118. N 41 tue Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. O. Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Alannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Veiſezeitung Mannheimer Vereinszeitung Einzelpreis 10 Pf. ſannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 m breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Verkehr Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Necht* Neues vom Film Aus Seit und Leben„ Mannheimer Muſik zeitung Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 27. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 393 In 47 Flug⸗Stunden über den Ozean Gronau in Newyork gelandet Der erſte Oſt-Weſtflug mit einem Waſſerflugzeug, der zweite eines Deutlſchen Entwurf zur Reichsreform Von Halifar nach Newyork Telegraphiſche Meldung Newyork, 27. Auguſt. Der deutſche Flieger von Gronau ſtartete geſtern früh 9,50 Uhr amerikaniſcher Zeit zum Fluge nach Newyork. Er iſt dann mit ſeinen Begleitern.45 Uhr nachmittags(Ortszeit) im Newyorker Hafen gelandet. Der deutſche Geſchäftsträger Dr. Kie p ſandte ihm durch die Newyorker Vertretung der Dornierwerke ein herzliches Begrüßungstelegramm. Die deutſchen Flieger ſind ſofort zu der gegenwärtig * in Chicago veranſtalteten internationalen Flugwoche offiziell und dringend eingeladen worden. Sie hatten für die letzte Flugſtrecke genau ſechs Stunden Flugzeit gebraucht und gingen unweit der Frei⸗ heitsſtatne nieder. Die zum Empfang bereits ver⸗ ſammelte Menſchenmenge war von der Ankunft über⸗ raſcht, da man mit einer derart hohen Fluggeſchwin⸗ digkeit nicht gerechnet hatte. Polizeiflugzeuge begleiteten den Dornier⸗Wal auf dem letzten Teil des Fluges, Polizeibote hatten die Auslaufſtrecke im Hafen freigemacht. Begeiſterung und Jubel der Bevölkerung miſchten ſich in das Sirenengehenl der im Hafen liegenden Schiffe, zumal es das erſte Mal iſt, daß ein Ozeanflieger in Newyork landete. Die durchſchnittliche Fluggeſchwindigkeit von Halifax nach Newyork betrug 160 Stundenkilometer. Etwa 10000 Menſchen umſäumten die Ufer Battery, als das Flugzeug Gronaus in der Nähe der Freiheitsſtatue niederging. Die Ozeanflieger gaben, nachdem ſie mit dem Polizeiboot an Land gebracht waren, verſchiedenen Preſſevertretern ein kurzes 1 kehrten dann ſehr bald an Bord ihres Flugzeuges zurück und ſtiegen nach Northbeach auf, wo das Flugzeug während der Nacht untergebracht wird. Heute findet ein Empfang im Rathaus ſtatt. 5 Was Gronau ſagte Telegraphiſche Meldung —Newyork, 27. Auguſt. Gronau erklärte, der Traumſeines Lebens ſei erfüllt, da er als erſter Atlantikflie⸗ ger in Newyork gelandet ſei; feſte Pläne habe er im Augenblick nicht, auch habe er ſich über die Strecke ſeiner Rückreiſe noch nicht entſchieden. Falls er aber zurückfliege, werde er jedenfalls nicht die Nordroute einſchlagen. Er gedenke mehrere Tage in Amerika zu bleiben. Die von Gronau durchflogene Geſamtſtrecke be⸗ trägt etwa 4000 Seemeilen, die Flugzeit 47 Stunden. Flugzeug und Beſatzung Gronaus Maſchine D 1422 iſt ein Veteran der Luftfahrt und bereits ſechs Jahre im Dienſt. Sie würde 1924 im Auftrag des Nordpolfahrers Amund⸗ 4 ſen gebaut und von dieſem 1925 zu ſeinem Flug nach dem Nordpol benutzt. Während ein zweites Flug⸗ boot im Eiſe zurückgelaſſen werden mußte, konnte N 25, der heute von Gronau benutzte Wal, die Be⸗ ſatzung beider Flugboote nach Spitzbergen und Oslo zurückbringen. Seit 1928 iſt das Flugzeug wieder bei der Deut⸗ ſchen Verkehrsfliegerſchule eingeſetzt und iſt mit den übrigen Flug⸗ und Navigationsinſtrumenten, mit einer Telefunkenſtatton(Langwellengerät) und einer Telefunkenkeilanlage ausgerüſtet. Das gleiche Boot hat mit gleicher Ausrüſtung in den letzten Jahren dem normalen Ausbildungbetrieb an der Nordſee gedient. Der Führer des erfolgreichen Bootes Wolfgang von Gronau iſt geborener Berliner. Er ſteht im 38. Lebensjahr. Während des Krieges iſt er an⸗ fänglich an Bord verſchiedener Kriegsſchiffe geweſen, ſpäter als Segelflieger. Nach Kriegsende bewirt⸗ ſchaftete er einige Jahre ſein oſtpreußiſches Gut. 1925 wandte er ſich wieder der Fliegerei zu, ein Jahr ſpäter ging er aus dem Segelflugwettbewerb als Sieger hervor. Seit dem 1. Dezember 1925 iſt von Gronau Geſchäftsführer bei der Deutſchen Ver⸗ * kehrsfliegerſchule. Der zweite Flugzeugführer, Edward Zimmer, 1904 in Neuſtadt a. d. Hdt. geboren, gehört der (Fortſetzung hinter dem Leitartikel Seite 2) Endlich ein Anſtoß! Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 27. Auguſt. Aus den Kreiſen der Länderkonferenz liegt jetzt der fertig ausgearbeitete Entwurf eines Ge⸗ ſetzes über die Reichsreform vor. Der Text entſpricht inhaltlich den Beſchlüſſen des Verfaſſungs⸗ ausſchuſſes der Länderkonferenz, füllt aber deren Lücken, insbeſondere hinſichtlich der Umgliederung aus und gibt in Fußnoten Hinweiſe auf weitere Verbeſſerungen. Das Geſetz gliedert ſich in zwei Teile, nämlich die dauernden Aenderungen der Reichsverfaſſung und einmaligen Ueber⸗ leitungsvorſchriften. Die wichtigſte Aenderung iſt der neu einge⸗ fügte Artikel 194 der Weimarer Verfaſſung, der beſagt, daß Vorſchriften über bisherige Zuſtän⸗ digkeitsverteilung zwiſchen Reich und Ländern nicht gelten für„Länder vereinfachter Verwal⸗ tungs reform“. Dieſe Länder, für die auch der Name„Länder verſtärkter Gemein⸗ ſchaft“ zur Wahl geſtellt wird, haben Geſetz⸗ gebungsrecht nur, ſoweit es ihnen vom Reich übertragen wird. Ihre Verantwortung wird durch Reichsgeſetz beſtimmt, ebenſo ihre Grenzen unter⸗ einander. Doch tritt die Beſtimmung wegen der Grenzen erſt nach zwei Jahren in Kraft, um ſolange Zeit zu freier Verſtändigung zu laſſen. Die Juſtiz ſteht dem Reich zu, ferner nach einem Artikel 101a der Verfaſſung in höchſter Inſtanz Pol zei, Gemeindeauffſicht, Gewerbeaufſicht, Kirchen und innere Schul angelegenheiten. Die Verfaſſung ſtellt es allen Ländern frei, zur vereinfachten Verwal⸗ tungsreform überzugehen. Im zweiten Teil, der nicht in den Verfaſſungs⸗ text ſelbſt übergeht, wird ausgeſprochen, daß die bisherigen preußiſchen Provinzen und die Länder Thüringen, Heſſen, Hamburg, Mecklen⸗ burg⸗Schwerin, Oldenburg, Braunſchweig, Anhalt, Bremen, Lippe, Lübeck, Mecklenburg ⸗Strelitz, Schaumburg⸗Lippe vorbehaltlich der territorialen Neugliederung ſofort Länder vereinfach⸗ ter Verwaltung werden. Die Reichs regie⸗ rung übernimmt unter entſprechender Erweiterung zugleich die preußiſchen Miniſterien und die preu⸗ ßiſche Staatsverwaltung, während in den anderen vereinfachten Ländern die Landesminiſter ſich in Landesdirektoren verwandeln. Weitere Ueberleitungsvorſchriften und Vorſchriften über De⸗ zentraliſation ſchließen ſich an, darunter eine Vor⸗ ſchrift, daß der Landtag während einer Uebergangs⸗ zeit für beſondere Aufgaben beſtehen bleibt. Ueber die neuen Grenzen zwiſchen den Län⸗ dern vereinfachter Verwaltung heißt es: Sie ſind in der Weiſe zu ziehen, daß ſie„unter Vermeidung von Gebietseinſchlüſſen abgerundete Gebiete einſchließen, die für die Mittelinſtanzen der Reichsverwaltung und für die höchſten Inſtanzen der Landesver⸗ waltung einen zweckmäßigen Zuſtändigkeitsbereich bilden.“ Dietrichs Sparprogramm Die Beratung im Reichskabinett Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Auguſt. In einer Dauerſitzung, die nur von einer Mit⸗ tagspauſe unterbrochen war, beriet das Reichs ⸗ kabinett geſtern vom frühen Vormittag bis in den ſpäten Abend hinein die vom Reichsfinanz⸗ miniſter Dietrich in den Grundzugen fertiggeſtellte Finanzreform, den neuen Finanzausgleich und die Aufſtellung des Etats für 1931. Entgegen der ur⸗ ſprünglichen Abſicht des Kabinetts, die Beratungen ſchon geſtern zum Abſchluß zu bringen, mußte die weitere Erörterung auf heute vertagt werden, da ſich über zahlreiche Einzelfragen eine eingehende Dis⸗ kuſſion entſpann. Man hofft, heute zu Ende zu kommen. Erſt dann werden nähere Einzelheiten aus dem Programm Dietrichs, das, wie bereits erwähnt, tief eingrei⸗ fende Sparmaßnahmen vorſieht, mitgeteilt werden können. Das Vegräbnis der Sammlung Wirtſchaftspartei und Wahlaufruf Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Auguſt. Die Gruppierung der Parteien zum Wahlkampf darf jetzt als abgeſchloſſen betrachtet werden. Die Staatspartei hat, da ihrer For⸗ derung, den Namen Hindenburgs fortzulaſſen, nicht ſtattgegeben wurde, ihre Beteiligung an dem gemein⸗ ſamen Wahlaufruf der Volkspartei, Konſervativen Volkspartei und der Wirtſchaftspartei abgelehnt. Aber ſelbſt von der Wirtſchaftspartei weiß man nicht ganz genau: Iſt ſie nun mit von der Partie oder nicht? Der Reichsausſchuß der Partei hat ſich geſtern um eine klare Entſcheidung herum⸗ gedrückt. Er hat die Selbſtändigkeit der Partei im Wahlkampf demonſtrativ unterſtrichen und die von den Herren Drewitz und Sachſenberg geleiſteten Unterſchriften nicht beſtätigt, aber auch nicht desavou⸗ iert. So iſt denn alſo anzunehmen, daß der Aufruf mit der ſtillſchweigenden Duldung der Wirt⸗ ſchaftspartei veröffentlicht werden wird. Aber es leuchtet ein, daß ihm unter ſolchen Umſtänden eine praktiſche Bedeutung kaum zukommt. Bleibt mithin nur zu hoffen, daß auch in der letzten, naturgemäß heftigſten Phaſe des Wahlkampfes im Lager der bürgerlichen Mitte wenigſtens der Burg⸗ frieden gewahrt wird. Gegen Linksdrall der Staalspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 27. Auguſt. Mit bemerkenswerter Schärfe tritt der„Berliner Börſeneburier“, der bisher der Demokratiſchen Par⸗ tei naheſtand und von dem man nach ſeiner ganzen Vergangenheit annehmen durfte, daß er ſich der Staatspartei zuwenden würde, der Entwicklung entgegen, die innerhalb dieſer Partei einer A n⸗ näherung an die Sozialdemokratie zu⸗ treibt. Bereits Höpker⸗Aſchoff hat, wie erin⸗ nerlich, in einem Artikel der„Kölniſchen Zeitung“ und auch ſeither bei verſchiedenen Gelegenheiten ge⸗ fordert, daß man es mit der Sozialdemokratie nicht verſchütten dürfe, ſondern die Tür nach links offen laſſen müſſe. In demſelben Sinn hat ſich neuerdings Miniſter a. D. Koch⸗Weſer auf einer Wahlver⸗ ſammlung in Augsburg geäußert und den Zeitpunkt angedeutet, da man einmal wieder„Schulter an Schulter“ mit den Sozialdemokraten ſtehen werde. Dieſer Auffaſſung wird vom„Börſencourier“ auf das entſchiedenſte widerſprochen. Das Blatt iſt der Meinung, daß es für die Staatspartei viel mehr darauf ankomme, eine ſcharfe A b⸗ grenzung gegen die Sozialdemokratie zu ziehen. Die Erweiterung der Staatspartei nach rechts, die ihr allein Lebensfähigkeit geben könne, ſei bisher nicht gelungen, und alles käme darauf an, daß die baldige Erreichung dieſes notwendigen Zie⸗ les nach den Wahlen ſchon jetzt vorbereitet werde. Staats⸗ und Deutſche Volkspartei, die auf ein künftiges enges Zuſammenwirken angewie⸗ ſen ſeien, müßten bei den Wahlen möglich ſt viele Stimmen erlangen, damit die bürgerliche Mitte mit allen Kräften geſtärkt werde. Das Zen⸗ trum habe, ſo wird mit Recht hinzugefügt, trotz ſei⸗ nes Koalitionsverhältniſſes in Preußen viel inſtinkt⸗ ſicherer verſtanden, dieſe Aufgabe der bevorſtehenden Wahlen ſeiner Wählerſchaft klar zu machen. Die Darlegungen des„Börſencoburiers“ decken ſich vollkommen mit dem, was wir hier ſchon wieder⸗ holt ausgeführt haben und entſprechen, wie wir anzunehmen Grund haben, auch den An ſichten weiter Kreiſe der Staatspartei, nicht zuletzt denen ihres eigentlichen Führers, des Miniſters Diet⸗ rich. digt er nun„neuen Nationalismus“. Volſchaft vom Dritten Reich“ Von Dr. Wilhelm Ziegler Es hat nicht lange gedauert, nach dem Zuſammen⸗ bruch des Deutſchen Kaiſerreichs— des zweiten Reichs— bis die Botſchaft von dem„Dritten Reich“ verkündet wurde. Sein Prophet war der konſervative Kulturpolitilter Moeller van den Bru ck. Es gibt kaum ein Buch, wie ſein um das Jahr 1920 er⸗ ſchienenes Buch„Das dritte Reich“, das von ſo pa⸗ triotiſcher Leidenſchaft und Glauben an Deutſchland durchglüht iſt, das aber gleichzeitig ſo ſehr von uni⸗ verſaler Bildung und innerer Vornehmheit zeugt, wie dieſes Buch von Moeller van den Bruck. Und wer ſeinen früh verſtorbenen Verfaſſer perſönlich gekannt hat, der wird dieſen„Konſervativen“, auch wenn er politiſch anderen Sinnes iſt, als einen ſel⸗ ten ſympathiſchen und noblen Menſchen, als einen deutſchen Gentleman verehren. Aber ſchon bei Moeller van den Bruck zeigt ſich eine dogmatiſche Einſeitigkeit. Aber ſelbſt dieſe Befangenheiten wer⸗ den doch immer wieder durch ſeine glühende patrio⸗ tiſche Leidenſchaft und ſein tiefgebildetes Wiſſen um die mehr als taufendjährige Verflechtung Deutſch⸗ lands mit der europäiſchen Geſchichte wieder gut gemacht und aufgewogen. Sein Buch und ſeine Bot⸗ ſchaft ſind ein tiefes Bekenntnis. Heute aber wird in gewiſſen Kreiſen ſeine Bot⸗ ſchaft zum politiſchen Tagesartikel entwertet. Ja, faſt zum Erſatz, zum Surrogat für nicht vorhandene poli⸗ tiſche Anſchauungen und klare Vorſtellungen über das, was man poſitiv in der Außenpolitik will.