4 Einzelpreis 10 Pf. nnheimet Zeitung Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32am breite Colonel⸗ Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus 7 7 monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, m elmer end 0 a 5 0 Bel er zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits- Anzeigen be⸗ 10 Pf.— Abholſtellen: Walbhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Beilagen: Spor: der N. M. O.„Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend« Mannheimer Neiſezeitung* Waunheimer Vereinszeitung Aus 8 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film eit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Abend ⸗ Ausgabe Montag, 25. Auguſt 1930 14. Jahrgang— Nr. 300 Neue Erfolge der deutſchen Luftfahrt Gronau fliegt von Grönland nach Kanada Die deutſche Segelluftfahrt allen anderen voraus! Die kommende Europakonferenz Nebel und Regen Telegraphiſche Meldung Montreal, 25. Auguſt. Der deutſche Flieger von Gronau iſt am Sonntag nachmittag um 2 Uhr MeEz zum Fluge nach Kanada aufgeſtiegen, jedoch ſchon um 7 Uhr 100 Meilen in Queensport öſtlich von Halifax wegen Nebels, Regen und ungenauer Karten gelandet. von Gronau 4 Direktor der deutschen Verkehrsfliegerschule in Warnemünde Da der faſt gerade Nordſüdflug von Jvigtut nach Halifax über Orte führte, die keine Verbindung mit der Außenwelt haben, waren eingehendere Mel⸗ dungen nicht möglich. Bei den erſten Unterredungen mit den Ozeanfliegern in Queensport heben die New⸗ horker Blätter die Beſcheidenheit Gronaus und ſeiner Begleiter rühmlich hervor. Trotz der Schwie⸗ rigkeiten, die den Fliegern dichter Nebel bereitete, hätten ſie Halifax noch gut erreichen können, wenn ihr Kartenmaterial beſſer geweſen wäre. Unter Be⸗ rückſichtigung der Wetterlage hätten die Flieger jedoch eine Landung in Queensport für geratener gehalten. Sie hoffen, ihr nächſtes Ziel, Newyork, bald zu erreichen. Neuer Weltrekord in der Rhön Telegraphiſche Meldung e Kaſſel, 25. Auguſt,. Bei günſtigem Wetter herrſchte am geſtrigen Sonn⸗ tag auf der Rhön lebhafter Segelflugbetrieb. Alle 4 Flieger waren unterwegs und teilten am Nachmit⸗ tag oder Abend der Flugleitung ihren Standort mit. Nur von dem Rekordflieger Kronfeld war keine Standortmeldung eingetroffen. Erſt gegen 9 Uhr verſtändigte er telephoniſch die Flugleitung, daß er bet Marktredwitz im Fichtelgebirge ge⸗ landet ſei. Wie man ſofort an Hand der Karten feſt⸗ ſtellte, beträgt die Luftlinie zwiſchen Abflugſtelle und Landeplatz ungefähr 162 Kilometer. Damit hat Kron⸗ feld ſeinen eigenen Weltrekord im Langſtreckenſegel⸗ flug um etwa 10 Kilometer überboten. Neue Pläne einer arktiſchen Drahtbericht unſeres Berliner Büros * Berlin, 23. Auguſt. Ueber neue Pläne einer Zeppelin⸗Ex⸗ pedition nach der Arktis berichtet eine Körreſpon⸗ denz. Das Projekt iſt im vorigen Jahre daran ge⸗ scheitert, daß deutſche und ausländiſche Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften ſich nicht bereit erklären wollten, das Riſiko für eine Fahrt in die Arktis zu über⸗ nehmen. Seit einiger Zeit jedoch ſind die Ver⸗ handlungen zwiſchen der„Aerbarktis“, der Stu⸗ diengeſellſchaft zur Erforſchung der Arktis, und der Zeppelingeſellſchaft wieder aufgenommen Franzöſiſche Jirkularnote Telegraphiſche Meldung Berlin, 25. Auguſt. Durch die Preſſe geht die Meldung von einer erſten Europakonferenz, die am 8. September in Genf beginnt. Einige Zeitungen berichten dazu, daß der Quai'Orſay die Regierungen in einer Zirkularnote erſucht habe, ihre Vertreter zeitig nach Genf zu ſchicken, daß ſie an dieſer Konferenz ſchon teilnehmen könnten. Dieſe Meldung trifft, wie wir von unterrichteter Seite hören, zu. Eine derartige Zirkularnote iſt auch der deutſchen Regierung zugegangen. Die Türkei will dem Völkerbund beitreten Telegraphiſche Meldung — London, 25. Auguſt. Wie die Blätter melden, krifft man in Angora alle Vorbereitungen, um bereits in allernächſter Zeit die bisherige ablehnende Haltung gegenüber Geuf aufzugeben, um dem Völkerbunde beizu⸗ treten. Die Reiſe des türkiſchen Außenminiſters Ruſchdy Bey, der Ende September in Mos⸗ kau erwartet wird, ſtehe im Zuſammenhang mit dieſem Eutſchluß der türkiſchen Regierung. Obwohl hierbei beſonders an Völkerbunde gewiſſe ruſſiſche Ambitionen zu unter⸗ ſtützen, und werde wohl auch als Bedingung ſtellen, der Zweck der Reiſe nach außen hin darin, beſteht, den Beſuch Karagcehans zu erwidern, den dieſer im vergangenen November in Angora abſtattete, han⸗ dele es ſich in Wirklichkeit darum, die Sowjetregie⸗ rung dazu zu überreden, daß ſie nicht mehr auf Ein⸗ haltung des von der Türkei vor mehreren Jahren Tſchitſcherin gegebenen Verſprechens beſtehe, dem Völkerbund nicht beizutreten. Der Beſchluß, dem Völkerbund beizutreten, ſtehe in engem Zuſammen⸗ hange mit der Bildung der neuen„Freien republika⸗ niſchen Partei“, die kürzlich von Fethy Bey gegrün⸗ det wurde, und ihre Aufgabe nicht nur in der Oppo⸗ ſition gegen das augenblickliche Kabinett ſehe, ſon⸗ dern ſelbſt die Zügel der Regierung ergreifen und den Wiederaufbau der Türkei durch grundlegende Aenderungen im Wirtſchaftsſyſtem des Landes be⸗ ſchleunigen wolle. Der Wunſch der Türkei, von ihrem Tſchitſcherin gegebenen Verſprechen entbunden zu werden, dürfte von der Spwjetregtierung erfüllt werden, die jedöch wahrſcheinlich äls Preis hierfür andere bindende Verſprechen fordern würde, Man denke eine Zuſage der Türkei, im daß die neue Partei Fethy Beys keinesfalls, auch wenn ſie zur Regierung gelangen ſollte, der„Anti⸗ ſowjetfront“ beitrete. nnn worden. Die Aervarktis ſoll beabſichtigen, das Luft⸗ ſchiff für eine Fahrt im nächſten Frühjahr zu char⸗ tern, und es heißt, daß ſie auch eine Löſung der Ver⸗ ſicherungsfrage finden werde. Dr. Eckener werde demnächſt mit den maßgebenden Perſönlichkeiten der Aerbarktis verhandeln. „Graf Zeppelin“ über Prag — Berlin, 25. Auguſt. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt von ſeiner Oſtmarkenfahrt heute morgen.51 Uhr in Staaken glatt gelandet und wurde am Ankermaſt feſtgemacht. Nach einiger Zeit erfolgte der Aufſtieg zur Heim⸗ fahrt nach Friedrichshafen, die über Sachſen und die Tſchechoſlowakei führte.„Graf Zeppelin“ erſchien bei prächtigem Sonnenſchein um 11.40 Uhr über den Vororten Prags. Kurz darauf traf das Luft⸗ ſchiff über dem Zentrum der Stadt ein, kreiſte einige Male über der inneren Stadt in einer Höhe von etwa 300 Meter, von zwei tſchechoflowakiſchen Flugzeugen begleitet und nahm dann Richtung gegen Pilſen. Die Auffindung der Leiche Anorees DANN NORD BOL ABI MEISSE Aus. FR. J0SE e 385 BEebE NO wAIR Skt Aug u ſt Andree a l i Am 11. Juli 1897 Aufſtieg von der Dänen⸗Inſel bei Spitzbergen. Die Leiche wurde auf der Weißen Inſel(Gillis.) gefunden Ein Kriegsſchiff für Andree Telegraphiſche Meldung — Berlin, 25. Auguſt. Wie der Montag aus Stockholm meldet, hat die Regierung beſchloſſen, ein Kriegsſchiff in die Arktis zu entſenden. Die Leichen ſollen auf das Kriegsſchiff übernommen und nach Stock ho hm ge⸗ bracht werden, wo ein Staatsbegräbnis ſt at t⸗ finden wird. * Schreiber wird Biſchof in Berlin. Der Papſt hat den früheren Biſchof von Meißen, Mig. Schrei⸗ ber, zum erſten Biſchof des neugegründeten Bistums Berlin ernaunt. Karte von Audrees Polarflug Tödlicher Abſturz eines Fliegers — Goslar, 25. Auguſt. Auf dem Goslarer Groß⸗ flugtag ſtürzte der Braunſchweiger Flieger Lin z von der akademiſchen Fliegergruppe mit ſeiner Sportmaſchine beim Ballonrammen ab. Das Flug⸗ zeug, das ſich in geringer Höhe befand, bohrte ſich mit dem Propeller in einen Kartoffelacker. Linz trug mehrere Rippen⸗ und Beinbrüche ſowie ſchwere Kopf⸗ verletzungen davon, denen er auf dem Transport zum Krankenhaus erlag. — Paris, 25. Auguſt. Einer Agenturmeldung aus Liſſabon zufolge iſt geſtern ein Perſonenzug bei Luſa entgleiſt. 30 Reiſende ſind verletzt worden, dar⸗ unter ſechs ſchwer. England und die Oſtreviſion Von unſerem Londoner Vertreter Der polniſche Geſchäftsträger in Lon⸗ don iſt vor einigen Tagen im Foreign Office er⸗ ſchienen, um die Aufmerkſamkeit der engliſchen Regierung auf„gewiſſe Kundgebungen deutſcher Politiker“ zu lenken, in denen Polen eine empfind⸗ liche Störung des europäiſchen Burgfriedens zu er⸗ kennen glaubt. Es iſt nicht bekannt geworden, was für eine Antwort der polniſche Diplomat nach War⸗ ſchau telegraphieren konnte; es beſteht jedoch Grund für die Vermutung, daß ſich das Londoner Außenamt darauf beſchränkt hat, die polniſchen Vorſtellungen „mit Intereſſe zur Kenntnis zu nehmen“. Denn es iſt eine Tatſache, mit der wir rechnen müſſen, daß England ſich überhaupt noch nicht für eine be⸗ ſtimmte Stellungnahme zu dem Problem der deutſchen Oſtgrenzen entſchieden hat. Dieſe Zurückhaltung hat mancherlei Urſachen. Einmal widerſpricht es den Gepflogenheiten der engliſchen Politik, ſich eine Meinung zu bilden, bevor man dazu abſolut gezwungen wird; und es iſt nicht nur die Auffaſſung, ſondern der dringende Wunſch der Eng⸗ länder, daß der deutſch⸗polniſche Fragenkomplex noch nicht als aktuell zu betrachten fei. Weiterhin muß man daran denken, daß die gegen⸗ wärtigen Leiter der engliſchen Politik ſehr ge⸗ ringe Kenntniſſe von dieſen Problemen haben, und daß ihnen die Ueberlaſtung mit inneren Sorgen keine Zeit läßt, ſich neuen Gegenſtänden zu⸗ zuwenden. Vor allem aber iſt die öffentliche Meinung Englands, die eines Tages unſer beſter Bundesgenoſſe werden könnte, bisher vollkom⸗ men unvorbereitet. Und dies iſt denn auch der Grund, weshalb aufrichtige Freunde Deutſchlands den Vorſtoß des Miniſters Treviranus bedauern; bei der herrſchenden Unkenntnis in dieſen Dingen muß die„ſtarke Sprache“, die einem deutſchen Publikum ganz natürlich klingen mag, in England Mißverſtändniſſe hervorrufen. Die deutſche Oſt⸗ politik iſt in hohem Maße eine Erziehungsproblem, und mutige Bekenner ſind keine guten Pädagogen. Es gibt in Deutſchland wohlmeinende Leute, die ſich über dieſe Schwierigkeiten hinwegtäuſchen, und dazu trägt ein Mißverſtändnis bei, das wir auf⸗ klären möchten. Man kann in der engliſchen Preſſe von Zeit zu Zeit verſtändnisvolle Aeußerungen lefen, die den in Verſailles geſchaffenen Zuſtand im deutſchen Oſten als unhaltbar erkennen. Solche Stimmen werden dann mit begreiflicher Befriedigung als„Umſchwung der engliſchen Stimmung“ ver⸗ zeichnet. Sie ſind etwas ganz anderes. Man kann die engliſchen Publiziſten, die ſolche er⸗ freulichen Dinge ſchreiben, an den Fingern einer Hand zählen; es ſind aufrechte Männer, die von jeher gegen internationale Ungerechtigkeiten auf⸗ getreten ſind. Aber England hat ſich durch den Rat dieſer Gerechten weder vom Eintritt in den Krieg, noch von der Mitwirkung am Verſailler Vertrag ab⸗ halten laſſen. Im Geſamtbild der engliſchen Politik bildet dieſer kleine Kreis nur einen Lichtfleck, den wir begrüßen, aber nicht überſchätzen dürfen. Doch hören wir einmal, was zwei dex ange⸗ ſehenſten aus dieſer Gruppe angeſichts der Trevi⸗ ranus⸗Rede über das Problem der Oſtreviſion zu ſagen haben. J. A. Spender, der hervorragende Veteran des engliſchen Liberalismus, ſchreibt:„Nie⸗ mand, der den Lauf des polniſchen Korridors auf der Karte verfolgt und ſieht, wie Oſtpreußen von dem übrigen Deutſchland abgeſchnitten iſt, kann glauben, daß dieſe Grenzen ſtabil und dauerhaft ſind. Es iſt gar nicht ſo unerwünſcht, daß uns gelegentlich ein enfant terrible daran erinnert, daß in dieſer Grenzregelung gefährliche Möglichkeiten liegen, die früher oder ſpäter vielleicht die euro⸗ päiſche Politik beherrſchen werden.“ Schon am nächſten Tage antwortet ein anderes Mitglied dieſer liberalen Gruppe, Wilſon Har⸗ ri s, der ſoeben von einer Reiſe nach Polen zurück⸗ gekehrt iſt:„Ich bin ſelbſt der Ueberzeugung, daß die deutſch⸗polniſche Grenzregelung, wie ſie im Ver⸗ ſailler Vertrag geſchaffen wurde, unbefriedigend iſt. Doch wenn dieſe Grenzen auch eine Gefahr für den Frieden enthalten, ſo wäre ein Verſuch, ſie unter den 2. Seite/ Nummer 390 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 25. Auguſt 1930 gegenwärtigen Umſtänden zu ändern, noch viel ge⸗ fährlicher.“ 2 Hier haben wir, aus der Feder eines ehrlichen Freundes, den Kernpunkt des Reviſionsproblems, wie es ſich in engliſchen Augen ſpiegelt. Die Auf⸗ faſſung gleicht in mancher Hinſicht der engliſchen Stellung zum Anſchluß Oeſterreichs. Es gibt eine wachſende Zahl von Engländern, die Verſtänduis für die deutſchen Gefühle aufbringen; es wird auch oft genug ausgeſprochen, daß die Friedensverträge manche Ungerechtigkeit enthalten. Aber von da aus bis zur Befürwortung einer Reviſion iſt es ein großen Sprung,— in gewiſſem Sinne ein Sprung ins Ungewiſſe— und den tut in England niemand, Es iſt begreiflich, daß man in England das Größen⸗ verhältnis in dieſen Dingen ganz anders anſieht, als in Deutſchland, wo der Schuh nur allzu fühlbar drückt. Auf der einen Seite die Befriedigung be⸗ rechtigter Wünſche, von denen man recht unklare Vorſtellungen hat; auf der anderen Seite eine Ver⸗ änderung des europäiſchen Gleichgewichts, von der niemand weiß, wo ſie enden wird. Das Votum Englands lautet beinahe einſtimmig: Quieta non movere, wofür die engliſche Sprache das Sprichwort hat:„Man laſſe ſchlafende Hunde unge⸗ ſtört“. England tritt hier automatiſch an die Seite Frankreichs, wenn auch aus ganz an⸗ deren Gründen. Während man in Frankreich den durch die Friedensverträge geſchaffenen status quo als Ideal betrachtet, halten ihn die Engländer nur für ein Kompromiß, und zwar nicht einmal für ein beſonders gutes Kompromiß. Doch man entſcheidet ſich für das, was man als das kleine Uebel anſieht man lehnt jeden Aenderungsverſuch von deutſcher Seite als eine gefährliche Verſchiebung des Gleich⸗ gewichts entſchieden ab und wird ſich deshalb mit wachſender Deutlichkeit gegen Kundgebungen wie die des Miniſters Trepiranus wenden. Dabei ſpielt es natürlich eine Rolle, daß die Konſolidierung Polens hier durchaus als Aktivum in der europäi⸗ ſchen Bilanz gilt. Wichtiger iſt aber, daß Deutſchland bisher die Antwort auf die Frage ſchuldig geblieben iſt, wie es ſich denn ſelber die praktiſche Löſung des Oſt⸗ problems vorſtelle. Wenn es auch leider zutrifft, daß jede offene deutſche Reviſtonspolitik ohne eng⸗ liſche Sympathie durchgeführt werden muß, ſo be⸗ deutet das doch keineswegs, daß man ſich in London konkreten, praktiſch durchführbaren Vor⸗ ſchlägen verſchließen würde. Bezeichnend iſt, daß die von polniſcher Seite lanzierten Anregungen für Verkehrserleichterungen zwiſchen Deutſchland und Oſtpreußen, die man geſchickt als„Unſichtbar⸗ machung der Grenzen“ formuliert, hier freundliches Gehör gefunden haben. Die Hauptaufgabe der deut⸗ ſchen Regierung ſcheint uns deshalb gegenwärtig in der Ausarbeitung eines konſtruktiven Planes für die friedliche Neuregelung der öſtlichen Grenzen zu liegen. Man erinnere ſich, wie unlösbar das deutſch⸗ franzöſiſche Problem erſchien, ehe die Idee des Loecarnovertrages auftauchte. Lord'Abernon hat in dieſen Tagen ſeine Erinnerungen an jene Zeit veröffentlicht, in denen er erzählt, wie feindlich ſich die Außenämter in Paris und London gegenüber jedem Aenderungsverſuch verhielten. Vorſichtige Stagtsmänner warnten vor jeglicher Exörterung der Sicherheitsfrage, weil ſie befürchteten, daß dadurch Ankontrollierbare Leidenſchaften erweckt werden würden. Dieſe Befürchtungen erwieſen ſich als übertrieben.“. Wir haben, wie geſagt, ein Erzie hungspro⸗ blem vor uns. Es iſt nicht genug, Anſprüche anzu⸗ melden. Recht haben und Recht bekommen ſind zwei verſchiedene Dinge. Wir ſtehen noch am Anfang eines ſchwierigen Weges, und es kann nichts ſchaden, wenn wir uns klarmachen, daß in dieſem Gebiete ein Zugwind herrſcht, der bet dem geringſten Irrtum manche Türen zuſchlagen kann. Verzichten wir auf die kriegeriſche Löſung, dann bleibt uns nur gedul⸗ dige Ueberredung als Jnſtrument unſerer Oſtpolitik übrig. Die internationale Erörterung unſerer Münſche nützt uns wenig; was in den Wind gehängt werden muß, iſt eine brauchbare Formulierung, ein konkretes Projekt, ein praktiſcher Vorſchlag. Streſe⸗ manns Locarno⸗Plan änderte mit einem Schlage die diplomgtiſche Atmoſphäre Europas. Die Oſtprobleme liegen vielleicht noch ſchwiexriger als die damaligen weſtlichen Fragen. Aber man kann ſich dem Eindruck nicht verſchließen, daß eine ruhige, leidenſchaftsloſe Darſtellung deſſen, was Deutſchland den andern Drei Miniſterreden Dr. Stegerwald in Karlsruhe Telegraphiſche Meldung Karlsruhe, 25. Auguſt. In einer ſtark beſuchten Zentrumsverſammlung im großen Feſthalleſaal ſprach Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald über Wirtſchafts⸗ und Sozial⸗ politik. Er betonte, daß die Stunde gekommen ſei, wo wir unſer Haus im Innern in Ordnung bringen müſſen. Dabei werde es nicht ohne heftigſte Kämpfe abgehen. Der deutſche Reichstagswähler müſſe lernen, daß nicht die Intereſſentengruppen und politiſchen Parteien, ſondern die Volks ⸗ gemeinſchaft Ausgangs⸗ und Mittel⸗ punkt auch für das Wohlergehen des Einzelnen iſt. In der Arbeitsloſenfrage, ſo fuhr der Miniſter fort, ſei die Wiederherſtellung des Vertrauens zu Staat und Wirtſchaft das Entſcheidende. Für die nächſte Zeit ſei ein Doppeltes notwendig: 1. Die deutſche Landwirtſchaft muß zur dauernden Renta⸗ bilität gebracht werden, damit ſie einmal mehr Menſchen auf dem Lande feſthalten kann und weiter⸗ hin kaufkräftiger wird gegenüber den einheimiſchen induſtriellen Erzeugniſſen. 2. Unſere geſamte Wirt⸗ ſichaftpolitik muß ſo geſtaltet werden, daß in ab⸗ ſehbarer Zeit 15—18 Millionen Menſchen vom deutſchen Außenhandel leben können. Der Miniſter führte dann aus, der Wahlkampf gehe darum, ob wir den Willen, den Mut und die Eutſchloſſenheit aufbringen, Staat und Wirt⸗ ſchaft unter allen Umſtänden in Ordnung zu bringen. Beide müßten als eine Einheit ange⸗ ſehen werden. Da es unmöglich ſei, neue Steuern auszuſchreiben und die Beiträge zur Arbeitsloſen⸗ verſicherung beliebig zu erhöhen, blieben uns nur Einſparungen auf der ganzen Linie und Droſſelung des Ausgaben übrig. Unſere Lage ſei ſehr ernſt. Trotzdem könnten wir ſie meiſtern, wenn wir wollten. Das deutſche Volk müſſe ſich nur ſoli⸗ dariſch als eine Einheit fühlen lernen. Die mit leb⸗ haftem Beifall aufgenommene Rede mündet in die Worte:„Mit ſozialer Erneuerung zur nationalen Einigung, mit Mut und Entſchloſſenheit durch Kampf zum Sieg! Treviranus zur politiſchen Lage — Bremen, 25. Auguſt. In einer ſehr gut beſuchten Wählerverſammlung ſprach Reichsminiſter Treviranus als Spitzen⸗ kandidat der Konſervativen Volkspartei für den Wahlkreis Weſer⸗Ems. Unter Hinweis auf ſeine Rede über den polniſchen Korridor führte er aus: 5 Dieſe Rede habe darum einen ſolchen Widerhall in der Welt gefunden, weil die Welt darüber erſtaunt geweſen ſei, daß ein Vertreter eines wehrloſen Vol⸗ kes trotz der fehlenden Macht zu ſagen wage, was er empfinde. In den Verhandlungen über den Youngplan bemerkte der Reichsminiſter, dieſe hätten-e in Fahr zue früh eingeſetzt. Er habe ſelbſt ſich mit aller Energie dagegen geſtemmt Heute ſchon würden die deutſchen Unterhändler den gegne⸗ riſchen mit ganz anderem Rüſtzeug gegenüberſtehen. Mächten für die praktiſche Durchführung einer Revi⸗ ſion der Oſtgrenzen vorzuſchlagen hat, auf eine ge⸗ wiſſe Aufnahmebereitſchaft rechnen könnte, die dem einfachen Hinweis auf unſere berechtigten Anſprüche verſagt bleibt. Heyes Rücktritt Erſt Ende November Zu der Mitteilung eines Berliner Montags⸗ blattes, daß Generaloberſt Heye ſich von den Trup⸗ pen auf dem Münſterlager nach der Beſichtigung verabſchiedet und ſeinen Austritt für 1. November in Ausſicht geſtellt habe, hören wir aus Reichswehr⸗ kreiſen: Generaloberſt Heye teilt mit, daß dieſe Dar⸗ ſtellung nicht richtig iſt. Er hat ſeinen Rücktritt nicht für den J. November, ſondern für Ende November angekündigt. 