Azen ger Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. Z.„ Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Scholle Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend Mannheimer Veiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung Aus 8 tut Mannhei Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Seſetz und Necht„Neues vom Jilm eit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Einzelpreis 10 Pf. Abend⸗ Ausgabe Dienstag, 19. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 380 Ein neuer polniſcher zrenzzwiſchenfall Einwand frei feſtgeſtellter Spionageverſuch Schärfſter deutſcher Proteſt- Hetzereien bei polniſchen Feſtfeiern Geſpannte Handelsbe ziehungen Die Nummer der Telephonſtange Drahtbericht unſeres Berliner Büros [J Berlin, 19. Auguſt. Wie erſt jetzt bekaunt wird, traten am vorigen Mittwoch abend zwei polniſche Grenzbeamte, der eine mit einem Gewehr, der andere mit einer, Päſtole bewaffnet, bei dem Grenzſtein 0,98 auf J deutſches Gebiet und fragten eine Frau, die mit dem Melken ihrer Kuh beſchäftigt war, wer im Buſch⸗ wärterhaus wohne, ob es Telephonanſchluß habe und ob die Grenze durch Landjäger und Zollbeamte ſchwer bewacht ſei. Die Frau gab ausweichende Antwort. Daraufhin gingen die beiden polniſchen Beamten zu einer anderen Frau, die ebenfalls, aber auf polniſchem Gebiet, beim Melken der Kühe war und fragten ſte, welche Nummer die Telephonſtange auf dem Damm habe. Die Frau erklärte, die Num⸗ mer nicht zu kennen, worauf die Beamten ſie auf⸗ ſorderten, die Nummer durch ſofortiges Nachſehen ſeſtzuſtellen. Als ſie das ablehnte, ging der mit der Piſtole be⸗ waffnete Beamte auf deutſches Gebiet und ſtellte die Nummer der Telephonſtange feſt. Beide Beamte gingen daraufhin nach Polen zurück. Deutſcher Proteſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 19. Auguſt. Die vom Auswärtigen Amt aufgenommenen Er⸗ mittlungen über die neue polniſche Grenzverlet⸗ 1 zung bei Marienwerder ſind zur Stunde noch nicht abgeſchloſſen. Doch wird, da die Schuld Polens be⸗ reits einwandfrei feſtſteht, der deutſche Geſandte in Warſchau bei der polniſchen Regierung gegen den [kandalöſen Vorfall aufs ſchärfſte pro⸗ teſtieren. Polniſche Hetzreden „Die Frout zum Meer!“ In den fünf Weichſeldörfern, die trotz des allgemeinen deutſchen Abſtimmungsſieges Polen zu⸗ geteilt wurden, fand die Zehn⸗Jahrfeier der Ueber⸗ nahme dieſer Orte ſtatt, an der ein großer Teil der Landräte des angrenzenden polniſchen Gebietes und Vertreter der Militär⸗ und Zivilbehörden mit dem pommerellenſchen Wofwoden Lamo teilnahmen. Nach der Anſprache des, Wojwoden und des Bürger⸗ meiſters von Mewe hielt der Direktor des polniſchen Weſtmarkenvereins eine Rede, die in einer vom Weſtmarkenverein eingebrachten Entſchließung gip⸗ felte. In dieſer Entſchließung, die ſich in ſchärfſter Form gegen Reichsminiſter Trevirans wendet, wird von der Möglichkeit eines deutſch⸗polniſchen Krieges“ geſprochen und von der polniſchen Regierung eine energiſche diplomatiſche Intervention verlangt. Zum Schluß wird die polniſche Bevöl⸗ kerung aufgerufen,„alle Kräfte unter der Parole: die Front zum Meer und zu Pommerellen!“ zu mobili⸗ ſteren. Hier iſt offenbar der Ton der Rede in ganz an⸗ derem Maße herausfordernd, als es bei Treviranus der Fall war. Jedenfalls erreicht Polen mit der⸗ artigen„Kraftproben“ vor aller Welt nicht etwa nur, daß es feine Regierung feſtlegt, ſondern ſelbſt immer wieder alle Welt auf die Un haltbarkeit des polniſchen Korridors hinweiſt. „Das Geſicht nach Weſten!“ Der oberſchleſiſche Wojwode Greczynſki hielt an⸗ läßlich des traditionellen Marſches der Aufſtändiſchen in Olſa eine Rede, in der er u. a. ausführte, daß weit über die Grenzen des polniſchen Reiches das pol⸗ niſche Herz ſchlage, der polniſche Gedanke vertreten ſei. Heute ſei das Geſicht der Aufſtändiſchen vor⸗ 1 nach dem Weſten gerichtet, nach dem Oppelner Schleſien, wo ein Grab der Aufſtändiſchen ſich an das andere reihe. Alle Be⸗ ſtrebungen von feindlicher(1) Seite, die ſich für eine Reviſton der polniſchen Grenzen einſetzten, ſeien Verhandlungen mit Dänemark Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Auguſt. Gegen einzelne däniſche Grenzbezirke, in denen die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen war, iſt, wie erinnerlich, vor einigen Wochen eine Einfuhr⸗ ſperre für Vieh nach Deutſchland verhängt worden. Die däniſche Regierung hat vor einigen Tagen die Aufhebung der Sperre beantragt. Mittwoch und Donnerstag werden, wie wir hören, in Berlin zwiſchen Vertretern der däniſchen Regie⸗ rung und des Reichsinnenminiſteriums, des Reichs⸗ geſundheitsamtes und des preußiſchen Handels⸗ miniſteriums Verhandlungen ſtattfinden, ob dem Erſuchen Dänemarks entſprochen werden kann. Beſprechungen in Rotterdam Die Vertreter des Zweckverbandes der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer und der Induſtrie⸗ und Handelskammer Rot⸗ terdam haben die Beſprechungen über die Schwie⸗ rigkeiten der deutſch⸗niederländiſchen Handelsbezie⸗ hungen in Rotterdam fortgeſetzt. Die Vertreter der Rotterdamer Handelskammer äußerten ihre Befrie⸗ digung darüber, daß die deutſch⸗finniſchen privaten Verhandlungen— wie ſie vernommen hätten— ge⸗ am beſten mit den Worten des Generals Rydz⸗ Smigly beantwortet, der auf der Legionärverſamm⸗ lung in Radom geſagt habe, daß hinter jedem Fuß⸗ breit polniſchen Bodens nicht nur die Armee, ſon⸗ dern die ganze polniſche Nation ſtehe. Peinliche Zwiſchenfälle beim Polenbeſuch in Reval Man ſchreibt uns aus Reval: Es kann nicht mehr in Abrede geſtellt werden, daß die Bevölkerung Eſtlands im Gegenſatz zu dem ſtürmiſchen Empfange, den ſie im Vorjahr König Guſtav von Schweden bereitet hat, dem polniſchen Staatspräſidenten gegenüber eine in die Augen fallende Reſerve gezeigt hat. Nicht nur die Begrüßung der Gäſte durch die Bevölkerung war kühl und entſprach der Unzufriedenheit weiter Kreiſe über die polniſche Extratour der Revaler Re⸗ ſcheitert ſeien. Nach den Informationen von deut⸗ ſcher Seite ſei nicht zu erwarten, daß dieſe oder ähn⸗ „liche Beſprechungen fortgeſetzt ooͤer wieder aufgenom⸗ men würden. Die deutſchen Handelskammern ſprachen die Er⸗ wartung aus, daß Deutſchland bald die Ratifizierung des Zuſatzvertrages mit Finnland vom 29. Mai 1929 vornehmen werde. Sollte entgegen dieſer Erwartung der deutſch⸗finniſche Handelsvertrag doch gekündigt werden, ſo hofften die deutſchen Handelskammern, daß der Einfuhrzoll für Butter unter kei⸗ nen Umſtänden höher angeſetzt werde, als in dem Zuſatzvertrage vorgeſehen. An den gegen⸗ wärtig in Deutſchland geltenden Einfuhrzöllen auf Käſe wird nach der Meinung der deutſchen Vertreter ſicherlich nichts geändert werden. Die Vertreter der deutſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammern ſprachen ihre Meinung dahin aus, daß, wenn die Veranlaſſung für die niederländiſche Boy⸗ kottbewegung beſeitigt ſei, die Handelsbeziehungen zwiſchen beiden Ländern wieder wie früher gut nachbarlich werden würden. Auf niederländiſcher Seite teilte man dieſe Hoffnung. Man hat das feſte Vertrauen, daß die Veranlaſſung, die zu der Boykott⸗ bewegung geführt habe, ſich nicht wiederholen werde. Beide Parteien waren ſich dahin einig, daß auf die beiderſeitigen Regierungen ein Druck ausgeübt werden müſſe, um den gegenwärtigen Handels⸗ intereſſen der beiden Völker Rechnung zu tragen. ECCCCCTCTCTCTCTFTCTCTFTGTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTVTV———————————WW—wwwccp gierung, es ereignete ſich vielmehr bei dem großen Konzert in Katharinental ein ſehr peinlicher Zwiſchenfall, indem die polniſche Hymne durch langdauernde gellende Pfeifenpfiffe ge⸗ ſtört wurde. Es iſt bezeichnend für die peinliche Lage der eſtländiſchen Regierung daß ſie durch eine ſtrenge Telegraphenzenſur ür die es keine geſetz⸗ liche Unterlage gibt, die Vertreter zweier großer ausländiſcher Blätter hinderte dieſes unliebſame Vorkommnis durch den Telegraph ihren Auftrag⸗ gebern zu übermitteln. In der eſtländiſchen Preſſe herrſcht darüber große Empörung. Nach dem„Matin“ iſt in ausgebrochen. Mehrere der Regierungstruppen * Revolte in Perſien. Schiras eine Revolte Offiziere und 120 Mann ſeien getötet worden. det Verlreler des Papſles in Budopeſt Der päpſtliche Legat Kardinal Sinzero(Mitte) und der Fürſtprimas von Ungarn Seredy(rechts) bei der St. Emmerichsfeier vor der Stephanskirche in Budapeſt Angariſche Emmerichsfeier Vom 15. Auguſt bis Ende des Monats finden in Ungarn die Feierlichkeiten zum neunhundertfährigen Gedächtnis des heiligen Emmerich ſtatt. Emmerich war der im Jahre 1000 geborene zweite Sohn des heiligen Stephan, des Begründers des ungariſchen Königreiches, und Giſelas von Bayern, der Schwe⸗ ſter König Heinrichs. Nach dem um 1015 erfolgten Tode ſeines älteren Bruders wurde Emmerich ler hieß eigentlich Heinrich, was ungariſch in Imre über⸗ ſetzt wurde und ſpäter mit Emmerich wieder in das Deutſche rücküberſetzt wurde), in jeder Weiſe für den Herrſcherberuf vorbereitet. Aber ein früher Tod — er ſoll ihn in Richtigſtellung der Legende nicht im Jahre 1030, ſondern am 2. September 1031 auf einer Eberjagd ereilt haben— hat ihn nicht zum Herrſcher⸗ amt gelangen laſſen. Die ideale Reinheit des Lebens des jungverſtorbenen Königsſohnes hat ihn für Ungarn ſchon früh zu der legendariſchen Figur ge⸗ macht, die dann durch Heiligſprechung die kirchliche Weihe erhalten hat. Papſt Pius XI. hat die ungari⸗ ſche Regierung und die Kirchenbehörden verſtän⸗ digt, daß er als ſeinen Vertreter den Kardinal Cincero zu den Emmerich⸗Feierlichkeiten nach Budapeſt entſende. Kardinal Cincero wird in Budapeſt mit großen Ehren empfangen werden. Außer ihm kommen noch 20 Kardinäle nach Budapeſt. Aus Oeſterreich wird eine wahre Wallfahrt nach Budapeſt ſtattfinden. Faſt alle führenden Perſön⸗ lichkeiten des öſterreichiſchen Katholizismus, darunter auch Dr. Ignaz Seipel, kommen nach Budapeſt. Al⸗ lein über 600 Tiroler, zum Teil in Alttiroler Trach⸗ ten, werden zu der Emmerich⸗Feier nach Budapeſt fahren. Es wird der glanzvollſte Aufmarſch des Katholizismus werden, den Mitteleuropa vielleicht jemals geſehen hat. Den Vorſitz des Hauptarrangie⸗ rungskomitees der St. Emmerich⸗Feierlichkeiten führt der Kardinal⸗Fürſtprimas von Ungarn Dr. Juſtinian Seredi. In Ungarn gehen nun ſeit Alters her der Katholizismus und der Legitimismus Armin Ar m. Wie der Katholizismus, ſo iſt auch der Legitimismus in Ungarn zweifellos im Vor⸗ maͤrſch. Iſt es da ſo erſtaunlich, wenn die politiſche Kombination die große Emmerich⸗Parade des Katho⸗ lizismus mit dem Ereignis in Verbindung bringt, das im Herbſt dieſes Jahres einen Markſtein für den ungariſchen Legitimismus ſetzen wird, die Großjährigkeit des Kronprinzen Otto von Habsburg? Und iſt der Gedanke ſo von der Hand zu weiſen, daß die Arm in Arm marſchie⸗ renden Katholizismus und Legitimismus in dem Emmerichfeſt ſo etwas wie eine Probemobil⸗ machung ihrer Getreuen erblicken, um ſich Klar⸗ heit darüber zu verſchaffen, auf wen ſie zählen können, wenn einmal die Frage der Reſtau⸗ ration der Habsburger aktuell werden ſollte? Natürlich ſucht man dieſe Zuſammenhänge ab ⸗ zu leugnen. Am vorletzten Sonntag hat Fürſt⸗ primas Seredi in einer von Tauſenden be⸗ ſuchten vorbereitenden Sitzung des Hauptarrangie⸗ rungskomitees eine Rede gehalten, in der er er⸗ klärte: Es ſolle in das Jubiläum keiner⸗ lei Politik hineingemengt werden. Und er verſicherte, daß„wir keinerlei politiſche Neben⸗ abſichten verfolgen.“ Aber ſehr viele andere Um⸗ ſtände deuten darauf hin, daß ſich in der Emmerich⸗ feier Kirchliches und Politiſches in bedeutendem Maße miſchen. So findet im Rahmen der Emmerich⸗ feier am 21. und 22. Auguſt in Budapeſt eine Kon⸗ ferenz internationaler katholiſcher Rechtsgelehrter, Publiziſten und Staats⸗ männer ſtatt. Dieſe Konferenz ſoll ſich,— ein ſehr dehnbares Thema,— mit allgemeinen Problemen der katholiſchen Kulturpolitik und des internatio⸗ nalen Rechtes befaſſen. Zum Präſidenten der Kon⸗ ferenz iſt Graf Albert Apponyi, der Führer der ungariſchen Legitimiſten auserſehen. Ferner ge⸗ hört dem Präſidium auch Dr. Ignaz Seipel an, der auch als Redner angekündigt iſt, ſowie der Vize⸗ präſiednt des ungariſchen Parlaments Dr. Eugen Czettler, der erſt am vergangenen Sonntag bei einer Gedächtnisfeier für König Karl in der Bene⸗ diktinerabtei Tihauny am Plattenſee, wo Karl nach ſeinem zweiten Putſch gefangen gehalten wurde, in 2. Seite Nummer 380 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 19. Auguſt 1990 ſeiner Feſtrede die Aufſehen erregenden Worte ge⸗ ſprochen hatte, daß die Verbannung und der Tod König Karls im Exil die dunkelſten Punkte der ungariſchen Geſchichte ſeien, und daß Ungarn dieſe Schuld nur gutmachen könne, wenn es den Thron⸗ folger Otto ſo bald als möglich auf den Thron er⸗ hebe. Wie die ungariſche Regierung zur Königsfrage ſteht, iſt zwar heute noch das große Fragezeichen. Man weiß, daß die ungariſche Regierung im Jahre 1921 den beiden Putſchverſuchen König Karls entſchieden und zuletzt mit bewaffneter Hand entgegengetreten iſt. Und heute ſind in Un⸗ garn noch dieſelben Männer am Ruder, wie damals, Horthy, Graf Bethlen und der Kriegsminiſter Göm⸗ bös. Miniſterpräſident Graf Bethlen hat auch erſt kürzlich erklärt, daß die ungariſche Königsfrage völ⸗ lig unabhängig ſei von dem Umſtand, ob jemand volljährig ſei oder nicht. Die Frage ſei derzeit nicht aktuell und Ungarn werde ſich erſt in Zukunft damit befaſſen. Der ungariſche Miniſterpräſtdent fügte aber, in einer Korrektur zu einer Aeußerung des rumäni⸗ ſchen Miniſterpräſidenten, hinzu, daß es ein Irrtum ſei, zu behaupten, daß eine Reſtauration der Habs⸗ burger ein Verſtoß gegen den Friedensvertrag von Trianon wäre. Im Friedensvertrage finde ſich dar⸗ über kein Wort. Ungarn binde lediglich die diploma⸗ tiſche Verpflichtung, die es der Botſchafterkonferenz gegenüber übernommen habe. Ungarn werde vor Löſung der Königsfrage mit den Großmächten ver⸗ handeln. Es kann auch nicht geleugnet werden, daß ſich auch in den nichtlegitimiſtiſchen Kreiſen Ungarus eine Wandlung in der Königsfrage deutlich bemerkbar Macht. Einen Fingerzeig gab ſchon die Unterwerfung und der Treueid des Thronprätendenten Albrecht. Intereſſant iſt auch, was kürzlich der Führer der un⸗ gariſchen Demokraten, Abg. Dr. Karl Raſſay, in einem Wiener Blatte über die Ungariſche Königs⸗ frage ſchrieb. In dem Artikel hieß es, daß vom Zeit⸗ punkt der Großjährigkeit Ottos an dieſer„nach ſtren⸗ ger rechtlicher Interpretation, der infolge einer Vis mäfor nicht gekrönte, doch tatſächliche König Ungarns und Beſitzer all jener Rechte ſei, welche das ungariſche Staatsrecht in ähnlichem Falle dem auf den Thron gelangten, doch nicht gekrönten Herrſcher zuſichert.“ Jeder ernſte, verantwortungsvolle Politiker ſei da⸗ mit im reinen, daß bloß zwei L ſungen mög ⸗ licherſcheinen: Reſtauration mit de m legitimen Thronerben oder Republik. Dieſe Wahrheit werde auch durch die heutige tatſäch⸗ liche Lage ausgedrückt, die letzten Endes ein K ompro⸗ miß zwiſchen den Anhängern der Reſtauration und den Anhängern der ſchrankenloſen Volksſouveräni⸗ tit ſei. Dieſer Zuſtand könne aber nur für die Dauer einer kurzen Uebergangs zeit aufrecht erhalten werden. Denn es ſei nicht möglich, in Aeußerlichkeiten, in geſetzlichen Deklarationen die Inſtitution des kauſendjährigen Königreiches auf⸗ rechtzuerhalten, der Propaganda für die Reſtauration freien Lauf zu geſtatten, Otto als König zu huldigen Und gleichzeitig auf der ganzeu Linie des ſtaatlichen Lebens die Konſequenzen hiervon zu verleugnen. *.