8 ee 8 9 5 ſeine bekannte Rede aus:: — 3 T * Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis — Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 190, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg. W Oppauerſtraße 8— Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe 82 mm breite Colonel⸗ zeile; im R. eite Zeile.— Für im Vora enheits⸗ Anzeigen be⸗ 1 r das Erſcheinen von Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Beilagen: Sport der N. M. 3.„ Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Morgen⸗ Ausgabe Montag, 18. Auguſt 1930 deren Plätzen und für tichtsſtand Mannheim. it* Neues vom Film nanunheimer Muſikzeitung 141. Jahrgang- Nr. 377 eue Auflage der Treviranus⸗Hetze Treviranus interpretiert ſeine Rede: Das ſind die Empfindungen der deutſchen Frontgeneration Induſtrie und Reichstagswahlen Ein Rundſchreiben des Reichsverbandes Die Miſſion der 30, bis 30 jährigen i Trevirauus in Kaſſel Telegraphiſche Meldung * Kabſel, 17. Auguſt. In einer überfüllten öffentlichen Verſammlung eröffnete geſtern Reichsminiſter Treviranus in Kaſ⸗ ſel den Wahlkampf für die Volkskonſervativen in Heſſen⸗Naſſau. Er führte dabei u. a. in Bezug auf „Mein Bekenntnis auf dem Reichstagsplatze zu einer aktiven Reviſionspolitik ohne kriegeriſche Drohungen war der ſelbſtverſtändliche Aus⸗ druck der Empfindungen der Front⸗ generation. Uns iſt der Frontgeiſt kein wilder Begeiſterungstrank, ſondern eine Verpflichtung zu mutiger Geduld, zur Vertiefung des Glau⸗ bens an den Sieg der Rechtsgleichheit unter den Völkern des Kriegserlebens. Die Außenpolitik darf nicht nur eine Sache der Fachleute ſein, ſondern muß die Sache des ganzen Volkes werden. Das iſt neben anderen Aufgaben das Kernſtück der — Miſſion der 30⸗ bis 50jährigen in Deutſch⸗ * Der Wahlausſchuß der Vereinigten Konſervativen Volkspartei und der Deutſch⸗Hannoveraniſchen Par⸗ tei für den Wahlkreis Weſer⸗Ems hat an erſter Stelle ihrer Kandidatenliſte Reichs⸗ miniſter Treviranus aufgeſtellt. Aus Pariſer Leitartikeln Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 17. Auguſt. Die Rede des Miniſters Treviranus und der von ihm vertretene Reviſionsgedanke hält weiter die geſamte franzöſiſche Oeffentlichkeit in Spannung. Die meiſten Blätter haben ihre Sonn⸗ tagsleitartikel dieſem Thema gewidmet. Der Vorſchlag, Deutſchland ſolle ſich, falls es unzu⸗ frieden ſei, an den Völkerbund wenden, taucht mehrere Male auf. Greift Deutſchland zu m Kriege(!) würde es von der geſamten Zivili⸗ ſation mit dem Banne belegt werden, erklärt der „Quotidien“. Dagegen ſtehe es ihm frei, ſeine Sache vor den Völkerbund zu bringen. Stimme die Völkerbundsverſammlung zu, könne die Debatte er⸗ öffnet werden. Polen werde dann ſeine Rechte zu verteidigen wiſſen. Der„Oeuvre“ iſt anderer Meinung. Die An⸗ gelegenheit betrifft den Völkerbund im Augenblick überhaupt nicht, erklärt das Blatt, da glücklicherweiſe ein Konflikt nicht vorliegt. Der„Ami du Peuple“ ergreift die Partei Polens. Polen werde ſich nicht wortlos zerſtückeln laſſen, um den Pazifiſten einen Gefallen zu tun. Es habe auch nicht den Wunſch zu verhandeln, ſondern werde ſein Eigentum behalten. Deutſchland gleiche einem Dieb, der ſeinem Nachbarn ſagt:„Wir wollen ver⸗ handeln, um feſtzuſtellen, ob Du Dir Deine Brief⸗ taſche fortnehmen läßt, ohne Schmerz dabei zu empfinden(]) Eine andersklingende, vernünftigere Sprache führt die linksdemokratiſche„Volonté“. Frankreich habe als Gegenleiſtung für die Räumung die beſte Reparationsregelung erhalten, die möglich war. Die Räumung bedeute alſo Deutſchland gegenüber kein Gnadengeſchenk, und Frankreich habe keinen Anlaß, von ſeinem Nachbarn begeiſterten Dank zu erwarten. Niemals habe der Gedanke beſtanden, daß die Locarnopolitik die deutſchen Beſtrebungen wie ein Wunder umwandeln würden. Dagegen konnte man die Hoffnung hegen daß die Locarnopolitik nacheinander die Nach⸗ kriegsprobleme löſen und Deutſchland veranlaſſen würde, nicht mehr ſei⸗ nen Gewaltplänen nachzugehen. In dieſer Hoffnung glaubt ſich die„Volonté“ nicht getäuſcht zu haben. Die„République“ erklärt, daß wirtſchaftliche Schwierigkeiten die Völker gegeneinander aufreizten und fordert aus dieſem Grunde, ein Wirtſchafts⸗ Locarno abzuſchließen. Der Reichsverband der Deutſchen In⸗ duſtrie richtet zu den Wahlen ein Rundſchreiben an ſeine Mitglieder, in dem es u. a. heißt: „Die Entwicklung des letzten Jahres, insbeſon⸗ dere der letzten Monate, hat unwiderlegbar gezeigt, zu welchen verheerenden Folgen für Volk, Staat und Wirtſchaft eine falſche Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik führt. Ein Handel iſt nur möglich, wenn eine ar⸗ beitsfähige und reformwillige Regie⸗ rung auf breiter Grundlage geſichert iſt, die vom Vertrauen aller am Wiederaufbau mitarbeitenden Schichten des deutſchen Volkes getragen wird. Es iſt die höchſte Zeit, alle aufbauenden Kräfte zu ſam⸗ meln und in einer Regierung zur Auswirkung zu bringen, die das Gebot der Stunde begreift und entſchloſſen iſt, mit durchgreifenden Maßnahmen Ordnung in unſere Finanz⸗ und Wirtſchaftsführung zu bringen. Der Reichsverband der Deutſchen In⸗ duſtrie richtet daher an ſeine Mitglieder die ernſt⸗ hafte Mahnung, zu dieſer Sammlung der aufbauen⸗ den Kräfte mit allen Kräften und Mitteln beizutragen. Er erwartet von ſeinen Mitglie⸗ dern, daß ſte das Wahlrecht unbedingt als eine ſtaats⸗ bürgerliche und wirtſchaftspolitiſche Pflicht auffaſſen und es bei den kommenden Wahlen im Sinne dieſes Aufrufes ausüben.“ N Getreu der ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Linie, die der Reichsverband ſeit ſeinem Beſtehen ſtets be⸗ folgt hat, glaubt er, von ſeinen Mitgliedern fordern zu ſollen, daß ſie ihre Unterſtützung durch Mitarbeit und Stimmabgabe nur ſolchen Parteten zuwenden, die auf dem Boden der Verfaſſung ſtehen, und die unzweideutig für die Erhaltung und Entwicklung der Privatwirtſchaft, ſowie für das Privateigentum eintreten. Im Rahmen dieſer allgemeinen Grundſätze empfiehlt der Reichsverband insbeſondere die Unterſtützung der⸗ jenigen Parteien, die entſchloſſen ſind, bei der Löſung der bevorſtehenden Aufgaben die Grundſätze der wirtſchaftlichen Vernunft zur Geltung zu bringen, alle kollektiviſtiſchen Experimente abzuleh⸗ nen und durch entſchiedene Reformen die Grund⸗ lagen für eine Geſundung der deutſchen Wirtſchaft und damit auch für einen Rückgang der Arbeitsloſig⸗ keit zu legen. Seetkt kandidiert in Magdeburg Wie die Nationalliberale Korreſpondenz meldet, hat der Vertretertag, der Deutſchen Volks⸗ partei des Wahlkreiſes 10 Magdeburg⸗Auhalt als Spitzenkandidat den Generaloberſt von Seeckt ohne Debatte aufgeſtellt. Gegen die Kandidatur wurde keine Stimme abgegeben, zwei Vertreter enthielten ſich der Stimme, alle übrigen ſtimmten geſchloſſen dafür. Generaloberſt von Seeckt erklärte ſich bereit, die Kandidatur zu übernehmen und dankte für das ihm geſchenkte Vertrauen. FFC ã¼VVTVTPTPTPTGPTCTGTPTGTGGTGTGTGGTGTGGTGTGTGTGTGTGTbTGTGTGFPTPTGTGTVTGVTVTVTVTVTVTcTVTVTVTVTTTTTTaTk„„TꝙThil2Tfcrccßcßcßcßcßcßß, ̃ ̃ ˙765—:j Pertinax wird offenherzig Die letzten Ziele Polens Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Pertinax, der bekannte Außenpolitiker des natio⸗ enaliſtiſchen„Echo de Paris“, das beſonders dem fran⸗ zöſiſchen Generalſtab und den franzöſiſchen Offiziers⸗ kreiſen naheſteht, fühlt ſich veranlaßt, ſeine Leſer auf⸗ zuklären, weshalb man in Berlin mit einer der⸗ artigen Haſt den Reviſionsgedanken vertritt: Die Deutſchen ſeien entſetzt über das pol⸗ niſche Eindringen in den Korridor und in Oberſchleſien. Im Korridor allein zähle man heute auf 1 Million Einwohner kaum noch 200 000 Deutſche. Der polniſche Hafen von Gdingen wachſe wie eine amerikaniſche Stadt. In Polniſch⸗ Oberſchleſien zögen ſich die Deutſchen zurück. Selbſt in deutſchen Unternehmungen ſeien deutſche Inge⸗ nieure durch Polen erſetzt worden. Polen hätte nur ein Wort zu ſagen, um der Stadt Danzig durch Um⸗ leitung des Verkehrs den Hamburger und Bremer Import zuzuführen. Oſtpreußen könnte leicht eine Rettung für ſeine Wirtſchaftsnöte finden, wenn es ſich der polniſchen Wirtſchaft anſchlöſſe. Alle dieſe Gefahren hätten Treviranus zu ſeiner Rede veranlaßt. Die Rheinlandbeſetzung habe Deutſchland in Schranken gehalten und Polen die Zeit gegeben, ſich feſt ein zu wurzeln. i* Glaubt Pertinax, der einen Ruf als Außen⸗ politiker zu verlieren hat, durch dieſe Aeußerungen der Sache der Polen gedient zu haben? Geht nicht aus ſeinen eigenen Ausführungen hervor, wie künſtlich der polniſche Anſpruch auf die rein deutſchen Gebiete konſtruiert iſt? Hat es ein Land nötig,„ſeine Wurzeln zu befeſtigen“, wenn es, wie von polniſcher Seite ſo gerne behauptet wird, ſeit Jahrhunderten in den Gebieten anſäſſig iſt? Muß Polen erſt in den Korridor und in Oberſchleſien „eindringen“, wie Pertinax ſelbſt ſchreibt, um ſeinen Anſpruch auf dieſes Land zu beweiſen? Die letzten Abſichten Polens nämlich, das durch die Abſchnürung vom übrigen Deutſchland in äußerſte Wirtſchaftsnot gebrachte Oſtpreußen Polen einzuver⸗ leihen, hat Pertinax mit einer Offenherzigkeit z u⸗ gegeben, für die man ihm nur dankbar ſein kann. Die Vergtragödie im Schneeſturm Kurz vor der Schutzhütte erfroren * Karlsruhe, 17. Auguſt. Zu dem furchtbaren Bergunglück im Wilden Kaiſer, dem der 26;jährige Berliner Kaufmann Heinz Klemp, der aus Karls ruhe ſtammende Franz Kienz und das Mitglied der Wiener Lehrerſektion, Dr. Paul Fiſchl, zum Opfer fielen, werden auf Kufſtein noch folgende erſchütternde Einzelheiten gemeldet: Die drei verunglückten Touriſten, die am Don⸗ nerstag vormittag in der Grutten⸗Hütte angekom⸗ men waren, hatten trotz der Warnung vor dem ſchlechten Wetter, den Aufſtieg, der von geübten Bergſteigern nur unternommen wird, wenn zwei⸗ felsfrei gutes Wetter in Ausſicht ſteht, gemacht. Na⸗ mentlich der Weg von der Elmauer⸗Halt zum Kopftörlgrat iſt außerordentlich ſchwierig, und gerade an dieſer Stelle gerieten die drei Touriſten in ein raſendes Schneetreiben das den ganzen nachmittag und die ganze Nacht andauerte. Eine Rettungsmannſchaft, die von der Grutten⸗Hütte aus den Bergſteigern zu Hilfe eilen wollte, konnte nicht vorwärts kommen. Als der Sturm ſich etwas legte, ſah man, wie die drei Mann in den ſechſten und zwar den letzten Turm vor dem Elmauer⸗Halt⸗ Gipfel einſtiegen. Sie hatten alſo noch die Kraft weiter zu klettern und glaubten wohl, noch vor Ein⸗ bruch der Nacht die Schutzhütte zu erreichen. Doch in der Frühe hörte man Hilferufe der Verunglückten. Es gelang aber infolge des Unwetters einer Ret⸗ tungsexpedition nicht, ſie zu bergen. Man fand die drei, etwa 4 30 Meter von der rettenden Hütte entfernt, eng umſchlungen erfroren auf. Einer von ihnen wies ſchwere Kopfverletzungen auf. Geſtern morgen brach abermals eine Rettungs⸗ kolonne auf, die zur Stunde noch nicht zurückge⸗ kehrt iſt. Auch heute herrſcht das denkbar ſchlechteſte Wetter, im Tale gießt es in Strömen, und auf den Bergen wütet der Schneeſturm. Man will trotzdem verſuchen, die Bergung der Leichen durchzuführen. Oeſterreichiſcher Totentanz Der hundertſte Geburtstag Franz Joſeph l. Von René Kraus Die Deutſchen in Oeſterreich feiern am heutigen 18. Auguſt einen Tag von hiſtoriſcher Bedeu⸗ tung, nicht von politiſcher. Der heutige hun⸗ dertſte Geburtstag des Kaiſers Franz Joſeph läßt einmal noch für vierundzwanzig Stunden, die Schat⸗ ten einer verſunkenen Welt auferſtehen, deren me⸗ lancholiſchem Zauber ſich auch geſinnungstüchtiger Republikanismus nicht entziehen kann. Aber es iſt nicht wahr, daß die Gräber ſich öffnen an dem einen Tag im Jahr, der den Toten frei iſt. Die Kapu⸗ zinergruft in der Wiener Auguſtinergaſſe, in der ſeit langen Jahrhunderten die Gebeine der Habs⸗ burger ruhen, ſind nie ſo wirklichkeitsfern und welt⸗ abgeſchieden wie in dieſen Stunden, in denen eine ehrfürchtige Menge ſich um das Grab des letzten Kaiſers drängt, noch einmal einen Blick zu tun in eine Zeit, die längſt vergangen iſt. Auch die von un⸗ ſerem Heute Abgewandten— und deren gibt es, ſehr begreiflich, in Wien weit mehr als anderswo auf unſerem Planeten— wiſſen, daß Franz Joſeph der erſte zugleich der letzte geweſen iſt. Karl, der Nach⸗ folger, zählt nicht mehr mit. *..* In Franz Joſeph iſt ein letztes Mal noch die ſiebenhundertjährige Geſchichte einer Dynaſtie, Jahrhunderte lang der mächtigſten der Erde, lebendig geworden. In all ihrer Größe und in all ihren Niederungen, in ihrer Kraft und Schwäche, Toleranz und Verſtändnisarmut, in Glanz und Elend, Sinn⸗ widrigkeit und ſchickſalhaften Beſtimmung. Um ſeiner Erſcheinung gerecht zu werden, die ſchon zu Lebzeiten mehr Mythos als Menſch war, müßte man die Geſchichte einer Weltenwende ſchreiben: von Metternich bis Wilſon. Von der bour⸗ boniſchen Reſtauration bis knapp an die Republik des Herrn Maſaryk hat Franz Joſeph gewirkt und geſchaffen. Gelebt? Im Wien der Kriegszeit kur⸗ ſterte das böſe Witzwort: der Kaiſer iſt ſchon längſt tot. Es hat nur keiner den Mut, ihm's zu ſagen Ein Wort, das ſich nicht allein an das Patriarchen⸗ alter des Monarchen rankte. Nein, ſchon in der Vollkraft ſeiner Mannesjahre hatte er, ſeine Mit⸗ arbeiter haben es empfunden und geſchildert, mit⸗ unter die maskenhafte Starre eines Automaten. Niemals, nicht im Briefwechſel, der nun ver⸗ öffentlicht wird, und nicht in Geſprächen, ja, nicht einmal in ſeinen von tauſend bengaliſchen Lichtern durchleuchteten Beziehungen zu den Menſchen, die ihm die nächſten waren, hörte mau ſein Herz ſchlagen. Die Geſchichtsſchreibung hat Franz Joſef darum immer wieder Herzloſigkeit vor⸗ geworfen als das hervorſtechendſte menſchliche Merk⸗ mal. Vielleicht iſt es aber nichts anderes geweſen, als unendlich tiefe Reſignation, wie ſie allen Oſter⸗ reichern eignet, jenem deutſchen Menſchenſchlag, deſſen beflügelte Phantaſie tauſendfach gehemmt iſt durch gebrochene Vitalität. Franz Joſeph hat in der kaum vorſtellbar langen Regierungszeit von acht⸗ undſiebzig Jahren verlieren und verzichten gelernt und immer wieder verlieren und verzichten. Er hat die Weltmachtſtellung verloren, die Vorherrſchaft über Deutſchland und Italien, die Frau, die, fern 0 Seite. Nr. 377 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 18. Auguſt 1930 von ihm, das abenteuerliche Daſein einer roman⸗ tiſchen Einſiedlerin lebte, den Bruder, der in Mexiko erſchoſſen wurde, den Sohn, der den Freitod ſuchte — und ſchließlich war es, lange Jahre hindurch, Gemeinplatz, daß ſein Reich verſinken würde, morgen oder übermorgen. Vielleicht gibt es keine üweite Figur in der modernen Geſchichte, die gleich ſchwer an ihrer Aufgabe und Beſtimmung zu tragen hatte.„Mir bleibt nichts erſpart...“ Dieſe ſalopp⸗ verzweifelten Worte nach der Ermordung Thronfolgers ſind hiſtoriſch geworden. Iſt es nicht ſelbſtverſtändlich, daß ein Herz, dem nichts erſpart des bleibt, in leiſere Takte ſchlägt— wenn es nicht brechen ſoll? Die Welt Franz Joſephs war aus den Fugen. Aufrecht hielt ihn ſein Katholizismus ſpaniſchen Erbes, der Ausdrucksform Gottesgnadengedanken fand. Franz Joſeph war die kalte Etikette des Geſalbten, die ihm Zeitlebens vorgeworfen wurde, Bekenntnis und Halt zugleich. So iſt es gar nicht lächerlich, wenn er ſeinen Leib⸗ arzt, der mitten in der Nacht aus dem Bett gejagt wurde, einen Erſtickungsanfall des Kaiſers zu lin⸗ dern, noch mit blaurotem Kopf, als erſtes Wort des der Erde Wiedergegebenen, anfauchte:„Frack!