„Denn eben wo Begriffe fehlen, da ſtellt ein Wort zu rech⸗ ten Zeit ſich ein.“ Es ſcheint, als ob in einer ge⸗ wiſſen Agitation das„Dritte Reich“ heute dies will⸗ kommene„Wort zur rechten Zeit“ ſei. „Was iſt das„Dritte Reich“? Das erſte Reich war das„heilige römiſche Reich deut⸗ ſcher Nation“. Es iſt daran geſcheitert, daß es zugleich partikulariſtiſch war— denn es beruhte auf dem Gedanken des Landesfürſtentums— und zu⸗ gleich einer Univerſalmonarchie. Denn wir dienten dem Kaiſer und teilten uns mit Rom um die Herr⸗ ſchaft über den Erdkreis. Es iſt 1806 zerbrochen. Auch das zweite Reich— das Bis marck⸗Reich— iſt zerbrochen. Es war auf„Thron und Altar“ gegrün⸗ det. Dieſe religiböſen Grundlagen verloren durch die Gewöhnung ihre Weihe und wurden zur konven⸗ tionellen Formel. Es war außerdem ein„unvoll⸗ kommenes Reich“, denn es war klein deutſch. Und nun ſtehen wir vor der großen Aufgabe, zum dritten Male den Reichsgedanken in der deutſchen Politik aufzunehmen und hoffentlich zu vollenden. Der einzige, der unter den Anhängern des„Dritten Reiches“ bis heute ſich genauer, greifbarer über dieſes künftige„Dritte Reich“ ausgeſprochen hat, iſt immer noch ſein erſter Verkünder Moeller van den Bruck. Im Schlußkapitel ſeines Buches, in dem er ſelbſt das„Dritte Reich“ in ſeinen Umriſſen zu ſkiz⸗ zieren verſucht, ſchreibt er, daß dieſes„Dritte Reich“ nur auf der Grundlage der Nation zu errichten ſei. Die innere Einheit der Nation und die äußere Zuſammenfaſſung alles deſſen, was ſich zur deutſchen Nation bekennt, das iſt etwa das, was ſein erſter Verkünder als die Keimzelle und den Rahmen des„Dritten Reiches“ vor ſich ſchaut. Dazu gehört aher ein völlig neues Nationalbewußt⸗ ſein, das der neuen Miſſion und Situation enk⸗ ſpricht. In der Schöpfung eines neuen deutſchen, beſſer großdeutſchen Nattonalbewußtſeins ſieht Moel⸗ ler van den Bruck darum die Vorausſetzung, den Humusboden für dieſes„Dritte Reich“. Dazu pre⸗ Predigt. aber nicht mehr. Darüber hinaus finden ſich auch bei ſeinem erſten Verkünder keine feſten Zeichenſtriche vom Bild des„Dritten Reiches“. Aber ſeitdem ſcheint der Geiſt der Entwicklung ſteckengeblie⸗ ben zu ſein. Denn gerade bei denen, die das „Dritte Reich“ mit beſonderer Vorliebe im Munde führen, iſt noch weniger eine klare Be⸗ ſchreibung zu finden, ohne daß ſie deswegen die tiefe hiſtoriſche Bildung und das untverſale Wiſſen des erſten Entdeckers mitbekommen haben. Nichts iſt menſchlich begreifkicher, als daß der durch den ver⸗ lorenen Weltkrieg, den Verſailler Vertrag und die 2. Seite/ Nummer 393 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Auguſt 1930 Aufzwingung der Reparationslaſten geſtaute natio⸗ nale Eutfaltungswille nach einem Zukunftsbild eines neuen großen deutſchen Reiches ſucht. Nur das Gegenteil wäre verwunderlich. So drängt alles Seh⸗ nen und Hoffen auch in dieſe myſtiſche Vorſtellung vom„Dritten Reich“ hinein. Aber gerade wem die Sache des„Dritten Reiches“ heilig iſt, in dem ſträubt ſich das innerſte Gefühl dagegen, daß dieſes hohe Ideal zur Pauke herabgewürdigt wird, auf dem der Paukenſchläger der Tagesagitation herum⸗ trommelt. Das, worauf es ankommt, iſt vielmehr, daß die Beſten der Nationen ſich immer mehr hinein⸗ verſenken, allmählich die feſten Züge im Antlitz des „Dritten Reiches“ geiſtig herausarbeiten und prak⸗ kiſch in der täglichen politſſchen Arbeit der Staats⸗ politik die Grundlagen und Vorausſetzungen für ſeine Ermöglichung ſchafften. Das„Reich“ iſt vielleicht der koſtbarſte Begriff, das höchſte idealſte Gut in unſerer deutſchen Ge⸗ ſchichte, nur ein Begriff, ein Wort. Aber ſo ſicher, wie das Deutſche Reich zweimal in ſeiner 1000 jäh⸗ rigen Geſchichte zuſammengebrochen iſt, ſo ſicher iſt gerade der Begriff„Reich“ das ewig bleibende, der ſeſte und hohe Turm, an dem ſich immer wieder das deutſche Sehnen und Schaffen aufrichten und empor⸗ ranken wird. Es iſt darum vielleicht gerade das hiſtoriſche Verdienſt von Wilhelm Kahl, der in den Beratungen des Verfaſſungsausſchuſſes der Wei⸗ marer Nationalverſammlung, bei denen es ſich um die Namensnennung für den neuen deutſchen Staat nach dem Zufammenbruch handelte, ſich mit Einſatz ſeiner ganzen Perſönlichkeit für die Beibehaltung des Namens„Reich“ einſetzte. Auch die deutſche Re⸗ publik hat ſich in der Verfaſſung dieſen ehrwürdigen deutſchen Begriff auf ihren Schild geſchrieben. Es iſt damals nicht viel Aufhebens darüber gemacht worden, und ſo wird es auch weiterhin ſein, daß die wirkliche Arbeit für das„Dritte Reich“ ſich nicht im Lichtkegel und im Lärm der öffentlichen Politik ab⸗ ſpielt, ſondern da, wo wirklich gearbeitet wird. Das „Dritte Reich“ wird großdeutſch ſein.„Es wird zu⸗ gleich auch ſein Auge auf Europa richten, vielleicht Richt auf das Europa von heute, ſondern auf das Europa von geſtern und auf das, was ſich auch aus ihm vielleicht noch einmal in ein Morgen hinüber retten wird.“ So Moeller van den Bruck, Deutſch⸗ land iſt nun einmal das Land der Mitte, mit ſeinen Stärken und Schwächen. So— univerſal und gut deutſch— hat er ſeinen„neuen Nationalismus“ auf⸗ gefaßt. Nicht politiſch engſtirnig und hiſtoriſch un⸗ beſchwert, wie z. B. im Programm der National- ſozialiſten einfach der„Zuſammenſchluß aller Deut⸗ ſchen“, die„Aufhebung der Friedensverträge“ ge⸗ fordert wird, ſondern im Bewußtſein der mehr als 1000 jährigen geiſtigen Verflechtung der deutſchen und der europäiſchen Geſchichte. Darum findet ſich auch gerade bei Moeller van den Bruck der real⸗ polttiſche Satz:„Wir haben jetzt endgültig erfahren, daß wir dieſer Aufgabe nach Oſten nur dienen können, wenn wir im Weſten den Rücken frei haben“. Es klingt wie eine Recht⸗ fertigung der Streſemannſchen Politik. Darum ſind gerade die wirklichen Anhänger des„Dritten Rei⸗ ches“ Feinde aller billigen Phraſen, denn ſte wiſſen, daß es etwas Heiliges um dieſes„Dritte Reich“ iſt. Jedes Volk verlangt nach ſeinem Mythus, dem Bewußtſein ſeiner Sendung. Aber gerade was es tief im Herzen trägt, das führt es nicht immer auf den Lippen. Und gerade für das Heiligſte arbeitet es lieber, als daß es redet. Verkehrsfliegerſchule ſeit dem Jahre 1926 als Flug⸗ ſchüler an, er befindet ſich zur Zeit im letzten Ab⸗ ſchnitt ſeiner Ausbildung. Funkmeiſter Fritz Albrecht, 1898 in Magdeburg geboren, gehört der Verkehrsfliegerſchule ſeit Nov. 1928 an, ihm liegt die Funkausbildung und Leitung des Funkdienſtes der fortgeſchrittenen Seeflug⸗ ſchüler ob. 5 Bordmonteur Hack⸗ Württemberger iſt gleich⸗ falls 1904 geboren. Seit Mai 1927 iſt er bei der ſchen Verkehrsfliegerſchule Seeflugbootwart. —— * 5 SHitzewelle in Frankreich Paris, 27. Auguſt. In Frankreich macht ſich ſeit geſtern eine Hitzewelle bemerkbar. Die Tempera⸗ turen waren geſtern auf 32 Grad im Schatten ge⸗ ſtiegen. g Die Länge unſerer Tage Von Heury Collis Das kurze, aber luſtige Leben.— Biologische Beob⸗ achtungen.— Der Menſch, eine Leydener Flaſche.— Von großen Männern und ihrem Leben. Es iſt eine ſprichwörtlich gewordene Weisheit, daß man die Idee eines kurzen Lebens mit einem luſtigen oder intenſiven verbindet. Wenn man alle dieſe und ähnlichen ſprichwörtlichen Weisheiten genauer unter die wiſſenſchaftliche Lupe nimmt, ſtellt es ſich nicht ſelten heraus, daß einige auf recht feſtem Boden ſtehen, während andere durch das Zeugnis der Wiſſenſchaft in ihrem Fundament erſchüttert werden. Man hat über das lange und kurze Leben, über das Leben überhaupt, das uns ja ſo wichtig erſcheint, heute ſchon genügend Daten geſammelt, die es uns ermöglichen, ein wenig Licht in dieſe Angelegenheit zu bringen. Stimmt die Theorie von dem kurz En, aber inhaltsreichen Leben, und dem langen, aber eintönigen Leben? Wie ſo oft, macht man auch hier gerne Experimente an Tieren, beobachtet das Leben dieſer und jener Gat⸗ tungen und zieht daraus biologtſche Schlüſſe auf den Menſchen. In der Tat hat es den Anſchein, als ob der Energieverbrauch eines Lebeweſens im um⸗ gekehrten Verhältnis zur Lebensdauer ſtehe. Man muß im allgemeinen allerdings recht vorſichtig ſein, wenn man insbeſondere von niedrigen Lebensformen auf höhere ſchließt, aber in dieſem Falle haben ſich zu viele Punkte der Uebereinſtimmung ergeben, als daß man ſie ohne weiteres abtun könnte. Die Vitali⸗ tät, die Lebenskraft kann man vielleicht am beſten mit einer Leydener Flaſche vergleichen, in der Elek⸗ trizität geſammelt iſt. Das Wachstum, das Auf⸗ nehmen von Weisheit in der Schule iſt vielleicht weniger ein Energieverbrauch, als vielmehr ein Sammeln von Energie. Es dürfte im allgemeinen als Tatſache bekannt und durch Beobachtungen erwieſen ſein, daß Tiere, Die„9 Hiller in Ludwigshafen Die geſtrige Verſammlung der Nationalſozialiſten in Ludwigshafen iſt, wie zu erwarten, ohne Störung verlaufen. Offenbar war die Leitung bemüht, nicht zu Unruhen aufzureizen. Auch ſah ſich der Mob ferngehalten durch eine mehrfache Prüfung der Ein⸗ trittskarten und durch deren hohen Preis von 2/ für den Sitzplatz und.20% für den Stehplatz. Die Poltzei hatte ausreichende Sicherheitsmaßnahmen getroffen; die ſtädtiſche und Schutzpolizei ſtand bereit, Verdächtige wurden auf Waffen unterſucht, Spazier⸗ ſtöcke mußten bei der Polizei in Verwahrung ge⸗ geben werden. An den Saalwänden ſah man rote Fahnen und Parteiloſungen wie„Tod dem Marxis⸗ mus!“,„Für den deutſchen Sozialismus!“,„Freiheit und Brot!“ Die Ankündigung, daß Adolf Hitler zum erſten Mal in der Pfalz ſprechen werde, hatte ſeine An⸗ hänger aus dem ganzen Gau und ſehr zahlreich auch aus Mannheim herbeigelockt. Die große Halle des Ebertparks war dicht gefüllt. Um 49 Uhr rückten die Sturmabteilungen mit ihren Fahnen unter mili⸗ täriſcher Marſchmuſik in den Saal und wurden von der Menge laut mit dem Faſziſtengruß empfangen. Der Beifall ſteigerte ſich zum Orkan, als Hitler ſelbſt erſchien. Er ſprach vom Podium herab, auf dem ſich die Hitlerjſugend in ihren Braunhemden poſtiert hatte. Die Rede war gemeſſen an dem ſon⸗ ſtigen Ton der Nationalſozialiſten in der Form ver⸗ hältnismäßig ruhig, abgeſehen von agitatoriſchen Kraftſtellen und dem heiſeren Kommandoton, mit dem dieſe hinausgerufen wurden. In der Hauptſache befaßte ſich Hitler mit einer Kritik der heutigen Zu⸗ ſtände, mit einer Polemik gegen alle andern, im be⸗ ſonderen die Staatspartei und die Marxiſten; der kürzere poſitive Teil der einſtündigen Rede erblickte das Heil im völkiſchen Zuſammenſchluß aller Schich⸗ ten. Wie aber im einzelnen die Zuſtände gebeſſert werden ſollen, erfuhr man nicht. Die Verſammlung dankte ſtürmiſch. t. Eine Patentlöſung Uneheliche Beſatzungskinder werden getötet! Der„Oſtdeutſche Beobachter“, das Haupt⸗ Hitlerblatt im Oſten, gibt Anweiſungen dafür, was im befreiten Rheinland nun am dringendſten ge⸗ ſchehen müßte: Alle Kinder, die bei der Vergewaltigung einer Deut⸗ ſchen gezeugt worden ſind, ſollen getötet werden. Kinder, deren Ausſehen und Merkmale auf einen Vater negeriſcher, brientaliſcher, vorderaſiatiſcher oder hami⸗ tiſcher Raſſe ſchließen laſſen, ſollen ebenfalls um⸗ gebracht werden, um zu verhindern, daß von neuem raſſeſchlechtes Blut und ſchlechte ſeeliſche Anlagen in den Volkskörper eindringen. Die Mütter der Baſtarde müßten unfruchtbar gemacht werden. Nur Kin⸗ der von Vätern nordiſcher Abſtammung, meiſtens wohl Angehörige engliſcher Beſatzungstruppeu, ſollen am Leben bleiben.