*. Die Aachener Emmerich⸗Reliquie Der Biſchof von Aachen, Dr. Joſeph Strae⸗ e in Budapeſt eingetroffen und hat die St. m merich⸗Reliquie mitgebracht, der König Ludwig der Große von Ungarn im 14. Jahrhundert der Aachener Kathedrale geſchenkt hatte und die aus Anlaß der 900⸗Jahrfeier St. Emmerichs nunmehr zurückgeſchenkt wurde. Die Reliquie wird mehrere Tage zur Schau geſtellt. Das Reichskabinett tagt Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 19. Auguſt. Das Reichskabinett iſt heute vormittag um 11 Uhr zuſammengetreten. In Anbetracht der wich⸗ tigen und umfangreichen Beratungsmaterie— es ſollen, worauf wie bereits mehrfach hingewieſen haben, die Dietrichſchen Finanzreformpläue und Wahlreformvorſchläge des Reichsinnen⸗ miniſteriums erörtert werden rechnet man mit einer längeren Dauer der Beſprechungen und glaubt nicht, daß ſie vor dem Abend zum Abſchluß kommen werden. — ͤ— * Der ſpaniſche Finanzminiſter Arguelles iſt, wie aus Madrid gemeldet wird, zurücktreten. Beſchädigung von Wahlplakaten iſt ſtrafbar Vom badiſchen uns geſchrieben: Wie früher, wird auch jetzt wieder die Beobach⸗ tung gemacht, daß Wahlaufrufe, Einladungen zu Wahlverſammlungen und ähnliche Plakate, die aus Anlaß der bevorſtehenden Reichstagswahlen öffent⸗ lich angeſchlagen werden, von politiſchen Gegnern abgeriſſen, verunſtaltet, überklebt, mit beleidigenden Aufſchriften verſehen oder ſonſtwie beſchädigt werden. Es beſteht vielfach die Meinung, daß hiergegen nicht ſtrafend ein⸗ geſchritten werden könne. Die Anſicht iſt unrichtig. Derartige Handlungen ſind Sachbeſchädi⸗ gungen nach 8 303 des Strafgeſetzbuches. In be⸗ ſonderen Fällen, wenn damit eine Beläſtigung oder Gefährdung des Publikums in ſeiner Allgemeinheit verbunden iſt, kann auch der Tatbeſtand des Groben Unfugs, ſofern die Ueberklebungen beleidigenden Inhalts ſind, auch der Tatbeſtand der Beleidigung Juſtizminiſterium wird gegeben ſein. Vorausſetzung der Strafverfolgung wegen Sachbeſchädigung iſt, daß der Verletzte, das iſt in der Regel der Eigentümer der Plakate, einen Strafantrag ſtellt. Wenn daher ſolche Be⸗ ſchädigungen begangen ſind, kann der Eigentümer unter Stellung eines Strafautrages die Strafver⸗ folgung des Täters verlangen. Nun zeigt aber die Erfahrung, daß bis zu dem Zeitpunkt, in dem der Verletzte von der Beſchä⸗ digung erfährt, die Täter, die meiſt ſehr vorſichtig zu Werk gehen, nicht mehr zu ermitteln ſind und damit die Strafverfolgung illuſoriſch wird. Des⸗ halb beſtimmt das Geſetz, daß Anzeigen ſtrafbarer Großer Darlehensſchwindelprozeß Telegraphiſche Meldung — Berlin, 19. Auguſt. Ein großer Darlehensſchwindelprozeß hat heute vor dem Schöffengericht Schöneberg ſeinen Anfang genommen. Angeklagt ſind der Kaufmann Brun o Görs, der Lehrer Banſe, der Bankkommiſſionär Paul Zech, der Kaufmann Riefenſtahl und der Kaufmann Hinrich wegen fortgeſetzten Be⸗ truges und Urkundenfälſchung. Sämtliche Angeklag⸗ ten ſind bereits vorbeſtraft, Riefenſtahl bereits we⸗ gen Betruges zu zwei Jahren Zuchthaus und vier Jahren Ehrverluſt. Der Anklage liegt folgender Tatbeſtand zugrunde: Die Firma Gors und Karſten verſprach durch große Zeitungsinſerate vor drei Jahren,„jedermann Geld in jeder Höhe ſchnell und diskret“ zu verſchaf⸗ fen. 1400 Vertreter arbeiteten im ganzen Reich, um Darlehensſucher an dieſe Firma zu weiſen. Gegen eine Gebühr von 3050/ wurde den Leuten, die Kredit in Anſpruch nehmen wollten, Adreſſen von angeblichen Geldgebern gegeben, die in Wahrheit aber nichts anderes als Angeſtellte der Firma waren. Keiner dieſer Kaufleute beſaß einen Pfennig Geld. Auch ſie verlangten zuerſt von den Intereſſenten eine Gebühr für die Gewährung des Darlehens, das dann niemals ausgezahlt wurde. Nachdem die Firma auf dieſe Weiſe mehrere 100 000/ durch Gebühren„ver⸗ dient“ hatte, ſchritt der Staatsanwalt auf die ſich häufenden Betrugsanzeigen ein und ſtrengte gegen die Firma ein Strafverfahren an. Für den Prozeß, in dem mehr als hundert Ge⸗ ſchädigte als Zeugen vernommen werden ſollen, iſt eine mehrwöchentliche Verhandlungsdauer vorge⸗ ſehen. Exploſion auf einem amerikaniſchen Dampfer — Jackſonville(Florida), 19. Auguſt. In der Petroleumladung des hier liegenden amerikaniſchen Dampfers„Brilliant“ brach aus bisher unbekannter Urſache ein Brand aus, der eine Exploſion zur Folge hatte. Fünf Perſonen wurden getötet. Das Schiff gilt als verloren. Schutz der Wahlfreiheit Handlungen nicht nur von dem Verletzten, ſondern von jedermann, dem eine ſolche zur Kenntnis kommt, erſtattet werden können, und darüber hinaus gibt 8 127 der Strafprozeßordnung jedermann die Befugnis, wenn er jemanden auf friſcher Tat betrof⸗ fen hat oder verfolgt und dieſer der Flucht verdäch⸗ tig iſt, oder ſeine Perſönlichkeit nicht ſofort feſtgeſtellt werden kann, ihn vorläufig feſtzunehmen und der Staatsanwaltſchaft oder der nächſten Polizeibehörde vorzuführen. Dieſe vorläufige Feſtnahme und im Anſchluß daran auch die Erlaſſung eines Haftbefehls, iſt ſo⸗ nach auch möglich, wenn noch kein Straf⸗ antrag vorliegt. Die Behörden ſind jedoch ver⸗ pflichtet, den Antragsberechtigten ſofort in Kennt⸗ nis zu ſetzen. Stellt dieſer keinen Strafantrag, ſo iſt die weitere Strafverfolgung nur inſoweit möglich, als neben dem Antragsdelikt noch Straftaten in Be⸗ tracht kommen, die ohne Antrag verſolgbar ſind. Liegen ſolche nicht vor, ſo hat die weitere Unter⸗ ſuchung zu unterbleiben. Wird aber Strafantrag wegen Sachbeſchädigung geſtellt, ſo iſt das Verfahren durchzuführen. Am Hinblick auf die Intereſſen der Wahlberechtigten ſind die Staatsanwaltſchaften ange⸗ wieſen, in ſolchen Fällen grundſätzlich die öffentliche Klage zu erheben. Vorſammlungsſchutz Im Hinblick auf die bereits wiederholt vorgekom⸗ menen und bei der zunehmenden Verſchärfung des Wahlkampfes weiter zu erwartenden Störungen öffentlicher politiſcher Verſammlungen hat das Mi⸗ niſterium des Inneren entſprechende Vorkehrungen getroffen, um im Bedarfsfalle polizeilichen Verſammlungsſchutz zu bieten. 7. www ͤãꝗ ↄadddddGdwGwbGwGßwßGG( ã ͤ ͤATdVaaVbGbGGGGTbGGPGbPbGGTGGTGTGTGTGTGTGGTGTGTGTGTGGTGTGTbTGbTbTbTGTGTGTPTGTGTGbTGbTbTbTbTb'bTb''bb'b Sowjetruſſiſches Trotzki bleibt im Exil Wie eine Agentur aus Stambul berichtet, hat Trotzki die Nachricht, daß er ſich demnächſt nach Deutſchland begeben werde, um mit Tſchitſcherin über die Möglichkeit des Wiedereintritts in die Kom⸗ muniſtiſche Partei zu verhandeln, dementiert. Er werde— heißt es weiter— auf der Juſel Prin⸗ kipo bleiben. Wer Silbergeld hamſtert, wird hingerichtet Die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet: „Die ſtaatliche politiſche Verwaltung stellt feſt, daß ſich mit dem Ankauf und der Einziehung von Silber⸗ münzen vornehmlich Konterrevolutionäre beſchäf⸗ tigen, die die Desorganiſierung des normalen Ver⸗ laufes des ſozialiſtiſchen Aufbaues und die Unter⸗ grabung des Vertrauens in das Geldſyſtem der Sowjetunion anſtrebten. Die vier bös willigen Hehler von Silbermünzen wurden zum Tode verurteilt. Das Urteil iſt bereits vollſtreckt. Die übrigen Hehler von Silbermün⸗ zen wurden zu Konzentrationslager von verſchie⸗ dener Dauer verurteilt.“ Däniſcher Seemann bei einer Schlägerei ſchwer verletzt — Roſtock, 19. Auguſt. In dem altſtädtiſchen Lokal „Skandinavien“ kam es zu einer wüſten Schlägerei, in die auch ſechs däniſche Seeleute verwickelt waren. Von Kriminalbeamten wurden die Prügelnden ſchließlich mit Gewalt aus dem Lokal entfernt. Auf der Straße ſetzte ſich jedoch die Schlägerei fort und die Kriminalbeamten wurden von den Raufbolden hart bedrängt. Ein Beamter wurde zu Boden gewor⸗ fen und mißhandelt, ein anderer, der ſeinem Kolle⸗ gen zu Hilfe eilte, ebenfalls angegriffen. Als er nunmehr in Notwehr zur Piſtole griff, packte man ihn von hinten, um ihm die Waffe zu entreißen. Da⸗ durch löſte ſich der Schuß und traf den See⸗ mann Oelſen von dem däniſchen Dampfer„Nord⸗ hild“(Kapitän Peterſen). Oelſen wurde ſo ſchwer verletzt, daß ex auf der Flucht zuſammenbrach, und ins Krankenhaus gebracht werden mußte, wo man eine ſchwere Bauchverletzung feſtſtellte. — U— Letzte Meloͤungen Leiſtungsfähige Biertrinker — München, 19. Auguſt. Am vergangenen Sonn tag fand in Roſenheim Bayern) ein von über 15000 Perſonen beſuchtes Trachtenfeſt ſtatt. Dabei wurden, wie jetzt feſtgeſtellt iſt, während der Feſttage insgeſamt 1200 Hektoliter Bier konſumiert. Beim Paddeln ertrunken — München, 19. Auguſt. Wie gefahrvoll das Paddeln auf den bayeriſchen Alpenflüſſen iſt, beweiſt ein Unglück, das ſich am vergangenen Sonntag er⸗ eignete. Zwei Paddler waren mit ihrem Boot von Thlz gekommen, gerieten in einen Strudel und ſtürzten beim Kentern des Bootes ins Waſſer. Während der eine ſich retten konnte, ertrank ſein Kamerad, ein Münchener Paddler. Rätſelhafter Doppelſelbſtmord — Saalfeld, 19. Auguſt. In der mechaniſchen Werkſtätte der Maxhütte haben geſtern die beiden Arbeiter Herbert Wenzel und Kandel Selbſt⸗ mord durch Erſchießen begangen. Kandel hatte ſchon ſeit Monaten ſelbſtmörderiſche Abſichten ge⸗ äußert, ohne von ſeinem Arbeitskollegen ernſt ge⸗ nommen zu werden, während bei Wenzel, der kurz vor ſeiner Verheiratung ſtand, das Motiv vollkom⸗ men im Dunkeln liegt. Er hatte auch erſt in den letzten Stunden wirre Reden geführt. Beide wurden mit einem Schuß in die rechte Schläfe aufgefunden. Die Leiche des Flugkapitäns Langanke geborgen — Stockholm, 19. Auguſt. Geſtern wurde bei We⸗ ſterwik eine Leiche geborgen. Die Identifizierung ergab, daß es ſich um den Führer des deutſchen Flugzeuges D 1826, Kapitän Langanke, handelt. Autobus mit 60 Perſonen ſtürzt in die Iſere — Paris, 19. Auguſt. Wie das„Echo de Paris“ aus Grenoble berichtet, ſtürzte geſtern abend ein aus Aleerville kommender Autobus, in dem ſich 62 Per⸗ ſonen befanden, beim Ueberholen eines anderen Autobuſſes in die Iſére. Bisher zählt man zwei Tote und ſechs Schwerverletzte. Fähre gekentert— Vier Todesopfer — Weſtmoreland(Newhampſhire), 19. Auguſt. 5 Auf dem Fluß Connecticut ereignete ſich ein ſchweres Unglück. Eine Fähre, ein ſchon altes Fahrzeug, ſchlug mitten auf dem Fluſſe um. Ein junges Ehe⸗ paar, das mit ſeinem Kinde im Automobil ſitzend ſich überſetzen laſſen wollte, ſowie ein älterer Mann ertranken. Politiſche Literatur Das neueſte Heft der„Eurvopäiſchen Geſpräche“ (Verlags buchhandlung Dr. Walther Rothſchild, Berlin⸗ Grunewald) wird eindrucksvoll durch einen Vortrag eröff⸗ net, in dem A. Meudelsſohn, a ber Lei⸗ tex des Inſtituts für Auswärtige Poli ik, guf dem Bade ⸗ ner 9 1 mattag Deutſchlands an ene Gad riſſen hat: in Europa der Mittler für Oſt und Weſt, erfüllt Deutſchland feine beſondere weltpolitiſche Aufgabe micht nur als der natürliche Feſtlandnachbar Englands, ſondern es hat, von allen Ländern ſeines Kontinents, auch der Neuen Welt am meiſten zu geben. Weil die Welt Deutſchland braucht, hat es ſeinen Stand neu in ihr gewinnen können. In einem materialreichen Aufſatz über die„Entwicklung der finniſch⸗ruſſiſchen Beziehungen ſeit dem Dorpater Frie⸗ den“ veranſchaulicht Adolf Törngren⸗Helſingfors die ſpezifiſchen Belaſtungen, denen das Verhältnis Finnlands zur Sowjetunion ſtändig unterworfen blieb. Gerade im gegenwärtigen Augenblick, wo die zielbewußte Aktivität der Lappo⸗Bewegung zur Bildung einer neuen finniſchen Re⸗ gierung geführt hat und die beſorgte Frage nahelegt, welche Auswirkungen die jüngſten Ereigniſſe in Finnland auf ſeine Beziehungen zu dem großen Nachbarn haben werden, verdient dieſer Ueberblick über das vergangene Jahrzehnt beſonderes Intereſſe als ein Zeugnis für die Art, mit der erfahrene Polittker Finnlands bisher die Geſtaltung der Dinge zwiſchen ihrem Vaterland und dem neuen Rußland betrachtet haben. Der Dokumententeil bringt vor allem Briands Memo⸗ randum über die Schaffung einer europäiſchen Union und Deutſchlands klug abwägende Antwort auf dieſen Vor⸗ ſchlag, ferner die Abſchluß⸗Akte des Chaco⸗Konflikts und ſchließt mit einer Kurioſttät: dem Begrüßungstele⸗ gramm Lenins an die bayeriſche Räterepu⸗ blik vom April 1919, das in ſeinen knappen Anweiſungen eine erſtaunliche Einfühlung und Lokalkunde zeigt und uns die damalige Atmoſphäre ſehr lebendig vergegenwöärtigt. ..—..—...—.—————.—....... Kurmuſik Von Oscar Bie Man ſpielt hier im Walde, auf den Bänken ringsum ſitzen die Leute wie in einer Waldkirche. Sehr andächtig. Sie ſind entzückt von dieſem origi⸗ nellen Genuß, der die ſchöne Luft mit der ſchönen Kunſt verbindet. Sollten einmal einige der jungen Mailänder Paare, die unſern Kurort mit Kindern und Kindeskindern bevölkern, ihre theaterfreudigen Organe etwas heftiger in Bewegung ſetzen, werden ſte von den Nachbarn gleich zur Ruhe verwieſen. Die reizende junge Frau, die abends im Geſellſchaftskleid (das apart geſchnittene weiße ſteht ihr noch beſſer als das konventionelle ſchwarze) wie ein moderniſierter Botticelli ausſieht, zuckt zuſammen. Die entrüſteten Nachbarn ſind Deutſche. Wogegen man franzöſiſch bei dieſen Waldſitzungen weniger hört, umſomehr eng⸗ liſch. Ich höre auch gern die Unterhaltungen, eigent⸗ lich noch lieber als die Muſik. Es iſt belehrend und amüſant, Brocken aus Geſprächen aufzufangen und in einer Suppe von Weltanſchauung zu erweichen. „Finden Sie nicht“, ſagt ein Amerikaner,„daß Richard Strauß heut der Erſte iſt, die Krone unſerer Muſik? Welche Kunſt hat er, eine Melodie zu ver⸗ tonen ler ſagte wirkich: eine Melodie zu vertonen]! Wenn Beethoven ſeine Farben noch dazu gehabt hätte, wie bedeutend wäre er erſt dann geworden!“ Uebrigens klingt das Orcheſterchen da im Walde beſſer als ſie ſpielen. So ſanft und weich, ein⸗ gebettet in Stille. Die Natur rings herum macht ja nicht viel Ton. Die Vögel ſind in dieſer Jahreszeit und in dieſer Höhe ſehr furchtſam. Allenfalls rauſcht der Wind in den Bäumen, eines der geheimnis voll⸗ ſten Geräuſche, die es in der Welt gibt, oder der Bach plätſcherk ſeine Schubertſchen Melodien, eine der muſtkaliſchſten Aeußerungen der Sommerfriſche. Die Muſik ſelbſt macht ſich gut darin. Ste iſt im Freien ſo ganz emanzipiert von der ſchlechten Luft der Kon⸗ gerte. Sie atmet vernehmbar. Sie hat eine ganz reine Lunge. Die Akuſtik iſt unbeſchränkt. Naht man ſich dem Waloöplatz, ſo fließt ſchon von weitem ein ſüßer Duft durch die Stille. Man taſtet ſich mit dem Gehör heran, man ahnt noch nicht die Unebenheiten, man lauſcht auf Muſik an ſich. Sie iſt, wenn auch unvollkommen, zur Natur zurückgekehrt. „Schöner, als abends in der Halle, nicht wahr?“ „Ach nein, dieſe Stücke, finde ich, verlieren im Freien. In der geheizten Halle, beim Tanz, da iſt Leben und Bewegung, da greift man die Muſik.“ „Aber ich bitte, das nennen Sie Tanz? Jahr für Jahr dieſelben abgeleierten Foxtrotts und dazu eine Geſellſchaft, die vom Tanzen keine Ahnung hat, ſel⸗ ten mal ein gewandter Tänzer, der aus ſeiner Dame den Rhythmus weckt, Spießertänzer, die ihre Schritte ſchieben, weil es nun mal als bourgeoiſes Vergnü⸗ gen gilt, Mütter und Erzieherinnen, die mit Kin⸗ dern tanzen, Kinder, die miteinander tanzen, lächer⸗ liche Geſte, aus der jeder Sinn des Tanzes ver⸗ ſchwunden iſt.“„Mein Gott, ſo tragiſch nehmen 2 ſie das. Das Orcheſter ſpielt auf einem Reſonanzboden. Der Dirigent und Vorgeiger, im Tou riſten⸗ anzug, ſteht auf einem Podium. Es ſind ein paar Streicher. Die Bläſer erſetzt ein Mann am Har⸗ monium. Die Füllung übernimmt einer am Pia⸗ nino. Zuletzt werden Harmonium und Pianino in Schränke geſperrt, und ein Knabe ſchafft Pauke und Baß auf einem Karren nach Hauſe. Der Knabe hat eine gelbe Mütze. Gelb iſt die offizielle Farbe un⸗ ſeres Kurorts. Auch die Körbe für Papierabfall ſind gelb. Gelb gibt Freude. Blau würde zu ſehr an Briefkäſten und rot an die Politik erinnern. Damals ſagte Brahms, als er ſich von der Ge⸗ ſellſchaft verabſchiedete:„Sollte ich heut abend jemanden zufällig nicht beleidigt haben, ſo bitte ich um Entſchuldigung.“ Es iſt ein uraltes, liebens⸗ würdiges Ehepaar aus Frankfurt, ein mäzenatiſches Haus. Sie war noch Schülerin der Klara Schumann, Brahms war ihnen ſehr verbunden. Der Schimmer alter guter Hausmuſik liegt über ihren Erin⸗ nerungen, die ſie nicht müde werden, auszuplaudern. Wie Klara ihnen die letzten Werke von Robert von- ſpielte, wie man vor Brahms die Bilder des Wagnerkreiſes verſteckte. Und wieder verabſchiedet ſich Brahms vor Wut über dieſen Streich. Immer verabſchiedet er ſich wütend. Und konnte doch ſo menſchlich ſein. Man ſpielte nämlich gerade etwas Ungariſches von Brahms. Immer gehen ſie dahin, die alten Leute und hören und ſind entzückt.„Ja, was war das für ein reiches Leben. Und nun ſitzt man hier ſo im Walde.“ In dieſem Augenblick durchkreuzt den Muſikplatz, über den einige Hochwege weiterführen, eine Bande von Bergſteigern, nackte Beine, ſchwerer Ruckſack, Pickel und Kognakflaſche, Weiber wie Männer, Männer wie Rieſen, mit ſchweren Schritten ſtapfen ſie durch die leiſe Muſtk, ohne ſich zu kümmern, ihrem Gletſcher entgegen, und gerade iſt das Stück zu Ende, und man klatſcht— ihnen nach? Noch drehen ſie ſich um und lachen. Es war eine Phantaſie aus„Boheme“, und dann kommt eine aus dem„Barbier“. Und dann die „Oberon⸗Ouvertüre“ und der Walzer aus der„Czar⸗ dasfürſtin“. Ja, immer basſelbe. Wie vor ungezähl⸗ ten Jahren. Unberührt vom Geſchmack der Zeit. Könnte man es nicht beffer machen? Nicht alte Se⸗ renaden und ſchöne Kammermuſik? Nicht einmal wenigſtens in der Woche? Die Amerikaner würden ſchon kommen. Aber die Touriſten? Wer hat dich aufgebaut. Wer hat dich hergeholt, lieber Freund Emil Sauer, da drüben auf der letzten Bank? Ich ſchleiche mich hinter ihn. Was ſpricht er da zu ſeiner kleinen blonden italieniſchen Dame? Er erklärt ihr die Vorzüge des Ohropax. Es iſt ein hybrides Wort, aber eine große Erfindung. Die Natur erlaubt uns, die Augen zu ſchließen, wann wir wollen,— aber nicht die Ohren. Uralter Selbſterhaltungstrieb, für die Geräuſche eines Hotels, Trampeln oben, Schnar⸗ chen rechts, Sprechen links, ebenſo wenig geeignet wie für unliebſame Muſik. Ein Druck mit dem Daumen, und man iſt erlöſt. Ich habe eine eigene Miſchung dafür erfunden, die jede Belästigung aus⸗ schließt. Sehen Sie, ſo, jetzt, ich höre nichts, wunder⸗ bar ich höre nicht von Boheme und Barbier und Kur⸗ muſik und Menſchengerede und vom Lärm der großen Welt. Und nichts von falſchen Tönen und falſche Tempi— iſt es nicht ſo, lieber Bie? Sie haben es auch erprobt, und Sie wiſſen in jeder Hin⸗ ſicht, was das heißt: ſich abſchließen? Klopfen Sie morgen um 10 Uhr an.“ 9 Ich klopfe den nächſten Morgen an. Er lieſt ge⸗ rade ein paar ſchwärmeriſche Nekrologe von ſich. Ein Boulevardblatt hatte ihn totgeſagt, nämlich mit Auer verwechſelt. Selbſt in Amerika rollt man ge⸗ rührt ſein Leben auf. Aber das Sprichwort bewährt ſich. Er ſtrahlt von Geſundheit. Es iſt das Billard⸗ zimmer im Souterrain, das für ihn geſperrt iſt. Da haben ihm Bechſteins ein merkwürdig klangvolles Pianino hingeſtellt. Zum Ueben. Er übt die Bachſche Toccata in Buſonis Bearbeitung, ein Intermezzo von Brahms, ein eigenes leichtes, klares, charmantes Stückchen(Abbild ſeiner liebenswerten Natur) alle Türen ſind verſchloſſen, er übt und bezaubert durch jenen Glanz edelſter Virtuoſität, den er aus einer großen Epoche zu uns herüberrettete, Das war meine Kurmuſik. Ein altes Glockenſpiel. Wie aus Liſſabon ge⸗ meldet wird, haben die kirchlichen und weltlichen Be⸗ hörden den Beſchluß gefaßt, das berühmte Glocken⸗ ſpiel des portugieſiſchen Kloſters Marfa das fünfzig Jahre lang nicht geläutet wurde, wieder in Gang zu ſetzen. Das Glockenſpiel iſt einzigartig auf der Welt. Es beſteht aus 200 verſchiedenen Glocken aller Größen und aller Tonarten. Die 200 Glocken ſind um das Jahr 1700 vnn den beſten Glockengießern der Zeit in Bronze gegoſſen. Das Geläute iſt noch in einer Entfernung von fünfzehn Kilometern hörbar. Edgar Wallace ſchreibt eine Operette. Da ihm die Schauſpiele nicht mehr zugkräftig genug ſind, hat Edgar Wallace eine Kriminaloperette ge⸗ ſchrteben, Die Muſik ſtammt von einem jungen Komponiſten. 