eee, eee, eee, 5 * Wort darüber * Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M..)* Aus der Welt der Cechnil* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Sch Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend« Mannheimer Neiſezeitung» Mannheimer Vereinszeitung ⸗ Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim olle& Steuer, Seſetz und Recht„Neues vom Silm Aus Zeit und Leben* Maunheimer Muſilezeitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 um breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 15. Augu ſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 373 Pointaré über die Der Katalog der deutſchen Wünſche- Deutſchland ſoll ſich an oͤen Völkerbund wenden Die alte Weiſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 15. Auguſt. Der frühere Miniſterpräſident Poincaré hat nun gleichfalls in den deutſch⸗franzöſiſchen Meinungs⸗ ſtreit über die Frage der Vertragsreviſion einge⸗ griffen. In einem ſeiner regelmäßigen Artikel, die in der argentiniſchen Zeitung„La Nacion“ erſcheinen, erklärt er u. a. folgendes: „Das, was Streſemann getan hat, ohne ein zu äußern, hat Hindenburg offen⸗ herzig enthüllt. Hindenburg hat die Vertrags⸗ reviſton gefordert und befand ſich in dieſem wich⸗ “ 1 . tigen Punkte in voller Uebereinſtimmung mit der Reichsregierung, die die Revpiſion als weſentliche Bedingung in ihrer Antwort auf das Staatenbundmemorandum Briands ausdrücklich feſtgelegt hat. Frankreich weiß zur Genüge, ſo fährt Poincaré fort, was für Deutſchland die Vertragsreviſton bedeutet. Zunächſt die Rückgabe des Saargebietes ohne Bolksabſtimmung, neue militäriſche und Rüſtungs⸗ anlagen in der Rheinlandzone, An ſchluß Oeſter reichs, Abſchaffung des Danziger Korridors, ſyſtematiſches Eindringen in die An⸗ gelegenheiten fremder Staaten unter dem Deck⸗ mantel des Minderheitenſchutzes, Rück⸗ gabe der Kolonien, kurz eine triumphie⸗ rende Revanche und eine ungewöhnliche Vergrößerung des beſiegten Deutſchland. Wäre Deutſchland Sieger im Kriege geblieben, hätte es be⸗ ſtimmt nicht die gleiche Mäßigung gezeigt wie Frank⸗ reich.“ Poincaré fährt fort:„Einſeitig geſtellt enthält die Forderung der Vertragsreviſion die ſchlimmſten Gefahren. Deutſchland habe offenbar ſcherzen wollen, als es kürzlich die allgemeine Notlage der Welt als eine Folge der europäiſchen Grenzziehungen bezeichnete. Dieſe Notlage ſei lediglich eine Folge des Krieges. Der gegenwärtige Status der Welt werde durch die Drohungen und Unklarheiten beſtä⸗ tigt, mit denen man ihn zu erſchüttern verſucht. Wolle Deutſchland tatſächlich eine Reviſion der Vertrags⸗ beſtimmungen, ſo müſſe es gewiſſe ihm offenſtehende Wege beſchreiten. Da Deutſchland den Krieg durch die Unterzeichnung des Briand⸗Kelloggpaktes ver⸗ dammt hat, bleiben ihm die Verhandlungen von Staat zu Staat oder aber das Verfahren vor dem Völkerbund. In einer direkten Aus⸗ ſprache mit einem anderen Staat dürfe es aber nicht von vornherein den Herrenton(h anſchlagen und ſich einbilden, daß ihm alles gehöre.(.) Das Verfahren vor dem Völkerbund würde Deutſchland die Unannehmlichkeiten einer Ausſprache zu Zweien erſparen können. Der Völker⸗ bundsvertrag ſei allerdings nicht geſchaffen, um Sondergelüſte und Launen zu befriedi⸗ gen. Auf jeden Fall ſetzten die Beſtimmungen des Völkerbundes jedem anderen Vorgehen Deutſchlands eine unüberſchreitbare Grenze entgegen und er⸗ lauben ihm nicht, über dem Frieden Europas blitz⸗ geladene Wolken abzuhäufen. Jede Grenzverände⸗ rung, die nicht das Ergebnis einer freien und auf⸗ richtigen Verſtändigung iſt, wird Wunden hinter⸗ laſſen, die die Lage nur noch unheilbarer geſtalten, die ſie heilen ſollte.“ Es hat wirklich keinen Zweck mehr, mit einem Poincaré rechten zu wollen. Das Echo der Trevi⸗ ranus⸗Rede wird jedoch verſtändlich, wenn man ſeine Ausführungen lieſt, die im großen und ganzen leider immer noch der Anſchauung vieler maßgeben⸗ den Franzoſen entſprechen. Daß uns im übrigen Poincarés nicht abhalten wird, unſer Recht zu er⸗ kämpfen, braucht nicht erſt noch einmal beſonders be⸗ tont zu werden! Der Wert der Grenzen“ Die linksdemokratiſche„Volonté“ ſchreibt zu der Frage der Grenzreviſion, es gäbe nur ein ein⸗ ziges Mittel, um eine Heilung zu erreichen. Von beiden Seiten müſſe man nicht wie hypnoti⸗ ſtert auf die Beibehaltung oder Abänderung der * um die Kündigung Noch keine Entſcheidung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Auguſt. Die folgenſchwere Entſcheidung, ob der finiſche Handelsvertrag gekündigt werden ſoll oder nicht, iſt im Reichskabinett geſtern nach ſtundenlanger Erörterung vertagt worden. Es geht bekanntlich um die Erhöhung der Zölle auf Butter und Käſe. Im deutſch⸗finiſchen Handelsvertrag iſt die Bindung des Einfuhrzolles für Butter mit 27.50/ vorgeſehen. Die Reichsregierung kann das inzwiſchen von ihr verkündete Geſetz über die Erhöhung des Butterzolles im Rahmen der ſogenannten Meiſtbegünſtigung gegenüber Finlang und einer Reihe anderer Staaten nicht durchführen, wenn nicht im deutſch⸗finiſchen Handelsvertrag der Butterzoll von 27.50/ auf 50/ mit Einverſtändnis der finiſchen Regierung herauf⸗ geſetzt wird. Da nun mit dem Butterzoll auch die Frage des Käſezolles verbunden iſt und dieſer noch in den Verträgen mit Dänemark, Holland, Frank⸗ reich, der Schweiz und Italien feſtgelegt iſt, ſind auch hierfür Schwierigkeiten zu befürchten. Der Fall iſt mithin von großer Bedeutung für das ganze deutſche Handelsvertragsſyſtem. In der geſtrigen Sitzung des Reichskabinetts hat Miniſter Schiele ſich mit ſtärkſtem Nachdruck für die Kündigung des Finlandabkommens eingeſetzt und betont, daß der der Landwirtſchaft ſchon vor Jahresfriſt theoretiſch zugebilligte Butterzoll von 50/ eine Lebensnotwendigkeit für die agrariſche Be⸗ völkerung Ihm wurde namentlich von dem ſtellvertreten⸗ Trendelenburg ſei. den Reichswirtſchaftsminiſter des Finenverkrages widerſprochen, von dem auf die für die deutſche In duſtrie aus einer Vertragskündigung zu er⸗ wartenden ſchweren Schädigungen hin⸗ gewieſen wurde. Daß Miniſter Schiele den Fin⸗ landvertrag zu einer Kabinettsfrage gemacht habe, wird indes von zuſtändiger Seite beſtritten. Die Beratungen gehen weiter. Vermutlich wird, wie wir hören, das Kabinett ſich erſt am kommenden Montag endgültig über das Schickſal des deutſch⸗finniſchen Handelsvertrages ſchlüſſig werden. Inzwiſchen ſetzt man die Verſuche fort, eine gleichzeitige Löſung des Vertragsverhält⸗ niſſes auf beiden Seiten zu erreichen. Auf der Suche nach dem Kompromiß Das Reichskabinett wird noch heute den Bericht über die Sitzung ſeineswirtſchaftspolitiſchen Ausſchuſſes entgegennehmen, der mit der Weiter⸗ beratung des deutſch⸗finiſchen Handelsvertrages be⸗ traut worden iſt. Wie es heißt, iſt die finiſche Regie⸗ rung nicht geneigt, auch von ſich aus, wie man es ihr nahegelegt hat, den Vertrag zu kündigen, ſo daß ein beiderfeitiger gütlicher Verzicht nicht zu er⸗ zielen ſein wird. Die Reichsregierung muß daher auf einen anderen Ausweg ſinnen, durch eine neue Regelung ohne Kündigung des Handelsver⸗ trages mit Finland zu einer Einigung zu gelangen. Es müßte dann auch mit Holland verhandelt werden. Man ſtrebt in Regierungskreiſen nach einem Kompromiß, der es ermöglicht, ohne Verletzung des Genfer Zollwaffenſtillſtandes, der bekanntlich eine einjährige Kündigungsſperre für Handelsverträge vorſteht, die Wünſche der Landwirt⸗ ſchaft zu berückſichtigen. Jedenfalls iſt die Regie⸗ rung bemüht, erſt alle Verhandlungs möglichkeiten zu erſchöpfen, ehe ſie ſich zu der Kündigung des Abkom⸗ mens mit Finland entſchließt. FEFEFECCCCCCCCCCCCCCFCbCbCbCCbCbFbCbCbCbCbCTCTbTCbTbFTCTbTbTbTbTbTbTbTbDbTbTbVbFbTUbFbVbVbVUPbVUDVDVDUVUVVVVVV˖VCVVVVVVV——VTTVTT—TTÄ———— Grenzen ſtarren. Stattdeſſen müſſe man ſich be⸗ mühen, den Wert der Grenzen herabzuſetzen, damit ſie dem Menſchen⸗ und Warenverkehr kein Hindernis in den Weg ſtellen. Um zu einer ſolchen Grenzent⸗ wertung zu kommen, bleibe nur das Mittel des europäiſchen Staatenbundes. Geſtörte Wahlverſammlungen In Karlsruhe Zu erregten politiſchen Auseinanderſetzungen kam es am Mittwoch im Anſchluß an eine Abendver⸗ ſammlung der Sozialdemokratie in der Feſthalle. Nationalſozialiſten und Kom⸗ muniſten, die ſchon während der Rede des ehe⸗ maligen Kultusminiſters von Thüringen, Greil, zu ſtören verſucht hatten, woran ſie allerdings von dem energiſchen Saalſchutz gehindert wurden, mußten nach Beendigung der Verſammlung von der Polizei aus dem Saal vertrieben werden, weil es zu Tät⸗ lichkeiten zu kommen drohte. Kommuniſten ſowohl als Hitlerleute zogen in geſchloſſenen Gruppen durch die Stadt. Die Hitlergruppen wurden Ecke Ettlinger⸗ und Kriegsſtraße von der Polizei aufgelöſt, die im Laſtwagen heranbefördert worden war. Das Not⸗ rufkommando mußte zur Hilfe gerufen werden, um dere Störenfriede Herr zu werden. Drei Per⸗ ſonen im Alter von 16 bis 22 Jahren wurden vor⸗ übergehend feſtgenommen. In München Die Deutſche Staatspartei wollte am Donnerstag abend im großen Saale des Kreuzbräus ihre erſte Wahlverſammlung abhalten. Es ſtellte ſich jedoch heraus, daß eine ruhige Durchführung der Verſamm⸗ lung nicht möglich war, da die große Mehrheit der Erſchienenen aus Nationalſozialiſten be⸗ ſtand, die die Verhandlungen durch Lär men und Abſingung von Liedern ſtörten. Der überwachende Polizeidirektor ſah ſich deshalb veranlaßt, einzu⸗ ſchreiten und die Verſammlung aufzulöſen. Ver⸗ ſuche der Verſammlungsteilnehmer, Kundgebungen auf der Straße zu veranſtalten, wurden durch ein ſtarkes Polizeiaufgebot unterdrückt. Die Einheitsliſte in Baden und Württemberg Sowohl der Landesverband der demokrati⸗ ſchen Partei Badens als auch die vom badiſchen Landesausſchuß der Volkspartei beſtimmte Kommiſſion haben dem Wahlabkommen zwiſchen Volkspartei und Staatspartei in Württemberg und Baden zugeſtimmt. Ebenſo hat die volksnationale Reichs vereinigung ihre Zuſtimmung gegeben. Wie wir hören, finden die abſchließen den Verhandlungen heute nachmittag in Stutt⸗ gart ſtatt. Die Kämpfe in China Telegraphiſche Meldung Paris, 15. Auguſt. Der Kreuzer„Waldeck⸗Rouſſeau“ iſt, wie die Agentur Indo Paecifique meldet, von Japan nach Schanghai abgegangen. Der Druck der Nanking⸗Truppen gegen Tſinan dauert an. Zur Entlaſtung der dort liegen⸗ den Nordtruppen hat Fengjuſtiang die Lungai⸗Bahn angegriffen. Er behauptet, die Regierungstruppen geſchlagen zu haben. Flugzeuge der Nationa⸗ liſten haben über Tſinanſu Bomben abgewor⸗ fen, wodurch 20 Perſonen getötet, viele andere ver⸗ letzt wurden. Die Konſularbehörden ſind wegen dieſes abermaligen Bombardements vorſtellig gewor⸗ den, weil die Ausländer dadurch gefährdet werden. Man glaubt übrigens, daß die Kapitulation von Tſinanfu nur eine Frage von wenigen Tagen iſt. Der Kampf am Ararat Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 15. Auguſt. Der türkiſch⸗perſiſche Grenzkonflikt in den bibli⸗ ſchen Gebieten des Ararat entwickelt ſich in ver⸗ hältnismäßig ruhiger Weiſe. Wie die türkiſche Preſſe mitteilt, finden zwiſchen Angora und Teheran diplomatiſche Verhandlungen ſtatt, die eine Zuſammenarbeit bei der Unterdrückung des Kurdenaufſtandes zum Ziele haben. Die türki⸗ ſche Regierung hat im Verlauf dieſer Verhandlun⸗ gen den Wunſch ausgeſprochen, einen Gebietsaustauſch mit Perſien vorzunehmen, der einen Teil der Araratgebiete, in denen die Kurden ihre Schlupfwinkel haben, der Türkei überlaſſen würde, während dieſe Perſien andere Gebiete weiter im Süden zur Verfügung ſtel⸗ len würde. 0 Die Kampfhandlungen gegen die aufſtändiſchen Kurden beſchränkten ſich offenbar bisher nur auf Vorpoſtengefechte, während eine größere Aktion der türkiſchen Truppen noch nicht zuſtande⸗ gekommen iſt. In verantwortlichen engliſchen Kreiſen weigert man ſich, zu den deutſchen Preſſeäußerungen Aber eine engliſche Unterſtützung der Kurden überhaupt ernſthaft Stellung zu nehmen. Maß⸗ gebende Regierungsvertreter bezeichnen dieſe Ge⸗ dankengänge als„lächerliche Erfindungen“. Das einzige Intereſſe, das England an den Kurden habe, liege darin, daß ein Teil ihres Stammes auf dem Gebiet des JIrakſtaates lebe und natur⸗ gemäß durch Unruhen auf der anderen Seite der Grenze in Mitleidenſchaft gezogen werde. In Vorausſicht dieſer Rückwirkungen ſei vor kurzem den engliſche Oberkommiſſar im Irak in das Gehiet der Kurden gefahren, um ſie vor dem Anſchluß an die Aufſtändiſchen jenſeits der Grenze zu warnen. Dieſe Beruhigungsaktion hat nach engliſchen Nach⸗ richten durchaus Erfolg gehabt. Was die angebliche Teilnahme des Oberſten Lawrence an der Vorbereitung des Aufſtandes an⸗ langt, ſo erfahre ich, daß Lawrence ſeit Monaten ſeine militäriſche Station in Weſtengland nur einmal ver⸗ laſſen hat, und zwar um bei der Luftparade in Hen⸗ don bei London teilzunehmen. Der militäriſche Flug⸗ hafen, in dem ſich Lawrenee in dienſtlicher Eigenſchaft aufhielt, war mir vertraulich genannt worden, unter der Bedingung, daß dieſer Name nicht veröffentlicht wird. Die Tatſache, daß Lawrenee ſeit ſeiner Rückkehr aus Indien ſeinen Standort nicht verlaſſen hat, wird von Regierungsſeite verbürgt. ** 4. Gefecht zwiſchen Türken und Kurden Telegraphiſche Meldung Konſtantinopel, 15. Auguſt. In der Nähe der perſiſchen Grenze kam es geſtern zu einem blutigen Gefecht zwiſchen türkiſchen Truppen und aufſtändiſchen Kurden. Die Kurden zogen ſich ſchließlich unter Zurücklaſſung von 16 To⸗ ten in der Richtung auf die perſiſche Grenze zurück. Nicht photographieren in der Tſchechei! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Auguſt. Die Fälle häufen ſich, in denen reichsdeutſche Reiſende in der Tſchechoſlowakei von den Polizei⸗ behörden wegen Uebertretung der dort in großer Zahl erlaſſenen Photographier verbote feſt⸗ genommen werden und des öfteren eine mehr⸗ tägige Haft über ſich ergehen laſſen müſſen. Aus dieſem Anlaß ſei nochmals darauf verwieſen, daß in der Tſchechoſlowakei ſo gut wie alles Photographte⸗ ren verboten iſt. Nicht nur Kaſernen, Feſtungen und militäriſche Gebäude, ſondern auch Fabriken, die Kriegsmaterial herſtellen, Bahnviadukte, Tunnels, ſogar Bahnhöfe()) dürfen nicht photographiert werden. Spaxſamkeit ſei in Ländern und Gemeinden 2. Seite. Nr. 378 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) * 14 Freitag, den 15. Auguſt 1930 Hugenberg im Sportpalaſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Auguſt. Für die Deutſchnationalen hat Hugenberg in eigener Perſon den Wahlkampf in der Reichs⸗ hauptſtadt eröffnet. Seine Blätter berichten ſpalten⸗ Lang über ſein geſtriges Auftreten in der Arena des Sportpalaſtes. Man hat ſich' die Aufmachung etwas koſten laſſen. Es war äußerlich alles geſchehen, um die Stimmung der Menge zu heben. Die Halle war mit Schwarz⸗Weiß⸗Rot reich drapiert. Die trutzige Parole„Nun erſt recht, wählt Deutſch⸗ national!“ prangte in Rieſenklettern über dem Ein⸗ gang. Eine Muſikkapelle in Phantaſieuniform ſpielte einen Armeemarſch nach dem anderen. Vereine mit Fahnen ſonder Zahl marſchterten auf. Beſondere Begeiſterung rief das Erſcheinen des Prinzen Oskar hervor. Als Hugenberg dann den Saal be⸗ trat, empfingen ihn brauſende Heilrufe. g Die Programmrede des deutſchnationalen Führers brachte indes nichts erſchütternd Neues. Seinen Hauptangriff richtet Hugenberg nicht, wie man wohl erwartet hatte, gegen die Sozialdemokratie, ſondern gegen das Zentrum. Die parlamentariſchen Zerſplitte⸗ rungen und Schiebungen der letzten Zeit ſind nach Hugenbergs Anſicht das Werk des„diplomatiſch⸗kunſt⸗ voll fechtenden Zentrums“, dem es nur darum ginge, ſeine innerpolitiſche Stellung zu erhalten. Erſt wenn dem Doppelſpiel des Zentrums in Reich und Preu⸗ ßen ein Ende gemacht und die Sozialdemokratie aus beiden Regierungen ausgeſchaltet ſei, würde es möglich ſein, den Grund für ein neues deutſches Reich zu legen. Auf zwei Hilfstruppen ſetzt Hugenberg ſeine Hoffnung: die„nationalen Katho⸗ liken“ und den„ kuror evangelicus“. Für die Ueber⸗ ö windung der Wirtſchaftsnot empfahl Hugenberg ſein altes Rezept der„Einfuhrabgabe“, die den anderen auferlegt werden ſoll. Nachdem er dem Zentrum ſein Teil gegeben, zog er gegen den Marxismus und die Sozialdemokratie vom Leder. Bleibt noch zu erwähnen, daß eine Stelle der Hugenbergrede beſonders lauten Beifall aus⸗ löſte. Hugenberg erklärte nämlich:„Man hat mich einen ſturen Bock genannt. Es iſt manchmal ganz gut, wenn unter den vielen opportuniſtiſchen Läm⸗ mern ſich ein ſturer Bock befindet“. Seine Schluß⸗ mahnung„Macht mir den rechten Flügel ſtark!