„ . Abend-Ausgabe ** dung, die nun heute gefallen iſt. f 1 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—, Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbdhofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Einzelpreis 10 Pf. heimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. 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Da die Lage allmählich kritiſch zu werden drohte, forderte die Regierung eine Entſchei⸗ In der heutigen Sitzung des Landtags betonte Finauzminiſter Dr. Schmelzle noch einmal die unbedingte Notwendigkeit der Ausgleichung Haushalts. Ohne eine entſprechende Vermehrung der Einnahmen ſei ein Gleichgewicht im Haushalt nicht zu erreichen. Dieſes könne nur vom Lande ſelbſt kommen, vom Reiche könne ſie nicht erwartet werden. Der Miniſter ging nochmals im Einzelnen auf die Etatverhandlungen des Landtages ein und bemerkte, daß des jeder ernſte Verſuch der Parteien und des Parlaments, für die bewillig⸗ ten Ausgaben die notwendige Deckung zu ſchaffen, unterblieben ſei. Angeſichts dieſer Lage, ſo ſchloß der Miniſter, bitte ich Sie dringend, noch im letzten Augenblick zu prüfen, ob jemand in dieſem Haus die Verantwortung für ein Geſetz übernehmen kann, das die Notperordnung der Regierung aufhebt und da⸗ mit der ſtaatlichen Entwicklung in Bayern unabſeh⸗ baren Schaden zufügen wird. Miniſterpräſident Dr. Held . erklärte dann im Namen der Staatsregierung, wenn die Mehrheit des Landtags den ablehnenden Stand⸗ punkt gegenüber der Notverordnung auch heute in der Abſtimmung zum Ausdruck bringe, ſo ſei die Staatsregierung nicht mehr in der Lage, die Verantwortung weiter zu tragen. Sie müſſe in der Ablehnung der von ihr vorgeſchla⸗ genen ſteuerlichen Maßnahmen zugleich die Kund⸗ gebung des Mißtrauens der Mehrheit des Land⸗ tags erblicken; das Geſamtminiſterium werde hieraus die Folgerungen ziehen. Von der Bayeriſchen Volkspartei wurde hierauf ein Antrag eingebracht, wonach die Regie⸗ rung für eine der nächſten Sitzungen dem Landtag einen Geſetzentwurf zur Abänderung des Auf⸗ wandsentſchädigungsgeſetzes der Landtagsabgeordne⸗ ten mit dem Ziel einer weſentlichen Einſparung vor⸗ legen ſoll. Die Deutſchnationale Fraktion beantragte ebenfalls Vorlage eines ſolchen Ent⸗ wurfes, durch den die Aufwandsentſchädigungen mit Wirkung vom 1. September 1930 an um 25 v. H. und bei Feſtbeſoldeten um 50 v. H. gekürzt werden ſollen. 55 Als erſter Redner in der Debatte bezeichnete Abg. Schaper(.) die Maßnahmen der Regierung als ein Streben nach Finanzdiktatur und nach Faſeie⸗ rung der Staatsgewalt. Abg. Ackermann(.) wandte ſich gegen die Ausführungen des Finanzminiſters und namentlich gegen ſeine Darſtellung der Urſache der bayeriſchen Finanzkriſe. Die Sozialdemokratie habe praktiſche Vorſchläge gemacht, wie Einſparungen und Mehr⸗ einnahmen geſchaffen werden könnten. Abg. Burger⸗Ludwigshafen gab für die Deutſche Volkspartei eine Er⸗ klärung ab, daß die bayeriſche Regierung in dieſem Stadium von ihr nicht verlangen könne, daß ſie ihre Haltung zur Schlachtſteuer ändere. Die finanzielle Lage im Reich und in den Gemeinden ſei viel ſchlim⸗ mer, als die des bayeriſchen Staates. Bei dem An⸗ trag des Bauernbundes auf Kürzung der Beamten⸗ gehälter werde ſich ſeine Fraktion der Stimme ent⸗ halten. Der Aufnahme von Verhandlungen mit den Kirchengeſellſchaften ſtimme ſie zu. Abg. Städele(.) erklärte, daß der Bauernbund die Regierung vom erſten Augenblick 1 an nicht im unklaren über ſeine Stellungnahme ge⸗ Vorwurf, daß er aus Agitations⸗ gründen handele, ſei entſchieden zurückzuweiſen, da Der laſſen habe. Mittwoch, 20. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 382 lücktritt der bayeriſchen Regierung im Landtag- Die ſteuerlichen Notverordnungen mit 62 gegen 58 Stimmen zu Fall gebracht Vor einer Kundgebung der Reichsregierung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Auguſt. An der Börſe macht ſich in der letzten Zeit ein Peſſimismus bemerkbar, der zeitweilig nach⸗ gerade ſchon die Formen einer Panik an⸗ genommen hat. Die Kurſeſtürzen, ohne daß ein unmittelbarer Anlaß zu erſehen iſt. Die gewiß kri⸗ tiſche Wirtſchaftslage rechtfertigt eine derartige Panik⸗ ſtimmung denn doch nicht. Es darf in dieſem Zu⸗ ſammenhang vielleicht mit einigem Nachdruck darauf hingewieſen werden, daß die deutſche Handels⸗ bilanz in den erſten ſieben Monaten des laufenden Jahres mit der recht beachtlichen Summe von rund 850 Millionen aktiv geweſen iſt, was ſich aber nicht etwa aus einem ſtarken Rückgang der Rohſtoffein⸗ fuhr nach Deutſchland erklärt. Die in der Tat ge⸗ ſunkene Einfuhr iſt vielmehr in letzter Linie auf das ſtarke Fallen der Rohſtoffpreiſe zurück⸗ zuführen, das den Import gleicher Mengen zu bedeu⸗ tend geringeren Preiſen ermöglicht. Schließlich iſt die ſtarke Ueber zeichnung der jüngſt aufgelegten Reichsbahnanleihe ein günſtiges Symptom, an dem man nicht achtlos wird vorübergehen können. Weiter wird man ſich zu erinnern haben, daß erſt vor kurzem der Groß⸗ induſtrielle Duisberg vor übertriebenen Be⸗ fürchtungen vor einer Wirtſchaftskataſtrophe warnte. * Wir möchten glauben, daß die Regierung in den allernächſten Tagen Gelegenheit nehmen wird, auch zu ihrem Teil in irgendeiner Form dieſe Befürchtungen auszu räumen und der in tiefſtem Grunde unverſtändlichen Erregung ent⸗ gegenzutreten. Not der Zeit werde Regierung und Parlament zwin⸗ gen, die Beamtengehälter zu kürzen. Abg. Dr. Hilpert(Dnatl.) führte aus, daß ſeine Partei alle Anträge bezüglich der Schlachtſteuer⸗ Notverordnung ablehne. Zu dem Bauernbunds⸗ antrag auf Kürzung der Gehälter bemerkte der Red⸗ ner, daß gerade die Vertreter der bodenſtändigen Bevölkerung allen Anlaß hätten, das beſtehende Recht nicht durch Willkür zu erſetzen. In der dann folgenden entſcheidenden Abſtimmung ſtimmten 62 Abgeordnete der bisherigen Schlacht⸗ ſteueroppoſition für den Entwurf, 58 dagegen. Der Entwurf, durch den die Schlachtſteuer nicht zur Er⸗ hebung kommen kann, iſt damit angenommen, die Notverordnung der Regierung gefallen. Rücktritt des Geſamtkabinetts Finanzminiſter Dr. Schmelzle hat unmittel⸗ bar im Anſchluß an die entſcheidende Abſtimmung dem Miniſterpräſidenten Dr. Held ſeinen Rücktritt angezeigt. Nach der Plenarſitzung erklärte Dr. Held dem Landtagspräſidenten ſchriftlich die Demiſſion des Geſamtkabinetts. Größte Sparsamkeit im Staatshaushalt In einer Bekauntmachung ſämtlicher bayeriſcher Miniſterien über den Vollzug des Staats⸗ haushaltes für 1930 wird beſtimmt, daß al le Ausgaben, die nicht unabweis bar not⸗ wendig ſind, unterbleiben. Die unvermeid⸗ baren Aufwendungen und Leiſtungen ſind ſolange als möglich hinauszuſchieben. Leiſtungen freiwilliger Natur können erſt am Schluß des Rechnungsjahres verabfolgt werden. Beamte, die zur Auweiſung von Zahlungen ermächtigt ſind, haben genau zu prüfen, im April, als die Schlachtſteuer auftauchte, noch nie⸗ mand etwas von Reichstagswahlen gewußt habe. Die ob die Ausgabe nicht vermieden oder zurückgeſtellt werden kaun. Die Kaſſen dürfen Zahlungen nur Die Die Aebertriebener Wirtjchaftspeſſimismus Kanadas Jollpläne Telegraphiſche Meldung — Ottawa, 20. Auguſt Der kanadiſche Miniſterpräſident erklärte in einer Unterredung mit einem Preſſevertreter, er werde das mögliche tun, die Zolltarife ſo zu geſtalten, daß ſie den kanadiſchen Erzeugern den inneren Markt ſicherten. Die Aufhebung der Tarif⸗ ſkala ſei der erſte Schritt. Der franzöſiſch⸗kanadiſche Handelsvertrag werde durchgehend geändert oder gekündigt werden und in derſelben Weiſe würden die Verträge mit 20 Ländern, bei denen die günſtigen Beſtimmungen des franzöſiſch⸗kanadiſchen Vertrages nur ausnahmsweiſe angewendet werden, abgelehnt werden. Preistreibereien für Lebensmittel in Nordamerika Der„Daily Telegraph“ meldet aus Newyork: Bei der amtlichen Unterſuchung der zu hohen Lebens⸗ mittelpreiſe in Newyork erklärten mehrere als Zeu⸗ gen vernommene Kleinhändler, daß ſie von unbe⸗ kannten Männern warnend aufgefordert worden ſeien, Ankäufe von Milch, Butter, Eiern und andern Lebensmitteln bei gewiſſen Großhändlern zu unter⸗ laſſen, da deren Preiſe zu niedrig ſeien. Händler, die die Warnung unbeachtet ließen, erklärten, ihre Chauffeure ſeien von Bandenmitgliedern überfallen worden, die die Gummireifen der Autos zerſchnitten und die Waren vernichtet hätten. Einige Milchhänd⸗ ler ſagten aus, daß ſie vor einer Woche durch Todes⸗ drohungen gezwungen worden ſeien, einen Dollar mehr für jede 10 Gallonenkanne Milch zu bezahlen. Einer„Exchange“⸗Meldung aus Chicago zufolge gab der Polizeidirektor von Evanſton(Illinois), der Heimatſtadt des Generals Dawes, zu, daß er von dem„Erpreſſerkönig“ Jack Zuta Beſtechungs⸗ gelder angenommen habe. FFFFTFUFTUTCTCTCTCTCTCTCTCCòCbCbCbCGFCFbFCTUÿäÿͤooGWGVGVVGVTVCVCVPVCVFCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVVCVCVCVVVVVVVVPPVVVPVUVCVVVCVVVCVCVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVCVVVVCVVVV inſoweit leiſten, als ihnen ein Kredit oder eine Zahlungsermächtigung des Finanzminiſteriums er⸗ teilt iſt. Den rechtzeitigen Eingang der ſtaatlichen Einnahmen ſind die größte Sorgfalt zu widmen. Be⸗ amte, die den Beſtimmungen zuwiderhandeln, ſind dem Staate gegenüber perſönlich haftbar. Bürgerliche Einheitsliſte in Braunſchweig Die Beſtrebungen zur Bildung eines Bürger⸗ blocks zur bevorſtehenden Landtagswahl in Braunſchweig ſind zum Abſchluß gekommen. Eine Bürgerliche Einheitsliſte iſt aufgeſtellt, die heute ver⸗ öffentlicht wird. Der gemeinſame Wahlaufruf, der zum Kampf gegen den Marxismus auffordert, iſt von folgenden Parteien und Vereinigungen unter- zeichnet: Chriſtlich⸗Rationale Bauern⸗ und Land⸗ volk⸗Partei, Deutſchnationale Volkspartei, Deutſche Volkspartei, Zentrumspartei, Braunſchweigiſcher Landbund, Bürgerbund, Vereinigter Mittelſtand, Braunſchweigiſcher Landesverband landwirtſchaft⸗ licher Vereine e.., Landesverband Braunſchweigi⸗ ſcher Hausfrauenvereine. Politiſches Attentat in Kowno Telegraphiſche Meldung — Memel, 20. Auguſt. Nach einer Meldung des„Memeler Dampfbootes“ wurde der Chef der litauiſchen Kriminalpolizei, Oberſt Ruſteika, durch drei Dolchſtiche ſchwer ver⸗ wundet. Die beiden Täter, Studenten, wurden auf der Flucht verhaftet. Einer von ihnen, ein ge⸗ wiſſer Gaitkevicius, war von Ruſteika bei der Räumung der Wohnung des früheren Miniſterpräſi⸗ denten Woldemaras in der Staatsbank als Zeuge hinzugezogen worden. Die Studenten ſollen bei ihrer Vernehmung an⸗ gegeben haben, daß im ganzen zwölf Perſonen ermordet werden ſollten, darunter zwei Miniſter, namhafte Führer der Tautininkai, einige Beamte und Offiziere. 2 2 Chinas Kommuniſten Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke Wer von chineſiſchen Kommuniſten hört oder lieſt, wie ſie als Heeresgruppen von Zehntauſenden Städte und Provinzen bedrohen, ſtellt ſich unwill⸗ kürlich politiſch zuſammengefaßte Organiſationen nach ſowjetruſſiſchem Muſter vor. Und ſicherlich bleibt Moskau der Drahtzieher. Auch die jetzigen „kommuniſtiſchen“ Stürme in China kommen nicht von ungefähr, denn die Verhandlungen der Bolſche⸗ wiſten mit den z. Zt. regierenden Chineſen über die Oſtbahn ſind vor kurzem geſcheitert. Direkt unter⸗ ſtützen kann Moskau gegen Nanking nicht den ruſſen⸗ freundlichen Marſchall Feng Yü Hſiang, denn er iſt mit dem ruſſenfeindlichen Yen verbündet. Da ſteht der chineſiſche Süden den ruſſiſchen Kommuniſten doch näher. Sie haben es dort mit keiner feſten ver⸗ antwortlichen Organiſation, ſondern mit zuſammen⸗ gelaufenem Volk zu tun, das noch von der Zeit des ruſſiſchen Beraters Borodin her den Rubel kennt und überaus empfänglich iſt; denn Chinas Kom⸗ muniſten ſind dem Begriff nach keine und haben mit den ruſſiſchen nichts als den Namen gemeinſam. Die ſogenaunte„rote Armee“ Chinas datiert vom Jahre 1927, als die Nationaliſtiſche Partei mit der Wuhan⸗Partei kämpfte. Damals ſonderte ſich unter ruſſiſchem Einfluß eine dritte, ganz radikale Gruppe ab, die— einſtweilen noch politiſch organiſiert— in den Propinzen Hupeh, Kiangſi und Kiangſee die Landleute aufhetzte. In der Provinz Hunan erhielt ſich auch eine Kerntruppe von 20 000 Bewaffneten, die ihre Zeit abwarteten. Dieſe ſchien ihnen jetzt — wieweit auf Anſtiften ruſſiſcher Agenten, weiß natürlich keiner— durch den Verlauf des chineſiſchen Marſchallkrieges, der die regulären Kräfte band und nach Norden abzog, gekommen zu ſein. Außer dem ruſſiſchen Rubel, der allgemeinen Not und der Ausſicht auf ſchönes Plündern, iſt es das chineſiſche Räuberunweſen, was die Zahl der„Kom⸗ muniſten“ ſtets auffüllte, ſodaß man ſie ſeit 1929 wieder politiſch zu fürchten hatte, obwohl man die ruſſiſchen Führer nach Möglichkeit verjagt hatte. Schätzt man doch noch heute, gewiß mit Uebertrei⸗ bung, die Kopfſtärke der mehr oder minder be⸗ waffneten Banditen in ganz China auf—2 Millio⸗ nen. Nun zieht ſich alles aus den Verſtecks im In⸗ nern zum reichen Yangtſe⸗Tal hin und dieſes hin⸗ unter, ſodaß anſtelle der ohnmächtigen Nanking⸗ Regierung die fremden Mächte wenigſtens für die Ihrigen ſorgen müſſen; denn zwiſchen Kommuniſten und Räubern iſt höchſtens der eine Unterſchied in China, daß letztere ſtatt regelmäßiger Beſtechung das Geiſel⸗Syſtem bevorzugen, überhaupt gemäßigter d. h. etwas beſſer ſind: ſie kamen zum Raub meiſt aus Not, nicht aus Gier, infolge Aufhetzung. Und wir dürfen nicht vergeſſen, daß die chineſiſchen Dynaſtien meiſt einen unternehmenden Räuber⸗ hauptmann zu Ahnherrn hatten. Sie alle wollen ihre Ziele durch Schrecken erreichen, ſind alſo Terro⸗ riſten. Das iſt das einzig Verbindende, gleichviel ob diejenigen, die ſich Kommuniſten dem Rubel zuliebe nennen, ihre Erpreſſung als Abgabe oder Steuer be⸗ zeichnen. Derartiges iſt nur möglich bei einem ſo paſſiven Volk wie dem chineſiſchen. Der augenblick⸗ liche Sturm auf das Yangtſe⸗Tal und andere öſtliche Gebiete erklärt ſich z. T. auch aus der Abneigung des Banditen, in ſeiner engeren Heimat, wo ihn der Geiſt der toten Ahnen bedroht,„kommuniſtiſch“ tätig zu ſein. Die Nachbarprovinz iſt für ihn beinahe ſchon Fremde. Der chineſiſche Wirrwarr iſt ja in dieſem Ausmaß nur verſtändlich durch den Mangel an Straßen und Eiſenbahnen. Konnte man doch vor einem Jahrzehnt ſelbſt von Tientſin nach Peking noch keine leidliche Autoſtraße benutzen. Wie ließe ſich alſo einſtweilen von einem neuen„Einheitsſtaat“ China reden! Die ſowjetruſſiſche Saat iſt aus dieſen, aber noch weiteren Gründen ſo ſchwer aus China zu beſeiti⸗ gen: die Zuwege durch Zentralaſien, Indien und Indochina ſind mehr und mehr unter geheimen ruſſt⸗ ſchen Einfluß gekommen. Im Norden ſorgt der mandſchuriſch⸗japaniſche Gegenſatz dafür, daß die Bolſchewiſten nicht recht unterdrückt werden können. In Charbin ſind jetzt wieder 2000 ruſſiſche Flücht⸗ linge angelangt, meiſt Landleute aus den Amur⸗ ö 1 2. Seite/ Nummer 382 Mittwoch, 20. Auguſt 1930 und Transbaikal⸗Bezirken, ohne Mittel, ohne Hoff⸗ nung, während 168 deutſche Rußland⸗Flüchtlinge im vorigen Jahr von Charbin nach den Vereinigten Staaten verſchifft werden konnten und weitere 200 jetzt auf Nord⸗ oder Süd⸗Amerika hoffen durften bezw. dürfen. Jene aber ſind kein Wall gegen die weſtliche Kommuniſtengefahr, ſchwächen im Gegen⸗ teil die Reihen der beſſeren Charbiner Weißruſſen, die ſich ſchon ganz ohne Bedienung zu behelfen ſuchen. Sind die ſogenannten Kommuniſten Chinas nach allem keine innerlich zuſammenhängende Macht, ſo helfen doch nur Gewehre gegen die ihrigen. Ein ſchlagkräftiger General muß führen. Der mandſchu⸗ riſche Marſchall Tſchang Hſueh Liang wartet die Nie⸗ derlage und Schwächung der anderen Kollegen ab. Dem Nankinger Tſchiang Kal Tſchek haben die Ban⸗ kiers Schanghais und die Kaufleute der Provinz Tſchekiang den Kredit geſperrt, ſodaß er ſich nur mit Mühe der andrängenden Generale Feng und Yen noch erwehrt. An ſeine Stelle wollen die Aelteren in ſeiner Kuomingtang⸗Partei jetzt Sun Kua ſetzen, den Sohn des verſtorbenen Dr. Sun Nat Sen. Haben doch die Arbeiter⸗Unionen Süd⸗Chinas und die einſt ſo ſehr unterſtützten chineſiſchen Partei⸗Organiſationen im Ausland, vor allem die der Studenten, längſt mit ihm gebrochen, von wenigen Ausnahmen abgeſehen—, Bei ſolchen„Kommuniſten“⸗Unxuhen ſehnt ſich auch das Ausland nach irgendeiner Form chineſiſcher Einigung und Befriedung und läßt es entſprechend an ſtiller Intervention, die von amerikaniſcher Seite bald eine laute zu werden ſcheint, nicht fehlen. Re⸗ ſigniert aber bleiben ſich alle der alten Wahrheit be⸗ wußt, daß man ein Pferd wohl ans Waſſer führen, es jedoch nicht zwingen kann, daraus zu trinken. Für die große Maſſe der Chineſen, die den Kommuniſten und Banditen zulaufen, läßt ſich ſolche Spruchweis⸗ heit immerhin vertreten. Mit größter Sorge ſchaut natürlich das Kaiſerreich Japan auf die kommuniſtiſchen Horden Chinas, zu⸗ mal ſich immer mehr herausſtellt, daß der fernöſt⸗ liche Kontinent für das kleine übervölkerte Inſel⸗ land die einzige Rettung bedeuten würde, ſelbſt wenn man nicht an Annextonen, ſondern nur etwa an Japans fortſchreitende Induſtrialiſierung denkt. Von ſeiner Ausfuhr entfallen 42 v. H. auf die Ver⸗ einigten Staaten(meiſt Seide), 27 auf China, 15 auf Indien und das übrige Aſten, 8 auf ganz Europa und weitere 8 auf die anderen Länder zuſammen. Mehr braucht man nicht zu wiſſen, Soeben haben ſich die führenden japaniſchen Banken zu einer Induſtrie⸗ Korporation mit 10 Millionen Anfangskapital zu⸗ ſammengetan, um das