7 1 Dienstag, 19. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 380 Aenderungen in der Arbeitsloſenverſicherung Von Stadtrat Die Notveroroͤnung des Reichspräſtdenten vom 26. Juli 1930 hat in der Arbeitsloſenverſicherung mit Wirkung vom 1. Auguſt 1930 ab eine Reihe bedeu⸗ tungsvoller Aenderungen im Gefolge. Die für eine größere Oeffentlichkeit wichtigſten Aenderungen ſeien nachſtehend auszugsweiſe dargeſtellt. Die Verſicherungsfreiheit iſt erweitert Beſchäftigungen, die auf weniger als 30 Arbeitsſtun⸗ den in der Kalenderwoche nach der Natur der Sache ſich erſtrecken, oder oͤurch den Arbeitsvertrag be⸗ ſchränkt ſind, oder für die nur ein Arbeitsentgelt von wöchentlich bis 10 Mark oder monatlich 45 Mark be⸗ zahlt wird, ſind verſicherungsfrei. Grundſätzlich iſt außerdem jede Arbeit verſiche⸗ rungsfrei, die ein Hilfsbedürftiger bei einem Träger der öffentlichen Fürſorge oder auf Veranlaſſung des Fürſorgeträgers bei einem Dritten ausübt. Beträgt jedoch in dieſem Falle die wöchentliche Arbeitszeit mindeſtens 32 Stunden und iſt im Einvernehmen mit dem zuſtändigen Arbeitsamt die Bezahlung von Tarif⸗ oder ortsüblichem Lohn gewährleiſtet, ſo wird dieſe Beſchäftigung verſicherungspflichtig und damit anwartſchaftserwerbend in der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung. Arbeitsloſe, die das 17. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, ſind, ſoweit ſie familienrechtlichen Unterhaltungsanſpruch gegen einen Dritten haben, von dem Bezug der Arbeitsloſenunterſtützung aus⸗ geſchloſſen. Nach bisherigem Recht war Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung dann zu verſagen, wenn der Antragſteller in dem Betrieb ſeiner Geſchwiſter ſein Fortkommen fin⸗ den konnte. Dieſe Zumutung wird künftig nicht mehr geſtellt. Der 8 dga verweigert jetzt die Unterſtützung nur dann, wenn das Fortkommen in dem Betrieb des Ehegatten, Eltern, Großeltern und der Abkömmlinge(Kinder und Enkel) gefunden werden kann Eine Vereinheitlichung in der Durchführung tritt dadurch ein, daß künftig die Verwaltungsausſchüſſe der Landesarbeitsämter Richtlinien darüber aufzu⸗ ſtellen haben, unter welchen Vorausſetzungen An⸗ tragſteller den erforderlichen Lebensunterhalt ohne Unterſtützung bei obigen Angehörigen erwerben kann. Bei ſelbſtverſchuldeter Arbeitsloſigkeit oder bei Verweigerung einer zumutbaren Arbeit war nach bisherigem Recht eine Sperrfriſt von 4 Wochen feſt⸗ zuſetzen. Dieſe Sperrfriſt konnte in Fällen, die mil⸗ dere Beurteilung verdienen, auf 2 Wochen ermäßigt und in ſchwereren Fällen auf 8 Wochen erhöht wer⸗ den. Künftig beträgt die Normalſperrfriſt 6 Wochen. Bei milderen Fällen mindeſtens 3 Wochen, hei ſchweren Fällen bis zu 12 Wochen. Lehrlinge, die während der verſicherungspflich⸗ tigen Lehrzeit infolge Arbeitsunfähigkeit an ein⸗ zelnen Arbeitstagen nicht arbeiten konnten, waren, falls nach Beendigung der Lehrzeit Arbeitsloſigkeit eintrat, von dem Bezug der Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung ausgeſchloſſen. Nach neuem Recht ſind bei Lehrlingen ſolche Tage anwartſchaftserwerbend und iſt daher Arbeitsloſenunterſtützung zu gewähren. Wer mit einer Auwartſchaft von mindeſtens 18wöchiger Beſchäftigung auf Grund ſeiner Berufs⸗ zugehörigkeit zur Kriſenunterſtützung zugelaſſen wird und im Laufe der Unterſtützungszeit durch Erlangung weiterer verſicherungsmäßiger Beſchäf⸗ tigung eine Anwartſchaft auf Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung erwirbt, dieſe Anwartſchaft auf Arbeits⸗ loſenunterſtützung nur dadurch beſteht, daß die An⸗ wartſchaftszeit, die zur Kriſenunterſtützung führte, ganz oder teilweiſe mit herangezogen werden muß, ſo vermindert ſich die Dauer der Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung um die Zeit, für die bereits Kriſenunter⸗ ſtützung bezogen wurde. Die Höhe der Arbeitsloſenunterſtützung richtete ſich bisher lediglich nach dem Lohnein⸗ kommen der letzten 26wöchigen Beſchäftigungszeit, während jetzt neben dem Lohneinkommen auch die Dauer der Beſchäftigung in den letzten 18 Monaten vor dem Tage der Antragſtellung die Unterſtützungshöhe beeinflußt. Wird in den be⸗ nannten 18 Monaten keine 52 Wochen verſicherungs⸗ pflichtige Beſchäftigung nachgewieſen, ſo mindert ſich in den Lohnklaſſen VII bis XI der Unterſtützungsſatz. Es wird in dieſem Fall die Hauptunterſtützung an⸗ ſtatt nach der Klaſſe VII, nach VI, ſtatt VIII nach VII, ſtatt IX und X nach VIII, ſtatt XI nach Klaſſe IX gewährt. Jedoch ſind im Gegenſatz zur bisherigen Unterſtützung bei berufsüblicher Arbeitsloſigkeit und der Kriſenunterſtützung die Familienzuſchläge, auch dann, wenn die Hauptunterſtützung zu kürzen iſt, in der Höhe zu gewähren, die der Unterſtützungs⸗ empfänger erhalten würde, wenn keine Kürzung der Hauptunterſtützung einzutreten hätte. Nicht ſelten war es bisher der Fall, daß Arbeitnehmer zur Ar⸗ heitsloſenunterſtützung zugelaſſen waren, obwohl, ſei es durch Verſchulden des Arbeitgebers oder in⸗ folge gemeinſamen Zuſammenwirkens von Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern, oder insbeſonders bei angeblicher Zugehörigkeit zu Erſatzkaſſen durch Ver⸗ ſchulden des Arbeitnehmers, Beiträge zur Arbeits⸗ loſenverſicherung überhaupt nicht oder in ungenügen⸗ der Höhe bezahlt wurden. Künftig richtet ſich die Höhe der Unterſtützung nach dem Einkommen, für das tatſächlich Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung entrichtet ſind. Die nach bisherigem Recht vorzunehmende Kür⸗ zung der Unterſtützung der ſogenannten Pendel⸗ arbeiter(Arbeitnehmer, bei denen Wohn⸗ und Arbeitsort in demſelben Wirtſchaftsgebiet) verſchie⸗ den iſt) iſt aufgehoben. Die Kürzung der Unter⸗ ſtützung darf in dieſen Fällen künftig nicht mehr eintreten. Nen geregelt iſt die Vorausſetzung des dop⸗ pelten Unterſtützungsbezugs bei Ehegatten. Beziehen beide Ehegatten Arbeitsloſenunterſtützung bis einſchließlich der Lohnklaſſe VI, ſo können nach wie vor beide Ehegatten ungekürzt die Unterſtützung beziehen. Wenn jedoch einer der Ehegatten Unter⸗ ſtützung nach Lohnklaſſe VII bis XI bezieht, ſo iſt die Unterſtützung des anderen Ehegatten, und zwar immer die Unterſtützung desjenigen, der den niederen Unterſtützungsſatz bezieht, um die Hälfte zu kürzen, vorausgeſetzt, daß Letzteres nicht ebenfalls neben der Hauptunterſtützung Familienzuſchläge zu beanſpru⸗ chen hat. In dieſem Falle darf eine Kürzung nicht vorgenommen werden. Auguſt Kuhn, ſtellv. Direktor am Arbeitsamt Mannheim Desgleichen tritt eine Neuregelung in den Fällen ein, wo der eine Ehegatte als Unterſtützungsempfän⸗ ger in die Erſcheinung tritt, wenn gleichzeitig der andere Ehegatte ein wöchentliches Einkommen von mehr als 35/ hat. Der Mehrbetrag des Wochen⸗ verdienſtes iſt in all den Fällen anzurechnen, wo der Unterſtützungsempfänger neben der Hauptunter⸗ ſtützung nicht gleichzeitig mindeſtens zwei Familien⸗ zuſchläge zu beanſpruchen hat. Hat der Antragſteller Anſpruch auf mindeſtens 2 Familienzuſchläge, ſo hat die Anrechnung zu unterbleiben. Die Wartezeit iſt ebenfalls neu geregelt Sie beträgt bei Unterſtützungsempfängern ohne zu⸗ ſchlagsberechtigte Angehörige 14 Tage; bei Unter⸗ ſtützungsempfängern mit 1 bis 3 zuſchlagsberechtig⸗ ten Angehörigen 7 Tage und bei 4 und mehr zu⸗ ſchlagsberechtigten Angehörigen 3 Tage. Dabei dürfte zu beachten ſein, daß der Begriff Zuſchlags⸗ empfänger und zuſchlagsberechtigter Angehöriger nicht gleichbedeutend iſt. Ein Unterſtützungsempfän⸗ ger kann ſehr wohl für ein eheliches oder außerehe⸗ liches Kind den Familienzuſchlag erhalten, aber wenn dieſes Kind nicht in ſeine Familiengemein⸗ ſchaft aufgenommen iſt, ſo wird es hinſichtlich der vorgenannten Wartezeit nicht als zuſchlagsberechtig⸗ ter Angehöriger zu werten ſein. Eine bedeutungsvolle und bei der troſtloſen Finanzgeſtaltung der Reichsanſtalt vorausſichtlich tief einſchneidende Wirkung wird die neue Vorſchrift des 8 150 haben können, die dem Vorſtand der Reichsanſtalt das Recht gibt, für ſolche Betriebe oder Betriebsgruppen, deren Arbeitnehmer die Arbeits⸗ loſenverſicherung erheblich ſtärker als der Durch⸗ ſchnitt in Anſpruch nehmen, die Geſtern nachmittag kurz nach drei Uhr hat, wie bereits berichtet, der 26 Jahre alte Schneider Wil⸗ helm Rehbein auf ſeine frühere Braut Erna Reicherdt, mit der er kurz vorher das Verlöbnis gelöſt hatte, und den bei dem Mädchen in der Wohnung ſich aufhaltenden 19 Jahre alten Kauf⸗ mann Wilhelm Steinmann je einen Schuß ab⸗ gegeben und beide erheblich, aber nicht lebens⸗ gefährlich verletzt. Darauf hat ſich Rehbein durch einen Schuß ins Herz ſelbſt getötet. Rehbein wohnte ſeit längerer Zeit bei ſeinen Eltern in Neckarau, Friedrichſtraße 86, dem in ganz Neckarau bekannten und beliebten Eisverkäufer Rehbein. Dort übte er ſein Schneiderhand⸗ werk aus. Er galt als ſtrebſamer, fleißiger und tüchtiger Arbeiter, der ſich, da er unter der ſchlechten Wirtſchafts⸗ lage beſonders zu leiden hatte, dauernd um Auf⸗ träge bemühte und oft und wiederholt bei ſeinen Bekannten und in fremden Häuſern nach Arbeit fragte. Vor etwa einem Jahre ſtellte er für den Stiefvater der Erna Reichardt einen Anzug fertig. Dabei lernte er das Mädchen kennen und verlobte ſich mit ihm an Weihnachten vorigen Jahres. Das Verhältnis war in den erſten Monaten recht glücklich. Die beiden jungen Menſchen waren ſehr um ihre Zukunft beſorgt. Sie hatten ein gemeinſames Sparkaſſen buch, in dem jeder Pfennig ihres Verdienſtes eingetragen und zurückgelegt wurde. Als nun die kataſtrophale wirtſchaftliche Lage in dieſem Jahre immer ſchlechter wurde und ſich ganz beſonders auch auf das Schneiderhandwerk aus⸗ wirkte, ſchien der junge Rehbein den Mut zu ver⸗ lieren. Er ſaß ohne Tätigkeit zu Hauſe bei ſeinen zwölf anderen Geſchwiſtern, von denen mehrere ebenfalls arbeitslos waren. Trotz ſeiner fortwähren⸗ den Bemühungen gelang es ihm nicht, ſoviel Auf⸗ träge herbeizuſchaffen, daß er davon hätte leben können. In dieſer Zeit äußerte er wiederholt, brief⸗ lich und auch mündlich, Selbſtmordabſichten. Einmal überraſchte man ihn ſogar, als er ſchon den Gashahn aufgedreht hatte. Ein andermal wollte er ſich in Heidelberg von einer Anhöhe in die Tiefe ſtürzen. Den Reſt ſeiner Erſparniſſe legte er, in der guten Abſicht, viel Geld zu gewinnen, in einem Wettbüro für Pferderennen an. Als auch dies fehlſchlug, ſah Rehbein aus ſeiner Lage, die gewiß nicht ſchlimmer geweſen war, als die vieler tauſender von Arbeitsloſen, keinen Aus⸗ Ville Normalzeit! Die Uhr geht nach! Schon in der Schule haben wir gelernt, daß es ſelbſt dem berühmten Kaiſer Karl nicht gelungen iſt, mehrere Uhren in Gleichlauf zu bringen. Im Zeit⸗ alter der Elektrizität und der elektriſchen Uhren iſt aber dieſe Unmöglichkeit zu etwas Selbſtverſtänd⸗ lichem geworden, denn von einer Zentralſtelle aus werden alle öffentlichen Uhren durch Stromſtöße zu unbedingter Genauigkeit und Gleichmäßigkeit ange⸗ halten. Eine Ausnahme machen die Kirchen⸗ uhren, die es nun einmal nicht fertig bringen, zu gleicher Zeit die halbe und die volle Stunde anzu⸗ zeigen. Jede befürchtet anſcheinend im allgemeinen ihren eigenen Klang zu verlieren und ſo kann es vorkommen, daß der Stundenſchlag ſich fünf Minuten hinzieht, bis jede Kirchturmuhr zu Wort gekommen iſt. Dieſes Vorrecht der Kirchenuhren hat wohl die elektriſche Reklameuhr auf der rechten Seite der Ebertbrücke geärgert, denn ſie zeigt ſeit Wochen ſchon ihre eigene Zeit. Zuerſt hat ſie angefangen, mit einer Minute Verſpätung hinter der Normalzeit herzutändeln. Da von dieſem Un⸗ gehorſam niemand Notiz genommen hat, iſt ſie im⸗ mer frecher geworden. Eines Tages konnten die Fußgänger die Brücke in minus einer Minute paſ⸗ ſieren, denn ſie kamen auf der rechten Seite eine Minute früher an, als ſie an der Uhr auf der Stadt⸗ ſeite vorbeigegangen waren. Inzwiſchen iſt die Arbeitgeber zu höheren Beiträgen heran⸗ zuziehen. Dadurch kann das Riſiko der Reichsanſtalt teilweiſe auf die Betriebe, bezw. Arbeitgeber abgewälzt wer⸗ den, die in den letzten Jahren und auch künftig im ſtärkerem Ausmaß Entlaſſungen von Arbeitnehmern vorgenommen haben oder noch vornehmen werden. Die Unterſtützungsempfänger ſind künftig ver⸗ pflichtet, u. a. auch zu melden, wenn ihre Ehegatten, Eltern, Großeltern oder Abkömmlinge ſelbſtändige Arbeit übernehmen oder der Ehegatte ein Wochen⸗ einkommen von mehr als 35 Mk. bezieht. Das Spruch verfahren erfährt inſoweit eine Beſchleunig ung, als künftig der Vorſitzende der Spruchkammer berechtigt iſt, eine Vorentſcheidung zu treffen. In dieſem Falle findet eine mündliche Ver⸗ handlung nur dann ſtatt, wenn der Berufungskläger innerhalb einer Friſt von 2 Wochen nach Bekannt⸗ gabe der Vorentſcheidung Antrag auf mündliche Ver⸗ handlung ſtellt. Der Beitrag zur Arbeits⸗ loſenverſicherung, der je hälftig von Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer zu tragen iſt, wurde von 3,5 auf 4,5 Prozent erhöht. Die Aenderungen traten durchweg mit dem 1. Auguſt 1930 in Kraft. Mit vorſtehender Darſtel⸗ lung ſollte lediglich ein Abbild der durch die Ver⸗ ordnung ſich auswirkenden Aenderungen im Arbeits⸗ loſenverſicherungsgeſetz gegeben werden. Es kann in dieſem Zuſammenhange nicht meine Aufgabe ſein, kritiſch zu den Aenderungen Stellung zu nehmen. Der Oeffentlichkeit und den Behörden, vor allem aber den vom Schickſal mit der Arbeitsloſigkeit be⸗ troffenen Arbeitnehmern wollte ich durch vorſtehende Abhandlung einen Einblick in die jetzige Rechtslage geben. Die Liebestragödie in Neckarau Erft auf die ehemalige Braut geſchoſſen, dann ſich ſelbſt getötet weg mehr. Viel dazu mag die verzehrende Eiferſucht beigetragen haben, unter der er dauernd litt. Vor etwa 14 Tagen hatte er, wie ſchon wiederholt, mit ſeiner Braut eine Auseinander⸗ ſetzung, nach der er das Verlöbnis löſte und dies öffentlich in der Zeitung bekanntgab. Zwei Tage darauf kam er wieder zurück und wollte das alte Verhältnis hergeſtellt haben. Am vergangenen Sonntag äußerte er wieder Selbſtmordabſichten. Die Reicherdt verſprach, ihn zu heiraten, aber er müſſe nach auswärts gehen, nach Frankfurt a.., wo ſich ihm gewiß Gelegenheit biete, irgendwo unterzukommen oder ein eigenes Geſchäft zu gründen. Rehbein verſprach auch, noch am gleichen Abend nach Frankfurt fahren zu wollen. Am Montag mittag gegen 3 Uhr kam ein Schul⸗ freund der Reicherdt, der Kaufmann Wilhelm Steinmann, der in der Familie ſchon ſeit mehre⸗ ren Jahren verkehrt, zu einem kurzen Beſuche. Als er ſich verabſchiedet hatte, etwa um einviertel vier Uhr, und zur Tür ging, wurde dieſe aufgeriſſen und herein trat Rehbein, gab ſofort, ohne ein Wort zu ſagen auf Steinmann einen Schuß ab, der dieſen mitten in die Bruſt traf. Der zweite Schuß, den er aus dem Trommelrevolver abfeuerte, war auf die Reicherdt gezielt, die inzwiſchen in das Schlaf⸗ zimmer geflüchtet war und ſchließlich auf den Flur zu Nachbarsleuten eilte und dort Schutz ſuchte. Die Kugel ging ihr oͤurch den rechten Oberarm und ver⸗ urſachte eine ſtark blutende Fleiſchwunde. Darauf ſchloß Rehbein die Tür ab und tötete ſich durch einen Herzſchuß. Die ſofort verſtändigte Polizei konnte nur mehr ſei⸗ nen Tod feſtſtellen. Neben ihm auf dem Boden lag ein leeres Fläſchchen, das, wie man feſtſtellte, eine ſtark ätzende Fſüſſigkeit enthielt, die er noch gzu ſich genommen hatte. Steinmann wurde vom Arzt ſofort ins Kran⸗ kenhaus geſchafft, die Reicherdt verbunden. Sie konnte wieder ihre Wohnung aufſuchen. Die Ver⸗ letzungen beider ſind erheblich, aber keinesfalls lebensgefährlich. Vielleicht war es Eiferſucht, die Rehbein zu dieſer Tat trieb. Seine Bekannten ſind der Auffaſſung, daß Wirtſchaftsnot und Ausſichtsloſigkeit im Erwerbsleben allmählich den Plan in ihm reifen ließen, dieſem elenden Leben freiwillig ein Ende zu bereiten und gemeinſam mit ſeiner Braut in den Tod zu gehen.* Differenz der beiden Uhren an der Ebertbrücke auf fünf Minuten angewachſen. Ein Zuſtand, dem nun endlich ein Ende bereitet werden muß, denn ſoviel kann man doch verlangen, daß die öffentlichen Uhren die Normalzeit anzeigen. 