een I nen, Mae mme eee Das Wahlabkommen, auf das man ſich jetzt — Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim El Mannheimer General-Anzeiger Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 5.„ Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Heſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung« Maunheimer Vereinszeitung« Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilezeit ung Mittag⸗ Ausgabe Dienstag, 12. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 367 Neue b irgerliche Treviranus hat die Initiative ergriffen zur Wiederaufnahme einer neuen Sammlungsaltion Die Feier des Verfaſſungstages In Berlin und im Reichstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Dann erbrauſt, von hellen Kinderſtimmen intoniert, Ein Vorſtoß Hellpachs Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Aug. Die bürgerlichen Einigungsverhandlungen, die offiziell als abgeſchloſſen bezeichnet wurden, ſcheinen trotzdem wieder in Fluß kommen zu wollen, Ueber die Zentralſtellen hinweg hat man ſich in Süddeutſchland dank der tatkräftigen Initiative des Miniſters Dietrich zu einem ge⸗ meinſamen Vorgehen im Wahlkampf entſchloſſen. ge⸗ einigt hat, wird zweifellos die Wirkung haben, das Bürgertum weit ſtärker als bisher zur Wahlurne zu bringen. Es beſteht durchaus die Möglichkeit, daß das hier gegebene Beiſpiel einer Liſtenverbin⸗ dung der bürgerlichen Mitte auch in anderen Wahlkreiſen Nachahmung findet. Auch nach rechts hin hat die Sammlungsaktion erneut eingeſetzt. Wie ſchon am Sonntag der Miniſter Trevira⸗ Hus andeutete, will man verſuchen, doch noch im letzten Augenblick eine Aunäherung zwiſchen der Deutſchen Volkspartei, den Konſerva⸗ tiven und der Wirtſchaftspartei zu er⸗ reichen, nachdem die dahinzielenden Beſtrebungen vornehmlich an dem Widerſtand der Lan d⸗ volkpartei geſcheitert waren. Die Verhand⸗ lungen, die ſich auf die Zuſammenfaſſung eines Teils der bürgerlichen Front erſtrecken, ſollen be⸗ reits heute aufgenommen werden und zwar werden die Konſervativen von Miniſter Trepiranus, die Deutſche Volkspartei von Dr. Scholz und die Wirtſchaftspartei von dem Abg. Sachſenberg vertreten ſein. Es iſt zunächſt geplant, die Plattform für einen gemeinſamen Wahlaufruf zu ſchaffen und darüber hinaus vielleicht auch noch ſpätere Bin⸗ dungen vorzubereiten. Die Initiative zu den Verhandlungen zwiſchen den Konſervativen, der Deutſchen Volks⸗ partei und der Wirtſchaftspartei, die heute nach⸗ mittag ſtattfinden follen, geht vom Miniſter Trevpiranus aus. Es wird von volkspartei⸗ licher Seite unterſtrichen, daß die Einladung an Herrn Dr. Scholz gerichtet ſei, der alſo lediglich unter perſönlicher Verantwortung an der Kon⸗ ferenz teilnehmen wird. Daß man in den leiten⸗ den Kreiſen der Volkspartei auf ſie keine großen Hoffnungen ſetzt, geht ſchon aus dem ſoeben ver⸗ öffentlichten Aufruf hervor, die die Selbſtändigkeit der Volkspartei im Wahlkampf proklamiert. Man nimmt in der Volkspartei an, daß es ſich bei der von Treviranus angeregten Aus⸗ ſprache wohl nur noch darum handeln könne, die bisher loſen Vereinbarungen über einen Burg⸗ kieden während des Wahlkampfes zu bertiefen. Bemerkenswert iſt der Hinweis in dem volksparteilichen Aufruf, daß alle Bemühungen auf Zuſammenfaſſung der ſtaats bürgerlichen Kräfte nur dann von Erfolg begleitet ſein könnten, wenn die Möglichkeit einer Einbeziehung der Deut⸗ ſchen Staatspartei auf gleichberechtigter Grundlage erhalten bleibe. Im„Berliner Börſen⸗Courier“ erhebt Prof. Hellpach die Forderung nach „endgültiger Klärung“. Er iſt der Meinung, daß die Deutſche Volkspartei, nachdem ſie es abgelehnt habe, ſich mit der Staats⸗ partei zu verbinden, verſchwinden müſſe und er gibt deshalb die Parole aus„Schach der Volks⸗ partei.“ Dieſe Aufforderung zum Bruderkrieg wird im„Berliner Börſen⸗Courier“ ſelbſt entſchie⸗ den zurückgewieſen. Sehr mit Recht bemerkt das Blatt, jede der beiden Parteien müſſe trachten, ſo viel Mandate wie möglich zu erlangen. Beide müßten gemeinſam dafür ſorgen, daß möglichſt wenig bür⸗ gerliche Stimmen zerſplittert würden.„Die zuſam⸗ mengehörigen Teile der bürgerlichen liberalen Mitte berden am beſten nicht durch Schwächung, ſondern hurch richtiges Erkennen der politiſchen Notwendig⸗ keiten aneinander finden.“ — Berlin, 11. Aug. Das Wetter war in dieſem Jahr dem Verfaſ⸗ ſungstage nicht hold. In der Nacht ſchon hatte ſich der Himmel in einen dichten Wolkenſchleier gehüllt, aus dem kein Sonnenſtrahl ſich hervorzuſtehlen ver⸗ mochte. Aber die fehlende Sonne iſt diesmal mehr denn je durch Farbenſchmuck erſetzt. Die Beflag⸗ gung iſt ſichtlich reicher geworden, da der hohe Tag neben der Feier des Werkes von Weimar vor allem auch dem Gedenken der Befreiung des Rhein⸗ landes gewidmet iſt. Neben den öffentlichen Ge⸗ bäuden, den Verkehrsmitteln und Bahnhöfen ſieht man in den Geſchäftsvierteln des Zen⸗ trums, aber auch in den Wohnbezirken des Mittelſtandes im Süden und Südweſten kaum ein Haus, aus dem nicht das Schwarz⸗ Rot-Gold herniederweht. Um den Reichstag herrſcht ſchon am Vor⸗ mittag lebhaftes Gewimmel, und gegen halb 12 Uhr haben dichte Scharen ſich angeſammelt, die hinter einer Sperrmauer von Schupobeamten der Ehren⸗ kompagnie und der Anfahrt des Reichspräfidenten und der Reichsregierung harren. Zu beiden Seiten des weiten Platzes vor dem Bismarck⸗Monument ſind wiederum hochragende Maſten mit der ſchwarz⸗ rot⸗goldenen und der Kriegsflagge errichtet. Zwiſchen den Säulen des Reichstagsportals flattern Bänder in den Farben des Reiches, in der Mitte die Stan⸗ darte des Reichspräſidenten. Anfahrt und Frei⸗ treppe ſind von Lorbeerbäumen und Blumenkande⸗ labern flankiert, ebenſo hat der Plenarſaal ſeine traditionelle Drapierung mit ſchwarz⸗rot⸗goldenem Fahnentuch erhalten, die durch friſches Grün und leuchtende Blüten wirkſam belebt iſt. Ueber dem Sitz des Präſidenten iſt auf zwei rieſigen Tafeln die Präambel der Weimarer Verfaſſung aufgezeichnet mit ſchwarzen Antiqualettern mit roten Initialen auf goldenem Grund. Neben der Regierungseſtrade hängt verblaßt und verſchliſſen die ſchwarz⸗rot⸗goldene Fahne, die anno 32 in Hambach den revolutionären Burſchen⸗ ſchaftern voranflog. Um die Mittagsſtunde hatte dann die Sonne ſich ſtegreich Durchbruch durch die trüben Wolkenmauern erzwungen, und über die allmählich unabſehbar ge⸗ wordene Menſchenmenge ergoß ſich ihr ſtrahlendes Licht. Im Saal drinnen haben mittlerweile die Gäſte ſich verſammelt. Neben dem feierlichen Schwarz der Herren die Farben⸗Symphonie der weiblichen Feſttoiletten. Auf der Regierungseſtrade haben die in Berlin weilenden Mitglieder des Reichs⸗ und des Preußenkabinetts Platz genom⸗ men. An ihrer Spitze Kanzler und Vizekanzler und der preußiſche Miniſterpräſident Braun, und hin⸗ ter ihnen die hohen Beamten der einzelnen Reſſorts und die Vertreter der Heeres⸗ und Marineleitung in ihren Uniformen. In der Diplomatenloge hat ſich das Diplomatiſche Corps unter Führung des päſtlichen Nuntius verſammelt. Punkt 12 Uhr betritt 5 Reichspräſident v. Hindenburg die mit ſeiner Standarte geſchmückte Ehrenloge. Er iſt von dem Reichstagspräſidenten Loebe und von Reichswehrminiſter Gröner begleitet. Die Ver⸗ ſammlung erhebt ſich. Der Reichspräſident dankt. das Jubellied„Flamme empor!“ durch den hohen Raum, das Chriſtian Nonne zu der Rheinland befrei⸗ ung von 1814 gedichtet hatte. Reichsinnenminiſter Or' Wirth nimmt darauf das Wort zur Feſtrede. Er hebt her⸗ vor, daß das deutſche Volk, nachdem es ſeiner außen⸗ politiſchen Nöte Herr geworden ſei, jetzt mitten in einer inneren Kriſe ſtehe, die es zu überwinden gelte. Dem befreiten Rheinland und vor allem der Saar ſendet er für das tapfere Ausharren die herz⸗ lichſten Grüße der geſamten deutſchen Bevölkerung. Mit aller Deutlichkeit ſprach er aus, daß der Tag des Truppenabzugs noch nicht den Tag der endgül⸗ tigen Befreiung der rheiniſchen Lande bedeute. Das Land am Rhein iſt auch fernerhin ein Land minderen Rechts geblieben und wird die wahre Freiheit erſt dann gewonnen haben, wenn der Weg zum gleichen Recht zu Ende gegangen iſt. Wirth wendet ſich dann innenpolitiſchen Fragen zu, die er mit der Mah⸗ nung, den kommenden Reichstag nicht arbeitsunfähig durch Haß und Radika⸗ lis mus zu machen, ſchließt. Im Gebäude der deutſchen Demokratie iſt Raum für alle, die guten Willens ſind. Nach dem herrlichen Hymnus Walters von der Vogelweide„Lob der deutſchen Lande“ nimmt Reichskanzler Dr. Brüning das Wort zu einer kurzen Anſprache. Er ſtellt die Jubeltage der Rheinlandbefreiung als ein hehres Symbol für den Tag hin, der über die deutſche Ein⸗ heit zur deutſchen Freiheit führt. Die gleiche Ge⸗ ſinnung, die ſich dort ſieghaft durchzuſetzen vermochte, müſſe auch in der Ueberwindung der inneren Wir⸗ ren und Nöte ſich geltend machen. Der Kanzler leitete nach wenigen Sätzen über zu dem Hoch auf das„in der Republik vereinigte deutſche Volk“. Dem folgt das Deutſchlandlied. Reichspräſident von Hindenburg verläßt darauf ſeine Loge und nimmt, nachdem er noch einige Mitglieder des Diplomatiſchen Corps begrüßt hat, ſeinen Weg zur Wandelhalle. Hier hat faſt vollzählig die Feſtverſammlung in einem dichten, breiten Spa⸗ lier Aufſtellung genommen. Als Hindenburg erſcheint, brauſt ein hundertfaches Hoch auf den Reichspräſidenten durch die Halle, das die Menge auf dem Platz begeiſtert vieltauſendſtimmig aufnimmt, als der Reichspräſident auf der Freitreppe erſcheint. Geleitet von dem Reichswehrminiſter Gröner und dem Chef der Heeresleitung, General Heye, ſchreitet der Reichspräſident, immer wieder ſtürmiſch bejubelt, die Front der Ehrenkompagnie ab. Der Präſentier⸗ marſch ertönt und in gewaltigem Chorus ertönt das Deutſchlandlied über den Platz. Dann verabſchiedet ſich Hindenburg von der Generalität, dem Komman⸗ danten des Wachtregiments Berlin und dem Reichs⸗ wehrminiſter und nimmt in ſeinem Wagen Platz, der unter immer neuen Ovationen ſich ſeinen Weg durch die Maſſen bahnen mußte, die vor dem Reichs⸗ tag, am Brandenburger Tor und weiter die Linden und die Wilhelmſtraße entlang bis zum Reichspräſi⸗ dentenpalais die Straßen ſäumen und der Vorbei⸗ fahrt Hindenburgs harren. CCC ͤvvTbdcbGGGTGGTGvGTGTGTGTbGbGbGbTbTPbGbTbTbTbGbTGTbTbVTbTFwbFbͤVTbVTbGbVFbFVbVbVVVPVPVPVUVVVVVVCVCVCVVVVVVVVVVV—— o ů Rochus von Rheinbaben kandidiert in Koblenz Telegraphiſche Meldung Koblenz, 11. Aug. Hier wurde in einer von Vertretern der Demo⸗ kratiſchen Partei und der Volks nationalen Reichs⸗ vereinigung ſtark beſuchten Verſammlung einſtimmig die Bildung der Deutſchen Staatspartei im Wahlkreis Koblenz⸗Trier⸗Birkenfeld vollzogen. Als Spitzenkandidat für die Reichstagswahlen wurde ebenfalls einſtimmig, Freiherr Rochus von Rhein baben(Berlin) aufgeſtellt. von Rheinbaben iſt Führer der Front 1929 und gehört zu den Grün⸗ dern der Deutſchen Staatspartei. „Rote Verfaſſungsfeier Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Aug. Den Beſchluß der Berliner Verfaſſungsfeiern bil⸗ dete geſtern abend der traditionelle Fackelzug des Reichsbanners. Die Abordnungen aus den verſchie⸗ denen Bezirken der Reichshauptſtadt ſammelten ſich im Luſtgarten. Sie bewegten ſich dann zum Schloß und über die Mitte der Linden zum Platz der Re⸗ publik. Bereits im vorigen Jahre war es zu unlieb⸗ ſamen Störungen, namentlich durch Natio⸗ nalſozialiſten, aber auch durch Kommunti⸗ ſten gekommen. Der gleiche Vorgang wiederholte ſich in verſtärktem Maße vor dem Reichstagsgebäude. Während einer Anſprache des Reichstagspräſtdenten Löbe machten ſich die Nationalſozialiſten bemerk⸗ bar. Sie brachten während des Konzerts der Reichs⸗ wehrkapelle Heilrufe auf Hitler aus. Es kam zu Reibereien und ſchließlich zu einer regelrechten Prügelei, ſo daß ein größeres Schutzmannsaufgebot eingreifen mußte. Etwa 20 Ruheſtörer wurden zwangsgeſtellt. Merkwürdig berührt die Art, in der die Sozial⸗ demokraten vielfach ihre Verfaſſungsfeiern ab⸗ hielten. In Pankom beiſpielsweiſe hielt vor dem Reichsbanner der ſozialdemokratiſche Abg. Künſtler eine Rede, die unter den hef⸗ tigſten Ausfällen zum Kampf gegen die bür⸗ gerlichen Parteien aufforderte Auch ſonſt wurden vielfach die Verfaſſungsfetern zu einer Wahlverſammlung degradiert. Die Jungſozialiſten Berlins hatten ſich ausgerech⸗ net den ehemaligen ſächſiſchen Miniſterpräſidenten Zeigner verſchrieben, der von der Ortsgruppe Plauen als Reichstagskandidat aufgeſtellt worden iſt. Eingeleitet wurde die jungſozialiſtiſche Kundgebung durch den gemeinſamen Geſang„Völker hört die Signale“. Herr Zeigner führte dann, nach einem Be⸗ richt der„Berliner Börſenzeitung“, in ſeiner Rede U. a. aus:„Wir müſſen an dieſem Tag, wo die Ver⸗ faſſungsfeſtredner in den öffentlichen Kundgebungen mit beiſpielloſer Dreiſtigkeit die Maſſen des Volkes über den angeblichen Wert der Weimarer Verfaſſung belügen, einmal offen ausſprechen, daß dieſe in Weimar geſchaffene Verfaſſung für uns Sozialdemokraten überhaupt keinen Gegen⸗ wartswert mehr beſitzt. Wir tun daher beſſer, wenn wir dieſen Tag in Zukunft nicht mehr feiern.“ Herr Zeigner ſchloß mit der Feſtſtellung, daß man nicht mehr mit der bürgerlichen Verfaſſung von Weimar paktieren, ſondern die Errichtung des ſozialiſtiſchen Staates herbeiführen müſſe. Außerdem leiſtete er ſich einige höchſt deſpektierliche und abfällige Bemerkungen über den Reichspräſidenten Hindenburg. Dieſe Veranſtaltung wurde allerdings von vorn⸗ herein als„rote Verfaſſungsfeier“ gekennzeichnet. Oertliche Wahlabmachungen empfohlen Telegraphiſche Meldung Hamburg, 11. Auguſt. Der Provinzialausſchuß der Deutſchen Volkspartei in Schleswig ⸗Holſtein faßte eine Entſchließung, in der das Scheitern der Sammlungsbeſtrebungen bedauert wird. Der Aus⸗ ſchuß könne die Gründe des Scheiterns nicht als durchſchlagend anerkennen und die Brücke zu wei⸗ teren Verhandlungen nicht als abgebrochen betrach⸗ ten. Es müſſe zu einer großen Partei der Mitte unter Beſeitigung aller Splitterbeſtrebungen kommen und unter Zurückſtellung aller perſönlichen Hemmungen. Nötigenfalls müſſe eine 5 rtliche Einigung in den Wahlkreiſen erreicht wer⸗ den. Der Provinzialausſchuß ſtellte eden Reichsrats⸗ bevollmächtigten Dr. Schifferer einſtimmig als Spitzenkandidaten für Schleswig⸗Holſtein auf. Die Wirkung der Hitze in Amerika 8 St. Lonis, 11. Auguſt. Infolge der große Hitze fließt der Miſſiſſippi nur noch als verhältnismäßig ſchmaler Kanal durch den mittleren Teil ſeines breiten Bettes. Zahlreiche kleine Flüſſe und Quellen, von denen er geſpeiſt wird, ſind völlig ausgetrocknet. een 2. Seite. Nr. 367 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 12. Auguſt 1930 Zollpläne des engliſchen Kabinetts Telegraphiſche Meldung London, 11. Aug. Dem politiſchen Korreſpondenten des„Daily Herald“ zufolge ſind mehrere Miniſter beauftragt worden, das von den britiſchen Delegierten bei der bevorſtehenden Reichskonferenz zu vertretende Pro⸗ gramm vorzubereiten. Unter den Fragen, die dieſer Kabinettsausſchuß zu prüfen habe, befinde ſich ein von den wirtſchaftlichen Beratern des Kabinetts aus⸗ gearbeiteter Vorſchlag über die zeitweilige Ein⸗ führung eines allgemeinen Zolltarifes von 10 v. H.„zur Erhöhung der Ein nah⸗ men“ mit einem Nachlaß für die Dominions. Der Korreſpondent bemerkt hierzu: Eine endgül⸗ tige Entſcheidung über eine ſo weitreichende Maß⸗ nahme wird natürlich nur auf einer Vollſitzung des Kabinetts gefällt werden können. Dieſer Schritt bedeutet ein entſchiedenes Abſchwenken vom Freihandel und wird ſehr aufmerkſam und ſehr kritiſch geprüft werden müſſen. Einige Miniſter ſind unbedingte Freihändler und ſind nicht bereit, auch nur einen Fingerbreit von ihrem Standpunkt zu weichen, andere treten der Frage ohne vorgefaßte Meinung gegenüber. i Zwiſchenfall im Straßburger Rathaus Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 12. Aug. Gelegentlich des Empfanges der Mitglieder der Internationalen Liga für Frieden und Freiheit im Straßburger Rathaus, kam es zu einem bemerkenswerten Zwiſchenfall. Im Straßburger Rathaus befindet ſich eine Statue, die der„Matin“ der Stadt im Jahre 1919 zum Ge⸗ ſchenk gemacht hat und die die Inſchrift trägt „Zur Erinnerung an den Sieg des Rechts über die Gewalt, der Ziviliſation über die Barbarei“. Zahlreiche Mitglieder der Liga, darunter Deutſche, Ruſſen und Aſiaten hatten von der Inſchrift Kennt⸗ nis genommen und heftig dagegen proteſtiert. Dem kommuniſtiſchen Gemeinderatsmitglied Haas ge⸗ lang es jedoch, die aufgeregten Abgeordneten zu be⸗ ruhigen, während der Kommuniſt Mourer drohte. die Statue aus dem Fenſter zu ſchleudern. Verhaftungen in Ingolſtadt Telegraphiſche Meldung — Ingolſtadt, 12. Aug. In Zuſammenhang mit der Feſtnahme des Kriminalkommiſſars Paul Weber von der Ingolſtädter Kriminal⸗ polizei, die vor mehreren Tagen erfolgte, iſt nun⸗ mehr eine weitere aufſehenerregende Feſtnahme ge⸗ folgt. Auf Veranlaſſung des Staatsanwaltes in Eich⸗ ſtätt wurde der Polizeireferent von Ingol⸗ ſigdt, Hier!, von auswärtigen Beamten verhaftet, und in das Amtsgerichtsgefängnis Eichſtätt eingelie⸗ fert. Gerüchtweiſe verlautet, daß Hierl ſich Verfeh⸗ lungen im Amte habe zuſchulden kommen laſſen. Die Verhaftung ſoll mit der Feſtnahme des Krimi⸗ nalkommiſſars Weber in Zuſammenhang ſtehen. Es wird angenommen, daß in den nächſten Tagen ein Staatskommiſſar in Ingolſtadt eingeſetzt wer⸗ den wird. Das Plenum des Stadtrates wird ſich heute mit der Angelegenkeit befaſſen. Bel der ſtädtiſchen Ver⸗ kehrsgeſellſchaft waren vor einigen Monaten erheb⸗ liche Unterſchlagungen feſtgeſtellt und daraufhin ein Angeſtellter der Geſellſchaft verhaftet und in Unterſuchungshaft genommen worden. Dieſem Häft⸗ ling ſollen Weber und Hierl ziemlich große Be⸗ wegungsfreiheit geſtattet haben. Vorgehen gegen die Kommuniſten in der Türkei — Konſtantinopel, 10. Auguſt. Die Polizei von Stambul verhaftete geſtern 34 Perſonen, darun⸗ ter acht Frauen, die im Verdacht ſtehen, einer ge⸗ heimen kommuniſtiſchen Organiſation anzugehören. fahren. Der Deutſchenhaß in Frankreich Die Treviranus-Rede und ihr Widerhall Wie in unſerer geſtrigen Morgenausgabe bereits berichtet, fand im Anſchluß an die Rhein lan d⸗ Gedenkſtunde vor dem Reichstage eine Kund⸗ gebung deu oſtdeutſchen Verbände zur Erinnerung an die vor zehn Jahren in Oſt⸗ und Weſtpreußen erfolgte Volksabſtimmung ſtatt, bei der der ehemalige Abſtimmungskommiſſar, Graf Bau⸗ diſſin, erklärte, daß von dem großen deutſchen Gebiet zwiſchen Oſtſee und tſchechiſch⸗polniſcher Grenze ein zerfetztes Land übrig geblieben ſei, in deſſen Gauen infolge der Grenzziehung kulturelle und wirtſchaftliche Not wohne. Darauf hielt der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete, Treviranus, eine Rede, in der er der Ergebniſſe der Volksabſtim⸗ mungen in der Nordmark, in Oſt⸗ und Weſtpreußen ſowie in Oberſchleſien gedachte und den unbeugſamen Heimatſinn der Bevölkerungen in den Abſtimmungs⸗ gebieten hervorhob. Weiter führte er u. a. aus: Wir wollen die Rheinlande im Frieden halten, wie es zu allen Zeiten deutſches Sehnen war. Aber wir müſſen frei ſein, wirklich frei, weil kein Gemeingefühl unter den Völkern der Welt gedeihen kann, wenn das Recht gebeugt, wenn das Geſetz des Raumes vergewaltigt iſt. Darum grüßen wir gerade in dieſer Stunde des Dankes in Wehmut, aber auch in unbeugſamer Hoffnung die Brüder an der Saar wie die Eifelwacht in Eupen und Malmedy. Die Fahrt des Reichspräſidenten war ein Jubelzug bis zur Trauernacht von Koblenz, die zu neuer Be⸗ ſinnung mahnt. Nun fordert der Oſten Einheit und Einſatz des ganzen deutſchen Volkes. Wir gedenken des zerſchnittenen Reichslandes, der ungeheilten Wunden in der Oſtflanke, des verküm⸗ merten Lungenflügels des Reiches. Wir denken daran, unter welch furchtbarem Druck die unnatürliche Abſchnürung Oſtpreußens erpreßt wurde und zu welchem Zwitterzuſtand das deutſche Danzig verurteilt wurde. Die Zukunft des preußiſchen Nachbarn kann nur geſichert ſein, wenn Deutſchland und Polen nicht durch ungerechte Grenzziehung in ewiger Unruhe gehalten werden, Oſtdeutſchlands Blutſtockung bleibt eine europäiſche Sorge und Gefahr. Wir ſpüren aus dem Zauber des Rheins, aus der Herb⸗ heit unſeres Oſtens gewachſen Kräfte, die uns zu hoffen heißen: Der Tag wird kommen, wo der Kampf für das Recht Deutſchland und Europa befreit hat. Sthamloſe Hetze in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 11. Aug. Man iſt es zwar ſchon gewohnt, daß die franzö⸗ ſiſchen Blätter bei der geringſten Anſpielung Deutſch⸗ lands auf Aenderung der Oſtgrenze, Rückgabe des Saargebietes und ähnlicher Dinge nervös auf⸗ Eine ſolche Entrüſtung und Zurück⸗ weiſung wie ſie heute den letzten Ausführungen des Miniſters für die beſetzten Gebiete Treviranus vor dem Rhein⸗ Pfalz⸗ und Saarausſchuß zuteil wird, hat aber wohl ſeit langem keine deutſche Miniſter⸗ rede erfahren. Der„Temps“, der ſich ſonſt eines vornehmeren und ruhigeren Tones zu befleißigen pflegt als die übrigen Blätter, fällt in die wüſten Phraſen längſt vergangener Zeiten zurück. a Die Anſpielung Treviranus auf die„verletzten Rechte des linken Rheinufers“ beantwortet das Blatt mit folgenden Ausführungen:„Wenn von der Rechtsverletzung und von der Frage der Gemein⸗ ſchaftsgefühle unter den Völkern die Rede iſt, ſollte ein deutſcher Miniſter als letzter zu dieſem Thema ſprechen. Das Deutſche Reich iſt dank einer fla⸗ granten Rechtsverletzung entſtanden und hat ſich während 47 Jahren durch unverant⸗ wortliche Unterdrückung nichtdeutſcher Volksſtämme befeſtigt und entwickelt. Das Dentſche Kaiſerreich iſt untergegangen, nachdem es mit den barbariſchſten Methoden und unter der ſchändlichſten Durchbrechung aller göttlichen und menſchlichen Ge⸗ ſe tze vier Jahre lang Krieg geführt hat. Wenn eine Macht vor der Geſchichte für derartige Verbrechen zu verantworten iſt, dann ſind diejenigen, die in ihrem Namen zu ſprechen vorgeben, ſchlecht geeignet, gegen das„verletzte Recht“ zu proteſtieren.