japaniſche Geſchäft zu beleben. Nach China hin, wenn dort Kommuniſten hauſen? Daß es keine richtigen ſind, weiß Japan; aber für Kapital ſind die einen wie die anderen die richtigen. Das ſelbſtbewußte echte China indeſſen wird der Räuber ebenſo wie der Kommuniſten am Ende Herr werden; es iſt nur eine Frage der Zeit, und ein paar Jahrhunderte bedeuten für China nicht viel. — Deutſchland und die Memeldiktatur a Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 Berlin, 20. Auguſt. die, Reichsregierung iſt mehrfach aufgefordert worden, in der Angelegenheit der Neuernennung des Memeldirektoriums, deſſen Zuſammenſetzung für die deutſche Bevölkerung im Memelgebiet eine neue schwere Brüskierung bedeutet, Schritte zu unternehmen, ſei es in Kowno, ſei es in Genf beim Völkerbund. In der Wilhelmsſtraße teilt man ſelbſtverſtändlich die Entrüſtung über das dem Memel⸗ land zugefügte neue Unrecht, erklärt auf der andern Seite, daß vorerſt für ein diplomatiſches Vorgehen die formellen Möglichkeiten fehlen. Au ſich hat der Präſident ordnungsgemäß den Gouver⸗ neux ernannt, der wiederum die Mitglieder des Di⸗ rektorlums beſtimmt habe. Sache des Landtags ſei es nunmehr, dem Direktorium ſein Vertrauen auszuſprechen oder nicht. Da der Land⸗ tag, der natürlich der neuen Regierung ſein Miß⸗ trauen bekunden werde, aber erſt am 26. Auguſt zu⸗ ſammentrete, ſo müſſe deſſen Votum abgewar⸗ tet werden, ehe die Reichsregierung von ſich aus etwas unternehmen könne. Wieder deutſche Garniſonen In einer von über 100 Vertretern aus Stadt und Land beſuchten Vertreter⸗Verſammlung der Deut⸗ ſchen Volkspartei der Pfalz wurde nach Referaten des Landtagsabgeordneten Burger und des Reichstagsabgeoroneten Dr. Zapf über die poli⸗ tiſche Lage im Hinblick auf die kommenden Reichs⸗ tagswahlen folgende Entſchließung angenommen: „Die Bewohner der Pfalz fühlen ſich in ihrer Sicherheit bedroht durch die Drohreden und vor allem auch durch die bevorſtehenden großen franzöſiſchen Herbſtmanöver im benachbarten Lothringen. Der Vertretertag der Deutſchen Volkspartei der Pfalz bittet deshalb die deutſche Regierung dringend, für die Sicherheit unſeres entwaffneten Grenz⸗ gebietes beſorgt zu ſein. Sie möge bei den ſchwe⸗ benden Verhandlungen in Genf dahin wirken, daß die vertragliche Abrüſtung der uns bedro⸗ henden franzöſiſchen militäriſchen Kräfte nicht ver⸗ zögert wird. Sei dies nicht zu erzielen, ſo müßte von unſerer Seite verlangt werden, die Parität da⸗ durch herzuſtellen, daß durch die Zulaſfſung deutſcher Garniſonen in dem ſchutzloſen pfälziſchen Grenzgebiet deſſen Sicherheit gewähr⸗ leiſtet werden kann.“ Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Pfalz fordert Grenzverletzungen durch Franzoſen Vor einiger Zeit konnten wir berichten, daß un⸗ weit der Grenze auf pfälziſchem Boden eine Granate niedergegangen war, die vom fran⸗ zöſiſchen Schießlatz Bitſch herüberkam. Nun erfährt man, daß einige Zeit darauf zwei franzöſiſche Offi⸗ ziere in Uniform die Grenze überſchritten und nach Eppenbrunn kamen, um ſich dort bei der Forſt⸗ behörde wegen dieſes Vorfalles zu entſchul⸗ digen. Sie erklärten auch ihre Bereitwilligkeit, unter Zuhilfenahme einiger franzöſiſcher Soldaten den Blindgänger entfernen zu laſſen. Dieſes„Ent⸗ gegenkommen“ der franzöſiſchen Offiziere wurde natürlich abgelehnt, worauf ſich die beiden Offiziere wieder auf franzöſiſches Gebiet begaben. Kurz da⸗ nach wurde von Nürnberg ein Feuerwerkoffizier beordert, der in Begleitung einer Abteilung Schupo nach Eppenbrunn kam, den Blindgänger aus dem Boden holen und ſprengen ließ. Von Waldarbeitern wurden nunmehr in jüngſter Zeit wahrgenommen, daß franzöſiſche Offiziere die Grenze überſchritten, um von pfälziſchem Boden aus die Flugbahn der Bitſcher Geſchoſſe zu beobachten. Es ſcheint alſo, daß die Franzoſen niit der Reſpektierung der deutſchen Grenze es nach wie vor nicht ſonderlich genau nehmen. Anklare Lage am Ararat Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 20. Auguſt Der türtiſch⸗perſiſche Grenzkonflikt bleibt nach wie vor völlig unüberſichtlich. Während von Teheran aus erklärt wird, daß von einer Grenz⸗ überſchreitung türkiſcher Truppen nichts bekannt ſei, liegen jetzt auch engliſche Konſulberichte aus Täbris vor, die eine ſolche Grenzüberſchreitung als nicht vorliegend bezeichnen. Gleichzeitig meldet die„Ti⸗ mes“ aus Konſtantinopel:„Der Bericht, den eine Nachrichtenagentur aus Angora verbreitet hat, wo⸗ nach türkiſche Truppen in der vergangenen Woche in perſiſches Gebiet einmarſchiert ſeien, wird hier nicht beſtätigt und gilt als falſch.“ Wie die Tatſachen wirklich liegen, iſt alſo zur Zeit nicht erkennbar. Dagegen iſt aus den verſchie⸗ denen Dementis klar zu erſehen, daß weder in Perſten noch in der Türkei Konfliktsbereitſchaft be⸗ ſteht. Die„Times“ ſtellt heute offenbar auf Grund amtlicher engliſcher Informationen den letzten Auf⸗ ſtand der Kurden zuſammenfaſſend dar und wendet ſich dabei nochmals gegen die Gerüchte, in denen England eine Begünſtigung der Aufſtän⸗ diſchen zugeſchrieben worden iſt. Das Blatt weiſt darauf hin, daß ſowohl in dem franzöſiſchen Mau⸗ datsgebiet Syrien, wie in dem Irak zahlreiche Kur⸗ den wohnen, auf die die Erregung bereits in gewiſ⸗ ſem Sinne übergegriffen habe. Sowohl die franzöſiſche wie die engliſche Mandatsverwaltung hätten Schritte unternommen, um die Kurden in ihrem Gebiet zu beruhigen. Jedenfalls ſei Türken bekannt, daß die perſiſche Regierung im nahen und mittleren Oſten vor allen Dingen Friede brauche. Die erwähnten Gerüchte hätten denn auch weder in der Türkei noch in Perſien Glauben gefun⸗ den. Die Rebellion ſelbſt ſei vor allem durch ehemalige türkiſche Offiziere kurdiſcher Abſtammung hervorgerufen worden, die größtenteils aus der Türkei geflohen, oder von dort ausgewieſen worden ſeien. Ihr Plan, den geſamten Kurdenſtamm zum Aufruhr zu veranlaſſen, ſei fehlgeſchlagen. Aber ſie erhielten dennoch genügende Unterſtützung von ihren Stammesgenoſſen, um der Türkei ſehr unangenehm zu werden. es den Der Grenzſtreit ſei dadurch zu erklären, daß die Stellungen der Aufſtändiſchen im Gebiet des Ararat von türkiſcher Seite unzugänglich ſeien, während von perſiſchem Gebiet aus Wege zu dieſen Stellungen führen. Die„Times“ weiſt auf die Schwierigkeit hin, daß die perſiſche Armee nicht ſtark genug ſei, die Kurden niederzuwerfen, ohne gleichzeitig an⸗ dere Grenzen zu entblößen. Das Blatt glaubt, daß der neue türkiſche Botſchafter in Teheran, der ſoeben dort eingetroffen iſt, neue Methoden der Zu⸗ ſam menarbeit vorſchlagen werde, die zwar nicht in einem neuen Vertrag niedergelegt zu ſein brau⸗ chen, aber doch zu praktiſchen Erfolgen gegen die Kurden führen würden. Die Manser in Lothringen Paris, 20. Auguſt. Nachdem Kriegsminiſter Maginot nunmehr die notwendigen Anordnungen getroffen hat, um im Zuſammenhang mit der Kinderlähmungsepidemie im Elſaß und in Lothringen einige Truppenteile auszutauſchen, werden die großen lothringiſchen Manöver an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze in wenigen Tagen in vollem Umfang beginnen. Im Ganzen werden 23 Infanteriebataillone, 9 Schützenbataillone, 2 Diviſionsartillerieregimenter, 5 ſchwere Artillerieregimenter, 32 Kavallerieſchwa⸗ dronen und die dazu gehörenden Minenwerfer und Genteformationen teilnehmen. Zur Tarifkündigung im Ruhrbergbau — Eſſen, 20. Auguſt. Wie wir erfahren, hat der Schlichter Prof. Brahn die Parteien auf kommenden Montag nachmittag zu Schlichtungsverhan d⸗ lungen eingeladen. Die Parteiverhandlungen fin⸗ den am gleichen Tage vorher ſtatt. Sechs Todesopfer eines Vulkanausbruches — Tokio, 20. Auguſt. Tödlich verunglückt ſind beim Beſteigen des Aſama ſechs japaniſche Touriſten, unter ihnen zwei Frauen. Sie wurden das Opfer eines plötzlichen Lavaausbruches des Vulkans. Der Ausbruch war von einem ſtarken Erdbeben in der ganzen Umgebung des Berges begleitet. Ein Stück Reichsreform Das neue Reichs verwaltungsgericht Drahtbericht unſeres Berliner Büros 2 Berlin, 20. Auguſt. Mit der Annahme des Geſetzentwurfes über das Reichsverwaltungsgericht, der geſtern vom Reichskabinett verabſchiedet wurde, iſt gewiſſer⸗ maßen ein Stück Reichsreform vorweg ge⸗ nommen worden, das ſchon lange vor dem Krieg geplant war. Zwei Entwürfe, von denen der eine im Jahre 1922, der andere im Jahre 1926 den parla⸗ mentariſchen Inſtanzen vorlagen, haben deren Bil⸗ ligung nicht gefunden. Der Reichsſparkommiſſar, der zunächſt gegen die Errichtung eines beſonderen Reichsverwaltungsgerichts war, hat ſich inzwiſchen davon überzeugt, daß durch ein ſolches Reichsver⸗ waltungsgericht am beſten dem Gedanken der Spar⸗ ſamkeit gedient werde. Die zahlreichen Streitig⸗ keiten auf dem Gebiete des Verwaltungsrechts wer⸗ den in Zukunft von einer einzigen autoritativen Stelle geklärt werden, ſodaß es nicht mehr nötig ſein wird, ſich über die zahlloſen Abweichungen unterwor⸗ fene Judieatur von etwa ſechzehn Landesverwal⸗ tungsgerichten zu vertiefen. Der geſtern angenommene Entwurf ſieht die Uebernahme der Funktionen des preußiſchen Oberverwaltungsgerichts durch das Reichsverwaltungsgericht vor. Er gliedert ſich in vier Teile, von denen der erſte die Ver⸗ faſſung, der zweite die Zuſtändigkeit, der dritte das Verfahren und der vierte die Koſten und Gebühren beim Reichsverwaltungsgericht behandelt. Als Sitz der neuen Inſtitution iſt Berlin beſtimmt. Ge⸗ plant iſt die Bildung von Senaten, die mit fünf Mitgliedern beſetzt werden ſollen. Bei Meinungs⸗ verſchiedenheiten hat ein beſonderer großer Senat, nicht wie beim Reichsgericht das Plenum der Senats⸗ mitglieder, zu entſcheiden. i Von beſonderer Bedeutung iſt die Beſtimmung, daß auf Antrag einer Landesregierung der Reichsminiſter des Innern das Reichsverwal⸗ tungsgericht als oberſte Spruchbehörde einſetzen kann, auch für Streitigkeiten, die zu den Zuſtändig⸗ keiten des betreffenden Landesverwaltungsgerichtes gehören. Weiter iſt hervorzuheben die Beſtimmung, nach der vom Staatsgerichtshof einſtweilige Verfügungen uicht erlaſſen werden dürfen. Das Reichskabinett war der Auffaſſung, daß es nicht Aufgabe des Staatsgerichtshofes ſein könne, für die Dauer eines Rechtsſtreites dem Reich ſein Verhalten vorzuſchreiben. Auch ſei es unzuläſſig, daß die Ver⸗ antwortung, die die Regierung dem Reichstag gegen⸗ 1 habe, durch den Staatsgerichtshof übernommen werde. Letzte Meloͤungen Schweres Motorradunglück — Bad Kreuznach, 20. Auguſt. Ein ſchweres Motorradunglück, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich auf der für den Kraftwagenverkehr zurzeit geſperrten Boſenheimer Straße. Der 26jäh⸗ rige Landwirt Hahn aus Gau⸗Weinheim überfuhr alle Sperrzeichen und rannte mit ſeinem Rad in einen Erdhaufen. Der Soziusfahrer, der 22jährige Bäckergeſelle Klepper aus Gau⸗Weinheim, wurde acht Meter weit fortgeſchleudert und blieb mit geſpaltenem Schädel tot liegen. Hahn ſelbſt wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus geſchafft. Der Fernflug Berlin Tokio — Königsberg, 20. Aug. Der japaniſche Flieger Seiji Voſhihara, der heute früh um 5,44 Uhr auf dem Flugplatz zu einem Flug Berlin Tokio geſtartet war, iſt auf ſeiner erſten Etappe in Königs⸗ berg um 9,50 Uhr auf dem Flugplatz Devau ein⸗ getroffen und um 11,30 Uhr zum Weiterflug ge⸗ ſtartet. Allerlei euftiges aus dem trockenen Finnland Von Guſtay Melle Es wird unſere Leſer intereſſieren, etwas von dem Lande zu hören, das wirtſchaftspolitiſch gegenwärtig für uns beſonders wichtig iſt. Schriftleitung. Wir kamen wieder einmal mit unſerem Dampfer in Helſingfors an. Die ſonſt ſehr ſcharfe Re⸗ viſion durch die Zollbehörde war dieſes Mal ober⸗ flächlich. Den Grund hierfür ſollten wir bald er⸗ fahren. Zollſtreifen auf See hatten einen Schmug⸗ geldampfer aufgebracht, der zwar außerhalb der finniſchen Hoheitsgrenze aber doch weit innerhalb der durch das Randſtaaten⸗Abkommen über den Al⸗ koholſchmuggel feſtgeſetzten Zwölf⸗Seemeilengrenze angetroffen worden war. Dieſes Schiff ſah wie die übrigen Hochſeefiſch⸗ dampfer aus und zeigte die griechiſche Flagge. Die finniſche Zollbehörde hatte einen ſolchen fetten Fang noch nie gemacht. Das ganze Zollamt war zur Be⸗ wachung dieſes Dampfers auf den Beinen. Schmun⸗ zelnd erzählten die Beamten von der ungeheuren Menge Kiſten mit Weinbrand, Likören und reinem Alkohol. Zudem war die Aufbringung ohne Pulver und Blei und ohne das Knattern von Maſchinen⸗ gewehren geglückt. Leider ſollten ſich die finniſchen Zollbeamten nicht lange ihrer reichen Beute erfreuen. Am folgenden Tage mußte ſie die Beſchlagnahme des Schiffes wieder aufgeben, da Griechenland das Rand⸗ ſtaatenabkommen über den Alkoholſchmuggel nicht mit unterzeichnet hatte und die Beſchlagnahme außerhalb der finniſchen Hoheitsgrenze erfolgt war. Der Kapitän des Schiffes machte Schadenerſatzforde⸗ rungen wegen des entſtandenen Zeitverluſtes und wegen der Unkoſten des unfreiwilligen Aufenthaltes geltend. Dieſes Vorkommnis war wie ein Lauffeuer in der ganzen Stadt bekannt geworden. Wer von der Bevölkerung Gelegenheit hatte, kam zum Hafen ge⸗ laufen und beſtaunte wehmütigen Auges den Grie⸗ chen mit dem koſtbaren Naß. Dieſen Hafenbeſuch machten ſich viele unſerer finniſchen Bekannten zu Nutze, um uns einen Beſuch an Bord abzuſtatten. Denn wie ſie wußten, führten wir eine beſcheidene Menge von deutſchem Flaſchen⸗ bier bei uns, das die Zollbehörde für den Genuß der Beſatzung meines Schiffes freigelaſſen hatte. Wohl kann der Finnländer durch den Schmuggel Schnaps hinten herum erhalten. Aber Bier, und vor allem deutſches Bier, iſt für ihn ein unerreich⸗ barer Genuß. Ich ſchaute dem luſtigen Treiben zu. Das Kom⸗ men und Gehen an Bord nahm kein Ende. Nach meiner Berechnung hätte das von der Zollbehürde freigelaſſene Bier ſchon läugſt ausgetrunken ſein müſſen. Aber immer noch ſchenkte der Steward die Gläſer voll. Wo war die heimliche Quelle? Ich ſollte ſie bald finden. Einer meiner Seeleute hatte noch vor der Zollreviſion in Vorahnung der kom⸗ menden Dinge einige Fäſſer mit Bier ſchön bunt angeſtrichen, um der finniſchen Zollbehörde Waſſer⸗ fäſſer vorzutäuſchen, wie ſie ja jedes Schiff mit dich führt. Der Anſtrich erfüllte vollkommen ſeinen Zweck. Zu unſeren ſtändigen Bordgäſten zählte ein wohlhabender Finnländer, welcher der finniſchen Prohibitionspartei angehörte und dieſe er⸗ heblich mit Geld unterſtützte. Er war nichts anderes als ein Alkoholſchmuggler, der vor aller Oeffentlich⸗ keit erzählte, welch wertvolles Geſchäft das Alkohol⸗ verbot für ihn erbrachte. Am Abend desſelben Tages traſen wir uns in einem großen Reſtaurant in Helſingfors wieder. Der Schmuggler war in animierter Geſellſchaft. Ge⸗ trunken wurde„ſtarker Tee“, nach dem alten Rezept „Viel Rum und wenig Waſſer“. Trotz vielem Zu⸗ reden war ich nicht zu bewegen, an dem Tiſche mit⸗ zuhalten; ich trank nur reinen Tee. Von der Bedie⸗ nung wurde ich zweimal gefragt, ob ich wirklich nur Tee haben möchte. 