6. Sieger Fritz Schneider, TV. 1834 Pforzheim 7. Sieger Hugo Hauck, TV. 1834 Pforzheim 8. Steger Georg Wagner, TV. 1846 Mannheim 9. Sieger Joſef Stilecke, TV. Heidelberg 10. Sieger Hans Bock, M. T. V. Karlsruhe. Degen 1. Sieger Ludwig Stober, K. T. B. 1846 Karlsruhe 2. Sieger Joſef Stillecke, TV. Heidelberg 8. Sieger Robert Eckert, TV. Bruchſal 4. Sieger Otto Blum, TV. Bretten 5. Steger Georg Wagner, TV. 1846 Mannheim 6. Sieger Hans Forſtmaier, TV. 1846 Mannheim 7. Sieger Hans Bock, M. T. V. Karlsruhe 8. Sieger Erich Gutekunſt, TV. 1846 Mannheim. Säbel 1. Sieger Robert Wagner, TV. 1846 Mannheim 2. Sieger Otto Blum, TV. Bretten 3. Sieger Walter Küchler, TV. Baden⸗Baden 4. Sieger Fritz Schneider, TV. 1834 Pforzheim 5. Sieger Karl Gander, TB. 1846 Mannheim g. Sieger Peter Höfler, TV. 1846 Mannheim 7. Sieger Hch. Menges, TV. 1862 Weinheim 8. Sieger Erich Gutekunſt, TV. 1846 Mannheim. Die Spiele fanden ebenfalls das lebhafteſte Intereſſe. Es fanden raſſige Kämpfe ſtatt, die den Zuſchauern reiche Ab⸗ wechſlung boten. Der Fauſt hall kann eben, trotz⸗ dem er in heutiger Zeit weniger gepflegt wird, doch einen eigenartigen Reiz auf Spieler und Zuſchauer ausüben. Die Trommelballſpiele der Tur⸗ nerinnen wurden flott durchgeführt. Im Rahmen des Landesturnens fanden auch die Zwiſchen⸗ und Endſpiele um die Meiſterſchaften in Baden ſtatt. Die Turnerſpieler hatten Gelegenheit, in den verſchtedenen Wettſpielarten ihr volles Kön⸗ nen zu entfalten. Das Schlagballſpiel deſſen Meiſter⸗ — Regierung, N Ausſchuſſes für Lei n i meiſter der Hauptſtadt Mannheim, den Vertretern intereſſanteſten Auch TV. 46 Lahr hatte über 60 Leute an 17725 des Landtags, sübungen, der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden, des Lande ausſchuſſes für Leibesübungen, des Ortsausſchuſſes der D. T. und denjenigen der benachbarten Kreiſe Er betrachte die Anweſenheit aller dieſer Perſönlich⸗ heiten als einen Beweis dafür, daß die Arbeit der Deutſchen Turnerſchaft geſchätzt und gewürdigt wird. 1 Nach weiteren Liedern des Kinderchors erfolgte der Abmarſch der Turnerſchar vom Podium. Als der Vertreter der Regierung und des Unterrichtsmini⸗ ſteriums, Direktor Eichler, der badiſchen Landes⸗ turnanſtalt, in ſeine Begrüßung ein Bekenntnis als Turnbruder einflochte, löſte er dankbaren Beifall aus. Das Wirken der Turnvereine müſſe von allen Be⸗ hörden und von der Oeffentlichkeit gewürdigt und unterſtützt werden. ſchaft der M. T. V. Karlsruhe inne hatte und das er gegen die Freiburger Turnerſchaft führen mußte, ging für ihn verloren. Die Freiburger konnten ſich dieſe Meiſterſchaft erringen. Auch die Jugendſpiele und die Spiele der Turnerinnen ließen an Lebhaftig⸗ keit nichts zu wünſchen übrig. Die Ergebniſſe der Spiele: Schlagball: Freiburger Turnerſchaft— MV. Karlsruhe 19114; Freiburger Turnerſchaft 43:17. Kreismeiſter Turn⸗ verein Jahn Neckarau. -Klaſſe: Tv. Brötzingen— Ty. Offenburg dem Oberbürger⸗ 2 turneriſchen, geſanglichen und muf hof f⸗ Freiburg, ei Ruf, Leonhard Kar L. 5 kurzen, ab de Der 2 und Verbänden für ihre Wünſche. drei Männer hahe ein getreues der D. T. gegeben: Der einfache Mann aus dem Volke ſtehe neben dem berühmten Gelehrten. Die Mannheimer Turnerſchaft ließ hierauf durch drei Turnerinnen eine Schleife an das heften. f d Der weitere Inhalt des Programms beſtand aus ikaliſchen Darbie⸗ tungen, die ſich auf der Höhe dieſer hen Stunden hielten. Die feierliche Gralserzählung aus„Lohen⸗ aus„Walküre“ ſang grin“ und Sigmunds Liebeslie e Opernſänger Fär bach, der Männerchor der ver⸗ einigten Sängerriegen Mannheim und Heidelberg erfreute durch einige Chöre. Turneriſche Vorführun⸗ gen bildeten den Beſchluß der Feier. 31:24; Ty. Brötzingen— Ty. Sandhofen 31124. (Kreismeiſter Ty. Brötzingen.) Altersklaſſe 32—40 Jahre: Polizeiſport⸗ verein Heidelberg— Tv. Lahr 49:34; Polizeiſport⸗ verein Heidelberg— KTV. 1846 Karlsruhe 37133. Kreismeiſter Polizeiſportverein Heidelberg. Altersklaſſe über 40 Jahre: Tv. Jahn Neckarau— MV. Karlsruhe 33:26. Kreismeiſter Ty. Jahn Neckarau. Turnverein Jahn Neckarau— 5 Meiſterklaſſe: Ty. Sandhofen— Tv. Meß⸗ kirch 37:27; Ty. Brötzingen— Ty. Sandhofen 39:27. Kreismetiſter Ty. Brötzingen. Fauſtball Ingenb: Turnverein Brötzingen— TV. Bruchſal 44:40. Kreismeiſter Turnverein Brötzingen. Turnerinnen: Tod. Germania Mannheim — Tv. Lahr 55:52; MTV. Karlsruhe— Germania Mannheim 59:25. Kreismeiſter MTV. Karlsruhe. Die Sieger des Mannheimer Turngaues Zwölfegt ane Oberſtufe: 8. Abler, TV. 46 Mann⸗ heim 177, 9. Endreß, TB. 46 Mannheim 1767 12. Lenel, Th. 46 Mannheim 170; 14. Ebel, Jahn Neckarau 166; 19. Fuß, TV. 46 Mannheim 158 25. Uhrig, Badenia Feudenheim 152 Punkte. Unterſtufe: 5. Maaß, Tgm., Rheinau 1967 12. Jung, TV. 87 Sandhofen 187; 16. Barther, TV. 46 Mann⸗ heim 182; 20. Kempf, TV. 87 Sandhofen 177; 22. Eh⸗ ninger, TV. 46 Mannheim 175; 24. Hupſer, TV. 46 Mannheim 173 25. Raule, TV. 98 Seckenheim 172; 27. Theurer, Jahn Seckenheim 170) 30. Schönſtegel, TV. 40 Mannheim 167; 31. Moſer, TB. 40 Mann⸗ heim 166; 37. Fritſch, Tam. Käfertal 160 38. Müller, TV. 87 Sandhofen 159 Punkte. Zehnkampf Oberſtufe: 1. König, Karl, TV. 46 Mannheim 178 Punkte; 4. Wüßhler, TV. 46 Mann⸗ heim 170 Punkte; 6. Stix, TVB. 46 Mannheim 167 Punkte; 8. Hafner, Tgem. Käfertal 168 Punkte. Unterſtufe: 2. Rhein, TV. 46 Mannheim 178 Punkte; 5. Anna, Badenia Feudenheim 174 Punkte; 8. Schwarz, TV. 46 Mannheim 171 Punkte; 12. Appel, TV. 98 Seckenheim 167 Punkte; 12. Volkner, TB. 46 Mannheim 167 Punkte; 25. Supp, TB. 40 Mannheim 156 Punkte; 26. Koger, Tod. Jahn Seckenheim 155 Punkte; 90. Barthelmä, Jahn Reckarau 151 Punkte; 88. Dehoff, TB. 46 Mannheim 148 Punkte) 33. Merz, Jahn Neckarau 148 Punkte; 34. Füller, TB. 77 Waldhof 147 Punkte; 36. Frey, TV. 98 Seckenheim 145 Punkte, 37. Koger, Jahn Seckenheim 144 Punkte; 41. Jebel, Jahn Seckenheim 140 Punkte; 45, Scheppe, Tg. Rheinau 186 Punkte; 46. Kreutzer, Tb. Jahn Seckenhenm 135 Punkte; 47. Kreutzer, Tö. Jahn Seckenheim 134 Punkte.: Fünfkampf Oberſtufe: 5. Köppen, TB. Jahn Neckarau 86.; 8. Jörger, TV. 98 Seckenheim 82.; 10. Lohnert, TV. 98 Seckenheim 80.; 10. Wagen⸗ mann, Tgem. Käfertal 80 Pkt.; 12. Möll, TV. 98 Seckenheim 78 Pkt, 15. Waas, Tg. Käfertal 75 Pkt.; 16. Steitz, Tg. Käfertal 74 Pkt.; 16. Schmich, Jahn 1 74 Pkt.; 18. Biſchoff, TV. 46 Mannheim 10 3 Unterſtufe: 1. Held, TV. 46 Mannheim 90 Pkt.; 9. Kunz, TV. 98 Seckenheim 81 Pkt.; 9. Huber, TV. 98 Seckenheim 81 Pkt.; 13. Dürr, TV. Sandhofen 77 Pkt.; 14. Aumüller, TB. 46 Mannheim 76 Pkt.; 15. Eder, Tbd. Jahn Seckenheim 75 Pkt.; 18. Paul, TV. 46 Mannheim 72 Pkt.; 19. Möll, TV. 98 Seckenheim 71 Pkt.; 20. Schmieder, Tg. Mannheim 70 Pkt.; 21. Ruf, Jahn Seckenheim 69 Pkt.; 21. Brück, TV. 46 „ 69 Pkt.; 28. Jakob, TV. 98 Seckenheim 67 Pkt. Neunkampf, Aeltere. Klaſſe 1: 9. Koger, Jahn Seckenheim 140 Pkt.; 17. Schifferdecker, Jahn Necka⸗ rau 128 Pkt. Klaſſe 2: 6. Orth, TV. Neckarau 146 Pkt. Klaſſe 3: 3. Schmidt, Tg. Rheinau 152 Pkt.; 4. Groh, Jahn Neckarau 151 Pkt.) 10. Schirmack, TV. —„ 140 Pkt.; 17. Decker, TV. 77 Walbhof Vierkampf, Aeltere. Klaſſe 1: 8. Kölle, Tgem. Käfertal 81.; 12. Volkert, TV. 46 Mannheim 68.; 15. Mebes, TW. 77 Waldhof 65.; Klaſſe 2: 2. Gropp, TV. 98 Seckenheim 79 Pkt.; 11. Hör, TB. Jahn Neckarau 64 Pkt. Klaſſe 3: 16. Bleich, TB. 40 Mannheim 71 Pkt.; 16. Futterer, Germania Mann⸗ heim 71 Pkt.; 17. Ufer, Germania Mannheim 70 Pkt.; 18. Brückmann, TV. 46 Mannheim 68 Pkt.; 19. Ruf, TV. 98 Seckenheim 67 Pkt.; 20. Englert, TV. 46 Mannheim 66 Pkt. Vereinswetturnen Staͤrkeklaſſe IV Turnverein Viktoria Kronau 9 Veilnehmer, Turnverein Lörrach⸗Stetten 20, Pol.⸗Sportverein Pforzheim 8, Pol.⸗Sportverein Heidelberg 18, Turn⸗ verein Hardheim 12, Turnverein Eppingen 10, Turnverein 1845 Kehl 16, Turnverein Hauſach 18, Turnverein Huchenfeld 14, Turnverein Waldorf 18, Turnverein 1878 Birkenfeld 16, Arbeiter⸗Bildungs⸗ verein Karlsruhe 18, Turnverein 62 Konſtanz 24, Eintracht 92 Handſchuhsheim 20, Turnverein Lenz⸗ kirch 18, Turnverein Hauingen 5, Turnverein Frie⸗ ſenheim i. B. 9, Turnverein Förſch 9, Sportverein Möckmühl 8, Turnverein Erſingen 17, Eichenkrang Schutterwald 11, Turnerbund Steinbach 18, Turn⸗ verein 65 Engen 9, Turnerbund Ottenau 18, Turn⸗ verein 63 St. Georgen 15. i 8 TV. Schönwald 8, TV. Bad Rappenau 12, TV. Hitfingen 19, TV. 90 Edingen 16, TV. Elgersweier 18, TV. Eiſingen 14, TV. Grießen 9, TV. Britzin⸗ gen 9, TV. Gutach 11, TV. Ruit 8, TV. 98 Rheinfelden 16, TV. Grenzach 18, TV. Gut Heil Ottenhöfen 12, T. u. Fechtelub Nußloch 14, TV. Friedrichstal 13. Turn⸗ u. Schützenverein Mietersheim 10, Turn⸗ verein Neckarbiſchofsheim 12, Ty. Legelshurſt 10, Ty. Friedingen 18, Tv. Bühlertal 18, Ty. Oeſtrin⸗ gen 14, Ty. Neckarhauſen 10, Ty. Graben 17, Ty. Schapbach 12, TV. Wolfach 1866 8, Tod Germania Neulußheim 9, Ty. Aglaſterhauſen 12, Tv. Philipps⸗ burg 12, Ty. Linx 12, Ty. 64 Lichtenau 9. 1 TV. 02 Unterſchüpf 11, Turngemeinde 1882 Zie⸗ gelhauſen 14, TV. Welſchneurent 12, TV. Wehr g, TV. Schonach 12, Ty. Gengenbach 9, Ty. Tenningen 10, Tod. Raſtatt 17, Ty. Karlsruhe⸗Rintheim 17, Tode. Kehl 20, To. Oberachern 19, Tv. Adelsheim 12, Ty. Zell a. H. 15, To. Zell 64 i. W, 17, Tv. Wertheim 17. Ty. Bühl⸗Dorf 9, Ty. Neuweier 15, Tv. Germa⸗ nia St. Ilgen 12, Ty. 48 Villingen 18, Tv. Bräun⸗ lingen 9, Ty. Kirrlach 8, Tv. Immendingen 10, Ty. Palmbach 11, Tv. Eiſental 12, Tv. Gaus bach 8, Tbd. Jahn Schriesheim 17, Tv. Wieſental 10, Tv. Au i. M. „ TV. Waldkirch 15, TV. 1862 Karlsruhe⸗Grünwin⸗ kel 20, TV. Kappelwindeck 13, TV. 02 Obergrombach 15, Tbd. Kenzingen 12, T. u. Sportverein Bilfingen 18, Turnerſchaft Ottersweier 12, Tod. Niederbühl 18, TV. 92 Söllingen 19, TV. Neuſtadt 11, TV. 46 Mos⸗ bach 18, TV. 76 Neckargemünd 10, TV. Freiburg⸗Her⸗ dern 11, TV. Bermersbach 13. TB. Biſchweier 9, TV. Wutöſchingen 9, TV. Wei⸗ ler 10, TV. Schiltach 18,.⸗ u. Spielverein Büchen⸗ bronn 15, TV. Breiſach 12, TV. Bruchhauſen 16, TV. Stühlingen 10, TB. Dielsberg 8, TV. Bietin⸗ gen 9, TV. Gailingen 16, Tbd. Löffingen 9, Tod. 84 Lörrach 20, TV. Schopfheim 18, TV. Schönau 17, Tbd. Freiſtett 17. TV. Flehingen 16, TV. Forbach 18, TV. Berg⸗ hauſen 14, TV. Germania Doſſenheim 18, TV. 1883 itzende des ben 8, TV. Germ mtsgerichtsbirektor K. u. SpV. Lauda 13, Germania Mingolsheim 15, ild der Struktur Germania Leutershauſen 16, TV. Epfenbach 10, TV. Kreisbanner TV. Gochsheim, 21 ſchaft Baden⸗Baden 23, TV. Gondelsheim 21, Thb. Weißenſtein 23, ft Gernsbach 23, TV. Gottmadingen 21, Tbd. Germania ch 8, 2 N en 12, TV f ach 8. b Turnklaſſe 2 i TV. Stupferich 18, TV. Eppelheim 11, Reichsbahn Kuppenheim 15, TV. Staufen 8, Tod. Durlach⸗Aue 19, TV. Heidelberg⸗Kirchheim 15, TV. Menzingen 12, TV. Sulzbach 19, Tbd. Sinzheim 12, Tgde. Ketſch 18. 