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Die Reichs⸗ liberale Blatt die Bedeutung der kommenden regierung entnahm daraus mit Genugtuung, daß Notwendigkeit baldiger Preisſenkungen durch⸗ drungen und gewillt iſt die Reichsregierung in ihren Beſtrebungen mit Nachdruck zu unterſtützen. 1 Dem Wunſche des vorläufigen Reichswirtſchafts⸗ 1 rates entſprechend, ihm einzelne Fälle mitzuteilen, i Preisbindungen angezeigt erſcheint, bittet die Reichs⸗ 5 regterung zunächſt einige wichtige 5 1 Rohſtoffe und Halbfertigwaren zu unterſuchen, deren Bedeutung der vorläufige Reichswirtſchafts⸗ dat ſelbſt hervorhebt. z An ſeiner Sitzung vom 3. Juli 1930 hat der Aus⸗ fuß für Siedlungs⸗ und Wohnungsweſen des vor⸗ läufigen Reichswirtſchaftsrates die Auffaſſung ver⸗ a 1 1 treten, daß einer der Gründe für die +„ 5 Erhöhung der Baukoſten 1 in der Preis- und Wirtſchaftspolitik der Kartelle und Truſts der Bauſtoffin duſtrie zu ſuchen ſei und daß mit aus dieſem Grunde bisher alle Verſuche fehlgeſchlagen ſeien, auf dem Gebiete der Baukoſten 19 Verbeſſerungen zu erzielen. Die Reichsregierung 1 e daher, mit zeitlichem und ſachlichem Vorrang die Preisſtellungen innerhalb der Bauſtoffwirtſchaft, insbeſondere für Zement, Ziegelſteine. Linoleum, Tapeten und Flachglas zu be⸗ handeln, damit die hier beobachteten Unzuträglich⸗ keiten ungeſäumt behoben werden können. Ferner bittet die Reichsregierung, die Preisverhältniſſe in der Düngemittelwirtſchaft zum Gegenſtand eines Gutachtens zu machen. l ö hältniſſe innerhalb der deutſchen Kohlenwirtſchaft 1 einer Nachprüfung zu unterziehen. Hierbei bittet ſie, 1 dem oſtelbiſchen Braunkohlenſyndikat I beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden, über deſſen Preispolitik viele Beſchwerden vorliegen. bittet die Reichsregierung, zu den Preisſtellungen im Geſamtbereich der Eiſenwirtſchaft Stellung zu 1 nehmen. ſtehen neben Preisbindungen in der Stufe der Pro⸗ duktion durchgängig auch ſolche, die den nach⸗ er Handel auferlegt werden, und ein weſentlicher Teil der vorliegenden Beſchwerden Wett gerade dieſes Gebiet. Es wird deshalb ge⸗ beten, in Verbindung mit der Unterſuchung der Preisverhältniſſe innerhalb der Produktionsſtufe auch die Preisbindung von Angehörigen der näch⸗ ſten Wirtſchaftsſtufen auf ihre volkswirtſchaft⸗ liche Zweckmäßigkeit hin zu unterſuchen. Ferner erſucht die Reichsregierung, Treibſtoffen, Gummireifen und Büchern üblichen Bindungen ſpäterer Stufen e Was die i Markenartikel g anlangt, ſo bittet die Reichsregierung, über die in dem Gutachten nicht einheitlich beantwortete Frage Genußmitteln zunächſt die beteiligten Wirtſchafts⸗ kreiſe gemäߧ 3 der Notverordnung anzuhören und mit die Unterſuchungen über andere Marken⸗ artikel des täglichen Bedarfs zu verbinden, deren Auswahl ſpäteren Verabredungen vorbehalten bleiben kann. Bei allen Unterſuchungen von Einzel⸗ fällen auf dem Gebiete der Bindungen weiterer Wirtſchaftsſtufen ſcheint es der Reichsregierung ge⸗ boten, die Frage nochmals zu erörtern, ob nicht doch allgemeine Vorſchriften nſichtlich ſolcher Preisbindungen zweckmäßig und nzglich ſind. Eine generelle Behandlung hält die Hauch der vorläufige Reichswirtſchaftsrat von der aufbauend geſinnten in denen der Reichs regierung eine Prüfung von Guardian“ ſich der Rechten zuwendet.“ Organ dieſen Schritt der Volkspartei beklagt, glaubt es doch, daß die konſervative Sammlung um Tre⸗ viranus und Scholz ebenſo heilſam ſein werde wie ſie jetzt in Deutſchland verſucht wird, an dieſer Weiter bittet die Reichsregierung, die Preisver⸗ Endlich Innerhalb der genannten Wirtſchaftsgruppen be⸗ die bei bei Behandlung der Preisbindungen bei Lebens⸗ und e unſ. Londoner Vertreters 8 London, 23. Auguſt. „Mancheſter Guardian“. Es iſt charakteriſtiſch für die vorherrſchende engliſche Auffaſſung, daß das Reichstagswahlen vor allem in dem Kampf aller Parteien gegen die radikalen Gruppen der Rechten und Linken ſieht. Demgegenüber verblaßt für den engliſchen Beobachter die Bedeutung der„bürgerlichen Front“ daß der„Mancheſter verſtehen kann, warum die Deutſchland und zwar nur ſchwer „Streſemanns alte Partei, ſo, ſeinen größten liberalen Staatsmann gegeben hat, jetzt dem Liberalismus den Rücken kehrt und Obwohl das liberale wie die liberale Gruppierung um die Staatspartei. Dieſer Ueberzeugung entſpricht ein beachtenswer⸗ ter Gedankengang. Warum, ſo fragt das Blatt, haben f die Kommuniſten und Nationalſozialiſten einen ſol⸗ chen Aufſchwung nehmen können? Der Deutſche iſt von Natur ordnungsliebend und ſtaats⸗ treu. Die überwältigende Mehrheit kann für den hyſteriſchen Unſiun Hitlers im Grunde nichts übrig haben. Aber wenn die Vernünftigen des waren, ſo hatten ſie doch kein Mittel, ſich politiſch fühlbar zu machen. Die Zerſplitterung und Stagna⸗ tion der bürgerlichen Parteien trieb dem Faſzis⸗ Samsas 25 ac. 1050 daß die Bildung von z wei Landes dem Faſzismus abgeneigt politiſche Lage in Deutſchland und ihre Bedeutung mus, der ein Verfallsprodukt iſt, Anhänger wachſende Intereſſeloſigkeit weiter Kreiſe an der parlamentariſchen Arbeit. Unter kleine Parteien halten, daß in den wechſelnden Koali⸗ tionen niemals ein völliger Wechſel des Regierungs⸗ 8 kratiſche franzöſiſche Blatt ſpricht damit zwar eine perſonals zuſtande kommen konnte. Dieſe Kon⸗ tinuität der Kabinette war vielleicht nützlich, ſolange die Außenpolitik im Vordergrund ſtand. Aber ſie hat ſicher zu dem Anwachſen der extremen revolutio⸗ nären Parteien beigetragen, indem ſie dem Wähler die Möglichkeit nahm, ſeine Unzufriedenheit mit der jeweiligen Regierung im Rahmen des Parlaments fühlbar zu machen. Der einzige Weg, auf dem die Unzufriedenen mit Sicherheit gegen die Regierung ſtimmen konnten, lag in der Wahl der kommuniſti⸗ ſchen oder nationalſozialiſtiſchen Kandidaten. Der„Mancheſter Guardian“ glaubt, daß ein vernünftiges parlamentariſches Syſtem und eine Wahlreform, Entwicklung viel ändern werden. Das Blatt chließt ſeine Ausführungen mit der Bemerkung, großen Partei⸗ gruppen, die einen wirklichen Amtswechſel zwi⸗ ſchen Regierung und Oppoſition ermöglichen wür⸗ den, die beſte Garantie für den Beſtand des demo⸗ kratiſchen Staates ſei. „ K K. Ausländiſche Stimmen und Meinungen über die für die Wahlen werden in der nebenſtehenden Wo⸗ chenſchau eingehender behandelt. Reichsregierung insbeſondere hinſichtlich gewiſſer Preisbindungen 5 geboten(Ausdehnung der Preis⸗ Zuſchläge der Arzneitaxe einzutreten, hat die Reichsregierung in der Weiſe Völker ableſen können.“ batz der außerordentlich intereſſanten Betrachtung dem gegenwärtigen Wahlſyſtem konnten ſich ſo viele] der„Ere Nouvelle“ über die europäiſche Kriegs⸗ und Friedenspolitik, die wir auszugsweiſe im heutigen f aunheimer ä* Aus 5 und Leben* 8 Muſikzeitung 14 Jahrgafg— Nr. 388 Das Reichskabinett an den Reichswirtſchaftsrat— Bauſtoffe Kohlen und gal ſollen billiger wer den Deulſche Politik in englijchen Augen Was„Mancheſter Guardian“ ſagt Die ſchwerſte Gefahr der deutſchen Politik iſt die Eine überaus intereſſante Betrachtung zur inner⸗ i politiſchen Lage in Deutſchland erſcheint heute im Rückblick und Vorſchau Das Ausland und die deutſchen Wahlen— Fran⸗ zoſen und Engländer— Muſſolini über die deutſchen Nationalſozialiſten „Aus allen Wahlen, die ſich auf dem europäiſchen Kontinent abſpielen, wird man das Schickſal der Das iſt der Schluß⸗ Mittagsblatt veröffentlicht haben. Das linksdemo⸗ Binſenwahrheit aus, aber in dieſen Vortagen der Wahl gewinnt der Hinweis an Bedeutung, weil tatſächlich von dem Ausgang der Wahlen am 14. Sep⸗ tember nicht nur innerdeutſche Fortentwicklungen abhängig ſind, ſondern auch die auswärtige Politik des Reiches unter Umſtänden ſtark beein⸗ flußt werden kann. Betrachtet man die Agitation in Wort und Schrift, wie wir ſie bis jetzt erlebt haben, gewinnt man immer wieder von neuem den Eindruck, daß in den Köpfen vieler Spruchſprecher der Parkeien die deutſchen Dinge mit dem Bereich der Grenzpfähle aufzuhören ſcheinen. Bei der an ſich ſchon beklagenswerten großen Unkenntnis vieler Deutſcher über politiſche und wirtſchaftliche Zu⸗ ſammenhänge geht es erſt recht nicht an, die Zeit⸗ probleme nur unter dem Geſichtswinkel der Innen⸗ politik zu betrachten. Jede Wahl hat mehr oder minder außenpolitiſche Auswirkungen im Ge⸗ folge. Man braucht nur an die franzöſiſchen Mai⸗ wahlen des Jahres 1924 zu denken, die den Sturz Poincarés und Millerands herbeiführten, wo⸗ durch erſt die endgültige Liquidation des Ruhr⸗ kampfes ermöglicht wurde. Nun gehören wir wahr⸗ lich nicht zu denen, die immer und bei allem und jedem auf die Stimmen des Auslandes horchen, (Nebenbei eine Methode, die namentlich bei der deutſchen Linken nachgerade unerträglich wirkt.) Aber man ſoll ſie beachten und zitieren, wenn man immer wieder von neuem beobachten muß, daß der Wahlkampf in eine falſche Richtung abzu⸗ gleiten droht. e. 5 das l des 4 ſich dar e die Franzoſen mit den e gekaſſen, liegt auf der Hand. Das 2. Seite Nummer 388 Samstag, 23. Auguſt 1930 machen, die dem deutſchen Charakter und den deut⸗ ſchen Verhältniſſen entſpricht. Zum andern ſehen die Engländer den Zufſammenhang zwiſchen Wa h⸗ len und Wirtſchaftspolitik bisweilen viel klarer als noch viele deutſche Volksgenoſſen. Gerade bei den Septemberwahlen mit dem großen Ziel der Reichsfinanzreform im Vordergrund geht es nicht ſammenhang aber auch für alle jene, die gleich Deutſchland unter der Geißel der Arbeitsloſigkeit zu leiden haben. Man braucht des weiteren nur an die ui Handelspertragspolitik des Reiches zu erinnern, um ſich des beſtimmenden Einfluſſes bewußt zu werden, 1 die ein anders zuſammengeſetzter Reichstag als der bisherige auf den Weiterausbau oder Abbau der bedürfe. Das Nach la bbegleitet von einer allg Von beſonderem Reiz ſind die kkalleniſchen Käufer, hat Handelsverträge ausüben würde. ſſen der gem 8 „ Stimmen. In Italien verfolgt man die deutſche] Aufhäuf Wahlbewegung vornehmlich unter BerückſichtigQung der Tatſache, daß die Nationalſozialiſten Muſſoltni als ihren Pontifex Maximus verehren. Wie und was denktjedoch Muſſolini über die deutſchen Na⸗ In der neueſten Nummer des tionalſozialiſten? „Römiſchen Preſſedienſtes“, der ſich vornehmlich mit den Dingen des faſziſtiſchen und katholiſchen Roms befaßt, finden ſich hierüber folgende intereſſante Aus⸗ laſſungen: „Muſſolini ſpöttelt gerne über die Nachahmer des Faſzismus im Auslande. Von ihm ſtammen die Worte:„Ich kenne keine Faſziſten außerhalb Italiens“, und der von ihm öfters wiederholte Ausdruck, daß der Faſzismus kein Exportartikel ſei. Dem Duce Italiens identifiziert wiſſen möchte, ja ſchon allein des⸗ wegen nicht, weil er für derartige ausländiſche Aben⸗ teuer nicht verantwortlich gemacht werden will, noch für Niederlagen ſolcher gleichgeſinnter Bünde die Kon⸗ ſequenzen zu tragen gewillt iſt. Muſſolini hat ferner den Satz geprägt:„Ich glaube an den deutſchen Auf⸗ ſtieg und an Deutſchlands Proſperität.“ Es hieße an Muſſolinis Staatsklugheit zweifeln, wollte man ihm unterſchieben, daß er bei dieſem Aufſtieg Deutſchlands an die Führung der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Partei im Deutſchen Reiche gedacht habe. Muſſo⸗ lini iſt ein Geiſt mit ruhiger Ueberlegung, ein nim⸗ mermüder Baumeiſter, der an einer neuen„Ordine nichts zertrüm⸗ auf- dukts ſelbſt gebunden, ſondern auch die Preiſe morale“ arbeitet und nichts zerſtört, mert, ſondern nur umformt, umbaut, baut. Daher erkennt er die ſterilen Programme ſei⸗ ner reaktionären Nachahmer in den verſchiedenen Län⸗ dern. rung für Deutſchland keinen Segen bedeuten würde und den gegenſeitigen Beziehungen der beiden Länder ſicherlich nicht förderlich wäre, denn zu gewaltig iſt der Unterſchied zwiſchen dem faſziſtiſchen Programm und dem der Deutſchen Faſziſtiſchen Partei. Der italieniſche Faſzismus faßt alles zuſammen, er erfüllt das Volk mit faſziſtiſchem Staatsbewußt⸗ ſein und ſammelt alles unter dem faſziſtiſchen Ein⸗ heitsgedanken. Er iſt nicht reaktionär, dies beweiſt allein die ſyndikaliſtiſche Geſetzgebung, mit der ein Zuſammenſchluß von Arbeit und Kapital verwirklicht werden ſoll. Er kennt keine Raſſenunterſchiede, keine Religionskämpfe und keinen Antiſemitismus.“ i Daraus ergibt ſich, daß mit der Uebernahme des Faſziſtenhemdes und des Fafziſtengrußes durch die deutſchen Nationalſozialiſten noch nicht das geiſtige Protektorat des Duce über die geſamte Bewegung errungen worden iſt, infolgedeſſen auch dem italie⸗ niſchen Faſzismus an einer gleichgearteten Bewegung in einem anderen europäiſchen Lande nichts gelegen ſein kann, es ſei denn, daß ſich das Deutſchland nach dem 14. September in den imperialiſtiſchen Rahmen muſſoliniſcher Außenpolitik einſpannen ließe. Da⸗ rüber dürfte aber wohl noch geraume Zeit ver⸗ gehen. ö ö g 8 5 125 iſt nur eine kleine Ausleſe ausländiſcher Meinungen und Aeußerungen, die hier zuſammen⸗ geſtellt wurde. Aber man kann doch daraus die Nutzanwendung ziehen, die Auswirkungen der Wahlen in außenpolitiſcher und wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht nicht völlig außer Acht zu laſſen. Die geſchei⸗ terten Sammlungsbeſtrebungen haben leider wieder einmal bewieſen, wie ſehr wir uns in re in partei⸗ politiſches Denken verrannt haben. Um welche große Entſcheidungen es gerade diesmal geht, iſt oft genug geſagt und betont worden. Dennoch ſei es noch einmal doppelt und dreifach unterſtrichen: Er weiß, daß eine nationalſozialiſtiſche Regie⸗ führt, ſo da Verhalten der? hat, das i. e auf die d. Den! Ziffern ſich iſen un usdrückt, ſei auptzweck der Bemühungen des i zu erſtreben Die vom Reichswirtſchaftsrat empfohlene Prü⸗ fung jedes einzelnen Falles hält man für unmög⸗ lich. Allein bei den Marken in 9 N 5 nämlich— eine genaue Stat exiſtiert noch nicht— um 40 bis 80 Ei 5 875 1 5 Vielmehr will man verſuchen, zu einer iſt das faſziſtiſche Regime zu bodenſtändig, als daß er. 0 es mit ähnlichen, imitierten Organiſationen außerhalb g zu kommen. Die dürfte, ganz allgemein geſprochen, darin beſtehen, daß eine Mittellinie zwiſchen möglichen Preisfeſtſetzung und der völligen Aufhebung aller Kartellpreiſe gefunden wird. Zudem haben auf ver⸗ inneren Regelung den Zwangswirtſchaftsmethoden einer ſchiedenen Gebieten Preisüberſetzungen und derartige unvernünftige und unwirtſchaftliche Zu⸗ ſtände ſich herausgebildet, daß es einer eingehenden Prüfung kaum noch bedarf, um über die Berechtigung zu dem Eingriff ſich klar zu werden. Das gilt zuerſt aber durchaus nicht allein von der Linoleum⸗ induſtrie. Hier ſind nicht nur die Preiſe des Pro⸗ für das Auflegen von Linoleum, eine rein hand⸗ werksmäßige Tätigkeit alſo, dann die Preiſe für die Zuſatzlieferungen, an Leiſten, Treppenſtufen, Meſſing⸗ ringen, ja ſelbſt für das zur Herſtellung gewiſſer Steinſtufenunterlagen benötigte Chlormagneſium. K the Von d ſegelſtei unter den vom 1 em appelliert r vor al 8 Mitwirkung der Länder. Bei der Glasinduſtrie iſt im Juni eine 12proz. Preisſenkung durchgeſetzt worden. Es wird jetzt aber gemäß dem weiteren Rückgang der Rohſtoffkoſten eine weitere Preisſenkung erwartet. Das Kabinett glaubt auch aus dem Grunde darauf drängen zu Letzte Meldungen können, da die Glasinduſtrie durch die umfangreichen vom Reich, von Bahn und Poſt angekündigten Bau⸗ ten Aufträge von erheblichem Umfang erhalten wird. Bei Kohle und Eiſen iſt ja durch den in die Wege geleiteten Selbſtkoſtenabbau, der ſich vornehm⸗ lich in den angekündigten und zum Teil ſchon durch⸗ geführten Lohnſenkungen äußert, die Preisſenkung bereits im Gang. Bei den Düngemitteln hat ja der i f Hochzeitsgeſellſchaft auf der Fahrt nach Dorſten be⸗ Enqueteausſchuß des vorläufigen Reichswirtſchafts⸗ rats ſich ſchon eingehend geäußert, ſo daß für die Wucht gegen einen Baum. Durch den heftige Preisſenkungsmaßnahmens das erforderliche Mate⸗ rial zur Verfügung ſteht. Es handelt ſich diesmal nicht um Politik und Par⸗ teten allein, ſondern um die wirtſchaftliche Ge⸗ fündung des Reiches und damit um eine er⸗ folgreiche Weiterführung der deutſchen Außenpolitik Kurt Fischer Die„Drutſche Staatspartel darf ihren Namen führen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Auguſt. In dem Verfahren, das der angebliche Schrift⸗ ſteller Hall⸗Halfen, der Gründer der ſogenannten „Deutſchen Staatspartei e..“ gegen Mahraun, Reichsminiſter a. D. Koch⸗Weſer und den preußiſchen Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff beim Landgericht II auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung gegen, den Mißbrauch des Namens„Deutſche Staatspartei“ an⸗ hängig gemacht, hat, iſt heute in einem beſonderen Termin der Antrag auf Erlaß einer einſtwetligen Verfügung zurückgewieſen worden. Die Koſten fallen dem Antragſteller zur Laſt. — * Meuterei in Peru? Nach einer Mitteilung der Regierung von Peru haben die Truppen der Garni⸗ ſon Arequipa gemeutert. Ueber die näheren Umſtände und den Aufſtand iſt nichts weiter bekannt. Wahlkampf-Ausſchreitungen Drei Tote in Bunzlau — Görlitz, 23. Auguſt. Die bereits gemeldeten Zuſammenſtöße in Bunzlau, bei denen die Polizei genötigt war, von der Schußwaffe Gebrauch zu ma⸗ chen, haben insgeſamt drei Tote, vier Schwer⸗ und zwei Leichtverletzte als Opfer gefordert. Alle Angaben über eine höhere Zahl von Toten Verwundeten entſprechen, wie von amtlicher St erklärt wird, nicht den Tatſachen. — Dresden, 28. Auguſt. Das Polizeipräſidium hat ſich genötigt geſehen, zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung die unter Vorbehalt des Wi⸗ derrufs erteilte Genehmigung zum Aufſtellen von Zeitungs⸗ und Werbeſtänden zurückzuzie⸗ hen. Die betreffenden politiſchen Parteien ſind aufgefordert worden, ihre Zeitungs⸗ und Werbe⸗ ſtände bis heute mittag zu entfernen. Die Poltzei⸗ behörde hat ſich zu dieſem Verbot veranlaßt geſehen, weil in den letzten Tagen an einzelnen Zeitungs⸗ und Werbeſtänden politiſcher Parteien Zuſammen⸗ rottungen ernſter Art ſtattgefunden haben. * Der neue Papſtſender. Nach franzöſiſchen Preſſemeldungen wird der neue 20 KW.⸗Kurzwellen⸗ ſender des Vatikans im Herbſt ds. Is. mit Verſuchen auf Welle 50,26 und 19.48 heainnen 5 ſchwer, ſchwer beſchädigt. — Heimlicher Flug nach Grönland Dem deutſchen Flieger von Gronau geglückt egrap Meldung ichtet und die Landung nau geſter: Berlin, 23. Auguſt. Zu der Ueberfliegung der Stadt Kehl durch mehrere franzöſiſche Militärflugzeuge hören wir, daß die Ermittlungen in i [gung der Nack ˖ [wärtige Amt hat von der badiſchen Regie⸗ rung einen genauen Bericht in der Angelegenheit en im allgemeinen eine Beſtäti⸗ chricht ergeben haben. Das Aus⸗ erbeten und dürfte dann über die zu ergreifenden Schritte nach deſſen Eingehen ſich ſchlüſſig werden. Eine Hochzeitsgeſellſchaft verunglückt — Gelſenkirchen, 23. Auguſt. Auf der Dorſtener Straße im Stadtteil Gelſenkirchen⸗Buer ereignete ſich geſtern abend ein ſchwerer Unfall. Das Auto eines Unternehmers aus Buer, das ſich mit einer fand, geriet ins Schleudern und fuhr mit voller Zuſammenprall wurden die Inſaſſen in den Straßen⸗ graben geſchleudert und trugen zum Teil ſchwere Verletzungen davon. Drei Perſonen wurden zwei leichter verletzt. Das Auto wurde Zwei Engländer in der Schweiz abgeſtürzt — Sitten(Wallis) 23. Auguſt. Eine Gruppe von acht Engländern aus Arolla unternahm eine Beſtei⸗ gung der Biſchofsſpitze an der italieniſch⸗ſchweizer Grenze. Als ſie ſich dem Gipfel näherten, riß das Seil und zwei Touriſten, ein Herr und eine Dame, ſtürzten 400 bis 500 Meter tief und verſchwanden in einer Gletſcherſpalte. Bergungsverſuche blieben erfolglos. 5 Verbot von Zeitungsſtänden politiſcher Parteien Hitzewelle in Spanien 5 Paris, 23. Auguſt. Wie Havas aus Bilbao berichtet, iſt dort in den beiden letzten Tagen eine ſtarke Hitzewelle zu verzeichnen. Die Waſſervorräte ückgelegte“ 5 der Stadt ſind ſo knapp geworden, daß man die Lei⸗ tungen von 23 Uhr bis 10 Uhr früh ſperren mußte. 16 Opfer eines tollwütigen Hundes — Budapeſt, 28. Aug. Wie der„Peſter Lloyd“ aus Galatz erfährt, hat ſich dort geſtern abend eine furchtbare Kataſtrophe zugetragen. Ein tollwütiger Hund biß eine junge Dame, bei der innerhalb zwei Stunden Kraft zum Ausdruck kam. Ste rannte durch die Straßen und brachte 15 Perſonen ſchwere Biß⸗ und Kratzwunden bei. Dann verſtarb ſie unter furcht⸗ baren Qualen. Bei zwei Perſonen iſt der Zuſtand ſo bedenklich, daß die Aerzte Iſolierung anordneten. 1 Das künſtleriſche Ergebnis der weſtdeutſchen „Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“ finden wir folgende hochintereſſante Stati⸗ ſtik:„In den Städten Düſſeldorf, Mülheim Konzertſaiſon. In der (Ruhr), Duisburg, Eſſen, Bochum, Dort⸗ mund, Oberhauſen, Gelſenkirchen⸗Buer Barmen⸗Elberfeld, Münſter und Os na⸗ brück wurden rund 300 ſinfoniſche Werke in der erfloſſenen Spielzeit aufgeführt. Davon entfallen rund 4 Prozent auf moderne Muſik, 20 Prozent auf moderne Muſik romantiſcher Tendenz, 10 Prozent auf wertloſe Epigonenmuſik(2% mal mehr als gute Moderne), 30 Prozent auf romantiſche Muſik, 24 Prozent auf klaſſiſche Muſik, 12 Prozent auf vorklaf iſche und Barockmuſik. Von den Modernen ſtehen Strauß, Mahler und Braunfels. Die Epi⸗ gonen ſind am zahlreichſten mit je einem Werk zu Wort gekommen. Der Aufführungszahl nach rangie⸗ ren die meiſt aufgeführten Komponiſten wie folgt: Brahms, Bruckner, Wagner, Tſchai⸗ kowſky, Schumann, Schubert, Mendels⸗ ſohn, Dyoorak, Weber, Ber lig; Beethoven ſtellt mit ſeinen Werken allein die Hälfte der klaſſiſchen Muſik. Es folgen Mozart und Haydn. Die Spitzenkandidaten der Vorklaſſik und des Barock ſind Händel, J. J. Bach, Phil. Em. Bach. Die meiſten Ur⸗ und Erſtaufführungen a kamen aus dem Lager der Epigonen Regers, Mah⸗ lers und Wagners. Ganz ſelten— in Prozenten eigenem garnicht ausdrückbar— ein Werk von Charakter und zukunftsgerichteter Tendenz.“ D Diſſertation über die pfälziſche Preſſe. An der Univerſität München hat Erwin Göbel aus Oggersheim den Doktorgrad der Philoſophiſchen Fakultät mit einer Arbeit:„Die Bedeutung der pfälziſchen Preſſe im Abwehrkampf der Pfalz gegen die Franzoſen und Separatiſten“ unter Profeſſor 'Eſter mit dem Prädicat magna cum laude erlangt, die furchtbare Seuche mit elementarer Nr 0 5 en un * Samstag, 23. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 388 rau irt irtschaftlt n Kraftfe Die„Mannheimerin von Dreißig“ ist 37 000 Mark wert— Von 100 Erwerbstätigen 31,01 Frauen in Mannheim Die berufstätige Mannheimerin Die Frau von ſieutè spielt im irtschartsleben eine Sie ganz andere Rollè als vor 20 oder 50 ſahiren. greift selber ldlig ein in das Getriebe des Lebens, Sie stellt ihren„Manns überall. Sie ist Politikerin, Hirtschiaftlerin, kus und gub Überall und in allen Beruſen ist sie vertreten. Mir verôffentlichen nach- Folgend zuel Artifeel, von denen sich einer mit der e befhstüligen Mannſieimerin, der andere mit dem Problem des Prelsabbaues, wie ihn die Hausfrau Beide Aufsdtze sind jetzt besondess Sieſii, befasst. aſetuell und werden bel unseren Leserinnen großes Interesse finden. Die Redaktion. Die Wirtſchaft ſchätzt den Menſchen nach ſeinem Erwerbs werte. Dieſer Wert eines Menſchen, ſeine Arbeitskraft und Geſundͤheit, das alles läßt ſich in nüchternen Zahlen ausdrücken. In jedem neugebo⸗ renen Menſchen wird vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus Kapital inveſtiert. Ernährung und Pflege des Säuglings und Kleinkindes koſten Opfer an Arbeit und Geld. Das gleiche gilt ſpäter für Er⸗ ziehung und Unterricht. Es werden im Voraus Geldmittel verauslagt, die nicht nur wieder ein⸗ gebracht werden müſſen, ſondern darüber hinaus das Kapital einbringen müſſen, das für den Lebensunter⸗ halt eines Menſchen notwendig iſt. Bei ſolcher Betrachtungsweiſe iſt der Menſch nichts anderes als eine Maſchine, inveſtiertes Kapi⸗ tal, das Neues ſchaffen, ſich amortiſieren muß, denn ſie wird, wie jede Maſchine aus Eiſenteilen und Rädergetrieben, abgenutzt und muß einen Zins⸗ gewinn bringen. Amortiſation und Zinsgewinn ſind in unſeren Jahren äußerſt gering und ſchlecht, ſo daß jeder Menſch, alſo auch die Frau, Kapital ein⸗ bringen muß, um den Lebensunterhalt beſtreiten zu können. Der Wert der Frau im Wirtſchaftsleben ſteht dem des Mannes nur wenig nach. Wie ſich für jede Maſchine ihr jeweiliger Wert be⸗ rechnen läßt, ſo muß man auch für den Menſchen ſei⸗ nen jeweiligen Wert berechnen können. Der Volks⸗ wirtſchaftler K. Freudenberg hat vor einigen Jahren ausführliche Berechnungen für den durch⸗ ſchnittlichen Wert eines Menſchen aufgeſtellt, der jährlich 2700 Stunden arbeitet. Das entſpricht einem Jahr von 300 Arbeitstagen zu 9 Stunden. Auf der Grundlage dieſer Unterſuchungen fußt eine Tabelle, die die Wertzahlen der Menſchen, nach Alter und Ge⸗ ſchlecht getrennt, für unſere heutigen Verhältniſſe und bei unſerem Preisſtand angibt. Danach errechnen ſich für die berufstätige Frau folgende Werte: (Die Zahlen in Klammern bedeuten den Wert des berufstätigen Mannes). Im Alter von 20 Jahren 40 000 Mk.