Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 8, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. Z. Mannheimer Frauenzeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 25. Auguſt 1030 Einzelpreis 10 Pf. eue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konioy Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim * Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung» Mannheimer Vereinszeitung* Aus Anzeigenpreiſe/ 82 mm breite Colonel⸗ zeile; im N eite Zeile.— Für im Vora r ſenheits⸗Anzeigen be⸗ ir das Erſcheinen von heren Plätzen und für tichtsſtand Mannheim. „ Neues vom Film aunheimer Muſilezeitung 141. Jahrgang— Nr. 389 Sammlungsbeſtrebungen im Wahlkampf Der Zentralvorſtand der Volkspartei tagt Die Wahlparole iſt ausgegeben Der volksparteiliche Wahlaufruf Bürgertum erwache! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei trat am Sonntag unter außer⸗ ordentlich ſtarker Beteiligung aus allen Teilen des Reiches im Reichstag zuſammen, um den Wahlaufruf der Deutſchen Volkspartei zu beſchließen. Der Parteiführer, Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, gab einleitend einen Ueberblick über die von ihm geführten Sammlungsbeſtre⸗ bungen und hob dann die entſcheidenden Punkte hervor, um die der Wahlkampf geht. Er führte u. a. aus: Worum geht es in dieſem Wahlkampf? Das iſt die grundlegende Frage für die Sammlungs⸗ beſtrebungen wie für die Politik der Deutſchen Volkspartei, wie ſie programmatiſch im Wahlaufruf niederzulegen ſein wird. Wir haben ſeit zwei Jahren in Deutſchland eine Regierung gehabt, die im weſentlichen von der Sozialdemokratie geleitet wurde. Auch im größten Bundesſtäaat, Preußen, ſaß die Sozial⸗ demokratie führend in der Regierung. Sie beſaß eine Machtſtellung, wie ſie kaum eine Regierung ſeit der Revolution beſeſſen hat. Hat ſie davon den Gebrauch gemacht, den das deutſche Volk von ihr erwarten durfte? Die Frage ſtellen heißt ſie ver ⸗ neinen. Die Folge war die immer fortſchrei⸗ tende Zerrüttung der Finanzen, unge⸗ heurer Arbeitsloſigkeit, Unterlaſſung der wichtigſten und notwendigſten Reformen. Es hat ſich immer wieder gezeigt, daß die Sozialdemokratie unfähig iſt zu poſitiver Wiederaufbauarbeit. Führende Köpfe allerdings ſind durchaus einſichtsvoll geweſen. 4 Eine unbegrenzte Ausgaben wirtſchaft und daraus folgend eine immer ſteigende Belaſtung der Privatwirtſchaft, die zum Erliegen der Produktion führt, ſind die Etappen des Weges der letzten zwei Jahre. Die Sozialdemokratie ſtellt ſich bewußt oder unbewußt gegen die Grundlagen der von ihr ſelbſt geſchaffenen Weimarer Verfaſſung, denn deren Grundlage iſt die Privatwirtſchaft. Deshalb ſind wir es, die auf dem Boden der Weimarer Verfaſſung arbeiten. Hand in Hand damit gehen die Beſtrebun⸗ gen, in allen kommualen Körperſchaften, beſonders in Gemeinden, zu ſozialiſieren und zu kommunaliſieren. Der Erfolg iſt ein immer ſtärkeres Dahinſchwinden der wirt⸗ ſchaftlichen Kraft des deutſchen Bürgertums. Im Frühling dieſes Jahres entſtand deshalb auf Initiative unſeres Reichspräſidenten von Hindenburg die rein bürgerliche Regierung Brüning. Sie war eine ausgeſprochene Kampfregierung, nicht gerade gegen die Sozialdemokratie, wohl aber gegen die ſozialiſtiſchen Theorien. Was die Regie⸗ rung Brüning ſich vorgenommen hatte zu erfüllen, waren alte Forderungen der Deutſchen Volkspartei. Wir haben deshalb die Notverordnungen Hinden⸗ burgs unterſtützt. Leider iſt es nicht gelungen, ſie im Reichstag zu verteidigen. Aus dieſer Geſamteinſtel⸗ lung des deutſchen Bürgertums gegenüber den Zeit⸗ ereigniſſen mußte der Gedanke der Sammlung erwachſen. Wir ſind die erſten geweſen, die ſchon in Mann⸗ heim im März den Sammlungsruf an alle bürgerlichen Kreiſe gerichtet haben. Wir haben von Anfang an eine ganz klare und folgerichtige Linie eingehalten, die auch die Linie unſeres Streſemann war. Eine Sammlung des Bürger⸗ tums darf nicht einſeitig nach links oder rechts optieren. Die Deutſche Volkspartei muß ihren Kern bilden. Man muß zugeben, daß, wenn auch kein großer poſitiver Erfolg zu verzeichnen iſt, doch der Gedanke der Sammlung ſich in ſteigen⸗ dem Maße durchgeſetzt hat. Im kommenden Reichstag muß ſich dieſer Ge⸗ danke der Sammlung durchſetzen, ſonſt ſtehen wir am Grabe des deutſchen Bürgertums, der deutſchen Intelligenz und der deutſchen N Privatwirtſchaft. Ich bin es geweſen, führte Scholz aus, der trotz ausdrücklicher Ablehnung des Herrn Koch⸗Weſer, Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Auguſt. Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volks⸗ partei hat einſtimmig folgenden Wahlaufruf be⸗ ſchloſſen: Deutſche Frauen, deutſche Männer! Der Reichs⸗ präſident hat den Reichstag aufgelöſt, der ſich unfähig erwies, die zur Rettung von Wirtſchaft, Volk und Staat erforderlichen Geſetze zu verabſchieden. Eine Mehrheit beſtehend aus Sozialdemokraten, Deutſch⸗ nationalen, Kommuniſten und Nationalſozialiſten hat die Vorlage zu Fall gebracht. Der Sinn der Wahl iſt, für die bürgerliche Regierung eine Mehrheit zu ſchaffen, mit der ſie ihre Auf⸗ gaben löſen kann. Die Deutſche Volkspartei hat den Verſuch unternommen, die zerſplitterten bürgerlichen Parteien zu ſammeln, um in geſchloſſener Front dieſes Ziel zu erreichen. Noch iſt der Verſuch nicht gelungen. Unſer Wille zum Zuſammenſchluß bleibt be⸗ ſtehen und muß zum Erfolg führen. Die Deutſche Volkspartei hat ſeit Jahren in vorder⸗ ſter Linie ihre Kraft für den äußeren und inneren Wiederaufbau Deutſchlands eingeſetzt. Unſer Streſemann hat die rheiniſchen Lande befreit. Damit iſt erſt die Grundlage gelegt worden zur Auf⸗ wärtsentwicklung im Innern. Wir haben ſeit Jah⸗ ren die Reformen verlangt, die jetzt in Angriff ge⸗ nommen worden ſind. Wir haben zuerſt betont, daß die Geſundung nicht durch neue Steuern und Laſten, ſondern nur durch Belebung der Wirtſchaft und äußerſte Sparſamkeit her⸗ beigeführt werden kann. Wir haben uns jederzeit eingeſetzt für den Schutz des Privateigen⸗ tums, die Erhaltung des Berufsbeamten⸗ tums und die Sicherung ſeiner verfaſſungsmäßigen Rechte, die Stärkung des Mittelſtandes und die Rettung der Landwirtſchaft. Wir haben uns eingeſetzt für die Stärkung der Selbſtverwaltung und der Selbſtverant⸗ wortlichkeit im ſozialen Verſicherungsweſen, wir haben gekämpft und werden weiterkämpfen für große und umfaſſende Reformen auf allen Ge⸗ bieten der Finanzen, der Wirtſchaft und der Staats⸗ ordnung, die erforderlich ſind zur Rettung von Volk und Staat aus Verelendung und Arbeitsloſigkeit, in die uns die Verantwortungsſcheu der Sozialdemo⸗ kratie hineingebracht hat. Unſere nächſten Aufgaben ſind: Fortſetzung der nationalen Befreiungspolitik Streſemanns, Reviſion der Friedens⸗ und Tribut⸗ verträge, Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge, Wieder⸗ gewinnung der völligen Gleichberechtigung Deutſch⸗ lands unter den Völkern der Erde, Wiedervereini⸗ gung des Saargebietes mit dem Reich, Berei⸗ nigung der Oſtgrenze, Schutz der deutſchen Min⸗ derheiten, Wiedererlangung kommunaler Betätigung, Ausbau der Oſthilfe zur Rettung des deutſchen Oſtens, Erhaltung und Stärkung des Wehrgedankens im deutſchen Volke, Reichsreformen, Verfaſſungs⸗ reform, Parlamentsreform, Schaffung einer überſicht⸗ lichen und billigen Verwaltung, Wahlreform, mit dem Ziel einer ſtärkeren Verantwortung der Wähler und Gewählten, Ziele des Abbaus der Steuern und der Wiederher⸗ ſtellung wirklicher Verantwortlichkeit der Körper⸗ ſchaften für die Deckung der von ihnen bewilligten Ausgaben, Sicherung der ſozialen Errungenſchaften unter Berückſichtigung der Leiſtungsfähigkeit der Wirtſchaft, Schutz des deutſchen Jamilien⸗ lebens, Verteidigung unſerer chriſtlichen Kultur gegen die vordringenden Mächte des Bolſchewismus. Für dieſe Ziele, die auch die Ziele unſerer Jugend ſind, wollen wir uns mit ihr gemeinſam einſetzen. Stärker und einflußreicher als bisher ſoll die Ju⸗ gend an der politiſchen Geſtaltung der deutſchen Zukunft mitarbeiten gegen alle ſtaatzerſtörenden Kräfte! Mit Hindenburg für Rettung des Vater⸗ landes, für deutſche Freiheit und Kultur. Wählt Deutſche Volkspartei, Liſte 51 Berlin, den 24. Auguſt 1930. Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei eee eee eee eee mit mir zu verhandeln, Herrn Höpker⸗Aſchoff an den Tiſch gebeten hat. Das ſollte nicht bedeuten, daß ſich die Deutſche Volkspartei einſeitig nach links feſtlegen wollte, ſondern die Grundſätze der Deutſchen Volkspartei ſollten die Grundlagen der Sammlung ſein.(Bravo). Wir mußten dazu immer auch die Kräfte rechts von uns heranziehen. Wäre die Einigung auf der Baſis erfolgt, die die Staatspartei wünſchte, ſo würde allerdings jede Verhandlung mit den Parteien rechts von uns für die Zukunft aus⸗ geſchloſſen geweſen ſein. Außerdem hätte eine Eini⸗ gung mit der Staatspartei in der Form, wie ſie wünſchte, in unſere eigene Reihen ſtärkſte Zerriſſen⸗ heit hineingebracht.(Lebhafte Zuſtimmung!) In dieſem Wahlkampf muß ſich die Spitze einmal gegen die radikalen und ſtaatszerſtö⸗ renden Elemente auf der äußerſten Linken und Rechten, dann aber auch gegen die ſozialiſtiſchen Ideen richten. Für uns iſt die Gefechtslage voll⸗ kommen klar. Es handelt ſich um die Verkeidigung der Hindenburg⸗Front gegen die ſozialiſtiſchen Theorien und Einſtellungen. Unſer Streſemann iſt es geweſen, der Deutſchland die Freiheit ſeines Geſamterritoriums wieder gegeben hat.(Lebhafter Beifall.) Wir haben alſo die Möglichkeit zur Zuſammenfaſſung der geſamten Staatskräfte erſt geſchaffen. Das ſollte man einmal anerkennen und zwar auch gegenüber den Schweſtern, die immer von Freiheit reden, aber niemals etwas für die Freiheit getan haben.(Zuſtimmung.) Durch den PYoungplan und ſeine Auswirkungen ſind unſere außen politiſchen Aufgaben nicht etwa er⸗ ledigt. Sie beginnen erſt!(Sehr wahr!) Streſemann ſelbſt hat nicht geglaubt, daß mit der Befreiung des Rheines unſere Aufgaben erfüllt ſeien. Weiter müſſen wir uns ſchützend vor die chriſt⸗ liche deutſche Kultur und das Familien⸗ leben ſtellen. Dabei werden wir die Jugend auf unſerer Seite haben. Denn wenigſtens in unſerer volksparteilichen Jugend lebt das Jedal chriſtlicher Kultur. Sie will ſich nicht verſeuchen laſſen. Wir haben auch in der Reichsliſte mit voller Abſicht zum Ausdruck gebracht, daß junge und neue Elemente in die Partei einziehen ſollen. Die Deutſche Volkspartei und ihre Reichstagsfraktion haben am Tage des Auseinandergehens des Parlaments ein ſtarkes Be⸗ kenntnis abgelegt für Volk, Vaterland und Hinden⸗ burg: Mit Hindenburg für den Staat! Mit dieſem Grundſatz gehen wir auch in den Wahl⸗ kampf. Wir müſſen zeigen, daß das bisher Erreichte nicht genügt, daß vielmehr ganz große Reformen er⸗ forderlich ſind. Dabei ſchließe ich auch die Wahl⸗ reform nicht aus. Leider geht der bisherige Re⸗ gierungsentwurf an der Frage des Wahlalters vor⸗ bei(Sehr richtig!!) Faſſen wir alle Kräfte zu⸗ ſammen und gehe jeder hinaus mit dem feſten Willen, dafür zu ſorgen, daß das deutſche Bürger⸗ tum erhalten bleibt! Glückauf zum Wahl⸗ kampf! Nach der Rede von Dr. Scholz, die mit lang⸗ anhaltendem Beifall aufgenommen wurde, fand eine Ausſprache ſtatt, die ſich vor allem auch mit dem Wahlaufruf beſchäftigte. Von verſchiedenen Rednern wurde ein ſcharfer Wahlkampf gegen die radikalen Parteien der äußerſten Rechten und Linken, beſonders auch gegen die Nationalſozialiſt en gefordert. In ſeinem Schlußwort dankte der Parteivor⸗ ſitzende Dr. Scholz dem Zentralvorſtand und ſchloß mit dem Satz: Die Partei und das Vaterland erwarten, daß jeder ſeine Schuldigkeit tut. Finanzreform mit dem Der Kampf beginnt Berlin, 24. Auguſt.(Eig. Drahtb.) Der Aufmarſch für die Wahlen iſt nun ſo gut wie vollzogen. Der zumeiſt recht unerquickliche Streit um die Wahlliſten, den man ſchamhaft vor der Oeffentlichkeit zu verbergen pflegt, iſt gleichfalls ziemlich bendet. Die Befehlsſtellen im Lande er⸗ halten die letzten Weiſungen von den Genexralſtäben der Parteien. Die entſcheidende Phaſe des Wahlkampfes beginnt Vor dem Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei hat Dr. Scholz als Führer noch einmal die Marſchroute der Partei feſtgelegt. Gerade die Deutſche Volkspartei befindet ſich diesmal in einer beſonders ſchwierigen Lage. Sie zieht allein in die Wahlſchlacht, denn der Dreiparteien⸗Aufruf — wenn es überhaupt noch dazu kommt— dem die Staatspartei mit einer Fußnote ſich anſchließen will, iſt praktiſch nur von geringer Bedeutung. Ein kümmerliches Ergebnis der bürgerlichen Sammlungsaktion, die verheißungsvoll be⸗ gann, in Irrungen und Wirrungen ſich verlor und von der nur noch zu hoffen übrig bleibt, daß ſie zu einem günſtigeren Zeitpunkt nach der Konſtituierung des neuen Reichstags wieder aufgenommen werden kaun. Erfreulich immerhin, daß man im bürger⸗ lichen Lager ſtillſchweigend übereingekommen iſt, den Wahlkampf nicht auch noch mit der leidigen Schuld⸗ frage zu belaſten. Jedenfalls hat ſich gegen die Gründe, die Dr. Scholz zu ſeiner Rechtfertigung ſeiner Haltung anführte, kein Wider ſpruch er⸗ hoben, wie denn überhaupt von einer nennens⸗ werten Oppoſition in der Sitzung des Zentralvor⸗ ſtandes kaum etwas zu verſpüren war. Das gilt wohlgemerkt auch von der Gruppe der jungen Volksparteiler, über deren Stimmungen und Abſichten recht gegenſätzliche Darſtellungen in die Oeffentlichkeit gedrungen ſind. Sie haben durch den Mund ihres bewährten Führers Glatzel ein förm⸗ liches Treuebekenntnis zur Partei abgeben laſſen, wenn ſie auch in dieſem und jenem Punkt die Sonde der Kritik anzuſetzen ſich nicht ſcheuten. Aber auch ſie ſind der Auffaſſung, daß die Tür nach rechts und links offen gehalten werden muß. Es wäre vielleicht manches anders gekommen, wenn nicht Herr Höpker⸗Aſchoff als Unterhänd⸗ ler der Staatspartei ſeine Sympathie für die Sozial⸗ demokratie mit ſo unzeitgemäßem Nachdruck betont hätte. Der Finanzminiſter Hermann Dietrich, der ſich mit Herrn Curtius über eine Liſten⸗ gemeinſchaft in Baden und Württem⸗ berg verſtändigte, hat die Zeichen der Zeit beſſer erkannt als ſein preußiſcher Miniſterkollege, dem die fünfjährige Verbundenheit mit der Sozialdemo⸗ kratie den Blick für die Forderungen der Stunde trübte. Dr. Scholz hat an dem ſüddeutſchen Wahlakt Anſtoß genommen, weil er über den Kopf der Zentralleitung beſchloſſen wurde, aber ſelbſt er mußte zugeben, daß die beſon deren Ver⸗ hältniſe im Süden des Reiches ſolches Abweichen von der offiziell vorgezeichneten Linie rechtfertig⸗ ten und ſo fügte man ſich mit vereinzeltem leiſen Grollen in die vollzogene Tatſache, zumal Dr. Curtius ſehr triftige Gründe für die Zweck⸗ mäßigkeit dieſes Abkommens anzuführen wußte. Was Dr. Scholz in ſeiner von minutenlangem Beifall begleiteten Rede als Zielſetzungen der Partet entwickelte, hat ſeinen Niederſchlag in dem Wahl⸗ aufruf gefunden, mit dem die Partei ſich jetzt an die Wählerſchaft wendet. Neben den bekannten wirtſchaftspolitiſchen und kulturellen Maximen der Partei hebt er auch die Notwendigkeit einer Reviſion der Friedens⸗ und Tributverträge hervor. Unnötig hinzuzufügen, daß die Erreichung dieſes Zieles nur auf friedlichem und vertraglichem Wege gedacht iſt, denn die Forderung nach einer Reviſton von heute auf morgen, wie ſie die durch keine Verantwortung be⸗ ſchwerten radikalen Parteien friſch⸗fröhlich in die Welt poſaunen, würde nur unſere Poſition den Gläubigermächten gegenüber verſchlechtern, und ge⸗ rade der als Heißſporn des Kabinetts verſchriene Miniſter Treviranus hat dieſer Tage in Kaſſel ein ſehr vernünftiges Wort geprägt, als er meinte, Frontgeiſt bedeute den„Mut z ur Geduld Aehnlich hat ja auch Streſemann immer und immer wieder gepredigt, wenn die unvermeidlichen Rückſchläge ſeiner Politik ſich einſtellten. Dieſe Ausdauer wird nötig ſein, um nach der Räumung des Rheinlandes die Wiedereinglie⸗ derung des Saargebietes, die der Wahl⸗ aufruf als eine der nächſten Aufgaben anführt, durch⸗ zuſetzen. 