“ Weil man nämlich vor ſeinem Monarchen, mag es auch in einem Bruchteil von Sekunden, um deſſen geheiligtes Leben gehen, nicht im Nachtgewand, ſon⸗ dern im Frack mit ſämtlichen Ordensbändern zu er⸗ ſcheinen hat. im ſtarren ***R* Wie weltenweit das alles heute zurückliegt! Der Oeſterreicher, vom Kriegs⸗ und Nachkriegsſchickſal be⸗ ſonders hart angepackt, kann nicht ohne Wehmut an den Herrſcher zurückdenken, der eine verſunkene Welt und ein zertrümmertes Reich verkörperte. Und es iſt eine beſſere Welt geweſen, als das Europa von Verſailles und St. Germain, und es war ein ſchöneres Reich, als das von neuen Nachbarn mit diaboliſcher Luſt zerquälte Rumpfgebilde! Aber es muß ausge⸗ ſprochen werden, daß in dieſer ſehr begreiflichen Weh⸗ mut nach der alten Zeit, die, wenn nicht gut, ſo doch beſſer war, gar keine ſtaatenbildende Kraft ſteckt. Niemand denkt an die Unmöglichkeit einer altöſterreichiſchen Wiedergeburt. Auch in Un⸗ garn nicht, wo der habsburgiſche Reſtaurations⸗ gedanke, gerade in den letzten Monaten eifervoll pro⸗ pagiert, am Gedenktag Franz Joſephs mit ſehr feierlichem Gepränge offiziell begangen wird. Auch in Ungarn denken Royaliſten und Legitimiſten allein an ein nationales Königtum, und ſo iſt die Auf⸗ regung der Regierungen und der kommandierten öffentlichen Meinung in den Staaten der Kleinen Entente, die das Gras einer neuen Donaumonarchie wachſen hören, vielleicht aus ſehr berechtigtem ſchlech⸗ ten Gewiſſen, aber ſicher nicht aus politiſchen oder auch nur pſychologiſchen Tatſachen erklärlich. Frei⸗ lich: in Galizien und Kroatien, in der toten Stadt Trieſt und im unterjochten Sudetendeutſchland herrſcht eine Allgemeinſtimmung, die nicht beſonders ſchmeichelhaft iſt für die Kriegsgewinnler in den neuen Machtzentren. Aber dieſe Stimmung, täuſchen wir uns nicht darüber, iſt nur in ihren ſeeliſchen Ak⸗ korden, nicht aber in ihrer bewußten Ziel⸗ ſetzung, rückwärts gerichtet. Die Zukunft, die ſich beiſpielsweiſe die Kroaten zimmern wollen, von der klaren Zielſetzung der Sudetendeutſchen ganz zu ſchweigen, iſt doch nicht mehr die öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche Vergangenheit. ** 2 An den Wiener Franz Joſeph⸗Feiern wird das ganze offizielle Deutſchöſterreich teilnehmen. Zur Meſſe in der Auguſtinerkirche erſcheint der Bun⸗ deskanzler mit der geſamten Bundesregierung. Was beweiſt das? Nichts anderes, als die Tatſache, daß die Habsburger⸗Frage kein Politikum mehr iſt. Gerade, weil Thronprätendenten nicht mehr ernſthaft umkämpft werden, kann Oeſterreich ſich vor dem Letzten einer größeren Vergangenheit neigen, die unwiderruflich dahin iſt. Das Fähnlein der ſieben Audrechten, die immer noch das ſchwasz⸗ gelbe Banner hochhalten, zählt eruſthaft nicht mit. Es iſt kennzeichnend, daß ein Vorkämpfer, der Prä⸗ ſident der ſogenannten„Kaiſertreuen Volkspartei“, ſein Brot, in ſehr ehrenhafter Weiſe übrigens, als Statiſt am Burgtheater verdienen muß. Wichtiger als dieſer brave Mann, der am Burgtheater eine Wolkenbrüche, Hochwaßſer, Windhoſen Die Elbe⸗Sommerdeiche überflutet Telegraphiſche Meldung — Hamburg, 17. Auguſt. In den Kreiſen Altes Land, Stade und Kehdin⸗ gen iſt 48 Stunden lang faſt ununterbrochen Regen niedergegangen. Die Schäden ſind ungeheuer. Durch den gewaltigen Nordweſtſturm ſtieg das Waſ⸗ ſer der Elbe bei Brunshauſen über die Som⸗ merdeiche hinweg. Alles Korn, das auf dem Felde ſtand, wurde fortgeſchwemmt, die Gemüſeernte vernichtet. Bei Gräpel, nördlich Bremervörde, ſtaute ſich das Waſſer in der Oſte und überflutete zuſammen mit aus den Mooren abfließenden Waſ⸗ ſern die Deiche, wobei über 1000 Morgen Wieſen und Weiden überſchwemmt wurden. Die Moore können die Regenmaſſen, die noch immer ununterbrochen niedergehen, nicht mehr aufſaugen und geben gewal⸗ tige Waſſermengen an die Kanäle ab. Die Neben⸗ lüſſe der Elbe, die Schwinge, Lühe und Eſte ſind ſtark angeſchwollen, doch erwartet man in der kommenden Woche noch größeres Hoch waſ⸗ ſer aus dem Hinterlande. Die Obſternte hat durch den Sturm und den Regen gleichfalls ſtark gelitten. Verwüſtungen durch Windhoſen Telegraphiſche Meldung Apenrade, 17. Auguſt. Großer Schaden wurde am Samstag nachmittag durch eine Windhoſe angerichtet, die zwei Kilometer ſüdlich von Apenrade an der Chauſſee nach Flens⸗ burg entſtand und dann nach Südoſten zog. Der Wirbelſturm knickte ſtarke Bäume; andere wurden entwurzelt, viele völlig entlaubt. Die auf den Feldern ſtehenden Kornhoppeln wurden über die Koppeln getrieben, viele Fenſter eingedrückt. Die Windhoſe faßte den Sohn des Paſtors Mikkelſen aus Feldſtedt und ſchleuderte ihn mit ſeinem Rad in einen Graben. Er trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Bei Mogekerg bildete ſich während eines Ge⸗ witters eine Windhoſe, die großes Unheil an⸗ richtete. Licht⸗ und Telephonmaſten wurden wie Streichhölzer geknickt. Ein Blitz ſchlug in ein Wohn⸗ Paſſagierdampfer Tahiti“ in Seenot Die Schiffsſchraube verloren Telegraphiſche Meloͤung — San Francisco, 17. Auguſt. Der engliſche Dampfer„Tahiti“(7898 To.), der ſich auf dem Wege von Waſhington nach San Fran⸗ cisco befindet, funkte, er befinde ſich 460 Meilen von San Franeisco entfernt auf der Höhe von Raro⸗ tonga in Seenot. Das Schiff hat eine Schraube verloren. Auf die S. O..⸗Ruſe eilten mehrere Dampfer zu Hilfe. N d Paſſagiere und Mannſchaft in Sicherheit Telegraphiſche Meldung — Wellington, 17. Auguſt. Der norwegiſche Dampfer„Penybryn“ hat die„Tahiti“ erreicht. Der bereits an Paſſagiere und Mannſchaft gegebene Befehl, die„Tahiti“ in Booten zu verlaſſen, iſt daher zurückgenommen worden. Die Uebernahme der auf der„Tahiti“ befindlichen Perſonen iſt, da genügend Sicherheit für ſie beſteht, bis zur Ankunft des Dampfers„Ventura“, der zur Hilfe eilt, und ſich be⸗ reits in der Nähe befindet, aufgeſchoben worden. Anweller in Amerika Telegraphiſche Meldung — Newyork, 17. Auguſt. Nach der wochenlangen Dürre iſt jetzt über Wor⸗ ceſter(Maſſachuſetts) ein Wolkenbruch nieder⸗ gegangen, wie man ihn dort kaum jemals erlebt hat. Der durch die herabſtürzenden Waſſermengen angerichtete Schaden wird auf—1½ Millionen Dollar geſchätzt. In Weſtfield war das Unwetter von einem Hagelſchlag begleitet, der die geſamte Tabakernte in der Umgebung vernichtete. Auch dort beläuft ſich der Schaden auf hunderttau⸗ gebäude, das in kurzer Zeit eingeäſchert wurde. ſende Dollar. 7 õDTVdddddddddGdwdGdbdꝓdGGGꝙßꝓßꝓßdßꝓßwßwßbßwGßbwßwßwã ãↄVVVVVVVGPVVVGGVGPGGPFPGPVPPVPVPVPVPVPVTVPVPVVVTVVTVTVVTVTVTVTVTTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVréTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTWTWTWTWw ſtumme Rolle ſpielt und in der Oeffentlichkeit gar keine, iſt Seipels Haltung. Die Politik des Altbundeskanzlers, hinter dem auch heute noch eine ſtarke Mehrheit des öſterreichiſchen Bürgertums ſteht, zeichnete ſich immer durch beſondere Unklar⸗ heit in ihrer letzten Zielſetzung aus. Sie unter⸗ ſcheidet ſich aber eben dadurch von der Politik faſt aller anderen neuöſterreichiſchen Staatsmänner, daß ſte überhaupt eine letzte Zielſetzung hat, indes jene mehr als genug damit zu tun haben, der Not des Augenblickes zu ſteuern. Seipel war der letzte, der, als eben ernannter wirklicher Geheimer Rat und Miniſter, die Sache ſeines Kaiſers gegenüber den Volksbeauftragten derſelben Republik vertrat, deren Leitung er bald darauf in kühner Schenkung— taktiſcher gewiß und nicht geſinnungsmäßiger— in die Hand nahm. Es iſt wohl anzunehmen, daß Seipel innerlich auch jetzt noch Monarchiſt iſt, kaum aber, daß er die Ausſichtsloſigkeit einer Habsburger⸗ monarchie verkennen dürfte. Die Kirche hat Zeit. Gerade darin liegt ihre außerordentliche Kraft. Und Seipel, vielleicht der letzte in der ſtolzen Reihe politiſcher Kardinäle, wird eine Entwicklung, die ihm vorſchweben mag, gewiß nicht überſtürzen. Die Ent⸗ wicklung aber geht ihren natürlichen Gang: von einer großen öſterreichiſchen Vergangenheit in eine größere gemein⸗deutſche Zukunft!! Schweres Autounglück im Elſaß — Straßburg, 17. Auguſt. Ein Auto, mit dem eine Pariſer Reiſegeſellſchaft einen Ausflug in die Vogeſen unternahm, ſchlug am Samstag nachmittag bei Zabern um und ſtürzte in die Zorn. Zwei Reiſende waren auf der Stelle tot, ſechs ſchwer und acht leicht verletzt. Die Diktatur in Memel Landespräſident Reisgys hat nunmehr ſein Landesdirektorium unter völliger Ausſchal⸗ tung der Mehrheits parteien zufammen⸗ geſtellt. Er berief zu Landesdirektoren den Landes⸗ oberſekretär Dugnus und den Verſicherungs⸗ agenten Czeskleba. Die Uebergabe der Geſchäfte an das neue Direktorium erfolgte am Samstag mittag. n f i 8 Der vierte Goebbels ⸗Prozeß Wieder 300 Mk. Geldſtrafe In der Samstag⸗Nachmittagsſitzung des Schöf⸗ fengerichts Charlottenburg hatte ſich Dr. Goeb⸗ bels zum viertenmal in der abgelaufenen Woche zu werantworten. Dr. Goebbels war in dieſem Falle angeklagt, in ſeiner Zeitſchrift„Der Angriff“ zur Begehung von ſtrafbaren Handlungen aufgefordert zu haben. In einer Polemik gegen die Zeitſchrift „Alarm“ hatte Dr. Goebbels einen Artikel ge⸗ ſchrieben, der mit dem Satz ſchloß:„Iſt es wahr, daß man ſolchen feigen Verleumdern die Antwort auf ihre Fragen nur mit der Reitpeitſche ins Geſicht geben kaun? Die Antwort über⸗ laſſen wir unſeren Leſern.“ Die Staatsanwältſchaft hatte in dieſem Satz eine Aufforderung zu einer Körperverletzung erblickt und Anklage erhoben. In der Verhandlung beantragte der Anklagevertreter eine Geldſtrafe von 300 Mk. Nach faſt zweiſtündiger Beratung erkannte das Ge⸗ richt gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes und verurteilte Goebbels zu einer Geldſtrafe von 300 Mark, erſatzweiſe zu 30 Tagen Gefängnis. — Hoeſch kommt nach Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Auguſt. Der deutſche Botſchafter in Paris, von Hoeſch, kommt in den nächſten Tagen nach Berlin. In der Wilhelmſtraße legt man Wert darauf, zu betonen, daß dieſem Beſuch keinerlei beſonderer An⸗ laß zugrunde liegt. Dies feſtzuſtellen, iſt vielleicht notwendig, weil man hier und da die Reiſe des deutſchen Botſchafters mit den Pariſer Kommentaren zur Treviranusrede in Zuſammenhang bringen könnte. Dieſe Deutung ginge, wie geſagt, völlig fehl, Herr von Hoeſch will lediglich, wie das ſeit Jahr und Tag Brauch iſt, vor der Sitzung des Völker⸗ bundsrats im September über die in Genf zu verhandelnden Fragen mit der Regierung und im beſonderen mit Curtius Rückſprache nehmen. Sühne einer politiſchen Bluttat Chemnitz, 17. Auguſt. Das Gemeinſame Schöffengericht verurteilte ſechs Kommuniſten, die an einem Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten am 7. Juli 1930 beteiligt waren, wobei ein Natio⸗ nalſozialiſt erſtochen wurde, zu Zucht⸗ hausſtrafen von einem Jahr drei Monaten bis herab zu Gefängnisſtrafen von einem Monat. Der ſiebente Angeklagte wurde unter Zubilligung des Paragt. 51 freigeſprochen. Zug fährt in Zuſchauermenge — Agra m, 17. Auguſt. Im Zuſammenhang mit dem Euchariſtiſchen Kongreß ereignete ſich hier ein furchtbares Unglück. Um einem aus Anlaß des Kon⸗ greſſes veranſtalteten Feuerwerk beizuwohnen, waren etwa 60 000 Perſonen zuſammengeſtrömt, von denen mehrere Tauſend auf einem Bahndamm Auf⸗ ſtellung genommen hatten. Plötzlich nahte ein Gü⸗ terzug und fuhr in die Zuſchauermenge hinein. Drei Perſonen wurden auf der Stelle getötet und 15 ſchwer verletzt. Davon ſind drei heute vormittag geſtorben, während die anderen in Lebensgefahr ſchweben. Letzte Meldungen Schreckensſzene auf dem Kurfürſtendamm — Berlin, 17. Auguſt. Vor den Augen hun⸗ derter von Perſonen ſpielte ſich am Samstag nach⸗ mittag auf dem Kurfürſtendamm, der belebten Straße des Berliner Weſtens, eine Schreckensſzene ab. Im dritten Stockwerk eines Eckhauſes an der Gieſebrechtſtraße öffnete ſich plötzlich ein Fenſter, eine grauhaarige Dame kletterte auf die Brüſtung und ſtürzte ſich mit einem Aufſſchrei in die Tiefe. Mit zerſchmetterten Gliedern blieb ſie unten tot liegen. Wenige Sekunden ſpäter kam ein älterer Herr aus dem Hauſe geſtürzt und brach weinend neben der Toten zuſammen. Es war der Gatte der Selbſtmörderin, der 60jährige Kaufmann Büſchel, deſſen Frau ſeit längerer Zeit ſchwer leidend war und durch ihren unheilbaren Zuſtand zu der Verzweiflungstat getrieben worden war. Wahnſinnstat einer Mutter — Berlin, 17. Auguſt. Die Frau des Straßen⸗ bahners Warbo in Schöneberg warf in der Samstag⸗Nacht in Abweſenheit ihres Mannes ihren ſieben Jahre alten Sohn aus dem Fenſter der im 4. Stock liegenden Wohnung auf die Straße und ſprang dem Knaben nach. Man ſchaffte die beiden ſofort mit ſchweren Ver⸗ letzungen ins Eliſabeth⸗Krankenhaus, wo Mutter 8 2 und Sohn kurz nach ihrer Einlieferung ſtar ben. Zwiſtigkeit zwiſchen den Eheleuten ſoll der Grund der grauſigen Tat ſein. 22 Bauern ertrunken — Agram, 17. Auguſt. 22 Bauern kamen beim Kentern eines überladenen Kahnes auf der Drau ums Leben. Sie hatten zu 30 nach einem Gottesdienſt das Fahrzeug beſtiegen, um über den Fluß zu kom⸗ men. Durch eine hohe Welle wurde der Kahn auf der Mitte des Stromes umgeworfen und die 22 Bauern ertranken. nnn 7 n ññ᷑ññ U e eee ee eg Seiten bttranga Lebensroman eines bekannten Liliputaners Erzählt von Walter Anatole Perſich Noch heute gibt es Agenten, die durch die Welt ſtreifen und kleine, allzu kleine Menſchen ſuchen. Herkules Hinz hatte inſofern Glück, als der Mann, der bei ſeinen armen Eltern am 19. April 1001 vorſprach, kein Agent, ſondern ein feiner Herr war. Signor Vertico erledigte alle Formalitäten bei den damals noch etwas nachſichtigeren Behörden, beſänftigte die aufgeregte Mutter und galt nun dem Geſetze nach als Vater des kleinen Herkules, nannte ſich aber Onkel Pedro. Und mit dieſem fuhr der kleine, plötzlich in lange Hoſen geſteckte Mann geradewegs nach Rom. Herkules gab ſein Weinen allmählich auf, bald intereſſterte ihn ſogar der„Mama“ ſchreiende Teddybär, und als ſie am Bahnhofseingang von einer vornehmen Dame im ſeidenen Mantel erwar⸗ tet wurden, gingen ihm faſt die Augen über. Das geſchah denn noch öfter— wir wollen darüber nicht viel ſagen. Jedenfalls konnte der Kleine nach vier⸗ zehn Tagen auf einer Bühne niedliche Athleten⸗ ſtangen ſtemmen, ſich verbeugen und ſelbſt in die Hände klatſchen, damit das Publikum es auch tat. Vertico war ſehr froh, denn ſeine Truppe hatte ſeit dem Tode des kleinen Kerls aus Bern kein Engage⸗ ment finden können. Die Liliputaner erſchienen dem Publikum reichlich groß, man brauchte einen Star. Und als der Manager in Hamburg mit einem Zirkus verhandelte, war ihm in der Weyſtraße der kleine Herkules über den Weg gelaufen. Ein Junge von elf Jahren, der ſchon alle Anzeichen eines geborenen Liliputaners trug, den zu ſtarken Kopf und die ſeltenen Schultern— mit elf Jahren, man denke, ſob klein! Herkules Hinz ſchien es herrlich, im Gaſthauſe auf Adreßbüchern zu ſitzen und wie ein Herr vom Kellner bedient zu werden, Lackſchuhe und Anzüge zu tragen, die das Schönſte waren, was es gab. Er hatte Spielſachen, Bücher, ſogar deutſche, die er leſen konnte, aber der halbe Tag gehörte der Arbeit, und die ſchmeckt einem Jungen nicht. Doch überall wo er erſchien, wie er ſich auch als letzter der Kompagnie kleiner Leute gebärdete, wie er auch von Frauen verhätſchelt wurde, die kaum einen Kopf größer waren als er, ein Wort verfolgte ihn:„Ach, wie klein — das arme Wurm!“ Er mochte im Anfang gebetet haben:„Lieber Himmel, laß mich doch noch ein gro⸗ ßer Mann werden!“ Er mochte Nächte geweint und Tage im Winkel geſeſſen haben, eines Tages, acht⸗ zehneinhalb Jahre, begriff er, daß er immer ein Lili⸗ putaner bleiben würde. Signor Vertieo nun war ein Mann mit Erfah⸗ rungen. Er ließ ſeine Leute, wenn ihre„Stunden“ kamen, nicht aus den Augen. Sie hatten ja alle dieſe Anfälle, man mußte ſie ſcheinbar nicht beachten und beim leiſeſten Anzeichen einer Geiſtesverwirrung hart zupacken. Es gelang ihm, auch Herkules, dreiundſiebzig Zentimeter groß und neunzehn Jahre alt, das Raſiermeſſer wegzunehmen— damals waren ſie in Newyork, und das rieſige Gebilde dieſer Stadt ſchien das Herz unſeres Herkules zu vernichten. Er wimmerte vor ſich hin:„Lieber Himmel, alles iſt ſo groß, und ich, ich bin ſo klein!“ Hinter ihm ſtand Signor Vertico und fürchtete ſich. In fünf Minuten mußte Herkules auf der Bühne erſcheinen, ſonſt war die Vorſtellung verfuſcht, und einen ſchwermütigen Liliputaner zwingen— nein, dann gab es ein Un⸗ glück auf der Bühne. Der von Herkules angerufene liebe Himmel hatte ein Einſehen— zunächſt nur mit Signor Vertico. Er ſandte„Little ſhort“, wie ſie ſich nannte, die ſeit fünf Tagen engagierte Sängerin aus Milwaukee. Sie war verhältnismäßig groß, aber ihre Stimme taugte wars. Little ſhort drehte ſich um und ſetzte ſich neben den Wimmernden.„Little Darling,“ konnte ſie nur ſagen, ſtrich mit ihrer Hand über ſein Haar und ſeine Augen, ſchlang den Arm um ſeinen Hals— und Her⸗ kules erholte ſich zuſehends. Er muß wohl in dieſem Augenblick zum Manne geworden ſein, jedenfalls je beklatſcht. Und die Blumen, die Vertico vorſorg⸗ lich beſtellt hatte, brachte der kleine Hinz heimlich in die Garderobe von Little ſh or.. Mit dem Erfolg, daß nach zwei Jahren in Sout⸗ Hampton die Heirat ſtattfand und zach abermals zwei Jahren Little ſhort in eine Klinik Berlins über⸗ führt werden mußte, um einem Kinde das Leben zu ſchenken— und ihres dafür zu geben. Der Knabe, den ſie unter Qualen zur Welt brachte, lebte wirk⸗ lich, das iſt das Erſtaunliche. Schmal und müde fuhr Herkules weiter durch die Welt, nie zu bewegen, den Knaben einer Pflegemutter zu geben, außer für die Stunden ſeiner Arbeit. Und— der Knabe gedieh. Vier Jahre alt, purzelte er drollig über die Büh⸗ nen— und mit zehn Jahren war er, gemeſſen an ſeinem Vater, nahezu ein Mann! Er wuchs der ganzen Truppe über den Kopf. Während Signor Vertico kinderlos alterte und die ſchöne Frau von einſt lange zu Grabe getragen hatte, konnte Bobby, der Adoptivenkel, ihn ſchon bei Verhandlungen ver⸗ treten, führte ſeine Bücher, erledigte Korreſponden⸗ zen in vielen Sprachen. Ein König war geboren worden, und ihm dienten alle in abgöttiſcher Liebe. Er konnte ſie in entfernteſte Weltgegenden enga⸗ gieren laſſen— ſie folgten. Signor Vertico hinter⸗ ließ ein großes Vermögen mit der Beſtimmung, eine Stadt der Zwerge zu gründen, in der ſie alle aus⸗ gebildet und erzogen werden ſollten, und er machte Miſter Bob zum Sachwalter und die Mitglieder ſeiner grauhaarig werdenden Truppe zu Lehrern und Baumeiſtern. Die Liliput⸗Stadt wurde gebaut, Bob gründete ſie und ſtellte eine neue Truppe zu⸗ ſammen, mit der er die ganze Welt entzückte, und ſein Vater ſitzt heute im Rathauſe auf der Inſel Coney Island als oberſter Stadtvater der Lilipu⸗ taner, verehrt und immer wieder auf den Sitz des Vertrauens ſeiner Mitzwerge gewählt Beinahe iſt es ein Märchen, wenn es nicht Wahr⸗ heit wäre, und wie man ſieht, iſt nicht immer das Unglück eines Menſchen das, was es ſcheint und im Anfang iſt. Zuweilen wird daraus richtiges— Glück. 111 küßte er ihre Hand, trat auf und wurde mehr als Shakeſpeare für Kinder. Für den Unterricht ſeines Sohnes ließ einſt Ludwig XIV. unter Auſſicht des Herzogs von Montauſier eine beſondere Aus⸗ gabe der Klaſſiker des Altertums in Lyon drucken, aus der man alle für jugendliche Gemüter auſtößigen Stellen ſorgfältig entfernt, bezw.„in uſum Delphini“ (für den Gebrauch des Dauphins) abgeändert hatte. Dieſe Ausgabe, die alle bekannten Werke antiker Dichter mit Ausnahme derjenigen Ovids enthielt, erſchien in den Jahren 1674 bis 1730 in Paris und erregte dort berechtigtes Aufſehen. Aehnliche Be⸗ ſtrebungen, die Jugend ſehr frühzeitig mit klaſſiſchen Werken bekannt zu machen, ſind ſeit einiger Zeit in England und neuerdings auch in Norwegen deutlich erkennbar. Nach dem Muſter des engliſchen Päda⸗ gogen Lamb hat nun kürzlich ein norwegiſcher Schriftſteller namens Henry Foſſum unter dem Titel„TTrolls Bezähmung und andere Erzählungen frei nach S hakeſpeare ſteben Shakeſpearſche Dramen in epiſcher Form für die noch nicht„reifere“ Jugend veröffentlicht. Alles in allem ein Abenteurerbuch für Kinder, deſſen Per⸗ len„Ein Sommernachtstraum“ und„Der Sturm“ darſtellen. Daß dieſe Verkindlichung der weltberühmten Dramen des großen Briten in Form von Kindererzählungen nicht gerade die geeignetſte Methode bildet, um die heranwachſende Jugend mit den edelſten Geiſtesſchätzen des Klaſſikers in Be⸗ rührung zu bringen, liegt ohne weiteres auf der Hand. Ein„Hamlet für das Kinderzimmer“ kann keine Vorſtellung von dem geiſtigen Gehalt dieſes Dramas und der Abſicht ſeines genialen Schöpfers vermitteln. Dieſe Torheit zu begehen, blieb dem Zeitalter des Kindes vorbehalten. Naturgemäß läßt ſich ein ſo dankbarer Stoff wie„Der Kaufmann von Venedig“,„in uſum Delphini“ bearbeitet, auch in er⸗ zählender Form ſo phantaſtiſch und farbenreich ge⸗ ſtalten, daß Kindergemüter davon gefeſſelt werden, aber dennoch bildet eine ſolche„Geſchichte“ doch nur einen ſehr unvollkommenen Erſatz für das Original. Montag, den 18. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 377 —— Letzter Hundstags-Sonntag Sommerliche Luſt ſcheint nun faſt am Ende. Sie wird noch einmal aufflammen im September, dem ſchönſten Monat des Jahres, wie die Meteoro⸗ logen ankünden. Dann müſſen wir ſacht den Bade⸗ anzug mit dem Schneeſchuh vertauſchen. Der geſtrige Sonntag hat uns für die jüngſten Regentage teilweiſe entſchädigt. Wahrſchein⸗ lich will Petrus in der letzten Hundstagewoche noch einmal verſchwenderiſch Sonne und Sommerluft über uns ausgießen und die verdorbene Reiſeluſt etwas anregen. Wir wollen den Daumen halten, daß es auch ſo kommt, wie wir uns wünſchen, denn Alle können Sonne gebrauchen. Und die Geſchäftsleute Geld, das bekanntlich bei Regen im Strumpf ver⸗ borgen bleibt. In der Stadt war es geſternſehreinſa m. Die Straßen gähnten öde und verlaſſen, nur das Ge⸗ bimmel der Straßenbahnen unterbrach die Sonntags⸗ ruhe. Der Ausflugsverkehr blühte wieder auf. Schon um die Mittagsſtunden zogen die Wochen⸗ endlinge mit Kind und Kegel und Zubehör ins Freie. Auf dem Rheine wimmelte es von Padd⸗ lern. An den Ufern reihte ſich Zelt an Zelt, darin die Sonntagspicknickiers ſich von ihren Werktags⸗ ſtrapazen erholten. In den Freiluftgefilden des Strandbades ergötzten ſich mehrere tauſend Menſchen. Hauptanziehungspunkt bildete der Zoo im Waldpark, wohin am Nachmittage eine wahre Völkerwanderung einſetzte. Nicht weniger gut beſucht war der Tierpark beim Karlſtern im Käfer⸗ taler Wald, wohin der Autobus der OEG. zum erſtenmal vom Waldhof aus fuhr. Prinz und Mikoſch, die beiden Bärenkinder, zeigten ihre Kunſtſtücke. Geſtern war letzter Hundstagsſonntag. Die Sonne tritt in dieſer Woche wieder in das Haus der Jung⸗ frau. Der Sirius, der leuchtendſte Fixſtern unſerer Sommernächte, verſchwindet wieder vom nächtlichen Horizont. Die erſte Mahnung an den unaufhalt⸗ ſamen Fortgang der Jahreszeit. Der Sommer hat ſeinen Höhepunkt überſchritten. Der Herbſt 1113 InhO. 95 Jahre alt Am 19. Auguſt vollendet Fräulein Anna Win⸗ terwerber im Damenheim(, 3, 1 ihr 95. Le⸗ bensjahr. Alſo geboren 18351! Damals hatte Mannheim 20 000 Einwohner. Leopold war Groß⸗ herzog, Heinrich Andriano Oberbürgermeiſter. Einige recht wichtige und intereſſante Ereigniſſe fal⸗ len in die Zeit der Kinderjahre von Fräulein Win⸗ terwerber: Beginn des Baues der Eiſenbahn Mann⸗ heim Heidelberg; Erbauung der Kettenbrücke über den Neckar; Vollendung des Freihafens. Intereſ⸗ ſant iſt, was damals der erſte Dampfer aus Rotter⸗ dam brachte, nämlich 2 hölzerne Schiffe mit zuſam⸗ men 8000 Zentnern; Fahrzeit 107 Stunden, Kohlen⸗ bedarf 13 Ztr. Und heute? Welch eminente Er⸗ rüngenſchaften innerhalb eines Menſchenalters! Der Vater von Fräulein Winterwerber war 1821 bis 1859 Dekan und Stadtpfarrer an der Konkordien⸗ kirche. Wir wünſchen der Dame, die ſich noch guter Geſundheit und regen Geiſtes erfreut, noch recht viele ſorgenloſe und zufriedene Tage. 3 * Samstag nachmittag geriet in der und Waldhof * Stallbrand. 27. Sandgewann zwiſchen Käfertal vermutlich dadurch, daß Kinder mit Feuer ſpiel⸗ ten, ein Notſtallgebäude in Brand, dem einige Zeutner Heu und Stroh zum Opfer fielen. Das Feuer war beim Eintreffen der um 5,01 Uhr alar⸗ mierten Berufsfeuerwehr bereits gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 300 Mark. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am mor⸗ gigen Dienstag Hausmeiſter Adolf Wendlinger mit ſeiner Ehefrau Eva geb. Kohlmann, Otto⸗Beck⸗ ſtraße 32. Der hiundertjährige Kalender Unſer Wetter und Schickſal im Zeichen der Planeten— Der düſter funkelnde Saturn und die glückhaft leuchtende Venus— Bauernregeln und Hausapotheke Er iſt etwas aus der Mode gekommen,„der 9 undertjährige“, ſeit neuzeitliche meteorologi⸗ ſche Stationen nach wiſſenſchaftlichen Methoden das Wetter vorauszubeſtimmen ſuchen. Er ſtand zu unſe⸗ rer Väter Zeiten in recht hohem Anſehen. Jene Generation ſchwor ebenſo auf ſeine Zuverläſſigkeit, wie wir uns heute auf die Berichte der Wetter⸗ warten verlaſſen. Und es war damals wie heute: Traf die Vorherſage nicht ein, ſo war es eben die Ausnahme, die ja bekanntlich nur die Regel be⸗ ſtätigt. Nur wenige dürften wiſſen, daß der„Hun⸗ dertjährige“ auch heute noch als Autorität gelten will; reicht doch ſeine letzte Ausgabe von 1860 bis 1960. Altfränkiſch und kurius wollen uns ſeine Aus⸗ drücke bedünken. Mancher ſeiner Leſer wird vielleicht ſpöttiſch die Lippen kräuſeln. Und doch iſt es im Grunde nichts anderes als die heutige Methode. Die Erfahrung bot damals wie heute den Ausgangs⸗ punkt für alle Berechnungen, nur daß wir heute bei fortgeſchrittener Technik reichere Erfahrungen ſam⸗ meln und durch Vergleichsmöglichkeiten auf dem gan⸗ zen Erdball genauere Ergebniſſe erzielen können. Ein klein wenig geiſtert in dem Büchlein immer noch der Glaube vom beſtimmenden Einfluß der Geſtirne auf die Geſchicke unſereg Erdballs. Eine Tatſache, da ja auch heute niemand zu beſtrei⸗ ten wagt, deren Einfluß in der Meteorologie aber nicht mehr ſo hoch angeſchlagen wird. Wir Menſchen der Gegenwart haben leider allzu ſehr verlernt, mit den Sternen zu leben, zu deren funkelndem Glanz unſere Ahnen ſo gern gläubig aufgeſchaut. Mag eine moderne Wiſſenſchaft auf ihre Errun⸗ genſchaften ſtolz ſein, man ſchelte drum nicht den alten Wetterboten, den treuen Freund unſerer Vor⸗ fahren. Der Beweis dürfte ſich ſchwer führen laſſen, daß die oben erwähnten„Ausnahmen“ heute ſeltener geworden ſeien denn ehedem. Ein ſchlichtes Büchlein iſt es, am Heftrand mit blauem Glanzpapier eingefaßt. Das Titelbild zeigt Helios im Strahlenkranz auf dem Sonnenwagen, den vier feurige Roſſe ziehen. Gleich die erſte Innen⸗ ſeite gibt die einfache aſtronomiſche Begründung: Da ſich die Konſtellation der damals bekannten Planeten nach einem Zeitraum von jeweils ſieben Jahren im⸗ mer wieder erneuere, könne man mit ſiebenjährigen Wetterperioden rechnen. Im einzelnen wird dann jedes Jahr unter die Vorherrſchaft eines beſtimmten Planeten geſtellt, der dann auch maßgebend für die Witterung ſein ſoll. „Hiernach iſt nun dieſer Kalender abgefaßt“, ſo ſagt der fromme Verfaſſer, der Abt des Kloſters Lan⸗ genheim,„und trifft auch nicht alles akkurat zu, ſo wird man doch vieles wahr finden. Es iſt aber auch dem Allmächtigen Gott kein Maß und Ziel vorzu⸗ ſchreiben; denn wenn er um unſerer Sünden willen ſtrafen will, ſo kann ſolches wider den natürlichen Lauf geſchehen, weil ſeiner göttlichen Allmacht alles unterworfen iſt.“ Beſonders fruchtbar ſoll das nächſte Jahr werden, das im Zeichen des Jupiter ſteht. Aber der Kalender beſchränkt ſich nicht auf dieſe all⸗ gemeinen Angaben, ſondern gibt auch Wettervoraus⸗ ſagen für die einzelnen Tage der Monate. Für den Auguſt heißt es: den 2. trübe und Regen, darauf bis zum 6. heißes Wetter, den 7. Gewitter und Regen, vom 8. bis 18. warm mit Regen, dann bis ans Ende trockenes Wetter. Unter einem beſonders günſtigen Stern läßt der „Hundertjährige“ jene Menſchen geboren werden, die im Zeichen der Venus das Licht der Welt er⸗ blicken; dazu gehören die Jahre 1927 und dann ab⸗ wärts und aufwärts jedes ſiebente Jahr. Dieſe Menſchen ſollen ſich durch Schönheit, hübſchen Wuchs, einnehmende Mienen, Freundlichkeit und Geſchicklich⸗ keit auszeichnen. Neben einer kurzen Beſchreibung der hauptſäch⸗ lichen Sternbilder gibt der Kalender kurze An⸗ weiſungen, was von Monat zu Monat in der Haushaltung, beim Ackerbau und in der Fiſcherei zu verrichten iſt. All die vertrauten Bauernregeln, die heute noch überall im Schwange ſind, hat er geſam⸗ melt. Zum Schluß gibt er eine Anleitung zur An⸗ legung einer Hausapotheke. Iſt es da verwunderlich, daß dieſes Büchlein in früheren Jahren namentlich für den Bauer ein trauter Hausfreund war? Heute wird er wohl nur noch in wenigen Häuſern anzutreffen ſein. Wenn man auf ihn hören will, dann mag man es tun im Sinn des Verfaſſers, der zwiſchen den Prophezei⸗ ungen immer wieder durchblickt, in ſchlichten from⸗ men Sprüchen, wie etwa jenem, den er dem ſaturni⸗ ſchen Jahr vorausſchickt: 5 In welchem Jahr du geboren biſt, Kann dir gleichgültig ſein, fromme! Chriſt. Die Zeichen deuten Böſes dir und Gutes, Tu dieſes und laß jenes frohen Mutes. So kannſt du trotzen jeglicheem Geſchick, Und immer dir verſprech ich Heil und Glück. Mißglückter Raubüberfall Am Samstag wurde in der Nähe des Phönixſport⸗ platzes auf eine Radfahrerin von einem bis jetzt unbekannten Täter ein Ranbüberfall verübt. Der Strolch warf mit den Worten:„Gib Dein Geld her, oder ich ſtech Dir das Meſſer rein!“ ein Brett vor das Rad. Die Ueberfallene konnte ſich in Sicher⸗ heit bringen. 5* * Nicht zur Nachahmung empfohlen.„Was ſoll ich zahlen, wenn ich arbeitslos bin“, dachte ein jun⸗ ger Burſche, als er am Samstag mittag in einem Friſeurgeſchäft in den R⸗Quadraten„Raſieren“ ver⸗ langte, ohne auch nur einen Pfennig Geld in der Taſche zu haben. Der Friſeur war ſehr erſtaunt, als der Kunde ſchnell den Laden verließ, ohne zu zahlen. Draußen vor der Tür erwiſchte der Friſeur noch den Burſchen.„He, Sie müſſen noch zahlen!“„Was? Zahlen? Gibts nicht. Ich bin arbeitslos. Kann nicht zahlen!“ antwortete der Burſche und verſchwand um die nächſte Ecke. 4 * Uebung der Freiw. Feuerwehr in Käfertal. Die letzte Uebung der Vorortskompagnieen der Freiw. Feuerwehr fand am Samstagabend in Käfertal ſtatt. Kurz nach 7 Uhr trat die fünfte, in Käfertal ſtatio⸗ nierte Kompagnie beim alten Schulhaus an. Ober⸗ kommandant Schlimm ſtellte die beiden Aufgaben. Als erſte die Löſchung eines Brandes in einem Schulzimmer. Der Brand war während der Pauſe durch Kinder entſtanden. Es galt zunächſt die Kinder zu retten. Nachdem unter Leitung von Hauptmann Sponagel umſichtig die Aufgabe gelöſt war, wurde als zweite Aufgabe die Löſchung eines bren⸗ nenden Holzſchuppens in der Nähe des Schul⸗ gebäudes geſtellt. Auch in dieſem Gebäude befanden ſich nach der Aufgabenſtellung Kinder und zwar diente das Gebäude als Kinderhort. Auch hier be⸗ währte ſich die Schulung der Wehr, ſodaß Oberkom⸗ mandant Schlimm anerkennende Worte über die Leiſtungen ausſprechen konnte. Ebenſo ſprach Brand⸗ direktor Mikus ſich aus, der der Wehr vorgeſtellt worden war. Der Allgemeineindruck war gut. Zum Abſchluß der Uebungen findet nun noch die große Hauptübung des Stadtbataillons der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Partei⸗ Nachrichten Der Bezirksverein Schwetzingerſtadt der Deutſchen Volkspartei hielt diefer Tage im Reſtaurant„Tatterſall“ eine Monatsverſammlung ab, die einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Nach den Begrü⸗ ßungsworten des 1. Vorſitzenden Räth hielt der badiſche Führer der Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler, Studienrat Dr. Hch. Brandt, ein Referat über„Die politiſche Lage“. Der Redner wußte von vornherein die Zuhörer zu feſſeln, indem er zu den aktuellen Tagesfragen be⸗ züglich der Sammlung des Bürgertums Stellung nahm. Vor allen Dingen intereſſierten die Ver⸗ handlungen, die Dr. Scholz in dieſer Hinſicht in Ber⸗ lin geführt hat, ferner die von demokratiſcher und volks nationaler Seite aus erfolgte Gründung der Deutſchen Staatspartei. Hierüber konnte Dr. Brandt ausgezeichnete aufklärende Erläuterungen geben, ebenſo über die, Fühlungnahme der Deut⸗ ſchen Volkspartei mit der Deutſchen Stagatspartei in Württemberg und Baden, die inzwiſchen in beiden Ländern zu einer gemeinſamen Liſtenbildung ge⸗ führt hat. Dr. Brandt gab anſchließend noch ein⸗ gehenden Aufſchluß über die bisherige Haltung der Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler, die in letz⸗ ter Zeit durch ihre erhöhte Aktivität eine nicht un⸗ weſentliche Rolle geſpielt hat. Die Ausführungen des Redners, der zum Schluß die Mitglieder zu entſchloſſener und zielbewußter Wahlarbeit auffor⸗ derte, fanden bei allen Anweſenden einen ſehr ſtar⸗ ken Widerhall. Die Ausſprache geſtaltete ſich wert⸗ voll und anregend. i th. 3 Kommunale Chronik Voranſchlag genehmigt * Hockenheim, 15. Auguſt. Der Bürgeraus⸗ ſchuß genehmigte den Voranſchlag mit 29 gegen 10 Stimmen. Größere Poſten wie 10 000/ für die Leichenhalle, 10 000% für das Schulhaus und 5 000 Mark für das Schwimmbad, mußten geſtrichen wer⸗ den. Die bisherige Umlage konnte beibehalten werden. Die Notlage der Stadt Zweibrücken * Speyer, 15. Aug. Eine Abordnung des Zwei⸗ brücker Stadtrates wurde geſtern bei der Kreisregie⸗ rung vorſtellig, um über die Maßnahmen zur A b⸗ gleichung des Voranſchlages der Stadt zu verhandeln. Anweſend waren je ein Vertreter der DVP., der BVP., des Zentrums und des Chriſt⸗ lichen Volksdienſtes. Das Endergebnis der eingehen⸗ den Beratungen wird von weiteren Verhandlungen mit dem Oberbürgermeiſter Zweibrückens abhängen. K a A Baden⸗Baden, 15. Auguſt. Durch das ſtarke Anwachſen des Fürſorgeaufwandes und durch den Rückgang der Einnahmen aus dem Wald und der Steuererträgniſſe im laufenden Wirtſchaftsjahr iſt für unſere Stadt mit einem erheblichen unge⸗ deckten Aufwand zu rechnen. Der Stadtrat hat infolgedeſſen einen Sparausſchuß eingeſetzt mit der Aufgabe, den Voranſchlag 1930 dahin zu prüfen, welche Ausgaben zum teilweiſen Ausgleich des Fehlbetrags geſtrichen werden können. Da der Voranſchlag ſehr ſorgfältig aufgeſtellt iſt, dürfte der Ausſchuß eine ſehr ſchwierige Aufgabe zu löſen haben. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Graben genehmigte einſtimmig den Gemeindevoranſchlag 1990/1, der einen Fehlbetrag von 31000 Mk. aufweiſt. Ebenſo wurde der Voranſchlag des Elektrizitätswerkes genehmigt. Die Gemeindeumlage iſt im Vergleich zu anderen Gemeinden recht günſtig. Aus der von dem Deutſchen Reich zur Belebung des Arbeitsmarktes, insbeſondere zur Förderung des Woh⸗ nungsbaues bewilligten Summe von 100 Millionen Reichs⸗ mark ſoll Freiburg der Betrag von 200 000 R= zuteil werden. Der Stadtrat hat beſchloſſen, daß von dieſer Summe 60 Klein wohnungen errichtet werden. hr Parfum spricht för lhr Geschmacksnivequ Wählen Sie deshalb unsere SELECT, deren Aroma und Duft dem vornehmsten Parfùm gleichkommen. 22222225 Z I GAR ET TEN FABRIK G. M. B. H. R EN KONZERNFEREl Fritz Waibel, Mannheim, Niederlage J I, 14, Telephon 40279 M A K E OO N M AI N 2 A M Generalvertretung: aus auch nur annähernd beſtimmtes geſagt werden. Morgen- Ausgabe N 18. August 1930 Auftakt zur Fußballſaiſon 2 Mahnungen und Hoffnungen zum Beginn der neuen Meiſterſchaftskampagne Die durch die große Wirtſchaftsdepreſſion und Geldknapp⸗ heit äußerſt ſchwach beſuchte Tagung des Verbandes in Nürnberg kam auch dieſes Jahr nicht dazu, den Nerv des geſamten Verbandslebens, das Spielſyſtem, der er⸗ neuten Beratung und Umgeſtaltung zu unterziehen, da die hierzu erforderliche Mehrheit unter den obwaltenden Um⸗ ſtänden bei weitem nicht zu erroithen war, und anderſeits der bevorſtehende Ablauf des Mainzer Syſtems die Ini⸗ tiative der betroffenen Vereine lähmte. Nicht Intereſſe⸗ loſigkeit, wie vielfach fälſchlich angenommen wurde, ſondern lediglich die Wucht der Tatſachen ließ von der Aufrollung der wichtigſten Verbandsfrage noch einmal Abſtand nehmen. So ſtehen die Vereine vor der ungeheueren Aufgabe, noch einmal die Laſt der Mainzer Beſchlüſſe durchzuſchleppen und es wäre verfehlt, vor der kritiſthen Lage gerade des laufen⸗ den Spieljahres, die Augen zu verſchließen. Noch nie, ſeit Beſtehen des Verbandes war die Geſamtlage eine ſolch ge⸗ ſpannte, und kein Menſch kann heute überblicken, wie ſich alles weiterentwickelt. Die Schuldenlaſt der meiſten Ver⸗ eine iſt erſchreckend, zum Teil ſogar troſtlos und wenn die allgemeinen Verhältniſſe keine Beſſerung erfahren, die Be⸗ ſucherzahlen auf den Plätzen keine Belebung erfahren, oder gar noch weiter zurückgehen, wird es zu einem Deilzuſam⸗ menbruch kommen. Aber gerade dieſe Umſtände ſollten den Vereinen nahe legen, durch wirklich ſpieleriſche Leiſtungen durch eine anſtündige Austragung der Kämpfe den Anreiz für das öffentliche Intereſſe zu geben, durch doppelte An⸗ ſpannung die Zuſchauer zu feſſeln. Aber auch der Zuſchauermaſſe ſelbſt muß mehr denn je aus Herz gelegt werden, das Allge⸗ meinintereſſe der Sportbewegung über die perſönliche Sympathie, über den Vereinsſtandpunkt zu ſtellen, und den ohnehin in dieſem allgemeinen Extſtenz⸗ kampf ſchwer belaſteten Mannſchaften die Aufgabe nicht noch weiter zu erſchweren. Nur die allſotige Hoch⸗ haltung der ſportlichen Forderungen von den Mannſchaf⸗ ten angefangen, über die Vereine bis zu den Zuſchauern, kann die Atmoſphäre ſchaffen, die unbedingt nötig iſt, um der ganzen Sache den notwendigen Boden zu erhalten Mißſtimmungen, Vereinszwiſtigkeiten in das Spielfeld zu tragen, iſt gerade heute ganz unverantwortlich und der ge⸗ meinſamen großen Sache nur ſchäblich.