5 Stärkeklaſſe III 21 Teilnehmer, Turngeſell⸗ Turnerſchaft Raſtatt 30, TV. Sandhauſen 21, TV. 85 Wiesloch 21, TV. Beiertheim 21, TV. Heidelsheim 21, TV. 1889 Heidelberg⸗ Rohrbach 22, Tbd. Germania Mannheim 28, Tgde. 1888 Pforzheim 21. TV. 75 Radolfszell 22, Turngeſellſchaft Mannheim 26, TV. 1886 Hockenheim 23, TV. Lützelſachſen 22, TV. Jahn Freiburg 23, Stadtturnverein Singen 32, TV. Kiſſelbronn 21, Turngeſellſchaft Pforzheim N, TV. Bammental 21, Tbd. Pforzheim 31. TV. 1877 Waldhof 25, TV. Badenia Feudenheim 28, TV. Achern 24. Tbd. 87 Heidelberg⸗Wieblingen 26, Tod. Viern⸗ heim 22, Tv. Wyhl 27, Tv. Friedrichsfeld 24, Ty. 1846 Eberbach 22, Tv. 60 Pfullendorf 21, Tv. Bühl 23, Tgde. Daxlanden 28, Tv. Obertsrot 21, Tgde. Käfertal 23, Tbd. Hockenheim 30, Tbd. Wilferdingen 21, Tgde. 90 Plankſtadt 23. Oos 26, TV. Mühlburg 24, TV. Karlsruhe⸗Rüppurr 23, Tbd. Durlach 25, Tv. Bulach 23, Tod. Gaggenau 32 Turnklaſſe 2 a TV. 87 Leimen 25, TV. Schriesheim 24, Tgem. Teutſchneureut 25. Stärkeklaſſe II T. u. Sp. Gde. Ladenburg 36 Teilnehmer, Tgſchaft Rheinau 40, TV. Durlach 38, TV. Hagsfeld 34, Tb. Jahn Seckenheim 37, Tod. Bruchſal 33, TV. Secken⸗ heim 39, Freiburger Turnerſchaft 36. Turnklaſſe I Ty. Schwetzingen 63 49 Teilnehmer, Heidelberger Ty. 64, Tode. 46 Offenburg 47, Tbd. Heidelberg 40, Ty. 80 Pforzheim⸗Brötzingen 45, Tgſchaft Jahn Weinheim 80, TV. 85 Ettlingen 47, TV. Handſchuhs⸗ heim 54, Tv. 1846 Mannheim 255, Ty. Lahr 1846 60, Ty. Sandhofen 47. Berichtigungen zur Siegerliſte Fünfkampf— Unterſtufe Kühn, Arthur, TV. 80 Pforzheim⸗Brötzingen 1. Sieger mit 91 Punkten. Held, Karl, TV. 46 Mannheim 2. Sieger mit 90 Punkten. Maylän⸗ 5 r, Albert, TV. 75 Hornberg 3. Sieger mit 88 Punk⸗ en. Vierkampf— Jugend 2. Sieger Meyer von Pforzheim⸗Brötzingen, nicht von Zell, Blum, Hermann, Bulach 31. Sieger mit 63 Punkten. Ber, Kurt, TV. Waldkirch(bisher 33.) 23 Sieger mit 71 Punkten. Becker, Karl, TV. 05 Ettlingen 26. Sieger mit 74 Punkten. a Vereinsturnen 1 8 Stadtturnverein Singen Stärkeklaſfe 2 nicht 3. Der Sanilätsdienſt beim Landesturnen Die Organiſation des Sanitätsdienſtes lag in den Händen des ſtädtiſchen Sportarztes Dr. Linke. Erſte Hilfeleiſtungen wurden durch die Sanitäts⸗ kolonne des Roten Kreuzes und ihrer Kolonnenärzte f Dr. Beck und Dr. Halver in einem zu dieſem Zweck erſtellten Zelt vorgenommen. In den beiden erſten Tagen fanden ſich ungefähr 200 Hilfeſuchende auf dieſem Verbandsplatz ein. N Außerdem fanden bei dieſer Veranſtaltung das erſte Mal auf dem Stadion in größerem Umfange ſportärztliche Unterſuchungen ſtatt. In einem für dieſen Zweck errichteten Zelt wurden die Körpermaße genommen, einer zweiten Abteilung wurden Maſſagen von zwei geſchulten Maſſeuren ausgeführt. Die rein ärztlichen Unterſuchungen fanden ge⸗ trennt in einem hierfür beſtimmten Raume ſtatt. Un⸗ terſucht wurden Zwölf⸗Kämpfer, Neun⸗Kämpfer, Fünf⸗Kämpfer und Vier⸗Kämpfer. Es ſollen durch die ärztlichen Unterſuchungen allmählich Grundlagen zu einer anderen Bewertung von verſchiedenen Uebun⸗ gen mit geſchaffen werden. Wie man hörte, war die weitaus größte Mehrzahl der unterſuchten Mehrkämpfer in hervorragender Trperlicher Verfaſſung, was ſicher auf die Vielſeitig⸗ keit der ſportlichen Betätigung zurückzuführen iſt. Obwohl die geſamten Anlagen proviſoriſch waren, muß man das Entgegenkommen der Stadt anerken⸗ nen, durch das die Unterſuchungen möglich gemacht wurden. . Deulſche Degen⸗Meiſterſchaſten Ein Nachſpiel zum„Fall Oelkers“ Die Deutſche Turnerſchaft wird ſich an den Deutſchen f i egen⸗Meiſterſchaften, die der Deutſche Fechter⸗Bund vom „bis 17. Auguſt in Bad Pyrmont durchführt, nicht be⸗ teiligen, da der Fechterbund die Maßregelung einiger Fechterinnen der DT. im Anſchluß an die Mainzer Mei⸗ ſterſchaften trotz des Einſpruchs der D. beſtätigt hat. T. u. Sp.⸗V. Niefern 27, TV. Knielingen 22, TV. das Lungenfaſſungsver⸗ mögen feſtgeſtellt und die Körperkraft beſtimmt; in 2 8 e 8. . 2 S g 3 ee 8 0 T es 4 * 1 1 * N Montag, den 11. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 366 Die Vorrennen Grünau(Mark), 9. Auguſt. Schönes, warmes Wetter und leichter Gegenwind waren bis gegen Ende der heute für das Deutſche Meiſterſchaftsrudern ausgefahrenen Vorrennen die Begleiterſcheinungen. Erſt in der letzten Stunde machte ſich eine heftige Regenböe vorübergehend un⸗ angenehm bemerkbar. Das konnte aber weder die Ruderer noch die wenigen Zuſchauer in ihrem Eifer und ihrer Zuneigung zum ſchönen Ruderſport behin⸗ dern. Die Rennen wickelten ſich glatt ab, ſie waren getragen von einer bis in die kleinſten Einzelheiten muſtergültig durchgeführten Organiſation, Der Sat⸗ telplatz zeigte das alte Bild der Fachleute aus Nah und Fern, alte Meiſterruderer, Führer des Sports aus den einzelnen Teilen des Reiches, Trainer von allen maßgebenden Vereinen. Der Ausſchuß des Deutſchen Rudererver⸗ bandes„tagte“ wieder einmal, aber wie immer waren ſie unnahbar. Alle Beſchlüſſe und alle Schrift⸗ ſachen ſind„ſtreng vertraulich“, nur ſoviel dringt durch, daß den Vereinen wieder neue Laſten auferlegt werden ſollen um die Anforderungen des Betriebes zu decken. Der ſportliche Verlauf des erſten Tages war ſehr befriedigend. In den Meiſterſchaftsrennen hat nur ein einziger Verein, der Ruderklub am Wannſee, ab⸗ gemeldet, ſonſt war alles zur Stelle. Ueberwiegend waren diesmal die norddeutſchen Mannſchaften, aber was ſich von Süddeutſchland ſtellte, war Klaſſe. Die Mannheimer„Amicitia“ konnte im Achter einen imponierenden Erfolg erzielen. Sie ruderte das Rennen in dem gerade zu dieſem Zeit⸗ punkt ſtark aufgeregten Waſſer, von dem ſie eine tüchtige Ladung übernahm, ebenſo wie ihre Gegner, die Kaſteler Rudergeſellſchaft, die ſich in kameradſchaftlicher Weiſe immer auf allen bedeuten⸗ den Regatten an ihre Sohlen heftete, ohne bis heute ihren Meiſtern zuvorzukommen. Der Vierer mit Steuermann der„Amieitia“ hatte heute leichte Arbeit, indem er den Berliner Ruderklub„Frieſen“ ſicher ſchlagen und in dieſem Boote ſowie im Achter die unvergleichliche Sicherheit der Blattführung zur Geltung bringen kounte. Aber auch der Berliner Ruderklub zeigte vorzügliche Waſſerarbeit, dabei nicht mehr die ſchöne klaſſiſche Form, die ſeine Mannſchaft ſonſt auszeichnete, aber ſie ſind auf das Ende trai⸗ niert. Dieſer Taktik erlagen die jungen Frankfurter Germanen, welche in prächtiger Form mit ſchönem langen Zug ruderten und ſich, das erſtemal ſolch ern⸗ ſten Gegnern gegenübergeſtellt, als zähe Kämpfer und bis auf den Endvorſtoß gleichwertig erwieſen. Der Heidelberger Ruderklub im Zweier hat uns, wie bei der Internationalen Studentenmei⸗ ſterſchafts⸗Regatta in Frankfurt, enttäuſcht. Die Mannſchaft hat ſchöne Waſſerarbeit, aber die Ober⸗ körper ſchwingen gegeneinander, ſodaß nicht nur die Form darunter leidet. Eine überraſchende Wendung nahm das Meiſter⸗ ſchafts rudern im Einer. In der zweiten Ab⸗ teilung konnte ſich der Meiſter Boetzelen nur ſchwer gegen eine neu auftretende Kraft, Dohme pom Gubener Ruderklub, behaupten, wäh⸗ rend Düſterlho und Buhtz von Altwerder Mag⸗ deburg das Rennen aufgaben. Die erſte Abteilung des Rennens nahm einen etwas tragiſchen Ausgang, da alle Teilnehmer ſich ſchwer verſteuerten und am Ende in einem Klumpen geballt, vor dem Ziele lagen, während Paul ⸗Oberrad dem Chaos entwichen war und kolliſionsfrei als Erſter durch die Charybdis ge⸗ kommen war. Der Schiedsrichter erklärte die beiden Erſten Paul und Loſert für Sieger. Das Rennen wurde auf Einſpruch nochmals wiederholt mit dem gleichen Ergebnis, daß Paul ſicher gegen Loſert gewann und Staufenbiel und Ulrici⸗Hamburg für das morgen ſtattfindende Entſcheidungsrennen aus⸗ ſchalteten. Ein eingelegtes Rennen im Junior⸗Achter wurde vom Berliner Ruderklub ſicher gewonnen. Die Ergebniſſe: Vierer⸗Meiſterſchaftsrudern. Vorrennen 1. Lauf: 1. Berliner Rel.:01,4) 2. Frankfurter RG. Germania 804,6, 3. Rötl. am Wannſee 814,2. Schönes Rennen mit dauernd knapper Führung zwiſchen Froukfurter Germonia und Berliner Klub über die erſten 1000 Meter, wo Reel. am Wannſee geschlagen zurückfällt. Fortgeſetzter Kampf wiſchen Klub und Germania. Bei 1200 Meter hat der erliner Klub eine knappe Länge Vorſprung, die er trotz ſtarken Auflaufens der Germanen im Ziel mit dreiviertel Längen hält. Rel. om Wannſee drei Längen zurück. 2. Abt. 1. Mannheimer RV. Amieitia 87102; 2. RV. Frieſen Berlin⸗Oberſchöneweide:19. Mannheimer Amicitia führt durchweg und gewinnt überlegen mit drei Längen. Einer⸗Meiſterſchaftsrudern, Vorrennen. 2. Abt. 1. Ber⸗ Uner Rel.(G. Boetzelen] 846,6; 2. Gubener Rckl.(W. Dohme):46,8; g. 2 Alt Werder Magdeburg(Buhtz) und Rg. Alt Werder(G. v. Düſterloh) aufgegeben.— Bis 1000 Meter geſchloſſenes und gut geſteuertes Rennen unter wechſelnder knappſter Führung von Dohme, Boetzelen und Düſterloh. Buhtz fällt bald zurück und gibt bei 1400 Me⸗ ter das Rennen auf, bei 1600 Meter gibt Düſterloh das Rennen auf. Zwiſchen Boetzelen, der die Führung nimmt und Dohme, der ſortwährend ſcharf onſpurtet, erbitterter Endkampf in welchem Dohme bedrohlich aufläuft, ſo daß Boetzelen nur mit einer Viertellänge gewinnt.— Abt.: 1. Eduard Paul, Frankfurter RG. Oberrad; 2. Leo Loſert, RB. Wiking, Linz a. d. Donau; 3. Günther Ulrici, Ham⸗ burger RCl. gekentert; 4. Ed. Staufenbiel, Magdeburger Nh, aufgegeben.— Ein vollſtändig verunglücktes Rennen. Anfongs führen Loſert und Ulriei, Paul und Staufenbiel kommen ſehr ſchlecht vom Start ab und liegen Längen zurück. Durch ſchlechtes Steuern fällt Ulrici zurück. Paul ſetzt alle Kraft ein, um den verlorenen Raum aufzuholen und kommt hierdurch auf gleiche Höhe mit Loſert. Das Rennen drängt ſich nach der Mitte der Bohn zuſammen. Staufenbiel hot bei 1600 Meter den Kampf aufgegeben. Zwiſchen Paul, Leſert und UÜlrici harter Endkampf, bei dem Ulriei durch Fehlzug kentert. Paul geht mit einer Länge durchs Ziel vor Loſert. Der Schfedsrichter ent⸗ ſcheidet, daß Paul, obwohl er nicht in ſeinem Waſſer war, ſeinen Gegner ober nicht direkt behindert hat, mit Lyſert in das Eutſcheidungsrennen kommt. Zeiten wurden keine genommen. Zweier ohne Steuermann, Meiſterſchaftsrudern, 1. Abt.: 1. Berliner Rel. Brandenburgia(B. Thielecke, Benz):50; 2. Heidelberger Rel.(G. Müller, Och Bender):55, 3. Wiptv. Düſſeldorf(5. Fock, E. Rohde) 900,4.