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M. O.* Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Seſetz und Recht„Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben* Maunheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 13. Auguſt 1030 141. Jahrgang— Nr. 360 Indien China- Kleinaſien Neue Brennpunkte kriegeriſcher Verwickelungen im nahen und fernen Oſten Einmarſch kürkiſcher Truppen in Perſien Strafexrpeditionen der Luftflolte Drahtung unſ. Londoner Vertreters §S London, 13. Auguſt. Die Lage an der Nordweſtgrenze Indiens iſt zeit⸗ weiſe kritiſcher geworden. Das Gros der auf⸗ ſtändiſchen Afridis hat ſich nach ſchweren Kämpfen zurückgezogen und die engliſche Kavallerie iſt in den letzten 24 Stunden damit beſchäftigt ge⸗ weſen, die unüberſichtliche Ebene zwiſchen Peſchawar und dem Gebirge nach Nachzüglern zu durchſuchen. Gleichzeitig hat die Luftflotte eine Strafexpedition in das Gebiet der Afridis unternommen und die Dörfer, aus denen die Auf⸗ ſtändiſchen gekommen waren, bombardiert. Die Afridis haben jetzt offenbar eingeſehen, daß die engliſche Herrſchaft doch noch nicht ſo gelockert iſt, wie ihnen die Agitatoren aus dem Süden es erzählt haben. Sie kehren jetzt mit blutigen Köpfen in das zurück, was von ihren Dörfern nach dem„methodi⸗ ſchen Bombardement“ der engliſchen Flugzeuge übrig geblieben iſt. Zwar iſt es den Leuten aus den Bergen gelungen, in kleineren Gruppen in das Weichbild von Peſchawar einzudringen und bei gelegentlichen Vor⸗ ſtößen auch Erfolge zu erzielen. Aber was die Eng⸗ länder am meiſten befürchtet haben, iſt nicht ein⸗ getreten, nämlich ein großer Triumph der Angreifer, der dieſen unter den übrigen Bergſtämmen den An⸗ ſchein eines Sieges über die Engländer hätte geben können. 8 Ein ſolcher Triumph wäre namentlich ein Un⸗ glücksfall auf der Eiſenbahnſtrecke von Peſchawar nach Indien geweſen und um dieſem vorzubeugen, hat man den normalen Zugverkehr ſeit Die Eiſenbahnſtrecke ſelbſt iſt aber nicht, wie vorher berichtet wurde, zerſtört worden. Trotz der ſchlechten Erfahrungen der Afridis, a gärt es unter den benachbarten Stämmen und es ſind bereits weitere Bewegungen der jungen Krieger der Berge gemeldet worden. Die Nachbarn der Afridis, die Orkzais, haben be⸗ ſchloſſen, einen Vormarſch auf Kohat zu unter⸗ nehmen und gleichzeitig haben einige kleinere Stämme der gleichen Gegend einen Vorſtoß auf die befeſtigten engliſchen Stellungen in der Nähe von Paratſchinar unternommen. Aus dem letzteren Ort haben geſtern Flugzeuge alle engliſchen Frauen und Kinder fortbefördert und nach Kohat gebracht. Gleichzeitig hat auch in dieſer Gegend eine Straf⸗ expedition der Luftflotte gegen die Dörfer der unruhigen Stämme begonnen. Die Gefahr beſteht aber nach wie vor darin, daß ein umfaſſender Aufſtand der Bergſtämme zuſtande kommt. Der mächtige Saamm der Moh⸗ 8 ans, der ſchon vor einigen Monaten unruhig wurde, befindet ſich wieder in Bewegung. Das be⸗ deutet eine beſondere Gefährdung des Khai⸗ berpaſſes, der wichtigſten Bergſtraße zwiſchen Indien und Afghaniſtan. In den britiſchen Grenzbefeſtigungen werden umfaſſende militäriſche Vorbereitungen getroffen. Weitere Verſtärkungen ſind nach Indien unterwegs, ſowohl für die Beſatzung von Peſchawar und der anderen Grenzſtädte, als auch für die De⸗ pots der Luftflotte, die im Grenzgebiet verſtreut liegen. 5 f Pariſer Arteile Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 13. Auguſt. In Frankreich verfolgt mau mit geſpannter Auf⸗ merkſamkeit die durch die Einfälle der Afridis in Indien geſchaffene Lage. Die Situation wird zwar nicht mehr als kritiſch angeſehen, aber immerhin glaubt man in Paris, daß der diesmalige Einfall der Grenzſtämme den Engländern eine beſondere Beunruhigung bereite. England, ſo unterſtreicht man in hieſigen kolonialen Kreiſen, iſt gezwungen, trotz der im Inland herrſchenden nationaliſtiſchen Agitation ſeine Garniſonen aus dem In⸗ Nach dem Ararat Telegraphiſche Meldung — Konſtantinopel, 12. Auguſt. Türkiſche Truppen haben die perſiſche Grenze überſchritten und am Bergabhang des Ararat ein bereits in ziemlicher Entfernung von der Grenze liegendes perſiſches Territorium beſetzt. Der Vorſtoß gegen die Kurden Angora, 13. Auguſt. Die türkiſche Regierung, die beſchloſſen hat, den Proteſt der perſiſchen Regierung unbe⸗ achtet zu laſſen, hat General Dalih Paſcha, dem Be⸗ fehlshaber der türkiſchen Streitkräfte an der türkiſch⸗ perſiſchen Grenze, den Befehl erteilt, militäriſche Operationen gegen die Kurden in die Wege zu leiten, die ſich am Arrarat eingegraben haben. Die türki⸗ ſchen Truppen haben geſtern abend die perſiſche Grenze überſchritten und auf dem weſtlichen Abhang des Agridagh eine ſtrategiſche Stellung be⸗ etzt, die ziemlich tief im perſiſchen Gebiet liegt. Die Türken haben alle Vorkehrungen getroffen, um den Rückzug der Aufſtändiſchen zu ſchneiden und hoffen, der kurdiſchen Gefahr ein für alle mal ein Ende zu machen. 5 1 Die Gründe der Türken für den ungewöhnlichen Schritt ſind nach einer Mel⸗ dung des Konſtantinopler Berichterſtatters der „Köln. Ztg.“ folgende: Seit anderthalb Monaten iſt der Kurdenaufſtand im Gang, und obwohl die türkiſchen Berichte vom erſten Tage an nichts als vernichtende Siege melde⸗ ten, iſt das Ende des Aufſtands immer noch nicht ab⸗ zuſehen. Immer neue Kurdenbanden brechen teils über die Grenze Perſiens, teils über die des Iraks herein, werfen ſich in die Flanke der türkiſchen Trup⸗ pen und zwingen deren Oberbefehlshaber Salih Paſcha zu immer neuen Umgruppierungen. Bereits ſind Truppen von drei Armeekorps in den Kampf verwickelt. Dabei ſteht in jenen Hochgebirgsgegenden der Winter mit den furchtbaren Schneeſtürmen vor der Tür. Hat er erſt ſeinen Einzug gehalten, dann iſt es aus mit der Kriegführung regulärer Truppen. Urſprünglich war das Zentrum der aufſtändiſchen Kurden auf perſiſchem Boden nur die Stadt Moku, von der aus die einzelnen Kurdenabteilungen in das Gebiet des Ararats vordrangen und von dort bis hinab an das Nordende des Wanſees. In den Talniederungen den beſſer ausgerüſteten Türken unterlegen, verſchanzten ſie ſich im Ararat und be⸗ drohten von hier aus die türkiſche Etappenlinie. Die Geſamtleitung des Aufſtandes hat es dann verſtan⸗ den, den Türken eine neue Schwierigkeit zu bereiten, indem ſie vom Irak her in die rechte Flanke der Türken die Kurden des Barſanſtammes vorſtoßen ließ. Gegen ſie mußte das Armeekorps von Diar⸗ bekir eingeſetzt werden. Es iſt damit zu rechnen, daß ſich der Kampf in die Länge zieht und vor allem noch weitere Millionen Türkpfund verſchlingen wird. Gelingt das den Aufſtandsführern, denen die Kurden nur Mittel zum Zweck ſind, dann haben ſie viel er⸗ reicht: die finanzielle Schwächung der der Türkei, alſo am empfindlichſten Punkt. Die Führer des Aufſtands ſind eben nicht die Kurden, ſondern die außer Landes verbannten Gegner des Kemalis mus. * N 5 Abreiſe König Jeſſals Berlin, 13. Auguſt. König Feſſal vom Jrak hat geſtern abend Berlin verlaſſen und die Reiſe nach Paris angetreten. Vor ſeiner Abreiſe hat der König folgende Erklä⸗ rung abgegeben: „Ich bedauere es ſehr, daß mein Aufenthalt hier nur von ſehr kurzer Dauer ſein durfte. Der Emp⸗ fang der mir von der deutſchen Regierung und Be⸗ völkerung bereitet worden iſt, hat mich in hohem Maße gerührt. Ich werde an meinen hieſigen Auf⸗ enthalt die angenehmſten Erinnerungen bewahren. Es war mir ein beſonderer Vorzug und eine große Ehre, von dem Herrn Reichspräſidenten empfangen zu wer⸗ den, von dem ich ſchon ſoviel Rühmenswertes gehört habe. Ich bin durch ſeinen liebenswürdigen Empfang und die mir von ihm gewährte Gaſtfreundſchaft tief beeindruckt. Es iſt mir daher eine beſondere Freude, auch auf dieſe Weiſe nochmals meinen aufrichtigſten Dank für alle hier empfangenen Freundlichkeiten zum Ausdruck bringen zu können. Ich hoffe, meinen Beſuch in Deutſchland wieder⸗ holen zu können, um dieſes große Land beſſer kennen zu lernen und ſeine Schönheiten durch nähere Be⸗ kanntſchaft noch bewundern zu können. Ich hoffe, daß mein Beſuch in Deutſchland die Folge haben wird, daß das deutſche Intereſſe für den Frak, das ich aus den Aeußerungen der Preſſe und freundlichen Zurufen der Bevölkerung erkannt habe, weiter zu⸗ nehmen und daß insbeſondere die wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern ſich wei⸗ ter erfreulich entwickeln mögen.“ f f nern an die Grenze zu werfen. Dies würde in dem Fall ſehr peinlich werden, wenn ſich die Wa⸗ zeris und die Mohmanis mit den Afridis vereinigen. Man verſteht es in Paris daher ſehr gut, daß die Engländer mit ſcharfen Methoden gegen die einge⸗ fallenen Stämme vorgehen, um eine ſolche Ver⸗ einigung zu verhindern. Eine weitere Gefahr ſieht man darin, daß es ſich bei den kriegeriſchen Stämmen um Mohammedaner handelt und daß ſich die indiſchen Mohammedaner geweigert haben, gegen ihre Glaubensgenoſſen zu marſchieren. Tſchangſcha wird geräumt Telegraphiſche Meldung Hanka u, 12. Auguſt.“ Die Regierungstruppen haben Tſchangſcha ge⸗ räumt. Die Wiederbeſetzung der, Stadt durch die Kommuniſten ſteht bevor. Die Einwohner ſind von Panik ergriffen und flüchten zu Tauſen⸗ den. Geringe Schädigung an Deutſchen Der durch den Kommuniſteneinfall in Tſchangſcha an deutſchem Eigentum angerichtete Schaden erweiſt ſich geringer, als anfänglich befürchtet wurde Nach bisherigen Feſtſtellungen ſind nur eine Firma und das Haus der Liebenzeller Miſſion aus⸗ geplündert worden. Die Warenlager anderer deutſcher Firmen, insbeſondere die bedeutenden Farbenniederlagen, ſind größtenteils unverſehrt, ebenſo ſind die Wohnungen der Deutſchen auf der Inſel von Tſchangſcha verſchont geblieben. Die Ausländer Tſchangſchaus in Gefahr Nach einer Reutermeldung aus Waſhington be⸗ richtet der amerikaniſche Generalkonſul in Kanton, daß der amerikaniſche katholiſche Biſchof in Kang⸗ ſchau ſich in außerordentlicher Gefahr befinde. Kang⸗ ſchau ſei von der roten Armee eingeſchloſ⸗ ſen und infolge der kürzlich erfolgten Niederlage der Truppen der Nationalregierung ſei die Lage ſehr unſicher. Der Generalkonſul verhandle mit den chineſiſchen Ortsbehörden über die Flucht der Fremden. 43 Kriegsſchiffe vor Hankau Nach einer Havasmeldung aus Hankau liegen dort jetzt 29 amerikaniſche und engliſche, 9 japaniſche, 4 franzöſiſche und 1 italieniſches Kriegsſchiff vor An⸗ ker, um die Sicherheit der Ausländer zu gewähr⸗ leiſten. Hinrichtung chineſiſcher Kommuniſten Nach einer Havasmeldung aus Hankau hat der Gouverneur von Hunan geſtern 250 verdächtige Kommuniſten hinrichten laſſen. Die kommuniſtiſchen Elemente ſollen erklärt haben, daß ſie, um ſich zu rächen, ſämtliche Perſonen zwiſchen 15 und 35 Jahren niedermetzeln würden. Unwetter in Südafrika — Kapſtadt, 13. Auguſt. In der ſüdafrikaniſchen Union iſt durch ſtarke Orkane, anhaltende Regen⸗ und Schneefälle großer Schaden angerichtet worden. Die Fiſchereiflotte hat ſehr gelitten. 15 Fiſcher, darunter zwei Europäer, ſind ertrunken. Polen und der Minderheiten-Kongreß Von unſeremoſtoberſchleſ. Mitarbeiter Immer wenn ſich der Zeitpunkt des Zuſammen⸗ tritts des Minderheiten⸗Kongreſſes in Genf nähert, wird die polniſche Preſſe nervös und füllt ihre Spalten mit Erörterungen über die Minder⸗ heiten⸗Probleme im allgemeinen und die Polens im beſonderen. Trotzdem liefert die gleiche Preſſe immer neues Material als Beweis für die Wichtig⸗ keit der Minderheiten⸗Probleme. Die„Polska Zachodn.“ in Kattowitz ſtellt mit betonter Genug⸗ tuung feſt, daß bei dem rieſigen Abbau an Ange⸗ ſtellten und Arbeitern in Oſt⸗Oberſchleſien in erſter Linie vornehmlich Deutſche betroffen wurden und nach ihren Informationen auch weiter⸗ hin betroffen werden ſollen. Am nächſten Tage teilte das gleiche, von Regierungsgeldern ausgehal⸗ tene Blatt der Aufſtändiſchen und Weſtmärkler mit, daß nach der jetzt abgeſchloſſenen Statiſtik im Jahre 1929 genau 127236 polniſche Staatsangehörige in Deutſchland beſchäftigt wurden, davon 11 144 in der Induſtrie, der große Reſt in der Land⸗ wirtſchaft. Offenbar hat das chauviniſtiſche Blatt gar nicht bemerkt, in welch ſchlechtes Licht die pol⸗ niſche Minderheitenpolitik durch dieſe beiden Nach⸗ richten gerückt wird: Freudige Genugtuung über die Verdrängung der Deutſchen aus polniſchen Gebieten, Befriedigung über die Maſſenbeſchäftigung von Polen in Deutſchland! Der„Oberſchl. Kur.“ bemerkt zu der Haltung des zitierten Polenblattes:„Sollte man in Deutſchland, wo die Arbeitsloſigkeit zweifel⸗ los größer iſt als bei uns, nach den Grundſätzen der „Polska Zachodn.“ verfahren, ſo würde das Arbeits⸗ loſenheer in Polen mindeſtens um ein Drittel ver⸗ größert werden.“ i Unmittelbar vor der Schließung der Tagung des engliſchen Unterhauſes wurden dort auch mehrere Anfragen über polniſche Minderheits⸗ fragen behandelt. Die deutſche Preſſe Polens ver⸗ öffentlichte eine wörtliche Ueberſetzung des Sitzungs⸗ berichtes über jene Londoner Parlamentsſitzung, was die polniſche Preſſe in die höchſte Erregung ver⸗ ſetzte. Aus dieſen Anfragen ging übrigens hervor, daß noch zwei Beſchwerden der ukrainiſchen Minder⸗ heiten Polens vom 15. Januar 1929 über die Auf⸗ löſung von ukrainiſchen Schulen und vom 2. März 1929 über die Vernichtung der Gemeinde⸗Autonomie in ukrainiſchen Gebietsteilen Polens vom Völkerbund bisher nicht zur Erledigung kamen! Ebenſo erwähnte einer der engliſchen Interpellanten das merkwürdige Verſchwinden von Beweismaterial in einer gleich⸗ falls noch unerledigten oberſchleſiſchen Beſchwerde⸗ Angelegenheit. Wenn nun die polniſche Preſſe auch entzückt darüber iſt, daß die britiſche Regierung den Interpellanten keine befriedigende Auskunft geben konnte, ſo iſt man doch verärgert über die läſtigen Anfragen ſelbſt. Dieſe Verärgerung hat ſogar dazu geführt, daß der Krakauer„Illuſtr. Kurj. Codz.“, das meiſt verbreitete Blatt Polens, mitteilte, im Schleſiſchen Seim in Kattowitz würde eine Inter⸗ pellation von einem Angehörigen des Lagers der moraliſchen Sanierung eingebracht werden über die Behandlung der Bewohner Indiens durch England! Eine ſolche Ankündigung war ſelbſt der„Polonia“ Korfantys zu dumm, die zu der angekündigten Kat⸗ towitzer Indien⸗Juterpellation ſchrieb:„Sollte das Vorhaben ausgeführt werden, dann macht der be⸗ trefffende Abgeordnete ſich und ſeine Fraktion lächerlich. Wir verurteilen die Stellungnahme des Oberſten Malone zur Minderheitenpolitik in Pol⸗ niſch⸗Oberſchleſien im Unterhauſe, begeiſtern uns auch nicht für die engliſche Politik in Indien, aber der Sitzungsſaal des Schleſiſchen Sejms iſt doch keine geeignete Stelle, von der aus Stellung gegen die falſchen Anklagen des Oberſten Malone erhoben werden kann. Hier kann nur der Warſchauer Sejm reden, der hat dazu aber nicht die Möglichkeit.“ Dem in wenigen Wochen wieder in Geuf zuſam⸗ mentretenden Minderheiten⸗Kongreß ſucht die polni: ſche Preſſe an Bedeutung dadurch zu nehmen, daß man von einem„Rumpf⸗Kongreß“ ſpricht, weil der Verband der Minderheiten Deutſchlands an dieſer Tagung nicht teilnehmen wird, wobei man vergißt, daß der„Verband der Minderheiten Deutſchlands“ * 2. Seite. Nr. 369 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 in der Hauptſache nur aus Polen beſteht und daß auf dem Minderheiten⸗Kongreß auch nach dem Fern⸗ bleiben der Minderheiten Deutſchlands immer noch 30 Millionen Minderheiten Europas vertreten ſind! Von der deutſchen Minderheit Polens iſt bereits darauf hingewieſen worden, daß auch niemand von einem Rumpf⸗Sejm geſprochen hat, als einmal die ukrainiſche Minderheit ſich an der polniſchen Wahl⸗ bewegung nicht beteiligte, ſondern ſie boykottierte. 5 Sehr deutlich iſt die Antwort der„Deutſch. Rundſch.“ in Bromberg, die den polniſchen Blättern, die ſich um eine Herabſetzung der Bedeutung des Genfer Kongreſſes, bemühen, ſagt:„Wenn den Minderheiten in Deutſchland wirklich die Not auf den Nägeln brennen würde, und wenn die polniſchen Führer nicht befürchten müßten, bei den gemeinſamen Sitzungen mit den Minderheiten aus Polen den Splitter, über den ſie ſich ärgern, als Balken wieder zu finden, dann würden ſie die Reiſe nach Genf zum Minderheiten⸗Kongreß gewiß gern unter⸗ nehmen.“ f Jene engliſchen Parlamentarier, die für den Schutz der Minderheiten Polens eingetreten ſind, ſind für die polniſche Preſſe nur deutſche bezahlte Agenten und Handlanger der deutſchen Politik, wie man den Genfer Kongreß als eine„imperialiſtiſche Angelegenheit Deutſchlands“ bezeichnete. Aber die polniſche Preſſe hütet ſich immerhin doch, auch jene 68 Mitglieder des engliſchen Unterhauſes als deutſche Agenten hinzuſtellen, die in einem umfangreichen Memorandum an den britiſchen Außenminiſter für eine ſtändige Kommiſſion der Minderheiten in Genf eingetreten ſind. Hier ſetzen die gleichen Blätter Po⸗ leus alle Hoffnungen auf das Generalſekretariat des Völkerbundes, von dem man erwartet, daß alle wei⸗ teren Maßnahmen zum Schutze der Minderheiten, vor allen Dingen auch Maßnahmen zur Verbeſſerung des Verfahrens bei der Erledigung von Minderheits⸗ beſchwerden verhindern möge. Inzwiſchen ſucht die polniſche Regierung die jüdiſche und weiß 85 üſſiſche Minderheit Polens durch kleine Zugeſtändniſſe für den Staat oder beſſer geſagt für das Lager der moraliſchen Sanierung zu gewinnen. Nach einem der Regierungsblätter ſoll beſonders den Juden der Zugang zu den Staats⸗ ſtellungen geöffnet werden, auch ſtellt man der jü⸗ diſchen Minderheit als größtes Lockmittel die Frei⸗ gd e des Handels an den Sonntagen in Ausſicht. Ebenſo trachtet man mit den Ukrainern zu einem modus vivendi zu kommen, ſodaß dann nur öde deut ſche Minderheit übrig bleiben würde, mit der man auch ohne Konzeſſionen bei der bisherigen Unterdrückungspolitik fertig zu werden Höfft.. Bei dieſen polniſchen Bemühungen kommt der bevörſtehenden Tagung des Minderheiten⸗Kongreſſes in Geuf nur erhöhte Bedeutung zu. Die Minder⸗ heiten Poleus arbeiten für den Frieden Europas, wenn ſie auch auf dem kommenden Genfer⸗Kongreß ihr Beſchwerden in aller Deutlichkeit und Schärfe zum Ausdruck bringen! Vornhards Kandidatur geſtrichen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 13. Auguſt. Ueber die heftig umſtrittene Kandidatur Geor 9 Bernhards iſt jetzt die Entſcheidung gefallen. Der Akkionsausſchuß der Staatspartei für den Wahlkreis Potsdam 1 hielt geſtern abend im preußiſchen Lambtag eine Sitzung ab, an der Vertreter der Demokraten und der Volksnationalen teilnahmen. Die Demokraten hatten ſich bekanntlich in einer Vor⸗ b prechung für die Spitzenkandidatur Bernhards allsgeſprochen. In der Ausſchußſitzung erhoben die Volks nationalen ſcharfen Widerſpruch. Nach mehr als ſechsſtündiger Beratung beſchloß der Akkionsausſchuß, den bisher demokratiſchen Abge⸗ ordneten Bernhard von der Liſte zu ſtreichen und durch den kürzlich aus der Deutſchnationalen 0 Volkspartei ausgetretenen bisherigen chriſtlichen Gewerkſchaftler Artur Adolf zu erſetzen. e 5 d— Chemnitz, 18. Auguſt. Der Berufsſchullehrer Qa e ck in Grüna bei Chemnitz hat geſtern morgen einen Kollegen und ſtellvertretenden Schulleiter O hme, im Lehrmittelzimmer der Schule er⸗ nen und ſich dann ſelbſt durch zwei Köpfſchäſſe getötet. Wie aus einer hinterlaſſenen be hervorgeht, iſt die Tat auf gekränktes Ehr⸗ gef hl zurückzuführen. Treviranus zu den Fragen Eupen-Malmeoy Drahtbericht unſeres Berliner Büros Die tenden zibſe Miß deutung, die der Sonntagsrede des Miniſters Treviranus gegeben wurde, hat den Berliner Rundfunk veranlaßt, dem Miniſter in einem Zwiegeſpräch mit dem Politiker des„Berliner Börſen⸗Courier“ Gelegenheit zu einer Interpretation ſeiner Ausführungen zu bieten. Treviranus bezeichnete ſeine Rede als die ſorg⸗ ſame Formulierung jener Gedanken, wie ſie ſich auch in weiteſten Volkskreiſen in dieſen zehn Jahren nicht verloren hätten. Er verwahrte ſich vor allem gegen die Behauptung, daß man die Aen⸗ derung der Oſtgrenze auf gewaltſamem Wege be⸗ fürworten wolle. Woher, erklärte Treviranus, ſollten wir die Waffen nehmen, mit denen wir den angeblichen Eroberungszug durchhalten und vollen⸗ den könnten? Es ſeien darüber niemals Zweifel gelaſſen worden, daß die Verträge, die völkerrechts⸗ gültig abgeſchloſſen ſeien, auch gehalten werden ſollen. Das Unrecht der Grenzziehung könne nur auf dem Wege der friedlichen Verſtändigung, dem einzig möglichen Weg, beſeitigt werden, aber Deutſchland könne auf ſeine Forderung nach Gleich⸗ berechtigung nicht verzichten. Ebenſo entſchieden wies Treviranus es zurück, in einen Gegenſatz zu dem verſtorbenen Außenminiſter Streſemann in der Frage der Oſtgrenzerevi⸗ ſion gebracht zu werden. Er ſei durchaus mit Streſemann eines Sinnes. Allgemein werde der Artikel 19 der Völkerbundsfatzung als ſelbſtverſtändliches Mittel angeſehen, um die uner⸗ trägliche Lage im Oſten Deutſchlands innerhalb des Völkerbundes nicht nur zur Sprache zu bringen, ſondern auch beſeitigen zu laſſen. Trewpiranus erklärte ſich zum Schluß feſt davon überzeugt, daß ſeine Ausführungen eine Frie⸗ densrede und nicht eine Kriegsrede geweſen ſeien. Er formulierte ſeine Bemerkung:„Weg mit dem ewigen Kataſtrophengerede“ dahin, daß er ſeinen Freunden rechts und links inmitten der Uebertreibungen des Wahlkampfes eine Mahnung zum geſchloſſenen Zuſammenſtehen habe zurufen wollen. 