Vie Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—, Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. g.* Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr»Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Zeit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 13. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 370 — 4 * Vor neuen E cheidungen auf dem Zuſammenkunſt der königlichen Schwäger von Belgrad und Bukareſt- Königsdiktatur auch in Rumänien? Die Pläne Carols II. Telegraphiſche Meldung Bukareſt, 13. Auguſt. Es ſind rund zwei Monate her, ſeit Prinz Carol von Rumänien, der Verbannte und Verſchmähte, im Flugzeug nach ſeinem Lande eilte, um den Thron ſeines Vaters Carol I. und ſeines eigenen Sohnes Michael zu beſteigen. Die Senſation dieſes Ereig⸗ niſſes iſt ſeit langem verklungen, doch erſt jetzt be⸗ ginnen ſich die Auswirkungen des Schrittes 1 194 zu zeigen, zu dem ſich Carol damals entſchloß. Daß der rumäniſche Staatsſtreich eine tiefgreifende politiſche Wandlung mit ſich bringen mußte, war von vornherein klar. Doch konnte man die Umriſſe dieſer Wandlung nicht in allen Einzelheiten, ja nicht einmal in ihren Grundzügen, erkennen. Es bedurfte einer längeren Atempauſe, bis die Erregung, die die Rückkehr Carols und ſeine Thronbeſteigung in Rumänien ausgelöſt hatte, ſich einigermaßen legen konnte. Vor allen Dingen brauchte der neue König ſelbſt eine Atempauſe, um ſich in die neue Situation hineinzufinden und Vorbereitungen zu ſtaatspoliti⸗ ſchen Schritten zu treffen. Denn heute weiß man es bereits: König Carol II. von Rumänien iſt nicht geneigt, ein Werkzeug in den Händen von Parteipolitikern zu ſein. Er will aktiv in die Geſchicke des Landes eingreifen, er will regieren. Unterredung mit Titulescn Vor kurzem hat Carol II. in Sinaja eine Unter⸗ redung mit dem rumäniſchen Botſchafter in London, dem ehemaligen Miniſter des Auswärtigen, Titu⸗ Nleseu, gehabt, eine Unterredung, der eine große Bedeutung beigemeſſen werden muß. Gleichzeitig er⸗ fährt man, daß der ſüdſlawiſche König Alexander, Carols Schwager,(die ſüdſlawiſche Königin iſt eine tumäniſche Prinzeſſin und Schweſter des jetzigen tumäniſchen Königs), die Abſicht hat, nach Rumänien zu kommen, um dem neuen König einen Beſuch abzu⸗ ſtatten. Zweifellos wird König Alexander von Süd⸗ flawien ſeinem rumäniſchen Kollegen manches Lehr⸗ reiches über die Neuordnung der Dinge in dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen er⸗ zählen, wo ſeit eineinhalb Jahren eine Königs⸗ diktatur herrſcht. Beratungen mit Titulescu und der Beſuch des ſüdſlawiſchen Königs— ſtehen dieſe beiden Ereigniſſe nicht in einem inneren Zuſammen⸗ hang miteinander? Es liegt genug Anlaß vor, dieſe Frage poſitiv zu beantworten. König Carol II. trägt ſich mit dem Gedanken, eine weiteſtgehende Regierungsumbildung vorzunehmen. Man erinnert ſich, daß es die Regie⸗ rung Man iu war, die durch ihren großen Sieg Aber die carolfeindlichen Liberalen den Weg zur Rückkehr Carols ebnete und dieſe Rückkehr förderte und ermöglichte. Nach dem Eintreffen Carols in Bukareſt trat die Regierung Maniu zurück. An ihre Stelle kam das Kabinett Mirones eu, das, in we⸗ nigen Stunden gebildet, die Aufgabe übernahm, Carol zum König zu proklamieren und die Neuord⸗ nung der Dinge im Parlament zur Anerkennung zu bringen. Nachdem dies geſchehen iſt, verſchwand das Kabinett Mironescu mit derſelben Schnelligkeit von der Bildfläche, wie es zuſtandegebracht wurde. Wie⸗ derum betrat ein Kabinett Man in die politiſche Arena. Ebenſo wie das erſte Kabinett Maniu war es auch diesmal eine Parteiregierung, die Regierung der Partei der nationaldemokratiſchen Bauern (Zaraniſten). Dem neuen König ſchwebte aber eine Regierung der nationalen Union vor. Er wollte ſich vor allen Eventualitäten ſichern, alſo auch für den Fall, daß die nationale Bauernpartei, die ihm zum Thron verhalf, eines Tages— der viel⸗ leicht nicht einmal entfernt iſt— eine Niederlage er⸗ leidet. Carol wußte aus Erfahrung, daß man ſich auf das rumäniſche Parlament nicht verlaſſen kann; wurde er doch jetzt genau ſo einmütig zum König roklamiert, wie er vor vier Jahren durch den Par⸗ Alamentsbeſchluß des Landes verwieſen und der Thronrechte für„immer“ enthoben wurde. Nein, König Carol hat allen Grund, S e Arme 8, O Deſ fen e e 1 9 12 Muſtapha Kemal Paſcha, Präſident der türkiſchen Ararat, Republik. Abberufung des Verliner Botſchafters? Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 13. Auguſt. Ein Blatt hat gemeldet, der türkiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin ſei nach Angora berufen wor⸗ den und ſoll dort mit der Leitung der Opera⸗ tionen gegen die Kurden betraut werden. Auf der türkiſchen Botſchaft erklärt man uns, daß über eine ſolche Berufung noch keine Entſcheidung getroffen ſei. Der türkiſche Botſchafter, der zur Zeit ſeinen Sommerurlaub in der Schweiz verbringt, kehrt heute Mittag nach Berlin zurück und ſoll auch, dem Parlament zu mißtrauen. Umſo wichtiger war es für ihn, alle Parteien, die jemals in Rumnäien maßgebend waren oder wieder maßgebend werden können, zur Mitarbeit an der Regierung heranzuziehen, um ihnen allen die Ver⸗ antwortung für die Aera Carol aufzuerlegen. Wenn nicht alles täuſcht, glaubt Carol den Augenblick ge⸗ kommen zu ſehen, wo die große Sammlung der Par⸗ teien die Sache Carols nunmehr mit aller Entſchie⸗ denheit von ſtatten gehen kann. Der Mann, der die große Sammlungsaktion auszuführen hat, kann keiner anderer als Titulescu ſein. Schon vor Jahren, unmittelbar nach dem Tode des großen liberalen Staatsmannes Jonel Bratianu, wurde Titulescu als der kommende Mann Rumä⸗ niens bezeichnet. Doch zeigte er wenig Neigung, die Würde einer großen Verantwortung zu übernehmen. Er wich aus. Er war froh, ſich nach London zurück⸗ ziehen zu können, um nicht in den Streit der Par⸗ teien hineingezogen zu werden. Doch war ihm mehr als jedem anderen klar, daß ſeine politiſche Rolle noch längſt nicht ausgeſpielt iſt. Wird er jetzt die große Aufgabe übernehmen, eine Regierung der nationalen Einigung zuſtande zu bringen? Und was geſchieht, wenn er dabei ſcheitert oder aber die Aufgabe nicht einmal übernimmt? Dann wird wohl die Zeit für eine Königsdiktatur gekommen ſein. In dieſer Richtung ſteuert Rumänien, was leicht in Einklang mit der perſönlichen politiſchen Einſtellung König Carols zu bringen iſt. Es muß an⸗ genommen werden, daß Rumänien wieder am Vor⸗ abend wichtiger Ereigniſſe ſteht, die eine logiſche Folge der Rückkehr Carols wären. *. Ein Balkan⸗Lotarno? Türkiſcher Vorſchlag an die Mächte — Angora, 12. Auguſt. Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Ruſh d i hat an den griechiſchen Geſandten in Angora ein Schreiben geſandt, u dem er ſagt, de Zeit ſcheine ihm gekommen zu ſein, um ein Balkan⸗Locarno zu vereinbaren. Er fügte hinzu, der türkiſche Geſandte in Athen werde der bevorſtehenden Konferenz der intereſſierten Balkanmächte als Beobachter bei⸗ wohnen. Das türkiſch⸗ perſiſche Grenzgebiet dem Ausgangspunkt Operationen gegen Perſien. Riza Khan, der Schah von Perſten. mit dem der türkiſchen ſo behauptet man, in Berlin bleiben. Auch im Ber⸗ liner Auswärtigen Amt hat man über eine Abberu⸗ fung des türkiſchen Botſchafters nach Angora noch nichts zu erfahren vermocht. In Kreiſen, die für gut unterrichtet zu halten wir Grund haben, hält man die Meldung indes für ſehr wahrſcheinlich. Der Vertreter der Türkei in Berlin gilt nämlich als beſonders vertraut mit den Verhältniſſen bei den Kurden und hat bereits bei der Niederwerfung des letzten Kurdenaufſtandes im Jahre 1926 führend ſich betätigt. Ob die Regie⸗ rung in Angora ihn mit der Leitung der Opera⸗ tionen zu betrauen gedenkt, dürfte allerdings noch dahinſtehen. Sie wird aber auf alle Fälle ſeinen Rat in dieſer entſcheidenden Frage hören wollen. Abſchiedsgruß König Jeſſals König Feſſal von Irak hat an den Reichs prä⸗ ſidenten nachfolgendes Telegramm gerichtet: „Beim Verlaſſen Deutſchlands iſt es mir ein an⸗ genehmes Bedürfnis, Euer Exzellenz nochmals für die liebenswürdige Aufnahme und die großzügige Gaſtfreundſchaft, die Eure Exzellenz und die Reichs⸗ regierung mir während meines Aufenthaltes in Berlin gewährt haben, meinen aufrichtigen Dank auszuſprechen. Ich werde die ſchönſte Erinnerung an dieſen Beſuch bewahren. Bei dieſer Gelegenheit ge⸗ ſtatte ich mir, die beſten Wünſche für das weitere per⸗ ſönliche Wohlergehen Eurer Exzellenz und die Wohl⸗ fahrt des Deutſchen Reiches und Volkes auszu⸗ drücken.“ Engliſche Luftflottenmanöver Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 13. Auguſt. In Weſtengland haben geſtern die Som⸗ mermanöver der engliſchen Luftflotte begonnen, an denen 250 Flugzeuge teilnahmen. Der ſtrategiſche Zweck der Manöver iſt die Feſtſtellung, ob Verteidi⸗ gungsmaßnahmen gegen energiſche Flugzeugangriffe bei dem heutigen Stand der Flugzeugtechnik über⸗ haupt wirkſam ſein können. Der erſte Tag der Operationen ſcheint die Theorie vieler Militärs zu beſtätigen, daß es gegen umfang⸗ reiche Flugzeugangriffe nur eine einzige Ver⸗ teidigung gibt, den Gegenangriff auf das Gebiet des Feindes. In den meiſten Fällen iſt es den an⸗ greifenden Flugzeugſtaffeln gelungen, unbemerkt in das Feindesgebiet zu gelangen und ihre„Bomben“ abzuwerfen, während die an Zahl weit überlegenen Verteidigungsmaſchinen ſich darauf beſchränken muß⸗ ten, den Angreifern den Rückzug abzuſchneiden, was ebenfalls in den wenigſten Fällen gelang. Wieder ein Sturz aus dem D⸗Zug — Berlin, 13. Auguſt. Bei der Station Mulden⸗ ſtein, in der Nähe von Bitterfeld, fiel, wie die„B..“ meldet, heute früh gegen 348 Uhr die 28 jährige Käthe Simon aus Berlin aus einem Schlafwagen des Zuges D 13, Mailand Stuttgart Berlin. Mit lebensgefährlichen Verletzungen blieb die Verun⸗ glückte auf den Schienen liegen und wurde ſter⸗ bend ins Krankenhaus Bitterfeld gebracht. Die Ermittlungen ergaben, daß zweifellos Unglücksfall vorliegt. Die Afghanen-Invaſion Es hat ſich erwieſen, daß die Meldungen über den Marſch der Afridis auf die Hauptſtadt der nordweſtlichen Grenzprovinz Indiens, Peſchawar, beſonders ernſt genommen werden müſſen. Die Afridis ſind einer der größten afghaniſchen Stämme, die zum Teil in Afghaniſtan, zum Teil aber in Nord⸗ weſtindien wohnen. Ihre„Staatsangehörigkeit“ iſt nicht immer leicht feſtzuſtellen, da ſie nomadiſche Le⸗ bensweiſe führen und auf der Suche nach neuen Weideplätzen ihre Herden oft über den Khyberpaß, der die Grenze zwiſchen Afghaniſtan und Nordweſt⸗ indien bildet, wandern. Auch läßt ſich nichts Ge⸗ naues über ihre Zahl ausſagen, da dieſer halbwilde Stamm ſich faſt jeder Staatskontrolle entzieht. Man nimmt an, daß die Zahl der Afridi huntertauſend überſteigt. Nebſt den anderen afghaniſchen Stäm⸗ men— Durani, Ghilſat, Juſſufaſt, Mohmand— ſind die Afridi kriegeriſch veranlagt, beſonders in den Zeiten großer Not. Der. Hunger iſt bei allen ihren Unternehmungen die treibende Kraft. Der Hunger war es, der ſie auch diesmal zu einem großen Un⸗ ternehmen gegen die wichtigſte und größte Stadt Nordweſtindiens getrieben hat. Dies iſt auf jeden Fall die Erklärung, die die Engländer der Aktivität der Afridis geben. Indeſſen kann mit einer faſt abſoluten Sicherheit angenommen werden, daß die Afghanen neben der materiellen Not auch durch politiſche Er wä⸗ gungen ſich leiten ließen. Dafür ſpricht allein ſchon die Tatſache, daß das Beiſpiel der Afridi auch andere halbwilde Nomadenſtämme angeſteckt hat, deren materielle Lage viel günſtiger iſt. Die Cham⸗ kani und Orakzais, Völker, die weſtlicher und ſüd⸗ licher von den Afridis leben, haben ſich nunmehr auch erhoben, um den Bara⸗ und Waranfluß entlang nordoſtwärts zu marſchieren. Auch der um Peſchawar herum anſäſſigen Khajuri hat ſich große Erregung bemächtigt, und es iſt trotz des abgeſchlagenen An⸗ griffs der Afridis nicht ganz unmöglich, daß alle Ein⸗ heimiſchen in den Tälern des Kabul und Indus mit ihren Nebenflüſſen ſich in Bewegung ſetzen, um die Engländer in ihren Forts anzugreifen. Die Aufſtände der Eingeborenen. gegen die Staatsgewalt Nordweſtindiens ſind an ſich nicht neu. Dieſelben Afridi, die heute die Haupträdelsführer bei der großen Kampagne der Nomadenſtämme gegen die Engländer ſind, haben immer wieder den britiſchen Truppen zu ſchaffen gemacht. Beſonders berühmt iſt die Erhebung der Afridi im Jahre 1897. Damals ſahen ſich die Engländer veranlaßt, einen Krieg nach allen Richtungen der damaligen militä⸗ riſchen Kunſt gegen die Halbwilden zu führen und dieſen Krieg in die Berge des unwirtlichen Grenz⸗ landes zu tragen. Noch heute ſind bei den Afridi Führer tätig, die die damalige Niedermetzelung ihrer Stammesgenoſſen miterlebt haben. Diesmal dürfte es den britiſchen Truppen noch ſchwieriger werden, der Aufſtände Herr zu werden. Es iſt nämlich nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich bei den Afridi um einen wohldurchdachten und viellejcht gar von außer⸗ halb unterſtützten Aktionsplan handelt. Vor wenigen Wochen ging durch die Preſſe der ganzen Welt die Meldung von einem Aufſtand der Gebirgsſtämme gegen den jetzigen König Afgha⸗ niſtans Nadir Khan. Es ſoll dem König ge⸗ lungen ſein, dieſen Aufſtand, der von den Anhäu⸗ gern des hingerichteten Rebellen Batſchai Sakavb ge⸗ leitet wurde, niederzuringen. Einzelheiten über den Verlauf des Aufſtandes und ſeiner Niederkämpfung wurden nicht bekannt. Es erſcheint nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, daß die Aufruhrbewegung in Afghaniſtan mit dem Marſch der Afridi auf Peſchavar in einem in⸗ neren Zuſammenhang ſteht. Höchſtwahrſcheinlich handelt es ſich in beiden Fällen um Aktionen, deren politiſcher, ja außenpolitiſcher Hintergrund unſchwer feſtzuſtellen iſt. Die afghaniſchen Stämme ſind zwi⸗ ſchen der Macht der Sowjets und der Macht der britiſchen Truppen in Indien einge⸗ klemmt. Die ungeheure Spannung, die dadurch in dieſer exploſtonsſchwangeren Gegend beſteht, macht ſich bei den Einheimiſchen ſtändig bemerkbar. Es iſt nicht anzunehmen, daß unter dieſen Umſtänden eine dauerhafte Befriedung der afghaniſchen Völker inner⸗ halb und auch außerhalb der Grenze Afghaniſtans 2. Seite. Nr. 370 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 möglich iſt. Die kriegeriſche Energie dieſer Völker löſt ſich in der Richtung des geringſten Widerſtandes. Und dies iſt Indien, wo die britiſchen Beherrſcher des Landes in eine immer bedrängtere Situation ge⸗ raten. Gerade deswegen darf der Erhebung der Afridi und ihrer Verbündeten beſondere Bedeutung beigemeſſen werden. Nichts iſt den Engländern in dieſem Augenblick peinlicher als die Notwendigkeit, einen regelrechten Krieg gegen die afghaniſchen Völ⸗ ker zu führen in einem Zeitpunkt, wo ſie ihre Trup⸗ pen ſtändig gegen die Inder in Bereitſchaft halten müſſen Der Kampf gegen das indiſche Salzmonopol * Ahmedabad, 13. Auguſt.(Reuter.) Wegen unbe⸗ fugten Verkaufes von Salz wurden geſtern insgeſamt 74 Perſonen verhaftet. Abends verſammelte ſich vor einer Polizeiwache eine große Menſchenmenge und weigerte ſich trotz der Ermahnungen der Beam⸗ ten und einiger Kongreßführer auseinander zu gehen. Schließlich unternahmen die Poliziſten einen Angriff mit Bambusſtäben. 2 5 Treviranus' Rundfunkrede Berlin, 13. Auguſt. Der„Vorwärts“ hatte behauptet, Miniſter Tre⸗ viranus ſei zu ſeinem Geſpräch im Rundfunk von dem Reichskabinete beauftragt worden. Das trifft indeß, wie wir hören, nicht zu. Die Leitung des Rundfunks hat vielmehr bei Treviranus angefragt, ob er bereit ſei, in der ſogenannten „aktuellen Stunde“ zu den in⸗ und ausländiſchen Kommentaren ſeiner Rede vom Sofintag Stellung zu nehmen und der Miniſter habe aus begreiflichen Gründen dieſe Möglichkeit, ſeine Ausführungen vor der Oeffentlichkeit interpretieren zu können, auf⸗ gegriffen und zugeſagt. Die Hyſterie der Voulevarödblätter iſt noch nicht geſchwunden. Man fragt ſich mit Ver⸗ wunderung, woher mit einem Mal dieſe Entrüſtung kommt, wenn ein deutſcher Miniſter das wiederholt, was in anderen Worten ſchon von vielen deutſchen Miniſtern in jeder Parteiſchattierung geſagt, von politiſchen Führern betont und von jedem ehrlichen Deutſchen gedacht wird. Es iſt weiter nichts ge⸗ ſchehen, als daß Miniſter Treviranus den Polen und ihren franzöſiſchen Beſchützern vor Augen geführt hat, eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Polen ſei eine abſolute Notwendigkeit für die Ge⸗ ſundung Europas und die Herſtellung wirklich fried⸗ licher Beziehungen. Vorausſetzung dafür ſei aber die Heilung und Schließung der am deutſchen Reichs⸗ körper ſchwärenden Wunde im Oſten. Man ſcheint in Frankreich, wo man ſo laut an Locarno und den Kelloggpakt erinnert, vollſtändig vergeſſen zu haben, daß Streſemann wieder⸗ holt und ſo deutlich, daß man ihn wirklich nicht mißverſtehen konnte, den Abſchluß eines Oſt⸗ Locarnos abgelehnt hat, eben weil kein deut⸗ ſcher Miniſter und keine deutſche Regierung die jetzige Grenzziehung im Oſten als endgültig anerken⸗ nen kann. Es iſt merkwürdig, wie kurz das Ge⸗ dächtnis von Menſchen und Völkern in ſolchen Fällen iſt und wie dringend es einer Auffriſchung bedürfen. Gerade in letzter Zeit haben ſich, auch in Frankreich, Stimmen erhoben, die durchaus anerkennen, daß Deutſchland durch die Grenzziehung im Oſten eine Wunde geſchlagen iſt, ohne deren Heilung ein gutes Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Polen nicht möglich erſcheint. Haben dieſe Leute alle in den Wind geſprochen, ſobald ein deutſcher Miniſter ſich erkühnt, ungefähr dasſelbe zu ſagen, was ſie ihren Landsleuten auseinanderzuſetzen bemüht ſind? Polen und Franzoſen, wie eben wieder Herr Poin⸗ cars, dürfen Deutſchland ſchmähen und beſchimpfen, ohne daß ein Wort des Proteſtes dagegen laut wird. Wenn man bei uns den Finger in die Wunde legt, iſt es ein Verbrechen vor aller Welt. Die Unruhe, die in Frankreich durch die Rede des Miniſters Treviranus erzeugt worden iſt, dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß man in ihm einen Nationaliſten erblickt. Vielleicht blättert man in Frankreich ein wenig in der Vergangenheit zurück und lieſt nach, was zum Beiſpiel Streſemann bei verſchtedenen Gelegenheiten über die Grenzziehung im Oſten geſagt hat. Das könnten Beruhi⸗ gungstropfen ſein, die dann ihre Wirkung hoffentlich nicht verfehlen. Der neue Zeigner⸗Skandal Ein ſeltſamer Jeſtreoͤner Nach dem Grun dſatz, man ſolle die Feſte feiern, wie ſie fallen, hatten am 11. Auguſt auch die Jung⸗ ſozialiſten Groß ⸗ Berlins gehandelt. Sie veranſtalteten, wie berichtet, eine„rote Verfaſ⸗ ſungsfeier“, deren Verlauf bewies, daß es den Veranſtaltern mehr auf einen Proteſt gegen die Ver⸗ faſſung, als auf eine Feier für die Verfaſſung ankam. Feſtredner war ausgerechnet Herr Zeigner, deſſen Mißwirtſchaft als ſächſiſcher Miniſterpräſident im Jahre 1923 die Reichsexekutive gegen Sachſen not⸗ wendig machte. Zeigner mußte ſich ſpäter vor dem Strafrichter verantworten, weil er ſich als Juſtiz⸗ miniſter der Beſtechung ſchuldig gemacht hatte. Nach Blättermeldungen führte Zeigner in ſeiner Feſtrede am 11. Auguſt u. a. aus: „Wir müſſen an dieſem Tage, wo die Verfaſſungs⸗ Feſtredner in den öffentlichen Kundgebungen mit bei⸗ ſpielloſer Dreiſtigkeit die Maſſen des Volkes über den angeblichen Wert der Weimarer Verfaſſung be⸗ lügen, einmal offen ausſprechen, daß dieſe in Weimar geſchaffene Verfaſſung für uns Sozialdemo⸗ kraten überhaupt keinen gegen wertigen Wert mehr beſitzt. Wir täten daher beſſer, wenn wir dieſen Tag in Zukunft nicht mehr feiern.“ Die Jungſozialiſten, die Herrn Zeigner ſtürmi⸗ ſchen Beifall zollten, wurden aufgefordert, mit der bürgerlichen Verfaſſung von Weimar nicht zu pak⸗ tieren.„Ihr ſollt nur das eine Ziel im Auge haben: Die Herbeiführung der klaſſenloſen Ge⸗ ſellſchaft, die Errichtung des ſozialiſtiſchen Staa⸗ tes.