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Attion Fethy DBeys gegen Ismet Paſcha Die Niederwerfung des Kurdenaufſtandes mißglückt? Im Schlepptau Europas Von unf. Konſtantinopeler Vertreter dp. Konſtantinopel, 14. Auguſt. Dinge von weittragendſter Bedeutung haben ſich in den letzten Tagen in der Türkei abgeſpielt. In dem Augenblick, in dem die Türkei in bedrohliche Nähe eines Krieges mit Perſien gerückt iſt, das dem Völkerbund angehört, während die Türkei in⸗ folge ihrer Freundſchaft mit Sowjet⸗Rußland dieſem Genfer Inſtitut noch immer fern ſteht, in dem Augenblick, in dem es deutlich wird, daß der Kur⸗ denaufſtand für die Türkei überhaupt wicht dauernd zu liquidieren iſt, und Militär und Zivilverwaltung ſich heftig ſtreiten, welche Methode bei der Bekämpfung der Kurden an⸗ zuwenden ſei, in dem Augenblick ferner, in dem die Türkei auf der einen Seite mit der deutſchen In⸗ duſtrie den 40 Millionen Reichsmark⸗Kredit abge⸗ ſchloſſen hat, der alle anderen Staaten außer Deutſchland aus dem Geſchäft der Lieferung von Fifenbahnmaterial auf Jahre ausſchließen ſoll, in dem andererſeits aber der Rückgang der türkiſchen Wirtſchaft nach dem Eingeſtändnis aller Wirtſchafts⸗ kreiſe ſaſt zur Kataſtrophe geworden iſt, da wird nach monatelangen Kämpfen aus dem Hinterhalt der offene Kampf gegen das Kabinett Ismet Paſcha durch Gründung einer Oppoſitions⸗ partei unter Führung des früheren Pariſer Bot⸗ ſchafters Fethi Bey eröffnet u. das für Ismet Paſcha bisher ſo bequeme Einparteiſyſtem gebrochen. Und dieſer Vorgang ſpielt ſich ab unter der offenſichtlichen Billigung des Staatspräſiednten Muſtapha Ke⸗ mal Paſcha. Daß die Freundſchaft Muſtapha Kemal Paſchas mit Ismet Pascha ſchon ſeit dem vorigen Herbſt einen argen Stoß erlitten hat, iſt belaunt. Jethy Bey wieder iſt der Mann, der vom Herbſt 1924 bis März 1925, d. h. bis zum Ausbruch des großen Kur⸗ denaufſtands Miniſterpräſident war und als ſolcher von Ismet Paſcha mit Hilfe Kemal Paſchas geſtürzt wurde. Seitdem beſeelt ihn eine ſcharfe Feindſchaft gegen den fetzigen Miniſterpäſidenten. Jetzt ſcheint er zu denken, daß das Syſtem Ismet Paſcha hin⸗ reichend abgewirtſchaftet hat, um mit einiger Aus⸗ ſicht auf Erfolg den Kampf gegen dieſen Etſenkopf aufnehmen zu können. Der Brief Fethy Beys an den Staatspräſidenten läßt an der Tätigkeit des Kabinetts Ismet Paſcha kein gutes Haar, vor allem wird die Juſtizpflege als in höchſtem Maße blamabel bezeichnet, und die Wirtſchaft als völliger Ruin des Staates, es ſei ſeit dem Lauſanner Vertrag nichts Richtiges in der Türkei mehr durchgeführt worden, ſelbſt die Eiſenbahnpolitik wird als über die Kräfte des Volkes gehend bezeichnet. Dem gegenüber bezeichnet Fethi Bey ſeine Partei mit dem Namen„Freie republikaniſche Partei“, die links von der bisherigen„Republi⸗ kaniſchen Volkspartei“ ſtände. Das Programm der Partei ſetzt ein bei den Wirtſchaftsfragen, fordert Abbau der Staatswirtſchaft, beſonders der Mono⸗ pole, Abbau der Steuern, Freiheit des Handels, Entgegenkommen gegen das ausländiſche Kapital. Dann ſchreibt es die perſönliche Unantaſtbarkeit der Bürger⸗, Vereins⸗, Verſammlungs⸗ und Gedanken⸗ freiheit auf ſeine Fahne, verlangt uneingeſchränkte Preſſefreiheit, lehnt das Beiſeiteſtehen bei den großen Europa bewegenden Fragen ab, bezeichnet dagegen die Türkei als Mittelmeerſtaat, was als Abkehr von Ismet Paſchas abſoluter ruſſen freundlicher Politik betrachtet wird, und fordert Mitarbeit an der Balkankonföderation. Fethi Bey iſt Führer der Partei, Oberſt Nuri deren Generalſekretär. Das alles ſpielt ſich unter der wohlwollenden Bil⸗ ligung des Staatspräſidenten ab, dem man die Ab⸗ ſicht unterſchiebt, dieſe neue Partei zum Sturz Ismet Paſchas benutzen zu wollen. Vielfach wird aber auch angenommen, daß eine Miniſterpräſtdentſchaft Fethi Bey dazu dienen ſoll, das Volk über die bisherigen Mißerfolge zu beruhigen und ihm einzureden, daß Die kritiſche Lage in Peſchawar Die nordweſtindiſche Stadt Peſcha war, f um die gegenwärtig der eingeborene Afhganen⸗Stamm der Afridis gegen die engliſche Herr⸗ ſchaft kämpft. Die Erbitterung der Bepölkerun das Kriegsrecht verkündet und zahlreiche gegen die Weißen wächſt bedrohlich, ſodaß erſtärkungen entſandt werden mußten. nun alles beſſer werden würde. Man glaubt auch, daß Fethi für den Fall, daß er ein neues Kabinett bildet, eine feſte Zuſage 5 von Paris für eine Anleihe für die Türkei mitgebracht hätte, denn es beſteht kein Zweifel, daß Fethi Bey ſtark franzoſenfreundlich eingeſtellt iſt. All dieſe Möglichkeiten ſetzen aber immer voraus, daß es Fethi Bey gelingt, Ismet Paſcha aus dem Sattel zu heben. Ismet aber hat in unzweideutiger Weiſe erklärt, daß er gegen die neue Parteibildung an ſich nichts hätte, daß er und die alte Partei aber ihre Taten zu verteidigen wiſſen würden, und daß er keinerlei ſubverſive Politik der neuen Partei dulden würde. Das darf ſchon als erſte Kampf⸗ anſage bewertet werden. Und 5 hinter Ismet Paſcha ſteht bislang die Armee. Würde es Fethi wirklich gelingen, die Mehrheit der Abgeordneten von der alten Partei zu ſich herüber zu ziehen, ſo wird ein Ismet Paſcha kaum zurück⸗ treten, er würde verſuchen, die Auflöſung der Kammer und Ausſchreibung von allgemeinen Neu⸗ wahlen durchzuſetzen, und dieſe Neuwahlen könnten zu böſen Ereigniſſen führen. Ismet Paſcha iſt fraglos heute überaus mächtig, will für alles allein die Verantwortung tragen, duldet aber auch keinen Willen neben ſich. Dennoch iſt ſeine Stellung nicht leicht. Die türkiſche Wirtſchaft iſt durch falſche Maßnahmen tatſächlich dem Zu⸗ ſammenbruch nahegebracht, die Staatskaſſen ſind leer, die eingegangenen Verpflichtungen umſo größer, Perſien gegenüber hat Ismet Paſcha den Mund etwas ſehr voll genommen und hat nun den Rückzug antreten müſſen, des Kurdenaufſtands kann man nicht Herr werben und nun wird auch noch ſeine innerpolitiſch bisher ſo ſtarke Stellung, die jeden Widerſpruch niederzukämp⸗ fen in der Lage war, durch das Emporkommen einer vom Staatspräſidenten gebilligten Oppoſition er⸗ ſchüttert, zum mindeſten aber ſtark eingeſchränkt. Ismet Paſcha iſt nicht mehr ſo unangreifbar wie bis⸗ her. Die Wirtſchaft ſetzt große Hoffnungen auf Fethi Bey, aber er beſitzt nicht das politiſche Preſtige Ismet Paſchas, des Siegers von Lauſanne. Wenn die Türkei durch Fethi Bey zu einer Anleihe kommt, ſo kann ſie wirtſchaftlich gerettet werden; der bisherige Ueber⸗ nationalismus, den Ismet Paſcha vertrat und auf die Freundſchaft mit Rußland ſtützte, muß dann verſchwinden, die Türkei wird ins Schlepptau Europas geraten müſſen. Der Knampf der euro⸗ päiſchen Mächte um die Türkei beginnt von neuem. Vor einer Verständigung mit Perſien Gemeinſame Aktion am Ararat Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Auguſt. Havas hatte in alarmierender Form von der Ab⸗ berufung des türkiſchen Botſchafters in Teheran be⸗ richtet. Wie wir von unterrichteter Seite hören, han⸗ delt es ſich in Wahrheit lediglich um eine Abreiſe des türkiſchen Botſchafters von Perſien. Dem jetzigen Vertreter der türkiſchen Regierung in Perſien iſt nämlich bereits ſeit längerem ſeine Verſetzung auf einen anderen Poſten angekündigt worden. In die⸗ ſen Tagen iſt nun ſein Nachfolger ernannt worden, der auch bereits nach Perſien unterwegs iſt. Nach zuverläſſigen Nachrichten, die das Auswär⸗ tige Amt aus Teheran erhalten hat, ſcheint eine tür⸗ kiſch⸗perſiſche Verſtändigung nicht mehrall⸗ zu fern zu liegen. Die perſiſche Regierung hat dar⸗ nach den türkiſchen Vorſchlag, gemeinſam an der Nie⸗ derwerfung des Kurdenaufſtandes zu arbeiten, wohl⸗ wollend aufgenommen. Eine Beſprechung der tak⸗ tiſchen Einzelheiten des Vorgehens zwiſchen den mi⸗ litäriſchen Stellen iſt bereits eingeleitet worden. Franzöſiſche Meinungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 16. Auguſt. Die Spannung zwiſchen der Türkei und Perſien, die in der Abberufung des türkiſchen Geſandten aus Teheran ihren letzten Ausdruck findet, wird in Frankreich mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt. Man weiſt in Paris daraufhin, daß Perſien Mit⸗ glied des Völkerbundes ſei und auf deſſen Unterſtützung rechne. Die Türkei dagegen ſtände außerhalb des Völkerbundes. Andererſeits habe die Regierung von Angora den Kelloggpakt unter⸗ ſchrieben. Man wird nun ſehen, welchen Wert dieſe Vertragsbindungen haben, ſo meint man in Paris. Im übrigen bringt man in Frankreich die erneute Verſchärfung des alten türkiſch⸗perſiſchen Gegenſatzes mit der Gründung der neuen türkiſchen Oppoſitions⸗ partei zuſammen, die von Muſtafa Kemal Paſcha nicht nur geduldet, ſondern ſogar begünſtigt würde. Der Chef der Regierung, Ismet Paſcha, habe dieſe Gefahr erkannt und eine Ablenkung nach außen hin geſucht. Rückblick und Vorſchau Die liberale Einigung im Südweſten— Techniſche Mängel des Wahlgeſetzes— Die Notwendigkeit der Wahlreform— Eine zweite Nationalverſammlung? Während im Norden und Oſten der Wahlkampf allmählich in Gang gerät, bedauerlicherweiſe unter ſchärfſter Bekämpfung der Grenznachbarn im Bür⸗ gertum untereinander, ſo daß noch mehr Barrikaden errichtet und Scheidungsgräben aufgeworfen werden, als an ſich leider ſchon vorhanden ſind, hat der libe⸗ rale Süd weſten Deutſchlands von ſich aus in genau einer Woche das Einigungswerk zu⸗ ſtandegebracht, das in Berlin an den bekannten Un⸗ zulänglichkeiten und Unmöglichkeiten geſcheitert war. Hellpachs Kampfruf„Schach der Volkspartei“(den wir außerordentlich bedauern, weil wir dem poli⸗ tiſchen Wirken dieſer eigenartigen Perſönlichkeit ſonſt manche Sympathien entgegenbringen) hat erfreu⸗ licherweiſe in den demokratiſchen Kreiſen Badens und Württembergs kein Echo gefunden. Im Gegenteil, die Initiative des eigentlichen demokratiſchen Füh⸗ rers Dietrich richtete ſich ausſchließlich an die Deut⸗ ſche Volkspartei und deren erwählten Vertreter in Baden und Exponenten im Reichskabinett, den Reichsaußenminiſter Dr. Curtius. Es hat ſich wie⸗ der einmal gezeigt, daß der aufgewecktere Süden, in dem an ſich ſchon die politiſchen und— im Hin⸗ blick auf Norddeutſchland muß dies beſonders unter⸗ ſtrichen werden— auch die geſellſchaftlichen Gegen⸗ ſätze niemals ſo ſtark beeinträchtigend hervortreten, wie in anderen Gegenden Deutſchlands, ideenklarer und geſtaltungsreifer iſt. Deshalb boten die Eini⸗ gungsverhandlungen auch verhältnismäßig geringe Hinderniſſe, ſoweit es ſich um die Parteien und die Perſonen handelte. Schließlich handelte es ſich im Grunde genommen nur um die Weiterführung der Gemeinſchaftsarbeit, die man ſeit langer Zeit in den Landtagen von Württemberg und Baden geleiſtet hat. Und was in den Rondellen von Stuttgart und Karlsruhe möglich war, ſollte in der Vorarbeit für den Wallotbau unmöglich ſein? Deshalb hat es auch keinen Liberalen in den bei⸗ den Ländern am Rhein und Neckar gegeben, der nicht von vorherein von dem glücklichen Ausgang der Einigungsverhandlungen überzeugt war. Mit der Kombination Curtius⸗Dietrich im beſonderen war, wie wir bereits am Montag ſchrieben, das Fähnlein an die Stange gebunden. Heruntergeholt konnte es nicht mehr werden. Heute iſt es zu einem Banner geworden, um das ſich, wie wir überzeugt ſind, die Liberalen aller Schattierungen in Baden und Würt⸗ temberg freudig ſcharen werden, weil nunmehr end⸗ lich der Anfang mit der Sammlung gemacht worden iſt und die Sehnſucht des Bürgertums nach Einigung und Vereinfachung wenigſtens in dem einen Punkte, daß die Liſten der Parteien um eine verringert wird, erfüllt werden kann. Es iſt doch gewiß kein Zufall, daß auch die Volkskonſer⸗ vativen in Baden den Verſuch gemacht haben, auch ihrerſeits an die liberale Einheitsliſte ange⸗ ſchloſſen zu werden. Wir geſtehen offen, daß uns eine Liſte Curtius⸗Dietrich⸗Lettow⸗Vorbeck außer⸗ ordentlich zugeſagt hätte, zumal dann in Baden wenigſtens im kleineren Format der Scholszſche Sammelgedanke die Löſung gefunden hätte, die ihm ſelbſt verſagt blieb. Man erſieht im übrigen aus dieſer Anregung der Volkskonſervativen, wie gering im Grunde die Gegenſätze zwiſchen den Liberalen und den mehr rechts gerichteten Elementen in Baden ſind. Wenn es, wie wir hoffen, gelingen ſollte, die drei Parteien zu einem gemeinſamen Wahl⸗ aufruf zuſammenzubringen, in dem ſie zur Durchführung des Brüning⸗ und Hindenburg⸗ Programms auffordern, wäre damit ein weiterer Schritt zur Entgiftung des Wahlkampfes und zur Vereinigung des verantwortungsbewußten Bürger⸗ tums auf eine ſtaatspolitiſche Linie ge⸗ ſchehen. Wenn es nicht gelang, den Anſchluß nach rechts in die liberale Einheitsliſte einzubeztehen, ſo lag und liegt dies nicht an den Perſonen, ſondern an den techniſchen Schwierigkeiten des gegen⸗ wärtig noch gültigen Wahlſyſtems. Obwohl es ſeit elf Jahren in Kraft iſt, ſtellt die ſüddeutſche Liſten⸗ verbindung zwiſchen Volkspartei und Staatspartei den erſten praktiſchen Fall dieſer Art dar. Schon bei eur Mannheimer Setllang Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Beilagen: Sport der N. M. J.„ Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Sch Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung 2. Seite. Nr. 376 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 16. Auguſt 1930 den erſten Vorbeſprechungen ergab ſich eine Fülle von juriſtiſchen Komplikationen, die in der Natur der geſetzlichen Beſtimmungen begründet liegt. Was ſich ſchließlich bei zwei Liſten noch ermög⸗ lichen ließ, wäre bei der Hinzunahme einer britten völlig unmöglich geworden, weil hinſichtlich der Ver⸗ teilung der Reſtſtimmen auf mehrere Par⸗ teien das Wahlgeſetz überhaupt keine Beſtimmungen enthält. So zeigt ſich auch hierbei wieder einmal, daß das Wahlgeſetz reformbedürftia iſt und das „freieſte Wahlrecht der Welt“, das in Feſtreden na⸗ mentlich zur Verfaſſungsfeier immer wieder ge⸗ prieſen wird, dem Ideal eines allen Erforderniſſen genügenden Wahlrechtes noch nicht entſpricht. Wer wie wir der Ueberzeugung iſt, daß das ſüddeutſche Vorbild, wenn auch nicht jetzt, ſo doch bei ſpäteren Wahlgängen Nachahmungen finden wird, muß daher für eine Reform des Wahlrechtes eintreten, die umſo beſſer ſein wird, je eher ſie kommt. Gewiſſe Dinge liegen immer in der Luft,. Dazu gehört auch der Ruf nach der Wahlreform. Es iſt überaus charakteriſtiſch, daß die in Nordweſtfalen aufgeſtellten Zentrumskandidaten ſich verpflichten mußten, im Fall ihrer Wahl für die ſofortige Reform des Wahlrechts einzutreten. Soweit nicht ver⸗ faſſungsmäßige Hinderniſſe im Wege ſtehen,(wie 3. B. eine Heraufſetzung des Wahlalters von 20 auf 25 Jahre im Wege der Verordnung), könnten Ver⸗ beſſerungen in der Neuordnung der Wahlkreiſe und in der Heraufſetzung der ſogenannten automatiſchen Proporzziffern, alſo von 60 000 auf 100 000, durch das Reichsminiſterium des Innern erfolgen. Ebenſo kann das Unweſen der Splitterparteien durch ent⸗ ſprechende Beſtimmungen ſo eingeengt werden, daß der gegenwärtige Unfug wilder Parteigründungen faſt unmöglich gemacht wird. Aus ſolchen Erwä⸗ gungen heraus hat jetzt auch der Reichskanzler dem Reichsinnenminiſter den Auftrag erteilt, in dieſer Richtung eine Vorlage vorzubereiten von der man nur bedauern muß, daß ſie nicht ſchon für die Sep⸗ temberwahlen Gültigkeit erlangen kann. Dennoch ſollte man Erwägungen und Vorberei⸗ tungen nicht auf die lange Bank ſchieben. Es iſt doch außerordentlich wahrſcheinlich, daß der neue Reichstag, wir wollen uns vorſichtig ausdrücken, von nicht allzu langer Lebensdauer ſein wird. Wenn man nun ſchon einmal reformieren will und muß, ſoll man, wenn es ſich um die Wahl zum Reichstag handelt, auch einmal an den Reichstag ſelbſt denken. Gerade in den letzten Tagen iſt wieder ein Gedanke lebendig geworden, der vor zwei Jahren zum erſten Mal in einem Vorſchlag des volkspar⸗ teilichen Abg. Dauch behandelt worden iſt. Dar⸗ nach ſollte der Reichstag mit verfaſſungsändernder Mehrheit den Beſchluß faſſen, daß das kommende Reichsparlament als„neue Nationalver⸗ ſammlung“ gewählt werden ſolle. Dauch ging bei ſeinem Vorſchlag davon aus, daß ein großer Teil Anſerex Nöte auf den unzulänglichen Aufbau unſeres Staatsweſens, auf die fehlerhafte Verteilung der öffentlichen Gewalten und auf viele unzweckmäßige Befugniſſe ihrer Träger zurückzuführen ſei. Viele notwendige Reformen könnten nur deshalb im Reichstag nicht durchgebracht werden, weil die Ver⸗ faſſung die Zweibrittelmehrheit vorſchreibt, In man⸗ chen Fällen, wo die einfache Mehrheit ausreichen würde, genügt der Einſpruch des Reichs rates, um das Ghſetz zu Fall zu bringen, weil ein Einſpruch des Reſchsrates nur durch eine Zweidrittelmehrheit des Reichstages aufgehoben werden kann. Die Auregung Dauchs hat ſeinerzeit zwar viel Beachtung gefunden. Die Parteien haben den Ge⸗ danken aber nicht aufgegriffen und der nächſte Reichs⸗ tag wird wieder nur ein Reichstag und keine neue verfaſſungsgebende Nationalverſammlung ſein. Die Reden am Verfaſſungstage haben gezeigt, daß die Erkenntnis der Unzulänglichkeit der Verfaſfungsbe⸗ ſtimmungen bis weit in die politiſche Linke gedrungen iſt. Es iſt deshalb von der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ richtig geweſen, daß ſie gerade jetzt den Vorſchlags Dauchs dem Archiv entriſſen und erneut zur Debatte geſtellt hat. Zu den weſentlichſten Aufgaben des kommenden Reichstages wird die Ordnung der Finanzen in Reich, Ländern und Gemein den gehören. Unlöslich damit verbunden iſt das Problem der Reichs reform. Alle verantwortungsbewußten Parteien ſind von der Notwendigkeit durchdrungen, daß auf dieſen Gebieten nicht nur ein Schritt vor⸗ wärts gemacht werden muß, ſondern daß ganze Ar⸗ Die große Vergtour Eine neue Marion⸗Geſchichte von Richard Rieß „Ach, die Berg““, ſagte die kleine Marion und ſchaute von ihrem Liegeſtuhl auf dem Balkon auf die zackige Kette hin, die ſich grün und braun in den blauen Himmel zeichnet.„Weißt, Muttl, Berg' und Dier' und du und der Vatl und ſonſt noch a paar Leut und a'frornes und zum Sonntag an Reh⸗ braten— mehr bräuchts auf der Welt eigentlich gar net gebn. Vor allem keine Schul' net oder, wenn ſchon eine Schul, dann immerzu Ferien!“ Die Muttl betrachtet ſich ihr Töchterlein, das in ſeinem„Kränzchen“-Bande ſchmökert, Veilchenbon⸗ bons ſchleckt und dabei von den Bergen ſchwärmt. „Du biſt mir eine ſchöne Bergfreundin!“ ſagt die Muttl.„Meinſt, der liebe Gott hat die Berge ge⸗ macht, damit die Leute ſie ſich bloß faul von unten anſchaun?“ „Erſtensmal, Muttl, ſind Kinder noch keine Leut net, und dann ſind doch ſchon ſo viel Menſchen auf dene Berg' umanandergekraxelt, daß mich die Berg' nicht auch noch brauch'n, wo ſ' doch ſo ſchön ſind zum anſchaun. Und überhaupts geht ich ſchon noch mal nauf. Bloß net gleich heut oder morgen, wo doch wir vierzehn Tag lang Zeit haben und ich noch ſobo müd bin vom viel'n In⸗der⸗Stadt⸗Umanandlauf'!