5 Kurz nach mir nahm an einem benachbarten Tiſche ein anderer Fremder Platz, der von einigen meiner Tiſchgäſte ſofort als ein höherer Polizeibeamter er⸗ kannt wurde und noch dazu nach den Ausſagen meiner Bekannten wirklich„trocken“ ſein ſollte. Um ſo größer war mein Erſtaunen, als dieſer Fremde gleichfalls ſtarken Tee beſtellte. Die Bedienung, die den Fremden nicht erkannte, ſervierte anſtands⸗ los„viel Rum und wenig Waſſer“. Das dampfende Getränk ſtieg dem Polizeibeamten ſo in die Naſe, daß ex eiligſt von ſeinem Tiſche aufſprang, das Lokal ver⸗ ließ und kurz darauf mit zwei Poliziſten zurückkehrte. Dieſe Zeitſpanne hatte aber für unſeren Alkohol⸗ ſchmuggler genügt, um das verbotene Getränk des Polizeibeamten mit meinem Tee auszutauſchen. Der Polizeibeamte ließ den Beſitzer des Lokals kommen, und in ſeiner Gegenwart mußten die beiden Poliziſten den ihm vorher ſervierten ſtarken Tee koſten. Sie konnten aber trotz beſtem Willen nur finden, daß es reiner, geſüßter Tee war. Dieſes wäre dem Wirt beinahe verhängnisvoll geworden, denn der Zucker ſtand unberührt auf dem Tiſche des Po⸗ ligeibeamten. Inzwiſchen hatte das bedienende Fräu⸗ lein die allgemeine Aufregung benutzt, um auf unſe⸗ rem Tiſche ſämtliche Gläſer eiligſt wegzuräumen. So unüberlegt ſie vorher ohne weiteres dem Fremden ſtarken Tee ſervierte, ſo raſch machte ſie ihren Fehler wieder gut. Am Abend wurde der gute Verlauf des peinlichen Vorkommniſſes noch kräftig gefeiert. Ich habe mich mit Rückſicht auf die Beliebtheit und Achtung, die gerade die deutſchen Seeleute in Finnland in großem Maße genießen, nicht entſchließen können, das finniſche Geſetz zu mißachten. Ich könnte noch viele Beiſpiele anführen, die das Sinnwidrige eines derartigen Verbotsgeſetzes bewei⸗ ſen. Es wird beinahe überall in Finnland übertreten. Dieſe Tatſache zeigt, daß man dem Schaden, den übermäßiger Alkoholgenuß unbedingt für ein Volk hat, auf andere Weiſe entgegentreten muß. Das Verbotsgeſetz hat auchkeine Beſſerung der ſozial⸗ſittlichen Zuſtände zur Folge gehabt. Wer auf den Alkoholgenuß nicht verzichten kann, verſchafft ſich dieſen auf allen möglichen krum⸗ men Wegen. Sehr oft muß er dann, zu ſpät für ſeine Geſundheit, erkennen, daß ihm ſchlechter Alkohol oder gar Methylalkohol verkauft worden iſt. r Kunſt und Wiſſenſchaſt Tagung der Deutſchen Daute⸗Geſellſchaft. Die Deutſche Dante⸗Geſellſchaft hält ihre Jahres⸗ tagung am 6. und 7. September in Weimar im Hotel Fürſtenhof ab. Vorſitzender der Geſellſchaft iſt Prof. Dr. Walter Goetz in Leipzig. Die Mit⸗ gliederverſammlung findet am 6. September nach⸗ mittags ſtatt. Daran ſchließt ſich ein Vortrag von Dr. Seiferth„Dantes Dichtung im Lichte ſeiner Philoſophie“. Die Sitzung am 7. September wird eröffnet mit einem Vortrage von P. Expeditus Sch mi dt über„Dante und die Ideale des hl. Franz von Aſſiſi“. Es folgt ein Vortrag von Prof. Dr. Paul Schubring über„Purgatorio und Paradiſo im Bilde des Jahrhunderts“. Zur Tagung wird auch das neue deutſche Dante⸗Jahrbuch, her⸗ ausgegeben von Prof. Dr. Friedrich Schneider, vollendet vorliegen. Einer Anregung des Dante⸗ Kreiſes zufolge wird das Jahrbuch fortan immer einem verdienten und mit der Dante⸗Geſellſchaft verbundenen Mitgliede gewidmet ſein. Aus dieſem Grunde wird der diesjährige Band Prof. Dr. Karl Voßler zugeeignet ſein. AJnternationaler Kongreß der Kunſthiſtoriker. Vom 20. bis 29. September wird in Brüſſel der XII. Internationale kunſtgeſchichtliche Kongreß abge⸗ halten. Er fällt mit den großen Kunſtausſtellungen in Antwerpen, Brüſſel und Lüttich zuſammen. Nach dem„Cicerone“ wird der Kongreß ſich mit kunſt⸗ geſchichtlichen Problemen von der früßhchriſtlichen Zeit bis zur Gegenwart beſchäftigen. Referate wer⸗ den in 4 Sektionen gehalten: 1. Unterricht, Muſeumskunde, 2. Kunſt des Mittelalters in Europa, 3. Kunſt der Renaiſſance und der Moderne, 4. Außer⸗ europätiſche Kunſt und ihre Beziehungen zur euro⸗ päiſchen Kunſt. Das Programm umfaßt außer Arbeitsſitzungen Beſuche der Denkmäler und Samm⸗ lungen in Brüſſel und in der Provinz, Beſuche der Kunſtausſtellungen in Antwerpen, Brüſſel und Lüt⸗ tich, Exkurſionen nach Brügge, Gent, Mecheln, Namur, Löwen und Mons, öffentliche und private Empfänge, eine Galavorſtellung im Theatre Royale de la Monnaide und ein Konzert im Palais des Beaux-Arts. 13 uſt. das vom iſſer⸗ g ge⸗ rieg eine arla⸗ Bil⸗ iſſar, deren iſchen Sver⸗ Spar- eitig⸗ wer⸗ tiven ſein wor⸗ r wal⸗ ndig⸗ ichtes nung, lige irfen. nicht 1 die alten Ver⸗ egen⸗ men — A Mittwoch, 20⁰. Auguſt 1930 — de Rundfunk ſpielt Kriminalpoſizei Die Ergebniſſe der Einbrecherfahndung Die von dem Südweſtdeutſchen Run d⸗ funk veranſtaltete Einbrecherfahndung hat geſtern abend ihr Ende gefunden. In zweifacher Hinſicht ihr Ende gefunden, denn die für die Fahn⸗ dung angeſetzte Friſt war verſtrichen und auch alle Täter gefaßt. Wie ſchon berichtet, ſollte dieſe Fahn⸗ dung eine Probe ſein, ob der Rundfunk zur Feſt⸗ ſtellung von flüchtigen Verbrechern geeignet iſt und ob die Hörer in größerem Maßſtabe dazu heran⸗ gezogen werden können. Rein äußerlich geſehen darf die Frankfurter Sendeleitung dieſe Fahndung als einen Erfolg verbuchen, denn alle drei Täter wurden ohne Mithilfe der Polizei durch Beauftragte der Rundfunk⸗Fahndungsſtelle feſtgenommen und zwar auf Grund der von den Hörern eingelau⸗ fenen Meldungen. Man darf aber nicht außer Acht laſſen, daß die Beſchreibung der Täter in einem Maße erfolgt iſt, wie ſie in der Praxis wohl nie ſtattfinden kann. Jeder Täter hatte ganz beſondere Kennzeichen, auf die immer wieder hingewieſen wurde. Jedes getra⸗ gene Kleidungsſtück wurde eingehend beſchrieben und ſelbſt die Farbe der Kravatte nicht vergeſſen. Daß einer der Diebe vorausſichtlich die Kleidung wechſeln würde, wurde ebenfalls bekanntgegeben. Dazu kam, daß die Bekanntmachungen über eingelaufene Mel⸗ dungen ſtets zu beſtimmten Zeiten erfolgten, ſo daß ſich intereſſierte Hörer ſchon im voraus auf die ganze Veranſtaltung einſtellen konnten. In der Praxis würde eine Durchgabe der Meldungen jederzeit er⸗ folgen müſſen, da die Verbrecher ſtets ihren Aufent⸗ haltsort verändern. Da aber ein Rundfunkhörer nicht dauernd am Apparat ſitzen kann und da die Zuhörerſchaft ſtets wechſelt, kann nicht das Intereſſe erzielt werden, das für ſolche Dinge erforderlich iſt. Allerdings iſt zu bedenken, daß in einem wirklichen Falle der geſamte Polizeiapparat eingreifen und das zublikum nur zur Unterſtützung herangezogen würde. Die große Gefahr bleibt aber ſicher auch noch der Uebereifer des Publikums, der ſich in kriminaliſtiſchen Dingen bemerkbar macht, ſobald zur Mitarbeit aufgefordert wird. In der vorliegen⸗ den fingierten Einbruchsgeſchichte kann zwar von einem gewiſſen Uebereifer nicht geſprochen werden, denn es ſind in den drei Fahndungstagen nur 41 Meldungen eingelaufen. Wirklich eine klägliche Zahl, wenn man die tauſende von Rundfunkhörern in Betracht zieht, die im Frankfurter Sendebezirk intereſſiert wurden. Zu bedenken gibt die Zahl der Meldungen, die in krimi⸗ naliſtiſchem Sinne verwertbar waren. Es waren nur 8 Stück und von dieſen 8 waren Zeinwand⸗ frei, die zur Feſtnahme der Täter geführt haben. Dabei hat einer der Täter eine Rundreiſe über Lin⸗ denfels, Worms, Alzey, Mainz nach Frankfurt zurück gemacht. Erſt nachdem er ſich recht auffällig in einem großen Neſeun ant in Frankfurt gezeigt hatte, wurde ſeine Feſtnahme wenige Stunden vor Ablauf der Fahndung veranlaßt. In welchem Umfange man das Publikum in Zu⸗ kunft durch den Rundfunk zur Verbrecherfahndung heranzieht, wird wohl noch reiflich überlegt werden müſſen. Ob auf Grund dieſer einen Probefahndung ſchon etwas beſtimmtes geſagt werden kann, ſcheint ſehr zweifelhaft, denn im Ernſtfalle ſieht alles ganz anders aus und ein wirklicher Verbrecher wird nicht ſo harmlos ſein, wie die Herren Harmlos, Ungefähr⸗ lich und Immerdran vom Rundfunk. abt⸗ * * Vorſicht beim Umgang mit Spiritus! Zum Heißmachen einer Haarwellmaſchine goß geſtern Vor⸗ mittag eine 26 Jahre alte ledige Hausange⸗ ſtellte in ihrer in den J⸗Quadraten gelegenen Wohnung Spiritus auf einen noch brennenden Spirituskocher. Hierbei übertrugen ſich die Flammen auf den in der Flaſche befindlichen Spiritus, wodurch die Hausangeſtellte Verbrennungen im Geſicht, am Hals und an den Händen davontrug. Die Ver⸗ unglückte mußte ins allgemeine Krankenhaus über⸗ führt werden. Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite. Nummer 382 De verunglickte Quetſchekuche Die Quetſchekucheſäſon hot begonne. Schtatts Brühkardoffel mit Derrfleeſch gibts jetzt Samstags Kardoffelſubb un Quetſchekuche. Un des is was Feines. Awwer die Bäcker ſin net ſo entzückt. Warum? Do liche uff jedem freie Plätzche in de Backſchtubb die Quetſchekuche un wolle gebacke ſein. Erſchdens nemme die Kuche em Ofe zuviel Hitz weg, un zweddens kanns baſſiere, daß die Brüh vum Blech runner un im Ofe ſchbaziere laaft. Un daun hot de Bäcker die Beſcherung. Mei Chriſchtine dragt ihr'n Quetſchekuche net zum Bäcker hin. Seit verzeh Dag hot ſe en neie Gasherd. Dy backt ſe die Kuche deheem. De Kranz un de Grinkobbskuche vor acht Dag war vordrefflich gerode. Heit hot ſe zum erſchdemol in dem neie Herd Quetſchekuche gebacke, un der, ich wills gleich ſage, is mißlunge. „So, Alderle,“ ſecht ſe,„mol her un do die Quetſche ausgekernt. Du derfſcht aach was ſchaffe.“ Mei Alde hot mittlerweil de Deig ausgewellt.„Norr recht dinn,“ ſag ich,„je dinner de Bode is, umſo beſſer un ſaftiger werd de Kuche.“ Dann ſetz ich die Quetſche uff's Blech, hochkant, damit viel druffgehe; denn ſaftig muß der Quetſchekuche ſein, ſunſcht gew⸗ wich nix defor. Mei Fraa ſchiebt's erſchde Blech in de Ofe un klappt's e zu. Noch're Weil guckt ſe, wieweit de Kuche is. Der braucht noch Hitz, ſecht ſe un klappt widder zu. Wie zehn Minude rum ſin, holt ſen raus. Unne iſſer ferdich, meent ſe, awwer owwedruff iſſer noch net öͤurch. Alſo widder nei mit'm. Die Feierung werd ſo gſchtellt, daß die Hitz meh vun owwe runnerfallt. Ich hab ſchun ſo e Vorgfühl ghatt, daß desmol die Sach net richdig klappt. Rich⸗ dich, wie ſie'n rausholt, iſſer uff de Unnerſeit kohl⸗ raweſchwarz.„Fixe Feierbach!“ flucht mei Chri⸗ ſchtine; denn nix kann e Hausfraa meh in Raaſch bringe, als wenn de Kuche net gerät. Wie ſen vum Blech runnermache will, babbt er an un geht net los.„Do helf emol,“ herrſcht ſe mich an. Ich nemm unſer groß Küchemeſſer un fang an loszuſchtochere, Debei rutſcht mer als's Meſſer ixmol aus un die Schbitz kummt owwe zum Vor⸗ ſchein. Endlich hammern losgſchält, awwer wie, frog net. Verfetzt un verriſſe licht'r do, un die Brüh laaft iwwer de Rand nunner.„Ich mecht'n am libbſchde gleich in de Dreckeemer ſchmeiße,“ erboſt ſich mei Alde.„Norre langſam,“ ſag ich,„der Kuche is zit genieße, wenn'n niemand will, ich eſſen ganz allee.“ Jetzt kummt's zwedde Blech an die Reih. Dorch Schade werd mer klug, heeßt's im Schbrichwort. Desmol heizt mei Fraa gleich vun owwe runner. De Kuche backt owwedruff aach ganz großartich, aw⸗ wer unne, ja, jetzt is uff de Unnerſeit de Deifl los. De Kuche will unne net braun werre, er bleibt weiß, wie'n verſchrockener Handkäs. Du liwwer Gytt, denk ich, wie werd's desmol ausfalle! Un wie iſſes worre? De Kuche werd owwedruff braun un immer brau⸗ ner, ſchun kriche die Quetſche ſchwarze Ränder, un zuletſcht war er owwedruff beinoh ſo ſchwarz wie de erſchde unne, während die Unnerſeit käsweiß ge⸗ bliwwe is. Alſo, aach der is verpuſcht. Gewitterkeill—— „Sei ſchtill, Mudder,“ ſecht mei Kleenſchder, „de Babbe ißt den mit de ſchwarze un mir den mit de weiße Kruſcht.“ Un ſo hammers ghalde. Awwer ob er gut gſchmeckt hot, willſcht du wiſſe? Sei nit ſp neigierig!„Awwer gell, Mamme,“ ſecht mei Jingſchder,„'s neegſchde mol loſcht de Quetſchekuche widder beim Bäcker backe.“ A. W. * Selbſttötung durch Gas. In der Nacht zum 19. Auguſt hat ſich ein 35 Jahre alter Buchbinder in ſeiner Wohnung in G1, während ſeine Frau mit den Kindern verreiſt war, mit Gas vergiftet. Grund zur Tat dürfte in Familienzerwürfniſſen zu ſuchen ſein. * Ein Küchenbrand entſtaud in der vergangenen Nacht im Hauſe K 2, 10 aus bis jetzt noch nicht end⸗ gültig feſtgeſtellter Urſache. Beim Eintreffen der um 1,34 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr war der Brand ſchon durch Hausbewohner bis auf einige Funkenneſter gelöſcht. Trotzdem iſt ein Schaden von etwa 100/ entſtanden, da Fußboden, Wände und Möbel beſchädigt wurden. * Hermann Pilz 7. Am vergangenen Sonntag ſtarb in Leipzig der langjährige bekannte zweite Direktor und Syndikus des Verbandes reiſender Kaufleute, Hermann Pilz. Der Verſtorbene, der ſich in ſeiner 33jährigen Tätigkeit um den Verband viele Verdienſte erworben hat, ſtand im 74. Lebens⸗ jahre und lebte ſeit 1924 im Ruheſtand. Kommunale Chronik Der Schwetzinger Gemeindevoranſchlag genehmigt L. Schwetzingen, 19. Auguſt. Nachdem der Ge⸗ meindevoranſchlag in ſeiner erſten Faſſung vom Bürgerausſchuß abgelehnt worden war, ſtand er erneut zur Beratung in der Sitzung am Montag abend. Bürgermeiſter Dr. Trautmann wies einleitend auf die Schwierigkeiten in der Finanz⸗ geſtaltung der Stadt hin und begründete ausführ⸗ lich die Einführung der Bürgerſteuer, deren Er⸗ trag auf 13000 Mk. geſchätzt werde. Auf Grund eines Antrages des Zentrums wurden weitere Ab⸗ ſtriche vorgenommen. Schließlich konnte die Umlage gegenüber der erſten Faſſung von 1,25 Mk. auf 1,15 Mark für das Grundvermögen, von 0,50 Mk. auf 0,46 Mk. für das Betriebsvermögen und von 9,38 Mk. auf 8,61 Mk. für den Gewerbeertrag ermäßigt wer⸗ den. Der Fehlbetrag macht 292 433 Mk. aus und er⸗ fordert zur Deckung 287 Hundertteile der ſteuerlichen Grundbeträge. Der unter größter Einſchränkung aufgeſtellte Etat ſchließt allerdings die Gefahr ein, daß die Mittel vielleicht doch nicht ganz ausreichen werden, zumal die Ausſichten in der Wirtſchaft noch recht ungünſtig lauten. Nachdem die Einführung der Bürgerſteuer mit 36 gegen 23 Stimmen ange⸗ nommen worden war, wurde auch der Gemeinde⸗ voranſchlag mit 53 gegen 6 Stimmen akzeptiert.— Die übrigen drei Vorlagen fanden einſtimmige An⸗ nahme. Es waren dies: Erweiterung der Zuſtän⸗ digkeit des Verwaltungsrates der Städt. Sparkaſſe für Freigebigkeitshandlungen im Rechnungsjahr 1930; Darlehensaufnahme zur Beſtreitung des Auf⸗ wandes zur Verlängerung der Leſſingſtraße mit einem Aufwand von 30 400 Mk.; Verkauf von Bau⸗ gelände zur Erſtellung eines Wohngebäudes im Ge⸗ wann„Röhlichweg links“. * Ladenburg, 18. Auguſt. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Das Ge⸗ ſuch der Wilhelm Rehn Ehefrau um Uebertragung der Wirtſchaftskonzeſſion zum Betrieb der Aufeld⸗ ſchenke auf ihren Namen wird befürwortend dem Be⸗ zirksamt Mannheim vorgelegt, ebenſo das Geſuch des Wendelin Berberich um Erteilung der Er⸗ laubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft„zum Neckar⸗ ſtrand“. Die Schreinerarbeiten und Verlegung eines Holzfußbodens in der Volksſchule werden dem Sub⸗ mittenten Martin Janſon zu ſeinem Angebot über⸗ tragen. Die Spätobſtverſteigerung vom 13. und 14. Auguſt wurde genehmigt. Nachrichten aus Baden Der Univerſitäts⸗Neuban— Der Vollendung entgegen * Heidelberg, 19. Auguſt. Wer vor dem nunmehr fertigen Rohbau der neuen Univerſität(dem ſoge⸗ nannten Shurman⸗Bau) ſteht, ſtaunt wohl über die reſpektablen Ausmaße des wuchtigen Bauwerkes, kann ſich aber kein Bild von den umfangreichen Fundamentarbeiten machen, die durch die ungünſtt⸗ gen Bodenverhältniſſe des ehemaligen Stadtgraben⸗ gebiets bedingt waren. Nach dem Aushub des Haupt⸗ baufundaments— wobei die alte Stadtmauer durch⸗ ſchnitten und z. T. geſprengt werden mußte— wur⸗ den etwa 150 Eiſenbetonpfetler eingebaut mit einem Sohlenumfang von durchſchnittlich 4 4 Meter und Kopfumfängen von 60* 80 Zentimeter bis zu 11 m, deren ſtärkſte eine Laſt von je 250 000 Kg. zu tragen haben. Der Seitenflügel, in dem ſich u. a. der große, etwa 500 Perſonen faſſende Hörſaal be⸗ findet, ruht auf maſſiven Wänden. Während der Sei⸗ tenflügel kurz vor ſeiner Ueberdachung ſteht, wird der Hauptbau zurzeit mit Rheinſchiefer gedeckt. In den Kellergeſchoſſen werden die Heizungs⸗ und Waſſerverteilungsanlagen montiert und die Fern⸗ heizung von der Univerſitätsbibliothek her erweitert. Die Arbeiten gehen rüſtig vorwärts, ſoll doch der Neubau bis Mai 1931 ſeiner Beſtimmung über⸗ geben werden. 2 L. Walldorf, 20. Auguſt. Am Dienstag begingen die Eheleute Georg Nauert und deſſen Ehefrau Babette geb. Kämpf das Feſt der goldenen Hochzeit im Kreiſe ihrer vier Kinder und einer zahlreichen Enkelſchar. Der Jubilar ſteht im 75. und die Jubilarin im 70. Lebensjahr. Beide ſind körper⸗ lich und geiſtig friſch. L. Steinsfurt, 19. Auguſt. Das Mitglied des Turnrates, Theodor Müller, konnte als erſter Turner des hieſigen Turnvereins das Deutſche Turn⸗ und Sportabzeichen erlangen. L. Sinsheim, 19. Auguſt. Am Sonntag und Montag wurde die hieſige Kirchweih begangen. Auch diesmal übte das Feſt eine große Anziehungs⸗ kraft aus, wenn auch andererſeits eine gewiſſe Zu⸗ rückhaltung, durch die Geloͤknappheit bedingt, nicht zu verkennen war. Aus Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 21. Auguſt .15: Frankfurt: Kurkonzert von Bad .30: Köln: Kurkonzert von Bad Pyrmont. 15.00: F rankfurt, Stuttgart: Jugenoſtunde. 16.00: Frau kfurt, Stuttgart: Konzert. 47.00: München: Fes ſtſpiebübertragung aus dem Prinz⸗ regenten⸗Theater München: Oper„Lohengrin“. 18.05: Frankfurt: Zeitfragen; Stuttgart: trag. Neuenahr. Vor⸗ 18.35: Frau kfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Volksmuſik aus Oeſterreich. 19.45: Bud apeſt: Grieg⸗Abend, anſchl. Zigeuner muſik. 20.00: Kattowitz: Oper„Lo Traviata“; London 3: Sinfoniekonzert. Wien: Gaſtſpiel der Mailänder Scala: Oper„Barbier von Sevilla“; Zürich: Fagott⸗Soli und Orcheſtermuſik. 20.10: Alle deutſche Sender: Vortrag: Vom Rund⸗ funk: Belgrad, Laibach: Konzert; Tou⸗ louſe: Sinfoniekonzert; Warſchau: Tſchechi⸗ ſche Volksmuſik. 20.30: Os lo: Konzert. 20.40: Berlin:„Ein Sommerſtück für Rundfunk“; Breslau, Hamburg, Königswuſter⸗ hauſen: Konzert; Köln: Richard Wagner⸗ Abend; Bukare 4. Klavierkonzert; Mailand, Turin: Oper„Luiſa Miller“; Prag, Preß⸗ burg: Violoncellkonzert. 21.00: Kaſchau, Prag, Pre burg, Toulouſe: Konzert; Rom: Oper„La Boheme“; Zürich: Opernmuſik. 21.15: Bukareſt: Konzert; London 1, 2: Militär⸗ muſik. 21.40: Breslau: Gedenkſtunde für Gorch Fock; Frankfurt, Stuttgart: Unfreiwilliger Humor. 22.15: Kaſchau, Prag, Preßburg, London 3: Tanz muſik. 22.40: Frankfurt, Stuttgart: Norwegiſche Lie⸗ der; Budapeſt: Konzert. 23.00: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; Hamburg: Konzert; Kattowitz, Wor⸗ ſch au: Tanzmuſik. ne von erzielten Erfolgen und begangenen Fehlern. Erfolge machen mitunter leichtsinnig, während Fehler zu guten Lehrmeistern werden. Unsere Erfahru ngen bedeuten wertv olles Kapital. des- sen Zinsen in voller Höhe der zugute kommen. M 0 er diese mustergültige 5 Pfg. Zigarette probiert, bestätigt, dass sie die wohl- durchdachte Lösung des Oualitäts-Problems ist.. 2 EIL 1 2 7 ini * Teka NE 4. Seite/ Nummer 382 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Auguſt 1980 Die badiſche Regierung beleidigt Major Fröhlich zu 200 Wk. Gelöſtrafe verurteilt § Heidelberg, 19. Auguſt. Der nationalſozialiſtiſche Parteiredner Major a. D. Max Fröhlich aus Neuſtadt(Schwarzwald) ſprach am 1. Dezember 1929 in einer öffentlichen Verſämm⸗ lung der Nationalſozialiſten zu Eichtersheim über das Thema:„Frontſoldaten und Erfüllungspolitik.