“ Zeigners Rede, die auch ſchwere Be⸗ ſchimpfungen des Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg enthielt, ſchloß mit der Aufforderung, bei einem kommenden zweiten 9. November„bereiter“ zu ſein, als es im Jahre 1918 der Fall geweſen wäre. Die Rede Zeigners verpflichtet den ſozial⸗ demokratiſchen Parteivorſtand zur Aeußerung. Dieſe Ausführungen können nicht damit abgetan werden, daß man ſagt, es handele ſich um die Ver⸗ anſtaltung einer Gruppe, für die die ſozialdemokrati⸗ ſche Partei als ſolche keine Verantwortung trägt. Die Jungſozialiſten ſind eine ſozialdemokratiſche Organi⸗ Der Streik in Tardieu ſchweigt ſich aus Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 13. Auguſt. In der franzöſiſchen Oeffentlichkeit hat es großes Aufſehen erregt, daß Miniſterpräſident Tar dien in dem geſtrigen Miniſterrat nicht mit einemein⸗ zigen Wort zu der Streiklage im nordfran⸗ zöſiſchen Induſtriegebiet Stellung genommen hat. Dies ſei umſo auffälliger, als Tardieu bei jeder Ge⸗ legenheit ſich immer in den Vordergrund zu ſtellen liebt. Die linksdemokratiſchen und Arbetterblätter laſſen es daher an ironiſchen und verſteckten Vor⸗ würfen gegen den Miniſterpräſidenten nicht fehlen. Man vergleicht Tardien mit Pontius Pilatus, der ſeine Hände in Unſchuld wäſcht und es mit keiner der beiden Parteien verderben möchte. Die Nachrichten aus dem Streikgebiet lauten ſehr widerſpruchsvoll. Wie es heißt, ſollen der Auffor⸗ derung zur Rückkehr in die Betriebe weniger die bisherigen gelernten Arbeitskräfte, als neue italie⸗ niſche und polniſche ungelernte Arbeiter Folge leiſten. Kundgebungen in Lille Bei kommuniſtiſchen Kundgebungen in Lille ſind 13 Arbeiter verhaftet worden, ſechs davon wegen Be⸗ hinderung von Arbeitswilligen. Für heute erwartet man die Antwort der Arbeitgeber auf einen Vor⸗ ſchlag der Arbeiter betr. gemeinſame Beſprechung beim Präfekten. Nach dem„Echo de Parts“ haben in den letzten Tagen etwa 10 000 Arbeiter die Arbeit wieder auf⸗ genommen. Im Streikgebiet ſind Maßnahmen zur Linderung der entſtandenen Not getroffen worden. Teilnehmern Waffen, ſation, und Herr Zeigner wird am 14. September Spitzenkandidat für die Sozialdemokraten im Wahl⸗ kreis Chemnitz ſein. Die ſächſiſchen Sozialdemokra⸗ ten unterſcheiden ſich überhaupt nur wenig von den Kommuniſten. Der ſozialdemokratiſche Parteivor⸗ ſtand hat ſich bisher damit begnügt, ſanften Tadel gelegentlich gegen die Parteifreunde in Sachſen aus⸗ zuſprechen. Das geht nun nicht mehr. Zeigners Worte verlangen eine klare Stellung⸗ nahme! Verbot einer kommuniſtiſchen Zeitung in München Durch Beſchluß der Polizeidirektion München wurde die in München erſcheinende kommuniſtiſche „Neue Zeitung“ bis zum 16. Auguſt. einſchließ⸗ lich verboten. Anlaß zu dem Verbot gab eine in Nummer 182 und 183 veröffentlichte Bilderſerie, die im Zuſammenhang mit der Ueberſchrift eine bös⸗ willige und mit Ueberlegung erfolgte Verächtlich⸗ machung der verfaſſungsmäßig feſtgelegten Staats⸗ form darſtellt. Verhaftung bewaffneter Nationalſozialiſten München, 13. Auguſt. Bei der geſtrigen Verſammlung der National⸗ ſozialiſten im Zirkus Krone wurden ungefähr 40 darunter ſechs ſtehende Meſſer, Stahlruten und Schlagringe abgenommen. Die Waffen wurden beſchlagnahmt. Gegen ihre Beſitzer wird auf Grund der Notverordnung über Waffenmißbrauch gerichtlich vorgegangen. Berufung gegen Goebbels Freiſprechung Gegen das freiſprechende Urteil im Miniſter⸗ beleidigungsprozeß Goebbels hat der Staats⸗ anwalt heute Berufung eingelegt. Die neue Verhandlung dürfte in etwa acht Wochen in Hanno⸗ ver vor der Großen Berufungskammer ſtattfinden. Norofrankreich Herriot muß ſich verteidigen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 13. Auguſt. Der ehemalige Miniſterpräſident Herriot hat ſich wieder einmal gezwungen geſehen, Angriffe gegen ſeine Außenpolitik zurückzuweiſen. Er wendet ſich in einem Brief an die nationaliſtiſche Lyoner Zeitung„Salut Public“, die eine ſcharfe Kritik an ſeiner Außenpolitik in dem Jahre der Ruhrbeſetzung veröffentlicht hatte. Auf den Vorwurf, er habe durch die Räumung der Ruhr die Räumung des Rhein⸗ landes vorbereitet, erwidert Herriot: „Ich habe die Ruhr in voller Uebereinſtimmung mit Marſchall Foch und entſprechend den Verpflich⸗ tungen geräumt, die die vorhergehende Regierung bei der Beſetzung der Ruhr eingegangen war. Mit der Räumung des Rheinlandes hatte ich mich nie⸗ mals zu befaſſen.“ Auch die Vorwürfe gegen ihn als Unterzeich⸗ neter des Dawesplanes weiſt Herriot zurück. Der Dawesplan habe Frankreich 25 Milliarden ein⸗ gebracht. Er, Herriot, ſei ſtolz darauf, ihn in Tätigkeit geſetzt zu haben. Die gegenwärtige Majorität habe den Poungplan und das damit ver⸗ bundene Schuldenabkommen angenommen. Er, werde eines Tages den Vergleich zwiſchen beiden Plänen anſtellen. Schiffsuntergaug bei Kanton— 17 Tote — Kanton, 13. Auguſt. Auf dem Hſikiang iſt ein großer chineſiſcher Dampfer auf eine Mühle ge⸗ ſtoßen und geſunken. Dabei fanden 70 Paſſagiere, meiſt Frauen, den Tod. g Die heſſiſchen Büchner ⸗Preis⸗Träger Soeben wurden der Maler Johannes Lippmann und der Dichter Nikolaus Schwarzkopf durch den Georg Büchner⸗ Preis ausgezeichnet. Prof. Johannes Lippmann, im Lichtenberg im Odenwald, trotz ſeiner 72 Jahre mit ungebrochener Rüſtigkeit ſchaffend, iſt weit über dite Grenze ſeiner heſſtſchen Heimat bekannt geworden durch die lebensvolle Darſtellung der bäuerlichen Welt. Man wird der Leiſtung dieſes eigenartigen, ehrlichen Künſtlers nicht gerecht, wenn man ihn mit dem Ruhm eines Odenwaldmalers umkränzt. Die Odenwaldlandſchaft, ſo oft ſie in ſeinen Werken wie⸗ derkehrt, in jeder Jahreszeit, in Sonne und Gewit⸗ terdräuen, im Morgenglanze und Abendrot, iſt nur der Urgrund für das in erſtaunlicher Mannigfaltig⸗ keit behandelte Motiv des mit der Mutter Erde in Glück und Leid verbundenen ländlichen Arbeiters. Prof. Lippmann darf zu den beſten Bauern⸗ malern gezählt werden. Zahlreiche Bilder von herber Schönheit und erſchütterndem Ernſt zeigen uns, wie nur dem mühſam Arbeitenden und zäh Be⸗ hartenden der gequälte Ackerboden Gaben ſpendet, wie Mann und Frau, Großmutter und Kind im Bund mit der Kraft des Pferdes und des Rindes ein ſchweres Tagewerk tun. Derſelbe Ernſt ſchreitet durch ſeine Waldbilder. Knorrige Baumrieſen und aufgetürmte Felſen feſſelten ihn ebenſo wie das trutzige Schloß Lichtenberg mit ſeinen gewaltigen Mauern. Die ungewöhnliche Fruchtbarkeit des Künſtlers hat zahlreiche öffentliche und private Sammlungen bereichert. Eine Ueberſchau über den Umfang ſeines Schaffens gab die Ausſtellung ſeiner Werke, die der Kunſtverein Darmſtadt anläßlich des 70. Geburtstages des Meiſters 1928 in der heſſiſchen Hauptſtadt veranſtaltete. Die erſte Ausbildung erhielt Lippmann in der Kunſtſchule ſeiner Vaterſtadt Offenbach und im Atelier Klimſch zu Frankfurt a.., 1875/77 arbeitete er in Dresden, es folgten 1878 Studien am Städel⸗ ſchen Inſtitut in Frankfurt, zwei Sommer führten ihn nach München zu Paul Schultze⸗Naumburg; nach ſolchen Wanderjahren ließ ſich Lippmann in Offen⸗ bach nieder. Seit 1908 wohnt er in Lichtenberg im Odenwald, mit Land und Leuten in engſter Verbun⸗ denheit, ob ſeines geraden und ehrlichen und mann⸗ haften und ſchlichten Weſens beliebt und geehrt. Der mit ſeinem Weſen ſo tief in ſeiner heſſiſchen Heimat wurzelnde Dichter Nikolaus Schwarzkopf der einſt Lehrer war und heute frei von beruflicher Bürde in Darmſtadt lebt, iſt(Mitte der 40er Jahre ſtehend) für einen Schaffenden noch verhältnis⸗ mäßig jung: eine Jugend, die ſich in ſeinem Schaffen ebenſo als ein beſeligendes Klingen wie als unruhe⸗ volle Feurigkeit des Denkens und Fühlens aus⸗ drückt. Schwarzkopf wurde am 27. März 1884 in Urberach geboren, einem wegen ſeines uralten Töpfergewerbes bekannten Landortes bei Dieburg. Er iſt der Sohn eines Pflaſterers und ſeine Mutter war Näherin. Ihrer unermüdlichen Arbeit an der Nähmaſchine verdankte Schwarzkopf die Möglichkeit, Lehrer zu werden, und ſo half auch ihm die Opfer⸗ willigkeit der Mutter aus den ärmlich⸗proletariſchen Verhältniſſen des Elternhauſes heraus. Er lernte im Bensheimer Seminar. Seine Lehrtätigkeit führte ihn ſpäter an Neckar und Rhein, nach Neckarſteinach, Mainz und Ockenheim. Eine beſondere Begabung ſeiner Phantaſie und ſeiner Sprachgeſtaltung zum Legendären vereinigt ſich in Schwarzkopfs Dichtertum mit einem religiös⸗ forſchendem Weſen, das manchmal geradezu myſtiſch erregt iſt. Zum Religiöſen kommt eine mit brei⸗ ten Wurzeln ins Naturhafte der Scholle und ihres geſchöpflichen Lebens hineingreifende Kraft, die oft won den Blinklichtern eines immer wieder mit neuer Wendigkeit erfreuenden Humors durchleuchtet iſt. Köſtlich in ihrer geſchöpflichen Treuherzigkeit ſind Schwarzkopfs Erzählungen„Flick dich“ oder„Die rheiniſchen Spatzen“ und„Rieſele“, das eine die halb ulkige, halb traurige Geſchichte eines worlauten Spatzenſtrolches, das andere der ſchickſals⸗ reiche Roman eines kleinen Pferdes. Geſtaltungen der Heimat und ihrer Menſchen finden wir ſchon in Schwarzkopfs Frühroman„Greta Kunkel“ und in ſeinem„Häfner aus dem Erbſeneck.“ Großartig in legendärer Kraft und religiös⸗myſti⸗ ſchem Gehalt iſt die Erzählung„Maria vob m Rheine.“ Einige Jahre ſpäter folgt mit dem „Schwarzen Nikolaus“ ein Werk, deſſen Stoff rheiniſches Leben und rheiniſches Volkstum bilden, deſſen Fabel mit ihrem oft ſarkaſtiſch gefärbten Hu⸗ mor den Dichter im Kreuzfeuer ſeines religiöſen Gewiſſens zeigt, das hier und in ſeinem letzten Werk, dem Grünewaldroman„Der Barbar“ zu⸗ gleich ſoziales Gewiſſen iſt. Zuvor erſchien noch „Amorsbronn“, in das myſtiſch eine wunder⸗ tätige Qelle hineinſpielt und das von der lange un⸗ geſtillten und endlich erfüllten Sehnſucht eines Mäd⸗ chens nach Mutterſchaft handelt. Ein Werk eigener Art iſt„Judas Iskariot“, ein intereſſanter Verſuch, Judas Verrat an Jeſus zu klären. Schwarzkopf will ſpäter dieſen„Judas Iskariot“ in einem größeren Werk aufgehen laſſen, das Chriſtus und ſeine Zeit fozial geſtaltet. Toledoſtahl Im Mittelalter war überall in Europa der To⸗ ledoſtahl als der beſte bekannt. Die feinſten Dolche und Degen kamen aus der ſpaniſchen Stadt Toledo. Nur die Schneiden aus Damaskus konnten mit denen aus Toledo konkurrieren. In der Renaiſ⸗ ſance⸗Zeit war jeder Ritter ſtolz, Waffen, die in Toledo gearbeitet wurden, zu führen. Im 16. und 17. Jahrhundert, als der allgemeine wirtſchaftliche Niedergang Spaniens begann, kam auch die Stahl⸗ produktion Toledos in Verfall. Die Stadt, einſt groß und reich, ſank immer mehr und zählte nur 26 000 Einwohner. Um die altehrwürdige Stadt zu ſtützen, befahl der ſpaniſche König Karl III. im Jahre 1771 die Errichtung einer großen Stahlfabrik Badiſche Politik 5 Lettow- Vorbeck Spitzenkandidat Die Konſervative Volkspartei des Wahlkreiſes Baden hat General von Lettow⸗Vorbeck als Spitzenkandidaten aufgeſtellt. An zweiter Stelle der Liſte ſteht der langjährige Führer des Jungnationa⸗ len Bundes, Dr. Walther Kayſer. Zwei Raubüberfälle Auf ein Poſtauto — Schönebeck, 13. Auguſt. Zwiſchen den Ortſchaf⸗ ten Eggersdorf und Biere wurde heute morgen ein Poſtauto des Poſtamtes Schönebeck überfallen. Der unbekannte Täter hat den Führer des Poſtautos betäubt und mehrere Tauſend Mark ent⸗ wendet. Der Führer iſt noch nicht vernehmungs⸗ fähig. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen ſoll der Täter in einem grünen Auto in Richtung Schönebeck davongefahren ſein. Die Oberpoſtdirek⸗ tion Magdeburg hat für die Ermittlung des Täters eine Belohnung von 500 RM. ausgeſetzt. Auf einen Geldbriefträger — Magdeburg, 13. Auguſt. Heute früh wurde in einem Hauſe im Krummenellenbogen von drei Perſonen auf einen Geldͤbriefträger ein Raub⸗ überfall verübt. Der Beamte wurde mit einer Eiſen⸗ ſtange niedergeſchlagen und dann ſeiner Geld⸗ taſche beraubt. Auf die Hilferufe nahmen Hausbewohner und Straßenpaſſanten die Verfolgung der Räuber auf. Es gelang, zwei von ihnen, den Dekorateur Albert und den Gärtner Kaue, beide ar⸗ beits⸗ und obdachlos, feſtzunehmen und die Geld⸗ taſche ſicherzuſtellen. Ob und wieviel Geld aus der Taſche geſtohlen wurde, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Geldbriefträger wurde mit ſchweren Kopfverletzungen dem Krankenhaus zugeführt. Letzte Meldungen Autounglück— Ein Toter, drei Schwerverletzte — Trier, 13. Auguſt. Bei der Heimfahrt von einem Geſangswettſtreit, zu dem der Quar⸗ tett⸗Verein Hermeskeil in mehreren Autos beför⸗ dert worden war, ſtürzte bei Gonnesweiler ein Sechs⸗ ſitzer eine Böſchung hinab. Ein Inſaſſe wurde ſofort getötet, drei Mitfahrende erlitten ſchwere Knochen⸗ brüche und innere Verletzungen. Zwei von ihnen ſind in Lebensgefahr. N An Pilzvergiftung geſtorben * Zweibrücken, 13. Auguſt. In Irheim hatte die zum Beſuch ihrer Schweſter weilende Eliſabeth Pfaff ſich ein Pilzgericht bereitet, nach deſſen Ge⸗ nuß ſie, lt.„N. Pf. Landesztg.“, unter Vergiftungs⸗ erſcheinungen erkrankte und ſtar b. Wieder ein Säugling geſtorben — Lübeck, 13. Auguſt. Nachdem ſeit einiger Zeit ein Stillſtand hinſichtlich der Sterblichkeitsziffer der mit dem Tuberkuloſeſchutzpräpgrat gefütterten Säug⸗ linge eingetreten iſt, iſt jetzt ein neuer Todesfall zu verzeichnen. Die Zahl der Opfer hat ſich damit auf 65 erhöht. Als krank meldet der Bericht des Lübecker Geſundheitsamtes 55, als gebeſſert 78, als geſund bezw. noch in ärztlicher Behandlung 58 Säug⸗ linge. Die Krakatau⸗Juſel wieder aufgetaucht — Batavia, 13. Auguſt. Die vor kurzem unter der Meeresoberfläche verſchwundene Inſel des Vul⸗ kans Krakatau iſt wieder aufgetaucht. Mit dem Auf⸗ tauchen hat ſich die Tätigkeit des Vulkans er⸗ neut belebt. Er wirft Aſche, Felsſtücke und an⸗ dere Beſtandteile bis zu 2000 Meter hoch in die Luft Die wiederaufgetauchte Inſel erhebt ſich jetzt 10 Meter über dem Meeresſpiegel. Wilkins Forſchungsboot E Nemwyork, 18. Auguſt. Der Polarforſcher Sir Hubert Wilkens, der in einem U⸗Bobot unter dem Packeis zum Nordpol vorzudringen, beab⸗ ſichtigt, hat für das ihm von der Regierung zur Ver⸗ fügung geſtellte U⸗Boot 10 000 Dollar hinterlegt, Er will das Boot überholen laſſen. die die glorreiche Tradition Toledos fortführen ſollte. Dieſe Fabrik, die nur blanke Waffen produ⸗ zierte, rentierte ſich jedoch nicht. Im Laufe der Zeit begann die Fabrik auch andere Stahlerzeugniſſe her⸗ zuſtellen. Zwar keine kriegeriſch⸗romantiſchen, aber mehr nützliche, und zwar Fiſchmeſſer, Scheren, Ra⸗ ſierklingen uſw. Mit den amerikaniſchen Gillette⸗ Raſierapparaten und mit den deutſchen Stahlwaren aus Solingen konnte aber die Fabrik in Toledo nicht im Preis und in der Qualität ihrer Erzeug⸗ niſſe konkurrieren. Nun erhöhte die ſpaniſche Re⸗ gierung den Zoll auf importierte Raſierapparate, ⸗Meſſer und Klingen um 300 Prozent. Die Spanier ſind ſomit gezwungen, ihre Bärte auf nationale Arz. zu raſieren. 5 — Gemütlichkeit 89 05 ſagt immer, daß es keine Gemütlichkeit mehr gäbe. Zwei dicke Herren, die es beide eilig hatten, ſtießen an einer Straßenecke zuſammen. Beide fah⸗ ren durch den heftigen Anprall zurück, betrachten ſich einander mit wütenden Blicken, verſuchen ſich aus⸗ zuweichen. Der erſte rechts, der zweite links. Da⸗ durch ſtoßen ſie wieder zuſammen, Ein neuer Ver⸗ ſuch. Diesmal weicht der erſte rechts, der zweite links aus. Abermals liegen ſie Bruſt an Druſt, Das böſe Schickfal will es, daß beide immer nach der gleichen Seite ausweichen. Immer wieder ſtoßen ſie zuſammen; beide ſpringen nach der entgegengeſetzten Seite und wieder liegen ſie ſich einander in den Armen. Sechs⸗ oder ſiebenmal wird dieſer hübſche Röſſelſprung wiederholt. Endlich wird die Geſchichte dem erſten Herrn zu dumm. Man lieſt auf ſeinem Antlitz den feſten Eutſchluß:„Jetzt weiche ich aber nicht mehr aus!“ Zur Bekräftigung dieſes Vorſatzes bleiht er ſtehen, zieht eine Zeitung aus der Taſche und tut ſo, als ob er leſen wollte. Der andere aber hat ebenfalls die Luſt, auszuweichen, verloren. Er 5 ſagt, freundlich:„Wenn Sie die Zeitung ausgeleſen haben, dann leihen Sie ſie mir, bitte!“ H. H. 1 * t Rr i dee 2 Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 370 FJalſch geſehene Zuſammenhänge Sparkaſſen und Kommunal wirtſchaft Bei verſchiedenen Anläſſen der letzten Zeit ſind in der Oeffentlichkeit über die Beziehungen zwiſchen Sparkaſſen und Kommunen Anſichten geäußert wor⸗ den, die die tatſächlichen Zuſammenhänge nicht richtig darſtellen. So konnte man die Meinung hören, die Sparkaſſen träfe deswegen eine gewiſſe Schuld an der Hochhaltung der Zinſen, weil ſie höhere Spar⸗ einlagenzinſen zahlten, um den Kommunen. gleich⸗ gültig zu welchen Bedingungen, überhaupt Kredite gewähren zu können. Hierzu iſt zunächſt zu bemerken, daß der Kommunalkredit im Rahmen der geſamten Kreditpolitik der Sparkaſſen keineswegs die maßgeb⸗ liche oder gar entſcheidende Rolle ſpielt. Nur ein Teil der Sparkaſſenmittel fließt den Kommunen zu. Die Sparkaſſen ſind als öffentliche Einrichtungen an die geſetzlichen Beſtimmungen und an die Satzungen gebunden, ſonſt aber in ihrer Kredit⸗ und Anlage⸗ politik durchaus unabhängig und ſelbſtändig, ſowohl gegenüber den privaten als auch den kommunalen Kreditnehmern. Wie ſehr gerade dieſe Zuſammenhänge verkannt werden, zeigt das Beiſpiel der viel erörterten kom⸗ munalen Umſchuldung, an die Ende 1929 ſofort die Befürchtung geknüpft wurde, hierdurch würden die ſonſtigen Kredite der Sparkaſſen und insbeſondere die Gewährung von Hypotheken ſtark beeinträchtigt werden. Die Sparkaſſen haben demgegenüber von vornherein darauf verwieſen, daß die einmalige Konſolidierung der kurzfriſtigen kommunalen Schul⸗ den ſo durchgeführt werden würde, daß hierdurch die übrigen Kreditgeſchäfte nicht benachteiligt wür⸗ den, Das für die Zwiſchenzeit vorliegende Zahlen⸗ material über die Entwicklung der Sparkaſſenkredite hat ihnen Recht gegeben. So haben z. B. allein die badiſchen Sparkaſſen von Januar bis April 1930 bereits 16,3 Millionen Reichsmark Hypothekenkredite neu gewähren können. Auf der anderen Seite iſt der Erfolg der Umſchul⸗ dungsaktion unbeſtritten bereits dem Kapitalmarkt zugute gekommen. Was den Zinsſatz für Sparein⸗ lagen anbetrifft, ſo wird vielfach noch nicht be⸗ rückſichtigt, daß er ſich nicht nach dem Auf und Ab des Reichsbankdiskontſatzes richten kann, ſondern nach dem Landeszinsfuß und dem Kapitalmarkt. Hier kommt es z. Zt., wie allgemein anerkannt wird, vor allem auf eine nachhaltige Senkung der Pfandbriefzinſen an. Nur in dem Maße, in dem auch die übrigen Teilgebiete des Realkredit⸗ marktes ihre Sätze, die höher liegen als die der Sparkaſſen, abbauen, können auch die Sparkaſſen an weitere Ermäßigungen des Einlagenzinſes heran⸗ gehen. Würden ſie dieſe Vorſicht außer Acht laſſen, ſo würden Teile ihres Sparkapitals in die höher ver⸗ zinslichen Anlagen fließen, was die Kreditgewäh⸗ rung der Sparkaſſen an die heimiſche Wirtſchaft be⸗ einträchtigen müßte. Die Jinanzamts⸗Akten Dem Steuerzahler ſteht das Recht der Einſicht zu Bisher vertraten unſere Steuerbehörden und Steuergerichte die Anſicht, daß dem Steuerpflichtigen im Berufsverfahren keine Einſicht in die Finanz⸗ amtsakten zu gewähren ſei. Mit dieſer Auffaſſung hat der 6. Senat des Reichsfinanzhofes in einem Be⸗ ſchluß vom 15. Mai 1930 aufgeräumt. Ein Steuer⸗ zahler hatte beim Reichsfinanzhof Rechtsbeſchwerde eingelegt und Akteneinſicht verlangt. Dieſer Akten⸗ einſicht hatte das zuſtändige Finanzamt wider⸗ ſprochen, während das Finanzgericht nur einige Blätter aus den Akten von der Einſichtnahme aus⸗ ſchloß. Der Reichsfinanzhof geſtattete gleichfalls die Akteneinſicht mit Ausnahme einiger Blätter. Auch den Mitgliedern des Reichsfinanzhofes hätte, ſo * führte unſer oberſtes Steuergericht in der Begrün⸗ dung aus, nichts zugänglich gemacht werden dürfen, was nicht auch dem Steuerpflichtigen zur Einſicht vorzulegen ſei mit alleiniger Ausnahme der Gut⸗ achten und Auskünfte, von denen unter Weglaſſung der Namen der Sachverſtändigen Abſchriften zur Einſicht der Beteiligten zu den Akten zu legen ſind. Das Wichtigſte aus dieſen Schriftſtücken iſt dem Steuerzahler in Form eines Schriftſatzes vorzu⸗ tragen. Wd. Gefährliches Kinderſpiel Die Straße bietet gegenwärtig Gelegenheit, ein für die Kinder wohl unterhaltendes Spiel zu beob⸗ achten. Es iſt zugleich aber auch gefährlich, denn es erſchwert den Wagenverkehr und hat manche Ge⸗ fahrenmomente für die Kinder. Das Spiel durch⸗ läuft verſchiedene Stufen. In der erſten Stufe muß beim Ueberqueren der Straße das linkee Auge mit der Hand zugehalten werden, in der zweiten geſchieht dies mit dem rechten Auge und in der letzten iſt dieſe Bedingung für beide Augen geſtellt. Das Spiel iſt demnach eine Art„Blinde Kuh⸗Spiel“. Im heutigen Straßenleben iſt ein Unterhaltungsſpiel von Gehweg zu Gehweg über die Fahrbahn hinweg ein Unfug. Für Eltern und Erzieher dürfte es deshalb zu emp⸗ fehlen ſein, der Spieltätigkeit ihrer Kleinen einige Aufmerkſamkeit zuzuwenden. O * * Das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit begeht am morgigen Donnerstag Herr S. Allmis mit ſeiner Ehefrau geb. Trautmann. Das Jubel⸗ paar lebt beim Sohne, dem Inhaber des Hut⸗ und Schirmgeſchäftes Anna Heiſel Wwe. in kI 1, 7. Der Jubilar iſt 85, die Jubelbraut 84 Jahre alt. Beide erfreuen ſich noch ganz außergewöhnlicher geiſtiger und körperlicher Friſche. * Mannheimer Flieger abgeſtürzt. Die vom Villinger Flugtag nach Mannheim zurückkehrenden Flieger Breitenberger und Merz kamen bei Volkertsweiler in die Tannen und ſtürzten ab. Während die Piloten mit dem Schrecken davonkamen, wurde das Flugzeug vollſtändig zer⸗ trümmert. * Ländung einer unbekannten Leiche. Geſtern nach⸗ mittag wurde aus dem Rhein die Leiche eines un⸗ bekannten Mannes geländet, die ſeit etwa 10 Tagen im Waſſer gelegen ſein mag. Beſchreibung: Etwa 30 Jahre alt,.70 Meter groß, kräftig, blonde Haare, Stirnglatze, bartlos, bekleidet mit blauem Anzug, trug Leinenhemd mit Bruſteinſatz, graue Unterhoſen, weißen Selbſtbinder mit roten Streifen, Lackhalbſchuhe, Taſchentuch, J. M. gezeichnet, Ehe⸗ ring mit den Buchſtaben G. R. und Datum 8. 