6085 & * Lebensgefährlich verletzt. Der 41 Jahre alte, verheiratete Bäcker meiſter, der, wie gemeldet, geſtern abend auf der Sandhoferſtraße mit einem Motorradfahrer zuſammenſtieß, liegt lebens⸗ gefährlich verletzt im Städtiſchen Kranken⸗ haus. Der Verunglückte hat einen Bruch des linken Beines, einen Unter⸗ und Oberkieferbruch und eine Hinterkopfverletzung, davongetragen. Der Mitfahrer des Motorradfahrers, ein 28 Jahre alter, verheira⸗ teter Dreher, kam bei dem Zuſammenſtoß unter das Motorrad zu liegen und zog ſich Prellungen der Rücken⸗ und Halsmuskeln zu. Der 22 Jahre alte Kraftfahrer wurde an der Naſe und Oberlippe leicht verletzt. Der Soziusfahrer wurde ebenfalls. ins Städtiſche Krankenhaus verbracht. Es entſtand erheblicher Sachſchaden. Nach dem Polizeibericht war der Bäckermeiſter ſtark angetrunken und hatte das Fahrrad nicht beleuchtet. „* Werkſtätteubrand. Vermutlich durch Selbſtent⸗ zündung von öliger Putzwolle geriet heute früh in U 6, 26 eine Möbelwerkſtätte in Brand. Das Feuer wurde durch die um 5,40 Uhr alarmierte Be⸗ rufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 500 l. Partei⸗Nachrichten * Von der Dentſchnationalen Volkspartei wird un geſchrieben: Die letzte Mitgliederverſammlung wies beſom ders ſtarken Beſuch auf. Die Ausführungen des Vor⸗ ſitzenden, Stadtv. Irſchlinger, des neuen Landes⸗ geſchäftsführers Herzog und des Nordbaden betreuenden Geſchäftsführers, Major a. D. Ammann, über die Lage im Reich und die Ziele der Partei fanden durchweg zu⸗ ſtimmende Aufnahme und ſtarken Widerhall in der Aus⸗ ſprache. Die Verſammlung ſtellte ſich hinter Hugenberg. Der bisherige deutſchnationale Vertreter in Baden, Abg. Hanemann, iſt wieder als Spitzenkandidat aufgeſtellt worden. * Die Rheinbrücke war wieder einmal verſtopft. Geſtern nachmittag entſtand auf der Rheinbrü cke dadurch eine Verkehrsſtörung, daß an einem Lieferkraftwagen, der in Richtung Mannheim fuhr, ein Gummireifen platzte, ſodaß das Fahrzeug nicht mehr weiter konnte. Es dauerte etwa 10 Minuten, bis der Verkehr über die Brücke wieder durchgeführt werden konnte. *Lebensgefährlich verbrüht. Geſtern vormittag fiel das 3 Jahre alte Kind eines Hilsarbei⸗ ters in einem Hauſe in der Kepplerſtraße in einen mit heißer Waſchbrühe auf dem Boden ſtehenden Kübel. Das Kind, das am Rücken, Geſäß und an beiden Armen Verbrennungen erlitt, wurde in lebensgefährlichem Zuſtande in das allgemeine Krankenhaus überführt. * Schwer mißhandelt. Geſtern abend ſchlug in einer Wirtſchaft in der Jungbuſchſtraße ein 25 Jahre alter, verheirateter Laborant einem 24 Jahre alten, ledigen Tüncher ein Bierglas auf den Kopf und trat ihm gegen den Leib. Der Mißhandelte, der am Kopfe eine ſtark blutende Wunde davontrug und über heftige Schmerzen im Leib klagte, mußte ins Städtiſche Krankenhaus verbracht werden. * Ein 3 Jahre alter Bub verletzt ſeinen Bruder mit einer Bierflaſche erheblich. Eine merkwürdige Meldung enthielt der heutige Polizeibericht. Ge⸗ ſtern nachmittag wurde der ſchlafende, 8 Jahre alte Sohn eines Schauſtellers von dem 3() Jahre alten Bruder durch einen Schlag mit einer Bier⸗ flaſche auf den Kopf erheblich verletzt. Man wird ſich unwillkürlich fragen: Wie kommt das Kind dazu mit der Flaſche zuzuſchlagen, die es in dem Alter kaum zu heben vermag? Der verletzte Bub kam ins ſtädtiſche Krankenhaus. * Die Störche werden immer ſeltener. Wildͤdiebe haben viele dieſer ſchönen Tiere zum Abſchuß ge⸗ bracht. Aber auch die fortſchreitende Kultur und die Induſtrialiſierung vieler früher als Storchgebiete be⸗ kannter Gegenden hat der Zahl großen Abbruch ge⸗ tan. In dieſem Jahre wurden in der engeren und weiteren Umgebung in folgenden Orten noch Störche feſtgeſtellt: In Weinheim 2 Niſtſtellen, je eine in Mauer bei Heidelberg, Meckesheim, Sinsheim, Sandhauſen bei Heidelberg, Walldorf, Philippsburg, Rheinsheim, Nußloch, Reilingen und Hockenheim. Verſchwunden ſind die Niſtanlagen in Friedrichsfeld, Doſſenheim, Heidelberg, Handſchuhsheim und Seckenheim. Nachrichten aus Vaden Staatliche Perſonal veränderungen Ver ſetzt: Juſtizaſſiſtent Ernſt Kimmig beim Notariat Kandern zum Notariat Adelsheim. Zur Ruhe geſetzt bis zur Wiederher⸗ ſtellung ſeiner Geſundheit wurde Gendar⸗ meriekommiſſär Ferdinand Schmitt in Lörrach. Zur Ruhe geſetzt kraft Geſetzes wurde Landesforſtmeiſter Karl Philipp in Karlsruhe. Tödlicher Motorradunfall OI. Schonach, 19. Auguſt. Sonntag nachmittag fuhr der Küfermeiſter Georg Gerber aus Ba⸗ lingen bei der Gemeindeſäge in Oberprechtal mit ſeinem Motorrad auf einen in der Straße liegenden Stein auf und ſtürzte mit ſeiner auf dem Soziusſitz mitfahrenden Braut auf die Straße. Gerber trug nur einige Schürfungen davon, ſeine Braut da⸗ gegen eine Gehirnerſchütterung. Obwohl ſie ſich ſo⸗ fort in ärztliche Behandlung begab, ſtarb ſie heute früh an inneren Blutungen. Ungeklärter Todesfall * Feſſenbach(A. Offenburg), 19. Auguſt. Frei⸗ herr Rudolf von Seebach wurde geſtern früh im Weiher ertrunken aufgefunden. Auf welche Weiſe der Baron aus dem Leben geſchteden iſt, ob Unglücks⸗ fall, Verbrechen oder Selbſtmord vorliegt, iſt noch unbekannt. Beim Ueberſchreiten der Gleiſe getötet Singen a.., 19. Auguſt. Geſtern nachmittag wurde der bei der Werkmeiſterei des Rangierbahn⸗ hofes angeſtellte 48 Jahre alte Gehilfe Fecht aus Konſtanz von einer Rangierlokomotive erfaßt und durch einen Pufferſtoß dermaßen niedergeworfen, daß er totliegen blieb. Die Frau des Verunglück⸗ ten, der zwei Kinder hinterläßt, iſt ſchon ſeit längerer Zeit ſchwer krank. Schon wieder Brände in der Baar * Donaueſchingen, 19. Auguſt. Am Samstag nach⸗ mittag und in der folgenden Nacht wurden wieder zwei Häuſer in der Baar eingeäſchert. In Bräunlingen brannte das Oekonomiegebäude der Löwenbrauerei Greiner nieder. Der Schaden beträgt ungefähr 11400 Reichsmark. Urſache des Brandes war Kurzſchluß in einer Lichtleitung, die repariert wurde. In Riedöſchingen, Amt Donaueſchingen, brannte das Anweſen des Maurers Albert Tourwettes, eines ehemaligen franzö⸗ ſiſchen Deſerteurs, vermutlich infolge Brandſtiftung nieder. Es erfolgte bereits eine Verhaftung. Der Gebäudeſchaden beträgt 7100 Mk., der Fahrnisſchaden iſt unbekannt. N L. Oberhauſen, 18. Auguſt. Auf unaufgeklärte Weiſe entſtand in der Wohnung der Frau Hell⸗ mann Witwe ein Brand, der aber dank dem raſchen Zugreifen erſtickt werden konnte, ſodaß nur der Dachſtuhl wegbrannte. Immerhin iſt der Schaden recht erheblich. L. Stebbach, 18. Auguſt. In dem benachbarten Streichenberg trug ſich ein ſchrecklicher Unfall zu. Beim Abladen in der Scheune ſtürzte das 17⸗ jährige Dienſtmädchen Eliſabeth Bentz von Ber⸗ wangen in einen Gabelſtiel, der dem Mädchen mit ſolcher Wucht in den Körper drang, daß die Bekla⸗ genswerte bald nach ihrer Einlieferung in das Eppinger Krankenhaus verſchieden iſt. 5 . 4. Seite/ Nummer 380 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Dienstag, 19. Auguſt 1930 Eine Mit der für ein ernſtes Gericht gewiß nicht alltäg⸗ lichen Frage, ob Hoſenträger ein gefährliches Werk⸗ zeug ſind oder nicht, hatte ſich das Breslauer Schöffengericht in einer ungewöhnlichen Ver⸗ handlung zu befaſſen. Die Beweisaufnahme entrollte ein darſtellenswertes Bild von einer komiſchen Ko⸗ mödie zweier feindlicher Eheleute. Herr S. hatte vor fünf Jahren bereits in reiferem Alter eine gleichalterige Lebengefährtin gewählt. Seit längerer Zeit hatte ſich das Verhältnis getrübt. Nun geſchah es eines Tages, daß der geplagte Ehe⸗ mann erſt um 6 Uhr früh nach Hauſe kam. Der Empfang durch die holde Gattin war nicht eben liebenswürdig. Um ihr Höflichkeit auf handgreifliche Weiſe beizubringen, griff der Gatte in ſeiner Not zu ſeinen Hoſenträgern und verprügelte die Frau ſo ſehr, daß ſie gleich nach der„Lektion“ zum Arzt laufen mußte, der zahlreiche Blutergüſſe feſt⸗ ſtellte. Andern Tags fand ſie zum Ueberfluß im trauten Heim eine Botſchaft des Gatten:„Präpariere dich für die nächſte Dreſche, wenn ich nach Hauſe komme!“ Anſtatt ſich ſcheiden zu laſſen, erſtattete ſie erboſt Strafanzeige gegen den Mann wegen ſchwe⸗ rer Körperverletzung. So geſchah es, daß ſich nun die feindlichen Ehe⸗ gatten vor dem Forum des Gerichts Auge in Auge gegenüberſtanden. Frau S. hatte ſich zur Sicherheit E Aus der Pfalz Großflugtag der Pfalz Sämtliche Flugvereine der Pfalz haben be⸗ ſchloſſen, im Befreiungsjahre von örtlichen Flug⸗ veranſtaltungen abzuſehen und gemeinſam einen Großflugtag abzuhalten, der von der Gau⸗ gruppe Pfalz des BLV. am Sonntag, 31. Auguſt, auf dem Flugplatz Lachen⸗Speyerdorf bei Neuſtadt a. H. veranſtaltet wird. Da der Flugtag eine machtvolle Kundgebung für die Förderung des pfälziſchen Flug⸗ ſportes werden ſoll, wurden die beſten deutſchen Kunſtflieger Fieſeler, Udet und Stör, mit zum Teil vollkommen neuem Kunſtflug⸗Programm gewonnen. Auch die bekannten Fallſchirmabſpringer Eckrath und Buß werden bei dieſem Flugtag mit⸗ wirken. Da ſich bei den bisherigen Flugveranſtal⸗ tungen gezeigt hat, daß für die billigen Rundflüge zum Haardtgebirge großes Intereſſe beſteht, werden bei dieſem Großflugtag etwa 10 Paſſagier⸗ maſchinen zur Verfügung ſtehen. Auch bei die⸗ ſem Großflugtag muß wie bei der Zeppelin⸗Landung mit einem Maſſenbeſuch gerechnet werden. Es wur⸗ den deshalb alle Vorkehrungen für die reibungsloſe und ſchnelle Abwicklung des Verkehrs getroffen. e 00 Unbekannter Meſſerſtecher * Ludwigshafen, 19. Auguſt. In der Nacht auf Dienstag wurde am Rangierbahnhof, in der Nähe der ſogenaunten Teufelsbrücke, ein 21 Jahre alter, lediger Tagner von hier von einem Unbekannten durch einen Meſſerſtich in die rechte Schulter und einen ſolchen in die linke Wange erheblich ver⸗ Letzt. Politiſche Schlägerei in Neuſtadt a. H. * Neuſtadt a.., 10. Auguſt. Die Polizei meldet: Am Samstag abend machten die hieſigen National⸗ ſozialiſten einen Werbeumzug mit Trommlern durch mehrere hieſige Straßen. Als die Nationalſozialiſten um.15 Uhr auch durch die Hintergaſſe ziehen wollten, wo gerade in dem dort befindlichen Kom⸗ muniſtenlokal eine Mitgliederverſammlung ſtatt⸗ fand, wurden ſie von den Kommuntſten durch eine Sperre aufgehalten. Bei der entſtandenen Rauferei wurde den Nationalſozialiſten die mitgeführte Fahne entriſſen. Die Nationalſoztaliſten rächten ſich dadurch, daß am Sonntag nachmittag 6 Uhr eine Abteilung Nationalſozialiſten aus Kai⸗ ſerslautern, die nach Mitteilung der dortigen Polizei mit Autos nach Neuſtadt fuhren, um die entriſſene Fahne zu holen, auf der Staatsſtraße bei den Papier⸗ fabriken Hoffmann und Engelmann die hieſige ko m⸗ muniſtiſche Schalmaien kapelle über⸗ fiel. Die Inſtrumente wurden bei der Rauferei teils zertrümmert und teils mit nach Kaiſerslautern genommen. Beſondere Körperverletzungen ſcheinen bei den Vorfällen nicht vorgekommen zu ſein, da eine Anzeige bis jetzt nicht erſtattet wurde. ö hekomödie vor Gericht einen Schupo mitgebracht, während ſich Herr S. auf ſeinen Stock verließ. Vorſitzender und Staatsanwalt ſuchten die erboſte Gattin zur Zurücknahme des Strafantrags und zur Verſöhnung zu bewegen. An einer geringen Strafe, die ihr Mann erhalte, könne ihr doch nichts liegen. Gereizt erwiderte ſie nur, an einer Geldſtrafe liege ihr in der Tat nichts, ihr Mann ſolle auch einen „richtigen“ Denkzettel abbekommmen! Nun ſchlug der Richter dem Gatten vor, ſich mit ſeiner beſſeren Hälfte auszuſprechen. Trocken meinte er, das werde bei dieſer Frau ohne Hoſenträger ſchwer halten. Uebrigens würde ſie bei der Ausſprache keinen Augenblick den Mund halten. Und dann gehe es nicht, daß ſie immer das letzte Wort habe. Er müſſe Herr im Hauſe ſein! Da keine Verſöh⸗ nung zuſtande kam, mußte dem Geſetz Genüge ge⸗ ſchehen. Der Staatsanwalt fand angeſichts der vor ihm drohend ſtehenden„Tanthippe“, daß der Fall ſehr milde zu beurteilen ſei. Zudem ſehe er Hoſen⸗ träger nicht als gefährliches Werkzeug an. 30/ Geldſtrafe wegen einfacher Körper⸗ verletzung ſeien wohl genug. Das Gericht aber ſah den Fall noch milder an und erkannte nur auf 10/ Geldſtrafe. Zudem erhielt der Angeklagte die beſchlagnahmten Hoſenträger zurück. Als das ge⸗ ſchah, verſtummte Frau S. in banger Ahnung Schlechte Induſtrieſtraßen :: Neuſtadt a.., 18. Auguſt. Auch eine Perle kann unreine Stellen haben. Und wenn man Neu⸗ ſtadt die Perle der Pfalz nennt, ſo müßte man er⸗ warten, daß die Perle überall glänzt. Die Straßen Neuſtadts ſind in gewiſſer Beziehung jedoch kein Glanzpunkt, wenn auch die Straße auf der Ham⸗ bacher Höhe z. B. nichts zu wünſchen übrig läßt. Doch muß entſchieden über eine Straße an der Win⸗ zinger Kinderſchule vorbei zum Gelände der Internationalen Baumaſchinen AG. geklagt wer⸗ den, die tagtäglich von einer großen Anzahl Neu⸗ ſtadter Beamten und Arbeiter begangen wird, auf der ſich zudem der Zufahrtsverkehr zum Induſtrie⸗ unternehmen abwickelt. Kraftradfahrer klagen, daß ſie ſchon bei einem Anfahren mit weniger als 30 Kilo⸗ meter Geſchwindigkeit Gefahr laufen, ſich zu über⸗ ſchlagen. Nicht minder gefährlich iſt die Anfahrt für Autos. Schon oft iſt von fremder Seite über dieſe ſchlechte Straße geklagt worden. Das iſt umſo be⸗ deutſamer, als wir hier im pfälziſchen Grenzgebiet auf Käufer aus dem Auslande angewieſen ſind, aber keinem Fremden zugemutet werden kann, ſich auf einer ſchlecht gepflegten Straße in Gefahr zu brin⸗ gen. Durch die Induſtrie iſt wiederholt an die Stadt Neuſtadt herangetreten worden, dieſe ſchlechte Straße in Ordnung zu bringen. Von dieſer Seite wurde aber erwidert, man habe kein Geld. In Induſtrie⸗ kreiſen legt man der geringen Pflege dieſer Straße ſo große Bedeutung bei, daß man auf das ſich nach Induſtrie ſehnende Germersheim hinweiſt und meint, daß heute eine Stadt der in ihrer Nähe liegenden Induſtrie mehr Intereſſe entgegenbringen 8 85 — II. Nachbargebiete Unterſchlagungen beim Mainzer Arbeitsamt * Darmſtadt, 19. Auguſt. Gegen einen in der Nebenſtelle Rüſſelsheim tätigen Angeſtellten des Arbeitsamtes Mainz iſt Strafantrag ge⸗ ſtellt worden, da er Veruntreuungen in be⸗ trächtlichem Ausmaß begangen haben ſoll. Der An⸗ geſtellte hatte bereits vor vier Wochen ſeinen Poſten freiwillig aufgegeben mit der Angabe, der ihm über⸗ tragenen Arbeit nicht gewachſen zu ſein. Eine Re⸗ viſton ergab, daß er in den letzten Monaten ſeiner Tätigkeit ſtets Fehlbeträge in der Kaſſe hatte, die bis heute noch nicht aufgeklärt werden konnten. Tödlicher Motorradunfall 8 dt. Bad Kreuzuach, 18. Auguſt. In der Boſen⸗ heimerſtraße, die zur Zeit erneuert wird und daher für jeden Kraftverkehr geſperrt iſt, fuhr der 26 fäh⸗ rige Landwirt Heinrich Hahn aus Gau⸗Weinheim auf der Rückfahrt von einer Hunsrücktour mit ſeinem Motorrad über zwei aufgeworfene Erdhaufen und kam zu Fall. Blutüberſtrömt wurde der Ver⸗ unglückte mit ſchweren Verletzungen ins St. Marien⸗ wörth gebracht. Sein Mitfahrer, der 22;ährige Bäckergeſelle Klepper aus Gau⸗Weinheim, wurde in hohem Bogen von ſeinem Sitz geſchleudert und blieb mit einem Schädelbruch tot liegen. Die Bedeutung des Maklers für das Wirtſchaftsleben Am 8. und 9. Auguſt hat der Reichsverband Deutſcher Makler(RDM) für Immobilien, Hypotheken und Finanzierungen e. V. mit dem Sitz in Berlin in Roſtock den 12. Deutſchen Maklertag abgehalten. Vertreter aus allen Gauen waren anweſend, auch die mecklenburgiſchen Behörden und die Stadt Roſtock, die Handelskammer, verſchiedene andere Behörden und befreundete Verbände waren auf dem Mak⸗ Iertag vertreten. 5 In den internen Sitzungen wurde der Vorſtand in ſei⸗ ner alten Zuſammenſetzung wiedergewählt. Der geſchäfts⸗ führende Vorſtand beſteht aus Georg Charlet, Artur Cäſar Behrendt, Hermann Militſcher, ſämtlich aus Berlin. Ferner wurden allgemeine Geſchäfts⸗ bedingungen angenommen, die den Verkehr zwiſchen Makler und Kundſchaft im ganzen Deutſchen Reich einheit⸗ lich regeln ſollen. 5 Auf der öffentlichen Tagung ſprach der Syndikus, Rechts⸗ anwalt Dr. S. Merzbacher⸗Stuttgart, über die Regelung der Fälligkeit der Aufwertungshypotheken am 1. Januar 1932 und über die Bedeutung dieſes Datums für die Makler. Er betonte, daß ſich die im RDM zuſam⸗ mengeſchloſſenen Makler für die in dem neuen Aufwer⸗ tungsgeſetz vorgeſehenen gütlichen Einigungsverſuche zwi⸗ ſchen Aufwertungsglänbiger und ⸗ſchuldner, die der An⸗ tragſtellung auf Verlängerung der vorgeſehenen Friſten vorangehen müſſen, mit ihren Fachkenntniſſen zur Ver⸗ fügung ſtellen würden und daß es ſelbſtverſtändlich ſei, die Vermittlungspropiſion, um eine weitere Belaſtung zu ver⸗ meiden, ſo niedrig wie möglich anzuſetzen. Im Anſchluß darau ſprachen der Makler Arthur Eulitz⸗ Wiesbaden über die Notwendigkeit der Reform der Hauszinsſteuer bei der kommenden Neuregelung der Aufwertung und der Makler Julius Wolff⸗ Mannheim über ſonſtige Steuerſorgen des Maklers. Es wurde eine Entſchließung angenom⸗ men, worin die Reichsregierung erſucht wird, für eine neue Regelung des geſamten Komplexes der Realbeſteu⸗ erung Sorge zu tragen. Der Makler Albert Wolter aus Köln hielt ein Re⸗ ferat über die Ausſchaltung des Maklers durch die öffentliche Hand, worin er darauf aufmerkſam machte, daß die Stellung des Maklers im großen und ganzen immer noch verkannt würde. Der Makler ſtelle mit ſeinen umfaſſenden Kennt⸗ niſſen gerade auf dem ſehr ſchwierigen und unüberſicht⸗ lichen Gebiet des Immobilienweſens einen wirtſchaſtlichen Faktor von nicht zu unterſchätzender Bedeutung dar. Es ſei bedauerlich, daß vielfach die Behörden, wie das Bei⸗ ſpiel der Stadt Berlin zeigt, auf die Mitarbeit des reellen Maklerſtandes verzichten. Er wies mit beſonderem Nach⸗ druck darauf hin, daß in die bekannten Berliner Grund⸗ ſtücksſchiebungen kein RDM⸗Makler verwickelt ſei. Aller⸗ dings hätten ſich auch hier die Verhältniſſe bereits zum Beſſeren gewandelt. Die Stadt Köln arbeite z. B. zu größter Zufriedenheit mit Maklern zuſammen. Sp gebe es auch einige öffentlich⸗rechtliche Kredit⸗Inſtitute, die zu ihrer Mitarbeit nur die Mitglieder des Reichsverbandes Deutſcher Makler heranzögen, wie z. B. die Reichs verſiche⸗ rungs⸗Anſtalt für Angeſtellte und die Stadtſchaft der Pro⸗ vinz Brandenburg. Es ſei zu hoffen und zu wünſchen, daß auch weiterhin die Behörden ſich zu der Heranziehung von organiſierten Maklern verſtehen würden, ebenſo wie heute die privaten Hypothekenbanken und der größte Teil des Publikums ſich der Makler bedienten, da die Bedeu⸗ tung des Maklers für eine fachmänniſche, alſo billige und reibungsloſe Abwicklung der Geſchäfte, und damit für das Wirtſchaftsleben von dem größten Teil der maßgebenden Kreiſe bereits erkannt ſei. (Von unſerem Waſſerkuppe, 18. Auguſt. Das ſchöne Wetter des vergangenen Sonntages und der ausgeſetzte Tagespreis für die größte Flugdauer waren die Urſache dafür, daß dieſer Tag im Zeichen der Dauer⸗ flüge ſtand. Wenn man die Reſultate vergleicht, ſo kaun man nicht umhin feſtzuſtellen, daß ganz ausgezeichnete Leiſtungen vollbracht worden ſind, die wieder einmal er⸗ kennen laſſen, wie ſehr es beim Segelflug auf das Wetter ankommt, um größere Erfolge zu zeitigen. Die geſtern vormittag geſtarteten Flugzeuge blieben zum großen Teil bis nach 7 Uhr, teilweiſe bis nach 8 Uhr in der Luft, als heranziehende dunkle Wolken und das Nachlaſſen des Aufwindes zur Landung zwangen. Nach⸗ folgende Aufſtellung gibt einen Ueberblick über die be⸗ deutendſten Flüge des vergangenen Tages: 1. van Huſen auf Jupp Pitter 8 St. 37 Min.; 2. Mayer auf Aachen 8 St. 28 Min.; 3. Pätz auf Rheinland 7 St. 48 Min.; 4. Muſchick auf B 9 6 St. 53 Min.; 