“ Es iſt noch nicht endgültig beſchloſſen, was mit der Einwohnerſchaft Oſtpreußens und Weſtpreußens, die um großen Teil wendiſch⸗kaſſubiſcher, alſo ſlawiſcher Abſtammung iſt, geſchehen ſoll. Aber ohne einige Millionen Hinrichtungen wirds auch da kaum ab⸗ gehen. Wann findet übrigens der bethlehemitiſche Kindermord in der Pfalz ſtatt? Jorigeſetzte Beleidigungsprozeſſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 27. Auguſt. Gegen die beiden nationalſozialiſtiſchen Führer Goebbels und Straſſer finden dem„Vor⸗ wärts“ zufolge in den nächſten Tagen nicht weniger als zehn Beleidigungsprozeſſe ſtatt, die fämtlich von dem Berliner Polizeivizepräſidenten Weiß bei der Staatsanwaltſchaft anhängig gemacht wurden. die ſchnell heranreifen, zu einem kürzeren Leben neigen. Man hat daher Grund zu der Annahme, daß dieſes Geſetz, wenn es wirklich ein ſolches iſt, auch im Falle des Menſchen zur Anwendung gelangt. Beſtimmte Beobachtungen haben außerdem gezeigt, daß Menſchen, die im Alter von 40—45 Jahren ſter⸗ ben, einen ſehr großen Energieverbrauch aufzuweiſen hatten. In Berufen, die einen großen Energieaufwand bedingen, iſt die Sterblichkeit in dieſen Lebensjahren beſonders groß. Bei allen dieſen Betrachtungen kommen allerdings nur immer Grup⸗ pen von Individuen in Frage, auf welche die Schluß⸗ folgerungen anwendbar ſind. 5 Die menſchliche Natur verlangt ganz ohne Grund, daß ein intenſives Leben recht lange dauern ſoll, und es gibt wirklich keine anziehendere Idee, als die der ewigen Jugend bei Männern und Frauen, welche durch ihre perſönlichen Eigenſchaften das In⸗ tereſſe ihrer Mitmenſchen erweckt haben. Der rüſtige Greis mit einem tatenvollen Leben hinter ſich ruft immer Bewunderung hervor. Die Geſchichte gibt uns Beiſpiele ſolcher langlebiger Ein⸗ zelexäiſtenzen. Wir vergeſſen dabei, daß dieſe Beiſpiele Ausnahmen ſind, die die Regel beſtätigen. Sie ragen ſo ſehr über dem Durchſchnitt hervor, daß die anderen langlebigen Menſchen, deren Leben eine eintönige, tatenloſe Exiſtenz war, überſehen werden. Im übrigen laſſen Einzelbeiſpiele keine Rück⸗ ſchlüſſe auf die größere Gruppe der Menſchen zu. Eine Menſchengruppe iſt nicht eine bloße Summe von Individuen, ſondern das Ganze iſt faſt immer verſchieden von ſeinen eigenen Teilen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß Inſekten, die im Schutz einer Ge⸗ meinſchaft leben, wo es Arbeitsteilung gibt und wo daher der Energieverbrauch verringert iſt, länger leben als Einzelindividuen, die von der Maſſe ge⸗ trennt ſind. Iſt es nicht auch beim Menſchen ähnlich? Den Individuen iſt heute ein größerer Schutz zugeſichert, es findet eine beſſere, ökonomiſche Ar⸗ beitseinteilung ſtatt als früher. Welches iſt das Re⸗ ſultat? Wir erſehen aus ſämtlichen Statiſtiken, daß das durchſchnittliche Lebensalter in den zipiliſierten Ländern ein bedeutend größeres geworden iſt. leller ret his und links Der nationalſozialiſtiſche„Schleſiſche Beob⸗ achter“ hatte behauptet, Miniſter Schiele habe bis jetzt die unerhörte Uebervorteilung des notleidenden Bauernſtandes durch die hohen Düngerpreiſe ge⸗ duldet und dazu gemeinſam mit den Landwirtſchafts⸗ führern Fehr und Hermes mehrere Millionen Mark vom Kaliſyndikat erhalten. Dieſe Be⸗ hauptung iſt erneut aufgeſtellt worden, obwohl der Reichs⸗Landbund ſie mehrere Male in aller Oeffent⸗ lichkeit dementiert hatte. Reichsernährungsminiſter Schiele hat daher gegen den Schriftleiter des„Schle⸗ ſiſchen Beobachters“ Strafantrag geſtellt. Es muß lebhaft begrüßt werden, daß jetzt, nachdem der Anruf des politiſchen Wahrheits⸗ und Anſtands⸗ gefühls nicht gefruchtet hat, das Gericht gegen die politiſchen Brunnenvergifter angerufen wird. Der rote Terror in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Auguſt. Der kommuniſtiſche Terror nimmt in der Reichs⸗ hauptſtadt immer unerträglichere Formen an. Das Bezirksamt Kreuzberg hat ſich genötigt ge⸗ ſehen, zwei zur Aufnahme von Arbeitsloſen ein⸗ gerichtete Tagesheime auf unbeſtimmte Zeit zu ſchließen. In den Tagesheimen, die den Zweck haben, der erwerbsloſen Jugend Gelegenheit zur geiſtigen Fortbildung und zu handwerklicher Betäti⸗ gung zu geben, kommt es faſt täglich zu ſchweren Ausſchreitungen. Angehörige des ehemaligen Roten Frontkämpferbundes drangen geſtern in Trupps ein, beſchädigten und beſudelten das Inven⸗ tar, verteilten kommuniſtiſche Flugblätter und hielten aufreizende Wahlreden. Alle Verſuche, die Ordnung aufrecht zu erhalten, waren vergeblich. Aehnliche Ausſchreitungen ſind auch in Tagesheimen anderer Bezirksämter vorgekommen, ſodaß mit der Möglichkeit weiterer Schließungen gerechnet werden muß. Man verſteht nur nicht, daß die Polizei nicht in der Lage iſt, dieſen Terror wirkſam zu bekämpfen. Geſtern iſt es wieder zu ſchweren Ausſchreitungen der Kommuniſten gegen arbeitswillige Bau⸗ arbeiter in Charlottenburg gekommen. Mehrere Faſſadenarbeiter, die dort auf einem Bau beſchäftigt waren, wurden von kommuniſtiſchen Arbeitsloſen unter Drohungen aufgefordert, die Arbeit niederzu⸗ legen. Als man verſuchte, die Kommuniſten vom Bau zu weiſen, gingen ſie zu Tätlichkeiten über. Es kam zu einer ſchweren Schlägerei, die erſt durch das Eingreifen des Ueberfallkommandos beendet werden konnte. Sieben Kommuniſten wurden verhaftet. Zwiſchenfälle in einer Moldenhauer⸗Verſammlung Telegraphiſche Meldung — Roſtock, 27. Auguſt. Geſtern abend ſprach hier der volksparteiliche Spitzenkandidat für Mecklenburg⸗Lübeck, Reichs⸗ finanzminiſter a. D. Prof. Dr. Moldenhauer, zu einer ſtürmiſch verlaufenen Wählerverſammlung der Deutſchen Volkspartei über das Thema„Freiheit oder Diktatur“. Gleich bei Beginn ſeiner Ausfüh⸗ rungen wurde der Redner von politiſchen Gegnern von ſtürmiſchen Schmährufen und Pfeifen empfangen. Während er ſich anfänglich durchſetzen konnte, ſah ſich Prof. Moldenhauer durch den anhal⸗ tenden ſtarken Lärm ſchließlich veranlaßt, ſeine Rede vorzeitig abzubrechen. Nachdem ein National⸗ ſozialiſt und zwei Kommuniſten zur Dis⸗ kuſſton geſprochen hatten, wollte Dr. Moldenhauer die Schlußrede halten, woran ihn ſeine politiſchen Gegner abermals durch Abſingen politiſcher Lieder hinderten. Die Verſammlung mußte aufgelöſt werden. Prof. Dr. Moldenhauer verließ unter dem Schutze der Polizei das Verſammlungslokal. Zu Tätlichkei⸗ ten iſt es nicht gekommen. Ein Schlag für Danzis Drahtbericht unſeres Berliner Büroz 5 Berlin, 27. Auguſt. Der Spruch des Haager Gerichtshofes, durch den der freien Stadt Danzig das Recht abge⸗ ſprochen wird, Mitglied des Internationalen Arbeitsamtes zu werden, hat in Berliner politiſchen Kreiſen peinliches Befremden hervorge⸗ rufen. Dieſe Entſcheidung ſtellt den eigenſtaat⸗ lichen Charakter der freien Stadt Danzig in Frage. Allerdings hat ſich das Haager Gericht bei ſeinem Urteil offenbar mehr von formal⸗juriſtiſchen Gründen leiten laſſen. Das aber ändert nichts an der Tatſache, daß damit die Poſttion Danzigs gegen⸗ über Polen erneut geſchwächt wird. Die verhängnisvolle Entwicklung, die gerade in der letzten Zeit die Dinge in Danzig genommen haben, macht es der Reichsregierung zur Pflicht, ſich des Danziger Problems mit aller Energie anzunehmen. Die„Germania“ erhebt die Forderung, daß auf Grund dieſes neueſten Haager Schiedsſpruchs die Danziger Frage vor dem Völkerbund aufge⸗ rollt werde. Mit Recht weiſt das Blatt darauf hin, die Danziger Regierung habe ſtets daran feſtge⸗ halten, daß es ſich bei der Uebertragung der außen⸗ politiſchen Geſchäfte Danzigs an Polen um eine durch die Finanzſchwäche der Stadt bedingte Zweck⸗ mäßigkeitsein richtung handle, nicht aber um die Verneinung eines Grundſatzes, ohne deſſen Vor⸗ handenſein die ſogenannte Danziger Unabhängigkeit nicht mehr exiſtieren würde. Dieſem Standpunkt iſt der Haager Gerichtshof zweifellos nicht gerecht ge⸗ worden. i Die bayeriſche Regierungskriſis Sozialdemokratie zur Regierungsbildung Die ſozialdemokratiſche Fraktion des bayeriſchen Landtages hat in ihrer geſtrigen Sitzung beſchloſſen, den ihr vom Landtagspräſidenten erteilten Auftrag zur Regierungsbildung anzunehmen und weiter zu verfolgen. In einem Schreiben an den Landtags⸗ präſidenten wird ſie ihre Stellungnahme zur Regie⸗ rungsbildung eingehend darlegen. Schweres Flugzeugunglück Bombenflugzeug abgeſtürzt— Sechs Tote Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 27. Auguſt. Während eines Nachtmanövers ereignete ſich am Dienstag abend ein ſchweres Flugzeug unglück, dem zwei Offiziere und vier Unteroffiziere des 22. Fliegerregiments zum Opfer fielen. Ein Bombenflugzeug ſtſtrzte mitten über dem Dorf Chavannes, drei Kilometer von Chartre enternt, ab. Die Urſache der Kataſtrophe ſoll nach Anſicht von Sachverſtändigen in einem bis⸗ her nicht geklärten Geſchwindigkeitsverluſt liegen. Drei glücklicherweiſe nicht bewohnte Häuſer wur⸗ den von dem abſtürzenden Flugzeug ſchwer be⸗ ſchädigt. Eine halbe Stunde vor Mitternacht gelang es, die furchtbar verſtümmelten Leichen von kuf dag bet unglückten ſechs Juſaſſen aus den Trümmern des Apparates zu ziehen. Die Nachforſchungen nach der 6. Leiche dauern noch an. Schiedsſpruch in der Gruppe Nordweſt — Dortmund, 27. Auguſt. Im Arbeitszeitſtreit in der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie der nordweſtlichen Gruppe wurde unter dem Vorſitz des Schlichters von Weſtfalen, Regierungsrat Dr. Brahm, ein Schieds⸗ ſpruch gefällt, in dem etwa für 2000 bis 3000 Arbeiter die Arbeitszeit zum Teil von 57, 54 und 52 Stunden auf 48 Stunden herabgeſetzt wurde. Der Vertrag läuft auf ein Jahr. einem Lohnausgleich bereit erklärt. Die Erklä⸗ rungsfriſt zum Schiedsſpruch läuft am 1. September ds. Is. ab. 70 Opfer in Lübeck — Lübeck, 27. Auguſt. Durch zwei neue Todes⸗ fälle hat ſich die Zahl der Todesopfer der mit dem Calmette⸗Schutzpräparat gefütterten Lübecker Säug⸗ linge auf 70 erhöht. Kranken ſind noch 50 Kinder. Der weibliche Soldat des Königs Von R. Bulwer Alexis de Bennes, der Beſitzer eines kleinen Gutes in der Normandie, war 63 Jahre alt, als die ſchrecklichen Jahre der großen franzöſiſchen Revo⸗ lution begannen. Mit ihm zuſammen wohnte ſein Sohn Timoleon, 40 Jahre alt, mit Ehefrau und zwei Kindern. Madame de Bennes war nur ein Jahr jünger als ihr Gatte, von hoher Statur, kräftig und auffallend männlich in ihrem Auftreten. Die Nachrichten aus Paris kamen überſtürzt und erſchreckend nach dem kleinen Gut— der Boden von Paris ſchien wie bei einem Erdbeben zu zittern. Im Winter 1792 kamen eines Morgen weder Herr Timoleon, noch ſeine Gattin zum Morgenfrüh⸗ Als Mann verkleidet ſtück aus dem Schlafzimmer heraus. Als man das Zimmer betrat, war es leer, die beiden Ehegatten waren verſchwunden. Herr de Bennes flüchtete aus ſeinem väterlichen Haus nach Koblenz, um in die royaliſtiſche Armee der königlichen Prinzen, der Brüder des bedrängten Königs Ludwig XVI. einzutreten. Der königstreue Adel der Normandie hoffte, daß dieſe Armee den Jakobinern ſchnell den Garaus machen und den königlichen Thron in neuem ſtolzen Glanze wieder⸗ herſtellen würde. Frau de Bennes wollte von ihrem Ge⸗ mahle nicht ſcheiden. Als Mann verkleidet, teilte ſie mit ihm die Strapazen der langen und ge⸗ fährlichen Reiſe. Zu Fuß und auf Bauernkarren, faſt ohne Geld, mit falſchen Päſſen, die auf den Na⸗ men der Brüder de Goſſay lauteten, wanderten die Eheleute mühſam der Rheingrenze zu. Koblenz war zu jenen Tagen zu einer Art klei⸗ nem Verſailles geworden. Die Befreiungsarmee der königstreuen Emigranten wurde formiert. Alles wartete ungeduldig auf den Triumphzug nach Paris., Die beiden„Brüder de Goſſay“ wurden einem Musketier⸗Regiment in Bingen zugeteilt. In den erſten Auguſttagen ſetzte ſich die Armee der Prinzen in Bewegung. Bei Diedenhofen überſtand Frau de Bennes glücklich als einfacher Soldat in Reih und Glied ihre Feuertaufe. Statt eines Triumphzuges war aber der Armee ein Rück⸗ zug beſchieden. Auf ſchmutzigen verwahrloſten Landſtraßen, unter ununterbrochenem herbſtlichen Regen zog ſich die Emigranten⸗Armee aus Frankreich zurück. Es war eigentlich keine Armee mehr— es waren Tauſende hungriger Flüchtlinge. Mit den Splittern der flüchtenden Armee kamen die Brüder Goſſay in Holland an. Bei einem hollän⸗ diſchen Bauer haben ſie Unterkunft und Arbeit ge⸗ funden. Kurz darauf wurden aus den Ueberreſten der Koblenzer Armee neue Legionen gebildet. Brüder de Goſſay wurden dem Jäger⸗Detachement Die Arbeitgeber haben ſich zu Dien . 