— Die anfangs führenden Düſſeldorfer werden in der Führung von Brandenburgia abgelöſt. Scharfer Kampf zwiſchen Brandenburgio und Düffeldorf vor Heidelberg. Im letzten Diittel geht Heidelberg an die Düſſeldorfer mächtig heran und verweiſt die Düſſeldorfer auf den dritten Platz. Bran⸗ 0 hält die Führung im Ziel mit onderthalb — 2. Abt.: 1. R. Vietoria Berlin(Urbſchat, 0 Einſelf 8243, 2. RG. Hanſa Hamburg(A. Dürr, J .047 8. RW. Pruſſia Königsberg(Heinz Schrö⸗ ter, 1 Schröter]:12. Das Rennen geſtaltet ſich im weſentlichen zu einem Zweikampf zwiſchen Victoria Ber⸗ Von unſerem Sonderberichterſtatter lin und Honſa Hamburg, die Königsberger fallen langſom aber ſtetig zurück. Bis knapp vor dem Ziel ſind beide Boote dicht geſchloſſen, die mit dreiviertel Länge führende Victoria fetzt zu gewaltigem Endſpurt ein, der ſie mit anderthalb Längen in klarer Führung durch dos Ziel bringt. Achter⸗Meiſterſchaftsrudern, 1. Abt.: J. Berliner Rel. :13,87 2. Berliner Rl. Hellas 715,6; 3. Spindlersfelder RV. Sturmvogel 729,2. Bei einer heftigen Regenböe gehen die Boote gut vom Start, Sturmvogel fällt bald langſam zurück und greift nicht ernſthaft in das Rennen ein. Ber⸗ liner Ruderklub nimmt bald die Führung, die er bei 500 Meter eine Länge ausdehnt. Hellas läßt Vorſtoß auf Vorſtoß folgen, läuft ſtetig auf, doch kann der Ber⸗ liner Klub die Führung hart bedrängt von Hellas mit einer halben Länge halten. Sturmvogel zwei Längen zurück. annheimer RV. Amieitia 6 7 2. Kaſteler RG.:04.6. Scharfes in Rekordzeit gerudertes Rennen, bei dem! Amieitia bald leichte Führung nimmt und dieſe trotz ſtärkſter Gegenwehr von Kaſtel bei 1500 Meter auf andert⸗ halb Längen ausdehnt, während Kaſtel im Tempo etwas „Amititia“ wieder Ludwigshafener Ruderklub gewinnt den Deutſche Meiſterſchaftsregalta nochläßt und ſich mit zwei Längen im Ziel geſchlagen geben muß. Junior⸗Achter, 1. Abt.: 1. Berliner RKl.:52, 2. Nödl. am Wannſee:54,8; 3. RG. Wiking Berlin 700,2. Nach ſchönem Rennen im Endkampf mit einer halben Länge gewonnen, Wiking zwei Längen zurück.— 2. Abt.: 1. Akad. REl. Berlin:57,2; 2. Rg. Turngem. Berlin 701,4. Nach Kampf über die ganze Strecke gewinnen die Akademiker mit einer guten halben Länge. Einer⸗Meiſterſchaftsrubern, Wiederholung der 1. Abt.: 1. Eduord Paul, Frankfurter RG. Oberrad:05,83; 2. Leo Loſert. RV. Wiking, Linz Donau 808,8; 3. Eduard Stoufen⸗ biel, Magdeburger RG., ſowie 4. Günther Ulrici, Ham⸗ burger Rel nicht gezeitet. Das im Anfang gut geſteuerte Rennen wird von Paul und Loſert geführt. In den letzten 9 300 Metern drängen ſich die Bodbte in gleich bedroh⸗ licher Weiſe wieder zuſammen, wie im ſür ungültig er⸗ klärten Rennen. Paul, der wieder ſeine Fahrbahn verläßt, hat aber ſo guten Vorſprung, daß ihm die nachdrängenden Loſert und Staufenbiel den ſicheren Sieg nicht mehr ent⸗ reißen können. Er gewinnt ſicher mit anderthalb Längen. oͤreifacher Meiſter Jungmann⸗Vierer und bleibt Zweiter im Jungmaun⸗ Achter Mäßig warmes Wetter und gegen den geſtrigen Tag etwas ſtärkerer Gegenwind, der leicht bewegtes Waſſer brachte, waren die Begleiterſcheinungen der 19. Deutſchen Meiſterſchaftsregatta, deren Entſchei⸗ dungsrennen einen ſtarken Beſuch aus ganz Ruderdeutſchland zuſammengezogen hatten. Die Meiſterſchaftsrennen nahmen einen glänzenden Ver⸗ Lauf. Die Hauptrennen des Tages im Vierer mit und ohne Steuermann und Achter fielen der Mann⸗ heimer„Amicitia“ zu, die die Ruderei zu beſter Geltung brachte und neuerdings beim Achter von der Kaſteler Rudergeſellſchaft glänzend unterſtützt wurde, indem ſie in einem beiſpiellos aufregendem Endringen der„Amicitia“ eine nahezu gleichwertige Leiſtung zu bieten vermochte und nur mit einer viertel Länge gegen die dreifachen Sieger des Tages im Achter unterlagen. Der Erfolg der„Ami⸗ eitia“ iſt nicht nach Bootslängen zu werten. Er iſt das Ergebnis langjähriger ſorgſamer Vor⸗ arbeit kameradſchaftlichen Sinnes und des Zuſammen⸗ haltens einer Auswahl von kräftigen Leute, die durch Freundſchaft und Liebe zur Flagge verbunden ſind. Es iſt in den Analen des füdweſtdentſchen Ruderſports einzig daſtehen d, daß ein Verein zweimal hintereinander die drei Meiſterſchaften im Vierer und Achter gewinnt und zum Teil in harten Kämpfen errungen hat. Nächſt der „Amieitia“ iſt die Leiſtung der Kaſteler Ruder⸗ geſellſchaft beſonders hervorzuheben, die mit einer körperlich etwas ſchwächeren Mannſchaft der„Amicitia“ einen Wettkampf auf Tod und Leben lieferte und den Ausgang des Rennens bis knapp vor dem Ziel zweifellos erſcheinen ließ und in ſeinem Ergebnis die Zuſchauer zu raſendem Beifall hinriß. Die beiden Vierer gewann die„Amicitia“ etwas leichter. Der gut geſteuerte Vierer ohne Steuermann und der Vierer mit Steuermann wurden gegen den Ber⸗ liner Ruderclub, der unter den Berliner Vereinen der erſolgreichſte war, ſicher gewonnen. Die Frank ⸗ furter Rudergeſellſchaft Germania, die im Vierer mit Steuermann in das Nennen eingriff, litt unter der Indispoſition ihres Schlagmannes, ſo daß die Mann⸗ ſchaft gegen die Mannſchaften, die ſie geſtern im Vorrennen beſtegt hatte, unterlag. Die übrigen Meiſterſchaften fielen mit einer einzigen Ausnahme den vorjährigen Meiſtern zu. Im Doppelzweier blieb die Altwerder⸗ mannſchaft Magdeburg gegen die Mannſchaft des Waſſerſport Godesberg, im Zweier ohne Steuermann blieb„Viktoria“ Berlin mit einer Länge gegen Hanſa Hamburg erfolgreich. Der Hei⸗ delberger Ruderclub verſagte in dieſem Rennen vollſtändig und beſtätigte den Eindruck, den er bei den geſtrigen Vorrennen gemacht hatte. Im Einer blieb der vorjährige Meiſter Boetzelen mit einer Länge nach Kampf Sieger gegen Dohme⸗Guben; Paul Oberrad verlor durch ſchlechtes Steuern und Ueberziehen auf Backbord Längen und der Oeſterreicher Meiſter Loſert endete als letzter im geſchlagenen Feld. In den eingeſchobenen Rennen wurde der Lud⸗ wigshafener Ruderverein im Jungmann⸗ Achter Zweiter hinter Berliner Ruderclub und ge⸗ wann den Jungmann ⸗ Vierer ſicher gegen die Berliner Rudergeſellſchaft. In beiden Ren⸗ nen konnte die Mannſchaft ihre treffliche Form und ihr flüſſiges Spiel zu eindrucksvoller Geltung bringen. Ergebniſſe: Vierer ohne St.(Meiſterrudern): derverein„Amicitia“, Mannſchaft Aletter,:48,6 liner Ruderclub:52,4; 3. Berliner Ruderverein mannia“:54,8; 4. Berliner R. C.„Hellas“:02,2. zwei Längen gewonnen. Jungmann⸗Achter: 1. Berliner R. C.:22,87 2. Ludwigs⸗ hafener R. V. 726,8) 3. R. G.„Wiking“ Berlin 728,6 4. Turngemeinde Berlin 7134. Mit halber Länge gewonnen. Einer(Meiſterſchaftsrudern): 1. Gerh. Boetzelen(Ber⸗ liner R..) 8153; 2. Willy Dohme(R. C. Godes):55, 2; 3. Ed. Paul(Frankfurter R. G. Oberrad) 855,4; 4. Leo Lo⸗ ſert(R. V.„Winking“ Linz a..):57,6. Mit einer Länge gewonnen. Junior⸗Bierer: 1. RC.„Alemannia“ Hamburg 7158,8; 2. Akadem. RC. Berlin:10,8. Ueberlegen gewonnen. Vierer m. St.(Meiſterſchaftsrudern): 1. Mannheimer NV.„Amicitia“(Mannſchaft Schneider) 7743,87 2. Ber⸗ liner RC.:48,8: 3. RV.„Frieſen“ Berlin:00,67; 4. Frank⸗ furter„Germania“:04,6. Mit eineinhalb Längen gewon⸗ nin. Zweier o. St.(Meiſterſchaftsrudern): 1. RG.„Vikto⸗ ria? Berlin:21,2; 2. RG.„Honſa“ Hamburg:23,2, 3. Berliner R.„Brandenburgia“:40, 4. Geidelterger Rö. bei 1500 Meter aufgegeben. Nach Kampf mit einer Länge gewonnen. Jungmann⸗Vierer: 1. Ludwigshafener RV.:50,22: 2. Berliner RG..578; 3. Berliner RC.„Hellas“. Nach ſehr ſchönem Rennen mit zwei Längen gewonnen. Doppelzweier ohne St.(Meiſterſchaftsrudern): 1. Ruder⸗ vereinigung Altwerder Magdeburg 746,8; 2. Waſſerſport⸗ verein Godesberg 749,8; 3. Friedrichshafener R. B.:11, 4. Berliner R. C.„Ascania“. Mit halber Länge gewonnen. Junior ⸗ Achter. 1. Berliner R. C 7109; 2. R. C. am Wanuſeeee 7715; 3. Turngemeinde Berlin 77197 4. Akadem. R. C. Berlin:21,6. Sicher gewonnen. Achter(Meiſterſchaftsrudern): 1. Mannheimer RV. „Amicitia“:51,6; 2. Kaſteler RG.:53,4; J. Berliner RC.„Hellas“:57,6; 4. Berliner RC.:00,. Nach beiſpiel⸗ los hartem Endkampf mit einer viertel Länge gewonnen. Bardorff. 1 Als die Mannen der Amicitia in Hamburg in 2 Rennen geſchlagen wurden, glaubten viele von einem ſchwarzen Tag und von Erledigung der Amicitia ſprechen zu können. Wir haben damals ſchon darauf hingewieſen, daß der Mannſchaft nur Ruhe fehlt und daß bei richtiger Schonung es ſehr leicht möglich iſt, daß die Leute der Amicitia ihren dreifachen Meiſterſiteg vom vergangenen Jahr wiederholen. Schon die Maßnahme, in Mainz nur den Achter an den Start gehen zu laſſen, zeigte deutlich, daß Ruderlehrer Gwinner die Warnungszeichen von 1. Mannheimer Ru⸗ 2. Ber⸗ „Ale⸗ Mit Hamburg verſtanden hatte. Daß es nur Ueber⸗ anſtrengung war, die den ſieggewohnten Ru⸗ derern in Hamburg Niederlagen beigebracht hat, bewieſen am Samstag bereits die Vorrennen in Grünau bei der Meiſterſchaftsregatta, die Amicitia alle Rennen gewinnen ließ. Als im letzten Jahr Amicitia 3 Rennen mit einer Mannſchaft gewann, glaubte man, daß dies nur eine einmalige Leiſtung ſei, die wohl nicht ſo leicht wiederholt werden würde. Wenn ſchon der dreifache Sieg im vergangenen Jahr eine Sonder⸗ leiſtung war, ſo muß man die Wiederholung als einzigartig anſprechen. Was ſind die Urſachen dieſer Erfolge? Aus Anlaß der Siegesfeier im vergangenen Jahr haben wir bereits zum Ausdruck gebracht, daß nur eine Mannſchaft ſolche Leiſtungen vollbringen kann, die zu unbedingter Gemeinſamkeit und ſtreng⸗ ſter Diſziplin erzogen iſt. Dieſe Geſchloſſenheit der Mannſchaft der Amicitia gibt dem Verein das beſte Zeugnis. Ein Verein, der in der Lage iſt, eine Mannſchaft herauszubringen, die ſo eindeutig über⸗ legen iſt, muß in ſeinen Reihen Männer haben, die einmal in der Lage ſind, ihren jungen Ruderern als Vorbild zu dienen und dann durch ihre Perſönlichkeit ſo auf die jungen Menſchen einzuwirken, daß eine widerſpruchsloſe Unterordnung unter den als recht und gut erkannten Willen erfolgt. Die Mannſchaft, die ſchon im letzten Jahr einen wunderbaren Stil und harte Waſſerarbeit zeigte, iſt in dieſem Jahr noch etwas ſchneller geworden. Die Arbeit wirkt abgerundeter und weicher, obwohl der Zug nach vorn härter geworden iſt, Die Mann⸗ ſchaft iſt jetzt aus einem Guß. Wenn man die Leiſtungen der Berliner, die Amieitia in Ham⸗ burg ſchlagen konnten, mit der der Mannheimer Ru⸗ derer vergleicht, wenn man ſie überhaupt vergleichen kann— muß man vor allem berückſichtigen, daß die Berliner ausgeruht undvorbereitet in den Kampf gingen, Amieitia dagegen vom Kampf zu Kampf ge⸗ hezt, müde und überanſtrengt war. Die Ueberlegen⸗ heit der Süddeutſchen Klaſſe gegenüber der Nord⸗ deutſchen wurde durch den überaus harten Kampf zwiſchen Amieitia und Kaſtel dargetan, das die Ber⸗ liner Hellas auf den dritten Platz verwies. Die Freude in Mannheim über den neuerlichen dreifachen Sieg des Meiſters iſt groß. Neidlos wird das Können der Meiſterruderer auch von allen an⸗ deren Vereine anerkannt. Hier geht es nicht um kleine Vereinsſachen, ſondern um die Ehre und das Anſehen der Vaterſtadt Mannheim. Der Siegesſerie im Jahre 1928, dem glänzenden Abſchneiden in Amſterdam, der dreifachen Meiſter⸗ ſchaft im Jahre 1929 konnte jetzt der gleiche Erfolg angegliedert werden. RV. Amieitia, der wohl von allen Seiten Glückwünſche empfangen wird, ſei auch unſere Anerkennung und Glückwunſch für den großen Sieg ausgeſprochen. Bravo Amieitia. — 1— Klauſenvaßrennen im Regen Der erſte Kampftag Nekocoſieg von Lang auf Standard (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Klauſenpaß, 9. Aug. Jämmerliches Wetter hatte geringen Be⸗ ſuch zur Folge. Heute waren ja auch die großen Favoriten, die internationalen Autoſportgrößen, nicht im Rennen, ſondern nur internationale Motor⸗ radfahrer und einige wenige Wagenfahrer von internationalem Ruf. Die Klauſenpaß⸗Rennſtrecke, idealſte Bergrennſtrecke der Welt, war Legenzer⸗ weicht und die Kurven verſchlammt. Caracciolas 1927 auf Mereedes⸗Benz aufgeſtellter Tourenwagenrekord von 17:43,8 wurde vom ſchnell⸗ ſten Fahrer der heute geſtarteten Tourenwagenklaſſe, Keller(Zürich) auf Alfa⸗Romeob, bei weitem nicht erreicht. Umſo größere Anerkennung muß die Re⸗ kordleiſtung von Lang(Cannſtadt) auf Standard finden, der das ſchier unglaubliche Kunſtſtück fertig brachte, ſeinen im Jahre 1929 aufgeſtellten Seiten⸗ wagenrekord von 20:27,8 auf 19:34,4(Durchſchnitt 65,9 Km.) zu verbeſſern. Die württembergiſche Standard⸗Maſchine erwies ſich einmal mehr als überragende Qualität und Klaſſe. Von keinem der heute geſtarteten Wagen iſt die Rekordzeit von Langs Standard erreicht worden. Ueberlegenen Klafſenſieg in der 175er Motorradklaſſe errang der Züricher Lehmann auf deutſcher DaW⸗Maſchine. Ueber⸗ raſchend war für die ausländiſchen Beſucher der Sieg des in der Schweiz als Bergmeiſter bekannten Zwimpfer auf einem Spezial⸗Chrysler, der ſogar den Schweizer Martini⸗Wagen von Leutenegger ſchlug. Der Nürnberger Minartz auf Jord wurde fünfter der Groß⸗Wagen⸗Klaſſe(über 5 Ltr.), Frl. Minartz (Nürnberg) auf Stoewer neunte. Vorzügliche Zeiten fuhren alle drei BMW.