“ Und ſie ſtreckt ſich lang aus und ſeufzt. Denn mit zehn Jahren hat man es ja furchtbar ſchwer auf einer Welt, die voll von Schulbüchern iſt. Und die Marion wäre vielleicht ſtundenlang nim⸗ mer aufgeſtanden, aber da iſt die neue Dame gekom⸗ men, die ſchöne, große, mit dem ganz, gauz kurzen Bubikopf, und neue Damen, die von weit het ſtam⸗ men und erſt heut in aller Früh angelangt ſind, die erſcheinen einem kleinen Fräulein eben gar zu inter⸗ eſſant, und ſo vergißt die Marion, daß ſie ſich eigent⸗ lich von ſchwerer Mühe erholen muß, und ſie ſteht auf und macht den brapſten Knicks, den ſie kann, und Reform des Ein Referentenentwurf Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Auguſt. Das Reichsjuſtizminiſterium hat heute den Re⸗ ferentenentwurf eines Geſetzes über Aktien⸗ geſellſchaften und Kommanditgeſell⸗ ſchaften auf Aktien veröffentlicht. Der Ent⸗ wurf geht in ſeiner Hauptſache auf die Vorſchläge der 1926 vom Juriſtentag eingeſetzten Kommiſ⸗ ſton und die Reformarbeiten des Juſtizminiſte⸗ riums ſelbſt zurück. Man bemüht ſich bei der Neu⸗ formung des Akttenrechts um eine weſentliche Einfachheit und beſſere Lesbarkeit Paragraphen. der Man hat daher deren Zahl vornehmlich durch Auf⸗ teilung der im alten Geſetz enthaltenen langen und unüberſichtlichen Paragraphen in mehrere Einzel⸗ beſtimmungen von 160 auf 260 vermehrt. Inhaltlich ſoll der neue Entwurf das Aktienrecht dem Wandel der wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen Verhält⸗ niſſe anpaſſen. Er folgt den Geſetzesreformen, die in den letzten Jahren bereits in den meiſten Staaten Europas durchgeführt worden ſind. Als weſentlichſte Neuerungen ſeien ohne Anſpruch auf Vollſtändigkeit in erſter Linie hervor⸗ gehoben, daß dem Aufſichtsrat der Aktiengeſellſchaf⸗ ten eine Beſchränkung der Aufgaben, aber die Sicherſtellung der Erfüllung dieſes eingeſchränkten Aufgabenkreiſes vorgeſehen iſt. Dann ſind Beſtimmungen geſchaffen worden, um die Publi⸗ zität der Jahresabſchlüſſe beträchtlich zu erleichtern. Zuerſt iſt zu dieſem Ende die Auskunftspflicht der Generalverſammlung ausgedehnt. Die Generalverſammlung darf künftig die Zuläſſigkeit von Fragen einzelner Aktionäre nicht mehr beſtreiten, mit der einzigen Ein⸗ ſchränkung, daß die überwiegenden Intereſſen der Geſellchaft und der Allgemeinheit dem nicht entgegen⸗ ſtehen, aber erſt bei einer Zeugnisverweigerung. Aus dieſem Grunde iſt für eine Nachprüfung durch Einrichtung beſonderer Spruchſtellen Sorge gu tragen. Zweitens finden ſich in dem Geſetz ausführliche Vorſchriften über die Geſchäftsberichte und ebenſo über die Aufſtellung eines Jahres⸗ abſchluſſes. Für den Jahresabſchluß iſt zwar kein Verbot der ſtillen Reſerven vor⸗ geſehen, aber die Einigung fiktiver Kreditoren unterſagt. Das Ausmaß der ſtillen Reſerven unter⸗ ſteht allerdings der Entſcheidung der Gerichte. Wei⸗ ter iſt in dieſem Zuſammenhang eine Ermächtigung für die Reichsregierung ausgearbeitet worden, die einen Zwang zur Aufſtellung von Bilanzformularen enthält. Eine ſehr bedeutſame Beſtimmung iſt auch die beit geleiſtet werden muß, wenn ein geordnetes Staatsleben in Deutſchland aufrecht erhalten werden ſoll. Faſt ebenſo allgemein iſt aber die Skepſts, daß es gelingen wird, das gewaltige Reformwerk mit einer Zweidrittelmehrheit durchzuführen. Die Nationalverſammlung in Weimar hat unter äußerem und innerem Druck gearbeitet. Es fehlte ihr an Zeit und Ruhe, um alle durch die Umwälzung im November 1918 aufgeworfenen Probleme ſo durch⸗ zudenken und durchzuberaten, daß die Verfaſſung, die ſchließlich verabſchiedet wurde, ein Dokument werden konnte, das mindeſtens für Jahrzehnte Staatsgrund⸗ geſetz des deutſchen Volkes ſein ſollte. Völliges Neu⸗ land war die Beziehung der Länder zum Reich, denn die Bismarckſche Verfaſſung war aufgebaut auf die Hegemonie Preußens, während Preußen jetzt in die Reihe der anderen Länder zurückgetreten iſt und die Reichsgewalt eine von Preußen losgelöſte, völlig ſelbſtändige Inſtitution wurde. War früher ein Ge⸗ geneinanderarbeiten des Reiches und des größten Bundesſtaates, Preußen, in der Praxis unmöglich, ſo erleben wir jetzt immer wieder, daß die Politik der Reichsregierung von Preußen gehemmt wird. Aktienrechtes Einführung der Pflichtprüfung, die ſich nicht nur auf die formelle, ſondern auch auf die materielle Seite der Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung zu erſtrecken hat. Ein Prüſungsvermerk für den Jahresabſchluß iſt verbindlich gemacht worden. Beiläufig wird dieſe Veſtimmung zur Bildung eines ganzneuen Berufſtandes, den der Berufs⸗ prüfer nämlich, führen. Die Finanzierungsrechte ſind nicht beſchräult, ſondern ſogar durch neue Formen erweitert worden, damit der Wirtſchaft alle Möglichkeiten auf dieſem Gebiet vorbehalten bleiben. Die Vorzugsaktien werden künftig ganz allgemein das Stimmrecht verlieren. Neugeregelt ſind dann noch die Para⸗ graphen über Fuſion von Aktiengeſell⸗ ſchaften. Es ſoll künftig nicht nur das Aufgehen einer in die andere Geſellſchaft, ſondern die Ver⸗ ſchmelzung beider zu einer dritten möglich ſein, ohne daß damit der Tatbeſtand einer Neugründung als gegeben angeſehen wird. Die Klage um die„Deulſche Staatspartei“ Telegraphiſche Meldung Berlin, 16. Auguſt Vor der Dritten Ferien⸗Zivilkammer des Land⸗ gerichtes II wurde heute über den Antrag des angeb⸗ lichen Schriftſtellers Hall⸗Hallfen auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung gegen die Gründer der Deutſchen Staatspartei, Arthur Mah⸗ raun, Reichsminiſter a. D. Koch⸗Weſer und den preu⸗ ßiſchen Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff verhandelt. Rechtsanwalt Dr. Nübel als Vertreter der er⸗ ſchienenen Beklagten forderte die Vorlage einer be⸗ glaubigten Vollmacht. Es müſſe feſtgeſtellt werden, ob Herr Hallfen, der ſich mit acht Mitglie⸗ dern(h als„Deutſche Staatspartei“ aufſpiele, wirk⸗ lich ſo heiße. Dr. Nübel legte auch eine Erklärung des Einwohnermeldeamtes vor, nach der der„Partei⸗ gründer“ ſeit September 1926 unbekannt verzogen und nicht zu ermitteln iſt. Rechtsanwalt Dr. Feld als Vertreter des eben⸗ falls nicht erſchienenen Antragsſteller trat dem An⸗ trag entgegen. Die Vorlegung einer beglaubigten Vollmacht halte er nicht für notwendig, denn er, Dr. Feld, ſowie Rechtsanwalt Dr. Jonas könnten ver⸗ ſichern, daß die Unterſchrift richtig von Hallfen voll⸗ zogen ſei. Demgegenüber beharrten die Vertreter der Beklagten auf dem Standpunkt, daß die beglau⸗ bigte Vollmacht nötig ſei. Nach kurzer Beratung kam das Gericht zu einer Zurückweiſung des Antrages auf Vorlegung einer beglaubigten Vollmacht, worauf in die Verhandlung eingetreten wurde. nehmen iſt, für die großen Reformen nicht zuſtande, dann würde der Vorſchlag von Dauch noch eine letzte Möglichkeit bieten, auf parlamentariſchem Wege Ord⸗ nung in das deutſche Staatsleben zu bringen. Wer ſich mit ſolchen Gedanken befreundet— und wir bekennen uns dazu— wird mit uns der Mei⸗ nung ſein, daß gerade dann die Stärkung des Bür⸗ gertums und des liberalen Bürgertums im beſon⸗ deren eine unerläßliche Notwendigkeit iſt, damit nicht die kommende Nationalverſammlung, der die Aufgabe zufällt, das Proviſorium von Weimar in ein Definitivum zu überführen, in ihren Parteien eine Zuſammenſetzung erhält, die bedenklich und ge⸗ fährlich ſein könnte. Deshalb muß der wa hltech⸗ niſche Anfang in Baden und Württemberg nach den Wahlen zu einer Baſis umgeformt werden, die den Mitaufbau in geſchloſſener Form ermöglicht, als bisher in getrennten Arbeitsgenoſſen⸗ ſchaften. So geſehen kann die geſtern beſchloſſene Einigung die Keimzelle neuen politiſchen Werdens bedeuten. Nun liegt es an den Führern und vor allem auch an den Wählern, dafür zu ſorgen, daß ſie nicht an innerer Lebensunfähigkeit abſtürbt. Kommt daher eine Zweidrittelmehrheit, wie anzu⸗ C ſie ſpielt durchaus„wohlerzogenes Kind“ und kann nichts anderes tun, als die fremde, große, ſchöne, von weither, aber eben erſt angekommene Dame an⸗ ſchaun! 5 „Bleib nur ſitzen, mein Kind“, ſagt die Dame, die, wie ſich bald herausſtellt, Fräulein Reh heißt,„ich bleib gar nicht lange. Nur den Hochberg will ich mir mal angucken. Denn den ſieht man von meinem Balkon nicht!“ Ein Fräulein, das„Fräulein Reh“ heißt, hat bei der Marion ſchon gewonnenes Spiel. Zum„Fräu⸗ lein⸗Reh⸗Heißen“ muß man ja eine ganz beſondere Dame ſein. Man muß ſchlank ſein, braune Augen haben, ſeidige Haare und einen Rekord über 100 Me⸗ ter, der ſich ſogar bei den Olympiſchen Spielen ſehen laſſen kann! „Ich möchte nämlich auf den Hochberg morgen“, ſagt Fräulein Reh, und Marions Augen glänzen: „Fein, da darf ich doch mit, Muttl? Wo's ich mir doch ſchon ſobo'wunſchen hab, mal auf den Hoch⸗ berg zu gehn. Gel, Muttl? Eben hab' ich's noth 'ſagt: Amal geh'n wir auf den Hochberg!“ Marions Muttl ſitzt mit trauriger Miene daneben und kann nichts als nicken. Denn ſie denkt an ihres Kindes„Müdigkeit“, wenn ſie ſelber einen Spazier⸗ gang vorſchlägt und daran, wie dieſer verfliegt, ſo⸗ bald ein Fremder. Dumme Muttlz wo ein Kind ſeine Eltern doch immer hat und ein Fräulein Reh ſo ſelten... Und die Muttl„derfängt“ ſich auch bald wieder und ſie ſagt nur:„Aber wird dir's nicht zu viel werden, der Hochberg?“ Fräulein Reh lächelt:„Ich bitt Sie, dieſer ſoge⸗ nannte Berg iſt doch nichts als ein niedlicher Aus⸗ ſichtspunkt. Drei Stunden, ſo viel ich hörte.“ „Wennſt mir nur mei Ruckſackl ganz mit Eſſen Kurt Fischer Marion.„Und wennſt meinſt, kannſt ja auch du mitkommen und mich a biſſerl tragen, wenn ich müd werd'. Aber ich werd' gar net müd!“ 1 als es Abend geworden iſt, da wird„ge⸗ packt“. J „Vor allem was zum Eſſen!“ Die volle Bonbon⸗ tüte alſo. Und eine Tafel Milchſchokolade.„Meinſt net auch den Marmeladetopf, Muttl? Für zum Aus⸗ raſt'n. Denn weißt, auf die Berg drob'n, da taugt die Marmelad'n meiſt gar nix!“ Und dann kommt die Blechſchachtel für Käfer.„Und a Buch auch, net wahr? Immerzu Berg is ja auch nix. Was leſ'n woll'n doch wir auch mal, net?“ „Und was denn noch?“ fragt die Muttl. Denn ſie iſt, angeſichts der baldigen Trennung, heute ſehr folg⸗ ſam. Da ſteckt die Marion wieder mal den Daumen in den Mund ja wirklich: mitten hinein in den zehn⸗ jährigen Mund!!. denn ſie muß angeſtrengt nach⸗ denken.„Kein Schulbuch mal ſicher net. Das braucht's droben net. Aber. vielleicht Muttls Schreibmappe. Die leihſt mir ſchon, gel? Weißt, ich muß doch a paar Anſichtskarten ſchreib'n. Und vielleicht gibt's auf dene Berg was zum Abmal'n. A paar Küh vielleicht und an Lausbub. Und dann vergiß mir ja net mein Markenalbum zum Ins⸗Ruckſackl⸗Tun. Und mein Poeſie⸗Album auch. Denn da drob'n auf dem Hochberg da is ſicher wer, der mir neiſchrei'm kann. Und Da iſt der Ruckſack ſchon ſaſt voll. Und als am anderen Tag noch die Tages⸗Fourage hineinkommt: Belegte Brote und Eier und.„Und an Radi, daß mir den ja net vergißt, Muttl!“.. da wölbt ſich der Ruckſack, als ſei er ein Kopf mit rieſigem Kropf da⸗ ran... größer noch als der Kropf der Frau Haus⸗ meiſter Gſchwollmeier. Na, und das will was heißen. Und kaum iſt er fertig gepackt, da kriecht die Ma⸗ rion zwiſchen den Riemen hindurch. Nun klebt er an ihrem Rücken, der kropfete Ruckſack. Und ſie iſt ſtolz und lacht:„Ganz leicht.. oh, den kann ich Tag und Nacht tragen und unter Mittag auch.. Wenn nur das Fräulein Reh bald käm. Ich muß doch mal ſchnell vollpackſt, nacha kann ich's ſchon!“ beteuert eifrig die ſchau'n“ — Der japaniſche Prinzenbeſuch in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Bür oz Berlin, 16. Auguſt. Der geſtern in Berlin eingetroffene japaniſche Prinz Takamatſu wird, wie wir hören, morgen nachmittag an dem Städtekampf Berlin— Tokio im Charlottenburger Stadion teilnehmen. Am Montag gedenkt das Mitglied des japaniſchen Königshauſes das Berliner Zeughaus und das Neue Palais in Potsdam zu beſichtigen. Mittags gibt Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius ihm zu Ehren ein Frühſtück, Der Dienstag iſt für eine Beſichtigung einer Volks⸗ ſchule, eines Gymnaſiums, eines Lyzeums und einer Polizeiſchule beſtimmt. Am Mittwoch wird der Prinz die Siemenswerke beſichtigen, am Abend Berlin ver⸗ laſſen und ſich nach Stockholm begeben. Arteile im Goebbels⸗Prozeß Telegraphiſche Meldung — Berlin, 16. Auguſt. In dem geſtern verhandelten Prozeß gegen den nationalſozialiſtiſchen Führer Dr. Goebbels wegen Beleidigung der Reichsregierung fällte das Gericht heute mittag folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen Beleidigung der Reichsregierung zu 600 Mark Geldſtrafe oder erſatzweiſe zu 30 Tagen Gefängnis verurteilt. Dem Reichskanzler wird die Befugnis zugeſprochen, dieſes Urteil zu veröffentlichen. Das Schöffengericht verurteilte Goebbels ferner wegen Beleidigung des ehemaligen preußiſchen In⸗ nenminiſters Grzeſinſki zu 400 Mark Geldſtrafe oder erſatzweiſe zu 20 Tagen Gefängnis. Letzte Meloͤungen Bürgermeiſter Weißhaupt — Meßkirch, 16. Auguſt. vereinigten Parteien, Demokraten, Volkspartei, Sozialdemokraten eine Verſammlung einberufen, um ihren Kandidaten für die am nächſten Sonntag ſtattfindende Bürgermeiſterwahl, Hauptmann Adolf Wendling, vorzuſtellen. Der Verſammlung wohnte auch der bisherige Bürgermeiſter Weiß⸗ haupt, deſſen Amtszeit am 31. Auguſt ds. Is. ab⸗ läuft, bei. Es kam zu einer ſehr erregten Diskuſſion. Als Bürgermeiſter Weißhaupt das Wort ergriff, um auf verſchtedene Anſchuldigungen des„Heuberger Volksblattes“ zu antworten, ereilte ihn ein Her z⸗ ſchlag, der ſeinem Leben ein plötzliches Ende be⸗ reitete. Die Verſammlung wurde ſogleich abge⸗ brochen. Am Freitag hatten die Bootsunglück auf der Havel — Brandenburg, 16. Auguſt. Auf der Havel er⸗ eignete ſich in den heutigen frühen Morgenſtunden in der Nähe des Dorfes Wuſt bei Brandenburg ein Schiffsunglück. Drei junge Leute wollten in einem Paddelhoot von dort aus nach ihrer Arbeits⸗ ſtelle fahren. Infolge des hohen Wellenganges ſchlug das Boot um und alle drei Inſaſſen ſtitraten ins Waſſer. Einer von ihnen der 2 jähbige Kraftwagenführer Richard Stein aus Wuſt, konnte ſich durch Schwimmen retten. Die beiden anderen, der 22jährige Heizer Erich Götze und der 25jährige Emil Melchert ertranken. Schneefall im Rieſengebirge — Hirſchberg, 16. Auguſt. Im Rieſengebirge iſt ſeit einigen Tagen ein ſehr ſtarker Tempera⸗ tu rſturz eingetreten. In der Nacht zum Sams⸗ tag ſank das Thermometer auf der Schneekoppe auf 0 Grad. Die Niederſchläge verwandelten ſich zeit⸗ weiſe in Schnee und Graupeln. Dabei herrſcht im Gebirge noch ein ſtarker Sturm, ſodaß das Wetter im ganzen ſehr unfreundlich iſt. Ein großer Teil der Fremden hat das Gebirge wegen der ungünſtigen Witterung verlaſſen. „R 100“ gelandet — London, 16. Auguſt. Das engliſche Luftſchiff „R 100“ das, wie erinnerlich, am 13. Auguſt um.28 Uhr abends in Montreal zum Rückflug nach England geſtartet war, iſt heute mittag um 12.02 Minuten gelandet. Und ſte„ſchaut“ ſchnell einmal. Es gibt ja ſooo viel Leut, von denen man Abſchied nehmen muß vor ſolch einer Bergtour. Zum Beiſpiel vom Meiſter Thor. Meiſter Thor iſt der große Schäferhund, und der iſt ſehr entſetzt, als er von Marions gewaltigen Bergſteigeplänen hört. Dann will er auf den Ruck⸗ ſack ſpringen.„Nein, Meiſter Thor, da is bloß mein biſſerl Eſſen drinnen“, wehrt ihm die Marion.„Und dann muß ich auch noch zu Fräulein Jo gehen.“ Fräu⸗ lein Jo iſt keine Griechin, ſondern eine Hauskatze. Und dann verabſchiedet ſich Marion noch von dem Pferdchen Peterl, dem Hausmädchen, der Penſions⸗ dame und dem Baby von Rechtsanwalts. Den Reſt der Penſions⸗Geſellſchaft trifft ſie beim Frühſtück bei⸗ ſammen.„Ade, ade...“ Ach ja, Abſchied fällt ſchwer. Sie wendet ſich zur Tür. Und dann kommt ſie nochmals zurück. Und ſagt:„Bitt ſchön, ach, mich drückt mein Ruckſackerl gar ſo arg!“ Und dann tut ſie ihn ab und packt ſchnell noch einmal um. Aber das Fräulein Reh wartet nun nicht länger. Denn vom Hochberg her glänzt die Sonne und das Kreuz auf dem Gipfel funkelt im Licht, als begnade Gott ſelber es mit ſeinem Blicke. Nun gehen ſie nebeneinander die Landſtraße ent⸗ lang. Das Fräulein Reh in bedächtigem Trott, die Marion aber trippelt ſchnell dahin, und ſie geht bald rechts und bald links, und es kann ihr gar nicht ſchnell genug gehen, und als es nun über eine Wieſe geht, haſcht ſie nach Blumen und juchzt: Bergſteigen iſt ja wirklich gar net ſchwer. Jetzt ſind wir ſchon zehn Minuten beim Wandern und müd bin ich noch gar net!“. Müd iſt ſie noch garnicht, aber, was nicht iſt, kann noch werden. Und bisweilen„wird“ etwas fehr bald. „Jetzt könnt'n ma eigentlich ſchon drob'n ſein ſagt die Marion. „Aber, Kind, nach einer Viertelſtunde.. 2“ „A Viertelſtund'? Und zwölf Viertelſtund'n müſſen wir gehn?“ Das Fräulein weiter. 4 1 Reh ſchreitet erbarmungslos „Ach, das 2 . 14 . 8 K lee e c — 83 r e * Samstag, den 16. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 376 und 30 verbring ich meine Mannheimer Ferlenlage Menn man zuhause bleibt— Die unkerhalfszame lad bei Regen— HMülze dein Heim! Koche mit Gas, würze mit Senf, waſche mit Luft, bleiche mit Höhenſonne— das ſind ſo die mehr oder weniger gebräuchlichen Befehle, die den Lebensweg des heutigen Menſchen begleiten. Dazu gehört auch das beherzigenswerte: bade zu Hauſe! Dieſe Aufforderung erhält in dieſem Jahre eine beſondere Bedeutung; denn ſie bezieht ſich nicht nur auf die 5 5 Badewanne, ſondern auch auf die Bade⸗ eie. Zwei unſichtbare, aber umſo ſpürbarere Dämonen ſtehen nämlich rechts und links am Eingang des Mannheimer Hauptbahnhofes und halten ſehr viele davon ab, in einen Zug zu ſteigen, der ſie davonträgt in die Berge oder ans Meer. Der eine dieſer Dämonen heißt Mangel an Geld, der ander⸗ Mangel an ſchönem Wetter. Aber auch aus dem Mangelhaften läßt ſich eine Tugend machen. Und da zu den Mannheimer Haupttugenden der wachſende Fremdenverkehr gehört, ſo wird es dem Mannheimer Verkehrsverein nicht ſchwer fal⸗ len, bei ſeiner Fremdenzählung von 1930 auch ein gutes Schock Mannheimer mit einzurechnen. Außer⸗ dem gibt es in Mannheim ein Staͤtiſtiſches Amt, das noch ganz andere Dinge herausdividiert hat. Ein beſinnlicher Dichter hat einmal geſagt: wie⸗ viele Menſchen ſind in ihrem eigenen Heim fremd; und man kann ergänzen, indem man behauptet, daß nicht wenige Einwohner auch in ihrem eigenen Mannheim fremd ſind. Wiſſen ſie um all die Schätze, die unſere Stadt birgt, iſt ihnen bekannt, wie ſtimmungsvoll ſo ein Spaziergang in dem rieſen⸗ großen Mannheimer Hafen iſt, haben ſie ſich wirklich in Ruhe einmal die ſchöne Ausſicht vom Turm unſerer alten Barockſternwarte betrachtet? Und wer kennt die ſchönen Anlagen, die neu entſtandenen Plätze, Alleen, die unſere Vorſtädte zieren? Aber allzu lange kann man ja in dieſem Regen⸗ ſommer ſelbſt in der lebendigen Stadt nicht herum⸗ ſpazieren, auch wenn in dieſem Wochenende ſich die Sonne etwas mehr hervorzutrauen ſcheint. 3 . 5. 7— 2„ *— 5 725 =—. — 1 ———ͤ— 200% 24 5— 2 8 1— 2— 2— 15 „. . 7 5 7 74 5 ö 60„ L, K 6 N 5 ,, 5 5. 71 ue, 2 Mannheim-Afrika hinter der Schutzwand: Die Löwen werden besichtigt Wie kann man alſo bei Regen ſeine Mann⸗ heimer Ferien ſinngemäß ausnützen? Zwar ſchadet auch beim naſſen Wetter der ſchöne, die Weite des Blicks nirgends einſchränkende Spa⸗ ziergang am Neckardamm nichts, weil Bewegung im⸗ mer geſund macht. Aber wenn man ſeinen Spaziergang als einheimiſcher Mannheimer Kurgaſt hinter ſich und den Ferientagesbedarf an Sauerſtoff gedeckt hat, dann harren noch alle möglichen Dinge, die den Ein⸗ heimiſchen erbauen und ergötzen können, und ihm die und Bäderbeſchreibungen, echte natürlich, wirtſchafts⸗ geographiſche, hiſtoriſche Literatur, Statiſtiken, zwei Bände vom neueſten Brockhaus und drei vom Großen Meyer, und ſchön lieſt ſich ſo ein Reiſebericht, wo wir doch im Schweiße unſeres Angeſichts gewiſſenhaft errechnet haben, wie lange— aber auf die Sekunde, bitte— man von Mannheim bis Heidelberg und von Mannheim in das vorderpfälziſche Weingebiet uſw. laufen muß, wie hoch der Titiſee liegt, wie ſich die Sommergäſte dort über das Wetter grün und Sehe E ron Ferrer 1 7 5 Der Mannheimer als Heimfremder: Besuch der italienischen Ausstellung in der Kunsthalle Ferientage weit beſſer kürzen, als das Herumhocken im Leſezimmer des Kurſaals in irgend einem ver⸗ regneten Badeort. Der Mannheimer macht es näm⸗ lich genau wie der Münchner oder der Berliner: Kunſt⸗ und andere Sammlungen werden für ihn nämlich erſt intereſſant, wenn man eine -Zugfahrt von einigen Stunden hinter ſich hat. Und doch hat Mannheim wirklich intereſſante Sachen aufzuweiſen, wie z. B. gerade jetzt eine Sammlung italieniſcher Kunſt in der Kunſthalle. Auch das Schloßmuſeum kann man am morgigen Sonn⸗ tag unentgeltlich beſichtigen. Da gibt es eine Abtei⸗ lung, in der griechiſche und italiſche Altertümer, Rö⸗ merfunde und ähnliche Sachen ausgeſtellt ſind, außer⸗ dem eine wundervolle Sammlung von Porzellan, Fayencen, Gläſer, Möbel und Skulpturen zu beſich⸗ tigen, abgeſehen von den Prunkräumen des ehemali⸗ gen kurfürſtlichen Schloſſes und einer Gemälde⸗ galerie. Ein klein wenig Senſation muß in den Ferien doch auch dabei ſein. Dazu begibt man ſich— für zehn Pfennige— nach Mannheims Afrika und beſieht ſich Löwen, Affen und anderes Viehzeug. Sonntags abends ſpielt man den Gentleman und ſitzt in der Nähe unſeres Stadthotels auf einer Bank und beſtaunt die immer wechſelnde Farbenpracht der Leuchtfontäne, um die uns mancher Badeort beneiden kann. Oder wir ſitzen in einem der Leſeſäle der Schloßbücherei und ſtudieren Reiſelektüre. Unſere wirklichen Wanderungen beſchränken ſich freilich vom Strand⸗ bad bis zur Stadt, aber was tut das! Wir bauen alles um uns auf, Atlanten, große und kleine, Reiſe⸗ blau ärgern, wir uns in der Mannheimer Schloß⸗ bibliothek erholen und derlei amüſanter Dinge mehr. Selbſtverſtändlich laſſen wir uns nicht ins Handwerk pfuſchen oder gucken, wir machen unſere Sommerreiſen ganz allein. Während der Nachbar zur Rechten von früh bis ſpät lieſt, was er über das Leben der alten Cimbern und Teutonen ergattern kann, ruht unſer Auge träu⸗ mend auf den bunten Farbenklexen der Atlanten und unſere Reiſe geht über Berge und durch Täler, den Rhein hinunter, zum Oſtſeeſtrand, überhaupt ſoweit, wie unſere Ferienluſt eben will. Noch dazu hat ſie den Vorteil, kein Geld zu koſten. Das iſt unſere Ferienreiſe in der Mannheimer Schloßbücherei. Da⸗ bei lernen wir allmählich auch die Stammgäſte der Bibliothek kennen. Seltſame Leute, die Tag für Tag in den Leſeſälen ſitzen und„nichts weiter“ tun als leſen, leſen, leſen. Immer ſind ſie da. immer putzen ſie ihre Brillengläſer und immer ſchlagen ſie die Bücher auf und zu. Und dann jene noch, die Bü⸗ cher verlangen, Bücher, die es gar nicht gibt. Neulich zum Beiſpiel wollte einer was wiſſen über die Haar⸗ tracht des Urmenſchen und verlangte darüber ein Werk. Ein anderer verlangt dauernd ein Buch über Möbel im Kwienenſtil. Kwienenſtil, was iſt denn das nun wieder, zerbricht ſich der Beamte den Kopf, fragt einmal, fragt zweimal, er hört immer nur Kwienenſtil. Das könnte ebenſogut Kartoffel⸗ puffer auf Rand genäht ſein, denkt er ſich, und ſucht eine geſchlagene halbe Stunde in jedem Katalog. End⸗ lich, nach 20 Umfragen, hat man es herausgebracht: Möbel im Queen⸗Ann⸗Stil, Königin⸗Annaſtil. Schließlich gibt es noch etwas, eine Reiſe, die wir nicht bedauern und bei der wir uns prächtig er⸗ holen und unſere Finanzen in beſter Oroͤnung blei⸗ ben. Dabei brauchen wir nichts entbehren. Weder Kurkonzert, noch Sonnenſchein, noch Kühle. Die Sache geht ſo vor ſich: Morgens wird auf dem Balkon Kaffee getrunken. Ebenſo nachmittags. Dann wird, wenn die Sonne nur ein bißchen ſcheint, die Markiſe herunter⸗ gelaſſen und wir ſitzen mindeſtens ſo behaglich wie auf der Terraſſe eines feudalen Bades. Am ſchönſten aber iſt es abends, wenn die kleine Stehlampe ihr mildes Licht über unſeren Kurort ausſtrahlt. Kühler Wind umwogt uns und bringt uns entzückende Schnaken vom Rhein. Von fernher klingt Muſik. Nebenan übt die kleine Berta aus dem erſten Band einer bewährten Klavierſchule und daneben ſchluchzt jemand wehmütige Lieder. Irgendwo ſtreiten zwei Lautſprecher, wer am ſchön⸗ ſten ſänge. Mitunter ſingt auch das kleine Lehr⸗ mädchen aus dem Eckhauſe. Weder klaſſiſch noch weh⸗ mütig, ſondern mit viel Schmalz die Ballade von der wunderſchönen Donna Klara. Iſt das nicht wirklich wunderſchön? Beſonders wenn der Abend nicht gar zu kühl iſt. Wir ſind wirklich zufrieden und entbehren nichts, wenn wir klug genug ſind, das Heilſame der Bedürfnisloſigkeit zu erkennen und aus der Not dieſer ſchweren Zeit eine Sommerfriſchentugend zu machen.. 