“ In ſeiner Rede führte er aus, daß die badiſche Regie⸗ rung Gelder zur Propaganda gegen die National⸗ ſozialiſten verwendet habe, die auf dem Konto des landwirtſchaftlichen Notetats verbucht worden ſeien. So behauptet die Anklageſchrift. Die badiſche Regie⸗ Tung ſtellte gegen Major Fröhlich Strafantrag wegen Beleidigung. Das Amtsgericht Sinsheim ſprach den Angeklagten am 3. Juni von der erhobe⸗ nen Anklage frei. Es billigte ihm die Wahrnehmung berechtigter Intereſſen zu. Gegen dieſes Urteil legte die Staatsanwaltſchaft Berufung ein, die heute vor det Heidelber ger Strafkammer zur Verhandlung ſtand. Der An⸗ geklagte trug vor, daß ihm in der Verſammlung ein Exemplar des„Führers“ vom 30. November vorge⸗ legt worden ſei, in dem vier förmliche Anfragen der Landtagsfraktion der Nationalſozialiſten wieder⸗ gegeben waren. Die vierte Anfrage forderte von der Regierung Aufſchluß, ob es wahr ſei, daß die Regie⸗ rung die Druckkoſten für die Denkſchrift des Innen⸗ miniſters Remmele„Ausſchreitungen bei den Vor⸗ bereitungen zur Landtagswahl 1929“ über das Konto des lanbwirtſchaftlichen Notetats habe laufen laſſen. Von einem Verſammlungsteilnehmer ſei an ihn, Fröhlich, die Frage geſtellt worden, wie es ſich damit verhalte. Darauf habe er ausgeführt, daß der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Landtagsfraktion von einer Seite ernſthaft mitgeteilt worden ſei, daß dies den Tat⸗ ſachen entſpreche, worauf auch die förmliche Anfrage geſtellt worden ſei. Am Ende ſeiner Ausführungen darüber habe er betont, daß die förmliche Anfrage die Aufklärung bringen müſſe. Für den Fall, daß ein Kriminalbeamter anweſend ſei, ſolle dieſer ſeine Ausführungen darüber wortwörtlich aufuotieren. Tatſächlich war ein ſolcher zugegen, der die Ausfüh⸗ rungen aus dem Gedächtnis an ſeine vorgeſetzte Stelle berichtete. Nach der Urteilsbegründung der erſten Inſtanz hat der betreffende Kriminalbeamte als möglich zu⸗ gegeben, daß der Angeklagte in dieſer Form ſeine Ausführungen gemacht habe. Der Richter vom Amts⸗ gericht Sinsheim war der Auffaſſung, daß der Ange⸗ klagte in der Form nicht ungebührlich geſprochen, darüber hinaus auf die Nachprüfung der Angelegen⸗ heit hingewieſen und endlich in Wahrnehmung be⸗ rechtigter landwirtſchaftlicher Intereſſen gehandelt habe. Die Frage des Vorſitzenden der Heidelberger Strafkammer, ob er ernſthaft an die Richtigkeit der Mitteilung über die Verbuchung der erwähnten Gel⸗ der über den landwirtſchaftlichen Notetat geglaubt habe, bejaht Fröhlich. Es wird ihm vom Vor⸗ ſitzenden entgegengehalten, daß ſchon die Verbreitung eines beleidigenden Verdachts ſtrafbar ſei und nach Anſchauung des Reichsgerichts ein Parteimann kein Recht habe, einen politiſchen Gegner zu beleidigen. Vom Angeklagten wurde eingewendet, daß er nur auf die im„Führer“ veröffentlichte förmliche Au⸗ frage Bezug genommen habe. Gegen den„Führer“ ſei nichts unternommen worden. Die Druckkoſten für die Denkſchrift des Innen⸗ miniſters wurden vom Vorſitzenden mit 30 Mark ge⸗ ſchätzt, die jedoch weſentlich höher ſein können. Der Kriminalbeamte, der die Meldung erſtattet hatte, trug heute vor, daß der Angeklagte nach ſeiner Erinnerung die inkriminierten Aeußerungen als Behauptungen wiedergegeben habe. Fröhlich bemängelte nicht mit Unrecht, daß der Beamte trotz ſeiner Aufförderung nicht wortwörtlich ſeine Ausführungen darüber auf⸗ geſchrieben habe. Der Staatsanwalt war der Meinung, daß der Angeklagte heute nicht mehr genau wiſſe, was er damals geſagt habe. Er habe eine un⸗ wahre Behauptung aufgeſtellt, die eine Beleidigung darſtelle. Nach der Uebung des Reichsgerichts ſei er zu verurteilen, wegen der Schwere des Vergehens zu einer Freiheitsſtrafe. Fröhlich forderte ſeine Frei⸗ ſprechung. Nach Beratung wurde der Angeklagte we⸗ gen Vergehens gegen Str. G. B. 8 186 zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilt. Gleichzeitig wurde dem badiſchen Staatsminiſterium die Befugnis zugeſpro⸗ chen, auf Koſten des Angeklagten im Sinsheimer Or⸗ gau das Urteil zu verkünden. In der Urteilsbegrün⸗ dung wurde zum Ausdruck gebracht, daß der Ver⸗ urteilte einen ehrenrührigen Verdacht verbreitet habe, der nicht nachgewieſen habe werden können. Einer Zeitung ſtehe das Recht zu, den Wortlaut einer förmlichen Anfrage im Landtag wiederzugeben, um mitzuteilen, daß eine ſolche eingegangen ſei. Im Falle der Nichtbeibringlichkeit der 200 Mark Geld⸗ ſtrafe ſind 20 Tage Gefängnis zu verbüßen. Gerichtszeitung Wenn man das Bezahlen vergißt Aus der Unterſuchungshaft, in der ſie ſeit ſechs Wochen ſitzt, wurde die achtmal vorbeſtrafte Näherin Margarete Z. aus Stuttgart, der Diebſtahl im Rückfall, ſowie Betrug zur Laſt gelegt wird, dem Schöffengericht Karlsruhe vorgeführt. Sie hatte im vorigen Jahre in einem Karlsruher Kleidergeſchäft einen Mantel und ein Kleid gekauft, wobei ſie ſich als eine Frau Burger ausgab. Den Mantel, der einen Wert von 100/ hatte, verſetzte ſie für 6 J, während ſie das Kleid veräußerte. Be⸗ zahlt wurde von ihr nichts. Bei einer Bekannten benutzte ſie deren Abweſenheit aus der Wohnung, um 16„ aus dem Küchenſchrank zu ſtehlen. Das Gericht erkannte auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von neun Monaten unter Anrechnung von ſechs Wochen Unterſuchungshaft. Zuchthausſtrafen für Brandſtifter Das Schwurgericht Waldshut verurteilte den Glaſermeiſter K. H. wegen Brandſtiftung und Verſicherungsbetrugs zu zwei Jah⸗ ren und acht Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt, und den Glaſermeiſter A. H. aus Wehr wegen der gleichen Delikte zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Monaten. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Angeklagte K. H. am 9. April 1930 in einem auf den Namen ſeiner Frau gekauften Geſchäftshaus in Kleinlaufenburg einen Brand gelegt hatte, wodurch ein Sachſchaden von etwa 4000 RM. entſtand. Der Brand konnte rechtzeitig gelöſcht werden. Gleichzeitig wurde feſt⸗ geſtellt, daß die beiden Angeklagten am 30. Nov. 1920 ihre Glaſerwerkſtätte in Ueberlingen durch Brandſtiftung vernichteten. Heiratsſchwindler und Erpreſſer Das Amtsgericht Konſtanz verurteilte den 31 Jahre alten Elektrotechniker Friedrich Hart⸗ mann aus Konſtanz wegen Erpreſſung, Be⸗ trugs, Unterſchlagung und Diebſtahls zu zehn Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte ſich als Schiffsingenieur der holländiſchen Marine mit Offiziersrang ausgegeben und Damenbekannt⸗ ſchaften geſucht, denen er die Heirat verſprach und ſie um erhebliche Beträge prellte. Der 28 Jahre alte Maſchinenſchloſſer Karl Seidelmeier von Ludwigshafen am See hatte im Januar dieſes Jahres von einem in Konſtanz wohnenden Geſchäftsmann unter fortgeſetzter Drohung ihn wegen ſittlicher Verfehlungen anzu⸗ zeigen, im ganzen etwa 7000/ erpreßt. Er wurde zu einem Jahr und zehn Monaten Ge⸗ 1 und zu drei Jahren Ehrverluſt verur⸗ eilt. Internationaler Europa⸗Runoflug Reichsregierung, der Deutſchen Luft⸗ Die endgültige Plazierung Der Aero⸗Club von Deutſchland, als Veranſtalter des vor kurzem beendeten„Europa⸗Rundfluges 1930“ gibt jetzt die genaue Plazierung der einzelnen Teilnehmer bekannt. Die Angaben bedürfen noch der Beſtätigung durch Unterſchrift der einzelnen Vertreter der Inter⸗ nationalen Sport⸗Kommiſſion ſowie des Deutſchen Luft⸗ rates. Vom Tage dieſer Beſtätigung ab haben die Teil⸗ nehmer am Wettbewerb das Recht zu irgendwelchen Ein⸗ ſprüchen innerhalb der nächſten 14 Tage. Die offizielle Anerkennung der Sieger erfolgt demgemäß erſt nach Ab⸗ lauf dieſer Einſpruchsfriſt. Die genaue Plazierung lautet: 1. Morzik(Deutſchland) 427.; 2. Poß(Deutſchland) 423.; 3. Notz(Deutſchland) 419.; 4. Miß Spooner (England) 416.; 5. W. Polte(Deutſchland) 409.; 6. Carborry(England) 405.; 7. v. Maſſenbach(Deutſch⸗ land) 398.; 8. Capt. Broad(England) 395.; 9. Krüger (Deutſchland) 3904., 10. Dinort(Deutſchland) 385.; 11. Oſterkamp(Deutſchland) 384.; 12. v. Koeppen (Deutſchland) 383.; 13. Luſſer(Deutſchland) 363.; 14. Pierroz(Schweiz) 362.; 355.; 16. Thorn(England) 338.; 17. Finat(Frank⸗ reich) 337.; 18. Poſchke(Deutſchland) 336., 19. Plone⸗ zunſki(Polen) 336.; 20. Siebel(Deutſchland) 385.; 21. Wieckowſki(Polen) 329.; 22. Dr. Paſewaldt(Deutſch⸗ land) 318.; 23. Kolp(Deutſchland) 314.; 24. Arrachart (Frankreich) 311.; 25. v. Waldau(Deutſchland) 307.; 20. Benz(Deutſchland) 304.; 27. Gothe(Deutſchland) 294.; 28. v. Freyberg(Deu (Deutſchland] 271.; 30. v. Habsburg⸗Bourbon(Spanien) 245.; 31. Lady Bailey(England) 235.; 32. Bafan (Polen) 223.; 33. Böhning(Deutſchland) 161 P. Die Preiſe des Europa⸗Fluges tſchland) 273.; 29. Roeder Nachdem die Internationale Sportkommiſſion des Europa⸗Fluges die endgültigen Wertungsergebniſſe des „Internationalen Rundfluges“ fertiggeſtellt hat, konnte auch die Zuerkennung der zahlreich zur Verfügung ſtehen⸗ den Geld⸗ und Ehrenpreiſe erfolgen Den Löwenanteil an Preiſen heimſte natürlich der deutſche Geſamtſieger Fritz Morzik ein. Während die Barpreiſe in Höhe von 100 000 Franes und 3000/ der von Morzik vertretenen Deutſchen Verkehrsfliegerſchule Braunſchweig zufallen, er⸗ hält der famoſe Pilot eine große Anzahl wertvoller Ghren⸗ preiſe, darunter die des Reichspräſidenten, des 15. Rizeties(Deutſchland) ſpaniſchen Königs, der des öſterreichiſchen Bundesminiſteriums, hanfa, der Bayriſchen Flugzeugwerke, 8 lichen Geſellſchaft für Luftfahrt, des franzöſiſchen Aero⸗ Clubs und des Magiſtrats der Stadt Augsburg. Der Reſt des offiziellen Preisfonds von 30 000 Francs wird der⸗ geſtalt verteilt, daß der Zweite 50 000 Francs, der Dritte 25 000 Francs, der Vierte 15 000, der Fünfte bis Zwan⸗ zigſte je 10000 Franes erhalten. Deutſchland ſchneidet dabei mit 275 000 von insgeſamt 350 000 Franes am weit⸗ aus günſtigſten ab. Neben dem Sieger Morzik ſind auch die Nächſtplazierten Poß, Notz und die Engländerin Miß Spooner, ferner Carberry, Thorn und Broad gut mit Preiſen bedacht worden, ſtanden doch neben den offiziellen Barpreiſen nicht weniger als 32 Ehrenpreiſe zur Ver⸗ fügung. der Wiſſenſchaft⸗ * Ilalieniſcher Rundflug 1930 Drei Deutſche im Wettbewerb Der italieniſche Aero⸗Club führt in der Zeit vom 25. bis 31. Auguſt mit Ausgangs⸗ und Zielpunkt auf dem Littorio⸗Flughafen in Rom, einen internationalen Flug⸗ wettbewerb„Um Italien“ durch, um ſo den italieniſchen Fliegern, die in dieſem Jahre auf die Teilnahme am Guropa⸗ Rundflug verzichteten, Gelegenheit zur Betäti⸗ gung zu geben. In vier Tagesetappen ſind insgeſamt 3506 Km. zu bewältigen. Die Veranſtaltung iſt nach dem Muſter des Europa⸗Rundfluges aufgezogen und ſetzt ſich außer dem Streckenflug noch aus einem Schnelligkeits⸗ rennen und techniſchen Prüfungen zuſammen, die bereits vom 20. bis 23. Auguſt ſtattfinden. An Preiſen ſtehen 700 000 Lire zur Verfügung. Die einzelnen Etappen ſind wie folgt ſeſtgeſetzt: Rom⸗Rimini 111,5 Km.; Rimini⸗ Venedig 872,5 Km.; Venedig⸗Turin 622 Km. und Turin⸗ Rom 900 Km. Mufſolini wird die Flieger perſönlich auf die lange Reiſe ſchicken. Unter den bereits eingelaufenen Meldungen befinden ſich auch drei deutſche und zwar wer⸗ den Oskar Notz und Luſſer wieder ihre Klemm I. 5 und Stein ſeinen bewährten Albatros L 101 fliegen. Auch die beim ſoeben beendeten Europa⸗Rundflug als Vierte pla⸗ zierte Engländerin Miß Spooner hat ſich in die Melde⸗ liſte eingetragen, die am 19. Auguſt ſchließt. Autopreis von Monza Mit Carraciola und anderen Deutſchen Weit größeren Zuſpruch als beiſpielsweiſe Frankreichs „Grand Prix“ für Sportwagen ſcheint der Große Preis von Monza zu finden, der am 7. September auf dem be⸗ konnten Mailänder Autodrom in Form eines Vorlaufs⸗ rennens zur Entſcheidung gelangt. Die europäiſchen Größen des Volants werden in Monza faſt vollzählig ver⸗ ſammelt ſein. So werden aus Deutſchland Meiſter Rud. Carraciola mit ſeinem Mereedes⸗Benz SSK, wei⸗ terhin die beiden Bugattifahrer E. G. Burggaller und von Morgen(Berlin) ſowie Macher auf Da W. erwartet. Aus England kommt Capt. Birkin mit ſeinem Bentley, Frankreichs hervorragendſter Repräſen⸗ tant iſt Louis Chiron, der den gleichen 16 Zylinder⸗ Bugatti fahren wird, mit dem er den neuen Klauſen⸗ rekord ſchuf und der auf gerader Strecke über 200 Stdkm. Fleiſtet. Beſonders geſpannt iſt man auf die Neukonſtruk⸗ tion von Alfa Romeo, einen Achtzylinder von 2860 cem., der hier ſeine Feuerprobe beſtehen ſoll. An Fahrern ſtehen Alſa Romep ſo bewährte und erfolgreiche Kräfte wie Varzi, Nuvolari, Campari, Borzaechino uſw. zur Verfügung. Die Firma Maſerati ſchickt ihre bekannten 16 Zylinderwagen mit Arcangoli, E. Maſerati und Fa⸗ gioli ins Rennen. 1 Kilometer-Rennen in München Neue Weltrekordverſuche von Henne Der Plan, nach dem Muſter des Auslandes auch bei uns auf geeigneten Strecken ſogenannte Kilometer⸗Rennen abzuhalten, geht ſeiner Verwirklichung entgegen. Der Gau Südbayern des ADAC. wartet am 21. und 22. September auf der Münchener Rekordſtrecke zwiſchen Lohof und Neu⸗ herberge, wo im Vorjahre Henne ſeine Motorrad⸗Welt⸗ rekorde fuhr, mit einer derartigen Veranſtaltung für alle Klaſſen und auch Beiwagenmaſchinen auf. Den Haupt⸗ anziehungspunkt werden jedoch die offiziellen Welt⸗ rekordverſuche bilden. Henne will ſeinen eigenen Rekord noch überbieten und auch einige Ausländer auf der engliſchen Marke As S. wird man auf der Jagd nach Weltrekorden beobachten können. Die Behörden haben ihre Genehmigung bereits erteilt und die Straße für den öffentlichen Verkehr für zwei Tage ſperren laſſen. Europa ⸗Meiſterſchaften im Gewichtheben Der Austragungstermin um fünf Wochen verlegt Die Europameiſterſchaften im Gewichtheben, die in die⸗ ſem Jahre in München ausgetragen werden und vom internationalen Kraftſport⸗ʃvVerband der Vereinigung„Die Alten Münchener Athleten“(Dama) überwieſen wurden, ſind nunmehr endgültig feſtgelegt. Die urſprünglich vor⸗ geſehenen Termine Mitte September mußten wegen der Wahlen bzw. wegen Fehlens geeigneter Austragungs⸗ orte mehrmals geändert werden. Als endgültiger Termin ſteht nunmehr der 23. und 24. Okt. feſt, als Austra⸗ gungsſtätte der Löwen bräukeller. Zu den Meiſterſchaften, die im olympiſchen Dreikampf umd in fünf Gewichtsklaſſen ausgetragen werden, ſoll mit Genehmigung des internationalen Verbandes auch Aegypten, u. a. mit dem Rekordmann Noſſeir, der in Amſterdam ſchon Aufſehen erregte und der erſt jüngſt im beidarmigen Stoßen 320 Pfund einwandfrei bewältigte, zugelaſſen werden. Meiſter Straßberger wird alſo einen ernſthaften Konkurrenten erhalten, mit dem zu rechnen iſt. Als Mannheimer Teilnehmer iſt Europo⸗ meiſter Reinfrank vom Verein für Körperpflege von 1886 zu erwähnen. f Sch. Dr. Peltzer gerechtfertigt Wir erfahren, daß die aus öͤrei Herren des Ver⸗ bandes Brandenburgiſcher Athletik⸗Vereine gebildete Un⸗ terſuchungskommiſſion im„Fall Dr. Peltzer“ der Deut⸗ ſchen Sportbehörde nach genguer Prüfung der ganzen Sach⸗ lage den Rat gegeben hat, das Verfahren gegen den Welt⸗ rekordmann niederzuſchlagen. Die DSB. Hürfte dieſem Rate wahrſcheinlich auch folgen. Jedenfalls iſt die Sus⸗ penſierung Peltzers bereits aufgehoben, denn„Otto der Seltſame“ nahm am Sonntag ſchon wieder an einem Sportfeſt in Coburg teil. Schluß des redaktionellen Teils Gegen üblen Mundgeruch, nach längerer Mundruhe und nach dem Rauchen benutze man zum Desodorieren und Aromati⸗ ſieren des Atems eine Spülung mit dem herrlich erfrischenden Chlorodont⸗Mundwaſſer. Flaſche 1. Mk. „Wen Hol 16. Kapitel. Wenn der Tag kommt, muß Marietheres den weiten Weg antreten, zurück in dieſes fremde, weſen⸗ loſe Leben, das auf ſie wartet. Das erſte iſt, daß ſie ihr Herz aufjagt, aus den Träumen der Nacht. Mit einem dumpfen, ſchweren Schlag taumelt es empor und ringt um ſeinen Gleich⸗ klang. Solange liegt Marietheres, flach ausgeſtreckt, die Arme dicht an den Körper gelegt und reguliert ihren Atem. Dann erhebt ſie ſich, groß, tief ruhend in ſich ſelbſt, kühl und gelaſſen und gehört den an⸗ dern. Und ſofort nehmen ſie Beſitz von ihr, wie ſie es gewohnt ſind. Da ſind jetzt vor allem Barbe und Peter. Peters Arbeitsraum iſt in dieſen letzten Tagen vor dem Be⸗ ginn der Künſtler⸗Faſchingsfeſte das Mittelding zwiſchen dem Entwurfsſaal eines großen Kleider⸗ künſtlers und dem Requiſitenraum eines Theaters. Achtlos an eine Seitenwand geſchoben, ſtehen die ſpielzeughaften Gipsmodelle der Kaimauer und der Turbinengebäude. Ein paar halbfertige Beamten⸗ häuſer ſehen aus wie die Verſinnlichung phantaſti⸗ ſcher Träume Aber das alles ſcheint keine Daſeinsberechtigung mehr für Peter zu haben. Was ihn erfüllt, iſt dieſes betörende Gewirr farbiger Stoffe und Gegenſtände aller Arten, die den ganzen Raum einnehmen. Ein wildes Ziegelrot herrſcht vor. Götzenbilder, eines auf dem Kopf des anderen ſtehend, grinſen, zu Säulen getürmt. Manche von ihnen ſind unheimlich in der Nackt⸗ heit des Urſtoffes, der aus rauhem Rupfen und Holz⸗ latte beſteht. Andere ſind fertig geformt, bemalt in dieſem bösartigen Rot, mit ſchwarzen Schatten. All das ſind nur Modelle, nach denen dann drinnen in der Stadt von jungen Kunſtſchülern an der Aus⸗ ſchmückung des Feſtſaales weitergearbeitet wird. Einer von ihnen iſt eben dabei, aus meterlangem, hellblauem Seidenpapier rieſige Federn zu ſchneiden. Da ſeoman von EIS UI 2. (Nachdruck verboten.) Peter Ihmling hält Beleuchtungsprobe. Dieſe Rieſenfedern, von verborgenen Luftſtrömen bewegt, ſollen Lichtquellen verdecken. In die Götzenbilder kommt Ein höhniſch geweitetes Maul ſchmalgeſchlitzte Augen. Peter drückt einer einzelnen, terrakottafarbenen Fratze die Augenhöhle halb zu: „Siehſt du, Theſymutter, das hier ſcheint mir das beſte,„Geiſt der Zeit“ werde ich das Ding nennen. Spieleriſch, brutal, verwirrend, chaotiſch und voll ge⸗ heimer Melancholie. Sie ſuchen eine Seele unter den Larven, dieſe Augen des Dämons. Eine, um die es ſich lohnt. Willſt du dich nicht von ihnen finden laſſen?