2 2 inter dreſſe 11 078 4 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, 12 mal. 10 Pfg.— I Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Pyſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 5.„ Aus der Welt der echnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Heſetz und Necht& Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung» Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Aiuſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Auguſt 1030 14. Jahrgang— Nr. 38 ie Wahlreſorm vor dem Kabinett Wahlalter und Verhältniswahl bleiben beſtehen 70000 Stimmen für ein Mandat Auch Einzelkandidaturen möglich Verſtändigung um Treviranus Eingehendes Referat Wirths Die Sitzung dauerte den ganzen Tag Drahtbericht unſeres Berliner Büros f J Berlin, 20. Auguſt. Das Reichskabinett hat geſtern, wie vorgeſehen, mit der Beratung der beiden großen Reformen be⸗ gonnen, mit denen es im Herbſt vor den Reichstag zu treten gedenkt. Der Plan der Wahlreform, den Dr. Wirth Lrläuterte, greift auf die Referentenentwürfe ſeiner Vorgänger zurück. Eine der wichtigſten Beſtim⸗ mungen der Vorlage iſt, wie bereits erwähnt, die Beſeitigung der Reichsliſte und ſodann die Vermehrung der Zahl der Wahlkreiſe von 85 auf 162, die in 32 Wahlverbänden zu⸗ ſammengefaßt und auf zwölf Ländergruppen aufgeteilt werden. Da die durchſchnitliche Ein⸗ wohnerzahl der Wahlkreiſe auf etwa 385 000 Per⸗ ſonen berechnet iſt, ſo würde ſich ungefähr eine Zahl von 250000 Stimmberechtigten für den Wahlkreis ergeben. Von Bedeutung iſt auch die in Ausſicht genommene Herabſetzung der Zahl der Abgeord⸗ neten, die man dadurch erreichen will, daß zu einem Mandat nicht wie bisher 60 000, ſondern 70 000 Stimmen erforderlich ſein werden. Auf die Art glaubt man etwa 5060 Abgeordnetenſitze einſparen zu können. An weiteren Einzelheiten iſt hervor⸗ zuheben, daß künftighin auch Ein zelper ſonen das Recht zuſtehen ſoll, ſich um ein Mandat zu be⸗ werben. Ebenſowenig wie an dem Wahl⸗ alter wird an dem Verhältniswahlrecht gerüttelt, da ſich der Entwurf, um nicht von * vornherein ausſichtslos zu erſcheinen, im Rahmen der Reichsverfaſſung bewegen ſoll. Die Verrechnung der Reſtſtimmen würde nach dem neuen Schema in⸗ nerhalb der Wahlkreisverbüände und dann der ge⸗ planten zwölf Ländergruppen erfolgen. Nicht ganz ſo weit wie die Vorarbeiten zur Wahlreform find die für die Finanzreform, deren Grundlinien Reichsfinanzminiſter Dietrich dem Kabinettsrat entwickelte. Erſt wenn man ſich über die Hauptgeſichtspunkte der finanzpolitiſchen Maßnahmen im Kabinett einig geworden iſt, wird das Reichsfinanzminiſterium an die Ausarbeitung des Geſetzentwurfes herangehen. Die Beratungen des Kabinetts, die bereits am Vormittag begonnen hatten und am Nachmittag fort⸗ geſetzt wurden, zogen ſich außerordentlich in die Länge. Die Referate der Miniſter Dietrich und Wirth gaben den Anlaß zu einer eingehenden Dis⸗ kuſſion, die gegen.30 Uhr durch eine Pauſe unter⸗ brochen wurde. Die Notwendigkeit der Wahlreform wird u. a. auch noch durch folgende Erwägungen er⸗ härtet. Im letzten Reichstag waren von 491 Abgeord⸗ neten nur 191 als Spitzenkandidaten gewählt. Alle übrigen waren auf zweite bis ſiebente Plätze ins Parlament gekommen. Das Schlimmſte am Syſtem der Verhältniswahl iſt die Reichs liſte und der Wahlkreisverband. Die Reichsliſte der ein⸗ zelnen Parteien wird mehr oder weniger von den Reichszentralen aufgeſtellt, und der Einfluß auch des organiſierten Wählers iſt ſehr gering. Im letzten Reichstag waren 75 Reichstagsabgeordnete, das heißt 15 v. H. der geſamten Volksvertretung auf Reichsliſte gewählt. Weitere 71, alſo rund 14 v. H. waren zur Verrechnung in Wahlkreisverbände, mithin ohne un⸗ mittelbare Einflußnahme des Wählers ins Par⸗ lament entſandt worden. Für die einzelnen Parteien iſt dieſe Frage deshalb von größter Bedeutung, weil mit kleiner werdenden Fraktionen der verhältnis⸗ mäßige Anteil der Abgeordneten aus Reichsliſte und Verbandsverrechnungen immer größer wird. Am ge⸗ ringſten war er bisher bei der Sozialdemokratie, am . e bei den Nationalſozialiſten. Aber ſchon bei der Deutſchen Volkspartei und bei den Demokraten war er mit 20 bezw. 30 v. H. bedenklich hoch. Wer nun glaubt, daß die Verhältniswahl der Mehrheitswahl ſo bald nicht Platz machen wird, weil Die„Burgfriedens“⸗Beſprechungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Auguſt. Die verſchiedentlich in Ausſicht genommene und immer wieder verſchobene Beſprechung zwiſchen den Konſervativen, der Deutſchen Volkspartei und der Wirtſchaftspartei iſt nun doch am Montag in aller Stille vor ſich gegangen. Sie ſoll, wie von den Beteiligten übereinſtimmend angedeutet wird, einen überraſchend günſtigen Verlauf genommen haben. Die Zuſammenkunft iſt bekanntlich auf die Ini⸗ tiative des Miniſters Treviranus zurückzufüh⸗ ren. Noch bis vor kurzem ſchätzte man die Ausſich⸗ ten des Verſuchs recht gering ein, zumal in einer Vorbeſprechung, die Treviranus bereits in der vori⸗ gen Woche mit dem Wirtſchaftsparteiler Sachſenberg hatte, von dieſem ſehr ſchwerwiegende Bedenken gegen ein gemeinſames Vorgehen im Wahlkampf und womöglich auch nachher geltend gemacht wurden. Es ſcheint nun gelungen zu ſein, nach der Richtung hin die Widerſtände zu beſeitigen. Man hat die Grundzüge eines gemeinſamen Wahl⸗ aufrufs erörtert und auch die Frage eines ſpäte⸗ ren Zuſammengehens in den Kreis der Beratungen einbezogen. Dabei hat ſich bei den Unterhändlern ſelbſt, die freilich erſt mit den Parteiinſtanzen Füh⸗ lung nehmen müſſen, eine weitgehende Verſtändi⸗ gungsbereitſchaft ergeben. Am Donnerstag ſoll wei⸗ ter verhandelt werden. Bemerkenswert iſt, daß man auf eine volks⸗ parteiliche Anregung hin nochmals an die Staatspartei herantreten und ſie zur Teilnahme an der geplanten Aktion auf⸗ fordern will. Der Wortlaut der von den drei Parteien ausgegebenen Verlaut⸗ barung iſt folgender: 5 „Die Parteiführer Treviranus(Konſervatir), Dr. Scholz(DVp.) und Sachſenberg(Wirtſch.⸗ Partei) haben ſich in einer gemeinſamen Beſprechung darüber geeinigt, daß ihre drei Parteien im künftigen Reichstag grundſätzlich Burg⸗ frieden gegeneinander bewahren wollen. Weiterhin haben ſie ſich entſchloſſen, in einem gemeinſamen Wahlaufruf zum Ausdruck zu bringen, daß die drei Parteien gewillt ſind, in ſoztalpolitiſchen, innen⸗ und außen⸗ politiſchen Fragen zuſammen zu arbei⸗ ten. Ueber die Form dieſer Zuſammenarbeit wur⸗ den Beſchlüſſe noch nicht gefaßt. Man denkt etwa an die Bildung eines interfraktionellen Aus⸗ ſchuſſes, nicht aber an eine Fraktionsgemeinſchaft. Die Verhandlungen zwiſchen den drei Parteien ſollen fortgeſetzt werden. Sie werden aber im weſentlichen nur noch der Formulierung des gemeinſamen Wahlaufrufs dienen.“ Eine Erklärung Kahls In einer längeren Zuſchrift an die„Nationallibe⸗ rale Korreſpondenz“ äußert ſich der Senior der Deutſchen Volkspartei, Geheimrat Kahl, über die ge⸗ ſcheiterte Zuſammenſchlußbewegung der Mitte. Prof. Kahl betont, daß er gegen die Staats partei als ſolche nicht einen Feldzug eröffnen wolle und auch 8 volles Verſtändnis für das Wahlbündnis in Württemberg und Baden habe. Dagegen komme es ihm auf das klare Be⸗ kenntnis an, daß er nach Verlauf und Ergebnis der Verhandlungen auch ſeinerſeits der von Scholz ge⸗ troffenen Entſcheidung nur aus vollſter Ueberzeugung beitreten könne. Der Vorſchlag Höpker⸗Aſchoff und Dietrichs, ſich auf gleichberechtigter Grundlage unter ſeiner, Kahls, Führung zuſammenzuſchließen, ſei gewiß für ihn ſehr ehrenvoll. Aber er hätte aus ſachlichen Gründen die ihm zugedachten Auf⸗ gaben niemals zu löſen vermocht, denn es fehlte die Vorausſetzung eines wirklichen Zuſammenſchluſſes und die programmatiſche Verſtändigung wenigſtens über die Hauptlinie der erſtrebten gemeinſamen Po⸗ litik. die Zeit noch nicht reif iſt, der mag von ſeinem Kan⸗ didaten wenigſtens als erſte vorläufige Reformmaß⸗ nahme den Wegfall der Reichsliſte und der Wahl⸗ kreisverbände verlangen. Ein Stückchen Wahlreform endlich könnte der Wähler ſchon jetzt vor den neuen Wahlen durchſetzen, wenn er darauf dringt, daß die Liſten kurz und bündig lauten, daß nicht Gruppen, die einen oder kaum einen Abgeordneten im Wahl⸗ kreiſe durchſetzen können, hinter ihre„Kanone“ eine lange Reihe von meiſt unbekannten, gleichgültigen oder unerfahrenen Leuten ſetzen. Da siſt ein Unfug, der den Wähler mehr abſchreckt als anlockt, und des⸗ halb auch zu den Reformbedürftigkeiten unſeres Wahlſyſtems gehört. Der„Figaro“ gegen Seeckt Unerhört niedrige Verdächtigungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Der nationaliſtiſche„Figaro“ des Herrn Coty ſetzte in geradezu niederträchtiger Weiſe die Angriffe gegen Generaloberſt von Seeckt fort. Man könnte über dieſe Elaborate mit einem Achſelzucken hinweggehen, wenn ſie nicht die Anſchauungen eines großen Teils der ſogenannten gebildeten Franzoſen wiedergäben. Man bürfe nicht vergeſſen, ſo erklärte das Blatt, daß Seeckt, der ſich einer gemäßigten Par⸗ tei zur Verfügung geſtellt habe, kaum im Augenblick die Fenſter einſchlagen und mit dem Säbel ſchwingen könne. Das elementare politiſche Intereſſe lege ihm im Gegenteil auf, mit Samthandſchuhen vorzugehen und möglichſt viele Wähler auf ſich zu vereinigen, um einen großen entſcheidenden perſönlichen Sieg davon⸗ zutragen. Das bedeute aber keinesfalls, daß Seeckt ſich nach den Wahlen wirklich an das von ihm ver⸗ tretene Parteiprogramm halten werde. Der Oppor⸗ tunitätsſinn verbiete ihm lediglich, mit Hugenberg und Hitler mitzumachen. Man wiſſe in der Tat(77), daß General von Seeckt die i Nachfolge Hindenburgs antreten wolle. Als erſter Akt dazu ſet die Kandidatur für den Reichstag nötig(22). Heute liege Seeckt nur daran, nicht als Schreckgeſpenſt von den Sozialiſten benutzt zu werden. Es ſei alſo beſſer, dieſe für ſich, als gegen ſich zu haben. Bet aller Anerkennung vor Seeckt, ſo ſchließt der„Figaro“ ſeine Betrachtungen, müſſe man ſein erſtes Wahlmanöver als plump bezeichnen. Angeſichts der jederzeit geraden und ritterlichen Geſinnung des General von Seeckt, die auch Blättern vom Schlage des„Figaro“ ganz genau bekannt iſt, wird es gut ſein, derartige Verfälſchungen einfach niedriger zu hängen. Es kommt gewiſſen franzöſi⸗ ſchen Publiziſten aber nur darauf an, in Frankreich um jeden Preis Mißtrauen und Furcht vor Deutſchland zu ſäen. Der Streik in Norofrankreich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Die Beſprechungen im franzöſiſchen Arbeitsmini⸗ ſterium zur Beilegung des Arbeitskonfliktes im nordfranzöſiſchen Induſtriegebiet ſind am Dienstag ergebnislos verlaufen. Arbeitgeber wie Arbeitnehmer haben noch am Dienstag abend die Rückfahrt nach Lille angetreten. Arbeitsminiſter Laval teilte den Preſſevertretern perſönlich mit, daß noch keine Entſcheidung getroffen ſei. Er müſſe ſich leider kurz faſſen, denn der Gang der Verhandlun⸗ gen erfordere Zurückhaltung und Takt von ihm. Kulturbolſchewismus Ein Schlagwort oder eine Gefahr? „Kulturbolſchewismus als Schlagwort totge⸗ ſchlagen! In einem Zwiegeſpräch zwiſchen dem Jeſuitenpater Friedrich Muckermann und Alfred Döblin auf der deutſchen Welle!“ So berichtete wenigſtens unlängſt die„Voſſiſche Zeitung“. Sie bezeugt nicht geringe Genugtuung, daß der Berliner Arzt Döblin in dem Zwiegeſpräch eine Statiſtik über die Wohnungsnot in Deutſchland vorge⸗ bracht habe, durch die das Wort vom Kulturbolſche⸗ wismus endlich den rechten Sinn erhalte. Dort nämlich, ſchreibt die Voſſiſche Zeitung, wo Woh⸗ nungsnot in ſo kraſſen Formen in die Erſcheinung trete, wie in den norddeutſchen Landgemeinden, da herrſche in der Tat Kulturbolſchewismus, eben die „Kultur, die den Bolſchewismus erzeuge. Das iſt denn doch eine ſtarke Verwechſlung der Begriffe! Wir glauben nicht, daß, wie die Voſſiſche Zeitung weiter behauptet,„der kluge Jeſuitenpater, der ſeinen Doſtojewski nicht nur kennt, ſondern auch liebt, von nun an auf das Wort Kulturbolſchewis⸗ mus verzichten wird.“ Wer wiſſen will, was Kultur⸗ bolſchewismus iſt, der braucht in dieſen Tagen nur in das Marmorhaus am Berliner Kurfürſtendamm zu gehen, wo jetzt der bolſchewiſtiſche Propaganda⸗ film„Panzerkreuzer Potemkin“ vertont urauf⸗ geführt wird und leider hyſteriſchen Beifall findet. Kulturbolſchewismus iſt das in gewiſſen über⸗ ſättigten Kreiſen— die keineswegs unter der Woh⸗ nungsnot leiden— herrſchende Beſtreben, den poli⸗ tiſchen Kommunimus auf dem Gebiet der kul⸗ turellen Beeinfluſſung durch Kunſt, Fil m, Theater, Wort und Schrift zu ergänzen. Kulturbolſchewismus iſt die Uebernahme der Me⸗ thoden, die in Rußland im Kampf gegen Reli⸗ gion, Kirche, Familie, Ehe, ſittliche und bürgerliche Moral rückſichtslos geübt werden, auf Deutſchland, ſoweit das bei uns möglich iſt, und unter Mäßbrauch der bei uns herrſchenden freien Ver⸗ faſſungsverhältniſſe. Kulturbolſchewismus iſt jene erſchreckende Verwirrung des Wahrheits⸗ ſinnes, die darin zum Ausdruck kommt, daß der Mantel der Verzeihung und des Verſtändniſſes über allen bolſchewiſtiſchen Terror gebreitet wird, ſobald etwa ruſſiſche Filme im Kunſtgewand bolſchewiſtiſche Propaganda machen. Kulturbolſchewismus iſt der Verſuch, alle ethiſchen und religiöſen Werte zu zer⸗ ſtören. Kulturbolſchewismus iſt das Spiel mit dem „Feuer der Weltrevolution“, das zunächſt einmal in den Tiefen der Volksſeele angelegt und unterhalten werden ſoll, da, wo die erſten und letzten ſittlichen Hemmungen und Kulturwiderſtände zu beſeitigen ſind. Gewiß iſt die Not des Lebens auch in Deutſch⸗ land, wie überall, der Bundesgenoſſe, den Kommu⸗ nismus und Bolſchewismus brauchen. Umgekehrt ſucht der beſondere Kulturbolſchewismus ſeine Bun⸗ desgenoſſen mit Vorliebe in Kreiſen, in denen die Not des Lebens nicht zu Hauſe iſt. In ſchroffſtem Gegenſatz zu den Sowjetgepflogenheiten in Rußland ſelbſt, wo jedes nicht ſtreng bolſchewiſtiſche Kultur⸗ und Kunſterzeugnis verfolgt, verketzert und ausgerot⸗ tet wird, appelliert der Kulturbolſchewismus außer⸗ halb Rußlands an die künſtleriſche und intellek⸗ tuelle Objektivität, um ſeiner Konterbande freien Eintritt bei uns zu verſchaffen. Leider nicht ohne Erfolg. Einer ſeiner letzten Erfolge ſcheint nun das Bemühen zu ſein, die eben in Deutſchland auf⸗ keimende Erkenntnis von der Gefahr des Kultur⸗ bolſchewismus mit allen möglichen Mitteln zu ver⸗ dunkeln. Um ſo mehr gilt es Front zu machen gegen die um ſich greifende Gefahr des tatſächlich äußerſt aktiven Kulturbolſchewismus. Mit Recht verlangt die„Germania“, daß die vertonte bolſchewiſtiſche Filmpropaganda des„Potemkin“ endlich zu ver⸗ ſchwinden habe. Die Geiſter müſſen ſich jetzt ſchei⸗ den. Echter kulturpoſitiver Liberalismus wird in dem Kulturbolſchewismus ſtets reine Untultur ſehen. Wem die Tiefen der Perſönlichkeit heilig ſind, den kann keine formale Kunſt⸗ oder Filmtechnik da⸗ hinbringen, den Nihilismus im neuen Gewande zu dulden. Ob auch ein gewiſſes Kurfürſtendamm⸗Publikum will oder nicht, die geſunden Kräfte des deutſchen 2. Seite/ Nummer 381 Neue Mannheimer Zeitung, Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Auguſt 1930 Volkes laſſen ſich nicht einſchläfern. Vernunft und Selbſterhaltung wittert die Gefahr des Kultur⸗ bolſchewismus in den verſchiedenen Formen ſeiner Verkleidung. Vernunft und Selbſterhaltung fordern gleichzeitig die ſtärkſte Unterſtützung einer geſun⸗ den Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik, die imſtande iſt, dem Volke wieder Arbeit, Brot und Wohnungen zu geben. Auch das gehört zur Bekämpfung des Kulturbolſchewismus, dem Arbeits⸗ loſigkeit, Elend und Not die Wege in Volksſchichten öffnen, die ihn ſonſt in natürlicher Abwehr inſtinktiv ablehnen würden. Wir wollen alſo den Kultur⸗ bolſchewismus mit allen Waffen bekämpfen, die wir auftreiben können, mit materiellen und geiſti⸗ gen, mit ethiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen. Nicht mit Worten, ſondern mit Taten! Der polniſche Vernichtungskampf gegen die deutſchen Schulen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Auguſt. Aus einer Statiſtik über das deutſche Schulweſen in Polen und Pommerellen, die von der Schulver⸗ waltung des deutſchen Sejimbüros in Bromberg ver⸗ öffentlicht wird, ergibt ſich, wie ſyſtematiſch die Vernichtung der deutſchen Schulen durch die Polen vor ſich geht. Im Schuljahr 1929/0 gab es in Polen und Pommerellen etwa 35 000 deutſche Schulkinder. Von dieſen konnten 16 100 öffentliche deutſche Schulen und 3200 private beſuchen. Die übrigen 15 900 ſind gezwungen, rein polniſche Schu⸗ len zu beſuchen und nur 4400 erhalten nebenbei deut⸗ ſchen Sprachunterricht. Die Zahl der deutſchen Schu⸗ len hat ſtändig abgenommen. Im Schuljahr 1924/25 gab es noch insgeſamt 557 deutſche Schulen, 1929/30 nur noch 283. 5 Es ſind alſo in einem Zeitraum von nur fünf Jahren beinahe 50 Prozent der deutſchen Schulen kurzerhand geſchloſſen worden, ſodaß heute 45,2 Prozent deutſche Kinder polniſche Schulen be⸗ ſuchen müſſen. Stoßarmee gegen Stoßarmee Merkwürdige franzöſiſche Diskuſſionen Drahtung unferes Pariſer Vertreters y Paris, 20. Auguſt Die mit tendenziöſer Geſchäftigkeit von den fran⸗ zöſiſchen Regierungsblättern gebrachten„Ent⸗ hüllungen“ über die angeblich ſo ſtarke deutſche Armee, der in Frankreich nur ein„ohnmächtiger Grenzſchutz“ gegenüberſtehe, werden nunmehr auch von dem linksdemokratiſchen Blatt„La République“ des Parteiführers Daladier übernommen. Es ſei für niemand ein Geheimnis, ſo behauptet die„Ré⸗ publique“, daß der deutſche Generalſtab einen plötz⸗ lichen Angriff durch ſeine kleine, aber ſtoßkräftige Armee plane.