6. 30. K, 2 ul zu fluid iu Oub hun löl, in in Kue füll uln Ein beſorgter Hausvater muß über Pilze genau ſo Beſcheid wiſſen, wie wenn er bei einem Natur⸗ forſcher in die Schule gegangen wäre. Leider ſind die meiſten Ehemänner von allem Gaſtronomiſchen durch eine Welt der Unkenntnis getrennt. Vielen iſt es ſchon ein Rätſel, wie ein Ei in den angenehmen Zuſtand der Wachsweichheit gebracht wird. Die Frau beſorgt das ſchon, denken die Ehegatten; die Hühner vom Ei her ſind alle befiedert. Wie ſie in den Zuſtand des backhendlhaften kommen, wiſſen ſie nicht. Denn jede Art von Ausgekochtheit iſt ihnen fremd. Die Hausväter wollen dieſe Dinge auch gar nicht wiſſen. Das iſt natürlich, um es gleich zu ſagen, grundverkehrt und eine Vogelſtrauß⸗ politik. Es gibt Speiſen, bei denen die genaue Kenntnis ihrer Herkunft und Weſensart geradezu unerläßlich iſt, jene nämlich, die, kaum ſind ſie bis zur Pforte des Magens vorgedrungen, zu rumoren beginnen, Brechreiz verurſachen und oft ſo⸗ gar tödliche Vergiftungen bewirken. Dazu gehören vor allem die Pilze. Champignone oder Pfifferlinge, die aus gutem Wald⸗ oder Wieſenboden weiß und gelb hervor⸗ ſprießen, ſind ein ſchöner und lieblicher Genuß. Ein weißgedeckter Tiſch, darauf eine Platte geröſteter Pilze oder in Sauce— iſt es nicht, wie wenn das alles direkt aus Gottes vielfältiger Küche käme? Das iſt nun alles recht leicht hingeſagt. Aber in den jüngſten Wochen gingen leider durch die Zei⸗ tungen zahlreiche 5 Nachrichten über Vergiftungsfälle, die teils auf verdorbene, größtenteils auf Giftpilze zurückzuführen ſind. Ich frage alle Pilzſammler und Pilzeſſer: Wißt ihr, wie ein Giftpils ausſieht, zum Bei⸗ ſpiel der dem Champignon ſehr ähnliche Knollen⸗ blätterpilz, die gefährlichſte Sippe unter den Pilzen? Es iſt nicht immer leicht, ihn zu erkennen. Die Hausfrau, die mit ihm umgeht, hat keine Macht über ihn. Alle Hausmittel. als da ſind: Zwiebel in kochendes Pilzwaſſer geben, oder einen ſilbernen Löffel im Pilzwaſſer rühren und was weiß ich, ſind unzuverläſſig. In vielen Städten gibt es private öffentliche Auskunftsſtellen, die in allen Fällen jedermann koſtenlos beraten. In Mannheim ſind wir zwar noch nicht ganz ſo weit, aber in der Kurfürſtenſchule am Zeughausplatz be⸗ ſteht unter Leitung von Direktor Kanzler ein Unterſuchungsamt für Pilze, wo jedermann gegen die üblichen Gebühren von Dr. Fleiſchmann Auskunft erhält und Pilze auf ihre Verwendbarkeit unterſuchen laſſen kann. Leute, die auf dem Wochenmarkte Pilze verkaufen, müſſen eine Prüfung ablegen, daß ſie pilzkundig ſind. Hauspäter und Hausfrauen können auch aus dem Schatze ihrer Erfahrungen und ihrer gaſtrologiſchen Bibliothek viele Möglichkeiten ſchöpfen, Giftpilze zu erkennen. Aber das ſind keine ſicheren Mittel, Ver⸗ giftungen zu verhindern. Seid in Gottes Namen vor⸗ ſichtig mit allen Pilzen, die ihr nicht kennt. Pilz⸗ liebhaber, geht zur Auskunftsſtelle in der Kurfürſten⸗ ſchule und holt euch Aufklärung. Hiho. Bühler Frühzwelſchgenernte Deine Gärten ſchmuck und blühend, Deine Weine echt und glühend! Obſt und Beeren ſonder Zahl Laden ein zu reichem Mahl. Worauf könnten dieſe ſinnigen Worte treffender paſſen, als für unſer mittelbadiſches Eden, für unſere von Natur begnadeten Gefilde im Tale des Rheines und am Fuße des Schwarzwalds? Unbeſtrittener⸗ maßen ſtellt das Städtchen Bühl mit ſeiner weitaus⸗ ladenden Umgebung, ſeinen ſonnigen Rebgeländen und anmutigen Hügeln und Halden das Obſtdorado unſeres engeren Heimatlandes dar. All die köſtlichen Obſtſorten, die vom erſten Frühjahr bis zum ſpäten Herbſt in ſo verlockender Weiſe unſere Märkte füllen, angefangen von der aromatiſchen Ananas bis zur honigſüßen Zwetſchge, gedeihen auf dem atmoſphäriſch ſo ſehr begünſtigten Bößlehmboden des Bühlertales. In allen Ortſchaften dieſer dem aufſteigenden Nordſchwarzwald vorgelagerten Talſtufe ſtehen Obſt⸗ und Weinbau auf hochentwickelter Stufe, wobei der Bühler Bezirk zugleich auch als die eigentliche Hei⸗ mat der berühmten Frühzwetſchge angeſprochen wer⸗ den darf, deren Maſſenkultur ein Faktor von großer volkswirtſchaftlicher Bedeutung geworden iſt. In den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde im ſogenannten Zinken Riegel der an Bühl ange⸗ bauten Gemeinde Kappelwindeck der „Bühler Frühzwetſchgenbaum“ entdeckt. Der Baum befand ſich in einer Höhenlage am Wal⸗ desrand und ſtellte eine ſelbſtentwickelte Kreuzung zwiſchen Frühpflaume und Hauspflaume dar. Wegen der Vorzüglichkeit ſeiner Frucht fand der Früh⸗ zwetſchgenbaum alsbald bedeutende Verbreitung im mittelbadiſchen Gebiete. In den ſiebziger Jahren kam die Frucht bereits in kleinerem Maße von Bühl aus zum Verſand. Die Nachfrage nach ihr wuchs dauernd, je bekannter ihre Güte wurde. Schon in den aber Jahren erſtreckte ſich das Verbreitungsgebiet von der Gemeinde Kappelwindeck über Bühl bis Sinz⸗ heim nach Baden⸗Baden und hinauf bis Appenweier, alſo in das Offenburger Gelände. Heute zählen die obſtberühmten Gemeinden Kappelwindeck, Bühlertal, Eiſental, Sasbach, Oberſasbach, Bühl, Ottersweier und Altſchweier allein über 160 000 Zwetſchgenbäume, won denen beiſpielsweiſe im Jahre 1929 rund 80 v. H. Früchte getragen haben, während in dieſer Saiſon mit einem weſentlich ungünſtigeren Ertrag gerechnet werden muß. Den draſtiſchſten Beweis für die über⸗ aus üppigen Obſtplantagen der mittelbadiſchen Gegend liefert die Tatſache, daß allein in Kappelwin⸗ deck 71 v. H. aller Obſtbäume Frühzwetſchgenbäume ſind, während Oberſasbach inbezug an Obſtbaumreich⸗ tum an der Spitze ſämtlicher badiſchen Gemeinden ſteht. Iſt doch hier eine etwa 100 Hektar landwirt⸗ ſchaftlich genutzte Fläche mit 22 300 Obſtbäumen be⸗ ſtanden! Die ausgezeichnet mundende Frucht des Zwetſch⸗ genbaumes und ihre vielfache Verwendungsmöglich⸗ keit veranlaßte im Jahre 1905 zur Einführung ſtän⸗ diger Obſtgroßmärkte zur Erntezeit, die in der Regel auf den Auguſt fällt und mehrere Wochen vorhält. Morgens um 2 Uhr begann die Anfahrt der Obſt⸗ züchter. Um 5 Uhr entfaltete ſich bereits ein lebhafter Marktbetrieb. Pveſievoll geſtaltete ſich Jahre hin⸗ durch dieſer berühmte Frühmarkt, bis er zuletzt nicht nur zeitlich auf die Nachmittagsſtunden, ſondern auch räumlich von der durch den Durchgangsverkehr ſtark frequentierten Hauptſtraße von Bühl nach der Friedrichsſtraße verlegt wurde. Im Durchſchnitt werden zur Erntezeit auf einem täglichen Obſtmarkt in Bühl einige tauſend Zentner an Händler aus den deutſchen Groß⸗ ſtädten verkauft. Wohl finden in verſchiedenen Orten des Bühler⸗ und Achertales bis hinauf zur Ortenau Obſtmärkte ſtatt, doch ſind ſie gegenüber dem Bühler von geringerer Bedeutung. Fraglos ſtellt der Bühler Markt heut⸗ zutage den größten Spezialobſtmarkt des deutſchen Reiches dar. Da trifft man Händler aus dem Rheinland, aus Hannover, Hamburg, Sach⸗ ſen, Schleſien, Berlin, auch aus den weniger weit entfernten Städten, wie München, Frankfurt, Mannheim und Karlsruhe. Sie alle haben auf Wochen hindurch ihren Sitz in Bühl aufgeſchlagen. Längſt ſchon iſt im Juli das letzte Hotelzimmer vor⸗ beſtellt! Schon vor 3 Uhr nachmittags haben die Obſthänd⸗ ler und Züchter aus Bühl und Umgebung beider⸗ ſeits der Marktſtraße Poſto gefaßt, teils mit kleineren, teils mit größeren Obſtmengen. Mit Kennerblick ſchreiten wenige Minuten darauf die Aufkäufer die„Front der vollgefüllten Körbe“ ab, ſondieren nach Qualitäten und verſuchen nach Mög⸗ lichkeit, die gebotenen Preiſe zu drücken. Iſt man handelseins geworden, dann erhält der Verkäufer vom Abnehmer einen Zettel, auf dem die Anzahl der erworbenen Körbe nebſt dem vereinbarten Preiſe vermerkt ſind. In ziemlicher Eile wickelt ſich der Großmarkt ab. Bei großer Nachfrage pflegt er oft ſchon nach einer halben Stunde zu Ende zu ſein. Die Früchte werden unmittelbar nach Marktſchluß nach geräumigen Hofplätzen verbracht, wo das Obſt zum Verſand in Einheits⸗Spankörben zu 20 Pfund oder in Einheitskiſtchen zu 30 Pfund umgeladen wird. Nun wird an Ort und Stelle gleich gewogen und be⸗ zahlt. Nach dem„Faſſen“, wie der Händler das Um⸗ packen der Zwetſchgen bezeichnet, werden die Obſt⸗ fuhren zur Güterabfertigung der Reichsbahn in Bühl gelenkt. An den Rampen des ausgedehnten Bahnhofs in Bühl, wie an den Abfertigungsſtellen der nachbarlichen Kleinſtationen herrſcht ſo während der ganzen Dauer der Zwetſchgenmärkte ein nimmer raſtendes Leben. Dabet iſt bemerkenswert, daß in jüngſter Zeit in ſteigendem Maße Frühzwetſchgen⸗ transporte nach der Schweiz und England dirigiert werden, ſodaß die Bühler Frühzwetſchgen in bedeu⸗ tungsvoller Weiſe auch als Exportfaktor gewertet werden darf. In dem Zwetſchgen⸗Rekordjahr 1929 liefen täglich aus Bühl, Bühlertal, Ottersweier und Steinbach etwa 250 Eiſenbahnwagen, teils zu 100, teils zu 150 Zentner Zwetſchgen nach dem Norden und Süden, wobei die zahlreichen Laſtautotransporte, die teilweiſe ihre Laſt bis nach Frankfurt a. M. brachten, nicht eingerechnet ſind. Auch heuer ſtellt ſich der bereits in vollem Gange befindliche Bühler Großobſtmarkt in ſeinen Ausmaßen würdig an die Seite ſeiner Vorgänger; leider aber erbrachte die an Quantität nur mittlere Ernte erheblich geringere Zufuhren, was auf den anfänglichen Preisdruck abbremſend wirkte, während andererſeits die Nachfrage im Steigen begriffen iſt und in den letzten Tagen ſchon zu ſo beträchtlichen Abſchlüſſen führte, daß tauſende und abertauſende Zentner Bühler Frühzwetſchgen nach allen Rich⸗ tungen der Windroſe verſandt werden konnten. J. Cahnmann-Karlsruhe. Raoͤfahrerunſitte Immer wieder muß die ſtrengſte Befolgung der zur Sicherung von Perſonen und Sachen heraus⸗ gegebenen Verkehrsordnungen gefordert werden. Der Beobachter kann leider genug Verſäumniſſe feſt⸗ ſtellen. Sehr ins Auge fallend iſt die Radfahrer⸗ gepflogenheit, ſich an fahrende Straßen bahn⸗ wagen oder an Laſtautos anzu hängen. Welche Folgen dieſes Gebaren haben kann, bewies ein Fall, der ſich dieſer Tage auf der Dammſtraße abſptelte. Ein Radfahrer hatte ſich links hinten an ein Laſtauto angehängt. Dieſes Auto mußte ein rechts auf der Straßenſeite haltendes Pferdefuhrwerk überholen, wobei ſelbſtverſtändlich der linke Teil der Fahrbahn beanſprucht wurde. Ein von der Lortzing⸗ ſtraße in die Dammſtraße einbiegender Perſonen⸗ wagen verſuchte auf dem noch verbleibenden Reſt der Straße zu paſſteren. Der Lenker überſah jedoch ſo⸗ fort die dem Radfahrer drohende Gefahr und ſtoppte ab. Dadurch war ein Unglück verhütet. Der Rad⸗ fahrer vermochte im Augenblick der Gefahr ſich nicht zu helfen. Eingekeilt zwiſchen Laſtauto und dem Perſonenwagen hätte er auch bei größter Kaltblütig⸗ keit keinen Ausweg finden können. Im vorliegenden Fall klammerte er ſich an den Laſtwagen und ließ das Rad unter ſich umfallen. Dicht vor das Per⸗ ſonenauto kam es zu liegen. Als es der Radler weg⸗ holte, brauchte er ſich nicht zu wundern, daß der Wagenlenker ihm in ganz gehöriger Weiſe Vorhal⸗ tungen machte. Hoffentlich ſind ſie von nachhaltiger Wirkung geweſen. V * * Freiwillig aus dem Leben geſchieden. In der Nacht zum 12. Auguſt, hat eine in der Kleinfeld⸗ ſtraße wohnhafte 52 Jahre alte Ehefrau eine giftige Flüſſigkeit eingenommen, an deren Folgen ſie geſtern vormittag geſtorben iſt. Der Grund zur Tat dürfte in einem langjährigen Nervenleiden zu ſuchen ſein. Kommunale Chronik Der Ettlinger Voranſchlag angenommen * Ettlingen, 11. Aug. Der Voranſchlag der Stadt Ettlingen für 1930⸗31 fand am Freitag abend ſeine Erledigung. Er wurde nach ruhiger Aus⸗ ſprache und einigen unbedeutenden Abänderungen mit allen gegen die Stimmen der Kommuniſten und einer Enthaltung angenommen. Darnach ſtellen ſich die Umlageſätze wie folgt: Grundvermögen 86 Pfg. (bisher 83 Pfg.), Betriebsvermögen 41 Pfg.(bisher 33 Pfg.), Gewerbeertrag unter 10000% 516 Pfg. (495), Gewerbeertrag über 10000/ 697 Pfg.(619) je 100% Steuerwert. Neu eingeführt wurde die Kanal⸗ und Schwemmſteuer. Ebenſo erfuhren die Waſſer⸗, Gas⸗ und Strompreiſe eine geringe Er⸗ höhung. Erregte Bürgerausſchußſitzung in Emmendingen * Emmendingen, 13. Auguſt. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Hirt fand eine Verſammlung des Bürgerausſchuſſes ſtatt, in der nur die Er⸗ weiterung der Kläranlage zur Beratung ſtand. Vermutlich auf Einladung der Kommuniſten hatte ſich eine große Anzahl Erwerbsloſer zur Verſammlung eingefunden. Bürgermeiſter Hirt er⸗ ſtattete einen eingehenden Bericht über die Erſtel⸗ lung der Kläranlage und die hierzu erforderliche Aufnahme eines Darlehens von 150 000 RM. Ganz beſonders hob er auf die dadurch mögliche Arbeits⸗ beſchaffung für die Erwerbsloſen ab. In der Aus⸗ ſprache machten die Kommuniſten einen ſcharfen An⸗ griff gegen den Stadtrat, den ſie als„Dunkelkammer des Rathauſes“ bezeichneten. Bürgermeiſter Hirt wies die Angriffe mit berechtigter Schärfe zurück, wo⸗ bei er Ordnungsrufe erteilte und mit Ausweiſung der Kommuniſten aus dem Saal durch die Polizei drohte. Die Vorlage wurde mit allen Stimmen an⸗ genommen. Ein begrüßenswerter Antrag * Ludwigshafen, 12. Auguſt. Die Zentrumsfrak⸗ tion des Stadtrates hat im Hinblick auf die äußerſt ſchwierige Finanzlage der Stadt und die allgemeine Notlage der Bevölkerung eine Herabſetzung der mo watlichen Auf wandsentſchädigun⸗ gen der Stadtrats mitglieder von 50 auf 30 Mark beantragt. g Arbeit für Ausgeſteuerte * Rockenhauſen, 12. Auguſt. In einer dieſer Tage hier abgehaltenen Beſprechung zwiſchen Behörden⸗ vertretern und einer Abordnung der ausgeſteuerten Erwerbsloſen des Bezirks, der auch Abg. Diſſinger beiwohnte, wurde man nach längerer Ausſprache vor⸗ erſt darüber ſchlüſſig, daß die einzelnen Gemeinden angehalten werden ſollen, die Ausgeſteuerten wö⸗ chentlich min deſtens ein oder zwei Tage zu beſchäftigen. Im übrigen ſoll lt.„Pf. Pr.“ nochmals an den maßgebenden Stellen der Verſuch gemacht werden, die notwendigen Mittel zu be⸗ ſchaffen, damit eytl. noch im Herbſt mit größeren Ar⸗ beiten im Bezirk begonnen werden könne. * G Schwetzingen, 12. Auguſt. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Der Ver⸗ ſteigerung des Hafererträgniſſes auf dem Umbruch⸗ gelände vom 30. Juli 1930 wurde des geringen Er⸗ löſes wegen Genehmigung verſagt. Aberntung und Ausdruſch erfolgt durch die Stadt unter Beſchäfti⸗ gung von Wohlfahrtserwerbsloſen. Die Er⸗ höhung der Gemeindebierſteuer mit Wir⸗ kung vom 1. Aug. 1930 auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zur Behebung finanzieller, wirtſchaftlicher und ſozialer Notſtände vom 26. 7. 1930 wurde abgelehnt; vorausſichtlicher Ertrag der Erhöhung für 8 Monate 11000 J.— Der freien Ver⸗ einigung ſelbſtändiger Friſeure und Perückenmacher Schwetzingens und Umgebung wurde zur Abhaltung eines Fachkurſes ein Schulſgal der Bezirksgewerbe⸗ ſchule gegen Koſtenerſtattung überlaſſen.— Ankauf von angebotenem Baugelände wurde abgelehnt.— Für Einbau einer Notwohnung im ſtädt. Gebäude Hebelſtraße 13 wurden die erforderlichen Mittel ge⸗ nehmigt.— Der Aufhebung der ortspoltzeilichen Vorſchrift bezügl. des Verkaufs nicht bankwürdigen Fleiſches vom 18. 10. 1895 wurde zugeſtimmt. nenn man auf dem Balinlf bemerft, daß man Micſitiges vergessen hat Besonders unangenelim ist es, nenn man nicſil reglil. zeitig die Naclisendung der Post oder der Neuen Hannſicimer Zeitung“ veranlaßt hat Menn man das auch noch so Schnell nacſtfolt, einige Jage ver gelien doch, oline die gemofinte Leſetiiſe, Darum gehiôrt zu den ersten Relsevorherellungen eine Kurie an die„NM“ oder eine Mittellung der Ferlenadresse an dis Trügetin. e Die Be. zugsableilumg der„NMH, veranlaßt alles Weitere mit graßter Hünſetlichiteil, Die Nachsendung kostet in Deutschland nur J.— NMH. wochenlliclti. 2 22... ͤKT. 9 4. Seite. Nr. 370 — Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 Nachrichten aus Vaden Zwei Kinder an Pilzvergiftung geſtorben * Philipps bur g, 13. Auguſt. Dem„Rheini⸗ ſchen Tagblatt“ zufolge iſt eine hieſige Familie an Pi lz vergiftung erkrankt. Lebensgefahr beſteht nicht. Eine verwandte Familie in Hockenheim liegt mit ſchweren Vergiftungserſcheinungen darnie⸗ der. 3 wei Kinder im Alter von 1% und 7 Jah⸗ ren ſind in der Heidelberger Klinik bereits geſtor⸗ ben. Beide Familien hatten gemeinſam Pilze ge⸗ ſammelt und wahrſcheinlich giftige mit eßbaren Pilzen verwechſelt. Im letzteren Falle handelt es ſich um die Familie Breitenbe ger. Tödliche Verkehrsunfälle * Rot⸗Malſch(Amt Wi loch), 13. Auguſt. In der gefährlichen Straßenkreuzung Wiesloch⸗Mingols⸗ heim und Rot⸗Malſch in der Nähe des Bahnhofs ereignete ſich am Montag nachmittag ein ſchwerer Autounfall, der das Leben des 54 Jahre alten Sägewerksarbeiters Wilhelm Rie hle aus Rei⸗ chenbach(Schwarzwald) forderte. Riehle fuhr mit ſeinem Fahrrad aus der Richtung Malſch und wollte in die Straße nach Wiesloch einbiegen, als aus der Wieslocher Richtung ein Perſonenauto kam, in das der Radler hineinfuhr. Ueber den Kotflügel und den Kühler hinweg wurde er durch die Windſchutz⸗ ſcheibe in das Wageninnere geſchleudert und erlitt ſchwere innere Verletzungen, denen er während des Verbindens erlag. * Konſtanz, 13. Auguſt. Auf dem Wege nach der Reichenau ſtürzte in der vorgeſtrigen Nacht ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad. Die beiden Fah⸗ rer namens Möller und Fahland wurden da⸗ het getötet. Spinale Kinderlähmung * Mosbach, 13. Auguſt. In Erlenbach wurde an einem zweijährigen Kinde die ſpinäle Kin⸗ derlähmung feſtgeſtellt. Die Kreisgeſundheits⸗ behörde hat die erforderlichen Maßnahmen ge⸗ troffen. 50 Uhrmacher für Sowjetrußland. * Villingen, 13. Auguſt. Die Zahl der nach Sowjet⸗ rußland auswandernden Feinmechaniker und Uhrmacher hat ſich bis jetzt auf 50 erhöht. Sie ſtammen von hier, Schwenningen, Schramberg, Furt⸗ wangen, Singen und Stuttgart und der Schweiz. . sch. Schriesheim, 12. Auguſt. Der Verfaſ⸗ ſungstag, nicht gerade vom beſten Wetter begün⸗ ſtigt, nahm hier einen ruhigen Verlauf. Die öffent⸗ lichen Gebäude trugen Flaggenſchmuck. In der Schule fanden in den einzelnen Oberklaſſen kurze Verfaſſungsfeiern ſtatt. Am 12. Auguſt begann der Schulbetrieb nach Beendigung der vierwöchigen Ernteferien.— Die Kirch weihe findet hier in dieſem Jahre am 24. und 25. Auguſt, dem 4. Sonntag im Monat, ſtatt.— Am Sonntag vormittag gegen 2412 Uhr vernahm man in der Ferne ein ſtarkes Motorengeräuſch. Bald darauf überflog in raſcher Fahrt das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ unſern Ort auf der Fahrt nach Dortmund. Montag vor⸗ mittag gegen 10 Uhr überflog der Zeppelin zum zweiten Male auf der Heimfahrt das Weichbild des Ortes. Trotz des trüben Wetters war der Luftrieſe ſehr deutlich zu erkennen. Beſonders von der Strahlenburg aus bot das Luftſchiff einen wünder⸗ baren Anblick. .. Schwetzingen, 12. Auguſt. Frau Jakobine Staudt, die am 11. Juli 90 Jahre alt geworden war, iſt geſtorben. Sie war die zweitälteſte Ein⸗ wohnerin der Stadt.— Im Alter von nur 38 Jah⸗ ren ſtarb hier Buchdruckereibeſitzer Karl Ger weck. — An den zum erſten Male ausgetragenen Ver⸗ faſſungskämpfen beteiligten ſichs der Sport⸗ verein, der Turnverein, die Deutſche Jugendkraft und die Schützengeſellſchaft. Die Leiſtungen waren heſſer, als man erwarten konnte. Die beſten Ergeb⸗ niſfe erzielten die Sieger des Senioren⸗ und des Juntorendreikampfes: Hans Völker vom Sport⸗ nerein mit 1398 und Hermann Schwarz vom Turn⸗ verein mit 132 Punkten. Beide erhielten die Hinden⸗ burgplakette als Ehrenpreis. „Wes Hot „Ich werde nicht zu ihm gehen. Wir müſſen allein hindurch, Stefan, ich und alle Menſchen. Jeder iſt von Einſamkeit umgeben, zu der keine Brücke führt.