“ 15 Die Rede des Miniſters Treviranus, ſo fährt das Blatt fort, erweiſe zur Genüge, daß die Deut⸗ ſchen nicht zögern, ihre Abſichten aufzudecken und an⸗ geſichts Europa die Rückkehr der Saar, von Eupen, und Malmedy, Danzigs und Oberſchleſiens als die unmittelbaren Ziele ihrer Politik zu bezeichnen. Der„Temps“ erhebt die Frage, ob Treviranus auch im Sinne der übrigen Reichsminiſter geſprochen habe.„Teilen die Kabinettsmitglieder ſeine Anſchauung, dann liegen die Ziele der deutſchen Politik dar und alle nachträglichen Erklärungen än⸗ dern nichts mehr. Sind Reichskanzler Brüning und die Miniſter dagegen anderer Auffaſſung, ſo müſſen ſie ſich öffentlich von ihrem Kollegen losſagen.“ Der„Intranſigeant“ lehnt den Vorwurf der Rechtsverletzung ab und erklärt, daß unter au⸗ derem die Saar auf Grund eines anerkannten Re⸗ parationsrechts von Frankreich beſetzt gehalten wird. Frankreich müſſe ſchon ſehr taube Ohren haben, wenn es in den Ausführungen Treviranus nicht eine Art Ultimatum erblicken wollte. Heute wiſſe man, daß je ſchneller die Saar von Frankreich frei⸗ gegeben wird, um ſo ſchneller Deutſchland neue For⸗ derungen aufſtellen werde. Auch Vriand beklagt ſich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 12. Aug. Zu der geſtrigen Unterhaltung des franzöſiſchen Außenminiſters mit dem deutſchen Botſchafter von Hoeſch ſchreiben„Petit Pariſien“ und„Ma⸗ tin“ übereinſtimmend, daß Briand den deutſchen Botſchafter zweifellos auf die immer bedrohlicher und argreſſiver werdende Agitation der deut⸗ ſchen Nationalſozialiſten aufmerkſam ge⸗ macht habe. Er habe bei dieſer Gelegenheit dem Bot⸗ ſchafter Hoeſch nahegelegt, daß eine Rede nach Art des Miniſters Treviranus in der Tat nicht ge⸗ eignet ſei, die Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu fördern. Sturm im Waſſerglas Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 12. Aug. Die franzöſiſch⸗amerikaniſchen Beziehungen drohen ernſtlich gefährdet zu werden, falls Amerika in Pa⸗ ris allein durch den allzeit bewährten General Per⸗ ſhing vertreten würde. Perſhing iſt bekanntlich der Führer der amerikaniſchen Expeditionsarmee ge⸗ weſen. Nach dem Kriege iſt er als Privatmann in Europa geblieben und läßt ſich bei jeder Gelegenheit gern als amerikaniſchen Helden und Freund Frank⸗ reichs feiern. Die Gemeinde Sivry ſur Meuſe hat nun den Zorn Perſhings erregt. Vor Jahren wurde nämlich beſchloſſen, daß kein amerikaniſches Monument, das auf franzöſiſchem Boden zum Ge⸗ dächtnis der Gefallenen errichtet würde, ohne die Genehmigung eines Ausſchuſſes gebaut werden dürfe, deſſen Vorſitzender Perſhing iſt. Die Gemeinde Sivry ſur Meuſe, die den Gefallenen eines ameri⸗ kaniſchen Infanterieregiments ein Ehrendenkmal ſetzen wollte, kümmerte ſich nicht um dieſe Vorſchrif⸗ ten und überging Perſhing, der ſeinerſeits hartnäckig blieb und ſein Einverſtändnis verſagte. Jedermann wartet geſpannt auf die Beilegung des peinlichen Konflikts. Halbautomatiſche Flugzeugſteuer⸗Vorrichtungen — Paris, 12. Aug. Luftfahrtminiſter Laurent⸗ Einac wohnte auf dem Flugplatz von Iſtres bei Marſeille geſtern der Vorführung von halbautomati⸗ ſchen Flugzeugſteuervorrichtungen bei. 14 Letzte Meloͤungen* 4 J Vier Todesfälle infolge Pilzvergiftungen — Nürnberg, 11. Aug. Nach dem Genuß ſelbſtgeſammelter Pilze erkrankte die aus ſieben Perſonen beſtehende Familie eines in der Nopitſch⸗ ſtraße wohnhaften Arbeiters und mußte auf ärztliche Anordnung in das Krankenhaus gebracht werden. Dort ſind im Laufe des geſtrigen Vormittags zwei Frauen und zwei Kinder geſtorben. Abreiſe Hindenburg nach München Berlin, 11. Aug.(Eigene Meldung). Reichspräſi⸗ dent von Hindenburg iſt heute abend mit dem fahr⸗ planmäßigen D⸗Zug um 22.06 Uhr vom Anhalter Bahnhof nach München abgereiſt, um ſich auf Urlaub wieder nach Dietramszell zu begeben. Einbruch bei Karl Friedrich von Siemens — Berlin, 12. Aug. Dem„Vorwärts“ zufolge iſt am Montag in die Villa des Generaldirektors Karl Friedrich von Siemens in der Berliner Straße in Charlottenburg eingebrochen worden. Den Tätern iſt eine Beute von großem Wert in die Hände ge⸗ fallen. Bootsunglück— Vier Tote — Graz, 11. Aug. Bei der Ortſchaft Preg an der Mur neigte ſich eine von ſieben Perſonen benutzte, an einem Drahtſeil hängende Ueberfuhrzille infolge unſachgemäßer Steuerung zur Seite, ſodaß die In⸗ ſaſſen aus dem Boote in die Mur fielen und er⸗ tranken. Die drei anderen konnten ſich an dem Drahtſeil anklammern und wurden gerettet. Schiffsbrand — Barcelona, 11. Aug. An Bord des Dampfers „Roberto Ramos“ brach geſtern, als er mit 110 Paſſagieren nach Malaga auslaufen wollte, Feuer aus, das die ganze Nacht durch andauerte. Einzel⸗ heiten fehlen. Neun Perſonen ertrunken — Kiew, 12. Aug. Während eines Sturmes ge⸗ rieten mehrere Dutzend Perſonen auf dem Dujepr in Lebensgefahr. Es gelang aber, alle zu retten mit Ausnahme von ſechs Frauen und drei Kindern. Schwere Ausſchreitungen in Portugal — Liſſabon, 12. Aug. Die Bevölkerung von Caſtan⸗ heida griff im Verlaufe einer Kundgebung gegen die Steuerbelaſtung des Hausbeſitzes einen Trupp republikaniſcher Garde an. Dieſer machte von der Schußwaffe Gebrauch. Zwei Perſonen wurden getötet und mehrere andere verletzt. Exploſion auf einem franzöſiſchen Kriegsſchiff 1 — London, 11. Auguſt. Einer Lloyd⸗Meldung zu⸗ folge ereignete ſich auf dem franzöſiſchen Kriegsſchiff „Bellatriz“ im Hafen von Papcete(Tahiti) eine Exploſion. Zwei Mann fanden dabei den Tod. Rundflug des„R 100“ über Kanada — Montreal, 11. Aug. Das Luftſchiff„R 100“ iſt zu einem Fluge über die Kanadiſchen Städte Ottawa, Hamilton und Niagara aufgeſtiegen. Nach ſeiner Rückkehr nach Montreal wird es bald ſeine Heimreiſe nach England antreten 5 Flugzeugabſturz in Amerika— Drei Tyte — Chicago, 11. Aug. Während eines Gewitters ſtürzte am Samstag nachmittag ein Flugzeug ab, durchſchlug die dünne Metalldecke eines Gaſometers und prallte auf den Boden auf. Die Inſaſſen, zwei Frauen und der Pilot, waren ſofort tot. Deuljthe Vollspartei Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler Heute, Dienstag, abends 8,30 Uhr, findet im Lutherſaal des Wartburg⸗Hoſpiz eine entſcheidungs⸗ volle Ausſprache über die parteipolitiſche Lage ſtatt, Wir bitten unſere Mitglieder in Anbetracht der Wich⸗ tigkeit der Ausſprache um vollzähliges Erſcheinen. Sämtliche Mitglieder des Ortsvereins ſind ebenfalls freundlichſt eingeladen. 47) Der Vorſtand. Lachen in der Garage Heiteres von Friedrich Frank Die Dame kam aufgeregt in die Garage:„Wo iſt mein Auto? Warum haben Sie es noch nicht repa⸗ riert? Ich muß ſofort das Auto haben, ich muß auf der Stelle fortfahren!“ „Das Auto ſteht zu Ihrer Verfügung“, ſagte der Monteur. a Da beruhigte ſich die Dame:„Schön. es heute abend abholen.“ „Sehr wohl, gnädige Frau“, lächelte der Monteur, „bis dahin wird es fertig ſein.“ * Ich werde Der Chauffeur lag unter dem Wagen und repa⸗ rierte. Da war ſo eine verflixte Schraubenmutter verloren gegangen. Plötzlich kam der Chef und ſagte: „Können wir jetzt gleich fahren?“ „Nee, Herr Direktor, wiſſen Sie, da iſt nämlich die Mutter...“ „Wir fahren ſofort!“ unterbrach ihn herriſch der Chef.„Ihre Familienverhältniſſe ſinn mir ſchnuppe.“ * Ein Chauffeur, der ſeinen Lohn immer ſehr un⸗ pünktlich erhielt, war damit ſo unzufrieden, daß er die Stelle kündigte und um ſein Zeugnis bat. „Ich möchte Ihnen gern ein gutes Zeugnis geben“, ſagte der Herr,„aber ich muß der Wahrheit halber eigentlich angeben, daß Sie nie pünktlich zur Stelle waren. Wie könnte ich das möglichſt milde umſchreiben?“ Der Chauffeur lächelte:„Schreiben Sie ganz ein⸗ fach: Er war ebenſo pünktlich, wie er ſeinen Lohn erhielt.“ * Fräulein Mia machte ſich in der Garage zu ſchaffen. Sie hatte die Motorhaube des Wagens hoch⸗ gehoben und den Kopf hinein geſteckt, um etwas zu reparieren. „Wo ſteckt denn nur die Mia?“ fragte die Mutter. „Unter der Haube“, ſagte der Vater. „Dem Himmel ſei Dank!“ rief die Mutter aus. „Wer hat denn endlich um ihre Hand angehalten?“ Thealeranekdoten (Von unſerem Pariſer Vertreter) Ein Neuling im Journalismus ſollte Sarah Bernhardt ausfragen. Er war auch gewandt ge⸗ nug, in die Loge der großen Künſtlerin Einlaß zu fin⸗ den. Da begann er:„Ich habe doch die Ehre, mit Frau Bernhardt zu ſprechen?“ Weiter kam er nicht; denn ſchon hatte ihn die beleidigte Diva an die Luft ſetzen laſſen. Vierzig Jahre ſind darüber verſtrichen; aber der Betreffende hat noch immer nicht begriffen weshalb. * Der gefeierte Geigen künſtler Capet wurde eines Tages von einem Kollegen gebeten, Eintritts⸗ karten für ein von dieſem veranſtaltetes Wohltätig⸗ keitskonzert unterzubringen.„Wohltätigkeit? Für welchen Zweck?“ fragte Capet.„Um den Fehlbetrag zu decken, der bei meinem vorangegangenen Konzert für einen wohltätigen Zweck entſtanden iſt,“ lautete Antwort. * Ein junger Künſtler, dem der Zufall einen erſten Preis im Konſervatorium eingebracht hatte, trat zum erſten Male in einem Stück von Moliére im Theatre Francais auf. Er fiel glatt durch. Der alte Schau⸗ ſpieler Lelbir ſchüttelte den Kopf, als er hinter der Kuliſſe an ihm vorbeiging. Der Neuling verſtand, was das bedeutete, und ſagte bekümmert:„Ja, ich war unter aller Kanone!“„Ganz richtig“, gab Leloir zurück.„Aber glücklicherweiſe war es ja nur Moliére!“ Der beliebte Komiker Dranem gab in der Zer⸗ ſtreuung ſeinem Auto mitten im Gewimmel der Place de la République eine vorſchriftswidrige Rich⸗ tung.„Na, das wird dir ein gehöriges Strafman⸗ dat einbringen!“ ſagte ihm ein Freund, den er mit⸗ genommen hatte.„Mir ein Strafmandat..“ lachte Dranem.„Du wirſt gleich ſehen ich brauche nur meine Fratze zu zeigen.“ Dranem hielt an und ſteckte ſein in ganz Paris bekanntes Grinſen erſter Güte auf. Aber der Ordnungspoliziſt, ein ganz junger Mann, fuhr ihn an:„Glauben Sie nicht in London zu ſein! Wenn Sie auch Engländer ſind, hier wird rechts gefahren!“ * Einer der hervorragendſten franzöſiſchen Staats⸗ männer und Miniſter war bei dem ihm befreun⸗ deten Luſtſpieldichter De Flers zu Beſuche, als dieſer gerade ſeine Poſt auf dem Schreibtiſch aus⸗ gebreitet hatte. Der Gaſt ſpielte mit dem Papier⸗ meſſer, ſetzte ſich am Tiſche nieder und glaubte wohl im Eifer des Geſprächs in ſeinem Büro zu ſein. Mechaniſch griff er zu den an De Flers gerichteten Briefen, öffnete ſie, überflog ſie flüchtig, ballte ſie dann zuſammen und warf ſie in den Papierkorb. Der Schriftſteller ſah dem Treiben ganz entgeiſtert zu. Schließlich entrang ſich das faſt bewundernde Geſtändnis ſeinen Lippen:„Was Sie da tun, habe ich oft unwiderſtehliche Luſt auch zu tun; aber mir fehlt der Mut dazu.“ * Vor dem Dramatiker Augier wurde ein junger Schriftſteller ſtark heruntergemacht. Augier nahm ihn in Schutz und erklärte, er empfinde eine große Zuneigung für ihn.„Was finden Sie denn an ihm Liebenswürdges?“ frage ein Anweſender.„Er poſiert nicht,“ erwiderte Augier.„Und das iſt bei talentloſen Leuten ſehr ſelten.“ * Der Neſtor des Téatre Frangais Sil vain reiſte mit einer Gaſtſpieltruppe durch Frankreich. Ein junger Kollege flehte ihn an:„Lieber Meiſter, Sie haben mir da eine Durchfallrolle zuerteilt“. „Wie!“ rief Silvain entrüſtet.„Eine Durchfallrolle?. Ich deklamiere doch im dritten Akte ſechzig herrliche Verſel“ Kunſt und Wiſſenſchaft en Die Geſpräche Eckermauns mit Goethe in fran⸗ zöſiſcher Ueberſetzung. Man darf ohne jede Ueber⸗ treibung von der Ausfüllung einer bedauerlichen, faſt unverſtändlichen Lücke anläßlich der Veröffent⸗ lichung der„Geſpräche Eckermanns mit Goethe“ in der franzöſiſchen Ueberſetzung von M. Chu⸗ zeville ſprechen. Denn in der ſo reichhaltigen Goetheliteratur Frankreichs fehlte bisher eine ge⸗ wiſſenhafte vollſtändige Uebertra⸗ gung dieſer Aufzeichnungen, die für die Erkenntnis 1 und Erfaſſung des Weſens, Denkens und Schaffens des größten deutſchen Dichters eine unerſchöpfliche Fundgrube darſtellen. Trotz aller Anerkennung des redlichen Willens des Ueberſetzers muß aber mit Be⸗ dauern feſtgeſtellt werden, daß er bei der Wieder⸗ gabe der Bemerkungen Goethes, der Tiefe und Fülle in der meiſterhaften Einfachheit nicht immer die ent⸗ ſprechende franzöſiſche Form zu geben vermag. Auch laufen kleine, aber ſtörende Schnitzer unter. So iſt beiſpielsweiſe von den Ländern der Marſch und der Haide die Rede, als ob„Marſch“ und„Haide“ Eigen⸗ namen wären und nicht Landſchaftsbegriffe. Dieſe Unebenheiten ſollen aber in einer bereits vorbereite⸗ ten zweiten Auflage des Werkes ausgeglichen werden, * Das Auguſtheft von Weſtermanns Monatsheften bringt einen Artikel:„Frauenarbeit in Amerika“ mit aus der Praxis gewonnenen Ratſchlägen und Fingerzeigen. Dieſer Artikel von Hedwig Jäger wird beſonders für be⸗ rufstätige Frauen wertvoll ſein. Wie Paul Gerhardt, der bekannte Künſtler, lebendige Beziehungen vom Fernſpre⸗ cher zum Fernſchreiber herſtellt, iſt mehr wie intereſſant, man ſteht, daß auf dieſem Gebiete dem Erfinder noch ein großer Spielraum gegeben iſt, und daß ſo manches, was bisher in den Bereich der Fabel zurückgewieſen wurde, ſchon bald Wirklichkeit ſein dürfte. Der Beitrag„Brettchen⸗ weben“ von Gertrud Staudigel⸗Scharlau dürfte alle Da⸗ men interſſieren, die ihrer Kleidung eine eigene künſtle riſche Note geben wollen, l 1 un b J * t 2 2 e Dienstag, den 12. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Der Verfaſſungstag in Mannheim Städͤtiſche Feier im Muſenſaal— Auszeichnung von Feuerwehrleuten und Sportvereinen durch Staat und Stadt wenden uns Die Turner Jetzt ſind die Feſttage vorüber. Wir wieder rüſtig unſerem Tagewerk zu. ſind nach Hauſe gefahren, der größte Teil geſtern nachmittag. Manche warteten bis zum Abend. So ſchwer war der Abſchied von der Feſtſtadt Mann⸗ heim. Die Stadt ſtand geſtern immer noch in feſt⸗ lichem Schmuck. Am vormittag zogen Muſikkapellen mit klingendem Spiel durch die Straßen, auch Stand⸗ konzerte wurden abgehalten. Gegen 10 Uhr lockte ein mächtiges Motorengeräuſch die Menſchen aus ihren Wohnungen heraus. Siehe da: ruhig und ſicher, wie immer, zog„Graf Zeppelin“ ſeine Bahn über Mannheim. Nach einer Schleife verſchwindet er in nördlicher Richtung. Am Nachmittag fanden ſich viele Menſchen in der Rhein⸗Neckarhalle zur Verfaſſungsfeier ein. Das Wetter war in den Vormittagsſtunden recht zweifel⸗ haft, nachmittags gab es aber doch Sonne, die die Menſchen ins Freie lockte. Der Abend verlief in der Stadt ruhig. Müdigkeit machte ſich bemerkbar. Stlädtiſche Verfaſſungsfeier Die ſtädtiſche Verfaſſungsfeier am Sonntag abend im Muſenſaal des Roſengartens war ſehr gut be⸗ ſucht aus allen Schichten der Bevölkerung. Die Feſt⸗ anſprache hielt der ehemalige demokratiſche Reichs⸗ tagsabgeordnete Dr. Theodor Heu ß⸗Berlin. Der Redner betonte eingangs, daß ſich die Verfaſſungs⸗ feier nicht vergleichen laſſe mit den Freudenfeſten aus Anlaß der amerikaniſchen und franzöſiſchen Ver⸗ faſſungsgründung. Der deutſche Verfaſſungstag ſei eine ſehr ernſte Angelegenheit. Dann wandte ſich der Redner gegen die Behauptung, daß die Demo⸗ kratie in Deutſchland Import ſei. Demokratiſche Elemente ſeien urdeutſch und in der Selbſtverwal⸗ tung der Gemeinden und in kleineren Geſellſchaften ſeit längerer Zeit zu finden. Die Diktatur ſei nur möglich in Ländern des Analphabetentums und könne nur dort beſtehen, wo romaniſche Begeiſte⸗ rungsfähigkeit oder ſlaviſche Brutalität zu finden ſei. Das ganze deutſche Volk müſſe für die Grund⸗ gedanken der Weimarer Verfaſſung gewonnen werden. Der Redner erhofft vom kommenden Wahl⸗ kampf, daß Deutſchland auf dieſem Wege eine demo⸗ kratiſche Erziehungsarbeit leiſte. Die Feſtanſprache war umrahmt von muſikali⸗ ſchen Darbietungen des Philharmoniſchen Orcheſters unter Kapellmeiſter Leger und Orgelvorträgen von Kirchenmuſikdirektor Landmann. Der Feſtrede folgten zwei Strophen des Deutſchlandliedes. W. Ehrung der Feuerwehr⸗Jubilare und Sportvereine Im Ritterſaal des Schloſſes fand geſtern vormit⸗ tag ein Feſtakt ſtatt, der ſich alljährlich am Verfaſ⸗ ſungstag wiederholt und der die Ueberreichung von Auszeichnungen an langjährige Mitglieder der Frei⸗ willigen Feuerwehr und an durch ſportliche Höchſt⸗ leiſtungen hervorragende Vereine zum Zweck hat. Ne⸗ hen Landrat Dr. Guth⸗Bender und Oberbür⸗ germeiſter Dr. Heimerich waren Beigeordneter Dr. Zeiler, Branddirektor Dipl.⸗Ing. Mikus, Oberkommandant Schlimm und das geſamte Poli⸗ zeioffizierkorps von Mannheim anweſend, darunter Regierungsrat Dr. Leiber als Vertreter des Po⸗ lizeidirektors, Regierungsrat Dr. Heim und der ſtellv. Leiter der uniformierten Polizei, Polizeihaupt⸗ mann Vaterrodt. + Mit dem Lied„Das iſt der Tag des Herrn“ leitete die Kapelle Seezer die Feier ein. Nach einem Ge⸗ ſangsvortrag des Männerchors der Freiw. Feuer⸗ wehr ergriff Landrat Dr. Guth⸗Bender das Wort zu einer kurzen Anſprache, in der er her⸗ vorhob, daß im jungen badiſchen Freiſtaat keine Or⸗ den und Ehrenzeichen mehr verliehen werden, daß der Rettungsmedaille die Ehrung verdienter Feuerwehrleute beibehalten habe, weil da⸗ mit wirklich perſönliche Verdienſte ihre Würdigung erfahren. Der Redner gab einen kleinen Rückblick über die Entwicklung des Feuerlöſchweſens in Mann⸗ heim. Aus der Allgemeinen Freiwilligen Feuerwehr gingen zunächſt die Werksfeuerwehren hervor, bis mit der Entwicklung Mannheims zur Großſtadt die Organiſation einer Berufsfeuerwehr notwendig leute mit 20jähriger Dienſtzeit vor; es ſind dies Adjutant Ant. Fiſcher, Obmann Auguſt Schnei⸗ der, die Wehrmänner Joſef Alt, Hermann Schar⸗ lepp, Hermann Konzelmann, Jakob Hoff⸗ mann, Joſef Roth und Bernhard Alles. Allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr brachte der Oberbürgermeiſter den Dank der Stadtverwaltung zum Ausdruck. Das Schauturnen auf der Rennwieſe Die linke Hälfte der Gesamtaufstellung Photo: Hofheinz Mannheſm wurde. Damit iſt aber die Freiwillige Feuer⸗ wehr keineswegseutbehrlich geworden. Das Feuerlöſchweſen Mannheims kann jeden Ver⸗ gleich, ſelbſt mit größeren Städten, aushalten. Mit Worten des Dankes überreichte der Landrat folgenden Jubilaren das Abzeichen mit Urkunde: Für 40 jährige Dienſtzeit: Hauptmann Heinrich Sprenger, Obmann Robert Obert, den Wehrmännern Anton Schüßler und Chriſtian Wittemaier(Freiw. Feuerwehr), Kommandant Auguſt Knebel, den Wehrmännern Konrad Schä⸗ fer, Jakob Hölzel und Georg Krug(Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof); für 25 jährige Dienſtzeit: Hauptmann Karl Wolf, den Wehrmännern Heinrich Vilgis, Jakob Vögele, Friedrich Orth und Valentin Rudolf(Freiwillige Feuerwehr), Joſef Eder, Friedrich Fries Andreas Bührer und Jakob Mayer(Zellſtofffabrik); Hans Wolf(Rhein. Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrik); Wilhelm Matter und Benedikt Bopp(Lanz); Franz Singer und Karl Spatz(Böhringer Söhne); Philipp Angſt⸗ mann und Karl Beßler(Spiegelmanufaktur); Hugo Rufer und Karl Hartmann Gahnhofs⸗ feuerwehr Mannheim⸗ Hauptbahnhof); Emil Gal⸗ lery, Franz Dietrich und Martin Marquard (Bahnhofsfeuerwehr Güterbahnhof). Landrat Dr. Guth⸗Bender brachte hierauf ein Hoch auf die deutſche Republik und die deutſche Heimat aus. Dann ſangen die Anweſenden das Deutſchlandlied. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich nahm nach einem kurzen Hinweis auf die Tätigkeit der Feuerwehr im vergangenen Jahr und einem ehrenden Gedenken an den verſtorbenen Brandͤdirek⸗ tor Vaulont die Ehrung der freiwilligen Feuerwehr⸗ Im Namen des Verwaltungsrats der Freiwil⸗ ligen Feuerwehr konnte Oberkommandant Schlimm das Diplom für 12 jährige Dienſtzeit über⸗ reichen an Hauptmann Peter Müller, die Wehr⸗ männer Karl Kirſch, Heinrich Bretz, Chriſtian Heer, Adam Deubert, Friedrich Boſſert, Al⸗ bert Sohn, Jakob Reiſigel, Philipp Hecker, Johann Hornung, Heinrich Becker, Hermann Will und Philipp Dünkel. Das Ehrenzeichen des Badiſchen Feuerwehrverbandes für Hauptmann Sprenger konnte Kommandant Knebel über⸗ reichen, während dieſer ſelbſt im Auftrage des Vor⸗ ſitzenden des 9. Baädiſchen Feuerwehrkreiſes, Agricola, die Ehrenplakette des Badiſchen Feuer⸗ verbandes erhielt. Einer im vergangenen Jahr eingeführten Uebung folgend, nahm der Oberbürgermeiſter auch noch die Ehrung von Sportvereinen vor, die im Jahre 1929 durch Höchſtleiſtungen be⸗ ſonders erfolgreich waren. Die Sportplakette der Stadt Mannheim, die eine neue, geſchmackvolle Aus⸗ ſtattung erfahren hat, erhielten der Mannheimer Ruderverein Amicitia, der Turnverein von 1846, der neben anderen hervorragenden Leiſtungen die Fußballmeiſterſchaft in der D. T. aufzuweiſen hat, der Verein für Körper⸗ pflege von 1886, deſſen Mitglieder ebenfalls einige Meiſterſchaften errungen haben, der Pol i⸗ zeiſportverein Mannheim, dem durch Po⸗ lizeiwachtmeiſter Eſſelbach die Meiſterſchaft im Ge⸗ wichtwerfen zugefallen iſt, der Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſche Luftfahrtverein mit rund 2000 Flügen und der Ausbildung von 17 Jungfliegern und ſchließlich der Waſſerſportverein Vor⸗ wärts, der mehrere Ruderſiege, darunter eine Meiſterſchaft, erkämpft hat. Allen dieſen Vereinen ſprach der Oberbürgermeiſter die Glückwünſche des Stadtrates und der Stadtverwaltung aus und for⸗ derte ſie auf, auch in dieſem Jahre weiter ihren Dienſt an Volk und Vaterland auszuüben. Namens der ausgezeichneten Vereine dankte der Vorſitzende des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege, Polizeioberleutnant Brenner, für die Auszeichnungen, die ein Anſporn ſeien zur weiteren Arbeit an den Zielen der Turn⸗ und Sporkbewegung. Der Sport bezwecke nicht nur Spiel, ſondern Geſundheit an Körper und Geiſt. Mit einem Hoch auf die Stadt Mannheim, die badiſche Heimat und das Vaterland ſchloß dieſer Redner. Den Abſchluß der etwa einſtündigen Feier bil⸗ dete ein weiterer Chor vertrag, worauf die Kapelle das Niederländiſche Dankgebet ſpielte. Unter Voran⸗ tritt des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuer⸗ wehr und der Schützenkapelle Seezer bildeten die Feuerwehrleute einen Zug, der ſich in der Innen⸗ ſtadt(beim„Goldenen Lamm“) auflöſte. 81 Feier oͤes Reichsbanners Der große Saal der Rhein⸗Neckarhalle war feſt⸗ lich geſchmückt. Fahnen in Farben der deutſchen Republik, des Landes Baden und der Stadt Mann⸗ heim flatterten in großer Zahl vor der Halle und hingen an den Wänden und über dem Rednerpult. Kurz nach 3 Uhr war der Saal ſchon bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Reichsbanner zog mit klingendem Spiele ein, Vertreter der Stadtverwal⸗ tung, an ihrer Spitze Oberbürgermeiſter Dr. Hei⸗ merich, waren anweſend. Die Feier begann mit Liedervorträgen der Ar⸗ beiterſänger. Nach kurzen Begrüßungsworten des Vorſitzenden des Mannheimer Reichsbanners, Roth hielt der ehemalige preußiſche Innenminiſter Gerzeſinſki die Feſtanſprache. Er erinnerte an die Zeit, in der die Weimarer Verfaſſung ent⸗ ſtanden iſt, und gedachte der Männer, die in raſtloſer Arbeit ſie geſchaffen haben und im Kampfe um ſie ihr Leben ließen. Die Weimarer Verfaſſung ſei der Grundſtein der Demokratie und Freiheit, ſie habe ſich bewährt in den ſchweren Tagen der Rheinland⸗ beſetzung und in Zeiten bitterer Sorgen. Mit beſon⸗ derer Schärfe wandte ſich Grzeſinſki gegen den Nationalſozialismus, der unſere Jugend vergifte, die den Krieg nicht erlebt habe, ihn nur vom Hören kenne und heute ſelbſt ſehr kriegsluſtig ſei. Ein Volksſtaat dürfe Vergewaltigungen des politiſchen Geguers nicht dulden. In der Frage des Ein⸗ heitsſtaates, den er als das Ideal aller Men⸗ ſchen hinſtellte, vertrat er den Standpunkt, daß Preu⸗ ßen ſolange fortbeſtehen müſſe, bis im Reiche eine gleiche und feſte Staatsgewalt geſchaffen ſei. Das ſei auch der Standpunkt des Miniſterpräſidenten Braun. Nur durch zielbewußte Arbeit könne man dahin gelangen. Mit einem Hoch auf die deutſche Re⸗ publik ſchloß er ſeine Ausführungen. Dann wurde ſtehend das Reichsbannerlied geſungen. Nach weite⸗ ren Geſangsvorträgen und rhythmiſchen Uebungen der Turner fand die offizielle Feier ihren Abſchluß. Anſchließend war Tanz, Tombola und Volksfeſt, das ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hinzog. Zeppelinlandung in Darmſtadt * Darmſtadt, 11. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ traf Montag früh kurz vor acht Uhr über Darmſtadt ein und nahm auf dem Gries heimer Sand eine kurze Landung vor. Trotz der frühen Morgenſtunde hatten ſich etwa 20 000 Zu⸗ ſchauer eingefunden, die dem Luftſchiff einen begei⸗ ſterten Empfang bereiteten. Nach einem Paſſa⸗ gierwechſel ſtieg„Graf Zeppelin“ wieder auf und nahm Kurs in Richtung Bergſtraße. Um.15 Uhr überflog das Luftſchiff Weinheim, um 10.45 Uhr Mainz. Nachmittags um 3 Uhr erfolgte in Darm⸗ ſtadt eine zweite Landung, bei der 80 000 Zu⸗ ſchauer auf dem Flugfeld waren. man aber neben Die Alempauſe Von H. Mollendorff Wir ſteigen doch auch nicht auf einen hohen Berg oder gehen einen langen Tagesmarſch, ohne je ein⸗ mal ſtille zu halten: um auszuruhen, ringsumher, voraus und zurückzuſchauen. Je erfahrener wir im Bergſteigen oder Wandern ſind, deſto mehr zur rechten Zeit und am rechten Platze werden wir ſolch eine Atempauſe einzuſchieben wiſſen. Und deſto mehr wird uns da auch an Kräftigung und Freude, an Weit⸗ und Ausblick werden. Im Leben glauben manche lund das ſind nicht wenige!) ohne ſolche Atempauſe auskommen zu kön⸗ — kben. Sie bedenken dabei nicht(oder glauben es nicht bedenken zu müſſen), daß das Leben ja auch nichts anderes iſt, als ein Bergſteigen, ein weiter, langer Tagesmarſch. Wenn es ſolchen Menſchen geht, wie dem Sportanfänger, wenn ſie nur einen Teil ihres Weges ſchaffen, oder jeder Freude an ihm, jedes Fernblickes entbehren—— was Wunder! Solche Atempauſen aber ſind im Leben die ſtillen Stunden, die Stunden der Beſinnung. Wenn wir ſo Tage und Wochen in harter Arbeit, in heißem Lebenskampf geſtanden, wenn wir planten und durchführten, Schwierigkeiten und Mißerfolge ſich uns entgegenſtellten und wir mit ihnen rangen oder ſie überwanden,— dann kommt immer einmal der Augenblick, wo wir das dringende Bedürfnis nach ſolcher Atempauſe, nach ſolcher ſtillen Stunde in uns fühlen, es kaum noch von uns abwehren können. Und wir ſollen ees auch nicht! Wir ſollen nicht ſagen: ach, ich habe ſo gar keine Zeit, es ſteht noch ſo viel bevor, es iſt noch ſo vieles unfertig und will mir darum keine Ruhe laſſen... Und die Stunde der Beſinnung geht vorüber, und die Haſt geht weiter, und——— du haſt einen wichtigen Augenblick in deinem Leben verſäumt. Verſäumt.. 2 Warum? Es iſt ja ſo viel in ieſer Stunde erledigt worden, die ſonſt verſäumt und verträumt worden wäre! Halt ein! Du irrſt!! Dadurch, daß du dieſem berechtigten Drängen in dir nach einer Atempauſe nicht nachgabſt, begabſt du dich in Gefahr: den Zuſammenhang zu verlieren mit deinem Ziel, auf das du zuwanderſt und mit den mancherlei Lehren und Beobachtungen, den dir das bisher durchwanderte Stück Weges gab. Und wenn du dann genau zuſiehſt und abwägſt, dann ſiehſt du gewiß ein, daß du durch ſolch ein Raſten in einer Stunde der Beſinnung mehr, viel mehr gewonnen hätteſt— auch an Kraft und Mut zum Weiterſchrei⸗ ten— als durch das Mancherlei, das du in dieſer Stunde vorwärts zu ſchaffen meinteſt. Was denn ſolch eine ſtille Stunde bringen ſoll? Nun: Rückblick und Ausblick. Die ſind wichtig, o wie ſehr, und können nicht ſo nebenbei, ſo im all⸗ täglichen Weiterſchreiten gewonnen werden. Rück⸗ blick, der dir einmal aus dem richtigen Abſtand her⸗ aus zeigt, wie und was du bisher getan und erreicht und wie das geſchah; aber auch, was du verſäumt und was dir vorbeigelungen und warum das. Du ſiehſt es dann frei von all den mancherlei Stimmun⸗ gen, Einzelheiten, Kleinigkeiten, welche dir damals — noch mitten drin— den Blick vielleicht getrübt, oder doch die wirklichen Ausmaße verzerrt. Du ſiehſt dann das Weſentliche im Getanen und Erreichten und findeſt Ruhe, es zu werten und wohl auch manche gute Lehre daraus zu ziehen, wie du es näch⸗ ſtens nicht oder beſſer manchen, ſollſt. Darfſt dann allerdings nicht zart und entſchuldigend umgehen mit dir ſelbſt. Es iſt beſſer für dich, wenn du es nicht tuſt. Und Ausblick: Schauen voraus nach Ziel und Weg, damit du die Stetigkeit deines Schrittes weiter richtig bemeſſen lernſt an der Art des Weges, der dich noch erwartet und den du jetzt— aus der Be⸗ obachtung der ſchon durchſchrittenen Strecke— viel beſſer und ſicherer einſchätzen wirſt. Und wenn du das Ziel ins Auge faßt, wirſt du die Richtung nicht verlieren, oder wenn du irgendwie abgewichen, ſie wieder richtig ſtellen. Ich meine, das erſpart dir manchen Umweg und manche Enttäuſchung. Ein Rundblick um dich her aber wird dir zeigen, wo du ſtehſt und wird dich vieles verſtehen und merten ler⸗ nen, was dir im Schreiten verzerrt erſchies. Darum gönne dir ruhig ab und zu eine Atem⸗ pauſe, eine ſtille Stunde der Umſchau und der Be⸗ ſinnung auf dich ſelbſt. Es iſt nicht verlorene Zeit! Es iſt gewonnene Kraft! 5 Sprüche Von Johannes Schlaf Schickſalsenthoben, Fertig, Lehn' ich an der lichten Pforte, Schaue durch grau Gitterwerk einer Luke In jene Nacht, Die alle Geheiße birgt. * Unterſchiede ſind immer ſolche Einer Gleichheit. Wo das bedacht, gewußt, gelebt wird, Steht Gemeinweſen in Blüte und Kraft, In lebendiger Religion. * Es iſt die große Niederlage geſchehen. Volk und Vaterland ſtehen vor ſehr dunklen Horizonten, In der äußerſten Bedrängnis eines Tiefſten, das ſie ſind. Nur ein Weg ſteht noch offen, Der beſte: Der zu ihnen ſelbſt. * Gibt es auserwählte Völker, Gottragende? Ein auserwählteſtes? Immer iſt ſein Los das ſchwerſte, Seine Berufung die höchſte. * Willſt du den Alltag überwinden? Erfaß, durchdring' ihn mit Liebe Und laß nicht ab, Bis du, in ſie erlöſt, Seiner Gottiefe inne wirſt. 5 In Ewigkeit aber kommſt du nicht um ihn herum, Dem, unveräußerlich, Gott anhängenden. * Bedenk' es recht: Im Todzuſtand iſt weder Licht noch Nacht, Er iſt mit Bezug auf alles, was in Erſcheinung ſteht, Das Weder⸗Noch, Das Nichts. Doch hat er ſich ja des Seins nicht entledigt. Aus ihm erſtehſt Du— Wie und wo auch immer— Und gehſt deine Bahn wieder hinan. Denn Sein iſt, un veräußerlich, Wie das Weder⸗Noch, S' das Sowohl⸗Als⸗Auch. Salzburger Feſtſpiele im Rundfunk. In an⸗ erkennenswerter Weiſe hat ſich der Rundfunk in den Dienſt der Salzburger Feſtſpiele geſtellt und hat durch die Uebertragungen der bedeutſamſten Veran⸗ ſtaltungen der Feſtſpielwochen der großen Oeffent⸗ lichkeit die Möglichkeit gegeben, unmittelbarer Ohrenzeuge zu werden. Bei der Uebertragung der⸗ artiger Veranſtaltungen kommt es in erſter Linie auf die techniſche Höhe an, auf der die Verbreitung ſteht und es muß gesagt werden, daß bis jetzt faſt alle Darbietungen durchaus befriedigen konnten. Als ganz beſonderer Genuß darf das IV. Orcheſter⸗ konzert aus dem Mozarteum am Sonntag vor⸗ mittag angeſehen werden, das Werke von Johann und Joſef Strauß brachte. Die Wiener Phil⸗ harmoniker unter Leitung von Clemens Krauß hatten ihren großen Tag und ſo war es nicht zu verwundern, daß der Beifall der Zuhörer kein Ende nehmen wollte. Wie duftig und leicht⸗ beſchwingt klang der Künſtlerleben⸗Walzer, wie fein abgeſtuft die Pizzikato⸗Polka, wie temperamentvoll der Einzugsmarſch aus dem„Zigeunerbaron“ und wie delikat die„Fledermaus“⸗Ouvertüre.— Die nächſte durch den Rundfunk zu hörende Veranſtal⸗ tung aus Salzburg iſt auf Donnerstag, 20 Uhr feſt⸗ geſetzt und wird vom Roſé⸗ Quartett beſtritten, das Streichquartette von Mozart zu Gehör bringen wird. tt. 4. Seite. Nr. 367 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 12. Auguſt 1930 Deutſch-franzöſiſches Sludententreffen Das deutſch⸗franzöſiſche Studententreffen, das wegen der Reichstagswahlen verſchoben werden müſſe, findet nunmehr beſtimmt in der Zeit vom 16. bis 21. September in Mannheim ſtatt. Das Intereſſe an dieſem erſten derartigen Treffen nach dem Kriege iſt im geiſtigen Deutſchland ſehr groß. Dem Deut⸗ ſchen Studentenverband als Veranſtalter der Zuſam⸗ menkunft ſind aus dem Reiche bereits zahlreiche Zu⸗ ſtimmungserklärungen zugegangen. Auch einige be⸗ achtenswerte Anmeldungen ſind bereits eingelaufen. So werden u. a. Prof. Dr. E. R. Curtius, einer unſerer beſten Frankreichkenner und Reichstagsabge⸗ ordneter Joſef Joos, der Präſident der deutſch⸗ franzöſiſchen Katholiken⸗Konferenzen, nach Mann⸗ heim kommen. Die deutſch⸗franzöſiſche Geſellſchaft Unterſtützt durch ihren Präſidenten, Prof. Dr. Grantoff, das Studententreffen. Ihre Mann⸗ heimer Ortsgruppe hat einen weſentlichen Teil der Vorbereitungsarbeiten übernommen und wird ebenſo wie die Stadt und die Deutſch⸗Ausländiſche Geſell⸗ ſchaft in Heidelberg zur Ausgeſtaltung des geſell⸗ ſchaftlichen Teils beitragen. Die Veranſtaltung iſt nicht gedacht als eine große demonſtrative Maſſenzuſammenkunft, ſie hat viel⸗ mehr den Charakter einer Arbeitswoche, bei der das gegenſeitige Fühlen, Denken und Wollen in Bezug auf die Stellung des Studenten zu den Fragen der geiſtigen Zuſammenarbeit der Völker klargeſtellt werden ſoll. Es nehmen deshalb nur Studentenvertreter und führer aus beiden Ländern teil, die als Delegierte die daran intereſſierten Ver⸗ bände repräſentieren. Deutſcherſeits ſind das Ver⸗ treter der im„D. St..“ zuſammengeſchloſſenen ſozialiſtiſchen, demokratiſchen und Zentrumsgruppen, ſowie freiheitliche Burſchenſchaften. Daneben ſind Ein⸗ ladungen an eine Reihe ſtudentiſcher Verbände er⸗ gangen, die an deutſch⸗franzöſiſcher Verſtändigungs⸗ politik intereſſiert ſind. Auch die badiſche Regierung wird vertreten ſein. Franzöſiſcherſeits haben bisher zugeſagt die„Ligue'Action Universitaire Ré- publique et Socialiste“, die„Fédération Inter- nationale des Etudiants Socialistes,„Foyer Inter- national des Etudiants Catholiques“,„Croupe Uni- versitaire Franco-Allemand“,„Jeunesse Eludiante Catholigue“ und die„Fédération Universitaire Internationale pour la Société des Nations“. Die Zentralſtelle für ſtudentiſche Völkerbundarbeit wird natürlich auch deutſche Vertreter auf dem Treffen haben. Außerdem hat, wie bereits gemeldet, das deutſch⸗franzöſiſche Studienkomitee für den Völker⸗ frieden ſeine Teilnahme beſchloſſen. Im Gegenſatz zu dem ſonſt bei internationalen Zuſammenkünften üblichen Verfahren, prominente Vertreter ſprechen zu laſſen, werden entſprechend dem Charakter der Tagung als Arbeits⸗ und Aus⸗ ſprachewoche vorwiegend die ſtudentiſchen Führer ſelbſt das Wort ergreifen. An⸗ ſchließend an die Tagung wird eine Fahrt nach Stuttgart unternommen, wo vorausſichtlich eine große deutſch⸗franzöſiſche Kundgebung ſtattfinden wird. Einweihung des Spielplatzes der Kleingärtner des Lindenhofſtadtteils Zwei grün⸗weiß⸗gelbe Fahnen an hohem Maſt ließen ſchon von weitem erkennen, daß auf dem Ge⸗ lände des Kleingarten vereins Mann heim⸗ Lindenhof— etwa 10 Minuten hinter dem Pfalzplatz— ein Feſt im Gange war. Inmitten der neuangelegten etwa 750 Kleingärten hat der Verein einen ſehr ſchönen Spielplatz für die Kinder ſeiner Mitglieder geſchaffen, der am geſtrigen Mon⸗ tag mit einer kleinen Feier ſeiner Beſtimmung über⸗ geben wurde. Um 2 Uhr nachmittags ſetzte ſich vom Vereins⸗ haus der Harmonie Lindenhof aus ein hauptſächlich aus Kindern beſtehender Feſtzug in Bewegung. Blumengeſchmückte Wägelchen, Holländer, Rad⸗ fahrer und reizende Kindergruppen gaben den Rahmen für drei große Wagen, deren einer einen Miniaturgarten mit Laube und Gärtnerin darſtellte. Gegen 3 Uhr kam der Zug auf dem Spielplatz an. Sogleich entwickelte ſich ein lebhaftes Treiben, das durch Muſikſtücke, Geſangs⸗ und Gedichtvorträge unterbrochen wurde. Der Vorſitzende des Vereins, Hauptlehrer Lauppe,hielt die Begrüßungsanſprache, die in dem Ruf nach Dauergärten gipfelte. Der als Vertreter der Stadtverwaltung anweſende Bürger⸗ meiſter Dr. Walli gab ſeiner Freude über den ſchön angelegten Spielplatz Ausdruck und ſagte allen denen, die dabei mitgeholfen haben, herzlichen Dank. Beſonders anerkennenswert ſei, daß der Verein die Anlage aus eigenen Mitteln erſtellt habe. Der Ruf nach Dauerkolonien ſei berechtigt. Die Stadtverwaltung ſtehe dieſer Frage keineswegs gleichgültig gegenüber. Ein vor mehreren Jahren geſchaffener Plan ſei allerdings durch die Entwick⸗ lung der Verhältniſſe hinfällig geworden. Die durch die unaufhaltſame Stadterweiterung notwendig ge⸗ wordenen Kündigungen würden nicht leichten Herzens ausgeſprochen. Der Bürgermeiſter verſicherte, daß die Stadt auch weiterhin die kleingärtneriſchen Be⸗ ſtrebungen unterſtützen werde und brachte ein Hoch auf die Kleingartenbewegung und den Kleingarten⸗ verein Mannheim⸗Lindenhof aus. In gleichem Sinne sprachen noch der Vorſitzende des Ortsverbandes Mannheim, Herr Kaufmann, und der Vereinsvorſitzende, Herr Lauppe. Dann räumte man den Kindern das Feld zu Spielen und Reigen, Topfſchlagen und Stelzenlaufen. Der Himmel machte ein freundliches Geſicht dazu. 5 Film⸗Rund ſchau Schauburg: Die Jagd nach der Million Man hat es verſtanden, in dieſem Senſationsfilm eine wohlproportionierte Doſtis Humor hineinzumixen ohne da⸗ durch die durch den ganzen Film anhaltende Spannung abzuſchwächen. Natürlich geht in der Handlung des Films alles gut aus, die Jagd nach den Ausweispapieren des Herrn Grafen— unter dem tut man es nicht— wird zur Jagd nach der Million, die auf Grund der Papiere nach einer vollzogenen Heirat ausbezahlt wird. Der Regiſſeur Max Obal hat es verſtanden, in einer flott inſzenierten Szenenfolge die Vorzüge des Senſationsdarſtellers Lu⸗ ciano Albertini jus rechte Licht zu ſetzen. Albertini turnt, klettert, ſpringt, daß die Geſetze der Schwerkraft aufgehoben erſcheinen, alles wirkt natürlich und vor allem, er produziert ſich nicht aus Selbſtgefälligkeit. Ern ſt Verebeß iſt ein mit allen Waſſern gewaſchener Kumpan An dem Spiel ſind noch betekligt die blonde Greet Berndt, Elza Temary, Harry Hardt. An der Kamera iſt ſaubere Arbeit geleiſtet worden und es gibt ſchöne Aufnahmen von den Küſten der Adria zu ſehen. Der im Beiprogramm laufende Cowboyfilm iſt ganz auf Pferde eingeſtellt— ſonſt gar nichts. Es berührt ſehr angenehm, daß in der Schauburg wieder beſſer muſizlert wird. a Wer, wie es jetzt ſo oft vorkommt, von einer Selbſtmordepidemie ſpricht, übertreibt. Blättern wir in den Annalen der Statiſtik nach, ſo können wir feſtſtellen, daß trotz des verſchärften Kampfes ums tägliche Brot die Zahl der Selbſtmör⸗ der keine übermäßige Aufwärtsentwicklung erfahren hat. Kamen ſeinerzeit auf 10000 Einwohner im Jahre 2 bis 3 Selbſtmörder, ſo iſt die obere Ziffer durch⸗ ſchnittlich auch heute noch nicht überſchritten. Es ſter⸗ 80 — SelgSTMOROE N MANN! Haben die Selbstmorde zugenommen? 