“ wurde mit brauſendem Jubel aufgenommen. Scholz über Veſoldungsauswüchſe Zur Frage des Notopfers erhalten wir nach⸗ ſtehende Mitteilung des Berufsvereins der Höheren Kommunalbeamten Deutſch⸗ Lands e. Ortsgruppe Mannheim. An⸗ fang des Monats Juli ds. Is. tagte der Zentral⸗ vorſtand der Deutſchen Volkspartei. Ueber die Sitzung erſchien in der Tagespreſſe ein Bericht, in dem es u. a. heißt: „Zuſammenfaſſend ſtellte Dr. Scholz feſt, daß in erſter Linie die Reichshilfe und die Einkommen⸗ ſteuererhöhung bekämpft werden müßten uſw. Die noch nicht zum Ausdruck gekommen. Er erinnerte in gicdieſer Beziehung an die überſteigerten Gehälter der höheren und höchſten Beamten in den Kommunen. Da Herr Dr. Scholz Vorſitzender des Berufsvereins der höheren Kommunalbeamten iſt, wurde er um Aufklärung gebeten. Es hat ſich bei dieſer Ge⸗ legenheit herausgeſtellt, daß die Zeitungsnachricht mit der Wirklichkeit nicht übereinſtimmt. In einer Sitzung des Berufsvereins der höheren Kommunal⸗ beamten in Berlin, an der auch Dr. Scholz teil⸗ nahm, wurde dann die nachſtehende Erklärung ab⸗ gegeben: „In der heutigen Rückſprache, an der die Unter⸗ zeichneten teilnahmen, erklärte Herr Miniſter Dr. Scholz, daß die Wiedergabe ſeiner Aeußerung über die Gehälter der höheren Kommunalbeamten auf der Tagung des Zentralvorſtandes der Deutſchen Volks⸗ partei am 4. Juli ds. Is. teils unvollſtändig, teils ohne Rückſicht auf den Zuſammenhang erfolgt ſei. Seine Bemerkungen hätten lediglich bekannt ge⸗ wordene Auswüchſe in der Beſoldung treffen wollen, die auch der Berufs verein als den Intereſſen der Allgemeinheit der Kommunal⸗ beamten abträglich bedauere. Uebrigens 7 V. Erſchreckende Zahlen Jaſt jeder 15. Deutſche laufend öffentlich unterſtützt Die Reichsfürſorgeſtatiſtik über das Rechnungsjahr 1928/1929 iſt erſchienen. Darnach waren in der offenen Fürſorge am 31. Juli 1928 laufend unterſtützt worden rund 1 635 000 Parteien; am 31. März 1929 betrug die Zahl 1782 000, alſo eine Steigerung von 147000 Parteien. Im Rechnungsjahr 1928/29 wurden rund 120 000 Par⸗ teien mehr betreut als im Rechnungsjahr 1927/8. Nach der Perſonenzahl berechnet ergibt ſich rund 4 Millionen. Somit ſteht feſt, daß faſt jeder 15. Deutſche laufend Unterſtützungen durch die Bezirksfürſorgeverbände erhält. Hinzu kommen noch 5,18 Millionen Fälle einmaliger Unterſtützung. Die Geſamtausgaben der Bezirksfürſorgeverbände und Jugendämter auf dem Gebiet der öffentlichen Fürſorge betrugen im Rechnungsjahr 1928/29 rund 1335 Millionen RM. Verwaltungskoſten. Dieſen 1460 Millionen Reichsmark Geſamtausgaben ſtehen Einnahmen in Höhe von 231 Millionen Reichsmark gegenüber, ſo daß der Geſamtzuſchußbedarf hier 1229 Millionen Reichsmark oder 1973 Reichsmark auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht. Bei den Landes⸗ fürſorgeverbänden betrugen die Geſamtausgaben 257 Millionen Reichsmark, die Geſamteinnahmen 89 Millionen Reichsmark. Der Zuſchußbedarf beträgt alſo 168,2 Millionen Reichsmark. Unter Berückſichtigung der Erſtattungen ergibt ſich für alle Fürſorgeverbände im Reich eine öffentliche Fürſorgelaſt von 1483 Millionen Reichs⸗ mark, gegen 1257 Millionen Reichsmark im Rech⸗ nungsjahr 1927. Gedeckt ſind davon durch eigene Einnahmen der Fürſorgeverbände ſelbſt und ſonſtige Einnahmen aus Wohlfahrtsvermögen uſw. nur 26,1 Millionen Reichsmark. Der Reſt von 1457 Millio⸗ nen Reichsmark iſt die ungedeckte öffentliche Für⸗ ſorgelaſt: 23,33 Reichsmark auf den Kopf der Bevölkerung. Nicht zur öffentlichen Für⸗ ſorge gehören ſelbſtverſtändlich das ganze Sozial⸗ verſicherungs⸗ und Verſorgungssweſen, die Kriſen⸗ fürſorge, die Wohnungsfürſorge uſw. Starke Zunahme in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner i Berlin, 15. Auguſt. Die Zahl der Arbeitsloſen hat in Berlin vom Ende Dezember bis Ende Juli außerordentlich ſtark zugenommen. Sie iſt von insgeſamt 231326 durch Arbeitsämter und Wohlfahrtsſtellen unterſtützte Erwerbsloſe auf 316 404, alſo um 43 v. H. geſtiegen. Beſonders ſtark wurde die Kriſenfürſorge be⸗ anſprucht. Die Wohlfahrtserwerbsloſen der Reichs⸗ hauptſtadt haben ſich um 80,2 v. H. vermehrt. Dabei iſt noch zweifelhaft, ob dieſe troſtloſe Ziffer ſchon ihren Höhepunkt erreicht hat. Büros Noch mehr Kündigungen? Drahtbericht unſeres Berliner Büros L Berlin, 15. Auguſt. Wie die„Berliner Börſenzeitung“ erfährt, ſollen die Konzerne, denen nach der bekannten Verord⸗ nung des Reichsarbeitsminiſteriums bei„unſozialem Verhalten“ mit Entziehung der Reichsaufträge ge⸗ droht wurde, neue umfangreiche Kündi⸗ gungen beabſichtigen, falls dieſe Straf⸗ maßnahme gegen ſie in Kraft treten ſollte. Dieſe Abſicht wird damit begründet, daß man in dem Um⸗ fang der bereits vorgenommenen Kündigungen und Entlaſſungen weſentlich weitergegangen wäre, wenn nicht ſchon die bevorſtehende Vergebung der Reichs⸗ aufträge bekannt geweſen wäre. Die Verhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium zur Beilegung des Konflikts in der Berliner Metall⸗ induſtrie haben bisher noch kein Ergebnis gebracht, wenn auch in einigen Punkten eine Annäherung zwi⸗ ſchen den Tarifparteien erzielt werden konnte. Die Bemühungen, ein Kompromiß herbeizuführen, wer⸗ den fortgeſetzt. hätten ſich ſeine Worte lediglich auf ſolche Aus⸗ wüchſe bei Wahlbeamten bezogen; ihm ſei durchaus bekannt, daß die Gehälter der höheren, lebenslänglich angeſtellten Beamten diejenigen der höheren ſtaatlichen Beamten nicht überſchritten, ja ſie oft nicht einmal erreichten. Wenn ihm ferner die Gehälter manche Wahlbeamten zu hoch erſchienen ſeien, ſo verkenne er keinesfalls, daß dieſe nicht lebenslänglich angeſtellt ſeien, ſondern nur auf 12, 6, 3 Jahre, und dieſer Umſtand ſelbſtverſtändlich bei der Gehaltsbemeſſung Berückſichtigung finden müſſe.“ Immer wieder der Partei- Schlüſſel“! Die Perſonalbeſetzung der Oſtſtelle bei der Reichskanzlei läßt erkennen, daß Preußen einen ſehr erheblichen Einfluß auf die Durch⸗ führung der Hilfsaktion zu ſichern verſtanden hat. Es iſt ja an ſich ſchon bedauerlich, daß auch eigentlich ganz unter dem Geſichtspunkt der Parteipolitik behandelt worden iſt. Gerade in den Unterkommiſſionen, die im weſentlichen die eigentliche praktiſche Arbeit zu leiſten haben, ſind vier der leitenden Männer Sozialdemokra⸗ ten. Die einzige Konzeſſion, zu der Preußen ſich hat bereit finden müſſen, iſt die ausſchlaggebende Stellung, die der Reichskanzler bei etwaigen Streitigkeiten zwiſchen dem Reich und Preußen einnimmt. Auch hier iſt von preußtiſcher Seite verſucht worden, die Parität mit dem Reich herzuſtellen und dem Mini⸗ ſterpräſtdenten Braun das Mitentſcheidungsrecht zu ſichern. Dieſer Verſuch konnte vom Reich mit Erfolg abgewehrt werden. Es wird nun abzuwarten ſein, wie der ganze Appa⸗ rat funktioniert und ob es gelingt, einen wirklich ge⸗ rechten Intereſſenausgleich zu erzielen, der den Grundbeſitz auf der einen, den Bauern auf der ande⸗ ren Seite die unbedingt notwendigen Hilfsmittel zur Verfügung ſtellt. ſich 4 dieſe Frage Roter Bilderſchwindel Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Auguſt. Die„Rote Fahne“ hatte dem„Vorwärts“ nachwei⸗ ſen können, daß er in ſeiner Nummer vom 2. Auguſt das Bild einer vorjährigen kommuniſtiſchen De⸗ monſtration veröffentlichte und ſie als eine Kund⸗ gebung der Sozialdemokratiſchen Par⸗ tei bezeichnete. Der„Vorwärts“ mußte dieſes Miß⸗ geſchick zugeben und hat nun, um ſich nach außen hin zu rechtfertigen, den Illuſtrationsverlag wegen ver⸗ ſuchten Betruges verklagt, weil er, untermiſcht mit Bildern der ſozialdemokratiſchen Luſtgartendemon⸗ ſtration vom 1. Auguſt, der„Vorwärts“ ⸗Redaktion das Bild einer anderen Demonſtration zuſandte und e ſie dadurch aufs Glatteis führte. f Daß jedenfalls die„Rote Fahne“, die ſelbſt die ſkrupelloſeſten Mittel nicht verſchmäht keinen Grund zu moraliſcher Entrüſtung hat, wird man dem„Vor⸗ wärts“ ohne weiteres einräumen. Aber ſo harm⸗ Los, wie der„Vorwärts“ es darſtellt, iſt ſeine Rolle in dieſer peinlichen Affäre denn doch nicht. Das Bild iſt ihm von der Illuſtrationsfirma mit der Bezeich⸗ nung„Antikriegskundgebung der Berliner Arbeiter⸗ ſchaft“ zugeſtellt worden, woraus man in der„Vor⸗ wärts“⸗Redaktion flugs eine ſozialdemokratiſche De⸗ monſtration machte. Weiter gibt der„Vorwärts“ felbſt zu, daß er bereits am 6. Auguſt gewußt hat, wie er dupiert worden ſei. Statt aber ſogleich ſeine Leſerſchaft aufzuklären, hat er erſt nach der Ver⸗ öffentlichung der„Roten Fahne“ am 12. Auguſt es für notwendig gehalten, den Tatbeſtand zu berich⸗ tigen. Gleichzeitig mit dem Illuſtrationsverlag hat der„Vorwärts“ auch den verantwortlichen Redak⸗ teur der„Roten Fahne“ wegen Verleumdung an⸗ gezeigt. * Der Gouverneur von Memel hat den bisheri⸗ gen Landesdirektor Reisgys zum Präſidenten des Direktoriums des Memellandes ernannt. 32 Tage in der Luft Neuer Rekord — St. Louis, 15. Auguſt. Die beiden Flieger Jackſon und Brien, die bereits geſtern mittag den kürzlich von den Brüdern Hunter in Chicago auf⸗ geſtellten Dauerflugrekord von 554 Stunden über⸗ boten hatten, begannen heute mittag ihren 55. Flugtag. Eiſenbahnunglück in Rumänien 9 Tote, 7 Schwerverletzte Telegraphiſche Meldung — Bukareſt, 15. Auguſt. Ein folgenſchweres Eiſenbahnunglück, ereignete ſich auf der Station Seceleanu der Eiſenbahnſtrecke von Conſtanza—Bukareſt. Infolge fehlerhafter Wei⸗ chenſtellung wurden die beiden in Seeceleanu ſich kreuzenden Schnellzüge auf dieſelben Gleiſe geleitet und prallten aufeinander. Nach den bisher vorliegenden Meldungen hat der Zuſammenſtoß neun Tote und ſieben Schwerverletzte gefordert. Eine Lokomotive und zwei Wagen wurden ſchwer beſchä⸗ digt. Hilfszüge mit Arbeitern für die Freimachungg der Strecke ſind von hier abgefahren. 8 Letzte Meldungen Auf friſcher Tat ertappt — München, 15. Auguſt. In einem Bankgeſchäft in der Neuhauſer Straße ließ ſich geſtern ein Mann 408 Dollar wechſeln. Als das Wechſelgeld in deut⸗ ſcher Währung ausgezahlt wurde, wollte er für die größeren Scheine einen höheren Kurs. Der Kaſſier ging darauf nicht ein und gab die Dollarſcheine wieder zurück. Nach einiger Ueberlegung gab der Mann die Scheine wieder an der Kaſſe ab und nahm das Wechſelgeld unter angeblichem Verzicht auf den höheren Kurs. Der Kaſſier zählte die Dollarſcheine wieder und ſtellte feſt, daß 230 Dollar in 20 Dollar⸗ ſcheinen fehlten. Inzwiſchen hatte der Mann das Bankhaus verlaſſen und flüchtete im Laufſchritt, wurde aber feſtgenommen. Der Gauner und noch drei Komplizen waren ſchon längere Zeit von Kriminalbeamten heobachtet worden. Der Täter hatte das erſchwindelte Geld noch in der Aktentaſche. Es handelt ſich bei den Feſtgenommenen um zwei Polen, einen Franzoſen und einen Luxem⸗ burger, ſämtliche internativale Wechſelfahrer und Taſchendiebe. 5 Vier Frauen als Straßenräuber — Berlin, 14. Auguſt. Ein in der Kriminal geſchichte Berlins einzig daſtehender Raubüberfall iſt in der vergangenen Nacht im Nordoſten Berlins verübt worden. An der Ecke Landsberger⸗ und Paliſadenſtraße wurde gegen 2 Uhr nachts ein Kauf⸗ mann von vier Frauen, die ihn eine Zeit lang verfolgt hatten, überfallen, niedergeſchlagen und ſeiner Brieftaſche mit über 100% Inhalt be⸗ raubt. Die vier Räuberinnen ergriffen daun die Flucht und entkamen. Flugzeugunfall — Innsbruck, 15. Auguſt. Das öſterreichiſche Flugzeug„Brachvogel“ mit dem Flugzeugführer Nubritius iſt auf dem Fluge von Innsbruck nach Zürich in der Nähe von Weiler(Bayern) aus bisher noch unbekannter Urſache verunglückt. Der Flugzeugführer ſowie die beiden Paſſagiere, der Amerikaner Edwards und der Schweizer Rieben wurden verletzt ins Krankenhaus Weiler überge⸗ führt. Der Flugzeugführer iſt dort ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Die Rückfahrt des„R 100“ — Quebec, 14. Auguſt. Das Luftſchiff„R 100“ murde um 12,18 Uhr lörtlicher Zeit] über der Belle⸗ 0 Iſle⸗Straße geſichtet. 12 Minuten ſpäter überflog en, das Ferolle⸗Vorgebirge. . * Kleiner Grenzverkehr mit Frankreich. Die Ratifikationsurkunden zu dem Abkommen über den kleinen Grenzverkehr an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze vom 25. April 1929 ſind heute im Auswärti⸗ gen Amt ausgetauſcht worden. Das Abkommen wird am 14. September 1930 in Kraft treten. ————— Ahland aus dem Morſetelegraph Von Max Jungnickel In der verräucherten Bahnwärterbude 383 meines Vaters, wo die vergilbten, fliegenbeſchmutz⸗ ten Verfügungen an der Wand hingen, wo in der Ecke eine ſchwarze Holzpritſche ſtand wie ein harter Sarg, und wo die Luft nach Schmieröl und Kohle roch, dort ſtand am Fenſter, auf einem kleinen Tiſch, meſſinggelb und blitzend und unaufhörlich tickend: der Morſetelegraph. Ein Zauberding, das mein Jugendgemüt immer wieder märchenhaft an⸗ zog. Dieſes zierliche, ſpitze Ticken war wie der Laut von hundert Heuſchrecken. Es meldete abgegangene Züge bedeutungsvoll an. Ein ewiglaufender Papierſtreiſen zeigte Punkte und Striche. Und durch dieſe Punkte und Striche verſtändigte ſich der Morſetelegraph mit den Menſchen. Das Ohr meines Vaters aber war ſo geſchult, daß es ſchon am Klang des Tickens die Botſchaft des Telegraphen vernahm. War dann der Zug Nummer ſoundſo an der Bude vorbeigeſauſt, dann trat mein Vater zu dem wichtigen kleinen Ding drückte auf den Taſter und telegraphierte zur näch⸗ ſten Station. Wahrhaftig, eine geheimnisvolle Sache in einem Haus, das wie ein grauer Käfig am Schie⸗ nenſtrang ſaß. Wie oft hatte ich die Sehnfucht, auch einmal mit dem Finger auf den Hebel zu drücken. Aber ſo in den blauen Dunſt etwas hinzutelegraphieren, das wäre doch nicht richtig geweſen. Alſo lernte ich das Morſealphabet. Als ichs konnte, rollte mir mein Vater etliche Meter Papierſtreifen ab. Ich ſuchte mir einen Mauerſtein, ſetzte mich an den Bahndamm, nahm den Stein aufs Knie, zog mit der linken Hand den Streifen über den Stein, und mit der rechten Hand tippte ich mit einem Bleiſtift ein Wort, einen Satz auf den Streifen So ſaß ich dann und übte, Um mich her ſangen die Vögel. Die Sonne ſelbſt ſaß über mir wie ein ſin⸗ gender, goldener Vogel, der ſich auf meine Schultern ſetzte, in meinee komiſche Schrift hineinſtarrte und den Schienenſtrang flirrend aufblitzen ließ. Züge polterten vorüber, wie von einer wütenden Rieſen⸗ fauſt gejagt. Und dann, eines Tages, durfte ich wirklich richtig telegraphieren, durfte wirklich auf den ſchwarzen, geheimnisvollen Taſter mit zaghaften Jungenfingern tippen. Da ſtand ich nun und wußte ein ſchönes Gedicht von Ludwig Uhland auswendig. Ein Frühlingsgedicht, wie aus der Luft gehaſcht und mit einem Sonnenſtrahl auf das Papier geſchrieben. Und dieſes Gedicht vertraute ich dem Morſetelegraph an, dem zauberhaften Hexenkäſtchen, das nur von dienſtlichen Meldungen wußte. Und dann fing ich an zu tippen: „Ich hin ſo hold den ſanften Tagen, Wann in der erſten Frühlingszeit Der Himmel, bläulich aufgeſchlagen, Zur Erde Glanz und Wärme ſtreut.“ Alles hübſch in Telegraphenſchrift. Ich hatte die Empfindung, als ob mir dieſe Verszeilen davonflogen. Und ſie flogen ja doch wirklich davon, in den langen, langen Draht hinein. Und wurden aufgefangen von einem anderen Telegraphen, der ſoundſoviele Kilometer weiter ſtand. Neben mir mein Vater. Wie der ſich freute! Er klopfte auf meine Schulter vor lauter Jubel. Und als das Ge⸗ dicht mit allen ſeinen Flügeln davongefauſt war, da ſtanden wir lange und warteten, was der fremde Telegraph dazu ſagen würde. Und richtig: der kleine Morſeapparat aus der Ferne ſprach zum Tele⸗ graphen in meines Vaters Bahnwärterſtube:„Aber Karl, was iſt denn mit dir los?“ O Gott, wo iſt die Zeit geblieben, da die Sonne vor einem kleinen, halbblinden Fenſter ſaß und ihre Strahlen funkelnd auf den Morſetelegraph warf? Und wo ich, jung und ſelig, nichts wußte, nichts weiter wußte, als Uhlands koſtbare Verſe durch die Telegraphendrähte zu ſchicken wie einen bunten, zarten Falter durch die grauen, ſchweren Motten der amtlichen Meldungen. ——— 4e Von der Univerſität Freiburg. Privatdozent Dr. Joſ. Mayer von der Univerſität Freiburg i. B. hat einen Ruf auf den Lehrſtuhl der Moraltheologie der Akademie Paderborn angenommen. Dr. Jof. Mayer hat ſich in der Caritasbewegung beſon⸗ dere Verdienſte erworben. Er war Aſſiſtent am Caritasinſtitut der Univerſität Freiburg und verant⸗ wortlicher Schriftleiter der Caritas, des Organs des Caritasverbandes. Ein Slevogt⸗Porträt für die Münchener Staatsgalerie. Aus der Slevogt⸗Ausſtellung, die die bekannte Berliner Galerie Bruno Caſſirer veranſtaltet hat, hat die Münchener Staats⸗ galerie das Selbſtbildnis des Künſtlers aus dem Frühjahr 1930 erworben. en Deutſche Künſtler. Anton Bantle, der der Beuroner Schule naheſtehende Freskenmaler, iſt in München geſtorben.— Die Stadt Halle hat L. Feininger beauftragt, ein für das Oberpräſidium in Magdeburg beſtimmtes Stadtbildvon Halle zu malen.— Paul Klee iſt als Lehrer an die Düſſeldorfer Akademie berufen worden, Arbeitsplan der Breslauer Oper. Das Stadt⸗ theater in Breslau wird als reichsdeutſche Urauf⸗ führung Giordanos„Madame ſans gene“ brin⸗ gen. Weiter ſind zur Erſtaufführung vorgeſehen: Alban Bergs„Wozzeck“, Hindemiths„Neues vom Tage“, Puccinis Einakter„Der Mantel“ und„Schweſter Angelica“, ſowie Siegfried Wag⸗ ners„An allem iſt Hütchen ſchuld“. Ein Film, wie wir ihn uns wünſchen Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 15. Auguſt. Geſtern erlebte im Atrium, einem Filmpalaſt des Berliner Weſtens, der Afrikafilm Walter Mittelholzers ſeine Uraufführung und einen großen, ja lauten Erfolg. Mittelholzer, der Globetrotter im Flugzeug, der mit ſeiner Maſchine Perſien und zuſammen mit Amundſen die arktiſche Welt beſuchte und der ſeine Sonntagsausflüge über die ſchwindelnden Höhen des Matterhorns zu machen pflegt, hatte bekanntlich Anfang dieſes Jahres den! Wiener Bankier Rothſchild nach Afrika gebracht. Zweck des Fluges war an ſich ein Jagdausflug, der aber in die bisher noch nicht betretenen, in wildeſteß Urſprünglichkeit erhaltenen Reviere der Maſſaiſtätte führte und im gleichen Zuge zur Auffindung von keiner Ziviliſation je beleckter Völkerſtämme und ſchließlich zur Ueberfliegung des Kenya und des Kilimandſcharo. Löwen 20 Meter vor der Kamera Elefanten aus 5 Meter aufgenommen, der 27 Meter breite Grad des Kilimandſcharo in 6400 Meter Höhe überflogen, der Löwentanz der Waikoma ſind, ohne Anſpruch auf Vollſtändigkeit, die Höhepunkte des Films, den Mittelholzer auf ſeinen Fahrten ſelbſt aufgenommen hat. Mittelhol⸗ zer war zur Premiere des Afrikafilms nach Berlin gekommen und leitete die Uraufführung, vom Publi⸗ küm ſtürmiſch begrüßt, durch einen kurzen und leben⸗ digen Vortrag ein. * Geblümte Kleider ſind die Mode dieſes Sommers. Selbſtſchneidern mit Hilfe der„Deutſchen Moden⸗ Zeitung“ entlaſtet nicht nur die Wirtſchaftskaſſe, ſon⸗ dern macht auch viel Freude. Außer dem reichhaltigen Modenteil enthält die Zeitſchrift Handarbeiten, eine Haus⸗ wirtſchaftsecke, Roman, ſowie Doppel⸗Schnittbogen. Auch auf die monatlich erſcheinende Beilage„Mit Nadel und Faden“ ſei hingewieſen. Vierzehntäglich ein Heit für 50 Pfennig, überall erhältlich, ſonſt direkt vom Verlaß Ottg Beyer, Leipzig, Weſtſtraße. + * —— ß. r ̃ ß ²⁰. ˙². ¾² Ä]— 88 Q 3 Freitag, den 15. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 378 Landmanns Jeierſtunde 2 2 1 Ein Gumbinger- Brief gg g er kirchliche Kräuter- und Blumentagg 5 eee noch ein Stündlein Raſt. eint nen Sc i ee 1 In der Abendkühle auf der Bank vor'm Haus f Frerlicher Kledheit zeihen 1 . Ruht er ſich die müden Glieder aus. In den katholiſchen Gegenden wird am heutigen] durch die leuchtend braune Farbe der Staubbeutel ſich bene Me J e e 040 . Wie behaglich e 15. Auguſt das Feſt Maria Himmelfahrt gefeiert an beſonders auszeichnet.„ andere ſich in ſchulfreier Zeit beim Spiel tummelten, 5 Wie behaglich ſchmeckt das Pfeiflein jetzt! deſſen Vorabend die anſäſſigen Gärtner einen Groß⸗ Keinesfalls fehlen darf im Wurzbüſchel der Land⸗ den Eltern im Daſeinskampf helfen müſſen. Gleich⸗ Sorgſam und bedächtig wird's in Brand geſetzt, verkauf an Blumen haben, denn es ſteht ja Klein⸗ bevölkerung die wohl: Von einem Menſchen, der in der Oeffentlich⸗ 5 e Fügen ſchwebt der Rauch e der Kräuter⸗, Würz⸗ und Blumentag, Ringelblume keit eine führende Rolle ſpielen will, müßte man ein zerfließt im abendlichen Hauch. evor. Tags darauf werden dann die Blumen zu Beherrſchen der Sprache verlangen können. Wir einem Strauße gebunden und zur Weihe in die Kirche ſchon deswegen nicht, weil ſie neben dem Veilchen, wiſſen aber aus der pfälziſchen Notzeit unter den Dichter webt die Dämmerung und ſpinnt getragen. Das geſchieht, damit Gott die Kräuter und der Lilie und der Roſe wohl die älteſte Blume Separatiſten, daß ſich an die Spitze der Pfalz Leute Und des Tages letzter Schein zerrinnt. 0 Früchte des Feldes ſegnen möchte, auf daß ſie alle zur unſerer Bauerngärten iſt und in allen Gegenden ſtellen Wollten die noch nicht einmal eine Sprache Was er ſelbſt an Luſt und Leid gebracht, Wohlfahrt des Leibes und der Seele gereichen. Die unſeres Vaterlandes Heimatrecht erlangt hat. Wild ſprechen konnten Erſt jüngſt iſt wieder ein intereſ⸗ Wiegt in Traum und Schlummer nun die Nacht. Lektion aus dem Buche Jeſus Sirach, die an dieſem wächſt ſie im Mittelmeergebiet und zwar von den ſantes Schreiben aufgetaucht, geſchrieben von dem 0 Tage verleſen wird, handelt auch ganz von Sträu⸗ kanariſchen Inſeln bis Perſien, wo allein gegen 15 bekannten Separatiſten Gumöing er an das fe Kühler wird die Luft und mahnt zur Ruh chern, Bäumen und Blumen. Es heißt da:„Ich wuchs Arten vorkommen. Die immer wieder kommenden germeiſteramt Roxheim, deſſen Veröffentlichung der i. Irgendwo ſchlägt eine Tür noch zu, 5 wie eine Ceder auf dem Libanon und wie eine Cy⸗ Blüten ſind helle oder ockergelb, unterhalb, wohl intereſſterten pfälziſchen Bevölkerung auf keinen Fall c Irgendwo verhallt ein Ton, ein Wort, preſſe auf dem Berge Sion. Ich wuchs wie eine auch an den Rändern rotbraun ſchattiert. Ganz vorenthalten Wer kann. Hier eine buchſtäbliche t Nur der Brunnen plaudert fort und fort. Palme 30 Cades und wie eine Roſenſtaude zu Je⸗ 9110 15 15 1 5 8 1 815 al ee Abſchrift dieſes Gumbingerbriefes: richo. Ich wuchs wie ein ſchöner Oelbaum auf dem vollendete Rege mäßigkeit der Blumen auszeichnet. 5 Noch ein Zug, dann löſcht das Pfeiflein aus. Felde und wie ein Ahorn am Waſſer. Ich gab einen Auf den iſabellgelben Blüten befinden ſich gold⸗ Bamberg, den 6. 8. 1990 15 Müd und langſam ſchlürft ein Schritt ins Haus Geruch von mir wie Zimmet und wohlriechender[braune Steifen. In neuerer Zeit ſieht man auch Hohgehrter Bürgermeiſter: . Schwere Augenlider fallen zu. N Balſam. Ich gab einen lieblichen Geruch, wie die Prins von Oranien ſtark vertreten, eine leuchtend Ich Erſuche Sie freundlichs mir meine Pa⸗ 9 Und das Dörflein lieg! in ſtiller Ruh'. auserleſendſte Myrte.“ Dieſes alles wird nun auf dunkelorange Sorte, die ſehr verbreitet iſt. piere zu Heirate mit nach Bamberg Senden meine 3 A, Weber. die Gottesmutter gedeutet, denn ſie iſt jetzt in den Daß für dieſen Zweck auch die Mal ven keine Adreſſe heiß Eugen Gumbinger abzugeben(folgt 3 Himmel aufgenommen worden und prangt im zier⸗ unweſentliche Rolle ſpielen beruht auch auf ihre genauere Adreſſe. Schriftlig.) Ich möchte den Hoch⸗ lichſten Schmucke, wie eine Roſe von Jericho, die be⸗ jahr 11. ſchhich S wiedzde Bürgemeiſter dieſſe S Heiratz⸗Papiere ö Sturm ſtändig blüht 1918 88 16 912 bl Schrift heißt. Von jahrhunderte lange Geſchichte. Sagt man doch von un 5c h e e 0 5 8 hl. Schri 5 3. 9 1 5 ir doch ſchichen die Poſte Fable z Dem wolkenbruchartigen Regen am geſtrigen Vor⸗ dort aus, ſo heißt es weiter, läßt ſie das Oel der 2 at 955 dieſe Die g bern Soweit der Brief. Er ſagt genug! 5 mittag folgte am Nachmittag in der ſechſten Stunde Barmherzigkeit über die Menſchenkinder herabfließen, haben ſoll. Er iſt es tatſächlich geweſen, der die* 5 5 ein 1 wie wir ibn ſchon lange nicht mehr er⸗ ban ein ſchöner Oelbaum beſchattet ſie wie ein Ahorn. Malve auch für die klösterlichen Gärten beſonders* Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der ft lebt haben. Das heulte um die Ecken, fau chte wn mit dem Schatten ihres mütterlichen Schutzes empfohlen hat. Kein Wunder, daß gerade dieſe alte Don nerstag⸗Vormittagsziehung wur⸗ n durch die Straßen und pfiff über die Dächer, daß und erquickt ſie mit dem Wohlgeruche ihrer Tugenden[Blume heute noch eine große Rolle in den Bauern⸗ den von größeren Gewinnen ausgeloſt: 2 Gewinne . einem angſt und bange wurde. Was nicht niet⸗ und Gnaden. i l gärten ſpielt. Namentlich ſind es auch die zu je 25 000 Mk. auf die Nr. 10 993, 2 Gewinne zu ie und nagelfeſt war, nahm der Sturm mit. Auf Da an dieſem Tage bibliſch alſo zum wiederholten je 10 000 Mk. auf die Nr. 390 040, 8 Gewinne zu je 5 den blumengeſchmückten Balkonen riß er ganze Male von einer Staudenpappeln, r 105 8 10 1 5 5 5 8 ten riß er ganze 5 5000 Mk. auf die Nrn. 4427, 19 150, 89 973, 198 137, ie Pflanzen aus und jagte ſie durch die Lüfte, ehe er auf Roſe von Jericho Lavatera, die in großen Mengen als Weihblume 4 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 215 675, 7 der Straße weiter mit ihnen Fangball ſpielte. Topf⸗. 5„ für den Frauentag des 15. Auguſt in Frage kommen. 231425, in der Nachmittagsgiehung 4 Ge⸗ m ſcherben ſauſten zur Erde, Scheiben klirrten, Wäſche⸗ die Rede iſt, ſei daran erinnert, daß dieſes Gewächs In italieniſchen Gegenden wird viel Lavatera olbila ppinne gu je 5000 Mk. auf die Nrn. 54581, 70 091 n ſtücke ſegelten ſtolz über die Häuſer dahin. Die 8 5 eigentliche Roſe im botaniſchen Sinne nicht iſt. angepflanzt, ein ſonſt wenig bekannter, aber ſehr 4 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 306 249, ze Menſchen, die dennoch verſuchten, gegen den Sturm Das Gewächs, das heute noch mit dieſem Namen be⸗ ſchöner und dankbarer Halbſtrauch, der bis 2 Meter 389 113.(Ohne Gewähr.) 5 5 anzugehen, mußten bald ihr Beginnen aufgeben, da zeichnet wird, ſtammt aus einer bei Jericho und in hoch wird. Bei uns dagegen wird die Stockroſe oder 4 Vorſicht mit Pilzen. Zu dieſem Artikel, den 8 die überall herabſtürzenden Gegenſtände eine große ganz Syrien wildwachſenden, einfäh igen Pflanz, Stockmalve verwendet, die ebenfalls ſo boch manch: wir i b e Gefahr bi Wer auf as Anaſtatica Hierochuntica., auch Auferſtehungs⸗: 12 4 15 g wir im Mittwoch⸗Abendblatt veröffentlichten, iſt noch t, efahr bildeten. Wer auf dem Fahrrad ſaß, konnte en„„ 85 ze mal bis 4 Meter hoch wird. Sie wurde ſchon in mitzuteilen, daß die Auskunft über Pilge und Unter 0 Sturzkünſte vorführen. Da half kein Strampeln, pflanze, kurz ue wc Jericho genannt. Sie gehört früheſter Zeit bei den verſchtedenſten Völkern als u Pilz N. 05 Stur 10 n, zu den Kreuzblütler(Eruziferen) und iſt ein niederes. 5 2 e ſuchung von Pilzen ohne Gebübren, alſo voll⸗ n gegen dieſen Sturm kam man nicht an. Das 1 2 8 Nef z Ff Arzneipflanze herangezogen und ſtand daher überall ſtändig koſtenlos, geſchieht n. Brauſen in Fortiſſimo währte über eine halbe Hewächs mit 178„Aeſten, 5 in großem Anſehen. f 8 b. 15 Stunde, dann kam noch ein klatſchender Regen hinzu, 1 9 1. 59 8 er In der Mitte des Blumenſtraußes befinden ſich in Veranſtaltungen n zwiſchenhinein wurde ein wenig Sonne gemixt und 1 e Sten n e 1910 lebtere bayeriſchen Landen mindeſtens ein, häufiger jedoch 5 0 e dar e ee e ee ß enäuelförmig 1 rn Werden ſie drei Rohrkolben i ß 4 V— nun durch den Regen oder Tau angefeuchtet, breiten Typha latifolia, die in jetziger Zeit beſonders ſchön bie Karvereeel tungen ketete n e den Lan ener a 7 Konrad Meng 70 Jahre e ausgebildet find. Wan findet ſie überall als Uſer⸗ arg wonberdpel Aas dug ah erelſe er Segen ö 25 3 3 0 flanzen in ſtehenden oder langſam fließenden Ge⸗ Mannheim zurück. Ueber den Beginn der Kurſe geben CEene bekannte Mannheimer Perſönlichkeit, der Feuchtigkeit verdunſtet itt 55 wer 25 ſchwertfhlmigen latter und die Anzeigen der Tansſchuke Stundckeer Kufſclaß⸗ 5 f frühere Polizeirat Konrad Meng, begeht am morgi⸗ 15 1 5255 1 N 5 15 1 1 29 5 185 aufrechten, knotenloſen Stengel, die in dicke, lange, N gen Samstag den 70. Geburtstag. Am 16. es nicht verwunderlich, daß gerade dieſe ume ez räunliche und walzenförmige Kolben endigen, ſind 5 5 Auguſt 1860 in Ladenburg geboren, begann der Jubi- ſeit Jahrhunderten eine große Rolle als Hauptblume 901 ehr derbe Weng 65 gibt 10 ei de Kommunale Chronik . lar am 3. Januar 1876 beim Amtsgericht Mannheim für den Wurzſtrauß wie man ihn in Bayern, Tirol, in der ganzen Welt verbreitet ſind und ihrer Schön⸗ g 9 die Stufenleiter ſeiner beachtenswerten Laufbahn zu Vorarlberg und, Oberöſterreich nennt, ſpielt. Dieſe heit wegen von vielen Völkern verehrt werden, wo⸗ Trolleybus auch an der Nahe n erklimmen. 1878 wurde er zum Bezirksamt Konſtanz beute noch für dieſen Zweck ſo beliebte Zierblume iſt raus ſich auch die Vorliebe, gerade dieſer Pflanze die dt. Idar(Nahe), 12. Auguſt. Der Stadtrat . und Bonndorf verſetzt. Nach der Militärzeit war im Mittelmeergebiet beheimatet, ſoweit es ſich natür⸗ dominierende Stellung in der Wurzbuſchel zukommen ron Idar hatte ſich mit dem Plan der Einführung e Meng wieder bis 1883 beim hieſigen Bezirksamt tätig. lich um die Stammpflanze handelt. Im 13. Jahrs zu laſſen, erklärt. Sie wird ihres maleriſchen Effektes eines Trolleybus⸗Verkehres zu befaſſen. Es Am 1. April 1885 wurde er zum Kriminalkommiſſär] bundert kam ſie durch Kreuzfahrer nach Mitteleuropa. wegen viel in unſern Teichanlagen und Parkge⸗ handelt ſich um die Fortführung der elektriſchen bei der Staatsauwaltſchaft Mannheim ernannt. 1899 Wir finden ſie freilich 155 5 noch 1. wäſſern angepflanzt. Die einheimiſchen Typha Straßenbahn von Idar nach dem eingemeindeten ſiedelte er nach Ulm als Kriminalinſpektor über, Jorm in der⸗ Hand des Mannes mit er Nelke von Jatitolia L. und T. angustifolla L. unterſcheiden ſich]Tiefenſtein. Einſtimmig wurde die Anlagen deren f kehrte aber am 1. Oktober 1903 wieder in den badi⸗ Jan van Eyck, 185 in Brügge. 15 8155 durch ihre Größe und auch dadurch, daß bei der[Koſten ſich auf 600 000 Mark belaufen, befürwortet. 1 ſchen Staatspolizeidienſt zurück. Als Nachfolger des es wertvolle Gemälde in Berlin. 17 0 0 5 erſteren in den Blütenkolben der männliche Teil un⸗ Nachdem in Mettmann(bei Düſſeldorf) in Bälde die . penſionierten Polizeiinſpektors Guggenbühler wurde ene für die Abe 5 1 1910 1 mittelbar über dem weiblichen, bei der zweiten aber erſte ſchienenloſe Straßenbahn dem Verkehr über⸗ 9 er zum Leiter der Mannheimer Schutzmannſchaft be⸗ 11 5 Heilige, e Auth 1 die Kirch 15 Frage von dieſem um—4 Zentimeter entfernt ſteht. geben wird, wird an der Nahe in Idar die zweite . fördert. In dieſer Eigenſchaft war er bis zu feiner die Nelke in erste 1 155. 50 Frauen- Erſterer hat ſchwarze, letzterer dunkelbraune Frucht⸗ Anlage ihrer Art anzutreffen ſein. Es ſei noch be⸗ „ Penſtonierung im Jahre 1925 mit großer Gewiſſen⸗ 5 5 Hie J 1 der 10 5 i einige Nel⸗ kolben. In manchen Gegenden werden auch Garten⸗ merkt, daß eine Kommiſſion von Vertretern der Ge⸗ n haftigkeit und Pflichttreue tätig. Zu erwähnen iſt tan ute e niltar der Gottesmutter, wo die junge blumen mit Feldblumen gemiſcht verwendet wie man meinden Idar, Oberſtein und Tiefenſtein in jüngſter 5 noch, daß Meng zum perſönlichen Sicherheitsdienſt 5 11 fond Shu bei der Gt 1 für es häufig in rheiniſchen Ortſchaften beobachten kann. Zeit in England geweilt hat, um dort mehrere der * herangezogen wurde, wenn der Kaiſer zur Jagd beim d raut beſon 1 C. 18 1 85 95 Stor 8905 Diebolder. gleisloſen Straßenbahn⸗Anlagen zu beſichtigen, wo⸗ Fürſten von Fürſtenberg weilte. Während des Krie⸗ 19115 e ee ien Nagerlſtrauß 3 bei man die beſten Eindrücke gewann. ges war der Jubilar, der mit drei Söhnen zum 5..; 4 4 Heeresdienſt 1 im badiſchen end zur Kirche, um ihn am Frauentag zur Weihe au*Die Villa des Oberbürgermeiſters iſt nicht feucht. 4 5„ l 5 Venzeiinſpektor tätig. Wir wünſchen, daß Meng, der bringen. Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Immer Waldwimmersbach, 14. Auanſt. Bei der Bür⸗ . Wel ſeiner Penſionierung auf 49 Dienſtjahre zurück⸗ In der ſüdbayeriſchen Weihbuſchel darf keines⸗ noch wird in Mannheim und auswärts die törichte 1 15 5 e 15 e ee 70. 6 5. b 5 meiſter erſtellte ädtiſche ien ſtwohn⸗ en ande tu 0 t. 20 0 bse begeht, noch recht lange erhalten Sie iſt ja 15 30 5 55 i 99 5 113 Oberen Luiſenpark feucht ſei und 55 iſt 1 5 e ee in der Familie Her⸗ e 8%% der Oberbürgermeiſter deswegen mit ſeiner Familie bold erblich. Hch. Herbold iſt der ſechſte Bürger kannt iſt. Die Reſede erſchien plötzlich um die Mitte in einem Hotel wohne oder doch längere Zeit dort meiſter, den die Familie ſtellt. Der Vater des der⸗ n* Beſtattung. Unter zahlreicher Teilnahme der des 18. Jahrhunderts und verbreitete ſich innerhalb gewohnt habe. Derartige Behauptungen ſind abſolut zeitigen Ortsoberhauptes ſtand 1858—1888, alſo volle 5 Mitarbeiter fand geſtern nachmittag im hieſigen weniger Jahrzehnte in ganz Eurova. Wäre der unwahr. Der Oberbürgermeiſter hat mit feiner 30 Jahre an der Spitze der Gemeinde. Es gehört 0 Krematorium die Einäſcherung des am Dienstag Garten vor dem Bauernhauſe noch ſo klein, die Re⸗ Familie das Dienſtwohngebäude ſofort nach ſeiner heute zu den Seltenheiten, daß ein Dorfbürger⸗ morgen im 55. Lebensjahre unerwartet raſch aus ſede darf keineswegs darin fehlen. Wohl iſt die Fertigſtellung bezogen und es ſeither ununterbrochen meiſter beim erſten Wahlakt ſiegt. dem Leben geſchiedenen Lohnbuchhalters der„Neuen Blume nicht auffallend ſchön, wie die Nelke, der bewohnt. Kleine Mitteilungen 5 Mannheimer Zeitung“, Joſef Meß macher, ſtatt.] Wohlgeruch aber macht es hier, weshalb die Gärt⸗ 5. 5. 85 2 8 6 5 Mit herzlichen Worten, aus denen die Wertſchätzung nereien am Platze ſich gut mit dieſen Blumen ein⸗ 8 Einheitliche Hegezeit. Die badiſche, bayeriſche l i 11 n klang, die man dem Verſtorbenen entgegenbrachte, decken müſſen. Heute exiſtieren zahlreiche Spiel⸗ und württembergische Regierung haben ihre grund⸗ Wiesloch. Auch der Bezirksrat unterstützt die Forderung wurden durch Vertreter des Verlages, der Redaktion, arten, wovon namentlich die großblumige Reseda ſätzliche Bereitwilligkeit erklärt, in. der Gemeindevertreter, daß die Schule in ihrem fetzigen ; des kaufmänniſchen und techniſchen Perſonals odorata grandiflora beſonders erwähnt werden ſoll. über eine einheitliche Regelung der Hegezeit für Wild e 115 en. mai Ein Abbau der Schule Kränze niedergelegt. Vikar Kühlewein ſpendete Sie iſt mit längeren, ſtärkeren und dichteren Blüten⸗ und über die Ausübung der Jagd an Sonn⸗ und Pee nene e e den Hinterbliebenen, vor allem der Witwe, den Troſttrauben verſehen und hat auch breitere Blätter, aber Feiertagen einzutreten. Die Verhandlungen werden müßten die entkernt liegenden Landgemeinden noch ſchwerer ö der Kirche. noch entwickelter iſt die neuere Sorte maxima, die J demnächſt aufgenommen. leiden, als die Schulſtadt ſelbſt. r ö ö 0 elbsf die besfe Tasse Kaffee b 8 5 7 a 1 5 * 1 8 5 3 5 5 Milcb= frinr Ku. schmeckt besser milch in reincter Form das iſt Glucłsklee. Kon- zentriert— ohne jeglichen wenn Sie Glöcksklee-Milch dazu nehmen, sei es ufverdüntt statt Sahne(und dabei nut halb s teuer) oder nach Belieben ver- e — Zusatz. Sterilisiert— au- her keimfrei. In dur ne- dünnt als Milch. In beiden Fällen hebt Glücksklee-Milch das Aroma ee und macht Ihre Tasse Kaffee zu einem besonderen Genuß. Kaffee-, grenzt halibas. 