2. Seite 7 Nummer 389 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 25. Aüguſt 1930 Europa⸗Konferenz am 8. September? Telegraphiſche Meldung — Paris, 24. Auguſt. Wie Havas berichtet, hat die franzöſiſche Regierung als Zeitpunkt für den Zuſammentritt der enfopäiſchen Konferenz in Genf zwecks Beratung des Briandſchen Vorſchlages über die Föderative Geſtaltung Europas den 8. September vorgeſchlagen. Zu der Mitteilung des Quai'Orſay, das allen in Betracht kommenden europäiſchen Mächten den 8. September als Zeitpunkt für den Zuſammentritt der europäiſchen Konferenz zur Beratung des Planes einer föderativen Geſtal⸗ tung Europas vorgeſchlagen habe, wird von den Blättern übereinſtimmend, alſo auf Grund einer von zuſtändiger Stelle ausgehenden Juformation, mitgeteilt, daß bereits mehrere Regierungen zuſtimmend geantwortet hätten. Man könne es bereits als ſicher annehmen, daß die euro⸗ päiſche Konferenz gleichzeitig mit dem Völ⸗ kerbundsrat tagen werde, deſſen Tagesordnung ja nicht beſonders umfangreich ſei. Briand werde dieſer Konferenz das Weißbuch unterbreiten, das ſeinen erſten Bericht über den Europaplan, die Ant⸗ worten der 26 europäiſchen Regierungen und die Stellungnahme des Quai'Orſay dazu enthalte. Im Anſchluß daran werde er mündlich auf die ver⸗ ſchiedenen Punkte des Problems eingehen und Vor⸗ ſchläge machen, um das techniſche Studium und die politiſche Erörterung des Planes zu erleichtern. Die Vertreter der europäiſchen Staaten würden alsdann dazu Stellung nehmen und beſchließen, welche Schritte zur Löſung des Problems zu tun ſind. Namentlich werde die Konferenz darüber zu befinden haben, ob es angebracht ſei, die Völ⸗ ker bundsverſammlung mit der Ange⸗ legenheit zu befaſſen, wie dies das Memo⸗ randum ausdrücklich empfehle. Zu dem Einwand von engliſcher Seite, daß der Föderatipplan ja noch garnicht auf der Tagesordnung der Völkerbunds⸗ verſammlung ſtehe, erklären die Blätter überein⸗ ſtimmend, daß die europäiſche Konferenz ja nicht in der Lage ſei, die Völkerbundsverſammlung mit der Frage zu befaſſen, bevor ſie ſich ſelbſt konſtituiert habe. Gerade um das Problem vor den Völkerbund zu bringen, würden die Vertreter Europas vor der Eröffnung der Völkerbundsverſammlung in Genf zuſammenkommen. Die deulſche Völkerbund sdelegation Drahtbericht unſeres Berliner Büros * Berlin, 23. Auguſt. Der deutſchen Abordnung für die diesjährige Völkerbundsverſammlung werden unter der Füh⸗ rung des Miniſters Dr. Curtius und des Mini⸗ ſterialdirektors Gaus auch wiederum Vertreter der Reichsparteien angehören, ſo Dr. Kaas für das Zentrum, Dr. Hötzſch für die Konſervative Volks⸗ partei, Dr. Breitſchend für die Sozialdemokra⸗ ten, von Rheinbaben für die Deutſche Volks⸗ partei und Koch⸗Weſer für die Staatspartei, außerdem als Sachverſtändige die Abgeordnete Frau Lange⸗Brumann von der Bayeriſchen Volkspartei. Demiſſion des polniſchen Kabinetts — Warſchau, 23. Auguſt, Das Kabinett hat heute unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Slawek beſchloſſen, ſeine De⸗ miſſion einzureichen. Ueber den Rücktritt der polniſchen Regierung wurde folgendes offizielle Kommuniqué veröffentlicht:„Miniſterpräſident Slawek hat heute die Demiſſion eingereicht, Als Grund ſeines Rück⸗ tritts wird Ueberarbeitung angegeben, ſowie die Un⸗ möglichkeit, gleichzeitig die Funktionen des Regie⸗ rungsblocks auszuüben. Die Demiſſion wurde angenommen. Der Staatspräſident hat Mar⸗ ſchall Pilſudſki erſucht, die Bildung der neuen Regierung zu übernehmen. Marſchall Pilſudſki hat ſeine Antwort für Montag angekündigt. Er erklärt, daß er für den Fall der Uebernahme der Regierungs⸗ bildung die Zuſammenarbeit mit ſämtlichen Mitglie⸗ dern der zurücktretenden Regierung wünſche. Die Durchführung der Weſthilſe Die Aufgaben für 1930 Drahtung unſeres eigenen Vertreters Berlin, 24. Auguſt. Für die Durchführung der Weſthilfe, insbeſondere für die Verwendung der im Reichshaushalt und im preußiſchen Haushalt vorgeſehenen Summen hahen die beteiligten Oberpräſidenten den Reſ⸗ ſorts Vorſchläge unterbreitet. Dieſe Vorſchläge ſind, wie die„Germania“ meldet, in den zuſtändigen Reichs- und Staatsminiſterien geprüft worden und finden dieſer Tage Genehmigung. Bei den zur Ver⸗ fügung ſtehenden Summen handelt es ſich um 20 Millionen Reichsmark aus dem Haushalts⸗ plan des Reiches. Davon erhält Preußen für ſeine Grenzgebiete einen Anteil von 9,14 Milio⸗ nen.⸗M.; außerdem ſteht im preußiſchen Haus⸗ halt ein Fonds für die notleidenden Grenzgebiete im Oſten und Weſten in Höhe von 15 Millionen RM bereit, aus denen den weſtlichen Grenzgebieten 5 Millionen.⸗M. zugeſprochen ſind. Um die Art der Durchführung der Weſthilfe ein⸗ heitlich zu regeln, ſoll dem Oberpräſidenten der Rheinprovinz und dem Oberpräſidenten in Kaſſel eine Oberleitung bei der Durchführung gegeben werden. Bei allen Arbeiten, Vergebungen uſw., ſind Firmen, Arbeiter und Rohſtoffe tunlichſt aus den beſetzt geweſenen Gebieten ſelbſt bevorzugt, zu be⸗ rückſichtigen. Ein bedeutender Anteil der Mittel ſoll auf die Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe durch den Bau wichtiger, größere Gegenden aufſchlie⸗ ßender, Verbindungsſtraßen fallen. Das gilt ins⸗ beſondere für die Mittelmoſelſtraße und für die rechtsrheiniſche Rheinuferſtraße im Wiesbadener Be⸗ zirk. Eine Beihilfe wird für den Bau der Moſel⸗ Brücke in Koblenz gegeben werden. Erhebliche Mittel werden für die Anlage einer Reihe von Gruppenwaſſerleitungen für die Förderung der Landwirtſchaft, Umſtellung der Höhengebiete der Eifel und des Hunsrücks auf Grünland⸗ wirtſchaft, die Rationaliſierung des Obſtbaues, die Tierzucht, das Molkereiweſen, für den Weinbau und das landwirtſchaftliche Schulungs⸗ weſen zur Verfügung ſtehen. Im Rahmen dieſer Ak⸗ tion liegt auch eine Umſchuldung der ſeinerzeit den Bädergemeinden gegebenen kurzfriſtigen Kredite und die Förderung des Fremdenverkehrs am Rhein durch Verkehrspropaganda. Bei der Durchführung dieſer Weſthilfe hat das Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete bei der diesjährigen Verteilung insbeſondere die zweite und dritte Beſatzungszone berückſichtigt. Der Arbeitsmarkt in der 1. Augufthälfte Weitere Verſchlechterung Geringe Entlaſtung der Verſicherung Drahtbericht unſeres Berliner Büros * Berlin, 23. Auguſt. Die Entwicklung der Arbeitsmarktlage im Reich in der erſten Hälfte des Auguſt 1930 iſt nach einem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung gekennzeichnet durch eine geringe Entlaſtung der Arbeits⸗ loſenverſicherung bei wachſender Zahl der Kriſenunterſtützten. Während im letzten Berichtsabſchnitt die Zahl der Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger in der Verſicherung be⸗ reits um rund 28 000 zugenommen hatte, hat ſie jetzt einen Rückgang um rund 3000 auf 1 494 000 erfahren. »Die Kriſenunterſtützung hat jedoch um rund 17 000 Unterſtützungsempfänger auf über 420 000 zu⸗ genommen. Beide Einrichtungen zuſammen haben eine Belaſtung von 1 915 000 Unterſtützten erreicht. Die Ueberlagerung gegenüber dem Stand zur gleichen Zeit des Vorjahres beläuft ſich auch weiter⸗ hin auf mehr als 1 000 000. Der Rückgang der Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeits⸗ loſenverſicherung iſt vermutlich im ganzen eine Folge der zahlreichen Ausſteuerungen von Arbeits⸗ loſen, deren Unterſtützungsanſprüche erſchöpft ſind. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern verfügbaren Arbeitsloſen iſt geſtiegen. Das Anwachſen von rund 2 765 000 am 31. Juli auf rund 2845 000 am 15. Auguſt, alſo um etwa 80 000, iſt ein Zeichen für eine weitere Verſchlechterung des Arbeitsmarktes. Feierſchichten und Kurzarbeit haben nach den Mel⸗ dungen der Landesarbeitsämter weiter zugenom⸗ men. Auch Stillegungsanträge liegen wiederum vor, wenn auch in etwas geringerem Maße als im Juli. Eine ſichtbare Auswirkung des Arbeitsbeſchäf⸗ tigungsprogramms der Reichsregierung war in der Berichtszeit nicht zu erwarten. Rücktritt Calonders Telegraphiſche Meldung i— Genf, 23. Auguſt. Der Vorſttzende der„Gemiſchten deutſch⸗ polniſchen Schiedskommiſſion fü r Oberſchleſien, der frühere ſchweizeriſche Bun⸗ despräſident Felix Calonder, hat dem General⸗ ſekretär des Völkerbundes ſeine Demiſſion mitge⸗ teilt. Calonder wird jedoch erſt im Juli 1931 von ſeinem Poſten zurücktreten, den er ſeit 1922 inne hat. Als Rücktrittsgrund werden Familienrückſichten an⸗ gegeben. Calonder ſteht bereits im 67. Lebensjahr und hat ſchon vor einiger Zeit die Abſicht ausgeſprochen, ſich ins Privatleben zurückzuziehen. Auf Wunſch der Minderheitenvertreter in Oberſchleſien, die in ihm einen objektiven und unparteiiſchen Amtsverwalter ſchätzen, hat er ſich aber entſchloſſen, noch einige Zeit im Amt zu bleiben.— Ueber ſeinen Nachfolger iſt noch nichts bekannt. Das Auswärtige Amt i iſt durch den Rücktritt Calonders nicht eigentlich überraſcht worden. Es war in Berlin ſeit langem bekannt, daß Präſi⸗ dent Calonder, der nun ſeit acht Jahren die ſchwere Bürde, das Amt eines deutſch⸗polniſchen Schiedsrich⸗ ters trägt, in ſteigendem Maße unter den Ent⸗ täuſchungen und Bitter niſſen ſeiner Tätig⸗ keit litt. Es mußte ihn, der den beſten Willen zum Ausgleich der Gegenſätze in Oberſchleſien hatte, aufs tiefſte verſtimmen, daß er einmal beim Völker⸗ bund nicht genügenden Rückhalt fand und zum andern, daß er von polniſcher Seite den heftigſten Angriffen ausgeſetzt war, ſobald ſein Spruch zugunſten der deutſchen Bevölkerung ausfiel. Bereits im vergangenen Jahr kam es darüber zu einer Kriſe. Damals konnte Calonder nur mit Mühe beſtimmt werden, auf ſeinem Poſten auszuharren. Er mußte es erleben, daß die polniſchen Behör⸗ den ſeine Anordnungen, ſofern ſie ihrem Geſchmack nicht entſprachen, in jeder Weiſe ſabotierten. Kein Wunder, daß er dieſes Trei⸗ bens ſchließlich müde geworden iſt. In der Wilhelm⸗ ſtraße nimmt man mit auf richtigem Be⸗ dauern von dem Entſchluß Calonders, aus dem Amt zu ſcheiden, Kenntnis. Man ſtellt ihm gern das Zeugnis aus, daß er ein äußerſt objektiver, neu⸗ traler Schiedsrichter geweſen iſt. Dieſer Auffaſſung ſchließt ſich auch durchweg die Berliner Abendpreſſe an, die achtungsvoll ſein Streben nach vollkommener Unparteilichkit hervorkehrt. „Graf Zeppelin“ auf ſeiner Oſtpreußenfahrt Telegraphiſche Meldungen — Friedrichshafen, 24. Auguſt. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt geſtern abend pünktlich 6 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann zu ſeiner Fahrt nach Berlin aufgeſtiegen. An Bord befinden ſich 14 Paſſagiere. Die Ankunft in Berlin erfolgte gegen Mitternacht. — Berlin, 24. Auguſt.„Graf Zeppelin“ iſt heute nacht 0,20 Uhr, alſo weſentlich früher als urſprüng⸗ lich geplant war, zur Fahrt nach Oſtpreußen auf⸗ geſtiegen. Der Start erfolgte glatt. Das Luftſchiff entfernte ſich in ſchneller Fahrt in nördlicher Rich⸗ tung und paſſierte um 0,35 Uhr das Zentrum Berlins. Ueber Königsberg — Königsberg, 24. Auguſt. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ kam, nach einer Kreuzfahrt über Weſt⸗ und Oſtpreußen, bei der beſonders die Grenzſtädte über⸗ flogen wurden, hier um 16 Uhr aus Richtung Inſter⸗ burg⸗Wehlau in Sicht und nahm, geleitet von fünf Flugzeugen, Richtung auf den Flugplatz Devau. Die auf dem Flugplatz verſammelten etwa 20 000 Per⸗ ſonen begrüßten das Luftſchiff, als es über dem Flugplatz erſchien, mit begeiſterten Zurufen und dem Deutſchlandlied. Leider hatte ſich das Wetter ſehr verſchlechtert. Es traten böige Gewitterregen auf, die auch zur Zeit noch anhalten. der Kommandant des Luftſchiffes durch Funkſpruch mitteilen, daß die Landung erſt erfolgen werde, wenn die beiden im Südweſten ſtehenden Gewitter abgezogen ſeien. Das Luftſchiff unternahm während der Zeit einige Kreuzfahrten. Die Militärrevolte in Peru Telegraphiſche Meldung — Newyork, 24. Auguſt. Aſſociated Preß berichtet aus Lima Einzelheiten über die in der dritt⸗ größten Stadt von Peru, Arequipa, ausgebrochene Militärrevolte, durch die nach den vorliegenden Meldungen die Regierung des Präſidenten Leguia ernſtlich bedroht erſcheint. Die Garniſon von Arequipa meuterte unter der Führung der Offiziere, nahm die Führer der Zivil⸗ und Mflitärbehörden gefangen und befindet ſich im Beſitz der Stadt. Bisher hat faſt kein Blutver⸗ gießen ſtattgefunden. Die Regierung hat bereits Schritte unternommen, um die Bewegung nieder⸗ zuſchlagen. Sie beabſichtigt, Flottenſtreit⸗ kräfte nach dem Hafen Mollendo in der Nähe von Arequipa zu entſenden ſowie Militärflug⸗ zeuge gegen die Stadt einzuſetzen. Nach amtlicher Darſtellung iſt die Revolte auf einen gefälſchten Armeebefehl zurückzuführen, in dem es hieß, daß die Regierung beabſichtige, einen Teil der Offiziere und Mannſchaften zu entlaſſen und eine Kürzung der Löhne vorzunehmen. Der Gewerkverein Chriſtlicher Bergarbeiter zum Lohnabbau — Eſſen, 24. Auguſt. Eine hier abgehaltene Kon⸗ ferenz der Gewerkvereine Chriſtlicher Bergarbeiter über die Lage im Ruhrbergbau, einen, etwa bei den am Montag beginnenden Lohnverhandlungen im Ruhrbergbau geplanten Lohnabbau mit allen gewerkſchaftlichen Mitteln abzuwehren. Die Konferenz war der Anſicht, daß eine Preisſenkung der Kohle auch ohne Lohnabbau eintreten könne. Montag, 25. Auguſt Roſengarten: Gaſtſpiele des Münchener Gärtnerplatzthen⸗ ters:„Schwarzwaldmädel“, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Speyer Ger⸗ mersheim und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Skandal um Gya“.— Uni: verſum:„Der Schuß im Tonfilmatelier“.— Scala: „Liebelei“,„Madame Lu“.— Schauburg:„Zeugen geſucht“.— Palaſt⸗ Theater:„Sturm über Aſien“. — Capitol:„Der Walzerkönig“.— Gloria:„Die Welt in Flammen“— Roxy Theater:„Das Er⸗ lebnis einer Nacht“. Autobus⸗Rundfahrten:.15 Uhr ab Paradeplatz: Pfalz⸗ fahrt nach St. Martin(Burg) und Dürkheim. Premieren-Hochflut Der Berliner Theaterwinter 1930/31 In Kürze beginnt die neue Berliner Theater⸗ ſaiſon. Auf ſämtlichen Bühnen iſt man an der Ar⸗ beit, Neuinſzenierungen herauszubringen. Mit wie⸗ viel Hoffnungen geht man allgemein der neuen Sai⸗ ſon entgegen. Jeder Theaterdirektor hofft, er habe das große Zugſtück erworben. An ſeinen Kaſſen werde ſich das Publikum drängen, ſeine Arbeit ſei ein Serienerfolg von beſtimmt mehreren hundert Aufführungen. Wenn ſich dann allerdings ſpäter die Saiſon ihrem Ende entgegenneigt, iſt von den Hoff⸗ nungen des Herbſtes nicht viel übrig geblieben. Das Theatergeſchäft in Berlin— ſoweit man überhaupt von einem Geſchäft ſprechen kann— wird von Jahr zu Jahr ſchwieriger, die Konkurrenz der Großen treibt zu immer ſtärkerer Anſpannung aller Kräfte. Man iſt auf der Jagd nach dem ſeuſationellen Erfolg, nur fehlt leider das Pa⸗ tentmittel, wie ein ſtändiges Publikum der Bühne geworben werden kann. Immerhin iſt die Situation der Theater inſofern günſtiger, als noch vor einigen Jahren, da es durch gut aufgebaute Publikums⸗ organiſationen möglich wurde, wenigftens einen gewiſſen Stamm ſich zu ſchaffen, der eine Grundlage für die Kalkulation bietet. Das Bedürf⸗ nis, eine größere Zahl von ſtändigen Theaterbeſu⸗ chern zu gewinnen, iſt in letzter Zeit ſo ſtark gewach⸗ ſen, daß ſich ſelbſt die Staatstheater dazu veranlaßt 985 ſich einer Publikumsorganiſation anzuſchlie⸗ en. In dieſem Jahr ſind ſie— was man als ein Novum in der Theatergeſchichte Berlins bezeichnen muß— mit einer Reihe bedeutender Privattheater vereint. Der Vorteil ſolcher Organiſationen liegt ebenſo auf Seiten des Publi⸗ kums wie auf der des Theaters. Denn auf dieſe Weiſe iſt es möglich geworden, erhebliche Preisreduk⸗ tionen durchzuführen, während andererſeits durch den gewiſſen Zwang, der auf die Abonnenten durch die Verpflichtung, eine beſtimmte Zahl von Vorſtel⸗ lungen zu beſuchen, ausgeübt wird, eine Steigerung des Theaterbeſuches, ſowie der Verkauf einer be⸗ ſtimmten Zahl von Plätzen zu den Vorſtellungen er⸗ reicht wird. Nach dem bisherigen Programm der Berliner Bühnen zu urteilen, ſind wohl gute Inſzenie⸗ rungen, aber keine Senſationen zu er⸗ warten. Mit größter Spannung ſtieht man der neueſten Arbeit Rein hardts entgegen, der in der Uraufführung von Bruckners„Kön i⸗ gin Elitſabeth“ die Regie führt. Sollte das Stück ein Erfolg werden, erſcheint es nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß diesmal nach der Vorſtellung der Autor vor dem Vorhang erſcheint. Denn nachdem der bisher leere Rahmen des Bildes des Dichters durch die Photographie Theodor Taggers aus⸗ gefüllt iſt, liegt keine weitere Veranlaſſung zu der außergewöhnlichen Beſcheidenheit oder ungewöhn⸗ lichen Reklame vor. Auf dem Bühnenzettel der bekannteſten Theater finden ſich unter den Autoren, die mit neuen Werken herauskommen, keine neuen Namen. Immer mehr kommt auch in Deutſchland der Brauch auf, Un⸗ bekannte erſt einmal auf einer Bühne des Reiches herauszubringen und den dortigen Erfolg des Stückes abzuwarten, bevor eine Aufführung in Ber⸗ lin gebracht wird. So ſoll das erfolgreiche Stück von Helmuth Carſch„Der Bulle“ in dieſer Saiſon auch in Berlin herauskommen. Das Gleiche gilt für„Das häßliche Mädchen“ von Joachimſon. Von dem vor einigen Jahren ver⸗ ſtorbenen Lyriker Klabund kommt ein nachgelaſ⸗ ſenes Werk„Liebe auf dem Lande“ heraus, in dem Carola Neher, wie ſchon ſeinerzeit in „Kreidekreis“, die Hauptrolle ſpielen wird. Der in letzter Zeit in einigen peinlichen Affären genannte Bert Brecht wird im Staatstheiter mit ſeinem neueſten Stück„Im Dickicht der Städte“ zu Wort kommen. Auch Georg Kaiſer erſcheint wieder auf der Berliner Bühne mit einem neuen Werk„Miſſiſſippi“. Von bekannten Autoren kommen heraus:„Hufnägel“ von Leonhard Frank,„Herr Doktor, haben Sie zu eſ⸗ ſen?“ von Schönherr, und„Tiefſeefiſch“ von Marie Luiſe Fleiſſer, deren Stück„Soldaten“ in Ingolſtadt und ſeinerzeit im Theater am Schiff⸗ bauerdamm eine kleine Senſation brachte. Auch Carl Zuckmayer“ iſt mit dem Stück„Der Haupt⸗ mann von Cöpenick“ vertreten. Von dem er⸗ folgreichen Walter Haſenclever wird„Sinnen⸗ glück und Seelenfrieden“ aufgeführt. Mit Spannung ſieht man auch Gerhard Menzels „Bork“ entgegen. Das alſo recht reichliche neue Repertoire für die Herbſt⸗ und Winterſpielzeit 1930/31 wird durch eine Reihe von Operetten ⸗Neuinſzenierungen, ſowie Opernaufführungen ergänzt. Wie allerdings der pekuniäre Erfolg der neuen Saiſon ſein wird, iſt ſchwer voraus zuſagen; denn man fürchtet allgemein, daß der vordringende Tonfilm zu einer weit ſchärferen Konkurrenz für die Theater werden wird, als es der ſtumme Film war. D. O. ——.