15 Fahre Mannheimer Statiſtik ben heute in Mannheim weniger Menſchen durch Selbſtmord, als Perſonen auf der Straße oder in 52 ihrem Beruf tödlich verunglücken. Gibt es für Geburt und Tod eine gewiſſe Geſetzesmäßigkeit in der Stati⸗ ſtik, ſo kann man das vom Selbſtmord in bezug auf die Monate nicht behaupten. Die Unterſchiede der gleichen Monate innerhalb der 5 betrachteten Jahre ſind manchmal recht groß. Liebeskummer und Geld⸗ not, noch immer die Hauptgründe für die Selbſtmör⸗ der, ſind unabhängig von der Jahreszeit. 60 40 221. 15 1 1182 2021 22 28 2 282.21 28. 8 5 AA i Kerwe! Früher hatte dieſes Wort einen ganz anderen Klang als heute. Nicht nur das ganze Dorf nahm Anteil an der Kerwe, auch die naheliegende es gar nicht ſo einfach, nach„Käfferduhl“ oder Wald⸗ hof zu gelangen. Als geringe Beförderungsmöglich⸗ keit beſtand, mußte man den Nachhauſeweg zu Fuß antreten, wenn man nicht früh genug aufbrach, da es noch keine Spät⸗ und Perſonalwagen gab. Mit den Jahren iſt es anders geworden. Die Kerwe iſt geblieben, nur die Menſchen haben ſich ge⸗ ändert. Nicht daß unſere fortſchrittliche Zeit keinen Sinn mehr für das Feſt hat. Im Gegenteil, das Bedürfnis nach einem wirklichen Volksfeſt iſt faſt gerade noch ſo groß. Die allgemeine Notlage drückt lichkeit aufkommen, die früher das Kennzeichen einer wohlgelungenen Kerwe geweſen iſt. Die großen Kuchen werden noch immer gebacken, aber die aus⸗ erwählte Schar der zum Kerweſchmaus Eingeladener hat ſich verringert und die, die nicht das Glück haben, im Familien⸗ und Freundeskreis den Tag begehen zu können, ſind auf die Lokale angewieſen. Dieſe haben auch in dieſem Jahr wieder für einen ſtarken Betrieb Sorge getragen, doch blieb der Be⸗ ſuch hinter allen Erwartungen zurück. Daran war nicht allein das Turnſeſt in Mannheim ſchuld, ſon⸗ dern in erſter Linie die wirtſchaftliche Not. Die große Maſſe braucht heute das Geld für lebensnot⸗ wendigere Dinge und ſchränkt die Ausgaben für Vergnügen ein. Dadurch, daß in Baden der Montag ein Feſttag war, konute dem Kerweſchlorum auch geſtern aus⸗ giebig gehuldigt werden. Für ihre Mitglieder und Freunde hatten die einzelnen Vereine in den Vor⸗ Straßenbahn entgleist Ich ging geſtern durch die Planken, dem Parade⸗ platz zu. Es war nachts kurz vor 11 Uhr. Plötzlich hörte man ein langgezogenes, klagendes Krachen, dann war es ſtill. Als ich zur Breiteſtraße kam, ſtanden in Gruppen etwa zwanzig Menſchen, die alle nach einer Stelle ſtarrten. Zwei Eilzüge der O. E.., in Richtung Heidelberg und Hauptbahnhof, hielten. Ein Wagen war etwas zur Seite geneigt, und ſtand in ſpitzem Winkel zu den Gleiſen. Er war aus den Schienen geſprungen Ich blieb eine Stunde lang ſtehen, ohne zu bemer⸗ ken, wie die Zeit verging. Inzwiſchen waren aus zwanzig zweihundert Perſonen geworden. Dann kamen zwei Schupos, betrachteten ſich den entgleiſten Wagen und ſperrten einen Teil der Straße ab. „Nichts weiter, wie die Weiche falſch geſtellt“, ſagte plötzlich ein Mann und blickte ſich nach Zuſtimmung und Beifall um. Er zuckte die Schulter, tat, als wollte er weggehen, wechſelte aber nur den Standort. „Da haben ſie nämlich die Weiche zu früh um⸗ geſtellt“, ſagte ein anderer Mann und nickte, als wäre er ſelbſt dabei geweſen.„Der erſte Wagen fuhr gerade⸗ aus zum Marktplatz, dann hat jemand die Weiche umgeſtellt und da wollte der zweite Wagen um die Kurve nach der Planken fahren und entgleiſte. Das iſt die Beſcherung.“ Dann erſchien ein unterſetzter Herr, marſchierte durch die Menſchen, gab einige Anweiſungen. Der Verkehr wurde umgeleitet, durch dieplanken, über Friedrichsring und Bismarckſtraße. Die Breite⸗ ſtraße vom Paradeplatz bis zum Schloß war geſperrt. Dann kam die Feuerwehr und das Straßenbahn⸗ depot mit Wagen, Leitern und ſo weiter. Nach halb⸗ ſtündiger Arbeit fuhr der erſte Wagen wieder weg. Der Schaden war behoben. Das Intereſſe erloſch. Man verlief ſich. Eine Stunde nach dem Unfall ging der Verkehr wieder in alten Bahnen. i„Hiho. * * Aufhebung des Sichtvermerkszwangs im Ver⸗ kehr mit Auſtralien. Nach Mitteilung des Auswär⸗ tigen Amts hat die Auſtraliſche Regierung dem deutſchen Generalkonſulat in Sydney durch Schrei⸗ ben vom 19. Mai ziitgeteilt, daß ſie bei der Einreiſe deutſcher Staatsangehöriger von dem Erfordernis eines Paßviſums künftig abſieht. Die auſtraliſchen Einwanderungsbeſtimmungen bleiben indes un⸗ berührt. b N 4 MOM S DURCH CHT 4025-20 Lu Stadt ſchickte ihre Bewohner hinaus. Und dabei war aber auf die Menſchen und läßt nicht mehr die Fröh⸗ aan Kerwe einſt und jetzt orten für Unterhaltungsmöglichkeit geſorgt. So fan⸗ den ſich die Mitglieder des Sportvereins Waldhof mit ihren Anhängern zu luſtigem Trei⸗ ben in der großen Uebungshalle auf dem Sportplatz am Wald zuſammen. Während es in der Halle an den rohen Tiſchen recht kerwemäßig herging, rollten an der Rückſeite der Halle dauernd die Kugeln über die Kegelbahn. Die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten i Kreuz, Mannheim⸗Waldhof hielt ihr Sommerfeſt auf dem Platz des Turn⸗ vereins 1877 ab. Das Feſt hatte einen wohltätigen Hintergrund. Der Reinerlös ſoll zur Ausgeſtaltung der Rettungswache am Altrheinſtrandbad verwendet werden. Wie bekannt, übt die Freiwillige Sanitäts⸗ kolonne an Badetagen auf der Frieſenheimer Inſel den Rettungsdienſt aus. Da das Strandbad immer größeren Beſuch aufzuweiſen hat, iſt ein Aus bau der Rettungswache dringend erforderlich. Hoffentlich iſt das finanzielle Ergebnis ſo aus⸗ gefallen, daß die Pläne in die Wirklichkeit umgeſetzt werden können. Für reichliche Unterhaltung war geſorgt. Wer an der ſchmetternden Muſik unter dem Bierzelt keine Freude hatte, konnte ſich im Saale an der Muſik erſtklaſſiger Tanzkapellen erfreuen. Das Auftreten ſolcher Tanzkapellen bereitet ja heute keine Schwierigkeiten mehr, ſofern man über einen Laut⸗ ſprecher verfügt. Kinderbeluſtigungen, Preiskegeln und Preisſchießen, Geſangsdarbietungen und tur⸗ neriſche Vorführungen wechſelten in bunter Folge ab. Wer Glück hatte, konnte bei der Blumenverloſung einen ſchönen Blumenſtock mit nach Hauſe nehmen. Ein Sanitätszelt, das die Rettungsbereitſchaft der Sanitätskolonnen demonſtrierte, fand allgemeine Beachtung. 5 Eßt deutſches Obſt und Gemüſe! Die erſte Forderung einer vernünftigen Ernäh⸗ rung ſind natürliche Vollnahrungsmittel, nichts Hal⸗ bes, nichts Gefälſchtes, aber auch nichts gewaltſam Uebertriebenes! Nahrungsmittel, die uns alſo in jedem Falle beim Genuſſe die Vollkraft unſeres Kör⸗ pers erhalten bezw. zurückerobern und niemals eine bloße Belaſtung des Magens bedeuten. Eine ge⸗ radezu ideale Grundlage für jede Ernährungs⸗ methode bildet das Ob ſt und das Gemüſe, wobei es völlig gleichgültig bleibt, ob Roh⸗ oder Kochkoſt in Frage kommt. Vom Standpunkt einer beſſeren Auswertung für den Körper des geſunden Menſchen iſt die Rohkoſt anzuempfehlen, doch hat gerade ſie auch für den erkrankten Organismus in manchen Fällen große Vorzüge. Gekochte Gemüſe⸗ oder Obſt⸗ koſt iſt Sache des Geſchmackes, der Gewöhnung, oder nicht ſelten des Vorurteils. Niemals dürfte aber eine Entwöhnung oder ein zeitweiſes Ausſetzen des Obſt⸗ und Gemüſegenuſſes, etwa während der Win⸗ termonate, als reine Geldfrage Geltung haben. Unſere einheimiſchen Gemüſe⸗ und Obſtſorten ha⸗ ben einen Grad von Billigkeit und Güte durch nim⸗ mermüde Arbeit unſerer Züchter erreicht, daß jede deutſche Hausfrau ihren Stolz darein ſetzen ſollte, die Mühen unſeres Landes anzuerkennen, indem ſie die einheimiſchen Zuchtergebniſſe kauft und in ihrer Küche verwendet. Den Profit hat allein ſie ſelbſt. Oder ſollte es ihr eine beſondere Freude bereiten, einen gewaltigen Batzen ihres Wirtſchaftsgeldes jährlich für überflüſſige Transporte veranſchlagen zu müſſen? Und kann ſie ihrer Familie beſſeres bieten, als den feineren, öqrferen Geſchmack der einheimi⸗ ſchen Obſt⸗ und Gemüſeſorten? Zudem hat ſie die Gewißheit, dem allgemeinen Volkswohl ein gut Stück vorwärts zu helfen, aufwärts auf dem ſteilen Wege der Konkurrenz, eine Beſchützerin zu ſein deut⸗ ſcher Arbeit und Mühen. Mit einem Wort: Sie kennt die Vorzüge des Einkaufs deutſchen Obſtes und Gemüſes! sch. Leutershauſen, 10. Aug. Der verheiratete, 30 jährige Taglöhner Peter Schneider ſtürzte im Farrenſtall beim Heuablaben aus einer Höhe von etwa 3 Metern auf die Tenne herab, wo er ſchwer verletzt liegen blieb. Der Verunglückte, der ſich bei dem Sturze eine ſchwere Kopfverletzung zugezogen hatte, mußte ſofort in das Heidelberger Kranken⸗ haus geſchafft werden. 5 Schwetzingen, 11. Aug. Der Gemeinde raß wird nach erfolgter Erörterung von Abänderungs⸗ anträgen der Fraktion des Bürgervereins, nach Prüfung der neuen Beſteuerungsmöglichkeiten, die ſich aus der Notverordnung der Reichsregierung vom 26. Juli 1930 zur Hebung finanzieller, wirtſchaft⸗ licher und ſozialer Notſtände für die Gemeinde er⸗ geben und in der Erwägung deſſen, daß erneut mit erheblichen Kürzungen der Steuerüberweiſungen des Reichs zu rechnen iſt, den Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1930 in ſeiner bisherigen Faſſung dem Bürgerausſchuß erneut zur Erteilung der Zuſtimmung vorlegen. Bekanntlich haben in der letzten Bürgerausſchußſitzung alle Mitglieder des Gemeinderats, mithin auch die, die den Voranſchlag mit ihrem Namen gedeckt haben, gegen dieſen ge⸗ ſtimmt. L. Reilingen, 11. Aug. In der letzten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, verſchiedenen Perſonen zur Bezahlung ihrer rückſtändigen Ge⸗ meindegefälle Ausſtand bis 1. September zu ge⸗ währen. Soweit Pfändungen im Gang oder durch⸗ geführt ſind, ſollen dieſe bis zu dieſem Datum aus⸗ geſetzt werden.— Die beiden Polizeibeamten Vögele und Anſelment ſollen je eine vollſtändig neue Uni⸗ form erhalten. Die Koſtenfrage hierüber wurde ent⸗ ſprechend geregelt. Zur Bekämpfung der Mäuſeplage ſollen ſofort auf Koſten der Ge⸗ meinde Tilgungsmittel angekauft und den hieſigen Landwirten unentgeltlich zur Verfügung geſtellt werden.— Die Perſonen, die für das Rechnungs⸗ jahr 1929⸗30 noch keine Gefälle und keinen Waſſer⸗ zins bezahlt haben, ſollen zwangsweiſe betrieben werden. Die diesjährigen großen Schulferien ſollen wie folgt ſeſtgeſetzt werden: 4 Wochen Herbſtferien (Tabak und Hopfen) und 2 Wochen Kartoffelferien. — Im Rechnungsjahr 1930-31 ſoll zur ſtaatlichen Hundeſteuer ein Gemeindeaufſchlag nicht er⸗ hoben werden. Der Ankauf einer mechaniſchen Schiebeleiter für die Freiwillige Feuerwehr bei der Firma Metz⸗Karlsruhe wurde genehmigt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Herbolzheim i. Bre befaßte ſich mit der Voranſchlags beratung. Der Voranſchlag' weiſt gegenüber dem letztjährigen eine Verminderung der Einnahmen auf, herrührend aus Weni⸗ gererlös für das Holz und Futter. In den Ausgaben iſt zwecks Beſchäftigung der Arbeitsloſen ein größerer Betrag für Umbau der Waſſerleitung und Rei⸗ nigung verſchiedener Bäche enthalten. Der ungedeckte Aufwand beträgt trotz alledem nur 69 611. Zur Deckung des Defizits iſt die Erhebung einer Umlage von 70 Pfg. vom Grundvermögen, 28 Pfg. vom Betriebsvermögen und bezw. Gewerbeertrag erforderlich. nach längerer Beratung Enthaltung angenommen. Der Bürgerausſchuß Pforzheim hat der neuen, ab 1. Auguſt 1930 geltenden Blerſteuerord⸗ nung für die Stadt Pforzheim zugeſtimmt. Der Bürgerausſchuß Singen bewilligte ein⸗ ſtimmig den Bau eines neuen Poſtgebäudes in Singen mit einem Koſtenaufwand von rund 303 500 Die Reichspoſt baut nicht ſelbſt, ſondern überläßt die Er⸗ ſtellung des Gebäudes der Stadt und fungiert lediglich als Mieter. Man kommt auf dieſe Wetſe ſchneller zum Der Voranſchlag wurde mit 48 Stimmen gegen 1 bei 1 ment.— Im übrigen wurde der ſtädtiſche Vor⸗ anſchlag für 1930 gegen die Stimmen der Sozialdemo⸗ kraten und Kommuniſten angenommen. men in Höhe von 2197 097/ vor, denen Ausgaben von insgeſamt 2 797 798/ gegenüberſtehen. Der Fehlbetrag von 600 701/ ſoll durch eine Umlage von 91 Pfg. von je 100/ Steuerwert des Grundvermögens, 37 Pfg. von je 100/ Steuerwert des Betriebsvermögens und 4,56„ von je 100/ Gewerbeertrag gedeckt werden. Der Bürgerausſchuß Markdorf nahm den Voranſchlag für 1930/1 mit allen gegen ſieben Stim⸗ men an. Erſtmals nahmen auch wieder die Demokraten an den Verhandlungen teil, die wegen eines Konfliktes mit dem Bürgermeiſter in der Frage der Stellenbeſetzung längere Zeit den Sitzungen ferngeblieben waren. In der Bürgerausſchußſitzung Tiengen wurde beſchloſſen, den Mehrerlös aus den außerordentlichen Holzhieben von 15000 Mk. dem Fonds für Waſſerleitungs⸗ zwecke zu überweiſen. Weiter wurden einige Grundſtücks⸗ nerkäufe bewilligt, darunter der an die Stumpenfabrik Villiger, die einen Erweiterungsbau, in dem—400 Arbei⸗ ter beſchäftigt werden ſollen, zu erſtellen beabſichtigt. Weiter wurde die Aufnahme eines Zwiſchenkredits von 30 000 Mk. bei der Bezirksſparkaſſe genehmigt, der durch ſchlechten Ein⸗ gang der Steuerzahlungen notwendig wird. Schließlich wurde noch ein Darlehen zur Anſchaffung einer kleinen Motorſpritze genehmigt. Der Voranſchlag 1930/31 wurde vom Bürger⸗ ausſchuß Emmendingen mit allen gegen eine Stimme angenommen. Die Umlage beträgt für 100 Mk. Steuerwert des Grundvermögens 64 Pfg., des Betriebsver⸗ mögens 25,6 Pfg. und des Gewerbeertrags 480 Pfg. Schluß des redaktionellen Teils Die Sportbegelsterung der Damen macht von Lag zu Tag Fottschrittz. Die Orazie der Beweg ungen. verbunden mit der Eleganz der Körperform, verleiht der Dame eine unvergleichliche Anmut. Da beim Sport fast stets Arme, Beine und Nacken bloß erscheinen, 30 ist es Pflicht jeder sport- liebenden Dame, sich eine reine, fehlerfreie Haut zu er- halten. Die französische Enthaarungscreme TAK beseitigt in wenigen Minuten und ohne jede Unbequctalichkeit die überflüssigen Härchen und Haarflaum und macht die Haut glatt und weiß. TR ist erhältlich in allen einschlägigen Seschäften zum Preise von RI 2,50 für die ganze und RB.50 tür die halbe Tube. jeder Tube ist ein Garantle⸗ schein beigefügt. Vorteile des TAK T Vorzügliche Parfümierung! Prompte Wirkung. Verwendbar bis zun letaten Rest. GSeneralvertrieb für Deutschland: A. 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Die Zahl der Unter⸗ richteten und d gten Handelskammerprüfungen hat gegenüber dem hre beträchtlich zugenommen. Zu der öffentlichen Feſtverſammlung am Sonntag im Bürgerſaale des Rathauſes waren Vertreter der Behörden und Verbände erſchienen. Der Syſtem⸗ begründer, Gen.⸗Major a. D. F. von Kunowfſki(Pots⸗ dam), wies in ſeinem Feſtvortrage„Einheitskurzſchrift“ auf die unbeſtreitbare Tatſache hin, daß durch die vor fünf Jahren erfolgte Einführung der Reichskurzſchrift die Ent⸗ wicklung des Fortſchritts auf ſtenographiſchem Gebiete ge⸗ hemmt worden ſei. Die Reichskurzſchrift habe auch in dieſer Richtung keine Einigung gebracht. Die von der Regierung damals erhofften Vortefle, eine Erleichterung des Schrift⸗ verkehrs bei den Behörden herbeizuführen, ſeien nicht ein⸗ getroffen. Der Reichsbund für„Deutſche Kurzſchrift“ ver⸗ tritt demgegenüber die Forderung auf Einführung der Kurzſchrift als Verkehrsſchrift für Jedermann und als erſte Schrift in den Schulen vor der Langſchrift. Mit dem Bundestag war eine Tagung des neu⸗ gegründeten Weltbundes für International ⸗ ſtenographie verbunden, der bisher in zahlreichen Ländern, z. B. in Spanien, England, Rußland, Polen, Litauen, Jugoslawien, Griechenland, Japan uſw., eine recht ſtattliche Anhängerſchaft gefunden hat. Gleichzeitig wurde unter Vorſitz des Oberingenieurs Renard(Mül⸗ heim⸗Ruhr] der Erſte Deutſche Seniorentag ab⸗ gehalten. Ebenſo tagte der Lehrerver band des Reichs bundes. Beim Wettſchreiben konnten zahlreiche Preiſe in den Abteilungen bis zu 300 Silben verteilt werden, weiter auch in franzöſiſcher und engliſcher Sprache. Die nächſtjährige Tagung des Reichsbundes wird in Detmold ſtattfinden. Nachrichten aus Vaden Staatliche Perſonalveränderungen Zurückgenommen wurde die Verfetzung bes 9 Karl Schüpf in Boxberg nach Gengen⸗ ach. Tragiſcher Tod * Pfaffenrot(A. Ettlingen), 11. Aug. Der 67 Jahre alte verheiratete Wagner und Landwirt Franz aver Schottmüller befand ſich mit ſeinem Wa⸗ gen auf der Heimfahrt von Ettlingen, wo er ſich mit Fruchtmähen beſchäftigte. Auf der Albtalſtraße bei 1 der Abzweigung des Weges nach dem Gertrudenhof fiel er in einem Schwindelanfall vor den Augen ſeiner Frau vom Wagen und zog ſich einen Hals⸗ wirbelbruch zu, dem er jetzt er lag. 8 4 Weinheim, 11. Aug. Eine Weihe aus den Lüften erhielt der Verfaſſungstag hier dadurch, daß kurz nach 9 Uhr das Zeppelin luftſchiff in Richtung auf Heidelberg in einer Höhe von bloß 400 bis 500 Meter über Weinheim hinwegflog. Es war dies für die hieſige Bevölkerung eine freudige Ueber⸗ raſchung, die darauf zurückzuführen iſt, daß Stadtrat Freudenberg in einem Telegramm an Dr. Eckener herzlich darum gebeten hat, bei nächſter Gelegenheit den Kurs über Weinheim zu nehmen. sch. Großſachſen, 10. Aug. Da die hieſige Ge⸗ meinde kürzlich das Anweſen der Preßhefefabrik Müller u. Feder gekauft hat, um es nach einem Um⸗ bau als Rathaus zu benützen, wurde das ſeitherige Jahrhunderte alte Rathaus überflüſſig. Die Ge⸗ meinde entſchloß ſich zu einer Verſteigerung, die aber zuerſt zu keinem Ergebnis führte, da das Angebot von 3000 Mark zu nieder war. Erſt als ſich der Käufer entſchloß, einen höheren Kaufpreis zu bieten, wurde ihm das alte Rathaus zum Preiſe von 4500 „Marl zugeſchlagen. Geſteigert wurde das Gebäude don dem Beſitzer des hieſigen Möbel⸗, Schuh⸗ und Manufakturwarenhauſes Julius Adler. L. Hockenheim, 12. Aug. Bei der 2. Bezirks⸗ verſammlung des Bezirksverbandes der katholiſchen Jugen d⸗ und Jungmänner⸗ vereine„Bruhrain“, zu der die meiſten Ver⸗ eine ihre Vertreter entſandt hatten, ſprachen Be⸗ zirksleiter Bürk⸗Oberhauſen über„Baden als Grenzland und deſſen Notlage“ und Bezirksſchrift⸗ führer Gärtner ⸗ Hockenheim über die„Altenber⸗ ger Tagung“. Die beiden ſehr eingehenden Referate fanden reichen Beifall.. S. Bruchſal, 9. Aug. In Oberößwisheim fiel die 72 jährige Frau Joh. Schneckenburger vom Heu⸗ wagen und brach ſich beide Arme. . Rockenau a.., 11. Aug. Wie Strombaudirek⸗ tor Dr. Konz ⸗Stuttgart mitteilte, werden die Ar⸗ beiten für die Stauſtufen Rockenau und Hirſchhorn noch im Laufe dieſes Jahres ausge⸗ ſchrieben ſo daß 1931 mit den Arbeiten begonnen werden kann. Vorunterſuchungen fanden bereits bei Hirſchhorn im Strombett ſtatt. Die nächſte Stau⸗ ſtufe kommt bei Guttenbach zu ſtehen. 8 S Aglaſterhauſen, 11. Aug. Als der Landwirt uſtav Wolf mit dem Dreſchen beſchäftigt war, brach in ſeiner Scheune Feuer aus, das die Scheune mit den Heu⸗ und Erntevorräten und die Stallungen 8 Leider iſt der Landwirt nur ſchlecht ver⸗ rt. s. Walldürn, 11. Aug. Mit dem Umbau der Bahnſtrecke Walldürn— Hardheim wird alsbald begonnen, ſodaß 50 Zeitarbeiter Beſchäfti⸗ gung finden werden. * Kehl, 11. Aug. Kürzlich wurden die Kleider des im Rhein badenden Klemens Ruhlmann gefun⸗ den, ohne daß eine Spur von ihm im Rhein gefun⸗ den werden konnte. Man nahm daher an, daß Ruhl⸗ mann den Tod im Rhein gefunden hat. Wie ſich jetzt herausſtellt, wurde Ruhlmann in völlig erſchöpftem Zuſtand im Rhein ſchwimmend von einem Rhein⸗ dampfer angetroffen und an Bord gezogen, ſo daß er auf dieſe ſeltene Art vom Tode des Ertrinkens gerettet wurde. 