— Helft darum alle mit! Ueber die vorausſichtliche Geſtaltung der Rhein⸗ gruppenkämpfe känn gerade in dieſem Jahre am allerwenigſten im vor⸗ Es herrſcht ein gewiſſes Chaos faſt in ſämtlichen Vereinen der Gruppe betr. der endgültigen Geſtaltung der Maun⸗ ſchaften, denn allen Bemühungen und Beſtrebungen ſtellen ſich die wirtſchaftlichen Verhältniſſe hemmend in den Weg, die gar manchen Spieler veranlaſſen, ber ſeitherigen Tä⸗ tigkett den Rücken zu kehren und anderswo ein Unter⸗ kommen zu finden. Das iſt nun leider nicht zu ändern, aber wer offene Augen hat, wird die Schwierigkeiten der Vereinsleitungen nicht verkennen. Anderſeits iſt gerade in der Rheingruppe eine gewiſſe Stagnation der ſpieleri⸗ ſchen Kräfte zu beobachten. Es fehlt an dem notwendigen Material, ältere, dem Abbau nahe Spieler vollwertig zu erſetzen und der dazu kommende Wechſel unter den Ver⸗ einen ſelbſt, die reichlichen Abwanderungen nach auswärts verwirren die notwendige Sammlung und erſchweren die Konſolidierung der Mannſchaften, ſo daß nur ganz ver⸗ einzelte Vereine in der Lage ſind, zu erblicken, mit wel⸗ cher Formation ſie in die Verbandsſpieleröffnung eintreten können, oder gar die geſamte Serie durchſtehen werden. Die acht Vertreter ſind bekanntlich: Waldhof, Phönix Ludwigshafen, V. f. V. Mannheim, Neckarau, Munden heim, Mannheim 08, Sandhofen und der Neuling Kirchheim(Heidelberg), an Stelle von Rohrbach. Phönix⸗ Ludwigshafen und Waldhof ſind die Vereine, die mit dem kompakteſten Material zur Stelle ſein werden. Namentlich Phönix hat wenig Veränderun⸗ gen erfahren und dürfte vorausſichtlich wieder der ſtärkſte Gegner der Mannheimer ſein, trotz dem Abgang von Engel. Schwerer haben es ſchon Vf R. und Neckarau die mit mehrfachem Wechſel zu kämpfen haben, und bei denen ab⸗ gewartet werden muß, was von dem Seitherigen auf dem Plan bleibt und wie ſich die etwaige Umformierung in den ſchweren Verbandstreffen bewährt. VfR. hatte vor Mona⸗ ten allerdings eine Mannſchaft beiſammen, die vielleicht die Spitze zu bieten fähig geweſen wäre aber das können ja ſchließlich nur die Verbandsbegegnungen ſelbſt entſcheiden. Niemals gewähren Privat ſpiele dafür einen feſten Anhalt. Mundenheim ſcheint ebenfalls im Ganzen nicht viel Aenderung zu erfahren und wie Phönix ziemlich beiein⸗ ander zu ſein. Weit ſchwieriger iſt die Lage San d⸗ hofens und vor allem die von Lindenhof 08, die einſchneidende Abgänge zu verzeichnen haben. Welcher dieſer beiden Vereine am härteſten zu ringen hat, ſteht dahin. Beide haben aber immer noch auf eigenem Platz einen ſchweren Gegner abgegeben, und muß eben abge⸗ wartet werden, wie beide Vereine der Miſere des Spieler⸗ verluſtes zu begegnen imſtande ſind. Kirchheim ſcheint ein heſſerer Vertreter als Rohrbach zu ſein, aber die Abge⸗ ſprengtheit von der Gruppe, das viele auswärts fahren, kann dem Neuling wieder zum Verhängnis werden. Jeden⸗ falls ſollten die ſchwächeren Vereine am Rhein den Zuwachs der Gruppe nicht unterſchätzen, denn letztes Jahr hat bei weit beſſerer Verfaſſung der Mannheimer es ſich gezeigt, wie leicht man gerade in dieſer Gruppe an den Rand des Abſtiegs gelangen kann. Ganz falſch wäre es, gar auf die Veränderung des Spielſyſtems zu hoffen, denn das iſt, wie die Erfahrung lehrt, faſt immer ein Griff ins Ungewiſſe. Alles in allem iſt der Durchblick am Rhein, wie angedeutet, für die neue Spielzeit ganz beſonders erſchwert und wird es an Ueberraſchungen— ſo oder ſo— wieder beſtimmt nicht fehlen. Die Auftaktskämpfe können auf keinen Fall bei der derzeitige unklaren Lage irgendwelche Schlüſſe ziehen laſſen und kann man in der Tat geſpannt ſein, welche Entwicklungen das neue Spieljahr bringt. Das Intereſſe dürfte vorausſichtlich ein reges ſein. Vf. R. Mannheim-Holſtein Kiel:0(:0) Glänzendes Spiel des VfR. Der Ruhm von„Holſtein“ Kiel ſtand im höchſten Zenith, als er in mehrjührigem Ringen gegen den Karls⸗ ruher Fußballverein wiederholt, im Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft ſtand, die er dann gegen dis damals gleichfalls in Hochblüte ſtehenden Karlsruher 1912 auch durchſetzte. 1910 ſchon hing im Dy.⸗Endſpiel, der da⸗ mals in Deutſchland führenden beiden Vereine die 170 Entſcheidung an einem Elfmeterball Breunigs, ein Vorgang, der in der Geſchichte des deutſchen Fußball einzig daſteht. Gerade die heiden 110⸗Ausgänge der denkwürdigen Treffen beweiſen, wie hoch Holſtein Kiel damals im Kurs ſtand.— Zweit Jahrzehnte ſind ſeitdem über den deutſchen Fußball dahingegangen und auch Kiel hatte ſeinen unaus⸗ bleiblichen Tribut an die Wandlungen der Zeit zu zah⸗ len. Erſt im verfloſſenen Spieljahr gelang es Holſtein, den lange dominierenden H. S. V. aus der norddeutſchen Spitzenſtellung zu verdrängen und wie in alter Zeit wie⸗ der bis zum Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft durch⸗ zuſtoßen. Knapp 514 konnte bekanntlich Hertha Ber⸗ lin nach hartem Kampf gegen die Kieler den Titel an ſich bringen, und ſo iſt es kein Wunder, wenn die Maſſen auch in Mannheim wanderten, um den zähen Finaliſten ſpielen zu ſehen. Obwohl Privatſpiele nie das Fluidum und die Spannkraft großer Entſcheidungstreſfen beſitzen, ſollten doch immerhin die Umriſſe der Spielweiſe und Spielkraft einer Mannſchaft erkenntlich ſein, was geſtern auf dem von rund 7000 Zuſchauern umlagerten Vfgk.⸗Platz für Kiel in keiner Weiſe zutraf. Allerdings wartete dieſes⸗ mal Bfgt. mit einer Leiſtung auf, die an ſich ſelbſt immer mehr hinaufwuchs und die zweifellos die beſte ſeit Jahren war. Aber gerade der Umſtand, daß es eine der beſten deutſchen Mannſchaften war, die eine kataſtrophale Nieder⸗ lage hinnehmen mußte, rückt von ſelbſt die Tatſache nahe, daß Holſtein Kiel zur Zeit überſpielt oder zum mindeſten übermüdet iſt. Holſtein hat ſich in ſeiner Sommertvurnee zu viel zugetraut, ſich übernommen und iſt es fraglich, ob die dauernden Einnahmen des Vereins den Verluſt au Preſtige aufzuwiegen vermögen. Allein das nackte Tor⸗ verhältnis in ſeiner rapid ſteigenden Tendenz zeigt jedem Objektiven, daß die Mannſchaft nicht in Verfaſſung war, daß ſie geiſtig wie körperlich mehr und mehr zuſammen⸗ ſank, was auch der Spielverlauf greifbar wider⸗ ſpiegelte. Neben der Frankfurter iſt die geſtrige Nieder⸗ lage die ſchwerſte, die Kiel ſeit Jahren bezogen. Holſtein Kiel kam geſtern nicht dazu, ſeine in den Gedankengängen eigentlich einfache, aber rationelle Spiel⸗ weiſe zu entfalten. Die VfR.⸗Kombination beſchäftigte die Mannſchaft viel zu ſtark, als daß Eigenes zum Vorſchein kam. Viel zu viel wurde im Gegenfatz zum eigentlichen Syſtem verſucht, innen durchzukommen, woſelbſt aber Ludwig in der Mitte dermaßen abgedeckt war, daß er über⸗ haupt nicht zum Schuß oder ſpäter doch nur zu einzelnen gefährlichen Fernſchüſſen kam. Die Flügel wurden nur periodiſch eingeſetzt, und war daun jedesmal der Angriff, namentlich von links, gefährlich. Es fehlte der Wechſel und Zuſammenſchluß der ganzen Fünferreihe, der auch dann, von einzelnen Schüſſen Widmaiers abgeſehen, der Schuß aus jeder Lage fehlte. An Einzelzügen zeigte Lud⸗ wig aber ſehr Gutes, aber ſie liefen bei der aufmerkſamen Zuſammenarbeit des VfR. hinten immer wieder tot. Hin⸗ ter dieſem taktiſch falſch arbeitenden Angriff ſtand als Mittelläufer für Ohm der Erfatzmann Mund, der dem wichtigen Poſten in keiner Weiſe gewachſen war. Aufbau und Stützung fehlten, dann ebenſo das Stellungs⸗ Deckungsſpiel. Kiels Spiel war ſomit vornherein aus den Angeln. Auch die rechte Läuferſeite genügte weit nicht. Das Vornehmen von Lagerquiſt aus der Verteidigung an 2 a* Ergebnis in ſicherer Weiſe herausſpielte. Stelle des ſpäter ausgewechfelten Mund brachte weit mehr Plan und Zuſammenarbeit, aber dafür fehlte es dann hinten in der Verteidigung und die aufeinanderfolgen⸗ den Tore waren die Antwort. Die Verteidigung Lager⸗ qutſt— Zimmermann war gut. Ebenſo zeigte Kramer mit⸗ unter glänzende Abwehr im Tor, aber mit dem Fort⸗ ſchritt und namentlich gegen Ende des Spiels brach auch Kramer zuſammen, er wurde nervös und unſicher und bot ſchließlich auch kein Hindernis mehr, nachdem die Vertei⸗ digung am Schluß ebenfalls fertig war und kraſſe Fehl⸗ ſchläge wie überhaupt kopfloſes Verhalten zeigte. Die Mannſchaft als Ganzes war in der letzten halben Stunde für VfR. kein Hemmnis mehr, der dann auch mit ruhiger Sicherheit das unglaubliche und von niemand erwartete Kiel lag be⸗ geſetzten Weiſe— ausgezeichnet. Hoßfelder und Schmitt ſekundierten gleichfalls gut. Als Ganzes arbeitete BfR. ſehr gut zuſammen, mit Ausnahme von Halbrechts, und kommt es nun darauf an, die geſtrige Leiſtung zu einem guten Teil auch auf die maßgebenden Verbandsſpiele zu über⸗ tragen. Die Leiſtung gegen Kiel war zu gut, als daß ſie im Handumdrehen auch weiterhin gehalten werden könnte. Die Mannſchaft ſcheint in gutem Training zu ſtehen, wenigſtens war von einer Ermüdung wie beim Gegner nichts zu entdecken. Die Ovation der Zuſchauer am Schluß war eine begreifliche und verdiente. Vf.: Betſch; Hoßfelder, Schmitt; Gerlinger, Kamen⸗ zin, Eberle; Langenbein, Horn, Rohr, Vanhauer, Löſch.— Kiel: Kramer; Lagerquiſt, Zimmermann; Banſch, Mund, Löbke; Voß, Ritter, Ludwig, Widmaier, Eſſer. Der knappe Verlauf: BfR. ſteht mit dem Wind im Rücken und iſt anfänglich noch etwas aufgeregt, doch kommt Rohr zum überhaupt erſten und auch ſcharfen Schuß, den Kramer hält. Auch einen Flankenball Langenbeins lenkt Rohr direkt lach aufs Netz, der überraſchte Kramer drückt ſich werfend das Leder noch ab. VfR. liegt in forſchem Angriff und hält Kiel zurück, wobei auch Laugenbein einen Schuß an⸗ bringt, den Kramer aber ebenfalls unſchädlich macht. Dann fährt Schmitt zwiſchen einen ſcharfen Schuß Widmaiers und verhütet im entſcheidenden Moment ein ſicher erwar⸗ tetes Tor. Langenbein verſchießt dann vollkommen frei⸗ ſtehend verfrüht. Einen glänzenden Kopfball von Voß drückt Betſch hervorragend ab und fällt dann auf einen raffinierten Zug von Rohr, der überſpielt und über⸗ raſchend ſchräg einſchießt, der erſte Treffer. Wiederholte Seitenſchüſſe Rohrs aus ſpitzem Winkel meiſtert Kramer ſicher, aber eben ſeine zu große Sicherheit läßt ihn bei einem Prachtſchuß des Linksaußen Löſch den Ball aus den Händen ins Tor ſpringen. Nachdem Horn dann auf Lat⸗ tenſchuß Rohr eine glatte Chance vergeben, Paufſe. Kiel zieht nach Seitenwechſel ſchärfer an, und denkt nie⸗ mand an die nun kommende kataſtrophale Wendung. Das überladene Innenſpiel Kiels wird immer wieder erſtickt und wird nun Mund als Mittelläufer ausgewechfelt. Lagerquiſt nimmt ſeinen Poſten ein, es erfolgt eine Um⸗ Freunoͤſchaſtsſpiele Holſtein Kiel ſiegt in Wiesbaden SV. Wiesbaden:2(:1) geſchlagen 2500 Zuſchauer ſahen ein raſſiges Kampfſpiel, das nach der Pauſe zeitweilig in den Charakter eines Verbands⸗ ſpieles abfärbte. Der norddeutſche Meiſter war nach ſeinem ſchlechten Abſchneiden in Frankfurt für Wiesbaden eine angenehme Ueberraſchung. Die Kieler zeigten nicht nur eine gute körperliche Form ſie bewieſen auch ein gutes Können. In wetitmaſchiger Kombinatton wurden mit Wucht und Schnelligkeit fortgeſetzt gefährliche Angriffe vor⸗ getragen. Die beſten Leute waren die beiden Außenſtürmer Eſſer und Voß, der Mittelſtürmer Ludwig und der Grſatz⸗ Mittelläufer Mundt. Bei Wiesbaden war die Mannſchafts⸗ leiſtung nicht ſo einheitlich. Das Innentrio war ziemlich ſchwach und auch die Läuferreihe kam erſt nach der Pauſe mehr in Schwung. Die beiden beſten Leute waren auch hier die beiden ehemaligen Germania⸗Außenſtürmer. Das Spiel war in der erſten Halbzeit bei leichter Ueberlegen⸗ heit von Holſtein ſchön und flüſſig. Kiel legte durch Lud⸗ wig und Eſſer zwei Treffer vor. Als Wiesbaden durch Beſt erfolgreich geweſen war, ſchoß Ritter noch einen dritten Treffer. Nach der Pauſe holte Beſt wiederum ein Tor auf, aber Ritter ſtellte erneut die alte Tordifferenz her. Der Kampf wurde jetzt zeitweilig recht hart. Schuld daran trug auch der Schiedsrichter, der zum Schluß die Nerven verlor. Eine Viertelſtunde vor Schluß ſtellte er Rühl 2 wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz. ſtimmt auch das Samstagſpiel gegen SV. Wiesbaden in den Knochen. Zu erwähnen noch das ſehr gute Kopfſpiel der ganzen Elf. Vif R. hatte eigentlich nur eine auffallend ſchwache Stelle in Horn als Halbrechten, der techniſch, in der Kom⸗ bination, wie vor allem auch in der Fertigkeit und Ruhe vor dem Tor, nicht in die Mannſchaft paßt. Chancen fanden keine Verwertung und auch das am Drei klarſte Schluß erzielte Tor ändert an der Geſamteinſtellung nichts. Auch Gerlinger als Läufer war etwas ſchwächer, wogegen Eberle und Kamenzin ſehr gut arbeiteten. Im Sturm find zwei Leute, die ſchießen können: Rohr und Langen⸗ bein. Auch der Zugang Löſch läßt in dieſer Hinſicht noch Brauchbares erwarten. Das Freiſpielen der Flügel und ihre ſachgemäße Bedienung durch Rohr war ausgezeichnet. Er ſelbſt war ſehr beweglich und ſchoß verſchiedene Tore aus den wechſelvollſten Lagen. Vanhauer war nicht auf der Höhe vor dem Netz, aber nicht ſchlecht. Langenbein ein ſchueller und auch taktiſch guter Flügel. Hinten verſah Betſch ſeinen Poſten in der nun ſchon als bekannt voraus⸗ Die Mannſchaft Holſtein-Kiel Von links nach rechts: Langneß, Langerquiſt, Ohm, Kramer, Zimmermann, Lübke, Baaſch, Trainer Heinlein.— Sitzend: Voß, Ritter, Ludwig, Widmaier, Eſſer Amicitia Viernheim— Mi. 1908:1 Es ſcheint ſich alſo doch zu bewahrheiten, daß die Viern⸗ heimer während der Aufſtiegsſpiele von großem Pech ver⸗ folgt waren. Nach dem unglücklichen Speyerer Tag brach die Kriſe offen aus. Bis zum V. F. C. Turnier hatten ſie ſich wieder erholt und zeigten dort großes Können. Da⸗ mals erkannte man, daß bei eventuellem Aufſtieg die Mannſchaft einen gefährlichen Gegner abgäben. Aber es war zu ſpät. Jetzt müſſen ſie es nächſtes Jahr noch einmal verſuchen. Auch gegen 08 zeigten ſie wieder, was ſie können. Dieſer Sieg iſt durchaus verdient. Denn die Mannſchaft ſpielte die ganzen 90 Minuten mit einem rieſengroßen Eifer und nachahmenswerter Ruhe. Ihr Be⸗ zirksliga⸗Gegner hätte ſich ein Beiſpiel nehmen können. Der Viernheimer Platz liegt idyliſch und hat einen fehr guten, nicht zu harten Grund. Außerdem iſt er ſehr ſchattig, was bei der ſtechenden Hitze als überaus angenehm empfunden wurde. Und zudem ſtaubte der Platz auf Grund der zalreichen Regenfälle kaum. Kurz und gut, ein idealer Neueſtes vom Sport Neue Bergrekorde in Freiburg: Bullus und Car⸗ racciola die Helden des Tages. * Hilde Schraders Weltbeſtleiſtung in Kanada über⸗ boten. * Neuer Frauenweltkrekord im Speerwerfen bef den Volksturnmeiſterſchaften und neuer bentſcher Rekord im 100 Meter⸗Laufen für Frauen in Fran⸗ kenthal. * Hermannia⸗Frankfurt wieder deutſcher Degen⸗ meiſter. * Hellas⸗Magdeburg wieder Waſſerballmeiſter. de Boyer⸗Nizza deutſcher Golfmeiſter. . /// TT ſtellung. Wohl wird das Angriffsſpiel nun beſſer bei Kiel, aber die Schwächung in der Verteidigung wirkt ſich um ſo ſchärfer aus. Kramer wird aus dem Tor heraus⸗ geſpielt, der das Tor deckende Verteidiger iſt gegen pla⸗ zterten Ball von Rohr machtlos.:0. Fernball Lagerquiſt ſchlägt Betſch trotz verſtellter Ausſicht glänzend heraus, auch ein Schuß des BfR. geht an die Latte des Ieeren Tores. Auch einen Fernball von Ludwig lenkt Betſch im Sichwerfen ab. Auf Vorlage des bedrängten Rohr ſtellt Löſch:0, und gibt ſich Kiel nun gänzlich aus, wird nervi und unſicher, verſchießt vorne, verfehlt hinten die Bälle und da auch Kramer im Tor jetzt in den Strudel gezogen wird und auch er nicht die Ruhe und Berechnung hat, fällt von der immer ſicherer werdenden VfR.⸗Seite auf Dribbling des bisher ganz verſagenden Horn Nr. 5, der ſich noch, die verfahrene Lage ganz beſonders hezeichnend, ein ſehr leicht zuſtande gekommener ſechſter Treffer an⸗ reiht. Unmittelbar Schluß. Zahn⸗ Ludwigshafen leitete das faire, ſehr lehrreiche und intereſſante Spiel ein⸗ wandfrei. August Müßle. in Sübdoͤeutſchland Platz mit proportionellen Ausmaßen, mit dem ſich aber nur die Einheimiſchen befreunden konnten. Die Linden⸗ höfer ſind einen kleineren Platz gewöhnt. Das und die Tatſache, daß die Viernheimer von ihren Anhängern lei⸗ denſchaftlich angefeuert wurden, brachte ſie aus dem Kon⸗ zept. Dies merkten die Amieltianer und überrannten 08. Und wenn nicht in Pabſt ein ſo großer Könner zwiſchen den Pfoſten geſtanden hätte und die Verteidigung ſo auf⸗ merkſam geweſen wäre, die Viernheimer hätlen die Tor⸗ differenz erheblich ausgedehnt. Ueberhaupt zeigten ſie die reifere Spielauffaffung. Da wurde kein Einzelſpiel ge⸗ trieben, keine Ueberkombination verdarb jede Chance. Nein, glanzvoll aufgebaut, von der Läuferreihe klug unter⸗ ſtützt, rollten die Angriffe vor. Schnelle Flankenwechſel und ein geſunder Schuß, deſſen Genauigkeit nur manchmal noch ein wenig zu wünſchen übrig läßt, paarten ſich zum Erfolg. Demgegenüber ſpielte 08 viel zu hoch, ungenaue Flanken und engmaſchige Ueberkombination wechſelten mit⸗ einander ab. Und dabei wäre doch die Viernheimer Ver⸗ teidigung, die viel zu langſam ſpielte und zuweit aus⸗ funkte, ſo leicht durch Steilvorlagen zu überſpielen ge⸗ weſen. ſtändig. heimer freies Aktionsfeld und konnten ungehindert zu ihren gefährlichen Querflankenläufern, bei denen ſie von der Außenlinie ſteil hereinſchneiden, ſtarten. Davon ab⸗ geſehen, trat die eigentliche Gelegenleit der Viernheimer gar nicht ſo augenfällig zu Tage. Denn auch der 08⸗Sturm vertrat zeitweiſe ſchön Kobinationszüge, Früchte eifriger Trainings. Man darf geſpannt ſein, wie ſie in den Ver⸗ bandsſpielen abſchneiden. 8 Viernheim hatte ſeinen beſten Mannſchaftsteil im Sturm, der ungemein gefährlich iſt und ju jeder Zeit weiß, mas er zu tun hat. Sehr gut der Linksaußen, der ſehr ſchnell iſt. Gut auch der Mittelſtürmer und der Halbrechts. Die Läuferreihe iſt beſſer im Aufbau, als in der Abwehr. Dadurch iſt die Verteidigung zu ſehr auf ſich angewieſen. Zu erwähnen iſt der rechte Läufer. Der Geſamteindruck der Mannſchaft iſt erfreulich.— 1908 konnte nicht ſo gut gefallen. Die Mannſchaft macht einen ermüdeten Eindruck. Hoffentlich erholt ſie ſich wieder. Hervorzuheben ſind Tor⸗ mann, Mittelläufer, Halblinks und Halbrechts. Links⸗ außen ging an. Die Spielleitung lag in guten Händen. v. JB. Speyer— Sp. Bgg. Sandhofen 621(:1) Der JV. Speyer, der ſich im letzten Verbandsſpieljahr die Borderpfalzkreismeiſterſchaft errang, ſteht z. Its unter der Leitung des früheren BfR.