5. Stark auf Darmſtadt 6 St. 17 Min.; 6. Groenhoff auf Fafnir 5 St. 10 Min. Wie aus dieſer Aufſtellung bereits erſichtlich iſt, ging als Sieger aus dem geſtrigen Wettſtreit van Huſen hervor, der ſich wohl ſehr auf ſeine Reiſe nach Southampton und die verdienten 300/ freuen wird. Es iſt aber auch wirklich eine Leiſtung, ſich 8 Stunden in der Luft zu halten und dauernd über dem kleinen zur Verfügung ſtehenden Aufwindfeld zu bleiben. Nicht minder aner⸗ kennenswert iſt die Leiſtung von Mayer, der nur 9 Min. weniger in der Luft war. Außer den oben erwähnten Flügen wurden noch zwei Zweiſtundenflüge von Hofmann auf„Karlsruhe“ durchgeführt, ſowie eine C⸗Prüfung von Röhm auf Stadt Stuttgart mit 38 Minuten. Auch Bedau führte auf ſeinem„Luftikus“ noch 3 Flüge von ſe einer Stunde durch. Beſonders erwähnt werden ſoll noch der Flug von Jachtmann auf dem Flugzeug„Mintiſter Leuſch⸗ ner“, der Darmſtädter Heſſenflieger, das geſtern ſeinen Zulaſſungsflug und anſchließend einen Zweiſtundenflug in 300 Meter Höhe ausführte. Die in großer Zahl vorüberziehenden Cumuluswolken ſorgten dafür, daß nicht nur Dauerflüge in großer Zahl ausgeführt werden konnten, ſondern daß auch Höhe n⸗ leiſtungen vollbracht wurden, die ein ſchöner Beweis dafür ſind, daß auch unſere Jungflieger inzwiſchen gelernt haben, Wolkenaufwinde auszunutzen. An erſter Stelle unter den Piloten des Uebungswettbewerbes finden wir Stark, der 760 Meter Höhe erreichte, dann folgt dreimal Bedau mit 560 Meter, 463 Meter und 386 Meter Höhe. Nachdem Oberleutnant Hemmer in den letzten Tagen verſchiedentlich verſucht hatte, den Schleifenflug⸗ preis für einen Flug von 5 Kilometer Entfernung mit Landung auf der Waſſerkuppe an ſich zu bringen, aber immer wieder durch widrige Winde zu Außenlandungen gezwungen wurde, gelang es am geſtrigen Tage breien unſerer Jungflieger die Bedingungen bieſes recht ſchwieri⸗ gen Fluges zu erfüllen und zwar konnte Starck auf „Darmſtadt“ 5450 Meter erreichen, während Bedau ſich mit 5150 Meter von der Startſtelle entfernte und Pätz auf „Rheinland“ ebenfalls über 5000 Meter zurücklegte. Da ausſchreibungsgemäß der Preis den beiden Flugzeugen zu⸗ fällt, welche als erſte den Bedingungen der Ausſchreibung gerecht werden, ſo ſind als die Gewinner dieſes Preiſes Stark und Bedau zu nennen, die als erſte über 5000 Meter erreichten. Es iſt jedoch zu erwarten, daß auch Pätz für ſeine ſchöne Leiſtung eine Anerkennungsprämie erhält. Fußball im Kreis Stöheſſen Der letzte ſpielfreie Sonntag. Aber die Vereine haben dieſe letzte Chance nicht reſtlos ausgenützt. So können wir nur von einigen Spiele berichten. Der Meiſter, Olympia Worms, nach ſich nochmals viel vor. Am Sams⸗ tag weilte die Mannſchaft in Frankenthal und ſpielte 212. Das Spiel ſelbſt ſtand auf keiner hohen Stufe. Die Worm⸗ ſer ließen ſehr viele Gelegenheiten aus. Tags darauf ſpielte Worms gegen 1914 Oppau. Die Elf des Metiſters trat mit zahlreichem Erſatz an, konnte aber dennoch einen ſicheren und einwandfreien:1⸗Sieg erringen. Zwar ſah die erſte Halbzeit für die Gäſte bedenklich aus. Oppau ſetzte einen gewaltigen Widerſtand entgegen und hielt bis zur Pauſe das Reſultat 11. Dann lief aber Worms zu großer Form auf und drängte den Gegner in die eigene Hälfte zurück. In regelmäßigen Abſtänden wurde die Tor⸗ zahl auf 5 erhöht.— Der Vf. Lampertheim abſolvierte das Rückſpiel gegen 1913 Mannheim. Vor 8 Tagen trug man das Vorſpiel aus. Aber dieſes heutige Spiel ſtand in einem kraſſen Gegenſatz. Lampertheim war nicht wie⸗ der zu erkennen. Die Elf ſpielte ein techniſch reifes Spiel und ſetzte dem Gegner ſchwer zu. Zu Beginn iſt Mann⸗ heim leicht überlegen. Bald jedoch hat ſich die Gäſteelf ge⸗ funden. Vorerſt werden nur einige Eckbälle erzielt, die jedoch nichts einbringen. Durch ſchöne Durchbrüche gelingt es Lampertheim, die Partie auf:0 zu ſtellen. Ein Gegen⸗ angriff der Platzelf führt vor der Pauſe zu einem Tor. Durch einen Kopfball ſtellt Lampertheim den alten Vor⸗ ſprung wieder her. Nach der Pauſe hat das Tempo merk⸗ lich nachgelaſſen. Trotzdem erzielt Lampertheim ein weite⸗ res Tor. Nun gewinnt Mannheim die Oberhand, kann aber nur noch ein Gegentor erringen.— Der Benjamin der Liga, Concordia Gernsheim, verpflichtete ſich Union Darmſtadt. Aber in keiner Weiſe konnte der Neuling überzeugen. Die Darmſtädter waren ihrem Gegner in jeder Beziehung voraus und lagen bis zur Pauſe mit :0 in Führung. Dann flaute das Spiel ab und das Endreſultat lautete:2 für Darmſtadt.— Weſentlich er⸗ folgreicher geſtaltete der andere Neuling, Viktoria Neu⸗ hauſen, ſein letztes Privatſpiel. In ſchönem Kampfe wurde der SpV. Herrnsheim mit 311 beſiegt.— Die letzte Generalprobe für den VfR. Bürſtadt war das Spiel gegen Viktoria Eckenheim. Beide Mannſchaften ſtellten nicht die ſtärkſte Beſetzung. Bürſtadt war die beſſere Elf. Zahl⸗ reiche Torgelegenheiten wurden aber vor dem Tore aus⸗ gelaſſen. Ein gerechtes unentſchieden:2 war das Reſul⸗ tat.— Olympia Lorſch weilte auswärts bei der Sp. Bg. Arheilgen und konnte einen 211⸗Sieg mit nach Haufe nehmen. * Am kommenden Sonntag beginnen nunmehr die Ver⸗ bandsſpiele und ſind folgende erſte Begegnungen feſt⸗ geſetzt: Pfiffligheim— Lorſch; Heppenheim— Bürſtadt; Hochheim— Bfe. Lampertheim; Gernsheim— Horchheim; Neuhauſen— Worms; Olympia Lampertheim— Biblis. 5 Mitteldeutſchland unterliegt einer Profi⸗Elf Im Rahmen des mitteldeutſchen Verbandsjubiläums veranſtaltete der Verband ein. Fußballtreffen ſelner Aus⸗ wahlmannſchaft gegen eine Repräſentativ⸗Berufsſpielerelf der Tſchechei. 8000 Suſchauer wohnten bei ſchönem Wetter dem Spiel bei. Die Gäſte waren in Ballbehandlung, Spiel⸗ aufbau und Angriff den Mitteldeutſchen überlegen und gin⸗ gen bis zur Pauſe mit:0 in Führung. Nach dem Wechſel ſteigerten die Mitteldeutſchen ihre Leiſtungen und erzwan⸗ gen den Ausgleich. Kurz vor Schluß konnte der Rechts⸗ außen der Gäſte das Siegestor erzielen. Mit 32 blieben 11. Rhön-Segelflug⸗Weltbewerb 1930 Ak. ⸗Sonderberichterſtatter) In den übrigen Hauptpreiſen des Uebungswetlt⸗ bewerbes hat ſich keine nennenswerte Aenderung er⸗ geben. Starck ſteht im Dauerpreis mit 14 Stunden noch an der Spitze, während Bedau mit etwa 12 Stunden den zwei⸗ ten Platz belegt. Aehnlich liegen die Verhältniſſe bei dem Höhenpreis. Hier hat Starck mit 500 Meter Durchſchnitt auf drei Flügen die beſte Wertung, muß jedoch, zur Erfül⸗ lung der Bedingung, noch mindeſtens zwei Flüge durchfüh⸗ ren, da fünf Höhenflüge verlangt werden. Bedau weiſt mit fünf Flügen einen Durchſchnitt von 400 Meter auf. End⸗ gültiges über dieſen Preis kann noch nicht geſagt werden. Im Leiſtungs wettbewerb hat der vergangene Tag einige Ueberraſchungen gebracht. Nachdem das Flug⸗ zeug„Fafnir“ von Groenhoff im Laufe der vergan⸗ genen Woche einige Aenderungen erfahren hatte, ſtartete es geſtern wieder erſtmalig. Groenhoff verließ nach 3 Stunden Flugdauer die Waſſerkuppe in Richtung Kreuzberg, den er mehrfach umflog. Dann kam er außer Sicht. Erſt zwei Stunden ſpäter, als man bereits mit ſeiner Landung ge⸗ rechnet hatte, kehrte er wieder zur Waſſerkuppe zurück und landete unterhalb ſeiner Startſtelle. Mit dieſem Fluge hat Groenhoff nunmehr als Zweiter die Bedingungen des Kreuzbergfluges erfüllt. Der Preis von 1500 Mk. wird nunmehr zu gleichen Teilen zwiſchen ihm und Kron⸗ feld geteilt. Wie die Auswertung ergeben hat, erreichte Groenhoff auf dieſem Fluge 790 Meter Höhe, ſo daß er da⸗ mit auch der Anwärter auf den Prinz⸗ Heinrich Rhön Wanderpreis der Lüfte iſt, den Kronfeld bisher inne hatte. Starck⸗Darmſtadt ſteht mit 760 Meter kurz hinter Groenhoff und noch ziemlich vor Kronfeld, der 640 Meter erreichen konnte. Aber auch die von den anderen Piloten erreichten Höhen beweiſen, daß auch dieſe gelernt haben, ſich den Wolken⸗ aufwind nutzbar zu machen. Mayer⸗Aachen erreichte auf ſeinem 8 Stunden⸗Fluge eine Höhe von 725 Meter. Jachtmaun⸗Darmſtadt, der erſtmalig am Weſthange der Waſſerkuppe ſegelte, konnte 300 Meter erzielen. Die Erfolge des vergangenen Sonntags veranlaßten Profeſſor Georgii am geſtrigen Abend dazu, in einer kurzen Anſprache den Piloten zu danken für die hervor⸗ ragenden Leiſtungen, die ſie wieder einmal erzielt hatten und die dem Flugeifer und dem Können der Flieger das beſte Zeugnis ausſtellen. Auch der heutige Montag iſt ſehr vom Wetter begünſtigt, wenn auch der überaus ſchwache Wind anfänglich ein Segeln unmöglich machte. Die durch die ſtarke Sonnenbeſtrahlung bedingten thermiſchen Aufwinde veranlaßten die Sportleitung zur Ausſchreibung eines Preiſes von 150 Mk. für die längſte Flugdauer, mindeſtens 5 Minuten. Nach einem mißglückten Verſuch von Bedau konnte als Erſter Neininger auf der„Starkenburg“ mit 18 Minuten die Be⸗ dingung erfüllen. Mayer, der kurz nach der Landung Neiningers geſtartet war, ſteigerte dieſe Flugleniſtung ſo⸗ gar auf 2 Stunden. Der gegen Abend etwas auffriſchende Wind bringt noch ziemlich lebhaften Flugbetrieb mit ſich, ſodaß zur Zeit auch über dieſe Flüge noch nicht endgültig berichtet werden kann. Während des Nachmittags traf Miniſter Leuſchner⸗ Darmſtadt in Begleitung ſeiner Familie und Oberregie⸗ rungsrat Krebs⸗Darmſtadt auf der Waſſerkuppe ein und hatten Gelegenheit, einige Flüge von Neininger und Jachk⸗ mann, der ebenfalls 9 Minuten bei dem ſchwachen Winde ſegelte, zu bewundern. ( D ðͤ yy y d Schwimmeiſterſchaften des Auslandes Auftakt bei den Tſchechoſlowaken In Barrondow bei Prag wurde am Freitagabend dos an der Moldau gelegene neue Prager Schwimmſtadion mit den ſich über drei Tage erſtreckenden bſchechiſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften feierlich eröffnet. Bei einem Maſſenbeſuch brachte der erſte Tag auch zwei neue Lan⸗ desrekorde. Der bekannte Spartaſchwimmer Ankos legte 100 Meter Rücken in der neuen Rekordzeit von 1118 zu⸗ rück und in der 4 mal 100 Meter⸗Bruſtſtaffel der Frguen ſchwamm die Mannſchaft des veranſtaltenden C. P. K. Prag mit:55,2 eine neue Höchſtleiſtung heraus. Neuer tſchechiſcher Rekord Auch am zweiten Tag der tſcheſchiſchen Schwimm⸗ meiſterſchaften im neuen Prager Schwimmſtadion in Bar⸗ rondov bet Prag gab es einen neuen Landesrekord in der 3 mal 100 Meter⸗Lagenſtaffel durch den PT. Bratislavia in der neuen Rekordzeit von:52,1 Minuten. Im 100 Mtr. Bruſt erreichte Czeypa⸗Aegir⸗Brünn mit:22 Min, den be⸗ ſtehenden Landesrekord. Sehr gut hielt ſich die Mannſchaft des Cp. Prag im Waſſerballſplel gegen den ungariſchen Meiſter UTE. Budapeſt. Die Gäſte vermochten nur knapp mit:2(1½1) ſiegreich zu bleiben. Bei den Frauen durch⸗ ſchwamm Frl. Sebeſtova⸗Sklavla Prag die 200 Meter Frei⸗ ſtil in:18 Minuten. In 100 Meter Freiſtik ſiegte Frl. Syitakova⸗C Pa. Prag mit:26, Minuten. Die 3 mal 100 Meter Lagenſtaffel für Frauen fiel an CP. Prag in:53,83 Minuten. Getreuer⸗Hagibor⸗Prag holte ſich das 400 Meter Freiſtilſchwimmen in 520,6 Minuten. a Erſter Tag in Ungarn Im Budapeſter Kaiſerbad begannen am Freitag die ungariſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften. Ueber 400 Meter Kraul blieb in Abweſenheit des gemeldeten Dr. Barany der einbeinige Halaſſy in der guten Zeit von:20 Meiſter. Ueber 100 Meter Bruſt ſiegte Hild in 119,4 und in der 3 mal 100 Meter⸗Lagenſtaffel der UT. Bubdapeſt in 338,8. Sehr mäßige Zeiten ſchwammen die Damen, ſo daß Manei Sipos über 100 Meter Rücken nicht der Titel verliehen werden konnte, da ſie mit 1236 die Mindeſtleiſtung um zwei Sekunden verfehlte. Meiſterin über 200 Meter Bruſt wurde Frl. Somogyi in:86,41. In der Voreutſchei⸗ dung um den ungariſchen Waſſerballpokal gab es eine große Ueberraſchung, da die Mannſchaft von UTE. mit ihren vielen Internationalen von MAC Budapeſt klar 42, (:1) geſchlagen wurde. Gute Leiſtungen bei den Franzoſen Bei gutem Wetter wurden am zweiten Tag der franzöſiſchen Schwimmeiſterſchaften im Stadion Tourelles bemerkenswerte Leiſtungen erzielt. Jean Taris gewann die Crawl⸗ Strecken über 200 und 400 Meter in glänzenden Zeiten. Die Ergebniſſe: 200 Meter Crawl;: 1. Jean Taxis 217,8 Min.; 2. Vandeplancke.— 400 Meter Crawl: 1. Jean Taris:06,2 Min.; 2. Vandeplancke:33,6.— 4 mal 100 Meter: 1. SBus.⸗Paris:57,6; 2. ERS. Marſeille 6700.— 40 Meter Crawl(Frauen): 1. Yvonne Godard 6216: 2. Solita Salgado:29.— 4 mal 100 Meter: 1. Mouettes⸗ Paris:42,38; 2. Libelle Lyon 747,6 Minuten. Die franzöſiſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften wurden am Sonntag in Paris beendet. Taris holte ſich die 100 Me⸗ ter Freiſtilſtrecke überlegen mit 110,4. Ebenſo ſicher ge⸗ wann Godard den Titel über die gleiche Strecke mit 112,8. Weſtdeutſche Schwimmer in Antwerpen ſiegreich Einige bekannte weſtdeutſche Schwimmer und die Waſ⸗ ſerballmannſchaft der Schwimmſportfreunde Barmen ſtell⸗ ten ſich am Freitag beim internationalen Waf⸗ ſerballturnier in Antwerpen vor. Das erſte Spiel ging für die Deutſchen allerdings verloren. SC. Antwerpen beſiegte Barmen:2(421). Dafür waren unſere Vertreter in den Rohmenkämpfen umfo erfolgreicher. In dem Schauſpringen zeigten die deutſchen Titelträger Plu⸗ mans und Frl. Dr. Borgs⸗Düſſeldorf ihre Ueberlegen⸗ die Tschechen knapp, aber verdient ſiegreich. heit und im 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen ſiegte 0 Köln leicht in:22 vor ſeinen Landsleuten Hardt(:2,0) und Oehmchen. „ e eee e eres ere eee ene ae tt⸗ er⸗ an vei⸗ dem nitt fül⸗ üh⸗ mit ind⸗ den. ene lug⸗ un⸗ es den er wei ge⸗ und hat des m te Reingewinn Dividende in v. H. des Aktienkapitals 31. 12. 19 5,0 4,3 45 N 7,7 5,2 31. 12. 19 10,5 8,2 31. 12 192 9,8 78 Januar bis Mai 1930 9, 7,5 Wie man ſieht, halten ſich die Dividenden in den erſten fünf Monaten 1930 zwar nicht ganz auf dem Höhepunkt, der im Jahre 1928 auf Grund der guten Konjunktur Dienstag, 19. August 1930 IANDELS- 6 Die Vörſe veroient wieder Vertrauen! Im letzten Handelsbericht der Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft wird zur heutigen Lage an den Aktienmärkten folgendes ausgeführt: Eine Zeitlang hatte man Aktien faſt ausſchließlich nach ihrem inneren Wert und hat dabei ſicherlich ſtark übertrieben. es ſo, daß die Aktien mehr als einer großen Geſellſchaft unterhalb eines Liquidations⸗ wertes ſtehen, der ſich ergibt, wenn mon Kapital und fene Reſerven berückſichtigt. Glücklicherweiſe darf aber et werden, daß die meiſten deutſchen Induſtrie⸗ bemeſſen wo Heute liegt haften von einiger Bedeutung neben ihren offenen auch noch erhebliche innere Reſerven beſitzen. Als man auf Abtienmärkten von der Sachwerttheorie abging, den man ſich der Auffaſſung zu, daß der Wert einer von den ausgeſchütteten Erträgniſſen stark mit mt werden muß. Verfolgt man nun die Entwicklung der Reingewinne und der Dividenden, die die deutſchen Aktiengeſellſchaften folgendes Bild: ausweiſen, ſo ergübt ſich des vorausgegangenen Jahres erzielt worden war, von einem weſentlichen A bſtrich kann aber nicht die Rede ſein. Allerdings erſcheint es wahr⸗ scheinlich, daß bei einem weiteren Anhalten der Depreſ⸗ sion Dividendenrückgänge in gewiſſem Rahmen Platz greiſen könnten, wobei bisher jedoch nichts zu der An⸗ mahme zwingt, daß es ſich etwa um radikale Herab⸗ ſetzungen handeln könnte. Die Erfahrung hat gelehrt, daß z. B. zwiſchen Effektenkurſen und Produktions ⸗ umfang meiſt ein noch ſtbärkeres Abhängigkeitsverhält⸗ nis beſteht, als zwiſchen den Kurſen und dem Geldmarkt, beſſen Entwicklung ebenfalls gegen übertriebenen Peſſi⸗ mismus ſpricht. In den zurückliegenden Konjunkturzyk⸗ len hat ſich diefe Abhängigkeit immer wieder als von rößtem Gewicht erwieſen. Nun ſind in Deutſchland die Produktionsziffſern zwar rückläufig, aber ſie ſind es un⸗ efähr in ähnlichem Tempo wie die Dividenden und ent⸗ Nethen nicht etwa den Kursabſchwächungen. O Weitere Eutlaſſungen bei den Klöcknerwerken AG. in Caſtrop⸗Rauxel.(Eig. Dr.) Die Verwaltung hat be der zuſtändigen Behörde die Kündigung von annähernd 400 Arbeitern angezeigt. Auf Zeche„Werne“ werden 150 Mann, auf den„Viktoria“⸗ und„Ickern“⸗Schächten ebenfalls 150 Mann und auf der Schachtanlage„Königsborn“ rund 90 Mann gekündigt. * Maſchinenbau⸗Ach. vorm. Ehrhardt u. Sehmer. Borausſichtlich Wiederaufnahme der Dividendonzahlung. Die 1 05 Oktober 1928 neu entſtandene Ehrhardt u. Sehmer arbrücken, die für das 9 Monate umfaſſende äftsjahr noch ertragslos geblieben war, wird 10 os am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsfahr 1929⸗30 porousſichtlich die Dividendenzahlung wieder aufnehmen, ohne daß das genaue Ausmaß der Ausſchüttung jetzt ſchon feſtſteht. Die Geſellſchaft ſei auf längere Zeit reich⸗ lich beſchäftigt. * Die Honnefwerke in Konkurs. Die Honneſwerke Ach. Dinglingen, haben geſtern nochmittag Antrag auf Er⸗ öffnung des Konkursverfahrens geſtellt. Die Honneſwerke haben ſchon ſeit längerer Zeit mit erheblichen Schwierig⸗ keiten zu kämpfen. Hauptfächlich waren ſie mit Repara⸗ tonslieferungen befaßt und hatten ein nicht unbeträcht⸗ liches Lieferungsgeſchäft in Eiſenkonſtruktions⸗ und Brückenbauten, insbeſondere auch nach Jugoflavien. Auf dem Werksgruündſtück liegt 755 eine cen Hypo⸗ thek pon 1 bis 1,25 Mill. * Albert Obermoſer, 4 AG. Bruchſal — Verluſtabſchluß. Dieſe Geſellſchaft, die mit einem AK. von 300 000, arbeitet, ſchloß nach einem 5 von 1928 in Höhe von 35 367/ mit einem Ver lbuſt pon 73972% ab. Einem Fabrikationsüberſchuß von 141 756/ ſtehen 40 264/ Abſchreibungen und 200 881%¼ Unkoſten gegenüber. Grundſtücke und Gebäude ſtehen mit 105 220 /, Maſchinen und Einrichtungen mit 192 000 J, Werkzeuge und Inventar mit 36 100, Debitoren mit 162 588. und Warenvorräte mit 926 771/ in der Bi⸗ lanz. Auf der Paſſivfeite ſind neben dem A. 15 000% Reſerven ausgewieſen, Aufwertungshypotheken und Dar⸗ lehen 9679, Bankſchuld 408 066 und Kreditoren 108 643 l. Eine Erklärung der Feldmühle Papier⸗ und Zell⸗ ſtoffwerke., Stettin.