(22) Durch eine derartige Initiative ſei Frankreich einfach entwaffnet. Frankreich ſei nur vorbereitet gegen Operationen vom Stile 1914, und das ſei ungenügend. Die Linksdemokraten benutzen dieſe Feſtſtellung gleichzeitig, um ihr eigenes Programm auf Schaffung eines Berufsheeres und möglichſte Einſchrän⸗ kung der allgemeinen Wehrpflicht in Erfüllung zu bringen. Wenn die Deutſchen mit ihrer kleinen Armee von Soldaten ſo ſehr zu fürchten ſeien, warum machen wir es ihnen nicht einfach nach und bilden ebenfalls eine Berufsarmee, ſo fragt die „République“. Der Gedanke, neben dem Heer der Dienſtpflichtigen noch eine Berufsarmee aufzuſtellen, ſet Unſinn. Das reichſte Land könne ſich dieſe An⸗ ſtrengung nicht leiſten. Indem man aber die eigent⸗ liche Dienſtzeit durch eine Dienſtzeit von ſechs Mo⸗ naten erſetze, würde man Erſparniſſe machen, die die Verſtärkung des Berufsheeres ermöglichen, ohne gleichzeitig die Militärausgaben ins Unermeßliche zu ſteigern. Man hätte dann eine Stoßarmee, um die erſten Wirkungen einer feindlichen Stoß⸗ axmee abzufangen. Man hätte dann die bewaffnete Nation für einen lange dauernden Krieg, wenn dies notwendig werden ſollte. Start zum Fluge Berlin— Tokio — Berlin, 20. Auguſt. Der japaniſche Flieger Seifi Yoſhihara iſt heute früh 5,40 Uhr auf dem Flugplatz Tempelhof zu ſeinem Flug Berlin— Tokio geſtartet. Die erſte Etappe geht über Königsberg. Die Diktatur im Memelland Unter brutaler Mißachtung der memel⸗ ländiſchen Autonomie hat nunmehr der Kriegsgou⸗ verneur Merkys ein neues Landesdirekto⸗ rium gebildet, das ohne Mitwirkung der Mehrheitsparteien und in ſchroffem Ge⸗ genſatz zu der Stimmung im Lande großlitauiſch regieren ſoll. Alle von den Mehrheitsparteien vor⸗ geſchlagenen Kandidaten für den Poſten des Vor⸗ ſitzenden des Direktoriums anſtelle des bisherigen Präſidenten Kadgiehn, dem bekanntlich der Land⸗ tag am 22. Mai ſein Mißtrauen ausgeſprochen hatte, wurden vom Gouverneur verworfen und wie berich⸗ tet der Großlitauer Reisgys zum Vorſitzen⸗ den, der Landesoberſekretär Dugnus und der Ver⸗ ſicherungsagent Czeskleba, beides ausgeſprochene Großlitauer, zu Mitgliedern des Direktoriums er⸗ nannt. Damit hat die Kownoer Regierung— denn ohne deren Zuſtimmung hätte Merkys ſo zu handeln nicht gewagt— dem Memellande den Fehde⸗ handſchuh hin geworfen, und unter der Firma Reisgys eine großlitauiſche Diktatur errichtet. Aus Kowno wird weiter gemeldet, daß der litaui⸗ ſche Geſandte in Berlin, Sidzikauskas, und der Gouverneur des Memelgebiets, Merkys, in Kowno weilen, um an der Beratung der neuen Ge⸗ ſetze teilzunehmen, die dazu beſtimmt ſind, die Ge⸗ richtshpheit im Memellandezu brechen und die Verwaltung und das Preſſeweſen zu litauiſieren. Dieſe Geſetzentwürfe waren eine Zeit⸗ lang zurückgeſtellt worden, weil die Nachricht von ihrer geplanten Durchführung weit über das Memel⸗ land hinaus einen Sturm der Entrüſtung hervor⸗ gerufen hatte. Nunmehr ſcheint die litauiſche Regie⸗ rung den Augenblick für gekommen anzuſehen, die letzten Rückſichten fallen zu laſſen. Im Memellande fragt man ſich, ob es nun ein Zufall iſt, daß die Anweſenheit des litauiſchen Geſandten in Berlin in Kowno gerade in die Tage fällt, in denen ſo viel von einer litauiſch⸗polniſchen Annäherung geſprochen wird. Wie dem auch ſei, die offene Kampfanſage des großlitauiſchen Chauvinismus an die Autonomie des Memellandes iſt eine empörende Heraus for⸗ derung nicht nur des Memellandes, ſondern auch Deutſchlands. Wir erwarten, daß die Reichs⸗ regierung in aller Entſchiedenheit gegen die Ver⸗ letzung des vom Völkerbunde garantierten Memel⸗ ſtatuts Einſpruch erhebt und in Kowno wiſſen läßt, daß man nicht willens iſt ſich dieſe plumpen Rechts⸗ verletzungen bieten zu laſſen. 2 8. Anterſchlagungen allerorten Drama im Gemeindehaus Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Auguſt In dem Dorfe Hundisburg bei Magdeburg ereignete ſich am Dienstag nachmittag eine ſchwere Bluttat. Um offenſichtlich durch Unterſchlagung entſtandene Unſtimmigkeiten in der Kaſſen⸗ führung des Gemeindeſekretärs Koſeck zu unter⸗ ſuchen, begab ſich der Gemeindevorſteher Jung zu⸗ ſammen mit einem Mitglied des Gemeinderates, Gadau, in das Gemeindebüro. Im Laufe der Un⸗ terhaltung ſchoß Koſeck den Gemeindevorſteher nieder. Jung war auf der Stelle tot. Gadau flüchtete zum Fenſter hinaus, wurde aber von Koſeck verfolgt und durch einen nachgefeuerten Schuß ſchwer verletzt. Koſeck ſetzte darauf die Piſtole ſich ſelbſt an die Stirn und tötete ſich mit einem Schuß. Konkurs f des ſächſiſchen Schwimmkreiſes Telegraphiſche Meldung — Dresden, 20. Auguſt. Der ſächſiſche Schwimmkreis(Kreis VII) im Deutſchen Schwimmverband, der durch die großen Veruntreuungen des früheren Vorſitzenden Dr. Bunner⸗ Dresden ſchwer geſchädigt wurde, ſcheint nun doch ſein ſchönes Heim in Dresden nicht mehr retten zu können. Das Vergleichsverfahren wurde am Dienstag vom Amtsgericht Dresden ab⸗ gelehnt und gleichzeitig der Konkurs über den Kreis eröffnet. Hiergegen hat zwar der ſächſiſche Schwimm⸗ kreis Berufung eingelegt, über die das Landgericht in Dresden zu entſcheiden hat, doch erſcheint es recht fraglich, ob von dieſer JInſtanz das Konkursver⸗ fahren aufgehoben wird. Das Strafverfahren gegen Bunner dürfte voraus⸗ ſichtlich erſt Ende September vor dem Schöffen⸗ gericht Dresden mit der Hauptverhandlung zu Ende geführt werden. Angetreuer Poſtdirektor Telegraphiſche Meldung Marienbad, 20. Auguſt. Seit einer Reihe von Jahren gingen im Marien⸗ bader Hauptpoſtamt, insbeſondere von reichs⸗ deutſchen Kurgäſten Beſchwerden über verloren gegangene Briefſendungen ein, die Geld enthielten. Alle Reklamationen blieben erfolglos, da ſtie überhaupt nicht erledigt wurden. Schließlich ent⸗ ſchloſſen ſich die Angeſtellten des Poſtamtes, ſelbſt den Dieb ausfindig zu machen, indem ſie ihm eine Falle ſtellten. Das Ergebnis war, daß der Leiter des Poſtamtes, Poſtdirektor Sinfa, als Täter entlarypt wurde. Die Prager Poſtdirektion ſchickte, ſofort einen höheren Beamten nach Marienbad, der die Ange⸗ legenheit unterſuchte. Sinfa mußte ſofort ſeinen Ur⸗ laub antreten. Der Schaden, der durch die Diebſtähle verur⸗ ſacht wurde, beträgt mehrere 100 000 Kronen. Zuspitzung des Berliner Konflikis Die Verhandlungen geſcheitert Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Auguſt. Die erneuten Einigungsverhandlungen zwiſchen den Angeſtelltengewerkſchaften und den Arbeitgebern der Berliner Metallinduſtrie, die am Dienstag im Reichsarbeitsminiſterium ſtattfanden, ſind geſchei⸗ tert. Damit iſt auch der neue Vermittlungsvor⸗ ſchlag des Reichsarbeitsminiſters gegenſtandslos ge⸗ worden. Das Scheitern der Verhandlungen in der Ber⸗ liner Metallinduſtrie wird nun zur Folge haben, daß die von den Metallinduſtriellen ausgeſprochenen Kündigungen von annähernd 10 Proz. der Ange⸗ ſtellten durchgeführt werden. Im A. E..⸗ und Sie⸗ mens⸗Konzern ſind insgeſamt 2094 Kündigungen erfolgt. Die Arbeitgeber waren bereit, 1360 ö u⸗ rTückzunehmen. Abzüglich derjenigen gekün⸗ digten Angeſtellten, die penſioniert oder in das Ar⸗ beitsverhältnis übernommen werden ſollten, waren nach dem Vorſchlag der Arbeitgeber etwas über 500 Kündigungen aufrecht erhalten worden. Die Eini⸗ gung iſt durch die ſtarrſinnige Haltung der Gewerk⸗ ſchaften vereitelt worden. * Ob die von der Kündigung betroffenen Ange⸗ ſtellten freilich mit dieſer Haltung einverſtanden ſind, darf füglich bezweifelt werden. In Kreiſen der Induſtrie iſt man jedenfalls der Anſicht, daß es zu einer für beide Teile relativ befriedigenden Löſung gekommen wäre, wenn man lediglich mit den An⸗ geſtelltenvertretungen zu verhandeln gehabt hätte. Dies war jedoch wegen der beſtehenden Tarif⸗ verträge, die mit den Gewerkſchaften ab⸗ geſchloſſen worden waren, nicht möglich. Die Angeſtelltenvertretungen in den einzelnen Betrieben wären wahrſcheinlich nicht abgeneigt geweſen, auf das Angebot der Arbeitgeber einzugehen. —— Badiſche Politik Curtius an Kehl Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat aus An. laß des Austauſches der Ratifikationsurkun⸗ den über den Kleinen Grenzverkehr zwiſchen Deutſchland und Frankreich, worüber wir kürzlich berichteten, der Stadtverwaltung Kehl ein Tele⸗ gramm geſandt, in dem es heißt: „Freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daß Austauſch der Ratifikationsurkunden über Kleinen Grenzverkehr am 14. ds. Monats ſtattgefunden und Abkommen am 14. September in Kraft tritt. Hoffent⸗ lich zieht Kehl hieraus für Verkehr und Wirtſchaft reichen Vorteil.“ Verkauf der mandſchuriſchen Bahn? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Auguſt. Die„Germania“ weiß über Verhandlungen zu berichten, die in Berlin zwiſchen einer nord⸗ amerikaniſchen Finanz Gruppe, der Sowjetregierung und einem Vertreter der Ruſſiſch⸗Aſiatiſchen Bank über den Verkauf der oſtchineſiſchen Eiſenbahn eröffnet worden ſind. Der Konflikt um die mandſchuriſche Bahn hat bekanntlich eine lange Vorgeſchichte. Die Chineſen mußten ſich, nachdem der Verſuch, Sowjetrußland aus der Mandſchurei zu verdrängen, geſcheitert war, in einem Vorvertrag dazu verſtehen, die Sowjet⸗ ruſſen wieder in ihre Rechte an der oſtchineſiſchen Bahn einzuſetzen. Die chineſiſche⸗ Zentralregierung in Nanking beanſtandete aber dieſen Vertrag. In Moskau ſollten neue Verhandlungen eröffnet wer⸗ den. Ein Bevollmächtigter der Nankingregierung traf auch in Moskau ein. Zu irgend einem Ergebnis iſt es aber bisher nicht gekommen. Die in Berlin geführten Verhandlungen über den Verkauf des ruſſiſchen Anteils am Beſitz der Bahn geben jetzt der Frage eine neue Wendung. Die Bahn hat in den letzten Jahren einen durch⸗ ſchnittlichen Reingewinn von etwa zehn Millio⸗ nen Rubel jährlich abgeworfen. Die Ausſchaltung der Bolſchewiſten aus der Verwaltung und der Rück⸗ zug aus der Mandſchurei würde natürlich die ruſſt⸗ ſchen Poſitionen im fernen Oſten erheblich ſchwächen. Letzte Meldungen Weitere Opfer des Kreutzwalder Unglücks — Saarbrücken, 20. Auguſt. Aus Metz wird ge⸗ meldet, daß drei weitere der bei dem Eiſenbahn⸗ unglück von Kreutzwald ſchwerverletzten Bergleute geſtorben ſind. Die Zahl der Toten erhöht ſich damit auf ſie ben. 14 Leichtverletzte haben inzwi⸗ ſchen das Krankenhaus verlaſſen können. 14 andere Leichtverletzte ſtehen noch in ärztlicher Behandlung. Von dem Sohn erſchlagen — Friedeberg(Neumark), 20. Auguſt. In Neu⸗ haferwieſe entſtand zwiſchen dem Beſitzer Gunder⸗ mann und ſeinen zwei Söhnen, die dem Vater Vor⸗ würfe darüber machten, daß er die Wirtſchaft ver⸗ nachläſſige, ein Streit, aus dem ſich eine Schlä⸗ gerei entwickelte. Einer der beiden Söhne ſchlug den Vater mit einem harten Gegenſtand an den Kopf, ſo daß er tot zuſammenbrach. Die Söhne ſtell⸗ ten ſich der Polizei. Aufſtand ukrainiſcher Bauern — Paris, 20. Auguſt. Einer Agenturmeldung aus Bukareſt zufolge ſoll vor drei Tagen in der Ukraine unter den Bauern eine Revolte ausgebrochen ſein. Die Getreiderequiſitionen, die auf Anord⸗ nung der Regierung durchgeführt würden, ſeien mit beſonderer Härte vorgenommen worden. Volksjuſtiz in Karolina — Tarboro(Nordkarolina), 20. Aug. 200 bewaff⸗ nete Männer machten einen Angriff auf das hieſige Gefängnis und bemächtigten ſich eines jungen Negers, der beſchuldigt war, ſich an zwei weißen Mädchen vergangen zu haben. Sie banden ihn an einen Baum und ſchoſſen ihn tot. „Schwarzwaldmädel“ Operettengaſtſpiel im Roſengarten Dieſe Operette kam ſeiner Zeit in Berlin heraus. Dort nimmt mans mit der ſüddeutſchen Geographie ja nicht ſo genau; ſo ein Operettenmacher kann alſo ohne weiteres etwas von einem nirgends exiſtieren⸗ den St. Chriſtoph im Schwarzwald flunkern und die guten Schwarzwälder in Gutacher Tracht mit ſchmä⸗ biſchem Dialekt und Hotzenwälder Hüten herum⸗ laufen laſſen,— das ſtört in 600 Kilometer Entfer⸗ nung vom Schwarzwald keinen Menſchen. In Mannheim ſind wir allerdings etwas näher dran; da ſollte man denn doch nicht ſo leichten Sin⸗ nes über alles Schwarzwälderiſche hinwegſehen und keinen Berg im Hintergrund aufpflanzen, der aus ſchönſtem Laubwald beſteht. Der Tonfilm hat das unſchöne Schlagwort„hundertprozentig“ aufgebracht; wenn man dieſes Schwarzwaldmägdelein nach ſeiner eutſprechenden Aufteilung unterſuchen wollte, käm nicht viel vom Hundert auf das Schwarzwälderiſche, und es gehört ſchon eine große Ueberwindung dazu, ſich dieſe imaginäre Salon⸗Schwarzwälderei einen ganzen Abend lang anzuſehen. Aber etwas iſt hundertprozentig: die Trägerin der Titelrolle Mizzi Seibold. Nicht daß ſie nun die geborene Vertreterin der ſchwarzwälderi⸗ ſchen Belange an ſich wäre; dann müßte ſie ja in den badiſchen oder württembergiſchen Landtag. Sie hat vielmehr jene Beſeſſenheit des echten Bühnentalents, das jede Leiſtung echt macht und es vermag, das Verlogene von Situation und Rolle ins Glaubhafte und Wirkungsvolle umzuwandeln. Da kommt die⸗ ſes Maidle herein, und ſchon durch Ton und Stimme weiß es, wie man dem Publikum zuleibe rückt, und wenn es ſchließlich im zweiten Akt ſeine Juchzer losläßt, dann ſpürt man, daß da wieder mal eine gusgeſprochene Operettenbegabung auf der Bühne ſteht. Zu ihrer Verpflichtung am Nationaltheater können wir uns lund ſie) beglückwünſchen. Ihr Papa, Rudolf Seibold, erbringt in der Rolle des Richard, der nicht gerade von der Normandie, aber doch recht unerſchrocken iſt, den Nachweis, daß jene Begabung echten Stammes iſt. Vom Enſemble ſind noch zu nennen: die blonde und vollſchlanke Gegenſpielerin des Schwarzwald⸗ mädels, Irene Jeßner, die ihren einſt ſo beliebten Walzer im erſten Akt ſehr geſchmackvoll ſang, ferner der Tenor Joſeph Bureſch, der ſeine entfernte Aehnlichkeit mit dem ehemaligen Filmſchauſpieler Erich Kaiſer⸗Titz in die ſympathiſche Nähe einer guten Bühnenerſcheinung und eines klugen Spieles rückte, ſchließlich der Inſzenator des Pſeudoſchwarzwalds, Oswald Czechowſky, der den Domkapellmeiſter — wo gibt es im Schwarzwald einen Dom?— mit biederer Gemächlichkeit umgab. Der Kapellmeiſter Hartog hält mit Geſchmack und Geſchick das Ganze zuſammen, das geſtern ein erſtaunlich gut beſuchtes und höchſt dankbares Haus gefunden hatte. Die Kapelle kann ſich hören laſſen. F k. Betrieb des Nationaltheaters. Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Bis zum endgültigen Dienſtantritt des neuen Intendanten des Natio⸗ naltheaters, Herrn Herbert Maiſch, der im Laufe des Oktobers d. Is. zu erwarten iſt, iſt der In⸗ tendant nur für die Geſtaltung des Spiel⸗ planes verantwortlich.— Der Schauſpiel⸗ betrieb wird von Herrn Oberſpielleiter Dor n⸗ ſeiff, der Opern betrieb von Herrn General⸗ muſikdirektor Roſenſtock verantwortlich geführt. Treffend Zwei Bekannte ſitzen miteinander im Café, als ein hochelegantes Auto vorfährt, worin ein bekann⸗ ter Neureicher ſitzt.. „Mit was hat denn der ſoviel Geld verdient, daß er ſich ein ſo großartiges Auto leiſten kann?“ fragt der eine.„Der hat wohl mit Konferven oder Sprit gehandelt?“ „Nein, mit Eſeln, ſonſt wäre er nicht ſo reich geworden!“ 5 * Die Wittels iſt tot! Aus München kommt die Nachricht, daß dort Toni Wittels, die ehem. Mannheimer Hofſchau⸗ ſpielerin, die 23 Jahre dem Mannheimer National⸗ theater angehörte, geſtorben iſt. Die Namen Wittels, Lißl, Burger rufen die Erinnerung an jene Zeit wach, in der die Verbindung der Mannheimer Bühnenkünſtler mit dem Bürgertum zu den eigent⸗ lichen Kennzeichen des Mannheimer National⸗ theaters gehörte. Schon vor der Jahrhundertwende hatte Toni Wittels im geſellſchaflichen Leben Mann⸗ heims einen beſonderen Platz eingenommen und die alten Mannheimer Kreiſe bewahren ihr Bild als das einer hochgebildeten, vollendeten Dame. Im Jahre 1892 war Toni Wittels von Prag nach Mannheim gekommen. Sogleich ſtand man unter dem Eindruck des Geiſtigen bei den Leiſtungen dieſer erſt als Sentimentale verpflichteten Schauſpielerin. Bis 1898 nennt ſie die Geſchichte des Mannheimer Theaters vor allem auch als die Partnerin des Schauſpielers Franz Xaver Stury, der ſpäter ihr Gatte wurde. Stury iſt ihr vor Jahresfriſt im Tode vorausgegangen Toni Wittels wechſelte ſpäter vom ſentimentalen ins Charakterfach; auch ihren Salourollen wird eine vornehm kluge, dabei künſtleriſch ſtarke Profilierung nachgerühmt. Im Jahre 1915 ſchied ſie aus Mann⸗ heim, kam aber öfter als willkommener Gaſt wieder. Der Geſchichte unſeres Theaters wird ihr Name immer angehören. Die Wittels iſt tot. Die alten Mannheimer wiſſen, was eine ſolche Nachricht heißt Kunſt und Wiſſenſchaft 92 Hochſchul⸗ Nachrichten. Der außerordentliche Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Karls⸗ ruhe, Dr. K. L. Wolff, wurde zum Abteilungs⸗ leiter des chemiſchen Inſtituts der Univerſität Kiel und zugleich zum ordentl. Profeſſor ernannt.— Prof. Eimer(Innsbruck) hat den an ihn ergange⸗ nen Ruf an die Univerſität Heidelberg, Frauen⸗ klinik, angenommen. Er kehrt damit in ſeinen frühe⸗ ren Wirkungskreis zurück.— Der ordentliche Pro⸗ feſſor der Romaniſchen Philologie an der Univerſt⸗ tät Leipzig Dr. Ph. A Becker wurde mit Wirkung vom Tage ſeiner Emeritierung— d. i. 1. Oktober 1930— zum ordentlichen Honorarprofeſſor in der Philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Fret⸗ burg, die ordentlichen Profeſſoren der Han dels hochſchüule Mannheim Dr. Heinrich Som⸗ merfeld und Dr. Eruſt Schuſter zu ordentlichen Honorarprofeſſoren an der Univerſität Hei⸗ delberg ernannt.— Dem planmäßigen außeror dentlichen Profeſſor in der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg Dr. Freiherr Viktor von Weizſäcker wurden die akademiſchen Rechte und die Amtsbezeichnung eines ordentlichen Profeſ⸗ ſors; den Privatdozenten: 1. an der Univerſität Hel⸗ delberg Dr. Hermann Glockner, Dr. Emil Gu m⸗ bel, Dr. Behrend Behrens und Dr. Leonhard Lurz; 2. an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe Regierungsbaurat Dr.⸗Ing. Paul Böß die Amts⸗ bezeichnung außerordentlicher Profeſſor für die Dauer ihrer Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Hochſchule verliehen. Gedanken Von Richard von Schaukal Meiſterſchaft iſt das Vorrecht des Mannes. Er iſt berufen zu ordnen und anzuordnen; die Frau in ihrer Schmiegſamkeit lenkt die vermittelnde Sitte. * Die Aufnahmefähigkeit des Herzens iſt durch ſeine Fülle beſchränkt.. ** Das Weſen des Literaten iſt Willkürlichkeit, das des Schöpfers Geſetzmäßigkeit. de Gleich und gleich macht einem das Leben ſauer. * be f Sieger ſind Geſetzgeber. 1— 8 ö ee r e „„ e rt=. 1„ — Dee —— e. 22 8 A„ An. ku n⸗ iſchen rzlich Tele⸗ daß einen und ffent⸗ ſchaft 5 ros uſt. en zu o 1d der der kauf id. n hat neſen land war, wjet⸗ iſchen ng in In wer⸗ g traf is iſt über 3 der ung. durch⸗ illio⸗ Itung Rück⸗ ruſſt⸗ ichen. auen⸗ rithe⸗ Pro⸗ verſt⸗ kung 0 tober t der rei⸗ e ls o m lichen Hei⸗ erorx⸗ it der* iktor ſtechte rofeſ⸗ Hei⸗ u m⸗ nhard ruhe Imts⸗ ſſor örper . Mittwoch, 20. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 381 2 Neubau für das Arbeitsamt Baldiger Baubeginn? Wie wir hören, wird noch im Laufe dieſer Woche ſich das Reichsfinanzminiſterium über den Voran⸗ ſchlag des neuen Arbeitsamtes in M ga ſchlüſſig wer⸗ den. In der vorigen Woche wurde mit den Vertre⸗ tern der Reichsanſtalt eine Einigung hinſichtlich der Baupläne erzielt. Die urſprünglichen Pläne ſahen einen Koſtenaufwand von 950 000 Mk. vor. Sie wur⸗ den jetzt hinſichtlich der Raumverteilung abgeändert, was eine Einſparung von über 100 000 Mk. zur Folge hatte. Mit dieſem neuen Plan wird ſich nun das Reichsfinanzminiſterium beſchäftigen. Nach ſei⸗ ner Genehmigung dürfte bald mit dem Neubau be⸗ gonnen werden. Damit würden neben dem Neubau der Ortskrankenkaſſe zwei große öffentliche Bauten zur Ausführung kommen, was ſich auf den Arbeits⸗ markt günſtig auswirken dürfte.