“ 5 „Ich glaube kaum, daß es ſich lohnte, Peter. Ich habe wenig Talent für ſolche Feſte. Euch liegen ſie im Blut. Du würdeſt keine Freude an mir er⸗ leben.“ Marietheres iſt bemüht, Peters Aufforde⸗ rung, die ſie irgendwie empört, unauffällig abzu⸗ ſchütteln. Sie iſt ungerecht. Was weiß Peter von ihrer heimlichen Not. Aber zuweilen hat ſie jetzt Augenblicke, in denen ſie ihr zu erliegen droht. „Deine Eignung für oder gegen dieſe Verauſtal⸗ tung müßte man erſt ausproben. Im übrigen, Theſymutter, es wäre mir ein wirklicher Gefallen, wenn du mitkämeſt. Barbes wegen.“ „Barbe? Ich denke, ſie wird mich daheim nötiger haben an dem einſamen Abend. Ich kann mir nicht vorſtellen, daß es ihr eine notwendige Beruhigung bedeutet, mich als Schutz ihres Mannes auf dem Feſt zu wiſſen.“ Wirklich gelingt Marietheres jetzt ein ganz glaubhaftes Lachen. Aber Peter Ihmling gibt ihm kein Echo:„Barbe wird auf alle Fälle das erſte Feſt unſerer Künſtler⸗ vereinigung mitmachen. Du mußt es deinem Mann beibringen, Theſymutter. Ich möchte vermeiden, daß ein neuer Skandal zwiſchen uns entſteht. Barbe regen alle ſolche Dinge jetzt zu ſehr auf. Das geht ſchreckliches Leben. flammt auf, dann nicht. Sie weiß, der Papa wird außer ſich ſein, wenn ſie mit tut. Aber ich brauche ſie. Das ganze Feſtſpiel iſt auf ſie abgeſtimmt. Es wärer eine Kataſtrophe, wenn ſie verſagte. Darum haben wir uns ausge⸗ dacht, du ſollteſt mit uns kommen. Dann wird ſich auch der Papa beruhigen.“ In Marietheres iſt eine einzige, leidenſchaftliche Abwehr:„Laßt mich“, will ſie ihm entgegenſchreien, „laßt mich einmal mir ſelbſt gehören. Iſt es nicht genug, daß ich jeder Stunde des Tages die Gelaſſen⸗ heit abringen muß, die ihr von mir erwartet. Ich will nicht mehr teilhaben an eurem kleinen großen Leben. In mir iſt Thure Oltens Tod. Ich bin zu Ende.“ Aber ſie ſteht voll abwehrkühler Ruhe und ſieht jetzt, wie Peter Ihmling aus einem Haufen ſchleier⸗ dünner Stoffe ein zartes, ſchimmerndes Gewebe her⸗ ausgreift: „Siehſt du, das hier wird Barbe tragen. Bis her⸗ ab zu den goldenen Spitzen ihrer Schuhe ſoll es rei⸗ chen. Auf dem Kopfe eine Art Helm, ich war heute mit dem Mann, der ihn nachſchaffen ſoll, im Natio⸗ nalmuſeum.. Er muß ganz leicht werden. Wie die Kappe eines Falkoniers, eng anliegend.— Die an⸗ dern Frauen um ſie herum. Es wird fabelhaft ſein, Barbe zwiſchen ihnen zu ſehen. Zwölf Schüler meiner Klaſſe tragen ſie auf ihrer goldenen Sänfte herein. Sie werden ſehr behutſam mit ihr umgehen, meine Burſchen. Das machte ich ihnen vorher ſchon klar. Die zwölf tragen Felle und Schwerter. Ich ſelbſt ſtehe in der Saalmitte und warte auf ſie. Griechenhelm, Spangen, Lendengürtel... Du wirſt ja ſehen. Frauen um mich. Sie tanzen. Sie biegen ſich, ſie knien... Ihre Leiber ſchimmern. Dumpfe Muſik. Ich ſtehe und warte auf die Eine, Ferne. Eine Tuba ſchreit auf. Der Tanz der Frauen wird wilder. Da wird Barbe hereingetragen. Ich ſtürze auf ſie zu, hebe ſie empor... Barbe wird anbetungs⸗ würdig ſein. Gerade in ihrer Hilfsbedürftigkeit jetzt, ſo zart und verwehend.. Theſymutter, ſiehſt du's ein, daß man uns nicht um dieſen Schlager bringen kann? Schau zu, daß du's ſchaffſt.“ 17. Kapitel Marietheres ſchaffte es. fan verdüſtert umher voll unheilſchwerer Prophe⸗ zeiungen. Dann legte er die endgültige Eutſcheidung in Marietheres Hände. Sie ging zu Peter und ſagte Zwei Stunden lief Ste⸗ ihm ihre Begleitung zu. Er hatte keinen Augenblick daran gezweifelt, wollte nur noch allerhand Einzel⸗ heiten mit ihr beſprechen. Aber ſie verließ mit einem freundlich abſchließenden Wort gleich wieder den Ar⸗ beitsſaal. An einer merkwürdig kargen Bewegung ihrer Schulter ſah er, ſie wünſchte nicht, daß man ihr folge Sie drängte ſich ein paar Tage ſpäter mit Hun⸗ derten ausgelaſſener Masken um die Mitte des Saales. In dem freien Kreiſe ſtand Peter Ihmling, ein brauner Gott, bewegungslos, die Hände auf das bloße Schwert geſtützt, indes tanzende Frauen ihm opferten. Wolken von goldenem Rauch zogen dar⸗ über hin, von der Galerie kamen die Lichtkaskaden der Scheinwerfer. Gedämpfte Trommeln dröhnten wie unter dicken Tüchern, Flöten lockten, ſchwarze Sklavinnen, kettenbehangen, hockten am Boden und ſchlugen bronzene Becken. Sie ſangen. „Hier im Saal iſt es ſtickig. Komm doch mit mir hinauf in meine Loge.“ Marietheres ſah auf. langer Fahrt zurück. Sie ſah in das alltägliche Geſicht eines jungen Mannes, in dem eine naive Bewunderung ſtand. Er trug eine ſeidene Ruſſenbluſe, die ſicher aus einer Koſtüm⸗Verleihanſtalt ſtammte, und eine Smokiug⸗ hoſe, die Wellen ſchlug. „Ich liebe die blonden Spanierinnen. Die ſchwarze Spitzen mantille ſteht dir gut“, fügte er banal hinzu. Sie ſetzten ſich in eine der Parterre⸗Logen des Saales und fingen auf eine ruhige und förmliche Art ein Geſpräch an, obgleich ſie die vertrauliche An⸗ rede der Stunde beibehielten. Der Bluſenmann hatte eigens eine Geſchäftsreiſe ſo eingerichtet, daß er mal einen Faſching hier mit⸗ erleben konnte... Früher ſollte das ja noch viel munterer geweſen ſein. Es war kaum auszudenken. Er brach ab. Im Saal ſchrien die Poſaunen: „Nanu, wen bringen ſie denn da an? So einen Ein⸗ fall hat bei uns nun kein einziges Feſtkomitee. Ich werde ihnen daheim mal aufſchließen“, ereiferte er ſich. Zwölf junge Leute trugen die Sänfte herein, in der Barbe lag, halb aufgerichtet, den linken Arm in Felle geſtützt. Jubel umbrauſte ſie, ſie hob die Hand zum Gruße, wie man ſie gelehrt. Ave Cäſar... Ihre Augen ſuchten Peter. (Jortſetzung folgt) Es war, als kehre ſie von des uft⸗ jaft⸗ ero⸗ Reſt der⸗ ritte han⸗ idet heit⸗ ruch Miß mit len Ber⸗ — 5 4 4 ſcheinlicher Mittwoch, 20. August 1930 1 fler Neuen Mannheimer Zeitun 2 8 Keine Kapitalzuſammenlegung der Gebr. Junghans AG. Die allgemein rückläufige Kursbewegung an der Effek⸗ tenbörſe hat auch die Uhreninduſtriepapiere ergriffen und dabei die Gerüchte wieder aufleben laſſen, daß die Gebr. Junghans, Uhrenfabriken A. ⸗G. in Schram⸗ berg in abſehbarer Zeit eine Kapitalreduktion vornehmen werde. Dieſe Gerüchte ſind ſeinerzeit von der Verwaltung dementiert worden. 5 Zu ihrem neuerlichen Wiederaufleben Verwaltung erneut mitgeteilt, daß bei den inneren Verhältniſſen der Geſellſchaft an eine Zuſammen⸗ legung des Aktienkapitals nicht zu denken ſei. Das Unternehmen ſei ſo geſund, daß es den 20proz. Abſatzrück⸗ gang in dem am 30. Juni 1980 beendeten Geſchäftsjahr ohne Erſchütterungen verſchmerzen könne. Wahrſcheinlich werde das einzige Ergebnis dieſer Lage ſein, daß das Unterneh⸗ men für 19290 dividendenlbos bleibe. Ob die Bilanz einen Verluſt aufweiſen werde, laſſe ſich zur Zeit noch nicht ganz überſehen. Wahr⸗ ſei jedoch, daß ein etwaiger Betriebsverluſt durch innere Reſerven gedeckt werde und nicht in der Bilanz zum Ausdruck kommen werde. Aber auch nach Ab⸗ deckung eines etwaigen Betriebsverluſtes ſeien die inneren Reſerven noch ausreichend genug, um die augenblickliche Wirtſchaftslage zu überwinden. Gerüchte über eine Ka⸗ pitalzuſammenlegung entbehren jedes ſachlichen Hinter⸗ grundes. 1 wird von der * Stand der Badiſchen Bank vom 15. Auguſt 1990. Aktiva: Golobeſtand 8 123 609, deckungsfähige Deviſen 2342 619, ſonſtige Wechſel und Schecks 19 962 230, Deutſche Scheidemünzen 8099, Noten anderer Banken 524 830 Lom⸗ bardforderungen 762 540, Wertpapiere 9 780 027, ſonſtige Aktiva 27 683 523%; Paſſiva: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen 3 300 000, Betrag der umlaufenden Noten 21 716 800, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 11 486 256, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 22 185 957, ſonſtige Paſſiva 2 198 465, Verbindlichkeiten aus re begebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 1015 619 Mark. 16 v. H. Aufwertung bei der Atlas Lebensverſicherung. Die Verſicherungsgeſellſchaften„Atlas“ und„Neuer Atlas“ in Ludwigshafen verzeichnen nach der Bekanntmachung des Treuhänders 3,36 Mill./ Aufwertungsſtock per 14. Februar 1924 gegenüber 19,34 Mill./ Prämienreſerve, ſo daß ſich eine Aufwertungsquote von 16 v. H. errechnet. Bis zum Fälligkeitstage Ende 1932 wird nur mit 3,5 v. H. Zinſen und Zinſeszinſen gerechnet. Für Vorauszah⸗ lungen gelten die üblichen Beſtimmungen. * Wiederinbetriebnahme der Gutmadingor Anfagen der Gutehoffnungshütte A. Der Bezirksrat Donau⸗ eſchingen genehmigte die zu dem ſeit längerem aufge⸗ laſſen geweſenen Karl⸗Egon⸗Bergwerk gehörigen Auf⸗ bereitungsanlagen und über Tag befindlichen Förderan⸗ lagen der Gutehoffnungshütte A. Damit wird das letzte babiſche Erzbergwerk wieder in Betrieb genommen werden. O Oberſchleſ. Eiſenbedarfs⸗AGG. in Gleiwitz.— Vor⸗ jahreserträgniſſe.(Eig. Dr.) Die Bruttoeinnahmen der Geſellſchaft im Geſchäftsjahr 1929/30, das am 30. Sept. zu Ende geht, werden ſich vorausſichtlich etwas höher ſtellen, als i.., in welchem ſie etwa 2 Mill./ betrugen. Die Geſellſchaft hat i. V. ihren Beſitz an Kuxen der Geſellſchaft Caſtellengo⸗Abwehr von 250 auf 3283 erhöht. Die auf den Kux entfallende Ausbeute betrug im vorigen Jahr 3000 ,, für 1929, das letzte Jahr der guten Kohlen⸗ konjunktur, hat ſie ſich auf 3400 Mark erhöht. Die Geſellſchaft, die bekanntlich eine reine Holding⸗ geſellſchaft iſt, dürfte aufgrund der erwähnten Ein⸗ nahmen und der Erträge ihrer ſonſtigen Beteiligungen in der Lage ſein, auch für 1929/0 wieder eine Divi⸗ dende von 6 v. H. auszuſchütten, falls nicht inzwiſchen befondere Umſtände eintreten, die größere Rückſtellueigen nötig erſcheinen laſſen. Unveränderte Standard Oil⸗Dividende.(Eig. Dr.) Nach einer Kabelmeldung aus Newyork, hat die Standard Dil Compony of New Jerſy eine am 15. Sept, zahlbare reguläre Quartalsdividende in Höhe von unv. 25 Cents und die übliche Extradividende im Betrage von ebenfalls 25 Cents pro Stammaktie erklärt. Opel erhöht die Produktion— Kein neuer Typ. (Eig. Dr.) Die Opelwerke teilen mit: Das urſprünglich für die Monate Auguſt und September vorgeſehene Fabrikationsprogram m mußte erhöhtwer⸗ den, und zwar für den bekannten 191 Tonnen⸗Laſtwagen um 40 v. H. und für den 8/40 PS⸗Perſonenwagen um 20 v. H. Die Werke beſchäftigen zur Zeit 6169 Arbeiter und Angeſtellte. Die Gerüchte über bevorſtehende Entlaſſung von 1000 oder gar 2000 Arbeitern, die offenbar auf vorſorg⸗ liche Verhandlungen der Direktion mit dem Betriebsrat zurückgehen, entbehren angeſichts der jüngſten Entwicklung jeder Grundlage. Weiter erfahren wir, daß das Produk⸗ tionsprogramm für dieſes Jahr keinerlei neuen Typ vorſieht, ſondern daß lediglich die bisher bekannten Typen gebaut werden. * Stark geſunkener Chrysler⸗ Gewinn. Die ameriko⸗ niſche Chrysler⸗Automobilgeſellſchaft hot im erſten Halb⸗ jahr 1930 einen Reingewinn von nur 0,77 Dollar pro Stammaktie erzielt gegen 4,06 Dollar in der gleichen Pe⸗ riode des Vorjahres. In der Bilanz vom 30. Juni wird der unverteilte Gewinn mit insgeſamt 53 Dollar gus⸗ gewieſen, d. h. 6 Mill. weniger als vor Jahresfriſt. Der Kaſſenbeſtand und das Bankguthaben haben ſich von 45,1 guf 28 Mill. verringert. OR. Richter AG., Berlin.— Wieder 7 v. H. Divi⸗ dende.(Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1929 ergibt einſchl. des Vortrages in Höhe von 62 300/ bei vorſichtiger Be⸗ wertung aller Bilanzpoſten, entſprechenden Abſchreibungen auf Anlagen und einer Sonderabſchreibung von 150 000% auf Beteiligungskoſten, einen Reingewinn von rund 503 000(497 000) J. Der auf den 15. Sept. einberufenen HV. ſoll vorgeſchlagen werden, eine Dividende von wi e⸗ der 7 v. H. zu verteilen. Der nach Abſetzung der ſtatutenmäßigen Tantiemen verbleibende Betrag von rund 69 000/ ſoll vorgetragen werden. Der günſtige Geſchäfts⸗ gang im abgelaufenen Jahr hält auch im laufenden Jahr an. () Neuer Verluſt Leipziger Piauo.(Eig. Dr.) Wie die D. A. Z. aus Verwaltungskreiſen hört, dürfte für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr 1929⸗30 der Leip⸗ ziger Pianoforte- und Phonolafabriken Hupfeld⸗Gebr. Zim⸗ mermann wieder mit einem Verluſt zu rechnen ſein. Die Kapazität der Betriebe könne bei weitem nicht voll ausgenutzt werden. Ein Verkauf der ſtillgelegten Be⸗ triebe in Dresden und Johann⸗Georgenſtadt iſt bisher nicht möglich geweſen. (J Geſchäftsbericht der Verein. Portlandzement⸗ und Kalkwerke Schimiſchow, Sileſia u Frauendorf AG., Ber⸗ lin.— Wieder 15 v. H. Dividende. Dieſe Holdinggeſell⸗ ſchaft der Schleſ. Portlandzementinduſtrie AG. verzeichnet für 1929/30 in ihrer wieder ſehr ſummariſch aufgemachten Gewinn⸗ und Verluſtrechnung einen Ertrag an Divi⸗ denden und Zinſen von 2190 363(2 233 777) /, der zu⸗ gleich den Reingewinn darſtellt. Es ſollen, wie i. V. 15 v. H. Dividende verteilt und 35 868/ vorgetragen werden. Es wird auf den Gelſchäftsbericht der Schleſ. Portlandzementinduſtrie AG. verwieſen. Im laufenden Jahr iſt bei dieſer Geſellſchaft ein erheblicher Abſatzrück⸗ gang und im Zuſammenhang mit der Senkung der Ze⸗ mentpreiſe ein weiterer Erlösrückgang eingetreten. Eine Vorausſage laſſe ſich noch nicht machen, da die Entwicklung der Herbſtmonate von weſentlicher Bedeutung ſei. () Dividendenſenkung der Dresdener Gardinen⸗ und Spitzenmanufaktur, Dresden.— Dividendenermäßigung. (Eig. Dr.) Der Agi. beſchloß, der auf den 12. Septbr. einberufenen HV. die Verteilung einer Dividende von wieder 7 v. H. auf die VA. vorzuſchlagen, während die Stammaktionäre eine Vergütung von 6 v. H.(i. V. 8 v. H. und 2 v. H. Bonus) erhalten ſollen. * Hanſa⸗Dainpf⸗Aktien an der Curb⸗Börſe in New⸗ vork.(Eig. Dr.) Wie aus Newyork gemeldet wird, ſind die Aktien der deutſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Hanſa in Geſtalt von amerikaniſchen Zertifikaten der Guaranty Truſt Company über Originalſtücke zu je 100/ an der Newyorker Curb⸗Börſe zum Handel im freien Verkehr zugelaſſen worden. * Hotel Meßmer in Baden⸗Baden in Konkurs. Ueber das Vermögen des Pächters dieſes Hotels, Hoteliers S. H. Gottlieb, wurde Konkurs eröffnet. Verwalter iſt RA. Schäfer in Baden⸗Boden; erſte Gl.⸗Verſ. am 5. Sept., Prüfungstermin em 28. Sept. Konkursantrag der Lippeſchen Fahrrad inoͤuſtrie AG. Horn In der Angelegenheit Siegen⸗Solingen⸗Lippeſche Fahr⸗ radinduſtrie gibt nunmehr Rechtsanwalt Sprick in Lage⸗Lippe an die Preſſe folgende Erklärung:„Ich bin von Beginn der Gründung der Lippeſchen Fahrradinduſtrie bis zum Uebergang der Aktienmehrheit an Siegen⸗ Solingen der Vorſitzende des Aufſichtsrates geweſen und kenne infolgedeſſen alle Vorgänge bei der Geſellſchaft ge⸗ au.— 1. Die Gründung und Nachgründug der Geſellſchaft ſind materiell nicht zu beanſtanden. Jede Kritik in dieſem Punkte gegen die Firma Gebr. Stern iſt unberechtigt. Die Behauptung, daß die Firma Gebr. Stern der Lipppeſchen Fahrradinduſtrie Beträge ſchuldig ſei, iſt unſinnig. 2. Ich habe an mehreren Verhandlungen zwiſchen Siegen⸗Solin⸗ gen und Gebr. Stern wegen der künftigen Finanzierung der Lippeſchen Fahrradinduſtrie als freiwilliger Mittler teilgenommen. Aus ihnen ging übrigens für mich her⸗ vor, daß Siegen⸗Solingen über das geſamte Material Hans- o WIR TSCHATTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 382 der Geſellſchaft bei den Verhandlungen, die nach meiner Kenntnis über drei Monate gedauert haben, genau unter⸗ richtet war. Die Firma Gebr. Stern hat ſich der Lippe⸗ ſchen Fahrradinduſtrie gegenüber als ihre Bankverbin⸗ dung nach bankmäßigen Grundſätzen in der entgegenkom⸗ mendſten Weiſe bereit erklärt, an der weiteren Finanzie⸗ rung der Lippeſchen Fahrradinduſtrie mitzuwerken. Der Siegen⸗Solinger Gußſtahl⸗Aktien⸗Verein hat aber aus für mich äußerlich nicht erkennbaren Gründen die geringſte finanzielle Leiſtung ablehnen zu müſſen geglaubt, trotzdem er der Beſitzer des Werkes war. Die Schuld an der da⸗ durch herbeigeführten Zahlungseinſtellung der Lippeſchen Fahrradinduſtrie trägt nach meiner Ueberzeugung allein der Siegen⸗Solinger Gußſtahl⸗Aktien⸗Verein.“ Das Bankhaus Gebr. Stern fügt dieſer Erklärung noch hinzu, Siegel Solingen habe mehrfach erklärt, daß, wenn Gebr. Stern für die nächſten Monate die Finanzie⸗ rung der Lippeſchen Fahrradinduſtrie über ſeinen Bank⸗ vertrag hieraus übernehmen wolle, er auf jeden Anſpruch gegen Gebr. Stern verzichten würde, weil ſelbſt im Falle einer möglichen ſpäteren Zahlungseinſtellung der Lippe⸗ ſchen Fahrradinduſtrie er gegenüber der Oeffentlichkeit gerechtfertigter ſei als das jetzt 4 Wochen nach dem Er⸗ werb der Aktien der Fall ſei. Das Bankhaus Gebr. Stern hat nunmehr im Intereſſe der Geſamtgläubiger der Lippeſchen Fahrrad⸗ induſtrie die Eröffnung des Kon kursver fahrens gegen die Geſellſchaft beantragt. Starker Rückgang des Fahrraderports Der Export in Fahrrädern iſt im 1. Halbjahr 1930 gegen⸗ über der gleichen Zeitſpanne des Vorjahres um etwa 50 v. H. geſunken, ein Kennzeichen für die kritiſche Lage der deutſchen Fahrradinduſtrie im Zuſammenwirken mit dem ebenfalls ſtark abgeſchwächten Inlandsabſatz. Die genauen Ausfuhrziffern der letzten drei Halbjahre zeigen folgendes Bild: 1929 1929 1930 1. Halbj. 2. Halbj. 1. Halbf. insgeſamt(Stück) 134 232 42 988 70 811 (Wert in 1000/ 8 502 2 589 4 51¹) davon u. a. nach Ungarn 32 170 7010 4 497 Rumänien 26 463 3 477 12 162 China 11 689 6 061 6250 Niederl.