2 A 8 85 Der Mannheimer öffentliche Kurpark: Ferien- zauber an der Leuchtfontäne „Und wann wird denn ausgeraſtet? Wir müſſen doch auch amal was eſſen?“ Das Fräulein Reh iſt keine Muttl. „Ich glaub, Sie hab'n Ihre Berg lieber als die Kinder?“ fragt die Marion und bleibt ſtehen.„Wenn a Berg was zum Eſſen bräucht, dann täten S' ſchon aus raſten, gel?— Aber, ja.. a Berg, der braucht ja nix zum Eſſen“ Fräulein Reh ſchreitet weiter. „. und jetzt ſitzt die Muttl daheim und hat Zeitlang nach mir. Und ißt Frühſtück.“ „.. alſo fünf Minuten“, ſeufzt das Fräulein Reh und beſchließt, niemals zu heiraten. Da ſitzt denn die Marion auf der Wieſe und bald ſitzt ſie mitten in einem Stilleben: Butterbrote und Eier, Bonbons und Schokolade, und der Marmelade⸗ topf hockt dazwiſchen, als ſei man im Schlaraffen⸗ land. ff Nach fünf Minuten iſt das Fräulein Reh weiter⸗ marſchiert.. ganz, ganz langſam. Denn ſie werde müd vom vielen Sitzen. Und nach einer halben Stunde, da iſt die Marion ihrer Muttl in die Arme geſunken.„Ach, Muttl, a Bergtour iſt was furchtbar Schweres.“ Und ſie ſchnabulieeren ein bißchen, bis der Ruck⸗ ſack ſeinen Kropf verliert, und ſchaun zum Hochberg hinüber, die Marion und ihre Muttl. „Ich bin fei ſehr müd, heut, Muttl!“ ſeufzt ſie. „Wenn ich mir ſolch an Berg anſchau.. Und ſie ſchüttelt das Köpfchen. Bühne des Tages. In Wien iſt ein neues Studio zuſammengetreten. Eine Arbeits⸗ gemeinſchaft aus jungen Dramatikern, Bühnenbildnern und Schauspielern die ſich„Bühne des Tages“ nennt und allmonatlich mit wenigſtens einer Uraufführung herauskommen will. Das fliegende Geſchäft 5 . „Ich habe gehört, du betreibſt jetzt ein fliegendes Geſchäft?“ „Gewiß! Ich verkaufe käglich dreimal mein ein⸗ ziges Paar Brieftauben und jedesmal ſind ſie nach einer Stunde wieder da!“ der Herr Miniſter noch Die Kino⸗Spielzeit beginnt Henny Portens erſter Sprechfilm Alhambra und Schauburg:„Skaudal um Eva“ Das Wiederſehen mit Henny Porten, das nun ſchon eine geraume, aber gewiß nicht zu lange Weile ſtattfindet, iſt in ein neues Stadium getreten; man ſteht ſie nicht nur, man hört ſie jetzt auch, Henny Porten ſpricht und ſingt, und wer von ihrer Sprache ebenſoviel Liebreiz erwartet, wie von ihrem mimiſchen Gehaben, hat ſich nicht getäuſcht. Als man ihr zum letzten Mal auf der Leinwand begegnete, hatte ſie ihren Weg in Frauenbereiche eingeſchlagen, die von Reife und Tragik etwas ſehr flankiert waren. Nun kommt ſie, die Großmeiſterin des deutſchen Filmluſtſpiels, und tiſcht uns ihre humorvollſte Leiſtung mit geradezu verſchwenderiſcher Laune, ohne ſich im geringſten anders zu geben, als zur Zeit ihrer erſten großen Erfolge; als reizende jugendliche Frau. Und es gelingt ihr über alle Maßen gut. Eine Lehrerin, ein Fräulein Doktor gar, das trotz ihrer akademiſchen Würde ſo klug und auch ſo charmant war, ſich mit dem Unterrichtsminiſter zu verloben,(was heut⸗ zutage ja keine allzugroßen Schwierigkeiten macht, ſofern einigermaßen unverheiratet iſt), kommt eines Tages dahinter, daß ihr Herr Bräutigam aus ſeinem Vorleben ein kleines Söhnlein beſitzt, das irgendwo im Sächſiſchen in Obhut weilt. Er hat ihr nichts davon verraten und ſo macht ſie ſich denn auf und holt den Kleinen, um ihn zu ſich zu nehmen. Und eines Tages er⸗ eignet es ſich, daß die ganze Stadt plötzlich glaubt, der Junge ſei ihr Kind. Was ſich alles an echten Luſtſpielſituationen daraus er⸗ gibt, muß man ſich erſt ſchmunzelnd, dann immer herzhafter lachend, anſehen. Schon die einem guten Bühnenſtück eben⸗ bürtige Führung der Handlung iſt eine wohltuende Un⸗ terhaltung in trüber Zeit. Wie aber Henny Porten das ſpielt, mit wieviel Charme und Witz, das gehört zu den beſten Leiſtungen der Filmbühne. Und dieſes ſchelmiſche. liebe Lachen, dieſe feine, diskrete, launige Geſte wird jetzt noch unterſtützt durch die Sprache, die höchſt kundige Füh⸗ rung des Dialogs, der in dieſem Film über die ſonſtigen ſprechfilmiſchen Plattheiten recht erheblich hinausragt, weil er mit echter Luſtſpiellaune gemacht iſt. Die beſonderen Verehrerinnen Henny Portens dürfen ſie ſogar als Lauten⸗ ſängerin hören, und es beſteht durchaus begründeter Ver⸗ dacht, daß ſie die hübſchen Lieder wirklich ſelbſt ſingt und begleitet. Ihre darſtelleriſche Umgebung entſpricht ihr in jeder Weiſe. Die Mannheimer können zudem ein Wiederſehen mit Fritz Odemar feiern und außerdem in den Dar- ſtellern des Miniſters, des Gymnaſtaldirektors, der Lehrer⸗ ſchaft[(Stößel, Sima, Henckels) vor allem auch in der köſtlichen Adele Sandrock, ein ſehr beachtliches Enſemble beiſammen finden. Der erſte Sprechfilm Henny Portens iſt zugleich auch das erſte wirklich hübſche Luſtſpiel der Sprechfilmhühne. Wohl muß ſich dieſe durch die erſchreckenden Maſſenkündt⸗ gungen der Kinomuſiker gegenwärtig ſchwere Vorwürfe gefallen laſſen. Die Technik iſt zwar etwas ſehr ſchönes, aber in der Ausſchaltung des Menſchen zugleich auch höchſt Brutales. Dennoch muß man den Sprechfilm dort aner⸗ kennen, wo er Anerkennung verdient, und es geht nicht an, wenn heute Muſikverbände das Publikum zu einem Boy⸗ kott des Ton⸗ und Sprechfilms auffordern. Demgegenüber hat die Filminduſtrie den Muſikern gegenüber, die ihr in langen Jahren getreulich geholfen haben, die Pflicht, ihnen die gegenwärtigen großen Erſchwerungen ihrer ſo⸗ zialen Lage zu erleichtern. Mehr Verſtändnis auf beiden Seiten würde da gewiß viel helfen. Aber wo iſt dieſes Verſtändnis in dieſer an Verſtändigung ſo armen Zeit zu finden! Das ſind die bitteren Tropfen, die in das Labſal eines ſo köſtlichen Filmluſtſpiels wie dieſes neuen Henny Porten⸗Sprechfilms fließen. 2 Senſation im Filmtheater Univerſum:„Der Schuß im Tonfilmatelier“. Unter den zahlreichen Ankündigungen über Perſonen uſw., findet ſich die faſt verſchwindende Bemerkung: Nach einer Idee von Kurt Siodmak. Uneingeſchränkt ſei zu⸗ gegeben, dieſe Idee, Tonfilm im Tonfilm zu ſpielen und in den Rahmen eines ſenſationellen Kriminalfalles einzu⸗ preſſen, war ausgezeichnet, obwohl zweifellos die Fach⸗ leute von der Regie, der Aufnahme und der Tonmiſchung noch ein Uebriges dazu getan haben, um dieſen Film her⸗ auszubringen. Die Handlung, die dazu gehörende Span⸗ ung, wer der Täter iſt, der den tödlichen Schuß im Ton⸗ filmatelier abgegeben hat, iſt ſo geſchickt aufgebaut und zu⸗ ſammengeſtellt, daß Wallace faſt als Stümper erſcheint, gegen alle die Möglichkeiten, die eben nur der Tonfilm bietet. Deshalb ſei nichts an Einzelheiten aus der Hand⸗ lung wiedergegeben. Verblüffend iſt der Beginn, noch ver⸗ blüffender die Verwicklung und a m allerverblüf⸗ fendſten die Löſung, die auch eben nur durch den Tonfilm möglich iſt. Das ganze alſo ein geradezu fabel⸗ hafter Schlager, der Zuſchauer und Zuhörer aus einer Aufregung in die andere jagt. Dabei ſpielt ſich alles ſo natürlich und ſelbſtverſtändlich ab, daß man auch nicht eine Sekunde hindurch das Gefühl des Gemachten oder künſtlich Geſtellten empfindet. Das Originelle dieſes Filmes liegt vor allem in der Umweltdarſtellung. Regiſſeure und Darſteller brauchten ſich diesmal nur ſelbſt zu ſpielen. Gleich⸗ zeitig genießt man vortrefflichen Anſchauungsunterricht darüber, wie es eigentlich im Tonfilmatelier zugeht. Man lernt allerhand geheimnisvolle Apparate kennen und er⸗ fährt, wenn man es noch nicht wiſſen ſollte, daß die Arbeit im Filmatelier alles andere denn ein Vergnügen iſt. Die Illuſion der Darſtellung wird noch dadurch erhöht daß ſich die Hauptakteure mit ihren richtigen Namen anreden ſo z. B. Gerda Maurus, Harry Frank, Erwin Ra 1 ſer, Paul Kemp uſw. Der Erfolg iſt, daß ſich Atelter⸗ wirklichkeit und kriminelle Handlung fortwährend durch⸗ kreuzen oder überſchneiden, ſodaß der Beſchauer fortgeſetzt aus der einen Welt in die andere geworfen wird, was naturgemäß die Spannung noch erhöht. Das Grauſige des Kriminellen wird außerordenalich geſchickt und niemals aufdringlich unterbrochen durch Ge⸗ ſtalten und Situationen, wie z. B. den tollpatſchigen Hilfs⸗ regiſſeur Keſtin, der in ſich einen Privat⸗Sherlock⸗ Holmes fühlt, aber mit entzückender Regelmäßigkeit immer das Falſche tut und errät. Das an ſich ſchon an Grotesken überreiche Leben im Filmatelier wird geſchickt in den Ab⸗ lauf der Handlung eingeſpannt, eine Technik, die bei der Löſung des Falles einen beſonderen Triumph feiert. Alſo im ganzen ein ausgezeichneter Film, ſogar ein Schlager beſten deutſchen Formats und auch in Bild und Ton vortrefflich. Wenn die kommende Tonfilmſaiſon das hält, was dieſer Film verſpricht, werden wir ein gutes Stück weitergekommen ſein. Mannheimer in der Sommerfriſche In einem ſchönen Schwarzwaldſtädtchen des rei⸗ zenden Nagoldtales, ſaßen, ſo wird uns von einem Leſer unſeres Blattes geſchrieben, eines Vormittags zwei Mannheimer Familien im Schatten hoher Tan⸗ nen auf einer Bank und ſtudierten ihre„Neue Mann⸗ heimer Zeitung“: Eine Bewohnerin der über der Nagold liegenden Häuſergruppe kommt mit ihrem Waſſerkübel über die Brücke, hebt den Deckel des ganz nahe bei unſerer Bank befindlichen Brunnenſchachtes und ſchöpfte mit einem langbeſtielten Schöpfkübel ihren Waſſerbehälter voll. Aber o weh! Bei jedem Kübel, den die Frau mit beiden Händen mühſam aus dem Brunnen zieht, entleert ſich infolge Undichtigkeit dieſes Schöpfgerätes immer ein großer Teil des Waſſers, bevor es in den Waſſerkübel gelangen kann. Von den Mannheimern befragt, warum dieſes Uebel nicht beſeitigt werde, meinte die gute Frau: „Dieſer Schöpfer iſt ſchon lange kaput! Es holen noch fünf Familien hier ihr Waſſer. Dieſe tun nichts für die Wiederherſtellung des Schöpfkübels und ich mache auch nichts.“ Zwei Tage ſpäter kommen dieſelben Mannheimer wieder zu dieſer Bank. Einer der Männer nimmt den Schöpfer, der in den unteren Aeſten einer der Tannen aufbewahrt wird, und macht ſich an die Ar⸗ beit. Mit Taſchenmeſſer und ſonſtigen Behelfen iſt das defekte Gerät bald inſtandgeſetzt. Darauf wird ein Kärtchen daran befeſtigt mit der Aufſchrift: Weil Ihr an Ordnungsſinn ſeid verarmt, Hat ſich ein Kurgaſt um Euren Schöpfkühel erbarmt. g r e Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 16. Auguſt 1000 g Vein ſu, bia lub ulcenuiiſlun Iſt das Dienſt am Kunden? Vor einigen Tagen war ich Zeuge nachſtehender Begebenheit: Am Paradeplatz ſteigt eine Dame in die Straßenbahn und zwar in einen Wagen der Linie 5. Als der Schaffner in den Wagen trat, über⸗ reichte die Dame ihr Fahrſcheinheft. Der Schaffner zieht ſeine Uhr und erklärt:„Der Schein iſt abge⸗ laufen, der iſt um 1 Uhr geſtrichen und jetzt wird bereits 3 Uhr geſtrichen“, reißt den Schein aus dem grünen Heft und entwertet einen neuen Schein zu 25 Pfg. vom Paradeplatz nach dem Lindenhof. Dieſer Vorfall zeigt wieder, wie wenig Verſtänd⸗ nis man bei der Straßenbahn den Fahrgäſten ent⸗ gegenbringt. Wenn auch anzunehmen iſt, daß der Schaffner entſprechend ſeiner Dienſtanweiſung ge⸗ handelt hat, ſo zeigt dieſer Vorfall doch ſo recht, daß die Umſteigebeſtimmungen der Straßenbahn einer Reviſion bedürfen. In vorſtehendem Fall iſt die Dame, vom Luzenberg kommend, kurz vor 1 Uhr in einen Wagen der Linie 3 geſtiegen mit Zielangabe Lindenhof. platzes hatte ſie noch einige Beſorgungen zu er⸗ lebigen. Es iſt einige Minuten nach 2 Uhr ge⸗ weſen, als ſie den fraglichen Wagen der Linie 5 be⸗ ſtieg. Das Benehmen des Schaffners war auch alles andere denn höflich. Wenn er ſchon glaubte, wegen einer Friſtüberſchreitung den gelöſten Schein nicht mehr anerkennen zu können, ſo hätte er doch unter keinen Umſtänden einfach ohne weiteres einen grünen Schein aus dem Heft der Dame entwerten dürfen, ſondern er mußte einen we ißen Fahrſchein für die Strecke Paradeplatz Lindenhof verkaufen. So mußte die Dame für die Strecke Luzenberg Lindenhof 50 Pfg. bezahlen. Sämtliche Fahrgäſte, die ſich im fraglichen Wagen befanden, haben ſich über dieſen Vorgang recht empört geäußert. Einem Herrn gegenüber hätte ſich der Schaffner jedenfalls nicht in der Weiſe benommen, wie er es der hilfloſen Dame gegenüber getan hat. Es ſind in der N. M. Z. ſchon zu wiederholten Malen ganz berechtigte Klagen über die engherzigen Umſteigebeſtimmungen laut geworden, ohne daß hierauf die maßgebenden Stellen reagiert haben. Generaldirektor Kellner kann des Dankes ſeiner ſämtlichen Kunden verſichert ſein, wenn er die Um⸗ ſteigebeſtimmungen reformiert. 5 . Ein täglicher Fahr gaſt. Mehr Höflichkeit! Eigentlich iſt es ja recht beſchämend, wenn man immer und immer wieder auf eine Sache hinweifen muß, die doch eine Selbſtverſtändlichkeit ſein ſollte. Und noch betrüblicher iſt es, wenn man ausgerechnet in allererſter Linie die Höflichkeit in den Behörden⸗ büros und Dienſträumen ſelten antrifft. Schreiber dieſer Zeilen iſt es ſchon zu wiederholten Malen paſſtert, daß ihm beim Betreten eines behördlichen Dienſtraumes auf ſeinen Gruß nicht einmal gedankt wurde. Die Abfertigung erfolgt in der Regel„kurz und teilnahmslos“,„von oben herunter“. Mit viel Bitternis verläßt man oft derartig kalte Räume, in denen eiſiger Bürokratismus getreu nach alter Tra⸗ dition herrſcht. Wenn ein Staatsbürger heute ſchon mal das große Glück hat, ſich in einer geſicherten, gut bezahlten, penſionsberechtigten Stelle bet einer Behörde zu befinden, ſo ſollte er bet dieſem großen Glück ſeinen Mitbürger in höflicher Weiſe abfertigen und gegebenenfalls mit Rat und Tat zur Seite ſtehen. Ebenſo ſteht es mit den behördlichen Vor⸗ drucken. Sie fangen in der Regel an:„Sie werden erſucht“ oder„Sie haben ſich“ oder„Wir erwarten“ uſw. Würde es der Behörde in ihrem Anſehen Ab⸗ bruch tun, wenn es wie folgt hieß:„Sie werden ge⸗ beten“ oder„Sie wollen bitte“ oder„Wir bitten“? Höflichkeit iſt bis heute noch unbeſteuert. Sich ihrer alſo zu befleißigen, iſt mit keinen Koſten ver⸗ bunden. Jedoch macht Höflichſein einen guten Ein⸗ druck und wirkt recht angenehm auf die Mitmenſchen. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich auch auf den Auf⸗ ruf des Mannheimer Oberbürgermeiſters zum Ver⸗ faſſungstag hinweiſen. In dieſem Aufruf heißt es wörtlich:„Ich erſuche die Einwohnerſchaft, auch die Privatgebäude in den verfaſſungsmäßigen Far⸗ ben zu beflaggen.“ Dieſes„Erſuchen“ klingt wie ein Befehl an die Bürger. Höflicher und von viel mehr Wirkung wäre es geweſen, wenn der Oberbürger⸗ meiſter in ſeinem Aufruf an die Bürger Mannheims um reichliche Beflaggung„gebeten“ hätte. Knigge. Schluß mit dem Wohnungshandel Wohnungsnot? Man ſpricht faſt nicht mehr da⸗ von. Es iſt ja doch zwecklos. Neubauwohnungen kann man nicht bezahlen und Altwohnungen bekommt man nicht, weil— man ſie ebenfalls nicht bezahlen kann. Nicht weil die Miete unerſchwinglich wäre, ſondern wegen den vielfach widerrechtlich verlangten Neben⸗ koſten. Es werden in den Tageszeitungen täglich Alt⸗ wohnungen angeboten. Man kann ſie bekommen, wenn man für 2000 Mark Möbel kauft, Umzug nach Königsberg bezahlt oder ſonſtige Abfindungen leiſtet. Dies alles wird öffentlich anseboten, obwohl der Handel mit Altwohnungen verboten iſt. Weiſt man dem Wohnungsamt eine ſolche Wohnung nach, die verſchachert werden ſoll, ſo bekommt ſie der Nachwei⸗ ſende doch nicht. Wer will deshalb ehrenamtlich für das Wohnungsamt den Vermittler ſpielen? Wie iſt es möglich, daß die Vermittlungsbüros Altwohnun⸗ gen anbieten können, während bei der berufenen amt⸗ lichen Stelle nie„etwas vorliegt“. Sollte dies nicht ein Zeichen der völligen Ueberflüſſigkeit des Woh⸗ nungsamtes ſein? Wenn man ſchon einmal nicht mächtig iſt, den Wohnungshandel zu unterbinden, dann gebe man den Wohnungsmarkt ganz frei. Nach dem gegenwärtigen„Syſtem“ bekommt ja doch nur der eine Wohnung, der das nötige Kleingeld 5 Unterſtadt aufmerkſam gemacht werden. ſtändiger Menſch muß ſich ſchämen, wenn er angeben In der Nähe des Parade⸗ in Ihrer Anhaltbare Zuſtände in der Anterſtadt Es ſchadet wirklich nichts, wenn die zuſtändigen Behörden auf die geſchilderten Zuſtände in der Ein an⸗ muß, daß er in den J⸗Quadraten wohnt. Was man hier Tag für Tag und Nacht für Nacht zu hören be⸗ kommt, ſteht in keinem Lexikon. An ein geruhiges Aus⸗dem⸗Fenſter⸗ſchauen iſt kaum noch zu denken, denn das Treiben einer gewiſſen Sorte Frauen, ihr Benehmen und ihre Redensarten ſind nicht ſchilde⸗ rungsfähig. Eine verheiratete Frau kann abends allein nicht mehr aus dem Fenſter ſchauen, ohne daß ſie von halbwüchſigen Burſchen angepöbelt wird. Wenn man glaubt, nach des Tages Mühe und Laſt ſeine Nachtruhe zu haben, wird man durch Radau⸗ ſzenen ſchlimmſter Art aus dem Schlaf geweckt. Sind es nicht Betrunkene, die die„berühmte“ ſchiefe Straße für ihr unflätiges Benehmen ausſuchen, ſo ſind es die hier„ſtationierten“ Frauen, die ſich nachts die unglaublichſten Redensarten an den Kopf werfen und für unliebſame Sondervorſtellungen Sorge tra⸗ gen. Daß die Moral der Jugend unter dieſen Verhältniſſen nicht gehoben wird, braucht nicht beſon⸗ ders betont zu werden. Schulpflichtige Mädels und Jungens ſuchen dieſe Straßen auf. Wenn man Ge⸗ legenheit hat, Schulpflichtige zu beobachten, ſo wird man ſtaunen, über was ſie ſich unterhalten und was für Bemerkungen in der übelſten Sprache gemacht werden. Wundert man ſich noch, daß die derzeitigen Verhältniſſe den Keim der Verderbtheit ſchon in die Herzen der Schuljugend legen? Sache der Sitten⸗ polizet, des Bezirksamtes und der maßgebenden ſtädtiſchen Behörden wäre es, hier endlich für grund⸗ legende Remedur Sorge zu tragen, denn auch in der Unterſtadt wohnen Steuerzahler, denen die heutigen Zuſtände mehr als zuwider ſind. Vielleicht entſchlie⸗ ßen ſich die maßgebenden Perſonen, einmal vier Wochen hier zu wohnen. Ich glaube, daß man aus dem Staunen nicht heraus käme und die Säube⸗ rungsaktion prompt eintreten würde. . Ein Anwohner. Herr Redakteur! In mehreren Eingeſandts beſchäftigte ſich die NM. mit dem Dirnenweſen der Weſtſtadt und den dadurch hervorgerufenen bedauerlichen Mißſtänden. In den Artikeln ruft man nach den vor dem Oktober 1927 geltenden Vorſchriften, geht jedoch bei Ausein⸗ anderſetzung der Gründe am Hauptübel vorüber. Gewiß ſind für die Anwohner der Weſtſtadt die Zu⸗ ſtände ſehr peinlich geworden, ſicher ſprechen wirt⸗ ſchaftliche Gründe ſtark für deren Beſeitigung, aber noch in keinem„Eingeſandt“ iſt auf die geradezu ver⸗ heerenden ſozialen und moraliſchen Auswirkungen hingewieſen worden die das öffentliche Dirnenweſen nicht allein in der Weſtſtadt, ſondern ganz allgemein in Mannheim hervorgerufen hat. Dabei iſt es gar nicht die Abſicht des Schreibers dieſer Zeilen, der Proſtitution ſelbſt die Schuld zu geben, ſondern dem heutigen Syſtem. Wer Augen hat, der möge einmal ob in der Weſtſtadt, ob an der Ausmündung des Engpaſſes in der Heidelbergerſtraße oder anderwärts hinſehen, wie das Beiſpiel der öffentlichen Proſti⸗ tution Schule macht. Ganz junge Mädchen ſehen täglich das äußerlich gute Leben der gutgekleideten Proſtituterten. Das Beiſpiel macht, z. T. hervor⸗ gerufen durch die wirtſchaftliche Not, Schule. Es reißen Zuſtände ein, die bald unausrottbar ſein wer⸗ den. Dabei herrſcht teilweiſe unter Dirnen und Zuhältern in Anweſenheit ganz junger Menſchen am hellen Tag auf offener Straße ein Ton, der auch dem Abgebrühteſten die Schamröte ins Geſicht ſteigen läßt. Wundern muß man ſich, daß die Behörden dieſen, die Grundfeſten jeder Moral erſchütternden Zuſtänden ſo ruhig zuſieht. Es ſcheint auch in dieſem Falle wieder nach Oroͤnung geſehen zu werden, wenn es 5 Minuten zu ſpät iſt. Beſtimmt iſt auch den Proſtituierten ſelbſt mehr gedient, wenn man ihnen geeignete Wohnungen mit entſprechenden Vorſchrif⸗ ten zuweiſt, als daß ſie z. T. noch ausgebeutet von geſchäftstüchtigen Zimmervermietern, auf die Straße gehen müſſen. Am ſchlimmſten iſt jedoch die demo⸗ raliſterende und ſoziale Auswirkung auf die Jugend. Deshalb ſo raſch als möglich Abhilfe, Eile tut not! Z. — Gemeinden als Auftraggeber Unter dieſer Ueberſchrift erſchien unterm 1. Auguſt werten Zeitung ein Artikel, den ich nicht unerwidert laſſen möchte. In dem Artikel wird behauptet, daß die Gemeinden zu den größten Auf⸗ traggebern der Wirtſchaft gehören, hinter denen das Reich und die Länder ganz bedeutend zurücktreten. U. a. wird angeführt, daß allein 1,37 Milliarden als Inveſtitionen, namentlich in Form von Bauaufträgen für Wohnungsbauten, an das Gewerbe herausgingen. Leider ſind wir ſo weit, daß kein Privatmann mehr bauen kann und will. Erſtens fehlen die Mittel und zweitens: wer weiß, was nächſtes Jahr ein Neubau, der dieſes Jahr noch 4 100 000. koſtet, noch wert iſt. Ich gebe dem Artikelſchreiber den Rat, ſich die Baujahre vor dem Kriege vor Augen zu halten, wer hier die meiſten Aufträge an die Handwerker und Gewerbetreibenden erteilt hat, ob es die Gemeinde oder die Privatkundſchaft war. Gebäudeſonderſteuer und Zwangswirtſchaft. So lange dieſe beiden Namen noch gelten, werden wir nie unſer Gewerbe und unſere Arbeiter beſchäftigen können und das Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit be⸗ ſeitigen. Heute ſind die Häuſer durch die hohen Steuern und Abgaben ſo entwertet, daß man bei einem Verkauf höchſtens 35 bis 40% des Steuer⸗ wertes bekommt. Ich kann einen Fall anführen, in dem ein Haus mit/ 5 000.