4 Mittwoch, 27. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite 7 Nummer 3938 — Wahlkartei einſehen! Das ſtädtiſche Wahlamt weiſt nochmals darauf hin, daß die Wahlkartei nur noch bis Sonn⸗ tag, 3 1. Auguſt eingeſehen werden kann. Wer keine Benachrichtigungskarte erhalten hat, muß des⸗ halb ſofort bei den zuſtändigen Offenlageſtellen(für die Innenſtadt beim ſtädt. Wahlamt in 2, 1, für die Vororte bei den Gemeindeſekretariaten) die Wahlkartei berichtigen laſſen. Hiebei ſind die erfor⸗ derlichen Ausweispapiere, z. B. Familienbuch, Staatsangehörigkeitsausweis, Reiſepaß, Perſonal⸗ ausweis, Abriß des Meldezettels, vorzulegen. Nach dem 31. Auguſt darf aufgrund der geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen niemand mehr in die Wahlkartei auf⸗ genommen werden. Und wer in der Wahlkartei nicht enthalten iſt, kann am 14. September nicht wählen. Wer keine Benachrichtigungskarte in Händen hat, beantrage alſo ſogleich die Berichtigung der Wahl⸗ kartei. Verſpätete Hundstage 29 Grad im Schatten! Jetzt, da die Hundstagszeit uns Valet ſagte, kommt die ſchon lange erwartete— Ueberraſchung: Der Himmel iſt reingeputzt, ein wolkenloſes, blaues Firmament wölbt ſich über uns u. aus ihm ſendet das ſo lange vermißte Tagesgeſtirn ſeine heißen Strahlen hernieder. Jetzt, da man in den Sommerfriſchen nach enttäuſchten Regenwochen allmählich zum Aufbruch rüſtet— jetzt beginnt der— Sommer. Der Luft⸗ druck iſt ſeit ein paar Tagen anhaltend in die Höhe geſtiegen und ſcheint ſich auf einem Stande behaupten zu wollen, der verbürgt, daß die inzwiſchen ſich her⸗ ausgebildete„Hochdruckwetterlage“ Stabilität in ſich birgt. Eine leichte Briſe geht über das Land und führt trockene, tropiſch erwärmte Luftmaſſen heran. Im Rheintal und in der Niederung der Haardt hat gleich⸗ zeitig kräftiger Temperaturauftrieb eingeſetzt. Am Dienstag Nachmittag überſtieg das Thermometer in ſchnellen Sprüngen den 2er Grad und näherte ſich zuſehends dem„tropiſchen Temperaturwert“ von 30 Grad, ohne ihn allerdings ganz zu erreichen. Wenn man bedenkt, das uns der letztjährige Septem⸗ ber noch eine ganze Reihe hochſommerlicher Tage 4 mit Temperaturmaxima von nahezu 34 Grad be⸗ ſcherte, ſo dürfen wir heute, angeſichts des völligen dan. und erfreulichen Wetterumſchwungs, die Hoffnung nicht aufgeben, daß uns ein entſprechend trockener, heißer und ſonniger Nachſommer beſchieden wird. In vielfacher Hinſicht wäre dies zu begrüßen: die ſommerliche Nachſaiſon könnte dadurch manches aus⸗ gleichen, was die eigentliche Vakanzzeit verdorben hat, die Strandbäder hätten noch einmal nachträglich einen rechten Hochbetrieb zu gewärtigen und die Win⸗ zer würden frohlocken, wenn die Spätſommer⸗ und Herbſtſonne den Wein in den Rebhalden tüchtig aus⸗ kochen würde! Vom Schwarzwald meldet man übrigens gleichfalls eine totale Wetterveränderung: Helles, klares Sonnenwetter bei raſch ſteigenden Tempera⸗ turen und Oſtwind, der längeres Schönwetter in Ausſicht ſtellt. Die Berghochlagen, wie Feldberg und Belchen, melden erſtmals bis zu 18 Grad Wärme, außergewöhnlich ſichtige Luft und Alpenausſicht bis auf über 200 Kilometer Entfernung hin. en. * Die heutige Frühtemperatur wies mit 16,3 Grad Celſius eine weitere Steigerung auf, da geſtern früh 13,6 Grad Celſius abgeleſen wurden. In der ver⸗ gangenen Nacht betrug das Minimum 14,5 Grad Celſtus gegen 11,9 Grad C. in der Nacht zum Diens⸗ tag. Die Höchſttemperatur erreichte geſtern 20 Grad Celſius und war damit 4,5 Grad Celſius höher als am Montag. * * Die Océ. erhöht die Fahrpreiſe. Am 1. Sep⸗ tember erhöht die OEG. ihre Fahrpreiſe und zwar auf der elektriſchen Straßenbahn Mann⸗ heim. Weinheim um 10 Pfg. und auf den an⸗ dern Nebenbahnſtrecken um 5 Pfg. Die Preiſe der Sonntagsfahrkarten wird um 10 Pfg. und die der Arbeiterwochenkarten um 20 Pfg. erhöht. des Grafen von Damas zugeteilt. Die Muſterung war zweifelsohne ſehr oberflächlich; denn beidt „Brüder“ bekamen hellblaue Jäger⸗Uniformen, Hüte mit ſchwarzen, engliſchen Kokarden auf weißem Hin⸗ tergrund, ſchwere Gewehre und Munition. Das wahre Geſchlecht des jüngeren Bruders de Goſſay wurde von niemandem entdeckt. In dieſer Aus⸗ rüſtung begann die tapfere Gutsbeſitzersfrau von Bofs⸗Mancelet ihren zweiten Feldzug. Das Jägerregiment kämpfte verzweifelt mit den überlegenen Kräften der Armee des Generals Jour⸗ Die Brüder Goſſay kämpften nebeneinander. Der ältere— der Mann— wurde verwundet. Der jüngere die Frau trug ihn zur Sanitäts⸗ baracke, ließ ihn dort liegen und kam zurück an die Front. Die königstreue Armee wurde abermals geſchla⸗ gen. Der Rückzug war ſehr ſchwer. Die Reſte der geſchlagenen Armee flüchteten nach Brüſſel, von dem republikaniſchen General Pichegru von rückwärts bedroht. 600 königstreue Jäger mußten den Attacken der 12000 Musketiere der Pichegru⸗Armee ſtand⸗ halten. Die Brüder Goſſay kämpften hier zum letzten Mal zuſammen. Der Mann fiel. Die Frau verbrauchte alle ihre Patronen, verteidigte ſich ver⸗ zweifelt mit dem Seitengewehr. Als die Schlacht aufhörte, ſchob ſie die Leiche ihres Mannes in einen Graben an der Landſtraße und verſchüttete dieſe Grabſtätte mit Hilfe ihres Bajonetts. Die rückflutenden Wellen der Emigranten⸗Armee erreichten Hamburg. Dort blieb auch Frau de Ben⸗ nes einige Zeit. Sie hatte aber keine Ruhe; außergewöhnlich war der Kampfesmut und Tatendrang dieſer merkwürdigen Fra u. Einige Monate ſpäter, im Juli 1795, beſtieg ſie zuſammen mit anderen kriegsluſtigen Emigran⸗ ten ein engliſches Kriegsſchiff, um auf der Halbinſel Zuiberon an der weſtlichen franzöſiſchen Küſte zu landen. Die Landungsexpedition war miß⸗ lungen, Frau de Goſſay— immer in Jägeruniform — wurde zuſammen mit vielen anderen gefangen genommen und ins Gefängnis geworfen. Der neue Spielplatz der Schwetzingerſtadt Er wurde geſtern nachmittag der Oeffentlichkeit übergeben In ſeiner Schrift„Eine Lebensfrage für Jung⸗ mannheim“ ſchrieb Dr. Sickinger folgendes über Tummel⸗ und Spielplätze:„Für die Kleinen und Kleinſten, die noch nicht ſchulpflichtige Jugend, ſind zahlreiche Spielplätze vonnöten, Oaſen vergleichbar, auf die ſich das kleine Volk aus dem ohrenbetäuben⸗ den, Leben und Geſundheit gefährdenden Straßen⸗ verkehr zu retten vermag. Aufgabe der Stadt iſt es, wenn ſich Gelegenheit bietet, da und dort in das Häu⸗ ſermeer Breſche zu legen durch Ankauf und Abbruch eines alten Hauſes oder durch Erwerbung eines gün⸗ ſtig gelegenen Geländeſtreifens.“ erweiterung, Oberbaurat Roemer und Dipl.⸗Ing. Kolpenitzky, gefertigt, Ausgeführt wurde ſie durch die Neubauabteilung des Hochbauamtes(Ober⸗ baurat Kneucker) und durch die Gartenverwaltung (Gartendirektͤr Kirchberg). Die örtliche Baulei⸗ tung lag in Händen des Oberbauinſpektors Deck. Alle Arbeiten wurden von Mannheimer Unterneh⸗ mern ausgeführt. Es iſt beabſichtigt, die Anlage im nächſten Jahre noch durch einige Spielgeräte zu er⸗ gänzen und zu vervollſtändigen. Geſtern nachmittag wurde der Spielplatz mit einer Einweihungsfeier kleinen eröffnet. 200 Was der große Kinder⸗ und Jugendfreund da⸗ mals forderte, iſt beim Kinderſpielplatz in der Schwetzingerſtadt wörtlich in Erfüllung gegangen. An der Ecke Wallſtadt⸗ und Amerikaner⸗ ſtraße ſtanden verſchiedene Bauten des ehemals Flinkſchen Anweſens. Dieſe wurden abgebrochen und ihre Plätze mit den vorhandenen Höfen zu dem prachtvollen Spielgelände vereinigt, das geſtern der Oeffentlichkeit übergeben wurde. Am 24. Oktober 1929 beſchloß der Stadtrat die Herſtellung einer Spielplatzanlage in der Schwetzin⸗ gerſtadt. Am 4. November 1929 bewilligte er die Mittel dafür, insgeſamt 57 000 Mark, und am 15. No⸗ vember 1929 gab der Bürgerausſchuß ſeine Zuſtim⸗ mung zu dem vom Mannheimer Hochbauamt aus⸗ gearbeiteten Plan. Der prachtvolle Platz weiſt alle Einrichtungen auf, die man an einen modernen Spielplatz ſtellen darf. Ein Großteil gewährt Raum für Bewegung. Bäume, noch im Anfang der Entwicklung, werden bald reichlich Schatten ſpenden, Sandgruben mit Sitzrändern laden die Kleinen ein, zu bauen, zu graben und zu formen, ein Becken, an dem fünf Spritzdrüſen angebracht ſind, lockt zum Planſchen. Eine kleine Halle gewährt Schutz bei plötzlich ein⸗ tretendem Regen, auch Austritts⸗- und Waſch⸗ gelegenheiten ſind vorhanden. Hier inmitten der Schwetzingerſtadt, die mit ihren 27000 Einwohnern bisher keinen Freiplatz hatte, ſollen die Kleinen und Kleinſten ſich tummeln. Da ſollen die Glieder ſich recken und ſtrecken, hier ſollen ſich die Lungen weiten und kräftigen und hier ſoll das Fundament zu einer geſunden Jugend gelegt werden. Der Entwurf der Anlage wurde unter der Ober⸗ leitung des Vorſtandes des Hochbauamtes, Ober⸗ baudirektor Zizler, durch die Abteilung Stadt⸗ Kinder, maleriſch gruppiert und von der Fürſorge ausgewählt, nahmen Aufſtellung und marſchierten ſingend und ſpielend um den Platz. Stadtſchulrat Beck begrüßte im Namen des Oberbürgermeiſters groß und klein und wies auf die Bedeutung dieſes Er⸗ eigniſſes für die Schwetzingerſtadt hin. Dieſer Platz ſolle nicht nur den Kindern als Spielplatz dienen, führte er aus, ſondern auch den Er wachſenen als Erholungsſtätte. Mögen die Kinder den Platz tüchtig ausnützen, mögen ſie immer, wenn die Mutter keine Zeit habe, hierher kommen, wo Sonne, Luft und Waſſer die Kleinen ſtärke und wo ſie, ohne daß die Eltern Angſt vor Auto⸗ und anderen Ge⸗ fahren haben, geborgen ſeien. Ein prächtiger See⸗ löwe, den der Mannheimer Bildhauer Gelb ge⸗ formt hat, lade ein, in das Planſchbecken zu ſteigen. Er(Redner) ermahne groß und klein, die Anlage zu ſchonen, denn ſie diene alt und jung zur Erholung. An die Erwachſenen richte er die Bitte, nicht gleich ungeduldig zu werden, wenn es einmal laut hergehe, ſondern ſich am Spiel der Kinder zu freuen. Er danke dem Hochbauamt für die feine Ausgeſtaltung und beglückwünſche die Bewohner der Schwetzinger⸗ ſtadt zu der ſchönen Gabe der Stadt. In dieſem Sinne übergebe er im Namen des Oberbürger⸗ meiſters dieſen Platz der Oeffentlichkeit und ſtelle ihn vertrauensvoll unter den Schutz der Bevölke⸗ rung. Anſchließend wurden die Kinder mit Kakao und Gebäck bewirtet. War das eine Freude bei den Kleinen! Kaum hatten ſie ihre Taſſe leergetrunken und ihre Rieſenbrezel vertilgt, tummelten ſie ſich vergnügt im Sande, auf den Bänken ſtiegen ins Planſchbecken, reckten und ſtreckten ſich, daß es nur eine Luſt war. Wahrhaftig, ein Geſundbrunnen, der der Schwetzingerſtadt zum Segen gereichen 1 Das Hochwaſſer ſchwindet Lange genug haben die Flüſſe reichlich das Regenwaſſer in ſich aufnehmen können. Das normale Bett wurde ihnen zu eng. Ueberall überfluteten ſie das Vorland. Auf die Dauer können ſie aber nicht die Geſchwollenen ſpielen. Zwar iſt, wie man es beim Neckar ſieht, der Waſſerſtand noch hoch, doch immerhin iſt das Maß des Erträglichen gewahrt. Hoffentlich hält das trockene Wetter an. Dann wird auch bei den Flußläufen bald der normale Zuſtand wieder erreicht ſein. Ein Rückfluten iſt bereits feſt⸗ zuſtellen. V K * Nach Rußland berufen. Diplom⸗Ingenſeur Kolpenitzky vom ſtädtiſchen