— (Die Heidelberger Theaterfrage. Der Heidel⸗ berger Stadtrat genehmigte vorbehaltlich der Zuſtimmung durch den Bürgerausſchuß den Entwurf eines Vertrages zwiſchen der Stadt Heidelberg und dem Intendanten Erwin Hahn wegen Ueberlaſſung des Stadttheaters. Nach dieſem Vertrag wird Intendant Hahn das Theater auf eigene Rechnung unter ſeiner ſelbſtändigen Ver⸗ waltung und eigenen Verantwortung führen. Die Vertragszeit beginnt am 15. September 1930 und endigt am 31. Auguſt 1933, ſofern nicht eine der Ver⸗ tragsparteien von dem Recht der Kündigung auf 1. April jeden Jahres Gebrauch macht. Die Stadt überläßt dem Intendanten Hahn das Theaterge⸗ bäude, den Fundus, und trägt die Koſten der Hei⸗ zung und Beleuchtung. Außerdem wird das ſtä dt. Orcheſter unter beſtimmten Vorausſetzungen un⸗ entgeltlich zur Verfügung geſtellt. Dem Bürgerausſchuß wird demnächſt eine Vorlage hier⸗ über zugehen. Die Leipziger Gewaudhauskonzerte beginnen am 9. Oktober. Sie werden geleitet von Bruno Walter, Karl Straube, Eugen Jochum, Klemperer und Furtwängler. Als ſoliſtiſche Gäſte wurden u. a. gewonnen: Paul Bender, Julius Patzak, Maria Jpogün, Maria Müller, Delia Rein⸗ hardt, Hermann Schey, Heinrich Schlusnus, Edwin Fiſcher, Wilhelm Kempf, Frederie Lamond, Max Pauer, Adolf Buſch. Soliſten⸗Abende veranſtalteten Sigrid Onegin und Vehude Menuhin. Amerikaner begaunern ſich ſelbſt am besten Wahlloſe Sammelwut ihrer Bürger hat dazu geführt, daß die Vereinigten Staaten mehr Kunſtfälſchungen aufweiſen können als gand Guropa. Daran dachte auch die Regierung, als ſie das von der ganzen wirtſchaftlich intereſſierten Welt mißfällig aufgenommene neue Zollgeſetz vor⸗ bereitete. Um den Anreiz zum Kauf echter Kunſt⸗ gegenſtände zu erhöhen, hat ſie den Zollſatz auf echte Erzeugniſſe alter europäiſcher Kunſt bedeutend er⸗ mäßigt. Die Folge davon iſt tatſächlich ein weſentlich geſteigerter Zuſtrom an authentiſchen Werken alter Meiſter, Erzeugniſſen mittelalterlichen kunſtgewerb⸗ lichen Fleißes, an Möbeln vergangener Jahrhun⸗ derte. Doch ſchon nach ganz kurzer Zeit machte die Zollverwaltung die Entdeckung, daß ſich unter den eingeführten Gegenſtänden auch wieder maſſenweiſe Fälſchungen befanden. Die Folge davon war ein Nachtrag zur Zollnovelle: Gefälſchte„Antiquitäten“ werden mit einem zuſätzlichen Zoll von 25 Prozent ihres Rechnungswertes belegt. Die Nachricht hat in Pariſer Händlerkreiſen, die für die Belieferung der „kunſtliebenden“ Amerikaner hauptſächlich in Frage kommen, Beſtürzung hervorgerufen. Das Heiterſte an der Angelegenheit iſt aber die Tatſache, daß durch den erhöhten Zoll faſt ausſchließlich Bürger der Ver⸗ einigten Staaten ſelbſt betroffen werden, denn die meiſten derartigen Pariſer Geſchäfte gehören Ameri⸗ am beſten verſtehen. Infolgedeſſen ließ Deutſchlands beſchloß nach einem eingehenden Referat kanern, weil dieſe das Hereinlegen ihrer Landsleute. ö * 5 1 0 8 1 Montag, 25. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe 3. Seite 7 Nummer 389 Der„Mannheimer Tag“ in Schwetzingen Große Vorbereitungen Vom Lanoſtädtchen zur Fremdenſtadt Am Sonntag, 7. September veranſtalten die Städte und die Verkehrsvereine Mannheim und Schwetzingen gemeinſam einen groß angelegten „Mannheimer Tag im Schwetzinger Schloßgarten“. Dieſes Feſt ſoll dazu beſtimmt ſein, die Beziehungen zwiſchen den beiden, wirtſchaft⸗ lich und kulturell zuſammengehörigen Nachbarſtädten freundſchaftlicher zu geſtalten, bereits beſtehende Verbindungen geſchäftlicher und privater Natur zu erneuern und zu feſtigen, und neue Freundſchaften anzuknüpfen. Die Bedeutung der Veranſtaltung, an der die führenden Perſönlichkeiten des Wirtſchafts⸗ lebens und der Behörden beider Städte teilnehmen, wird auch dadurch zum Ausdruck kommen, daß die Vertreter der Bürgerſchaft beider Städte bei einer offiziellen Begrüßungsfeier Anſprachen halten. Ganz Schwetzingen freut ſich auf den Beſuch der Mannheimer Nachbarn an dieſem Tage und trifft beſondere Vorbereitungen, den Tag, der nach innen und außen hin Zeugnis von der zwiſchen beiden Städten beſtehenden Freundſchaft geben ſoll, feſtlich und fröhlich zu begehen. Schwetzingen hat ſich im Laufe der letzten fünf Jahre durch ſeine Umſtellung von der Induſtrie⸗ zur Fremdenſtadt ganz gewaltig zu ſeinen Vorteil verändert. Es iſt eines jener ſauberen Landſtädtchen, deren freund⸗ liches Geſamtbild bei den Beſuchern ſtarken Eindruck hinterläßt. Die Stadt beſitzt nicht nur den ſchönſten Schloßgarten Deutſchlands, ſondern hat auch durch ihre Spargel Weltberühmtheit erlangt. Wenn auch nicht Milch und Honig in der Stadt fließt, ſo läßt es ſich doch gut und billig und angenehm in ihr leben und wohnen. Die vorwärtsſtrebende Stadtverwal⸗ tung ſucht dieſe Vorteile auch inſofern auszunützen, als ſie Siedlungsgelände in ſchöner und ruhiger Lage zu niederen Preiſen zur Verfügung ſtellt, um Schwetzingen als Wohnſtadt einen be⸗ ſonderen Anreiz zu geben. Dank der zentralen, klimatiſch bevorzugten Lage inmitten bedeutender Städte wie Mainz, Worms, Mannheim, Heidelberg, Speyer, Bruchſal und Karlsruhe iſt es auch als Wohnſtadt und Ferienſtandort außerordentlich günſtig gelegen und durch Straßenbahn, Reichsbahn und Kraftpoſt bequem zu erreichen. Der vom Verkehrsverein eingeführte Ferienaufenthalt auf Ratenzahlung bildet ebenfalls einer jener Lockmittel, um den Fremdenſtrom nach Schwetzingen zu leiten. Der Verſuch darf als gelungen betrachtet werden, denn andere Städte ſind bereits dazu übergegangen, dieſes originelle Ferienratenſyſtem einzuführen. Der Ver⸗ kehrsverein hat ſich bei allen Geſuchen durch Bürg⸗ ſchaften geſichert, ſodaß der Stadt keinerlei Scha⸗ den durch die Feriengäſte mit Ratenzahlung ent⸗ ſtanden iſt. Einer Einladung der Stadtverwaltung und des Verkehrsvereins folgend, verſammelten ſich die Maunheimer Preſſevertreter am Samstag nach⸗ mittag in Schwetzingen. Zunäüchſt wurde die Städtiſche Sparkaſſe beſichtigt, die durch ihren Umbau ein ſehr repräſen⸗ tatives Aeußeres erhalten hat und auch in ihrer neu⸗ zeitlichen Inneneinrichtung ſehr zweckdienlich ausge⸗ ſtattet iſt. Anſtelle des am Erſcheinen verhinderten Direktors Rudolf Mayer begrüßte Kontrolleur Georg Trautmann die Gäſte und verbreitete ſich dann in Kürze über die Geſchichte der Sparkaſſe, die ſich bekanntlich in der Nähe des Bahnhofes in dem früheren Wirtſchaftsgebäude vom Kloſterkeller be⸗ üindet. Das Inſtitut iſt mit den modernſten Buchungsmaſchinen verſehen und weit über das badiſche Land hinaus bekannt. Kommiſſionen anderer Städte kommen zur Beſichtigung der Sparkaffe, deren neues Feſtkleid ihrer inneren Geſundung entſpricht. Beſonders erwähnt ſei u. a. die neue Treſorſicherung. Nach dem Rundgang durch das Inſtitut erfolgte die Beſichtigung der Geſchäftsſtelle des Verkehrsvereins im Hauſe von Schneidermeiſter Hehl auf dem Schloßplatz, zentral und günſtig ſowohl für Fremde als auch für Einheimiſche gelegen. In der Geſchäfts⸗ ſtelle liegen über 100 Adreßbücher deutſcher Städte auf. Das Reiſebüro erfreut ſich weit in das Hinterland hinein beſonderer Beliebtheit. Proſpekte aller bedeutenden Kurorte liegen auf. Die ganze Aufmachung des gut geleiteten Büros macht einen gefälligen Eindruck. Verkehrsdirektor Stallberg ſtellte in ſeinen Ausführungen über die Propaganda der Stadt feſt, daß das Büro des Verkehrsvereins ſehr rege in Anſpruch genommen werde und jetzt ſchon eine Beſucherzahl von über 30 000 Perſonen aufzuweiſen habe. Daraus ſei zu erſehen, daß die Gründung des Vereins und die Errichtung des Büros einem tatſächlichen Bedürfnis entſpreche. Die Gäſte folgten hierauf einer Einladung ins Café Haßler. Dieſes allen Mannheimern beſtens bekannte Kaffeehaus wurde anläßlich ſeines 2jäh⸗ rigen Beſtehens rennoviert und bildet mit ſeinem ſchönen Wintergarten und ſeinen übrigen hübſch aus⸗ geſtatteten Geſellſchaftsräumen einen recht gemüt⸗ lichen Aufenthalt. In den Geſellſchaftsräumen be⸗ grüßte Bürgermeiſter Dr. Trautmann die Gäſte, betonte die Notwendigkeit einer ſtärkeren Belebung der Beziehungen zwiſchen beiden Städten u. verbreitete ſich in eingehenden Ausführungen über den„Mannheimer Tag“ im Schwetzinger Schloß⸗ garten. Er gab dabei ſeiner Freude Ausdruck, daß die Veranſtaltung bei der Nachbarſtadt Mannheim eine große Gegenliebe finde. Der Mannheimer Tag ſoll die zwiſchen beiden Städten beſtehende Freund⸗ ſchaft erneuern und vertiefen und ſoll die Bevölke⸗ rung beider Städte einander näher bringen. Be⸗ dauerlich ſei, daß noch keine elektriſche Stra⸗ ßenbahn⸗Verbindung mit Mannheim beſtehe. Man werde verſuchen, durch eine tatkräftige Pro⸗ pagierung der Autolinie, dieſe rentabler zu machen. Ueber das W Programm für den Mannheimer Tag machte das Schwetzinger Stadtoberhaupt folgende Ausführungen: Vorgeſehen ſind ehrenamtliche Füh⸗ rungen im Schloßpark für die Mannheimer Beſucher. Außer einem Promenadekonzert wird ein Mann⸗ heimer Volksfeſt in der„Wildnis“ und den Sälen des Schloßzirkels abgehalten. Vorgeſehen ſind ferner ein Doppelkonzert, Maſſenchöre, humoriſtiſche und ernſte Vorträge Mannheimer Künſtler, Tänze im Freien und in den Sälen und ein Geſellſchafts⸗ tanz im hiſtoriſchen Parkettſaal. Dazu kommen noch verſchiedene Darbietungen Mannheimer Vereine. Nachmittags zwiſchen 5 und 6 Uhr iſt die offizielle Begrüßungsfeier im Jagdſaal, wobei Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich⸗Mann⸗ Dr. heim und Bürgermeiſter Trautmann⸗ Schwetzingen Anſprachen halten. Abends iſt Schloß⸗ park⸗, Schloß⸗ und Moſcheebeleuchtung und großes Höhenfeuerwerk am See. Es ſei erwähnt, daß die märchenhaft ſchöne Moſcheebeleuchtung der hohen Koſten wegen innerhalb der letzten 50 Jahre nur ein⸗ mal durchgeführt werden konnte. In der Ausſprache wurde von den Mann⸗ heimer Preſſevertretern verſichert, daß die Mann⸗ heimer Preſſe den Mannheimer Tag in Schwetzingen ſehr gerne unterſtütze und der Veranſtaltung gutes Gelingen wünſche, andererſeits aber auch auf einen Gegenbeſuch der Schwetzinger in Mannheim 1 ch. Schwetzingen: Moſchee im Schloßgarten — die am 7. September märchenhaft illuminiert wird. Halb regneriſch, halb ſonnig Jetzt wären alſo die Hundstage wieder vor⸗ bei. Es waren Tage, daß man keinen Hund auf die Straße jagen mochte. Leute mit gutem Gedächtnis erinnern ſich auch daran, daß in dieſen Tagen ſieben Wochen ſeit dem Siebenſchläfertag verfloſſen ſind. Und daß es am Siebenſchläfertag geregnet hatte, alſo der Ruf des Siebenſchläfertages wieder einmal beſtätigt wurde. Auch der geſtrige Sonntag hat uns den Glauben an eine endgültige Beſſerung der Wit⸗ terung beinahe genommen. Am Vormittag ſah es aus, als ob es in Mannheim überhaupt nicht mehr zu regnen aufhören wollte. Der Geſprächsſtoff be⸗ faßt ſich faſt ausſchließlich mit dem Wetter:„Da haben uns die ſiebenmal geſcheiten Wetterpropheten wieder ſchön angeführt. Die ganze Sandhofener Kerwe wird verregnet. Die armen Garten⸗ und Aus⸗ flugslokal⸗Beſitzer, was die alles Schaden haben. Das hört heute nicht mehr auf!“ und ſo. Die Ge⸗ ſpräche wurden immer wäſſriger, ſo wäſſrig, daß man aus Verzweiflung ſchon nicht mehr wußte, was an⸗ fangen. Nach dem Mittageſſen, ſiehe da, auf einmal lugte die Sonne ſchüchtern durch die Wolken. Ein paar⸗ mal gab es noch kleine Duſchen, dann wars vorbei, Große Menſchenmengen ergoſſen ſich am Nachmittag auf den Straßen nach den Vororten. Zwar hing der Himmel noch voller grauer Wolken, aber ſie zogen höher und kleine Löcher ließen unwahrſcheinliche Bläue ahnen. Und auf den Kerwen war ein Rieſenbetrieb! Am Abend vergoldeten ſchräge Son⸗ nenſtrahlen die Neckarberge und die dämmernde Stadt. Vielleicht, vielleicht erfüllt ſich nun doch bald die neue Prophezeiung eines ſchönen, trockenen Herbſtüber ganges. Kleingartenbau-Ausſtellung Der Kleingartenverein e. V. Mann⸗ heim⸗ Waldhof iſt zwar nicht ſehr groß, aber rührig und regſam. 95 Mitglieder ſind es, die in un⸗ ermüdlicher Arbeit und aus Liebe zur Scholle Vor⸗ bildliches leiſten. Der Verein hat einen erheblichen Teil ſeiner Gärten damals, als bei der Fabrik Bopp u. Reuther die Kleinſtwohnungen gebaut wurden, eingebüßt. Es ging damals drunter und drüber und ſogar der Vorſtand trat zurück. Rührige Männer taten ſich aber wieder zuſammen und ließen den Verein, deſſen Gärten heute außerordentlich weit zerſtreut ſind, neu aufleben. Kaum ſind darüber zwei Jahre vergangen, machen die Waldhofer Klein⸗ gärtner ſchon von ſich reden. Sie haben am Samstag und Sonntag eine Ausſtellung veranſtaltet, ver⸗ bunden mit einem Sommerfeſt, die ſich ſehen laſſen kann. 45 Teilnehmer— ein Teil mußte infolge Ge⸗ ländemangel zurücktreten— haben ihre Garten⸗ erzeugniſſe zur Schau geſtellt. Und was es da alles zu bewundern gibt: Blumen aller Arten in herr⸗ lichen Farben und mit entzückenden Namen wie Aureola, Herbſtkönigin, die Schönſte im Land, Kalif und ſo fort, Karotten, Rieſenköpfe von Weißkraut, rote Rüben, große Gurken, Wirſing, ſchmackhafte Pfirſiche, Stachelbeeren, kurz, alle Erzeugniſſe des Gartens ſind vorhanden, von allem nur das edelſte und beſte. Man kann dieſer reichhaltigen und ſeltenen Ausſtellung die Anerkennung nicht verſagen. Kurz vor 12 Uhr begrüßte der Vorſitzende des Vereins, Herr Moſer, die anweſenden Mitglieder, Freunde und Intereſſenten des Kleingartenbaues. Er ſagte, daß es eine ſchwere Aufgabe geweſen iſt und daß viel Arbeit aufgewendet werden mußte, bis es ſo weit war und daß die Kleingärtner an ihren Zielen mutig weiterarbeiten werden, aber die Stadt müſſe ſie auch einmal ein bißchen unterſtützen. Vor⸗ ſitzender Kaufmann vom Ortsverband der Klein⸗ gartenvereine Mannheim gab ſeiner Freude Aus⸗ druck, daß die kleine und tüchtige Schar der Wald⸗ hofer Kleingärtner dieſe Ausſtellung zuwege brachte. Auch die Brudervereine beglückwünſchten den Kleingartenverein Waldhof zu dieſem Werk. Muſi⸗ kaliſche und geſangliche Darbietungen umrahmten das mit der Ausſtellung verbundene, ſtimmungsvoll verlaufene Sommerfeſt. Selbſtſchutz gegen Kinderlähmung Vom Reichsausſchuß für hygientſche Volksbelehrung wird geſchrieben: a Nachrichten von gehäuftem Auftreten der ſpina⸗ len Kinderlähmung erſt im Elſaß, dann im Saar⸗ gebiet, in Baden und in der Pfalz haben in weiten Kreiſen der Bevölkerung eine gewiſſe Beunruhi⸗ gung und die Befürchtung wachgerufen, die Krank⸗ heit könne auf ganz Deutſchland übergreifen. Zu ſolcher Angſt liegt glücklicherweiſe kein zwingender Anlaß vor. Bei der ſpinalen lepidemiſchen) Kinderlähmung handelt es ſich um eine Infektionskrankheit, die ähn⸗ lich wie Typhus und Ruhr faſt alljährlich im Spät⸗ ſommer oder Frühherbſt in mehr oder minder großer Zahl aufzutreten pflegt. Das Leiden befällt vorwiegend Kinder im erſten bis vierten Lebens⸗ jahre, verſchont aber gelegentlich auch höhere Alters⸗ klaſſen und Erwachſene nicht ganz. Unbeſtimmte Erkältungserſcheinungen, wie Fieber, leichte Be⸗ nommenheit, Huſten, Schnupfen oder Darmkatarrh, leiten die ſpinale Kinderlähmung ein. Nach einigen Tagen, in denen bei den Kranken das ſtarke Schwit⸗ zen auffällt, bilden ſich in manchen Fällen jene ch a⸗ rakteriſtiſchen Lähmungen an Armen, Beinen, Rumpf und Schultern, die der Krankheit den Namen gegeben haben. In der Re⸗ gel pflegen dieſe Lähmungen jedoch ſchon nach weni⸗ gen Tagen zurückzugehen. Wir wiſſen, daß ſich der bisher noch nicht ſicher erkannte Erreger der Kinderlähmung im Naſen⸗ ſchleim, im Auswurf, im Harn und im Darminhalt findet und von hier aus ſchließlich ſeinen Weg ins Rückenmark nimmt, wo er einen ſo folgenſchweren Entzündungsprozeß hervorrufen kann. Unſer eig e⸗ ner Selbſtſchutz, muß ſelbſtverſtändlich damit beginnen, daß man beim Auftreten irgendwie ver⸗ dächtiger Krankheitserſcheinungen ſofort den Arzt ruft und vor allem niemals Krankheitsfälle zu ver⸗ heimlichen ſucht. Da die Krankheit durch Huſten, Nieſen, Räuſpern und durch Harn⸗ und Stuhlent⸗ leerungen übertragen wird, ſo vermeide man, was man überhaupt immer tun ſoll, ſich an huſten und annieſen zu laſſen und andere anzuhuſten und anzunieſen. Jerner unterlaſſe man jede un⸗ nötige Berührung mit Kranken, vor allem durch Küſſen. Man benutze nur eigene Hand⸗ und Taſchentücher und halte alle Gebrauchsgeſchirre des Kranken ſtreng abgeſondert. Häufiges Hände⸗ waſchen, Schutz der Speiſen vor Fliegen und Ver⸗ nichtung der Fliegen wo und wie auch immer mög⸗ lich, ſind weitere weſentliche Schutzmaßregeln. Zur Verhütung der Krankheit ſelbſt müſſen Publäkum Arzt und Behörde in verſtänd⸗ nisvoellr Zuſammenarbeit mitwirken. Achtung, aber keine übertriebene Angſt vor der ſpinalen Kinder⸗ lähmung! * * Eröffnung des Spielplatzes in der Schwetzinger⸗ ſtadt. Am morgigen Dienstag nachmittags 4 Uhr wird der Kinderſpielplatz in der Schwetzinger⸗ ſtadt der Oeffentlichkeit übergeben. Die Stadt wird eine kleine Einweihungsfeier veranſtalten, wobei die Kinder der umliegenden Straßen zu Kakao und Gebäck eingeladen werden. * Kirchweihſonntag. Am geſtrigen Sonntag war Kirchweihfeſt in Neckarau, Ilvesheim und Sandhofen, wozu ſich viele Geſchäftsleute, Gäſte und Tanzluſtige eingefunden hatten. * Ausflugsverkehr. Der Zugverkehr von und nach der Stadt war am geſtrigen Sonntag ſchwach. Das Strandbad wurde ſchätzungsweiſe von 2000 bis 2500 Perſonen, meiſt Spaziergänger und Ausflügler, aufgeſucht. Nur 300 Fahrräder ſind eingeſtellt wor⸗ den. Im Waſſer tummelten ſich die üblichen Waſſer⸗ ratten. Paddelboote ſah man im Neckar und Rhein in ziemlich großer Anzahl. 800 Jahre Stift Neuburg * Heidelberg, 24. Auguſt. Die Abtei Neuburg bei Heidelberg feierte heute ihr 800 fähriges Beſtehen. Viele und hochangeſehene Gäſte erſchie⸗ nen, ſo der Biſchof von Freiburg und der Erzabt von Beuron. Nachbargebiete Schwerer Schiffszuſammenſtoß auf dem Rhein * Bingen, 24. Auguſt. Ein folgenſchwerer Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen zwei Paſſagierdamp⸗ fern ereignete ſich am Samstag nachmittag gegen 6 Uhr auf dem Mittelrhein in der Nähe von Bingen. Der Schraubendampfer„Schürmann“ war in einer Entfernung von 50 Meter vor dem Paſſagier⸗ dampfer„Glückauf“, der im Begriff war zu wen⸗ den. Die Steuerung des„Schürmann“ funktionierte jedoch nicht, und der Dampfer fuhr in die Flanke der „Glückauf“, der ſich in voller Fahrt befand. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß die Spitze des Schraubendampfers„Schürmann“ die Schiffs⸗ wand zertrümmerte und die Küche des „Glückauf“ vollſtändig zerſtörte. Die„Glückauf“ war mit Ausflüglern dicht beſetzt. Unter den 600 Paſſagieren entſtand eine furchtbare Panik. Durch herumfliegende Trümmerſtücke wurden vier Perſonen ſchwer verletzt, 30 Perſonen erlitten leichte Ver⸗ letzungen. Zahlreiche Paſſagiere wurden von einem Nervenchock befallen und konnten nur mit Mühe von der Beſszung abgehniten werden, ins Waſſer zu ſprlugen. Dem Kapitän des beſchädigten Perſonendampfers gelang es, das Schiff ans Ufer zu bringen, wo es ſofort verankert wurde. Der Vorfall wurde am Lande glücklicherweiſe ſofort bemerkt. Rheinſchiffer und Privatperſonen eilten mit zahlreichen Booten zur Hilfe end brachten die Paſſagiere ans Land. Unterſuchung iſt eingeleitet. Aushebung einer Falſchmünzerwerkſtatt * Frankfurt a.., 23. Auguſt. In den letzten Monaten wurden in Frankfurt a. M. und Umgebung ſehr geſchickt gefälſchte Fünfmarkſtücke in den Verkehr gebracht. Die Kriminalpolizei Stuttgart hat nun einen gewiſſen Karl Böſe und einen Jak. Bender aus Frankfurt⸗Höchſt bei der Ausgabe von Falſchgeld feſtgenommen. Der dritte Begleiter, ein Maſchinentechniker Adolf Engelhardt aus Höchſt am Main konnte im Kraftwagen flüchten. Die ſofort aufgenommene Unterſuchung führte auch zur Feſt⸗ nahme Engelhardts. Die in verſchiedenen Wohnun⸗ gen und Orten vorgenommenen Durchſuchungen er⸗ brachten ein überraſchendes Ergebnis. Das geſamte Material, darunter eine etwa 20 Zentner ſchwere Stanze, mehrere Pakete ausgeſtanzter Plättchen und eine Aktenmappe mit fertigen Falſifikaten wur⸗ den gefunden. Die polizeilichen Nachforſchungen ſind noch im Gange. * sw. Mainz, 21. Auguſt. Zwiſchen dem 30jährigen Bäcker A. Nikolay von hier und ſeiner in Wiesbaden von ihm getrennt lebenden Frau kam es in Wies⸗ baden zu einer heftigen Auseinanderſetzung, in deren Verlauf N. ſeiner Frau mit einem feſtſtehenden Meſſer einen Stich in die Bruſt verſetzte. Der Stich ging dicht unterhalb des Herzens. Die Schwerverletzte kam ins Krankenhaus in Wiesbaden. ———— Aus Rund funk⸗Programmen Montag, 25. Auguſt .30: Köln: Kurkonzert von Bad Salzuflen. .00: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Orb. 15.30: Stuttgart: Blumenſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert, 10.25: München: Liederſtunde. 17.00: München: Kinderbaſtelſtunde, anſchl. Konzert. 18.05 u. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 19.00: München: Hörbericht: Arbeit. f Ka⸗ 19.30: ef ür 20.00: von Funkausſtellungz g, Stockholm: Konzert; ö n: in der Muſik; München: Zitherkonzert; on 1: Sinfoniekonzert; Wien: Fröhliche Zürich: Violinkonzert. wii tz,: Violinkonzert. a Frank⸗ De N * tn: Sch S 8 E 8 20.15: 20.30: * 3 2 S 5 mburger Komponiſten⸗Abend: Oslo: Konzertz en: Sinfoniekonzert. Mailand, Tu⸗ kareſt: Geſangskonzert; n: Oper„Iris“. ünchen: Bayeriſche Dialektgedichte; Bu da⸗ heſt: Klavierkonzert; Kaſchau, Kattowitz, 2 Preßburg, Rom, Warſchau: Kon⸗ zert. Frankfurt, Stuttgort: Reportage von der Pane Rothenfels; Mü n chen: Konzert⸗ unde. Frankfurt, Stuttgart: Nietzſche⸗Gedenk⸗ feier; München: Autorenſtunde; Lon don 1, 2 Tanzmuſtk; Stockholm: Unterhaltungskonzert. Kattowitz, Warſchau, London 3: Tanz⸗ nuſik. Budapeſt: Zigeunermuſik. München: Kammermuſik. Bemerkenswerte Peranſtaltungen der Rundſunkwoche Frankfurt und Stuttgart bringen am Mon⸗ tag um 20.30 Uhr wieder einen Zeitbericht heraus: Zwangsarbeitsdebatte in Genf. Um 21.00 Uhr findet eine Reportage von der FJugendburg Rothenfels am Main ſtatt, die ebenfalls über Frankfurt und Stultgart 9 7 Eine Gedenkfeier anläßlich des 30. Todestages von ietzſche veronſtaltet Breslau um 21.20 Uhr und Frankfurt— Stuttgart um 22.00 Uhr. Am Dienstag ſpricht um 19.05 Uhr in Man n⸗ heim über Frankfurt und Stuttgart: Friedr. Baſer, Heidelberg über„Muſikdilettanten und ihre Be⸗ deutung zur Hebung der Muſikpflege“. Dem Gedächtnis von Siegfried Wagwer iſt ein Konzert gewidmet das die Sender Frankfurt und Stuttgart am Mittwoch um 21.80 Uhr veranſtal⸗ ten. Wien ſetzt um 21.20 Uhr den Zyklus„Die Vir⸗ linſonaten Mozarts“ mit der B⸗dur und C⸗dur Sonate fort. Stuttgart verſucht am Donnerstag um 13.48 Uhr aus einem Filmtheater eine Reportage über den Tonfilm„Weſtfront 1914“. Um 18.05 Uhr findet in Frankfurt die Verleihung des diesjährigen Goethe⸗ 8 20.45: 21.00: 2c 2 i 8 21.10: 22.00: .00: 23.15: 90.30: preiſes ſtatt. Nach einer Anſprache von Dr. Alfons Paquet wird der Preisträger, der bekannte Forſcher Sigmund Freud einen Vortrag halten. Freitag um 16.10 Uhr wird von Frankfurk Am und Stuttgart das Rennen in Baden⸗Boden⸗ ffezheim übertragen: Der große Preis von Baden. nläßlich der Tagung der deutſchen Volksgruppen in Europa zu Stuttgart bringen um 19.00 Uhr ſämtliche deutſche Sender, mit Ausnahme von Köln, die Re⸗ den einiger bedeutender Deutſchtumführer. Köln und Wien übertragen ebenfalls um 19.00 Uhr aus Salz ⸗ burg die Aufführung der Oper„Don Juan“ unter Leitung von Franz Schalk. Frankfurt und München bringen am Samstag um 17.45 Uhr aus dem Nürnberger Stadion vom Europa⸗ Waſſerballturnier das Länderſpiel Deutſchland— England. Um 20.00 Uhr findet in Salzburg ein Orcheſterkonzert ſtatt, das von Frankfurt und Stuttgart über⸗ tragen wird. Ausführende ſind die Wiener Philhar⸗ moniker unter Leitung von Bruwo Walter. 5 —. 4 4 f . 5 15 5 1 Morgen⸗Ausgabe Montag 25. 8 1930 Der Kampf um die Punkte hat begonnen S. B. Maldhof-Sy. Bg. Mundenheim:2(:2) Nicht viel hätte gefehlt, und die erſte kleine Senſation würe auf dem Platz des Rheinmeiſters fertig geweſen, und dabei muß man noch zugeben, daß Mundenheim durch die frühzeitige Verletzung von Deuſchel, die eine fühlbare Umſtellung nach ſich zog, in der Spielkraft ganz weſentlich gehandikapt war. Deuſchel war zwei Drittel der Spielzeit faſt nur Statiſt. Waldhof war nicht ſchlechter, als es bei der improviſierten Aufſtellung des Tortrios: Morlock Maus—Haber, eben ſein konnte. Dem geſtern klar por Augen geführten Syſtem, bzw. der Taktik Mundenheims lam das noch nicht zuſammengeſpielte Schlußdreieck der Waldhöfer entgegen. Es wurde ja ſchon bereits darauf hingewieſen, daß Verteidigung und Läuferreihe noch weſentliche Schwächen aufweiſen und erſt mit ihrer Be⸗ hebung wird Waldhof wieder intakt ſein. Es ſteht kaum im Zweifel, daß Mundenheim mit unverletzten Spielern dieſen reinen— Punktekampf gewonnen hätte. Der Grundgedanke der Spielanlage Mundenheims iſt einfach, aber gerade darum für nicht gewitzigte Mannſchaften ſehr gefährlich. Attacken, namentlich vom rechten Flügel Seidl Gürſter vorgetragen, ein Durchreißerſturm von rechts bis links mit friſch gewagtem, geſundem Schuß aus jeder Lage. Eine gut deckende und zuſpielende Läuferreihe, eine ſtand⸗ feſte Verteidigung. Mundenheim ſetzt mit koloſſalem Elan ein und zielt auf Führung. Gelingt dieſe der Mannſchaft gar mit zwei Toren wie geſtern, dann folgt die zweite Lage der Taktik— maſſterte Verteidigung mit Lauer⸗ ſtellung einzelner Stürmer, jederzeit zum Durchbruch be⸗ reit. Geſtern ſah man eklatant, daß ein einmal führendes Mundenheim kaum einzuhylen, geſchweige denn zu ſchla⸗ gen iſt. Eine konſequente Deviſe im Führungsſtadium iſt: „Ball weg“. Waldhof mußte es durchkoſten, was dieſes geſchloſſene Abwehr⸗ und Störungsſyſtem in ſolcher Lage bedeutet. Zum Sammeln kam Waldhof überhaupt nicht mehr, und wenn Brezing in der letzten halben Minute der nachgeholten Spielzeit nicht wie ein Luchs eine Situation nützend das Leder über die Gegner und eigene Leute hinweg ſteil und überraſchend unter die Latte gejagt hätte, wären die zwei Punkte verloren geweſen. Die Mann⸗ ſchaft Mundenheims hat unbeugſamen Kampfeiſer und wenn die Elf komplett und unverletzt beieinander iſt, dürfte ſie, vorerſt wenigſtens, jedem Verein ſehr ſchwer zu ſchaffen machen. Dabei war der ausgezeichnete Flügel Seibl⸗Gürſter durch eine Umſtellung auseinandergeriſſen worden und konnte Seidl ſpäter dann eher abgedeckt wer⸗ den. Jedenfalls bedeutet das Mundenheimer Debüt auf dem Waldhof einen nicht kleinen Schreckſchuß. Waldhof iſt vor allem im Tortrio noch nicht fertig. Morlock zeigte anfangs ſtarke Unſicherheit und Maus, im Abſchlag ſchon ganz weſentlich beſſer geworden, iſt im An⸗ greiſen und in der Ballabnahme, wenn allein ſtehend, ebenfalls noch nicht ſicher und wendig. genug. Es ſah durch ſein Verſagen in dieſem Sinne manchmal ganz brenzlich aus. Haber iſt kein ausgeſprochener Verteidiger und hält das Duett auch keine genügende Staffelung. Gleichzeitiges Ueberſpieltſein iſt die häufige Folge. In der Läuferreihe vermochte Weidinger ſeinen Flügel nicht genügend zu halten. Seine Stützung des eigenen Flü⸗ gels iſt gut. Model konnte beſſer abſchneiden als er, aber die Hauptarbeit leiſtete in der Mittelreihe Brezing, der ſchließlich dann auch den Ausſchlag für den Gewinn des einen Punktes gab. Im Sturm hielt Raßmus nicht Platz und manches Zuſpiel verpuffte, auch war er gegen die robuſte Deckung und Verteidigung zu ſchwach. Später, als er auf den linken Läuferpoſten ging, hielt er den nun ohne Gürſter ſtehenden Seidl glänzend und war im Schlußſpielabſchnitt neben Brezing der ruhigſte und beſte bis nahezu an die Eckfahne fand den Gegner ſtets in Stel⸗ lung, Es fehlte das wechſelvolle, ſchnelle und überraſchende Spiel. Allerdings iſt Pennig nicht mehr der Partner wie einſt. Das Freiſpielen fehlt merklich. Brückl hat bei dem konzentrierten Deckungsſpiel Mundenheims nicht viel von feinen Zügen zeigen können und auch der Schuß war aus demſelhen Grunde meiſt überhaſtet und unſicher. Ofer ſchlug ſich nach Kräften in dem Wirrwarr, zeigt aber immer wieder, daß auch ihm der ſichere Torſchuß abgeht. Nach dem zweiten Tor war die Mannſchaft ganz aus dem Kon⸗ zept. Der Gegner brachte das Waldhofſpiel ganz ausein⸗ ander. Eine gewiſſe notwendige Härte iſt der Mannſchaft anſcheinend nun zugeeignet worden, doch mitunter etwas des Guten zuviel. Alles in allem iſt der Rheinmeiſter mit der derzeitigen Aufſtellung noch nicht auf ſeinem eigent⸗ lichen Stand. Das Fehlen des verletzten Rihm wirkt ſich ſtark aus. Ob Weidinger in der Verteidigung nicht nützlich wäre? Haber auf ſeinem alten Poſten beſſer? Eventuell auch Schäfer noch heranzuziehen? Die Zeit der Proben iſt allerdings ziemlich vorbei. Waldoͤhof ſteht zu Anſaug mit Rückenwind und ſtelli Maus ſofort einen weit gediehenen Durchſtoß Seidls ab. Brückl köpft auf der andern Seite daneben. Flankenball Raßmus lenkt Brückl ſchwach, aber plaziert ein, doch Dick kann auf der Torlinie noch ſtoppen. Maus zeigt rieſige Abſchläge, unter anderm fängt Dick im Tor einen Feru⸗ ball von ihm. Dann rettet Haber vor Bertram im letzten Moment. Scharfen Seitenſchuß des durchgelaufenen Seidl fauſtet Morlock. Einen ſchön geſchoſſenen Ball Pennigs drückt Dick über die Latte, aber dann landet ein über⸗ raſchender Langſchuß von Tiator in der rechten unteren Ecke, 01. Nun muß Deuſchel infolge Zuſammenpralls mit Brückl verletzt ausſcheiden, aber bezeichnenderweiſe gelingt es Mundenheim, mit 10 Mann durch einen tadel⸗ loſen Schuß Seidl auf Vorlage Gürſter 012 zu treiben. Gleichzeitiges Angreifen der Waloͤhofverteidigung unter unſicherem Herausgehen Morlocks hilft zu dieſem ſchwer⸗ wiegenden Erfolg. Wohl ergänzt ſich Mundenheim wieber, doch Deuſchel wirkt eher hemmend als nützlich, und iſt es ein Rätſel, daß er den Mittelläuferpoſten einnimmt. End⸗ lich führt ein aus dem Lauf geſchoſſener Ball von Walz, den Dick nur kurz abſchlägt, durch einen Nachſchuß Pennigs zum:2. Pauſe. Nach Seitenwechſel hat Mundenheim Gürſter auf dem Mittelläuferpoſten und Deuſchel im Sturm, wo er auch nichts ausrichten kann, dagegen iſt die rechte Sturmſeite geſchwächt. Weidinger und Raßmus wechſeln bei Waldhof ebenfalls und glänzt Raßmus nun in der Läuferreihe durch ruhiges und gewandtes Spiel. Brückl und Ofer verſchießen in Tornähe kopflos und die immer mehr maſſierte Verteidigung Mundenheims— es ſtehen mitunter nur ein oder zwei Männer vorne— bringt mit dem entſchloſſenen Ballwegſchlagen Waldhof ganz aus der Faſſon. Man gibt für Waldhof, das nun häufig drängt, bereits das Spiel ſchon ſicher verloren, als in der letzten Minute der nachgeſpielten Zeit es Brezing mit ſcharſem, entſchloſſenem Schuß unter die Latte gelingt, den einen Punkt noch zu retten. Dem Verlauf nach das :2 der richtige Ausgang.— Leider konnte Maul ⸗ Werden(Saar) in der Spielleitung durchaus nicht ge⸗ nügen. Viel zu nervös gegen Ende und auch nicht regel⸗ feſt. Nicht einmal bei Einwürfen. Für ſolche Spiele iſt Herr Maul beſtimmt noch nicht reif. Zu erwähnen noch das ernente Nachfüllen des Waldhofſpielfeldes, das nun mit der Zeit wohl einen annehmbaren Spieluntergrund abgeben wird. Waldhof: Morlock; Maus, Haber; Model, Brezing, Weidinger; Raßmus, Ofer, Brückl, Pen⸗ nig, Walz. Mundenheim: Dick; Deuſchel, Oſter; Mann. Walz ließ vielfach die Flanken aus dem Lauf ver⸗ miſſen; ſein vieles Viſieren und konſequentes Vorſpielen Sp. Beg. Sandhofen-.f. N. Mannheim:1(:1) Nach dem wenig überzeugenden Abſchneiden in den letzten Privatſpielen hatte man der Spogg. Sandhofen für ihr Spiel gegen den..R. keine große Chance ein⸗ räumt, zumal man angenommen hatte, daß ſich Sand⸗ hofen dem Gegner mit Erſatz ſtellen würde. Demgegen⸗ über erſchien Sandhofen mit dem wieder geneſenen Müller komplett und lieferte ein ſehr großes Spiel. In allen Reihen ſah man ein gutes Zuſammenarbeiten, das in einem Rieſeneiſer ſämtlicher Spieler den Höhepunkt er⸗ reichte. Ganz überragend ſpielte vor allem der Mittel⸗ läufer Bayer, der wohl für den Pf. das größte Hinder⸗ nis geweſen ſein dürfte. Nächſt ihm verdienen ſeine Ne⸗ benleute Wehe und Müller lobende Erwähnung. Das Ver⸗ tetdigerpgar war gleichfalls ausgezeichnet in Fahrt und lediglich Wittemonn 1 im Tor zeigte ſich in der 1. Hälfte etwas unſicher. Nach der Pauſe war er aber ſeiner Auf⸗ gabe gewachſen. Ueber den Sturm kann man heute noch kein abſchließendes Urteil bilden, umſoweniger, als der Angriff nur mit 4 Mann ſpielen konnte. Der Halblinke Dörr mußte in der 30. Minute wegen Faulſpiels auf Ge⸗ heiß des Schiedsrichters vorzeitig abtreten. Wenn ſich V. f. L. Netkarau- 1908 Noch bei der Pauſe hätte keiner der 1500 Zuſchauer auch nur im entfernteſten an einen Punktverluſt der Neckar⸗ auer gedacht. Dieſe hatten bis dahin das weit beſſere Spiel gezeigt und ſahen wie die ſicheren Sieger aus, als auch ſchon ein kurzes Nachlaſſen genügte, um den Gäſten eine leichte Ueberlegenheit zu ermöglichen, die dieſe ſehr ſchnell innerhalb von 5 Minuten zu zwei Erfolgen und damit zum Ausgleich prompt ausnützten und ſich durch dieſe Treffer ermutigt in eine immer beſſere Form hinein⸗ ſpielten. So lag ſogar eine Zeitlang ein Steg der Gäſte naß, bis donn Neckarau doch wieder das Spiel an ſich riß und gegen Ende klar überlegen wurde, ohne aber die jetzt verſtärkte Verteidigung der Gäſte noch einmol ſchla⸗ gen zu können. Dieſes Treffen war eben einmal wieder ein typiſcher Beweis für die ungezählten Möglichkeiten, die gerade ein Fußballſpiel in ſich birgt, und ſo ließ denn dieſer Kampf, vor allem in ſeiner Schlußphaſe, an Span⸗ nung gewiß nichts zu wünſchen übrig und entſchädigte dafür die zahlreichen Intereſſenten für die zumeiſt nicht Überragenden Leiſtungen beider Mannſchaften. Lindenhof hot in dieſem Jahr keinen leichten Stand, denn ſo gute Leute, wie Zepp, Aſſer, Frank und Ziegler, ſind ſo leicht nicht vollwertig zu erſetzen und der neu hin⸗ zugekommene Winkler⸗Biernheim wird erſt Anfang Sep⸗ tember ſpielberechtigt ſein. Den Mangel an vollwertigen Erſatzkräften merkte man allzulonge, denn die Gäſte konn⸗ ten ſich, abſolut nicht zuſgmmenfinden und zeigten ein vollkommen zuſammenhangloſes Spiel, Ganz ausgezeichnet war lediglich Pabſt im Tor, nach anfänglicher Unſicherheit nuch die beid erteidiger, während die Läuferreihe nur während der erſten 20 Minuten der zweiten Halbzeit gute Leiſtungen bot und vor der Pauſe reichlich ſchwach war. Im Angriff war der Mittelſtürmer äußerſt unbeholfen und ſchwerfällig, ſo daß der Konnex mit den beiden Flügeln nur ſelten zuſtande kam. weitaus beſte Teil der Fünferreihe war der linke Flügel mit Theobald und Teu⸗ fel 1, die ſich beide vortrefflich verſtanden, Der Hick, Butſch, Dillenburg; Seidl, Gürſter, Tiator, Minrath, Bertram. 5 Wittemann 2 im Sturm als das richtige Führertalent eingeſpielt hat, dürften größere Erfolge nicht ausbleiben. Per VfR. erreichte nicht die Form des Vorſonntages, was zum Teil auf die Umbeſetzung des Angriffs zurück⸗ zuführen war. Küſtner, der auf dem Poſten von Horn fungierte, bedeutete keinesfalls eine Verbeſſerung. Hier hätte der in der Läuferreihe tätige Gerlinger entſchieden mehr erreicht. Die Verteidigung zeigte hauptſächlich gegen Schluß eine oft ſehr durchſichtige Abwehr, die in den letzten Minuten für Sandhofen noch manche Siegeschance ergab. Alles in Allem kann man ſagen, daß das Spiel, dem etwa 2000 Zuſchauer anwohnten, mit wenigen Aus⸗ nahmen fair verlief und daß ein guter, wenn auch nicht vollkommener Fußball geboten wurde. Eine Fülle ſpan⸗ nender Kampfmomente wußte den Beſchauer für den Aus⸗ ſall von Torerfolgen zu entſchädigen. Das Tor für Sand⸗ hofen erzielte Barth kurz nach der Pauſe, während Rohr vor dem Wechſel der Schütze des...