— Friedensmiete und mit einem Steuerwert von 4 110 000. mit über„4 200. Steuern, Verſicherung u. ſ. w. belaſtet iſt. Hypo⸗ thekenzinſen, Reparaturen ſind nicht mit inbegriffen. Wo bleibt die Verzinſung des Eigenkapitals? Das Haus hat wie die meiſten anderen Häuſer, die Pri⸗ vatleuten gehören, ſeit 1916 keine Reparaturen mehr gehabt. Von was ſollten auch die Arbeiten bezahlt werden. Die ſtädtiſchen Häuſer ſind von den ge⸗ nannten gut zu unterſcheiden, weil ſie öfters ange⸗ ſtrichen werden. Es ſtimmt ganz genau, was Stadt⸗ verordneter Schneider in Nr. 351 der N MZ. unter der Deviſe„Arbeitsbeſchaffung für das Bau⸗ handwerk und Verwendung der Gebäudeſonderſteuer für die Althäuſer“ anführt. Heute ſtehen ſchon viele Läden und Wohnräume leer, da kein Menſch ſie be⸗ ziehen kann. In dem Moment, in dem Zwangs⸗ wirtſchaft und Gebäudeſonderſteuer verſchwinden, werden auch Arbeiten und Aufträge wieder von der Privatwirtſchaft an Gewerbetreibende erteilt werden. Ein Hausbeſitzer, der gerne arbeiten ließe, aber kein Geld hat. Straßenverhältniſſe am Parkring Straßen werden in der Innenſtadt aſphaltiert, aber wo bleibt die Aſphaltierung des Parkringes? Verſchiedene Male haben ſich die Bewohner des Parkringes, die in den Vor⸗ und Hinterhäuſern wohnen, an die Oeffentlichkeit gewandt und die Be⸗ hörde erſucht, hier Abhilfe zu ſchaffen, leider bis heute vergebens. Trotz der vielen Reparaturen an dem Straßenpflaſter werden die Erſchütterungen durch die ſchweren Laſtwagen mit Anhänger in den Häuſern mit jedem Tag ſtärker. Durch das Oppauer Unglück haben die Häuſer hier ſchwer gelitten, hauptſächlich die Treppenhäuſer, Feuſter, Türen, Balkone uſw. Zu dieſen Schäden kommen nun die Schäden noch hinzu, die durch das rückſichtsloſe Fahren der ſchweren Laſtwagen entſtehen. Nicht allein, daß ſich die Fenſterkreuze aus ihrer Lage ver⸗ ſchieben und die Balkone herunterzufallen drohen, auch die Riſſe in den Mauern werden mit jedem f Tag weiter. Die Schäden in den Wohnungen an Wänden und Decken nehmen überhand. Durch Herunterfallen des Deckenputzes wird man gezwungen, täglich—3 mal die Zimmer zu kehren, damit man den Verputz nicht zertritt und nicht überall hinträgt. Hier iſt die Frage zu ſtellen: Wer kommt für dieſe Schäden auf, welche Behörde iſt hier haftbar zu machen. Die Hausbeſitzer ſind durch die hohen Steuern und Abgaben nicht in der Lage, dieſe Reparaturen, die in die kauſende von Mark gehen, nicht machen zu laſſen. Sie müſſen aber gemacht werden, um einen Zerfall der Häuſer zu verhüten. Reich, Staat und Gemeinde nehmen doch Brenn⸗ ſtoff⸗ und Autoſteuer ein; ſie ſollten deshalb auch um gute Fahrſtraßen beſorgt ſein. Leider muß ich mit Recht ſagen, daß für den Parkring als belebteſte Auto⸗ und Laſtwagenverkehrsſtraße bis heute noch nichts geſchehen iſt. Es wäre hier viel nötiger ge⸗ weſen den Parkring zu aſphaltieren, als in der In⸗ nenſtadt. Die zuſtändige Behörde wird erſucht, die Zuſtände zu ſtudieren und Sorge zu tragen, daß bald die Straße aſphaltiert wird, damit endlich das Ge⸗ polter und die Erſchütterungen der Häuſer aufhören. Ein Bewohner des Parkrings im Namen Aller. Verrohung oͤer Jugendͤbünde Wieder mußten wir auf unſerer Fahrt an einem der letzten Sonntage feſtſtellen, daß uns der Vor⸗ wurf, unter uns Bünden herrſche eine Verrohung ſondergleichen, und Haß und Neid, außerdem ſei uns nichts heilig und unſere Zerſtörungswut kenne keine Grenzen, mit Recht gemacht wird. Wir verwahren uns ſtrengſtens gegen ein ſolches Benehmen der Jungbündler. Wir bitten auch die Eltern, dagegen Maßnahmen zu ergreifen. Wir hatten ein Kriegsſpiel gegen eine befreundete norddeutſche Gruppe. Als das Spiel aus war und wir gemeinſam lagerten, fand ein Namensaufruf ſtatt. Es fehlten acht Norddeutſche. Da wir der Lage nach befürchten mußten, daß ſie ſich dem Walner⸗ turm zu verirrt hätten, brachen acht Mann auf, um das fragliche Gebiet abzuſuchen. Die übrigen teil⸗ ten ſich in Lagerwache und Gruppen, die die andere Gegend abzuſuchen hattten. Als wir in die Nähe des Turms kamen, wurden wir von unſeren Gäſten — wir hatten die Norddeutſchen eingeladen— auf⸗ merkſam gemacht, daß ein Lagerfeuer brenne. Wir antworteten:„Es wird die Freiſchar ſein; ſie hat den Turm verfallen gekauft und wieder erbauen laſſen. Vielleicht ſinds die verlorenen Söhne.“ Alſo hin! Dauerlauf marſch, marſch! Wir kommen hin. Da— eins, zwei, drei. Huſch, huſch! Wie die Haſen rennt eine Jugendgruppe mit Sack und Pack fort. Wir haben herzlich gelacht. Wir ſollten uns noch mehr freuen. Als letzter lief einer fort, der dabei war, ins Ofenrohr der Küche, die in der Richtung nach dem Hirſchkopf liegt, Steine zu werfen. Als wir auf die gegenüberliegende Seite kommen, krampft ſich uns das Herz zuſammen bei dem Anblick der Verwüſtungen. Wir hatten die Flüchtlinge bei ihrer Zerſtörungsarbeit geſtört. Der Turm liegt auf einem Sockel, der mit Mauern ein⸗ gefaßt iſt, die zumteil zerſtört waren. Am Eingang zum Heim waren die Schlöſſer der Tür mit Holz feſt verſtopft. Ueber der Lilie, dem Zeichen der Frei⸗ ſchar, eine Chiro. Außerdem waren noch die Tür⸗ „ritzen verſtopft. Jugendbündler, iſt das recht? Die Meute. Zur Einführung auswärtiger Vackwaren Wie aus Zeitungsnotizen erſichtlich, Heabſichtigt die Mannheimer Bäckerinnung mit aller Schärfe den Kampf gegen die Einführung auswärtiger Backwaren, hauptſächlich Brot, aufzunehmen. Aus den damit zu treffenden Kreiſen wird aufklärend folgendes mit⸗ geteilt: Wiederholte Verſicherungen der Männheimer Kundſchaft haben bisher bewieſen, daß es nach dem Standpunkte des brotkaufenden Publikums bis jetzt nur von großem Vorteil war, daß gutes, kräftiges Landbrot in die Stadt eingeführt wurde. Die Mann⸗ heimer Verbraucherſchaft gibt dieſem kräftigenden „Pfälzer Landbrot“ den Vorzug, weil ihr das von manchen Bäckern angebotene Brot nicht zuſagt. Die unterzeichneten Landbäcker dürfen ſich deshalb ſchon ſeit vielen Jahren einer guten Stammkundſchaft er⸗ freuen. Der ärztliche Rat zur Verwendung von Korn⸗ brot wird in weiteſten Kreiſen der Stadt begreiflicher⸗ weiſe auch nicht mißachtet. Bei der Landbrotbäckeret wird das Brot nicht im Dampfbackofen gebacken, ſon⸗ dern in dem alten deutſchen Holz und Kohlenofen, weil die trockene Hitze viel intenſiner auf den Back⸗ prozeß einwirkt, als bei den neuzeitlicheren Dampf⸗ backöfen, die wohl für die Herſtellung von Weiß⸗ gebäck vorteilhafter find. Das Backen in Dampfofen iſt wohl billiger, dafür iſt aber das Brot, im Holz⸗ und Kohlenofen gebacken, bedeutend ſchmackhafter, weshalb auch den Städtern, wenn ſie auf das Land kommen, das Landbrot beſſer ſchmeckt, weil man auf dem Lande noch zum größten Teil die alten Backöfen hat. Fur die Mannheimer Verbraucher ſpielte bisher alſo nicht die Herkunft ſondern die Qualität des Brotes die wichtigſte Rolle. Es iſt darum auch das„Pfälzer Landbrot“ bei den Mannheimer Käufern beliebt und unentbehrlich geworden. Seine Einführung in die Stadt erſcheint genau ſo gerechtfertigt, wie die ſtets und ſtändig im Handel befindlichen anderen Lebensmittel. Ein ehrlicher Handel und Wandel, der in volks⸗ geſundheitlichem Intereſſe liegt, dürfte insbeſondere auch den Städtern nicht ſchädlich ſein. Der Verſchleiß des„Pfälzer Landbrotes“ ſteht in Einklang mit der Tatſache, daß die Mannheimer Mühlen mit ihren Weißmehlen die ganze Pfalz beliefern. Wir haben immer noch im deutſchen Vaterland Gewerbefreiheit, weshalb auch wir Maudacher Bäcker, die wir ſchon vor dem Kriege Brot nach Mannheim lieferten, uns keinesfalls verdrängen laſſen, ebenſowenig wie die Mannheimer Geſchäftsleute ſich ihre Pfälzer Kund⸗ ſchaft wegnehmen laſſen. Den angekündigten Kon⸗ kurrenzkampf der Mannheimer Bäckerinnung, der übrigens wirkungslos erſcheint, nehmen wir nötigen⸗ falls gerne auf. Pfälzer Landbrotbäckereien Mau dach. Spart für ein Eigenheim Ein erhebendes Gefühl beglückte mich, als dieſer Tage die Nachricht von der Zuteilung meiner Bau⸗ ſparſumme durch die Geſellſchaft der Freunde Wüſtenrot eintraf. War doch damit der Höhepunkt und das Ziel meines Strebens erreicht, der Beſitz eines Eigenheims geſichert. Der Gedanke, im Alter eine dauernde Zufluchtsſtätte finden und durch die Bauerſtellung in ſozialer Hinſicht wirken zu können, bereitete mir große innere Freude. Selbſtverſtändlich gebührt der Geſellſchaft tiefgefühlteſter Dank. Ich kann daher nicht umhin, etwas näher auf das ſegens⸗ reiche Wirken einzugehen, um auch ſolche Kreiſe, die heute noch der Bauſpar⸗Eigenheim⸗Bewegung fern⸗ ſtehen, von dem Wert des gemeinſamen Zweck⸗ ſparens zu überzeugen. Es iſt erfreulich, hören zu dürfen, daß gerade mit der letzten Zuteilung wieder neue Millionen dem Baugewerbe zugeführt wurden. Trotz der gegenwärtigen ſo ſchwierigen Wirtſchafts⸗ verhältniſſe und der großen Arbeitsloſigkeit ſchreitet die Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſten⸗ rot in Ludwigsburg erfolgreich weiter. Teilte ſie doch dieſer Tage wiederum mehr als 10%½ Millionen Reichsmark an 691 deutſche und öſterreichiſche Bau⸗ ſparer zu. Hiermit ſind von der Gemeinſchaft der Freunde im Laufe von 52 Jahren an insgeſamt 9412 Bauſparrer Geſamtbeträge in Höhe von 141,8 Millionen Reichsmark zum Bau oder Erwerb eines Eigenheims und zur Hypothekenablbſung bereit ge⸗ ſtellt worden. Die ungewöhnlichen Erfolge dieſes Unternehmens ſind der beſte Beweis für ſeine Leiſtungsfähigkeit, aber auch der Ausdruck zielbe⸗ wußten Sparſinns und ſtarken Lebenswillens im deutſchen Volke. Das Baugewerbe als Schlüſſel⸗ gewerbe der Wirtſchaft hat durch die ſtarke Entwick⸗ lung des durch die Gemeinſchaft der Freunde führend vertretenen neuen Zweiges der Spartätigkeit eine rege Belebung erfahren. Ein Wüſten roter. Ueber all zu haben! 70 Sodbrennen %% WMAUGGGGGVGVGGVGVDVDVDVCVDVGVCVCVDVDVU HU 8 d Nubleffen.. Erhöſilich Avothelcen rogerien Heſniab ful. ogg? chicago * 7 N een eee ee eee een eee ee . 4 Cams tag, den 16. Auguſt 1930 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Ne. Suece, Man nimmt das Paket aufrechf in die linke Hand mit der Vorderseite dem Körper zu- gekehrt, greift mit den Fingern der rechten Hand oben über die Verschlußklappe(deren Kante durch das Papier zu fühlen ist) und reißt sie hoch(wie aus der Abbildung ersichtlich). Die lockere Beschaffenheif des Persilpulvers erfordert eine sorgfälfige und feste Verpackung, die jeden Verlust durch Auss freuen ausschließt. Das Offnen der Pakete erfolgt am besfen vor dem Waschen mit trockenen Händen auf folgende Weise: Nan legt das Pakei mit der Vorderseife nach unten auf einen Tisch und ritzt mit einem Küchenmesser oder dergleichen die obere Verschlußklappe ein. Das Pakei läßt sich dann leicht mit der Hand öffnen. Auf ſe d Ffmęet lH, Hi m, le, DSE Die„Persil-Deme“ will Sie bereiten in allen Fragen der häuslichen Reinigung. Vertrauen Sie sich ihrer Erfahrung an, es wird Ihr Nulzen sein! auf einen Kessel also, der beim Waschen 6 Eimer Wasser faßt, nimmt man 2 Normalpakete oder 1 Doppelpakef Persil.(Das Doppelpaket Persil ist 5 Pfg. billiger als 2 Einzel- pakeie). Die Waschlauge wird immer kalt und für jeden Kessel frisch bereitef Einmaliges Kochen der Wäsche genügt. persil bleibt Persil 8/50 de. das jöngste Essen 15 d fin Henkel 5 ee Pal, und Reinigungsmittel? Samstag, 16. August 1930 2 ler Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- w WIRTSCHAFTS- ZETTrUN Es liegt keinerlei Veranlaſſung vor zu verzagen, aber alle Veranlaſſung, zu erkennen, daß es nicht nur hoher ſtaatsmänniſcher Kunſt, ſondern auch ent⸗ ſchloſſenen Führerwillens bedarf, um eine fortſchrei⸗ tende Geneſung auf der ganzen Linie zu verwirk⸗ lichen. Man muß ſich dieſe Formulierung vor Augen halten, wenn man die heutige Wirtſchaftslage be⸗ trachtet und nicht auch der Verzagtheit, die überall anzutreſſen iſt, verfallen will. Niemand anders, als Reichs bankpräſident Dr. Luther faßt in dieſem Satze ſeine Geſamtauffaſſung über die heutige Wirtſchaftslage zuſammen, wie er ſie in der auch von uns veröffentlichten Betrachtung„Kredit und Zins im Zeichen der Kriſe“ zum Ausdruck brachte. Die Anſicht eines Mannes alſo, der ſchon einmal in den ganz dunklen Tagen von 1923/24, von ſeinem Tat⸗ optimismus geleitet, den Kurs des deutſchen Schiffes herumwarf, als er gemeinſam mit ſeinem Vorgän⸗ ger Dr. Schacht und dem Politiker Streſemann der deutſchen Währung und Wirtſchaft neue Fundamente gab. Der nicht unerfahrene Staatsmann und der gut unterrichtete Reichsbankpräſident bekennt ſich danach wieder in kritiſcher Stunde zu einem, wenn auch etwas abgemilderten Optimismus. Dr. Luther ſieht noch ein Fortſchreiten der Geſundung, wo andere nur Verfall glauben erblicken zu können. Was berechtigt Dr. Luther zu dieſem Glauben? Zuerſt wohl die Zuverſicht auf die Lebens⸗ kraft des deutſchen Volkes, auf ſeinen un⸗ beugſamen Willen zum Leben. Zum anderen aber iſt es die Erkenntnis, daß jede Kriſe die An⸗ ſätze zu ihrer Ueberwindung in ſich ſelbſt trägt. Und hier iſt es die Ueberzeugung, daß die untere Grenze der Geldserbilligung erreicht wurde, daß wir damit auf dem Tiefſtand der Depreſſion angelangt ſind. Nach den wirtſchaftlichen Geſetzen müßte alſo der Wieder⸗ anſtieg der Konjunktur durch verbilligten Kredit er⸗ folgen. Nachdem die Periode billigen Geldes in der Welt ſchon lange Zeit angehalten hat, wird der Zeitpunkt nicht mehr fern ſein, wo der Kreis⸗ lauf der Weltkonjunktur wieder nach oben führt. 97 Das wird ſelbſtverſtändlich bei der Tiefe und Aus⸗ breitung der Depreſſion nicht von heute auf morgen vor ſich gehen; es iſt auch gar nicht erwünſcht, ſon⸗ dern die Geſundung wird nur dann ohne gefährliche Rückſchläge fortſchreiten können, wenn ſie langſam, Stück um Stück, die von der Krankheit befallenen Teile kräftigen und geſunden läßt. Für Deutſchland kommt es darauf an, in welchem Maße der aus⸗ Jändiſche Kapitalmarkt wieder zu ſeti⸗ nen normalen Funktionen über zugehen in der Lage ſein wird, wie bald ſich Frankreich von ſeiner gefährlichen Goldhortungspolitik abwendet und damit den Weg für eine geſunde Verteilung der wirt⸗ ſchaftlicheanlageſuchenden Auslandsgelder auf die ihrer harrenden Wirtſchaften frei macht. Dr. Lu her verwies in ſeinem Artikel auf die notwendige Zu⸗ ſammenarbeit der Geldinſtitute. Man kann wohl annehmen, daß er in dieſer Beziehung auch auf die internationale Zuſammenarbeit dieſer Inſtitute anſpielt. Die B..., die in letzter Zeit verſchiedentlich in aller Stille die engliſche Valuta durch Aufkäufe engliſcher Schatzwechſel vor allzu großen Schwankungen ſchützte, die ihr aus dem Gold⸗ import Frankreichs drohten, wird berufen ſein, die Geſundung der internationalen Kapitalmärkte her⸗ beizuführen. Selbſtverſtändlich muß deſſen ungeachtet in Deutchland noch manches geſchehen, um den Kredit des letzten Kreditnehmers ſoweit zu verbilligen, als es die naturgeſteckten Grenzen möglich erſcheinen laſſen. Das muß auch noch mög⸗ lich ſein, ſelbſt wenn ſich auf dem internationalen Kapitalmarkt im ſpäteren Verlaufe ein Anziehen der Zinsſätze einſtellen ſollte. * Der weitere Anlaß, der trotz des bevorſtehenden Herbſtes zu einer freundlicheren Beurteilung auf⸗ muntert, liegt in den geſunkenen Um ſätzen. Der Welthandel iſt beiſpielsweiſe im erſten Vierteljahr 1930 ſowohl im Verhältnis zu der gleichen Zeit des Vorfahres, als auch im Verhältnis zum vierten Quartal 1929 erheblich zurückgegangen. Der Außenhandelsumſatz in 48 Lündern, auf die etwa/ des geſamten Welthandels entfallen, ver⸗ minderte ſich in der Zeit vom 1. 1. bis 31. 3. 