839 396 Kriegsbeſchädigte Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 13. Auguſt. Das Ergebnis der letzten Zählung der Kriegs⸗ beſchädigten liegt nunmehr vor. Darnach ſind zur Zeit 839396 Kriegsbeſchädigte verſorgungsberech⸗ tigt. Ihre Zahl iſt ſeit 1924 um 118 465, im letzten Jahre allein um 31 800 geſtiegen. Durch die Not⸗ verordnung vom 26. Juli wird die Möglichkeit, noch nachträglich eine Rente zu erlangen, ſtark beſchränkt. Stimmt der neue Reichstag, wie ja wohl anzunehmen iſt, dieſer Regelung zu, ſo wird trotzdem in allernächſter Zeit noch nicht mit einem ſpürbaren Rückgang der Zahl der Beſchädigten zu rechnen ſein. Denn einmal ſind in den letzten Wochen, als die Abſicht der Regierung bekannt wurde, noch in ſtärkerem Ausmaße als bisher Anträge geſtellt worden, die nach den früheren Vorſchriften bear⸗ beitet und zu einem Teil wohl auch genehmigt wer⸗ den müſſen, dann ſchließt aber die Neuregelung die Möglichkeit weiterer Zugänge nicht ganz aus. Ein merklicher Rückgang dürfte infolgedeſſen erſt im Laufe des nächſten Jahres oder gar erſt 1932 ein⸗ treten. Arbeitsgemeinſchaft Die von Treviranus angeregte Konferenz mit dem Führer der Volkspartei Dr. Scholz und dem wirtſchaftsparteilichen Abgeordneten Sachſen⸗ berg, in der über ein Zuſammengehen mit den Kon⸗ fervativen beraten werden ſollte, hat nicht ſtatt⸗ gefun den. Von volksparteilicher Seite hören wir, daß Dr. Scholz bis zur Mittagsſtunde keine Ein⸗ ladung erhalten hätte. In der Umgebung des Mini⸗ ſters Treviranuus meint man, die Zuſammenkunft ſei gelegentlich eines privaten Geſpräches vereinbart geweſen. Jedenfalls hat man den Eindruck, daß Dr. Scholz, nachdem man ihm die kalte Schulter gezeigt hat, nun ſeinerſeits keine rechte Neigung mehr ver⸗ ſpürt, die Sammlungsbeſtrebungen in dieſem enge⸗ ren Kreiſe fortzuſetzen, zumal die Volkspartei in ihrem Wahlaufruf bereits ihr ſelbſtändiges Vor⸗ gehen proklamiert hat. Treviranus will indes, wie uns berichtet wird, ſeine Abſichten nicht aufgeben. Wie es heißt, ſchwebt ihm als Ziel eine Arbeitsgemeinſchaft vor, wie ſie im letzten Reichstag etwa zwiſchen den Chriſtlich⸗Nationalen, den Landvolkleuten und den Volkskonſervativen beſtand. Monarchie Nachdem jüngſt Graf Weſtarp, allerdings nicht ſo ſehr für die Konſervative Volkspartei, als für ſeine Perſon, ſich zur Monarchie als zu der Staatsform bekannt hat, die er für die beſte hält, nimmt nun auch der Miniſter Treviranus als 1. Vorſitzen⸗ der der Partei in deren offiziöſem Sprachrohr zur monarchiſchen Frage Stellung. Er iſt der Auffaſ⸗ ſung, daß für die Arbeit der Konſervativen Volks⸗ partei das Problem der Staatsform nicht die Rolle ſpiele, die ihr von anderen Seiten zugeſchrieben werde: „Es geht den konſervativen Kräften um uns aus⸗ ſchließlich um die nächſtliegende Aufgabe, den geſun⸗ den Staatsaufbau ſchlechthin und auch Graf Weſtarp bekennt, daß unſer konſervatives Gedanken⸗ gut ſich nicht in dem monarchiſchen Gedanken er⸗ ſchöpft. Unſer rückhaltloſes und loyales Bekennnis zu einer aufrichtigen, poſitiven und ſchöpferiſch ge⸗ ſtaltenden Mitarbeit an unſerem Staat iſt auch das ſeinige.“ Der Zweck dieſer parteiamtlichen Erklärung iſt, die Behauptung zu entkräften, daß innerhalb der Konſervativen Volkspartei, insbeſondeye zwiſchen Treviranus und Weſtarp, Gegenſätze in der Be⸗ handlung der monarchiſchen Frage beſtünden. Wir wären die letzten, die die erfriſchende Akti⸗ vität des Herrn Treviranus nicht anerkennten. Aber etwas mehr Zurückhaltung im Reden würde ihn da⸗ vor bewahren, täglich„Mißverſtändniſſe“ aufzuklären Goebbels freigeſprochen Telegraphiſche Meldung — Hannover, 13. Auguſt. Unter großem Andrang des Publikums fand geſtern der Prozeß gegen den nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Dr. Paul Goebbels wegen Be⸗ leidigung des preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten ſtatt. Bei der Vernehmung beſtritt Goebbels, ſich der Beleidigung des preußſchen Miniſterpräſidenten Braun ſchuldig gemacht zu haben. In ſeinen Ausführungen am 5. November in Han⸗ nover habe er nur dem Reichsminiſter a. D. Bauer Korruption vorgeworfen und dieſen Vorwurf halte er aufrecht. Während die Ueberwachungsbeamten der politiſchen Polizei mit aller Beſtimmtheit be⸗ ſtätigten, daß der Name Braun gefallen ſei, konnten die Belaſtungszeugen über die Vorgänge in der frag⸗ lichen Verſammlung nichts genaues ausſagen. Der Staatsanwalt beantragte eine Ge⸗ fängnisſtrafe von neun Monaten und Publikations⸗ befugnis für den beleidigten Miniſterpräſidenten Braun. Der Verteidiger beantragte Frei⸗ ſprechung des Angeklagten, da die Ausſagen der Be⸗ laſtungszeugen derart unſicher ſeien, daß man darauf unmöglich die Verurteilung gründen könne. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei. — Die„Politik auf der Straße“ Telegraphiſche Meldung Oppenheim, 12. Aug. Wie erſt jetzt gemeldet wird, wurde in der Nach zum Samstag ein Trupp Nationalſozialiſten aus Dolgesheim, die von einer Verſammlung in Gauodernheim heimkehrten, kurz vor dem Orts⸗ eingang von Unbekannten überfallen und zum Teil ſchwer mißhandelt. Einer der National⸗ ſozialiſten erhielt einen Meſſerſtich in die linke Wange, ein anderer wurde durch Fußtritte derart traktiert, daß er mehrere Rippenbrüche davontrug. Einige der unverletzt gebliebenen Nationalſozia⸗ liſten eilten darauf in den Ort, wo ſie ihre politiſchen Freunde alarmierten mit denen ſie vor das Haus des Führers der Ortsgruppe des Reichs banners Schwarz⸗rot⸗gold, Nathan Frank, zogen. Frank, der Jude iſt, fühlte ſich ſchon ſeit einigen Tagen be⸗ droht, ſodaß er mehrere Kameraden zu ſich gebeten hatte. Vor dem Hauſe kam es zu Ausſchreitungen der Nationalſozialiſten, in deren Verlauf Fenſter⸗ ſcheiben, Fenſterläden und ein Teil der Wohnungs⸗ einrichtung demoliert wurde. Die Ausſchreitungen nahmen einen derartigen Umfang an, daß die nur durch zwei Beamte vertretene Gendarmerie machtlos war. Es war notwendig, das Ueber⸗ fallkommando aus Mainz zu Hilfe zu rufen, das mit 30 Mann und mehreren Krimi⸗ nalpoliziſten erſchien. Zwölf Nationalſozia⸗ liſten wurden verhaftet und ins Amts⸗ gerichtsgefängnis Oppenheim eingeliefert, wo ſie im Laufe des geſtrigen Tages eingehend verhört wur⸗ den. Zehn der Verhafteten wurden wieder frei⸗ gelaſſen. Letzte Meldungen Schweres Unwetter bei Bad Reichenhall Bad Reichenhall, 13. Auguſt. Die Gegend um Bad Reichenhall wurde geſtern abend von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. Ueber dem Latten⸗ gebirge ging ein ſchwerer Wolkenbruch nieder, der die Bergbäche zu reißenden Flüſſen anſchwellen ließ. Bei der Schießſtätte in Bad Reichenhall ſpal⸗ tete ſich der Wappachfluß, Bächer⸗ und Sandmaſſen drangen in die Gebäude ein und richteten große Verwüſtungen an. Die Fluten wälzten ſich in Bad Reichenhall hinein und drangen in die Keller. Die Feuerwehr beſeitigte die Gefahr. Der ſchlimmſte Schaden wurde am Bahn da m·i m Reichenhall ⸗ Berchtesgaden angerichtet. Dieſe Verbindung muß auf mehrere Tage unterbrochen werden. Das Geröll und der Sand liegen ſtreckenweiſe meterhoch auf der Straße. Mehrere Autos und Wagen, die ſich zwiſchen den bei⸗ den Orten befanden, wurden eingeſchloſſen; fünf Paſſagiere konnten nur noch mit vieler Mühe heraus⸗ geſchafft werden. Die Bahnſtrecke Reichen hall⸗ Freilaſſing iſt aun zwei Stellen durch Damm⸗ rutſche beſchädigt, ſodaß der ganze Verkehr eingeſtellt werden mußte. Etwa 500 Reiſende wurden in Autos zur nächſten Bahnſtation gebracht. Zollbetrügereien in Prag — Prag, 13. Auguſt. Blättermeldungen zufolge iſt die Polizei am Denisbahnhof einer Hinter⸗ zlehung der Zollgebühren auf die Spur gekommen. Die Betrügereien wurden durch falſche Unterſchriften und Wechſel verübt. In Ver⸗ bindung damit wurden zwei Angeſtellte einer Spedi⸗ tionsfirma und ein Zollbeamter verhaftet. Witterungsumſchlag in Amerika— Nach Hitze Froſt — Newyork, 13. Auguſt. Nachdem in den letzten Tagen die Temperatur verſchiedentlich bis auf 38 Grad Celſius geſtiegen war. wird jetzt aus den ver⸗ ſchiedenſten Landesteilen, insbeſondere aus dem Süden ein völliger Umſchlag gemeldet. Teilweiſe ſank das Thermometer bis 4,5 Grad. Die Stadt Elkins in Weſt⸗Virginia meldete ſogar in der letzten Nacht Froſt? In Pittsburg wurden zehn Grad gemeſſen.()) * Hindenburg in Dietramszell. Hindenburg traf am Dienstag im Kraftwagen in Dietramszell ein. Die Bevölkerung Dietramszells bereitete dem Reichspräſidenten einen warmen Empfang. Winderwerk einer privaten Sammlung Die Galerie Thyſſen in München 1 Unſer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns über die gum erſten Mal der Oeffentlichkeit zugänglich Amachte Sammlung Thyſſen: In einer Zeit ſich hänfender Verſteigerungen bedeutet es für die ge⸗ ſamite Kunſtwelt eine nicht geringe Ueberraſchung, wenn ein Privatſammler eine Gemäldegalerie mit eliwa 400 Werken aufbaut und in einer Ausſtellung zuſammenfaßt: der rheinländiſche Baron Dr. Hein⸗ rich Thyſſe n⸗Bornemiszia hat ſich auf Anregung 100 hayeriſchen Stgatsgemäldeſammlungen ent⸗ ſchloſſen, ſeine in den letzten Jahren erworbenen iiitverſtreuten Bestände erſtmals zu vereinigen 92 in der Neuen Pinakothek in München der Oeffentlichkeit zu zeigen. Die nach dem Beſitz⸗ tum Thyſſens, dem burgenländiſchen Schloß Roßgonez benannte Sammkung iſt zweifellos die meiſtbeſuchte Ausſtellung des diesjährigen Münchner Kunſtſommers. Darüber hinaus hat ſie ſowohl nach 5 9 wie nach Qualität als eine der bedeu⸗ tendſten europäiſchen Privatgalerien überhaupt zu gelten. Es iſt nur zu hoffen, daß ſie einmal dauernd der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Die Eigenart der Rohoncz⸗Sammlung beſteht da⸗ rin, daß ſie ſich keiner Spezialſchule, ſondern der emropäiſchen Malerei vom 14. bis zum 19. Jahrhundert ſchlechthin zuwendet. Es iſt in ihr auch kein Jagen nach Prunkſtücken, nach großformatigen, repräsentativen Werken zu ver⸗ ſchüven, ſondern der ernſte Wille, Malbewegungen in ihrer Fülle und Breite zu erfaſſen und planmäßig ihre Entwicklung darzutun. Sie birgt Bilder, die der Forſchung noch kaum bekannt waren; die Kunſt⸗ hiſtoriker werden wertvolle Anregungen aus ihr ſchöpfen. Der altdeutſchen Malerei iſt ein verhältnis⸗ mäßig breiter Raum gewährt. Ein Kölniſches Triptychon von 1330 ſteht am Anfang. Großes Auf⸗ ſehen erregen zwei Bildniſſe von Pacher und Alt⸗ dorfer. Von letzterem fallen weiterhin barock er⸗ regte figürliche Darſtellungen auf. In ihnen flackert es geſpenſtiſch wie bei Burgkmair und Apt. Die Porträtkunſt der deutſchen Renaiſſance iſt durch Hans won Kulmbach, Wertinger, Barthel Bruyn, Chriſtoph Amberger vorzüglich vertreten. Lucas Cranach und Hans Baldung⸗Grien ſind gewichtige Namen. Der Münchner Porträtiſt Edlinger und Angelika Kauffmann leiten zum 19. Jahrhundert. Bauernköpfe von Leibl geben der Ausſtellung einen ſtarken Akzent. Naturgemäß iſt die Malerei der Holländer am meiſten berückſichtigt worden. Der Bogen ſpannt ſich von dem noch mittelalterlich gebundenen Rogier van der Weyden bis zu den Ausklängen des nieder⸗ ländiſchen Barocks im 18. Jahrhundert. Phantaſtiſche Viſionen des Hieronymus Boſch, ein Männerkopf Rembrandts, eine atmoſphäriſch unſäglich fein er⸗ faßte Landſchaft von Seghers ſeien hervorgehoben. Jacob von Ruijsdael gehört Thyſſens beſondere Liebe. Daneben kommen die Leiſtungen der größten euxopäiſchen Malepoche im Meeres⸗, Genre⸗ und Stillebenbild zu eindringlicher Geltung. Die toskaniſche und ſieneſiſche Schule des ita⸗ lieniſchen Treceuto bietet ſich überraſchend viel⸗ geſtaltig. Die Entwicklung der venezianiſchen Malerei iſt beinahe lückenlos aufgezeigt. Eine Por⸗ trätſchöpfung Tizians lenkt das größte Intereſſe auf ſich. Auch der lockere Duft der Venedig⸗Veduten Guardis prägt ſich jedem ein. Die Franzoſen zeigen ſich von der beſten Seite in der Rokoko⸗ eleganz eines Watteau und Fragonard, wenn auch ſchon die Primitiven des 15. Jahrhunderts weſentlichen Anteil an der abendländiſchen Kunſt nehmen. Corot und Courbet deuten die Rangſtel⸗ lung der franzöfiſchen Maler im 19. Jahrhundert wenigſtens an. Die namhaften Spanier, Greco vor allem, hängen neben den engliſchen Por⸗ trätiſten Reynolds und Gainsborough. Zu erwähnen bleibt noch, daß in einem Mittel⸗ ſaal Plaſtiken und kunſtgewerbliche Arbeiten auf⸗ geſtellt ſind. Eine Beweinung von Riemenſchneider, Holzbüſten von Greco, kultiſch⸗religibſe Silber⸗ arbeiten, Wandteppiche und Miniaturen ſind ein Be⸗ weis, wie univerſell der Sammlergeiſt Thyſſens ge⸗ richtet iſt. Lies nach der Ahr! Von Peter Robinſon Die Uhr iſt der Feind des Menſchen, aber, ach, ſo viele laſſen ſich von dieſem Feinde regieren. Jetzt iſt eine amerikaniſche Wochenzeitſchrift ſogar darauf verfallen, ihren Leſern ein möglichſt vorteilhaftes Verfahren bei der Lektüre dadurch zu ermöglichen, daß ſie neben den Titeln der Artikel, Erzählungen uſw. auch die zum Leſen erforderliche Zeit angibt. Alſo etwa ſo: Interview mit Ford.. 10 Minuten. Die geheimnisvolle Kaſſette, Erzählung 24 Minuten 30 Sekunden. Lieblinge der Damenwelt, mit Illuſtrationen 1 Minuten uſw. Dieſes Verfahren, das deutſche Leſer wohl doch überaſchen würde, entſpricht jedenfalls amerika⸗ niſchen Bedürfniſſen. Wenn ſich etwa ein Newyorker Geſchäftsmann ehe er mörgens in die City fährt, die Zeitſchrift kauft, dann wird er, falls ſeine Fahrt gerade 20 Minuten dauert, natürlich die„Geheim⸗ nisvolle Kaſſette“ nicht leſen, da ihm 4 Minuten 30 Sekunden fehlen würden; er wird ſich lieber in 19 Minuten über die Lieblinge der Damenwelt in⸗ formieren laſſen. Die dann noch übrig bleibende Minute gibt er eben drein, denn ganz genau aus⸗ gleichen wird ſich das eben nur in ſeltenen Fällen, Sicherlich leſen aber, obgleich das Leben dort drüben ſchon ſtark normaliſiert iſt, noch immer nicht alle Amerikaner gleich ſchnell. Die angegebene Leſe⸗ zeit hat als die eines Durchſchnittsleſers zu gelten. Sie wird für jeden einzelnen Fall von der Redaktion mit möglichſter Genauigkeit feſtgeſtellt, indem der Chefredakteur, der natürlich am fizeſten lieſt, ein Verlagsbuchhalter und die in den Redaktionsräumen tätige Reinmachefrau den Bürſtenabzug jeder Arbeit einzeln leſen, worauf dann aus den drei verſchie⸗ denen Leſezeiten der Durchſchnitt genommen wird. Trotz der Sorgfalt dieſes Verfahrens gibt es na⸗ türlich, wie bei jeder Zeitſchrift, doch hin und wieder Beſchwerden. So hat neulich ein Leſer geſchrieben: „In Ihrer letzten Nummer haben Sie für die Kri⸗ minalnovelle„Die unheimliche Schreibmaſchine“ eine Leſezeit von 22 Minuten angegeben. Das ſtimmt nicht; ſchon nach fünf Minuten ſchmeißt man den Blödſinn in die Ecke.“ Eine Leſerin hat ſich beſchwert:„Die entzückende Skizze„Tom und Daiſy“ ſoll in 14 Minuten zu leſen ſein. Ihre Berechnung iſt ganz falſch. Es kommen darin 27 Küſſe vor, und da jede Leſerin jeden ein⸗ zelnen dieſer Küſſe miterlebt, ſind mindeſtens 41 Mi⸗ nuten für die Skizze nötig.“ Ein alter Herr klärt die Redaktion auf:„Neu⸗ lich haben Sie eine Humoreske„Der ulkige Gummi⸗ ſchlauch“ gebracht, die in 16 Minuten zu leſen ſein ſoll. Die Geſchichte iſt gut, und ich habe ſehr dabei gelacht. Dabei ſind mir aber zwei Hoſenknöpfe ab⸗ geſprungen, die ich mir gleich wieder habe annähen müſſen, was acht Minuten gedauert hat. Alſo nimmt die Humoreske den Leſer 24 Minuten lang in An⸗ ſpruch.“ Und ſchließlich hat ſich ein lyriſcher Mitarbeiter gemeldet:„Für mein Gedicht„Träumerei am großen Salzſee“ haben Sie 5 Minuten Leſezeit angegeben. Das mag ſtimmen, aben den darauf folgenden Zu⸗ ſtand der Ergriffenheit beim Leſer hätten Sie auch noch mit fünf Miunten veranſchlagen müſſen. Lieb wäre es mir auch geweſen, wenn Sie noch hinzu⸗ gefügt hätten: Auswendig lernen in 25 Minuten. Vielleicht tun Sie das bei meinem nächſten Gedicht.“ Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Der ordentliche Profeſſor für Volkswirtſchaftslehre und Finanzwiſſenſchaft an der Handels⸗Hochſchule Mann⸗ heim, Dr. Ernſt Schuſter, wurde mit Entſchließung des Badiſchen Staatsminiſteriums vom 4. Auguſt ds. Is. zum ordentlichen Honorarprofeſ⸗ ſo r an der Univerſität Heidelberg ernannt I e e 222922 1 Ted 0 ** „ Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 369 Strafverfahren wegen politiſcher Ausſchreitungen Der Juſtizminiſter hat im Hinblick auf die in letz⸗ ter Zeit ſich häufenden planmäßigen Ueberfälle von bewaffneten Gruppen radikaler Parteien auf poli⸗ tiſche Gegner, die ſonſtigen Gewalttätigkeiten aller Art und die damit verbundene Bedrohung der öffent⸗ lichen Sicherheit die Staatsanwaltſchaft angewieſen, gegen ſolche Ausſchreitungen ener giſch vorzugehen und die Ermittlungsverfah⸗ ven ſo zu beſchleunigen, daß die Aburtei⸗ lung möglichſt bald nach Verübung der Tat erfolgt. Beſonders hingewieſen wurde dabei auf die Verordnung des Reichspräſidenten gegen Waffenmißbrauch vom 25. Juni 1930. Nach 8 3 dieſer Verordnung wird mit Gefängnis nicht unter drei Monaten beſtraft, wer gemeinſam mit anderen zu politiſchen Zwecken an öffentlichen Orten erſcheint und dabei bewaffnet iſt. Eine Umwand⸗ lung der Gefängnisſtrafe in eine Geloſtrafe iſt nicht zuläſſig. Der Zweck der Verordnung verlangt un⸗ nachſichtliche Vollſtreckung der Gefängnisſtrafe ſofort nach Rechtskraft des Urteils. Bedingte Strafaus⸗ ſetzung mit Bewährungsfriſt wird nur ganz aus⸗ nahmsweiſe bei Vorliegen beſonderer Umſtände ge⸗ währt werden dürfen. Auch bedingte Ausſetzung eines Teils der Strafe kann grundſätzlich nur in Frage kommen, wenn mindeſtens drei Monate der Strafe vollſtreckt ſind. Sperrgitter an der Frieorichsbrücke Mancher hat ſich den Kopf über den Zweck der Arbeit zerbrochen, die in dem letzten Tagen an der Eiſenkon ſtruktion der Friedrichsbrücke, in ungefähr 80 Zentimeter Höhe ausgeführt wurde. Jetzt weiß man es. Rote Querbalken ſind horizontal von Tragſtütze g Tragſtütze geſpannt und machen das Durch⸗ ſchlüpfen unter den Brückenbogen unmöglich. Es iſt gut ſo! Denn oft haben die Radfahrer ſchimpfen müſſen, wenn unverſehens ein Fußgänger auftauchte und ſchnell auf die andere Brückenſeite hin⸗ überhuſchte, ſich ſelbſt und andere in Gefahr bringend. Der Fußgängerverkehr iſt über die Fahrbahn hinweg nicht mehr möglich. Sparſame Jugend Man freut ſich ſtets, Sparſamkeit feſtſtellen zu können. Wenn man ſie bei der Jugend vorfindet, ſo iſt dieſes Gefühl beſonders ſtark. Denn nur dann iſt die Sicherheit gegeben, daß wir geiſtig nicht mehr in den Ideengängen einer verſchwenderiſchen Infla⸗ tionszeit leben. Beim Fackelzug der Turner machten den vielen Erwachſenen einige kleine Knirpſe Spaß, die das nächtliche Schauſpiel nicht allein mit den Augen genoſſen. Sie werteten es auch materiell aus. Durch die verſchiedenen Fackelzüge in letzter Zeit hatten ſie erfahren, daß nach einem Fackelzug maſſenhaft Holzgriffe herumliegen. Dieſe ſammelten ſie fleißig— am Schluß des Zuges nachlaufend— auf, bündelten ſie und umſchnürten ſie, Dann trugen die eifrigen Holzleſer die Laſt ſtolz nach Hauſe. Hoffentlich hat die Mutter das Lob nicht unterlaſſen. Denn Sparſamkeit als einer der ſchön⸗ ſten Tugenden muß den Kindern anerzogen werden. ** * Der Brückenbau Maunheim⸗ Ludwigshafen. Ein Ludwigshafener Blatt brachte die Nachricht, daß das Land Baden den zwiſchen Reich, Reichsbahn und Ländern abzuſchließenden Staatsvertrag für den Brückenbau Mannheim⸗Ludwigshafen anerkannt und bereits unterſchrieben habe. Wie der Bad. Landespreſſedienſt erführt, eilt dieſe Nachricht den tatſächlichen Verhältniſſen voraus. Die Verhand⸗ V lungen befinden ſich immer noch in der Schwebe. Die Mitteilung des gleichen Blattes, daß ſämtliche Ar⸗ betten für den Brückenbau ſchon vergeben ſeien, wird an zuſtändiger Stelle als nicht den Tatſachen ent⸗ ſprechend bezeichnet, wenn auch die Verhandlungen in dieſer Richtung ſo weit gediehen ſind, daß mit dem Abſchluß eines Werkvertrages bald gerechnet werden kann. Dieſer hängt jedoch im weſentlichen vom Wortlaut des Staatsvertrages ab. sprunghaft steigen Deulſches Sängerbundesfeſt in Frankfurt Vorſichtige Finanzgebarung Entgegenkommen der Stadt Der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes für das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt, das 1932 in Frank⸗ furt a. M. ſtattfindet, Dr. Karl Hermann, macht im neueſten Heft der Deutſchen Sänger⸗ bundeszeitung grundlegende Ausführungen, denen wir folgende Einzelheiten entnehmen: Es ſcheint vor allem geboten, die Vereinbarungen mit der Stadt Frankfurt a. M. für das Xl. Deutſche Sängerbundesfeſt den deutſchen Sängern in erſchöp⸗ fendem Maße bekannt zu geben. Beſonders wichtig erſcheint eine Einführung der geſamten deutſchen Sängerſchaft in die Abmachungen, weil es erſt⸗ mals auläßlich des Frankfurter Feſtes ge⸗ ſchieht, daß der Deutſche Sängerbund mit der Feſt⸗ ſtadt einen beiderſeitigen Vertrag abſchließt, bei dem als Leiſtung des Deutſchen Sän⸗ gerbundes die Abhaltung des Feſtes mit ſeinen wirt⸗ ſchaftlichen und ideellen Vorteilen für die Feſtſtadt einer finanziellen Gegenleiſtung für die günſtige Be⸗ einfluſſung ihres Verkehrs und ihrer Wirtſchaft gegenüberſteht, eine Gegenleiſtung, die ihrerſeits wie⸗ derum dem Deutſchen Sängerbunde ſchwere Songen für den Fall eines ungünſtigen Ausganges des Feſtes abnimmt und ſo einen gerechten Ausgleich der beider⸗ ſeitigen Leiſtungen bringt. Es iſt immerhin bemer⸗ kenswert, daß es erſt der jetzigen geänderten Finanz⸗ lage des Deutſchen Sängerbundes bedurfte, dieſe wirtſchaftlichen Möglichkeiten zur Sicherung ſeiner Bundesfeſte zu erſchöpfen und auszunutzen, während man ſich bei früheren Gelegenheiten im günſtigſten Falle mit einer Beteiligung der Feſtſtadbt am Ga⸗ rantiefonds begnügt hatte. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die wirtſchaftlichen Geſichtspunkte, die beim vorſtehenden XI. Deutſchen Sängerbundesfeſte im Wege der Vereinbarung mit der Feſtſtadt Frank⸗ furt a. M. durch die Bundes⸗ und Feſtleitung an⸗ gewandt worden ſind, auch bei den künftigen Deut⸗ ſchen Sängerbundesfeſten getätigt und ein für allemal feſtgehalten werden müſſen. Die Verpflichtungen der Stadt Frankfurt für das XI. Deutſche Sängerbundesfeſt gehen dahin: 1) Errichtung und Zurverfügungſtellung an den Deutſchen Sängerbund einer Zelthalle als Groß⸗ Sängerhalle im Ausmaße von 140 Meter Länge auf 86 Meter Breite einſchließlich Beleuchtungsanlage; nur die Beſtuhlung und das Sängerpodium hat der Deutſche Sängerbund ſelbſt auf ſeine Koſten einfügen zu laſſen, während auch die Zurverfügungſtellung des Platzes, auf den die Halle zu ſtehen kommt, ſtadtſeits koſtenlos zu erfolgen hat; 2) Ueberlaſſung des Feſtgeländes, wobei für die Einrichtungen, insbeſondere die Gebäulichkeiten, eine angemeſſene Entſchädigung durch den Deutſchen Sängerbund zu leiſten iſt, wogegen der Feſtausſchuß die Berechtigung erhält, das Feſtgelände und die darauf befindlichen Einrichtungen ſelbſt zu bewirt⸗ ſchaften oder die Bewirtſchaftung im ganzen oder ge⸗ trennt nach ſeinem Belieben Dritten pachtweiſe zu überlaſſen. Dabei iſt zu bemerken, daß als Feſtgelände dasjenige der Frankfurter Meſſen in Betracht kommt und daß die große Zelthalle auf dem Sportplatz des Meſſegeländes Aufſtellung findet, daß ſich auf dem gleichen Gelände auch die ſtädtiſche Feſthalle befindet, die zahlreichen deutſchen Sängern von den Kaiſer⸗ wettſtreiten her noch bekannt ſein dürfte. Hierdurch wird eine ſtarke Konzentration des geſamten Feſtes gewährleiſtet, ebenſo wie auch die Benutzungsmöglichkeit bereits vorhandener ſtabiler Hallen und ſonſtiger Einrichtun⸗ gen für Feſtzwecke, die anderwärts erſt mit ſehr be⸗ trächtlichen Koſten aus Anlaß des Feſtes geſchaffen werden müſſen, eine bedeutende Herabſetzung der Un⸗ koſten im Gefolge hat; 3) Ueberlaſſung des Frankfurter Stadions für eine Maſſenkundgebung ohne Koſten für die an dieſer Kundgebung beteiligte deutſche Sängerſchaft; 4) Einräumung eines un verzinslichen Be⸗ triebskredits für das Feſt an den Deutſchen Sänger⸗ bund in Höhe von 250 000 Mk., rückzahlbar aus den Feſtbeiträgen; 5) Befreiung der konzertlichen und der offi⸗ ziellen Feſtveranſtaltungen von jeder Steuer, ins⸗ beſondere von Vergnügungsſteuer; 6) Ausſchmückung der Straßen und Plätze, über die ſich der Feſtzug bewegt, ſoweit es ſich um die Straßen ſelbſt und die daran liegenden ſtädtiſchen Gebäude handelt, auf Koſten der Stadt Frankfurt am Main; 7) koſtenloſe Ueberlaſſung von ſtädtiſchen Gebäu⸗ den, insbeſondere Schulen für Maſſenquar⸗ tiere, und zwar einſchließlich der Koſten des Aus⸗ räumens, Wieder⸗Einräumens und der Wieder⸗ inſtandſetzung, während ſelbſtverſtändlich die Aus⸗ ſtattung der Räume mit Betten und Waſchgeräten Sache des Deutſchen Sängerbundes iſt; 8) koſtenloſe Zurverfügungſtellung von Büro⸗ und Sitzungsräumen an den Feſtausſchuß für die Vor⸗ bereitung des Feſtes und ferner koſtenloſe Zurverfügungſtellung von Bürokräften während der Hauptvorbereitungszeit durch die Stadt in mäßigem Umfange. Die Bedeutung und der Wert dieſer ſtädtiſchen Verpflichtungen für das XI. Deutſche Sängerbundes⸗ feſt tritt erſt richtig in die Erſcheinung, wenn dieſe Leiſtungen betrachtet werden im Zuſammenhange mit der Feſtfolge für das XI. Deutſche Sängerbundesfeſt, worüber der Vorſitzende des Deutſchen Sängerbundes den deutſchen Sängern bereits einen Entwurf vor⸗ gelegt hat, der nur die vorerſt feſtgelegten Daten und die zeitliche Reihenfolge bezw. Abwicklung des Feſtes auf Grund von Verhandlungen, die unter Leitung des Vorſitzenden des Deutſchen Sängerbundes dem Feſtausſchuſſe in Frankfurt a. M. ſtattgefunden haben, wiedergibt. SBC. * Den Autodieben wird das Handwerk gelegt. In Köln, wo gerade in der letzten Zeit mehrfache Auto⸗ diebſtähle vorgekommen ſind, führte die Kriminal⸗ polizei den Vertretern der Preſſe eine neue Schutzvor richtung für Kraftwagen vor. Eine ſehr kleine Apparatur iſt mit Handbremſe, Lichtſchaltung, Gashebel und Kuppelung verbunden und löſt bei unbefugten Berühren des Kraftwagens ein ununterbrochenes Heulen aus, ſodaß es alſo künftig unmöglich iſt, ein Auto unbemerkt zu ſtehlen. Die Sicherheitsvorrichtunga läßt nicht ein⸗ mal ein Von⸗der⸗Stelle⸗rücken des Wagens zu. * Ihren 85. Geburtstag begeht in geiſtiger und körperlicher Friſche am morgigen Donnerstag Frau Margarete Kern geb. Naeſtle, wohnhaft 8 2, 23. Frau Kern hat noch drei Geſchwiſter, die alle die Achtzig ſchon überſchritten haben; eine geſunde Fa⸗ milie! Die Jubilarin iſt ſchon 60 Jahre Leſerin un⸗ ſerer Zeitung. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Dienstag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt 2 Gewinne zu je 25 000 Mark auf die Nr. 387 561, 2 Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nr. 74 749, 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nr. 69 015, 8 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 40 208, 53 665, 112 756, 226 206, in der Nachmittags ziehung 6 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 47 879, 328 100, 374 796, 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 41 736, 121082, 278 010.(Ohne Gewähr.) * Marktplatzdenkmal. In Ergänzung des von uns vor einigen Tagen veröffentlichten Artikels über das Marktplatzdenkmal iſt noch mitzutetlen, daß die Renopierungsarbeiten von den Mannheimer Bild⸗ hauern Joſef Hoffmann, Seckenheimerſtraße 30, Martin Ambach, Augartenſtraße 8 und Guſtav Liebmann, Seckenheimerſtraße 104 ausgeführt wurden. Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Die Ortsgruppe Friedrichsfeld der Deut⸗ ſchen Volkspartei hielt dieſer Tage eine recht gut beſuchte Verſammlung im„Pflug“ ab. Nach herzlichen Be⸗ grüßungsworten des Vorſitzenden, Eiſenbahn⸗Inſpektor Apfel, hielt der Referent des Abends, Steuerſekretär Räth⸗ Mannheim, ſeinen Vortrag über„Oſtpreußen und der polniſche Korridor“. An Hand ſtatiſti⸗ ſcher Vergleiche zwiſchen heute und der Vorkriegszeit zeigte der Redner die größten Nöte der öſtlichen Ecke des Vater⸗ landes. Weiter ſchilderte er in ſehr anſchaulicher Weiſe die Schönheiten Oſtpreußens. Sein Vortrag klang in der Mahnung aus, dieſem herrlichen Fleckchen Erde, das ſeit dem Verſailler Friedensdiktat unter den außerordentlich drückenden Beſchränkungen und Schikanen durch Polen leidet, durch tatkräftige Hilfe Stärke und Mut für den ſchweren Kampf um ſeine Exiſtenz und ſeine Erhaltung beim Deutſchen Reiche zu verleihen. Im Anſchluß an das wohldurchdachte Referat fand eine Ausſprache ſtatt, an der ſich die Herren Räth, Gudernatſch und die Damen Rexroth und Gräff beteiligten. Veranſtaltungen * Ferien⸗Sonderfahrten im Ausſichtswagen. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die genußreichen Ferien⸗Son⸗ derfahrten im Ausſichtswagen aufmerkſam, die die Mannheimer Omnibus⸗Verkehrsgeſellſchaft am kommenden Sonntag und am 20. Auguſt unternimmt. Außerdem ſei auch auf die beliebten täglichen Nachmittags fahrten in die Pfalz und in den Odenwald hingewieſen.(Weiteres Anzeige.) Film⸗Runoſchau Alhambra:„Wenn du zum Weibe gehſt.“ Wenn du zum Weibe gehſt, dann bringe unendliche Ge⸗ duld mit, denn es könnte ſein, daß ſie mit dir grauſam ſpielt. Vielleicht iſt es auch notwendig, gleich die Peitſche mitzubringen, denn es iſt verſtändlich, daß ſelbſt den von Liebe beſeſſenen, reifen Mann die Wut packen muß, wenn ihm nach zwotauſend und etlichen Filmmetern nicht das ge⸗ währt wird, was er ſich erſehnt. Wenn du aber ins Kind gehſt, daun denke daran, daß auch hinter einem ſehr zwei⸗ felhaften Titel ein guter Film ſtecken kann. Damit iſt faſt alles ſchon geſagt, was über dieſen in Spanien ſpielenden Film zu ſagen iſt, bei dem mit Bewußtſein die„ſchöne“ Photographie bevorzugt worden iſt. Temperamentvoll ſpielt die raſſige Conchita Montenegro das Weib, das ihr Vergnügen darin findet, den Mann zu quälen, der ſie liebt. Mit vornehmer Gelaſſenheit und verhaltener Glut gibt Raimond Deſtac den Mann, den die Liebe blind gemacht hat. Ein befretendes Aufatmen geht aber durch die Reihen der Zuſchauer, wenn er ſich aufrafft und der kleinen Hexe durch ſchallende Ohrfeigen beweiſt, daß er ſchließlich auch noch etwas zu ſagen hat. Daß ſie dann Beſſerung ge⸗ lobt iſt nebenſächlich, denn man weiß ja doch nicht, ob ſie das Verſprechen halten wird. Zwei Repriſen im Capitol Zunächſt läuft da ein Film„Du ſollſt nicht ſteh⸗ len“, der ſchon einige Jahre alt ſein dürfte, der aber mit großem Geſchmack aufgenommen iſt und daher auch heute volles Intereſſe findet. Man ſieht Lilian Harvey in einer Hoſenrolle und iſt erſtaunt, wie ſehr ſich dieſe Künſt⸗ lerin, beſonders im Geſichtsausdruck, verändert hat. Wer⸗ ner Fütterer iſt ein ſehr jugendlicher Liebhaber, der aus dem diebiſchen Hoſenmatz ein ehrliches Mädel macht und ſie natürlich auch heiratet. Ein heiteres und unter⸗ haltendes Luſtſpiel. Die neue Tonfilmapparatur ſpielt ſich immer mehr ein und ſo kommt„Die letzte Kompagnie“ zu einer einwandfreien Wiedergabe. Einige unſaubere Stellen liegen aber am Film ſelbſt, der ja einer der erſten Tonfilme über⸗ haupt iſt und bei dem das Aufnahmeverfahren noch nicht auf der heute erreichten Höhe ſtand. Conrad Veidts unübertreffliches Spiel feſſelt einen immer wieder und läßt dieſen Film, ſelbſt wenn man ihn ſchon geſehen hat, zu einem Erlebnis werden. * Eigentümer geſucht. Bei der Kriminalpolizei befinden ſich ſeit 31. Auguſt 4 weißleinene Bettücher mit dem Zeichen E. K. Der Eigentümer wolle ſich bei der Kriminalpolizei im Schloß, Zimmer 1388, melden. 5 IL Mingolsheim, 12. Auguſt. Am Montag morgen wurde der im Sägewerk der Poſtmühle Wiesloch be⸗ ſchäftigte Schneidemüller Wilhelm Schneider aus Offenburg mit ſeinem Fahrrad von einem vorbei⸗ fahrenden Auto ſo heftig vom Rad geſchleudert, daß er an den Folgen des Sturzes ſtar b. Manche 5 Pfennig- Zigaretten zeigen de Anfangserfolge und werden 5 Mo- nate später nicht mehr gefragt. Das sind Strohfeuer. seit der Einführung eine beharrlich gleichmässige Steigerung. Das sind gediegene Umsätze, die nur erzielt werden können, wenn eine Zigarette sich Stammkundschaft gewinnt, wenn N Sie sich nicht durch Reklame, Son- dern durch Qualität weiterempfiehlt. 4. Seite. Nr. 369 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 —— Süsdweſtdeutſcher Arbeitsmarkt In dem vom Landesarbeitsamt Südweſtdeutſch⸗ land mitgeteilten Bericht über die Arbeitsmarktlage in Südweſtdeutſchland für die Zeit vom 16. bis 31. Juli heißt es u..: Die Feſtſtellung, daß auf dem ſüdweſtdeutſchen Arbeitsmarkt bereits um die Jah⸗ resmitte die Saiſonwende und ein Umſchwung zur Verſchlechterung eingetreten ſei, ſei durch die Entwick⸗ lung in der zweiten Hälfte des Juli vollauf be⸗ ſtätigt worden. Die Belaſtung des Arbeitsmarktes mit Arbeitsſuchenden war Ende Juli mit 144 549 Perſonen und um 4113 größer als in der Monats⸗ mitte und um 7854 größer als Ende Juni. Die Verſchlechterung des Arbeitsmarktes erſtreckte ſich mit Ausnahme der Landwirtſchaft und des Nah⸗ rungsmittelgewerbes auf ſämtliche Gewerbegruppen und ſowohl auf die männlichen wie auf die weib⸗ lichen Berufe. In faſt allen Induſtrien wurden er⸗ hebliche Entlaſſungen vorgenommen. Wenn nicht von Einführung von Kurzarbeit ausgiebig Gebrauch ge⸗ macht worden wäre, hätte die Zunahme der Arbeits⸗ loſigkeit einen noch größeren Umfang angenommen. Die Inanſpruchnahme der Unterſtützungseinrich⸗ tungen iſt in der zweiten Julihälfte ebenfalls ſtark geſtiegen. Die Zunahme der Unterſtützungs⸗ empfänger betrug in der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung 3702 und in der Kriſen⸗ unterſtützung 787 Perſonen; ſie erſtreckte ſich auf Württemberg mit 2353 und auf Baden mit 2136 ab⸗ ſolut betrachtet zu ziemlich gleichen Teilen. Nach der Statiſtik der Arbeitsämter war der Stand an unter⸗ ſtützten Arbeitsloſen am 31. Juli folgender: In der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung 69506 Perſonen 5083 Männer, 14423 Frauen), in der Kriſenunterſtützung 17 468 Perſonen(14069 Männer, 3399 Frauen). Die Geſamt zahl der Unter⸗ ſtützten ſtieg in der Zeit vom 16. Juli bis 31. Juli um 4489 Perſonen oder um 5,4 v. H. von 82 485 Perſonen(65 348 Männer, 17137 Frauen) auf 86 974 Perſonen(69 152 Männer, 17822 Frauen). Davon kamen auf Württemberg 30 653 gegen 28 300 und auf Baden 56 321 gegen 54185 am 15. Juli 1930. Im Ge⸗ ſamtbezirk des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſch⸗ land kamen am 31. Juli auf 1000 Einwohner 17,3 . gegen 16,4 am 15. Juli. ——— Nachrichten aus Baden Beiſetzung von Bürgermeiſter Sidler I Sinsheim, 11. Aug. Wie nicht anders zu er⸗ warten, hatte die Beiſetzung des Bürgermeiſters Sidler aus nah und fern Freunde und Bekannte herbeigerufen, die ſich zu einem ungewöhnlich großen Trauerzug vereinigten, in dem auch verſchiedene Vereine geſchloſſen marſchierten. Die Grabrede hielt Pfarrer Gbert von Dühren, der eine Schil⸗ derung von der umfaſſenden Tätigkeit des Verſtor⸗ benen und ſeine hervorragenden Eigenſchaften ent⸗ warf. Es folgten dann die Kranzniederlegungen des Gemeinderates der Stadt Sinsheim, der Bur⸗ ſcheuſchaft Frankonia Heidelberg, der Vereinigung alter Burſchenſchafter Sinsheim, der bad. inneren Staatsverwaltung, des Kreisrates, der Kreispflege⸗ anſtalt, der ſtädt. Beamten, der Bürgermeiſter des Amtsbezirks, der Oberrealſchule und Volksſchule Sinsheim, der kath. und evang. Kirchengemeinden, des Kreiſes X der bad. Feuerwehr, der Feuerwehr Sinsheim, der Aerzte des Bezirks, des badiſchen Städtebundes, der Spar⸗ und Waiſenkaſſe Sinsheim, der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Sinsheim, der Deutſchen Volkspartei, der Mannheimer Jagd⸗ freunde, des Präſidiums des Bad. Kriegerbundes, des Kriegerbundes Unterer Elſenzgau, der Vereini⸗ gung der Offiziere der ſchweren Artierie Baden⸗ Pfalz, des Militärvereins Sinsheim, des Artillerie⸗ bundes St. Barbara, der Schützengeſellſchaft Neckar⸗ gemünd, des Turn ⸗Vereins Sinsheim, des Ju⸗ gendſtiftes Sunnisheim und des Arbeiterbildungs⸗ vereins Sinsheim. Der Verſtorbene war 1875 in Sinsheim geboren, ſtudierte Rechtswiſſenſchaft, weilte kurze Zeit nach Ablegung des Staatsexamens im bad. Staatsdienſt, war von 19061912 in Deutſch⸗ Südweſtafrika als Rechtsanwalt und Notar tätig und wurde 1913 zum Bürgermeiſter der Stadt Sins⸗ heim gewählt Den Krieg machte er als Hauptmann der Reſerve mit. 2 Die ſeit 48 Stunden in einzelnen Schubs zu uns ins Rheintal, in die Hardt und in den Schwarzwald getragenen föhnigen, feuchtſchwülen Warmluftmaſſen wurden im Laufe des Dienstag teilweiſe ſchon wie⸗ der durch etwas kühlere atmoſphäriſche Strömungen verdrängt. Das Zuſammenprallen verſchieden tem⸗ perierter Luftmaſſen führte bereits im Gebirge zu ſehr dichter und tiefer Bewölkung und ſtrichweiſen ergiebigen gewitterartigen Regenſchauern, während in der Niederung Platzregen mit raſchen Aufhellun⸗ gen wechſeln. Der zyklonale Witterungscharakter, wie er dem Hauptſommer und namentlich der heuri⸗ gen Hundstageperiode das Gepräge gab, iſt damit nach einer Unterbrechung von nur wenigen Tagen wieder hergeſtellt. Die feuchtigkeitsgeſättigte Luft dürfte weitere ausgebreitete Niederſchläge herbei⸗ führen. Im Gefolge wird man mit Temperaturrückgang, in den Bergen erneut mit ſchärferer Abkühlung zu rechnen haben. Man hörte in, den letzten Tagen, als ein föhniger Luftzug unvermittelt ſtark erwärmte Luftſtröme her⸗ anführte, mehrfach im Volke der Meinung Ausdruck geben, daß nunmehr die„amerikaniſche Hitzwelle“ herüberkäme über den großen Teich und wir wohl bald einem brütend heißen Nachſommer entgegen⸗ Plankſtadt, 11. Auguſt. Zu einer impoſanten Kundgebung für die deutſche Reichsverfaſſung geſtal⸗ tete ſich die unter gemeindlicher Regie veranſtaltete Verfaſſungsfeier auf dem Schulhausplatz. Die Staats⸗, Gemeinde⸗ und Privatgebäude hatten reich⸗ lichen ſchwarz⸗rot⸗goldenen Flaggenſchmuck angelegt. Ohne Unterſchied des Standes und der religiöſen Richtung beteiligte ſich die Einwohnerſchaft äußerſt zahlreich an der Veranſtaltung und gab ſo den Wil⸗ len kund zur Erhaltung der vor elf Jahren verkün⸗ deten Verfaſſung des Deutſchen Reiches. Unter Vor⸗ antritt der Muſtkkapelle erfolgte vom Rathausplatz aus der Abmarſch der Gemeindeverwaltung und der an der Feier beteiligten Vereine zum Feſtplatz. Bei der Ankunft ſpielte die Kapelle den Eröffnungs⸗ marſch. Daran anſchließend ſang der Männergeſang⸗ verein Liederkranz den Chor„Deutſchland dir mein Vaterland“, worauf Bürgermeiſter Helmling die Auweſenden begrüßte, vor allem die Geiſtlichkeit. Mit der Verfaſſungsfeier verknüpfte Herr Scholz aus Mannheim in ſeiner Anſprache zwei Gedanken, einen freudigen(Rheinlandbefreiung) und einen betrüben⸗ den(Reichsnot— Neuwahlen). Stolze Freude erfüllt das rheiniſche Volk und mit ihm alle deutſchen Volks⸗ genoſſen, daß nach jahrelanger mühevoller Arbeit der Reichsregierung den rheiniſchen Beſatzungsnöten ein Ende bereitet iſt. Als Parole zur Verfaſſungsfeier diene der Appell an Vernunft und Staatsgeſinnung aller Staatsbürger, die guten Willens ſind. Daher die Loſung zur bevorſtehenden Wahl: Deutſches Staatspolk rette den deutſchen Volksſtaat, die junge Republik! Der Chor„Flamme empor“, vorgetragen durch die Sängereinheit, bildete den eindrucksvollen Abſchluß der Rede. Im Verlaufe des Nachmittags feſſelten muſikaliſche, geſangliche und turneriſche Darbietungen. Den Abſchluß der Feier bildete ein Lampionszug der Volksſchuljugend, der ſich durch verſchiedene Straßen des Ortes bewegte. * Karlsruhe, 12. Auguſt. Am Vorabend des Ver⸗ faſſungstages fand in der badiſchen Landeshauptſtadt ein Fackelzug der Polizei ſtatt, der ſich zum Schloßplatz bewegte, wo die Polizeikapelle einige Muſikſtücke vortrug. Montag vormittag wurden Feſtgottesdienſte abgehalten. Der Abend brachte bei einem Rieſenandrang ein von Staats⸗ regierung und Stadtverwaltung veranſtaltetes Stadtgartenfeſt mit Konzert der Badiſchen Polizeikapelle, Geſangsaufführungen des Sänger⸗ bundes„Vorwärts“, des Karlsruher Männergeſang⸗ vereins und der„Freundſchaft“ Beiertheim und bengaliſcher Beleuchtung des Sees und der Anlagen. Im Verlaufe des Abends hielt Staatspräſident Wieder eine Regenperiode? Die amerikaniſche Hitzewelle kommt nicht zu uns ſehen würden. Dieſe Volksmeinung dürfte aber fehl⸗ gehen: denn erſtens iſt die amerikaniſche Hitzeperiode bereits vorüber und zweitens iſt es ein Unding, zu wähnen, daß nordamerikaniſche Heißluftmaſſen in regelrechten Schubs— wie man ſich dieſen Vorgang ſo leichthin vorzuſtellen pflegt— über den Ozean hin⸗ weg nach Europa transportiert werden könnten. Etwaige von Amerika oſtwärts abfließende Heißluft⸗ maſſen kühlen ſich ſelbſtverſtändlich auf ihrem langen Wege über dem Meer derart ab, daß ſie den anderen Erdteil in einem gänzlich veränderten temperierten Zuſtand errreichen. Alſo mit der amerikaniſchen Hitzewellen⸗Ueber⸗ tragung dürfte es nichts ſein, ſo ſehr man auch einen ſolchen Wunſch der Sommerfriſchler, Hotelbeſitzer, Landwirte uſw. begreifen könnte. Mehr zutreffend erwies ſich indeſſen die uralte Bauernregel und nebenbei auch die Erfahrungen aus meteorologiſchen Beobachtungen, daß auf einen anormal milden und trockenen Winter(wie es der letzte geweſen iſt) ein naſſer, regenreicher und kühler Sommer zu folgen pflegt. Gewöhnlich geſtaltet ſich die Herbſt⸗ witterung hernach etwas normaler. Im Intereſſe einer guten, reichlichen Obſternte, eines Qualitäts⸗ weines und einer befriedigend ausklingenden Frem⸗ denſaiſon wäre es zu hoffen und wünſchen. en. Der Verfaſſungstag in Baden Dr. Schmitt, der mit den Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden erſchienen war, von der Freitreppe des kleinen Feſthalleſaales aus eine kurze Anſprache über die Bedeutung des Tages. In das Hoch des Staatspräſidenten auf das badiſche und das deutſche Volk, die badiſche und die deutſche Republik ſtimmte die Menge begeiſtert ein, worauf das Deutſchlandlied geſungen wurde. * Freiburg, 12. Auguſt. Die Verfaſſungsfeier ver⸗ lief hier im üblichen Rahmen. Bei dem Feſtakt in der ſtädtiſchen Feſthalle ſprach der Präſident des heſſiſchen Landesarbeitsamtes, Dr. h. c. Wilhelm Engler(Frankfurt) über das Werk von Weimar. Der Redner befürwortete den dezentraliſierten Ein⸗ heitsſtaat. Präſident Engler gedachte auch der Toten, die für Deutſchland im Weltkriege ihr Leben ein⸗ gebüßt hatten. Die Feier ſchloß mit dem Deutſch⸗ landlied. Am Abend fand auf dem Meſſeplatz ein Feſtkonzert mit Feuerwerk ſtatt. Landesſchießen des Badiſchen Kriegerbundes k. Nußloch, 12. Aug. Zum erſtenmal trafen ſich im vergangenen Jahr die in der Abteilung für Kleinkaliber⸗Schießſport und Jugendpflege im Ba⸗ diſchen Krigerbund zuſammengeſchloſſenen Schützen zum Landesſchießen in Berghauſen. In dieſem Jahr wird auf den hieſigen Schießſtänden die Meiſter⸗ ſchaft ausgetragen. Dank der rührigen Werbearbeit der Leitung des Militär⸗ und Kriegervereins, wurde Nußloch das Landesſchießen zugeteilt. Alle Vor⸗ bereitungen werden getroffen, um auch dem 2. Lan⸗ desſchießen einen glänzenden Erfolg zu ſichern. Aus Nordbaden, der Bodenſeegegend und hauptſächlich aus Mittelbaden liegen ſchon zahlreiche Anmeldun⸗ gen vor, ſodaß am 23. und 24. Auguſt Nußloch viele Gäſte aus dem ganzen engeren Heimatlande be⸗ grüßen kann. Auch der Präſident des Badiſchen Kriegerbundes, General Ullmann, wird mit mehreren Präſidialmitgliedern anweſend ſein, um zu bekunden, welches große Intereſſe dieſem ſport⸗ lichen Ereignis entgegengebracht wird. Das Schießen beginnt am Samstag, 23. Auguſt. Abends findet am Kriegerdenkmal ein ſchlichter Gedenkakt für die Gefallenen des Weltkrieges ſtatt. Hernach finden ſich Schützen und Freunde mit den Angehörigen der Nußlocher Soldatenvereine zu einem Begrü⸗ ßungsabend im„Lamm“ zuſammen. Am Sonn⸗ tag tagt dann unter dem Vorſttz des Landesſchützen⸗ meiſters Müller die Landesverſammlung der Funktionäre des Verbandes. Das weitere Programm iſt ebenfalls reichhaltig. Die Votſchaft auf Seide Chineſiſche Erzählung von Kurt Miethke Die Glöckchen einer nahen Pagode bimmeln; aber der Nebel, der über dem Tale des Fuchs⸗ gottes liegt, ſaugt das Geräuſch beinahe völlig auf. Zwei Menſchen gehen mit unſäglich langſamen Schritten durch das Tal, mit kleinen, trippelnden Schritten, wie zwei alte Krähen. Tſchang iſt es, der Bettler, mit ſeiner Frau Li. Er trägt die Almoſenſchale über das Haupt geſtülpt, um ſein ſchlohweißes Haar vor der Näſſe zu ſchützen. Er hat ſeinen Arm unter den ſeines Weibes gelegt, um ihr eine Stütze zu ſein. Oh, ihr Himmliſchen! Welch erbärmliche, klägliche Stütze iſt Tſchang. Brüchig ſind ſeine Knochen, und faſt blind iſt ſein Auge. Das gber darf Li, ſein Weib, nicht wiſſen! Denn Li iſt ſelbſt ganz erblindet; erführe ſie, daß auch ihr Gefährte im Reich der Dunkelheit wandelt, ſie ſtürbe vor Schmerz. Tſchang weiß es, und er lügt den ganzen Tag, um ihr das näherrückende Unheil ſeiner Erblindung zu verbergen. „Die Pagode iſt aus weißem und blauem Por⸗ zellan,“ ſagt Tſchang. 0 „Kaunſt Du das ſehen, Du Lieber?“ fragt Li. „Ja, und ich ſehe auch ihre Glöckchen, die an den Dachſpitzen hängen und deren Laut wir hören.“ „Wie gut und ſcharf iſt Dein Auge, Lieber!“ In Wirklichkeit könnte auch der ſcharfäugigſte Wanderer die Pagode nicht fehen, denn der Nebel hat einen Vorhang davor gelegt. Aber was tut das! Li glaubt alles, was Tſchang ſagt, und Li iſt ſelig, daß Tſchang ſo gute Augen hat. „Drei Kraniche fliegen über unſern Häuptern,“ ſagt Tſchang, und Li glaubt es. Plötzlich bleibt Tſchang ſtehen. Seine beinahe ganz blinden Augen haben etwas geſehen. Etwas Dunkles erhebt ſich vor ihm, und er geht ganz dicht heran, um zu erkennen, was es iſt. Er ſieht, es iſt ein Gebäude. Er betaſtet die Pfoſten der Tür und ſpürt Schnitzerei. Vorſichtig gleitet ſeine Hand auf dem Schnitzwerk entlang, ſeine Fingerſpitzen ſtreicheln das Holz, ex fühlt verſchlun⸗ gene Ornamente, und dann ſtoßen ſeine Finger auf eine glattere Stelle. Er ſtreicht darüber hin, und es iſt ihm, als ob hier eine menſchliche Figur in das Holz geſchnitzt wäre. Tſchang preßt ſein Geſicht ganz nahe daran, und er ſieht in milchig verſchwommenen Umriſſen eine Buddͤhafigur. Da atmet Tſchang auf. Stolz lügt er:„Meine Augen entdeckten eine Zu⸗ fluchtsſtätte, meine Li. Wir haben ein Buddha⸗ tempelchen erreicht. Komm, laß uns eintreten und vor der Feuchtigkeit Schutz ſuchen bei dem Er⸗ habenen!“ Er ergreift Lis Arm und führt ſie taſtend dem Eingange zu. „Wir haben Glück, in dieſer verlaſſenen Gegend ein Obdach zu finden. Viele Jahrhunderte ſcheint der Tempel alt zu ſein. Vielleicht iſt es der, von dem ich in Peking reden hörte. Auf jeden Fall wäre es bis zur Pagode noch ſehr weit geweſen, danken wir alſo dem Erhabenen, daß er uns hierher geführt hat.“ In dieſem Augenblick ſtößt ſein Fuß gegen einen Balken. Er heißt Li ſtehen bleiben und macht ſich daran, die Räumlichkeit zu unterſuchen. Um zu entdecken, daß der Tempel ganz zerfallen iſt. Tſchang taſtet ſich nach dieſem Unterſuchungsergebnis zu Li zurück und wirft dabei eine ſchmuckloſe alte Steinvaſe um, die er nicht geſehen hat. Li fährt erſchrocken zuſammen, als die Scherben klirren. Und Tſchang legt entſetzt die Finger an den Mund. „Was iſt geſchehen?“ fragt Li. „Oh nichts, ich habe etwas umgeſtoßen.“ Tſchang bückt ſich und faßt nach den Scherben der Vaſe. Er fühlt die brüchigen Ränder, ſtreichelt über die Bruchſtücke und kann Auskunft erteilen:„Es war eine alte, wertloſe Vaſe, mein Fuß ſtieß da⸗ gegen, und nun iſt ſie zerbrochen, hihi!“ Plötzlich jedoch hat ſeine ſuchende Hand etwas Neues zu packen gekriegt. Mitten unter den Scher⸗ ben liegt ein Seidenbeutelchen. Tſchang hebt es auf und verkündet ſeiner Frau: „Ein Seidenbeutelchen habe ich gefunden!“ „Oeffne es!“ ruft Li.„Vielleicht iſt Geld darin.“ Tſchang knöpft das Seidenbeutelchen auf und denkt: Wie lange mag das wohl ſchon auf dem Bo⸗ den der Vaſe gelegen haben! Vielleicht viele Jahr⸗ hunderte, vielleicht ein Jahrtauſend! Der Inhalt des Beutelchens: Ein ſeidenes Tuch. Tſchang hebt es dicht an ſeine trüben Augen, und er ſteht, daß mit gelben Schriftzeichen etwas darauf ge⸗ ſchrieben iſt. „Es ſteht etwas darauf,“ ſagt er. „Lies es mir vor!“ fordert Li. Tſchang lächelt. Welche Forderung! Wie könnte er, der faſt Blinde, dieſe ſchwierigen Zeichen ent⸗ siffern! „Was zögerſt Du?“ Tonfall. „Ich überflog geradesden Teyt. Er lautet: Geht nun ein Mönch, ihr Mönche, in den Wald, ſo ſitzt er nieder unter dem Baum, verſchränkt die Arme und verſenkt ſich in ſich. So ſitzend vertieft, wacht nun ein Mönch, ihr Mönche, über den Körper!“ „Iſt das alles?“ fragt Li. 51“ erwidert Tſchang. fragt Li mit ängſtlichem „Das iſt alles! „Ach, das iſt wenig,“ ſeufzt Li.„Das ſteht ja ſchon in den Heiligen Schriften. Gib mir das Beu⸗ telchen.“ Sie nimmt es mit ausgeſtrecktem Arm in Empfang. Tſchang hält das Seidentuch in ſeiner Hand. Wenn er nur wüßte, was darauf ſteht. „Das Beutelchen iſt ſchön, man kann etwas hin⸗ ein tun, vielleicht unſere Erſparniſſe,“ meint Li. „Ja, hebe es nur auf!“ gibt Tſchang zur Antwort. Die beiden Alten ſetzen ſich auf den Balken, der auf dem Boden liegt. Eine Stunde ſpäter, nachdem zm feſtlichen Heidelberg * Heidelberg, 11. Auguſt. Bei tiefer werdender Dämmerung fahren wir iz Heidelberg ein. Wir haben es noch erreicht! Nach über 300 Km. ſcharfer Fahrt ſind wir um halb 9 Uhr abends in Deutſchlands ſchönſter Stadt. Wie ein Traum ſcheint uns alles: Sind wir nicht heute früß in Boppard aufgewacht, ſahen wir nicht heute im ſtrahlenden Morgenlicht noch die ſtolze, wunderbar gelegene Nürburg auf uns herabſchauen, als wir über die ſchönſte Autorennſtraße der Welt fuhren? Gerade recht kommen wir zur Schloßbeleuch⸗ tung nach Heidelberg. Man wird nicht ſatt, von der Neuenheimer Brücke aus den Blick über das an beiden Neckarufern und an den Bergen liegende Heidelberg gleiten zu laſſen, voll Andacht und Liebe über ſoe viel Schönheit und Anmut der Landſchaft, die immer wieder neu überraſcht. Heute aber iſt der Haupteindruck Auto, Auto, Auto, Menuſchen und nochmals Meuſchen! Eine endloſe Reihe von Kraftwagen ſteht da, reicht von der Neuenheimer Brücke bis hinauf nach Ziegel⸗ hauſen. Der Necker trägt hunderte von Booten mit Lampions geſchmückt. Frohes Singen und Lachen tönt zum Ufer hinauf. Nach den üblichen drei mächtigen Donnerſchlägen ſteht plötzlich, wie im Feuer glühend, die herrliche Ruine da, ein Märchenbild aus Tauſend und einer Nacht! Nach einigen Minuten wird das rote Leuchten, leiſe zitternd, dunkler und dunkler. Das Schloß verſinkt wieder im Dämmer der warmen Sommernacht. Jetzt beginnt auf der alten Brücke ein prächtiges Feuerwerk, das heute beſonders reichhaltig und voll Abwechflung iſt. In der Innenſtadt flutet ebenfalls ſtarkes Leben und Treiben. Als wir etwa um halb 11 Uhr an der Heiliggeiſtkirche ſtehen, ſtellen die Leute ſich zum Spalier auf. Man hört Muſik durch die enge und gewundene Hauptſtraße, ein Fackelzug marſchiert heran. Im Schein der Fackeln tauchen junge ner⸗ vige Geſichter auf. Es ſind Teilnehmer der Weltmeiſterſchaften der Studenten, die, von Darmſtadt kommend, hier ihre Schluß⸗ feier begehen wollen. Alles ſtrömt ihnen nach zum Karlsplatz vor das Rathaus, von deſſen fahnen⸗ geſchmücktem Balkon Oberbürgermeiſter Dr. Nein⸗ haus den jungen Akademikern den Willkommgruß der Stadt entbietet. Hierauf tritt Dr. Dibeltus vor. Als Rektor der älteſten deutſchen Univerſität, die z. Zt. ihre Pforten geſchloſſen hat, begrüßt er die Gäſte in Heidelbergs Mauern, zur Zeit ſelbſt Gaſt der Stadt Heidelberg. Er bittet die Kommilitonen und Kommilitoninnen aller Länder, den Gedanken der Verſtändigung hinauszutragen in ihre Heimat. Der Sprecher der Studentenſchaft dankt für den herzlichen Empfang in der ehrwürdigen Stadt am Neckar und bringt ein Hoch auf Heidelberg aus. Als der Geſang„Alt Heidelberg, du Feine“, ver⸗ klungen war, erfolgte der Abmarſch. —2— Tödliche Folgen einer Rauferei * Pfullendorf, 13. Auguſt. Vor einigen Wochen fand zwiſchen mehreren Dienſtknechten eine Rauferei in Kleinſchönach ſtatt. Dabei wurde der Knecht Johann Schwarz ſo ſchwer verletzt, daß er anderen Tages ſtar b. Die Leiche wurde einer Sek⸗ tion unterzogen. Dabei ſtellte ſich heraus, daß ſich im Dünndarm ein Loch befand. Drei von den vier an der Rauferei Beteiligten wurden verhaftet. * L. Oftersheim, 12 Auguſt. konnte die hieſige Turngeſellſchaft ihr 35⸗ jähriges Jubiläum begehen. Aus dieſem Anlaß wurde ein Familienabend veranſtaltet, der bei muſikaliſchen und turneriſchen Darbietungen den ſchönſten Verlauf nahm. Für 20 und 25jährige Mit⸗ gliedſchaft konnten ausgezeichnet werden: Heinrich Hauſer, Fritz Hauſer, Ludwig Braun, Karl Uhrig, Heinrich Klee und der derzeitige erſte Vorſtand Alb, Vollkammer. Dem Familienabend voraus war ein Handballſpiel der Städtemannſchaft Mannheim und des Jubelvereins gegangen, das Oftersheim mit:4 Toren für ſich entſcheiden konnte. Bücde flüssig kür den feinen Schuh ſie ſich ausgeruht haben, trippeln ſie weiter, nach China hinein, auf den endloſen Straßen der Armut. Das Seidentüchlein war zwiſchen den Scherben der Steinvaſe liegen geblieben. Am nächſten Tage ging ein Mönch aus dem nahen Kloſter an dem Tempel vorüber. Es regnete in Strömen, und der Mönch betrat das verfallene Bau⸗ werk, um ſich vor dem Guß zu ſchützen. Da ſah er den ſeidenen Fetzen liegen und hob ihn auf. Neugierig betrachtete er die gelben Zei⸗ chen und las den Text. Dann ſtieß er einen Schrei aus, fiel zu Boden und begann den Erhabenen zu preiſen. der, und die Tränen rannen über ſein Geſicht. Denn der altchineſiſche Text des Tüchleins lau⸗ tete:„Der Abt Hu, der das Kloſter im Tale des Fuchsgottes gegründet hat, ermächtigt den Finder dieſer Nachricht, ſich in den Beſitz des Schatzes zu ſetzen, der vor dem Eingange des Kloſters verborgen iſt. Siebzehn Schritte gehe der glückliche Finder dieſer Botſchaft von dem Haupteingange des Klo⸗ ſters nach der Richtung, in der Peking liegt, und ſiebzehn Fuß grabe er in die Tiefe! Er wird auf eine metallene Truhe ſtoßen, die mir der Kaiſer Ming bei der Flucht vor ſeinen Feinden übergab und die ich für ihn verbarg. Dies beſtimme ich, der Abt Hu, zu Rechtens. Ich habe dieſe Urkunde eigen⸗ händig geſchrieben und überlaſſe es dem Dämon Zu⸗ fall, wer ſie findet. Möge ihm das Gold Glück bringen!“ Schreiend lief der Mönch, der das Tuch gefunden hatte, zum Kloſter, und ſeine Brüder umarmten und küßten ihn, denn dieſer Schatz, den man ſeit langem ſuchte, würde das Kloſter zu dem reichſten des Lan⸗ des machen. Zur ſelben Stunde aber gingen zwei arme, blinde Menſchen auf den Straßen, die nach China hinein führen, trippelten hilflos, zwei alten Krähen gleich, auf den endloſen Straßen der Armut. ä—— Vor einigen Tagen Küßte das ſeidene Tüchlein immer wie⸗ Ames g S Ge * SAS . r 1 c eb rn co c r eee 1 Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 369 5. Seite. Nachbargebiete Kriegerdenkmalsweihe * Dackenheim, 12. Auguſt. Dackenheim, das ruhige ſchöne Dorf in der Haardt, erlebte am Sonntag ein großes Ereignis: die Einweihung des Krie⸗ gerdenkmals. Ueber 40 Vereine waren, wie das „Dürkheimer Tageblatt“ berichtet, der Einladung gefolgt. Der Feſtzug, geleitet von der Franken⸗ thaler Stadtkapelle, zog durch die feſtlich geſchmück⸗ ten Dorfſtraßen, überall begeiſtert begrüßt. Die Ge⸗ meinde hat das Denkmal ihren zehn gefallenen Söhnen gewidmet. Ein beſonderes Verdienſt daran hat Landesökonomierat Winkels⸗ Herding, ferner Bezirksbaurat Gräbner und der Freins⸗ heimer Bildhauer Franz Lin d.