⸗Treffers war. Als Schiedsrichter amtierte Lorenz Karlsruhe, der nicht gefallen konnte. Ch. Mannheim:2(:0) Auch Neckarous Mannſchaft merkte man allzu deutlich die großen Veränderungen an, die hier in der Beſetzung gegenüber dem Vorjahre vorgenommen wurden. Noch ſteht die Abwehr in alter Beſetzung und in alter Güte. Aber vor allem in der Läuferreihe ſieht es recht traurig aus. Das Verſtändnis iſt durchaus ſchwach, das Zuſpiel bei ſaſt allen ungenügend. Im Sturm überragt immer noch Zeilfelder ſeine Nobenleute, doch erfreute er ſich wiederum ſchärſſter Bewachung und iſt doch nicht mehr ganz der Durchbrenner von ehedem. Sein Tor war allerdings wie⸗ der eine famoſe Leiſtung, die wieder einmal näher die große Routine und Geiſtesgegenwart dieſes Neckarauers Goalgetters demonſtrierte. Den übrigen jungen Leuten des Angriffs fehlt neben der Reife vor allem auch noch duß nötige Selbſtvertrauen. Manch ausſichtsreiche Chance wurde ſo im Uebereifer ausgelaſſen. Der Spielbeginn iſt für die Platzherren recht verhei⸗ ßungsvoll. Sie konnten ſofort zu mehreren recht netten Angrifſen kommen und bereits in der 5. Minute durch den Mittelſtürmer, der über den hergusgelauſenen Gäſte⸗ torwart hinweg den Ball ins Tor hebt, in Führung gehen. Auch für die Folge iſt Neckarau klar im Vorteil. Aber erſt die 83. Minute bringt durch den Rechtsaußen auf Flanke von links den zweiten Erfolg. Bei weiterer Ueber⸗ legenheit der Platzherren können dieſe aber lediglich ihr Eckballverhältnis auf:1 erhöhen. Nach dem Wechfel zei⸗ gen die Gäſte verbeſſertes Können. Als Striehl verletzt gusſcheidet, wird Lindenhof leicht überlegen und Teufel 1, ſowie der Mittelſtürmer nützen innerhalb von 5 Minuten zwei glänzende Chancen zu zwei Prachterfolgen aus. Ver⸗ gebens ſucht Neckarau im Ensſpurt doch noch zum Sieg zu kommen. Vergebens. Pabſt iſt in ganz hervorragender Form und rettet wiederholt ganz bravourbs, das übrige erledigt die Verteidigung, wenn auch nur auf Koſten von weiteren 7 Ecken. Aber auch die Gäſte hatten noch eine FJ. G. ce ee Ludwigshafen Nicht weniger als fünſviertel Stunden benötigte die Elf des FC. Phönix Ludwigshafen, um gegen den Liga⸗ neuling zu Erfolgen zu kommen. Dies gelang dann auch, allerdings nicht durch einen Mann der Stürmerreihe, ſon⸗ dern durch den Verteidiger Schmoll, der, als es vorne nicht zum Klappen kommen wollte, in den Sturm ging und dieſem mehr Durchſchlagskraft gab. Sonſt war die An⸗ griffsreihe mehr als harmlos und konnte bei dem wirklich tapfer wehrenden Gegner zu keinen Toren kommen. Schmoll mußte oͤreimal erfolgreich ſein, um den Sieg und damit die erſten Punkte zu retten. Ohne ihn— wer weiß...? Der Neuling zeigte nichts, was wirklich Be⸗ zirksligareif geweſen wäre. Angenehm fiel allein der Eifer auf, mit der die Elf zu Erfolgen zu kommen ver⸗ ſuchte und ſich dem anſtürmenden Gegner entgegenſtemmte. Mit Geſchick und Verbiſſenheit hielt man lange Zeit ſein Tor rein und hatte ſelbſt einige günſtige Ehancen, die ober bei einer unglaublichen Schußunſicherheit ausgelaſſen wurden. Der Elf fehlt das Syſtem und das Gefühl für eine ausgeprägte Ballbehondlung. Man ſah reichlich Fehl⸗ ſchläge der Läuſerreihe und des Sturmes. Lernt die Elf aus den erſten Spielen, ſo wird ſie aber bei ihrem großen Eifer nicht zu unterſchätzen ſein. Auf alle Fälle hat es das Kirchheimer Gelände auf ſich. Phönix zeigte eine unverſtändlich ſchwache Leiſtung und brauchte ziemlich lange, bis ſich die Mannſchaft einiger⸗ maßen gefunden hatte. Nachdem der Gegner abgekämpft war, kam man wohl zu einer klaren Feldüberlegenheit, bei einem ſolch ſchwachen Sturm kann man aber trotz guter Chancen zu keinen Toren kommen. Die Angriffsreihe war aber auch ſo ſchwach und unentſchloſſen im Schießen, daß wirklich nichts Produktives erzielt werden konnte. In der Läuferreihe muß Gußner entſchieden ſchneller werden, auf die Mithilfe der Außenläufer kann er ſich bei einem ſtärkeren Gegner nicht verlaſſen. Hahn wor hier wieder der Eifrigſte. Die Verteidigung mit Schmoll⸗Weber hielt den ungeſtümen Angriſſen des Neulings Stand. Oden⸗ wälder im Tor war jeder Lage gewachſen und bewies ſein ſicheres Können. Die erſte Halbzeit brachte zunächſt einige flotte An⸗ griffe der Kirchheimer. Waren dieſe auch nicht gerade ſyſtemvoll aufgebaut, ſo bewieſen ſie doch bei der Schnellig⸗ keit und der Durchbruchsart ihre Gefährlichkeit. Erſt nach 20 Minuten findet ſich Phönix mit den Platzverhältniſſen beſſer zurecht, kommt durch die techniſche Ueberlegenheit in Vorteil, ohne aber bei dem zu weichen, unentſchloſ⸗ ſenen Spiel des Sturmes zu Erfolgen zu kommen. Nach dem Wechſel zeigt ſich zunächſt das gleiche Bild. Phöniz bleibt im Feldſpiel überlegen, kann aber die eifrigen Kirchheimer, die immer wieder durch ihre Schnelligkeit Gefahrmomente beſeitigen, nicht bezwingen. Erſt als Schmoll in den Sturm ging, gewann dieſer an Durch⸗ ſchlagskraft. Hörnle konnte dieſem einige gute Flanken ſervieren, die Schmoll auch prompt zu Toren verwandelte. In der 33., 36. und 42. Minute war es dieſer, der dem ſonſt hervorragend wehrenden Torwart dreimal das Nach⸗ ſehen gab. Bywg. = zuppe Saar Boruſſia Neunkirchen— SFr. Saarbrücken:0(:0) Boruſſia erſcheint mit einem pöbllig umgruppierten Sturm, der ſich vortrefflich bewährte, ſodaß dieſer:0⸗Sieg vollauf verdient iſt. Bei Saarbrücken konnte nur das Ver⸗ teidigungstrio einigermaßen gefallen, alles andere war nur mäßiger Durchſchnitt. Man ſpielte zu zuſammenhangslos, ſodaß den Boruſſen der Sieg verhältnismäßig leicht gemacht wurde. Die Tore reſultieren aus Schüſſen von Koch(2) und Lutzenberger(). Dr. Götzel⸗Mannheim leitete zu kleinlich, um ganz gefallen zu können. Saar 05 Saarbrücken— JK. Pirmaſens:2(:1) Vor 2000 Zuſchauern zeigte ſich der Saarmeiſter FK. Pirmaſens in einer recht guten Verfaſſung. Es gelang ihm ledoch nur, ein Unentſchieden herauszuſpielen. Er rettete daher nur einen Punkt. Dies bedeutet jedoch immerhin einen Pirmaſenſer Erfolg, da ſchon zu Spielbeginn ein Mann verletzt ausſcheiden mußte. Bei Saar ß gefiel vor allem die Geſchloſſenheit der geſamten Mannſchaft, die ein ſehr flottes Kombinationsſpiel vorführte. Pirmaſens ging bereits in der zweiten Minute durch Hergert in Führung. Nach 12 Minuten fiel durch den I K⸗Halbrechten der Aus⸗ gleich. Der Halblinke 0ßer, Deutſch, ſchoß ein zweites Tor, dem der Pirmaſenſer Rechtsaußen Fuhrmann kurz darauf den Ausgleich entgegenſetzte. Höhn⸗Mannheim war als Schiedsrichter zwar ſehr ſtreng, doch recht gut. BfR. Pirmaſens— VfB. Dillingen 222:1 Das Spiel des Liganeulings in Pirmaſens verlief ſehr verheißungsvoll. Die Spieler zeigten großen Eifer. Dil⸗ lingen erzwang, als Pirmaſens in der vierten Minute in Führung gegangen war, in der 18. Minute den Ausgleich und übernahm durch einen erfolgreichen Schuß ſeines Halblinken nach Wiederbeginn die Führung. Erſt drei Minuten vor Schluß kam Pirmaſens durch einen verwan⸗ delten Elfmeter zu einem Unentſchieden. JB. Saarbrücken— JC. Idar:0(:0) Beide Mannſchaften erſchienen in ſtärkſter Aufſtellung. Es gab einen ſehr hartnäckigen und manchmal auch unfairen Kampf. In der erſten Spielhälfte war FV. Saarbrücken deutlich überlegen, doch konnte er erſt kurz vor der Pauſe durch den Halblinken Schmitt in Führung gehen. Zum Schluß gab es ausgeglichene Leiſtungen und Saarbrücken holte ſich durch ſeinen Rechtsaußen Werny einen zweiten Erfolg.— Der Schiedsrichter Beißer⸗Karlsruhe griff ener⸗ giſch durch und war nur in der Spielauffaſſung zu kleinlich. Gruppe Baden Karlsruher FB.— VfB. Karlsruhe 621(:1) Bei prachtvollem Fußballwetter ſahen die 4000 Zuſchauer ein in der erſten Hälfte vos beiden Seiten ſehr aufgeregt durchgeführtes Spiel. Nach der Pauſe fand ſich dann der KFV. zu einem glänzenden Flachkombinationsſpiel zuſam⸗ men; mit dieſem Moment waren die Spieler des Gegners wie weggeblaſen. Link brachte dem KV. nach zwei Minu⸗ ten in Führung, VfB. zog in der 20. Minute durch Minges gleich. Drei Minuten vor dem Wechſel brachte Kaſtner den KV. in Führung. In der zweiten Halbzeit fielen in regelmäßigen Abſtänden durch den Sturm vier weitere Tore, wobei ſich namentlich Bekir und Link auszeichneten. — Maier⸗Stuttgart war ein tadelloſer Kampfleiter. Sp. Va. Schramberg— Phönix Karlsruhe 029(:2) Das Spiel verlief trotz des Dauerxegens und des ſchlech⸗ ten Platzes ſehr flüſſig. Der Kampf wurde mit einer un⸗ erhittlichen Härte von Anfang bis Enb⸗ durchgeführt, was jeder Partei nach zehn Spielminuten einen Platzverweis eintrug. Phönix kam bald durch zwei Tore von Schößer glänzende Chance, ohne aber auch hier zum vollen Erfolg zu kommen. Klimm⸗Offenbach leitete peinlich genau. und Vogel zu einem verdienten Vorſprung. Nach dem Neueſtes vom Sport Neue Beſtleiſtungen bei den ſchaften der DT. Schwimmeiſter⸗ * Miß Cook läuft 100 Meter in 11.8 Sekunden. Jeſſup verbeſſert den Weltrekord im Diskus⸗ werfen auf 51,735 Meter. . Rüttchen⸗Erkelenz auf NSU. erringt in Rekord⸗ zeit den Großen Preis von Oeſterreich. ** Neue Rekorde beim Bernina⸗ Bergrennen. . *** Sawall gewinnt den Großen Preis von Deutſch⸗ land. Weitere Ergebniſſe Rapid Wien ſchlägt Holland Vor 10 000 Zuſchauern ſchlug in Rotterdam die Wiener Profeſſional⸗Fußballmannſchaft Rapid eine holländiſche Auswahl⸗Elf verdient mit:2(:0) Treffern. Zwei Tore ſchoß Weſſelik, das dritte Weſſely. Die Wiener haben da⸗ mit ihre 17 Spiele umfaſſende, äußerſt erfolgreiche Som⸗ mertournee zum Abſchluß gebracht. Hungaria ſiegt in USA. Die Budapeſter Profeſſionalmannſchaft kam in Nord⸗ amerika zu einem neuen Sieg. Hungaria ſpielte in Cleve⸗ land gegen eine dortige Berufsſpielermannſchaft. Die Amerikaner führten bei der Pauſe:0, wurden dann aber vollkomen überſpielt und mußten den Ungarn einen 41. Sieg überlaſſen. Fall Rivers verliert in Wien Amerikas Fußballmeiſter, die Mannſchaft von Fall Rivers, konnte in ihrem Gaſtſpiel am Samstag abend im Wiener Prater nicht die hochgeſpannten Erwartungen der 10000 Zuſchauer erfüllen. Die amerikaniſchen Berufs⸗ ſpieler zeigten nur in der erſten Vietelſtunde gute Lei⸗ ſtungen, fielen dann aber ſo ſtark zurück, daß der W. A. C. Wien mit 6170(:0) einen überlegenen Sieg davontragen konnte. Bei den Amerikanern verſagte der Tormann Har⸗ per, der Mittelläufer Perſon und der geſamte Innenſturm. Die erfolgreichen Torſchützen waren Hiltl(), Ciſar(2 und Nüller(). Pariſer Niederlage in Barmen Red Star Olympique Paris wurde am Samstag vor 5000 Zuſchauern in Barmen von der dortigen Spiel⸗ und Sport⸗Vereinigung mit:2(:1) geſchlagen. Die Pariſer zeigten ſehr gutes Können, erwieſen ſich im Felde gleich⸗ Wechſel mußte die geſamte Phönixelf mit wenigen Aus⸗ wertig, doch vor dem Tore fehlte ihren Stürmern der er⸗ folgbringende Schuß. 5 Weitere Verband sſpiele nahmen ſtarke Abwehrarbeit leiſten, um ſich den ungeſtit⸗ men Angriffen der Gegner zu erwehren. Grbbel gelang bei einem Durchbruch der dritte Treffer.— Schiedsrichter Weingärtner⸗Offenbach war in ſeinen Entſcheidungen ſchwankend. FC. Villingen— JC. Freiburg 312(:1) Beide Maunſchaften hatten ältere Spieler durch jugend⸗ liche Kräfte erſetzt, die ſich gut anließen. In der erſten Halbzeit hatten die Freiburger mehr vom Spiel und gingen bis zur Pauſe mit 110 verdient in Führung. Villingen konnte ſich in dieſem Abſchnitt nie recht zuſammenfinden. In der zweiten Halbzeit ergab ſich Villingen war jetzt tonangebend und legte ein furchtbares Tempo los Der gleich. Läuferreihe und Sturm kombinieren ſchön und den Halbrechte Villingens erhöht auf 21. Mauch erzielt das :1. Freiburg ſtrengt ſich an, kommt aber nur noch durch Elfmeter von Würz zum zweiten Treffer.— Seifarth⸗ Stuttgart leitete körrekt. SC. Freiburg— JV. Raſtatt 08(:0) Ein prachtvolles Spiel. Leider verſcherzte ſich die SC.⸗ Mannſchaft die Sympathie durch einige Tätlichkeiten. Ra⸗ ſtatt brachte eine gute Mannſchaft mit dem Internationalen Huber mit, der überragte. Er erzielte auch in der zwölften Minute der zweiten Halbzeit ſämtliche drei Tore, Frei⸗ burg ſpielte ſehr uneinheitlich.— Schiedsrichter Speidel⸗ Stuttgart leitete gut. Kreisliga Phönix⸗Maunheim— Sp. Vg. O7⸗Mannheim 122(!) Es iſt ſicherlich kein Schaden, wenn kurz vor der Ver⸗ bandsſpiel⸗Eröffnung ein Verein darüber belehrt wird, daß er für die Punktkämpfe noch nicht gerüſtet iſt. Ein ſolcher Fingerzeig war das Samstag⸗Abendſpiel auf dem Phönixplatz, bei welchem der-⸗Klaſſenverein 07⸗Mann⸗ heim den Beweis erbrachte, daß er durchaus kreisligafähig iſt. Bei dieſem Spiel wenigſtens war von einem Klaſſen⸗ unterſchted abſolut nichts zu merken. Im Gegenteil, Bgg. legte vor der Pauſe ein beſſeres Spiel hin als Phönix und war entſchieden ſchußentſchloſſener und angriffsgefährlicher. Zur erſten geſchloſſeneren Leiſtung kam es bei Phöntx erſt ſpät nach der Pauſe, und nachdem ein Tor erzielt war.* 07 Mannheim hat einen ſehr guten Mittelläufer, rechten“ Verteidiger, Rechtsaußen und gute Verbinder. Im übri⸗ gen war kein Mann ſchlecht. Läufe und Flanken, nament⸗ lich vom rechten Flügel, gut, gutes Zuſammenſpiel, großer Eifer und guter Wechſel im Angriff,. Phönix fand ſich nur periodiſch zuſammen und fehlen Wühler eben die rech⸗ ten Hinter⸗ und Nebenleute. Schlecht war das Schießen, ſeht mangelhaft der Wechſel im Sturm, von dem die rechte Seite viel zu wenig erfaßt wurde. Die Umſtellung mit Wühler Jung, ließ letzteren weit langſamer vorne er⸗ ſcheinen. Rabe, wie die Nebenläufer konnten meiſt den Gegenſturm nicht halten. In der Tordeckung ſind Hering und Graſſinger hervorzuheben. Die beiden Verbindungs⸗ ſtürmer waren durchaus nicht auf der Höhe und hat halb⸗ rechts weſentlich nachgelaſſen. Unglaublich verbockte Volk 5. B. die Eckbälle gegen Spielende, die doch als letzte Chan⸗ cen zu einem Unentſchteden viel ernſter hätten genommen werden müſſen. Es wird Zeit, daß Phönix eine defintive Mannſchaft aufſtellt und ein ſattelfeſtes Syſtem heraus⸗ bringt. Geſamttraining. „Anfänglich drängt 07 gefährlich und endet dann, nach wieder mehr wechſelndem Spiel ein famoſer Lauf des h Rechtsaußen mit Flankenball, den der Halblinke verwan⸗ delt. Phönix weiß bis zur Pauſe verſchiedene gute Ge⸗ legenheiten nicht zu nützen. Nach Seitenwechſel geht Phönir energiſcher dran, kann aber erſt nach einer Umſtellung dusch Wühler einen Treffer erzielen, nachdem abermals der Halblinke 97 aus Linksaußenſtellung mit ſchönem Schuß 022 geſtellt hatte. Durch ſchlechte Eckbälle von Phönix bleibt es beim:2. Leitung durch Ludeſcher⸗VfR. gut. ſuch annehmbar. N Beginn der Rad⸗Weltmeiſterſchaften in Brüſſel. ein umgekehrtes Bild. 1 jugendliche Mittelſtürmer Mauch zog 4 1 1 er⸗ 1* * Montag, 25. Auguſt 1980 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 5. Seite 7 Nummer 389 Kreisliga In der Kreisliga der Vorderpfalz begannen die Verbandsſpiele mit großen Ueberraſchungen. So mußte der vorfährige Meiſter F V. Speyer in Oppau eine :2⸗Niederlage hinehmen. ASV. Ludwigshafen, ein vor⸗ jähriger harter Konkurrent um die Meiſterſchaft verlor auf eigenem Platze gegen Arminia Rheingönheim:3. 04 Ludwigshafen, die lange an erſter Stelle im vorigen Jahr lagen, konnten gegen Maxdorf nur mit Glück:2 gewinnen. Außerdem vermochte F. B. Frankenthal gegen Viktoria Herxheim auf eigenem Platze nur ein Unentſchieden zu er⸗ zielen. Ueberraſcht hat auch das Ergebnis zwiſchen Vf. Neuſtadt und TV. Frieſenheim. Die Turner hielten ſich recht gut trotz ihrer Niederlage. Einwandfreie Siege gab es nur bei Pfalz Ludwigshafen gegen VfR. Oggersheim (:0) und SV. Hochfeld, der 05 Ludwigshafen 123 unterlag. B. f..⸗Schwitzgebelmannſchaft-Altſtadt & Mayer.0 Auf dem VfR.⸗Platz bei der Eichbaumbrauerei eröff⸗ nete die Schwitzgebelmannſchaft des Bft. am Samstag abend die neue Spielſaiſon mit einem Bombenſieg. Als Gegner hatte man ſich die Firmenmannſchaft von Altſtodt u. Mayer verpflichtet, die im Feldſpiel gut zu gefallen wußte und eine Niederlage in diefer Höhe abſolut nicht verdient hatte. Der ſchwächſte Teil der Leute von der Holzbranche war die Verteidigung und der ganz mäßige Torwart, der in keiner Weiſe genügen kon»te. Die Läu⸗ ferreihe nebſt dem Angriff wußte zu gefallen. Daß der Unterlegene zu keinem Gegentor kam, war wohl das Haupt⸗ verdienſt des ausgezeichneten VfR.⸗Schlußtrios, das ſelbſt die gefährlichſten Situationen meiſterte. Insbeſondere die Abwehrparaden des Torwarts verdienen lobend erwähnt wähnt werden. Die Läuferreihe der Schwitzgebelmannſchaft, in der Deſchner überragte, war dem ſchußfreudigen An⸗ griff ein zuverläſſiges Rückgrat. Das Spiel verlief— mit einigen Ausnahmen— fair. Die Leitung des Un⸗ parteiiſchen ließ manchen Wunſch offen. X. Ilford in Hamburg geſchlagen Der engliſche Amateur⸗Fußballmeiſter F. C. Ilford⸗ London ſpielte am Samstag in Hamburg gegen eine köm⸗ binierte Mannſchaft von Eimsbüttel, Union und Viktoria und wurde mit:2(:1) geſchlagen. Ilford London auch in Kiel geſchlagen Trotz regneriſchen und ſtürmiſchen Wetters wohnten am Sonntog dem Spiel zwiſchen Holſtein Kiel und dem eng⸗ liſchen Amgteurmeiſter Ilford 6000 Zuſchauer bei. Die Kieler waren ihren Gäſten von Anfang an überlegen und ſiegten mit dem hohen Ergebnis von 821. Deutſche Fußballniederlage in Kopenhagen Arminia Hannover folgte am Sonntag einer Einla⸗ dung nach Kopenhagen und unterlag bei regneriſchem und ſehr windigem Wetter gegen Boldklubben 938 mit:8 (:). Am Dienstag tragen die Noroͤdeutſchen mit ihren Gaſtgebern ein Rückſpiel aus. N Niederlage des deutſchen Rugbymeiſter Bei einem Pokalturnier, das der Dic. Hannover ver⸗ anſtaltet, ſtanden ſich am Freitag Ricklingen 08 und der deutſche Meiſter Odin in einem Rugbykampf gegenüber. Die Ricklinger weren durch ihre ſtärkeren Angriffe über⸗ legen und konnten Odin mit:0(:0) beſiegen. Die erſten Handball-Punkte ſind vergeben Pfalz— M. T. G.:2(Privat) Eiſenbahn I— Poſt II:8(Privat) S. V. Frankenthal— Phönix Mhm:5(Verb.) FJ. V. Frankenthal—.. R.:4 M. F. C. 08— P. S. V.:3 L. F. G. 03— Sp. Waldhof:3 Die Verbandsſpiele brachten mit einer Ausnahme die erwarteten Reſultate. Als irregulär darf das Unentſchie⸗ den der Waldhöfer gegen 03 bezeichnet werden. Schwer mußten ſowohl die Raſenſpieler wie auch die Poliziſten um den Sieg kämpfen, um Frankenthal 214 bzw. Linden⸗ hof:23 zu ſchlagen, Leicht konnte Phönix den A⸗Meiſter mi:0 Toren bezwingen. Phönix zeigte die beſte Leiſtung des erſten Tages. M. T. G.