mm S N Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 3.„ Aus der Welt der Cechnile* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle„ Steuer, Heſetz und Recht Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend„ Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗ Ausgabe Donnerstag, 14. Auguſt 1030 141. Jahrgang— Nr. 37 Englands Intereſſe an den eutſchen Wahlen Ein beoͤeutſamer Artikel der Times“ Die Bedeutung der Wahlen für Europa Der türkiſch⸗perſiſche Konflikt „Deutſchland am Scheidewege“ Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 14. Auguſt. „Die ganze Welt“, bemerkt die„Times“, ſieht geſpannt dem Ausfall der deutſchen Wahlen entgegen. Deutſchland ſteht am Scheidewege. Es kann gar kein Zweifel darüber herrſchen, daß dieſe Wahlen nicht nur für Deutſchland, ſondern auch für Europa von außerordentlicher Wich⸗ tigkeit ſind. Bisher haben die verſchiedenen po⸗ litiſchen Gruppierungen des Reichstages ſich gewei⸗ gert, das entſcheidende Problem der Finanzreform in Angriff zu nehmen. Die Ereigniſſe der letzten Monate haben deutlich gezeigt, daß nach der voll⸗ ſtändigen Wiederherſtellung der finanziellen Selb⸗ ſtändigkeit des Reiches die Frage der Fin anz ⸗ reform nicht länger hinausgezögert werden kann, ohne einerſeits die ſo mühevoll erlangte Regelung des Reparationsproblems zu gefährden und andererſeits auch die finanzielle Stabilität des Deutſchen Reiches ſelbſt in Ge⸗ fahr zu bringen. Während der letzten zehn Jahre hat das deutſche Volk trotz großer Schwierigkeiten ein anerkennens⸗ wertes Maß von Diſziplin und Vernunft gezeigt. Wir haben keinen Grund, zu bezweifeln, daß es auch diesmal die wertvollen Charaktereigenſchaften zur Geltung bringen wird.“ Die„Times“ erörtert im übrigen die Gefah⸗ ren, die dem parlamentariſchen Syſtem in Deutſch⸗ land aus der Radikaliſierung der extremen Parteien Vegegnen und kommt dabei zu folgenden intereſſan⸗ ten Schlüſſen: Es iſt völlig mißverſtändlich, wenn man in der deutſchen parlamentariſchen Situation engliſche Ana⸗ logien anführt. Aus hiſtoriſchen und verfaſſungs⸗ rechtlichen Gründen ſind die Probleme der parla⸗ mentariſchen Regierungsform in Deutſchland be⸗ deutend verwickelter, als unſere eigenen. Die Vielfalt der Gruppen und Parteien, die der Reichstag aus dem kaiſerlichen Regime geerbt hat, ſowie die ſcharfen religiböſen und kulturellen Gegen⸗ ſätze zwiſchen Katholiken und Proteſtanten, nament⸗ lich aber die komplizierten Beziehungen zwiſchen Reich und Ländern, alle dieſe Dinge ſtellen der par⸗ lamentariſchen Entwicklung Probleme, wie ſie unſer Land überhaupt nicht kennt. Das Ueberxaſchende iſt deshalb unter dieſen Umſtänden nicht ſo ſehr, daß der Parlamentarismus in Deutſchland auf einen toten Punkt gekommen iſt, ſondern daß dieſer ſich ſolange hinausſchieben ließ. Ein parla⸗ mentariſches Syſtem, das auf einer großen Anzahl von Parteien und Gruppen beruht, wird immer ein gewiſſes Maß von Unſicherheit enthalten.“ Die Aufmerkſamkeit, mit der man in England den beutſchen Wahlen entgegenſieht, beſchränkt ſich nicht nur auf gelegentliche Leitartikel, ſondern beherrſcht alle politiſchen Kreiſe. Namentlich die Sammlungsbeſtrebungen der Mitte werden hier mit großem Verſtändnis verfolgt und Politiker verſchtedenſter Richtung neigen dazu, in dieſer Bewegung das hoffnungsvollſte Element einer ruhigen parlamentariſchen Entwicklung in der Zu⸗ kunft zu ſehen. Die liberale Einigung im Süden Volks⸗ und Staatspartei in Württemberg einig Der Wahlverband Württemberg der Deutſchen Volkspartei hielt einen Vertretertag ab, der aus allen Teilen des Landes ſehr ſtark beſucht war. Der Vertretertag hatte die Aufgabe, über das mit der Staatspartei abzuſchließendes Wahlabkommen zu entſcheiden. Gegen eine kleine Minderheit wurde eine Entſchließung angenommen, wonach die Ver⸗ treterverſammlung der Deutſchen Volkspartei Würt⸗ tembergs mit Rückſicht auf die beſonderen Verhält⸗ ziſſe in Württemberg und auf die Bedürfniſſe der pürttembergiſchen Landespolitik die Aufſtellung iner gemeinſamen Liſte mit der Deutſchen Staatspartei für zweckmäßig hält und die * Rußland will vermitteln Drahtung unf. Londoner Vertreters 8 London, 14. Auguſt. Die„Times“ erfahren aus Riga, daß die Sow⸗ jetregierung bei der türkiſchen und perſiſchen Regierung vorſtellig geworden iſt, um ihre Dienſte als Vermittler in dem türkiſch⸗perſiſchen Kon⸗ flikt anzubieten. Die Sowjetpreſſe bemerkt zu dieſem diplomati⸗ ſchen Schritt, daß die Intereſſen der Sowjetunion mit denen der Türkei und Perſien zuſammenfielen, und daß es eine Torheit wäre, wenn die beiden Mächte des nahen Orients ſich gegenſeitig ſchwächen würden. Sie würden ſo nur England in die Hände ſpielen, deſſen Agenten für die Auflehnung der Kur⸗ den verantwortlich ſeien. Die engliſche Preſſe hat von dem Kurdenaufſtand und dem türkiſchen Einmarſch in Perſien verhältnis⸗ Immer noch die Weitere Pariſer Kommentare Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 14. Auguſt. Die Diskuſſion über die Rede des Miniſters Treviranus dauert in der franzöſiſchen Oeffentlich⸗ keit an. Im„Echo de Paris“ beſchäftigt ſich der ſtets gut unterrichtete Pertinax eingehend mit den internationalen Verträgen und Abmachungen, auf die Treviranus in ſeinem Interview mit dem „Börſen⸗Courier“ angeſpielt hat. Zuſammenfaſſend erklärt Pertinax, Treviranus beweiſe, daß das be⸗ ſtehende internationale Recht nicht ausgesprochen gegen ihn und ſeine Drohungen iſt. Aus den zahlreichen ſonſtigen Kommentaren ver⸗ dient weiter die ruhige Einſtellung der ge⸗ mäßigten„Volonté“ erwähnt zu werden. Das Blatt ſtellt die Frage, was Frankreich noch mehr verlangen könne, nachdem Treviranus verſichert hat, daß Deutſchland eine Reviſion ſeiner Oſtgrenze nur auf friedlichem Wege zu erreichen trachtet. Es ſei abſurd, ſo ruft„Volonté“ aus, von Deutſch⸗ land einen Verzicht auf die Rückgabe des Korridors, Danzigs und des Saargebietes zu fordern. Ebenſo wertlos wäre es geweſen, wenn man von Frankxeich vor dem Kriege einen endgültigen und freiwilligen Verzicht auf Elſaß⸗Lothringen verlangt hätte. Seit Locarno beſitzt Frankreich das deutſche Ver⸗ ſprechen, ſeine Forderungen niemals mit Gewalt zu verfolgen. Treviranus habe dieſes Verſprechen von neuem beſtätigt. Zum Schluß ſchreibt die „Volonté“, daß die unverſöhnliche Haltung gegen⸗ über Deutſchland mehr in Paris als in War⸗ ſchau anzutreffen ſei. Das Blatte ſpielt dabei auf die Intereſſen einer gewiſſen franzöſiſchen Metall⸗ induſtrie an. Eine polniſche Proteſtnote Eine franzöſiſche Agentur meldet aus Warſchau, daß man in Warſchauer politiſchen Kreiſen mit der mäßig geringe Notiz genommen. Dagegen veröffent⸗ licht man heute in weitaus größerer Form Meldun⸗ gen aus Berlin, in denen mit einer Miſchung von Beluſtigung und Verſtimmung die zahlreichen Leit⸗ artikel wiedergegeben werden, in denen die deutſche Preſſe England die Schuld an dem Kurdenauf⸗ ſtand zuſchreibt. In keinem Blatt hält man dieſe Spekulation für ernſthaft genug, um ſie auch nur mit einem Wort zu widerlegen. Sie werden den Leſern der großen Blätter eher als„Humor des Auslandes“ vorgeſetzt. Gefecht zwiſchen Perſern und Kurden Teheran, 14. Auguſt.(Reuter.) Perſiſche Grenzwachen hatten ein blutiges Gefecht mit Kurden aus dem Axaratgebiet. Auf ſeiten der Kurden fielen u, a. zwei Häuptlinge Die Perſer verloren 22 Tote und 11 Verwundete. Trepiranus-Nede Abfaſſung einer Proteſtnote durch den Außenminiſter Zaleſki rechnet, der ſoeben aus Tallin nach Warſchau zurückgekehrt iſt. Die„Kreuzzeitung“ iſt unzufrieden Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Auguſt. Im Organ des Grafen Weſtarp, der„Kreuz⸗ zeitung“, wird dem Miniſter Treviranus die un⸗ verhüllte Mißbilligung ausgeſprochen we⸗ gen der Interpretation, die er ſeiner viel erörterten Sonntagsrede im Rundfunk gegeben hat. „Auf dieſe Weiſe“, ſo heißt es da,„wird man im Ausland nicht den Eindruck erzielen, der angeb⸗ lich doch auch von amtlicher Seite gewünſcht wird: daß eine Reviſion der Oſtgrenze nicht nur gerecht, ſondern für Deutſchland eine Lebensnotwendigkeit iſt. Wir müſſen geſtehen, daß die taktiſche Wirkung des Rundfunkgeſpräches geeignet iſt, das bißchen Hoffnung, das man auf dieſem Gebiet in die poli⸗ tiſche Führung der derzeitigen Regierung geſetzt hat, zu nehmen. 8 Die Sache iſt doch zu ernſt, um aus mißverſtänd⸗ licher Diplomatie mit taktiſchen Mätzchen verſchleiert zu werden. Es kann nur ein Entweder— Oder geben. Entweder bekennt man ſich zur Notwendigkeit einer Reviſion und ſetzt ſich dann voll und ganz für die Sache ein, oder man macht weiter„in Verſtändi⸗ gung“ auf deutſche Koſten. Beſonders bedauern wir, daß gerade Miniſter Treviranus zu einem ſolchen Manöver mißbraucht wird.“ Die auffallend ſcharfe Erklärung ſchließt mit der Bemerkung:„Wir betonen, daß wir ſeine Ausfüh⸗ rungen am Sonntag und am Dienstag begrüßen und ſogar eine weitere Vertiefung dieſer Gedanken für notwendig halten. Aber auch ihm müſſen wir ſagen, daß er es zu dem unnötigen Rundfunkkommen⸗ tar nicht hätte kommen laſſen dürfen.“ BFC VVVbbPPPPGGTGGTGTPGTGTPTPTGTPTGTGGTGTGTGTbTPbVTbPbVPVTbTPVTbTVPVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTfTVTTVTVlÿTVTVVTVTſTTVTVTVTVTFTVTTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTTVWTWTTTWTWTWTTTTTWTTTTT Landesparteileitung beauftragt, die weiteren Ver⸗ handlungen über die Aufſtellung der Liſten in dieſem Sinne zu führen. Ueber das gemeinſame Wahlabkommen der Staatspartei und der Volkspartei in Baden wird der Parteivorſtand der Deutſchen Demokratiſchen Partei am Montag Beſchluß faſſen. Es ſteht nach einer Meldung unſeres Berliner Büros außer Zweifel, daß der Schritt gebilligt wird. * Neuwahlen in Spanien. Wie Havas aus Madrid meldet, hat Miniſterpräſident General Beren⸗ guer neuerdings erklärt, die Regierung wolle die Wahlen Ende dieſes ober Anfang nächſten Jahres vornehmen laſſen. Wieder ein Grenzzwiſchenfall Die„Weichſelzeitung“ in Marienwerder meldet: In Kleingrabau wurden am Montag abend zwiſchen Grenzſtein 143 und 144 die Arbeiter Guſtav Wend und Konrad Skodda aus Marienwerder von polniſchen Grenuzbeamten feſtgenommen, weil ſie an⸗ geblich die Grenze nach Polen unberechtigt über⸗ ſchritten haben ſollen. Nachdem ſie die Nacht im Amtsgefängnis Münſterwalde zugebracht hatten, wurden ſie am Dienstag morgen nach dem Kreisgericht Mewe gebracht. * Das Clarenthaler Bergwerksunglück. Bei dem Unglück in Clarenthal ſind von den 18 Verunglückten Die Verwicklung zwiſchen Türkei und Perſien Die Lage im Araratgebiet— Die Autonomie⸗ bewegung der Jrakkurden— Englands merk⸗ würdige Haltung Von Dr. Klaus Spitta Durch die ultimativen Forderungen, die die Türkei Perſien wegen ſeiner angeblich moraliſchen und materiellen Unterſtützung der jüngſten Kurden⸗ aufſtände ſtellen zu müſſen glaubte und die bereits den Charakter einer kriegeriſchen Drohung ange⸗ nommen haben und durch den Ein marſch in per⸗ ſiſches Gebiet iſt eine ſenſationelle Wen⸗ dung in der ſchon ſeit langem ſtrittigen türkiſch⸗ perſiſchen Grenzregulierungsfrage erfolgt. Man entſinnt ſich, welches Aufſehen Ende Juli die öffent⸗ liche Rede des türkiſchen Miniſterpräſidenten JIsmet Paſcha erregte, in der er in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als verantwortlicher Leiter der türkiſchen Regierung Perſien vor aller Welt der Teilhaberſchaft an der Kurdeninvaſion beſchuldigte und ſchon damals erklärte, die Türkei ſei bereit, Krieg zu führen und den inneren Frieden zu ſichern. Seitdem über⸗ ſtürzten ſich die Ereigniſſe und drängten förmlich zu einer kataſtrophalen Löſung der beſtehenden Strei⸗ tigkeiten. Wie konnte es überhaupt zu einer derar⸗ tigen Verwicklung eines noch nicht bereinigten Grenzproblems durch eine Reihe mehr oder weniger lokaliſterten Kurdenaufſtände kommen? Das eigentliche Kurdiſtan ſetzt ſich heute aus den zu Perſten gehörenden Teilen von Aſerbeidſchan und Ardilan ſowie den türk. Wilajets Mamuret ül Aziz, Diarbekir, Bitlis, Moſſul und Wan zuſammen, bil⸗ det alſo keineswegs eine politiſche Einheit. Außer Armeniern und Neſtorianern bevölkern rund 2,3 Millionen Kurden dieſen Gebietskomplex. Dieſe Völkervermengung wurde noch durch die Anſiedlung zahlreicher Türken im perſiſchen Teil Kurdiſtans (Aſerbeidſchan) vergrößert. Im 16. Jahrhundert fie⸗ len die bedeutendſten kurdiſchen Gebiete Oſtanato⸗ liens an die Türkei. Der Verſuch, in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts einen kurdiſchen Tributärſtaat unter türkiſcher Oberhoheit zu errich⸗ ten, mißlang ebenſo wie ein nach Beendigung des Weltkrieges unternommenes Experiment Frank⸗ reichs, ſich nach ſeinem Verzicht auf Moſſul in einem Teil von Kurdiſtan ein abhängiges Staatsgebilde zu ſchaffen. Die Kurden kämpften damals Schulter an Schulter mit den türkiſchen Nationaliſten gegen die Intrigen der Entente, ſo daß dieſe ſich ſchließlich zur Aufgabe des Gedankens eines ſelbſtändigen Kurden⸗ ſtaates gezwungen ſah. Wenn man ferner bedenkt, daß Kurden und Türken trotz mancher Reibereien im allgemeinen gut zuſammengehalten haben— Sympathien, die durch Angoras Kampf für die Rechte des Iflams noch weſentlich gefeſtigt wurden— ſo⸗ verſteht man nicht recht, weshalb ſich dieſes gute Ver⸗ hältnis in letzter Zeit ſo grundlegend verändern konnte. Der Gedanke, daß die ſyſtematiſch inſzenier⸗ ten Kurdenaufſtände nur Mittel zum Zweck geheimer machtpolitiſcher Beſtrebungen einzelner Großmächte waren, ein Gedanke, wie er verſchleiert von türki⸗ ſchen Regierungsvertretern ausgeſprochen worden iſt, drängt ſich jedem ernſthaften Beobachter dieſer Dinge unwillkürlich auf. Schon einmal, zur Zeit des Moſ⸗ ſulſtreites zwiſchen England und der Türkei, wurde die kurdiſche„Nation“ als Figur des britiſchen Schachſpiels in Vorderaſien künſtlich in Szene ge⸗ ſetzt, um der Anſicht Angoras, die Kurden ſeien keine Nation, ſondern ein ottomaniſcher Stamm, wirkſam entgegenzutreten. Seitdem gibt es ſo etwas wie eine kurdiſche Autonomie bewegung, die, wenn nicht alle Zeichen trügen, ſich in dem unter britiſcher Ober⸗ hoheit befindlichen Königreich Irak— König Feſſal weilte jetzt gerade in Deutſchland— ſtark auszubreiten ſcheint. Die Geiſter des Aufruhrs, die es ſelbſt heraufbeſchworen, wird England jetzt dort nicht mehr los. Die jüngſten Nachrichten aus Bag⸗ dad und Moſſul laſſen jedenfalls deutlich erkennen, daß die Lage in Südkurdiſtan während der Abweſen⸗ heit König Feſſals weder für dteſen noch für die Eng⸗ länder als beſonders roſig bezeichnet werden kann. acht geſtor ben. Die extremen Nationaliſten unter den Kurden des 2. Seite. Nr. 371 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. Auguſt 1930 Irak boykottieren ganz offenſichtlich den beſtehenden engliſch⸗iratiſchen Staatsvertrag und liebäugeln mit einer Maſſenerhebung indiſchen Muſters. Die Kur⸗ den von Suleimaniſch und Arbil verlangen— letz⸗ tere bezeichnenderweiſe auch von England und nicht von Perſien!— vom Völkerbund die völlige Autono⸗ mie ihrer Gebiete. Man erſieht aus allen dieſen Vorgängen: nicht von ungefähr fallen die Kurdenunruhen im Irak mit den Grenzübergriffen räuberiſcher Kurden auf türkiſchem Boden zuſammen, mögen auch die Mittel zur Zeit entgegengeſetzt zur Anwendung gelangen, ſo iſt doch die ſich ihrer bedienende Kraft die gleiche. Sollte England inzwiſchen erkannt haben, daß über den Moſſulvertrag hinaus, der unter anderem die Ausbeutung der Petrokeumquellen von Moſſul regelt — die Petroleumſchätze von Jrak gehören ſeit 1926 für die Dauer von 75 Jahren der Turkiſh Oil Com⸗ pany— in Meſopotamien vorerſt nicht viel zu holen iſt, und nun verſuchen wollen, bei der„Austragung“ des perſiſch⸗türkiſchen Zwiſchenfalles wie üblich im Trüben zu fiſchen. Heute Kabineltsſitzung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Auguſt. An der auf heute nachmittag anberaumten Ka⸗ binettsſitzung werden vorausſichtlich die Miniſter vollzählig teilnehmen. Neben einigen laufen⸗ den Angelegenheiten ſteht als einzige wichtige Frage die der Kündigung des finiſchen Handelsvertrages auf der Tagesordnung. Der Deutſche Landwirt⸗ ſchaftsrat fordert in einer geharniſchten Entſchlie⸗ ßung die Kündigung des Vertrages. Der ehemalige Miniſter Hermes, einer der Führer der„Grünen Front“, hat auf einer Agrartagung des Zentrums in Köln die heftigſten Vorwürfe gegen die Induſtrie erhoben, deren Verhalten den mit der Landwirtſchaft getroffenen Vereinbarungen zuwiderlaufe. Auch im Kabinett werden ähnlich wie beim polniſchen Han⸗ delsvertrag ſich die Intereſſengegenſätze zwiſchen In⸗ duſtrie und Landwirtſchaft ſtark bemerkbar machen, wenn auch die Behauptung des„Vorwärts“, daß der Ernährungsminiſter Schie le für den Fall der Auf⸗ rechterhaltung des finiſchen Handelsvertrages mit dem Rücktritt gedroht habe, übertrieben ſein mag. Am Montag ſollen, wie bereits kurz gemeldet, zum erſten Male die Finanzreformvorſchläge erörtert werden, mit deren Ausarbeitung der Mi⸗ niſter Dietrich zur Zeit noch beſchäftigt iſt. Ueber die Wahlreform, die gleichzeitig im Reichs⸗ innenminiſterium vorbereitet wird, breitet ſich noch der Schleier des Geheimniſſes. Aus einer halbamt⸗ lichen Mitteilung erfährt man lediglich, daß Dr. Wirth keine Heraufſetzung des Wahlalters. das jetzt 20 Jahre beträgt, beabſichtigt. Man will offenbar vermeiden, dem Entwurf verfaſſungsändern⸗ den Charakter zu geben, da es ſehr zweifelhaft er⸗ ſcheinen muß, ob die ſonſt erforderliche Zweidrittel⸗ mehrheit im künftigen Reichstag zu erlangen iſt. Bezeichnend dafür, wie ſtark der Wunſch nach einer Aenderung des gegenwärtigen Wahlrechts in den Wählerkreiſen ſich regt, iſt ein Beſchluß der Wahlkreisvertreter der Zentrumspartei von Weſt⸗ falen⸗Nord, die vor der Nominierung der Kan⸗ didaten dieſen die Zuſicherung abnötigten, daß ſie mit größter Aktivität ſich für eine Wahl⸗ reform einſetzen müßten. Da Dr. Wirth offenbar auch an dem Grundſatz der Verhältniswahl feſthält, ſo würde ſich die von ihm geplante Reform nur auf die Einführung kleinerer Wahlkreiſe und die Verringerung der Zahl der Reichstags⸗ abgeordneten beſchränken. g Nationalſozialiſtiſcher Terror Anerhörte Zuſtände . + elegraphiſche Meldung Worms, 14. Auguſt. In Gaualgesheim in Rheinheſſen haben ſich in Auswirkung einer ſkrupelloſen nationalſozialiſti⸗ ſchen Hetze Ausſchreitungen ereignet, die erſt jetzt in ihrem unglaubhaft klingenden Ausmaß bekannt wer⸗ den. Ein füdiſcher Einwohner, der nahezu 40 Jahre am Ort anſäſſig war, iſt gezwungen worden, mit ſeiner Familie Haus und Hof zu ver⸗ laſſen. Schon ſeit einem halben Jahr haben ſich die politiſchen Gegenſätze dort ſo zugeſpitzt, daß es verſchiedentlich zu Terrorakten kam. In der ver⸗ gangenen Woche wurden auf dem Acker eines Reichs⸗ bannermitglieds ſechs Heuſtapel in Brand geſteckt. Zwei Nationalſozialiſten wurden als Brand⸗ ſtifter erkannt und nach Mainz ins Gefängnis ein⸗ geliefert. 