⸗Trainers Joe Bach e, mit deſſen Verpflichtung die Speyerer abſolut keinen ſchlechten Griff getan haben. Die Mannſchaft ſpielte gegen den Mannheimer Bezirksligiſten, Sp. Vgg. Sandhofen, einen ausgezeichneten Fußball, bei dem man gute Ballſtarts und vor allem ſchöne Abwehrparaden des Schlußtrios ſah. Das Reſultat iſt indes zu hoch ausgefallen, da Sandhofen nur eine geſchwächte Mannſchaft, in der u. a. Mickel, Bayer, Baier, Müller, Barth fehlten, zur Stelle hatte. Sehr un⸗ genügend ſpielt bei Sandhofen die Läufereihe die an der Hühe der Niederlage nicht ſchuldlos war. Es fehlte haupt⸗ ſächlich an einer geſchickten Verſtändigung mit dem Ver⸗ teidigungspaar. Der im Tor ſtehende Wittemann verichlete ein Rieſenpenſum an Arbeit, wobei er ſich ſeiner Aufgabe im Allgemeinen gut entledigte. Auf einſamer Höhe ſtand der erſatzgeſchwächte Sturm in dem Wittemann 2 einen glänzenden Tag hatte. Es war nur ſchade, daß die Ver⸗ binder mit den vielen prächtigen Vorlagen ihres Sturm⸗ führers nichts anzufangen wußten Bei Speyer ſah man im Auguff ein weitaus beſſeres Bild. Heck und Bös, unter guter Aſſiſtenz ihrer Flügel, zeigten foſtemvolle Zuſammenarbeit, der ein Erfolg nicht verſagt bleiben konnte. In der 1. Hälfte erzielten die Speyerer 3 Tore, ohne verhindern zu können, daß Witte⸗ mann 2 zuvor den Führungstreffer für Sandhofen erzielt hatte. Nach der Pauſe gab es dann noch drei weitere Tore für Speyer, an denen wiederum Heck und Gös beteiligt waren. Das Spiel war mit einigen Ausnahmen fair. Der als Schiedsrichter erſchienene Hammers Landau, konnte nicht überzeugen; ſeine Hauptſchwäche waren die Abſeitsent⸗ ſcheidungen. Beſuch ſchwach. Abz. Sp. Bag. Sandhofen— Phönix Mannheim 911(:1) Nachdem die Sp. Vgg. Sandhofen bereits am Samstag abend bei FV. Speyer ihre Aufwartung gemacht hatte, empfingen die Sandhöfer am Sonntag auf ihrem eigenen Platze den Mannheimer FC. Phönix. Dieſe letzte General⸗ Und zudem„ſchwammen“ die Außenläufer von 8 Dadurch bekamen die Außenſtürmer der Viern⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe) Montag, den 18. Auguſt 1930 probe der Sandhöfer fiel wie das Spiel des Vortages nicht günſtig aus, man muß allerdings berückſichtigen daß die Vorſtädter ohne Kiechl und Müller kämpften, die beide nur ſchwach erſetzt waren. Wenn man nach den gezeigten Leiſtungen einen Mannſchaftsteil Sandhofens lobend er⸗ wähnen muß, ſo iſt es die Verteioͤigung Wittemann 1, Michel und Leonhardt die auch in den kommenden Ver⸗ bandsſpielen die Hauptſtärke Sandhofens abgeben wird. Die Läuferreihe wird erſt dann wieder intakt ſein, wenn der z. Zt. verletzte Müller wieder mit von der Partie iſt. Im Angriff hapert es noch da und dort, da jeder der fünf Stürmer„von Kopf bis Fuß auf Einzelſpiel eingeſtellt“ zu wenig Verſtändnis für eine erfolgreiche Kombinations⸗ arbeit aufbringt. Ein ſyſtematiſches Training dürfte Wandel ſchaffen, da das vorhandene Material als gut be⸗ zeichnet werden kann. Phönix wird in kommender Saiſon über ein reichhalti⸗ ges Spielermaterial verfügen, da der Verein überaus viele Zugänge und kaum Abgänge zu verzeichnen hat. Leider hat die Mannſchaft einen ihrer Beſten und vorausſichtlich nicht ſo raſch zu erſetzenden Spieler in Wihler der nach Frankfurt gegangen ſein ſoll, verloren. Allgemein be⸗ trachtet, waren die Leiſtungen der Phönixler nicht beſſer als beim Gegner, nur fiel es auf, daß Phönix das Spier raſcher und friſcher beſtritt, was aber dadurch bedingt war, daß Sandhofen eben bereits am Tage zuvor tätig war. Das Spiel ſelbſt verlief fair und war von Klein ⸗ Waldhof gut geleitet. Im großen und ganzen fehlte es an ſpieltechniſch ſchünen Momenten, die nur vereinzelt zu ſehen waren. Das einzige Tor des Spieles fiel in der 15. Minute durch Schwarz, der ein Mißverſtändnis der Sandhofer Deckung prompt ausnützte. Ch. Saar 05 verliert in Barmen Saar 05 Saarbrücken wurde am Samstag abend in Barmen von der Sport⸗ und Spielvereinigung Barmen mit:1(Halbzeit 311) Treffern geſchlagen. Bei ſehr ſchlechtem Wetter waren nur 700 Zuſchauer gekommen. Der Boden war ſehr ſtark aufgeweicht, eine Tatſache, die dem flachen Spiel der Saarländer ſichtlich nicht behagte. Phönix Ludwigshafen ſiegt in Frankfurt Im„Verſöhnungsſpiel“ gegen Phönix Ludwigshafen bezog der Fußballſportverein Frankfurt am Samstagabend auf eigenem Platz vor 3000 Zuſchauern eine knappe, aber doch nicht unverdiente:4(23) Niederlage. Die Pfälzer ſtellten eine ſehr eifrige, ſchnelle und zielbewußte Mann⸗ ſchaft, der es auch an techniſchem Schliff nicht mangelt. Die Mannſchaft der Frankfurter war zu unausgeglichen. Hin⸗ ter dem recht guten Angriff ſtand eine mäßige Läuferreihe, in der der Erſatz⸗Mittelläufer Roth gar nicht anſchlug. Auch die Verteidigung und der Tormann Jrion waren nicht auf gewohnter Höhe. Im Spielverlauf hatten die Platzherren während der erſten 20 Minuten ein leichtes Plus. Sie kamen auch in dieſer Spielphaſe durch Hundt und Sattler zu zwei Treffern. Dann geſtalteten aber die Gäſte das Spiel offen. Phönix erreichte bis zur Pauſe nicht nur durch Dattinger und Linksaußen Schell den Aus⸗ gleich, Schell konnte auch noch ein Führungstor erzielen. Nach dem Wechſel war Ludwigshafen leicht tonangebend. Frankfurt kam zwar zunächſt durch Brück zum Ausgleich, jedoch ſtellte der Rechtsaußen der Gäſte, Burkhardt, die alte Tordiſſerenz wieder her. Idar ſchlägt Rot⸗Weiß Frankfurt:1 „Kreß und die Seinen“ hatten am Samstagabend eine ſtattliche Zuſchguermenge auf den Zdarer„Klotz“ gelockt. Die Maſſen begrüßten beſonders den Internationalen Kreß ſehr ſtürmiſch. Beide Mannſchaften hatten einen Mann Erſatz, bei Frankfurt vermißte man Engelhardt, bei Idar Kaiſer. Das Spiel nahm einen ſehr ſpannenden Verlauf, es wurde hart, wenn auch ſtets fair, um den Steg gekämpft. Idar war in der erſten Halbzeit ton⸗ aͤngebend. In der Mitte der Halbzeit gelang es den Gaſt⸗ gebern, die Frankfurter innerhalb weniger Minuten drei⸗ mal zu überrumpeln. Dann tauten auch die Gäſte auf, es mallgelté ihnen aber am nötigen Schußvermögen. Erſt nach dem Wechſel gelang es ihnen, einen Treffer auf⸗ zuholen, den Hohmann auf ſein Konto brachte. Die Rot⸗ Weißen lagen jetzt ſtändig im Angriff, hatten aber viel Pech. Idar war glücklicher und konnte ſogar noch einen vierten Treffer anbringen. Die Niederlage entſpricht in dieſer Höhe zwar keineswegs den Leiſtungen der Mann⸗ ſchaften, ſie war aber auch nicht unverdient, da Idar das friſchere und zweckmäßigere Spiel zeigte. Köln/ Sülz verliert gegen Bayern München :10(224) Eine ſehr ſchöne Leiſtung ſahen am Samstag abend in Köln 5000 Zuſchauer von der Mannſchaft der Münchener Bayern. Das Spiel war in der erſten Halbzeit noch ziem⸗ lich verteilt, wenngleich auch ſchon jetzt eine techniſche Ueberlegenheit der Süddeutſchen unverkennlich war. Nach der Pauſe gewannen die Münchener mit ihrer präziſen und ſchnellen Zuſammenarbeit immer mehr Oberhand. Köln⸗Sülz, das doch immerhin zu den fünf beſten weſt⸗ deutſchen Mannſchaften zählt, mußte ſchwer verteidigen, um eine Kataſtrophe zu vermeiden. Trotzdem erzielten die Bayern Tor um Tor. Innerhalb von acht Minuten fielen von der 30. bis zur 38. Spielminute allein vier Treffer. Erſt gegen Schluß kam auch Köln durch Swatoſch noch ein⸗ mal zu Wort.— In der Münchener Mannſchaft ſah man Heidkamp zum erſtenmale in der Verteidigung ſtehen wo der ehemalige Weſtdeutſche keine ſchlechte Figur machte. Eintracht. 14857 ASV. Nürnberg 20(4: 3000 Zuſchauer waren am Montag nachmittag auf dem Platz der Eintracht von der guten Form des ſüddeutſchen Meiſters überraſcht. Nach der Höhe der Niederlage der Frankfurter in Schalke hatte man mit ſo ſchönen Leiſtun⸗ gen nicht gerechnet. Die Eintracht ſpielte wieder ihren beſten Fußball. Es iſt kaum daran zu zweifeln, daß ſich die Leute vom Riederwald im Laufe der Verbandskämpfe wieder zu ihrer alten Gefährlichkeit entwickeln werden. Trotzdem Schütz und Trumpler fehlten, ſah man in der Mannſchaft keinen ſchwachen Punkt. Auch die Nürnberger, die den Verluſt von Wenz, Appi und Scherm doch ver⸗ ſpüren, ſpielten keinen ſchlechten Fußball; ſie waren nur nicht durchſchlagkräftig genug. Das flotte, ſehr faire und doch wechſelvolle Spiel ſah die Frankfurter ſchon bei der Pauſe durch Treffer von Goldammer, Kellerhoff, Möbs und Ehmer:0 in Führung. Nach dem Wechſel erhöhten Ehmer und Möbs auf:0. Nürnberg mußte ſich mit eini⸗ gen Lattenſchüſſen begnügen. Die Niederlage iſt um zwei Treffer zu hoch ausgefallen. Hannewald⸗Frankfurt leitete korrekt. Fürth ſiegt in Leipzig Als Folge der ungünſtigen Witterung wohnten am Samstag dem Spiel zwiſchen Fortuna Leipzig und SpVgg. Fürth nur 2000 Zuſchauer bei. In dem ſpannenden und jederzeit ſehr fairen Kampfe waren die Sübdeutſchen ſtets überlegen und blieben mit 418(:1) knapp, aber verdient ſiegreich. Hervorragend war der linke Flügel Frank⸗Kieß⸗ ling und Frank brachte das ſeltene Kunſtſtück fertig, alle vier Tore für ſeine Mannſchaft zu ſchießen. Einen ſehr torreichen Kampf lieferten ſich in Dresden der Dresdener SC. und Beuthen 09, den der mitteldeutſche Meiſter mit:5(:0) gewann. Der Club in Berlin Ein glücklicher:4 Sieg von Hertha B. S. C. Trotzdem das Wetter nicht gerade ſehr einladend war, kamen am Sonntag nachmittag 18 000 Zuſchauer zum Platze am Geſundheitsbrunnen, um die beiden Meiſterſchafts⸗ mannſchaften im Kampfe zu ſehen. Man wurde nicht ent⸗ täuſcht. Es wurde ein ſchönes Spiel mit gleichwertigen Leiſtungen gezeigt. Der deutſche Meiſter Hertha kam zu einem mit Glück erzielten 415(:2) Sieg, der umſoweniger verdient war, als Nürnberg faſt die meiſte Zeit dominierte und auch einen ſehr planmäßigen Spielaufbau zeigte. 1. Sporifeſt der ſüdweſtoeutſchen Hockeyſpieler Ein geglückter Verſuch Dieſer erſte Verſuch der ſüdweſtdeutſchen Hockeyſpieler, guch einmal in einer ihrer Hauptergänzungsſportarten eine Leiſtungsprüfung zu veranſtalten, darf als beſtens gelungen bezeichnet werden. Hierbei handelte es ſich weniger darum, nun beſonders große Leiſtungen zu er⸗ zielen, der Hauptwert dieſes Sportfeſtes liegt in der Tat⸗ ſache, daß man den einzelnen Mitgliedern einmal Gelegen⸗ heit gab, unter Vertretern der gleichen Hauptſportart— alſo nur unter Hockeyſpielern— in dem Ergänzungsſport Leichtathletik ihre Kräfte zu meſſen. Wie ſehr man hiermit einem Wunſch der Aktiven gerecht wurde, beweiſt die ſtatt⸗ liche Teilnehmerzahl von über 130 Konkurrenten. Zum andern werden dieſe Kämpfe aber auch ein An⸗ porn für die Abteilungsleiter ſein, im folgenden Jahr der Leichtathletik erhöhte Bedeutung beizu⸗ meſſen, da dieſes Sportſeſt der Hockeyſpieler eine dauernde alljährliche Einrichtung werden ſoll, wie ja auch die Rugbyſpieler am gleichen Sonntag in Pforzheim ihr inter⸗ nes Sportfeſt zur Durchführung brachten. Die Vorteile einer intenſiven Betätigung auf leichtathletiſchem Gebiet brauchen wohl nicht erſt auseinandergeſetzt zu werden; die einzelnen Spieler werden ſelbſt am deutlichſten den Fort⸗ ſchritt in ihren Leiſtungen auf Grund größerer Schnellig⸗ keit und Wendigkeit eindeutig verſpüren und zugleich als beſtes Vorbild dienen. Die Leiſtungen waren im allgemeinen weit beſſer als man erwartete, teilweiſe ſogar recht beachtlich. Das Hauptintereſſe der Zuſchauer galt natürlich den Läufen und hier wieder den Staffeln. Die Einzelkonkurrenzen wurden zum Teil recht ſicher gewonnen, während die Staffeln weit härter umſtritten waren; hier zeichnete ſich vor allem die TG. 78 Heidelberg aus, bei den Damen der TV. Frankenthal. Die Organiſation bewährte ſich recht gut. Abſchließend nahm Joſt⸗Mannheim als 2. Vor⸗ ſitzender des Deutſchen Hockeybundes die Preſsverteilung vor; ſeiner Initiative iſt auch in erſter Linie das Zu⸗ ſtandekommen der Veranſtaltung zu verdanken, die hoffent⸗ lich in gleich guter Beſetzung eine ſtändige Einrichtung bleiben wird. Ergebniſſe: Kugelſtoßen für Damen: 1. Klein, TV. 46 Mannheim 9,40 Meter; 2. W. Bäuerle, Tec. Ludwigshafen, 9,02 Meter; 3. Barber, TV. 46 Heidelberg, 8,87 Meter; 4. Möller, TV. Frankenthal, 8,70 Meter. Kugelſtoßen, beſtarmig: 1. Greulich, TV. 409 Mannheim, 12,93 Meter; 2. Löſchmann, TFC. Ludwigshafen, 11,18 Meter; 3. Metz, TV. 46 Mannheim, 11,18 Meter, durch Stechen entſchieden; 4. Horn, HC. Heidelberg, 10,78 Meter Kugelſtoßen, wechſelarmig: 1. Greulich, TV. 40 Mann⸗ heim, 22,99 Meter; 2. Löſchmann, Te C. Ludwigshafen, 19,99 Meter; 3. Metz, TV. 46 Mannheim, 19,54 Meter; 4. Linder, MTG. Mannheim, 19,24 Meter. 1500 Meter: 1. Förſter, TG. 78 Heidelberg, 439,8 Min. 2. Turgetto, Tc. Ludwigshafen,:40 Min.; 3. Junge, MTG. Mannheim,:41,4 Min.; 4. Heerwagen, VfR. Mann⸗ heim,:00,6 Min. Hochſprung für Anfänger: 1. Wetzel, Schwarz⸗Weiß Worms, 1,65 Meter; 2. Hormuth, ASC. Heidelberg, 1,60 Meter; 3. Frank, TG. 78 Heidelberg, 1,55 Meter; 4. Hoch⸗ ſtein, TG. 78 Heidelberg, 1,55 Meter, durch Stechen ent⸗ ſchieden. 5 Diskuswerſen: 1. Greulich, TV. 40 Mannheim, 38,30 Meter; 2. Metz, TV. 46 Mannheim, 32,21 Meter; 9. Chri⸗ ſtophel/ Vfg. Mannheim, 31,67 Meter. Speerm 1: 1. Frank, TG. 78 Heidelberg, 38,10 Meter; fler, VfR. Mannheim, 37,60 Meter; 3. Delzeit, Schw.⸗ 800 Meter für Anfänger: 1. J. Reichert, TV. 46 Mann⸗ heim,:12 Min.; 2. Binder, TV. 46 Mannheim,:13 Min.; 3. Müller, TV. Frankenthal, 214,6 Min.; 4. Gutermann, ASC. Heidelberg. Kugelſtoßen für Anfänger: 1. E. Nuß, Tü C. Ludwigs⸗ hafen, 10,62 Meter; 2. Kerzinger, HC. Heidelberg, 9,08 Meter; 3. Hupfer, TV. 46 Mannheim, 9,40 Meter; 4. J. Reichert, TV. 46 Mannheim, 9,15 Meter. 100 Meter für Anfänger: 1. Weil, THC. Worms, 1116 Sekunden; 2. E. Nuß, Tc. Ludwigshafen, 11189 Sek.; g. Wezel, THC. Worms, 12,2 Sek.; 4. Herd, TG. 78 Hei⸗ delberg, 12,6 Sek. 100 Meter offen: 1. Weil, THC. Worms, 11:6 Sek.; 2. Maceo, T. 78 Heidelberg, 11:8 Sek.; 3. Schmieder, Me. Maunheim, 1118 Sek., Bruſtbreite zurück; 4. Vol⸗ kert, TG. 78 Heidelberg, 12 Sek. 400 Meter offen: 1. Frobenius, ASC. Heidelberg, 56:6 Sekunden; 2. Turgetto, TFC. Ludwigshafen, 58 Sek.; 8. Dörſam, TG. 78 Heidelberg, 5812 Sek.; 4. Mitzlaff, Vfg. Mannheim, 61 Sek. 4 mal 100 Meter Staffel offen: 1. TG. 78 Heidelberg, 4718 Sek.; 2. MTG. Mannheim 48:2 Sek.; 3. TV. 46 Mannheim 49:6 Sek. Weitſprung offen: 1. E. Nuß, Te. Ludwigshafen, 6,19 Meter; 2. Schmieder, MTG. Mannheim,:08 Meter; 8. Weil, ToC. Worms, 6,01 Meter. Kugelſtoßen für Jugend: 1. Seitz, TV. Frankenthal, 12,19 Meter; 2. Bayer, TFC. Ludwigshafen, 12,03 Meter; g. Reinwald, TV. Frankenthal, 11,48 Meter; 4. Benkert, HC. Heidelberg, 11,34 Meter. Dreikampf offen: 1. Greulich, TV. 46 Mannheim, 69.: 2. Löſchmann, TFC. Ludwigshafen, 58.; 8. Horn, HC. Heidelberg, 55.; 4. Metz, TV. 46 Mannheim, 50 Punkte. 75 Meter für Damen: 1. Möller, TV. Frankenthal, 98 Sekunden; 2. Sehr, MTG. Mannheim, 10 Sek.; 3. Barber, TV. 46 Heidelberg, 10:2 Sek. Weitſprung für Ingend: 1. Schmitt, MTG. Mannheim, :93 Meter; 2. Bayer, TFC. Ludwigshafen,:77 Meter; 9. Frey, TV. 46 Heidelberg,:66 Meter. 75 Meter für Jugend: 1. Emig, SC. 80 Frankfurt,:2 Sekunden; 2. Frey, TV. 46 Heidelberg,:2 Sek., Bruſt⸗ breite zurück; 3. Latzel, SC. 80 Frankfurt, 974 Sek.; 4. Bin⸗ der, TV. 46 Mannheim, 916 Sek. Weitſprung für Damen: 1. Möller, TV. Frankenthal, 4,65 Meter; 2. Klein, TV. 46 Mannheim, 4,65 Meter: 3. Ueberle, TG. 78 Heidelberg, 4,59 Meter. Hochſprung offen: 1. Weil, THC. Worms, 1,72 Meter; 2. Volkert, TG. 78 Heidelberg, 1,65 Meter; 3. Löſchmann, TC. Ludwigshafen, 1,60 Meter; 4. Wetzel, THC. Worms, 1,45 Meter. Dreikampf für Anfänger: 1. E. Nuß, TFC. Ludwigs⸗ hafen, 54.; 2. Wetzel, THC. Worms, 53.; 3. Schuff, TV. Frankenthal, 43 Punkte. Dreikampf für Jugend: 1. Bayer, TC. Ludwigshafen, und Seitz, TV. Frankenthal, je 62 Punkte; g. Latzel, SC. 80 Frankfurt, 59 Punkte; 4. Klotz, HC. Heidelberg, und Rein⸗ wald, TV. Frankenthal, je 58 Punkte. Dreikampf für Damen: 1. Klein, TV. 46 Mannheim, 56 Punkte; 2. Möller, TV. Frankenthal, 51.; 3. Steg⸗ müller, TV. Pforzheim, 47.; 4. W. Bäuerle, TFC. Lud⸗ wigshafen, und Barber, TV. 46 Heidelberg, je 45 Punkte. 10 mal 100 Meter Staffel für Jugend: 1. HC. Heidelberg :09,6 Min.; 2. TV. 46 Mannheim:11, Min. 5 10 mal 100 Meter oſſen: 1. TG. 78 Heidelberg 201,8 Minuten; 2. TV. 46 Mannheim:04 Min. 4 mal 100 Meter Staffel für Damen: 1. TV. Franken⸗ thal 578 Sek.; 2. TG, 78 Heidelberg 58 Sek., g. MTG Mannheim 61 Sek. Schwedenſtaffel: 1. MTG. Mannheim 213,2 Min.; 2. TG. 78 Heidelberg:13,63 Min,; 3. ASC. Heidelberg. 5 mal 100 Meter Ingend⸗Länderſtaffel: 1. Pfalz 60:4 b 20 Baden 61 Sek.; 3. Heſſen. Sekunden; 2. Reger Hand ballbetrieb M. FC. Phönix— MTG..5 Sp. Vag. 07— Dai. Frieſenheim 11:1 TV. Lampertheim— BfR. Mannheim 924 VfR. TV. Lampertheim:5 PSV.— Hakoah Wiesbaden:1 Die Raſenſpieler weilten am vergangenen Samstag beim TV. Lampertheim mit einer kombinierten Mannſchaft und lieferten demſelben unter der vorzüglichen Leitung des Turnerſchiedsrichters Koob vom Wormſer TV. 1899, ein abwechſlungsreiches Spiel. Nachdem die Raſenſpieler durch Weichert und Fiſcher mit:0 in Führung gegangen waren, holten die Turner, wie vor acht Tagen gegen Waldhof, nicht nur auf, ſondern gingen ihrerſeits bis 25 in Füh⸗ rung, wobei das 4. Tor auf eine leichtſinnige Fußabwehr Krotz' zurückzuführen iſt. Die Gäſte gehen dann noch⸗ mals an und Bernſtein ſowie Hoffmann, können durch zwei weitere Treffer das Reſultat dem Spielverlauf ent⸗ ſprechend günſtig geſtalten. Nach dem Spiel einte Rebe und Geſang die beiden Rivalen noch für einige Stunden. DT. und DS waren wirklich vereint. Sp. Vgg. 07— Dai. Frieſenheim 11:1 Mit der Di.