— Pfalz wurde nicht gewertet. M. G. C. 08— P. S. V.:8 Dieſes Treffen lockte eine zahlreiche Zuſchauerzahl auf den Platz beim alten Gaswerk und brachte gleich zwei Ueberraſchungen. Auf der einen Seite das Erſcheinen Reinholds für ſeinen alten Verein und auf der anderen daß gute Abſchneiden des Polizeiſportvereins. Wohl ſelten hat eine Mannſchaft ein ſo gleichmäßiges Spiel gezeigt, wie heute die Hüter der Ordnung. Verteidigung und Läuferreihe arbeiteten ohne Tadel miteinander und ſtellten immer wieder ihren Sturm vor die beſten Chancen. Dieſer wieder war auch nicht untätig. Er machte Angriff auf An⸗ griff und nur das große Können von Reinhold— Klingel und Reinhold, die beiden Keeper, waren die beſten Leute auf dem Felde— hinderten ihn an einer größeren Tor⸗ ausbeute. Lindenhof kam ohne Schwarzelbach in der Ver⸗ tetdigung, die Läuferreihe zeigte ebenfalls Lücken, die ſelbſtverſtändlich nicht reſtlos ausgefüllt werden konnten. Im Sturm reißt das alte Uebel wieder ein, daß die Leute ſich ſelbſt umſpielen wollen, der Nebenmann wurde auch in beſter Poſition nicht beachtet. Hier tat ſich beſonders Bagder hervor, der nur ſelten zu Kombinationen den Willen zeigte und dadurch viel verdarb Nach etwa zehn Minuten geht Halbrechts des P. S. V. durch, erzielt un⸗ haltbar den erſten Treffer. Der Mittelſtürmer tut es ihm gleich und ſchon führen die P. S. Veretuler:0, aber kurz vor der Pauſe holt 08 ein Tor auf. Wieder erzielt der Halbrechte der Poliziſten den erſten Treffer der zweiten Hälfte, den aber der Mittelſtürmer der Lindenhöfer egali⸗ ſtert. Die letzte Viertelſtunde bringt Feldſpiel. Das Reſul⸗ tat bleibt 322 für P. S. V. Der Schiedsrichter konnte genügen. L. F. G. 03— Waldhof 328 Man darf dieſes unter der Leitung des Wormſer Ale⸗ mannen Fritz erzielte Reſultat als Ueberraſchung be⸗ zeichnen. Es bewahrheitet ſich, was wir in der Vorſchau geſchrieben, in jeder Beziehung. Waldhof kann in den Ver⸗ bandsſpielen ſeine Ueberlegenheit nicht zum Ausdruck bringen und 03 iſt zu Hauſe ein ſtark zu beachtender Geg⸗ ner. Die Waldhofelf kam in einer ſchlechten Verfaſſung nach Ludwigshafen und darf wirklich froh ſein, einen Punkt über den Rhein mitnehmen zu können. Außer Neſſel war kaumm einer in der gewohnten Verfaſſung. Die Vexteidigung vielleicht noch am eheſten, aber um ſo ſchwärzer ſah es in der Läuferreihe aus, direkt troſtlos arbeiteten alle drei, nur Müller konnte gegen Schluß an ſeine gewohnten Leiſtungen anknüpfen. Der Sturm ſchwamm, beſonders da Spengler in treuer Hut, der geg⸗ neriſche Läufer folgte ihm wie ſein Schatten. Seine Ne Ni⸗ ſtürmer ſpürten das Fehlen des Führers und wurden dadurch ungefährlich, 03 war dagegen von hinten bis vorn gut besetzt. Mit ungeheurem Eifer arbeiteten dieſe Elf. Als ſie aber den Sieg in greifbarer Nähe ſahen, waren ſte kaum zu halten. Ihr Beſter war Spittler, der auch zwei von den drei Toren erzielte, nach ihm kam der Mittel⸗ läufer und nach ihm der linke Verteidiger. Nach fünf Minuten führ 08 mit einem Tor; gleich darauf fällt Nr. 2, aber der Unparteiſſche gibt Strafwurf. Warum? Der Rechtsaußen kann aber dann zum zweiten Male einwerfen. Nun kann Kleinknecht ein Tor aufholen, aber Spittler tauſcht, und:1 iſt da. Spengler verringert noch vor der Pauſe auf:2. Waldhof kann durch Rotärmel ausgleichen und damit iſt die Torausbeute erſchöpft. Der Reſt geht unter in vielem Schreien beiderſeits. In der letzten Minute muß der linke Waldhofverteidiger ween Reklamie⸗ rens dee Platz räumen.:7 für Waldhof. F. V. Frankenthal—.. R. Mannheim 224 Die Raſenſpieler mußten in Frankenthal ſehr ſchwer um den Sieg kämpfen. Zehn Minuten vor Schluß lagen die Mannheimer noch mit:1 im Hintertreffen, nachdem ſie vor dem Wechſel:0 geführt hatten. Der Schiedsrichter aus Frankfurt war in der Regelkenntnis nicht ganz ſattel⸗ feſt, erſetzte dieſen Mangel aber durch größere Energie — 5 die war nötig bei dem harten Spiel der Franken⸗ aler. Frankenthal erſchien zuerſt vor etwa 300 Zuſchauern. das Spiel wurde ſchon am Samstag im Frankenthaler Stadion, deſſen Boden trotz des gormittäglichen Dauer⸗ regens in guter Verfaſſung war, ausgetragen— und ſtellte eine körperlich ſtarke Elf ins Feld. Das Rückgrat derſelben war der ballſichere Torwart. Die Verteidigung erſetzte mangelnde Technik mit Härte. Die Läuferreihe ſamt Sturm ſpiekte ohne Syſtem, aber mit viel Eifer. Die Mannheimer hatten heute in Kratz einen zuverläſſigen Hüter. Sornberger war weit beſſer als ſein Partner in der Verteidigung, der für dieſen Poſten noch nicht be⸗ ſähigt genn erſcheint. Die Läuferreihe ſtellte in Bonnacker den beſten Mann der Mannſchaft. Der Sturm kom⸗ binierte vor der Pauſe beſſer als nach iht, war aber in dieſer unter dem Druck der Läuſerreihe erfolgreicher. Die Tore erzielten Morgen und Fiſcher je zwei. 2. Mann⸗ ſchaften:0 für.f. R. L. F. C. Pfalz— M. T. G.:2 Pfalz erſchien bis auf Schillin, komplett, M. T. G. er⸗ letzte Neumann, Spieß, Schwander und Treiber, die in Frankfurt(gegen S. C. 1880 beim Klubkampf beteiligt ſind. Als Unparteifſcher trat Schwab auf, der als Vexreinsmit⸗ glied von Pfalz gegen ſeine eigenen Leute einen ſchweren Stand hat. 5 N Das Spiel ſelbſt war verteilt. Der Sieg der Pfälzer war aber doch in dieſer Höhe verdient, da ihr Sturm angriffsfreudiger und wurfſicherer war als der der Mann⸗ heimer, die zudem noch einen ſchlecht disponierten Hüter zwiſchen den Poſten hatten. Den drei Toren der Pfälzer kann M. T. G. nichts dagegen ſetzen und muß mit drei Minustoren die Seient wechſeln. Die zweite Hälfte ſtürmt Armbruſt Linksaußen und iſt hier erfolgreich. Zweimal kann er den Pfalzhüter ſchlagen, aber auch Moeckert muß zwei Bälle paſſieren laſſen, ſo daß beim Schlußpfiff M. T. G. 25 ins Hintertreffen geraten iſt. Allerdings wird dieſes Spiel nur als Privatſpiel bewertet, ſo daß M. T. G. immer noch Ausſicht hat, mit kompletter Elf den Pfälzern die Punkte ſtreitig zu machen. M. F. C. Phönix— Schwimmverein Frankenthal:0 Phönir meldet aus Frankenthal gegen den A Meiſter und Liagneuling einen überzeugenden Sieg, der ſchon bet Halbzeit mit:0 feſtſtand. Der Unparteiiſche aus Worms konnte genügen. Die Phönixelf hat mit dieſem Sieg einen ſchönen Start zu verzeichnen und ſcheint dieſes Jahr ernſter in die Konkurrenz eingreifen zu wollen. ox. Ty. 1846 Mannheim Karlsruher Ty. 1846 10:7(:4) Im Rahmen von Abteilungswettkämpfen der Handball⸗ abteilung hatten die 1846er als Abſchluß ihren Namens⸗ vetter aus Karlsruhe, der der mittelbadiſchen Meiſterklaſſe angehört, zu einem Freundſchaftstreffen im Handball ver⸗ pflichtet. In guter Form ſtellten die Einheimiſchen bald nach Beginn des Spieles den Stand auf:0 und erhöhten nach einem Gegentreffer der Karlsruher das Ergebnis auf :1. Alsbald kommt Karlsruhe beſſer auf und konnte be⸗ günſtigt durch das ſchwache Spiel des Mannheimer Mittel⸗ läufers bis zum Wechſel auf 414 gleichziehen. Die zweite Hälfte ſieht die Gäſte verheißungsvoll im Angriff, doch Kautzmann im Mannheimer Tor iſt, wie immer, in guter Form und auf ſeinem Poſten. Weiterhin warten die 1846er mit geſchloſſenen Angriffen auf. Die Sturmlinie teilt ſich in kurzer Zenit nochmals in 5 Tor⸗ erfolge, ſodaß das Spiel:4 für ſtannheim ſteht. Die Karlsruher Angriffe, die nunmehr ebenfalls zahlreicher werden, können von der Mannheimer Hintermannſchaft des öfteren nur durch unſauberes Spiel gebannt werden. Von den hieraus reſultierenden Strafſtößen gelingt es KTB. zu zwei weiteren Toren zu verwandeln. Gegen Schluß der Spielzeit erzielen beide Mannſchaften bei verteilten Ge⸗ legenheiten noch je ein weiteres Tor, ſodaß das Endergeb⸗ nis 10:7 für Mannheim lautet. Als Schiedsrichter amtete Hofſtädter vom Turnerbund Germania befriedigend. —— Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen Im Rückkampf der Vorſchlußrunde um die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen trafen am Samstag in Zehla⸗Mehlis die Sportvereinigung Oſt⸗Berlin und Ju⸗ gendkraft Zehla⸗Mehlis zuſammen. Die Thüringer, die ſchon im Vorkampf in Berlin ſiegreich geblieben wa⸗ ren, exrangen im zweiten Treffen einen haushohen Sieg und qualifizierten ſich im Geſamtergebnis mit 28:11 Punk⸗ ten für den Titelkampf am 7. September gegen Heros Dortmund. Marathonſchwimmen der Damen Auf dem Ontario⸗See bei Toronto in Canada fand ein Marathonſchwimmen für Damen über 10 engliſche Meilen ſtatt. Das Waſſer war kalt, trotzdem aber hielten die Teil⸗ nehmerinnen tapfer aus. Siegerin blieb die Amerikanerin Margareth Ravior aus Philadelphia nach einer Zeit von 5139,31,2 Stunden. 3. Mokorrad⸗Meiſterſchaften auf dem Nürburgring Bauhofer, München auf B. M. W. Schnellſter des Tages Der 5. Meiſterſchaftslauf der Solomaſchinen ſowie zu⸗ gleich zweiter und letzter Meiſterſchaftslauf der Beiwagen gelangte über 26 Runden(202,8 Km.) auf dem Nürburg⸗ ring zur Entſcheidung. Das Intereſſe des Publikums war nur gering. Für das Seitenwagenrennen ſtellten ſich neun Bewerber in drei Klaſſen dem Starter. Kürten⸗Düf⸗ ſeldorf verlor in beſter Poſition liegend das Rad ſeines Beiwagens, wodurch der Beifahrer herausgeſchleudert wurde, ohne ſich jedoch zu verletzen. Kürten mußte auf⸗ geben und ſein ſtärkſter Konkurrent, Caſpel⸗Dresden auf O.., errang ſo den Sieg. Er gewann damit den Mei⸗ ſterſchaftslauf in Klaſſe 1000 cem mit insgeſamt zehn Punkten, da er auch den erſten Lauf gewonnen hatte. In der Klaſſe bis 600 cem ſiegte Joſt⸗Herne(Weſtf.) auf Gillet, kam aber zur Meiſterſchaft nicht in Frage, denn er hatte nur an dieſem einen Lauf teilgenommen. Drax⸗München auf Norton wurde diesmal nur Dritter, aber Sieger vom erſten Lauf und gewann die Meiſterſchaft dieſer Klaſſe mit acht punkten. Bei den 350 cem⸗Maſchinen war Hiller⸗Feuerbach auf Montgomery Jap, wie ſchon beim erſten Male, im Alleingang ſiegreich. Die Meiſter⸗ ſchaft der Solomaſchinen holte ſich Geiß⸗Pforzheim auf D. K. W. in ſehr guter Zeit. 5 Ergebniſſe: Meiſterſchaftslauf für Seitenwagen(202,8 Klm.) bis 250 cem: 1. Hiller⸗Feuerbach(Montgomery Jap):88:26, Std.; bis öoo cem: J. Joſt⸗Herne(Weſtf.) auf Gillet:28:02 Std.; bis 1000 cem: 1. Caſpel⸗Dresden(O..) 2119:48,1 Stunden. ö Meiſterſchaftslauf der Solomaſchinen(202,8 Klm.): bis 250 cem: 1. Geiß⸗Pforzheim(D. K..):08:58 Std.; bis 350 cem: 1. Hiller⸗Feuerbach(Montgomery Jap!):02:52 Stunden; bis 500 cem: 1. Bauhofer⸗München(B. M..) :59:51 Std.(beſte Zeit des Tages); bis 3000 cem: 1. Huth⸗ Breslau(B. M..):27:24,4 Std. Großer Mokorraoòpreis von Oeſterreich Nüttchen auf NS. ſiegt in Rekordzeit Der in Geſtalt eines Sechstagerennens ausgetragene große Motorradpreis von Oeſterreich endete mit dem Siege von Rüttchen⸗Erkelenz auf NSU. Der Weſtdeutſche vollbrachte eine ausgezeichnete Leiſtung, denn trotz eines Reiſenſchadens und eines orkanartigen Windes, gelang es ihm, auf der 10,4 Kilometer langen Rundſtrecke mit einer Leiſtung von 603,780 Kilometer einen neuen Rekord her⸗ auszufahren. Am Start hatten ſich 51 Fahrer eingefunden, unter ihnen befanden ſich namhafte Engländer, die ſich aber mit undankbaren Plätzen und Klaſſenſiegen begnügen mußten. Zunächſt hatte der bekannte Engländer Bullus die Spitze, er fiel aber ſpäker durch Maſchinenſchaden zu⸗ rück. Nach und nach zog ſich Rüttchen nach vorn. Nach vier Stunden hatte er bereits zwei Runden zwiſchen ſich und ſeine Gegner gelegt, ſodaß auch der zum Schluß einge⸗ tretene Reifenſchaden ihm den Geſamtſieg nicht mehr nehmen. konnte. Zu einem zweiten Erfolg kam die deutſche In⸗ duſtrie in der Klaſſe bis 175 cem, in der der Sieger Bo h⸗ mann Wien eine DaW⸗Maſchine zum Siege ſteuerte, In den einzelnen Klaſſen ſiegten bis 175 dem: Boh⸗ mann⸗Wien auf DW ein 440,200 Klm., bis 250 cem: Smiral⸗Wien auf Puch 562,140 Klm.; bis 350 cem:: Da⸗ venport⸗England auf Ads 593,370 Klm.; bis 500 cem: Taylor⸗England auf Ralley 551.730 Klm.; bis 100 0 cem: Rüttchen⸗ Erkelenz auf NSU 603,780 Klm.; ſchnellſte Zeit des Tages und Rekord. Verening- Bergrennen Der beſte Fahrer Chiron Die internationale Automobilwoche in St. Moritz wurde mit dem Bernina⸗ Bergrennen auf einer 16,530 Kilometer langen, ſehr ſchwierigen Strecke zum Ab⸗ ſchluß gebracht. Nicht weniger als 182 Kurven waren zu nehmen. Der zu bewältigende Höhenunterſchied betrut 1200 Meter. Als großer Fahrkünſtler erwies ſich wieder einmal der Franzoſe Chiron auf Bugatti, der auf der gewiß nicht idealen Straße einen Stundendurchſchnitt von 66,260 Klm. fuhr und den beſtehenden Rekord um 19,6 Sekunde verbeſſerte. Auch bei den Spoktwagen wurde ein neuer Streckenrekord aufgeſtellt. Hier erwies ſich der Münchener Dr. Karrer auf Bugatti als der beſte. Wahrſcheinlich wäre der erſte Platz aber dem Ber⸗ Die-Schwimm⸗Meiſterſchaſten in Darmſtadt Der erſte Tag Im Großen Woog in Darmſtodt nahmen am Samstag die diesjährigen Schwimm⸗Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft ihren Anfang. Das Wetter war am Vormit⸗ tag fehr ſchlecht, da es ununterbrochen regnete und am Nachmittag war es zwar trocken, jedoch ſehr kalt. Unter dieſen Umſtänden litten nicht nur die erzielten Leiſtungen, ſondern auch der Beſuch durch die Zuſchauer, die ſich nur in einer Stärke von etwa 500 Perſonen eingefunden hatten. Die erzielten Leiſtungen ſind durchweg ſehr ſchwoch. Eine Ausnahme macht der DT. ⸗Rekord über 1000 Meter Freiſtil, den Müller ⸗Kiel in 15:09 Min. auffſtellte. Die ein⸗ zelnen Felder waren alle ſehr ſtark beſetzt, jedoch gab es in den einzelnen Wettbewerben nur wenige, die nach ihrem Können befähigt gelten, an einer„deutſchen Mei⸗ ſterſchaft“ teilzunehmen. Die Ergebniſſe: Turner: 4 mal 50 Meter⸗Lagen: 1. Barth(TV. Weiſ⸗ ſenfels):55,4; 2. Langjahr(Tg. Darmſtadt)]:07; 3. Bitter(TV. Eſchweiler):11,4.— 4 mal 100 Meter⸗Frei⸗ ſtilſtaffel: 1. Turnerbund Cannſtatt:57; 2. TSV. Halle .574; 3. Kölner Schwimmelub 1906:58/½2.— 100 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Löwe(Tn. Heidenheim):22,90; 2. Beckmann(Dortmund] 123,4; 3. Baumann(M V. Gießen) 125,8.— 100 Meter Seiteſchwimmen: 1. Dabelſtein(Tſchft. Hamburg):17; 2. Viertler eite 117,1; 8. Kunz (Darmſtadt):17,3.— 200 Meter Rücken: 1. Wanner (Cannſtatt) 3700 2. Spitz(Köln) 310,1; 3. Buß(Leipzig) 315,2.— 1000 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Müller(Kiel) 1520(neue DiT.⸗Höchſtleiſtung); 2. Witthauer(Neu⸗Iſen⸗ burg) 15:15,8; 3. Marx(Köln) 16:15,5.— 4 mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Schwimmelub 1906 Köln 5120; 2. Turnerbund Cäannſtatt.2/8; 3. Tgſ. Darmſtadt:26,5.— Streckentauchen, 50 Meter: 1. Erbe(Tbd. Heilbronn); 2. Löher(Hagen).— Hauptſpringen: 1. Stork(TB. 1880 Frankfurt] 144,0 Punkte; 3 Wiesbar(Berlin) 189,55 P. 5. Sülberg(Iferlohn) 126,35.; 4. Maedler(Leipzig) 125,5 P.— Mehrkampf: 1. Junold(Saarbritcken) 182.; 2. Beckmann(Dortmund) 181,40.; 9. Schmitt(Gero) 159,40.— Waſſerballſpiele: TS. Staßfurt— Tgm. Darm⸗ ſtadt:2(:); Tkl. Hannover— TV. Speyer 40(:); TSV. Staßfurt— TV. Speyer 21(:); Tkl. Hannover — Tam. Darmſtadt:2(:). 1 Turnerinnen: Kreisſtafſel über 10 mal 50 Meter Frei⸗ ſtil: 1. Kreis Mittelrhein 721,7 2. Kreis Schwaben 721,9. — 100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Dabelſtein(Tſchft. Ham⸗ burg):37,7; 2. Wald(Leipzig) 188,6; 3. Fecht(Stutt⸗ gert) 141,2.— 200 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Kunze(Stutt⸗ gart):85,5; 2. Ried ner(Offenbach):88, 2; 3. Derz(Neu⸗ damm):41,8.— 100 Meter Freiſtil: 1. 7(Darm⸗ ſtadt) 1224 2. Breitung(Offenbach!:20; 3. Remme (Tbd. Hamburg):81,4.— 4 mal 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Hamburger Turnerbund 645,5; 2. MTB. Stuttgart 649,6; 3. Tgm. Darmſtadt:08,2. Altersturner, Stufe za, 100 Meter Freiſtil: 1. Schultz (Dresdener Bonk Berlin]:27½1; 2. Rohde(Hagen):34, 3. Walter(Mundenheim):35,1.— 40 Meter Strecken⸗ tauchen: 1. Reiß(Stuttgart) 20.; 2. Kraemer(Eſchwei⸗ ler) 20 P.— Stufe 3b, Mehrkampf: 1. Krebs(Hamburger Turnerſchaft) 80.; 2. Lewe(Hagen) 69,45.— Springen: 1. Hemmer(Frankfurt) 42,65; 2. von Loon⸗Dehr(Kaſſel) 41,60.— 30 Meter Streckentauchen: 1. Teerbrügge(Aachen) 20..; 2. Krebs(Hamburg) 20 P.— 100 Meter Freiſtil: 1. Telchmüller(Niederurff):47, i Der zweite Tag Neue Beſtleiſtungen am Sonntag Auch der Sonntag brachte den Schwimmeiſterſchaften der D. T. in Darmſtadt wieder recht unſicheres Wetter. Trotzdem kamen ſchon am Vormittag viele Zuſchauer. Nach⸗ mittags war der Beſuch am großen Woog ſogar über⸗ raſchend ſtark. Die Zuſchauer kamen inſofern wieder auf ihre Koſten, als ſie zum Teil recht ſpannende Kämpfe ſahen. Die Leiſtungen hatten weniger Niveau, obwohl es in ver⸗ ſchiedenen Wettbewerben neue D..⸗Höchſtleiſtungen gab. Man muß allerdings zugeben, daß die durch die kalten Sommerwochen bedingte Ruhepauſe dem Leiſtungsvermögen der Schwimmer bedeutend Abbruch getan hat. Durchweg beſitzen die Schwimmer nicht die Form, die ſie bei einem normalen Verlauf des Sommers haben müßten. Die Or⸗ ganiſation ſelbſt befriedigte, die Abwicklung der Kämpfe war aber zuweilen etwas ſchleppend. Ein Unding war es, zu einem Springen 46 Kämpfer zuzulaſſen. Man ſollte in Zukunft die Zahl der Teilnehmer bewerben einſchränken, damit ſich nicht der Fall wiederholt, daß ſich eine Springkonkurrenz über 9 Stunden hinzieht. Die Ergebniſſe des Vormittags: Turner: 200 Meter Bruſt: 1. Löwe, TV. Heidenheim 9707, 2. Freyer⸗ Königsberg 310,1; 3. Schloſſer, Tſch.⸗ Dresden 311, Min.— 400 Meter beliebig: 1. Müller⸗ Kiel:49,68; 2. Mark⸗Kölner SK.:13,4; 8. Steimel⸗Kölner SK.:21,8 Min.— 100 Mtr. Bruſt: Altersklaſſe J: 1. Reiff, Th. Stuttgart 1238/6 Min. Klaſſe II: 1. Terbrüggen Aaachen 146,1 Minute. f Turnerinnen: 100 Meter⸗Seiten: 1. Weynel⸗Breslau 1·33,3 Min.(neue DT. Höchſtleiſtung); 2, Löffler⸗Speyer 186,7 Min.; 3. Wagner⸗Kölner SK:39 Min.— 4 mal 50 Meter⸗Lagen: 1. Breitung, TV. Offenbach 332,2 Min. (neuer DT.⸗Höchſtleiſtung); 2. Gerhard, TG. 46 Darmſtadr :45,5 Min.; 3. Bräuer, TB. Stuttgart 346,5 Min.— Hauptſpringen: 1. Kappe, TV. 60 Frankfurt 110,20 Pkt.; 2. Siegel, Vfb. Charlottenburg 93,60 Pkte.; 3. Verheul, Ein⸗ tracht Frankfurt 89,95 Punkte. Nachmittagsergebniſſe: Turner: 100 Meter⸗Rücken: 1. Langjahr, TG. Darm⸗ ſtadt, Käferſtein, TV. 46 Nürnberg und Schulte⸗Iſexlohn je 122,8 Min,(totes Rennen); 2. Spitz, Kölner SK.:29, Min.; 3. Wiſchropp, TSV. Leipzig 188,9 Min,— 4 mal 100. Meter⸗Bruſt: 1. SC. Köln:05,1 Min,; 2. TSV. Staß⸗ furt 608,9 Min.; 3. TG. Offenbach 652,7 Min.— 100 Meter Freiſtil: 1. Bahnſon, ATV. Berlin 108,4 Min.; 2. Marx, Köln 06:08,2 Min.; 3. Hörig, TSV. Leipzig:09,3 Min. Turnerinnen: 4 mal 100 Meter⸗Freiſtil: 1. TG. Darm⸗ ſtadt:23,8(neuer DT.⸗Höchſtleiſtung); 2. MTV. Stutt⸗ gart 6138,7; 3. TV. Offenbach:50,63 Min.— Mehrkampf: Stieche, VfL. Charlottenburg 158,40 Punkte; 2. Lotſchke, ATV. Breslau 138,20 Punkte.— 100 Meter⸗Bruſt: 1. Sten⸗ der, Hamburger TB.:32,3 Min.; 2. Döbel. TV. Bonn TV. Arheilgen:39.1 Min— 198,5 Min.; 9. Jung, 1. Wald, TS Leipzig; 2. 