D e ere e e ieee 7 2 CCC ˙ 0 eee E, 7 * Bezugs preiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. O. Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Veiſezeitung» Mannheimer Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. „ Aus der Welt der Cechnik„ Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Vereinszeitung* Aus Seit und Leben Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. annheimer Seitung Mannheimer General- Anzeiger Anzeigeupreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 um breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Geſetz und Recht* Neues vom Film * Maunheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 16. Auguſt 1030 141. Jahrgang— Nr. 375 — Kritiſche Lage an der indiſchen Nordweſigrenze Erneute Bedrohung Peſchawars Verhängung des Kriegsrechts und Zuſammenziehung ſtarker engliſcher Truppenteile Liberale Einigung im Süden Ein überraſchender Bericht London, 16. Auguſt. Im überraſchenden Gegenſatz zu den beruhigenden offiziöſen Nachrichten der letzten Tage ſteht eine Ver⸗ lautbarung aus Simla über die Lage an der Nord⸗ weſtgrenze Indiens, in der die Lage als überaus kritiſch und ernſt bezeichnet wird. Der Vize⸗ könig hat eine Verordnung erlaſſen, in der für Peſchawar und das umliegende Gebiet das Kriegs⸗ recht erklärt wird. Gleichzeitig wird die Ausdeh⸗ nung dieſes Zuſtandes auf die geſamte Grenzprovinz in Ausſicht geſtellt. Der Zweck dieſer Maßnahme iſt, dem militäri⸗ ſchen Befehlshaber die ganze Macht in die Hände zu geben und damit die Schlagfertigkeit der Verteidigung zu erhöhen. Die Ein⸗ ſetzung von Sondergerichten iſt vorläufig jedoch noch nicht mit der Ausrufung des Kriegs⸗ rechtes verbunden. Die Unruhe unter den Grenz ſtäm men ſcheint nach der offiziöſen Darſtellung aus Simla noch immer im Zunehmen. Die Afridis ſind zwar in die Berge zurückgekehrt, haben aber dort neue Verſtärkungen ausgehoben und be drohen nach wie vor das Gebiet um Peſchawar. Die be⸗ nachbarten Stämme verhalten ſich ebenfasll drohend und ſtarke Auſammlungen von bewaffneten Abteilun⸗ gen ſind im Gange. Weitere Verſtärkungen der Engländer ſind aus verſchiedenen Stationen in die Grenzfeſtungen ab⸗ gegangen. Die Regierung glaubt zwar, daß die vor⸗ handenen Truppen für die Verteidigung völlig aus⸗ reichend ſind, hält aber eine gründliche Vorbeugung für angebracht und hat deshalb ſehr erhebliche Trup⸗ pen an die Grenze geworfen. Der Ton der offiziöſen Mitteilung aus Simla zeigt, daß die Lage als außerordentlich gefährlich betrachtet wird. Das Standrecht in Peſchawar Die Stadt Peſchawar wurde heute nachmittag unter Standrecht geſtellt. In Nauſchara, Kohat und Rawalpindi werden ſtartbe britiſche und indiſche Truppenmaſſen zuſammengezogen. Indiſche Führer an den Vizekönig Gandhi und andere Führer der allindiſchen Be⸗ wegung haben im Gefängnis ein Schreiben verfaßt, in dem ſie ſich über ihre Haltung und ihre Abſichten auslaſſen. Das Schreiben wird dem Vizekönig zugeleitet werden. Perſien und die Türkei Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 16. Auguſt. Der türkiſche Botſchafter in Teheran, Memdru Sehefket Bei, iſt nach Angora berufen worden. Es iſt nicht bekannt, ob dieſer Schritt lediglich für Zwecke der Information erfolgt iſt oder ob eine wirkliche Abberufung vorliegt. Ueber die Entwick⸗ lung deb diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen der Türkei und Perſien liegen hier keinerlei Nachrich⸗ ten vor. Die Lage gilt jedoch nicht als ſo ge⸗ ſpannt, daß ein Abbruch der diplomatiſchen Be⸗ ziehungen verſtändlich erſcheint. Die Niederwerfung des Kurdenaufſtandes gilt hier als eine lang⸗ wierige Angelegenheit und man neigt hier zu der Auffaſſung, daß ſich die Türkei und Per⸗ ſien über kurz oder lang über die Durchführung der Operationen verſtändigen werden. Ein deutſcher Anſiedler auf den Salomon-Inseln ermordet Telegraphiſche Meldung — Berlin, 16. Auguſt. Nach einer in Hamburg eingegangenen Meldung wurde der Anſiedler Otto Keller auf der kleinen Salomon⸗Inſel Malaita von Eingeborenen durch Beilhiebe getötet. Die Behörden nahmen vier Eingeborene feſt und ließen ſie nach einem Schnellverfahren vor einem improviſierten Gerichts⸗ hof hinrichten. Es ſoll ſich um die planmäßige Blut⸗ tat eines Verwalters handeln, der durch den Mord die Plantage des Hamburger Koloniſten zu erwerben hätte. Abſchluß der Verhandlungen Von der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchen Staatspartei wird mitgeteilt: „Die zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchen Staatspartei in Baden und Württemberg ſchwebenden Verhandlungen über das Wahl⸗ abkommen haben zum Ziele geführt. Beide Parteien ſtellen Einheitsliſten auf. In Baden wird die Einheitsliſte von Reichsminiſter Dr. Curtius und Reichsminiſter Dietrich geführt. An der Spitze der Württembergiſchen Einheitsliſte ſtehen Dr. Theodor Heuß und der bisherige volks⸗ parteiliche Reichstagsabg. Keinath. Die beiden Kreiswahlvorſchläge werden miteinander ver⸗ bunden. Beide Parteien haben ſich zu dieſem Schritt ent⸗ ſchloſſen, um dem Staatsbürgertum in nunmehr ge⸗ ſchloſſener Front die ihm gebührende Macht⸗ poſition zu geben, die im Intereſſe der Ge⸗ ſundung von Staat und Wirtſchaft notwendig iſt. Sie erſtreben eine nur von ſtaatspolitiſchem Geiſt getra⸗ gene, nach allen Richtungen hin unabhängige Reichs⸗ tagsmehrheit. Nicht Intereſſenpolitik, ſon⸗ dern Staatspolitik, nicht Zerſplitterung, ſondern Sammlung heißt die Parole!“ * Die Einigung der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchen Staatspartei in Baden und Württemberg auf eine gemeinſame Wahlliſte iſt eigentlich ohne be⸗ ſondere Schwierigkeiten zuſtande gekommen. Der Urſprung der Verhandlungen geht auf eine Be⸗ ſprechung zurück, die swiſchen Reichsfinanzminiſter Dietrich, Landtagsabg. Steinel und Generalſekretär Wolf am 4. Auguſt ſtattfand. Nur einiger weniger. Verhandlungen zwiſchen den führenden Perſönlich⸗ keiten beider Parteien hat es bedurft, das Ziel zu erreichen. Das war möglich, weil man dieſe Ver⸗ handlungen nicht mit großen programmatiſchen Aus⸗ einanderſetzungen belaſtete, ſondern ſich einfach auf die Feſtlegung eines lediglich taktiſchen Zuſammen⸗ gehens bei der Wahl beſchränkte. Man will nicht fuſionieren, man will keine neue Partei gründen, man ſtellt keine neuen Satzungen auf. Man ver⸗ einigt ſeine Kandidaten einzig und allein auf einer gemeinſamen Liſte und führt den Wahlkampf für dieſe Liſte gemeinſam. Der Pakt iſt nicht auf die Dauer geſchloſſen, ſondern nur für die Zeit der Wahl. Nach der Wahl gewinnt jede Partei die völ⸗ lige Freiheit ihres Handelns zurück. Man frägt ſich unwillkürlich, warum dieſes ziemlich unkomplizierte Vorgehen nicht auch in anderen Wahlkreiſen möglich geweſen iſt. Man muß dabei aber in Rechnung ſtellen, daß die parteipolitiſchen Verhältniſſe in beiden Ländern an⸗ ders gelagert ſind als im Reich. Demokratie und Deutſche Volkspartei ſtehen in der Landespolitik ſo⸗ wohl in Württemberg wie Baden Schulter an Schulter. In Württemberg ſitzen ſie in der Regierung neben⸗ einander, in Baden bilden ſie im Landtag in der Oppoſition eine Arbeitsgemeinſchaft. Bedenkt man ferner, daß die Tendenz der jetzigen Wahlen, die Schaffung eines Reichstages, der fähig iſt, das Pro⸗ gramm des Kabinetts Brüning durchzuführen, im Ziele beider Parteien liegt, und daß die beiderſeiti⸗ gen Kandidaten als amtierende Miniſter für das gleiche Ziel kämpfen, ſo wird man ver⸗ ſtehen können, daß hier alle Umſtände in der Rich⸗ tung zuſammenwirken, die eine gemeinſame Füh⸗ rung des Wahlkampfes bedeutet. Es wäre deshalb auch völlig falſch, wenn man in dem Vorgehen der beiden Parteien in Baden und Württemberg irgend ein Abrücken von den Parteileitungen im Reich ſehen wollte. Die Verhandlung, die dort Dr. Scholz und Dr. Höpker⸗Aſchoff führte, ging auf ein etwas ganz anderes; ſie bezweckte ein Zuſammenſchmelzen der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchen Staats⸗ partei zu einem einheitlichen Parteigebilde. Das Scheitern dieſer Verhandlung konnte aber nicht aus⸗ ſchließen, daß in Wahlkreiſen, in denen die Vorbe⸗ dingungen dazu gegeben waren, ſich die beiden Par⸗ teien zu einem taktiſchen Zuſammengehen entſchloſ⸗ ſen. Vorausſichtlich wäre in Baden und Württem⸗ berg das Zuſammengehen der beiden Parteien auch erfolgt, wenn die Berliner Einigungsverhandlungen nicht vorausgegangen wären. Daß das Scheitern dieſer Verhandlungen einen Grund bilden ſollte, das Abkommen, in Baden und Württemberg zu ver⸗ hindern, iſt eine Annahme, die von vornherein als gänzlich abwegig erſcheinen muß. Uebrigens hat man ſowohl in Karlsruhe wie in Stuttgart den größten Wert darauf gelegt, Berlin über die Ver⸗ handlungen ſtets auf dem laufenden zu halten. Bereits aufgenommene Verhandlungen laſſen die Hoffnung berechtigt erſcheinen, daß es zum min⸗ deſten zum Burgfrieden zwiſchen der Einheitsliſte und der Konſervativen Volkspartei kommt. Un verſtändlich bleibt der Beſchluß der Wirtſchaftspartei, ſich an dieſem gemein⸗ ſamen Vorgehen nicht zu beteiligen. Denn es liegt ja im Grunde wenig Sinn darin, daß dieſe Parteien den Wahlkampf, durch den ſie ein gemeinſames Ziel erreichen wollen, im Kampfe gegeneinander führen. Der Kampf richtet ſich gegen jene Parteien, die alle Bemühungen, eine Geſundung unſerer Staatsver⸗ hältniſſe durchzuführen, grundſätzlich zerſchlugen. Vor allem alſo gegen die extremen Flügelparteien auf beiden Seiten, die Nationalſozialiſten und die Kommuniſten, ſodann aber auch gegen die Deutſch⸗ nationalen Hugenbergſcher Richtung undgegen die Sozialdemokraten, die es auch hier vorzogen, ſich der Verantwortung zu entziehen. Es handelt ſich um einen Kampf für die Geſundung ds Staates und der Wirtſchaft, der darum geht, die Reichspolitik nicht zu einer einſeitigen Intereſſenpolitik der Par⸗ teipolitik zu machen, wie das ja insbeſondere im Willen der Sozialdemokratie liegt, ſondern Staats⸗ politik im Intereſſe des geſamten Volkes zu treiben. Man darf erwarten, daß ſich in dieſem Kampfe die beſonnene Wählerſchaft, der noch an einem geſunden Wiederaufbau unſeres Staates gelegen iſt, hinter alle Bemühungen ſtellen wird, die auf eine Zuſam⸗ menfaſſung dieſes Willens gerichtet ſind. Dietrich kandidiert auch in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 16. Auguſt. Die Vorſtandsſitzung des Wahlkreisverbandes Berlin der Deutſchen Demokratiſchen Partei hat, wie das B. T. mitteilt, beſchloſſen, Miniſter Dietrich zum Spitzenkandidaten für Berlin auszuerſehen. An zweiter Stelle ſoll in Berlin der bisherige Reichs⸗ tagsabgeordnete Guſtav Schneider, der Führer des Gewerksſchaftsbundes der Angeſtellten, ſtehen. Es iſt anzunehmen, daß der zum Montag einberufene demokratiſche Parteitag dieſen Vorſchlag billigen wird. Die endgültige Entſcheidung hat dann der Aktionsausſchuß der Deutſchen Staatspartei zu treffen. Herr Koch ⸗Weſer, der urſprünglich als Spitzen⸗ kandidat für Berlin in Ausſicht genommen war, hat erklärt, lieber auf der Reichsliſte kandidieren zu wollen. * Der frühere Oberpräſident Batycki hat nun eben⸗ falls ſeinen Austritt aus der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei erklärt. Batocki gehört mit zu den Gründern der Partei und hat im preußiſchen Staatsrat ſtets die deutſchnationale Oppoſition ge⸗ führt. * Prinz Takamatſu, der Bruder des Kaiſers von Japan, traf geſtern mit ſeiner Gattin, Prinzeſſin Kiku, auf dem Bahnhof Friedrichſtraße zu einem in⸗ offiziellen mehrtägigen Beſuch der Reichshauptſtadt ein. Rom und Moskau Von unſerem römiſchen Vertreter Das am 2. Auguſt in Rom unterzeichnete Han⸗ dels abkommen zwiſchen Italien und Rußland iſt in zeitlicher Folge der vierte Verſuch, die Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen der beiden Länder in ein aus⸗ geglichenes Verhältnis zu bringen und fruchtbar zu beleben. Schon 1921 wurden zwiſchen Rom und Moskau ökonomiſche Präliminarkonventionen abge⸗ ſchloſſen, die bereits 1922 eine Reviſion erfuhren, trotzdem aber als Grundlage des kommerziellen Aus⸗ tauſches beſtehen blieben, bis ſie 1924, nach voll⸗ zogener Anerkennung des Sowjet⸗Regimes von ſeiten Italiens, zu einem„Handels⸗ und Schiffahrts⸗ abkommen“ und einer„Zollkonvention“ ausgebaut wurden. Sechs Jahre lang— von 1924 bis heute— ſah ſich jedoch Italien in ſeinen Erwartungen ent⸗ täuſcht, denn das Fazit der Wirtſchaftsbeziehungen mit der Sowjetrepublik ergab nur eklatante Paſſivi⸗ täten zu Ungunſten der italieniſchen, Bilanz. Im Jahre 1925 belief ſich der italieniſche Import aus Rußland auf 148 471 000 Lire, der italieniſche Export nach Rußland hingegen auf 67045 000 Lereß und für die folgenden Jahre iſt das Mißverhältnis durch folgende Ziffern gegeben: 325 768 000 zu 37 193 000 Lire im Jahre 1926, 340 540 000 zu 32 527000 im Jahre 1927; 178 508 000 zu 65 082 000 Lire im Jahre 1928 und endlich 340 450 000 zu 70611000 Lire im Jahre 1929. Die italieniſchen Paſſivitäten von 1925 bis 1929 ſind mithin durch folgende Rieſenzahlen be⸗ zeichnet: 81426 000 für 1925; 288 575000 für 1926; 308 013000 für 1927; 113 426 000 für 1928 und 269 839 000 für 1929.— Wie man ſieht, erwieſen ſich auch die Traktate von 1924 als durchaus unzuläng⸗ lich. Da aber die italieniſche und die ruſſiſche Wirt⸗ ſchaft faſt auf keinem Gebiete kollidieren, hingegen ihrem Weſen und Charakter nach wie zu einer frucht⸗ baren Integration vorherbeſtimmt erſcheinen, wur⸗ den neue, gründlichere Verhandlungen zwiſchen Rom und Moskau geführt, die ſchließlich das heutige Reſultat ergaben. Italien wird aus Rußland haupt⸗ ſächlich Petroleum, Kohle und Erze beziehen, zu un⸗ vergleichlich günſtigeren Konditionen, als die bis⸗ herigen Lieferanten ſie ſtellen konnten; und Rußland wird aus Italien Induſtrieprodukte, landwirtſchaft⸗ liche Maſchinen, Automobile und beſonders Flug⸗ zeuge einführen, mit ſehr langfriſtigem Zahlungs⸗ termin, der den Lieferanten vom italieniſchen Staate zu 75 Proz. garantiert iſt. Zudem verpflichtet ſich die Moskauer Regierung, für die ruſſiſchen Frachten ausſchließlich die italieniſchen Schiffahrtslinien vom Mittelländiſchen zum Schwarzen Meer zu benützen. Liubimow, der ruſſiſche Unterzeichner des neuen Traktates, ſieht voraus, daß auf dieſe Weiſe der italieniſche Export nach der Sowjetrepublik um min⸗ deſtens 100 Proz. ſteigen wird. Somit wäre in kür⸗ zeſter Zeit die Scharte ausgewetzt, die durch die bloß einſeitigen Vorteile der italieniſch⸗ruſſiſchen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen in der italieniſchen Oekonomie entſtand. Und zugleich bedeutet die Neuanbahnung weittragender Handelsbeziehungen zwiſchen Rom und Moskau eine ſaftige Antwort auf die amerika⸗ niſche Zollerhöhung, die die italieniſche Wirtſchaft um 15 Proz. ihres Geſamtexportes paralyſierte. . Die hier in kürzeſtem Abriß wiedergegebene Neugeſtaltung der italieniſch⸗ruſſiſchen Han⸗ delsbeziehungen gehört zu den durchaus nor⸗ malen Vorgängen im Wirtſchaftsleben der Völker, und doch horchte alle Welt wie bei einer großen Senſation auf, als davon die Kunde ging. Das allgemeine Intereſſe iſt allerdings berechtigt, denn das Abkommen vom 2. Vuguſt bleibt nicht weſentlich auf die wechſelſeitigen Beziehungen zweier Staaten untereinander beſchränkt, ſondern ſpielt auf zwei weitere Gebiete über: auf das der Weltwirt⸗ ſchaft und auf das der Politik. Die Unterſchriften, die die faſtziſtiſchen Miniſter Botta und Moſecont zufammen mit dem kommuniſtiſchen Volkskommiſſär Liubimow unter das Abkommen ſetzten, bedeuten mehr als eine lediglich adminiſtrative Beglaubigung: ſie bezeichnen ſchon die politiſche Feſtſetzung eines neuen ökonomiſchen Syſtems. Durch die Namens⸗ züge Bottais und Moſconis haben die Faſziſten als die erſten in der ganzen Welt die antiliberale und 2. Seite. Nr. 375 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 16. Auguſt 1930 antiliberiſtiſche Wirtſchaftsform der Sowjets aner⸗ kannt, und zwar faſt zur ſelben Zeit, als die ameri⸗ kaniſchen Behörden, aus Proteſt gegen die kommuni⸗ ſtiſche Arbeits⸗ und Produktionsordnung den beiden Ruſſenſchiffen aus Archangelfk das Embargo ſtellte. Die Anerkennung ſowjetiſcher Syſteme und Metho⸗ den von ſeiten der Faſziſten iſt um ſo bedeutſamer, als bekanntlich die faſziſtiſche und kommuniſtiſche Ideologie polar entgegengeſetzt ſind. So kommt denn auch auf dieſem Gebiet das alte Wort wieder zu Ehren, daß die Gegenſätze ſich berühren! Sind aber tatſächlich die beiden Wirtſchaftsord⸗ nungen, die ftalieniſche und die ruſſiſche, ſo weſentlich und grundſätzlich verſchieden? Hat nicht die von den Faſziſten gewollte Mitarbeit der Klaſſen(d. h. Aus⸗ ſchaltung der ſozialen Klaſſen) eine gewiſſe Aehnlich⸗ keit mit der von den Kommuniſten erſtrebten Domi⸗ nation der Einheitsklaſſe? Wird nicht in Rußland wie in Italien als einzig lebensfähige ſoziale Schicht die der Produzenten gewertet? Wie dem immer auch ſei, hat