(50 000), bei 25 Jahren 39 000 Mk.(49 000), bei 30 Jahren 37 000 Mk.(47 000), bei 35 Jahren 36 200 Mk.(45 200), bei 40 Jahren 34000 Mk.(43 000), bei 50 Jahren 28 000 Mk.(35 700), bei 60 Jahren 20 300 Mk.(23 800), bei 70 Jahren 14800 Mk.(19 600) und mit 75 Jahren iſt der Menſch vom wirtſchaft⸗ lichen Standpunkt aus gar nichts mehr wert. Es iſt zwar nicht ſehr ritterlich, noch beſonders darauf hinzuweiſen, aber aus dieſen Berechnungen ergibt ſich die höhere Bewertung des Mannes. Der Wert des Menſchen iſt um die zwanziger Jahre nach dieſer Aufſtellung am höchſten, weil zu dieſer Zeit die Erziehung und Berufsausbildung inveſtiert und die Maſchine Menſch noch am wenigſten verbraucht iſt. Man kann annehmen, daß das Ganze eine Spie⸗ lerei rechenwütiger Statiſtiker iſt. Ob dieſe Be⸗ rechnung nun volkswirtſchaftliche Bedeutung hat oder nicht, aus ihr geht jedenfalls hervor, daß die Fraun im heutigen Erwerbs⸗ und Berufsleben als Wertfaktor mitgezählt wird und dem Manne faſt in nichts nachſteht. Von großem Intereſſe iſt unter dieſen Umſtänden die Frage, in welchem Zahlen verhältnis die Frau gegenüber dem Manne im Erwerbsleben tätig iſt. Wir werden da⸗ bei für die verſchiedenen Landſchaften und Städte des Deutſchen Reiches voneinander abweichende Antwor⸗ ten erhalten, je nachdem ein Gebiet Standort der einen oder anderen Induſtrie iſt. Uns intereſſiert hauptſächlich Mannheim, das unterm Durchſchnitt liegt, da nach der neueſten Lohu⸗ ſteuerſtatiſtik durchſchnittlich unter jedem Hundert der Lohnſteuerpflichtigen 36 Perſonen weiblichen und 64 männlichen Geſchlechts ſind. Die Geſamtzahl der Berufstätigen in Mannheim beträgt 121543, das ſind 46,91 Prozent der Einwohnerzahl. Davon ſind 37 685, alſo 31 Prozent aller Berufstätigen, Frauen. Von dieſen 37685 erwerbstätigen Mannheimerinnen ar⸗ beiten 1242 in der Landwirtſchaft und Gärtnerei, 14256 in der Induſtrie einſchließlich Bergbau und Baugewerbe, 11 125 in Handel und Verkehr ein⸗ ſchließlich Gaſt⸗ u. Schankwirtſchaftsgewerbe, 1603 in Freien Berufen, 1454 in der Wohlfahrtspflege und Geſundheitsweſen und 8005 in häuslichen Dienſten. Der ſtärkſte Berufszweig iſt das Bekleidungs⸗ gewerbe Wenn man die Näherinnen, Büglerinnen und Mo⸗ diſtinnen dazuzählt, ſind in dieſen Berufen 4082 Mannheimerinnen tätig. Rund 1700 Mannheimer⸗ innen ſorgen für unſer leibliches Wohl(Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe), über 1800 Köchinnen und Kellnerinnen ſind beſtrebt, das Gelieferte ſchmackhaft zu machen und angenehm zu ſervieren. 1242 Mann⸗ heimerinnen ſteuern Gemüſe und Obſt hinzu und verſchönen uns das Leben mit anderen landwirt⸗ ſchaftlichen Produkten. Aber noch viel mehr Frauen ſind um unſer Wohl und Wehe beſorgt. Ueber 100 weibliche Friſeure machen unſere Ehegattinnen ſchön, ſogar eine Anzahl Muſikerinnen ſpielt uns auf und wenn uns was zuſtößt, dann ſind faſt 1000 Mann⸗ heimerinnen aus dem Geſundheitsweſen und hygieni⸗ ſchen Gewerbe um uns bemüht und helfen unſere Schmerzen und Leiden lindern. Spaltenlang ließe ſich hier berichten, aber nicht jeder weibliche Beruf kann berückſichtigt werden, es würde ins Endloſe führen. Die Frau iſt heute nicht mehr nur ein Teilchen, ſondern ein Rad, das die ge⸗ waltige Maſchine der Wirtſchaft antreiben hilft. Wenn man nun die auf Grund der Unterſuchun⸗ gen vom Volkswirtſchaftler Freudenberg aufgeſtellte Werttabelle des Menſchen nimmt, kann man den Frauenwert der berufstätigen Mannheimerin errech⸗ nen. Setzen wir als Durchſchnittsalter 30 Jahre, ſo beläuft ſich der Wert der 37 685 berufstätigen Mann⸗ heimerinnen auf 1 394 345 000 Mk., in Worten: eine Milliarde dreihundertvierundneunzig Millionen drei⸗ hundertfünfundvierzig Tauſend Mark. Aus dieſer Zahl kann jeder erſehen, was die be⸗ rufstätige Mannheimerin im Rahmen der heimiſchen Volkswirtſchaft„wert“ iſt und kann es, je nach Skepſis oder Dünkel, für viel oder für wenig halten. Ehret die Frauen! Hiho. Wie die Hausfrau das Preisproblem sieht Von charlotte Mühsam-Werther, R. W. R. Die Hausfrauenſchaft hat mit etwa 80 v. H. des Volkseinkommens die Lebenshaltungskoſten zu be⸗ ſtreiten. Man bezeichnet ſie daher als Treu⸗ händerin und Kaſſenführerin der Nation. Noch vor wenigen Jahrzehnten hatte ſie im Rahmen der Volkswirtſchaft lediglich die Rolle des paſſiven Zuſchauers eingenommen. Erſt dann hatte die Not der Zeit der denkenden Hausfrau das Gefühl der unlösbaren Verbundenheit des Einzelhaushalts mit allen ſonſtigen legitimen Wirtſchaftsfaktoren aufge⸗ zwungen. Damit war ſie aus einem bloßen Wirtſchaftsobfekt zum mitbeſtimmenden Subjekt der Wirtſchaft 9 erwachſen. * Sorgenvoll betrachtet ſie die kataſtrophale Lage mit den Folgeerſcheinungen der Abſatzkriſe und der ſinkenden Kaufkraft. Kein Problem aber greift unmittelbarer an die Seele der Hausfrau als das Problem der Preisbildung mit ſeinem zugleich auf Produktion u. Verbrauch blickenden Januskopf. Die Drei wichlice Kurven DDI Kin 11 e dete 0 Nenn Jehescluch Sch Monstscüfchschitt .25 26 27 28 102 1030 Zahl der erwerbstätigen Hausfrauen, denen der Doppelberuf der Berufsfrau⸗ Hausfrau zufällt, vermehrte ſich in nie geahntem Umfange, und dieſer Umſtand vertiefte das Intereſſe der Hausfrauenſchaft für die treibenden Kräfte des Preisproblems. Schwer drückt ſeeliſche Qual auf die pflichtbewußte Hausfrau, wenn ſie bei bisher meiſt ſteigenden Preiſen, aber bei gleichem oder gar ſinken⸗ dem Einkommen, Einnahmen und Ausgaben im Lot halten muß. So begrüßten denn die Hausfrauen freudig den Gedanken einer allgemeinen Preisſenkung. Aber trübe Erfahrung machte ſie zu Realpolitikern, die nur ſkeptiſch— ohne behördlichen Zwang— rchgreifende Maßnahmen ſeitens der einzelnen Wirtſchaftszweige erwarten. Für die Hausfrauenſchaft intereſſiert begreiflicher⸗ weiſe weniger die z. T. bereits durchgeführte Preis⸗ ſenkung der Stahl⸗ und Eiſenverbände, der Tafel⸗ glas⸗ und der Wagenfederfabrikanten; für ſie iſt vielmehr zunächſt von unmittelbarer Bedeutung die Koſtenſenkung für Lebensmittel, Textilien und ſonſtige Gegenſtän de des täglichen ebarfs. Nach den Feſtſtellungen des Inſtituts kr Konjunkturforſchung berechnet ſich der Anteil der Einkommensverwendung ſpeziell auf Lebens⸗ mittel auf faſt die Hälfte des Geſamteinkommens, in den unterſten Einkommensſtufen von Arbeiter⸗ haushaltungen ſogar auf 54,8 v. H. Gerade auf die⸗ ſem Gebiet glaubt ſich die Hausfrau— faſt mehr noch als die gewerblich intereſſierten Kreiſe— nieman⸗ dem zuliebe, niemandem zuleide, zu einer kritiſch⸗ objektiven Beobachtung in der Lage. Dieſe Kritik führt zu der bedauerlichen Feſtſtellung, daß der auf allen Rohſtoffmärkten der Welt ein⸗ getretenen Senkung der Rohſtoffpreiſe eine Senkung der Einzelhandelspreiſe in Deutſchland noch nicht entſprechend gefolgt iſt. Die Hausfrau, die die Not der Landwirtſchaft mitempfindet, begreift es nicht, wenn trotz der zur Vermeidung einer land⸗ wirtſchaftichen Kataſtrophe unvermeidbaren Agrar⸗ zollerhöhung zwar der Preis der landwirtſchaftlichen Produkte zum Teil noch weiter ſank, dann aber die Kleinhandelspreiſe nur zögernd folgten. Damit kom⸗ men wir auf das ſchwierige Gebiet der allan hohen Preisſpanne zwiſchen Erzeuger⸗ und Kleinhandelspreis. Der ungenügende Preisrückgang läßt ſich durchweg, in gleicher Weiſe für Fachgeſchäfte, für Warenhäuſer und für Konſumvereine beobachten, ſoweit ſie für die Einkäufe der Hausfrauen in Betracht kommen. So drängt ſich denn die Frage auf, in welchem Ausmaß die Preisſpanne notwendig und möglich iſt. Zunächſt ſchuf die gemeinſame Konferenz der Marken⸗ artikelfabrikanten und der Vertreter des Einzel⸗ handels der Skepſis der Verbraucher neue Nahrung. Mit Erſtaunen hörte man dort die Warnung vor großen Erwartungen, obwohl man gerade bei einer Anzahl von Markenartikeln eine Preisſenkung ohne Qualitätsbeeinträchtigung erhofft hatte. Zum min⸗ deſten erſcheint bei einer Reihe von Markenarti⸗ keln eine Ueberprüfung des Einzelhandelspreiſes ggenüber den Geſtehungskoſten unerläßlich, da ſelbſt Händler die ihnen ſeitens der Fabrik durch Revers auferlegte Preisvorſchrift mehrfach als übermäßig hoch bezeichnen.(Erinnert ſei hier an das Diktat eines großen Margarinekonzerns gegenüber einem Konſumverein, der die Preisſpanne für la Marga⸗ rine als erheblich überſetzt bemängelt hatte, ohne eine Aenderung herbeiführen zu können). Das neue Handelsklaſſengeſetz ſieht Standards und Güteklaſſen vor In der darin lie⸗ genden, hinſichtlich Qualität und Preisge⸗ ſtaltung gegebenen Garantie erkennt die Haus⸗ frauenſchaft einen Fortſchritt. Auch die Verbraucher erblicken in den der Wirt⸗ ſchaft aufgebürdeten öffentlichen Laſten eine der ärgſten Verteuerungsquellen. Einſchränkung die⸗ ſer Laſten, übrigens auch Durchkämmung der priva⸗ ten Handelsunkoſten wäre ein Ziel, aufs innigſte zu wünſchen. In neueſter Zeit erſcheint der Krebsſchaden über⸗ ſteigerter Reklame weiteſten Hausfrauenkreifen als ungeſunde Verteuerungsquelle, Selbſt die einfachſte Hausfrau iſt ſich klar, daß der Kaufmann nichts verſchenken kann; die Koſten der luxuriöſen Aufma⸗ chung der Jazzkapellen, Zugaben, überhaupt Reklame chung Jazszkapellen, Zugaben, überhaupt Reklame aller Art weiß ſie auf den Kaufpreis aufgeſchlagen. Allein der Unkoſtenwert der Wortreklame iſt auf jährlich 800 bis 900 Millionen berechnet. Kauf⸗ läden mit einem Aufmachungspomp, wie er im Aus⸗ lande nirgends bekannt iſt, verteuert der Hausfrau die mit dem Pfennig rechnen muß, den Einkaufs⸗ preis. Mit bitterer Ironie empfindet die Hausfrau den Wandel des Schlagwortes vom„Dienſt am Kunden“ Geht es doch in Wahrheit meiſt um den Kampf um den Kunden“. Dieſer Kampf wird mit preisſteigernden Auswüchſen geführt. Neben allzugroßer Lagerhaltung fällt hierbei insbeſondere ein ſinnloſes Ueber⸗ maß von Sortimenten ins Gewicht. So brachte beiſpielsweiſe der Schuhhandel(laut Feſtſtellung der Enquete) aus Konkurrenzgründen allein in einer Saiſon 3000 Muſter heraus: an dieſer Unzahl hat Lebenshaltungskosten 0 e e 1 e 180 5 1 ff 128 160 N. f ane 180 5 e 160 * 10 22 9 10 clk I Ee samfiadee nne 1 1007 7417 00 80— 7 95 52 80 60 ¶+◻œο. 60 40 N 40 2002 25 20 2 8 20 20200 die Kundin natürlich nicht das geringſte Intereſſe— Unter der Deviſe Schaffungerhöhten Kauf ⸗ anreizes drängt ſich in jeder Saiſon eine Flut von Sonderverkäufen auf. Mit den fortlaufenden Schleuderpreis verkäufen treibt man die Verbraucher in eine Begriffsverwirrung, die den Normalpreis faſt als Wucherpreis er⸗ ſcheinen läßt. Darin liegt für die Hausfrattenſchaft eine ungeſunde Form der Preisſenkung. Verſtändige Frauen mißbilligen Warenangebote unter Hintanſetzung nationalwirtſchaft⸗ licher Belange. Laßt doch die Hand von der Hereinbringung ausländiſcher Früh kartoffeln, von italieniſchen Aprikoſen, von holländiſchem Blumen⸗ kohl— zu einer Zeit, wo gute inländiſche Ware un⸗ ter Abſatzſchwierigkeiten leidet. Die Hausfrau, die ſchon angeſichts der Schaufenſter zur bedauernden Feſtſtellung wirtſchaftlichen Unverſtands gelangt, iſt hierbet gewiß nicht dem Vorwurf des Chauvinismus ausgeſetzt; ſie erblickt vielmehr in ſolchen Fehlgriffen einen letzten Endes auf die Un koſten der Land⸗ wirtſchaft drückenden Debetpoſten. In freundſchaftlichem Verkehr zwiſchen landwirt⸗ ſchaftlichen und ſtädtiſchen Hausfrauenvereinen er⸗ örterte man das Problem direkter Beliefe⸗ rung vom Produzenten zum letzten Verbraucher, ohne bisher preisverbilligende Er⸗ folge verzeichnen zu können. Die Landfrauen lie⸗ fern die Erzeugniſſe im weſentlichen zu Kleinhan⸗ delspreiſen. Mag die neuerdings verſtärkte Genoſſen⸗ ſchaftsbewegung mit ihrem Verteilungsapparat und mit ihren Abſatzorganiſationen neue Wege zur Preisverbilligung finden. In Anbetracht der teuren Frachten würde ſich Rationaliſierung der Verpackungs⸗ methoden preisverbilligend auswirken. So würde uf Narkenaribe!e cher gufschlag auf martenfr Art-.255 5 duf Artikel bis 250. 2 2 850% 850 75 * E. N Eß 55 850 lebens ſoiletſe Pörfüme. Med. Arznei- mittel erfikel rien Drogen mittel beiſpielsweiſe eine ſtärkere Benutzung von Wellpappe nur 3 v. H. des Verpackungsmaterials, aber eine Unkoſtenſenkung von 53,7 Millionen Mark pro Jahr bedeuten. Die Hausfrau verwahrt ſich gegen prozentual ungerechtfertigte Preiserhöhungen unter Berufung auf Zoll⸗ und Steuererhöhungen, wie beiſpielsweiſe jetzt bei der Bierſteuererhöhung; man ſollte höch⸗ ſtens die geſetzlichen Differenzzuſchläge aufſchlagen.— Die ſtädtiſchen Werke bringen in neuerer Zeit an Stelle der erhofften Preisſenkungen Tariferhöhungen. Man ſehnt den Tag herbet, wo dieſe Werke mindeſtens einen Teil der Ueber⸗ ſchußſummen, die ſie jetzt dem Stadtſäckel zu⸗ führen müſſen, in Geſtalt einer Tarifverbilligung der Verbraucherſchaft zugute kommen laſſen. i Alles in allem ertönt in der Verbraucherſchaft der SOsS⸗Ruf nach Preisſenkung. Mögen öffentliche wie private Kräfte, in verſtändnisvollen, vaterländi⸗ ſchem Streben, ſich auf vielen Wegen in dem ein⸗ hettlichen Ziel zuſammenfinden. Spätſommer Schon fährt man die letzten Garben ein, Bald wird die Ernte geborgen ſein, Und wo das Lied der Sichel ſonſt klang, Da knirſcht der Pflug den Acker entlang. Am Feldrain ruht ſich der Sommer aus, Schaut ſinnend weit in das Land hinaus. Ins Grün der Fluren ſpielt leiſe ſchon Ein falber, herbſtlicher Farbenton. Längſt iſt die wilde Roſe verblüht, Am Strauche die rote Beere nun glüht. Kühl ſtreicht der Wind über die Stoppeln hin, Und weiße Nebel im Talgrund ziehn. Und wie der Sommer noch ſchaut und ſinnt, Bringt ihm ein welkes Blättchen der Wind. Ein Brieflein iſt es, vom Herbſt geſandt, Und der Sommer es wohl zu leſen verſtand. Er lächelt und ſpricht: Ich weiß es wohl, Was mir die Botſchaft bedeuten ſoll, Bald, bald iſt meine Arbeit getan, Schon kündet der Herbſt ſein Kommen an. A. Weber. A * Ueber die Schlägerei zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten, über die wir in letzter Nummer berichteten, liegt folgende polizeiliche Mel⸗ dung vor: Kurz vor Beginn einer Verſammlung der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei kam es geſtern Abend in einer Wirtſchaft in der Oppauerſtraße zu einer Schlägerei zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten. Hierbei be⸗ warfen ſich die Streitenden gegenſeitig mit Bier⸗ gläſern, Stühlen und Aſchenbechern. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot ſtellte ſofort die Ruhe und Ordnung wieder her und ſorgte für einen ruhigen Verlauf der Verſammlung. Bei der Schlägerei wurden 3 Na⸗ tionalſozialiſten und 1 Kommuniſt verletzt, von denen der letztere, der als Täter ermittelt wurde„in das Krankenhaus überführt werden mußte. Ferner wurden zwei Nationalſozialiſten als Täter feſtge⸗ ſtellt und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Schluß des redaktionellen Teils Höchſte Nährkraft iſt in Ovomaltine enthalten, hergeſtellt aus Malz⸗ extrakt, friſcher Milch und friſchen Eiern. Sie ſollten Ovomaltine nehmen, wenn Sie noch geſund und rüſtig ſind, um Ihre Kraft zu erhalten und wenn Sie krank ſind, um ſie wieder zu erlangen. V21 Originaldoſen mit 250 gr Inhalt zu.70 RM., 500 gr zu .— RM. in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Gratisproben und Druckſchriften durch Dr. A. Wander, G. m. b.., Oſthofen⸗Rheinheſſen. 4. Seite/ Nummer 388 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 23. Auguſt 1930 Sandhofen, der nördlichſte Maunheimer Vorort, erwartet am morgigen Sonntag viele Gäſte, aus der Innenſtadt, aus Baden, Heſſen und der Pfalz. Kerwe wird gefeiert. Wer im Laufe der ver⸗ gangenen Woche Umſchau hielt, konnte die üblichen Vorbereitungen beobachten. Es roch zwar noch nicht nach friſchgebackenem Kerwekuchen, aber in einer in den Rathausplatz mündenden Gaſſe ſtanden ſchon einige Wagen der Leute, die im Frühjahr und Herbſt den Mannheimer Meßplatz bevölkern. Die Sand⸗ hofener Jugend will zur Kerwe Reitſchul fahren, Waffeln ſchmauſen und Bollen ſchlecken. Und ſo wird ſich morgen auf dem Platz, auf dem ſonſt nur das alte Kriegerdenkmal an längſt vergangene Zeiten erinnert, ein friſchfröhliches Leben und Treiben entwickeln, das, losgelöſt von den Sorgen des Alltags, Gelegenheit gibt, ſich und andern Freude zu bereiten. Auch die Wirtſchaften haben ſich auf einen ſtarken Beſuch eingeſtellt. Der Kerwewein ſteht bereit, die Muſikkapellen, die zum Tanz auf⸗ ſpielen, ſind ſchon längſt verpflichtet. Man ſcheint den Kirchweihen in den Vororten und in der nächſten Umgebung wieder mehr Beachtung zu ſchenken. Schon im Vorjahre ſah Sandhofen viele auswär⸗ tige Gäſte, am Sonntag hauptſächlich aus der Innen⸗ ſtadt, aber auch am Montag, an dem ſich früher die gutſituierten Bürger ein Stelldichein gaben. Bei günſtigem Wetter rechnet man auch diesmal mit einem recht guten Beſuch. Wer ſchon lauge nicht mehr nach Sandhofen die Schritte gelenkt hat, wird nicht wenig erſtaunt über die Moderniſierung des Vorortes ſein. Im alten Teil iſt der landwirtſchaftliche Charakter zwar noch unverändert erhalten, aber die vornehm⸗ lich nach dem Kriege entſtandenen Straßenzüge weiſen zahlreiche Wohn⸗ und Geſchäftshäuſer auf, die ſich mit denen der Innenſtadt durchaus meſſen können. Spaziergänger, die nach reichlich genoſ⸗ ſenem Kerwemahl ſich Bewegung verſchaffen wollen, ſeien auf die an der weſtlichen Peripherie des Vor⸗ ortes gelegenen Schrebergärten aufmerkſam gemacht, in denen gegenwärtig die Dahlien in herr⸗ lichſter Blüte ſtehen. Die Inhaber dieſer nahezu 200 Gärten, von denen jeder 3 Ar groß iſt, ſetzen ſich aus in Sandhofen auſäſſigen Arbeitern und An⸗ geſtellten zuſammen. Der Zuſtand der Gärten, die auf Allmendgelände angelegt wurden, zeigt, daß ſie mit großer Liebe und Sorgfalt bewirtſchaftet werden. Die Erträge ſind infolgedeſſen ſehr zufriedenſtellend. Hierzu trägt allerdings auch der Boden bei, der von ausgezeichneter Beſchaffenheit iſt. Wir ſahen Stangenbohnen, die mindeſtens 3 Meter hoch ſind. Und die Dahlien blühen in erſtaunlicher Mannig⸗ faltigkeit. Der zweite Vorſitzende des Gartenbau⸗ Vereins Sandhofen, zu dem ſich die Kleingärtner vereinigt haben, marſchiert mit 98 Sorten an der Spitze. Während ſich die Gärten zur Rechten der zum Rhein führenden Straße ausbreiten, auf der wir vom Rathausplatz aus zu der blühenden Pracht gelangen, werden wir zur Linken auf eine große Prachliegende Fläche aufmerkſam gemacht, die in einen Spielplatz für die Schuljugend um⸗ gewandelt wird. Hinterwurzbach, den 23. Auguſt. Hubi Sundl, alſo mit Deinem Brief vom letzten Samstag hab ich mich mordsmäßig gefreut. Jetzt weiß man doch wenigſtens, was man bei dem Wetter hier in der Sommerfriſche anfangen ſoll. Wir ſitzen jetzt alle über dem Preis ausſchreiben der Neuen Mannheimer Zeitung und raten an den Schutzmarken herum, was eine ſehr vergnügliche Unterhaltung iſt. Aber das muß ich Dir etwas aus⸗ führlicher erzählen. Alſo paß auf. Wir ſind hier ganz gut untergekommen. Höhen⸗ luft, Kuhmiſt, Bier und Enzian ergeben eine ſtim⸗ mungsvolle Luftveränderung, und die ſüße Melan⸗ cholte des Regens in der Sommerfriſche bietet auch manchen verborgenen Reiz. Papa hat ſich mit dem Amtmann und dem Oberförſter angefreundet, ſitzt mit den Herren jeden Tag beim Skat und läßt Mama auf das Wetter, das Fleiſch und die Autos ſchimpfen, denen man aus dem Weg gehen muß, weil es ſchrecklich ſpritzt, wenn ſie kommen. Ich mache Spaziergänge, ſo gut es eben geht, außerdem hab ich eine recht nette Geſellſchaft gefun⸗ den, einen ziemlich blonden Lehramtsaſſeſſor— ſo heißen jetzt die jüngeren Mittelſchullehrer, mußt Du wiſſen— mit dem ſichs ganz hübſch plaudern läßt. Bis jetzt haben wir uns die Regenzeit ſehr oft auch mit dem Löſen von Kreuzworträtſeln vertrie⸗ hen, und ich hab manchmal geſtaunt, was ſo ein Schulmann alles weiß. Ich hätte mich beſtimmt nicht mehr daran erinnert, daß im Jahr 202 eine Schlacht bei Zamg ſtattgefunden hat. Auch wie der zum Beiſpiel auch die ägyptiſchen Könige mitſamt ihren verſchiedenen Frauen kennt(Du, das müſſen klobre Leute geweſen ſein!),— ich ſag Dir, Du würdeſt ſtaunen. Alſo man kommt ſich direkt dumm vor, wenn ſo einer anfängt, in ſeinen gelehrten Taſchen herumzukramen. 5 Wie das nun immerſo weiterging mit dem Löſen von Kreuzworträtſeln, hab ich immer ſehnſüchtiger darauf gewartet,—— ach nein, nicht auf das, was Du jetzt wieder meinſt, ſondern auf die Gelegenheit, dem jungen Mann einmal zu zeigen, daß ich auch nicht gerad von Dummbach bin. Da kam Dein Brief und mit ihm die beſte Gelegenheit, meinen Wunſch zu erfüllen. Bei dem Schutzmarken⸗Preis⸗ ausſchreiben kommt es nämlich nicht darauf an, ob einer ein beſonders gelehrtes Haus iſt oder nicht, auf dem Zwölfer zu raten! Sachen, bei denen ſogar ich mir den Kopf zerbrechen Vorort Man verſäume morgen auch nicht, den alten Friedhof zu beſuchen, den man nicht wiedererkennt. Die Gräber ſind vollſtändig verſchwunden. An ihrer Stelle breitet ſich zur Linken eines breiten Mittel⸗ ganges eine große friſchgrüne Grasfläche aus, die bald ein beliebter Tummelplatz für die Jugend ſein wird. Vorläufig darf die Spielwieſe noch nicht be⸗ treten werden, weil das Gras noch nicht ſtark genug iſt. Die Kinderfüße würden in den lockeren Boden auch zu tief einſinken. Während ſich auf den Bänken, die an dem die Spielwieſe umgebenden Wege auf⸗ Sandhofen feiert Kerwe Schrebergärten im Herbſiſchmuck Veſucht den zu einer Park und Spielplatzanlage umgewandelten alten Friedhof nächſten Jahre die Mauer mit einem grünen Ueber⸗ zug verſehen haben. Eine über einen Meter breite Staudenrabatte nimmt den Saum zwiſchen Mauer und Seitenweg ein. Auf der andern Seite zieht ſich außerhalb an der Mauer ein Blumenſtreifen ent⸗ lang. Ein parallel zur Mauer ſich erſtreckender Kiesweg wird von friſchgrünen Raſenſtreifen und drei Reihen kleinblättriger Linden flankiert. Auf der Weſtſeite zieht ſich außerhalb der Mauer ebenfalls eine dreireihige Allee hin, in der Hauptſache ſtatt⸗ liche Kaſtanien und Platanen. Der Boden iſt zwar planiert, muß aber noch hergerichtet werden. Die Das Denkmal der bei der Hochwasserkatastrophe am 2. Januar 1883 ertrunkenen acht Sandhofener Bürger geſtellt wurden, nur einige Erwachſene niedergelaſſen hatten, herrſchte auf der rechten Hälfte umſo leben⸗ digeres Leben. Ein Planſchbecken, das hler an⸗ gelegt wurde, kann ebenfalls noch nicht benutzt wer⸗ den, da das umfangreiche Baſſin erſt noch aus⸗ betoniert werden muß. Auch der daneben gelegene Sandkaſten, in dem eine Anzahl Kinder eifrig gruben, als wir in der vergangenen Woche an einem ſonnigen Nachmittag die neue Anlage beſuchten, iſt noch nicht völlig ſeiner Zweckbeſtimung übergeben, weil der Sand fehlt. Da aus beſtimmten Gründen darauf zu achten iſt, daß die ſpielenden Kinder nicht zu tief graben, erweiſt ſich die recht baldige Auf⸗ füllung des Kaſtens mit einigen Fuhren Sand als dringend notwendig. Die Friedhofsmauer wurde bis zu etwa 70 Zim. Höhe abgebrochen. Polſterſtauden werden bis zum ſondern da iſt der Mann und die Frau etwas wert, die die Augen aufmachen und ſich daran erinnern können: dort haſt Du das und da jenes geſehen. Ich glaub, ich hab ein geradezu triumphie⸗ rendes Geſicht gemacht, wie ich meinem Herrn Weisheitsaſſeſſor das Zeitungsblatt mit den ge⸗ heimnisvollen Firmenzeichen unterbreitete, und er hat gleich geſagt: hie Rhodus, hie salta, das heißt glaub ich ſoviel wie: hier iſt die Reißinſel, da kannſt du laufen bis du hinkommſt. Weil ich gerade auf Reiſen bin, hab ich natürlich ſofort geraten, was z. B. Nummer 13 auf dem Preis⸗ ausſchreiben iſt, da hat mein Herr Lehrer denn gleich Nummer 12 auffahren laſſen. Aber das iſt nun wirklich kein Kunſtſtück, das bekannte Geſicht Da gibt es ſchwierigere muß, und Du weißt, daß ich mich in ſolchen Sachen als eine moderne angehende Hausfrau nicht ſchlecht auskenne. Z. B. raten wir an dem Zeichen Num⸗ mer 3 jetzt ſchon drei geſchlagene Nachmittage herum. Mit Mama hätt ich beinahe Krach gekriegt, mein Aſſeſſor iſt ganz verſtummt, und ich bin ſchließlich auch mit meinem Latein zu Ende. Sei ſo gut, liebe Friedl, da Du ja die ganze Ge⸗ ſchichte angerichtet haſt, wofür ich Dir natürlich ſehr dankbar bin, und tetl mir doch die Löſung von Nummer drei mit; Du weißt das doch beſtimmt. Dann kann ich hier die ganze Geſellſchaft ohne Tief⸗ ſchlag zur Strecke bringen, und ich bin ja auch ſo froh, daß ich endlich etwas gefunden habe, das auch meinem Kavalter(bitte, alles in Ehren!) einen klei⸗ nen Reſpekt vor meinen praktiſchen Kenntniſſen einjagt. i 5. 