⸗Wagen, die ſchneller waren als die 2 Ltr.⸗Bugatti und 3⸗Ltr.⸗Bugatti. Deutſchlands Automobilelubs waren repräſen⸗ tativ vertreten. Für den Automobilelub von Deutſch⸗ land war der Präſident des Bayriſchen AC., Major a. D. Czermak, zur Stelle, die Herren Hauſer, Treſch und Dr. Junghans vertraten den ADAC., Direktor Hoermann den Bayriſchen AC., ferner waren Abge⸗ ordnete des Freiburger AC., des Wiesbadener AC., der Sektion Baden⸗Baden des Badiſchen AC., zur Stelle und wurden als Ehrengäſte von den Schwet⸗ zern Verauſtaltern warm begrüßt. An Teilnehmer⸗ zahl iſt Deutſchland bei dieſem Klauſenrennen nächſt der Schweiz am zahlreichſten vertreten: die Schweiz mit 90 Fahrern, Deutſchland mit 43 Fahrern, Frank⸗ reich mit 14, Italien mit 11, Oeſterreich mit 5, Bel⸗ gien, England und Ungarn mit je einem Fahrer. Die Ergebniſſe der Rennen des 1. Kampftages lauten: Motorräder bis 125 cem: 1. Hänsli auf Zehnder 22:18.— Bis 175 cem: 1. Lehmann auf DR'ͤ21:06,4; 2. Bourquin auf Allegro 21:27,0; 3. Caſagrandg auf Allegro 22:6.— Bis 250 cem: 1. Zehnder auf Uni⸗ verſal 19:38,4; 2. Torricellt auf Puch 19:55,., Cor⸗ dey auf Condor 20:50,8? 4. Bus(Rammersbach, Rheinprovinz) auf DW 21:25, 5. Bächtold auf DKW.— Bis 350 cem: 1. Oilter auf Motoſacoche 18:07; 2. Hänni auf Condor 18:07; 3. Renier auf Velocette 18:12; 4. Dom(Ludwigsburg) auf Stan⸗ dard 18:30,4 5. Kaufmann auf Norton. Sejtenwagenmaſchinen bis 350 cem: 1. Frey auf BSA 26:54, 4.— Bis 600 cem: 1. Lang(Ludwigs⸗ burg) auf Standard 19:34,2(neuer Seitenwagen⸗ rekord); 2. Kirſch auf AJS 19:43,0; 3. Felber auf Skott 20:50; 4. Möritz(München) auf Victoria 21:53; 5. Krüger(Nürnberg) auf Victoria 23:55.— Bis 1000 cem: 1. Carmine auf Univerſal 21:53. Tourenwagen bis 750 cem: 1. Buchwald(Eiſenach) BMW 22:52; 2. Ing. Weichelt(Mainz) auf BMW 24:27,6 3. Schmidt(Berlin) auf BMW 24.55.— Bis 1100 cem: Spälty auf Amilcar 27:23.— Bis 1% Liter: 1. Keller auf Alfa Romeo 21:06,8.— 2. Keßler auf Alfa Romeo 21:33,6.— Bis 2 Ltr.: 1. Kurz auf Bugatti 23:14,8; 2. Martinet auf Im⸗ peria 28:45.(Siemons auf DRW nicht geſtartet.)— Bis 3 Ltr.: 1. Walſer auf Bugatti 25:07,6; 2. Nieß auf Röhr 26:57,4; 3. Steinbuck auf Fiſcher 28:45,8.— Bis 5 Ltr.: 1. Zwimpfer auf Chrysler 21:17,8; 2. Leutenegger auf Martini 22:00; 3. Müller auf Ford 23:01, 4. Schuyder auf Martini 23:17, 5. Mi⸗ nartz(Nürnberg) auf Ford 23:48. Zweiter Tag: Chiron ſchnellſter Deutſche Erfolge Im Gegenſatz zum Samstag wickelte ſich das Straßen⸗ rennen auf der 21% Kilometer langen Rennſtrecke am Sonntaa bei ſchönſtem Wetter ab. Die Anteilnahme des Publikums war ungeheuerlich. Schon am frühen Morgen ſetzte der Zuſtrom zur Rennſtrecke ein. Am ſtärkſten waren die großen Kurven von den Zuſchauern beſetzt. Der Held des Tages war der Franzoſe Chiron, er fuhr nicht nur die beſte Zeit des Tages überhaupt, ſon⸗ dern nverbeſſerte auch ſeinen eigenen Rekord von 16:42,4(77,2 Klm. Stundenmittel) auf 16:24, Minuten. Am nächſten kam ihm der Deutſche Hans von Stuck auf Auſtro⸗Daimler, der nur 24 Sekunden zurückblieb. Außerdem gab es noch zahlreiche weitere deutſche Siege. Caracclola auf Mercedes⸗Benz ſiegte in 17:04, in der Sportwagenklaſſe und verbeſſerte damit auch ſeinen eigenen Rekord, dabei die beſte Zeit der Sportwagen ſah⸗ rend. Weitere deutſche Erfolge erzielten die Berliner Simon auf DW. und Burggaller auf Bugatti die efen⸗ falls Klaſſenrekorde aufſtellten. Bei den Motorrädern ſchoß der Engländer Bullus(N. S..) mit 16,41 Minuten in der 500 cem⸗Klaſſe den Vogel ab. In der Klaſſe bis 750 cem überragte Rütgens⸗Erkelenz auf N. S. U. Ergebniſſe der Motorräder: Bis zu 500 cem: 1. Bullus (N. S..] 16:41 Min.(77,3 Stundenmittel); 2. Stuber⸗ Schweiz auf Condor 17:39,4 Min.: 3. Dom⸗Ludwigahn ro auf Standard 17:47,2 Min.; 4. Ulm⸗Düſſeldorf auf NS. 17:50,4 Min.; 5. Petzold⸗Köln 18:11.4 Min.:— bis 750 cem: 1. Rütgens⸗Erkelenz auf NS. 17:52 Min.; 2. Weyres⸗ Aachen auf Harley⸗Davidſon 19:14,2 Min.;— bis 1000 cem: 1. Cereſoli⸗Bern auf Harley⸗Dabidſon 17:24,8 Min.; 2. Debaiſierix⸗Paris auf Doant 18:01,4 Minuten. Sportwagen⸗Klaſſe: Bis 750 cem: 1. Simon⸗Bern auf De W. 22:24,6 Min.(Rekord); 2. Schmitt⸗Berlin auf Da W. 24.129 Min.;— bis 1100 eem: 1. Maret⸗Paris auf Samſon 19:31,8 Min.(Rekord); 2. Levicarrö⸗Paris vuf Donnet 20:02,2 Min.;— bis 1500 cem: 1. Keßler⸗ Zürich auf Alfa Romeo;— bis 2000 cem: 1. Mucolari⸗ Mailand auf Alfa Romeo 17:39,6 Min.(Rekord):— bis 9000 cem: 1. Burggaller⸗München auf Bugaatti 17:53.8 Minuten(Rekord); 2. Dr. Fuchs⸗Nürnberg auf Bugatti 18:43, Min.;— bis 5000 cem: 1. Freuſer⸗Zürich auf Steyer 19:22,2 Min.— über 5000 cem: 1. Caraceiola auf Mercedes⸗Benz 17:04, Min.(5 Stundenkilom. neuer Rekord): 2. Spandel⸗Nürnberg auf Mereedes⸗Benz 18:34, Minuten. Rennwagen: bis 500 cem: 1. Oeſterreicher⸗Dresden auf De W. 23:49,3 Min.(Rekord);— bis 750 cem: 1. Marce⸗ krevice(Roſenberg) 29:91 Min.;— bis 1500 cem: 1. Leh⸗ mannn⸗München auf NSu. 20:22 Min.; 2. Witwer⸗Zürtch, Bugatti 21:14, Min.; 3. Holheimer⸗Nürnberg auf NS. 22:47,4 Min.; bis 2000 cem: 1. Stuber⸗Bern auf Bugatti 16:43 Min.;— bis 3000 cem: 1. Bourtat auf Bugatti 17:16,2 Min.; 2. v. Morgen⸗Berlin auf Bugatti 17:25 Min.; 3. Hartmann⸗Budapeſt auf Bugatti 17:46,4 Min.: 4. Bernſtein⸗München auf Bugatti 20:10,6 Min.— bis 5000 cem: 1. Chiron⸗Paris auf Bugatti 16:24, Min.(78,6 Stundenkilometer, neuer Klauſenrekord); 2. H. v. Stuck⸗ München guf Auſtro⸗Daimler 16:28 Min.?— über 3000 1 0 Roſenſtein⸗Stuttgart auf Mercedes⸗Benz 18:14, inuten. Europa-Runoflug Die Ehrung der Sieger Der Aero⸗Club von Deutſchland hatte am Freitag abend zu einem Abendeſſen zu Ehren der Teilnehmer am Europa⸗ Rundflug eingeladen, zu dem die Gäſte in ſtattlicher An⸗ 1 5 erſchtenen waren. Man bemerkte zahlreiche Vertreter es diplomatiſchen Korps, der Reichs⸗ und Staatsbehörden ſowie Vertreter der Luftfahrt⸗Verbände des In⸗ und Aus⸗ landes, die von Herrn von Höppner im Namen des Aero⸗ Clubs herzlich begrüßt wurden. Der Redner gedachte zu⸗ nächſt mit ehrenden Worten der Teilnehmer des Rund⸗ fluges, die ihr Leben laſſen mußten, ebenſo widmete er an⸗ erkennende Worte den erfolgreichen deutſchen Fliegern. Anläßlich der Siegerehrung ſprachen Vertreter des Reichs⸗ verkehrsminiſteriums, des Miniſteriums für Handel und Gewerbe und des Reichsverbandes der deutſchen Luftfahrt⸗ Induſtrie. Mit großem Beifall wurde die Rede des Prä⸗ ſidenten der Internationalen Luftfahrt⸗Verbände, Hirſch⸗ auer⸗ Frankreich aufgenommen. Im Namen der Flieger dankte der deutſche Pilot Fritz Siebel der internationalen Sportleitung. 71,57 Meter Speerwurf Finnlands berühmter Speerwerfer Matti Järvinen be⸗ wies bei einem Abendſportfeſt in Wiborg, daß ſein kürzlich in Stockholm erzielter Weltrekord von 72,38 Meter keinem Zufall zuzuſchreiben iſt. Er kam nätnlich mit einem Wurf von 71,87 Meter dicht an ſeine Weltbeſtleiſtung heran. 8. Seite. Nr. 366 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 11. Auguſt 1990 Abſchluß der Studenten-Weltmeiſterſchaften Deutſche Erfolge auch am neunten Tag Aufbruchsſtimmung In Darmſtadt und in den kleinen Neſtern an der Bergſtraße, die zehn Tage lang die Aktiven von 33 Natio⸗ nen zu Gaſt hatten, zog am Samstag bereits eine Auf⸗ bruchsſtimmung ein. Zwar hatten ſchon vorher kleinere Gruppen von Ruderern, Schwimmern, Fechtern und Tennisſpielern das gaſtliche Heſſenland verlaſſen, aber das Gros war doch bis in die letzten Tage geblieben. Je⸗ doch der neunte Tag mahnte zum Aufbruch. Die Koffer find gepackt, tauſend Kämpfer müſſen in wenigen Stunden wieder nach allen Himmelsrichtungen auseinandergehen. Sie werden nicht nur Siege und Niederlagen, ſie werden auch neue Freundſchaften und ein freundliches Erinnern an deutſches Land und an zehn Tage eines idealen ſport⸗ lichen Wettſtreites mitnehmen. Wir ſagten es in den letz⸗ ten Tagen ſchon einmal: daß man ſelten ein in ſol⸗ cher Harmonie und Schönheit verlaufenes Sportfeſt erlebt hätte. Es waren Olympiſche Spiele in kleinerem Format, aber mit ihrem ganzen gro⸗ ßen Erleben und mit dem wirklichen olympiſchen Geiſt ausgeſtattet. Der Geiſt, der dieſe Spiele trug, ließ auch kleine Schönheitsfehler vergeſſen. Das Ergebnis der Spiele für den deutſchen Sport iſt weniger in der Aus⸗ beute an Siegen zu ſuchen, viel weſentlicher iſt es, daß der deutſche Sport, daß der deutſche Studentenſport durch dieſe „aehn Tage Darmſtadt“ Impulſe erhielt, die ſich ſicher wertvoll auswirken werden. Dreimal Finnland Finnlands Leichtathletik machte auch in Darmſtadt von ſich reden. Die Schar der blonden, hochgewachſenen Stu⸗ denten in den weißen Mützen war ziffernmäßig nur klein, aber es waren alles Könner. Dreimal ſorgte ſie am Sams⸗ tag dafür, daß Finnlands blauweiße Flagge am Sieges⸗ maſt erſcheinen konnte. Reinikka brachte die Ueber⸗ raſchung des Tages, indem er den Japaner Kimura im Hochſprung ſchlug. Uebrigens klagten auch die Springer, daß die ſonſt ſo vorzüglich angelegten Aſchen⸗ bahnen noch zu weich ſeien. Ergebnis des Hochſprunges: 1. Reinikka⸗Finnland 1,90 Meter; 2. Kimura⸗Japan 1,87 Meter; 3. Ladewig⸗Deutſchland 1,835 Meter; 4. Böwing⸗ Deutſchland 1,83,5 Meter; 5. Dimſa⸗Lettland 1,835 Meter (urch Stechen entſchieden); 6. Beetz⸗Deutſchland 1,80 Me⸗ ter.