“ Marietheres geht und nimmt das feſtlichſte ihrer Kleider aus dem Schrank, um ſich für dieſen Abend damit zu ſchmücken. Es iſt viel Schlafloſigkeit in dieſen Wochen im Jagdͤſchloß Schönwinkel. Hinter ſtreng verſchloſſenen Türen gehen raſtloſe Schritte auf weichen, abſatzloſen Lederpantoffeln, auf hochhackigen Seidenſchuhen und nackten Sohlen. Es ſtöhnt lautlos in zerwühlte Kiſſen, es zuckt wie unter unſichtbaren Streichen und atmet hart und verbiſſen. Im Schutz dieſer Nächte wacht ein Lächeln voll unermeßlicher Zärtlichkeiten, heißes Flüſtern, geſtammelte Worte das alles iſt hinter enzian⸗ blauen Türen, die auf das blinkende Behagen hel⸗ ler Dielen münden. 5 Am Morgen, wenn die Sonne breite Lichtbänder über Blumen und zitronengelbe Lackmöbel wirft, öffnen ſich dieſe Türen. Friſch raſiert, gebadet und wohlgepflegt kommen die Menſchen daraus hervor, wünſchen ſich lachend guten Morgen und erzählen von der koſtbaren Ruhe im Rauſchen von Bäumen und Waſſer. Sie entwerfen beluſtigt ein paar hübſche Tages⸗ pläne, in ihren Augen ſteht die Freude an der Sorgloſigkeit des Daſeins, Spätlinge werden über⸗ ſchüttet mit Neckereien, man iſt liebenswürdig ohne geſellſchaftlichen Zwang, wie Menſchen es ſind, die für alle und alles Zeit haben, was das Leben amü⸗ ſant macht. Es gibt für niemand in Schönwinkel Bindungen irgendwelcher Art. Nur die Hauptmahlzeiten ſind ge⸗ meinſam. Dabei geht das Geſpräch, je nach Stim⸗ mung, träge oder angeregt, um Allgemeines. Manch⸗ mal ſieht ſich Marietheres genötigt, unmerklich ein Thema, das den Frieden zu gefährden droht, fallen zu laſſen und auf ein anderes überzugleiten, das weniger Zündſtoff enthält. Dai Homan von EIS VIE Der Verfaſſungstag in Baden 1. Ladenburg, 12. Auguſt. Die diesjährige Ehrung treuer Feuer⸗ wehrleute erfolgte im internen Kreiſe im Rat⸗ hausſaale. Die Staatsregierung war durch Regie⸗ rungsrat Dr. Weisbrod vertreten, die Stadtver⸗ waltung durch den ſtellv. Bürgermeiſter Gemeinde⸗ rat E. Schmidt und die Gemeinderäte Gün⸗ ther, Guckenmuß und Zeller. Das„Salon⸗ Orcheſter“ Ladenburg, das ſich ſelbſtlos in den Dienſt der Sache ſtellte, leitete mit einem Choral die Feier ein. Darauf ergriff Regierungsrat Dr. Weis bro d das Wort, um auf die Bedeutung des Verfaſſungs⸗ tages hinzuweiſen und die vom Staate geſtifteten Ehrenzeichen zu überreichen. Ausgezeichnet wurden: Fridrich Volz II für 50jährige aktive Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr, Adam Röth für 40jäh⸗ rige Tätigkeit, für 25jährige Dienſtzeit: Johann Gackſtatter, Lorenz Schütz, Friedrich Wolz III und Karl Bauer. In herzlicher Weiſe beglück⸗ wünſchte der Regierungsvertreter die Ausgezeichne⸗ ten, bei denen der gewiß ſehr ſeltene Fall zu ver⸗ zeichnen iſt, daß ein Vater(Volz II ſen.) für 50jäh⸗ rige und ſein Sohn(Volz III) für 25jährige Feuer⸗ wehrtätigkeit geehrt werden konnten. Bürgermeiſterſtellvertreter E. Schmidt über⸗ reichte namens der Stadtgemeinde für 25jährige Dienſtzeit ſilberne Uhrenketten; Herrn Röth für 40jährige Dienſtzeit eine ſilberne Uhr und Herrn Wolz für 50jährige Dienſtzeit ein Ehrengeſchenk. Namens der Jubilare ſprach Herr Gackſtatter den Dank für die Auszeichnungen aus. In zu Herzen dringenden Worten ſprach Kommandant Agricola den Vertretern der Regierung und der Stadtver⸗ waltung den Dank der Geſamtwehr aus. Der Redner pries die Jubilare als Vorbilder für die Jugend und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Gott der Allmächtige die Jubilare noch lange der Wehr erhalten möge. Die zündende Rede klang aus in einem Hoch auf die Staatsregierung und die Stadt⸗ verwaltung. Drei Feuerwehrſchweſtern, Frl. Lina Stumpf, Frl. R. Würzburger und Marianne Katzenmaier, ſprachen einen von Frl. E. W. Trippmacher verfaßten Prolog in ausbdrucks⸗ voller Weiſe und ſchmückten die beiden Jubilare mit Lorbeerkränzen. Das ergreifende Lied„Das iſt der Tag des Herrn“ beſchloß die Feier. Die Wehr begab ſich dann— die Jubilare im Auto, das mit Roſen in den Feuerwehrfarben und der goldenen Zahl 50 geſchmückt war— in feſtlichem Zuge zum Lokal„Eintracht“. Der Platz des 50jäh⸗ rigen Jubilars war feſtlich geſchmückt. Beim gemüt⸗ lichen Frühſchoppen wurde ein Begrüßungstele⸗ gramm an den im Urlaub weilenden Bürgermeiſter Koch nach Lochau am Bodenſee geſandt, das in herz⸗ licher Weiſe mit einem Glückwunſchtelegramm er⸗ widert wurde. Jungmannſchaften der Wehr trugen u. a. das„Ladenburger Lied“ und Volkslieder vor. * * Heidelberg, 13. Auguſt. Der Verfaſſungstag brachte für Heidelberg einen außerordentlich regen Verkehr. Vormittags fand auf dem Marktplatz eine öffentliche Feier ſtatt, an der der Heidelberger Sängerbund, der Arbeiterſängerbund, die Freiwilli⸗ gen Sanitätskolonnen und die Feuerwehren, das Reichs banner und der Stadtverband für Leibesübun⸗ gen, Vertreter des Badiſchen Kriegerbundes und an⸗ derer Organiſationen teilnahmen. Vorher hatte im Bürgerausſchußſaale die Ehrun g verdienter Feuerwehrleute ſtattgefunden. Im Laufe des Tages, vor allem nachmittags mit einem Sonderzuge, waren die ſtudentiſchen Teilnehmer der Darmſtädter Olympiade in Heidelberg eingetroffen, um der Schloßbeleuchtung beizuwohnen. Nach Schluß der Beleuchtung wäre es faſt zu einem folgenſchweren Unglücksfall gekommen, indem das große und ſchwer bewegliche Feſſtſchiff beim Landen mit einem Dampfer der Neckarſchiffahrtsgeſellſchaft zuſam⸗ menſtie ß. Da der Neckar mit Booten dicht beſetzt war, befürchtete man zunächſt ein größeres Unglück. 1 27. (Nachdruck verboten.) Man ißt berühmt gut und bekömmlich in Schön⸗ winkel und man hat nie Anlaß, ſich zu ärgern. Der ganze Apparat funktioniert lautlos und an einer Tafel, an der Marietheres Oedeck präſtdiert, kennt man keine Mißſtimmung. ſo verſchieden auch die Zuſammenſetzung der immer wechſelnden Gäſte manchmal in Schönwinkel iſt. Einem Thema ſcheint Marietheres völlig un⸗ intereſſiert gegenüberzuſtehen, das iſt der Start von Thure Oltens Expedition. In ſpaltenlangen Zei⸗ tungsartikeln wird er beſchrieben, rühmende Kom⸗ mentare begleiten ihn. Der Flug iſt von unerhörter Kühnheit, führt in gänzlich unerforſchte Gebiete, die ganze Welt nimmt atemloſen Anteil an dieſer neuen Senſation. Auch in Schönwinkel beſchäftigt man ſich eine Zeit⸗ lang damit. Dann kommt anderes, was die Gemüter bewegt, das Tempo der Zeit hat auch in dem ver⸗ grabenen Jagdhaus zwiſchen den Tannen, den Ber⸗ gen, dem Waſſer und dem Himmel, ſeine tyranniſche Gültigkeit. Gegen Ende Oktober reiſen die meiſten der Gäſte ab, es kommen ſo ſpät im Jahre keine neuen mehr an. Nebel fallen ein, das Tal, an ſeiner Schmalſeite allen Winden offen, iſt zuweilen vom Heulen und Jagen der Lüfte erfüllt. In den Bergen liegt eine dünne Decke Neuſchnee auf Matten und Kämmen. Barbe und Peter ſind viel unterwegs in ihrem neuen Wagen. Nachher ſitzen ſie zuſammen in ihren eigenen Zimmern, ganz ſelten miſchen ſie ſich unter die andern. Sie heißen insgeheim„das ſeltſame Liebespaar“ und lachen nur beluſtigt darüber, wenn ſie es einmal zufällig hören. Es iſt wahr, eine merkwürdige Atmoſphäre iſt um die beiden. Martietheres empfindet es ſehr ſtark. Sie hat von jeher dieſes ſichere Erfühlen der Mächte, die hinter den Dingen ſtehen. Sie weiß, Barbe wird ſich in dieſen Wochen an ihren Mann verſchwenden, um die Doch war glücklicherweiſe der Zuſammenſtoß ohne irgendwelchen ernſthaften Schaden abgegangen. Gegen Mitternacht marſchierten die Sportſtudenten unter Vorantritt einer Muſikkapelle auf das Schloß zu der Senſation des Tages, dem Kellerfeſt, das den Ab⸗ ſchluß der Verfaſſungsfeier bildete. L. Walldorf, 12. Auguſt. Wie alljährlich wurden auch in dieſem Jahr wieder bei der hieſigen Frei⸗ willigen Feuerwehr auf den Verfaſſungstag im Bürgerſgal des Rathauſes in feierlicher Weiſe die Auszeichnung der Wehrleute vorgenommen, die der Wehr 50, 40 und 25 Jahre angehören. Es erhielten Dekorationen für 50 jährige Mitgliedſchaft: Fried⸗ rich Diebold, für 40 jährige Mitgliedſchaft: Mar⸗ tin Maier, Georg Lauinger, Ludwig La made, Heinrich Hornig und Georg Willinger, für 25 jährige Mitgliedſchaft: Jalob Ettner, Jakob Matheis und K. Friedrich Ganzer. Dem Wehrmann Jakob Ettner wurde die Aus zeichnung krankheits⸗ halber zu Hauſe überreicht, wobei Mannſchaft und Feuerwehrkapelle vor dem Hauſe angetreten waren. Die Jubilare erhielten von der Gemeinde in An⸗ erkennung ihrer für die Allgemeinheit geleiſteten Dienſte eine entſprechende Gratifikation. .. St. Leon, 12. Auguſt. Durch Landrat Na u⸗ mann von Wiesloch konnten hier die beiden Mit⸗ glieder der Freiw. Feuerwehr, Metzgermeiſter Jakob Zang und Ratſchreiber Joſef Knoch, mit dem Ehren⸗ zeichen für 25jährige Zugehörigkeit ausgezeichnet werden. Dem Feſtakt ging eine gelungene Uebung voraus. L. Meckesheim, 12. Auguſt. Anläßlich des Verfaſ⸗ ſungstages wurden folgende Mitglieder der Freiw. Feuerwehr ausgezeichnet: Landwirt Georg Kreß 3 und Maier Kaufmann für 40jährige, Bürgermeiſter Auguſt Kirſch, Kaufmann Max Neuberger, Zimmer⸗ meiſter Fr. Michael Klein, Tief, auarbeiter Fr. Ro⸗ koſch und Fabrikarbeiter Wilhelm Schifferdecker für 25jährige Mitgliedſchaft. L. Sinsheim, 12. Auguſt. Bei der hieſigen Ver⸗ faſſungsfeier hielt Profeſſor Grieshaber eine gehaltvolle Feſtrede. Die Geſangvereine„Lie⸗ derkranz“ und„Volkschor“ und die Feuerwehrkapelle trugen zur Verſchönerung der Feier bei. Landrat Strack überreichte den Feuerwehrleuten Hch. Stoll und Franz Kaiſer das Ehrenzeichen für 40jährige und K. Ernſt für 25jährige Mitgliedſchaft. Bürger⸗ meiſterſtellvertreter Stoll dankte namens der Ge⸗ ehrten und ernannten K. Ernſt zum Ehrenmitglied; Adolf Bauer wurde für 20jährige Zugehörigkeit aus⸗ gezeichnet. Feuerwehrmann Th. Morand erhielt das Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes für s0⸗ jährige Zugehörigkeit. L. Eppingen, 12. Auguſt. Landrat Strack⸗Sins⸗ heim konnte hier folgende Mitglieder der Freiw. Feuerwehr auszeichnen: Schreinermeiſter Ludwig Wieſer für 40 jährige, Franz Heinzmann und Heinrich Walter für 25jährige Mitgliedſchaft. Letztere wurden durch den erſten Kommandanten Feeſer zu Ehrenmitgliedern ernannt. Durch Bürger⸗ meiſter Wirth wurden ausgezeichnet: Guſtav Zaiß jun., Heinrich Renz und Kommandant Katl Feeſer für 20jährige, Leopold Kobold, Friedrich Preuſch, Adolf Hecker, Robert Höger, Jakob Kiſtler, Franz Karg, Emil Hecker, Hermann Zaiß, Hermann Auchter, Hermann Michel, Franz Baumann, Emil Dörr, Heinrich Hoffmann jun., Jakob Lanſche, Theodor Wieſer, Berthold Zaiß, Wilhelm Geier, Otto Preuſch, Reinhold Zorn für 10jährige Mitgliedſchaft. J. Diedesheim a.., 11. Auguſt. Die Gemeinde Diedesheim veranſtaltete ein gelungenes Volks ⸗ feſt mit einem originellen Feſtzug, der Gruppen aus alter und neuer Zeit zeigte. Beſonders iſt die 100jährige Schiffbrücke hervorzuheben. J. Haßmersheim a.., 11. Auguſt. Ein Un⸗ wetter vernichtete hier die geſamten Gurken⸗ und Tabakfelder. Aus der Pfalz Auf dem brennenden Motorrad * Sand, 12. Auguſt. In der Nacht auf Samstag geriet am Ortsausgang gegen Schönenberg das Motorrad des Gaſtwirtes Auguſt Lauer aus Ditt⸗ weiler in Brand. L. lenkte das Rad in eine an⸗ grenzende Wieſe. Er ſtand, während vom Motorrad eine große Stichflamme aufſchoß, ſelbſt in Flam⸗ men. Obwohl er ſich ſofort auf den naſſen Raſen warf, um die Flammen zu erſticken, konnte er nicht verhindern, daß er an Händen, Beinen und Unterleib ernſtliche Brandwunden davontrug. Der So⸗ ztusfahrer kam lt.„Pf. Volksztg.“ glimpflich davon. Ein von einem hieſigen Bürger gerufenes Auto per⸗ brachte den Verunglückten in ärztliche Hilfe. Das Laurentiusbrot * Herxheim bei Landau, 12. Auguſt. Am Sonn⸗ tag beging, wie alljährlich, die Gemeinde das Lau⸗ rentiusfeſt, das mit der Austeilung des Lauren⸗ tiusbrotes, einem alten Brauch, der ſeit 270 Jahren feſtlich begangen wird, verbunden war. Die Ge⸗ ſchichte meldet über den Anlaß, daß im 30jährigen Kriege, als die Peſt in den Rheinorten allenthalben auftrat, die Gemeinden Knittelsheim, Offenbach, Ottersheim und Bellheim nach Herxheim, wo allein die Peſt wütete, an die Grenze der Gemarkung eine Brotſpende gebracht hätten. Dabei entſtand das Ge⸗ löbnis einer dauernden Brotſpende. Großes Schadenfeuer * Nahbollenbach(Weſtpf.), 12. Auguſt. In der Scheune des Landwirts Julius Mohr entſtand am Samstag Feuer, das mit ungeheurer Schnelligkeit um ſich griff, ſo daß der Brandherd ein einziges Flammenmeer bildete. Die Oekonomiegebäude brannten vollſtändig nieder; das Vieh konnte gerettet werden. Ueber die Brandurſache wurde noch nichts ermittelt. Die niedergebrannten Gebäude waren verſichert.— Bei dem Brand iſt lt.„Swd. Bztg.“ auch das Obdachloſenaſyl der Gemeinde ver⸗ nichtet worden. Einträgliche Mäuſejagd * Kapellen, 12. Auguſt. Da die Feldmäuſe ſehr überhand genommen haben, wird von der Gemeinde für jedes abgelieferte Stück 1% Pfg. bezahlt. Die Bauern bohren in ihre Aecker Löcher von etwa Meter Tiefe und 10 Zentimeter Durchmeſſer. In dieſe Löcher fallen die Mäuſe und kommen nicht mehr heraus, da der Boden ſehr hart iſt. In der erſten Zeit der Mäuſejagd befanden ſich in ſolch einem Loch Tag bis zu 900 Stück fangen. Durchſchnittlich wer⸗ den lt.„Landauer Anz.“ 4000 bis 5000 Stück ab⸗ geliefert. Ein Schmuggler angeſchoſſen * Zweibrücken, 12. Auguſt. Der„Pfälz. Merkur“ berichtet: Bei einer Streife im Wald bei Eichelſcheid ſtießen Freitagnacht zwei Zollbeamte auf eine ver⸗ dächtige Mannsperſon, die bei Anſichtigwerden der Zöllner flüchtig ging. Da der Flüchtige auf die wiederholten Anrufe nicht ſtehen blieb, machten die Beamten von der Schußwaffe Gebrauch. Ein Fleiſch⸗ ſchuß am rechten Oberſchenkel machte die Fortſetzung der Flucht unmöglich. Der Angeſchoſſene iſt der 29 Jahre alte, arbeitsloſe Matroſe Valentin Münch, in Lingenfeld wohnhaft. Er hatte 900 Büchelchen Zigaretten papier, drei Schachteln Zigaretten und drei Pakete Tabak bei ſich, die er unverzollt über die Saarlandgrenze gebracht hatte. Der Verwundete wurde nach der Zollſtation Bruchhof und am Sams⸗ tag vormittag im Autb hierher ins Unterſuchungs⸗ gefängnis gebracht. Wegen Zoll⸗ und Tabakſteuer⸗ hinterziehung wurde Münch in Unterſuchungshaft genommen. N * Frankenthal, 10. Aug. Wie berichtet, iſt der Kaſſier der Kreistaubſtummenanſtalt nach umfang⸗ reichen Unterſchlagungen flüchtig gegangen. Erſt jetzt wird bekannt, daß er in einem hinterlaſſenen Schreiben die Abſicht mitgeteilt hat, Selb ſt mord zu begehen. heimliche Spannung zu verwiſchen, die feindliche Abwehr, die— völlig unmerklich für andere— Ste⸗ fan und die Mammerl ihm entgegenſetzen. Wenn Marietheres mit Peter zuſammen iſt, fühlt ſie, wie ihn der verſteckte Kampf, die bebende Luſt am Werk und am Verſchwenderwillen dieſer unſäg⸗ lich ſchönen Frau, mit Rauſchſtrömen durchpulſt, die ihm neuen Auftrieb verleihen. Ehe die letzten Gäſte abgereiſt ſind, fahren Barbe und Peter nach dem Süden„noch ein wenig der Sonne nach“, wie Barbe mit einem Lächeln erklärt. Dann wird auch bald das Jagdſchloß Schönwinkel endgültig für dieſes Jahr geſchloſſen. Stefan, der bei Ankünften und Abreiſen alt⸗ modiſch zeitraubende Zeremonien liebt, geht die Front ſeiner Jäger entlang. Unter der nicht gerade impoſanten Führung des Jägerhans ſtehen ſie, ſtrammaufgerichtet, an der Treppe. Jedem der Leute geben Stefan und Burſchi, der mit höflich abgezogenem Hütchen neben ihm hertapſt, die Hand. Vor dem Jägerhans bleibt der Baron ſtehen. Sehr laut, ſo daß alle es hören müſſen, beſtimmt er: „Es bleibt bei dem, was ich neulich in der Ver⸗ ſammlung geſagt habe: ſolange ich lebe, kommt das Wafſfer nicht herein. Und wenn einer anderes redet: Ihr wißts beſſer. Stopft ihm das Maul. Ich verlaß mich auf meine Leute. Verſtanden.“ „Jawohl, Herr Baron.“ Das klang feſt und ehr⸗ lich. Stefan Oedeck atmet uf. Es ſcheint, als wolle er noch etwas ſagen. Aber er wendet ſich mit einer beinahe gewaltſamen Bewegung ab von der Reihe der dunkelgrünen Uniformen. Sie brauchen nicht zu ſehen, wir hart er die Zähne aufeinander ſetzen muß. Drüben bei den Oekonomieleuten ſteht Marie⸗ theres. Die Oekonomin hält den Zipfel ihrer Schütze vor den Mund.„Wenn mir ſo was der⸗ lebeten, des drucket uns ab, den Sepp und mi“, ſtößt ſie hervor. „Niemand wird es erleben, ſolange der Herr es verhindern kann.“ Marietheres iſt ſehr bleich. die Oekonomenmutter spricht. „Grad derſtoßen vor lauter Schand tats uns, wann man uns von dahier außerfaget. Geſtern bin i Sie weiß, von was im Gai'wen. Er ſagt, es ko uns kei Hergyot dero half'n, daß'Waſſer über uns kimmt. Auch unſer Herr Baron net.“ Plötzlich ſteht Stefan Oedeck neben den Oeko⸗ nomieleuten.„So, meint der Metzgerſepp das? Sagt ihm nur, wenn ich noch einmal höre, daß er das Ge⸗ ſchwätz in der ganzen Gegend verbreitet, ſo iſt das letzte Pfund Fleiſch bei ihm geholt worden.“ Die Leute antworteten nicht, aber ihre Geſichter hellten ſich wieder etwas auf. Sie laſſen ſich die Hände ſchütteln und wie in jedem Jahr ſtehen ſie und winken der wegfahrenden Herrſchaft nach, bis man das Rattern des kleinen gelben Wagens nicht mehr hört. Darnach ſtehen ſie noch eine Zeitlang beiſammen und ſehen ſich an: Solange er lebt, hat der Baron geſagt? Dann hats auch ſeine Richtigkeit. Er weiß, was er ſagt und man kann ſich auf ihn verlaſſen. So⸗ lange er lebt kommt das Waſſer alſo ſicher nicht über Schönwinkel. Jetzt weiß mans. 12. Kapitel Seit drei Monaten iſt Thure Olten unterwegs. Die Berichte über ſeine Expedition ſind ſpärlich wie immer. Marietheres weiß: er verfaßt die knappen, in ihrer Art klaſſiſch einfachen Mitteilungen ſelbſt. „Für mich“, denkt ſie und trägt die Blätter, die überall achtlos umherkiegen, zuſammen. Jetzt in Oedeck werden ſie in ihrem kleinen Privatkabinett verwahrt, das neben ihrem Schlafzimmer liegt. Wenn es zu übermächtig in ihr wird, wenn ihre ſtumme Qual, ihre Sehnſucht ein atemlos hetzendes Spiel mit ihr treiben, legt ſie die Stirn auf das kniſternde Papier und ſpricht mit Thure Olten. „Ich bin ſtolz auf dich, mein Geliebter“, ſagt Ma⸗ rietheres zu den ſchwarzen Zeichen da vor ihr, die Geſtalt annehmen wollen.„Ich bin ſtolz auf dich, Thure. Das iſt es, was mich trägt, fort über alle Abgründe, die mich verſchlingen wollen. Es hilft, wenn man müde wird und meint, es nicht mehr er⸗ tragen zu können. Alle ſind mit ihren Wünſchen bei dir, die wiſſen, um was es dir geht. Aber unter dieſen Menſchenmillionen kann keiner ſein, nicht einer kann ſein, deſſen Glaube an deinen Sieg ſo ſehr Stunde um Stunde vor dir herzieht gleich einer Fahne, wie es der meine tut. Denn ich liebe dich, Thure Olten.