* Noch gut abgelaufen „Er“ kam vom Ring und„ſie“ kam von der Breiteſtraße. Zwiſchen R 4 und 8 4 trafen ſie ſich am Dienstag mittag kurz vor 12 Uhr. Unglück⸗ licherweiſe mußte aber„er“ in dem Augenblick, als ſich ihre Wege kreuzten, ausweichen und prallte dabei mit voller Wucht gegen„ſie“. Nun ſtanden ſie einander gegenüber und ſprachen kein Wort. Dafür aber ſprachen ihre Lenker, denn„er“ war ein ſtäm⸗ miger Laſtwagen und„ſie“ war eine zu einem Liefer⸗ wagen umgebaute Limouſine. Schuldbewußt blickten ſich die beiden Wagen an. Denn der Laſtwagen hätte nicht ein haltendes Fahrzeug überholen dürfen, da das Lieferauto ihm entgegenkam. Der Lieferwagen fuhr zwar auf der rechten Seite, doch bezeugte eine Bremsſpur auf dem Aſphalt, daß entweder die Bremſe nicht in Ordnung war oder die Geſchwin⸗ digkeit zu groß geweſen iſt. Glücklicherweiſe waren aber beide Wagenlenker ſo vernünftig und ſetzten ſich in ruhiger Weiſe über das Unglück auseinander. Vergaßen aber nicht, ihre Wagennummern zu notieren, denn wie bei allen ſolchen Dingen wird das dicke Ende noch nach⸗ kommen. Mit vereinten Kräften wurden dann die beiden„Liebenden“ getrennt. Die geſunde, kräftige Natur des Laſtwagens hatte den Zuſammenſtoß ziemlich gut überſtanden, während bei dem Liefer⸗ auto das Nummernſchild verbogen und die Schein⸗ werfer demoliert wurden. Das nahm ſich der ältere Wagen ſo zu Herzen, daß er bitterlich zu weinen anfing und in dicken Tropfen ſein Kühlwaſſer auf die Straße kollern ließ. Aber der Motor lief noch 1 in altem Takt und das war zunächſt ſchließlich die Hauptſache. Natürlich hatten ſich ſehr viele Zuſchauer ein⸗ gefunden, die alle mehr oder weniger fachmän niſch über die Urſache des Zuſammenſtoßes ſprachen und ſehr kritiſch die Bremsſpuren der beiden Wagen ab⸗ schätzten. So viel dürfte aber feſtſtehen, daß ſicher⸗ lich nur durch das ſchnelle Bremſen des Laſtwagens ein noch größeres Unglück vermieden worden iſt, denn deſſen Bremsſpur betrug kaum einen Meter, während der andere Wagen erſt nach etwa 6 Metern zum Halten gebracht werden konnte. * * Der Rhein fällt. Durch die anhaltenden Regen⸗ fälle am Dienstag vormittag trat der Rhein wieder über ſeine Ufer. Der Waſſerſtand betrug geſtern morgen bei Kehl.00 Meter, in Mannheim .49 Meter. Heute nacht iſt das Waſſer wieder zu⸗ rückgegangen. Der Stand betrug heute morgen bei Kehl.88 Meter, in Mannheim.46 Meter. Das Strandbad war geſtern zum Teil überſchwemmt. Es iſt jedoch mit einem weiteren Sinken des Waſſers zu rechnen. Der Neckar iſt in Mannheim von geſtern auf heute um 5 Ztm. gefallen, in ſeinem Oberlauf jedoch um 20 Ztm geſtiegen, ſo daß mit neuem Hochwaſſer zu rechnen iſt. Bereicherung des Tierparks des Waldpark⸗ Restaurants. Die Beſtände des Tierparks im Wald⸗ park erfahren eine neuerliche Bereicherung. Heute früh trafen ein: ein Steinadlerpärchen, ein Klapper⸗ ſtorchpärchen, ein afrikaniſcher Kranich, ein Diamant⸗ faſan(Silber⸗ und Goldfaſane ſind ſchon vertreten). Der Beſtand an„wilden Tieren“ wird um einen Tanzbär erweitert. Er ſoll, wie uns der Beſitzer verſichert, ein wahres Unikum ſein, das ſich die Sym⸗ pathie des Publikums ſchnell erwerben dürfte. Die Tiere ſind bereits von heute nachmittag ab zu be⸗ ſichtigen. Außerdem wird ein Paar junger Bären in den nächſten Tagen eintreffen. 28000 ſuchen Arbeit Weitere Verſchlechterung des Mannheimer Arbeitsmarktes Die ungünſtige Lage der Mannheimer Induſtrie und des Handels kommt in dem Ueberblick des Mannheimer Arbeitsamtes für die erſte Hälfte des Monats Auguſt erſchreckend zum Ausdruck. In dieſen zwei Wochen iſt die Zahl der Arbeit⸗ ſuchenden um über 1000 auf 28 284 angeſtiegen; davon bezogen 14 594 Unterſtützung. Die Lage in der Mannheimer Metallinduſtrie wird vom Arbeitsamt mit dem Satze gekennzeichnet, daß ſie bedenkliche Formen annehme. Es wird darauf hingewieſen, daß die Motorenwerke wegen Auftragsmangel und Abſatzſtockung 250 Fach⸗ kräfte zur Entlaſſung gebracht haben. Statiſtiſch wird hervorgehoben, daß ein Teil der Mannheimer Metallinduſtrie ihren Arbeiterſtand gegenüber dem Vorjahre um die Hälfte herabgeſetzt hat. Nur von der Induſtrie für Eiſenbahnbedarf wurden Neueinſtellungen vorgenommen. In der Lederinduſtrie hält die rückläufige Tendenz an. Eine größere Anzahl Sattler und Pol⸗ ſterer kamen zur Entlaſſung. Beim Holzgewerbe hat die leichte Belebung angehalten. Mehrere Mö⸗ belſchreiner konnten in Dauerſtellungen vermittelt werden. Sehr günſtig iſt die Unterbringungsmög⸗ lichkeit für Mühlen bauer. Im Nahrungs⸗ und Geuußmittelgewerbe iſt kaum eine Veränderung eingetreten. Im Bekleidungs⸗ gewerbe hatte der ſchlechte Geſchäftsgang weitere Entlaſſungen, zum Teil in erſten Geſchäften am Platze, zur Folge. Im Friſeurgewerbe waren vor allem gute Kräfte verlangt, die gleich⸗ zeitig als Herren⸗ und Damenfriſeur arbeiten kön⸗ nen. Für nur Herrenfriſeure und Bubikopfſchneider ſind nur geringe Beſchäftigungsmöglichkeiten vor⸗ handen. Eine weitere Verſchlechterung iſt im Baugewerbe feſtzuſtellen. Hier haben faſt alle Berufsgruppen ein Anſteigen der Arbeitsloſenziffern zu verzeichnen. Sehr groß iſt der Zugang im Stein hauergewerbe. Das Gaſtwirtſchafts⸗ und Muſikgewerbe nahm infolge der kalten Witterung weitere Entlaſſungen vor. Teilweiſe kommt ſchon Perſonal von Sommer⸗ ſaiſonſtellungen zur Anmeldung. Bei verſchiedenen größeren Veranſtaltungen konnte Perſonal vorüber⸗ gehend untergebracht werden. Im Verkehrs ⸗ gewerbe ſind die Arbeitsmöglichkeiten auf die Entladung von Holzſchiffen beſchränkt geblieben. Bei der Lohnarbeit wechſelnder Art hat ſich die Arbeits⸗ loſigkeit weiter ausgebreitet. Auf dem Stellenmarkt für kaufmänniſche und techniſche Ange⸗ ſtellte überwog der Neuzugang aus Handel und Induſtrie bedeutend den Abgang. Der Arbeitsmarkt für Frauen hat ſich ebenfalls verſchlechtert, ſowohl in der Metall⸗ induſtrie wie im Textilgewerbe. In verſchiedenen Gemeinden kamen gegen hundert Zigarrenarbeite⸗ rinnen zur Entlaſſung. Die Unterbringung von Friſeuſen beſchränkte ſich auf aushilfsweiſe Beſchäf⸗ tigung. In der Maß⸗ und Konfektionsſchneiderei gab es weitere Entlaſſungen. Für Hausangeſtellte ging die Nachfrage weiter zurück. Ganz troſtlos iſt die Lage für Taglöhnerinnen. Durch erhöhten Zu⸗ gang hat ſich auch die Arbeitsmarktlage für kaufmäu⸗ niſche Berufe verſchlechtert; angefordert wurden in der Hauptſache jüngere Kräfte. O Drei Stadtteile ohne Licht Geſtern abend erlebten die Bewohner in den Stadtteilen Neckarſtadt⸗Oſt, Feudenheim und Käfertal eine unliebſame Ueberraſchung. Kurz vor acht Uhr ging plötzlich das Licht a us. Erſt gegen halb zehn Uhr war die normale Stromzuleitung wieder hergeſtellt. Drei Beamte des Störungsdienſtes des Elektrizitätswerks haben ſo⸗ fort nach Bekanntwerden der Störung die Leitung abgeſucht. Ein Defekt am Oelſchalter am Meßplatz ſoll die Urſache geweſen ſein. Seit einigen Jahren gehören die Stromſtörungen zu den Seltenheiten. Der ſtete Ausbau der Leitungen hat dieſe Vervoll⸗ kommnung mit ſich gebracht. * * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 200 000 Mark auf Nr. 304 439, ſechs Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 9793, 159 187 und 179 852, zwölf Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 118 358, 248 421, 277 564, 302 403, 319 856 und 388 648. In der Nach⸗ mittagszie hung: Zwei Gewinne zu je 50 000 Mark auf Nr. 42 247, zwei Gewinne zu je 10 000 Mk. auf Nr. 5894, vier Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 81097 und 374.586 und vierzehn Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 7625, 37 570, 57 906, 227 261, 259 640, 268 383 und 359 559. Ohne Gewähr.) Zurück von großer Fahrt: P 100“ am Ankermaſt von Cardington Tauſende von Zuſchauern empfingen begeiſtert das engliſche n ne„R 100“, als es 2 von ſeiner zweimaligen Ozeanüberquerung glücklich an den nkermaſt von Cardington zurückkehrte Wenn du einmal dein Herz verſchenkſt Skizze von Hans Freſenius Die Schar der nur aus geſellſchaftlichen Rück⸗ ſichten Geladenen war gegangen. Jetzt ſaß der Haus⸗ herr mit einigen guten Freunden im gemütlichen Zechwinkel. Der Diener hatte ſachkundig einen alten Burgunder in den Korb gelegt und noch zwei weitere Flaſchen bereit geſtellt. Bald beherrſchte das Thema 5 die Unterhaltung, das immer angeſchnitten wird, wenn Männer frohgeſtimmt beiſammen ſitzen: Frauen und Liebe. Der eine gab dies, der andere jenes Erlebnis zum beſten, alle aber kleideten ihre Erzählungen, dem Beiſpiel des alten Generals fol⸗ gend, in den Schimmer jener Romantik, die, aus der Achtung vor dem Weib und der Ehrfurcht vor der Liebe geboren, die mit dieſem Himmelsgeſchenk Be⸗ dachten in ihm weniger die ſinnliche Freude als viel⸗ mehr die„Minne“, den Frauendienſt erblicken läßt. Ein Vetter des Hausherrn, ein Junggeſelle von etwa fünfzig Jahren, der in einer anderen Stadt be⸗ heimatet war, erhielt das Wort: Ich will Ihnen erzählen, wie mir einmal von ſchöner Hand ein Korb geflochten wurde, noch ehe ich um ſie angehalten hatte. Es iſt der niedlichſte, den je bekommen, denn es fehlt ihm, jetzt aus der Ent⸗ fernung betrachtet, nicht an Humor. Alter ſchützt vor Torheit nicht, und ſo bin ich wie der bekannte Eſel auch noch einmal zum Tanz aufs Eis gegangen. Eva war Mitte der Zwanzig und Stenotypiſtin, Sekretärin oder dergleichen, als ich ſie in dieſer Eigen⸗ ſchaft kennen lernte, da ich mit ihrem Brotherrn häu⸗ fig geſchäftlich zu tun hatte. Wir freundeten uns an. hr ganzes friſches Weſen wirkte wie Sonnenſchein. Sie war offen und vertrauend, ſchien mir über ihr er vernünftig und ſtand feſt und ſelbſicher im Le⸗ ben. Hübſch war ſie natürlich auch. Wir kamen in einem kleinen Kreiſe, zu dem auch mein Freund Kurt Wehner gehörte, häufig zuſammen, bei Bier oder ge⸗ legentlich auch einmal bei einer Bowle. Sie können es ſich ja denken: Aus der Freund⸗ ſchaft, von mir anfangs ehrlich onkelhaft gemeint, wurde mehr, jedenfalls auf meiner Seite. Ich wollte es mir lange nicht eingeſtehen, bis ich ſchließlich zu bemerken glaubte, daß auch Evas Augen in mir etwas anderes ſahen als nur den Freund und Onkel. Da erwuchs mir ein Hoffen und Wünſchen, gegen das ich vergeblich den Verſtand des„alten Mannes“ ins Treffen führte. Aber etwas anderes hielt mich damals davon ab, an Eva die entſcheidende Frage zu richten. Der kleine Kreis, von dem ich ſprach, war zum Kleeblatt gewor⸗ den: Eva, Kurt und ich. Da mußte ich bemerken, daß Kurts Beziehungen zu Eva denen zwiſchen ihr und mir ſehr ähnlich wurden. Beim Freund fand ich das begreiflich— wie konnte man ſich in Eva nicht verlieben!— ſo ſehr mich auch die Erkenntnis ſchmerzte. Später hat er mir übrigens auf Freundeswort verſichert, daß er nie daran gedacht habe, mich bei Eva auszuſtechen. Von dieſer weiß ich heute noch nicht, wem von uns beiden ſie mehr zuneigte, ob ferner ihr Gebaren der Berechnung entſprang, zwei Eiſen im Feuer zu haben, oder lediglich der ſpieleriſchen, z. T. wohl auch unbewußten Luſt am Erfolg im Liebeskrieg. Sie jedenfalls fühlte ſich von uns beiden umworben, wie ein Ereignis zeigte, das allerdings erſt eintrat, nach⸗ dem ſie ſich innerlich ſchon einem Dritten zugewandt hatte. Wir ſaßen an einem ſchönen Sommerabend zu dreien auf der Trraſſe des„Hauſes am See“ bei einer Pfirſichbowle, aber die unbefangene Fröhlich⸗ keit von früher wollte ſich nicht einſtellen. Eva ſchien ſchon ſeit einiger Zeit verändert, nicht mehr ſo offen wie einſt. Sie erzählte wortreich von einer kürzlich beendeten Reiſe, vermied aber alles Perſönliche, ihre Gedanken weilten anſcheinend bei ganz anderen Dingen. Es war, alles in allem, recht ungemütlich. Was tut ein Mann in ſolcher Lage? Er ſchaut ins Glas. Wir waren Männer. Bacchus ließ uns nicht im Stich. Die Spannung, die über uns lag, begann zu weichen. Ich wurde kühner in meinen Huldigungen, wohl in dem Gefühl, den unerquick⸗ lichen Zuſtand durch eine klare Frage, die klare Ant⸗ wort erheiſchte, beenden zu ſollen. Da ſpielte die Muſik den damaligen Schlager„Wenn du einmal dein Herz verſchenkſt“. Ich ſummte, Eva bedeutungs⸗ voll anblickend, den Text mit; auch Kurt fiel ein. Am Seeufer paddelte ein Faltboot vorüber und machte, unſeren Blicken verborgen, feſt. Eva hatte es bemerkt und wurde ernſt, aber, als die Muſik ge⸗ endet huſchte ein geheimnisvolles Lächeln über ihr Geſicht: „Mein Herz ſoll ich Euch ſchenken? Euch beiden? Dann muß ich es ja teilen.— Hier!“ Damit nahm ſie ein Waffelherz von der Schale, brach es ſauber mitten durch und legte vor jedem von uns eine Hälfte auf den Tiſch.„Ein anderes habe ich nicht. 25 und leiſe, kaum hörbar,„... mehr“. War das Ernſt, war es Scherz? Keiner von uns beiden fand ſchnell ein Wort, ein befreiendes Lachen. Da gab uns Eva ſelbſt die Antwort auf die unaus⸗ geſprochene Frage. Sie erhob ſich:„Ich muß jetzt geben. Habt Dank für alles! Lebt wohl!“ Sie reichte jedem eine Hand. Ich wollte ſie halten, dann begleiten. Bitte, laß mich allein gehen!“ Damit wandte ſie ſich kurz ab, ſchritt die Stufen hinab, ging die zehn, fünfzehn Meter zum Seeufer. Ich wollte ihr nach⸗ eilen, aber Kurt hielt mich feſt:„Laß ſie.“ Und ſchon hörte ich den halblauten Ruf:„Ernſt?“ und die Ant⸗ wort:„Hier, Eva!“ Kurz darauf glitt ein Paddelboot mit zwei In⸗ ſaſſen durch den Lichtſchein der Lampen ins Dunkel. Es fehlte nur noch, daß die Muſik die Barkarole ſpielte.—— Es verdammt bitter damals. Hatte ich einen ſolchen Abſchied verdient? Doch ich kam darüber hinweg. Zuerſt half mir der Humor, der, im Grunde genommen, der Begebenheit anhaftete. Und dann — kann man überhaupt rechten mit der Frau, die man liebt? Bürgerausſchuß Weinheim Weinheim, 20. Auguſt. Am Dienstag abend wurde hier eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes abgehalten, die fol⸗ genden Verlauf nahm: Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung war die Verlängerung der 500 000 Mk.⸗Bürgſchaft. Oberbürgermeiſter Huegel unterbreitete dem Bürgerausſchuß folgenden Antrag:„Der Bürger⸗ ausſchuß wolle zuſtimmen, daß die am 1. April 1927 auf ein Jahr verlängerte ſelbſtſchuldneriſche Bürg⸗ ſchaft der Stadt Weinheim für das von der Gemein⸗ nützigen Baugenoſſenſchaft hier geſchuldete und letztmals am 18. Mai d. J. fällig geweſene Dar⸗ lehen von 500 000 Mk., welches ſich durch die Ab⸗ zahlung im Jahre 1929 von 40000 Mk. auf 460 000 Mark minderte und jetzt mit 2,5 v. H. über den je⸗ weiligen Reichsbankdiskontſatz, mindeſtens mit 8,5 v.., höchſtens jedoch mit 9,5 v. H. zu verzinſen iſt, bis zum 18. Mai 1981 verlängert wird.“ a Obmann Bickel empfahl die Annahme der Vor⸗ lage. Auf eine Anfrage der Bürgerpartei gab Oberbürgermeiſter Huegel die Auskunft, daß irgend eine ſteuerliche Bevorzugung der Bau⸗ genoſſenſchaft niemals vorgekommen ſei. Auf eine weitere Frage erklärte er, daß die Bezüge des Ge⸗ ſchäftsführers der Baugenoſſenſchaft im Jahre 3000 Mark betragen und daß die Verwaltungskoſten mit 19 Proz. die niedrigſten von allen Baugenoſſen⸗ ſchaften in Baden ſind. Es kamen weiterhin gewiſſe Differenzen zwiſchen dem Gewerbeverein Weinheim und der Baugenoſſeuſchaft zur Sprache. Dieſe Differenzen beſtanden darin, daß in den letzten Jahren Arbeits ver⸗ gebungen nach auswärts ſtattgefunden haben ſollen. Es wurde gerügt, daß billigere Angebote von auswärts vor den einheimiſchen Angeboten be⸗ vorzugt würden, ohne daß nachgeprüft würde, ob auch die im Submiſſionswege vergebenen Arbeiten meiſtermäßig hergeſtellt ſeien. Denn was nütze es, wenn die Arbeiten um einige Prozent billiger her⸗ geſtellt ſeien, und wenn nachher bei den Häuſern ſehr frühe Reparaturen notwendig ſind. Stadty. Regierungsbaumeiſter Hopp erklärte, daß das ein⸗ heimiſche Handwerk nicht den freien Wettbewerb, wohl aber den Pfuſch fürchte. Es ſolle die Reichs⸗ verdingungsordnung allen Submiſſionsvergebungen zugrunde gelegt werden. Redner forderte, daß eine Nachprüfung der im Submiſſionswege bei der Bau⸗ genoſſenſchaft erſtellten Arbeiten durch Sachverſtän⸗ dige zu erfolgen habe. Oberbürgermeiſter Huegel begrüßte dieſe Anregung, die er dem Stadtrat unter⸗ breiten wolle. Darauf wurde die Vorlage einſtimmig genehmigt. Ein weiterer Antrag des Stadtrates ging dahin, ein Anulehen von 10 000 Mark beim Badiſchen Gemeindeverſicherungsverbande auf⸗ zunehmen und es an die Gemeinnützige Baugenof⸗ ſenſchaft Weinheim gegen hypothekariſche Sicherſtel⸗ lung weiterzugeben. Dieſer Antrag wurde mit allen gegen drei Stimmen genehmigt. Kommunale Chronik Der Münchner Polizeikoſtenbeitrag abgelehnt * München, 19. Auguſt. Der ſtädtiſche Haushalts⸗ ausſchuß hat in geheimer Sitzung mit Stimmengleich⸗ heit die geſetzlich vorgeſchriebene, Beitragsleiſtung zu den Koſten der Polizeidirektion in Höhe von 6 200 000 Mark abgelehnt. Der Stadtrat hat in feiner heutigen Sitzung, in der der nationalſozialiſtiſche Stadtrat Eſſer heftige Angriffe gegen Polizeipräſi⸗ dent Koch richtete, mit 18 Stimmen der Nattonal⸗ ſozialiſten, Sozialdemokraten, Kommuniſten und der Freien bürgerlichen Mitte gegen 13 Stimmen der übrigen Parteien die Beitrags leiſtung gleich⸗ falls abgelehnt. Schluß des redaktionellen Teils Bud os Die ſtaatliche Anerkennung durch das badiſche Kultusminiſterium, Karlsruhe, wurde Frau Maria Neher⸗Maier, Mannheim, zur Führung der Bezeichnung ſtaatl. anerkannte Muſik⸗ lehrerin für Klavier, erteilt. Von der Univerſität Straßburg. Der dem⸗ nächſt in den Ruheſtand tretende Profeſſor der prakti⸗ ſchen Theologie in der evangeliſch⸗theolog i⸗ ſchen Fakultät, Jean Monnier, wurde ſoeben zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Die Frage ſeiner Nachfolge iſt noch immer nicht entſchieden. Seit einiger Zeit ſind Bemühungen im Gange, ihn durch den Mülhauſer Pfarrer Scheer, den früheren demokratiſchen Deputierten, zu erſetzen. Bemerkens⸗ wert erſcheint, daß die nichtunierten Luthe⸗ raner im Elſaß ihre Geiſtlichkeit nicht an der Straßburger franzöſiſchen Fakultät ſtudieren laſſen. Der neu berufene Paſtor der Straßburger Ev.⸗Luth. Kreuzgemeinde G. Wolff, ein Enkel des ſtreitbaren Lutheraners Pfarrer Lienhardt von Schillersdorf, hat in der Nachkriegszeit im Ev.⸗Luth. Concordia⸗ Seminar in St. Louis(Vereinigte Staaten) Theo⸗ logie ſtudiert.— Der Lehrſtuhl für organiſche Chemie an der Straßburger Univerſität wurde im Staatsanzeiger für vakant erklärt und zur Bewer⸗ bung ausgeſchrieben. r Ganz echt! 5 Aus Amſterdam ſchreibt dem Börſencourier ein Leſer: In der ſüddeutſchen früheren Reſidenzſtadt D. komme ich abends als Fremder an und finde beim Verlaſſen des Bahnhofs eine Autodroſchke vor. Ich erſuche den Chauffeur, mich mit meinem Gepäck nach einem Hotel in der Stadt zu fahren. Der Chauffeur lehnt dieſe Aufforderung ab mit dem Be⸗ Herken, daß nach den Beſtimmungen der Ortspolizet Emmer eine Autodroſchke am Bahnhof ſtehen müſſe. 4. Seite/ Nummer 381 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Auguſt 1930 Veranſtaltungen Hänneschen bei Hirſchland Gleich an den Treppen beim Eingang iſt eine Tafel angebracht. Darauf f. geſchrieben:„Puppen⸗ theater in der 5. Etage.