0 Auch Papa intereſſiert ſich trotz ſeines Skats für die Sache, denn er ſagt, wenn wir was gewinnen, dann haben wir wenigſtens einen Erſatz für die ver⸗ regnete Sommerfriſche. Wann iſt der letzte Ein⸗ ſenbungstermin? Ach richtig, am 6. September; da haben wir ja noch hübſch Zett. Alſo einſtweilen viele mit Schutzmarken verſehene Grüße von Deiner N Elsbeth. 0 Dr. Lewald Heidelberger Ehrendoktor. Die Univerſität Heidelberg hat den erſten Vorſitzen⸗ den des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibes⸗ übungen, Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald, an⸗ läßlich ſeines 70. Geburtstages zum Dr. mec. h. c. ernannt. Profeſſor Dr. v. Baeyer überreichte Lewald die Ernennungs⸗Urkunde an ſeinem Ge⸗ burtstag in Sils Maria(Engadin). N meinſam. 20 000 Mark, die zur Schaffung der Anlage zur Verfügung ſtanden, ſind verausgabt. Man wird mit den noch erforderlichen Arbeiten infolgedeſſen bis zum nächſten Frühjahr warten müſſen. Von den alten Bäumen, die den Friedhof beſchatteten, ſind nur einige ſtehen geblieben. Von den Grabdenkmälern erinnert nur noch tein einziges an die frühere Zweck⸗ beſtimmung des etwa 1,5 Hektar großen Platzes. Es wurde ſ. Zt. auf der letzten Ruheſtätte von acht Sandhofener Bür⸗ gern errichtet, die in den Fluten des Rheines den Tod fanden. Das Denkmal, von dem wir dieſem Artikel eine Ab⸗ bildung beigegeben haben, wurde renoviert und an der nördlichen Schmalſette der Anlage aufgeſtellt. In 1 Schrift iſt auf dem gelben Sandſtein zu eien Bier ruhen in Gott die bei der Lebensrettung waſſerbedrohter Mitmenſchen am 2. Jan. 1885 im Rhein bei Gppau verun⸗ glückter hieſiger Einwohner Michael Wittner Jakob Wehe VII geb. d. 9. Mai 1818 geb. d. 28. Juli 1845 Friedrich Berbel III Honrad Strenz geb. d. g. Febr. 1821 geb. d. 2. Juli 1853 Valentin Wolf Peter Wehe geb. d. 25. Nov. 1857 geb. d. 11. Oct. 1855 Philipp Winkler Georg Seitz geb. d. 11. Juli 1859 geb. d. 25. Dez. 1859. Niemand hat größere Liebe, denn daß er ſein Leben laſſe für ſeine Freunde Den bejahrten Mannheimern wird die Hoch⸗ waſſerkataſtrophe noch in Erinnerung ſein die am Ende des Jahres 1882 die an der linken Rheinſeite liegenden Orte unter Waſſer ſetzte und zahlreiche Menſchenleben forderte. Das Waſſer reichte bis in das Innere von Frankenthal. Die Kataſtrophe wurde durch den Bruch des Rhein⸗ dammes gegenüber von Oppau veranlaßt. Oppau, Edigheim und Mörſch mußten geräumt werden. Sandhofen verſorgte die Oppauer jeden Tag mit Lebensmitteln. Die Nachen, die über den reißenden Strom ſetzten, brachten auf dem Rückweg Oppauer mit, die in Sandhofen hilfreich aufgenommen wur⸗ den. Noch heute beſuchen die Linksrheiner, die auf dieſe Weiſe in Sicherheit gebracht wurden, ihre Quartierleute. Die Fahrten waren vom Bürger⸗ meiſteramt Sandhofen angeordnet. Zwei Ge⸗ meinderäte mußten immer in amtlicher Eigen⸗ ſchaft dabei ſein. Am 2. Januar 188 ſollte der Ge⸗ meinderat Schenkel, der Vater des Stadtv. Tobias Schenkel, mitfahren. Im letzten Augenblick wurde er von dem Gemeinderat Herbel III, dem Vater des letzten Bürgermeiſters Jakob Herbel, der vom 6. Mai 1889 bis zur Eingemeindung am 31. Dezember 1912 amtierte, veranlaßt, zurückzubleiben. Die Fahrt über den Strom gelang, auch die Rückfahrt durch das Loch, das das Hochwaſſer in den Rheindamm geriſſen hatte. Man hatte aber zu wenig mit der reißenden Strömung gerechnet. Um ſie zu bewältigen, mußte man vom Durchbruch aus mindeſtens 200 Meter. aufwärts rudern. Da man dieſe Vorſichtsmaßregel außer Acht ließ, wurde der Nachen, der offenbar auch zu ſtark belaſtet war, zurück gegen den Durchbruch getrieben und dermaßen gegen eine Pappel geſchleu⸗ dert, daß er der Länge nach auseinanderbrach. 31 Perſonen, Männer, Frauen und Kinder, fanden den Tod in den Fluten. Michael Wittner, wie Friedrich Herbel III. Land⸗ wirt, war der zweite Gemeinderat, der ſich nicht retten konnte. Der Küfermeiſter Jakob Roß⸗ mann vermochte ſich an der Pappel ſolange anzu⸗ klammern, bis Hilfe durch ein Fiſcherboot kam Konrad Strenz, der ſich an Roßmanns Beinen“ feſthielt, verließen vorher die Kräfte. Der Bau⸗ meiſter Heinrich Weimer retlete eine Frau und ein Kind, die auf einem Deckbett den Rhein hinunter⸗ trieben, ſchwimmend auf die pfälziſche Seite. Den älteren Einwohnern von Sandhofen iſt die Kata⸗ ſtrophe noch gut in Erinnerung. Der ZSajährige Privatmann Sommer, der zweitälteſte Einwohner von Sandhofen, der mit dem Unglücksnachen eben⸗ falls fahren ſollte, aber wie Gemeinderat Schenkel abgelöſt wurde, hatte überdies die Freundlichkeit, uns einige Daten aus dem Tagebuch ſeines Vaters zur Verfügung zu ſtellen. Richard Schönfelder, Was bedeutet die moderne Ehe? Wenige Fragen des modernen Lebens ſind ſo um⸗ ſtritten und greifen gleichzeitig ſo tief in das Schick⸗ ſal jedes einzelnen ein wie die Ehefragen. Die allen Problemen der Gegenwart geöffnete Zeitſchrift Vel⸗ hagen& Klaſings Monatshefte hat den berühmten Theologen d. Berl. Univerſtität Reinhold Seeberg ge⸗ beten, ſich einmal im Zuſammenhang über Ehefragen zu äußern, und das eben erſchienene glänzend aus⸗ geſtattete Septemberheft veröffentlicht den Eſſay des helläugigen und weitherzigen Gelehrten. „Es liegt keineswegs ſo“, ſchreibt Seeberg,„als wenn ſchon die phyſiſche Geſchlechtsdifferenz den Ab⸗ ſchluß einer Ehe motivierte, aber auch nicht ſo, als wenn eine heiße ſinnliche Zuneigung ſchon als zu⸗ reichender Grund dazu gelten könnte. So berechtigt und notwendig dieſe Neigung iſt, ſo ſehr muß zu ihr hinzukommen die wechſelſeitige innere, geiſtige und gemütliche Anziehungskraft. Das kommt zum Ausdruck in dem Bewußtſein dieſer beiden Menſchen, daß ſie füreinander beſtimmt ſind und daß ſie den Weg durch das Leben ſich nicht anders vorſtellen können, als daß ſie ihn Hand in Hand und Herz bei Herz durchſchreiten. Daß bei dieſer Auffaſſung der beiderſettigen Freiheit in vollem Umfange Rechnung getragen wird, ergibt. ſich daraus, daß Liebe nur Liebe iſt als perſönliche, d. h. eben freie Liebe. Wird alſo wirkliche Liebe vorausgeſetzt, ſo iſt die gegenſeitige Freiheit geſichert. So vermag ein Men⸗ ſchenpaar gemeinſam ein Leben zu durchringen und zuſammen zu ſuchen, was des Findens wert iſt, und zu finden, was das Suchen zur Luſt macht. Dies er⸗ gibt eine Gemeinſamkeit von Arbeit und Kraft, von Freude und Erhebung. Dies iſt es um das Leben ehelicher Gemeinſchaft nach der überkommenen An⸗ ſchauung. Es iſt ein Leben, das aber von zwei Enden her gelebt wird. Die beiden ſollen, wie ein tiefſinniges bibltſches Wort ſagt, ein Fletſch werden. Wer das verſtanden hat, dem braucht nicht erſt er⸗ klärt werden, daß die Ehe ihrem Weſen nach lebens⸗ längliche Monogamie iſt. Es bedarf wirklich keiner eingehenden Begrün⸗ dung dieſer Forderung, denn ſie iſt von der Geſchichte vieler Jahrhunderte tief begründet und iſt einer der ſtärkſten Faktoren zum Aufbau unſerer ſittlichen Kul⸗ tur geworden. Man denke nur an die Kindexerzie⸗ hung, die niemand ſo gut ausführen wird wis die eigenen Eltern, und zwar Vater und Mutter ge⸗ Dasſelbe gilt vielleicht in noch höherem Maße in bezug auf die heranwachſende Jugend. Oder man überlege, daß jedes Menſchenpaar einen Schatz ge⸗ meinſamen Lebens erworben hat, der beider Herzen im Innerſten bewegt und für alle Zeit miteinander verbindet.“ Kunſt und Wiſſenſchaſt O Milliardenwert der deutſchen literariſchen Produktion. Auf Grund ihrer Beſtände hat die Deutſche Bücherei in Leipzig feſtgeſtellt daß der Wert der in einem Jahr erſcheinenden deurſchen Bücher(von jedem Buch ein Exemplar gerechnet) zur Zeit rund 200 000, Ladenpreis beträgt. Was die Zeitſchriften betrifft, ſo läßt ſich deren Wert weniger zuverläſſig beſtimmen, da eine große An⸗ zahl von Vereinsſchriften und amtlichen Veröffent⸗ lichungen nicht im Handel iſt und daher keinen eigentlichen Verkaufspreis aufweiſt. Bei vorſichtiger Schätzung kommt man hier zu einem Wert von 150 000 /, ſodaß ſich die deutſche literariſche Geſamt⸗ produktion auf rund 350 000/ beläuft. Nimmt man nun auf Grund der bisherigen Erfahrungen eine“ durchſchnittliche Auflagehöhe von 3000 bei Büchern und 6000 bei Zeitſchriften an, ſo ergibt ſich, daß dis deutſche Geiſtesarbeit, ſoweit ſie in Büchern und Zeitſchriften ihren Niederſchlag findet, einen jähr⸗ lichen Wert von etwa 17 Milliarden darſtellt. O Die„30 beſten“ Romane. Auf Verlangen der amerikaniſchen Buchhändler hat Profeſſor H. F. La⸗ mont von der Rutgers⸗Univerſität in Newark die 50 beſten Romane der Weltliteratur feſtgelegt. Es befinden ſich darunter aber nur 5 deutſche Werke(): Goethes„Wilhelm Meiſter“, Freytag„Soll und Haben“, Thomas Manns„Buddenbrocks“, Waſſermanns„Chriſtian Wahnſchaffe“, Arnold Zweigs„Sergeant Griſcha“. O Koſtbare Dürerſammlungen in Oeſterreich entdeckt? Der Cuſtos der Wiener Albertina, Hein⸗ rich Leporink, ſoll, wie„Die Stunde“ meldet, gelegentlich einer Inventarkſierung auf einem öſter⸗ reichiſchen Landgut eine ungewöhnlich reichhaltige Sammlung Dürerſcher Graphiken ent⸗ deckt haben. Wie„Die Stunde“ weiter berichtet, handelt es ſich um eine der bedeutendſten Privat⸗ ſammlungen dieſer Art. Faſt alle Dürerwerke ſollen in herrlichen Frühdrucken vorhanden ſein, ſo z. B. die Serie Marienleben in faſt dru 8 friſchen Probebrucken. f n 4 5 ö 4 8 7 N 125 5 5 5 1 N f . — Samstag, 23. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 388 Sonntag im Walde „Ihr müßt nicht glauben, ihr Stadtvolk“, ſagte mir der alte Förſter,„daß ſich der Wald etwas aus euch macht. Wohin ihr ſonſt kommt, richtet man ſich auf euch ein. Bei uns aber iſt es anders. Wir lieben den Montag mehr als den Sonntag, und auch die an⸗ deren Tage haben wir gern. Wenn ich am Sonntag durch mein Gehege gehe, habe ich viel Aerger und mache mir manches Kopfzerbrechen, warum das ein Jahr wie das andere ſein muß, ohne daß die Städter etwas lernen.“ Ich habe dem alten Grünrock nicht widerſprochen. Es grollte etwas in ſeiner Stimme; aber ich fühlte die Liebe zu ſeinem Walde und konnte ja nicht in Ab⸗ rede ſtellen, daß ſo vielen Menſchen die Ehrfurcht vor dem Walde fehlt. Sie kommen irgend wo⸗ her gereiſt, vielleicht das einzige Mal in ihrem Leben, und fühlen ſich deshalb nicht verantwortlich für ein zweites Mal des Kommens. Wer wiederkommen will, trägt Sorge, einen guten Eindruck zu hinterlaſſen. Ueber uns ſchweiften die Wipfel im Winde. Ihr Rauſchen klang wie das aufatmende Tönen einer Orgel. Stimmen kamen und vergingen. Wir hatten uns am Saum des Waldes gelagert, umſummt von Inſekten, umſchwirrt von Vögeln. Der Hund des Alten lag im Graſe und ſchlief wachend. Ein eigen⸗ tümlicher Zauber. Ein eigentümlicher Duft aus der grünen Burg, die ſo luftig iſt und doch mit ihren Mauern ſo ſtark und wohlig das umhegt, was ſie ein⸗ ſchließt. Es iſt keine Predigt geweſen, denn ein Förſter iſt ein Mann ohne viel Worte, auch kein Kirchenraum war da, wenn auch die Buchen mit ihren ſchillernden Stämmen emporſtrebten wie Pfeiler in einem Kir⸗ chengebäude. Es fehlte die Kanzel; es fehlten die Bänke und die Andächtigen darauf. Es fehlte aber nicht der helle, klare, ahnungsvolle Geiſt, der nicht nur den ſteinernen Dom durchzieht, ſondern auch die⸗ ſen Dom des grünen Waldes mit ſeinen unausſprech⸗ lichen Geheimniſſen und den vielen Fragen aus Baum, Blume und Tierauge, das uns ſcheu anblickt. In unſerer Einſamkeit ſpürte ich die vielen Men⸗ ſchen, die zu mir gehören und in der Stadt oder ſonſt⸗ wo ihren Sonntag halten. Sie erfüllten meine Ein⸗ ſamkeit. Der Wald aber nahm ſie auf in ſeinem Rau⸗ ſchen wie vertraute Klänge in eine alles⸗umfaſſende Melodie. Ich ward ſtark zwiſchen ſeinen blanken Stämmen, daß ich wieder aufrecht davonging I. Vertväſſertes Wochenende Ein paar ſchöne Tage und ſchon iſt die Herrlich⸗ keit wieder vorbei. Die warmen Tage dieſer Woche hatten wirklich Hoffnungen für den kommenden Sonntag erweckt. Man konnte wieder die Sommer⸗ kleider hervorholen und Pläne für den Sonntag machen. Nun ſchwimmen ſie wieder davon. Es iſt wirklich ſchlimm. Ein kleiner Hoffnungsſchimmer bleibt immer noch. Es weht beinahe Oſtwind und die Barometernadel ſteht auch beinahe auf Schönwetter. Schlagen wir heute abend alle den Daumen ein, auf daß morgen die Sonne ſcheint, daß wir nicht gezwungen ſind, auf irgend eine Weiſe die Langeweile totzuſchlagen, die ſich allmählich bei dieſem verpfuſchten Wetter einge⸗ niſtet hat.= Die Ahr geht wieder richtig Man ſollte nicht glauben, was ſo ein kleiner öffentlicher Rippenſtoß ausmacht. Kaum wurde an dieſer Stelle bemängelt, daß die Reklameuhr an der Ebertbrücke dem Publikum mit der falſchen Zeit dienen würde, da wurde auch ſchon für Abhilfe ge⸗ ſorgt. Die Uhr zeigt wieder Normalzeit. Erfreulich iſt die prompte Erledigung. Wenn alle anderen Wünſche nur ebenſo ſchnell in Erfüllung gehen würden. 5* * Ein„liebenswürdiger“ Hausherr. Nach voraus⸗ gegangenen Mietſtreitigkeiten wurde geſtern vor⸗ mittag die 36 Jahre alte Ehefrau eines Kauf⸗ manns in einem Hauſe der J⸗Quadrate von ihrem Hausherrn mit der Fauſt auf den Kopf geſchlagen. Die Frau, die innere Kopfverletzungen erlitt, mußte ins Krankenhaus überführt werden. Wie in der Auguſtnummer der Zeitſchrift„Der Städtetag“ berichtet wird, ſprach Dr. Delius auf der Sitzung des Generalrats des Internationalen Gemeindeverbandes am 18. Juli in Antwerpen als Generalberichterſtatter über die rechtliche und wirt⸗ ſchaftliche Stellung der gemiſchtwirtſchaftlichen Unternehmungen. Die Entwicklung der gemiſchtwirtſchaftlichen Un⸗ ternehmungen iſt abhängig von dem Einfluß allge⸗ meiner wirtſchaftspolitiſcher Ideen, rechtlicher Ver⸗ ſchiedenheiten und politiſcher Kämpfe. Aus den Län⸗ derberichten laſſen ſich einheitliche Entwicklungslinien nicht herausſchälen, da neben den verſchiedenen natio⸗ nalen Triebkräften in der Regel auch örtliche Gründe mannigfaltiger Art ausſchlaggebend geweſen ſind. Die eigenartigen Verhältniſſe in Deutſchland während des Krieges und der Inflationszeit beſchleunigten die Ausdehnung der öffent⸗ lichen Hand. Die feſten Währungsverhältniſſe wirkten in dieſer Beziehung rückläufig. Es ſcheint, als ob die gemiſcht⸗ wirtſchaftlichen Unternehmungen in verſchiedenen anderen Ländern ſich noch auf einer früheren Ent⸗ wicklungsſtufe als in Deutſchland befinden. Hiermit ſoll nicht geſagt werden, daß die Entwicklung in Deutſchland maßgebend ſein kann oder wird für die übrigen Länder, da auch die Rechts⸗ grundlagen in den einzelnen Staaten ſehr verſchieden ſind. Die Hauptform iſt in allen Ländern die Aktiengeſellſchaft, die in verſchiedenen Ländern(Frankreich, Polen, Finnland, Griechenland, Ungarn) als alleinige Form auftritt. Auch Geſell⸗ ſchaften mit beſchränkter Haftung kommen vor und, vor allem für das Wohnungsbauweſen, die Genoſſen⸗ ſchaft. Genaueres Material darüber iſt nur aus Deutſchland bekannt. Die Berichte der einzelnen Länder über den ge⸗ genwärtigen Stand der gemiſchtwirtſchaftlichen Un⸗ ternehmungen ſind lückenhaft. Dieſe Wirtſchafts⸗ form ſpielt im allgemeinen Wirtſchaftsleben von Frankreich, Polen, Finnland, der Tſchechoflowakei und Ungarn keine Rolle. Auch in Deutſchland, wo die Typen verhältnismäßig ſtark ausgebildet ſind, machen dieſe Unternehmungen nur etwa 4 v.., der Zahl der Arbeiter nach etwa 1 v. H. der Betriebe insgeſamt aus. Sie ſind bedeutungsvoll für einige Bemiſchtwirtſchaftliche unternehmungen Wirtſchaftsgebiete(Elektrizität, Gas, Waſſer und Verkehr). Auch in andern Ländern liegt auf dieſen Wirtſchaftsgebieten ihre Hauptbedeutung. Aus allen Länderberichten geht hervor, daß ſie ſich beſonders für die überlokale Elektrizitätsverſor⸗ gung als praktiſch brauchbar erwieſen haben. Ueber ihre allgemeine Brauchbarkeit, die ſich in längeren Jahren der Praxis erweiſen müßte, gibt es noch keine Mitteilungen. Theoretiſche Erwägungen führen zu folgendem Ergebnis: Konzeſſion und Verpachtung bringen im all⸗ gemeinen ſtarke Rentabilität, die öffentlichen Intereſſen kommen im allgemeinen zu kurz. Der reine Regiebetrieb berückſichtigt zwar die all⸗ gemeinen Intereſſen in der einfachſten Form, da⸗ gegen fehlt ihm manchmal wirtſchaftliche Geſtaltung der Geſchäftsführung. Von der gemiſchtwirtſchaft⸗ lichen Unternehmung glaubt man vielfach, daß ſie gleichzeitig das öffentliche Intereſſe und die Wirt⸗ ſchaftlichkeit garantiere. Auf der anderen Seite ſchränkt natürlich die Beteiligung der Privat⸗ wirtſchaft den öffentlichen Einfluß ein. Deswegen ſind vielfach neue Arten der Unternehmungsform entſtanden(kommunale Werke in Privatrechtsform, gestion publique sous forme de société, public management in company form und auf der anderen Seite der öffentliche Betrieb in wirtſchaftlich ver⸗ beſſerter Form: gestion des pouvoirs publics améliorée oder improved public management. Aber auch dieſe Typen ſind natürlich nicht ideal. Man kann zuſammenfaſſend nicht ſagen, daß die gemiſchtwirtſchaftliche Unternehmung in den meiſten Ländern ſehr begehrt ſei. Andere Typen ſtehen im allgemeinen im Vordergrund. Doch erſcheint die gemiſchtwirtſchaftliche Unternehmung als beſonders brauchbar 1. wenn beſondere Gründe vorliegen, die eine Verbindung mit dem Privatkapital wünſchens⸗ wert machen, 2. als Durchgangsſtufe zu dem höheren Typ des rein öffentlichen Betriebes in den beiden neuen Formen. 3. wenn es ſich um überlokale Wirtſchaftsbetriebe handelt. C õDãũãdßã6⁵ ã ͤAAdyVyVbdãããã ã ͤãydb ß f ff bPbTTfTfT0TTTTbb Ein Stein des Anſtoßes wird beſeitigt Ein Stückchen Alt⸗Mannheim verſchwindet wie⸗ der. Aber nur keine Angſt, es iſt kein kultur⸗ hiſtoriſches Bauwerk, das den Blicken unſerer Zeit⸗ genoſſen entzogen wird, ſondern ein recht baufälliges Haus, das ſchon lange das Stadtbild verunziert hat und von dem man ſich wundern muß, daß es trotz dauernder Proteſte ſo lange exiſtieren konnte. Es handelt ſich um das ſchiefſtehende, ſchwarze Haus in der Langen Rötterſtraße gegenüber dem Poſtamt Neckarſtadt. Verwittert, ungepflegt, mit teilweiſe fehlenden Fenſterſcheiben, mußte es das Schönheits⸗ empfinden der täglich Vorübergehenden verletzen. Das Untergeſchoß und der erſte Stock ſind ſchon geräumt, die Fenſterrahmen entfernt, die Fenſter⸗ läden ausgehängt. Lediglich im Dachgeſchoß hauſen noch Leute. Hoffentlich zieht ſich der endgültige Ab⸗ bruch nicht noch mehr in die Länge, denn in dem jetzigen Zuſtand verunziert das Haus noch mehr als früher das Straßenbild. 5 N * Das ſeltene Feſt des 40jährigen Arbeitsjubi⸗ läums konnte am 18. Auguſt der Dreher Daniel Deckert bei der Motoren⸗Werken Mannheim AG. vorm. Benz, Abt, ſtationärer Motorenbau, feiern. Der Jubilar war Gegenſtand der verſchiedenſten Ehrungen. U. a. erhielt er vom Badiſchen Staats⸗ präſidenten eine Ehrenurkunde und von der Firma ein anſehnliches Geldͤgeſchenk. * Seinen 70. Geburtstag begeht am morgigen Sonntag der altbekannte, frühere Zigarren⸗Agent Friedrich Scherrer im katholiſchen Altersheim, :6, Nr. 1. Jilm⸗Rundſchau Gloria⸗Theater: Die Welt in Flammen Wieder einmal ein Kriegsfilm, und zwar ein ameri⸗ kaniſcher, der mit einem ziemlichen Soldatenaufgebot ge⸗ dreht worden iſt. Man kann die Gründe verſtehen, warum der ſonſt ſehr tapfere Boxer an dem Sport mit Gas und Granaten keinen rechten Gefallen finden kann. Die Szenen aus dem Trainingsquartier des Boxers ſind recht unterhaltend, die Schlachtenbilder wirken ziemlich echt, Richard Barthelmeß ſpielt flott, aber— es iſt ein Kriegsfilm, von dem man ja ſchon ſo viele ge⸗ ſehen hat. Nach den Revuen und den vielen modernen Schlagern die in der letzten Zeit auf der Bühne des Glorta⸗Theaters dargeboten worden find, iſt es direkt eine angenehme Ueberraſchung, durch das Prof. Holländer ⸗Trio wertvolle Muſik alten Stils zu hören. Es wird ſehr ſchön geſungen, mit hervorragender Technik geſpielt, ſo daß die Werke von Schubert, Strauß u. a. zu einem künſt⸗ leriſchen Erlebnis für den Hörer werden. Sehr geſchmack⸗ volle Kuliſſen verſtärken noch den Eindruck der Muſik. Als urgemütlicher Schwabe produziert ſich S. W. Vei 65 der allerlei Sächelchen zu erzählen weiß, die manchmal ſogar ein wenig verdächtig erſcheinen. Aber im Dialekt klingt alles viel harmloſer, und da ſich das Publikum beſtens dabei unterhält, ſei über manches hinweggeſehen. Veit verſteht es glänzend, durch ſeine Mimik die Vorträge zu unterſtreichen, ſein muſikaliſches Lachen wirkt direkt anſteckend. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden. Geſtern nachmittag hat eine in der Riedfeldſtraße wohnende 42 Jahre alte Wirtin, in der Abſicht ſich das Leben zu nehmen, eine giftige Flüßigkeit getrunken. Im Krankenhaus iſt die Frau nach einigen Stun⸗ den geſtor ben. Der Grund zur Tat ſoll ein Ner⸗ venleiden geweſen ſein. Kommunale Chronik Die Not der Ausgeſteuerten * Zweibrücken, 20. Auguſt. Die ausgeſteuer⸗ ten Erwerbsloſen der Gemeinde Ir heim ſind übel daran, da der Ortsfürſorgeverband, dem ihre Betreuung obliegt, keinerlei Mittel mehr beſitzt, um ihnen Unterſtützungen auszahlen zu kön⸗ nen. Etwa 30 Ausgeſteuerte begaben ſich vorgeſtern zum Bezirksamt Zweibrücken, wo eine Abord⸗ nung bei dem zuſtändigen Referenten vorſprach. Dieſer konnte ihnen aber nur die wenig tröſtliche Auskunft geben, daß auch das Bezirksamt keine Mittel beſitzt, um dem Ortsfürſorgever⸗ band unter die Arme greifen zu können. * Kr. Heidelberg, 22. Auguſt. Um einer größeren Anzahl von Erwerbsloſen Arbeitsgelegenheit zu ver⸗ ſchaffen, wird der Stadtrat die erforderlichen Mittel für Straßen⸗ und Kanalarbeiten beim Bürgerausſchuß anfordern. Vorgeſehen iſt u. a. die Verbreiterung der Schlierbacher Landſtraße und der Softenſtraße.— Der Bürgerausſchuß ſoll auch die Freigabe eines Teils der in den Rücklagen der ſtädtiſchen Werke vorgeſehenen Mittel für Durch⸗ führung einiger dringlicher Erneuerungen beſchlie⸗ ßen.— Die Gemeinnützige Geſellſchaft für Grund⸗ und Hausbeſitz m. b.., eine vollkommen ſtädttſche Geſellſchaft, wird vom 1. April 1931 ab die Verwal⸗ tung ſtädtiſcher Wohnungen, auch der Altwohnungen übernehmen.— Das Waldſpielplatzgelände am Bierhelderhof ſoll auf zwanzig Jahre in die Ar⸗ beiterwohlfahrt e. V. verpachtet werden. Tagungen Landesverband badiſcher Hafnermeiſter Auf der 23. Tagung des Landesverbandes badiſcher Hafnermeiſter am 6. Juli in Freiburg wurde folgende Entſchließung einſtimmig gefaßt: Trotzdem die heutigen Mieten in den Neuwohnun⸗ gen für die übergroße Mehrheit der Bevölkerung un⸗ tragbar ſind, werden mit den Mitteln der Steuerzahler in Neuwohnungen immer wieder Einrichtungen eingebaut, deren Betrieb den Wohnenden Aus⸗ gaben auferlegt, die er für Kleidung, Nahrung und kul⸗ turelle Zwecke nötiger hätte. Es kann ſeitens der für die Auswahl des Hetzungsſyſtems maßgebenden Per⸗ ſonen und Stellen nicht mehr verantwortet werden, daß der Wohnende gezwungen wird, ſein Geld für Wärme auszugeben, die er nicht beanſpruchen will. Dieſe volks⸗ und privatwirtſchaftlich falſche Einſtellung vie⸗ ler Bauleitungen zur Heizungsfrage fügt dem badiſchen Hafnergewerbe umſo empfindlicheren Schaden zu, als es durch die neue Weſtgrenze von ſeinen Abſatzmöglich⸗ keiten im Elſaß abgeſchnitten iſt. Der Verbandstag richtet daher an alle Reichs⸗, Landes⸗ und Kommunal⸗ behörden, ferner an alle mit der Vergebung von Heiz⸗ und Kocheinrichtungen befaßten Stellen und Perſonen das dringende Erſuchen, den Erzeugniſſen des Hafner⸗ gewerbes, vor allem dem Kachelofen, den berechtigten Vorzug zu geben. —— Tages haleucles Sonntag, 24. Auguſt Roſengarten: Gaſtſpiele des Münchener Gürtnerplatztheu⸗ ters:„Ein Walzertraum“, 20 Uhr. Friebrichspark: 30 Pfg.⸗Tag Nach 3,30 und abend 8 Uhr zwei große Jazzkonzerte. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 4 Uhr Rüdesheim ſowie Zwiſchenſtotionen und zurück; 9,0, 13,30, 15,30 Speyer und zurück; 7,00, 13,00, 19,45 Uhr Worms und zurück. Lichtſpiele: Al h om bra:„Skandal um Eva“,— Un i⸗ verſum:„Der Schuß im Tonfilmatelier“.— Scala: „Liebelei“,„Madame Lu“.