trotz aller noch beſtehenden Verſchiedenheit die ruſſiſche Oekonomie einen außerordentlich wich⸗ tigen Faktor mit der faſziſtiſchen gemein: die ſtrikte Ablehnung der liberalen Wirtſchaftsform. In Ita⸗ lien wie in Rußland iſt die freie Initiative des Kapitalismus unterbunden und der Staat monopoli⸗ ſiert reſtlos die Arbeit. Dieſe Angleichung in der negativen Stellungnahme könnte auf praktiſchem Ge⸗ biete auch zu einer Angleichung im Poſitiven führen. Denn bekanntlich iſt die faſziſtiſche Gewerkſchafts⸗ organiſation ſchroff nach links gerichtet. Abgeſehen von ſolchen theoretiſchen Erwägungen, liegt bereits Konkretes vor, das ein gemeinſames, ruſſiſch⸗italieniſches Wirtſchaftsziel aufdeckt: in Bari, der apuliſch⸗adriatiſchen Metropole, iſt im Hafenge⸗ biet den Ruſſen ein ausgedehntes Gelände, das ehe⸗ mals dem Zarenureich gehörte und nun in den Beſitz der Sowjets übergegangen iſt, als Lager⸗ und Um⸗ ſchlagplatz reſerviert. Bari ſoll ſomit die Zentrale der ruſſiſchen Wirtſchaftsexpanſion in Europa wer⸗ den. Vom Brückenkopf Bari aus wird die neue Wirtſchaftsfront aufgerollt.. Damit treten wir aber ſchon in den Plan der Politik über. * 55* Die ökonomiſche Verſtändigung zwiſchen Italien und Rußland bezeichnet implizite eine Frontbil⸗ dung gegen England, Frankreich und die Vereinigten Staaten. Faſziſten und Kom⸗ muniſten opponieren hier in antiliberalem und auti⸗ kapitaliſtiſchem Sinne gegen die großen Kapitaliſten⸗ ſtaaten. Und von dieſem Lager aus halten die bei⸗ den„Unzufriedenen“ Ausſchau nach Deutſch⸗ land, um einen„Block der Unzufriedenen“ gegen die in Verſailles für Europa ſtatnierte„Ordnung“ im Dreieck Berlin-Rom— Moskau herauszubilden Litwinow, der ruſſiſche Kommiſſär des Aeußeren, bemerkte zum römiſchen Abkommen, daß die wirt⸗ schaftliche Verſtändigung zwiſchen Rom und Moskan auch politiſche Folgen zeitigen werde. Das Wort des hervorragenden ruſſiſchen Staatsmannes hat genügt, um wie durch Zauber viele Kommuniſten in Europa zu Philofaſziſten umzuwandeln. So bringt z. B. „Humahite“, das franzöſiſche Kommuüntiſtettorgan, einen ausführlichen Artikel, in dem die mediterranen Forderungen Italiens als durchaus gerecht bezeich⸗ net werden, Italien befinde ſich als Nation wie ein Proletarier den Kapitaliſtenſtaaten gegenüber, die⸗ dem italieniſchen Volk keinen Lebensraum im Mittel⸗ ländiſchen Meer gönnen.. Die Perſpektive, daß Kommuniſten, von Moskau aus geleitete Anhänger der Dritten Internationale, als Verteidiger faſziſti⸗ ſcher Theſen erſtehen, hat allerdings einen beſonderen Reiz: den der ſenſationellen Erſtmaligkeit und einer Originalität, die jeder politiſchen Ideologie den Ge⸗ nickfang gibt. Iſt das noch ein Sommer? Schneefall bei Paris — Paris, 15. Auguſt. Die Schlechtwetterperiode, die ſeit Tagen und Wochen in Frankreich herrſcht, ha⸗ geſtern abend ſogar zu Schneefällen in der Nähe von Paris geführt. In St. Germain und im benach⸗ barten Dorf Poiſſi fielen geſtern abend während bei⸗ nahe einer Stunde dichte Schneeflocken, eine Erſcheinung, die ſeit Menſchengedenken im Monat Neue Verſtändigungsverſuche Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Auguſt Die Beratungen des Reichs kabinetts über das Schickſal des deutſch⸗finniſchen Handelsvertrages ſind geſtern wieder aufgenommen worden, und zwar auf der Baſis des Berichtes, den der Han⸗ delspolitiſche Ausſchuß der Reichsregierung am Vor⸗ mittag erſtattet hatte. Da man aber im Kabinett bis zur Mittagsſtunde ſich nicht einigen konnte, ſo wurde auf den Abend eine neue Sitzung anberaumt. Bei der Tragweite der Entſcheidung, die das Ka⸗ binett zu fällen hat, iſt es nicht zu verwundern, daß die Beeinfluſſungsverſuche von beiden Seiten, der Tandwirtſchaft wie der Induſtrie, mit erhöhtem Nachdruck fortgeſetzt werden. Die agrariſche„Deutſche Tageszeitung“ be⸗ müht ſich, Herrn Schiele den Rücken zu ſtärken. In dieſer Frage gäbe es für die Landwirtſchaft keine Verzichtmöglichkeit und„kein faules Kompromiß“. Das Blatt droht ſogar mit innerpolitiſcher Konſequenz, falls der von der Landwirtſchaft gefor⸗ derten Kündigung des Vertrages von der Regierung nicht entſprochen werden ſollte. Verſage ſie hier, ſo Zwei neue Goebbels-Prozeſſe Telegraphiſche Meldung 5 Berlin, 15. Auguſt. Dr. Goebbels, gegen den geſtern wegen Belei⸗ digung des Reichspräſidenten verhandelt wurde, hatte ſich heute vor dem Schöffengericht Charlotten⸗ burg wegen Beleidigung der Mitglieder des Kabinetts Müller zu verantworten. Die Be⸗ leidigung wurde in einem von Dr. Goebbels ver⸗ faßten Artikel„Politiſches Tagebuch“ erblickt, der im Dezember 1929 im„Angriff“ erſchienen war und in dem die Mitglieder des Kabinetts, unter denen Dr. Hilferding als„marxiſtiſcher Jude“ bezeichnet war, als„Verräter am Volk“,„bezahlte Büttel der Weltfinanz“ und„Ueberläufer nach Frankreich“ be⸗ zeichnet wurden, weil ſie die Streſemannſche Erfül⸗ lungspolittk fortſetzten. Vor dem gleichen Gericht hatte ſich Dr. Goebbels ſerner wegen Beleidigung des früheren preußiſchen Innenminiſters Grzeſinſki zu verantworten. Im Verlauf der erſten Verhandlung kam es zu einem Zwiſchenfall, da Rechtsanwalt Graf von der Goltz die Verteidigung niederlegte, weil ſein An⸗ trag, den früheren Reichskanzler Müller perſön lich zu vernehmen, vom Gericht abgelehnt wurde. Staats⸗ anwaltſchaftsrat Dr. Schade hielt die Beleidigung für erwieſen und beantragte mit Rückſicht auf die Schwere der Vorwürfe eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten. Dr. Goebbels erklärte, daß er jede Verteidigung ablehne. Die Beratung des Urteils wurde hierauf aus⸗ geſetzt und ſofort die zweite Sache verhandelt. Der frühere preußiſche Miniſter Grzeſinſki war als Nebenkläger zugelaſſen, aber nicht vertreten. Rechts⸗ anwalt Graf von der Goltz, der wieder im Saal er⸗ ſchien, gab für den Angeklagten Dr. Goebbels die Erklärung ab, daß dieſer ſich genötigt ſehe, das ge⸗ ſamte Gericht wegen Befangenheit abzuleh⸗ nen, und zwar wegen der Haltung im Vorprozeß, aus der hervorgehe, daß das Gericht den Beſtrebun⸗ gen des Angeklagten, eine Wendung im deutſchen Schickſal herbeizuführen, voreingenommen gegen⸗ überſtehe. Der Vorſitzende erklärte nach kurzer Be⸗ ratung, daß die Ablehnung des geſamten Gerichts nach reichsgerichtlicher Entſcheidung unzuläſſig und daher zurückgewieſen werde. Hierauf lehnte der Verteidiger die beiden Berufsrichter als befangen ab, was ebenfalls als unzuläſſig zurückgewieſen wurde. Nunmehr lehnte er den Vorſitzenden des Gerichts. Der Finnenvertrag wird nicht gekündigt werde der deutſche Landwirt die Folgerungen ziehen nrüſſen, ſich auch ihr zu verſagen. Um die Proteſtaktion der Induſtrie abzuſchwächen, veröffentlicht die„Deutſche Tageszeitung“ gleich⸗ zeitig einen Brief Fritz Thyſſens, in dem dieſer von der Kundgebung des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie gegen die Kündigung des deutſch⸗finniſchen Vertrages abrückt und feſtſtellt, daß es ſich lediglich um eine Maßnahme der Ge⸗ ſchäftsführung, nicht aber um eine Stellungnahme des Vorſtandes oder des Präſidiums handle. Die Abendſitzung des Kabinetts, die von verhältnismäßig nur kurzer Dauer war, hatte das Ergebnis, daß ſich die Mehr⸗ heit der Miniſter dafür entſchied, den Vertrag: nach Möglichkeit aufrecht zu erhalten und in neuen Verhandlungen mit Finnland eine Verſtändigung zu ſuchen. Zu dem Zwecke hat ſich ein Vertreter der Reichsregierung nach Hel⸗ ſingſors begeben. Man hofft, daß Finnland ſich ſchließlich bereit finden wird, einer Beſeitigung der langjährigen Bindung zuzuſtimmen, zumal die finniſche Käſeausfuhr— um den Käſe handelt es ſich in erſter Linie— nur unbedeutend ſei. Allerdings müſſe man ſich auch mit Holland einigen. Die zuſtändige Strafkammer wird morgen über dieſe Ablehnung entſcheiden. Auch das Urteil in Sachen Beleidigung der Reichsminiſter wird morgen verkündet werden. Uebrigens wird am Samstag auch noch in einer anderen Sache(Aufforderung zum Ungehorſam gegen die Geſetze) gegen Dr. Goebbels verhandelt werden. * Beſchimpfungen Streſemanns In Rheydt wurde eine Wahlverſammlung der Nationalſozialiſten von der Polizei aufgelöſt auf Grund des Republikſchutzgeſetzes. Der Redner, der Leiter des Gaues Düſſeldorf der nationalſozialiſti⸗ ſchen Arbeiterpartei, Friedrich Karl Florian, hatte unter anderem den verſtorbenen Reichsaußenminiſter Wr. Streſemann als Verſager bezeichnet, der für ſein politiſches Verſagen auch noch aus län⸗ diſches Geld erhalten habe. Bei der Räumung des Saales kam es zu Schlä⸗ geceien zwiſchen Kommuniſten und Nationalſoziali⸗ ſten, ſo daß die Polizei mit dem Gummiknüppel ein⸗ greäfen mußte. ** Straſſer von Hitlerleuten verprügelt Der Führer der„Revolutionären National⸗ ſoziallſten“ Okto Skraſſer und ſein Organiſa⸗ tionschef Rehm wurden geſtern nach Schluß einer Verſammlung in Brandenburg a. d. Havel von einer Rotte ihrer Gegner aus dem Hitlerlager überfallen. Die Roheit dabei war umſo größer, als Rehm ſchwer kriegsverletzt iſt und ein künſtliches Bein tunägt. Man warf den Ueberfallenen weißen Pfeffer ins Geſicht und ſchlug auf ſie ein, bis es Straſſer gelang, ſich durch Drohen mit einer Schreck⸗ ſchußpiſtole Luft zu machen. Der„Nationale So⸗ zialiſt“, das Blatt Straſſers, ſpricht in ſehr über⸗ triebener Weiſe von eitem„Mordanſchlag“ auf ſeinen Führer, der in Wirklichkeit nur eine gehörige Tracht Prügel bekam und dabei einige leichtere Verletzungen davon trug. * Heſſen verbietet Demonſtrationen Der heſſiſche Miniſter des Innern hat ein Verbot von Umzügen, Durchmärſchen und Sammeltraus⸗ porten von Mitgliedern nationalſozialiſti⸗ ſcher und kommuniſtiſcher Organiſationen mit Kraftfahrzeugen, Fuhrwerken, oder Fahrrädern 5 Der Konflikt in der Berliner Metallinduftrie Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Auguſt. Für die geſtern vom Reichsarbeitsminiſterium angeregten betriebsweiſen Verhandlungen in der Berliner Metallinduſtrie, beabſichtigen, wie die„Ber⸗ liner Morgenpoſt“ mitzuteilen weiß, die Unterneh⸗ mer, ihren Angeſtellten folgenden Vorſchlag zu machen: „Die ausgeſprochenen Kündi⸗ gungen werden zum großen Teil zurückge⸗ nommen. Dafür willigen die Angeſtellten in einen Gehaltsabbau von 8 v. H. und in Kurz⸗ arbeit ein. An drei Samstagen im Monat ſoll künftig nicht mehr gearbeitet werden. Das neue Ab⸗ kommen ſoll bis zum 31. Dezember gelten. Die Unternehmer verpflichten ſich, bis dahin keine Kün⸗ digungen auszuſprechen.“ Im einzelnen ſoll die A. E. G. bereit ſein, unter dieſen Bedingungen rund 80 v. H. der gekündigten Angeſtellten wieder in den Betrieb aufzunehmen und Siemens, der rund 1800 Angeſtellten am 1. Auguſt den blauen Brief geſandt hatte, einen etwas ge⸗ ringeren Prozentſatz. Wahlaufruf der Gewerkſchaften Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Auguſt. Vorſtand und Ausſchuß des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes ver⸗ öffentlichen heute im„Vorwärts“ den üblichen Wahl⸗ aufruf, der in hemmungsloſer Demagogie die„Ar⸗ beiter und Arbeiterinnen Deutſchlands“ auffordert, der Sozialdemokratie ihre Stimme zu geben: „In dieſer Situation, in der ſich auf allen Ge⸗ bieten der Sozial⸗ und Wirtſchaftspolitik der Ein⸗ fluß des reaktionären Unternehmertums im Staate immer ſtärker durchzuſetzen droht, gibt es für die Geſamtheit der deutſchen Arbeitnehmer nur eine Partei, die ſie mit dem Einſatz ihrer ganzen Kraft zu unterſtützen haben: die Sozialdemokratie!“ Zum Schluß heißt es:„Eure Parole muß ſein: Gegen die liberal⸗konſervative Einheitsfront der ſozialen Reaktion, gegen die leeren Phraſen der Kommuniſten und Nationalſozialiſten, alle Stimmen der deutſchen Arbeiter und Arbeiterinnen für die Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands.“ Das iſt faſt ſchon der Schlagwortſtil der„Roten Fahne“! Letzte Meldungen Schwerer Unglücksfall nach einem Flugzeug⸗ abſturz — Paris, 16. Auguſt. Bei Aufräumungs⸗ arbeiten an einer Stelle, wo geſtern ein Militär⸗ am 1. Auguſt flugzeug abſtürzte, iſt es zu einem ſchweren Unglücks⸗ fall gekommen. Als einer der Flugmotoren mit einem Kran hochgezogen werden ſollte, fiel der Kran⸗ arm um und kam mit der Hochſpaunnungs⸗ leitung in Berührung. 15 Soldaten wurden vom elektriſchen Strom in Mitleidenſchaft gezogen. Ein Leutnant und ein Sergeant wurden getötet, ein Soldat erlitt ſchwere Brandwunden. Die Fahrt des„R 100“ — London, 16. Auguſt. Wie das Luftfahrtminiſte⸗ rium bekannt gibt, hat das Luftſchiff K 100 durch Funkſpruch mitgeteilt, daß es infolge der ungün⸗ ſtigen Wetterlage in den frühen Morgenſtunden Kap Olear an der Südküſte Irlands über⸗ fliegen und direkten Kurs auf Cardington neh⸗ men werde. Sechshundert Stunden in der Luft — Newyork, 16. Auguſt. Die amerikaniſchen Dauer⸗ flieger Jackſon und'Brien, die mit dem Flugzeug „Greater Saint Louis“ bereits den Dauerflugwelt⸗ rekord der Brüder Hunter überboten haben und eine Höchſtleiſtung von tauſend Stunden aufſtellen wollen, befanden ſich am Freitag 14,11 Uhr M. E. Z. ſchon 600 Stunden in der Luft. Die Flieger haben mitgeteilt, daß ihr Motor die ganze Zeit hindurch vorzüglich ar⸗ in Leipzig bringt als ihre 12. Jahresgabe ſoeben Auguſt niemals wahrgenommen worden war. 0 Landgerichtsdirektor Tölke, ab. erlaſſen. beitet. ö. i 7 einen eigenen Dekorations⸗ und Koſtümfundus BVaterläudiſche Reden von Gerhart Hauptmann. 1 Zwei Södͤte und ein Theaterhaushalt ſchafft. Die ſachlichen Ausgaben belaufen ſich auf] Die Geſellſchaft der Freunde der Deutſchen Bücherei Was zahlt Fürth zu den Unkoſten der Vereinigten Stadttheater Nürnberg—Fürthd Die nachſtehenden Ausführungen werden in Mannheim beſonders intereſſieren, da hier ja durch die Nachbarſchaft Ludwigshafens ähnliche Verhält⸗ niſſe beſtehen, wenn auch die Theaterbeziehun zen der beiden Städte am Rhein noch nicht auf eine ſo lange Vergangenheit zurückgehen wie im nach⸗ folgenden Befſpiel. Die Theaterbeziehungen zwiſchen Nürnberg und Fürth beginnen mit dem Auftauchen wandern⸗ der Truppen, werden bereits innig mit dem Ent⸗ ſtehen des ſtändigen Theaters in Nürnberg vor rund 130 Jahren und ſind in dieſem Jahrhundert durch die Schaffung der Vereinigten Stadttheater Nürn⸗ berg Fürth ſo gefeſtigt worden, daß von einer Lö⸗ ſung im Ernſte wohl in abſehbarer Zeit nicht ge⸗ ſprochen werden kann, wenn wohl auch einmal in dieſem und dann wieder in jenem Lager mit dieſem Gedanken geſpielt wird. Es mag intereſſieren, an Hand der gedruckten Etats der Städte Nürnberg und Fürth zu erſehen, welche Beträge die Stadt Fürth zu den Un⸗ koſten der Vereinigten Stadttheater Nürnberg—Fürth beiſteuert, wobei die Be⸗ nutzung der angegebenen beiden Quellen dafür bürgen mag, daß dieſer Bericht völlig sine ira et studio erſtattet wird. Im Nürnberger Etat finden wir die Geſamtaus⸗ gaben für die Theater für das Etatsjahr vom 1. April 1930 bis zum 31. März 1931 mit rund 2990 000 RM. angegeben, die Einwahmen mit rund 1290 000 RM., ſo daß eine reine Ausgabe von rund 1700000 RM. verbleibt. Unter den Einnahmen des Nürnberger Etats finden wir 152000 RM. ver⸗ bucht, die aus dem Abonnement, dem Tages⸗ karten verkauf und der Vergebung von geſchloſſenen Vorſtellungen in Fürth erwartet werden. Weiter ſind verzeichnet 48000 Mark notwendig, da Fürth ſich in den letzten Jahren NM. Zuſchuß der Stadt Fürth zu den Künſt⸗ lerbruttogagen, die insgeſamt für Solo⸗ perſonal der Oper, Operette und des Schauſpiels, des Generalintendanten, des Chors, Balletts, der Stati⸗ ſterie, der Kapellmeiſter, des Orcheſters und der Orcheſteraushilfen, der Inſpizienten, der Souffleuſen und etwaiger Gäſte mit genau 1621255 RM. aus dem Nürnberger Etat zu errechnen ſind. Weiterhin finden wir im Nürnberger Etat einen Poſten von 3000 Mk. als Zuſchuß der Stadt Fürth für A b⸗ nützung des Nürnberger Fundus. Als Ausgaben für den Fürther Theaterbetrieb verzeichnet der Nürnberger Etat 25 000 RM. einſchließlich der an die Stadt Fürth zu entrichtenden Vergnügungs⸗ ſteuer, deren Höhe allerdings keiner der beiden Etats verrät. 