8 Der Redner forderte dann eine Reform der Gemeindefinanzen durch Umbau der Ge⸗ meindeſelbſtverwaltung und Abbau der Politi⸗ ſterung auch der kleinſten Gemeinſchaft als Grund⸗ bedingung für eine Geſundung der Reichsfinanzen. Nur durch eine Beſeitigung der öffentlichen Zwangs⸗ wirtſchaft könne man zu geſunden inneren Verhält⸗ niſſen gelangen. Einen breiten Raum in der Rede des Reichs⸗ miniſters nahm infolge von Zwiſchenrufen aus der Verſammlung, die dem Redner Treubruch und Ver⸗ rat vorwarfen, die Auseinanderſetzung mit den früheren deutſchnationalen Par⸗ teigenoſſen ein. Er erklärte, wie man ihm Diſzi⸗ plinloſigkeit vorwerfe, ſo erinnere er daran, daß von den 78 früheren deutſchnationalen Reichstagsabgeord⸗ neten nur 35 bei der alten Firma geblieben ſeien. Ferner führte er aus, die Weimarer Ver⸗ faſſung, deren Inhalt aus vier ausländiſchen Verfaſſungen zuſammengeſtückt ſei, ſei nicht organiſch und müſſe umgebaut werden. Zum Schluß verteidigte der Redner das Wahlbündnis, das die Konſervative Volkspartei in Niederſachſen mit dem Welfen einging. Außerdem ſprach er ſich für eine künftige Kolonialpolitik aus. Schiele über ſeine Trennung von den Deutſchnationalen Magdeburg, 25. Auguſt. Der Reichsminiſter Dr. h. e. Schiele, der be⸗ reits vor dem Kriege als konſervativer Abgeordne⸗ ter und ſeit 1919 als deutſchnationaler Abgeordneter den Wahlkreis X Magdeburg ⸗ Anhalt im Reichstag vertreten hat und der jetzt als Spitzenkandidat der Landvolkliſte in Magdeburg aufge⸗ ſtellt iſt, ſprach ſoeben zu ſeinen Wählern. Um das deutſche Landvolk, ſo führte er u. a. aus, geſchloſſen auf den Weg der Rettung durch aktive verantwortungs⸗ bewußte Mitarbeit führen zu können, haben wir ſo⸗ eben ſchweren Herzens die Trennung von der deutſch⸗ nationalen Partei vollzogen, in der wir bis zum 18. Juli die wirkſamſte Vertretung unſerer land⸗ wirtſchaftlichen und damit untrennbar verbunden auch unſerer ſtaatspolitiſchen Forderungen erblickt haben. Dem Geiſte, aus dem heraus in Deutſch⸗ lands ſchwerſten Tagen die deutſchnationale Partei gegründet wurde, bleiben wir treu. Aber wir trennen uns von denjenigen, die ſich mit ihrem Wollen in nebelhaften Fer⸗ nen bewegen, ſtatt im Sturm der Zeit auf die Schanze zu ſteigen und den Grund und Boden zu verteidigen, auf dem ein neues und lebensſtarkes Deutſchland erſtehen ſoll. Unſere Aufgabe iſt es, der Gegenwart, ſo lebensfremd ſie uns auch manch⸗ mal ſcheinen mag, unſere Kraft zu leihen und ſie zu erheben über den dürftigen Standpunkt einer atomi⸗ ſierenden mechniſchen Weltanſchauung. Schiele ſchloß ſeine Rede mit der Parole des Landvolkes: Heran an die Verantwortung, heran an die harte Aufgabe, die vor uns liegt und die uns die Rettung bringen ſoll, heran an den Wieder⸗ aufbau unſeres Vaterlandes! Die Reichsliſte der Volkspartei enthält folgende Perſönlichkeiten: 1. Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, 2. Frau Oberſtudiendirektorin Dr. Elſe Matz, 3. General⸗ oberſt von Seeckt, 4. Geheimrat Prof. Dr. Kahl, 5. Beamtenführer Morath, 6. Dr. h. c. von Strauß, Direktor der Dedibank, 7. Glatzel. 8. Drechſlermeiſter Feuer bau m Ruhe in Peſchawar — London, 25. Auguſt. Zu einer Meldung über die völlige Zurückziehung der britiſchen Truppen aus Peſchawar fügt das Reuterſche Büro folgende Notiz hinzu: Es iſt anzunehmen, daß dieſe Nachricht bedeutet, daß die wegen der Unruhen von anderen Standplätzen nach Peſchawar entſandten Truppen dort nicht mehr benötigt werden. beim Uoberholen eines Schwerer Autounfall Fünf Mannheimer verunglückt * Mannheim, 25. Auguſt. Frau Krumm, die Frau des Caföébeſitzers Krumm, Q 1, 9, weilte ſeit drei Wochen in Bühl zur Erholung. Am geſtrigen Sonntag wollte ſie ihren Urlaub abbrechen und mit dem Auto des Cafs⸗ beſitzers Schuſter, der den Wagen ſelbſt ſteuerte, nach Mannheim zurückkehren. Kurz vor Sinzheim bei Baden⸗Baden verlor, wie wir erfahren, Herr Schuſter die Herrſchaft über die Steuerung. Das Auto raſte gegen einen Baum und alle Inſaſſen, Frau und Herr Schuſter, Frau Krumm mit ihrem Kinde und das Kindermädchen, verunglückten. Frau Krumm erlitt ſchwere Kopfverletzungen, das Kind einen Oberſchenkelbruch und die anderen Mitfahreuden innere Verletzungen und Hautabſchürfungen. Ein vorüberfahrendes Auto brachte die Schwerverletzten in das Kranken⸗ haus Bühl.. Demonſtrationsverbot in Ludwigshafen Wegen unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit hat der Stadtkommiſ⸗ ſär von Ludwigshafen, Oberregierungsrat Dr. Lederle für den morgigen Dienstag alle Ver⸗ ſammlungen, Anſammlungen, Umzüge und Kundgebungen auf öffentlichen Straßen und Plätzen verboten. Dieſes Verbot wurde erlaſſen, weil morgen abend Adolf Hitler in der Feſthalle des Ebertparks ſprechen ſoll. Zur Sicherung der Ver⸗ ſammlung und des Verkehrs iſt die geſamte ſtädtiſche und Kriminalpolizei aufgeboten. Die Zugangsſtraßen zum Park werden polizeilich geſichert werden, auch ſteht die Schutzpolizei in Alarmbereitſchaft. Japaniſcher Beſuch in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Auguſt. Heute nachmittag trifft Fürſt Tokugawa, der Präſtdent des japaniſchen Oberhauſes, in Berlin ein. Fürſt Tokugawa kommt von der interparlamentari⸗ ſchen Konferenz in London und will Anfang Oktober an der internationalen Konferenz des Roten Kreuzes, deſſen japaniſcher Abteilung er vorſteht, teilnehmen. Der Fürſt iſt außerdem Präſident der japaniſchen Völkerbundsliga. Schwerer Verkehrsunfall in Wannſee — Berlin, 25. Auguſt. In Wannſee wurde in der vergangenen Nacht ein Laſtkraftwagen von einem unbekannt gebliebenen Privatkraft⸗ wagen ſeitlich angefahren. Durch den An⸗ prall wurde eine auf dem Laſtkraftwagen mit⸗ fahrende Frau und ihre achtjährige Tochter vom Wagen geſchleudert. Sie erlitten beide ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie bald nach der Einlieferung in das Krankenhaus verſtarben. 28 Verletzte bei einer Vergnügungsfahrt — Wolmirſtedt, 25. Auguſt. Am Sonntag unter⸗ nahm ein Magdeburger Geſangverein auf zwei Laſt⸗ kraftwagen einen Ausflug in die Letzlinger Heide. Abends auf der Rückfahrt geriet der eine Wagen anderen Autos auf der Chauſſee zwiſchen Barleben und Elbeu ins Schleu⸗ dern und ſtürzte um. Etwa 28 Perſonen wur⸗ den verletzt. Drei Schwerverletzte wurden nach dem Krankenhaus in Wolmirſtedt gebracht, die übri⸗ gen in Magdeburger Krankenhäuſer, wo acht ſchwerer Verletzte verbleiben mußten, während die anderen nach ärztlicher Behandlung entlaſſen werden konnten. Weitere Verhaftungen in Litauen — Memel, 25. Auguſt. Im Zuſammenhang mit dem Anſchlag auf Oberſt Ruſteika ſind noch weitere Verhaftungen vorgenommen worden. Unter 2 den Verhafteten befinden ſich, wie das„Memeler Dampfboot“ berichtet, auch die beiden ehe ma ligen Adjutanten Woldemaras, der bei dem An⸗ ſchlag auf Woldemaras verletzte Hauptmann Vir⸗ bickas und der Huſarenrittmeiſter Matule⸗ vicius. Insgeſamt befinden ſich jetzt 10 Perſonen in Haft. Bei einigen Offizieren, darunter bei Vir⸗ bickas, ſoll die Teilnahme an einer allgemeinen Ver⸗ ſchwörung feſtſtehen. —...... „Ein Walzertraum“ Gaſtſpiel des Gärtnerplatztheaters Wie der ausverkaufte Muſenſaal bewies, hat die Direktion des Münchener Gärtnerplatztheaters mit der Wiederaufnahme des populärſten Werkes von Oskar Straus lund einer der mit Recht popu⸗ lärſten Operetten überhaupt) einen guten Griff ge⸗ tan. Dank der vorzüglichen Darſtellung war bald der nötige Kontakt mit dem Publikum hergeſtellt, deſſen Empfänglichkeit wieder günſtig auf die Spiel⸗ freude und gute Laune aller Darſteller rückwirkte und eine Vorſtellung von beſchwingtem Tempo ins Leben rief, der ſich das vielköpfige Auditorium mit ungetrübtem Genuſſe hingab. Als Poſitivum buchen wir von vornherein die vorzügliche Regie Czechywſkis, der ſich auch als Leutnant Montſchi beſondere Sporen erwarb, die gelungenen Bühnen⸗ bilder, ſowie die ſorgfältige muſikaliſche Führung des begabten Ed. Hartogs, der einen Abend hatte und nicht nur für ſchmiſſige Zeitmaße ſorgte, ſondern auch der Sentimentalität im rich⸗ tigen Rahmen Rechnung trug. Rud. Seibold verkörperte ausgezeichnet den Niki, und verſtand es ſehr gut, den liebenswürdigen, wider Willen Ehemann gewordenen öſterreichiſchen Leutnant mit dem erforderlichen legeren Weſen aus⸗ zuſtatten. Ein feiner Zug war ſein ſtummes Spiel während der Anſprache des Fürſten Joachim, der Fritz Daurer Gelegenheit bot, all ſeine Draſtik wirkſam zu entfalten und an Eugen Strehn als Grafen Lothar einen würdigen Partner fand. Ge⸗ legentliche Uebertreibungen ſeien der guten Laune zu⸗ gute gehalten. Mitzi Seibold ließ ihrem leb⸗ haften Temperament freien Lauf, um ſo eher, als ſie dadurch in wirkſamen Gegenſatz zu Anni Heitner (Friederike) trat. Die Helene war bei Jrene Jeß⸗ ner in beſten Händen. Marta Winterfeld und Suſi Vielweib ſſtellten ungemein feſche Mitglieder der Damenkapelle auf die Bühne, ebenſo ihre nicht gengunten Kolleginnen. Ein homo novus, Herbert Wallmaun, führte ſich mit ſeinem Hausminiſter glücklichen Wendolin recht vorteilhaft ein. Mit der Epiſoden⸗ rolle des Sigismund fand ſich Hans Carle ſehr an⸗ ſprechend ab. Das ſehr beifallfreudige Haus verlangte viele, gern zugegebene da capos, nahm aktuelle Witze bei⸗ fälligſt auf und rief die verdienten Hauptdarſteller wiederholt vor die Rampe, zu denen ſich auch der Dirigent Hartogs geſellte. Weſentlichen Anteil an dem Gelingen hatten auch die Mitglieder des Orcheſters. Das Münchener Gärtnerplatztheater hat, ſoweit wir ſeinen Darbietungen zu folgen Gelegenheit hatten, mit ſeinem Gaſtſpiel einen unbeſtrittenen Erfolg zu verbuchen, der ſich nicht nur in wärmſter Anteilnahme des Publikums kundtat, ſondern ſich auch dahin auswirkte, daß eine ſeiner ſympathiſchſten Darſtellerinnen, Mizzi Seibold, einen erwei⸗ terten Wirkungskreis am Mannheimer National⸗ theater fand, dem man allſeits mit großem Intereſſe entgegenſieht. Dr. Ch. Anruf in der Nacht Skizze von Paulrichard Heuſel Guſtav Flamberg ſah ſich gelangweilt in Kaffeehauſe um. Er hatte unverhofft Geld gewonnen und nun den Wunſch, andere an ſeiner Freude teilnehmen zu laſſen. Aber der Abend war wie verhext. Kein Be⸗ trieb, keine Bekannten. Es war wohl das Beſte, jemand anzurufen. Um zwölf Uhr nachts iſt mancher noch nicht zum Schlafen geneigt. Er blätterte in ſeinem Kalender— ja, das mußte er verſuchen: dieſe entzückende Frau, die er in der Abendgeſellſchaft des Baumeiſters kennen gelernt hatte— wozu hatte ſtie ihm ihre Telephonnummerx gegeben? Er wartete lange, geſpannt, den Hörer in der Hand. Endlich meldete ſich jemand. Eine Männerſtimme. Falſch verbunden. Aergerlich hängte er ab. Die Stimmung war verflogen.— dem nicht anrufen. Es Thomas Eggert rieb ſich die Augen. Nein, er träumte doch nicht. Nebenan ſchrillte das Telephon, zweimal, dreimal. Wie das an den Nerven reißt, wenn gerade der erſte, erſehnte Schlaf über einen gekommen iſt! Unheimlich, mahnend faſt ſchallte es durch die Dunkelheit. Thomas taſtete ſich unſicher an den Betten vorbei und nahm den Hörer, ohne das Licht einzuſchalten. Dann, als niemand ſich meldete, und ein leiſes Knacken die Unterbrechung der Ver⸗ bindung verriet, fingen ſeine Knie in jäher Eut⸗ ſpannung an zu zittern. Er ging an das Fenſter und ließ die Nachtluft herein. Ihm kam es jetzt erſt zum Bewußtſein, daß er Kopfſchmerzen hatte. Kein Wunder— viel Arbeit, zu wenig Luft, übermüdet. Aber wer achtet denn darauf, ſo lange der Mechanis⸗ mus des Lebens ſeinen gewohnten Gang geht? Wie ſpät war es denn? Zwölf Uhr vorbei. Unten auf der Straße ſtritten ſich ein paar Bezechte. Ellen war noch nicht zu Hauſe, alſo wohl noch auf der Geburtstagsgeſellſchaft. Es hatte ſich als Brauch zwi⸗ ſchen ihnen eingebürgert, daß nicht viel Worte ge⸗ macht wurden, wenn Ellen allein fort ging. Was anfangs Höflichkeitsform war, weil Thomas weder Luſt noch Zeit für Vergnügungen hatte, wurde all⸗ mählich Gleichgültigkeit. Merkwürdig, daß Thomas das jetzt erſt erkannte. Oft kam Ellen fertig an⸗ gekleidet in ſein Zimmer:„Ich gehe heute zu Erika.“ Und wenn er ſchlafen ging, arbeiteten die Gedanken in ihm noch weiter auf eigener, einſamer Straße— Während er aus dem Fenſter ſah, dachte er plötz⸗ lich: Wenn ihr jetzt etwas zuſtößt! Oder vielleicht iſt es ſchon geſchehen. Die Straßen ſind unſicher. Vielleicht hat ſie in einem Augenblick der Gefahr ge⸗ dacht:„Warum bin ich allein?“ Er wußte nicht ein⸗ mal die Adreſſe der Freundin, bei der ſie weilte. Er wäre auf der Stelle hingefahren. Er konnte auch iſt furchtbar, wehrlos daſtehen zu müſſen, voller Angſt, und die Pendelſchläge der Uhr zu zählen. Dann kamen viele Gedanken, an dies Neben⸗ einandergehen und Nichtwiſſen, und Fragen, warum das ſo war, bange Fragen Verwundert blieb die junge Frau ſtehen, als ſie eine Stunde ſpäter in das Zimmer trat.„Du haſt Licht? Du biſt noch wach?“ 5 Er antwortete nicht. Er brauchte gar nicht zu antworten. Ellen ſah in das zerquälte, nervöſe Ge⸗ ſicht, in dem jetzt, alle Unruhe auslöſchend, zwei Augen aufleuchteten— ſo, wie ſie es noch nie ge⸗ ſehen hatte. Beklommen, verlegen trat ſie näher. „Was iſt Dir, Thomas?“ „Ich war ſo in Sorge um Dich“, ſagte er. Nichts weiter. Da irrten Ellens Augen ab. Etwas nie Empfun⸗ denes kam über ſie: Daß ein Menſch ſich um ſie ſorgte, den ſie allein ließ. Und noch etwas anderes: Heimatgefühl— Sie ſtrich ſich das Haar aus der Stirn, als wiſche ſie damit die letzten erlebten Stunden fort:„Warum läßt Du mich immer allein gehen?“ fragte ſie leiſe. „Ich werde mit Dir gehen. Ich werde Dich ab⸗ holen. Wie Du es wünſcheſt.“.. Ich kann doch aber auch zu Hauſe bleiben“, ſagte Ellen und hatte ein ganz froes Geſicht.——— Guſtav Flamberg war bald nach Hauſe gegangen. Er hatte ſein Geld noch, aber kein Abenteuer erlebt. Es war ein verlorener Abend für ihn. Er wußte gar nicht, daß er dennoch zwei Menſchen große Freude gebracht hatte. Das Kaſſeler Staatstheater in Nöten. Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung hat einen Brief an den Kaſſeler Oberbürgermeiſter gerichtet, in dem nach⸗ drücklichſt eine ſtädtiſſche Zuſchußſumme von 600 000/ für das Staatstheater in Kaſſel verlangt wird. Falls ſich die Stadt weigere, ſei mit dem Fort⸗ fall der Oper zu rechnen.— Der Kaſſeler Ober⸗ bürgermeiſter verwies in ſeinem Antwort⸗ ſchreiben auf die große finanzielle Not⸗ lage der Stadt und die ſich daraus ergebende Un⸗ ö möglichkeit, eine ſolche Zuſchußſumme aufzubringen. Die Stadt will ein rechtliches Gutachten einholen. nn * die iiſ⸗ Dr. er⸗ ind ind en, lle er⸗ che zen 7 * 8 7 „Soldaten vorhanden geweſen. Montag, 25. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 390 Fahrt ins franzöſiſche Kampfgebiet Aeber Metz nach Verdun und in den Argonnerwald In den Tagen vom g. bis 11. Auguſt hat die Mannheimer Omnibus⸗ Verkehrsgeſellſchaft m. b. H. eine Fahrt in dos Kampfgebiet von Verdun und in den Argonnerwald unternommen. Ein Teil⸗ nehmer, Oberingenieur Fritz Dürr, gibt. nach⸗ ſtehend eine Schilderung der Fahrt, die mit ihrer Fülle von erſchütternden Eindrücken unvergeßlich bleiben wird. Am 9. Auguſt verließen wir morgens um 6 Uhr Mannheim und fuhren über Dürkheim, Kaiſerslau⸗ tern zu unſerem erſten Haltepunkt Homburg a. Saar. Hier wurden die Autopapiere durch deut⸗ ſche und franzöſiſche Zollbeamte geprüft. Die Päſſe, um deren rechtzeitige Zuſtellung wir ſoviel Sorge hatten, wurden auf der Hin⸗ und Rückfahrt über⸗ haupt nicht verlangt. Die Fahrt ging nunmehr über Saarbrücken, St. Avold nach Metz. Hinter den Spicherer Höhen paſſierten wir die franzöſiſche Grenze. Die Inſchrif⸗ ten der Firmenſchilder waren von nun an franzöſiſch. Aus einem Franz wurde ein Francois, aus einem Peter ein Pierre, aus einem Weber ein Wöber (Webär). In Metz, wo wir um 12 Uhr eintrafen, blieb eine Stunde Zeit zum Mittageſſen. Die Speiſekarte zeigte, daß eine großartig klingende „Potage au maitre dihétel“ auch eine einfache Kar⸗ toffelſuppe ſein kann. Ueber Gravelotte trafen wir um halb 4 Uhr in Verdun ein. Als wir unſer Reiſegepäck abge⸗ legt und uns ſchnell erfriſcht hatten, begann die Autorundfahrt durch die Stadt, wo wir als erſtes das Höôtel de la ville(Rathaus) beſichtigten, in deſſen oberſtem Stockwerk ſich das Armeemuſeum befindet. Der Führer, anſchei⸗ nend ein früherer aktiver Feldwebel, mit drei Etagen Orden beſät, hielt uns einen Vortrag, in dem er uns gleich zu Anbeginn darauf aufmerkſam machte, daß er genau ſo ſprechen würde, wie wenn er Franzoſen, Engländer oder Amerikaner vor ſich hätte. Er las verſchiedene Original⸗Armeebefehle von General Petain und anderen vor, natürlich auf Franzöſiſch, die dann den Anweſenden durch uns überſetzt wur⸗ den. Die Orden und Ehrenzeichen des Verteidigers von Verdun nehmen einen ganzen Schrank ein. Aus Anlaß des Sieges Frankreichs wurden aus aller Welt Fahnen geſtiftet. Sehr erſtaunt waren wir, daß auch Peunſylvania, das doch aus vor 300 Jahren eingewanderten Deutſchen ſich entwickelt hatte und auch heute noch in der Hauptſache deutſchen Charakter trägt, ein ſolches ſichtbares Zeichen ſeines Glückwunſches zu dem großen Siege überreichen ließ. Die Erläuterungen unſeres Führers wurden mit großem Pathos vorgetragen. Die Ekſtaſe erreichte den Höhepunkt beim Vorzeigen einer Münze, die folgende Aufſchrift trug:„Zur Erinnerung an den Einzug in Paris im Auguſt 1914“. Bei ſeiner Be⸗ hauptung, daß ſchon im Juli 1914 Deutſchland zwei Waggons ſolcher Münzen hatte prägen laſſen, konnte ich nicht umhin, den Schwall ſeiner Worte zu unter⸗ brechen und ihm kurz und deutlich zu ſagen, daß ich das einfach nicht glaubte. Mit meiner Bemerkung kam ich aber ſchlecht bei dem beleidigten Franzoſen an. Das Trommelfeuer, das er auf die herumſtehen⸗ den Schaukäſten losließ, war des Armeemuſeums würdig. Er blieb nicht nur bei der obigen Behaup⸗ tung, ſondern ſuchte ſie noch zu übertreffen. 10 000 Leute aus der Gegend von Verdun hätten die Deut⸗ ſchen abgeführt und nur 7000 ſeien zurückgekommen; die übrigen hätten wir einfach verhungern laſſen. Ich ließ mich jedoch nicht einſchüchtern und entgegnete ihm, das ſei Blödſinn, worauf er wutſchnaubend den Raum verließ und ſeine Führung nicht mehr fort⸗ ſetzte. Nun hatte ich allerdings das unangenehme Gefühl, er würde zur Gendarmerie laufen, Aber es geſchah nichts.(Man wird ſich dieſen Zwiſchenfall für künftige Verdunfahrten merken. Auf Grund eigener Erfahrungen iſt anzuraten, das Armeemuſeum aus dem Beſichtigungsprogramm zu ſtreichen. Es iſt ab⸗ ſolut nicht notwendig, daß man ſich von einem fran⸗ zöſiſchen Chauviniſten für ſein Eintrittsgeld Ge⸗ häſſigkeiten ſagen läßt. Im übrigen gibt es im Kampfgebiet ſo viele ſehenswertere Dinge, daß man die Zeit, die man zur Beſichtigung des Verduner Armeemuſeums benötigt, nutzbringender verwenden kann. Schriftl.) Nach dieſem Zwiſchenfall beſuchten wir die Kaſematten von Verdun, freundlicherer Führer zur Verfügung Dieſe Kaſematten führten uns weit unter Es iſt Schlafgelegenheit für etwa 17000 Die geſamten Kaſe⸗ matten ſind in den Fels eingehauen und haben etwa 17 Meter Felsboden über ſich. Durch die Luft⸗ ſchächte konnte man ſich von der Bombenſicherheit der Kaſematten überzeugen. In dieſem Fort befand ſich eine elektriſche Lichtzentrale, von einer Lokomobile angetrieben, mit einer Dynamomaſchine und Reſervedynamo, ferner eine große Mühle. Acht große unterirdiſche Backöfen, die zur Ver⸗ meidung von Rauch mit Holzkohlen gefeuert wur⸗ den, ſorgten für die Verpflegung mit Brot. Die Schlächterei, ebenfalls durch eine Lokomobile betrieben, konnte 8000 Portionen Fleiſch im Tag ab⸗ geben. Wieder an die Erdoberfläche zurückgekehrt, be⸗ ſuchten wir die Kathedrale von Verdun, die in ihrer Weſtfront noch ſehr gut erhalten iſt. In den Oſtteil verirrte ſich eine 42er Granate, die eine Krypta bloßlegte, die die Franzoſen jahrzehntelang vergeblich geſucht hatten. Leider wurde dabei die alte Orgel ſchwer mitgenommen, von der nur einige Pfeifen und etwas Kleinholz übrig blieben. Der zweite Tag galt dem Beſuch der Schlachtfelder und Friedhöfe in der Gegend von Verdun. Als erſtes beſichtigten wird das Fort Vau x. Am Fuße des Forts befand ſich vor dem Kriege das wo uns ein ſtand. Verdun. Dorf Vaux mit dem Vauxſee. Das Dorf Vaux iſt heute nicht mehr zu ſehen. Nur ein Denkmal berichtet davon, daß hier einmal ein Ort ſtand. Der Vauxſee hatte einſt eine Länge von 800 Meter bei einer Breite von 50 Meter; heute iſt nur noch ein Teich von 10 Meter Länge und 5 Meter Breite übriggeblieben. Durch die Granateinſchläge wurde er allmählich faſt vollſtändig zugedeckt. Von hier aus begaben wir uns nach der Ge⸗ einhalle, die in der Nähe des Fort Douaumont errichtet iſt.