1930 gegenüber dem 1. Quartal 1929 um 9,1 v. H. und ge⸗ genüber dem 4. Quartal 1929 um 11 v. H. Der Geſamtumſatz dieſer 48 Länder erreichte im 1. Vier⸗ teljahr 1930: 56,9 Milliarden RM. gegen 62,6 Mil⸗ liarden in den erſten 3 Monaten 1929 und 64,6 Mil⸗ liarden im letzten Vierteljahr 1929. Davon entfie⸗ len auf die Einfuhr 30,1 Milliarden RM. gegen 32,5 bezw. 33,2 Milliarden RM. und auf die Ausfuhr 25,8 Milliarden gegen 30,1 bezw. 31,4 Milliarden RM. Zum Teil beruht der Rückgang der Umſatzzahlen auf der Preisſenkung, die die Mehrzahl der Welthandels⸗ güter erfahren hat, aber auch die Umſatzmengen haben ſich nicht unbeträchtlich vermindert. Dieſe Umſatzverminderung hat ſich im zweiten Vierteljahr noch erheblich verſchärft und namentlich der Abſatz von Konſumartikeln iſt in den letzten Monaten ſtärker geſunken, als es dem laufenden Bedarf des Einzelhandels entſprach, weil unter dem Zwang der ſinkenden Preiſe Einzelhandel und Induſtrie zunächſt ihre Lagervorräte räumen mußten. Hält dieſe Entwicklung noch eine Weile an, ſo führt— ganz abgeſehen von dem vorerwähnten Anreiz billigeren Geldes— allein die Deckung des laufenden Bedarfes zu erhöhten Aufträgen und damit zu wach⸗ ſender Beſchäftigung in den einzelnen In⸗ duſtriezweigen. Eine Entwicklung in dieſer Richtung ſtellte das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſchon jetzt feſt. Der Prozeß findet in den billigen Rohſtoff⸗ preiſen eine ſtarke Stütze, jedoch wird ſehr viel davon abhängen, wie weit die deutſche Wirtſchaft die Chan⸗ cen der niedrigen Rohſtoffpreiſe für ſich ausnutzt. Bei der Tendenz, die Löhne zu ſenken, iſt es durchaus verſtändlich, wenn die Regierung darauf drängt, auch die Preiſe für Lebensmittel und Mar⸗ kenartikel ſo weit als möglich abzubauen. Je billiger das deutſche Volk lebt, umſo mehr ſteigt ſeine Kaufkraft und um ſo ſtärker kann produziert werden. Rückläufig Anſätze eines Amſchwunges? Die Regierung will ja darum u. a. auch die Preisbindung durch Kartelle beein⸗ fluſſen, um eine größere Verbilligung des Le⸗ bensſtandards herbeizuführen. Wir haben vor 14 Tagen ſchon ausgeführt, daß ſebbſtverſtändlich die Kartellpreiſe verhältnismäßig am leichteſten zu be⸗ einfluſſen ſind, da die anderen Momenke, die für die Preisgeſtaltung maßgebend ſind, wie Zinſen, Löhne, Mieten uſw., weſentlich ſchwerer erfaßt werden können. Aber wir haben auch ſeinerzeit ſchon darauf hingewieſen, daß die Verteuerung der lebensnotwen⸗ digen Produkte nicht allein in den geſchloſſenen Kar⸗ tellen zu ſuchen iſt und daß eine allgemeine Aufhebung der Preisbindung einen Kampf aller gegen alle mit zweifellos großen wirtſchaftlichen Gefahren im Ge⸗ folge haben müſſe. Das Gutachten des Reichswirtſchafts⸗ rates über die Kartellpolitik der Reichsregierung beſtätigt unſeren Standpunkt voll und ganz, da es dieſe Erkenntnis in den Mittelpunkt des Gut⸗ achtens ſtellt und ein zu ſcharfes Vorgehen gegen die Kartellpreiſe ablehnt. Richtig iſt die Aufaſſung, daß die Preisbindung durch Kartelle keinesfalls der ent⸗ ſcheidende Faktor für die Preishöhe iſt, ſondern, daß dieſe noch durch ſehr viele andere Momente wie ſchon kurz angedeutet— bedingt wird. Richtig iſt auch, wie Dr. Cohen⸗Reuß in ſeinen Erläuterun⸗ gen zum Gutachten betont, daß es nichts gefähr⸗ licheres gibt, als einen Teil der Wirtſchaft von heute auf morgen vor neue Tatſachen zu ſtellen. Wenn auch der Geſamteindruck vorliegt, daß ſich der Reichs⸗ wirtſchaftsrat einer gewiſſen Vorſicht bei ſeiner Stel⸗ lungnahme befleißigte, ſo hat er doch auf die Fälle hingewieſen, in denen die durch die Kartelle gebundenen Preiſe ohnehin nicht aufrecht erhalten werden können und in denen lediglich der wirtſchaftlich Schwache gezwun⸗ gen wird, die offiziellen Preiſe zu zahlen. Hier wird wahrſcheinlich die Reichsregierung eine Möglichkeit ſehen, durch Zwangsmaßnahmen auf eine Preisſenkung hinzuwirken. Eine von der Grundlinie abweichende Stellung nimmt das Gut⸗ achten bei den Preiſen für Markenartikel der Lebens⸗ und Genußmittelbranche ein. Ein Teil des Reichswirtſchaftsrates iſt hier offenbar der Auffaſſung, daß in dieſen Fällen eine Aufhebung der gebundenen Preite möglich ſei, da man glaubt— wir ſelbſt wieſen ſchon kürzlch darauf hin—, daß hier gewiſſe Erfolge erzielt werden können, daß aber ſelbſtverſtändlich dabei weit⸗ gehende Veränderungen im Vertei⸗ lungsapparat, alſo im Handel, unabänderlich ſein werden. Im Ganzen geſehen, ergibt ſich aus dem Gut⸗ achten, daß man ſich hüten muß, bei der behördlichen Beeinfluſſung der Preisgeſtaltung falſche Wege ein⸗ zuſchlagen. Im allgemeinen kann die Produktion bei der gegenwärtigen Abſatzkriſe die Preiſe gar nicht künſtlich hochhalten, ſondern ſie muß ſchon im eigenen Intereſſe auf billige Preiſe bedacht ſein. Die Kriſe wird darum aus ſich ſelbſt heraus auf Preis, Abſatz und Produk⸗ tion einwirken, ſobaß nach den Anzeichen, die jetzt ſchon am Eiſen⸗ und Schrottmarkt feſtzuſtellen ſind, ſowie in den Verhältniſſen am Kapitalmarkt gewiſſe Vorausſetzungen, allerdings nur ſchwache, erblickt werden können, die auf einen Umſchwung in abſehbarer Zeit hindeuten. Wenn darum der ent⸗ ſchloſſene Wille vorhanden iſt, alle Kräfte auf das Ziel des Wiederaufbaues der Wirtſchaft zu konzen⸗ trieren, dann darf man mit Dr. Luther hoffen, daß der ſchwierigſte Teil des Leidensweges des deutſchen Volkes in dieſen Wochen überwunden werden und die Geneſung auf der ganzen Linie fortſchreiten kann. Kurt Ehmer. Deutſchlanoͤs Ausfuhr im Juli weiter geſtiegen Rund 850 Mill. R. Ausfuhrüberſchuß von Jannar bis Juli 1930/ Geſteigerter Fertig⸗ warenabſatz Die Ausfuhr gegenüber dem Vormonat um 40 Mill.„ geſtiegen, beträgt im Juli 950 Mill., wo⸗ von 55 Mill.„(im Vormonat 52 Mill.) auf die Repa⸗ rattons⸗Sachlieferungen entfallen. Die Ein fuhr er⸗ reicht im Juli nur 909 Mill.&(Juni 814), obwohl in den Einfuhrnachweis für dieſen Monat das Ergebnis der Zoll⸗ abrechnungen aus dem Lagerverkehr für das 1. Halbjahr 1080 in Höhe von 126 Mill. l einbezogen iſt. Mithin n die Außenhandelsbilanz für Juli wiederum mit einem bemerkenswerten Ausfuhrüberſchuß ab. Für den Jahresteil Januar/ Juli 190 iſt der tat⸗ ſächliche Aus fuhrüberſchuß, der ſich ergibt wenn die in Wirklichkeit noch auf die Vorjahrseinfuhr entfallen⸗ den Anſchreibungen aus den diesjährigen Januar⸗ und Februarabrechnungen im Lagerverkehr(228. 101— 324 Mill.%) in Abzug gebracht werden, auf rund 850 MI l. Mark anzuſetzen. Die monatliche Bewegung des Außenhandels (in Millionen 5 Teen in MI. N Gegenwartswerte in Mill. RM. Rein. Monat 45 A ee Lebensmitt.] Rohſtoffe[Fertigwaren N Einf, Ausf. Einf. Ausf.] Einf. Ausf. Einf.] Ausf. Monats⸗ 5 durchſchn. 1928 1030 788— 297 888,2 48,1 517,6 186,7 167,1 552,4 dto. 1926[833 815— 18 297,6 39,7 412,8 104,3 113,5„0 dio. 1827 1188 882— 334 360,5 34,0 590,4 1972 2116 629,3 dto. 1928 1168 970— 196 848,6 50,7 608,9 189,1 204,8 708,7 bto. 1929[1120 1057— 66 818.4 59,8 600,4 210,51 189,2 754,5 Januar 28[1819 1080 288 404, 7 6,0 888,710,114, 780,1 ebruar 1017 921 96 279.6 46,7 546.1182 9] 182.4 690,1 117„ 41022 931— 91 262,9 49,2 568,0 169 6 187.9 600,9 J 1255 1184— 911 350,8 82,3 691.8 231,9 199,9 848,2 Mat 1132 1098— 24 810.9 74,0 618.5 221,7J 196,4 800.7 Fu 1078 1016— 62 279,1 60,7 585,2 191.9 202,1 763,7 Juli:„1230 1031— 189 407,0 44,2 618,2 206.4 197,1 780,5 Auguſt 1073 1123 55 49 305,6 44.6 575,9 222,8 180,4 854, September. 1088 1137 99 295.2 62,8 547,5 225.4 180,2 846,2 Oktober 1107 1165 58 299,0 77,7 601,0 220,2 189,8 885,2 November. 1161 1094 67 315.6 60,7 652,3 218,3 177,0 818,0 Dezember. 1018 1095— 81 310,7 50,1 527,5 209,5 162,8 14276 Januar 90. 1804 1092— 212.9 5 2749 148781. ebruar. 981 1026 45 278.4 43.8 528,8 228,6 9788, drz 888 1104 221 218,6 46.2 498,4 220,7 167.5 839,9 April 888 976 2416 86,7 479,6 199,9 158,5 734,4 Mai 8801 260 209,2 89,9 484,8 238.3 159,3 813,8 uni 13 910 56 218,0] 48,1 440,6 187 2 150,5 689,9 Juli 3 2 950. 41 278,4 400 478,7 199,0 150,0 706.6 Ausfuhr ohne Reparationslieferungen Die Zunahme der Ausfuhr beruht auf einer Steigerung des Abſatzes an Fertigwaren( 36,7 Mill.„) und auch an Roh⸗ ſtoffen und halbfertigen Waren( 11,8 Mill. Mark). Die Ausfuhr von Lebensmitteln und Ge⸗ tränken hat dagegen abgenommen(— 8,1 Mill. 149). Dieſe Bewegung entſpricht bei allen drei Warengruppen der ſai⸗ ſonmäßig zu erwartenden Tendenz; allerdings weicht bei der Rohſtoff⸗ und Lebensmittelausfuhr der Umfang der Zu⸗ bezw. Abnahme von dem ſaiſonüblichen Ausmaß ab. Die Zunahme der Fertigwarenausfuhr zeigt ſich insbeſondere bei den Textilfertigwaren, deren Ausfuhr um 13,3 Mill. 4 geſtiegen iſt. Namentlich die Gewebe aus Wolle und anderen Tierhaaren( 6,2 Mill.%), aber auch die Baumwollgewebe( 2,8 Mill. /) und Gewebe aus Seide und Kunſtſeide( 2,8 Mill. /) verzeichnen eine Mehrausfuhr gegenüber dem Vormonat. Geſtiegen iſt fer⸗ ner die Ausfuhr von Waſſerfahrzeugen( 6,8 Mill.), chemiſchen und pharmazeutiſchen Erzeugniſſen einſchließlich der Farben( 4,3 Mill.), nichtelektriſchen Maſchinen (9. 2,4 Mill.) und elektrotechniſchen Erzeugniſſen(+ 2,1 Mill.). Die Ausfuhr von Eiſenwaren ſowie Kleidung und Wäſche weiſt gegenüber dem Vormonat einen leichten Rückgang auf. Unter den Rohſtoffen und halbfertigen Waren hat namentlich die Ausfuhr von Kaliſalzan(+ 4,6 Mill.), chemiſchen Rohſtoffen und Halbzeugen( 3,8 Mill.), Koks und Steinkohlen eine Zunahme erfahren. iſt dagegen die Ausfuhr von ſchwefelſaurem Ammoniak(— 5,6 Mill.). Die Abnahme der Lebens mittelausfuhr tritt beſonders bei Hafer(— 6,0 Mill.% und Roggen(—.6 Mill.) in die Erſcheinung; der Rückgang der Ausfuhr bei dieſen Getreidearten dürfte damit zuſammenhängen, daß für Hafer und Roggen die Erteilung von Einfuhrſcheinen vor kurzem aufgehoben iſt. e Von den wichtigſten Reparations⸗Sachliefe⸗ rungen im Juli entfallen auf die Gruppe Rohſtoffe: Steinkohlen mit 7,5 Mill.„ auf die Gruppe Fertigwaren: Keſſel, Maſchinen und Maſchinenteile mit 11/7, Waſſerfahr⸗ zeuge mit 8,5, Eiſenwaren mit 8,0, Eiſenbahnwagen mit 5,0, chemiſche Erzeugniſſe einſchließlich der Farben mit 3,7 und elektriſche Maſchinen ſowfe ſonſtige elektrotechniſche Erzeug⸗ niſſe mit 1,6 Mill. I. Der um 95,5 Mill.„ höhere Ausweis der Einfuhr zeigt Mehrbeträge von 58 Mill.„ bei der Gruppe Lebens⸗ mittel und Getränke und von 38 Mill.„ bei der Gruppe Rohſtoffe und halbfertige Waren. Innerhalb der Gruppe Lebensmittel und Ge⸗ tränke verzeichnet der Einfuhrnachweis eine bemerkens⸗ werte Steigerung bei Kaffee, Butter, Gerſte, Weizen, Mais und Kakao. Zum größten Teil be⸗ ruht jedoch die Zunahme bei dieſen Erzeugniſſen auf den Einflüſſen der halbjährlichen Zollabrechnung. Eine tat⸗ ſächliche Zunahme im bedeutenden Umfang hat nur bei der Einfuhr von Butter ſtattgefunden die unter Abzug des Betrages aus den Zollabrechnungen ein Mehr von 13,6 Mill.„ darſtellt. Die Einfuhr von Gerſte erweiſt ſich nach Abzug des Zollabrechnungsbetrages im Gegenteil als rück⸗ läufig, während ſich die Zunahme bei den ſonſt genannten Erzeugniſſen in engeren Grenzen hält. Zurückgegangen iſt unter den Lebensmitteln die Einfuhr von Eiern, Süd⸗ früchten und Küchengewächſen. Auch bei der Einfuhr von Rohſtoffen und halb⸗ fertigen Waren wirken ſich die Zollabrechnungen 3. T. ſtark aus. So entfällt bei der Zunahme der Einfuhr von Mineralölen(= 39,5 Mill. /) ein Betrag von 33 Mill. /, bei der Zunahme der Einfuhr von Bau⸗ und Nutzholz( 16,6 Mill.%) ein Betrag von 12 Mill./ auf den Abrechnungsverkehr für das erſte Halbjahr. Einen bemerkenswerten Rückgang zeigt die Einfuhr von Tierfett und Tran(— 13,6 Mill,), von Textilrohſtoffen(— 9,1 Mill.%) und Kupfer(— 7,7 Mi. /) Unter den Textil⸗ rohſtoffen hat namentlich die Einfuhr von Wolle und an⸗ deren Tierhaaren(— 7,5 Mill. /) abgenommen; vom Rückgang nicht betroffen iſt die Einfuhr von Baumwolle, die um faſt 2 Mill./ geſtiegen iſt. Die Fertigwareneinfuhr zeigt ſich insgeſamt kaum verändert(— 0,5 Mill. /) Geſtiegen iſt die Ein⸗ fuhr von Leder( 4,2 Mill.), Wollgeweben und Kaut⸗ ſchukwaren; abgenommen hat die Einfuhr von Kraftfahr⸗ zeugen und Kraftfahrrädern(— 2,9 Mill. 4) und von ſeidenen Geweben. —— O Vor dem Abſchluß der Favag⸗Vorunterſuchungen. (Eig. Dr.) Das Oberlandesgericht hat die Beſchwerbe Sauerbreys gegen den Beſchluß des Landgerichts, durch den die Haftfortdauer angeordnet wurde, verworfen. Sauerbrey bleibt demnach weiter in Unterſuchungshaft. Im übrigen geht die Vorunterſuchung ihrem Ende zu. Buch⸗ prüfungsberichte und Gutachten ſind bereits eingegangen und ein große Anzahl von Einzelfällen iſt zum Abſchluß gebracht. Mehrere Berichte und Gutachten ſtehen noch aus. deren Fertigſtellung für die nächſten Wochen erwartet wird. Die dazu erforderlichen Vernehmungen werden mit tunlichſter Beſchleunigung vorgenommen werden. Umlageerhöhungen beim Ruhrkohlen⸗Syndikat. Für den abgelaufenen Mona Juli iſt eine Erhöhung der Um⸗ lage für die Verkaufsbeteiligung auf 2,39 Mill./ ein⸗ getreten gegenüber 2,33 Mill.„ je Tonne im Juni. 0 Abend-Ausgabe Nr. 376 Verwaltungsäußerungen von Feloͤmühle Continental Rittgers O(Eig. Dr.) Auf Anfrage der F. Z. wird von der Verwaltung der Feldmühle Papier⸗ und Zell⸗ ſtoffwerke A G. folgendes mitgeteilt: Der Au 7 tragseingang ſei ſchlechter geweſen, als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Trotzdem ſeien die ſämtlichen Fabri⸗ ken bisher voll beſchäftigt, wie auch teilweiſe zu herabgeſetzten Preiſen der Umſatz im laufenden Jahr wert⸗ mäßig um 4 v. H. niedriger ſei als im Vorfahre, die Er⸗ zeugung um 1 v. H. höher. Für Ausfälle in beſonders gedrückten Papierſorten, wie Zeitungsdruck, ſei Erſatz in anderen, leichter exportfähigen geſucht worden. Ueber das finanzielle Ergebnis laſſe ſich noch nichts äußern. Aber nach dem Verlauf des erſten Halbjahres ſei zur Zeit die Befürchtung unbegründet, daß der letzt⸗ jährige Dividendenſatz nicht aufrecht erhal⸗ ten werden könne. Die Continental Gummiwerke A.., Han⸗ nover, berichten, daß der Umſatz ſich mengenmäßig ſo ungefähr auf der gleichen Höhe wie im Vorjahre be⸗ wege, wertmäßig aber natürlich im gewiſſen Verhältnis zu den geſunkenen Rohmaterialpreiſen zurückgegangen ſei. Falls die deutſche Wirtſchaftslage nicht unter politiſchen Einflüſſen noch ungünſtiger werde, glaube man annehmen zu dürfen, daß die letzten Monate des Geſchäftsjahres 1990 ſich ungefähr ebenſo außwirken werden, wie die erſten. Die Rütgerswerke Ac. weiſt beſanders darauf hin, daß ein ſicheres Urteil über den Verlauf threr Geſchäfte im jetzigen Zeitpunkt nur mit Vorbehalt möglich iſt. Bis Ultimo Juli habe der Umſatz der eigenen Betriebe mengenmäßig den vorjährigen erreicht. Wertmäßig lag er 7 v. H. unter dem Vorjahre, vorbehaltlich endgültiger Syndikatsabmachungen. Das finanzielle Ergebnis des erſten Halbjahres ſei insgeſamt nicht ſchlechter als im erſten Halbjahr 1929, enthalte aber den größten Teil der Einnahmen aus Beteiligungen für 192g, nicht etwa für 1930. Eine Vorausſage für das wichtigere zweite Halbjahr ſei nicht möglich. O Falſche Gerüchte über einen neuen Montanzuſam⸗ menſchluß. Eſſe n, 16. Aug.(Eig. Dr.) Schon wieder taucht das Gerücht auf, daß die Familie Haniel die Ak⸗ tienmehrheit der Gute Hoffnungshütte AG. zu verkaufen beabſichtige. Es ſollen bereits Verhandlungen mit einem Konſortium im Gange ſein, dem u. a. die Fried. Krupp AG. und die Firma Otto Wolff angehören. Von der Ver⸗ waltung der Guten Hoffnungshütte AG. wird D. H. D. zu der Erklärung ermächtigt, daß dieſe Gerüchte in keiner Weiſe den Tatſachen entſprechen. Auch die Firma Wolff erklärt auf Anfrage, an derartigen Verhandlungen nicht beteiligt zu ſein. O Maſchinenbau AG., vorm. Beck u. Henkel, Kaſſel— Verluſtminderung.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft hat im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr einen Bruttogewinn von 126 092 erzielt. Nach Abſchreibungen von 75 876(i. V. 90 878) 4 ergibt ſich ein Reingewinn von 50 266, um den ſich der vorjährige Ver luſt von 113 682 auf 63 416 ver⸗ ringert. O Intereſſengemeinſchaft in der Gerbſtoffinduſtrie. (Eig. Dr.) Die Gerbſtoffwerke Günther Bauer u. Co., Komm. ⸗Geſ. in Hamburg und die v. HG. Mitteldeutſche Gerbſtoffgeſellſchaft Thor⸗ n% w ͤ u. Co., Obers hauſen b. Offenbach a.., haben ſich zu einer erschlug ende zu ſammenge⸗ ſchloſſen. Der Zuſammenſchluß bezweckt die ammen⸗ fe der bisher getrennten rbb neden 155 Verkaufsorganiſationen. 5 5 Lr, n. Det 14001 e Fuſion Kalker Maſchinenfabrik AG., Köln—„AW Allgemeine Werkzengmaſchinen⸗Geſellſchaft Ach,, Berlin. In der Gruppe Richard Kahn iſt beabſichtigt, die Kal⸗ ker Maſchinenſabrik AG., Köln, die über ein Aktienkapital von 1,2 Mill./ verfügt, mit der„AWG“ Allgemeine Werkzeugmaſchinen⸗Geſellſchaft AG., Berlin, die ein Ka⸗ pital von 800 000/ hat, zu fuſtonieren. Ueber das Um⸗ tauſchverhältnis ſteht endgültiges noch nicht feſt. Die Kalker Maſchinenfabrik hat ihre fabrikatoriſchen Intereſſen im weſentlichen abgeſtoßen und iſt heute nur noch eine Ter⸗ raingeſellſchaft, deren Grundſtücke bereits von der„AWG“ benutzt werden. Die Verſchmelzung des Schultheiß⸗Oſtwerke⸗Konzerns. (Eig. Dr.) Die Aufſichtsräte der Schultheiß ⸗ Patzenhofer Brauerei AG. und der Oſtwerke AG. haben heute die Verſchmelzun g. der beiden Unternehmungen beſchloſſen. Die Schultheiß⸗Patzenhofer Brauerei AG. nimmt die Oſtwerke AG. auf, deren Aktio⸗ nären ein Umtauſch im Verhältnis von 5000/ Oſt⸗ werke⸗Aktien zu 4000/ Schultheiß⸗Aktien angeboten wird. Die Schultheiß⸗Patzenhofer Brauerei AG. erhöht ihr Stammkapital auf 75 Mill.]. Außerdem werden 15 Mill./ neue Vorzugsaktien mit einfachem Stimmrecht geſchaffen, die mit 25 v. H. einzuzahlen ſind. * Stillegung in der Odenwälder Hartſteininduſtrie. Die Odenwälder Hartſtein⸗Induſtrie hat ihren Niederram⸗ ſtadter Betrieb wegen Mangel an Aufträgen gänzlich ſtill⸗ gelegt und die Belegſchaft entlaſſen. Die übrigen Betriebe ſind ebenfalls nicht mehr voll beſchäftigt. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 15. Auguſt. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Birnen 12—28, Aepfel 15—25, Pfirſiche 15—21, Mirabellen 1721, Zwetſchen 810, Bühler Zwetſchen 10—12, Tomaten—6, Reineclau⸗ den—8. Anlieferung 250 Zentner, Abſatz und Nachfrage gut. Weiterer Rückgang der Getreidepreiſe im Gäu⸗Erzeu⸗ gungsgebiet. Die Getreidepreiſe im Gäu haben neuerdings nachgelaſſen. Für Korn werden noch 16, für Weizen 27, je Doppelzentner geboten. Am Hafermarkt wurden die erſten Verkäufe vorgenommen. Man zahlte für den Dop⸗ pelzentner 14,50&. Getreidemärkte zum Wochenſchluß befeſtigt Weizen und Roggen anziehend/ Mehle beſſer gefragt Auch Hafer feſter Berliner Produktenbörſe v. 16. Aug.(Eig. Dr.) Bei ruhigem Geſchäft nahm die Wochenſchluß⸗ börſe einen wiederum feſten Verlauf. Angeſichts des anhaltenden Regenwetters blieb die Landwirtſchaft mit An⸗ gebot vorſichtig und da zudem feſtere ausländiſ ch e Meldungen vorlagen, ergaben ſich für Wei zen im Promptgeſchäft Preisbeſſerungen von—8 l. Roggen lag ebenfalls feſter. Die Stützungskäufe erreich⸗ ten heute kein größeres Ausmaß. Am Lieferun 93 markte gewann Weizen 2— 2, /, Roggen notierte 122 Mark höher. Weizen⸗ und Roggen mehle waren etwas beſſer gefragt und in den Forderungen erhöht. Hafer alter und neuer Ernte in guten Qualitäten vurde vom Kon⸗ ſum laufend gekauft und lag feſter. Der Gerſten markt blieb im Gegenſatz zur Allgemeintendenz ruhig. Amtlich nottert wurden: Weizen 252285, feſt; Sept. 267; Okt. 270; Dez. 277; Roggen 164, feſt; Sept. 176 Okt. 179; Dez. 189; Braugerſte 205— 225; Futtergerſte 183198, ſtetig; Hafer 184—194, feſt; Sept. 181,5; Okt. 186,75; Dez. 192; Weizenmehl 29,50 37,50, feſt; Roggenmehl 2420,50, feſter; Weizenkleie 9,75—10, ſtetig; Roggenkleie 9,509, 75, matt; Viktoriaerbſen 27—92; Kleine Speiſeerbſen 2427; Futtererbſen 19—20; Peluſchken 2122; Ackerbohnen 17—48,5; Wicken 21— 23,5; Rapskuchen 10,60—11,60; Lein⸗ kuchen 17,70—18,40; Trockenſchnitzel 8,409, 20 Soyaextrae⸗ tionsſchrot 14,60 15,40; Kartoffelflocken 15,80 16,50; allg. Tendenz feſt. * Liverpooler Getreidekurſe vom 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Anf a ng Weizen(100 Ib.), Tendenz feſt; Okt.—(.27); Dez..4%(75/0, März.5½%(.4¼8); Mehl(280 lh.) London Weizenmehl 2635.— Schluß: Okt..3; Dez. .45 März.%. Tendenz ſtetig. 8 Rotterdamer Getreidekurſe v. 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 8,50, Nov. 8,77,5; Jan. 9; März 9,17,5; Mai(in Hfl. p. 2000 Kg.) Sept. 136,5; Nov. 134,5; Jan. 136,5 März 140. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 16. Auguſt.(Eig. Dr.) 2 9 0 750. B 7,20 G; Mai(31) 7,5 8 740 G. Aug 6,80 B 6,0 B; Sept. 6,80 B 6,70 G; Okt. 5,85 B 6,80 G; Nov. 6,95 B 6,90:; Dez. 7 B 6,95 G; Jan. ⸗ März 7,20 B 7,10 G; Tendenz ruhiger.— Gemahlene Mehlis prompt per 10 Tage 26,60 u. 27,10; Aug. 27,10; Tendenz ruhig. Bremer Baumwolle vom 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 13,68. a Liverpooler Baumwollkurſe v. 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerſe, Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(31) 641, März(81) 649—650, Mai(31) 659, Juli(31) 666, Okt. 62630, Dez. 637, Jan.(). Tendenz ruhig und be⸗ hauptet.— Schluß; Jan.(31) 688, Fehr(81) 641, März ) 647, April(31) 650, Mai(31) 656 Juni(31) 659, Juli(31) 663, Aug. 637, Sept 625, Okt. 27, Nov. 627, Dez. 634, Jan.(32) 680, Loco 680, Tagesimvort 2400, Tageslocoverkäufe 9000, Exportverkäufe 900, Egypt. Up⸗ per F. G. fair loebo 867, Tendenz ruhig. Berliner Metallbörſe vom 16. Auguſt.