5 besuch ist stets willkommen, wenn Sie Glücksklee im Hause haben.. Achten Sie auf das rot · weiſſe N g a Etikett 1* Beste Milch von Holeremer Küben in den meisten Geschäften erhältlich. Preis: Große Dose 80 Pfg., kleine Dose 30 Pfg. * Seite. Nr. 373 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 15. Auguſt 1930 a 8 Sor agungen Nahecheen ons voden Schwerte Anwetterſchäden dee * Brühl, 14. Auguſt. Am vergangenen Sonntag abend rief der Männergeſang verein„KFon⸗ kordia“ Brühl ſeine Mitglieder und die Freunde des Männergeſanges in das Sängerheim„zum Pflug“, um in ſchlichter und einfacher Weiſe 16 Mit⸗ glieder zu ehren, die auf eine jährige Mitglied⸗ ſchaft zurückblicken können. Der Einladung leiſtete die Bevölkerung von Brühl äußerſt zahlreich Folge. Die Vereinsleitung hatte zu dieſem Abend ein ſehr ſchönes Programm zuſammengeſtellt. Die Feier wurde mit dem Chor„O Schutzgeiſt“ unter der Lei⸗ tung von Herrn Freund ⸗ Mannheim eingeleitet. Alsdann begrüßte der 2. Vorſitzende, Herr Georg Geſchwill, die Jubilare und die erſchienenen Gäſte. Die Ehrung ſelbſt wurde durch einen ſin⸗ nigen Prolog, vorgetragen durch das Töchterchen des Sangesbruders Fritz Ehlig, eingeleitet. Der erſte Vorſtand dankte und gratulierte den Jubilaren namens der Konkordia und überreichte Jedem eine kunſtvolle Plakette. Der Chor„Wenig begehr ich im Leben“ beſchloß den Ehrungsakt. Ziegeleibeſitzer Eduard Merkel dankte namens der Jubilare, ver⸗ ſprach auch fernerhin der Konkordia die Treue zu wahren und brachte ein Hoch auf den Verein aus, das begeiſtert aufgenommen wurde. Die folgenden Stunden füllten der Chor und die Brühler Muſik⸗ kapelle aus. Alt und Jung gaben ſich eifrig dem Tanze hin. Großfeuer in Höpfingen s. Höpfingen bei Walldürn, 14. Auguſt. In⸗ folge Blitzſchlages wurden hier gegen Abend vier Scheunen, mehrere Schuppen und Ställe vernichtet. Die hieſige Feuerwehr konnte im Verein mit den Wehren von Buchen und Hardheim den Brand lokaliſieren. Der Schaden iſt beträchtlich, da ſämtliche Ernte⸗ und Heuvorräte verbrannten. Sämt⸗ liche Brandgeſchädigten ſind verſichert. N S. Bruchſal, 14. Auguſt. Unter Leitung des Uni⸗ verſitätsprofeſſors Geh. Rat Dr. Salomon⸗ Calvi fand am 12., 13. und 14. Auguſt durch den Bezirkslehrerverein Bruchſal ein dreitägiger Fortbildungskurs in Geologie unſerer Heimat um Bruchſal in Langenbrücken, Forſt und Weingarten ſtatt. Nach den Vorträgen wurden Sandgruben, Steinbrüche und dergl. beſucht. ., Sulzfeld, 12. Aug. Im Alter von 66 Jahren ſtarb hier Ziegeletbeſttzer Jakob Pottie z, eine hier und in der ganzen Umgebung bekannte und geachtete Perſönlichkeit. Als Pottiez die hieſige Ziegelei über⸗ nahm, war es ein kleiner Betrieb; ſeiner unermüd⸗ lichen Tatkraft verdankte das Werk einen gewaltigen Aufſchwung. Ein gewaltiger Trauerzug durchzog die Ortsſtraßen, um dem Verſtorbenen das letzte Ge⸗ leite zu geben. Nachbargebiete Gräßlicher Betriebsunfall in der Ludwigs⸗ hafener Walzmühle nd. Ludwigshafen, 14. Auguſt. In der hie⸗ ſigen Walzmühle ereignete ſich am Donnerstag vor⸗ mittag ein gräßlicher Betriebsunfall, bei dem der 28 Jahre alte verheiratete Schloſſer und Techniker Eruſt Werner, gebürtig in Stettin, ſeit einigen Tagen in Oggersheim anſäſſig, einen qual⸗ vollen Tod fand. Wir erfahren dazu, daß Wer⸗ ner bei einer Trausmiſſions kontrolle be⸗ ſchäftigt war. Er ſtand auf einem Gerüſt und unter⸗ ſuchte ein Zahnradgetriebe. Aus noch unbekannter Urſache fieler plötzlich in die Walzanlage, durch die er vor den Augen eines ſeiner Gehilfen zermalmt wurde. Der ganze Körper zwengte ſich ſ ſtark in das Zahn radgetriebe, daß die Leiche des Bedaueruswerten erſt nach 3 Stunden freigemacht werden konnte. Bis der Betrieb ausgeſchaltet wer⸗ den konnte, hatte den Unglücklichen bereits der Tod ereilt. Das Ermittlungsgericht hat ſofort eine Unterſuchung angeſtellt und die Leiche bereits zur Beerdigung freigegeben. Der noch nicht völlig ge⸗ klärte Vorgang läßt darauf ſchließen, daß Werner auf dem Gerüſt einen Fehltritt gemacht hat oder ausgerutſcht iſt. = Unterſchwarzach, 15. Auguſt. Donnerstag abend gegen 5 Uhr ging über die Gegend Unter⸗ ſchwarzach, Oberſchwarzach und Neunkirchen ein ſehr ſchweres Unwetter nieder. Hagelkörner fielen wie Vogeleier und richteten großen Scha⸗ den an. Die Schwarzbach führte ſehr ſtarkes Hoch⸗ waſſer, das wieder, wie immer an ſolchen Tagen, viel Erde mitriß und abſchwemmte. Der Hagel hat die wenigen Aepfel und Birnen, die dieſes Jahr zu erwarten geweſen wären, für die Aufbewahrung un⸗ tauglich gemacht, da die Früchte alle vom Hagel verletzt wurden. = Neckarmühlbach, 15. Auguſt. Das Un⸗ wetter, das mit Hagel begleitet Donnerstag abend über die Gemarkung ging, hat ſehr ſtarken Schaden in den Weinbergen angerichtet. Eine genaue Schätzung wird erſt in einigen Tagen möglich ſein, wenn alle Schäden klar zu Tage getre⸗ ten ſind. Sonſt ſtanden die Weinberge ſehr gut und verſprachen einen vollen Ertrag. Die Minde⸗ rung wird bis jetzt ſchon auf 1 Viertel bis 1 Halb der Ernte angegeben. Der ſehr ſtarke Regenfall hat dann noch beträcht⸗ lichen Schaden angerichtet an den abſchüſſig verlau⸗ fenden Straßen, wo, infolge Fehlens von Abzugs⸗ gräben, die Decke vollſtändig weggenom⸗ men wurde und die nackten Steine hervorſchauen, die den Zugtieren, insbeſondere den Kühen ſtarke Schmerzen bereiten. Einen ſtarken Ausfall erleiden infolge der ungünſtigen Witterung die Gurken⸗ bauern. Wenn auch der Gurkenbau in dieſem Jahr ſtark gegenüber der Anbaufläche des letzten Jahres zurückggeangen iſt, ſo iſt doch der Ausfall überaus beträchtlich, denn die Pflanzen wachſen nicht und infolge des kalten Wetters finden keine Flüge der Inſekten ſtatt, die die Befruchtung beſorgten. In dieſem Jahre werden auf unſerer Gemarkung keine 1000 Zentner Gurken intergepflügt werden müſſen, wie dies im letzten Jahr der Fall war. Aprillaunen der Hundstage Schwere Stürme im Schwarzwald.— 3 Grad auf den Hochkümmen — Beeinträchtigter Fremdenverkehr Die Hundstage neigen dem Ende zu und immer noch iſt kein entſcheidender Witterungsumſchlag ab⸗ zuſehen. Seit zwei Tagen heult wieder der Sturm über die Schwarzwaldberge und treibt dichte, graue, griesgrämige Wolken vor ſich her. Nebelſchleier um⸗ hüllen Gipfel und Kämme. Selten einmal bricht ſich das Tagesgeſtirn durch das Gewirr von Wolken⸗ fetzen Bahn. Beſonders heftige Südweſtſtürme gehen ſeit Donnerstag früh über die Höhen hinweg. Die Windsbraut macht ſich vernehmbar, als os es dem ſpäten Herbſt zuginge. Zeitweilig erreicht die Wind⸗ ſtärke den Grad 8. Bbige Stöße haben mancherlei Baumſchaden angerichtet. Manche alte Tanne und Föhre iſt den Unbilden des Wetters zum Opfer ge⸗ fallen. Heftige, in den hohen Berglagen kalt empfun⸗ dene Regenſchauer bedingen ein Anſchwellen der Bergbäche und eine übermäßige Durchfeuchtung der Almtriften, beſonders im Hochbereich des Feldberg, Herzogenhorn, Belchen und den umliegenden freien Mattengefilden. Auf 3 Grad Wärme iſt die Tempe⸗ ratur am Donnerstag früh gefallen und auch tags⸗ über iſt es ſo rauh und garſtig, daß man ſich eigent⸗ lich nur in den geheizten, molligen Gaſtſtuben der Berggaſthöfe wohl fühlt. Die außerordentlichen Regenfälle der letzten Wochen übten auf die Bergweiden einen recht ungünſtigen Einfluß aus. Es fehlt der Sonnenſchein, die Wärme. Die Quell⸗ wäſſerlein durchnäſſen weithin die Almgelände und Grastriften, die Niederſchläge, die im hohen Schwarz⸗ wald weit über 100 Millimeter in wenigen Wochen betrugen. In einer Zeit, in der ſonſt Hitze und Trockenheit vorzuherrſchen pflegen, haben die Weide⸗ plätze auf den Berghängen ſtark aufgeweicht und der Regen ſickert nur mehr ſehr langſam in das über⸗ feuchtete Erdreich ein. An vielen Tagen mußten die Herden in den Stallungen verbleiben. Die Weide⸗ gelände ſind teilweiſe recht beſchränkt, da manche Ge⸗ filde durch den Regen bodenlos wurden, andererſeits aber auch das Almgras nicht ſo kräftig nachwächſt, wie ſonſt, da die Temperatur dauernd kalt iſt und die treibende Kraft der Sonnenſtrahlen mangelt. In den Hochgeländen des Gebirges iſt die Heidelbeer⸗ ernte in vollem Gange. In den Beerenplantagen auf dem Feldberg und auf ſeinen Ausläufern erntet man hunderte von Zentnern, aber die pikante, aro⸗ matiſche Süße der Beeren fehlt vielfach; denn auch hier hat Mangel an Sonne auf die Ausreife nach⸗ teilig gewirkt. Turiſten⸗ nud Sommerfriſchlerverkehr iſt zwar zurzeit recht lebhaft, dennoch wird manche Urlauber⸗ familie mißmutig und ungeduldig, wenn der immer wieder prognoſtizierte Wetterumſchwung zum Guten ausbleibt. Viele Fremde und Kurgäſte, die ſich da und dort bereits zur Heimreiſe anſchicken, ſehen auf einen völlig verregneten Sommerurlaub zurück; hat es doch in einzelnen Teilen des Hochſchwarzwaldes während der Hundstage an mehr als der Hälfte der Zeit geregnet! Die Bilanz der Sommerſaiſon wird für die Höhen⸗ hotelbeſitzer fraglos ungünſtig ſein. Die ſchwere Kriſis, in der ſich das Hotelgewerbe ohnehin ſchon befindet, dürfte durch den Regenſommer eine weitere Verſchärfung erfahren. en. —————————-—.— Sogar Kränze werden erſchwindelt * Kaiſerslautern, 14. Auguſt. Dieſer Tage erſchien in einem Kaiſerslauterer Blumenbindegeſchäft ein Mann und beſtellte im Namen einer hieſigen Fami⸗ lie einen Kranz. Da er angab, er müſſe zu einer Beerdigung nach auswärts, wurde ihm der Kranz zur Bahn gebracht. Als das Blumenhaus dem an⸗ geblichen Beſteller die Rechnung vorlegte, ſtellte ſich It.„Pf. Preſſe“ heraus, daß es das Opfer eines Schwindlers geworden war. Verhäugnisvoller Schuß * Frankfurt a.., 13. Auguſt. Am Mittwoch abend wurde der 1g9jährige Schreiner Otto Schmidt, Stiftſtraße 16 wohnhaft, mit drei anderen jungen Burſchen von dem Kaufmann Helmuth Herrmann Eyſeneckſtraße 20 wohnhaft, im Garten ſeines Vaters beim Obſtdiebſtahl betroffen. Hermann führte die Burſchen zum Toreingang des Hauſes und wollte die Polizei benachrichtigen, als er von den Burſchen bedroht wurde. Herrmann zog ſeinen Revolver, worauf Schmidt ihm auf die Hand ſchlug, ſodaß ſich 92 ein Schuß löſt e, der Schmidt in die Herzgegend traf. Schmidt lief noch eine kurze Strecke davon und brach dann tot zuſammen. * * Landau, 14. Auguſt. Aus dem Beſitz des Fabrik⸗ direktors Joſt ging das an das Stadion anſchlie⸗ ßende Gelände in einem Umfang von rund 5000 Quadratmeter an die Stadt Landau über. Ein Teil des Geländes wird zu dem neu erſtandenen ſtädti⸗ ſchen Schwimmbad verwendet, während der nordweſtliche Teil für die Erweiterung der hieſigen Sportparkaulage verwendet werden wird. * Annweiler, 14. Auguſt. Der Metzgerburſche Walter Fuchs von hier, gebürtig aus Hofſtätten, der anläßlich der Rinnthaler Kirchweihe ſeinem Kameraden Fritz Trapp aus Sarnſtall infolge Zu⸗ ſammentreffens unglücklicher Umſtände(nicht durch Abſicht, wie man zuerſt annahm), durch einen Schuß in den Leib ſchwer verletzte und durch die Gendar⸗ merie verhaftet worden war, wurde am nächſten Tag wieder auf freien Fuß geſetzt. Deutſch-franzöſiſcher Kongreß auf dem Sohlberg Vom 28. Juli bis 3. Auguſt tagte auf dem Sohlbe 15 bei Ottenhöfen der Deutſch⸗Franzöſiſche Kongreß. Daß er zuſtande gekommen, verdankt man dem Leiter der Karlsruher Jugendverbände, Abetz, dem Vorſtand der groupe universitaire franco- allemand an der Sor⸗ bonne Mardrus und den Herausgebern der Pariſer Zei⸗ tung„Notre Temps“. 5 Unbeſchwert von Tagesordnungen, der Einſetzung von Kommiſſionen uſw. wollte man gemeinſam mitten in der ſchönen Schwarzwaldlandſchaft leben. Durch Vorträge in beiden Sprachen, die ſofort von einer Dolmetſcherin vom Mannheimer Dolmetſcher⸗Inſtitut überſetzt wurden und infolgedeſſen auf die Angehörigen der zwei Na⸗ tionen wirkten, wurde ein umfaſſendes Bild vom kulturel⸗ len, wirtſchaftlichen, künſtleriſchen, religibſen und polttiſchen Leben der Nachbarvölker entworfen und in eingehenden Diskuſſionen Aufſchluß über Anſchauungen und Willens⸗ richtung der jungen Generation links und rechts vom Rhein gegeben. Die hervorragenden deutſchen Männer, die zu Worte kamen, gaben ihren Landsleuten und den Gäſten ungeheuer viel: Prof. Bergſträßer⸗ Heidelberg ſprach über die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands, Dr. Kurt Mar; tin, der Direktor des Landesmuſeums in Karlsruhe, zeigte in geradezu vollendeter Weiſe Höhepunkte deutſchen Kunſt⸗ ſchaffens, v. Grolmann⸗ Karlsruhe ſprach über deutſche Literatur. Prof. Freeſe⸗ Dresden, der Schöpfer des Stadions in Nürnberg und manchen andern modernen Zweckbaus gab an Hand von Lichtbildern einen Abriß von neuem Bauen, Prof. Piper ⸗Münſter ſchilderte das reli⸗ giöſe Leben in Deutſchland; Dähnhardt, der im Flug⸗ zeug von Berlin mitten aus dem politiſchen Tageskampf gekommen war, legte den Finger auf manche Wunde, die das Vertragswerk von Verſailles am deutſchen Volkskörper ge⸗ ſchlagen, und Prof. Mittelſtraß zeigte deutſche Not an Hand der erſchütternden Arbeitsloſenziffer und die Schwie⸗ rigkeit der Berufswahl. Von franzöſiſcher Seite wurden die entſprechenden Fra⸗ gen von berufenen Vertretern behandelt, dazu kam ein aus⸗ gezeichneter Vortrag des Afrikareiſenden Sibert, der im Frühjahr 1930 das Land von Algier bis zur Elfenbeinküſte im Auto durchquerte, viel Intereſſantes von Land und Leu⸗ ten zu berichten wußte, und der mit ſeiner Anſicht nicht zurückhielt, daß Togo und Kamerun wieder an Deutſchland zurückgegeben werden ſollten. Frankreich habe auch noch genug Kolonial beſttz ohne dieſe beiden Gebiete. Beſte deutſche Muſik fand eine vollendete Wiedergabe durch das Lang⸗Quintett von Karlsruhe, das beim erſten Konzert Schubert, beim zweiten Reger zu Gehör brachte. Prof. Mantel⸗ Karlsruhe ſpielte in einer beſonderen Veranſtaltung Bach ſo meiſterhaft, daß auch den franzöſiſchen Gäſten dieſe Seite deutſchen Muſikſchaffens aufging. Die ſchöne deutſche Landſchaft ſahen die Gäſte, die ſich bald eng an ihre Gaſtgeber angeſchloſſen hatten, auf Wan⸗ derungen auf die Hornisgrinde, an den Mummelſee, nach Lautenbach und an die Allerheiligenfälle. Eine Autofahrt nach Stuttgart zeigte ihnen deutſchen Fleiß und each a ung Bauen. Die Deutſch⸗Franzöſtſche Geſellſchaft, Abteil Stuttgart, unter Leitung von Herrn Benz, hatte für eine würdige Begrüßung und Bewirtung der Gäſte auf dem Weißenhof, der die beſte Illuſtration zu den vorangegan⸗ genen deutſchen und franzöſiſchen Vorträgen über moderne Architektur gab, Sorge getragen. Ein Höhepunkt war der Samstagabend. Pfarrer Kap⸗ pes aus Karlsruhe verſammelte die große Schar der Fran⸗ zoſen und Deutſchen um ein hell loderndes Feuer und ſprach erſchütternde Worte über zwei Kriegserlebniſſe, die ſich an die Namen von Romain Rolland und Barbuſſe knüpften. Ein Kranz wurde in die Flammen geſchleudert zum Geden⸗ ken an die Toten der beiden Völker. Die Latenſpieler ſpiel⸗ ten darauf Teile aus den„Bürgern von Calais“ mit einer Eindringlichkeit, die die Hörer in ihren Bann ſchlug, und es wurden allen bewußt, daß auch dieſes Stück, wenn auch auf franzöſiſchem Boden ſpielend, deutſches Schickſal nach dem Krieg aufzeigte. Man ſchied mit herzlichen Dankesworten an alle, die zum Gelingen der Tagung beigetragen hatten, in der feſten Abſicht, ſich nächſtes Jahr in Frankreich zu treffen. Alle Teilnehmer an der Tagung waren überzeugt, daß dieſe Woche gemeinſamer Arbeit und gemeinſamen Genießens unendlich viel zum gegenſeitigen Verſtändnis und zur gegenſeitigen Förderung beigetragen habe. Luwo. * Schramberg, 13. Auguſt. Hier fuhren ein Mo⸗ torradfahrer und ein Radfahrer aufeinander auf. Während der Radfahrer mit leichten Verletzungen davonkam, erlitt der Motorradfahrer einen Schlüſſel⸗ bein⸗ und einen Schädelbruch. Schluß des redaktionellen Teils 5„ e e 0 1 11 85 un den ſelhöhlen, ſowie Geruchsbeläſtigung, beſonder i Tube 1 Mi. In allen einſchl. Geſch. erhältlich. Der junge Mann und die laͤchelnde Irau Von Eliſabeth Thommen Ein junger Mann ſagte zu einer Frau:„Ich liebe Sie.— Ich liebe Sie ſehr.“ Er ſprach es mit warmer, überzeugter Jungmän⸗ nerſtimme. Die Frau ſchaute dem Jüngling ein wenig un⸗ gläubig lächelnd, aber doch auch ein bißchen gerührt in die Augen. „So“, ſagte ſie bloß.„So.“ „Ja“, ſagte der junge Mann.„Ja.“ Und er küßte die Hände der Frau. Sie aber bot ihm die Lippen. Da küßte er ganz zart und kurz ihren Mund. Und plauderte beglückt weiter.„Ich kann künftig nicht mehr ohne Sie leben. Ich muß Sie täglich ſehen, hören..“ „Ach, täglich?“ neckte die Frau.„Wirklich? „Gewiß“, beteuerte der junge Mann.„Ihre Nähe iſt mir ein Herzensbedürfnis.“ Die Frau lächelte. „Nett von Dir!“ Und bot Und küßte ihn. Aber da redete der junge Mann wei⸗ tex und ſagte:„Natürlich werde ich ſehr rückſichts voll ſein. Sie brauchen ſich nicht zu ängſtigen. Ich weiß ja, daß. er ſtockte. „Daß?“ lächelte die Frau etwas geſpannt. „Nun,“ fuhr der junge Mann tapfer fort,„daß Sie verheiratet ſind. Und ich werde in keinem Fall ältere Rechte antaſten.“ „Aha“, machte hier die Frau ganz ſachlich. Und lächelte Aber der junge Mann lächelte nicht. Er ſagte feier⸗ lich, und es klang beinahe wie ein Schwur:„Man muß ſich den Geſetzen fügen— ſie ſind gut.— Es gibt eine Größe im Leben und die heißt— Verzicht!“ „So“, ſagte die Frau und dachte: Es gibt eine Größe im Leben und die heißt— Leben. Aber ſie ſprach das Wort nicht aus. „Das Leben an ſich iſt nicht wichtig“, dozierte der funge Mann.„Ausſchlaggebend iſt bloß, wie man es meiſtert.“ ihm wieder die Lippen. „Und wie gedenken denn Sie das zu tun, kleiner Freund?“ fragte etwas ironiſch die Frau. Und ſie ſaß plötzlich ganz gerade im Stuhl. „Höchſt einfach,“ ſprach der junge Mann,„ich halte mich an die Grenzen. Ich achte den Beſitz.“ „Höchſt einfach— Grenzen— Beſitz,——— ſo!“ nickte die Frau. „Ja. Das iſt doch das einzige Richtige, nicht wahr?