— Schauburg:„Zeugen geſucht“.— Palaſt⸗ Theater:„Sturm über Aſien“. — Capitol:„Der Walzerkönig“.— Gloria:„Die Welt in Flammen“.— Roxy⸗ Theater:„Das Er⸗ lebnts einer Nacht“. Autobus⸗Rundfahrt 2,15 Uhr ab Paradeplatz: Odenwald⸗ rundfahrt Gorxheimer Tal, Schönau, Neckortal. Sehens würdigkeiten; Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 16 Uhr und 16,30 Uhr Vorführungen. Mefir Slanz in NMuidhie umd Maus! Wo O im Hause ist, herrscht funkelnde, blitzende Pracht — der wohlige Zauber gepflegfer Sauberkeif! Alle Ge- schirre und Geräte in Küche und Haus ob aus Porzellan, schon Glas, Kristall, Steingut, Holz, Marmor, Stein— spielend rasch macht sie O hochglänzend und appefiflich rein. Wie neu sehen alle Sachen wieder aus! O duldet keine Verunreinigungen! Zähesfer Schmufz, härteste Verkrustungen— Fett, Ol, Sauce, Schmiere— sie müssen O weichen. 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In der Nacht zum Freitag gegen 11 Uhr brach in dem Wohn⸗ haus des Joſef Anton Hölzle Feuer aus, das auch bald auf die Scheune übergriff und das ganze Anweſen in Aſche legte. Auch das an⸗ gebaute Haus des Etuiſchreiners Alois Vögele wurde von den Flammen ergriffen, konnte aber durch die takräftige Gegenwehr der Feuerwehr gerettet werden. Das Vieh konnte gleichfalls in Sicherheit gebracht werden. Nur Hühner und Tauben fielen dem Feuer zum Opfer. Die Brandurſache iſt unbe⸗ kannt, jedoch wird Brandſtiftung vermutet. Spinale Kinderlähmung auch im Bezirk Raſtatt * Raſtatt, 23. Auguſt. Im Landbezirk Raſtatt iſt ein vereinzelter Fall von ſpinaler Kinder⸗ lähmung vorgekommen. Es beſteht jedoch be⸗ gründete Hoffnung, durch die ſofort getroffene Ab⸗ ſperrungsmaßnahme die weitere Verbreitung zu ver⸗ hindern. Selbſtmord auf den Schienen * Kehl, 23. Auguſt. Auf dem Bahnkörper der Strecke Kehl— Straßburg wurde vorgeſtern morgen bei Tagesanbruch eine vom Zuge überfahrene und mitten durchgeſchnittene Leiche aufgefunden. Die ſofort eingeleiteten Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich um den 55 Jahre alten polniſchen Arbeiter Stanislaus Radiſzk handelt, der aus bisher unbe⸗ kannten Gründen ſeinem Leben auf dieſe Weiſe ein Ende gemacht hat. Exploſion im Offenburger Hauptbahnhof * Offenburg, 28. Auguſt. Geſtern abend ex⸗ plodferten auf dem Offenburger Hauptbahnhof drei Fäſſer mit Petroleum. Die Flammen ſchlugen mehrere Haus hoch empor. Die Exploſion erfolgte, weil ein Arbeiter bei der Kontrolle mit einem Zündholz unvorſichtig hantierte. Der Geiſtesgegenwart anderer Arbeiter iſt es zu ver⸗ danken, daß weitere zehn Fäſſer mit Petro⸗ leum rechtzeitig hin weggerollt werden konn⸗ ten. Der Schuppen, in dem ſich die drei explodierten Fäſſer befanden, iſt verbrannt. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Der Beſuch beim Schauinslandrennen * Freiburg, 22. Auguſt. Die durchgeführte Zäh⸗ Jung der Fahrzeuge an den verſchiedenen e hatte folgendes Ergebnis: Perſonen⸗ kraftwagen 1479, Motorräder 2714, Laſtkraftwagen 56, Omnibuſſe 14, insgeſamt 4263 Fahrzeuge. Das ſind 698 Fahrzeuge mehr als im Vorjahre. Unter Hinzurechnung der wildparkenden Fahrzeuge darf man mit rund 5000 Fahrzeugen rechnen. Dieſe Zahlen wären wohl noch weſentlich übertroffen wor⸗ den, wenn nicht das ſchlechte Wetter viele Perſonen davon abgehalten hätte, die Reiſe nach Freiburg an⸗ zutreten. Neues Leben im letzten badiſchen Erzbergwerk * Donaueſchingen, 21. Auguſt. Das auf der Ge⸗ markung Gutmadingen gelegene Karl⸗Egon⸗Berg⸗ werk ſoll von der Gutehoffnungshütte AG. wieder in Betrieb genommen werden. Schritte, dieſes Bergwerk in Gang zu bringen, waren ſchon ſeit Jahren unternommen worden. Jetzt haben ſie zu dem Erfolg geführt, daß der Bezirksrat Donaueſchin⸗ gen die notwendigen Beſchlüſſe gefaßt hat, ſo daß die Inbetriebnahme in allernächſter Zeit erfolgen ſoll. * I. Sinsheim, 22. Auguſt. In einer Ausſchußſitzung der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe wurde nach län⸗ gerer Debatte der Satzungsänderung zugeſtimmt, die durch die Notverordnung der Reichsregierung erforderlich geworden iſt. Wie Verwalter Lehmann ausführte, hat auch die Krankenkaſſentagung in Dresden im Zeichen einer ſtarken Auflehnung gegen die Notverordnung geſtanden.— Im Krankenhaus von Heidelberg iſt im Alter von 58 Jahren Frau Dekan Eiſen geſtorben, eine Frau, die an der Seite ihres Gemahls unermüdlich beſtrebt war, Nöte zu lindern, Wohltätiges zu tun und ihre Hräfte für dieſe edlen Zwecke voll und ganz ein⸗ ſetzte. Die Kinderſchule, die Frauenarbeitsſchule und die Induſtrieſchule haben in der nunmehr Entſchla⸗ fenen eine aufopfernde Förderin verloren. 8 L. Elſenz, 21. Auguſt. Unter großer Teilnahme der Bevölkerung wurde der im Alter von 78 Jahren ver⸗ ſtorbene Waldhüter Martin Stretz zu Grabe ge⸗ tragen. Mit ihm iſt eine in ihrem Dienſte äußerſt zu⸗ verläſſige Perſönlichkeit ins Grab geſunken. * Rinſchheim(Amt Buchen), 22. Aug. Die 30jährige ledige Eliſe Blank hat ihrem Leben durch Er⸗ hängen ein Ende gemacht. Sie war geiſtesſchwach und erſt vor wenigen Tagen von der Irrenanſtalt Wiesloch nach Hauſe transportiert worden. * Konſtanz, 23. Auguſt. Wie das„Volksblatt“ mit⸗ teilt, wurden in der Nacht vom Verfaſſungstag auf den Dienstag die zwei ſchwarz⸗rot⸗goldenen Fah⸗ nen vom Waſſerturm heruntergeholt und vor dem Eingang zum Turme verbrannt. Der Stadt entſteht dadurch ein Schaden von etwa 80 bis 100 Mark. Von den Tätern hat man anſcheinend noch keine Spur.— Mit dem Motorrad verun⸗ glückt iſt der Mechaniker Tübinger von hier. Er wollte am Sonntag das Schauinsland⸗Rennen be⸗ ſuchen, kam aber beim Ravennaviadukt zu Fall und zog ſich ſchwere, jedoch nicht lebensgefährliche Verletzungen zu. Vor längerer Zeit iſt die Frau des Verunglückten in Konſtanz bei einem Motorrad⸗ unfall tödlich verunglückt. 5 * Birndorf(Kreis Waldshut), 22. Auguſt. Letzter Tage verunglückte hier Landwirt Pius Schäfer, als er damit beſchäftigt war, das Vieh einzuſpannen. Er wurde von einer Kuh ſo unglück⸗ lich geſtoßen, daß er rücklings zu Boden fiel und einen ſchweren Schädelbruch und eine Gehirn⸗ erſchütterung davontrug, an deſſen Folgen er nun geſtorben iſt. Der Mann hinterläßt eine Frau und acht Kinder. Darf eine Verkäuferin in einem Konfektions⸗ geſchäft eine Kundin verprügeln?— Dieſe wichtige Frage konnte das Arbeitsgericht in Frankfurt a. M. ohne langes Nachdenken verneinen. Aber die Beantwortung der zweiten Frage, darf nun der Chef des Konfektionshauſes die ſchlagfertige Verkäuferin friſtlos entlaſſen, machte dem Richter erhebliches Kopfzerbrechen. Im All⸗ gemeinen erwartet man zwar von einer tüchtigen Ver⸗ käuferin, daß ſie ihre Majeſtät, die Kundin, mit Höf⸗ lichkeit und ſogar einer gewiſſen Ehrfurcht behandelt, daß ſie der Kundſchaft möglichſt viel Ware verkauft, und ſie nicht durch Ohrfeigen aus dem Geſchäft treibt. Aber, es gibt auch Fälle, ſo entſchied der Richter, wo ſich eine Verkäuferin, die ſchließlich auch nicht ehrlos iſt, einmal vergeſſen kann und auch vergeſſen darf. Folgender Tatbeſtand, der in ſeiner Auswir⸗ kung und in ſeinem endgültigen Gerichtsurteil mehr als lokale Bedeutung beſitzt, lag dem Richter vor. Frau., die Kundin, befand ſich mit der Verkäu⸗ ferin, Frl.., in einer Probierzelle. In der Manteltaſche der Kundin, Frau., ſteckte eine Geld⸗ taſche mit etwa 20, die plötzlich verſchwunden ſein ſollte. Die Kundin bezichtigte die Verkäuferin, die Geldtaſche entwendet zu haben, ließ ſich aber ſpäter überzeugen, daß ſie ſich geirrt haben müſſe. Sie erſchien jedoch am gleichen Nachmittag in derſelben Angelegenheit noch einmal, und ſprach auch am kommenden Tag nochmals in dem Geſchäfte vor. Bei dieſer Gelegenheit bezichtigte ſie die Ver⸗ käuferin erneut des Diebſtahls. Als dieſe ſich Aus der Pfalz Dank der Regierung an die pfälziſche Wirtſchaft * Ludwigshafen, 23. Auguſt. Aus Anlaß der Pfalzbefreiung hatte die Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer, wie gemeldet, an Reichskommiſſar Frhr. Langwerth v. Simmern ein Dankſchreiben gerichtet. Gleichzeitig hat die Kammer Veranlaſ⸗ ſung genommen, Wirkl. Legationsrat Dr. Knoch beim Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete noch beſonders zu danken für die aufopfernde Tätigkeit als Sachwalter der Belange der bayeriſchen beſetz⸗ ten Gebiete. Dr. Knoch hat darauf geantwortet: „Einer ſehr verehrlichen Kammer beehre ich mich für die freundlichen Worte anläßlich der Befreiung des beſetzten Gebiets von fremder Macht ergebenſt auf⸗ richtig Dank zu ſagen. Ihr liebenswürdiges Ge⸗ denken war mir um ſo wertvoller, als mir in meinem 12jährigen beſatzungspolitiſchen Amte die Zuſammenarbeit mit der Wirtſchaft der Pfalz und ihrer Berufsvertretung allezeit eine beſonders am Herzen gelegene Aufgabe geweſen iſt. Ich gedenke in dieſer Stunde der feſten Schutzſtel⸗ lung, die unſerer Pfalz in der Abwehr gegen die Ueberfremdungsverſuche der„friedlichen Durch⸗ dringung“ Ihre ſehr verehrliche Kammer geweſen iſt. Es iſt mir deshalb ein perſönliches Bedürfnis, der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen und ihren Sachwaltern für die Unterſtützung, die ich allezeit bei Ihnen finden durfte, herzlichen Dank zu ſagen. Meine beſten Segens⸗ und Zukunftswünſche gelten der Wirtſchaft, deren Wiederaufbau in einer freien Pfalz ich ſtets, wohin auch immer mich der Weg führen mag, mit beſonderem Intereſſe ver⸗ folgen werde.“ Neue Bauprojekte in Frankenthal * Frankenthal, 23. Auguſt. Das durch den Anteil aus Reichsmitteln ermöglichte Bauprogramm, das einen breiſtöckigen Wohnblock mit 24 Kleinwoh⸗ nungen einfacherer Ausſtattung vorſieht, wird noch Ende dieſes Monats zur Durchführung gelangen. Die Privatbautätigkeit liegt in dieſem Jahre ziem⸗ lich brach. Die Erweiterung der bereits beſtehenden Kläranlage wird im Herbſt in Angriff genommen werden. Die Ausführung dieſes Projektes wird auch die Altrhein⸗Verhältniſſe günſtig beeinfluſſen. Drei Könige der Lüfte * Neuſtadt a. d. Hdt., 23. Auguſt. Bei dem am 31. Auguſt auf dem Flugplatz Lachen—Speyerdorf bei Neuſtadt g. d. Haardt ſtattfindenden Großflug⸗ tag der Gaugruppe Pfalz des B. L. V. handelt es ſich um ein intereſſantes Vergleichsfliegen der beſten deutſchen Kunſtflieger, der drei Könige der Kunſtflugmeiſter, Stör, dem zweiten deutſchen Kunſt⸗ flugmeiſter und Udet, dem bekannteſten deutſchen Kunſtflieger. Zwiſchen dieſen drei Fluggrößen wird auch bei dieſem Großflugtag die große Hindenburg⸗ Plakette zum Austrag gebracht. Waldbrand * Aunweiler, 28. Auguſt. Ein Arbeiter aus Sarnſtall machte in der Nähe der Jungpfalzhütte Feuer, um abgeholzte Hecken zu verbrennen. Gegen Mittag ging er nach Annweiler, ohne das Feuer zu löſchen. Durch den Wind entfachten ſich die Hecken immer mehr und mehr, ſo daß ein Waldbrand entſtand. Nach langer Mühe gelang es, das Feuer zu erſticken. Einer Holzfirma aus Straßburg ſind eine Anzahl wertvoller Holzſtämme angebrannt. Seltene Ehrlichkeit Nieberauerbach bei Zweibrücken, 22. Aug. Auf der Straße nach Zweibrücken hatten ein nicht ſehr begütertes Ehepaar einen Geldbetrag von etwa 1000 R. verlo ren. Die Frau eines Arbeits⸗ loſen, Mutter von neun Kindern, fand das Geld und lieferte es auf der Polizei ab. Von da konnten die Verlierer ihr Geld wieder abholen. * :: Edesheim, 22. Auguſt. Dem nach langen Be⸗ mühungen gegründeten hieſigen Winger verein ſind 38 Weinbauern als Mitglieder beigetreten. * Eſchenau(Weſtpfalz), 20. Auguſt. Das zweiein⸗ halb Jahre alte Kind der Eheleute Hannchen von der Schrammenmühle entfernte ſich am Freitag in einem unbewachten Augenblick und blieb verſchwun⸗ den. Am Samstag wurde das Kind im Gumbs⸗ weiler Wehr als Leiche geländet. Der Un⸗ glücksfall iſt umſo tragiſcher, weil das Ehepaar ſchon einmal auf ähnliche Weiſe ein Kind vrloren hat. Lüfte, nämlich von Fiesler, dem erſten deutſchen * Frankfurter Arbeitsgericht Da werden Weiber zu Hyänen eine derartige Handlungsweiſe verbat, erwiderte die Kundin:„Was wollen Sie denn, eine Perſon, wie Sie, hat überhaupt keine Ehre.“ „Die durchaus unbeſcholtene Verkäuferin ließ ſich jetzt in der Erregung hinreißen und verſetzte der Kundin eine ſchallende Ohrfeige, eine Sekunde ſpäter war eineſolenne Prügelei im Gange, bei der die Kundin— wie ſich ſpäter her⸗ ausſtellte— von Beruf Bardame— mit Schimpf⸗ worten um ſich warf, über deren Derbheit und Eindeutigkeit ein Mainflöſſer errötet wäre. Als die arg zerzauſte Kundin den Laden verlaſſen hatte, mußte ihr wenige Minuten ſpäter die Ver⸗ käuferin folgen, da ſie friſtlos entlaſſen wurde. Es kam nun zu einer Einſpruchsklage, wobei der beklagte Geſchäftsmann unter Ablehnung jeglichen Vergleichs ein Urteil forderte. In der heutigen ſchlechten Geſchäftslage ſeien Geſchäfts⸗ leute und deren Perſonal gezwungen, auf die Kund⸗ ſchaft weitgehendſte Rückſicht zu nehmen. Es ginge wahrlich nicht an, daß eine verärgerte oder beleidigte Verkäuferin die Kunden aus dem Geſchäft prügele. 5 Nach längerer Beratung wurde die beklagte Firma aber verurteilt, die Klägerin bis zur friſtmäßigen Entlaſſung zu bezahlen, es ſei durchaus verſtändlich, daß eine unbeſcholtene Perſon, wie die klagende Verkäuferin, auch einmal ihre Nerven verliere, eine derartige ſchwere und kränkende Beleidigung brauche ſie ſich in aller Oef⸗ fentlichkeit nicht gefallen laſſen. O. Sch. Nachbargebiete Als Leiche geländet * Worms, 23. Aug. Der ſeit mehreren Tagen ab⸗ gängige 22 Jahre alte Lageriſt Karl Kölſch wurde an der Gimbsheimer Fähre als Leiche aus dem Rhein geländet. Erlöſer Tod * Olfen im Odenwald, 28. Auguſt. Die ledige 48jährige Eliſe Siefert, ein körperlich behinder⸗ tes und verkrüppeltes Mädchen, das mit ihrer ver⸗ heirateten Schweſter zuſammen wohnte und äußerſt lieblos behandelt wurde— beging Selbſtmord durch Erhängen. Zwei internationale Bäderdiebe gefaßt * Bad Krenznach, 23. Auguſt. Zwei gefährliche internationale Bäderdiebe, der Kellner Oskar Hem⸗ berger aus Saarbrücken und Karl Guſtav Fals aus Baſel, konnten von der hieſigen Kriminalpolizei dingfeſt gemacht werden. Sie trieben ſich in Kur⸗ orten herum und ſtahlen in den Hotels, in denen ſte als elegante Herren auftraten, alles, was irgend einen Wert hatte. Anfang des Jahres hatten ſie in Wien je ſechs Monate ſchweren Kerkers verbüßt. Aus Wiesbaden, Bad Nauheim, Oberammergau, München, Wien und vielen anderen Kur⸗ und Fremdenorten liegen Steckbriefe vor. Am Mittwoch morgen waren ſie in Bad Münſter am Stein eingebrochen und hatten aus einem Haus eine eiſerne Ka ſſet e mit Geld und Gedenkmünzen entwendet. Nachdem ſie die Kaſſetxe erbrochen und geleert hatten, warfen ſtie ſie in die Nahe. In dem Gepäck der FJeſtgenom⸗ menen fand manzahlreiche Diebesbeute und eine Pi⸗ ſtole mit ſcharfer Munition, die ebenfalls aus einem Diebſtahl ſtammt. Eine ſehr wertvolle goldene Uhr, die ſie einer Amerikanerin in Wiesbaden ab⸗ egnommen hatten, wurde ebenfalls gefunden. Den größeren Teil der geſtohlenen Wertgegenſtände haben die Diebe bereits veräußert. ** sw. Darmſtadt, 21. Auguſt. Ein 25jähriger Bäcker von hier unterhielt mit einem Dienſtmäd⸗ chen eine Bekanntſchaft. Er verſtand es, dem Mäd⸗ chen das Sparkaſſenbuch abzunehmen und die geſamten Erſparniſſe in Höhe von 800/ abzuheben. Das Geld hat er für ſich verbraucht. Der Täter kam in Haft. Donnerstag auf dem Littorio⸗Flughafen bei Rom die Aeberfallſichere Geloͤtaſche * Darmſtadt, 22. Auguſt. Am Donnerstag nach⸗ mittag wurde auf dem Polizeiamt eine„überfall⸗ ſichere Geldtaſche“ vorgeführt, die eine Beraubung von Kaſſenboten unmöglich machen ſoll. Wird ein Bote, der dieſe Taſche hat, überfallen und ihm die Taſche aus der Hand geriſſen, oder legt er ſie ſelbſt aus der Hand, ſo ſetzt ſich eine Alarm⸗ vorrichtung in Tätigkeit, die nur von dem dazu Berechtigten wieder abgeſtellt werden kann. Auch bei Zerſtörungsverſuchen an der ſehr ſtabilen Taſche wird die Sirene in Tätigkeit geſetzt. Den armen Bankräubern und denen, die Bankboten ausrauben wollen, dürfte damit ihr ſchweres Handwerk nicht unweſentlich weiter erſchwert werden. Die der Vor⸗ führung beiwohnenden Sachverſtändigen zollten der Erfindung ungeteilten Beifall. Sportliche Runoͤſchau Bad Homburger Turnier Intereſſante Kämpfe am Freitag Das Internationale Tennisturnier in Bad Homburg fand auch am Freitag bei anhaltend ſchönem Wetter wieder ſtarkes Publikumsintereſſe. Sportlich hatte der Tag gutes Niveau. Im Herren⸗Einzel wurde bereits die erſte Runde durchgeſpielt. Altmeiſter Froitzheim beſiegte Tücher glatt:4,:3, nachdem in der Vorrunde der Neuſeeländer Fiſher beim Stand„ein Satz beide“ 476,:5 gegen ihn zu⸗ rückgezogen hatte. Lorenz ſcheiterte am ſchnellen Netzſpiel des Wiener Artens, der 614, 715 ſiegreich blieb. Heyden⸗ reich ſchaltete Hauß:4,:2 aus, Hopman⸗Auſtralien kam durch ſein ſchnelleres Spiel zu einem:4,:8⸗Sieg über den Frankfurter Goſewich. Einen ſehr ſchönen Kampf gab es zwiſchen dem Auſtralier Willard und dem Mannheimer Dr. Buß. Das beſſere Netzſpiel des Auſtraliers gab ſchließ⸗ lich mit:4,:6,:8 den Ausſchlag. Kuhlmann⸗Berlin hatte Mühe, ſeinen Landsmann Daller 725, 478,:6 zu ſchlagen. Sato⸗Japan beſiegte Erwen⸗Frankfurt:4, 614, nachdem der Frankfurter vorher über Uhl 621, 678 ſiegreich geweſen war. Zu einer Senſation wäre es faſt im Spiel Bouſſus gegen Heitmann gekommen, das der Franzoſe nur :6, 11:9,:2 gewinnen konnte. Nachdem Bouſſus im erſten Satz gebummelt und 426 verloren hatte, führte Heit⸗ mann im zweiten Satz:2 und hatte nicht weniger als dreimal Matchball. Im Damen ⸗Einzel ſchlug Hilde Krahwinkel⸗Eſſen hintereinander Frl. Wick:0,:0 und Frl. Buß:9, 678. Frl. Buß hatte in der Vorrunde Frl. Sander:2, 620 aus⸗ geſchaltet. Frl. Pflügner⸗Hannover fertigte Frl. Cramer :2,:5 ab. Frau Schomburgk hatte bei Frl. Löwenthal erſt harten Widerſtand zu überwinden, ehe ſie:5, 715 ſieg⸗ reich bleiben konnte. Ein ſehr wechſelvolles Spiel gab es auch zwiſchen Frl. Menges⸗Fraukfurt und Frl. v. Biller⸗ beck, aus dem die Frankfurterin nach hartem Kampf 68, 624,:4 als Siegerin hervorging. Frl. Horn ſchlug Frau Uhl:6, 64. Weitere Ergebniſſe: Herren⸗Dop⸗ pel: Sato/ Lorenz— Schomburgk/ Goſewich 612,:6; Ge⸗ miſchtes Doppel: Frl. v. Billerbeck/ Dr. Fuchs— Frl. Horn/ Heitmann:6,:1, Frau Friedleben/ Kuhlmann— Frl. Sprickmann/ Erwen 611,:3.— Herren⸗Doppel: Heiden⸗ reich/ Dr. Fuchs— Erwen/ Hammacher:7, 61. Italieniſcher Runoflug 1930 Für den italieniſchen Rundflug 1930 begannen am techniſchen Prüfungen mit dem Höhenwettbewerb. Unter den bisher in Wettbewerb getretenen Teilnehmern be⸗ legte der zweimalige Gewinner des Belgiſchen Königs⸗ pokals, der Deutſche Robert Luſſer, mit einer Höhe von 5400 Metern den dritten Platz hinter den Italienern Colombe und Meleri, die beide auf 5500 Meter kamen. Hinter Luſſer platzierte ſich der Italiener Sacchi mit 5900 Metern, dem die Engländerin Miß Spooner mit einer Leiſtung von 4700 Metern folgt. Internationale Automobilwoche in St. Moritz Die St. Moritzer Automobilwoche wurde am Donners⸗ tag mit der Abwicklung der Geſchicklichkeits⸗ Prüfung fortgeſetzt. An dem Wettbewerb nahmen ins⸗ 5 geſomt 28 Konkurrenten mit 13 Touren⸗, 7 Sport⸗ und acht Rennwagen teil. Die vier vorgeſchriebenen Uebun⸗ gen beſtanden aus der Einfahrt in eine Garage, aus einer zweimaligen Befahrung einer tückiſchen Dorfſtraße, ſowie einer Rückwärtsfahrt mit Bodenſchwelle und Vor⸗ wärtsfahrt auf eine Barriere mit fremdem Wagen. Die Er gebniſſe waren: Tourenwagen: 1. Sertori (Fiat) 186., 2. Bernet(Wanderer) 103., 3. Buchwald (BMW) und Fumagalli(Fiat) je 194., 4. Kappeler (Wanderer) 201 p. Sportwagen: 1. Dr. Karrer (Bugatti) 164., 2. Friedrich(Amilcar) 176., 3. Bouely (Salmſpn) 182., 4. Roſenſtein(Mercedes) 198 Punkte. Rennwagen: 1. Markiewiez(Roſengart) 161., 2. Simons(Da W) 162., 3. Chiron(Bugatti) und Vitali (Fiat) 104., 4. Bouriat(Bugatti) 170 P. 0 Wetterausſichten 2 Unbeſtändig. Ein neuer Tiefdruckausläufer iſt über Weſt⸗ europa angelangt und hat überraſchend ſchnell auch unſerem Gebiet neue Trübung und Regen gebracht, bevor es unter dem Einfluſſe des vorübergezogenen Zwiſchenhochs zu durchgreifender Aufheiterung kommen konnte. Da die Wetterlage Mitteleuropas noch immer weſtlich orientiert geblieben iſt, müſſen wir mit Fortdauer der veränderlichen Witterung rechnen. Reiſewetter Nordſee: a 14—16 Grad. Vielfach heiter. Leichter Südwind. Geſtern meiſt heiter. Kühl. Oſtſee: 17—18 Grad. Meiſt heiter. Leichter Weſtwind. Geſtern meiſt heiter. Warm. Harz und Thüringer Wald: 12—15 Grad. Stellenweiſe heiter. Leichte Süd⸗ winde. Geſtern meiſt heiter. Warm. Rhein⸗ und Weſergebiet: 12—16 Grad. Wolkig. Im Süden Regen. Wind⸗ ſtille. Geſtern zeitweiſe heiter. Warm. Alpen: Täler: 16 Grad. Bedeckt. Windſtille. Höhen bis 3000 Meter:—10 Grad Wärme, bei ſtürmiſchen Südweſtwinden. Geſtern veränderlich. Warm. für Sonntag, 24. Auguſt: Zeitweiſe Regenſchauer und etwas kühler. Auffriſchende Weſtwinde 2 Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 13—46 Grad. Wolkig. Regen. Leichter Südweſt. Geſtern zeitweiſe heiter. Warm. Flugwetter Während in Norddeutſchland unter dem Einfluſſe eines Zwiſchenhochs noch heiteres Wetter herrſcht, hat im Süden heute nacht verbreiteter Regen ein⸗ geſetzt, der jetzt noch anhält. Da von Weſten kühlere Luft einbrechen wird, werden die in den Höhen mäßigen Südwinde nach Weſten drehen und ſtark auffriſchen. Gleichzeitig ſteht für ganz Deutſchland unbeſtändiges und zettweiſe regneriſches Wetter bevor. Dt..ʃʃ.ʃ. IBB Chefredakteur! Rur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: 1. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: i. B. Kurt Ehmer ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— l und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakol Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verlegex: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Bei Magen⸗ und Darmbeſchwerden, Eßunluſt,, Stuhlträgheit, Aufblähung, Sodbrennen, Aufſtoßen, 0 5 Benommenheit, Schmerz in der Stirn, Brechreiz be⸗ 3 wirken—2 Glas natürliches„Franz⸗Joſef“⸗Bitter⸗ waſſer gründliche Reinigung des Verdauungsweges. e * Kaufkraft zu ſchaffen. Samstag, 23. August 1930 — 228 ELS. uv IRTSC HAI der Neuen Mannheimer Zeitung Nur keinen Wirtſchafts-Defaitismus! Der Kampf gegen die wirtſchaftliche Depreſſion zeichnet ſich ebenſoſehr in der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftspolitik ab, wie in den Einzelmaßnahmen des einzelnen Unternehmers und Kaufmanns. Wir ſind heute ſoweit gekommen, daß Handel und In⸗ duſtrie von dem Zwang z u gemein ⸗ ſamem Handeln überzeugt ſind, daß man ſich trotz jahrelanger Gegenſätzlichkeiten auf dem Boden gemeinſamer Abwehr der Depreſſion zu⸗ ſammenfindet. Bis jetzt allerdings iſt es anſcheinend noch nicht gelungen, in dieſem Kampfe einen ſicht⸗ baren Erfolg zu erringen, denn die Lageberichte aus den einzelnen Wirtſchaftszweigen laſſen überall einen weiteren Rückgang der Beſchäftigung und des Auftragseinganges erkennen. Angeſichts dieſer in den letzten Tagen ſich häufenden Mittei⸗ lungen fällt es wohl vielen ſchwer, der Annahme beizupflichten, daß der Tiefpunkt bald er⸗ reicht ſein muß. Vielmehr ſcheinen doch gerade die Nachrichten der letzten Zeit dafür zu ſprechen, daß die Geſamtlage in Deutſchland und der Welt wenig Hoffnung, auf eine baldige durchgreifende Belebung zuläßt. Iſt dieſer Peſſimismus berechtigt? Wir haben bereits am letzten Samstag auf einige Faktoren hingewieſen, die bei aller Anerkennung der ſchwierigen Lage doch zu einem gewiſſen Grade dieſe Hoffnung auf einen Umſchwung berechtigt erſcheinen laſſen. Inzwiſchen haben ſich die Stimmen vermehrt, die vor einem uferloſen Peſſimismus warnen. Auch die Reichsregierung hat durch den Mund Dr. Dietrichs geſtern ganz entſchieden ge gen einen Defaitismus Front gemacht, der die leben⸗ digen Kräfte der deutſchen Wirtſchaft zu lähmen und die Zuverſicht an eine beſſere Zukunft im Volke zu erſticken droht. Wir wieſen in unſerer letzten Wochen⸗ betrachtung darauf hin, daß in der ſchwachen Lager⸗ verſorgung der Wirtſchaft, wie auch in der inneren Verfaſſung des internationalen Geld⸗ und Kapital⸗ marktes gewiſſe Anſätze zu einer Beſſerung liegen, die nach den wirtſchaftlichen Geſetzen bereits in abſeh⸗ barer Zeit zu wirken beginnen müßten. Die zuſätzlichen Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramme der Reichsbahn und Reichspoſt, die in dieſer Woche bekannt geworden ſind, laſſen ferner erkennen, daß behördlicherſeits im Augenblick das getan wird, was getan werden kann, um der Wirtſchaft einen Impuls zu geben, und man kann, ohne dabei die materielle Wirkung dieſer Auftrags⸗ erteilung zu überſchätzen, doch annehmen, daß aus ihnen auch eine pſychologiſche Aufmunterung ent⸗ ſpringen wird. Da in der gegenwärtigen Lage die Preis⸗ ſenkung nach wie vor das vorherr⸗ ſchende Problem der Wirtſchaftspolitik iſt, ſo kommt dieſer Auftragserteilung durch Reichs⸗ bahn und Reichspoſt inſofern noch eine beſondere Be⸗ deutung zu, weil ſie zugleich auf der Baſis einer durchſchnittlich 10prozentigen Verbilligung erfolgte. Daß die Preisſenkung als Geſundungs⸗ mittel von der Krankheit ſelbſt erzeugt wird und unter dem Druck der Verhältniſſe automatiſch noch weitergehen muß, ſteht feſt. Daß ſie aber das Ausmaß annimmt, das zur ſchnelleren Ueberwindung der Kriſe führen kann, iſt an die Einſicht der Produ⸗ zenten und des Verteilungsapparates gebunden. Wir ſelbſt haben, wie Dr. Dietrich geſtern wieder, immer darauf hingewieſen, daß die Weltrohſtoff⸗ baiſſe Deutſchland die Schaffung von entſprechen⸗ den Vorausſetzungen zum Ueberwinden der Depreſ⸗ ſton erleichtert. Die Weltrohſtoffbaiſſe kann ein Angelpunkt zur Belebung der Wirt⸗ ſſchaft werden, ſie kann die Erreichung des Zieles, wieder zu Vorkriegspreiſen zurückzukommen, ſehr ſtark fördern. Es gilt, daraus die Konſequenzen zu ziehen und die zur Wirtſchaftsbelebung notwendige Angeſichts der Deroute an den Weltwarenmärkten, kann dieſe Kaufkraft aber nicht durch neue Zahlungsmittel erreicht werden, ſondern die Kaufkraft des bisherigen Geldes muß entſprechend der Entwicklung an den Rohſtoff⸗ märkten gehoben werden. Alſo: Preisſenkung! Durch Preisſenkung kann der Verbrauch geſteigert werden, wie die mengenmäßige Umſatzſteigerung der Waren⸗ häuſer zeigt, was alsdann wieder zu einer ſchnel⸗ leren Angleichung der Produktion zur Konſumtion führt. Wenn man ſich all dies vor Augen hält, ſo wird man zugeben müſſen, daß trotz allem noch kein An⸗ laß für den beängſtigenden Peſſimismus vorhanden iſt. Dem Kampfe gegen den Wirtſchaftsdefaitismus kommt jetzt auch eine Großbank zu Hilfe, deren ruhiges und abgewogenes Urteil immer beſondere Aufmerkſamkeit verdiente. Die Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft bekundet in ihrer letzten Lage⸗ betrachtung, auf Grund ihrer Unterſuchung der Wirt⸗ ſchafts entwicklung des letzten Halbjahres einen Op⸗ timismus, der wohltuend von der allgemeinen Schwarzmalerei abſticht. Nicht nur, daß ſie ſich, wie wir in den letzten Wochen, gegen den Marasmus der Börſe wendet, ſie kommt auch allgemeinwirt⸗ ſchaftlich zu der bemerkenswerten Feſtſtellung, daß es jetzt an der Zeit iſt, wieder zu wirt⸗ schaftlichen Maßſtäben zu greifen, um zu einem von Gefühls faktoren losgelöſten Urteil zu gelangen. Ein weiterer Geſichts⸗ punkt für die Beurteilung des Aktienwertes(die anderen Argumente, mit denen ſich die B. H. G. gegen die Unterbewertungen der Börſe wendet, wur⸗ den von uns bereits in Nr. 330 veröffentlicht) kann gefunden werden, wenn man einige beſonders wich⸗ tige Vorgänge aus dem allgemeinen Wirtſchafts⸗ leben prüft. Die Produktionsziffern sind in Deutſchland zwar rückläufig, aber ſie ſind es ungefähr in dem gleichen Tempo wie die Dividen⸗ den und entſprechen nicht etwa den Kursabſchwächun⸗ gen. Der Produktionsindex iſt, wenn man 1928— 100 ſetzt, im 1. Vierteljahr 1930 auf 93,6 gegen 95,0 in 1929, 1019 in 1928, 72,2 in 1926, 85 in 1925 und 57,8 in 1924 geſunken. Für das 2. Vierteljahr 1930 beträgt er 92,7 gegen 109,1 in 1929, 103,6 in 1928, 86,3 in 1925 und 68,6 in 1924. Schließlich muß man noch den beſonderen Charakter der derzeitigen De⸗ preſſton in Rechnung ſtellen. Wir haben es diesmal mit einer Konjunkturſenkung von internationalem Charakter zu tun. In einer Zeit, in der faſt alle Inlandsmärkte darniederliegen, ſind nicht alle Län⸗ der gleichmäßig am Rückgang des Welthan⸗ dels beteiligt. Für Deutſchland trifft dies inſofern zu, als ſeine Handelsbilanz immer noch eine verhältnismäßig günſtige Entwicklung nimmt. So hatte im Mai d. J. die deutſche Ausfuhr z. B. die engliſche um rund 50 Mill./ überholt. Gleichzeitig lag die amerikaniſche Ausfuhr nur noch um 215,9 Mill. über der deutſchen gegenüber einer Spanne von 946,4 Mill./ im Herſt v. J. Vom Oktober 1929 bis Mai 1930 nahmen die Exporte Amerikas und Englands um 40 v. H. bzw. 21 v. H. ab, während der Ausfuhrrückgang Deutſchlands nur 12 v. H. be⸗ trug. Deutſchland hat in dieſem Falle einen Vorteil daraus gezogen, daß es in ganz überwiegen⸗ dem Maße Fertigfabrikate herſtellt und ſich dieſe den ſtark geſunkenen Rohſtoffpreiſen bisher kaum anpaßten. Dieſe relativ gute Stabilität unſeres Ausfuhrhandels in einer Zeit, in der ſich die meiſten Staaten am liebſten zollpolitiſch durch chineſiſche Mauern gegenſeitig abriegeln möch⸗ ten, iſt demnach, wie wir geſehen haben, nicht das einzige Zeichen dafür, daß der ſchrankenloſe Peſſi⸗ mismus nicht berechtigt iſt. Wie ſehr er nicht berechtigt iſt, geht auch aus einer Auslandsſtimme hervor. Daß ſich Deutſchland in wirtſchaftlicher Beziehung aus der Entfernung be⸗ trachtet ganz anders ausnimmt, als wie wir es ſelbſt ſehen, erfährt man aus einem jetzt in deutſcher Sprache erſchienenen Werke des amerikaniſchen Pro⸗ feſſors der Nationalökonomie James W. An gell, das den Titel„Der Wiederaufſtieg Deutſch⸗ lands“ trägt. In dieſem Werke läßt der Verfaſſer das wirtſchaftliche Deutſchland in den Jahren 19241928 vor den Augen des Leſers vorbeiziehen und ſtellt feſt, daß den fünf Jahren des Niederganges(19191923) fünf Jahre eines wirtſchaftlichen Aufſtieges folgten, der„ohne Bei ſpiel in der Weltgeſchichte“ iſt. Prof. Angell kommt zu dem für Deutſchland ſicherlich ſehr ſchmeichelhaften Reſultat, daß trotz des verlorenen Krieges und trotz des Verluſtes an Territorium und Menſchen heute die Produktions ⸗ kapazität der deutſchen Induſtrie weit über der des Jahres 1913 ſteht und die induſtrielle Füh⸗ rerrolle des deutſchen Volkes auf dem Kontinent eine endgültige ſei. Daß Deutſchland zu ſeinem Wiederaufbau den größten Teil ſelbſt beigetra⸗ gen hat, geht u. a. daraus hervor, daß von den ſeit Stabi⸗ liſterung der Mark in der deutſchen Wirtſchaft neuinveſtier⸗ ten rd. 50 Milliarden/ drei Fünftel vom In⸗ lande aufgebracht wurden und nur zwei Fünftel ausländiſchen Urſprunges ſind. Freilich ging dieſer Wie⸗ deraufbauprozeß nicht ohne Verluſte und Sthrungen von⸗ ſtatten. Nach den Angaben Prof. Angells ſind durch Fehl⸗ inveſtitionen in der Landwirtſchaft etwa 5 Milliarden verloren gegangen.— Auch das Jahr 1930 zeigt, daß eine Geſundung niemals ohne Rückſchläge verläuft. Im ganzen aber muß man doch konſtatieren, daß uns der Amerikaner mit ſeinem nüchternen Blick treffender einſchätzt, als wir es ſelbſt in unſerer gedrückten Stimmung tun. Sehen wir uns in der heutigen deutſchen Wirt⸗ ſchaft um, ſo müſſen wir feſtſtellen, daß mit Aus⸗ nahme der Reparationszahlungen die Schäden des Krieges nicht nur beſeitigt, ſondern mehr als ausgeglichen ſind. Der Produktions⸗ apparat des deutſchen Volkes iſt mit den modernſten Einrichtungen verſehen, die jeden Bedarf, in welcher Höhe er auch auftreten mag, befriedigen können. Ob die finanzielle Baſis die gleiche Vervoll⸗ kommnung zeigt wie die techniſche, ſteht freilich auf einem anderen Blatt. Aber ſelbſt wenn die finan⸗ zielle Untermauerung des deutſchen Wirtſchafts⸗ gebäudes noch in einem oder anderen Punkte zu wünſchen übrig läßt, wird ſich im Laufe der nächſten Jahre durch eine weitere Abwanderung ausländiſcher Gelder nach Deutſchland auch dieſer Nachteil beheben laſſen. Warum ſollen wir weniger zuverſichtlich ſein, als es das Ausland iſt, und warum ſollen wir nicht aus der bewunderten Feſtſtellung des amerikaniſchen Na⸗ tionalökonomen— ſelbſt wenn ſeine Unterſuchungen vor Eintritt der allgemeinen Kiſis beendet wurden — die Zuverſicht ziehen, daß wir, nachdem Deutſch⸗ land in einer, hiſtoriſch geſehen, recht kurzen Zeit⸗ ſpanne ſo Erſtaunliches geleiſtet hat, auch mit der gegenwärtigen Kriſis fertig werden können? Selbſt⸗ verſtändlich iſt, daß überall der Wille zur Geſundung vorherrſchen muß, und daß keine Maßnahme getrof⸗ fen wird, die dieſe Geſundung behindern könnte. Kurt Ehmer. Aus der Automobil-Induſtrie Das dringliche Altwagenproblem Nach der Zulaſſungsſtatiſtik des Inſtituts für Konjunk⸗ turforſchung wurden im erſten Halbjahr 1930 rund 47 800 fabrikneue und rund 83 000 gebrauchte Perſonenkraftwagen abgeſetzt. Der überwiegende Anteil der Altwagen am Ge⸗ ſamtabſatz— rund 63,5 v. H. der Geſamtregiſtrierungen— läßt auf einen gewiſſen Rückgang der Altwagenläger ſchlie⸗ ßen. Die verhältnismäßige Zunahme der Altwagenver⸗ käufe iſt in der Hauptſache die Folge einer Verſchiebung der Nachfrage, die nicht nur abſolut zurückgegangen, ſon⸗ dern im verſtärkten Maße auf möglichſt billige Kaufmög⸗ lichkeiten gerichtet iſt. In einem gewiſſen Umfang ſcheint die Entlaſtung der Altwagenläger aber auch durch den Handel ſelbſt gefördert worden zu ſein. Eine Anzahl von Fabriken, insbeſondere die ausländiſchen, hat den Händ⸗ lern auf die unveränderten Liſtenpreiſe höhere Rabatte gewährt. Dieſe Rabatte können für beſondere Preisnach⸗ läſſe an den Kunden, ſo insbeſondere durch Ueberzahlung der beim Verkauf neuer Wagen hereingenommenen Alt⸗ wagen, verwandt werden. Dieſer Rückgang der Altwagen⸗ läger, der übrigens heute ſtatiſtiſch noch nicht exakt erfaß⸗ bar iſt, darf über die Notwendigkeit einer grundſätzlichen Regelung der Altwagenfrage nicht hinwegtäuſchen. Denn es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß er, ſoweit er konjunkturbedingt iſt, nicht von Dauer ſein wird. Der Konſument will und muß bei der Verwertung oder dem Ankauf eines Altwagens gegen Uebervorteilung geſchlttzt ſein. Für die Händlerſchaft kann der Altwagen zu einem gefährlichen Mittel des Konkurrenzkampfes werden. Für die Induſtrie iſt ein geſunder und aufnahmefähiger Alt⸗ wagenmarkt von grundſätzlicher Bedeutung auch zur Be⸗ lebung des Neuwagengeſchäfts. Letzten Endes wird der Schlüſſel zu der Löſung des Altwagenproblems in der Ab⸗ ſatzförderung, alſo beim Käufer, zu ſuchen ſein. Da er ſich aus eigener Sachkenntnis kaum ein ausreichendes Urteil zu bilden vermag, ſo muß zunächſt einmal das Ver⸗ trauen der Oeffentlichkeit zum Altwagen verſtärkt oder gar erſt geſchaffen werden. In Deutſchland iſt durch die Einrichtung von Taxſtelle die Möglichkeit einer objektiven und fachmänniſchen Begutachtung gegen geringe Gebühr geſchaffen worden. Die Taxſtellen allein werben indeſſen kaum ausreichen, um die im Handel ſelber vielfach vorhandenen Uebel⸗ ſtände auszumerzen. Es erſcheint vor allem ſchwierig, den Handel an die Innehaltung der durch die Taxſtellen feſt⸗ geſtellten Bewertungspreiſe zu binden. Deshalb iſt eine ſyſtematiſche Regelung der Verhältniſſe wahrſcheinlich nur durch Konzentration des Altwagengeſchäfts möglich. In dieſem Sinne wird von verſchiedenen Seiten vorgeſchlagen, beſondere Organiſationen zum An⸗ und Verkauf von Alt⸗ wagen ins Leben zu rufen. Die Inzahlunggabe gebrauch⸗ ter Wagen könnte dadurch geregelt werden, daß die Alt⸗ wagenorganiſation Gutſcheine ausſtellt, welche von allen angeſchloſſenen Neuwagenhändlern und Fabriken in Zah⸗ lung genommen werden. Die Schaffung ſolcher Organi⸗ ſationen allerdings würde vor allem ein Finanzierungs⸗ problem ſein, zu deſſen Löſung der Handel von ſich aus unter den derzeitigen Verhältniſſen kaum imſtande ſein dürfte. Werden aber derartige Einrichtungen mit Unter⸗ ſtützung der Induſtrie geſchaffen, ſo liegt es nahe, ihre Tätigkeit auch auf den Ankauf und die Ausſchlachtung ver⸗ kehrsuntauglicher Wagen auszudehnen— ein Gebiet, das ebenfalls dringend einer Rationaliſierung bedarf. Auch hier wird es weſentlich darauf ankommen, den Beſitzer möglichſt in den vollen Genuß des durch Verſchrottung noch zu erzielenden Wertes zu ſetzen. Die notwendige Ergänzung ſolcher organiſatoriſcher Einrichtungen aber müſſen Maßnahmen bilden, welche ge⸗ eignet ſind, die Haltungskoſten für Altwagen zu ver⸗ ringern. In dieſem Zuſammenhang wäre vor allem eine Senkung der Verſicherungskoſten für gebrauchte Wagen zu prüfen. Rückgang bei der Reichsbahn im erſten Halbjahr 1930 Nach der Statiſtik der Deutſchen Reichsbahn wurden im erſten Halbjahr 1930 940 Millionen Perſonen(gegen 971 Millionen Perſonen im erſten Halbjahr 1929) befördert. Daran iſt der Fernverkehr mit 667 Millionen(723), der Stadt⸗, Ring⸗ und Vorortverkehr in Berlin und Hamburg mit 273 Millionen Perſonen(248) beteiligt. Die Perſonen⸗ kilometer beliefen ſich auf 21,5 Milliarden(22,2). Der Anteil der zweiten Klaſſe am Fernverkehr beträgt bei den beförderten Perſonen 4,18 v. H.(4,91 v..), bei den Per⸗ ſonenkilometern 7,58 v. H.(8,31 v..) und bei den Ein⸗ nahmen 14,24 v. H.(15,71 v..). Im Juni 1930 wurden im Durchſchnitt in einem Zug 128 Perſonen befördert.— 175 Mill. To.(i. V. 208) befördert. Die Tariftonnenkilo⸗ Im Güterverkehr wurden im erſten Halbjahr 1930 meterzahl im öffentlichen Verkehr beläftu ſich auf 27,86 Milliarden(34,11). Die mittlere Verſandweite betrug im Juni 1930 157 Km.(153). O Weitere Bergarbeiter⸗Entlaſſungen. Dortmund, 23. Auguſt.(Eig. Dr.) Die Harpener Bergbau Ach. hat beim Oberbergbauamt den Antrag auf Entlaf⸗ ſung von 100 Bergarbeitern auf ihrer Schachtanlage„Karl“ geſtellt. Wegen Abſatzſchwierigkeiten kommen in den näch⸗ ſten Tagen auf der Zeche„Kaiſerſtuhl 1“ des Eiſen⸗ und Stahlwerkes Hoeſch wiederum 100 Mann zur Entlaſſung. (J Errichtung eines neuen luxemburiſchen Blechwalz⸗ werkes. Paris, 23. Auguſt.(Eig. Dr.) Die franzöſi⸗ ſchen Automobilfabriken Renault beabſichtigen, in Hagendingen(Luxemburg) ein neues Blechwalzwerk au errichten. In der Hauptſache ſollen Automobilbleche hergeſtellt werden. * Warſteiner und Herzoglich Schleswig⸗Holſteiniſche Eiſenwerke AG., Warſtein. Der At. beſchloß, der GV. am 29. Sept. für das am 31. Mürz abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr die Verteilung einer von 8 auf 6 v. H. ermäßigten Dividende vorzuſchlagen. 25 O Hamburgiſche Elektrizitätswerke AG. in Hamburg Wieder 10 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) In der heutigen Bilonzſitzung des AR. wurde beſchloſſen, wie im Vor⸗ jahre die Verteilung einer Dividende von 10 v. H. erſtmals auf 88 Mill./ St.⸗A.(i. V. 66 Mill. /) und 1 Mill..⸗A.(i. V. 8536 /) vorzuſchlagen * Abſchluß der Lippeſche Fahrradinduſtrie AG. in Horn. Der Abſchluß der Geſellſchaft, über die der bekannte Streit zwiſchen dem Siegen⸗Solinger Gußſtahl⸗Aktten⸗Verein und dem Bankhauſe Gebr. Kern, Dortmund, ſchwebt, für 1929 ergibt nach 10 547/ Abſchreibungen, 38 834 Rückſtellungen Dispoſitionen größte Vorſicht auferlegt, TS-ZET TUNG Abend-Ausgabe Nr. 388 Nürnberger Hopfenmarkt Das Geſchäft in 1929er Hopfen dürfte nunmehr als aß⸗ geſchloſſen gelten. Vor allem ſind die Kommiſſionslager faſt vollſtändig geräumt und auch von auswärts keine Zu⸗ fuhren mehr zu erwarten. In der heute ſchließenden Be⸗ richtswoche wurden zwar noch 70 Ballen alte Hopfen um⸗ geſetzt, aber zu Preiſen, die als außergewöhnlich niedrig anzuſprechen ſind. Die Notierungen für prima und mitt⸗ lere Sorten ſind um 25 bis 30/ zurückgegangen und haben keine praktiſche Bedeutung mehr. Verſchiedentlich wurden in der Berichtswoche für Hallertauer der Ernte 1929(es waren nicht die ſchlechteſten) nur noch 5/ für den Zentner bezahlt. Aber auch für neue Hopfen war in dieſer Woche das Intereſſe noch gering. Von den eingetroffenen 120 Ballen Tettnanger wurden 25 Ballen verkauft und dafür anfangs der Woche 110 /, am Schluſſe derſelben nur noch 88—95 per Ztr. bezahlt(bei gleicher Qualität). Auch die Haller⸗ tauer Hopfen hatten rückgängige Preiſe. Zugefahren waren 25 Ballen, die bei Wochenanfang mit 100, bei Wochen⸗ ſchluß mit 80—85/ bewertet wurden. Aus dem Hers⸗ brucker Gebiete kam erſt ein Ballen an, der von tadelloſem Wuchs und guter Qualität und Farbe iſt, bis jetzt aber noch unverkauft blieb. Stimmung ruhig abwartend. Mit Beginn der nächſten Woche wird allenthalben die Pflücke beginnen. Nach den Berichten ſämtlicher Anbau⸗ gebiete werden die meiſten Anlagen ein ſchweres, ſchönes Produkt ergeben. Dazwiſchen gibt es auch wieder Gärten, beſonders mangelhaft geſpritzte Anlagen, die in Qualität und Quantität immermehr abfallllen und das Pflücken nicht wert ſind. Wenn ſich am Nürnberger Hopfenmarkte in den letzten Tagen eine rückgängige Preisentwicklung geltend gemacht hat, ſo iſt dies in der Hauptſache nur auf die allgemeine ſchlechte Wirtſchaftslage, die heute allen zurückzuführen. Soviel ſteht feſt, daß beſonders die am Nürnberger Markte zuletzt verkauften Hopfen neuer Ernte in Anbetracht ihrer Hochwertigkeit und Farbe zu nieder bezahlt worden ſind. Am Saazer Markte nur geringe Umſätze in 1929er Ware, ebenfalls rückgängige Preiſe und Notierungen von 400—450 Kronen. In Hopfen neuer Ernte ſind noch keine Abſchlüſſe gemeldet.— Am Brüſſeler Markte notierten 1980er von 225— 60 Fres., doch ſind noch keine Abſchlüſſe zu verzeichnen. für zweifelhafte Forderungen und 7648/ Wertverminde⸗ rung im Lager einen Verluſt von 73 541. In der Bi⸗ lanz ſind Grundſtücke mit 118 214 l, Gebäude mit 144 465 Mark aufgeführt. Schuldner betragen 164 920 /, der Wech⸗ ſelbeſtand 38 983 /, die Vorräte ſind mit 171 132/ ausge⸗ wieſen. Dagegen belaufen ſich die Bankſchulden auf 312 884 Mark, die laufenden Verbindlichkeiten auf 130 058/ und die Darlehnsſchulden auf 88 000 l. O Britiſhe Bemberg Corporation.— Betriebsaufnahme mit ¾ Kapazität. London, 23. Auguſt.(Eig. Dr.) Die Fabriken der Britiſhen Bemberg Corporation in Laneca⸗ ſhire, werden ihre Produktion im Dezember aufnehmen. Die Erzeugung wird ſich anfangs auf die mittleren und feineren Garne erſtrecken, während grobe Garne aus Deutſchland eingeführt werden ſollen. Wie verlautet, hat die Verwaltung beſchloſſen, die Produktion der neuen Be⸗ triebe zunächſt nur mit ¼ der urſprünglich in Ausſicht ge⸗ nommenen Kapazität aufzunehmen,. OJ. H. Eppftein AG., Frankfurt a..⸗Niederrad Wieder 10 v. H. Dividende und 10 v. H. Bonus.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft weiſt für 1929 nach Abſchreibungen und Unkoſten von zuſammen 255 764(222 832)„ einen Rein⸗ gewinn von 189 580(157 112)% aus, woraus wieder 10 v H. Dividende und 10 v. H. Bonus gezahlt werden. Die GV. genehmigte den Abſchluß dieſer Feinlederfabrik. * Erneute Verhaftung des Gründers und Hauptaktio⸗ närs der Honnefwerke. Karlsruhe, 23. Aug.(Eig. Dr.) Der Begründer und jetzige Hauptaktionär der bekanntlich vor einigen Tagen in Konkurs gegangenen Honnefwerke AG. Dinglingen, Herm. Honnef, iſt in vergangener Nacht erneut feſtgenommen und ins Amtsgefängnis Lahr eingeliefert worden. Man beſchuldigt ihn des Konkurs⸗ vergehens und im Zuſammenhang damit der U n⸗ treue. Das Schickſal der bisher weltbekannten Werke ſcheint damit beſiegelt zu ſein. Doch Ausdehnung des Rhein.⸗Weſtfäliſchen Seifen⸗ verbandes? Köln, 22. Auguſt.(Eig. Dr.) Die Ver⸗ längerungsverhandlungen bei dem Rhein.⸗Weſtf. Seifen⸗ verband finden Anfang September ſtatt. Unter Umſtänden ſollen gewiſſe Ausſichten vorhanden ſein, daß auch aus dem mitteldentſchen Bezirk Seifenfabriken dem Verband beitreten. Bisher haben bekanntlich derartige Beſtrebun⸗ gen keinen Erfolg gehabt. Ruhiger Getreide-Wochenabſchluß Weizen ermäßigt und geſtützt/ Roggen feſt/ Kleines Mehlbedarfsgeſchäft/ Verſtärktes Haferangebot Berliner Produktenbörſe v. 23. Aug.(Eig. Dr.) Die Wochenſchlußbörſe nahm einen ruhigen Ver⸗ lauf. An den Grundlagen des Marktes hat ſich wenig ge⸗ ändert. Die Auslandsmeldungen blieben weiterhin ohne Eindruck. Vom Inlande wurde Weizen, namentlich in geringeren Qualitäten, ausreichend angeboten und fand nur auf—2„ ermäßigtem Preisniveau Unterkunft, wäh⸗ rend Stützungskäufe zu geſtrigen Preiſen erfolgten. Der Roggen markt lag feſt. Das knappe Inlands⸗ angebot und weitere Interventionen führten zu Preis⸗ beſſerungen um—2. Der Lieferungs markt folgte der Preisbewegung des Promptgeſchäftes. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten kleines Bedarfsgeſchäft, wobei Provinzroggenmehle auch bei leicht erhöhten Preiſen bevor⸗ zugt blieben. Das Haferangebot hatte ſich verſtärkt. Angeſichts der Preisrückgänge am Lieferungsmarkte waren die Käufer ſehr vorſichtig. Gerſte ſtetig aber ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen 253—256; Sept. 261; Okt. 264; Dez. 271, matter; Roggen 173; Sept. 180; Okt. 186,5; Dez. 195; Gerſte 205— 225, ſtetig; Futtergerſte 188 bis 198; Hafer alter 192—202, neuer 167-180, matter; Sept. 182,25; Okt. 186; Dez. 192; Weizenmehl 29,5— 87,5, ruhig; Roggenmehl 24,75—27, feſt; Weizenkleie 9,7510, ruhig; Roggenkleie 9,25—9,5, matt; Viktoriaerbſen 29— 33; Futtererbſen 19—20; Peluſchken 21—22; Ackerbohnen 17 bis 18,5; Wicken 21— 23,5; Rapskuchen 10,60 11,60; Leinkuchen 17,60—18,20; Trockenſchnitzel 8,40—9,30; Soyaextractions⸗ ſchrot 14,60— 15,40; allg, Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 23. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Sept..25; Nov..50; Jan..72 März.85; Mais(in Hfl. p. Laſt 1950 Sept. 1294; Nov. 128¼; Jan. 120; März 18374. * Liverpoobler Getreidekurſe vom 23. Anguſt.(Eig. Dr.) . Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Okt..196 (.154); Dez.—(.26); März—(7,3); Mehl und.— Schluß: gut behauptet; Okt..%; Dez..2% März .36 Mehl unv. 5 * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 23. Auguſt.(Eig. Dr.) März(31).00 B 6,95 G; Mai(31).25 B.10 G. Auguſt 6,80 B 6,70 G; Sept. 6,75 B 6,65 G; Okt. 6,75 B 6,65 G; Nov. 6,75 B 6,70 G; Dez. 6,80 B 6,75 G; Jan.⸗ März 6,90 B 6,80 G; Tendenz matt.— Gemahl. Meh⸗ Lis prompt per 10 Tage 27,10; Auguſt 26,90 u. 27.00; Tendenz ruhig. * Höchſtanban von Zuckerrüben in Eugland. Der durch Zoll⸗ und ſonſtige ſtaatliche Maßnahmen ſtark geförderte Anbau von Zuckerrüben in England hat nach dem jüng⸗ ſten amtlichen Ausweis um 51 v. H. gegenüber dem Vor⸗ jahre zugenommen. Die Anbaufläche beträgt 348 100 Acres geen 280 500 Acres in der vorigen Saiſon. Sie ſtellt für England die höchſte je dageweſene Ziffer dar. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 22. Aug. Birnen 15—18, Pfirſiche 15—25, Zwetſchen 10—11, Tomaten—655 Bohnen 10, Brombeeren 28 Pfg. Anfuhr 220 Zentner. * Bremer Baumwolle vom 23. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 12,86. * Rückgängige Bremiſche Baumwoll⸗Einfuhr. In der am 31. Juli abgeſchloſſenen Saiſon betrug die geſamte Bremiſche Baumwolleinfuhr 1 799 000 Ballen, 5,5 v. H. weniger als in der Saiſon 1928/29. In der Saiſon 1926/27 waren es rd. 2,85 Mill. Ballen— eine Rekordzahl, die das Jahr 1913/14 ſogar überſtieg. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 23. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middoͤl. Anfang: Jan. (31)—: März(31) 614; Mai(31) 621; Juli(31)—; Okt. (91) 597: Dez.(91) 602; Jan.(32)—, Tendenz ruhig.- Schluß: Jan.(51) 607; Febr.(31) 609; März(631) 615: April(81) 617; Mai(31) 629; Juni(31) 625; Juli(31) 620; Auguſt(30) 611; Sept.(30) 600; Okt.(30) 599; Nov. (30) 598; Dez.(30) 603, Auguſt 1931 633; Jan. 1982 644, Loco 648; Tagestimport 1000; Tageslocoverkäuſe 3000; Exportverkäufe 300; Egypt. Upper F. G. fair loco 893; Tendenz ruhig. * Berliner Metallbörſe vom 23. Auguſt.(Eig. Dr.) Freiverk ir: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 105,25; Raffinadekupfer, loco 97-99; Standardkupfer, loed 9395; Standard⸗Blei per Auguſt 36,25—75; Bonka⸗ Straits⸗, Auſtralzinn 140. Nichtgenanntes geſtrichen. Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 50—2 /; Gold Freiverkehr per 10 Gramm 2828,20; Platin Freiverkehr per 1 Gramm—7 l. * Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft“. Die Preis⸗ indexziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 20. Auguſt auf 85,7 gegen 85,6 am 13. Auguſt, ſtieg alſo um 0,1 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden kolgende Einzelinder⸗ ziffern errechnet: Kupfer 78,8(78,8), Blei 114,1(114,1), Zink 65,7(65,7), Zinn 743(73,2), Aluminium 132,0(182,0), Nickel 107,7(107,7), Antimon 82,2(77,7). * Duisburg⸗Ruhrorter Haſenverkehr im Inli. Im Monat Juli 1930 find in den Duisburg⸗Nuhrorter Häfen insgeſamt 7677 Schiffe mit 1563 728 To. Ladung ange⸗ kommen und abgegangen gegenüber 8888 Fahrzeuge mit 2 122 964 To. im Juli des Vorjahres. Für die erſten ſieben Monate des laufenden Jahres ergeben ſich mithin folgende Verkehrsziffern: 54143 Fahrzeuge mit 11171 286 Ty. La⸗ dung gegenüber 47 821 Fahrzeugen mit 11 896 152 To. Ladung in der Zeit von Januar bis Juli 1929. Die ge⸗ ſamte Kohlenabfuhr ſtellte ſich im Berichtsmonat auf 1017 203 To. gegen 1 484 679 To. im Juli 1929. In den erſten ſieben Monaten 1930 wurden damit insgeſame 7 644047 To. Kohle abgefahren gegen 8 525 811 To. in der Vergleichszeit des Vorjahres. a 2 8. Seite Nummer 388 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 23. Auguſt 1930 Die Erute der Jukunft In den Forſchungsſtätten für Vererbungswiſſen⸗ ſchaft ſind gegenwärtig Züchtungsverſuche im Gange, die umwälzende Bedeutung für unſere Landwirtſchaft erlangen dürften, denn die Schaf⸗ fung neuer Raſſen von Nutzpflanzen und Haus⸗ tieren eröffnet Zukunftsgusblicke von größter wirtſchaftlicher Tragweite. 