(Eig. Dr.) Freiverkehr: Elektrolytkupfer,(wirebars) prompt 105,25 („% für 100 Kg.); Ortiginalhütten rohzink—; Raffinabe⸗ kupfer, loco 99—100; Standardkupfer, loco 93,50. Orf⸗ ainalhüttenweichblei—; Standard⸗Blei per Auguſt 3637; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 139,75; Silber in Barren oa. 1000 fein per Kg. 4 50,25 /; Gold, Freiverkehr, per 10 Gramm 2828,20 /; Platin, Freiverkehr, per 1 Gramm—7 l. N Firn 8* re ee ee re * ae ,, ve ** 8 9 Samstag, 16 August 1030 Die Menſchen ſind ſtolz darauf, daß ſie denken können, und ſchauen auf das Tier herab, das dieſer Hirntätigkeit nur in primitipſter Form fähig iſt. Un⸗ ſere Denkfähigkeit ermöglicht uns das Lernen und das Urteilen. Das Lernen beruht in erſter Linie auf einer Anſammlung von Keuntniſſen und Erfah⸗ rungen. Es arbeitet alſo mit Hilfe des Gebächtniſſes. Das Urteilen muß ſchon als eine höhere geiſtige Funktion angeſehen werden. Es baut auf dem Er⸗ lernten auf und benutzt das durch Erfahrung und Er⸗ lernung gewonnene Wiſſen ſozuſagen als Rohſtoff, um durch Vergleichen und Abwägen zu ſichten und zuſammen zu drängen, klare, allgemein gültige oder grundſätzliche Anſchauungen zu gewinnen. Unter den beſonders klugen Menſchen gibt es ausgezeichnete Lerner, die ein großes Wiſſen aufzuſtapeln vermö⸗ gen, es auch jederzeit hervorholen können, aber nicht übermäßig viel damit anzufangen wiſſen, und im Gegenſatz dazu ſolche, die ſchon mit Hilfe eines be⸗ ſcheidenen Wiſſensſchatzes dank ihrer angeborenen Urteilskraft eine eindrucksvolle Vorſtellung, eine ſichere Folgerung, ſchöpferiſche Gedanken zu faſſen, zu bilden und wiederzugeben vermögen. Die Urteilskraft wird aber ſtets durch trie b⸗ hafte, gefühlsmäßige Vorſtellungen be⸗ hindert, die entweder von eigenen Vorſtellungen er⸗ regt oder durch anerzogene Grundſätze beeinflußt ſind. Wir können uns von dieſen Einflüſſen nie frei machen, aber je genauer wir ſie kennen lernen und beobachten, um ſo leichter laſſen ſie ſich in Rechnung ſtellen, und um ſo freier und unbefangener wird unſer Urteil. Wenn wir die nötige Sachkenntnis be⸗ ſitzen, können wir ohne Schwierigkeit über die Güte und Brauchbarkeit eines Materials urteilen. Unſer Urteil über andere Menſchen wird meiſt überraſchend ſchnell gefällt, iſt aber häufig recht unſicher. Wir erleben in dieſer Beziehung immer wieder Enttäu⸗ ſchungen. Selbſt derjenige, der berufsmäßig Men⸗ ſchen zu beurteilen hat, z. B. der Lehrer, wird nie ganz frei von gewiſſen ſubjektiven Empfindungen und kommt dadurch leicht zu einem einſeitigen oder ſchtefen Urteil. Wenn er wirklich gerecht und ſicher urteilen will, muß er nicht nur ſeine Zöglinge, ſon⸗ dern auch ſich ſelbſt, ſeine ſeeliſchen Hemmun⸗ gen und Schwächen kennen. Wenn man aber 50 cle ſelbſt urteilen ſoll, ſeine Leiſtungsfähigkeit, das eigene Talent, die eigenen Fähigkeiten klar er⸗ kennen will, ſo hat man die allergrößten Schwierig⸗ keiten. Du glaubſt, Deiner Eigenart, Deiner Schwächen und Vorzüge voll bewußt zu ſein, aber leider irrſt Du Dich gewöhnlich. Um wirklich zu einer bewußten Perſönlichkeit heranzureifen, iſt mehr nötig, als jene alltäglichen Maßſtäbe anzulegen. die ſich in den Worten„gut und böſe, eitel und be⸗ ſcheiden, ſtark und ſchwach“ kennzeichnen. Auch die üblichen Grundſätze der Moral und der Sitte ge⸗ nügen nicht. Sie ſind Leitlinien, welche die Jugend braucht, um ſich eine Weltanſchauung zu bilden. Es ſind Wegweiſer, ohne die ſich die Menſchheit in ihrem engen Gemeinſchaftsleben nicht zurecht finden würde. Für die bewußte Perſönlichkeit gilt jedoch das Wort Friedrich Viſchers:„Das Moraliſche verſteht ſich immer von ſelbſt.“ Auch hier ſind Pfade gekennzeichnet, aber ſie führen über ſteile, ſchwindelerregende Höhen und ſind wohl nur von Phtloſophen und Dichtern begangen worden. Andere Wege zur bewußten Perſönlichkeit führen durch die ſchauerlichſten Tiefen und Klüfte der Menſchenſeele. Dieſen Weg haben die Pſychoanalytiker betreten. Viele werden ſich von ſolchen Gedankenpfaden ab⸗ wenden, und es mag wohl ſein, daß manche dieſer Schilderungen gar zu unglaubwürdig und nieder⸗ drückend für die Augen derjenigen ſind, die ſich ge⸗ wöhnt haben, nach dem Schönen und Erhabenen zu blicken. Es kommt aber aztf die Beleuchtung an, in der wir eine Sache ſehen. Die bewußte Perſönlichkeit wird ſich be⸗ mühen, die Vorgänge in der eigenen Seele weder im Sonnenglanze der Illuſion, noch im Dämmerſcheine des Peſſimismus zu betrachten, ſondern ſie in ein gleichmäßiges Licht zu rücken und unbefan⸗ gen mit den Seelenvorgängen anderer Menſchen zu vergleichen, ſie wird dabei in der eigenen Bruſt Empfindungen und Antriebskräfte finden, die ihr in der Seele des Verbrechers rückhaltlos entgegentre⸗ ten. Man braucht nicht gleich zu erſchrecken, wenn man ein häßliches Gefühl in ſich entdeckt. Es ſind Reſte jener Urinſtinkte aus der brutalen Zeit des Urmenſchen. Aus der Tiefe der Seele flackern ſie manchmal auf, aber ſie können und dürfen nicht zün⸗ den. Im ſeeliſch geſunden und im erzogenen Men⸗ ſchen ſind genug Hemmungen und Bremſen ange⸗ bracht, um ſie zu bändigen. Der befangene Menſch fürchtet ſich vor ſolchen Abgründen ſeiner Seele und wird ſie durch übertriebene Gegenvorſtellungen zu überbrücken verſuchen, die für den Fernerſtehenden den Eindruck des Ueberheblichen, Eingebildeten, Un⸗ natürlichen machen. Die bewußte Perfönlichkeit ſichert ſich auf andere Weiſe. Sie ſucht ſich mit die⸗ ſen Schwächen abzufinden oder ſie zu veredeln. Das Wort„Erkenne Dich ſelbſt!“ darf nun aber nicht zu einer grübleriſchen Seelenzergliederung werden. Die 1 17 ſoll dem bewußten Menſchen nicht verloren gehen. Auch die naturgewollte und geheiligte Form der Vereinigung zweier Menſchen iſt in ihrer gegen⸗ wärtigen Form mit allen den Unzulänglichkeiten be⸗ haftet, die allen Sitten und Gebräuchen der Kultur⸗ menſchen eigen ſind. Der bewußte Menſch wird auch andere Vereinigungen und Gemeinſchaften ver⸗ ſtehen können, und zwar ſelbſt dann, wenn er ſie für ſich perſönlich ablehnt. Im Bewußtſein der ge⸗ heimnisvollen Strömungen, die ſein Inneres durch⸗ fluten, muß er einem alten Gedanken aus der Edda Raum geben:„Der Liebe verwundern ſoll ſich kein Weiſer“. In der Liebe und im Kampf wird auch die bewußte Perſönlichkeit die Waffen ſtrecken müſſen und die Objektivität nicht immer auf⸗ recht erhalten können. Hier ſind die Triebfedern der Affekte oft ſo ſtark, daß die durch Urteil und Selbſt⸗ Pte Perſönlickhkeit Von Dr. med. G. Kaufmann⸗Dresden erkenntnis gefeſtigten Schranken durchbrochen werden können. Unſere Zeit iſt der Entwicklung der bewußten Perſönlichkeit günſt ig. Ja, ſie hat vielleicht dieſen Typ des vergeiſtigten Menſchen erſt hervorgebracht und entdeckt. Aber ſchon iſt das Ziel überſchritten. Man will bewußt ſein, d. h. man kopiert ein Schema und wird dabei zum Zy⸗ niker oder zum Snob, zum charakterloſen Weichling oder zum ſelbſtquälenden Analytiker. Mit ſolchen Uebertreibungen vor Augen ſehnt man ſich nach dem naiven Alltagsmenſchen mit allen ſeinen ſpießbürger⸗ lichen Manieren und Vorurteilen. Der„bewußte Menſch“ muß ein wiſſender und urteilsfähiger Wei⸗ ſer ſein, deſſen Charakteranlagen wohl a usge⸗ glichen ſind. Gollfried Keller in Beidelberg Seine Liebe zu Johanna Rapp Wie Goethe, Eichendorff, Brentano, Hölderlin, Hebbel, Scheffel und ſo viele andere Dichter, hat ſich auch Gottfried Keller in den gaſtlichen Mauern der Neckarmuſenſtadt wohl und ſchaffensfreudig ge⸗ fühlt. Als dieſer ehemalige Drechslermeiſtersſohn aus Zürich 1848 infolge Mithilfe ſeines väterlichen Staates zur Erweiterung des geiſtigen Horizonts nach Heidelberg kam, war er nicht mehr und weniger als ein verbummeltes Genie, trotzdem ſeine Mün⸗ chener Malerzeit für den werdenden Dichter nicht be⸗ langlos geweſen iſt. Zwar hatten bereits bei dem Er⸗ ſcheinen ſeiner erſten Gedichteſammlung 1846 Hoff⸗ mann von Fallersleben, Freiligrath und andere be⸗ kannte Dichter ihm durch Empfehlungen unter die Arme gegriffen, aber als Dichter fand er doch nur Schöpfer Geist Richard v. Schauk al Betrachte Dich, o Mensch, erwäge Was Dich ermächtigt, großzutun. Du weißt von Dir. Doch überlege: Bist Du berechtigt, drum zu ruhn? Nein, weil Du weißt, bist Du gezwungen, Dein Ziel nicht in Dir selbst zu sehn: Aus des Geschöpfes Niederungen Sollst, Schöpfer, Du im Geist erstehn! ECFFFCDPPbbbbCCCCCVCCVCVCVCVUVCUVUVVVVV eine oberflächliche Beachtung. Die zwei in Heidelberg verbrachten Jahre bildeten zweifellos das Funda ment für den ſpäter ſo berühmt gewordenen Dichter, der auch heute noch als der bedeutendſte Epiker nach Goethe angeſprochen werden darf. Wie wurde an der Neckaruniverſität das Wiſſen des ſtrebſamen Neunundzwanzigjährigen erweitert und vertieft! Außer Häuſſer und Mitter⸗ maſer hörte er den verdienſtvollen Hermann Hett⸗ ner in der Kunſt⸗ und Literaturgeſchichte und ließ ſich von dem geiſtvollen Jakob Henle in der Antro⸗ pologie belehren. Von größtem Nutzen für ihn war wohl die Philoſophie eines Ludwig Feuerbach, deſſen mitreißender Kraft ſich ſo bald kein Hörer ent⸗ ziehen konnte. Jedenfalls verdankt Gottfried Keller dem Gelehr⸗ ten Ludwig Feuerbach(dem Oheim des bekonnten Malers Anſelm Feuerbach) mehr als dem Menſchen; denn dieſer war, wenn auch unbewußt, der größte Nebenbuhler des in Liebe zu dem„anmutig⸗ ſten Mädchen Heidelbergs“ entbrannten Studenten⸗ Poeken. Dieſes war die geiſtvolle Johanna Kapp, die Tochter des Philoſophen und Land⸗ tagsabgeordneten Chriſtian Kapp, deſſen Großneffe Wolfgang übrigens der Urheber des bekannten Ber⸗ liner Putſches war. In dem gaſtlichen Kappſchen Hauſe gaben ſich die bedeutendſten Männer Heidelbergs mit Vorliebe ein Stelldichein, ſo auch außer dem Dichter Berthold Auerbach der ſtets gern geſehene Ludwig Feuerbach. Wie die Tochter übte auch die Frau des Hauſes, eine vielgereiſte und in Wiſſenſchaft und Kunſt bewanderte Dame, auf die Gäſte eine nicht geringe Anziehungs⸗ kraft aus. In der Liebe hat Gottfried Keller nie Glück gehabt, weshalb er auch zeitlebens Junggeſelle ge⸗ blieben iſt. Machten ſchon ſeine kurzen Beine und ſeine rundlichdicke Geſtalt keinen imponierenden Ein⸗ druck, ſo noch weniger ſeine mit Ernſt und Selbſt⸗ ironie gemiſchten Liebesbriefe. Eine Stelle aus einem an Johanna Kapp gerichteten Brief beweiſt letzteres: „Meine Jugend iſt nun vorüber, und mit ihr wird auch das Bedürfnis nach einem jugendlich poetiſchen Glück ſchwinden; vielleicht, wenn es mir in der Welt ſonſt gut geht, werde ich auch ein fröh⸗ Verſuste von Wertsachen sind ausgeschlossen, Wenn Sie sich unserer offenen oder geschlossenen Depots tteue, und diebesslchefe Stehlkemmern) bedienen. Näbßzige Gebüht. licher Menſch, der dieſen oder jenen Winterſchwank aufführt. Mein Herz aber einem liebenden Weibe noch als bare Münze anzubieten, dazu, dünkt mich, habe ich es nun ſchon zu ſehr abgebraucht 0 Solche unvorteilhafte Liebesbriefe hat der als Dichter ſo wirkſame Eheprediger in ſeinem Leben öfter geſchrieben. Von ſeiner am linken Neckarufer gelegenen Woh⸗ nung konnte er das Haus ſeiner ſtillen Geliebten täg⸗ lich ſehen und ſich an dem Anblick der„blühenden Ge⸗ ſtalt“ ſein Herz erwärmen, wenn dieſe vom Philo⸗ ſophenweg aus über die Neckarbrücke daherkam. Auch der damals im Kappſchen Hauſe verkehrende Sänger des„Deutſchland⸗Liedes“, Hoffmann von Fal⸗ lersleben, umwarb das ſchöne Profeſſorentöchter⸗ chen nicht minder ſchwärmeriſch als Gottfried Keller. Keiner von dieſen Poeten fand jedoch Gehör; denn Johanna liebte im ſtillen den geiſtvollen Ludwig Feuerbach, der aber die Liebe nicht erwiderte. Jo⸗ Bauopfer 0 Nr. 376 hanna verſuchte in der Kunſt und Bildhauerei Ver⸗ geſſenheit zu finden. Von Gottfried Kellers Liebesleid um das ſchöne Mädchen geben uns des Dichters Verſe Kunde: „Schöne Brücke, haſt mich oft getragen, Wenn mein Herz erwartungsvoll geſchlagen, Und mit dir den Strom ich überſchritt. Und mich dünkte, deine ſtolzen Bogen Sind in kühnerm Schwunge mitgezogen, Und ſie fühlten meine Freude mit. Weh der Täuſchung, da ich jetzt ſo ſehe, Wenn ich ſchweren Leids hinübergehe, Daß der Laſt kein Joch ſich fühlend biegt! Soll ich einſam in die Berge gehen Und nach einem ſchwachen Stege ſpähen, Der ſich meinem Kummer zitternd fügt? Aber ſie mit andrem Weh und Leiden Und im Herzen andre Seligkeiten, Trage leicht die blühende Geſtalt! Schöne Brücke, magſt du ewig ſtehen: Ewig aber wird es nie geſchehen, Daß ein beſſ'res Weib hinüberwallt!“ Dieſe Verſe gehören nicht zu den beſten Gottfried Kellers, verdienen aber in dieſem Zuſammenhange hier jedenfalls den Abdruck. In des Dichters Heidelberger Zeit fällt der Ent⸗ wurf des Trauerſpiels„Thereſe“, von dem er ſpäter(1851) in Berlin die beiden erſten Auf⸗ züge ausarbeitete, während das Ganze ein Torſo ge⸗ blieben iſt. Poeſie ſteckt unzweifelhaft in dem Frag⸗ ment, aber von einer dramatiſchen Ader des Dichters iſt nicht viel zu ſpüren. Ricarda Huch trifft mit ihrer Behauptung ins Schwarze: dem ruhevollen Schil⸗ derer menſchlicher Zuſtände und ſchöner Dinge wäre es ſchwer gefallen, auf der Bühne vorwärtszuſtürmen. Der zweijährige Aufenthalt in Hei⸗ delberg iſt für die Entwicklung des Dichters von großer Bedeutung geweſen. Er reifte innerlich, feſtigte ſeine Weltanſchauung durch Bereicherung ſei⸗ nes Wiſſens in den Vorleſungen tüchtiger Profeſſoren und ſtudierte Land und Leute. Sein Biograph Bäch⸗ told nennt die Berliner Zeit des Dichters die des ent⸗ ſcheidenden Schaffens; mit vollem Recht bezeichnet der bekannte Literarhiſtoriker Richard M. Meyer Kellers Heidelberger Aufenthalt als„die Zeit entſchei⸗ denden Raffens“. 7 Volkskundliche Studie von Dr. Heinz Hunger land, Leiter des Archivs für Volkskunde zu Dsnabrück g In den Grundmauern alter Gebäude findet man oft die Gerippe von Menſchen und Tie⸗ ren, die dort zu ſchirmenden und abwehrenden Zwecken lebendig eingemauert worden waren. Dieſer Aberglaube findet ſich nicht nur bei den alten Völkern, ſondern auch bis in die neue Zeit hinein in unſerem Vaterlande. Manche rührende Volksſage weiß von dieſem Aberglauben zu melden. Wer erinnert ſich nicht an Geſchichten, in denen das eingemauerte Kindlein der Mutter zuruft:„Nichts iſt weicher als Mutterſchoß, nichts iſt härter als Mutterherz.“ Mit der Zeit erſetzte man dieſe Opfer durch Abbilder von Menſchen und Tieren, durch Münzen, Eier und beſonders Töpfe aller Art. Die in den Grundwällen mittelalterlicher Bauwerke ver⸗ mauerten Geſchirre werden meiſtens nicht als Bau⸗ opfer erkannt und oft von Arbeitern achtlos zerſchla⸗ gen. In Deutſchland hat man leider nur in wenigen Städten der mittelalterlichen Keramik größeres In⸗ tereſſe gewidmet. So iſt mancher Bauopferfund un⸗ beachtet geblieben, wie ja in den Baugründen älterer Städte faſt in jeder Woche ein archäologiſches Ar⸗ chiv von unermeßlichem Werte vernichtet wird, da die meiſten Muſeen in der Hauptſache nur auf Vor⸗ geſchichte eingeſtellt ſind und keine Beamten zur Ver⸗ fügung haben, die täglich die ausgehobenen Bau⸗ gründe durchforſchen könnten. a Wie ſonſt bei Opfern und Zauberwerk trat für den ganzen Körper mit der Zeit nur der Kopf oder deſſen Abbild ein, das man dann nicht mehr ver⸗ mauerte oder vergrub, ſondern allen ſichtbar oben an den zu ſchützenden Bauten anbrachte. 2 Gerade die Köpfe von Menſchen und Tieren wirken nach uralter religiöſer Auffaſſung apotro⸗ päiſch, d. h. abwehrend. So ſteckten die alten Skythen— wie noch heute die Naturvölker— die abgeſchlagenen Häupter ihrer Feinde als Abwehr⸗ mittel, auf Stangen befeſtigt, an ihre Hausgiebel. In Dithmarſchen verwahrt man einen Kalbskopf im Uhlenloch und einen Pferdekopf im Rauchfang als glückbringend, wie das Volk ſagt. Getrocknete Stier⸗ und Pferdehäupter oder ſolche aus Holz und Stein trifft man oft in den Alpengegenden unter den Gie⸗ beln der Häuſer an. Solche„Heidenhäuſer“ mit Tierhäuptern hat man ſogar in vorgeſchichtlichen Siedlungen gefunden. Einmal wurden auch bei uns die Köpfe der geopferten Roſſe an den Giebel ge⸗ ſteckt, und ſpäter kamen ſie dann ja rein ornamental am Ende der Giebelbretter zur Darſtellung. Sie ſollen Gedeihen bringen und das Böſe abwehren. Der Name Tecklenburg in Weſtfalen, früher Teteneburg, wie der Bauer noch heute Tiäkenborch ſagt, bedeutet „Pferdeburg“. Die Burg war mit Roßhäuptern ge⸗ ziert, wie im angelſächſiſchen Epos„Beowulf“ die. Halle Hrodgars„Heorot“,„Hirſch“, nach den ſie ſchmückenden Geweihen heißt. Der Bucksturm, der alte Wehrturm des ſogenannten Tecklenburger Hofes in Osnabrück, des alten heidniſchen Herrenhofes, trug früher unter dem Dache einen hervorragenden Stein mit einem Bockskopfe, der erſt abgenommen wurde, als man den vordem viel höheren Turm wegen Baufälligkeit abbrechen mußte. Der Edeling hatte ſeinen Hof durch den Kopf des Lieblingstieres Donars geſchützt.(Vergl. meine Arbeit„Spuren altgermaniſchen Götterdienſtes in und um Osna⸗ brück“). * Die Inſelſchweden nageln noch heute bei Seuchen den Kopf eines Schafes an die Stalltür. Im Jahre 1656 wurde auf dem Brocken ein Bär erlegt, deſſen Kopf an das Ilſenburger Schloßtor genagelt wurde. Derartige Köpfe ſind oft zu Schutz⸗ und Wahr⸗ zeichen der Städte geworden. Man denke an den Kopf, des Akratos zu Athen, an den„Hunnen⸗ kopf“, der im Städtchen Brugg vom Brückentor ſchützend herab über den Fluß die(Aar) ſchaute. Manchmal haben dieſe Schutzköpfe einen lächelnden Ausdruck, denn die zum Opfer Auserſehenen mußten lachend in den Tod gehen; unter frohem Lärm und Flötenſpiel ſtarben ſie bei Griechen und Römern. Später, als man die Herkunft ſolcher Köpfe ver⸗ geſſen hatte, nahmen ſie einen wütenden, drohenden Ausdruck an, ſchnitten Fratzen, fletſchten die Zähne und ſteckten die Zunge heraus, was allein für ſich ſchon abwehrende Bedeutung hat, wie das Zeigen der Geſchlechtsteile oder des Geſäßes. An dem ſüd⸗ weſtlichen Pfeiler der Osnabrücker Marienkirche be⸗ findet ſich auch ein kleines Bildwerk, das nicht mehr zu erkennen iſt, aber abſzöner Natur war und ab⸗ ſchrecken ſollte. Jeder wandernde Handwerksburſche, der nach Osnabrück kam, mußte es geſehen haben. So ſind alſo die vielen Köpfe an Kirchen und grofanbauten nach den Ergebniſſen moderner For⸗ ſchung zu deuten. Vor allem bei alten Kirchen⸗ bauten ſollen die vielen Köpfe Abwehrmittel gegen die alten heidniſchen Götter darſtellen, die das Mit⸗ telalter als wirklich vorhanden anſah. Auch die Geſichtsmasken haben im Glau⸗ ben des Volkes noch heute eine ſolche Schutzwirkung. Die Kulttänze mit Masken wollen Dämonen und Seuchen vertreiben, ſo die Mohrentänze Englands, das Perchtenlaufen in Tirol. Schreck⸗ und Satyr⸗ masken findet man als Apotropäen auf Schilden, Harniſchen, am Kopfſchmuck der Pferde und Men⸗ ſchen. Auch die Totenmasken haben ſicherlich eine derartige Bedeutung. Stäckt. Sparkasse Mannheim Hinteflegungsstelle füf Hündelvermögen 10. Seite. Nr. 376 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Sams. Auguſt 1930 5„Wes Hie Ja, diesmal hat Marietheres das Richtige aus⸗ geſprochen. Es paßt zu der Situation. Man mußte ſich noch mehr zuſammenreißen, immer mehr. Schwindelanfall? Nerven? Wer Thure Olten liebt, ſteht auf Vorpoſten angeſichts der ganzen Welt. Nichts darf ihn aufſchrecken, nichts ihn ſchwindlig machen Marietheres' Augen ſind wie metallene Spiegel. „Ich bin überraſcht, daß Barbe wohl genug iſt, ihren Mann noch immer bei ſeinen etwas an⸗ ſtrengenden Stadtbummeln zu begleiten“, ſagt Jörg. Sein Vater ſtößt den eiſernen Aſchenſtänder, der immer neben ihm ſtehen muß, leicht zur Seite: „Woher weißt du denn das das von Barbe?“ Er ſieht völlig entgeiſtert den Sohn an. „Ihr Mann ſchrieb mir, ſie erwarte wieder ein Kind. Und es gehe ihr ſo wenig gut wie das erſte⸗ mal dabei.“ Es klingt durchaus natürlich und ſelbſt⸗ verſtändlich. „So, das ſchrieb dir Peter? Es war früher nicht gerade üblich, daß man ſolche Dinge ſeinen jungen Brüdern und Schwägern mitteilte. Steht ihr denn im Briefwechſel, Peter und du?“ „Nicht eigentlich. Im übrigen fand ich es ſehr nett von ihm, daß er mich an Barbes Freude teil⸗ nehmen ließ. Sie ſoll ja ſtrahlend ſein, trotz ihres Elendfühlens. Der Brief hatte aber eine ganz andere Urſache. Weißt du, da war doch die Geſchichte mit dem Preisausſchreiben für den Entwurf einer neuen Großſtadt. Peter gewann. Meine ganze Klaſſe geriet außer Rand und Band über ſeine Ar⸗ beit. Als ſie erfuhren, Peter Ihmling ſei mein Schwager, mußte ich ihm eine ordentliche Glück⸗ wunſchadreſſe in aller Namen ſchicken. Nva und da hat Peter rieſig nett geantwortet. An mich legte er einen Zettel bei, auf dem ſtanden im Tele⸗ grammſtil Oedecker Nachrichten. Darunter auch das von Barbe.“ Stefan Oedeck hört nur noch halb zu. Das von Barbe. Ja, das iſt ſeine tägliche Not. Es iſt unver⸗ antwortlich, daß Ihmling ſeine zarte Frau jetzt noch überall mitſchleppt. Sie müßte ganz anders geſchont werden. „Haſt du Peter gebeten, Marietheres, etwas mehr Rückſicht auf den Zuſtand ſeiner Frau zu nehmen? Es ſcheint mir geradezu ein Verbrechen, wie achtlos dieſer Menſch mit dem Koſtbarſten umgeht, was ihm anvertraut wurde. Vielleicht vermagſt du es doch, ihn zu veranlaſſen, daß er künftig alleine nach der Stadt hineinfährt.“.... Seiner Gewohnheit gemäß ſpringt Stefan Oedeck auf, geht mit großen Schritten auf dem Teppich hin und her. „Ich bitte dich, Marietheres, kümmere dich ſehr darum, daß es geſchieht. Man muß es unter allen Umſtänden erreichen“, ſtößt er erregt und zornig hervor. „Ja, Stefan, ich werde noch einmal mit Peter reden und auch mit Barbe“, beruhigt Marietheres. und jetzt glaube ich, iſt hier jemand ſchlafbedürftig, Da ſeoman von EIS U Ibe 2. (Nachdruck verboten.] der ſeit der Frühe in ſchlecht geheizten Zügen unter⸗ wegs iſt.“ Jörg ſteht ſchon neben ſeinem Vater:„Schlapp, nicht wahr? Aber ehrlich geſagt, die Theſymutter hat recht. Es war eine gemeine Schinderei in der ſchlechten Luft der Dritten zu fahren. Und das zwölf volle Stunden. Gute Nacht, Vater. Es iſt hübſch, wieder unter eigenem Dach zu ſein“, ſagt er liebens⸗ würdig verſöhnlich.„Kommt die Theſymutter, wie immer am erſten Abend, mit mir?