5 Der Haß der nationalſozialiſtiſchen Ortsein⸗ wohner wandte ſich nun gegen den Weinkommiſſar Frank, deſſen Haus man am Sonntag morgen um 3 Uhr umzingelte, die Fenſter und Tor zer⸗ ſtörte, ſodaß der Ueberfallene und ſeine Ange⸗ hörigen, gegen den Todesdrohungen ausgeſprochen worden waren, ſich auf dem Dachboden verſchanzen mußten. Erſt der Einſatz von Polizei mit Gummiknüppeln machte dem Treiben ein Ende. 20 der Beteiligten wurden feſtgenommen, und vier von ihnen befinden ſich in Haft. Den Freigelaſſenen wurde eine ſtürmiſche Begrüßung zuteil.(!) Dieſer kraſſe Fall von Terror findet eine Paral⸗ lele in dem Boykott, den die Nationalſozialiſten in Wonsheim gegen Andersdenkende ausüben, denen Milch, Kartoffeln und ſonſtige Nahrungs⸗ mittel verweigert werden. Am die Senkung der Preiſe Die Antwort des Reichswirtſchaftsrates auf die Fragen der Reichsregierung über die An⸗ wendung der Kartellnotverordnung iſt erfolgt. Das von der Zwölferkommiſſion des Wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Ausſchuſſes des Vorläufigen Reichswirtſchafts⸗ rats geforderte Gutachten iſt fertiggeſtellt und wird der Reichsregierung zugeleitet werden. Der Reichs⸗ wirtſchaftsrat bejaht die Notwendigkeit und auch die Möglichkeit einer Senkung der Preiſe für die Lebens⸗ und Genußmittel des täglichen Bedarfs. Indeſſen iſt zunächſt offenbar nicht an eine Anwendung der Kar⸗ tellnotverordnung öder eine Auflöſung der Kartelle gedacht, vielmehr empfiehlt das Gutachten Ver⸗ handlungen zwiſchen der Reichsregierung mit den Preiskartellen des Handels und der Fabrikation, um ſo eine freiwillige Senkung der Handelsſpanne zwiſchen Fertigwaren einerſeits und Rohſtoffen und Halbfahrikaten andererſeits her⸗ beizuführen. Sollte eine Feiwillige Preis⸗ ſenkung nicht zu erreichen ſein, dann gäbe die Notpverordnung freilich der Reichsregierung Gelegenheit zu energiſchen Maßnahmen, auch zu einer Auflöſung der Kartelle. — Paris, 14. Auguſt. Ein Militärflug zeug iſt geſtern nachmittag bei Sanry ſur Nied in Lothrin⸗ gen brennend abgeſtürzt. Die beiden Inſaſſen ein Leutnant und ein Sergeant, kamen ums Leben. N—. KKK Ä Das luntigſte Namenregiſter Von Thomas Glogger Dieſes Jahr iſt zum erſten Mal ein Katalog mit ſämtlichen Namen und Adreſſen der Statiſterie des ſtummen und des ſprechenden Films erſchienen. Dieſer intereſſante und ſehr luſtige Katalog zeigt, daß in Hollywood heute 19750 Filmkomparſen leben. Davon ſind: 17000 Menſchen und 2050 Tiere. Die Tiere zählen nämlich bei der Komparſerie genauſo wie die Meuſchen. Die Filmfabriken haben keinen eigenen Zoologiſchen Garten. Warum ſollen ſie ſich auch noch damit belaſten? Wenn eine Filmfabrik zum Beiſpiel zur Aufnahme eines Filmes eine weiße oder eine ſchwarze Katze benötigt, ſchlägt der Aufnahmeleiter ſein Komparſerie⸗Adreßbuch auf und ſofort findet er die Adreſſe oder Telephonnum⸗ mer desjenigen Mannes, der die weiße oder ſchwarze Katze beſitzt. Und die weißen oder ſchwarzen Katzen werden ebenſo täglich bezahlt wie ein weißer oder ſchwarzer Menſch. Es gibt alſo in der Hollywoober 3 keinen Unterſchied zwiſchen Menſch und ter. Wenn man das Adreßbuch der Hollywooder Film⸗ komparſerie durchblättert, ſieht man, daß es viel mehr Männer als Frauen unter den Kom⸗ parſen gibt. Von den 17700 Menſchen ſind 11540 Männer und nur 6160 Damen. Von den 17 700 Menſchen ſind 15 650 Erwach⸗ ſene und 2150 Kinder. Unter den Kindern wieder befinden ſich 345 Säug⸗ linge, die auch zur Filmkomparſerie zählen. Das Regiſter iſt ferner in weitere Klaſſen ein⸗ geteilt: 5 Rieſen 887 Chorſänger 7500 Zwerge 1153 Tänzer 4850 Bucklige 80 Durchſchnitt 5850 Krüppelige 60⁵ a Komparſen mit Schnurrbart 3740 Komparſen mit Vollbart 1057 Kahlköpfige 907 Starke Damen über 200 Pfund 352 Damen über 60 Jahre 85¹ Ehemalige Offiziere für Offiziers⸗ oder Gardiſten⸗Rollen 3185 Ariſtokraten 1053 Bauern und Dorfleute 2076 Chineſen 444 Schwere Ausſchreitungen in Nürnberg 70 Verletzte g — Nürnberg, 14. Auguſt. Geſtern abend fand eine von den Kommu⸗ niſten nach dem Herkules⸗Velodrom einberufene öffentliche Verſammlung ſtatt, zu der alle Parteien eingeladen waren. Die Nationalſozialiſten hatten ſich zahlreich eingefunden. Von den Kommu⸗ niſten ſprach Remmele. Als er den national⸗ ſozialiſtiſchen Führern vorwarf, daß ſie zu hohe Ge⸗ hälter in die Taſche ſteckten, antwortete ein National⸗ ſozialiſt, der Kommuniſt Büchs habe 100 000 RM. veruntreut. Remmele erwiderte, dieſe 100 000 RM. hätten zur Unterſtützung der Partei Verwendung ge⸗ funden. Ueber die dann einſetzende Schlägerei gehen die Ausſagen auseinander. Nach einer Ver⸗ ſion ſoll vom Podium aus mit Biergläſern nach den nationalſozialiſtiſchen Führern geworfen worden ſein. Daraufhin entwickelte ſich eine regelrechte Schlacht zwiſchen Kommuniſten und National⸗ ſozialiſten mit Biergläſern, Stuhlbeinen und abge⸗ brochenen Tiſchbeinen. Da die Ausgänge den ins Freie eilenden Verſammlungsbeſuchern nicht ge⸗ nügten, kletterte eine größere Anzahl aus den Fenſtern. Polizei und Feuerwehr trennte die Streitenden durch kräftige Waſſer⸗ ſtrahlen. Die Schlägerei ſetzte ſich auf der Straße fort, wobei die Streitenden Zaunlatten als Hieb⸗ waffen benutzten. Die Polizei mußte in den an⸗ grenzenden Straßen und auf dem Bahnhofsplatze mit dem Gummiknüppel vorgehen. Insgeſamt wur⸗ den 65 bis 70 Perſonen verletzt, davon 19 ſchwer. Die Schwerverletzten wurden ins Krankenhaus ge⸗ bracht. Unter den Verletzten befinden ſich auch die nationalſozialiſtiſchen Führer Streicher, Holz und Liebl. Japaniſcher Prinzenbeſuch Telegraphiſche Meldung — Bremen, 14. Auguſt. Der Bruder des Mikado, Prinz Takamatſu und ſeine Gemahlin, trafen geſtern nachmittag in Bremen ein. Das Prinzenpaar wurde vom Stadtrat Duck⸗ witz als Vertreter des Senats und von dem japani⸗ ſchen Konſul Direktor Noltenius am Bahnhof emp⸗ fangen und nach Hillmanns Hotel geleitet. Der Prinz fährt im Laufe des heutigen Vormittags nach Wilhelmshaven, wührend die Prinzeſſin Bremiſche Wohlfahrtseinrichtungen beſichtigen wird. Franzöſiſche Tankmanöver Paris, 14. Auguſt. In der Gebirgsgegend von Savoyen haben nach einer Meldung des„Matin“ umfangreiche Tankmanöver ſtattgefunden. 17 große Tanks vom Tankregiment in Valence ſind in das Tal heruntergefahren und haben nach vorübergehendem Aufenthalt in Berſano unter dem Kommando des Majors Marchand die Abhänge des Tales von Averolles beſtiegen, wobei Höhen von mehr als 2000 Meter zu überwinden waren. Die Abhänge waren außerordentlich ſteil und der Boden überaus ſchwie⸗ rig, heißt es in dem Bericht. Ziel der Uebung war eine Geländeaufklärung. Neger 615⁵ Andere Wilde 953 Unter den 2050 Tieren befinden ſich: Hunde 740 Löwen 5 Pferde 510 Affen 32 Vieh 83 Papageien 14 Eſel 17 Katzen 20 Kamele 2¹ Elefanten 57 Hahn, Hühner, Bären 7 Enten, Gänſe 94 Krokodile 3 Klapperſchlangen 2 Andere Tiere 442 Das Komparſerieregiſter enthält auch eine Liſte von den Tieren, die ſich beſonders für Ton⸗ filmaufnahmen eignen und zwar: Hunde, die auf Wunſch oder Befehl bellen 75 Kühe, die brüllen 15 Eſel mit Geſchrei 4 Plaudernde Papageien 14 Katzen, die miauen 13 Hähne, die krähen 2 Außerdem finden wir in der Tierliſte 32 Men⸗ ſchen, die erſtklaſſige Tierſtimmenimitatoren ſind. Die Hollywooder Komparſerieliſte iſt alſo ſehr reich. Nur die Komparſen ſind arm wie die Kirchen⸗ mäuſe, Apropos, Kirchenmäuſe! Es gibt in Holly⸗ wood einen alten Mann, der für Aufnahmezwecke 50 Stück Kirchenmäuſe in einem Käfig hat. Manch⸗ mal wird er von einer Filmfabrik angerufen— und ſofort erſcheint er mit ſeinen Mäuſen im Atelier. Maunheimer Künſtler auswärts. Walter Hänſe, Opernſänger am Landestheater, Beuthen Ober⸗Schleſten, wurde als 1. Charakterbariton an das Stadttheater Saarbrücken verpflichtet. Kehrt Remarque Deutſchland den Rücken? Die beiſpielloſe Ueberſchätzung ſeines literariſchen Erfolges ſcheint den Autor von„Im Weſten nichts Neues“ veranlaßt zu haben, Deutſchland den Rücken zu kehren. Sein neuer Roman„Kamerad“ erſcheint zuerſt in dem Londoner Deutſchenfreſſer⸗ Blatt„Daily Mail“ und wird für den Vertrieb in den europäiſchen Ländern von den European Books, einer Londoner Buchagentur, ausgeboten. Die Londoner Agenten ſind bisher mit keinem deut⸗ ſchen Verleger für den neuen Roman einig gewor⸗ den, da geradezu phantaſtiſche Honorar⸗An⸗ ſprüche Remarques genannt werden.(Das iſt Remarques wahres„Heldentum“.) Calmelte über ſein Verfahren Er verteidigt es auf dem Antituberkuloſe⸗ Kongreß Oslo, 13. Auguſt. Auf der Konferenz der inter⸗ nationalen Union gegen die Tuberkuloſe ſprach Profeſſor Calmette⸗ Paris über ſeine Methode zur Prophylaxe der Tuberkuloſe, wobei er u. a. folgende Gedankengänge entwickelte: Im Gegenſatz zu anderen Impfungen, die, wie 8. B. bei der Tollwut, den Pocken, dem Typhus uſw. den Organismus für längere Zeit gegen Anſteckung ſchützen, ſelbſt wenn keine Spur mehr von den ein⸗ geimpften Bazillen im Körper vorhanden iſt, wirkt der eingeführte Tuberkuloſeerreger in ſchützendem Sinne nur ſolangeer im Orga⸗ nismus bleibt. Er, Calmette, ſei alſo auf den Gedanken gekommen, in den menſchlichen bezw. tieri⸗ ſchen Körper eine gewiſſe Menge einer Tuberkuloſen⸗ bazillenkultur einzuführen, die dort ſtändig bleiben ſoll. Um dieſen Bazillen jede giftige Beſchaffenheit zu entziehen und ſie vollkommen ungefährlich zu machen, kultiviere man ſie in ununterhrochenen Reihen auf einem beſonderen Nährboden. Auf dieſem außer⸗ ordentlich alkalireichen Nährboden verlören die Ba⸗ zillen nach 230 Uebertragungen, die alle 28 Tage vor⸗ genommen würden(das gauze Verfahren dauere 13 Jahre), vollkommen ihre Gefährlichkeit, ſie behielten aber die Eigenſchaft, den Organismus gegen An⸗ ſteckung durch giftige Bazillen derſelben Art zu ſchützen. Dieſe Kulturen würden zur Herſtellung eines Serums verwendet, das den ganz kleinen Kindern, deren Organismus noch keine normalen Tuberkuloſebazillen enthalte und deren Darmwände die Bakterien noch leicht durchlaſſen, als Nahrung verabreicht werde. Solche Kinder wären dann, ſo betonte Prof. Calmette, für mindeſtens fünf Jahre gegen Tuberkuloſe geſichert. Im zweiten Teil ſeines Vortrages ſuchte der Redner die Kritiken an ſeinem Verfahren zu ent⸗ kräften und erklärte an Hand von Material, daß die Zahl der. Mißerfolge äußerſt gering ſei. Jedenfalls ſei es vollkommen abwegig, aus den Unfällen auf die Gefährlichkeit eines Verfahrens zu ſchließen, durch das unzählige menſchliche Exiſtenzen, die ſonſt der ſchrecklichſten aller Krankheiten erlegen wären, gerettet und erhalten werden könnten. — Exploſion auf einem Tankdampfez⸗ Telegraphiſche Meldung — Hamburg, 14. Auguſt. Eine folgenſchwere Exploſion ereignete ſich heute nachmittag auf der Unterelbe bei Pagen⸗ ſand auf dem 6000 Tonnen großen engliſchen Tankdampfer„Camillo“. Das Schiff hatte in Hamburg gelöſcht und war geſtern mittag mit Waſſerballaſt aus dem Hafen ausgelaufen. Man vermutet, daß Rückſtände von Gaſen an Bord in Brand geraten ſein müſſen. Der Dampfer, der durch die Exploſion ſchwer beſchädigt worden iſt, mußte in brennendem Zuſtande bei Pagenſand auf Grund geſetzt werden. Der Tankdampfer gehört der Reederei Bow⸗ ring u. Co., London. Gegen 3 Uhr ereignete ſich die erſte Exploſion, die weithin vernehmbar war. Die geſamte Beſatzung ſtürzte ſofort auf Deck, da im Schiff Feuer ausbrach, das ſich mit raſender Geschwindigkeit ausbreitete und das ganze Hinter⸗ ſchiff in Flammen hüllte. Gewaltiger Rauch und Flammengarben ſchoſſen aus den Maſchinenräumen hervor. Um 4,30 Uhr erfolgte dann eine zweite Exploſion. Nach kurzer Zeit gelang es dem Kapitän, den Dampfer auf Grund zu ſetzen. Die Mannſchaft konnte, ſoweit bis jetzt bekannt, rechtzeitig in Sicher⸗ heit gebracht werden. Nach mehrſtündigen Bemühungen der Hamburger Feuerwehr, die mit zwei modernen Feuer⸗ löſchbooten zu Hilfe geeilt war, und der Be⸗ ſatzung des engliſchen Schiffes ſelbſt gelang es, dem Brandherd beizukommen. Die große Gefahr, die das Schiff für die ganze Schiffahrt auf der unteren Elbe bildete, iſt jetzt beſeitigt. Der größte Teil der Keſſelanlage fiel dem Feuer zum Opfer. Der Dampfer„Camillo“ wird noch heute abgeſchleppt werden, um in Hamburg repariert zu werden. Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht völlig geklärt. Seuchen Die ſpinale Kinderlähmung — Baſel, 14. Auguſt. Der Bericht des Geſund⸗ heitsamtes verzeichnet drei Fälle von ſpinaler Kinderlähmung, von denen einer eine Erkrankung in Baſel und die beiden anderen in Weil g. Rh. und Pruntrut betreffen Der Baſeler Fall t leichter Natur, das erkrankte Kind weilte vor einiger Zee mit ſeinen Eltern im Elſaß. — Straßburg, 14. Auguſt. In den letzten beiden Tagen ſind im Departement Unterelſaß nur noch vier Fälle von ſpinaler Kinderlähmung feſt⸗ geſtellt worden. Typhus — Königsberg, 14. Auguſt. In verſchiedenen Orten des Samlandes ſind in den letzten zehn Tagen auffallend viel Typhuserkrankungen vorgekommen. Seit 2. Auguſt ſind ſieben Kranke aus Laptau, vier aus Powunden und einer aus Ramſen ins Kranken⸗ haus eingeliefert worden. Ein 17jähriges Mädchen aus Powunden iſt bereits an Typhus geſtorben. Wieder ein Weltrekord 554 Stunden Dauerflug Telegraphiſche Meldung — St. Louis, 18. Auguſt. Die beiden amerikaniſchen Flieger Bale Jack⸗ ſon und Foreſt'Brien haben den kürzlich von den Brüdern Hunter aufgeſtellten Duterflage ene mit 554 Stunden überboten. Die beiden Flieger 9 ſetzen ihren Flug fort. a 7 Maiſchs Erfurter Nachfolger Die Stadt Erfurt hat Intendanten Dr. Leg⸗ band, Gladbach, zum Intendanten des Er⸗ furter Stadttheaters ernannt. Falls die Stadt Gladbach Intendant Dr. Legband frei gibt, wird Intendant Herbert Maiſch ſeine Mannheimer Stellung im Laufe des Monats Oktober antreten können.(Wie bekannt, bleibt Intendant Maiſch bis Ende dieſes Jahres an ſeinen Erfurter Vertrag ge⸗ bunden, Es wäre im Intereſſe des Mannheimer Nationaltheaters ſehr zu begrüßen, wenn Maiſch ſeine hieſige Tätigkeit in vollem Umfang ſchon zwei Mo⸗ nate früher aufnehmen könnte.) Der früh verſtorbene Muſiker Karl Karrer wurde geſtern auf dem Heidelberger Waldfriedhof beerdigt. Damit hat er die ewige Ruhe in der Stadt gefunden, die das eigentliche Feld ſeiner Tätigkeit war. In Heidelberg hat er auch ſtudiert und bereits als Schüler Hans Joachim Moſers zu den ſchön⸗ ſten Hoffnungen Anlaß gegeben. Sein Wirken als Dirigent, ſeine echte Begeiſterung für die Muſik. waren die Merkmale einer ſtarken Begabung, die nun unfaßlich früh ins Grab geſunken iſt. Dieſes Schickſal teilt er mit vielen Jüngern der Muſik, deren Tragik in einem frühen Tod ihrer beſten Talente immer wiederkehrt. Was Grillparzer am Grabe Schuberts ſagte, trifft auf Karl Karrer beſonders zu: wie viele Hoffnungen ſinken hier in die Gruft! Berufung nach Newyork. Der aus Man n⸗ heim ſtammende Maler Erich E. Stern von den Robert Klein⸗Bühnen in Berlin iſt an die Shubert⸗ Theater nach Newyork berufen worden und wird dort eine für Oktober vorgeſehene amerikaniſche Erſtauf⸗ führung ausſtatten. Das Schloßmuſeum unentgeltlich geöffnet. Um den Wünſchen weiter Kreiſe der Bevölkerung ent⸗ gegenzukommen, wird das ſtädtiſche Schloßmuſeum mit ſeinen wertvollen Sammlungen und ſeiner der⸗ zeitigen Sonderausſtellung am Sonntag, den 17. Auguſt, ausnahmsweiſe unentgeltlich ge⸗ öffnet ſein. Es iſt dies zugleich der letzte Tag der mit ſo großer Anerkennung aufgenommenen Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empfre“. Im Laufe des Auguſt wird das Muſeum eine neue Ausſtellung folgen laſſen. 2 — — Sc S 5 Donnerstag, den 14. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 371 ———— Der längere Abend Die Anarchie im Autoweſen Der Ruf nach Einbahnſtraßen „O Mannheim! Du Schrecken fremder Auto⸗ fahrer! Im Traum, in dieſem zeitloſen Augeublicks⸗ erleben, ſteht der Träumer hilflos inmitten unge⸗ ordneter, regelloſer Bildreihen und ſieht ſich mit Ent⸗ ſetzen der Kataſtrophe entgegentreiben. Aber ihn befreit freudiges Erwachen aus beklommenem Schlummer. Ein ſolches Alpdrücken, ein ſchreckhafter Traum mit leider zu realem Hintergrund, iſt dem fremden Automobiliſten Mannheim mit ſeinen engen Quad⸗ raten und zahlloſen, unüberſichtlichen Kreuzungen der Altſtadt aus denen unvermittelt Fahrzeuge aller Art gefahrdrohend herausſchießen. Aus dieſem verwirrenden, traumhaften Tag⸗ denken erlöſt ihn kein wohltuendes Erwachen. Ohn⸗ mächtig dem Schickſal ausgeliefert, lenkt er ſein Steuerrad in einem brodelnden Chaos. Teufliſcher als Pieter Brueghels ſpukhafte Höllenphantaſien er⸗ ſcheint ihm das Durcheinander der raſenden Elektri⸗ ſchen, der peitſchenknallenden Fuhrwerke, der klin⸗ gelnden und ſirenenheulenden Radfahrer, der hupen⸗ den Autos und Motorräder. Erlöſt atmet er auf, wenn er den Altſtadtzirkel verläßt.“ Wir lachten herzlich über die glühende, eindrucks⸗ volle Schilderung Maunheims durch unſeren Freund. Ein Privatdozent entgegnete ſpöttiſch:„Ihre Schilderung ſolcher ſchreckhaften Wachzuſtände eröff⸗ net die intereſſanteſten Einblicke in die Seelenfunk⸗ tion ortsfremder Kraftfahrer. Schreiben Sie ein Buch über die Pſychologie des Automobiliſten.“ „Dann ſchriebe ich beſſer über die Pſychologie des Einzelhandels, denn einſtimmig wird behauptet, nur dieſer ſei gegen die Einrichtung der entlaſtenden Einbahnſtraßen.“ „Das erſcheint nahezu unbegreiflich,“ ſagte kopf⸗ ſchüttelnd ein Dritter, „Maunheim, die lebendige Stadt, hat als einzige in der ganzen Nachbarſchaft ein⸗ ſchließlich Frankfurts davon noch keinen i Gebrauch gemacht. Alle Städte haben ſie trotz langer Straßenzüge ein⸗ geführt. Nirgendwo aber wären ſie praktiſcher, als in der Stadt der Quadrate. Die kurzen Rechtecke der Häuſerblocks ſchreien förmlich danach.“ „Sie haben recht,“ unterſtützte ihn ein Mannhei⸗ mer,„gäbe es dieſe wichtige, verkehrstechniſche Rege⸗ lung noch nicht“ „Dann müßte Mannheim ſie erfinden!“ voll⸗ endete der Dozent. „Zwei Fragen, meine Herrn,“ ſagte bedächtig ein älterer Autofahrer,„müßten Sie mir zuvor beant⸗ worten. Wird die Einbahnſtraße nicht den Umſatz der Geſchäfte beeinträchtigen?“ „Im Gegenteil,“ verſicherte ein Kaufmann.„So, wie es jetzt iſt, läßt kein Herrenfahrer ſeinen wohl⸗ behüteten Wagen einige Minuten in den engen Stra⸗ ßen. Sofort ſtellt ſich ein anderes Fahrzeug gegen⸗ über auf und die Straße iſt geſperrt. Wie unwirk⸗ ſam das Verbot iſt, wiſſen die Autofahrer am beſten.“ „Zweitens möchte ich wiſſen,“ fragte der ältere Herr weiter,„ob die vielen tödlichen Unfälle der letzten Zeit durch dieſe Maßnahmen vermieden wor⸗ den wären?“ „Ganz beſtimmt,“ bejahten kopfnickend die meiſten Anweſenden.„Es läßt ſich niemand gern totfahren,“ führte ein Herr aus,„aber noch weniger gern über⸗ fährt man ſeine Mitmenſchen. Die Anarchie iſt man⸗ Merkſt du, daß es früher dunkel wird? Die Schleier der Dämmerung raffen täglich Minuten ö hinweg. Man pflegt nicht ſo mit Minuten zu rech⸗ te nen, aber in einer Woche iſt es deutlich geworden, m daß uns eine Hand voll Licht fehlt. Man dreht die en Lampe früher an; es wird auch ſchon recht kühl auf tte dem Balkon. Mit blaſſer Hand ſchiebt ſich der Abend nit näher an dich und den Kreis der Menſchen um dich 115 herum. Es gibt wieder ſo etwas wie Abendmenſchen. a Es iſt unergründlich, daß wir die Sonnenferne in als ſchmerzliches Schickſal hinnehmen müſſen. Die ch kleine Wendung der Erdachſe genügt, um uns den in Sommer zu nehmen. Das Licht iſt da, aber es wird uf uns ſpärlicher zugemeſſen. Die Schatten tauchen immer dichter auf. Das Weltall mit ſeiner geheim⸗ W. nisvollen Stille und Dunkelheit ſpricht vernehmlicher 5 zu uns. Ein klarer Sternenhimmel im Auguſt läßt ich uns den Blick heben nach den vielen Lichtpunkten, ar die in geheimnisvoller Ordnung ihren Lauf nehmen. ick, Kümmert ſich wohl ein Lebeweſen auf anderen Ster⸗ er nen um unſere Erde und die kleine Abweichung der er⸗ Erdachſe, um das Dunkelwerden auf der Erde zur nd Herbſt⸗ und Winterzeit? Ob das wohl jemanden en ö bewegt außer uns, die wir auf dieſe Erde verbannt te ſind, um mit ihr fertig zu werden und als Schönſtes i 5 Liebe für ſie im Herzen zu tragen? 0 f Wenn ſie auf dem Balkon ſitzen, neben den Sil⸗ 8 houetten des Blattwerkes, unbewegt im Schein des - Lichts, dann ſtehe ich manchmal unten und frage mich, ob wir alle träumen und uns nur einbilden, er daß der Sommer geht und der Winter kommt. Wa⸗ 1. rum empören wir uns nicht dagegen? Könnten wir 5 uns nicht auflehnen und eine andere Regelung er⸗ 1 zwingen? Darüber muß ich lächeln. Es ſind Mächte f um uns und über uns, vor denen wir Staubkörulein as ſind. Von ihnen empfangen wir Tag um Tag; be Licht, wenn uns Licht geſchenkt werden ſoll, Dunkel⸗ er heit, wenn wir im Dunkel verharren müſſen. Der er Abend wird länger. Der Ring ſchließt ſich dichter pt um uns. Ein feiner Schauer weht mir über Hand, ie Wange und Stirn— leiſe den Rücken hinab. H. R. Arbeiterentlaſſungen bei Lanz Die Firma Heinrich Lanz hat, wie wir hören, beim Landeskommiſſär die Genehmigung zur Entlaſ⸗ fung von 500 Arbeitern beantragt. Damit 8 würde ſich die Belegſchaft von 2900 auf 2400 vermin⸗ er dern. Der Grund für die Entlaſſungen iſt außer g der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage der ſich jedes 150* Jahr auf den Heybſt zu einſtellende Rückgang der er Aufträge. * 5 5* n* Das Brotgeſetz vom 7. Juli 1930 tritt am ch 15. Auguſt in Kraft. Von dieſer Aenderung intereſ⸗ t. ſtert beſonders der 8 1, der beſagt: Es darf nur fol⸗ gendes Brot hergeſtellt werden: 1. das mindeſtens 97 Prozent Roggenmehl enthält, das zu 60 Prozent ausgemahlen iſt; 2. das mindeſtens 97 Prozent Mahl⸗ n erzeugniſſe des Roggens enthält, die zu 100 Prozent n ausgemahlen oder geſchrotet ſind; 3. das mindeſtens n. 80 Prozent Roggenmehl enthält, das höchſtens zu r 60 Prozent ausgemahlen iſt und höchſtens 17 Proz. t⸗ Weizenmehl enthält. Das Miſchbrot iſt leicht er⸗ n kennbar zu kennzeichnen. Die Bäckerinnung Mann⸗ heim gibt im Anzeigenteil die neuen Brot⸗ preiſe bekannt, auf die wir beſonders hinweiſen. * 75 neue Wohnungen im Juli. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat Juli 75(Zugang durch Neubau 74, durch Umbau 3, Abgang durch Um⸗ hau). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 30 Wohnungen mit—3 Zimmern und 47 Woh⸗ nungen mit—6 Zimmern. Es wurden 17 neue 8 Wohngebäude erſtellt. Für insgeſamt 15 Neubauten, n die 64 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſten⸗ 5 2 beihilfe bewilligt. Die 17 neuen Wohngebäude 8 wurden von privaten Bauherrn erſtellt. Davon ſind 1 2 Kleinhäuſer mit—2 Wohngeſchoſſen und höchſtens . 4 Wohnungen. 8 0 t 0 1 n 8 * 2 8 * * ö 1 t 8 1 2* 8 k. e 5 1 0 5 4 ü 1 t 1 b 8 * gels einer wirkſamen Verkehrsregelung zu groß ge⸗ worden. Auch die friſch verabſchiedeten Geſetze rei⸗ chen nicht aus.“ „Wenn etwas geſchieht,“ ſagte der Dozent,„dann fordert eine primitive Logik, der ſich gedankenlos ſelbſt die kultivierteren Geiſter unterwerfen, einen Schuldigen. Niemand denkt, daß die Verkehrsver⸗ hältniſſe der zu ſpät nachhinkenden Geſetzgebung ſpotten.“ „Tut Mannheim von ſich aus nicht alles Erdenk⸗ liche? Nirgendwo ſind ſo viele Sperrtafeln und Warnungsſchilder als bei uns“, ſagte mit berechtigtem Stolze der Mannheimer. „Darin iſt Mannheim wirklich muſtergültig“, gab der Profeſſor zu.„Auch ſind alle Warnungstafeln zweckmäßig und überſichtlich angebracht.“ ſoweit Sie ſie kennen!“ unterbrach heiß⸗ ſpornig ein junger Akademiker.„Kennen Sie die Sperrtafel am Aufgang zur Rhein⸗ brücke? Sie gilt für die Straße zum Anlegeplatz der Rheindampfer. Nur der kundige Thebaner kennt ſich da aus. Am Gontardplatz, wo jahrelang eine Normaluhr den Bürger Ordnung lehrte und Pünktlichkeit, ſteht jetzt ein unzweckmäßiges Rund⸗ häuschen. Ein roter Verkehrspfeil zwingt alle Auto⸗ fahrer, einen Kreisbogen zu fahren! Auf der bisher ſo friedlichen Meerfeldſtraße entſtanden zwei verkehrsumbrandete künſtliche Ecken. Verwundert fragt der beſchauliche Lindenhöfler, welche Weisheit darin verborgen liege, daß die tobenden Kraftfahr⸗ zeuge nun zweimal den friedlichen Bürgerſteig kreuzen müſſen!“ Der Profeſſor zuckte die Achſeln. „Ich habe mich auch darüber geärgert,“ gab er „ verlegen zur Antwort,„Aber müſſen wir immer kauſale Zuſammenhänge begreifen?“ „Ihre wiſſenſchaftliche Gedankenführung findet beim Automobiliſten keine Reſonanz,“ ereiferte ſich der Jüngling. g „Er will die Geſetzgebung aus der Praxis für die Praxis! Ueberhaupt hat er das Recht, zu fordern, daß jeder Richter, der ihn verurteilt, jeder Staatsanwalt, der ihn anklagt, jeder Regierungsrat, der Verkehrsver⸗ ordnungen erläßt, ſelbſt das Diplom eines Fahrlehrers erworben hat. Nur als ſolcher wird er gegebenenfalls in der Lage ſein, die Tat⸗ beſtände ſachlich zu beurteilen.“ „Wir werden heute nicht mehr vom grünen Tiſch beherrſcht,“ ſprach ein Gaſt, der bisher geſchwiegen hatte und zog aller Aufmerkſamkeit auf ſich.„Aber auch heute noch herrſcht weltferne Fremdoͤheit zwiſchen Regierern und Regierten, zwiſchen Richtern und Gerichteten. Vielleicht liegt das irgendwie zu tiefſt im Menſchen begründet, daß er fern ſtehen muß, ſoll er wirkſam die andern meiſtern können. Darum ſollte er nie der Weisheit ermangeln, die vor Jahr⸗ tauſenden im Buch der Bücher feſtgelegt iſt: Buchſtabe tötet, aber der Geiſt macht lebendig!“ 5 Effge. * Verſetzt wurde Finanzoberinſpektor Joſef Bläß von hier unter Ernennung zum Miniſterial⸗ Rechnungsrat zum Rechnungshof. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: 2 Gewinne zu fe 10 000 Mark auf die Nr. 176 686, 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 68 634, 162 255, 315 728, in der Nachmittags ziehung 4 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nru. 70 220, 343 739, 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nr. 179 268.(Ohne Ge⸗ währ.) „Der Amſicht! Vorſicht! Rückſicht! Das gilt auch für Dich! Nicht nur Fenſterputzer müſſen mit Leitern han⸗ tieren, faſt jeder Menſch in faſt jedem Beruf iſt ge⸗ legentlich einmal gezwungen, eine Leiter zu benutzen. Die meiſten Menſchen haben keine Ahnung davon, wie ſie eine Leiter richtig benutzen müſſen. Selbſt die, die mit Leitern fortwährend zu tun haben, gehen mit ihnen unvorſichtig um! Leiterunfälle können ſehr ſchwere und unange⸗ nehme Verletzungen mit ſich bringen. Die Statiſtik des Reichsverſicherungsamtes meldet im letzten Be⸗ richtsjahr über 125000 Unfälle durch Fall von Per⸗ ſonen von Treppen, Leitern und dergleichen, dar⸗ unter ſind weit über 9600 Unfälle, die ſo ſchwer waren, daß eine Beeinträchtigung der Erwerbsfähig⸗ keit damit verbunden war. Ueber 650 Unfälle endeten ſogar tödlich! Dabei handelt es ſich bei dieſen Zahlen nur um die berufsgenoſſenſchaftlich Verſicher⸗ ten. Die Geſamtzahl aller dieſer Unfälle iſt alſo noch vielfach höher. Wann wirds dich treffen? ** * Die Eingemeindungsverhandlungen mit Secken⸗ heim ſchreiten ſo günſtig vorwärts, daß vermutlich ſchon bis 1. Oktober die Eingemeindung vollzogen werden kann. Der Mannheimer Stadtrat wird ſich demnächſt mit einer entſprechenden Vorlage beſchäf⸗ tigen. Auch an die Eingemeindung Friedrichs⸗ felds wird bald herangegangen werden können. * Unzweckmäßige Papierlagerung als Braud⸗ urſache. Im Hauſe I. 7, 8 geriet geſtern früh Papier, das zu nahe an den Heizungsröhren gelagert war, in Brand. Beim Eintreffen der um 7,36 Uhr alar⸗ mierten Berufsfeuerwehr war der Brand ſchon durch Hausbewohner gelöſcht. Schaden iſt nicht entſtanden. * Ein Hochſtapler in Spanien feſtgenommen. Ein in Darmſtadt geborener und zuletzt in Frankfurt a. M. wohnhafter 20jähriger Handlungs⸗ gehilfe hob mit einem verfälſchten Sparbuch bei den Zahlſtellen des Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfenverbandes in Darmſtadt, Mannheim, Mainz und Paris erhebliche Geldbeträge ab und verſchwand. Seine Feſtnahme konnte nunmehr in Madrid erfolgen. * Ihren 75. Geburtstag begeht heute Donnerstag Frl. Margareta Peter, Schweſter der 7 Mann⸗ heimer Baumeiſter Georg und Johann Peter, in voller Rüſtigkeit. in eiher Gesellscheft ädußerte eine Dame körz- lich begeistert: Meine Damenl lch habe eine wunderbare Zigarette entdeckt... und zeigte dabei eine„SELECT“. Dies Bild aus dem leben beweist, welche freude unsere hochwertige Zigareſte dem Raucher gewährt. 222 Gef Generalvertretung: Fritz Waibel, Mannheim, Niederlage J I, 14, Telephon 40279 * — 4. Seite. Nr. 371 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. Auguſt 1980 Kommunale Chronik Zuſammenarbeit mit einem ehemaligen Separatiſten abgelehnt * Mainz, 12. Auguſt. Aus dem rheinheſſiſchen Orte Nieder⸗Olm kommt die Kunde von einer friedlichen Demonſtration gegen einen ehemaligen Separatiſten. Die Gemeinderatsmitglieder der Bür⸗ gerlichen Vereinigung, der Evangeliſchen Volks⸗ gemeinſchaft und der Sozialdemokratiſchen Partei hatten den Antrag geſtellt, den Beigeordneten der Gemeinde aufzufordern, ſein kommunales Ehrenamt niederzulegen, da er im Jahre 1923 ſich ſeparatiſtiſch betätigt habe und ſeine Wie⸗ derwahl unter dem Druck der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungstruppen erfolgt ſei. Die weitere Bekleidung des Ehrenamtes laſſe ſich mit der früheren Zu⸗ gehörigkeit zur Separatiſten⸗Bewegung nicht ver⸗ einbaren. Mit Stimmengleichheit erfolgte die Ab⸗ lehnung des Antrages. Von den 6 Antragſtellern wurde daraufhin dem Bürgermeiſter mitgeteilt, daß ſie künftig den Gemeinderatsſitzungen nicht mehr beiwohnen würden, ſobald der Beigeordnete zu⸗ gegen ſei, ſie lehnten eine weitere Zuſammenarbeit mit dem ehemaligen Separatiſten ab. Die dieſer Tage ſtattgefundene Gemeinderatsſitzung mußte, da infolge des Ausbleibens der 6 Gemeinderäte die Verſammlung nicht beſchlußfähig war, aufgehoben werden. Wie man weiter hört, will man gegebenen⸗ falls die Aemter niederlegen, ſodaß die dann erfor⸗ derlichen Neuwahlen unter der Parole der Bei⸗ geordnetenfrage vor ſich gehen würden. Um die Erteilung der Spielkonzeſſion für Kurplätze * Wiesbaden, 12. Auguſt. Die Vertreter der Stadtverwaltungen von Wiesbaden und Aachen und die beiderſeitigen wirtſchaftlichen und induſtriellen Organiſationen haben ſich erneut wegen der Schwie⸗ rigkeiten ausgeſprochen, in die die Kurplätze des ehemals beſetzten Gebiets gekommen ſind. In einer Entſchließung fordern ſie bei den Stadtverwaltungen, daß eine behördliche Reichs zentralſtelle durch Ernennung eines Staatsſekretärs für Frem⸗ denverkehrsweſen und Verkehrsförderung geſchaffen wird. Weder Reich noch Staat noch Kommunen könn⸗ ten die notwendigen Mittel bereitſtellen, um die Schäden auszumerzen, die entſtanden ſind. Die zu⸗ ſtändige Stelle ſolle ſich, ſo wird gefordert, nicht länger der Einſicht verſchließen, den äußerſt be⸗ drohten großen Kurplätzen die Spielkonzeſ⸗ ſion zu erteilen. Auch die Lage der Hotelinduſtrie ſei ſo troſtlos geworden, daß eine Kataſtrophe für die meiſten Unternehmungen zu befürchten ſei. Dies erfordere ſofort nachdrückliche Maßnahmen, für die man aber anders keine Möglichkeit ſehe, als durch Erteilung der Spielkonzeſſion. * L. Oftersheim, 12. Auguſt. Der Beſchluß des Ge⸗ meinderates, den Schulhof den Vereinen zu ihren Feſtlichkeiten aus prinzipiellen Gründen nicht mehr zur Verfügung zu ſtellen, hat die verſchiedenen Ver⸗ eine veranlaßt, gemeinſam gegen dieſen Beſchluß, mit dem Hinweis zu proteſtieren, daß die Vereins⸗ feſtlichkeiten auf den Schulhof angewieſen find, weil kein anderer Platz vorhanden iſt und die Waldſport⸗ plätze zu abgelegen ſind. Ob ſich der Gemeinderat durch dieſe Argumente zu einer Reviſion ſeines Be⸗ ſchluſſes bewegen läßt, bleibe dahingeſtellt. . Reilingen, 12. Auguſt. Vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes ſoll nach einem Be⸗ ſchluß des Gemeinderats der Bierkellergraben kanaliſiert werden.— Für das abzuhaltende Schüler⸗ Turn⸗ und Sportfeſt der Volksſchule ſollen Brezeln und von der Gemeinde geſtiftete Siegerauszeichnun⸗ gen zur Verteilung gelangen.— Verſchiedene Per⸗ ſonen erhalten zur Bezahlung ihrer rückſtändigen Gemeindegefälle letztmals Ausſtand bis zum 1. Sep⸗ tember.