“ Auf dieſen Treppen iſt es lebendig. Es iſt eine kleine Völkerwanderung, die ſich ſchiebt und drängt und zu dem Puppentheater haſtet. Hat man endlich die 5 Treppen erklommen, tritt wan im Sagal gleich links eine an den Wänden Tafeln, ein in das Paradies. Da Bühne aufgebaut, da här alleſamt bunt bemalt, da g n ulkige Köpfe und Gri⸗ maſſen hernieder. leich t auch ſchon das Bimmel⸗ chen von Hänneschen. Es erſe E 8 und erzählt den gufhorchenden Beſuchern, daß en Puppenvater Ehrtſtoph Winter abſtamme un Kölle komme. Das intereſſiert die Kleinen noch fehr wenig, viel mehr, daß wir jetzt das Märchen von der„Reiſe nach Afrika“ witerleben. Der Atem bleibt den Kindern weg, ſo ſchön iſt das. „Nein, was gibt es bloß alles?“ ſagt klein Elschen und ſieht verb t, wie die ſchöne Prin; n geraubt wird. Und als der Sultan Papa eine ganz ſchrecklich hohe Be⸗ lohnung ausgeſetzt hat, zie Beſtvader, Tünnes und Hänneschen aus Köln hinter un Räubern her und brin⸗ gen die Prinzeſſin nach furchtbaren Abenteuern mit Schlangen, Negern u anten wieder nach Hauſe. Sie dürfen dafür vom edlen Fürſtenpapa 15 000 Goldſtücke und ein ganzes Schloß einſtecken. Menſch, die Kinder, die Kinder, die Kinder! Da kle⸗ ben ſie auf den Stühlen und ſtieren, von Wonnen durch⸗ ſchauert, in das Puppentheater, ſuchteln mit heißen Händ⸗ chen in der Luft herum. Wir Erwachſenen ſtehen dabei. Das erſte unvergeßliche Waſperletheater⸗ Himmelreich unſeres Lebens wacht wieder auf. Rannte man ſich nicht die Seele aus dem Leibe, wenn es ruchbar wurde, es gäbe e Vorſtellung von Marionetten? Bot man nicht alle Beſitztümer, das nur einmal zu ſehen? War man nicht mit Haut und Haaren verfallen, ausgeliefert und preisgegeben, wenn auch nur einer den prach? Und hier ſieht man das alles. Der t lebt wieder auf, der Zauberer iſt da, und, obwohl heute unſerer literariſcher Mund nach anderen Biſſen ſteht, niemals wieder wird er ſo wäſſerig werden, wie damals bei dem Kaſperle⸗ Theater. g So andächtig ſchauen und träumen die Kleinen heute im Theaterſaal bes Kaufhauſes Hirſchland. Und wenn der Zauberer und der Sultan inzwiſchen nicht geſtorben find, leben ſie immer noch. HI oO. Nachrichten aus Baden Familiendrama Heddesheim, 19. Auguſt. In der Wohnung des 41jährigen Schuhmachers Auguſt Leopold kam es nachts gegen 11 Uhr zwi⸗ ſchen den beiden Eheleuten, die in Scheidung leben, zu Zwiſtigkeiten, in deren Verlauf Leopold einen Reyolver auf ſeine gleichaltrige Ehefrau richtete. Dieſe ſchlug zwar ihrem Manne die Waffe aus der Hand; aber ein Schuß traf in die Bruſt. Die ſchwer, aber nicht lebensgefährlich verletzte Frau wurde in das Allgemeine Krankenhaus nach Mann⸗ heim überführt. Der Täter wurde von der Gendar⸗ merie verhaftet und in das Amtsgefängnis in Mann⸗ heim in Unterſuchungshaft gebracht. Ueber den Beweggriand der Tat iſt folgendes zu bemerken: Leopold, der in Ladenburg in Arbeit ſtand, iſt als ruhiger und ſolider Mann bekannt. Im Jahre 1923 hatten die beiden Leute geheiratet und bis vor einem Jahre gut miteinander gelebt. Als aber ein Arbeitsloſer in der Abweſenheit des Ehe⸗ mannes bei der Frau Leopold Beſuche machte und ſich daraus ein Verhältnis entſpann, kam es zu ehe⸗ lichen Zwiſtigkeiten, die dazu führten, daß Leopold vor drei Wochen gegen ſeine Ehefrau die Schei⸗ dungsklage einreichte. In der Nacht zum Montag ließ er ſich dazu hinreißen, ſeiner Frau einen Schlag zu verſetzen. Als die Frau die Wohnung verlaſſen wollte, richtete er den Revolver auf ſie, worauf ſich die oben geſchilderte Szene abſpielte. Die Viktoria regia blüht * Heidelberg, 20. Auguſt. Heute nachmittag blüht im Botaniſchen Garten die Vik ⸗ torlaregta. Der Garten iſt bis 7 Uhr geöffnet. Vom Auto überfahren und getötet * Neuenbürg, 19. Auguſt. Am Samstag nach⸗ mittag wurde in der Bahuhofſtraße das ſieben Jahre alte Töchterchen der Witwe Fritz von einem Per⸗ ſonenguto überfahren, ſodaß der Tod nach kurzer Zeit eintrat. Das Auto ſoll aus Pforzheim ſein. * Weinheim, 18. Auguſt. Gärtnereibeſitzer Va⸗ leutin Schropp ſen., der Schöpfer der ſtädtiſchen Anlagen, ſeit Jahrzehnten Verwaltungsratsmitglied des Gemeinnützigen Vereins, ebenſo des Katholiſchen Stiftungsrates, beging am 19. Auguſt in voller Friſche ſeinen 80. Geburtstag. vere Unglücksfälle im Eljaß Ein Toter und mehrere Schwerverletzte bei einem Zugzuſammenſtoß Ein ſchwerer Zugzuſammenſtoß ereignete ſich am Samstag morgen am Bahnhof in Zabern. Der Perſonenzug, der die Station Molsheim kurz vor 6 Uhr verläßt und hauptſächlich Arbeiter mitführt, ſollte um.57 Uhr in Zabern einfahren. Die Ma⸗ ſchine war rückwärts angeſpannt, wie es bei kleine⸗ ren Zügen öfters vorkommt. Mit ungefähr 30 Kilo⸗ meter Geſchwindigkeit fuhr der Zug vor dem Güter⸗ bahnhof auf eine Rangiermaſchine, die, ebenfalls rückwärts fahrend, auf demſelben Gleiſe manöprierte, Der Zuſammenſtoß war derart heftig, daß die beiden Tender ſich ineinander ſchoben. Der Poſt⸗ wagen des Perſonenzuges wurde buchſtäblich zer⸗ malmt. Der erſte Perſonenwagen, in dem ſich Reiſende befanden, wurde zuſammen⸗ gedrückt und faſt vollſtändig zertrümmert, wäh⸗ rend die anderen Perſonenwagen nur aus den Schie⸗ nen ſprangen. Reiſende und Bahnperſonal halfen, nachdem ſie ſich von dem Schrecken erholt hatten, bei den Ret⸗ tungsarbeiten. Der Lokomotivführer des Perſonen⸗ zuges, wie auch ſein Heizer, der 38 Jahre alte Ernſt Rudloff, die beide in Zabern wohnen, hatten er⸗ hebliche Kopfwunden und wurden nach Anlegung eines Notverbandes in das Krankenhaus nach Zabern überführt. Die beiden Poſtbeamten des zertrümmerten Poſtwagens, die ganz gräßliche Verletzungen erlitten haben, wurden in hoffnungs⸗ loſem Zuſtand ebenfalls in das Krankenhaus ver⸗ bracht. Aus dem ſchwer beſchädigten Perſonenwagen wurden drei jugendliche Arbeiter hervor⸗ gezogen, von denen zwei, die als Lehrlinge in Zabern in Stellung ſind, die Beine total zerquetſcht wurden. Außerdem erlitten ſie ſchwere Kopfver⸗ letzungen: Die drei mußten nach Straßburg trans⸗ portiert und im dortigen Bürgerſpital ſofort operiert werden. Mehrere Reiſende erlitten durch Glasſplit⸗ ter und den Zuſammenprall leichtere Verletzungen. Der Lokomotivführer der Rangiermaſchine und der Heizer kamen mit verhältnismäßig leichteren Ver⸗ letzungen davon. * Die Schuld am Zuſammeunſtoß ſoll anſcheinend den Lokomotivführer des Perſonenzuges treffen, der das geſchloſſene Einfahrtsſignal überſehen haben ſoll, und mit der gewöhnlichen Geſchwindigkeit in den Bahnhof einfuhr. Der Poſtbeamte Jäger, der beim Unfall einen Schädelbruch erlitten hat, iſt ſeiner ſchweren Verletzung erlegen. Ein Autobus mit 15 Perſonen ſtürzt in einen Fluß Zwei Tote und ſechs Schwerverletzte Zu gleicher Zeit, als ſich das Eiſenbahnunglück in Zabern ereignete, durcheilte eine zweite Unglücks⸗ botſchaft kurz nach 12 Uhr die Stadt. Ein Autobus aus Straßburg mit 15 Perſonen fuhr in ziemlich ſchnellem Tempo auf der nach Stambach führenden Straße, die in einem ausbeſſerungsbedürftigen Zu⸗ ſtand iſt. Während der Fahrt brach die Steu⸗ erung in dem Augenblick, als der Wagen über zwei tiefe Löcher fuhr. Der Führer verſuchte mit aller Gewalt zu bremſen, aber ſchon war das Auto auf einen an der rechten Straßenſeite liegenden Stein⸗ haufen aufgefahren. Der ſchwere Wagen kippte u m, fiel die drei Meter hohe Böſchung in die unten vorbeifließende Zorn hinab und begrub ſämtliche Inſaſſen unter ſi ch. Mit großer Mühe gelang es einigen Reiſenden, ſich aus dem Wagen zu ſchaffen. Blutüberſtrömt ver⸗ ſuchten ſie aus dem Waſſer zu kommen. Aus einer nahegelegenen Fabrik kamen eine Anzahl Arbeiter herbei, die ſofort daran gingen, den Autobus auf die Seite zu legen. Es konnten dabei 14 Reiſen de gerettet werden. Ein Touriſt namens Georg Bechtel, 43 Jahre alt aus Paris, war bereits tot. Erſt nach 10 Minuten gelang es den Anſtrengungen der Rettungsmannſchaft, eine 79 Jahre alte Frau Dorleans unter dem Wagen hervorzuziehen, aber ſie war in der Zwiſchenzeit ertrunken. Von Stambach her kamen Kurgäſte gefahren, die vom vorbeifahrenden Perſonenzug alarmiert worden waren und verbrachten die Verletzten im Auto in das Zaberner Krankenhaus. Die meiſten unter ihnen haben Arm⸗ und Beinbrüche. Mehrere von ihnen haben lebens gefährliche Verletzun⸗ gen und mußten nach der Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus ſofort operiert werden. Die Schwerver⸗ letzten, von denen zwei nach Straßburg abtranspor⸗ tiert wurden, während die andern nicht transport⸗ fähig waren, ſind ſämtlich aus Paris. Die fünf übri⸗ gen Touriſten, die leichtere Verletzungen aufweiſen, wurden in Stambach in Pflege genommen. Der Führer des Wagens erlitt eine tiefe Wunde am lin⸗ ken Bein und einen Achſelbruch. Wie wir weiter erfahren, war die aus Waſſeln⸗ heim ſtammende Frau Dorleans, die bei dem Un⸗ glück den Tod gefunden hat, zum erſtenmal ſeit 1866 ins Elſaß zurückgekehrt, um ihre Heimat ein letztes Mal zu ſehen. Leider ſollte es zugleich ihre letzte Reiſe auf dieſer Erde ſein. Sie ſoll im Augenblick des Unglückes ein Handköfferchen mit einem großen Geldbetrag bei ſich gehabt haben. Dieſes Köfferchen iſt noch nicht wieder gefunden worden. Man nimmt an, daß es unter dem Autobus liegt, der bis jetzt noch nicht aus dem Waſſer gezogen werden konnte. A. R 5„ Bürgermeiſter Weißhaupls letzte Fahrt * Meßkirch, 19. Auguſt. Die Beerdigung des ſo jäh aus dem Leben geriſſenen Meßkircher Bürger⸗ meiſters Weißhaupt am Montag geſtaltete ſich, wie die Bad. Pr. berichtet, zu einer eindrucks⸗ vollen Kundgebung. Der ganze Bezirk nahm Anteil. Auf dem Rathaus wehten die Flaggen auf Halbmaſt. Zur Zeit der Beerdigung hatten ſämtliche Geſchäfte zum Zeichen der Trauer geſchloſſen. Um 3 Uhr ſetzte ſich vom Trauerhaus aus der faſt un⸗ überſehbare Leichenzug in Bewegung. Sämtliche Schulen und Vereine nahmen geſchloſſen daran teil. Nach den kirchlichen Zeremonien, die Stadt⸗ pfarrer Hekler⸗ Meßkirch vornahm, widmete als erſter Gemeinderat Blum dem Vorſtorbenen einen warmen Nachruf. Er gedachte der Verdienſte des Entſchlafenen als langjährigen Bürgermeiſter der Stadt und legte im Namen des Gemeinderats einen Kranz nieder. Namens des Bezirks ſprach Regie⸗ rungsrat Dr. Müller und Amtsgerichtsrat Dr. Wößner für das Amtsgericht. Weiter wurden Kränze niedergelegt von der Bad. Bauernpartei durch Abg. Bölbert, vom Bad. Städtebund, vom Oberbad. Pferdezuchtverband, deſſen Präſtdent der , 2 7 . 8 n NUR EIN PREIS NUR HERREN- . Schone dr Maunnenn O 6, 5, Enge Planken Verſtorbene war, der Landwirtſchaftskammer, land⸗ wirtſchaftlichen Vereinen, Zuchtgenoſſenſchaften, Vereinen und Schulen. Die Trauerfeier war um⸗ rahmt von Vorträgen der Stadtmuſik und des Ge⸗ ſangvereins Eintracht. Auf dem Speicher ſchwer verunglückt. * Unteröwisheim, 19. Auguſt. Der 35jährige Landwirt Chriſt. Flendrich wollte einen Sack Getreide vom Speicher holen, rutſchte auf der Treppe aus und ſchlug mit dem Kopf auf den Steinboden auf. Mit ſchweren inneren Verletzungen wurde der erſt zwei Jahre verheiratete Mann be⸗ wußtlos in die Heidelberger Klinik verbracht. * * Freiburg i.., 19. Auguſt. In einer hieſigen öffentlichen Bedürfnisanſtalt hat ſich ein 57 Jahre alter Geſchirrſpüler aus Mülhauſen i. C. er⸗ hängt. Der Grund zu dieſer Tat iſt unbekannt. — In der Nacht zum Montag hat ſich ein 19 jähriges Dienſtmädchen von auswärts in der Nähe von Zähringen vom Zug überfahren laſſenr Man fand geſtern früh ihre Leiche in ſchwer verſtümmel⸗ tem Zuſtande auf. ges. gesch. 7 Sorgsame Haarpflege ist jetat besonders ibichitig. 5 Staub unc vermehrte Absonderungen behindern die 5 Atmung der Kopſliaut— die Nerven werclen dadlurch 8 ständig gereist. Eine regelmaſage Massage mit 277 Hortugal halt die Foren oſſen und ſorclert die gesunde Entwicklung des Haares. Uureinheiten werden dureh Behandlung mit diesem vorzüglichen Haarpllegemittel rasch von Haar und Kopfhaut gelöst und sind leicht au entſernen. Einreibungen mit 2211 Portugal enſmchen Löstlich und regen die LJatig leit der Zellen nachhaltig an. Das Haar wird weich wie Seicle, duſtig und achmiegsam und erhält lebendigen Olanz. Beim Targf aclite man genat arff dis did dis blau- goldenen Haus farben. Aus der Pfalz Selbſtmord durch Leuchtgasvergiftung * Ludwigshafen, 20. Auguſt. Ein verheirateter Wirt im nördlichen Stadtteil hat hier geſtern durch Leuchtgasvergiftung ſeinem Leben ein Ende gemacht. Der Grund zur Tat iſt noch nicht bekannt. Die ſpinale Kinderlähmung * Zweibrücken, 19. Auguſt. Die ſpinale Kinder⸗ lähmung iſt auch in unſerem Bezirk aufgetreten. Am Sonntag wurde ein 2½jähriges Kind von Klein⸗ ſteinhauſen, das an ſpinaler Kinderlähmung er⸗ krankt iſt, ins Krankenhaus Pirmaſens gebracht, wo ſchon zwei andere, an dieſer heimtückiſchen Krankheit ſchwer därnieder liegende Kinder iſoliert ſind. Im Kleinſteinhauſer Fall, wird, lt. Pf..“, vermutet, daß ein Onkel des Kindes, der in Lothringen arbeitet und dieſer Tage zum Beſuch in Kleinſteinhauſen weilte, den Krankheitskeim eingeſchleppt hat. Zwei Tote durch Leuchtgas * Neunkirchen, 20. Auguſt. Unvorſichtigkeit ver⸗ ſchuldete in Neunkirchen einen bedauerlichen Un⸗ glücksfall, bei dem zwei Menſchen ums Leben kamen. Am Sonntag vormittag wurde der 68 Jahre alte Johann Petri und ſein 39 jähriger Sohn in ihren Betten tot aufgefunden. Die beiden Männer waren durch ausſtrömendes Leucht⸗ gas vergiftet. Die ſofort angeſtellten Wieder⸗ belebungsverſuche waren erfolglos. Die Unterſuchung hat ergeben, daß Petri wahrſcheinlich beim Löſchen des Lichtes den Gashahn nicht ganz zugedreht hatte, ſodaß er und ſein Sohn, als ſie ſchliefen, durch das ausſtrömende Gas getötet wurden. Tödlicher Motorradunfall * Neukirchen⸗Mehliugen, 20. Auguſt. Montag abend verunglückte der 27jährige Mechaniker Otto Müller aus Neukirchen zwiſchen Eſelsfürth und Fröhnerhof. Er fuhr mit einer Soziusfahrerin auf ſeinem Motorrad nach Hauſe, wobei die Maſchine aus noch unbekannter Urſache ins Schleudern geriet, ſodaß M. ſtürzte. Die herbeigerufene Sanitäts⸗ kolonne brachte ihn ins Krankenhaus nach Kaiſers⸗ lautern, wo er nach Anlegung eines Notverbandes wieder entlaſſen wurde. Infolge der bei dem Sturz erlittenen inneren Verletzung verſtarb er heute morgen. Die Soziusfahrerin kam mit dem Schrecken davon. Tages haleucles Mittwoch, 20. Auguſt Pfalzbau: Gaſtſpiel des Gärtnerplotztheaters München: „Das Schwarzwaldmädel“, 20 Uhr. Friedrichspark: Nachmittags 4 Uhr Konzert. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim Aß⸗ mannshauſen und zurück, 14.30 Uhr Speyer—Germers⸗ heim und zurück, 19,45 Uhr Abendfahrt 27 Std. Lichtſpiele: Al h am bra:„Skandal um Eva“.— Un i⸗ verſum:„Der Schuß im Tonfilmatelier“.— Scala: „Melodie des Herzens“.— Schauburg:„Skandal um Eva“. Ib via:„Diang“.— Capitol: „Der blaue Engel“— Palaſt⸗Theater:„Men⸗ ſchenarſenal!,— Roxy Theoter:„Schneeſchuß⸗ banditen“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſfſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Ubr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Pegel] 15 16, 18 19, 20 Neckar⸗Pege. 16. 18. Saſel 2,180 15.00.00.50 d Schuſterinſe 289 2,842.90 2,70 2,70 Mannheim 4,85.885,40 Gehl 6 578.85 4,25.00 8,88. 92 955 5 Maxau 5,415.65.27 6,28.08 3800, Mannheim 4,444.48 5,40.40.46 Heilbronn 1141,44.32 Kaub 2962.94 3,623.72 8,81 Köln.923,02 8,64 3,81 8,81 Waſſerwärme des Rheins 17( Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: t. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport unb Vermiſchtes: i. V. Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer-Gekicht und alles übrige: i. B. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel 0 Rückporto e Vorrats-Flaschen: 4.28. 14.25 930 rateter zeſtern Ende kannt. inder⸗ n. Am U ei n= ug er⸗ ht, wo inkheit Im et, daß et und weilte, it ver⸗ t Un⸗ eben der 68 ihriger Die uch t, Zieder⸗ uchung zöſchen hatte, ch das tontag Otto h und in auf aſchine geriet, nitäts⸗ aiſers⸗ bandes Sturz heute precken ünchen: m- Aß⸗ rmers⸗ Un i⸗ ea la: skandal itol: „Men⸗ eeſchuh⸗ und zehend. Barock Bölker⸗ hr und ittwoch arium: HAN Mittwoch, 20. August 1930 DELS- UU 11 der Neuen Mannheimer Zeitung TSCHAFTS-ZETIT UI Mittag-Ausgabe Nr. 381 . Dlameo AG. für Glühlicht Berlin Betriebsgemeinſchaft Auer Diamco— Internatio⸗ nale Abmachungen Die HV. genehmigte den Abſchluß und ſetzte die Di vi⸗ dende auf wieder 8 v. H. feſt. Der Geſchäftsgang iſt, wie mitgeteilt wurde, zurzeit ſtill. Im Auslandsgeſchäft ſpielen die Unruhen in Indien und China eine Rolle. In allerletzter Zeit ſei jedoch eine geringe Belebung des Geſchäfts zu bemerken. Die deutſche Erzeugung in Glüh⸗ ſtrümpfen betrug vor dem Krieg jährlich 140—150 Mill./ in den letzten Jahren ſei ſie auf rund 31 Mill.“ jährlich zurückgegangen. Verhandlungen, die auf eine Beſſerung der Verhältniſſe in dieſem Zweig abzielten, führten nun⸗ mehr zu der Errichtung einer Betriebsgemein⸗ ſchaft zwiſchen dem Diamco⸗Glühlichtkonzern und der Auer⸗Geſellſchaft. In Verſolg dieſer Betriebs⸗ gemeinſchaft werden die von beiden Konzernen benötigten Glühſtrümpfe auf Grund der beiderſeitigen Betriebserfah⸗ rungen gemeinſam hergeſtellt. Durch die hier⸗ durch vorausſichtlich zu erzielenden nicht unerheblichen Er⸗ ſparniſſe bei der Erzeugung wird dieſe wieder wie früher rentabel werden und der Aus landabſatz eine Steigerung erfahren. Außerdem ſei es gelungen, die Erneuerung der internationalen Verträge in der Glüh⸗ ſtrumpfinduſtrie, die im April nächſten Jahres abgelaufen wären, zu erreichen. Amerika, das einzige Land das dieſen Vereinbarungen bisher fernſtehe werde wahrſchein⸗ lich dem Syndikat beitreten, ſo daß man auch in dieſer 5 mit der Erzielung zufriedenſtellender Preiſe rechnet. * Kein neuer Montanzuſammenſchluß. Schon wieder tauchen die Gerüchte auf, daß die Familie Haniel die Aktienmehrheit der Gute Hoffnungshütte in Oberhauſen zu verkaufen beabſichtige. Es ſollen bereits Verhand⸗ lungen mit einem Konſortium im Gang ſein, dem u. a. die Firma Fried. Krupp AGG. und die Firma Otto Wolff⸗ Köln angehören. Von der Verwaltung der Gute Hoff⸗ nungshütte A. wird uns auf Anfrage dazu mitgeteilt, daß dieſe Gerüchte in keiner Weiſe den Tatſachen ent⸗ ſprechen. Auch die Firma Wolff erklärt, an derartigen Verhandlungen nicht beteiligt zu ſein. * Weitere Stillegungen und Arbeiterentlaſſungen im Ruhrbergbau. Die Entlaſſung von 500 Arbeitern und An⸗ geſtellten hat die Deutſche Erdöl ⸗ AG., aus dem gleichen Grunde für ihre Zeche„Graf Bismarck“ in Gelſenkirchen beantragt. Ein Teil der unterirdiſchen Kohlenbetriebe ſoll ſtillgelegt werden.