“ mit'n Metzgerſepp vom Markt außerg' fahren. Er is (Fortſetzung folgt) bis zu 50 Stück täglich. Es gibt Leute, die an einem f 9 Wal Gem bes chen, feſte ſchm liche lage ſt e u als Schl wur ſt e u. 12 00 eeenk: einn von erhe men ſcher Jah wan des ſam! 2 wa! daß tung ſelbſ Bür nicht aus! Kür. lang Gem zu d 4 u 1 * 1 * * Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 370 —— Die Sparſamkeit marſchlert Scharfe Kritik des Bürgerausſchuſſes Walldorf an dem hohen Verwaltungsaufwand und Forderung der größten Einſchränkung L. Walldorf, 12. Auguſt. Noch nie hörte man im Bürgerausſchuß der Stadt Walldorf eine ſolche Sprache, noch nie wurde ein Gemeindehaushalt mit ſolcher Gründlichkeit wie der des Rechnungsjahres 1930/31 durchberaten, ein Zei⸗ chen, daß die Bürgerſchaft endlich einmal zu dem feſten Entſchluß gekommen iſt, die Geſundung der ſchwer auf der Einwohnerſchaft laſtenden wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe, die ſich nach der Haushaltsvor⸗ lage in einer Steigerung der Gemeinde⸗ ſteuer von 1,30 Mk. auf 1,87 Mk. kraß auswirkte, als das dringendſte Gebot der Stunde zu betreiben. Schon in der Sitzung am Donnerstag, 1. Auguſt, wurde aus dieſem Grund die Gemeindebier⸗ ſteuer mit einer errechneten Einnahme von etwa 12000 Mk. angenommen und zum Zweck der Steuer⸗ genkung in den Haushalt eingeſtellt, desgl. die Rein⸗ einnahme aus dem Erlös für Grubenholz in Höhe von 5 558 Mk. Weiterhin wurden als Sparmaßnahme erhebliche Abſtriche an vielen Poſitionen vorgenom⸗ men. So wurden durch den Austritt aus dem Badi⸗ ſchen Städtebund nahezu 200 und für die kommenden Jahre jährlich 450 Mk., durch den Wegſtrich von Auf⸗ wandsgeldern, Kürzung der Geſchäftsgebühren und des Brennmaterialbedarfs und Stromverbrauch zu⸗ ſammen ebenfalls 1500 Mk. ausgeſchaltet. Der Anfang zur Vereinfachung des Ver⸗ waltu gsa pparates wurde damit gemacht, daß das Kollegium einſtimmig die dem Schlich⸗ tungsausſchuß in Mannheim vom Bürgermeiſter ſelbſt eingereichte und durchgeführte Höherſtufung des Bürgermeiſters von Beſoldungsgruppe III nach Ile nicht anerkannt und die Zurückzahlung des zuviel ausbezahlten Gehaltes und eine dementſprechende Kürzung des Fürſorgebeitrages unverzüglich ver⸗ langt. Da auch der übrige perſönliche Aufwand der Gemeindeverwaltung dem Kollegium zu der Leiſtungsfähigkeit der Umlagezahler zu hoch im Vergleich erſcheint, ſoll eine aus Gemeinderat und Mitgliedern des Ausſchuſſes zuſammengeſetzte Kommiſſion im Be⸗ nehmen mit den Gemeindebeamten über eine Sen⸗ kung des Verwaltungsaufwandes durch freiwilliges Entgegenkommen der Beamten Verhandlungen füh⸗ ren. Zur Schonung der Steuerzahler ſoll auch bei der Gebäudeſonderſteuer, durch die 33 000 M. Steuern aus der Gemeinde abfließen und lediglich 3000 Mk. Einnahmen erzielt werden, weitgehendſt Rückſicht genommen werden. Außerdem wurde noch eine Reihe anderer begrüßenswerter Anträge geſtellt, die ganz oder teilweiſe akzeptiert wurden. So z. B. Lehr⸗ und Lernmittelfreiheit bei der Volksſchule, der durch die Einſtellung von 1000 Mk. beſchränkt Rechnung getra⸗ gen wurde, Verſchönerung der Friedhofsanlage durch Aufſtellung von Naturbänken anſtelle der häß⸗ lichen, aus Eiſenbahnwagen genommenen Sitzgelegen⸗ heiten, forſt⸗ und landwirtſchaftliche Verbeſſerungen, Antrag beim Bezirksamt um ſofortige Uebergabe der vom Bürgermeiſter verwahrten Gemeindeprotokolle an die derzeitige Gemeindeverwaltung. Infolge dieſer ſtarken Revidierung der Etatvorlage und der ſich daraus ergebenden Veränderung des Zahlenmaterials wurde beſchloſſen, daß bei der Feſt⸗ ſetzung der Steuerſätze zur Schonung des Gewerbes die Berechnungsart der 25prozentigen Erhöhung der Steuergrundbeträge für Grund⸗ und Betriebsver⸗ mögen zu Grunde gelegt werden und der Voranſchlag in der korrigierten Faſſung nochmals als Vorlage vor den Ausſchuß gelangen ſoll. Die dreieinhalbſtün⸗ dige Sitzung, die nach 11 Uhr durch den Vorſitzenden, Bürgermeiſterſtellvertreter Heß, geſchloſſen wurde, wird für die Stadt Walldorf inſofern kommunal⸗ geſchichtlich unvergeſſen bleiben, als ſie zeigt, daß Walldorf nach Jahren ſchwerſter finanzieller Depreſ⸗ ſion den toten Punkt überwunden zu haben ſcheint und dem allgemeinen Ruf nach größter Sparſamkeit als eine der erſten Gemeinden beiſpielswürdig Folge leiſtet. Möge die begonnene Arbeit auf gleiche Linie weitergeführt werden. Amgang mit Glücksſchweinen All die niedlichen roſa Glücksſchweinchen, die am letzten Silveſter in den Berliner Gaſtſtätten zur Be⸗ N * luſtigung und zum„Glückbringen“ herumgereicht wurden, ſind inzwiſchen ſicherlich den Weg allen Fleiſches gegangen und haben, angeſichts der heutigen Zeiten, nichts als berechtigte Zweifel an ihren glück⸗ bringenden Eigenſchaften hinterlaſſen. Aber eines dieſer Silveſterferkel wurde Anlaß und Gegenſtand eines Prozeſſes mit langen Schriftſätzen, aus⸗ führlicher mündlicher Verhandlung und ſchließlich 112 recht bedeutſamen zivilrechtlichen Entſchei⸗ ung. Dieſes Glücksſchwein wurde bei der Silveſterfeier eines bekannten Luxushotels im Berliner Weſten herumgetragen. Aber es fühlte ſich offenbar nicht recht wohl, Mittelpunkt allgemeiner Bewunderung und Liebkoſung zu ſein, denn es ſtrampelte und quiekt. heftig auf dem Arm des weißgekleideten Kochs. Ge⸗ rade als eine ſchöne elegante Dame das roſige Tier⸗ chen beſonders„ſü ß“ fand, reagierte es mit einer heftigen Bewegung und warf mit ſeinem Ringelſchwänzchen das gefüllte Sektglas ſei⸗ ner Verehrerin um, ſo daß ihre nagelneue, extra für Silveſter angefertigte Robe im Werte von 425 ¼ Gerichts zeitung Mannheimer Amtsgericht Unkenntnis des Geſetzes ſchützt vor Strafe nicht Vor dem Einzelrichter des Mannheimer Amts⸗ gerichts(Aſſeſſor Glanzmann erſchien am Frei⸗ tag ein 68 Jahre alter Bäckermeiſter und Wirt, der wegen Uebertretungen der Straßenpolizei⸗ verordnung Strafbeſcheide von 15 und 25% erhalten hatte und richterliche Entſcheidung be⸗ antragte. Er hatte ſich von einem Vertreter einen Warenautomaten aufſchwätzen laſſen, der ihm nichts koſten und in ſein Eigentum übergehen ſollte, wenn ein beſtimmtes Quantum Schokolade daraus verkauft ſein würde. Der Wirt freute ſich über das gute Geſchäft. Aber er hatte nicht mit den Vor⸗ ſchriften gerechnet, die mit dem Anbringen eines ſolchen Automaten an einem Hauſe verbunden waren. Eines Tages kam ein Polizeibeamter zu ihm und erkundigte ſich, ob er die bezirksamtliche Ge⸗ nehmigung für die Anbringung eingeholt hätte, und ob der Apparat nachts abgeſchloſſen werde. In er Verhandlung entſchuldigte ſich der Wirt damit, ß er von den bezirksamtlichen Vorſchriften keine Ahnung gehabt hätte. Der Vertreter, der ihm den Apparat gebracht habe, hätte nichts davon geſagt. Das Gericht glaubte ihm und ermäßigte die Strafen auf 10 und 3 /. Unkenntnis des Geſetzes ſchützt vor Strafe nicht. R. B. Wanderburſchen wollen für die Verpflegung keine Arbeit leiſten * Bingen, 12. Auguſt. Ein bemerkenswertes Vor⸗ kommnis hat ſich hier zugetragen. Auf der hieſigen Herberge werden täglich auf Koſten der Stadt Durch⸗ wanderer beköſtigt und ihnen Schlafgelegenheit ge⸗ boten. Für die Gewährung dieſer Verpflegung müſ⸗ ſen die Wanderburſchen zwei Stunden gemeinnützige Arbeit leiſten. Von den Verpflegten haben 11 Wanderburſchen die ihnen zugewieſene ent⸗ ſprechende Arbeit mit der Begründung abge⸗ lehnt, daß ſie für die von der Behörde gelieferte Verpflegung keine Arbeit leiſten würden. Dieſe durchaus unbegründete Ablehnung und Arbeitsver⸗ weigerung wurde dann auch beharrlich fortgeſetzt, als die Polizeiverwaltung die Herrſchaften darauf hin⸗ wies, daß die Weigerung eine Zuwiderhandlung gegen die Fürſorgepflichtverordnung und deshalb ſtrafbar ſel. Die Burſchen widerſetzten ſich einfach. Deshalb wurden alle 11 in Haft genommen und dem Schnell⸗ lichter zugeführt, der mit Rückſicht auf das erſtmalige Borkommen der Arbeitsverweigerung Milde walten ließ und eine Haftſtrafe von zwei Tagen an den Wanderern vollzog. Jutereſſante Gerichtsentſcheidung rettungslos verdorben war. Die Hotelleitung lehnte höflich, aber beſtimmt den geforderten Scha⸗ denserſatz ab, weil ſie für das Unglück ihres Glücks⸗ ſchweins nicht haften wollte, und ſo kam es zum Prozeß. Nach langem Hin und Her erging diefer Tage das Urteil des Amtsgerichts Schöneberg, das die Klage auf Schadenserſatz abwies. Denn, ſo ſagte der Richter, nur mit Rückſicht auf die Verkehrs⸗ ſitte habe der Gaſtwirt dem Gaſt Verkehrsſicherheit zu gewähren. Dieſe Haftung des Gaſtwirtes müſſe aber gerade zur Silveſterfeier mit ihrer ausgelaſ⸗ ſenen Stimmung und den üblichen Ueberraſchungen erheblich eingeſchränkt, und es müſſe von jedem ein⸗ zelnen Gaſt verlangt werden, daß er in dieſer Nacht beſonders auf ſeine Kleidung achte. Es könne auch dahingeſtellt bleiben, ob in anderen Gaſtwirtsbetrie⸗ ben die Ferkel zu Silveſter in Körbchen herum⸗ getragen würden und nicht, wie in dieſem Fall, nur auf dem Arm des Kochs. Als Tierhalterin ſei die beklagte Hotelleitung deshalb nicht anzuſehen, weil fte das Ferkel nur zu einem ganz vorübergehenden 5 5 nämlich zur Beluſtigung der Gäſte, gehalten abe. Ju letzter Juſtauz verurteilt Wegen fahrläſſiger Tötung hatte ſich am Dienstag zum drittenmal vor der Strafkammer Kaiſerslautern der ledige Landwirt Walter Gläſer, geb. 1909, in Schiersfeld wohnhaft, zu ver⸗ antworten. Am 20. Juni 1929 fuhr der Angeklagte mit ſeinem Motorrad nach Obermoſchel. Am Orts⸗ eingang überholte er ein ganz ſcharf rechts fahrendes Fuhrwerk, einen Heuwender, und etwa 16 Meter weiter auf der linken Straßenſeite traf er das über die Straße kommende Kind Gertrude Petry, 475 Jahre alt. Durch den wuchtigen Anprall wurde das Kind ſofort getötet. 5 5 Zweimal wurde der Angeklagte bereits freige⸗ ſprochen. Auf die von der Staatsanwaltſchaft einge⸗ legte Reviſion wurden die freiſprechenden Urteile nebſt den ihnen zu Grunde liegenden tatſächlichen Feſtſtellungen aufgehoben und zur anderweitigen Verhandlung und Entſcheidung an die Strafkammer zurückverwieſen. Nach einer nochmaligen gericht⸗ lichen Ortsbeſichtigung wurde die Fahrläſſigkeit des Angeklagten feſtgeſtellt. Er wurde zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 14 Tagen, an deren Stelle zu 100/ Geldſtrafe, verurteilt. * § Gefäugnis für einen rheinheſſiſchen Bürger⸗ meiſter. Der Bürgermeiſter von Gonſenheim bei Mainz wurde vom Darmſtädter Bezirks⸗ ſchöffengericht wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten verurteilt. Der Angeklagte fuhr am 6. April mit ſeinem neuen Opelwagen von Lorſch nach Bürſtadt. Mit etwa 60 Km. Geſchwindigkeit kam er an eine Straßenmündung, an der reger Verkehr herrſchte. Er ſetzte ſeine Geſchwindigkeit nicht herab, auch nicht, als das ſieben Jahre alte Söhnchen eines Landwirtes aus Bürſtadt vor ihm von links nach rechts die Straße überquerte. Dem Kind wurde durch den linken Türgriff der Schädel zertrümmert und ſofort getötet. § Eine für Radfahrer wichtige Eutſcheidung. Im September wurde in der Heidelbergerſtraße in Darmſtadt ein Radfahrer von einem Auto, das einem Heppenheimer Weinhändler gehört, verletzt. Der Weinhändler wurde zu 20/ Geldſtrafe verur⸗ teilt, wogegen er Berufung einlegte. Der Verletzte hatte die Abſicht, in die Sandſtraße einzubiegen, dieſe Abſicht aber durch Ausſtrecken des Armes nicht kund⸗ getan. Deshalb, ſo ſagt das Berufungsgericht Darm⸗ ſtadt trifft den Angeklagten keine Schuld, zumal die Oertlichkeit gut überſichtlich war. Der Weinhänd⸗ ler wurde unter Aufhebung des erſtinſtanzlichen Ur⸗ teils freigeſprochen. SW. 4 11. Rhön- Segelflug Wellbewerb 1930 Von unſerem Ak.⸗Sonderberichterſtatter Erſter Fernzielflugpreis vergeben— Meiſterflüge Kronfelds Waſſerkuppe, den 12. Auguſt 1930. Der 4. Wettbewerbstag brachte erſtmalig in die⸗ ſem Wettbewerb richtiges Segelwetter. Der Frühnebel verſchwand gegen 10 Uhr und brachte einen kräftigen SW, der mit 12—15 Meter in der Sekunde über die Kuppe brauſte. Mit großer Intenſität ſetzte der Flugbetrieb ein. Nach 8 Flügen am Vormittag änderter der Wind die Rich⸗ tung, ſo daß die Flugzeuge landen mußten, da der Auf⸗ wind fehlte. Nachmittags war jedoch wahres Rekordwetter auf der Waſſerkuppe und zeitigte manche ſchöne Leiſtung. Groenhoff ſtartete als Erſter kurz vor 2 Uhr, als eine von Weſten heranziehende Front ihm Wolkenaufwind ver⸗ ſprach. Es gelang ihm allerdings nicht, nie Front zu er⸗ reichen, ſo daß er nach ca. 20 Minuten landen mußte. Kurz nach Groenhoff ſtarteten Maier und Kegel, die nach längerem Fluge eine ſolche Höhe erreicht hatten, daß ſie einen Streckenflug riskierten, der in ca. 20 Km. von der Waſſerkuppe entfernt endete. Kurz bevor die Front die Waſſerkuppe erreicht hatte, ſtartete Kronfeld auf ſeiner „Wien“. Seiner vorbildlichen Technik gelang es, kurz nach dem Start die Front zu erreichen. Er ſegelte der Front in Richtung Milſeburg entgegen und hatte allem Anſchein nach den Anſchluß bald erreicht, denn das Flug⸗ zeug verſchwand plötzlich in den Wolken. Wenig ſpäter tauchte er jedoch wieder auf und es war zu bemerken, wie er an der Milſeburg mehr und mehr an Höhe verlor. Hoch über Kronfeld zog die Front weiter, an deren Spitze man noch Mayer und Kegel in weiter Ferne ſehen konnte. Unter Ausnutzung aller ihm durch die vorhandenen Berge und Hügel gegebenen Aufwinde gelang es Kronfeld, bis zur Waſſerkuppe zurückzukehren, die er in großer Höhe erreichte. Bald verſchwand er wieder in den Wolken und konnte nur ab und zu beobachtet werden, als er in Rich⸗ tung Dammersfeld davonflog. Der nun folgende Flug⸗ abſchnitt iſt ein Meiſterwerk in der Kunſt des Segelfluges, wie ſchon der bisherige Teil des Fluges mit großer Tech⸗ nik durchgeführt worden war. Der Höhenrücken, der ſich vom Dammersfeld über den Kreuzberg bis zum Heidelſtein hinzieht, mag heute bei den herrſchenden Windverhält⸗ niſſen nicht ſehr aufwindreich geweſen ſein, und doch ge⸗ lang es Kronfeld, der bald hinter einem Berg verſchwand und dann wieder in einer Mulde auftauchte, ſich bis zum Kreuzberg heranzuarbeiten, der der Waſſerkuppe in ſüd⸗ licher Richtung in einer Entfernung von etwa 12 Km. vorgelagert iſt. Nach einem längeren Segelfluge im Auſ⸗ windgebiet des Berges konnte er eine ſo große Höhe er⸗ reichen, um mit ihr den Rückflug zur Waſſerkuppe antreten zu können. In großer Höhe überflog er ſeine Startſtelle und landete nach 1 ſtündigem Fluge glatt. Mit dieſem Fluge hatte Kronfeld als Erſter den einen der beiden ausgeſchriebenen Fernzielflugpreiſe in Höhe von 750.— Mark gewonnen, die für einen Flug von der Waſſerkuppe nach dem Kreuzberg und zurück nach der Waſſerkuppe ohne Zwiſchenlandung ausgeſetzt ſind. Nicht genug mit dieſem Erfolge, wartete Kronfeld nach ſeiner Landung nur kurze Zeit, bis er ſich wieder in die Luft ſchnellen ließ. Abermals gelang es ihm, große Höhe zu erreichen, die er zu einem Streckenflug aus nutzte. Lange Zeit oknute man das immer kleiner werdende Flugzeug verfolgen, bis es in Richtung Thüringer Wald aus dem Geſichtskreis entſchwand. Während des Kreußzbergfluges von Kronfeld gelang es Hurttig auf Elida, einen ſehr ſchönen Streckenflug durchzuführen, der dem jungen Segelflieger alle Ehre macht. Er landete nach einer Fkug⸗ ſtrecke von über 40 Km. in der Nähe von Salzungen. Der Uebungswettbewerb iſt leider heute etwas vom Pech verfolgt. Hemmer, der ſchon über eine Stunde in der Luft war, verſuchte einen Streckenflug mit Rückkehr zur Startſtelle, wurde jedoch in der Nähe von Gersfeld zur Landung gezwungen, wobei das Flugzeug ſtark be⸗ ſchädigt wurde. Außer ihm hat auch leider Ruff von der Univerſität Bonn bei der Landung ſein Flugzeug beſchä⸗ digt. Außerordentlich anerkennenswert iſt die Leiſtunng von Starck auf dem Segelflugzeug„Darmſtadt“, der ſich jetzt ſchon über 3 Stunden in der Luft hält und allem Anſchein nach noch recht lange zu ſegeln beabſichtigt. Es gelang ihm während des Fluges mehrfach Höhen von über 300 Meter zu erreichen. Wenn man bedenkt, daß Starck erſt von wenigen Tagen ſeine C⸗Prüfung abgelegt hat und bei dem überaus heftigen böigen Winde ſchon er⸗ hebliche Erfahrungen an das Können der Flieger geſtellt werden müſſen, ſo iſt ſeine Leiſtung als ganz hervorragend zu bezeichnen. Ak. Leichtathletiſche Vereinsmeiſterſchaften Sportvereins Mannheim-Walohof Wie alljährlich, ſo hatte ſich der Sportverein Waldhof auch diesmal den Kirchweihſonntag zur Austragung ſeiner leichtathletiſchen Vereinsmeiſterſchaften ausgeſucht und mit dieſer Wahl wiederum keinen ſchlechten Griff getan. Hat⸗ ten ſchon die Vorkämpfe in den Morgenſtunden das In⸗ tereſſe der Zuſchauer gefunden, ſo brachte der Nachmittag weit über 1000 Zuſchauer, denen ein ſportlich ſchönes Bild geboten wurde, als die erſten Entſcheidungskämpfe zum Austrag gelangten. In bunter Folge wechſelten die einzelnen Konkurrenzen, die nicht nur die ausgeſprochenen Leichtothleten, ſondern auch faſt das geſamte Feld der Fuß⸗ und Handballer auf den Plan brachten. So mögen es weit über 150 Bewerber geweſen ſein, die in friedlichem Wettſtreit ihre verſchiedenen Meiſter ermittelten. Es wur⸗ den durchweg recht anſprechende Ergebniſſe erzielt, wobei auch die Damen⸗ und Altersklaſſe keine Ausnohme machte. Den Leiſtungen der Senioren ſtanden die der Schüler⸗ und Juniorenabteilungen ni Ueberaus erfolgreich war der bekannte Handballer der als mehrfacher Sieger hervorging. Ein ſtattliches Feld ſtellte ſich dem Starter im Kampfe der 10 mal 100 Meter⸗Maunſchaftsſtaffel. Nach wechſeluder Führung ſetzten ſich beim 5. Wechſel die Ligafußballer an die Spitze, den Favoriten von der Handballfakultät hinter ſich laſſend. Schon hatte man den Sieg der„Liga“ erwartet, als beim drittletzten Wechſel der Läufer Weidinger infolge Sturzes zuviel Terrain verlor, um den als geſichert gelten⸗ den Erfolg behaupten zu können. In mächtigem Endſpurt landete die 3. Fußballmannſchaft auf dem 1. Platz, dicht gefolgt von den Hondballern, die Zweiter würden, während die Ligaleute auf den dritten Platz kamen. Die Abwicklung des umfangreichen Programms geſtol⸗ tete ſich überaus flott. Die techniſche Oberleitung, die in den Händen des Diplom⸗Sportlehrers Tauchert und des verdienſtvollen 2. Vorſitzenden Schäfer lag, war überaus muſtergültig. Den jeweiligen Siegern wur⸗ den Plaketten, Diplome und wertvolle Bücher zuteil, wäh⸗ rend die ſiegreiche Mannſchaftsſtaffel einen wertvollen Pokal und 10 Becher erhielt. Die Ergebniſſe 100 Meter: 1. Wilhelm Müller; 2. Fritz Spengler; 3. Joſef Meſſel.— 200 Meter: 1. Wilhelm Müller; 2. Fritz Spengler; 3. Ehr. Schmitt.— 400 Meter: 1. Fritz Speng⸗ ler, 2. Joſef Meſſel; 3. Gottfr. Rutſchmaun.— 1500 Meter: 1. Eugen Kuhn; 2. Oskar Krouth: 3. Paul Engelter.— Hochſprung: 1. Fritz Spengler; 2. Fritz Kleinknecht; 3. Heinrich Kritter.— Weitſprung: 1. Fritz Spengler, 2. Karl Krug; 3. Chr. Schmitt.— Kügelſtoßen: 1. Joſef Meſſel; 2. Fritz Kleinknecht; 3. Karl Schwind.— Dreikampf(be⸗ ſtehend aus 100 Meter, Kugelſtoßen, Weitſprung): 1. Joſef Meſſel; 2. Fritz Spengler, 3. Chr. Schmidt. Alte Herren, Dreikampf(beſtehend aus 100 Meter, Ku⸗ 1 Weitſprung): 1. Dr. Otto Wollmann; 2. Emil ückert; 3. Fritz Röllvers. Damen, Dreikampf(beſtehend aus 100 Meter, Weit⸗ ſprung und Ballweitwurf): 1. Emma Mai; 2. Annel Weiß: 3. Helene Fiſcher. Jugend 4(16—18) 100 Meter: 1. Karl Kraſtel; 2. Hans Hütten.— 200 Meter: 1. Karl Kraſtel; 2. Hans Hütten; 3. Kurt Lidy. Dreikampf(beſtehend aus 100 Meter, Kugelſtoßen, Weitſprung): 1. Ludwig Kreß; 2. Kurt Lidy; 3. Hans Hütten. Jugend B(14—16) 100 Meter: 1. Heinrich Theilmann, 2. Otto Häfner; 3. Hans Netting.— 200 Meter: 1. Otto Häfner; 2. Paul Zink, 3. Hans Netting.— Dreikampf(be⸗ ſtehend aus 100 Meter, Kugelſtoßen, Weiſprung): 1. Hein⸗ rich Theilmann; 2. Otto Häfner; 3. Hans Netting. Schüler, Jahrgang 1916, 50 Meter: 1. Paul Weber; 2. Guſtav Venter; 3. Günther Stolze.— Jahrgang 1917/18, 50 Meter: 1. Heinrich Schneider; 2. Heinrich Samstog; 3. Otto Münzenmeyer.— Jahrgang 1919/0, 30 Meter: 1. Willi Miſchler; 2. Karl Graſſel.— Jahrgang 1916, 100 Meter: 1. Paul Weber; 2. Guſtav Venter; 3. Günther Stölze.— Jahrgang 1917/18, 100 Meter: 1. Heinrich Schnei⸗ der; 2. Heinrich Samstag; 3. Orto Münzenmeyer.— Jahr⸗ gang 1919/20, 100 Meter: 1. Willi Miſchler; 2. Korl Graſſel; J. Willi Rack.— Jahrgang 1916, Dreikampf(beſtehend aus 50 Meter, Hochſprung, Ballweitwurſ): 1. Günther Stolze; 2. Guſtav Venter; 3. Paul Weber.