— Anläßlich der Reichstagswahl am 14. Sep⸗ tember wird die hieſige Gemeinde in zwei Wahl⸗ bezirke eingeteilt. s Großeicholzheim, 12. Auguſt. Der Bürger⸗ gusſchuß tagte unter dem Vorſitz von Bürgermei⸗ ſter Schmidt. Der Voranſchlag wurde geneh⸗ migt und der Umlagefuß auf 1 RM. für 100 Rot. Steuerkapital feſtgeſetzt. i Heidelberger Dieſer Tage beging eine Kommiſſion unter Lei⸗ tung des Oberbaurates Dr. Schmieder den Schloß⸗ garten, um einige notwendige Aenderungen zu be⸗ raten, die in allen weſentlichen Teilen die einſtim⸗ mige Billigung der Kommiſſion fanden. Einige ganz beſonders intereſſante Gehölze, die ſeither zu ab⸗ ſeits ſtanden, ſollen mehr dem Beſucher zugänglich gemacht werden. So finden wir in der Nähe der großen Grotte zwei Sumpfzedern, die dem Außenſtehenden bisher faſt unſichtbar waren. Dieſe Sumpfzedern, auch Sumpfzypreſſen genannt, deren wiſſenſchaftlicher Name Taxodium distichum heißt, ſind ganz merkwürdige Koniferen, die im Herbſt ihre Nadeln verlieren. Der ſehr ſtattliche Baum iſt in den Sümpfen und Flußufern des öſt⸗ lichen Nordamerika beheimatet. Das merkwürdige dabei iſt, daß dieſe Zypreſſe ſchon in den Wäldern der Vorzeit, im Tertiär, eine bedeutende Rolle ge⸗ ſpielt hat. Dieſe nun durch einen kleinen Weg zu⸗ gänglichen Nadelhölzer gehören zu den alten Bäu⸗ men der Urwelt, die den weſentlichen Anteil an der Bildung unſerer Braunkohle hat. Die Zweige haben allſeitig abfallende, zweiſeitig geſcheitelte, nadel⸗ förmige Blätter. Zwei ſehr ſchöne Exemplare finden wir auch im Handſchuhsheimer Stadtpark. Unmittelbar vor dieſen Sumpfzypreſſen ſehen wir moch Rieſen vun Hein buchen in einer eigen⸗ artigen Vergabelung. Dieſe Pflanzen ſind deutlich im Merian'ſchen Schnitt von 1620 ſichtbar. Sie wurden damals im Schnitt gehalten was heute noch deutlich zu ſehen iſt. Dieſe Bäume wurden gleich⸗ zeitig mit der Herſtellung der Grotte, die in der Nähe ſich befindet, angepflanzt. Von der heute noch erhaltenen, allerdings leeren Grotte ſagt ihr Er⸗ bauer, Salomon de Caus, vor 300 Jahren:„Die große Grotte iſt inwendig 70 Schuch lang und 32 Schuch weit, auch in zwey faſt gleiche theil abgetheilt. Des Erſtentheils Obergewölb iſt gemacht von ſchöner Auftheilung und Figuren allerhand Muſchelln. Das ander theil iſt rauch von groben Zieraden. In be⸗ meldter Grotte gibts underſchiedliche und mancherlei luſtige Waſſerkünſte, welche, wenn man ſie alleſampt ſpringen ſehen will, man wol ein ſtund damit zuzu⸗ bringen hat. Derſelben Grotten Portal, welches vor⸗ gebildet iſt, hat zwölff große Thier Figuren Nachrichten aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt: Zum Finanzſekretär Finanzaſſiſtent Friedel Fecht bei der Landeshauptkaſſe. In den Ruheſtand verſetzt kraft Ge⸗ ſetzes: Güteroberaufſeher Peter Albert Wenk in Eckartsweier; Förſter Andreas Klumpp in Eber⸗ ſteinburg. 5 Zur Ruhen geſetzt auf Anſuchen: Ober⸗ lehrer Jakob Ritzhaupt in Bahlingen, Amt Em⸗ mendingen; Oberlehrer Eduard Stenzel in Her⸗ bolzheim, Amt Emmendingen. N L. Brühl, 13. Auguſt. Einer der wenigen noch lebenden Altveteranen, Wenzeslaus Mehrer, iſt hier im Alter von 82 Jahren geſtorben.— Ein hie⸗ ſiges Perſonenauto ſtieß mit dem Radfahrer Guſtav Piſter von Ketſch zuſammen, wobei Piſter ſehr ſchwer verletzt wurde. Tieſe Schnittwunden und eine Gehirnerſchütterung waren die Folgen des Un⸗ falls, der von Piſter verurſacht worden war. I. Oftersheim, 13. Auguſt. Der 18jährige Her⸗ mann Nickler trat ſich vor zwei Wochen einen roſtigen Nagel in den Fuß, bekam Blutvergif⸗ tung und iſt jetzt im Krankenhaus in Heidelberg dem Wundſtarrkrampf erlegen. Der Fall mahnt wieder zur ſtrengſten Vorſicht. . Leutershauſen, 13. Auguſt. Beim Heuabladen fiel der 30jährige Taglöhner Peter Schneider aus geringer Höhe ſo unglücklich auf die Tenne herab, daß er mit ſchweren Verletzungen in das Kranken⸗ haus nach Heidelberg verbracht werden mußte. Sehenswerte Merkwürdigkeiten Schloßgarten und dann underſchiedlicher Boßquadern zierd.“ Heute haben wir nur noch eine leere Grotte vor uns, denn ums Jahr 1770 wurden alle dieſe Verzierungen her⸗ ausgebrochen, die Waſſerleitungen zerſtört und in den Schwetzinger Schloßgarten gebracht. Die Wände des vorderen Teils der Grotte waren mit Tuf⸗⸗ ſteinen, Korallenzinken und verſchiedenen Stein⸗ arten und die Decke mit allerhand Muſcheln, ge⸗ ſchliffenen Steinen, die mit Draht, Nägeln und Speis befeſtigt waren, verziert. Vielen ausländiſchen Gehölzen hat der ſtrenge Winter 1928⸗29 den Tod gebracht. Unter anderem ſind faſt alle ehedem ſo ſtattlichen immergrünen Eichen verſchwunden. Auch die Bambusſorten, die beſonders reichhaltig waren, ſind nicht mehr. Geſund ſteht aber noch der alte Gingko da der heute noch die meiſte Anziehungskraft ausübt. Ein Blatt dieſes merkwürdigen morgenländiſchen Baumes ſandte Goethe während ſeines Heidelberger Aufenthaltes im Herbſt 1815 ſeiner Freundin Ma⸗ rianne von Willemer als Sinnbild ihrer innigen Zuſammengehörigkeit. Dieſen ſagenumwobenen Ginko finden wir in der Nähe des Rheingottes, alſo unweit der genannten Zupreſſe. Es iſt eine uralte Baumart, denn ſie gehört zu den erſten Gewächſen des. Weltalls, hat gewiſſermaßen vor vielen Jahr⸗ tauſenden die Erde bedeckt. Daher wird der Gingko als eine lebende Foſſile aus der Vorwelt bezeichnet. In Japan wird dieſer Baum als heilig verehrt. Man findet ihn vielfach an Tempeln angepflanzt. Es iſt daher ſehr wichtig, daß dieſe wertvollen Gehölze im Schloßgarten ganz beſonderen Schutz genießen, namentlich da, wo andere weniger wertvolle Pflanzen etwas zurückgehalten werden müſſen. Aus dieſem Grunde wird der Schloßgarten alljährlich von der obengenannten Kommiſſion genau beſichtigt. Dieſe Kommiſſion iſt nicht parteiiſch zuſammengeſetzt. Es gehören ihr Fachleute, Architekten und Kunſthiſtoriker an. Daß zu den Merkwürdigkeiten des Heidelberger Schloßgartens auch die 350jährigen Eichen bäume gehören, darf nicht unerwähnt bleiben. Leider iſt C ĩͤ vd ͤ vd der ſtrenge Winter nicht an dieſer Seltenheit ſpurlos vorübergegangen. Einer kränkelt etwas, doch dürfte der alte Geſelle die kalte, vorjährige Duſche wohl wieder überwinden, denn er hat wahrhaftig ſchon größere Schwierigkeiten erlebt.. D. Weinheim, 13. Auguſt. Anläßlich der Feier des 200 jährigen Geburtstages des deutſchamerikani⸗ ſchen Generals Friedrich Wilhelm von Steuben am 15. November beſchloß der hieſige Stadtrat, die Lud⸗ wigſtraße in Steubenſtraße umzubenennen. Die Ludwigſtraße mündet von der Bergſtraße her in den Hauptbahnhof Weinheim. 22: Leimen, 12. Aug. Die in den letzten Jahren ſehr brennende Frage der Waſſe rv erſorgung iſt nun auch gelöſt, nachdem daͤs Pumpwerk im Ge⸗ wann Vorderallmend fertiggeſtellt iſt. Die Motor⸗ pumpe liefert in der Sekunde 6 Liter Waſſer, das nach den chemiſchen Befunden für den Hausgebrauch gut verwendbar iſt.— Die Gemeinde hat mit dem Ankauf eines Geländeſtückes bei der Abzweigung der Schwetzinger Straße von der Rohrbacher Straße von der Witwe Jakob Krauth(Gaſthaus zum Rebſtock) ein Ver kehrshindernis beſeitigt, indem jetzt die ſehr ſpitzwinklige Einmündung der Schwetzin⸗ ger Straße abgerundet werden konnte.— Am letzten Sonntag fand hier die Weihe des neuen Sport⸗ platzes der Sportgemeinde Leimen, der ſieben Vereine angehören, ſtatt. Die Gemeinde hat hierzu ein umfangreiches Wieſengelände an der St. Ilgener Straße zur Verfügung geſtellt, ſodaß der Platz groß genug iſt, um auch für Gaufeſte und ſon⸗ ſtige größere Veranſtaltungen auszureichen. L. Michelfeld, 12. Auguſt. Goldene Hochzeit konnte hier in körperlicher und geiſtiger Friſche Schuhmachermeiſter Gottlieb Maier mit ſeiner Ehefrau Maria Kunigunde begehen. Dem Jubel⸗ paare gingen zahlreiche Glückwünſche zu, ſo von der Staatsregierung, der evang. Oberkirchenbehörde und Stützung für das Hotelgewerbe als nötig bezeichnet Die wirtſchaftliche Lage im Hotelgewerbe Badenz und insbeſondere des Schwarzwaldes mit ſeinen Kurorten iſt ſeit Jahren nicht leicht und hat ſich in jüngerer Zeit noch mehr verſchärft. So manches ſchöne Haus, das ſeit langen Jahren im Beſitz einer Familie war und als ſtolzer Familienhort betrachtet wurde, iſt den Weg der Umwandlungg in ein Heim gegangen, mußte ihn gehen, wenn überhaupt noch an eine Erhaltung gedacht werden ſollte. Der Pro zeß dieſer Abbröckelung der urſprüng⸗ lichen Nutzungsform iſt auch heute n o ch nicht beendet. Vielmehr droht angeſichts des diesſommerlichen flauen Geſchäftes eine erneute Verſchärfung. Die Rufe nach einer Stützung des notleidenden Hotelgewerbes wollen daher micht verſtummen. Das Ziel iſt, weiteren Verluſt zu ver⸗ hüten. Im Kreis Villingen, wo ein ausgedehn⸗ ter Beſtand an guter Hotelerie in den Fremden⸗ orten vorhanden iſt, wurde das brennende Thema auch in der Kreisverſammlung angeſchnitten, aus unbedingt eine Hilfsaktion als nötig bezeichnet wurde. Die Lage erſcheint betrüblich. Aus bekann⸗ ten Plätzen wie Triberg, Bad Dürrheim, Donau⸗ eſchingen, wurden Stimmen dieſer Art laut. Auch vom Kreisvorſitzenden ſelbſt wurde die gleiche Mei⸗ nung vertreten und Maßnahmen der Regierung be⸗ fürwortet, ſchon weil in der Hotelinduſtrie ein ge⸗ waltiges Kapital angelegt iſt. Wie ſchwer aber die Dinge liegen und wie weit noch eine praktiſche Lö⸗ ſung entfernt iſt, zeigen die Worte der Landesver⸗ waltung, daß eine wirkſame Hilfe mit Geldmitteln, obwohl ſie die Notlage gut kenne, nicht möglich ſſt, 1—Oe— S Heidelsheim, 12. Auguſt. Beim Melken einer Kuh wurde die 58jährige Ehefrau des Maurers und Landwirts Heinrich Metzger ſo unglücklich getreten, daß ſie andern Tages ſtar b. Sageshalecicles Donnerstag, 14. Auguſt Pfalzbau Lndwigshaſen: Gaſtſpiel des Gärtnerplatztheaterz München:„Dreimäderlhaus“, 20 Uhr. Friedrichspark: Abendkonzert. Köln⸗Diſſſeldorfer Rheinfahrten: 14,90 Uhr Speyer—Ger⸗ mersheim und zurück; 19,45 Uhr Abendfahrt 2 Std. Lichtſpiele: Al h ambro:„Ein Walzertraum“. Scaleo: „Habgier“.— Univerſum:„Hokuspokus“. Schauburg:„Die Jagd nach der Million“. Ro xy⸗ Theater:„Der Totentanz der Liebe“.— Capitol: „Die letzte Kompagnie“.— Gloria⸗Palaſt:„Luecre⸗ zia Borgia“. Palaſt⸗Theater:„Der blaue Engel“. Sehensmürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Ubr: Mittwoch 15—17 Uhr;, Freitag 17219 Uhr. 15 Uhr Beſichtigung. — Planetarium: N Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel] 8. 9. 12 13, 14 Neckar⸗Pegel] 9. 12. 18. 14. Dafel 2868817.700,15 Schuſterinſel.58.59 3,43 2225 Maunheim 155 4514,40 44 Fehl.70.84.60 8,58.57 Jaaſtteld 2800 0 Maxau 5,68 5,61 5,53.485,41 Blochingen.299,29.280,28 Mannbelm.68 4,68.67.58 4,44 Heilbronn 1111,08 1,1118 Kaub.11807.04 9977.50 Köln.002,97.95 2797.92 Waſſerwärme des Rheins 18 Schluß des redaktionellen Teils Für die Gesundheit Peter Rixius ind. Mannheim, feräpterter 26706 und 2009 der Gemeinde. Kurt oder Konrad Krauſe Eine Schülererinnerung von Hans Reimann Zwei in unſerer Klaſſe hießen Lange, und zwar der eine Kurt, der andere Martin. Sie wurden von der Mehrzahl der Lehrer mit Vornamen gerufen: „Kurt“ und„Martin“; der Lateinprofeſſor, ein zu⸗ geknöpfter Junggeſelle, ſagte„Kurt Lange“ und „Martin Lange“, und der Mathematiklehrer unter⸗ ſchied„Lange 1“ und„Lange 11“. Bei den übrigen waren ſie, wie geſagt, Kurt und Martin. Als wir von Quarta nach Untertertia aufrückten, überflügelte Martin, der Lange II, den Kurt und ward für den Mathematiklehrer von Stund an „Lange“. Ordnung muß ſein.— Geſchichte gab ein Herr, der für Namen kein Ge⸗ dächtnis hatte und infolgedeſſen nie imſtande war, einen Schüler aufzurufen, ohne vorher einen Blick in das Berzeichnis getan zu haben. Einige Namen merkte er ſich aber dennoch. Zum Beiſpiel nannte er einen, der Wolf hieß, mit Verbiſſenheit„Schröder“, und da dieſer mit der Zeit herausgekriegt hatte, daß er mit„Schröder“ gemeint ſei, ſo reagierte er pünkt⸗ lich auf den Namen und beſtärkte dadurch den gedächt⸗ nisſchwachen Lehrer in dem Glauben, er hieße wirk⸗ lich Schröder. Er hieß jedoch Wolf. Einmal trat der Geſchichtsprofeſſor in die Klaſſe, heſtieg das Katheder, nahm Platz, blickte in die Schü⸗ lerſchar und ſagte gewichtig„Rettich!“ Alles grinſte. Etliche pruſchten heraus, und einer drohte vor Lachen zu explodieren. Wir kannten keinen Rettich. Wir waren auf den Namen nicht gefaßt geweſen. Mehr verlegen als wütend ſchaute der Geſchichtslehrer in ſeinem Taſchen⸗ buche nach, und es erwies ſich, daß er einen gewiſſen Reichenbach hatte aufrufen wollen. Reichenbach trug fortan den Spitznamen„Rettich“. Aber am ärgſten erging es den beiden Langes. Sie verurſachten dem Lehrer großes Kopfzerbrechen, zumal er ſich, ſoweit es den Namen Lange anbetrifft, alle erdenkliche Mühe gab, ihn zu behalten; aber er iſt nie dahintergekommen, welcher der Kurt und wel⸗ cher der Martin war. Den Kurt nannte er meiſt„Konrad Krauſe“, und den Martin pflegte er ſchlichtweg„Kurt“ zu nennen. Weil nun die Langes allmählich ihre neuen Namen kennen gelernt und ſich lächelnd in ihr Geſchick gefügt hatten, ſo freute ſich der Proſeſſor offenſichtlich, daß er wenigſtens dieſe beiden genau kannte und geriet, um auch dies zu ſagen, bei Konferenzen und ähnlichen Sitzungen übel in die Brüche, wenn die Rede auf einen Lange kam. Er ward aber ſeines Irrtums nie inne, und man nahm, da er ſämtliche Schüler durch⸗ einander brachte, ſelten Anſtoß an ſeinen Ver⸗ wechſlungen. Als wir nach Quarta verſetzt wurden, begann(zu des Geſchichteslehrers Kummer) ein jüngerer Bruder des Kurt Lange ſeine Laufbahn als Sextaner. Der hieß Bernhard. Er fiel dem Herrn mit dem mangelhaften Gebächt⸗ niſſe zum Opfer, indem er ſich umgetauft ſah in Bernhard Schröder. Späterhin wurde er wohl auch— in den Ge⸗ ſchichtsſtunden—„Bernhard Krauſe“ gerufen, und ſeit der Tertia ſchwankte der Profſſor zwiſchen den beiden Lesarten und wandte ſowohl die eine als auch die andere an. Bernhard Lauge iſt in keiner einzigen Geſchichts⸗ ſtunde mit dem wahren Namen aufgerufen worden, und auch ſeinem Bruder Kurt klang der eigene fremd. Kurt war und blieb der„Konrad Krauſe“, Martin hieß„Kurt“ und Bernhard war ein Schröder oder Krauſe. Die Unterſcheidung der einzelnen Langes galt dem braven Hiſtoriker als finſteres Problem. Nie hat er ſich unter den Langes ausgekannt. Kurt und Martin hatten die Univerſität bezogen, Bernhard ſaß in Oberprima die Hoſen blank, der Geſchichtsprofeſſor war dabei, ſich penſionieren zu laſſen. Ex wartete bloß noch den Titel„Studienrat“ ab. Da reiſte Kurt, ſich zu erholen, in die Steiermark, in ein ſtilles Dörſchen, ganz allein und ohne Anhang, Wilhelm Müller jun. U 4, 25, Fernsprecher 21686 und 21812 und kraxelte auf die Berge und fühlte ſich aller Sor⸗ gen und Arbeiten ledig. Eines trüben Morgens beſchloß er, nach dem bis⸗ her gemiedenen, von Vergnügungsreiſenden gern be⸗ ſuchten See zu pilgern. Der Tag verſprach kein gutes Wetter, und Kurt bereute faſt, als etwa die Hälfte der Wanderung erreicht war, nicht daheim geblieben zu ſein. Zu phlegmatiſch, ſeiner Unentſchloſſenheit ein Ende zu ſetzen, ſtiefelte er weiter und gelangte in verdrießlicher Stimmung an den See. Dort beſtieg er eines der am Strande ſchaukelnden Boote und ließ ſich nach der entlegenen Kapelle rudern. Die Kapelle nahm er in Augenſchein— in⸗ tereſſelos—, zog das eingewickelte Brötchen aus der Taſche, ſetzte ſich auf einem Felſen nieder, der einen lieblichen Rundblick über den See bot, aß und dachte an gar nichts. Aber die Welt iſt putzig eingerichtet.— Kurt mochte zehn Minuten geſeſſen und gedöſt haben, da tauchte ein Boot auf, in dem er ſchon von weitem ſeinen ehemaligen Geſchichtslehrer zu ſehen wähnte. Und freilich, er war es. Er trug noch denſelben Hut wie früher— mit einer Krempe, die jeden Schirm überflüſſig machte— hatte den gleichen dunkelblauen Anzug am Leibe wie ehedem, und überhaupt: Er war es in jeder Beziehung. Kurt ſtand auf und wartete ab. Das Boot näherte ſich. Kurt lüftete den Hut und wollte„Guten Tag“ wünſchen, da fuhr der friſchgebackene Studienrat fort: „Ich weiß: Ich habe Sie ſtets mit Ihrem Bruder verwechſelt. Ich weiß. Aber Sie ſind der Konrad Schröder, und Ihr Bruder“— hier lächelte er, mit ſich ſelbſt zufrieden—„hieß Martin. Habe ich recht oder nicht?“ f Der stud. phil. Kurt Lange bereute den Aus⸗ flug nicht. 5 Theater in Vaden⸗Baden ſchrieben: Im kleinen Theater wurde die neue Spiel⸗ zeit der Städtiſchen Schauſpiele mit Freytags Luſt⸗ ſpiel„Die Journaliſten“ eröffnet. Bekannk⸗ lich iſt das Theater nicht mehr eine ſtädtiſche Einrich⸗ tung, ſondern von jetzt ab ein privates Unter⸗ nehmen unter Direktion der bisherigen Mitglieder Robert Klupp und Dr. Wolrad Rube kund die erſte Vorſtellung unter ihrer Leitung darf als ein guter Anfang bezeichnet werden. In der Inſzenierung von Robert Klupp fand das Freytagſche Luſtſpiel eine ſehr ſorgfältige Wieber⸗ gabe und am Schluß gab es für die Darſteller viel Beifall und viele Hervorrufe. Der zahlreiche Beſuch⸗ ließ erkennen, daß das Intereſſe für das Theater wieder im Wachſen begriffen iſt und damit dürfte auch die Frage des Weiterbeſtehens desſelben für Sozialwirtſchaſtliches⸗ wo von verſchiedenen Seiten, von neutraler Stelle Spe Aus der Bäderſtadt an der Oos wird uns ge⸗ 1 in Am . Zu Kurts Ueberraſchung ſprang der Profeſſor plötzlich auf, griff ſich— und der Kahn ſchaukelte—, griff ſich mit den Fingerſpitzen beider Hände an beide Schläfen, dachte augenblicklich ſcharf nach, fixierte hierauf den stud. phil. Lange und ſchrie: „Sagen Sie nichts!“ Dabei ſtreckte er abwehrend und um jede Erklä⸗ rung zu erſticken, die flache Linke vor ſich aus. Kurt ſagte nichts. Er ſtaunte. Das Boot legte an. Der Proſeſſor ſtieg heraus, ging auf den„Schüler“ zu und ſprach, jedes Wort „Anekdote“ von Robert Neumann das Autogramm eine Reihe von Jahren in günſtigem Sinne ent⸗ ſchieden ſein. *„Weltſtimmen“. Dieſe„Weltſtimmen“ wachſen ſich immer mehr zu einer umfaſſenden, wahrhaft intereſſanten Zeitſchrift, zu einer Schau des geſamten modernen Lebens aus. Im Auguſtheft geben bekannte und unbekannte Abenteuer von Reiſen und Expeditionen in Aſien den Ausgangspunkt zur Betrachtung politiſcher, wirtſchaftlicher, ſozialer Verhältniſſe. Die reiche Illuſtrierung macht die Lektüre der Weltſtimmen beſonders anregend. Aus dem Skigzenbuch der Weltſtimmen verdienen Erwähnung die ſcharf betonend:„Sagen Sie nichts. Ich weiß alles!