5 5 Nach dem Nürnberger Etat würde alſo die Stadt Fürth 51 000„ in bar zuſchießen und weitere 152 000 Mark würde die Bevölkerung Fürths an Eintritts⸗ geldern bezahlen, ſo daß nach Abzug der 25 000 ¼ Sachausgaben für Fürth 178 000„ in die Kaſſe der Vereinigten Nürnberg— Fürther Stadttheater fließen würden, wofür im Fürther Stadttheater in neunmonatiger Spielzeit rund 150 Vorſtellungen, einſchließlich geſchloſſener, ſtattfinden. Nun hat aber die Stadt Fürth nicht nur die geſamten Eintritts⸗ gelder nach Nürnberg abzuführen und die erwähnten Barzuſchüſſe zu leiſten, wozu nach dem Fürther Etat noch Fundustransportkoſten in Höhe von 3500 ¼ und Erſatz der Straßenbahnfahrtkoſten für das Per⸗ ſonal in Höhe von 4000/ kommen, ſondern auch das ſpielfertige Haus zu ſtellen. Hierzu ſind an perſönlichen Ausgaben für die Gehälter des Theatermeiſters, des Bühnenbild⸗ ners, des Oberbeleuchters, der Garderobieren 18 350 tber 96 000 J, wobei die Arbeiterlöhne faſt 42 000 /, die Beheizung 6000/ koſtet, die Beleuchtung mit Neuanſchaffungen über 14000/ verſchlingt(bei 36 Pfg. pro Kwſt.), Anſchaffungen einſchl. Deko⸗ rationen 11000/ erfordern und der Koſtümfundus mit 5000 /, ſowie die Verſicherungen mit 3840/ an⸗ geſetzt ſind, wobei die geſamte innere Einrichtung des Teatergebäudes mit 500 000/ verſichert iſt. Ein weiterer Etatpoſten des Fürther Etats erwähnt die Koſten für Inſtandhaltung des Theatergebäudes und der Dekorationsmagazine mit rund 39 000 /. An Beſucherorganiſationen gibt die Stadt Fürth Zu⸗ ſchüſſe von 10000, ſo daß die Geſamtaus⸗ gaben der Stadt Fürth für das Theater nachdem gegenwärtigen Etat ſich auf etwa 221600“/ belaufen werden. Rechnen wir nun, daß in Fürth im Spieljahr rund 150 Aufführungen ſtattfinden, ſo koſtet eine Aufführung die Stadt Fürth etwa 1480 ¼, wogegen Nürnberg bei rund 1700 000/ Zuſchuß und etwa 740 Vorſtellungen in ganzjähriger Spiel⸗ zeit etwa 2800/ für je eine Aufführung auf⸗ wenden muß. H. N. Gertrud Bindernagel ſingt in Baden⸗Baden. Im großen Bühnenſaale in Baden⸗Baden fand unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Ernſt Meh⸗ lich wieder ein Symphonie⸗Konzert des Städtiſchen Orcheſters ſtatt, für das die Sopraniſtin Gertrud Bindernagel vom Mannheimer Nationaltheater als Soliſtin verpflichtet war. Die Künſtlerin ſang mit prächtig klingender Stimme und edlen Vortrag Beethovens Konzert⸗Arie„Ah! Perfido“, Iſoldes Liebestod von Wagner und Webers Arie der Rezia aus„Oberon“ und wurde nach jedem Vortrag durch ſtürmiſchen Beifall geehrt. Am Schluß mußte ſie ſich zu einer Zugabe(„Dich teure Halle grüß ich wieder“) entſchließen. Auch die Darbietungen des Orcheſters fanden lebhafte Anerkennung, die auch dem Leiter desſelben Ernſt Mehlich galt. 21 „Drei deutſche Reden“ von Gerhart Haupt⸗ mann heraus. Dieſer neue bibliophile Druck der Geſellſchaft enthält drei vaterländiſche Reden, die Hauptmann im Jahre 1921 gehalten hat, und zwar bei folgenden Gelegenheiten: bei einer Kundgebung für Oberſchleſten in Berlin, am Tage der Reichs⸗ gründung in Hirſchberg in Schleſien und anläßlich eines Beſuches der Stadt Wien in der dortigen Univerſität. Der Dichter redet hier nicht als Poli⸗ tiker, ſondern als Civis germanus. Allen dieſen Reden gemeinſam iſt das Bekenntnis zum deutſchen Staat und Volk, das Vertrauen in Deutſchlands Willen zum Frieden und der Aufruf zur deutſchen Einigkeit und Selbſtachtung, die der Dichter einſt ſchon im„Florian Geyer“ machtvoll gefordert hatte. Daneben erklingt Hauptmanns unerſchütterliche Liebe zum ſchleſiſchen Heimatboden, und der zuverſichtliche Glaube an die deutſche Wiedergeburt und Zukunft. Hans von Hülſen beſorgte die Herausgabe der drei Reden und begleitet ſie mit einem Vorwort, in dem er als treuer Freund und Verehrer Haupt⸗ manns die Bedeutung dieſer Reden im Geſamt⸗ ſchaffen des Dichters und als Bauſteine zur Erkennt⸗ nis ſeiner Perſönlichkeit würdigt. Die Studierenden der Meiſterſchule für das graphiſche Ge⸗ werbe zu Leipzig haben dem Inhalt durch eine muſtergültige Ausſtattung, bei der die von Rudolf Koch geſchaffene Wilhelm Klinaſpor⸗Schrift verwendet wurde, ein würdiges Gewand geſchaffen. Das Format des 44 Seiten umfaſſenden Buches iſt Klein⸗Folto. Die Veröffentlichung iſt als nume⸗ rierter Privatdruck für die Geſellſchaft der Freunde der Deutſchen Bücherei hergeſtellt worden. Schwierige Sache „Sag' mal, Fritzchen, wie heißt denn eigentlich euer neues Baby?“ 5 „Ja, Onkel, das kann ich dir nicht ſo genau ſagen, Mutter nennt es ſüßer Engel und Papa verflxter Schreihals.“ 3 nn rennen A Samstag, den 16. Auguſt 1930 * 3. Seite. Nr. 375 Amtsgerichtsrat Kühn 7 Unter zahlreicher Beteiligung von Leidtragenden, beſonders von Richtern, Staatsanwälten, Rechts⸗ anwälten und anderen Mannheimer Juriſten, er⸗ folgte am geſtrigen Freitag die Feuerbeſtattung des nach langem, ſchweren Leiden verſtorbenen Amts⸗ gerichtsrats Heinrich Kühn. Der Verblichene, am 15. Juli 1885 als Sohn des nachmaligen Staatsrats und Miniſterialdirektors im Miniſterium des Groß⸗ herzoglichen Hauſes und der Auswärtigen An⸗ gelegenheiten in Karlsruhe, Kühn, geboren, trat ebenfalls in den badiſchen Juſtizdienſt ein. Er war zunächſt Staatsanwalt in Karlsruhe und ſeit 1924 Amtsgerichtsrat in Mannheim und ſeitdem haupt⸗ ſächlich als Hilfsrichter beim Landgericht hier tätig. Im Frühjahr dieſes Jahres warf ihn ein heim⸗ tückiſches, unheilbares Leiden auf das Krankenlager. An ſeiner Bahre entwarf Landgerichtspräſident Dr. Wetzlar ein wahrheitsgetreues Bild des Ver⸗ blichenen als Richter und Menſch, hob ſeine beſon⸗ ders hervorſtechenden Eigenſchaften, Liebenswürdig⸗ keit im Umgang mit Kollegen und Rechtsſuchenden, ein ſicheres Urteil, ſtete Hilfsbereitſchaft und klare Erkenntnis der wirtſchaftlichen Notwendigkeiten der jetzigen Zeit, Lauterkeit und echt deutſches Weſen hervor, und legte im Namen der Mannheimer Rich⸗ ter und Staatsanwälte einen prächtigen Kranz nie⸗ der. Weiter erfolgten Kranzniederlegungen für die Mannheimer Anwaltſchaft durch Rechtsanwalt Gentil, der ebenfalls warme Worte der Anerken⸗ nung für die Tätigkeit des Verſtorbenen als Richter und Menſch fand, ferner für das Korps„Rhenania“ in Freiburg i. Br., dem der Verſtorbene angehört hatte, durch Landgerichtsrat Dr. Fromherz und für den Altenherren⸗Verband des Cöſener S. C. durch Rechtsanwalt Dr. Brunner, der u. a. darguf hinwies, daß nach Durchdringung der äußeren Schale, mit der ſich der Verſtorbene zu umgeben pflegte, man einen aufrechten und offenen Menſchen vor ſich gehabt habe, deſſen früher Heimgang auf das ſchmerzlichſte zu beklagen ſei. Ehre ſeinem An⸗ denken! Einbrecherfahndͤung durch Rundfunk In der Erkenntnis, daß der Rundfunk der krimi⸗ nellen Fahnoͤung nach Verbrechern in größerem Um⸗ fange als bisher nutzbar gemacht werden kann und um die Rundfunkhörer zur Mitarbeit anzuſpornen, veranſtaltet der Rundfunkſender Frankfurt eine Einbrecherfahndung. Um dieſer neuartigen Sache einen größeren Anreiz zu geben, iſt mit dieſer Fahndung ein Preisausſchreiben ver⸗ bunden, in dem die prämiiert werden, deren Wahr⸗ nehmungen nach Anſicht des Preisgerichts das größte Maß von Beobachtungsgabe und Findigkeit zeigen, unabhängig, ob eine Feſtnahme der Ein⸗ brecher auf Grund dieſer Wahrnehmungen erfolgt oder nicht. Es wird angenommen, daß am Samstag, 16. Auguſt in Frankfurt einer Einbrecherbande Wertgegenſtände in die Hände gefallen und die Täter nach vollbrachter Tat entflohen find. Die Umſtände der Tat und die Perſonalbeſchreihung der. Ein⸗ hrecher erfolgt durch den Frankfurter Sender um 23 Uhr. Die Hörer werden aufgefordert, ihre Wahr⸗ nehmungen, die ſie im Zuſammenhang mit der Tat und mit den Einbrechern bringen, der proviſoriſchen Fahndungsſtelle des Senders ſchriftlich, telefoniſch oder telegraphiſch mitzuteilen. Die eingegangenen Nachrichten werden dort bearbeitet und zu beſonders feſtgeſetzten Zeiten den Hörern übermittelt. Den Teilnehmern an dieſer Fahndung iſt ver⸗ boten, die Perſonen zu beläſtigen oder anzuhalten, die ſie für verdächtig halten Es dürfen lediglich die gemachten Wahrnehmungen der Sendeleitung mit⸗ geteilt werden. Die„Feſtnahme“ der Verbrecher wird nur durch die Fahndungsſtelle erfolgen, ſofern dieſe auf Grund des übermittelten Materials einen genügenden Anhalt für den Aufenthalt der Täter hat. Das Ergebnis dieſer erſten Einbrecherfahndung wird beweiſen, ob die Mitarbeit der großen Maſſe zu einer erfolgreichen Feſtſtellung von Verbrechern möglich iſt oder nicht. tt. * * Ihren 70. Geburtstag feiert heute Frau Kätchen Pollak Witwe geb. Wießner, Schwetzinger⸗ ſtraße 152. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mannheimer Einwohnerbuch 193031 Was ich beim Durchblättern entoͤeckt habe 5 Da kann man ſchon blättern in dieſem Folianten von 1247 Seiten und ſeiner 32 Seiten langen intereſ⸗ ſanten Einleitung, wenn man ſonſt nichts zu tun hat (ſiehe ſchlechte Zeiten). Haben Sie aber keine Angſt, lieber Leſer, liebe Leſerin, daß ich Ihnen jetzt ſtati⸗ ſtiſch aufzähle, wieviel„Kuckucks“ z. B. in dieſem Blätterwald leben— übrigens nicht ein einziger—, oder wieviele Lehmanns, Müller, Schulze darin hauſen, das hat praktiſch keinen Sinn in den Tagen moderner Sachlichkeit. Nein, ich will Sie auf ſo manche wichtige Kleinigkeit aufmerkſam machen die bei Beachtung Ihnen den Gebrauch des Adreß⸗ buches erleichtert, weil Sie ſich ja doch meiſtens keine Zeit nehmen, auf Einzelheiten zu achten. Wiſſen Sie z.., wo Sie bei Notfällen, Feuersgefahr, Gasvergiftung, bei Gefahr durch elek⸗ triſchen Strom, bei gewaltſamen Todesfällen, bei Waſſerrohr⸗, Gasrohr⸗ und ſonſtigen Ein⸗brüchen (Raubüberfälle) ſich ſchnellſtens telephoniſch hin⸗ zuwenden haben? Schlagen Sie Seite 2 auf! Dort finden Sie auch ein Verzeichnis für Eilige Aurufe, 3. B. Arbeitsamt, wenn Sie bei plötzlichem Auf⸗ ſchwung der beſſeren Zeiten ſchnell einige Hundert Kräfte brauchen, oder Auskunft beim Tele⸗ phonamt, beim Hauptbahnhof, den Poſt⸗ ämtern wünſchen, oder beim Fundbüro, wenn Sie zufälligerweiſe eine Börſe mit 100 alten golde⸗ nen Zehnmarkſtückchen auf der Straße aufgeleſen haben und nicht ſchlafen können, bis das Geld dem armen Teufel wieder zugeſtellt iſt. Oder Sie reflek⸗ tieren evtl. ſelbſt auf den„ehrlichen Finder“! Soll alles vorkommen. Jawohl! Schnell: Mann⸗ heimer Einwohnerbuch Seite 2. Am Ende ſind Sie plötzlich Ehrenbürger von Buxtehude geworden und wollen dieſe eminent wich⸗ tige Tatſache durch die„Neue Mannheimer Zeitung“ ihren lieben Mitbürgern zur Kenntnis bringen: Alle Telephonnummern ſäuberlich geordnet Seite 2. Der andere ärgert ſich blaß und grün vor Neid über dieſe Mitteilung, wird krank, muß den Arzt holen— ſiehe Aer zteverzeich⸗ nis Seite 1097(ſamt Sprechſtunden und Telephon⸗ nummern). Er verſchreibt Beruhigungspillen, die noch unbedingt vor dem Schlafengehen einzunehmen ſind. Welche Apotheken haben an dieſem Da⸗ tum in der Nacht oder am Sonntag geöff⸗ net? Siehe Seite 31. Zur endgültigen Erholung mußt Du Zerſtreu⸗ ung, geiſtige Anregung haben, mußt ins Theater . gehen: Siehe ECC ͤ ͤÄVdVVVVdbVdVbVbGTdbwbwbTbTbTPbTbGbGTGTGwTGTbßbTbGbTbGbGTbTGTbTVTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbcccccccccc Der ſtreikende Poſtautomat Im Zeitalter der Technik ſollte ſo etwas nicht vorkommen. Gehe bitte in die Vorhalle der Haupt⸗ poſt und wende dich an den„mechaniſchen Poſt⸗ beamten“ für Ausgabe von Ortspoſtkarten zu 5 Pfg. Wenn du dort deinen Groſchen für zwei Karten los werden willſt, dann vergiß nicht, Geduld und Zeit mitzubringen. Um zu deinen Karten zu gelangen, hat du nämlich verſchiedene Umwege nötig. Haſt du deinen Zehner eingeworfen, ſo kommt noch lange nichts. Du folgſt dann der Aufforderung, in ſolchen Falle auf das Knöpfchen zu drücken. Das kannſt du 5 Minuten und noch länger mit wachſender Be⸗ geiſterung tun. Der Mechaniſche reagiert einfach nicht. Nur zittert er ein wenig, als wollte er dir ſagen: Wegen Schalterſtunden geſchloſſen! Allmählich bangſt du um deinen Zehner und wendeſt dich hilfeſuchend an einen Poſtbeamten. Der verweiſt dich an den Briefeinwurfſchalter in der Haupthalle. Dort hört man deine Klage an und meint, da außen ſei die Störung an der Tagesord⸗ nung. Der Automat ſtreike oft. Aufregung ſei des⸗ halb nicht mehr angebracht. Einer der Schalter⸗ beamten begleitet dich mit einem Bund von Schlüſ⸗ ſeln zu dem unwilligen Verkäufer, öffnet ihm den 136 077, 354 753. Preisverzeichnis und Theaterplan auf dem erſten gelben eingeſchobenen Blatt. Oder Du willſt gar nach dem Ausland verreiſen, etwa nach Haiti oder nach Para⸗ oder Uruguay, Du brauchſt einen Paß, ein Viſum. Und ſchon leuch⸗ ten Dir, auf Seite 1052 beginnend, ſämtliche Kon⸗ ſulate, nach Alphabet geordnet, entgegen. Und haſt Du immer noch zu viel Geld, das Dir das Finanzamt— Seite 1010— etwa zum Leben übrig gelaſſen hat, dann trage es zur Städtiſchen Sparkaſſe, deren Reklame Dir ſchon, ohne das Buch aufzuſchlagen, in die Augen fällt, oder ſetze es in Eichbaumbier um, für das nicht minder die Reklame gerechtfertigt iſt. Im übrigen ſiehe Seite 1059„Bankinſtitute“, die es auch an wohlklin⸗ genden Ankündigungen nicht fehlen laſſen. Biſt Du mit der Stadtverwaltung unzufrieden, beſchwere Dich! Das iſt Dein gutes Recht als freier Staatsbürger und Steuerzahler. Sämtliche Verant⸗ wortlichen findeſt Du auf Seite 1027 unter Städtiſche Behörden und Verwaltungen vom Stadtrat mit Oberbürgermeiſter angefangen (beeile Dich, es gibt bald Neuwahlen!) bis zum„3“ —„Zuwachsſteueramt“, deſſen Beſtehen allen Betei⸗ ligten als eine der originellſten Einrichtungen „zuwi“ der iſt. Nur immer ſchön nach dem Alphabet. Aber allein kannſt Du nichts ausrichten. Alſo ſuche Intereſſen verbände(ſiehe Politiſche Parteien Seite 1096, Vereine zur Wahrung beruf⸗ licher Intereſſen Seite 10651074, Geſang⸗ und Mu⸗ ſikvereine Seite 1079— Du haſt Auswahl unter 67 Stück, und laß Dein Klagelied erſchallen. Brauchſt Du einen Beiſtand, wenn Du irgend einem Gegner Deine Beſchwerde allzu handgreiflich ins Geſicht geſchleudert haſt, ſo Du nicht ſelbſt das Kran⸗ kenhaus((ſiehe Städt. Krankenanſtalten S. 1032) auf⸗ ſuchen mußteſt, ſo nehme Dir einen Rechtsan⸗ walt aus dem Verzeichnis Seite 1021, in deſſen Fortſetzung auch alles Nähere über Landes⸗ und Bezirksgefängnis erſichtlich iſt. Du ſiehſt, das neue Mannheimer Ein⸗ wohnerbuch ſorgt für Dich in jeder Beziehung. Vergiß daher nicht, wenn Du geboren biſt, Dich beim Standesamt Seite 1035 anzumelden, welchem das„Stat iſtiſche Amt“ und„Städtiſche Steueramt“ logiſch folgt. Und wenn Du geſtorben biſt, telephoniere dem„Leichenſchauer“— unterſteht nicht der Stadtverwaltung, ſondern iſt ſtaatlich— Bezirksein⸗ teilung Seite 1007, dann dem„Begräbnis ord⸗ ner“(ſiehe Friedhofamt Seite 1029) wiederum eine ſtädtiſche Behörde, womit Dein Kreislauf innerhalb des Mannheimer Einwohnerbuches vorerſt wohl be⸗ endet ſein dürfte. 8 eckigen Bauch, ſtellt die Störung feſt und überreicht dir freundlich den Groſchen. Du gehſt von dannen in dem beglückenden Gefühl, mit dem gemiſchten Kundendienſt Mechanik und Menſch bedient worden zu ſein, frägſt dich aber im ſtillen, ob es nicht vor⸗ teilhaft ſei, in Zukunft nur den Menſchen am Schalter in Anſpruch zu nehmen. Der iſt halt doch noch am zuverläſſigſten! 8 * * Radfahrer durch Ueberfahren ſchwer verletzt. Geſtern abend kam an der Ecke L 14(Kaiſerring) ein junger Mann mit ſeinem Rad unter einen Straßenbahnwagen der Linie 4, der zum Bahnhof fuhr. Das telephoniſch herbeigerufene Sanitätsauto verbrachte den Schwerverletzten, der bewußtlos war, in das ſtädtiſche Krankenhaus. * Preußiſch⸗Süddentſche Klaſſenlotterie. In der Freitag⸗Vormittagsziehung kamen fol⸗ gende größere Gewinne heraus: je 10 000% auf die Nr. 182 775, je 5000% auf die Nr. 396 542, je 3000/ auf die Nrn. 336 280 und 356 289. In der Nachmittagsziehung fielen je 5000/ auf die Nr. 336 129, je 3000/ auf die Nummern 19 823, (Ohne Gewähr). Veranſtaltungen * Standkonzert. Am morgigen Sonntag vormittags 11.45 Uhr ſpielt am Friedrichsplatz— bei günſtigem Wetter — die Kapelle Seezer nachſtehendes Programm:(Märſche und Tänze): Florentiner Marſch(Fucik); Muſinan⸗Marſch (Carl); Walzer„Mein Traum“(Waldteufel); Hochzeits⸗ reigen, Fackeltanz(Golbſchmitt); Ungariſche Tänze Nr. 1 und 6(Brahms); Orientaliſcher Tanz(Vollſtädt)); Zwei elſäſſiſche Bauerntänze(Merkling); Zwei Fanfarenmärſche (Henrion). i Friedrichspark. Am morgigen Sonntag veranſtaltet die Parkleitung ein Nachmittags⸗ und ein Abendkonzert mit dem verſtärkten Mannheimer Konzertorcheſter. Das Abendprogramm erhält inſofern eine beſondere Note, als ausſchließlich Werke von lebenden deutſchen Komponiſten, die Mitglieder des.d. K. ſind, geſpielt werden. Es wird intereſſant ſein, einen Ueberblick über die neueſte Produk⸗ tion auf dem Gebiete der guten Unterhaltungsmuſik zu er⸗ halten. Aus dem reichhaltigen Programm erwähnen wir die zum erſten Mal aufgeführte„Jriſche Fantaſie“ von Braſe, eine ausgezeichnete Bearbeitung iriſcher Lieder, ferner„Neu⸗Wien“, Konzertwalzer von Meiſel und die Ouvertüre„Vivat Akademia“ von Zimmer. Es iſt zu wünſchen, daß die Bemühungen der Parkleitung, Neues und Intereſſantes zu bieten, durch einen guten Beſuch be⸗ lohnt werden. Bei ungünſtiger Witterung finden die Kon⸗ zerte im Saale ſtatt.(Weiteres Anzeige.) Jilm⸗Rundſchau Roxy:„Das Mädel aus USA.“ Zunächſt im Vorprogramm ein Film:„Der Schrei aus dem Tunnel.“ Made in USA. oder ſo ähnlich. Dann aber gibt es ein frohes Erwachen, eine ganz tolle Sache:„Das Mädel aus U S.