— Aber trotzdem werde ich vor der ganzen Welt zu meinen Gefühlen für Sie ſtehen. Ich liebe und verehre Sie,“ beharrte er trotzig,„ich habe ein Recht, das zu tun, ich werde es vor niemand verber⸗ gen.— Und Sie, Sie laſſen ſich meine Liebe und Ver⸗ ehrung klug und überlegen gefallen, lächeln ſozuſagen dazu, nicht wahr?— So ungefähr ſtelle ich mir unſer künftiges Verhältnis vor.“ „Klug und überlegen— lächle dazu“, ſprach die Frau vor ſich hin. Seufzte ein wenig, ſtrich mit der Hand einen Gedanken von der Stirn Und ſchon lächelte ſie dazu, ſehr liebenswürdig, ſehr gütig, ſehr von oben nach unten, eben— über⸗ legen.. Und bloß ihre Stimme klang ein ganz klein wenig kühler als vorher, als ſie ſagte:„Wiſſen Sie auch, daß das, wovon Sie reden, junger Freund, nicht Liebe iſt?— Sondern ein Programm.“ „Programm? Wieſo denn?“ fragte betroffen und etwas heleidigt der junge Mann. Aber da war ſie ſchon aufgeſtanden und reichte ihm die Hand:„Ich muß nun wirklich gehen.“ „Schon? Weshalb denn?“ „Es gibt ein Größe im Leben, die heißt Verzicht“, zitierte ſie lächelnd. Aber während ſie drunten auf der Straße vom Gewimmel der Menſchen aufgeſogen wurde, während die Lichtreklamen in allen Farben leuchteten, die hellen Auslagen lockten, der feuchte Aſphalt wie eine ſchwarze ſchimmernde Seidendecke dalag, während Autos und Tramwagen vorbeiflitzten und der ganze Zauber des abendlichen Stadtbetriebs die lächelnde Frau wohlig umfing, da ſang und klang es unentwegt in ihrem Innern: Guter Junge, was weißt denn du von der einen Größe im Leben, die da heißt— Leben. eee Tag eines Kindes Von Alfred Hein Es ruht ſich nicht aus, es ſchläft ſich nur die apfel⸗ runden Backen rot. Am tiefſten aber ſchläft die kleine Hand. Wir Großen löſen nie ganz das Fauſtver⸗ krampfte des Alltags, hier abr iſt eine weiße, weiche Nachtblüte aufgegangen in ſüßeſter Rundung und mit glanzzarter Haut. Die Naſe iſt dafür um ſo weniger dem Leben zu entträumen: ſie wirkt in ihrer kecken Emporgewippt⸗ heit wie angeklebt—, des Mundes und der geſenkten Lider Engelgoldheit will ſich mit dieſem Witz von Näschen nicht vereinen. Da wacht es auf; ſofort der Mund ein helles, rotes Gelächter, die blauen Augen blitzen unternehmungsluſtig von einem lichten Blond⸗ ſchopf umwuſchelt,— nun paßt die Naſe! Affenartig umklammern die Händchen das Bettgeländer, die fettwulſtig runden Beinchen ſpringen vor Lebensluſt. Jetzt— Stille——— mit behaglichem Gluckſen wird die Flaſche getrunken. Aber der letzte Milch⸗ tropfen ſitzt auf dem Ohr anſtatt im Munde, ſo wird die leere Flaſche weggeworfen und gekräht: Man will angezogen ſein! 5 Es iſt nun ſo weit. Frühmorgens halb ſieben ſtürzt ſich der kleine Wirbelgeiſt ins volle Spiel ſeines unbewußten Lebens. Balanzierende Wande⸗ rungen werden auf ſtapfenden Füßen mit den kerzen⸗ gerade hochgeſchobenen Zeigefingern beider Hände un⸗ ternommen, bis der Spaziergang zum Schluß fünf⸗ zigmal um den Eßtiſch raſen wird, ein Hündchen, das einem ſpektakelnden Klingelwagen vorgebunden iſt, an langer Leine hinterher. Plumps—! Man iſt müde Auf allen Vieren zur Mama— hops auf den Schoß: freudiges Gequiek und Kauderwelſchen über einem Bilderbuch. Der darin abgemalte Teddybär entlockt den Ruf„Aſa, aſa!“ Man will den wirklichen Bären haben. Der Goldfellige mit ſeinen glänzenden Augennägeln und der umſtruppten Schnauze wird herbei geſchafft. Da aber zieht ein ſchon viel Blin⸗ Dann erbebt ganz leiſe ein Lächeln in einem Mund⸗ kenderes noch mehr an: die große Papierſchere auf dem Schreibtiſch. Minutenlanger Kampf, den ge⸗ fährlichen Gegenſtand nicht anzufaſſen, bis endlich Klänge vom Klavier herüber kommen. Papa ſpielt. Niggerartiges Geſumme aus dem kleinen Mund, dazu Wippen mit dem Sterz: bedeutet das! Ausfahrt. Nur eines intereſſiert: Hunde und kleine Kinder. Jeder Hund wird„Hau, hau!“ be⸗ grüßt, die Kinder werden übervergnügt angekräht —! ganz plötzlich aber ſinken bleiern die Lider: Man ſchläft—— das Rangenhafte weicht der Süße. Nur die Naſe. Und ſo wird's Mittag und Abend. Eſſen, Spiel, Schlafen: großer, tiefatmiger Rhythmus des Lebens. Manchmal ſchleicht ſich ſchon Traum in den Schlaf. Singen und Tanzen winkel und huſcht die Lippe entlang— ſo himmliſch, daß man verſucht iſt, dieſes Lächeln mit einem leis die Lippen entlang zitternden Harfenakkord zu deu⸗ ten. Manchmal: Geflüſter, und die aprikoſenſanfte Hand taumelt in die Höhe—— Greifenwollen— ehe die Finger ſich ſchließen, liegt ſie ſchon wieder wie ein rundes Wunder auf dem Deckbettchen. Tiefe Liebe durchſtrömt das ganz Haus und möchte jede Tiſchkante umpolſtern, auf daß es ſich nicht ſtoße, und den Boden weich und glatt machen, auf daß es nicht ſtrauchle. Leiſe gehen die Türen, alles lächelt ſich nur an, ohne viel zu ſprechen,— die Ohren hor⸗ chen nur ins Kinderzimmer: Ja, es ſchläftl Der Erwachſenen alltagsfrongewohnte Hände ſind ſelig, einen Augenblick lang ſegnend über den Schlaf des Kindes zu ſtreichen. Sie kommen geſegnet zu⸗ rück; Wie wenn ſie, in das junge Blut getaucht, er⸗ friſcht worden wären. Und nun arbeiten ſie wieder: für das Kind. e Wien feiert Grillparzer. Zur Feier des hun⸗ dertſten Geburtstages Grillparzers wird das Wie⸗ ner Burgtheater das Andenken des Dichters durch die Neuinſzenierung Grillparzerſcher Werke, die zu einem Zyklus zuſammengefaßt werden ſollen, ehren. 16 8 22 * 1 1 * o A Freitag, den 15. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Nr. 373 5. Seite. tszeitung Duldung der Außenantenne Zu den zahlreichen Gerichten, die im Gegenſatz zum Reichsgericht den Vermieter zur Duldung einer Außenantenne für verpflichtet erachten, iſt jetzt auch mit einem weiteren Anteil das Amtsgericht in Königsberg getreten. In einem Urteil wird die Verpflichtung des Vermieters zur Duldung mehrerer Außenantennen auf ſeinem Hauſe grund⸗ ſätzlich bejaht. Aus den Gründen iſt u. a. hervor⸗ zuheben: Der erkennende Richter iſt der Anſicht, daß der Rundfunk mit Hochantenne heute ein gleiches Ver⸗ kehrsbedürfnis darſtellt wie der Fernſprecher bis zum Kriege. Ebenſowenig wie ein Hauswirt vor dem Kriege wegen Verunſtaltung ſeiner Hausfaſſade einem Mieter den Anſchluß an das Fernſprechnetz deshalh verbieten durfte, weil bereits vier oder fünf andere Mieter einen Fernſprecher im Hauſe hatten, ebenſowenig darf er heute aus der Tatſache, daß noch mehrere andere Antennen auf dem Hausdach ange⸗ bracht ſind, die Verweigerung der Anbringung einer weiteren Antenne herleiten. Dies ergibt ſich ſchon daraus, daß ebenſo wie beim Fernſprechverkehr auch beim Rundfunkanſchluß von der öffentlichen Hand, der Reichspoſtbehörde, die Teilnehmerbeträge ein⸗ gezogen werden, woraus ſich das allgemein aner⸗ kannte Verkehrsbedürfnis nach bteſen Anlagen ohne niteres ergibt. Die Beklagte iſt daher gehalten, die Anbringung einer Hochantenne auch dem Kläger zu geſtatten. 0 8 Von der fahrläſſigen Gefaugenenbefreiung frei⸗ geſprochen. Im vorigen Jahre war ein Darmſtädter Juſtizpraktikant, damals noch Anwärter, mit dem Ausſcheiden von Akten des Amtsgerichts Lam⸗ pertheim beſchäftigt. Zur Hilfeleiſtung zog er einen Unterſuchungsgefangenen zu, der, außer⸗ halb des Gerichtes beſchäftigt, verſchwand und ſpäter in Mannheim feſtgenommen wurde. Wegen fahr⸗ läſſiger Gefangenenbefreiung wurde der Juſtizprakti⸗ kant zu 30/ Geldſtrafe verurteilt, während der Ge⸗ fangenenwärter freigeſprochen wurde. Der Verteidi⸗ ger betonte, daß der Angeklagte kaum das Examen beſtanden hatte, um erſt die Beamtenlaufbahn anzu⸗ treten. Er verneint, daß in dem Verhalten des An⸗ geklagten eine Fahrläſſigkeit zu erblicken ſei. Schließ⸗ lich ſei der Beamte nach beſtandenem Examen abge⸗ arbeitet geweſen. Bei der Beſchäftigung ſei das Ent⸗ weichen von Gefangenen immer gegeben geweſen, da das Amtsgerichtsgefängnis offen ſtehe. Der Staats⸗ anwalt macht darauf aufmerkſam, daß es ſich bei dem Unterſuchungsgefangenen um einen alten Kunden ge⸗ handelt habe, der eine größere Vorſtrafenliſte auf⸗ weiſe und der vorſichtig zu behandeln war. Der An⸗ geklagte habe gewußt, daß Unterſuchungsgefangene micht zu derartigen Arbeiten verwendet werden dür⸗ ſen und habe den Gefangenen auch nicht genügend bewacht.— Die Darmſtäd er Kleine Straf⸗ kammer hob das erſte Urteil auf und ſprach den Angeklagten frei. Das Gericht hat mit Rückſicht auf die Jugend des Angeklagten geringere Anforde⸗ rungen an deſſen Umſicht geſtellt. 11. Von unſerem Ak⸗Sonderberichterſtotter Waſſerkuppe, den 14. Auguſt Der vergangene Wettbewerbstag hat wieder einmal Leiſtungen gezeitigt, die einzigartig ſind. Wie geſtern be⸗ reits mitgeteilt worden iſt, hat Kronfeld eine vorüber⸗ ziehende Front zum Streckenflug benutzt. Sein Start erfolgte kurz nach 2 Uhr. Erſt um 7 Uhr traf die Nach⸗ richt von ſeiner Londung ein, die bei Rehau, 14 Km. von Hof, hart an der tſchechiſchen Grenze erfolgt iſt. Kronfeld iſt bis jetzt noch nicht zurückgekehrt, und deshalb liegen über ſeine Landeſtelle auch noch keine genauen Ergebniſſe vor. Es ſteht jedoch einwandfrei ſeſt, daß die Flugſtrecke etwa 150 Km. beträgt. Wieder einmal hat Kronſeld mit dieſem Fluge eine hervorragende Leiſtung vollbracht, die ſeine meiſterhafte Geſchicklichkeit in der Ausnutzung der in der Atmoſphäre enthaltenden Aufwindenergien deut⸗ lich offenbart. Schon der Start der„Wien“ bewies, daß Kronfeld jeder Situation gewachſen iſt und genau weiß, welche Richtung er einzuſchlagen hat, um einen Erfolg zu erringen. Die durchziehende Front erſtreckte ſich in größerer Breite etwa 4 Km. nördlich der Waſſerkuppe von SW. nach NO. Es gelang Kronſeld, eine in der Nähe der Startſtelle vorbeiziehende Wolke anzufliegen und mit der hier erreichten Höhe die Front zu erwiſchen. Ueber ſeinen Flug, der noch manche wertvolle Erfahrung vermittelt haben wird, wird nach Rückkehr Kronfelds be⸗ richtet werden. Außer Kronfeld gelang es auch noch Hurttig, einen Fronten⸗Segelflug durchzuführen, der ihn bis nach Bi⸗ ſchofsrotha bei Suhl führte. Die Flugſtrecke beträgt ca. 55 Km. Wenn dieſe Entfernung auch weit hinter der Rhön-Segelflug-Wettbewerb 1930 2 Kronfelds zurückſteht, ſo muß doch gerade dieſer Flug noch beſonders hervorgehoben werden, denn die Leiſtung die⸗ ſes 19 jährigen Piloten iſt hauptſächlich dadurch ſehr wert⸗ voll, als Hurttig einer der wenigen außer Kronfeld iſt, die ſich bewußt der Gefahr eines Streckenfluges vor einer Front ausgeſetzt haben und durch ihren Flug den Be⸗ weis erbringen konnten, daß ein feines fliegeriſches Ge⸗ fühl, eine gute, feſte Maſchine und ein Vertrautſein mit den meteorologiſchen Verhältniſſen des Wolkenfluges ſelbſt dieſen zu einem weniger gefährlichen Unternehmen machen. Es war bei dem Fluge Hurttigs zum zweiten Male der Fall, daß dieſer einen Streckenflug ausführte und zwar war der erſte, wie bereits berichtet, am Vortage ausgeführt worden. Wenn man bedenkt, daß immerhin eine gehörige Erfahrung dazu gehört, einen Streckenflug erfolgreich durchzuführen, ſo muß man der Leiſtung Hurttigs die höchſte Anerkennung zollen, Leider iſt es ihm auf dieſem Fluge nicht gelungen, die geforderte Mindeſtflugſtrecke von 75 Km. zu erreichen, ſo daß bis jetzt als einziger Bewerber für den 2000/ Preis für die größte Flugſtrecke, mindeſtens jedoch 75 Km., Kronfeld in Frage kommt. Wie um einen Ausgleich für den geſtrigen erfolgreichen Tag zu ſchaffen, herrſchte heute ganz ſchlechtes Wetter. Der außerordentlich ſtarke SW.⸗Wind, der mit einer durch⸗ ſchnittlichen Geſchwindigkeit von 20—25 Sekundenmetern weht— Böen bis zu 30 Sekundenmetern— bringt ab⸗ wechſelnd Nebel und Regen mit ſich, ſo daß an einen Flugbetrieb nicht zu denken iſt. So können die Piloten wenigſtens wieder einmal in Ruhe die kleinen Reporaturen durchführen, die durch das Landen auf dem teilweiſe ſehr ſteinigen Gelände der Waſſerkuppe mitunter erforderlich werden. Abſchluß des Damentennis-Länderkampfes Deutſchland— England:6 Der erſte deutſch⸗engliſche Damentennis⸗Länderkampf in Berlin endete nach wechſelnder Führung am Don⸗ nerstag vormittag mit:6 Punkten unentſchieden, nach⸗ dem das Ergebnis am Mittwoch bereits 515 gelautet hatte. Am Donnerstag gewann noch jede Partei einen Punkt, wodurch ſich das Endergebnis auf:6 ſtellte. Im Doppel trafen die Engländerinnen Haylock⸗Mudford auf die weſt⸗ deulſche Paarung Roſt⸗Peitz, die ſich faſt widerſtandslos 176,:0 ſchlagen ließen. Sollte eine deutſche Niederlage vermieden werden, ſo mußte Cilly Außem unbedingt das letzte noch aus⸗tehende Spiel gegen Miß Watſon gewinnen. Die deutſche M⸗iſterin war ſich ihrer verantwortungs⸗ vollen Aufgabe voll bewußt und griff energiſch die im erſten Satze bereits:1 führende Engländerin an, die nervös viel verſchlug und den Sieg mit 614, 628 der deut⸗ ſchen Vertreterin überlaſſen mußte. Voren Rudi Wagener fordert Schönrath Der neue deutſche Schwergewichtsmeiſter Hans Schön⸗ rath wird ſich nicht allzu lange auf ſeinen Lorbeeren aus⸗ ruhen können, denn ſchon iſt in Rudi Wagener ein neuer Anwärter auf den Titel aufgetaucht. Der Duisburger, der zuletzt als Exſatzmann in der Schwergewichts⸗Meiſterſchaft galt, hat Schönrath jetzt um den Titel gefordert. Falls Hein Müller auch noch Abſichten hat, werden wohl beide erſt einen Ausſcheidungskampf beſtreiten müſſen. Freiburger Vergrekord Das Training Freiburg i.., 19. Auguſt. Caraceiola, Burgaller, von Morgen, Volkhardt, Simons, ſie ſind alle ſchon ſeit Montag oder Dienstag in Freiburg und laſſen, mit den Erfahrungen und Erfolgen des Klauſen⸗ rennens in die Schwarzwald⸗Hauptſtadt gekommen, die Zeit nicht ungenützt verſtreichen. Auch der Vorjahrs⸗Sport⸗ wagenſieger und Rekordfahrer vom Schauinsland⸗Berg⸗ rekord und vom Klauſenrennen, der oſtpreußiſche Graf Kal⸗ nein, iſt zur Stelle, und fährt ſeit Tagen zum Schauinsland, um ſich mit den unerhört zahlreichen Eigenheiten und über 100 Kurven der Freiburger Bergrekordſtrecke vertraut zu machen. Am Donnerstag nun begann das offizielle Trai⸗ ning. Es ließ noch keinerlei Schlüſſe auf den Ausgang des Rennens zu, denn infolge des Regenwetters und ſchlüpfri⸗ ger Straßen fuhren alle Fahrer in verhaltenem Tempo. Caracciola jagte ſeinen kurvenſicheren Mercedes⸗Benz um olle die Krümmungen, daß es eine Freude war. Hans Stuck dagegen ließ ſeinen Steyr⸗Rennwagen in der Garage und fuhr die Strecke im Kabrtolet in geruhſamem Tempo ab. Burgaller, von Morgen, Volkhardt, Simons gaben ein paar Mal Vollgas, holten aber vorſichtigerweiſe keine Spitzenleiſtungen aus ihren Wagen heraus. Von den Mo⸗ torrad⸗Kämpen hatte ſchon am Mittwoch mittag Büllüs auf ſeiner anſcheinend unbeſiegbaren NSu die Bergrekordſtrecke abgefahren. Er fuhr vorſichtig erwägend, reſtlos auf Er⸗ kennen und Beherrſchen der vielen Kurven eingeſtellt. Auch Ulmen und Rüttchen, die anderen erfolgreichen Fahrer der erfolgreichen NSU⸗Mannſchaft, waren bereits beim Trat⸗ ning, ebenſo Dom auf Standard und der Klauſen⸗Rekord⸗ meiſter Lang auf Standard. Die Victoria⸗Fahrer Dr. Adam und Mühlbacher(Nürnberg) jagten ihre ſtraßenſicheren Victoria in recht achtbarem Tempo auf die 1204 Meter hohe Klauſenpaß⸗Höhe. Von bekannten Motorradgrößen ſahen wir noch Weyres(Aachen) auf Harley⸗Davidſon, Pätzold (Köln) auf Sarolea, die von Erfolg zu Erfolg eklenden Nürnberger Triumph⸗Fahrer Ley und Fleiſchmann, die Schweizer Alfter auf Condor, Oilter auf Motoſacoche u. a. bei der Trainingsarbeit. Im oberen Teil der Strecke lag Nebel, der flottes Fahren erſchwerte. Man rechnet damit, daß diesmal dem beſtehenden Bergrekord des tödlich ver⸗ unglückten Huldreich Heußer, der 1928 die Strecke in 924,2 im 74 Km.⸗Durchſchnittstempo bezwang, der Garaus ge⸗ macht werden wird. Von der AD Ac⸗Leitung ſind bereits die Herren Stadtrat Dipl.⸗Ing. Filſer(Augsburg) als A DAC⸗Wagenreferent und Dr. Junghans und Feuerle zur Stelle. Sportpräſident Kroth und Major a. D. Czermak als Repräſentant des A. v. D. werden erwartet. Das Stadt⸗ innere Freiburgs iſt flaggengeſchmückt. S. Doerschlag. Sageolaleſicles Freitag, 15. Auguſt Roſengarten: Gaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München: „Hoheit tanzt Walzer“, 20 Uhr. Friedrichspark: Abendkonzert. öln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim Aß⸗ mannshauſen und zurück, 14,30 Uhr Worms— Gernsheim Oppenheim—Nierſtein und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Skandal um Eva“.— Un i⸗ verſum:„Der Schuß im Tonfilmatelier“.— Scala: „Melodie des Herzens“.— Schauburg:„Skandal um Eva“.— Gloria:„Zwei rote Roſen“.— Roꝝy⸗ Theater:„Das Mädel aus USA.“.— Capitol: „Das Rheinlandmädel“.— Palaſt⸗ Theater:„Der blaue Engel“. Sehensmürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—18 uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. EEECECCCCCCT0T0TꝙTPPTꝙbGTGbꝙbPbTPbPbPbPTPTPTPVPPPPPPPPPPPcc Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel] 9. 12 18, 14. 18 Neckar⸗Megelf 12. 18. 14. 18. 5 7715 Tafel.801.751 20 Schuſterinſe.55.48 2,84.892,34 Managen 483 3,496.83%85 Fehl.643,60 8,58 3573.85 Jagſtſeld 949,8 9,3893 Maxau.615,53 5,48 5,41 5,65 Ploch ingen 0,28.230,28.83 Mannbein 4,88.67.59 4,444.40 Hellbronn 1508.105,48 d44 Kaub 307.04 3,012.8 2,94 Köln 2597 2,96 2,97.92ʃ8,02 Waſſerwärme des Rheins 18˙C rr BBB Chefredakteur; Kur! ffiſcher Verantwortlich für Politik: l. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales? Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗Gexicht und alles übrige: i. V. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim, N 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bet Ritckvorto „„ und billigere Kilometer, das bietet innen DAPOLIN. Hohe Qualität und- was heute den Ausschlag gibt größte Wirtschaftlichkeit verbürgt 232 D APO LIN Führend in Qualität. Führend im Absatz. Führend im Kundendienst. DEUTSCH-AMERIKANISCHE PETROLTLEUM-SESEUMUOScHAET 885 Mittag-Ausgabe Nr. 373 1 Nachlaſſende Neberfremdung der deutſchen Wirtſchaft im erſten Halbjahr 1930 Eine Auswirkung der Kapitalverbilligung und der rückläufigen Weltkonjunktur Der Ueberfremdungsprozeß der deutſchen Wirtſchaft, der in der Nachkriegszett infolge des Kapitalmangels teilweiſe beſorgniserregende Formen annahm, hat in der erſten Jahreshälfte 1930 etwas nachgelaſſen. Unter dem Einfluß des Zuſtroms fremder Mittel und als Reſultat der Geld⸗ verbilligung gelang es den deutſchen Unternehmungen, teil⸗ weiſe wieder auf eigene Füße zu kommen. Allerdings läßt ſich hieraus noch nicht folgern, daß die direkte Beteili⸗ gung des Auslandes an der deutſchen Wirtſchaft nunmehr ihrem Ende entgegengeht. Es iſt vielmehr anzunehmen, daß die allgemeine Weltdepreſſion der Hauptgrund für die Reſerve der fremden Geldgeber bei Neuinveſtitionen in deutſchen Erwerbsgeſellſchaften war. Der Prozeß der Ueberfremdung verläuft daher weniger ſtürmiſch, ſchlum⸗ mert aber auch jetzt nicht. Von den im erſten Semeſter 1930 bekannt gewordenen Verbindungen der deutſchen mit der ausländiſchen Wirt⸗ ſchaft wären an erſter Stelle die der chemiſchen In⸗ duſtrie zu erwähnen. Dies kann kaum überraſchen. Sind boch gerade in dieſem Induſtriezweige auf der ganzen Welt ziemlich gleichgelagerte Ziele und ähnliche Methoden der Produktion vorhanden. An der Spitze marſchiert der Farbentruſt. Die General Anklinc Works, ein Enkelkind der J. G. Farbeninduſtrie, erweiterte ihre Anlagen in den Vereinigten Staaten zwecks Herſtellung von Farbſtoffen, die bis 1929 ausſchließlich aus Deutſchland bezogen werden mußten. Ferner ging die J. G. Standard Co., die Verwer⸗ tungsgeſellſchaft der Patente für das Kohle⸗Hydrierver⸗ fahren, dazu über, dieſe Patente in der Form zu verkaufen, daß die Intereſſenten Aktien einer neu zu gründenden Ge⸗ ſellſchaft erwerben und an dieſe eine Vergütung zahlen. Ferner traf die holländiſch⸗engliſche Oelgruppe Shell mit der deutſch⸗amerikaniſchen Oelgruppe J. G. Farben⸗ Standard Oil ein Abkommen, das den Austauſch von Er⸗ fahrungen und Patente auf dem Gebiete der Oeldeſtillation, bezw. Hydrierung vorſieht. Schließlich wurde mit dem Stitz in Baſel der Verband internationaler Farbengroßhändler errichtet. Auch die Kunſtſeideinduſtrie, die in enger Berüh⸗ rung mit dem chemiſchen Großgewerbe ſteht, war nicht müſſig. Der Aku⸗Konzern gliederte ſich die Händlerfirma C. Benrath jun.⸗AG. in Barmen an. Die J. P. Bemberg Ach, ſchloß mit der Textilfirma Manufacture de Buhl in Bühl bei Gebweiler eine Intereſſengemeinſchaft, die vor⸗ ſteht, daß die franzöſiſche Geſellſchaft ihre Rohſtoffe aus⸗ ſchließlich bei Bemberg deckt. Die Holzverkohlungsinduſtrie AG., Konſtanz, beteiligte ſich an der Gründung der Société Induſtrielle des Dérivés de l' Acetylene. Die Kalkſtickſtoff⸗ produzenten Belgiens, Deutſchlands, Frankreichs, Italiens, Jugoflawiens, Polens, der fkandinaviſchen Länder, der Tſchechoſlowakei und der Schweiz, die etwa 92 v. H. der Weltproduktion darſtellen, ſchloſſen ſich zu einem Syndikat zuſammen und errichteten die European Cyanamide Export Co., Otd., die die Aufgabe hat, die Ueberſchüſſe derjenigen Länder, die mehr produzieren, als ſie ſelbſt verbrauchen, zu verkaufen. Auch das elektrotechniſche Gewerbe war im erſten Halbjahr 1930 nicht untätig. Unter Mitwirkung der AG. wird in Dublin die Jriſh A. E. G. Electric gegrün⸗ det. Unter deutſcher und ſchweizeriſcher Beteiligung ent⸗ ſtand die Kraftwerk Ryburg⸗Schwörſtadt AG., Rheinfelden. Die Standard Eleetrieitäts⸗Geſellſchaft, eine Gemeinſchafts⸗ gründung der AEch. und der General Electric erwarb die Aktienmehrheiten der Telephonfabriken Berliner und C. Lorenz Ach. Die General Electrie übernahm einen erheb⸗ lichen Teil der Siemens u. Halske AG. Debentures, ande⸗ rerſeits gelang es Siemens, die Patentverwertung der MRadioviſor Foreign and Colonial Co. zu erhalten. Dem Siemens⸗Konzern liegt weiter die Reformierung des grie⸗ chiſchen Fernſprechweſens ob, auch beteiligte er ſich mit 40 v. H. an der Elektrotechna Ac. für Schwachſtromtechnik in Prag. In Kanada wurde die European Electrie Corp., Std. errichtet, die ſtarke Minoritätspakete deutſcher Strom⸗ erzeugungsunternehmungen im Beſitz hat. Verhältnismäßig gering waren die Verflechtungen auf dem Gebiete der Bergwerks⸗, Hütten⸗ und Metallinduſtrie. So ſchloß die Firma Otto Wolff mit der franzöſtſchen Gruppe„Marine et Homecourt“ einen Erzlieferungsver⸗ trag ab.— Die ſchlechte Verfaſſung des Bankgewer⸗ bes ſtand einer Expanſion im Wege. Von bedeutenden Transaktionen iſt nur der Uebergang der Aktienmajorität des Wiener Bankvereins an eine deutſch⸗belgiſche⸗ſchwei⸗ zeriſche Großaktionärgruppe zu erwähnen.— Auf dem Ge⸗ biete des Verkehrs ragt die Gründung der Großglockner Ach. hervor, an der die AGG. beteiligt iſt. Neuerdings wird von einem deutſchen Konſortium wegen des Baues des nördlichen Teils der Eiſenbahn vom Perſiſchen Golf nach dem Kaſpiſchen Meer verhandelt. Die Bemühungen zur Bildung eines internationalen Waggonkartells, an dem Deutſchland mit einer Quote von 28,8 v. H. beteiligt ſein ſoll, haben im Prinzip zu einer Einigung geführt. In Zürich wurde die Allg. Europäiſche Transportmittel AG. errichtet, die ſich mit der Verleihung von Eiſenbahnmaterial befaßt. Beteiligt ſind hieran die Linke⸗Hofmann⸗Werke. Auf dem Gebiete des Metall⸗ und Maſchinen⸗ weſens ragt das Intereſſe, das die Union Miniere du Haute Katanga an den Hirſch Kupfer⸗ und Meſſingwerken genommen hat, hervor. Die Amalgamated Metal Corp., London, erwarb im Austauſch gegen eigene Aktien nom. 10,2 Mill. Stammaktien der Metall⸗Geſellſchaft in Frank⸗ furt a. M. Auch die Film⸗ und Schallplatteninduſtrie war ziemlich aktiv. Die Klangfilm⸗Küchenmeiſter⸗Tobis⸗Gruppe * faßte in Frankreich Fuß und ſchloß mit Warner Brothers Newyork Verträge über Zuſammenarbeit ab. Selbſt das kerndeutſche Oſtpreußen blieb von Verflechtungen nicht ver⸗ ſchont. Die Oſtpreußiſchen Fleiſchwerke, Königsberg, gin⸗ gen mit den amerikaniſchen Armour⸗Werken einen In⸗ tereſſengemeinſchaftsvertrag ein. So bedauerlich es an ſich auch iſt, daß das Ausland durch weitgehende Aktienbeteiligung unſere einheimiſchen Geſell⸗ ſchaften unter Kontrolle hat, muß man gerechterweiſe doch zugeben, daß ohne eine ſolche Beteiligung der Aufbau der deutſchen Wirtſchaft kaum in ſolcher Schnelligkeit, wie es der Fall war, möglich geweſen wäre. Iſt erſt das deutſche Wirtſchaftsleben wieder erſtarkt, dann dürfte es auch nicht allzu ſchwer fallen, ſich dieſer Feſſeln wieder zu entledigen, Konſervenfabrik Joh. Braun A6. Pfeddersheim Von dem 1929⸗30 erzielten Betriebsüberſchuß von 1,44(1,55) Mill. erforderten Unkoſten 1,32(1,36) Mill. 4 und Abſchreibungen 43 168(42 217) 4. Aus dem einſchl. Vortrag ſich ergebenden Reingewinn von 120 196 1196 246)/ wird, wie ſchon gemeldet, eine halbierte Dividende von 4(8) v. H. auf 1895 000 4 AK. vor⸗ geſchlagen. Zum Vortrag verbleiben 44396(50 820) I. Nach dem Bericht habe die Entwicklung des Ver⸗ kaufsgeſchäftes enttäuſcht, da der nahezu froſtfreie Winter und die ſtarke Einfuhr von ausländiſchen Friſchgemüſen und Südfrüchten den Verbrauch heimiſcher Konſerven ſtark eingeſchränkt hätten. In der Bilanz erhöhten ſich Kreditoren auf 705 851 (422 471) J, andererſeits gingen Debitoren auf 704 648 (885 667) und flüſſige Mittel auf 20 401(115 138) 1 zu⸗ rück, während Vorräte auf 1,62(1,11) Mill/ anwuchſen. Dieſe größeren Beſtände würden gute Dienſte leiſten, nachdem die Ausſichten für die neue Ernte in verſchiedenen Hauptrohprodukten nicht günſtig beurteilt werden dürften. Die Bankſchulden und ſonſtigen Verbindlichkeiten ſeien in den 1575 8 Monaten des laufenden Geſchäftsjahres obgedeckt worden. * Semeſterrekordgewinn bei der Commercial Inveſtment Truſt Corp. Die Commercial Inveſtment Truſt Corp., das bedeutendſte amerikaniſche Abſatzfinanzierungsunternehmen, das u. a. die deutſche Citag kontrolliert, weiſt für die erſten 6 Monate d. J. einen Reingewinn von 4 738 683 Dollar aus. Gegenüber der gleichen Zeit der beiden vor⸗ aufgegangenen Jahre iſt eine Gewinnſteigerung um 17 v. H. und damit ein neuer Rekord erzielt worden. Nach dem Geſchäftsbericht hat die Abſatzfinanzierung der Geſellſchaft im erſten Semeſter den Betrag von 207,2 Mill. Dollar gegen 265,1 Mill. Dollar i. V. erreicht. Den Rückgang der Kraftwagenabſatzfinanzierung konnte zum großen Teil durch regere Betätigung in onderen Warengattungen, na⸗ mentlich in Haushaltsartikeln, ausgeglichen werden. Es wird darauf hingewieſen, daß das Auslandsgeſchäft eine weitere Steigerung erfahren hat und daß im erſten Se⸗ meſter 6,24 v. H. der geſamten Abſatzfinanzierung auf das Ausland entfielen gegen 5,09 v. H. in der gleichen Zeit des Vorjahres. Endgültige Stillegung des Kaliwerkes Vienenburg. Die Generaldirektion der Preußag hat der Kaliprüfungsſtelle die unwiderrufliche Erklärung abgegeben, daß ſie die Wiederherſtellung der von dem bekannten Waſſer⸗ einbruch betroffenen Bergwerksanlagen Vienenburg 2 und 5 für a hält und dieſe r bis 31. Nov. 1958 ſtillegt. Mit der Ueberführung der Ma⸗ teriglien und benötigten Maſchinen an andere Werke der Preuſſag iſt begonnen worden. Die Friſtbeſtimmung bis 1953 erklärt ſich aus den Beſtimmungen des Kaoligeſetzes. Spanien und die Standard Oil Co.— Auleiheangebot gegen Oelmonopol. Wie aus Madrid verlautet, beabſich⸗ tigt die ſpaniſche Regierung, das Petroleummonopo 1 in Spanien abzuſchaffen. Dieſe Abſicht wird damit begründet, daß die Standard Oil Co. in dieſem Fall der ſpaniſchen Regierung eine zinsloſe Anleihe von einer Milliarde Golbpeſeten angeboten habe, deren Rück⸗ zahlung durch einen Zoll auf Brennſtoffe und Oele ermög⸗ licht werden ſoll. bee. .———— N ——— zwangstveije Kontingentierung in der zucker-Induſtrie? Noch keine Einigung in der Kontingentierungsfrage Die ſchleſiſchen Sonderabmachungen— Zucker⸗ preiserm äßigung? Von gutunterrichteter Seite erfahren wir über die ſtrittigen Fragen der deutſchen Zuckerwirtſchaft folgendes: Die Verhandlungen, die ſchon ſeit Wochen wegen der für die nächſte Kampagne vorzunehmenden Kontingentie⸗ rung ſchweben, konnten bisher zu keinem Abſchluß gebracht werden. Man hat bisher nicht die Formel ſinden können, die allen Anſprüchen in etwa gerecht würde. Es war be⸗ abſichtigt, daß bei der Erzeugungsfeſtſetzung der einzelnen Fabriken das Verhältnis der Vorkriegsproduktion mit einer der Produktionen in den letzten Jahren in Ueber⸗ einſtimmung zu bringen ſei. Hiermit waren die Fabriken einverſtanden, die vor dem Kriege eine größere Produk⸗ tion hatten als heute, während diejenigen Fabriken, deren Nachkriegsproduktion größer iſt als die frühere, dem Vor⸗ ſchlag nicht zuſtimmen wollten. Sollte es nicht möglich ſein, eine Einigung zu erzielen, ſo wird man damit rech⸗ en müſſen, daß von der Regierung aus Maßnahmen ge⸗ troffen werden, die eine weitere übermäßige Ausdehnung des deutſchen Rübenanbaues und des damit verbundenen verluſtbringenden Exportes geſetzlich beſeitigen werden. Der ſchleſiſche Zweigverein, der durch ſeine lokale Lage bereits in der letzten Kampagne eine gewiſſe Sonderſtel⸗ lung eingenommen hat, verlangt außerdem, daß die jetzige Exportvereinigung mit der Vereinigung für Verbrauchs⸗ zuckerverteilung zuſammengelegt wird und verſpricht ſich hierdurch eine Beſſerung des Inlandpreiſes, insbeſondere die volle Ausnutzung des geſetzlichen Höchſtpreiſes, die ja bekanntlich nicht in vollem Umfange möglich war. Hierbei muß man jedoch auf die Tatſache hinweiſen, daß das Ziel des geſetzlichen Höchſtpreiſes ſpeziell dadurch nicht erreicht werden konnte, weil der ſchleſiſche Zweigverein durch die Mengen, die er außerhalb Schleſiens verkaufen muß, dieſe Beſtrebungen beſonders erſchwert hat. In Schleſien be⸗ ſtehen zwiſchen der dortigen Zuckerinduſtrie und dem ein⸗ ſchlägigen Handel Abmachungen, nach denen ſich der Han⸗ del verpflichten mußte, ſeinen Bedarf ausſchließlich bei der ſchleſiſchen Induſtrie zu decken und wogegen ſich die ſchleſiſche Zuckerinduſtrie verpflichtet hat, etwaige überſchüſſige Men⸗ gen aus Schleſien in andere Zuckerverbrauchsgebiete aus⸗ zuführen. Hierdurch war es dem ſchleſiſchen Zweigverein möglich, in ſeinem Diſtrikt ſtets die vollen Preiſe heraus⸗ zuholen. Andererſeits wurden aber durch die Verkäufe außerhalb des ſchleſiſchen Bezirks die ſonſtigen Fabriken in ihrer Preispolitik mehr oder weniger geſtört. Bei dem augenblicklichen Stand der deutſchen Rüben⸗ ernte iſt anzunehmen, daß das Exportquantum, das in der kommenden Kampagne ausgeführt werden muß, das bis⸗ herige ganz erheblich überſchreiten wird. Trotzdem ſcheint jedoch aller Vorausſicht nach die Induſtrie an dieſer Exportpolitik feſthalten zu wollen und ſie ſcheint nicht ge⸗ willt zu ſein, den deutſchen Konſum durch ein Nachgeben der Preiſe zu heben und dadurch den verluſtbringenden Export herabzumindern. Man ſcheint in Induſtriekreiſen anzunehmen, daß der Konſum auch durch eine Ermäßigung des Inlandspreiſes nicht geſördert werden würde, obgleich dieſe Theſe von ſehr vielen anerkannten Wirtſchaftlern be⸗ ſtritten wird. Gerade in der heutigen Zeit, da man auf die geſchwächte Kaufkraft der breiten Maſſe Rückſicht neh⸗ men muß, wäre auch vom allgemein volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus eine Ermäßigung des Inlandszucker⸗ preiſes durchaus zu begrüßen. Der amtliche feſtgeſtellte Zuckerverbrauch betrug in die⸗ ſer Kampagne September bis Juli 1 300 812 Tonnen gegen 1 334 564 Tonnen im Jahre 1928/9. * Weſtfäliſche Drahtinduſtrie AG., Hamm i. W. Für das am 30. Juni 1930 abgelaufene Geſchäftsjahr will die Geſell⸗ ſchaft entſprechend dem Intereſſengemeinſchaftsvertrag mit der Friedrich Krupp AG., wiederum eine Dividende von 5 v. H. auf die 6,67 Mill.„ Stammaktien verteilen, wo⸗ gegen die im Beſitz der Fried. Krupp AG. befindlichen 1 Mill.„ Vorrechtsaktien 4 v. H. erhalten Das Ergebnis ſoll ſich gegenüber dem Vorjahr(0,69 Mill.„ Reingewinn) etwas verſchlechtert haben, es ſei jedoch möglich, die Divi⸗ dende aus eignen Erträgniſſen zu zahlen. * Bergiſche Schrauben⸗ und Mutternfabrik Hein u. Co., Ach., Cronenberg(Rheinland). Der Abſchluß für 1929 weiſt nach 58 961/ Abſchreibungen einſchließlch 5 865 Vortrag einen Reingewinn von 36 513/ aus, über deſſen Verwendung Mitteilung nicht gemacht wird. Bei 191381% Außenſtänden und 30 468% Warenvorräten be⸗ tragen die Verbindlichkeiten 122 376 l. „N. A..⸗Sanierung ſchärfer als:1 zu erwarten. Die, wie berichtet, für Ende des Monats zu erwartende Entſcheidung über die N. A..⸗Sanierung dürfte nach dem B. T. eine über das bisher genannte Verhältnis von 5—:1 hinausgehende Kapitalzufſammen⸗ legung bringen. Man hatte in Verwaltungskreiſen bisher zwar etwa die genannte Relation in Ausſicht ge⸗ nommen, wird ſich aber angeſichts der inzwiſchen zu ver⸗ zeichnenden Verſchlechterung der Wirtſchaftslage, und der Situation der Automobilinduſtrie im ſpeziellen, wohl ent⸗ ſchließen, einen ſtärkeren Kapitalſchnitt vorzunehmen, auf den auch der augenblickliche Aktienkurs von 10 v. H. hin⸗ zudeuten ſcheint. Wie wir weiter erfahren, ſchweben zur⸗ zeit ausſichtsreiche Verhandlungen wegen Vermietung größerer leerſtehender Räume des Oberſchöneweider Grundſtücks A Se.-Touriſten ließen 1929 839 Mill. Dollar im Ausland Nach dem von der Newyork Truſt Co. herausgegebenen „Judex“ kommt den von US.⸗Bürgern gelegentlich von Auslandsvergnügungsreiſen ausgegebenen Summen im Rahmen der Zahlungsbilanz der Vereinigten Staaten ſtork wachſende Bedeutung zu. Man ſchätzt, daß dieſe Touriſten⸗ ausgaben in den letzten Jahren eine Verdoppelung er⸗ fahren und 1929 839 Mill. Dollar erreicht hoben. Nach dem US. ⸗Kapitalexport ſind die Touriſtenausgaben der weſentlichſte Ausgangspoſten der US.⸗ Zahlungsbilanz; ſie tragen hervorragend zur Aufrechterhaltung des Zah⸗ lungsgleichgewichtes zwiſchen US A. und ſeinen a gen Schuldnern und Abnehmern bei. Der USA. ⸗K export durch Gewährung von Dollaronleihen an Ausländer bzw. durch Vornahme ausländiſcher Inveſtitionen wird für 1929 auf 976 Mill. Dollar geſchätzt. Der größte Einzelnutznießer 8er US.⸗Touriſten war Kanada, dem durch US.⸗Bürger 285 Mill. Dollar gebracht wurden, während umgekehrt Kanadier auf Reiſen in den Vereinigten Staaten 91 Mill. Dollar ließen. Kanada iſt jedoch gleichzeitig der größte Abnehmer der USA. Exportgütern(1929 rund 450 Mill. Dollar USA. Außen⸗ handelsaktivität im Verkehr mit Kanado). Den Haupt⸗ betrag ihrer Ausgaben laſſen die US.