(Wir haben über das monumentale Bau⸗ werk und ſeine Zweckbeſtimmung im vorigen Jahre berichtet. Schriftl.) Neu iſt, daß eine ſehr ſchöne katholiſche Kirche im Innern fertiggeſtellt wurde. Die evangeliſche Kirche und die Synagoge ſind noch im Bau. Nun ging die Fahrt nach dem Fort Douaumont. Gleich am Eingang befindet ſich ein großes Loch von ungefähr 7 Meter Tiefe, das durch die Exploſion des 55 1 Hand⸗ granatenlagers hervorgerufen wurde. 1000 Mann unſerer Beſatzung mußten dabei ihr Leben laſſen. Unter dieſem Loch liegen noch etwa 100 deutſche Soldaten begraben, die man bis heute noch nicht bergen konnte. Das Fort beſteht aus meh⸗ reren Etagen, zu denen man über Treppen gelangt. Sogar ein großer Fahrſtuhl iſt eingebaut. Schmerz⸗ lich berührt es, wenn man das noch heute vorhandene Chlorkalklager ſieht; man mußte die Leichen mit Chlorkalk bedecken, da man keine Gelegenheit hatte, die Leichen außerhalb des Forts zu begraben. Nach der Beſichtigung des„Schützengrabens der Bajonette“, von dem im Vorjahre ebenfalls eine genaue Schilderung gegeben worden iſt, wurde die Fahrt nach Montfaucon fortgeſetzt, einem ehemals auf einer Höhe liegenden Städtchen, von dem aber nur noch etliche Keller und kleine Trümmer⸗ haufen vorhanden ſind, von der Kirche Teile der Umfaſſungsmauern. Der Ort ſelbſt iſt am Fuße des Höhenzuges wieder aufgebaut. In Romagne be⸗ ſuchten wir den amerikaniſchen Friedhof, auf dem 24000 Amerikaner begraben ſind. Nach dem Mittageſſen, das wir in Romagne einnahmen, be⸗ ſuchten wir den deutſchen Friedhof, auf dem 9000 deutſche Krieger begraben liegen. Er iſt unge⸗ fähr 200 Meter von der Landſtraße entfernt. Kein Schild weiſt den Weg dahin, im Gegenſatz zu den Kerwe in Neckarau und Sandhofen Die Neckarauer Kerwe hat von jeher auf die Mannheimer die größte Anziehungskraft ausge⸗ übt. Daß ſie nichts an Bedeutung eingebüßt hat, bewies der geſtrige Hochbetrieb. Die Wirte und Ge⸗ ſchäftsleute dürften mit den Einnahmen zufrieden ſein. Auch das Publikum iſt auf ſeine Koſten ge⸗ kommen. In den Abendſtunden war es ſehr ſchwie⸗ rig, ſich in den überfüllten Gaſtſtätten einen Platz zu erobern. Die größte Zugkraft übte der Vergnü⸗ gungsplatz jenſeits der Bahn aus.„Verſüße dein Leben“ ſcheint die Parole geweſen zu ſein, denn Zuckerwarenſtände hatten ſich in großer Zahl einge⸗ funden. Die Eisverkäufer machten auch ein ganz gutes Geſchäft. Wer Glück hatte, konnte ſich eine Flaſche Pfälzer Wein„ausſchießen“. Karuſſel, Schiffsſchaukel, Whip und Autobahn durften natürlich nicht fehlen. Spielzeug für den Eigenbedarf und für die Kleinen gab es ebenfalls in Menge. Die Straßenbahn, die die Wagenfolge verdichtet und die einzelnen Wagenzüge verſtärkt hatte, konnte den Betrieb ſehr gut bewältigen. Wer in Neckarau noch nicht ganz auf ſeine Koſten gekommen war, der brauchte nur in der Linie 7 ſitzen bleiben. In einer knappen Stunde wurde er von ihr mitten in einen anderen Kerwetrubel gebracht: nach Sandhofen. Wie Neckarau die Mannheimer anzieht, ſo holt ſich Sandhofen ſeine Kerwebeſucher aus den umliegenden Dörfern, aus Heſſen und ſogar mit Nachen aus der Pfalz. Auch hier war das gleiche buntbewegte Leben und Treiben feſtzuſtellen wie in Neckarau: Ueber⸗ füllte Lokale, vor deren Eingang der bunte Kranz mit der Flaſche Wein hing, Fahnen an den Häuſern. Die Meſſe war nicht ſo reichhaltig beſchickt, da der Platz inmitten des Dorfes zu beſchränkt iſt. Aber deswegen konnte man ſich doch auf mancherlei Weiſe vergnügen. Wer das bis jetzt noch nicht getan hat, dem iſt heute bei der Nachkerwe noch reichlich Gelegenheit geboten. Die Jugend wird nochmals ſo kräftig das Tanzbein ſchwingen können, wie am geſtrigen Haupttag.— * * Aus der Schaukel geſtürzt. Sonntag nachmittag ſtütrzte auf der Kirchweihe in Sandhofen ein 35 Jahre alter Taglöhner aus einer Schiffsſchaukel. Der Verunglückte trug einen Arm⸗ und Naſenbeinbruch und eine Verletzung an der Stirne davon. Der Unfall wurde dadurch verurſacht, daß gebremſt wurde, weil der Verunglückte und ein anderer Mann zu heftig ſchaukelten. Durch das plötzliche Bremſen ver⸗ lor der Taglöhner den Halt und ſtürzte rücklings aus der Schaukel. In einem benachbarten Hauſe wurde dem Verunglückten ein Notverband angelegt. Alsdann erfolgte die Ueberführung mit dem Sani⸗ tätswagen ins ſtädtiſche Krankenhaus. * Ein Kind in Lebensgefahr. Uüverantwortlich handeln die Eltern, die ihr Kind allein in der Wohnung laſſen. Im Hauſe Gontardplatz 3 war geſtern ein 5 Jahre altes Kind in einem Zimmer des dritten Stockes eingeſchloſſen. Da es aus dem offe⸗ nen Fenſter zu ſtürzen drohte, wurde die Berufs⸗ feuerwehr alarmiert. Beim Eintreffen der Maſchinen⸗ leiter der Wache 2 war das Kind bereits durch einen Hausbewohner in Sicherheit gebracht. * Bedeutender Kleiderſtoff⸗Diebſtahl. Am 22. Auguſt wurden aus einem Manufakturwarenhaus 15 Meter ſchwarzſeidener Damenkleiderſtoff und 15 Meter marineblauer Damenkleiderſtoff entwendet. — „„ TTT anderen Friedhöfen, die deutliche Wegweiſer haben. Der Friedhof ſelbſt iſt in gutem Zuſtand. Der Friedhofswärter, eine Franzoſe, der ſofort mit ſeinem Motorrad zur Stelle war, iſt behilflich, ein⸗ zelne Gräber herauszufinden; er iſt vom deutſchen Staat bezahlt. Die Fahrt ging weiter in den Argonnerwald zur Beſichtigung der Unterſtände des Generalſtabes des Kronprinzen Rupp⸗ recht von Bayern, die heute noch vollſtän⸗ dig erhalten ſind. Nur der Parkettboden iſt ſtark „mitgenommen“, da die Amerikaner gewohnt ſind, ſich überall Andenken anzueignen, wie unſer Führer berichtete. In 6 Km. Entfernung befinden ſich die Unterſtände des franzöſiſchen Generalſtabes, alle bombenſicher in Felſen eingehauen. Von hier fuhren wir über Le four de Paris, Lachalade, Le Neufour, Les Islettes, Parvis, Recicourt, Dombale, Bier⸗ court nach Verdun zurück. Die letzten 10 Kilometer legten wir auf der„heiligen Straße“ zurück, die als einzige Zufahrtsſtraße in Händen der Fran⸗ zoſen war, während wir die Forts Vaux u. Douau⸗ mont beſetzt hatten. Wegen der vielen Opfer, die dieſe Straße forderte, und wegen ihrer ſtrategiſchen Bedeutung wurde ſie heilig geſprochen. Jeder Kilo⸗ meterſtein, der die vollen Kilometer anzeigt, trägt als Schmuck einen franzöſiſchen Stahlhelm. 750 Mann haben Tag und Nacht während der Be⸗ ſchteßungen die Straße ausgebeſſert, auf der täglich 1700 Laſtwagen fuhren, um Verdun mit Munition und Lebensmitteln zu verſehen. Wäre es gelungen, dieſe Straße ſo wirkſam unter Feuer zu nehmen, daß ſie nicht mehr paſſiert werden konnte,, dann hätte ſich Verdun nicht mehr halten können. Der Weltkrieg wäre dann zu unſeren Gunſten entſchieden worden. Auf der Heimreiſe beſuchten wir die Schlacht ⸗ felder von 1870, Mars la Tour, Vionville und Gravelotte, und beſichtigten die deutſchen Krieger⸗ denkmale, die alle in gutem Zuſtand ſind. Ueber Metz, Homburg, Saarbrücken ſtrebten wir wieder der deutſchen Grenze zu. Erfreut waren wir, dar⸗ über, daß Saarbrücken anläßlich des Verfaf⸗ ſungstages reichlich mit Fahnen geſchmückt war. Um 210 Uhr trafen wir wieder wohlbehalten in Maun⸗ heim ein. Fritz Dürr. zm Garten blühen die Dahlien! Daß die Blütenherrlichkeit des Sommers allmäh⸗ lich zu Ende geht, lehrt uns ein Gang durch die Gär⸗ ten. In allen Formen und Farben blühen die Dah⸗ lien, mahnen daran, daß der Herbſt nicht allzuweit mehr iſt. Hier und da ſieht man noch ganz vereinzelt die letzten Roſen. Des Herbſtes ſchönſte Blume iſt unſtreitig die Dahlie. In Größe, Form und Farbe gibt es außer der Roſe kaum eine zweite, in unſeren Gärten heimiſch gewordene Blume, die die Dahlie an Schönheit erreicht oder gar übertrifft. Wenn wir auf unſerem Spaziergang durch die nähere und weitere Umgebung der Stadt die Gärten mit ihren Herbſtblumen betrachten, ſo können wir feſtſtellen, daß die Freunde der Dahlie an Zahl von Jahr zu Jahr zunehmen, daß die alte rundblumige Georgine, die vor einem halben Jahrhundert in den Gärten blühte, heute von den ſchöneren Schweſtern ihres Geſchlechts faſt ganz verdrängt worden und völlig in Vergeſſenheit geraten iſt. Prunk⸗ und Paradeſtücke von unvergleichlicher Schönheit haben wir unzweifelhaft in der wertvollſten Klaſſe der Edeldahlien, die einen überraſchenden Farbenreichtum aufweiſen. Im Form und Bau zärter als die großblumigen ſind die Zwergdahlſen, die ſich ihres buſchigen mit⸗ telhohen Wuchſes und der großen Blühwilligkeit wegen ganz vorzüglieh zu Gruppenpflanzungen eig⸗ nen. Ein Beet in nur einer Sorte iſt im Spätſom⸗ mer von herrlicher Leuchtkraft. Reizend ſind auch die Pompondahlien, die ihre kleinen kugel⸗ förmigen Blumen auf ſtraffen Stielen hoch über dem Laube tragen. Das Ziel der Dahlienzüchter geht ja dahin, Sor⸗ ten heranzuzüchten, die frei über dem Laube blühen, weil auf dieſe Weiſe die Blütenſchönheit am beſten zur Wirkung kommt. Zur Entfaltung eines reichen und ſchönen Blumenflors iſt vor allem Voraus⸗ ſetzung ein nahrhafter, tief gelockerter Boden und ein ſonniger Stand. Daß die Dahlie ein Kind war⸗ mer Erdͤſtriche iſt, beweiſt ihre große Empfindlichkeit gegen Kälte. Der erſte Herbſtfroſt bereitet ihrer Blütenherrlichkeit ein jähes Ende. Blumen und Blätter hängen nach der erſten Froſtnacht ſchwarz und ſchlaff an den Stauden. R. * * Deukmalsweihe und 2. Regimentsappell des Huſaren⸗Regiments König Wilhelm I.(1. Rhein.) Nr. 7, Bonn. Der Vorſitzende des Königshuſaren⸗ bundes, Major Freiherr von Stein, bringt allen ehemaligen Kameraden zur Kenntnis, daß der 2. Regimentsappell am 21. September in Bonn ſtattfindet. Zugleich wird neben dem altehr⸗ würdigen Münſter zu Bonn auf dem Martinsplatz ein den Traditionen des alten ſtolzen Regiments entſprechendes Denkmal errichtet und feierlich ein⸗ geweiht. Zu dieſer Feier werden alle ehemaligen Königshuſaren und die Angehörigen der Gefallenen einegladen. Zuſammenkunft bereits am 20. Sep⸗ tember. Adreſſenangabe aller der nicht dem Königs⸗ huſarenbund beigetretenen ehemaligen Huſaren, die der Denkmalsweihe und dem Appell beiwohnen wollen, wird zwecks weiterer Benachrichtigung an die Geſchäftsſtelle für den Regimentsappell Huſaren 7 Bonn. Rittershausſtr. 7, erbeten. Veranſtaltungen Jazz⸗Muſik im Friedrichspark Unbeſtreitbar hat ſich die Jazz⸗Muſik nicht nur in ihrer amerikaniſchen Heimat, ſondern auch in Europa eine Stel⸗ lung geſchaffen, die ſich aus dem heutigen Muſikleben kaum mehr hinwegdeuten läßt. Sie hat nicht nur in die Operette, ſondern auch teilweiſe in die Oper Eingang gefunden und die Abſicht der Direktion des Friedrichsparkes, in ihre ſonntäglichen Darbietungen auch eine Jazz⸗Vor⸗ führung aufzunehmen, war an ſich gut zu heißen und hätte allſeitigen Beifall geſunden, wenn es ſich um eine Kapelle von ganz beſonderer Leiſtungsfähigkeit gehandelt hätte. Das Gebotene ragte aber weder in der Beſetzung, noch in der Wiedergabe kaum über mäßigen Durchſchnikt hinaus und wirkte auf die Dauer ſehr monoton. Uebrigens ſchienen die Ausführenden ihr„Programm“ lediglich als Tanzfolge zu empfinden, das nur über die nächſten Tanznummern orientiert. Der oder die Komponiſten(heut⸗ zutage müſſen ſich anſcheinend zwei zuſammentun, um einen Schlager fertig zu bringen), ſcheinen für die Muſiker gar nicht der Rede, will ſagen Anführung am Programm, wert zu ſein. Soll aber eine Vorführung als Konzert gel⸗ ten, dann müſſen etwas höhere Anſprüche geſtellt und Werke geſpielt werden, deren Autoren eine namentliche Anfüh⸗ rung verdienen. m. Film ⸗Rundſchau Scala: Madame Lu An Filmen, die ſich mit ſexuellen Problemen beſchäf⸗ tigen, hat es nie gefehlt und es iſt immer erfreulich, wenn ein Spielfilm dazu benützt wird, um die große Maſſe auf Dinge aufmerkſam zu machen, deren Gefährlichkeit vielfach unterſchätzt wird. Beſonders wenn es in ſo geſchickter und dezenter Weiſe geſchieht, wie es in„Madame Lu“ der Fall iſt. Auch hier wieder Jugendſünden, Jugendnot und die Angſt, ſich den Eltern anzuvertrauen. Die Frau für diskrete Beratung hilft aber auf gar ſeltſame Weiſe. Sie nimmt den jungen Menſchen das Geld ab, führt es der Jugendfürſorge zu, ohne die geforderte und bezahlte ver⸗ brecheriſche Tat auszuführen. Ida Wüſt ſpielt mit gro⸗ ßem Geſchick die Rolle der Madame Lu, Gerdi Gerth und Robert Thiem ſind die beiden Menſchenkinder, die ein gütiges Geſchick vor Schlimmſtem bewahrt. Außerdem läuft der bekannte Film„Liebelei“, der Evelyn Holt reichlich Gelegenheit zu tragiſcher Ge⸗ ſtaltung gibt. Kommunale Chronik Freiburg erhält ein Strandbad In der Frage der Errichtung eines Strand⸗ bades iſt man einen weſentlichen Schritt vor⸗ wärtsgekommen. Der Ausſchuß einigte ſich einmütig auf eine Platzanlage, die ſich von der Ebneter Brücke auf der linken Seite der Dreiſam bis zu den Uni⸗ verſitätsſportanlagen hinzieht. Bei einer Beſpre⸗ chung gab der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Rechts⸗ anwalt Dr. Graff, einen Ueberblick über den bis⸗ herigen Stand dieſes Strandͤbadprojektes, das ſich auf etwa 400 000 4 belaufen dürfte. Die Arbeiten ſollen im Laufe des Winters in Angriff genommen und durch Vermittlung des Arbeitsamtes möglichſt vielen Arbeitsloſen Beſchäftigung gegeben werden. Die Stadtverwaltung ſteht dem Projekt günſtig gegenüber. Das Waſſer für das große Becken wird von der Brugga durch eine etwa 200 Meter lange Röhrenleitung zugeleitet. Auch die Lage des Strand⸗ bades in der Nähe der Sportanlagen wird als ſehr günſtig angeſehen. Man hofft, bei allſeitiger För⸗ derung des Projektes im Frühjahr oder Sommer nächſten Jahres den Badebetrieb eröffnen zu können. Ebert⸗ und Hindenburgſchule in Frankfurt * Frankfurt a.., 24. Auguſt. Frankfurt hat zwei neue Schulen erhalten, die nach den Na⸗ men der beiden Reichspräſidenten benannt ſind. Beide Schulen ſtellen den modernen Typ der Frei⸗ flächenſchulen dar. Die Hindenburgſchule, für die Siedlungen Praunheim und Weſthauſen be⸗ ſtimmt, liegt an einem kleinen Wäldchen und beſteht aus drei Pavillons, zu denen ſpäter noch zwei hin⸗ zukommen ſollen. Auch die Friedrich Ebert⸗ Schule am Bornheimer Hang liegt in landſchaft⸗ kich hervorragender Gegend. Die Klaſſenräume bei⸗ der Schulen ſind nach den Freiflächen hin ganz ver⸗ glaſt und geſtatten bei ſchönem Wetter den Unter⸗ richt halb im Freien. Die Schulen haben außerdem neben Turn⸗ und Feſthalle Bad, Experimentier⸗ räume, Kinderſpeiſung und Gymnaſtikteraſſe. * J. Neulußheim, 24. Auguſt. Der Bürgeraus⸗ ſchuß nahm unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Lörſch Stellung zu der Kanaliſation. Es wurde zur Beſtreitung des erſten Bauabſchnittes beſchloſſen, ein Darlehen von 150 000%— die ganze Anlage kommt auf 295 000%— bei der Kommuna⸗ len Landesbank, Girozentrale Mannheim, aufzu⸗ nehmen. In der gleichen Sitzung wurde der Ge⸗ meindevoranſchlag mit 37 gegen 1 Stimme angenommen. & Neckargemünd, 24. Auguſt. Der Bürger ⸗ ausſchuß genehmigte unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Müßig die Verbreiterung des Neckaruferweges zwiſchen dem Hotel„zur Pfalz“ und dem Verbindungsweg zur Neckar⸗ und Zufahrts⸗ ſtraße. Die Verbreiterung iſt unter günſtigen Um⸗ ſtänden zu erreichen, weil durch die am Neckar vor⸗ genommenen Ausgrabungen genügendes Ausfüll⸗ material zur Verfügung ſteht. Die Breite des Weges ſoll von 2 auf 5 Meter erhöht werden. Nach der Fertigſtellung wird eine gute Umgehungsſtraße geſchaffen ſein. Zugleich ſoll alle 20 Meter eine zwei Meter breite Treppe zum Anlegen von Paddel⸗ booten eingebaut werden. Ohne Pflaſterung des Wegbelages wird das Projekt nach der Berechnung des Neckarbauamtes auf 12000 Mk. zu ſtehen kommen. Kleine Mitteilungen Der Gemeindehaus halt von Hoffenheim für das Jahr 1930/1 ſchließt mit 69 000 ¼ Einnahmen, 100 000/ Ausgaben und einem ungedeckten Aufwand von 31000, ab. Es werden erhoben: 95,4 Pfg. vom Grund⸗ vermögen, 32,4 Pfg. vom Betriebsvermögen und 716 Pfg. vom Gewerbeertrag. 4. Seite/ Nummer 390 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 25. Auguſt 1930 Nachrichten aus Baden Man hat die Diebe . Schwetzingen, 24. Auguſt. Der Verdacht, daß es ſich bei den Einbrüchen in Plank ſta dt um eine Diebesbande handeln würde, hat ſich be⸗ ſtätigt. Es konnten vier Burſchen aus Plank⸗ ſtadt, Eppelheim und Heidelberg feſtgenommen wer⸗ den, die ſich zuſammengeſchloſſen hatten, um auf die⸗ ſem„nicht mehr ungewöhnlichen“ Wege ſich ein Aus⸗ kommen zu ſuchen. Auch der Einbruchsdiebſtahl in Doſſenheim, wo 52 Paar Schuhe geſtohlen wurden, geht auf Laſten der„Schuldbrüder“. Durch die raſche Verhaftung wurde weiteren Unternehmun⸗ gen der Diebesbande der Faden abgeſchnitten. Jung⸗Odenwaldklub in Schriesheim sch. Schriesheim, 24. Auguſt. Der diesjährige Jugendtag des Jung⸗Odenwaldklubs, der ſiebente ſeit ſeinem Beſtehen, findet am 30. und 31. Auguſt hier in Schriesheim mit einer ganzen Reihe von Veranſtaltungen ſtatt. Nach dem Ein⸗ treffen der zahlreich angemeldeten Jugendgruppen erfolgen Führungen in die Umgebung Schries⸗ heims, mit anſchließender Vorführung von Volks⸗ tänzen auf verſchiedenen Plätzen. Der erſte Tag ſchließt mit dem Feſtabend im Schulhof oder im Zehntkeller, und einer Beleuchtung der Strahlen burg. Am Hauptfeſttag finden eine Reihe weiterer Veranſtaltungen ſtatt. Er bringt ein muſikaliſches Wecken, Führerſitzung, Feſt⸗ gottesdienſt, die Hauptverſammlung und eine Morgenfeier im Kaſtanienwald. Nachmittags erfolgt ein Feſtzug durch den Ort zum Feſtplatz, wo die Wimpelweihe vollzogen wird. Mit volkstüm⸗ lichen Unterhaltungen und Beluſtigungen, Tänzen, Laienſpielen uſw., erreicht die Veranſtaltung ihren Abſchluß. Möge ihr ein rechter Erfolg beſchieden ſein, und dem Klub neue Anhänger zugeführt wer⸗ den. Eine Hundertjährige * Walldürn, 24. Auguſt. Am Freitag verſchied nach kurzem Krankenlager die älteſte Einwohnerin hieſiger Stadt und wohl auch der näheren und wei⸗ teren Umgebung, Frau Stabstrompeter Adam Schmitt Witwe, geboren am 16. Dezember 1830 zu Walldürn, alſo im Alter von nahezu 100 Jahren. Beim Holzhauen tödlich verunglückt * Au im Murgtal, 24. Auguſt. Beim Holzhauen im Gemeindewald war der 73 Jahre alte Holzhauer Fabian Irt h, der ſchon viele Jahre im Holzhauen arbeitet, damit beſchäftigt, eine Buche zu fällen. Als der ſchwere Baum im Fallen war, konnte ſich Irth nicht mehr raſch genug in Sicherheit bringen und wurde von einem Aſt des fallenden Baumes auf den Kopf getroffen. Blutüberſtrömt wurde der Ar⸗ beiter vom Platze getragen. Die Verletzungen waren derart ſchwer, daß der Mann einige Stunden ſpäter ſt a r b. Die geſamte Ernte verbrannt * Lichtenau bei Kehl, 24. Auguſt. Am Freitag abend, kurz nach 10 Uhr, entſtand in dem ſtattlichen Anweſen des Landwirts Ludwig Bertſch aus bis⸗ her unbekannter Urſache ein Brand, der ſich derart raſch ausbreitete, daß in kurzer Zeit Wohnhaus und Oekonomiegebäude in Flammen ſtanden und bis auf die Grundmauern niederbrannten. Auch die angebaute Scheuer des Landwirts Sch bich geriet in Brand und mußte niedergeriſſen werden, um eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern. Trotz der aufopfernden Bemühungen der Feuerwehren war das Anweſen nicht mehr zu retten; die Wehren muß⸗ en ſich auf den Schutz der Nachbaranweſen beſchrän⸗ ken. Der Schaden iſt außerordentlich groß, da neben den geſamten Erntevorräten, den Gebäuden uſw. auch noch die geſamten Fahrniſſe mitver⸗ brannt ſind. Eine Unterſuchung nach der Brand⸗ AUrſache iſt eingeleitet. Auch ein„Grenzzwiſchenfall“ * Konſtanz, 24. Auguſt. Ein Schweizer Gendarm aus Kreuzlingen transportierte dieſer Tage einen Gefangenen zum reichsdeutſchen Arzt, der in Konſtanz wohnt. Man einigte ſich darauf, den Auto⸗ bus Kreuzlingen—Konſtanz zu benutzen. Als beim Emmighofer Tor der Wagen auf deutſchem Gebiet hielt, erklärte der Häftling plötzlich, jetzt gehe er nicht weiter mit, er ſei in Deutſchland. Der Gendarm verſuchte ihn mit Gewalt über die Grenze hin⸗ Überzuziehen. Der andere wehrte ſich aber und rief deutſche Zollwächter zu Hilfe. Dem Schweizer blieb nun nichts übrig, als allein heimzukehren; der Deutſche war im Recht. * Heddesheim(Amt Weinheim), 24. Auguſt. Im Dezember v. J. war unter verdächtigen Umſtänden eine hieſige Arbeiterfrau im Krankenhauſe in Mannheim geſtorben. Man glaubte, daß ein ver⸗ botener Eingriff vorgenommen worden ſei; doch reichte damals das Beweismaterial nicht aus. In⸗ zwiſchen hat ſich der Mann der Verſtorbenen wieder verheiratet und iſt in dem Hauſe ſeiner Schwieger⸗ eltern wohnen geblieben. Es gab Streitigkeiten, in deren Verlaufe Beſchuldigungen gegen den Schwie⸗ gervater wegen