— Als Einleitung zur Feier ſpielte die Frankenthaler Stadt⸗ kapelle das Bayeriſche Militärgebet. Dann hielt Bürgermeiſter Winkels⸗ Herding die Begrü⸗ ßungsanſprache, in der er allen, die an der Bereit⸗ ſtellung des Denkmals mitwirkten, herzlichen Dank ſagte. Hierauf folgte die Weiherede von Kommerzien⸗ rat Schumacher die mit der Enthüllung des Denkmals verbunden war. In den Abendſtunden traf vom Haßlocher Befreiungsrennen Regierungs⸗ präſident Dr. Pülf in Dackenheim ein. Als die Mitternacht ſich auf die Haardtberge geſenkt hatte und das Meer der Weinberge in Dunkel getaucht war, fand die für Dackenheim ſo bedeutungsvolle Feier ihr Ende. Tödlicher Verkehrsunfall * Aunweiler, 13. Auguſt. Der Elektrotechniker kaver Zimmermann aus Landau fuhr an einer Kurve auf einen Perſonenkraftwagen auf und ſtürzte dabei von ſeinem Motorrad. Er erlitt ſchwere innere Verletzungen und verſchied am Dienstag früh im Annweiler Krankenhaus. Großfeuer in Waldfiſchbach * Walbdfiſchbach, 13. Auguſt. Geſtern morgen brach in dem Anweſen des Landwirts Val. Werner Feuer aus. Im Augenblick ſtand die gefüllte Scheune in hellen Flammen. Das Feuer griff auf das angebaute Wohnhaus über und zerſtörte es teil⸗ weiſe. Das rechts an die Scheune grenzende Wohn⸗ haus des Maurers Karl Herrlich wurde vom Feuer ebenfalls ergriffen, doch brannte nur der Dach⸗ ſtuhl nieder. Scheuer und Wohnhaus des Landwirts Werner wurden vernichtet. Möbel, Inventar und das Vieh konnten rechtzeitig in Sicher⸗ heit gebracht werden. Der Schaden iſt durch Ver⸗ ſicherung gedeckt. * * Frankenholz, 12. Auguſt. Während der Mittags⸗ ſchicht verunglückte auf der Grube der verheiratete 54 Jahre alte Bergmann Jakob Becker von hier. Becker war mit Kohlengewinnung in einer Grund⸗ ſtrecke beſchäftigt, als ſich unvermutet ein Fels löſte und Becker ſo unglücklich auf den Kopf fiel, daß der Schädel zertrümmert wurde. Der Tod trat, It.„Pf..“, ſofort ein. Zur Unterſchlagung bei der Kaiſerslauterner Gasauſtalt * Kaiſerslautern, 12. Auguſt. Zu der vor einigen Tagen gemeldeten Unterſchlagung des Prokuriſten Rohr zum Nachteil der hieſigen Gasanſtalt nimmt der Oberbürgermeiſter in legungen in der Preſſe Stellung. Danach geſtatten die derzeitigen Majoritätsverhältniſſe des Aktien⸗ beſitzes der Stadtverwaltung keinen maßgebenden Einfluß auf die Beſtellung der leitenden Perſönlich⸗ keiten. Ueber die Vorgänge in der Geſchäftsführung wird geſagt, daß die Angelegenheit der Unterſchla⸗ gung durch das Eingreifen von Oberbürgermeiſter Dr. Baumann ins Rollen kam. Er erhielt eine vertrauliche Mitteilung, daß der Buchprüfer des Finanzamtes die Buchführung der Gasanſtalt un⸗ ordentlich gefunden habe. Daraufhin forderte er am 23. Mai 1929 vom Vorſitzenden des Aufſichtsrates den Bericht des finanzamtlichen Buchprüfers zur Einſicht ein. Das Gutachten verurteilte die Buch⸗ führung ſcharf und ſprach ihr Beweiskraft ab. Nach verſchiedenen Aufklärungen, die Oberbürgermeiſter Dr. Baumann vom Vorſtand verlangte und erhielt, teilte er mit Brief vom 16. 9. 29 dem Vorſitzenden des Aufſichtsrates mit, daß ihm die Aufklärungen un⸗ genügend ſeien; er müſſe auf reſtloſer Klärung aller vom Buchprüfer gerügten Mängel beſtehen und das dringende Erſuchen ſtellen, die Bilanzen der Ge⸗ ſchäftsjahre 1924—28 auf Koſten der Gasanſtalt durch ein Buchprüfungsunternehmen ſeines Vertrauens, nämlich die Treuhandgeſellſchaft für kommunale Un⸗ ternehmungen A. G. Berlin, nachprüfen zu laſſen. Der Aufſichtsrat der Gasanſtalt gab dieſem Antrag ſtatt. Die Gutachten dieſer Geſellſchaft vom 9. November 1929 und 3. Mai 1930 ſtellen erhebliche Mängel in der Buchführung und Organiſation und einen Fehlbetrag von Einnahmen in Höhe von 100 914,20 Mk. feſt. Inwieweit dieſer Fehl⸗ betrag durch Veruntreuungen durch unterlaſſene Buchungen oder durch andere Umſtände entſtanden iſt, wird vielleicht die gerichtliche Unterſuchung ans Licht bringen. Direktor Heußer hat ſich für den Fehlbetrag als Vorſtand und Leiter und Kaſſe für verantwortlich erklärt und eine bare Sicher⸗ heit in gleicher Höhe dem Vorſitzenden des Auf⸗ ſichtsrats zu Gunſten der Gasanſtalt geleiſtet. Motorradunfall * Maxdorf, 12. Auguſt. In der Nacht zum Mon⸗ tag ſtürzte zwiſchen hier und Lambsdorf der in Lud⸗ wigshafen tätige Obergärtner Schender mit dem Motorrad und mußte mit ſchweren Schädel⸗ und inneren Verletzungen ins Ludwigshafener Kranken⸗ haus transportiert werden. Sein Zuſtand gibt An⸗ laß zur Beſorgnis. * * Berghauſen, 12. Aug. Wie die Reichsbahndirektion Ludwigshafen mitteilt, wurde Freitag nachmittag im hieſigen Bahnhof der 55 Jahre alte Bahnmeiſterei⸗ gehilfe Martin Höfer, der beim Aufladen von Signalen auf einen Eiſenbahnwagen beſchäftigt war, von einem ahrutſchenden Signal getroffen und ge⸗ tötet. längeren Dar⸗ SIANDARD * 70 on G Brand im Homburger Kraftwerk * Homburg, 13. Auguſt. Geſtern morgen gegen 3 Uhr entſtand in der Uleberlandzentrale im Mittelbau, wahrſcheinlich infolge Kurzſchluſſes, Feuer, durch das ſofort die Beleuchtung des ganzen Bezirks und der übrigen angeſchloſſenen Städte und Gemeinden für längere Zeit eingeſtellt wurde. Auf den Eiſenbahnſtationen half man ſich notdürftig mit Karbidbeleuchtung. Eine allgemeine Alarmierung der Homburger Feuerwehr konnte in⸗ folge Verſagens der Sirenen nicht erfolgen, wodurch auch die Abfahrt der Motorſpritze verzögert wurde. Gegen 5 Uhr morgens bildete noch der Firſt des Mittelbaues eine rotglühende Maſſe. Fabrikant Heinrich Martin geſtorben * St. Ingbert, 13. Auguſt. Der Mitinhaber der Pfälziſchen Pulverfabriken AG. St. Ingbert⸗Schopp, Heinrich Martin, iſt geſtern im Alter von 86 Jahren geſtorben. Martin gründete im Jahre 1874 zuſammen mit ſeinem Bruder das heutige Un⸗ ternehmen, das 1898 in eine Aktiengeſellſchaft umge⸗ wandelt und im Laufe der Jahre zu einem der größ⸗ ten derartigen Unternehmen Deutſchlands ausgebaut wurde. Aufgeklärter Juwelendiebſtahhl * Bingen, 12. Auguſt. Der in einem hieſigen Hotel verübte Diebſtahl von wertvollem Schmuck aus einem Badezimmer hat eine ſchnelle Aufklärung ge⸗ funden. Der Beſitzerin wurde durch Wertbrief aus Königswinter der Schmuck unverſehrt zugeſtellt. Ein Gaſt, der das Badezimmer benutzt hatte und den Schmuck liegen ſah, nahm ihn an ſich, um der Be⸗ ſitzerin eine Lektion zu erteilen. Der Gaſt ſchreibt, er habe die Wertſachen an ſich genommen, um die Leichtfertigkeit der Beſitzerin zu charakteriſteren und „zu verhüten, daß Unbefugte ſich den Schmuck an⸗ eignen würden“. * * Schnappach, 12. Auguſt. Die geiſtesſchwache Anna Mark von Altenwald wurde in der Badeanſtalt tot aufgefunden. Sie war lt.„Weſtpf. Ztg.“ am Nachmittag vorher zuhauſe weggegangen, um Holz zu leſen und kam dann nicht mehr heim. Ob ein Unglück oder ein Verbrechen vorliegt, muß die Un⸗ terſuchung klären. * Gundersweiler, 12. Auguſt. Der verheiratete Mechaniker Otto Klein kam am Samstag der elek⸗ triſchen Starkſtromleitung zu nahe und trug dabei tödliche Verletzungen davon. * Glanmünchweiler, 13. Auguſt. Der vier Jahre allte Martin Zahn ſtürzte am Montag vom Futter⸗ wagen und kam unter ein Rad, das ihm über den Hals ging. An den Verletzungen iſt das Kind nun⸗ mehr geſtorben. * Darmſtadt, 12. Aug. Vor einigen Tagen iſt im Landgerichtsgefängnis ein 40 jähriger Gefange⸗ ner, ein Schreinergeſelle, der zuletzt in Lampertheim wohnhaft war, ausgebrochen. Er war zu 5 Jah⸗ ren Zuchthaus verurteilt und ſehnte ſich ſo ſehr nach der Freiheit, die ihm nicht lange beſchieden geweſen ſein ſollte. In Villingen wurde er gefaßt und wieder nach Darmſtadt in das Landgerichtsgefängnis zurück⸗ verbracht. Tages babeacles Mittwoch, 13. Auguſt Pfalzbau Ludwigshafen: Gaſtſpiel des Gärtnerplatzthegters München:„Die Fledermaus“, 20 Uhr. Friedrichspark: Nachmittogskonzert. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim-Aß⸗ moannshauſen und zurück, 14,30 Uhr Speyer—Germers⸗ heim und zurück; 19,45 Uhr Abendfahrt 2 Stunden. Lichtſpiele: Alhambra:„Ein Walzertraum“. Scala: „Habgier“.— Univerſum:„Hokuspokus“.— Schauburg:„Die Jagd nach der Million“. Rog y⸗ Theater:„Der Totentanz der Liebe“.— Capito 12 „Die letzte Kompagnie“.— Gloria⸗Palaſt:„Luere⸗ zia Borgia“.— Palaſt⸗Theater:„Der blaue Engel“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſenm für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung: 17 Uhr Vorführung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel 7 8 8. 12 18,] Neckar ⸗Pegel] 89. 12. 18. Baſel 1770/88.88175.70 Schuſterinſel 70 4 0 mama 4968 925965 Fehl.82.70.84.80 3,580 Jaalttel 810,860,490, Maxau.62 5,88 5,61.53.48] Plochingen.53.49.8948 Mannhein.80468.68 67.88 Heilbronn 1,20.111,08.18 Kaub 94900 07.94.01 Köln.1808.00 2,97 2,96 2,87 Waſſerwärme des Rheins 17¼ C Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: t. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport: und Vermiſchtes: Willy Müller-Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige; i. B. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rücckſendung erfolgt nur bei Rüctporto Veberall zu haben! 15 bas jahrelang in der ganzen Welt erprobte Markenôl zum jahrelang gleich gebliebene n niedrigen Preis Von Nicht sogenannte Empfehlungsabkommen haben die Vorliebe von Millionen Kraftfahrern der ganzen Welt für dieses hochwertige Markenöl begründet! 22 1 3. August 1930 7 och, Mittag-Ausgabe N Dee Zuwachs an langfristigen Kreoͤiten Politiſche Auslandsanleihen im Vordergrund Nach den Berechnungen der amtlichen Statiſtik hat ſich der Zugang an langfriſtigen Krediten von 1928 ab in der Weiſe entwickelt, daß von dem Geſamtbetrag ſtammten: aus ausländiſchen aus inländiſchen Mitteln Mitteln (in Mill.): 1. Halbjahr 1925 224,8 2. Halbjahr 1925 1021,7 1. Halbjahr 1926 853,3 2. Halbjahr 1926 770,4 1. Halbjahr 1927 165, 2. Halbjahr 1927 878,2 1. Halbjahr 1928 943,0 3335, 2. Halbjahr 1928 540,0 3101.8 1. Halbjahr 1929 390,8 2866,5 2. Halbjahr 1929 44,2 2400, 1. Halbjahr 1930 1387, 269,4 Seit der zweiten Hälfte des Jahres 1928 iſt ein ſtarker Rückgang des Zufluſſes von Auslandsanleihen zu verzeich⸗ nen. In der erſten Hälfte des laufenden Jahres 1930 ſcheint nun der bis dahin abgeſtoppte Anleihekreditſtrom plötzlich wieder in ſtärkeren Fluß gekommen zu ſein. Aber dieſe„Umdrehung“ der Bewegung iſt zum Teil wenigſtens nur eine ſcheinbare, denn von den 1387 Mill./ Aus⸗ landsanleihen entfallen 479,2 Mill./ nominell auf den Auslandsanteil der Ppunganleihe und weitere 515 Mill./ nom. auf die Kreugeranleihe. Es handelt ſich hierbei um politiſche Anleihen, die das Reichsfinanzminiſterium abgeſchloſſen hat und die nicht ohne weiteres mit den übri⸗ gen Auslandsanleihen verglichen werden können. Für dieſe verbleibt dennoch ein Geſamtbetrag von beinahe 400 Mill. J, ſo daß alſo— auch wenn die politiſchen An⸗ leihen in Abzug gebracht werden— für das laufede Jahr Bisher ein weſentlich erhöhter Auslandsanleihezufluß feſt⸗ zuſtellen iſt. * Beſitzwechſel in Hypothekenbankaktien— Ein Gemein⸗ ſchaftsgruppe⸗Block geht in dritte Hand.— Der Zweck? Wie die„F..“ mitteilt, iſt jetzt über ein Paket von Aktien der Hypotheken banken der Gemein⸗ ſchaftsgruppe verfügt worden, das ſeinerzeit durch ein Konſortium unter Führung der Commerzbank in der Hauptſache aus den Händen des Herrn J. Michael über⸗ nommen worden war. Es handelt ſich um et wa 5,4 Mill. hauptſächlich Meininger un d Norddeutſche Grunderedit⸗Aktien„aber auch andere. Es ſcheint ſich um die Vorbereitung von Plänen zu handeln, die im nächſten Jahr realiſiert werden ſollen. Der Verkauf ſoll formell erſt Anfang 1931 perfekt werden; dann wird auch gezahlt. Erwerber dürften Stelleu ſeln, die mit dem In⸗ tereſſenkreis der Gruppe identiſch ſind. Das Konſortium ſoll angeblich den letzten Einſtandspreis plus Zinſen erhal⸗ ten, im Durchſchnitt 165 v.., alſo etwa 25 v. H. über Tageskurs, dies aber einſchließlich Dividendenſchein für 1930. * Deutſche Effecten⸗ und Wechſel⸗Bank, Frankfurt a. M. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung wurde der Abſchluß für das erſte Semeſter 1930 vorgelegt. Die Ziffern zeigten ein befriedigendes Reſultat. * Wieder 12 v. H. Dividende bei der J. F. Schröder Bank KG. a.., Bremen. Die v. HV. genehmigte den Ab⸗ ſchluß für 1929/30 und beſchloß die Verteilung einer Divi⸗ dende von wieder 12 v. H. auf das unveränderte Komman⸗ ditkapital von 15 Mill. /. Einnahmen aus Zinſen und Ge⸗ bühren ſind von 8 663 788/ auf 5 287 971. zurückgegangen. Steuern erforderten 790 281/ gegenüber 1536 042% t. B. während allgemeine Geſchäftkoſten eine leichte Steigerung von 1 982 937/ auf 2297 495/ erfuhren. Einſchließlich 1802 296(1 505 237)))/ Gewinnvortrag ergibt ſich ein Reingewinn von 4002 491(i. V. 6 302 296)„. Abſchrei⸗ bungen auf Bankgebäude, die i. V. mit 347 750/ und mit einer Sonderabſchreibung von 2,5 Mill./ vorgenommen wurden, werden im Berichtsjahr nicht gemacht. Zum Vor⸗ trag kommen 2002 491(1 802 296) l. * Die Expanſion der Aſſecuranz⸗Union von 1865.— Jauus⸗Lebensbeſtände von Nordſtern übernommen. Die Aſſecuranz⸗Union von 1865, Hamburg, die bisher nur das Transportverſicherungsgeſchäft und die Rückverſicherung be⸗ trieb, hat ſich bekanntlich entſchloſſen, ihr Geſchäftsgebiet auf andere Sachbranchen als Erſtverſicherer auszudehnen. Die Geſellſchaft hot zu dieſem Zweck eine Fuſion mit der Neptunes Aſſeeuranz⸗Compagnie, Hamburg, und der „Janus“ Hamburger Verſicherungs⸗Ac., Hamburg, in Aus⸗ ſicht genommen. Die Aſſecuranz⸗Union von 1865 wird auf dieſe Weiſe die Beſtände der Neptunus Aſſecuranz⸗Com⸗ pagnie und der„Janus“ Hamburger Verſicherungs⸗AG., in der Feuerverſicherung ſowie in der Unfall⸗ und Haft⸗ pflichtverſicherung übernehmen und den S. ch wer punkt ihrer Tätigkeit in Zukunft auf die Sa chverſiche⸗ Tungsbranchen verlegen. Da nach den beſtehenden Beſtimmungen eine Sachverſicherung die Lebensſparte nicht betrelben darf, mußte der Lebensverſicherun 98 Veſtand der„Janus“ Hamburger Verſicherungs⸗Ach. on eine hierfür konzeſſionierte Geſellſchaft abgegeben werden. Unter Mitwirkung der Dresdner Bank in Hamburg iſt ein Abkommen getroffen worden, wonach die Nordſte rn Lebensverſicherungsbank., Berlin, das Le⸗ bensverſicherungsgeſchäft der„Janus“ Hamburger Verſiche⸗ rxungs⸗A c. im Wege der Beſtandsübertragung übernimmt. Die hiernach erforderlichen Anträge an das Reichsaufſichts⸗ amt für Privatverſicherung ſind in Vorbereitung und wer⸗ 8 0 Behörde demnächſt zur Entſcheidung unterbreitet werden. * Telephon⸗Reparationsauftrag für Siemens u. Halske. Der jugoflawiſche Bautenminiſter gab der Berliner Firma Siemens u. Halske den Auftrag, auf Reparationskonto das Belgrader Telephon zu automatiſieren. Die Firma wird ein automatiſches 100 Oober Syſtem liefern. Mit dieſem Auftrag will die Regierung die unhaltbaren Telephon⸗ verhältniſſe in Belgrad regeln. Die Firma Siemens u. Halske hat in Jugoflawien bereits 4 ſelbſttätige Fernſprech⸗ 7 2700 in Marburg, Laibach, Agram und Ujpidöék er⸗ richtet. * Hanſa⸗Lloyd⸗Werke AG., Bremen— befriedigende Lage. Die HV. genehmigte ohne Erörterung den Ab⸗ ſchluß für 1929, der unter den auf den 31. Dezember 1929 wirkſam gemachten Sanierungsmaßnahmen ohne Gewinn und Verluſt abgeſchloſſen hat, ſowie die beantragten Sat⸗ zungsänderungen. Die Erzeugung ſtelle ſich augenblicklich auf etwa 5% Laſtwogen je Tag. Außerdem mache man ein paar Perſonenwagen. Der Perſonenwagenbau habe nicht auf Anhieb geklappt. Nach Anbringung kleiner Verbeſ⸗ ſerungen ſei der diesbezügliche Mangel beſeitigt. Die der⸗ zeitige Tageserzeuaung werde gut verkauft. Unter Be⸗ rückſichtigung der allgemeinen Verhältniſſe ſei die Lage des Unternehmens zufriedenſtellend. Die Geſellſchaft arbeite nicht mehr mit Verluſt. Seit Anfang dieſes Jah⸗ res gleiche ſich Verluſt und Gewinn aus, ſo daß für das laufende Geſchäftsjahr eher mit einem kleinen Ueberſchuß als mit einem Verluſt zu rechnen ſei. * Luxſche Induſtriewerke AG. i. Liqu. Die Geſellſchaft teilt mit, daß ſie nunmehr eine zweite Etquidationsrate in Höhe von 15 v. H. des Aktienkapitals zur Ausſchüttung bringt. Die erſte Räte, die bereits vor einigen Wochen zur Auszahlung gelangte, betrug bekonnlich 40 v.., ſo daß bisher 55 v. H. des Aktienkapitals von einer Million/ an die Aktionäre ausgeſchüttet wurden. Verminderte Dividende der Columbia⸗Graphophone Co. Der Reingewinn der Geſellſchaft beläuft ſich für 1929 auf 580 000 Lſtr. gegenüber 505 000 Lſtr. im Vorjahr. Auf das erhöhte Aktienkapital wird eine Schlußdividende von nur 25 v. H. gegenſtber 30 v. H. im Vorfahre verteilt, ſo⸗ daß die Geſamtdividende ſich für 19290 auf 40 gegenüber 45 v. H. 1928 beläuft. * Mox Kohl AG. t Chemnitz— Dividendenermäßi⸗ ung. Wie verlautet, iſt für das am 30. Ju ni abgelaufene deſchäftsjahr it der Auſrechterhaltung der Vorjghes⸗ Die Bilanzſitzung findet iſt der Geſchäftsgang dividende von 10 v. H. z in einigen Wochen ſte Die Organiſation des Nach monatelangen Verhandlungen ſind vor einigen Tagen die internationalen Stickſtoff⸗ Vereinbarungen zu⸗ ſtande gekommen. Wie ſchon berichtet, entſtand eine Kon⸗ vention der europäiſchen Produzenten, denen ſich Chile in einer etwas lockeren Form angeſchloſſen hat. Ueber den genaueren Inhalt der Vereinbarungen hat man bisher nichts erfahren, vermutlich deshalb, weil noch Formalitäten zu erledigen ſind. Inzwiſchen erfährt die F. Z. über die Grundzüge des Abkommens folgendes: Der Vertrag lehnt ſich inſofern an das Muſter des Kalkſtickſtoff⸗Syndikats an, als es im weſentlichen den Export und nicht den Inlandsabſatz er⸗ faßt. Dieſer ſoll grundſätzlich den jeweiligen einheimiſchen Produzenten vorbehalten bleiben. Auch für den Export ſind nicht die Quoten feſtgeſetzt, die einer gleichmäßigen Einſchränkung unterliegen, ſondern die einzelnen Ueber⸗ ſchußländer haben ſich verpflichtet, eine jeweils im ein ⸗ zelnen beſtimmte Einſchrän kung ihres Exports auf ſich zu nehmen. Bei der Feſtſetzung dieſer Einſchränkungen wurde allerdings auch die Lage des je⸗ weiligen Inlandsmarktes berückſichtigt. Ueber dieſe Ein⸗ ſchränkungen hinaus will man das Angebot am Weltmarkt dadurch noch vermindern, daß eine Ausgleichs kaſſe, zu der alle Beteiligten im Verhältnis ihrer Kapazität bei⸗ tragen, entweder Ueberſchußware aufkauft und in der Hoff⸗ nung auf Abſatzausdehnung lagert, oder Entſchädigungen für weitere Produktionseinſchränkungen bezahlt. An die⸗ ſer Ausgleichskaſſe ſind auch die chileniſchen Produzenten beteiligt. Schon aus dieſen Angaben geht hervor, daß es ſich bei