“, aber Made in Germany! Da laſſe man einmal alle Logik hübſch beiſeite, ſtelle keine großen Anſprüche an die Handlung und laſſe ſich mit hineinreißen in den Strudel der Geſchehniſſe. Aus einem Ideechen wurde ein ausgewachſenes Filmluſtſpie! herausgewalzt, alte und ältere Schwankſituationen zur An⸗ wendung gebracht und der Regiſſeur Carl Lamac har es wirklich verſtanden das Ganze richtig anzukurbeln und in Schwung zu bringen. Was wäre der ganze Film ohne Anny Ondra, die wieder beweiſt, wie vielſeitig ſie ſein kann. Die aus der Töchterſchule fliegt, weil ſie das Lehrer⸗ kollegium karikiert, die den Modeſalon rettet, an dem ſchon der Pleitegeier nagt. Erfreulich iſt auch das aus⸗ geprägte Stilgefühl dieſer hervorragenden Darſtellerin, die ſelbſt in faſt grotesken Szenen anmutig und grazis bleibt und nicht über die Stränge ſchlägt. J. Kowal⸗ Sa m⸗ borfky ſpielt den originell geſehenen Liebhaber. Witzige Titel tun noch das übrige und ſo darf man dieſem Film wirklich zu den beſten Luſtſpielſchlagern des letzten Jahres rechnen. Gloria⸗Theater:„Zwei rote Roſen“ Die Bühnenſchau im Gloria⸗Palaſt iſt im Laufe der Zeit zu einem Hauptbeſtandteil des Programms geworden. Wie ſehr dieſe Zweiteilung dem Kinopublikum zuſagt, be⸗ weiſt der ſtets ſtarke Beſuch und der reichliche Beifall, der auch geſtern wieder bei der Erſtaufführung der Operette: „Zwei rote Roſen“ den Darſtellern geſpendet worden iſt. Um ein paar Schlagerlieder rankt ſich eine dem Hetz⸗ tempo der heutigen Zeit angepaßte Handlung, in der einige alte, ältere und älteſte Witze aufgewärmt und ſchmackhaft ſerviert werden. Zwei rote Roſen iſt natürlich der Schla⸗ ger. Hanny Merling und Otto Marben ſpielen das Liebespaar, das in geſanglicher und darſtelleriſcher Hinſicht achtbares leiſtet. Hans Ohlendorf betreut mit viel Geſchick das Glück dieſer Beiden. Einen raſſigen Revueſtar gibt mit viel Temperament Thea Wohlmut. Erwähnenswert iſt das Hausorcheſter unter Leitung von Kapellmeiſter Felix Zania, das ſich überraſchend ſchnell den veränderten Bedürfniſſen einer Bühnenmuſik ange⸗ paßt hat. Vorher läuft ein ganz toller Film:„Aufruhr im Junggeſellenheim“. Aus Erbſchaftsgründen müſſen Siegfried Arno und Kurt Gerron innerhalb von drei Stunden ein Kind zur Welt bringen. Käthe von Nagy iſt das Kind. Alles andere muß man ſich anſehen. Aber es wird ſpät bei dieſem umfangreichen Programm. Drittes Opfer der ſpinalen Kinderlähmung Ein 20jähriger Mann geſtorben *Lürrach, 16. Auguſt. In der vergangenen Nacht iſt im Krankenhaus Lörrach ein 20 Jahre alter Mann geſtorben, der, wie jetzt feſtſteht, am 9. Auguſt an ſpinaler Kinderlähmung erkrankte. Es wird angenommen, daß ſich die Seuche noch weiter ausbreitet. Die Behörden warnen vor einem unnötigen Beſuch der Gemeinden im Lörracher Bezirk und im Oberelſaß. Der geborene Ehemann Von Wilhelm Lichtenberg Es iſt ganz falſch, anzunehmen, daß jeder Mann ohne weiteres für die Ehe geſchaffen iſt. Oh nein! Nicht jeder trägt ſeinen Ehering im Torniſter. Wie es geborene Künſtler, geborene Handelsmänner, ge⸗ borene Feldherren gibt, ſo gibt es geborene Ehe⸗ männer. kleinen Bengeln an der Wiege geſagt:„Du wirſt groß und ſtark werden, das Leben wird dir alles bieten— aber im 27. Jahr deines Lebens wirſt du heiraten und glücklich werden.“ Es gibt ſolche Feen. Man kennt ſie aus grauſamen Märchen. Nun, ich kann über das Thema unbefangen ſpre⸗ chen; denn ich bin ſelbſt ſo ein geborener Ehemann. Ich wurde groß und ſtark, das Leben hat mir alles geboten— aber im 27. Jahre meines Lebens heiratete ich und wurde glücklich. Ich habe Altersgenoſſen, die heute noch nicht geheiratet haben und glücklich ſind, nicht glücklich zu ſein. Das ſind eben die ge⸗ borenen Junggeſellen. Sehr zum Unterſchied von mir. 5 Woran erkennt man aber, ob einer ein geborener Ehemann iſt? Ach, das zeigt ſich ſchon in früheſter Jugend. Man kann ſagen: Früh krümmt ſich, was ein Ehemann werden will. Der geborene Künſtler kritzelt, klimpert, dichtet ſchon im zarteſten Alter. Der geborene Handels⸗ mann tauſcht mit Spielkameraden Federn, Bilder und Murmeln. Der geborene Feldherr wird ganz beſtimmt mit Zinnſoldaten ſpielen und Schlachtpläne entwerfen. Wie aber zeigt ſich der Mann, der zur Ehe geboren iſt? Ich kann nur von mir ſprechen; aber ich denke, die Spezies der geborenen Ehemänner wird ſich im⸗ mer gleich bleiben. Schon als Kind hatte ich zum Beiſpiel die Ge⸗ wohnheit, Groſchen, die man mir ſchenkte, niemals für mich zu verwenden, ſondern ſie einem andern Kind weiterzugeben. Ich ſoll damals ſo rührend ge⸗ — Irgendwie nicht geladene Jee hat es den nicht ſpielen. ſagt haben:„Da haſt du, kauf diz was dafür.“ Meine Mutter war ſehr glücklich über mich und meinte:„Ein edles, ein ſelbſtloſes Kind!“ Aber der Vater ſah mich ſo mitleidig an, ſeufzte ſchwer und ſagte traurig:„Armer Junge! Er iſt ein geborener Ehemann.. So wie ich..“ Dann ſpäter, als ich ſchon— wie man ſagt— „halbwüchſig“ war, nahm ich nie an den Spielen der anderen Jungen teil. Ich hockte zu Hauſe bei meinem Schweſterchen und ſagte, wenn die Lockungen der be⸗ nachbarten Wieſe mit ihren Indianerſpielen und Fußballwettkämpfen an mich heranhraten:„Ich kann doch Lotte nicht allein laſſen. Beide können wir Und allein mag ich nicht.“ Vater ſoh mich von der Seite an, ſchüttelte den Kopf und ſtrei⸗ chelte mich wehmütig. Ich höre jetzt noch ſeine Worte:„Armes Kind... ſagte er. Als Jüngling, zur Zeit, da andere junge Männer ſchon längſt Mädchenbekanntſchaften anknüpften, blickte ich weg, wenn mich ein weibliches Weſen an⸗ lächelte. Oh, ſie hätten mir ſchon ſehr gut gefallen, dieſe weiblichen Weſen! Ausnehmend gut ſogar. Aber aus unerklärlichen Gründen lächelte ich doch nicht zu⸗ rück. Ueber den Grund meiner Flirtabſtinenz war ich mir ſelbſt nicht im klaren. Ich hatte nur das Ge⸗ fühl, als ſtände, ſäße, ſchritte immer irgend jemand neben mir, der mir Szenen machte, wenn ich es ge⸗ wagt hätte, ein weibliches Lächeln zu quittieren. Heute erſt weiß ich, daß es ſchon damals der Ehemann in mir war, der ſeine Pflicht forderte. Wallenſtein, dem großen Feldherrn, wird es mit ſeinen Zinn⸗ ſoldaten wahrſcheinlich ſo ähnlich ergangen ſein. Aber der geborene Ehemann hat ein ſchlechteres Los ge⸗ zogen als der geborene Feldherr. Der Ehemann verliert jede Schlacht. Und ſeine Pläne fallen immer ins Waſſer. Ins heiratsfähige Alter tritt der geborene Ehe⸗ mann wie in ein Labyrinth. Er findet nicht mehr heraus. Wenn der geborene Ehemann einmal vier⸗ undzwanzig Jahre alt iſt, ſteht er immer mit einem Fuß im Standesamt. Ständig hängt der Damokles⸗ ſegen einer wachſamen Tochtermutter über ihm, jeden Augenblick bereit, auf ihn niederzuſauſen. Wäh⸗ rend die übrige Jugend raſch fertig mit dem Wort iſt, iſt ſeinſe Jugend raſch fertig mit dem Jawort. Wie ein überfälliges Schiff iſt er, das ſich beeilt, in den Hafen der Ehe einzulaufen. f Alle ſeine Wege führen in die Ehe. Der häus⸗ liche Herd, der die andern völlig kalt läßt, heizt ihm ſo ein, daß er die Beſinnung verliert. Der geborene Ehemann kann nie im Trüben fiſchen. Mit vollen Segeln ſteuert er in die Brandung hinaus, wo die Nixen ihr gefährliches Spiel treiben. Und wenn er dann ſchwach wird und den Ballaſt ſeiner guten Vor⸗ ſätze über Bord wirft, iſt er unrettbar verloren. Halb zieht ſie ihn— halb ſinkt er hin— und er iſt verheiratet. Der Rettungsring, den man ihm zu⸗ wirft, iſt von Gold und paßt haargenau auf den vierten Finger der rechten Hand. Auch rein phyſiognomiſch iſt der geborene Ehe⸗ mann auf den erſten Blick zu erkennen. Er hat zum Beiſpiel eine Naſe, die er in nichts ſtecken darf. Er hat einen Mund, den er nicht aufmacht. Er hat einen großen Fuß, auf dem er leben muß. Er hat eine Hand, die ſtets offen iſt. Eine Stirn, die er nicht bieten darf. Am deutlichſten aber erkennt man ihn an den beiden Augen, die er zudrückt. ö Es iſt ein unentrinn bares Schickſal, ein geborener Ehemann zu ſein. Und wenn Leſſing von Raffael ſagt, er wäre ein großer Maler geworden, auch wenn er zufällig ohne Hände geboren wäre, ſo kann ich von mir behaupten, ich wäre ein Ehemann geworden, auch wenn ich zu⸗ fällig— als Frau geboren wäre. Im Fach Der Tenoriſt F. exlebt Vaterfreuden. Es iſt ſo⸗ gar ein Stammhalter. „Nun, wie macht ſich der Filius?“ fragt ihn beim Nachmittagkaffee ein Freund. „Stimme ſhat er,“ ſagt der Sänger. Tempi hält der Bengel noch nicht inne.“ „Nur die „Tandaradei“ „Zwiſchen Berg und tiefem Tal, Tandaradei, Herrlich ſang die Nachtigall“. Wir hatten dies Gedicht Walthers von der Vogel⸗ weide in der Schule geleſen, und in zoologiſchen Gärten hatte man uns den kleinen unſcheinbaren Vogel gezeigt. Aber gehört hatten wir noch keine Nachtigall. Es blieb dem Mannheimer Waldpark vorbehalten, uns dies Erlebnis zu ſchenken. In einer Nacht ſind wir, hungrig nach friſcher Luft, hinausgewandert. In den Häuſern der Garten⸗ ſtadt brannte faſt nirgends mehr Licht. Der Weg zwiſchen Gärten und Feldern menſchenleer. Wir hören nur unſere eigenen Schritte. Der Himmel iſt ſternenlos, bewölkt, manchmal von einem Wetter⸗ leuchten jäh erhellt. Wir ſpüren den Frieden dieſer Landſchaft, die uns mit anderen Augen anſieht als am Tage. Die Dunkelheit faßt alle Formen weiter und klarer zuſammen und ſchafft neue Wirkungen. Auf dem Rheindamm ſtehen wir ſtill. Ein Baum bewegt die Blätter im Wind. Sonſt hören wir keinen Laut. Dann klingt in dies Schweigen, in die tiefe Dunkelheit ein Vogellied, ſo ſüß und rein, wie wir es nie zuvor gehört haben. Wir hatten vom Schluch⸗ zen der Nachtigallen geleſen; aber wir hatten nicht geglaubt, daß es uns ſo ſehr ergreifen würde. Es iſt ein langes und banges Lied, das der Vogel da unten im Gebüſch ſingt, als müßte es ihm die Bruſt ſprengen. Er ſingt in die Nacht hinaus, der kleine Vogel, und niemand gibt ihm Antwort. Scheint er in den kurzen Pauſen ſeines Liedes nicht darauf zu warten? 7 Unſere Antwort würde er nicht verſtehen, wenn wir zu ihm ſagten: Wenn die Einſamkeit in uns eine Stimme hätte, würde ſie fingen wie du, ſo weh und unſtillbar. Du Stimme der Sehnſucht, wir können dein Lied nicht mehr länger ertragen. Und wir bleiben doch wie feſtgebannt ſtehen, bis das Lied ganz zu Ende iſt. Tandaradei Annina 4. Seite. Nr. 375 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Unwetter über der Rheinpfalz * Neuſtadt a.., 16. Auguſt. Wie erſt jetzt be⸗ kaunt wird, hat ein am Donnerstag abend über der Vorderpfalz niedergegaugenes Un⸗ wetter, das nur kurze Zeit wütete, vor allem in den Muß bacher, Iggelheimer und Wei⸗ dentaler Gemarkungen erheblichen Schaden in den Weinbergen, Obſtplautagen und Tabakpflanzungen angerichtet. Der Hagel fiel zum Teil in Größe von Vogeleiern oder Haſelnüſſen herunter und bedeckte in kurzer Zeit den Erdboden mit einer Eiskruſte. Auch Fenſter wurden eingeſchlagen, doch ſind Menſchen nicht zu Schaden gekommen. Schwere Unwetter im Murgtal ne Vom Murgtal, 16. Auguſt. Am Donners⸗ tag abend gingen über das Murgtal ſchwere Un⸗ öſchwere Folgen der Bellerlage wetter hinweg. Gewitter mit ſtarken Hagel⸗ ſchlägen entluden ſich vor allem über die Berggebiete zwiſchen Freudenſtadt, Baiersbronn, Schönmünzach bis jenſeits zur Hornis⸗ grinde und diesſeits der Murg in Richtung Beſenfeld⸗Urnagold. Der Hagel fiel mehrere Minuten lang ſo dicht, daß die Dorfſtraßen einen ſchnee weißen Ueberzug erhielten; an den Abhängen und Waldſäumen lag der Hagel noch längere Zeit nach dem Unwetter ſo hoch, daß er weg⸗ geſchaufelt werden konnte. Ueber dem Kniebis gingen wolkenbruchartige Regen nieder; auch auf der Hornisgrinde fiel eine enorme Niederſchlagsmenge, die man mit 40—50 Millimeter beziffert. In Freu⸗ denſtadt praſſelten die Hagelkörner ſo dicht nieder, daß auf den Straßen eine weiße Schicht ſich bildete und die Kinder Schneeballen machten. Bürgerausſchußſitzung in Schriesheim sch. Schriesheim, 13. Auguſt. Samstag abend fand im Rathausſaal eine Bürgerausſchuß⸗ ſitzung unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Rufer ſtatt. Als 1. Punkt ſtand zur Vorlage der Gemeindevoranſchlag für das Rechnungs⸗ jahr 1930⸗31 mit der gleichen Umlage wie im Vor⸗ fahr, der in der letzten Bürgerausſchußſitzung mit einigen Stimmen Mehrheit abgelehnt worden war zur Beratung. Der Vorſitzende ſetzte ſich warm für die Annahme des Voranſchlags ein. In längeren Ausführungen wies er vor allem auf die Nachteile hin, die ſich aus einer Ablehnung ergeben würden. Vor dem Bezirksrat müßten alle ſogen.„Freigebig⸗ keitshandlungen“ fallen, wie z. B. Lehrmittelfreiheit, Beerdigungskoſten, Gewerbeſchulgelder, Handwerks⸗ und Landwirtſchaftskammerbeiträge. Nach kurzer Ausſprache wurde der Voranſchlag in namentlicher Abſtimmung mit 27:16 Stimmen, bei drei Enthal⸗ tungen, angenommen. Als 2. Punkt ſtand zur Beratung die Aufnahme eines Kapitals in Höhe von 25 000 /, das vor⸗ läufig auf 11000/ herabgeſetzt wurde, bei der Giro⸗ zentrale Mannheim zwecks Ausführung von Not⸗ ſtandsarbeiten. Auch dieſe Vorlage begründete der Vorſitzende. Der Zweck ſei die Arbeitsbeſchaffung für die ausgeſteuerten Erwerbsloſen. Die Gemeinde müſſe ſich nach neuen Arbeitsmöglich⸗ keiten umſehen. Deshalb ſeien verſchiedene Arbeiten für die nächſte Zeit vorgeſehen, z. B. Legung der Waſſerleitung in einem neu bebauten Gebiet, Schaf⸗ fung eines Rebwegs uſw., die raſch in Angriff ge⸗ nommen werden müſſen. Auf Antrag der Volkswirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung hat der Gemeinderat den vorgeſehenen Betrag(25 000 /) auf 11000/ herab⸗ geſetzt. Von Fall zu Fall ſollen dann weitere Mittel für die Notſtandsarbeiten bewilligt werden. Da Staatsgenehmigung notwendig iſt, wurde namentlich abgeſtimmt; die Vorlage wurde einſtimmig an⸗ genommen. g. Einführung der Trichinen ſchau ordnung in der Gemeinde. Da die Trichinenſchau allgemein in Baden eingeführt werden ſoll, hat ſich auch der hieſige Gemeinderat zur Einführung entſchloſſen. Die Einführung wird durch den Umſtand erleichtert, daß die Trichinenſchau durch den Fleiſchbeſchauer vorge⸗ nommen werden könne. Die Koſten(je Schwein 50 Pfg.) müſſen die Metzger bezahlen. Auch dieſe Vorlage erlangte einſtimmige Annahme. 4. Verkauf von 16,54 Ar Wald im Diſtrikt IV an Johann Jakob Menges zum Preiſe von 50 Pfg. je Quadratmeter. Um Spekulationen beim eytl. Ver⸗ kauf eines Teils des Geländes vorzubeugen, hat ſich in dieſem Falle die Gemeinde das Vorkaufsrecht zum Ankaufspreis vorbehalten. Es erfolgte einſtim⸗ mige Annahme. Anſchließend gelangten zwei weitere Vorlagen zur Beratung, die urſprünglich nicht auf die Tagesord⸗ nung geſetzt waren, und zwar: Die Reinigung der Rohr⸗ und Waſſerleitung. Als erſte badiſche Gemeinde hat Schriesheim der Firma De⸗ bus die Reinigung eines Teils der hieſigen Lei⸗ tungen übertragen. Dieſe neue Methode erbrachte ganz überraſchende Ergebniſſe. Gegenüber der ſeit⸗ herigen Abgabe von nur 5,8 Sekundenlitern liefern die Rohre jetzt 8 Sekundenliter(alſo“ Grundwaſſer mehr). Der Gemeinderat hat ſich deshalb entſchloſſen, die ganze Rohrleitung reinigen zu laſſen. Die Koſten helaufen ſich auf ungefähr 8 000 /. Davon ſollen 4000„ in dieſem und die andern 4000/ im näch⸗ ſten Jahr aufgenommen werden, um die Waſſerkoſten nicht zu hoch zu treiben. Nach einſtimmiger An⸗ nahme kam man zum letzten Punkt: Uebernahme einer Bürgſchaft für Schloſſer Friedrich Höfer, durch die Gemeinde. Der Antragſteller beabſichtigt den Ankauf eines Hauſes. Nach kurzer Ausſprache wurde auch dieſe Vorlage mit Mehrheit angenom⸗ men. Es wurde noch darauf hingewieſen, daß es nicht verallgemeinert werden dürfe, unvorhergeſehene Punkte auf die Tagesordnung zu ſetzen, damit die Fraktionen auch jeweils ſich vorher beraten könnten. Kommunale Chronik Verlängerung der Bürgſchaftsdauer für ein Wohn ungbaudarlehen 84 Weinheim, 15. Auguſt. Der hieſige Bür⸗ gerausſchuß hatte ſ. Zt. die Leiſtung der ſelbſt⸗ ſchuldneriſchen Bürgſchaft für ein von der Gemein⸗ nützigen Baugenoſſenſchaft bei der Badiſchen Giro⸗ zentrale in Mannheim(Badiſche Kommunale Lan⸗ desbank aufzunehmendes Darlehen von 500 000 Mark für die Zwecke der Linderung der Wohnungs⸗ not genehmigt. Dafür wurde zur Sicherung der Stadt in gleicher Höhe eine Hypothek auf 48 Grund⸗ ſtücke der Baugenoſſenſchaft eingetragen. Nunmehr hat der Stadtrat vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes beſchloſſen, die Bürgſchafts⸗ dauer der Stadt für das auf 460 000„ gemin⸗ derte Darlehen der Baugenoſſenſchaft um ein Jahr zu verlängern, nachdem die Kommunale Landesbank und die Baugenoſſenſchaft ſich auf die Verlängerung des Darlehens vertrages zu der neuen Verzinſung geeinigt hatten. Bis zum laufenden Rechnungsjahre will die Baugenoſſenſchaft an der Darlehensſchuld noch 60 000„/ abtragen. Der Bür⸗ gerausſchuß wird am 19. Auguſt zuſammentreten, um aue eine entſprechende Verlängerung Beſchluß zu aſſen. Bürgerausſchußſitzung in Großſachſen 2 Großſachſen, 15. Auguſt. Der Bürger⸗ ausſchuß trat geſtern abend unter Vorſitz von Bürgermeiſter Mayer zu einer Sitzung zuſammen. Der Verkauf des alten Rathauſes an Kaufmann Julius Adler zum Preiſe von 4500/ wurde genehmigt. Das Grundſtück wird fortan als Lagerhaus des Kaufhauſes Adler benutzt.