“ Victor Hugos, in dem er den Völkerbund onkündigt, 4 85 5 — 3 1 ert. Donnerstag, den 14. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) * 5. Seite. Nr. 371 Arbeitsgericht Mannheim Beſchäftigungsrecht für den Sportlehrer?— Eine arbeitsrechtliche Streitfrage Vor einiger Zeit hatte ſich das Mannheimer Ar⸗ beitsgericht mit dem Fall des engliſchen Fußball⸗ trainers Bache zu beſchäftigen, der vom VfR. Mannheim ein halbes Jahr vor Ablauf der Ver⸗ tragsdauer aus dem Arbeits verhältnis entlaſſen worden war. Der Verein kam ſeinen materiellen Verpflichtungen nach, aber Bache verlangte Beſchäf⸗ tigung bis zum normalen Ablauf ſeines Ver⸗ trages und außerdem einen Schadenerſatz wegen Schädigung ſeiner Zukunftsausſichten. Der Fall wurde durch einen Vergleich erledigt, die arbeits⸗ rechtlich intereſſante Frage alſo, ob ein Sportlehrer ein Recht auf Beſchäftigung hat, nicht ent⸗ ſchieden. a Amtsgerichtsrat Marx, der damals als Vor⸗ ſitzender des Mannheimer Arbeitsgerichts den Fall behandelte, unterſuchte in einem längeren Artikel in der Sportzeitſchrift„Kicker“ die Frage, ob der „Sportlehrer ein Recht auf Beſchäftigung habe. Beim Amt eines Sportlehrers, legte er dar, handelt es ſich um eine Lehrtätigkeit, alſo um einen Dienſtvertrag, bei dem nach den Beſtimmungen des bürgerlichen Geſetzbuches der Arbeitgeber nicht verpflichtet iſt, den Arbeitnehmer auch tatſächlich zu beſchäftigen. Bei Arbeitsverhältniſſen beſonderer Berufsgattun⸗ gen, wie Bühnenangehöriger und anderer Künſtler, iſt die Rechtsſprechung aber dazu übergegangen, die allgemeinen Grundſätze über die Vertragsauslegung heranzuziehen, die vorſchreiben, daß Verträge ſo auszulegen ſind, wie Treu und Glauben mit Rückſicht auf die Verkehrsſitte es erfordern. So kam dazu, ein Recht auf Beſchäftigung in beſonderen Fällen auch dort anzuerkennen, wo es nicht aus⸗ drücklich vereinbart iſt. Der Sportlehrer(Trainer) iſt nun ähnlich dem Schauſpieler auf die. Oeffentlichkeit ange⸗ wieſen. Sein Vertragswille iſt deshalb dahin zu verſtehen, daß er nicht nur Gehalt beziehen, ſon⸗ dern auch ſeine Lehrtätigkeit praktiſch ausüben will. Je höher die Qualität des Sport⸗ lehrers, je ſtärker ſeine Prominenz, deſto zweifels⸗ freier iſt auch ſein Anſpruch, ſein Recht auf Beſchäf⸗ tigung. Denn je höher ein Trainer im Rang ſteht, deſto mehr hat er einen Namen zu verlieren. Es gibt alſo für den Sportlehrer grundſätzlich ein Recht auf Beſchäftigung, das er auf dem Wege der Klage geltend machen kann. Er kann auch jeden Schaden ſelbſtändig geltend machen, der als Folge der Nichtbeſchäftigung eintritt. Im allge⸗ meinen wird aber bei ſolchen Streitigkeiten eine ſchiedliche Löſung der gerichtlichen Entſcheidung vor⸗ zuziehen ſein, wie es im Mannheimer Fall geſchehen iſt. Rieſenfirma und nichts dahinter Ein Offenbacher Kaufmann, der ein Geſchäft mit feinen Lederwaren in zwei Zimmer⸗ chen im dritten Stock mit einem Angeſtellten betrieb, erließ in einer Reihe von Blättern in Deutſchland Inſerate, in denen er in überſchwäng⸗ lichen Worten Vertreter ſuchte, denen er Ver⸗ dienſtmöglichkeiten bis 2000„ monatlich in Ausſicht ſtellte. Herren und Damen jeden Standes wurden geſucht. Der Kaufmann hatte es nur auf den Verkauf von Muſtern abgeſehen, die gegen Nachnahme abgegeben und nicht zurückgenom⸗ men wurden. Die Inſerate wurden nach einem be⸗ ſtimmten Syſtem abgelaſſen mit ſtets wechſelndem Das Bezirksſchöffengericht Darmſtadt hatte ſich am 8. April bereits mit dieſer„Rieſenfirma“ befaßt und den Angeklagten unter Einbeziehung einer von der Strafkammer Mainz verhängten Strafe zu 17% Jahren Gefängnis verurteilt. Dagegen iſt nun von dem Verurteilten und auch ſeitens der Strafkammer Berufung verfolgt worden, die an der Gr. Strafkammer Darmſtadt verhandelt wurde. Das angefochtene Urteil ſtellt Aus der Pfalz Dirigentenkurſe des Pfälzer Sängerbundes :: Ludwigshafen, 13. Auguſt. Die Leitung des Pfälziſchen Sängerbundes hat beſchloſſen, in den näch⸗ ſten Monaten, wenn die Vereine ihre Liederarbeit wieder begonnen haben, an verſchiedenen Orten des Bundesgebietes Dirigentenkurſe einzurichten, um ſo den muſikerzieheriſchen Aufgaben, die ſich der Bund geſteckt hat, gerecht zu werden. Vom Bundes⸗ muſtkausſchuß iſt bereits der Stoff⸗ und Arbeitsplan für dieſe Kurſe aufgeſtellt worden. Die diesjährigen Kurſe ſind vorläufig vorgeſehen für die Gegenden von Jockgrim, Landau, Schifferſtadt, Grünſtadt, Marnheim, Dahn, Blieskaſtel, Altemglan und Rocken⸗ hauſen. Im kommenden Jahre ſollen andere Gaue betreut werden. Auf dem Militärſchießplatz wird geſchoſſen * Ludwigshafen, 14. Auguſt. Das Kommando der Schutzpolizei gibt bekannt, daß künftig Schieß⸗ übungen auf dem ehemaligen Militär ⸗Schießplatz ſtattfinden. Vorſicht iſt alſo geboten. Raubmörder verhaftet? Haßloch, 18. Auguſt. Die hieſige Polizei hat einen Reiſenden aus Stolp i. P. feſtgenommen und in das Neuſtadter Amtsgerichtsgefängnis eingelie⸗ fert. Der Verhaftete hat ſich in verſchiedenen Städten Deutſchlands Betrügereien und Unterſchla⸗ gungen zu Schulden kommen laſſen und ſteht außer⸗ dem in dem Verdacht, in Spandau einen Raub⸗ mord verübt zu haben. Ein zweiter Typhusfall? Iggelheim, 13. Auguſt. Nachdem vor einigen Tagen eine hieſige junge Frau mit ſchwerer Typhus⸗ erkrankung ins Ludwigshafener Krankenhaus einge⸗ liefert wurde, mußte nunmehr eine zweite Perſon wegen Typhus verdachtes dorthin verbracht erden. Mutterliebe einer Wildſchweinmutter * Dörrenbach, 13. Auguſt. Der zur Erholung im Kurhaus Fiſcher weilende Werkmeiſter Neſter aus Lußwigs hafen fand dieſer Tage auf einem Spaziergang in der Abteilung„Oberotterbacher Eichen“ ein junges Wildſchwein von zwei bis brei Pfund. Im Begriff, es nach Hauſe zu tragen, wurde durch das laute Grunzen des Schweinchens die Wildſchweinmutter herbeigerufen, die ſofort zum Angriff überging. Da Neſter nur mit einem Regen⸗ ſchirm„bewaffnet“ war, mußte er li. Land. Anz. auf einen Baum flüchten, wo er beinahe eine volle Stunde mit aufgeſpanntem Schirm bei ſtrömendem Regen unter Bewachung der Wildſchweinmutter ausharren mußte. Schließlich verzog ſie ſich mit ihrem Spröß⸗ Ung und Neſter konnte mit durchnäßten Kleidern den deimweg antreten. Selbſtentzündung oder Racheakt? * Colgenſtein, 12. Aug. Als der Landwirt Fr. Hetterich aus Obrigheim ſeine Getreideernte an die Dreſchmaſchine angefahren hatte und mit dem Druſch begonnen werden ſollte, ſtand der Ge⸗ treideſchober plötzlich in Flammen. Mit 1 Nühe konnte die Dreſchmaſchine vor der Bernichtung Wewahrt werden. Der Schaden des verbrannten Ge⸗ keides dürfte ſich lt. Pf. Tgötg.“ auf etwa 3000 Mk. belaufen. Wie verlautet, ſoll Hetterich nicht ver⸗ ſichert ſein. ſtraferſchwerend für den Angeklagten ſch nö de Ge⸗ winnſucht feſt. Strafmildernd wurde in Betracht gezogen, daß eine gewiſſe Phantaſtik bei den Plänen vorliege. Der Angeklagte hat ſich viel mit Reklame befaßt und auch eine Prämienreklame be⸗ trieben, die aber gegen das Lotteriegeſetz verſtieß. Später vertrieb er eine Brieftaſchenſiche⸗ rung, die geſetzlich geſthützt war. Auf die Juſerate meldeten ſich meiſten Erwerbs⸗ loſe. Die Vertretung wurde davon abhängig ge⸗ macht, daß der Bewerber ſofort eine Muſterkollek⸗ tion erwarb. Auf die Waren hatte der Angeklagte mit Rückſicht auf die hohen Reklameausgaben 100% aufgeſchlagen, es blieb ihm nach ſeinen Angaben nur ein Reingewinn von 10%. Effektiv will er Geld zu⸗ geſetzt haben. Die einzelnen Schreiben waren in einer ſo perſönlichen Note abgefaßt, daß die Adreffaten glauben konnten, daß die Schreiben nur an ſie gerichtet waren, während ſolche Schreiben in großer Zahl herausgingen. Es liefen 35— 40 000 Bewerbungsſchreiben ein. Die Große Strafkammer ermäßigte die Strafe auf 9g Monate Gefäng⸗ nis. Nachbargebiete Unbekannter Selbſtmörder :: Worms, 13. Auguſt. Von der hieſigen Straßen⸗ brücke in den Rhein geſtürzt hat ſich in der Nacht zum 12. Auguſt gegen Mitternacht eine unbekannte Per⸗ ſon. Ein Rettungsverſuch war nicht möglich. Internationale Lehrertagung in Darmſtadt * Darmſtadt, 13. Auguſt. Nachdem Darmſtadt in der vergangenen Woche ausländiſche Studenten aus faſt aller Welt im Kampf um die Weltmeiſterſchaften verſammelt hatte, begann heute eine zweite inter⸗ nationale Veranſtaltung. Lehrer aus 13 verſchiedenen Ländern Europas ſind eingetroffen zu einem me⸗ thodiſchen Lehrgang mit einer pädagogiſchen Woche auf heſſiſchem Boden. Staatspräſident Dr. Adelung eröffnete die Veranſtaltung mit einem Dank an die Zentralſtelle für Erziehung und Unter⸗ richt und ſeinen Direktor der Auslandsabteilung, Schulrat Niemann. Es ſprachen noch als Ver⸗ treter der Stadt Bürgermeiſter Dr. Ritzert und als Vertreter der Darmſtädter und heſſiſchen Lehr⸗ anſtalten. Studienrat Monis. Den Begrüßungs⸗ anſprachen folgten in der Eröffnungsſitzung ein⸗ führend Vorträge über das heſſiſche Schulweſen. Schulrat Nie man n⸗Berlin konnte u. a. mit Stolz davon ſprechen, daß die deutſche Verfaſſung, wie keine andere, dem deutſchen Lehrerſtand die Verpflichtung auferlegt, Erziehung und Unterricht der Jugend im Geiſte der Völkerverſöhnung zu halten. Entſprungen (Darmſtabdt, 13. Auguſt. Der aus dem Wormſer Kommuniſtenprozeß bekannte Angeklagte Para⸗ ſchewſki ſollte auf Grund eines aus Preußen hier⸗ her gelangten Erſuchens in eine Fürſorgeanſtalt ge⸗ bracht werden. Kurz vor Ankunft des Zuges in Dieburg entſprang er und konnte bisher nicht wieder ergriffen werden. Diesmal: Heſſen in Preußen Frankfurt a.., 12. Auguſt. Der preußiſche Buß⸗ und Bettag, der alljährlich eine Maſſenwande⸗ rung nach Heſſen veranlaßt, ſcheint jetzt in dem in Heſſen als geſetzlichen Feiertag feſtgelegten Ver⸗ faſfungstag ein Gegenſtück gefunden zu haben. Dies⸗ mal waren es die Heſſen, die in Scharen nach Preußen hinüberwanderten, um dort ihre Einkäufe zu beſorgen und ſich zu beluſtign. Namentlich war Frankfurt das Ziel vieler Beſucher aus den benach⸗ barten heſſiſchen Orten, ſodaß Eiſen⸗ und Straßen⸗ bahn von der plötzlichen Verkehrswelle vollſtändig überraſcht wurden. Gerichtszeitung Wegen fahrläſſiger Tötung verurteilt Vor dem Erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen hatte ſich der 52fährige frühere Gaſtwirt und jetzige Privatmann Johann Hinz ⸗ mann wegen fahrläſſiger Tötung zu ver⸗ antworten. H. fuhr in der Nacht zum 26. April in angetrunkenem Zuſtande durch die Rupprecht⸗ ſtraße. An der Ecke der Leſſingſtraße ſtanden zwei Männer, deren einen er überfuhr. Der Verunglückte wurde durch einen Schädelbruch und eine Bruſt⸗ quetſchung ſofort getötet. Das Urteil gegen Hinzmann lautete wegen fahrläſſiger Tötung auf acht Monate Gefängnis. Mannheim, die Hochburg des deutſchen Ruderſports Mannheim, die„lebendige Stadt“, hat nur noch ſelten Gelegenheit, große ſportliche Siege zu feiern. Umſo intenſiver iſt dann die Anteilnahme der ſport⸗ freudigen und ſportbegeiſterten Bevölkerung. Nach einjähriger Pauſe war uns wieder ein derartiger Feſttag beſchieden. Wiederum waren es die ſieg⸗ gewohnten Senioren des Mannheimer R uder⸗ vereins Amicitia, die nach einem abermals unvergleichlichen Siegeszug ihrer Erfolgsſerie mit der Erringung von drei deutſchen Meiſterſchaften einen glänzenden Abſchluß verliehen. Vom Bahnhof grüßt die Flagge des Siegers. Kopf an Kopf ſteht dicht gedrängt eine erwartungs⸗ frohe Menge. Dieſer Mittwoch abend führt die drei⸗ fachen deutſchen Rudermeiſter in ihre Heimatſtadt zurück. Der diesjährige Empfang übertrifft noch den des Vorjahres. Auf dem Bahnſteig iſt die engere Vorſtandſchaft nebſt einigen Angehörigen der Ruderer verſammelt. Pünktlich läuft wenige Minuten vor 7 Uhr der Ber⸗ liner Schnellzug ein. Am drittletzten Wagen tau⸗ chen die erſten blauen Mützen auf, Hochrufe brauſen durch die Bahnhofshalle zum Empfang und dann ſchallt ein dreifaches hipp, hipp, hurra den Siegern als Willkommengruß entgegen. Vom dichtbeſetzten Lindenhofſteg regnet es Blumen. Geduldig warten die vielen Hunderte vor dem abgeſperrten Bahnhofsplatz. Brauſender Jubel er⸗ tönt, als die Meiſter den Bahnhof verlaſſen; präch⸗ tige Sportgeſtalten, von der Sonne gebräunt, die typiſchen Vertreter der modernen Sportgeneration. Was Wunder, daß ihnen auf ihrem Triumphzug über Kaiſerring, Planken, Friedrichs⸗ ring zum Klubhaus die Menge zujubelt. Vier berittene Poliziſten an der Spitze, unter den Klängen von zwei Muſik⸗ kapellen und im Verein mit den zahlreichen Abord⸗ nungen der Mannheim⸗ Ludwigshafener Sportver⸗ eine, ſo bewegt ſich unter dem Jubel der Bevölke⸗ rung der Zug der Meiſter nach dem Klubhaus. Hier erreichen die Empfangsfeierlichkeiten ihren Höhenpunkt. Zunächſt heißt Dr. Barber als zweiter Vorſitzender die zahlreichen Vertreter und Abordnungen, insbeſondere die abermaligen Meiſter, herzlichſt willkommen. Ein kurzer Rückblick läßt noch⸗ mals die großen Taten der Amiciten in uns lebendig werden; am 9. Juli nahmen die Erfolge in Trier mit dem glänzenden Triumph über Englands beſte Achter⸗ mannſchaft ihren Beginn und gipfelten nach Siegen Empfang der dreifachen Rudermeiſter in Frankfurt, Berlin, Mannheim, Hamburg, Zürich und Mainz in der abermaligen Erringung dreier Meiſterſchaften, Erfolge, die in der 100 jährigen Ge⸗ ſchichte des Ruderſports einzig daſtehen. Abermals erklingt das Deutſchlandlied, das von der be⸗ geiſterten Menge ſtehend mitgeſungen wird. Dann eröffnet Dr. Zeiler die lange Reihe der Gratulanten Im Namen des Oberbürgermeiſters und der Stadt Mannheim ſagt er den wackeren Kämpfern Dank für die großartige Propaganda, die ſie durch ihre beiſpiel⸗ loſen Erfolge für die Stadt Mannheim geleiſtet haben.— Für den Mannheimer Regattaverein ſpricht Pfeffer, für den Ortsausſchuß für Leibesübungen Stalf, für den VfR. Ruppender, für den Vf. 86 Crezeli, im Namen der Mannheimer Preſſe Chef⸗ redakteur Kurt Fiſcher von der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ als Vorſitzender der Ortsgruppe Mannheim im Reichsverband der Deutſchen Preſſe; in humorvoller Rede feiert er die großen Erfolge, gibt er ſeiner großen Freude darüber Ausdruck, daß in dieſem Fall die Preſſe als der Dolmetſch der Gefühle eine äußerſt angenehme Pflicht erfüllen kann, zumal hier auf dem Gebiet des Sports für alle Richtungen und Meinungen eine gemeinſame Baſis vorhanden ſei.„M. d. R. möchte demnächſt ſo mancher werden, die Amieiten ſeien heute bereit D. R. M.— Deutſche Ruder⸗Meiſter.“ Sein Wunſch gilt den D. R. M.— den dauernden Ruder⸗Meiſter— auf daß die Meiſter⸗ wimpel ein ſteter Schmuck der Klubhausfaſſade ſein möge und daß Mannheims Zeitungen unter einer Dauerrubrik über die Erfolge der Mannheimer Ru⸗ derer berichten können.— Als letzter feierte Fritz Weinreich als„Vertreter der Strandkritik“ mit wohlgelungenen Verſen die großen Erfolge unſerer Mannheimer Ruderer. Den Abſchluß der Siegesfeier bildete ein geſelliges Beiſammenſein im Klub⸗ heim, wo bei Geſang und Tanz noch mehr denn einmal der ſchönen Siege gedacht wurde. Welch großer Beliebtheit und Wertſchätzung ſich die deut⸗ ſchen Meiſter erfreuen, bewieſen die zahlreichen Gratulationsdepeſchen, unter denen ſich auch ein Telegramm des Reichspräſidenten befand, der den Gewinnern ſeines Ehrenpreiſes ſeine beſondere An⸗ erkennung übermitteln ließ. Treue Kameradſchaft, eiſerne Energie und glän⸗ zende Schulung haben die Mannen der Amieitia nochmals zu einem dreifachen Erfolg kommen laſſen und berechtigen fürwahr für die Weltmeiſter⸗ ſchaften in Los Angeles zu den beſten Hoff⸗ nungen; Hoffnungen, die bereits an dieſem Abend von vielen Seiten ausgeſprochen wurden und deren Erfüllung der ſchönſte Lohn für die vorbildliche Sportauffaſſung der Meiſterruderer wäre. b. — ppb Tenniskampf Deulſchlans-England Der zweite Tag— Deutſchland führt mit:3 Punkten Beim Damen⸗Tennisländerkampf Deutſchlan d England auf den Blau⸗Weißplätzen in Berlin wurde am Mittwoch vormittag zunächſt das am Borabend abgebrochene Doppelſpiel zwiſchen Au ße m⸗Krah⸗ winkel und Mudford⸗Haylock fortgeſetzt. Nach⸗ dem am Dienstag abend die Engländerinnen den erſten Satz:2 gewonnen hatten, zeigten die deutſchen Damen am Mittwoch eine prächtige Zuſammenarbeit, die ihnen mit :6, 927,:1 den Sieg ſicherte. Am Nachmittag wurde dann das vorgeſehene Programm mit zwei Einzelſpielen fortge⸗ ſetzt. Zuerſt kam Frau Friedleben mit ihrer gewohn⸗ ten Sicherheit und ihrem taktiſch reiferem Spiel zu einem neuen, ſchönen Erfolg, die Frankfurterin konnte Miß Haylock 624, 618 ſchlagen. In einem harten Kampf, bei dem ſich erſt zum Schluß das ſichere Grundlinienſpiel der Rheinländerin durchſetzte, ſchlug dann Frl. Roſt⸗Köln Frau Goodfree:5, 416, 618. Beim Stande von 578 für Deutſch⸗ land mußte dann am Abend der Länderkampf wegen eines Gewitterregens auf längere Zeit unterbrochen werden. Für die letzten Entſcheidungen wird auch noch der Donnerstag benützt werden müſſen. Noch kein Abſchluß Bei der Wiederaufnahme der Kämpfe am Mittwoch abend gab es noch zwei Siege der Engländerinnen, die da⸗ mit wieber zum Ausgleich auf 515 kamen. Miß Mudford ſchlug Frl. Krahwinkel:1, 715. Beim Stande von 515 im zweiten Satz wurde Frl. Krahwinkel durch zwei Fehlent⸗ ſcheidungen des Schiedsrichters ſchwer benachteiligt. Miß Mudford iſt damit bislang die erfolgreichſte Spielerin des Turniers. Auch im nachfolgenden Doppel zwiſchen Watſon⸗ Goobfree und Außem⸗Krahwinkel gab es mit 613,:2 einen glatten Sieg der Engländerinnen. Fußball Um den Mitropa⸗Cup Ujpeſt gegen Ambroſiana in Bern Die unzulängliche Bedienung der Preſſe ſeitens der Mitropacup⸗Konferenz hat dazu geführt, daß hinſichtlich des Cupſpiels zwiſchen Ujpeſt und Ambroſiana berichtet wurde, daß der Austragungsort in der Schweiz noch nicht beſtimmt ſei. Wie man nun nachträglich erfährt, iſt das Spiel auf den 31. Auguſt nach Bern angeſetzt worden. Schiedsrichter des Treffens iſt der Schweizer Ruoff. Pferd eſport Rennen in Karlshorſt 1. Gernegroß⸗Hürdenreunen: Lehrlingsreiten, 2800, 8000 Meter: 1. Stahls Majeſta(Florian), 2. Bellac, 3. Le⸗ fels. Ferner: Spala, Teja, die Saar. Toto: 64. Platz: 26, 24. 