den Vereinbarungen nicht um ein einfach konſtruiertes Quotenſyndikat handelt, weil die Verhältniſſe in der Stick⸗ ſtoffinduſtrie von Land zu Land ſo verſchiedenartig liegen, * Ford— Iſotta Fraſchini? Nach der römiſchen„Tri⸗ buna“ haben die Verhandlungen wegen Beteiligung von Ford an der Mailänder Automobilfabrik Jſott Fra⸗ ſchini zu einem poſitiven Ergebnis geführt. Nach dieſer Quelle wird eine AG. mit 100 Mill. Lire gegründet, wovon die italieniſche Gruppe 51 v. H. und Ford 49 v. H. über⸗ nimmt. Es ſoll ein für italieniſchen Geſchmack abgeänderter Fordwagen gebaut und mit 15 000 Lire auf den Markt ge⸗ bracht werden. Ford ſelbſt hat früher ſchon in Italien eine AG. für ſeine Montagewerkſtätte in Trieſt gegründet und dieſe hat jüngſt ihr Kapital auf 50 Mill. Lire erhöht. * AG. für Energiewirtſchaft, Berlin. Dieſe zum Kon⸗ zern der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk AG. Eſſen, gehörende Geſellſchaft erzielte in dem am 31. März 1980 abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Rein gewinn von 448 166(450 193), woraus wieder 8 v. H. Dividende zur Verteilung kommen ſollen. Wenn auch bei faſt allen Elektrizitäts⸗ und Gasunternehmungen ein erhöhter Um⸗ ſatz zu verzeichnen war, ſo wurden doch die Ergebniſſe durch die hohen ſteuerlichen Belaſtungen ſtark beeinträchtigt. * Zahlungseinſtellung der Königsberger Sperrholz⸗ platten⸗Fabrik Potempa u. Co. Die in Königsberg an⸗ ſäſſige Sperrholzplotten⸗Fabrik Potempa u. Co. hat ihre Zohlungen eingeſtellt und ein gerichtliches Vergleichsver⸗ fahren beantragt, um vor dem völligen Zuſammenbruch bewahrt zu bleiben. Die Geſellſchaft betrieb hauptſächlich den Export wach England. Sie beſchäftigte bis zu der vor kurzem erfolgten Stillegung etwa 500 Arbeiter und An⸗ geſtellte. Die Hauptgläubiger der Geſellſchaft befinden ſich im Auslande, * Papierfabrik Johaun Sutter AG., Schopfheim im Wieſental. Die GV. der Geſellſchaft genehmigte einſtim⸗ mig die Neuaufſtellung der Bilanz per 31. Dezember 1928 und die Bilunz und die Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung per 31. Dezember 1929. Der Betrieb wurde nach großen Moderniſierungen und Umbauarbeiten ſeit Mitte deſes Jahres wieder aufgenommen. Das Geſchäftsjahr 1929 ſchließt infolge erhöhter Abſchreibungen, Wertberichtigung uſw. mit einem größeren Verluſt ab. Infolge der durch⸗ geführten Moderniſterung beſteht Ausſicht auf eine Rendite im laufenden Geſchäftsjahr, ſo daß ein teilweiſer Ausgleich des vorgetragenen Verluſtes ſchon im jetzigen Geſchäftsfahr zu erwarten iſt. Eine Entſcheidung gemäß 24 SGB. wurde deshalb einer ſpäteren GV. vorbehalten. Das AK. beträgt 600 600 l. * AG. Aargauiſche Portland⸗Zementfabrik— umwand⸗ lung in eine Holdingbank. Die Ac. Aargauiſche Portland⸗ Zementfabrik mit dem Sitz in Holderbank(Aargau) hat ſich in eine Holdinggeſellſchaft umgewandelt mit dem Na⸗ men Holderbank Financiere Glarus AG. uns gleichzeitig den Sitz der Geſellſchaft nach Glarus verlegt. Die Geſell⸗ ſchaft hat nunmehr zum Gegenſtand die Beteiligung an in⸗ und ausländiſchen Unternehmungen der Bindemittel⸗ induſtrie und anderer mit ihr in Beziehung ſtehender Induſtrien. Das Geſellſchaftskapital beträgt 5 Mill. ffrs. „ Kolbermvor⸗Konzern.— Ausſcheiden Geh.⸗Rat Jor⸗ daus aus dem Vorſtand. Geheimrat Karl Jordan, Generaldirektor der Baumwollſpinnerei Kolbermvor und der Kolbermoor⸗Union AG., hat im Frühjahr bei ſeinem 70. Geburtstag dem Aufſichtsrate den Wunſch ausgeſpro⸗ chen, aus dem aktiven Dienſte auszuſcheiden. Dieſem Wunſche hat nunmehr der Aufſichtsrat der Baumwoll⸗ ſpinnerei Kolbermoor unter Anerkennung der hervor⸗ ragenden Verdienſte des Scheidenden entſprochen, ſodaß Geheimrat Jordan zum 1. Oktober 1930 als Generaldirektor der Baumwollſpinnerei Kolbermoor ausſcheidet. Seine Zuwahl in den Aufſichtsrat wird der nächſten ordentlichen Generalverſammlung der Baumwollſpinnerei Kolbermoor vorgeſchlagen werden.— In ſeinem Amte als General- direktor der Dachgeſellſchaft des Kolbermoorkonzerns, der Kolbermoor⸗Union AG., wird Geheimrat Jordan auf Wunſch des Aufſichtsrates auch weiterhin verbleiben. * Berliner Velvetfabrik M. Mengers u. Söhne in Berlin. Einſchließlich des Verluſtvortrages von 520998% ergibt ſich für 1929 ein Geſamtverluſt von 880 407 /. * C. Großmann.⸗G., Fleiſchwarenfabrik, Coburg. Das Unternehmen verzeichnet für das Geſchäftsjahr 1929 einen Verluſt von 65 180 /, während im Vorjahr aus einem Reingewinn von 159 061/ noch eine Dividende von 10 v. H. (4927: 12 v..) verteilt werden konnte. Im laufenden Jahre ſei die Geſellſchaft mit Aufträgen zu angemeſſenen Preiſen bisher gut verſehen. Sie hoffe, nicht nur den Vepluſt raſcheſtens zu beſeitigen, ſondern auch einen Ge⸗ winn zu erreichen, der es ermögliche, die Dividenden⸗ zahlung baldigſt wieder aufzunehmen. Die Geſellſchaft be⸗ abſichtigt einen Zuſammenſchluß mit der Ber⸗ liner Exportfirma Kiſch, um ihre Auslands⸗ beziehungen weiter auszubauen. Um dieſe Angliederung auch nach außen hin zum Ausdruck zu bringen, ſchlägt die Verwaltung vor, die bisherige Firma in„CE. Großmann Kiſch.⸗G., Coburg“ zu ändern. Die FH. ⸗V. genehmigte gegen eine Oppoſition die Vorlagen. In den.⸗R. wurde von der Firma Kiſch Herr Kiſch, ferner.⸗A. Frieden⸗ reich gewählt. 12. Deutſcher Maklertag in Roſtock Am 8. und 9, Auguſt fand in Roſtock der 12. Deutſche Maklertag ſtatt. Die Verſammlung am 9. Auguſt nahm einſtimmig eine Entſchließung an, in der es heißt, daß der Maklertag die Aufwertungsſchutzgeſetze bei zweckmäßiger Handhabung durch die Aufwertungsſtelle für durchaus geeignet erachtet zur Abwicklung der Schwie⸗ rigkeiten bei den kommenden Milliardenfälligeiten. Eine reibungsloſe Abwicklung ohne Erſchkütterung der Grund⸗ ſtüickswirtſchaft laſſe ſich jedoch nur durchführen wenn die im Zuſammenhang mit der Aufwertungsgeſetzgebung ge⸗ ſchaffene Beſteuerung der ſogenannten Entwertungsgewinne (Gauszinsſteuer und Wertzuwachsſteuer) auf eine vernünf⸗ tige und nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten geregelte ruhig. Der Stickſtoff-Meltpakt internationalen Kartells daß eine Einigung auf einen einheitlichen Quotenvertrag nicht ſo raſch möglich geweſen wäre. Man mußte vielmehr zu Sonderregelungen faſt für jedes Land greifen. Ueber⸗ dies iſt auch die Marktlage für die ein zelnen Sor ⸗ ten verſchieden und deshalb baut das Abkommen nicht einfach auf einer Umrechnung aller Sorten in Reinſtickſtoff auf, ſondern die einzelnen Gruppen von Stickſtofferzeug⸗ niſſen werden getrennt behandelt. Auch die Preis fe ſt⸗ ſetzung wird dieſer Lage vorausſichtlich Rechnung tragen. Man darf nach unſerer Kenntnis erwarten, daß im weſent⸗ lichen die vorjährigen Preiſe aufrechterhalten bleiben, daß aber die Sorteneinteilung etwas verändert wird, woraus ſich eine Verbilligung für Ammonſulfat und Kalkſtickſtoff ergeben dürfte. Dieſe Anpaſſung an den Markt, der vorwiegend mit dieſen einfacheren Produkten überlaſtet iſt, kommt natür⸗ lich in erſter Linie den Herſtellern von Spezial⸗ und Miſchdünger zugute, ſo alſo der J. G. Farbeninduſtrie, deren Vorſprung und Uebergewicht darin einen gewiſſen Ausdruck findet. Der Bedeutung der deutſchen Stickſtoff⸗ produktion wird auch dadurch Rechnung getragen, daß die Leitung und Geſchäftsführung der Convention Européenne de Industrie de'Azote beim Deutſchen Stickſtoff⸗Syndikat liegen wird. Das iſt auch deshalb von Bedeutung, weil die Konventionsleitung in der Ausführung des Paktes— insbeſondere in der Verwendung der Ausgleichskaſſe— eine gewiſſe Be⸗ wegungsfreiheit haben wird. Zunächſt gelten die Bindun⸗ gen nur für ein Jahr; aber man hat natürlich die Abſicht, die Konvention zu einem langfriſtigen Kartell werden zu laſſen und betrachtet dieſes Jahr als einen Ver⸗ ſuch. Dem entſpricht der Charakter der jetzigen Verträge, die wohl für ein Dauerabkommen noch etwas zu wenig einheitlich ſind. .... dd d * Fränkiſche Nährmittelfabriken Hardheim⸗Kitzingen Ach Hardheim. Et. erſt jetzt vorgelegter Bilanz für den 30. 6. 29 entſtand ein neuer Verluſt bei dieſer mit 240 000 AK. arbeitenden Geſellſchaft nach 15 618(i. V. nicht ausgewieſen) Abſchreibungen von 40782(20 224). Der Vorjohrsverluſt wurde aus der Reſerve gedeckt; dies iſt jetzt nicht mehr möglich. Betriebsüberſchüſſen von 38 150(88 977)/ ſtehen außerdem Generalunkoſten mit 124 633(90 995) und Zinſen und Steuern mit 38 690(28 711) Mark gegenüber. Aus der Bilanz(in): Immobilien 274 722(280 105), Maſchinen und Mobilien 137 056(147 651), Debitoren, Poſtſcheck und Kaſſa in einer Summe 43 038 (i. V. Debitoren 48 145, Poſtſcheck und Kaſſa 1698); anderer⸗ ſeits neben dem AK. die Reſerve mit 372(20 595), Paſſiv⸗ hypotheken unv. 24000, Akzeptverbindlichkeiten, Bankſchul⸗ den und Kreditoren, diesmal auch nur in einer Summe ausgewieſen(die diesjährige Bilanz hat an Klarheit ein⸗ gebüßt) 236 921(i. V. Akzeptverbindl. 12 540, Bankſchulden 174 424; Kreditoren 25 959). * Zahlungseinſtellungen im Bremer Kaffeehandel. Die Kaffee⸗Import⸗Handels⸗Gmbß. Bremen hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Dies hat ſeinen Grund in dem plötzlichen Zu⸗ ſommenbruch eines auswärtigen Hauptabnehmers, deſſen Geſchäftsbetrieb offenbar auf raffinierteſtem Betruge auf⸗ gebaut war. Der weſentlichſte Aktivpoſten im Geſellſchafts⸗ vermögen iſt eine Forderung gegen die auswärtige Firma in Höhe von 157 000 Mark. * Bad. Obſt⸗ und Gemüſewerke AG. Grießen(Amt Waldshut). Das Geſchäftsjahr der Geſellſchaft(AK. 325 000 Mark) iſt(ſonderbarerweiſe) vom Kalenderjahr auf die Zeit vom 1. Mai bis 30. April des folgenden Jahres verlegt worden. * Zur bevorſtehenden Fuſion der Schultheiß⸗Patzenhofer⸗ Brauerei mit der Oſtwerke AG. Die BBZ. erfährt er⸗ gänzend, daß das Aktienkapital der Schultheiß⸗Patzenhofer⸗ Brauerei AG., das bisher 1 Million/ VA. und 50 Mill. Mark Sta. betrug, auf 75 Mill./ erhöht werden ſoll. Vorausſichtlich werden 24 Mill./ neue Stel. geſchafſen werden und die eine Million/ VA. in Sta. umgewandelt werden. 2 Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten, dem Spitzenverband der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird dem DoD geſchrieben: Im Juli zeigte die Anfragetätigkeit der In⸗ und Auslandskundſchaft eine weitere Verringerung. Auch der Auftragseingang ging zurück, vor allem wieſen die Auslandsbeſtellungen eine Verſchlechterung auf. Der am Verhältnis der tatſächlich geleiſteten Arbeiterſtunden zur Sollzahl gemeſſene Beſchäftigungsgrad ſank von rund 59 v. H. bis faſt auf 57 v. H. Die wöchentliche Arbeitszeit blieb unverändert. Bei den meiſten Maſchinenarten war die Geſchäftslage gedrückt, ſo bei Werkzeugmaſchinen, Die wirtſchaftlichen Anternehmungen des Haus beſitzes Die Hausbeſitzer⸗Wirtſchafts⸗ Unternehmungen unter Füh⸗ rung der Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz AG., Berlin, halten in diesjährigen 25. Verbandstag unter dem Vorſitz des Ver⸗ bandsdirektors Seiffert ab. Der Verband hat ſich aus kleinen Anfängen beſonderz in den letzten fünf Jahren zu einer Mittelſtands⸗Organi⸗ ſation von beachtlichem Umfange entwickelt. Die Unter⸗ nehmungen des Verbandes haben ſich bekanntlich die Pflege des Geldausgleiches innerhalb des Mittelſtandes und des Hausbeſitzes zur beſonderen Aufgabe geſtellt. a Auch das Jahr 1929 hat trotz der widrigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe den Inſtituten der Organiſation eine weitere günſtige Entwicklung gebracht. Von den aus allen Teilen des Reiches dem Verband angehörenden 90 Inſtituten liegt eine Zuſammenſtellung von 52 berichtenden Banken per 31. Dezember 1929 vor: 1929 1928 Bilanzſummen 312,0 Mill. V(186,5) Garantie⸗Mittel: 47, Mill.%(38,1) 00 Einlagen: 280,7 Mill./(166,2)(114, Ausleihungen: 247,6 Mill.„(151,1)(98,7 Die Hauptfragen der Beratungen in Danzig bilden die Ueberwindung der Aufwertungsfälligkeiteſſt 1932 und der Umſchuldung. Zur Löſung dieſes Pro⸗ blems iſt ein enges Zuſammenarbeiten der wirtſchaftlichen Unternehmungen unter Führung der Berliner Bank für Handel und Grunobeſitz AG. mit dem Zentralper⸗ band Deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ Vereine e. V. geplant. * * Pſchorrbräu AG., München. Die Geſellſchaft beruft zum 1. September eine außerordentliche GV. ein, auf deren Tagesordnung als einziger Punkt die Abberufung eines Aufſichtsratsmitgliedes ſteht. —— * Verſchiebung der internationalen Automobilausſtel⸗ lung. In der außerordentlichen Mitglieder verſammlung des Reichsverbandes der Automobil⸗Induſtrie wurde der Beſchluß gefaßt, die für November 1930 geplante inter⸗ nationale Automobil⸗Ausſtellung für die zwei be Hälfte des Februar 1931 zu verſchieben. * Süddeutſcher Eiſengroßhändlerverband. Die geſtern begonnenen Verhandlungen um den Weiterbeſtand, bezid, die Erneuerung des Verbandes führten noch zu keiner Einz⸗ gung, die auch nicht vor Ablauf der Woche zu erwarten iſt. * Kein Exportſyndikat deutſcher Maſchinenfabriken. Der Verein Deutſcher Maſchinenbauanſtalten teilt mit, daß die in der deutſchen und ausländiſchen Preſſe vepbreiteten Mel⸗ dungen über die bevorſtehende Gründung eines Exportſyn⸗ dikates deutſcher Maſchinenfabriken, dem ſich etwa 1000 Fir⸗ men angeſchloſſen haben ſollen, nicht den Tatſachen entſpre⸗ chen. Ein ſolches Syndikat ſei innerhalb der Maſchinen⸗ induſtrie aus ſachlichen Gründen undurchführbar, und der Verein Deutſcher Maſchinenbauanſtalten ſtehe daher auch in keiner Weiſe mit einem derartigen Plan in Ver⸗ bindung. — * Arthur von Weinberg 70 Jahre. Am 11. Auguſt wurde der Geheime Re ierungsrat Dr. Arthur Bernhard von Weinberg 70 Jahre alt. Geboren am 11. Auguſt 1860 in ſtent er wurde und bei dem er 1882 promovierte. Schon im Jahre 1883 trat er in die Dienſte der Firma Leopold Caſſella u. Co. in Frankfurt a.., der er ſonach jetzt nahezu fünf arbeitsreiche und fruchtbringende Jahrzehnte ſeines Lebens gewidmet hat. Seine umfaſſende und viel⸗ ſeitige Tätigkeit hat auch ſchon frühzeitig äußere Aner⸗ kennung gefunden. Er wurde zum Geheimen Regierungs⸗ Die Univerſität Frankfurt ernannte ihn zu ihrem Ehren⸗ bürger, die mediziniſche Fakultät verlieh ihm den Ehren⸗ den Dr. ing. e. h. Er iſt Präſident der Vereinigung der ſident der Deutſch⸗Italieniſchen Handelskammer. Seine Vaterſtadt Frankfurt hat ihren verdienten Mitbürger aus Nlick gängige Beſchüffigung in der Majſchineninduftrie Textilmaſchinen, Pumpen und Kompreſſoren, Ventilatoren, Hütten⸗, Stahl⸗ und Walzwerkanlagen, Maſchinen für die Papierverarbeitung und das graphiſche Gewerbe, ferner bei den Straßenbaumaſchinen und den Schleppern. Eine gewiſſe Beſſerung bei im ganzen unbefriedigendem Geſchäftsgang war bei den Kraftmaſchinen, Waagen und Maſchinen für die Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie feſtzuſtellen. Bei den Zerkleinerungs⸗ und Aufbereitungsmaſchinen und bei den Apparaten war die Entwicklung uneinheitlich. Die mechaniſchen Fördermittel zeigten unzureichende Inlands⸗ beſtellungen, aber vergleichsweiſe befriedigende Auslands- beſtellungen. Verſchiedenartig lauteten die Meldungen aus der Landmaſchineninduſtrie, bei einem Teil war der Auf⸗ tragseingang günſtig, bei anderen Teilen enttäuſchend. Für eine Beſſerung der innerdeutſchen Lage in der näch⸗ ſten Zeit ſind Anzeichen nicht zu erblicken. Umſomehr iſt Deutſchland daher auf die Ausfuhr angewieſen. Es wäre geradezu eine Kataſtrophe, wenn die ſchwere Gefährdung der deutſchen Ausfuhr fortgeſetzt werden würde, die ſich aus der bisherigen Nichtinkraftſetzung des deutſch⸗finniſchen Zuſatzabkommens und der Forderung der Landwirtſchaft auf Kündigungg des deutſch⸗finniſchen Handelsvertrages bereits ergeben hat. Aus den Ländern, die an der Ein⸗ fuhr landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe nach Deutſchland inter⸗ eſſiert ſind, kommen von Tag zu Tag mehr Nachrichten über das Anwachſen der Boykottbewegung gegen deutſche Waren. Gelingt es nicht, ſie zum Halten zu bringen, wird eine gefährliche Rückwinkung auf die innerdeutſche Wirt⸗ ſchaftslage und eine Vermehrung der Arbeitsloſigkeit un⸗ ausbleiblich ſein. Die Abſatzlage des Rheiniſch-weſtfäliſchen Kohlenſyndikats im 501 ſch Der Ruhrkohlenabſatz wies im Juli gegenüber dem Vormonat wieder einen ſcharfen Rückgang auf. Der für Rechnung des Syndikats erfolgte Verſand ſtellte ſich nach den vorläufigen Ergebniſſen auf arbeitstäglich 202 000 To. gegenüber 229 000 To. im Juni. Auf das unbeſtrittene Gebiet entfielen hiervon 102000(117 600) To., auf das be⸗ ſtrittene Gebiet 100 000(112 000) To. Die Haldenbeſtände auf den Zechen leinſchl. Koks und Briketts in Kohlen umgerechnet) haben trotz erheblicher Einſchränkung der Förderung weiter ſtark zugenommen. Sie ſind 6 100 000 To. Anfang Juli auf 6 700 000 To. Anfang Auguſt geſtiegen. Badiſch-Pfälziſche Obſt und Gemüſemärkte * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 12. Auguſt. Bei ſehr gu⸗ ter Anfuhr und guter Nachfrage wurden folgende Preiſe genannt: Birnen 20—31 und 814; Aepfel 14—21 und 814, Zwetſchzen—15; Reineclauden 10—15; Mirabellen 20.—24; Pfirſiche 90—38 und 2030: Staugenbohnen 12—17 25 812. Nächſte Verſteigerung morgen nachmittog 16.00 Uhr. Grundlage geſtellt werde. Anlaß ſeines 70. Geburtstages zu ihrem Ehrenbürger er⸗ nannt. Birnen 22—30 Aepfel 1820; Mirabellen 200% Pfirſiche 25—40; Bohnen 10; Tomaten-10; Gurken 50. Anſußr 2400 Zentner, Abſatz gut. tion ermäßigte heute den Preis für Weizenmehl Spezial 9 um 25 Pfg. für die 100 Kilo. Mannheims Hafenverkehr im Juli Der Waſſerſtand war auch während des Monats Juli für die Schiffahrt ein ſehr günſtiger. Gegen Ende des Monats überſchritt er nach dem Mannheimer Pegel 5 Meter und erreichte am 31. Juli mit 5,34 Meter den Höchſtſt and. 5 Der Geſamtumſchlog betrug 459 455 To, gegen⸗ über dem Vormonat mehr 56 025 To.(t. B. 640555 To.). Es kamen auf dem Rhein au 211 Güterboote und 398 Schleppkähne, die 351 739 To. Güter löſchten. Abgegangen 19 9 206 Güterboote und 588 Schleppkähne mit 700997 To, Güter. Auf dem Neckar kamen au 1 Güterbobt und 137 Schleppkähne, die 16 923 To. Gitter löſchten und abgegan⸗ gen ſind 1 Güterboot und 140 Schleppkähne mit 9796 To. Ladung. Auf den Hondels hafen entfallen in An⸗ kunft 188 077 To., in 1 36 290 To.; auf den In du ſtriehafen entfallen in Ank. 84 121 To., in Abg. 8584 To. auf den Rheinauhafen entfallen in Ank. 115 832 To., in Abg. 7572 To. Der Um ſchlag vom Hauptſchiff z u Hauptſchüff betrug 53 959 To. 00 den wichtigſten Güterorten entfallen auf Kohle 207 20 To., Getreide 29 570 To. Holz 72115 To. Nies und Sand 1474) To., Salz 885 To., Mehl 9250 To, Erdöl(Benzin) 20 580 To. und Lein⸗ und Oelſaat 10 022 Tb. Aktioninder Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktieninder (192426 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 4. bis 9. Auguſt 1930 auf 1028 gegenüber 105,3 in der Vorwoche und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 38,4(lot), in der Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 91,90(94/6) und Gruppe Handel und Verkehr auf 12,5(127,8). Stuttgarter Häuteaultjion Stutigart, 12. Aug. Für das württembergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennigen): 30—45 50— 50 6079 0 a. Lehr Kuhbänſte 6867 7877 78 77 gene a 1 5—68 a- 7519• 92 Rißdertauſe. 