“ Er legt den Arm um Marietheres' Schulter, ſeine Mutter um einen halben Kopf überragend, und ſo gehen ſie durch die langen Gänge. An den Wänden ſind dunkle Bilder in erblinde⸗ ten Goldrahmen, dazwiſchen auf vergilbtes Perga⸗ ment gemalt„der Herrn und Freyherrn zu Oedeck Genealogie“. Man kann das alles nur undeutlich erkennen, die Beleuchtung iſt ſehr ſpärlich angebracht. „Hör' mal, Theſymutter, ſeit wann herrſcht bei euch dieſe ägyptiſche Finſternis“, ſagt Jörg plötzlich, als ſie den dritten halbdunkeln Gang erreicht haben, in dem ſein Zimmer liegt. „Es iſt eine der Sparmaßnahmen, die ſich als not⸗ wendig erwieſen haben, mein Junge“. Marietheres verſucht, ihrer Stimme Friſche zu geben. Sie denkt, daß ſie wie zerſprungen klingt, da ſie die Fähigkeit zu antworten erſt aus der Tiefe ihres bedrängten Herzens holen muß. „Dacht ich mir. Dieſe Sparſamkeit— verzeih— ich denke manchmal, der Papa liebt ſolche Ideen um ihrer ſelbſt willen. Er züchtet ſie, päppelt ſie groß. Denn nicht wahr, du und ich ſind uns zum Beiſpiel doch vollkommen klar darüber, ſie wird unnötig, von dem Tag ab, an dem der ganze Betrieb hier umge⸗ ſtellt wird. Aha, da iſt meine alte Bude, noch ganz unverändert. Willſt du mit hereinkommen auf einen Sprung. Ich werde. noch auspacken müſſen. Der zweite junge Diener iſt wohl auch abgeſchafft, es hat nur der eine Jüngling heute ſerviert.“ Ja, man hatte nur dieſen einen noch zur Ver⸗ fügung für den erſten Stock. Aber Marietheres wird ihrem Sohn gerne beim Einräumen ſeiner Sachen helfen. „Ganz beſtimmt wird die Theſymutter das heute nicht mehr tun. So war das auch gar nicht ge⸗ meint. Ich habe ja ſonſt auch niemand zur Bedie⸗ nung. Es iſt nur, weil all dieſe Maßnahmen ſo un⸗ geheuer zwecklos ſind... Ein andermal ſprechen wir beide noch darüber, ja? Wenn du hier auf mich warteſt, ich gehe nur noch unter die Duſche nebenan“. „Ich werde auf dich warten, Jörg. Du ſollſt dich gleich heute ausſprechen.“ Marietheres iſt allein. Sie hebt die beiden Hände und drückt ſte flach an die Schläfen. So ſteht ſie mitten in dem friedlichen Knabenzimmer, das noch alle Zeichen einer ſorgloſen Jugend trägt. Die Nacht iſt hell, vor dem unverhüllten Fenſter liegt ein flim⸗ mernder Himmel. Irgendwo.. irgendwo unter dieſem unermeß⸗ lichen Sternhimmel iſt ein Menſch in Gefahr. Vielleicht geſchehen Wunder, wenn man Gebete dort hinauf zu der kalten Kuppel des Himmels ſchicken könnte, Gebete von einer unbegreiflichen Kraft, die an den erzenen Toren zu hämmern vermöchten. Plötzlich fangen ihre Lippen an, ſich zu bewegen. „Du ſollſt leben Thure Olten. Du ſollſt leben!“ Ein zerriſſenes, jammervolles Geſtammel iſt es, wie eine Beſchwörungsformel, dumpf, erſtickt. Sie weiß kaum davon. Etwas in ihr droht zu zerbrechen: Gewaltſam Zurückgedrängtes rüttelt an ihr, als packe ſie jemand an beiden Schultern, ſchüttelt es ihren Körper hin und her. Und dazwiſchen, hinter verkrampften Zäh⸗ nen immer wieder ſtoßweiſe mit jedem Atemzug das gemarterte Ringen mit den unſichtbaren Gewalten. „Theſymutter, jetzt iſt's gleich ſo weit. Noch einen Klimmzug.. Weißt du, das muß jeden Morgen und Abend ſein. Man iſt ſehr ſchnell aus dem Training, wenn man's mal verbummelt.“ Jörgs Stimme kommt aus dem Nebenraum, in dem ſein Duſch⸗ und ſein Turnapparat ſtehen. Er iſt etwas atemlos, man hört ein paarmal einen Körper aufplumpſen auf einer Matte, dann ein federndes Aufſpringen. Als Jörg Oedeck im hellbraunen Schlafanzug in ſein Zimmer zurückkommt, iſt ſeine Mutter, halb abgewandt, damit beſchäftigt, einige Früchte auf einem Kriſtallteller mit Zucker und Arrak zuzu⸗ bereiten. „Das iſt doch immer dein Leibgericht.„Betthup⸗ ferl“ nanntet ihrs früher, wenn ich euch noch irgend⸗ eine kleine Leckerei ans Bett brachte“, ſagte ſie. Mit einem Satz ſpringt er in ſein hartes Jun⸗ gensbett, die mißhandelte Matratze gibt einen leiſen Mißton von ſich. „Herrlich, genau wie früher: das Gekrächze mei⸗ ner gußeiſernen Liegeſtatt und das Betthupferl. Du mußt dich aber neben mich ſetzen. Sonſt ſtimmt die Erinnerung nur halb. Die Märchen, die dazu ge⸗ hörten, verlange ich natürlich nicht mehr unbedingt von dir, Theſymutter.“ Marietheres hatte ſich den Stuhl ſo neben das Bett gerückt, daß das Licht der Mittellampe ihr im Rücken liegt. „Märchen, nein Jörg, für die iſt kein Platz in unſerer Zeit. Kaum der kleine Burſchi bekommt mehr ſein Recht auf Märchen. Etwas anderes iſt jetzt da: Du biſt ungerecht gegen den Papa. Das fühlt er, deine Oppoſition und daß ſie aus einem Nichtverſtehen kommt. Ich weiß, Jörg, ihr habt andere Ideale, müßt ſie haben.“ „Müſſen wir. Es iſt der letzte Kampf zwiſchen denen, die leben wollen, zukunftsvoll leben und dem, was— was nach Verweſung ausſieht. Nicht entſetzt ſein, Theſymutter. Wir können nicht mehr zurück zu euch. Das wäre ein Start nach rückwärts. Ihr müßt ſchon zu uns kommen... Wir ſind gar nicht ſo verjazzt und verflacht wie ihr immer meint. Wir ſuchen einen Ausweg aus dem Chaos auf unſere Art. Wir wollen ſchaffen, ganz gewiß, aber nicht von vorne herein dabei zur Erfolgloſigkeit verdammt ſein. Das iſt kein dummes Verlangen, mein ich. Die Sache mit dem Wald, zum Beiſpiel, die auch einmal ein Teil meines Lebensprogramms werden ſoll.“ „Die Sache mit dem Wald. Ja, das iſt es. Der Papa will erhalten, was drei Generationen vor ihm gepflanzt haben, daran will er nicht Hand legen. Den Wald nach Schönheitsbegriffen heranwachſen laſſen, weil einem jeder Baum leid tut, den man ſchlagen läßt... ſiehſt du, Jörg, daran hält der Papa nun einmal feſt. Möchteſt du mir zuliebe ein wenig d ran denken, wenn du mit ihm hinausgeheſt, in dieſen Ferien.... Und nun gute Nacht, mein Junge. glaube, wir ſind beide jetzt etwas ſchlafbedürftig.“ Draußen in dem Gang, in dem alle Lichter ver⸗ löſcht ſind, und nur noch ein paar altmodiſche kleine Oellämpchen glimmen, bleibt Marietheres ſekunden⸗ lang ſtehen. Sie fühlt Kühle durch ihren Körper rinnen und beſinnt ſich, wie es möglich war, den raſenden Schmerz, der ſie meuchlings im Zimmer ihres Sohnes überfallen hatte, in einer einzigen Mi⸗ nute in ſich zu knebeln. Sie fühlt eine ſonderbare Schwäche in allen Gliedern, aber ihre Gedanken ſind klar, die Nebel ſind daraus gewichen. Sie wird zum Burſchi hineinſehen. Trotz der Kälte iſt er gewöhnt, bei offenem Fenſter zu ſchlafen. Natürlich iſt es notwendig, daß das Kinderzimmer, verſchwenderiſch hoch und weit wie alle Räume hier, etwas durchwärmt iſt. Das junge Mädchen aus dem Dorf, das den kleinen Mann betreut, iſt in all dieſen Dingen ziemlich verſtändnislos. Richtig herrſcht eine viel zu große Wärme in dem Zimmer. Der Burſchi liegt in ſeinem drolligen Schlafanzug in einem weißen Holsbettchen, er hat ſich losgeſtrampelt, ſeine Haare ſind feucht vom abendlichen Bad und die eiſige Nachtluft ſtreicht darüber hin. Marietheres ſchließt das nächſtgelegene Fenſter und öffnet ein anderes. Sie ruft das Mädchen und gibt in ihrer ruhigen, knappen Art Anweiſungen. Dann geht ſie noch durch die Räume, die Peter und Barbe bewohnen. Im Wohnzimmmer mit ſeiner neuartigen Ein⸗ richtung iſt ein kleiner Imbiß vorbereitet. Am Fen⸗ ſter ſtehen Kakteen auf ſechs übereinandergebauten ſchmalen Galerien. Marietheres entfernt eine welke Blüte, legt einige Kiſſen in den ſtählernnen Stuhl, darin Barbe zu ſitzen pflegt, und zündet die Lampen an. Und jetzt gibt es nichts mehr zu tun, in das man ſich hineinzuretten vermöchte vor dem Entſetzen der einſamen Nacht. Nichts iſt mehr da, was Halt und Schutz geben könnte, als der Wille, auch dieſe Nacht zu ertragen, ohne an ihrer Qual zu vergehen. 14. Kapitel 2 In den Tagen vor dem Weihnachtsfeſt verwandelt ſich das ganze Schloß. Wenn der Burſchi eines Morgens aus ſeinem Zimmer tritt, dann wimpeln und flattern in der Ofenwärme von all den Tiroler Schränken, von Tür⸗ geſimſen und Bildern, die breiten roten und golde⸗ nen Bänder aus dickem Fichtengezweig. 5 In das Treppenhaus iſt ein ganzer Wald ſpaziert, die Auer⸗ und Spielhähne und die ausgeſtopften Füchſe bekommen etwas von neugeſchenktem Leben zwiſchen all dem Grün und um die Spiegel ſind dichte Girlanden von Miſpeln und goldenen Aepfeln. Das alles iſt Stefans Werk, und es erfüllt ihn jedes Jahr mit derſelben Freude, es nächtlicherweile mit ſeinen Leuten erſtehen zu laſſen. Es iſt gleichſam der Auftakt zu der großen Sinfonie weihnachtlicher Gebefreude, in der ſein einfaches und gütiges Herz ſich auftun will (Fortſ etzung folgt) — 22 22222 Weit untfer regulärem Wert! Vereinigung v. 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Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Heimgange unseres lieben Bruders, Schwa- gers und Onkels, Herrn Friedrich Had sagen wir allen unseren herzlichen Dank Insbesondere danken wir dem Turnverein von 1846, der Vorturnerschaft, der Jahnriege sowie der Fußballabteilung für ihr ehrendes Gedenken, den Hausbewohnern, Freunden und Bekannten für die zahlreichen Blumen- und Kranzspenden Mannheim(Uhlandstr. 38), 16. August 1930 Die irauernd Hinterbliebenen Danksagung Für alle Beweise der Teilnahme danken herzlichst Frau Elsa Netz WVe. Frau Else Coblitz e hre Vermählung beehren sich anzuzeigen Kerl Hoffrnerun Dippl.-Jrigerueur „ßͤð yꝝ⁸ UU ran en dere 8 15* Merrheirn, 16. August 1850 gericht hier, 2. Stock, Zimmer Nr. 21g. des Kaufmanns Jakob Wellenrenther in Mann⸗ Im Konkursverfahren über das Vermögen der Firma„Tebeka“ Textil⸗Bekleidungs⸗ und HAusſtattungs G. m. b. H. in Mannheim, B 1. 7a, 0 4 V iſt zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Prü⸗ fung der nachträglich angemeldeten Forderungen, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Verzeichnis der bei der Verteilung zu berück⸗ ſichtigenden Forderungen, zur Beſchlußfaſſung über die nicht verwertbaren Vermögensſtücke und die Feſtſetzung der Vergütungen und Aus⸗ lagen der Gläubigerausſchußmitglieder Schluß⸗ termin beſtimmt auf: Donnerstag, den 25. Sep⸗ tember 1930, mittags 12 Uhr, vor dem Amts⸗ 146 Mannheim, den 12. Auguſt 190. Amtsgericht B. G. 5. Das Konkursverfahren über das Vermögen heim⸗Induſtriehafen wurde nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. 146 Mannheim, den 12. Auguſt 1930. Bad. Amtsgericht B. G. 1. nee 2 ec. 3 NN 1 2— Haus-STambünREN 88 dlrekt ab S Fabrik im Schwarz- wald ohne Zwischenhandel. Frachtfr. Lleferunt— mehrjährige Garantie — billigste Preise von Rmk. 80. an ber 13 000 Kunden Achten Sie genu auf dle bekaunte Firma Spezial Fabrik E. Lauffer, 884 Haus- Standuhren Schwenningen a. 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Doch heute ſind es die meiſten Yankees ſatt geworden, heimlich und um ſo unheimlicher alle möglichen hochprozentigen Liköre und Schnäpſe zu trinken, und mit Wehmut denkt der Newyorker an die Zeiten zurück, da er in Pabſt's oder Schlitz's nach deutſchem Muſter eingerichteten Bierkellern ungeſchoren ſeinen halben Liter genießen durfte, da eine Engländerin auf die Frage nach dem Glanzpunkt ihrer 15000 Kilometer langen Amerika⸗ reiſe hin antwortet:„Der Rieſenkrug deutſches Bier, den ich dort leerte.“ Dieſer ganz natürlichen Reaktion entſprechend iſt es jetzt der Ehrgeiz des einigermaßen wohlhabenden Amerikaners aus den Oſtſtaaten und bis hinüber zur einſtigen Bierſtadt Milwaukee, wo die großen Brauereien ihr Perſonal durch die Herſtellung von Käſe und Speiſeeis vor der Arbeitsloſigkeit zu ſchützen ſuchen, einen Bierkeller kleinſten Maßſtabes im eigenen Heim zu haben. Dieſer Wunſch wird bei der Inneneinrichtung privater Neubauten zum Pro⸗ blem. Der Baumeiſter iſt bemüht, die vor einem Jahrzehnt noch für ein Butterbrot feilgebotenen Ausſtattungen von Bars und Schenken zu kaufen, um ſie im Keller des Hauſes aufzuſtellen. Beſon⸗ ders beliebt ſind die Reminiſzenzen aus dem vorigen Jahrhundert: ſchwere Eichentiſche, geſchnitzte Stühle und Schemel, Balkendecken, wie ſie alten deutſchen Wirtſchaften nachgeahmt waren, blankgeſcheuerte Eichentreſen, Böcke für Bierfäſſer, Wandtäfelungen oder Fließen, Steinfußböden mit ſtets ſauberen Sägeſpänen, Bierkrüge und ⸗humpen und nicht zu⸗ letzt zur Erhöhung des Eindruckes der Echtheit alte Emaille⸗ oder Glasſchilder mit dem Bock oder der Fabrikationsmarke einer Brauerei. Wem nicht genügend Platz zur Verfügung ſteht oder wer irgendwie den äußeren Schein zu wahren gezwungen iſt, der läßt ſich einen Miniaturausſchank in eine Ecke ſeines Speiſezimmers bauen und durch eine verſchtebbare Holzwand ſchämig verbergen. Ein Am Hochzeitstag 155 Bräutigam Das eben getraute Ehepaar Pordonowſky vor der Kirche, wenige Stunden vor dem Mord. In Creutzwald bei Metz(Lothringen) wurde dieſer Tage ein furchtbares Verbrechen verübt. Ein Bewohner des Städtchens namens Albis Por⸗ donowſky erſtach nach der Trauung ſeine noch das Hochzeitskleid tragende Braut. Er verſuchte darauf Selbſtmord und verletzte ſich lebensgefährlich. Druck auf einen elektriſchen Kontakt rollt die Täfe⸗ lung zur Seite und verſetzt den Hausherrn in die glücklichere Vergangenheit oder läßt ihn von nicht mehr fernliegenden zukünftigen Zeiten träumen, da die Prohibition dem täglich ſteigenden Unwillen des Volkes weichen wird. Natürlich gehört zu dieſem häuslichen Ausſchank auch der Stoff, das Bier, das ſich von den Schmugg⸗ lern, den eigentlichen Herren mancher amerikaniſcher Großſtädte, in genügenden Mengen beſchaffen läßt. Doch damit ſind zwei Nachteile verbunden. Erſtens iſt das ungeſetzlich gehandelte Getränk fündhaft teuer, und zweitens widerſtrebt es vielen, in Ge⸗ ſchäftsverbindung mit ſolchen Schieberringen zu tre⸗ ten, welche die Stelle des ehrlichen Brauergewerbes übernommen haben und die von Elementen wie dem berüchtigten Al Capone geleitet werden. Da iſt das Heimbräu lockender, wenn auch das auf ſolche Weiſe hergeſtellte Getränk den richtigen Bierkenner mit Wehmut erfüllen muß. Doch die Zubereitung iſt einfach, und alle erforderlichen Zutaten und Geräte, vom Malzextrakt und Hopfen bis zum Faß und Kupferkeſſel, konnten bisher offen gekauft werden. Auch Leuten, die im Augenblick nicht über die nöti⸗ en Geldmittel zum Ankauf der erforderlichen ugredienzien und Ausſtattungsgegenſtände verfüg⸗ ten, konnte geholfen werden, wie kürzlich die Ent⸗ deckung eines Syndikats zur Finanzierung von Heimbranereien„auf Stottern“ bewies. Dieſe unter normalen Umſtänden, d. h. beim Nichtbeſtehen eines Bierausſchankverbotes, überflüſ⸗ ſige Heiminduſtrie verſuchten die Behörden in letzter Zeit mit allen Mitteln zu unterbinden. Dazu ge⸗ hörte die unerwartet ausgegebene Parole, alle Ge⸗ genſtände, die irgendwie zur Bierherſtellung dienen könnten, zu beſchlagnahmen, nämlich Flaſchen, Korke, Fäſſer, Verſchlußkapſeln, Malzextrakt. Damit ſollte ein ſchwerer Schlag gegen das Heimbräu geführt werden. Die unmittelbare Folge davon war aber, daß in der Hauptſtadt Waſhington ſelbſt ein regel⸗ rechter Anſturm des Publikums auf die betreffenden Geſchäfte einſetzte, weil ſich jeder vor einer zu er⸗ wartenden Beſchlagnahme mit Heimbräuutenſilien eindecken wollte. Die nächſte Auswirkung des Be⸗ fehls wird die ſein, daß neben den Schnaps⸗ und Bierſchmuggelringen noch Syndikate für den heim⸗ lichen Verkauf von Flaſchenkorken, Fäſſern und der⸗ gleichen auftauchen. Der geſetzloſe Zuſtand, der durch ein widerſinniges Geſetz entſtanden iſt, wächſt dank ſolcher behördlicher Maßnahmen ins Lawinenhafte. Die Unzufriedenheit mit den durch die Prohibi⸗ tion geſchaffenen Mißſtänden kommt durch die nun⸗ mehr abgeſchloſſene Probeabſtimmung der Zeitſchrift „Literary Digeſt“ zum Ausdruck. Von rund 4,8 Mil⸗ lionen abgegebenen Stimmen ſprachen ſich 70 Proz. für die bedingungsloſe Abſchaffung des Alkoholver⸗ botes oder für die Modifikation des 18. Amendments aus, d. h. für die Freigabe des einſtigen National⸗ getränkes im Oſten und Mittelweſten, des Bieres. Unter dem Eindruck dieſer Tatſache kann eine merk⸗ liche Schwenkung in der Haltung vieler„trockener“ Parlamentarier feſtgeſtellt werden. Die November⸗ wahlen ſtehen ja vor der Tür, und da wäre es doch ſchade, wenn man als Senator oder Repräſentant den Anſchluß verpaßte, weil man nicht der öffent⸗ lichen Meinung entſprechend vom trockenen auf das naſſe Pferd umzuſatteln verſtand. Umſomehr als die „Naſſen“ mit der Gründung einer dritten Partei drohen, welche die zugkräftigſte Wahlparole auf ihr Banner ſchreiben wird: Fort mit der Prohibition! Zwei Führer der„Trockenen“ waren ehrlich genug, dieſen Umſchwung in aller Oeffentlichkeit zu voll⸗ ziehen. Senator Walſh von Montana erklärte:„Ich bin bereit, einem Volksentſcheid über die Prohibi⸗ tion meine Dienſte zu leihen, und werde mich dann in meiner weiteren Haltung nach dem Willen der Mehrheit richten.“ Aehnlich drückte ſich auch Se⸗ nator Jones von Waſhington aus, der Vater des Die Großfürſten Die Großfürſtin Maria von Rußland, bis zum Ausbruch der ruſſiſchen Revolution eine der reichſten und ſchönſten Prinzeſſinnen königlichen Blutes, ſaß vor kurzem auf einer der Holzbänke von Ellis Island zwiſchen italieniſchen, ungariſchen und galiziſchen Bauern mit bunten Halstüchern und erwartete von den ſelbſtherrlichen Einwanderungs⸗ beamten einen Spruch über Sein und Nichtſein. Die Großtochter des Zaren Alexander II. und rechte Baſe des unglücklichen Nikolaus hat ihr ganzes Ver⸗ mögen eingebüßt. Sie gehörte auch zu den Ueber⸗ vorſichtigen, die nicht wagten, ihre Juwelen in der Erwartung auf baldige Heimkehr mit auf die Flucht zu nehmen. Irgend ein ſowjetiſtiſcher„Schatzgräber“ wird ſie an dem ſicheren Verſteck gefunden haben, wo ſie eingemauert waren. Und wenn ſie dort noch liegen ſollten, ſind ſie jedenfalls für die Großfürſtin unerreichbar. Die mittelloſe Frau ſchlug zur Ge⸗ winnung ihres Lebensunterhalts Kapital aus dem, was ſie konnte. Sie war führende Mode dame geweſen und eröffnete in Paris zunächſt ein Geſchäft mit feinen ruſſiſchen Stickereien, die ſie aus Emigran⸗ tenkreiſen bezog und mit denen ſie mittelloſen Landsleuten Gelegenheit zum Broterwerb gab. Vor einigen Monaten ſiedelte ſie nach Amerika über, weil ſich hier für ſie die glänzende Gelegenheit bot, hoch⸗ bezahlte Stilberaterin in Modefragen zu werden. So wirkte ſie erfolgreich in einem erſten Modehauſe der Fünften Avenue, lehrte alſo die Dollarmillio⸗ närinnen, ſich richtig und geſchmackvoll anzuziehen. Aber die Großfürſtin iſt ſtaatenlos. Nach Amerika reiſen kann ſie nur auf Grund eines Völkerbundspaſſes, der ſie zu ſechsmonatigem Auf⸗ Bismarck in einem Das Mitglied der franzöſiſchen Akademie Charles de Goffie erzählt im„Echo de Paris“ auf Grund von bis jetzt un veröffentlichten Dokumenten über den Beſuch, den Bismarck im Jahre 1870 dem Ly⸗ zeum der Stadt Bar⸗le⸗Due abſtattete, die damals von den deutſchen Truppen beſetzt wurde. Bismarck ging ohne jegliche Bewachung in den Straßen ſpa⸗ zieren. Als er einmal an dem ſtädtiſchen Lyzeum vorüberkam, trat er in das Schulgebäude ein. Nur zwei Lehrer waren anweſend, mit denen Bismarck ein Geſpräch führte. Bismarck gab ſeiner Verwun⸗ derung Ausdruck, daß in den Türen der Klaſſen⸗ zimmer kleine, runde Glasſcheiben eingeſetzt waren, um die Schüler von außen während des Unterrichts beobachten zu können.„Wenn ich ſo was ſehe“ ſagte Bismarck,„erwacht in mir der alte Haß. Meine erſten Jugendjahre verbrachte ich in einem Pen⸗ ſionat. Ich wurde dort ſehr ſtreng erzogen und dachte ſpäter mit Entſetzen daran, daß meinem Sohne auch eine ſolche Erziehung zuteil werden könnte. Zum Glück haben wir in Deutſchland ſolche ge⸗ ſchloſſenen Erziehungsheime abgeſchafft. Man ſollte auch in Frankreich dieſe ſchädlichen Kindergefäng⸗ berüchtigten„Jonesgeſetzes“, das für Prohibitions⸗ ſünder Gefängnisſtrafen von fünf bis zu zehn Jah⸗ ren vorſieht. Die Republikaniſche Konvention ſeines Heimatſtaates hatte ſich nämlich für eine Politik im Sinne der„Naſſen“ ausgeſprochen. Recht treffend wird dieſe erſtaunliche Fähigkeit, die Fahne nach dem Winde zu drehen, durch eine amerikaniſche Karikatur gekennzeichnet: Politiſcher Herbſtausflug in vier Bildern. Die Parlamentarier rüſten ſich für eine trockene Wanderung auf Kamel⸗ rücken in die Wüſte. Kurz vor dem Aufbruch fährt ihnen aber der blaſſe Schrecken in die Knochen, als ſie vom Abſtimmungsergebnis der„Literary Digeſt“ erfahren. Fluchtartig laſſen ſie Kamel und Wüſte Junkbildò des Schiffsbrandes auf der Anferelbe . Der Tankdampfer„Camillo“ der Hamburger Reederei Lind geriet auf der unteren Elbe, nahe der Inſel Pageſan in Brand. Es gelang den gemeinſamen Anſtrengungen der Feuerwehr und der Beſatzung, den Brand zu löſchen. Eine Ex⸗ ploſionskataſtrophe wurde durch den Zufall ver⸗ mieden, daß die Tanks nicht mit Benzin, ſondern nur mit Waſſer gefüllt waren. im Stich, verlieren ihr ganzes auf die Trockenheit eingeſtelltes Gepäck und rennen zum Fahrkarten⸗ ſchalter, um auf dem vierten Bilde mit der ehrlich⸗ ſten und ſelbſtgefälligſten Miene und in entſprechend veränderter Ausrüſtung das Schiff zu beſteigen, das ſie auf die„naſſe“ See hinausführen ſoll. Daß dieſes Schiff auch fährt, wird der Ausgang der No⸗ vemberwahlen beweiſen. eine ausreichende Beſtechungsſumme ohne Vaterland enthalt berechtigt. Auf ihre Bitten an die ameri⸗ kaniſche Regierung um dauernde Aufenthaltsbewilli⸗ gung erhielt ſie lediglich eine Verlängerung des Viſums um drei Wochen und wurde im. übrigen mit echt amerikaniſcher Brutalität auf die Geſetze des„freien“ Landes verwieſen. Danach muß ſie bei Ablauf ihres Viſums das Land verlaſſen, hat aber das Recht der Rückkehr nach zwei Monaten, be⸗ kommt jedoch dann wiederum nur eine Aufent⸗ haltserlaubnis bis zu ſechs Monaten. Die Beamten der Einwanderungsbehörde waren ſo gütig, der Großfürſtin anzuraten, ſich auf die ruſſiſche Einwanderungsquote übernehmen zu laſſen. Das ſchien ein Ausweg! Hohnvoll erklärte ihr dann der für die ruſſiſche Einwanderung zuſtändige Beamte, daß ſie natürlich an das Ende der jetzt vorliegenden Antragsliſte komme. Dann hat ſie Ausſicht, in acht Jahren zur Einwanderung zugelaſſen zu werden. In acht Jahren, wenn— wenn ſie einen ruſſiſchen Paß beibringt. Den bekommt ſie aber nicht, und wenn ſie vor Stalin perſönlich auf den Knien liegen würde, weil die ruſſiſche Regierung ſie als tot erklärt hat. Deshalb ließ ſie ſich ihren traurigen, auf die Großfürſtin Maria von Rußland lautenden Paß für Staatenloſe ja auch ſchon vom Völkerbund geben. Der Völkerbund iſt zwar auf Veranlaſſung Amerikas gegründet worden, geht aber die Einwanderungs⸗ behörde der Vereinigten Staaten nichts an; wenig⸗ ſtens ſolange nicht, bis— nun bis die Großfürſtin bereit ſtellt alſo den Weg beſchreitet, der auch in ihrem Vater⸗ lande früher— und oftmals auch noch jetzt— zu jedem Ziele führte. franzöſiſchen Lyzeum niſſe für immer ſchließen.