— Auch die„Pros⸗ per“ bringt auf ihrem Schacht IIl in Bottrop zum 1. September 300 Arbeiter zur Entlaſſung, was gleichfalls auch hier durch die Verſchlechterung der Abſatzlage be⸗ dingt iſt. * Sondermann 8 Stier AG. in Chemnitz— Ermäßi⸗ gung des Verluſtvortrags. Durch den Abſchluß des am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahres ermäßigte ſich der Ver⸗ luſtvortrag(i. Ve 355 166 /) auf rund 200000 4. An die Stadt Chemnitz wurde für 400 000% Grun dbeſitz verkauft. Von dem Angebot der Geſellſchaft an die Aktio⸗ näre, je 120/ zinsloſes und unkündbares Darlehen für ede bei der Geſellſchaft hinterlegte A⸗Aktie im Nennbetrage von 100 zu beziehen, haben die A⸗Aktionäre mit insge⸗ ſamt 0,47 Mill.,(von insgeſamt 0,5 Mill. /) Kapitar Gebrauch gemacht. * R. Friſter AG., Berlin. Der AR. beſchloß entgegen vielfachen, in letzter Zeit allerdings etwas gedämpften Er⸗ wartungen, an der vorfährigen Dividende von 7 v. H. feſtzuhalten. * Zaßhlungseinſtellung der Deutſchen Pianowerke Ac. in Braunſchweig. Die erſt zu Anfang dieſes Jahres durch Verſchmelzung der Firmen Zeitter u. Winkel ⸗ mann, Braunſchweig, Richard Gh Berlin, Wil⸗ helm Schüömmel, Leipzig, Rit mu r u. Sohn Acc., Göttingen, Ernſt Roſenkranz, Dresden, und Rheiniſche Pianofortefabriken C. Mand, Koblenz, mit der Gebr. Luckenwalde, entſtandene Geſellſchaft hat 1 Meldung ihre Zahlungen eingeſtellt gerichtliche Vergleichsver fahren tragt. Es wird ein Liquidationsvergleich erſtrebt. Nach dem vorläufigen Status ſollen bei Nichtberückſichtigung des 3,5 Mill./ betragenden Aktienkapitals die Aktiven die Paſſiwen um 3 Mill. überſteigen. Als Urſache des Zu⸗ ſammenbruchs wird die allgemein ungünſtige Wirtſchafts⸗ lage, insbeſondere die Abſatzſtockung in der Pianobrauche angegeben. Auf Grund des Vergleichsvorſchloages ſollen nach Bezahlung der geſicherten und bevorrechtigten Gläu⸗ biger Forderungen bis 300/ voll befriedigt und die Übrigen Gläubiger den Liquidationsreſt in Raten von je 5 U. H. erhalten. * Gratis⸗Bezugsrecht bei Hapag⸗Lloyd? In Berliner Börſenkreiſen wurden geſtern Gerüchte verbreitet, daß apag und Lloydihre Aktionäre durch ein ratisbezugsrecht an den amerikaniſchen Frei⸗ gabeerlöſenteilwehmen laſſen wollen. Die Ver⸗ anlaſſung zu dieſem Gerücht dürfte wohl die Tatſache Kerben haben, daß die Atlanta⸗ Handels ⸗A., je zum Intereſſenkreis des Norddeutſchen Lloyd gehört, Gratisaktien auf Grund der Freigabegelder ausgibt. Ob ſich Hapag und Lloyd dieſem Vorgehen anſchließen wer⸗ ben, darüber liegen von zuständiger Seite keine Aeuße⸗ rungen vor. — * Das neue Aktiengeſetz Profeſſor Bredts Vorſchläge Während das Reichskabinett die Finanzreform und die Wahlreform berät, bleibt es der Oeffentlichkeit überlaſſen, ſich das neue Aktiengeſetz näher anzuſchauen, das Reichs ⸗ juſtizminiſter Prof. Bredt ſoeben vorgelegt hat.„Die moderne Aktiengeſellſchaft iſt nicht nur eine Form für per⸗ ſönliches Gewinnſtreben, ſondern ſie hat in verſchiedenen Abſtufungen auch den allgemeinen Intereſſen des Volkes zu dienen“.. ſo heißt es in der Einführung der Vorlage. Sie ſtellt ſich nicht als den üblichen Referentenentwurf dar, ſie will vielmehr als eine vorläufige Privat⸗ arbeit des Juſti z und des Reichs wirtſchafts⸗ miniſteriums gewertet ſein. Sie wendet ſich tatſäch⸗ lich an das Volk,— ſoweit dieſes Aktien beſitzt, und ſie ſpricht eine Sprache, die auch der einfache Mann auf der Straße verſtehen kann, wenn es einmal wie in England und Amerika auch bei uns allgemein 20-Aktien geben ſollte. Der Entwurf eines neuen Aktienrechts iſt aber auch nicht etwa eine Novelle mit Pfläſterchen auf offene Wun⸗ den, ſondern ein umfaſſendes und erſchöpfendes Geſetzes⸗ werk. Es will die bisher geltenden 160 Para⸗ graphen aus dem alten Reichs⸗Handelsgeſetzbuch her⸗ aus nehmen, ſodaß der dritte und vierte Teil jenes Geſetzes verſchwindet, es will dieſe 160 um 100 ver⸗ mehren und auch damit das ganze Aktienrecht auf eine breitere Grundlage ſtellen. Eine außerordentlich gründliche Vorarbeit iſt dafür geleiſtet worden. Sämtliche Wirtſchaftsverbände, die Banken, die Handelspreſſe, die Profeſſoren mußten monatelang rieſige Fragebogen beantworten. Es ſcheint aber, daß nicht nutzlos Berge von Papier beſchrieben wurden. Man hat recht nütz⸗ liches Material gewonnen. Die Sachberater der Mini⸗ ſterien prüften natürlich auch das ausländiſche Aktienrecht und manches geeignet erſcheinende iſt übernommen. U m⸗ ſturz oder auch nur Sturm und Drang wer⸗ den die radikalen Reformer in den Vor⸗ ſchlägen der Regierung vergeblich ſuchen. Es iſt jedoch eine völlige Neuordnung eingetreten, von der man den Eindruck hat, daß ſie einen ehrlichen Ausgleich zwiſchen übertriebenen Aenderungswünſchen und den Intereſſen unſerer heutigen Wirtſchaft anſtrebt. Am wenigſten verändert ſind die Gründungsvor⸗ ſchriften. Fünf Gründer bleiben vorgeſchrieben. Da⸗ gegen fällt die ſog. Stufengründung fort, die bisher doch nur auf dem Papier ſtand. Das Anmeldeverfahren wird zerlegt in eine Vorprüfung und das eigentliche Verfahren. Die Bareinzahlung bleibt mit 25 v. H. beſtehen, wird aber erleichtert: Das Erfordernis, daß der eingezahlte Betrag bei der Anmeldung im Beſitz des Vorſtandes ſein muß, fällt weg. Er muß zur freien Verfügung des Vorſtandes ſtehen. Ferner ſind beſondere Maßnahmen zur Bek ü mpſung der verſchleierten Sachgründung vorgeſehen. Es verbleibt bei der bewährten Zweiteilung zwiſchen Vor⸗ ſtand und Aufſichtsrat. Aber neu iſt, daß der Vorſtand dem Au fſichts⸗ rat in regelmäßigen, mindeſtens viertel⸗ jährlichen Zwiſchenräumen und bei beſonderen Anläſſen Bericht erſtatten muß. Der neuerdings ſo un⸗ beliebt gewordene Aufſichts rat wirdumgeformt. Seine immer ſchwieriger durchzuführenden Ueberwachungs⸗ pflichten ſind dahin eingeſchränkt, daß er lediglich die„Ge⸗ ſchäftsführung zu überwachen“ hat. Damit aber die Auf⸗ gaben, die der Aufſichtsrat nicht mehr leiſten kann, dennoch erfüllt werden, fordert der Geſetzentwurf die Pflicht⸗ reviſion und bringt die Reviſoren als ein neues Ele⸗ ment in das Aktienrecht. Dieſe Einrichtung iſt dem engli⸗ ſchen Recht entnommen und der Anlaß zu der Uebernahme war wahrſcheinlich der Fall der Frankfurter Allgemeinen Verſicherung. Um Aehnliches für die Zukunft zu verhin⸗ dern, ſieht nämlich der deutſche Entwurf vor, daß die Jah⸗ resbilanz und die Ertragsrechnung nachgeprüft und durch Prüfungsvermerk verantwortlich gedeckt werden und zwar von Einzelperſonen oder Treuhandgeſellſchaften, die von der GV. zu wählen ſind. Freilich bekommt der Entwurf wieder Angſt vor der eigenen Kurage. Er entdeckt, daß im Augenblick Reviſoren, die ausreichend ausgebildet ſind, noch nicht in genügender Anzahl zur Verfügung ſtehen dürften. Dieſer neue Stand müſſe erſt heranwachſen. Sehr bemerkenswert ſind die neuen Bilanz vor⸗ ſchriften und das Auskunftsrecht des Ein⸗ zelaktionärs in der Generalverſammlung. Aber ſchon in der Frage der Stimmrechtsaktien, dem Haupt⸗ ſtreitapfel der Erörterungen der letzten Jahre, verſucht der Entwurf ein Kompromiß, das niemanden befriedigen wird. Aehnlich ſteht es mit dem Recht der Minderheiten. Wirk⸗ licher Minderheitseinfluß wird nur wirkſam durch Vertre⸗ tung im Aufſichtsrat. Aber da verſagt der Entwurf, indem er alles ſo laſſen will, wie es bisher war: ohne geſetzlichen Zwang. Vieles wird über Profeſſor Bredts Vorſchläge noch zu ſagen ſein und wanche Aenderungswünſche wird man ausſprechen und hoffentlich durchſetzen, bevor dieſer Ent⸗ wurf Geſetzeskraft erlangen wird. Dr. jur. F. A. J ðã VVVVVVVVVCVCVCVCVCCcCccCCCcCCCCcGCCGCGcGGGGGã èͤVVpccccccccGcc(cccccccccccccccc(//( „ Chamotte⸗Juduſtrie Hagenburger, Schwalb AG., Hettenleidelheim(Pfalz). Gegen die Beſchlüſſe der GV. vom 18. Juli 1930 gaben die Vertreter von 40 v. H. des Aktienkapflals— nicht wie in anderen Zeitungen be⸗ richtet nur eine kleine Minderheit Proteſt zu Protokoll. Anfechtungsklage beim Landgericht Frankenthal wurde bereits erhoben.— Die beiden Vertreter dieſer 40 v. H. des Aktienkapitals wurden nicht mehr in den AR. gewählt, ſondern der Buchprüfer der AG., Bücherreviſor Täſchner und der Anwalt der AG., RA. Dr. Krieger, Zweibrücken. * C. M. Hutſchenreuther. Im Zuſammenhang mit dem Kursrückgang der Aktien der Porzellanfabrik C. M. Hut⸗ ſcheureuther AG. waren Gerüchte in Umlauf gekommen, daß die Geſellſchaft, die in den letzten beiden Jahren je 6,25 v. H. Dividende verteilt hat, für 1929/0 ertraglos bleiben würde. Laut„B..“ beſteht für dieſe Gerüchte kein Anlaß. Die genaue Höhe der Dividende ſtehe zwar noch nicht feſt, indeſſen ſei mit einem Dividenden⸗ ausfall keineswegs zu rechnen. Das Jahresergebnis ſtehe hinter dem des Vorfahrs nicht nennenswert zurück. * Philipp Holzmann AG., Frankfurt a. M. Die Heller⸗ hof AG., Frankfurt a. M. wird nächſtens zur Verminde⸗ rung der Arbeitsloſigkeit mit der Errichtung von weiteren 400 Wohnungen beginnen, die zum Wohnungsbaupro⸗ gramm 1931 zählen. Der Bauauftrog, der ſich auf etwa 9,1 Mill. /. beläuft, iſt lt.„F..“ wie in früheren Fällen der Philipp Holzmann AG. erteilt worden, die ihrerſeits dem Auftraggeber das Gelände zur Verfügung ſtellt und die Zwiſchenfinanzierung beſorgt. Gleichzeitig iſt der bisher noch im Beſitze von Holzmann befindliche kleine Teil(etwa—4 v. H. von 1,8 Mill.) Aktien der Tor⸗ nowſchen AG. in den Intereſſenkreis der Stadt Frank⸗ ſurt a. M. übergegangen. * Papierfabrik Biberiſt, Solothurn. Der auf den 20. September einberufenen GV. ſoll für das Geſchäftsjahr 192930 eine Dividende von 8 v. H.(wie i..) vor⸗ geſchlagen werden. * Weberei Sonthofen AG., Sonthofen— Die Zahlungs⸗ einſtellung. Zu der auf den 4. September nach München einberufenen ao, GV., die über das weitere Schickſal des Unternehmens beſchließen ſoll, wird mitgeteilt, daß die allgemein ſchlechte Lage der Textilindustrie, namentlich aber der Südbayerns, die tiefeven Gründe für Hie jetzt aufgetretenen Schwierigkeiten bildet. Was das weitere Schickſal des Unternehmens anbelangt, ſo verlautet, daß ein Intereſſent mit genügend Mitteln vorhanden ſei. Ein endgültiger Beſchluß dürfte aber erſt in der GV. gefaßt werden. Die Geſellſchaft hat die Zahlungen eingeſtellt. Der Verluſtvortrag 1929 betrug 204 778 l. 0 Weiter ſinkende Ledererzeugung Steigende Bedeutung des Auslandsabſatzes Auch für das Jahr 1929 wird als erſte amtliche deut⸗ ſche Produktionsſtatiſtik dieſenige über die Lederinduſtrie veröffentlicht. Demnach hat ſich die bereits für das Jahr 1028 feſtzuſtellende Verringerung der Ledererzeugung fort⸗ geſetzt, und zwar lag die Erzeugungs menge mit 417(1928: 129) Mill. Kg. etwa 10 v. H. unter derjenigen des Vorjahres, nachdem das Jahr 1928 eine Ermäßigung um 14 p. H. gebracht hatte. Während in 1928 jedoch der wertmäßige Rückgang mit 2 v. H. geringer war als der mengenmäßige, iſt er für das Jahr 1929 mit 15 v. H. größer, was vor allem auf den Preisrückgang einzelner ederarten zurückzuführen iſt. Der Durchſchnitts⸗ wert je Kg. Unterleder berechnet ſich für 1929 auf 3,95 42), für Ober⸗, Fein⸗, Futter⸗ und Sattlerleder auf 13,09(12,64)& und für Lackleder auf 17,00(22,21) J. Die Bedeutung des Aus landsabſatzes hat 10 ver⸗ ärkt, ſobaß von dem direkten Abſatz der Lederfabriken 28 (1028: 24, 1927: 20) v. H. auf den ausländiſchen Abſatz entfallen. Die Zahl der Fabriken iſt weiter auf 1144(1028: 1215] zurückgegangen und die Zahl der beſchäftigten Per⸗ ſonen um rund 10 v.., wogegen ſich die Lohnſumme nur um etwa 6 v. H. auf 88,00(93,06) Mill./ ermäßigte. Die Bedeutung der kleinen Betriebe iſt weiter zurückgegangen. Die Betriebe mit bis zu 50 Perſonen erzeugten nunmehr 18,0(18,8) v. H. des Geſamtwertes, diejenigen mit 51300 Perſonen 39,0(40,0) v. H. und diejenigen über 300 Perſonen 43,0(41,2) v. H. Die Zahl der Betriebe be⸗ lief ſich auf 991(1044) bezw. 132(151) bezw. 21(22). Die ſortſchreitende Konzentration findet hierin ihren usdruck, wobei jedoch bemerkenswert iſt, baß die klein⸗ ſten Betriebe(—410 Perſonen) ihren Produktionsanteil auf 4,8(4,0) erhöhen konnten. Die wichtigſten Daten ſind folgende: 1929 1928 192 1925 Zahl Ser Betriebe 1144 1215 1882 1828 Belegſchaft eo. 37 800 42 000 42 500 40 000 Erzeugung(Mill. 1) 790 93 9⁵² 782 Sto.(Mill. gig.) 117 129 151 12⁰ Lohnſumme(Mill. 88 94 93 Verarb. Häute(Mill.. 47 619 585 5²6 oͤto.(Mill. Kg.) trocken 38 5¹ 5 47 dto.(Mill. Kg.] naſſe 20⁸ 208 24 230 Hilfsſtorfe(ill. 5 60 80 8⁵ 79 Tohngerbung(Mill. Kg.) 17,3 170 12 1,6 Gerblöhne(Mill./.6 5,0 5,0.3 Der im letzten Jahre feſtgeſtellte Rückgang im Ver⸗ brauch von naſſen Häuten hat ſich demnach nicht fortgeſetzt, wogegen der Verbrauchs rückgang von trockenen Häuten forkgeſchritten iſt. Der Jahresdurchſchaittspreis betrug in Berlin für 2 Kg. Ochſen⸗ und Kuhhäute 0,56(0,82)% und für Kalbfelle 0,93(1,29) /. Bei den vegetabiliſchen Gerbmitteln iſt eine Verringerung des Verbrauches und bei den mineraliſchen ſowie künſtlichen eine Steigerung eingetreten, wodurch die Verwendung einheimiſcher Gerb⸗ mitlel erhöht wurde. Infolge der ſteigenden Bedeutung der eigenen Zurichtereien hat der Farbenverbrauch mit 2,37(1925: 0,7) Mill. Kg. zugenommen.. Unter den einzelnen Lederarten hat das Lack⸗ leder den größten Produktionsrückgang aufzuweiſen, was 3. T. mit der veränderten Mode in Verbindung zu brin⸗ gen iſt. Die Erzeugung an Leder in Lohn hat um 26 v. H. zugenommen. An der Geſamterzeugung iſt Untaerleder mit 50,4 v. H. der Geſamtmenge und 29,4 v. H. des Ge⸗ ſamtwertes, Oberleder mit 25,3 bezw. 48,9 v.., Lackleder mit 3,0 bezw. 7,5 v.., bechniſches Leder mit 49 bezw. 4,1 v.., Handſchuhleder mit 0,8 bezw. 2,5 v. H. gegerbte Spalte mit 55,6 bezw. 3,1 v. H. und gegerbte Abfälle wit 9,5 bezw. 4,0 v. H. beteiligt. * Sterbende Textilinduſtrie. Kuſel, 20. Auguſt. Die ehemals ſo blühende Textilinduſtrie, die früher Hunderte von Arbeiter aus Kuſel und Umgebung Erwerbsmöglich⸗ keit gab, iſt im Ausſterben begriffen. Der Betrieb der Tuchfabrik Zöllner iſt bis auf weiteres vollſtändig ſtillgelegt. Die Spinnerei Ehrenſpeck gibt ihren Betrieb vollſtändig auf und hat allen An⸗ geſtellten und Arbeitern zum 1. Oktober vekündigt. * Steigerwald Az., Heilbronn— 5 v. H. Dividende. Die Steigerwald., Heilbronn a.., verzeichnet für das Geſchäftsjahr 19209 einen Rohgewinn von 1,05 Mill. Mark. Nach Abzug von 0,95 Mill./ Geſchäftsunkoſten und 0,075 Mill./ Abſchreibungen verbleibt ein Rein⸗ ewiun von W 133„, woraus, lt. HV.⸗Beſchluß, 5 v. . Divbdende verteilt werden. Nach dem Bericht hat die 1. J. 1920 eingetretene Spritpreis⸗ und Branntweinſteuer⸗ erhöhung in den erſten 8 Monaten des Geſchäftsjahres in der Spirituoſeninduſtrie eine weſentliche Umſatzſteige⸗ rung herbeigeführt, jedoch machte ſich dieſe Voreindeckung in den letzten Monaten des Jahres unangenehm bemerk⸗ bar. Dazu bewirkte auch der milde Winter einen ſehr ſtarken Minderabſatz. Im laufenden Geſchäftsjahr daure dieſer kleinere Verbrauch in verſchärftem Maße an. In der Bilanz erſcheinen bei unv. 0,48 Mill.% AK. und 0,163 Mill.„ geſetzlicher Rücklage u. a. Verbindlichkeiten mit 0,35 und Wechſelverbindlichkeiten mit 0,19 Mill.. Andererſeits werden flüſſige Mittel, Wertpapiere uſw. mit 0,019, Außenſtände mit 0,61 und Warenlager mit 0,54 Mill. I. ausgewieſen. Juftizrat Dr. Walther Waloſchmidt 70 Jahre Heute vollendet das langjährige Vorſtandsmitglied der Ludwig Loewe u. Co.,.⸗G., Dr. jur., Wal d⸗ schmidt ſein 70. Lebensjahr. Vom damaligen Ober⸗ hürgermeiſter in Frankfurt o. M. 1889 als Magiſtrats⸗ aſſeſſor verpflichtet, erwarb er ſich unter Miquels und da⸗ nach Adickes Leitung eine gründliche Kenntnis des kom⸗ munalen Verwaltungsdienſtes, wurde 1893 zum Bürger⸗ meiſter von Krefeld gewählt und 1896 als Syndikus an die Ludwig Loewe u. Co. AG. berufen. Im Jahre 1903 übernahm er als Vorſtandsmitglied die Leitung der in Martinikenfelde neuerbauten großen Fabriken der Typo⸗ graph Gmbh. und wurde durch die Beteiligung des Loewe⸗ Konzerns Vorſitzender des Auſſichtsrates der Knorr⸗ Bremſe AG., ſowie Vorſitzender der Zeiß⸗Ikon AG. zu Dresden und 1925 Mitglied des Auſfſichtsrates der Geſellſchaftfürelektriſche Unternehmun⸗ gen Ludwig Loewe u. Co. Ach., nachdem er faſt drei Jahrzehnte lang ſeine ſtarke Arbeitskraft in den Dienſt des Loewe⸗Konzerns als Syndikus und Vorſtands⸗ mitglied geſtellt hatte. Außerdem gehört er dem AR. der Mannheimer Motorenwerke Ach. an und von den wirt⸗ ſchaftlichen Verbänden dem Verband Berliner Metallindu⸗ ſtrieller, Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag, Induſtrie⸗ und Handelskammer Berlin, Verein deutſcher Maſchinen⸗ bau⸗Anſtalten, insbeſondere war er auch langjähriger Vor⸗ ſitzender des Vereins Berliner Kaufleute und Induſtriel⸗ ler u. o. m. Die Techniſche Hochſchule zu Charlottenburg und die Berliner Handels⸗Hochſchule haben ihn zu ihrem Ehrenbürger ernannt.— Auch literariſch hat ſich der ar⸗ beitsfreudige Wirtſchoftsführer erfolgreich betätigt. Seine Abhandlungen knüpften ſtets an den in der Praxis ge⸗ ſammelten Erfahrungen an, wie ſchon die Themen erken⸗ nen laſſen:„Bau und Organiſation von Maſchinenfabri⸗ Deutſchlands Kraftfahrzeugproduktion im 1. Halbjahr 1930 Der Produktions⸗ und Ab ſatzrückgang, der bereits im Mai in ſämtlichen Zweigen der Kraftfahrzeug⸗ induſtrie zu beobachten war, ſetzte ſich It.