Vergehens gegen 88 173 und 218 laut wurden und zur Kenntnis der Behörde kamen. Die Gendarmerie hat nunmehr den Vater und ſeine beiden Töchter verhaftet und in das Amts⸗ gericht in Mannheim eingeliefert. Durch die ein⸗ geleitete Unterſuchung ſoll in die dunkle Angelegen⸗ heit Licht gebracht werden. ? Von der Bergſtraße, 23. Auguſt. Auch an der Bergſtraße iſt die diesjährige, reichliche Tabak⸗ ernte in vollem Gang. Mancher bisher Arbeits⸗ loſe, beſonders auch viele Frauen und Leute aus den benachbarten Ortſchaften, finden Einnähen und Unterbringen in den Trockenräumen lohnende Beſchäftigung, meiſt auch noch Verköſtigung. Hoffentlich wird dieſes Jahr für die tabakbauenden Landwirte der Tabakbau rentabler als in den letzten Jahrgängen. .. Reilingen, 24. Auguſt. Die Eheleute Heinrich Spließgardt und Luiſſe geb. Bittcher konnten heute das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Das noch rüſtige Ehepaar iſt in der evang. Dfaſpora⸗ gemeinde St. Leon wohnhaft; die kirchliche Feier fand aber in Reilingen ſtatt. I. St. Leon, 24. Auguſt. Im hieſigen Wald ver⸗ übte ein junger Burſche zweimal einen Raub⸗ thberfall, wurde aber in beiden Fällen zurück⸗ geſchlagen. Die verſtändigte Gendarmerie konnte den flüchtigen Burſchen ſpäter in Wieſental feſtnehmen. da beim Brechen, Pfändung mit Hinderniſſen Bei dem Gipſer Friedrich N. in Viernheim ſollte am 27. März d. Is. eine Kaſſenpfändung vorgenom⸗ men werden. Der Gerichtsvollzieher wußte, warum er gleich einen Polizeiwachtmeiſter und einen Juſtiz⸗ beamten mitbrachte, denn N. war ihm ſchon von früher als gewalttätig bekannt. Zunächſt begab ſich der Gerichtsvollzieher allein in die Wohnung des N. Als er aus einer Schublade 80/ beſchlagnahmt hatte, wehrte ſich nicht nur Frau N. ſondern es ent⸗ ſpann ſich bald darauf ein Kampf mit dem hinzu⸗ kommenden Mann, der ſich bis in den Hof des An⸗ weſens fortſetzte. Der zu Hilfe eilende Polizeibeamte konnte dem aufgeregten N. nur noch ein Beil ent⸗ reißen und ſo ſchlimmeres verhüten. Eine große Menſchenmenge, die ſich inzwiſchen angeſammelt hatte, nahm bezeichnenderweiſe gegen die Be⸗ amten Stellung. In der Verhandlung vor dem Amtsgericht Lampertheim verſuchte ſich der Angeklagte N. damit herauszureden, daß er geglaubt habe, einen Einbrecher vor ſich zu haben. Es ſtellte ſich aber heraus, daß er ſchon öfters mit dem unange⸗ nehmen Gaſt zu tun hatte. Schließlich gab er zu, daß er den Gerichtsvollzieher beſtimmt tot⸗ geſchlagen hätte, wenn das Beil im Zimmer ge⸗ weſen wäre, Unter Berückſichtigung der Vorſtrafen und des herausfordernden Benehmens im Gerichts⸗ ſaal lautete das Urteil ohne mildernde Umſtände auf einen Monat Gefängnis und Koſtenerſtat⸗ tung. Bezirksſchöffengericht Darmſtadt Ein in Bensheim wohnhafter Kaffeewirt und In⸗ ſtallateur hat ſeine Zahlungen eingeſtellt. Ueber ſein Vermögen wurde Konkurs verhängt. Unter Ver⸗ ſchweigung ſeiner Zahlungsunfähigkeit hat er ſich von einem Tapeziermeiſter eine Dekoration verſchafft und dieſen dadurch um 350 Mark geſchädigt. Weiter hat er als Geſchäftsmann(Betrieb des Kaffees) die Handelsbücher unordentlich geführt und die Bilanz⸗ ziehung unterlaſſen. Der Angeklagte legt dar, daß ihm betrügeriſche Abſicht ferngelegen habe. Er über⸗ reichte dem Gericht als Beweis für ſeinen Zahlungs⸗ willen eine Anzahl Quittungen, wonach er für den Betrag von 800 Mark Schulden abverdient hat. Das Bezirksſchöffengericht Darmſtadt erkennt wegen zweier Betrugsfälle und eines Falles des Konkurs⸗ vergehens auf eine Geſamtgefäugnisſtrafe von 8 wei Monaten und 2 Wochen. Das Gericht brachte zum Ausdruck, daß der Angeklagte unter allen Umſtänden richtige Buchführung für ſeinen Kaffee⸗ betrieb haben mußte, da bei einem Umſatz von 3000 Mark monatlich nicht mehr von einem Klein⸗ betrieb geſprochen werden kann.— Ein junger Kauf⸗ mann von Eberſtadt hatte ſich zu verantworten, weil er als Proviſionsvertreter für ſeine Firma einkaſ⸗ ſierte Gelder unterſchlagen hat. Auch hatte er ſich Betrügereien zum Nachteil der Kundſchaft zu⸗ ſchulden kommen laſſen, Propiſion erſchwindelt und Urkundenfälſchung begangen. Die Betrügereien wur⸗ den meiſt in Rheinheſſen verübt. Das Bezirksſchöf⸗ fengericht erkannte auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 2 Monaten und 2 Wochen. Ein Jahr Gefängnis wegen Blumendiebſtahls Drei Leute aus Dietzenbach bei Offenbach hatten ſich vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt we⸗ gen Blumendiebſtahls zu verantworten. Es handelt ſich um einen Erwerbsloſen, der bereits aus⸗ geſteuert iſt, einen Maurer, Vater von 4 Kindern, deſſen Ehefrau und einen Schreiner. Sie ſtehen im Alter von 29, 27 und 21 Jahren. Die Familie des Maurers befand ſich in großer Not. Der Ehemann und der Schreiner machten ſich nachts daran, aus Gärten und auf dem Friedhof von Gräbern Blumen zu ſtehlen. Es war im Monat Mai. Neunhun⸗ dert Tulpen und Flieder war die Beute, die die Ehefrau des Maurers in Frankfurt a. M. ver⸗ kaufte. Der Staatsanwalt wies auf das Verwerfliche der Angeklagten hin. Sie ſind übergeſtiegen, um die Blumen zu ſtehen und haben ſich dadurch des ſchweren Diebſtahls ſchuldig gemacht. Die Frau des Maurers machte ſich ſtrafbar als Hehlerin durch den Ver⸗ kauf der Blumen. Obwohl das Gericht ſelbſt feſt⸗ ſtellte, daß die Strafe zu hoch ſei, mußte der Maurer unter Berückſichtigung ſeiner Vorſtrafen, und da es ſich um ſchweren Diebſtahl handelte, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt werden. Es iſt die geſetzliche Mindeſtſtrafe. Die Ehefrau erhielt drei Wochen Gefängnis und der Schreiner 3 Monate. Das Gericht wird ein Guad engeſuch des Mau⸗ rers befürworten. Es brachte auch zum Ausdruck, daß bei einer Berufung wohl kaum unter das er⸗ kannte Strafmaß heruntergegangen werden könne. SW. — Aus der Pfalz Wirtſchaftlicher Kreiszweckverband für die Pfalz * Ludwigshafen, 24. Auguſt. Die„Pfälz. Rund⸗ ſchau“ meldet: In der Pfalz ſind ſeit einigen Wochen Vorarbeiten im Gange, die auf die Gründung einer pfälziſchen Einheitsorganiſation auf dem Gebiete der Milch wirtſchaft hinzielen. Die Einheitsorgani⸗ ſation wird den Namen„Milchwirtſchaftlicher Kreis⸗ verband Pfalz e..“ führen und ſich dem milchwirt⸗ ſchaftkichen Laudesverband Bayerns angliedern. Sein Zweck iſt die Wahrung und Förderung aller Intereſſen der geſamten Milchwirtſchaft und Vieh⸗ zucht, insbeſondere der Milcherzeugung, Milchver⸗ arbeitung und Milchverwertung. Der Verband ſtrebt an, nicht nur alle pfälziſchen Molkereien von Genoſ⸗ ſenſchaften und Privaten, ſondern auch alle Einzel⸗ lieferanten zu erfaſſen. In ein Auto geſprungen und getötet nd. Speyer, 24. Auguſt. Infolge Unvorſichtigkeit hat geſtern das 6jährige Söhnchen A[fons des hie⸗ ſigen Arbeiters Wilhelm Wein mann ſein Leben eingebüßt. Der Junge ſprang beim Entgegenkom⸗ men eines Taxometers beim Bethanienheim in der Bahnhofſtraße noch über die Straße und geriet dabei direkt unter das Auto. Der Taxometer überholte im gleichen Augenblick ein Pferdefuhrwerk und wurde zu ſpät auf den Jungen aufmerkſam. Der Lenker konnte deshalb dem Unglück nicht mehr vor⸗ beugen. Der Junge wurde von dem Wagen erfaßt, zu Boden geſchleudert und eine kurze Strecke ge⸗ ſchleift. Beim Fall auf den Kopf zog er ſich eine ſchwere Schädelverletzung zu, die alsbald nach der Einlieferung in das Diakoniſſenkrankenhaus den Tod zur Folge hatte. Pfälzer Dirigent in München * Speyer, 24. Auguſt. Unter den Dirigenten der internationalen Feſtwoche für katholiſche Kirchen⸗ muſik, die im Oktober in München ſtattfindet, be⸗ findet ſich auch Studienrat Ulrich Herzog von hier. Im Rahmen der Feſtwoche ſoll auch die Speyerer Domfeſtmeſſe zur Aufführung kommen. Erhaltung einer Burgruine * Neuleiningen, 24. Auguſt. Um unſere Burg⸗ ruſne, das alte Wahrzeichen von Neuleiningen, vor weiterem Verfall zu ſchützen, werden zur Zeit verſchiedene Stützungs⸗ und Sicherungsmauerungen vorgenommen. Beſonders ſoll einem evtl. möglichen Einſturz des hohen Giebels vom ehemaligen Pallas vorgebeugt werden. Schweres Autounglück * St. Ingbert, 24. Auguſt. Ein furchtbares Auto⸗ unglück iſt geſtern früh den Schweinehändlern Reinhardt⸗St. Ingbert und J. Erbelding⸗ Rohrbach zugeſtoßen. Beide befanden ſich mit dem Kraftwagen des Reinhardt auf dem Wege nach dem Elſaß zum Schweineeinkauf. Zwiſchen Aßweiler und Erfweiler⸗ Ehlingen iſt ein Reifen des Kraftwagens geplatzt, wodurch das Auto ſich zweimalüber ſchlug und Reinhardt und Erbelding unter ſich begrub. In ſchwerverletztem Zuſtand wurden die beiden in das Krankenhaus nach St. Ingbert gebracht. 50 Jahre Brauer * Kaiſerslautern, 24. Auguſt. Am Freitag konnte Kommerzienrat Wilhelm Oeffner, Vorſtands⸗ mitglied der Bayeriſchen Brauerei Schuck⸗Jaeniſch AGG. Kaiferslautern, auf eine 50 jährige Braue⸗ reitätigkeit zurückblicken. Vor 50 Jahren trat er als Brauerlehrling in die von Hirſch'ſche Brauerei in Rottendorf ein. Seit 1900 iſt er techniſcher Leiter der Bayeriſchen Brauerei Schuck⸗Jaeniſch AG. Kaiſerslautern, und ſeit 1901 Mitglied des Vor⸗ ſtandes dieſer Brauerei. Erweiterung der pfälziſchen Landkraftpoſt. Nach Mitteilung der Oberpoſtdirektion in Speyer wird der pfälziſche Landkraftbetrieb zu Gunſten der ländlichen Poſtverhältniſſe mit Einführung des Winterfahrplanes der Reichsbahn eine Erweiterung erfahren. Das Reichspoſtminiſterium hat die Geneh⸗ migung erteilt, daß von dieſem Zeitpunkte ab in den Bezirken von Speyer und Landau zwei neue voll⸗ kommene Landkraftpoſtlinten errichtet werden. Die Poſtabholung und Poſtzuſtellung wird dabei eine merkliche Beſſerung für die berührten Landorte er⸗ fahren. Die Linie im Bezirk Speyer erfaßt die Orte Hanhofen, Harthauſen, Schwegenheim, Weingarten, Freisbach, Gommersheim, Lachen, Speyerdorf, Froh⸗ mühle und Prinz⸗Karl⸗Hof; die im Bezirk Landau die Orte Walsheim Knöringen, Eßlingen, Oberhoch⸗ ſtadt, Niederhochſtadt, Zetskam, Bellheim, Hördt, Kuhard, Leimersheim, Neupfotz, Rheinzabern, Hatzenbühl, Hayna, Herxheim, Offenbach, Dreihof, * Eſſingen bei Landau, 24. Auguſt. Im Alter von über 93 Jahren ſtarb hier die älteſte Einwohnerin unſerer Gemeinde, Frau Margarete Doppler Witwe, an Altersſchwäche. Nachbargebiete Feſtnahme von Brandſtiftern * Freudenſtadt, 24. Auguſt. In der Nacht zum 18. Auguſt brach in dem Oekonomiegebäude des Hotels zur Poſt in Schönmünzach ein Brand aus, dem dieſes Gebäude zum Opfer fiel. Nun iſt es ge⸗ lungen, zwei junge Burſchen wegen dringenden Verdachts, den Brand gelegt zu haben, feſtzunehmen und in das Amtsgericht Freudenſtadt einzuliefern, Sie haben ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. swW Offenbach a.., 24. Auguſt. Geſtern wurde von Pilzſuchern im Walde bei Grafenbruch, Gemar⸗ kung Heuſenſtamm die Leiche eines unbekannten Mannes an einem Baume hängend aufgefun⸗ den. Sie hing an einem aus Kordel ſelbſt geknoteten Strick. Der ganze Körper wies unzählige Stich⸗ wunden auf, ſodaß man zuerſt annahm, es handle ſich um ein Verbrechen. Durch die gerichtsärztliche Unterſuchung wurde aber einwandfrei feſtgeſtellt, daß Selbſtmord vorliegt. Die Leiche iſt ſchon ſtark in Verweſung übergegangen, ſodaß das Alter ſchlecht feſtſtellbar iſt. sw. Alzey,, 22. Auguſt. Seit längerer Zeit lebten in Niederwieſen die Familien Krauer und Steuer⸗ wald miteinander in Streit. Im Verlaufe eines ſolchen Streites drohte Steuerwald, wenn Krauer wieder an ſeinem Garten vorbeiginge, könne er etwas erleben. Kurze Zeit darauf kam Krauer an der Gartengrenze ſeines Gegners vorbei, als dieſer eine Miſtgabel nach Krauer warf. Die eiſer⸗ nen Zinken drangen Krauer in die Schädel⸗ decke ein und verletzten das Gehirn. Krauer kam ſofort ins Kreiskrankenhaus Alzey, wo er hoff⸗ nungslos darniederliegt. Der Täter, der 28jährige Steuerwald wurde in Haft genommen. Aus Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 26. Auguſt .30: Töln: Kurkonzert von Bad Salzuflen. .00: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Orb. 12.00: Stuttgart: Schloßplatzkonzert. 12.20: Frankfurt: Uebertragung von Stuttgart. 15.00: Frankfurt: Hausfrouen⸗Nachmittag. 15.10: München: Stunde der Hausfrau 15.30: Stuttgart: Frauenſtunde. 16.00: Trankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25: München: Klavierkonzert. 16.55: München: Leſeſtunde, anſchl. Konzert. 18.05, 18.95: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 19.05: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag von Mannheim. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Wolf; München: 20.00 Berlin, Lieder von Hugo Hörbericht: Recht. Breslau, Frankfurt, Stutt⸗ gart: Operette„Die Prinzeſſin von Trapezunt“, Ha m⸗ burg: Uraufführung„Prozeß Galilei“; Köln, Kö⸗ nigswuſterhauſen: Volk muſtziert, München, OS Lo: Konzert, Belgrad, Laibach: Lieder, Kattowitz, Warſchau: Oper„Madame Butterfly“, London 3: Sinfoniekonzert, Wien: Violinkon⸗ zert; Zürich: Nietzſche und die Muſik. 22.15: Berlin, Breslau: Politiſche Zeitunasſchau, 20.40: Mailand, Turin: Kammermusik, Prag: Lieder. 21.00 Uhr: Köln, Königswuſterhauſen: Einſame Muſik, Budapeſt: Chorkonzert, anſchl. Jazz, Bu⸗ kareſt: Lieder und Arien, Kaſch au Prag, Pre ß⸗ burg: Konzert, Mailand, Turin: Sinfonie⸗ konzert, Rom: Inſtrumental⸗ und Vokalkonzert, Wien: Volkstümliche Lieder. 21.15: München: Vortrag, London 1: Konzert, Lon⸗ don 2: Militärkonzert. 21.45: München: HOeſterreichiſche Komponiſten. 22.15: Berlin Breslau: Politiſche Zeitungsſchau Belgrad: Konzert, Kaſcha u, Prag, Preßburg: Tanz muſik. h rankfurt: Briefkaſten, London 3: Tanz⸗ muſik. * In Mannheim ſpricht um 19.05 Uhr über Frankfurt und Stuttgart: Friedr. Baſer, Heidelberg über:„Muſik⸗ dilettanten und ihre Bedeutung Muſikpflege.“ zur Hebung der Welterausſichten für Dienstag, 26. Auguſt: Meiſt heiter, trocken und tagsüber warm, bei öſtlichen Winden Wetter ⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags D— See. Luft⸗ ꝝ 1 See SS Wind 565. zu l e wetter n un d S 8 Rich Stärke Wertheim 151— 111 21 10 ſtill] leicht Nebel Königsſtuhl] 583 7705 19 12 80 leicht heiter Karlsruhe 120 771,0 14 20 12 ſtin 2 Nebel Bad. ⸗Bad. 213 7708 150 21 12 O leicht 5 Villingen 780 771,9 13 12 Ny. leicht heiter St. Blaſien 1275— 16 21 18 W. 5 wolkig Badenweil.— 770,2 150 238 13 ſtill wolkenlos 829 8 Hof] 780 645,4 11] 13 +. leicht Nebel ad. Dür th.—— 14 20 10 N leicht heiter Nach dem Vorüberzuge eines Tiefdruckausläufers hatten wir geſtern zunächſt noch trübes Wetter mit einzelnen Regenſchauern, da von Weſten kühlere Luft nach dem Feſtland vorgedrungen iſt. Mit ſteigendem Druck trat dann im Laufe des Nachmittags allmäh⸗ liche Beſſerung ein. Nächtliche Ausſtrahlung bei wol⸗ kenloſem Himmel führte zu den erſten Frühnebeln in der Ebene. Heute liegt über Mitteleuropa ein kräftiges Zwiſchenhoch, unter deſſen Einfluß bei öſt⸗ lichen und ſpäter mehr nach Süd drehenden Winden vorausſichtlich auch morgen noch das heitere und tagsüber warme Wetter anhalten wird. Ob durch das Zwiſchenhoch eine mehrtägige Schönwetterperiode eingeleitet worden iſt, kann heute noch nicht entſchie⸗ den werden und hängt von dem weiteren Verhalten eines weſtlich Englands heute früh angelangten Tief⸗ druckausläufers ab. Reiſewetter Nach Vorüberzug eines Tiefdruckausläufers iſt jetzt in ganz Deutſchland in Verbindung mit einem heranziehenden Zwiſchenhoch wieder Beſſerung des Wetters eingetreten. Die Temperaturen lagen heute früh allgemein zwiſchen 10 und 15 Grad. Süd⸗ deutſchland hat meiſt Windſtille oder Oſtwinde, Norddeutſchland noch leichte Weſtwinde. In Niederungen der Rheinebene kam es ſtellenweiſe zu Frühnebelbildung. Flugwetter In ganz Deutſchland iſt das Wetter heute beſſer geworden. Während die Winde in Bodenhöhe ſtark abgeflaut und im Süden nach Oſten gedreht haben, wehen bei 500 bis 1000 Meter noch lebhafte Weſt⸗ Nordweſtwinde öſtlich der Weſer, weſtlich dagegen Südweſtwinde. In Niederungen iſt ſtellenweiſe Früh⸗ nebelbildung aufgetreten. Die Sicht iſt ſonſt aus⸗ gezeichnet. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Abein Pegel 19. 21 22 28.25 J Nefar- Hegel T2. J 28, 28. Tafel 708757185150.78 Schuſterinſel.78 2,752 882,602.47 Mannheim 5,14 749.91 Fehl.00 8,803 803.743,65 Jaaſtſeld.58.18 1,001 Maxau.26.915,905,81 5,66 Blochingen.54.44 0,43 0. MNannheln.9.22 5,1308.11 4,86 Heilbronn 1,40.28 1,80 Kaub.72 8, 74,813.54 3,35 Köln 3,81 8,78.61/8.47 8,27 Waſſerwärme des Rheins 17˙ C S—rrr ̃—;ᷓ;——.—.8 Chefredakteur, Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: i. V. Kurt Fiſcher Jeuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: i. B. Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— a und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Gegen Kopfschuppen und Haarausfall verwenden Sie nicht dieses oder jenes, sondern verlangen Sie ein Mittel das wissenschaftlich erprobt Istundseltsoſahtenunvergleich. liehe Erfolge zu verzeichnen hat- Originalflasche RM.40 Doppelflasche RM.20 Dr. Dralle's Birkenwasser 4 zum des aus, ge⸗ den men fern, urde maär⸗ nten fun⸗ teten 115 ch⸗ ndle liche daß k in lecht bten uer⸗ ines auer er an ieſer iſer⸗ E L auer off⸗ rige en 8u 4 ——; — Abend⸗ Ausgabe Montag 25. August 1930 3 e, Nr. 390 Leichtathletlik⸗Kubkämpfe MTG. Mannheim ſiegt gegen SC. 80 Frankfurt und Darmſtadt 98 2 Auf dem Sportplatze des SC. Frankfurt 1880 kom am Sonntag ein leichtathletiſcher Klubdreikampf zwiſchen dem Platzverein, der MTG. Mannheim und dem SV. 98 Darm⸗ ſtadt zum Austrag, den die Mannheimer knapp mit 108 Punkten gegen Frankfurt(10m) und Dormſtadt(69) ge⸗ wannen. Anfänglich lagen die Frankfurter bei den ſpan⸗ nenden Kämpfen in Front, jedoch konnte ſich kannheim im Hochſprung in Führung ſetzen und ſchließli überraſchenden Gewinn der 15 mal 100 Meter⸗ Klubkoampf gewinnen.. Rolle — 1. 0 affel den n Darmſtadt ſpielte keine überragende und blieb weit im geſchlagenen Felde. Die Ergebniſſe: 400 Meter: 1. Schmalz(Frankfurt) 175 (Mannheim) 11,4.— 200 Meter: 1. Neumann Franz(F) 23,2. Schmidt 9(M) 22,5 98 N) 2 400 Meter: 1. Neumann(M) 52,0; 2. Demmerich(F) 52,2.— 800 Meter: 1. Knöckel(F) 2101, 2. Krauth(D):07.— 1500 Meter: 1. Knöckel(F 4720.4. 2. Lindner(D):29.— 5000 Meter: 1. Habich(D) 15:49; 2. Engelhardt(F) 16:28.— Hochſprung: 1. Metzger(M 1795 2. Bod(M) 1,65.— Weitſprung: 1. Brüll 155 9 00 2. Wagemann(M) 5,8.— Kugelſtoßen: 1. Berg(F) 13,61; 2. Treiber(M) 14,70.— Speerwerfen: 1. Ortelbach(Di 0 e Diskuswerfen: 1. Schäffner 34,02, 2. Holler(F) 32,80.— 4 ma 9 S 5 1. SC. 80 Frankfurt 44,3; 2. en 400 Meter⸗Staffel: 1. 1880 Frankfurt 338,7. Darmſtadt; 2 Mannheim 44,5.— 4 mal 8 Mannheim:84,1; 2. SC. g— mal 1500 Meter⸗Staffel: 1. 2. Mannheim. 5 Fünfſtädtekampf Berlin ſiegt mit 3315 Punkten Der ouf dem Tiergartenſportplatz bei nicht gerade über⸗ wältigendem Beſuch, aber gutem Wetter durchgeführte Fünfſtädtekampf zwiſchen Berlin, Hamburg, Leipzig, Han⸗ nover und Kiel endete mit dem erwarteten Siege der Ber⸗ liner Vertreter. Zu Beginn lag zwar Leipzig vor Berlin und Hamburg, aber beim Kugelſtoßen der Turnerinnen ſetzte ſich die Reichshauptſtadt in Führung. Die 4 mal 100 Meter⸗Staffel gewann Berlin in 43:5 Sek. vor Leiſeig und Kiel. Berlin ſiegte mit 3315 Punkten vor Leipzig mit 3138 Punkten, Kiel 2903 Punkten, Hamburg 2860 P und Hannover 2784 P. g 5 Championat der Streckenläufer in Berlin Neuer Rekord Im Zeichen hervorragender Leiſtungen ſtand auch dies⸗ mal das 25 Km.⸗Laufen des SC. Komet Berlin auf dem Sportplatz am Friedrichshain. Wenn es dem Sieger auch nicht gelang, die vorjährige Weltrekordzeit von Harper⸗ England in:23,45,8 Stunden auch nur annähernd zu er⸗ reichen, gelang es ihm doch mit:25,59,8 Stunden einen neuen deutſchen Rekord aufzuſtellen. Bisheriger Inhaber der deutſchen Höchſtleiſtung war Pürſten⸗Leipzig mit:27,09. Am Start fanden ſich elf Leute ein, die Brauch aber keinen Augenblick gefährlich werden konnten. Der Charlottenbur⸗ ger legte von Beginn an ein ſcharfes Tempo los, ſodaß er einen Gegner nach dem anderen überrunden konnte. Er⸗ gebnis: 1. Brauch⸗SC. Charlottenburg:25,59,8 Std., 2. Kapp⸗München:29,50,5 Std., 3. Steiners⸗Weißwaſſer 1791,08,5 Stunden.