⸗Elf aus Frieſenheim hatten die Neuoſt⸗ heimer einen Gegner verpflichtet, der im Feldoͤſpiel nicht viel ſchlechter war, als der Gaſtgeber, aber einen ganz unzulänglichen Torwart mitgebracht hatte. Nur ſo iſt es verſtändlich, daß die Konfeſſionellen aus der Pfalz dieſe kataſtrophale Niederlage hinnehmen mußten. Die Spiel⸗ vereinigung war allerdings in dieſem Spiel ſehr wurf⸗ freudig und zeigte in der Ballbehandlung gegen die Vor⸗ ſpiele einen gewaltigen Fortſchritt. Bei Halbzeit ſtand das Spiel, das Kraus ⸗ VfR. ſicher leitete, ſchon:0. Den verdienten Ehrentreffer der Pfälzer konnte Weigold nicht verhindern. M. JC. Phönix— MTG.:5(:0) Vor den Verbandsſpielen, die kommenden Sonntag de⸗ ginnen, trafen ſich obige Gegner zu einem Freundſchafts⸗ ſpiel, mit deſſen Leitung Soldner 08 betraut war und lieferten, wie ſtets, einen hartnäckigen Kampf. Zunächſt iſt Phönix klar überlegen und kann auch durch Harder zwei Erfolge erringen, während die MTG. bis zur Halb⸗ zeit leer ausgeht. Nach der Pauſe erſcheint Schwander als Mittelläufer und drückt ſeinen Sturm ſtark nach vorne. Aber trotzdem erzielt Meyer ein drittes Tor für den Platz⸗ verein. Nachdem aber Spieß wieder etnmal durch Straf⸗ wurf ein Tor aufgeholt hat, laſſen ſich die Grünen nicht mehr halten. Treiber, Armbruſt und Neumann holen die :4 Führung. Nochmals kommt Harder zu Wort und gleicht aus, aber Treiber kann durch ein fünftes Tor erneut die Führung holen und damit MTG. zu einem ſehr glücklichen Sieg verhelfen. Ausſchlaggebend war wohl die beſſere Torwartleiſtung von Mveckert im MTG.⸗Tor, Dankel hat ſtark nachgelaſſen. Soldner pfiff zufriedenſtellend. PSV.— Hakoah Wiesbaden 41 Sportklub Hakoah Wiesbaden, ein in Mannheim gern geſehener Klub gaſtierte als Abſchluß der leichtathletiſchen Veranſtaltung beim Polizeiſportverein. Bei den Poliziſten ſteht man lauter neue Geſichter im Sturm, der aber trotz⸗ dem ein ſchönes Spiel vorführt. Mit dem Anſpiel der Hakoahaner muß auch ſchon Klingel zum erſten Mal, und wie das Spiel zeigte, das letzte Mal hinter ſich greiſen. Bis Halbzeit kann PSV. durch Saffrich zwei Gegentore erzielen. Nach der Pauſe zunächſt verſtärkter Druck der Gäſte, aber PSV. hält Stand. Petry und der Rechtsaußen erhöhen gar auf:1. Bei dieſem Stand beendet der korrekt leitende Schiedsrichter Schuhmacher, Phönix Mannheim, das durchweg faire Treffen. ex. Volksturnmeiſterſchaften der.. Der erſte Tag— Neue Höchſtleiſtungen trotz ſchlechten Wetters Frl. Schumann erzielt neuen Weltrekord im Speer⸗ werfen Die Volksturnmeiſterſchaften der Deutſchen Turner⸗ Als am Samstag vormittag auf dem Platze des TV.! ſchaft waren am Sonntag von beſſerem Wetter begünſtigt. Leipzig⸗Connewitz die Volksturniermeiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft ihren Beginn nahmen, öffnete auch der Himmel ſeine Schleuſen und alle Ausſichten auf die Erzielung hochſtehender Leiſtungen ſchienen dahin⸗ zuſchwinden. Trotz Regen und Wind brachte aber der Tag doch eine Reihe von ſehr feinen Leiſtungen und ſogar einige neue DT.⸗Höchſtleiſtungen konnten regiſtriert wer⸗ den. So wartete Frl. Heuvelmann⸗Köln im Weitſprung mit 5,69 Meter mit einem neuen DT.⸗Rekord auf und eine zweite DT. Höchſtleiſtung bot Frl. Stockhorſt im Schlagballweitwerfen mit 76,64 Meter. Infolge der ſtarken Regengüſſe konnte das Programm des erſten Tages nicht vollſtändig zur Abwicklung gebracht werden. Die Ergebniſſe des Samstags waren: 200 Meter: 1. Lammers⸗Oldenburg 22 Sek.; 2. Mährlein⸗Mainz 22, Sek.; 3. Appel⸗TiyC. Ludwigshafen 22,5 Sek.— Stein⸗ ſtoßen: beidarmig: 1. Lignau⸗Dortmund 17,09 Meter; 2. Welzel⸗Tſchernitz 16,95 Meter; 3. Kraft⸗Buchholt⸗Sachſen 16,49 Meter. Beſtarmig: 1. Lignau⸗Dortmund 10,30 Met.; 2. Welzel⸗Tſchernitz 9,92 Metes; 3. Langbein⸗Unterlind 9,50 Meter.— Sechskampf der Turner: 1. Herbert Bulſt⸗ A TV. Breslau 548 Punkte(100 Meter in 11,9 Sek, 1500 Meter in:52,2 Min.; Steinſtoßen 9,02 Meter; Schleu⸗ derball 56,40 Meter, Hochſprung 1,60 Meter, Weitſprung 6,60 Meter); 2. Welzel⸗Tſchernitz 544 Punkte; 3. G. Pein⸗ ter⸗Luſtenau 542 Punkte.— Vierkampf der Turnerinnen: 1, M. Wittkowſki⸗ Charlottenburg 462 Punkte(100 Meter in 12,7 Sek., Hochſprung 1,47 Meter, Weitſprung 5,82 Meter, Kugelſtoßen 10,21 Meter); 2. G. Mauermayer⸗ München 413 Punkte: 3. Leni Thymm⸗Leipzig 409 Punkte, — Weitſprung für Frauen: 1. T. Heuvelmann⸗Köln 5,69 Meter(neue DT. Höchſtleiſtung) 2. Wittkowſki⸗Char⸗ lottenburg 551 Punkte; 3. Mauermayer⸗München 5, Meter.— Hochſprung für Frauen: 1. Frl. Notte⸗Düſſel⸗ dorf:52,5 Meter 2. Geiling⸗Hamburg 1,7 Meter; 3. G. Melchers⸗Alteneſſen 1,47 Meter. Es gab wieder hervorragende Leiſtungen. So konnte Frl. Schumann ⸗Eſſen⸗Kuhr im Speerwerfen mit 40,55 Meter einen neuen Weltrekord aufſtellen, der allerdings keine Anerkennung findet, da die Deutſche Turnerſchaft nicht dem internationalen Verband angehört. Eine neue deutſche Turnerhöchſtleiſtung er⸗ ielte Krahe im 100600 Meter⸗Lauf mit 32:43,2 Min. Lammers gewann auch die 100 Meter in der glänzenden Zeit von 10,4 Sek. in überlegenem Stil vor dem Schöne⸗ berger Pflug, der 10,8 Sek. gebrauchte. Ergebniſſe: 800 Meter: 1. Vach⸗Kaſſel:58,41 Min.— 100 Meter für rauen: 1. Grete Gericke⸗Spandau 12,4 Sek.— Kugel⸗ oßen: beſtarmig für Herren: 1. Lingnau⸗Dortmund 14,07 keter; beidarmig: 1. Lingau 25,21 Mtr.— Diskuswerfen für Frauen: 1. Berta Bieſenthal⸗Berlin 34,55 Mtr.— Speerwerfen: beidarmig, Herren: Groſpitz⸗Emmerich 93,48 Meter,— Zehnkampf: 1. Wegener⸗Obermünde 906 P.— Olympiſche Staffel: 1. Kaſſeler Turngemeinde in:87, Minuten.— Kugelſtoßen: beidarmig, für Frauen: 1. Windsheimer⸗Würzburg 22,46 Meter.— Marathonlauf: 1; Sehr⸗Dülken:46,50 Std.— 3 mal 1000 Meter: 1. ATV. Breslau:03,6 Min.; 2. ATV. Berlin:05,1 Min.— Speerwerfen: beſtarmig für Herren: 1. Marke⸗Bockenau 61,70 Meter.— 4 mal 100 Meter, Frauen: 1. TSV. Schöne, berg 51,4 Sek.— Diskus: beſtarmig f. Herren: 1. Lingnau⸗ Dortmund 41,27 Meter.— Speerwerfen: beſtarmig für Frauen: 1. Lieſel Schumann⸗Eſſen⸗Ruhr 40,55 Mtr.(neuer Weltrekord).— 1500. Meter: 1. Vach⸗Kaſſel 412,2 Min.— Stabhochſprung: 1. Müller⸗Cannſtatt 3,67 Meter(a, K. 3,77 Meter).— 5000 Meter: 1. Syring⸗Wittenberg 15:81,2 Min. — Weitſprung für Herren: 1. Sieg⸗Schöneberger TSC. 7% Metr.— 4 mal 100 Meter für Herren: 1. Ludwigs⸗ hafener Turnverein 43,4 Sek.— 4 mal 400 Meter: 1. TSV. Schöneberg 338,7 Min.— Hochſprung für Herren: 1. Haag⸗Göppingen 1,83 Meter.— Schleuderball: Meiſter⸗T. V. Rodenkirchen 61,54 Meter.— Hochſprung für Frauen: Helma Notte⸗Düſſeldorf 1,57 Mtr.(deutſcher Turnerrekord) — 10 mal halbe Runde Kreisſtaffel: 1. Kreis Branden⸗ burg:55 Minuten. !!!! GGG GGG/ VVyſſꝓTcccGGbGGGbGGGbGbGbGbGcbccGTGTGbcbcwGGbTbGTbGTbTVTbTVTVTVTVTTVTTTTccc PSV. ſiegt im Klubkampf gegen Schwetzingen Der Sportverein Schwetzingen war in den frühen Nachmittagsſtunden dem PSV. zu einem Klubkampf ge⸗ genüber getreten und verlor mit 56,5 zu 30,5 Punkten, wobei für die Staffeln nur 5 und 3 Punkte gewertet wur⸗ den. Die beſte Leiſtung erzielte wohl Größle PS. ⸗Ju⸗ gend mit 1,61 Meter im Hochſprung. Der Beſuch war minimal, die Abwicklung ſchleppend. Die Ergebniſſe: Weitſprung: Huckele(Schwetzingen) 6,10 Met.; Werner (Schwetzingen 6,00 Meter; Baudrexl(Polizei) 5,63 Met.; Heinzmann(Poltzei) 5,14 Meter. 400 Meter: Sommer(Polizei) 58,3 Sekunden, Habel (Schwetzingen) 54,2 Sek.; Baudrexl(Polizei) 54,8 Sek.; Moosbrugger(Schwetzingen) 55,4 Sek. 100 Meter⸗Lauf: Ruſch(Polizei) 11,3 Sek.; Bartho⸗ lomäi(Polizei) 14,4 Sek.; Werner(Schwetzingen) 11,5 Sek.; Völker(Schwetzingen) 11,6 Sek. ch Hochſprung: Größle(Polizei) 1,61 Meter Ruſch(Po⸗ lizei) 1,57 Meter; Schweinfurth(Schwetzingen) 17 Met.: Huckele(Schwetzingen) 1,51 Meter. Kugelſtoßen: Aſal(Polizei) 11,57 Meter; Eſchelbach (Polizei) 11,18 Meter; Habel(Schwetzingen 10,70 Meter; Völker(Schwetzingen! 10,47 Meter. Diskus: Doſch(Polizei) 32,64 Meter; Aſal(Polizei) 32,14 Meter; Habel(Schwetzingen) 30,98 Meter; Völker (Schwetzingen) 30,53 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel; Polizei 1. Sieger, Zeit 45,2 (Ruſch, Baudrexl, Sommer, Bartholomä); Schwetzingen 2. Sieger, 406,1(Werner, Engelhardt, Völker, Habel). 1500 Meter⸗Lauf: Reinhardt(Schwetzingen):88, Min.; Matting(Polizei) 4,41 Min.; Wöllner(Schwetzin⸗ gen] 4,44 Min.; Kern(Polizei) 4,47 Min. Speerwerfen: Afal(Polizei) 44,20 Meter; Schweinfurth (Schwetzingen) 42,95 Meter; Doſch(Polizei) 39,81 Meter; Philipp(Schwetzingen) 39,28 Meter. Schwedenſtaffel: Polizei 1. Sieger, Zeit 2,08 Min.; Schwetzingen 2. Sieger 210,9 Min. Teilnehmer: Polizei, Baudrexl, Sommer, Bartholomät, Ruſch; Schwetzingen, Abel, Moosbrugger, Völker, Engelhardt. Punkte: Polizei 56; Schwetzingen: 99% 56% 39. Neuer Frauenrekord über 100 Meter Anläßlich der 6, Pfälziſchen Kampfſpiele auf dem Fran⸗ kenthaler Stadion ſtellte die bekannte 100 Meter⸗Läuferin Frl. Gelius 1860 München über 100 Meter einen neuen deutſchen Rekord auf. Sie durchlief die Strecke in der glänzenden Zeit von 12,2 Sek. Der Rekord ſoll der Deutſchen Sportbehörde zwecks Anerkennung ge⸗ meldet werden, Leichtathletikſtädtekampf Berlin Tokio Berlin gewinnt mit 65% gegen 487 Punkte Der Leichtatheltik⸗Städtekampf Tokio Berlin wurde am Sonntag auf der neuen Platzanlage des SC. Char⸗ lottenburg von der Berliner Mannſchaft mit 65½ Punkten „gegen 48, Punkten der Japaner gewonnen. Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen Um die deutſche Meiſterſchaft im Mann⸗ ſchaftsringen ſtanden ſich om Freitag abend in Ber⸗ lin Sportvereinigung Oſt Berlin und Jugendkraft Zella⸗ 9 im erſten Gong der Vorſchlußrunde gegenüber. ſchend wurden die Berliner 1018 geſchlagen, ſo e A Rückkampf, der in der kommenden Staatsſekretär Lewald 70 Jahre Am heutigen Tage feiert Staatsſekretär Le wal d, der exſte Vorſitzende des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen — dem Ausſehen und der Friſche nach ein 50 jähriger—. ſeinen 70, Geburtstag. Wo immer er als Redner voll Begeiſterung für die hohen Ziele auftritt, zünden die Worte dieſes leidenſchaftlichen Kämpfers. Am 18. Auguſt 1860 zu Berlin geboren, ſtubierte ex nach Abſolvierung des Gymnaſiums Jura wie ſein Vater. Er kam dann als Refe⸗ rendar zur Regierung nach Kaſſel und als Aſſeſſor zum Oberpräſidium nach Potsdam, ſpäter ins Miniſterium des Innern. Schon früh hatte er Intereſſe am Sport und verdanken die deutſchen Vertretungen auf den Olympiaden 1900 in Paris und 1904 in St. Louis ſeinem wirkſamen Eintreten — er war damals deutſcher Reichskommiſſar bei den gleich⸗ zeitigen Weltausſtellungen— piel, Daß in den Jahren 1907/8 das Reich der Zeppelinwerft eine Subvention von 2 Millionen machte, iſt Lewalds Verdienſt, was Graf Zep⸗ pelin öffentlich und privatim immer betont hat. Im Jahre 1917 wurde Lewald Unterſtaatsſekretär, 1920 Staatsſekre⸗ tür im Miniſterium des Innern. 1919 bereits hatte er den Vorſitz im Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen übernommen. Er ſetzte 1920 den von Dr. Diem aus⸗ gearbeiteten Plan der Errichtung einer Deutſchen Hoch⸗ ſchule für Leibesübungen in Wirkſamkeit. Im Jahre 1921 ſchied er aus dem Staatsdienſt aus, wurde aber noch jahrelang zu ſtaatlichen Kommiſſionen aller Art hinzu⸗ gezogen, ſo daß er erſt von 1927 ab ſich lediglich der Auf⸗ gabe des Reichsausſchuſſes wibhmen konnte. In dieſem Jahre wurde er auch in den Vollzugsausſchuß des Inter⸗ nationalen Olympiſchen Komitees gewählt,. Der Reichspräfſ dent hat Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald zu ſeinem 70. Geburtstag den Adler⸗ ſchi lo des Reiches verliehen und in einem Glückwunſch⸗ ſchrelben ſeiner Verdienſte um das Deut Reich und um de Förderung des deutſchen Sportes mit großer Aner⸗ in Zella⸗Meßlis ſtattfindet, nicht die beſten ſind kennung gedacht. 3 ö 1 ö 6 Montag, den 18. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) = Seite. Nr. 377 II. Rhon-Cegelflug-Wellbewerb 1930 Sturm und Nebel behindern den Flugbetrieb Von unſerem Ak.⸗Sonderberichterſtatter Waſſerkuppe, 16. Auguſt. Der Wettbewerb iſt zur Hälfte beendet und immer noch herrſcht ſo ſchlechtes Wette r, daß der Flugbetrieb gänzlich aufgehört hat. Seit zwei Tagen iſt die Kuppe nun faſt dauernd in Nebel gehüllt. Geſtern abend iſt es noch für kurze Zeit klar geweſen, während der Sturm mit unverminderter Heftigkeit über die Hänge brauſte. Obwohl ein Flug bei den herrſchenden Windver⸗ hältniſſen ein ſehr gewagtes Unternehmen war, ſtartete Oberleutnant Hemme r, um ſich um den ausgeſchriebenen Tagesspreis um die größte Flugſtrecke mit Rückkehr zur Startſtelle zu werben. Die Maſchine wurde während des Fluges wild hin und her geworfen und es koſtete den Piloten alle Anſtrengung, um die ſtoßartig das Flug⸗ zeug immer und immer wieder treffenden Böen zu parie⸗ ron. Nach einiger Zeit gelang es ihm, aus der Zone der größten Böigkeit heraus in ruhigere Luftſchichten zu gelan⸗ gen. Mit 180 Meter Höhe flog er dann in Richtung Dam⸗ mersſeld davon und erreichte eine Flugſtrecke von 3,8 Kilo⸗ meter, wendete dann und kehrte zur Waſſerkuppe zurück. Da die Ausſchreibung jedoch eine Mindeſtſtrecke von vier Kilometern verlangte, konnte er den geſtellten Bedingungen nicht gerecht werden und nerſuchte nun, den Flug in Rich⸗ tung Milſeburg durchzuführen, was ihm aber nicht mehr gelang, ſo daß er zur Landung vor der Kuppe gezwungen wurde. Nach dieſem Flug ſtartete M uſchick auf dem Doppel⸗ ſitzer der Akaflieg Dresden, der infolge ſeines größeren Gewichtes und ſeiner größeren Fluggeſchwindigkeit weit eher für Sturmflüge geeignet iſt. Das Flugzeug, welches für Flüge im Elbgebiet beſtimmt iſt, iſt im vorderen Teil des Rumpfes ſowie an den Flügelenden waſſerdicht ab⸗ geſchottet, da mit Waſſerlandungen gerechnet werden muß. Muſchick führte einen ſehr ſchönen Stun den flug durch, der die große Feſtigkeit des Flugzeuges und ſeine Geeignetheit für Sturmflüge hervorragend bewies. Ober⸗ leutnant Hemmer verſuchte kurz nach ſeiner Landung abermals einen Start, um evtl. doch noch den Preis an ſich zu bringen. Mit großem Schneid führte er auch dieſen Flug aus, der an ſein für mittlere Windgeſchwindigkeiten beſtimmtes Flugzeug die höchſten Anforderungen ſtellte. Wieder entfernte er ſich von der Waſſerkuppe, die er aber nicht mehr erreichen konnte, da Abwinde ihn zur Landung bei Moßbach zwangen. Die Leiſtung der beiden Piloten verdient ganz be⸗ ſondere Anerkennung, da ſie immerhin bei ganz ungewöhnlich ſtarkem Wind durchgeführt wurde, wie er ſelbſt bei dem Sturmtag im Wettbewerb 1928. als das Fliegerdenkmal eingeweiht wurde, nicht geherrſcht hat. Damals gingen fünf Maſchinen zu Bruch. Der Erfurter Standfuß ſtürzte tödlich ab, da ſein Flugzeug den hohen Beanſpruchungen durch die Böenſtöße nicht gewachſen war. Wenn man es heute wagen kann, bei noch ſtärkerem Winde zu fliegen, ſo iſt dies ein Zeichen dafür, daß die Segelflugzeuge in den letzten Jahren eine ſolche Vervollkommnung erfahren haben, daß ſie den ſtärkſten Stürmen zu trotzen vermögen. Man hat auf Grund der geſammelten Erfahrungen gelernt, wel⸗ chen Anforderungen an ein Segelflugzeug zu ſtellen ſind. Man weiß, daß die Energien einer Gewitterfront oder einer Cumuluswolke ſo groß ſind, daß auf größte Feſtig⸗ keit unbedingt Wert gelegt werden muß. Zur Nachprüfung der richtigen Konſtruktion und der ſachgemäßen Bauausführung eines jeden Segelflugzeuges iſt während der Rhön⸗Segelflugwettbewerbe immer eine Techniſche Kommiſſion tätig, die die Flugzeuge auf ihre Bauausführung zu prüfen hat. Das Flugzeug wird in allen ſeinen Einzelteilen durchgeſehen und erſt dann, wenn es von der„Teko“ als flugfähig bezeichnet wird, zum Fluge zugelaſſen. Auch dann kann es noch vor⸗ kommen, daß gewiſſe Einſchränkungen gemacht werden, wo⸗ nach z. B. ein Flugzeug nur für beſtimmte Windgeſchwin⸗ digkeiten zugelaſſen wird, während ein anderes wieder unbeſchränkt am Flugbetrieb teilnehmen kann. Es geſchah in früheren Wettbewerben nicht ſelten, daß manches zum Wettbewerb erſchienene Flugzeug von der Teko nicht zu⸗ gelaſſen werden konnte, weil manche Erbauer es oft vor⸗ zogen, eigene mehr oder weniger gute Ideen zu verwerten und ſo mitunter Flugzeuge vorgeführt wurden, die in keiner Weiſe den an ſie geſtellten Anforderungen gerecht wurden. Ein typiſches Beiſpiel hierfür iſt das Flugzeug von Ferdinand Schulz, mit dem er vor mehreren Jahren auf der Waſſerkuppe erſchien, das an Primitivität nichts zu wünſchen übrig ließ. Die Maſchine war eine Kombi⸗ nation von Beſenſtielen, Waſchſeilen und Bett⸗ tücher n. Sie ſtellte der Flugbegeiſterung unſeres leider ſo früh verſtorbenen Ferdinand Schulz, der im„Neben⸗ beruf“ auch noch Lehrer war, ein hervorragendes Zeugnis aus, konnte aber von der Teko nicht zugelaſſen werden. Nichts deſto trotz wurde aus dieſem ſo oft mit den anzüg⸗ lichſten Scherzen bedachten Flugzeug ſpäter ein Rekord⸗ flugzeug, das unter der Führung von Schulz an der Oſtſee über 8 Std. 45 Min. in der Luft blieb und ſo den Franzoſen den Dauerrekord entreißen konnte. Geſtern abend trafen noch die Heſſenflie ger mit zwei Flugzeugen im Lager ein, ſo daß, nachdem auch heute noch die Akademiſche Fliegergruppe München mit ihrem Kakadu und dem ſchwanzloſen Flugzeug angekommen iſt, über 30 Flugzeuge auf kommendes Flug⸗ wetter warten. Heute herrſcht bereits wieder den ganzen Tag ſchönſtes Regenwetter, ſo daß abermals der Flug⸗ betrieb eine Unterbrechung erfahren muß. Baden-Badener Hochſaiſon im Zeichen des Golfſports Baden⸗Baden leidet, wie wir alle, unter dem gries⸗ grämigen Wetter, aber noch mehr unter der allgemeinen Weltkriſe. Soeben hat mon es zwar auf den 50 000 ſten Kurgaſt der diesjährigen Saiſon gebracht, aber die eigent⸗ liche Hochflut der Frequenz wird erſt erwartet zur alt⸗ berühmten„Großen Woche“. Aber dieſes Jahr geht ihr ein Soiſonereignis voraus, das gleichfalls eine große Anziehungskraft ausübt. Es iſt dies die große„Offene olfmeiſterſchaft von Deutſchkland“, die am 46. und 17. Auguſt hier ausgetragen wird. Golf gehört zu den zeitgemäßen Zerſtreuungen, die gleichzeitig einen Sport⸗ und einen Gefundheitswert ver⸗ mitteln. Letztes Jahr het Baden⸗Baden ſeinen neuen großen Golſplatz beim„Selighof“ eröffnet, auf dem dieſe Meiſter⸗ ſchoft jetzt geſpielt werden wird. Golf iſt bekanntlich ein uraltes Spiel, nur in Deutſchland iſt es verhältnismäßig neu. Bei uns gehört es noch zu. den Privilegien der wohlhabenden Klaſſen, in Wirklichkeit iſt es vom Anfang ſeiner Entſtehung an, die aus der Mitte des 15. Jahrhun⸗ derts und aus Schottland ſtammt, ein ungeheuer volks⸗ tümliches Spiel. Golf iſt ſchon früth, namentlich in den angelſächſiſchen Ländern, in allen Schichten eingebürgert und überall ſo beliebt, daß gegen die Golfwut ſchon ſehr ruh behördliche Maßnahmen getroffen werden mußten. Es iſt obenſo ein Spiel für den einfachen Mann wie für Fürſten und Könige, unter denen es bald zur Leidenſchaft wird. Und es iſt keine Erfindung zu Ehren der Heimat dieſes Spiels, ſondern verbürgte Tatſache, daß Marta Stuart in dieſes Spiel ihr ganzes Temperament auf⸗ gehen ließ. Es iſt deshalb auch nicht mehr als ſelbſt⸗ verſtändlich, daß es ſchon vor Jahrhunderten Golfklubs gab, von denen der„Royol Blackheath“, 1608 gegründet, der älteſte iſt. Der berühmteſte engliſche Golfklub, der Noyal and Ancient Golf⸗Club of St. Andrews“, aller⸗ dings ſtammt erſt aus dem 18. Jahrhundert. Heute gübt es in England über 4000 Golfplätze. Aber Amerika über⸗ trifft dieſe Zahl um vieles, wenn man bedenkt, daß es allein in Chicago über 30 ſtädtiſche, öffentliche, im ganzen aber über 170 Golfplätze gibt. Aber auch viel kleinere amerikaniſche Städte haben oft über 200 Golſplätze. In Deutſchland wurde zum erſten Mal Mitte der 90er Jahre Golf geſpielt. In Baden⸗Baden gibt es ſeit 1895 einen Golfklub, den man zu den älteſten bei uns zählen muß. Aber erſt 1901 wurde der erſte Golfplatz in Baden-Baden eröffnet, auf dem Gelände längs des Bahn⸗ hofs Oos. Faſt dreißig Jahre lang konnte mon vom Bahnhof Oos aus das Schild ſehen, auf dem angekündigt war:„Golf⸗Links“, was nichts mit der Himmelsrichtung zu kun hat, ſondern damit zuſammenhängt, daß der Platz, wie alle größeren Plätze, 18 Löcher hatte, ö. h. 18 Bahnen mit je einem„Grün“ am Ende jeder Bahn, welche ſich kettenartig aneinanderſchließen, daher der Name„Links“, 17 viel wie„Bahnen“„Bänder“,„Kettbenglieder“ be⸗ eutet. Der Baden⸗Badener Platz begegnete von Anfang an internationalem Intereſſe. Der bekannte Golfſportler Willi Rooſevelt hat ſich beſonders um ihn verdient ge⸗ macht. Daun aber auch ein anderer Mann von großen Verdienſten um die Sportſtadt Baden⸗Baden, der früher hier amtierende engliſche Pfarrer Archibald White, der auch der Gründer des Tennisklubs war, des erſten deut⸗ ſchen überhaupt. 