— Jahrgang 1917/18, Dreikampf: 1. Heinrich Samstag; 2. Heinrich Schneider; 3. Otto Münzenmeyer. Jahrgang 1919/0, Dreikampf: 1. Willi Miſchler; 2. Karl Graſſel. Manuſchaftsſtaffel, (10 mal 100 Meter): 1. Dritte Fußball⸗Mannſchaft; 2. Erſte Hondball⸗Mannſchaft. Ch. Damentenniskampf Deutſchland England Der erſte Tag— Cilly Außem geſchlagen England führt:2 Bei gutem Wetter und vor einem Beſuch, der für einen Wochentag recht gut zu neunen war, begann am Dienstagnachmittag auf den Blau⸗Weiß⸗Plätzen in Berlin der erſte Damen⸗Tennisländerkampf Deutſchland— Eng⸗ land. Im Eröffnungsſpiel holte ſich Frl. Roſt⸗ Köln durch einen:5,:4 Sieg über Frau Haylock den erſten Punkt für Deutſchland. Der Kampf ſpielte ſich einſeitig auf der Grundlinie feſt, wo ſich die Rheinländerin am ſicherſten fühlte. Die Engländerin riskierte mehr, ver⸗ ſchlug aber viel. Frau Friedleben⸗ Frankfurt a. M. zeigte anſchließend einmal mehr, daß ſie noch immer eine ſtarke Stütze des deutſchen Damen⸗Tennis iſt, ſie ſchlug Frau Goodfrey 316,:1,:5. Im erſten Satz ver⸗ ſuchte die Deutſche vergeblich, die Engländerin vom Netz fernzuhalten. Im zweiten Satz gelang es ihr aber, die yt nach Spengler, Engländerin an der Grundlinie ſeſtzunageln, wo ſie ziem⸗ lich ungefährlich war. Der dritte Satz brachte noch einmal wechſelvollen Kampf, den aber die Deutſche ſchließlich für ſich entſchied. Im dritten Spiel des Tages kam England durch einen 614,:4 Sieg von Frau Holterofk⸗ Watſon über Hilde Krahwinkels Eſſen zu ſeinem erſten Punkt. Im erſten Satz führte die Englämderin bald :2, Hilde Krahwinkel holte noch auf:4 auf, dann ge⸗ langen ihrer Gegnerin aber oͤrei Satzhälle, die zum Sieg führten. Der zweite Satz verlief ähnlich, die Deutſche war meiſt in die Verteidigung gedrängt. Einen ſpannenden und aufregenden Verlauf nahm das Spiel zwiſchen der Deutſchen Meiſterin Cilly Außem und der Englän⸗ derin Miß Mudfor d. Die Deutſche erlitt mit 216, 674, 624 613 eine überraſchende Niederlage, ſodaß England zum Gleichſtand von:2 kam. Nachdem Eilly Außem ſich den erſten Satz:2 überlegen geholt hatte, machte ein Ge⸗ witterrregen eine Unterbrechung notwendig. Später kann die Deutſche nicht mehr in Schwung. Beim erſten Doppel konnten die Engländerinnen eine:2 Führung erreichen, denn Holteroft⸗Watſonm⸗Goodfrey ſchlugen Roſt⸗Krahwinkel:6,:2,:0. Hilde Krahwinkel wurde von Frl. Roſt ſehr ſchlecht unterſtützt. Das zweite Doppel⸗ ſpiel zwiſchen Außem⸗Krahwinkel und Mudford⸗Haylock mußte beim Stande von 6·2 für die Engländerinnen we⸗ gen der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen und auf Mittwoch vertagt werden. Jußball Spv. Sandhofen— Raſtatt 04:2(:2) Raſtatt... Wer denkt beim Nenzen dieſes Namen in Verbindung mit dem Fußballeder nicht an den Internakio⸗ nalen der Raſtätter, den vielverſprechenden Huber? Schon dieſer Mann verfehlte ſeine Anziehungskraft nicht. Aber viele wurden enttäuſcht. Denn es hatte ſo den Anſchein, als ob er ſich gar nicht verausgabte, trotzdem das ganze Spiel auf ihn zugeſchnitten war. In ganz vereinzelten Momenten nur ließ er ſich herab, ein wenig Fußballkunft zu zeigen. Denn— vielleicht meinte er, daß uns das ge⸗ nüge.—: Er kann, wenn er will. Auf etwas fielen die Sandhofener immer herein. Und das war die Abſeitsfalle der Raſtatter. Manchmal gebär⸗ deten ſich die einheimiſchen Stürmer geradezu hilflos. Kirchl fiel wohl 7mal hinein. Und da ſagt man, durch Schaden wird man klug! Im übrigen war dieſe Staffelung bei der Schnelle der Raſtatter ein Unding. Dieſe konnten ſo immer wieder da⸗ zwiſchenfunken und die Gefahr bannen. Techniſch waren die Mannheimer übrigens beffer. Dörr und Barth zeigten manchmal techniſche Kabinett⸗Stückchen.— In der erſten Halbzeit war Raſtatt beſſer und lag mehr im Angriff, da ſich die Sandhofener ſehr leicht überrumpeln ließen. Nach der Pauſe war die Partie zuerſt ausgeglichen. Dann ſpielte ſich aber langſam eine Ueberlegenheit der Einheimi⸗ ſchen heraus, die gegen Schluß drückend wurde. Aber ein guter Torwart im Verein mit Pech und über Kombination u. a. verdarben den Sieg. Die Raſtatter Mannſchaft ſelbſt pflegt einen flachen Paß und ſpielt ſehr ruhig. Außer Huber ſtehen eigentlich nur noch Gode 3 über dem Durchſchnitt. Es ſind dies Tor⸗ mannn, Mittelläufer und der Bruder Hubers. Der Haupt⸗ vorzug der Mannſchaft iſt es, daß ſie zu jeder Zeit weiß, was ſie zu tun hat und auch taktiſch— ſiehe oben— richtig ſpielt. Sandhofen war durch die Verletzung des Erſatz⸗ läufers Wörg(Müller iſt auch verletzt) gehandicapt. Dieſer trug bei einem Zuſammenſtoß einen Naſenbeinbruch davon. Der Mannſchaft fehlen Größle und Meiſter. Außer ihnen nur noch wirkliche Könner die beiden Wittemanns, Bayer, Barth und Riehl. Werner 1913 war ein guter Schiedsrichter. Schon in der erſten Minute kommt Sandhofen durch Dörr in Führung. Dann hält Wittemann einen von Wehe verſchuldeten Handelfmeter, der von Huber ſcharf aber unplaciert getreten wird. Wittemann iſt überhaupt gut in Form. Er kann aber nicht verhindern, daß Raſtatter Mittelläufer Mörle aus 40 Meter einen Fernſchuß an⸗ bringt, der unter die Latte rutſcht. 121. Kurz vor der Pauſe nützt Huber geiſtesgegenwärtig ein Mißverſtändnis in der Sandhofener Verteidigung zum Führungstor aus. In der Drangperiode der Einheimiſchen gelingt Wittemann 2 auf Vorlage Barths der Ausgleich. Dabei bleibt es.— Vor dieſem Spiel kickte die Erſatzliga den„Kickers“ Lomken⸗ thal J 3 Tore in den Kaſten, denen dieſe nur eins entgegen⸗ ſetzen konnten. abc. Heros Dortmund ee Pirmaſens Der 1. Athletenklub Pirmaſens, ſüddeutſcher und deut⸗ ſcher Meiſter 1929, verlor im Vorkampf gegen Heros Dortmund mit 11:4 Punkten. Gaubatz und Pogenigtz kamen zu Punktſiegen, vier Punkt⸗ und eine Schulterniederkage brachten die Minuspunkte. Nun hat der 1. Abk. Pirmaſens die gewiß nicht leichte Aufgabe, am kommenden Sonntag beim Rückkampf in Pirmaſens„Heros“ ⸗Dortmund zu ſchla⸗ gen, und zwar ſo, daß die Punktdifſerenz zum mindeſten aufgeholt, womöglich überboten wird. Unmöglich das nicht, wie Hörde im„ Jahre erfahren mußte. Mittwoch, 1 Ar Sübweſtbank gegen Gebr. Gutbrod Abgelehnter Konkursantrag Südweſtbank ſchadens⸗ erſatzpflichtig (Eig Der erneute Antrag der Südweſt⸗ ban k Vermögen der Gebrüder Gut⸗ 0 r ddas Konkurs ver fahren zu eröffnen, wurde abgewieſen. Als Begründung gibt das Konkurs ch an, daß eine unbeſtrittene Forderung der Südweſtba beſteht. Gutbrod machen Erſatzanſprüche gegen S bank geltend, weil dieſe die Bürgſchaftsurkunde(Heyl ringer) nicht herausgegeben hat. A u ch das Konkurs gericht hält die Süd weſtbank für verpflich⸗ tet, die Urkunde hera us zugieben. Das Kon⸗ kursgericht hält ferner auf Grund der Feſtſtellungen in den Prozeßakten die Süd weſtbank für ſchade 4 erſatzpflichtig wegen der Nichtherausgabe der B 5 ſchaft. Es hält ferner auf Grund der von Gutbrod nach⸗ gewieſenen Unterlagen einen erwachſenen Schaden für bewieſen und es für hinreichend glaubhaft gemacht, daß Gutbrod gegen Südweſtbank ein Schadenserſatzanſpruch von außerordentlicher Höhe zuſtehe. E ſchätzt dieſen Schaden auf Grund des 8 287 der Z. P. O. auf ebenſo hoch, wie die Forderung der Südweſtbank, die dieſe früher mit etwa 5,6 Mill.„/ angab. Dr.) „über das —— 5 Der Paketwechſel von Aktien der Gemeinſchafts⸗ gruppe.(Eig. Dr.) Das Direktorium der Gemeinſchafts⸗ gruppe beſtätigt die gemeldeten Verhandlungen über den Verkauf eines Paketes von 5,44 Mill./ Aktien der Gemeinſchaftsgruppe, hauptſächlich von Aktien der Meininger Hypo und der Norddeutſchen Grund bank, wozu noch größere und und kleine Pakete der übrigen an⸗ geſchloſſenen Inſtitute kommen. Der Verkauf ſoll Anfang Oktober perfekt werden. * Geſchäftsbericht der Fiuanzierungsgeſellſchaft für Land⸗ kraftmaſchinen., Berlin. Die Geſellſchaft berichtet für das am 30. Juni beendete GJ. 1929⸗30 über einen Um⸗ a rü ckgang, der darin zum Ausdruck kommt, daß der Wechſelbeſtond von insgeſamt 30,21 Mill. uf 21,35 Mill. Mark am Ende des Berichtsjahres im Vergleich zum Vor⸗ jahre zurückging. Die Kaufkraft der Landwirtſchaft wor außerordentlich ſchwach und naturgemäß Her Landmoſchinen⸗ gbſatz davon ſchwer betroffen. Seit Gründung des Inſtituts wurden Kredite in Höhe von 72 Mill. gewährt und dadurch die Möglichkeit zur Auſchaffung von rund 22000 Maſchinen und Geräten auf Ratenzah⸗ lung gegeben. Im Laufe des Geſchäftsjahres ermöglichte oe Geldmarkterleichterung eine Senkun g der Zins ⸗ fätz e auf 7% v. H. Die landwirtſchaftlichen Schuldner ſind ihren Verpflichtungen trotz der ſchlechten wirtſchaft⸗ lichen Lage im allgemeinen regelmäßig nachgekommen. Im Laufe des Berichtsjahres wurden 15,58 Mill./ Wechſel neu hereingenommen, 24,45 Mill.“ eingelöſt und 2,13 Mill. Mark begeben. Der in der Bilan z ausgewieſene Beſtand beläuft ſich ſomit auf 19 221789% gegenüber 24067 750% V. Im übrigen betragen Debitoren 721 958(1 122 756) Mark und Beteiligungen 192 002(209 001) Andererſeits werden bei 2 Mill./ AK. Akzepte mit 6233 250(8 449 625) Mark, Kreditoren mit 10 270 880(12 674 436) A und Durch⸗ gengspaſſiva mit 1 364 774(2 102 881) l ausgewieſen. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung verzeichnet bei Ein nah⸗ men von 2680 999(2 951 726]„ einen Reingewinn von 218 051(293 863), woraus nach 70 000(150 000)% diverſen Rückſtellungen wieder 6 v. H. Dividende zur Verteilung kommen. SB. der Berg⸗Heckmaun⸗Selve Ach.— Zuſammen⸗ ſchluß genehmigt.(Eig. Dr.) In der ab. GV. wurden ſämt⸗ liche Beſchlüſſe der AR.⸗Sitzung unter dem Vorſitz von Generaldirektor von der Porten einſtimmig geneh⸗ migt. Zu der geplanten Transaktion führte der Vor⸗ ſitzende aus, daß ein engerer Zufammenſchluß in der Me⸗ Kallhalbfertigwarenfabrikation unbedingt notwendig ſei. Es müßten allerdings Betriebe ſtillgelegt werden, wofür Ab⸗ ſchreibungen vorgenommen werden müſſen. Aus dieſem Grunde werde die Herabſetzung des AK. von 20 auf 10 und die Wiedererhöhung auf 30 Mill./ vorgeſchlagen, die nuch genehmigt wurde. Der Vertrag, nach dem die Metaoll⸗ geſellſchaft Frankfurt g.., die bisher der Heddernheimer Kupferwerke und Süddeutſchen Kabelwerke überlaſſenen Betriebe in die Berg⸗Heckmann⸗Selve AG. gegen Ueber⸗ laſſung von 10 Mill.„ neuen Aktien einbringt, wurde auch genehmigt. In dieſem Zuſammenhang wurde auch die Na⸗ mensünderung in Vereinigte deutſche Metallwerke AG. be⸗ ſchloſſen. „ Fraulfurter Gasgeſellſchaft.— Wieder Verluſt⸗ abſchluß.(Eig. Dr.) Die Bilanzſitzung findet dieſen Freitag ſtatt. Für 1929 wird, wie wir erfahren, wieder ein Verluſtabſchluß vorgelegt. Bekanntlich iſt noch ein Verluſtwortrag durch das ingwiſchen auf die Preag Die-Bank zur neuen W Zur Konzentrationsbewegung führt die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft in ihren neueſten Wirtſchaftlichen Mitteilungen etwa folgendes aus: Die Konzentrations⸗ bewegung als geſamtwirtſchaftliche Entwicklungsſorm war g wie im Auslande eine Neuerſcheinung t. Die Einflüſſe, die während der In⸗ kſam waren, haben heute nur noch hiſtort⸗ Auch nach der Stabiliſierung iſt die Kon⸗ zentration durch die Schwierigkeiten ausreichender Kapital⸗ und Kreditbeſchaffung gefördert worden. Die vertikale Konzentratio rde weitgehend durch die horizontale, d. h. durch die Zuſammenfaſſung von Unternehmungen gleicher Produktionsſtufe und mit gleichartigen Fabrikationsvor⸗ gängen und Enderzeugniſſen abgelöſt. Immer ausſchlag⸗ gebender iſt dabei im Lauſe der Jahre und unter dem Zwange der Verhältniſſe der Gedanke der Rationaliſierung oder, eindeutiger ausgedrückt, das Streben nach Unkoſteu⸗ ſenkung geworden. iſt allenthalben in der Wirtſchaft und im Unternehmertum eine größere Bereitwilligkeit, auf die bisherige Selbſtändigkeit der Betriebsführung zu ver⸗ zichten, ausgelöſt worden. Kaßitalmäßig hat die Zuſam⸗ menfaſſung zahlreicher, bis dahin ſelbſtändig beſtehender Unternehmungen zugleich die notwendige Folge gehabt, daß die Zahl der Betriebe mit großer Kapitalausſtattung in den letzten Jahren relativ ſtärker zugenommen hat als derjeni⸗ gen mit geringeren und mittleren Kapitalgrößen. Faßt man die höheren Vermög gruppen, d. h. die Großbetriebe mit mehr als 5 Mill. Betriebsvermögen ins Auge, ſo waren vorhanden: i. J. 1926: 890 Unternehmungen mit ins⸗ geſamt 15,3 Milliarden/ Betriebsvermögen, i. J. 1929: 1069 Unternehmungen mit insgeſamt 19,9 Milliarden Betriebsvermögen. In dem Zeitraum 192641929 hat ſich die Zahl der Großbetriebe in der Vermögensgruppe 50100 Mill.„/ von 32 auf 43 und deren Betriebsvermögen von 2,2 Den größten Zuwachs So 2,2 auf 2,9 Milliarden/ geſteigert. weiſen in Auswirkung der erfolgten Zuſammenſchlüſſe die Geſellſchaften mit einem Vermögen von über 100 Mill.% auf. Von 16 im Jahre 1926 iſt ihre Anzahl auf?? im Jahre 1929, gleichzeitig ihr Betriebsvermögen von 3,0 auf 4,8 Milliarden/ geſtiegen und hat damit 10 v. H. des Geſamt⸗ vermögens aller Betriebe erreicht. Mit der Zunahme der konjunkturellen Schwierigkeiten iſt in neueſter Zeit die Umgruppierung in der Induſtrie klichaftskonzentralion Die allgemeine wirtſchaftliche Nr erneut in Fluß gekommen. Lage übt einen außerordentlichen Zwang zur Wahrnehmung aller Erſparungsmöglichkeiten aus, am wirkſamſten ſind Erſparniſſe durch organiſatoriſche Zuſammenfaſſung er⸗ reichbar. Die Bewegung greift auch auf Gebiete über, auf denen in den letzten Jahren keine Neugruppierungen erfolgt ſind, nachdem die erſten Folgen der Kriegs⸗ und Inflations⸗ periode bef gt worden waren. Mit der Bildung neuer deutſcher Gruppen ſind hier, wie ähnlich vor allem auch in der Elektroinduſtrie, zugleich internationale Konzentra⸗ tionsvorgänge großen Stils verbunden.— Die Triebfedern ſolcher internationalen Zuſammenſchlüſſe ſind im weſent⸗ lichen die gleichen wie bei den Vorgängen, die innerhalb der Landesgrenzen bleiben. Daneben mögen in mehr oder weniger ausgeprägtem Maße gerade bei den internationalen Zuſammenſchlüſſen auch gewiſſe Monopoltendenzen eine Rolle ſpielen.— Eine vielumſtrittene Frage iſt die nach den Wirkungen der Konzentration auf den Arbeitsmarkt. Im Gegenſatz zur betriebstechniſchen Rationaliſierung handelt es ſich bei der Konzentrationsbewegung darum, daß als Folge der Zuſammenſchlüſſe dauernde Betriebseinſtel⸗ lungen vorgenommen werden. Vielleicht in überwiegender Zahl der Fälle wird es geradezu ein Hauptzweck des Zu⸗ ſammenſchluſſes ſein, daß man auf dieſem Wege die Mög⸗ lichkeit ſchaffen will, einzelne Fabrikationsſtätten für immer zu ſperren. Es iſt aber kaum zu beſtreiten, daß Arbeiter⸗ entlaſſungen früher oder ſpäter dennoch hätten erfolgen „wenn die betreffenden Betriebe nicht auf dem Wege der Konzentration, dafür aber infolge der Unmöglichkeit, ausreichende Aufträge zu erhalten, zum Erliegen gekommen wären. Der dem ganzen Prozeß zugrundeliegende Tat⸗ beſtand iſt einfach der, daß bei der gegenwärtigen durch die We verſchärften Inlandsdepreſſion eine und 11 Weltwirtſchaftskriſe neue Umſtekllung auf die eingeſchränkte Aufnahmefähigkeit der Märkte für induſtrielle zeugniſſe vorgenommen wer⸗ den muß. Wenn Produktionseinſchränkungen unvermeidlich ſind, ſo iſt es das Richtigſte, ſie an den Stellen vorzunehmen, wo durch die Stillegung weniger wertvolle Teile des Gan⸗ zen ausgeſchaltet werden und durch Zuſammenfaſſung der Produktion bei den modernſt eingerichteten und leiſtungs⸗ fähigſten Betriebsſtätten deren Kapazität einen möglichſt hohen Grad der Ausnutzung erfährt. übergegangene Engagement Gewerkſchaft Friedrich in Hungen von 1,2 Mill. /, ſowie Sonderabſchreibungen auf andere Beteiligungen abzudecken. Neben der Bilanz ſteht die Frage der Kohlenfelder zur Beratung, die zu keiner Beſchlußfaſſung über Veränderungen in dem Beſitzverhält⸗ nis führen wird, zumal das Angebot der Ruhr weder von dieſer noch von der Stadt Frankfurt in den letzten Monaten weiter verfolgt wurde. * Boswan u. Knauer AG., Berlin.— Kapitalerhöhung zwecks Ausdehnung. Eine auf den 6. September d. J. einberufene HV. ſoll die Erhöhung des Grund⸗ kapitals um 827 000% ab 1. Januar 1930 dividenden⸗ berechtigter Stommaktien unter Ausſchluß des Bezugs⸗ rechts beſchließen. Dieſe Aktien ſollen zum Erwerb ſämt⸗ licher Geſchäftsanteile der Gottlieb Teſch Gmb., Berlin, verwandt werden. Die Gottlieb Teſch GmbH. iſt eine der älteſten Tiefbauunternehmungen Berlins und beſteht ſeit 1976. Durch Erwerb dieſer Firma gliedert ſich die Boswau u. Knauer AG. eine Tiefbauabteilung an, von der ſie ſich eine weſentliche Erweiterung ihres Wirkungs⸗ kreiſes werſpricht.— Hierzu hören wir noch, daß das Ak⸗ tienkapital der Firma Teſch 1, Mill./ beträgt. Die neuen Boswau u. Knauer⸗Aktien werden voll zum Erwerb der Teſch⸗Anteile verwandt. Die Verhandlungen hierüber haben ſchon lange geſchwebt. Wahrſcheinlich wird ein Ver⸗ treter der Familie Teſch in den Aufſichtsrat von Boswau u. Knauer eintreten. * Amperwerke Elektrizität AG., München. Zu Berliner Meldungen, wonach auch für heuer wiederum mit einer 7proz. Dividende gerechnet werden Hürfte, erfahren wir von unterrichteter Seite, daß dieſe Mitteilungen noch verfrüht ſeten. Bei der Eigenart des Betriebes kämen die Strom⸗ einnahmen immer erſt—1 Monate ſpäter herein, da⸗ neben ſei die Höhe der Abſchreibungen noch keineswegs feſtgeſetzt und auch die Frage der Steuerrückſtellungen ſei noch ungeklärt. Es treſſe wohl zu, daß die allgemeinen Wirtſchaftsverhältniſſe auf den Stromabſatz nicht ganz ohne Einfluß bleiben könnten. Im Prinzip könnte aber vor der Auſſichtsratsſitzung, die vor Ende Oktober kaum ſtattfinden dürfte, nichts Poſtitives geſagt werden. Textilvereinigung AG., Köln. Die dem ehemaligen Küchel⸗Rothmann⸗Konzern nahegeſtandene Geſellſchaft weiſt für 1929 Einnahmen aus Portefeuille⸗Wechſeln und Grundſchuldbriefen von 16 348(7 9)/ auf. Anderer⸗ ſeits ſtellten ſich Unkoſten auf 78 328(22 261) /, Zinſen auf 28 083(—) /, Proviſionen auf 9 643(9 055) /, das Abwicklungskonto auf 780 000„ und Konto pro Dubioſe auf 313 915(50 000). Einſchl. des Verluſtvortrages von 8 087 J ergibt ſich ſomit ein Verluſt von 1201 704%¼ Die Bilanz verzeichnet bei unv. 1,5 Mill. Aktienkapital, wovon 1 125 000% wie i. V. noch nicht eingezahlt ſind, Kreditoren von 1 380 144(426 147) /, andererſeits Wechſel⸗ beſtände nach Abzug der dubioſen Abſchreibungen von 174 616(763 063), Bankguthaben von 378 781(79 728). Bürgſchaften ſind von 1324 990% auf 660 492/ zurück⸗ gegangen. 5 * Herreumühle vorm. C. Genz Ac. in Heidelberg. Die heutige o. GV. genehmigte den bekaunten Abſchluß 192930, deſſen Reingewinn von 76 593/ in der Hauptſache in Neuvortrag gelangt. Die Verwaltung betonte in dieſer Beziehung ausdrücklich, daß heute vorſichtige Dividenden⸗ politik am Platze ſei, daß dorum der Reingewinn zur Er⸗ höhung der Liquidität dienen ſolle, weil unter den ob⸗ waltenden Verhältniſſen Bankkredite ſo wenig wie möglich in Ap'aruch genommen werden ſollen. Erneute Zuckerverhandlungen Am 7. Auguſt wurde in Newyork ein Aus ſchuß ge⸗ gründet, der Schritte unternehmen ſoll, um die ver⸗ zweifelte Situation auf dem kubaniſchen Zuckermarkt zu verbeſſern. Dieſem Ausſchuß gehören neben ſämtlichen amerikaniſchen und kubaniſchen Zuckerproduzenten auch verſchiedene maßgebliche Bank⸗ inſtitute an. Die hauptſächlichſte Aufgabe des neuen Aus⸗ ſchuſſes beſteht darin, die ſich beim Uebergang von der alten zur neuen Kampagne ergebenden Zuckerüberſchüſſe unterzubringen. Ferner ſoll ein Ausgleich zwiſchen Pro⸗ duktion und Konſum herbeigeführt werden. In einer Er⸗ klärung des Ausſchuſſes wird bereits ausgeführt, daß der erſtrebte Ausgleich nicht allein auf Koſten Kubas und zu⸗ gunſten der Zuckererzeugung anderer Länder erfolgen kann. Reichsbahnſchatzanweiſungen überzeichnet 110 Mill./ gezeichnet (Eig. Dr.) Nach den nunmehr vorliegenden Ergeb⸗ niſſen der Zeichnung auf die obige Anleihe iſt der auf⸗ gelegte Betrag von 75 Mill./ weſentlich überzeichnet worden. Die Geſamtſum me der Zeichnungen be⸗ trägt nach den bisherigen Feſtſtellungen etwa! 10 Mi ll. Mark. Es muß deshalb eine Kürzung der gezeichneten Beträge ſtattfinden. Die Zuteilung an die Zeichnungs⸗ ſtellen erfolgt noch heute durch die Leitung des Konſor⸗ tiums. Die Bezahlung der zugeteilten Beträge durch die Zeichner hat nach den Zeichnungsbedingungen bekanntlich in der Zeit vom 18. bis 21. d. M. zu erfolgen. 2 * Die Internationale Handelskammer nach Waſhington eingeladen. Der Rat der Internationalen Handelskammer hat beſchloſſen, den näch ſten Kongreß der Kammer vom 4. bis 9. Mai 1931 in Waſhington abzuhalten. Die Delegierten zum Kongreß der Internationalen Han⸗ delskammer ſind außerdem zur Teilnahme an der jährigen HV. der Handelskammer der Vereinigten Staaten eingela⸗ den worden, die unmittelbar vor dem Wafhingtoner inter⸗ nationalen Kongreß vom 29. April bis 1. Mai in Atlantie City abgehalten wird. * Weitere Einzelheiten zum Tonfilm⸗Pakt. In Amſter⸗ dam ſind jetzt weſentliche weitere Einzelheiten aus dem Vertragswerk der deutſchen und amerikaniſchen Patent⸗ beſitzer und Apparatefirmen für den Tonfilm bekannt ge⸗ worden. Bekanntlich iſt die Welt in 2 Exkluſivgebiete für Deutſchland und Amerika und in ein freies Gebiet auf⸗ geteilt, weiter ein allgemeiner Patentaustauſch einſchl. der künftigen Erfahrungen für die ganze Dauer des Pak⸗ tes von 15 Jahren, ſowie die Vorführbarkeit der Filme aller Syſteme auf allen Apparaturen vereinbart worden. Jetzt wird noch mitgeteilt, daß auch die Lizenzgebühren international feſtgelegt worden ſind. Im einzelnen ſind verſchiedene Arten von Lizenzen, wie u. a. die für die Einfuhr in beſtimmte Län⸗ der, der ſich nach der Größe des Abſatzgebietes richten, feſtgeſetzt worden. Die Gebühren für die Einfuhr in freie Gebiete fließen der Gruppe zu, in deren Exkluſivgebiet der Film gedreht worden iſt, und die Gebühren aus der Pro⸗ duktion in ſolchen Ländern der Gruppe, deren Apparatur verwandt worden iſt. Die Einnahmen aus England, das an ſich zum freien Gebiet gehört, ſind für die nächſten 4 Jahre gepoolt worden. Der ſchweizeriſche Außenhandel im Juli 80,4 Mill. Fr. paſſiv Die Handelsbilanz der Schweiz für Juli weiſt auf den Tag umgerechnet die niedrigſte Exportlekſtung(mit einer Ausnahme) ſeit dem Jahre 1925 auf. Der Geſamtumſatz hat ſich gegenüber dem Vormonat von 337,6 auf 376,5 Mill. Franken vergrößert. Urſache dieſer Vermehrung iſt aber faſt ausſchließlich die Einfuhrſteigerung um 37,6 Mill. Fre bei einem Geſamtimport von 238,4 Mill. Fr. Der Export 8 blieb mit 138,1 Mill. Fr. faſt gleich. An der Einfuhrſteige⸗ rung iſt vor allem die Hereinnahme von ungemünztem Gold von 27,3 Mill. Fr. beteiligt. Der Paſſipſaldo er⸗ reicht nach Abzug der Goldimporte und Exporte die hohe Ziffer von 80,4 gegen 64,3 Mill. Fr. im Juni. Badiſch-Pfälziſche Obſt' und Gemüſemärkte * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 12. Auguſt. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Johannisbeeren 13, Birnen 88 und 1018, Aepfel 1020, Pfirſiche 2030 Mirabellen 1220, Zwetſchgen 10—15, Bühler Zwetſchgen 14, Tomaten—8, Reineclauden 10—15, Bohnen—15, An⸗ lieferung 1800 Zentner, Abſatz und Nachfrage gut. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 12. Auguſt. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Bühler Zwetſchen 13—14,5, Spätzwetſchen 10—12, Mirabellen 2025, Pfir⸗ ſiche 20—40, Aepfel 15—20, Birnen 20—27, Trauben 30, Tomaten—7, Gurken 45 Pfg. pro 100 Stück. Anfuhr 1400 Zentner, Abſatz gut. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 9. Auguſt. („Heßkaffee“ Hamburg 35.) Der Kaffeemarkt zeigte in der abgelaufenen Berichtswoche wenig Schwankungen. Bra⸗ ſilien ließ ſeine Offerten im großen und ganzen unver⸗ ändert, ohne jedoch auf größere Kaufluſt zu ſtoßen. Die heutigen Preiſe ſind noch ſo hoch, daß ſie keinen Anreiz geben über vorſichtige Bedarfskäufe hinauszugehen. Zur Belebung des Geſchäftes will Braſilien demnächſt grüne Kaffees neuer Ernte in genügender Auswahl zur Ver⸗ fügung ſtellen. Das Wetter bleibt für die Entwicklung der neuen Ernte günſtig, doch iſt die Periode der Froſt⸗ gefahr noch nicht vorüber. Mittelamerikaner bleibem auch weiter behauptet und finden guten Abſatz. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer Effektenbörse 900 00 80 6% Bab. St.- A. 21 8080 80, 7% Bad. Kom. Gd 89.— 89,.— 9% hafen Stadt—— 1 4 Mhm. Golb 105.0 100.5 %„ Gold 94.— 4. 0„„ Gold 78.— 70. 5 6% Fatben dd. 28 94,— 94.— J. G. Farben Babiſche Bank. 140,0 140, 19% Grkr. M. GK. Alg. Hypoth. P. 188,0 186,0%„„ DA. „ Hypoth. Bk. 152,0 182.0 D. Bank u. Disc. 1240 122.0 Karlar. Nüh. Hai N C. H. Rnerr Konſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlenw. * Zem. 1 5. Elektr..-G. Aheinmühlenw. Südd. Zucker 12 19, .⸗G. f. Seilin n Brown, Boveri 106,0 108.0 Daimler⸗Veng Jane 8 1 1 uzinger Union 72,.— 72. Gebr. irrt Salzw. 1448 148.0 196,0 185,0 29.— 28.— 15.0 165.0 40.— 40.— 20.— 20.— 125,0 125,0 100.0 99.50 124.0 125.0 118.0 116,0 145,5 145,5 113 1. 65.— 65.— 115,5 121.0 Durlacher Hoff C Ludwigs. A. Br.—. f Pfalz. Preßhefe. 1250 125,0 Schwarz Storch. 181.0 181,0 Eichbaum Werger 161.0 1610 Bad. Aſſekuranz. 114,0 114,0] Verein ötſch. Delf. Continent. Verf. 30,— 30. 7902 4 Frepta Mannh. Derſich.—.——.—Zeuſtoff aldho Frankfurter Börse Darmſt. u. Nat. 1770 178, Festverzinsliche Werte Deulſche scans 122 12. 2% Reichsant! 64.— 94,— D Effekten Bank 104.0 104.8 8 87,78.76 D. Hyp. u. Wechſ. 1400 145.0 Ablöſungſch. 55 60,0 D. Ueberſer⸗Bank 100,0 95,59 ohne D. Wertb.(Gold)———.— Dresbner Bank 122.0 122, D. Schaßanw. 23—.—— e Dank. 0 7 7 7„ 100,0 100.0 e Schuzg. 14..70 2,65 562 eͤfrt. Hyp.⸗Ok. 156,0 1 95% Ludwigsh. 26 91,80 01.78 Nürnberg. Verein 10% Mym. Gb. 25 100,0 100.5. Ercb.⸗Klaſt. 1„26 94,18 94,15 .: n t 85. 9% Grkr. Mh. 23 25 1. Cr bitör. *„. r N* rt. 8% Preuß. Kali 2780 27.50 186,0 186,0 2880—.— n—.—— 5 Rhein. Hyp.⸗Bk. 152.0 152,0 8% Preuß. Rogg.—.——.— . Südd. Feſtwö. Sübd. Boben⸗. Sübd. Disconto 9% Grkr. M. adg. Wiener Bankver.. 5% Nh.⸗M.⸗Don. Württ. Notendk 1410 140,0 7% Bab. Rom. Gb. Antanz.. 1880 190 87% Pfälzer..9 Grana ü. 8.—— 2 % Rh. Hyp.. 25 annh. Verſ.⸗G. ———— 10.88 10.35 70.50 70.50 09.— 88.— 99,59 99,50 99.50 98.50 99.50 99.50 T 8 2 2 1 6889 6455 ransport-Aktlen 80 84, 9*„ 14-13 80,— 90. Haag.. 875 88,50 %„„„ 18 90 Nag e 4— 22— 0 N 87.05 ordb. Lloyd.. 88,.— 87.— %%% fe 8. 5375 80.08 Geer. St..— 4%% Südbo Lig—.— 89.15 4—* e telning. B 87.78 8788 Montan- Aktien 4%% Pr. Z. B. Lig—.— 85,50 3 9 216.0 1 45 f elſenk. Bergw. Bank- Aktien Jade 890, St. G. Allg, D. Crebitb. 105,0 105,0 5 Babiſche Bank 1410 141,0 Kali Aſchersleben Kali Sützdetfurth Ralt Weſteregeln r Mannesm. Röhr.——. 87.50 89.75 8 219,5 2 14.0 114.0 133,0 129,5 128,0 128,8 Barmer Bankner. Bayr. Hyp. u. Mö. Jom. u. Pripstd. 12. Otavi⸗Minen.. 38,75—.— 3 Phönir Bergbau 76,.——.— Mheinſtahl. eilbr.. 210,0 210,0 Tellus Bergbau 99,.— 98. n u. Laurahütte 40.— 40.— Ver. Stahlwerke. 75,25 75,25 Industrie-Aktien 111,0 111.0 8 K. St. wen München Schöfferh. Bind Schwartz Stor Wer ger 2 Adler Kleyer U. E. G. St.⸗A. Aſchaff. Buntpv. d. Maſch. Durl. Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boderi Cement Heidelbg. 1 Karſtadt S Ehamotte Annw. . Albert 98 Ch. Brockznes Daimler 8 1 Dt. Atlant.⸗ 5 D. Golb⸗u. S. Anſt. Dt. Linoleum. 1 — 8 9 25 8 esd. Schnellpr.—. Dilſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Wioſmm Eiſen Kalſersl. g Emag Frankf. Enzinger⸗ Union 7 Eßlinger Maſch.—* Ettling. Spinn. 92555 ie Pen ahr Gebr. Pirm. 136.0 186.0 5 8. Farben %„ Bonds 28 Feinmech. Jetter—,„ Felt. Guilleaume Frankfurter Gas Irkf. Bo.& Wit. Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger ald& Neu Hanfwerk. Füſſen* Upert Armatur. birſch Kupf. u. M. doch⸗ u. Tiefbau Holzmann, Phil. Holzverkohl.⸗ Id. 5 20.0 Jug Exlangen. unghbantz St. A.—,. Kamm. Kaiſersl. 65, 5 Karſtadt Rud. 91, 5 Flein, Sch.& Beck.—.— 122.0 Knorr, Hellbr. 170,0 169,5 13. 12 18. i induſt. 2— Süd. Zucer 145 14572 Trirot. Beſigheim 44.— 44.— Ber. Chem. Ind. Ber. deutſch. Self.—„ Bertzt. Jute Ver. Ultramarin 187,0 Ber. Zellſt. Berl.— Best Maſch⸗ St. 51.— Boigt& Häffner—.— Voltt. Seil. u. K. 37.—. 2 64.50 e 2 3 2 Konſerven Braun 40.— 40.— Kraus& Cb. Bock. 62.— 61,50 Lechwerke.... 94.— 93.50 Ludwigsh. Walz, 85,.— 85,— 8 Mainkraftwerke 78.25—.— Metallg. Frankf. 101,8 102,7 Mez Söhne—.— Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A' Motoren Deuz Motor. Oberurſel Bf. Nühm. Kat. Rein. Gebh en Sch. Roeder, Gebr. D. Rütgerswerke Schnelpr. Frkthl. 290 2280 225.0 2260 181,5 188,0 12.— 12. a 98.50 98,50 45,50 47,.— 82.— 32.— 1090 109,0 125,0 125.0 105,0 105,0 100.0 100.0 124,0, 85,— 88,50 unoff 1. 25 wan ee a „ Waldbof 1165 e Lackf. 73,.— 78.— Ufa(Freiverk.). 89,.— 96.— Schuckert, Nrbg.—.— 145,0 Raſtatter Wagg. 10.— 11,50 Terminnetierungen(Sehluß) Allg. Ot. Credit 105,7 105,7 Harpen. Bergbau 93.— 93. Bank f. Brauind. 135,0 124,5 Pp. Holzmann 75.— Barmer Vankvee. 114,0 114.0 900 Bergbau Bayr. Hyp. u. W. 130, 129,5 Kalt Aſchersleben Berl. Handelsgeſ. 139,9 189,5 Kali Salzbetfurth Commerzbank 129,0 128.0 Kali Weſteregeln 1 Darmſt. u. Nat. 178,0 178,2 R. Karſtadt Deutſche Disconto 122.7 122,4 Klöcknerwerke. 78 Dresdner Bank. 122.7 128,0 gahmeyer& Go. A⸗G. für Verkehr 68 3⁰ Ot Reichdd. Borz... apag . 88,50 88,25 Metallg eſellſch.. Au 8 9950 MiagMühleuban Allg. Elektr.⸗Geſ. Montecatini 4 Bemb 23 8 8 ae en: 8 580 en en: uderus Eiſen„ Cement Heidelbg%% Wbönte Bergbau Compan. Hiſp. 0 55 Braunkohlen Contin. Gummi 0 Nh. Elek. RMheag) 1 Rh. Stahlwerke Daimler 88 8 Riebeck Montan Deutſche Erdöl 1 1 Rütgerswerke Dt. Gold u. Silber f Schuckert e 5 Slemens KHalske Elektr. Lieferung e a J. G. Farben. 145,1 148,0 Svenska 5 1& Guill. 92,30 93,.— Ver. Glanzſtoff—.— Gelſenk Bergwk. 102.0 102,5 Ver.. 15 75,50 181,0 180,0 Heusef ſchaff, 88.75 89,50 12².7 32.— 32,25 90 25.50 25.75 94.— 92, 76,50 149.0 81,50 59.— 103,5 108.0 107,5 145,2 148,8 177,5 179.0 129.0 180,0 1190 11808 110.0 1100 22,80 50, 51.80 52.— 8130 91.50 160,0 161.0 Gesfürel 88 Goldſchmidt.. 52.— 52,50 Zellstoff Waldhof 1175 128,0 Berliner Börse 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb 3% Landſch. Rog 5% Mexikaner 21.— 21,40 4¼% Oeſt. Schaz. 40.25 40,75 4%„ Goldrente 26,40 8515 1180 118.0 74.75 74.75 18.— 70. 84,25 84.85 92,40 82,40 5.75 8,75 Festverzinsliche Werte.75.75 Goldanleihe.——. 6% Reichsanl. 27 88,.— 88,.— Diſch. Ablöſgſch. 1 69,25 60.— ohne Ablöſgrecht 7,70.— .90.85 8 .10 2,12 220—.— 94.80 8% Bad, Kohlen 4%„ conp, Rente 8% Grkr. Mh. K. 16.50 0„ 5% Prß. Ralſanl. 7,85 4½ſ%„ Pap.-R. 5 .85 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten bel Stücke-NMetlerungen in Mark je Stück 12. 13 Bremer Wolle Brown, Bov.& C. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer Them. Heyben Them. Gelſenk. Chem. Albert Them. Brocktzues Concord. Spinn Conti ⸗Caoutſch. 106,5 105, 54.12 55,.— deſch Eiſen 12. 13. 4% Türk. Ab. Am. 7,45 7,45 4% v Bagd.⸗Eiß 5,80 en n 4 U 8, 4%„ 8unif. Anl. 6,85 4%„ Zollobl. 1911.95 5 Fr.-Los 10,15—.— 4½/ Ung. Str. 13 ,.— 4½%„ 9 1 6% Ung. Goldr. 4%„ Kronenr. 4½% Unat. Ser. 1 13.50 18,60 4½% Unatccr. II 13,50 18,50 4725 1.— 18,75 7%„ 5½ Leh. Mat Rail.—.——.— Transport-Aktlen Schantungbahn.. A f. Verkehrw. 67.— Allg. Lok. u. Str. 129,5 Südd. Eiſenbahn 106,0 105,5 Oeſt. St.⸗Eiſenb. Baltimore Ohio, 104.0 Tanada Abliefer.—.— Pr. Heinrichbahn—— n„ 85.— 5 9 0 11175 anſa Diſchiff„ 8 ordd. Llond 15 Verein Elbeſchiff. Dank-Aktien Bank ff. el. Werte Hank f. Brauere, Barmer Bankver Berl. Handelsgeſ. Horch& 2⁵ 139,5 141,2 26.— 26.15 125.0 226,7 92.— 93,50 67,65 6,75 54.85 56,.— Daimler Motoren Karſtadt Deſſauer Gas Dtſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl . 8 eutſche Kabelw. Otſche. Steinzeug 131.2 146,0 Deukſche Wollw..25.— Deutf„e 50.50 58.— Deutsche Linol, 1775 179,2 Dt. Schutzgeb. o- 39 14 F. Dippe Maſchin. Dredd. Schnellpr. Dürener Metall, Dürkoppwerke A Dynamit Truft. C. H. Knorr 47.— 4750 1180 112.0 49,50 49.50 69.25 68.75 Elektr. Lieferung. 1200 1212 Elktr. Licht u. K. 128.5 180,0 Elsbach& Co. Emaille Uarich Enzinger Werke. Eſchw. Bergwerk Eſſenersteinkohl. 139,5 189.2 Tom. u. Privtbk. 128.0 128.4 Faber Bleiſtift Darmſt. u..⸗B. 177.5 177,5 Fahlb., Liſt& Co. Dt. Aſtatiſche Bk. 39,.— 39,.— Farbenind. A. G. Deutſcherdisconto 123,7 122,2 Feldmühle Papier Dtſch.Ueberſee 8E 100.0 100.0 Felten& Guill. Dresdner Bank. 122,7 122.7 Fhies& Höpfling. einingerHypbk. 140,2 145,0 R. Friſter ſeſterr. Creditbk.—.— 27.75 Reichsbank.. 239.2 240,5 Gebhard Text Rhein Creditbk.—.—— Gehe& Go. Südbeutſch. Dise.——. 2& Co. Frankf. Allgem.. Gelſenk. Bergwk, Genſchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Gef. f. elektr. Unr. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt, Th. Guano-Werke Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr. Großmann Grün& Bilfinger Gruſchwitz Textil L. Loewe C. Lorenz Lukau& St Lüdenſcheid Magirus.⸗G. Mannesmann 110.5 111.2 124.0 125,0 114.0 113,7 216,0 216,0 Marxkt⸗ u. Kühl 1 105 92885 81,15 144.3 446.5 125.5 128.5 93,80 98,50 174.0 175,0 75,— 75,25 48,.— 48.— 1022 102.1 54.50 54,50 117.0 121,0 103,7 102.0 130,0 130,2 187.0 186,0 58,.— 52,50 427.— 46,50 Hermann Pöge Mech. Web. Lin Mez Söhne Motoren Deuz Mühlheim Ber Industrie-Aktien Accumulatoren 117.0— Adler werke. Alexanderwerk Alfeld Deligſen 5 1 en Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. 107 Aang Jg ſchaffbg. Ze Aug8b. 5. Mach Balke Maſchinen Baſt Nürnber Bayer. Celluloid Bayr. Spiegelglas J. P. Bemberg Bergmann klekt Berlin Gubener Verl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. Braunk. u. Brikett 147,0 Ur.⸗Beſigh. Oelf 56.— Bremer Butan 118,0 118,0 Drenſt.& Ropp Rhein. 60.— 60,25 75.50 74,25 5 R Rhein. Möbelſto R actet gan 5 0 Rheinſtahl 65,0 Halleſche Maſch. Hammers. Spinn. ann. M. Egeſt, bg.⸗Wien Gum. 164.5 ape StPr. arxpener Bergb. Hedwigshütte Heilmann Imm. Hilpert Maſch. Hindrich s EAuff.—. 5 Hirſch Kupfer. 116,0 118,0 * S 106.0 106.0 25.50 26.— 59.— 59.— 92,28 94,25 —.— 91.25 50.— 51.— 80.18 80,— Rütgerswerke Sachſenwerk Sächſ. Gußſtahl Salzdetfurth Sarotti 159,7 160,7 Rhein. Chamotte eln. Elektrizit. ein.⸗W. Kalt 12. 13 186,0 136.0 Sag e Leder 78,50 79.5 Hohenlohe⸗Werke Phil. Holzmann 75,15 76.— ie. 35, 35.— Ilſe Bergbau. 220.0 220,0 M. Jüdel& Co. 105.0 103,7 Gebr. Junghans 26,.— 26.— Rahla Porzellan 35.— 85 Kaliwk. Aſchersl. 0 —* Klöcknerwerke. 70,— 78.50 Kollmar c our. 25,50 26,— Rronprinz Met.„ 33. N KRyffhäuſer Hütte 58.— 58,50 Lahmeyer& Co. Laurahütte Linde's Eismaſch. Carl Lindſtröm 56 Singel Schuhfabe.. 4 — effen, 858 el 52.— 52.25 Mansfelder Akt. h. Maſch⸗Buckau⸗W. Maximil.⸗Hütte d. 3„ Zittau Merkur Wollw. Miag⸗Mühlen.25 88,75 Mix& Geneſt 128.0 4 · ile 10.— 10.— Nat. Automobile 185 5 Niederlauſ⸗ Kohle 5 5 132.0 Nordd. Wollkäm. 5 5 45,28 48.— 8 g 288 3 8 e el Oſtwerkke Phönix Bergbau 828 18,25 athgeber Wagg. Rheinfeldenſtraft Braunk. 69.75 69.75 124.0 123,2 f 84— 84. 82.50 83,25 Riebeck Montan 92,— 90.50 Roſttzer Zucker 28, Rückforth. Ferd. 3 46.— 41.75 298.0 300.0 107,0 107.0 Schleſ. Elekt. Gas—.— 122.5 Hugo Schnelder„75,— 77.— 61.50 81,65 55.50 35,80 75,.— 75,— 134,5 184,0 5 20 18. 12 164,0 Weſteregelnellkal 146,0 Weſtf. Eiſen 251,5 Wicking⸗Cement Wiesloch Tonw.—— Wiſſener Metall Wittener Gußſt. Wolff, R. . ellſtoff Verein ellſtoff Waldhof 12. Schubert& Salzer 159.0 Schuckert& Co. 142,5 Schultheiß. 250, Segall Strumpf Siemens KHalske Sinner.⸗G. Stoehr Kammg. Stoewer Nüähm... Stolberger Zinkh. 57.— —Südd. Immobil. 30. 75 0 5 145,2 0 l 52.— 57. 320 75 63.50 63,.— 1179 1220 »Oſtafrika 78,50 79,— Neu⸗Gulnea. 312,0 8100 Diavi Minen 38,50 88.50 Frelverkehrs-Kurse Petersb. J. Hadk,.00 102 Ruſßendant. 0,80 0% Deutſche Petrol. 44. 48. eldburgg eng Zucker Tekeph. Berliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard Trens⸗Rabio 170,0 189.2 Varziner Papier Beithwerl e B. B. Frkf. Gummt. Ber. Chem. Charl. D. Dtſch. Nickelm. D. Glanzſt. Elbf. B. Saz Portl.⸗ B. Schuhf. B.&. Ver. Stahlwerke. B. Stahl. v. d. Zyp. Ver. Ultramarin. Vogel ab. Nac Bogtländ. Maſch. Voigt& Haeffner Wanderer Werke „„„„„„ 5 7 Adler Kall 0„„ 7, ochfrequeng 5 Rrügers hall„ 147.5 148.0 40.— 40.— 144.5 1470 495,0 490,0 3 5875 8 Ronnenberg Sichel& Go. Sloman Salpeter—— Südſee Phosphat Ufa⸗ Film Brown Boveri rerminnotierungen tsenzug) Allg. Di. Credit 106,0 108,0[ Kö. Goldſch⸗nidt 37.— Dank f. Brauind. 124,0 126,5 Harpen. e .— Farmer Bankvee. 144.0 114,5 Hoeſch Elf. u. St. 90.— 8050 — 71.— Bayr. Hur. u. W. 139,0 189.1 Ph. Holzmann 75, 79, .„Bayr. Vereinsbk. i otelbetriebsgeſ. 116,2 121 Berl. Handelsgeſ. 189,5 140,0 5 Bergbau. e Comme u. Priv. 128,0 128,5 Kali Aſchersleben Darmſt. u Nat. 177.5 180,2 K. Karſtadt Deutſche Disconte 122.7 128,3 Klöckner Werke 5 Dresdner B... 122.7 128,7 Röln-Neueſſen B. .-G. für Verkehr 68,25 69.—] Mannesmann Re 75 53 Allg. Lokald. 130,0 182,0 Mansfelder * Dt. Reichsb. Bz. 93,35 93,25 Metallbank 82 Papag 8550 88.50 Mitteldtſch.Staßi—.— 1090 145,0 145,0 Nordd. Wolle 2 Oberbedarf Oberſchl. Koksw. Orenſt,& Koppel Oſt werke Bhbnix Bergbau Polyphonwerke Rh. Braunk, u. Bt. Rh. Elektrizität Rh. Stahlwerke Rh.⸗Weſtf Elektr. A. Riebeck⸗Mont.—— Rütgerswerke 40,.— 4750 Salzdetfurth Kali Schleſ. Portl.⸗Z. Schubert Salzer 1& Eo, ulth⸗Pazenh. Siemens KHalske Spenskaa Leonhard Tietz 18,25 18.— 97. 52.65 52,75 120.0 121.5 1000 100,0 154,7 153,7 — 82.— 92,.— 98.— anſa Dampf 199.0 2000 85 Loyd 75,5 7845 1715 1780 2100 2085 82.50 8750 170,0 1700 . 55,50 88.75 89.50 185,0 166,0 54,50 56,.— 91.— 91.50 15585 Charlottb. Waſſer Tomp. Hiſpano. 300,5 297,0 Tont. Cäutſchoue; 140,0 142,7 Dal mler⸗Benz 26,.— 286.75 Deſſauer Gas 125.2 127,5 Deutſche Erdöl, 67,35 69,50 Dt. Linoleumwk. 179,5 181.0 Dynamit A. Nobel 68.—. „ Elektrizitäts⸗Lief 119.0 122,5 27.65 Kl. Licht u. Rre 129.5 181.0 50 87,.— Effſener Steinkohl.———.— 144.7 148,1 J. G Farben eldmühle 125,5 129.5 Der. Stah werke Jelen 4 Guill 93,25 93.— Weſteregel Alkali elſenk. Bergwk, 102.5 103,0 Gabi Waldhof Gesfürel. 130,7 181,5 Saia Minen 50 25.— 129.0 181,5 75,65 75,— W 185,7 180. 117.8 12 3.. 45 38,50 30,65 1 die Vor ſich Ve N 1 4 Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 370 —— Deckungen der Spekulation und Großbankkäufe ſtimulieren Luſtloſe und zurückhaltende Vorbörſen Bei Eröffnung beachtliches Nachlaſſen des Abgaben⸗ druckes/ Bis zum Schluß dann ſteigende Deckungsneigung und Käufe von Großbankſeite Kursbeſſerungen bis zu 7 v. H. Mannheim feſter Die leichte Befeſtigung der letzten Börſentage wieder weitere Fortſchritte. Vor Aktien der führenden Induſtriewerke in denen JG. Farben auf 146 und Weſteregeln 55 1 die en die 10 anzogen. Aufollend feſt lagen auch Zellſtoff oͤie 5% v. H. gewannen. Sonſt betrugen die erungen durchſchnittlich 12 v. H. Am Kaſſamarkt gaben 5 Freytag ſowie Cement Heidelberg leicht Nach. ſche Bank⸗Aktien verloren 2 v. H. und Mannh. Verſicherung lagen weiter ohne Nachfrage. Fraukfurt zurückhaltend Unter dem Druck der ſtarken Ordresloſigkeit und der damit verbundenen Geſchäftsſtille eröffnete die heutige Börſe in luſtloſer Haltung. Die Spe⸗ kulation verhielt ſich ſtar k reſigniert und da Anregungen fehlten, nahm die Kuliſſe im Zuſammen⸗ hang mit der ſchwachen geſtrigen Newyorker Börſe ver⸗ einzelt Abgaben vor, ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt Kursabſchläge eintraten, die aber kein Ausmaß annahmen. Alm Rentenmarkt machte ſich ſtärkere Nachfrage für Neubeſitzanleihe geltend, die 0,40 v. H. anzog. Auch Altbeſitzanleihe etwas gefragt. Von Ausländern waren Türken etwas ſchwächer, während ſich für mexikaniſche Renten das Intereſſe erhielt. Im Verlaufe trat in Spitzenwerte eine kleine Ge⸗ ſchäftsbelebung ein. Die Kuliſſe ſchritt ver⸗ einzelt durch neu hinzutretende Orders zu Deckungen, ſo daß bei freundlicher Tendenz die Kurſe gegen Anfang bis zu 2 v. H. anziehen konnten. Im Vordergrund ſtanden Zell Waldhof. Auch J. G. Farben, Siemens Ac. und Schuckert beſtand etwas mehr Nachfrage. Am Gel markt war Tagesgeld im Zuſammenhang des Medios mit 3 v. H. etwas angeſpannter. Berlin ſchwankend Die Börſe eröffnete heute bei ruhigem Geſchäft mit behaupteten Kurſen. Die etwas erhöhten geſtrigen Frankfurter Abendkurſe konnten ſich allerdings nicht ganz halten, da das gegen Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe erfolgte ſcharfe Abgleiten der Kurſe auf die europäiſchen Aus landsbörſen nicht ohne Einfluß geblieben war und der allgemein etwas ſchwächere Börſenbeginn in Amſterdam, London und in der Schweiz auch hier wirkte. Im großen und ganzen muß jedoch ein beachtliches Nachlaſſen des Abgabedruckes feſtgeſtellt werden, wenn auch die Nach⸗ frage ſich noch wie vor in engſten Grenzen hält, Momente, die einen nennenswerten Einfluß auf die Tendenz hätten nehmen können, lagen nicht vor; Beachtung fand die Ein⸗ führung der täglichen Kündigungsfriſten bei Stahlverein und die Verwaltungserklärung von Zell Waldhof. Die Veränderungen zu den erſten Kurſen betrugen nur vereinzelt mehr als 1½ v. H nach oben oder unten. Von Anleihen waren Neubeſitz lebhafter und feſter und er⸗ öffneten 7,90 nach geſtern 7,60, um im Verlaufe auf 8,10 nv. H. anzuziehen. Am Markte der ausländiſchen Renten gaben Bosnier und Anatolier etwas nach, während Mexi⸗ kaner ihre Aufwärtsbewegung fortſetzen konnten. Im übri⸗ gen lag dieſer Markt völlig geſchäftslos. Auch am Pfan d⸗ briefmarkte konute ſich kein Geſchäft entwickeln. Am Geldmarkte war war Tagesgeld vereinzelt ſchon bllli⸗ ger als—4 v. H. zu haben. Im Verlaufe ergaben ſich zunächſt kleine A öckelungen, die auf die recht geringe Umſatztätigkeit zurückzuführen waren. Später wurde es etwas freundlicher, da man annahm, zu den Kaſſakurſen würden einige kleine Kaufaufträge zur Ausführung ge⸗ langen. Der Kaſſamarkt hatte überwiegend freundliches Ausſehen, beſonders die Werte des Oſtwerke⸗Konzerns zeichneten ſich durch lebhaftere Nachfrage aus und gewan⸗ nen bis zu 2 v. H. Berlin⸗Gubener Hut zogen in Reaktion um 8% v. H. an. Andererſeits verloren von Mühlenwer⸗ ten Prang Dampfmühlen 4, Hildebrandt⸗Mühlen 4 v. H. uſw. Wieder beſtand nach Reichsſchatzanweiſungen gute Frage und es gingen mehrere Millionen zu 574 per 15. Aug. um. Am Privatdiskontmarkt war die Umſatztätigkeit nur gering. Bis zum Schluß zeigte die Börſe Deckungs⸗ neigung. Käufe einer Großbank in Spezialpapieren hielten an und führten bis zu 7proz. Kursgewinnen. Am Deviſenmarkt ſetzte ſich das Spiel der letzten Wochen fort. Für das engliſche Pfund meldete Newyork einen Kurs von.87 ½, der ſich dann im Frühverkehr auf .87 zu.8704 abſchwächte und ſpäter wieder auf.8709 bis .8712 anzog. Dementſprechend ſchwankte auch der Dollar gegen Reichsmark ohne erkennbare Tendenz.1869—.1864. Auch die übrigen europäiſchen Valuten waren mehrfach ganz unregelmäßigen Schwankungen unterworfen. London notierte gegen Zürich 25.046, gegen Holland 12.08, gegen Paris 123.81, gegen Mailand 92.99. Spanien flau 44.45 gegen London. Berliner Devisen Diskontsatze: Relchshank 3, Lombard 5, privat 3/ v. H. Amtlich in R⸗M für 12. Auguſt] 13. Auguſt J Parität] Dist. Maltere Getreidemärkte Flaue Ueberſeemeldungen ſchwächten Vorbörſe ab Amtliche Börſe leicht erholt Kaufluſt auf ermäßigtem Preisniveau Berliner Produktenbörſe v. 13. Aug.