⸗Touriſten in Europa und der Lévante mit etwa 335 Mill. Dollar. Da⸗ von kommen auf Frankreich 160 Mill. Dollar, auf Deutſchland 52 Mill. Dollar, auf Italien 35,5 Mill. Dollar und auf die Schweiz 12,1 Mill. Dollar. Konjunkturbeſſerung durch Konſumbelebung? Eine Aeußerung des Leiters des Inſtituts für Konjunkturforſchung In dem neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Kon⸗ junkturforſchung unternimmt ihr Leiter, Profeſſor Dr. Ernſt Wagemann, den Verſuch, die Ausſichten einer neuen konjunkturellen Aufwärtsbewegung zu beurteilen. Er kommt dabei zu Ergebniſſen, die ſich mit den ſchon früher von uns ausgeſprochenen Anſichten weitgehend decken. In⸗ tereſſant iſt, daß Herr Profeſſor Wagemann ausdrücklich hervorhebt, man dürfe ſich nicht bei dem Verſuch einer Konjunkturprognoſe an das ſtarre Schema irgendwelcher Konjunkturtheorien klammern, ſondern müſſe von den be⸗ ſonderen Bedingungen der gegenwärtigen Lage ausgehen. Jede Depreſſion trage ihre eigenen Charakterzüge, ſie gibt auch dem ihr nachfolgenden Aufſchwung, deſſen Keim ſie in ſich birgt, das beſondere Geſicht. Dieſer Geſinnungs⸗ umſchwung bei dem Leiter unſeres Konjunkturforſchungs⸗ inſtituts, bas früher zeitweilig nur allzuſehr nach Kon⸗ junkturſchema gearbeitet hat, iſt beſonders anzumerken. Wagemann ſtellt feſt, daß die Schwächung der Konſum⸗ kraft und das Darniederliegen des Abſatzes, Erſcheinungen, die bei der gegenwärtigen Depreſſion wie bei jeder ande⸗ ren die Hauptſchwierigkeiten der Lage bilden, zurzeit Inveſtitionen faſt unmöglich machen. Wenn Wagemann auch nicht verkennt, daß auch gegenwärtig gewiſſe Inveſti⸗ tionsaufgaben vorliegen— er denkt dabei in erſter Linie an den Ausbau des Verkehrsnetzes— muß er doch zu⸗ geben, daß in dieſer extenſiven Inveſtition gegenwärtig ein verhältnismäßig geringer Spielraum gegeben iſt. Denn gerade die öffentliche Hand, auf die vielleicht der Haupt⸗ anteil an Inveſtitionsbedarf entfällt, verfüge nicht über die entſprechende Finanzkraft. Es ſcheint ihm, daß die konjunkturelle Aufwärtsbewegung, die ſich über kurz oder lang den Weg ſelbſt über die größten Hinberniſſe hinweg erzwingen wird, diesmal ähnlich wie 1924 zuerſt und vorwiegend von der Konſumſeite au⸗ geregt werden würde. Der Ankauf der Friſter⸗Aktien durch Bergmann Zu der von uns im Abendblatt gemeldeten Erwerbung von Friſter⸗Aktien durch die Bergmann AG., erfährt die F..“, daß der Poſten Friſter⸗Aktien aus teilweiſe aus⸗ ländiſcher Hand, die augenſcheinlich dem leitenden Vor⸗ ſtandsmitglied und Werksvorbeſitzer Iſrael naheſteht, an Bergmann übergeht, der unter Umſtänden nach und nach die überragende Mehrheit des Aktienkapitals(nom. 6 Mill. A, letzte Dividende 7 v..) darſtellen wird, zu einem den Tageskurs(175 v..) überſchreitenden Satz Die R. Friſter AG., die in der Metallverarbeitung atätig iſt, Lam⸗ pen und Inſtallationen für Gas⸗ und elektriſche Beleuch⸗ tung und Heizung herſtellt, beſitzt auch Hilfsbetriebe, wie Glasfabriken, und Unterbeteiligungen verſchiedener Art. Danach gäbe es alſo eine geſchäftliche Berührung, die teils eine rationaliſierende Zuſammenfaſſung, teils eine Ver⸗ tiefung der Verfeinerung für die großen Rohwalzwerke und ſonſtigen Produktionen von Bergmann darſtellen könnte. Seit einigen Jahren hat die R. Friſter AG. ihr Schwer⸗ gewicht von der eigentlichen Lampenherſtellung, in der ſte noch weiter tätig blieb, auf das Gebiet von Gas⸗ apparaturen(Gasregler uſw.) verlegt. Man ging dabei von der Erkenntnis aus, daß den ſtarken Fortſchritten, die auf dem Gebiet der Elektrizitätsverwendung gemacht worden ſinb, ähnliches in der Gasverwendung zur Seite geſtellt werden könnte. Das Geſchäft ſoll in Uebereinſtim⸗ mung mit der AFG. und mit Siemens abeſchloſſen wor⸗ den ſein, die zu den Großakionären der Bergmann Elektri⸗ zitätswerke AG. gehören. Es ſei zunächſt nur eine Aufangs⸗ beteiligung mit Option auf die Mehrheitsbeteiligung über⸗ nommen worden. Der Aufſichtsrat der R. Friſter AG, iſt zum 19. Auguſt einberufen. 5 „ Bergleichstermin Rudolf Landes, Möbelhandlung, Mannheim vertagt. Da bis jetzt nicht genügend Zuſtim⸗ mungserklärungen zu dem Vergleichsvorſchlag(angeboten werden 50 v. H. in 10 Raten) eingegangen ſind, wurde im geſtrigen gerichtlichen Termin Antrag auf Vertagung um 14 Tage geſtellt und angenommen. Von 223 000„ offenen Forderungen haben 187 600/ zugeſtimmt. Von 380 Gläu⸗ bigern vertreten 130 Forderungen bis zu 100, die voll befriedigt werden. Von dem Reſt der Gläubiger haben 110 zugeſtimmt. Nicht berückſichtigt ſind dabei die von Banken angemeldeten Ausfallforderungen, und zwar 48 000/ durch die Dedibank, 10 000/ durch die Kommu⸗ nale Landesbank und 25 000/ durch die Preußiſche Zen⸗ tralbodenkreditanſtalt. Neuer Termin am 28. Auguſt. Vlertellährllehe Zunahme der Sparkassenelnlagen 4 11111 EEA i err len innen itte 11CCCCC101T1(T10b0u0. Der Abſatz der Konſumgüterinduſtrie ſei in den letzten Monaten ſtärker geſunken, als es dem laufenden Bedarf des Einzelhandels entſprach, weil unter dem Zwang der ſinkenden Preiſe Einzelhandel wie Induſtrie zunächſt ihre Lagervorräte räumen mußten und noch müſſen. Habe dieſe Räumung aber eine gewiſſe Zeit angehalten, ſo führe notwendigerweiſe allein die Deckung des laufenden Bedarfs zu erhöhten Aufträgen und damit zu wachſender Beſchäftigung in den Konſumgüterinduſtrien. Damit er⸗ weitere ſich der innere Markt, und zwar um ſo mehr, wenn trotz der Steigerung des Mengenabſatzes die Preiſe zurückblieben. Eine Entwicklung in dieſer Richtung ſei ſchon jetzt in ihren erſten Anfängen feſtzuſtellen. Jeden⸗ falls finde dieſer Prozeß in den billigen Rohſtoffmärkten ſtarke Unterſtützung. Zweifellos. werde außerordentlich viel darauf ankommen, daß die deutſche Wirtſchaft die Chancen, die die außerordentlich niedrigen Rohſtoffpreiſe bieten, ausgiebig ausnutzt. Prof. Wagemann ſchließt ſeine Betrachtungen mit fol⸗ gendem Reſumse: mäßigen wirtſchaftspolitiſchen Erwägung, in welchem Maße eine Unterſtützung der Konſumſteigerung oder aber der Inveſtitionstätigkeit am Platze iſt. Für beide Zwecke iſt eine Senkung der Verbraucherpreiſe unerläßlich. In beiden Fällen werden ſich, falls dieſe gelingt, auch Rückgänge des Nominallohnes ſchwerlich verhindern laſſen, zumal die Abdeckung des fiskaliſchen Defizits oberſtes Ge⸗ bot und eiſerne Notwendigkeit aller Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik iſt. Je nachdem aber, ob man die Auftriebs⸗ tendenzen mehr in einer verſtärkten Inveſtitionstätigkeit oder mehr in einer Vérbrauchsbelebung gegeben ſieht, wird man das Schwergewicht mehr auf die Lohnpolitik ober mehr auf die Preispolitik legen müſſen.“ Nürnberger Hopfenmarkt s. Nürnberg, 15. Auguſt. Das Marktgeſchäft ſteht jetzt vor dem Uebergang von der Saiſon 1929/30 zur neuen Campagne. Das zeigte ſich gerade in der heute ſchließenden Berichtswoche ſehr deut⸗ lich. Zum Montagsmarkte wurden die erſten Ballen Hallertauer Frühpflücke zum Verkauf geſtellt. Es handelte ſich um 5 Säcke, durchwegs ſehr guter Qualität und von ſchöner grüner Farbe. Zunächſt ſtellten ſich die Forde⸗ rungen des Eigners auf 150/ für den Zentner. Dagegen verhielten ſich die Intereſſenten noch ſehr zurückhaltend und es kam nur ein Ballen zu 120/ für den Zentner len Hallertauer neuer Ernte herein, die ebenfalls noch keine Käufer fanden. Aus Württemberg liegen noch keine Zufuhren von Hopfen neuer Ernte vor. Der Umſatz in Hopfen alter Ernte war nicht bedeutend und die Nachfrage nur ſchwach. Insgeſamt wurden rund 100 Ballen umgeſetzt, darunter die letzten Ausleſen ge⸗ ringſter Hallertauer und Württemberger von 8 für den Zentner. Die Marktvorräte ſind ſehr zuſammen⸗ geſchmolzen. Auch in Auslandshopfen war kein nennens⸗ werter Umſatz zu verzeichnen. 1 für Hopfen der Saiſon 1920/30 bei Wochenſchluß: Gebirgs⸗ hopfen prima 50—60, mittel 30—40, gering 15—25; Haller⸗ kauer Siegel prima 75—90, mittel 40—65; gering 20357 Württemberger prima 75—90, mittel 35—65, gering 25—30 Mark per Zentner.(Für neue Ernte noch keine Notie⸗ rungen.) Schlußſtimmung ſehr ruhig. Das andauernd ſchlechte und ungünſtige Wekter hat der weiteren guten Fortentwicklung der Hopfenpflanze Schran⸗ ken geſetzt. Die Doldenbildung geht zwar unter den un⸗ günſtigſten Bedingungen vor ſich, doch jetzt wäre dringend warmes und heiteres Wetter erforderlich. Bei längerem Anhalten der unfreundlichen Witterung beſteht Gefahr, daß ſich Peronoſpora und Ungeziefer in manchen Gärten weiter ausarbeiten, auch die Farbe des neuen Produkts leidet Schaden.. Am Saazer Markte gleichfalls geringe Nachfrage und vückgängige Preiſe. Letzte Notierungen von 400—500 Kro⸗ nen, alſo eine Einbuße von 100 Kronen.— Weſtli Märkte ſehr ruhig und meiſt geſchäftlos. f „Weinheimer Obſigroßmarkt vom 14. Auguſt. Bei ſtar⸗ ker Anfuhr und ſehr guter Nachfrage wurden. folgende Preiſe notiert: Birnen 16—33 und 10—16 Aepfel 16—20 und 7416; Zwetſchgen—12; Pflaumen—9; Reine⸗ elauden—18; Pfirſiche 2588, 20—25 und 15-20; Bohnen 11—17 und—11. ö Kohlenförderung im Ruhrgebiet Nach vorläukigen Berechnungen wurden in der Zeit vom 3. 8. bis 9. 8. im Ruhrgebiet in 6 Arbeitstagen 1 950 849 To. Kohle gefördert gegen 1935 567 To. in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls 0 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichts⸗ woche auf 511579 To. gegen 520 214 To. in der vorher⸗ gehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 54 882 To. gegen 53 085 To. in 6 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kaßlenförberung betrug in der Zeit vom g. 8. bis 9. 8. 925 058 To. gegen 322 565 To. in der vorhergehenden Woche. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte ich auf 73 08g 1 0 To., die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 914 (8844) To. Wegen Abſatzmangels wurden in der Berichts⸗ woche 289 105(arbeitstäglich 39 861) Feierſchichten ein⸗ gelegt gegen 288 897(39 816) in der Vorwoche. Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Hork 487,16 Schweiz 25,04 ¼] Stockholm 18.12 Paris 123.85 Holland. 12.09/ Madrid 49,30 Brüſſel 3485 Oslo 18,16%] Dollar geg. Rm. 4,1865 Mailand 83. Kopenhagen 18.16% Pfunde„„ 20.89½ Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort-14. Auguſt Die Nachfrage nach Kahnraum war auch an der heuti⸗ gen Börſe äußerſt gering. Bergreiſen wurden keine ver⸗ geben. Die Frachten erfuhren ebenfalls keine Aenderung. Auch blieben die Schlepplöhne unverändert. Nominelle Notierungen 1 „Es iſt freilich weniger Sache eines 4 exakten wiſſenſchaftlichen Kalküls als der mehr gefühls⸗ An, ee ä—— h— zum Umſchlag. Am Donnerstag kamen wieder drei Bal⸗ nume 18— 1 0 12——— 2 Auguſt 1930 Kleine Preise! grosse Leistungen h Waschseide Hunseliche einmaschige Ware, mit solidem Florfuß, eine be- sondere Leistung 1 Restposten Kinder- Hniestrümpie Jacquardmuster mit Kingel- rand, zum Aussuchen Größe] bis 3. Paat Munstiiche Wäschseide geschmeidige, feinfädige Qualität mit 4 facher Sohle oder plattierter Strumpf, kräftig und solide im Tragen Damen- Slrandsödichen Weiß, vorzüglicher Flor und Mako, Kräftige Qualitat, uns time Wäschseide besonders elegant, in mod. atben, mit Spitzhochferse oder künstliche Waschseide mit Flor plattiert, ein vor- züglicher Strapazietstrumpf Rerrensocken mit Musterfehlern, datun- ter ällerbeste Fabrikate, modernste Jacquardmuster Flor mit Kseiden-Effekten wünstilche Wäschscide mit Flor plattiert, ein sorg- laltig gearbeiteter, elegant. und dauethaſter Strumpf Herrensodten fehlerlose, I. Sortierung, in den Quadraten M bis U zu mieten geſucht. 8299 Angeb. unt. 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Der Werdegang der Geſandtin, die nach ihrer Er⸗ nennung einen für Rußland ſehr wichtigen diplo⸗ matiſchen Poſten bekleiden wird, iſt reich an Erfol⸗ gen, aber auch an Fehlſchlägen geweſen. Urſprüng⸗ lich eine wenig beachtete Schriftſtellerin, hörte die Welt zum erſten Male etwas im Jahre 1917 von Alexandra Michailowna Kollontay, da ſie damals einen wichtigen Poſten in der Sowjet⸗ regierung erhielt. Wahrſcheinlich muß ſie ſich zu jener Zeit glänzend bewährt haben, denn man ſandte ſie ſechs Jahre ſpäter als Geſandtin nach Oslo. Das bedeutete ein wahre Revolution im diploma⸗ tiſchen Korps jener Stadt, und die europäiſchen Witz⸗ blätter ließen es ſich nicht nehmen, dieſes Thema gründlich auszuſchlachten. Mehr oder minder gute Scherze wurden über die diplomatiſche Tätigkeit die⸗ ſer Frau gemacht, aber ihre männlichen Kollegen mußten ihr zugeſtehen, daß ſie ihr Handwerk ver⸗ ſtand. Mit unbeirrbarer Sicherheit führte ſie die Aufträge ihrer Regierung aus, und ihrem Ziel⸗ bewußtſein kam noch jene verbindliche Art zu Hilfe, die der gewohnten zeremoniellen Form ſo garnicht ähnelte. Alles wäre gut gegangen, wenn nicht eines Tages die ruſſiſche Regierung ſich veranlaßt gefühlt hätte, ihre Geſandtin Knall und Fall abzu berufen. Der Grund war ein recht merk⸗ würdiger. Um nicht allzuſehr bei diplomatiſchen Empfängen abzuſtechen, hatte ſich Frau Kollontay einige elegante Kleider anfertigen laſ⸗ ſen. Das war ihr in Moskau übel vermerkt worden, zumal europäiſche Boulevard⸗Blätter lange Aufſätze über die erſtaunliche und vorbildliche Ele⸗ ganz der Sowjetdiplomatin gebracht hatten. Das hatte die proletariſche ruſſiſche Regierung ſelbſtver⸗ ſtändlich ſtark verſtimmt, und ſo mußte Frau Kol⸗ lontay trotz ihrer Verdienſte Knall und Fall ihre Koffer packen und abreiſen. Man hörte dann einige Zeit nichts von ihr, da ſie offenbar in Ungnade ge⸗ fallen war. Aber einige Zeit darauf glaubte man doch die Dienſte dieſer geſchickten Frau nicht ent⸗ behren zu können. Sie wurde 1926 nach Me⸗ xiko geſandt, um die Sowjetunion dort zu ver⸗ treten. Man hatte ſie damit auf einen ſchwierigen Poſten geſtellt, denn die Vereinigten Staaten erhoben bei jeder revolutionären Bewegung in Mexiko die Anklage, daß Rußland dieſe Unruhen hervorgerufen und finanziert habe. Aber auch in dieſer heiklen Poſttion bewährte ſich die Geſandtin, und ſo hat man ſich denn endlich entſchloſſen, ihr wieder einen ebenſp wichtigen wie repräſentativen Poſten anzu⸗ vertrauen. Schon in nächſter Zeit wird ſie die Lei⸗ tung der ruſſiſchen Geſandtſchaft in Stockholm über⸗ nehmen. Hoffentlich wird man es ihr diesmal nicht verargen, wenn ſie mit den Gattinnen ihrer Kolle⸗ gen auf modiſchem Gebiet wetteifern wird. Aus ganz anderem Holz geſchnitzt iſt eine andere Frau, die ſich in Deutſchland politiſch eifrig betätigt hat, ohne jedoch— wie ſie es gern gewollt hätte— ſtärkeren Einfluß auf die Weltgeſchichte nehmen zu können. Der Poſten einer Geſandtin wäre auch der zielbewußten Katharina von Kardorff⸗ Oheimb ſicherlich ſehr begehrenswert erſchienen. Es gibt wohl in Deutſchland ſelten eine Frau, die ſo von politiſchem Ehrgeiz beſeelt war, wie„Ka⸗ thinka“, wie ſie in vertrautem Kreis genannt wird. Schon als Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei entwickelte ſie ſtarke politiſche Ambitionen, und es ſoll ihr recht ſchwer gefallen ſein, ſpäter auf das Ab⸗ geordnetenmandat zu verzichten. Ihre Ehe mit dem Abgeordneten von Kardoff, dem Vizepräſidenten des letzten Reichstags, brachte ſie wieder in engen Kon⸗ nexy mit der politiſchen und diplomatiſchen Welt. Kein bedeutender Empfang, keine re⸗ präſentative Veranſtaltung, bei der Kathinka fehlte. Erſt als im vorigen Jahr das große Welttreffen der internationa⸗ len Frauenwelt in Berlin ſtattfand, übernahm Frau von Kardorff⸗Oheimb die Leitung des re⸗ präſentativen Teiles. Vor einigen Monaten ſtand ſie wieder im Mittelpunkt der Oeffentlichkeit als Mitbegründerin eines großzügig gedachten Damenklubs. Allerdings ſcheint dieſe Neugrün⸗ dung zu den wenigen Dingen zu gehören, die ſelbſt eine ſo tatkräftige Dame nicht durchſetzen kann. Man würde dieſer mondänen, queckſilbrigen Frau garnicht anſehen, daß ſie über einen ſolchen Vorrat an Ener⸗ gie und Ehrgeiz verfügt, wenn man ſie— vollauf mit der Repräſentation beſchäftigt— in ihrem koſtbar ausgeſtatteten Heim in der Matthäikirchſtraße zu beobachten Gelegenheit hat. Und doch nagt an dieſer Frau der Ehrgeiz, der es ihr nicht erlaubt, ſich mit geſellſchaftlichen Folgen zufriedenzugeben. Vielleicht dürften ihr die neuen politiſchen Konſtellationen, die augenblicklich im Entſtehen ſind, Gelegenheit geben, wieder in die politiſche Aexena hinabzuſteigen. Die Frau die Jahre hindurch auch von den in Berlin akkreditierten ausländiſchen Diplomaten als die repräſentativſte bezeichnet wurde, war Frau Käte Streſemann. Wer ſie bei jenen großen diplomatiſchen Empfängen ſah, wer ihre verbindliche, charmante Art kannte, mußte zugeſtehen, daß ſie für einen Außenminiſter eine geradezu vorbildliche Gattin war. Sie hatte eine doppelt ſchwierige Stellung. Als nämlich ihr Gatte Außenminiſter wurde, ſtand er wohl mit den ausländiſchen Bot⸗ ſchaftern und Geſanbten in Verbindung, aber die Gattinen dieſer Diplomaten dachten damals noch garnicht daran, die Frau des deutſchen Außenmini⸗ ſters als gleichberechtigt oder gar für den geſell⸗ ſchaftlichen Verkehr in Frage kommend zu betrachten. Deshalb war es doppelt bewundernswert, wie ſi ch Frau Streſemann eine Poſition im dip⸗ lomatiſchen Korps ſchuf, wie ſie Schran⸗ ken zu beſeitigen und Entfernungen zu überbrücken verſtand, ohne ſich im ge⸗ ringſten auch nur etwas zu vergeben. In den letzten Amtsjahren ihres Mannes wurde ſie nicht nur vom diplomatiſchen Korps geachtet und re⸗ ſpektiert, man war auch allgemein von ihrer ſicheren Art und ihrem perſönlichen Charme entzückt. Wenn ſie auch nicht direkt in die Politik eingegriffen hat, verſtand ſie es doch, bei ihren geſellſchaftlichen Em⸗ pfängen eine Atmoſphäre zu ſchaffen, die die Grund⸗ lage für ein freundſchaftliches Einvernehmen und Zuſammenarbeiten mit der fremden Diplomatie ſchuf. Nur derjenige, der dieſen Imponderabilien ahnungslos gegenüberſteht, kann derartige Einwir⸗ kungen unterſchätzen. In den Jahren 1917/18 war die politiſch tätigſte und bekannteſte Frau Deutſchlands die Gräfin Hetta Treuberg, die man nicht mit der üblen Abenteuerin ähnlichen Namens verwechſeln darf. Am italieniſchen Königshof erzogen, mit der inter⸗ nationalen Diplomatie durch ihren Gatten, einem Angehörigen des bayeriſchen Hofadels, verwandt und bekannt, führte ſie in Berlin ein großes Haus. Früher als alle anderen erkannte die ſcharfſinnige Frau, daß Deutſchland den Krieg rechtzeitig beendigen müſſe. Sie war die erſte, die in der Wilhelmſtraße die zuſtän⸗ digen Stellen mahnte und warnte, denn keine andere beſaß zu jener Zeit die wichtigen Beziehungen nach dem Ausland, die notwendig waren, um die Weltſtimmung zu erforſchen. Alle ihre An⸗ ſtrengungen waren vergeblich, denn man war zu jener Zeit nicht gewohnt, eine Frau in poli⸗ tiſchen und diplomatiſchen Dingen ernſt zu nehmen. Man warf ihr vor, ſich wichtig machen zu wollen, und als ſie gar zu unbequem wurde, verdächtigte man ſie der Spionage. Erſt nach dem Zu⸗ ſammenbruch erkannte man, daß ſie recht gehabt hatte. Damals flüchtete ſich zu ihr der gerade in Berlin weilende Fürſt Bülow mit einer Gattin und er ließ es nicht an bitteren Worten über die politiſche Inſtinktloſigkeit der regierenden Kreiſe fehlen. In den erſten Monaten nach der Revolution unterhielt die Gräfin Treuberg einen politiſchen Salon in einem bekannten Berliner Hotel, in dem man alle wichtigen Perſönlichkeiten antreffen konnte. Dorthin kamen zuerſt die Delegierten der Entente⸗ ſtaaten, dort trafen ſich bekannte Politiker, und ſo manches wichtige Geſpräch, ſo manche inoffizielle Zu⸗ ſammenkunft wurde in dieſen Räumen herbeigeführt. Wenn die deutſchen Regierungsſtellen damals ge⸗ ſchickter geweſen wären, hätten ſie ſich durch dieſe Vermittlungsſtelle wertvolle Informationen und die Fühlungnahme mit bedeutenden Perſönlichkeiten verſchaffen können. Aber Erzberger mißtraute dieſer Frau, er haßte ſie. Schließlich wurde ſie aus Deutſchland ausgewieſen, und damit endete auch das Wirken dieſer unheimlich klugen und ehr⸗ 10% Frau, die heute in Italien ein ſtilles Daſein ührt. Der Reichspräſident in der Sommerfriſche Reichspräſident von Hindenburg in Begleitung des Oberförſters bei dem erſten Pirſchgang in Dietramszell.