1912 fand auf dem Ooſer Platz das über⸗ haupt bis heute größte öffentliche Golſwettſpiel in Deutſch⸗ land ſtatt, bei dem 10000, an Preiſen zur Verfügung ſtanden, 88 Berufsſpieler und 14 Amateure mitwirkten. Unter den Mitgliedern und Förderern des Baden⸗Bade⸗ ner Golfklubs fanden ſich ausgezeichnete Sportsleute wie der Herzog von Teck, Herzog von Norfolk, Prinz Hohen⸗ lohe, Graf Heeren, Alfred von Kaulla, Hermann Sielcken, Clarence Jones und Anthony Drexel⸗Newyork. Am 16. Auguſt beginnt nun auf dem neuen Golfplatz am„Selighof“, der an die Stelle des alten bei Oos getreten iſt, die ofſene Meiſterſchaft von Deutſchland, das bedeutendſte Wettſpiel des Deutſchen Golfverbands. Der Platz, auf dem dieſes Wettſpiel ausgetragen wird, iſt mit großen Koſten errichtet worden und golftechniſch in mo⸗ dernſter Weiſe ausgeſtoltet, nach den Angaben des bekann⸗ ten internationalen Golfarchitekten Peter Gannon und mit Hilfe des ebenſo bekannten Golffachmannes C. M. Groetz, welcher der Generalſekretär des Baden⸗Badener Klubs zur Zeit iſt. Was dem Platz ſeinen größten Reiz gibt, iſt ſeine Lage. Die Verbindung von Wieſen und Wald, wie ſte auf dem Spielgelände von Natur aus ſich ergibt, läßt ſich kaum idealer denken. Die lansſchaftliche Ueber⸗ raſchung iſt zugleich eine Ueberraſchung für den Betrieb des Spiels on ſich. Sicherlich gibt es größere Plätze, kaum londſchaftlich ſchönere. Ein Klubhaus, das in ſei⸗ ner Bauweiſe der Schwarzwaldeigenart entgegenkommt, bringt alle Bequemlichkeiten für die Gäſte. Der Aus⸗ blick vom Platz iſt faſzinierend und die Möglichkeiten ihn zu erreichen ſo beguem, daß wohl mancher allein ſchon rd dieſe Lage des Golfplatzes als Golffreund gewonnen wird. Die Hochſaiſon ſteht zunächſt im Zeichen des Golf⸗ ſports, des Wettſpiels der offenen Meiſterſchaft von Deutſchland, welche in den letzten Jahren immer in Wann⸗ ſee ausgetragen wurde, nun aber ſich vor völlig anderen, neuartigen und intereſſanten Sportaufgaben ſieht, welche durch die Eigenart des Terrains gegeben ſind. Schon ſind eine ganze Reihe von bekannten Golfſpielern aller Zonen hier eingetroffen, um das Training zu beginnen. Dleſes Meiſterſchaftsſpiel iſt ein ſportliches Ereignis er⸗ ſten Ranges, zugleich aber auch ein geſellſchaftliches. Gilt es doch der Golftradition überhaupt Reverenz zu erweiſen, denn hier in Baden⸗Baden haben 1911 und 1912 die erſten Meiſterſchaften ſtattgefunden, damals, als der berühmte Golfſpieler Harry Vardon den Weltrekord von 72 Löchern in 279 Schlägen auſſtellte. Das Wetter, immer mal wie⸗ der etwas brummig und unſicher, ſcheint ſich zu dieſem Ereignis aufhellen zu wollen. Wie auch immer um dieſe Zeit, in der Zeit der Hochſaiſon, nimmt jeder gern Vor⸗ ſchuß auf das Konto Lebensfreude, das in Baden⸗Baden an erſter Stelle rongiert. Der erſte Tag Den Auftakt zur Großen Woche in Baden ⸗ Baden bildet die Offene Golfmeiſterſchaft von Deutſchland, die am Samstag auf dem neuen Golfplatz vor dem Römers⸗ berg bei ſtarker Beteiligung ihren Anfang nahm. Nicht weniger als 47 Berufsſpieler und 6 Amateure aus Deutſchland, Frankreich, Belgien, England, Oeſterreich, der Schweiz und Amerika folgten dem Rufe des älteſten deut⸗ ſchen Golfelubs Baden⸗Baden. Alles, was einen Namen im Golfſport beſitzt, gab ſich in Baden⸗Baden ein Stell⸗ dichein. Der Titelverteidiger, der als Trainer beim Golf⸗ und Landelub Berlin⸗Wannſee angeſtellte Engländer Peroy Aliß hat in ſeinem Landsmann Henry Cot⸗ ton und dem neuen ſchweizeriſchen Meiſter, dem Fran⸗ zoſen Boyer, ſeine härteſten Gegner. Geſpielt wurde auf 72 Löcher(4 Runden 3 18). Die Witterung, die im Laufe der Woche noch von Regen beeinträchtigt war, hatte am erſten Tage ein Einſehen. Von oben blieb wenigſtens das Naß aus, ſo daß ſich die Kämpfe reibungslos abwickel⸗ ten. Zum Ausſcheiden wurden 10 Spieler gezwungen, die mehr als 25 Schläge des Beſten benötigten, ſo daß ſich noch 43 Spieler im Rennen befinden. Nach den Spielen des Samstags hat ſich bei den Berufsſpielern ſol⸗ gende Spitzengruppe herausgeſchält: 1. Percy Allis(Golf⸗ und Landelub Wannſee) 1. Runde 69, 2. Runde 66, zuſammen 135 Schläge, 2. Auguſt Boyer⸗ Golſelub Nizza(6767136), 3. Henry Cotton⸗Langley⸗ Park⸗Golfelub(69—69— 138), 4. J. Jerſombeck⸗G. L. C. Wannſee(69— 72141), 5. R. Murray⸗Lübeck⸗ Travemünde (7870143), 6. M. M. Goldſmith⸗CC. Luzern⸗Dietſchi⸗ berg(7668144), 7. VS. Robertſon⸗Weſt⸗Hill GC.(74 71-145), 9. Franz Beßner⸗GC. Bad Kiſſingen(72—74—146), 10. Georg Beßner⸗SC. Garmiſch⸗Partenkirchen(7874. 147). Bei den Amateuren führt A. E. Cott⸗Northants GC.(81—70—151) vor B. Carell und R. Johnſon. Boyer⸗Nizza gewinnt die deutſche Golf⸗ meiſterſchaft Bei ſchönſtem Sommerwetter wurden am Sonntag die deutſchen Golfmeiſterſchaften für Herren in Baden⸗Baden beendet. Ueberraſchenderweiſe vermochte der Engländer Percy Alliß ſeinen Titel nicht erfolgreich zu verteidigen. In der vierten Runde rückte A. Boyer⸗Nizza an die Spitze und gewann mit drei Schlägen vor Alliß und deſſen Landsmann Cotton. Deutſcher Amateurmeiſter wurde der Engländer Catt vor ſeinem Landsmann Carell. — Neue Rekorde beim Freiburger Vergrennen Der Engländer Bullus⸗NSu fährt die abſolute beſte Zeit des Tages Carracciola⸗Mercedes⸗ Benz bei den Sportwagen, v. Morgen auf Bugatti in der Rennwagenklaſſe ſiegreich Zum zweiten Male wurde am Sonntag das tradisznell gewordene Rennen um den deutſchen Bergrekord ausgetragen. Die Veranſtaltung, die diesmal mit dem internationalen Rennen um die Europa⸗ Bergmeiſterſchaft verbunden wurde, war von herr⸗ lichſtem Wetter begünſtigt. Allerdings rechnete man nicht damit, daß es gelingen ſollte, die im Vorfahre aufgeſtell⸗ ten Beſtleiſtungen zu unterbieten, denn das Wetter war an den Trainingstagen, vornehmlich Samstag, verhältnis⸗ mäßig ungünſtig. Umſo überraſchender kam es, daß auf der 12 Km. langen Strecke, die in nicht weniger als 173 Kurven zum 1200 Meter hochgelegenen Ziele führt, neue Rekorde aufgeſtellt wurden. Man war ſchon im Jahre 1928 überraſcht über die kurze Fahrzeit von Heuſer⸗Klein⸗ ſchmalkalden, der den Schauinsland in 944,2 Min. (74,637 Stkm.) mit Sportwagen bewältigte. Dieſer Re⸗ kord konnte 1929 nicht geſchlagen werden. Beim dies⸗ maligen Rennen wurde er aber mehrfach über⸗ boten. Bullus war ausgezeichnet in Form und ſetzte ſeinen ungehemmten Siegeslauf vom Klauſenpaß in der gleichen Weiſe fort. Er bewältigte die Strecke in der fabelhaften Zeit von:19,3 Min., was einem Stundenmittel von 77,19 Km. entſpricht. Kein Wunder, daß das annähernd 60 000 Perſonen zählende Publikum die Fahrt mit begeiſterten Rufen begleitete und in laute Hochrufe aus⸗ brach, als zugleich mit der deutſchen die engliſche Flagge an dem Sitz der Rennleitung gehißt wurde. In glänzen⸗ der Fahrt brachte Bullus Kurve um Kurve hinter ſich und konnte den bisherigen Rekord von Heuſer um 23%(Sekunden unterbieten. Vom Publikum wurde er vor den Tribünen mit großer Begeiſterung be⸗ grüßt. Sein ſchärfſter Konkurrent, der Genfer Oilter auf Motoſacoche, bewältigte die ſchwierige Strecke in:38 Min.(74,74 Stkm.) und hat damit alſo auch den bisherigen abſoluten Rekord unterboten. Auch ſonſt gab es bei den Solomaſchi nen in den Spitzenleiſtungen gute Fahrzeiten. Ul m⸗Düſſeldorf fuhr auf NSU 9249,(73,28 Stkm.) heraus, während ſich der Schweizer Alfter auf Condor mit 10:10 Min. (70,81 Stkm.) begnügen mußte. Er hatte weniger Glück als ſein Landsmann Gug hol t⸗Zürich auf Sun beam der die Zeit von:57 Min.(72,36 Stkm.) benötigte. Auch Geiß⸗Pforzheim konnte ſich mit ſeiner 247 cem. Da W⸗ Maſchine eine ganz vorzügliche Zeit von 10:29,3 Min. (68,61 Stkm.) herausholen. Weniger vom Glück waren die Italiener begünſtigt, die ſich mit den mittleren Plätzen abfinden mußten. 8 5 5 Bei den Seitenwagen war es nicht möglich, die beſtehenden Beſtzeiten zu unterbieen. Tang⸗Cannſtatt, der zweimal ſtartete, einmal in der 600 cem.⸗Klaſſe, das zweite Mal in der Literklaſſe, jedesmal mit einer Halb⸗ litermaſchine, konnte die Zeit von 10:47 Min.(66,76 Slkm.) erzielen. 8 Bei den Sportwagenklaſſen gab es gleich mehrfache Unterbietungen des vorjährigen Re⸗ kords. Carracciola auf Mercedes⸗ Benz konnte den im Vorjahre vom Grafen von Kalnein mit 10:50 Min. aufgeſtellten Rekord auf:38,1 Min.(74,71 Stkm.) verbeſſern und ſchlug damit ebenfalls den von Heuſer 1928 aufgeſtellten Bergrekord von:44,2 Min. Er und Bullus waren die Helden des Tages und errangen beim Publikum reißenden Beifall. Ergebniſſe: Krafträder bis 250 cem: 1. Geiß⸗ Pforzheim, DW. 10:29,3 Min.(68,61 Stundenkilometer); 2. Kohfink⸗Bietig⸗ heim, Montgomery, 10:45,(66,93); 3. Frenzen⸗Bonn, UT. 11:20(63,52). 8 Krafträder bis 360 cem: 1. Reunier⸗Brüſſel, Velocette, 10:08,2 Min.(71 Stkm.): 2. Hänni⸗Gaſel bei Dern, Con⸗ dor, 10:09,1(70,90); 3. Adam⸗Nürnberg, Viktoria, 10:28, (68,76).— Bis 500 cem: 1. Bullus⸗Neckarſulm, NSu., 919,3 Min.(77,19 Stkm.), ſchnellſte Zeit der Motorräder; 2. Oilter⸗Genf, Motoſacoche, 9788(74,74); 3. Ulmen⸗ Düſſeldorf, Nu.,.49,(78,28).— Bis 1000 cem: 1. Gut⸗ holz⸗Zürich, Sunbeam,:57 Min.(6,36 Stkm.); 2. Rütgen⸗ Erkelenz, NSlt., 10:04,2(71,47); 3. Binz⸗Bern, Douglas, 10:11,(70,61). 5 Krafträder mit Beiwagen bis 600 cem: 1. Hoefle⸗Neu⸗ ſtadt a. d.., Viktoria, 11:50,2 Min.(60,81 Stkm.): Lang⸗Cannſtott, Standard, 12:03,1(59,73); 3. Winkhart⸗ Feuerbach, Norton, 12:09,(59,21).— Bis 1000 cem: 1. Lang⸗Cannſtatt, Standard, 403 cem, 10:47 Min.(66/76 Stkm.); 2. Ley⸗Nürnberg, Triumph, 11:18(63,71). Sportwagen, Klaſſe H⸗J⸗J, 350—750 cem: 1. Simons⸗ Berlin, DKW. 12:17 Min.(58,65 Stkm.); 2. Bach⸗Stutt⸗ gart, BMüW. 12:32,2(57,40); 3. Herwig⸗Dillenburg, BMW. 13:25,(53,63).— 750—1100 cem: 1. Boucly⸗Nizza, Salm⸗ ſon, 11:21,4 Min.(63,36 Stkm.); 2. Schneider⸗ Zürich, Derby, 12:13,1(58,91); 3. Berger⸗Böckingen, Mathis, 18:08,(54,78).— 11004500 cem: 1. Dr. Riſſe⸗Solingen, Bugatti, 12.29 Min.(57,67 Stkm.) im Alleingang.— 15002000 cem: 1. Kurz⸗Untermünkheim, Bugatti, 12:21 Min.(59,1 Stkm.); 2. Danelli⸗Paris, Bugatti, 22:95, (31,3).— 20003000 cem: 1. Graf von Kalnein⸗Domnau, Bugatti,:49,3 Min.(78,27 Stkm.), 2. Burgaller⸗Berlin, Bugatti,.54,(72.62); 3. Bernſtein⸗München, Bugattt, 11:18,(63,67).— Ueber 3000 cem: 1. Carrgceiola⸗Stutt⸗ fart, Mercedes⸗Benz, 988,1 Min.(74,1 Stkm.), beſte 5 der Sportwagen; 2. Trefz⸗Stuttgart, Stoewer, 13:59,4 62,48); 3. 18,52, (51,88). Rennwagen: 1. Prinz zu Leiningen von Amorbach, Bugatti, 10:08,4 Min.(75,95 Stkm.); 2. Volkharot⸗Düſſel⸗ dorf, Bugatti, 10:11,(70,68); 3. Graf Areco⸗Zinneberg⸗ Wien, Amilkar, 10:34,2(68,109).— 15002000 cem: 1. Stu⸗ ber⸗Bern, Bugatti, 988,(7468 Stem)— 2000—8000 cem: von Morgen⸗Berlin, Bugatti,:23,2 Min.(76,87 Stkm.), Tagesrekord, abſolut beſte Zeit; 2. von Stuck⸗ Wien, Auſtro⸗Daimler,:88,1(76,02); 3. Zanelli⸗Paris, Bugatti, 943,1(74,07). Minartz⸗ Annie⸗Nürnberg, Stoewer, Tennisklubkampf in Mannheim Tennisklub Mannheim gegen Teunnisklub Grün⸗ Weiß, Wiesbaden⸗Biebrich 13:9 Am geſtrigen Sonntag fand bei ſtrahlender Sonne auf den Plätzen am Friedrichsring eine Begegnung zwi⸗ ſchen einer Mannheimer Mannſchaft und Mitgliedern des Tennisklubs Grün⸗Weiß, Wiesbaden⸗Biebrich ſtatt. Die Mannheimer Herrenmannſchaft beſtand zur Hälfte aus Junioren, die aber alle ihre Einzelſpiele verloren. Unſere Damen zeigten ſich dagegen faſt durchweg den Gä⸗ ſten überlegen; im zweiten Dameneinzelſpiel zog ſich die Wiesbadenerin Frau Neugebauer, als ſie ſchon mit:2, :4 gegen Frou Kopf in Führung log, eine Fußverletzung zu, die ſie am Weiterſpielen verhinderte. Sie mußte das Spiel abbrechen und ſo den Punkt den Mannheimern überlaſſen. In den Doppelſpielen ſchnitten die Einhei⸗ miſchen günſtiger ab, da die Herren von ihren Mixed⸗ Partnerinnen beſſer unterſtützt wurden. Bei den Gäften fielen beſonders die Juniorin Inge Binder und der Ju⸗ nior H. Crones auf, die über ſehr ſchöne und ſichere Schläge verfügen. Mannheim gewann das Städtewettſpiel mit 13:9 Punkten, 27:22 Sätzen und 261:236 Spielen. Nachfolgend die Reſultate: Herreneinzel: Dr. Servos(.)— Meiſter(.) 68, :2; Lorch[(.)— H. Crones(.) 719,:6; Armbruſter 2(.)— Freundlich(.):2, 64; Dr. Kuß(.)— K. Crones(.):8,:10; E. Weil(.)— Schneider .) 57, 61:4, 618; Retwitzer(.)— G. Binder(.) :7,:6.— Dameneinzel: Frl. Huck(.)— Frl. Binder (.):4,:5, Frau Kopf(.)— Fr. Neugebauer(.) „:5 zgez.; Fr. Donath(.)— Frau Brode(.):2, 2; Fr. Schröder(.)— Frl. S. Held(.):2, 715; Fr. E. Rothſchild(.)— Fr. Jakobi(.):8,:6, 126; Frl. R. Reiß(.)— Frl. L. Held(.) 614,:4.— Herrendoppel: Dr. Servos⸗Loure[.)— Schneider⸗H. Crones(.):6,:6; E. Armbruſter⸗Weinberger(.) —. K. Meiſter⸗Freundlich(.):6,:2,:5; Lorch⸗Retwitzer (.)— K. Crones⸗G. Binder 613,:2.— Gemiſchtes Doppel: Frl. Huck⸗Dr. Servos(.)— Frl. Binder⸗ Freundlich(.):6, 623,:1; Frau Donath⸗E. Armbruſter (.)— Fr. Brode⸗H. Crones(.):2,:5; Fr. Kopf⸗B. Armbruſter(.)— Frl. S. Held⸗H Crones(.):6, :67 Fr. Schröder⸗Dr. Kuß(.) Frl. S. Held⸗Schneider (.):7,:6; Frl. R. Reiß⸗Lorch(.)— Frl. L. Held⸗ G. Binder(.):10,:0, 674; Fr. E. Rothſchild⸗Weil (.]— Fr. Jakobi⸗K. Crones(.):4, 376, 678; Frl. A. Reiß⸗Retwitzer(.)— Fr. Groffy⸗Arndt(.):3,:2. Var. 888 2 8 SS S 2 Briliſche Empire Spiele Hilde Schraders Weltrekord geſchlagen In Hamilton in Kanada haben die britiſchen Empire⸗ ſpiele unter Beteiligung der beſten Athleten aus England, Kanada, Auſtralien, Neuſeeland und Afrika begonnen. In den leichtathletiſchen Wettbewerben ſiegte am erſten Tage im Lauf über 220 Yards der Engländer Engelhart in 21,8 Sek. Ueber 440 Yards Hürden holte der Olympia⸗ ſieger Lord Burghley in 54,4 Sek. den zweiten Sieg für die engliſchen Farben heraus. Das 6⸗Meilen⸗Laufen ge⸗ wann Savidan⸗Neuſeeland in der neuen kanadiſchen Re⸗ kordzeit von 30:49,6. Den erſten Erfolg für Kanada er⸗ zielte im Dreiſprung Mallcombe mit 14,75 Meter. Bei den gleichzeitig ausgetragenen Schwimmwettbewer⸗ ben ſiegte über die 200 Mards Bruſtſtrecke Miß Wolſtenholme in der neuen Weltrekordzeit von 254,6 Min. und verbeſſerte damit die alte Welthöchſtlei⸗ ſtung der deutſchen Olympiaſiegerin Hilde Schrader⸗ Magdeburg von:57,8 Min. ganz erheblich. Joyce Copper⸗ England gewann 400 Meter Crawl in:25, Min., und den dritten Sieg für Englands Farben errang in 100 Yards Rückenſchwimmen Trippett in:05,4 Min. Der Auſtralier Ryan belegte auch die 400 Hards Freiſtrecke in 439,8 mit Beſchlag, während das Kunſtſpringen von dem Kanadier Phillips gewonnen wurde. Joſé Santa ſiegt in Amerika Joſé Santa, der auch in Deutſchland bekannte portugie⸗ ſiſche Schwergewichtler, ſchlug am Donnerstag in Newyork den Boſtoner Sherrin bereits in der dritten Runde k.., obwohl er ſelbſt in der erſten Runde bis neun zu Boden mußte. Rennen zu Hoppegarten 1. Zama⸗Rennen: 3300 4, 2000 Meter: 1. Teskes Ina (Anderle), 2. Erika, 3. Amönenwarte. Toto: 20. 2. Trachenberg⸗Rennen: Für Zweijährige, 2800 4, 1200 Meter: 1. Burhoevedens Pandur(Wermann), 2. Nomos. 3. Zarentochter. Toto: 60, Platz: 19, 12, 19. Ferner lie⸗ fen: Silberling, Honeſtus, Novalis, Wotan, Agricola. 3. Gulliver⸗Rennen: Ausgleich 2, 3300, 1890 Meter: 1. Friedigers Anskar(Vinzenz), 2. Feldjäger, 3. Domfalke. Toto: 156, Platz: 27, 17, 25. Ferner liefen: St. Robert. Hervine, Marcianus, Aulos, Helgoländer, Opar, Kur⸗ märker, Mazedonier. 4. Flibuſtier⸗Reunen: Verkaufsrennen, 800 /, 1000 Meter: 1, v. Opels Vialta(Narr), 2. Tano, 3. Fificus. Toto: 93. Platz: 21, 58, 16. Iſchl, Kaphi. 5. Hannibal⸗Rennen: 6500, 2800 Meter: 1. S. A. v. Oppenheims Avant(Munro), 2. Verena, 3. Wilfried, Toto: 12. 