(Eig. Dr.) Auf Grund der flauen Ueberſeemeldungen herrſchte im geſtrigen Nachmittagsverkehr und heute vor⸗ mittag am Produktenmarkte ſchwächere Stimmung, ſodaß die Preiſe im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft etwa 2A unter dem geſtrigen Börſenſchlußniveau lagen. An der Produktenbörſe machte ſich dann eine leichte Er⸗ ho lung bemerkbar, wozu die ſtetigen Liverpooler Mel⸗ dungen und einige Interventionen beitrugen. Das Inlandsangebot von Brotgetreide war ausreichend, wenn auch nicht dringlich, auf leicht ermäßigtem Preis⸗ niveau zeigte ſich einige Kaufluſt. Für Wei⸗ zen ſtimmulierten Erwartungen auf baldige Erhöhung des Bermahlungszwanges, in Roggen erfolgten vereinzelt Stützungskäufe. Der Lteferungsmarkt ſetzte 50 Pfg. bis 1„ ſchwächer ein. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten bei unveränderten Preiſen kleines Geſchäft in der Hauptſache für den laufenden Bedarf. Die amtliche Notiz für Roggen⸗ mehl dürfte angeſichts des bevorſtehenden Inkrafttretens des Brotgeſetzes heute eine Veränderung erfahren. Hafer in guten Qualitäten ſtetig, das reichliche Angebot von gerin⸗ geren Neu⸗Hafer⸗Qualitäten war ſchwer verkäuflich. In Sommergerſten zeigte ſich mehr Offertenmaterial, ſodaß auch feinſte Sorten nur bei Preisnachläſſen Unterkunft fan⸗ den. Wintergerſte behauptet. Amtlich notiert wurden: Weizen 246249, ſtetig, Sept. 261 u.., Okt. 264—64,5 u.., Dez. 271,5; Roggen 158 G. B. G. B. M 570 olland 100 Gulden 168,58 168,92 168,54 168,88 168,48 3 then 100 Drachmen 5,482.442].4 5,44 5,445 10 Brüſſel 1005500 PF. 58,485 38.805] 58,485 59,605] 58,355 2,5 Danzig 100 Gulden] 81.42 81,58 81,42 81,58 81,555 4,5 Helſingfors 100 FM 10.523 10,548 10,524 10,544 10,512 6,5 Italien„100 Lire 21,91 21,95 21.91 21,95 22,025 55 Südflavien 100 Dinar 7,428 7,442] 7,428 7,442].355 5,5 Kopenhagen 100 Kr. 112,16 112,38 112.18 112,88. 112,06 4 Liſſabon 100 Eskudo] 18,81 18,35 18,805 18,845 17,48 8 Oslo. 100 Kronen 112,09 112,31 112.710 112,32 111,74.5 Paris. 100 Franken] 168.45 16.49 16,45 16,49 16,445 2,5 San„ 100 Kronen] 12.404 12.424] 12.404 12.424] 12,38 4 chweiz 100 Franken] 61,845] 61,505 81,345 81,505] 80,515 2,5 Soſia.. 100 Leva 3,082 3,038] 3,032 3,0380 3,017 10 Spanien 100 Peſeten] 48.95 46,05 45,90 46,00 69,57 6 Stockholm. 100 Kr. 112,4 112,5 112,4 112.68 112,05 2,5 Wien 100 Schillin 39.105 59.225 59,115 59,285] 38,79 818 Ungarn 100 P⸗12500 78,315 73,455 73,325 73,485] 72,89 5,5 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,541 1,545 1,324 1,528] 1,786 10 Canada 1 Can. Doll..187.195 4,188.94 4,176 Japan.. 1 Den].067].071] 2,067.071] 1986 5,5 Kairo 1 ägypt. Pfd. 20,87 20,91 20,87 20,81 290,91 Türkei„ 1 türk. Pfd. 3 N 3—.—1 2130 10 London 1 Pfd. 20,369 20,409 20,37 20,41] 20,393] 3 New Jork 1 Dollar 41818 4,1898 5182 00 470 2, Rio de JaneirotMillr. 0,481 0,438 0,429 0,481.503—5 Uruguay 1 Gold Peſ.“ 3487 8,443 3,487 38,443 l 4,821 Kleine bis 161, ruhig, Sept. 172,25, Okt. 175, Dez. 184,5—85,5; Gerſte 210230, ruhig; Futtergerſte 183—198, ruhig; Hafer 182101, ruhig, Sept. 177, Okt. 181—81,25, Dez. 187—87,5; Weizenmehl 29,50 37,50, behauptet; Roggenmehl 22,50 bis 24,75, behauptet; Weizenkleie 9,50—9,75, behauptet; Roggen⸗ kleie 9,50 0,75, behauptet; Viktorigerbſen 2732; Kleine Speiſeerbſen 24—27; Futtererbſen 19—20; Peluſchken 21 bis 28; Ackerbohnen 1718,50; Wicken 21— 23,50; Raps⸗ kuchen 10,60— 11,60; Leinkuchen 1818,70; Trockenſchnitzel 8,40—9,20; Sofaextractionsſchrot 14,60—15,40; Kartoffel⸗ ſlockem 15,80 16,50. Allg. Tendenz: behauptet. 0 O Frankfurter Produktenbörſe vom 13. Auguſt.(Eig. Dr.] Weizen neue Ernte 272,50; Roggen neue Ernte 170; Hafer(inl.) alte Ernte 192,50—195; dito neue Ernte 172,50 bis 175, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 43,25—44; dito nieder⸗ rheiniſches 43435; Roggenmehl 60proz. Ausmahlung 29,50— 27,50? Weizenkleie 7,75—90; Roggenkleie 7,7590, alles für die 100 Kg. Tendenz ruhig, Weizen in abfallender Qualität entſprechend niedriger. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 13. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.).65; Nov..85, Jan,.02; März.10. Mais lin Hfl. p Laſt 2000 Kg.) Sept. 138%; Nov. 137; Jan. 139; März 141½. * Liverpooler Getreidekurſe vom 13. Auguſt.(Eig. Dr.) 1 Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Okt..57 (.%); Dez..6%(7,6%); März—(.%).— Mitte: Okt..44; Dez..%; März.0% Mehl unv. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 13. Auguſt.(Eig. Dr.) März(31) 7,15 B 7,10 G; Mai(81) 7,35 B 7,30 G: Aug. 6,60 B 6,50 G; Sept. 6,60 B 6,55 G, Okt. 6,70 B 6,65 G; Nov. 6,75 B 6,70 G; Dez. 6,90 B 6,80 G; Jan. März 7,10 B 7,00 G; Tendenz ſtetig. Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 26,65 u. 27,10; Aug. 27,10; Tendenz ruhig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 12. Auguſt. Keine Zu⸗ fuhr. 50 Ballen Umfatz. Preiſe gedrückt. * Bremer Baumwolle vom 13. Auguſt. Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß! 14,32. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 13. August.(Eig. ) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jon. ) 659 geh.; März(31) 666 7; Mai(31) 672 geh.: Juli.(31) 681 geh.; Okt. 651 652—56; Jan. 1932 7 Tendenz ruhig. Mitte: Jan.(31) f Mai(31) 682, Juli(31) 688; Okt Dez. 664; Jan. 1932 698; Loco 715 Egypt. Upper F. G fair loco 8 Tendenz gut behauptet. Berliner Meſallbörse vom 13. Augusf 1930 (Eig. Dr.) 5 let Jink Geld dez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar⸗ 5,25 98.754-. 33,75 83,.— Fut 95. 94 75 85.75 84.— 33,50 ärz—.—85,— 94.75—.— 34.— 33,50 April— 95.— 9475 34,25 83,75 Mai—.— 95.— 84,75 8 34,25 84,— Juni—— 85.— 94.75 35,7 5 34,50 84,— Juli—.— 85. 9,75 35,75 85,75 84.50 84,— Auguſt]—.— 97.50 85.——— 82.—. 80.50 Sept. 65. 88.25 85.——.— 31.75 31.25 Oktober.]—.—95,.— 94.75—.— 3 32,50 81.25 Nov.— 8525 94 75—— 88, 32575 82, Dezenib.]—.— 85,25 9475—.— 33,50 82,50 Glektrolytkupfer, prompt„ 105.25 Antimon Regulus 81, 55.— Orig. Hütten⸗Aluminium 190.— Silber in Barren, per Kg 49.— 80, dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.——28, 20 Hüttenzinn, 90 v. 5.[Platin dto. CC Reinnickel. 9899 v. H. 350.—] Breiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Ka Londoner Mefallbörse vom 13. Augusf 1950 Metalle in E pro To. Silber Unze P,(137/40 fein ſtaud.), Platin Unze Kupfer, Standard] 47,50 Zinn Standart 134,5 Aluminium 5 3 Monate 47,65 3 Monate 136,5 Antimon 5 Settl. Preis 47,50 Settl. Preis 184,“ Queckſilber 22,75 Elektrolgt 51, Banka 138.7 Platin 5 beſt ſelecied 50,25 Straits 186,2 Wolframerz 16.50 ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. 18,12 Nickel—— El'wirebars 52,.—] Zink gewöhnlich 15.65 Weißblech—.— Aus Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 13. Auguſt und 19.05: träge. : Frankfurt, Stuttgart: Bunter München: Hörbericht: Darſtellende Kunſt. : Berlin, Königswuſterhouſen: Gedonken zur Zeit; Hamburg: Operette„Eine Frau von Format“; Köln, München, Stockholm: Kon⸗ zert; Kaſchau, Laibach, Prag, Preßburg: Blasmuſik; Budapeſt: Schumann⸗Abend; Lon⸗ don 3: Sinfoniekonzert; Wien: Von Abenteuern und Fahrten; Zürich: Tanzlieder der Völker. Vor⸗ Frankfurt, Stuttgart: Abend; 20.15: Kattowitz, Warſchau: Konzert. 20.30: Belgrad: Konzert; Os lo: Beethoven⸗Konzert. 20.45: Berlin: Oper„Ein Maskenball“; Breslau: Luſtige Stunde; Mailand, Turin: Operetten⸗ auszüge. 2100: Frankfurt, Stuttgart: Drama„Auf Sohle“; Köln: Alte und neue Brettel⸗Lieder; Kaſchau, Toulouſe: Konzert; Prag, Preß⸗ burg: Klavierkonzert; Rom: Sinfoniekonzert; Wien: Rheinlieder. 21.15: München: Anſichtskarten; London 1: Militär⸗ konzert; London 2: Orcheſterkonzert; Wien: Violoncell⸗ und Klavierkonzert. 22.05 Wien: Tanzmuſik. 22.30: London 1, 2: Tanzmuſik; Os Doe: Konzert. 22.45: München: Konzert und Tanzmuſik; London 8: Tanzmuſik. 23.00: Warſchau: Tanzmuſik. ———.——-p c——§«,ð;ĩᷣC¾ĩ,. Chefredakteur: Kur! Fiſcher 1 Verantwortlich für Politik: t. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport: und Vermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige: i. B. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— e Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Wetterausſichten fü Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See duft. Ss i Wind öh. pri Ss e eee Wetten n in d S8 8 88 wicht. Stärke Wertheim 151— 18 21 10 fin dalbbedeck! Königsſtuhl] 563 758,5 1 10 SWI leicht bedeckt Karlsruhe 120 739,0 15 27 13 ,WSW leicht 5 Bad.⸗Bad. 213 758,7 15 23 11 80 55 bedeckt Villingen 780 760,3 12 23 11 W. leich Regen St. Blaſien 1275— 12 21 11 ſtill leicht 5 Badenweil.— 759,2 138 19 18. leicht bedeckt Feldbg. Hof] 780635,.2 8 12„ N friſch Nebel Bad. Dürch.—— 111 19 9 80 leicht Regen Das bei Schottland erſchienene Tief, unter deſſen Einfluß das Wetter wieder ſchlechter geworden iſt, wandert ziemlich raſch nach Oſten weiter und lag heute früh über Südſchweden. Von ſeiner Rückſeite hat uns die kühlere Luft bereits erreicht und einen durchſchnittlichen Temperaturrückgang um 4 Grad ge⸗ bracht. Die Großwetterlage über Europa ſcheint in Umbildung begriffen zu ſein. Ein ſeit vielen Wochen bei Spitzbergen gelegenes außerordentlich ſtabiles Hochdruckgebiet, das den atlantiſchen Zyklonen den normalen Abzug nach dem Eismeer bislang ver⸗ ſperrte und ſie in ſüdlicherer, meiſt durch Mittel⸗ europa führende Bahnen zwang, baut ab. Ein neues, vor Island angelangtes Tief wird daher vorausſicht⸗ lich nach dem Eismeer abziehen, ohne unſere Wit⸗ terung, wie ſeine Vorgänger, zu beeinfluſſen. In⸗ folge der erwähnten Umgruppierung der Luftdruck⸗ verteilung beſteht die Ausſicht auf einen demnächſt bevorſtehenden Uebergang zu einer Periode wär⸗ merer Witterung. 2. r Donnerstag, 14. Auguſt: Fortdauer des kühlen und zeitweiſe wolkigen Wet ters. Strichweiſe Regen bei weſtlichen Winden. N 1 * Reiſewetter Nordſee: 13—16 Grad. Meiſt wolkig. winde. Geſtern meiſt wolkig. Oſtſee: 15—18 Grad. Meiſt heiter. wind. Geſtern veränderlich. Harz und Thüringer Wald: 10—14 Grad. Meiſt heiter. wind. Geſtern meiſt heiter. Rhein⸗ und Weſergebiet: 11—14 Grad. Heiter bis wolkig. Mäßige Süd⸗ weſtwinde. Geſtern veränderlich. Mäßig warm. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 11—15 Grad. Bedeckt mit Regen. Leichter Weſt⸗ wind. Geſtern meiſt wolkig. Zeitweiſe Regen. Warm. Alpen: Täler: 10—13 Grad. Regen. Schwache Luft⸗ bewegung. Höhen ab ca. 1500 Meter im Nebel. Froſtgrenze in 3000 Meter. Geſtern regneriſch. Warm. Friſche Südweſt⸗ Kühl. Leichter Südweſt⸗ Mäßig warm. Leichter Südweſt⸗ Warm. Flugweller Die Wetterlage in Deutſchland iſt bis heute un⸗ verändert geblieben. Bei weſtlichen, in der Höhe ziemlich böigen Weſtwinden herrſcht unbeſtändiges und meiſt wolkiges Wetter, mit einzelnen Regen⸗ ſchauern. Die untere Wolkengrenze liegt heute in etwa 800 Meter. Bis zu dieſer Höhe iſt die Sicht ziemlich gut. Sofort vermietbar: 1 120 am gewerbliche Räume, ſehr hell, mit elektr. Licht⸗ u. Kraftanlagen; 2. div. Garagen; . 2 Etagen Räume à 900 am Fläche mit div. Nebenräumen de., Aufzug, elektr. Licht⸗ u. Kraft⸗ anlagen; 4. Hochparterre Werkſtatt; 5. diverſe Kellereien mit elektr. Aufzügen. 58124 Näheres Käfertalerſtraße 162, Teleph. 529 24. Schönes, helles Büro mit kleinem Lagerraum zu vermieten. Boxen Stände den von M 15 an zu vermieten. Werftstr. 23 25 Telefon 213 19 3427 85 B I. 8, parterre. planken] Nähe Börse 1 5 Zimmer Wohnung mit Zubehör, 2 Tr., per 1. 9. zu vermieten. An⸗ gebote unt. D V 21 an die Geſchäftsſt. 8117 Schöne 3 Zim.⸗Wohng. i. Zentr., Neckarſtadt, geg. 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Mitte Okt./ Programm kostenft. „ Vortelt abhfilfe-Unterricht Angeb. unter A L 39 an die Geſchäftsſtelle döſs. Blattes. 77886 Druck- zachen in jeder Aus- kührung liefert iß, L 4. 23 dh. Mannheim, f 1, 49 Nr. 8. Seite. Schwager Beethovenstr. 15 Stati besonderer Anzeige Heute nachmittag ½5 Uhr entschlief sanft nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unser lieber Bruder, mein lieber Heinz Ernst Mülnm Amisgerichisrai Mannheim, Karlsruhe, Darmstadt, den 12. August 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Kurt Adolf Kühn, Karlsruhe Adi Ihrig geb. Kühn Dr. Walther Ihrig Klauprechtstr 29 Die Feuerbestattung findet Freitag. 15. Aug. 12 Uhr in Mannheim statt », 17(leidelbergerstr.) Tel. 308 88. * Preislagen. Kostenlose Abholungu. Zustellung aal. vendfenilekungen au Zack Muhen Nähere Auskunft im Baubüro Volksbad, Mittel⸗ ſtraße Nr. 39, ſoweit vorrätig, erhältlich und die Pläne ein⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] Mittwoch, den 13. Auguſt 1930 — Zuruck 8 Dr. Paul Dahmann Facharzt für Hautkrankheiten bestbewährt, auserprobt, Zudterkranme empfohl. Keine strenge Diät Diabex erhältl. in all. Apothek. bestimmt Bettfeder werden gereinigt. Matratzen werden neu angefertigt und aufgearbeitet. Bettiedern u. Barechent in allen Farben u. Das Reinigen und Füllen der Bettfedern er- folgt im Beisein der Kunden. 8494 ERIELSs Beifen geschäft Tel. 40174 Kepplerstraße 29 Tel. 629 84 Arbeitsvergebung. Inſtallationsarbeiten[Was⸗ u Waſſerleitung) für Neubau Volksbad, Mütterberatungsſtelle u. Zweigſtelle des Fürſorgeamts in der Neckarſtadt. wo Ausſchreibungsbedingungen, 1 U geſehen werden können.— Einreichungstermin: 1 Schlefzimmer, Birke und Küche. 1 Schlfzimmer, Sopelli-Mahs- gon, 1 Speisezimmer, Nußbaum nde Küche Unverbindiicher Besuch erbeten. Zöhlreiche Referenzen Rub Olf LANT auf Au 3, 4 HauHE TN gf Au 5, 4 Verlobte und Möbel-Interessenten! Soacles dus meiner Ausstellung von über 200 Muster zimmer 1740. 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Nr. 4. diesem Wege möglich ist, Allen geb. Nußbaum 10874 Schreibmaschinen Continental u. Kappel faſt neu, billig ab⸗ zugeben. Auch ältere f. Lernzwecke, per St. 20 an. Anzuſ. von —7 Uhr.* 8065 Gehr, N 2. 1, 1 Tr. r FF* 8 Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 9. Auguſt 1930: Suberitfabrik Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Auf Grund der 5. Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Goldbilanzen wurden die 2200 Aktien über je 250 R./ in 500 Stück Aktien zu je 1000./ und in 500 Stück Aktien zu je 100 R. umgetauſcht. Guido ackebeil Aktiengeſellſchaft, Buch⸗ druckerei und Verlag, Zweigniederlaſſung Mann⸗ heim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Guido Hackebeil Aktiengeſellſchaft, Buch⸗ drückeret und Verlag, Berlin. Eugen Hackebeil, Dr. Hans Strauß und Otto Trapper ſind nicht mehr Vorſtandsmitglieder. Dr. jur. Eruſt Knöpf⸗ macher, Kaufmann, Berlin ⸗ Wilmersdorf und Frau Dr. jur. Marianne Weidlich geborene Janz in Berlin⸗Dahlem ſind zu Vorſtandsmitgliedern beſtellt. Die Generalverſammlung vom 17. April 1930 hat die Herabſetzung des Grundkapitals um 5000 500.“ und ſeine Wiedererhöhung um 1500 500 RI ſowie um weitere bis zu 1000 000 Reichsmark beſchloſſen. Die Wiedererhöhung um 1500 500 R. iſt durchgeführt. Das Grundkapital beträgt jetzt 2 500 000 R. J. Der Geſellſchafts⸗ vertrag iſt durch Beſchluß der Generalverſamm⸗ lung vom 17. April 1930 in 8 1(Firma] und 8 22(Hinterlegung der Aktien für die General⸗ verſammlung) geändert. Die Firma der Goſell⸗ 55 lautet jetzt: Hackebeil Aktiengeſellſchaft, uchdruckerei und Verlag. Die Firma der Zweigntederlaſſung Mannheim iſt geändert in: Hackebeil Aktiengeſellſchaft, Buchdruckerei und Verlag, Zweigniederlaſſung Mannheim. Rheiniſche Elektrizitäts- Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Gemäß der 7. Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Gold⸗ bilanzen wurden die Inhaber⸗Vorzugsaktien zu 40.% in Stücke zu 200 R. umgetauſcht. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Gene⸗ ralverſammlung vom 8. Juli 1930 in§ 4 Abſ. 1 und 2(Grundkapital, Aktienſtückelung) und in 915 Abſ. 4 und 5(Stimmrecht, Aktiengattungen) 8 Als nicht eingetragen wird veröffent⸗ icht: Das Grundkapital von 14044000 R./ iſt letzt eingeteilt in: a) Stammaktien, und zwar 105 000 Stück zu je 100 R. I, 16000 Stück zu je 1 R. und p) Vorzugsaktien, und zwar 7600 Stück von je 200.“ und 8000 Stück zu je 1.“. Jungbuſch⸗Garage Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim. Kaufmann Walter Maas in Mannheim iſt zum weiteren Geſchäfts⸗ führer beſtellt. Papyrus Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Die Prokura des Bernhard Bender iſt erloſchen. Autolack⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Dr. Robert Marx iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Bernhard Gutfleiſch, Auto⸗ lackierer in Mannheim, iſt zum Geſchäftsführer Beſtellt, Der Eliſe Gutfleiſch geborene Frank in Mannheim iſt Prokura erteilt. Der Geſellſchafts⸗ vertrag iſt durch Beſchluß der Geſellſchafter⸗ verſammlung vom 29. Juli 1930 geändert in den 8 1(Firma) und 12(Geſchäftsführer). Die Firma lautet jetzt: Bernhard Gutfleiſch, Auto⸗ lack Geſellſchat mit beſchränkter Haftung. Autohandelsgeſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Kaufmann Walter Maas iſt nicht mehr Geſchäftsführer. W. Hertſch& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liquidation Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft, Mann⸗ heim. Die Generalverſammlung vom 15. Juli 1960 hat den Fuſionsvertrag vom 11. Juli 1930, wonach dieſe Geſellſchaft das Vermögen der Continentale Verſicherungs ⸗ Geſellſchaft“ in Mannheim als Ganzes gegen Gewährung von Aktien übernimmt, genehmigt. Der Geſellſchafts⸗ verkrag iſt durch Beſchluß der gleichen General⸗ verſammlung in 8 7(Aktienbuch), in 8 8 durch einen Zuſatz(Auflage an Aktionäre), in 8 9 durch einen Zuſatz(Uebertragung von Aktien), in§ 13(Zuſtellungen an die Aktionäre) und in 8 20 Abſatz 2(Verfall der Dividenden] geändert. Continentale Verſicherungs⸗Geſellſchaft, Mann⸗ heim. Die Generalverſammlung vom 15. Juli 1930 hat den Fuſionsvertrag vom 11. Juli 1930, wonach das Vermögen der Geſellſchaft als Ganzes unter Ausſchluß der Liquidation auf die Mann⸗ heimer Verſicherungsgeſellſchaft in Mannheim gegen Gewährung von Aktien dieſer Geſellſchaft übergeht, genehmigt. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt. ſchafterverſammlung vom 24. Juli 1930 in 8 6 (Aufſichtsrat) geändert. Friedrich Barniske, Mannheim. Die Prokura des Otto Sältzer iſt erloſchen. Wilh. Köſters Nachfolger, Mannheim. Das Geſchäft ſamt Firma iſt von Karl Auguſt Eſch auf Frau Marie Krayer geborene Eſch, Ehefrau des Kaufmanns Heinrich Krayer in Mannheim übergegangen. Dem Kaufmann Heinrich Krayer in Mannheim iſt Prokura erteilt. Reiſebüro Karl Haug in Mannheim. Inhaber 55 und Kapitän Karl Haug in Mann⸗ eim. Köhler& Galm, Mannheim. Die offene Han⸗ delsgeſellſchaft hat am 1. April 1928 begonnen. Otto Köhler, Kaufmann, Mannheim, und Fried⸗ rich Galm, Kaufmann, Mannheim, ſind perſön⸗ lich haftende Geſellſchafter. Johann Lederer, Mannheim. Inhaber Johann Lederer, Mannheim. Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Im Konkursverfahren über den Nachlaß des am 18. Dezember 1928 in Mannheim verſtorbenen Kaufmanns Paul Lang, wohnhaft geweſen in Mannheim, Augartenſtraße 64, iſt zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Ein⸗ wendungen gegen das Verzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigenden Forderungen, zur Beſchlußfaſſung über die nicht verwertbaren Vermögensſtücke, zur Feſtſetzung der Vergütung und Auslagen des Verwalters, ſowie zur Prü⸗ fung der nachträglich angemeldeten Forderungen Schlußtermin beſtimmt auf: Montag, den 1. Sep⸗ tember 1930, nachmittags 3 Uhr. 146 Mannheim, den 5. Auguſt 190. Amtsgericht B. G. 10. iſt Mannheimer Flaſchenmilch ⸗Vertriebsgeſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. 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