5 Ausführungen gipfelten in der Feſtſtellung, das Ver⸗ Verfaſſungsfeiern in Baden m. Heidelberg, 11. Aug. Die Verfaſſungsfeier in Heidelberg vollzog ſich in dem üblichen Rahmen. Als Auftakt fand vormittags im Bürgerausſchußſaal die Auszeichnung der Mannſchaften der Freiwilligen Feuerwehr und der Sani⸗ tätskolonne für mehr als zehnjährige Dienſt⸗ zeit ſtatt. Daran ſchloß ſich die öffentliche Ge⸗ denkfeier auf dem Marktplatze unter Mitwirkung des Heidelberger Sängerverbandes, des Arbeiter⸗ ſängerbundes, der Freiwilligen Sanitätskolonne, der Freiwilligen Feuerwehr, des Reichsbanners, dem Arbeiterſportkartell und dem Stadtverband für Leibesübungen angeſchlofſenen Vereine, dem badi⸗ ſchen Kriegerbund Pfalzgauverband und der Bereit⸗ ſchaftspolizei. Die Anſprache hielt diesmal der der ſozialdemokratiſchen Fraktion angehörende Stadtrat Stock, der auf die Bedeutung der Weimarer Ver⸗ faſſung hinwies, die ſich das in ſeinen Stämmen einige Deutſchland als Verkörperung des Volks⸗ willens geſchaffen habe. Dieſe Verfaſſung ſei, vom demokratiſchen Standpunkt aus betrachtet, die freieſte der Welt. Den Rechten ſtänden aber auch Pflichten gegenüber. Mehr als je gelte es heute für den Deutſchen, beſonders auch angeſichts der weltwirt⸗ ſchaftlichen Kriſts, zuſammenzuhalten. Das deutſche Volk ſei geknebelt durch das Verſailler Diktat. Etwas gelockert ſeien zwar die Feſſeln durch die vor⸗ zeitige Rheinlandräumung, die aber nur ein Meilen⸗ ſtein ſei auf dem Wege zum endgültigen Ziel: Nieder mit Verſailles! Umrahmt wurde die ſchlichte Feier durch Muſik⸗ und Geſangsvorträge. Nach Schluß läuteten die Glocken ſämtlicher Krchen. In die ehernen Stimmen hinein klang der Donner der Böller. Ein Freikonzert im Stadtgarten beſchloß das Vormittagsprogramm, das abends durch eine In der Feiern in Ludwigshafen Die Verfaſſungsfeier wurde in Ludwigshafen vom Zentrum und der Bayr. Volkspartei unabhängig von der ſtädtiſchen Feier begangen. Als Grund für dieſe Trennung gab der Leiter der ſtark⸗ beſuchten Verſammlung am Sonntag nachmittag im Pfalzbau, Rechtsrat Dr. Reichert, an: bei der gegenwärtigen außerordentlichen politiſchen Spann⸗ ung war keine Gewähr gegeben für den ungeſtörten Gleichklang der ſtadtoffiziellen Verfaſſungsfeier, für die das Zentrum den Redner ſtellen ſollte. Den Sinn dieſer Kundgebung faßte der Sprecher der Be⸗ grüßungsrede zuſammen als Bekenntnis zur Ver⸗ faſſung und zu unſerer befreiten Heimat, zu den beiden einberufenden Parteien als Vertretern chriſt⸗ licher Staatspolitik und drittens auch als Treue⸗ bekenntnis für die beiden Redner. Als erſter ſprach der frühere Reichsminiſter Dr. Bell über die Verfaſſung, die im Zeichen der Trilogie: Rhein⸗ landbefreiung, Reichsnot, Reichstagswahl ſtehhe. Die faſſungswerk, als Ganzes, gemeſſen an der Schwere der damaligen inner⸗ und außerpolitiſchen Notlage, bedeute eine Feſtigung der Reichseinheit, eine Siche⸗ rung der Aufbauentwicklung Deutſchlands, eine Be⸗ freiungstat. Als zweiter Feſtredner verbreitete ſich Reichstagsabgeordneter Hofmann über ſeine Reiſe mit Abgeordneten anderer Reichstagsfraktio⸗ nen zur Tauſendjahrfeier der is ländiſchen Verfaſſung. Muſtkvorträge der Käpelle Leh m⸗ ler umrahmten die Feier. Der ſtädtiſche Feſtakt fand am Montag abend im Ebertpark ſtatt. Vor der Konzertmuſchel lauſchte eine vieltauſendköpfige Menge den Vortragen des Pfalzorcheſters unter der hingebenden Leitung des Konzertmeiſters Sauer und des Volkschors, den ſein be⸗ währter Meiſter Fritz Schmidt leitete. Die Feſt⸗ rede hielt der frühere preußiſche Innenminiſter Albert Grzeſinski, der mit einer Mahnung zur Schaffung des Einheitsſtaats und zur Förderung der Einigkeit ſchloß. Zwiſchen weiteren Orcheſter⸗ und Chorvorträgen ſang dann die Opernſängerin Roſe Rösner ⸗Stuttgart unter großem Beifall Wagners Hallenarien und Sentaballade und Webers Ozean⸗ arte. In den Beeten glühten wieder als flim⸗ mernde Blumen zahlloſe buntfarbige Lämpchen rings um den Zauberſtrauß der Leuchtfontäne. X. In der Kreishauplſtadt * Speyer, 11. Aug. In der am Sonntag gegen mittag im Stadtſaale abgehaltenen Verfaſſungs feier der Kreis⸗ hauptſtadt Speyer fand das Treuebekenntnis der Pfalz zur Verfaſſung der deutſchen Republik einen ſtarken Ausdruck. Auf der mit ſchwarzrotgoldenem Fahnentuch umrahmten Bühne beſtritt inmitten Pflanzenarrangements das Stadtorcheſter den muſi⸗ kaltſchen Teil der Feier. Davor das rotdrapierte Rednerpult mit dem ſchwarzen Reichsadler. Unter den zahlreichen Feſtbeſuchern bemerkte man Ver⸗ treter der Oberpoſtdirektion, der Kirchenbehörden und anderer Behörden, das Stadtratskollegium, die beiden Bürgermeiſter Stützel und Spindler (Oberbürgermeiſter Leiling iſt in Urlaub) und viele andere bekannte Perſönlichkeiten. Mit der Ouvertüre zu Glucks„Iphigenie“ wurde die Verſammlung aus dem grauen Alltag in die Feierſtimmung geführt. Dann klang gewaltig der Männerchor der Ortsgruppe des Pfälziſchen Sänger⸗ bundes auf mit Heinrichs„Wo gen Himmel Eichen ragen“, Die von Domkapitular Brauner ein⸗ drucksvoll gehaltene Feſtrede war auf das Gebot der Stunde eingeſtellt: Die Beſinnung auf die Pflichten, die der Geiſt der am 11. Auguſt 1919 dem deutſchen Volke gegebene Verfaſſung diktiert, ſenes Werk deut⸗ ſcher Kraft nach geſchwundenem Kriegsglück, nach Schloß⸗ und Brücken beleuchtung in glän⸗ zender Weiſe gekrönt wurde; ſie war die letzte in dieſem Sommer, ſoweit die Stadt in Betracht kommt. 55 UI Weinheim, 11. Aug. Die heutige gutbeſuchte Verfaſſungsfeier wurde von der Stadt⸗ und Feuer⸗ wehrkapelle eingeleitet mit dem Choral„Die Him⸗ mel rühmen des Ewigen Ehre“(Beethoven). Dann ſang der.⸗G.⸗V. Liedertafel 1883 unter ſeinem Dirigenten Chormeiſter Menz aus Mannheim das Lted„Brüder reicht die Hand zum Bunde.“ Haupt⸗ lehrer Hermann Maier von hier hielt die Feſtrede, die er mit den Worten ſchloß:„Der Ver⸗ faſſungstag ſoll uns allen ein Tag der Hoffnung ſein: Hoffnung darauf, daß wir einen befriedigenden Ausweg aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten fin⸗ den, Hoffnung auch darauf, daß die weitgehende Zerſplitterung des deutſchen Volkes endlich einer weitgehenden Einigung und Zuſammenfaſſung aller ſtaatsbejahenden Kräfte Platz mache; Hoffnung auf eine ſtete friedliche Entwicklung des deutſchen Staa⸗ tes nach innen und außen; Hoffnung endlich auf ein ſtarkes, einheitliches Deutſches Reich, getragen von einem Volke, das fähig und gewillt iſt, die hohen Ziele zu verwirklichen, wie ſie in der Verfaſſung ge⸗ ſteckt ſind: In Einigkeit der Stämme ein Reich in Freiheit und Gerechtigkeit zu erneuern und zu fe⸗ ſtigen, dem inneren und äußeren Frieden zu dienen und den geſellſchaftlichen Fortſchritt zu fördern. Die Feſtverſammlung ſang ſtehend das Deutſchlandlied. Im Bezirksamt hatte unmittelbar vorher ein Feſt⸗ akt ſtattgefunden, wobei Landrat Dr. Pfaff an die Veteranen des Freiwilligen Feuerwehrdtenſtes aus Weinheim, Großfachſen, Heddesheim, Hemsbach und Leutershauſen das Ehrenzeichen für 40 bezw. 25fährige Dienſtzeit überreichte, Pfalz Not und Elend und den Schrecken des Bürgerkrieges, ein Werk, vor dem künftige Geſchlechter in Staunen und Ehrfurcht ſtehen werden. Der 11. Auguſt iſt uns Hoffnung und Verheißung, daß Deutſchland mit ſtarker Kraft hineinzteht in die Zukunft der Jahr⸗ hunderte. Es iſt ein maſſiver Irrtum, der da und dort noch in unſerem Volke ſpukt, als ob die nicht ehrlich der Republik dienen könnten, die früher der Monarchie ihre Treue erwieſen. Iſt nicht vor drei Wochen der deutſche Mann durch die Speyerer Hauptſtraße geſchritten, der dieſen Irrtum in Scher⸗ ben ſchlägt? Hindenburg, in ſchwerſter Kriegs⸗ not Diener der Monarchie und Hindenburg, in ſchwerſter Nachkriegsnot der erſte Diener der Repu⸗ blik. Er hat die Brücke betreten zwiſchen der deut⸗ ſchen Geſchichte und der deutſchen Gegenwart und keiner von uns wird in ſeiner Seele den Verdacht alfkommen laffen wollen, als ob der beſte und größte deutſche Mann der Gegenwart nicht mit beiden Fü⸗ ßen und ganzem Herzen auf dem Boden der Repu⸗ blik ſtünde. Er gab uns in Speyer den Schlüſſel dazu:„Mein Leben lang bin ich gewohnt, meine Pflicht zu tun!“ Dem Reichspräſidenten iſt es Pflicht, dem Volke zu dienen, ob die Flagge ſchwarz⸗ weiß⸗rot oder ſchwarz⸗rot⸗gold über Deutſchlands Gauen weht. Und das muß jedem deutſchen Staats⸗ bürger, er mag eingeſtellt ſein, wie er will, Pflicht ſein, ſeinem Volke zu dienen und darüber hinaus ſchmiedet uns die gemeinſame Not zuſammen zu deutſcher Einheit. Nach einem Hinweis auf die mah⸗ nenden Opfer der Kriegsgefallenen und auf die in Einigkeit überſtandene Inflation verlangte der Red⸗ ner angeſichts der troſtloſen Not, der Arbeitsloſigkeit und Wirtſchaftsnot umſo feſteres Zuſammenſtehen. Die Liebe zu Volk und Vaterland möge alle einen. Der Redner ſchloß unter ſtürmiſchem Beifall mit dem Gelöbnis, zu Verfaſſung und Volk zu ſtehen mit ehrlichem Willen und heißem Herzen jetzt in der Not und in den erhofften Tagen von Glanz und Glück deutſcher Zukunft. Nach dem Männerchor„Deutſchland, mein Deutſchland“ und der muſikaliſchen Darbietung des Meyerbeerſchen Fackeltanzes Nr. 2 durch das Stadt⸗ orcheſter fand die würdige Feier ihren Abſchluß. IL. Nachbargebiete Landesbaurat Pack * Ludwigshafen, 12. Aug. Landesbaurat, Ge⸗ neraldtrektor der Pfalzwerke AG., Friedrich Wilhelm Pack, iſt heute 63 Jahre alt geſtorben. Fabrikant Geiger geſtorben * Ludwigshafen, 12. Aug. Am Samstag nachmit⸗ tag ſtarb nach langer Krankheit der 5fährige Ma⸗ ſchinenfabrikant Otto Geiger. Der Verſtorbene galt als Autorität in allen wirtſchaftlichen und in⸗ duſtriellen Fragen. 8 Das alte Vied. * Darmſtabdt, 9. Auguſt. In der Kolonte Groh⸗ berg fiel ein etwa zweifähriger Knabe in einen Dopf heißen Waſſers und erlitt hierbei ſo ſchwere Brandwunden, daß er im Krankenhaus ſtarb. * *„ Aug. Touriſten fanden in den Waldungen des Sillackerkopfes im Münſtertal ein Skelett, das nach der von der Gendarmerie vorge⸗ nommenen Unterſuchung als das eines bayert⸗ ſchen Soldaten feſtgeſtellt wurde. Man fand bei dem Skelett Uniformknöpfe mit dem bayeriſchen Löwen, ferner eine ſilberne Armbanduhr und einen Dolch. Die Ueberreſte wurden auf dem Mllitärfried⸗ hof Breitenbach beigeſetzt. * Biebelsheim(Rhh.), 8. Aug. In den Tod ging ein 40 Jahre alter Eiſenbahnoberwärter, weil er in einem Diſsziplinarverfahren wegen Nichk⸗ ſchließens einer Schranke, wodurch ein Unfall ent⸗ ſtanden war, zur Rechenſchaft gezogen werden ſollte. Von der Mittelhaardt Der Stand der Weinberge iſt trotz der un freundlichen, fortwährend zu Niederſchlägen neigen⸗ den Witterung, die zur Verbreitung der Perono⸗ ſpora und vielen anderen Rebkrankheiten beitrug, immer noch recht befriedigend. Die Winzer bekämpften in den letzten Tagen hauptſächlich den Sauerwurm und die Lederbeerenkrankheit. Die Trauben haben durchſchnittlich hre Größe wie im Herbſt erreicht. Man findet bereits ganz helle Beer⸗ chen. An manchen Hausſtöcken ſind die Trauben ſchon vollſtändig ausgereift. Zu einem qualitativ guten Herbſte brauchen wir fetzt nur noch Sonnenwärms, denn Feuchtigkeit beſitzt der Boden genug. Sollte die ſchlechte Witterung noch andauern, ſo wird in dieſem Jahre mit einem ſpäten Herbſte zu rechnen ſein, hauptſächlich in den Weinbergen, wo mit dem „Nikotinen“ nicht geſpart wurde. In der Gemar⸗ kung Forſt wurde faſt überhaupt kein Nikotin ver⸗ wendet, ſicherlich, weil das Nikotin auf die Qualität des Weines einen Einfluß hat. Durch die Frucht⸗ ernte kam man mit den Bodenarbeiten etwas in Rückſtand, was aber zur Zeit eifrig nachgeholt wird. Auch iſt man mit der Laubabnahme fertig. Die Weinberge ſtehen jetzt ſchün geſtutzt da. Sollte wet⸗ ter nichts mehr an die Trauben kommen, ſo ſteht in dieſem Jahre ein Herbſt in Ausſicht, wie er in den letzten zehn Jahren kaum mehr vorkam. Die Fruchternte iſt nun vollſtändig beendet. Der Ertrag befriedigt nicht. Auch hier war die ſchlechte Witterung der ſchuldige Teil. Die To ma⸗ tenernte, die im Gange iſt, wird in dieſem Jahre reichlich ausfallen, denn die Stöcke biegen ſich unter dem guten Behang. Hoffentlich ſinken die Preiſe für dieſe Frucht nicht ſo ſtark wie im vorfkgen Jahre, denn ſonſt kommt kaum der Lohn für das Brechen heraus. Die Obſternte iſt nicht gerade hervor⸗ ragend. Das meiſte Steinobſt iſt vom Wurm be⸗ füllen, was ein großer Schaden für die Ohſtzüchter ist. 125 80. 1 Ei tvere Berkrhesunfälde * Bellheim, 11. Aug. In den Morgenſtunden des Montag geriet auf der Straße Zeis kam Bellheim ein mit jungen Burſchen beſetzter Lie⸗ ferwagen in einer gefährlichen Kurve, die bisher bereits drei Todesopfer forderte, ins Schleudern und rannte mit großer Geſchwindigkeit gegen einen der dicken Bäume, die am Straßenrand ſtehen. Dabei wurde der Wagen zer⸗ treit mmevt und die Inſaßfen, zehn junge Leute aus Bellheim, vom Wagen geſchleudert. Der 19jäh⸗ rige Landwirt Aug. Wünſchel war auf der Stelle tot. Der Wagenlenker Eugen Hoffmann erlitt eine ſchwere Schädel verletzung. Weitere vier Burſchen erlitten Arm- und Beinbrüche und Quetſchungen. Zu dem Unglück erfahren wir weiter: Das Lie⸗ ferauto gehört dem Landesproduktenhändler und ürgermeiſter Hoffmann, deſſen Sohn Eugen am Nachmittag mit einer Jugendgruppe des Turnver⸗ eins eine Fahrt nach Aunweiler ausführte. Nach der Heimkehr fuhr er ohne Wiſſen ſeines Vaters nach der Luſtadter Kirchweih, von wo aus er in den Morgenſtunden des Montag ſeine Kame⸗ raden nach Bellheim zurückbrachte. Der erſte Trans⸗ port ging ohne Störung vonſtatten, bei dem zweiten ereignete ſich das Unglück. Der Wagenlenker Hoff⸗ mann ſoll angetrunken geweſen ſein und eine zu große Geſchwindigkeit gehabt haben. Er ging nach dem Unfall trotz ſeiner ſchweren Verletzungen flüch⸗ tig und kehrte erſt im Laufe des Vormittags nach der elterlichen Wohnung zurück, wo er zuſammen⸗ brach. Er wurde nach dem Landauer Krankenhaus gebracht. Zwei Tote und brei Schwerverletzte 5 * Türkismühle, 12. Aug. Bei Türkismühle raſte geſtern nachmittag in einer Kurve ein vollbe⸗ ſetzter Sechsſitzerwagen mit höchſter Geſchwin⸗ digkeit gegen einen Baum, wobei der Wagen vyll⸗ ſtändig zertrümmert, zwei Inſaſfen ſo⸗ fort getötet und drei andere ſchwer ner⸗ letzt wurden. Der Chauffeur und ſein Beifahrer blieben unverletzt. Der Unfall ſoll auf das Platzen eines Vorderreiſens zurückzuführen ſein, ——— Dillmann freigelaſſen * Frankfurt a.., 10. Aug. Vor dem Unter⸗ ſuchungs richter fand Termin zur mündlichen Ver⸗ Handlung über die Fortdauer der Unterſuchüngshaft es Pfandſtelleninhabers Dillmann aus Höchſt ſtatt. Nach längerer Verhandlung wurde in den von Dillmann beantragten Termin beſchloſſen, daß der Haftbefehl beſtehen bletbt. Dillmann ſöll aher gegen Kaution in Höhe pon 80 000/ alf reien Fuß gefetzt werden, womit ſich ber Beſchuldigte einver⸗ ſtan den erklärte. Wie wir erfähren, wird der Betrag in ee enen Kuterlegt werden, ſodaß Dillmann ſchon Samstag aus der Haft gekommen ſein bürfle Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ahein Pegel.J 8..17 8. Neckar⸗Pegei 5 e 12 e 1408 9. 6.. Waſſerwärme bes Rheins 17½ K 7 1 e 1 Fiſcher erantwor Polit H. A. Meißner- Feuilleton, Dr. Stefan K ger ce und Lokales ichar 8 1125 Felber 995 uiid Bermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil Kürt Ghee 91910 un alles üßkrige j..:. fe er— Ahzeigen und geſchöffl 095 2 tellungen: Jakob Faube, ſämtilich in Maunheſm— Heraus Drucker und Verleger: Druckerel Dr. gas, Neue Mannheimer Ze G. me b.., Mannheim N—5 File unverlangte Beträge keine chewänr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto ung weiße Dienstag, 12. August 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZHTT Mittag-Ausgabe N hebung der Mirtithafllichkeit in Mittel⸗ und Kleinbetrieben Sind in den Großbetrieben Kapitalaufwand, erleichter⸗ ter Kapitalzufluß und Ausſtoß von Maſſenware in der Re⸗ gel die beherrſchenden Kräfte, ſo ſind es in den Mittel⸗ und Kleinbetrieben die Geringfügigkeit der finanziellen Mittel, zugleich aber eine durch lange Tradition und dauernde Schulung zur höchſten Ausbildung gebrachte Fertigkeit, oft ſogar Kunſtfertigkeit in der Herſtellung von vielfach in⸗ dipiduellen Erzeugniſſen; wobei wir nach der Uebung der amtlichen Statiſtiken unter„Kleinbetrieben“ ſolche Unter⸗ nehmungen verſtehen, die bis zu 5, unter„Mittelbetrieben“ ſolche, die bis zu 50 Arbeitnehmer beſchäftigen. Dieſe Feſt⸗ ſtellung iſt notwendig, um den ungefähren Rahmen zu kennzeichnen, in dem ſich unſere Ausführungen bewegen. Zunächſt die Produktion ſelbſt mit allen dazu gehörigen Fragen: Die Maſchinen müſſen ſtets ſo aufgeſtellt und untereinander geordnet ſein, daß die an ihnen beſchäftigten Arbeiter nicht durch die Enge des Raumes an ihrer Tätigkeit behindert werden. Die An⸗ häufung der Maſchinen in den Fabrikräumen iſt in den meiſten Fällen nicht ein Zeichen von Sparſamkeit, ſondern von Verſchwendung, denn der Ertrag des Mehranfalls von Ware wird gewöhnlich bei weitem durch die Löhne auf⸗ gehoben, die einem größeren Bedienungsperſonal gezahlt werden müſſen. Wo aber trotz räumlicher Beengung an Perſonal geſpart wird, da zeigt ſich der Schaden in dem hohen Anteil der Ausſchußware am Geſamtanfall. Selbſt⸗ verſtändlich ſollte heute die hygieniſche Einrichtung der Be⸗ triebsräume ſein. Arbeiter, die unter ſchlechter Belüftung und Beleuchtung leiden, ſind nicht in der Lage, Höchſt⸗ leiſtungen zu vollbringen. Weiter der Uebergang von einem zum anderen Fertigungsprozeß. Ein wirres Durcheinander der verſchiedenen Prozeſſe wird ſelbſtverſtändlich überall vermieden werden, aber als„kürzeſter“ Weg iſt oft der nächſte Umweg gerade gut genug. a Die Abſtellung derartiger Leerlaufkoſten iſt unbedingt erforderlich. Die Anſchaffung moderner Maſchinen, die eine größere Leiſtungsfähigkeit(erhöhten Produktions⸗ anfall) verſprechen, iſt zunächſt eine Frage der vorhandenen Mittel, dann aber auch einer ſorgfältigen Berechnung, ob nicht Mehrleiſtungen durch erhöhte Unterhaltungskoſten (Schmiermittel, Reparaturen, Abſchreibungen) wieder aus⸗ geglichen werden und ob vor allem der Warenpreis die Zins⸗ und Amortiſationskoſten zu tragen vermag. Schon mancher auf„rationellſte“ Fertigung umgeſtellte Betrieb hat vor der ungünſtigen Marktlage die Waffen ſtrecken müſſen, weil bei den Vorberechnungen nicht mit größter Genauigkeit die Höhe der künftigen Sonderbelaſtung auf die brancheübliche Wareneinheit auch bei ungünſtiger Kon⸗ junktur feſtgeſtellt war. Hier hat nicht nur der Ingenieur das Wort, der ſelbſtverſtändlich das Recht hat, von den Fortſchritten einer maſchinellen Mehrleiſtung begeiſtert zu ſein, ſondern vor allem der nüchterne Kaufmann, der ſein Erzeugnis und ſeinen Markt bis ins kleinſte kennt. Wo aber die Vorausſetzungen günſtig liegen, da muß heute der Maſchinenerneuerung nach den langen Abnutzungsjahren der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit die größte Aufmerkſamkeit geſchenkt werden, um der Weltmarktkonkurrenz gewachſen zu ſein. Ferner die Ware. Während der tägliche Gebrauchs⸗ artikel eine ſtarke Muſterzuſammenlegung auf gängigſte Arten, Maße etc. und damit auch automatiſch eine Aus⸗ rangierung überflüſſiger, weil nicht genügend ausgenutzter Maſchinen erforderlich macht, iſt bei dem Spezialartikel, der dem Wandel des Geſchmacks, der Mode, der Saiſon un⸗ terworfen iſt, auf die Schaffung neuartiger, anregender, künſtleriſcher Muſter das größte Gewicht zu legen. Dort find Typenartikel das letzte Ziel wirtſchaftlicher Betriebs⸗ führung, hier ſchafft das„Monopol“ einer differenzierten Leiſtung immer wieder von neuem Vorausſetzungen für einen rentableren Abſatz. Die Betriebsbuchhaltung hat den geſamten Fabrikationsprozeß zu erfaſſen. Sie iſt die Grundlage für die Kalkulation. Auf ihre Ausgeſtaltuig kann deshalb nicht genug Aufmerkſamkeit verwendet wer⸗ ben. Denn ſelbſt, wenn die ganze techniſche Betriebsein⸗ richtung und der geſamte Produkttonsablauf höchſte Zweck⸗ müäßtigkeit zeigen, ſo kann eine mangelhafte Fabrikbuchhal⸗ tung alle Erfolge wieder illuſoriſch machen. Mit rohen Kalkulationen kann heute kein Betrieb mehr beſtehen. Ein nach den ſpeziellen Bedürfniſſen aufgegliedertes Schema muß jeden Betriebsmeiſter in die Lage verſetzen, die in ſeinem Bereich entſtehenden Selbſtkoſten zum wenigſten nach Mengen⸗ und Zeitangaben aufzuzeichnen und an das Kalkulationsbüro weiterzugeben. Zweitens Lagerhaltung und Verſand Hauptgrundſatz: Keine überflüſſigen Lagerbeſtände und Abſtoßung aller Ladenhüter. Denn Kapital, das in Beſtän⸗ den eingefroren iſt, zehrt an der Rentabilität und bedroht die Liquidität. Es iſt tot. Beide Abteilungen werden in den Mittel⸗ und Kleinbetrieben miteinander verbunden ſein und einer einheitlichen Leitung unterſtehen. Der Leiter er⸗ hält ſeine Anweiſungen von der Auftragsabteilung, die ihm auf fertigem Kartothekblatt alle Einzelheiten der Ar⸗ tikelart, Lieferzeit, des Poſt⸗ oder Bahnverſandes vorzu⸗ ſchreiben hat. Um die Möglichkeit der Auftragsausführung in der gewünſchten Weiſe ſofort feſtſtellen zu können, bedarf es einer genauen Kontrolle im Lagerweſen, einer fort⸗ laufenden ſchematiſchen Aufzeichnung der Beſtände und Be⸗ ſtands veränderungen. Ein einziger Blick in die Lager⸗ kartothek(aufgegliedert nach Rohſtoffen, halbfertigen und fertigen Waren), in die Fabrikauftragskar⸗ tothek, in die Kartothek der an rollenden Rohſtoffe ete. muß über Vorräte, Aufertigungs⸗ und Lieferzeit ſofort Aufſchluß geben. Auch die ſorgfältige Trennung der einzelnen Lagerbeſtände in Regalen oder benachbarten Räumen iſt ein unbedingtes Erfordernis eines rationellen Lagerweſeus. Jede Unüber⸗ ſichtlichkeit und nachläſſige Kontrolle rächen ſich in Zeitver⸗ luſten, in der Belaſtung des Perſonal⸗ und Unkoſtenetats, im Warenſchwund und im Waxenverſchwinden. Weiter der kaufmänniſche Betrieb, die Verwaltung Zunächſt der gleiche Geſichtspunkt, der für den techniſchen Betrieb gilt: Einrichtung der Räume nach hygieniſchen Grundſätzen, damit die Arbeitsleiſtung des Perſonals nicht durch äußere Hemmungen beeinträchtigt wird. In dieſer Beziehung bleibt noch vieles zu tun übrig. Nichts unter⸗ gräbt die menſchliche Arbeitskraft mehr als eine ungünſtige Umgebung, als ein Mobiliar, als eine Beleuchtung, die man in ſeinen eigenen Räumen nicht dulden würde. Die Stehpulte aus Urväterzeit mit verſtellbarem Sitz, um nur ein Beiſpiel herauszugreifen, ſind ein Greuel. Die für ſie angeführten Geſichtspunkte beſitzen nicht die geringſte Be⸗ weiskraft. Ferner die Büromaſchinen und ⸗ Apparate. Wandtelehone, weit vom Arbeitsplatz der ſie Benützen⸗ den, gehören in die Rumpelkammer. Der Fernſprecher muß griffbereit für die mit der geſchäftlichen Außenwelt gewohn⸗ heitsmäßig verkehrenden Geſchäftsleiter und Angeſtellten angebracht ſein. Alles andere iſt Verſchwendung. Die Kopier⸗ und Schreibmaſchinen, die Vervielfältigungs⸗ apparate ſind ſo aufzuſtellen, daß bei ihrer Bedienung eine unnötige Ermüdung des Angeſtellten vermieden wird. Die Einführung von Buchhaltungsmaſchinen wird in vielen Mittel⸗ und Kleinbetrieben unmöglich oder un⸗ zweckmäßig ſein, da entweder die Mittel dazu fehlen oder die Zahl der vorkommenden Tagesbuchungen in keinem Verhältnis zu der Leiſtungsfähigkeit der Maſchinen ſteht. Etwas anderes iſt jedoch die Vereinfachung der Handbuchhaltung Das Loſeblattſyſtem mit mehrfacher Durchſchrift iſt zum mindeſten für jeden größeren Mittelbetrieb anzuraten. Die ſchweren Wälzer haben ihre Schuldigkeit getan. Auf die praktiſchſte Ausgeſtaltung des Durchſchreibeſyſtems tſt natürlich das größte Gewicht zu legen. Allgemeine Richt⸗ linien laſſen ſich dafür wenig aufſtellen. Es kommt immer auf die Bedürfniſſe des einzelnen Falles an. Die Beſtre⸗ bungen des Ausſchuſſes für wirtſchaftliche Verwaltung, vor allem die auf die Schaffung einer— zu Betriebsver⸗ gleichen geeigneten— vorbildlichen Branchenbuchhaltung hinzielenden Bemühungen des ihm angegliederten Aus⸗ ſchuſſes für das Rechnungsweſen verdienen beſondere Be⸗ achtung. Als ganz allgemeiner Grundſatz gilt: Was eine Handſchrift leiſten kann, ſollen nicht zwei oder mehr Bu⸗ chungen erfüllen. Der Geſchäftsorganiſator und der prak⸗ tiſche Kaufmann mit ihren verſchiedenartigen Erfahrungen haben bei der Einrichtung einer ſolchen Buchhaltung das Wort. Das bezieht ſich auch auf die Geſchäftskartotheken, die anſtelle unhandlicher und unüberſichtlicher Heftregiſtra⸗ turen zu treten haben. Die Ablegeſchränke oder Regale ſind die Viſitenkarte des Geſchäfts. Die kurzfriſtige(monatliche) Erfolgsrechnung muß weiter das Ziel jeder Verwaltung ſein, um ſtändig über die geſchäftliche und finanzielle Lage des Unterneh⸗ mens unterrichtet zu ſein. Verluſte laſſen ſich leichter ein⸗ dämmen oder vermeiden, wenn man ſeinen Status öfter als am Jahresbilanztage kennt. Darin liegt eine heute noch viel zu wenig gewürdigte wichtige Seite der Rationa⸗ liſierung. Der Kalkulation iſt vorgearbeitet durch die bereits beſprochene Betriebsbuchhaltung. Der Kalkulator hat im weſentlichen nur noch die allgemeinen Geſchäfts⸗ unkoſten und den üblichen Gewinnaufſchlag zu berückſich⸗ tigen. Ein wichtiges Glied jedes kaufmänniſchen Rechnungs⸗ weſens iſt die Statiſtik als ununterbrochen das„Ge⸗ ſchäftswetter“ anzeigendes Barometer. Der größere Mit⸗ telbetrieb kann dieſe Aufzeichnungen nicht mehr entbehren, wenn er eine dauernde, ſorgſame Kontrolle der einzelnen Koſten vornehmen und Betriebsſchwächen aufdecken und abſtellen will. Hier liegt ein ſtändiger Wegweiſer der Ratio⸗ naliſierung inmitten der Haſt der Geſchäfte. Und ſchließlich die Abſatzorganiſation Eine beſondere Frage der Rationaliſierung iſt in abſatz⸗ techniſcher Hinſicht die Gemeinſchaftsarbeit neh⸗ rerer Firmen verſchiedener Branchen oder auch der glei⸗ chen Branche mit verſchiedenartiger Spezialiſierung. Die Kundſchaft will bei der Auftragserteilung nicht viel Zeit verlieren. Ein Vertreter, der einen großen Teil ihres Be⸗ darfs, wenn auch aus verſchiedenen Häuſern, befriedigen kann, erleichtert die Angebotsprüfung und wird bei glei⸗ cher Warenqualität und gleichen Preiſen vor dem Konkur⸗ renten oft bevorzugt. Das lehrt die Erfahrung. Wo ferner die Hinauslegung von Konſignations⸗ lagern erforderlich iſt, bietet die gemeinſame Vertretung ebenfalls Vorteile, ſowohl ſolche des Verſandes, der ge⸗ ſchloſſen erfolgen kann, wie ſolche der Kontrolle, die nach Vereinbarung von jedem Konſignations lieferanten für das geſamte Lager vorgenommen werden kann. Auch die Ge⸗ meinſchaftsreklame für das Exportgeſchäft ver⸗ dient an dieſer Stelle erwähnt zu werden. Beſonders iſt zu überlegen, ob nicht Konkurrenzfirmen ſich durch gewiſſe Preisverſtändigungen einen beſſeren Markt auf manchen Auslandsplätzen ſchaffen können. Man beachte die Klagen der deutſchen Ueberſeekaufleute, die viel davon zu berichten wiſſen, daß nicht allein die Konkurrenz anderer Länder, ſondern ebenſo ſehr die gegenſeitigen Unterbietungen deut⸗ ſcher Unternehmungen den Markt ruinieren. Je nachdem man mehr auf die techniſche oder mehr auf die kaufmänniſch⸗organiſatoriſche Seite eingeſtellt iſt, wer⸗ den die Vorſchläge eine beſondere Färbung tragen. Ein rechneriſcher Nachweis des Wirkungsgrades der gekenn⸗ zeichneten Rationaliſterungsmaßnahmen iſt ohne die Heran⸗ ziehung eines ſpeziellen Einzelfalles— vielleicht auch dann noch— ein Ding der Unmöglichkeit, aber daß mit ihnen, und zwar ohne Aufwendung größerer Mittel, eine Hebung der Wirtſchaftlichkeit zu erzielen iſt, unterliegt keinem Zweifel. Dr. A. N. Gegen antikapitaliſtiſche Wirtjthafts⸗ und Steuerpolitik Aus dem Monatsbericht der Dresdner Bank Dem letzten Monatsbericht der Dresdner Bank entnehmen wir u..: Die Ereigniſſe der letzten Wochen haben eine Unruhe und Unſicherheit in das geſamte Wirt⸗ ſchaftsleben hineingetragen, die ihren ſtärkſten Ausdruck an der Börſe fand. Hier äußert ſich die Nervenkriſe, in der ſich das deutſche Volk gegenwärtig befindet, in einer, man darf ſagen, undiſziplinierten Flucht des Publikums aus den Effekten und in einer Entleerung der Börſe vom Kapital, die nur noch pſychologiſch, aber nicht mehr mit wirtſchaftlichen Argumenten erklärt werden kann. Unter ſolchen Umſtänden iſt es mehr denn je erforderlich, ſich über die wirkliche wirtſchaftliche Lage klar zu werden. Zunächſt ſei feſtgeſtellt, daß die Entwicklung des deutſchen Außenhandels, abgeſehen von kleinen, ſaiſonbedingten Schwankungen, eine bemerkenswerte Stabilität zeigt. Wenn unter Berückſichtigung der Reparationslieferungen der deutſche Außenhandel in den letzten ſechs Monaten des lau⸗ fenden Jahres eine verhältnismäßig günſtige Bilanz auf⸗ weiſen kann, die mit einem Aktivſaldo von über einer hal⸗ ben Milliarde abſchließt, ſo iſt dieſes Ergebnis wohl in der Hauptſache durch den Rückgang der Einfuhr hervorgerufen, aber ſicherlich auch durch die auffallende Stabilität der Aus⸗ fuhr mit bedingt geweſen. Jedenfalls ergibt ſich an Hand der Ziffern, daß ſich trotz der internattonalen Depreſſion die deutſche Kon kur⸗ renz fähigkeit auf dem Weltmarkt relativ gatt erhalten hat. Es erſcheint unter dieſen Umſtän⸗ den die Hoffnung nicht unberechtigt, daß auch künftig die ſchwierige Lage der deutſchen Wirtſchaft durch die Erträg⸗ niſſe des Außenhandels eine gewiſſe Erleichterung erfährt, zumal die inzwiſchen eingetretene weitere Senkung der H.& P. Sauermann in Kulmbach 350 000„/ Verluſt, Kapitalzuſammenlegung:1— Wiedererhöhung um 1,4 auf 1,5 Millionen Mark Wie erinnerlich, mußte die o. GV. am 2. Mai wegen Differenzen innerhalb der Familie Sauermann vertagt werden, da die noch unmittelbar vor dieſer GV. geführten Eintgungsverhandlungen geſcheitert waren. In der neuen v. GV. am 9. Aug. waren von dem AK. von 500 000“/ 467 800/ durch 11 Akttonäre vertreten. Vor Eintritt in die TO. teilte der Vorſitzende des AR. Direktor Größmann⸗Kulmbach mit, daß die Hinderniſſe, die am 2. Mai zu einer Vertagung der GV. geführt hätten, in der Zwiſchenzeit dadurch beſeitigt worden ſeien, daß der Aktien beſitz der Familie Sauermann in die Hände anderer deutſcher Intereſſenten über⸗ gegangen ſet. Darauf wurde der Geſchäftsbericht für das Geſchäftsjahr 1929 vorgelegt, der mit einem Verluſt von 400 103 4 abſchließt, der ſich durch den Gewinnvortrag aus 1928 in Höhe von 9269 und eine aufgelöſte Reſerve in Höhe von 40 000/ auf 350 834/ ermäßigt. Im Jahre 1928 konnten bekanntlich aus einem Reingewinn von 57 756, 5 v. H. Dividende verteilt werden. Geſchäftsbericht und Bilanz fanden einſtimmige Geneh⸗ migung, der Verluſt wird auf neue Rechnung vorgetragen. Der Vorſitzende machte Mitteilung nach§ 240 HGB. (Verluſt der Hälfte des Aktienkapitals). Zur Beſeitigung „Jarbenkurs unterbewertet Geheimrat Duis berg beſchäftigt ſich in der„Kölu. Zeitung“ mit der Entwicklung des Farbenkurſes. Er schreibt: Farbenaktien wurden an der Berliner Börſe zum erſten Mal am 15. Januar 1926 zum Kurſe von 114.5 notiert. Ihr Kurs erfuhr im Laufe des Jahres 1926 eine überaus ſcharfe Steigerung und erreichte am 4. November mit 384,50 ſeinen Höhepunkt. Seitdem ſank er unter großen Schwankungen zunächſt bis etwa Ende 1927, danach erneut während des dritten Vierteljahres von 1929. Seit Herbſt 1929 ließ die Kursſenkung weſentlich an Stärke nach und wurde im Frühjahr dieſes Jahres von einer kräftigen Erholung abgelöſt. Seit Juni ſind erneute Kurs⸗ a b ſch läge eingetreten.— Wie ein Vergleich mit der durchſchnittlichen Kursbewegung aller an der Berliner Börſe gehandelten Aktien zeigt, hat der Farbenkurs ſeine ſtärkſte Anregung aus der Entwicklung der Geſamttendenz erhalten. Die weite Verbreitung der JG.⸗Aktie im Publi⸗ kum hat dieſes Papier zu einem Standardpapfer der Börſe werden laſfen, deſſen Kursbewegung die Ver⸗ ünderungen der Geſumttendenz in Hauſſe⸗ und Baiſſezeiten ſchärfer als andere Papiere widerſpiegelt. So iſt der Eigenwert der Farbenaktie, d. h ihr Kurswerk im Verhältnis zum durchſchnittlichen Kursniveau aller Aktien(gleich 100), während der Hauſſe⸗Periode von 1926 von 140 auf über 200 geſtiegen und iſt unter dem Einfluß des bereits über drei Jahre andauernden allge⸗ meinen Kursdrucks wieder etwa bis auf den Stand von 1926 geſunken. Dabei muß jedoch berückſichtigt werden, daß allein die Anrechnung der den Aktionären ge⸗ währten Bezugsrechte Kursabſchläge in Höhe von 31,75 v. H. Ende 1926, 10,125 v. H. im März 1928 und 5 v. H. im Okto⸗ ber 1929 herbeiführte, die mit zuſammen 47 v. H. nicht als Kursrückgang zu werten ſind. Die Rendite der J. G. Farbenaktie iſt ſeit 1927 ſtändig geſtiegen, und zwar war die Steigerung wäh⸗ rend der letzten zwei Jahre ohne Berückſichtigung der ge⸗ währten Bezugsrechte und ohne einen für 1929 ausgeſchüt⸗ teten Bonus weſentlich ſtärker als für den Durchſchnitt aller Aktien. Die gegenwärtige Höhe des Farbenkurſes muß demnach vom Standpunkt des anlageſuchenden Pub⸗ likums im Verhältnis zum Kursniveau im ganzen als unterbewertet gelten. Rohſtoffpreiſe, auf die in der Hauptſache die internationale Senkung der Fertigwarenpreiſe— ſoweit ſie eingetreten iſt—, zurückgeführt werden muß, der deutſchen Export⸗ induſtrie zugute kommt. Wenn trotz der verhältnismäßig günſtigen Entwicklung im Export die Arbeits loſigkeit im Laufe der letzten Monate ſtark angeſtiegen iſt, ſo iſt dies ein Beweis dafür, daß die Hauptſchwierigkeiten der deutſchen Wirt⸗ ſchaft in der Entwicklung des In lands mark⸗ tes zu ſuchen ſind. Hier liegen in der Tat die größten Gefahren für ein Nachlaſſen der Konkurrenzfähigkeit der deutſchen Produktion. Sucht man nach den Gründen für die Schwäche des Inlandsmarktes, ſo tritt vor allem die Kapitalnot der letzten Jahre als das Kernproblem in Erſcheinung. Nimmt man die ſchwere Kriſis der Land⸗ wirtſchaft, das durch die verkehrte Wohnungs⸗ zwangswirtſchaft und die Baupolitik der Kommu⸗ nen hauptſächlich veranlaßte Daniederliegen der Bauwirt⸗ ſchaft, die Zunahme der Konkurſe in Handel und Induſtrie und im Zuſammenhang damit das Anwachſen der Arbeitsloſigkeit ſowie die fortgeſetzten Etatsſchwie⸗ rigkeiten,— ſo erkennt man in all dieſen Erſchei⸗ nungsformen der Kriſis als das treibende Moment immer wieder die Kapitalnot. Es wird alles darauf ankommen, das Geld wieder ins Land zu ziehen und die Grundlagen für eine organiſche Schöpfung von Produktivkapital aus der eigenen Wirtſchaft heraus zu ſchaffen. Nur eine völlige Abkehr von der bisherigen autikapitaliſtiſchen Wirtſchafts⸗ und Steuerpolitik kann dieſes ſachliche Fundament ſchaffen und das Vertrauen wieder herſtellen, deſſen unſere auf Unternehmungsgeiſt aufgebaute Wirtſchaftsorganiſation nun einmal nicht entraten kann. dieſes Verluſtes wurde das AK. im Verhältnis von 511 auf 100 000„ zuſammengelegt und durch Ausgabe neuer Inhaberaktien bis zu 1,4 Millionen/ auf bis zu 1,5 Mill. i wieder erhöht. Die früher ins Auge gefaßte Zuſammenlegung 31 ſei dadurch vereitelt worden, daß die Treuhanbgeſellſchaft, die die Bilanz geprüft hätte, verſchtedene Poſten bezw. deren Bewertung bemängelt habe, wodurch man zur Aufſtellung einer neuen Bilanz gezwungen war, die dann eine Erhöhung des Verluſtes von urſprünglich 230 000„ auf nunmehr 350 000/ brachte. Mit der Veränderung im Aktienbeſitz war auch eine Neuänderung im Aufſichtsrat notwendig, der ſich zuſam⸗ menſetzt aus: L. Cröß mann, Bankdirektor, Kulmbach; Hch. Grützner, Kaufmann, München; Hans Hacker, 1. Bürgermeiſter, Kulmbach; Richard Jung, RA., Nürn⸗ berg; Peter Vogel, Kaufmann, Hof, und Hch. Win⸗ berger, Gutsbeſitzer, Dauenhof. Schließlich wurde von der Verwaltung noch mitgeteilt, daß im Zuſammenhang mit der Kapitalserhöhung auf die neuen Aktien bereits Zeichnungen im Nenn⸗ wert von 1,2 Mill.„ vorliegen, die einen ausmachen⸗ den Betrag von 1,5 Mill.„ darſtellen, was einem Kurs von 125 v. H. entſpricht. Die Zeichnungen erfolgten von einem deutſchen Konſortium. Im Zuſammenhaung mit Preſſemeldungen über die angebliche Intereſſe⸗ nahme engliſcher Perſonenkreiſe an der Ge⸗ ſellſchaft teilte der Vorſitzende noch mit, daß Verhandlun⸗ gen von der Geſellſchaft mit engliſchen Kreiſen nicht ge⸗ führt wurden, wohl aber von Großaktionären der Geſell⸗ ſchaft. f N * Elektrizitäts⸗AG. vorm. W. Lahmeyer.— Voraus⸗ ſichtlich wieder 12 v. H. Dividende. Die Bilanzarbeiten für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr ſind noch nicht ſoweit vorgeſchritten, um eihe genaue Ueberſicht über die Ergebniſſe zu geſtatten. Es liegt aber kein Anlaß vor an⸗ zunehmen, daß etwa die vorjährige Dividende nicht auf⸗ rechterhalten werden könnte. * Elektriſche Licht⸗ und Kraftaulagen AG.— Wieder 10 v. H. Dividende. Wie wir hören, iſt das am 30. Juni beendete Geſchäftsfahr 1929/0 normal und befriedigend verlaufen. Zuverläſſige Angaben über die Dividende ſind zur Zeit nicht möglich, da die Abſchlußarbeiten noch im Gange ſind. Immerhin iſt auf Grund der bis jetzt vor⸗ liegenden Gewinnergebniſſe anzunehmen, daß der vor⸗ jährige Dividendenſatz von 10 v. H. aufrechterhalten blei⸗ ben kann. * Keine Dividende bei Maſchinen Schwartzkopff, Berlin. Obwohl die Bilanzzahlen für das am 30. Juni 1930 ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr noch nicht vorliegen, ſteht bei der ungünſtigen Wärtſchaftslage und beſonders Her mißlichen Lage der Lokomotivinduſtrie bereits feſt, daß mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung für die Stamm⸗ aktien nicht zu rechnen iſt. Die Weiterentwicklung hängt ſehr davon ab, daß die Reichsbahn mit den beabſich⸗ tigten Aufträgen für ihr Arbeitsbeſchaffungsprogramm bald herauskommt. Kollmar& Jourdan Schwieriges Schmuckwarengeſchäft Die Kollmar u. Jourdan AG., Uhrkettenfabrik in Pforz⸗ heim, erzielte in dem am 30. April abgelaufenen GJ. 1029-30 einen Bruttogewinn von 1,35(1,26) Mill. I. Ver⸗ triebs⸗ und Verwaltungskoſten erforderten 1,32(i. V. Un⸗ koſten einſchl. Steuern und Sconti 1,03), Abſchreibungen 0,31(0,13) Mill. 4. Unter Berückſichtigung des Gewinn⸗ vortrages von 108984(8201)/ ergibt ſich ſomit ein Ver⸗ luſt von 161 392 /, der von dem Reſervekonto(512 000 40 abgebucht werden ſoll(i. V. Vortrag von 108 984/ Rein⸗ gewinn). 5 e Nach dem Geſchäftsbericht konnte die Geſellſchaft trotz aller Anſtrengungen den vorjährigen Umſatz nicht er⸗ reichen; dies beeinflußte den Verdienſt, da die Unkoſten größtenteils die gleichen blieben. Die maſchinellen Ein⸗ richtungen, die früher längere Zeit im Gebrauch blieben, können, wie der Bericht weiter ausführt, bei der raſch wechſelnden Mode nicht mehr genügend beſchäftigt werden, ſie veralten, ehe ſie recht ausgenützt ſind; eine Erſcheinung, die darauf zurückzuführen iſt, daß die derzeitige Kleider⸗ mode wenig Schmuck verlangt. Man habe dieſe Wahrnehmung in allen Ländern ge⸗ macht. Verſchiedene bedeutende Firmen, die zur Kund⸗ ſchaft des Unternehmens zählen, darunter eine ihm nahe⸗ ſtehende Firma, die für verſchiedene Länder den Allein⸗ verkauf der Erzeugniſſe der Geſellſchaft hatte, und mit der dieſe geſchäftlich liiert war, mußten ihre Zahlungen einſtellen. Bei Bewertung der Debitoren wurde hierauf Rückſicht genommen. Ueberdies wurden die Ab⸗ ſchreibungen für Gebäude, Maſchinen und Fuhrpark höher bemeſſen. Die Firma Klein u. Quenzer, deren Aktien⸗ mehrheit man beſitze, habe ebenfalls unter den ſchwierigen Verhältniſſen zu leiden, wenngleich ſie durch billigere Qualität der fabrizierten Artikel nicht ſo ſtark betroffen wurde; die Firma konnte immerhin eine Dividende von 6 v. H. zur Ausſchüttung bringen. 5 In der Bilanz erſcheinen bei unv. 5 Mill. 1 AK. und 0,51 Mill./ Reſervekonto, Kreöitoren mit 0,48(0,56) Mill. J. Andererſeits werden Kaſſe mit 0,05(0,03), Wech⸗ ſel und Schechs mit 0,28(0,20), Beteiligung und Effekten mit 0,44(0,32), Debitoren mit 1,48(1,57) und Metalle, halbfertige und fertige Waren mit 1,72(2,08) Mill. ausgewieſen. Grundſtücke und Gebäude ſtehen mit 118 (423), Maſchinen und Einrichtungen mit 0,68(0,73) Mill. Mark zu Buch. Sanierung 81 bei der Vereinigte Kölner ⸗ Welter Hebezeug⸗ und Eiſenwerk Herdt.⸗G. Der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929 weiſt einen Verluſt von 645 000 R/ aus. In der Bilanzſitzung des.⸗R. wurde beſchloſſen, zur Deckung desſelben das Aktienkapital von 1,4 Mill. R. im Verhältnis:1 auf 175 000./ herabzuſetzen u. wieder auf 1,4 Mill..“ zu erhöhen. Das Bankhaus Deichmann u. Co. wird als Führung einer Gruppe die neuen Aktien übernehmen. Die Geſellſchaft verfolgt weiterhin Pläne über den Zuſammenſchluß mit anderen Geſellſchaften. * Eiſen⸗ und Emaillierwerke AG. Sprottau. Es läßt ſich noch nicht überſehen, ob ſich für 1929⸗30 ein Verluſt⸗ abſchluß ergeben wird(für 192829 6 v. H. Dividende). Was das Aktienpaket von ungefähr 1,7 Mill.