2. Gulliver⸗Jagdrennen: Herrenreiten, Ehrenpreis und 9000 /, 3400 Meter: 1. Stahls Strius(Imhoff), 2. Phyllis, 3. Kern. Toto: 29. 3. Deutſches Hürdenrennen: 6000 J, 3000 Meter: 1. Stall Hönwalts Mannestreue(Hauſer), 2. Wendelin, 3. Helgo⸗ länder. Ferner: Araber, Fürſtenbrauch, Honeska, Mont Dore, Geſolei. Toto: 31. Platz: 19, 13, 2. 4. Züchterpreis: Jagdrennen, Ehrenpreis und 5000 5 9700 Meter: 1. Geſtüt Ebbesloh Felſen(Müſchen), 2. Mima, 3. Churfürſt. Ferner: Lakai, Parademorſch. Toto: 13. Platz: 14, 26. 5. Märkiſches Hürdenrennen: Für Dreijährige, Ver⸗ kaufsrennen, 3500 /, 3000 Meter: 1. Stall Hagos Deja⸗ neira(Hauſer), 2. Mia, 3. Melone. Ferner: Reus, Schloß⸗ uhr, Tifenfurt, Neuplatin. Toto: 29. Platz: 15, 14, 12. g. Turandot⸗Jagdrennen: Für Dreijährige, 3000 1, 9000 Meter: 1. Stahls Rheinart(Flortan), 2. Marburg, 3. Tell. Ferner: Sturmhaube, Andromeda, Matrone, Lil⸗ put. Toto: 28. Platz: 13, 13, 19. 7. Probe⸗Rennen: Für Zweijährige, 3000 4, 1000 Me⸗ ter: 1. Fürſt Lynars Heidekönigin(Zehmiſch), 2. Meliſſe, 3. Die Birke. Ferner: Frohwalt, Ramſes, Lyſtas, Vatikan. Totp: 25. Platz: 15, 22, 16. Rennen zu Köln 1. Deſir⸗Rennen: Für Zweifährige, 9000 /, 1200 Meter: 1. Geſtüt Röttgens Firlefanz, 2. Flink, 3. Monte. Ferner liefen: Seiltrommel, Wilma. Toto: 12, Platz: 10, 12. 2. Fauſt⸗Rennen: 3000, 1400 Meter: 1. Hauptgeſtüt Graditz Napoleon(Huguenin), 2. Donizetti, g. Gebt Feuer. Ferner liefen: Stahleck, Puffer. Toto: 27, Platz: 14, 14. 3. Namonna⸗Rennen: Verkaufsrennen, 3000 J, 1200 Meter: 1. Indens Heruler(Zimmermann), 2. Pralinee, 3. Brunſtzeit. Ferner liefen: Pilgerin, Duſche, Clou, Schneegans, Soliſtin, Trutzfeſte, Lonetta Toto: 35, Platz: 15, 14, 17. 4. Dorn⸗Rennuen: Für Zweijährige, 4200 J, 1000 Meter: 1. Pfeiffers Null Ouvert(Höllein); 2. Theſeus, 3. Fino. Ferner liefen: Harniſch, Muſthel. Toto: 32, Platz: 10, 10. 5. Großer Preis von Köln: Ehrenpreis und 20 000, 2200 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Gregor(O. Schmidt), 2. Graf Iſolani, 3 Präfekt. Ferner lief: Markgraf. Toto: 32, Platz: 11, 11. 6. Weißdorn⸗Rennen: Ausgleich 2, 9500 J, 1600 Meter: 1. Gebr. Rößlers Volumnius(Pinter) und Lucas Patſtete (Zimmermann), 9. Laute. Ferner liefen: Hageſtolz, Po⸗ ſtillon, Leiſtren, Mauerzinne. To.: 13 u. 24, Pl.: 13, 18, 18. 7. Wallenſtein⸗Reunen: Ausgleich, 2, 3500 /, 2900 Me⸗ ter: 1. Gebr. Janſſens Nobelmann(Zimmermann), 2. Par⸗ ter, 3. Geranium. Ferner liefen: Porto Flip, Lucca, Pe⸗ loria, Lux. Toto: 28, Platz: 17, 29, 22. ::!!!]ͤ vb... Aus Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 14. Auguſt .30: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Homburg; Köln: Kurkonzert von Bod Pyrmont. 15.00: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde, 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 17.00: München: Oper„Götterdämmerung“. 18.05 und 19.05: Frankfurt, Stuttgart: träge. 19.30: Vor⸗ Berlin: Konzert; Frankfurt, Stuttgart: Heiteres; Prag, Preßburg: Oper„Barbier von Sevilla“. Bel⸗ 20.00 Frankfurt, Stuttgart, Köln, grad, Budapeſt, Wien: Von Salzburg: Mozart⸗Konzert; London 3. Sinfontekonzert; Stockholm: Konzert; Zürich: Mozart⸗Konzert. Kattowitz, Warſchau, Toulouſe: Kon⸗ zert. Berlin: Hörſpiel„Kampf der Tertia“; Bres⸗ lau: Hörſpiel„Donnerwetter“; Os lo: Lieder⸗ konzert. Mailond, Turin: Oper„Margarethe“. Hamburg: Konzert; Rom: Oper„Rigoletto“; Zürich: Aus alten Spielopern und Operetten. Frankfurt, Stuttgart: Lieder, Legenden und Chanſons; Budapeſt: Ungariſche Lieder; London 1, 2: Konzert. Breslau: Konzert. Frankfurt, Stuttgart, London 3: Tanz⸗ muſik; Kaſchau, Prag, P reß burg: Orgel⸗ konzert; Oslo: Kammermuſik; Sto ckhol m: Unterhaltungskonzert. 22.30: Breslau: Tanzmuſik. .30: Stuttgart: Nachtkonzert. 25.00: Kattowitz, Warſchau: Tanzmuſik. 20.15: 20.30: 20.40: 21.00: 21.15: 21.45: 22.15: Morgen neul Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R 1.—6, den Nebenstellen Waldhofstraße 6, Schwetzingerstraße 19—20 Meertfeldstraßge 13 und durch unsere Trägerinnen ſein braucht. Donnerstag, 14. August 1930 der Leuen Mannheimer Zeitung HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZET TUNG. Mittag-Ausgabe Nr. 371 2 Reichsbankpräſident Dr. Hans Luther: Kredit und Zins im Zeichen der Krise Der 4 u Reichsbankſatz, die Grenze nach unten! In einer Sondernummer des„Heimatdienſt“ er⸗ greift der Reichsbankpräſident Dr. Hans Luther zum erſten Male in ſeiner Eigenſchaft als Leiter des Zen⸗ tralnoteninſtitutes das Wort, um ſich über die Geld⸗ probleme der Gegenwart auszuſprechen. Den intereſ⸗ ſanten Ausführungen Dr. Luthers entnehmen wir folgendes: Eine wirtſchaftliche Kriſe bedeutet nicht nur Arbeits⸗ loſigkeit vieler Menſchen, ſondern auch Arbeitsloſigkeit vie⸗ ler Maſchinen und anderer Produktionsmittel und ſogar Arbeitsloſigkeit des Gelbes. Im Mittelpunkt aller Ueber⸗ legungen, wie die Kriſe behoben werden kann, muß die Arbeitsbeſchaffung für die Menſchen ſtehen. Es iſt indeſſen von großer Wichtigkeit, auch die anderen Faktoren des Arbeitsprozeſſes zu betrachten. Gegenſtand dieſes Auf⸗ ſatzes ſoll das Geld ſein, und zwar das Geld im weiteſten Sinne des Wortes, alſo Kredit und Geldkapital, umfaſſen. Die naheliegendſte Frage iſt: wie kommen wir aus der Kriſe heraus. Die Antwort iſt doppelt. Einmal enthält jede Kriſe in ſich ſelbſt die Anſatzkräfte zu ihrer Ueber⸗ windung. Außerdem aber kann durch das Handeln und Verhalten aller und beſonders der Verantwortlichen Be⸗ zrüchtliches zur Erleichterung der Kriſe und Herbeiführung des Umſchwungs getan werden. Es iſt ein Troſt, daß die Natur ſelbſt Heilungsmöglichkeiten darbietet. Das beruht darauf, daß in der Kriſe der Preisſtand ſinkt und die Probuktionskoſten die Tendenz haben, ſich zu verbilligen. Was eine Verminderung der Löhne in dieſem Zuſammen⸗ hang bebeutet, iſt zurzeit Gegenſtand weitſichtiger Erörte⸗ rungen; dabei ſei hervorgehoben, daß eine umſichtig ge⸗ handhabte Senkung ber Löhne durchaus nicht gleichbedeu⸗ tend mit einer Verminderung des Realeinkommens zu Am auffälligſten iſt in einer Kriſe die Ver⸗ minderung der Produktionskoſten durch eine Herabſetzung der Zinsſätze. Aus ſolcher Verbilligung der Produktionskoſten auf der ganzen Linie iſt ſtets der Antrieb zu neuer Produktion und damit zur Ueberwindung der Kriſe erwachſen. Wie ſtark und wie lang andauernd zwecks Erreichung dieſes Zieles die Senkung der Produktionskoſten ſein muß, hängt vom einzelnen Fall ab. Bei der gegenwärtigen, faſt die ganze Welt umfaſſenden Wirtſchaftskriſe wird der Anreiz vorausſichtlich beſonders kräftig ſein müſſen. Gewiſſe be⸗ reits jetzt vorliegende Beſſerungsanzetichen darf man nicht Überſehen, aber auch nicht überſchätzen.— Von der Geld⸗ und Kreditſeite allein her kann die Beſſerung nicht kom⸗ men. Auf dieſem Gebiete iſt ſchon viel geſchehen, zum Teil bis zur Grenze des Erreichbaren. Es iſt auch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die jetzige Kriſe nicht nur eines der regelmäßig wiederkehrenden Wellentäler des Wirtſchaftslebens iſt. Vielmehr könnte es ſich um die erſt jetzt eintretende Auflöſung der durch den Krieg erfolg⸗ ten künſtlichen Wirtſchaftsanſpannung handeln. Sollte dieſe Anſchauung richtig ſein, ſo wird die Größe des wirt⸗ ſchaftlichen Niederganges verſtändlich und es wird noch mit tiefgreifenden Vorgängen gerechnet werden müſſen, be⸗ vor die wirkliche Geneſung kommt. Umſo mehr aber iſt es notwendig, daß durch bewußtes Handeln der Menſchen alles nur Denkbare zur Erleichterung der Lage geſchieht. Was iſt auf dem Gebiete des Geldes geſchehen und was kann dort noch weiter getan werden? Drei Fragen ſind es . die uns beſchäftigen. Die erſte Frage iſt, ob man das Geld in Deutſchland nicht noch billiger machen konn, indem die Reichsbank den Diskont noch weiter ſenkt. Die zweite Frage geht dahin, wie es zu machen iſt, daß die geſamte deutſche Geldwirtſchaft den bereits vollzogenen Pfekontſenkungen folgt, und daß nicht vielfach, nament⸗ lich. von den Verkehrszentren, das Geld noch immer ſo teuer iſt. Die dritte Frage e e auf Verbilligung des longfriſtigen Geldes.— Was zunächſt den Diskontſatz anbetrifft, ſo iſt die Diskontſenkung kein willkürlicher Vorgang. Die Kunſt der Diskontpolittk be⸗ ſteht, wenn man von den Rückſichten auf die Währung und die Notendeckung abſieht, darin, ſich einerſeits nicht allein vom freien Markt treiben zu laſſen und andererſeits doch nur ſolche Beeinfluſſungen des Geldmarktes zu verſuchen, die nach Art und Maß den wirklichen Verhältniſſen nicht Gewalt antun. Würde der deutſche Diskontſatz im Ver⸗ leich zu anderen Ländern zu ſtark geſenkt, ſo wäre ein luß der billigen Auslandskredite zu erwarten. Die Folge davon wäre in Deutſchland eine Verknappung und Verteuerung des Geldes. Jür Diskontſenkungen iſt mit⸗ hin eine Grenze gegeben. Nach dem e Zu⸗ tand der Dinge iſt mit dem jetzigen Diskontſatz dieſe enze erteicht. Der Idee, durch Anziehen der Diskont⸗ ſchraube Auslandsgeld anzulocken, ſtehen Bedenken wegen der kurzfriſtigen Auslandsverſchuldung entgegen. t es ſomit nicht möglich, allein noch eine weitere Gelbwperbilligung herbeizuführen, ſo wird die Aufgabe 1 0 pelt wichtig, dafür zu ſorgen, daß auch der letzte Geld⸗ nehmer draußen im Land an der Verbilligung in vollem Umfange teilnimmt. Noch nicht überall iſt das Maß der Verbilligung erreicht, das aus der Diskontſenkung an ſich folgen müßte. Es iſt ſorgſältig zu prüfen, ob nicht Zwi⸗ ſchenſtellen die Spanne zwiſchen Debet⸗ und Krebitzinſen zu hoch berechnen. Die Löſung dieſes Problems wird da⸗ durch erſchwert, daß bei manchen ſolcher Stellen Kredite eingefroren oder notleidend geworden ſind. Doraus er⸗ ſt die Neigung, dem Publikum hohe Zinsſätze zu bie⸗ len, um das angeliehene Geld feſtzuhalten oder auch neues Gelb zu gewinnen, weil nur auf dieſem 585 die Flüſſig⸗ it und damit wirtſchaftliche Lebensfähigkeit ſolcher in edrüngnis befindlichen Zwiſchenſtellen erhalten bleibt. Wie liegt es endlich mit der Vermehrung und Ver⸗ Billigung langfriſtigen Kredits? Alle wirtſchaftlichen Kriſen zeigen das auf den erſten Blick ſo ſeliſame Bild, A. für Energiewirtſchaft, Verlin Die zum Intereſſenkreis des R. W. E. und des Vahmeyerkonzerns gehörende Geſellſchaft ſchließt das am 31. März 1929%0 ablaufende Geſchäftsjahr mit Ein⸗ nahmen von 1,35(0,95) Mill. 4. Nach Abzug der Unkoſten, Steuern und Abſchreibungen von 0,02(0,51) Mill. 4 ver⸗ bleibt ein Reingewinn von 448 166(450 193) 4, wo⸗ raus bekanntlich wieder 8 v. H. Dividende auf B Mill./ AK. verteilt werden ſollen. 10 426(18 879) 4 werden vorgetragen. Der Bericht führt aus, daß die ſtenerlichen Belaſtun⸗ gen die Ergebniſſe ſtark beeinträchtigt hätten, obwohl bei faſt allen gleichartigen Unternehmungen ein erhöhter Umſatz erzielt worden ſei. Die Elſen bahn bau⸗Geſell⸗ ſchaft Decker u. Co. G. m. b.., Berlin habe eine Di⸗ vibende von 10(15) v. H. verteilt. Der Bau⸗ und Be⸗ triebsvertrag dieſer Geſellſchaft mit der Oſtbayeriſchen Stromverſorgung A.., München ſei bis 1951 verlängert worden. Die Tochtergeſellſchaft Energle⸗ wirtſchaft Niederbayern A.., Berlin habe 4 v.., die Rheinwied A.., Neuwied wieder 8 v. H. Dividende ausgeſchüttet, während die Verzinſung der O ſt⸗ bayeriſchen Stromverſorgung A. G. noch er⸗ wartet werde.— ZImneuen Jahre ſei das ſüdſlawiſche Elektrizitätsunternehmen in Pancevo mit Nutzen ab⸗ geſtoßen worden. Die Bilanz verzeichnet Gläubiger erhöht mit 0,84 (0,61), Verrechnungen mit Tochtergeſellſchaften mit 0,53 (0,73), Darlehen mit unv. 1,5 Mill.., andererſeits Schuld⸗ ner mit 9,11(0,62), Bankguthaben mit 0,49(0,24), Wert⸗ papiere und Beteiligungen mit 6,28(6,18) Mill. 15 Die im Bau befindlichen Anlagen ſind mit 1(1,02) Mill.& be⸗ wertet. daß, während kurzfriſtiges Geld immer billiger wird, die Zinsſätze für Kapital aller Art ſich zunächſt nicht ermäßi⸗ gen. Daß dem ſo iſt, iſt innerhalb gewiſſer Grenzen ſo⸗ gar vernünftig. Würden die Geloöbeſitzer ihre Mittel, die ſie kurzfriſtig anlegen können, dem Kapitalmarkt zuführen, ſo würde ein gefährlicher Gegenſtoß eintreten. Bei fort⸗ ſchreitender Belebung der Wirtſchaft würden die erwor⸗ benen Anlagewerte, z. B. Pfandbriefe, in ſo großem Maße wieder verkauft werden, daß erhebliche Kursverluſte un⸗ vermeidlich wären. Dieſe Kursverluſte würden aber eine Kriſe om Kapitalmarkt hervorrufen und ungünſtig auf die Wirtſchaft zurückwirken Wir haben im Jahre 1927 unerfreuliche Vorgänge dieſer Art erlebt. Eine gewiſſe Erleichterung des Kapitalmarktes iſt bereits erkennbar. Vorſichtig nachzuhelfen, iſt eine wichtige Aufgabe der Reichsregierung.(Dr. Luther erwähnt bei dieſer Gelegen⸗ heit den Uebergang zum proz. Hypothekenpfandbrief.) Wird dem Wirtſchaftsleben wieder mehr langfriſtiges Geld zugeführt, ſo liegt hierin beſtimmt der Anfang einer Beſſerung. Dr. Luther unterſucht dann noch eingehend die Frage ber Heranziehung von Auslbandskapital. Es komme dabei ſehr auf den Verwendungszweck an, der ein produktiver ſein muß, denn bereits heute hat Deutſchland für den Zins⸗ und Tilgungsdienſt etwa 1½ Milliarden& jährlich aufzuwenden. Die Hemmung gegen das wahlloſe Heran⸗ ziehen von Auslandskapital müßte daher beſtehen bleiben. Es liegt keinerlei Veranlaſſung vor, zu verzagen, aber alle Veranlaſſung liegt vor, zu erkennen, daß es nicht nur hoher ſtaatsmänniſcher Kunſt, ſondern auch entſchloſſenen Führerwillens der Reichsregierung bedarf, um jenes Vor⸗ anſchreiten der Geneſung auf der ganzen Linie zu ver⸗ wirklichen, das die Gewähr des Erfolges in ſich birgt. Durchgreifende ſachliche Maßnahmen bedeuten zugleich Vertrauensſtärkung und damit Erhöhung der Kapital⸗ bildung und Kapitalanlage im Inland, worauf es ent⸗ ſcheidend ankommt. Viele ahnen nicht, wie tiefgehende Neugeſtaltungen erforderlich ſind, damit ſich Deutſchland in ſeiner ſchwierigen Lage behaupten und feſte Lebens⸗ grundlagen für ſich zu gewinnen vermag. Die Geſamt⸗ reform, die die Reichsregierung durch die Notverordnung vom 26. Juli eingeleitet hat, muß neben der Umgeſtaltung der Finanzen und neben der Neuordnung unſeres So⸗ zial⸗ und und zum Teil auch Wirtſchaftslebens vor allem das ſtaatliche Inſtrument, vermittels deſſen die großen Probleme gelöſt werden ſollen, zu höchſter Leiſtungsfähig⸗ keit entwickeln. Erſt die durchgeführte Verwaltungs⸗ und Reichsreſorm wird die Vorausſetzungen ſchaffen, um die beſtmöglichſte Lebenslage des deutſchen Volles zu ver⸗ wirklichen. Verluſtabichluß von Prokorny& Wittekind AG. Frankfurt Die Frankfurter Maſchinenbau⸗AG. vorm. Pokorny u. Wittekind., Frankfurt a.., weiſt bei faſt bis Jahres⸗ ende befriedigender Beſchäftigung, allerdings zu durchweg gebrückten Preiſen, einen verminderten Betriebsüber⸗ ſchuß von 2,27(i. V. 2,8) Mill./ aus, wovon 0,81(0,22) Millionen Mark für Abſchreibungen verwandt werden. Außerdem entſchließt ſich erſt jetzt die Geſellſchaft, auf die verbliebenen Vorräte aus dem bereits vor zwei Jahren aufgegebenen Bau von Kraftwagen einen ziemlich erheb⸗ lichen Betrag von 0,55 Mill./ und abrundend noch 60000, auf die Schuldner abzuſchreiben.(Warum nicht ſchon früher? D. Red.) Die Abſchreibungen ſeien jetzt not⸗ wendig, um der heutigen, auf allen Gebieten außerordent⸗ lich ungünſtigen Wirtſchaftslage Rechnung zu tragen. Dem⸗ entſprechend verbleibt, wie bereits berichtet, ein Ver lu ſt von 0,499 Mill./(0,288 Mill.