“ Dann wurde Bismarck durch das ganze Lyzeumsgebäude geführt. Im Eß⸗ zimmer wurde ihm ein Glas Wein ſerviert. Bis⸗ marck trank auf den Frieden zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Dieſer Trinkſpruch Bismarcks brachte die Franzoſen in gewiſſe Verlegenheit. Er merkte es und ſagte:„Ja, ich trinke für den Frie⸗ den. Dieſer Krieg hat nicht nur Ihnen, ſondern auch uns viel Schaden angerichtet. Das Schrecklichſte iſt aber, daß ein Volk, welches einen Krieg verloren hat, ſtets an eine Revanche denkt. Dann beginnt der Krieg aufs neue.“ Bismarck ſprach noch lange mit den Schullehrern und ſagte zum Schluß:„Für uns iſt Frankreich ein ſehr unruhiger Nachbar. Seit den Zeiten Ludwigs XIV. wurden wir zwölfmal von Frankreich überfallen. Alle Friedensverträge wur⸗ den ſtets zu Gunſten Frankreichs abgeſchloſſen. Wir wollen jetzt dieſer Lage bein Ende bereiten.“ Der nationaliſtiſche Herr Charles de Goffie, der dieſe Aeußerungen Bismarcks brinat, nimmt natürlich den Friedenswillen Bismarcks in Verdacht.„Die Friedensverſicherungen Bismarcks“, heuchelte er. „waren nur ein Muſterbeiſpiel ſeiner großen Kunſt, Der Roman der Vaſen von Buſendorf Von G. W. Beyer Ein paar Monate ſind es her, da fanden zwe Arbeiter, die Brüder Wenner, in der Nähe von Buſendorf— die Franzoſen haben den ſchönen deut⸗ ſchen Namen des Lothringer Städtchens in Bouzon⸗ ville verdreht— bei Erdarbeiten, die ſie im Dienſte eines Unternehmers ausführten, drei Bronzevaſen. Hatten ſie nicht einmal davon gehört, daß ſolche Gegenſtände großen Wert haben könnten? So er⸗ kauften ſie ſich mit ein paar Flaſchen Bier das Schweigen ihrer Kameraden und ſuchten nun einen Käufer für ihre Vaſen. In Metz fand ſich auch bald ein grundehrlicher Mann, der 2000 Franken dafür bot. Das war freilich nicht viel, aber ſchließlich traten die Brüder ihren Fund für dieſe Summe ab. Auf die Frage nach dem Fundort gaben die beiden Wenner vor, die Vaſen zufällig beim Graben im Stalle ihres Vaterhauſes entdeckt zu haben. Der Käufer ließ die Funde durch Sachverſtändige prüfen, und dieſe erklärten, es handle ſich um ſehr wertpolle keltiſche Arbeiten aus dem fünften Jahrhundert vor unſerer Zeitrechnung. Ein anerkannter Archäologe meinte ſogar, ohne jeden Zweifel ſtünde das Haus der Wenner auf einem keltiſchen Grabhügel. Die koſtbaren Vaſen gingen nun von einer Hand in die andere, brachten dem jeweiligen Beſitzer einen an⸗ ſehnlichen Verdienſt ein und kamen ſchließlich nach Paris, wo in Bevollmächtigter des Britiſchen Mu⸗ ſeums ſie für 650 000 Franken erwarb. Die engliſche Preſſe freute ſich nun derartig über die Bereicherung der heimiſchen Sammlungen, daß ſogar die franzöſiſche Juſtiz darauf aufmerkſam wurde und ſich nach der Herkunft der leidet ins Ausland gegangenen Vaſen erkundigte. Es war nicht ſchwer, die Wanderung der keltiſchen Reliquien bis nach Buſendorf zurückzuverfolgen, leider aber nicht bis ins Wohnhaus der Wenner, ſondern auf das Grundſtück, wo die Leute den Fund unterſchlagen hatten. Die Folge davon war, daß die Brüder unter Anklage geſtellt wurden. Als ſie in der Verhandlung erfuhren, welche Höhe der Preis für die Vaſen er⸗ klommen hatte, wären ſie beinahe in Ohnmacht ge⸗ fallen. 5 Leider ſah ſich plötzlich auch der Arbeitgeber der Von den großen Luftmanövern Englands Oben: Das neue engliſche Rieſen bomben⸗ [lugzeug nimmt vor dem Flug in„Feindes⸗ lond“ Bomben an Bord. Unten: Scheinwerfer und Laut⸗Meßgeräte neueſter Konſtruktion werden für den nächtlichen Angriff vorbereitet. Die großen diesjährigen Luftmanöver in Süd⸗ england werden ohne Unterbrechung 4 Tage lang dauern und mit einem Großkompf enden, an dem ſich auch durch Radio geſteuerte, führerloſe Flug⸗ zeuge beteiligen werden. gezogen; denn das Gericht macht ihn für den Scha⸗ den, der dem Beſitzer des Grundſtückes entſtanden war, verantwortlich. Doch nun iſt plötzlich ein Strahl der Hoffnung in dieſe Finſternis gefallen: Ein be⸗ kannter Metzer Zinngießer, der als Sachver⸗ ſtändiger gilt, hat die koſtbaren Buſendorfer Vaſen als Zeitgenoſſen Napoleons J. bezeichnet. Wer hat nun recht? Das britiſche Muſeum, das ein Vermögen dafür ausgab, oder der Zinngießer? Der arme Bauunternehmer hofft natürlich, der Metzer möge mit ſeiner Anſicht durchdringen und ihn vor dem Ruin bewahren. Konkurrenz-Manöver Ein Hypothekenmakler wurde von einem New⸗ vorker Gericht zu 14 Tagen Arbeitshaus verurteilt, weil er, obgleich ihm ein unter ein beſtimmtes Geſetz geſtelltes Delikt nicht nachgewieſen werden konnte, ſich gegen die guten Sitten des Kaufmannsſtan⸗ des verſtoßen hatte. Er hatte ſich von einem An⸗ geſtellten einer Konkurrenzfirma deren Kundenliſte beſorgt, um darauf ſeine eigene Propaganda aufzu⸗ bauen. Obwohl von Sachverſtändigen dieſes Ver⸗ fahren als nicht ſo ungewöhnlich bezeichnet wurde, fällte der Richter den Spruch auf Arbeitshaus mit die Wahrheit zu verheimlichen.“ der Begründung, daß dadurch am beſten mit ſolchen Gewohnheiten aufgeräumt würde. a unehrlichen Finder in die peinliche Geſchichte hinein Arbeitshaus- als Strafe für unſaubere 1 Led ere r e eee eee eee eee eee 8 ern FF — ng d 8 8 A u n ec n neee eee ee 1 ere Samstag, den 16. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) eite. 85 G 13. Nr. 376 bs amſſche N e ee 9 2 — Verkündete Fuli—Auguſt Kutſcher Friedrich Glonert und Walburga Gräſer Kfm. Anton Thüring und Wilhelmine Aſtor Schloſſer Johann Sußner und Roſa Schuhmacher Arb. Gebhard Vogler und Benedikta Hermann Techniker Richard Stauch und Marie Maurer Elektroinſt. Paul Scheuermann und Margareta Hochſtätter Lehrer Alfred Winnewißer und Lydia Diehl 8 Dekorateur Julius Leiß und Emilie Dubs Gußputzer Peter Schwendner und Anna Bohrer Eiſenbieger Ludwig Glas und Lina Groß Kfm. Karl Klark und Ninor Edw 5 Religionslehrer und Gertrud Simon arl Hetzel und Emma Striegel b Ludwig d Emma Scholl ſis Schuſter ehl geb. Schmitt Maxia Huber geb. Schäd lie Ferchland geb. Hucke Kraftwagenfüh Sekretär F Ing. Rudolf. Schiffsführer Georg Schreck un Schloſſer Joſef Klug und Kfm. Robert Wellen reuther und Gertrude Wachter Arb. Albert Hoffmaun und Magdalena Wiegand Kfm. Arthur Rexer und Paula Ohl Heizer Bernhard Heim und Emili Arb. Georg Haas und Katharino mberger Arb. Wilhelm Schüßler und Katharina Sorg Kfm. Georg Kinzel und Veronika Neidig Verſich.⸗Beamter Auguſt Göttel und Marie Stiegemann Photograf Friedrich Hartmonn und Eugenie Straub Inſt. Georg Schifferer und Anna Hartmann Fm. Wilhelm Weigel und Suſanno Kühn Arb. Anton Graßinger und Elly Vollweiler Fuhrmann Heinrich Ritter und Maria Senn Kfm. Siegfried Löb und Wilhelmine Löb geb. Walter Schreiner Eugen Molfenter uns Frieda Bockmeyer Weichenwärter Anton Weingart und Chriſtina Fuchs geb. Knauber Inſpektionsbeamter Wilhelm Schlager und Koth. Zapf Maurer Alois Geſchwill und Katharina Gund Arb. Heinrich Hinderberger und Marie Senftleber Torſzart Arthur Machleb und Pauline Liebchen Eiſendreher Joh. Zutavern und Margaretha Zirkel Kfm. Friedrich Rottmann und Wilhelmine Jus Techniker Julius Kieſer und Anng Servatius Ab. Adoſf Kühner und Luiſe Kreß Mechaniker Karl Henrich und Chriſtina Schmitt Metzger Otto Müller und Margarete Ruſt Dipl.⸗Kfm. Adolf Obſt und Alice Reichert Oberſteuerſekretär Karl Huck und Ella Hirth Schloſſer Johann Kramer und Barbara Lorbacher Schloſſer Karl Walter und Anna Karl Küfer Eugen Müller und Margareta Butzmann geb. Becker Former Peter Walk und Philippine Mairon Kfm. Friedrich Weber und Liſelotte Schmioͤt, Kfm. Otto Rohn und Johanna Lorentz Former Adolf Roth und Anno Wagner Schriftſetzer Wilhelm Weiß und Hilda Börkel mu Lehmann Schloſſer Aloys Neumeyer und Maria Fleck Schloſſer Alfred Galm und Erna Pflugfelder Schreiner Heinrich Lange und Mathilde Coerper prakt. Arzt Dr. med. Hans Rieger und Charlotte Bernd Packer Georg Sommer und Anna Schwender Kfm. Hermann Spreng und Luiſe Nonnenmacher Arb. Wilhelm Gebhardt und Magdalene Kraft Flugzeugmech. Jacob Lätſch und Chriſtina Ziener Buchdrucker Guſtav Kumpf und Katharina Weiß Wagenführer Adolf Fritz und Maria Blüchler Kfm. Heinrich Lamm und Maria Wörner MReg.⸗Rat Otto Schmitt und Gliſabeth Kowalfki Getraute Juli—Auguſt Wagenführer Albert Jacobs und Emma Müller Gipſer Eugen Wörlein und Roſa Faul Feiſeur Georg Flohrſchütz und Erna Danzer Am. Robert Beck und Anna Mathern Techniker Julius Wipfel und Katharina Spratler W 11 ß und Elſa Müller Schumm und Eva Frey r Gaſſenſchmid und Anna Schlegel ö t Angſtmann und Toni Paulus Verſ.⸗Beamter Wilhelm Kraus und Franziska Leutz Eiſendreher Heinrich Nickel und Anna Bettwieſer Prokuriſt Friedrich Naumer und Karoline Taſche Schuhmacher Max Frank und Anna Bühler Dreher Friedrich Haag und Hilda Grimm Schloſſer Wilhelm Hanß und Elſa Röſer Elektromechaniker Arthur Otto und Ida Welker Schloſſer Willi Sebaſtian und Frieda Schweinfurth Kfm. Walter Hartmann und Sophie Schwend Kfm. Karl Diez und Hedwig Ernſt Arb. Ludwig Findler und Thekla Schürßner h Mattler und Roſa Meckesheimer mmer und Frieda Striehl Kirchner u. Maria Sternheimer geb. Seyfried Schreiner d drich Gagnus und Henriette Wolf Kfm. Rein d Houy und Elſa Murboeck Metzger Chriſtian Wüſt und Roſa Vogel Taglöhner Ernſt Boßert und Erna Lind Bäcker Friedrich Winter und Anna Willig iſor Friedrich Botz und Kornelia Jericho Alfred Link und Thereſia Ott Kfm. yhmidt und Berta Verron Spengler Herm. Schmittinger u. Kath. Hof geb. Büttner Ing. Johann Kuhn und Irene Hofmann Kraftwagenf. Friedr. Walther und Anna Hertlein Hauptlehrer Anton Forcht und Barbara Röß Lehrer Erwin Schelb und Johanna Seyſerth Polizeiwachtmeiſter Heinr. Hettinger und Paulina Maher Monteur Kurt- Heppner und Anna Löber geb. Senftleber Dachdecker Andreas Schüler und Klara Ohler Opernſänger Franz Hofſtetter und Anna Heller Reiſender Franz Brenneiſen und Frieda Seubert Arbeiter Friedrich Reiff und Franziska Kotal Arbeiter Adolf Franke und Pauline Töpfer Eiſendreher Karl Henrich und Maria Dieter Kraftwagenführer Wilhelm Pfeifer und Kath. Link Kfm. Friedrich Lahnert und Eliſabetg Seekatz Bankangeſt. Otto Stork und Greta Mücke Arbeiter Georg Tremmel und Maria Wittmann Landwirt Karl Wolf und Marie Müller Schriftſetzer Michael Zeller und Frieda Schmitt Amtsgerichtsrat Dr. iur. Erich Kowarzik u. Laura Stoeber Metzger Johann Egner und Regina Garrecht Taglöhner Johann Ritter und Helene Weinhart Maſchinenorb. Friedrich Guilmin und Emma Kühner Kfm. Walter Mark und Katharina Krämer Sparkaſſenangeſt. Guſtav Volmer und Frieda Weidemann Gipſer Wilhelm Müller und Philippine Baur Kim. Karl Schumacher und Johanna Hetzel Kfm. Herbert Cleff und Eliſabeth Weinmann Händler Joſef Wirſching und Anna Schubert Techniker Ludwig Jenfer und Hildegard Feldmann Maurer Hermann Eckard und Eliſabetha Opfermann Metzgermeiſter Karl Herrmann und Thereſia Ueltzhöffer Uhrmacher Hermann Wehrle und Anna Haas GEiſendreher Leonhard Hags und Bina Leiſt Lehrer Friedrich Sing und Franziska Epp Kaſſenaſſ. Karl Rittmonn Anna Zeller Ing. Kurt Grond und J Schäfer C ne Schaltw. R Juli—Auguſt Bauamtmann Gg. Siegmund Lehmann 1 T. Ruth Marga Architekt Wilhelm Heßner 1 S. Hans Georg Hermann Kfm. Heinrich Schenk 1 T. Gertrud Maria Eliſabeth Schaffner Fr. Phil. Reiſchert 1 S. Heinz Franz Bernhard Chemiker Brund Heinrich Karl Fick 1 S. Claus Wirt Franz Bauer 1 S. Günter Heinrich.. Eiſendr. Karl Friedr. Morgenſtern 1 T. Helga Friederike Maſchinenſchl. Herm. Wiegand 1 T. Gertrude Anna Maria Gipſer Friedrich Appel 1 S. Friedrich Arbeiter Georg Herr 1 S. Hans Kfm. Georg Wilhelm Bühler 1 S. Willi Alfred Georg Arbeiter Willi Stein 1 S. Wilhelm Ludwig Hafenarbeiter Otto Backfiſch 1 S. Otto Anton Kfm. Theod. Gramminger 1 T. Maria Thereſia Margareta Arbeiter Joſef Hohmann 1 S. Joſef Kfm. Oskar Karl Scherer 1 T. Giſela Eleonore Geſchäftsinhaber Gottlob Braun 1 S. Friedrich Paul Arbeiter Joſef Bergdoll 1 S. Friedrich Joſef Kfm. Martin Mümpfer 1 T. Eleonore Anna Straßenbahnſchaffner Ludwig Wächter 1 S. Heinz Rudi Küchenchef Hermann Herold 1 T. Edith Roſel Lokomotipheizer Wilhelm Vogel 1 T. Hannelore Gertrud Landwirt Peter Hch. Pfützer 1 T. Johanna Wilhelmine Kfm. Ludwig Wilhelm Moog 1 S. Karl Borromäus Arbeiter Emil Johann Jünger 1 T. Margarete Helene Schloſſer Artur Jakob Stöbener 1 S. Manfred Artur Elektromſtr. Hugo Herm. Schröder 1 T. Marianne Erika Fenſterreiniger Martin Heinr. Gerber 1 T. Luiſe Anna Schuhmacher Friedrich Müller 1 T. Olga Ruth Kfm. Georg Lauer 1 T. Joſefine Emilie Irene Eiſenbohrer Michael Laudenklos 1 S. Karl Heinz Hoteldiener Georg Müller 1 S. Erich Georg Schweißer Auguſt König 1 S. Kurt Werner. Kfm. Friedrich Wilhelm Walther Rühl 1 S. Heinz Erwin Schloſſer Erwin Offenloch 1 S. Günter Rolf Kfm. Walter Schrader 1 T. Renate Techniker Hermann Engel 1 T Karola Maria Arbeiter Wilh. Deſchner 1 T. Irene Margarete Hildegard Kupferſchmied Jakob Dörr 1 S. Horſt Werner Adam Arbeiter Friedrich Klein 1 S. Friedrich Joſef Georg Schloſſer Friedrich Ludwig Odenwald 1 T. Ruth Brunhilde Modellſchreiner Johann Schmidtill 1 T. Alsdiſe Modellſchloſſer Albert Nik. Ott 1 S. Adolf Herrmann Kfm. Bernhard Oppenheimer 1 S. Franz Julius Inſt. Friedr. Wilh. Ullrich 1 S. Günther Johannes Wilh. Kraftwagenführer Rudolf Friedrich 1 S. Heinz Wilhelm Metallgießermeiſter Karl Och 1 T. Erika Eliſabeth Bäckermeiſter Karl Deubel 1 S. Franz Albert Händler Leonhard Hoock 1 T Rita Paulina Dipl.⸗Ing. Ludwig Flügel 1 S. Reiner Auguſt Ludwig Ingenfeur Guſtav Alfred Paul 1 S. Guſtav Joachim Dipl.⸗Ing. Siegfried Hermann Wilhelm Eiſenlohr 1 S. Friedrich Karl Maler Paul Spitz 1 S. Paul Heinz Kfm. Robert Wörnert 1 T. Ruth Anna 4 Rechtsanwalt Ernſt Heinrich Friedrich Wilhelm Hartmann 1 S. Klaus Schloſſer Emil Haſcher 1 T. Maria Techniker Karl Mück 1 T. Annemarie Schloſfer Hans Höfler 1 S. Werner Hans 5 Stadtarb. Otto Karl Wilh. Dewald 1 T. Doris Roswitha Graphiker Eugen Richard Merkel 1 S. Richard Eugen Kfm. Hans Leopold Hermann Erſig 1 S. Haus Dieter Pol.⸗Hauptwachtmſtr. Ernſt Auguſt Adolf Weigelt 1 T. Elfriede Wilhelmine Luiſe Kontrolleur Auguſt Haas 1 T. Elfriede a Matroſe Alfred Albert Adolf Stahl 1 S. Alfred Arbeiter Theodor Weber 1 S. Rolf. Egbert Kfm. Samuel Jakob Bloch 1 T. Marlieſe Erika Schneider Heinrich Fontagnier 1 S. Heinz Friedrich Maſchinenführ. Hellmuth Wieder 1 S. Karl Georg Helmut Arbeiter Andreas Mitſchele 1 T Erna Kfm. Kurt Ludwig Gimbel 1 S. Rolf Leopold Him. Wilhelm Walter 1 T. Felicitas Eliſe Schloſſer Heinrich Emil Hetzel 1 S. Harry Heinrich Vernickler Heinrich Willrich 1 T. Helga Maria Spenglermeiſter Heinrich Hermann Scholz 1 T. Eliſabeth Sophia Maria Hauptlehrer Fritz Schlageter 1 S. Rainer Auton Gerhard Kfm. Johannes Heckmann 1 T. Annemarie Gerda Mechaniker Ernſt Hörnig 1 S. Richard Edmund Dreher Wilhelm Kunz 1 S. Wilhelm Adolf Heizer Johann Biehler 1 S. Günther Strickmſtr. Johann Michael Miſchler 1 S. Arbeiter Johann Pöltl 1 S. Kurt Heinz n Polizeihauptwachtmeiſter Joſef Wiesler 1 S. Friedr. Joſef Kfm. Otto Rother 1 T. Aſtrid Arbeiter Heinrich Schultz 1 S. Harry Auguſt Maler Richard Jaitner 1 S. Theodor Hubert Maurer Otto Weber 1 T. Ingeborg Giſela Schreiner Wilhelm Schmälzle 1 T. Gertrud Kfm. Oskar Schwab 1 T. Hedwig Magdalena Müller Oskar Adam Berg 1 T. Ruth Maria Kfm. Oskar Körber 1 T. Marianne Erng Kfm. Kurt Emil Karl Fauth 1 S. Karl Ludwig Peter Kfm. Georg Konrad Ernſt Schnell 1 T. Gabriele Fran⸗ zisba Emmy Schiffer Jakob Maldaner 1 S. Lothar Maſchinenformer Friedrich Klein 1 S. Friedrich Wilhelm Erich Albis Oberkellner Karl Martin Daniel Friedrich Scheel 1 8. Rolf Dieter Emil Fritz 8 Bankbeamter Robert Richard Hermann Ullrich 1 S. Fuß Emil Hermann Monteur Konrad Freitag 1 T. Waltraud Frieda Wagenführer Georg Walter 1 S. Manfred Georg Sackhändler Philipp Frey 1 T. Ruth Lina Bauführer Jakob Klett 1 S. Paul Robert 575 Dipl.⸗Ing. Friedr. Heinr. Kaeſer 1 T. Erika Frieda Arzt Dr. med. Wilhelm Friedmann 1 S. Walter Rudolf Friſeurmeiſter Emil Schreckenberger 1 S. Klaus Chemiker Dr. phil, Hermann Kleber 1 T. Marianne Fuhrmann Paul Friedrich 1 S. Helmut Anton Paul Schuhmacher Joſ. Bleikert 1 T. Ingeborg Walburga Berta Oberſteuerſekretär Heinrich Viktor Chriſtian Boehm 1 S. Hans Alexander Gotthard Techuſker Karl Auguſt Schönbein 1 S. Erwin Karl Willy Arbeiter Peter Strähle 1 T. Anna Schreiner Ernſt Kettner 1 S. Herbert Hans Kfm. Emil Eberhard Fauſel 1 T. Ruth Emilie Tel.⸗Arb. Friedrich Hummel 1 S. Friedrich Heinrich Schloſſer Heinrich Berg 1 T. Doris Eva 1 Geſtorbene: Juli Karolina Magdalena Sachſe geb Lohn, 73 J. 7., Ehe⸗ frau des Malermeiſters Auguſt Hermann Sachſe Eliſabeth Sachs geb. Ebert, 79 J. 3., Witwe des Chor⸗ füängers Jakob Sachs Former Joſef Baumgartner 48 J. 1 M. Anna Kiß geb. Münd, 43 J. 11., Ehefrau des Fabrik⸗ arbeiters Peter Kiß Joſefa Pollack geb. Pick, 69 7., Witwe des Chorſängers Julius Pollack Karl Robert Schönberger 7 J. Anna Chriſtine Reichert geb. Martin, 72 J. 11., Witwe des Poſthalters Friedrich Reichert Carola Bender geb. Wahl, 69 J. 5., Witwe des Fabri⸗ kanten Auguſtin Wahl Harl Heinz Schnetzer 5 J. 4 M. Privatmann Karl Auguſt Eſch 79 J. 6 M. Reinigungsinſtitutinhaber Leo Schindler 47 J. 3 M. Karolina Gehm geb. Krämer, 77 J. 4., Witwe des Bäckermeiſters Karl Gehm Rangiermeiſter Jakob Deckert, 44., 9 M. Arthur Berg 1 Tag Anng Maria Harner geb. Bernauer, Witwe des Weichen⸗ wärters Karl Hörner, 80 J. Luiſe Eleonore Wüſt 17 J. 3 M. Hannelore Elsbeth Elfriede Müller 4 J. 4 M. Anna Riedinger geb. Stumpf, Ehefrau des Fabrikarbeiters Karl Riedinger, 46 J. Stadtarb. a. D. Wilh Heinrich Gerbig 66 J. 10 M. Rentenempfänger Joſeph Kraemer 75 J. Friedrich Julius Jäger 6 Std. Martha Maria Bonifer geb. Steeb, Ehefrau des Kauf⸗ manns Wilhelm Bonifer, 47 J. 2 M. Anna Zettler geb. Lingenfelſer, Ehefrau des Bürodirektors Friedrich Zettler, 63 J. 11 M. Albiſta Maria Schuſter geb. Hackel, Ehefrau des Fabrik⸗ arbeiters Martin Schuſter, 41 J. 2 M. 5 Eliſa Elsbeth Bickel geb. Hoffmann, Ehefrau des Ver⸗ waltungsoberſekretärs Heinrich Bickel, 43 J. 8 M. Stadtarbeiter a. D. Wilhelm Eſſig 61 J. 8 M. Pauline Nothas geb. Mayer, Ehefrau des Amtsgehilfen Gg. Nothas, 48 J. 5 M. Landwirt Gg. Herwehe 73 J. 5 M. Anna Maria Heß geb. Eiſenbarth, Witwe des Friſeurs Gg. Heß, 71 J. 6 M. Rentenempfänger Johann Philipp Groß 66 J. 3 M. Alfred Erlanſon 29 Tage alt Rentenempfänger Friedrich Hoffmann 76 J. 11 M. Schuhmacher Chriſtian Heinrich Schumacher 45 1 M. Berta Pauline Fellmeth geb. Frankenreuther, 00 J. 1., Ehefrau des Rentenempfängers Wilhelm Fellmeiß Rentenempfänger Michgel Ludwig Keller 56 J. 4 M. Maurer Joſef Anton Bickel 67 J. 1 M. Stukkateur Aug Emil Karl Franz Dubois 66 J. 4 M. Kfm. Heinrich Wilhelm Hammer 61 J. 8 M. Ida Ott geb. Poſt, 57., Ehefr. d. Autovermiet. Karl Ott Kfm. Hermann Otto Hiemer 49 J. 5 M. Emwa Paula Babette Hofſäß 5 F. 1 M. Buchhalter Rudolf Schnell 68 J. Mosfter messe, Technische Messe und Baumesse vom 37. 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