„ Michard zum vierten Mal Weltmeiſter der Berufsflieger Geérardin ſiegt bei den Amateuren Am Sonntag wohnten etwa 10 000 Zuſchauer im Brüſſe⸗ ler Stadion den erſten Entſcheidungen in der Amateur⸗ und Berufsflieger⸗Weltmeiſterſchaft bei. Bel den Berufs⸗ fliegern wurde der deutſche Teilnehmer Steffes⸗ Köln durch den Holländer Moeskops aus dem Rennen ge⸗ worfen, der ihm mit einer halben Länge überlegen blieb. Die weiteren Ausſcheidungsläufe brachten Siege von Pfani, Falck⸗Hanſen und Michard. Der Titelvertei⸗ diger Michard qualifizierte ſich dann neben Moes⸗ kops für den Endlauf, wo er zwei von den drei Läufen ſicher gewinnen konnte und damit zum vierten Male hintereinander den höchſten Titel errang. Bei den Amateuren qualifizierten ſich für das Finale der Franzoſe Gerardin und der Engländer Cozens. Auch dieſe Weltmeiſterſchaft wurde von den Franzoſen gewonnen. Nachdem jeder einen Endlauf ſiegreich geſtaltet hatte, ſchlug im letzten entſcheidenden Lauf Gérardin den Engländer mit Reifenſtärke und hatte damit den Titel errungen. Den Unplazierten in beiden Lagern waren Verfolgungs⸗ rennen reſerviert. Bei den Amateuren holte ſich der Ber⸗ liner Daſch mit 20 Meter Vorgabe den Sieg vor den bei⸗ den Oeſterreichern Schaffer und Duſeika(30 bzw. 40 Me⸗ ter Vorgabe), und das Rennen der Berufsfahrer entſchied der Schweizer Richli(20 Meter) vor Degraeve(89 Meter) zu ſeinen Gunſten. „Rund um die Solitude“ Steger⸗Augsburg ſiegt im Endſpurt Der Gau Stuttgart⸗Heilbronn im BDR. veranſtaltete am Sonntag ein von den ſüddeutſchen Radfahrer⸗Vereinen ſtark Heſchicktes Straßenrennen„Rund um die Solitude“. Die Senjorenfahrern waren abgeteilt in zwei Gruppen A Homburger Tennis-Eindrücke Internationales Turnier des Tennisclub Bad Homburg (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Homburg, 24. Auguſt. Zum Park Wer am Sonntagmorgen die ſtill⸗beſchaulichen Häuſer⸗ reihen Homburgs durchſchritt, ahnte nicht, daß der grüne Kurpark mit ſeinen ehrwürdigen Bäumen einen lebhaften Sportbetrieb barg. Aber leider nicht nur einen regen Tennisbetrieb, ſondern auch einen Regen⸗Tennisbetrieb. Der Himmel pfuſchte dem Turnierleiter Oskar Kreuzer ins Handwerk. Mixed⸗Ehen Nicht unberechtigt war daher ein ſchrecklicher Fluch über die aufſprungverändernden und ſtartyindernden weichen Plätze, dem Heini Schomburgk während eines mit ſei⸗ ner Frau geſpielten Gemiſchten Doppels Luft machte. Das tat aber der allgemeinen Freude keinen Abbruch, unſeren Bundesleiter und langjährigen Spitzenſpieler mit ſeiner ſympathiſchen, wie ein Wieſel laufenden Gattin Toni wie⸗ der einmal aktiv turniertätig zu ſehen. Ein ungleiches Paar iſt Gegner des Nicht⸗nur⸗Tennisehepaares. Rot⸗ käppchen Sander, Deu ſchlands zierlicher Junioren⸗ meiſterin, hat man den breiten Dunlop⸗Magnaten Fiſher als Partner beigegeben: Echter Engländer bis auf die graue Sportsmütze und— das Kaugummi. „'m ſo ſurry!“ zu ſeiner kleinen Partnerin, jedesmal, wenn er einen Bock ſchießt.— Er hat wohl einen zu viel geſchoſſen: Schomburgks gewannen dieſe Runde. Pech oder Glück? Heitmann geht auf dem Pforzheimer Turnier gegen de Stefani in Führung und hat Matchball; mit knapper Not rettet Stefani den zweiten Satz 11:9 und dann das Match. Bouſſus, etwas unſicher und von der Reiſe ermüdet, tritt in Homburg gegen Heitmann an. Heitmann ſpielt ausgezeichnet und hat einen, zwei, drei Matchbälle im 2. Satz. Bouſſus hat Glück, findet ſein Spiel wieder und rettet den Sieg 416, 11:9,:2. Frl. Horn ſteht, vor dem Sieg über Frau Friedleben. Die Meiſterin entrinnt(mit einem ſehr zweifelhaften Eingreifen des Oberſchiedsrichters!) knapp der drohenden Niederlage 618, 11:9,:0. Pech der„Beinahe⸗Sieger“, daß ihnen der entſcheidende Ball nicht gelingt? Oder Glück, daß ſie ihre gute Ver⸗ faſſung ſo nahe an den Ueberraſchungsſieg heranführt? Die Frage iſt nicht glatt zu beantworten: Zeitwellige Dispoſition der Spieler, Zuſtand der Plätze, Witterung, Schieds⸗ und Linienrichter— und nicht zuguterletzt der „Duſel“ im engeren Sinn ſind die vielen Faktoren eines Tennisreſultates, das Etwas, das der Engländer ſo tref⸗ fend mit dem Ausdruck„glorious uncertainty“ des Tennisſportes bezeichnet. Einzel⸗Begegnungen Schon der Weg in die Vorrunden war mit Dornen beſät. Froitzheim kam nur zwei Runden weit, dann ereilte ihn das Schickſal in Geſtalt des Oeſterreichers Artens. Er hat erſt Lorenz:4,:5 überrundet und braucht gegen den deutſchen Altmeiſter trotz guter Verfaſſung drei Sätze (:3,:6,:). Ebenſo wird der Auſtralier Hopman mit Heydenreich nur in 3 Sätzen fertig. Im Verhältnis hierzu ſcheint ſein:7, 618,:0⸗Sieg über Artens nicht allzu hart erkümpft. Aber ber Auſtralier iſt nur im erſten Satz noch nicht voll aus ſich herausgegangen. Was in ihm ſteckt, beweiſt er in der Schlußrunde um den Wanderpreis des Prinzen Adalbert von Preußen. Bouſſus hatte ihn im Vorjahre errungen und war naturgemäß als diesjähriger Meiſter von Deutſchland wieder Pokalanwärter. Wil ⸗ lard machte ihm wenig Mühe; ſtatt Willard hätte aller⸗ dings ſein Vorrundengegner auch Dr. Buß ſein können, der gegen Willard in ganz offenem Dreiſatzkampf unter⸗ legen war. Kuhlmann hat mit ſeinem 715, 46,:6⸗Sieg über den Japaner Sato wieder einen neuen Beweis ſei⸗ ner Tennisbegabung geliefert, iſt aber im weiteren Ver⸗ lauf des Turniers ſtark ermüdet und muß Bouſſus:6, 1176 weichen. Die Schlußrunde Hopman— Bouſſus geſtaltet ſich ſehr ſpannend. Den erſten Satz bucht Bouſſus:4 für ſich. Dann kommt Hopman in Fahrt und kommt voran, wenn er am Netz ſpielt. Zum Erſtaunen der Zuſchauer können ihm die ſcharf placierten, genauen Schnitt⸗Treibſchläge nicht ſoptel anhaben, daß er nicht gleich die nächſten zwei Sätze :4,:3 an ſich brächte. Im vierten ſchont er ſich und er⸗ müdet den Gegner.:0 für den Franzoſen. Im fünften Satz ſtärkſtes Zuſammennehmen auf beiden Seiten. Zwar zieht Hopman:0 los, aber Bhuſſus rückt ihm noch:4, 274, :5,:5, 415 bis Einſtand dicht auf. Dann erſt kommt Hop⸗ man zum wohlverdienten Triumph. Frau Friedleben, immer noch mit fabelhafter Energie ſpielend, muß ſich nicht nur mit Frl. Horn, ſondern auch mit Frl. Peitz ausgiebig beſchäftigen. Auch die Schlußrunde wird ihr wohl einen Dreiſatzkampf aufgeben; ob gegen Frau Schomburgk oder Frl. Krahwinkel, ſteht noch nicht feſt. Neben Frl. Sander und Frl. Horn werden bei den nächſtjährigen Juniorenmeiſterſchaften zwei junge Talente von ſich reden machen, die auch an dieſer Konkurrenz teilnehmen: Frl. Cramer⸗Berlin und Frl. Pflügner⸗ Hannover. Finale Schlußvorſtellung des Hauptturniertages: Ein Brillant⸗ feuerwerk, virtuos hingelegt(aber leider geſtern nicht mehr bis zu Ende geführt), von den altbewährten Hopman⸗ Willard und Sato⸗Lorenz. Alſo hier ein Deutſcher in der Schlußrunde einer Herrenkonkurrenz, und der über⸗ traf ſich an dem Tage ſelbſt! Lorenz ſpielte ein taktiſch erſt⸗ klaſſiges, faſt fehlerloſes Doppel. Ueberflüſſig zu betonen, daß es hier ſelbſt ein Auſtralier⸗Davispaar alles andere als leicht hat. Beide Paare waren mit dem gleichen 614, :7 Ergebnis in die Schlußrunde gelaugt. Hopman⸗Partner über die tapfer kämpfenden Artens⸗ Buß, Sato⸗Part⸗ ner über Froitzheim⸗ Kuhlmann. Summe der Veranſtaltung: Hoher Sport, digte für mäßiges Wetter, ſchlechte Plätze, ſchlechte Ball⸗ jungen und noch ſchlechtere Schiedsrichter. Gemiſchtes und Damendoppel, ſowie B⸗Konkurrenzen ſind noch im Rück⸗ ſtand; ein Teil der Ergebniſſe iſt in der heutigen Morgen⸗ ausgabe veröffentlicht. Gerd. der entſchä⸗ !: ̃''' ppWWWWyWWꝓW1G1WWwww!.!.!'.''·ů·ů· ·pů p und B, die 4 Runden 89,2 Km. zu bewältigen hatten. Bis zur dritten Runde lag das Feld der A⸗Fahrer dicht zuſammen. Erſt in der vierten Runde vermochten Stei⸗ gungen das Feld einigermaßen zu ſprengen. In der letzten Hälfte der 4. Runde kam Steger⸗Augsburg zu Fall, vermochte aber wieder aufzuſchließen und im Endſpurt vor Hiedaiſch und Kimmig zu ſiegen. Ergebnis: A⸗Fahrer: 1. Steger⸗Augsburg:55,59 Stunden; 2. Kiedaiſch⸗Stuttgart :55:59,2; 3. Kimmig⸗Stuttgart:315:59,4; 4. Kopp⸗St. Geor⸗ gen, dichtauf. B⸗Fahrer: 1. Weißer⸗Stuttgart 2158,35, 2. Huth⸗Mainz; 3. Munck⸗Mainz(beide dichtauf). Manera italieniſcher Stehermeiſter Manera holte ſich in Pordononb erſtmalig den Titel eines italieniſchen Stehermeiſters und ſtegte über 75 Kilo⸗ meter in:08 Std. in Abweſenheit des erkrankten Ver⸗ teidigers Toriccoli vor Gay und Zucchotti. Paillard in Weltmeiſterform Einen Beweis von ſeiner augenblicklich großen Form gab Weltmeiſter Paillard am Sonntag auf der Pariſer Prinzenpark⸗Bahn, wo unter der Beteiligung des Hannove⸗ raners Möller zum 14. Male der große Preis von Auteuil über 100 Km. ausgefahren wurde. Paillard verbeſſerte be⸗ reits vom 30. Kilometer ab ſämtliche Bahnrekorde und be⸗ endete das Rennen überlegen in 119,058 Stunden vor Lacquehay, während Möller und Graſſin durch Reifenſcha⸗ den ins Hintertreffen gerieten. Krewer ſchlägt Weltmeiſter Paillard in Amſterdam Die durch den Regen bedingte Verlegung der Rad⸗ rennen auf der Amſterdamer Stadionbahn von Donners⸗ tag auf Freitag machte den Veranſtaltern keinerlei Ab⸗ bruch, Es hatten ſich über 8000 Zuſchauer eingefunden. Jußball vom Sonntag Fußball⸗Verbandsſpiele in Süddeutſchland Gruppe Nordbayern: FC. Bayreuth— 1. Fc. Nürn⸗ berg:1, FV. Würzburg— Sp.⸗Bg. Fürth:4, ASV. .— Kickers Würzburg 511, BfR. Fürth— Bayern of:1. Gruppe Südbayern: Schwaben Augsburg— Teutonia München 171, Ingolſtadt⸗Ringſee— Bayern München 514, München 1860— Jahn Regensburg:1, DSV. München Wacker München:0. Gruppe Württemberg: FV. Zuffenhauſen— FC. Pforz⸗ heim-8, Union Böckingen— Bf. Stuttgart 071, Ger⸗ mania Brötzingen— FC. Birkenfeld:1. Gruppe Main: Kickers Offenbach— Fechenheim 03 810, Eintracht Frankfurt— Union Niederrad:0, 7 V. Frank⸗ furt— Germania Bieber:1, Fc. 93 Hanau— Rot⸗ Weiß Frankfurt:1. Gruppe Heſſen: Viktoria Urberach— 1. FC. Langen:2, Alemannia Worms— F SV. Mainz 05 570, SV. Darm⸗ ſtadt 98— Wormatia Worms:2, SV. Wiesbaden— Vs. Neu⸗Iſenburg 19. Geſellſchaftsſpiel: Kickers Stuttgart— Schwarz⸗Weiß Eſſen:2. Handball⸗Verbandsſpiele in Süddeutſchland Main⸗Heſſen, Gruppe A: Eintracht Frankfurt— FSV. Frankfurt 125, 1. FC. Langen— SB. 98 Darmſtadt 277, Rot⸗Weiß Frankfurt— Polizei Darmſtabt 314, Rot⸗Welß Darmſtadt— VfR. Schwanheim:8. Main⸗Heſſen, Gruppe B: Wormatia Worms— Poſt Wiesbaden 11:5, FSB. Mainz 5— Polizei Worms :3, Hakoah Wiesbaden— SP. Wiesbaden 118, Alemannig Worms— Polizei Wiesbaden 41. Geſellſchaftsſpiel!: MTV. Nürnberg— ASV. Nürn⸗ berg 1078. FN. Mürzburg— Sp. Vgg. Fürth:4(:2) Das Spiel ſtand für die Würzburger unter einem un⸗ günſtigen Stern, den ſie verloren ſchon nach zehn Minuten ihren hervorragenden Verteidiger Müller durch Verletzung und mußten den Kampf mit 10 Mann zu Ende führen. Immerhin leiſtete die geſchwächte Elf erbitterten Wider⸗ ſtand und zwang die Fürther zur Hergabe ihres ganzen Könnens. Das Führungstor erzielte für Fürth Frank, dem aber Würzburg in der 20. Minute durch Herrſch den Ausgleich entgegenſtellte. Erſt kurz vor der Pauſe brachte ein Handelfmeter den Fürthern der zweite Erfolg. In der zweiten Halbzeit war Fürth ſtändig überlegen und konnte durch Frank und Rupprecht zwei weitere Treffer anbrin⸗ gen. Schiedsrichter Albrecht⸗ Mannheim leite vor 7000 Zuſchauern gut. FC. Bayreuth— 1. FC. Nürnberg:3(:0) Bayreuth ſchlug ſich gegen den Klub, der allerdings ohne Kalb und Stuhlfauth auf den Plan trat, ehrenvoll. Die Nürnberger mußten alle Regiſter ihres Könnens ziehen, um beide Punkte mit nach Hauſe zu nehmen. In der erſten Halbzeit war das Spiel ſehr abwechſlungsreich. Bayreuths Schlußtrio war für den„Klub“ ein nicht zu nehmendes Hindernis. Kurz vor Schluß kam Bayreuth durch einen von Kugler verurſachten Foul⸗Elfmeter zum Führungs⸗ treffer durch Müller. Nach dem Wechſel erkannte der „Klub“ die Gefahr und drückte mit aller Macht. Bald fiel auch durch Hornauer der Ausgleich. Einige Minuten ſpäter ergab ein 11 Meter wegen unfairen Spiels durch Schmidt den zweiten Treffer. Bayreuth hatte eine Schwächeperiode zu überwinden, die der„Klub“ ausnutzte und mit einem dritten Treffer durch Hornauer den Sieg ſicherſtellte. 10 Minuten vor Schluß erzielte Bayreuths Rechtsaußen den zweiten Gegentreffer. Nun ſetzten die Platzherren Dampf auf und der„Klub“ hatte alle Hände voll zu tun, um den Sieg zu halten. Müller⸗ Griesheim leitete im allge⸗ meinen gut. Die Ergebniſſe waren: Flieger⸗Match, Endlauf: 1. Michard 12:2, 2. Moeskops eine halbe Länge zurück. 100 Kilometer Steher: 1. Krewer:17,45,4 Std., 2. Paillard 15 Meter zurück, 3. Schlebaum 200 Meter zurück, 4. Sawall 2450 Meter zurück, 5. Graſſin 2700 Meter zurück, 6. Bleke⸗ molen 13 Bahnlängen zurück, 7. Linart(kurz vor Schluß aufgegeben). Guter Abſchluß der Abendrennen bei Rütt Die Berliner Rütt⸗Arena hatte mit ihrer letzten dies⸗ jährigen Abendveranſtaltung am Freitag einen vollen Er⸗ folg zu verzeichnen. Das über 75 Km. führende Mann⸗ ſchaftsrennen war von Anfang an eine einzige große Jagd. Die Staliener ſetzten ſich alsbald allein an die Spitze des Feldes, die ſie bis zum Schluß behaupten konn⸗ Drittes Gauſchwimmen des Markgräfler Turngaues in Lörrach Am geſtrigen Sonntag ging in dem neuangelegten Schwimmbad in Lörrach das diesjährige Gauſchwimmen des Markgräfler Turngaues vor ſich, unter der techniſchen Leitung des Gauſchwimmwartes H. Kühne Säckingen. Die Beteiligung an dem Wettſchwimmen, war trotz der üblen Witterung der letzten Wochen eine recht gute. Hatten ſich doch etwa 150 Schwimmer zu den einzelnen Kämpfen gemeldet. Die Durchführung der geſamten Veranſtaltung oblag dem Turnverein 1862 Lörrach. Der Verlauf war in allen Teilen gut, ſodaß das dritte Gauſchwimmen des Markgräfler Turngaues trotz der ſchlechten Witterungs⸗ verhältniſſe und der wirtſchaftlich ſehr ſchweren Zeit als gut gelungen betrachtet werden konnte. Neben der Jugend waren erſtmals auch die Alten vertreten, im Beliebig⸗ ſchwimmen. Es iſt anzunehmen, daß ſie nächſtens Jahr noch ſtärker vertreten ſind. Der Wettergott hatte es dann doch auch recht gut gemeint und verſchonte die Turner⸗ ſchwimmer und die verhältnismäßig zahlreichen Zuſchauer mit ſeinem Segen von oben. Die Stegerverkündigung wurde von dem Vorſitzenden des Ty. Lörrach Dr. Schmidt vorgenommen. Er dankte für die Erſtellung der prächtigen Anlage, die erſtmals zur Ab⸗ haltung einer ſolchen Veranſtaltung überhaupt diente. Der 24. Auguſt 1930 hat erneut den Beweis erbracht, daß es der Markgräfler Turngau ernſt meint mit der Schwimmerei. Neben den verſchiedenen Wettkämpfen, wie Bruſt⸗, Rücken⸗ Beliebig und Staffelſchwimmen, ſind beſonders erwähnens⸗ wert die Vorführungen des Turners Eggemann⸗Klein⸗ laufenburg, der das Rettungsſchwimmer demonſtrierte. 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen, Uunterſtufe: Gaumeiſter Gallmann, TV. Lörrach 1,39% Min.— 50 Meter⸗Beliebig, Jugend: Gaumeiſter Aſtor, TV. Waldshut 38% Sek.— 100 Meter⸗Rücken, Unterſtufe: Gaumeiſter Schmitt, TV. Wyhlen 1,47 Min.— 100 Meter⸗Rücken, Oberſtufe: Gau⸗ meiſter Amann, TV. Murg a. Rh. 1,426 Sek.— 50 Meter⸗ Bruſt, Jugend: Gaumeiſter Kiefer, TV. Säckingen 44% Sek.— 100 Meter⸗Beliebig, Unterſtufe: Kieſer, TV. Lörrach 1,3645 Min.— 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen, Oberſtufe: Volk, Kleinlaufenburg 1,38 Min.— 100 Meter⸗Beliebig, Oberſtufe: Schmitt, TV. Lörrach 1,26 Min.— 4 mal 30 Meter⸗Lagenſtaffel: TV. 1862 Lörrach, 1. Mannſchaft 2,4735 Min.— 4 mal 50 Meter⸗Bruſtſtaffel: TV. 1862 Lörrach, 1. Mannſchaft 2,58% Min.— 50 Meter⸗Beliebig, Alters⸗ klaſſe: Gaumeiſter Vogt ATV. 62 Lörrach 52 Sek.— Sprin⸗ gen: Unterſtufe: Gaumeiſter Paul Rens, TV. Lörrach 31 Punkte.— Springen: Oberſtufe: Weil, Tbd. Lörrach 34% Punkte.— 100 Meter⸗ Beliebig. Turnerinnen: Gaumeiſter Hilde Reeck, TV. Lörrach 2,0826 Min.— 100 Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen: Irmgard Mayer, TV. Lörrach 1,54 Min.— Springen: Tilly Groß, TV. 1862 Lörrach 32½ Punkte. 7 ð vd ͤ Vd b ten. In einem Mannſchafts⸗Omnium Deutſchland— Aus⸗ land triumphierte die deutſche Mannſchaft Meyer⸗Stübecke⸗ Tietz⸗Ehmer im Geſamtergebnis mit fünf Punkten vor den Ausländern Ronſſe⸗Dervaes⸗van Kempen⸗Dinale mit pier Punkten. Die Ergebniſſe: 50 Km. Mannſchaftsfah⸗ ren: 1. Batteſini⸗Dinale:39,51 Std. 33 Punkte. Eine Runde zurück: 2. van Kempen⸗Schön 41 Punkte; 3. Miethe⸗ Mandelkow 17 Punkte; 4. Schorn⸗Damm 16 Punkte; 5. Ronſſe⸗Dervaes 15 Punkte; 6. Meyer⸗Stübecke 13.; 7. Lehmann⸗Wiſſel 4 Punkte. ö 1 —ͤ—— Schweiz ſchlägt Belgien Der am Sonntag in Geſtaad beendete Tenniskampf Schweiz Belgien wurde von den Schweizern im Geſamt⸗ ergebnis mit 13:11 Punkten, 47:41 Sätzen und 442:898 Spielen gewonnen. Wird ſich Tilden durchſetzen? Bei einem Einladungsturnier in Newport ſind ge⸗ genwärtig die beſten amerikaniſchen Tennisſpieler verſam⸗ melt, darunter auch George Lott, von dem es hieß, daß er ſich vom weißen Sport zurückziehen will, Von ſehr guter Seite zeigte ſich der einſtige Davispokalſpieler Franeis Hunter, der van Ryn mit:6,:6, 613,:6,:4 ſchla⸗ gen konnte. Hunter trifft nunmehr in der Vorſchlußrunde auf Altmeiſter Tilden, der George Mangin mit:2, 673, :5 ausſchaltete. In der anderen Hälfte ſiegten George Lott mit:4,:5,:6,:6,:4 über Sidney Wood und Alliſon mit 816,:2,:4 über Frank Shields. Süidweſtdeuljche Sommerſpiel-Meiſterſchaften der D. Z. Trotz des am ganzen Vormittag niedergegangenen Re⸗ gens befand ſich am Nachmittag das herrlich gelegene Haupt⸗ Kampffeld der Turngemeinde Heidelberg in beſter Verfaſſung, ſodaß die Spiele um die ſüdweſt⸗ deutſchen Sommerſpielmeiſterſchaften, wo⸗ ran die Turnkreiſe Pfalz und Baden mit ihren Meiſtern beteiligt waren, unter der Leitung des ſtellvertretenden Kreisſpielwartes Stalf⸗ Mannheim reibungslos durch⸗ geführt werden konnten. Vom Pfälzer Turnerbund bemerkte man unter den Zu⸗ ſchauern neben Ehrenkreisvertreter Blattmann, Kreisober⸗ turnwart Bauer⸗Ludwigshafen, ſowie den Pfälzer Obmann für Sommerſpiele, Weimann⸗Pirmaſens. Wie immer, wenn ſich die Meiſter der benachbarten Turnkreiſe Pfalz und Baden treffen, ſtanden auch die dies⸗ jährigen Sommerſpiele auf achtbarer Höhe. Es wurde hart um die Palme des Sieges gekämpft. Am erfolgreichſten waren, in der Geſamtheit betrachtet, die Pfälzer Turner. Für Baden konnten lediglich die tapferen Brötzinger, die den mehrjährigen Badiſchen Meiſter im Fauſtball der Mei⸗ ſterklaſſe ſtellen, auch dieſes Jahr wieder die wertvollſte Meiſterſchaft nach Hauſe bringen, wenn auch die Frage nach dem Sieger beim Wechſel noch offenſtand. Zunächſt ſtanden ſich die Turnerinnen im Fauſtball gegenüber. M. T. V. Karlsruhe— TV. Zweibrücken 42:56(25:22) lautete das Ergebnis. Durch beſſeres Spiel wird Zwei⸗ brücken ſüdweſtdeutſcher Meiſter. Karlsruhe ſpielte nach Platzwahl zunächſt mit Sonne und Wind im Rücken und verdankte dieſem Umſtand eine ſchwache Führung bei Halbzeit. Nach Wechſel änderte ſich das Spiel weſentlich. Zweibrücken konnte gleichziehen und letzten Endes durch beſſeres Spiel verdient gewinnen. Im Fauſtball der Män⸗ ner über 40 Jahre waren Jahn⸗Neckarau— T. F. C. Ludwigshafen 27:49(13:23) angetreten. Auch hier blieben die Pfälzer verdienter Sie⸗ ger. Bei Halbzeit führten die Ludwigshafener durch beſſe⸗ res Zuſammenſpiel bereits mit 10 Bällen. In der zweiten Hälfte hatte Jahn Neckarau den Wind im Rücken, konnte aber gegen das beſſere Spiel des Gegners nicht aufkommen. Gleichzeitig traten zum Fauſtballſpiel für 32—40 jährige Turner, welche Altersklaſſe von Pfalz und Baden im Kreis ihre Meiſter ermittelt.