40 Meter⸗Streckentauchen: Franke, SC. Homburg, bei den Springwett⸗ liner Burggaller(Bugatti) zugefallen, wenn dieſer nicht is einer Kurve aus der Bahn getragen worden wäre, wodurch koſtbare Zeit verloren ging. Einen gefährlichen Sturz hatte der Schweizer Caſpar beim Training. Mit erheb⸗ lichen inneren und äußeren Verletzungen mußte er in ein Krankenhaus transportiert werden. Die Alſter Touriſt Trophy ohne Carattiola Alfa Romeo in Front Englands größtes automobilſportliches Ereignis, die Ulſter Touriſt Trophy hat am Samstag 100 000 Zuſchauer ſchwer enttäuſcht. Mit dem freiwilligen Rücktritt des vorjährigen Stegers und auch in dieſem Jahre wieder hoch favoriſierten Deutſchen Rudolf Caraceciola guf Mercedes⸗Benz war dem Rennen jeder Reiz genom⸗ men worden. Nur ſo konnte die Mannſchaft von Alfa Romeo auch zu einem billigen Erfolg kommen. Die Abnahmekommiſſion hatte bekanntlich bei dem Wagen des Deutſchen den Kompreſſor und die Kotflügel beanſtan⸗ det, die geringfügige Abweichungen von dem üblichen Mo⸗ dell der Firma Mercedes⸗Benz aufwieſen. Caraceiola hatte ſofort erklärt, unter dieſen Umſtänden nicht teilnehmen zu wollen und der Deutſche blieb auch ſeinem Entſchluß treu. Der Geſamtkurs des Rennens führte in die Nähe von Belfaſt über 420 Meilen. Das als Handicap ausgetragene Rennen ſah die Mannſchaft von Alfa Romeo auf den erſten Plätzen. Sieger blieb der Italiener Nuvolarti mit einem Stundendurchſchnitt von 114 Km. vor ſeinen Lands⸗ leuten Campari und Varz i. Vierter wurde der Eng⸗ länder Paul auf Alvis vor ſeinem Landsmann Popp auf einem kleinen Auſtinwagen. Auf dem zehnten Platz folgte der Engländer Capt. Campbell, der auf ſeinem Mercedes⸗Benzwagen mit 115 Km. zwar einen höheren Durchſchnitt als der Sieger heraus⸗ fuhr, aber die reichlich bemeſſenen Vorgaben nicht ganz aufholen konnte. Luſſer führt im Italien⸗Rundflug Nach dem Abſchluß der techniſchen Prüfungen Die am Samstag abgeſchloſſene techniſche Vergleichs⸗ prüfung beim italieniſchen Rundflug ſah erwartungs⸗ gemäß die beiden leichten deutſchen Klemm⸗Appa⸗ rate vorteilhaft placiert, während die ſchwere Albatrosmaſchine des dritten Deutſchen, Stein, zurückgefal⸗ len war. In der Punkttabelle führt R. Luſſer auf Klemm mit 63 Punkten vor der Italienerin Funagolli mit 62 Punkten und dem zweiten Deutſchen, dem Klemmflieger Notz mit 62 Punkten. Stein auf Albatros liegt mit 53 P. auf dem 6. Platz, dann folgen ausſchließlich italieniſche Teilnehmer. Die einzige engliſche Konkurrentin, die vom Europa⸗Rundflug her bekannte Miß Spooner, ſteht mit ihrer kleinen„Motte“ mit 45 Punkten auf dem 38. Rang. Die Placierung bei der techniſchen Leiſtungsprüfung iſt ausſchlaggebend für den Streckenflug, der am Sonntag mit der 1111 Km. langen Etappe von Rom nach Rimini ſeinen Anfang nimmt. Neuer Weltrekord im Diskuswerfen Jeſſup wirft 51,735 Meter Von nicht allzu langer Dauer war der von dem Amo⸗ rikaner Erie Grenz aufgeſtellte Weltrekord im Diskus⸗ werfen mit 51,06 Meter, eine Leiſtung, die man kaum noch zu überbieten glaubte. Jetzt kommt bereits aus Amerika eine neue Rekordmeldung. Der in letzter Zeit ſchon mehrfach hervorgetretene Paul Jeſſup aus Pittsburg brachte die Welthöchſtleiſtung auf 51,735 Meter. Britiſche Weltſpiele Rekordſegen Die britiſchen Weltſpiele brachten am Samstag bei der Fortſetzung der leichtathletiſchen Wettkämpfe ſehr gute Er⸗ gebniſſe. Williams ⸗Kanada ſiegte in überlegener Weiſe im 100 Pards⸗Laufen in 9,9 Sekunden. Ueber eine Viertelmeile(402 Yards) war Wilſon aus Kanada in der hervorragenden Zeit von 4,8 Sekunden ſtegreich. Im Meilenlaufen ſtellte der Engländer Thomas mit 44 Minuten einen neuen kanadiſchen Rekord auf. Lord Bourghley ſtellte über 120 Yards Hürden mit 14,6 Se⸗ kunden einen neuen kanadiſchen Rekord auf. Im Weit⸗ ſprung erreichte der Kanadier Hutton nur 7,03 Meter und im Stabhochſprung bewältigte Picard⸗Kanada die Höhe von 3,73 Meter. Der Neuſeeländer Lay erzielte mit 63,10 Meter im Speerwerfen einen neuen kanadiſchen Re⸗ kord. Ein hervorragendes Rennen lief die kanabdiſche Mannſchaft in der 4 mal 100 Pards⸗Staffel, die ſie mit 49. Sekunden(kanadiſcher Rekord) überlegen gewann. Da für entſchädigten ſich die Engländer in der Meilenſtaffel in 3,194 Minuten. Einen weiteren kanadiſchen Rekord ſtellte in 3000 Meter Hindernislaufen der Engländer Bailey mit 9,19,4 Minuten auf. Schwediſche Athlttikmeiſterſchaſten Gute Leiſtungen Im Stockholmer Olympiſchen Stadion begannen am Samstag die ſchwediſchen Leichtathletikmeiſterſchaften. Trptz wenig günſtigen Wetters wurden zum Teil ſehr gute Lei⸗ ſtungen erzielt. So überſprangen im Hochſprung L. Nielſſen und B. Gate je 1,88 Meter und im 500O⸗Meter⸗Laufen er⸗ zielte Magnuſſon die ausgezeichnete Zeit von 15107, Min. Miß Cook läuft die 100 Meter in 11,8 Sek. Aus Canada kommt die Meldung, daß die Olympfa⸗ teilnehmerin Cook bei den Britiſchen Weltſpielen in Ha⸗ milton ihren eigenen auf 12 Sek. ſtehenden Weltrekord über 100 Meter auf 11,8 Sek. verbeſſert hat. Die ſchnelle Canadierin wird zuſammen mit acht weiteren Damen an den Frauenweltſpielen in Prag teilnehmen. 8 Finnlands Athletikgarde im Kampf Im Rahmen eines zweitägigen Leichtathletikfeſtes, das am 27. und 28. Auguſt in Helfingfors ſtattfindet, ſind zwei hochintereſſante Wettkämpfe über lüngere Strecken vorgeſehen. Am erſten Tage laufen die Finnen Nur mi, Virtanen und Loukola mit dem Polen Pet⸗ ie wic über 5000 Meter, tags darauf geſellt ſich“ über 3000 Meter zu dieſem Quartett noch Eino Pure, der neue finniſche 1500 Meter⸗Meiſter. Frankreich ſchlägt Japan mit 57:47 Punkten Trotz ſchönſten Wetters, hatten ſich am Sonntag im Pa⸗ riſer Stadion nur etwa 5000 Zuſchauer eingefunden, um Zeugen des zweiten Länderkampfes Frankreich Japan zu ſein. Die Japaner ſtellten allerdings nur eine Stu⸗ dentenmonnſchaft, die an den Weltmeiſterſchaften in Darm⸗ ſtadt teilgenowmen hatten. Die Einzelleiſtungen ſtanden im allgemeinen auf keiner überragenden Stufe. Lediglich der Diskuswurf von Winter mit 46,08 Meter verdient beſondere Erwähnung. Insgeſamt verloren die Japaner mit 47:57 Punkten. Revanche in der Skuller⸗Weltmeiſterſchaft Im Oktober geht auf der berühmten Putney⸗Renn⸗ ſtrecke in London die Revanche der beiden ausgezeichneten Ruderer Bert Barry und Ted Phelps um den Weltmei⸗ ſtertitel der Profeſſionals im Einer vor ſich. Der Auſtra⸗ lier Phelps konnte bekanntlich Barry vor einigen Wochen Überlegen hinter ſich laſſen und ſo den Weltmeſſtertitel an ſich bringen. Phelps wird den Revonchekampf mit einem neuen Boot aufnehmen, das auf der Werft ſeines Vaters gebaut wurde. Neue Leitung im Madiſon Square Gardon Die Newyorker Madiſon⸗Sguare⸗Garden⸗Corporation hat in dem bisherigen zweiten Leiter, Frank Bru ene, einen neuen Direktor erhalten. Dieſe Ernennung wird in amerikaniſchen Sportkreiſen lebhaft beſprochen. Der neue Leiter ſoll auf die Boxkommiſſionen von Miami und New⸗ vork einen großen Einfluß haben. — e Fünf der Wettbewerbsflüge auf 180 geſtie⸗ 6. Seite/ Nummer 389 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 25. Auguſt 1930 Die Brliſſeler Rad-Weltmeiſterſchaften Der ACg Kongreß Den Auftakt zu den Rad⸗Weltmeiſterſchaften 1930 bildete am Samstag der 5 2. Kongreß des internatio⸗ nalen Radſportverbandes, der Union Cyeliſte International(UC). Alle der UC. angeſchloſſenen Län⸗ der hatten ihre Vertreter ins Brüſſeler Rathaus entſandt. Deutſchland war durch den Vorſitzenden des Bundes Deutſcher Radfahrer, Mos hagen, durch den Sportaus⸗ ſchuß⸗Vorſitzenden Egger t, ſowie durch Erenzel⸗ Leipzig, Stevens⸗ Köln, Riemann Magdeburg und P. Schwarz⸗ Dortmund vertreten. Nach der Begrüßung durch den Oberbürgermeiſter von Brüſſel trat man in die wenig umfangreiche Tagesordnung ein. Zunächſt legte der franzöſiſche Radſportverband einen Proteſt gegen den Bund Deutſcher Radfahrer ein, weil der Bund den Start von Walter Sawall am 20. April in Berlin zuließ, obwohl Sawall durch den franzöſiſchen Verband ſuspenſiert worden war. Die Debatte über dieſen Vorfall war bald beendet, als ſich herausſtellte, daß der B Dat. die offizielle Mittei⸗ lung des franzöſiſchen Verbandes am 20. April noch garnicht in ſeinen Händen hatte. Damit war die leidige Angele⸗ genheit endgültig begraben. Der Kongreß beſchloß, Welt⸗ rekorde über kürzere Strecken als eine Bahnlänge und Homatrainer⸗Höchſtleiſtungen nicht mehr zu führen. Ueber den Termin für die Rad⸗Weltmeiſterſchaften 1991 in Kopen ha gen war man ſich ebenfalls ſchnel einig: man wählte die Zeit vom 23. bis 30. Auguſt 1931.— Der nächſte Kalenderkongreß der UC. wird wiederum in der Schweiz, und zwar am 6. September 1930 in Zürich zu⸗ ſammentreten. Der Frühjahrskongreß findet am 7. Febr. in Paris ſtatt. Vorläufe zur Fliegerweltmeiſterſchaft Deutſcher Erfolg bei dn Amateuren Die ſportlichen Ereigniſſe der Rad⸗Weltmeiſterſchaften 1930 nahmen am Samstag nachmittag im Stadion Heyſſels bei Brüſſel mit den Vorläufen zur Fliegermeiſterſchaft der Amateure ihren Anfang. Im erſten Vorlauf konnte ſich der Kölner Trauden durch einen Sieg über Vander⸗ niſſen⸗Belgtien und Michenoff⸗Aegypten für den Zwiſchen⸗ lauf qualifizieren, während der Berliner Da ſch im zwei⸗ ten Vorlauf hinter Perrin⸗Frankreich und Novaretti⸗Ita⸗ lien nur Dritter wurde und damit ausſchied. Die weiteren Vorläufeſieger der Amateure waren: Knudſen⸗Dänemark, van Maſſenhove⸗Belgien, Sibbit⸗England, Beaufrand⸗ Frankreich, Coozens⸗England, Theaker⸗England, Malateſta⸗ Italien, Pelizarri⸗Italien, Anderſen⸗Dänemark, Gervin⸗ Dänemark, Dinkelkamp⸗Schweiz. Vorläufe der Berufsfahrer Alle deutſchen Vertreter ſiegreich Im Anſchluß an die Ausſcheidungsrennen der Amateure trugen die Berufsfahrer ihre Vorläufe für die Flieger⸗ Weltmeiſterſchaft aus. Hier endeten alle brei deutſchen Vertreter in Front. Engel ⸗ Köln gewann den erſten Vorlauf vor dem alten Franzoſen Schilles, Steffes⸗ Köln ließ im 12. Vorlauf den Luxemburger Majerus leicht hinter ſich und Oszmella⸗ Köln ſiegte im 13. Vorlauf ſicher vor dem bekannten ſchweizeriſchen Sechstagefahret Richli. Die übrigen Vorlaufſieger waren: Spears⸗ Auſtralien, Jaap Meyer⸗Holland, Kaufmann⸗Schweiz, Michard⸗Frankreich, Faucheux⸗Frankreich, Moeskops⸗Hol⸗ land, Hoonemans⸗Amerika, Bergamini⸗Italten, Piani⸗ Italien⸗ Falk⸗Hanſen⸗Dänemark. Die Zwiſchenläufe und Entſcheidungen kommen am Sonntag nachmittag zum Austrag. Zuſammenſchluß der europäiſchen Rabrenn⸗ bahnen? Der Verband Deutſcher Radrennbahnen hat ſeinen Vor⸗ ſtand für Samstag, 30. Auguſt nach Brüſſel berufen, um hier gemeinſam mit Vertretern anderer europäiſcher Län⸗ der über den geplanten Zuſammenſchluß aller europäiſchen Radrennbahnen zu verhandeln. Radrennen auf der Olympia⸗Bahn Walter Sawall zeigte ſich am Sonntag bei der 2. Wie⸗ dereröffnung der Berliner Olympia⸗Bahn in großer Form. Der Exweltmeiſter mußte ſich zwar in dem erſten Lauf knapp von Thellembeck geſchlagen bekennen, gewann aber den zweiten ganz überlegen, ſo daß ſein Sieg im großen Preis von Deutſchland mit 99,980 Klm. vor Krewer 99,370 Kilometer und Thellembeck 98,750 Klm. feſtſtand. Der Weltmeiſterſchaftskandidat Krewer konnte trotz aller Unfairniſſe ſeines Schrittmachers Krüger nicht mehr in die Entſcheidung eingreifen. Krüger verſuchte wieder⸗ holt durchzugehen und brachte dadurch Bréau ins Schwim⸗ men. Der franzöſiſche Schrittmacher Guerin ſtieg darauf⸗ hin vom Motor und proteſtierte, worauf Krüger in eine Geloͤſtrafe genommen wurde. 11. Rhön-Segelflug-Weltbewerb 1930 Von unſerem Ak.⸗Sonderberichterſtatter Waſſerkuppe, 28. Auguſt 1930. Insgeſamt 180 Wettbewerbsflüge— Vor der Preis⸗ i verteilung Der Rhön⸗Wettbewerb geht langſam ſeinem Ende zu. Wieder hängen dichte Nebelſchleter über der Waſſerkuppe und öfters werden die Lagerbewohner mit Regengüſſen er⸗ freut. Der vergangene Tag hat eine Reihe kleiner Flüge gebracht, unter denen die Höhenflü ge von Mayer mit 380 Meter, Groenhoff mit 370 Meter, Starck mit 210 Meter und Hemmer mit 207 Meter beſonders zu nennen ſind. Dieſe vier Piloten haben mit ihren Flügen auch die für die größten Höhen ausgeſchriebenen Tages⸗ preiſe gewonnen. Insgeſamt ſind am vergangenen Tage 17 Flüge geführt worden, ſo daß nunmehr die Geſamt⸗ gen iſt. Aller Vorausſicht nach wird ſich das Wetter auch morgen nicht beſſern, ſo daß wohl keine Flüge mehr durch⸗ geführt werden können. Ueber die P reis verteilung kann erſt morgen be⸗ richtet werden. Allgemein kann geſagt werden, daß Kron⸗ feld im Leiſtungswettbewerb am günſtigſten abſchneidet, da er ſowohl den Fernzielflugpreis mit ſeinem Strecken⸗ flug von 150 Km. in Höhe von 2000 Mk. gewonnen hat als auch mit Groenhoff zuſammen die Bedingungen des Fern⸗ zielflugpreiſes erfüllen konnte. Hierfür erhalten die bei⸗ den Piloten je 780 Mk. Der Streckenforſchungs⸗ preis konnte wegen der ungünſtigen Windverhältniſſe nicht ausgeflogen werden. Im Uebungs wettbewerb ſteht in der Dauer Starck auf„Darmſtadt“ mit über 19 Stunden an er ſt e r Stelle. Dann folgt Bedau mit 17 Stunden. Den dritten Platz belegt Pätz auf„Rheinland“ mit faſt 9 Stunden. In der Höhe hat Bedau einen Vor⸗ prung erzielen können. Er ſteht mit 2200 Meter nahezu 200 Meter vor Starck. In der Geſamtwertung der fünf* höchſten Flu ge erzielt Bedau einen Durchſchnitt von 440 Meter und Starck einen ſolchen von 404 Meter. Aller⸗ dings hat Starck von den Piloten des Uebungswettbewer⸗ bes die größte Höhe auf einem Fluge erzielt und wird mit dieſem Fluge von 760 Meter Höhe wohl noch eine beſondere Anerkennungsprämie gewinnen. Der Prinz Heinrich Wanderpreis für die größte Höhe während des Wettbewerbes, der im vergan⸗ genen Jahre von Kronfeld mit über 2300 Meter über Start gewonnen wurde, fällt aller Wahrſcheinlichkeit nach an Groenhoff, der auf ſeinem Kreuzbergfluge 790 Meter Höhe erreichte. Der Schwabenpreis des Württembergiſchen Wirt⸗ ſchaftsminiſteriums im Betrage von 750 Mk. wird an Pa 63 fallen, der mit 7 Stunden 48 Minuten die größte Dauer unter den Piloten des Uebungswetthewerbes erreichte. Der Milſeburg⸗Preis des Kreiſes Gersfeld mit 500 Mk. und der Nehring⸗Plakette wurde, wie bereits berichtet, von Groenhoff gewonnen. N Der Bad⸗Homburg⸗ Preis zum Gedächtnis von Johannes Nehring wird dem Kaſſeler Hurttig für ſei⸗ nen ſchneidigen Frontenflug von 50,1 Km. Entfernung zu⸗ fallen. Ueber die Ergebniſſe des Uebungswettbewerbes kann noch geſagt werden, daß dieſe faſt genau denen des Vorjah⸗ res gleichen. Auch im vergangenen Jahre konnte die Aka⸗ demiſche Fliegergruppe Darmſtadt mit ihrem Flugzeug „Darmſtadt“ den Preis für die größte Geſamtflugdauer er⸗ ringen, während Neininger in der Höhenſumme auf den zweiten Platz kam. Ein genaues Urteil über die zu erwartenden Reſultate läßt ſich heute noch nicht abgeben, da bei den Witterungs⸗ verhältniſſen auf der Waſſerkuppe es nie ganz ausgeſchloſ⸗ ſen iſt, ob nicht doch noch einmal Flugwetter eintritt. Da⸗ mit könnte natürlich noch manches in der Preiszuerken⸗ nung anders werden. Ueber die genauen Ergebniſſe wird alſo erſt morgen berichtet werden. Mannſchaftsfahren um den Ebert-Pokal Bei dem am geſtrigen Sonntag ausgefahrenen Mann⸗ ſchaftsrennen der Vereinsmannſchaften des Pfälzer Rad⸗ fahrer⸗Bundes ging es um zwei heißbegehrte Trophäen. Der Kampf ging um den Wanderpokal des früheren Reichspräſidenten Ebert und außerdem um die Hindenburg⸗ Plakette. Der Ebertpokal, der bereits zum 6. Male aus⸗ gefahren wurde, konnte in den beiden letzten Jahren von dem Radf. Verein Mörlheim gewonnen werden, ſodaß bieſe Mannſchaft in dieſem Jahre beſondere Anſtrengungen machte, um dieſe heißumſtrittene Erimnerungsgabe end⸗ gültig in ihren Beſitz zu bringen. Mörlheim als die aus⸗ geglichenere und vom Glück begünſtigte Mannſchaft konnte bann auch gegen Frieſenheim ziemlich ſicher gewinnen und den wertvollen Pokal endgültig in ihren Beſitz bringen. Das Rennen wurde auf der Rundſtrecke Frieſenheim Oppau— Frankenthal Oggersheim— Frieſenheim, welche 5 mal zu durchfahren war, ausgetragen. Schon nach der erſten Runde fahren faſt ſämtliche Mannſchaften mit nur 4 Mann, da der fünfte Teilnehmer wegen Retfenſchaden ober Sturz ausſcheiden mußte. Die erſte Runde wurde von Mörlheim in 27,20 Minuten durchfahren. Frieſenheim benötigte 27,31 Minuten und Haßloch 27,48 Minuten. Die zweite Runde beendete Mörlheim in 29,58 Minuten, was auch die beſte Rundenzeit überhaupt war. Frieſenheim war hier mit 29,50 Minuten durch den Ausfall von Heidger ſchon ſtark zurückgefallen, ſodaß wenig Aus ſichten vorhan⸗ den waren, den verlorenen Boden gegen die ausgeglichener Mannſchaft von Mörlheim wieder aufzuholen. Ludwigs⸗ hafen gab nach der zweiten Runde auf und Haßloch, das nach der dritten Runde abgekämpft war, folgte nach dret Runden. Für die dritte Runde benötigte Mörlheim 27,10 Minuten, Frieſenheim 27,40 Minuten. Die vierte Runde war etwas ſchwächer; Mörlheim brauchte 28,05 Minuten, Frieſenheim 28,20 Minuten. Bei dem bei Mannſchafts⸗ fahren durch den Einzelſtart bedingten ſcharfen Tempo⸗ fahren war es nicht zu verwundern, daß für die letzte Runde die längſte Zeit benötigt wurde. Mörlheim legte dieſe in 28,25 Minuten zurück, während Frieſenheim gar 30,36 Min. benötigte. Nach der vierten Runde gab auch die zweite Mannſchaft von Frieſenheim den ausſichts loſen Kampf auf. Die Mannſchaft von Speyer, die keine Stegesausſichten hatte, fuhr das Rennen geſchloſſen zu Ende. Für die ge⸗ ſamte Strecke von 80 Kilometer benötigte der Sieger 218,52 Stunden und fuhr eine um 4,52 Minuten günſtigere Zeit als der Zwettplacierte. ö Die Ergebniſſe: 1. Radf.⸗Verein Mörlheim.18,52 Stunden; 2. Rabf.⸗ Verein Frieſenheim I.239,44 Stunden; 3. Radf.⸗Verein Speyer.3103 Stunden. Aufgegeben haben Rabf.⸗Verein Ludwigshafen, Radf.⸗Verein Haßloch und die zweite Mann⸗ ſchaft des Radf.