— Alle drei am Hochſprung teilnehmenden Deutſchen waren alſo in die Entſcheidung gekommen. Finnlands zweiter Sieg war im Diskuswerfen fällig: 1. Vaa⸗ lamo⸗Finnland 45,07 Meter; 2. Feldmann⸗Eſtland 43,97 Meter; 3. Darauy⸗Ungarn 43,49 Meter; 4. Viirii⸗Finnland 42,31 Meter; 5. Vanoucek⸗Tſchechoſlowakei 42,27 Meter; 5. Penzini⸗Italien 41,11 Meter. Der Deutſche Sievert war nicht in die Entſcheidung gekommen. Zum drittenmale hörte man die finnländiſche Hymne nach dem Fünfkampf. Talamo, ein Mann, den man bei uns nicht einmal dem Namen nach kennt, bewies, wie reich an Talenten dieſes nordiſche Land iſt. Ergebnis des Fünf kampfes: 1. Talamo⸗Finnland 3986,690 Punkte(Speer 47,54 Meter, Weitſprung 7,09 Meter, 200 Meter in 23 Sek., 1500 Meter in 4740, Min., Diskus 35,74 Meter); 2. Dimſa⸗Lettland 3762,77 Punkte; 3. Ladewig⸗Deutſchland 3724,277 Punkte; 4. Bacſalmaſi⸗Ungarn 3526,160 Punkte; 5. Hedberg⸗Schwe⸗ den; 6. Balcer⸗Polen; 7. Dinkler⸗Deutſchland; 8. Noſhi⸗ zawa 3399,690 Punkte. Deutſche Erfolge und Niederlagen Die deutſche 4 mal 100 Meter⸗Staffel Salz⸗ Metzner⸗Eldracher⸗Körnig gewann vom erſten bis zum letzten Meter Boden und ſiegte glatt in 41,9 Sek. vor Japan(42,4 Sek.), ungarn(43 Sek.), Tſchechoſlowakei, Frankreich und Italien. Das war aber auch der einzige deutſche Sieg an dieſem Tage. Zwar holten ſich die deut⸗ ſchen Studentinnen noch zwei Siege, da ſie jedoch kaum ausländiſche Konkurrenz hatten, wiegen ihre Siege nicht allzu ſchwer. Aber ſchöne Leiſtungen waren es doch, mit denen Inge Braumüller die Titel an ſich riß. Mit 1,559 Meter ſtellte Inge Braumüller im Hochſpru n g ſogar einen neuen deutſchen Rekord auf. Den Weit⸗ ſprung holte ſich„Inge“ mit 5,44 Meter vor Frl. Schlottmann⸗Deutſchland mit 5,33 Meter. Eine Enttäu⸗ ſchung war für Deutſchland der 1500 Meter⸗Lauf. Krauſe⸗Breslau, der vor 2 Jahren in Paris in:00,2 Min. Weltmeiſter der Studenten wurde, lief diesmal ein un⸗ kluges Rennen. Er ſetzte ſeinen Endſpurt zu früh an, wurde von dem Engländer Helps paſſtert und war ſchließ⸗ lich ſo erſchöpft, daß er nur im Schritt über die letzten 20 Meter kam. Ergebnis: 1. Helps⸗England 401,7 Min. 2. Leduc⸗Frankreich:03,3 Min. 3. Dahlſtröm⸗Schweden :04 Min. 5. Johannſen⸗Norwegen. 5. Helpapp⸗Deutſch⸗ land. 6. Krauſe⸗Deutſchland.— Je zwei Deutſche kämpf⸗ ten ſich für die Entſcheidungen im Laufen über die 400⸗Meter⸗Hürden durch. Körnig und Eldracher werden im Endlauf über die 200 Meter auf Glaſer⸗Oeſterreich, Noſhioka⸗Japan, Nakaſhima⸗Japan und Engel⸗Tſchechoſlo⸗ wakei treffen. Den Endlauf über die 400 Meter Hür⸗ den erreichten die beiden Deutſchen Cornelius und Weg⸗ ner. Aber ſie werden gegen Lincoln⸗UuS A. und Simpſon⸗ England nicht viel zu beſtellen haben. Italien Fußballſieger Als am Samstagabend Italien im Frankfurter Sta⸗ dion Frankreich 91(310) geſchlagen hatte, ſtand Italiens Sieg im Fußballturnier der Studentenſpiele end⸗ gültig feſt. Das Spiel war übrigens weitaus ruhiger, als man geglaubt hatte. Italien hatte es nicht nötig, ſich dieſen Sieg zu erkämpfen, die ſpieleriſche Ueberlegenheit ſchaffte es allein. Das Schlußergebnis des Fußballturniers iſt bei je drei Spielen: 1. Italien 21:2 Tore,:0 Punkte; 2. Deutſchland 18:4 Tore,:2 Punkte; 3. Luxemburg:20 Tore, 214 Punkte; 4. Frankreich 5115, 06 Punkte. 7 5 Die 10.000 Zuſchauer, die am Samstag bei gutem Som⸗ merwetter ins Hochſchulſtadion gekommen waren, ſahen zum Schluß das Endſpiel um die Deutſche Hochſchul⸗ meiſterſchaft im Handball. Die Techniſche Hochſchule Darmſtadt ſchlug die Univerſität Berlin mit 10:6(:). B. G. Die letzten Entitheidungen in der Leithtathletik Neue deulſche Erfolge Noch einmal Einmarſch der Nationen Mit dem Einmarſch der Nationen ſind vor 10 Tagen im Darmſtädter Hochſchulſtadion die Internationalen Mei⸗ ſterſchaften der Studenten eröffnet worden. Mit dem glei⸗ chen feterlichen Akt ſchloſſen die Spiele. Dazwiſchen liegt eine Zeit, die angefüllt war mit prächtigen Kämpfen, die den Zeugen dieſer Darmſtädter Tage ein unvergeßliches Erlebnis ſein wird. Wieder hingen Gewitterwolken am Himmel, als unter den Klängen eines Fanfarenmarſches die 33 Nationen ihren Einzug in das Stadion hielten. Wenn aber auch die Sonne als erwünſchte Unterſtützung dieſes prächtigen Schauſpieles fehlte, ſo blieb doch das Bild des Aufmarſches maleriſch geung. Diesmal ſah man auch die ſtarke Vertretung Japans, die beim erſten Ein⸗ märſch fehlte und beſonders begrüßt wurde. Wieder ſtand das Publikum Kopf an Kopf. Es iſt erſtaunlich, wie ſtark das Intereſſe des Darmſtädter Publikums und der zahl⸗ reichen auswärtigen Gäſte angehalten hat. Die Gruppe der Prominenten war an dieſem Tage womöglich noch ſtär⸗ ker geworden. Auch Staatsſekretär Lewal d, der Präſi⸗ dent des deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesnbungen, war zum Schlußakt nach Darmſtadt gekommen. Unter dem Jubel der Maſſen nahmen die Aktiven, ge⸗ führt von Trägern ihrer Nationalflagge, auf der Kampf⸗ 725 Aüfftellung. Daun trat der deutſche Sprinter E örache r vor, um mit wenigen Worten den Dank der Akliven an die Stadt Darmſtadt und die Studentenaus⸗ 12 85 abhuſtatlen. Dem Deutſchen folgte der Fran ⸗ olle Sempre, der im Namen der aus ländiſchen Gäſte ii einer bewegten Anſprache, die wiederholt vom Beifall des Publtrums unterbrochen wurde, den Ausſchüſſen ber deutſchen Studentenſchaft und dem Darmſtäödter Publikum ſagte, wie ſehr ſich die ausländiſchen Gäſte in Darmſtadt Wobigefüßrt hätten und wie begeiſtert ſie über den Verlauf dieſer ſchönen Weltmeiſterſchaftstagung ſeien. Unter den Klängen des Fanfarenmarſches marſchierten die Aktiven wieder ab. Vom Samstag abend iſt noch nachzutragen, daß in Bensheim a. d.., dem Quartier der franzö⸗ ſliſchen Expedition, die deutſche Mannſchaft niit ihrem Führer und das deutſche Organiſationskomitee der Spiele Gäſte der Franzoſen waren. Der deutſch⸗franzöſiſche Abend nahm einen ſehr harmoniſchen Verlauf. Sowohl Dr. Malwitz als Vertreter der Reichs⸗ reglerung, wie auch ein Vertreter der franzöſiſchen Regie⸗ rung und eine Anzahl anderer Offiziellen brachten in ihren Anſprachen, die in einem Hoch auf die Präſidenten der Länder gipfelten, den Wunſch zum Ausdruck, daß dieſe Studentenmeiſterſchaften der Völkerverſöhnung und der Förderung der perſönlichen Wertſchätzung zwiſchen den Nationen gedient haben möchte. 4 Die Schlußfeier Der größte Feſtraum Darmſtadts, die Feſthalle, war am Sonntag abend Schauplatz der feierlichen Stegerverkün⸗ dung und Preisverteilung, die in Anweſenheit der Ver⸗ treter aller Nationen und einer rieſigen Menſchenmenge durch den Vorſitzenden des Arbeitsausſchuſſes, Prof. Dr. Heidebroek⸗Darmſtadt vorgenommen wurde. Auch dieſe Feier fügte ſich durch einen prächtigen Verlauf har⸗ moniſch in den Rahmen der Darmſtädter Spiele ein. 1 f Die letzten Kämpfe 0 Am Sonntag vormittag hatten bereits die Vorentſchei⸗ dungen im Speerwerfen ihren Anfang genommen. Beim Stabhochſprung überſprangen 7 Mann 3,60 Meter, darunter die Japaner Oda, Mochizuki, Niſhida, ſowie die Deutſchen Stechenmeſſer und Spieler. Alle ſieben kamen in die Ent⸗ ſcheidung, die gleich nach dem Abmarſch der Nationen be⸗ gann, aber ſich, wie gewöhnlich bei Stabhochſprungkonkur⸗ renzen ſehr in die Länge zog. Sechs Mann qualifizierten ſich für die Entſcheidung im Speerwerfen, darunter auch der Deutſche Weimann mit 61,57 Meter. An der Spftze lag im Vorkompf der Finne Sukſt mit der ſchönen Leiſtung von 66,145 Meter. England im 400 Meter⸗Lauf ſiegreich Zu ihrem zweiten Erfolg kämen die Engländer im 400 Meter Hürdenlauf. Es war ein ſehr ſcharfer Kampf, der auch eine glänzende Zeit brachte. Der Engländer Simpſon ſicherte ſich ſchon nach den erſten beiden Hürden einen kleinen Vorſprung, den er bis ins Ziel auf etwa ſechs Meter ausdehnen konnte. Der Amerikaner Lincoln kämpfte lange Zeit mit dem Italiener Denigri Bruſt on Bruſt, bis er ihn knapp niedergerungen hatte. Ergebnis: 1. Simp⸗ ſon⸗England 54,2 Sek.; 2. Lincoln⸗Ameriko 55,2; 3. Deni⸗ gri⸗Italten 55,4; 4. Wegener⸗Deutſchland 8 Meter zurück; 5. Kornelius⸗Deutſchland; 6. Brown. Zwei Deutſche über 200 Meter an der Spitze Einen deutſchen Doppelerfolg gab es wieder im 200 Meter⸗Lauf. Der in der vierten Bahn geſtartete Körnig hatte ſchon in der Kurve die auf der Außenbahn Laufenden exreicht und ſchoß in der Zielgeraden ungefährdet dem Zielband entgegen. Um den zweiten Platz gab es einen harten Kampf zwiſchen Eldracher und dem Japaner Nakas⸗ hima, aus dem ſchließlich der Deutſche im Endspurt mit Bruſbbreite als Sieger hervorging. Ergebnis: 1. Körnig⸗ Deutſchland 21,5 Sek.; 2. Eldracher⸗Deutſchland 219; 3. Nakashima⸗Japan 22; 4. Engel⸗Dſchechoflowakei 1,5 Meter zurück; 5. Glaſer⸗Oeſterreich; 6. Yoshioka⸗Japan. Deutſcher Sieg auch über 800 Meter 5 Dem Erfolg über 200 Meter folgte ein weiterer deutſcher Sieg in der 800 Meter⸗Entſcheidung. Der deutſche Meiſter Müller konnte auch den Titel eines Weltmeiſters der Studenten an ſich bringen. In der erſten Runde bummelte das Feld etwas, woraus ſich auch die nicht gerade glänzende Zeit erklärt. Erſt in der zweiten Runde verſchärfte ſich das Tempo. Danz⸗Deutſchlond führte, wurde aber Ausgangs der Gegengeraden von Galtier⸗Frankreich angegriffen. Der Franzoſe ging mit Führung in die Zielgerade. Dann ſpurtete aber Müller, erreichte den Franzoſen, kenpfte mit ihm Bruſt an Bruſt und rang ihn in den letzten zehn Metern mit Bruſtbreite nieder. Ergebnis: 1. Müller⸗ Deutſchland:58,:; 2. Galtier⸗Frankreich 1,58,3; 3. Danz⸗ Deutſchland 1,58,7; 4. Reuterswaerd 1 Meter zurück; Sugnoli⸗ Italien; 6. Schwerdtfeger⸗Deutſchland. Der 1. JFC. Nürnberg in Mainz geſchlagen FSV. Mainz 05 ſiegt mit:2(:1) Es iſt vorauszuſchicken, daß der 1. F. C. Nürnberg ſein Spiel in Mainz ohnee Stuhlfauth, Kugler und Kalb be⸗ ſtritt und daß er im weiteren Verlauf des Treffens auch noch ſeinen Rechtsaußen Reinmann infolge einer Ver⸗ letzung verlor. Damit wird die knappe Niederlage der Nürnberger etwas verſtändlicher. Doch muß man auf der anderen Seite auch die guten Leiſtungen der Mainzer an⸗ erkennen, die einen guten, zeitweilig ſogar ausgezeichneten Fußball ſpielten. Nürnberg ging in der erſten Halbzeit durch Weiß in Führung. Nach Wiederbeginn holte ſich Mainz durch ſeinen Mittelſtürmer Engel den Ausgleich und konnte ſogar durch einen famoſen Flachſchuß von Deckert und einen verwandelten Foulelfmeter ſich einen :1⸗Vorſprung ſichern. Doch kurz vor Schluß kam der Klub durch einen Strafſtoß von Weiß zu einem zweiten Treffer. Hohe Niederlage des 5 S. Frankfurt JK. Teplitz ſiegt mit:1 Treffern Eine glänzende Vorſtellung gab am Sonntag im Frank⸗ furter Stadion die Berufsſpielermannſchaft des F. K. Teplitz. Es will ſchon etwas heißen, dem F. S. V. Frankfurt, der vor acht Tagen noch Holſtein Kiel abfertigte, mit:1(:0) zu ſchlagen. Die Mannſchaften waren in der erſten Halb⸗ zeit ziemlich ebenbürtig, aber auch ſchon in dieſer Spiel⸗ hälfte zeigte ſich die größere Durchſchlagskraft der Gäſte, die dreimal erfolgreich ſein konnten. Nach der Pauſe kam der Fußballſportverein zunächſt durch Sattler zum Ehren⸗ treffer. Dann gingen die Frankfurter in ihren Leiſtungen immer mehr zurück und die Gäſte kamen noch zu fünf Treffern. Den Hauptanteil an den Toren hat der Mittel⸗ ſtürmer Haftl. Bei Frankfurt war Fendt in der Verteidi⸗ gung ſehr ſchwach. Weingärtner⸗Offenbach leitete gut. * Wormatia Worms gegen Düſſeldorf 99:1(:0) Die Weſtdeutſchen Gäſte, die ſich Wormatia Worms für ein Samstagſpiel verpflichtet hatte, waren eine Enttäu⸗ ſchung. Auch das Endergebnis von 21 zu Gunſten des Heſſenmeiſters ſpiegelt die gezeigten Leiſtungen nicht rich⸗ tig