(Die DT. hat dieſe Gepflogenheit noch nicht übernommen.) Polizei Heidelberg— TV. Frieſenheim 24:45(14:20) an. Auch hier errangen die Pfälzer einen verdienten Sieg. Das beſſere Zuſammenſpiel der Frieſenheimer gab den Aus⸗ ſchlag, umſomehr als die Polizei gegen Schluß merklich nachließ. Mit ganz beſonderem Intereſſe ſah man der Ent⸗ ſcheidung in der Meiſterklaſſe entgegen. Hier ſtanden ſich TV. Pforzheim⸗Brötzingen— TV. Frieſen⸗ heim 44:30(20:17) gegenüber. Dieſes Treffen zeigte ſo recht alle Schönheiten des Fauſtballſpieles, zumal beiderſeits mit größter Auf⸗ opferung geſpielt wurde. Mit allen Feinheiten wurden die Bälle aufgenommen und aus den unmöglichſten Stellungen über die Leine gebracht. Ganz beſonders zeichnete ſich der Mittelmann von Brötzingen aus. Trotz Wind im Rücken konnten die Badener bis zum Wechſel nur einen Vorſprung von 3 Bällen erzielen, ſodaß die Frage nach dem Sieger durchaus offen war. Dann aber lief Brötzingen in der zweiten Halbzeit zu ganz großer Form auf, wobei die meiſterhaften Bälle ſeines Mittelmannes nach und nach einen Vorſprung verſchafften, den Frieſenheim nicht mehr aufholen konnte. Den Schluß bildete das Schlagballſpiel. Hier rangen Jahn Neckarau— Turngeſellſchaft Frieſen⸗ heim:59(:30) um den Erfolg. Von vornherein war der Sieg der ein⸗ geſpielten Frieſenheimer Mannſchaft ſicher. Zuerſt war Neckarau am Schlag, wurde jedoch beim erſten Lauf bereits abgeworfen. Selbſt im Schlagmal konnte Frieſenheim durch ſchöne Schläge und dadurch bedingte zahlreiche Läufe überlegen gewinnen. Die junge Neckarauer Mannſchaft konnte den Sieger weder im Schlag⸗ noch im Feldſpiel ebenbürtig entgegentreten. Die Spiele wurden in verhältnismäßig kurzer Zeit dank der guten Vorbereitung der Turngemeinde Heidelberg flott abgewickelt. Zirka 300 Zuſchauer, eine für eine ſolche Ver⸗ anſtaltung außerordentliche Zahl, verfolgten die überaus ſpannenden Kämpfe mit großem Intereſſe. Gr. * Badiſche Polizei⸗Schwimmeiſterſchaften. Am Sonn⸗ tag, 31. Auguſt 1930, nachmittags 3 Uhr beginnend, werden in Mannheim, in der großen Halle des Herſchelbades, die bad. Polizeimeiſterſchaften im Schwimmen für 1930 ausgetragen. Die beſten badiſchen Polizei⸗ ſchwimmer werden am Start ſein. Es kommen Einzel⸗ kämpfe über 50, 100, 200 und 400 Meter, Springen, Tau⸗ chen, Rettungsſchwimmen, außerdem eine 4 mal 50 Meter Lagenſtaffel, eine 4 mal 100 Meter bel. Staffel, eine 10 mal 50 bel. Staffel und ein Waſſerballſpfel zum Austrag, die intereſſante Wettkämpfe erwarten laſſen. * 5. Motorrad⸗Meiſterſchaftslauf auf dem Nürburgring. Durch einen Hörfehler wurde im heutigen Morgenblatt der Sieger Bauhoſer auf BMW angegeben. Bau⸗ hofer hatte aber geſtern den Stall gewechſelt und ſeinen impoſanten Erfolg auf Da W erzielt. HANDELS- d WIRTSCHAT Montag — „25. August 1930 Kursverluſte der Moung Anleihe Engländer und Franzoſen ſagen ſich Schmeicheleien Die Mounganleihe iſt das Schmerzenskind der inter⸗ nationalen Hochfinanz geworden. Bei einem Emiſſions⸗ kurs von 90 v. H. hat ſie in der Schwei 3 zurzeit einen Kursſtand von 84 v. H. während die Anleihe in Holland den Kurs von 82 ½ v. H. ſtreifte. Die Verflauung war begleitet von Gerüchten, daß die franzö⸗ ſiſche Tranche der Mung⸗Anleihe ſich noch bis zu 75 v. H. im Beſitz der franzöſiſchen Banken befinde. Eine ſolche Behauptung i franzöſiſche i preſſe in Harniſch. brachte die f Finanz ⸗ 5 Sie ſtellt feſt, daß dieſe Verſion aus Eug land ſtam me, wo die Finanzpreſfe etwas troniſch das Schatzamt beglückwünſche, daß es ſich einer internationalen rbarkeit der Geſamtemiſſion wider⸗ ſetzt habe. Wäre dies nicht der Fall geweſen, ſo hätten die franzöſiſchen Banken den größten Teil ihrer Tranche in London plaziert, was zu einem weiteren Goldverluſt der Bank von England geführt hätte. Die franzöſiſchen Organe behaupten, daß die engliſchen Vermutungen un⸗ zutreffend ſeien. Die Moung⸗Anleihe iſt in Frankreich mit Leichtigkeit untergebracht worden, in den Märkten lägen keine Angebote vor, ſodaß ſich der Kurs ungefähr auf der Emiſſionshöhe halten könne. Wenn ſchon, ſo wird in der franzöſiſchen Preſſe weiter argumentiert, dieſe Berichte nicht auf reiner Phantaſie beruhen, müſſe angenommen werden, daß die franzöſiſchen Verhältniſſe den engliſchen ku zerhand gleichgeſtellt wer⸗ den! Doch ſeien die Zeiten vorüber, wo die Londoner Stock⸗ Exchange mühelos den Reſt derjenigen Anleihen übernahm, die von den kontinentalen Plätzen nicht aufgenommen werden konnten. Im Gegenteil ſei es heute London, das Mittel und Wege ſuchen müſſe, um ſich der Anleihereſte zu entledigen, die auf dem eigenen Platz keine Unterkunft finden können. Dies ſei bei der öſterreichiſchen Anleihe und bei derjenigen von Sao Paolo der Fall geweſen und auch die ungariſche Emiſſtion hätte London zurück⸗ weiſen müſſen. O Nene Reichsſchatzauweiſungen per 15. September 1931. Die Reichsbank hat nach dem Ausverkauf ihrer letzten Schatzanweiſungen per 15. September 199“, die wieder mit 5,25 v. H. verzinslich ſind, begeben. Der Betrag bürfte ſich im Rahmen der letzten Emiſſionen halten. Württ. Kreditverein AG. Stuttgart.(Eig. Dr.) Die auf den 23. September feſtgeſetzte ab. GV. ſoll über die Kapitalerhöhung von 4 auf 6 Mill./ beſchließen. * Weitere Arbeiterentlaſſungen bei Daimler⸗Benz. Beim Werk Sindelfingen der Daimler⸗Benz AGG. werden weitere 250 Arbeiter und Angeſtellte entlaſſen, nach⸗ dem in der letzten Woche bereits 700 Entlaſſungen vor⸗ genommen worden ſind. Die Genehmigung liegt für 13. September bereits vor. Damit iſt donn die Hälfte der Belegſchaft entlaſſen. Der Reſt arbeitet nur noch ein bis drei Tage in der Woche. O Kurzarbeit bei Auto⸗Stoewer. Die Automobil⸗ fabrik Stoewerwerke A., vor m. Gebr. Stoewer, läßt, wie der V. Z. aus Stettin gedrahtet wird, ſeit heute ihre 660 Mann ſtarke Belegſchaft nur noch an drei Tagen der Woche arbeiten. Es handelt ſich um eine ſaiſonmäßige Einſchränkung, die in derſelben Weiſe im vorigen Winter, allerdings, erſt einige Wochen ſpäter vorgenommen worden iſt. * Abkommen Durant⸗Mathis. Ein Fabrikationsabkom⸗ men zwiſchen der Durant Motor Cy und der Straß⸗ burger Autofabrtk Mathis iſt nach einer Mitteilung des Fabrikanten Durant geſchloſſen worden. Auf Grund dieſes Vertrages wird die Durant⸗Motor Ey vom 1. Dez. 1930 ab in den Vereinigten Staaten den klei⸗ nen Mathiswagen herſtellen und damit den Wettbewerb mit Ford und Auſtin aufnehmen. Im erſten Produktionsjohr ſollen 100 000 Mathiswagen zum Verkauf fertiggeſtellt werden. Die Leitung und der techniſche Stab der Mathiswerke werden nach Detroit überſiedeln. * Rückgaug der Ford⸗ Produktion. Die Produkkion der Ford Motor Comp. wird von der Verwaltung in Detroit für Juli mit 133 035 Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen an⸗ gegeben, von denen 16 140 Wagen im Ausland hergeſtellt wurden. Im Vergleich zum Vormonat iſt die Produktion um 24 v. H. zurückgegangen. Dieſer Produktionsrückgang erſcheint in Anbetracht der Stillegung der Detroiter Werke vom 12. Juli bis Ende ds. Mis. verhältnismäßig gering, erklärt ſich jedoch aus der unverminderten Weiterarbeit der Montagebetriebe ſowohl in USA. als auch im Aus⸗ lande während dieſer Zeit. * Verſteigerung der Eiſenwerke Gaggenanr. Im Rat⸗ hausſggl der Gemeinde Gaggenau kamen am Samstag vormittag die Eiſenwerke Gaggenau auf Antrag des Bank⸗ hauſes Fuld u. Co. in Pforzheim zur öffentlichen Ver⸗ ſteigerung, nachdem die Eiſenwerke ihren im Vergleich übernommenen Verpflichtungen einer 20proz. Bar⸗ und proz. Aktiengbfindung nicht hatten nachkommen können. Der Schätzungswert der verſteigerten Gebäude und Grund⸗ ſtücke beträgt ohne Zubehör 1903 200 /, das Zubehör(nicht Beſtand) 220 702 J. Die bevorrechtigten Steuerforderun⸗ r Ne — W Kurszettel de Mannheimer EHektenbörse Neuen Mannheimer 22. 25. Otavi⸗Minen„. 39,25 37.10 gen belaufen ſich auf 174.225 /. Dieſe Summe ſtellte gleichzeitig die Mindeſtgebotsforderung dar. An dem Li⸗ quidationsverfahren ſelbſt ſind etwa 2% Mill./ beteiligt. Auf Antrag wurde das Objekt nicht in ſeinen einzelnen Teilen ſondern als Ganzes ausgeboten. Das erſte Gebot machte die Firma Fuld u. Co. mit 200 000 /, die auch den Zuſchlag erhielt, da weitere Gebote nicht vorlagen. Die Eiſenwerke Gaggenau AG. geben dazu folgenden Be⸗ richt heraus:„An dem heutigen Termin des Zwangs ſteigerungsverfahrens hat, wie zu erwarten war, der bis⸗ herige Grundſchuldgläubiger das Objekt übernommen. Die Herdfabrikation wird unverändert weitergeführt.“ * Eiſenwerk Kaiſerslautern. Die GV. genehmigte ein⸗ ſtimmig ſämtliche Vorſchläge der Verwaltung(aus 75 867 Mark Reingewinn 5810% Dividende auf die VBA., der Reſt von 70057/ wird vorgetragen). Die ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrates wurden wieder gewählt. o 0 O Eiſengießerei vormals Keyling u. Thomas, Berlin. (Eig. Dr.) Wie wir hören, ſchließt das Geſchäftsjahr mit einem Verluſt von 288 372/ ab, für den aus dem Sa⸗ nierungsgewinn, wie im Geſchäftsbericht von 1928 er⸗ wähnt, eine Rückſtellung von 330 000/ erfolgt war. Das Gewinn⸗ und Verluſtkonto findet aus dem bei der Sanie⸗ rung entſtandenen Buchgewinn, nachdem hieraus vorab der Verluſt des Jahres 1928 mit 908 838/ gedeckt und die vorgeſehenen Abſchreibungen vorgenommen worden ſind, einen Ausgleich. In den erſten drei Monaten des lau⸗ fenden Jahres war der Geſchäftsgang befriedigend. Seit April iſt ein merkbarer Rückgang in der Beſchäftigung eingetreten, ſo daß das 1. Semeſter des laufenden Jahres nach normalen Abſchreibungen mit einem kleinen Ver⸗ luſt abſchließen Fürfte.(O. HV. am 22. September.) ( Geſellſchaft für Gasinduſtrie in Augsburg.— Divi⸗ dendenausſichten.(Eig. Dr.) Die„V..“ hört, daß die Geſellſchaft für Gasinduſtrie in Augsburg, die Ende 1929 ihr Ak. unter Verwendung der Reichsentſchädigung um eine Million auf zwei Millionen erhöht hat, in dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahr befriedi gen d gearbeitet hat. Der Reingewinn dürfte den vorjährigen von 49 800/ überſteigen. Aus Kreiſen der Aktionäre wird diesmal nach den vielen Jahren der Divpidenden⸗ loſigkeit auf eine Ausſchüttung von 4 oder 5 v. H. Divi⸗ dende gedrängt, während die Verwaltung zur weiteren inneren Feſtigung des Unternehmens davon abſehen möchte. Die Bilanzſitzung findet Ende September statt. (0,067) Mill. /, Abſchreibungen verbleibt einſchließlich Vortrag ein Rein gewinn von 0,050(.095) Mill. /, woraus, wie mitgeteilt, 5(7) v. H. Dividende auf 0,04 Mill./ A. und 0,108 Mill. Mark Genußſcheine verteilt werden ſollen. Im Geſchäfts⸗ bericht wird hervorgehoben, daß ſich die Schwierigkeiten in der deutſchen Nähmaſchinen⸗Induſtrie verſchärft haben. Haupturſache dieſer Entwicklung iſt die Ueber ka pazi⸗ tät faſt aller Werke, denen verringerte Abſatzmöglichkeiten bei gedrückten Preiſen gegenüberſtehen. In der Bi la n 3 vom 30. Juni 1930 erſcheinen 0,039(0,109) Mill./ Ver⸗ bindlichkeiten, denen 0,023(0,001) Mill./ flüſſige Mittel, 0,118(0,047) Mill./ Wechſel, 0,201(0,270) Mill.„ Außen⸗ ſtände, 0,231(9,286) Mill./ Vorräte gegenüberſtehen. Anlagen werden mit 0,440(0,450) Mill.% angegeben. Das Halbjahresergebnis der Rütgers⸗Werke. AG., Berlin. Nach einer Verwaltungserklärung hat Ende Juni der Umſatz der eigenen Betriebe mengenmäßig den vor⸗ jährigen erreicht, wertmäßige liege er 7 v. H. unter dem Vorfahre, vorbehaltlich endgültiger Syndikatsabrechnung. Für das erſte Halbjahr des laufenden Geſchäftsfahres ſei das finanzielle Ergebnis insgeſamt nicht ſchlechter ge⸗ weſen als für den gleichen Zeitraum 1929. Eine Voraus⸗ ſage für das Geſamtergebnis 1930 ſei noch nicht möglich. (1929 5 v. H. Dividende.) Die internationalen Waggon Verhandlungen Deutſche Bedenken Donnerskug kagteneinee Mitgliedervenſammlung der Deutſchen Wagenbau⸗Vereinigung, die vornehmlich zu der Frage eines endgültigen Abſchluſſes einer inter natio⸗ nalen Vereinbarung zwiſchen einer größeren Zahl europäiſcher Länder Stellung nahm. Die Zweckmäßigkeit internationaler Vereinbarungen wurde grundſätzlich be⸗ jaht, da nach Auffaſſung der Verſammlung derartige internationale Regelungen als ein weſentliches Mittel zur Behebung der derzeitigen Weltwirtſchaftskriſe zu betrach⸗ ten ſeien. Zu einzelnen Fragen des in Ausſicht genom⸗ menen Abkommens wurden von der Geſamtheit erhebliche Bedenken geäußert. Um jedoch die endgültige Entſchei⸗ dung über dieſe wichtigen Fragen nicht erneut auf län⸗ gere Zeit hinauszuſchieben, wurde die bisherige Verhand⸗ lungskommiſſion beauftragt, über die Behebung dieſer Bedenken mit den anderen nationalen Gru p⸗ pen erneut zu verhandeln und ermächtigt, bei befriedigendem Verlauſe der Verhandlungen das Ab⸗ kommen abzuſchließen. Zeitung 22. 25. 41.40 41.40 22 Berneis 42.— 25. Konſerven Braun 42.— tler Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Ausſandsanleihen in Prozenten del Stücke-Notisrungen in Mark je Stück 225 2% Bad. St.⸗A. 27 80,50 80,50 75% Hab. Kom. Gb 87.— 87.— 9% hafen Stadt 91.— 91. 10% ihm. Gold 9——ꝰ 2 Gold 6%„ Gold 6% Farben 9b. 28 Badiſche Bank Pfälz. Hypoth. B. „Hypoth. Bk. D. Bank u. Disc. 14151415 135,5 185,5 152.0 152.0 128.5 128.5 Durlacher 57. Eichbaum. Judwigsh. A. Br.—, 8 Pfalz. Preßhefe„ 125 0 125,0 Schwartz Storch. 181,0 131,0 Eichbaum Werger 161,0 161,0 Bab. Aſſekuranz. 114,0 114,0 Continent. Vers. 30,— 30.— Mannh. Verſich.—— Frankfurter Festverzinsliche Werte 8% Melch sant! 93,75 98,65 89 1 67.75 87.78 Ablöſungſch. 1. 60.50 60,05 2 ohne.— 8,025 D. Wertb.(Gold) e e D. Schatzanw. 23 4% Schug. 14. 8% Ludwigsh. 26 10% Mom. Gd. 25 „„20 2%„„ 27 5% Grkr. Mh. 28 5% Preuß. Kali 5% Preuß. Rogg. % Südd. Feſtwb. 8% Grkr. M. abg. 5% Rh.⸗M.⸗Don. 7% Had. Rom. Gd. 9ů⁰% fälzer..9 9% Rh. Hop.. 25 %„„ N. 15 0 11 %„ 2 7 fl geln. Lig. älz. Lig. 4% JoSüdbo Lig 81.——.— 71.25 71.25 98.— 88.— 99,75 89,75 89.50 90,25 99,50 99,25 86,90 87.02 89.75—.— 86.65—.— teining. L 87.75 88,15 4597 9% Pr. g. B. dig 85.75 85.75 Bank- Aktien Allg. D. Crebitb, 1070 107.0 Babiſche Bank 141.5 141,5 115,2 116.0 129,7 129,5 129,7 130,2 Barmer Bankver. Dayr, Hyp. u. Wb. Lom, u. Privatd. .⸗G. f. Seilind, Brown, Boveri Daimler⸗Bengz Deutſche Linol, Enzinger Union 75 Gebr. ahr J. G. Farben 10% Grkr. M. Uk. 15˙⁵ „„ Karlstr. Mäh. Halb C. H. Knorr Ronſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlenw. Portl. gem. 7 5 Rh. Elektr..-G. Rheinmühlenw. Südb. Zucker Verein dtſch. Oelf. Wayß& Freytaf Zellſtoff Wald ho Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto D Effekten Bank D. Hyp. u. Wechſ. D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank 8 Bank Irkfrt. Hyp.⸗Bk. Nürnberg. Verein Oeſt. Cred.⸗Anſt. Pfälg. Oyp.⸗ Bk. Reichsdan Rhein. Crebitök. Rhein. Hyp.⸗Bk. Südd. Boden ⸗G. Südd. Disconto 5 Wiener Bankver. Württ. Notendk eee rankf, All. 85 aunh. Verſ.⸗G. Transport- Aktlen Hapag Heidelb. Straßb. Nordd. Lloyd. Deſter.⸗U. St. B. Montan-Aktien Eſchweil. Bergw. Gelſenk. Bergw. Ilſe Bgb, St. A. Kall Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln Ruger Mannesm. Röhr. A. 195,0 185,0 1515 15155 111.0 111,0 22.— 22.— 168.0 168.0 1 20.— 20. „„ 104.0 108.0 127.5 127.5 118.0 118.0 146.0 146,0 1 65.— 62. 180,5 1820 182.0 182.0 123,5 128,9 104.0 104,0 148.7—.— 99,50 99,50 128,7 128,5 99,50 99,75 156,5 156,5 2780 27.80 1380 1350 290 1520 15270 187.0 139,0 105 10.85 138,0 187.0 —— 92.— 24.— 24.— 91,50 91,.— 228,0 226.0 1005 2210 220,0 190.0 191,0 818,0 315,0 196,5 198,0 Phönix Bergbau—.— 76,75 Rheinſtahl... 86,50—. Salzw. Heilbr.. 213,0 210,0 Tellus Bergbau, 99.— 99.— g u. Laurahütte 40,.— 39,50 Ver. Stahlwerke„ 78,75 78,25 Industrie-Aktien enninger K. St.. Amen München 214,0 214,0 Schöfferh. Bindg. 230.0 230.0 Schwarz Storch. 183.0 183,0 Wer ger* Abler Kleyer A. E. G. St.⸗A. Aſchaff. Buntv. Bd. Maſch. Durl. Drem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri 140,2 138.7 109.0 109,0 125.0 125,0 59.— 39.— 102.0 102.0 108.0 103.2 Cement Heidelb Ferst 1205 „ Karſtadt Thann 3 Ehamotte Annw. Themiſche Albert Th. Brockhnes Daimler Benz. Dt. Atlant.⸗T.. D. Gold⸗ u. S. Anſt. Dt. Linoleum. 184.0 181.5 Dt. Verlag... 155.0 156,0 Dreßd. Schnellpr.— Düſſel. Rat. Dürr 50,.— Dyckerh.& Widm 89,.— 127.0 187.7 Eiſen Kaiſersl. Emag Frankf. 4 1 Union, Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn..—.—— 1 75& Schleich. Fahr Gebr. Pirm. „G. Farben %„Bonds 28 Feinmech. Jetter Felt. Guilleaume Frankfurter Gas Irkf. Po.& Wit. Goldschmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger ald& Neun anfwerk. Füſſen ilpert Armatur. irſch Kupf. u. M. och⸗ u. Tiefbau olzmann, Phil. 83 olzverkohl.⸗ Id. 59.— 88,7 9220 Erlangen. unghans St. A.—.— Kamm. Kalſersl. 8 Karſtadt Rud. 28,10 84,50 84,90 Klein, Sch. ck Beck.—.——. Rnorr. Hellbr., 170,0 ftraus& Co. Bock. Lechwerfñte Jubwigsh. Walz. Mainkraftwerke, Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A“ Motoren Deutz Motor Oberurſel Pf. Nähm. Kay. Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. D. Rülgerswerke Schnellpr. Frkthl. Schramm Kae 8 Schuckert, Nrbg. 60,— 59.50 62,25 64.— 86.— 86.— e e 25.— 25.10 1170 1170 * 5 5 98,50 98.50 3 32.— 82.— n 12 Schuhf. Sana. Wolff 48,.——, Südd. Zucker 148,5 Erlcot. Beſigheim 44.— Ber. Chem. Ind. 60,75 Ber, deütſch. Self. 76.—. Bergt. Jute Ver. Ultramarin 187,0 Ver. Zellſt. Berl. 61.——.— Vogtl. Maſch. St. 54.— Boigt& Häffner—.— Volth. Seil. u. K. 41, 1. — 4 64.— eee ———. ellttoff Aſch 99,75 3 155 Aenltde 9250— „ Waldhof 132,0 132,5 ufa(Frelverk). 99.— Raſtatter Wagg. 10.— Terminnotierungen(Schluß) Allg. Dt. Credit 108,0 Bank f. Brauind. 129,0 e 1207 ayr Hyp. u. W.„ Berl. Handelsgeſ. 142.5 Commerzbank. 1 182,5 Deutſche-Disconto 128,7 Dresdner Bank. 1 Darmſt. u. Nat. .-G. für Verkehr Di Reichdb. Vorz. Fords. 005 Or. N* 5 Bembergg Bergmann Buderus Eiſen Cement Heldelbg. Compan. Hiſp.„ 30 CTontin. Gummi Dalmler Benz Deutſche Erdöl Dt. Gold u. Silber Di. Linoleum. 1 Licht u. Kraft Elektr. Lieferung J. G. Farben elten& elſenk Bergwk. Gesfürel Goldſchmidt Festverzinsliche Werte Goldanleihe 6% Reichsanl. 27 Diſch.Ablöſgſch. 1 ohne Ablöfgrecht 8% Bad. Kohlen 89% Grkr. Mh. K. 5% Prß. Kaklanl. ——— Guill. 56,25 Berliner Börse 29.5 130.0 24,2 86.10 60.85 .10 Harpen. Bergbau 101.0 Pb. Holzmann 15 lſe Bergbau 222.0 ali Aſchersleben 190.0 Kali Salzdetfurth 313,5 Kali Weſteregeln 197.5 R. Karſtadt.. 99,— Klöcknerwerke Lahmeyer& Co. Mannesmann Mansfelder. 35, 9 A115 180 tag Mühleuban Montecatini.. 45,25 Oberbedarf 34, Otavi Minen. Phönix Bergbau 85. Braunkohlen Rh. Elek.(Rheag) Rh. Stahlwerke. Rlebeck Montan Rütgerswerke Schuckert Siemens KHalske Südd. Zucker Svenska Tändſt, Ver. Glanzſtoff—.——— Ver. Stahlwerke 79,25 78,25 Aſchaff. 98.50 87.50 ellſtoff Waldhof 181,0 132,2 152,5 152.5 191.0 191,0 146.0—.— 285,0 282,0 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb 5% Landſch. Rog. 5% Mexikaner 4¼% Oeſt. Schatz. 4%„ Goldrente 4%„ Kronen—. 4%„ conv. Rente.10.15 4½%„ Sild.⸗R..20.50 20,75 20,75 48.25 48,25 26,40 26.40 .15 788 785 4½/„ Pap.-R. OAkn⸗Generalverſammlung.(Eig. Dr.) Die ao. GV. der Aku, in der über die mit der Begebung von 18 Mill. fl. VA. zuſammenhängende Aenderung der Statuten be⸗ ſchloſſen werden ſoll, wird zum 10. Sept. einberufen, O Entlaſſungen bei Alu— Dementierte Gerüchte über Verkauf der Fabrik in Hillegersberg.(Eig. Dr.) Nach hol⸗ ländiſchen Blättermeldungen dauern die Eutlaſſungen von Arbeiterinnen in den Akufabriken an. In der Kunſtſeide⸗ fabrik Hillegersberg, in der noch Ende des vergangenen Jahres etwa 1400 Arbeiterinnen tätig waren, ſind zur Zeit nur 838 Arbeiterinnen beſchäftigt. Seit Beginn des Juli ſind jede Woche etwa 50 Arbeiterinnen entlaſſen worden. Von Verwaltungsſeite werden die Gerüchte dementiert, nach denen die Kunſtſeidefabrik in Hillegersberg nach Ede verlegt werden ſoll. Zugegeben wird allerdings, daß aus Rationaliſierungsgründen ein Teil des Sortierbetriebes nach Ede verlegt worden iſt. O Wie ſanieren Held u. Franke?(Eig Dr.) Morgen wird, wie aus Berlin gemeldet wird, die Sitzung des Ausſchuſſes abgehalten, die der AR. der Induſtriebau Held u. Franke zur Prüfung der Verhältniſſe bei dieſer Geſell⸗ ſchaft eingeſetzt hat. In dieſer Sitzung wird man ſich dar⸗ über ſchlüſſig werden, welche Maßnahmen zur Rekonſtruk⸗ tion des Unternehmens der AR.