„ Reingewinn), der aus der Rücklage gedeckt werden ſoll. Im Vorjahr war noch eine Dividende von 4 v. H. ausgeſchüttet worden. Ueber den Geſchäftsgang wird berichtet, daß die im Maſchinenbau in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres einſetzende Abflauung des Geſchäfts ſich bei der Geſell⸗ ſchaft erſt in den letzten Monaten ausgewirkt habe. Ueber die einzelnen Werke fehlen die näheren Angaben. Es wird nur geſagt, daß der im Frankfurter Werk erzielte Betriebsgewinn ſehr beſcheiden und durch Verluſte eines Gießereibetriebs ſowie anderer Stellen vermindert wor⸗ den ſei. In der Bilanz erſcheinen(alles in Mill./ bei unverändert 6,92 Aktienkapital und 0,05 Schuldver⸗ ſchreibungen die Rücklagen mit 0,34(0,83), Hypotheken mit unverändert 0,05, Gläubiger mit 0,92(0,78), Bankſchulden mit 1,5(0,99), Anzahlungen mit 0,17(0,13), Akzepte mit 0,42(0,25), gegenüber 2,28(2,48) Schuldnern, 0,12(0,02) Kaſſe, Wechſel und Bankguthaben, 4,99(4,06) Rohſtoffe und Erzeugniſſe und 3,66(3,76) Anlagen. In der Verwaltung haben ſich einige Veränderun⸗ gen vollzogen. Wie bereits mitgeteilt, iſt aus dem Vor⸗ ſtand Direktor Ziebarth freiwillig ausgeſchieden. Dieſe Veränderungen dürften zweifellos im Zuſammenhang ſtehen mit dem Neuordnungsbedürfnis bei der Geſellſchaft, wie es ſich beſonders aus dem überraſchend ungünſtigen Jahresabſchluß ergibt. Im laufenden Jahr ſei auch bei önem Unternehmen, wie bei den meiſten Induſtrien, der Auftragsbeſtand zurückgegangen. Alle Ab⸗ nehmerkreiſe, beſonders die Werften, die Reichsbahn, die Beſchaffungsſtellen der Städte und andere ſeien ſehr zu⸗ rückhaltend. Der Ausfall laſſe ſich durch Ausfuhraufträge nicht ausgleichen, wenn auch dieſe verhältnismäßig hoch ſeten und die Geſellſchaft gerade in der letzten Zeit einige ſehr bedeutende Auslandaufträge hereingenommen habe. Verluſtabſchluß der. J A. Maffei AG In der HV. der J. A. Maffei Ac. in München wurde der Abſchluß für 1929 einſtimmig genehmigt und beſchloſ⸗ ſen, den Verluſt von 3 673 613(i. V. 2 427 142)/ vorzutra⸗ gen. Aus dem Vorſtandsbericht geht hervor, daß das Jahr 1929 unter der Einwirkung der ſich weiter verſchlechternden allgemeinen Geſchäftslage ſtand. Die Anſtrengungen, der Fabrikation einen größeren Abſatz zu verſchaffen, hatten Das Vild der —— 4 D 8. unte de ponlefte ft Tenehein, Berlin, 47 100 Kg 985 5 EULA zwar eine Abſatzerhöhung zur Folge, jedoch blieb bei den ungünſtigen Preiſen das Erträgnis unbefriedigend. Im Lokomotivbau war es nicht möglich, ein weiteres Sinken des Umſatzes zu verhindern, da die Deutſche Reichsbahn⸗ geſellſchaft in einem bisher nicht bekannten Ausmaß mit der Auftragserteilung zurückgehalten hat. Der Ausfall an Inlandsaufträgen konnte im Auslande trotz größter An⸗ ſtrengungen und niedrigſter Preisſtellung nicht ausgegli⸗ chen werden. Zur Ausgleichung des Ausfalles war die Firma bemüht, die Abteilung für allgemeinen Maſchinen⸗ bau weiter auszugeſtalten. Aus Anlaß der Trennung der Henſchel⸗Gruppe von der J. A. Maffei AG. ſind ſämtliche 8 Mill.„Jan ein Konſortium übergegangen. Dieſen Aktien dürfte ein Wert zurzeit nicht innewohnen. Das Banken⸗ konſortium erklärt ſich bereit, 8 Mill. // Bankkredite dazu zu verwenden, um dieſe Aktien wieder vollwertig zu ma⸗ chen, ſobald die Familie Maffei in der Lage iſt, auf die Rückgabe dieſer Aktien, an denen das Eigentum infolge des bekannten Prozeſſes zwiſchen Henſchel und der Fami⸗ lie Maffei noch in der Schwebe iſt, zu verzichten. Auf dieſe Weiſe hofft die Firma das Unternehmen auf eine Baſis geſtellt zu haben, die eine wirtſchaftliche Fortführung des Betriebes ſichert. * Die Kapitalerhöhung der Amalgamated Metal Co. Die Amalgamated Metal Corporation in London wird ihr Kapital auf 5,6 Mill. Pfö. Sterl. durch Ausgabe von 600 000 neuer Stammaktien zu je einem Pfd. Sterl. erhöhen, um den geplanten Aktienaustauſch mit der Metallgeſellſchaft Frankfurt a. M. und der belgiſchen Societe Generale de Minerais durchführen zu können. Der Zweck dieſes Aktien⸗ austauſches iſt bekanntlich die engere Zuſammenfaſſung und Zuſammenarbeit der größten europäiſchen Metallvertriebs⸗ geſellſchaften. Die Amalgamated Metal Corporation leitet durch ihre beiden Tochtergeſellſchaften, die Britiſh Metal Corporation und Henry Gardener and Company, den Ver⸗ kauf des größten Teiles der Metallproduktion der Broken Hill Bergwerke, der Burma Corporation, der Conſolidated Smelters of Canada, der Conſolidated Tin Smelters und der International Nickel Company, ſowie den Abſatz der Kupferproduktton der Rio Tinto und der Union Mineres auf den britiſchen Märkten. * Sanierung:2 bei Held u. Franke? Nachdem ur⸗ ſprünglich bei der Induſtriebau Held u. Franke AG. in Berlin ein Zuſammenlegungsverhältnis von 3 zu 1 wie von 2 zu 1 erwogen worden war, ſcheint jetzt, wie das „B..“ hört, ein zwiſchen dieſen beiden Möglichkeiten liegender Sanierungsmodus im Vordergrund zu ſtehen. Man ſpricht von einer Zuſammenlegung im Verhältnis von 5 zu 2, ſo daß als Reſultat 4,8 Mill./ zur Verluſt⸗ deckung oder zu Abſchreibungen zur Verfügung ſtehen würden. Man vertritt in Verwaltungskreiſen die Auf⸗ faſſung, daß man bei dieſem Sanierungsverhältnis eine durchaus gründliche Bereinigung werde durchführen kön⸗ nen. Für das Induſtriebaupaket der AG. für Verkehrs⸗ weſen würden ſich bei einer Zuſammenlegung 5 zu 2 die Abſchreibungsnotwendigkeiten auf rund 17/5 Mill. ſtellen, nachdem zunächſt 1,5 Mill.„ in Ausſicht genommen worden waren. Wirtſchaft 5. i EN 1 7. J 1 8 8 8s 7 6 Arden uncl Erwerb ! 1 18 J 2 8 arkassenelnlagen 7 28d. Rd 0 6 A Ruhr- Bergarbeiter 4 ggg Teierschichten im Ruhrbergbeu ig 2—— III LA Bätkergenoſſenſchaft Handel und Induſtrie Zu dem von uns in Nr. 358 mitgeteilten Rundͤſchreiben der Mannheimer Bäckergenoſſenſchaft erhalten wir aus Intereſſentenkreiſen nachſtehende Zuſchrift: „Die Mannheimer Bäckergenoſſenſchaft hat ſich in einem Rundſchreiben an die Mannheimer Bäcker mit der Auf⸗ forderung gewandt, zukünftig nur Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Mehl zu verbacken; damit hat ſie ſich auf ein Ge⸗ biet begeben, deſſen Tragweite und Folgen heute noch gar nicht zu überſehen ſind. Eine Genoſſenſchaft, wenn ſte überhaupt exiſtenzberechtigt iſt, hat vor allen Dingen die Aufgabe zu erfüllen, ihren Mitgliedern billiges und gutes Rohmaterial, in dieſem Falle Mehl zu beſchaffen. Keines⸗ falls aber darf eine Genoſſenſchaft öffentliche Propaganda für eine beſtimmte Produzenten⸗ oder Lieferantengruppe machen. Weiß die hieſige Genoſſenſchaftsleitung nicht, daß Mannheim eine Handels⸗ und Induſtrieſtadt iſt, die ihre Fertigfabrikate überall hin verkaufen muß! Wie peinlich berührt dieſer Aufruf gerade den Mannheimer Getreide⸗ handel! Bekanntlich kaufen die Mannheimer Großmühlen ihr Getreide direkt im Ausland und bedienen ſich nur dann des Getreidehandels, wenn ſie in Verlegenheit ſind und eine Getreideſorte dringend gebrauchen, die der Ge⸗ treidehändler am Lager hat. Im allgemeinen aber muß der Getreidehändler ſeine Waren außerhalb Mannheims ab⸗ ſetzen. Wenn nun eine auswärtige Mühle, die ihre Fabri⸗ kate teilweiſe in Mannheim abſetzt, einem Getreidehändler, der ſie beſucht und ihr etwas verkaufen will, ſagen würde, „verkaufen Sie Ihr Getreide an die Mannheimer Bäcker⸗ genoſſenſchaft, die ja mit ihrem Aufruf die auswärtigen Mehle boykottieren will.“ Wenn die Mannheimer Mühlen über die Einfuhr von fremden Mehlen klagen, ſo ſind ſie letzten Endes daran ganz allein ſchuld. Seit die Mühlenkonvention beſteht, exiſtiert auch eine Preiskonvention für Mehl, nach der alle Fabrikate der Süddeutſchen Mühlen vereinigung gleich⸗ preiſig verkauft werden müſſen. Mit anderen Worten, koſten alſo die weniger beliebten Fabrikate genau ſo viel wie die bevorzugten Qualitäten. Außer dem Vermahlungs⸗ zwang von deutſchem Weizen, den die hieſigen Mühlen aus dem Produktionsgebiet mit hohen Bahnfrachten hierher⸗ bringen müſſen, dürfte hauptſächlich die Preiskonvention der hieſigen Mühlen daran ſchuld ſein, daß es den Groß⸗ mühlen von der Waſſerkante möglich iſt— bei mindeſtens 1,60& Speſen für den Waſſertransport bis Mannheim und bei gleichguter Qualität ihre Fabrikate billiger zu verkaufen und mit dem beſten Erfolg den hieſigen Großmühlen Konkurrenz zu machen. Man erſieht alſo daraus, daß das Rundſchreiben der Bäckergenoſſenſchaft nicht nur ſehr einſeitig, ſondern auch unwirtſchaftlich iſt und darum keinem der Beteiligten dienlich ſein kann.“ * Großgaſerei Mitteldeutſchland Ach. Magdeburg, De Geſchäftsbericht des am 31. März 1930 Ag echten e Ge⸗ ſchäftsjahres 1929⸗30 der Geſellſchaft, deſſen Aktienmaſorität bekanntlich im Beſitze des Deſſauer Gaskonzerns ſich befin⸗ det, zeigt diesmal, daß in der Aufrichtung der induſtriel⸗ len Anlogen erhebliche Fortſchritte gemacht worden ſind. Die Verteilung des von der lediglich als Produktions⸗ geſellſchaft arbeitenden Großgaſerei erzeugten Gaſes wird von der ebenfalls mit 5 Mill./ Aktienkapital arbeitenden Gasverſorgung Magdeburg⸗Anhalt AG.(Gamanog) vor⸗ genommen. Als Einnahmen werden Zinſen in Höhe von 10g 925(8580)/ ausgewieſen. Geſchäftsunkoſten betrugen 41 207(6043), Abſchreibungen 171(0), ſo daß ſich ein Reingewinn von 92 497/ ergibt, aus dem 4 v. H. Divi⸗ dende auf das mit 1,25 Mill.„ eingezahlte Aktienkapital ausgeſchüttet und abzüglich 10 000(2000)/ Zuweiſung zum Reſerveſond 2 000(487)/ vorgetragen werden. Nach dem Geſchäftsbericht liegen die Ausſichten für den Verkauf der Erzeugniſſe der Großgaſerei günſtig. Die Großgaſeret werde mit beinahe der gleichen Leiſtungsfähigkeit wie die Gamanag in Betrieb gehen. Die Bilanz zeigt als Aktiven Schuldner in Höhe von 3,5 Mill. 4. Auf der Paſſtv⸗ ſeite ſtehen Gläubiger mit 8 413 702 48788) l. * Die Sanierung der N. A. G. Wie verlautet, wird die Bklanzſitzung des Aufſichts rats, in der auch das Aus maß der geplanten Kapitalzuſammenlegung feſtgelegt wird. Ende dieſes Monats ſtattfinden. Bisher ſoll eine Entſchei⸗ dung über das Zuſammenlegungsverhältnis noch nicht er⸗ zielt worden ſein. Man ſprach zuletzt von einer Sanie⸗ rung in einem etwas ſchärferen Verhältnis als:21. * Baumwollinduſtrie AG., Erlangen⸗Bamberg. Wie mit⸗ geteilt wird, handelt es ſich bet Ser kürzlich gemeldeten Kündigung nicht um eine Kündigung des Arbeitsver⸗ hältniſſes der geſamten Belegſchaft des Werkes Erlangen der Baumwollinduſtrie Erlangen⸗Bamberg., ſondern nur um die Kündigung der übertariflichen Verdienſte Eine Stillegung des Werkes Erlangen iſt nicht beabſichtigt. * IJnſolvenz einer Mannheimer Kylonialwarenhand⸗ lung,— Konkursantrag. Die Kolonialwarengroßhand⸗ lung E. Pfeffinger Mannheim iſt inſolvent ge⸗ worden und hat Antrag auf Konkurseröffnung geſtellt. Wie verlautet, ſollen auch ſtrafrechtliche Verſtöße vorliegen. Die Ermittlungen über die Höhe der Verbindlichkeiten gehen ſehr weit auseinander, man ſpricht von 50 000 bis 200 000, wovon Warenſchulden allein 30 000/ betragen ſollen. Der Firma wurden von mehreren Mannheimer Bankfirmen Kredite eingeräumt, die aber voll gedeckt ſein ſollen.— Dem Konkursantrag wurde geſtern vom Amts⸗ gericht ſtattgegeben. Stickſtoffpreiſe für das Düngejahr 1930/1 Die internationalen Stickſtoffverhandlungen, über die mehrfach berichtet wurde, haben klargeſtellt, daß die Welt⸗ ſtickſtoffinduſtrie unter ſtarker Ueberſetzung der Produk⸗ tionskapazität leidet und daß ſie bedeutende Einſchränkun⸗ gen vornehmen mußte, um die Produktion dem Weltver⸗ brauch anzupaſſen. Auf die Geſtehungskoſten und damit auf die Preisentwicklung können ſolche Verhältniſſe nicht ohne Einfluß bleiben. Dies gilt gerade auch für Deutſch⸗ land, wo die Inbetriebnahme zahlreicher neuer Werke be⸗ ſonders große Produktionseinſchränkungen nötig machte. Trotzdem hat ſich das Stickſtoffſyndikat bemüht, bet ſchwierige Lage der Landwirtſchaft nach Möglichkeit zu be⸗ rückſichtigen. Die Preiſe für ſchweflſaures Ammoniak Typ II, Kalkammen, Montanſalpeter und Kalkſtickſtoff ſind geſenkt worden. Darüber hinaus ſind alle Preiſe mit Aus⸗ nahme von Natronſalpeter ſtärker geſtaffelt als bisher, ſo daß für die Herbſtbeſtellung ſowie für den frühen Bezug in den erſten Wintermonaten beſonders große Vorteile ge⸗ boten werden. Die neuen Preiſe liegen auf der Linie, in der ſich die Stickſtoffpreiſe ſeit der Zeit der Währungsſtabili⸗ ſierung entwickelt haben. *Der Weltautobeſtand— gproz. Steigerung in einem Jahr. Die neueſte Erhebung des amerikoniſchen Handels⸗ departements erfaßt den Weltbeſtand an Automobilen am 1. Jauuor 1930. Nach dieſer Statiſtik, die 157 Länder erfaßt, beträgt dieſer 35 127 998 Stück. Das bedeutet eine Steigerung von 9 v. H. gegenüber dem Vorjahr. Inner⸗ bolb von acht Jahren hat ſich der Weltautomobilbeſtand um 155 v. H. erhöht. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Dork 487,18 Schweiz 25,04 Stockholm 18.10 Paris 123.81 Holland.. 12.09 Madrid„ 43,30 Brüſſel„„ 3481 Sslo 159,16 Dollar geg. tm. 4,1860 Mailand 88. Kopenhagen 158.16 Pfunde„„ 20,88 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort-12. Auguſt Die Nachfrage nach Kahnraum war auch an der heutigen Börſe äußerſt gering. Eiſen und ſonſtige Güter kommen nur in ganz geringen Mengen zur Verladung. Die Fracht erfuhr mit 60—80 Pfg. ab hier bezw. ab Kanal nach Mann⸗ heim und Rotterdam keine Aenderung. Der Talſchlepplohn blieb mit 7 Pfg. unverändert. Der Bergſchlepplohn notierte mit.20„ nach Mannheim. Feſtſetzung der Preiſe für das Düngejahr 1930/31 die * 1 * u m e — » u n en un n dre 2 n 1 4 Donnerstag, den 14. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 1 45 Auslanodsbenzol überſpringt Schutzzoll Produktions⸗ und Abſatzrückgang für Inlandbenzol Die Abſatzſchwierigkeiten der Kokereien haben auch zu einem Rückgang der Benzolerzeugung geführt, den Angaben des Benzolperbandes im vorigen Jahr noch um 20 v. H. 5 iſt. Gleichzeitig hat der Verbrauchs⸗ offen den Abſatz von Benzol und Ben⸗ rückgang in Treibſto zol⸗Gemiſchen(B..⸗Aral) ungünſtig beeinflußt. Auf der anderen Seite iſt— trotz der Erhöhung des Benzokzolls von 6 auf 10 Pfg. je Liter— die Linfuhr Durch eine geſtern erſcheinende Verordnung hat die 12 11 1 n 17 5 15 amerikaniſchen Benzol⸗ Reichsregierung nach Anhörung des zuſtändigen enge: der Lage ſind, den erhöhten Zoll glatt zu geei chsratsausſchuſſes die Vermahlungs quote für überſpringen. Die Benzoleinfuhr betrug im erſten Halb⸗ 8 JJC 5 F jahr 430(in 1000 Tonnen): Inlandsweizen für die Zeit vom 15. Auguſt bis 30. Sep⸗ 1929 tember auf 60 v H. feſtgeſetzt. Die Verordnung hat weiter Januar 13,9 die Wirkung, daß für die Zeit vom 1. bis 14. Auguſt die Februar 9,7 Vermahlungsquote auf 40 v. H. feſtgelegt wird. Dieſer März 8,5 Prozentſatz entſpricht dem Durchſchnittsſotz, den das Geſetz 195 5 125 7 die 511 0 von Inlandsweizen für die Zeit vom Juni 18.2.Auguſt bis November vorſteht. insgeſamt: 121 8 79,8 5 Gegenüber dem erſten Halbjahr 1929 iſt demnach die* Auch bei den Konſumvereinen wird weniger gekauft. Einfuhr um rund 42 000 To. geſtiegen. Sie 5 im Nach der Monatsſtatiſtik des Zentralverbandes Deutſcher Berichtsholbjahr einen Wert von 42,5(28,7) Mill. I. Aus Konſumgenoffenſchaften iſt der durchſchnittliche Wochen⸗ den USA. wurden rund 70000 To. im Werte 975 29,5 umſatz je Mitglied in dieſem Jahr erheblich niedriger als Mill.„ importiert. im vorigen .. f 5 ſetzt: Die amerikyniſchen Produzenten ſind vor ollem deshalb(9,58), April 8 in der Lage, den Einfuhrzoll zu überſpringen, weil in(8,89). den USA. inſolge der Benzol der Benzolpreis in letzter um 10.— J umgerechnet— ungünſtigen Abſatzverhältniſſe für Zeit— auf Reichsmark je 100 Kg, gefallen ſtarke zu den zwangs die nach Mr Mal s Das iſt. laßt haben, urſprünglich von für den 1. iſche des ame 1 Hie zühlen, ingen inden Apri um 3 Pfg. Mat d. J. Vermahlungsquote auf 60 vH. erhöht Jahr. e 8(8,89), Februar 8,80(9,11), 8(8,90), Mai 8,44(8 Auch in dieſem Rückgang der Wochenumſätze Konſumvereine drückt ſich der durch die wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung im Jahre 1930 eingetretene Ausfall der Kaufkraft der Bevölkerung aus. 30 Jahren. Lebenslauf, 2 — — — 2 10 Offene Stellen 2 eheim 2 lieschäftsleiler Für die Leitung unserer Mannheimer Niederlage suchen Wir einen erfahrenen Detaillisten im Alter von etwa Tadellose Erscheinung und hervorragendes Verkaufstalent Bedingung, ebenso Gewandtheit im Ver- kehr mit feinen Kundenkreisen und größerem Personal. Eingehende Platzkenntnisse erwünscht. Bewerbungen m. Zeugnissen, Gehaltsansprii erbeten. Geislingen-Steige Minne tnmummmmummmmimunmmmnmnnnmuanmumumuß — chen und Bild Württembergische Metalw-arenfabrik und Für WIklichen Verkaufsschlager patentamtlich geſchützt, niedrig. Preis, Hausfrau dringend benötigt, iſt die Ceneralvertretung an organiſat. befähigte Herren zu vergeben, für Lagerhaltg. 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Doch ſchließlich war nichts daran zu ändern.„Beſſer, es kommt das erſte als das dritte oder vierte Kind“, tröſtete ſich Morlok, als er eines Tages im Flur der Klinik ſaß und darauf wartete, das Ergebnis des Storchenbeſuches zu erfahren: Junge oder Mädchen? Da öffnete ſich die Tür, und eine freundliche Pflegerin lächelte von einem Ohr zum anderen:„Nein, ſo ein Glück! Vier Mädchen!“ Herr Morlok machte in dieſem Augen⸗ blick ein Geſicht, das mit dem beſten Willen nicht als klug bezeichnet werden kann.„Vierlinge!“ faßte er ſich verzweifelt an die Stirn. Er war wie vor den Kopf geſchlagen, als man ihn an das Bett ſeiner Frau führte und ihm dort vier kleine M auler ent⸗ gegen gähnten.„Hunger!“ ſchienen alle zu ſchreien. Ein geſchlagener Mann, wankte Morlok aus dem Zimmer. Da lief ihm ein junger Herr in den Weg: „Ich höre, Sie haben Vierlinge. Darf ich für unſere Zeitung ein Gruppenbild von Ihnen und Ihrer Familie aufnehmen?“ Morlok brummte etwas, kehrte in das Krankenzimmer zurück und hielt ge⸗ duldig ſtill. Ihm war jetzt alles einerlei. Der Preſſe⸗ mann ſchien das zu erraten und ſagte troſtreich: Laſſen Sie den Kopf nicht hängen. Ich will ſehen, was ſich für Sie machen läßt.“ Am Abend teilte ein rührender Artikel, von Morloks melancholiſchem Ge⸗ ſicht gekrönt, den Leuten von Lanſing den Kummer des glücklichen vierfachen Vaters mit:„Arbeitslos, kein. Geld, um die Wohnungsmiete zu zahlen uſw.“ Einen Tag ſpäter ging am Horizont der Morlokſchen Zukunft die Sonne auf. Eine Sammlung ergab weit mehr, als für die Bezahlung der Klinikrech⸗ nunng erforderlich war. Eine Molkerei erklärte ſich bereit, die vier hungrigen kleinen Mäuler mit Kindermilch zu ver⸗ ſorgen. Ein Geſchäft lieferte Strickſchuhe, ein an⸗ deres Wäſche.