Hochbauamt iſt von Stadtrat May, Frankfurt a.., der zum erſten Let⸗ ter für Städtebau und Wohnungsweſen der Union der Sozialiſtiſchen Sowjetrepubliken ernannt worden iſt, als Mitarbeiter für die Aufgaben des Städtebaus und Hochbaus nach Moskau berufen worden. Herr Kolpenitzky hat in der Abteilung Stadterweiterung des Hochbauamts unter Stadtoberbaurat Roemer eine Tätigkeit entfaltet, die allgemeine Anerkennung fand. * Der Kurzarbeitskonflikt bei Bopp u. Reuther, Die Mannheimer Angeſtelltenverbände haben in der vorigen Woche den Schlichtungsausſchuß angerufen, um mit der Firma Bopp u. Reuther eine Betriebs⸗ vereinbarung über die Kurzarbeit herbeizuführen. Bei der erſten Verhandlung kam es zu k einem Spruch und auch geſtern wurde noch keine endgültige Entſcheidung gefällt. Der Schlichtungsausſchuß ver⸗ tritt die Auffaſſung, daß über eine wichtige Beſtim⸗ mung des Mannheimer Generaltarifs ein Aus⸗ legungsſtreit beſteht. Die Klärung dieſer ſtrittigen Beſtimmung wird zunächſt in einem beſonderen Ver⸗ fahren erfolgen. * Filialgründung. Die hieſige Firma Gebrü⸗ der Jacobi,..b.., Zigarrenfabrik, hat in Eſchelbach eine Fabrikfiltale eröffnet, wodurch die Arbeitsloſen in Eſchelbach wieder Be⸗ ſchäftigung gefunden haben. * Auto geſtohlen. Vergangene Nacht wurde einem Kaufmann aus Mannheim, das vor einem Café am Ludwigsplatz in Ludwigshafen abgeſtellte Perſonenauto mit dem poltzeilichen Kenn⸗ zeichen IV B 67003 geſtoh len. Es handelt ſich um einen Zweiſitzerwagen, Marke Opel, mit grauem Anſtrich, ohne Ueberzug. * Staatsprüfung der Geometer. Die Vermeſſungs⸗ referendare Georg Wiggert aus Göſchweiler, Amt Neuſtadt, und Günther Schöner aus Karlsruhe haben die Staatsprüfung im Vermeſſungsweſen be⸗ ſtanden und ſind zu öffentlich beſtellten Geometern ernannt worden. * Das große Los gezogen. In der geſtrigen Vo r⸗ mittagsziehung der Preußiſch⸗Süd⸗ deutſchen Klaſſenlotterie wurden folgende Gewinne ausgeloſt: ein Gewinn zu 10 000 Mk. auf Nr. 26 841, ein Gewinn zu 5000 Mk. auf Nr. 244 384, ſechs Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 28 747, 139 000, 232 707, 235 150, 300 618 und 368 045. In der Nachmäittags ziehung: ein Gewinn zu 500 000 Mark auf Nr. 374 216, drei Gewinne zu je 10000 Mk. auf die Nru. 7146, 230 674 und 300 553, ein Gewinn zu 5000 Mk. auf Nr. 216 998, zwei Gewinne zu je 3000 Mk. auf Nr. 193 247 und 336 444.(Ohne Ge⸗ währ.) Veranſtaltungen Seetiere auf dem Meßplatz Ein Transport ſehr ſeltener Seetiere iſt vom morgigen Freitag ab hier zu ſehen: eine grönländiſche Syrene, See⸗ löwen, Seekuh, Alligotoren, außerdem eine weibliche Du⸗ jong halteore aus dem Indiſchen Ozean, 3 Meter lang, 600 Pfund ſchwer. Ihr Ausſehen iſt ſeltſam. Auffallend ſind die Floſſen, die fünf vollkommen ausgebildete Men⸗ ſchenfinger mit Gliedern und Fingernägeln, die durch Schwimmhäute verbunden ſind, haben. Der Kopf iſt etwas unförmig, der Rachen jedoch klein. Dieſes ſonderbare Tier wurde im Jahre 1888 während eines heftigen Orkans von den Eingeborenen an der Oſtküſte von Zanzibar gefan⸗ gen und noch lebend in Kairo, Port Said und in Kon⸗ ſtantinopel gezeigt. Während des Transportes nach Buka⸗ reſt ſtarb das Tier. Die Wiſſenſchaft hat ſich wiederholt für dieſen eigenartigen Meeresbewohner intereſſiert. Auch Brehm befaßte ſich mit den den Walen zugehörigen Tieren. Amtlich beglaubigte Atteſte garantieren die Echtheit des Tieres. Die übrigen Tiere, zu denen auch das„kleinſte Pferdchen“ gehört, ſind lebend.(Weiteres Anzeige.) Der„Kavalier“ de Goſſay wurde fünfmal vom Unterſuchungsrichter des Feldgerichtes vernommen. Sonderbarerweiſe wurde das Geſchlecht des Kava⸗ liers auch während dieſer Unterſuchungshaft nicht entdeckt, Kurz vor dem Gerichtsverfahren, welches ihm zweifellos das Todesurteil gebracht hätte, ge⸗ lang es dem„Kavalier“ de Goſſay, aus dem Gefäng⸗ nis zu fliehen. Im Herbſt 1795 kam Frau de Bennes— diesmal in Frauenkleidung in London an. Das Emigranten⸗Komitee half ihr mit Wäſche, Klei⸗ dungsſtücken und kleineren Geldſummen. Ihre Er⸗ Das Ehepaar als Wachtposten lebniſſe wurden in London bekannt, ein Verleger erklärte ſich bereit, ihre„Erinnerungen“ herauszu⸗ bringen. Kein einziges Exemplar dieſer Broſchüre iſt erhalten geblieben. Während dieſer ganzen Flucht⸗ und Kriegsjahre hatte Frau de Bennes keine Nachrichten von ihren Angehörigen aus Frankreich. Als im Jahre 1802 ihre Tochter Jeanette heiratete, verſuchte der jung Ehemann, ſeine Schwiegermutter von ſeinem Glück zu benachrichtigen. Dieſer Verſuch, Frau de Bennes ausfindig zu machen, mißlng wie viele früheren. Endlich, nach elf Jahren, erhielten die Kinder die erſte Nachricht von ihrer Mutter. Sie ſchrieb aus Hamburg, wohin ſie aus London überſtedelte. Sie gratulierte der Tochter zu ihrer Vermählung und entſchuldigte ſich wegen ihrer ſchlechten franzöſiſchen Schrift: im Exil hätte ſie die Mutterſprache ver⸗ lernt. Sie bekam von ihren Kindern Reiſegeld und kehrte im Jahre 1804 nach Hauſe zurück. Als Ludwig XVIII. den franzöſiſchen Thron be⸗ ſtieg, verlieh er„dem treuen tapferen Jäger“ das Verdienſtkreuz. Zum letzten Male legte Frau de Bennes ihre blaue Uniform und den Hut mit der ſchwarzen Kokarde im Auguſt 1830 an. Sie erfuhr, daß der König Karl von Frankreich geſtürzt und verbannt wurde und auf ſeiner Verbannuſgsfahrt ihr Gut berühren mußte. In voller Uniform ging die bereits 80jährige Frau ihrem Könige entgegen. Das alte Herz hielt dieſe Anſtrengung nicht aus. Auf halbem Wege brach Frau de Bennes zuſammen. Von der muſikaliſchen Zeilwende Vorführung einer elektro⸗akuſtiſchen Orgel Jörg Mager, ſeit dem Donaueſchinger Kam⸗ mermuſikfeſt und der Internationalen Muſikausſtel⸗ lung in Frankfurt als deutſcher Vorkämpfer für Aetherwellen⸗ und Vieltonmuſik bekannt, hat eine ele ktro⸗phyſikaliſche Orgel ge⸗ ſchaffen. Sie erzeugt die Töne in Radioröhren mit Kondenſator. So fallen koſtſpielige und weiträumige Pfeifenkäſten weg; ja es laſſen ſich ſogar die Pedal⸗ oktaven beliebig in die Höhe und Tiefe umſpulen; auch erklärt der Erfinder, daß die Schwierigkeit, eine einzelne Pfeife höher oder tiefer zu ſtimmen(was bisher bei Temperaturſchwankungen ſo oft nötig wurde), künftig behoben ſein werde. Die praktiſche Brauchbarkeit des Inſtruments be⸗ wies Jörg Mager und der Vorſitzende der zu ſeiner Unterſtützung verdienſtlich wirkenden„Studiengeſell⸗ ſchaft für elektro⸗akuſtiſche Muſik“, Dr. Schrenck, im Vorführraum des Prinz⸗Emil⸗Schlößchens zu Darmſtadt. Eigenartig, ätheriſch, iſt die Klang⸗ farbe bei ſchwacher Regiſtrierung; das Vollwerk wird in ſeiner Klangſtärke ſelbſt bei Volksfeſten im Freien wohl Verwendung finden können. Geſpielt wird das neue Inſtrument wie ein Harmonium. Zum Patent angemeldet iſt ein von Mager ſcherz⸗ haft ſo genannter„Bauchſchweller“: ſtatt mit den Knien wird der Schweller mit einem am Körper an⸗ liegenden Reifen gedrückt. Im übrigen ſieht der Spieltiſch wie der einer gewöhnlichen Orgel aus. Die elektriſchen Regiſter laſſen ſich auch in die bis⸗ herigen Inſtrumente zur Farbenbereicherung ein⸗ bauen. Jörg Mager denkt auch an die Verbindung ſeiner Orgel mit der von Laſzlo in ſeiner Farblicht⸗ muſik ſchon angebahnten Sichtbarmachung der Ton⸗ ſchwingungen, ſo daß alſo ein Muſikſtück gleichzeitig gehört und geſehen werden könnte Der hart ringenden deutſchen Muſikinſtrumenten⸗ induſtrie würde hier ein Exportartikel ge⸗ ſichert werden, falls es gelingt, Fabrikanten für den Ausbau zu gewinnen. Jedenfalls bedeutete die erſte Vorführung vor einer ſtaatlichen Korona von Mitgliedern der Studiengeſellſchaft und Preſſever⸗ treten für Mager, der in Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen als einſtiges Mitglied des Lehrergeſangver⸗ eins um ſeines beſcheidenen Weſens willen noch in freundlicher Erinnerung ſteht, einen ſchönen Erfolg. X. — Humor vom Tage Die Spröde Sie ſaßen in einem kleinen Kanu und er ſetzte ihr die Vorzüge des Bootes auseinander.„Es hat nur einen Nachteil,“ fuhr er fort,„wenn ich Sie küſſen wollte, dann würden wir beide ins Waſſer fallen.“—„Wie können Sie an ſo etwas bloß den⸗ ken!“ gab ſie entrüſtet zurück, und nach einer Weile ſetzte ſie nachdenklich hinzu:„Ich kann übrigens ſchwimmen.“ 4. Seite/ Nummer 393 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Auguſt 1930 Film ⸗Nundſchan Alhambra und Schauburg:„Nur am Rhein“ Obwohl kein Zweifel darüber herrſchen kann, daß Rhein und rheiniſches Mädel genügend auf der Leinwand ſtrapa⸗ ziert worden ſind, wird dieſer Film beſtimmt wieder ſein dankbares Publikum finden. Es iſt ein nettes, au ſpruchs⸗ loſes Volksſtück, gerade recht für dieſe ſommerlichen Tage. Die Liebesgeſchichte des Bürgermeiſters Töchterlein mit dem engliſchen Offizier der Beſatzungstruppen iſt eine durchaus ernſte Angelegenheit, die zunächſt mit einer Ver⸗ lobhung endet. Der böſe Mann, der in keinem Film feh⸗ len darf, iſt in dieſem Falle deutſcher Staatsbürger, der als Spitzel und Dolmetſcher Gelegenheit hat, ſeine Lands⸗ leute zu denunzieren. Der Denkzettel, der ihm von Stu⸗ denten verabreicht wird, hat für dieſe böſe Folgen, denn der Bruder der Braut muß ins Gefängnis. Der Offizier tut ſeine Pflicht, die Sache ſieht ſchlimm aus, aber die Truppen ziehen rechtzeitig ab, der Gefangene wird frei und der Engländer bleibt am Rhein bei ſeinem blonden Mädel. Für die Länge des Films iſt die Handlung etwas dürftig. Sehr nett ſind die luſtigen Szenen, beſonders in denen dem Spitzel eine unruhige Nacht bereitet wird. Man iſt bemüht geweſen, den Film frei von jeder Ten⸗ denz zu drehen, hat aber ſelbſtverſtändlich mit der Frende über den Abzug der fremden Truppen nicht zurückgehalten. Die anſtändige Haltung der engliſchen Beſatzungstruppen findet in dieſem Film eine gebührende Anerkennung. Die Dialoge ſind ſehr ſparſam, ſind kaum mehr als geſprochene Titel und das iſt gut, denn Bebeutſames wird in dieſem Film nicht geſprochen. Jg o Sym ſpielt ſehr ſompathiſch den radebrechenden Engländer. Daiſy d Ora bemüht ſich zwar, nett und liebenswürdig zu ſein, aber es fehlt ihr die natürliche Anmut und ihre wenigen Sprechſtellen klingen ſehr deklamiert. Tru us van Alten bringt ihre natürliche Drolligkeit mit und u⸗ lius Falkenſtein iſt eine gut geſehene und flott durchgeſpielte Type. Erfreulich, daß man ſich nicht mit bewährter Muſik be⸗ gnügt hat. Fred Raymond hat flüſſige Schlager komponiert, die ins Ohr gehen.— Beſonders erwühnens⸗ wert iſt die ausgezeichnete Photographie, direkt brillant die Außenaufnahmen vom Rhein. Palaſttheater:„Wien, du Stadt der Lieder“ Wieder bietet ſich Gelegenheit, dieſen Tonfilm, in dem Richard Oswald die Regie führt, zu ſehen und zu hören. Die bildhübſche Steffi(Charlotte Ander) und der ſtellenloſe Muſiker Pepi(Igo Sym) lieben ſich, doch ihre Eltern ſind nicht für die Heirat. Steffis Vater(Sigi Hofer) und der Fleiſchermeiſter Burgſtaller(Max Han⸗ ſen), der Steffi heiraten ſollte und wollte, ſpielen bei der Klaſſenlotterie zuſammen die gleiche Nummer. Laut Zie⸗ hungsliſte hatten beide den Hauptgewinn gewonnen. Man lebte in Saus und Braus, bis ſich herausſtellte, daß die Nummer in der Ziehungsliſte verdruckt war.