⸗Sitzung, die für Don⸗ nerstag dieſer Woche vorgeſehen iſt, in Vorſchlag zu bringen ſind. Wie zuverläſſig verlautet, denkt man an eine Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis 2·1 oder 52, mit anſchließender Wiedererhöhung. Kapitalerhöhung bei der International Standard Electrie Corp., Newyork. Nach einer Meldung der DAZ. aus Newyork hat die International Stand. Electrie Corp., die bekanntlich an der Standard Elektrizitätsgeſellſchaft in Berlin maßgeblich beteiligt iſt, ihr Kapital von bisher 500 000 Stück Stammaktien ohne Nennwert auf 1 Mill. Aneinheitlicher Bei freundlicher Grundſtimmung nur kleinſtes der Kuliſſe lebhafter und feſter Mannheim ſchwankend 8 Zu Beginn war die heutige Börſe im Vergleich zum Freitag⸗Schluß gut erholt, wozu die aufmunternde, zuverſichtlich geſtimmte Rede des Reichsfinanzminiſters in Berlin, in der er dem zur Gewohnheit gewordenen Wirt⸗ ſchaftspeſſimismus zu Leibe rückte, beitrug. Im weiteren Verlaufe gaben die Kurſe allerdings leicht nach, um ſpäter den Verluſt wieder einzuholen. Bevorzugt waren Zellſtoff Walödhof Akt., die 2 v. H. gewinnen konnten. Auch Weſter⸗ egeln und Dt. Linoleum lagen 1 v. H. feſter. Am Banken⸗ und Verſicherungsmarkt kaum Veränderungen. Frankfurt etwas freundlicher Zum Wochenbeginn war die Stimmung wieder etwas freundli che r. Die im Rahmen des Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramms herausgegebenen Aufträge der Reichs⸗ bahn und Reichspoſt gaben der Börſe eine Anregung; auch die feſtere Newyorker Börſe vom Samstag blieb nicht ohne Einfluß. Das Geſchäft bewegte ſich aber trotzdem in ziemlich engen Grenzen, da der Auftragseingang keine Vermehrung erfahren hatte. Nur in Spitzen werten ſchritt die Kuliſſe vereinzelt zu Deckun⸗ gen, ſo daß gegenüber den Kurſen der Abendbörſe vom Freitag im allgemeinen Beſſerungen bis zu 1,5 v. H. ein⸗ traten. Etwas mehr hervortreten konnten am Elektro⸗ markt Geſfürel, die 3 v. H. feſter lagen; Licht und Kraft gewannen 2 und AGE. 1 v. H. J. G. Farben lagen faſt 2 v. H. höher. In Deutſche Linol und am Bauunterneh⸗ mungsmarkt in Holzmann kam etwas mehr Material an den Markt, ſo daß 1proz. Verluſte eintraten. Am Montan⸗ markt machte ſich für Buderus weiterhin einiges Intereſſe bei einem Gewinn von 2,5 v. H. bemerkbar. Banken wenig verändert. Kunſtſeidenaktien zogen bis zu 1 v. H. an. Renten hatten nur kleines Geſchäft; die Kurſe waren im allgemeinen behauptet. die Tendenz weiter freundlich. Nur in einigen Spezial⸗ werten entwickelte ſich etwas lebhafteres Geſchäft, die im Kurſe anzuziehen vermochten. Im übrigen waren die Kurſe gegen Anfang gut behauptet. Am Gel d⸗ markt lag Tagesgeld unverändert mit 3,5 v. H. Berlin unſicher Nach den Wochenſchlußglattſtellungen an der letzten Frankfurter Abendbörſe am Freitag, die die Kurſe weiter um Bruchteile eines Prozentes nachgeben ließen, herrſchte auch noch im heutigen Vormittags verkehr und an 22, 25. Bremer Wolle 134,0 133,0 Brown, Bov.& C. 103.0 103.0 Buderus Eiſenw. 58,15 60,25 Charlott. Waſſer 93.50 98,50 Chem. Heyben„47.65 48,.— Hoeſch Eiſen 4% Türk. Ad. Am. 4%„ Bagd.⸗Eiſ.!. 40 f TS Im Verlaufe blieb 22 2 Htirſchderg Leder—.— 84.50 86,50 84,50 Hohenlohe⸗Werke 58.— 59.— Phil. Holzmann. 82.85 82.75 ie.. 5,— 34,— ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 390 Insgeſamt 50 Millionen Arbeitsloſe Deutſchland an zweiter Stelle KK. Nach einer Veröffentlichung des Internationalen Arbeitsamtes hat die Arbeitsloſigkeit im Jahre 1930 faſt überall ſtark zugenommen. Die Zahl der Arbeitsloſen be⸗ trägt nach Schätzungen etwa 10 Millionen. Demnach ſind unter Hinzurechnung der Familien ungefähr 50 Millionen Menſchen in die Wirtſchaftskriſe hineingezogen. An der Arbeitsloſigkeit iſt Europa mit zwei Dritteln beteiligt. Das Verhältnis der Arbeitsloſen zu der erwerbstätigen Bevölkerung beträgt in Deutſchland 34 v.., in Polen 56 v.., in den Vereinigten Staaten 20 v.., in Oeſter⸗ reich und Großbritannien je 15 v.., in Ungarn 14 v. H. ſowie in Belgien und in der Schweiz je 7 v. H. Deutſch⸗ land ſteht alſo in der Arbeitsloſenſtatiſtik an der zweiten Stelle. International Telephone and Telegraph Corp. Radiokonzeſſion für Braſilien. Wie ein Funkſpruch des DH.⸗Korrſpondenten meldet, hat die International Tele⸗ phone and Telegraph Corp. von der braſilianiſchen Re⸗ gierung eine 10 jährige Radiokonzeſſion für ganz Braſilien erhalten. 80 Mill. Lſtr. britiſche Filminveſtitionen. Auf der Hauptverſammlung der Britiſh International Pictures Ed. erklärte der Vorſitzende des Verwaltungsrats u.., daß man die Geſamtinveſtitionen in der Filminduſtrie der Welt auf 750 Mill. Lſtr. veranſchlagen kann. Das Kapital, das in der britiſchen Filminduſtrie angelegt iſt, beläuft ſich auf 80 Mill. Lſtr. Für Filmverleihgebühren werden Eng⸗ land jährlich etwa 8 Mill. Eſtr. verausgabt. Paſſive öſterreichiſche Handelsbilanz. Im Juli ergibt die öſterreichiſche Handelsbilanz bei einer Einfuhr im Werte von 218,3 und einer Ausfuhr von 138,7 Millionen ein Paſſivum von 79,6 gegen 75,2 Millionen Schillinge im Juli des Vorjahres. Wochenbeginn Geſchäft/ Lediglich Spitzenwerte auf Deckung Schluß luſtlos und ſchwächer der Vorbörſe Unſicherheit hinſichtlich der Weiterent⸗ wicklung der Effekten⸗Tendenz. Es iſt immer das alte Lied; vor dem Ultimo befürchtet man Exekutionen, glaubt an eine Effektenmüdigkeit des Publikums und an Glattſtel⸗ lungen von dieſer Seite, da das Prolongieren der Engage⸗ ments auch bei einem öproz. Reportgeldſatz Störung ver⸗ urſache. Zum Beginn der Börſe ſelbſt war die Ten⸗ denz zwar bei abſoluter Umſatzloſigkeit immer noch unein⸗ heitlich, bei einigen Werten ergaben ſich aber doch ganz erhebliche mehrprozentige Kurs beſſe⸗ rungen, ſodaß ein freundlicher Grundton die Oberhand bekam. Eine gewiſſe Stütze bot wieder der Umſtand, daß bei verſchiedenen Werten, beſonders bei den Großbank⸗ aktien, Stücke unter Satz zur Schiebung hereingeſucht wur⸗ den. Größere Kursveränderungen nach oben hatten Schubert u. Salzer, Julius Berger, Zell Waldhof, die Kaliwerte und Siemens(2 bis 3 v..) aufzuweiſen; Chadeaktien eröffne⸗ ten auf die feſte Haltung der Peſeta 4% v. H. höher. Schwä⸗ cher dagegen lagen u. a. Köln⸗Neueſſen Feldmühle, Holz⸗ mann, Schleſ. Zement und Motoren Deutz bis 1½ v. H. Anleihen behauptet, auch Ausländer wenig verändert, Anatolier nach feſterem Beginn wieder nachgebend. Pfan d⸗ briefe ſtill. Geld unverändert leicht, Tagesgeld 2 bis 4, Monatsgeld 4% bis%, Warenwechſel zirka 396 v. H. Auch im Verlaufe machte die Befeſtigung zunächſt weitere Fortſchritte, bei nachlaſſendem Geſchäft konnten ſich die er⸗ zielten Kursgewinne aber nicht behaupten und einzelne Papiere gingen ſogar bis zu 1 v. H. unter Anfangsniveau zurück. Stärkeres Angebot von Holland her war in Aku zu beobachten, die 1½ v. H. verloren. Der Knaſſamarkt zeigte wieder rückgängige Haltung. Heute waren neue Reichs ſchatzanweiſungen per 15. September 191 zu 57% v. H. erhältlich. Der Privatdiskont blieb unverändert 3% p. H. Die Börſe ſchloß in luſtloſer und abgeſchwächter Haltung. Als Hauptmoment wurden die Meldungen von den Auslandsmärkten gegeben. Am Deviſenmarkt notierten Dollars gegen Reichs⸗ mark unverändert.1865. Das engliſche Pfund lag eine Kleinigkeit ſchwächer, gegen Newyork.8705 nach.8710. Holland und Schweiz konnten ſich etwas beſſern 12.0876 und 25.05 nach 12.0826 und 25.0591 Londoner Uſance. Die ſpa⸗ niſche Valuta hat ſich auf die Regierungserklärungen hin unter Schwankungen kräftig erholt und notiert 44.75 gegen Pfunde. 22, 25, 174.5 1555 132.5 258,0 22 25, Se Weſteregelnulkat 198.0 199.0 Schuckert& Co. i 84, 84. Schultheis Segall Strumpf Siemens KHalske „„„ 1 40%„ Runif. Anl. 4%„ Zollobl. 1911 „ 400⸗Fr.-Los 4½½% Ung. Str. 13 4½%„ 1 4% Ung. Goldr. 4%„ Rronenr. 4¼% Anat. Ser. I 4½% AnatSer. II %%„„III 58¼ Teh. Nat. Rail. „ 13.65 18,65 ** Transport-Aktlen Schantungbahn. Ach f. Verkehrw. 411 7 Lok. u. Str. Südd. Eiſenbahn Oeſt. St.⸗Eiſend. Baltimore Ohio Canada Abliefer. Pr. Heinrichbahn Hapag——** 5 Südamerika, anſa Diſchiff—.—— ordd. Lloyd. Verein Eldeſchiff. Bank-Aktien Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. 8221205 Bankver rl. Handelsgeſ. Com. u. Privtbk. Darmſt. u..⸗ B. Dt. Aſiatiſche Bk. Deutſcherdisconto Dtſch.Ueberſee Bk. e Bank 4 einingerHypbk. Oeſterr. Creditbk. Reichsbank Rhein. Creditbdk. Süddeutſch. Dise. Frankf. Allgem. 73.— 134.5 106,0 105 18.25— 117.5 118.5 128.0 129,0 116,2 116,1 142.5 142,5 129.7 180.0 182,0 181.0 38,50 38,50 123,7 123,7 100.0 100,0 124.5 124,5 150,0 150,1 27.75—.— 248.0 247,0 Industrie-Aktien Aecumulatoren Adlerwerke Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw Aſchaffbg. Zellſt. Augsb. N. Maſch. Balke Maſchinen Baſt Nürnber Bayer. Celluloid Bayr. Spiegelglas „P. Bemberg ergmann Elekt Berlin Gubener Berl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. Braunk. u. Brikett Br.⸗Beſigh. Oelf Bremer Vulkan 114.5 187.0 47,25 88.50 86,50 167.2 167.0 180.0 181.5 60,25 59,75 45,— 45, 149,0 149.0 89.— 59.— 117.0 117.0 Ehem. Belſenk. Chem. Brockhues Concord. Spinn Conti-Caoutſch. Daimler Motoren Deſſauer Gas Stſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl Dtſch. Gußſtahl. Deutſche Kabelw. Diſche. Steinzeug Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenhdl. Deutſche Linol. Dt. Schutzgeb. 2 F. Dippe Maſchin. Dresd. Schnellpr. Dürener Metall. Dürkoppwerke Düſſeld. Eiſenhol. Dynamit Truſt Elektr. 1 Elktr. Licht u. K. Elsbach& Co.. Emaille Ullrich, Enzinger Werke Eſchw. Bergwerk EſſenerSteinkohl. Faber Bleiſtift 1 8 Liſt& Co. Farbenind. A. G. Feldmühle Papier Felten& Guill. Jbies K pbpfling. R. Friſter Gebhard Texten Gehe& Co. Gelſenk. Bergwk, Genſchow& Co, Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Geſ. f. eleltr. Unt. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th. Guano-Werke Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr. Großmann Grün ck Bilfinger Gruſchwitz Textil Hacer ai. Halleſche Maſch. Hammerſ. Spinn. ann. M. Egeſt. bg.⸗Wien Gum. Harkort St⸗Pr. Haxpener Bergb. Hedwigshütte Heilmann Imm. Hilpert Maſch. Hindrich s EAuff. Hirſch Kupfet 52.— 52.— Chem. Albert. 4 ——42.— 145,5 144,0 29.25 28.— 133,7 285.0 95,25 96,85 73.— 70,75 59.75 60.— 145,7 145,0 „„ —.— 52,15 185,0 180,5 —— 46,50 109.0 109.0 49.50—.— 72.50 72.— 128,5 129,7 135,7 187,2 — 7. 220.5 2200 76.— 54 „„ 140.0 141,0 139,0 136,0 56.— 55,15 49.75 49,75 29.— 28.— 2150 21.50 8 165 60.50 805 78.85 77,50 65.— 88.50 10538 105,5 2175 21.75 59.50 60.— 100,0 100,0 52.75 82,75 127 0 1800 50 54.— 151.3 152,1 136,0 186,0 103.0 104.0 1702 1710 75.— 75,80 48.— 49.25 Geiling& Co. 15 85 1000 56,50 55.75 1170 117 M. Jüdel& Co Rarſtadt.. 99, 5 Klöcknerwerke 79.75 78, C. H. Knorr. 170,0 170,0 Zölſch Walz. 30... Gebr. Körifn„42.25 42,.— Kbötitzer Kunſtled. 103,2 104.2 Rrauß ck Cie., Lok.—.— 64,75 Kronprinz Met. 35,75 35.75 Kyffhäuſer Hütte 56,23 56,— Zahmeyer& Co. 156,0 158.0 Jaurahütte... 40.50 40,— Linde s Eismaſch. 151.7 150,0 Carl Lindſtröm 470,0 470,0 Zingel Schuhfabe. 57,65—.— L. Loewe& Co.—.—— E. Lorenz Lukau& Steffen—.—. Lüdenſcheid Met. Magirus.⸗G. 17,75 17.75 Mannesmann 84,80 84,0 Mansfelder Akt. 53.75 58,50 Markt⸗ u. Kühlh. 122.5 124.0 Maſch. Buckau⸗W. 100,0 100, Maximil.⸗Hütte 1575 157.0 Mech. Web. Lind. 84,25 64,25 „„ Zittau 36,75 37.— Merkur Wollw.. 120,5 115,0 Mez Sühne Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt 1280 Motoren Deutz 59.— 57.50 Mühlheim Berg. 92,50 92,50 Nat. Automobile 10,50—.— Niederlauſ. Kohle 135,0 134,2 Nordd. Wollkäm., 65,— 65,.— 0 Oberſchl. E. Bed. 53,50 53,25 Oberſchl. Koksw. 85,25 85,35 Drenſt.& foppel 59,.— 60.— Oſtwerktke. 203.0 204,5 Phönix Bergbau 7785 77.85 Hermann Pöge 14,25 14,25 Rathgeber Wagg. 73.— 73,.— Rheinfeldenfkraft 141.0 141,5 Rhein. Braunk. 203.0 205.0 [Rhein. Chamotte 69,75 69,75 Aheln. Elektrizit. 129.5 130.2 Rhein. Möbelſtoff——. Rhein.⸗W. Kalk 81.50 81,80 Rheinſtahl. 86,50 86,35 Riebeck Montan—.—. Rofttzer Zucker. 27,75 28,35 Rückforth. Ferd.—.——.— Rütgerswerke. 51,85 52.— Sachſenwerk. 89,80 89,50 Sächſ. Gußſtahl.—.——.— Salzdetfurth... 316.0 816,5 Sarotti 107.7 107.0 Schleſ. Elekt. Gas 130,0 188.7 bugo Schneidet 80.— 81, Ilſe Bergbau„ 2208 228.0 „1020 102,0 Gebr. Junghans 29,75 29.75 —— Porzellan 41.75 42, Kaliwk. Aſchersl. 192,0 5 4 9 Kollmar& Jourd. 27.— 28,.— Sinner.⸗G.„ 90,.— Stoehr Kammg. Stvewer Nähm..—.— Stolberger Zinkb.—.— Südd, Immobil. 40,.— 38.— Zucker 146,0 149,5 Teleph. Berliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard. Trans⸗Radio„„ 111,0 130.5 110,2 Barziner Papier Veithwerke 5 5 B. B. Frkf. Gummi. Ber. Chem. Charl. V. Dtſch. Nickelw. D. Glanzſt. Elbf. B. Harz. Portl.⸗ B. Schuhf. B. 4 Ver. Stahlwerke. B. Stahl. v. d. Zyp. Ver, Ultramarin. Vogel Telegraph, Bogtländ. Maſch. 38,— 39. Boigt& Haeffner 151,7 151,7 Wanderer Werke 35,50 36. Allg. Dt. Credit Bank f. Brauind 1 Barmer Bankver. Bayr. Hyp. u. W. Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. 14 Comm. u. Priv. 1 Darmſt. u Nat. Deutſche Disconts Leech fle een G. für Ber Allg. Lokal Dt. Reichsb. Bz. e Hambg.⸗ Südam. Hanſa Dampf Nordd Loyd 8. P. Bemberg ergmannklekte Zuderus Eiſenw. Charlottb. Waſſer Comp. Hiſpano Tont. Cautſchoue; Dai mler⸗Benz„ 28 Deſſauer Gas Deutſche Erdöl. Dt. Linoleumwk. Dynamit A. Nodei Elektrizitäts-⸗Lief El. Licht u. Rr. Eſſener Steinkoh J. Farben Feldmühle. 136.0 eilen& Guill f Geiſenk. Bergwk. 109.5 140,0 40 Wolff, M. ellſtoff Verein ellſtoff Waldhof tſch⸗Oſta Neu⸗Gulnea.. 366,0 380,0 Dtavi Minen„ 37,50 37,28 Freiverkehrs-Kurse 5.02.02 Rufen 7 6 Deutſche Pettol. 62,.— 68.— L„„„%% rr eng e Adler Rall... Diamond„ 6,50 6,37 S„154,0 180,0 rügers hall. Ronnenberg Sichel& Fo. Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗Film drown Boveri—— Terminnotierungen GSehluſ) Tb. Goldſchnidt 56,25—,— en. Bergbau veſch Elf. u. St. 88 „Holzmann otelbetriebsgeſ. lſe Bergbau. i Aſchersleben Karſtadt. Klöckner Werke. Köln-Neueſſen B. Dannesmann git Mansfelder Metallbank Mitteldiſch. Stati Lorbd. Wolle Beere 5 Rh. Braunk. u. Bt. 295,0 204,0 Rh. Elektrizität. 1 Stahlwerke. 86,75 88,75 Rb.⸗Weſtf. Elektr. 170, 170.2 A. Riebeck⸗Mont.- Rütgerswerke. 581,30 52, Salzdetfurth Kali 318,7 818,5 Schleſ. Portl.-Z. 134.7 130.0 Schubert& Salzer 175,0 176.0 Schuckert& Co, 151.7 151,0 Schulth⸗Pagenh. 258,0 2540 Stemens K Halske 190,5 190,5 Spen sta 285,0 289,0 Zeonhard Tie Ber. Stahlwerke Weſteregel Alkali Sadie Waldhof Gesfürel.. 140,7 tavia Minen„ 37,25 8¼.85 N 132.0 78,50 78.25 198,2 200.0 130,5 182,0 1 Roggenmehl 25—27,25, feſter; Weizenkleie 9,7510, ſtetig; Montag, 25. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 390 Roggen weiter befeſtigt/ Weizen knapp behauptet Berliner Produktenbörſe v. 25. Aug.(Eig. Dr.) An der Produktenbörſe ſetzten ſich um Wochenbeginn die Preisſteigerungen für Roggen fort. Das In⸗ landsangebot blieb weiter knapp und bei Stützungskäufen ſowie im freien Markte wurden 1 bis 2„ höhere Preiſe als am Wochenſchluß bezahlt. Der Lieferun gs markt ſetzte im gleichen Ausmaß feſter ein. Für Weizen blieben die Auslandsmeldungen ohne Eindruck. Die Lieferungs⸗ preiſe waren nach Feſtſetzung der erſten Notiz kaum be⸗ hauptet. Im Promptgeſchäft war das Angebot reichlich Durchſchnittsqualitäten fanden zu unveränderen Preiſen zum Teil bei den ſtützenden Firmen Unterkunft geringere Qualitäten blieben vernachläſſigt. Weizen m 91 in un⸗ veränderter Marktlage. Für Roggenmehl lauten die For⸗ erungen erneut höher. Hafer kam angeſichts der be⸗ trächtlichen Aufgelder gegenüber Neuhafer auch in alternti⸗ ger Ware ſtärker zum Angebot, fand jedoch infolge der Zurückhaltung des Konſums nur zu weichenden Preiſen Unterkunft. Von Gerſten waren feine Qualitäten auf unveränderten Preisniveau abzuſetzen. Amtlich nottert wurden: Weizen 258—2 S 261—60—60,5, Okt. 264.259, Dez 770-60.5, Moggen 175, feſter, Sept 181,5, Okt. 187,5, Dez. 197196; Gerſte 205 bis 225, ruhig; Futtergerſte 183—198, ruhig; Hafer, alter 190—198, neuer 161174, matt, Sept. 179,5—178, Okt. 183,5 bis 184,5, Dez 190.—188,5; Weizenmehl 29,25—97,25, matter; Roggenkleie—9,25, matt; Viktorigerbſen 30? Futter⸗ erbſen 19—20; Peluſchken 21—22; 1 Nicken 2123,50, Rapskuchen 10,3.—11,80; Leinkuchen 17,60 bis 18,20, Trockenſchnitzel 8,40—9,30; Sojaextractionsſchtot 1460 15,40 Speiſekartoffeln, weiße 1,70— 2,10; dto. rote 1902,20; öto. gelbe 2,70—3. Allg. Tendenz ſchleppend. Maunhbeimer Produktenbörſe vom 25. An Eigen⸗ bericht.) Die Tendenz des heutigen„ war für Brotgetreide ruhig, für Futtermittel ſtetig und für Mehl ſtill. Angeboten wurden in 4 für die 100 Kilo „les Hiol Er iſt ein ſolch höflicher kleiner Menſch, daß er gewiß ſogleich geantwortet hätte, wenn eine Möglich⸗ keit dafür geweſen wäre. So aber muß er, vor⸗ ſchriftsmäßig, noch einen Augenblick ruhig in ſeinem Handſtand verharren, ehe er ſich wieder in eine hori⸗ zontale Lage begibt. „Das war ein Handſtand. Er iſt ganz neu. Die Ebeſpmutter hat ihn mir gezeigt. In der Frühe tur⸗ nen wir immer, die Theſymutter und ich. Das iſt ſehr luſtig. 5„Die Theſymutter! Schau, was du für eine tüch⸗ tige Großmama haſt, mein Buberl. Zu meiner Zeit haben die Großmamas ihren Enkerln im beſten Fall ein rührendes Verſerl beigebracht, mit dem keiner was anfangen konnte. Es iſt ſehr geſcheit, daß die Theſymutter dir zeigt, wie man auf den Füßen un d auf dem Kopf ſtehen kann, jetzt, wo man eh nimmer ganz ſicher weiß, was oben und was unten iſt. Wo haſt ſie denn, deine Theſymutter?“ „Beim Papi hab' ich ſie. Er hat mich zu ihr ge⸗ ſchickt, ſie ſoll heraufkommen, er hat was für ſie. „Beim Papi. So.“ 8 i Barbe Ihmling, die am Fenſter ſteht, ihr kleines Mädchen im Arm, wendet ſich langſam um. Ein huſchendes Rot iſt auf ihrem weißen Geſicht. „Mein Mann hat Mutter gebeten, einen ſeiner Entwürfe anzuſehen. Es iſt eine Kolonie von Ein⸗ zelhäuſern. Ich glaube, es ſollen Serienbauten wer⸗ den. Peter ſagt, nichts iſt jetzt ſo wichtig, als daß dr normale Menſch ein Heim bekommt, das unſerer Zeit entſpricht. Ich verſtehe das alles nicht ſo. Es iſt auch nicht nötig, denn die Theſymutter hat alles Verſtändnis dafür,“ fügt ſie mit einem rührenden auen Lächeln bei. „Menſchheitsfragen in der Architektur..“ Die Baronin Stefanie überhört das letzte. Es ſcheint ihr nicht paſſend, mit Barbe über ihre Mutter zu ſpre⸗ chen.„Wieviel Probleme tun ſich vor euch Neuen auf, an die keiner von uns je gedacht hat. Aber ſo iſt Da Roman von EIS VUIbe es gut, ſcheint mir. Das iſt Fluß, Lebendiges. Das netto, waggonfrei Mannheim: Ausl. Weizen 32,25—.4; inl. neuer Weizen 27,75— 28,25 inl. neuer Roggen 17,50 inl. Hafer 19—20; inl. Braugerſte 21—24; Futtergerſte 19 bis 20 Malz 4346 Biertreber 10,25—11; Rapskuchen 10,75; Sejaſchrot 14,50; Trockenſchnitzel 7,50; Grünkern 55 bis 60; Weizenmehl ſüdd. 43 per Auguſt; dto. 42,75 per Sept.⸗Nov.; Weizenbrotmehl ſüdd. 29; Roggenmehl 60proz. 27,50—29; Weizenfuttermehl 10; Weizenkleie 7,75—8; Rog⸗ genkleie 7,75; Leinſaat 36; Raps 28. ( Frankfurter Produktenbörſe vom 25. Auguſt.(Eig. Dr.) Weizen, neue Ernte 267,50 Roggen 170; Hafer inl., alte Ernte 200—205, neue Ernte 175; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 42,50— 48,25; dto. niederrhein. 42,50—43; Roggen⸗ mehl, 60proz. Ausmahlung 27—28; Weizenkleie.757,90; Roggenkleie 7,25— 7,50; Linſen 36— 70; Heu ſüdd., neue Ernte 5,50—6; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt, neue Ernte 3,20; dto. gebündelt 2,80: Treber, getrocknet 10,50 bis 11,25. Alles für die 100 Kg. Tendenz ruhig. Die Weizennotierung verſteht ſich für geſunde Durchſchnitts⸗ qualität. Beſſere Qualitäten wurden höher, geringere niedriger bezahlt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Nov..20, Dez..50) Jan..72%; März.8273. Mais lin Hfl. p. 1 Kg.) Nov. 130%; Dez. 12874; Januar 130; März 1. * Liverpooler Getreidekurſe vom 25. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz feſt. Okt..2 (.13); Dez. 78(.28); März—(.356); Mehl(280 Ib.) Liverpool Straights 31—32; London Weizenmehl 25—35. — Mitte: ruhig Okt,.2; Dez..8; März.878. Mehl unverändert. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 25. August.(Eig. Dr.) März(31) 7,05 B 7,00 G; Mai(31) 7,25 B 7,15 G: Auguſt 6,80 B 6,70 G: Sept. 6,75 B 6,65 G; Nov. 6,80 B 6,75 G; Dez. 6,85 B 6,80 G; Jan.⸗März 6,95 B 6,90 G: Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 535 27,10; Auguſt 26,95 u. 27,10; Tendenz ruhig; Wetter eiter. * Nitruberger Hopfenbericht vom 23. Auguſt. In 1999er Hopfen 40 Ballen Zufuhr, kein Umſatz. (Nachdruck verboten. gefällt mir an euch Jungen. Ihr ſpürt euch ſelbſt, das iſt das beſte. Nur, Barbe, ſag das gelegentlich ein⸗ mal deinem Städtebauer.. nur von der Sintflut ſoll er die Hände laſſen. Es ſteht nicht dafür. Er braucht ſich gar keine Mühe drum zu geben. Es ge⸗ lingt ihm nie Barbe zieht ihr kleines Mädchen mit einer unwill⸗ kürlichen Bewegung enger an ſich:„Ich will es Peter gerne ſagen, wenn du es wünſcheſt, Mammerl. Aber ich glaube, er fühlſt ſich ſelbſt ſehr ſtark. Er muß ſeinen eigenen, vielleicht ein wenig gewält⸗ tätigen Weg gehen. Daran wird ihn wohl niemand hindern können. Verzeih, wenn ich das ſo offen ausſpreche.. Soll der Burſchi hier bleiben oder möchteſt du, daß ich ihn mit mir nehme?