⸗Indien 10 270 4 675 4265 Litauen 5 680 3 600 8 679 Eſtland 8 113 977 5 105 Schweiz 4 825 1385 2 954 Lettland 4 568 642 2 369 Holland 2126 1694 1633 Bemerkenswert iſt der außerordentlich ſcharſe Rückgang der Fahrradbelieferung Ungarns, das bisher das bedeu⸗ tendſte Abnahmeland deutſcher Fahrräder war. Auch die Ausfuhrziffern nach Rumänien ſind erheblich geſunken. In der Ausfuhr nach den ſog. Randſtaaten ſind nicht ſehr we⸗ ſentliche Veränderungen eingetreten, nur nach Lettland iſt eine erhebliche Senkung zu verzeichnen. Beſonders erwäh⸗ nenswert iſt die völlig unzulängliche Belieferung des hok⸗ ländiſchen Marktes. Deutſchland exportierte im Jahre 1927 noch nahezu 20 000 Fahrräder nach Holland. 1928 trat be⸗ reits eine Verminderung auf etwa 7 000 Stück ein, und im erſten Halbjahr 1930 wurde nur noch die relativ unbeden⸗ tende Menge von 1633 Fahrrädern nach Holland geliefert. 000 ³·—Wm dd y Steigende Ruhrkohlenbeſtände Im Monat Juli 1030 wurden insgeſamt in 27 Arbeitstagen 8 647 612 To. verwertbare Kohle gefördert gegen 8 178 334 To. in 23,60 Arbeitstagen im Juni 1930 und 10 913 248 To. in 27 Arbeitstagen im Juli 1929. Arbeitstäglich betrug die verwertbare Kohlen⸗ förderung im Juli 1930 320 282 To. gegen 346 540 To. im Juni 1990 und 404 194 To. im Juli 1929. Die Kokserzeugung des Ruhrgebiets ſtellte ſich im Juli 1930 auf 2 300 467 To.(täglich 74 209 To.), im Juni 1930 auf 236 893 To.(täglich 74 563 To.) und 2951341 Tonnen(täglich 95 205 To.) im Juli 1929. Auf den Ko⸗ kereien wird auch Sonntags gearbeitet. Die Briketther⸗ ſtellung hat im Juli 1930 insgeſamt 257 977 To. betragen (arbeitstäglich 9 555 To.) gegen 232 123 To.(9 886 To.) im Juni 1930 und 328 162 To.(12 154 To.) im Juli 1929. Die Beſtände an Kohlen, Koks und Preßkohle, d. ſ. die auf Lager, in Wagen, in Türmen und in Kähnen einſchließlich Koks und Preßkohle in Kohle umgerechnet, ſtellten ſich Ende Juli 1930 auf rund 9,06 Mill. To. gegen 8,43 Mill. To. Ende Juni 1930. In dieſen Zahlen ſind die in den Syndikatslägern vorhandenen verhältnismäßig geringen Beſtände einbegriffen. Die Geſamtzahl der beſchäftigten Arbeiter ſtellte ſich Ende Juli 1930 auf 327 108 gegen 335 630 Ende Juni 1930 und 378 834 Ende Juli 1929. Die Zahl der Feierſchichten wegen Abſatzmangels belief ſich im Juli 1930 nach vorläufiger Ermittlung auf rund 1 195 000. Das entſpricht etwa 3,76 Feierſchichten auf je 1 Mann der Ge⸗ ſamtbelegſchaft. Amerikaniſche Wirtſchaftsziffern Nach einer Aufſtellung der amerikaniſchen„Financial Times“ ſtellt die amerikaniſche Bevölkerung unge⸗ fähr 7 v. H. der Geſamtbepölkerung der Welt dar. Doch verbrauchen dieſe 7 v. H. 72 v. H. der Weltproduk⸗ tion an Seide, 69 v. H. an Rohöl, 56 v. H. Rohgummi, 58 v. H. Zinn, 48 v. H. Kaffee, 47 v. H. Kupfer, 42 v. H. Roheiſen und 36 p. H. Kohle. Von den 35 Millionen Automobilen der Welt befinden ſich über 23 Millionen in den Vereinigten Staaten. Die räumliche Ausdeh⸗ nung der Vereinigten Staaten ſtellt 6 v. H. der Welt⸗ oberfläche dar. Es werden aber hier 70 v. H. der Welt⸗ petroleumproduktion, 60 v. H. der Weizenproduktion, 60 v. H. der Rohbaumwollproduktion, 50 v. H. Kupfer und Roheiſen und 40 v. H. Rohblei und Kohle erzeugt. * 12 v. H. Mehrabſatz der tſchechiſchen Brawerrſen im erſten Halbjahr 1930. Die Lage der tſchechiſchen Brau⸗ ind uſtrie hat ſich im erſten Halbfahr 1930 günſtig geſtaltet, insbeſondere war die Produktion im Juni um 280 000 Hektoliter größer als im Mai. Die geſamte Biererzeu⸗ gung der Tſchechoſlowakei vom Januar bis Juni 1930 übertraf diejenige des erſten Halbjahres 1929 um mehr als 12 v. H. Aktienindex minus 0,7 Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex (1924⸗1926 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 11. bis 16. Auguſt 1930 auf 102,1 gegenüber 102,8 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerindustrie auf 97,9(98,4), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 91,0(91,9) und Gruppe Handel und Verkehr auf 124,9(125,5). Wieder Preisrückgänge am internationalen Eiſen⸗ markt. Die Ende Juli bezw. Anfang Auguſt eingetretene Stabilität auf den internationalen Eiſenmärkten hat nicht angehalten. Die Nachfrage iſt wieder beträchtlich zurück⸗ gegangen; die Umſätze ſind gering. Die Folge hiervon iſt, daß das Preisniveau einen neuerlichen Tiefſtand erreicht hat. Der Stabeiſenpreis, der ſeit Mitte Jult unverändert 4/12/60 notierte, iſt auf 4/8/— je t kob Antwerpen zurück⸗ gegangen. Der Erlös für Bandeiſenſpezifikationen ſchwankt zwiſchen 5/15 und 6/— je t fob Antwerpen. * Zinkmarkt leicht befeſtigt. Am Zinkmarkt iſt eine leichte Belebung der Marktlage eingetreten. Die Londo⸗ ner Rohzinknotierung iſt für Kaſſaware von Eſtr. 18/16/8 auf Lſtr. 16/½, für Terminware von Hſtr. 16/5— auf Eſtr. 16/11/39 und die Durchſchnittsnotierung von Lſtr. 16//%7% auf Lſtr. 16/6/3 geſtiegen. Eine nennenswerte Geſchäftsbelebung iſt jedoch immer noch nicht zu ver⸗ zeichnen. Berliner Devisen Hiskontsätze: Relchsbank 4, Lombard 5, privat 3¼ u. 3½., H. Amtlich in R⸗M für] 19. Auguſt] 20. August[Parität] Disk. G. B. G. B. M 970 Holland 100 Gulden 168,43 168,82 168,43 168.92 168,48 3 Athen 100 Drachmen.485 5,.435 5,445 5,445 10 Brüſſel 1008 500 PF. 58,44 58,56 88,438.55 39,358 25 Danzig 100 Gulden] 81,43 81.59 81,43 81,59 81,555 4 Helſingfors 100 M 10,525 10,548 10,527 10,547] 10,512 6,5 Italien 100 Lire.905 21,945 21,90 21,94 22,025 55 Südſiavien 100 Dinar 7,429 7,443] 7,429 7,443 7,355 55 Kopenhagen 100 Kr. 112.18 112,38 112.15 112.37 112.06 4 Liſſabon 100 Eskudo] 13,81 18,85 18,81 18,85 17,48 8 Oslo 100 Kronen 112.12 112,34 112,13 112,35 111,74.5 Paris. 100 Franken] 18,445] 16,485 16.448 15.485 16,445 2,5 Prag.. 100 Kronen] 12.413] 12.433] 12,413] 12.433] 12,38 4 Schweiz 100 Franken] 81,345 81,505] 81,34 61,50 80,515 2,8 Soſia.. 100 Leva 3,027 3,033].032 3,088.01710 Spanien 100 Peſeten] 44,56 44,64 4471 44,79 69,57 8 Stockholm.. 100 Kr. 112.39 112.61 112,39 112,61 112,0] 8,8 Wien 100 Schillin 39,09 59,215 39.12 59.24 59,79 5,8 Ungarn 100512500 73,35 78,409 738,35 78,40 72,88 385 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,511] 1,515] 1,511].515] 1,786] 10 Canada 1 Can. Doll.] 4,182] 4,190.182.190 4,1786— Japan. 1 Yen 2,066.070].085.069] 1,988 5,8 Nairv 1 ägypt. Pfd. 20.88 20,92 20,88 20,92 20,91— Türkei. 1 türk. Pfd. 5 5—— 2 218010 London. 1 Pfd. 20,87 20,41] 20,366 20,406] 20,893 3 New Vork 1 Dollar 4,1825 4,1908 4,1828 4,1805 4,1780 2,8 Rio de Janeiro Millr. 0,415 0,417 0,401 0,403 0,503— Uruguay 1 Gold Peſ.] 3,457 3,463 1.427 3,433 J 4,821 955 9 N nr.... F 5 5 8 2 r 2 rn N e 5— 2 i Aktien und Auslandsenlefhen in Prozenten 10 20, 19. 20. 19. 20.„ 20 1 Stn 1 Bremer Wolle 133,0 133,0 Hirſchderg Leder—.. Schubert cx Salzer 17,5 1750 Weſteregelnulkal 1960 202.0 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung dels ee,. e J. Sti Renz Peng 8d 1642 Fegg Se 5555 Sg. f 2 eg ene. n fo Mannheimer Effektenbörse 18. 20. 19. 209. 19. 20 19, 20. Buderus Eiſenw. 57.— 57.—. 8905 99— Schultheig.. 252.0 254.0 W 86.— 84.50 Otavi⸗Minen.. 38. Konſerven Braun 40.— 42.— Schuh. Bernels 36,— 40, 4% Türk. Ad. Ant. 7,40 7,40 2 195 8 157 lese onw. n 19 20 10. 20 Phönit Bergbau„* Co. Jock. 61.— 61.50 Selliabut Wolff 8 0 40 1 Se 980 928 Se 4350 118 Horch& Cie.„37.75 86,25 Sen een 205 5 N 1050 325 5 3 Südd. Zucker 145,7—.— 4% 11 580 8, i 5 25 i 7 198. g 1 Je Bab. St.- u, 21 80,50 90.50.-G. f. Seilind. e ne Rheinſtahl.. 88.—.— Lechwerke—— 88,25 4%„ unif. Anl. 780.20 Them. Gelſenk.. 50 50,— Ilſe Bergbau 228,5 228,5 Sinner.⸗G.„ 90,— 80,5] Wolff,...„ dee eee 7% Pad, Kom. Gb 87.— 87.— Brown, Boveri 106.0 106, ilbr. 210 ö f N 86— 88. e e.1911 5 J Chem. Albert 42.50 41.— M. Jüdel&k Co. 103.0 102,5 Stoehr Kammg. 82.— 81,50 % Sdefen Stadt 91.— 91 Hen alen,, a a e, J reg e 1040 Chen. Brocbnues 85.— 44.50 Gebr. Junghans 250 27, Stoewer Nähe. d. e Jengeſ Verein 01 50 8128 15 Mhm. Gold 100,5 100.5 Deutſche Linol.„182,0 188.0 Pe u. Laurahütte—.— 89.— Mainkraftwerke. 78.75 79, Ber. Shem. Ind. 60.— 60.— 4½/ ung. Str. 43 8 20,60 Concord. Spinn 1755 4327 Stolberger Zinkh. 64.——.—Zellſtoff Waldhof 1800 182.5 „„ Sold 98.— 88,.— Enzinger Union 75.— 78.— Per. Stahlwerke. 77.— 77.50 5 5„ 25,40 25,25 Conti-Caoutſch. 1440 145,7] gahla Porzelan 3750 89.— Südd. Iminobil. 36— 30. tſch⸗Oſtafrika 30,— 80.— ))))!!! b e Dergt. dur.. 4. Anz, Gbbor. 2420 20 20 25 alf. Aſcherel. 0 5 Sucker 1450 1455 11 p p,.. ̃... ̃ ß,, e Pesiſche Dank. 1415 14 5 10 rtr gt. Nu: Ju 9.0 Fenniaggr f. St. 190 2770 Piotr denen 6 50 68 50 Begtk Mac. St 55— 5 4% Anafceri.. Diſdlenk. a. 5 38 5750 f f. knen. 8 50 Tee oer dete 928 7750 Freiwerkents- Kurse Dfätz Bopoth. B. 138.0 135.5 1%„„ fl. 188,0 186,6 Swen München 510 59-0 Motoren deuz, 6150 88.50 Poſgt& Hainer 1518 1515 4% 111 14.15.80 Deutſche Erdöl. 72.35 72,50 Kollmar a Jourb. 25,75 25,75 Tietz, Leonhard 1310 1820 urse Schöfferh, Bindg. 229.0 229.9] Motor. Oberurſel 117.5 117,0] Voigt& Häffner 161 151,5 4%„1. 415 13. b an ige 1289 1280 Sartor. N. Schug Storch. 1320 1350 5% Volth. Seil. u. K. 40,50 41.— 5½ Leb. Rar mall.—.—. Fiich Zußftaßt⸗ 58.— 58.— Sete dale 48.— 43.— Trens⸗Rabio. 111,8 113,0 Petersb. J. Hask. 10 12 D. Bank u. Disc. 123,0 128,0 8 85 n 15 1 05 0 r Pf. Nähm. Raf. 18.75 18,75 Alti 8 Kabelw. 1 7 1497 2800 9 75 11 9 1 55 1 5 Ruſſenbank. 0,80 0,80 if 3.„ 8 Nühm. Ka. N 65.— t- en Otſche. Steinzen 5 5 iger Kunſtled. 101.8 103, Konſerven Braun 44,— 41.— 3 e 2450 Teansbef Sache Won e e, Frau g ie Lok. 81,. Dir 9080 875 Deutsche Penet, 37 81. Durlacher Ho 3 Mannh. Gummi 20.— 20,.— Adler Klener 1972 1307 Rein, Gebh a Sh...„ Schantungbahn, 8 91 510 Deutsch. Eiſenhdl. 52 52 Kronprinz Miet. 3580 34.50 33 5 1„ ne Adele.. e e ae e Aicher Hang. 100 0 4990 diger oed J. did 280 geupaf nice 5— 92— Lu ker a ie J80 St. Ocean 109 14% 6ũ —* 2 5 7„.*.— Ig. k. N 1 5 1 u 1 ee ee e 0. 70 , ,,,.) Schwarz Storch. 181.0 181.0 Rh. Elektr..-G. 125.0 126.5 Brem.⸗Beſig. Del 5. 855„ 0 83,7 Seſt. St. Eſend. e e g. dipbe Maſchin..— e. Gaurahütte 4050 40,— g. Slanzſt. 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Notenb 140.0 140.0 Felt. Gullleaume 1050—.— Dt. Gold u. Silber 187,5 138,0 Schuckert 18500 153.0 Accumulatoren 1220 120 1070 5 Orenſt.& Koppel 2955% Norbdd dond 683.15 88.— Pberſchl. Kors..80 86,25 rankfurter Gas 7 e Dt Linoleum 162.0 183,0 Siemens Sbalsle 190.0 198.5 Adlerwerke.. e Gele, elektr. Unt. 1420 1420 Oſtwerte. 202, 204 flu.. 64.50 86,— Orenſt,& Roppel 56,50 89,25 % Bad. Kom. Gd. 87,— 68,— Allianz.. 200 1300 Frkf. Pol.& Wit. 21,85 21.35 Licht u. Kraft 2555 167 Sid. Zucer 1460 148.) Aleranderwerk 14. 12.59 Hoedhard 6. 345 55.50)—I— 8 5e Pfälzer--9 99,50 89,50 N A Sl.. Elettr, Lieferung 7 1250 Svenska Tändſt. 284.0 284.0 Alfeld Deligſen 34.50—.— Goldſchmidt. Th. 55 49.— Phönit Bergbau 35 Bayr. Motorenw. 56.75 87,50 Phönix Bergbau 77/75 78.50 % Rh. Hop.. 28 99,50 89.50 annh. Berf.⸗G..——— Goldſchmidt Th. 54.——.— G. Farben. 151,0 152,0 5 Allg. Elektr.⸗G. 1370 189,2] Guano-Werke. 8, F Pöge. 13,50 J. B. Bemberg. 87.— 89.— Polyphonwerke. 180,0 1870 Gritzner M. Durl. 81. n Felten& Guil. 97,— 105,5 Ber. Glanzſtoff.%.. Alſen Portl.⸗Z. 37.7 137.0 Greppiner Werke. 90.50 athgeber Wagg 78,7 72,50 Bergmanncklektr 188,5 189,0 Nh. Braunk. u. 8l. 205.7 206,85 %„„K.-9 99,50 99,50 Transport-Aktien Grün& Bilfinger 162,0 169,0 Gelſenk Bergwk, 104,5 107,5 Ber. Stahlwerke 77,75 79,.— Ammendorf Pap. 115.0 115,5] Gritzner Maſch. 81.—.0] Rheinfeldenferaft 186,0 136,0 Buderus Eiſenw. 56,.— 57,50 Rh. Elektrizität 126,5 1280 De„„ 011 94.75 84,75 Gesfürel...., 140,0 Zelte Aſchaff, 97.50 98— Anhalt. Kothlenw 64.75 84.75 Gebr. Großmann 1070 hein. Braunk. 2095 204.2 Sharlottb. Waſſer 92.— 92,75 Ah. Stahlwerke 89.— 875 %„„„-13 89.— 89.— pag. 92.——.— Hald& Neu—.— 22.— Goldſchmibt.. 84.— 35.— Zellſtoff Waldhof 130,0 132,5 Aſchaffbg. Zellſt. 95,— 98,50] Grün& Bilfinger 165,0 9765 Rhein. Chamotte 69.75 59.75 Comp. Hiſpano 201.5 300, Nb. ⸗Weſtf.Elekix. 1705 170,5 5 Ford den de. 92—%% e e ee 5 86 e i,,, e, dee en e ,,, 575 5 5 4 Tlogd.. 94,— 94, f. ein. Elſteffßfß ai mler⸗Benz 35 28, ütgerswerke 5 1 775 1 Pat 118 555 9 65 Deſtet.. St. BG. Fuse Kup u. ul, 1190 120.0 Berliner 180 Balke Maſchinen 114.5 114,5 Paget: 74.50 44.50 Rhein. W. Kalk 81.— 81.50 Deſſauer Gas 10,5 135,0 Salsdetfurth Kall 309 317, %%Süddo Lig 86.88—.— a Hoch⸗ u. Tiefbau 75.— 75.— 5%5 Roggenwern.50.50 Baſt Nürnberg 136,0 187.0] Halleſche Maſch. 96, 20, Rheinſtah, 988 8715 Deutsche Erdöt 72, 72 Schleſ Port Z. 129 180.5 %% Deining. b 87.50 88.25 Montan-Aktien olzmann, Phil. 61 82.— Festverzinsliche Werte 5¼ Roggenrentb 7,80.58 Bayer, Celluloid., Hammerſ Spinn. 104,0 1020 Riedeck Montan 96,85 96.— Dr. Linoleumwk. 183,5 165,7] Schuber& Salzer 1230 178,5 %% Pr. g. B. big 5 Eſchweil. Bergw. 208,0 2090 Felser. d. 87.85 90,— Golbanleihe 8 Bayr. Spiegelglas 45,— 45,75 Hann. M. Egeſt..——2⁵ Rosier Br Donamtd l. Neben—.———Schuckert& Co, 150,0 158,2 18 1 Gelſenk. Bergw.—,— 8. hee l. 21 88.— 38.10 5% Landſch. Rog.„ P. Bemberg 89.50 89.50 Hbg.⸗Wien Gum. 60,] Rückforth. Ferd.—— Eleurizitäts⸗Lef 125,0 128,7 Schulth⸗Patzend. 288.5 285,0 5 ank. Aktien Ilſe Bgb St. A 2210 221.5 Jung Exlangen 82.40 82,40 1 1 89.88 60. 5% Mexikaner 20,75 20,80 Bergmann Elekt 5 1 7 arkort St 5 5 8—.—Rütgerswertfke f 1 5 25 Licht u. 5 135,6 188,7— KHaltzke 5— 10 ag. D. e 8 St. U. 26.— 25,25 r e.%% Oeſt. Schatz 41.75 42.75 Berlin Gubener 191, ö arpener Bergb. 99.— 98.0 Eſſener Steinkohl.———— Svenska 283, Mie dan 118 11 5 Kan uſcgeraleden 10000 1840. ohne Ablöſgrecht 780 7,80 997„ Goldrente—— 28,20 Serk. Karls. Ind..8. 40,25 Hedwigsg tte 1 3900 50 0 Farben 1813 1 en e— 132²⁰0 Kali Salzdetfurth e 318,0 Kamm. Kaiſersl. 85.— 88. 4%„Kronen.10—.— Berliner Maſchb. 43,85 44,25 Heilmann Imm, 52,. 9 815.0 Felbmühle„ 1355 1875 er. Stah werke 70.— 79.— Darmer Bankver. 118.9 116,0 Kali Weſteregeln 197,5 200,5 Karſtadt Rud. 95,50 99. 3% Bab. Kohlen 18.——.— 4%„ conp, Rente.10.10 Yraunk.-Belkett 148,0 148,0 Hilpert Maſch. 108.0 107.1 9* Sui 104.0 106,0 Weſteregei Alka 200.8 205,85 ayr. Hyp. u. Wb 129.0 129,0 Alöaner———— Klein, Scheck Beck.—.——.— 6% Grkr. Mh. K. 16.58-— 4½%„ Sild.⸗R,.10.10 Br.⸗Beſigh. Oelf 60.— 60. Hindrich s KAuff.,. 127.5 129,5 Gelſenk. Bergwk. 107,5 108.6 Zeuſtoff Waldhof 129,8 182,7 em, B. Privatb. 1290 129,5 Mannesm Möbr.——. Knort, Heilbr.—— 168,0 8% Prß. Kalkanl. 735 756%%„ Pap. R.. 205] Bremer Vulkan 118,0 116.0! Eirſch Kupfer. 121.0 1220] Hugo Schneider 78.50 79. Gesfürel.. 186,5 14,0 Stavſa Minen 38.— 37 Horn und Klaue Blick in eine Knopffabrik Der„Umſturz der Werte“, in den wir, vor allem ſeit dem Kriege, geraten ſind, erſtreckt ſich ins All⸗ täglichſte.„Echt“ und„Unecht“ ſind keine feſten Be⸗ griffe mehr und das Vermögen— vielfach auch das Intereſſe— zwiſchen beiden zu unterſcheiden, iſt heute in hohem Maße geſchwunden. Das geſteigerte Lebenstempo vergröbert unſere Sinne und nimmt uns die Ruhe, die nötig, das Echte in rechter Weiſe zu ſchätzen. Wir haben es zu eilig, um organiſch Gewachſenes, natürlich Entſtandenes, kurz: Echtes zu werten gegenüber dem Kunſtprobukt chemiſcher Laboratorien. Wir leben zu zweckhaft, als daß uns ein Galalithknopf nicht ebenſo dienlich wäre wie ein Hornknopf. Zudem: dieſer iſt teurer und jener läßt ſich in viel reicheren Farben, Formen und Orna⸗ menten herſtellen. Der Unterſchied iſt nur: Horn iſt ein„echtes“, weil gewachſenes Material, läßt ſich nicht ſo widerſtandslos und willkürlich bearbeiten wie Galalith, das zwar ein Kunſtprodukt aus Kaſein, in dieſem Sinn alſo ein„unechtes“ Mate⸗ rial iſt, dafür aber auch der kitſchigſten Form⸗ und Farbgebung nicht widerſteht. So betrachtet iſt Gala⸗ lith allerdings vielleicht„modern“ und Horn gar nicht, deſſen Bearbeitung außerdem eine lange Tra⸗ dition, einen reichen Fonds an Erfahrung fordert und ein vielfältiges menſchliches Bemühen im Ver⸗ ein mit intimem Materialgefühl. Das beginnt ſchon beim Finkauf des Rohmate⸗ rials. Es wird aus allen Weltgegenden herbeige⸗ holt: Ochſenhörner aus Ungarn, Büffelhörner aus Südamerika, Indien und Siam, Stier⸗ und Kuh⸗ hörner aus dem Inland, wo ſie durch die Metzger⸗ genoſſenſchaften(in Süddeutſchland durch die„Hage⸗ süd“) geſammelt und verfrachtet werden. Der Ein⸗ käufer dieſes Rohhorns muß Fachmann und Voll⸗ kaufmann zugleich ſein; er muß äußerſt vorſichtig disponieren, den Ueberſeeverkehr, die einzelnen Pro⸗ venienzen, die Zuverläſſigkeit ſeiner Lieferanten genau kennen, auf Grund von ungefähren Durch⸗ ſchnittsmuſtern wiſſen, wie weit die Rohware „Knopfware“ liefern wird und daneben noch eine zuverläſſige Konjunkturwitterung beſitzen. Ueberſee⸗Rohhorn wird ohne„Schlauch“ geliefert, d. h. der hohen Trausportkoſten wegen wird vor der Verladung das Horn von ſeinem Markinhalt befreit. Bei Inlandsrohhorn geſchieht dies meiſt erſt in der Fabrik. Dieſe ſammelt die„Schläuche“ und verkauft ſie weiter an Leimfabriken. Das„Leerhorn“ wandert zunächſt in die„Horn⸗ „ſägerei“, wo es in ſeine einzelnen Teile zerlegt wird. Der Hornſäger muß ein erfahrener, geſchul⸗ ter und zuverläſſiger Arbeiter ſein.(Im andern Fall kann er die Arbeit des beſten Einkäufers ſabo⸗ tieren.) Er ſägt an der Bandſäge dem Horn zu⸗ nächſt die maſſive Spitze ab, dann den anſtoßenden dickwandigen, aber ſchon hohlen„Zinken“, hierauf ein oder mehrere„Schrote“ und als Reſt die dünn⸗ wandige„Koppe“. Die Hornſpitzen kommen für die Knopffabrikation nicht in Betracht. Sie werden nach Größe, Farbe hell und dunkel) und vorausſichtlichem Verwen⸗ dungszweck ſortiert, wozu es wiederum gründlicher Branchekenntniſſe bedarf. Die ſortierten Spitzen wer⸗ den an Spezialfabriken weiterverkauft, die daraus Griffe aller Art, für Meſſer, Stöcke, Schirme oder Pfeifenmundſtücke herſtellen.