(Hoffentlich paſſiert dies bei der gegenwärtigen großen Ziehung nicht noch manchem anderen.) Doch Pepi gewinnt ein ſchönes Stück Geld und nun ſteht der Heirat nichts mehr im Wege. Neben den Darſtellergrößen behauptet ſich der Pikkolo mit ebenbürtigem Geſchick. Die Tonwiedergabe iſt ſehr gut. Scala: Charlies Karriere Es iſt gar keine ſo große Karriere, die Chaplin durchmacht: Vom Kellner über den Filmarbeiter zum Feuerſpritzenkommandanten. Mit der wirklichen Laufbahn Chaplins hat dieſer Film alſo nichts zu tun. Köſtlich wie ſich dieſer Menſch durchs Leben ſchlägt, wie er alles anpackt, wie er Unheil anrichtet. Was er macht iſt verkehrt, es kann ja nicht anders ſein. Nur eines iſt nicht verkehrt: er rektet einer Dame das Leben und das bringt ihm eine Be⸗ lohnung ein, die es ihm geſtattet, weiteres Unheil anzu⸗ richten und ſeiner Paſſion zu fröhnen: Rollſchuh laufen. Eine amüſante Groteske, ein älterer Film, bei dem Chaplin nur auf Aeußerlichkeiten Wert legt, ohne die ſeeliſche Tragik hervortreten zu laſſen. Nachrichten aus Baden Erſtellung eines Kriegerdenkmals * Waldhilsbach(Amt Heidelberg), 27. Auguſt. In einer Verſammlung ſämtlicher Gemeindebürger und Bürgerinnen im Rathaus wurden die Pläne zu einem Kriegerdenkmal vorgelegt und vom Denk malsvorſitzenden, Bürgermeiſter Gaul, er⸗ örtert. Die von Gartenarchitekt Fritz Seidler⸗ Mannheim⸗Gartenſtadt angefertigten Pläne fanden Genehmigung. Der Planleger ging von dem Grund⸗ ſatz aus, den Verhältniſſen entſprechend ohne große Koſten eine zweckentſprechende und würdige Anlage zu ſchaffen. Auf einer am nordweſtlithen Orts⸗ ausgang ſich etwa 5 Meter erhebenden Raſenhöhe iſt ein etwa 3 Meter hoher Naturſtein(Odenwälder Findling) mit kurzer Inſchrift der gefallenen Bür⸗ ger gedenkend. Nach rechts und links gruppieren ſich je acht kleine Findlinge, die jeweils den Namen der 16 gefallenen Krieger tragen. Dieſe Einzel⸗ ſteine ſind wiederum von 16 Birken, 16 Rhodo⸗ dendron und von je vier Frühjahrserika bepflanzt, letztere ſollen die vier Kriegsjahre bezeichnen. Vor dem Hauptſtein iſt ein kleiner rechteckiger Gedächt⸗ nisplatz mit Sitzgelegenheit vorgeſehen. Das Ganze iſt mit einer 2 Meter hohen Zypreſſen⸗ Wand eingerahmt. So iſt zurzeit unter der Hand des Gartenarchitekten eine ruhige Anlage in ein⸗ facher Aufmachung im Entſtehen, die in beſcheidener Weiſe vom Frühjahr mit Alpenroſen beginnend bis zum Herbſt mit Roſenblumen endigend, micht nur ihren Flor zu Ehren der Krieger entfaltet, ſondern auch auf Geiſt und Gemüt des Beſchauers einwirkt. Kirchenrat Adolf Herrmann 7 * Karlsruhe, 26. Auguſt. Nach zehuwöchigem ſchweren Leiden verſtarb am Montag abend der Pfarrer der evang. Altſtadtpfarrei Adolf Herr⸗ mann. Geboren wurde Herrmann am g. März 1870 zu Adelsheim als Sohn des Gerbermeiſters Gott⸗ lieb Herrmaun. Er war Schüler des Wertheimer Gymmnaſiums. Nachdem er dort das Abiturienten⸗ examen beſtanden hatte, widmete er ſich dem theolo⸗ giſchen Studium an den Univerſitäten Heidelberg, Halle, Berlin, Greifswald. In den Dienſt der evang. Landeskirche wurde er im Frühjahr 1894 auf⸗ genommen. Zuerſt war er Vikar in Offenburg und Düßhren, dann von 1898 bis 1903 Paſtorationsgeiſt⸗ licher in Furtwangen, von 1903 bis 1921 Pfarrer in Wilferdingen, von 1919 an zugleich Dekan des Kirchenbezirks Durlach. Am 28. Oktober 1921 wählte ihn bie Karlsruher Kirchengemeinde zum Pfarrer der Altſtadtpfarrei. Im Herbſt 1928 verlieh ihm die Kirchenregierung den Titel eines Kirchenrats. In den letzten Jahren war er der Führer und Vor⸗ ſitzende der kirchlich⸗poſitiven Vereinigung. Als ſolcher trat er auch in den letzten Landesſynoden ſtark in den Vordergrund des kirchlichen Lebens. Kurz nach der letzten Landesſynode, die auf ſeine Schultern eine große Laſt gelegt hakte, erkrankte er an einem ſchweren Herzleiden. Die ganze evan⸗ geliſche Kirchengemeinde, beſonders aber der Altſtadt⸗ ſprengel tranert herzlich um ihren verdienten Seel⸗ ſorger, der mit ganzer Seele und in Treue ſeines heiligen Amtes allhier gewaltet hat. Der Ladenburger Landvolktag Amfangreiche Vorbereitungen zum Feſt Hunderte von fleißigen Händen regen ſich in][ und Gartenbau zeigt wohl die am Platze anſäſſige Ladenburg um die letzten Vorkehrungen für das Landwirtſchaftliche Winterſchule. lang und gut vorbereitete Feſt zu treffen und die vielgeſtaltigen Erzeugniſſe von Gewerbe und In⸗ duſtrie, Landpirtſchaft und Gartenbau zu zeigen. Die Straße am Kreis⸗Kindererziehungsheim und dahinter liegende Ackergelände werden zum Vergnügungspark umgewandelt, durch den man in die eigentliche Aus⸗ In der Turnhalle befindet ſich auch ein Er⸗ friſchungsraum, während der offene Wein⸗ und Bierausſchank in dem 2000 Perſonen faſſenden Bierzelt des Vergnügungsparks vor ſich geht, wo über die ganzen zehn Ausſtellungstage eine bayeriſche Stimmungskapelle konzertieren wird. Die mit der Ausſtellung verbundene ſtellung gelangt, die in der großen Turnhalle und in den nahezu 20 geräumigen Sälen der gegenüber⸗ liegenden Real⸗ und neuen Gewerbeſchule unter⸗ gebracht wird. Der zwiſchen Turnhalle und Schul⸗ gebäude liegende Schulhof iſt bereits in einen Schmuckplatz umgewandelt, deſſen bunte Blu⸗ menrabatten ein ſchönes Zeugnis von Ladenburgs Kunſtgartenbau ablegen. Hinter dieſen leuchtenden Raſen und Blumenbeeten befinden ſich auch ſchon einige Parzellen für den praktiſchen Anbau einzel⸗ ner Gartenprodukte, wie Bohnen, Erbſen uſw. Das durch einen Anbau um ſechs Säle erweiterte Realſchulgebäude, deſſen Erdgeſchoß und Keller⸗ räume künftig den Zwecken der Gewerbeſchule dienen werden und durch einen beſonderen Zugang von der jetzt in den oberen Geſchoſſen untergebrach⸗ ten Realſchule getrennt ſind, iſt zur Aufnahme des Hauptteiles der Ausſtellung beſtimmt. Im Keller und in den beiden erſten Stockwerken bauen zurzeit die gewerblichen und in⸗ duſtriellen Unternehmen von Ladenburg und Um⸗ gebung(im ganzen nahezu 80) ihre Erzeugniſſe auf, desgleichen auch in der in etwa 25 Kojen eingeteilten Turnhalle. In den oberen Stockwerken des Schul⸗ gebäudes iſt die Landwirtſchaft u. der Gartenbau ver⸗ treten, ja ſelbſt die Neckarfiſcherei hat ſich bereits mit einigen Aquarien eingefunden, die mit Neckarfiſchen aller Arten beſetzt ſind. Den Löwen⸗ anteil an Ausſtellungsobfekten in Landdwirtſchaft Die Anruhen in Schöffengericht Darmſtaoͤt Am geſtrigen Dienstag vormittag wurde im Prozeß wegen der Unruhen in den Opel⸗ werken vor dem Erweiterten Bezirksſchöffen⸗ gericht Darmſtadt in der Zeugen verneh⸗ mung fortgefahren. Zunächſt wurde der Zeuge Bernauer vernommen. Es entwickelte ſich eine lebhafte Ausſprache, die ſich über 2 Stunden hinauszog. Bernauer äußerte ſich über die Ent⸗ lohnung in den Opelwerken. Er wurde von dem Angeklagten Abg. Müller gefragt, ob er wiſſe, daß die General Motors weſentlich höhere Löhne zahle als die Opel. Bernauer erklärte, daß dort ein Haustarif nach amerikaniſchem Muſter beſtehe, der die Opelwerke nichts angehe. Abg. Müller fragte dann, ob es richtig ſei, daß bereits im vorigen Jahr ein Akkordabzug von 10—12 v. H. geplant geweſen ſei. Davon weiß der Zeuge nichts. Weiter fragte Müller, ob bereits im vorigen Jahr eine Betriebsverſammlung ſtattgefunden habe wegen die⸗ ſer Lohnfrage. Bernauer bejaht und verlieſt das Protokoll der Verſammlung. Es ſei bereits damals eine 5 Kampfleitung gewählt worden. Der Verteidiger ſtellt darauf feſt, daß das Vor⸗ gehen des Angeklagten Mauer beſtimmt nicht unruheerregend wirkte; das Gegenteil ſei der Fall. Der Zeuge Bernauer gibt zu, daß ein ſtetiger Wechſel der Belegſchaft geherrſcht habe; es ſei daher unmöglich, Leiſtungszulagen auszurechnen. Der Betriebsratsvorſitzende Reviol bekomme zehn Prozent mehr als der beſte Akkordarbeiter. Der Angeklagte Müller ſtellt darauf noch verſchiedene Fragen an Bernauer, die dieſer aber nicht beant⸗ wortet. Bernauer äußert zum Schluß ſehr erregt 30 jähriges Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr IL. Neulußheim, 26. Auguſt. Die Freiwillige Feuerwehr Neulußheim feierte in den Tagen vom 23. bis W. Auguſt das Jeſt ihres 30jährigen Be⸗ ſtehens. Die Feſtlichkeiten wurden am Samstag abend mit einem Jackelzug und einem Feſt⸗ bankett in dem Feſtzelt auf dem Feſtplatz einge⸗ leitet. Nach der Begrüßungsanſprache zeichnete der Feſtpräſident Bürgermeiſter Lörch acht Gründungs⸗ mitglieder anläßlich ihrer 30jährigen Korpszuge⸗ hörigkeit mit den von der Gemeinde geſtifteten Ehrenzeichen aus. Der Kommandant der Wehr Villhauer, der ſeit dem Beſtehen der Wehr die Führung in Händen hat, wurde durch den Verwal⸗ tungsrat der Freiwilligen Feuerwehr Reilingen ein Geſchenk überreicht. An der Veranſtaltung wirk⸗ ten die örtlichen Geſangs⸗ und Turnvereine und die Kapelle der Hockenheimer Wehr mit. Am Sonntag vormittag nahm Feuerwehrlöſchinſpektor Völker⸗ Schwetzingen eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr Neulußheim ab. Am Nachmittag bewegte ſich unter den Klängen vieler Feuerwehrkapellen der ſtattliche Feſtzug, an dem 9 auswärtige Wehren, darunter zwei vom 8. Kreis und eine Abordnung der Feuerwehr der Stadt Speyer teilnahmen. Abends war Brillantfſeuerwerk. Am Montag war eine in⸗ terne Vereinsfeier. * s. Zwingenberg a.., 25. Auguſt. Anſcheinend aus Schwermut ſtürzte ſich hier einer zur Kur ſich aufhaltende Frau aus Bammental in den Neckar. In bereits bewußtloſem Zuſtande konnte ſie noch den Fluten entriſſen werden. Wiederbelebungs⸗ verſuche hatten bald Erfolg. r. Rittersbach bei Mosbach, W. Auguſt. Die 10jährige Tochter des Landwirts Gallion kam der Dreſchmaſchine zu nahe. Dem Kinde wurden die Haare vom Kopfe geriſſen. Zum Glück konnte die Maſchine ſofort zum Stehen gebracht Lotterie hat inſofern noch eine ſehr beachtenswerte Bereiche⸗ rung erfahren, als die Ladenburger Bezirksſparkaſſe die bereits beſtehenden planmäßigen Gewinne um weitere hundert Gewinne in Geſtalt von 100 Spar⸗ kaſſenbüchern mit einer Stammeinlage von je fünf Mark vermehrt hat. Um dem in Ausſicht ſtehenden umfangreichen Ver⸗ kehr in jeder Weiſe Rechnung zu tragen, hat die Stadtverwaltung den Hof der alten Volksſchule zum Parken von Autos, Fuhrwerken und Fahrrädern über die Ausſtellungstage freigegeben. Als Hauptveranſtaltungen ſind zu nennen: das Feſtbankett am Freitag, 29. Auguſt, abends 8 Uhr im Bahnhofhotel, die Er⸗ öffnung der Ausſtellung am Samstag, 30. Auguſt, vormittags 11 Uhr in der ſtädt. Turnhalle und die Landvolkbundtagung mit hiſt o⸗ riſchem Feſtzug am Sonntag, 31. Auguſt, nachmittags 2 Uhr. Der Feſtzug ſoll die jahrtauſende alte Ent⸗ wicklung der Landwirtſchaft in Art und Gerätſchaften veranſchaulichen; neben vielen Fuß⸗ gruppen werden etwa 30 Wagen dieſen geſchicht⸗ lichen Ausſchnitt zur Darſtellung bringen. Das bevorſtehende Feſt wird wohl das größte Ereignis werden, das ſeit vielen Jahren in Laden⸗ burgs Mauern ſtattfand. Wenn das Wetter günſtig bleibt, wird die ungeheure Arbeit ſicher durch einen — Zweiter Verhandlungstag werden, ſonſt wäre das Mädchen verloren geweſen. Maſſenbeſuch belohnt. den Opelwerken er hätte„mehr Herz als all die Leute, die hier ſitzen“. Darauf wird der Zeuge Dr. Wolf vernommen, der Leiter der Großgerauer Polizei. Dr. Wolf wurde an dem Unruhentag nach 9 Uhr von Rüſſels⸗ heim dringend angerufen. Als er mit ſeinen Leuten dort ankam, wurde er mit Pfuirufen empfangen. Er ſei aber ungehindert durch die Menge in das Verwaltungsgebäude hineingekommen. Vor dem Gebäude ſei mächtig gejohlt worden. Die Kampfleitung verhandelte und forderte von der Politzei, ſie möge das Feld räumen. Der Angeklagte Mauer habe erklärt: „Jetzt haben wir hier die Macht und wir geben nicht nach“. Mauer iſt deshalb auch wegen verſuchter Nötigung angeklagt. Es ſei erklärt worden, wenn die Kampf⸗ leitung nicht innerhalb 20 Minuten wieder aus dem Gebäude herauskomme, werde man ſie herausholen. Der Zeuge ſelbſt hat von Gewalttätigkeiten nichts geſehen. Er ſchätzt die Anſammlung auf etwa 500 Perſonen. Mittags habe vollkommene Ruhe ge⸗ herrſcht. Der Polizei wurde kein Widerſtand ge⸗ leiſtet, ausgenommen von zwei Leuten. Nach ihm wurde der 1. Vorſitzende des Betriebs⸗ rats Reviol vernommen. Er hatte die Forderungen der Oppoſition nicht unterſtützt, da ja die Löhne tariflich feſtgelegt ſind. Die Zurdispoſitionsſtellung der beiden Betriebsratsmitglieder iſt in ſeiner Gegenwart erfolgt. Er gab an, ſchon auf dem Wege zum Werk mit einem offenen Meſſer bedroht worden zu ſein. Aus den weiteren Vernehmungen ergibt ſich, daß am Unruhetag von den wilden Streiklern Arbeiter bedroht und ver⸗ prügelt wurden und gewaltſam von ihren Arbeitsplätzen entfernt werden ſollten. Denkmalsweihe * Tairnbach(A. Wiesloch), 25. Auguſt. Den Dank und das Andenken an die im Weltkrieg ge⸗ fallenen 32 Söhne der Gemeinde brachte Tairnbach in der Errichtung eines ſinnigen Denkmals zum Ausdruck. Dieſes wurde am Sonntag unter Anteil⸗ nahme der ganzen Gemeinde und zahlreicher aus⸗ wärtiger Kriegervereine neben dem hiſtoriſchen Rodenſteineſchen Schloß enthüllt. 