“ „Hierbleiben“, entſcheidet der Burſchi ſtatt der alten Dame, die mit ſchmalen Lippen und verfin⸗ ſterten Augen ſtumm über ihn fort in das Blaue des Himmels ſieht. Da geht die Barbe ſtill hinaus. Wetter ſtehen am Himmel, aber ſie ziehen noch ein⸗ mal ab, lautlos, ohne Schaden zu tun. In den Zimmern von Oedeck iſt es kühl. Meiſt ſtehen die Fenſter Tag und Nacht geöffnet. All dieſe Zimmer ſind ſtrahlend hell und von einer Art hol⸗ ländiſcher Sauberkeit glänzend. Es gibt keine dunk⸗ len Winkel und verſtaubten Geheimniſſe im Schloß. Alles iſt klar, überſichtlich und äußerſt verſtändnis⸗ voll geordnet in dieſen Räumen mit den ungezähl⸗ ten Köſtlichkeiten von Jahrhunderten. Marietheres liebt die verſchwenderiſche Weite, liebt die alten überlieferten Dinge. Sie trägt es ſchwer, wenn Peter Ihmling, Spott um den Mund, von„der hiſtoriſchen Geſte dieſer unmöglichen Wohnſtätte gebildeter Menſchen“ ſpricht. Aber ſte läßt ihn heute, nachdem ſie ſich über einige Nützlichkeitsfragen moderner Wohntechnik leidlich verſtändigt haben, ruhig austoben. Sie fühlt, ſeine Nerven ſchwingen, ſind elektriſch geladen. Sie möchte ihrer Tochter gern Ausbrüche erſparen; Barbe nährt die kleine Phöbe noch immer. * Bremer Baumwolle vom 25. Auguft.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand Middl.(Schluß! 12,85. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 25. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl. Anfang: Jan. (31) 606607; März(81) 615 geh.; Mai(31) 623 geh.; Juli (31) 629 geh.; Okt. 59899; Dez. 602 geh.; Jan.(32)—; Tagesimport 2700; Tendenz ruhig, behauptet.— Mitte: Jon.(31) 592; März(381) 610; Mai(31) 618; Juli(31) 624; Okt. 594; Dez. 598; Jan.(32) 640; Loco 441; Egypt. F. G. fair loco 825; Tendenz ruhig. * Die amtliche Amerika⸗Baumwoll⸗Statiſtik. Laut„Kon⸗ fektionäx“ ergibt der Wochen⸗Bericht der Newyorker Baum⸗ wollbörſe vom 22. Auguſt 1930 über die amerikaniſche Baumwoll⸗Erntebewegung den folgenden Stand:(in 1000 Ballen): Ernte in Sicht: 22. 8. 1930: 244, 15. 8. 30 137, 28. 8. 29: 135, ſeit Beginn des Erntejahres: 454, bezw. 210, bezw. 315, ſichtbarer Total⸗Vorrat: 2118, bezw. 3016, bezw. 1738, Ausfuhr nach Deutſchland: 37, bezw. 17, bezw. 17, ſeit Beginn des Erntejahres: 61, bezw. 24, bezw., 39, Ge⸗ ſamt⸗Ausfuhr: 106, bezw. 45, bezw. 71, ſeit Beginn des Erntejahres: 183, bezw. 77, bezw. 135. * Einfuhrſperre für Kartoffeln in Braſilien. Wie Havas aus Buenos Aires berichtet, iſt durch Dekret die Kartoffel⸗ einfuhr bis Ende 1990 verboten worden. Badiſch-Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſemärkte * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 24. Auguſt. Spät⸗ zwetſchgen 10—12, Pfirſiche 15—32, Aepfel 12—0, Birnen 10-32, Trauben 25—26, Tomaten—7, Gurken per 100 Stück 80 Pfennig. Anfuhr am 24. und 25. Auguſt 2800 Zentner, Abſatz flott. * Obſtmarkt Freinsheim vom 24. Auguſt. Sonntag: Birnen 18—25 und 14—18, Aepfel 12—18, Pfirſiche 15—28, Mirabellen 288—90, Reineclauden 13, Zwetſchgen 10—13, Herzogin⸗Zwetſchgen 18, Tomaten—8, Bohnen 12—15, Brombeeren 30, Anfuhr 930 Zentner.— Montag: Birnen 18—25 und 12—17, Aepfel 16—20, Pfirſiche 15—29, Mirn⸗ bellen 28, Reineclauden 13, Zwetſchgen 10—13, Herzogin⸗ Zwetſchgen 18, Tomaten—10, Bohnen 12—15, Brombeeren 30. Anfuhr 380 Zentner. Abſatz und Nachfrage an bei⸗ den Tagen gut. Bei Anhalten des ſchönen Werters iſt für Ende dieſer Woche mit der vollen Anlieferung von Spätzwetſchgen zu rechnen. Mannheimer Al iehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— zeſamtzufuhr 4960 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 25. Auguſt 1930 Ochſen. 199 St.] Kühe. 261 St. Kälber 751 St. Schweine 3081 St 2) Mk. 6061 a) Mk. 4851] a) ik.— a). Mk. 64—85 by,„ 4850 b)„ 40—44] b)„ 7278 bj.„ 8588 e„ 4850 ch„ 3286)„ 66—70 c.„ 6667 cb.„ 4244 ch 18—25 ch„ 8088 du„ 67-68 Bullen, 208 St. Fürſen. 356 St.% 50—56 e„ 8867 ). Mt. 5055 Mt. 81—58 Sches„ 70 St..„ 888 by.„ 4448 bi, 3256 2k.).„ 58236 c.„ 4244 Freſſer.— St. 51 42—46 Arbeitspferde 71 St d— a Mkt. e— Mk. 8001700 Marktver lauf: Mit Gru vieh ruhig, Ueberſtand: mit Kälbern ruhig, langſam ge räumt; mit Schweinen mittel, langſam geräumt; in Arbe its⸗ und Schlachtpferden ruhig.— 72 Schlachtpferde 40—1. 40; 4 Ziegen 1224. Berliner Mefallbörse vom 25. Augusf 1930 Kupfer Ble. Zink bez. Brief Geld bez. Bi gief] Geld J bez. Brief Geld anuar-, 89,50 88,5—— 755—— 3,7 25 ebruar. 83.50 83, 8 35.25—.— 88. 82,50 ürz.., 88,50 88.—.— 8685,25—.— 33, 2,75 wet—.— 83,80 83.——.— 88 7585.25—.— 550 33.— ai—.— 88,50 88,.—(—.— 88, 535,25—.— 38,75 33, uni 93,50 83,.——.— 35.595,35 35,30 34,75 38,50 Juli. 83,50 83,25—.— 25.585,25—.— 8,75 38,80 Auguſt.—.— 84.— 93.—.— 5088,50—.— 33.— 30.50 .. 84,25 98.50—.— 38 35,—.— 250 81.— Oktober.—— 84. 83.——.— 35,75 85,25—.— 32,— 31, Nov., 8875 83.25—.— 35, 35,25—.— 82,25 31,28 Dezemb.]—.— 1 88,75] 93,25—.— 85. 1585,25— 82,50 81,80 Elektrolytkupfer, prompt 105,25 Antimon Ategulus 84,.— 37. Orig. Hütten⸗Aluminium 190,— Silber zn Barren, per kg 48,50, dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194,.— Gold, Frermerkehr, 10 gr. 28.—.—28,20 Hüttenzinn, 90 v. H.—[Platin, die. 1 gr— Reinnickel, 98—99 v. 5. 480,—] Preiſe(ne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse von 25. Augusi 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze P,(18 7740 fein ſtand), Platin Unze g Kupfer, Standard 46,15 Zinn, Standart 134,1 Aluminium 3 Monate 7,1 3 Monate 735,5 Antimon 48,50 Settl. Preis 46,85 Settl. Preis. 484,1 Queckſilber 22.75 Elektrolyt 50,80 Banka 9 38,0 Platin 45555 beſt ſelecled 50.25 Straits.5 Wolframerz 17.89 ſtrong ſheets 79,.— Blei, ausländ. 18,25 Nickel 175.0 El'wirebars 51,80 Zink gewöhnlich 18.75 Weißblech 18.— Alſo hört Marietheres ihrem Schwiegerſohn ganz ruhig zu, und er weiß, daß ſie ihn verſtehen kann, ohne ſeine Anſicht zu teilen. Das wirkt ungeheuer beſänftigend auf ihn, der Sturm iſt verebbt, als Marietheres das Atelier verläßt. Wahrſcheinlich gibt es jetzt überhaupt nichts mehr, was Marietheres nicht zu verſtehen vermöchte, ſo weit aufgetan iſt ihr Herz der Grenzenloſigkeit des Erfühlens. Wie eine Geige iſt es, die von einem ein⸗ zigen Lied erklingt. Aber jeder Hauch, der ſie von fernher ſtreift, wandelt das Thema des Liedes ab zu unerſchöpflichen Variationen. Das ganze Haus iſt erfüllt vom Klang des un⸗ hörbaren Liedes. Niemand in Oedeck, ahnt, was es iſt, daß ſie alle durch dieſen Sommer hindurchgehen wie durch ein immerwährendes Feſt. Einer nur iſt dabei, der dieſes geſteigerte Lebens⸗ gefühl, mit dem die ganze Luft um ihn her in dieſen Wochen geladen iſt, trägt wie eine Laſt. Aber auch Stefan Oedecks Viſter iſt geſchloſſen. Er geht in der erſten graudunſtigen Morgenfrühe durch die Felder, oder er bleibt halbe Tage lang im Wald. Es gibt in dieſen Juliwochen dort eigentlich keine Arbeit für ihn. Erſt Ende des Monats beginnt die Blattzeit. Man kann aber nachſehen— in den entlegenſten Teilen des Reviers nachſehen ob alles Holz abgefahren iſt, das gefällt wurde. Man kann ſich auch davon überzeugen, daß ſich die neu⸗ angelegten Kulturen gut entwickelt haben Zeit⸗ raubend iſt das alles nicht. Wenn man damit zu Ende iſt, beginnt wieder das Unbegreifliche, feind⸗ lich Drohende. Schon wenn Stefan Oedeck die letzte ſeiner Kul⸗ turen beſichtigt, wenn er ſich über die allerletzte Reihe der zarten, hellgrünen Tannenpflänzchen beugt, die in ihren unkrautfreien ſauberen Beeten ſtehen, iſt es hinter ihm, ſpottgrinſend, zerſetzend und lähmend. Er weiß, wenn er die kleine Türe dort in dem Drahtzaun verläßt, fällt es über ihn her. Und er vermag nicht einmal mehr, abwehrende Entſchlüſſe dagegen zu faſſen Er geht immer mit dieſem wunderlich dumpfen Lähmungsgefühl durch den Wald ſeinem Hauſe zu. Aber auch dieſer Wald, dieſer vertrauteſte, nächſte aller Freunde, hat ſich verändert. Aus ſeinem Bo⸗ den ſteigt es dunſtig, brodelnd. Die Lippen ſind ausgedörrt, Mücken umſchwärmen beutegierig Ge⸗ ſicht und Hände. Gab es früßer ſchon dieſe ſummen⸗ den, quälenden Mückenſchwäume im Oedecker Forſt? Er entſinnt ſich nicht, jemals von ihnen belüſtigt worden zu ſein. Jetzt iſt ihr leiſes, aufreizendes Singen, das nie abreißt, unerträglich. Es nimmt einem die klare Beſinnung, eis reizt bis zu tobſüch⸗ tigen Wutausbrüchen in ſei ner monotonen Ein⸗ dringlichkeit, die ins Blut geht. Es hetzt einen ſinn⸗ los vorwärts in der drückenden Enge dieſes Ge⸗ fängniſſes. Das ſind nicht mehr die alten vertrauten Buchen und Fichten, denen ſein Stolz und ſeine Liebe ge⸗ hören. Wie Gitter einer Gefängniszelle umſtehen ihn die dunklen Stämme. Man ſieht ihre Kronen nicht, ſie verdichten ſich hier zu einem Dach, durch das ſpärlich Licht fällt. Nichts ̃ührt ſich. Das Wild ruht verborgen im tiefſten Dikſicht, die Vögel ſind verſtummt. Man iſt allein. Alif eine grauenhafte und grauſame Weiſe iſt man werlaſſen von allem Lebenden, dem Aufruhr des eigenen Amtes willen⸗ los preisgegeben. Aber mit einem Male ſtrömt das ſchwerſte, zähe, ſiedende Blut weg. Als rinne es aus ſeinem Körper in den Boden des Waldes, ſo il es. Stefan Oedeck fühlt Kälte. Eine unheimlich erſtarrende Kälte legt ſich auf ihn. Er entſinnt ſich unklar; ſtarke Ver⸗ brennungsprozeſſe verurſachen um erſten Augenblick dieſe ſeltſame Empfindung. Er weiß: das Feuer. das in ihm wütet, wird ihn ruürrbrennen, wenn er es nicht löſchen vermag. Etwas wie Eckel, wie Ver⸗ achtung vor ſich ſelbſt ſteigt in ilim auf. Seine Zunge iſt widerlich trocken und bittere Seine Hände be⸗ deckt kalter Schweiß, über ſeinſe Stirn läuft er in kleinen Bächen. Er wiſcht mit kiner verwirrten Be⸗ wegung darüber hin, faßt ſich ain den Hals und reißt den Kragen auf. Sofort wird i hm etwas leichter. „Blutandrang gegen den Keppf. Erſtes Zeichen. Alterskleroſe natürlich“. ſte llt er laut feſt, als müſſe er einem unſichtbaren zweiten eine Erklä⸗ rung geben. Er bleibt ein paart Augenblicke ſtehen, bringt ſeinen Anzug wieder in Ordnung und geht dann mit dem ruhigen, langſaunen Schritt des Jä⸗ 55 weiter, durch ſein Revier auf die Felder hin⸗ aus. Die Ernte iſt in vollem Gamge, aber auf vielen Strecken ſteht noch unberührt viel Korn, ſilberblond und bronzefarben. Darüber brennt der Himmel. (Fortſetzung folg t) Leipziger Lebens 1830-1930 Vertretung: Heinrich Schanze, Bezirksleiter, Mannheim, Meerlachſtraße 29 Hermann Peter, General⸗Agent, Mannheim, Lameyſtraße 16 Rudolf Gramlich, Verſicherungsinſpektor, Mannheim, U 4, 16 Geſamtvermögen über 147 Millionen RM., Geſamtverſicherungsbeſtand über 650 Millionen RM. berſicherung Em! und Onkel, schlafen. Siati besonderer Anzeige Mein herzensguter Mann, unser lieber Bruder, Schwager Herr Heinrich Runkel 8 Iustizoberinspelkior ist heute früh nach kurzem, schwerem Leiden sanft ent- Mannheim(Meerwiesenstr.), den 24. August 1930. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Margaretha Nunlel geb. Geißler Allen Einsegnung findet am Dienstag. Die nachmittags 5 Uhr. den 26. August, mittags 4 Uhr in der Leichenhalle Mannheim statt. Die Beisetzung in Ettlingen erfolgt am Mittwoch, den 27. August, Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. nach- traurige Nachricht, unser guter Vater Johann Sdamitt Wagenmelsſer a. D. nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren in die ewige Heimat abge- rufen wurde. Mannheim(Augartenstraße 13), den 25. August 1930. Freunden und Bekannten die daß mein lieber Mann, im Am Sonntag früh 10% Uhr verschie d plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, ui iser Vater, Groß vater und Schwiegervater Mannheim, den 25, August 1930. Jodes-Anzeige Herr Jakob Sippel Fahrradhändler 72. Lebensjahre. In tiefer Tra uer: Johanna Sipp el und Familie Alwin Haupi Beerdigung Dienstag 16 Uhr In tiefer Trauer: Frau Margareihe Sdhmiti geb. Benizinger Elisabeth Sdhmiti Barbara Schmitti Kadi Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 27. August, 1 2 Motorrad . Ihr statt nachmittags 2 Uhr sta ſcheinfrei) mit Netzanſchluß und Kraftverſtärker gegen od. zu verkauf. Gefl. Zuſchr. unt. 2 K 85 an die Geſchſt. Verkaufs fladio, 4 flöhren, 1 nioderner blauer (Nora) komplett, 90 Kinde wagen verkaufen. gabs bihll g abzugeb. Jakob, Hertel, G 5, 7. ee Nr. 8. 5 (führer⸗ 3 zu tauſch. Guterhaltener 29486 Kinderwagen lind erwahnt billla zu verkaufen. faſt neu, zu verkauf. Waldhof, Hubenſtr. 10 Laur entiußſtr. 26, Laben 9423 487 Heiler. 2 ö ö 8. Seite/ Num mer 390 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 25. Auguſt 1930 4 a—— Ferienaufenthalt. 1 In Odenwäld. Land⸗ ſchulhs.(Bergſtraßen⸗ a nähe], iſt für Sept. N use noch Zimmer mit 2 Betten frei mit voll. 5 Penſion. 5 75 ſtaub⸗ Tober 1930 fälligen, im Bet NA 150 000 000 benen 6 zinsigen Schatzamwei fler Deutschen Reichspost gie, ws ee der am l. OCtober 1930 fälligen, im Betrag von ausgegebenen 6) Zinsigen Schatzanweisungen der Deutschen eiehspos ee a Folg a an die Geſchäftsſtelle olge I und II, in dieſes Blattes. 9449 — 2 2— 6 zingzige Schatzanweisungen der Deutschen Reichspost 0 Cepniel rückzahlbar zum Nennwert am 1. April 1934 e 5 33 8 ö 7334 Reparaturen— Wäscherel unter Gewährung einer Barvergütung von 3¾% des Kapitals. 2 fl. rann 63g „ 2 Das unterzeichn ete Konſortium bietet hiermit im Auf⸗] 3. Die neuen Schatzanweiſungen werden in den gleichen 9. Die 67 Schatzanweiſungen ſind als verbriefte Schuld⸗ e trage der Deutſch en Reichspoſt den Inhabern der am Abſchnitten wie die alten Schatzanweiſungen ausgegeben, verbindlichkeiten des Reichs gemäß 8 1807 B. G. B. Worens N * Oktober 1930 fä ligen 6 zinſigen Schatzanweiſungen der alſo in Abſchnitten zu N 500, 1000, 5000 und 10 000. mündelſicher. 85 Deutſchen Reichspo ſt Folge 1 und II den Umtauſch dieſer Der Zins lauf der neuen Schatzanweiſungen beginnt Sie können im Lombardverkehr der Reichsbank be⸗ Privat⸗Auto Schatzanweiſungen in 5 5 Oktober 1930. Die Zinſen werden halbjährlich am liehen werden und ſind auch im Lombardverkehr bei der Transporte 2 2. 2 1. April und 1. Oktober gezahlt. Die Zinſen der neuen 1 S 8 S 3 D 5 5 6 Zzinsige Schatzanweisungen Schatzanweiſungen Auer den nicht 50 Steuerabzug e„ S der Deutschen Reichspest vom Kapitalertrag. Dem Reichstagsausſchuß iſt der„„ 5 eicher N 5 Entwurf einer Verordnung über die Aufhebung des Im Auguſt 1930. perf. Schneiderin 4 5 20 rt am 1. April 192 an. Steuerabzuges vom Kapitalertrag bei feſtverzinslichen i 5 8 Dres Düſſ Sſſ. 1 Die Deutſche Reeichspoſt iſt nach dem anger 5 9 feſtverzinslichen Berlin, Braunſchweig, Breslau, Dresden, Düſſeldorf, Eſſen vom 18. März 1924.(Reichsgeſetzblatt Teil I, Seite 287) eine Sondervermögen iſt ein Teil des Ver⸗ mögens des Reicht), der von dem übrigen Reichsvermögen Reichsanſtalt. Ihr Reichspoſtfinanzgeſetz Wertpapieren vorgelegt, wonach die na 1931 fälligen Zinſen feſtverzinslicher Steuerabzug vom Kapitalertrag befre Für den Fall, daß dem Entwurf dieſer ch dem 2. Januar Wertpapiere vom it werden ſollen. Verordnung nicht (Ruhr), Frankfurt (Main), Hamburg, Karlsruhe(Baden), Köln(Rhein), Leipzig, München, Nürnberg, Weimar. felchsbank. preußische Staatsbank(Ssshandlung) empfhielt ſich. Angeb. unt. V Q 66 an die Geſchäftsſtelle. 9453 3 25 5 1 1 e e 1 zugeſtimmt werden ſollte, hat der Reichsminiſter der Fi⸗ bank ber 1 e und Berliner Handels-Gesellschatt. Geldverkehr rund„ 2,5 Milltag den und iſt außer der umzutauſchenden nanzen die Befreiung vom Steuerabzug für die Zinſen. Anleihe nur mit ruf d 2 300 Millionen belaſtet. Es haftet aus dieſen Schatzanweiſungen auf Grund 55 8 105 2 b. 8. dieter. Conner ung dran varmeucne, ang mauoropem fink.-3000 für die obige Schulld, nicht aber für di lichkeiten des Reichs. N a Ausweislich der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der Deut⸗ i ſchen Reichspoſt für das Rechnungsjahr e ſonſtigen Verbind⸗ ſatz 1 der Reichsabgabenordnung zugeſagt. 4. Eine Proviſion für den Umtauſch wird den Einreichern von den Umtauſchſtellen nicht berechnet. Axtiengesellschaft Delbrück Schlekler& Co. Deutsche Girozentrale — Deutsche Kommunalbank—. Deutsche Bank und Kommandltgesellschaft auf Aktien. Disconfo-Besellschaft. Deutsche Landesbankenzentrals nur von Selbſtgeber, von Hausbeſitzer, geg. gute Sicherh. u. höchſt. 1929 haben betrage bresdener Bent J N 00 mach Ver arg . 5 6 1855 n ür di.. Poſtſchat resdener Bank. 5. nach Vereinbarg. An⸗ JJC d— e e e die Betriebsausgaben einſchl. jeweils fällige Börſenumſatzſteuer zu entri cht er iſt die] gesellschaft mit beschr Anktor fHlattung. die Geſchäftsſt. 944 der Abſchreibungen„ M 2,059 5„ 5, preuglsche Zontralgenossenschaftskasss. Relchs-Kredtt-Gesgilschaft Aktlengssellsch, 8 8 Die Hergabe der alten Poſtſchatzanweiſungen unter⸗ Lazard Speyer-Fllssen Braunschwelgische Staatsbank Hypotheken on dem ausgerpieſenen liegt gemäߧ 42 c des Kapitalverkehrsſteuergeſetzes nicht Kommanditgeseſlschaft auf Aktlen. Ielnhausanstalt) Gewinn von I 222 Millionen ſind n 151 Milliomen der allgemeinen Reichskaſſe Al 71 Millionen dem Vermögen der zugewieſen worden. und Deutſchen Reichspoſt der Börſenumſatzſteuer. S* Die am 1. Oktober d. J. fälligen Zinsſcheine der 635% Poſtſchatzanweiſungen verbleiben den Einreichern und wer⸗ Eichborn& Co, Barmer Bank-Verein Hinsberg, Fischer& Comp. E. Helmann. Gebr. Arnhold. Kommanditgesellschaft auf Aktien. stwon Sächefsohe Staatsbank. Hlrschland. Hypothek Grundſchuld⸗ briefe kauft u. beleiht. Angeb. unter 2 G 82 den wie üblich bei Fälligkeit eingelbſt Gebrüder Bethmann. Deutsche Ege und Woechsel-Bank. an die Geſchſt. 69481 i 8 Un 3 fi l Jas 755 Lincoln Menny Oppenheimer. Jacob S. H. Stern. 2 e eee 11 0 1755 W 1 6. Die zum Umtauſch gelangenden 675% Schatzanweiſungen 1. 0 4. Söhne. Vereinsbank in Hamburg. Unterricht Einreichung d ten S 3 5 Nigkr ſind mit einem nach Abſchnitten und Nummern geord⸗ M. M. Warburg& Co. Vet 1. Homburger. Straus& 0d. A. Ley. a ig der alten Schatzanweiſungen in der Zeit neten Verzeichnis einzureichen. Sal. Oppenheim Ir.& le. J. N. 5 In ruſſiſcher Sprache a 5 7. Ueber die zum Umtauſch eingereichten 6½% Poſtſchatz⸗ Allgemeine Deutsches Cradlt-Anstalt. H. Aufhauser. Handelskorrespondenz- vom 25. August bis 10. Sept. 7 930 anweiſungen wird den Gee nn ate 55 Bayerische Hypotheken- und Wechseſbank. Bayerische Staatsbank. Unterricht 5 bei den im Afihang zu dieſer Aufforderung genannten Banken, Bank ſirmen und deren deutſchen Zweignieder⸗ laſſungen wäl rend der üblichen Geſchäftsſtunden zu er⸗ an die Geſchſt. 9434 folgen. Frül erer Schluß des Umtauſchgeſchäfts bleibt Die Lieferung der neuen Schatzanweiſungen erfolgt Reichsbank.— Badiſche Bank.— Badiſche Kommunale* 1 6 5 i 5 Wee 5 15 in der gleichen Stückelung, in Landesbank— Girozentrale— Oeffentliche Bank⸗ und Verloren f 2. Bei dem Um tauſch werden die neuen Schatzanweiſungen welcher die alten Schatzanweiſungen eingereicht werden. Pfandbri. 4 15 rivat⸗Bank Aktien⸗ 5 zum Kurſe 1ſon 96% abgegeben, ſo daß die Umtau⸗ Abweichende Wünſche werden jedoch nach Möglichkeit be⸗ Pfandbriefanſ Commerz⸗ und P Kelter ſchenden eine Barvergütung von 394 Prüfung der Reichsſchulden kaſſe von wird. eingereichten Schatzanweiſungen durch die den Umtauſchſtellen ausgezahlt 7 erhalten, die nach gen deren Rückgabe die neuen Schatzanweiſungen von der Stelle, welche die Quittung ausgeſtellt hat, nach Er⸗ ſcheinen ausgehändigt werden. rückſichtigt werden. 8. Die Einführung der 67 Poſtſchatzanweiſungen wird an den deutſchen Hauptbörſenplätzen alsbald nach Erſcheinen der Stücke veranlaßt werden. Bayerische Vereinsbank. Merck Finck& Co. Anton Kohn. Thüringische Staatsbank. Offizielle Umtauſchſtellen in Mannheim ſind: geſellſchaft Filiale Mannheim.— Damſtädter und National⸗ bank Kommanditgeſellſchaft auf Aktien Filiale Mannheim.— Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Mannheim. — Dresdner Bank Filiale Mannheim. amtliche Bebe Handelsreg iſtereinträge noni 28. Auguſt 1930: Jakob Herſchler& Co, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Nfannheim. Hans Bayer u vn Offene Stelen Dale 1 Muchten- Brennholz ca. 150 Ster, 1. Kl., Scheiter, geſund u. trocken, Miet-Gesuche ſition ſucht per 1. 9. aut möbliertes* 9475 Schöne Vermietungen 5 Mänsärten- Wohnung 1 Zimmer, Küche, Ab⸗ geſucht. Angebote mit Preis unter L K 60 opogk-Akteumappe mit braunen Kartei⸗ karten, verloren oder liegen geblieb. Mit ⸗ teilungen an das Fundbüro. * 9479 Immobiſien Ein noch aut erhalt 5 2 1 ſtellraum, ſofort z u 1 i 5 Beſchäftsführer. gegen Höchſtgebot zu verkaufen. Frachtbaſts 2 ich 11 bpvermiete n. 9413 Sansa i 1 Sunn, gehe geſucht, ca. 90 Klm. bis Mannheim. Angeb. unter K 1. 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