6. Sporn⸗Rennen: Für Zweijährige, 6500 IA, 1000 Meter: 1. v. Opels Elaß(Narr), 2. Mvorne, 3. Pepito, Toto: 120. Platz: 30, 21, 31. Ferner: Filmenau, Ich will, Willkomm, Schwarz⸗Weiß⸗Rot, Trochäe, Carina. 7. Sieger⸗Reunen: Ausgleich 3, 2900 /, 1400 Meter: 1. Sterns Helmbuſch(Anderle), 2. Wintermärchen, 3. Be⸗ luge, 4. Eroica. Toto: 36. Platz: 15, 27, 19, 7. Ferner: Kriegsſpiel, Martonius, Poliklet, Dixi, Eidora, Leucht⸗ turm, Gaſſenjunge, Diomedes, Saharet. Karlshorſt(17. Auguſt): 1. Lilien⸗Hürdenrennen. Für Dreij. 3500 J. 2800 Meter. 1. Wriedts Monte Carlo(M. Oertel), 2. Florett, 3. Loh⸗ Ferner Aroſa, Iguanodon, land. Ferner liefen: Katuſchka, Simplars, Briholder, Old⸗ wig. Tot. 16:10, Pl. 13, 16, 31:10. 2. Fortuna⸗Preis. Jagdrennen. 5000 /. 4000 Meter. 1. Burger Söhnes Prevoyant(Kränzlein), 2. Enzian, 8. Neuer Ulſter. Ferner lief: Vimont. Tot. 15:10, Pl. 13, 15:10. 3. Nanbritter⸗Hürdenrennen. 3000 4 3000 Meter. 1. C. Schapers Colibri(A. Oſtermann), 2. Irrwiſch, 3. Sea Lord. Ferner liefen: Richtlinie, Empfehlung, Die Saar, Indra, Variante. Tot. 27:1, Pl. 14, 18, 21:10. 4. Jungfern⸗Preis. Für Zweij. 8500 4. 1000 Meter. 1. Baron Buxhoevedens Eſto Vir(Huguenin), 2. Irri⸗ goyen, 3. Parzenländer. Ferner liefen: Silberling, Ram⸗ ſes, Kavaleriſt, Blankenſtein, Page, Berenice. Tot. 25:10, Pl. 14, 30, 30:10. 5. Berolina⸗Jagdrennen. 8500 J. 3000 Meter. 1. Heinz Stahls Rheinart(H. Ackermann), 2. Sachſe, 3. Rotbuche. Ferner liefen: Herbſtzeitloſe, Fenelon, Frauengunſt. Tot. 25:10, Pl. 39, 14:10. 6. Oskar⸗Oehlſchläger⸗Jagdrennen. 3000 4. 3700 Meter. 1. F. Sträters Otis(Unterholzner), 2. Formno, 3. Werden. Ferner liefen: Sigmar, Wiesbaden, Minnelied, Welf, Sonate, Cut endearvem, Laokoon. Tot. 101:10, Pl. 317 27, 25110. Frankfurt a. M.(17. Auguſt): 1. Preis von Schwanheim(2800 Mark, 1200 Meter): 1. M. J. Oppenheimers Teutſche(Grabſch); 2. Ferrari; 3. Rheinluſt. Ferner: Fichtennadel, Babette. Tot.::10; Platz: 11, 11:10. 2. Eduards von Grunelius⸗Erinnerungsrennen(4000 Mark, 2100 Meter): 1. M. Böhms Meiſterpolier(Grabſch); 2. Metrodorus; 3. Moewe. Ferner: Fortunatus, Caro Bube. Tot.: 28:10; Platz: 11, 11:10. 3. Feſt⸗Preis(4000 Mark, 1800 Meter): 1. von Wein⸗ bergs Machvoran(O. Schmidt); 2. Delifee; 3. Rosmarin. Ferner: Galleria Reale, Saalburg, Dido. Tot.: 22107 Platz: 13, 14:10, 4. Landgrafen⸗Rennen(8000 Mark, 1200 Meter): 1. v. Oppenheims Adrienne(Munro); 2. Pelex; 3. Waſſerquelle. Ferner: Good Boy. Tot.: 15:10; Platz: 10,1210. 5. Alexander⸗Rennen(10000 Mark, 2000 Meter): 1. v. Weinbergs Ladro(O. Schmidt); 2. Wiener Blut; 3. Libe⸗ rator. Tot.: 12:10. 6. Verloſungs⸗Renuen(3500 Mark, 1800 Meter): 1. Frau v. Opels Eiſenhagel(Narrſ; 2. Majeſte; 3. Seba⸗ 8 Ferner: Südwind, Brombeere. Tot: 15:10, Platz: 11, 13:10. 7. Albert von Metzler⸗Erinnerungsrennen(2800 Mark, 1400 Meter): 1. Kultſchinſfkys Mydear(Göbl); 2. Trans⸗ greſſer; 3. Sturmbock. Ferner: Pollyduck, Karlin, Pedrillo, e Avalun, Patrella. Tot.: 80:10; Pl.: 28, 16, 22:10. 1 0 1 „ und.—, Ul. Platz dark.— und 3. D s e: l. Plata Mark.— und 10. EEE Err We A e. * een 8 0. ge e e 4 Montag, den 18. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 377 Nachrichten aus Baden Wiederſehensfeier der 50jährigen Schulfreunde Tr. Ladenburg, 15. Auguſt. Schon eifrig ſind die Vorbereitungen im Gange. Der vorbereitende Aus⸗ ſchuß hat ſich konſtituiert, um in der Ferne und Nähe alle Schulfreunde aufzuſpüren und einzuladen für die Feier, die im September ſtattfindet. Bei der letztfährigen Feier ſandte u. a. auch der Roſendoktor⸗ Dichter Ludwig Finckh ein ſchönes Wort zur Feier der 50jährigen Schulfreunde. Er ſchrieb einer La⸗ denburger Dame:„Unſeren Müttern, die uns ge⸗ boren haben vor 50 Jahren, und unſeren Vätern, die uns in dieſe Welt geſtellt haben, wollen wir danken, denn ſie haben uns einen Kern mitge⸗ geben, der wieder ausgeſchlagen iſt zum grünen Baum. Wenn auch nicht lauter Aepfel und Birnen dran hängen— auch einmal ein dürrer Aſt und ein wilder Zweig— hier ſtehen wir und geben Schatten und ſind nutzbar für Volk und Menſchheit!“ Er kennzeichnete die ſchöne Feier als Dankesfeſt, den Eltern geweiht, und gab dadurch der Sitte neuen Inhalt. Vom Heidelberger Radiumbad * Heidelberg, 15. Auguſt. In letzter Zeit wurde ein merkliches Nach laſſen der gewohnten täglichen Soleförderungsmenge im hieſigen Radium ſo l- bad beobachtet, das im vorigen Monat auf ein zwei⸗ jähriges Beſtehen zurückblicken konnte und das wäh⸗ rend dieſer Zeit im ganzen 8,5 Millionen Sole för⸗ derte und 50 000 Bäder verabreichte. Man befürchtete bereits ein langſames Verſiegen der Quelle. Andererſeits neigte man wieder zu der Anſicht daß ſich innerhalb der in die Tiefe gehenden Verrohrung irgend ein Fremdkörper befinden müſſe, und ſo ent⸗ ſchloß man ſich zu einer eingehenden Unterſuchung. Hierbei ſtellte man feſt, daß ſich am unterſten Ende des 153 Meter in die Erde hinabreichenden Kolben⸗ geſtänges ein Loch gebildet hat, das die verminderte Ausſchüttung des Quellwaſſers verurſachte. Die ſofort vorgenommene Erneuerung des Kolben⸗ geſtänges und der Verrohrung bis zu der vorerwähnten Tiefe wurde nun anfangs dieſer Woche zu Ende geführt. Dadurch konnte nun nicht nur wie⸗ der das frühere tägliche Förderquantum, ſondern ſogar noch eine weſentlich höhere Ausbeute erzielt werden. Die ſteigende Beſucherzahl, die die tägliche Durch⸗ ſchnittsziffer des Vorjahres erreicht, geſtattet einen weiteren Ausbau des Solbades. So wurden in letzter Zeit eine Inhalation und Sitzbäder für gynä⸗ kologiſche Krankheitsfälle eingerichtet. Großfeuer in Neckarſteinach * Neckarſteinach, 16. Auguſt. In der Nacht zum Samstag brach im Gaſthof„z u m Schiff“, Be⸗ ſitzerin Wwe Schmitt, Feuer aus, dem das Wirtſchaftsgebäude zum Teil zum Opfer fiel. Durch Eingreifen der Heidelberger und der Neckar⸗ gemünder Feuerwehr konnte der Brand auf ſeinen Herd lokaliſtiert werden. Durch den ſtarken Sturm, der in der Nacht herrſchte, breitete ſich das Feuer ſehr raſch aus, ſo daß einige Fremde, die in dem Gaſthaus wohnten, nur notdürftig bekleidet, ſich noch retten konnten. Der Schaden wird auf etwa 40 000/ geſchätzt. Man vermutet Brandſtiftung. * .. Schwetzingen, 15. Auguſt. Völlerei muß es genannt werden, wenn verheiratete Männer nichts beſſeres mit dem als Erwerbsloſe empfangenen Un⸗ terſtützungsgeld anzufangen wiſſen, als ſich in die Wirtſchaft zu ſetzen, acht Stunden lang zu trinken und Karten zu ſpielen und am Schluß dann noch eine große Streiterei heraufbeſchwören, ſodaß die Polizei eingreifen muß. Ein derartiger ſkan⸗ dalöſer Vorfall trug ſich leider in unſerer Stadt mit vier Familienvätern aus Ketſch zu. * Kippenheim(A. Lahr), 16. Auguſt. Hier geriet ein achtjähriges Mädchen unter einen Wagen und wurde ſo ſchwer verletzt, da es bald darauf ſtarb. einem Speyerer Mädchen, das nicht ohne Folgen wei neue Kirchen in Ludwigshafen Die Ausdehnung der jungen Großſtadt Ludwigs⸗ hafen nach der Bannmeile zwingt auch zum Bau neuer Kirchen. Seit dem Kriege iſt eine ganz neue Gemeinde mit 2% tauſend Seelen durch die Stif⸗ tung des Fabrikanten Dr. Raſchia für Kriegs⸗ opfer entſtanden, die Gartenſtadt Hochfeld. Auch bis zur Gemeinde Frieſenheim reichen die Neubauten bereits hinaus. Die Latholiſche Geſamt⸗ kultusgemeinde hat mit ſchweren Opfern vier neue Kirchen ſeit fünf Jahren an der Stadt⸗ peripherie errichtet. Nun folgt die proteſtan⸗ tiſche Gemein de nach. Zwei neue Kirchen werden von den Architekten Natteyer und Schneider, den Schöpfern des Pfalzbaus, in aller⸗ nächſter Zeit ausgeführt. Da das Viertel der J. G. Farben und der GAG⸗ Bauten am Ebertpark bisher nur auf die ziemlich entlegene Apoſtelkirche am Rupprechtsplatz an⸗ gewieſen war, erſteht künftig im Zielpunkt der Ebert⸗ und Fichteſtraße, nahe dem Vereinshaus der J. G. Farben, vom Park aus ſichtbar, eine Zen⸗ tralkirche für 800 Beſucher mit ſtattlicher Empore Aus ber Pfalz Abſchluß des Dom jubiläums :: Speyer, 16. Auguſt. Die Speyerer Dom ju bi⸗ läums⸗ Feierlichkeiten fanden am Mariä⸗ Himmelfahrtstag mit der erſtmals veranſtalteten mächtigen Kundgebung für die katholiſche Glau⸗ bensſache, mit einer Wallfahrt zum neuen Gnaden⸗ bild des Domes und mit einer im Katholiſchen Ver⸗ einshauſe abgehaltenen letzten Verſammlung des Domfeſtausſchuſſes einen würdigen Abſchluß. Kind vom Zug überfahren * Frankenthal, 16. Auguſt. Am Freitag mittag wurde am Bahnhof Frankenthal in der Nähe des Poſtgebäudes ein vierjähriger unbeaufſichtigter Knabe vom Lokalbahnzug Frankenthal Oppau Edigheim überfahren und ſchwer verletzt. Nach Angabe ſeiner Spielkameraden verſuchte der Verletzte ſich auf ein Trittbrett des in langſamer Fahrt befindlichen Zuges zu ſetzen. Hierbei rutſchte er zwiſchen den Enden zweier Trittbretter durch und wurde vom Zuge erfaßt. Nach einer neueren Mel⸗ dung iſt das Kind inzwiſchen den Verletzungen er⸗ legen. N nd. Speyer, 15. Auguſt. Das hieſige Bezirksamt hat die Anordnung getroffen, daß alle verunſtaltenden Reklamen im Bezirksbereich alsbald anzuzeigen bezw. zu beſeitigen ſind.— Der 23jährige Sohn Andreas des hieſigen Dachdeckermeiſters Hoff ⸗ mann hat Donnerstag nacht außerhalb des Stadt⸗ gebietes bei der Kaſerne Selbſtmord verübt, indem er ſich eine Kugel in den Kopf jagte, die tödlich wirkte. Der junge Mann ging aus verſchmähter Liebe in den Tod. Er hatte ein Verhältnis mit blieb. Da das Mädchen ſich nun doch von ihm los⸗ ſagte, ſuchte der Lebensmüde in jener Nacht nochmals das Anweſen der Eltern ſeines Mädchen auf, um in der Nähe der Geliebten aus dem Leben zu ſcheiden. Die Leiche wurde in einer Blutlache im Garten vor⸗ gefunden. :: Landau, 16. Auguſt. Zum pfälziſchen Krieger⸗ treffen laufen die Anmeldungen in unerwartet hoher Zahl ein. Bis jetzt haben 56 Generäle ihr Erſcheinen beſtimmt zugeſagt, außerdem ſind von früheren Truppenformationen insgeſamt 35 000 Anmeldungen eingelaufen. Aus dem Saar⸗ gebiet allein werden fünf Sonderzüge kommen. für 150 Sänger, ſo daß in Ludwigshafen auch wür⸗ dige Kirchenkonzerte möglich werden. Eigenartig gipfelt dieſer Zentralbau nicht in einer Kuppel(wie der der Chriſtuskirche in Mannheim]. ſondern über dem Rundbau ſteigt ein Türmchen an— eine Lö⸗ ſung, die erſt ſeit dem„Betonſtil“ angängig iſt. Dieſer Turm beſteht natürlich nicht aus Stein, ſon⸗ dern aus einem verſilberten Eiſengerippe. Da in Zentralbauten die Widerhallgefahr groß iſt(ſiehe das Mannheimer Planetarium), ſind zur Begrenzung der Rückwürfe beſondere Vorkehrungen getroffen. Die zweite Kirche erhält die Gartenſtadt. Sie bildet die Krönung eines Baublocks am Schulplatz und ſtellt die Verbindung her zwiſchen dem bereits ſeit 4 Jahren betriebenen Kinder⸗ und Altersheim einerſeits und der gegenwärtig im Bau begriffenen Kinderſchule auf der andern Seite. Das Gottes⸗ haus faßt—600 Beſucher; unterirdiſch wird ein Ge⸗ meindeſaal für 400 Perſonen angelegt. Der Turm ſteht campanileartig ſeitlich. Die Schauſeite öffnet ſich in drei hohen Bogen. So wird die Architektur den heimeligen Charakter einer Garten⸗ ſtadt⸗ und Siedelungskirche wahren. X. CCC.G/ AſAAcccfcccc(f/(/fß(ß Schwerer Unfall eines Waldhüters :: Eſſingen, 16. Auguſt. Als der 67jährige Wald⸗ hüter Jakob Meerhoff aus Eſſingen auf einem Dienſtgang über einen Graben ſprang, entlud ſich der ungeſichert in ſeiner Hoſentaſche ſteckende Dienſt⸗ revolver. Durch eine Kugel, die in den Unterleib drang, wurde Meerhoff ſehr ſchwer verletzt. Er wurde in hoffnungsloſem Zuſtande ins Landauer Krankenhaus eingeliefert. Nachbargebiete Ein 14jähriger neuer„Landesvatter“ * Darmſtadt, 17. Auguſt. Im Heſſiſchen Regie⸗ rungsblatt wird bekannt gegeben, daß dem Karl Johann Wilhelm Link in Offenbach, geboren da⸗ ſelbſt am 19. Januar 1916, geſtattet wurde, an Stelle ſeines ſeitherigen Familiennamens in Zukunft den Familiennamen„Landes vatter“ zu führen. Totgefahren dt. Bingen, 16 Auguſt. Auf der Straße von Frei⸗ Weinheim nach Gau⸗Algesheim im ſogen. Galgen⸗ buckel wurde der Zimmermeiſter Heinrich Roh⸗ leder aus Gau⸗Algesheim von einem Perſonen⸗ wagen erfaßt und eine Strecke weit mitgeſchleift. Blutüberſtrömt blieb der Ueberfahrene bewußtlos liegen. Man brachte ihn ins Ingelheimer Krauken⸗ haus, wo er kurze Zeit nach ſeiner Einlieferung ſt a r b. * * Lampertheim, 16. Auguſt. An der Handwerks⸗ kammer in Darmſtadt haben folgende Handwerker ihre Meiſterprüfung beſtanden: Friſeur Gruſt Ammer, Bäcker Fritz Henkelmann, Metzger Friedrich Wegerle und Wagner Friedrich Ziegler.— Dem heftigen Wirbelſturm am Donnerstag abend iſt die alte Dorflinde vor dem evang. Pfarrhaus an der Römerſtraße zum Opfer gefallen. Die Gemeinde hat damit ein hiſtoriſches Naturdenkmal verloren. sw. Offenbach a.., 16. Auguſt. Die 19jährige Meiſterſchwimmerin Martha Lindemann von hier, die einen Frankfurter Herrn, der an der Offen⸗ bacher Hafenſpitze aus einem Segelboot geſtürzt war, vom Tode des Ertrinkens rettete, erhielt jetzt vom Heſſiſchen Innenminiſter die Rettungsmedaille. Sauerbrey bleibt weiter in Haft. * Frankfurt a.., 17. Auguſt. Die Juſtizpreſſa⸗ ſtelle teilt mit: Das Oberlandesgericht hat die Be⸗ ſchwerde des angeſchuldigten Direktors Sauerbrey gegen den Beſchluß des Landgerichts, durch den die Haftfortdauer angeordnet wurde, verworfen. Sauer⸗ brey bleibt demnach weiter in Unterſuchungshaft. Im übrigen geht die Vorunterſuchung ihrem Ende entgegen. Zahlreiche Bücherprüfungsberichte und Gutachten ſind bereits eingegangen. Eine große Anzahl von Einzelfällen iſt zum Abſchluß gebracht. Mehrere Berichte und Gutachten ſtehen noch aus. Ihre Fertigſtellung wird für die nächſten Wochen erwartet. Die dazu erforderlichen Vernehmungen werden mit tunlichſter Beſchleunigung vorgenommen. Capes ebend Montag, 18. Auguſt Roſengarten: Gaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters München: „Das Dreimäderlhaus“, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Speyer—OGer⸗ mersheim und zurück. Lichtſpiele: Alh om bra:„Skandal um Eva“.— Uni⸗ verſum„Der Schuß im Tonfilmatelier“.— Scala: „Melodie des Herzens“,— Schauburg:„Skandal um Eva“.— Glorig:„Zwei rote Roſen“.— Roy ⸗ Theater:„Das Mädel aus USA.“.— Capito k: „Das Rheinlanoͤmädel“.— Palaſt⸗ Theater:„Der blaue Engel“, Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Ußr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17-19 Uhr. Planetarium: 16 und 17 Uhr Vorführungen. Aus Rundfunk⸗ Programmen Montag, 18. Auguſt .80: Frankfurt: Kurkvönzert von Bad Bertrich: 12.20: 7 rankfurt: Konzert. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 17.00: Mü wchen: Kinderbaſtelſtunde. 17.25: München: Konzert. 18.05: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag; Köln: Elternſtunde. 19.00: München: Stunde der Arbeit. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Unterhaltungs⸗ konzert 20.00: Hamburg: Heitere Dichtungen; Köln: Robert Koppel⸗Abend; München: Schallplatten⸗Wunſch⸗ abend; Belgrad: Klavierkonzert; London 9 Sinfoniekonzert; Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert; Wien: Lieder und Arien; Zürich: Violinkonzert 20.20: Budapeſt: Begrüßungsfeier der Hl. Emerich⸗ Feier; Kattowitz, Warſchau, Stockholm: Konzert; Toulouſe: Sinfoniekonzert. : Berlin, Frankfurt, Königs wuſte rh, Stuttgart:„Des Kaiſers neue Kleider“; Wien: Sinfoniekonzert, anſchl. Tanzmuſik. : Breslau: Hugo Wolf⸗Konzert; Bukareſt: Arien und Lieder; Mailand, Turin: Oper „Luiſe Miller“. : Hamburg: Hörſpiel„Rendezvous“; München: Leſeſtunde: Belgrad, Rom, Zürich: Konzert; Kaſchau, Prag, Preßburg: Opernarien; : Opernmuſik und Wiener Muſik. 21.80: Berlin, Frankfurt, Stuttgart: Konzert: Kaſchau, Prag, Preßburg: Kammermuſtk. 21.40: München: Konzertſtunde 22.30: London 1, 2: Tang muſik. 28.00: Köln: Meiſter des Jazs; Kattowitz, Wav⸗ ſchau, London 3: Tanzmuſik. BZ2t:TD. x xx xxx xxx Chefredakteur. Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: l. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: i. B Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige i. V. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. k 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctporto Offene Stellen 9 Zum regelmässigen Besuch von 2 Privatkundsehaft in Baden Bahnhofsnähe Heller, trockener Lagerraum, auch als ruh. Werkſtätte geeignet, ſofort zu vermieten. preis 20„ p. Mon. Näh. L 14. 18, part. 8504 Vermietungen Leeres groß. Mauſard. Zimmer ab 1. Septbr. an einz. Dame o. Hrn. zu verm. Hrch.⸗Lanz⸗ ſtraße 38,., b. Wimmer 8657 Miet⸗ (Karlsruhe bis Offenburg) sucht erste Möbelfirma Il eingeführten, Branchek. Besepertreter. Für geeignete Bewerber aussichtsreiche Dauerstellung. 235 Angebote mit Zeugnis-Abschriften u. Licht- 8462 2e Moderner Laden- Schwetzingerstraglel 2 mit 2 Schaufenſter, neu hergerichtet, für alle Branchen geeignet, billige Miete, per 1. Oktober zu vermieten. Näh. durch das alleinbeauftragte Immobilien⸗ und Wohnungs⸗ Büro Schön möbl. 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Ledebour .00,.15,.20, 8. 10 Anfang: Die beste Reklame t die u, Müde Quslitäf der Vollmer- Stumpen Von der Reise zurück Dr. F. Lindauer Arzf v4 L 14, 12. Telephon 3 Cärinerplatrmcater n im e „ Haute Montag Zum letzten Male 1 11 ſtände. 8 J Id 91 dus Nähere. Auskunft im Baubüro, Ecke Hugo Wolf⸗ und Weberſtraße, wo Ausſchreibungs⸗ Morgen Ulenstag, 19. August Zum letzten Male Das Schwarzwaldmädel! Karten 60 Pfg. bis Mk..— d. Konzertkasse K. Ferd Heckel, O 3, 10, im 115 erdfsendle mme Hor Stadt Tano Arbeitsvergebung. Neubau Mädchenfortbildungsſchule 1. Verlegen der Linoleumböden, 2. Anſchließen der ſanitären Einrichtungsgegen⸗ 20 bedingungen, ſoweit vorrätig, erhältlich und die! Zeichnungen eingeſehen werden können. Einreichungstermin: Dienstag, den 26. Auguſt 1930, Rathaus N. 1, Zimmer 124: Zu.: 9 Uhr. Zu 2. Hochbauamt. .15 Uhr En Beim Umbau leicht angestaubt! gr O B er POS en Ah. 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