„Wirtſchaft und Statiſtik“ im Juni verſchärft fort. Die Abnahme geht über den ſaiſonmäßig erwarteten Rückgang beträchtlich hinaus. Der Abſatz an Perſonenkraftwagen beträgt nur zwei Drittel, der von Laſtkraftwagen rund die Hälfte, der von Krafträdern noch nicht 40 v. H. der im gleichen Monat des Vorjahres abgeſetzten Stückzahl. Die Inderzif⸗ fern für die Produktionsentwicklung der Kraftfahrzeug⸗ induſtrie(Monatsdurchſchnitt 1928— 100) ſtellten ſich im Juni 1930 für Perſonenkraftwagen deutſcher Fabriken auf 83.3(Juni 1928: 122.), ausländiſcher Montagefabriken auf 66.1(101.), für Laſtkraftwagen deutſcher Fabriken auf 41.0 (110.), ausländiſcher Montagefabriken auf 94.9(189.1) und für Kraftfahrräder deutſcher Fabriken auf 57.4(176.). Im 1. Halbjahr 1930 hat ſich die Herſtellung von Perſonenkraftwagen günſtiger als die übrige Kraftfahrzeug⸗ produktion entwickelt. Die Produktions⸗ und Abſatzziffern für Perſonenkraftwagen befanden ſich bis zum April auf der in der gleichen Zeit des Vorjahres erreichten Höhe. In der Laſtkraftwagen⸗ und Kraftradinduſtrie war demgegen⸗ über vom Jahresbeginn an eine ſchwächere Entwicklung als im Vorfahre zu beobachten. Setzt man die Zeit Januar bis Juni 1929- 100, ſo ſtellt ſich der Rückgang der Kraftfahr⸗ zeuginduſtrie in der erſten Hälfte 1980 folgendermaßen dar; Produktion Abſatz Perſonenkraftwagen 87 93 Laſtkraftwagen 6¹ 65 Krafträder 55 62 H. ken“,„Ausbildung von gewerblichen Lehrlingen“,„Zweck und Bedeutung des Pakentrechtes“,„Kaufmänniſche und kameraliſtiſche Buchführung“,„Vom inneren Frieden des deutſchen Volkes“ u. a. m. In der letzten Zeit hat ſich Dr. Waldſchmidt hauptſächlich mit den Vorſchägen für Aenderung des Patentrechtes und Aktienrechtes befaßt, auf welchen Gebieten er als Autorität gilt. * Der dentſche Poſtſcheckverkehr im Juli. Die Zahl der Poſtſcheckkonten hat ſich im Juli 1930 um 1393 auf 985 384 erhöht. Die Guthaben auf den Poſtſcheckkonten ſtellten ſich Ende Juli auf 545 719 000, im Monatsdurchſchnitt auf 596 492 000 /. Der Geſamtumſatz betrug 65 728 000 Stück über 12 608 072 000%; davon wurden bargeldlos 10 144 258 000/ beglichen. Der Umſatz im Ueberweiſungs⸗ verkehr mit dem Saargebiet und dem Ausland belief ſich auf 21 603 000. * Die Aktiengeſellſchaften in der Tſchechoflowakei. Nach einer Veröffentlichung des Statiſtiſchen Staatsamtes waren Ende 1929 in der Tſchechoflowakei insgeſamt 1306 Aktien⸗ geſellſchaften auf den Gebieten des Handels und der In⸗ duſtrie mit einem Aktienkapital von insgeſamt 7 681 668 000 Kronen vorhanden. Nach der Größe des Kapitals waren 461 Aktiengeſellſchaften mit einem Kapital bis zu 1 Million Kronen, 147 Geſellſchaften mit einem Kapital von 10415 Mill. Kr., 13 Aktiengeſellſchaften mit einem Kapital von 50—100 Mill. Kro. und 4 Aktiengeſellſchaften mit einem Ka⸗ pital von über 100 Mill. Kr. eingetragen. * Ein eigenartiger„Weltkongreß der Auskunſteſen“. Die großen deutſchen Auskunfteien, Schim⸗ melpfeng, Deutſche Auskunftei, Creditreform und Bürgel lehnen jede Beteiligung am ſogenannten„Welt⸗ kongreß der Auskunfteien“ ab. Zwei bedeutungsloſe Wie⸗ ner Unternehmen, der Verein„Confidentia“ und der ſo⸗ genannte„Zentralverband der Auskunfteien“ in Wien, machen auch in Deutſchland Propaganda für einen im Dezember ds. Is. von ihnen zu veraftſtaltenden„Welt⸗ kongreß für Auskunfteien“. Aus ihrer Kenntnis dieſer Unternehmen und der hinter ihnen ſtehenden Perſönlich⸗ keit, die in keiner Beziehung legitimiert erſcheinen, einen ſolchen Kongreß einzuberufen, lehnen alle Spitzenorgani⸗ ſationen der deutſchen Wirtſchaft, die großen deutſchen „Auskunfteien, die deutſchen Kreditverſicherungsgeſellſchaf ten und alle namhaften deutſchen Wirtſchaftsperſönlich⸗ keiten jede Beteiligung an dieſem ſogengunten Weltkon⸗ greß ab und müſſen es als Zumutung betrachten, in Verbindung mit dieſer Veranſtaltung genannt zu werden. Die in Frage kommenden deutſchen und öſterreichiſchen Behörden ſind an Hand authentiſchen Materials über den nicht ernſt zu nehmenden„Weltkongreß“ informiert wor⸗ den. FCCCFCCFCFCCFCCTCTCTCFCͥòòPPPPPPPPPPUUUPVUVUVUVUVVUwwVUVUVUVUVUVUVDVUUVUVUVUVwVUVUVVwwVœVVVUUVVVVU UVV Ausſtände und Ausſperrun en in der deutſchen Wirtſchaft Die wirtſchaftlichen Arbeitskämpfe hatten im ganzen von einer ſehr höhen Ziffer in den erſten Jahren nach dem Kriege bis gum Jahre 1926 ſtark abgenommen. Das Jahr 1927 hatte jedoch bereits wieder einen Anſtieg der Zahl der verlorenen Arbeitstage gebracht, und im Jahre 1928 war dieſe Zahl weiter ſehr ſtork angeſtiegen, bedingt ins⸗ beſondere dürch die große Ausſperrung in der weſtdeutſchen Giſeninduſtrie. Im Jahre 1929 ſind die wirtſchaftlichen Ar⸗ beitskämpfe dann erfreulich gering geweſen, und das erſte Viertel des laufenden Jahres zeißt eine ſo geringe Ziffer ſowohl bei den Ausſtänden wie bei den Ausſperrungen, wie ſie ſeit vielen Jahren nicht dageweſen iſt. e 10—.— ere 2—— Wirtschaftliche Arbeitskämpfe in Deutschlend (Ni. verlorene Arbeitstage) 5 5 2 1815 505 2557 185 E 4 * 12 bon 122⁵ 3 brttacuc Im vorigen Jahre ſind der deutſchen Volkswirtſchaft durch Arbeitsſtreitigkeiten immerhin noch rd. 4,4 Mill. Ar⸗ beitstage durch Arbeitskämpfe verloren gegangen. Preußiſche Erntevorſchätzung Anfang Augnuſt ziemlich unverändert Gegenüber der preußiſchen Erntevorſchätzung am 20. Juli hat ſich nach dem preußiſchen Statiſtiſchen Landesamt in der Zwiſchenzeit nichts weſentliches ge⸗ ändert, ſo daß Abweichungen nur in geringem Umfange zu verzeichnen ſind. Betont wird, daß die jetzt genannten Zahlen nur dann dem endgültigen Ernteergebnis ent⸗ ſprechen werden, wenn die Witterungsverhältniſſe ſeit An⸗ fang Auguſt nicht abermals ſtarke Veränderungen her⸗ vorrufen. Beim Winterweizen iſt der geſamte Hektarertrag von 20,6 Dz. von Mitte Juli auf 20,2 Dz. anfangs Auguſt ge⸗ funken. Trotzdem bleibt gegenüber der endgültigen Ernte von 1929 noch ein Mehrbetrag von 96 800 To feſtzuſtellen. Für Winterroggen wird der Hektarertrag wieder auf 15,8 Dz. geſchätzt und die Geſamternte wiederum auf 5,56 Mill. To, was rund eine halbe Million Tonnen weniger als 1929 find. Für Wintergerſte beträgt die Hektar⸗ ſchätzung 218 gegen 21,9 Dz. Bei Hafer beträgt die Hektar⸗ ſchätzung 1,9 16,1 Dz. Bei Frühkartoffeln wird mit einem Hektarertrag von 95,8 gegen 123,6 Dz. im Vorfahr gerechnet und mit einer Geſamternte von 1586 gegen 2084 Mill. To. im Vorjahr. * „ Eine neue Kupferbaiſſe. Die andauernd ungünſtige Lage des amerikaniſchen Kupfermarktes hat zu neuen Preisunterbietungen geführt. Kupfer wird in reichlichen Mengen zum Preis von 10,75 Cents je lb. angeboten, wührend das Kupferkartell den Preis auf 11 Cents zu halten verſucht. Man erwartet eine baldige Herabfetzung des Syndikatspreiſes. i g * Zuckererzengung und Verbrauch im Deutſchen Reich äm Juli 1930. Im Juli 1930 wurden nach Feſtſtellungen des Stattſtiſchen Reſchsamtes— in Rohzuckerwert be⸗ rechnet— 34 383 De. Rübenzucker erzeugt. Die Geſomt⸗ herſtellung in der Zeit vom 1. September 1929 bis 61. Fult 1930 belief ſich auf 10 704 004., dagegen vom 1. September 1928 bis 31. Juli 1929 auf 18 586 680 Dz. Die MRübenſaftfabrüken lagen auch im Juli ſtill. In den Stärkezuckerfabriken wurden im Juli 2089 Dz. feſter Stärkezucker, 39 440 Di. Stärkezuckerſtrup, 4042 Dz. Zucker⸗ farbe und 1051 Dz. Stärkezuckerabläufe gewonnen. Für die bisherigen 10 Monate der Kampagne 1929⸗30 ergibt ſich alſo eine Gewinnung von 44 299 Oz. feſtem Stärke⸗ zucker, 879 077 Di. Stärkezuckerſirup, 28 336 Dz. Zucker⸗ farbe und 5888 Dz. Stärkezuckerabläufen. Auf die in den ſreien Verkehr übergeführten Mengen entfielen an Zucker⸗ ſteuer im Juli 21 611 007„ und ſeit 1. September 19020 insgeſamt 144 688 520(i. V. 146 672 131) Da. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 16. Auguſt. („Heßkaffee“ Hamburg 35.) Die abgelaufene Berichts⸗ woche verlief in durchweg guter Haltung. Der erneute Rückgang des braſtlianiſchen Wechſelkurſes gab zu wei⸗ teren Preisermäßigungen ſeitens der braſilianiſchen Exporteure Anlaß. Die Temperaturen in Braſilten blei⸗ ben für die Jahreszeit hoch. Der befürchtete Froſt iſt bisher ausgeblieben. Dagegen wurden bereits Klagen über Trockenheit laut, die eventuell das Ergebnis der kommenden Ernte ungünſtig beeinfluſſen könnte. Da je⸗ doch genügend Vorräte vorhanden find, ſo blieb dieſe Nachricht ohne Einfluß auf die Stimmung. Mittel⸗ amerikaner werden von Tag zu Tag knapper und ſind weiter zu guten Preiſen geſucht. Es ſieht faſt ſo aus, als müßte der Handel ſich bis zum Eintreffen der neuen Kaffees mehr als bisher für feinere Braſilſorten inter⸗ eſſieren * Weiterer Anſtieg des Newyorker Schiffsverkehrs im im erſten Halbjahr 1930. Im erſten Halbjohr 1930 hat der Schiffsverkehr im Newyorker Hafen mit 15 600 052 To. gegen 15 165 910 To. im Jahre 1929 weiter zugenommen. Er betrug im gonzen Jahr 1929 30 499 53 To., im Jahre 1028 29 006 540 To. und im Jahre 1927 24 270 992 To. Dieſes Anwachſen iſt bei dem gegenwärtigen Darnkeder⸗ liegen des Frachtgeſchäftes auffallend. Doch weiſt der Schiffsverkehr in Hamburg Rotterdam und London die gleiche Entwicklung auf. Man führt dieſe Erſcheinung vielfach auf vermehrte Ballaſtgänge und nur teilgefüllte Frachträume zurück und nimmt an, daß der eigentliche Güterperkehr ein weſentlich anderes Bild bieten wird. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Vork 467,03 Schweiz 2,04 Stockholm 13.12 Paris 123.81 Holland.. 12.09 Mabrid. 45,10 Brüſſel 38485 Oslo 18,10%] Dollar geg, Rm. 4,1870 Mailand 92.98 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20,89 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 19. Auguſt Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wieder ſehr ſtill. Es konnte nur ganz verſchwindend wenig Kahnraum eingeteilt werden. Bergreiſen waren überhaupt nicht am freien Markt. Die Frachten wie die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. —— 6. Seite 7 Nummer 381 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Auguſt 1930 Allerlei aus aller Welt Die Königin von England ſoll nicht rauchen— Vier Millionen Mark jährlich als Schei⸗ dungspreis— Eine ſiebzehnjährige Mörderin— Ein Detektivbüro, das Tips an Einbrecher ausgibt— Der Hund als Mörder Selbſt eine ſo konſervative, ja man könnte ſagen altmodiſche Königin wie die von England kann ſich nicht davor ſchützen, hypermoderner und damit un⸗ weiblicher Gewohnheiten bezichtigt zu werden. Vor einigen Tagen hat die engliſche Königin, die als Symbol der Herrſcherwürde und ſchlichten Vornehm⸗ heit gelten kann, ein Schreiben erhalten, das wieder einmal einen Beweis für die Ueberheblichkeit be⸗ ſtimmter amerikaniſcher Frauenorganiſationen gibt. Die chriſtliche Frauenorganiſation für ſoziales und moraliſches Wirken von Rockford im amerikaniſchen Staate Illinois hat ſich nämlich bemüßigt gefühlt, bei der Königin von England telegraphiſch anzufra⸗ gen, ob es zutreffe, daß Königin Mary in aller Oeffentlichkeit Zigaretten rauche. Die Frauen ver⸗ fehlten nicht, die Königin im Telegramm auf das Unpaſſende dieſes Verhaltens aufmerkſam zu machen, und ſie gaben zu verſtehen, daß ſie auf ein energiſches Dementi von Seiten der Königin großen Wert legen. Königin Mary ſoll dieſes Telegramm jedoch von der heiteren Seite aufgefaßt haben. Sie beauftragte ihr Hofamt, die anfragende Organiſation dahingehend zu verſtändigen, daß ſie ſogar ſehr gern hin und wie⸗ der eine Zigarette rauche. Beſonderen Wert legte die Königin darauf, zu erwähnen, daß ſie dieſem„La⸗ ſter“ am liebſten in Gegenwart des Königs fröhne. 1 Seine Freiheit ſcheint der bekannte Newyorker Warenhauskönig Marſhall Field beſonders hoch zu ſchätzen, der in dieſen Tagen den Scheidungsprozeß gegen ſeine Frau durchführte. Dieſe hatte gegen ihren Mann eine Klage wegen grauſamer Behandlung und böswilligen Verlaſſens angeſtrengt. Nun ſcheint dem amerikaniſchen Warenhausbeſitzer ſehr viel daran zu liegen, daß die Intimitäten ſeines Familienlebens nicht in aller Oeffentlichkeit zur Verhandlung kom⸗ men. Andererſeits denkt er aber garnicht daran, ſich mit ſeiner Gattin auszuſöhnen. Um nun die Frei⸗ heit ohne große Skandalaffären zu erlangen, hat er ſeiner Frau eine jährliche Rente von 4 Millionen Mark anbieten laſſen, wenn ſie ohne langwierigen Prozeß in die Scheidung willige. Nach ſchwierigen Verhandlungen kam man auch endlich zu einer Eini⸗ gung, die Gattin akzeptierte den Vorſchlag, und nun kann ſich der Warenhauskönig der teuer erkauften Freiheit erfreuen. Amerikas ſchönſte Frau Miß Beatrice Lee aus Salt Lake City wurde zur Miß„United States“ von 1930 er⸗ koren. Sie wird an der im September ſtatt⸗ findenden Weltſchönheits⸗Konkurrenz in Rio de Janeiro teilnehmen Ein grauenhaftes Verbrechen wurde kürzlich auf einem engliſchen Landſitz in der Nähe des Flugplatzes Croydon entdeckt. Dort fand man die 68jährige Lady Durant als Leiche auf. Selbſtverſtändlich erregt der Mord in der engliſchen Geſellſchaft beträchtliches Aufſehen, das ſich noch ſteigerte, als ſich das Geheim⸗ nis um den Mord durch beſtimmte Begleitumſtände noch verdichtete. Es war nämlich nichts im Hauſe geraubt worden, und deshalb verfolgten die Detek⸗ tive eine beſtimmte Spur. Einige Stunden nach Auf⸗ findung der Leiche wurde plötzlich die ſiebzehnjährige Geſellſchafterin der Ermordeten, Dorothy Muriel⸗ Trembath, die Waiſe eines im Kriege gefallenen Offiziers, verhaftet. Sie leugnete zwar den Mord hartnäckig, aber ihr plötzliches Verſchwinden vom Tat⸗ ort und die Blutſpuren, die man an ihren Kleidern feſtgeſtellt hat, bilden ſchwere Indizien. Man nimmt an, daß das junge Mädchen die Greiſin in einer Zornesaufwallung ermordet hat, da dieſe außer⸗ ordentlich herrſchſüchtig war und ihre Angeſtellten mit allerlei ſinnloſen Aufträgen gequält hat. 1* Ein merkwürdiges Detektivbüro iſt in dieſen Ta⸗ gen in Polen geſchloſſen worden. Man wurde auf dieſes Inſtitut aufmerkſam, als man einen inter⸗ nationalen Einbrecher in Dirſchau verhaftet hatte und ihn eingehend verhörte. Dabei ſtellte ſich her⸗ aus, daß dieſer Verbrecher Hand in Hand mit den Inhabern eines dortigen Detektivbüros zuſammen⸗ arbeitete. Bei näheren Unterſuchungen ſtellte man feſt, daß die Hauptbeſchäftigung der angeblichen De⸗ tektive darin beſtand, Einbrechern Adreſſen von ein⸗ ſamen Villen und beſonders für Einbrüche geeig⸗ nete Wohnungen zu übermitteln. Der Kundenkreis dieſes famoſen Detektivbüros ſoll ſich beſonders in den letzten Monaten dauernd erweitert haben, und man ſpricht ſogar davon, daß ſelbſt ausländiſche Ver⸗ brecher ſich an dieſes Inſtitut wandten. Selbſtver⸗ ſtändlich verdienten die Inhaber dieſes Büros be⸗ trächtliche Summen, da ſie ſich wahrſcheinlich einen beſtimmten Prozentſatz der Beute auszahlen ließen. Schon für die nächſte Zeit war ein Ausbau des Ge⸗ ſchäfts geplant, denn die Detektive wollten ihren Tätigkeitsbereich über ganz Polen ausdehnen. * Auf eigenartige Weiſe iſt in Amerika der Bank⸗ prokuriſt Alfred Mamford ums Leben gekommen. tan fand ihn tot in ſeinem Bett auf, und die Aerzte ſtellten eine ſchwere Arſenvergiftung feſt. Die To⸗ desart erſchien zunächſt unerklärlich, denn Mamford hatte nur ein kleines Leiden, zu deſſen Linderung ihm der Arzt eine Schachtel Arſenpillen verſchrieben hatte, von denen der Patient morgens und abends je eine nehmen ſollte. Als man die Leiche auffand, war die Pillenſchachtel jedoch verſchwunden. Da der Bankprokuriſt in durchaus geordneten Verhältniſſen lebte, konnte ein Selbſtmord nicht vorliegen. Man ſtand alſo vor einem Rätſel und verdächtigte ſchließ⸗ lich die Haushälterin, die teſtamentariſch zur Uni⸗ verſalerbin eingeſetzt war. Man verhaftete die Frau, die jedoch immer wieder weinend ihre Unſchuld be⸗ teuerte. Zufällig ſahen die Detektive beim Verlaſſen des Hauſes in einer Gartenecke den Hund des Ver⸗ ſtorbenen, an den bisher niemand gedacht hatte. Als ſich ein Detektiv zu ihm herunterbückte, merkte er, daß der Hund ebenfalls tot war. Man durchſuchte den Garten genau und fand in einiger Entfernung von dem toten Tier die vermißte Schachtel, die jedoch keine Pillen mehr enthielt. Der Hund wurde ſeziert und dabei fand man, daß er ebenfalls an einer Arſen⸗ vergiftung eingegangen war. Nach genauen Unter⸗ ſuchungen ergab ſich folgender merkwürdiger Tat⸗ beſtand: Der Hund war zu ſeinem Herrn ins Kran⸗ kenzimmer gekommen, hatte die auf einem Stuhl liegende Pillenſchachtel ergriffen, um damit zu ſpie⸗ len. Mit der Schachtel war er in die Küche gelaufen, um dann aus dem Küchenfenſter in den Garten zu ſpringen. Auf dem Fenſterſims aber ſtand die Schüſſei mit einer Speiſe, die die Wirtſchafterin zur Abküh⸗ lung dorthingeſtellt hatte. Während des Sprunges waren nun einige Pillen aus der Schachtel in die Speiſe gefallen, und der Patient hatte ſie mit dieſer nichtsahnend verzehrt. Der Hund wiederum hatte die Schachtel mit in den Garten genommen und beim Spielen ebenfalls einige Pillen verſchluckt. Der Be⸗ weis für dieſe Tatſache wurde dadurch geliefert, daß man auf dem Wege vom Küchenfenſter bis zur Hundehütte eine ganze Anzahl Pillen auf dem Boden verſtreut vorfand. Wiens älteſtes Hotel wird Kunſtgalerie Die Marmortafel mit dem Verzeichnis der berühmteſten Hotelgäſte. Das nimbusumwobene Hotel „Kaiſerin Eliſabeth“ in der Weihburggaſſe. Das älteſte Wiener Hotel, das Hotel„Kaiſerin Eliſabeth“, ſoll geſchloſſen und in eine Kunſt⸗ galerie umgewandelt werden. Faſt ein Jahrhundert hindurch wohnten alle bedeutenden Perſönlichkeiten der Politik und Kunſt bei ihrem Aufenthalt in Wien in dem vornehmen Haus in der Weihburggaſſe. Eine Marmortafel in der Halle kündet von der glorreichen Vergangenheit des Hotels, das ein gutes Stück Alt⸗Wien repräſentiert Arbeitsloſigkeit einſt und jetzt Der Kampf gegen das ſoziale Elend in der Weltgeſchichte Es iſt ein weitverbreiteter Irrtum, daß Arbeits⸗ loſigkeit eine typiſche Erſcheinung der Gegenwart ſei, während die„gute alte Zeit“ ſo etwas nicht gekannt habe. Zweifellos iſt die Arbeitsloſigkeit in unſeren Tagen beſonders würgend, weil ſie die Folge einer Weltwirtſchaftskriſe iſt, deren Ausdehnung und Ende niemand abſehen kann. Aber das Problem der Ar⸗ beitsloſigkeit iſt durchaus nicht erſt in unſeren Tagen aufgetaucht. Man darf ſagen, daß es ſo alt iſt, wie die menſchliche Ziviliſation überhaupt. Wo wir ein hochziviliſiertes Land in ſeiner Blütezeit ſehen, gibt es auch Arbeitsloſe, ebenſo wie den Verſuch, all den mannigfaltigen Gefahren, die mit der Arbeitsloſig⸗ keit in größerem Maßſtab verknüpft ſind, zu be⸗ gegnen. Die größten Verſuche dieſer Art ſind uns aus dem alten römiſchen Weltreich überliefert. Man nennt dieſes Kapitel der römiſchen Geſchichte die „Gracchiſchen Unruhen“. Tiberius und Gajus Grachus waren beſtrebt, das Los der Armen, insbe⸗ ſondere des nach Hunderttauſenden zählenden Skla⸗ venſtandes, zu mildern und der römiſchen Herren⸗ nation ins Gewiſſen zu reden. Nach der Ermordung von Tiberius Grachus war es beſonders ſein Bru⸗ der Gajus, den man mit Fug und Recht einen der größten Arbeiterführer aller Zeiten nennen darf. Er hatte einen rieſigen Anhang unter den niedrigen, im Elend ſchmachtenden Volksmaſſen. Es gab da⸗ mals in Italien über eine Million Arbeitsloſe. Gajus verſuchte dieſe grenzenloſe Not durch Straßenbauten, durch öffentliche Arbeiten, und vor allem— England verſucht heutzutage das⸗ ſelbe!