(Der paſſionierte Pfei⸗ fen raucher weiß am beſten eine echte Hornſpitze gegen⸗ über einer Galalith⸗ oder Kunſtgummiſpitze zu ſchätzen.) Die hellen Spitzen werden, weil die ſel⸗ teneren aber geſuchteren, am beſten bezahlt. Es gab Zeiten, die kaum wiederkehren, da man mit dem Er⸗ lös für die Spitzen die Rohhornkoſten decken konnte, alſo das Knopfhorn frei hatte. Inzwiſchen ſind aber die Rohhornpreiſe, infolge großer Nachfrage, weſent⸗ lich geſtiegen, die Hornſpitzenpreiſe aber geſunken, da der Bedarf ſtark zurückgegangen iſt durch das Aufkommen von Erſatzmaterial.(Die Horn⸗Kunſt⸗ ſchnitzerei exiſtiert ja als Gewerbe ſchon lange nicht mehr.) Die in der Hornſägerei entſtandenen Einzelteile des Horns gelangen alsdann, nachdem ſie längere Zeit in großen Waſſerbottichen lagen, in die„Horn⸗ aufzieherei“. Sie zeigt ein eindrucksvolles Bild. Man vermeint, in eine Werkſtätte Vulkans, in eine Schmiede verſetzt zu ſein. Vor einer oder mehreren langen Reihen offener Einzelfeuer ſitzen muskulöſe Mannsgeſtalten mit nacktem, rußbedecktem Oberkör⸗ per. Mit langen Zangen faſſen ſie die Hornſchrote des zerſägten Horns, erhitzen ſie über dem Feuer, aber nur ſoviel, daß„nix anbrennt“, ſchlitzen es mit raſchem, kräftigem, geübtem Griff, biegen es eben und ſchieben es in eine kleine hydrauliſche Preſſe, die jeder Arbeiter neben ſich hat und durch die die auf⸗ gezogenen Schrote unter Heißdampf zu Platten ge⸗ preßt werden.„Koppen“ und kürzere Schrote werden maſchinell aufgezogen. Die ſo entſtandenen Rohhornplatten werden ſor⸗ tiert und, ſoweit notwendig, durch„Schmirgeln“ und „Trommeln“ glattgeſchliffen und von etwaigen Brandſtellen befreit. Dann lagern dieſe Platten wiederum längere Zeit in Waſſerbottichen, aus denen ſie in die„Quetſcherei“ übergehen. Hier werden ſie nochmals in großen hydrauliſchen Preſſen unter Heiß⸗ dampf und dem Einfluß von kochendem Rüböl, das ihnen eine intereſſante Transparenz verleiht, gepreßt. Erſt dann finden die Hornplatten den Weg ins „Plattenlager“. Hier werden die beſonders großen und ſchönen Platten ausgeleſen,— zum Weiterver⸗ kauf au Spezialfabriken, die aus ihnen Hornbeſtecke, Kämme oder Brillengeſtelle verfertigen. Alle andern Platten gehen in den Bereich der eigentlichen Horn⸗ knopffabrik über. Hier werden aus den Hornplatten zunächſt Schei⸗ ben in der gewünſchten Knopfgröße„ausgedreht“. Aus dieſen wird dann auf der einen Seite ein Orna⸗ ment herausgefräſt und zugleich 0 glatt geſchliffen. Hierauf erfolgt Nählöcher. Zwiſchen 0 ge weils eine genaue Prüfung am Sortierband ein⸗ geſchaltet.— Die gebohrten Knöpfe gelangen in die Färberei. Die Hornfärberei iſt ein Handwerk, das Das Kraftwerk des kleinen Mannes Von L. E. Popper, Berlin Nicht nur in den Tropen und anderen entlegenen Gegenden, ſondern auch daheim in Deutſchland gibt es Bezirke, in denen die Bevölkerung noch mit düſter brennenden, ſtinkenden Petroleumfunzeln und an⸗ deren primitiven Haushaltgeräten ſich behelfen muß, weil ſie die Segnungen der Elektrizität nicht genießen kann. Erſt wenn wir Großſtädter uns in ſolch einer ſtromloſen Wüſtenei befinden, merken wir, wie wir durch die Elektrizität verwöhnt worden ſind und wie unerträglich uns das Leben ohne elektriſches Licht, Heiskiſſen, Bitgeleiſen, ohne elekteiſche Küche und die vielen anderen Bequemlichkeiten erſcheint, die für uns ſelbſtverſtändlich geworden ſind. Dieſen Unglücklichen kommt nun die A. E. G. mit ihren neuen Liliput⸗Waſſerkraftworken zu Hilfe, die überall angewandt werden können, wo irgend ein fließendes Wäſſerchen mit ein wenig Gefälle vor⸗ handen iſt. Ein kleiner Damm, ein niedriges Wehr wird gebaut; ein offener Graben leitet das Waſſer zu einer einfach konſtruierten Turbine, die einen Generator treibt. So ein kleines Waſſerkraftwerk pufft nicht und ſtinkt nicht; einmal eingebaut, bedarf es keiner Wartung, und Betriebskoſten gibt es nicht, denn den flüſſigen Treibſtoff liefert koſtenlos der Himmel. 5 Der Bau dieſer Kleinaggregate iſt an Einfachheit kaum zu überbieten. Dazu kommt noch, daß die automatiſchen Geſchwindigkeitsregler, die bisher in Waſſerturbinenſätze eingebaut werden mußten, um die Drehzahl und damit die Spannung bei wechſeln⸗ dem Stromverbrauch konſtant zu halten, bei den neuen Aggregaten überflüſſig werden. Dieſe komplizierten und empfindlichen Reglerapparate, die teurer als die geſamte übrige Apparatur waren, fallen jetzt fort, weil die Spannung durch eine paten⸗ tierte Ausführung des Generators ſelbſttätig kon⸗ ſtant gehalten wird, wenn auch die Drehzahl von der Belaſtung abhängig bleibt. Die Aggregate brauchen für ihre Aufſtellung nur ſehr wenig Raum; denn der Generator iſt direkt auf die Turbine auf⸗ geſchraubt, wodurch Montage und Fundierung denk⸗ bar vereinfacht werden. Das Turbinenlaufrad ſitzt auf der Generatorwells, und ſo beſitzt die geſamte Apparatur alles in allem Kur zwei Lager, die über⸗ dies Kugellager ſind und daher keiner Wartung be⸗ dürfen. Für dieſe„Turbinamos“ genannten Aggregate werden je nach dem Verhältnis zwiſchen Gefälle und Waſſermenge Franeisturbinen oder Freiſtrahl⸗ turbinen verwendet. Bei den erſteren fließt das Waſſer ununterbrochen zwiſchen den gewölbten Schaufeln des Laufrades hindurch, während es bei den letzteren in einem oder mehreren Strahlen auf ein Becherrad ſpritzt. Die neuen Turbinamos können von jedem Laien montiert und in Betrieb gehalten werden; ſie ver⸗ urſachen keine Betriebskoſten und laufen Tag und Nacht ohne Aufſicht. Demnach ſtellen ſie das ge⸗ gebene Mittel dar, überall dort, wo es keine Ueber⸗ landnetze gibt, Haus und Hof mis Strom zu ver⸗ ſorgen. 7. ccc ðWw.] fr.. ſchon mehr eine Kunſt iſt und eine jahrelange, erfah⸗ rungsreiche Praxis bedingt.— Die gefärbten Knöpfe werden auf Kartons aufgenäht und ſind dann ver⸗ ſandfertig.— Auch Gürtelſchnallen werden auf die beſchriebene Weiſe hergeſtellt. In den letzten Jahren iſt es auch gelungen, das Horu von Klauen der Knopfherſtellung dienſtbar zu machen, womit natürlich eine bedeutende Reduk⸗ tion der Unkoſten verbunden iſt, vor allem da dieſes Rohmaterial in erheblich größerer Menge und zu geringerem Preis als Kopfhorn angeboten iſt. Die Fabrikation der Hornplatten iſt ein ganzes Gewerbe für ſich, und erſt die verſchärften Kalku⸗ lattonsbedingungen der Nachkriegszeit vor allem veranlaßten, Knopffabrikation und Plattenbereitung in ein und demſelben Betrieb zuſammenzufaſſen. Zugleich erwies ſich, um der Konkurrenz des Kunſt⸗ horns, Galaliths uſw. begegnen zu können, die Ein⸗ ſchaltung geeigneter Maſchinen in den Herſtellungs⸗ gang ſowohl der Platten wie der Knöpfe als not⸗ wendig. So gelang z. B. die Konſtruktion eines Automaten, der das Ausdrehen, Fräſen, Schleifen und Bohren der Knöpfe in einem Arbeitsgang mit größter Präziſion vollzieht. Trotzdem muß betont werden, daß die Arbeit mit und am Horn nie ganz maſchinell und mechaniſch zu bewältigen iſt. Denn Die Große Deulſche 5 es handelt ſich um gewachſene, organiſche Subſtanz, die ihren lebendigen Urſprug nie reſtlos verliert und daher eine Bearbeitung verlangt, die ſtets immer irgendwie vom Menſchen und menſchlichen Bemühen abhängig iſt. Beachtenswert iſt ferner die Geſchloſſenheit eines ſolchen Betriebes. Sie zeigt ſich auch darin, daß es 3. B. keine„Abfälle“ gibt. Sämtliche Hornabfälle, die im Fabrikationsgang und am Sortierband ent⸗ ſtehen, wandern in die„Hornmühle“ und werden dort zu Hornmehl vermahlen, das ein ſehr beliebtes und geſuchtes, weil organiſches Düngemittel iſt, für das Südfrankreich und Oberitalien, in Deutſch⸗ land außerdem die Vierlande um Hamburg, die Hauptabnehmer ſind. Die einzige Fabrik in Deutſchland, die lediglich Horn zu Knöpfen verarbeitet, befindet ſich in Würt⸗ temberg bei Ulm a. d. Donau. Sie gibt gegen 800 Arbeitern Beſchäftigung und verfügt über ihre eigne Maſchinenbauwerkſtätte. Durch dieſe Fabrik ſteht Deutſchland international an der erſten Stelle dieſer Branche, welche durch die Leitung dieſer Fabrik einen völligen Neuaufbau erfuhr.(Die vor kurzem ge⸗ meldeten Zahlungsſchwierigkeiten dieſer Firma ſind inzwiſchen, wie wir hören, durch Hinzutritt eines holländiſchen Kapitalgebers behoben.) Cornum., unkausſtellung 1930 Probleme des modernen Rundfunks Die Große Deutſche Funkausſtellung, die, wie all⸗ jährlich, Ende Auguſt— vom 22. Auguſt ab— ihre Pforten in Berlin öffnet, ſteht unter weſentlich ver⸗ änderten Verhältniſſen. Zum erſten Male muß die Feſtſtellung gemacht werden, daß in vielen Bezirken Deutſchlands bereits der Sättigungsgrad für Rund⸗ funkteilnehmer erreicht iſt. Weſentliche Steigerungen der Beteiligung können nur in Gebieten erzielt werden, wo die Verbreitung des Rundfunks nur ver⸗ hältnismäßig ſchwach iſt, ſo z. B. auf dem flachen Land. So beträgt die durchſchnittliche Dichte auf je 100 Haushaltungen in Gemeinden mit weniger als 2500 Einwohnern nur 2,2. Vergleicht man damit einige Zahlen von Großſtädten, ſo fällt der gewaltige Unterſchied erſt richtig auf. An erſter Stelle unter den Groußſtädten erſcheint Solingen mit 53 Rund⸗ fünkteilnehmern auf 100 Haushaltungen, dann Ham⸗ burg, Fensburg und Düſſeldorf mit je 50, Altona mitg 48 und Berlin mit 44 Teilnehmern. In aus⸗ geſprochenen Agrargebieten beträgt die Rundfunk⸗ dichte, das heißt der Anteil der Einwohner, auf die ein Rundfunkgerät kommt, nur zwiſchen 0,3 bis 2% d. h. auf je 100 Haushaltungen kommen nur 2 bis 8 Rundfunkteilnehmer. Aus dieſen Feſtſtellungen wird der Handel den beſten Schluß ziehen können, wo er mit größeren Verkäufen noch einſetzen kann. Eine Steigerung der Rundfunkteilnehmer iſt auch noch da zu erwarten, wo neue Funkſender erbaut werden. So iſt mit einer verſtärkten Aufnahmefähig⸗ keit in den Bezirken der neuen Großſender in Oſt⸗ preußen und Mühlacker zu rechnen. Gemeſſen an der Maſſe der Rundfunkteilnehmer, ſind dieſe Abſatz⸗ gebiete nur noch als Einzelfälle zu werten; im übrigen iſt mit einer gewiſſen Stagnation des In⸗ landrundfunkgeſchäftes zu rechnen; denn tatſächlicher effektive Bedarf wird immer beſtehen; gewiſſen Er⸗ forderniſſen wird die Induſtrie auch inſofern zu ge⸗ nügen haben, als im Laufe der Jahre vielfach ein Austauſch des einfachen Rundfunkgeräts gegen hoch⸗ wertigere Apparaturen vorgenommen werden wird. Damit iſt aber für die nächſte Zeit der Aufgaben⸗ kreis der Funkinduſtrie im Inland geſchloſſen. An⸗ ders liegen die Verhältniſſe beim Export. Hier kann noch mit einer weſentlichen Steigerung der Umſatz⸗ hat es ziffern gerechnet werden, ſoweit nicht in nächſter Zeit ebenſo wie in Deutſchland die Abſatzkriſe infolge des Konjunkturverfalls hemmend in Erſcheinung tritt. Unter dieſen Umſtänden iſt es nicht verwunderlich, wenn auf der 7. Großen Deutſchen Funkausſtellung keine umſtürzenden Neuerungen gezeigt werden. Die Zeit, da ſich die einzelnen Entwicklungsphaſen der Rundfunkverbreitung und»vervollkommnung geradezu überſtürzten, iſt von einem ſtetigen Aufbau abgelöſt worden. Die deutſche Funkinduſtrie hat es zweifellos verſtanden, in der induſtriellen Fertigung Höchſtleiſtungen zu erzielen. Ganz beſonders iſt an⸗ zuerkennen, daß man es verſtanden hat, den Bedürf⸗ niſſen des Inlands durch eine niedrige Preisgeſtal⸗ tung entgegenzukommen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man von einer Anlage, die vielleicht 40/ koſtet, nicht dasſelbe verlangen kann wie von feinſt abge⸗ ſtimmten Apparaten, die 600/ koſten. Aber im Ver⸗ hältnis zu dem Verkaufspreis iſt eine großartige Leiſtung erreicht worden, die durch kein Auslands⸗ fabrikat auch nur im Entfernteſten erreicht wird. Die 7. Deutſche Funkausſtellung ſteht im Zeichen des billigen Netzanſchlußgerätes. Bei den ausgeſtell⸗ ten Rundfunkempfänger⸗Geräten iſt nichts grund⸗ ſätzlich Neues zu finden. Man hat ſich auf eine Ver⸗ vollkommnung und Verfeinerung der Ausführung einzelner Apparate beſchränkt. Trotz des Vordringens des Netzanſchlußgerätes finden ſich noch immer eine größere Anzahl von Batterieempfängern, die weiter gut verkauft werden. Bei hochwertigen Empfängern herrſcht nach wie vor die Neutrodyn⸗Schaltung vor. Doch werden auch Superhet⸗Empfänger ausgeſtellt. Für tragbare Geräte ſind beſonders Heizakkumula⸗ toren entwickelt worden, die in jede Lage gebracht werden können, ohne daß Säure ausläuft. Auch auf dem Gebiete der Lautſprecher gibt es keine umwälzenden Neuerungen. Im verſtärkten Maße macht ſich das Intereſſe für Störungsſchutz⸗ einrichtungen geltend. Seit die Technik Mittel und Wege gefunden hat, ſtörende Hochfrequenzſtrahlungen der elektriſchen Maſchinen und Geräte zu unter⸗ drücken oder doch für den Rundfunk unſchädlich zu machen, ſeitdem von der Reichs rundfunkgeſellſchaft beſondere Funkhilfen eingeſetzt wurden, die die Rundfunkteilnehmer in der Bekämpfung der Stö⸗ rungen unterſtützen ſollen, weiß man, daß viele den Rundfunkempfang unmöglich machende Störungen nicht ohne weiteres hingenommen werden müſſen, denn es ſind geeignete Gegenmittel vorhanden. Neuland für den Rundfunk iſt eigentlich nur das Fernſehen, deſſen große Zeit erſt noch kommen wird. Auf dem Gebiet der Photozellen und Glimmlampen iſt vieles Neue geſchaffen worden. Die Große Deutſche Funkausſtellung wird auch einige offizielle Veranſtaltungen bringen. Die Deutſche Reichspoſt zeigt die Fortſchritte im Fern⸗ ſehen und Fernhören. Außerdem werden große Mo⸗ delle der beiden Großrundfunkſender bei Stuttgart und Königsberg und Geräte des Gleichwellenrund⸗ funks Köln, Aachen und Münſter gebracht. Die Reichs rundfunkgeſellſchaft hat einen großen repräſen⸗ tativen Raum geſchaffen, wo Großlautſprecher Rund⸗ funkdarbietungen zu Gehör bringen. Außerdem bringt ſie eine Techniſche Ausſtellung„Der Weg der Darbietungen vom Mikrophon bis zum Abhören“. Ju einer Sonderſchau erſcheint der Ausſchuß für Rundfunkſtörungen. Der Funkausſtellung iſt als beſondere Verau⸗ ſtaltung die Phonoſchau angegliedert, die namentlich die Untrennbarkeit und Zuſammengehörigkeit der drei Gebiete: Schallplatte, Radio und Tonfilm vor Augen führt. Im Vordergrund des Intereſſes ſte⸗ hen die auf faſt allen Ausſtellungen gezeigten kom⸗ binierten Apparate zur wahlweiſen Wiedergabe von Schallplatten und Rundfunkdarbietungen, die ihren Energiebedarf dem Lichtnetz entnehmen. Intereſſant iſt eine neuartige Konſtruktion, die Piano⸗, Radio⸗ und Schallplattenmuſik in ſich vereinigt. Einen be⸗ deutſamen Auftrieb hat die Herſtellung von unzer⸗ brechlichen Schallplatten erfahren. Nach jahrzehnte⸗ langen Verſuchen ſcheint man jetzt zu brauchbaren Reſultaten gekommen zu ſein. Die unzerbrechlichen Platten ſind im allgemeinen von einer durchſichtigen Buntheit, biegſam, wetterfeſt, nicht entflammbar, hitzeunempfindlich und außerdem noch federleicht. In der hiſtoriſchen Abteilung der Phonoſchau finden ſich drei Gruppen:„Stimmen der Völker aus dem Weltkrieg“,„Stimmen der Zeit“ und„Die ge⸗ ſchichtliche Entwicklung des Lautweſens“. F. R. Elektrolyſe gewinnt ein neues Metall Bei der ſtändigen Verbeſſerung aller Verfahren und Apparaturen iſt nicht zu verwundern, wenn der Menſch immer mehr in Gebiete eindringt, die noch vor kurzem als jahrtauſend alte Geheimniſſe der Natur angeſehen wurden. Die praktiſche Bedeutung derartiger Forſchungsarbeiten liegt nicht in der Ge⸗ genwart, ſondern in der Zukunft, denn erſt wenn alle Eigenſchaften heute neuentdeckter Elemente und Subſtanzen bekannt ſind, wird man morgen daran denken können, dieſe Eigenſchaften zum Beſten der Allgemeinheit zu verwerten. Zu den wertvollſten Hilfsmitteln bei den Forſchungsarbeiten gehört die Elektrölyſe, die bekanntlich bei der Gewinnung be⸗ ſonders reiner Metalle eine große Rolle ſpielt. Sie auch erſt. daß man von einem neueren ſeltenen Metall, dem Indium ſprechen kann. Die Elektrol lyſe trennt es von den Rückſtän⸗ den der Eiſen⸗, Aluminium, Titan⸗ und Silizium⸗ erze, in denen es in ſo winzigen Mengen angetrof⸗ fen wird, daß man bisher noch nicht einmal ein ganzes Pfund Indium gewonnen hat. Das Metall iſt ſehr weich und ſehr leicht in Drähten oder Fäden auszuziehen. Seine Schmelztemperatur liegt unter jener von Zinn, das bei 232 Grad Celſius flüſſig wird. Dank der Elek 17910 iſt es gelungen, In⸗ dium von 99,9 v. H. Reinheit zu erhalten, und in wiſſenſchaftlichen Kreiſen finden jetzt Unterſuchungen ſtatt, um Verwendungsmöglichkeiten für dieſes Me⸗ tall zu finden, in denen ſeine beſondere Eigenſchaf⸗ ten voll zur Geltung kommen. ——— ————— Verantwortlich: Kurt Ehmer ** derum in ſehr beſcheidenem Rahmen bewegte. 