„ der Eiſen⸗ großhandlung Otto Schwartz in Breslau, die in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten iſt, anlangt, ſo iſt anzunehmen, daß dieſe lombardierten Aktien von den beteiligten Ban⸗ ken übernommen werden und nicht an den Markt kom⸗ men, zumal ſie bei den jetzigen Zeiten ſo gut wie unver⸗ käuflich wären. Aus dem Geſchäftsverkehr der Geſellſchaft mit der Firma Otto Schwartz ſind Forderungen von nur wenigen 1000/ vorhanden, ſo daß daraus Verluſte von irgendwelcher Bedeutung nicht entſtehen können. * Stillegung der Peters Union⸗Werke. Die Continental Gummiwerke AG., Hannover, teilt uns auf Anfrage mit, daß ſie ſich infolge der ungünſtigen Wirtſchaftslage ent⸗ ſchloſſen hat, das Frankfurter Werk„Peters Union“ ſtill⸗ zulegen. Dieſe Stillegung wird ſich wahrſcheinlich zugun⸗ ſten des Corbacher Werks auswirken, das ſowohl nach der ſabrikgtionstechniſchen, als auch nach der verwaltungs⸗ techniſchen Seite hin ausgebaut werden ſoll. Der größte Teil des Verkaufsapporates wird aber nach wie vor in Frankfurt verbleiben. Als Zeitpunkt der Stillegung kommt, wie uns die Frankfurter Verwaltung ergänzend mitteilt, etwa der 20. September in Frage. „ Neu⸗-Emiſſion. von einjährigen Reichsſchatzanweiſungen Die Reichsbank brachte an der Montagbörſe eine neue Tranche von unverzinslichen Reichsſchatzanweiſungen mit Fälligkeit am 15. Auguſt 1931 auf den Markt. Die Höhe der Tranche ſcheint noch nicht feſtzuſtehen. Der Diskontſatz beträgt wieder 5,25 v. H. Nachdem die am 15. Juli 1931 fälligen Schatzanweiſungen, bei denen es ſich um 80 Mill. handelte, vorerſt ausverkauft wurden, iſt anzunehmen, daß bei der derzeitigen Lage auch für die neuen Schatzanwei⸗ ſungen eine gute Abſatzmöglichkeit beſteht. * 25 Mill./ Kredit für die Zwiſchenfinanzierung des Wohnungsbauprogramms. Das Arbeitsbeſchaffungs⸗Pro⸗ gramm der Reichsregierung ſieht bekanntlich die Zuxver⸗ fügungſtellung von zuſätzlich 100 Mill./ für den Woh⸗ nungsbau vor. Die erforderlichen Zwiſchenkredite für die⸗ ſes zuſätzliche Wohnungsbauprogramm hatte die Deutſche Bau⸗ und Bodenbank.⸗G. zu beſchaffen. Zu dieſem Zweck iſt nunmehr ein Betrag im Gegenwert von etwa 25 Mill./ von einer amerikaniſchen Bankengruppe unter Führung von A. G. Becker u. Co., Newyork und Chicago, auf ein Jahr zur Verfügung geſtellt worden. * Die Indexziffer der Großhaudelspreiſe vom 6. Aug. Die auf den Stichtag des 6. Aug. berechnete Großhandels⸗ indexziffer des Stat. Reichsamtes iſt mit 125 gegenüber der Vorwoche(125, leicht zurückgegangen. Von den Hauptgruppen iſt die Indexziffer für Agrarſtoffe um 0,6 v. H. auf 116,0 geſunken. Die Inderziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren hat um 0,2 v. H. auf 119,2 an⸗ gezogen, während diejenige für induſtrielle Fertigwaren won 0,3 auf 149,6 nachgegeben hat. * Nürnberger Hopfenbericht vom 9. Aug. Heute kamen die erſten 5 Ballen Hallertauer zum Verkauf, derſelbe war von ſehr ſchöner Farbe. In 1929er Hopfen blieb das Ge⸗ ſchäft nach wie vor belanglos. * Obſtmarkt Freinsheim. Sonntag, 10. Auguſt. Birnen 1. Sorte 22—32, 2. Sorte 12—20, Apfel 15—25, Pfirſiche 20 bis 35, Mirabellen 15— 25, Zwetſchen 12—14, Bühler Zwet⸗ ſchen 13—14, Tomaten—10, Reineclauden—9, Bohnen —40, Anfuhr 1180 Zentner.— Montag, 11. Auguſt. Bir⸗ nen 1. Sorte 22—92, 2. Sorte 16—20, Aepfel 15—25, Pfir⸗ ſiche 30—35, Türkiſche Kirſchen 10, Mirabellen 15—22, Zwetſchen 12—15, Bühler Zwetſchen 14, Tomaten—10, Reineclauden—9, Bohnen—12. Anfuhr 630 Zentner. Abſatz und Nachfrage an beiden Tagen gut. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 10. Aug. Bei einer Anfuhr von 1100 Zentner und flottem Abſatz wurden fol⸗ gende Preiſe genannt: Zwetſchgen 13—16, Mirabellen 15 bis 25, Pfirſiche 3050, Birnen 2537, Tomaten 810, Aepfel 10—12, Gurken per 100 Stück 80 Pfg. * Schifferſtadter Gemüſcauktion vom 11. Auguſt. Auf der geſtrigen Gemüſeauktion wurden notiert für: Birnen 15—20, Zwetſchen—41, Tomaten—11, Buſchbohnen—19. Stangenbohnen 15—17, Rotkraut 6,5—7,5, Weißkraut 2 bis 2,75, Wirſing 6,25—9,75, Spinat 5,5—8,5, Karotten 2,5—2,75, Zwiebeln 3,5—4, Kartoffel 3,5—3,75, Rettiche—5, Kopf⸗ ſalat—7, Endivien—7, Blumenkohl I. 50—81, II. 25 bis 45, III. 1520, Schlangengurken—9, Salatgurken 0,75—.— pro Stück, Einlegegurken 30-95 Pfg. pro 100 Stück. Anfuhr und Abſatz ſehr gut. * Preisherabſetzung für Platin.— Der niedrigſte Nach⸗ kriegspreis erreicht. Die offizielle Platinnotiz iſt ſoeben von 8 Pfd. 15 ſh. pro Unze auf 8 Pfd. 5 ſh. pro Unze her⸗ abgeſetzt worden, wobei allerdings im effektiven Geſchäft ſogar Preiſe von unter 8 Pfund genannt werden. Da⸗ mit iſt die niedrigſte Notierung der Nachkriegszeit er⸗ reicht. Der deutſche Preis beträgt ungefähr 5,10—5,20. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort-11. Auguſt Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wiederum ſehr gering. Es konnten nur wenige Kähne zur Beladung ab Kanal nach Rotterdam eingeteilt werden. Auch Bergreiſen wurden nicht vergeben, ſo daß keine Bergfracht notiert wurde. Die Talfrachten ab Ruhr⸗ ort nach Rotterdam blieb mit 60—80 Pfg. ab Kanal un⸗ verändert. Der Zuſchlag für Reiſen nach Antwerpen⸗Gent blieb auf 0,50/ pro Tonne ebenfalls ſtehen. Der Berg⸗ ſchlepplohn notierte mit 1,20/ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 7 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. im Vergleichsverfahren müſſen ſich in beſcheidenen Die Red.) Beſonders ſtark ſind die Gewinne gegenüber 1929 in fol- Thüringen, Mecklenburg⸗Strelitz und Schaumburg⸗Lippe genden Induſtriezweigen zuſammengeſchrumpft: bei der liegen die durchſchnittlichen Einnahmen im allgemeinen General Motors Corporation um 35,2 v.., bei den an⸗ unter dem Durchſchnitt Preußens. In Preußen ſelbſt zei⸗ deren Automobilgeſellſchaften dagegen im Durchſchnitt um gen ſich ſtarke Abweichungen von dem Geſamtdurchſchnitt in Auguſt 1930 Dienstag, den 12. Neue Mannheimer Zeitun Vergütungen für Vertrauensperſonen Grenzen halten Die Koſten für die Vergleichsverfahren geben immer wieder zu Beanſtandungen Anloß. Neuerdings haben ſich Stromabgabe im Mai zum erſten Mal niedriger als im Vorjahr 718 en S8 Skam 5 7 3. 1 re 2138 2 1 0 0 r 1 L kammern die Konkurs⸗ und Die Wirtſchaftskriſis hat im Mai zum erſten Mol auch Zergleichsrichter und ſonſtige berufliche Organiſationen[zu einem Rückgang des Stromverbrauchs geführt. Nach mit dieſer Frage befaßt und ſind zu dem Ergebnis gekom⸗ den amtlichen Ermittlungen, die ſich auf die Stromabgabe 1, der Nerir W 7 5 8 275 N N 1 2 2 g. men, daß die Feiſtungen der Vertrauensperſonen zwar an⸗ von 122 Elektrizitätswerken der verſchiedenſten Größen⸗ gemeſſen vergütet werden ſollen, ſich aber immerhin in be⸗ klaſſen erſtrecken, betrug die Stromerzeugung im Ver⸗ 5 ene 8 2 2 eme* Ar 9 1 7 7 721 14 5 1 2 15. 5 2 ſcheidenen Grenzen zu bewegen haben. Am deutlichſten hat gleich zum entſprechenden Monat des Jahres 1929 im das Landgericht in Frankenthal in einer Ent⸗ ſcheidung vom 24. Mai d. J. 87/30 J) ſeine Anſicht über die Koſten im Vergleichsverfahren formuliert. Es heißt dort: Der Anſpruch der Vertrauensperſon geht auf Erſatz angemeſſener Auslagen und auf eine angemeſſene Vergü⸗ tung. Zu erſtatten ſind die angemeſſenen, nicht nur die notwendigen Auslagen. Bei der Bemeſſung der Vergütung ſind die Höhe des Aktipvvermögens des Schuldners, der April noch 103,13 v.., im Mai dogegen nur 95,7 v. H. Der Rückgang im Stromverbrauch iſt nicht nur auf Saiſon⸗, ſondern diesmal auch auf Konjunktureinflüſſe zurückzu⸗ führen und erſtreckt ſich ſowohl auf den privaten wie auf den gewerblichen Verbrauch. Bei den genannten Werken betrug die Elektrizitätser⸗ zeugung in den erſten fünf Monaten der Jahre(in Mill. Umfang, die Zeitdauer und die Schwierigkeit der Tätig⸗ 50): 90 8 keit oer Vertrouensperſon, die damit perbundene Verant⸗ 5 1920 1280 wortung, auch die Höhe der Vergleichsqudte ſowie der Er⸗ Januar 15 9 4 ſolg der Tätigkeit der Vertrouensperſon zu berückſichtigen. Februar. Aus der Tatſache, daß Jas Vergleichsverfahren im Gegen⸗ März 5 135 ſatz zum Konkursverfohren nicht die Bewertung, ſondern 10 8 1048, 0 die Erhaltung des Vermögens des Schuldners bezweckt, Mai 108920 1 8355 dürfen jedoch bei der Bemeſſung der Vergütung nicht die insgeſamt: 4 886,4 5 667,7 6 950,4 gleichen Sätze zugrunde gelegt werden, wie ſie dem Kon⸗ kursverwalter zuſtehen, ſchon deshalb nicht, weil die Tä⸗ tigkeit der Vertrauensperſon nicht in dem Maße verant⸗ wortlich iſt, wie die eines Konkursverwalters. Im allge⸗ meinen ſoll ſich die Vergütung im Vergleichsverſahren in beſcheidenen Grenzen halten.—(Der Normalſatz für die Stundenvergütung der Vertrauensperſon beträgt 7,50 l. Im Jahre 1929 ſtellte ſich die geſomte Stromerzeugung Deutſchlands auf 30,7 Milliarden kWh und hatte damit gegenüber 1928 eine Zunahme um 10 v. H. zu verzeichnen. Am erſten Vierteljohr 1930 war bei den von der amtlichen Statiſtik erfaßten 122 Werken ſogar noch eine Steigerung der Stromabgabe um 7 v. H. zu verzeichnen. * Juternationale Stickſtoffverſtändigung perfekt. Die in Oſtende Mitte Juni des Jahres begonnenen und in Paris fortgeſetzten internationalen Stickſtoffkonferenzen haben unter dem Vorſitz von Geheimrat Schmitz zu dem Abſchluß der Convention Europenne de l' Azote(Cel) und zu einer Einigung mit der chile⸗ niſchen Stickſtoffinduſtrie geführt. Das Inkraft⸗ treten hängt noch von der Erledigung gewiſſer Formali⸗ täten ab. Die Abkommen gelten für die ganze Welt mit Ausnahme der Vereinigten Staaten. Folgende Länder ſind beteiligt: Belgien, Chile, Deutſchland, England, Frank⸗ reich, Holland, Italien, Norwegen, Polen und die Tſchecho⸗ ſlowakei. Amerikas Wirtſchaft im 1. Halbjahr Durchſchnittliche Gewinnſchmälerung um 25 v. H. Einer Newyorker Kabelmeldung zufolge, hat die Natio⸗ aal City Bank errechnet, daß ſich die Rentabilitätsverhält⸗ niſſe in der amerikaniſchen Wirtſchaft in dieſem Jahre um etwa 25 v. H perſchlechtert haben. Eine in dem neuen Monatsbericht der Newyorker Großbank veröffent⸗ lichte Zuſammenſtellung der bisher vorliegenden Semeſter⸗ abſchlüſſe zeigt, daß 305 amerikaniſche Aktiengeſellſchaften im erſten Halbjahr 1930 einen Reingewinn von zuſammen 653 Mill. Dollar erzielt haben. Der Gewinn dieſer Geſell⸗ ſchaften iſt nicht nur gegenüber der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres um 217 Mill. Dollar zurückgegangen, ſondern hat ſogar im Vergleich zum erſten Halbjahr 1928 eine Ab⸗ nahme um 18 Mill Dollar aufzuweiſen. Das trifft beſonders für das Vergnügungsgewerbe(um 45,7 v..), für die Eiſenbahnausrüſtungsinduſtrie und die Schuhinduſtrie zu. * Baseler Rheinhafenverkehr. Der Baſler Reinhafen⸗ verkehr im Juli zeitigte einen neuen Rekord, indem 182 046 To. umgeſchlagen wurden, eine bisher noch nie erreichte Monatsziffer. Zum erſtenmal in dieſem Jahre überſtieg der Rheinverkehr(113 524 To.) den Kanal⸗ verkehr(68 522 To.). In den ſieben erſten Monaten dieſes Jahres betrug der Güterumſchlag 659 525 To., d. h. doppelt ſo viel, als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres und bereits mehr als im ganzen Jahre 1929. Dieſe ſprung⸗ hafte Entwicklung der Schiffahrt iſt zum Teil den bishert⸗ gen ausgezeichneten Waſſerverhältniſſen des unregulierten Stromes zu verdanken. * Die Steuerbelaſtung in Deutſchland wächſt mit der Größe der Städte. In den Veröffentlichungen des Reichs⸗ ſtädtebundes nehmen die Mitteilungen über die Steuer⸗ einnahmen der kleinen und mittleren Städte ein beſon⸗ deres Intereſſe in Anſpruch. Aus dieſen geht hervor, daß in Preußen die kleinſten Städte bis zu 2000 Einwohnern etwa 30/ pro Kopf durchſchnittlich an Steuern verein⸗ nahmen. Die Städte von 20005000 Einwohner erbringen etwa 40 /, die Städte von 5000—10 000 Einwohnern 48, und die Städte von 10 00025 000 Einwohnern nahezu 70 /, Steuern je Kopf der Bevölkerung. Im Freiſtaat Sachſen, den einzelnen Provinzen; vor allem ſind in den öſtlichen Provinzen die Steuereinnahmen häufig niedriger als im Durchſchnitt. * Starker Rückgang der deutſchen Emailleausfuhr. Neben einem weſentlichen Rückgang des Inlandsabſatzes im 1. Halbjahr 1930 hat auch der Export von Emaille⸗ waren erheblich nachgelaſſen. So wurden vom Januar bis Juni nur 10 600 To. im Werte von 13,4 Mill./ ausge⸗ 70% v.., bei den Autozubehörfabriken um 43 v.., im Kohlenbergbau um 70,5 v.., bei dem amerikaniſchen Stahltruſt um 29,3 v.., bei den unabhängigen Stahlwer⸗ ken um durchſch. 26.6 v. H. in der Tabakinduſtrie um 30 v. H. in der Petroleuminduſtrie um 26 v.., in der chemiſchen Induſtrie um 16,6 v. H. und in der elektrotechniſchen In⸗ duſtrie um 14,9 v. H. Demgegenüber haben jedoch einzelne Wirtſchaftszweige auch Gewinnſteigerungen zu verzeichnen. g(Mittag⸗Ausgabe) ite. Nr. 367 Wirtſchaftskriſis und Elektrizitätsverbrauch Die rückgängige Tendenz des Stromverbrauchs hat be⸗ reits zu Einſchränkungen im Ausbauprogramm der Elek⸗ trizitätswerke geführt. Se haben z. T. die Gründer der Oſtkraftwerk Coſel AG. zu denen u. a. die Elektro⸗ werke und der Gesfürel⸗Loewe⸗Konzern gehören be⸗ ſchloſſen, den erſten, mit einer Leiſtung von 80 000 kWyh vorgeſehenen Bauabſchnitt des Kroftwerks vorläufig nicht auszuführen, weil bei der rückläufigen Tendenz des Strom⸗ verbrauchs in Oberſchleſien die Inveſtierung der erforder⸗ lichen bedeutenden Kapitolien z. Zt. unzweckmäßig erſcheint und der geringe oberſchleſiſche Zuſchußbedarf bis auf wei⸗ teres aus den Anlagen des GW. Schleſien mitgeliefert werden konn. **. * Dentſchland verſorgt die Welt in ſteigendem Maße mit Radio⸗Apparaten. Trotz der Weltwirtſchaftskriſis iſt es Deutſchland gelungen, ſeine Ausfuhr von Radiogeräten im 1. Halbjahr 1990 weiter zu ſteigern. D iſt umſo be⸗ deutungsvoller, als gleichzeitig die Einfuhr on Radio⸗ Geräten in demſelben Zeitraum einen Rückgang von 305 Dz. auf 2621 Dz. aufweiſt. Mengenmäßig ſtieg der Export um 17 v. H. Dem Werte nach hob er ſich von 29,0 Mill.„1 im Vorjahr auf 2,1 Mill. 4 im 1. Semeſter d. J. Im 2. Halbjahr 1929 betrug die Ausfuhr allerdings 89,90 Mill. /, dabei iſt aber zu berückſichtigen, daß ſich die Hauptumſätze gewöhnlich in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember vollziehen. Bei der Minderung der Einfuhr wurde beſonders Holland ſtark betroffen, denn die deutſchen Bezüge von dort gingen von 1524 Dz. im 1. Halbjahr 1029 auf 867 Dz. im 1. Semeſter 1930, alſo um rund 44 v. H. zurück. führt, nachdem die Ausfuhr im ganzen Jahre 1929 noch 22 700 To. im Werte von 30,6 Mill.„ betragen hatte. Er⸗ zeugung und Verkaufstätigkeit werden durch die überaus zahlreichen Typen erſchwert. * Rückgängiger Eiſen⸗ und Stahlaußenhandel im Juni 1930. Nach Feſtſtellungen der Zeitſchrift„Stahl und Eiſen“ betrug der deutſche Außenhandel in Eiſen und Stahl im Juni in der Einfuhr 102 000 To. und in der Ausfuhr ein⸗ ſchließlich Reparationsſachlieferungen 361000 To. Im Mai waren bekanntlich 131000 To. eingeführt und 463 000 To. ausgeführt worden. Während im Mai der Ausfuhrüber⸗ ſchuß noch 382 000 To. betragen hatte, hat er ſich auf 259 000 Tonnen verringert. * Erklärung der Svenska Tändſticks A.., Stockholm. — Zur Einſchräukung der Erzeugung. Die Stockholmer Hauptſtelle der Svenska Tändoͤſticks A.., Stockholm, macht aus Anlaß der Nachricht über die Einſchränkung der Er⸗ zeugung auf folgendes aufmerkſom: Da eine Erhöhung des Einfuhrzolls in Amerika, Aegypten und andern Län⸗ dern bevorſtond, wurden im vorigen Jahr weitere Arbeiter angeſtellt, damit vor Einführung der neuen Zölle möglichſt große Mengen verſchifft werden konnten. Dieſe Arbeiter, die man jetzt nicht braucht, ſind teilweiſe entlaſſen worden. Die Einſchränbung der Erzeugung, die bereits im letzten Jahresbericht vorgeſehen war, werde die Ausfuhr⸗ und Verkaufstätigkeit der Geſellſchaft keineswegs ungünſtig beeinfluſſen. * Zunahme der amerikaniſchen Goldbeſtände um 200 Mill. Dollar im erſten Halbjahr 1930. Nach einer Ver⸗ öffentlichung der Newyorker Bundesreſervebank ſind die Goldreſerven der Vereinigten Staaten im erſten Halb⸗ johr 1930 um etwas über 200 Mill. Dollar geſtiegen. In Newyork wurden 75,2 Mill. Dollar(gegen 166,1 Mill. Dollor im erſten Halbjahr 1929) eingeführt. Die Ausfuhr belief ſich auf 9,5 Mill. Dollar(3,6 Mill. Dollar). Die Einfuhr ſtammte aus Südamerika(59,5 Mill. Dollar aus Braſi⸗ lien). Die Ausfuhr ging in Höhe von 8,5 Mill. Dollar noch Frankreich, 9,4 Mill. Dollar nach Mexiko, 0,3 Mill. Dollar nach Großbritannien, 0,16 Mill. Dollar nach Deutſchland. Ueber San Francisco wurden im erſten Halb⸗ jahr 1930 120,4 Mill. Dollor Gold importiert(111,8 Mill. aus Japan und 8,6 Mill. Dollar aus China). Getreidemonopol in Oeſterreich? sch Regierung iſt, wis Tagen grundſätzlich tung eines Getreide⸗ nittelbar zu beon⸗ 5a 1 öſterrei In den Kreiſen der Wiener Blätter m 1 der Beſchluß gefaßt w und Gerſtemonopols in 0 5 tragen. Im Land wirtſch miniſterium wird bereits der entſprechende Geſetzentwurf vorbereitet, und es verkautet, daß das Geſetz noch im Laufe dieſes Jahres vom Parla⸗ ment verabschiedet wird. Der Entſchluß zur Einführung eines Getreidemonopols in Oeſterreich, gegen das die agrariſchen Kreiſe ſich lange Zeit geſträubt haben, ſoll un⸗ mittelbar auf die Verhandlungen über die Schaffung eines Agrarblocks in Südoſteuropa zurückgehen und ſtellt eine für Oeſterreich notwendige Schutzmaßnahme dar. * Neuer Konkurs in g i. Br. Nunmehr iſt auch die bekannte Freiburger Teigwarenfobrik G. H. Maier Gmb H. in Freiburg in Konkurs geraten. Zum Verwalter wurde AR. Schauer in Freiburg beſtimmt. Gläubigerausſchußwahl und Prüfungstermin findet am 2. September ſtatt. Literatur Kaufmänniſche Fortbildung durch Selbſtſtudium Jedem Kaufmann, das kann wohl ſchon voraus⸗ geſetzt werden, iſt das zum Selbſtſtu din m beſtimmte und geeignete Werk„Die Handelshochſchulbe! (Induſtrieverlag Spaeth u. Linde, Berlin W' 10, Gen⸗ thinerſtr. 42; Proſpekt„Er“) bekannt. Inzwiſchen ſind wiederum weitere 4 hervorragende Lieferungen(78 bis 81) erſchtenen. Eigentlich ſoll jeder, der ſich Kaufmann nen⸗ nen will, dieſes Werk ſtudiert haben, ſofern er nicht das⸗ ſelbe Wiſſen auf eine Hochſchule erwarb! Man mag viel⸗ leicht manchesmal noch den Einwand hören, daß dieſes Studium ſehr umfangreich ſei, daß man ſich auch mit ein⸗ zelnen Abſchnitten begnügen könne. Das iſt irrig, denn wer vor der Aufgabe ſteht, ſich in einen Wirtſchaftszweig einzuarbeiten, wird dies viel ſchneller erreichen, wenn er über allgemeine Kenntniſſe aus der Wirtſchaftswiſſenſchaft verfügt.. 0„ So wertvoll eine gründliche kaufmänniſche Lehre auch ſein kann, immer wird ſie doch beſtenfalls nur in die Wirtſchaft einer Branche einführen und oft nicht ein⸗ mal darin Vollſtändigkeit erreichen. Die in dieſem Stu⸗ diengang behandelten Kapitel entſprechen denjenigen Spe⸗ ztalgebieten die ſich in der Wirtſchaftswiſſenſchaft allmäh⸗ lich herauskriſtalliſiert haben. Sie alle können dem Wirt⸗ ſchafter wertvolle Kenntniſſe und Grundſätze vermitteln. Auf dem Gebiet der Wirtſchaftswiſſenſchaften iſt die gleiche Entwicklungsrichtung zu beobachten wie auf dem der Naturwiſſenſchaft, die in ihrer Auswirkung auf die Tech⸗ nik auch erſt von allen traditionellen Schranken der Und⸗ verſität frei wurden, ſeitdem man den Ausbau der tech⸗ niſch orientierten Naturwiſſenſchaften in erſter Linie den techniſchen Hochſchulen anvertraute. Wie dieſe, werden auch die Handels hochſchulen immer mehr das Zentrum der Erziehung des Nachwuchſes für die Praxis werden. Und da das vorliegende Werk von Fachleuten bewußt ſo aufge⸗ baut iſt, wie die Erfahrungen der Handelshochſchulen es bedingen, ſo kann es getroſt warm empfohlen werden, zu⸗ mal die Autoren ſämtlich über Namen von beſtem Klang verfügen und auch der Anſchaffungspreis für jeden er⸗ ſchwinglich iſt. 33 * 10 Jahre Melliand Textilberichte, Heidelberg. Mit dem 1. Auguſt d. J. vollendete der Verlag das erſte Jahr⸗ zehnt ſeines Beſtehens. Es iſt dieſem Verlage gelungen, in verhältnismäßig kurzer Zeit eine Zeitſchriſt von unbe⸗ ſtritten hoher Bedeutung zu ſchaffen. Die vorliegende Jubiläumsnummer iſt ein Dokument der Arbeit, die dieſe Zeitſchrift zum führenden Organ einer großen Induſtrie (Spinnereien, Webereien, Färbereien uſw.) gemacht und ihr in der ganzen Welt Geltung verſchafft hat. Mit einem reich ausgeſtatteten, hochwertigen redaktionellen Teil, der Arbeiten führender Wiſſenſchaftler und Praktiker enthält, verbindet ſich ein Anzeigenteil, der ein Bild der techniſchen und wirtſchaftlichen Struktur der geſamten Textilinduſtrie vermittelt.„Melliand Textilberichte“ erſcheinen nicht nur in deutſcher, ſondern auch in engliſcher, ſpaniſcher und franzöſiſcher Sprache. D das sind einige von den Konstruktionsfirmen des in- und Auslandes, die 8H ELL AUTO OFFLE zum Teil bevorzugt, zum eil sogor dqusschließlich för die Schmierun mpfehlen. Warum? 9 212 * 550 EIL AUTOOELE. been den modernsten Anforderungen der Schmiertechnik. 