— durch überſeeiſche Auswanderung zu mil⸗ dern. An der Spitze zahlreicher Proletarierſcharen, die ihn gegen einen feigen Ueberfall ſeiner Feinde ſchützten, zog er durch Stadt und Land, und niemand wagte ihm entgegenzutreten. So groß war die Angſt der herrſchenden Klaſſe, daß die meiſten ſeiner vorge⸗ ſchlagenen Reformen ohne ernſtlichen Widerſtand durchgeführt werden konnten. Auch Craſſus, der den gefährlichen Sklaven⸗ aufſtand des Spartacus niederſchlug, einen der größten Proletarieraufſtände aller Zeiten, ſah ſich genötigt, zur Milderung des Loſes der Arbeits⸗ loſen rieſige Kornſpenden zu verteilen, und dieſe Spenden blieben im Alten Rom eine immer wieder aufgenommene Gepflogenheit, des Unwillens der ar⸗ beitsloſen Maſſe Herr zu werden. Die Arbeitsloſigkeit im alten Rom war prozentual bedeutend höher als bei uns. Das ſchon deshalb, weil es im Rom des höchſten Glanzes faſt keinen Mittelſtand mehr gab, ſondern nur Reiche und Proletarier. Jeder, der Ar⸗ beitskräfte benötigte, kaufte ſich auf den großen Skla⸗ venmärkten die erforderliche Anzahl Sklaven, weil das für ihn billiger war, als wenn er die Löhne römiſcher Arbeiter hätte bezahlen müſſen. So kam es, daß römiſche Bürger, die kein Vermögen beſaſſen, in ihrer eigenen Heimat faſt keine Arbeit finden konnten. Unter Auguſtus wurden daher ſogenannte „Armutsliſten“ angelegt, in die jedermann einge⸗ tragen wurde, der weder Vermögen noch Arbeit hatte. Die Geſchichte meldet, daß zahlreiche Bürger! um Aufnahme in die Liſten baten, worauf ſie, genau wie heute die Arbeitsloſenunterſtützung, an den öffentlichen Kornſpenden und Almoſen Teil hatten. In der Weltgeſchichte findet ſich ein einziges Beiſpiel dafür, daß es möglich iſt, durch großzügige ſoziale Maßnahmen die Armut vollſtändig ver⸗ ſchwinden zu laſſen. Das iſt das alte Peru, viel⸗ leicht der vollkommenſte Staat, der jemals exiſttert hat. In Peru gab es keine Armut, keinen Klaſſen⸗ gegenſatz, keine Arbeitsloſigkeit und keinen Hunger. Im alten Peru gab es überhaupt kein Privateigen⸗ tum. Für das Volk beſtand die geſetzliche Arbeits⸗ pflicht. Trägheit war ein ſtrafwürdiges Vergehen. Es war Pflicht der Gemeindebeamten, den Einwoh⸗ nern ſo viel Land zuzuteilen, wie ſie zum Unterhalte ihrer Familie bedurften. War die Unterhaltung der Bevölkerung in einer Provinz nicht mehr dauernd geſichert, ſo wurden Koloniſten in dünn bevölkerteren Provinzen angeſiedelt. Indem der Staat für den Unterhalt jedes Einzelnen ſorgte, beſeitigte er die Armut mit ihrer ſchlimmſten Folge, der Bettelei und Landſtreicherei. Jeder Bürger war bis zum 25. Lebensjahr vollſtändig frei. Mit 25 Jahren mußte er ſich verheiraten, und der Staat ſorgte für ihn noch während der erſten Jahre der Ehe. Dann wurde ihm ſoviel Land zugewieſen wie er brauchte, und die Gemeinde baute das Haus für die neuen Staats⸗ bürger. Die Arbeits verpflichtung beſtand bis zum 50. Jahre. Von da an übernahm, wie in den Fällen der Arbeitsunfähigkeit, die Gemeinde die Verſorgungs⸗ pflicht bis an das Lebensende. * Aus der neueſten Geſchichte gibt es noch einen be⸗ merkenswerten Verſuch, der Arbeitsloſigkeit durch produktive Fürſorge beizukommen. Das war im Frankreich des Jahres 1848 im Anſchluß an die Februarrevolution, die den Sturz des Volkskönigs Louis Philipp herbeiführte. Um den Arbeitern, die dabei ihr Blut vergoſſen hatten, zu helfen, wurden damals die ſogenannten„Natio⸗ nalwerkſtätten“ eröffnet. Der neue Staat hatte die Zuſicherung gegeben, daß jedermann Arbeit er⸗ halten ſollte. Man kam aber ſofort in Verlegenheit, als man darüber beriet, mit was für Arbeiten man die Maſſen brotloſer Arbeiter beſchäftigen ſolle. Es blieb ſchließlich nichts übrig, als rieſige Erd⸗ und Sandmaſſen in der Umgebung von Paris umgraben zu laſſen. Diee Arbeit beſtand darin, daß der Sand einfach ein paar Meter weitergefahren und wieder ausgeſchüttet wurde. Jeder der bei den„National⸗ werkſtätten“ beſchäftigten Arbeiter erhielt für dieſe ſinnloſe Arbeit zwei Franken täglich. Der Zuſtrom aus den Kreiſen des Proletariats wurde täglich grö⸗ ßer. Die Ausgaben wuchſen ins Unendliche. Dieſer erſte Verſuch der produktiven Arbeitsloſenfürſorge mußte ſchließlich zu einer Kataſtrophe führen. Die „Nationalwerkſtätten“ mußten geſchloſſen werden und die Folge davon war ein mörderiſcher Aufſtand und Straßenkrieg, der in Paris allein über 20000 Men⸗ ſchenleben forderte. a Auch im Berlin des Jahres 1848 wurde anläßlich der Märzunruhen der Ruf nach Einrichtung von Na⸗ tionalwerkſtätten nach franzöſiſchem Muſter laut. Es beſtand aber damals umſo weniger Veranlaſſung da⸗ zu, als es in Deutſchland noch kein nennenswertes Proletariat gab, weil die Induſtrialiſierung noch in den Kinderſchuhen ſteckte. Arbeitsloſenunterſtützung in der heutigen Form gab es ſchon vor dem Krieg in einigen ſchweizeriſchen Kantonen, z. B. in Biel, dem Sitz der ſchweizeriſchen Uhrwareninduſtrie, das immer von einer ſehr wech⸗ ſelnden Konjunktur abhängig war. W. E. Anſegen der Prohibition Laßt Zahlen ſprechen, meint der Vorſitzende der amerikaniſchen Prohibitionsbehörde der Vereinigten Staaten und berichtet: 4699 Beamte ſtanden haupt⸗ amtlich, ungerechnet die Schutzleute und die Heeres⸗ mitglieder, die für die Prohibition eingeſetzt werden, im Dienſte der Alkohol⸗Verbotsbehörde. Sie fingen 66 878 Perſonen. Dieſe Zahl übertrifft bedeutend das Faſſungsvermögen der Gefängniſſe und Straf⸗ anſtalten Preußens. Von dieſen Gefangenen konn⸗ ten alſo nur 56 546 beſtraft werden; mehr als 10 000 Menſchen wurden alſo in den roheſten Formen, die für die Aufführung der amerikaniſchen Poliziſten in der ganzen Welt berüchtigt ſind, ihren Familien, ihrem Beruf und der Freiheit entzogen, mußten mit Spelunkengeſindel ſchlimmſter Art unerträgliche Tage und Nächte verbringen, nur weil die Alkohol⸗ ſchnüffler ſich geirrt hatten. An die 56 000 Straffälligen teilten die Gerichte 7743 Gefängnis für die Rieſenzahl von 19 000 Be⸗ ſtraften und 28 Millionen Mark Geldſtrafen aus. Außerdem wurden 7299 Kraftwagen im Werte von 12 Millionen und Boote im Werte von 1 Million Mark beſchlagnahmt. Da in Amerika der Gebrauch von Opium und anderen Kulturgiften im Zuſam⸗ menhang mit dem Alkoholverbot ſtark geſtiegen iſt, ſetzen die Prohibitionsbehörden auch auf dieſem Ge⸗ biete mit ihren Angriffen ein und ließen 5193 Men⸗ ſchen mit 11141 Jahren Gefängnis beſtrafen. Freies Amerika! Aber das iſt längſt nicht alles. Getrunken wer⸗ den in Amerika nicht etwa alkoholſchwache, bekömm⸗ liche Getränke wie Bier, ſondern ſchwerſte und ſchäd liche Alkohole, die man Tee, Kaffee und anderen erlaubten Getränken beimiſcht, was mit Bier wegen der damit verbundenen Vernichtung ſet⸗ ner Geſchmackswerte unmöglich geſchehen könnte. Aus ſolch widoͤrigen Panſchereien entſtehen dann die Lähmungen, Erblindungen, Vergiftungen armer Opfer der Prohibition, die man in ſo ungeheuren Mengen in den Heilanſtalten Amerikas antrifft. Die Einbrecherfalle Ein neuer Fernſeher für Raumſchutz— Unſichtbare Strahlen entdecken unerbetenen Beſuch— Infrarot als Feuermelder Eine aufſehenerregende Erfindung wurde in dieſen Tagen von dem bekannten Profeſſor Dr. Korn, dem erfolgreichen Pionier der Bildtelegra⸗ phie, einem geladenen Publikum vorgeführt, unter dem ſich auch bekannte Perſönlichkeiten der Krimi⸗ naliſtik befanden. Es handelt ſich bei dem neuen Apparat um einen Fernſeher, der in der Praxis einen idealen Schutz gegen Einbruch be⸗ Prof. Korn von der Techniſchen Hochſchule Berlin mit dem von ihm erfundenen Apparat, der zuverläſſig gegen Ein⸗ bruch ſchützen ſoll deuten dürfte. Der neue Apparat beſteht aus einer Photozelle und einer kompliziert eingerichteten Lichtquelle. Beide Beſtandteile werden in ver⸗ ſchiedenen Ecken der zu bewachenden Räume ver⸗ deckt eingebaut. Damit nun die Einbrecher jedoch die Lichtquelle nicht zu entdecken vermögen, wurde durch ein beſtimmtes Filterſyſtem die Aus⸗ ſtrahlung ſo ausgeblendet, daß nur die für das Auge unſichtbaren infraroten Strahlen übrig bleiben. Der Lichtkegel bleibt alſo unſichtbar. Wenn nun ein Verbrecher in den Bereich dieſer unheimlichen Strahlen gerät, wird die Photozelle in Tätigkeit geſetzt, die wiederum mit beſtimmten Alarmvorrichtungen ver bun⸗ den iſt. Der Einbrecher kann alſo keine Vorſichts⸗ maßregeln treffen, um dieſer Falle zu entgehen. Die Erfindung iſt ſoweit ausgebaut, daß irrtümliche Alarmierungen ausgeſchloſſen erſcheinen. Reagiert doch die Photozelle nicht auf eine Veränderung der Beleuchtung, und ſie warnt auch nur, wenn Körper von beſtimmter Größe in ihr Lichtbild geraten. So hat man erprobt, daß beiſpielsweiſe Mäuſe den Licht⸗ kegel paſſteren können, ohne daß die Photozelle in Tätigkeit tritt. Während früher ein ähnlicher Ap⸗ parat nur kleinere Abſchnitte kontrollieren konnte, iſt es dem Fernſeher möglich, weite Strecken, wie etwa lange Gänge, unter Kontrolle zu halten. Aber auch bei Feuergefahr wird der Ap⸗ parat Alarm ſchlagen, denn ſchon bei geringer Rauchentwicklung wird die Photozelle in Tätigkeit geſetzt. Es dürfte ſelbſt dem modernſten Einbrecher ſchwer fallen, ſich gegen dieſen unheimlichen Apparat zu ſchützen. Nach dem eigenen Begräbnis Vor kurzem wurde in Bronx, einer Vorſtadt von Newyork, ein junger Mann beerdigt, deſſen Leiche in der Morgue von ſeiner Mutter, Frau Agnes Miller, rekognoſziert worden war. Sie hatte der Polizei ihren Sohn am 1. Juni als vermißt gemeldet, und als ſie nach der Morgue gerufen wurde, um die im Harlem⸗Schiffskanal gefundene Leiche zu beſichtigen, bezeichnete ſie ſie als die Leiche ihres Sohnes, den ſie am blonden Haar, dem Grübchen im Kinn und einer Schnittwunde an der linken Hand, die ihr Sohn Charles ſich durch ein Verſehen beim Holzhacken kurz vorher beigebracht hatte, erkannte. Die Leiche iſt ihr ausgeliefert worden und das Begräbnis fand ſtatt. Man male ſich ihr Erſtaunen aus, als am Abend des Begräbnistages ihr vermißter Sohn lebendig und in beſter Geſundheit bei ihr auftauchte. 4 1 Mittwoch, 20. Auguſt 1930 5 i 5 ö EFV Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dortmund ſtellte eine Mannſchaft, die Sieg und Mei⸗ 3 ſterſchaft verdient. Maier, Sperling und Vogedes ragen beſonders hervor. Aber auch die übrigen zeigen ſolides 2 CI der Können, und man darf wohl ſagen, daß die Meiſterſchaft Bouſſus und Frl. Krahwinkel Finalſieger en bei Heros Dortmund gut aufgehoben iſt.— wenn es den Nach dem verregneten Start ternationalen Ten Endkampfgegner beſiegt. nisturniers von Blauweiß Ber Montag 55 Die Kämpfe. bei herrlichem Sonnenſchein endlich auf Plätzen 5 Eine Ueberraſchung gab es gleich im Bantamgewicht. rot geſpielt werden. In den beiden Einzel⸗Konkurrenden en, 11 Rh 70 ö Gaubatz⸗Pirmaſens brachte ſeinen Gegner Kuhnke⸗Dort⸗ 1 1 1. 56% en 9 2 In- ege ug-Weitbewerb 1930 mund ſchon in der zweiten Minute durch ſchneidig ausge⸗ 25 e, nd führten Ueberwurf auf die Schultern. FFF 1. 1 8 1 8 7 7 5 N Im Federgewicht wurde der erſt 17jähr. Schäfer⸗Pirma⸗ zoſe hatte in der Vorſchlußrunde Ho in⸗Auſtrolte af⸗ Waſſerkuppe, 19. Auguſt zurück zuerkannt werden wird und die als Wanderpreis ſe 15 5 5 5. 93 15 zoſe batte in der Vorſchlußrunde Homann eien in⸗ Von ſer 2 a 5: V 7 8 5 ſens nach einem unglücklichen Sturz vom Podium von] mit 614,:4 ausgeſchaltet, der nerſeits vorher den 5 2 zon unſerem Ak.⸗Sonderberichterſtatter. iſt. Mit dieſer n in dieſem Jahre Maier⸗Dortmund in der ſiebenten Minute auf die Schul⸗ Berliner Lorenz 614, 673 geſchlag Hat der unte⸗ N ergang i 1 57 87. 1 ir Preis 1 5 1 ch 0* 2 St ner b 3 7 1* 5 De inte 5 3 5 5 3 e eine Preisſumme von 9 hunden. tern gezwungen. 2221 5 5 1 1 5 1 15 deinen 1575 62 Sieg 1 7 75 8 Se UELEIuß inner 5 a Dafür entſchädigte Gehring ⸗Pirmaſens im Leicht⸗ Keller und anſchließend mit 1018, über den exrmüdeten J des ausgeſchriebenen Tages 08 j. 8 0 5339 5 19 5 ö 4 eich 8 4 1** in Sauer auf einem Fluge unter Auna e Ringen um die deutſche Meiſterſchaft gewicht wieder das Publikum durch einen überaus tapfer d n e Frl Krahwinkel 8. N Ausnutzu. 5* 2 8.. führten Rmehrramif 0 den Meiſter 1 0 8 f 1 t n r en, 5 lufwindes iſt Mayer Aachen und Nein inger⸗ Der deutſche Meiſter JAK. Pirmaſens im Geſamt⸗ ner e e 1 ee ie Dort⸗ die in der Vorſchlußrunde die junge 3 in Sandiſon nit 8 am Feiſtungswettbewerb und Bedau Berlin ergebnis geſchlagen— Heros Dortmund beſtreitet mund. Von Beginn an in der Verteidigung meiſt Boden⸗:8,:2 bezwungen hakte, im Finole mü Frl. Ham⸗ che und Starck⸗Darmſtadt im Uebungswettbewerb zu nen⸗ mit dem Sieger aus Berlin Oſt— Zella⸗Mehlis den lage, gab man dem Pirmaſenſer kaum eine Chande. Aber mer mit 62, 67g, nachdem Frl. Hammer vorher dank ol⸗ Maß Leider hatte Mayer⸗Aachen noch das Pech, ſeine Endkampf um die Meiſterſchaft Gehring hielt ſich zäh über die Zeit und erhielte ſo ein Un⸗ ihrer größeren Sicherheit der Polin Jedrzejowſko mit aſchine bei einer ſehr niedrig ausgeflogenen Kurve 5 e e entſchieden, das ſeiner Mannſchaft wenigſtens einen Punkt:5,:1 das Nachſehen gegeben dadurch zu beſchädigen, daß er mit dem Flügel am Bo⸗ Die große Volksgartenhalle war am Samstag abend einbrachte Im Herren Doppel hat d on Lorenz⸗ hte 13 Flugge blieb. 9188 1 ſelbſt unverletzt, während Schauplatz des Rückkampfes um die Deutſche Mannſchafts⸗ Im Weltergewicht hatte man auf Warth⸗Pirmaſens Hartz mit ihrem Sieg von 612, 6 heydenreich 5 Ftuggeug fü Daue S W erbes Sſchei⸗ eiſterſchaft im Ringen. Im erſten Treſſen waren bekannt⸗ 8 58 1 15 8 5 bere ie Vorſchluß e erreicht ur wartet hi en Ze⸗ det Cs 15 ſchade, 97 55 1 850 85 Wer bewerbes ausſchei 5 ier im 9 75 n. be 9 85 große Hoffnungen geſetzt, die ſich aber nicht ganz erfüllten.] bereits die Vorſchlußrunde erreicht und erwartet hier den 18 bier e, daß gerade ieſe Maſchine, die unter lich die Pirmaſenſer mit 12:4 Punkten geſchlagen worden ie und war fleichber tiger ene Sieger aus der Begegnung Kuhlmann⸗Uthmöller gegen 8 Mayer ſchon ſo ſchöne Flüge durchgeführt hat, von dieſem und hatte es nun in der Hand, die erlittene Niederlage. e.[die Auſtralier Hopmann⸗Willard. on Mißgeſchick ereilt wurde denn ſie hat ſich als ein ganz 705 iede teumache 15518 1 aber nicht verhüten, daß Warth in Führung ging und den on ausgezeichnetes Flugzeug erwieſen und würde wohl noch n 1 bsc 4921 5 1 0 ſamtſteg n 110 Punktſieg an ſich brachte. 5 ſchö Il 55 5 hneide f eg zu err 1. 1 5 g 1. 5 uch manchen ſchönen Flug Hurchgeführt haben. 7722 Auch im Mittelgewicht konnte Meier⸗Pirmaſens mit Deutſche Tenniserfolge in St. Moritz 1 Während der Anweſenheit von Miniſter Leuſchner⸗ JJ Schneppendahl⸗Dortmund nicht fertig werden. Auch hier Bei den M haf 5 5 m⸗ 4 Dormſtodt wurde om geſtrigen Tage die Taufe des Alle Anſtrengungen der Pfälzer brachten es aber nicht u. ien eier 1 3 ei den Meiſterſchaften von St. Moritz auf Palace⸗Hotel * 2 r rer g. g 5 1 12 Meiers 20 N zer 0 5 5 1 8 iſt, 4* Segelflugzeuges der Heſſenfliegergruppe Darm⸗ weiter, als zu einem 12:5⸗Siege, einem immerhin recht 355* ewicht 1 Po tas e e erreichte im Herreneinzel der Mannheimer Hilde⸗ 7 1 ſtadt auf der Waſſerkuppe vorgenommen, das den Namen achtbaren Reſultat im Vergleich zu dem des Vorkampfes, 12 1. 5775 Swan 5 5 8 Kan ung brandt, der ſeine gute Form ſchon im Kulm⸗Turnier 15 N e Leuſchner⸗ erhielt. Im Anſchluß an den feier⸗ hatten aber im Geſamtverhältnis einen Minuspunkt und der 5 ſerer Gegen 5 8 Schultern 9 57 05„durch einen:3, 672⸗Sieg über Worm bewieſen hatte, durch . ichen Taufakt ſtartete Jas Segelflugzeug mit dem Pilo⸗ ſcheiden damit aus dem weiteren Wettbewerb um die 1 Gege. e verſchiedene Siege, u. a. über die Pariſer G. und J. de Ma⸗ ies ten Jachtmonn zu einem Fluge von 9 Minuten Dauer Meiſterſchaft aus, ſodaß ſick Dornen nit dem Si Dafür aber war der abſchließende Schwertzewichtskampf zedo, die Vorſchlußrunde, in der er dem z. 35. it 8 d zu einem Fluge n 7 Mi en bei einer Windſtä Meiſterſchaft aus, ſodaß ſich nun Dortmund mit dem Sie⸗ mit 5 E bnis: Punktſteger Böhmer⸗Pirmaſens wiede 3. 5 ſch ußrun E, in der er dem 8. 3 8 kt aus⸗ n—6 Sebende 5 1 e Windſtärke[ger aus der Begegnung Zella-Mehlis und Berlin-Oſt e 555 1 deg mern kmaſene meder gezeichneter Verfaſſung befindlichen italieniſchen Davis⸗ S etern. 9 tri f 5 958 5 9 5 a 5 8 ſt zä b i 3 Zunktſie 1„ 5. s ö reichte die Geſamtzahl der Fancgeſſcdten ers(möglicherwelſe Zelle⸗Mehlis, de dite Berliner im Vor⸗ ae e Sag ek uken e e e„%%' ˖‚— m⸗ f flüge 123, wovon 82 auf den Uebungs⸗ und 41 auf den kampfe 1018 geſchlagen wurden] um die Meiſterſchaft trifft, Rin 85 05 ent Erfol 11 Klan 115 Das Kampfgericht Gaslini gewann die Schlußrunde dann überlegen und ohne n d Leiſtungswettbewerb entfallen. Mehr als 2000 Zuſchauer verfolgten die Kämpfe der tun 88 5 5 0 4 8 9 galt N 5 ger 0 Satzverluſt gegen Sartorio, der ſeinerſeits Sabbadini, den 5 Wie bereits berichtet wurde, befindet ſich auch eine beiden Favoriten und hatten wenigſtens die Genugtuung gab ſchltes lid b F. Führe n Steg,[Beſieger Eichners Berlin(674,:),:2,:6,:8 über⸗ 15 engliſche Segelflugkommiſſton auf der Waſſerkuppe, die daß nicht einer der harten und verbiſſenen Kämpfe aus. e jedoch im en rundet hatte. 5. 85 51 1 151 12 keinen„Preus der Britiſh Gli⸗ dem Rahmen fiel. Auch das Kampfgericht aus Bramm gerne 1749 für Dortmund ſtand. Sch. Das Herrendoppel fiel an die deutſcheitalieniſche ag a n e r e geſtite 5555 gli ſcher. Münſter, Haverkamp⸗Dortmund und Kröher⸗ 55 5 Kombination Eichner/ G. de Mertino, die Gaslint/Balbi te. mindeſtens 60 Km. Entfernung Der Preis besteht i er Pirmaſens beſtehend, war einwandfrei. Daß der Entſchei⸗ Vanderheyden holländiſcher Straßenmeiſter 11:9, 1028,:6, 376,:4 ſchlugen, das Daweneinzel an die Reiſe nach England und achttägigem Aufenthalt dungskampf allerdings mit einem Punkt weniger als der Hollands Straßenmeiſterſchaft über 170 Kilometer ſah] Frl. Adamoff(gegen Golding:2,:3, gegen Berthet ter Auch vom Kreis Gersfeld iſt eine Preisſtiftung erfolgt[Vorkampf gewonnen, das Geſamtergebnis alſon für Dork⸗ faſt nur Bahnfahrer am Start. Sieger blieb Vanderheyden:8,:), das Mived an Frl. Adamoff/ Gaslini gegen en und zwar eine Nehring⸗Erinnerungs⸗Plakette, die für[ mund ſpricht und gewertet wird, enttäuſchte die Zuſchauer in 5738 Std. vor Braſpanning und van den Bos, wäh⸗Berthet/ Albarran 674, 977. Letztere hatten Stitzel/ Eichner einen Flug von der Waſſerkuppe nach der Milſeburg und doch. rend Klaus van Nok vorzeitig aufgab.(Berlin):6,:1,:4 ausgeſchaltet. Badischer 4793 7 0 Noni rot 1 8 a odes Anzeige. dieszähr. Ernte ö 10 5 bei 10 Pfd. das Pfd. J. in Dienstag früh 8 Uhr verschied nach kurzer schwerer Krank- 1 2 Dr. heit unser lieber Sohn und Bruder Jan Buiter 3 0 95 1 Aas Pfund.80 ü mem Tus el Butter den n stud. med. 5 vis im Alter von 19 Jahren. 35 18. 5 be⸗ Mannheim(Mönchwörthstr. 176), den 20. August 1930 1 05 fol. einmuth, 0, 1. In tiefer Trauer: Wenige Wochen noch Wibelm Fuchs u. Frau geb. Waller Wissenschaftl. Mari Fudh Handlesen r famme Tudns Werkt. v. 13—19 Uhr a 2. Frau E. Mauſer Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. Aug,, nachm.%½ Uhr 70 14 III. 5 Graph. von der Friedhofkapelle Mannheim aus statt. 11000 C e 2 l. Heute . umd 9 N 7 age: nen esrester EBiuche einen aut erh. Schweins Aae eee Ladhomster ar nat Nach kurzem schweren Leiden starb am Mon- 85 e ee 4789 tag abend 7 Uhr mein lieber Mann, unser guter 10 3 i Vater, Großvater und Schwager U haosge 5 2 in ner Karl Schmitt F Err F IIIAI ſchrift. unt. H H 184 P *. 5 an die Geſchäftsſtelle. 1 45 * im Alter von 66 Jahren. Etw. f. Feinschmecker! Mannheim(Werftstr. 18, den 19. Aug. 1830 5 1 un dutterbrzike 4 920 Die trauernden Hinterbliebenen: 5 Ladan-Eianchtung l Anu 2 2 5 und Heidelber 15 Frau Marie Schumiti 5 0 mit 5 5 en 1 5 Preis unter M 42„„ 15 5 Emil Schmitt umd Frau un e eſgeftstelte Verkäufe 3 dieſes Blattes. 0*. 1 Eugen Sdhmiit und Frau 70 2 e N 4 2** 1 5 O. Ueberrhein u. Frats geb. Schmitt inter stunl Betten à 40. A. Sail nd F Kinder sl 1 moderne 32 Sailer u ranlI aut erhalt., mit Pol⸗ g N die GC. B d F ſterung, zu kaufen Jchuhmachereinrie. 21.„ Baust und Frau. geſucht. Preisangev. pr. Singer masch. gel u. Q O 44 an Gſchſt. M. S. W. 070 a 5 7 8933 1 eingelegte in Die Feuerbestattung findet am Donnerstag 2 Uhr g 1* teith ird Statt. ene Ra d i o 18851 Onzer 21 er mit ga. 4 Röhren, zu kau⸗ mit Mechanik bill. 1 fen gefucht. 