— Aus der Mitte des Bürgerausſchuſſes wurde der Antrag ge⸗ ſtellt, beim Kraftwerk Rheinau vorſtellig zu werden, um für die Kraftſtromverbraucher einen billige⸗ ren Strompreis zu bekommen. Der bisherige Strompreis von 35 Pfg. je Kw. wurde als zu hoch bezeichnet. Zum Schluſſe teilte Bürgermeiſter Mayer mit, daß dies die letzte Sttzung im alten Rathauſe war. Die nächſte Sitzung wird im neuen Rathaus⸗ ſaale abgehalten. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Graben hat dem Vor⸗ auſchlag für das Rechnungsjahr 1930 einſtimmig zu⸗ geſtimmt. Der Voranſchlag ſchließt ab mit einem Fehl⸗ betrag von 31000; es kommt hiernach die gleiche Umlage zur Erhebung wie im Vorjahre. Zu beneiden ſind die Einwohner der pfälziſchen Ge⸗ meinde Wilgartswieſen. Schon ſeit vielen Jahren zahlen ſie keinerlei gemeindliche Umlagen. In St. Ingbert wurde in der letzten Stadtrats⸗ itzung der Voranſchlag für 1980/31 mit allen gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen. Er ſieht in Einnahmen 11 643 700 Franken, in Ausgaben 18 034 580 Franken vor. Die Mehrausgaben in Höhe von 6 390 880 Flanken ſollen durch aufzubringende Umlagen gedeckt wer⸗ den. Aus Anlaß des Verfaſſungstages wurde dem ſeitherigen Mainzer Beigeordneten Maurer vom Heſſiſchen Innen⸗ minister die Amtsbezeichnung„Bürgermeiſtex“ ver⸗ liehen. 4. Nachrichten aus Baden Rückſichtsloſer Autofahrer bg. Schriesheim, 16. Auguſt. Der 43 Jahre alte Bahnarbeiter Peter Horſch von Leutershauſen wurde von einem Lorſcher Perſonenauto angefahren und zu Boden geſchleudert. In ſchwerverletztem Zuſtande mußte der Verunglückte nach Heidel⸗ berg gebracht werden. Der Autolenker ſuchte zu entkommen, wurde aber zwiſchen Doſſenheim und Handſchuhsheim eingeholt. Er will den Ver⸗ unglückten nicht geſehen haben, Selbſtmord auf den Schienen * Raſtatt, 15. Auguſt. Auf dem Bahngleiſe zwi⸗ ſchen Raſtatt und Kuppenheim wurde der ledige Zu⸗ ſchneider Simon Ullrich von Kuppenheim tot aufgefunden. Ullrich, der im 22. Lebensjahre ſtand und aus ſeiner letzten Arbeitsſtätte freiwillig ging, hat ſich vermutlich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht auf die Schienen gelegt. Sein Fahrrad wurde einige Meter abſeits im Walde aufgefunden. Todesſturz 1z. Todtmoos(Schwarzwald), 16. Auguſt. Der 24jährige Sohn des Maurermeiſters Schwald von Todtmoos⸗Rütte, Walter Schwald, fiel in einem ſteubau in Ibach vom zweiten Stockwerk in das noch nicht ausgebaute Treppenhaus hinab und erlitt ſchwere innere Verletzungen, an deren Folgen er verſtarb. * * Untergimpern, 14. Auguſt. Nach einem voraus⸗ gegangenen Wortwechſel ſchoß der hieſige Einwoh⸗ ner B. auf ſeinen Vater mit dem Revolver. Drei Kugeln trafen. Der ſchwerverletzte Vater wurde ins Krankenhaus Neckarbiſchofsheim gebracht. bg. Buchen, 15. Auguſt. Das Staatsminiſtertum hat beſchloſſen, daß die Stadtgemeinde Buchen mit Wirkung vom 1. September 1930 an den Namen „Buchen(Odenwald)“ zu führen hat. Aus der Pfalz Schwere Verkehrsunfälle * Ludwigshafen, 16. Auguſt. Geſtern abend bei Einbruch der Dunkelheit rannte ein Hanomag, ge⸗ führt von einem ledigen Diplomingenieur aus Mannheim, und von deſſen Bruder, einem 31jährigen Kaufmann aus Mannheim, beſetzt, auf der Fahrt durch die Frankenthaler Straße gegen einen unbeleuchteten Anhänger eines Kraftwagen⸗ zuges. Dabet wurde das Auto vollſtändig zertrümmert, Führer und Inſaſſen erheblich verletzt. Sie wurden mit einem Taxameter zu einem Arzt gebracht und dort verbunden. Lebens⸗ gefahr beſteht nicht.— Geſtern nachmittag wurde bei der chem. Fabrik von Dr. Raſchig ein Radfahrer, ein 51jähriger Pflaſterer, von einem nachkommenden Motorradfahrer angefahren und von ſeinem Rade geſchleudert. Der Radfahrer erlitt eine Gehirn⸗ erſchütterung und Prellungen an der Schulter und am Becken. Er wurde in das Allg. Krankenhaus verbracht. ſchaftskämpfe geeignetes Gelände zur Verfügung ſteht. 11. Rhön-Segelflug-Weltbewerb 1930 Von unſerem Ak⸗Sonderberichterſtotter Neuer Streckenweltrekord Kronfelos Nachdem Kronfeld und Hurttig von ihren Streckenflügen geſtern abend zurückgekehrt ſind, ließen ſich endgültig die von den beiden Piloten zurückgelegten Flugſtrecken feſt⸗ legen. Kronfeld hat eine Strecke von 150.3 Km. überflogen und damit einen neuen Weltrekord geſchaffen. Die auf dem Fluge erreichte Höhe beträgt 640 Meter. Kronfeld hat mit dieſem Fluge ſeinen bis⸗ herigen Rekord um etwa 1 Km. überboten. Der Verlauf des Fluges war, wie Kronfeld erzählte, überaus ſchwierig. Es iſt ihm gelungen, die Front zu erreichen und in ihrem Aufwind Höhe zu gewinnen. Mit dieſer Front zog Kron⸗ feld zum Thüringer Wald, wo er etwas an Höhe verlor, da er ſich in der Zugrichtung der Front geirrt hatte und, anſtatt an ihrer Vorderſeite zu bleiben, in die Rückſeite der Front geraten war. Erſt dann erkannte er, daß ſeine bisherige Taktik die falſche war und er verſuchte nun, nachdem er die Front von vorne nach hinten entlang gezogen war, wieder ihre Vorderſeite zu erreichen, was ihm durch teilweiſes Ausnützen von Hangaufwinden möglich wurde. Während des Fluges unter der Front hatte Kronfeld ſehr mit den ſtarken Böen zutun und mußte einen Teil des Fluges in ſo heftigem Regen durchführen, wie ihn Kronfeld nach ſeiner Erzählung während ſeiner ganzen Fliegerlaufbahn noch nicht erlebt hat. So gelangte er bis zum Frankenwald, als die Front abbog und er, um eine größere Flugſtrecke zu erzielen, eine andere Richtung einſchlagen mußte, die ihn nunmehr nach Hof führte. Heftige Regenſchauer, einbrechende Dunkelheit und tief⸗ hängende Wolken, die die Bergkuppen teilweiſe einhüllten, veranlaßten Kronfeld, den Flug abzubrechen und zu landen. Nachdem nunmehr der nach Rehau entſandte Sport⸗ leiter die genaue Landeſtelle vermeſſen hatte, konnte, wie bereits oben mitgeteilt, die Flugſtrecke mit 150.3 Km. feſt⸗ gelegt werden. Wenn es ſich auch bei dieſem Fluge um eine Verbeſſerung des bisher ebenfalls von Kronfeld gehal⸗ tenen Streckenrekords handelt, ſo iſt der Hauptwert dieſes Fluges doch nicht darauf zu legen, daß es ein neuer Rekord MPunkttabelle des Deulſchen Ruserverbandes Mannheimer„Amicitia“ mit 7377 Punkten an der Spitze— Berliner Ruderclub 32175 Mit den Meiſterſchaftsrennen, die am letzten Sonntag auf dem Langen See bei Grünau ausgerudert wurden, ind die letzten für die diesjährige Punkttabelle in Frage kommenden Werte ſeſtgeſtellt worden. An der Punktwer⸗ tung der guf den ſechs Großregatten in Berlin, Frank⸗ furt a.., Hamburg, Leipzig, Mainz und Mannheim, der Kampfſpielregatta in Breslau und dem Meiſterſchafts⸗ rudern in Grünau gezeigten Leiſtungen, die ſich auf erſte und zweite Plätze im Rennen erſtrecken, ſind 23 Ruder⸗ vereine, darunter je ein öſterreichiſcher und Schweizer Verein beteiligt... Wie im Vorjahre hat auch diesmal der Mannheimer VB.„Amtieitia“ mit 77 Punkten die weitaus höchſte Punktzahl erreicht; ihm folgt aw zweiter Stelle der Berliner Ruderclhub mit 321, die Main z ⸗ Kaſteler Rh mit 150 und die RVgg. Altwerder Magde⸗ burg mit 100 Punkten.— Wir werden die genaue Punkt⸗ tabelle im Montagſportblatt veröffentlichen. Bergrekorò- Training (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Freiburg i.., 15. Auguſt. Es will und will nicht beſſer werden, dies ſchauderhafte Aprilwetter im oberbadiſchen Spätſommer. Soeben ſcheint noch lachende, heiße, vielverſprechende Sonne— alsbald wieder Regengüſſe. Ob dieſer Wetterumſchläge wird die Schauinsland⸗Bergrennſtrecke, Deutſchlands beſte Berg⸗ prüfungsſtrecke, nicht trocken, und die Fahrer hüten ſich beim Training zum Bergrekordrennen das Aeußerſte aus ihren Maſchinen herauszuholen. Nur der junge Motorrad⸗ Meiſter Bullus, der ſiegreiche NSU⸗Fahrer, fährt, was das Zeug hält. Er gilt als ausſichtsreichſter aller Motor⸗ radfahrer, dem es gelingen ſollte, den von Gall auf Stan⸗ dard gehaltenen Motorradrekord der 12 Km. Schauinsland⸗ ſtrecke zu brechen. Sehr fleißig iſt auch Graf Kal nein auf ſeinem Bugatti beim Training; Graf Kalnein iſt In⸗ haber des Sportwagenrekords von 1929. Er fährt die Strecke nicht nur im Bugatti⸗Rennwagen ab, ſondern macht ſich auch am Steuer ſeines Steyr⸗Tourenwagens mit den zahl⸗ loſen Eigenheiten der auf 1204 Meter Höhe(Start 402 Mtr. it..) heraufführenden Strecke vertraut. Auch die In⸗ duſtrie iſt diesmal ſtärker als ſonſt vertreten. Die Stadt Freiburg prangt im Flaggenſchmuck. Die Sternfahrt(mit Spitzenwertung) wird mehrere hun⸗ dert Teilnehmer nach Freiburg bringen. Abends an den Rennfahrer⸗Stammtiſchen in den großen, nunmehr bis auf den letzten Platz belegten Hotels, herrſcht ſieghafte Fröhlich⸗ keit. Siemons, der DaW⸗Matador, der immer ver⸗ gnügte und zuverſichtliche Burgaller, der in letzter Zeit als Klaſſefahrer hervorgetretene von Morgen, der Raketenfahrer a. D. und vielfach preisgekrönte Bugatti⸗ Fahrer Kurt Volkhardt, Caraecſola, Europa⸗ meiſter in spe Graf Kalnein, dann wieder Haus Stuck in Kameradſchaft mit der Journaliſtin und Tennismeiſterin Paula von Reznizek,— ſie und die ſchon anweſenden Funktionäre und Rennleiter bilden ein fröhliches Völkchen im Freiburger Sportleben. Stündlich treffen weitere Re⸗ kord⸗Teilnehmer ein, dazu zahlreiche Sportfreunde auf Auto und Motorrad aus allen deutſchen Gauen. S. Doerschlag. Bayerns Ski⸗Meiſterſchaft 1991 Auf der General⸗Verſammlung des Bayriſchen Ski⸗ Verbandes wurde beſchloſſen, die bayriſche Ski⸗Meiſter⸗ ſchaft 1931 in Bayriſchzell auszutragen, wo in der Seebergſchanze und auf dem Sudelfeld ein für die Mieſter⸗ Die Montag- Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung ist von morgen ab bereits jeden Sonntag abend im Straßenverkauf zu haben. Wer also auf schnelle und aus- führliene Berichterstattung über den Sonntagsport Wert legt, ver- langt am Sonntag abend vom Zeitungshändler stets die Montagausgabe der N. M. Z. milk der großen Swerlbeilage iſt, ſondern weit größere Bedeutung verdient die Tatſache, daß Kronfeld manche wertvolle Erfah⸗ rung von dieſem Fluge mitgebracht hat und ſo der wiſ⸗ ſenſchaftlichen Erkenntnis des Wolken⸗ fluges neue Unterlagen gegeben hat. Der Flug zeigt wieder, in welcher Weiſe gerade beim Segelflug Wif⸗ ſenſchaft und Sport ſich gegenſeitig ergänzen. Der„Me⸗ teorologe“ Kronfeld ſah die anrückende Front, die dem„Se⸗ gelflieger“ Aufwind verſprach und nach dem durchgeführten Fluge konnte der„Segelflieger“ Kronfeld dem„Meteoro⸗ logen“ Kronfeld die aus der Praxis gewonnenen Erfahrun⸗ gen vermitteln. Der Streckenflug Hurttigs war ähnlich ver⸗ laufen wie der vorjährige Wolkenflug Kronfelds: Plötz⸗ licher ſteiler Anſtieg, kurz darauf rapides Fallen, wieder raſcher Auſtieg, das Flugzeug hält ſich nunmehr faſt eine Stunde in dieſer Höhe, kurzes ſteiles Wegſacken und dann langer gleichmäßiger Gleitflug. Hurttig hatte auf dieſem Fluge erſtmalig einen Streckenflug vor einer Front durch⸗ geführt und berichtet darüber, daß dieſer Flug wegen der Gleichmäßigkeit der vor der Front aufſteigenden Luft⸗ ſtrömung dem Hangſegelflug weſentlich vorzuziehen ſei, Allerdings hat auch Hurttig manche unangenehme Erfah⸗ rung gemacht, die im weſentlichen darin beſtanden, daß er nach einem Vorſtoß vor die Front erheblich in die Regenwolken hineingezogen wurde, ſobald er ſich der nachrückenden Front wieder zukehrte. Hurttig hatte auch verſäumt, auf ſeinem Fluge einen Kompaß mitzunehmen und hat es natürlich als überaus unangenehm empfunden, in der Wolke jegliches Gefühl für die Lage der Maſchine zu verlieren. Er hat auf ſeinem Fluge eine Strecke von 51, Km. zurückgelegt und damit eine ſehr ſchöne Leiſtung vollbracht. Auch heute herrſcht wieder recht trübſeliges Wet⸗ ter. Sturm und vereinzelte heftige Regenſchauer behaup⸗ ten nach wie vor ihre Machtſtellung. Lediglich Oberleut⸗ nant Hemmer führte einen Flug aus, um den Tagespreis für eine Entfernung von 4 Km. mit Rückkehr zur Start⸗ ſtelle zu gewinnen, konnte aber nur 3,8 Km. erreichen. Pferderennen in Frankfurt Morgen finden auf der Rennbahn in Niederrad die Auguſt⸗Rennen des Frankfurter Renn⸗Klubs ſtatt. An klaſſiſchen Rennen weiſt die Karte des Alexander⸗ und das Landgrafen⸗Kennen auf. Fünf weitere Flachrennen, darunter ein Verloſungsrennen, vervollſtändigen den Tag. An der Verloſung nimmt jeder Inhaber einer Tagesein⸗ trittskarte teil und iſt hier der Gewinn das ſiegende Pferd oder an deſſen Stelle mindeſtens 1000/ bar. Im Preis von Schwanheim, ein Rennen für Zweijährige, heben ſich Teutſche, Ferrari, Rheinluſt und Maikönig ab, gewinnen ſollte Teutſche gegen Ferrari und Rheinluſt. Das Eduard von Grunelius⸗Erinnerungs⸗Rennen dürfte ſich zu einem Kampf zwiſchen Meiſterpolier, Metro⸗ derus, Andaeig und Fortunatus zuſpitzen. Der Feſta⸗Preis vereinigt ein ſtarkes Feld guter Stu⸗ ten, hier dürfte Rosmarin gegen Galleria Reale, Mach voran und Saalburg einen ſchweren Stand haben. Landgrafen⸗Rennen 1200 Meter, 8000 /. Für Zwei⸗ jährige. Priska(Huguenin), Good Bey(), Aoͤrienne (Muaro), Venuſtra(Raſtenberger), Waſſerquelle(Grabſch), Fandem(M. Schmidt), Pelex(O. Schmidt) werden ſich hier am Pfoſten einfinden. Priska verriet ſchon großes Können. Adrienne und Pelex haben verſchiedentlich große Leiſtungen gezeigt. Auch Venuſtra und Waſſerquelle, die zuletzt verſagte, heben ſich von den anderen ab. Gewinnen ſollte Adrienne gegen Priska und Pelex. Alexander⸗Rennen, 2000 Meter, 10 000 /. Für Drei⸗ jährige. Wiener Blut kann hier beweiſen, was ihr letzter überlegener Erfolg gegen Osmunda wert war. Major⸗ domus, Herakles, Golleoni Gegner. Das Verloſungs⸗Rennen dürfte ſich zwiſchen Eiſenhagel, Südwind und Petrillo abſplelen. i Den Tag beſchließt das Albert v. Metzler⸗Erinnerungs⸗ rennen. Dieſer Ausgleich wird ſtark beſtritten ſein. Wir heben aus dem Felde Transgeſſer, Karlin, Tauperle und Goldne Roſe hervor. Die Eintrittspreiſe bewegen ſich von 1/ aufwärts. Unſere Vorausſagen: 1. Teutſche— Ferrari— Rhein⸗ luſt. 2. Metroderus— Meiſterpolier. 3. Rosmarin Mach voran— Galleria Reale. 4. Adrienne— Pelex— Waſſerquelle. 5. Majordomus— Wiener Blut— Librator. 6. Eiſenhagel— Südwind— Sebaſtiano. 7. Transgeſſer, — Golbdne Roſe— Tauperle. PCT ͤ TTT Sageshalesicles Samstag, den 16. Auguſt Roſengarten: Gaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München: „Frühlingsluft“, 20 Uhr. Friedrichspark: Abendkonzert. Köln⸗Düſſeldorſer Rheinfahrten: 8 Uhr Speyer—Karls⸗ e zurück; 14,30 Uhr Speyer— Germersheim und zurück. P Lichtſpiele: Alhambra:„Skandal um Eva“.— Uni⸗ verſum:„Der Schuß im Tonfilmatelier“.— Scala: „Melodie des Herzens“.— Schaubur 9„Skandal um Eva“.— Gloria:„Zwei rote Roſen“.— Roxy⸗ Theater:„Das Mädel aus USA.“.— Capito f: „Das Rheinlandmädel“.— Poalaſt⸗Theater:„Der blaue Engel“, Sehensrzürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellmng„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Ubr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 16 Uhr und 16.90 Uhr Vorführungen. 2 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel] 12 18, 14. 15 ff18.] Neckar ⸗Begel 18. 14. 15. 16 Gaſel 175 70, 180 18 J 15 Schufterinſe 0 5 4 905 655 ee, ee ee Mannen, 867..4.48 3,70 Heilbronn 2.44152 Kaub 304.0102. 862,843,06 Köln.96 2,97.92.02 5,30 b 17 0 Waſſerwärme des Rheins 16/ D ñññ ñ—cc᷑ Chefredakteur, Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik:. B. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige i. B. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. nt, h.., Manndeim. k 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erſolgt nur bei Rückporto 5 7 9 und Librator ſind erprobte 1 2 * 2** 2. n Samstag, 16. August 1930 Pfalzfahrt des Baoͤiſchen Schwarzwaloͤvereins Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen Mit drei großen Verkehrsomnibuſſen, teils von der Mannheimer Omnibusverkehrs⸗Geſellſchaft m. b.., teils von der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft, ſtatteten nahezu 100 Mitglieder der Ortsgruppe Man n⸗ heim⸗Ludwigshafen des Badiſchen Sch war z⸗ waldvereins am letzten Sonntag dem ſchönen Pfäl⸗ zerland einen Beſuch ab. Die Fahrt ging über Bad Dürkheim durch das Iſenachtal über Frankenſtein, Hoch⸗ ſpeyer zum Johanniskreuz, wo Raſt gemacht wurde. Weiter führte die Fahrt ſtets unter Ausnützung der beſten Verbindungen durch den herrlichen Pfälzerwald über Lei⸗ men, Merzalben nach Hinterweidental und dann durch das Gebiet der pfälziſchen Schweiz nach Dahn, in deſſen näch⸗ ſter Nähe Mittags raſt gehalten wurde. Nach ihrer Be⸗ endigung war der Spaziergang nach den Ruinen von Alt⸗ Dahn eine angenehme Abwechſlung. Die Rückfahrt erfolgte über Bergzabern, Klingenmünſter, Annweiler und dann immer an der Haardt entlang durch die ausgedehnten Reb⸗ berge über Edenkoben, Neuſtadt, Königsbach, woſelbſt ſich die Teilnehmer im Winzerkeller bei einem ausgezeich⸗ neten Tropfen nochmals in fröhlicher Stimmung zuſam⸗ menfanden. Die Veranſtaltung, die bei allen Teilnehmern den beſten Eindruck hinterlaſſen hat, war nicht nur dazu an⸗ getan, den zahlreichen Mitgliedern der hieſigen Ortsgruppe des Badiſchen Schwarzwaldvereins die Naturſchönheiten eines großen Teils des Pfälzer Landes vor Augen zu führen, ſie war vielmehr auch eine Sympathiekundgebung für unſere nach jahrelanger Unterdrückung endlich frei⸗ gewordenen Nachbarn. Die badiſch⸗pfälziſche Freundſchaft wachzuhalten, iſt mit eine der Aufgaben der Ortsgruppe, was ja auch nach außen hin dadurch zum Ausdruck kommt, daß ſie den Doppelnamen Mannheim⸗Ludwigshafen führt. Angeſichts der Tatſache, daß gerade Wandervereine mit in erſter Reihe dazu berufen ſind, enge perſönliche Bezie⸗ hungen zwiſchen den verſchiedenen Teilen unſerer Heimat herzuſtellen, iſt das Beſtreben der hieſigen Ortsgruppe be⸗ ſonders zu begrüßen. Es iſt deshalb auch zu wünſchen, daß nunmehr, nachdem die Ortsgruppe Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen ſeit einiger Zeit wieder mit Wanderungen, Fahrten und Veranſtaltungen an die Oeffentlichkeit getre⸗ ten iſt, die Beteiligung und Mitwirkung immer ſtärker wird. Ku. Männergeſangverein Badenia An einem der letzten Sonntage unternahm der Män⸗ nergeſangverein Badenia den alljährlichen Familienausflug in das ſchöne Neckartal. Die Fahrt ging bis Neckarſteinach, von da zu Fuß über Neckar⸗ Häuſerhof nach Hirſchhorn. Da der erſte Vorſtand Mayer verhindert war, übernahm Ehrenmitglied Adam Sauter die Führung. Im Neckorhäuſerhof wurde das Frühſtück in der Reſtauration Herbold eingenommen, Dem humor⸗ vollen Wirt Bedinger wurde allgemeines Lob geſpen⸗ det. Der Zufall wollte es, daß an dieſem Tage der Brauereibeſitzer. Philipp Wießweſſer die goldene Hochzeit feierte. Der Verein brachte dem Jubelpaar ein Ständchen, das bei den zahlreichen Zuhörern große Freude hervorrief. Der Jubilar dankte Herrn Sauter für ſeine Beglückwünſchung und Chormeiſter Köhr für den ſchönen Geſang und ſtiftete dem Verein ein Fäßchen Bier. Noch manches ſchöne Lied wurde geſungen. Um 1 Uhr ging es weiter über die Neckaralm nach Hirſchhorn, wo die Sehenswürdigkeiten des Schloſſes besichtigt wurden. Da die Zeit ſchon ziemlich vorgeſchritten war, konnte nur un⸗ gefähr eine Stunde im Schloß verweilt werden: Im„Für⸗ ſtenauerhof“ wurden die Ausflügler durch Herrn Jean Mattes, den Vorſitzenden des Verkehrs⸗Vereins Hirſchhorn, auf das herzlichſte begrüßt. Der Reöner hob in einer An⸗ lprache hervor, daß nur zu wenige kommen, um dieſes Fleckchen Erde, die Perle des Neckartoles, zu beſichtigen. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf den Verein und Ehormeiſter Kühr. Dankesworte Hurch einen Sprecher des Vereins folgten. Drei Mosbacher ſtellten die Muſik zu einem Tänzchen. Allgemein wurde bedauert, daß 21,15 Uhr Wirſchhorn wieder verlaſſen werden mußte. A. S. Erſter Hilfstag für das Grenz und Auslandsdeutſchtum Der Landesverband Baden des Vereins für das Deutſchtum im Ausland(B. D..) wird im Herbſt wieder einen Hilfstag für das Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum veranſtalten. Mancher denkt bei dem Wort„Hilfstag“ vielleicht an wirtſchaftliche Unterſtützung und hält es für unver⸗ antwortlich, in der heutigen ſchweren Zeit Mittel für ſolche Zwecke zu ſammeln. Wir wollen demgegenüber mit aller Deutlichkeit feſtſtellen, daß weder der V. D. A. noch die von ihm veranſtalteten Hilfstage mit ſolchen Dingen etwas zu kun haben. Der V. D. A iſt ja kein wirtſchaft⸗ licher Hilfsverband, ſondern ein kultureller Ver⸗ ein. Als der alte Deutſche Schulverein widmet er ſich gerade in der heutigen Zeit mit doppeltem Eifer und mit ſtetig wachſendem Erfolg der wichtigen Auſgabe, dem Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum ſeine kulturellen Einrichtungen in weiteſtem Umfange zu erhalten. Vor allem aber gilt ſeine Fürſorge der deutſchen Schule im Auslande, von der letzten Endes die Deutſch⸗ erhaltung der Jugend außerhalb der Reichsgrenzen und damit der Weiterbeſtand unſeres Auslandsvolkstums ab⸗ hängen. Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum Millionen Volksgenoſſen. Sie 3 8 Teil unſeres deutſchen Geſamtvolkes. Somit iſt jeder dritte Deutſche ein Auslandsdeutſcher. Von dieſer Warte aus gewinnt die Arbeit des V. D. A. einen tiefen Sinn und eine beſondere Bedeutung. Sie iſt in ihren End⸗ auswirkungen auf das Volksganze gerichtet und wird nicht nur unſeren Brüdern und Schweſtern draußen, ſon⸗ dern auch dem Mutterlande Nutzen und Segen bringen. Dieſe Arbeit auch in unſerem eigenen Intereſſe bewußt zu pflegen, ſie planvoll und lebendig zu geſtalten und ſie noch mehr als bisher zu einem Gemeingut aller Schichten unſeres binnendeutſchen Volkes zu machen, iſt ein dringen⸗ des Gebot für uns alle. Aus dieſem Grunde möchten wir auch dem Landesverbande Baden des V. D.., der ſich ſeit Jahren in unermüdlicher Tatkraft in den Dienſt die⸗ ſes Werkes geſtellt hot, zu ſeinem diesjährigen Hilfstag, der für die Landgemeinden auf Sonntag, 7. September ſeſtgelegt iſt, die beſten Wünſche mit auf den Weg geben. umſaſſen 30 bilden den dritten aber Badiſcke Landesbauſpa Auftalt des Bffentl. Rechts, mannheim, Auguſta- Anlage 33% 1, el. 406 01 unter unbeschränkter Haftung des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Gaujugendtag in Annweiler „Der Bund der Kaufmanns jugend im DH., Gau Südweſt, führte in dieſen Tagen ſeinen dritten Gaujugendtag in Annwei⸗ ler durch. Nachdem die Kreiſe aus Baden, der Rheinpfalz und dem Saargebiet bereits am Sonntag, 3. Auguſt, auf Lehr⸗ und Wanderfahrten durch die diesmal allerdings nicht gerade ſonnige Rheinpfalz gezogen waren, begann die eigentliche Tagung am Donnerstag, 7. Auguſt, mit einem friſchfröhlichen Geländeſpiel. Die vereinigten Kreiſe Rheinpfalz und Saar hat⸗ ten den Bergkegel um den weithin ragenden Aſſel⸗ ſteinfelſen zu verteidigen. Sie konnten nach drei⸗ ſtündigem Kampfe den Sieg über die vier angreifen⸗ den badiſchen Kreiſe, die ihren Sturm im ſtrömenden Regen vorgetragen hatten, an ihre Fahnen heften. Schon am Tage zuvor ſah der Lagerplatz auf dem Wingertsberge vor dem Kreisjugendheim der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft eifriges Hantieren des Vorkom⸗ mandos, das große Lagerzelte und eine vorſchrifts⸗ mäßige Feldküche herangeſchafft hatte. Nach dem Geländeſpiel zog die Schar derer, die ſich ſo frühzeitig für die Tagung hatten frei machen können, mit Singſang und Klingklang durch Ann⸗ wetler und auf dem Lagerplatz begann ein lebhaftes Treiben. In überraſchend kurzer Zeit hatten die Jungmannen ihre Zelte meiſt aus eigenen Zeltbah⸗ nen aufgeſchlagen. Als nun auch noch Lagerzaun und Schlagbaum am Lagereingang ſtanden, bot der Platz mit ſeinen ſchnurgeraden Zeltreihen ein faſt kriegeriſches und dennoch freundliches Bild. Es braucht nicht geſagt zu werden, daß die Mahlzeiten aus der Goulaſchkanone vortrefflich mundeten und allgemeinen Anklang fanden. Beim erſten Lager⸗ appell ging die Lagerfahne hoch. Von der Mann⸗ ſchaft mit Stillſtehen und freudigem Lied begrüßt. So ſtieg ſie jeden Morgen ins Blau, um am Abend beim Mondenſchein wieder zu fallen. Der Donnerstag brachte den Begrüßungsabend den der von der Geſellſchaft für Muſik⸗ freunde Annweiler geſpielte große Zap⸗ fenſtreich beim Scheine der Fackeln und des über dem Trifels heraufkommenden Mondes abſchloß. Gerade dieſe abendlichen Lagerſtunden werden der deutſchen Kaufmannsjugend, die an dieſem Zeltlager teilnahm, unvergeßlich ſein. Beſonders da ſie mit gemeinſam geſungenen alten und neuen Volkslie⸗ dern, mit ſinnigen Gedichten und kurzen Anſprachen ausgefüllt waren. Den Höhepunkt erreichte die Tagung, deren Teil⸗ nehmer ſich inzwiſchen auf 500 Mann geſteigert hatte, am Samstag abend mit einem Fackelzug, der von der Höhe des Wingertsberges durch die ſchönen alten Straßen Annweilers zum ſtädtiſchen Feſtplatz führte, begleitet von den ſtürmiſchen Jubelrufen der begeiſterten Bevölkerung, die zu Ehren der Tagung ihrer Stadt ein reiches und farbenfreudiges Flag⸗ genkleid angelegt hatte. Den Sinn dieſer Kund⸗ gebung drückte das Mitglied des Gauvorſtandes, Herr Carl Drefahl⸗ Mannheim, mit einer begei⸗ ſternden Anſprache aus, in der er die Zukunfts⸗ aufgaben der letzten Frontgeneration und der neuen Jugend herausſtellte, die beide ihr Leben einſetzen müßten für die Freiheit und Größe des Vaterlandes. Nach dem mit Schneid geſpielten großen Zapfen⸗ ſtreich zog die friſche jugendliche Schar auf der Fahrſtraße durch den ſchweigenden Wald zum Lager⸗ platz zurück, um der wohlverdienten aber nur kurzen Nachtruhe zu pflegen. Denn wie all die Tage vorher, ſo ſcheuchte am Sonntag morgen der ſchrille Pfiff des Lagerkommandanten die Schläfer zur Morgengymnaſtik aus den Zelten. Ehe noch die Nebel verſchwunden, waren die müden Glieder lebendig und geſchmeidig gemacht und der Sonne erſter Strahl grüßte die Lagerfahne am hohen Maſt. Gottesdienſte, die für Katholiken in der Stadtkirche, für die Proteſtanten als Feldgottesdienſt vor der grüngeſchmückten Kanzel des Lagerplatzes ſtattfanden, leiteten den Sonntag ein. Die Jugend ſtellte ſich in die Obhut des Höchſten und bekannte ſich zum chriſtlichen Geiſt der Verantwortung vor Gott. Nun folgte die berufliche Kundgebung, in der Vorträge des Gauvorſtehers, Landtagsabge⸗ ordneter, E. Menth, Mannheim, und des Gaubil⸗ dungsobmannes Juſtus Neumärker die Stellung der deutſchen Kaufmannsjugend zum Beruf und zum Volke umriſſen. Aufgabe der Kaufmannsjugend ſei es, durch eigene Weiter⸗ und Durchbildung die beruf⸗ lichen Kenntniſſe und Ueberblicke ſich zu erringen, damit trotz Normung und Spezialiſierung der Kauf⸗ mannsgehilfenſtand den Unternehmer⸗ und Führer⸗ aufgaben dieſer und der kommenden Tage ſich ge⸗ wachſen zeigt. Die Verbundenheit mit Volk und Vaterland erfordere die Einſatzbereitſchaft des ganzen Menſchen, die ſich nicht nur auf körperliche Ertüch⸗ tigung beſchränken dürfe, ſondern die vor allem her⸗ vorragenden Leiſtungen im Beruf mit ſtarker ſee⸗ liſcher Spannkraft und der Erkenntnis und Ver⸗ ehrung deutſcher Kultur und deutſcher Sitte verbinden müſſe. Nur auf dieſer Grundlage werde die deutſche Kaufmannsjugend ihre Schickſalsaufgabhe löſen können, dem deutſchen Volke die heiß erſehnte Frei⸗ heit zu erringen. Bei einem knappen Schlußappell ermahnte der Gaufugendführer, Herr Joſef Faſol d, Mann⸗ heim, der die Tagung geleitet hatte, die Tagungs⸗ teilnehmer, das in der Tagung Erworbene in der Arbeit in den Jugendgruppen weiteren Kreiſen nutz⸗ bar zu machen. Noch einmal gab die Goulaſchkanone Eſſen aus, dann ſank die Lagerfahne zum letzten Mal und die Teilnehmer traten unter fröhlichem Singen die Heimreiſe in ihre Ortsgruppen an, wäh⸗ rend das Lagerfeuer, das vier Tage unterhalten wor⸗ den war, langſam verſchwelte. Die Fahrenden Geſellen, die unter ihrer blau⸗ gelben Fahne die Jungkaufleute ſammeln, die durch die Pflege des Wanderns und der deutſchen Kultur ihrer Verbundenheit mit Volk und Vaterland beſon⸗ ders Ausdruck geben wollen, hielten im Anſchluß ihren Gauthing ab, der am Montag zu Ende ging. So wird die Tagung, die wider Erwarten vom beſten Sonnenſchein begleitet war, allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck hinterlaſſen. Wir zweifeln nicht daran, daß ſie ihren Sinn erfüllt hat, deutſche Jugend auf ihre Aufgaben und Pflichten hinzuwei⸗ ſen und ihr die Wege zu zeigen, die ſie durch das Leben ſchreiten ſoll. NR. Heerſchau der deutſchen Einheitskurzſchrift Zwei Hauptverſammlungen des Verliner Stenographentages Wir haben noch über die beiden Hauptverſammlungen des Berliner Stenographentages zu berichten. Die erſte Hauptverſammlung wurde durch den Bundesvorſitzenden, Regierungsrat Dr. Blauert, Dres⸗ den, mit einem herzlichen und ehrenden Nachruf auf den während der Berliner Verhandlungen ſo plötzlich verſtor⸗ benen Vorſtand der Bayriſchen Landesanſtalt für Kurz⸗ ſchrift, Regierungsdirektor Meidinger⸗ München eröff⸗ net. Zu Ehren dieſes Führers der ſtenographiſchen Bewe⸗ gung, der an den Verhandlungen zur Schaffung der deut⸗ ſchen Einheitskurzſchrift entſcheidenden Anteil gehabt hat, erhoben ſich die zahlreich Verſammelten von ihren Plätzen. Nach dem Bericht des Bundesvorſitzenden über die glanz⸗ volle Entwicklung des Bundes während der letzten 5 Jahre ſprach Oberregierungsrat Dr. Becker über das Thema „Die Behörden und die Einheits kur z⸗ ſchrift“. Handelskammerſyndikus Dr. Gertz⸗ Koblenz, beleuchtete die Beziehungen zwiſchen Kurz⸗ ſchrift und Wirtſchaft. Die ſehr intereſſanten Aus⸗ führungen der Redner und auch die in der Ausſprache dazu gegebenen Ergänzungen fanden ihren Niederſchlag in fol⸗ genden drei Eutſchließungen, die einſtimmig angenommen wurden. I. Den Miniſterien des Reiches und der Lünder dankt der Deutſche' Stenographenbund anläßlich des Deutſchen Stenographentages in Berlin für die Förderung, die ſie der deutſchen Einheitskurzſchrift haben angedeihen laſſen. In Würdigung des ungeahnten Aufſtiegs, den die deutſche Kurzſchrift nach Einführung der deutſchey Einheitskurzſchrift genommen hat, in Würdigung der Güte des Syſtems, die von den Miniſterien des Reichs und der Länder auf Grund ihrer Erfahrungen an⸗ erkannt wird, bittet der Deutſche Stenographenbund die Miniſterien, die Beſtimmungen über die Einfüh⸗ rung der deutſchen Einheitskurzſchrift in das Behörden⸗ meſen ſtreng durchzuführen und entſprechend dem wach⸗ ſenden Einfluß der Kurzſchrift in den Behörden weiter auszugeſtalten, damit das Ziel, daß alle Beamten und Angeſtellten ſie ſchreiben und leſen können, in nicht zu entfernt liegender Zeit erreicht wird. II. Der Deutſche Stenographentag bittet die Reichs⸗ und Länderregierungen ſowie die Gemeindeverwaltungen, die in der Denkſchrift des Deutſchen Stenographen⸗ bundes„Die Kurzſchrift im Behördendienſt“ aufgeſtell⸗ —— 7 ten Richtlinien für die Anwendung der Einheitskurz⸗ ſchrift in der geſamten Verwaltung baldigſt durchzu⸗ führen und auch weiterhin durch Bereitſtellung von Mitteln die Erreichung dieſes Zieles zu ſichern, weil ſich die Einheits kurzſchrift als ein brauch⸗ bares Mittel zur Vereinfachung, Be⸗ ſchleu nigung und Verbilligung der Verwaltung erwieſen hat. Der Deutſche Stenographentag bittet ferner die Unterrichtsverwal⸗ tungen aller Länder, für die Lehrerſchaft die Er⸗ lernung der Einheitskurzſchrift zur Pflicht zu machen und eine ſtaatliche Lehrerprüfung zu ſchaffen, ſoweit eine ſolche Einrichtung noch nicht vorhanden iſt. An die deutſche Wirtſchaft richtet der Deutſche Stenographentag die Bitte, zur völligen Durchführung der Einheitskurzſchrift dadurch beizu⸗ tragen, daß ſie bei Einſtellungen ſolche Kräfte bevor⸗ zugt, die— ſonſt gleiche Leiſtungen vorausgeſetzt— die Einheitskurzſchrift beherrſchen. III. Solange die wirtſchaftliche Not anhält, empfiehlt der Deutſche Stenographenbund ſeinen Mitgliedern, in der Heranziehung der Wirtſchaft zur Stiftung von Ehrenpreiſen Zurückhaltung zu üben. Der Nachmittag führte die Teilnehmer am Stenographen⸗ tage auf einer Dampferfahrt nach dem Müggelſee und zu einem geſelligen Gartenfeſt auf der Abtei. Die zweite Hauptverſammlung brachte zu⸗ nächſt einen feſſelnden Vortrag von Oberſtudiendirektor Profeſſor Pfaff⸗Darmſtadt, dem Reichsjugendleiter des Deutſchen Stenographenbundes, über „Die Jugendpflege im Sienographenverein“ Der Redner wies auf die durch die neuzeitliche wirtſchaft⸗ liche Entwicklung hervorgerufene Umſtellung im Familien⸗ leben hin und betonte, daß es Pflicht auch der Stenographen⸗ vereine ſei, ſich der jugendlichen Mitglieder beſonders anzu⸗ nehmen und der Jugendnot zu begegnen. Dieſe Aufgabe ſei beſonders wichtig, weil die Mitglieder der Stenographen⸗ vereine zu 80 v. H. der Jugend angehören. Zu dieſem Vor⸗ trag wurde folgende Entſchließung angenommen: „Die durch die Lockerung des Familienlebens, die früh einſetzende Berufsarbeit der Jugendlichen und das Fehlen der militärtſchen Ausbildung entſtandene Jugendnot fordert auch die Beachtung der Steno⸗ graphenvereine. deren Mitglieder zum größten Teil aus Jugendlichen beſtehen. Die Vereine haben in den Uebungsabenden die Möglichkeit, beſonders auf die Willensbildung, die Pflichttreue den Ordnungsſinn, Sedhrung von untundbaren zu A verzinslichen Cigungsdarlehen EINS⸗TZEITUNe Nr. 375 der jugendlichen Mitglieder einzuwirken, edles Streben und ideale Geſinnung zu wecken und zu fördern. Da⸗ rüber hinaus aber empfiehlt der Stenographentag die Gründung beſonderer Jugendgruppen, die unter ſelbſt gewählten Führern durch Wandern, Vorträge, Elternabende mit Volkstänzen und Geſang⸗ vorträgen die Jugend körperlich, geiſtig und ſittlich zu feſtigen ſuchen.