wieder. Denn Wormatia war unſtreitig um eine ganze Klaſſe beſſer, wie dies auch aus dem Eckballergebnis von 12:0 für die Wormſer hervorgeht. Die erſte Spiel⸗ hälfte endete torlos. Dann kam Wormatia endlich zu den verdienten Erfolgen, die beide auf das Konto von Willi Winkler gehen. Das manchmal fehr harte Abwehrſpiel der Gäſte verhinderte einen höheren Sieg. Düdeldorf holte ſich kurz vor Schluß ſeinen Ehrentreffer. * Hertha⸗B. S. C. beſiegt Fürth:1 Eine ganz andere Vorſtellung als vor acht Tagen gegen „Holſtein“ gab der deulſche Meiſter Hertha⸗BSc ant Sams⸗ tag auf ſeinem von 20 600 Zuſchauern umſäumten Platze gegen die Mannen der Spielvereinigung Fürth zum beſten. Die Süoddeutſchen hatten in 60 von den 90 Minuten zwar mehr vom Kampfe, der Sieg ftel aber an Hertha mit 311 (:). Dies lag daran, daß der Fürther Sturm die vielen ausgezeichneten Vorlagen, die er von der Läuferreihe er⸗ hielt, ſelten auszunutzen vermochte. Obwohl die Berliner in Staar und Lieb nur ungenügenden Erfatz für Leuſch⸗ ner und Lehmann zur Stelle hatten, konnten ſie den Kampf vorerſt ganz in die Hälfte der Kleeblättler ver⸗ legen. Nur durch einen Fehler von Gehlhaar kamen die Fürther in der achten Minute durch Frank zum Führungs⸗ treffer, der auch der einzige bleiben ſollte. Schon nach zwei Minuten fiel durch Hahn der Ausgleich. All mühlich machten ſich die Gäſte von der Umklammerung frei und führten ein ſchönes Feldſpiel vor, das Toremachen über⸗ ließen ſie aber Hertha⸗B SC. In der 39. Minute berührte Hagen den Ball am Boden mit der Hand, der un⸗ zureichende Schiedsrichter Jung erkannte auf Elfmeter für Hertha, den Ruch ſicher verwandelte. Bis 20 Minuten vor Schluß lagen die Fürther weiter im Angriff, ihre Be⸗ mühungen waren aber umſonſt. Bei einem Durchbruch von Ruch kam der dritte Treffer für Hertha zuſtande. Bel Fürth machte ſich neben Hagen noch Leinberger angenehm bemerkbar; er war ſeinen Mitſpielern um eine ganze Klaſſe überlegen. Deuljche Tennis-Meißterſchaften Die Finaliſten im Einzel ermittelt— Ohta ſchlägt Preun In Hamburg hat man ſich bei den deutſchen inter⸗ nationalen Tennismeiſterſchaften bereits an die tägliche Unterbrechung der Spiele durch Regenſchauer gewohnt. Das dortige Publikum iſt derart tennisfreudig. daß es derartige Nachteile gern mit in Kauf nimmt und nach wie vor ſehr zahlreich erſcheint. Am Samskag fielen nun die Entſcheidungen über die Teilnehmer der Schlußrunde im Einzel der Damen und Herren. Im He rren⸗Einzel ſcheiterte der einzige deutſche Teilnehmer Prenn an dem Japaner Ohta, der mit:6, 670. 715, 672 ſiegreich blieb. Im erſten Satz gab es ein überaus ſchwaches Tempo, das Prenn ſehr zuſagte. Mit:0 fiel diefer Satz an den Deutſchen. Dann aber aina der Japaner in die Offenſive über und fagte Prenn von einer Ecke zur anderen. Da⸗ mit war das Schickſal Prenn, der ſich auf ein Grund⸗ linienſptel zu beſchränken verſuchte erledigt. Er war dem weit ſchnelleren und beweglicheren Japaner nicht mehr gewachſen. Als Favorit gilt nach wie vor der Titel⸗ verteidiger Bouffus, der den Auſtralier Crawford mit 957, 715,:8 erledigte. Obwohl Crawford ſeinem Gegner einen hartnäckigen Widerſtand entgegenſetzte und im 2. Satz ſogar mit:2 in Führung lag, mußte er im wei⸗ teren Verlauf des Kampfes die Ueberlegenheit des jün⸗ geren und friſcheren Franzoſen anerkennen. Bei dem Einzelſpiel der Damen⸗Meiſterſchaft qualifizierten ſich dafür erfreulicherweiſe zwei deutſche Vertreterinnen für das Schlußſpiel, Cillg Außem und Hilde Krahwinkel. Fräulein Außem hatte gegen Payot ſchwerer zu kämpfen als das Endergebnis von:2,:6,:4 zum Ausdruck bringt. Die Kölnerin befand ſich bei wei⸗ tem nicht in ihrer gewohnten Form und entging nur mit knapper Mühe einer Niederlage. Sehr ſpannend und intereſſant verlief die Begegnung zwiſchen Fräul. Krah⸗ winkel und Frl. Roſt. die mit großem Elan angriff und auch nach Verluſt des erſten Satzes mit 715 den zweiten mit:6 gewinnen konnte. Doch war ſie auf die Dauer der Routine und den glänzenden Schnittbällen von Frl. Krahwinkel gewachſen, die mit einem Geſamtergebnis von:5,:6,:3 Siegerin blieb. Die Entſcheidung im Damen ⸗Doppel wurde eine rein engliſche Angelegenheit, da hier mit Frau Schom⸗ burgk⸗Außem die letzten Vertreterinnen der deutſchen Far⸗ ben ausgeſchaltet wurden. Sie hatten die Engländerinnen Haylock⸗Mudford als Gegnerinnen und verloren mit 618, 62 ſehr glatt und eindeutig. Frau Schomburgk war von den Kämpfen des Vortages zu ſehr ermüdet, ſodaß alle Ar⸗ beit faſt ausſchließlich auf den Schultern von Frl. Außem lag. Die enagliſche Meiſterkombination Godfree⸗Watſon fertigte die indiſch⸗tſchechoſlowakiſche Paarung Sandiſon⸗ Jedrzeiowſka mit:7, 715,:2 ab. 2 Herren⸗Doppel gelang den Auſtraliern Willard⸗Hopman ein etwas überraſchender:6, 10:8, 611, :1⸗Sieg gegen Feret⸗de Ricou und kommen damit in die Vorſchlußrunde. Dann aab es die größte Senſation dieſes Tages, als die Auſtralier Crawford⸗Moon die favori⸗ ſierten Franzoſen Bouſſus⸗de Buzelet mit:3, 612.:6, 6˙4 aus dem Rennen warfen und ſich damit als erſtes Paar für das Finale gualifizierten. 5 Eine Ueberraſchung bedeutete es auch, daß im Ge⸗ miſchten Doppel Frau Friedleben⸗Abe das ſpiel⸗ ſtarke Paar Sandiſon⸗Rutnam mit:4,:7,:2 hinter ſich ließen. Sie machten ſich damit den Weg in die Vor⸗ ſchlußrunde, wo ſie auf Miß Haylock⸗Leſter treffen. Frl. Payot⸗Dr. Buß konnten die Deutſchen Frl. Peitz⸗Franz mit:8. 63 abfertigen. Eilly Außem gewinnt das Damen⸗Einzel Bei den Deutſchen Tennis⸗Meiſterſchaften in Hamburg wurde als erſte Konkurenz das Dameneinzel zu Ende ge⸗ führt. Cilly Außem hatte gegen Frl. Krahwinkel immer das beſſere Ende für ſich und ſiegte vor 3000 Zuſchauern in zwei glatten Sätzen 673,:4, womit der Titel auch der zweifellos beſten deutſchen Spielerin zufiel. Eine rein engliſche Angelegenheit war das Damen⸗ doppel, in dem Godfree⸗Watſon mit:3.:5 über Haylock⸗ . triumphierten und ſo den Titel nach England ent⸗ führten. Im gemiſchten Doppel qualifizierten ſich für das Fi⸗ nale Godfree⸗Gregory mit:2,:0 über Payot⸗Buß und Haylock⸗Leiſter. die Friedleben⸗Abe mit dem gleichen Er⸗ gebnis ausſchalteten. Auch die Auſtralier ſicherten ſich einen deutſchen Meiſtertitel, und zwar durch Crawford⸗ Moon im gemiſchten Doppel mit ihrem Siege über die Japaner Harada⸗Abe 673, 276. 624. 624. 5 Zu einem Schlußkampf, wie man ihn bei den Ham⸗ burger Meiſterſchaftskämpfen wohl noch nie erlebt hat, wurde das Endſpiel im Herreneinzel zwiſchen dem Franzoſen Bouſſus und dem Japaner Ohta, das der Franzoſe:6,:6,:6,:4,:4 gewann. Der Sieger bot Tennis in höchſter Vollendung und riß das Publikum wiederholt zu ſtürmiſchen Beifallskundgebungen hin. Den zweiten Meiſterſchaftstitel holte ſich Frau Godfree mit Gregory als Partner im gemiſchten Doppel, wo ſie im Schlußgefecht über ihre Landsleute Haylock⸗Leſter:6,:5 triumphierten. Das Troſttournier gewannen bei den Herren der Hamburger Frenz gegen v. Gramm:7,:2,:3 und bei den Damen Mudford über Frl. Horn⸗Wiesbaden:2,:1. Tilden geſchlagen Die amerikaniſchen Davispokalſpieler eilten ſozuſagen vom Schiff, das ſie aus Europa zurückgebracht hatte, nach Southampthon(Long Island), um ſich an dem dortigen Einladungstournier zu beteiligen. Dieſer Uebereifer ſollte Shields mit:1,:8,:1 glatt geſchlagen, und das Schickſal des Altmeiſters teilte auch George Lott, der 416, 618, 719 gegen den früheren Juniorenmeiſter Sidney Wood verlor. ſich rächen. Tilden wurde im Viertelfinale von Frank Pferdeſport 5 Tepper⸗Laski⸗Tag in Karlshorſt Bei annehmbarem Wetter, das nur durch ein heftiges Gewitter unterbrochen wurde, aing der dem 80 fährigen Jubilar Kurt v. Tepper⸗Laſkt gewidmete Renntag in Karlshorſt vor ſich. Mittelpunkt des Geſchehens auf dem grünen Raſen war das Tepper⸗Laſki⸗Jagd⸗ rennen. ein über 4400 Meter der Hauptbahn führen⸗ des Herrenreiten, das den neu importierten Franzoſen Prévoyant unter Lt. v. Imhoff in Front ſah. Der in Schweizer Beſitz befindliche Wallach geſtaltete ſein Erſt⸗ auftreten auf einer deutſchen Bahn zu einem leichten Siege über Enzian. Der vielgewettete Dorn II, der Prs⸗ voyant am eheſten hätte gefährlich werden können, war wieder einmal nicht bei Laune, ſprang ſchlecht und fiel auf halbem Wege nach einem ſchweren Fehler gans ab. In den übrigen Rennen gab es manche Ueberraſchung, die größte im Geburtstags⸗Hürdenrennen, das die franzöſiſch gezogene Lareine unter Bismark ſpielend gegen Rö⸗ merin und Achmed gewann, nachdem ihre ſchärfſten Wider⸗ ſacher durch Zwiſchenfälle ausgeſchieden waren. Köln(10. Aug.) 1. Goldregen⸗Rennen. Für Zweijährige. 3000 4. 1000 Meter. 1. Hauptgeſtüt Graditz Treuſchin(Huguenin); 2. Miſſouri; 3. Sonsfeld. Ferner liefen: Palaſtritter, Hed⸗ rich, Fandem, Flamingo, Charakter. Odillon, Mon Chere. Tot.: 45:10; Pl.: 24, 34, 20:10. 2. Dolomit⸗Rennen. 3000 /. 1800 Meter. Geſt. Myd⸗ linghovens Freiweg II(Raſtenberger);; 2. Colleoni; 8. Kerner. Ferner liefen: Lonni, Lügner, Drachenburg, Ra⸗ benſteiner, Jagdkönig, Selim. Tot: 18:10; Pl.: 13, 15, 25:10. 3. Graf Ferry⸗Rennen. 3000 4. 1000 Meter. 1. L. Le⸗ wins Creſſida(Lommatſch); 2. Charitas; 3. S. A. Ferner liefen: Maharadſcha, Blumenkönig, Diadem, For⸗ tiſſima, Liebhaberei. Tot.: 45:10; Pl.: 14, 13, 14:10. 4. Preis vom Rhein. 5500. 1600 Meter. 1. Geſt. Mydlingshovens Hohenſyburg(K. Buge); 2. Walzer⸗ traum; 3, Avitus. Ferner liefen: Meiſterpolier, Orion, Jungmanne, Audi, Lautenſpiel. Tot.: 99:10; Pl.: 12, 12, 33:10. 5. Rheiniſches Zuchtrennen. Für Zweijährige. 20 000. 1000 Meter. 1. Hauptgeſt. Graditz Sichel(Huguenin); 2. Hegemeiſter; 3. Lamdo. Ferner liefen: Auch einer, Oſter⸗ freude, Waſſerquelle, Venustra. Tot.: 51:10; Pl.: 21, 28, 51:10. 6. Skarabae⸗Reunen. 3000 /. 1400 Meter. 1. Abteilung: 1. Frau T. Schunks Schutzherr(v. d. Vlugt); 2. Frei⸗ maurer; 3. Miami. Ferner liefen: Schneiſe, Nix, Sepp, Forbach, Mythe. Tot. 31:10; Pl.: 13, 15, 14:10.— 2. Ab⸗ teilung: 1. H. Beres Lauſitzer(W. Held); 2. Teufels⸗ junge; 3. Sturmbock Ferner liefen: Sturmnixe, Saalburg, Eiland, Tante Lehmann, Raugräfin, Frageſpiel. Tot.: 30710; Pl.: 15, 36, 15:10. 7. Eſardas⸗Rennen. 3000 /. 2400 Meter. 1 J v. Eckarts⸗ bergs Black Bridge(O. Schmidt); 2. Bavard; 3 Dia⸗ voli; 4. Orchilla. Ferner liefen: Nemrod, Aſtrolog, Eiſen⸗ braut, Norge, Sonnenſchein 3, Irene, Kipnis, Heiduck, Sergey. Tot.: 55:10; Pl.: 17 25, 27, 21:10. Hannover(10. Aug.) 1. Preis von Dachtmiſſen. Für Zweijährige, 2700 l, 1000 Meter: 1. W. Michaels Aroſa(G. Röhl), 2. Alpina, 3. Feſtkönigin. Ferner Schatzfinder, Ereſtarun, Vinguliſt, Olympionike, Götterſage. Toto: 73. Platz: 14, 11, 13. 2. Auguſt⸗Jagdrennen: Klaſſe B, 1000 4, 3200 Meter: 1. J. Wendenburgs Manfredi(W. Hauſer), 2. Arber, 8. Pelzmaus. Ferner: Podargos. Toto: 16. Platz 11, 12. 3. Grabenſee⸗Erinnerungsrennen: 4000 J, 1800 Meter: 1. Alfons Toskes Granit(R. Anderle), 2. Adebar, 3. Bru⸗ tus. Toto: 17. 4. Großes Nationales Jagdreunen: 9500, 5000 Meter: 1. Hinterpommerſcher Stall Ilſe 8(H. Müſchen), 2. Monte Godello, 3. Chriſty Minſtrel. Ferner: Genius, Liberius, Eulalia. Toto: 60. Platz: 15, 13. 