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Am Samstag abend fiel das nicht ſo in die Augen. Die Verteidigung verfiel überhaupt in den alten Waldhoffehler, zu weit aufzurücken, vollſtändig ungeſtaffelt zu ſtehen, wäs häufiges Ueberſpielen hervorrief und Rihm mußte dann ſehen, wie er fertig wurde. Zwei bis drei Tore ſtehen auf Konto der rechten Deckungs⸗ und Verteidigungs⸗ ſefte. Durch die ſchwache Abwehr wurden die Läufer im⸗ mer mehr überlaſtet und als auch dieſe ſchließlich abhäng⸗ ten, hatte Brezing dreifach zu arbeiten. Wetzel hielt faſt utie Platz, und war die Läuferarbeit gegen Ende zerfahren. Die Mitte konnte es dann dauernd allein nicht zwingen, Waldhof muß auf die Verſtärkung ſeiner Läuferreihe und Verteidigung bedacht ſein, denn heute reichen dieſe Mann⸗ ſchaftsteile bei weitem nicht. Im Sturm, der in Weidinger einen energiſchen und ſchußfreudigen Mittelſtürmer hakte, zeigten Walz und Pennig beſſere Leiſtungen als am Samstag. Walz gab mit endlichemt Aufraffen zu einem Prachtſchuß Anreiz für die Nebenleute, die lange Zeit überkombinierten. Die rechte Seite hatte gute und ſchlechte Momente, war nicht ſtabil genug in der Geſamtleiſtung. Ohne Brückl fehlt aber der Fünferreihe auch die wechſel⸗ vollere Führung, der Zuſammenſchluß, aber Weidiger wog dafür viel an Genergie und entſchloſſenem Erfaſſen auf. Alles in allem iſt die Mannſchaft mit den neuen Probe⸗ kräften ntoch nicht genug verbunden. Was aber gefiel, war, daß ſie bei dem 123⸗Stande für Düſſeldorf uticht die Flinte ins Korn warf undt durch Ausdauer gegenüber dem körperlich weit kräftigeren Gegner den knappen Sieg noch einheimſte. Düſſeldorf hat den guten Ausgang neben ſeinen wirklich erſtklaſſigen Torwart den oben erwähnten Schwä⸗ chen der Waldhofmannſchaft zu danken. Die Gäſte zeigten drei Viertelſtunden durch die Erfolge angeregt, ein ſehr gutes, ſchnelles und zügiges Spiel und ragten in dieſer Spielſpanne das Innenkrio und der Mittelläufer hervor; auch die Verteidigung hielt ſich gut. Nach Seitenwechſel ſchien das neu hergerichtete Spielfeld doch ſeine Wirkung zu tun und fiel die Mannſchaft mit den wachſenden Er⸗ folgen der Waldhöfer mehr und mehr auseinander. Erſt die wieder aufkomende Verwirrung in Deckung und Ver⸗ teidigung Waldhofs ließ noch einen Erfolg reifen. Tech⸗ utiſch iſt Düſſeldorf gut, ohne jedoch als Ganzes in dieſer Hinſicht Waldhof zu erreichen. Dafür ſpielte Düſſeldorf auch rationeller und vor der Pauſe mit wechſelnden Steil⸗ und Flügelangrifſen erfolgreicher. Allerdings paſſierte der Mannſchaft das Pech, durch ein Eigentor die knappe Niederlage hinnehmen zu müſſen. Die Verteidigung ſpielte reichlich hart, ohne unſair zu ſein, und das verdarb Wald⸗ hof lange Zeit das Konzept. Das Spiel im Geſamten war wechſelvoll und intereſſant. A. M Aang SE. Waldhof— Phönix Mannheim:1(:1 Eigentlich ein knappes Ergebnis für den Rheinmeiſter, wenn man bedenkt, daß das dritte Tor erſt unmittelbar vor dem Schlußpfiff fiel. Beide Mannſchaften immer noch nicht in kompletter Aufſtellung; Waldhof offenſichtlich noch ermüdet von der kürzlichen größeren Tournee, und was für beide Mannſchaften wieder ins Gewicht fiel: Neue, ungewohnte Bodenverhältniſſe, durch eine neuzeitliche, ſtaubfreimachende, aber auch nicht gerade angenehm rie⸗ chende Auffüllung des Spielfeldes, das bekanntlich und namentlich im Sommer einen unhaltbaren Zuſtand auf⸗ wies. Einſtweilen ſtellt der noch weiche und federnde Untergrund außerordentliche Anforderungen an die Spie⸗ ler, Waldhof muß ſich erſt ſelbſt au die neuen Verhältniſſe gewöhnen. Es muß abgewartet werden, ob die Hoffnun⸗ gen, die ſich an dieſe experimentelle Spielfeldverbeſſerung kultpfen, auch in Erfüllung gehen. Im übrigen erhielt das bereits ſchon gut beſuchte Samstagabendſpiel ſeinen Impuls durch den außerordentlichen Kampfeifer der Phönixelf, die, obwohl ſchon kurz nach Anfang mit einem Gegnertor bedacht, ſich koloſſal ſtemmte und Waldhof ſchwer zu ſchaffen machte. Von einigen Unſicherheiten Herings zu Beginn abgeſehen, hielt ſich das Tordeckungstrio von Phönix gut. In der Läuferreihe fiel die zu ſtarke Defen⸗ ſive des jungen Rabe aber noch auf, der bei gutem Zuſpiel den notwendigen Druck hinter den Sturm in entſchloſſe⸗ nerem Nachrücken mit der Zeit noch bringen muß. Pfeifer war ebenfalls gut. Im Sturm iſt Schwartz zur Zeit ofſen⸗ ſichtlich noch außer Form, ſeine Läufe ſind noch immer bril⸗ lant, aber in Tornähe fehlt Schuß und Ruhe. Zu viel Vexieren. Jung dürfte ein Leichtathletiktraining von un⸗ zweifelhaftem Nutzen ſein, da ihm ein gewiſſer Grad von Schnelligkeit und Wendigkeit bei ſonſt guten Anlagen noch fehlen. Wühler wurde in den Flauken nicht genug ge⸗ ſtittzt, da Schwartz ausfiel und die linke Seite in Schlörit als linkem Läufer nicht genügenden Halt fand. Aktivere, zuſammengeſchloſſenere Flügel werden den Phönixangriff weſentlich heben. Jedenfalls war die Geſamtleiſtung aber doch eine ganz andere als gegen Käfertal acht Tage vorher. Waldhof fehlten von der ſonſt nicht üblen Verteidi⸗ gung aus die Schläge von Hauth und Schäfer, die das Spiel viel kräftiger vorwarfen. Rihm war gut. In der Läuferreihe konnte Weidinger links ſehr gut gefallen, ſein ſpäteres Ausſcheiden infolge Kopfverletzung machte ſich ſtark fühlbar. Er deckte und ſtellte ſich gut, und entwickelte Druck auf ſeinem ganzen Flügel. Brezing machte der Boden beſonders zu ſchaffen, was ſich immerhin bemerkbar machte. Im Sturm ließ ſich Walz noch zu viel abdecken, viele Bälle erreichten ihn nicht. Pennig hat ſtark nach⸗ gelaſſen und wird unproduktiv, während Brückl ſein Spiel immer noch auf Vorſicht einſtellt. Ofer und Raßmus arbeiteten gut. Die Verſtändigung, das Stellungsſpiel muß Waldhof noch verbeſſern. Oft mühten ſich zwei, drei Leute auf derſelben Stelle um den Ball. Das Fehlen einiger Spieler trug natürlich dazu bei. Das Leder lief auf dem neuen Grund ſehr ſchlecht, was die ſonſtige Tech⸗ nik Waldhofs weſentlich herabdrückte. Weiteren Auf⸗ ſchluß kann vielleicht das Spiel am Verfaſſungstag bringen. — Klippſtiel⸗Feudenheim leitete gut. A. M. ——.—— Deutſche Erfolge in Kopenhagen Bei gutem Beſuch wurden am Freitagabend weiterhin international beſetzte Radrennen auf der Kopenhagener Ordrupbahn abgehalten, bei denen ſich die deutſchen Teil⸗ nehmer im Gegenſatz zum Vortage recht erfolgreich durch⸗ ſetzen konnten. Im einleitenden 3⸗Km.⸗Malfahren ver⸗ wies der Franzoſe Chapelain Engel und Ehmer auf die Plätze. Engel revanchierte ſich jedoch im Fliegerkriterium und belegte hier den erſten Platz vor dem Dänen Falck⸗ Hanſen und Chapelain. Im abſchließenden 20⸗Km.⸗Zwei⸗ ſitzerfahren triumphierten Ehmer⸗Knappe mit 21 Punkten vor Falck⸗Hauſen/ Chapelain, während ſich Engel Stefſes nicht zur Geltung bringen konnten. Als der Rennverein Haßloch, an die Verwirklichung des Gedankens eines Pferderennens größeren Stiles aus An⸗ laß der Befreiung der Pfalz heranging, machte er ſich durch⸗ aus nicht an eine leichte Aufgabe. Der im allgemeinen mäßige Beſuch der Rennen der letzten Jahre entmutigte die Mitglieder des Rennvereins keineswegs; vielmehr wurde eine große Werbung für dieſes Befreiungsrennen durch⸗ geführt mit dem Erfolg, daß ſich nach Schätzung ungefähr 10 000 Beſucher am Sonntag auf dem Rennplatz bei Haßloch eingefunden hatten, darunter verſchiedene Prominente der pfälziſchen Regierung, der Induſtrie u. a. Um 2,30 Uhr zogen die Reiter in Uniformen des ein⸗ ſtigen und heutigen Heeres, Reitervereine uſw. unter dem klingenden Spiel einer Reichswehrkapelle, von den Zu⸗ ſchauern mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt, in die Rennbahn ein. Haßloch hat lange Zeit ein ſolches Leben und Treiben, wie es ſich am Sonntag auf dem Wege zur Rennwieſe ent⸗ wickelte, anläßlich eines Pferderennen nicht erlebt. Die Straßen zeigten Flaggenſchmuck, auch der Reunplatz war ge⸗ ſchmückt und von dem Dach der Tribüne wehte zum erſten Male die ſchwarz⸗rot⸗goldene Reichsflagge außer der bisher üblich geweſenen ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne. Das erſte Rennen war ein Flachrennen für Vollblut⸗ pferde um den Ehrenpreis der Gemeinde Haßloch. Es war ein Herrenreiten, zu reiten von aktiven und Reſerveoffi⸗ zieren der früheren Armee in Friedensuniform, jetzigen Offizieren und Beamten des Heeres und der Landespoli⸗ zei in Uniform und Herrenreitern. Dieſes Flachrennen über 1800 Meter wurde in zwei Abteilungen gelaufen. Zunächſt ſtarteten neun Reiter. Wider Erwarten ſiegte Frau A. Wortmanns Pax(Reiter Oberleutnant Oehmer). Er brachte die hohe Siegqubte von 116:10. Im zweiten Teil des Flachrennens ſtarteten ſieben Pferde. Der einzige Vollblüter Brutto galt von vornherein als Favorit, kam aber ſchlecht vom Start weg und blieb bis in den letzten Waldbogen zurück, wo er aufholte und im Finiſh knapp den Sieg an ſich riß, den ihm beinahe Morgenröte ſtreitig gemacht hätte. Unter Fanfarenklängen zogen ſodann 12 Soldaten hoch zu Roß in die Rennbahn zur Quadrille an. Es wurde merklich ſtill, ſo groß war die Aufmerkſamkeit, mit der man die eindrucksvoll gerittenen Quadrillen verſolgte. So ernteten die zunächſt im Traberſchritt, dann in lang⸗ ſamem Galopp hervorragend gerittenen Quadrillen ſtürmi⸗ ſchen Beifall der Zuſchauer. Dann gab es eine Ueberraſchung: Der Haßlocher Flie⸗ ger Zinſſer kreiſte plötzlich ganz niedrig über der Renn⸗ wieſe und warf zwei Blumenſträuße ab. Dann folgte ein nichtöffentliches Flachrennen für Mitglieder ſämtlicher Reit⸗ und Fahrvereine und militäriſcher Vereine über 1400 Meter um den„Preis vom Rhein“. Es ſtartete die Starker Beſuch König, Karl, TV. 46 Mannheim: Zehnkampfsieger Befreiungsrennen in Haßloch Gute Leiſtungen überaus große Zahl von 17 Pferden. Unter Führung von Cuticura ging das ſtarke Feld geſchloſſen auf die Reiſe. Cuticura als einziger Vollblüter im Felde führte bis etwa 800 Meter, dann kam Hertha in Führung, die ſchließ⸗ lich den Sieg an ſich riß. Cuticura konnte nach Mottvogel nur den dritten Platz belegen. Ein weiteres Rennen, ein Fagdrennen für Voll⸗ blutpferde über 3600 Meter, um den Preis von der Haardt brachte neun Pferde an den Start. Es war das Haupt⸗ rennen des Tages. Die beſte Hindernisklaſſe davon vertrat Kabalia. Beim Start gingen Hexenprinz und Brutto in Führung, Brutto übernahm kurze Zeit die Spitze, wurde dann von Kabalia, Hexenprinz und Latina abgelöſt. Letz⸗ tere wurde von Neidlos und Sanna Anna für kurze Zeit überholt. Schließlich ſiegten Kabalia, Selmel und Hexen⸗ prinz. In einem Jagdͤſpringen um den„Preis von Rehbach“ ſiegte Herr Hans Flersheim⸗Frankfurt a. M. mit feiner neunjährigen braunen Stute Hanne. Einen ſchönen Ausklang fanden die Rennen mit einer Jagd mit Auslauf, die Lewinius(Emil Gutekunſt⸗Mutter⸗ ſtadt) als Sieger beendete. 5 * G znewald(11. Auguſt) 1. Invicta⸗Rennen: Für Zweijährige, 2800, 1200 Me⸗ ter: 1. Oppenheimers Törin(Grabſch), 2. Feldwebel, 3. Page. Toto: 15. Platz: 11, 12, 11. Ferner: Scharade, Fri⸗ vole, Margerita d' Arezzo, Oſtkind. 2. Cairo⸗Rennen: 3000 /, 1600 Meter: 1. tris(M. Schmicdt), 2. Liberator, 3. Mellitus. Platz: 30, 55. Ferner: Blanker Hans, Machiavel. 3. Prolog⸗Rennen: Ausgleich 2, 3500 J, 2400 Meter: 1. Holmas Pale(Narr), 2. Ledon, 3. Lanfranchi. Toto: 72. Platz: 22, 24, 33. Ferner: Cſampas, St. Robert, Palmieri. Malateſta, Waiſenknabe 2, Matador, Storm Cloud. 4. Perikles⸗Rennen: Verkaufsrennen, für Zweijährige, 3000, 1000 Meter: 1. Nonnenhofs Aka(Vinzenz), 2. Eve⸗ Ihn, 3. Soldat, 4. Sanda. Toto: 57. Platz: 16, 30, 29, 14. Ferner: Marbod, Rentmeiſter, Donatello, Eigenliebe, Loga, Metapher, Sauerkirſche, Maiſonne, Patina. 5. Kineſem⸗Rennen: Ehrenpr. und 8200 /, 3200 Meter: 1. S. A. v. Oppenheims Avanti(Munro), 2. Lateran, 3. Silberſtreif. Toto: 15. 6. Tulipan⸗Rennen: 3500/ 1800 Meter: 1. S. A. v. Oppenheims Wiener Blut(Zehmiſch), 2. Osmunda, 3. Ce⸗ lering. Toto: 27. Platz: 13, 15, 19. Ferner: Amönenwarte, 1 Grauwacke, Strona, Mangrove, Golleria, Reale. 7. Vergleichs⸗Reunen: Ausgleich 3, 2300 /, 2400 Meter: 1. Barſchs Phaxriſäer, 2. Altenhof, 3. Hellſeherin. Toto: 24. Platz: 10,11, 11. Ferner: Gero, Dirſchau, Irrwiſch, Sea Lord. Weils Tan⸗ Toto: 37. Bilder vom 15. Badiſthen Lundeslurnen Eschwei, TV. 34 Pforzheim: Zwölfkampfsieger Phot o: Hofhelnz Mannheim zu klein war. Abſchluß der Keglerſpoctwoche Mit einer überaus eindrucksvollen Siegerehrung be⸗ endete der Keglerverband Mannheim und Umgebung ſeine Sportwoche. Ueberblickt man dieſe, ſo darf man ſagen, daß ſie in allen Teilen als gelungen bezeichnet werden muß. Der Bahnbetrieb war ausgezeichnet. Auch die Rſultate ſind ſehr gut, ſodaß man hoffen darf, daß der badiſch⸗pfälziſche Keglergau in Frankfurt a. M. im Jahre 1932 ſeinen Meiſter ſtellen wird und den in Süddeutſchland bisher über die Achſel angeſehenen Kegelſport zu Ehren und An⸗ erkennung bringt. Mit der Abwicklung der Sportwoche leiſtete der Mannheimer Verband ein beträchtliches und anerkennenswertes Stück Arbeit, das neben der rein ſport⸗ lichen Auswirkung auch eine verkehrswerbende Propaganda für Mannheim war. Abordnungen aus allen naheliegenden Gauen waren erſchienen, ſogar aus Nürnberg, Fürth und München; aus dem Saargebiet, aus Heſſen und der Pfalz und verſchiedenen anderen Gegenden. Und alle nahmen nur die beſten Eindrücke mit. Die ſportlichen Ergebniſſe erweiſen aber auch, daß der Kegelſport mit den alten Vor⸗ urteilen endgültig aufgeräumt hat. Durch das Bewußtſein der Vollwertigkeit war auch die Siegerehrung am Ver⸗ faſſungstag in den Sportanlagen Hertel ⸗ Rheinau ſehr feierlich und in allen Teilen befriedigend. Der 2. Vor⸗ ſitzende des Verbandes, Fritz Müller, dankte nochmals allen, die mit zum Gelingen des Feſtes beitrugen und ver⸗ breitete ſich noch einmal über den erzieheriſchen Wert des Kegelns. Und genau wie in allen anderen Sportarten führen auch hier nur Sportgeiſt und feſter Wille zum Ziel. Auch hier iſt treue Pflichterfüllung und ſtrengſte Disziplin die Grundbedingung alles Gelingens und ſportlichen Er⸗ folges. Verbandsſportwart Albert Deißler nahm ſo⸗ dann die Ehrung der Sieger vor und ermahnte noch ein⸗ mal zum Zuſammenhalt und zur ſportlichen Haltung, da⸗ mit der Verband den Ruf beibehalte, den er jetzt genieße. Die Ehrengaben beſtanden in wertvollen Einzelſtücken, Diplomen und Fahnenſchleifen. Die Sieger: Stadtmannſchaftskämpfe(Stort auf den Wanderpreis): 1. Mannheim 1 5362 Holz(nach Freimalig aufeinander⸗ folgender Erkämpfung endgültiger Beſitzer), 2. Ludwigs⸗ hafen 5314, 3. Mannheim II 5286, 4. Weinheim 5168 Holz. Klubmannſchaftskämpfe(58 Mannſchaften am Start): 1. Bahnfrei⸗Worms 1338, 2. Alt Heidelberg⸗Heidelberg 1320, 3. Um e Hoor⸗Waldhof 1817, 4. Linke Gaſſe J⸗ Mutterſtadt 13807 Holz. Frauenkämpfe(30 Kugeln): 1. 168, 2, Frau Geiger Mannheim heim⸗Rheinau 149, 4. Frau 146 Holz. Nichtverbandsklub: 1. Die Harzer, Mannheim⸗Neckarau 784, 2. Raſſelbande, Mannheim⸗Neckarau 777, 3. Gaſſen⸗ hauer I, Mannheim 736, 4. Harmonie I, Weinheim 726 Holz. Ehrenbahn leinmaliger Start): 1. Frau Stierle Mannheim 5, 3. Frau Hertel Monn⸗ Schnellbacher Ludwigshafen S5 Blohmann⸗Rheinau 71, 2. Fiſcher⸗Worms 66, 3. Ganz⸗Mannheim 65, Schüler⸗ Mannheim 65 Holz. Werbebahn(Kurzſtrecke): 1. Weißenbach 39, 2. Siebert⸗ Ludwigshafen 30, 3. Reis 38, 4. Siegler 38 Holz. 8 Einzelmeiſter: Nickel⸗Frankenthal(Verbandseinzelmei⸗ ſter 1930), Hamm⸗Mannheim(Seniorenmeiſter zum zweiten Mol), Frau Stierle⸗Mannheim(Frauenverbandsmeiſterin). Ligameiſter: Um e Hoor, Mannheim⸗ Waldhof. Goldenes Sportabzeichen: David Lutz⸗Frankenthal. Die deutſche Strom ⸗Meiſterſchaft Steinhauff⸗Berlin u. Frl. Runtzel⸗Berlin erfolgreich In Wiesbaden wurde am Sonntag die deutſche Strom⸗Meiſterſchaft für Damen und Herren ausgetragen, die über eine 7500 Meter lange Strecke führte. Der Start befand ſich 200 Meter unterhalb der Mainzer Straßenbrücke und das Ziel an der Hafenſpitze von Schierſtein. Die Organiſation lag in den Händen des SV. Wiesbaden 1911, der ſich reoͤliche Mühe gegeben hatte, aber in der Praxis vollkommen verſagte. Die Schuld garan trifft vor allem die Begleitboote, die die Schwimmer teilweiſe ſehr ſchlecht führten und manche von dieſen in totes Waſſer abtrieben. Andere wieder ſchwommen über das Ziel hinaus, da dieſes Unter dieſen Verhältniſſen ſind die erzielten Zeiten ohne Bedeutung und geben keinen Maßſtab für einen Vergleich der einzelnen Leiſtungsklaſſen. Bei den. Herren verlor der Kampf bald an Intereſſe, da der Titel⸗ verteidiger Handſchuhmacher bei 3500 Meter aufgab, ſodaß der Berliner Steinhauff ohne Konkurrenz mit 300 Meter Vorſprung das Rennen nach Hauſe ſchwamm. Als Zweiter folgte ihm der Neuwieder Wirtz, dem, vor allen anderen Schwimmern Frl. Runtzler⸗Berlin folgte, die damit den Titel der Damen errang. Die Ergebniſe: Meiſterſchaft der Herren: über 7500 Meter. 1. Stein⸗ hauff⸗Frieſen⸗Berlin 54:30; 2. Wirtz⸗Neuwied 56218 g. Wunderlich⸗Schöneberg 56:50; 4. Heibel⸗Neuwied 57135; 6. Pelz⸗Breslau 58115. Meiſterſchaft der Damen: über 7500 Meter: 1. Frl. Runtzler⸗Frieſen⸗Berlin 56:32; 2. Frl. Ziemann⸗ DS. München 57:50; 3. Wenzel⸗Caunnſtatt 58:58; 4. Koch⸗Bochum 1200,32; 5. Breimann⸗Düſſeldorf::00,55 Std. Verbandsoffene Wettkämpfe. Herren: Klaſſe IIa: 1. Schlüter⸗Dortmund 55:20) 2. Volz⸗Düſſeldorf 59:45 3. Watrin⸗Mainz:00,36 Std. Klaſſe Ilb: 1. Wernitz⸗Poſeidon⸗Berlin 52:40; 2. Müller⸗ Neuwied 54:80. Damen: Klaſſe IIa 1. Frau Pape⸗Eickert⸗Dortmund 59:50; 2. Stuetzle⸗FSB.⸗München:00,10 Std Klaſſe IIb 1. Frl. Stein⸗Saarbrücken:00,11; 2. Miedel⸗DSV. Mün⸗ chen:00,46 Std. 5 Alte Herren: 1. Häuſterberg⸗Duisburg 99 517722. Jugend(Herren): über 3500 Meter: 1. Ott⸗Wiesbaden 27:35; 2. Wiegand⸗Frankfurter Schwimmverein 28:25. Jugend(Damen): über 3500 Meter: 1. Raab⸗Saar⸗ brücken 30:01; 2. Schott⸗Wiesbaden 30:03 Min. Dreiländerkampf der Tennislehrer England Holland:1 Der Dreiländerkampf der Tennislehrer von Deutſch⸗ land, Holland und England um den Goldpokal von Bad Ems nahm am Freitag in Bad Ems ſeinen Anfang. Den Auftakt macht vor gutem Beſuch die Begegnung zwiſchen Holland und England. Die Holländer waren eine an⸗ genehme Ueberraſchung, ſie waren beſſer als es das 411 Reſultat beſagt. Jedes Spiel wurde hart umſtritten, be⸗ ſonders aut gefiel der Kampf zwiſchen dem Engländer Pearce und Hemmes, wo Serten bis zu 50 Bällen über das Netz geſchickt wurden. Die Ergebniſſe: Dear⸗ England gegen J. Goedread:0.:6,:3,:1; Jeſſern⸗ England gegen M. Goedread:5.:6,:3,:3: Maskell⸗ England gegen Waasdorp 614,:3,:4; Pearce⸗Enaland gegen Hemmes:5, 17:15,:6; Gebr. Goedread⸗Halland gegen Maskell⸗Jeffery⸗England:8.:6.:1,:7,:4. Deutſchland Holland:0 Am Samstag wurde der Dreiländerkampf mit dem Treffen Deutſchland— Holland fortgeſetzt. Auch hier muß⸗ ten die Holländer gegen die in ausgezeichneter Form ſich befindlichen Deutſchen eine Niederloge einſtecken. ohne daß ſie ein Spiel gewinnen konnten. Die Ergebniſſe waren: Barteals⸗Deutſchland gegen M. Goedread 618, 612, 613; Roman Nafuch⸗Deutſchland gegen Waasdorp:2:25 :2: A. C. Becker⸗Deutſchland gegen Hemmes 618,:0, 621: Nüßlein⸗Deutſchland genen J. Goedread:2, 61:1,:27 Nüßlein⸗Bartels gegen Gebr. Goedread 623,:1.:3. 8 Dienstag, den 12. Auguſt 1990 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe). 9. Seite. Nr. 367 2 8. 5 TTV ene eee Nur noch heute u. morgen bo ERF fü 8 bei stadtbekannt bester SEID D —Taonfilm wiedergabe Conchita 3 8 i a e„0 Der blaue die schöne Spanierin in 5 in 55 in f 2 f 6 N 3105 f L Angehen.“ I Head nac derten“ 1„benen d Ude H EN GE 7 2. Der Sittenfilm: 55 2. Tom Tarlor in 15 Unt 75 f 85 f falt 11 Dees Tonfliftt erke Eat 148 l a . Lilebesmarkt 5„Der Mann Alls Nevada“ 5 fag* kpmg 1 10 f 4 sich wie ein gutes Theaterstück a 7 N rchester: Kapelle Apfel. 5 Aus dem Farmerleben af lem Lande mehrere Male ansehen!. Dopbelſos 1 1 Dorko U. Liste 35⸗3 3 Beginn: 3 Uhr Beginn: 3 Uhr Beginn: 3 Uhr Dazu ein ganz großes 4 MAUNHE IN 5 nendes und stummes N ar 6. 11 5 a 9 e a 5 Beiprogramm! bpostschech Kto. Kruhe 12043 60e Die— aan:.00, 5445,.25, 8. a0 alle Lofterie-Einnehmer u VerKaufs-Stell. K l VII N 5 DER GROSSE* Teppich a.I ˖ 5 i H 15 TONFITINM.- Pepdtwren Palas a EI 95585 Heute großes Doppelprogramm! F OLd p. 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