4 Mittwoch, 20. Auguſt 1930 Vörſen nach uneinheitlichem Beginn befeſtigt Anfänglich ſtärkere Zurückhaltung Gewinn mitnahme der Spekulation Verlauf auf kleine Kaufaufträge vornehmlich ausländiſchen Urſprungs lebhafter und feſter/ Ermäßigung des Privatdiskontes für kurze Sichten brin gt Mannheim nach ſchwacher Eröffnung feſter Der Abbruch der Verhandlungen über die Kündigun⸗ gen in der Berliner Metallinduſtrie machte auf die Börſe einen ungünſtigen Eindruck. Die ausländiſchen Börſen mit Ausnahme Newyorks, waren abgeſchwächt. Demzufolge lagen die erſten Kurſe gegen den geſtrigen Schluß durch⸗ weg etwas niedriger. Im weiteren er laufe konnte ſich allerdings wieder eine feſtere Tendenz durchſetzen, ſo daß teilweiſe erneut Höchſtkurſe erreicht wurden. Weſteregeln gewannen 3 v. H. und Farben zogen auf 151 v. H. an. Auch Rheineleetra mit 12672 v. H. feſter. Am Kaſſa⸗ und Bankenmarkt waren kaum Veränderungen feſtzuſtellen. V Frankfurt gut behauptet, ſpäter leicht anziehend In Reaktion der Aufwärtsbewegung an der geſtrigen Abendbörſe machte ſich heute zu Beginn der Börſe wie⸗ der eine ſtärkere Zurückhaltung bemerkbar. Auf⸗ träge waren kaum eingetroffen, ſodaß ſich das Geſchäft wie⸗ Die Grund⸗ ſtimmung war jedoch nicht unfreundlich, da die Nachrichten aus der Wirtſchaft eher etwas günſtiger bewertet werden. Aber eine beſondere Anregung konnte hiervon auch nicht ausgehen. Vereinzelt gab die Spekulation aus Gewinn⸗ mitnahmen Material an den Markt. Die Kursgeſtal⸗ tung war demzufolge gegenüber der geſtrigen Abendbörſe nicht ganz einheitlich, doch überwogen kleine Kursbeſſerungen. Am Elektromarkt konnten Geffürel bei lebhafterer Nachfrage etwas höher einſetzen; Siemens und AG. nur um Bruchteile eines Prozentes erhöht. Am Chemiemarkt war die Kursgeſtaltung uneinheitlich. Am Montanmarkt war die Umſatztätigkeit ſehr gering. Erſt⸗ notierungen kamen nicht zuſtande. Am Zellſtoffmarkt konn⸗ ten Aſchaffenburger weiter 1 v. H. anziehen; Waldhof gut gehalten. Am Rentenmarkt beſtand für Neubeſitz⸗ anleihe etwas größeres Intereſſe bei anziehendem Kurs. Von Ausländern konnten Anatolier leicht anziehen. Im Verlaufe ward die Stimmung freundlich und einige Werte waren etwas lebhafter geſucht. Vor allem beſtand für Aku auf holländiſche Käufe Intereſſe, die ca. 2 v. H. gewannen. Im übrigen ergaben ſich gegen Anfang Ge⸗ winne bis zu 1 v. H. Chade wurden ca. 6/ höher taxiert. Berlin im Verlaufe lebhafter und feſter Die heutige Börſe eröffnete im allgemeinen in gut behaupteter Haltung, nachdem man im Vor⸗ neue Auregung/ Schluß behauptet Höchſte Tageskurſe bis zum mittagsverkehr vielfach eine etwas ſchwächere Tendenz er⸗ wartet hatte. Die Veränderungen betrugen bei zunächſt ziemlich kleinem Geſchäft nur ſelten mehr als 1 bis 1% v. H. Am Montanmarkt fiel eine gewiſſe Unregelmäßig⸗ keit der Kursentwicklung auf; während die meiſten Werte bis 1½ v.., Hohenlohe ſogar 2 v.., gewinnen konn⸗ ten, lagen Klöckner und Ilſe bis zu 1 v. H. gedrückt. Außerdem fielen Chem. Heyden durch einen 2prozentigen Verluſt auf und Dt. Erdöl büßten 1 v. H. ein. Durch Feſtigkeit zeichneten ſich wieder Reichsbankanteile plus 2 v. H. aus; Chade⸗Aktien profitierten 6% M. von der Er⸗ holung der Peſeta und Aſchaffenburger Zell zogen um 4% v. H. an. Kleine Schweizer Käufe bewirkten bei Ges⸗ fürel ein Anziehen des Kurſes um 2 v. H. Anleihen, beſonders Altbeſitz, freundlicher, Ausländer uneinheitlich, Türken ſchwächer, 4, prozent. öſterreichiſche Staatsrente 1 v. H. feſter. Pfandbriefe unentwickelt. Geld weiter erleichtert, Tagesgeld 2 bis 4½ v.., Monatsgeld 4% bis 5½, Warenwechſel ca. 396 v. H. Im Verlaufe wurde es lebhafter und feſter. Vorliegende kleine Kaufaufträge, angeblich ausländiſchen Urſprungs, löſten ſtärkere Deckungsneigung aus, ſodaß ſich im allgemeinen Beſſerungen um 1 v.., vielfach jedoch dar⸗ über hinaus, bis zu 2 v. H. ergaben. Salzdetfurth zogen um 4% v. H. an und Reichsbank gewannen weitere 2% v. H. Am Kaſſamarkt machte ſich erneut Unſicherheit be⸗ merkbar, doch blieb die Tendenz bei geringem Angebot freundlich. Die Ermäßigung des Privatdis⸗ kontes für kurze Sichten auf 36 v. H, lange Sichten blieben unverändert 3 v.., gab der Börſe gegen Schluß des Verkehrs eine neue Anregung. Es konnten ſich die höchſten Tageskurſe ziemlich behaupten und Gewinne von 3 bis 5 v. H. im Börſen⸗ verlauf waren nicht ſelten. Salzdetfurth ſchloſſen 6½ v. H. über Anfang. Bei den ſchon heute einſetzenden Ultimovor⸗ bereitungen ſtellte es ſich heraus daß immer noch größeres Decouvert beſtehen muß, denn alle möglichen Papiere wür⸗ den zur Schiebung hereingeſucht. Dollars gegen Reichsmark lagen heute etwas höher,.1870 nach.1865, jedoch blieben die Umſätze am Deviſenmarkt nach wie vor ſehr gering. Das engliſche Pfund neigte zur Schwäche, gegen Newyork.87 nach.8710. Die meiſten übrigen europäiſchen Valuten lagen faſt un⸗ verändert u. notieren gegen London: Paris 123.82, Schweiz 25.04 und Holland 12.09. Nur ſpaniſche Peſetas konnten ſich weiter erholen, der Kurs ſtellt ſich auf 45.55 nach 45.78 Londoner Uſanece. 2 Neuerdings auch Weizen geſtützt Berliner Produktenbörſe v. 20. Aug.(Eig. Dr.) Das Geſchäft an der Produktenbörſe hatte heute wieder nur ſehr geringen Umfang, da die Reportage angeſichts der Stützungsaktionen die neuerdings auch auf Weizen ausgedehnt worden ſind, unrentabel iſt und infolgedeſſen an ſich nicht ſehr große Angebot von Brotgetreide lediglich von den Mühlen für die Befriedi⸗ gung des laufenden Bedarfes aufgenommen wird. Die hierbei zu erzielenden Preiſe hielten ſich etwa auf geſtrigem Niveau, während am Lieferungs⸗ markte Preisabſchläge zu verzeichnen waren. Die Auslands meldungen vermögen dem Markte weiterhin keine Anregung zu bieten. Am Mehlmarkte beſtand etwas beſſere Nachfrage für Provinzfabrikate von Roggen⸗ mehlen, für die vereinzelt auch leichte Preiserhöhungen durchgeholt werden können, Weizenmehl in kleinem laufen⸗ dem Konſumgeſchäft bei unveränderten Preiſen. Hafer ſtetig, Gerſte in unveränderter Marktlage. Amtlich notiert wurden: Weizen 253—56, matt; Sept. 26463: Okt. 266,5 65,75; Dez. 274— 73,5; Roggen 167, ſtet.; Sept. 175; Okt. 179; Dez. 189; Braugerſte 205—25, ſtet.; Futtergerſte 188—98, ſtet.; Hafer alter 189—99, neuer 10780, feſt; Sept. 181,5—81; Okt. 185—84,5; Dez. 190 89,5; Preiſe im Promptgeſchäft gehalten, aber Abſchläge im Lieferungsgeſchäft Roggen⸗ mehl etwas beſſer gefragt Weizenmehl 29,5— 37,5, ruhig; Roggenmehl 24,256,758, ruhig; Weizenkleie 9,75—10, ruhig; Roggenkleie 9,54, matt; Viktorigerbſen 29—33; Futtererbſen 19—20; Peluſch⸗ ken 21—22; Ackerbohnen 17—18,5; Wicken 21—23,5; Raps⸗ kuchen 10,60—11,60; Leinkuchen 17,60—19,40; Trockenſchnitzel 8,40—9,30; Soyaextractionsſchrot 14,60— 15,40; allg. Tendenz uneinheitlich. (OJ Frankfurter Produktenbörſe vom 20. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen, neue Ernte 270; Weizen in abfallender Qualität entſprechend niedriger; Roggen, neue Ernte 167,50; Sommergerſte für Brauzwecke—; Hafer inl., alte Ernte 200, neue Ernte 172,50—175; Weizenmehl ſüdd. Spe⸗ zial 0 4143,75; dto. niederrhein. 42,75—43,50; Roggen⸗ mehl 60proz. Ausmahlung 25,50 27,50; Weigenkleie 775 bis 7,90, Roggenkleie 7,75 7,90. Alles für die 100 Kg. Tendenz ruhiger. * giotterdamer Getreidekurſe vom 20. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Sept..35; Nov..572; Jan..92%; März.922. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Sept. 195; Nov. 198; Jau. 13574; März 1389. * Liverpooler Getreidekurſe vom 20. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Okt.— (7. 2% Dez. 72%(.24); März.3%(.376; Mehl unv. Mitte: ruhig; Okt..176; Dez..176; März.276. Mehl unv. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite 7 Nummer 382 * Magdeburger Zurkerterminbörſe vom 20. Auguſt. J. Dr.) März(31) 7,15 B 7,10 G; Mai(31) 7,35 7,25 G; Auguſt 6,75 B 6,70 G; Sept. 6,75 B 6,70 G; Okt. 6,80 B 6,75 G; Nov. 6,85 B 6,80 G; Dez. 6,95 B 6,85 G: Jan.⸗März.05 B.00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 27,10; Auguſt 27,10; Ten⸗ denz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 20. Auguſt.(Eig. Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 12,95. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Auguſt.(Erg. Dr.) Anfang: Jan.(31) 611—12; März(31) 619—20; Juli(31) 634; Okt. 601; Dez. 606—7; Jan. —, Tagesimp. 1700; Tend. ruh. u. beh. Mitte: Jan. 2 Ma(31) 620; Mai(31) 629; Juli(31) 885; Jan.(32) 651; Loco 649; Egypt. Upper 5 9; Tendenz ruhig. * Vom Hanfmarkt. Berlin, 19. Auguſt. Ita⸗ lien: Preiſe unverändert. Für das oberitalieniſche Hanfanbaugebiet hat die ſchlechte Witterung die qualita⸗ tiven Erntegusſichten erneut ungünſtig beeinflußt. Im Neapolitanergebiet dürften, ſoweit es ſich bis jetzt über⸗ ſehen läßt, die qualitativen Ausſichten beſſer ſein. Jugoſlawien: In allen Anbaugebieten Dr.) 8. fair loco 88 wird der Hanf bereits geſchnitten. Es ergibt ſich, daß auch in Jugo⸗ ſlawien der Durchſchnittsausfall der Ernte ſtark diffe⸗ riert. Der einſetzende Regen hot die Ernteorbeiten etwas behindert. Die Notierungen ſind unverändert. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 19. Auguſt. Es wurden folgende Preiſe erzielt: Birnen 1. Sorte 22—28, 2. Sorte 10—20, Aepfel 13—25, Pfirſiche 15—30, Mirabellen Zwetſchgen 10—14, Bühler Zwetſchgen 14—17, 1527, Tomaten—8, Reineclauden 12, Bohnen—15, Trauben Anfuhr 550 Zentner, Abſatz und Nachfrage gut. 25. Berliner Meiallbörse vom 20. August 1930 e Zink Geld bez. Brief] Geld 5 38,25 83,.— Blei Geld ö bez. Brief Dezemb. Elektrolytkupfer, prompl 105.25 Orig. Hütten⸗Aluminiumſ190.— dgl. Walz⸗„Drahtbarrenſ194,.— Hüttenzinn, 99 v..— Reinnickel, 98—99 v. H. 350.— Antimon Regulus 54,.— 58.— Silber in Barren, per kg 48,78 51,78 Gold, Freiverkehr, 10 gr. 29.—— 28,20 Platin, dio. 1 Tr. 5,7. Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 eg Londoner NMejallbörse vom 20. Augusi 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze 6,(1837/0 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standards 47,25 Zinn, Standart 134,7 Aluminium.— 8 Monate 47,45 3 Monate 286,1] Antimon e Settl. Preis 41,25 Settl. Preis 134,7] Queckſilder 22,75 Elektrolyt 50,50 Banka 198, J Platin e deſt ſelected 51.25 Straits 186.2 Wolframerz 17.80 ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. 18,28 Nickel—.— El'wirebars 580 Zink gewöhnlich 16.15 Weißblech— „Vor einer Preisherabſetzung für Automobilreifen. Als Abwehrmaßnahme gegen die kommende Konkurrenz der ausländiſchen Reifenfabriken in Deutſchland(Engle⸗ bert in Aachen und Michelin in Karlsruhe) beabſichtigt die deutſche Reifenkonvention, die Preiſe für Automobil⸗ reifen demnächſt ſtark(etwa 10 v..) herabzuſetzen. N 5 Welterausſichten für Donnerstag, 21. Auguſt: 5 Vorwiegend heiter, trocken und warm.— Später von Weſten her Bewölkung und Gewitter. Welter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags —— See. Luft-„ S Wind Höh. drug S 8— Wetter „ inn n 8 Seis micht] Stärbe Wertheim 1511— 14 21 13 ſtill Regen Königsſtuhl] 563 767,4 121 18 12 NW. leicht bedeckt Karlsruhe 120767 15 21 1 8 2 Regen Bad. ⸗Bad. 213 767,7 14 28 18 ſtill keicht wolkig Villingen 780 7674 12, 21 11 N. leicht 5 St. Blaſten 1275— 12 1811 ſtill 55 bedeckt Badenweil.— 766,8 13] 23 11 NO leicht 8 Jeldbg. Hof 780 641,6 6 186 6 leicht Nebel Bad. Dürth.—— 12 20 10 Nu. 8 wolkig Von Weſten iſt ein neuer Vorſtoß hohen Druckes nach Mitteleuropa erfolgt, der bei uns ſchon heute früh zu Bewölkungsabnahme geführt hat. Das nord⸗ weſteuropäiſche Tiefdruckgebiet, das jetzt öſtlich Is⸗ land liegt und nach dem Eismeer abziehen kann, hat damit ſeine Bedeutung für unſere Witterung verloren. Die Vorderſeite eines neuen, weſtlich England erſchienenen Tiefdruckausläufers wird uns morgen zunächſt ſtärkere Erwärmung bringen, der gegen Abend vorausſichtlich Gewitter folgen werden. 3 Reiſeweller Nordſee: 14—16 Grad. Heiter. Leichter Südweſtwind. Geſtern veränderlich. Mäßig warm. Oſt ſee: 16—18 Grad. Geſtern meiſt trübe. Wolkig. Friſche Nordweſtwinde. Mäßig warm. Mannheim In den Fanken Neben der Haupwos: — Horgen Donnerstag früh und. soweit Lokal ieickt, Freitag 1 Harz und Thüringer Wald: Jon deſdenstoffen, esoutiae, Wasostotten, Wollmussellne, Tlalder-. Mantelstotken Zur Häaälffe und zwei Drittel des regulären Preises. Reste von Welg- und Baumwollwaren aller Art nit hohem Freisnachlall. 11—14 Grad. Abnehmende Bewölkung. Leichte Nordweſtwinde. Geſtern veränderlich. Kühl. Rhein⸗ und Weſergebiet: 10—15 Grad. Meiſt heiter. Leichte Nord weſt⸗ winde. Geſtern veränderlich. Warm. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 11—16 Grad. Regen. Mäßiger Nordweſtwind. Geſtern wolkig. Warm. Alpen: 12—15 Grad. Wolkig, nach Abzug eines Regen⸗ gebietes. Meiſt Windſtille. Aufheiternd. Flugweller Seit geſtern haben die Winde in der Höhe wieder abgeflaut, da von Weſten her in Begleitung eines anrückenden Hochoͤruckgebietes Beſſerung des Wet⸗ ters eingetreten iſt. Ueber Nordweſtdeutſchland wehen ſchwache weſtliche bis ſüdweſtliche Winde, in den übrigen Teilen des Reiches nördliche. Die noch vorhandene Bewölkung beſteht überwiegend aus hohen Wolken über Gebirgen. Es iſt aber auch mit örtlicher Bildung tieferer Wolken in 1000 Meter Höhe zu rechnen. Chefredakteur, Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: t. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer» Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Bermiſchtes: i P. Kurt Ehmer ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige k. B. R. Schönfelder— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1, 8 Fülr unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Faun Juen I Masehinenschrelben Ill Itenographle Gründliche Ausbildung. Maßgiger Preis. 8458 55 Danksagung Blumenspenden herzlichen Dank Die Hinterbliebenen: Baugeschäft, Laurentiusstr. 183 Allen Verwandten, Geschälftsfreunden und Bekannten sagen für die große Teilnahme und F. Karl Miiller und Minder 5 N E die gludeiche Geburt eines krel- S ligen Madels zeigen hochierſteuf an Hendelsschulassessor Walfer Silberzabm und Fràu Emilie geb. Page Z. Zl. Heinrich-Lanz- Krankenhaus 8980 Cannbeim, 19. August 1950. 8 Amtſiche Bekanntmachungen Ueber das Vermögen des Kaufmanns Trau⸗ ott Blün in Mannheim, Lamenſtraße 34, wurde 97 vormittag 10 Uhr Konkurs eröffnet. Kon⸗ kursverwalter iſt Rechtsanwalt Dr. Franz Traum, Mannheim, A 2, 5. Konkursforderungen ſind bis zum 12. September 1930 beim Gerichte anzumelden. Termin zur Wahl eines Verwal⸗ Trauerbriefe Druckerei Dr. aas Neue Mannheimer Zeitung aller Art, liefert prompt u. billigst R 1..6 G. m. b. H. ters, eines Gläubigerausſchuſſes, zur Entſchlie⸗ zung über die in§ 132 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegenſtände iſt am: Freitag, den 19. September 1980, nachmittags 3 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen am: Freitag, den 26. September 1930, nachm, 3 Uhr vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 213, Saal III. Wer Gegenſtände der Konkursmaſſe R i.-6 ſtung im Ertrag. glänzend dunkelrote 9 57 zend ſehr ſüß, köſtli Durch gezogen. Vollbehangene Stau Staunen nicht heraus. träge häufig ſind, habe ich keine ähnliche Fruchtbarkeit geſehen. zählten am 5. Juni 1930 an einem Buſch 336 Stück Früchte und Blüten. Die e iſt ſabelhaft. Ein Beet mit 4 Reihen„Verbeſſerte“ lieferte Riesen- Erdbeeren! Fabelhafte Erträge liefert meine Rieſenſorte „Verbeſſerte“ Königin Luiſe. Dauernde Pflan⸗ zenauswahl brachte ſie auf ſtaunend hohe Lei⸗ Die Früchte ſind rieſen⸗ groß. Die ganze Frucht hat eine prachtvoll Fleiſch ſchmel⸗ Aroma einzig da⸗ ſtehend wie Himbeer mit Ananas. früh, von außerordentlich langer Haltbarkeit. ihre, von keiner anderen Sorte über⸗ troffenen Feſtigkeit, ſowie durch ihr glänzen⸗ des Ausſehen wird ſie von jedem Käufer vor⸗ Wer eine mit Rieſenfrüchten e meiner„Berbeſſerten“ geſehen hat, kommt aus dem Selbſt im ſonnigen Süden, wo fabelhafte Er⸗ eine Tagesernte ea. 1 Ztr. Pflanzen dieſer Geld bringenden Maſſenträgerſorte, einer erſtklaſſigen 60 Morgen großen Erdbeerplantage entnommen: 25 St. 2., 50 St. 3,50., 100 St. 6,50., 250 St. 15., 500 St. 25., 1000 St. beſitzt oder zur Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts mehr an den Gemeinſchuldner leiſten. Der Be⸗ ſitz der Sache und ein Anſpruch auf äbgeſonderte Befriedigung daraus iſt dem Konkursverwalter bis 12. September 1930 anzuzeigen. 146 Mannheim, den 18. Auguſt 1930. Bad. Amtsgericht B. G. 2. Ueber das Vermögen der 1. Firma Berney & Marx, Mannheim, F 6, 1, Inhaber Friedrich Marx und Frau Emanuel Berney Wwe. 2. Firma Jakob Damm, Mannheim, Inhaber Friedrich Mary; g. der perſönlich haftenden Ge⸗ ſellſchafter dieſer Firmen, Geſchäftszweig: Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwarenhandlungen, wurde heute vormittag 8 Uhr das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurſes eröffnet. Ver⸗ trauensperſon iſt: Kaufmann Alex Cahn, Mann⸗ heim, Werderſtraße 32. Vergleichstermin iſt am Freitag, den 12. September 1930, vormittags 10 Uhr vor dem Amtsgericht 2. Stock, Zimmer 213. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebſt Anlagen ſowie das Ergebnis der weiteren Ermittlungen ſind auf der Geſchäftsſtelle zur Reifezeit Wir von 40, Verſand ſofort mit Kulturanweiſung. Gute Moospackung ge⸗ Einſicht der Beteiligten niedergelegt. 146 währleiſtet gute Ankunft. Weltbekaunte Verſandgärtnerei Höltge, Mannheim den 18. Auguſt 1939. Ratzebuhr 310. 334 Amtsgericht B. G. 2 leber das Vermögen des Kaufmanns Alfred Blün in Mannheim, Lameyſtr. 34, wurde heute vormittag 10 Uhr Konkurs eröffnet. Konkurs⸗ verwalter iſt: Rechtsanwalt Dr. Franz Traum, Mannheim,& 2, 5. Konkursforderungen ſind bis zum 12. September 1930 beim Gerichte an⸗ zumelden. Termin zur Wahl eines Verwalters, eines Gläubigerausſchuſſes, zur Entſchließung über die in 8 132 der Konkursordnung bezeich⸗ neten Gegenſtände iſt am: Freitag, den 19. September 1930, nachm. 3 Uhr und zur Prütfung der angemeldeten Forderungen am: Freitag, den 26. September 1930, nachm. 3 Uhr vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer 213. Wer Gegen⸗ ſtände der Konkursmaſſe beſitzt oder zur Maſſe etwas ſchuldet, darf nichts mehr an den Ge⸗ meinſchuldner leiſten. Der Beſitz der Sache und 1 85 9. 5 4 5 125 2 % Flechten ges entnenr bei Gebrauch von Perſia⸗Salbe“. Packung RM..50. 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