“ Studiendirektor Dr. Gaſter behandelte das Thema „Die Kurzſchrift als geiſtiges Bildungsmittel“ und legte hierzu folgende Entſchließung vor, die eben⸗ falls Annahme fand: „Der Deutſche Stenographentag in Berlin im Auguſt 1980 richtet an das Reichsminiſterium des» Innern und an alle Länderregierungen die dringende Bitte, die vollkommene Durchführung der einheitlichen deutſchen Kurzſchrift dadurch zu gewährleiſten, daß ſie in allen höheren, mittleren und Handelsſchulen als Pflichtfach eingeführt und daß in acht⸗ und mehrſtufigen Volksſchulen Gelegenheit zu ihrer Erlernung gegeben wird. Aus der allgemeinen An⸗ wendung einer einheitlichen Kurzſchrift erwachſen nicht nur für die Wirtſchaft, für den Verkehr und für jeden Einzelnen große Vorteile, ſondern es liegen in der Kurzſchrift ſelbſt auch geiſt bildende Werte, die durch die geiſtreiche Kombinationsart des Aufbaues der Kurzſchrift und durch die auf den Geſetzen des Sprach⸗ baues begründete W der Schrift befruchtend auf die geiſtige Entwicklung der Schuljugend wirken.“ Profeſſor Dr. Amſel⸗Berlin, Vorſitzender des Lehrer⸗ prüfungsausſchuſſes des Deutſchen Stenographenbundes ſprach ſodann über„Die Tyrannei der Regel“, die nicht Selbſtzweck werden dürfe, wenn man auch auf die ſtrengen Vorſchriften der Syſtemkunde nicht verzichten könne. Nach einem Vortrage von Geſchäftsführer Saak⸗ Dresden, der die ideale Arbeitsweiſe der ſtenographiſchen Organiſationen unterſtrich und die Ausſichtsloſigkeit jeden Widerſtandes gegen die deutſche Einheitskurzſchrift kenn⸗ zeichnete, wurde in die Wahlen eingetreten. Zum Bundesvorſitzenden wurde unter ſtürmiſcher Zu⸗ ſtimmung der Verſammlung Regierungsrat Dr. Blauert⸗ Dresden, der bereits 5 Jahre lang die Führung des Deut⸗ ſchen Stenographenbundes inne gehabt hat, wiedergewählt. Als Stellvertreter des Bundesvorſitzenden wurden gewählt Regierungsrat a. D. Profeſſor Ahnert⸗ Dresden, Pro⸗ feſſor Dr. Amſel⸗Berlin, Studiendirektor Dr. Gaſter⸗ Berlin, Oberſtudiendirektor Profeſſor Pfaff ⸗Darmſtadt. Als Beiſitzer wurden beſtellt Oberſtudienrat Dr. Aumüller⸗ München, Oberregterungsrat Dr. Becker⸗Berlin, Direktor Czerny⸗Wien, Studienrat Lutz⸗Stuttgart, Reichsbahnober⸗ amtmann Onken⸗Berlin, Poſtrat Schneider⸗Berlin, Lehrer Schöpp⸗Mainz. Als deren Stellvertreter wurden gewählt Handelsoberlehrer Baier⸗Bayreuth, Direktor Dr. Brau n⸗ Weinheim, Schulrat Coprian⸗Dortmund, Poſtinſpektor Flei⸗ ſcher⸗Dresden, Reichsbahnoberrat Krabbe⸗Eſſen und Mini⸗ ſterialamtmann Nernſt⸗Berlin. Der Syſtemausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus Profeſſor Brabbee⸗Wien, Regte⸗ rungsrat Schaible⸗Darmſtadt, Studienrat Profeſſor Gei⸗ ſendörfer⸗Frankfurt a.., Regiexungsrat Thieme⸗Dresden, Univerſitätslektor Profeſſor Girndt⸗Berlin, Lehrer Koners⸗ mann⸗Kiel, Oberſtudienrat Meyer⸗Görlitz, Diplomhandels⸗ lehrer Tanſen⸗ Hamburg, Lektor Baum⸗Berlin, Kaufmann Scheffel⸗ Mannheim, Oberlehrer Rödel⸗Plauen i.., für die als Erſatzleute genannt wurden Regierungsrat Dr. Dowerg⸗Dresden, Schriftleiter Brandenburg⸗Köln⸗Ehren⸗ feld, Lehrer Schmidt⸗Halle, Rektor Tiefel⸗ Hannover, Ver⸗ waltungsinſpektor Merkel⸗Dresden. Für jahrzehntelange verdienſtvolle Tätigkeit für die deutſche Kurzſchrift und für den Deutſchen Stenographen⸗ bund wurden Eiſenbahndirektor Leue⸗Braunſchweig und Regierungsrat Schaible ⸗Darmſtadt als erſte zu Ehrenmitgliedern des Deutſchen Stenographen⸗ bundes ernannt Profeſſor Dr. Amſel brachte in ſeinem Schlußworte den Dank an Berlin für die gründliche Vorbereitung und für die gute Aufnahme des Bundestages zum Ausdruck und legte im Namen der verſammelten Tauſende ein begeiſtertes Treuegelöbnis zur deutſchen Einheitskurzſchrift ab. Mit einem Abſchiedstrunk und einer Fahrt nach Swine⸗ münde am darauffolgenden Tag fand der glanzvoll ver⸗ laufene ernſte Deutſche Stenographentag ſeit Schaffung der deutſchen Einheitskurzſchrift ſeinen Abſchluß. In einer Reihe von Sondertagungen wurden ſehr intereſſante Spezialfragen beſprochen. So er⸗ ſtattete auf der Tagung der Univerſitäts⸗ und Hochſchut⸗ lektoren für Einheitskurzſchrift, die unter dem Vorſitz von Univerſitätslektor Wein meiſter⸗ Leipzig ſtattfand, Dr. Schr etter⸗ Halle einen Bericht über die Lage der Kurz⸗ ſchrift an den deutſchen Hochſchulen. Es wurde ein Aus ſchuß für kurzſchriftliche Hochſchulfragen eingeſetzt.— Auf ber Tagung der auslandsdeutſchen Einheitsſtenographen wur⸗ den die Verhältniſſe in Danzig und im Memelland, in Oeſterreich, in Ungarn, in ber Tſchecho⸗Slowakei, in Polen und Rumänien beſprochen und die Gründung eines Ver⸗ bandes auslandsdeutſcher Einheitsſteno⸗ graphen vorbereitet.— Die deutſchen Polizeiſteno⸗ graphenvereine führten einen Gedankenaustauſch über die Förderung und Anwendung ber Einheitskurzſchrift bei den Polizeibehörden und ſetzten einen Arbeitsausſchuß für dieſe Fragen ein.— Die Fachgruppe für kaufmänniſche Stenographen beſchloß die Gründung eines Sammel ⸗ vereins für einzelſtehende Kaufleute, let⸗ tende Angeſtellte uſw. Verantwortlich: Richard Schönfelder. N- N- Z IEHEIHS-KALENHDER Sonntag, 17. August Verein für Raſenſpiele E.., Mannheim: 5 Uhr, V. f..⸗Platz:„Holſtein“⸗Kiel. Donnerstag, 21. August Bad.⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“, Klublokal in den Kellerräumen, neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. 5— Nachdruck verboten.— Tur genheim Jaus auß Bivothelttenablosung dure Höschluss von Bausparverirdgen N = .—⁰ͤd:::?:?:?!t! t! ñð m.. Kk ¼ ²⁰Üůn X28 Samstag, 16. August 1930 HANDELS- U WIRTSCHAFT-ZETTUNG fler Neuen Mannheimer Zeitung Zwiſchen Dürre und Regen Diskrepanz zwiſchen überſeeiſchen und inlän diſchen Produktenmärkten/ Verſtärktes Roggen⸗ angebot/ Schwankender Mehlmarkt/ Früh⸗Hopfenernte begonnen Mannheim, 15. Auguſt. Bedeutende Kursbewegungen waren auch in die⸗ ſer Woche am Weltmarkte für Getreide zu ver⸗ zeichnen. Die bereits Ende der letzten Woche her⸗ vorgetretene Feſtigkeit hielt nicht nur an, ſondern die Preisbeſſerung machte anfangs der Berichtswoche weitere Fortſchritte, da aus den Vereinigten Staaten Nordamerikas berichtet wurde, daß der Saaten⸗ ſtand durch die Dürre ſtark gelitten habe. Insbeſondere ſoll die Maisernte eine weſentliche Verſchlechterung aufweiſen und dadurch konnten auch die Preiſe für Weizen anziehen, weil Gerüchte auftauchten, daß anſtelle von Mais Weizen zur Viehfütterung verwendet werden dürfte. Mit der Veröffentlichung des amtlichen Saaten⸗ ſtandsberichtes der landwirtſchaftlichen Abtei⸗ lung in Waſhington trat aber ein nicht un⸗ weſentlicher Preisrückgang ein. Nach die⸗ ſem Bericht wird der Ernteertrag von Winter⸗ weizen in den Ver. Staaten auf 597 Mill. Buſhels (ie 27, Kg.) gegen 558 Mill. Buſhels im Vormonat geſchätzt. Dagegen wird der vorausſichtliche Ernteertrag für Sommerweizen auf 223 Millionen Buſhels gegen 250 Mill. Buſhels im Vor⸗ monat taxiert. Zuſammengenommen würde ſich ſo⸗ mit eine Geſamtweizenernte von 820 Mill. Buſhels gegenüber der vorjährigen endgültigen Ernteſchätzung von 806 Mill. Buſhel ergeben. Wie bekannt, ſtützen ſich dieſe Schätzungn auf Ziffern, die zum 1. Auguſt ermittelt worden ſind und es darf wohl angenommen werden, daß ſich der Ernteſtand durch die anhaltende Dürre anfangs dieſes Monats im Süden und im mittleren Weſten der USA. doch verſchlechtert haben dürfte, In Intereſſentenkreiſen ſchenkt man aber dieſen Nachrichten keine große Bedeutun g, weil die Elevatoren in der USA. ſtark mit Weizen angefüllt ſein ſollen. In Kana da werden die Ernteausſichten als günſtig bezeichnet. Auch in Ar⸗ gentinien ſoll das Wachstum der Halmfrüchte gute Fortſchritte machen. Die Vorräte in den Ver. Staaten werden in dieſer Woche mit 165,5 Mill. Buſhels angegeben, gegen 155,2 Mill. Buſhels in der vorangegangenen Woche und ſind ſomit um rund 10 Mill. Buſhels größer als in der Vorwoche. In den letzten Tagen wurden von Auslands⸗ weizen einige Partien Manitoba, nahe Sichten, erworben. Man zahlte für Manitoba 2 Atlantic, ſeeſchwimmend, 9,95 hfl. eif Rotterdam und handelte geſtern eine Partie Manitoba Atlantic 2, rhein⸗ ſchwimmend, zu 10.30 hfl. cif. Mannheim. Heute lauten die Offerten für Manitoba 1 Atl. per Auguſt lieferbar 10,20, desgl. 2 10,0272, desgl. 3 9,75, Mani⸗ toba 1 Pacifie ſeeſchwimmend und Auguſt 10,12%, desgl. 2 9,90, desgl. 3 9,67, Hardwinter 1 Golf, ſeeſchwimmend,.57%, desgl. per September 9,70, desgl. 2.55, Bahia Blanco 77 Kg. ſeeſchwimmend, 8,67 und Baruſſo 78 Kg. ladend 9,80 hfl. eif Rotter⸗ dam. An unſeren Märkten war die Stimmung anfangs der Woche, in Uebereinſtimmung mit der von den Auslandsmärkten gemeldeten Hauſſe, feſt. Geſchäfte konnten zu den Tagespreiſen abgeſchloſſen werden. Befeſtigend wirkte auch die in Deutſchland anhaltende regneriſche Witterung, wodurch die Inlands⸗ weizenernte verſpätet eingebracht und durch die Näſſe ſtark beeinträchtigt ſein dürfte. Die geſtern bekannt⸗ gegebene Verordnung, daß die Vermahlungs⸗ quote für Inlandsweizen für die Zeit vom 15. Auguſt bis 30. September auf 60 v. H. feſtgeſetzt worden iſt, gab verſchiedenen Verbänden Veran⸗ laſſung, bei der Regierung darauf hinzuweiſen, daß dieſer Prozentſatz eine nachteilige Auswirkung auf Herſtellung backfähigen Mehles haben dürfte, da unſere Ernte durch zu große Feuchtigkeit dieſes Jahr ſtark gelitten habe. Für Inlandweizen ver⸗ langte man heute für norddeutſche Ware 76/77 Kg. per Auguſt⸗September lieferbar 27,60, für oſtpreuß. 76/77 Kg. 27.25 und für Sachſen⸗Weizen 77/8 Kg. 27,00 R. ecif Mannheim. Mitteldeutſcher Weizen 76/77 Kg. wurde per ſofortige Verladung zu 28 R./ franko Mannheim gehandelt. Für in Mannheim greifbaren Auslandsweizen verlangte man heute, je nach Qualität und Herkunft 32, 2584. R. waggonfrei Mannheim. Am Roggen markte hat ſich das Angebot in Inlandsware verſtärkt und die Forderun⸗ gen für neue ſüddeutſche Ware bewegten ſich zwiſchen 17,25—17,50/ franko Mannheim. Norddeutſcher Roggen 72/73 Kg. garantiert auswuchsfrei, blieb zu 17,517,500/ eif. Mannheim angeboten. Für alten Inlandsroggen notierte man heute 18,7519% wag⸗ gonfrei Mannheim. In neuem Hafer hat ſich noch kein richtiges Geſchäft entwickeln können. Neuer Hafer geſund, trocken und auswuchsfrei, war zu 17 bis 17,25 und alter Hafer zu 18,50—19, franko Mannheim offeriert. In Gerſte entwickelt ſich das Geſchäft in Brauware ſehr langſam, da die Ouali⸗ täten ſehr bedeutende Unterſchiede aufweiſen und da⸗ durch auch die Preisſpannungen ganz bedeutend ſind. Die Brauereien ſind durch den außergewöhnlich ſchlechten Bierabſatz und durch die Bierſteuer⸗Er⸗ höhung im Einkauf zurückhaltend, zumal auch noch große Vorräte in Malz vorhanden ſind. Einige klei⸗ nere Partien ſollen zu 20—24 /, je nach Qualität, aus hieſigen Gegenden erworben ſein. Beſitzer von guter Braugerſte ſind mit dem Verkauf zurückhal⸗ tend. Futtergerſte lag ſtetig und die geforderten Preiſe ſchwankten, je nach Qualität und Herkunft, zwiſchen 18 und 19„ waggonfrei Mannheim. In Futtermittel war die Stimmung für ölhaltige Futtermittel etwas feſter: die Oelfabriken haben ihre Forderungen erhöht und verlangen heute für Soyaſchrot 15 /, doch iſt bei der zweiten Hand etwa 0,50/ unter dieſem Preiſe anzukommen. Auch Trockenſchnitzel und Biertreber haben feſteren Markt, zumal an der hieſigen Börſe gerüchtweiſe verlautete, daß inſolge der ſchlechten Maisernte in den USA., größere Mengen über Hamburg nach Nordamerika verkauft worden ſeien. Für Biertreber notierte man heute 10—11 /, für Trockenſchnitzel 7,50, für Malz⸗ keime 9,50 10,50, für feine Weizenkleie 7,75—8, und für grobe Weizenkleie.75—9„ waggonfrei Mannheim. 5 * Mehl verkehrte in Uebereinſtimmung mit Brot⸗ getreide in ſchwankender Haltung. Anfangs unſerer Berichtsperiode kamen verſchiedentlich Um⸗ ſätze zuſtande. Ende der Woche liegt der Markt wie⸗ der ruhig und die Süddeutſche Mühlenvereinigung hat ihre Preiſe etwas herabgeſetzt. Der Großmühlen⸗ preis ſtellt ſich für ſüddeutſches Weizenmehl per Auguſt auf 43,75, per Sept.⸗Okt. auf 43 /, für ſüd⸗ deutſches Weizenauszugsmehl Auaguſt 47,75 /, Sept. ⸗ Okt. 47 /, für ſüddeutſches Roggenmehl(70—60proz. Ausmahlung) auf 2729,50% waggonfrei Mühle. Im Tettnanger Bezirk hat die Früh⸗ Hopfenernte bereits eingeſetzt und es ſind viele Aufkäufer aus Württemberg und Bayern getroffen. Verkäufe in Tettnanger Früh⸗Hopfen wurden, je nach Qualität, zu 100—130/ per Zentner abgeſchloſſen. Das Regenwetter iſt für die Ernte von nachteiligem Einfluß und vielfach hört man, daß die Dolden ihre grüne Farbe verloren haben. In Baden iſt von Verkäufen noch nichts bekannt ge⸗ worden. Am Nürnberger Markte kamen Haller⸗ tauer⸗Hopfen aus neuer Ernte zu 130/ per Zeutner zum Verkauf, während 1929er Hopfen zu 45—65% per Zentner gehandelt wudeen. Augenblickserfolg oder Tendenzumſchwung? 5 Handelt es ſich an den deutſchen B rſen bei der jüngſten mehrtägigen Wiederbefeſti gung nur um einen Augenblickserfolg ſtärkerer Groß ⸗ bank⸗Käufe, oder hat die Börſe die panikartige Kriſe der letzten Wochen endgültig über wun⸗ den? So eingewurzelt war die Angſtpſychoſe, das Miß⸗ trauen innerhalb der Börſe und in Publikumskreiſen nach der Kettte von Enttäuſchungen und Vermögenseinbußen, daß die Erholungsbewegung trotz verſchiedener Anzeichen innerer Solidität von außerhalb der Börſe ſtehenden Krei⸗ ſen mit vorſichtiger Zurückhaltung beobachtet wurde. Die Vorausſetzung für die plötzliche Tendenzbeſſe⸗ rung war offenbar ſchon dadurch gegeben, daß ſich die Baiſſepartei, ſtändig auf der Suche nach immer noch nicht genügend unterwerteten Papieren, zu Aus ſchrei⸗ tungen nach unten hatte hinreißen laſſen, ſo daß allenthalben die Baiſſepoſitionen übermäßig angewachſen und hie und da Mater ialmangel eingetreten war. Als nun die Welle von Exekutionen, Angſt⸗ und Er⸗ müdungsverkäufen abebbte, nahm in erſter Linie eine Großbank, die Darmſtädter un d Nationalbank, den geeigneten pfychologiſchen Moment wahr, und zeigte ſich demonſtrativ auf einigen Großmärkten, in erſter Linie am Schiffahrts⸗ Aktienmarkt als Käufer. Die Tatſache, daß eine ſonſt ſo zurückhaltende Verwaltung, wie die des Farben ⸗ Konzerns, ihrem„Prinzip des Börſendesintereßments“ untreu wurde, und ihren Auf⸗ ſichtsratsvorſitzenden, Geh. Rat. Duisb erg, eine Lanze zugunſten des— ihrer Anſicht nach— ungerechtfertigt unterwerteten Farben⸗Kurſes brechen ließ, hatte Schule ge⸗ macht und eine Reihe von andern Induſtrieverwaltungen, ſo der Zellſtoff Waldhof⸗, der Elektr. Ocht und Kraft⸗, Lahmeyer u. C.⸗AG., ſowie des R. W.., zu in ähnlichem Sinne beruhigenden Erklärun⸗ gen an die Adreſſe der Aktionäre veranlaßt. Als günſtige Folge dieſer geänderten Börſeneinſtellung von Induſtrie⸗ verwaltungen, deren recht häufige Nachahmung im Inter⸗ eſſe der Aktionäre und Börſe warm zu begrüßen wäre, zeigte ſich hier und da etwas Gefolgſchaft in Form von Outſider⸗Orders auf Terminwerte zu den Kaſſakurſen. Die am Schiffahrtsmarkt dank geheimnis⸗ voller Millionenkäufe der Danatbank in die Erſcheinung tretende Marktenge rückte der Berufsſpekulation die Ge⸗ fahr eines„Ritts auf die Baiſſepoſitionen“ in bedrohliche Nähe, ſo zwar, daß namentlich die mittleren und kleineren Fixer ſchleunigſt Deckungskäufe vornahmen. Beſonders bemerkenswert iſt es, daß die Ber liner Börſe ohne fede Hilfe des Auslands dieſe Erholung durchſetzte. Man bürfte der Wahrheit ſehr nahe kommen, wenn man die Danatbank, die eigent⸗ lich treibende Kraft der jüngſten Bewegung, mehr als vor⸗ geſchobene Avantgarde von im ſtillen und im loſen Ver⸗ hältnis kooperierenden Induſtrie⸗ und Finanzkräften an⸗ ſieht. Die erwähnten Aufkäufe in Hapag⸗ und Lloyd⸗ Aktien deuten freilich darauf hin, daß dieſe Millionen Transaktion vermutlich im Einvernehmen mit den Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaften ſelbſt erfolgt ſei, ohne daß man den Zweck dieſer Aufräufe durchſchauen könnte. Die ſtärkſten Erholungen— die relativ kleine Wochenſchlußabſchwächung geſtern ſoll und kann bei der vorliegenden Betrachtung außer Acht gelaſſen werden—, etwa bis zu 10 v.., hatten e Eb 2 2 260 22 2 240 A 72 2 . Ver Stesten, 2 2 180 A. Aktien-Kannzahlen 780(1924/26 3 100)— 10 28 Deuftehlagd ————— 5 f f 1 1 5 1 f 1 2 von den Standardpapieren die Aktien der Salzdet⸗ furth⸗Gruppe zu verzeichnen, wobei im Anſchluß an die Auflöſung des Sauer⸗Konzerns wieder Vermutungen über neue Konzentrationsabſichten in der Kali⸗Induſtrie auf⸗ tauchten. Am Montagmarkt nahm das Rheinland Rückkäufe vor. Relativ wenig gebeſſert waren Bank⸗ Aktien. Am Markte der Spezialwerte blieb die geplante Fuſion⸗Schultheiß⸗Oſtwerke namens des erwarteten wert⸗ vollen Bezugsrechts ohne beſonderen Eindruck. Die vor⸗ her am ſtärkſten gedrückten Spezialpapiere verzeichneten die kräftigſten Kurserholungen. Ein einigermaßen ſtabiles Feſthalten des erzielten Er⸗ holungserfolges müßte ſchon genügen, um an die Stelle der ſinn⸗ und maßloſen Effektenflucht der letzten Zeit allmählich wieder etwas me hr Ver⸗ trauen zu den Effektenmärkten in Publikumskreiſen treten zu laſſen. Der geheimnisvolle Friedensſchluß Indiskretes von der neuen Stickſtoff⸗Kon vention ſchränkung— Ein myſtiſches Dunkel hat die langwierigen Konfe⸗ renzen umgeben, zu denen ſich die Stickſtoffpro⸗ duzenten der ganzen Welt zuſammengefunden hatten. Nur auf Umwegen konnte man erfahren, daß Frank ⸗ reich beſonders ſchwierig zu behandeln war, daß aber auch Polen