5. Torero⸗Ausgleich: 2700 J, 1600 Meter: 1. M. Ram⸗ horſts Immertreu(K. Narr), 2. Senator, 3. Patriarch. Ferner: Goldwächter, Randgloſſe. Toto: 54. Platz: 28, 20. 6. Preis von Waldfried: 2700, 2000 Meter: 1. Geſt. Myoͤlingshovens Meiſterſtück, 2. Eiſenhagel, 3. Smaragd. Ferner: Teödy, Loblied, Faretra, Comptendorf, Fatinitza. Toto: 43. Platz: 13, 14, 15. 7. Vielleicht diesmal: Verloſungsrennen, 3700 /, 1400 Meter: 1. M. Böhms Preußenſtolz(W. Printen), 2. Gold⸗ wert, 3. Blocksberg. Ferner: Walhall, Adelbert, Wiſſen⸗ ſchaft, Schnellbahn, Frideborg. Toto: 24. Platz: 12, 12, 14. Handball Die Turner von Lampertheim verlieren in Waldhof :5 Das Bad. Turnfeſt hat den Sportbetrieb innerhalb der a 1 Feſtſtadt Mannheim nahezu auf ein Nichts herabgedrückt. So fand bei den Handballern nur ein Spiel ſtatt und das auf dem Waldhof am Samstag abend vor dem Fußball⸗ ſpiel gegen Phönix Mannheim. 5 In ſtärkſter Aufſtellung treten die Sportler gegen die Turner an, auch die Repräſentativen ſind vertreten, die am Montag den D. S..⸗Handball gegen die D. J. vertreten ſollen.— Ob für dieſe Spiele kein Spielverbot am Platze geweſen wäre?— Der Gegner, der Turnverein Lampert⸗ heim, hat einen Erſatzmann, der nach der Pauſe dem etat⸗ mäßigen Platz macht. Als Schiedsrichter ſah man Bieder⸗ mann vom V. f. R. Mannheim, der gefallen konnte. Die Turner entpuppten ſich als ein äußerſt ernſt zu nehmender Gegner und bieten dem Anſturm der Wald⸗ höfer Trotz und gefährten ſelbſt das Tor der Einheimiſchen. Aber zunächſt haben nur die beiden Verteidigungen Ge⸗ legenheit, ihr Können zu zeigen, und dann vor allem die Torwächter, wobei der Waldhofhüter den beſſeren Eindruck hinterließ. Nach längerem Hin und Her und im allge⸗ meinen fairen Spiel geht es mit:1 in die Pauſe. Spengler war der Schütze der beiden Tore. Nach der Pauſe ſieht es windig für die Turner aus. Glas, Spengler und nochmals Spengler erhöhen auf 521. Bei dieſem Stand zeigt ſich der Kampfgeiſt der Turner. Wie auf ein Kommando ſetzen ſich die Leute mehr ein, geben ihr engmaſchiges Stürmerſpiel auf und der Erfolg: Trotz ſtärkſter Gegenwehr wird das zweite, dritte, vierte und fünfte Tore erzielt und damit gleichgezogen. Aber auch die Waldhöfer laſſen ſich nicht unterkriegen und Spengler ſtellt zuſammen mit Engelter das Reſultat auf :5 für Waldhof. Nun muß noch ein Lampertheimer wegen Nachtretens das Spielfeld verlaſſen und trübt dadurch den Geſamteindruck des fatren und bis zur letzten Spielminute intereſſanten Spieles. ex. Nurmi nicht in Rekordform Der finniſche Weltrekordläufer Poovo Nurmi hat es ſich durchaus in den Kopf geſetzt, den einzigen, noch nicht in ſeinem Beſitz befindlichen Langſtreckenrekord des Schweden Wide über örei engliſche Meilen an ſich zu bringen. Er ſtartete am Freitag erneut in Stockholm in einem Vorgabe⸗ rennen über dieſe Strecke, kam aber nur in 14:45,8 auf den fünften Platz. Damit blieb Nurmi beträchtlich hinter dem beſtehenden Rekord zurück. Köpke eruſtlich verletzt Der famoſe Stettiner Hochſpringer Fritz Köppke hat ſich bei der Meiſterſchaft in Berlin doch ernſtlicher verletzt, als man zunächſt annahm. Die genaue Unterſuchung ergab eine Knochenabſplitterung im Kniegelenk, und ſo wird Köpke in dieſer Saiſon nicht mehr ſtarten können. Steinhauff Deutſcher Strommeiſter Bei der in Wiesbaden ausgetragenen Deutſchen Strommeiſterſchaft über 7500 Mtr. wurde Stein⸗ hauff von Frieſen⸗Berlin mit 54:30 Min. Sieger und bei den Damen holte ſich Frl. Runzler vom gleichen Verein in der Zeit von 56:32 die Deutſche Meiſterſchaft. Schwedens Schwimm ⸗Meiſterſchaften Im Stockholmer Stadion nohmen am Freitag die ſchwe⸗ diſchen Meiſterſchaften der Schwimmer ihren Anfang. Die Die neuen Meiſter louten: 4 mal 100 Meter Freiſtil: Hellas Stockholm 421,1; 200 Meter Bruſt: Harling⸗Stockholm 301,5; 400 Meter Freiſtil: G. Svenſſon⸗Hellas 57381, 100 Meter Freiſtil der Damen: Hj. Töpel⸗Göteburg 119,4. erzielten Leiſtungen ſtanden auf keiner überragenden Feus. r * rr 0 eee, 4 2 Verkauf forcieren. Einen Erfolg hätten aber die Zigarren⸗ berrſche. Dieſe Einigkeit ſei für die kommende Steuer⸗ branche betreibt, hat ihre 1 Montag, den 11. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 366 Mißvergnügter Sommer Regenverſicherung- das einzige florierende Geſchäft Während es heutzutage auf allen Gebieten die Verſicherung eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, auf die niemand verzichten will und kann, ſcheuen ſich immer noch ſehr viele Leute vor einer Verſicherung, die in England z. B. ſchon ſeit 10 Jahren eingeführt iſt, vor der Regen verſicherung. Sie fürchten, die allerdings hohe Prämie bei ſchönem Wetter zum Fenſter hinausgeworfen zu haben. Es iſt ein Glück für die Verſicherungsgeſellſchaft, die allein in Deutſch⸗ land dieſen Zweig pflegt, die Allianz, daß das In⸗ ſtitut für langfriſtige Wettervorherſage in Frankfurt a. M. noch keine Saiſonprognoſen aufſtellt; ſonſt hätten für dieſen mißvergnügten Sommer wohl alle Unternehmer von Rennen, Turnieren, Wettſpielen und ſonſtigen Maſſenveranſtaltungen im Freien eine fette Regenverſicherung eingegangen; ſie hätten ſich ins Fäuſtchen gelacht, wenn ein ſchöner Landregen den Feſtplatz in einen See verwandelt hätte. Das Redslobſche Befreiungsfeſtſpiel„Deutſch⸗ lands Ströme“ in Wiesbaden hatte ziemlich unter Regen zu leiden, doch bedeutete der Ausfall keinen Schaden für Wiesbaden, da ihm die Regen⸗ verſicherung mehrere tauſend Mark in die Kaſſen ſtrömen ließ. Um bei den Befreiungsfeiern zu bleiben, ſo ſind auch die Feſtſpiele auf dem Ehrenbreitſtein bei Koblenz gegen ein Defitzit aus der ungünſtigen Witterung geſchützt. Von Glück ſagen kann auch jeder Badeanſtaltsbeſitzer, der das Riſiko der etwa zehnprozentigen Prämie für eine Saiſonverſicherung auf ſich nahm und ſich nun für den Reſt des Sommers nichts Beſſeres wünſchen kann als Regen und wieder Regen. Peinlich iſt es allerdings, wenn man als Rennveranſtalter in den letzten verhältnismäßig wenig verregneten Sommern immerhin 30000 Mk. Regenverſicherung ausbezahlt erhielt und ausgerechnet für dieſen Regenſommer nicht verſichert iſt. Welch hohe Schadensbeträge in letzter Zeit aus⸗ bezahlt wurden, dafür folgende Beiſpiele: Inter⸗ nationaler Klub Iffezheim 29000 Mk., Trabrennen⸗ geſellſchaft Berlin⸗Weſtend 94000 Mk., Rabensberger Rennverein 10000 Mk., Rennklub Frankfurt a. M. 30000 Mk., Württemberg. Rennverein 30 000 Mk. Wenn nur, wie geſagt, die 10prozentige Prämie nicht wäre. Niemand ſchätzt den Wert der Regenver⸗ ſicherung gering ein, aber es fehlt am nötigen Geld für die Prämie. Die kleinen Unternehmer fallen des⸗ wegen ziemlich für dieſen Verſicherungszweig aus, und auch den großen geht die Prämienzahlung bitter ein. Doch wurde immerhin im letzten Jahre eine Geſamtſumme von 4 Millionen Mark Regen⸗ verſicherungen eingegangen. Rheinheſſen iſt das regenärmſte Gebiet, doch hat der deutſche Weſten durchſchnittlich mehr Regen als der Oſten. Ueberraſchend ſcheint, daß gerade der Juli und der Auguſt die ſtärkſten Niederſchlags⸗ mengen aufweiſen. Die übrigen Jahreszeiten ſind ziemlich gleichmäßig mit Niederſchlägen bedacht. Der diesjährige Regenſommer wird von Allen mit großem Mißvergnügen betrachtet, ganz beſonders aber von der— Verſicherung. Sp. Tagungen Tagung der pfälziſchen Zigarrenladen⸗Inhaber Der Verband deutſcher Zigarrenladeninhaber e.., Sitz Hamburg, Gau Pfolz, hielt dieſer Tage in Lu d ⸗ wigshofen im„Pfälzer Hof“ ſeinen diesjährigen Ga u⸗ tag ob. Der Ortsgruppenvorſitzende Burkhardt⸗ Ludwigshafen begrüßte die aus der ganzen Pfalz zahlreich erſchtenenen Vertreter, insbeſondere den Gauvorſtond mit dem Vorſitzenden Herrn Bock⸗Pirmaſens, den Vertreter der Zigarrenhändler aus Mannheim Herrn Hoffmonn und des Rhein⸗Main⸗Gaues Herru Pfannenmüller⸗Frauk⸗ furt a. M. Den Tätigkeits bericht über das ver⸗ 7 Jahr erſtattete der Gauvorſitzende Herr Bock⸗ irmaſens, der zunächſt ſeiner Freude über die Befreiung von den fremden Truppen Ausdruck gab. Er hoffe, daß auch die pfälziſchen Zigarrenhändler einer Befreiung von den zahlreichen Zwangsgeſetzen entgegengehen. Der Reoner kam dann auf die Tabakſteuer⸗ Novelle vom Herbſt 1929 und die neueſte Tabakſteuernovelle vom Frühjuhr 1930 zu ſprechen. Die Verbandleitung in Hamburg habe alles getan, um für den Tabakwarenhandel das günſtigſte Ergebnis herauszuholen. Der Zufam⸗ menſchluß der Zigaretteninduſtrie habe den Zuſammenſchluß der Tabakinduſtrie zur Folge gehabt. Dieſer Ring wird aber wahrſcheinlich da⸗ durch geſprengt werden, daß die Einzelhandelsfirmen möglichſt die ringfreien Fabrikate bevorzugen und ſo den händler nur daun, wenn unter ihnen Einigkeit kteform, die den Tabakwarenhändlern durch die neue Not⸗ verordnung oder durch den kommenden Reichstag beſchert werden würde, umſo notwendiger. Das Referat des Vorſitzenden fand großen Beifall. Herr Pfannen müller aus Frankfurt a. Main ec⸗ innerte an den Kampf der Tabakwarenhändler vor dem Kriege gegen die amerikaniſchen Truſts, wobei ein Erfolg nur durch Einigkeit und Geſchloſſenheit erzielt worden ſei. So müßten auch jetzt die Zigarren⸗ und Tabakhändler zuſammenſtehen. Dann ſprach er von der ſtenerlichen Bevorzugung der Tabakwaren⸗Großinduſtrie durch lange Kredilgewähr ung der Tabok⸗ und Zigarettenſteuer. Er verlangt, daß bei der Tabakſteuer⸗ novelle die neuen Steuern als tatſächliche Verbraucher⸗ ſteuern behandelt werden, und dieſe Steuern nicht nur auf den Händler umgelegt werden. Zum Schluß empfahl der Redner, nur ringfreie Ware zu verkaufen. Hierauf wurden ͤrei Antrüge der Ludwigshafener Orts⸗ gruppe behandelt, die ſich auf die Abordnung von Dele⸗ gierten bei den Gauſitzungen bezogen. Außerdem ſollten in Zukunft die Gautagungen in einfachem Rahmen ge⸗ halten werden. Ein dritter Antrag befaßte ſich mit dem Kiſtenrabatt, der ab 1. Oktober 1930 von 5 auf 3 v. H. herabgeſetzt werden ſoll. Herr Pfannenmüller aus Frankfurt a. M. befoßte ſich dann in einer längeren Rede mit der Konkurrenz der Trinkhallen und ähnlichen Betrieben bezüglich des Tabak⸗ und Ziga⸗ rettenverkaufs. Nach ſeinen Ausführungen wurde folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: Der Verbandsvorſtand in Homburg wird erſucht, bei den zuſtändigen Regierungsſtellen vorſtellig zu werden, daß der am 1. Juli 1930 durch den Reichstag angenommene Antrag betreffend Beſeitigung des Verkaufes nach Ladem⸗ ſchluß in Trinkhallen und dergl. Betrieben, in die Tat umgeſetzt wird. Die enormen Schädigungen die der 1 Offe Alte, gut fundierte Verſicherungs ⸗ Aktien ⸗ Geſellſchaft, welche neben der Feuerbranche mit Nebenzweigen auch die Unfall⸗ und Haftpf licht⸗ 0 72⁴ Hauptvertretung Einzelhändler durch den ungeſetzlichen Verkauf in Trinkhollen uſw. erleidet, ſind derartig ſchwer, daß Eile not tut. Bei den Neuwahlen wurde der Gauvoxſitzende Bock⸗ Pirmaſens wiederum gewählt. Die Wahl der übrigen Vorſtandsmitglieder erfolgt in einer der nächſten Gau⸗ ſitzungen. ——ę— Briofkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Aufrage iſt oͤie Bezugs ⸗ guittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. 