— Vorgusſichtlich wieder Vor⸗ Jahrsdividende.(Eig. Dr.) Der Vorſtand des Unterneh⸗ mens teilt mit: Ueber das vorausſichtliche fi⸗ nonzielle Ergebnis dieſes Johres können wir uns natürlich in. Anbetracht des Umſtandes, daß erſt ein noch nicht beſtimmt äußern. . halbes Jahr verfloſſen iſt, der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZETT UI Abend-Ausgabe Nr. 380 Soweit aber die Ergebniſſe des erſten Halbjahres worliegen, iſt zur Zeit die Befürchtung durchaus un be⸗ gründet, daß wir den Dividendenſatz der letzten Jahre won 12 v. H. nicht aufrecht erhalten können. Hinzu kommt noch, daß wir durch den Erw er an⸗ nähernd Dreiviertel⸗Aktienmajorität der Kö erger Zellſtoffabriken und Chem. Werke Koholyt AG., Berli unſer Unternehmen erheblich geſtärkt haben und durch das Zuſammenarbeiten der beiden Geſellſchaften in Zu⸗ bunft große Erſparniſſe im Einkauf, Verkauf und in der Verwaltung zu erzielen hoffen. (J Ein Prozeß⸗Sieg des Nordd. Lloyd. London, 19. Auguſt.(Eig. Dr.] Eine von der Vertretung des Nordd. Lloyd in Newyork eingereichte Klage gegen di amerikaniſche Zollverwaltung geſtern zugunſten des Nor dd. Lloyd en worden. Die Zollverwaltung hatte dem L auferlegt für die Beförderung unerwünſchter Ei Riener er nach den Vereinigten Staaten. Der Lloyd ſtellte ſich dem⸗ gegenüber auf den Standpunkt, daß er ber tigt ſei, ſich auf die von den amerikaniſchen Konſulen erlaſſenen Viſa zu verlaſſen. Nach dem für den Lloyd günſtigen Urteil werden etwa 50 ähnliche Aktionen, die von verſchiedenen ausländiſchen Schiffahrtsgeſellſchaften eingeleitet ſind, nicht mehr zur gerichtlichen Verhandlung kommen, da, wie man annimmt, die amerikaniſche Regierung jetzt dieſe ge⸗ richtliche Entſcheidung grundſätzlich anerkennt. Eine Verwertungsanſtalt für alte Automobile bei Ford. Zur Verwertung der alten unbrauchbaren Auto⸗ mobile hat Ford in ſeiner Fabrik am River Rouge in Michigan einen beſonderen Betrieb eingerichtet. Auch hier wird das Syſtem des„laufenden Bandes“ verwendet. Nur werden die Wagen nicht zuſammengeſetzt, ſondern ausein⸗ andergenommen. Die Tagesleiſtung der Fabrik beträgt gegenwärtig die Zerlegung von 300 Wagen bei einer Be⸗ legſchaft von 110 Mann, die in zwei Schichten arbeiten. Ein Zentralſammelſyſtem für alte Automobile ſoll in ganz Amerika errichtet werden. Der Ankaufspreis für alte Wagen jeden Syſtems beträgt 20 Dollar, doch ſind die verwertbaren Teile, wie Reifen, Zündapparate uſw. ſelbſt⸗ verſtändlich vorher entfernt. Aufforderung zur Kohleneindeckung Der Reichskohlenkommiſſar gibt folgendes bekannt: Es liegt dringende Veranlaſſung vor, in dieſem Jahre die Bevölkerung auf eine rechtzeitige Eindeckung des Winterbedarfs an Brennſtoffen hinzuweiſen. Dieſe Mah⸗ nung ergibt ſich aus der Betrachtung der in dieſem Jahre bishet außergewöhnlich niedrigen Breun⸗ ſtoffbezüge für Hausbrandzwecke. Im erſten Halb⸗ jahr 1930(Januar bis Juni einſchließlich) ſind in Deutſch⸗ land für Hausbrandzwecke abgeſetzt worden: Steinkohlen 5 372 000 To. gegen 8 252 000 To. in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, Koks 2712000 To. gegen 4 302 000 To., Braukohlenbriketts 9 313000 To. gegen 13 441000 To. Auffallend iſt beſonders auch der Rückgang der Bezüge in Braunkohlenbriketts 9 313000 To. gegen 13 441000 To. Zahlen für die erſten 7 Monate(Januar bis Juli ein⸗ ſchließlich) 950 000 To. gegen 1482 000 To im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres. Hierbei wird bemerkt, daß die zum Vergleich herangezogenen Zahlen des Jahres 1929 noch unter den Bezügen des entſprechenden Zeitraumes des Jahres 1928 liegen, alſo nicht als anormal hoch gelten können. Es ſcheint, als ob durch die Eindrücke des vergangenen milden Winters die Erfahrungen der Vorjahre in Ver⸗ geſſenheit geraten wären. Auch bei einer nur normalen Winterkälte ſind bei der bisher nur geringen Bedarfsein⸗ deckung dieſes Jahres Schwierigkeiten in der Verſorgung zu erwarten. Wenn auch in den Bergbaurevieren größere Beſtände auf Stapel liegen, ſo muß doch darauf hingewie⸗ ſen werden, daß in Zeiten dringenden Bedarfs, alſo bei einſetzender ſtärkerer Kälte, ſich Störungen bei der Verladung im Transport und in der Anfuhr, in den Braunkohletagebauten auch beim Abbau, ergeben, durch die das ſchnelle Heranbringen ausreichender Mengen an den Verbrauchsort gefährdet wird. O Anhaltender ungünſtiger Zementabſatz.(Eig. Dr.) Der Zementabſatz erreichte im Juli nur eine Höhe von 576 000 Tonnen, während er im gleichen Monat des Vor⸗ jahres 867 000 Tonnen betrug. * Die deutſche Kabelausfuhr im erſten Halbjahr 1930. Im erſten e 1930 betrug die deutſche Kabelaus⸗ fuhr 26 400 To. i. W. von etwa 70 Mill. /. Die Aus⸗ fuhr wandte ſih nach Holland mit 7840 To., Argenti⸗ nien mit 3125 To, Niederländiſch⸗Indien mit 1850 To., Schweden mit 1280 To., England mit 1240 To., Frankreich mit 1150 To., Belgten mit 900 To. und Abgypten mit 930 To * gkeine weitere Vermehrung der deutſchen Schreib⸗ maſchinenausfuhr. Im erſten Halbjahr 1930 hat ſich die deutſche ee e die in den letzten Jahren ſtändig geſtiegen iſt, mit 43 777 Stück(gegen 95 503 im ganzen Jahr 1929 und 77 351 Stück im Jahr 5 nur auf der gleichen Höhe halten können. Das Nach⸗ laſſen der Exportentwicklung iſt auf die amerikan i ſ che und engliſche Konkurrenz auf dem Weltmarkt zurückzuführen. Die deutſche Schreibmaſchinen ein fuhr 0 im erſten Halbjahr 1930 mit Stück gegen 25 000 Stück im ganzen Jahre 1929 ſebr ſtark nachgelaſſen. Unter den Einfuhrländern nehmen die Vereinigten Staaten mit etwa 90 v. H. die führende Stelle ein. Deutſche Emiſſionstätigkeit 5 2 5 im 1. Halbjahr 1930 Die Ausgabe von Wertpapieren im Inlande iſt lt. Wirtſchaft und Statiſtik im Juni zurückgegangen. Sie betrug 247 Mill./ gegen 272 Mill./ im Vormonat. Vor allem iſt die Ausgabe von Schuldverſchreibungen der Bodenkreditanſtalt zurückgegangen. Von öffentlich⸗recht⸗ lichen Körperſchaften wurden keine langfriſtigen Anleihen aufgenommen. Der Freiſtaat Preußen hat lediglich einen größeren Betrag 6½ proz. Schatzanweiſungen von 1926 in proz. Schatzanweiſungen umgetauſcht. Von den Anleihen öffentlicher Unternehmungen entfällt der Hauptbetrag auf die deutſche Tranche der Pounganleihe(36 Mill.). Von privaten Unternehmungen wurden Schuldverſchreibun⸗ gen im Betrage von 7,4 Mill./ aufgelegt. Davon ent⸗ fallen 7 Mill./ auf die 8proz. Anleihe der Verein für Zellſtoffinduſtrie AG. in Berlin mit einer Laufzeit von 30 Jahren. Durch die Internationale Anleihe des Deut⸗ ſchen Reiches iſt die Aufnahme von Aus lands⸗ anleihen im Berichtsmonat mit 506 Mill./ gegenüber dem Vormonat ſtark geſtiegen. Ohne die Pounganleihe ſind für 50,52 Mill./ Auslandsanleihen aufgenommen worden, die Steigerung gegen den Vormonat(49,4 Mill. Mark) iſt dann alſo nur unbedeutend. Von den Anleihen des Berichtsmonats entfallen auf die Vereinigten Staaten 16,8 Mill. /, auf Holland 1,3 Mill. /, auf die Schweiz 32,4 Mill./ und auf ſonſtige Länder 455,2 Mill./(die Nounganleihe iſt hierunter aufgeführt, weil ſie von der B. J. Z. verteilt wird und weil man daher den deutſchen Anteil nicht für die einzelnen Kapitalgeber geſondert er⸗ mitteln kann. Einſchließlich der Younganleihe betrugen die Aus⸗ landsauleihen im 1. Halbjahr 1930 912,18 Mill. /, ohne die Pounganleihe 457,01 Mill. /, während im erſten Halbjahr 19290 nur 309,32 Mill./ im Auslande aufgelegt wurden, im 2. Halbjahr ſogar nur 39,25 Mill.„J. Den größten Anteil an den Auslandsanleihen hatten die öffent⸗ lichen Unternehmungen mit 660 Mill.% oder 72,5 v. H. aller Auslandsanleihen des 1. Halbjahres, da⸗ nach folgen die privaten Unternehmungen mit 24 v. H. Die von öffentlichen und kirchlichen Körperſchaften auf⸗ genommenen Auslandsanleihen betrugen zuſammen nur etwa 3,5 v. H. Außer den Anleihen floſſen dem Deutſchen Reich die Vorſchüſſe aus der Kreuger⸗ Anleihe (Zündholzmonopol) mit etwa 50 Mill. 8 im April und 75 Mill. ß im Juni zu. Abgeſehen von dem unaufteilbaren Poſten der haupt⸗ ſächlich durch die Ppunganleihe 496 Mill./ oder 54 v. H. beträgt, ſtehen als Gel dge ber wie auch in den frühe⸗ ren Jahren an erſter Stelle die Vereinigten Staaten mit 250,6 Mill. oder 27,5 v.., danach fol⸗ gen Holland mit 123,5 Mill.„ oder 13,5 v. H. und die Schweiz mit 5 v. H. Die inländiſchen Emiſſionen betrugen im 1. Halbjahr 1930 1839 Mill./ gegenüber 878 Mill./ im 2. Halbjahr 1929. Geſtiegen iſt gegenüber dem Vorjahr vor allem die Ausgabe von Schuldverſchrei⸗ bungen der Bodenkreditanſtalten. Sie betrug im 2. Halb⸗ jahr 1919 411 Mill. /, im 1. Halbjahr 1930 1385 Mill. J, alſo über das Dreifache. Dagegen wurden weniger Schuld⸗ verſchreibungen von öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften ausgegeben. Aeber 6 Millionen RM. Neuverſchuldungen im erſten Vierteljahr 1930 Die geſamten Schuldverbindlichkeiten des Reiches, der Länder, der Hanſeſtädte und der 44 Großſtädte aus der Auf⸗ nahme von Anleihen, Darlehen und ſonſtigen Schulden be⸗ trugen laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ am 31. März 16 972, Mill./ gegenüber 16 372,4 Mill./ am 31. Dezember 1929. Im erſten Vierteljahr 1930 iſt mithin eine Neuverſchuldung non 600,1 Mill.„ eingetreten. Im einzelnen betrugen die Schuldverbindlichkeiten 9 629,6(9 351,1) Mill. /, bei den Ländern 2101,(1 982,0) Mill,, bei den Hanſeſtädten 645,(596,2) Mill,„ und bei den 44 Großſtädten 4 596,6 (4 44%) Mill. J. Eichbaum-We. Brauerei AG. in Worms Wie wird das Jahresergebnis? Ueber den bisherigen Verlauf des am 30. Sept. zu Ende gehenden Geſchäftsjahres 1929/0 erfahren wir von zuver⸗ läſſiger Seite, daß der Abſatz imerſten Halbjahr gut u nd teilweiſe ſogar etwas beſſer 5 in der gleichen Vorjahreszeit war. Mit Eintritt der Bier ⸗ ſteuererhöhung und infolge des ſchlechten Wetters und der ungünſtiger gewordenen Wirtſchaftslage war in den folgenden Monaten ein Abſatzrückgang bis 40 v. H. feſtzuſtellen, der in Leber Zeit etwas verbefſert etwa 30 v. H. gegen die gleichen Vorjahrsmonate beträgt. Das vorausſichtliche Gewinnergebnis läßt ſich noch nicht genau überblicken, da zu dem guten Reſultat im erſten Halbjahr und dem ſpäteren Rückgang entſprechend der Abſatzentwicklung noch die an ſich immer günſtigen beiden letzten Monate Auguſt und September abzuwarten ſind. Dabei wird zu beachten bleiben, daß generell den diesjährigen Brauereiabſchlüſſen 1929/0 als Ausgleich für ein geringeres Ausſtoßergebnis die ſtarke Preisſen kung der Rohſtoffe zugute kommen wird. Geklagt wird über verminderte Geloflüſſig⸗ keit infolge größerer Verſchuldung der Käufer. Nach⸗ dem bekanntlich eine Reihe kleinerer bayeriſcher Brauereien inſolvent wurde, wurde auch bei einer größeren Anzahl Brauereien mittleren und kleineren Umfanges im übrigen Süddeutſchland eine fortſchreitende Zermürbung beobachtet, die zur Anſchlußnotwendigkeit an größere Unternehmun⸗ gen, z. B. an die Eichbaum⸗Werger, führt. Auf die dies⸗ jährige Dividendenhößhe legt ſich Eichbaum⸗Werger noch nicht feſt.(i. V. 12 v..) 2 OAktienbrauerei in Saalonis.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, hat die Tochtergeſellſchaft der Eich bau m⸗ Werger AG. im laufenden Jahr in Auswirkung vor⸗ genommener Erweiterungen und Verbeſſerungen der An⸗ lagen und infolge der Steuerbegünſtigungen gegenüber den Brauereien im Reich ſehr gut gearbeitet. Es iſt min⸗ deſtens wieder die Vorjoahrsdividende(15 v. H. auf 1 Mill. Fr. Ak.) zu erwarten. * Nürnberger Hopfenbericht vom 18. Auguſt. 1929er Hopfen keine Zufuhr, Umſatz 50 Ballen. Gebirgshopfen 10 1. 1930er Hopfen keine Zufuhr, 1 Ballen Umſatz, Tettnanger Hopfen 110 J. * Eine Weizenhöchſternte in Indien. Die diesjährige indiſche Weizenernte liegt noch der amtlichen Schluß⸗ Schätzung bei einer Anbaufläche von 31 347 000 acres mit 10 353 000 To.(1929: 8 643 500 To.) noch um 20 000 To über dem Rekordernteertrag des Jahres 1917 und über⸗ trifft damit den Durchſchnitt der letzten 10 Jahre um 14% v. H. Man rechnet daher mit einer indiſchen Weizen⸗ . * Zinkblech teurer. Der Zinkwalzwerksverbond hat den Zinkblech⸗ Grundpreis am 18. Auguſt um 0,50 je 100 Kg. erhöht. Der Ladungspreis im Großhandel ſtellt ſich jetzt auf 47„. In der Zeit vom 1. bis 17. Auguſt wurde der Grundpreis zweimal um je 0,75/ je 100 Kg. er⸗ mäß igt. Berliner Devisen Iiskontsätze: Refchsbank 4, Lombard 5, privat 3¾, H. ——x————— Amtlich in R⸗M für 16. Auguſt] 19. Auguſt Parität Disk. 2 G. B.. B. M 77% Holland 100 Gulden 168,47 168,81 168,43 168,82 168,48 3 Athen 100 Drachmen 5,485 5,4 5,485 5,445 5,445 10 Vrüſſel 100 5. 500 P. 58,445 55.585 58,44 55,58 856.355.5 Danzig 100 Gulden 44 81.80 81,48 81,59 81,588 4 Helſingfors 100 F 10,524 10,544] 10,525 10,548] 10,512.3 talien 100 Lire] 21,91 2595 21.905 21,945] 22,025 35 üdflavien 100 Dinar 7,430 775444] 7,42 7,44.3558.8 Kopenhagen 100 Kr. 112,18 112.38 112.16 112,38 112,06 4 Liſſabon 100 fEskudo 18, 18,84 18,81 18,85 17,48 8 Oslo. 100 Kronen] 112,11 12, 112.12 112,84 111,74.8 Paris 100 Franken] 16.44 16.48 16,445 6,485 16,445 2,5 rag.. 100 Kronen 12,406 12.426 12.418] 12.438] 12,88 4 chweiz 100 Franken] 81,34 81,50 61,345 681,505 80,515 258 Soſia 100 Leva.032 8,088] 3,027 3,033] 3,917 10 Spanien, 9 48.81 48,89 44,58 44,64 69,57 8 Stockholm 112,87 112,59 112,89 112,61 112,05 3,8 Wien 100 i 59.09 58.215] 59,095] 59,218] 38,7.5 Ungarn 100-1 78,38 78,50 73,35 73,49 72,89.5 Buenos-Aires 1 Peſ.] 1526.590] 1,511] 1,515] 1,786 10 Janda 1 Can. Wi 414.101 4,12 4190 417 Japan. 1 Hen].086.07 2,066].070] 1,986] 8,8 Kairo„1 ägypt. Pfd. 20,88 20,92 9 20,92 20,91— Türkei. 1 türk. Pfd. 5————.— 2 180 10 London. 1 Pfd. 20,87 20,41 20,87 20,1 20,398 3 New Vork 1 Dollar 44838 4,1865 3,1828 4,1908 41780 255 Rio de aneirotillr.] 0,417 0,419 0,415 0,417 0,503— Uruguay 1 Gold Peſ.].467 3,478 l 3,457 3,468 J 4,821— Aktien und Ausſendsenfeihen in Prozentep 85 123. 16 1g, i Bremer Wone 133.0 1380 Hirſchderg Leder 92, Schubert& Salzer 1709 173.5] Weſteregelnntkat 19470 3250 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung ir eee dn fette e gere e e 8. f fh J N 22 Mer Effektenbörse 18. 19. 18. 19. 18 19. 18. 19, Buderus Eiſenw. 37,50 57.— 95 e 7727 15 Schultheig.. 251.0 252.0 Miele Tran 50 80 annhei Otavi⸗Minen 4 39.25—.— Konſerven Braun 48.— 40.— Schug. Berneis 38.— 38,.— 4% Türk eld. Am, 70 40 4 5 e ee 2 3. 5 Charlott. Waſſer 92,25 92, ie.. 7,5 37,78——— 1 Wiſſener Metall, 45,.— 44. 18 18 19. Phönir Bergbau———.— Kraus& Co. Bock, 61,— 61, a e e 4%„Begs ißt 550 530 Ehem. enden. 48. 450 Sang g eee 2800 100% l Gußg. 4050 2015 50 Had. St.- U. 27 9 7 5 170. 9 5 1050 1080„ 3650 88,— Lechwerke.. 4%„ unf. Aal 75.60 55 4 5. 75— 3 50 N. gueck 8 5 1055 175.— 85 3 Wolff, RM. e Bad. Kom. Gd 87.— 87.— Bremm, Vover 6 ellbr.. 210,0 210,0 Zudwigsh. Walz. 86.— 86.— Fricvt, Beſigheim 44,— 44.—%, Zoot. 1811.20.80 1 2— 425 5 toehr Nammg“ 80.25 82.— —— 91. Daimler⸗Benz 27.25 27.— 25 0 5 5 9 5 en 05 5 8—— Chem. Brockhues 35,.— 35,.— Gebr. Junghans 26,.— 20.50.—.——— genlfſtoff Verein, 62.— 61 Ach dh. Halb 100.5 100,5 Deutſche dine. 151.0 1920 cee.— e 10% e 20.50—.— Loncsrd. Spin 40.— 28. Eiolberher iat.—— 2— Na Waldhof 1252 1850 1 Ses 8— 78— Sete. abe e. e e Stabiwerke 2888 7 Melee enn 1808 1045 Ser dez ef———— 2% n Ss. 2840 2420 e e ee b e 00% a 1 Oftafrita 80,— 60, 8 old J6.— 36.— a 3 C0000 5 Ung. Goldr. 25.40 24,0. o de Fatb 94.— 98,.— J. G. 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K. von Hübbenet Vor kurzem wurde in Paris in der Sorbonne in einer feierlichen Sitzung der verſtorbene, berühmte franzöſiſche Phyſiologe E. J. Marey offiziell als der Erfinder der Kinematographie gefeiert. Aller⸗ dings iſt kaum anzunehmen, daß dieſe Entſcheidung allgemein anerkannt werden wird. Es mag nur daran erinnert werden, daß die amerikaniſchen Ge⸗ richte im Jahre 1912 offiziell entſchieden haben, daß Ediſon berechtigt ſei, dieſen Ruhm, den ihm vor allem die Brüder Lumiere ſtreitig machten, für ſich in Anſpruch zu nehmen. Wahrſcheinlich wird die Frage nach der Vaterſchaft des Films niemals eine endgültige und reſtloſe Klärung finden, und zwar aus dem einfachen Grunde, da der Väter recht viele ſind. Die Erfindung der Kinematographie iſt nicht über Nacht durch einen Einzelnen erfolgt, ſondern ſie hat ſich allmählich und ziemlich gleich⸗ zeitig in verſchiedenen Ländern heranentwickelt. Die Erfindung der Photographie durch Da⸗ guerre im Jahre 1839 ermöglichte die weitere Ent⸗ wicklung. Wohl der erſte, der aufeinanderfolgende Phaſen einer fortlaufenden Bewegung in einer Reihe von Moment⸗Lichtbildern feſtgehalten hat, war der amerikaniſche Photograph Eadweard Muybridge. Auf die Idee kam er durch einen ſonderbaren Zufall. Es war im Jahre 1872, als Mr. Stanford, der da⸗ malige Gouverneur von Kalifornien, mit einem Freunde einen Streit hatte. Dieſer Freund, ein Mr. Me Crelliſh, behauptete nämlich, daß ein Pferd auch beim raſcheſten Lauf niemals mit allen vier Füßen in der Luft ſchwebe, ſondern ſtets zu⸗ mindeſt mit einem Fuß den Erdboden berühre. Es kam eine anſehnliche Wette zuſtande, weil Mr. Stan⸗ ford entgegengeſetzter Anſicht war. Da er aber— genau wie der Gegner— ſeine Behauptungen nicht beweiſen konnte, beauftragte er Muybridͤge, dies für ihn zu tun. Muybridge ließ ein Pferd vor einer Reihe von 24 photographiſchen Kameras vorbei⸗ laufen, deren Verſchlüſſe nacheinander ausgelöſt wurden. Das Ergebnis waren 24 Momentauf⸗ den Ablauf der Bewegung wieder⸗ gaben. 