80. Geburtstag von Gärtnereibeſitzer Rappeuecker * Freiburg i. Br., 283. Auguſt. Gärtnereibeſitzer Louis Rappenecker feierte dieſer Tage ſeinen 80. Geburtstag. Der Männergeſangverein „Frohſinn“, deſſen jahrzehntelanges treues Mitglied der Jubilar iſt, brachte ihm aus dieſem Anlaß ein Ständchen dar und ernannte ihn gleichzeitig zum Ehrenmitglied. Der Landesverband badiſcher Gar⸗ tenbaubetriebe im Reichsverband des deutſchen Gar⸗ tenbaus und die Bezirksgruppe Freiburg ehrten Herrn Rappenecker durch Ueberreichung der Ver⸗ dienſtplakette, der goldenen Verbands⸗ nadel und der Ernennung zum Ehrenvorſitzenden. Als Vorſitzender des Landesverbandes Badiſcher Gartenbaubetriebe ſetzte er ſich mit dem Erſten Bürgermeiſter Ritter und dem 1915 verſtorbenen Direktor Ernſt Müller vom„General⸗Anzeiger“, der jetzigen„Neuen Mannheimer Zeitung“, mit allem Nachdruck für die Jubiläumsgartenbau⸗Aus⸗ ſtellung Mannheim i. J. 1907 ein. Er verſtand es, ſeine Kollegen von der Notwendigkeit der Aus⸗ ſtellung zu überzeugen und für ſie erfolgreich im Lande und im Reiche zu werben. Die glänzend ver⸗ laufene Ausſtellung dürfte in Mannheim noch in allgemeiner Erinnerung ſein. ch. * * Blankenloch, 26. Auguſt. Sonntag abend warf ſich ein etwa 20 Jahre alter junger Mann vor den aus Karlsruhe kommenden Perſonenzug, wurde über⸗ fahren und ſofort getötet. Der Körper wurde in zwei Teile getrennt. Ueber die Perſönlichkeit des Selbſtmörders und den Grund zur Tat iſt noch nichts Nachbargebiete Hege⸗ und Abſchußzeiten in der Pfalz Die Hegezeiten ſind, nach den vorübergehen⸗ den Einſchränkungen der Schußzeiten im Jahre 1920, in dieſem Jahre wieder die gleichen wie in früheren Jahren. Lediglich für das immer ſeltener werdende Haſelhuhn wurde mit Verordnung vom 11. 9. 20 die nachgenannte erheblich erweiterte Hegezeit ange⸗ ordnet. Für die Pfalz gelten demnach z. Zt. folgende Hege⸗ bezw. Abſchußzeiten: a) Haarwild: Für Hirſche, Alt⸗ und Schmaltiere und Wildkälber; das ganze Jahr(pölliges Abſchußverbot auf Grund ober⸗ polizeilicher Vorſchrift). Die Abſchußzeiten für Reh⸗ böcke ſind 1. Juni bis 30. September. Haſen 1. Okto⸗ ber. 15. Oktober; Feldhühner und Wachteln 20. Auguſt mit 30. November; Wildenten 1. Juli mit 28. Febr.; Waldſchnepfen und Bekaſſinen 1. Juli mit 15. April; für das auf den Möſern brütende Federwild und für Wildtauben 1. Juni mit 31. März; Wachholder⸗ droſſeln(Krammetsvögel) 1. Oktober mit 28. Febr. Außerdem muß auf die bayeriſche Verordnung zum Schutze der Vögel hingewieſen werden, wonach das Fangen und Erlegen der verſchiedenen Fal⸗ kenarten, der Buſſarde, Gabelweihen(rote Mi⸗ lane), der ſchwarzen Milane, der Eulen einſchlie⸗ lich des Uhu, der Störche, Schlangenadler, Schrei⸗ abler und der Seeadler während des ganzen Jahres verboten iſt. Wirtſchafts⸗ und Arbeitsmarktlage in der Südpfalz 2: Landau, 20. Auguſt. Die allgemeine Wirtſchafts⸗ und Arbeitsmarktlage hat ſich weiterhin ver⸗ ſchlechtert. Von größeren Betrieben der Metall⸗ induſtrie, Bürſten⸗, Holz⸗, Schuh⸗ und Zigarrenindu⸗ ſtrie wurden neuerdings Betriebsſtillegun⸗ gen gemeldet oder Kurzarbeit angezeigt. Die Gießerei und Maſchinenfabriken leiden faſt durch⸗ wegs unter Auftragsmangel. Die Zündholz⸗ induſtrie, die bisher verhältnismäßig gut beſchäftigt war, mußte ebenfalls Entlaſſungen vornehmen und Kurzarbeit einführen. Die Lage in der Ta⸗ bak⸗ und Zigarreninduſtrie hat ſich leicht gebeſſert. Es läßt ſich eine merkliche Produktionsſteigerung ver⸗ zeichnen. In der Schuhinduſtrie hält die Abſatz⸗ kriſe noch an. Die Reichsbahn hat neuerdings eine Anzahl Zeitarbeiter entlaſſen. Mord aus Hunger r. Straßburg i. Elſ., 25. Auguſt. In der Arbeiter⸗ gemeinde Nilvingen bei Dietenhofen in Lothringen hat die Frau eines Bergarbeiters, mit Namen Doga, von Hunger getrieben, ihren Ehemann wäh⸗ rend des Schlafes im Bett erſchoſſen. Seit einiger Zeit hatte der Mann ein Verhältnis mit einer anderen Frau, der er ſeinen Verdienſt zu⸗ kommen ließ, ſeiner rechtmäßigen Frau aber ſchon ſeit Wochen faſt gar keine Unterhaltsmittel mehr ab⸗ gegeben. Die Täterin, die in der Arbeitergemeinde einen guten Ruf genießt und vor der Tat durch die Lebensunterhalt ſeeliſch und körperlich mehr und verhängnisvollen Tage von ihrem Ehemann Geld verlangt, um ſich Gſſen kaufen zu können. Trotz der flehentlichſten Bitten hatte der Mann ihr jeboch, wie ſchon ſo oft, keinen Pfennig gegeben. Die Gatten mörderin ließ ſich von der kurz nach der Tat erſchienenen Gendarmerie willig verhaften. Sie wurde ſofort dem Unterſuchungsrichter vorgeführt, der ihr vor der Vernehmung eine Mahl⸗ zeit verabreichen ließ, die ſie mit einem wahren Heißhunger verſchlang. Zur Zeit ſteht noch nicht feſt, ob Frau Doga in Unterſuchungshaft oder bis zu der Gerichtsverhandlung auf freiem Fuße verbleibt. * § Neuſtadt a.., 22. Auguſt. Geſtern abend wurde in einer zweiten Verſammlung die Gründung einer Vereinigung ehemaliger Angehöriger des 22. Reſerve⸗ Infanterie⸗Regiments vollzogen. Bei dem großen Soldatentreffen am 6. und 7. September in Landau ſoll dieſe Organiſation auf die ganze Pfalz aus⸗ gedehnt werden. Einſtweilen wurde folgender Vor⸗ ſtand gewählt: 1. Vorſttzender Prof. Müller, ehe⸗ maliger Hauptmann beim 22. Reſerve⸗Inf.⸗Regt., 2. Vorf. Polizeihauptwachtmeiſter Ritzinger, Schriftführer Kaufmann Laubſcher, Kaſſter Killet, dazu fünf Beiſitzer. Die 29er werden beim Landauer Feſt geſchloſſen hinter den Fahnen ihres 1. und 2. Ba⸗ taillons aufmarſchieren. * Mainz, 26. Auguſt. Am Montag abend ſtieß der Kaufmann Walter Kirſch⸗Berlin N. mit feinem Leichtmotorrad auf der Hauptſtraße in Finthen bet Mainz mit einem Laſt wagen zuſammen. Auf dem Soziusſitz war die 12jährige Tochter des ver⸗ ſtorbenen heſſiſchen Bürodirektors Horn von hier, wo Kirſch zu Beſuch weilte. Kirſch und das Mädchen wurden überfahren; erſterer wurde ſofort ge⸗ tötet, das Mädchen wurde ſterbend in das Städt. Krankenhaus gebracht. Tages balencles Mittwoch, 27. Auguſt Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim Aß⸗ mannshauſen und zurück; 14.909 Uhr Speyer—Ger⸗ mersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt 7 Std. Friebrichspark: Nachmittags 4 Uhr Konzert. r Alhambra:„Das hohe Lied vom freien hein“.— Unfverſum:„Der Würger“— Scala: „Charlies Karriere“.— Schauburg:„Das hohe Lied vom freien Rhein“.— Paloſt⸗Theater:„Wien du Stadt der Lieder“.— Capitol:„Der Tiger“. — Gloria:„Die Welt in Flammen“.— Roxy⸗ Theater:„Das Erlebnts einer Nacht.“ Antobus⸗Rundfahrten:.15 Uhr ab Paradeplatz: Pfalz⸗ rundfahrt: Lindemannsruhe(Bismarckturm) Dürkheim. Sehens würdigkeiten Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—:7 Uhr;: Sonntags von 11—17 Uhr e Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöffer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Bölker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 16 Uhr und 16,30 Uhr Vorführungen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein Bege! 22, 28. 25 25, 27 Necar Pegel 28. 28, 28 27. Vaſel 1880807797 167 f 2 Schuſterinſe 5 7 2,80 Mannheim 5 91 4,75 470 4,89 Fehl.50 Jaaßted 00 108102087 Mapau.49 Plochingen.480 47400 85 Mannhein 0 heilbronn.80.801,38.20 Kaub 18. ö 5 Köln bekannt. Er ſoll nicht aus Blankenloch ſtammen. ber mit 15. Januar, Dachſe 1. Juni mit 30. Novem⸗ b) Federwild: Abſchußzeit für Faſanen 16. September mit 20. Februar; Auerhähne 1. Auguſt mit 31. Dezember; Haſelhühner 16. September mit Verweigerung der allernotwendigſten Mittel zum mehr in Verzweiflung geraten war, hatte an dem . 77% F Fc r 1 Mittwoch, 27. Auguſt 1990 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite 7 Nummer 303 Internationale Baden-Badener Rennwoche Der Tag des Zukunft-Rennens Am Dienstag kam mit dem Zukunft⸗Rennen die erſte ganz große Prüfung der Internationalen Woche in Baden⸗ Baden zur Entſcheidung. Wie man es allgemein voraus⸗ geſehen hatte, ſo iſt es gekommen. Frankreichs Zucht konnte zum erſten Male in dieſem Rennen ſeit Kriegsende den Sieger ſtellen. Vor dem Kriege war es eine Domäne der Franzoſen und geſtern trug ſich in die Siegerliſte als erſter der Nachkriegszeit Tourbillon ein. Koegh hatte ſchon die Jahre vorher in dieſem Rennen ge⸗ ritten, aber Pferde wie Conteſſa Madalena und Ladro vereitelten ſeinen Erfolg. Wohl iſt unter unſeren ge⸗ prüften Zweijährigen keiner von der Klaſſe der vorgenann⸗ ten, aber Pferde wie Elaß, Agathon, Helmuth, Hegemeiſter und Adriene ſtanden untätig in den Boxen und Sichel, die weit über den hier plazierten Deutſchen ſteht, mußte in letzter Stunde auf den Start verzichten, da ſie nicht auf dem Poſten war. Tourbillon hat leicht und ſicher ge⸗ wonnen, wir gönnen dem Gaſt neidlos den Erfolg, nur bleibt ſchwer zu verſtehen, daß man ihm und feinen Landsleuten nichts von unſerer erſten Garnitur entgegen⸗ ſtellte. Wenn überhaupt dieſe Prüfung einen Sinn haben ſoll, dann iſt es Pflicht unſerer großen Ställe, das Beſte an den Start zu bringen, denn wir haben nur wenig Ge⸗ legenheit, den Standart unſerer Vollblutzucht an unſeren weſtlichen Nachbarn zu meſſen. Pferde wie Filmenau und Null Ouvert ſind nach ihren bisherigen Leiſtungen höch⸗ ſtens zweite Klaſſe, und es iſt anzunehmen, datz Adriene mit ihnen gerade ſo fertig geworden wäre wie Tourbillon. Aber mit Theorie und Papierrechnung kommen wir nicht weiter. Auf jeden Fall hat das Zukunfts⸗Rennen ſeinen Zweck ganz und gar verfehlt. Die umrahmenden Ereigniſſe waren ſämtlich dazu an⸗ getan, das bisher etwas flaue Meeting zu beleben. Etwas unerwartet kam das ſang⸗ und klaugloſe Erltegen von Narziß, der kaum zu ſeinem Können auflief. Eine alte Verbindung feierte heute einen viel bejubelten Erfolg. Jokey Haynes konnte für ſeinen alten Stall mit Piemont einen ſchönen Sieg erringen. Das Hauptereignis des Tages, das Zukunfts⸗ Rennen, wurde eine ſichere Beute von Turbillon, der Filmenau zum Schluß ſicher ſchlagen konnte. Dritter wurde Null Ouvert vor Coaſtguard. Leider mußte Sichel dem Start fernblei⸗ ben; die Stute iſt nicht auf dem Poſten. Nach dieſem Aus⸗ fall war es den Franzoſen leicht gemacht, haben wir doch gut ein halbes Dutzend Pferde, die eine Klaſſe über den hier geſtarteten deutſchen Pferden ſtehen. Allerdings muß zugegeben werden, daß der Sieger überaus leicht gewann. Merveille du Monde lag bis zum Knick gut mit vorne, konnte aber in die Entſcheidung nicht eingreifen. Filmenan lief ein großes Rennen, ſie hielt das übrige Feld ſteis ſicher. Ein Kanter für Boniburg war das Merkur⸗Rennen. Er war ſofort in Front vor Teneriffe und Goldwächter, zog in der Geraden vom Felde weg und gewann wie es ſeinem Reiter beliebte. Teutone lag ſtets weit zurück, machte in der Geraden viel Boden gut, kam allerdings nie für das Ende in Frage. Einen Maſſenſturz gab es im Favorite⸗Jagdrennen. Kriſhna führte vor Original und Bellae, ging am Graben kopfüber, ſodaß Original und der nachfolgende Bellae über ihn hinwegſtürzten. So kam Otis an die Spitze vor Pa⸗ triotin und Sea Lord. In dieſer Reihenfolge kamen die Pferde in die Gerade. Otis gewann leicht gegen Patriotin. Während Gimpl, der Reiter von Kriſhna ſich leichte Ver⸗ letzungen zuzog, mußte Kriſhna erſchoſſen werden. Die Ergebniſſe: 1. Kineſem⸗Rennen, 6000 4, 1000 Deter: 1. Geſtüt Röttgens Winkelried(Blume), 2. Creſſidg, 3. Wolzertraum, 4. Tarquintus Superbus. Toto: 13:10, Pl. 12, 16:10, Kopf -3 Lg. 2. Sachſen⸗Weimar⸗Rennen, 11 600 /, 2100 Meter: 1. Herrn A. u. C. v. Weinbergs Majordomus(O. Schmidt), 2. Prellſtein, 3. Brutus. Ferner liefen Napoleon, Narziß, Nobelmann. Toto 47:10, Pl. 22, 2810, 272 Cg. 3. Oos⸗Ausgleich, 8000 /, 1800 Meter: 1. Herren O. Blumenfeld u. Somſons Piemont(E. Haynes), 2. Meiſter⸗ polier, 3. Feldjäger. Ferner liefen: Avitus, Grenadter, Tantris, Metrodorus. Toto 49:10. Pl. 20, 25, 19:10, 28 A2 Lg. 4. Zukunftsrennen,) 000, 1200 Meter, Zweijährige: 1. Monſ. M. Buſſaces Tourbillon(Koegh), 2. Filmenaäu, 3. Null Ouvert, 4. Coaſtguard, 5. Lamdo, 6. Merveille du Monde, 7. Oſtarde. Toto: 32:10, Platz: 17, 43, 98:10. 