4. Es iſt ein weitverbreiteter Irrtum, daß die Stei⸗ gerung des Bodenertrages vor allem oder gar allein auf die Verbeſſerung der Wachstumsbedingungen un⸗ ſerer Nutzpflanzen zurückzuführen ſei. Kein Zwei⸗ fel, die Fortſchritte in den Düngungs⸗ und Boden⸗ bearbeitungsweiſen haben mit dazu beigetragen, daß heute eine Ackerfläche doppelt ſo viel zu ernten ge⸗ ſtattet als vor hundert Jahren. Man vergißt aber Er entdeckte die Erbgeſetze: Der Brünner Auguſtinerpater Gregor Mendel und ſein kleines Verſuchsgärtchen ganz, daß auf einem noch ſo gut bearbeiteten Boden die Saat aus Samen jener Sorten, die noch unſere Urgroßeltern ſäten, für unſere heutigen Anſprüche eine ſchlechte Ernte ergeben würde. Inzwiſchen ſind nämlich auch die Sorten und damit die Nutzpflanzen ſelbſt beſſer und ertragreicher geworden. Die ganze Geſchichte der Pflanzen⸗ laber auch Tier⸗) Zucht iſt erfüllt von dem Suchen nach immer edleren, d. h. für den Menſchen nützlicheren Raſſen. dies noch bis vor kurzem allein dem züchteriſchen Inſtinkt und dem bisweilen äußerſt koſtſpieligen Herumexperimentieren des einzelnen Landwirts überlaſſen war, eilt nun in neueſter Zeit die Wiſſen⸗ ſchaft dem Landmanne zu Hilfe und erreicht in ſyſte⸗ matiſcher Arbeit in einigen wenigen Jahren das, was Erbliche Eigenſchaften gehen niemals unter! Erblich weiße und erblich rote Wunderblumen ergeben nach der Kreuzung in der erſten Generation roſa„Miſch⸗ linge“, aber ſchon in der zweiten ſpalten ſich rein weiße und rein rote wieder ab frühere Jahrhunderte mühſam ertaſteten. Die mo⸗ derne Vererbungswiſſenſchaft vermag heute Raſſen künſtlich zu erzeugen, indem ſie die Geheimniſſe er⸗ lauſcht, die die Entſtehung natürlicher Raſſen um⸗ webt. Die Erbkunde iſt eine ganz junge Wiſſenſchaft. Sie wurde um die Jahrhundertwende begründet. Doch ſchon vor faſt 80 Jahren hat ein Brünner Au⸗ guſtinerpater die Hauptgeſetze der Vererbung und Raſſenentſtehung erkannt, ohne mit ſeiner Erkenntnis durchzudringen. Gregor Johann Mendel war es, der im Kleinen Garten des Königin⸗Kloſters Doch während am Brünner Spielberg zwei Erbſenſorten kreuzte. l die bis dahin verdeckt oder mit anderen unerwünſch⸗ Die eine hatte runde, die andere kantige Samen. Es handelte ſich um reine Raſſen, die dann unter ſich gekreuzt wurden. Die Nachkommen mußten Baſtarde ſein, denn nach dem Sprachgebrauch der Vererbungs⸗ lehre iſt jede Kreuzung zwiſchen zwei Individuen, die ſich durch irgendwelche, wenn auch noch ſo geringe erbliche Eigentümlichkeiten unterſcheiden, eine Ba⸗ ſtardierung. Daher ſind auch alle Menſchen nach dem ſtrengen wiſſenſchaftlichen Sprachgebrauch Baſtarde, hat doch keiner von uns Eltern mit völlig gleichen Eigenſchaften. Sehen wir nun, welche Baſtarde Mendel durch die Kreuzung der„runden“ mit den„kantigen“ Erb⸗ ſen“ erhielt. Die meiſten Menſchen, die mit dem Begriff der Baſtardierung die Vorſtellung der„Mi⸗ ſchung“ verbinden, werden wohl annehmen, die Erb⸗ ten Erbeigentümlichkeiten verbunden waren,„rein“ herauskreuzen und weiterhin zwei oder mehr bei verſchiedenen Raſſen auftretende unabhängige Erb⸗ eigentümlichkeiten(Raſſencharaktere oder Sorten⸗ eigenſchaften) durch ſyſtematiſche Kreuzungen dauernd miteinander verknüpfen, d. h. kombinieren. Dieſe Kombinations⸗Züchtung bietet die Grundlage zur zütchteriſchen Erarbeitung neuer Raſſen, die unter Umſtänden für die Landwirtſchaft von unſchätzbarer Bedeutung ſind. So hat der ſchwediſche Forſcher Nillſon⸗Ehle die erwünſchten Eigenſchaften des winterfeſten, jedoch wenig ertrag⸗ reichen ſchwediſchen Landweizens mit den guten Ei⸗ genſchaften des ertragreichen, jedoch nicht winterfeſten weſteuropäiſchen Dickkopfweizens kombinieren kön⸗ nen. Es entſtand dadurch eine neue Weizenraſſe: der Die Entwicklungsreihe vom Urpferd(38s em höhe!) bis zum Rennpferd dauerte Jahrmillionen. Die moderne Wiſſenſchaft bemüht ſich mit Erfolg, gewiſſe Etappen ſolcher Entwicklung weſentlich abzukürzen.(Oben: Höhenzeichnung von Menſchen mit Pferden aus der jüngeren Steinzeit. ſenkinderſchar wäre weder rund nach kantig gewor⸗ den, ſondern ſo etwas, was einen Miſchmach von bei⸗ den darſtellt. Dem iſt nicht ſo: die erſte Baſtard⸗ generation beſtand nur aus rundſamigen Erbſen. Der naive Menſchenverſtand wäre da geneigt, anzu⸗ nehmen, die runden Erbſen wären die ſtärkere Raſſe und hätten die kantige verſchluckt. In Wirklichkeit aber ging die Kantigkeit der Eltern nicht verloren. Bei der Selbſtbefruchtung, die bei den Erbſen und vielen anderen Pflanzen möglich und den Ver⸗ erbungsverſuchen ſehr förderlich iſt, zeitigten die rundſamigen Baſtarde Nachkommen, bei denen zu einem Viertel die Kantigkeit der Samen zum Vor⸗ ſchein kam. Dieſe Verſuche bedeuteten nichts weniger als die Erkenntnis, daß erbliche Eigenſchaften nicht untergehen, ſondrn erhalten bleiben, ſelbſt dort, wo ſte„überdeckt“ nicht zum Vorſchein kommen. Sie vermiſchen ſich nicht, ſogar dann nicht, wenn dies ſcheinbar der Fall iſt. Denn wenn man zwei Individuen der Wunderblume(Mirabilis jalappa), ein erblich weißes und ein erblich rotes kreuzt, ent⸗ ſtehen zwar in der erſten Generation roſa Miſch⸗ linge. Trotzdem hat ſich die weiße und rote Erb⸗ eigenſchaft nicht vermiſcht. Wenn nämlich die roſa Mirabilis⸗Baſtarde untereinander oder die„Miſch⸗ linge“ mit ihrem eigenen Blütenſtaub befruchtet wer⸗ den, geſchieht etwas, das dem erfahrenen Züchter an ſich nichts Unerwartetes darbietet. Die Baſtard⸗ kinder ſind keineswegs wiederum roſa, ſondern weiß, roſa und rot in einer zahlenmäßig faßbaren Be⸗ ziehung von::1. Auch hier kommen die Aus⸗ gangseigenſchaften im Laufe der Generationen rein zum Vorſchein; ſie ſpalten ſich ab, trotz anfänglicher „Miſchung“. In einer unüberſehbaren Zahl von ver⸗ ſchiedenartigſten Vererbungsverſuchen erwies es ſich auch weiterhin ſtets, daß die Erbeigenſchaften ſelb⸗ ſtändig find, daß das Vererbte gleichſam ein Moſaik darſtellt. Alsbald nach der Neuentdeckung der fjahrzehnte⸗ lang verſchütteten Mendelſchen Forſchungsergebniſſe durch Correns, de Fries und Tſchermack wurde ihre große praktiſche Bedeutung erkannt. Konnte man doch beſtimmte Erbeigenſchaften einer Nutzpflanze, winterfeſte Dickkopfweizen. Dieſer ließ ſich in Schwe⸗ den gut anbauen, wodurch der Ernteertrag in Schwe⸗ den um 40 bis 50 Prozent ſtieg, und angelockt durch dieſe Erfolge, vergrößerte ſich die für Weizen nutz⸗ bar gemachte Fläche ſchwediſchen Bodens auf das Dop⸗ pelte. Den Arbeiten von Nillſon⸗Ehle hat Schweden hundert Millionen zu verdanken. Die Weizenproduk⸗ tion des Landes ſtieg in verhältnismäßig kurzer Zeit auf das Dreiſache. Durch ſolche Erfolge angeregt, haben die verſchie⸗ denſten Länder die wiſſenſchaftliche Arbeit auf dem Gebiete der Pflanzenzüchtung durch Errichtung be⸗ ſonderer Forſchungsinſtitute unterſtützt. Ihre Be⸗ deutung für die Landwirtſchaft wurde auch bei uns erkannt. Verſchiedenen Pflanzenkrankheiten verſucht man durch Herauszüchtung immuner lunempfäng⸗ licher) Sorten den Garaus zu machen. Gegen Roſt⸗ Meltau⸗ und Reblausbefall uſw. iſt die angewandte Vererbungsforſchung mit erfolgreichen Verſuchen auf den Plan getreten. Darüber hinaus beſteht berech⸗ tigte Hoffnung, daß ſie unſerer Landwirtſchaft hoch⸗ wertige Eiweißfuttermittel in Form bis dahin fürs Vieh ungenießbarer Pflanzen ſchenken wird. Dadurch würde unſere Einfuhr zum Wohle der Volkswirt⸗ ſchaft ebenſo gemindert werden, wie durch die Schaf⸗ fung von Gemüſeſorten, die ſchon im Frühjahr auf den Markt gelangen könnten. Es handelt ſich überall um Verſuche, die ſchon längſt ſpruchreif hätten ſein können, wenn den einſchlägigen Forſchungen jene 5 zuteil geworden wäre, die ſie ver⸗ ienen. In neueſter Zeit hat es ſich weiterhin gezeigt, daß durch Einwirkung von Röntgenſtrahlen, Chemikalien, hoher oder niederer Temperaturen auf pflanzliche, übrigens auch tieriſche Weſen, dieſe ſpon⸗ tane Erbänderungen zeigen oder, wie der Fachaus⸗ druck lautet, Mutationen zeigen. Dieſe kommen auch normalerweiſe mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit vor, und es gibt eine ganze Anzahl von Vererbungsfor⸗ ſchern, die der Anſicht ſind, die ganze organiſche Ent⸗ wicklung, alſo etwa auch die Entwicklung vom„Bazil⸗ lus zum Menſchen“, wäre von einer gewaltigen Kette ſolcher Mutationen bewirkt. Die experimentelle Aus⸗ löſung der Mutationen bezw. die Steigerung der Häufigkeit der Mutationen unter beſtimmten Be⸗ dingungen(Beſtrahlung, chemiſche oder phyſikaliſche Behandlung der Samen) hat nun die Hoffnung auf⸗ kommen laſſen, daß hier tatſächlich die Entwicklung und die Entſtehung neuer Nutzpflanzen gleichſam an den Wurzeln in Angriff zu nehmen ſei. Wieweit dieſe tatſächlich berechtigt iſt, läßt ſich noch nicht ent⸗ ſcheiden. Im Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtitut für Züchtungs⸗ Forſchung in Müncheberg(Mark) ſind jedoch in den letzten Jahren umfangreiche Verſuche nach dieſer Richtung hin unternommen worden, deren Ergeb⸗ niſſe bald die wiſſenſchaftliche Oeffentlichkeit beſchäf⸗ tigen werden. Wir ſehen, die Wiſſenſchaft bemüht ſich auf viel⸗ verſprechenden Wegen, das Geſicht unſerer Ernte um⸗ zugeſtalten. Die neuen Pflanzenraſſen, die in den Zaubergärten der Verſuchsanſtalten gezüchtet wer⸗ den, erweiſen anſchaulich den hohen Wert vorerſt ſcheinbar rein theoretiſcher Forſchungsarbeit. Der Auguſtinermönch Mendel, der aus reinem Erkennt⸗ nisdrang ſeine Erbſen⸗ und Blumenverſuche anſtellte und dafür unter ſeinen Ordensbrüdern wohl als ein, wenn auch geachteter, Sonderling galt, iſt der Be⸗ gründer eines auch praktiſch für den einzelnen wie für die Volksgeſamtheit ungeheuer wertvollen For⸗ ſchungszweiges geworden. Dieſer iſt nicht bloß auf die Nutzpflanzen beſchränkt. Auch die Hebung jener Tiergattungen bezw. ihrer Raſſen, die der Landwirt⸗ ſchaft unerläßlich ſind, nahm die praktiſche Ver⸗ erbungskunde in Angriff. Wir wiſſen, daß die Zahl nicht allmächtig iſt. Un⸗ ter den bei uns gegebenen landwirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen kommt es nicht darauf an, daß der einzelne Landwirt etwa viele Rinder hat. Bei erhöhtem Be⸗ Ein lehrreiches Experiment: Kreuzt man runde und kantige Erbſen, ſo weiſt die zweite Generation Vertreter beider Arten, oft in der gleichen Hülſe, auf, ſtets aber im gleichbleibenden Verhältnis:1 ſeits Kreditoren 1,21(0,10), bei 4,91 Mill. R. Ack. ſtande ſteigen in den meiſten Betrieben die Erhal⸗ tungskoſten unverhältnismäßig, vielfach laſſen ſich auch die Tiere dem gegebenen Betrieb nicht einord⸗ N nen. Daher iſt man ſeit langem bemüht, die Stei⸗ gerung der animaliſchen Produkte(Fleiſch, Milch, Wolle, Eier uſw.) durch Hebung der Raſſe zu erzie⸗ len. Durch ſyſtematiſche Kreuzungsverſuche will man Tierraſſen von größerer Stärke und Geſundheit, von gehobener Wachstumsfreudigkeit, von frühzeitiger Reife, guter Futterverwertungsfähigkeit, ſtärkerer Zug⸗ und Laufleiſtung, reicherer Milch⸗ und Milch⸗ fett⸗Leiſtung, Fleiſchleiſtung, mit üppigerem Wolle⸗ ertrag uſw. züchten. Vieles iſt dabei ſchon erreicht worden, wenn auch die Tierverſuche freilich ſchwieri⸗ ger ſind als jene mit Pflanzen. Doch die Züchtungs⸗ kunde erreicht, wie geſagt, in wenigen Jahren das, was früher Jahrhunderte bedurfte, und haben nicht die noch völlig unwiſſenſchaftlich verfahrenden, plan⸗ los arbeitenden Landwirte der Vergangenheit Schweine herausgezüchtet, die faſt nur Fett geben, Pferde, die faſt nur Füße ſind, und Schafe, die nur aus Wolle beſtehen? Was hier eine übertrieben ora⸗ toriſche Frage iſt, kann alsbald Wirklichkeit werden. Ob es aber der Wiſſenſchaft gelingen wird, auch der erfinderiſchen Phantaſie unſeres Zeichners, der ſeiner vererbungs⸗theoretiſch geſchulten Einbildungskraft allzu freien Lauf ließ, nachzukommen, bleibt eine an⸗ dere Frage. Dr. Franz Proell. Rückgang der Umſätze, Abbau der Läger, ſteigende Koſten Im beutſchen Einzelhandel ſind die Konkurſe im erſten Halbjahr gegenüber dem gleichen Vorjahresabſchnitt um ein Viertel, die Vergleichsverfahren um zwei Drittel ge⸗ ſtiegen. Schlagender kann ſich die Not des Handels nicht offenbaren. Die Urſachen ſolcher Wirtſchaftsſchwierigkeiten werden klar erkennbar aus der neueſten Veröffentlichung der Forſchungsſtelle für den Handel Berlin, über den„Einzelhandel im erſten Halbjahr 1930“(Nr. 9 der Schriftenreihe, Selbſtverlag). Die Lage des Einzelhandels läßt ſich danach folgender⸗ maßen charakteriſteren: Rückgang der Umfätze, ſtei gende Lagerbeſtände, ſteigende Koſten. Nach dem von der Forſchungsſtelle errechneten Index find die Umſätze um 8 v. H. zurückgegangen. Daran iſt wohl die Preisſenkung und der Mengenrückgang mit je 4 v. H. betefligt. Aus der ausführlichen Ueberſicht über die einzelnen Branchen des Handels geht deutlich her⸗ vor, daß nicht alle Zweige des Handels gleichmäßig ſchwer unter der Depreſſion des erſten Halbjahres gelitten haben. Charakteriſtiſch iſt, daß die Warenhäuſex nur eine geringe Umſatzeinbuße(— 3,2 v..) zu verzeich⸗ nen haben. Bei den Konſum vereinen, bei denen ſich der beobachtete Preisrückgang bei Lebensmitteln ſtark auswirkt, wird der Umſatzrückgang durch die wachſende Hinzunahme von Bekleidung und Hausrat etwas verdeckt. In der gegenwärtigen Wirtſchaftsnot macht ſich auch det Uebergang zu niedrigeren Preislagen z. B. bei Schuhwaren und zu geringeren Qualitäten d. B. bei Glas und Porzellan im bemerkenswerten Um⸗ fange fühlbar. Dieſe Tendenz wird andererſeits belegt durch das ſtärkere Vordringen der Einheitspreisgeſellſchaf⸗ ten(Umſatz. 15 v. H. gegen den gleichen Vorjahres⸗ abſchnitt). 5 50 Ein Röntgenbild des Einzelhandels Stärker als die Umſätze ſind im deutſchen Einzelhandel die Wareneingänge zurückgegangen, und zwar um ein Fünftel mehr als die Umſatzminderung. Obwohl der Einzelhandel ſeine Dispoſitionen immer noch ſehr ſchwerfällig an die Umſatzbewegung aupaßt, zeigt ſich, daß der Lagerabbau gerade in den letzten Mo⸗ naten immer ſtärkere Fortſchritte macht. Beſonders un⸗ günſtig waren die Dispoſitionen im Schuhhandel, wo die veränderte Preiskonſtellation die Zuſammenſtellung des Frühfahrsſorttments vor große Schwierigkeiten ſtellte. Im Eiſenwarenhandel ſpielt das in dieſem Um⸗ fange kaum vorhergeſehene Ausbleiben der Bautätig⸗ keit eine beachtliche Rolle. Zwar waren die Dispoſitionen an ſich ſchon vorſichtig; immerhin führte ſelbſt die ſo niedrig veranſchlagte Dispoſition zu einem Lageranbau, der allerdings wohl in den nächſten Monaten wieder ab⸗ klingen wird. Gerade im Zeitpunkt des Preisrückganges erfordert die Lagerbewegung erhöhte Aufmerkſamkeit. Die abſoluten Koſten, die bekanntlich im Handel zum großen Teil wenig veränderlich ſind, ſind in der Be⸗ richtszeit eher etwas geſtiegen. Das bedeutet, daß bei rückgängigen Umſätzen die prozentuale Belaſtung ſich noch weiter weſentlich erhöht hat. Beſonders geſtiegen ſind wohl die Aufwendungen für Miete(erhöhte Grundſteuern, die auf die Mieter abgewälzt werden), dann die Ausgaben für Licht, Kraft, Heizung lerhöhte Tarifel), Erwerbsloſen⸗ fürſorge uſw. Insgeſamt kann aus dem Bericht der Forſchungsſtelle der Schluß gezogen werden, daß die Läger inzwiſchen ſchon ſtark abgebaut worden ſind, ſodaß bei der im Herbſt zu erwartenden Konſumbelebung die Rückwirkungen auf die Induſtrie bedeutend verſtärkt in Erſcheinung treten werden. Für etwaige Maß⸗ nahmen auf dem Gebiete der Konjunkturpolitik muß dieſe Feſtſtellung außerordentlich wichtig erſcheinen. * Zinkwalgwerkverband verlängert. Der Zinkwalzwerk⸗ verband in Berlin, dem die deukſchen und oſtoberſchleſi⸗ ſchen Zinkwalzwerke angehören, iſt um drei Jahre bis Ende 1933 verlängert worden. Der Verband lief am 31. Dezember d. J. ab, jedoch kamen ſeine Mitglieder dieſer Tage angeſichts der günſtigen* der Organiſa⸗ tion überein, ſie, wie es bereits ſeit einer Reihe von Jahren der Foll war, wieder zu verlängern. Hinſichtlich der Beſchäftigung der Zinkwalzwerke verlautet, daß dieſe nur müßig iſt. Denn wenn auch die Zinkblechverkäuſe bisher diejenigen des Vorjahres überſtiegen haben, ſo Fi n die Spezifikationen doch nur zögernd ein, ſo daß ie tatſächlichen Ablieferungen hinter den vorjährigen zu⸗ rückgeblieben ſind. Zum weſtdeutſchen Bezinſtreit. 7 neuer Ga⸗ ragenbeſitzer⸗Verband. Düſſeldorf, 22. Auguſt.(Eig. Dr.) Eine Reihe weſtdeutſcher Garagenbeſitzer, die in Kampfſtellung zur Benzinkonvention ſtehen, haben einen beſonderen Verband, den„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Garagen⸗ beſitzer⸗ Verband“, mit dem Sitz in Düſſeldorf gegründet. Wieviele Firmen angeſchloſſen ſind, iſt bisher noch nicht in Erfahrung zu bringen geweſen. Offenbar handelt es ſich um eine Gruppe von Firmen, die aus dem Reichs⸗ verband der Garagenbeſitzer ausſcheiden, da der legere Verband beſchloſſen hat, ſich von den gegen die Benzin⸗ konvention opponierenden Außenſeitern zu trennen. Weiterer Rückgang der Walzwerksleiſtung Die deutſchen Walzwerke(ohne Saargebiet) ſtellten im Juli an Walzwerksfertigerzeugniſſen 664 401 Tonnen her gegen 601 455 Tonnen im Juni. Da in den Walzwerken im Juli an 27 und im Juni nur an 23 Tagen gearbeitet worden iſt, iſt die arbeitstägliche Durchſchnittsgewinnung des Juli mit 24 607 Tonnen oder um 5,9 v. H. niedriger als die des Juni. Gegen die durchſchnittliche arbeitstäg⸗ liche Gewinnung des Vorjahres 1929 bedeutet die durch⸗ ſchnittliche arbeitstägliche Herſtellung im Juli einen Rück⸗ gang um 33,5 v. H. und entſpricht 56,95 v. H. der durch⸗ ſchnittlichen arbeitstäglichen Herſtellung des Jahres 1919 im Deutſchen Reich damaligen Umfangs. Daneben wurden im Juli 67514 Tonnen„Halbzeug zum Abſatz beſtimmt“, hergeſtellt. Im Juni waren es 59 181 Tonnen geweſen. Die oͤeutſchen Konſumvereine im erſten Halbjahr 1930 Die vierteljährlichen Ermittlungen des Zentralverban⸗ des deutſcher Konſumvereine erſtrecken ſich nur auf bie Konſumgenoſſenſchaften mit mehr als 400 Mitglieder. Die Zahl der berichtenden Konſumgenoſſenſchaften iſt in⸗ folge der konſumgenoſſenſchaftlichen Verſchmelzungsarbett im zweiten Viertelfahr 1930 wiederum geſunken. Während ſich am 31. Dezember 1929 noch 588 Konſumgenoſſenſchaften an den Vierteljahreserhebungen beteiligten, ſank dioſe Zahl bis zum 31. März 1930 auf 582 und bis zun 30. Junk 1930 auf 574. Die Zahl der Mitglieber der berichtenden Konſumgenoſſenſchaften verminderte ſich vom 31. März bis zum 30. Juni um 67000 im Jahre 1928, um 55 000 im Jahre 1929 und um 64 00 auf 2 906 000 im Jahre 1930. Der Um ſatz der berichtenden Konſum⸗ genoſſenſchaften ſtieg gegenüber dem erſten Vierteljahre 1080 von 287 Fill. J auf 291 Mig.. Die gleiche Stet⸗ gerung iſt im zweiten Vierteljahre 1929 feſtzuſtellen. In den erſten ſechs Monaten des Jahres 1930 vermehrte ſich der Umſatz des Zentralver⸗ bandes gegenüber dem gleichen Zeitraume des Vorfjahrs von 575 Mill.„ auf 578 Mill. 4. Die höchſte Umſatzſteige⸗ rung im zweiten Vierteljahre hat Württemberg aufzu⸗ weiſen. Der Durchſchnittsumſatz je Mitglied iſt von 97 im erſten Vierteljahr auf 100„ im zweiten Vierteljahr 1930 geſtiegen. Die Geſchäftsguthaben der Mitglieder ſind von 62,3 Mill. auf 62 Mill./ zurückgegangen. Die Rück⸗ lagen erhöhten ſich von 61,9 Mill./ am 31. März 1930 auf 68,2 Mill./ am 30. Juni 1930. Die Warenſchulden der Konſumgenoſſenſchaften bei den Lieferanten haben ſich in⸗ nerhalb von 6 Monaten vonrd. 63 Mill.& auf 44 Mill. ermäßigt. 1 0 9 0* Die Arbeitsloſigkeit in Kanaba. Otta wa, 22. Auguft Einer Mitteilung des Arbeitsminiſters zufolge beträgt ö Zahl der Arbeitsloſen in Kanada gegenwärtig annähernd 200 000. . e Samstag, 23. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 388 Jer Sport am Sonntag Beginn der Meiſterſchaftskämpfe Im Sportprogramm der Woche vollzieht ſich jetzt wie⸗ der allmählich der übliche Saiſpnwechſel. Langſam aber ſicher werden die Sommerſports abgebaut und an ihre Stelle treten die Raſenſports, die in der kühleren Jahreszeit gepflegt werden. Fußball, Handball, Hockey und Rugby treten ſtärker in den Vorder⸗ grund. Sogar die Meiſterſchaftsſpiele ſetzen bereits wieder ein. Neben dieſen Raſenſpielen behaupten ſich allerdings für einige Wochen auch noch Leichtethletik, Tennis, Schwimmen, Radrennen auf offenen Bahnen, Motor⸗ und Pferdeſport. Das bevorſtehende Wochenende bringt auf dieſen Gebieten noch einige große Veranſtal⸗ tungen, ſo u. a. die Schwimm Meiſterſchaften der D., den Beginn der Rad⸗Weltmeiſter⸗ ſchaften, einen Meiſterſchaftslauf der Motorräder auf dem Nürburgring, das Baden⸗Badener Meeting und das Internationale Tennisturnier in Bad Homburg. Fußball Beginn der Meiſterſchaftskümpfe Die bunte Mannigfaltigkeit der Freundſchaftsſpiele im Fußball iſt vorbei, es beginnt wieder der Ernſt und das Einerlei der Verbandsſpiele. 64 Bezirksligamannſchaften treten am Sonntag in acht ſüddeutſchen Gruppen zum Kampf um die Punkte an. Die Privatſpiele der letzten Wochen, die ja durchweg als Proben für die Punktekämpfe gelten konnten, haben gezeigt, daß die Formen der Mann⸗ ſchaften noch ſehr ſchwankend ſind. Es hat daher auch wenig Sinn, die einzelnen Begegnungen des erſten Meiſterſchafts⸗Tages näher zu wüpdigen, man kann ſich mit der reinen Aufzählung der Termine begnügen. Es spielen: Gruppe Nordbayern: FC. Bayreuth— 1. FC. Nürnberg, FV. 04 Würzburg— Sp.⸗Vg. Fürth, ASN. Nürnberg— Würzburger Kickers, Bayern Hof— VfR. Fürth; Südbayern: Schwaben Augsburg— Teutonia München, FC. Ingolſtadt⸗Ringſee— Bayern München, München 1860— Jahn Regensburg, DS. München— Wacker München; Württemberg: F. Zuffenhauſen— FC. Pforzheim, Union Böckingen— VfB. Stuttgart, Germania Brötzingen— FC. Birkenfeld; Baden: Sportelub Freiburg— FV. Raſtatt, Fc. Vil⸗ lingen— Freiburger FC., Sp.⸗Vg. Schramberg— Phönix Karlsruhe, Karlsruher FV. VfB. Karlsruhe; Gruppe Rhein: SV. Waldhof— SV.⸗Vg. Mundenheim; F. Kirchheim— Phönix Ludwighafen, Sp.⸗Vg. Sandhofen— VfR. Mannheim, Vfs. Neckarau— FC. 8 Mannheim; Gruppe Saar: Boruſſia Neunkirchen— Sportfreunde Saarbrücken, Saar 05 Sgarbrücken— FK. Pirmaſens, VfR. Pirmaſens— VfB. Dillingen, FV. Saarbrücken— FC. Idar; Gruppe Main: Kickers Offenbach— Fechen⸗ heim, Eintracht Frankfurt— Union Niederrad, FSV. Frankfurt— Germania Bieber, FC. 93 Hanau— Rot⸗ Weiß Frankfurt; Gruppe Heſſen: Viktoria Urberach FC. Langen, Alemannia Worms— 8.,05 Mainz, SV. 98 Darmſtadt— Wormatia Worms, SV. Wiesbaden— Pfg. Neu⸗Iſenburg.— Neben den Meiſterſchaftsſpielen gibt es in Süddeutſchland nur ein Privatſpiel von Belang: die Stuttgarter Kickers ſpielen gegen die bekannte weſt⸗ deutſche Mannſchaft Schwarz⸗Weiß Eſſen.— Im Reich gibt es u. a. die folgenden erwähnenswerten Ereigniſſe: Tennisborufſig Berlin— Schalke 04(Samstag) und Dresdener Sc.— Schalke 04. Tennis Von den verſchiedenen kleineren und mittleren Tur⸗ niere sticht das Internationale Tennisturnier in Bal Homburg durch ſeine wirklich ausgezeichnete Be⸗ ſetzung ab. Beſonders in den Doppelkonkurrenzen dürfte es zu gochintereſſanten Begegnungen kommen. Handball Auch im Handball nehmen die Spiele ihren Beginn. Es ſpielen: Bezirk Main⸗Heſſen: Abteilung A: Eintracht Frankfurt— FSV. Frankfurt, SW. Langen— SV. 98 Darmſtadt, Rot⸗Weiß Frankfurt— Polizei Darm⸗ ſtadt, Rot⸗Weiß Darmſtadt— BfR. Schwanheim; Abtei⸗ lung B: Wormatia Worms— Poſt⸗SV. Wiesbaden, FSB. 05 Mainz— Polizei Worms, Hakoah Wiesbaden— SV. Wiesbaden, Alemannia Worms— Polizei⸗SV. Wies⸗ baden: Gruppe Rhein: Ludwigshafen 03— SV. Waloͤhof, VfR. Mannheim— Frankenthal, Mannheim 08 — Pol.