1. Nebenverdienſte ſind nicht zulüſſig. 2. Leſen F. D. Sie die von Zeit zu Zeit in unſerer Zeitung erſcheinen⸗ den Zahlen nach. 3. Der Staat ſorgt in Amerika nicht für die Erwerbsloſen. 1 Heizung. Hierüber liegen uns keine Angaben vor. Vielleicht kann Ihnen das Auswärtige Amt in Berlin nähere Auskunft geben. A. M. 1. Die Gehaltsſätze ſind uns nicht genau be⸗ kannt. 2. Die Verlobungsgeſchenke müſſen zurückgegeben werden. Erkundigen Sie ſich über den genaueren Gang der Klage auf dem Amtsgericht. Reſerverad. Erfolg auf Schadenerſatz werden Sie nur daun haben, wenn Sie der Gegenſeite eine Fahrläſſigkeit nachweiſen können. J. Mo., Luccheni wurde in der Schweiz abgeurteilt, i er Küche!!!! S 1. Bei der Beförderung wird die Oberſekunda⸗ reife ſchon von Einfluß ſein. 2. und 3. Schreiben Sie an das Reiterregiment 14 in Cannſtatt. 4. Ja, gutes Zeug⸗ nis und gute Führung. 5. Sie können ſich vormerken laſſen. H. W. Ludwigshafen. 1. Die Mutter hat gleichfalls die bayeriſche Staatsangehörigkeit. Auch die Kinder beſitzen die bayeriſche Staatsangehörigkeit. 2. Die Währung iſt durch Reichsbankgeſetz mit Deckungsbeſtimmungen geſichert. 3. Die Adreſſe iſt uns unbekannt.. H. Schu in Schriesheim. In Hockenheim und Walldorf ſind die größten badiſchen Tabakgebiete. 5 W. M. Wenden Sie ſich doch an eine Beamtenorgani⸗ ation, die hierüber Unterlagen hat. D. Weinheim. Wenn keine beſonderen Abmachungen getroffen ſind, küme vierteljährliche Kündigung in Frage. St. K. 67. Wenden Sie ſich an die Klein⸗Kinder⸗ Bewahranſtalt in K 2, 10. 1 J. Dieſe Adreſſen können Sie im Adreßbuch nach⸗ schlagen. 5. Ho. Das eine Buch koſtet.—, das andere 1,50 A. Jede größere Buchhandlung kann Ihnen das Buch be⸗ orgen. 3 Die Anzahl der beförderten Poſtſen⸗ Poſt⸗Zeppelin. befö. n bungen können wir Ihnen nicht mitteilen, da ſie die Poſtverwaltung nicht bekannt gibt.. K K. O. Wenn heule die Entfernung der Einfahrt verlangt wird, können Sie kaum viel dagegen unter⸗ nehmen. Vielleicht ſetzen Sie ſich am beſten mit einem Rechtsanwalt in Verbindung. A. B C. 100. 1. 10000 Papiermark entſprachen am 26. 11. 21 192 Goldmark und am 1. 4. 2 143 Goldmark. 2. Sie ſind nur dann zur Jabrung des Krankengeldes verpflichtet, wenn die Frau Montags bei Ihnen arbeitet. 3. Wegen des Invalidenbeitrags erkundigen Sie ſich am beſten ſeloſt bei der Verſicherungsſtelle. Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 199 (Gespielt im Meisterturnier Canterbury, 22. 4. 1930). Weih: W. Winter. Schwarz: Miß V. Menschik. 1. d2—d4 888 16 10. Se2—14 e eh 2.-4 87 g6 11. ds xe)/ eb 3. 12—f3= 12. ga- g4) Sb 4. d- ds LIS—g7 13. b2—h4 Sc6—d4 5. 22—e4 dd 14. Ddz2 12 26—e5 6. Sb ca—0 15. Sf4—d5 Ste ds 7. Lel-es Dad- aß 16. ed dõ 1dS 8 8. Ddi—d2 JIS- da 17. Weiß gibt auf 9. 8g1—02 a7 1. Falsch. Es mußte Sf ds geschehen.— 2. Wie- derum falsch. Ein verfrühter Vorstoß. Jetzt wird der Bis schwach, und an dieser Schwäche geht die weiße Partie rasch zugrunde.— 3. Tempoverlust. Statt anzugreifen, sollte Weiß an seine Verteidigung gegenüber dem überlegenen Spiel der Damenwelt⸗ meisterin denken. Partie Nr. 200 [Gespielt im Kampfe um die Landes meisterschaft von Graz, April 1930). Weiz: O. Weiß. Schwarz: F. Strallhofer. d 89816 9.—0 ds c 2. Sg1—183 d/-dꝗõ 10. Sdz e Sto d 3. C2— 04 e7 es 11. LębNe/ Dds xe/ 4. Lel 85 Sb Ss d/ 12. Ddt- 2 h7 Ih 5. 22—es Lis bd. 13. Si—es II8—d8 5) 6. Sb dz Sc 14. Lds-h. Kgs-hS) 7. 32— a3 Lba-e/ 15. Lh/-= g 1818 8. LI ds—0 16. Lg 7) Sch. gibt auf 1. Ein verhängnisvoller Fehler, der den sofortigen Zusammenbruch der schwarzen Partie nach sich zieht.— 2. Auch KIs hätte nichts geholfen.— 3. Droht Damenverlust oder Matt in drei Zügen. Partie Nr. 201 (Aus dem Fernturnier der Wiener Schach-Zeitung). Weiß: M. Betkowski. SchwWar z: J. W. Bubnow. 1. 2 d4 Sg8 16 11. Sb es—0 4 C204 S7-es) 12. 82—4 TIB-es 3. dax eõ S‚6— 4 13. Fel- d:) Dds—e7 4. 22 e Sta ces 14. LfI—- ds) Sab—b4 5. 12—14 Ses- 18. a8 bA Seb ye ba 6. 22 8 275 16. Dds 5 Lib x c38- 7. Lei- es Sb- ab 17. Kd 3 Les-d? 3. Ddi—- ds) d- dd 18. 1516 De x16 9. f4—15 LfS e/ 19. S3- d4) Ld7 bs u. 10. 881—13 Le7 10 Sch. gewinnt 1. Budapester Gambit.— 2. Es ist ein Fehler, mit der Dame zu früh vorzudringen.— 3. Der ent- scheidende Fehler.— 4. Dieser von Schwarz heraus- geforderte Zug führt zum Verlust der- weißen Dame. — 5. Ein vollständig korrektes Opfer.— 6. Ldd schei- tert an Defs und DNMd-. Partie Nr. 202 (Gespielt zu Hastings im Meisterturnier 1930) Weis: Vidmar. Schwarz: E. Winter. 1. 2—d4 dy- ds 10. Ddi-e Les- b/ 2. eb 11. If1—41 Dds/ 3. Sg 13 Sg8 16 12. Lei- g5 obs) 4. 8b C= c 13. LgS—h4 Tag 8 5. 22— 8 Sb-d 14. Lh4—-g3 De/ cb 6. LI da Li8 e/ 15. da- d eb Nd 7.—0 16. Sed cf Le7 xf 8. es el dõ x e4 17. cx ds Seh. g. auf) 9. Scdx el b7- bo 1. Hiermit ist es Schwarz geglückt, den Ausgleich zu erzielen.— 2. Infolge einer momentanen„Schach- blindheit“ glaubte Winter, daß nach De6—ad der Sd7 durch die Drohung Lb verloren sei. Dabei übersah er vollständig den Rettungszug Dad—gd, womit der Sd gedeckt bleibt. Schwarz hätte somit ein gutes Spiel behauptet und hat einen ganzen Punkt verschenkt. Es passieren zuweilen merkwürdige Dinge auf den 64 Feldern. Paxtie Nr. 203 (Gespielt im Fernschachturnier um die Bundes- meisterschaft). Weiß: Batik(CJaromer).— Schwarz: Dr. Siegel (Charlottenhöhe). 1. dad Sg8— 16 8.—0 Sb-c) 2. e204 26e 9. 818—e2 8 da 3. 85103 148—b4 10. 4d Dad x ds 4. Dd1— 02 d/ ds 11. S8—e4 Dd5 5 5. e2—es—0 12. De2-d1 Des e 6. 8g1—13 d bo 183. el—es Sch. g. auf) 7. Lida 7 eb Vermietungen n für Mannheim⸗Stadt und die Vororte für den Allein⸗ D. R. P. geſchützten Monopol⸗ Maſſenartikels geſucht. Angeb. von Intereſſenten Tüchtiger Fachman je ein ſolcher für vertrieb eines dch. Cofäumige 5 Timmer-Wonnung'Perchlannalmefrel mit Küche u. Bad, in ſchöner Lage des Linden⸗ hofs zu vermieten. Angebote unter D H 184 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 10 722 Rheintalbahnstrase Beschlagnahmefrei! 2 Zimmer und Nüche auf 1. 9. 30 B3522 Zul Vermieten. Angeb. unt. A X 38 Draisſtraße zu vermieten. Es mußte Lbaxch 1. Der entscheidende Fehlzug. geschehen. Nach dem Textzuge geht eine Figur ver- Joren.— 2. Jetzt ist der Lb nicht mehr zu retten, weshalb Schwarz die hoffnungslose Partie aufgibt. Aus dem Schachleben Sein Erscheinen eingestellt hat das Mitteilungs- platt der Arbeitsgemeinschaft der Schachvereine Mannheim-Ludwigshafen und Umgebung(Erschei- nungsort Mannheim). Die Zeitschrift erschien seit 1. November 1929 im Selbstverlag des Mannheimer Schachklubs. Die Ursache der Einstellung ist darin zu erblicken, daß die Herausgabe des Mitteilungs- blattes dem Schachklub un verhältnismäßig große finanzielle Opfer verursachte. Simultankampf. Im Klublokal des Schachklubs Ludwigshafen gab Meister Hugo Hussong eine Simultanvorstellung. Von 21 Partien gewann Hus song in noch nicht 3 Stunden 20 und machte eine un- entschieden. Er verlor keine einzige Partie. Der Kampf um die Weltmeisterschaft im Schach- spiel. Zwischen Aljechin, dem jetzigen, und Capa- blanca, dem früheren Weltmeister, wird im Februar 1931 ein Wettkampf ausgefochten werden. Der Kampfort ist bis jetzt noch nicht bestimmt. Die Vermittelung übernimmt der Präsident des Welt Schachbundes, Rueb. Verborgene Eröffnungsfehler. Zur guten Partie“ anlage gehört eine gute Eröffnung. Eröffnungen, die den Sieg einer Partei mit Sicherheit verbürgen, gibt es zum Glück nicht; aber es gibt Eröffnungs- varianten, deren Folgerichtigkeit unantastbar ist un die jeder Schachspieler kennen muß, wenn er nicht mit verbundenen Augen in den Abgrund stürzen will. Eine Anzahl solcher Varianten, bei denen es sich um ziemlich versteckt liegende Fehler handelt, finden wir in dem ausgezeichnet redigierten Ranneforchs Schachkalender 1930, dem wir diese treffenden Aus- führungen entnehmen. Der Schachkalender Ranne korths für 1930 erschien im Schachverlag Hans Hede- wWigs Nachf. Curt Ronniger in Leipzig. Das hübsch ausgestattete Büchlein enthält auch sonst vieles, Was es zu einem guten Hausfreunde jedes Schachspielers besonders geeignet erscheinen läßt. Der Weltschachbund hielt vom 13. bis 27. Juli unter Teilnahme von 19 Nationen seinen Kongreß in Hamburg ab. Vertreten waren durch je vier der besten Spieler Deutschland, Dänemark, Englandl, Finnland, Frankreich, Holland, Irland, Italien, Lett- land, Litauen, Mexiko, Norwegen, Oesterreich, Polen, Rumänien, Schweden, die Tschechoslowakei, Ungarn und die Vereinigten Staaten. Die deutsche Mann- schaft bestand aus Ahues, Calrs, Sämisch und Weg⸗ ner, sowie aus dem Ersatzmann Richter-Bertin. Der Oberrheinische Schachkongreß verschoben. Der auf 31. Jui bis 4. August d. J. in Donaueschingen angekündigte Kongreß des Oberrheinischen Schach- bundes ist verschoben worden. Infolge des Wirt- schaftlichen Ernstes hat der Klub Donaueschingen abgesagt. Falls sich nicht noch ein anderer Klub findet, der sich bereit erklärt und in der Lage ist, den Kongreß bei sich aufzunehmen, so wäre damit zu rechnen, daß er für dieses Jahr ausfällt. Sommerturnier. Der Schachklub Ludwigshafen veranstaltet zur Zeit ein Sommerturnier unter reger Beteiligung. Es werden 40 Züge in einer Stunde gespielt— wie unter Meistern. Das pfälziſche Verſorgungsamt * Landau, 8. Aug. Wie wir erfahren, iſt als Zeit⸗ punkt der Zuſammenlegung der bisherigen Verſor⸗ gungsämter der Pfalz(Ludwigshafen, Kaiſerslau⸗ tern und Zweibrücken) der 1. Oktober vorgeſehen. Das Verſorgungsamt bekommt in Landau ſeinen Dienſtſitz; gegenwärtig wird ein ſeitheriges Militär⸗ gebäude für die Unterbringung umgebaut. Als Vorſtand des Pfälziſchen Verſorgungsamtes wurde Oberregterungsrat Andräe, zurzeit Vorſtand des Verſorgungsamtes Zweibrücken, beſtimmt. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer go tik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Sport und Bermiſchtes: Willy Müller-Handelstell: Kurt Ehmer» Gericht und alles übrige i..: R, Schönfelber— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Fande, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zelennz . m. b.., Mannheim, R 1,—6 ie underlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Niere ö g erfolg . Vermischtes 4 Schön möbl. Zimmer strreiaeidung 7890] mit 2 Betten. el.., andert wendet und 57a. zu vermieten. B3502 repariert 7888 Frdl. möbl. Part.⸗Zim. E ö ſof. zu verm. Rich.⸗Wagnerſtraße 48 3 Anterugung von Melder Striok westen— 1 Möbliertes Zimmer u. Pullover naoh 1 od. 2 Bett., el.., ., geſonnen ſind, das beſtehende Geſchäft weiter; für Mannheim neu zu vergeben. Bewerber, welche in der Ju⸗ duſtrie und ſonſtigen Kreiſen beſtens eingeführt auszubauen, belieb. ihre Angebote unt. D K 186 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. einzureichen. 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