5 Der kaliforniſche Gouverneur gewann ſeine Wette, Muybridge aber probierte weiter. Ihm käm der Gedanke, die in einzelne Phaſen analyſierte Be⸗ wegung durch Projektion auf eine Leinwand wieder ſynthetiſch zu rekonſtruieren. Dazu brachte er ſeine auf Glasplatten kopierten Bilder auf dem ihm be⸗ kannten„Lebensrad“ an. Die erſte öffentliche Vor⸗ ſtellung, die er veranſtaltete, erfolgte 1880 in San Franzisko. Bald darauf— im Jahre 1882— konſtruferte E. J. Marey ſein„photographiſches Gewehr“, mit dem er 12 Aufnahmen in der Sekunde erzielte. In dieſer Kamera wurde die Platte durch einen Uhr⸗ mechanismus ruckweiſe im Krciſe bewegt. In den folgenden Jahren häufen ſich die Erfin⸗ dungen. Der Deutſche O. Anſchütz kommt mit ſei⸗ nem„Schnellſeher“ heraus; Ediſon konſtruiert ſeinen Kinetoſkop, einen Pfennigautomaten, in welchem man durch ein Guckloch die Bilder an einem laufen⸗ den Band vorbeiziehen ſieht; Freeſe⸗Green in Lon⸗ don bauen eine kinematographiſche Kamera; Marey erfindet einen neuen Aufnahmeapparat und ſtellt 1,40 Meter lange Filme her. Dieſe kurzen Filmchen wurden damals auf öl⸗⸗ durchtränkten Papierſtreifen hergeſtellt, da eine an⸗ dere geſchmeidige Unterlage, auf die man eine Reihe von Bildern kopieren konnte, nicht bekannt war. 1889 folgte endlich die für die Entwicklung der Kine⸗ matographie ſo wichtige Erfindung des licht⸗ empfindlichen Zelluloidſtreifens, der ungefähr gleichzeitig von Eaſtman und Walker in Amerika und von Lumiere in Frankreich heraus⸗ gebracht wurde. Ediſon vervollkommnete das Band durch Perforation, Oskar Meßter, der Pionier der deutſchen Kinematographie, erfand das„Malteſer⸗ kreuz“, das die ruckweiſe Fortbewegung des Film⸗ ſtreifens ermöglichte. Im Februar 1895 meldeten die Brüder Lu⸗ mieère einen Apparat zum Patent an, der ſowohl zum Aufnehmen, Kopieren und Vorführen von Fil⸗ men eingerichtet war und vielleicht die erſte Maſchine darſtellte, die den Namen„kinematographiſcher Appa⸗ rat“ voll verdiente. Der Apparat arbeitete mit einem perforierten Zelluloidband, das ruckweiſe fortbewegt wurde, und ermöglichte die vergrößerte Projektion der Bilder vor einer größeren Zuſchauermenge. Ungefähr gleichzeitig mit Lumiere brachten auch Robert W. Paul in London und Ediſon in Amerika Projektionsmaſchinen heraus. Der Ver⸗ trieb der Lumisre⸗Apparate wurde von der damals mächtigſten Filmgeſellſchaft, dem franzöſiſchen Pathe⸗ Konſortium, übernommen. Damit begann eigentlich die Entwicklung und Ausbreitung der Kinemato⸗ graphie, die ſchon in wenigen Jahren eine neue Welt⸗ induſtrie ſchaffen ſollte. ſchon einmal im vergangenen Jahre den Kampf r ES 8 CCC ²ĩU nn. Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Hela gb in Spueclifibos Clarence Brown, der Regiſſeur der meiſten Greta⸗Garbo⸗Filme, der ihre größ⸗ ten ſtummen Erfolge mitgeſchaffen hat, nimmt hier das Wort: Ich habe die Freude gehabt, mit Greta Garbo Sprechfilm zu drehen, und die zweiten ihren erſten Vorbereitungen zu einem vollem Gange. ſind bereits in 1 5 Es iſt nicht leicht, über die Garbo zu ſchreiben, ſelbſt wenn man ſo lange Jahre mit ihr zuſammen⸗ gearbeitet hat wie ich; denn das Geheimnis, das dieſe Frau umgibt, iſt ſchwer zu durchdringen, ſelbſt wenn man ſie genau zu kennen glaubt. Viele haben ge⸗ meint, die ſprechende Garbo würde etwas von dieſem Geheimnis einbüßen. Das ſtimmt ebenſo wenig wie die Vermutung, daß die Freundſchaft mit ihr den ge⸗ heimnisvollen Schleier durchdringbar machen könnte. Der Zauber ihrer eigenartigen, geiſterhaften Stimme gibt der Filmperſönlichkeit Greta Garbo neues Leben. Wenn man über den Tonfilmſtar Greta Garbo ſpricht, ſo iſt man verpflichtet— ob⸗ Keine Seeſchlacht, gleich ich ſie damals noch nicht kannte— ſich jener Zeiten zu erinnern, da ſie auf der Bühne ihre erſten Erfolge errang. Es iſt eine alte Erfahrung, die jeder Bühnen⸗ regiſſeur beſtätigen wird: beim Theater wird auf den Proben das Tempo der Aufführung viel detail⸗ lierter, verweilender, kurz, langſamer geſtaltet, als es die Vorſtellung ſelbſt ertragen kann. Man kann zwiſchen den Zeilen eines Buches leſen. Auf der Bühne jedoch, im geſprochenen Schauſpiel, hat die Darſtellungskunſt des Schauſpielers die Tiefen zwi⸗ ſchen den Worten zu eröffnen. Es gibt nur ein Mit⸗ tel, um das geſprochene Wort intenſiver wirken zu laſſen, das ſind: Pauſen. Die Rampe, die zwiſchen dem Zuſchauer und der Bühne ſteht, tötet ſie, gibt nichts von der Schwingung dieſer Stummheit wieder. Und wenn dieſe Pauſen noch ſo liebevoll einſtudiert ſind,— es gibt beim Theater keine Generalprobe, wo ſie nicht— zum größten Leidweſen des Regiſſeurs und des Schauſpielers— geſtrichen werden müſſen, weil ihre Wirkung von der Rampe abgetötet wird. Der Erfolg der ſtummen Filmſchauſpielerin Greta Garbo lag in den Pauſen ihres beredten Spiels. Der Erfolg der Sprechfilmſchauſpielerin Greta Garbo liegt in den Pauſen zwiſchen den Wor⸗ ten, die nie leer ſind, in denen ihre dumpfe und den⸗ noch melodiſche Stimme weiterklingt. Darum bin ich ſicher, daß Frau Garbo als Sprech⸗ filmſchauſpielerin noch weit größer ſein wird, als in ihren größten ſtummen Erfolgen. Dazu kommt, das ich den Menſchen Greta Garbo kenne. Der ſtumme Film hat die Dinge, die hinter dem Geſicht eines Menſchen liegen, mehr enthüllt als die Bühne es je konnte. Der Sprechfilm wird darüber hinaus die Seele und die Kultur eines Menſchen weit mehr enthüllen als es dem ſtummen Film möglich war. Greta Garbo hat— ohne einen Hauch des ſie um⸗ gebenden Geheimnisvollen einzubüßen— den Weg von der Büne zum ſtummen Film gefunden. Es war beglückend für mich, ſie jetzt im Film ſprechen zu laſſen, um ihre Bewunderer ahnen zu laſſen, was ihre Freunde bereits wußten, wie tief und groß die Kunſt dieſer Frau iſt, die geheimnisvoller wird, je mehr ſie ſich enthüllt. ſondern Tonfilm 3 5 8* Rieſenhafte Attrappe eines Kriegsſchiffs, die mit Koſten von vielen hunderttauſend Mark für einen amerikaniſchen Tonfilm hergeſtellt wurde Filme gegen die Luſtbarkeitsſteuer Wie erinnerlich, haben die Filmverbände gegen die Luſtbarkeitsſteuer auch in der Form geführt, daß ſie einen Film haben herſtellen laſſen, der die Bedeutung der Kinematographie und die Folgen der drückenden Vergnügungsſteuer vor Augen zu führen beſtimmt war. Soeben hat nun die Spitzenorganiſation der deut⸗ ſchen Filminduſtrie zwei neue Filme mit der glei⸗ chen Zielſetzung drehen laſſen, bei denen der eine den Titel„Der Film als Arbeitgeber“ führt, während der andere etwas längere„Die wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung des Films“ be⸗ handelt. In zwei ſchlagwortartigen Texten wird ausgeſprochen, daß der deutſche Film zugrunde gehen mütſſe, wenn ihm weiter Jahr für Jahr 45 Millionen Luſtbarkeitsſteuer entzogen würden und daß jeder für die Beſeitigung der unberechtigten Steuer ein⸗ treten müſſe, der den deutſchen Film liebe und der es nicht haben wolle, daß alle beim Film Beſchäftig⸗ ten brotlos werden. Beide Filme ſind als jugendfrei erklärt und als Lehrfilme anerkannt worden. Der Reichs- verband deutſcher Lichtſpieltheater⸗Beſitzer ſtellt die Filme den Theatern zur Verfügung, die den Ver⸗ bänden angeſchloſſen ſind. Eine Filmwiederholung Gelegentlich geſchieht es, daß ein und dasſelbe Filmthema mehrfach verfilmt wird, allerdings nicht zu gleicher Zeit, ſondern mit erheblichem zeitlichem Zwiſchenraume. Veranlaſſung dazu bietet meiſtens die Abſicht, den zweiten Film techniſch vollkommener zu geſtalten. So wird nun einer der älteſten Filme. non Bedeutung wiederholt,„Der Andere“, in dem vor 15 Jahren Albert Baſſermann die Haupt⸗ rolle geſpielt hat. Jetzt hat ſie Fritz Kortner über⸗ nommen. Außer ihm wirken Heinrich George und Käthe von Nagy mit. Der Film wird gleichzeitig in franzöſiſcher Faſſung mit an⸗ deren Darſtellern gedreht. * Der Film in der Anatomie Ueber Bewegungsſtudien innerhalb der Zellen hat Profeſſor Dr. Poll, der Direktor des an tomi⸗ ſchen Inſtitutes der Hamburger Univerſität, zuſam⸗ men mit Profeſſor Dr. Blotevogel einen 250 Meter langen Film als erſten Teil eines dreiaktigen wiſſenſchaftlichen Films fertig geſtellt. Mit Hilfe von Mikroaufnahmen, die ſehr gut gelungen ſind, wird die Protoplasmabewegung bei Pflanzen, Amveben, beim Froſch und beim Menſchen veranſchaulicht. in Hamburg ß N 8 N N 8 5 g N 8 8 N N Dichtung und Wahrheit f Von Gerda Maurus Hier plaudert die bekannte Filmſchauſpielerin, die Trägerin der Hauptrolle der„Frau im Mond“ über das eigenartige darſtelleriſche Problem des Films„Der Schuß im Tonfilmatelier“, der N gegenwärtig im Univerſum läuft. Ob wir in unſerem neuen Film„Der Schuß tm Tonfilm⸗ Atelier“ dem Publikum gefallen werden, haben wir nicht zu entſcheiden. Aber das eine iſt gewiß, es iſt einer der merkwürdigſten Filme, die es bis jetzt gegeben hat, und beſtimmt der origi⸗ nellſte. Unſer Tonfilm behandelt nämlich das ſen⸗ ſationellſte Thema der Gegenwart— den Tonfilm. So, wie es Theaterſtücke gibt, die ſelbſt wieder im Theater ſpielen. Die„Sechs Perſonen“ Pi⸗ randellos. Das waren die Bretter auf den Brettern, mit der himmliſchen Verwirrung, die ent⸗ ſtand, wenn der Theaterdirektor im wirklichen Par⸗ kett herumlief, oder wenn der Vorhang fiel, ohne daß der Akt zu Ende war. Jetzt ſtehen Filmſchauſpieler im Atelier und ſpielen das Drehen des Filmes, in dem ge⸗ ſchoſſen wird. Aber der geſpielte Schuß wird auf irgend eine Art, von der ich nichts verraten kann, mehr als ein bloß geſpielter, und nun wird die ge⸗ ſpielte Geſchichte ein wirkliches Drama, die geſpielte Wirklichkeit greift in das geſpielte Filmtheater über, das geſpielte Filmtheater wird ſelbſt wieder Wirk⸗ lichkeit. Dies Ineinandergreifen iſt aufregend und auf eine ganz neue, ſeltſame und myſtiſche Art beängſtigend und ſpannend. Für das Publikum wird die Sache ſehr klar ſein. Aber für uns Schauſpieler war es wirklich eine geiſtige Rieſenanſtrengung, ſich mit drei Stunden Wirklichkeit abzufinden, die alle drei ein Fragezeichen hinter ſich haben. Ich trete auf und ich heiße Gerda Maurus. Harry Frank tritt auf und er heißt Harry Frank. Wir ſtellen alſo unſere eigenen bürgerlichen Perſönlichkeiten dar, Aber das natürlich auch wieder nur zum Teil. Die Gerda Maurus und der Harry Frank, mit denen dieſer Film beginnt, ſind miteinander verlobt. Da hört die erſte Wirklichkeit auf; denn mein guter Kol⸗ lege Frank hat das Glück, nicht mit mir verlobt zu ſein. Aber das ſind nur die kleinen Anfangsſchwierig⸗ 8 keiten. In unſerem Film muß unſer Spiel in jedem 1 Augenblick erkennen laſſen, ſpielen wir jetzt Spiel oder ſpielen wir jetzt Wirklichkeit, das iſt fehr ſchwer. Denn ſonſt war ja immer das Geſfetz, daß der Schauſpieler um ſo beſſer ſei, je wentger man ihm anmerke, daß er ſpielt. Wir müſſen es uns anmerken laſſen, ja wir müſſen ſogar den Grad, wie ernſthaft es uns gerade mit dem Theaterſpielen iſt, unterſcheiden. Manchmal proben wir nur und manchmal ſchlu⸗ dern wir ſogar nur. Und das muß ſich alles fehr fein von einander abſetzen. Wie geſagt, es war eine Kraft⸗ und Nervenprobe. Aber es war auch ſehr ſchön. Wir befanden uns ſo recht in der Welt, die unſere liebſte iſt, in der Leben und Fanta⸗ ſie ein bißchen verſchwimmen, ſich miteinander ver⸗ miſchen, in der, wie mein angebeteter Landsmann Schnitzler ſagt:„Wahrheit und Lüge, Traum und Wachen ineinander fließen und Sicherheit nirgends iſt.“ Conrad Veidt im Tonfilm Der bekannte Roman von Claude Farrere „Lhomme qui assassine“ wurde in Frankreich zu einem viel geſpielten Theaterſtück umgearbeitet und kam nach Deutſchland in der Ueberſetzung„Der Mann, der den Mord beging“. Für die Hauptrolle des deutſchen Films, dem Roman ſowohl wie Theaterſtück zugrunde liegen, wurde Conrad Veidt verpflichtet. Die Regie führt Kurt Bern⸗ hardt, der den Ufa⸗Film„Die letzte Kampagnie“ inſzeniert hat. Von dem neuen Veidt⸗Film wird auch eine franzöſiſche Faſſung hergeſtellt. Grock im Film In Frankfurt am Main hat der bekannte Varietésclown, der bekanntlich mit ſeinem bürger⸗ lichen Namen Wettach heißt, die Vorbereitungen für eine Tonfilm⸗Produktion getroffen, wobei ihm der Beſitzer des großen Frankfurter Schumann⸗Theaters behilflich iſt. Zunächſt wird ein großer Tonfilm in Angriff genommen, in der Grock nicht nur ſpielt, ſondern auch inſzeniert. Die Wahl des Stof⸗ fes ſteht aber noch nicht feſt. n Ramon Novarro wird im Laufe dieſer Saiſon in drei Filmen zu ſehen und zu hören ſein. In „Die fliegende Flotte“ ſpielt er einen Marineflieger, ſeine Partnerin iſt Anita Page. In 9 „Sang der Südſee“ verkörpert er einen jungen Südſeeinſulaner, der in Konflikt mit den Geſetzen der Weißen kommt. Dorothy Janis und Renee Adoree ſind ſeine Gegenſpielerinnen.„Der jüng ſte Leutnant“ nach dem Bühnenſtück„Bataille des Dames“ zeigt Novarro als wagemutigen napoleoni⸗ ſchen Offizier. Dorothy Jordan ſpielt in dieſem Ton⸗ film die weibliche Hauptrolle. vage NIVER SUN“ 1 1 5 DAS GR&SSTE UND MODERN STE LICHTSPIEL- THEATER MANNHEIMS 1 8 4 . Dienstag, 19. Auguſt 1980 — Realiſationsneigung der Spekulation Schwache Auslandsbörſen und Realiſationsneigung verſtimmen/ Abbröckelnde Eröffnung Später freundlicher/ Schluß überſchreitet Anfangskurſe zumeiſt um 12 v. H. Mannheim etwas matter Die etwas lebhaftere Umſatztätigkeit der letzten Tage erlitt heute eine Unterbrechung. Die Kurſe zu Beginn hatten auf der ganzen Linie leichte Einbußen zu werzeichnen. Eigentlich kommt dieſe Abſchwächung über⸗ kraſchend, weil ja die Rede von Seeckt auf eine Beruhi⸗ gung der innerpolitiſchen Lage nach den Wahlen hindeutet. Ebenſo zeigt der Status der Reichsbank für die 2. Auguſt⸗ Woche eine weitere Erleichterung. Im ſpäteren Ver⸗ laufe gingen die Kurſe nochmals, wenn auch gering, zu⸗ rück. JG. Farben gaben auf 150 und Daimler⸗Benz auf 27 v. H. nach. Gut behauptet lagen Zellſt. Waldhof, wäh⸗ rend Dt. Linoleum und Weſteregeln einige v. H. ge⸗ winnen konnten. Frankfurt luſtlos, ſpäter leicht erholt Nachdem ſchon an der geſtrigen Abendbörſe die Tendenz nicht mehr ſo freundlich war, machte ſich heute zu Beginn des offiziellen Verkehrs in Verbindung mit der wieder ſchwachen geſtrigen Newyorker Börſe eine Ver⸗ ſtimmung bemerkbar. Im Zuſammenhang mit der Zu⸗ rückhaltung der Spekulation, die durch eine wieder ungünſtigere Beurteilung der Wirtſchaftslage ver⸗ urſacht wurde, und der wieder ſtärker hervortretenden Ordresloſigkeit kamen Umſätze kaum zuſtande. Vereinzelt kam Material an den Markt, ſodaß bei einem Vergleich mit den zum Teil ſchon ſchwächeren Kurſen der geſtrigen Abendbörſe bei den wenig zuſtande gekommenen Erſtnotierungen zumeiſt Abbröckelungen ſich er⸗ gaben. Das Angebot war jedoch nicht umfangreich. Der Grundton der Börſe konnte als verhältnismäßig wider⸗ ſtandsfähig bezeichnet werden. Eine Ausnahme machten Felten, für die ſich weiteres Intereſſe zeigte und nochmals 2½ v. H. gewinnen konnten. Stärker gedrückt lagen Siemens, die 3 v. H. einbüßten. Starkes Angebot herrſchte für internationale Werte, von denen Svenska 10/ ſchwächer eröffneten. Am Rentenmarkt waren deutſche Anleihen nur knapp behauptet, Ausländer ruhig. Im Verlaufe war die Umſatztätigkeit auf vereinzelte Deckungen der Kuliſſe etwas lebhafter und gegen An⸗ fang traten bei eher freunlicher Grundſtimmung Kurs⸗ erholungen bis zu 1 v. H ein. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 3 v. H. weiter leichter. Berlin bei widerſtandsfähiger Grundtendenz nicht einheitlich Die Börſe eröffnete heute in etwas Haltung, do chwar eine gewiſſe innere Wider⸗ ſtands fähigkeit unverkennbar. Die Kursſteigerun⸗ gen des geſtrigen Tages hatten beider Tagesſpekulation eine leichte Realiſationsneigung zur Folge und auch aus dem Reiche trafen teilweiſe Verkaufsorders, allerdings ganz minimalen Ausmaßes ein. Der matte Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe und die ſchwache Tendenz der Weltrohſtoffmärkte verſtimmten. Auch die europäiſchen Auslandsbörſen meldeten ſchwächere Kurſe, ſodaß beſonders internationale Werte hiervon in Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurden. So büßten Polyphon 4,25 v. H. im Zuſammenhang mit den Rückggängen der Gram⸗ mophonwerte in London ein und Kunſtſeidenwerte waszen um 2,25 v. H. gedrückt, wobei von Amſterdam Abgaben mitſprachen. Weiterhin fielen Spenska durch einen Rick⸗ gang von 7/ auf. Im übrigen betrugen die Verluſte in der Regel 1 bis 2 v. K ſchwäche rer Auf der anderen Seite konnten ſich einige Werte, ſo Berliner Handels, Felten, Oberbedarf, Klöckner, Schu⸗ bert und Salzer, Hirſch⸗Kupfer, Berger, Dt. Atlanten und Nordſee⸗Fiſcherei um 1 bis 2,25 v. H. beſſern, während Reichsbankanteile bemerkenswerterweiſe ihren ſtark er⸗ höhten geſtrigen Schlußkurs voll behaupten konnten. An⸗ leihen nur wenig verändert, Ausländer uneinheitlich. Pfandbriefe noch unentwickelt. Geld etwas ent⸗ ſpannter, Tagesgeld 4,5 bis 5,5 v.., Warenwechſel ca. 38 v. H. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr ru⸗ hig, und es kam überwiegend zu weiteren kleineren Kursabbröckelungen, die nur bei Kaliwerten 1 bis 2 v. H. betrugen. Am Deviſenmarkt waren die Umſätze auch heute wieder ſehr klein, Dollar gegen Reichsmark ſind unver⸗ ändert.1865. Gegen London notterte Paris 123,8, Holland 12,09, Schweiz 25,04 und Newyork.8710. Nur Spanien konnte ſich etwas beſeſtigen, der Kurs ſtellt ſich auf 45.70 nach 46.50 gegen London. Am Kaſſamarkt konnte ſich die widerſtandsfähige Grundſtimmung bei allerdings nur kleinen Umſätzen er⸗ halten. Bis zum Schluß konnte ſich die freun d⸗ liche Stimmung, die ſchon zu Beginn der zweiten Bör⸗ ſenſtunde eingetreten war, behaupten. Die Anfangs⸗ kurſe wurden meiſt um 1 bis 2 w. H. überſchrit⸗ te n. e lagen Felten, Gelſenkirchen, Polyphon und Zellſtoff Waldhof. Dagegen wor Swenska um weitere 1% gedrückt. Deulſcher Geſreide markt weiter ohne Kontakt mit den Ueberſeemärklon Flaue Auslandsmeldungen machen nur geringen Eindruck— Weizen etwas reichlicher angeboten— Roggen immer wieder geſtützt Berliner Produktenbörſe v. 19. Aug.