7581 81— 84 77 Fakrenhänte—697¼ 64—69 5560 45% 46% Schußhäute 51.50. Angebot 13 187 Stück Großviehhäuke. — Kalbfelle: rote, ohne Kopf, rein und beſchädigt, bis 9 Pfd. 1351407 9,115 Pfd. 118124, 18,120 und mehr Pfund 101,25. Angebot 17 182 Stüich Kalbfelle. Tendenz flott. — Freſſeofelle: rote, ohne Kopf, tein und beſchädigt, bis 20 und mehr Pfund 83,25, Schußfreſſer 40.— Sch g fel le: rote, ohne Kopf, rein und beſchäcigt, vollgoölllde 50,50, halbwollige 54; Blößen 50) Lammfelle 27; Angebot Stück Schaffelle. 8 Tendenz: Sowohl die Kalbfelle als auch die 1 auktion verlief flott. Großviehhäute im allgemeinen 8 v. H. über letzte Preiſe, Leichte Kalbfelle zirka 87 v. H. höher, ſchwere zirko 5 v. H. höher, Kalbfelle über 15 Pfund 10 v. H. höher. deachtenmarkt Duisburg- Nußrort- ia auuguſt * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 12. Auguſt. Anf dem heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Zwetſchgen 1418,53 die, Nachfrage nach Kobn raum war auch an d 95 Borde e Die 5 N kük⸗ wie bergwärks, ebenſo die Schlepplöhne Anve Danzig ihren Frankfurt a.., ſtudierte er Chemie in Straßburg unter Fittig und in München unter A. von Baeyer, deſſen Aſſt⸗ rat ernannt und 1908 in den erblichen Adelſtaud erhoben doktor der Medizin, die Techniſche Hochſchule in Dapmſtadt Freunde und Förderer der Univerſität Frankfurt und Prä⸗ * Mehlpreis ermäßigt. Die ſüddeutſche Mühlenkonven⸗ A 8 = 4 1 mas, Layer, Gläfer, Reimer) 851,6 Min.; 2. 5. Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 369 7. Seite. Clubkampf Phönix Karlsruhe— MG. 91:103 Schmitt MG. ſchlägt Gärtner Am vergangenen Verfaſſungstag trat die Klubkampf⸗ Mannſchaft der MTG. zum fälligen Rückkampf gegen den FC. Phönix in Karlsruhe an. Trotzdem die Phönix⸗Mann⸗ ſchaft ſeit dem Vorkampf durch Kißling, dem famoſen Kugel⸗ ſtoßer, Schmitt(früher Düſſeldorf 99) und Scherer bedeu⸗ tend verſtärkt war, konnten die Mannheimer auch dieſen, ihren 6⸗Kampf zu einem überzeugendem Siege geſtalten. Vor etwa 1200 begeiſterten Zuſchauern wickelten ſich die Kämpfe bei herrlichem Wetter und vorzüglichen Bahnver⸗ hältniſſen glatt und reibungslos ab. Der Verlauf der Kämpfe Mit dem 100 Meter⸗Lauf für Damen nahmen die Kon⸗ kurrenzen ihren Anfang. Frl. Gladitſch, die wieder in hervorragender Verfaſſung iſt, hatte Mühe, die junge MTG.lerin Moerz in den letzten Metern zu erreichen und zu überholen. Den 100 Meter⸗Lauf für Herren gewann Gärtner, der bekannte ſüdd. Sprinter vor dem gegen Schluß ſtark aufkommenden Schmitt MTG. Auch die 800 Meter ſchienen eine ſichere Beute des Vor⸗ kampfſiegers Boſch⸗Phönix zu werden, doch lieferte ihm der Mannheimer Vertreter Gläſer ein kluges, taktiſches Ren⸗ nen. Bereits bei 500 Meter ging dieſer zu einem mit großer Härte durchgeführten, 300 Meter langen Spurt über, dem ſich der Karlsruher kurz vor dem Zielband beugen mußte. Das Kugelſtoßen für Herren brachte Kißling⸗Phönix mit der vorzüglichen Leiſtung von 19,17 Meter an ſich. Die Ueberraſchung des Tages lieferte der Mannheimer Schmitt, der im 200 Meter⸗Lauf den Favoriten Gärtner in beſtechen⸗ dem Finiſh ſicher niederrang. Durch Siege der Phönixleute im Diskuswerfen, Weit⸗ ſprung und 200 Meter⸗Lauf für Damen und im 3000 Meter⸗ Lauf für Herren ſchien dem FC., die erhoffte Revanche zu glücken. Lange Zeit lag Phönix mit etwa 10 Punkten im Vorſprung. Die Staffeln brachten die Eutſcheidung Die 4 mal 100 Meter⸗Staffel der Herren ergab wie im Vorkampf ein prächtiges Rennen, das vor allem Neumann für die MTG. ſicher ſtellte. Leider verſchlimmerte ſich hier⸗ bei die in Straßburg erlittene Zerrung Neumanns derart, daß er nur noch als Mannſchaftsführer weiteramtieren konnte. Die 400 Meter fielen daher auch an den vorzüg⸗ lich laufenden Schmidt. 8 Die 4 mal 800 Meter⸗Staffel brachte die ſpannendſten Kämpfe des Tages. Bei dem erbitterten Ringen Bruſt an * Bruſt wurde der vorbildliche Kameradſchaftsgeiſt, der z. Zt. die MTG.⸗Leute beſeelt, durch einen auch beim Publikum l begeiſtert aufgenommenen Sieg reich belohnt. Die 4 mal 100 Meter⸗Staffel der Damen fiel ebenfalls an Mannheim. Auch hier lieferten ſich die beiden Schluß⸗ läuferinnen Frl. Gladitſch und Frls v. Bredow einen er⸗ bitterten Kampf bis ins Ziel. In der Zwiſchenzeit hatten auch Metzger im Hochſprung und Schäffner im Diskus⸗ werfen durch ihre Siege wertvolle Punkte eingebracht. Abſchluß und Höhepunkt der Veranſtaltung war die 10 mal halbe⸗Runde⸗Staffel, in der die MTG. nach wech⸗ ſelnder Führung durch Krauß und Schmitt ſicher in Front gingen. W. G. Ergebniſſe: Herren, 100 Meter: 1. Gärtner Phö. 11 Sek.; 2. Schmitt MTG. 11,2, 3. Krauß Me.; 4. Jag Phö.— 200 Mieter: 1. Schmitt MG. 28,3 Sek.; 2. Gärtner Phö. 29,9: 3. Schmidt Ph. 2 Meter zur. 4. Krauß MTG.— 400 Meter: 1. Schmidt Phö. 52 Sek.; 2. Reimer MIG. 59; 3. Schmitt Mh. 55 4. Lehmann Phö. 55,3.— 800 Meter: 1. Gläſer MTG.:06 Min.; 2. Boſch Phö.:06,6, 3. Scheytt MTG.:11 4. Ehrmann Phö.:11,7.— 3000 Me⸗ ter: 1. Köhler Phö.:57,5 Min.; 2. Vollmer Phö. 10:05; 8. Thomas MTG.; 4. Scheytt MTG.— Kugelſtoßen: 1. Kißling Phö. 13,17 Meter; 2. Treiber MTG. 11,27; 3. Leh⸗ mann Phö. 10,90; 4. Schäffner MTG. 10,89— Diskuswer⸗ ſen: 1. Schäffner MTG. 35,18 Meter; 2. Kißling Phö. 34,07; 3. Spieß MiG. 32,56; 4. Lehmann Phö. 30,52.— Hoch⸗ ſprung: 1. Metzger MTG. 1,75 Meter; 2. Brod M7. 1,70, g. Scherer Phö. 1,70; 4. Kißling Phö. 1,65.— Weitſprung: 1. Reimer M. 53 Meter; 2. Brod MTG. 5,64; 3. Jag Ph. 5,59; 4. Jock Phö. 5,49.— 4 mal 100 Meter: 1. MTG. (Schmitt, Neumann, Krauß, Reimer] 44,3 Sek.; 2. Phönix Korlsruhe 45,0 Sek.— 4 mal 800 Meter: 1. MTG.(Tho⸗ hönix Karls⸗ ruhe:55 Min.— 10 mal 200 Meter: 1. MTG. Mann⸗ heim:07,7 Min.; 2. Phönix Karlsruhe:07,8 Min.— Damen, 100 Meter: 1. Gladitſch Ph. 18,0 Sek.; 2. Moerz MTG. 13,5; 3. Knaebel Phö. 19,6; 4. Schattmann MTG. — 200 Meter: 1. Gladitſch Phö. 28,7 Sek.; 2 Hirt MTG. 293 8. Reutlinger Phö. 29,6; 4. Schattmann MTG. 800 Meter: 1. Striehl MTG.:44 Min.; 2. Kaiſer MG.-48; 3. Rappoldt Phö: 4. Knaebel Phö.— Diskuswerfen: 1. Gladitſch Phb. 27,30 Meter; 2. Billing Phö. 27,05, 3. Mileſigefüße mussen immer sauber sein! Wenn Sie O im Haus haben, haben Sie damit keine Lasf. In heißem Wasser gelöst, entfernt& jede Verunreinigung, töfet Krank- heitskeime und sduberf Kannen und Flaschen so gründlich, wie es bisher nicht möglich wer. Die Milch bewahrt ihren nefürlichen Wohlgeschmack und hält sich besser in& gespülten Gefößen. Sie sollten aus gesundheitlichen Gründen über- haupt jedem Spülw/asser Ozugeben. Olösf Schmuf⸗z und Fett viel besser und schneller und sorgf vor allem für absolut keimfreies, eppefit- liches Geschirr. Nehmen Sie immer Mannheimer Leichtathleten ſiegen weiter Oßwald Me. 24,90; Moerz MTG. 0.— Ballweit⸗ werfen: 1. Müller MTG. 45,05 Meter Rappoldt Phö. 40.75 3. Billing Ph 0; 4. Hirt MTG. 38,10.— Hoch⸗ Bredow MiG. Meter;? aditſch Phö. ſprung: 1. v. .40 40; 3. Reutli Phö. 1,35; 4. Moerz MTG. 1,90.— Weitſprung: 1. f hö. 5,40 Meter; 2. v. Bredow MTG. 4,58; 3. Knagebel 4,50; 4. Moerz MTG.— 4 mal 100 Met 1. MT(Schattmann, Hirt, Moerz, 53,7 Sek.; 2. Pönix Karlsruhe 53,8 Sek. W. G. Abenoſpvortfeſt in Frankenthal Deutſche Spitzenklaſſe am Start— Gute Leiſtungen Der Fußball⸗Verein Frankenthal, der in dieſen Tagen ſein 30jähriges Beſtehen feiert und der ſich ſchon immer um die Förderung der Leichtathletik verdient gemacht hat, hielt am Dienstagabend im Rahmen ſeiner Jubiläumsveranſtal⸗ tung auch ein leichtathletiſches Abendſportfeſt ab. Von den Internationalen Meiſterſchaften der Studenten kommend, gaben ſich im Stadion des pfälziſchen Städtchens einige be⸗ kannte deutſche Spitzenkönner mit guten Kräften aus dem Südweſten ein Stelldichein. Auch einige ſchweizer Studen⸗ ten fanden ſich am Start ein, konnten aber keine Rolle ſpie⸗ len. Von 2000 Zuſchauern und bei recht gutem Wetter gab es ſpannende Kämpfe und gute Leiſtungen. Die Ergeb⸗ niſſe waren: 100 Meter: 1. Körnig⸗Charlottenburg 10,7 Sek.; 2. Eldracher⸗Eintracht Frankfurt 10,8 Sek.; 3. Löſer⸗ TFC. Ludwigshafen 10,9 Sek.; 4. Heßbrügge⸗Münſter/ W. Handbr. zur.— 200 Meter: 1. Metzner II⸗München 22 Sek.; 2. Appel⸗T ccc. Ludwigshafen 22, Sek.; g. Bartholmäi⸗ Mannheim 22,5 Sek.— 400 Meter: 1. Schwerdtfeger⸗Berlin 50,9 Sek.; 2. Munzinger⸗Stuttgarter Kickers 51 Sekunden; 3. Meier⸗Schweiz 51,3 Sek.— 1000 Meter: 1. Danz⸗SC. Charlottenburg:43,1 Min.; 2. Sujatta⸗Berlin:43,3 Min.; 3. Abel⸗Neckarau:43,14 Min.; 4. Hellpapp⸗Stettin 243,4 Min. Bruſtbr. zurück.— 4 mal 100 Meter: 1. Deutſche Studentenmannſchaft(Heßbrügge, Metzner, Eldracher, Kör⸗ nig) 42,4 Sek.; 2. T5 C. Ludwigshafen 43 Sek.; 3. Schwei⸗ zeriſche Studentenmannſchaft 43,8 Sek.— Hochſprung: 1. Böwing⸗München 1,85 Meter; 2. Ladewig⸗Berlin 1,80 v. Bredow) Meter; 3. Stechemeſſer⸗München 1,75 Meter.— Kugel⸗ ſtoßen: 1. Sievert⸗Halle 14,25 Meter(außer Konkurrenz 14,50 Meter); 2. Orth⸗Oppenheim 13,22 Meter; 3. Schu⸗ barth⸗Frieſenheim 13,07 Meter; 4. Stechemeſſer⸗Münſter 12,50 Meter.— Diskuswerfen: 1. Sievert⸗Halle 42,45 Mtr.: 2. Schumann⸗Lambsheim 38,00 Meter; 3. Frey⸗Schweiz 45 Meter.— Speerwerfen: 1. Schnackertz⸗Köln 61,86 Meter; 2. Junium⸗Ludwigshafen 54,07 Meter; 3. Ladewig⸗Berlin Meter. Handball Städtehandball: D. T.— D. S. B. D. S..⸗Jugend ſiegt 425— die Senioren mit 7210 Am Verfaſſungstag traten ſich zum erſten Male zwei Städtemannſchaften der D. T. und D. S. B. gegenüber und man war geſpannt, wie groß der Stärkeunterſchied in den beiden Verbänden innerhalb Mannheims iſt. Zuerſt traten die Jugendvertretungen an und zeigten ſehr wenig. Be⸗ ſonders enttäuſchte die D. S..⸗Jugend, die beim Ludwigs⸗ hafener Sporttag ſo hervorragend abgeſchnitten hatte. Alle Zweiundzwanzig waren ſich der Ehre, die Jugend einer Stadt zu repräsentieren, nicht bewußt, ſonſt hätten ſie nicht ſo laſch und ohne jeden Eifer ſpieley können. Beim Ab⸗ pfiff lag die D. S.., die die überlegene Partei war, 415 in Führung. Mit reichlicher Verſpätung betraten die Senioren den Platz. Zuerſt erſchien die D. S..⸗Vertretung in blauem Sport mit weißem Bruſtring, mit Erſatz für den nomi⸗ nierten Weyrich. Das folgende Spiel zeigte Weigold wenig ſicher, drei Tore gingen auf ſein Konto. Die Ver⸗ teidigung deckte ſchlecht. Armbruſt war der beſſere und kam beſonders in der letzten Viertelſtunde ſtark zur Gel⸗ tung. Sehr ſchwach war die Läuferreihe, in der Stuker ein Verſager war. Beltle konnte nur in der Ballaufnahme und Veteilung gefallen. Müller war in der erſten Hälfte der beſte, ließ aber nach der Pauſe ſtark nach. Im Sturm ſah es trotz der fünf auten Techniker nicht roſig aus: denn es fehlte an dem, was den Zuſchauer beim Handball erſt mit⸗ reißt und einnimmt, die Kombination. Nur wenig ſchöne Zuſammenuarbeit wurde geboten und darum war ſchade, denn dann wären die Leute wie Zülhart, Morgen und Spengler erſt richtig zu Wort gekommen und die beiden Außenſtürmer die bei dem ſeltenen Eingreifen— ſie wur⸗ den nicht bedient— Proben ihres Könnens abgelegt hat⸗ ten, hätten das Innentrio weſentlich entlaſtet und damit den Weg zum Tor freigemacht. Die Aufſtellung der Turner hatte ſich ebenfalls in letz⸗ ter Minute geändert. Der Torwächter der Turner war der beſſere, mußte aber mindeſtens zwei Bälle halten. Die Verteidiger waren wuchtig, ohne aber unfair zu ſpielen. Die Läuferreihe ging an, die Außenläufer deckten kon⸗ ſequent in der Strofraumnähe, im Mittelfeld verſogten ſie. Häfner hatte einen harten Stand, ließ aber keine Minute locker. Der Sturm enttäuſchte, lediglich die linke Seite kämpfte und erzielte daher auch die Tore. Elſäſſer war ſtark bewacht und konnte ſelten in Aktion treten. Stein⸗ bach fehlte die Ueberſicht und Eichin mußte die meiſte Zeit, ähnlich wie ſein Gegenüber zuſehen. Dem Sturm ins⸗ geſamt fehlte der Siegeswille für aanze 60 Minuten. Der Schiedsrichter ſtand über dem Ganzen, hatte aber nach der Pauſe einige ſchwache Momente. Zuſchauer waren gegen 1500 gekommen, die intereſſiert dem wechſelvollen Spielverlauf, der kurz im Weſentlichen wiedergegeben iſt, folgten. 5 Den erſten Angriff der Weißblauen verdirbt Züllhart durch ſchlechte Ballbehandlung; dann aber verwandelt Spengler einen Strafwurf zum Führungstor; auf gleiche Weiſe gleicht Hofmann(.) aus. Der ſchönſte Moment kommt daran anſchließend. Von der Verteidigung kommt der Ball zum Mitteläufer, dieſer gibt ihn ar⸗ den Mittel⸗ ſtürmer, von da wandert er über Halbrechts zum Rechts⸗ außen und 211 markiert dieſer. Wieder gleichen die Turner durch Hofmann aus, dieſes Mal war Weigold nicht auf der Höhe. Spengler wirft an die Latte, Schuch übertritt beim Torwurf knapp, dann aber ſetzt ſich Züllhart durch und ſchlägt Kautzmann. Elſäſſer wirft Weigold in die Arme, dann wird Eichin gefährlich, aber dieſes Mal iſt Weigold auf dem Poſten. Morgen wirft knapp daneben, ein ſcharfer Schuß Fiſchers wehrt Kautzmann zur Ecke. Spengler über⸗ läuft die ganze Verteidigung und läßt ſich auch durch den Torwart nicht am vierten Treffer hindern. Müller ſtoppt zu wiederholten Malen die Turner, die links immer wier der gefährlich werden. Züllhart, der durch zu langes Balle halten den Fluß des Spieles ſtört, wirft das fünfte Tor⸗ Morgen wirft wieder knapp daneben, aber Spengler iſt ztelſicherer und erhöht auf:2. Pauſe.. Die Turner kommen in Fahrt. Mit Mühe unterbindet Ziegler einen Angriff derſelben, gleich darauf Stukert. Hofmann(.) holt ein Tor auf; dann vergeben die Turner durch Eigennützigkeit eine große Chance. Weigold läßt zum Ueberfluß einen haltbaren Wurf Hofmanns paſſieren. Derſelbe erfaßt wenige Minuten ſpäter eine günſtige Situation, das fünfte Tor. Die Sportler reklamieren Uebertritt, der Schiedsrichter deutet zur Spielmitte.:51 Zwiſchendurch hat Kautzmann zweimal glänzend abgewehrt, ein haltbarer Wurf Schuchs findet ihn nicht auf dem Poſten. Züllhart erzielt auf Vorlage Morgens den achten Treffer. Armbruſt und Beltle haben ſich endlich gefunden und ſpielen wie in ihren Vereinsteams. Spengler, der wuch⸗ tigſte im Sturm, kommt zum 9. Erfolg für die D. S. B. Morgen ſpielt ſich durch, ſein ſcharfer Wurf endet im— 5 Aus. Schuch iſt es wieder, der den nächſten Treffer erzielt und damit 10:5 herſtellt. Steinbach holt ein Tor auf und Hoffmann erzielt den ſiebten Gegentreffer. Die Turner drängen mächtig, aber Weigold läßt ſich nicht mehr unter⸗ kriegen. Mit 10:7 Toren bleiben die Sportler verdienter Sieger. ex. Meiſterſchaftsregatta des Südd. Ruderverbande Die Meiſterſchaften des Südd. Ruderverbandes wurden, verbunden mit der Mainzer Regatta, zum 6. Male in die⸗ ſem Jahre auf der neuen Strecke des Mainzer Floßhafens zum Austrag gebracht. Nimmt man ſchon die Meldungs⸗ reſultate zur Hand, ſo erſieht man, daß der Südd. Ruder⸗ verband, der dieſes Jahr ſein 25jähriges Jubiläum feiert, ſtetig vor zärts ſchreitet. Gerade dieſe Meiſterſchaftsregatta zeitigte harte Kämpfe, die mit Ausnahme des Einer⸗ rennens erſt knapp im Ziel entſchieden wurden. Es beweiſt dies, daß der Südd. Ruderverband einen geſunden ſport⸗ tüchtigen Kern ſein eigen nennt und für ſeine Zukunft nichts zu befürchten iſt, wenn auch der Name des S. R. V. vielleicht, wie bereits allſeits bekannt, im Oktober ſich dem in Naumburg gegründeten Deutſchen Waſſerſportverband anſchließt, in dieſem Verband untergeht und vorausſichtlich den Namen„Deutſcher Waſſerſportverband Gau Süddweſt⸗ deutſchland“ führen wird. Der Beſuch ließ am erſten Tage etwas zu wünſchen übrig, jedoch war derſelbe am zweiten Tage infolge der günſtigen Witterung deſto beſſer. Erwähnenswert iſt, daß der Waſſerſportverein„Vorwärts“ Mannheim in dieſem Jahre zwei Meiſterſchaften, und zwar im Vierer mit St. und Achter, erringen konnte, während der Vierer ohne St. dem Kaſteler Ruderclub„Germania“ Mainz⸗Kaſtel und der Einer lebenſo die Rheinmeiſterſchaft in dieſer Bootsgattung) dem Arb.⸗Rud. u. Schwimmver. „Vorwärts“ Offenbach zuftel. Gerade letzterer Verein wird auf den Regatten der kommenden Jahre ein gewich⸗ tiges Wort mitſprechen. Der Verlauf der Rennen Erſter Tag: Begrüßungs⸗Vierer: 1. Vorwärts Mannheim(Dentz, Ankele, Gutfrucht, Bertram, St. Paulus); 2. Rc Fechen⸗ heim. Scharfes Bord⸗an⸗Bord⸗Rtennen, das Mannheim knapp mit /10 Sek. Unterſchied für ſich entschied. Saen 1. Fortuna Mainz; 2. Rarl. Raunheim. erer v. St.: 1. Kaſteler R. Germania; 2. Vorwärts Mannheim. Jumior⸗Einer: 1. Vorwärts Offenbach(Kimmel) 7748, Vorwärts Offenbach 2. Bovt bei 1000 Meter, Hellos Gießen kurz vor Ziel aufgegeben. Junior⸗Achter: 1. Vorwärts Offenbach 6111; 2. Gießen:16,48. Rer. Raunheim 616,5. 2. Jungmaun⸗Vierer: 1. Abt.: 1. RG. Fechenheim 7212; 2. Germania Offenbach 726,2; 8. RG. Nied 7189; 2. Abt.: 1. Waſſerſp.⸗Ver. Schierſtein; 2. Undine Rüſſelsheim. Großer Achter: 1. Vorwärts Mannheim:21(Dentz, Bertram, Gutfrucht, Ankele, Rudolph, Ohneſorg, Diehl, Herrwerth, St. Paulus); 2. Kaſteler Germania 635,2. Ueberlegen gewonnen. Zweiter Tag: Meiſterſchafts⸗Vierer o. St.: 1. Mainz⸗Kaſteler Ger⸗ manta 673,3, 2. Vorwärts Mannheim; Fechenheim bei 14100 Meter aufgegeben.. Senior⸗Einer(Rheinmeiſterſchaft): 1. Vorwärts Offen⸗ bach 751,2(Kimmel); 2. Hellas Gießen(Schöndorf) auf⸗ gegeben. 5 Leichtgewichts⸗Schüler⸗Vierer: 1. Hellas Gießen 3˙43 2. RG. Fechenheim. ö Jungmaun⸗Achter: 1. Vorwärts Offenbach 6315 2. Undine Rüſſelsheim:34, 8. 5 Rhein⸗Vierer(Gigboot): 1. Weiſenauer Ruderverein :43,6: 2. Germania Kaſtel 752,8. 1. Senior⸗Vierer: 1. Vorwärts Mannheim 656,8; 2. RG. Fechenheim:57,8; 3. Germania Kaſtel 707,4. Schüler⸗Vierer: 1. Undine Rüſſelsheim:86,8: 2. Fechen⸗ heim; 3. Fortuna Mainz; 4. Vorwärts Mannheim. 2. Achter: Freiheit Mühlheim g. d. d. B. in 628,6. Meiſterſchafts⸗Einer: 1. Vorwärts Offenbach(Kimmel) :52, Hellas Gießen(Schöndorf) und Vorwärts Mann⸗ heim(Gutfrucht) aufgegeben. Meiſterſchafts⸗Vierer m. St.: :51,4(Dentz, Ankele, Diehl, Herrwerth, Haſſia 1. Vorwärts Mannheim St. Paulus); 2. Germania Kaſtel:52,2. 