2 e 18 5 Bergmann, Rheinan⸗ Kircbenstr. 5 ſtraße 10 b. Rimmler. Klingler Die eee che 8 3 ert Von der Reise zurück 55 Rr. F ins rk —** 2 5 Fiat eon rer Anden 155 5 2 S erhalfen kostenlos Auskunft und Beralung in allen ch. 0 o 1. E. Telephon 507 Mielangelegenheilen. Verkrelung Inffelskreiligkelten 5 5 iche Mitteilung, daß mein lieber Mann und treu-— 5 5 . 1 ee n ber 5 N gegen geringe Gebühr. Milgliedschaſt erforderlich. 4. 5 8 1 Lin 0 er 25 Von der Reise zurüdek 24 5 Se 8 1 Dr. med. Karcher 5 Mielervereinigung Mannheim E.., 2,8 gu Dienstag morgen nach langem, schweren Leiden en.** 85 lp⸗ von uns geschieden ist. für Haut- und Geschlechtskrankheiten N N NN 0 e Der Jammer hat ein Ende ger Mannheim(CLameystr.), 19. August 1930 FVV 2 1 Ve V. K ufe 5 In Tagen ſind Ste Ihre Hühneraugen und 5 In tiefer 5 3.—1 und 8 5 25 58 1 U 10 U NA 20 Bettſtellen in all. Splg⸗ Hornhaut los durch meine Radikal⸗Tinktur⸗ 15 halte Lind 5 erste eerunesnane d 20, Se e ee dene erden, M 1 f rat Ulle Kunder 35 7 Ant eröffontlebungan ler Stat Mannheim Verſchiedene gut erhaltene, herrſchaftl., moderne 10 7 5 an,. N.— 5. K— 8 8 f 5 1: onders günſt.. Erwin Linder eee b e ben Keſlafemm., Spelsseimmer, ferrenzimm, weate un wee 2070 eb. Linder)VVVVVVVVVVCCCCCCTCCCC Küchen, ſämtliche Einzelmöbel, matr., auch noch ein⸗= Use 55 Else Cbaunlk 9 beginnende Meſſe werden die, e 1 prachtvolle Gelegenheitskäufe 7 Art, zu ſeht zelne. Schränke von 5 Ne Affendrüse! 7 05 g a 5 55 5 Speiſeeis⸗, Vaffel⸗, Südfrüchte, Spielwaren⸗ billigen günſtigen Bedingungen. 8026% 40.— an, ebenſo 9 Die Beerdigung findet am Donnerstag, den und ſonſtige Verkaufsbuden, ſowie die Ballon⸗ Nachttiſche u. Waſch⸗ 80 ll ich Einset a on 755 21. August. nachmittags 1 Uhr statt. 4800 verkaufsplätze auf der Schaubudenmeſſe am( Grammophon mit 2 kommoben, all. teils in einsetzen, dam in 7 Dienstag, den 2. September 1930, 9 Uhr im Platten. 1 Motorrad, neu, keils gebraucht, Sie besser laufen er,.... A alten Rathaus an den Meiſtbietenden ver⸗ ſteuerfrei, 1 Photo oder leicht beſchädigt. Können zei g. ſteigert. Ebendaſelbſt ö 1925 800, Lichtſt. 4,5 mit wenig geſpielt, mit günſtig zu verkaufen. nee mein Lieber 0. 5 16. September 1060, 9 Uhr die Meß 1 1 Compurverſchl. und Garantte, billigſt zu Landes, Mannheim⸗ 1,. n.. für 555 1 en Zeiß⸗Teſſar, ſpottbill. verkaufen. 8894 e 3 ne Schachtel„Lebe⸗ im i 3 0 verſteigert. Mannheim, den 16. ſt 1930.“ abzugeben. 8896 piano- r. 2(alte Oelfabrik 8 5 Ecunsudisch Sc 2 undreel 10 Der Sberbürgermeiſter. Qu 5 Nr. 16. vart. Lager Altgchal, C 2, S35¹ wohl mindestens ſie. i Obſtverſteigerung in Neckaran am Donners⸗ 5 i Herrn⸗ und Damen rad ebenso gut ter f tag, den 21. Auguſt, 9 Uhr in 14 Loſen gegen Auß Privatbeſitz! Lachautonst Aalen at. erhalt., 20 u. 25% 25 85. f 5 Barzahlung. Zufammenkunft am Niederbrückl. Perſerteppich 2 mal 3 5 neues Herrurad ſpott⸗ Gemeint ist natürlich das berühmte, von vielen In g Mannheim, den 20. Auguſt 1930. Meter, umſtändehalb. auf Rollen billig ab⸗ bill. Meiſel. O 7. 2/8. Kerzten empfohlene Hühneraugen-Lebe noh! en i 20 Hochbauamt Abt. Garten verwaltung. für 400/ abzugeben.] zugeben. 8909 4891¹ und Lebewohl- Ballenscheiben, Blechdose(8 che. eder Art, II. Pang, höchsle Beleihung, niedrigste Bedingungen Sto e 5 5. 1 1 8 25 Lange Rötterſtraße 1. 1 8 ee 17775 a 0 1 e eee Das Sts Lei 15 1 unerstag, den an le eſchſt. 2 3 Pfindliche ugs u. UBsch weib, Schachtel 2 nd Aetelligungen- Vergielene- Geideniagen- Sfandbriefe 1. e Netten an onen denen Billg ein 8 Kinderwagen 50 Pie, erhslchch o Apolbeken und Prog im Kredite la Saddeckt Bersenberstung-Vertrauensguftrögge geſchloſſen. Geöffnet ſind dagegen die amtlichen polierte Bettſtellen ie iran Prei 9 15. e te 10 50 9 f 1001 1 N Pfänderſammelſte in J 4a, 9, Peſtalozziſtr. W 1 türig, neu, reis] ſeſſel. neu, billig zu Verl 8 0 lic as echte Le 15 Mannheimer Bankkommissions-& Treuhandbüro J. Pabst! 5„„ 1 5 1 2 88.* 8921 Mark 90.— i verkaufen.* 8871 in Blechdosen und weisen andere, angeblich te. Benkdireklor 8. D)— Richard Wegnersfr. 1,-5 Uhr, Tel. 44006„„ Städtiſches Leihamt. R 3 Nr. 4. parterre. Holzſtr. 19, im Netaur Knoll. K g. 23. Hof.„ebenso gute“ Mittel zurück. V261 8. Seite/ Nummer 381 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Auguſt 1930 0 0 der mit stürmischem Beifall nach Heinr. Ein wirklich Henny Porien, Sandrock, Oskar Sima, eier bern * e 2 u dr mdf. e e, p 7, 23 meme N U 5 5 0 f 4 N g U Hr aufgenommene 1. Sen, dad Sasel ale, HENNVY PORTENS Igensteins Lustspiel „Skandal um Olly“: SKANDAL un EVUa feiner lustiger Großfilm mit Paul Henckels, Adele Käthe Haack Ein Jobis Lichittonfim] Hervorragende Jon- aufnaſume und Jon wiedergabe In beiden Theatern das tönende und stumme Beiprogramm: Alhambra: Flick und FlocVs span. Abenteuer Schauburg: MiCKV, die Tonfilmmaus Beginn Alhambra: Schauburg: 3, 5, 3, 55 —— 7,.20 Uhr .30, 8 Uhr r 8 b Generalagentur einer bedeutenden Verſich.⸗ Geſellſchaft ſucht jüngere tüchtige Untervertreter mit gut. Beziehungen für Mannheim u. Umgeb. Branchekundige bevorzugt. Angebote unter M U Ar. 41 an die Geſchäftsſtelle. B3605 Verzinkte Geschirre Führendes Werk der Branche ſucht ſolventen, in Eiſenwaren⸗ und Haus⸗ und Küchengeräte⸗ geſchäften gut eingeführten Vertreter Bei entſprechenden Umſätzen wird auch Kon⸗ ſignationslager eingerichtet. Gefl. Angebote an die 1 80 dieſes Blattes erbeten unter H 0 1 11 100 Hieſige Nähmaſchinen⸗Firma ſucht noch einige üchtige Vertreter geg. hohe Provis. u. Wochenspesenzuschuf Angebote unter H M 188 an die. stelle dieſes Blattes erbeten. Tüchtiger Reisender mit guten Umgangsformen und dem das In⸗ kaſſo übertragen werden kann, per ſofort geſucht. ur Sicherheit iſt eine Kaution von ca.—5000 tark erforderlich. Kaufmann bevorzugt. Angeb. unter Q N 43 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blat⸗ tes erbeten. 8930 Filfalfeiterin möglichſt aus der Seifenbranche, per ſofort geſucht.(Kaution erwünſcht.) Schriftliche Angebote mit Gehaltsanſprüchen und Zeug⸗ nisabſchriften unt. H N 189 an die che⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11 098 Wir suchen jüngere gewandte Haahbalen und Aonespondenth Dieſelbe muß gute buchhalteriſche Kenntniſſe be⸗ ſitzen und flotte Stenotypiſtin ſein. Ausführ⸗ liche Angebote mit Gehaltsanſpr. und Angaben über den früheſten Eintrittstermin erbet. unter H G 183 an die Geſchäftsſtelle. 11 086 besucht per 1. September: Perf. Stenotypistin (leine Anfängerin) Bewerberinnen mit fremdſprachlichen Kennt⸗ niſſen werden bevorzugt. Angebote unt. O A 31 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11082 Ihige Böger die geeignet iſt, l Bügel⸗ Ie. ſelbſtän⸗ dig zu leiten, geſucht. Reflektiert wird auf eine durchaus tüchtige Kraft. Gefl. Angebote mit Angabe ſeitheriger Tätigkeit unter G Wegs an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*8832 Mäuchen EE Tuche ig. Servierfräul. mit gut. Zeugniſſen ſof. geſ. Weinreſtau⸗ auf 1. Sept. geſucht. rant Bergmaun, Gordt. R 8. 2, 1 5 Nr. 6/7. 8885 * 8881 Fensterleder echte Chamois, das Beste Was hergestellt Wird, p. St..98, 3 20. .70,.20,.80,.20, 95 und 0 Harkettbohner in nur besten Qualit p. St..50,.90,.20 und.90 Beohnertü cher p. St. 95 und 30 3 Mo-Besen(getränkte Wollbesen) P. St..50,.30,.50,.50 und.30 U, 12 8 3, 14 Uust. Rennert 23, Mittelstr. 59, Meerfeldstr. 39, Seckenheimer⸗ Auto-Verlein an Selbstfahrer ab Mk. 15.— pro Dag mit Verſich. 8 Sofwotelngerstr. 4 ſel. 330 95 Tüchtige Flickerin ſucht noch ein. Kun⸗ den. pro Tag 2,80 A. Zuſchr. unter J K 40 an die Geſchſt. 8917 Gemeinschaftsfilm: Schneeschuhbanditen Dieser Großfilm zeigt uns die herrl. Schneefelder Nor- wegens, seine schneebedeckten Berge und Täler. hört zu den schönsten Wintersportfilmen, dem noch eino spannende u. lustige Handlung eigen ist. — Außerdem das große reichhaltige Beſprogramm! Beginn nacim. 3 unr Orchester- Begleitung.— o ee ee eee e ee eee N 1257 e „eee e e 5 2* Ab heufe Miffwoch, nur 3 Tage! Paul Richter u. A. Egede Nissen spielen die Hauptrollen in dem deutsch- norwegischen Seele e e 9* en Er ge- LANDES Am Wasserturm dler schönen und preiswerten NMGBEIL oſtene Stelen I lerteeter f. Entgegennahme v. Auftr. betr. Beſchaff. v. Angeboten f. Ka⸗ pitalien bei nachweis⸗ bar ſehr hohem Verd. Si V2 chließfach 18. Köln⸗ Deutz I. Jüngerer B3619 lerrenfriseur Bubikopfſchneider der ſich im Damen⸗ fach ausbilden will, von Damen⸗Spezial⸗ Salon ſofort geſucht. Angeb. mit Gehalts⸗ anſprüche u. P 8 23 an die Geſchäftsſtelle. Pflichtgetreues, fücht. Ileinnädcen mit guten Zeugniſſen zu 5 n in Dauerſte ge ſucht.. 0 U 5 6 1 Treppe Tel. 25814 straße 32, Schwetzingerstr. 76. Feudenheim: Hauptstr. 69, Sandhofen: Schöngauerstr. 14 Nach Neupſtheim Uahi- d. Malbtassmätchen geſucht. Vorzuſtellen abends nach 6 Uhr bei Beck, Lucas⸗ Cranachſtr. 19. 8906 Stéllencesuche Buchhalter bilanzſ., ſucht Neben⸗ beſchüftigung. pr. St. Mark.—. Angebote unter P V 26 an die Geſchäftsſtelle. 18876 Tüchtiger junger Kaufmann ſucht mit einer In⸗ tereſſeneinlage bezw. Kaution bis zu R. 1000.— alsbald Stel⸗ lung. Angeb. unter b V N an die Eſchſt. * 8889 Stellen-Gesuche Suche für meinen Sohn eine kaufmänn. Lehrstelle Derſelbe iſt Abſolvent der Handelsabteilung der Tulla⸗Oberrealſchule u. nicht mehr ſchulpflichtig. Angeb. unt. O J 39 an die Geſchäftsſt.* 8916 Junger Mann in groß. Witwe, in den goer., Not. ſucht ſofort Be. ohne Anhang, ſucht ſchäftigung gleich w. baldmögl. paſſ. Wir⸗ Art. Angebote unter kungskreis. Beding. P R 22 an die Gſchſt. fam. Behandlg. Bin 18878 erfahr. in all. Zwei⸗ gen des Haushaltes. Kautionsfähig. jüng. Fraun Käthe Volz, An 1 Oppan(Pfalz), Fräulein Frieſenheimerſtr. 37. 8878 ſucht Stellung. Ang. unter P U 25 an die Mädchen Geſchäftsſtelle. B3620 28 Jene alt, perfekt 2 i koche„ Haus⸗ Zuverläſſ. Schneiderin halt, uch Stellan, ſucht noch Beſchäftig. außerm Hauſe. Tag 8,50. Frau Mataré Kobellſtr. 32.* 8931 Vermietungen Konditorei mit Café per 1. 10. 30 zu vermieten. B3608 grote u. Baumann, L. 2, 4, Telephon 225 04 geht auch als Haus⸗ hälterin. Angebote u. P 21 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 8870 Jermieſungen 8 Werkſtätte zu vermiet. Kobellſtraße Nr. 2. Zu erfr. bei Metzler, 4. Stock. B3613 brößerer Laden i. gut. Lage, in größ Orte(10 000 Einw.) nicht allzuw. v. Mann⸗ zu vermieten. . H 5 an die Geſchſt. 8882 Laden mit 2 Zimmer günſtiger Lage, 1. Oktober zu ver⸗ mieten. Angeb. unt H K 186 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 11094 Laden m. Nebenraum ſofort zu vermieten. Näheres unt.(B3621 Anruf. Nr. 298 42. Schöne geräumige 5 Zimmer-Wohnung m. all. Zub., Moltke⸗ ſtraße, vis⸗a⸗vis Kunſt⸗ halle, part., ſofort zu vermieten.*8879 Angeb.: Poſtfach 3986, Mannheim. in per In bester Geschäftslage(Breite Str.) ba 10 am grohe, Helle Etage mit anschließendem Büro, besonders für Engrosgeschäfte oder größere Büros geeignet, per sofort oder l. September günstig zu vermieten. e unt. E Q 117 an die Gesch. d. Bl. ——— Nan i he Schlachthof 4 Schöne, helle Büroraume (ev. auch als Wohnung) mit ca. 60 qm 0 räume und Garage zu vermieten. B3602 E. Baumaun, L 2, 4, Telephon Nr. 225 04. Aelteres Ehepaar findet in schönem Landhaus Dauer wohnung mit voller, gut. Verpflegung zu mäßigem Preis. Anfragen befördert unter V24 O. M. 135 Rudolf Moſſe, Mannheim. In gt. Hauſe 9785 nähe) ſehr ſchöne 1 1 Küche u. Zubeh., per 1. Okt. in Untermiete abzugeben. Näheres B 2, 10a, 3. Stock. Beſchlagnahmefreie J Amemnobaung ſofort zu vermieten. feuflenheim, Schwanenſtraße 60. 8887 1 Zimmer und Küche für alleinſteh. Frau geeignet, zum 1. 9. zu vermieten. 8910 P 6 Nr. 5, II. 2 leere Zimmer mit Küchenbenützung, zu vermieten. 18898 D 2. 11, 2 Treppen. Kampf ums leben . Donnerstag 5 1785 Täglich es 8 fog Doppel-Progtamm lie dmerikau. Zuenhthausrepolte; Der aktuellste und spannendste Film des Jahres: schildert in nervenaufreibenden und atemstockenden Szenen eine amerikanische Zuchthaus revolte, die mit unmenschlicher Brutalität und allen Mitteln der Technik niedergeschlagen wird Dazu: 8524 Ein großes Gesellschaftsdrame Anfang:.00,.15,.20,.19 7 masse, Schlachtfest Scklachtplatten ab 6 Uhr Oarl Stein Spexial.: Tel. 260 20 11084 eur Tra ir Trage Olga Tschechowa und 11. A. von Schlettou 1 Schicksal einer Pariserin 5 im Feldquartier. 5 11. 5 [Ken Maynard der beliebte Cowboy in ber Karauanenfübrer von Oklahoma. Preise ab 60 Pfg. 5 1 Empfehle nach wie vor mein Kräftiges Bauern brot Vernſſetüfigenß Schöne belle, neu hergerichtete Büroräume, trockene Lagerräume, ca. 300 qm, Toreinfahrt, Autogarage, in guter Lage, per 1. Oktober zu günſtigen Bedingungen ganz oder geteilt zu vermieten. Angebote un⸗ ter H J 185 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. Großer Keller 70 qm, für alle Zwecke geeignet, zu vermieten. *. 4 5 Telephon r. 444 77. Rheintalbahnſtraße: 2 ſehr ſchöne 11 092 4 Zimmer- Wohnungen mit Etagenheizung, evtl. mit Garagen, per 1. Oktober, zu vermieten. B3601 E. Baumann, L 2, 4, Telephon Nr. 225 04 Schöne geräumige, gut ausgeſtattete, moderne 4 Zimmer-Wohnung mit Mädchenzimmer, Bad, Speiſekammer etc., mit Etagenwarmwafferheiz., im 4. Obergeſchoß, Neubau Moſelſtraße 2, an„ zu vermieten. Heßuer, Moſelſtraße Nr. Ecke Lange Rötterſtraße(59). 389705 Wohnungen 3 Zimmer, Küche Bad, Qu 9 per 1. Septör., 5 Zimmer, Küche, Bad Aingekichtet, fließendes Waſſer, Zentralheizung, Qu 7 4 Zimmer, Küche, Bad, M 7, mit Büro und Lägerräume, 995 1258 mieten durch Josef Hornung, f. 0.., U 4, 23, Tel. 21807 Nelmstadt I Aan Bauernhaus mit 5 5 Sin e mit 2 Betten, für Sommeraufenthalt zu vermieten. Jofſän möbl. Zimmer Vontardſtraße 33, 2 Tr. 8 Bäckerei Schneider Sete on 25886 Geld e Hypothekengelder 2u günsfigsien Bedingungen bei hoher Belemung Baugelder— Umbaukredite esch und in jeder Höhe Ablösung v. Aufwerfungshypofheken Rafi und Aus kunff in allen Hypofhekenengelegenheifen durcli 8522 Hugo Kupper dan Hypofheken und Finanzgeschäfl Nannheim Ni 3, 7 Seit 24 Jahren bestehende eingetragene Firma mit besten Empfehlungen Hypotheken .,., 3. Hypotheken zu den z. Zt. günſtigſten Bedingungen, zu⸗ verläſſig u. ſchnell. Aud zahlung in wenigen Tagen. Fachmänniſche Beratung koſtenlos. Kredite lang⸗ u. kurzfriſtige. Keinerlei worſpeſenz Nachweisbar 100te Referenzen. 11080 F. Schmidt, A 4. 5, Telephon Nr. 212 30. Geſchäftszeit:—11 und—4 Uhr. Restnypothek 15 000 GA, prima, in 0 Miet: Gesuche * 8920 Näheres ei Weidner, Neckarau, Mag- 5 Raten zahlbar, mit Beamter ſucht Nachl zug f ſtraße, 510, Ange. unter J 2 Zimmer-Wohnung Schöne 2 Zimmer⸗Woh⸗ Breiteſtraße. K I. 22, an die Geſchſt. 8893 am liebſt. Stadtnähe, nung m. Bad,(Miete 60), auf 1. 10. geg. geringe Umzugsver⸗ gütung zu vermieten. 3 Treppen bei König. Schön möbl. Zimmer el. Licht, mit u. ohne ſep. Eing., zu verm. 48850 zum 1. Okt. Ang. mit Mietpreis erb. unter Q. L 41 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. Miet Gesuche —5 Zimmer⸗Wohnung Angeb. unter Q E 35 geſucht v. erw., ruh. an die 5 8 28005 Familie. Friedens⸗ 1 Zimmer und Küche Groß, gut möbliertes Miete. Nähe Haupt⸗ gegen Unkoſtenvergu⸗ Leeres Zimmer IMMER bahnh. Ring Tatter⸗ tung zu mieten ge⸗ an Herrn od. Fräul. zu vermieten. M 2, 1, 3 Treppen. r. mit Küchenben., evtl. mit möbl. Wohnzim., ſofort oder 1. 9. 30 zu vermieten. 48869 8813 ſucht. bevorzugt Lu⸗ zenberg oder Wald⸗ 5 Angebote unter O B 78 an die Ge⸗ fall, Lindenhof. An⸗ gebote unter P T 24 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 48874 N. 6, 1 Tr. b. Jumer gif möhl. Zimmer E Leeres großes Zimmer mit elektr. Licht, per Wonne Be rufst. Fräul. ſucht an berufstät. Dame 1. Sept. zu vermiet. 95 N 1 ij ah le e Ammer mit Küche zu vermieten. 489 8024 8 E;. 1. 3 Treyp., I. 45 Zimmern beſchlagnahmefr. Be⸗ 5 In Stadtzentrum Oberſtadt, Bahnyofs⸗ vorzugt Q⸗, O⸗, Ne, Leeres ſeparates 0 5 Nr. 13, 3. Etage 9 5 8 0 11 1 2„„ ruhig. Famil. mögl. unter 34 an die Tarterre Zimmer leer füt mil. Bier sofort beziehbar, zu] Geſchaftsſtelle. 28902 zu vermieten 8916] mer m. ſev. Eingang,. mieten flesucht. Us Nr. 13, Ring per 1. 9. preiswert Ang. unt. H P91 an d Mutter und 885 — 8 abzugeb. Dauermiet. Geſchaäftsſt d. Bl 4795 ſuchen bevorzugt. 4797 8 1 evtl. 2 Zimm. u. auch U 25 17a 3 Tr. Nähe Schloß. gut mäbl., sonn, Ammer Möbliertes Zimmer zu vermieten. D 2, 11, 2 Treppen. zu vermieten. 4781 Möbliertes Zimmer Schön möbl. Zimmer ab 28 zu verm. 1 od 2 Bett., fl. Waf. an Eher. 015 U 5, 16, 1 Tr. rechts Friedrichsring T 6. 20, III., at. möbl. ruh. Zim. zu vermieten. 8908 L 10, 7, 3 Treppen Behagl. möbl. Zimm. in gutem Hauſe zu ſer Heiza., beſte Oſt⸗ ſtadtgeg. z. 1. Septbr. zu verm. Tel. 400 71. B3577 Schön möbl. Zimmer el. Licht, zu vermiet. Friedrichsring 36, pt. B3607 vermieten.* 8804 Nähe Friedrichspark: ie müsl. Zimmer Gut möbl. Wohn⸗ und Nähe Bahner Sales 8 bie Pert, Tele ve, ke ce an dern Nr. 204 hl. 3612 per 1. Sept zu verm. 8, 3. 3 Treyp., ks. * 8912 t. ruß. Hauſe an beſſ. I 2, 22. Teleyh. 205 70. Hrn. zu v. Tel. 410 38 Möbl. Zimmer ſepar. Aug.⸗Anl. 19, 1 Tr. r. Eing., Licht, Heizung B3604 ſofort zu derm. 48982 gut möhl. Zimmer Telephon Nr. 216 41. 8897 ſofort. Angebote mit Preis unter PX 28 an die Geſchäftsſtelle. Berufstät. Fräulein ſucht gemütl.* 8908 möbliertes Zimmer bei ruhig. geb. Fa⸗ milie, in ruhig. Lage. Angeb. unter Q F 86 Anek Nähe Seckenheimerſtr. auf 1. Okt. zu mieten geſucht. Angebote mit Preis unter P N 19 an die Geſchäftsſtelle dieſez Blattes. Bg618 but möbl. Zimmer mögl. Zentralheizung fließ. Waſſer in guter fehr die anf Reifen, Englisch Französisch ſehr viel auf Reiſen, an die Geſchäftsſtelle. per 1. Okt. evtl. früh. a, Nachh Mäß. Preis geſucht. Angeb. unter Hertenſtein, T 6, 37, H 38 an die Gſchſt. ſtaatl. gepr. 18 8914 Auslandeprax. 8927 Immobilien Geschaftshaus mit gutgeh. gem. Warengeſchäft an größ. Orte (Heſſen) ſofort zu verkaufen. Angeb. u. H E 181 an die Geſchäftsſtelle.* 8888 PFC——TPbP———VV—— 4 mal 4 Zimmerhaus(Friedrichsping) Preis 65 Proz. vom Steuerwert, zu verkaufen durch Immobilienbüro Weidner(R. D. Seckenheimerſtraße 73, Telephon 443 64. 9606 275 8 1. zu vermieten. 48880 mit Schreibt. u. Tel. a be ee e R 3, 18, 4. Stock, ks. 8822 2 beſſere Schlafſtelen Sep. gut möbliertes zu vermieten. 18919 Zimmer Ublandſtr. 12. 8. St., r. mit el. Licht, zu vm. 5 Mittelſtr. 24, 3 Trepp. Ul Mabzaltd Amer 28829** Sehr ſchöon. at. möbl.:2, m, an ruhigen Zimmer Mieter ſofort abzu zu vermieten. 18922 geben, 50&. 47⁰¹ S 4, 17. 2 Trepp.,.. L 14, 9, im Laden. Ein- oll. Mehrfamilionhauser Neubauten, fertig od. im Bau, ſowie baureifes Gelände in ausſichtsreichen Vororten billig zu Angeb. unt. 10 980 verkauf. Erforderl. etwa 24000 l. 8 A 152 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 1 * N 1