⸗Vereins Frieſenheim. Byyg. Athletilkampf Deutſchland⸗ Schweiz Die Zeitfolge für Freiburg Bei oͤem Länderkampf am 31. Auguſt in Freiburg gegen die Schweiz im Univerſitätsſtadion wurde die n der ettkämpfe von der Deutſchen Sportbehörde für eichtathletik wie folgt feſtgeſetzt: 14.45 Uhr Einmarſch der Teilnehmer; 15.00 Uhr 100 Meter Laufen, Stabhoch⸗ ſpringen; 15.10 Uhr 800 Meter Laufen, Speerwerfen; 15.50 Uhr 200 Meter Laufen; 15.40 Uhr Weitſprung; 15.50 Uhr 400 Meter Laufen; 16.00 Uhr 1500 Laufen, Kugelſtoßen; 16.10 Uhr Hochſprung; 16.20 Uhr 4 mal 100 Meter taffel; 16.30 Uhr Diskuswerfen; 16.40 Uhr 110 Meter Hürden⸗ laufen; 16.50 Uhr 5000 Meter Laufen; 17.10 Uhr 4 mal 400 Meter Staffel. Die amerikaniſchen Tennis⸗Meiſterſchaften Betty Nuthall weiter erfolgreich Bei den internationalen amerikaniſchen Tennis⸗Mei⸗ ſterſchaften der Damen auf den Plätzen in Foreſt Hill kam die junge Engländerin Betty Nuthall durch einen Erfolg über Mary J. Laame mit 61, 671 bereits in die dritte Runde. Edith Croß, die Dritte der amerikaniſchen Rang⸗ Iiſte, hatte ſchwer zu kämpfen, um Alice Francis:83,:6, :2 abzufertigen. Ueberraſchungen blieben bisher ſo gut wie ganz aus. Helen Marlow, Mary Greef, Marjorie Morrill und Sarah Palfrey, um nur die Bekannteſten zu nennen, gewannen ihre Spiele ohne größere Anſtrengun⸗ gen. Betty Nuthall— Sarah Palfrey, die hier ein Paar bilden, gewannen ihr erſtes Match gegen ſchwache Gegner⸗ innen nach zwei Sätzen leicht. Paolino boxt in Europa Einer Nachricht aus Newyork zufolge hat Jeff Dickſon, der bekannte Pariſer und Londoner Boxkampfveranſtalter, Verträge mit Paolino getätigt, die den Basken für dret Kämpfe Ende dieſes Jahres nach Europa verpflichten. Zum erſten Mal ſoll Paolino am 29. September in Lon⸗ don mit der neuen engliſchen Hoffnung Charlie Smith, den man für den Nachfolger von Scott hält, in den Ring ſteigen. Der franzöſiſche Meiſter Maurice Griſelle iſt der zweitte Gegner von Paolino. Dieſer Kampf ſoll am 31. Oktober in Paris ſtattfinden. Die dritte Verpflich⸗ tung führt Paolino nach Barcelona, doch ſtehen Geg⸗ ner und Termin des Kampfes noch nicht feſt. Carnera wieder im Ring Der italteniſche Rieſenboxer Primo Carnera wird am 30. Auguſt in Atlantie City wieder in den Ring gehen. Als Gegner bekommt er ſeinen Landsmann Riccardo Bertazzolo, den einſtigen Schwergewichts⸗ meiſter von Italien, vorgeſetzt: eine Paarung, die in Amerika größtem Intereſſe begegnet. — Internationale Rennwoche Zweiter Tag Mantegna gewinnt den Preis der Stadt Baden⸗Baden Während der Vormittagsſtunden ſah es um den heutigen Tag nicht gerade roſig aus, doch hatte der Wettergott ein Einſehen, klärte es ſich doch vor Beginn der Rennen wieder auf, ſo daß der Nachmittag noch ein vollkommen er Erfolg für den Internationalen Klub wurde. Die ein⸗ zelnen Rennen wurden diesmal ſtärker beſtritt en als am Eröffnungstage. Der Beſuch ließ nichts zu wün⸗ ſchen übrig. Auch der Totoumſatz war befriedi⸗ gen d. Der„Preis der Stadt Baden⸗ Baden“ bildete als ſchönes, ſcharf gelaufenes Rennen den Höhe⸗ punkt der ſportlichen Ereigniſſe. Mantegna kam hier mit Otto Schmidt zu einem leichten Sieg. Lediglich Hengſte machten das einleitende Jugend⸗ rennen unter ſich aus. Der in der Zeit gezogene Felek lag ſtets in Front und gewann überlegen gegen Perello, der verſucht hatte, an ihn heranzukommen. Ramſes war guter Dritter vor Hahnſtein, der zum Schluß zurückfiel. Herodius als heißer Favorit Der Hengſt errang im„Preis vom Rhein“ einen verdienten Erfolg. Er war immer auf einem guten Platz und arbeitete ſich in der Geraden in Front. Machiavel lief ein gutes Rennen, konnte aber zum Schluß nicht ſchneller werden. Mit großem Abſtand kamen Cocktail und Geb Feuer auf die übrigen Plätze ein. Ein zweiter Erfolg des Trainers E. Butzke⸗Berlin folgte gleich mit Lehnsherr im„Eberſtein⸗ Ausgleich“. Der Schimmel übernahm im Anfang das Kommando, wurde aber auf der Gegenſeite ein wenig zurückgeſchoben und ſtieß dann im Einlauf hervor, um ſicher gegen Tauge⸗ nichts und Majeſto zu gewinnen. Nonne war nur anfangs dabei, dagegen verſagten Eiſenhagel und Halde. „Preis der Stadt Baden⸗Baden“ Das Hauptereignis des Tages brachte ſechs Pferde an den Start. Hier konnte Weinberger nach längerer Zeit ſich wieder bemerkbar machen. Avitus ſah einen Moment nach dem Sieger aus, aber als Mantegna aus dem Hinter⸗ treffen aufgebracht wurde, konnte der Erſtere nicht ſchneller werden und mußte Mantegna ziemlich widerſtandslos vor⸗ beilaſſen. Der Weinberger vollbrachte eine Bombenleiſtung, denn er lag den ganzen Weg auf dem letzten Platz und wurde im Einlauf erſt nach vorne gebracht. Monſalvat lief ebenfalls gut und führte das Rennen bis zum Raſtatter Bogen, doch wurde ihm der Weg zu weit. Schnell da, ganz formgemäß, ſetzte ſich im„Ullrich von Oertzen⸗ Ausgleich“ ſiegreich durch. Der Hengſt lag ſtets mitten im Feld und mußte gehörig aufgemuntert werden, um die Spitzengruppe zu faſſen. Schließlich ge⸗ wann er aber noch ganz leicht. Georgia lief wieder hervor⸗ ragend. Er hatte den zweiten Platz vor Dianthus ſtets ſicher, dem der Franzoſe La Forka folgte. Der Reſt kam weniger in Frage. Bandola iſt wieder da Das„Badener Ausgleich⸗Jagd rennen“ ſah die Stute wieder in allerbeſter Verfaſſung. Zuſtatten kam ihr offenbar auch die ſtramme Fahrt, die zunächſt Kili, dann Le Reveur vorlegten, in der allmählich alles in Nöten ging, ſie als geſchontes Pferd ſchließlich nur noch den alten Froher Sinn wider ſich hatte, der ihr wenig Mühe machte. Ein ſehr gutes Rennen lief zum Schluß noch Griendal auf Lachſenburg. ö 1. Jugend⸗Reunen. Für Zweijährige. 4500 J. 1000 Meter. 1. A. Daubs Felck(P. Ludwig), 2. Perillo, 3. Ram⸗ ſes. Ferner: Good Bay, Hanſtein. Tot. 857 Platz 19, 12. 2. Preis vom Rhein. 6000 J. 1600 Meter. 1. M. Böhms Herodias(Grabſch), 2. Machiavel, 3. Cocktatl. Ferner: Gebt Feuer, Attila. Tot. 19; Platz 14, 15. 3. Eberſtein⸗Ausgleich. 4500 /. 1800 Meter. 1. v. Zitze⸗ witz⸗Weederns Lehnsherr(Grabſch), 2. Taugenichts, 3. Majeſto. Ferner: Moewe, Eiſenhagel, Eminenz, Halde, Isländer, Nonne. Tot. 70 Platz 22, 35, 21. 4. Preis der Stabt Baden⸗Baden. 15 000 A. 2400 Me⸗ ter. 1. v. Weinbergs Mantegna(O. Schmidt), 2. Avitus, 3. Monſalvat. Ferner Patgullt, Numea, Alpenflieger. Tot. 21; Pl. 14, 20. 5. Ulrich v. Oertzen⸗Ausgleich. 6000. 1400 Meter. 1. Stall Binks Schnell da(Turtle), 2. Georgia, 3. Dianthus. Ferner: Conkurrenz, La Furka, Mola, Myrthe, Iffezheim, Cerilla. Tot. 37; Platz 14, 22, 15. 6. Badener Ansgleichs⸗Jagdrennen. 1. Baumgärtners Bandola(Baumgärtner), 2. Froher Mut, 3. Greenendael. Ferner:'Jntrepide, Kili, Le Reveur, Lux, Laxenburg, Lord Offaly. Tot. 22, Platz 15, 25, 22. Rennen in Karlshorſt „Felſen“ gewinnt das Hauptjagdrennen Bei gutem Wetter und ausgezeichnetem Beſuch gelangte am Sonntag in Karlshorſt u. a. auch das Hauptfagdrennen der jungen Steepler zum Entſcheid. Der unſchlagbare Fel⸗ ſen zog in gewohnter Weiſe ſeinen Gegnern weit davon und gewann völlig verhalten. Im Kampf um die Plätze ließ Sieſta Fleis und Frundsberg hinter ſich. Der Fuchs konnte ſo die unbeſchreibliche Siegesſerie des Geſtüts Ebbesloh und ſeines Trainers Johnſon fortſetzen. Ergebniſſe: 1. Fritz Fromm⸗Jagdreunen. 3500 L. 9000 Meter. 1. H. Stahls Fenelon(W. Wolff), 2. Feldberg, 3. Lareine. Ferner: Capellus. Tot. 207 Platz 12, 18. 2. Ekliptik⸗Jagdrennen. 5000 J. 3500 Meter. 1. K. Dahlmanns Rößling(Hauſer), 2. Borgia, Faner. Ferner: Genius, Reverſi, Eulalia. Tot. 237 Platz 12, 18. 3. Inbus⸗Flachrennen. 3000 ,. 1200 Meter. 1. K. Schmidts Oceanus(Gobber), 2. Prolonobarde, g. Fandem. Ferner: Donatello, Pylades, Bellus, Elbrus, Fürſtenkind. Tot. 107; Platz 25, 15, 29. 4. Haupt⸗Jagbrennen. 22 500 J. 4000 Meter. 1. Geſt. Ebbeslohs Felſen(H. Müſchen), 2. Steſta, 3. Fleiß. Fer⸗ ner Churfürſt, Neuer Ulſter, Surya, Frundsberg. Tot. 137 Platz 11, 13, 12. 5. Lockhähnchen⸗Ausgleich. 3000 J. 1800 Meter. 1. H. Stahls Francesco(Buſchke), 2. Heuernte, g. Sternfahrt. Ferner: Tell, Flugholbde, Moira, Chapeau, Gulbrand, Nebelhexe. Tot. 37; Platz 19, 38, 18. 6. Lauſcherin⸗Hürbenreunen. 3500. 2800 Meter. 1. H. Stahls Immerzu(W. Wolff), 2. Gradiva, 3. Röme⸗ rin. Ferner: San Domenico, Schloßuhr, Flaggengruß, Polyglott, Bäckerſchuß, Ried, Servus. Tot. 62; Pl, 20, 10, 22. 7. Erla⸗Hürden⸗Ausgleich. 9000. 3000 Meter. 1. Frau Starkes Prünas(Kukulies), 2. Empfehlung, 3. Mausbach. Ferner: Transgreſſor, Irrwiſch, Perſea, Hol Gulden, Dynaſt, Hather. Tot. 103; Platz 39, 20, 26. Rennen zu Geunewalod Wieder einmal verregnete ein Renntag auf der Grune⸗ waldbahn. Das ſchwache Programm wurde durch einige kräftige Ueberraſchungen gewürzt, von denen auch das wertvollſte Rennen des Nachmittags, der Preis von Char⸗ lottenburg, betroffen wurde. In dem Viererfelde über⸗ nahm die von Raſtenberger geſteuerte Erika in flotter Fahrt das Kommando, um es bis ins Ziel nicht mehr ab⸗ zugeben. Amalfi verlor ſchon frühzeitig die Luſt und Granit drang mit ſeinem Angriff auf die Führende auch nicht durch. Die Siegerin brachte damit bereits das achte Rennen in dieſem Jahre auf ihr Konto. Im Preis vom Juliusturm für die Zweijährigen gab es ein verzweifelt knappes Ende. Mit dem Siege von Törin fand die lange Pechſträhne des Stalles Oppenheimer hier ihr Ende. Der Preis von Konradshöhe fiel an Ina, die ihr hohes Gewicht zu einem leichten Siege trug und im Preis der Jungferm heide leuchteten Oppenheimſche Farben auf der bisher noch nicht hervorgetretenen Eſparſette in Front. 1. Havel⸗Nennen. Lehrlingsreiten. 2300 l. 1600 Meter. 1. Jentſchs Musketier(Zint), 2. Vielgeliebter, 3. Alten⸗ ſtadt. Ferner liefen: Aſtrolog, Fingal 2, Pellegrino, Dog⸗ matiker, Modewelt, Faretra, Rohrpoſt, Jazzo, Rohr. Tot. 210:10, PI. 54, 30, 31:10. 2. Preis der Jungfernheide. Verkaufsrennen. 28900. 1400 Meter. 1. S. A. von Oppenheims Eſparſette(Munro), 2. Eiland, 3. Preußenſtolz. Ferner lief.: Mumm, Caprivi, Verſöhnung, Intrigant, Grasgräfin. Tot. 86:10, Pl. 21, 17, 15:10. 3. Preis von Konradshöhe. Ausgleich 2. 3500. 1600 Meter. 1. Schmogrovs Ina(Andrle), 2. Askari, 3. Anskar. Ferner liefen: Galvani, Lichtſtrahl 2, Radetzki, Malateſta, Garibaldi, Mazedonier, Celerina. Tot. 39:10, Pl. 18, 18, 3110. 8 4. Preis vom Juliusturm. Für Zweijährige. 3000 J. 4200 Meter. 1 M. J. Oppenheimers Törin(Grabsch), 2. Suus, 3. Pvorne. Ferner liefen: Briſſago, Altai, Leonatus. Tot. 20:10, Pl. 14, 18:10. 5. Preis von Charlottenburg. 5500., 2200 Meter. 1. v. Oertzens 5 1 1 108 3. Amalfi. rner lief: Linz. Tot. 67:10, 1 0 885 Preis von Tegel: Für Zweijährige. 2300 J, 1000 Meter. 1. Buxhoevedens Onega(Wermann), 2. Atrox, g. Parzenländer. Ferner liefen:: Bravo, Feuerfunke, Tullia, Idee, Götterſage. Tot. 62:10, Pl. 14, 12, 12:10. 7. Preis von Finkenkrug. Ausgleich 3. 2300 /, 1400 Meter. 1. Sterns Grasgräfin(Grabſch), 2. Eidora, 3. Win⸗ termärchen, 4. Roxana. Ferner liefen: Lefels, Kriegsſpiel, Servilia, Trianon, Poliklet, Dixi, Erotica, Epheu 2, Sonnenſtrahl. Tot. 32:10, Pl. 14, 20, 14, 16:10. Mülheim⸗Duisburg(16. Auguſt) 1. Preis von Dümpten. 2800 J. 1050 Meter. 1. Abt.: 1. Gebr. Röslers Fernſeher(Pinter), 2. Charakter, 3. Mu⸗ ſchel. Ferner: Palaſtritter, Fidus, Feuerreiter, Bandage, Mutterliebe, Ma Chere. Tot. 28, Platz 16, 12, 47. 2. Abt.: 1. Geſt. Ravensbergs Bodenbalz(Nagy), 2. Hede⸗ rich, 3. Eremit. Ferner: Teut, Caprice, Laura, Monte, Negunde, Paſſau. Tot. 24, Platz 11, 12, 20. 2. Preis von Ikten. 2800 J. 1600 Meter. 1. J. Pfaffs Clou(Nagy), 1. F. Hüners Tannenberg(Andexrle), totes Rennen, 3. Grenzbote, 4. Palaſtheer. Ferner: Klingen⸗ ſchmied, Leporello, Aoͤmiral, Lonetta, Senora, Eiderdaune, Pontia, Auerbalz, Mythe, Eiltraud. Tot. 503:667, Platz 91, 87, 14, 32. 3. Preis von Ruhrort. 2300. 1050 Meter. 1. J. Middeldorfs Fiſchermädel(Präger), 2. Luſana, 3. Schnee⸗ gans, Furie. Ferner: Ingraban, Sinumbr, Lauſcher, Iphigenie, Trutzfeſte, Taucher, Kaſchka, Mara, Frideborg. Tot. 83, Platz 18, 13, 18, 14. 4. Oberbürgermeiſter von Bock und Polach⸗Erinne⸗ rungsreunen. 4200 4. 1400 Meter. 1. L. Hahns Gold⸗ jäger(A. Zimmermann), 2. Lautenſpiel, 3. Chamberlin. Ferner: Fortiſſima. Tot. 58, Platz 21, 17. 5. Silbernes Band der Ruhr. 3500 /. 3300 Meter. 1. Gebr. Röslers Curator(Pinter), 2. Orion, 3. Pelorta. Ferner: Porte Flip, Augapfel, Nemrod, Orchilla, Gaukelet, Simulant, Canio, Leiſtung. Orator. Tot. 31, Pl. 14, 17, 22. 6. Tinkrather Jagbreunen. 2800. 3700 Meter. 1. H. Klapps Ilia(Pinter), 2. Lotteken, 3. Orla, 4. Geeſt⸗ länderin. Ferner: Sankt Anton, Damon, Fechtmeiſter, Sepp, Norge, Zukunft, Loiſach, Neck, Meſſala. Tot. 64, Platz 22, 68, 57, 24. 7. Stabion⸗Ausgleich. 2800. 2000 Meter. 1. A. Stocks Lütkeſchwienſtärt(Präger), 2. Tuckhähnchen, 3. Claretta, 4. Miſtinguette. Ferner: Prater, Raphael, Fantaſia, Ra⸗ benſteiner, Geo, Hermes, Irene, Die Deutſche, Countryſtde, Heiduck, Trudbert. Tot. 89, Platz 15, 27, 13, 27. Pforzheimer Jugend Tennis Die Spiele am Freitag Das Pforzheimer Jugendturnier, das ſich vom 22. bis 24. Auguſt in dem ibylliſchen Nagoldtal abſpielt, weiſt eine ſehr gute Beſetzung auf. In der Herrenklaſſe ſind die beſten Junioren der Umgegend erſchlenen; leider aber blieb der deutſche Junkorenmeiſter leinlogel dem Turnier fern. 5 Am Freitag nachmittag begannen die Vorrundenkämpfe; einige Spiele der erſten und zweiten Runde konnten auch ſchon ausgetragen werden. Im Herrene in zel ſiegte Stein⸗Frankfurt über Herriegel⸗Karlsruhe:0, 624, Ritzin⸗ ger Baden⸗Baden ſchlug nach hartem Kampf Schiff⸗Trier :6,:4, 715. Oppler⸗Karls ruhe, Ernſt⸗Pforzheim und Haas ⸗Baden⸗Baden kamen über leichtere Gegner eine Runde weiter. Der Mannheimer Junior Lorch verlor gegen Landmann⸗Nürnberg nach großem Widerſtand:7, :6, da er bei ſeinem Spiel zu viel Wert auf Schönheit legte, was jedoch bei dem guten Netzſpiel und den ſchnellen Paffierſchlägen ſeines Gegners nicht zweckmäßig war. Auch Ruff⸗Mannheim mußte ſich dem Lugwigshafener Meiſer nach härteſtem Kampf mit:6,:1, 917 beugen. Fütterer⸗ Mannheim konne gegen den kleinen Férot einen 715, 621⸗ Sieg herausholen, nachdem der Franzoſe im erſten Satz ſchon mit 572 in Führung gelegen hatte. Die Mannheimer Junioren Retwitzer und Hockenheimer kamen eine Runde weiter, während Markſtahler, Goldberg und Bruder meiſt glatt verloren. 1 Im Damenekuzel, das nur 14 Meldungen auf⸗ weiſt, ſind zwei Teilnehmerinnen bereils in der Vor⸗ ſchlußrunde angelangt: Frl. Siegler nach einem 671,:2. Sieg über Frl. Cordier, und Frl. Ambach nach Sieg über Frl. Siegele:7,:8. Frl. Sußmanm, die als Favo⸗ riin bieſer Klaſſe gilt, ſchlug Frl. Barthenbach:0,:1. Im Herrendoppel lieferten Lorch⸗Fütterer der ſpielſtarken Karlsruhe⸗Pforzheimer Kombination Oppler⸗ Ernſt einen hervorragenden Kampf. Der Ausgang jedes Satzes war ganz ungewiß, da unſere Mannheimer Fugen am Netz Unglaubliches leiſtete und oft die Gegner, die ihr körperlich weit überlegen waren, ausplacierten. Wäh⸗ rend Ernſt auf der anderen Seite ſich in glänzender Form befand, hatte Oppler offenſichtlich einen ſchlechten Tag. Doch konnte ſein Partner mit etwas Glück das Match :4,:4 für ſte heimbringen. Retwitzer⸗Ruff gewannen ihr Doppel gegen das Baden⸗Badener Paar Ritzinger⸗Hell⸗ geſſer:1,:2, während Roſenfeld⸗Markſtahler ſich mit demſelben Reſultat von Baun⸗Kahn ſchlagen laſſen muß⸗ ten. Brettheimer⸗Hockenheimer mußten nach unendlich lan⸗ gem Spiel das Match 911,:0,:8 ihren Gegnern Haas⸗ L. Müller(Baden⸗Baden) überlaffen.—ar. Die amerikaniſchen Damen⸗Tennismeiſterſchaften Die amerikaniſchen Damen⸗Tennismeiſterſchaften in Joreſt Hill, die durch das Fehlen der beiden Spitzenſpiele⸗ rinnen Helen Wills und Helen Jacobs viel an Intereſſe eingebüßt haben, ſtehen nun kurz vor dem Abſchluß. In der Vorſchlußrunde ſchlug die Engländerin Betty Nuthall ihre Landsmännin Marjorio Morrill:8, 624,:2. Sie trifft nun im Finale auf Mrs. Harper, die Baroneß Les leicht mit:2,:8 abfertigte. Medenpokal⸗Vorſchlußrunde Die Ausloſung für die Medenpokal⸗Vorſchlußrunde iſt nunmehr vorgenommen worden und zwar trifft Rok⸗Weiß Berlin am 18. und 14. September auf das Rheinland und acht Tage ſpäter ſpielt der Berliner Teunis⸗Verband gegen Mannheim in Mannheim, Bel der am 20. und 21. September in Mannheim ſtatk⸗ findenden Begegnung ſtützt ſich der Berliner Verband auf ſeine Nachwuchsſpieler, während Mannheim in der Be⸗ erung Dr. Buß, Wetzel, Ofan, Dr. Fuchs, Weihe und Klopfer autritt. Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: f. B. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Rayſer Fommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Bermiſchtes: i. B. Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannhelm— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim, R 1, 6 Für unverlangte Beſträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur del Rückporto i 2 Montag, 25. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 7. Seite, Nummer 389 70 Von der Reise zurück vor J Dr. G. SCHMITT U Frauenarzt Friedrichsplatz 5 7 N Von der Neise zurüek! 5 Dr. Martin Kaufmann SErrsrkllEm 3 SrEPPDFECNEN Beitstellen für Erwachsene nur eigene Fabrikaſe Facharzt für Magen-, Darm- u, Stoffwechsekrankheften 5 mm-Rohr 13 75 St. cleck Halbwollfül! 52 O 7, 4. Telephon 27046 4 2 5 2 Scken m. 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G. 4 Mannheim Ausſchlußurteil. 1 85 In der Aufgebotsſache der Sparkaſſe Rhein⸗ biſchofsheim(öffentliche Anſtalt) hat das badiſche nach kurzem, schwerem Leiden von uns ge- Amtsgericht in Mannheim für Recht erkannt:. schieden ist 5 Die nachſtehend näher e 8 Junger Mann Staats-, Kommunal- und Werkbeamte evtl. 2 i 5 für kraftlos erklärt: Hypothekenbrief über die ö e im Grundbuch von Mannheim, Bd. 438, Heſt 5, n e Ohne Anzahlung Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 3. Abteilg., Nr. 14, auf dem Grundſtück Lgb. Nr. welcher Ark Fübrer 0 16 619 d eingetragene Briefhypothek aus Dar⸗ ſchein Kl. 1 u. 3b nor- 24 Monate Kredit a Frau Marg. Halberstadt lehen in Höhe von 27 000.— Pk. 155 benden Langſhrtge 5 5 5 5. 5 Mannheim, den 10. Juli 1930. Fahrzeit. Angeb. u. Hunderte bester Referenzen Die Beerdigung findet am Dienstag, den 26. 0 54 an die Ge⸗ Mlustrierter Katalog gratis Bad. Amtsgericht B. G. 9. 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