⸗SV. Mannheim, Pfalz Ludwigshafen— MTG. Mannheim, Schwimmverein Frankenthal— Phönix Lud⸗ wigshafen. Leichtathletik Während der letzte Auguſtſonntag mit den beiden Länderkämpfen Deutſchland gegen Schweiz und Frankreich noch einmal einen Höhepunkt der Leichtathletik⸗Saiſon bringt, herrſcht am 24. Auguſt auf der ganzen Front Ruhe. Es finden lediglich einige kleinere Sportfeſte ſtatt, von denen das der„Hota“ Frankfurt erwähnt ſei. Die„Erſte Deutſche Hota“ Frankfurt, der älteſte deutſche Firmenſportverein, feiert ſein zehnjähriges Beſtehen und bringt aus dieſem Anlaß neben dem Sportfeſt am Sonn⸗ tag zwei Wochen ſpäter auch noch„Internationale Hota⸗ Meiſterſchaften“ zum Austrag.— Zahlreicher ſind die Er⸗ eigniſſe im Ausland. Der Länder kampf Frank⸗ reich— Japan und die ſchwediſchen Meiſterſchaften müſſen in erſter Linie genannt werden. Turnen Das DeTT.⸗Programm des Sonntags weiſt u. a. das Spicherer Bergfeſt(Saarbrücker Turn⸗ und Spiel⸗ feſt), ſowie einen Fünfſtädtekampf im Volks ⸗ turnen Berlin— Leipzig— Hamburg— Kiel— Han⸗ nover in Berlin auf. Boxen Die Boxſaiſon ſetzt jetzt in größevem Umfange ein. Hauptereignis an dieſem Wochenende iſt der Repräſentativ⸗ kampf Italien— Bayern in Rimini. Die vorzüg⸗ lichen Münchener Amateurboxer haben die beſte Ausſicht auf ein günſtiges Abſchneiden. Radsport Die Rad⸗Weltmeiſterſchaften, die in dieſem Jahre von Belgien durchgeführt wird und bei der auch Deutſchland in allen Konkurrenten vertreten iſt, werden am Samstag in Brüſſel mit dem Sommerkongreß der UE eingeleitet. Am Samstag und Sonntag fin⸗ den dann die Vorläufe und Entſcheidungen zur Flieger⸗ Weltmeiſterſchaft für Amateure und Profeſſionals ſtatt. Gleichzeitig werden die Vorſpiele zur Radball⸗Welt⸗ meiſterſchaft durchgeführt. Hier iſt Deutſchland mit den Mannſchaften Oberrad und Wanderluſt Frankfurt aus⸗ ſichtsreicher vertreten als in den Fliegerkämpfen.— Bahnrennen bringt der Sonntag in Berlin (Wiedereröffnung der Olympfabahn), Forſt, Nürn⸗ berg(Goldenes Rad mit Schleebaum, Snvek, Läuppi, Dederichs und Urago), in Genf und Zürich.— Von den verſchiedenen Straßenrennen des Sonntags ſei der Dürkopp⸗ Preis von Mannheim(VD) erwähnt. Schwimmen Unter außerordentlich ſtarker Beteiligung aus allen Teilen des Reiches finden in Darmſtadt die Schwimm ⸗ Meiſterſchaften der D T. ſtatt, bei denen inter⸗ eſſante Kämpfe und gute Leiſtungen in Ausſicht ſtehen. Verſchiedenes Der Di B. hält in Dresden eine Jugend⸗Aus⸗ ßſitzung ab. Cannſtatt iſt der Schauplatz der deutſchen Fauſtball⸗Meiſterſchaften. Motorſport Auf dem Nürburgring wird ein weiterer Lauf zur Deutſchen Motorrad⸗Straßen⸗Meiſterſchaft abgewickelt.— Drei Mercedes⸗SSK.⸗Wagen mit dem Deutſchen Carraciola und den Engländern Earl Howe bezw. Capt. Malcolm Campbell ſtehen bei der Ulſter Touriſt⸗ Trophy in Irland am Samstag vor einer ſchweren Aufgabe.— Aus dem Motorſportprogramm des Sonntags ſeien noch erwähnt: 6. Ratisbona⸗Berg⸗ rennen bei Regensburg, St. Moritzer Auto⸗ mobilwoche und der Große Preis von Oeſter⸗ reich für Motorräder. Pferbeſport Der Sonntag bringt Galopprennen in Baden⸗ Baden(Internationales Meeting), Karlshorſt, Dresden, Mülheim⸗Duisburg und Deauville. 11. Rhön-Segelflug⸗Weltbewerb 1930 Von unſerem Al⸗Berichterſtatter Bisher über 164 Wettbewerbsflüge durchgeführt Das größte Segelflugzeug der Welt eingetroffen Nachdem der ſchwoache Oſtwind des vergangenen Mitt⸗ wochs die Piloten bei herrlichſtem Sommerwetter zur Ruhe verurteilt hatte, ſorgte der kräftige Südwind des geſtrigen Tages für einen überaus regen Flug⸗ betrieb. Um den Tagespreis der Sportleitung für eine Umrundung der der Waſſerkuppe ſüd⸗ lich vorgelagerten Eube bewarben ſich Kronfeld, Kegel, Hurttig, Krebs und Bedau. Die ungünſtigen Auf⸗ winöverhältniſſe während des Vormittags und auch noch während der frühen Nachmittagsſtunden waren für die⸗ ſen Flug recht ungeeignet, ſo daß Kronfeld beim erſten Verſuch hinter der Eube zur Landung gezwungen wurde. Dennoch verſuchte er es nachmittags nochmals und konnte die Bedingungen erfüllen. Mit geringer Höhe, von Hang zu Hang fliegend und alle ſich bietenden Aufwindmöglich⸗ keiten ausnutzend, erreichte er das Ziel und konnte wie⸗ derum in geringer Höhe zurückkehrend auch die Bedingung er Landung im Kuppenvorgelände erfüllen. Kegel und Hurttig erreichten ebenfalls die Eube, umrundeten dieſe, konnten aber die Kuppe nicht mehr erreichen und mußten im Tal landen. Gegen Abend verſuchte Krebs auf dem „Kakadu“ der Akademiſchen Fliegergruppe München eben⸗ falls den Flug. Nach einem kurzen Segelflug vor dem Südhang der Waſſerkuppe, bei dem er eine ſehr große Höhe erreichen konnte, verließ Krebs das Waſſerkuppen⸗Gebiet. Anſcheinend konnte er auf dieſem Fluge Wolkenaufwind ausnutzen, denn das Flugzeug ſtieg mehr und mehr mit wachſender Entfernung. In etwa 200 Meter Höhe umflog Krebs die Eube und kehrke dann zur Waſſerkuppe zurück. Dieſer Flug, auf dem Krebs, wie er erzählt, infolge der ſehr gleichmäßigen ruhigen Luftſtrömung teilweiſe mit losgelaſſenem Knüppel fliegen konnte, bewies in hervor⸗ ragender Weiſe das Können des jungen Piloten, der be⸗ reits im vergangenen Jahre ausgezeichnete Leiſtungen voll⸗ bracht hat. Auch Bedau unternahm den Verſuch, konnte ebenfalls große Höhe gewinnen, mußte aber nach der Um⸗ rundung der Eube im Tal landen, da der große Höhen⸗ verluſt auf dem Rückfluge die Landung auf der Waſſer⸗ kuppe unmöglich machte. Somit haben Kronfeld und Krebs allein die Bedingungen der Ausſchreibung erfüllt und den Tagespreis gewonnen. Aber auch der ausgeſchriebene Preis für die längſte Flugdauer ſorgte für einen horten Wettſtreit. In dem engen Aufwindfeld zwiſchen Kuppe, Weltenſeglerhaung und Pelznerhang ſegelten teilweiſe—7 Maſchinen gleichzeitig, ſo daß ſich den in großen Scharen zur Waſſerkuppe gekom⸗ menen Zuſchauern der ſelten ſchöne Anblick eines ſegel⸗ den Geſchwaders bot. Vom frühen Morgen bis in die Abendſtunden, als die Dunkelheit ſchon hereingebro⸗ chen war, befanden ſich die Flugzeuge in der Luft. In geringer Höhe über der Kuppe teilweiſe un⸗ terhalb der Startſtelle, in der Kurve mit dem Flügel nur wenige Zentimeter über dem Boden, mußten dieſe Flüge durchgeführt werden und ſtellten on das Können der jungen Piloten große Anforderungen. Es galt nicht allein den anderen in der Luft befindlichen Flugzeugen geſchickt auszuweichen, ohne hierbei aus dem Aufwinogebiet herauszukommen, ſondern es kam auch noch darauf an, ſich in der geringen Höhe zu halten, jede kleinſte Erhöhung, die ein wenig Aufwind verſprach, aus⸗ zunutzen. Erſt die Abendſtunden brachten ein Auffriſchen des Windes und weſentlich günſtigere Aufwindbedingungen, ſo daß die noch in der Luft befind⸗ lichen mage je Höhen erreichen konnten, wie ſie gerade vor dem Südhang überaus ſelten ſind. In 300 Meter Höhe ſegelten abends noch 4 Maſchinen, Dunkle Wolken zogen langſam hoch über die Waſſerkuppe hinweg, während die Dämmerung hereinbrach. Doch ruhig ſegelten die Flugzeuge weiter, bald mit großer Geſchwindigkeit, den Wind im Rücken, die Ken ee überfliegend, bold ſich entfſernend, bei dem ſtarken Gegenwind teſlweiſe ſtill in der Luft ſtehend. In der großen Ruhe, mit der die Flug⸗ zeuge dahin ſegelten, glichen ſie rieſigen Rau b⸗ vögeln, die in ſtolzer Einſamkeit ihre Kreiſe ziehen. Um 8 Uhr wurden die Flugzeuge durch Abſchuß einer Leuchtkugel zur Landung gezwungen, um nicht bei der Landung in völliger Dunkelheit gefährdet zu werden. Die größte Dauer erreichte Kronfeld mit drei Stunden, während Bedau 2 Stunden 48 Minuten in der Luft war. Starck, Röhm und Braeutigam haben eben⸗ falls Flüge von über 1 Stunde Dauer ausgeführt. Die Sieger um den Dauerpreis ſind Kronfelb und Beoͤau. Mit den 41 Flügen des vergangenen Tages iſt die Geſamtzahl der Wettbewerbsflüge auf 164 eſtiegen, von denen 112 auf den Uebungs⸗ und 82 auf den eiſtungswettbewerb entfallen. Der heutige Wettbewerbstag ſorgt bei leb⸗ haftem Weſtwind für regen Flugbetrieb. Bereits in den frühen 1 unden gelang es Groenhoff auf dem „Jafnir“, die 1 des Milſeburgfluges — Umfliegung der Milſeburg und Landung auf der Wal⸗ ſerkuppe— zu erfüllen. Groenhoff hat mit dieſem Fluge den Milſeburg⸗Wanderpreis des Kreiſes Gersfeld ſowie die in dieſem Jahre zu dieſem Fluge zur Verfügung ge⸗ ſtellte Geloſumme von 500% gewonnen. In überaus geſchickter Weiſe flog er von der Waſſerkuppe mit großer Höhe fort, umflog die Milſeburg, die 6 Km. nördlich der Waſſerkuppe gelegen iſt, holte ſich noch an einigen klet⸗ neren Hängen Aufwind, bis er wieder ſo große e hatte, daß er den Rückflug wagen konnte. Die Landung erfolgte glatt in der Nähe des Fliegerdenkmals. Wie bereits be⸗ richtet worden iſt, beſteht der Wanderpreis des Kreiſes Gersfeld in einer Nehring⸗ Plakette. Der Flugbetrieb hält noch wetter an. Ueber die Reſultate wird deshalb erſt ſpäter berichtet werden können. Geſtern abend iſt auch endlich die neue Maſchine Kronfelds auf der Waſſerkuppe eingetroffen und wurde heute montiert. Mit 30 Meter Spannweite iſt dieſes Flugzeug das größte Segelflugzeug der Welt. Unter der rieſigen Fläche befindet ſich ein Boot für den Führer. Der runde Rumpf iſt derartig ſchmal, daß der damtt beabſich⸗ tigte Zweck ſofort klar wird: Der lediglich das Leitwerk tragende Rumpf ſoll eben auch nur dieſem Zweck dienen und nach Möglichkeit ſo hergeſtellt ſein, daß er keinen oder nur ſehr geringen Widerſtond bietet. An dem Rumpf ſitzt das Höhenruder mit zwei ſeitlich angebrachten Seiten⸗ ſteuern. Da im Laufe des heutigen Tages noch einige kleine Aenderungen an der Maſchine durchgeführt werden müſſen, können die Probeflüge erſt morgen durchgeführt werden. Man iſt ſehr geſpannt auf die Flugetgen chaften dieſes neuartigen Segelflugzeuges. Während der ganzen Dauer des Wettbewerbes wer⸗ den vom Forſchungs⸗Inſtitut der Rhön⸗Roſitten⸗Geſellſchaft eine Reihe von wiſſenſchaftlichen Unterſu⸗ chungen durchgeführt, um weitere Aufſchlüſſe über die Vertikalbewegungen in der Atmoſphäre zu erhalten. Die von den Herren D. Höhn dorf und Dr. Lange im Intereſſe des Segelfluges durchgeführten wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen zeitigten bereits eine Reihe von überaus wertvollen Er, ehniſſen, deren Auswirkungen ſich in den hervorragenden Rekordflügen Kronfelds und Groenhoffs in ausgezeichneter Weiſe offenbaren. hat 65 ermöglicht, unvergleichlich wertvollere Bᷣetriebsſtoffe zo ſchoffen, die 100% leiſten und nicht mehr koſten. wahrzeichen ist By Sie echefte a an gelb- blave a dE VV 8 bküfschk BEM ZM. UD PETROL EON. SEL ScHAF T MIT SE SCHRANK T FER HAF TUNE 4 2 8 5 C Samstag, 23 August 1930 N 0 7 Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Ju ſeinem 30. Tobdestage am 25. Auguſt 1930 Ein halbes Jahr des 20. Jahrhunderts, von deſſen inneren Kämpfen er ſo vieles geahnt hatte, hat Nietzſche noch erlebt,— nicht mehr geſehen. Sein Augenlicht war in der letzten Lbeenszeit faſt erloſchen, das Licht ſeines Geiſtes blieb ſeit ſeinem Zuſammenbruch im Jahr 1888 nach menſchlichen Be⸗ griffen umnachtet. Was in Nietzſches Seele in dieſem letzten Jahrzehnt ſeines Lebens vorging, bis er in einer Gewitternacht im erſten Jahr des beginnenden Jahrhunderts ver⸗ ſchied, weiß niemand. Aber auch was der geiſtig ſchaffende Nietzſche war, iſt vielen verborgen geblie⸗ ben, denen ſein Name nicht ungeläufig ſein mag. Es gehört zu den ſchönſten Aufgaben, die dem denkenden Deutſchen ſein Schrifttum ſtellt, ſich in die Geheimniſſe der Seele Nietzſches zu vertiefen. Von vielen Seiten iſt dieſer überreiche Geiſt zugänglich, aber nicht für den, der alles bet Nietzſche„wörtlich“ nimmt, nicht für jene Flachköpfe, die bei dem Namen Nietzſche nichts anderes können als grinſend das Friedrich Nietzsche abgebroſchene Zitat wiederholen:„Du gehſt zum Weibe, vergiß die Peitſche nicht.“ Nein, ſo findet man den Weg zu dieſem erhabenen Geiſt nie. Man muß ihn vielmehr in ſeinen wechſelnden Geſtalten zu erkennen ſuchen. Eine dieſer Geſtalten, vielleicht die weſentlichſte, führt ins Reich der Muſik. Nietzſches muſikaliſche Sehnſucht geht bis auf die früheſte Jugendzeit zurück. So findet ſich das Frag⸗ ment einer„Fantaſie“ in den von Nietzſches Schwe⸗ ſter herausgegebenen autobiographiſchen Aufzeich⸗ nungen. Es beginnt:„Ich verſuchte es erſt in Tönen; ſtiehe es ging nicht; weiter ſtürmte das Herz; und der Ton blieb tot. Ich verſuchte es dann in Verſen: nein, nicht Reime faſſen's, nicht ruhige gemeſſene Rhythmen. Fort Papier: ein neues her und kritzle ſchnell, Feder, nun raſch Tinte!“ Dieſer Beginn des Fragments kann als Motto über Nietzſches ganzem Leben, über der Geſamtheit ſeiner Gedanken ſtehen.„Ich verſuchte es erſt in Tönen..., die Muſik war Nietzſches erſtes und Urſprünglichſtes geiſtiges Lebenselement. Nicht nur die rein biographiſchen Einzelheiten über ſein pianiſtiſches Improviſationstalent oder ſeine eigenen, verhältnismäßig zahlreichen Kompoſitionen ſind von ſchickſalhafter Bedeutung in dieſem Zuſammenhang, vielmehr nichts anderes als ſeine Freundſchaft und Auseinanderſetzung mit Richard Wagner. Wer ſich der reizvollen Mühe unterzieht, alle Einzelheiten dieſes ſymboliſch ſtärkſten und ſchick⸗ ſalsträchtigſten Verhältniſſes zweier deutſcher Geiſter an ſich vorüberziehen zu laſſen, der wird erkennen, daß der Name Wagner den Zugang zu Nietzſches Innerſtem erſchließt. Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man behauptet, daß Nietzſche faſt alle Gedanken, die er nach ſeinem Bruch mit Wagner faßte, nur in be⸗ wußter oder unbewußter Gegnerſchaft zu Wagner formulierte. Was iſt der Zarathuſtra anderes als die Schöpfung, die den„Parſifal“ Wagners über⸗ hieten ſollte! Und was ihm als Muſtker fehlte, das ſuchte Nietzſche als Sprachkünſtler zu erſetzen. Hierin liegt das Geheimnis der Sprachgewalt Nietz⸗ ſches: Die Sprache wurde das Inſtrument, das ſich dieſe, zutiefſt und zuletzt der Muſik verhaftete Seele für die Melodien ihres Innern ſchuf. Die Art, wie die proteſtantiſche Kirchenmuſik auf den jungen Nietzſche wirkte, offenbart ſich in ſeinen Kompoſitionen, und er ſelbſt glaubte aus einer muſi⸗ kaliſchen Jugendſchöpfung Wagners„Parſifal“⸗Muſik wieder herauszuhören. Wie alſo, wenn ſeine ſtärkſte „muſikaliſche“ Schöpfung, der Zarathuſtra, nichts anderes ſein ſollte, als der geſteigerte Ausdruck der Gegnerſchaft zu Wagner? Dann muß hierin irgend⸗ wie ein Tribut liegen, den er ſeinem muſikaliſchen Schickſal darbrachte. Und in der Tat, genau, wie den Knaben Nietzſche Wagners Muſik gefangen genom⸗ Aein-Verhetung l. Lager 1. Bechsleln- Bluſhner- Ibach Teal. Schiedmayer& Söhne men hatte, ſo zog der Menſch Wagner auch den jungen Profeſſor Nietzſche in ſeinen Bann und nützte ihn, wie alle, für ſein Werk. Dieſe Gefolgſchaft mußte aber den urſprünglichen Muſiker in Nietzſche immer mehr zurückdrängen, und als ſie zu Ende ſchien, da war es für den Muſiker zu ſpät. So und nicht anders kann man das deuten, was Ernſt Bertram die„tragiſche Muſiknähe die⸗ ſes Lebens“ nennt. In der Muſik hat er zuerſt ſich ſelbſt gefunden, der Muſik galt ſeine erſte größere Schrift. Ja, er ging ſogar ſo weit, daß er der Pro⸗ phetie ſeiner Gedanken durch die Kompoſition eines „Hymnus an das Leben“ den Weg bereiten wollte. Aber, es war— durch Wagner— ihm nicht vergönnt, hierin Weſentliches zu geben; er mußte beim Worte bleiben. Und wie anders wäre manches an ihm, wie verſöhnlicher erſchienen, wäre es dieſem Geiſt vergönnt geweſen, ſich ganz in Tönen auszuleben:„Ich verſuchte es erſt in Tönen: ſiehe, es ging nicht; weiter ſtürmte das Herz; und der Ton blieb tot...“ Dr. K. Muffker über den Sport Die übertriebene Vorliebe für den Sport hat ohne Zweifel der Beſchäftigung mit Muſik Abbruch getan. Andererſeits iſt aber ſportliche Betätigung in maßvoller Weiſe auch für den Muſiker notwendig. Somit kommen maßgebende Perſönlichkeiten wie Prof. Dr. H. J. Moſer(Berlin) und Prof. Dr. H. Unger(Köln) in der„Königsberger Hartung⸗ ſchen Zeitung“ zu folgenden Anſichten, die man jeder⸗ zeit billigen kann:„Die neuen Bindungen zwiſchen Muſik und Sport, wie ſie Georg Götſch bei der Amſterdamer Olympiade“ für die Hochſchule für Leibesübungen ausgebaut hat, rühren an Urphänome der Muſik, die ſo ſtark im Motoriſchen, Tänzeriſchen wurzelt. Wird Sport aber, was er heute leider oft iſt: Anbetung der Rekordzahl, des geiſtloſen Mus⸗ kels, womöglich gar Vorwand für Roheit, ſo ſind Muſik und Sport geborene Feinde.“ H. Unger äußert ſich folgendermaßen:„Alle gro⸗ ßen Muſiker waren geſunde Sinnenmenſchen, keine Stubenhocker. Die meiſten von ihnen komponierten mit Vorliebe in freier Natur, auf der Wanderſchaft oder angeregt durch Reiſebilder. Zum Teil Berufs⸗ virtuoſen, hatten ſie Nerven und Muskel nicht weni⸗ ger in der Gewalt zu halten als ein Sportsmenſch. Aber, wie dem echten Muſiker die techniſche Gewandt⸗ heit nur eine ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung zu höherem Zweck des Dienſtes am Geiſt ſein wird, ebenſo ſoll auch der Sport, frei von ſchädlichem Primadonnen⸗ und Rekordweſen, ſein Ziel darin er⸗ kennen, nach antikem Vorbild im geſunden Körper die Grundlage für einen geſunden, das heißt, kultu⸗ rellen Gütern zugänglichen Geiſt zu ſchaffen. Inſo⸗ fern gehören beide, Sport und Muſik, eng zuſammen und ſind vielleicht die für unſere deutſche Zu⸗ kunft wichtigſten Bildungs faktoren.“ Die Muſikhochſchule baut ihre Inſtrumente ſelbſt. In einer der größten Muſikhochſchulen Ne.⸗ orks wird im nächſten Semeſter eine Werkſtakt eingerichtet, in der die Schüler auch im Inſtrumen⸗ tenbau unterrichtet werden ſollen. Soweit die ein⸗ zelnen Teile mechaniſch angefertigt werden, werden dieſe von den Fabriken bezogen. Die Schüler haben ſie nur nach Klangwirkung und den Geſetzen der Schwingungsſtufen zuſammenzuſetzen und miteinan⸗ der zu verbinden. Jeder Schüler wird in den von ihm gewählten Inſtrumenten auch für den Bau der⸗ ſelben einer beſonderen Prüfung unterzogen. Nr. 388 dechaniſterte Kirckenmuſtl Radio und Schallplatte in der Kirche— Altarſchmuck für Lautſprecher— Fortſchreitende Mechaniſierung— Ethiſche Momente— Gefährdung der Kirchenmuſiker— Enut⸗ ſeelung des Gottesdienſtes Von Dr. Fritz Stege In einer Dorfkirche in der Nähe von Leipzig wurde unlängſt durch Lautſprecher die Matthäuspaſſion von Bach aus der Leip⸗ ziger Thomaskirche zu Gehör gebracht. Auf der Empore prangte der Apparat, umgeben von Laubgewinden und Blumen zwiſchen ſilbernen ſiebenarmigen Leuchtern, und purpurne Vorhänge zierten die Brüſtung. Hat dieſes Bild als ein Symbol für die allmäh⸗ liche Verdrängung lebendiger Muſik aus dem Rahmen der Kirche zu gelten? Hat der unerſättliche Moloch der Mechaniſierung noch nicht genug Opfer gefordert? Iſt ſein Ehrgeiz erſt dann erfüllt, wenn er diejenige Stätte endgültig erobert hat, die ihrem Charakter gemäß nie und nimmer auf die lebendigen Beziehungen von Menſch zu Menſch, von Seele zu Seele verzichten darf? Faſt ſcheint es ſo, als vollziehe ſich unaufhaltſam und widerſpruchslos ein Wandlungsprozeß der Kirchen⸗ muſik, die von ihren innerlichen, nachſchöpferiſchen Aufgaben abgedrängt wird zu einer erzwungenen Teilnahme an der äußerlichen, weltumſpannenden Kunſtfabrik, die heute friſch importierte Jazzwaren, morgen ein Stündchen religiöſe Muſik, zwiſchendurch Operetten und Schlager an ihre Konſumenten ſendet. Soll nun auch die Kirche in dieſen Varieté ⸗Kreis eingeſpannt werden? Sind die Vorzüge der Bequem⸗ lichkeit ausſchlaggebend, um etwaige ethiſche Be⸗ denken hemmungslos zu beſeitigen? Die vorzüglich geleitete ſächſiſche„Zeitſchrift für Kirchenmuſtker“ hat den Mut beſeſſen, das Problem aufzuwerfen und zur öffentlichen Diskuſ⸗ ſion zu ſtellen. Zugleich weiſt der Herausgeber Alfred Stier auf weitere Verſuche hin, um Radio und Schallplatte in den Dienſt der Kirche einzu⸗ ſpannen. Eine Kirche in Radeberg hat bereits ein Schallplattenkonzert mit Lautſprecher⸗Uebertragung zur Ausführung gebracht. Anläßlich einer Konferenz der in Dresden verſammelten Geiſtlichen der Ephorie Dresden⸗Land erfolgte eine Schallplatten⸗ Vorführung in der Frauenkirche. Im ſelben Raum, der die berühmte Silbermann⸗Orgel birgt, erklang nicht nur die„„Unvollendete“ von Schubert, ſondern ſogar der von Gounod verkitſchte Bach in Geſtalt des bekannten„Ave maria“. Auch die„Sächſiſche evan⸗ geliſche Korreſpondenz“ tritt in Nr. 22 für die kon⸗ zertmäßige Verwendung der Schallplatte in Kirchen⸗ konzerten ein.— Hierzu iſt ergänzend zu bemerken, daß Schallplatten bereits in der Marienkirche zu Berlin⸗ Reinickendorf während der Andacht vorgeführt wurden, wie vor Jahresfriſt die einem Schallplatten⸗Konzern dienende Zeitſchrift„Kultur⸗ und Schallplatte“ mitteilte. Die unermüdlichen An⸗ ſtrengungen der Induſtrie, das Gebiet der Kirchen⸗ muſik zu erobern, dürfen unter keinen Umſtänden unterſchätzt werden. Dank dieſer Initiative beſitzt bereits die jüdiſche Reformgemeinde zu Berlin eine Schallplattenreihe zur„Ausſchmückung der Liturgie“. In Berlin ließ vor einiger Zeit eine Gmbh. unter dem geſchmackloſen Titel„Chriſtſchall⸗ geſellſchaft zur Förderung chriſtlicher Muſikkultur“ von ſich reden, die als„Chriſtſchallrepertoire“ katho⸗ liſche Muſik, religiöſe Vorträge und Predigten() in Schallplattenform empfahl. Mit Recht darf ſich die„Zeitſchrift für Kirchen⸗ muſiker“ darüber beklagen, daß dieſe Probleme in der breiten Oeffentlichkeit noch verhältnismäßig we⸗ nig diskutiert werden. Es wäre nicht das erſte Mal, daß die ſattſam bekannte Indolenz des Bürgertums Alinürnberg auf der Joppoter Waldoper Szenenbild aus dem erſten Akt der„Meiſterſinger“ auf der idylliſchen Walöfreilichtbühne bei Zoppot.— Alljährlich werden hier unter Mitwirkung erſter deutſcher Opernkräfte haupk⸗ ſächlich die Muſikdramen Richard Wagners zur Darſtellung gebracht. Die muſtkaliſche Leitung hat Generalmuſtikdirektor Max von Schillings in muſikkulturellen Dingen durch ausgeſprochene Teilnahmsloſigkeit einen Raub an ſeinen Kultur⸗ gütern paſſiv unterſtützt. Und zu dieſen Kulturgütern zählt ohne Frage die lebendige Muſikaus⸗ übung in der Kirche. Das ethiſche Mo⸗ ment allein hat in dieſem Falle den Ausſchlag zu geben— und wer den lebendigen Gefühlsimpuls und Empfindungsaustauſch von Menſch zu Menſch leug⸗ net, wer oberflächlich genug iſt, ſich mit einem muſika⸗ liſchen Surrogat in Schallplattenform zu begnügen, der bedarf letzten Endes auch des perſönlichen geiſt⸗ lichen Wortes nicht mehr. Der kann ſich zu Hauſe auf ſein Sofa legen und ſich den Genuß einer Zigarette und einer Flaſche Wein mit einer Schallplattenpre⸗ digt würzen. Und was wird aus der Landeskirche?? Hieraus geht hervor, daß es eine Inkonſe⸗ quenz bedeutet, wenn man in kirchenmuſikaliſchen Kreiſen die Veranſtaltung von Radio⸗ und Schall⸗ plattenkonzerten in Kirchen geſtattet, aber überwie⸗ gend gegen die Verwendung von Schallplatten während des Gottesdienſtes proteſtiert. Die obigen Beiſpiele zeigen mit genügender Deut⸗ lichkeit, daß die Vorführungen mechaniſcher Muſtik die Gefahr aufweiſen, als Vorſtufe für die Me⸗ chaniſierung des Gottesdienſtes zu gel⸗ ten. Gewöhnung des Kirchenbeſuchers iſt einer derjenigen Faktoren, die nie und nimmer außer acht gelaſſen werden dürfen. Eine derartige Gewöhnung an mechaniſche Muſikausübung kann ſich unheilvoll genug für das geſamte Kirchenweſen auswirken. Neben den ethiſchen Momenten ſind es nicht zumindeſt wirtſchaftliche und ſoziale Be⸗ denken, die gegen eine Einführung der mechaniſchen Muſik in die Kirchen ſprechen. Sind die von der Schallplatten⸗Induſtrie vertriebenen Orgelaufnah⸗ men, die ausdrücklich für Verwendungen in Kirchen empfohlen werden, nicht als ein propagierter Erſatz für die Kirchenorgel aufzufaſſen? Soll nun auch der Kirchenchor verſchwinden? Und mit ihm die Mit⸗ wirkung beruflicher Soloſänger? Welche wirtſchaſt⸗ lichen Schädigungen werden damit für unſer ſchwer⸗ geprüftes Muſikleben verbunden ſein? Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß mit einer Mechaniſierung der Kirchenmuſik ein Vergehen an der beſtehenden Form der Gottesverehrung aus⸗ geübt wird. Kirchenmuſik, Geiſtlichkeit und Ge⸗ meinde bilden eine Einheit im Rahmen des Gottes⸗ dienſtes. Jeder einzelne der drei Faktoren iſt uner⸗ ſetzlich, keiner von ihnen kann durch einen noch ſo genial erdachten Mechanismus ausgeſchaltet werden. Hiergegen ſich zur Wehr zu ſetzen iſt kulturelle Pflicht für jeden, dem das Wohl und Wehe unſerer Kirchenmuſik und ihrer großen künſtleriſchen Ver⸗ treter wahrhaft am Herzen liegt. Mattia ohue Kind Nach den erſten Freiſchütz aufführungen wurde der Textdichter Kind arg in den Hintergrund ge⸗ drängt. Alle Welt ſprach von dem Komponiſten Carl Maria von Weber. Da entſtand folgendes hübſches Verschen, das von Mund zu Mund ging: „Wie töricht doch die Menſchen ſind! Vor Liebe ſie den einen freſſen, den andern ſie darüber ganz vergeſſen, und doch: was wär Maria ohne Kin?