2 Senior⸗Vierer: 1. Vorwärts Offenbach 705,1; 2. Mz. Rad 03:05,3. Schüler⸗Achter: 1. Undine Rüſſelsheim:02; 2. Vor⸗ wärts Offenbach:13,2; 3. RG. Fechenheim 313,4. Meiſterſchafts⸗Achter: 1. Vorwärts Mannheim(Denz, Bertram, Gutfrucht, Ankele, Rudolph, Ohneſorg, Diehl, Herrwerth. St. Paulus):14, 2. Freih. Mühlheim 616,4. Erwähnenswert iſt noch, daß dem Waſſerſportperein Vorwärts Mannheim mit dem erſten Samstagserfolg ge⸗ lungen iſt, ſeinen 100. Sieg zu erringen, während im Laufe der Regatta derſelbe Verein noch weitere 2 Jubilore zu verzeichnen hatte, und zwar iſt die der Ruderer Heinrich Bertram, der ſeinen 25. Sieg und der Steuermann Paulus, der ſeinen 50. Sieg erringen konnte. Ningkämpfe in Sandhofen Sp. Vg. Sandhofen ſchlägt Turnerbund Jahn Oggersheim 18:3 Die Spielvereinigung Sandhofen hatte zur Saiſon⸗ eröffnung im Kraftſport die Ringer des Turnerbundes Jahn Oggersheim zu Gaſt. Vor etwa 300 Zuſchauern ent⸗ wickelten ſich ſehr ſchöne, techniſch zum Teil recht achtbare Kämpfe. Die Pfälzer konnten leider nicht in ſtärkſter Aufſtellung erſcheinen, da Presbar und Fahrenbach an der Mitwirkung verhindert waren. Die Oggersheimer, die der B⸗Klaſſe angehören, konnten ſich gegen die in überlegenem Stil ringenden Sandhöfer, die unter Europameiſter Rupps Training gute Fortſchritte machen, nicht durchſetzen. Zwei Kämpfe mußten infolge Verletzungen der Gäſte abgebro⸗ chen werden, viermal gab es Schulterſiege für die Ein⸗ heimiſchen und nur drei Ehrenpunkte waren den Pfälzern durch ihren Mittelgewichts vertreter Herrle beſchieden. Sehr gutes Können verriet Gaumeiſter Litters, der trotz ſeiner Niederlage durch Herrle in einem Einlagenkampf mit ſeinem Klubkameraden Horyna nach lebhaft wechſeln⸗ den Kampfbildern durch Eindrücken der Brücke in acht Minuten ſiegreich blieb. Gauvorſitzender Ohneſorg⸗ Mannheim leitete die ſehr beifällig aufgenommenen Kämpfe regelſicher. Wie Oggersheim verlor Im Bantamgewicht hatte der Sandhöfer Klepacz verhältnismäßig leichte Arbeit, ſich ſeines Gegners Jutzi⸗ Oggersheim zu entledigen. Bald nach Kampfbeginn muß der Gaſt in die Bodenlage und wird in der fünften Minute von der Brücke auf die Schultern gelegt. Noch weniger Zeit beanſpruchte der Sieg des Sand⸗ höfers Metz im Federgewicht gegen den Oggersheimer Schweizer. Vier Minuten abtaſtender Standkampf, dann ſetzte Metz zu einem erfolgreichen Hüftzug an und ſiegte nach 4,40 Minuten. 1285 Weller⸗Oggersheim konnte ſich gegen den Sandhöfer Leichtgewichtler Horyna nur zwei Minuten behauype ten. Infolge einer Verletzung ſah er ſich zur Aufgabe. gezwungen. Sehr lebhaft geſtaltete ſich die Begegnung im Welte r⸗ gewicht, die Sommer⸗S. mit Guſchner⸗O. zuſammen⸗ brachte. G. machte vergebliche Anſtrengungen, ſich der dauernden Angriffe des Einheimiſchen zu erwehren. Plötz⸗ lich ſieht er ſich in der Bodenlage und nach 5,5 Min. durch ſeitliche Aufreißer auf beiden Schultern. Die einzigen Punkte für die Gäſte brachte Herrle⸗O. durch ſeinen Sieg über Litters⸗S. im Mittelgewicht. Bereits nach drei Minuten war Litters durch Ueberſtür⸗ zer aus der Bodenlage heraus erledigt. Sehr eindrucksvoll geſtaltete ſich der Sieg des Alt⸗ meiſters Condé⸗S. im Halbſchwergewicht über den Oggersheimer Widegus. Wiederholt entgeht W. einer Niederlage, bis es Conds ſchließlich doch nach 9,15 Minuten gelingt, ſeinen Gegner durch Armſchlüſſel mit Ueberſtürzer zu beſiegen. So verloren die Ringer des Turnerbundes Jahn Oggersheim, von denen keiner über die zehnte Kampf⸗ minute hinaus kam, hoch mit 183 Punkten. 0 8. Seite. Nr. 369 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgahe) ſkittwoch, den 13. Auguſt 1930 Allerlei aus aller Welt Die häßlichſte Frau der Welt— Wie die Film ſchauſpielerin Norma Talmadge beſtohlen 100 Jahre Revolver — Ein 16⸗Jähriger als Erfinder— Reinverdienſt 5 Millionen Dollar wurde— Die geheimnisvolle Milliardenerb ſchaft— Ein Gemälde von Holbein entdeckt. 5 5„ 5 5 7 An Bord eines Dampfers, der im Sommer 1830 auf„eine Piſtole mit Drehzylinder, einigen Patrp⸗ 20 5* e 3 4 5„— 5 3 M„ 9 775 and* b einem Lauf“ Ein merkwürdiger Wettſtreit iſt augenblicklich] dieſem Grund ging deun auch nach ſeinem Tod die aus Boſton nach Kalkutta reiſte, befand ſich unter wenkanmern und nur e f swiſchen zwei Schauſpielerinnen, einer engliſchen Sage, daß auf ſeinem Vermögen ein Fluch ruhe, der der Beſatzungsmannſchaft ein 16jähriger Schiffs⸗ Der junge Colt war offenſichtlich auch ein und einer franzöſiſchen, entbrannt. Die Rivalität den Erben Unglück bringen müſſe. junge, Samuel Colt aus Harford. In ſeinen freien tüchtiger Geſchäftsmann, der beiden iſt aber nicht etwa deshalb entſtanden, weil eine von ihnen den Ruhm der ſchönſten Frau beanſprucht. Vielmehr ſtreiten ſich beide darum, wer von ihnen den Ehrentitel der häßlichſten Frau aufſehenerregenden Fund hat bekannte Holbeinkenner Dr. Er hat ein Bild, das er Einen vor kurzer Zeit der Paul Ganz gemacht. Stunden beſchäftigte ſich Colt mit dem hölzernen Modell einer Handpiſtole, welches er erfunden hat und das ſich von den anderen damals üblichen Pi⸗ denn es gelang ihm, eine Geſellſchaft zur Ausnutzung ſeiner Erfindung in Amerika zu gründen. Eine Fabrik wurde im Orte Paterſon errichtet, zum Be⸗ — 1 2 1 R MN f* 5 85 5 a far 2 5 7 5„ ö 8 5. e 5 ſtolen dadurch auszeichnete, daß es eine drehbare trieb der Maſchinen wurde die Waſſerkraft des Fluf⸗ der Welt führen darf. Die Franzöſin, CLa udine Holbein zugeſchrieben hat, mit E⸗Strahlen unterſucht Trommel hatte. Die Schiffskameraden des jungen ſes Paſſaic verwendet. Mit 20 Jahren konnte Colt ohaire, will ſich den Ruhm nicht nehmen laſſen, und dabei gefunden, daß es ſich um das e ironiſch die Verwirklichung ſeiner Träume— d f 5 ö 1 5 Mit Stolz 5. f man in Colt ſchauten dieſer ſeiner Beſchäftigung ironiſch 8 Ming feine L en erſten die häßlichſte Frau der Welt zu fein. weiſt ſie auf ihren breiten Mund, auf ihre kleinen, ſtechenden Schlitzaugen und auf ihren ſchmächtigen Körper hin. In dieſen Tagen hatte ſie einen Prozeß gegen einen Autobeſitzer auszufechten. Sie war überfahren worden und hatte einige Verletzungen erlitten. Das war für ſte ein Grund, eine beträcht⸗ Herzogs von Suffolk handelt. Während Sammlungen das Porträt der Herzogin und ſeiner Söhne findet, konnte man bisher trotz aller Nachfor⸗ ſchungen das Gemälde des Herzogs nicht entdecken. Als Dr. Ganz das Gemälde fand, war deſſen oberer Teil mit Oelfarbe übermalt. Nach eingehenden Unterſuchungen ließ der Kunſtforſcher die Oelfarbe zu und lachten ihn wegen ſeiner unnützen Zeitver⸗ geudung aus. ahnten nicht, daß in ſeinen Häu⸗ den die Geburt einer der wichtigſten Waffenerfin⸗ dungen des 19. Jahrhunderts ſich vollzogen hatte. Sie Colt bekam ein Patent auf ſeine Erfindung in Colt⸗Revolver— betrachten. Nun aber erwies es ſich, daß es garnicht ſo leicht mar, Abnehmer für die neue Waffe zu finden. Die Regierung der.S.., an die Colt mit einem Lie⸗ ferungsvorſchlag herantrat, antwortete ihm nicht ein⸗ mal auf ſeine Anfragee. Die Fabrik ſtand vor dem Ruin, als plötzlich im weiten Texas eine neue kleine liche Summe als Schadenserſatz für verminderte entfernen und nun erſt kam das Holbeinſche Port⸗ London, Ein Jahr ſpäter ließ er ſie auch in Ame⸗ Republik Lone⸗Star proklamiert wurde. Eine Repu⸗ Häßlichkeit zu fordern, da ſie behauptete, daß ihr rät zum Vorſchein. rika patentieren. Das amerikaniſche Patent lautete blik ohne Waffen iſt nicht viel wert: der junge Colt on widerliches Ausſehen geradezu als klaſſiſch anzu⸗ erhielt einen netten Auftrag. Die Abnehmer waren 9 ſprechen ſei. Nicht minder ſtolz auf ihre Häßlichkeit. 8 2 mit der neuen Piſtole ſehr zufrieden, obwohl ſie m iſt die Engländerin Mary Ann Bevan. Die König Feſſal in Berlin Vergleich zu den heutigen Revolvern ſehr primitin 80n mißgünſtige Natur aber hat ſie für die Reize, die war. Der Texasrevolver hatte ein Gewicht von 2 Mit ſte ihr vorenthielt, dadurch entſchädigt, daß ſie ihr— F 25 Kilogramm. Aber nichts deſtoweniger hatte er einen vermittelſt ihrer Häßlichkeit eine beträchtliche Ein⸗ 5 ungeheuren Vorſprung vor allen früheren Piſtolen: 5 nahmequelle ſchuf. Die Engländerin beſitzt nämlich man konnt nach jeder Ladung fünf Schüſſe abgeben. 7 ein furchtbar langes mürriſches Geſicht, das ſtets Im Jahre 1896 begab ſich Colt nach Florida, deh⸗ mißvergnügt und trübſelig ausſieht. Man könnte ſie als die verkörperte ſchlechte Laune betrachten. Dieſer Umſtand hat einen bekannten Zirkusdirektor wo damals der Bürgerkrieg im Gange war. Die Offiziere der dortigen Armee waren von der 15 neuen Waffe entzückt. Mit Empfehlungsbriefen ver⸗ veranlaßt, das häßliche Mädchen als Clown zu ſehen, reiſte Colt nach Waſhington, um nochmals der 6 engagieren. Wenn ſie ſich nur in der Manege zeigt, Regierung ſeine Erfindung anzubieten. Er wurde 11K. entſteht ein Orkan des Lachens, und ſie braucht kein aber nicht empfangen. 18867 Wort zu ſprechen, ſondern nur mürriſch auszusehen, Als er nach Harford zurückkam, meldete ſich die um ihren Applaus einzuheimſen. Selbſtverſtänd⸗ bei ihm ein gewiſſer Kapitän Walker aus Texas, 174. lich wird ſie für dieſe Tätigkeit hoch bezahlt. Daß der ihm ein verbeſſertes Modell des Revolvers 2 es heute noch viele Menſchen gibt, die groteske Häß⸗ zeigte. 9 lichkeit mehr verehren als etwa ein regelmäßig In Kürze erſchienen die ſogenannten„Walker⸗ ſchönes Geſicht, geht daraus hervor, daß kürzlich ein reicher Amerikaner nicht weniger als 400 000 Mark für das Gemälde der ſprichwörtlich häßlichen Her⸗ zogin Margarethe Maultaſch bezahlte, das von dem bekannten niederländiſchen Meiſter Matſys ge⸗ malt iſt. de Einen unangenehmen Abſchluß ihres diesjährigen Europaaufenthalts mußte die bekannte amerikaniſche Filmſchauſpielerin Norma Talmadge erleben. Sie weilte in dieſem Jahr an der franzöſiſchen Ri⸗ viera und bewohnte eines der eleganteſten Hotels in dem bekannten Bad Chap d' Antibes. In ihrer Begleitung befand ſich ihr Mann Ronald Colman und noch einige andere bekannte Perſönlichkeiten. Eines Tages war der berühmte Schmuck der Filmdiva verſchwu nden, den dieſe in ihrem Zimmer aufzubewahren pflegte, wenn ſie ihr Seebad ſchaffte. Texas ſchloß ſich den Vereinigten Staaten nehmen wollte. Selbſtverſtändlich erregte dieſer an, wodurch ein Krieg zwiſchen U..A. und Mexiko Diebſtahl ungeheures Aufſehen. Die franzöſiſche 5 ausbrach. General Tal o 5 der Befehlshaber der Polizei machte fieberhafte Auſtrengungen und nach amerikaniſchen Armee, überzeugte ſich von der hohen einiger Zeit gelang es ihr, einen Mann zu ver⸗ Qualität der Coltpiſtole und ließ 1000 Revol⸗ haften, der inzwiſchen auch ſeine Tat eingeſtanden ver für 28000 Dollar bei Colt beſtellen. Darauf hat. Man war auf die Spur des Einbrechers ge⸗ folgten eue große Aufträge. Eine neue große kommen, weil man auf dem Teppich, der in dem Fabrik wurde in Harford erbaut. Sie exiſtiert Zimmer der Diva lag, einen Fußabdruck gefunden hatte, der auffallend klein war, ſodaß man zuerſt als Täterin eine Frau vermutete. Das war aber nicht der Fall. Der Einbrecher iſt vielmehr ein junger Mann, der ſich ſeit einiger Zeit in den kleinen Kaffees von Nizza herumtrieb Er war weit und breit bekannt, weil er es verſtand, meiſterhaft auf einer kleinen Mundharmonika zu ſpielen. Da er gewöhnlich ziemlich ſchäbig gekleidet ging, fiel es auf, daß er plötzlich in einem eleganten Anzug auftauchte. Die Polizei ſah ſich den Mann näher an und be⸗ merkte, daß er einen außergewöhnlich kleinen Fuß hatte. Der Vergleich mit dem zurückgelaſſenen Ab⸗ druck bewies, daß der Harmonkkavirtuoſe der Täter war. Als man dann bei ihm auch noch einige Dollar⸗ noten fand, die er ebenfalls bei dem Diebſtahl ein⸗ geſteckt hatte, bequemte er ſich endlich, ein Geſtändnis abzulegen. Er behauptete, daß er dem Filmſtar zu⸗ nächſt eine Serenade habe darbringen wollen, aber durch den Aublick des Schmucks, den er in ihrem Ho⸗ telaimmer ſah, zum Diebſtahl verleitet worden ſei. d. Aus dem achtzehnten Jahrhundert ſtammt die Rieſenerbſchaft, für die man augenblicklich in England Leute ſucht, die ihre berechtigten Anſprüche nachweiſen können. Die Erbſchaft beſteht aus ge⸗ waltigen Landgütern und Beſitzungen, die— in Kaufmann George Edward Bloodworth aus Briſtol alle Zweifel beſeitigen. Vermittels eines Inſerats forderte er alle angeblich Erbberechtigten auf, mit ihm eine gemeinſame Aktion zu unternehmen. Daraufhin haben König Feſſal() von Jrak bei der Ankunft vor ſeinem Berliner Hotel, wo er unter dem Namen Prinz Uſama abſtieg. Noch glücklich abgelaufen fenes Abenteuer erlebt. Vor kurzem war es ihm ge⸗ glückt, den bisherigen Höhenrekord zu überbieten, indem er rund 42 000 Fuß hoch flog. Nun iſt er auf Der Hund auf der Apachenhoſe deutſche Währung Umgerechnet— einen Wert von 1 f 2 1 fa; Narren n etwa 1 Milliarden beſitzen. Der Erblaſſer war ein 5 5 e 0 0 5.%%% ũ]t N ſich hoch in der Luft mit ſeinem Fallſchirm 8 gewiſſer John Stockwell der im Jahre 1730 ſtarb Ein amerikaniſcher Fliegeroffizier, namens Nachdem im vorigen Jahre einige einſame Frauen abſchießen zu laſſen. Dieſes Experiment ſollte bei aber weder men noch 220 esta 8 Suczek, der den ſchönen und poetiſchen Vor⸗ von franzöſiſchen Apachen ermordet und beraubt wor⸗ 5 bekannten amerikaniſchen Seebad At la ntie— ließ. Nun 1 fl ber 1 d namen Apollo führt, hat ein noch glücklich abgelau⸗ den ſind, bringen ſich Engländerin nen und an⸗ City ausgeführt werden. Tauſende von Menſchen, Zun dere Fremde, die franzöſiſche Bäder u. Kurorte wieder lebend verlaſſen wollen, ihre Hunde mit, keine Pekingeſen, ſondern robuſte und ſcharfe Beißer. Ihre Colt⸗Piſtolen“, die ſich bei der Kavallerie ausgezeichnet bewährt ha⸗ ben. Die Einwohner von Texas ſtanden zu dieſer Zeit im erbitterten Kampf mit den Komantſchi⸗In⸗ dianern. Es gab bald keinen einzigen erwachſenen Mann im Staate Texas, der die neue Waffe nicht mit ſich führte. Die Indianer flüchteten panikartig vor den mit Revolvern bewaffneten Texasleuten. Sie erzählten ihren Brüdern, daß die Weißen ſchreckliche Feuerwaffen führen, aus welchen man ſo viele Schüſſe abfeuern kann, wie man Finger an beiden Händen hat. Trotz dieſer Popularität ging das Fabrikgeſchäft ſchlecht. Im Jahre 1848 mußte Colt ſeine Fabrik ſchließen. ö Aber dann geſchah ein Ereignis, das der Colt⸗ produktion neue Exiſtenzmöglichkeiten ver⸗ bis zum heutigen Tage. Das Goldfieber in Weſtamerika machte den Coltrevolver ungeheuer populär. Ein Colt ge⸗ hörte unbedingt zur Ausrüſtung der Goldſucher, genau wie Pfeife und die Tabakdoſe. Es gab Hauſſe⸗ perioden in Colten, während der der Preis auf 100 Dollar ſtieg. Die Coltpiſtole regierte den amerikani⸗ ſchen Weſten. Ein Mann, der keinen Colt beſaß, war nicht vollwertig. Ein Cowboy ohne Colt war eine lächerliche und armſelige Geſtalt. 5 Samuel Colt verdiente an ſeiner Erfindung ein Vermögen von 5 Millionen Dollar. Er erfreute ſich nicht allzu lange ſeines Reichtums— 1862 ſtarb er im Alter von nur 48 Jahren. Der Todesſprung „Die menſchliche Kanonenkugel“ war der Titel eines waghalſigen Kunſtſtückes, das ſchon Tauſende von ſenſationslüſternen Amerikanern in Erregung verſetzt hat. Harvey Powers ließ ſich von einer Kanone mit komprimierter Luft in die Höhe ſchießen, um dann, mit einem Fallſchirm verſehen, zu landen. Das Kunſtſtück iſt ihm unzählige Male gelungen und immer war er beſtrebt, neue Variationen zu finden und die Senſation zu erhöhen. So war er jetzt auf den Gedanken verfallen, in einem Flugzeug am Abend im Glanz gewaltiger Scheinwerfer aufzuſtei⸗ man ſpricht von über 5000, warteten am Strande in großer Erregung der Dinge, die da kommen ſollten. Man ſah das Flugzeug aufſteigen, und bald darauf kündete das Aufblitzen eines Scheinwerfers am Flug⸗ 7 . g ſich mehr als einer Uebung von Marinefliegern, wobei er ein Nützlichkeit erprobte wider Willen eine Engländerin, zeug an, daß der Abſchuß der menſchlichen Kanonen⸗ 4 ſechzig Leute gemeldet, die nicht nur in England Bombenflugzeug führte, in einer Höhe von 3000 Fuß die in den Dünen des Bade-, Renn⸗ und Spielortes kugel erfolgen ſolle. Mächtige Scheinwerfer richteten 8 1 1 ſich auch zum Teil in Amerika ben mit einem anderen Flugzeug zuſammengeſtoßen, wo- Le Touguet umherſpazierte.„„ 5 ihr Licht auf das Flugzeug, und die Zuſchauer ſahen, 1— e e ſie N Beweis 755 bei ſein Flugzeug zertrümmert wurde. Es gelang ſtürzten ch nie be e 1 10 15 wie Powers mit gewaltigem Druck in die Luft ge⸗ due 6 0 gung zu haben, Och 0 verfügt der ihm, ſich mit ſeinem Fallſchirm freizumachen, ſodaß o Über 5 Kopf un 855 0 8 9 ſchleudert wurde und den Sturz in einer Höhe von Aubßte Teil der angeblichen Erben nicht über die er den Sturz in die Tiefe unbeſchwert durch Teile an die Ausplünderung der bewußtloſen Frau. Als 2000 Fuß begann. Als ſich nicht gleich darauf der 10 Mittel, die ein Prozeß erfordern würde. Bloodworth des Fl. 5 lat dieſe aus ihrer Ohnmacht erwachte, ſtellte ſte feſt, daß Fallſchirm öffnete, glaubte die Menge, daß Powers in 8 lud die Prätendenten zu einer Beſprechung ein, zu 8 Agzengs an 5 r ſie zwar ein paar Beulen abbekommen hatte, aber ſeiner Waghalſigkeit den Fallſchirm erſt kurz über der 15 der 30 Perſonen erſchienen, um neue Schritte zu be⸗ Anfangs wollte 8 Fallſchirm ſich nicht entfalten, ihren Schmuck und ihre Handtaſche mit reichlichem Erde öffnen werde. Dieſe Vermutung bewies ſich B raten. Obwohl ſich unter den angeblichen Erben auch und er hatte bereits 2800 Fuß zurückgelegt, ehe der Bargeld noch beſaß. Ihr Eigentum hatte ſich ſogar leider als richtig. Erſt in einer Höhe von 150 Fuß—. Perſönlichkeiten in hohen Stellungen befinden, neh⸗ Fallſchirm in Tätigkeit trat, alſo 200 Fuß über der noch vermehrt; denn ihr Hund ſaß nicht weit von über der Erde verſuchte Powers den Fallſchirm zu M men ſie keinen Anſtoß an dem nicht ganz einwand⸗ Erdoberfläche. Im letzten Augenblick jedoch entfaltete ſeiner Herrin auf einer herreuloſen Hoſe als Sieges⸗ öffnen, was ihm jedoch nicht ſo ſchnell gelang, wie er freien Lebenswandel, den der Erwerber des Rieſen⸗ ſich ber Fallſchirm und Suczek landete glücklich, ohne[beute aus einem Kampf mit den Apachen. Die Po⸗ geglaubt hatte, und ſo ſtürzte er mit unerhörter 1 vermögens geführt hat. Soll doch John Stockwell beſoöndere Verletzungen erlitten zu haben. Nur hatte lizei hofft, ihre lange Reihe von Mißerfolgen bei Wucht in das Meer, was ſelbſtverſtändlich ſeinen be Seeräuber geweſen ſein. Er ſtand bereits in ſchlech⸗ er bereits in der Gefahr geſchwebt, durch die Jähe der Aufklärung ſchwerer Verbrechen diesmal mit der ſofortigen Tod zur Folge hatte. Es blieb nur noch 50 tem Ruf, als er eine Nonne heiratete. Aus des Sturzes das Genick zu brechen. Feſtnahme der Räuber zu unterbrechen. übrig, die Leiche durch Boote an Land zu bringen. 5 An 2 Ratschlä, f Senla e Aunl der. i See e 5 1 1 n 70 n 81 5 1 n. 5 n n 1. Zur natürlichen Bräunung der Haut fette man vor und nach der Be-. 2. Zur Erlangung schöner weiser Zähne putze man früh und abends die 0 sonnung die Haut, insbesondere Gesicht und Hände, mit Creme Leodor gründlich ein; Zähne mit der herrlich erfrischenden Zahnpaste Chlorodont, die auch an den Seitenflächen mit 6. man erzielt dann ohne schmerzhafte Rötung eine gesunde, sonnengebräunte Hautfärbung.] Hilfe der Chlorodont-Zahnbürste einen elfenbeinartigen Glanz erzeugt.— Chlorodont-** 6 — Creme Leodor, Tube 60 Pf. und 1 Däk., Leodor Edel- Seife 50 Pf. In allen Chlorodont- 0 Zahnpaste, Tube 60 Pf. und 1 Mk, Chlorodont-Zahnbürste 1 Mk., Chlorodont- Verkaufsstellen zu haben. Mundwasser 1 Mark. . N 4 Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 Nr. 369 Rur noch geute u. morgen! Conchiia die schöne Spanierin in „enn in zum Weibe gebt.“ Der Sittenfilm: hesmarkt Elie Orchester: Ka Pelle Apfel. 9 Hur Heute u. Monienegro 2. 8 Luciano Tehabünnd ten Tom Taylor in „Der Mann aus Nevada“ 92 2 noch G 5 Au morgen! Alberfini heute u. morgen! 5 Greſa Garbo in „Totentanz der Liebe“ 2. 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