— Wie alljährlich, reiſte der Reichspräſident auch diesmal nach Dietramszell (Oberbayern), wo er ſeinen Sommerurlaub Wanderungen verbringt. im engſten Freundeskreis mit Jagd und Segelflugzeug ſtartet vom Luftſchiff Das amerikaniſche Großluftſchiff„Los Angeles“ flugzeug über Waſhington.— von einem Luftſchiff ſtarten laſſen. mit dem am Rumpf befeſtigten Segel⸗ Zum erſten Male hat man ein Segelflugzeug, deſſen Abflug wegen ſeiner begrenzten Möglichkeiten bekanntlich immer einige Schwierigkeiten bereitet, Die Verſuche fielen ſehr erfolgreich aus. Die Spionin Filmtragödie der Wirklichkeit 1 Man geht ins Kino und ſieht ſich Filme an vo ſchönen Spioninnen und verratenen Spionen. Kaum einer dieſer Filme iſt ſo ſpannend wie der Roman jener ſchönen Spionin, der jetzt in Warſchau ſein tragiſches Ende gefunden hat. Die polniſche Militärſpionageabteilung hatte Nachricht erhalten, daß ſich ein gefährlicher auslän⸗ diſcher Spion in Warſchau aufhalte, um polniſche Geheimpläne auszukundſchaften und ſie ſeiner Macht zu übermitteln. Manu wußte, daß es ſich um einen raffinierten Burſchen handelte, dem ſchwer auf die Schliche zu kommen war. Aber wozu hatte die War⸗ ſchauer Spionageabteilung jene wunderſchöne Geheimagentin, die alle Möglichkeiten beſaß, einen Mann einzufangen und ihn ſo zu umgarnen, bis er Verſchlagenheit und Vernunft in ihren Armen vergaß? Die ſchöne Spionin wurde alſo beauftragt, den ausländiſchen Spion in ihre Netze zu ziehen und alles aus ihm herauszubekommen, was die Polen über ihn wiſſen wollten. Die Frau verſtand ihr Handwerk. Sie wählte die Maske einer vornehmen Polin, einer Dame der großen Geſellſchaft; ſie trug die eleganteſten Pariſer Toiletten, den ausgewählteſten Schmuck und be⸗ wohnte die teuerſten Hotelzimmer. Der Freund war entzückt, die Bekanntſchaft der ſchönen Frau zu machen, die ſich bald in einen heftigen Flirt mit dem Ausländer einließ. Man ging zuſammen ins Theater, zum Tanz, machte Autotouren, und die Polin hatte den Freund bald ſo umgarnt, daß er jede freie Mi⸗ nute in ihrer Geſellſchaft verbrachte. Sie war natürlich geſchickt genug, all das aus ihrem Freund herauszubringen, was man in der polniſchen Spio⸗ nageabteilung wiſſen wollte, um die Pläne des frem⸗ den Spions vereiteln zu können. Man wollte mög⸗ lichſt ſicher gehen, ließ den Fremden deshalb unbe⸗ helligt in Warſchau wohnen. Nur, daß der Ausländer allmählich merkte, daß irgendeine geheime Macht ſeinen Pläne zuwider⸗ handelte. Es mußte irgend etwas da ſein, ein un⸗ bekannter Faktor, der ſich in ſeine Pläne eingeſchli⸗ chen hatte, um ſie zu durchkreuzen. Seine Geheim⸗ agenten wurden berufen, das Geheimnis zu lüften. Bald wußte der Ausländer, daß es ſeine ſchöne Freundin war, die alle Fäden gegen ihn in der Hand hielt. Der düpierte Mann ſtand nicht an, furcht⸗ bare Rache zu nehmen. Er lud die Polin zu einem der gewohnten Auto⸗ ausflüge ein. Ein einſamer Spaziergang im tiefem Wald, ein lautloſer Angriff brutaler Männerhände, die den Hals der Spionin ſo lange eiſern um⸗ krampften, bis ſie erwürgt zu Boden ſank. Man fand ſie am anderen Tage, an einen Baum gebunden, tot vor. Der fremde Spion war längſt entkommen. Man wird ihn wohl nirgends mehr finden und den Mord an der ſchönen Spionin nie rächen 8 St. F Vier Millionen Heringe fortgeworfen Die Fiſcher von Lerwick auf den Shetlands⸗ inſeln konnten wegen Ueberſchwemmung des eng⸗ liſchen Marktes vier Millionen Heringe nicht ab⸗ ſetzen, obwohl ſie tauſend Stück für 5/ anboten, während ſie im Vorjahre für die gleiche Menge 30 Mark erzielt hatten. Die Großfiſchhallen ſind aber mit Heringen vollgeſtopft, und der Handel kann ſie nicht unterbringen. Die Fiſcher mußten mit ihrem rieſigen Fang wieder in See gehen und die dort mühſam herausgeholten Tiere über Bord werfen. Dieſer unſinnige Vorgang iſt nur aus der läſſigen engliſchen Gewohnheit zu erklären, Heringe lediglich im gekochten Zuſtande zu genießen: Von dem 8,8⸗Millionenfang von Heringen, der in den letzten Tagen im Verlauf von 48 Stunden in die nach Deutſchland. Der unglaubliche Vorfall in Ler⸗ wick veranlaßt den engliſchen Fiſchhandel nun doch, ſich den Kopf darüber zu zerbrechen, ob die engliſche Heringinduſtrie nicht ähnlich wie die deutſche zu ſchmackhaften Bereitungen des Herings übergeht, bei der ſich die Fiſche länger halten. In Deutſchland kennt die Induſtrie an dreißig Arten der Aufberei⸗ tung von Heringen, die trotz ihrer Billigkeit in die Reihe der köſtlichſten Fiſche mit den beſten Nähr⸗ und Geſchmackswerten gehören. Melhuſalem-Alter Auf der Inſel Kuba ſtarb jüngſt eine Negerfrau im Alter von 157 Jahren. Die amerikaniſchen Blätter behaupten, daß dieſer Fall von Methuſalem⸗Alter zwar ſelten ſei, aber keineswegs einzig daſteht. Es lebten auf der Welt zwei noch ältere Individuen von 172 bezw. 170 Jahren, die ſich der beſten Geſundheit erfreuen. Der eine heißt Li⸗Chung⸗ Yun. Er war vor kurzem Gaſt des chineſiſchen Gouverneurs von Chonan, der die Kunſt der Langlebigkeit erlernen wollte. Der alte Mann ernährt ſich mit Kräutern, die er ſelbſt in den Bergen ſeiner Heimat ſucht. Er behauptet, daß es eben dieſe Kräuter ſeien, die ihm das lange Leben ſchenken.— Der zweite Methuſalem wohnt in Rußland, im Wolgagebiet und iſt 170 Jahre alt. Der franzöſiſche Schriftſteller Henri Bar⸗ engliſchen Häfen gelangte, gingen die meiſten in Eis 4 buſſe traf ihn während ſeiner Rußlandreiſe und be⸗ richtete von ihm. Abgeſehen von dem Türken Zaro Aga, mit dem die ganze Weltpreſſe ſich kürzlich be⸗ ſchäftigt hatte, lebt in der Türkei noch eine Greiſin Tatena Hanum im Alter von 103 Jahren. Sie iſt Portierfrau in einem Amtsgebäude in Konſtantino⸗ pel. Aber für Rechenfehler wird nicht garantiert. —— In den ersten IO ſahren sollte jede Mutter ihr Kind aus- schließlich mit der reinen, milden NIVEA IN DERSEIfEE waschen und baden Dem Kind wird dadurch später manche Sorge um die Er- haltung seines guten Teints erspart bleiben Nivea Kinderseife ist überfettet und nach ärztlicher Vor- schrift besonders für die empfindliche Haut der Kinder hergestellt. 2 N drungene Creme Treilicil Freiluſt und Sonne] Und doeꝛzu NIVEA CRETIE Das gibt gesunde Haut und schön gebräuntes Aussehen,— auch bei bedecktem Himmel; denn auch Wind und Luft bräunen den Körper. Aber trocten muss Ihr Körper sein bei direkter Sonnen- bestrahlung. Und gut mit Nives-Creme vorher einreiben] Sie vermindern dadurch die Gefahr schmerzhaften Sonnenbrandes. Dank des nur ihr eigenen Gehalts an Eucerit dringt Nivea- Creme leicht in die Haut ein, und erst die einge- kann ihre wohltuende Wirkung voll zur Geltung bringen. 40 „Nea: Creme auck bei bedecttem Himmel? 9 r 0 u eb F FA o N Y 4 S · N n * 1 5 U 5 1 8 N „ * 1 . 0 2 J 0 8 t * 7 * g * Freitag, den 15. Auguſt 1930 „ ⏑— D ο⏑—‚⏑ nnn e Dre 27 1 2 N 9. Seite. Nr. 373 Reute Freitag, den 15. Aug. Das Sprechfilmereignis Mannheims! 9 Alhambra- u Schauburg- Lichtspiele die neue dCDo aisle Saloon 1930-37 ny die oh duote nad cles cleditochea Tilos Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 2 * 2 Eine reizende Tonfilm- Komödie nach Heinrich JIigens!f 8„SKANDAL UM OLLI“ 8 Personen und Darsteller: Studien-Assessor Dr. Eva Rüttgers NMeæemm Sorten Direkter R nrbae gn Ludwig Stössel 8 Pei CCC/ // Haul Fentels 2 Oberstudienrätin Vulpius„ͤũ[U⅝:7c9?g dell Sande 50 Dr. Kurt Hiller, Unterrichtsministen Oscar Sima Katie Faaß Fritz Odemar Claus Claussen Frigga Braus Kail Elilinger Ein feingeschliffenes kultiviertes Lustspiel, wie wir es uns seit langem wünschen. Ein Filmlustspiel, Frau Käthe Brandt Ministerialrat Lemmerberrgsgẽ Schlötteibpe n Frau Schlotterbachh Seinlsehl seek „25„„„„„„„„„ 67 „ ‚ D 2 77% ²˙ eee das der populärsten deutschen Filmkunstlerin Gelegenheit gibt, zu zeigen, daf sie nicht nur die große Tragödin des Films ist, sondern, daß sie nach wie vor auch als maßgebende Vertreterin des lustigen Rollenfaches zu gelten hat. Von diesem liebenswürdigsſien und charmanfesien aller Porien- Filme wird die gesamie Henny Porſen-Gemeinde begeisſeri sein. Eln Tohis-Lichttonfilm! n beiden Theatern das stumme und tönende Beiprogramm u. a. ALHAMBRA: SCHAUBURG: Hervorragende Tonaufnahme und Tonwiedergahe! & Ab heute Freitag ein Großfilm mit Witz, Charme und Anny Ondra die Königin des Lustspiels in einem lustigen Abenteuer zwischen New Vork urid Perlipn: Stimmung und fabelhaftes Tempo. In weiteren Rollen: Srune Zlener- Marg. kupfer · Alice Hechy- Gaston Jaquet J. Kowal-Sambersky- Vette Darnas. Unser 2. Film führt in das Gebiet der Kriminalistik! Ein meisterhaft auf Spannung gearbeiteter Film: Der Schroiaas en Tung Ein Bild, welches in seinem Naturalismus den großen Schöpfungen der russischen Filmkunst gleichkommt. Flick und Flockys spanische Abenteuer Micky, die Tonfilm-Maus in beiden Theatern Beginn nachmittags 3 Uhr. 9 91 7 4 8 4 1 9 0 8 2 2 e 6 8 8 Orchiesfer- Musik-Peqgleifuurig Begir m:.—,.50, S.— Uhr. 8 0 1 2 n 7 7 7 7 7 N 1 ö 2 2„ 4% 2 1 Herzenstöne erklingen, die in ihrer Schlichtheit jedes Herz mitschwingen lassen, die das Schicksal zweier Liebenden zu einer großen Symphonie menschlichen Erlebens werden lassen. Budapest— Rummelplatz— Zigeunergeigen klingen-schluchzen und jubeln ihr Lied- inmitten des Trubels begegnen sich zwei Menschen und finden sich- erfahren an sich all das 7 der beste Reiter der Welt— der sicherste Schütze der Welt in Die Texas reiter! e 2 —— Dheute große Tonfillm-Woche Der 100prozentige Sprech- und Tonfilm und Leid des Menschseins. 8 ecden II. TON MIX der eufelskerl Anfang 2 Uhr— Sonntags 4 Uhr 1 Sonntag 6 Uhr: Große Kinder- Vorstellung mit Tom Mix Fchule Helm, D 6, 5, heginnen 8 Neue Kurse Anmeldungen erbeten. PALAST 8875 5 Aufarbeiten g e ee, N75 u. Neuanfertigen von TT 5 Matratzen, 1 5 C Chaiſelongue; un 8 3 nen Frau glad bee e Weinhaus Sennhüfſe Sonntag, den 155 August, nachm. 3 1— Tapezieren K 3, 6 Rennen u. a: 2] v. Wohnungen u. Neu⸗ 5 0 N 10153 bauten übernimmt b. ente und morgen Dorloſungane nen eiiier Saen polizeistunde- Verlängerung Jeder Beſucher erhält ein Freilos. Gewinn: das Ehr. Berg, 1 ſiegende Pferd oder 1000/ netto in bar, Schwetzingerſtraße 128————— — Eintrittspreiſe von 1. Matratzen und ſämtliche Polſterarbeiten werd. meiſterhaft und billig im Hauſe angefertigt. Angeb. u. N R 42 an die Geſchſt. B3559 UNIVE RUN Schwab& Co. Zepkenhelmeestr. 1 f. ll. Et. lanos P billigst bel * Transporte aller Art mit 2 To. ⸗ Schnellieferwagen werden prompt erled. Anfr. unt. F W 73 an die Geſchſt. 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Sangesfreudigkeit und Poeste ins Capttol ein. Aus dem Monat Juli 1930 ſind zur Zahlung fällig geworden: Mieteinigungsamts⸗, Woh⸗ I nungsamts⸗, Tiefbauamts⸗, Feuerverſicherungs⸗, dDesinfektionsgebühren, Wirtſchaftsſporteln, Bau⸗, Grundbuchamts⸗ und Ortsgerichtsgebüh⸗ N 3. Micky Maus, das Tonfümwunder, in ren. Wir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens„Auf in den Kampf Torero“ 25. Auguſt 1930. Die Vergnügungsſteuer bis ein⸗ 3. Ein Va- lets-Tonflim ſchließlich 12. Auguſt 1930 iſt ſofort zu zahlen. Wer n Kampf um die Goldfelder, 6 Akte dieſe Friſten verſäumt, hat 10 v. H. jährlich Ver⸗ 3. d. gewalt rauhen Bergen Haliforuſens. 30 0 2 5 f zugszinſen zu entrichten und die mit hohen[r macken Pescndens auf de Arms 2 ET UI 2 Ona All Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ prachtuolle Wiedergabe unserer warten. Eine beſondere Mahnung jedes ein⸗ neuen Tonfilm-Anlage„Hlangflim““ ö zelnen. erfolgt nicht. Zahlung iſt auf aufmerksam. ö den bereits behändigten Forderungszettel zu lei⸗ ſten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Sams⸗ [tags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8713 Uhr und von 771516 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. 0 42⁵ a l e e ee n Stadtkaffe. Zwangsversteigerung 1 Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Dienstag, den 14. Oktober 1930, vorm. 9% Uhr in ſeinen Dienſträumen das Grundſtück des Kaufmanns Jacob Gleißner in Mannh.⸗Waldhof auf Gemarkung Mannheim. 12 Die Verſteigerung wurde am 29. März 1930 P. Ruhm herrenshnelderef im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen empfiehlt sich im Andern, n 5 e eee e e 5 im n, Nenarieren u. Bügeln mann einſehen. Rechte, die am 29. März 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind päteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ orderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ teigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ chlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös lan die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: gb. Nr. 8974, Kurze Huben, 10. Sandgewann, Oppauerſtraße 11, 4 Ar 75 qm. Auf der Hofreite ſtehen:. a) ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Schienen⸗ keller und eingebaut. Abort und Petroleum⸗ Magazin, b) ein 1½ſtöckiges Kohlenumagazin, e) ein 1½ſtöckiger Stall mit angebaut. 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S. bebruar 1930 Sehr erfriſchend und nahrhaft für Groß u unter Konventionspreiſen, in Fäſſern u. Tank⸗ wagen, laufend abzugeben. Intereſſenten werd. v,.... in Falles. schreibt an wie folgt: J „Seit einem l Filialen in allen Vororten u. in Schriesheim. 2 um Angabe ihrer Adreſſe gebeten unt. K M 118 noch nicht im Grundbuch ein 80 Jahre nehme ich mit gutem Erfolg N . getragen waren, ſind Jeg-Kruschen-Salz. Seit längeren Jahren litt ich an klein. Belonders für] Funch Audolf Moſſe. Mannheim. Bel ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Aufforde⸗ Lurperlichen Beschwerden, Berktren Noptechmér enen Sport u. Wanderung N N 2 a 95 85 rung zum Bieten anzumelden und bei Wider⸗ a Arden ert enn en, Man Omnhher- i Verkäufe ſpruch des Gläubigers gleubbat zu machen. der bala dei ee einen amentbeln lieh. ag e aich Plochina- Früchte A 6 a a 5 ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und befreit fühlt von den Beschwerden und dadurch froh 1 SS 0 0 U 0 itt ö häft 1 fal f bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch und unternehmungslustig wird. Auch habe ſeh lang- Dro El ehensmittegeschäft Herrenfahrra des Glaubigers und nach den übrigen Rechen de neuere eie de be n debe Plochingen a. N. Witbg.) 5 15 5 tei Jovember habe ſch ausgesetzt. bin aber im Januar 5 1 5 5 1 2 ſtabil mit gut. e 1 bb 8 5 5 gegen 925 1 bereits Wieder Abnehmerin von Neo-Kruschen- Salz. 3 8 5 inrichtg. u. Ware,.] Bereifg. für 35% zu rung hat, muß da erfahren vor dem Zuſchlag Bei mei Bekannt d 5 N 35 VVV Erstklassige Vertreter gesucht. 2500% zu verk.; ep. verkauf. Feudenheim, aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt berechen als Ußeraft bestens eefepien e 3 . 1 Slärke B beſeitigt. Keine Schälkur. Pr. 4 275. 8„ 5775 i eeseben werden 1 Gegen Pickel. Miteſſer Stärke A. 209 ECC Geſchäftsſt 18320 Lassenschrank 8 Grundſtücksbeſchrie 8 8 In gleicher Welse urteilen Mlllicnen Menschen rund Storchen⸗Srogerſe, Markiplat, H 1, 16 8 faſt neu, billig ab⸗ gb. Nr. 31 602/3, Karlſtraße 148, 5 Ar 72 qm] um den Erdball und alle Kruschen-Freunde stimmen in Drogerie Lubwig& Schütthelm, O 4, 3 und. 8 6 Hofreite und Hausgarten. dem einen Punkte völllg überein: Neo-Kruschen- Salz 8 23 32 2 1 2 2 zugeben. 8302 8 8 5 12 tut dem menschlichen Körper gut, entschlackt den Ver- Friedrichsplatz 19, Lebensmittelgeschäft E 2. 17, part. Auf der Hofreite ſtehen: 5 dauungs-Apparat und macht die Därme frei zu regullrer Drogerie J. Ollendorf, Heidelbergerſtr., 0 7, 12 a) ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Gaupen und gormaler Arbeit. 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