“ Die Konzerthalle der Zukunft Leopold Stokowſki, der berühmte Leiter des Sy m⸗ phonieorcheſters in Philadelphia, iſt von einer Europareiſe, wobei er ſich beſonders mit dem Studium der akuſtiſchen Einrichtungen in den mo⸗ dernen Konzertſälen befaßt hat, nach Amerika zurück⸗ gekehrt. Er hält die Akuſtik in den engliſchen Sälen durchſchnittlich für beſſer als in Deutſchland oder Frankreich. Leopold Stokowfki hat außerdem fertige Pläue für den Bau einer neuen Konzerthalle in Philadelphia mitgebracht. Dieſer Saal wird drei Bühnen, bezw. Podien enthalten, die treppenförmig ineinandergreifen, aber auch beliebig verſenkbar ſind und höher und tiefer geſenkt werden können. Dieſes Syſtem eines auswechſelbaren Podiums ſoll eine ſtärkere Verwendung mechaniſcher Muſik und elektriſcher Inſtrumente auch im Rahmen der üblichen manuellen Konzertveranſtaltungen ermög⸗ lichen. Hans von Bülow begegnete in Berlin Unter den Linden einer ihm wenig ſympathiſchen Dame, der er mit Vorliebe in weitem Bogen auswich. Dies⸗ mal war es zu ſpät. Sie drängte ſich an ihn heran: „Guten Tag, teurer Meiſter, ich wette, daß Sie mich nicht wiedererkennen!“„Sie haben Ihre Wette ge⸗ wonnen,“ entgegnete Bülow mit grimmigem Lächeln und ging weiter. Musik- Platten-Apparate Steinway& Sons O J, 10 Ser. 1821 Nursfsfr. 0 .. b. 8 von 010˙ ö nur ersſen Fabrika ien s in größer Auswahl Samstag, 23. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend ⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 388 Volksſchule Es mußte ſo kommen, wie im Stadtparlament ohne Widerſpruch ausgeführt wurde. Man empfindet es heute allgemein als einen großen Mangel, daß zwiſchen Volks⸗ und Mittelſchule keine Zwi⸗ ſchenſtufe beſteht und ſo nur die Wahl für die eine oder die andere ber beiden Schularten offen bleibt. Vor mehr denn 40 Jahren hat darum der Stadtrat, der beſſeren Einſicht folgend, die ſogenannte Bürgerſchule eingeführt. Sie hatte neben dem Lehrplan für erweiterte Schulen auch den Unterricht in franzöſiſcher Sprache aufgenommen und wirkte bis zu ihrer Aufhebung nach Kriegsende ſehr ſegensreich. Manchem ſtrebſamen Schüler hat ſie durch die vier oberen Schuljahre hindurch eine gute Grundlage zu ſpäterer privater Weiterbildung im Franzöſiſchen ge⸗ geben. Die mit dem 14. Lebensjahr jeweils zur Ent⸗ laſſung kommenden Schüler, Knaben und Mädchen, waren immer gerne in Lehrſtellen aufgenommen und ſind vielfach auch ſpäter in den gleichen Geſchäften geblieben. Bei Poſt, Telegraph und Telephon und auch bei der Bahn wurden Mädchen mit dem Bür⸗ gerſchulzeugnis gerne eingeſtellt. Die Eltern bezahlten auch das ſehr mäßig ge⸗ haltene Schulgeld von 28/ nicht ungern in dem Ge⸗ fühl, für dieſe leicht zu entrichtende Steuer etwas geboten zu bekommen, was auf privatem Wege von ihnen viel teurer hätte erkauft werden müſſen. Die Stadtkaſſe aber hatte damit eine nicht zu unter⸗ ſchätzende Einnahmequelle, die noch ergiebiger wurde durch den Umſtand, daß die zahlreichen Schüler ihre Bücher, Hefte und verſchiedene andere teuere Unter⸗ richtsmittel ſelbſt beſchaffen mußten. Die Schule, die mit 28/ Schulgeld vielen ein Dorn im Auge war, wurde von den Neidern die Geldſackſchule ge⸗ nannt. Welche Begriffe von Geldſack! Um dieſen Vorwurf ſpäterhin zu entkräften, machte man den Eintritt von guten Leiſtungen abhängig; aber gleich⸗ piel, die Schule mußte nach Kriegsende beim Umſturz verſchwinden, zum Nachteil vieler Schüler und Eltern. Damit wurde der: Zudrang zu den Mittelſchulen heraufbeſchworen, der heute als großer Mißſtand empfunden wird. Man ſucht ihn jetzt zu mildern durch eine Aufbauſchule bis zum 16. Lebensjahr oder durch Einführung eines 9. Schuljahres. Dieſen beiden Maßnahmen kann ich auf Grund meiner langen Erfahrungen nicht zu⸗ ſtimmen. Auf jeden Fall aber müßte mit dem 14. Lebensjahr jeder Schulzwang aufhören, einmal der enormen Koſten wegen in unſerer geldarmen Zeit und zweitens, weil jetzt der Kampf ums Leben be⸗ ginnt, den jeder nach Luſt und Neigung kämpfen muß. Auch da heißt es mehr als ſonſt:„Freiwillige vor!“ Wer jetzt noch in die Schule gezwungen werden muß, leiſtet nichts nennenswertes und greift lieber bei der Händearbeit tüchtig zu. Auch hier:„Dem Tüchtigen freie Bahn!“ Uniformer, läſtiger Schul⸗ dwäng darf ſie wicht verſperren. 5 47 Die Aeußerung der Pfälzer Landbrotbäckereien Maudatk„zur Einführung auswärtiger Backwaren“ darf vom fachmänniſchen Standpunkte aus in ver⸗ ſchiedener Hinſicht nicht unwiderſprochen bleiben. Be⸗ ſonders die Art und Weiſe der Darſtellung, die mit Ausdrücken, wie aufklärend, um ſich wirft, gibt im Intereſſe des Mannheimer Bäckerſtandes und zur wirklichen Aufklärung des brotkaufenden Publikums allen Anlaß zur Gegenäußerung. Seit mehreren Jahren verſucht man von der oder jener Wirtſchaft oder ſonſtigen Intereſſengruppe für den Verbrauch von Schwarzbrot und insbeſondere für das Roggenbrot, Kornbrot, Bauernbrot oder wie die Bezeichnung klingen mag, Propaganda zu machen. Unter geſchickter Ausnützung dieſer Sachlage ver⸗ ſtanden es zahlreiche ſog. Landbäckereien, die Städte, beſonders Mannheim, mit ihrem„Pfälzer Landbrot“ uſw. zu überſchwemmen. Oft entſpricht dieſes Brot mur in geringem Maße den Anforderungen eines hochwertigen Qualitätsbrotes. Es wird nicht verkannt, daß die Ausführungen der Maudacher teilweiſe zutreffen, aber nur teil⸗ weiſe, weil ſie nur die Faktoren ins Feld führen, die für die Richtigkeit ihrer Behauptungen zu ſpre⸗ chen ſcheinen. Es wird behauptet, daß allein die Ofenanlage maßgebend für die Qualität eines guten Schwarzbrotes ſei. Es iſt von den Mannheimer Brotfachleuten ſchon ſeit Jahrzehnten erkannt, daß die deutſchen Kohlenöfen und die auf demſelben Prinzipe beruhenden altdeutſchen Holzbacköfen dem modernen Dampfbackofen überlegen ſind. Aus dieſem Grunde arbeiten eine ganze Anzahl von Brotſpezialbetrieben genau ſo gut wie die Land⸗ brotbäckereien mit direkten Oefen. Was aber in der Polemik anſcheinend in tenden⸗ ziöſer Irreführung der Oeffentlichkeit völlig außer Acht gelaſſen wird, iſt die viel wichtigere Tatfache, daß das Herſtellungsverfahren(ſog. Führung), ins⸗ beſondere der Gärungsprozeß(Sauerteig), und nicht zuletzt, was eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein ſollte, die Herkunft und die Qualität der verwendeten Mehle an erſter Stelle den Ausſchlag für ein gutes Brot geben. Es iſt ein offenes Geheimnis, daß die Pfälzer Landbrotbäckereien zur Herſtellung ihres „Pfälzer Kornbrotes“ norddeutſches Mehl in mehr oder minder hohem Prozentſatze verwenden. Dieſes norddeutſche Roggenmehl ſtellt ſich aber im Einkaufe 2 2,50/ je Sack billiger, was allerdings nicht Ausdruck einer Qualitätsdifferenz beider Mehle zu ſein braucht. Vielmehr kommen jene Momente hinzu, die typiſche Eigenſchaft der hochwertigen Mehle der Pfälzer Kleinmühlen ſind. Vor allem iſt hier das Aroma hervorzuheben, das vom Gehalte des Kornes an ſog. ätheriſchen Oelen, die im Ge⸗ ſchmack dem des Nußkernes gleichkommen, herrührt, das den Kunden für den Verbrauch von echtem Pfäl⸗ 55 27 Noman bon EIs e Vibe Onkel Poldi iſt der Erſte, der ſich dieſer Situa⸗ tion gewachſen fühlt: er erhebt ſich raſch, vielleicht um eine Sekunde zu raſch, lebhaften Proteſt: keine Kavaliere! Aber die Amelie. Wie kann ſie ſo ein vernichtendes Wort ausſprechen. Keine Kavaliere mehr. Er iſt ganz alteriert„der Onkel Poldi. Die Röte auf Stefan Oedecks Stirne— eine Eigentümlichkeit ſeiner blonden Haut— färbt ſich dunkler. Märietheres kommt zu ihm herüber:„Ich fahre zu der Mama ins Amalienſchlößl, wenn es ihr recht iſt. Dann können wir uns ausführlicher dar⸗ über unterhalten. Paßt es wohl ſo?“ ſchlägt ſie vor und freut ſich über das allgemeine Aufatmen, das alle bei deſer einfachen Löſung ankommt. Amelie Oedeck umarmt in ihrer impulſiven Art die Schwiegertochter ſtürmiſch.„Aber das iſt ja ein fabelhaft geſcheiter Gedanke. Alſo du wirſt dich ſtcher amüſieren in unſerem lieben Neſt. Das verſichere ich dir im vorhinein.“ Etwas ſpäter— Marietheres hat ſich noch davon überzeugt, daß die Kinder richtig zu Bett gebracht ſind, denn Barbe, die das ſonſt ſeit der Geburt der kleinen Phöbe ſelbſt beſorgt, iſt es von ihrem Mann verboten worden; er kann ſich einfach nicht ent⸗ ſchließen, ſie heute auch nur eine Stunde zu miſſen ——Marietheres alſo ſteht an einem der Fenuſter ihres Zimmers und ſteht über das Laub. 75 Akazienalleen ziehen ſich durch die Wieſen, aus dem grünen Dämmerlicht des Grabens, tief unter ihr, ſchäumt wildes, inbrünſtiges Blühen. Flieder, Jasmin, Schwertlilien und Rotdorn umdrängen die Stämme der Tannen. Ihre Wipfelwucht beginnt leife zu rauſchen. 5 Mauchmal hört man Barbes Lachen mit dem der 5 heraufklingen, oder die friſche Stimme von örg. Es iſt eben Frühling, und das Glück iſt auf den Beinen um Oedeck. f Es ſcheint nicht begreiflich, daß gerade an dieſem Abend die Luis, als ſie der Mammerl bei ihrer frühen Nachttoilette hilft, wieder einmal verkündet, daß ſie ſeit ein paar Tagen und Nächten ſchon die Füße höre. Viele Füße ſind über die abgeſchliffenen, alters⸗ dunklen Treppenſtufen von Oedeck gegangen im Laufe der Jahrhunderte:„Viele Schickſale haben über die Treppen getragen, die hier gelebt haben“, ſagt die Luis und bedient ſich dabei einer leicht ge⸗ zierten Redeweiſe, was der Mammerl beſondern Spaß macht.„Immer wenn wieder einem vom Haus der Tod droht, kommen die andern, weil ſie keine Ruh mehr haben und laufen da draußen auf und ah. Hören es denn die Frau Baronin nie gehen? Da. jetzt wieder, der junge Herr mit dem langen Bild. Und die Frau. Die im grünen Salbn hängt, wo ihre Hand am Magen liegen hat, als wenn es 4 Trumm Feder auf dem Hut. Im Speiſeſaal iſt ſein Gang in den Abend machen, Stefan? (Nachdruck verboten.] „Nein“, ſagt die Mammerl ſehr energiſch.„Das hör ich nicht. Aber wenn ſie einen holen wollen— laß ſie. Für mich wird's eh bald Zeit. Wenn's am ſchönſten wird, ſoll man von der Tafel aufbrechen. Heut hat's faſt ſo ausgeſehen, als ob's Zeit zum Aufbruch wär“, ſagt ſie müde und zufrieden. „Einem alten Menſchen gilt's nicht, wenn die zwei laufen werden, der Federmann und die Magenkranke“, brummt die Luis vor ſich hin und geht das Fenſter zu ſchließen, denn von der Brücke herauf kommt jetzt das aufgeregte Bellen der Hunde, und Ihrgs helle, luſtig hetzende Stimme:„Such, verloren... So iſt brav.“ Ein Stück Holz fliegt in hohem Bogen über das Geländer der Brücke, hinunter in den blühenden Ueberſchwang. Zwei Schweißhunde und ein Airedale⸗ terrier raſen wie verrückt geworden hinterher. Jörgs Lachen hallt wider an den Mauern des Schloſſes. So jung iſt dieſes Lachen. Marietheres verſenkt ſich in ſeinen unbeſchwerten Klang, hört ihm nach, leicht und durchſonnt iſt alles in dieſen wunder⸗ ſamen Tagen... Zwifchen Jörg und ſeinem Vater iſt es wieder in Ordnung gekommen. Maxrietheres findet, es war ganz einfach, Stefan zu verſbhnen. Sie weiß es ſelbſt nicht, wie das fetzt bei ihr iſt: Quellen gehen von ihr aus, trägt. . 19. Kapitel 1 Denn hohe Liebe iſt genial wie hohe Kunſt. Nur beſitzen die wenigſten Menſchen ſolche Genialität des Herzen„„* 8 Drüben zwiſchen den dunklen Kaſtanien, die zu beiden Seiten der Brücke ihre ſtämmigen Kerzen emporhalten, geht Stefan auf und ab. Er iſt einſam, heute wie immer, denkt an Marie⸗ theres, und diesmal gibt es nichts, was ſie abhält, zu ihrem Mann zu gehen. 5 5 Als er ihren Schritt auf dem Ziegelboden der Brücke hört, bleibt er ſtehen und ſieht ihr entgegen. Sie hebt die Hand, winkt:„Wollen wir noch einen Er antwortet nicht, ſekundenlang drückt er ihren Arm, den ſte in den ſeinen ſchiebt, an ſich. Ohne es zu verabreden, nehmen ſie den Weg hinunter an den See. Der Abend iſt da, aus niederem Gebüſch ruft ein Vogel noch einmal eindringlich, eintönig. Leiſer Wind kräuſelt die kleinen Wellen eines Baches, der noch vor wenigen Wochen mit Eis bedeckt war. Erd⸗ duft kommt von den Feldern f „Wir wollen ſehen, wie die Winterſaat ſteht“, ſchlägt Marietheres vor und nimmt den ſchmalen Feldweg. So müſſen ſie nun einer hinter dem an⸗ ſte ſchier zſammendrucket in der engen Corſage“. 5 dern gehen. Jannhei Quellen einer alles durchdringenden Liebeskraft. Es gibt keine Hinder⸗ niſſe mehr für dieſe Liebe, die in der Axt, wie ſie ſich auswirkt, etwas von höchſter Vollendung in ſich zer Kornbrot gewinnt. Die verſchiedenen ſog. Pfäl⸗ zer Kornbrotbäcker ſind ſich anſcheinend gar nicht bewußt, daß, wenn ſie, was jeder Laie als ſelbſtver⸗ ſtändlich annimmt, nicht ausſchließlich Pfälzer Korn⸗ mehl verwenden, unter Umſtänden den Tatbeſtand des unlauteren Wettbewerbes erfüllen. Verſchiedene Mannheimer Betriebe ſind von der Verwendung der billigen norddeutſchen mehle faſt ganz abgekommen. Es ſteht feſt, daß die auswärtigen Bäcker ihr Brot ohne Berückſichtigung anderer für ſie günſtiger Momente, wie billigere Arbeitskraft, geringere ſteuerliche Belaſtung ohne weiteres billiger verkaufen können. Und hier liegt des Rätſels Löſung, warum es den Landbrotbäcke⸗ reien möglich iſt, ſich in der Stadt gegen die Kon⸗ kurrenz der Stadtbäckereien zu behaupten. Nicht die Qualität allein, ſondern die Billigkeit des Bro⸗ tes iſt heute leider für das kaufende Publikum von beſonderer Wichtigkeit. Die unberechtigte Ueberheblichkeit der Pfälzer Landbrotbäckereien Maudach, die die fachmänniſchen Fähigkeiten und Kenntniſſe der Mannheimer Bäcker⸗ meiſter in aller Oeffentlichkeit anzuzweifeln verſucht, würde raſch verſtummen, wenn man wüßte, mit wel⸗ chem Rüſtzeug von tiefgründlicher theoretiſcher Er⸗ kenntnis mancher Mannheimer Fachmann ſeinen Be⸗ trieb führt, um auch den verwöhnteſten Kunden und wirklichen Brotkenner mit ſeinen Backwaren zufrie⸗ den zu ſtellen. Erſte Neckarauer Schwarzbrotbäckerei Karl Weidner. Runodfunkſtörungen in den N. Quadraten In letzter Zeit mehren ſich in den Quadraten N 3, 4 und 5 die Rundfunkſtörungen durch blektriſche Heilgeräte und andere elektriſche Apparate derart, daß ein genußreicher Rundfunkempfang vollkommen ausgeſchloſſen iſt. Die Beſitzer dieſer elektriſchen Heilapparate wiſſen anſcheinend noch nicht, daß ſie ſich durch ihre Rundfunkſtörungen empfindlicher Be⸗ ſtrafung ausſetzen können. Es wird den Betreffen⸗ den empfohlen, ihre Apparate mit Störſchutz mitteln auszuſtatten(die evtl. Koſten ſind ſehr gering) oder die Benutzung während der Hauptempfangszeiten — werktags von 12—14 Uhr und 18—23 Uhr, Sonn⸗ tags von 11—24 Uhr— zu unterlaſſen. Da bereits die genauen Störungsſtellen feſtgeſtellt worden ſind, bit⸗ ten wir Hörer, dieſe offene Mahnung zu befolgen und die Heil⸗ und ſonſtigen elektriſchen Apparate während der Hauptſendezeiten nicht zu benützen. Auch die immer noch vorhandenen Rückkoppler dürf⸗ ten etwas mehr Rückſicht auf die anderen Hörer nehmen und ihre Empfangsgeräte vorſichtiger be⸗ dienen. Mehrere Rundfunkhörer, Roggen⸗ gängerweg benützt wird. Leoͤigenſteuer Am 1. September tritt die ſogenannte Ledigen⸗ ſteuer in Kraft. Wer ein monatliches Einkommen von über 100/ bezieht, iſt verpflichtet, Ledigenſteuer zu zahlen. Ich bin 19 Jahre alt. Mein Verdienſt beläuft ſich monatlich auf 145 J. Nun muß ich als 19 jähriger.15/ Ledigenſteuer abführen. An Heiraten kann ich doch noch gar nicht denken! Muß abere laut Notverordnung Ledigenſteuer bezahlen. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach hätte doch hier unbedingt eine Altersgrenze geſetzt werden müſſen. Zuhauſe eine Mutter. Die Schweſter ar⸗ beitslos. Von 145 /, Miete und noch die Aügehöri⸗ gen unterſtützen. Ich könnte dieſe Ledigenſteuer, die bei meinem Alter wirklich nicht am Platze iſt, tat⸗ ſächlich beſſer gebrauchen. Es werden viele jüngere Kollegen, die davon betroffen werden, Ledigenſteuer zu zahlen, mit mir derſelben Meinung ſein. Einer, den ſie ganz beſonders drückt. Straßenverhältniſſe am Parkring Dem Einſender des Artikels„Straßenverhält⸗ niſſe am Parkring“ in Nr. 376 kann ich als lang⸗ jähriger Bewohner des Parkringes nur beipflichten. keine Straße der Stadt weiſt einen ähnlich ſtarken Wagenverkehr auf, wie gerade dieſe Strecke. Die Zufahtr zum Hafen und Güterbahnhof, wie auch der Durchgangsverkehr zur Rheinbrücke führt über dieſen Straßenteil. Die ſchweren Laſtwagen verur⸗ ſachen derartig große Erſchütterungen, daß man oft des Nachts, vom Schlafe aufgeſchreckt, das Gefühl hat, ſeinem Bette herausgeſchüttelt zu werden. Mö⸗ bel und auch die Bilder an den Wänden ſind ſtändig im Wanken. Die ſchweren Gebäudeſchäden, wie Riſſe in Decken und Wänden, ſind faſt reſtlos die Folge der unſinnigen Laſtwagenraſerei, die die Polizei⸗ direktion am Parkring zuläßt. Es iſt daher drin⸗ gendſte Pflicht der Stadtverwaltung, für Herbei⸗ führung menſchenwürdiger Zuſtände am Parkring dadurch zu ſorgen, daß dieſe Strecke umgehend mit einer Aſphaltdecke verſehen wird. Wo Dutzende Mannheimer Straßen die nicht den zehnten Teil des Verkehrs des Parkringes aufweiſen, längſt aſphal⸗ tiert worden ſind, muß dieſes elementarſte Bedürf⸗ nis auch für den Parkring zu erreichen ſein. F. R. Schlechter Zustand eines Fußweges Da die Stadt die, Inſtandſetzung der Gehwege im Schloßgarten übernommen hat, iſt es unbegrefflich, daß der Fußgängerweg vom Lindenhof⸗ Platz am Ausgange nach der Rheinprommenade ſich ſeit Jaß⸗ ren in einem ſolch jammervollen Zuſtunde befindet. Es iſt erklärlich, daß der Jahrradweg als 86 Die Winterſgat ſteht gut, Aber Stefan ſieht das nicht. Er kann keinen Blick von der Frau wenden, die ſo dicht vor ihm herſchreitet, daß er das gelaſſene, beherrſchende Spiel ihrer Glieder unter den dünnen Falten des Kleides ſieht. Dieſer Frau, die ihm Freund, Kamerad, nie ermüdender Berater und Feſtgenoſſe an der Tafel des Lebens iſt. Sie bleibt ſtehen, deutet vorſichtig hinüber zum Waldrand. Ste ſehen ein Reh dort, grau hebt ſich ſein ſchlanker Rücken vom braunen Hintergrund des Waldes. Bewegungslos ſtehen die beiden Menſchen im abendlichen Wind. Er trägt die Kühle verſchneiter Berge und den Hauch des Südens. Leben und Tod iſt in ihm. Stefan Oedeck macht eine einzige jähe Bewegung. Es ſieht aus, als wolle er ſich auf ſeine Frau ſtürzen. Das Reh wirft auf, verſchwindet „Schade“, ſagt Marietheres, wendet ſich und geht weiter. Aber ihre Pulſe fliegen.„Was war das“, denkt ſie entſetzt.„Wohin treiben wir? Wir, mit denen das Schickſal ſein blindes Spiel treibt? Was ſoll aus uns allen werden und wo iſt Rettung?“ Und plötzlich iſt es, als ſtehe die bebende Stille des Abends, drohend wie eine wehrende Mauer um ſte, als gebe es kein Entrinnen mehr aus dem herzver⸗ wirrenden Bann dieſer Frühlingsnacht. Aber dann hebt ſich tmmer klarer, in immer deutlicheren Umriſſen aus dem Nebel ein Bild. Ernſt, wortkarg und ſo ſtreng verſchloſſen ſteht es dort, dieſes Bild, als ſei ſein Sieg ein allzu ſchwerer geweſen. Aber ſeine Augen leuchten in die ihren, „Thure“, ſagt Marietheres zu dieſen Augen,„ich bin mit dir durch Tod zum Leben gegangen. Un⸗ lösbar verbunden im Leben und im Tpde ſind wir, du und ich. Nie habe ich das ſo ſtark und unverrück⸗ bar, ſicher gewußt wie in dieſer Stunde. Was jetzt geſchehen muß, geſchehe. Ich bin dein Der Weg wird breiter, geht über Wieſen, auf denen Bergblumen ſtehen, dunkelblaue Enziane und Primeln, die wie kleine meſſingfarbene Glocken ſind, zum See hinuntek. Drunten liegt das Bootshaus, ein, Steg führt zu dem hübſchen Teepavillon, der ihm zur Seite liegt.„ ö Das Waſſer erſcheint fahl und ſchwach geſchuppt. Zwei verirrte Schwalben fliegen ſo tief darüber hin, daß ihre ſpitze Flügel, die zarten, weißen Brüſte, die Wellen berühren. Blaudunkle Berge heben ſich ſcharf in die Luft. Dieſer oberbayeriſche Frühling iſt der ſchönſte, den ich kenne. Voll Herbheit und geheimer Leiden⸗ ſchaft“, ſagt Martetheres verhalten.„Siehſt du, hier füthlt man, Odin wandert noch immer, Baldur reitet durch dieſe Wälder, und in der Erde brennt Oſtaras Feuer.“ „Sie weiß nicht mehr, daß ich neben ihr gehe. Sie hätte das hier ſonſt nicht ausgeſprochen“, denkt Stefan und ſieht ſis an. Dieſe Augen, wie ſind ſie voll undurchdringlicher Rätſel.. Odin— Baldur! Niemand ahnt, wie die Geſtalten ausſehen, die ihre eigene Welt ſind. Niemand kennt ihre Welt, in der vielleicht ihr Letztes tief wurzelt. Sie iſt ein typiſch nordiſcher Menſch, fremd iſt ſie ihm zuweilen und ſehr fern. Aber nie wird er aufhören, ſich nach dieſem Letzten in ihr zu ſehnen a Lang und ſchmal, von kriſtalner Helle, ſind Marietheres Augen. Und ihr Mund. Er muß dieſen Mund küſſen. Er verſchmachtet nach dem Mund ſeiner Frau Vom Wald her, der jetzt ganz im braunen Schat⸗ ten ſteht, kommt ein häßlicher Schrei. Wie Neid klingt es und brünſtiger Zorn, verliert ſich in der Tiefe der Bäume. i Marietheres hebt den Kopf. Sie iſt ſehr bleich. „Was war das?“ ſagt ſie in das Zwielicht hinein. „Ein Faſan, der aufbaumt.“ Täuſcht ſie ſich oder klingt in Stefans Stimme etwas von dem heiſeren Laut mit? a Marietheres' Lächeln zerbricht.„Wir wollen nach Hauſe“, bittet ſie leiſe. Er wendet ſofort um und ſo gehen ſie ſchweigend durch die tauſend heimlichen Laute dieſer Nacht, dem Schloſſe zu. 20. Kapitel, Der Sommer dieſes Jahres ſprühte. Die, Erde ſtöhnte unter den gleißenden Fluten des Lichts das ihrem vertrockneten Leib breite Narben riß. Die Tage ſchimmerten, höchſter Gluten voll. Aus reifen⸗ dem Korn brachen die Flammen des wilben Mohns. Sie leckten zu einem Himmel auf, deſſen Blau ohne Wolken war. Dürſtend ſtanden die Bäume; ihr ſattes, dunkel gewordenes Grün, ſtarrte erzen gegen den rauchgoldenen Dunſt des Abends. In den Wäldern lag es dumpf brütend, ſie gaben keine Kühle mehr. Wie Schwerter, von unſichtbaren Rieſenfäuſten gezückt, hoben ſich beſonnte Berggrate barüber hinaus. Zuweilen umlaſteten ſchwere Wet⸗ ter die Nacht von drei Seiten her. Aber nie kamen ſie zum Ausbruch. Jeden Morgen hing der Glutball der Sonne über dem lechzenden Land. 5 Marietheres ſchien das alles nicht zu fühlen Sie ging durch dieſe lodernden Tage wie immer ihren tauſend Pflichten nach, gleichmäßig, voll unermübe⸗ ter Aufmerkſamkeit für alle, die um ſie waren. Sie ging durch die Felder und kam wieder, kühl, das Geſicht kaum gebräunt, wie ſehr koſtbares, glattes Elfenbein ſchimmernd, die Arme voll wilden Mohn. Einige Stunden brannte dann das heiße Rot in den Schalen, die in ihrem Zimmer ſtanden. Laut⸗ los fiel erſt eins der hauchdünnen Blätter, darnach, als ertrügen die andern es nun auch nicht länger mehr, Blatt um Blatt, Marietheres ſah ihnen zu, vergrub ihre Hände in der flaumleichten Kühle, fühlte ſie durch ihre Finger gleiten und dachte dieſen ſeltſamen Tagen nach, durch die ſie jetzt ging, Wie ein Zug ſtreichender Wandervögel waren ſie, Feder⸗ leicht, beſchwingt, einem einzigen Ziel entgegen Die Mammerl, die Marietheres oft von ihrem Fenſter aus zurückkommen ſieht,— mit ihren Blu⸗ men, mitten in der ſchlimmſten Mittagsſonne, wenn alle andern ſich in die verdunkelten Zimmer geflitch⸗ tet haben, hat zuweilen ganz merkwürdige Gedanken. „Wer iſt ſie,“ ſagte ſie dabei einmal ganz laut vor ſich hin und vergißt, daß Barbe und der Burſchi mit ihr im Zimmer ſind. Aber keins von beiden ſcheint auf ihr zerſtreutes Selbſtgeſpräch geachtet zu haben. Sie iſt beruhigt, daß keine Antwort kommt und ſieht ſich nach ihnen um. 5 55 „Um aller guten Geiſter willen, Burſcht, was iſt denn das jetzt wieder,“ entſetzt ſich die Mammerl und nimmt das Perlmutterlorgnon vor die Augen, um ſich zu überzeugen, daß ſich der Kopf des Burſcht tatſächlich eben dort befindet, wo eigentlich die Füße hingehören.(Jortſetzung folgt) 12. Seite 7 Nummer 388 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 23. Auguſt 1930 ——— „ Große helle N 8 N-Ʒrn möbl Zimmer Laurentiusſtr. 9 2 8. 8. evtl. mit 2 Betten zu 7 5 11 5 ieten. 6992 III Alte führende Lebensversicherungs-Gesellschaft erde en Fete ge, d e e w zwecke, 1 55 geräum. Kellern, in nächſter Nähe 8 f zu vermi ieten. 5 ſämtliche Nebenſparten betreibend, ſucht zur Verdichtung ihrer des Waſſerturms, per 1. Sttober oder ſpäter mit rei grogen Schaufenstern Schön öh! Zimmer Möbliertes Zimmer Herſchelbad.* 9298 Organiſation in Mannheim tüchtigen V235. 5 Eck ge 1 11 e Augarten⸗ u. 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