und Belgien ſich nur ſchwer in den Rahmen des geplanten Abkommens fügen wollten. Mehrmals ſchien es, als ob die Konferenz auf⸗ fliegen ſollte, denn die Meinungen prallen hart aufein⸗ ander. Aber auch nachdem in dieſen Tagen die Einigung vollzogen worden iſt, erfährt die Oeffentlichkeit nichts Näheres über die Friedensbedingungen. Man weiß nur ſoviel, daß alle Stickſtoffproduzenten der Welt ſich zu einer erheblichen Herabminderung der bisher von ihnen gelieferten Mengen verſtehen mußten. Eingeweihte hatten bereits geahnt, daß auch Deutſch⸗ land ſchwere Opfer habe bringen müſſen. Wenn es aber— wie von beſtimmter Seite behauptet wird— zu⸗ treffen ſollte, daß Deutſchlaud ſeine Stickſtoffabrikation um 30 v. H. werde ermäßigen müſſen, muß man feſtſtellen, daß dieſes Geſchäft für Deutſchland keineswegs günſtig genannt werden kann. Nun wird zwar behauptet, daß auch Belgien und Holland eine ſolche Er⸗ mäßigung durchführen werden, daß Polen eine 40proz. und England ſogar eine 50proz. Reduktion vornehmen. Aber ſelbſt wenn dies zutreffen ſollte, würde der neue Friedenspakt ungünſtig für Deutſchland bleiben. Man muß nämlich bedenken, daß beiſpielsweiſe Bel⸗ gien in letzter Zeit ſeine Erzeugung an künſtlichem Stickſtoff ſtarkgeſteigert hat. Sind doch erſt Anfang dieſes Jahres in dieſem Lande neue Werke in Betrieb genommen worden, die etwa 60 000 To. jährlich produ⸗ zieren. Ueberdies befinden ſich weitere Fabriken im Bau, die auch noch 100 000 To. ſynthetiſchen Stickſtoff hervorbrin⸗ gen ſollen. Auch Holland hat erſt kürzlich eine neue große Fabrik eröffnet, und Ende dieſes Jahres werden zwei weitere Werke fertiggeſtellt ſein, durch die Holland eine Mehrproduktion von 75 000 To. erzielen wird. Deutſchland dagegen hat nicht nur auf den Bau neuer Fabriken verzichtet, er hat ſogar ſeine Erzeugung im letzten Jahre weitgehend eingeſchränkt. So produzierten die Werke Oppau und Merſeburg, die der J. G. Farben⸗Induſtrie gehören, im Jahre 1928 noch 650 000 To., während 1929 nur 550 000 To. zum Verſand gelangt ſind. Man ſieht alſo, daß Deutſchland ſtark benach⸗ teiligt iſt; denn während die anderen Staaten in den letz⸗ ten Jahren dauernd neue Werke errichtet haben, hat Deutſchland ſeine Fabrikation ſtark vermindert. Nun aber ſollen die deutſchen Fabriken— ungeachtet dieſer freiwilligen Einſchränkung— ebenſo in ihrer Pro⸗ duktion zurückgeſchraubt werden wie die anderen Staaten, die in den letzten Jahren eine gewaltſame Expanſion ge⸗ trieben haben. Auch die Erklärungen über eine ge⸗ meinſame Kaſſe, in die alle Mitglieder der Konven⸗ tion beſtimmte Beträge zahlen müſſen, ſind reichlich unklar und verſchwommen. Man weiß nur ſo⸗ viel, daß aus dieſem„Kriegsſchatz“ die beteiligten Fabrikanten für die Einſchränkung entſchädigt werden ſol⸗ len. Wie aber von gut informierter Seite verſichert wird, ſoll beabſichtigt ſein, aus der Gemeinſchaftskaſſe größere Stickſtoffmengen anzu kaufen. Das klingt zunächſt unverſtändlich; denn die Väter der neuen Vereinbarung haben ausdrücklich erklärt, daß der neue Verteilungsſchlüſſel einen idealen Zuſtand ßerbei⸗ 0 Das Rätſelraten um die Produktionsein⸗ Deutſchland, der Hauptleidtra geude?— Eine merkwürdige Gemeinſchaftskaſſe führen wird. Die Produktion werde nämlich nach Inkrafttreten der Vereinbarung nur ſo groß ſei n, wie der wirkliche Weltbedarf. Wenn dies tat⸗ ſächlich der Fall ſein ſollte, würde es keine überſchüſſigen Mengen Stickſtoff geben. Oder ſollte man daran denken, unbequemen Außenſeitern größere Men⸗ gen abzukaufen, um einen Preisdruck zu verhindern? Bekanntlich hat ſich Amerika der neuen Konvention nicht angeſchloſſen. Es kann alſo ſoviel Stickſtoff herſtellen, wie es ihm be⸗ liebt. Nun kommt in dieſen Tagen eine merkwürdige Meldung nach Europa, die zu größtem Mißtrauen Aulaß gibt. Die Verwaltung der Royal Dutch⸗Shell⸗ Gruppe hat nämlich beſchloſſen, in Kalif o nien eine neue große Stickſtoff⸗ Fabrik zu er⸗ bauen, die künſtliche Düngemittel herſtellen will. Es ſoll beabſichtigt ſein, dieſe Fabrik von Anfang an auf eine großzügige Produktion einzuſtellen. Da die Vereinigten Staaten in letzter Zeit ihre Fabrikation von ſynthetiſchen Stickſtoffen außerordentlich forciert haben— ſie haben ſie in kurzer Zeit von 39 000 auf 110 000 To. geſteigert— ſo iſt kaum anzunehmen, daß das neue Werk der Royal⸗Dutch für den amerikaniſchen Bedarf arbeiten ſoll. Es iſt alſo nicht abwegig, daß dieſe mächtige Oel⸗Geſellſchaft verſuchen wird, ſich neue Abſatzwege zu erſchließen. Man hat auch noch nichts darüber gehört, welche Entſchäbigungen Chile ſich für ſeinen Anſchluß an die europäiſchen Fabrikanten ausbedungen hat. Erſt vor wenigen Wochen iſt das mäch⸗ tige Salpeter⸗Syndikat unter Mithilfe der Regie⸗ rung mit einem Kapital von 3 Milliarden Peſos gegrün⸗ det worden. Die chileniſche Regierung hat die Hälfte des Aktienkapitals übernommen, dafür aber hat ſie ſich von dem Syndikat auf lange Jahre hinaus eine be⸗ ſtimmte Gewinngarantie ausdrücklich zuſichern laſ⸗ ſen. Da dieſe Garantie nicht gerade beſcheiden genannt werden kann, muß ſich Chile hohe Summen von den euro⸗ päiſchen Fabrikanten ausbedungen haben. Auch darüber ſchweigen ſich die dürftigen Mitteilungen der Konven⸗ tionsmitglieder aus. Noch kann man nicht darüber urteilen, ob die in der Oeffentlichkeit genannten Quoten zutreffen, ob es ſtimmt, daß man ſich beiſpielsweiſe Frankreich gegenüber mit einer Reduzierung von nur 10 v. H. zufrieden geben mußte. Das Einzige, was man bisher mit Sicherheit erfahren hat, iſt die Tatſache, daß man nicht daran denkt, eine Preisſenkung für künſtliche Düngemittel vorzunehmen. Das iſt im Intereſſe der notleidenden Landwirtſchaft ſehr bedauerlich, und dieſe erſte Maßnahme des neuen Kartells dürfte nicht gerade dazu geeignet ſein, eine weſentliche Erhöhung des Abſatzes herbeizuführen. sch. * Gründung einer Turbinenbaugeſellſchaft in Baſel unter deutſcher Mitwirkung. Mit einem Aktienkapital von 1 Mill. ſfrs. wurde mit dem Sitz in Baſel die In⸗ ternationale Jungſtroem⸗Union Ac.(J. J..) gegründet, Gründer ſind die A. E.., die AG. Brown, Boveri u. Cie., Baden(Schweiz), die Brown, Boveri u. Cite. AG., Mannheim, die M. A. N. und die Sie⸗ mens ⸗Schuckertwerke AG. Zweck der Geſellſchaft iſt die Förderung des Jungſtroem⸗Turbinenbaues. Die Grundlage des neuen Unternehmens iſt eine mit der A. B. Jungſtroem Ankturbin, Stockholm, abge⸗ ſchlofſener Lizen vertrag. ein⸗ MHittag-Ausgabe Nr. 375 Die Kreditgeſchäfte der früheren Leipziger Staotbank Es iſt bekannt, daß die Leipziger Stadtbank in die Girozentrale aufgenommen worden iſt. Um die Stadt⸗ bank ſind ſchon lange Gerüchte über große Verluſte geſponnen worden, die durch leichtfertige Hingabe von Krediten der Stadtbank entſtanden ſind. Vor einem halben Jahre, vor dem Anſchluß der Stadtbank an die Girozentrale, hat der verantwortliche Dezernent im Rate der Stadt Leipzig, Bürgermeiſter Dr. Hofmann, den Stadtverordneten Mitteilung über die bei der Stadt⸗ bank eingetretenen Verluſte gemacht. Dieſe Verluſte ſeien nicht höher als ſie im allgemeinen bei gleichartigen Unter⸗ nehmungen in der letzten Zeit eingetreten ſeien. Nun hat ein Dresdener Blatt eine Nachricht veröffentlicht, nach der für 15 Mill. Mark von der Stadtbank gewährte Kre⸗ dite„eingefroren“ ſeien und als verloren betrach⸗ tet werden müßten. Dieſe Mitteilung iſt aber nicht durch Tatſachen gedeckt, denn, wie der DH D. hört, handelt es ſich um Kredite, die von einer Treuhandſtelle als nicht hin⸗ reichend geſichert bezeichnet worden ſind und die deshalb vor Uebernahme durch die Girozentrale einer Prüfung unterzogen werden müſſen. Keinesfalls kann zur Zeit die Rede davon ſein, daß dieſe Kredite in ihrem vollen Umfang als Verluſte gelten können. Das ergibt ſich daraus, daß die Auseinanderſetzungen darüber, was das neue Bankunternehmen(Giro⸗Zentrale) von dieſen Krediten übernimmt, erſt am Ende dieſes Jahres abge⸗ ſchloſſen ſein werden. Welche Verluſte tatſächlich eintreten werden, läßt ſich alſo jetzt noch nicht feſtſtellen. * Einzelhandelsbank Baden AG., Karlsruhe. Bei dieſer Bank(AK. 250 000%) beträgt der im Geſchäftjahre 1920 erzielte Reingewinn 10 193(i. V. 111 214) l einſchl, 388/ Vortrag aus 1928, woraus wiederum 6 v. H. Dividende auf die einbezahlten 100 00% AK. verteilt werden. Der Geſamtüberſchuß beträgt 89 619(84 696), demgegenüber ſtehen die Handlungsunkoſten einſchl. Steuern mit 78 499(73 987) /, ſowie ein Verluſt an Wert⸗ papieren mit 1314,(neu). In der Bilanz ſtehen zu Buch in //): noch immer. uneinbezahltes AK. unverändert 150 000, verſch. Guthaben 196 457(301 675), Wechſel abzügl. Rückzinſen und börſengängige Effekten 419 550(361 907), Debitoren in lauf. Rechnung 1683 492(1 541 968); anderer⸗ ſeits Reſerve 7000(6000), Kreditoren in lauf. Rechnung 2 262 955(2 157 071). g * Internationale Geſellſchaft für Stickſtoff⸗Induſtrie AG. gegründet. In Baſel wurde heute die Internationale Geſellſchaft für Stickſtoff⸗Induſtrie AG. mit einem Stamm⸗ kapital von 6 Mill. ffr. gegründet, von dem zunächſt 20 v. H. eingezahlt worden ſind. Den Verwaltungsrat bilden vorläufig Geheimrat Dr. H. Schmitz als Präſident und Eduard Greutert, Bankier in Baſel, und Carlo Mollwo, Bankdirektor in Baſel, als Mitglieder. 5 ſteht im Zuſammenhang mit der kürzlich zuſtandegekom⸗ menen Konvention De l' Induſtrie de l' Azöte. * Behringwerke AG., Marburg a. d. Lahn. Die Geſell⸗ ſchaft, deren AK. ſich zu über Dreiviertel im Beſitz der JG. Farbeninduſtrie AG. befindet, erzielte im Ge⸗ ſchäftsjahr 1929⸗30 Einnahmen von 104 849(152 084) /, während Unkoſten 95 211(Abſchreibungen 33 542/ und Verluſt des Inſtituts zur Bekämpfung von Seuchen 129 408%]„ erforderten. Per 31. März 1930 ergibt ſich zuzüglich des Gewinnvortrags ein Reingewinn von 13 518 (4085). Bei wieder 18 Mill. // Aktienkapital erſcheinen u. g. Kreditoren mit nur noch 20 000(1 502 827) /, wäh⸗ rend i. V. änsgewieſene Anleihe von 1928 mit 500 000 diesmal nicht mehr erſcheint. Andererſeits belaufen ſich Gebäude auf 470 488(368 875) /,, Maſchinen, Apporate, In⸗ ventar auf 128 700(166 001) 4 und Debitoren auf 1159 803 (679 343)]. Im Vorjohr wurden außerdem Waren und Materialvorräte mit 1821 778/ und nicht begebene An⸗ leihe mit 343 000/ ausgewieſen, * Pfaudler⸗Werke AG., Schwetzingen. Die mit 2 Mill. Mark AK. arbeitende Geſellſchaft, die glasemaillierte Stahl⸗ gefäße herſtellt, erzielte in ihrem am 31. März d. Is. be⸗ endeten Geſchäftsjahre einſchl. 8186, Vortrag aus 1028/29 einen Reingewinn von 133 620(i. V. 113 171) /, woraus 6 v. H.(i. V. 5 v..) Dividende zur Verteilung ge⸗ langen. Wie i. V. werden weitere 5 v. H. dem geſetzlichen Reſervefonds überwieſen und die reſtlichen 7120/ auf neue Rechnung vorgetragen. Einem erhöhten Bruttoge⸗ winn von 528 726(468 398)/ ſtehen ebenfalls erhöhte Un⸗ koſten mit 403 292(369 499)/ gegenüber. (in): Anlagewerte zuſammen 536 505(607 703), Debi⸗ toren und ſonſtige Guthaben 1411 075(1045 150), Vorräte verringert 550 385(724916); andererſeits geſ. Reſerve 11 000(6014) u. Verbindlichkeiten geſtiegen 361029(283 359). * Scholl AG., Pforzheim. Dieſe Silber⸗ und Alpaka⸗ warenfabrik, die das Geſchäftsjahr 1929 bei 305 000% Ask. mit 254 100, Verluſt abſchloß, beruft nun auf den 15. 9. eine außerordentliche GV. ein, in der über die Liquidation der Geſellſchaft Beſchluß gefaßt werden ſoll. * Stillegung der Stoewer⸗Nähmaſchinen⸗ und Fahrrad⸗ werke. Der Stillegungsantrag, den die Nähmaſchi⸗ nen⸗ und Fahrradfabrik Bernhard Stoe⸗ wer⸗ Werke AG., Stettin, die vor einiger Zeit ihre Zahlungen eingereicht hat, iſt jetzt genehmigt worden. Darauf iſt heute der größte Teil der Arbeiter entlaſſen worden. Die Angeſtellten und Lehrlinge, die moch im Betrieb ſind, ſind lediglich mit Inventurarbeiten beſchäftigt. Ueber die Weiterführung des Unternehmens ſind Verhandlungen im Gange. Mit den Gläubigern wird ein Vergleich angeſtrebt. * Kapitalherabſetzung bei der Uhrenfabrik Haller u. Benzing AG. in Schwenningen a. N. Der auf den 23. Sept. einberufenen ao. HV. ſoll vorgeſchlagen werden, das Grundkapital von 750 000„ um 500 000/ auf 250 000% zur Beſeitigung der Unterbilanz herobzuſetzen. Für 1928 1 ſich, wie erinnerlich, ein Verluſtvortrag von 97 961 Mark. * Rückgang des amerikaniſchen Außenhandels. Wie aus Newyork gemeldet wird, iſt der Außenhandel Amerikas im erſten Halbjahr ſtark zurückgegangen. Ledig⸗ lich das Geſchäft mit Rußland weiſt eine Beſſerung auf. Die Geſamtziffer zeigt gegenüber dem Vorjahr eine Ver⸗ minderung um mehr als eine Milliarde Dollar. * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 15. Auguſt. Birnen 20—28 und 12—20; Aepfel 16—25 und—16, Zwetſchgen -43, Fallobſt—8, Pfirſiche Kabinett 30—35, 2530, 20—25 uns 14,20, Bohnen 11—16, Tomaten—8. Anfuhr und Nachfroge ſehr gut. * Preisindexrziffer der„Metallwirtſchaft“. Die Preis⸗ indexziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 13. Auguſt 1980 auf 85,6 gegen 85,8 am 6. Auguſt(Durchſchnitt 1900⸗13 gleich 100), fiel alſo um 0,2 v. H. Für die einzelnen Metolle wurden nach dem Preisſtande vom 13. Auguſt folgende Einzelinderziffern verrechnet: Kupfer 78,8(78,7), Blei 114,1(114,8), Zink 65,7(66,2, Zinn 73,2(74,8), Alu⸗ 1 132,0(122,0), Nickel 107,7(107,7), Antimon 77,7 76,½). Preiserhöhung für Kupferblechfabrikate. Die Kupfer verarbeitende Werke haben nach der Erhöhung der Deut⸗ ſchen Elektrolytkupfernotiz von 105/ auf 105,25% den Grundpreis für Kupferrohr 173,25(173)/ und für Kupferdraht auf 133,25(133)„ erhöht. Der Grundpreis für Kupferblech iſt mit 147„, und für Kupferſchalen mit 209„ je 100 Kg. unverändert geblieben. *Zinkblech⸗Grundpreis 20,75/ je 100 Kg. niedriger als Anfang 1929. Der Zinkblech⸗ Grundpreis wurde am 14. Auguſt um weitere 0,75/ je 100 Kg. ermäßigt, nach⸗ dem er bereits am 5. Auguſt die gleiche Herabſetzung er⸗ fahren hat. Der Ladungspreis im Großhandel iſt damit von 47,25 ½ auf 46,50„ ermäßigt worden, Gegenüber dem Preisniveau von Anfang 1929 weiſt der Grundpreis z. Zt. einen Rückgang um 20,75/ je 100 Kg. auf. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort-15. Auguſt Die Nachfrage nach Kahn raum war auch an der heutigen Börſe ſehr gering. Es waren nur wenig Reiſen am Markt. Die Frachten erfuhren im großen und ganzen keine Aenderung. Einzelne Partien Eiſen wurden unter der Tagesfracht angenommen. Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts erfuhren keine Aenderung. 7 1 Die Gründung Aus der Bilanz , 1 .... AAT 3 1 0 „ —— eee 4 „ * Samstag, den 16. Auguſt 1930 Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5—— Nr. 375 Bühnenlustspiel: Bei der ede Première konzentrierte sich nicht nur das Interesse der grogen Henny Porten- Gemeinde, der Filmfreunde, sondern auch der Theaterwelt überhaupt! HENNNT POR TEN die populärste Frau des deutschen Films eröffnet die Tonfilmsaison mit ihrem ersten Ton- und Sprech- Film: SKANDAL EVA Eine reizende Tonfilmkomödie nach Heinr. Ilgensteins „Skandal um Olly“ In weiteren Rollen: Ludwig Siögl/ Paul Henckels/ Adele Sandrock Kälhe Haak/ Claus Claussen„ Karl Eiflinger. 15 Die kapriziöse Lust- Sspieldarstellerin Anny Ondra in ihrem neuesten Großfilm: I Made als l. J. J Heitere Abenteuer zwischen New Lork und Berlin. SHS—— 2. Der Kriminalfihn: ALHAMBRA: Flick und Flockys spanische Abenteuer. Anfangszeiten: 2 8. 75 820 Uhr im Beiprogramm u..: SCHAUBURG: Micky, die Tonfilm- Maus. 3. al te ds den Lula. 333 Anfang: 3, 5,30, 8 Uhr. 520,8 Uhr u. abends 8 Uhr: ö Anf..00,.30,.20 5 Cärtmerplalzüheater Operettengastspiele im Rosengarten Sun Fühlingsluft 415 zum letzten Male Die Förstereh fist Karten 60 Pfg. bis Mk. 3.— a d. Konzertkasse K. Ferd Heckel, O 3, 10, m ih. Musikh., O 7, 13, im Verkehrsverein N 2, 4 1 und im— j— 8334 5 5 Sonntag, 17. Aug., 3½ u. 8 Uhr 2 HOWTENIT 2 des Mannheimer Konzertorchesters Deutscher Komponisten- Abend Eintritt; 50 Pfg., Kinder 20 Pfg. (Bei ungünst. Wetter Konzerte im Saal) KS LN. 124 DUSsSETLDORFEER Rheinfahrten is imc. 31. August 1930 00 Mittwochs, Freitags RA .80, Sonntags M. 4. N Uhr Rüdesheim. und zurück eden Samstag 8 Uhr Speyer 8 Rarlsruhe und zurück 30 Tägl. außer Freitags 11 und Sonntags Speyer⸗ Uhr Germersheim u zut. Donnerstags Worms⸗ ernsheim und zurück Freitags Worms-Oppenh. Nierstein und zurück . r eidelberg!& Park-Kaffee Haarlass 3 Hur noch heule en 5 bei stadibekanni besfer Tonfilm wiedergabe . Abf. nach 2 5 Sonntag, 175 Ang. nach Heidelberg ⸗ 1 ub fahrt je.45 Uhr Friedrichsbrücke. Reiss Sonntag, den 17. Aug. nachm. ½ 3 Uhr Zur Ziegelhäuser Kirchweih Samstag, 16. August, 8 17. Aug, Montag, 18. 85 abends 8 Uhr: 169 Burk ABEND unter Mitwirkung von Hans Rathmann(Con- kerence), Dr. Franz. Fellner(u..: Land des Lächelns), Marta Schild(Rezitation). Nach- m abende 5 Ur, Aonbllschafla-Tanz. zar ure Gäste von u. nach d. Mannheim. Zügen. Eintr.frei Harmonie Lindenhof. 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