„Schön,“ dachte der vierfache Vater, „doch davon habe ich weder Arbeit, noch Geld, um meine Miete zu zahlen.“ Kaum ausgeſprochen, kam ein Magiſtratsbote mit der Mitteilung, die Stadt freue ſich, ihrem durch das freudige Ereignis in ſeiner Famtlie prominent gewordenen Mitbürger eines ihrer Wohnhäuſer koſtenfrei zur Verfügung zu ſtellen. Gleich darauf erreichte ihn die Botſchaft, der Frauenverein werde ſeiner Gattin eine Hilfs⸗ kraft für den Haushalt ſtellen und habe ſich erlaubt, die Vierlinge gegen jeden nur erdenklichen Fall zu verſichern. Und dann kam die letzte Freudenbot⸗ ſchaft. Ein Unternehmer bot Morlok Arbeit an. Alles nur der Vierlinge wegen. Nur nicht vergeſſen werden! In Holland ſtarb vor kurzem ein alter Jung⸗ geſelle. Er hatte ſtets ſehr einſam und zurückgezogen Agelsbt. Vor ſeinem Tode plagte ihn der Gedanke, daß er ganz vergeſſen werden würde. Um dies zu I perhindern, traf er in ſeinem Teſtament folgende Metztwillige Verfügung: Wer von meinen Bekannten und Verwandten einmal im Jahre mein Grab be⸗ ſucht, erhält 10 Gulden, wer es zweimal tut, wird mit 20 Gulden belohnt. Damit auch der Teſtaments⸗ vollſtrecker eine genaue Kontrolle der Grabbeſucher habe, ſetzte er beſtimmte Daten für die in Frage kommenden Perſonen feſt. Und das Reſultat? Alle, die genannt waren, Bekannte, Verwandte, Ver⸗ ſchwägerte, Freunde und entfernte Bekanntſchaften, kamen auf den Friedhof. Eine Nichte verlangte eines Tages von dem Teſtamentsvollſtrecker die Zahlung des Geldes für ihren Mann. Er ſei zwar nicht zum feſtgeſetzten Termin am Grabe geweſen, aber er würde es beſtimmt nachholen, da er geſchäftlich ver⸗ reiſt war. Vetter Max entſchuldigte ſeine Frau krankheitshalber, ſie wäre ſonſt ſicher gekommen und ſo ad infinitum. Aber das Grab iſt trotz der vielen Beſucher nicht mit einer einzigen Blume geſchmückt worden und Tränen wurden dem freigebigen Toten ebenfalls nicht nachgeweint— ſo ſagt der Teſtaments⸗ vollſtrecker. Lanoͤſchaften auf Fingernägeln Die neueſte Mode für Leute, die nicht recht wiſſen, was ſie mit ihrer eit anfangen ſollen, beſteht darin, ſich von kunſtfertigen Händen Landſchaften oder an⸗ dere ſchöne Bilder auf die Fingernägel malen zu laſſen. Dieſe Mode iſt in London aufge⸗ kommen und hat ſchnelle Verbreitung gefunden. In einem engliſchen Blatt wird ein Salon beſchrieben, in dem ſolche Arbeiten ausgeführt werden. Um viele runde Tiſche in einem nett möblierten Raum ſitzen hübſche junge Mädchen in Arbeitsgewändern, die ihr Handwerkszeug künſtleriſch herrichten. Zunächſt haben ſie Probeſtücke ihrer Kunſt gegenſeitig auf ihren Fingernägeln ausgeſtellt. a So hatte ein Mädchen ihre Fingernägel ſchwarz lackiert und darauf in ſilberner Farbe den werdenden Neumond in einem kleinen Halbkreis dargeſtellt. Dieſe Dekoration zierte ihre rechte Hand. Auf der linken war auf den Fingernägeln mit blauem Hintergrund Sonnenlicht in Goldfarbe zu erblicken. Beſonders eifrige Bridge⸗Spielerinnen laſſen ſich auf ihre Fin⸗ gernägel die Zeichen des Pique, Coeur u. Karo malen. Das Auftragen ſolcher Malereien auf Fingernägel iſt allerdings nicht ganz billig. Es koſtet ungefähr 10% Schilling. Die Malerei ſelbſt kann leicht ent⸗ fernt werden, wenn die Trägerin ihrer überdrüſſig wird und etwas neues wünſcht. Donnerstag, den 14. Auguſt 1939 Das Geheimnis der großen Sieben Die Modeſpionin— ein neuer Beruf— Leibes viſitation bei der Modenuſchan— Wie man das Perſonal gefangen hält— Erlauſchte Indiskre tionen— Kopftücher als Winterhüte— Auch Pelzhüte werden modern— Rot und Grün die Winterfarben— Die rieſige Gürtelblume Feſtungen können während der Kriegszeit nicht ängſtlicher behütet werden, als die Salons der maß⸗ gebenden Pariſer Modehäuſer in den Tagen, in denen die neuen Wintermoden erdacht werden. Man geht ſogar ſoweit, die Angeſtellten des Hauſes in dieſen Tagen innerhalb der Geſchäftsräume zu beköſtigen und übernachten zu laſſen, damit ſie ja nicht mit der Außenwelt in Berührung kommen. Die Inhaber der Modenhäuſer wiſſen ganz genau, weshalb ſie dies tun, denn auf der Straße warten bereits zahl⸗ reiche Intereſſenten, die ſich der herauskommenden Angeſtellten bemächtigen und ihnen anſehnliche Summen für kleine Indiskretionen oder gar für Zeichnungen der neueſten Modelle bieten. Beſonders die Einkäufer der großen amerikaniſchen Firmen, die augenblicklich in Paris weilen, haben eine be⸗ ſondere Technik für derartige Beſtechungen ent⸗ wickelt, ſte haben geradezu einen neuen Beruf aus⸗ gebildet, nämlich den der Modeſpionin. Da ein Modell aus den Häuſern der„Großen Sieben“, näm⸗ lich die Firmen Doeuillet⸗Douget, Lucien Lelong, Jean Paton, Jenny Chanel, Jeanne Lanvin, Worth und Redfern geradezu mit Gold aufgewogen wird, gelangen die Amerikaner noch immer verhältnis⸗ mäßig billig zu den neuen Schöpfungen, wenn ſie für beträchtliche Beſtechungsſummen Modellzeichnungen erhalten. Um der immer mehr überhandnehmenden Modeſpionage entgegenzutreten, ſind die Leiter der maßgebendͤſten Salons dazu übergegangen, die Teilnehmer der Modenſchan vor Beginn der Vorführungen einer Art Leibesviſitation zu unterziehen, das heißt, man verſichert ſich, ob die Zuſchauer nicht etwa Bleiſtifte oder gar kleine photographiſche Appa⸗ rate verſteckt haben, um ein Modell abzuzeichnen. Wenn eine ſolche Schau beendet iſt, kann man das merk⸗ würdige Schauſpiel erleben, daß die Gäſteſchar wie von Furien gehetzt aus dem Modeſalon ſtürzt, um im Freien aus dem Gedächtnis das Geſehene auf⸗ zuzeichnen. Trotz dieſer ſtreugen Ueberwachung iſt es auch heute noch einer findigen Journaliſtin— wenn ſie über die entſprechenden Beziehungen verfügt— nicht unmöglich, einen Blick hinter die Kuliſſen zu tun. Was man da ſieht iſt allerdings geeignet, die Neu⸗ gier zu erregen. Gibt es doch viele Neuerungen auf modiſchem Gebiet, von denen man allerdings nicht weiß, ob ſie ſich durchſetzen werden. Das auffallendſte dürfte ſein, daß man in dieſem Winter einen ſtark getpnten Unterſchied zwiſchen Tages⸗ und Abend⸗ hüten machen wird. Am Tage wird man ganz kleine Turbanhüte tragen, die nicht nur die Stirn, ſondern ein Ohr und ein Stückchen des Kopfes über dieſem freilaſſen wird. An der rechten Seite des Turbans befindet ſich eine Art Gehänge, ſodaß ein ſolcher Turban ausſieht, als wäre er ein gebundenes Kopf⸗ tuch, deſſen Zipfel herabhängen. Meiſt ſind dieſe winzigen Hütchen aus Seide. Die Nachmittagshüte ſehen ähnlich aus, ſind aus Samt oder Filz gearbeitet. Außerdem verſucht man, Pelzhüte zu lancieren. Der Abendhut dagegen iſt groß, er iſt aus Zylinderſamt oder Filz gefertigt. Auch er gibt die Stirn vollkom⸗ men frei. Als letzter Schick ſoll es für den Abend gelten, direkt über der Friſur einen Kopftuchhut zu tragen, über den dann noch ein breitkrempiger ſchwarzer Samthut geſtülpt wird. Ein ziemlich koſt⸗ ſpieliges Vergnügen dürfte die Anſchaffung einer Breitſchwanzkappe ſein, die mit Hermelinſchwänzchen verziert iſt, Große Mode werden wahrſcheinlich Abendhüte, die zur Hälfte aus ſchwarzen, zur andern Hälfte aus weißem Samt angefertigt ſind. Was nun die Kleider anbetrifft, ſo bleiben ſie in der Länge wie bisher, ja man wird ſie vielleicht ſogar am Abend noch länger tragen. An den neuen Modellen fällt die rieſengroße Gürtelblume auf, die allerdings für ſchlanke Frauen nur geeignet erſcheint, da ſie die Taille plumper macht. Man ſieht auch neuartige Rückenausſchnitte. Das Rückendekolleté bleibt ſehr tief. Man verſucht es jedoch dadurch kür⸗ zer erſcheinen zu laſſen, daß man es zunächſt mit einer Art Schärpe und einer großen Blume ſchließt. Auch wird es an vielen neuen Abendkleidern dadurch geteilt, daß man es knapp unterhalb der Achſel nochmals durch eine breite Blume überbrückt. Neuartig ſind auch die Abendkleider, die unten zu beiden Seiten ſehr breit ausſchwingen, ſodaß zwei ſeitliche Schleppen entſtehen. Zu dieſen großen Toi⸗ letten wird man wahrſcheinlich Handſchuhe tragen, die mindeſtens über den Ellenbogen reichen. Die eleganteſte Pelzart wird auch in dieſem Jahr das Hermelincape bleiben, während man für die Straße und den Sport den Leopardenmantel be⸗ vorzugen wird. Daneben bleibt der Lammfellmantel modern. Noch weiß man nicht genau, welche Far⸗ ben man im Winter für Mantel und Straßenkoſtüme bevorzugen wird. Es ſieht aber im Augenblick ſo aus, als wenn neben Schwarz und Braun ſich Rot und Grün durchſetzen ſoll. Für den Abend dürfte die bisher ſo beliebte Schwarz⸗Weiß⸗Miſchung auch weiterhin den Sieg davontragen. — Der gefürchtete Heiratsmonat In unſerer aufgeklärten Zeit ſoll es, wie ein eng⸗ liſcher Statiſtiker aus Zeitungsanzeigen feſtgeſtellt hat, immer noch Leute geben, die eine abergläubiſche Furcht vor dem Freitag, dem 13. eines jeden Monats und vor Heiraten im Mai haben. Da nun die Ehe⸗ ſchließung das einzige perſönliche Ereignis im Leben iſt, über das man freie Verfügung hat, iſt es leicht möglich, den Monat Mai in dieſer Beziehung zu boy⸗ kottieren. Heiraten iſt ja, trotz aller Scheidungs⸗ erleichterungen, immer noch eine ſehr riskante Sache. Warum alſo abergläubiſchen Gemütern damit nicht eine gewiſſe Beruhigung gewährend? Könnte man das Geborenwerden auch nach Gutdünken regulieren, es würde ſicher wenig Menſchen mit Geburtstagen am Freitag und am 13. geben. Derſelbe Statiſtiker beſchäftigt ſich auch mit dem Schickſal der„einzigen Kinder“. Er will beobachtet haben, daß in Ehen, wo die Frau das Szepter führt, Mutters Liebling zum Manne heranwächſt, der Alleinherrſcher der Familie ſein will. Aber was ge⸗ ſchieht, wenn das einzige Kind eine Tochter iſt? Werden ſich die mütterlichen Inſtinkte vermehren oder vermindern? Wird ihr Ideal nicht der Mann mit dem Knockout ſein? Wie wird eine Ehe, die ein ſolcher Jüngling mit einer einzigen Tochter ſchließt? Wird es da genügen, den Freitag, den 13. und den Monat Mai zu vermeiden, um eine unglückliche Ehe zu verhindern? Vom Dornier-Flugſchiff„0 X“ Vorführungsflüge durch Europa Von den Doruierwerken in Friedrichs⸗ hafen erhalten wir folgende Zuſchrift: Nach den Erprobungsflügen des mit neuen Motoren ver⸗ ſehenen Flugſchiffes„Do X“ wird es von der nun⸗ mehr zuſammengeſtellten feſten Beſatzung von 10 Mann übernommen werden, um nach Beendi⸗ Kein elegantes Privatbüro, sondern die Innen- ausstattung des Do. X. gung der Erprobung am Bodenſee eine Reihe Vorführungsflüge in Europa durch⸗ zuführen. Wie ſein Erbauer bereits beim Stapellauf im Juli 1929 und auf der Hauptverſammlung der Wiſ⸗ ſenſchaftlichen Geſellſchaft für Luftfahrt im November 1929 in Berlin erklärte, wurde das Flugſchiff nicht als Atlantic⸗Fugzeug gebaut, wenn es auch befähigt Schwerer Brand auf der Wunder⸗Hacht Martonis Die Yacht„Elektra“, von der aus Marconi kürzlich die ſenſationelle Kraftübertragung nach Sidney unternahm, iſt einem ſchweren Brand zum Opfer gefallen. Schiffes wurde vollſtändig zerſtört. Das Vorderteil des Oben links: Marconi. iſt, in Etappen mit beſchränkter Zuladung Flüge nach Süd⸗ und Nordamerika zur Förderung des Luft⸗ fahrtgedankens durchzuführen. Der leitende Gedanke bei dieſer neuen Konſtruktion war in erſter Linie Sicherheit durch Motorenanlage und durch Ver⸗ meidung der Uebermüdung der Führer, indem man Flugdienſt und Motorenüberwachung trennte. Hier⸗ mit verbunden iſt eine größere Bequemlichkeit der Fluggäſte und eine ganz bedeutende Steigerung der zahlenden Nutzlaſt auf Strecken bis zu 1500 Km. ge⸗ gegenüber den z. Zt. in der Welt im Dienſt befind⸗ lichen Seeflugzeugen. Die Fluggaſträume, die eine Länge von 24 Meter, eine Breite von 3,2 Meter und eine Höhe von zwei Meter haben, können 70 Fluggäſte faſſen. Die kleineren Kabinen ſind je für acht, die größeren für 10—15 Perſonen eingerichtet. Im Bug des Paſ⸗ ſagier⸗ oder B⸗Deckes befindet ſich das Ankergerät. Hinter der dieſen Kolliſionsraum abſchließenden Schottwand wurde eine kleine Bar mit eingebauten Schränken, kleinem Kühlraum uſw. eingerichtet, an welche ſich das mit Lederſeſſeln verſehene Rauchzimmer anſchließt. Hier wurde durch elektriſche Feueran⸗ zünder und gute Ventilation jede Feuersgefahr aus⸗ geſchaltet. Sowohl die Mahagonihölzer der Türen⸗ und Wandverſchalung, wie auch die ruhigen Farben der Wandbeſpannung, Vorhänge und Teppiche machen einen gediegenen Eindruck. Nach dem Rauchzimmer folgen zwei Fluggaſträume, wovon einer nach Be⸗ darf in einen Schlafraum verwandelt werden kann. Eine Tür ſchließt dieſe Räume gegen den Aus⸗ gang mit den beiderſeitigen Einſteigtüren ab. Vom Quergang nach Achtern gelangt man durch eine wei⸗ tere Tür in das Geſellſchaftszimmer, einem ſieben Meter langen und drei Meter breiten Raum, deſſen Ausſtattung es vollſtändig vergeſſen läßt, daß man ſich an Bord eines Flugzeuges befindet. ßend folgen die kleineren Kabinen. Den Abſchluß dieſer Zimmerflucht bilden die elektriſchen Waſch⸗ Küchen⸗, Toiletten⸗ und Gepäckräume. Die verführeriſchen Kakteen In einigen öffentlichen Stadtaunlagen in Stock⸗ holm wurden in dieſem Jahre Kakteen gepflanzt. Der Verſuch, mitten in der Stadt Kakteenplantagen anzulegen, erwies ſich aber als ſchwer durchführbar, und zwar aus dem Grunde, den man vorher garnicht in Betracht gezogen hatte. Die Kakteen verſchwinden nämlich maſſenhaft aus den Anlagen. Wie in an⸗ deren Orten, ſind auch in Stockholm heutzutage die Kakteenpflanzen große Mode. Da die in den An⸗ lagen gepflanzten Kakteen von verſchiedenen Arten ſind, können die vielen Kakteenliebhaber dem Ver⸗ ſuch nicht widerſtehen, ihre Hausſammlungen durch ein paar neue Exemplare zu vervollſtändigen. Es ſind meiſtens Damen aus den beſſeren Krei⸗ ſen, die mit auffälligem Intereſſe die Kakteenpflan⸗ zungen betrachten. In der Mehrzahl aller Fälle verſchwand eine Pflanze in der Handtaſche der be⸗ treffenden Kakteenfreundin. Man beabſichtigt jetzt, die Entwendung von Kakteen aus den öffentlichen Anlagen mit hohen Strafen zu belegen. Den Kak⸗ teenfreunden wird in Zukunft ihre Liebhaberei teuer zu ſtehen kommen. r,——— Chefredakteur: Kur Fiſcher Verantwortlich für Polittk: t. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schön elder Sport und Vermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer ⸗Handelsteil: Kurt Ebmer Gericht und alles übrige 1. V. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: 8 Dr. Haas, Neue Wat nber Zeitung G. m. b.., Manndeim, R 1. 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rilctvorto Teppich- reinigung U. kl. Transporte in tadel- loser Ausführung. p32 Dienstmann Ingel + 2 55 Tel. 23319 Neue wundersch. ene ade spott b. z. verk. 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NENNV PORTEN spricht zu Ihnen in ihrem ersten Sprech- und Gesangsfilm, der soeben in ganz Deutschland mit einem geradezu phantastischen Erfolg startete. die eule Morgen Freifeag in Beider Ihesferri gleceifig N 8 Heute letzter Tag! letzter Tag! letzter Tag! das große boppelprogramn r Chaplin e len. Inden een, e N in „Llebesmarki 2 om fafſür! Totentanz d. Liebe. Kapelle Apfel. 3,.80, 8 Uhr 3,.0, 8 Uhr 3,.30, 8 Uhr Wegen vollständiger Aufgsbe des Kaufhauses am Markt Josef Birnbaum 8 letzter Tag! DER GROSSE TON FEN. ERFOLG D. UFA NeRUSPOG RUS ir LILIAN HARVEx TIA bSVExAn unwiderruiih zum letzten Nal! Dieses Tonfilmwerk kann man sich wie ein gutes Theaterstück mehrere Male ansehen Dazu ein ganz großes 8 tnendes und stummes Beiprogramm! 5 Anfang:.00,.45,.25,.20 alas Ih Heute und Samstag Verlängerung Weinhaus Graf Zeppelin K 4, 9 K 4, 9 * 81 Wurstfabrix M. Köpf Mannheim 0 2. 21 Brust u. Haxen per Pfd. 85 Pf. Nierenbraten u. Braten„„ 5. 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Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder eiuſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch von Mannheim Band 41, Heft 11, Igb. Nr. 706/147, Hofreite Dürkheimerſtraße, Bäckerweg Nr. 50, 2 Ar 85 qm. Hierauf ſtehen: a) ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Keller; b) ein einſtöck. Stall, Schätzung: 12 000.. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht Zwangsversteigerung Freitag, den 15. Aug. 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen öffentlich verſteigern: goldener Ring u. a. m. Mannheim, den 13. Auguſt 1930. Weber, Obergerichtsvollzieher. 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Aug. 5 Wand Ul. Boden- 1980, nachm. 2 Uhr, 1 werde ich im hieſigen Plättchen Pfandlokal, Q 6, 2. N 8430] gegen bare Zahlung eee delstermäbig aus. Reparat ron prompt e— 0 gern: ALBERT WIESNER 1 Brennabor Auto, 6/25 PS, 1 Laſtkraftwagen, 1 Schreibmaſchine, Sehimperstrane 19 Telephon 538387 Mannheim. 13. 8. 30. Brehme, Ober⸗ Gerichtsvollzieher. 4718 N pelex Deuß er: Empfehle heute und folgende Tage Schellusdie. Cahllau. FIlel. Makrelen zu borgen da ich für N nichts aufkomme. Neue Fellheringe ate n; —167 10 Stück 85 Pfg. Zuchbinderei-Arheit Warnung Warne hiermit, meiner Frau Hilda Schmitt neb. Maurer, Mittel⸗ ſtraße 13, 3. Stock, etwas zu leihen noch 1 Klavier, Möbel und Verſchied. Neue Voll- Sir dee deb denen ö f 85 owie Aerztebücher u. * Miicher- Heringe Noten dergl. z. Ein⸗ „ Matjes binden bei billtaſt. 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