(Eig. Dr.) Obgleich die flauen Meldungen von den Aus landsmärkten durch die Iſolierung Deutſchlands vom Weltmarkte nur verhältnismäßig geringen Ein⸗ druck machen konnten, war die Stimmung für Weizen bei reichlicherem Angebot, beſonders geringerer Qualitäten ſchwäch er. Sowohl am Effektir⸗ als auch am Lieſfe⸗ rungsmarkte gaben die Preiſe um etwa 1 1 nach. Rog ⸗ gen wurde weiter geſtützt, und da heute bei der Inter⸗ vention am Effektivmarkte höhere Preiſe bewilligt wurden, konnten ſich auch im Lieferungsgeſchäft die Preiſe ungefähr behaupten. Das Angebot aus dem öſtlichen Anbaugebiet und von der Küſte war ziemlich reichlich, reguläres Ge⸗ ſchäft war ſelbſt auf geſtriger Preisbaſis ſehr ſchwer, be⸗ ſonders da die Mühlen wiederum darüber klagen, daß ſie infolge der Stützung keine Möglichkeit zu normaler Kal⸗ Akulation Haben. Weizenmehl bei unveränderten Preiſen im kleinen Bedarfsgeſchäft, für R oggen⸗ mehle wurden höhere Preiſe gefordert, aber ſelbſt auf Ageſtrigem Preisniveau kommen nur wenige Umſütze zu⸗ ſtande. Hafer, ſowohl in alter als auch in neuer Ernte knapp offeriert, die Höhe der Forderungen ließ Abſchlüſſe nur in geringſtem Ausmaße zuſtande kommen. Gerſte in Baru⸗ und Induſtriequalitätken geſucht, mitt⸗ leres Material reichlich offeriert und vernachläſſigl. Amtlich notiert wurden: Weizen 253.—56, feſt; Sept. 264,565; Okt. 287,5 u. G; Dez. 274,5—5,5; Roggen 167, feſter; Sept. 175; Okt. 178,59; Dez. 189%; Brau⸗ gerſte 205—25, ruhig; Futtergerſte 18398, ruhig; Hafer alter 18797, neuer 16477, feſter; Sept. 182; Okt. 187; Dez. 192; Weizenmehl 29,5—37,5, ſtet.; Roggenmehl —60proz. gezogen 24,25—6,75, ſtet.; Weizenkleie 9,7510, ruhig; Roggenkleie 9,50—9,75, ruhig; Viktoriaerbſen 2833; Futtererbſen 19—20; Peluſchken 2122; Ackerbohnen 17 bis 18,5; Wicken 21— 23,5; Rapskuchen 10,60—11,60; Leinkuchen 17,60—18,40; Trockenſchnitzel 8,40—9,20; Soyaextractions⸗ — Nur kleines Mehl geſchäft ſchrot 14,60 15,40? Rauhfuttermittel: drahtgep. Roggen⸗ ſtroh 0, 1,00; Weizenſtroh 0,75—90; Haferſtroh 0,7080; Gerſtenſtroh 0,70—80; gebund. Roggenlangſtroh 0,80 1,00; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,7080; dto. Weizenſtroh 0,60 bis 70, ſtet.; Häckſel 1,4055 handelsübl. Heu, geſ. trock. 1,55 bis 2,00; gutes Heu, erſter Schnitt 2,20—50; Thymotee 2,50—3,00; Kleeheu 2,60—90, ſtetig; drahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 40; allg. Tendenz behauptet. Berliner Meiallbörse vom 19. August 1930 ——— Kupfer Blei Zink bez. Brief] Geld bez. Brief Geld bez. Brief] Geld Januar.—,— 84.— 83,50 f—,— 85, 55,75[—. 33,25 5275 ebruar] 94. 88,50—.— 88— 35.75—.— 33,50 38, Märg. 84,— 94,.50—.— 38,.— 35,50—.— 33,50 88,25 A ril,. 84.99.50—.36,— 35.50—.— 33,75 33,25 1111 94.— 88,50—.—36.— 85,75— 34.— 33,50 Jul 4,— 93.50—.—38.— 35,50—.— 84.50 33,75 Juli..,.75 99,75— 386, 35,50 84,25 84,25 84, Auguſt.“—.— 96.—— 1—.— 88.7586,—.— 32.— 31.— Sept... 94,50 94.——,— 33,50 85,5081 25 31.50 31.25 Oktober.—— 86,50 83.75—— 86, 35,50—.— 82,— 31,50 Nov. 4 28 08 75—.— 88.— 85,50—.— 32,50 82, Dezemb. J, 94,75 9375—.— 36.— 35,50 J 82 5032,25 82,25 Elektrolytkupfer, prompt 105,25 Antimon Regulus 54,— 56.— Orig. Hütten⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per leg 49.75 51,75 dal. Walz⸗„Drahtbarren193,.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,.——28,0 Hüttenzinn, 99 v. p.—[Platin, dto. 1&& 5,7. Reinnickel, 98—99 v. H. 350,.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) fur 100 9 Londoner Mefallbörse vom 19. Augusf 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(1837/0 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 47,25] Zinn, Standart 135,1 Aluminium—.— Monate 47,25 3 Monate 236,5 Antimon—— Settl. Preis 47,25 Settl. Preis 135,0 Queckſilber 22,75 Elektrolyt 50,50 Banka 189,0 Platin N beſt ſelected 50,25 traits 136.5 ſtrong ſheets El'wirebars Blei, ausländ. 18,45 5180 Zint gewöhnlich 16.45 Nickel . Wolframerz 17.50 Weißblech Neue Maunheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 380 * Rotterdamer Getreidekugſe vom 19. Auguſt. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 8. Nov..57%; Jan,.75 März.90. Mais lin Hfl. p. La 0 Kg.) Sept. 192%; Nov. 1307; Jan. 132%; März N. 1965 * Liverpooler Getreidekurſe vom 19. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz gut behauptet; Okt. .1(.%; Dez.—(.), März.2(.).— Mitte: gut behauptet; Okt..14; Dez..2; März.24. Mehl (280 lh.) Liverpooler Straigths London Weizenmehl 25.50—33.50. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 19. Auguſt.(Eig. Dr.) März(31) 7,15 B 7,10 G; Mat(31) 7,35 B 7,25 G: Auguſt 6,75 B 6,70 G; Sept. 6,75 B 6,70 G; Okt. 6,80 B 6,75 G; Nov. 6,85 B 6,80 G; Dez. 6,95 B 6,85 G; Jan. ⸗ März 7,05 B.00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. 7. 327 Mehlis prompt per 10 Tage 27,10; Auguſt 27,10; Ten⸗ denz ruhig. * Bremer Baumwolle Univ. Stand. vom Middl. 19. Auguſt. (Schluß) 12,85. (Eig. Dr.) Amerik. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 19. Auguſt.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(81) 603—5; März(31) 614—15; Mai 68¹0 62—2 Juli(31) 63031; Okt. 594-95; Dez. 601; Januar 1 649; Tagesimport 5400; Tendenz ſtetig.— Mitte: Jan.(31) 608; März(31) 609; Mai(31) 6285 Juli 830 623; Okt. 898; Dez. 604; Jan. 1932 649; Loco 649; Egypt. Upper F. G. fair loco 834; Tendenz ſtetig. * Weiſenheimeer Obſtgroßmarkt vom 18. Auguſt. Bei einer Anfuhr von 1000 Zentnern und flottem Abſatz wurden folgende Preiſe erzielt: Bühler Zwetſchgen 16 207 Spätzwetſchgen 10—14; Pfirſiche 1525, Birnen 8— 285; Trauben 28; Tomaten 68,5. * Freiusheimer Obſtgroßmarkt vom 18. Antguſt. Es wurden folgende Preiſe erzielt: Birnen—28 und 16—.20, Aepfel 1034, Pfirſiche 18—27, Mirabellen 1825, Zwetſch⸗ gen 11—15, Bühler Zwetſchgen 14, Tomaten—8, Boh⸗ nen 18. Anfuhr 300 Zentner. Die Bühler Zwetſchgenernte geht ihrem Ende entgegen. Wie ee N Wellerausſichten für Mittwoch, 20. Auguſt: Zeitweiſe heiter, vorwiegend trocken und tagsüber warm, bei leichten Südweſtwinden. Gegen Abend örtliche Gewitter. Wetter⸗Nachrichten der VBadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft- a 2 gi See S 2 N Wind böh. dri Ss Wetter n nn& c micht, Stärke Wertheim 1511— 15 25 14 ſtill bedeckt Königsſtuhl] 888 768,0 15 20 15 NW. leicht Nebel Karlsruhe 120 788,7 17% 1/„ Regen Bad.⸗Bad. 218 768,0 17 27 16 ſtill leicht* Villingen 780 764,7 16 24 138 leicht bedeckt St. Blaſten 1275— 16 24 13. 5 1 VBadenweil.— 768,4 17 27 16 SY leicht 5 84 0 Hof 780 640,2 11 19 10 S8¼ö leicht Nebel Bad. Dür th.“—— 171 24 1¹ ſtill wolkig Das geſtern bei den Britiſchen Inſeln angelangte Tief iſt zwar mit nordöſtlichem Kurs weitergezogen, hat uns heute früh aber doch noch vorübergehend Regen gebracht, da an einem Südrand ein Aus⸗ läufer das Feſtland überquert. Vor Annäherung der Störung hatten wir geſtern einen ſehr warmen Tag mit über 26 Grad Höchſttemperatur in der Ebene. Unſere Witterung iſt noch immer weſtlich brientiert und wird daher vorläufig veränderlich bleiben. Es iſt jedoch nicht mehr mit ſo ausgeſprochen kühlem Wetter wie in der letzten Woche zu rechnen. Reiſewetter Nordſee: 17 Grad. Meiſt bewölkt. Geſtern teils heiter, teils wolkig. Oſtſee: 16—19 Grad. Meiſt heiter. Waſſertemperatur 17 Grad. lich. Mäßig warm. Harz und Thüringer Wald: 13—16 Grad. Bewölkungszunahme. Strichweiſe Regen. Geſtern heiter. Warm. Rhein⸗ und Weſergebiet: 17-19 Grad. Wolkig. Strichweiſe Regen. Leich⸗ ter Südweſtwind. Geſtern meiſt heiter. Warm. Fichtelgebirge Erzgebirge und Sudeten: 10—16 Grad. Heiter bis wolkig. Leichter Süd⸗ wind. Geſtern meiſt heiter. Warm. Alpen: Täler: 12—13 Grad. Heiter. Leichte Südwinde. Höhen 20003000 Meter:—10 Grad Wärme. Geſtern meiſt heiter. Warm. Leichter Südweſtwind. Kühl. Leichter Südwind. Geſtern veränder⸗ Flugwetter Eine ſchmale Regenfront zieht heute von Weſten her über Deutſchland und lag um 8 Uhr früh etwa über der Rheinlinie. Vor der Front herrſcht noch ziemlich heiteres Wetter mit leichter Bewölkung über 2000 Meter. Hinter der Front folgen einige Reſte tiefer Bewölkung in etwa 1000 Meter unterer Grenze. Die Winde wehen in der Höhe wieder aus Weſt und haben in 1000 Meter Höhe etwa 10—15 Meter Stärke je Sekunde. Aus Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 20. Auguſt Frankfurt: Kurkonzert von Bad Köln: Kurkonzert von Bad Pyrmont. Frankfurt, Stuttgart: Jugenoͤſtunde. München: Zitherkonzert. Frankfurt, Stuttgart: München: Kinderſtunde. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. Berlin, Frankfurt, Köln, Stutt⸗ art, Kaſchou, Laibach, London 1, 2, rag, Preßburg, Wien: Von Salz⸗ burg: Oper„Iphigenie in Aulis“. : Stockholm: Oper„Don Juan“. : Hamburg: Hörſpiel„Die Schuld des Jonga⸗ than Breadford“; München: Aus dem Militär⸗ .15: Neuenahr. .30: 15.00: 15.45: 16.00: 17.28: 18.05, 19.00: Konzert. leben; Os lo: Konzert; Zürich: Franzöſiſche Muſik. 20.30: Breslau, Königswuſterhauſen:„Ja ja, der Sommer“, anſchl. Konzert; Warſchau, Belgrad: Konzert; Zürich: Zitherkonzert. 20.45: Mailand, Turin: Bunter Abend. 21.00: Fhunte rg, Toulouſe: Konzert; Rio m: infoniekonzert.“ 21.45: Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert. 22.00: London 1, 2: Tanzmuſik. 22.30: Berlin, Breslau, Köln, Bud apeſt; Konzert von Bud apeſt. 23.00: London 3, Kattowitz, Warſchau: Tanz⸗ muſik. rü... Chefredatteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: t. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richar d Schönfelder-Spoxt und Vermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige: i. B. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mt. b.., Mannheim, K 1, Für unperlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Riictporto „Wer Het Da „Das Ewige iſt im Jetzt und Hier. Ich will kein Held für ſie ſein. Ich diene nur meiner Sache“, ſagt die Stimme Thure Oltens. Daun wird es auf eine furchtbare Art ſtill. So als ſei Marietheres mit einem Schlag taub geworden, iſt das. Sie ſieht die Geſichter der anderen ganz deutlich um ſich. Dieſe lachenden, ſatten, zufriedenen Ge⸗ ſichter. Aus dem Tannengrün, das den Tiſch ſchmückt, leuchten die roten Beeren, die ſie im Herbſt aus Schönwinkel mitgenommen hat. Blauer Rauch zieht in Schwaden darüber hin. In den Fingern hat Marietheres ein ſonderbar totes Gefühl. Es ſchmerzt und zerrt in ihren Schlä⸗ ſen, zugleich ſcheint es, als ſeien die Gelenke lahm. Ich werde mich nie mehr zu bewegen vermögen, denkt ſie, aber es iſt gar kein Entſetzen in dieſem Ge⸗ danken. Sie merkt, daß jemand ſie anſieht und begegnet Stefans Augen. Eine jähe Welle ſchießt ihr zum Herzen. Es ſtockt, kann nicht mehr arbeiten. Es iſt träge geworden, träge bis zum Aufhörenwollen, denkt ſie.. Stefan Oedeck nickt ſeiner Frau zu mit einer ver⸗ trauten Gebärde; ſeine gewohnte Bitte, die Tafel jetzt aufzuheben. Sie dringt durch die halbe Be⸗ ſinnungsloſigkeit, in der Marietheres verharrt. Es iſt nicht einmal notwendig, daß ſie die Hände um die Kante des Tiſches legt, als ſie ſich erhebt und, den anderen voran, in die Wohnräume hinübergeht. Für den Nachmittag wird eine Schlittenfahrt ver⸗ abredet. Marietheres wird dafür ſorgen, daß man in den Thermosflaſchen warme Getränke mitnimmt. Und natürlich viel Kuchen. Man wird in der Block⸗ hütte an der Reviergrenze hauſen. Sie iſt heizbar und ſo iſt man unabhängig von dem weihnachtlichen Getrudel lufthungriger Großſtädter in den läud⸗ lichen Gaſtſtätten Als Marietheres nach einer Stunde ihr Zimmer aufſuchen kann, findet ſie dort, den Rücken gegen das Nicht so viel. auch nicht so e bie, sondern nurso Mwenig genügt zur gründlichen Reinigung Ihrer Zähne Roman von EISse VIbel (Nachdruck verboten.) weiche Blau des Winterhimmels, die große, dunkle Geſtalt eines Mannes. Einen Augenblick lang verzerrt ſich ihr alle Wirk⸗ lichkeit.„Thure“, will ſie rufen, aber der Ruf bleibt in ihrer Kehle. Er brennt dort, brennt, als habe jemand ein Meſſer hereingeſtoßen „Verzeih, Theſymutter, daß ich mich hier einge⸗ ſchlichen habe. Ich war ſchon draußen, aber es machte keinen Spaß. Ich habe dir etwas zu ſagen, das mag ich nicht länger mit mir herumtragen. Du mußt mir helfen.“ „Ich, Jörg.. dir?“ Wäre ihr Sohn um ein paar Jahre älter, ſo müßte er es, daß alle Menſchen das ſchwere Gewicht des Lebens unter heimlichem Keuchen ſchleppen. Heute hätte er dann wohl den mühſamen Atem ſeiner Mutter hören müſſen, in den drei armen Worten. Aber Jörg Oedeck iſt noch ſehr jung, obgleich ſein friſches hübſches Geſicht jetzt eben in ernſten Falten liegt. „Geſtern habe ich den Papa auf ſeinen Wunſch begleitet, Theſymutter. Die Waldabteilungen ſollten auf die Durchforſtungen hin nachgeſchaut werden. Siehſt du, dabei kams zum Klappen. Der Papa hat die Gelegenheit benützt, mir ſeine Anſchauungen wieder einmal klarzulegen. Ich konnte einfach nicht dazu ſchweigen. Unwirtſchaftlicher kann man wirk⸗ lich nicht mehr handeln, als er es tut. Da ſtehen die prachtvollſten Jahrgänge, total überaltert. Hun⸗ dertundzwanzig Jahre alte Bäume, reine Luxus⸗ phänomene, unbrauchbar geworden. Hätte man ſie vor vierzig Jahren geſchlagen... Wir alle könnten anders, ſorgloſer leben, wenn man endlich da hinein⸗ greifen wollte.„Du kannſt das Hundertfache heraus⸗ ſchlagen“— hab ich dem Papa ganz ruhig ausein⸗ andergeſetzt. Es kommt ja nur dem Wald zugute, er verlangt geradezu einen ſtärkeren Eingriff. Das ſehe ſelbſt ich.. Und dann, man muß doch auch daran denken, wie hoch die Preiſe für Langholz und Papierholz ſtehen. Fabrikanten und Sägemüller würden ſich die Beine auslaufen nach der gutgezoge⸗ nen Ware. Was iſt das für ein Blödſinn, Theſy⸗ mutter, überall ſpart und ſchuftet der Papa. Die Großmama in Salzburg ſchreibt mir, ich ſolle nur bald ſie beſuchen kommen, wenn ich ſie noch im Ama⸗ lienſchlöſſl treffen will.... Was ſoll denn das. In Mengen könnte Geld da ſein bei einer modernen Be⸗ wirtſchaftung“. dſagt Jörg und bemüht ſich ſicht⸗ lich, nicht heftig zu werden. „Und was hat dein Vater dir darauf geantwor⸗ tet?“ Marietheres iſt wach, ſie hört alles, was ihr Sohn vorbringt. „Muß ich es wiederholen, Theſymutter? Ich möchte es lieber nicht. Es war reichlich ſchroff. Du weißt, ich habe mich ganz gut in der Hand. Ich bin kein Verſchwender, wie der Papa mir da vorgewor⸗ fen hat. Ich werde nur eine irrationelle Wirtſchaft immer ablehnen. Später, wenn ich die Sache einmal in die Hand nehme, wird ſie natürlich augenblicklich umgeſtellt. Jetzt bilde ich mir wahrhaftig nicht ein, daß ich das alles ſchon könnte. Meine Ausbildung für dieſen Beruf habe ich mir ſehr genau überlegt. Auch Erkundigungen bei den maßgebenden Stellen eingeholt. Das wollte ich dem Papa erklären, es mit ihm durchſprechen. Er ſollte mich nicht einfach für einen vorlauten, grünen Jungen halten, ſo einen modernen, Laffen, der prinzipiell alles beſſer weiß als die älteren Leute. Ich will arbeiten Die meiſten von uns wollen das, müſſen es ja auch. Aber ich bin ſehr brüsk abgelehnt worden.“ Er kommt auf Marietheres zu und nimmt eine ihrer ſchlaff herabhängenden Hände. „Da iſt etwas Dummes paſſiert. Ich bin frech geworden, weil er mich geärgert hatte. Ich habe dem Papa geſagt: Meinſt du, ich wolle mir auch ſpäter einmal überflüſſig vorkommen, weil ich den Anſchluß verpaßt habe!“ „Das war das Schlimmſte, was du deinem Vater ſagen konnteſt, Jörg.“ „Ich weiß es; gleich nachdems heraus war, hab ich es gewußt. Hilf mir doch, daß es wieder in Ord⸗ nung kommt. Wenn ich zu ihm gehe, dann wirft er mich beſtimmt heraus. Nicht wahr, Theſymutter, du 1 hilfſt uns wieder zuſammen“,... bettelt er nun wie ein kleiner Junge und ſieht dabei ehrlich un⸗ glücklich aus. „Ich werde dir ganz beſtimmt helfen“, ſagt Marie⸗ theres ſo leiſe und ſauft, wie er ſie noch niemals ſprechen hörte. Das erfüllt ihn mit der größten Zu⸗ verſicht.„Fein. Ich danke dir. Und jetzt geh ich nuch eine Stunde zur Schanze.“ Auf halbem Weg bleibt er ſtehen:„Möchteſt du noch etwas von mir, Theſy⸗ mutter?“ „Nein Jörg, geh nur“. Ein kalter Schrecken hält Marietheres gepackt.„Mein Mund kann es nicht mehr verſchweigen“, denkt ſie und ſieht dem Jungen nach.„Ich hab es einmal ausſprechen müſſen, daß es nicht mehr wahr ſein kann. Wenn Jörg es verſtan⸗ den hätte, was ich da eben vor mich hinſagen mußte? Er würde mich für krank halten. Bin ich es denn? Iſt es nicht Wahnſinn zu denken, daß Thure Olten tot ſei... Es iſt nicht wahr, er lebt, irgendwo in der Welt ſchlägt Thure Oltens ſtarkes heißes Herz. Verlaſſen von allen, verloren⸗ gegeben. Ich will es ſuchen. Ich will zu ihm gehen über die Erde. Ich werde ſeinen Schlag hören in der Wüſte und im Gewirr der Felſen. Ich will ihn hören in den geheimſten Gelaſſen ſtreng verſchloſſener Klöſter. Ich will ihre fremden Götter und Prieſter die nur kleine Menſchen ſind wie wir alle, um ſein Leben bitten. Sie werden ihn mir zurückgeben. Ich will mit den wilden Tieren um ihn kämpfen. Sie werden von ihm ablaſſen. Denn ſtärker als ſie alle iſt meine Liebe zu Thure Olten. Sie ſitzt jetzt ganz ſtill, die Hände vor den Mund gefaltet. In ihren Augenhöhlen iſt ein Schmerz, als habe man flüſſiges Blei in ſie hineingegoſſen. Für Sekunden iſt ſie wie blind davon. „Nicht weinen“, ſagt ſie zu ihren Augen.„Um Thure Olten darf man nicht weinen. Sie ſagen, Thure Olten iſt tot. Siehſt du, mein Geliebter, ich vergehe nicht daran. Ich bleibe neben dir, aufrecht neben dir, wie ich es verſprach. Biſt du zufrieden mit mir, Thure Olten. Der weiße, ſchimmernde Wald ſchweigt. Die Luft ſchweigt. Der Himmel bleibt ſtumm. In dieſem Schweigen wächſt es vor ihr auf, hart kalt, gläſern. Dahinter liegt die Welt. (Fortſetzung folgt) Z AH A S7 verhindert Zahnsteinansatz, Lockerwerden der Zähne, spritzt nicht und ist hochkonzen- triert, daher sparsamer. Eine Tube reicht 3 mal solange... ile Zahnärzte bezeichnen BIO X UDT RA als bestes Zahnpflegemit te N 8 Seite“ Nummer 380 Neue Mannheimer Zeitung/ Dienstag, 19. Auguſt 1980 0 ablagende haun wahllos aus unserer Stoff- nbtig. 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