5. Merkur⸗Rennen, 4500, 1600 Meter: 1. Hrn. O. Weinbergs Boniburg(Zimmermann), 2. Gold wächter, 3. Teneriffe. Ferner liefen: Nonne, Morgenrot, Perfekt, Mafeſto, Teutone. Toto: 24:10, Platz: 12, 11:10. 6. Favorite⸗Jagdrennen, 4500, 3600 Meter: 1. Hen. F. Sträters Otis(Unterholzner), 2. Patriotin, 3. Sea Lord. Ferner liefen: Kriſhna(gef.), Bellae(gef.), Ori⸗ atnal(gef.). Toto: 49:10, Platz: 29, 5110. th. II. Nbönſegeiflus-Wellbewerb 1030 beendet Von unſerem Ak.⸗Sonderberichterſtatter Waſſerkuppe, 25. Auguſt 1990. Der letzte Wettbewerbstag ſtand im Zeichen der Dauer⸗ und Höhenflüge und Strecken ⸗ flüge. Trotz ungünſtiger Vorausſage und trotz ſtarken Nebels in den Morgenſtunden war das Wetter noch ein⸗ mal günſtig, um den letzten Tag mit lebhaftem Flug⸗ betrieb abſchließen zu können. Die Sportleitung hatte einen Preis für die längſte Flugdauer ſowie für die größte Flugſtrecke ausgeſetzt, um die ſich faſt alle Piloten bewarben. Als erſter ſtartete Starck auf„Darmſtadt“, um den Verſuch zu machen, die während des Wettbewerbes von einem Uebungsflieger erreichte größte Flugdauer zu überbieten und damit den Schwabenpreis für den längſten Flug eines Jungfliegers zu gewinnen. Der Nebel war dem Unternehmen günſtig, denn er verzog ſich ſo zeitig daß Starck den Aachener Pätz mit 12 Minuten Vorſprung ſchlagen und den Preis von 750/ gewinnen konnte. Bis um 7 Uhr waren—11 Flugzeuge gleichzeitig in der Luft, ſo daß am vergangenen Tage die beſten Dauerflüge während des Wettbewerbes zu Stande kamen. 1. Starck auf Darmſtadt 7 Stunden 50 Minuten; 2. Pätz auf Rhein⸗ land 7 Stb. 39 Min.; 3. Bedau auf Luftikus 7 Sid. 1 Min.; 4. Hemmer auf Mainberg? Std. 27 Min. 5. van Huſen auf Hols d. Teufel 7 Std. 24 Min.; 6. Röhm auf Stuttgart 5 Std. 54 Min.; 7. Hofmann auf Karlsruhe Std. 20 Min.; 8. Peters auf ũ I 3 Std. 18 Min.: „ Krebs auf Kakadu 1 Std. 39 Min.; 10 Bihlmaier auf » udwigshafen 1 Std. 27 Min.; 11. Jachtmann auf Mini⸗ ſter Leuſchner 1 Std. 14 Min. Die ſtarke Cumulusbewölkung ſorgte dafür, daß den Piloten der Dauerflug nicht zu langweilig wurde, und ſie durch Erreichen größerer Höhen es ſich erlauben konnten, ihre Flüge in größerem Umkreis durchzuführen, unab⸗ hängig von den Aufwinden des Gebirges. Die größte Höhe des Tages erreichte Bedau auf dem Luftikus mit 1640 Meter über Start. Faſt ſenkrecht wurde das Flugzeug in die Wolken hineingezogen und erreichte in ganz kurzer Zeit ſeine Gipfelhöhe in der Wolke. In⸗ folge des Fehlens jeglicher Sicht hat Bedan in der Wolke die Maſchine überzogen, die darauf 800 Meter ſenkrecht trudelte. Nur ſeiner Umſicht iſt es zu verdanken, daß ein Unglück verhütet wurde und er das Flugzeug noch fangen konnte. Bedau ließ ſich trotzdem nicht abhalten, noch weitere 5 Stunden in der Luft zu bleiben. Starck auf der Darmſtadt erreichte die Höhe von 790 Meter, Hemmer 620 Meter, Krebs auf Kakadu 400 Meter. Die Piloten des Leiſtungswettbewerbes gin⸗ Fu zum größten Teil auf Strecke. Als Erſter ſtartete utttig und erreichte eine Flugſtrecke von 39,3 Km. Mayer ſegelte mit einer Wolke davon, erreichte über agen feine größte Höhe und landete in 45,8 Km. Entfernung von der Startſtelle bei Marisfeld. Groen⸗ hoff, der ebenfalls mit einer Wolke auf Strecke gegangen war, flog nach Dürrenſolz und legte 21,6 Km. zurück. Krebs flog A1 Km. weit nach Wohlmutshauſen. Von Kronfels, der bereits um 72 Uhr außer Sicht ge⸗ kommen war, hörte man lange Zeit nichts und hatte ſich ſchon mit oͤem Gedanken abgefunden, daß er ſeinen vorigen Rekord überbieten würde, als er, wie ſchon kurz gemeldet, en 11 Uhr auf der Waſſerkuppe anrief und die Meldung be Landung bei Marktredwitz, ca. 163 Km. Luftlinie bon der Waſſerkuppe übermittelte. Kronfeld hat auch auf dieſem Fluge wiederum eine Regenfront benutzt und iſt 7 Stunden lang mit ihr über Land gezogen. Wieder⸗ um eine hervorragende Leiſtung des mutigen Oeſterretchers, Mit dieſem Fluge hat Kronfeld ſeinen erſt vor 10 Tagen aufgestellten Streckenrekord von 150,3 Km. beträchtlich überboten. 5 Lange noch ſegelten die Flugzeuge in großer Höhe ruhig über der Woſſerkuppe und abermals hatten ſich Paal. Scharen von Zuſchauern eingefunden. Leider hat Freller ouf„Weimar“ nach einem Fluge von einer Viertel⸗ unde Dauer bei der Landung einen Unfall erlitten, bei em das Flugzeug reſtlos zerſtört wurde. Der Pilot er⸗ litt Hautobſchürfungen und eine Gehirnerſchütterung, doch wird er in aller Kürze wieder hergeſtellt ſein. Um 19 uhr wurde durch den Abſchuß einiger roter Leuchtkugeln das Ende des Flugbetriebes und damit der Schluß des Wettbewerbes verkündet. In einer kurzen Anſprache ſproch der Rhönvater Urſin n S den Fliegern ſeine Anerkennung für die durch⸗ geführten Leiſtungen aus und beendete nach dem Abſingen des Deutſchlandliedes und nach dem Ausbringen eines Hochs auf die Segelflieger den 11. Rhön⸗Segelflug⸗Wett⸗ bewerb. Von allen Seiten kamen nunmehr die landenden Flugzeuge heran. Da die Ergebniſſe der Streckenflüge erſt ſpät einliefen, konnte die Preisverteilung am 24. Auguſt nicht mehr vorgenommen und wurde auf dem heutigen Tag verſchoben. Profeſſor Georgti, der die Preis⸗ verteilung vornahm, bedauerte in einer kurzen An⸗ ſprache, daß leider die beſchränkten Mittel es nicht zu⸗ ließen, die Verteilung ſo vorzunehmen, wie es bei den aeltere Leiſtungen angebracht ſei und dankte den Segelfliegern, daß ſie trotzdem die Mühen und Endet ungen nicht geſcheut haben, die eine Teilnahme am Wett⸗ bewerb immer mit ſich bringt. Der Sieger des Leiſtungswettbewerbes iſt Robert Kronfeld mit ſeinem Segelflugzeug„Wien“. Uebungs wettbewerb iſt der, Sieger in der Heſamtflugdouer Starck auf„Darmſtadt“, der im Höhen⸗ preis an zweiter Stelle ſteht und Bedau als Sieger im Höhenflug. Es treten alſo im Uebungswetkbewerb dieſelben Verhältniſſe zu Tage wie im vergangenen Jahre. Die Preiſe wurden wie folgt zugeſprochen: Uebungswettbewerb: A. Preis des Preußtiſchen Miniſte⸗ riums für Handel und Gewerbe für die größte Geſamt⸗ flugd auer: 1. Preis Starck auf„Darmſtadt“ mit 27 Stunden 88 Min. 801,15; 2. Preis Bedau auf„Lufti⸗ kus“ mit 24 Std. 35 Min. 717,05 ,; 3. Preis Pätz auf „Rheinland“ mit 16 Std. 31 Min. 481,80%— B. Preis des Bayeriſchen Staatsminiſteriums des Aeußern für die größte Höhenſumme: 1. Preis Bedoau guf„Luftikus“ für eine mittlere Höhenſumme von d Meter 70 4; 2. Preis Starck auf Darmſtodt für eine mittlere Höhen⸗ ſumme von 520 Meter 520 /; 3. Preis Hemmer auf Main⸗ Meter 250. 8 für eine mittlere Höhenſumme von 258 — C. Schleifenflugpreis(Entfernung 5 Km. mit einer Rückkehr zum Startort): 1. Preis Starck auf „Darmſtadt“ für eine Entfernung von 5450 Metern 500 1, 2. Preis Bedau auf„Luftikus“ ftr eine Entfernung von 5150 Metern 500„4.— D. Sonderpreiſe(t. Toges⸗ ausſchreibungen): Starck auf„Darmſtadt“ 397 /; Bedau auf„Luftikus“ 516; Hemmer auf„Mainberg“ 150 1 Krebs auf„Kakadu“ 150; Pätz auf„Rheinland“ 189. Außerdem erhielten die Führer Hemmer und Muſchick für ihre Sturmflüge am 15. Auguſt eine Anerkennungs⸗ ppämie von je 100. Leiſtungswettbewerb: A. Preis des Herrn Reichsver⸗ kehrsminiſters, Fernſegelflug; Kronfeld auf„Wien“ 15 ſeinen Flug nach Marktredwitz(164,8 Km.) 2000 4.— 3. Fernzielflug: Kronfeld auf„Wien“ für den Kreuzbergflug 750, Groenhoff auf„Fafnir“ f. d. Kreuz⸗ bergflug 750 ,.— C. Streckenforſchungsflug: Iſt nicht ausgeflogen worden. Die Preisſumme von 1500 Mark wurde für Anerkennungprämien verwendet.— D. Sonderpreiſe(It. Tagesausſchreibungen): Kron⸗ feld auf„Wien“ 874% van Huſen auf„June Pitter“ 375„ Mayer auf„Aachen“ 220„ Moyer auf„Frank⸗ furt“ 188 /; Hurttig auf„Elida“ 105 ,; Kegel auf„Kaſſel“ 100: Grvenhoff auf„Fafnir“ 74 ,; Neininßer auf „Storkenburg“ 47. Außerdem erhielt Mayer für ſeinen Dauerflug von 8 Stunden 27 Min. 300. Außer dieſen Preiſen wurden Prämden verteilt für die Flüge über 3 Stunden Dauer, für Flüge zwiſchen 2 und 8 Standen und für Flüge über 1 Stunde. Hierbet erhielt das Flugzeug„Darmſtadt“ nochmals 275 1 und „Luftikus“ 0 l. 5 Die e Höhen, die von den Ilug⸗ zeugen während des ettbewerbes erreicht worden ſins, veranlaßten die Sportleitung, Höhenprämien für Flüge über 600 Meter und für Flüge zwiſchen 350 und 600 Meter zu verteilen. Kronfeld wurde für ſeinen Streckenflug nach Rehau von 150,3 Km. eine Anerkennungsprämie von 750 1 zuerkannt. Um auch die Flugzeuge, denen ein Erfolg nicht beſchieden war, die ſich jedoch fliegeriſch betätigt hatten, nicht leer ausgehen laſſen zu müſſen, wurden Startprämien in Höhe von 15„ für jeden Start aus⸗ geſetzt. Die Prämie von 500 l, ſowie die Nehring ⸗ Plakette für den Milſenburgflug erhielt Groenſlhff. Der Preis des Heſſiſchen Staatspräſidenten und des Heſſiſchen Miniſteriums des In. nern wurde den Flugzeugen Starkenburg und Miniſter Leuſchner mit ſe 300% zugeſprochen. Bedau erhielt für ſeinen Höhenflug eine Prämie des Forſchungs⸗Inſtitutes in Höhe von 3900 l. Die Ehrenpreiſe gelangten wie folgt zur Ver⸗ teilung: Den Hin denburg⸗ Preis für die beſte Geſamtleiſtung während des Wettbewerbes erhielt Kron⸗ ſeld für ſeine hervorragenden Flugleiſtungen. Den Prinz⸗Heinrich⸗Wanderpreis der Lüfte für die größte Höhe während des Wettbewerbes mußte er allerdings an Bedau abtreten, der 1640 Meter erreichte. Den Bad⸗Homburg⸗ Pokal zum Gedächtnis von Johannes Nehring konnte Hurttig auf„Elida“ erringen, Starck⸗Darmſtadt erhielt einen Zeppelin⸗Freiflugſchein und außerdem erhielt er als Ehrenpreis ein Fernglas. Außerdem gelangten noch eine große Zahl wertvoller Ehrenpreiſe zur Verteilung, ſo daß wohl die Teilnehmer des Wettbewerbes trotz der knappen Geldmittel zufrieden ſein können. Der Oberleitung des Wektbewerbes iſt es gelungen, über den ausſchreibungsgemäß, vorgeſehenen Betrag von 18 000 4 weitere 7000„ für Geldpreiſe auf⸗ zutreiben, ſo daß keine der anweſenden Gruppen leer ausgehen mußte. Hoffentlich geſtatten die wirtſchaftlichen Verhältniſſe im kommenden Jahre, größere Geldmittel an die Bewerber auszahlen zu können, um den fungen Fliegergruppen ffür ihre weitere Entwicklung helfen zu können. mmm l Fökicher ier ie. 8 twortlich für Politſt: 1. V. Kurt ſcher Fenilleion Dr. fan 2 elo. Fotales; Richard Schönfelder Sport und Bermiſchtes: Willy Mükler-Handelstell: Kurt Ehmer„Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Fande ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannbeſmer Zeitung G. m. b.., Manndeſm. R 1,—6 Für unverlangte Beitrüge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur be Rüctporto Sie qewdkeleisten: Höchste Kroftentfaltung, beste Steig- föhigkeit, leichtes Starten, blitzortige Beschleunigung, kein Klopfen u. keine Uberhitzung des Motors, keine Venfil- verpichungen und dazu beigeringem Verbrauch höchste Wirtschaſtlichkeit! Se erholten 4 2 uk o— BP 1 PFffßlk gen L in ppP-· M gen zo, d Cem isch on ollen gelb- blauen SEE Und PETROLEUM: F BESCERAMHTER HAF TMS eee 3 Nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen dürfte daher Mittwoch, 27. August 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- WIRTSCHAFT-ZET TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 393 Gold- und Silberſcheideanſtalt Der Proſpekt Zur Frankfurter Börſe wurden die anläßlich der Fuſion Scheideanſtalt— Hiag(Holzverkohlungs⸗AGG. Konſtanz) geſchaffenen neuen 6 Mill./ Scheideaonſtaltaktien mit halber Dividende für 1929⸗90 zugelaſſen. Der Proſpekt enthält die Angabe, daß 1,193 Y 1 Mill.„ Vorratsoktien der Hiag, die nicht aktiviert waren, vom Bankenkonſortium zur Verfügung geſtellt und nicht umgetauſcht wurden, ſo daß ſie gegenſtondslos geworden ſind. Das Grundkapital beträgt nunmehr 35 Mill./ Stammaktien und 600 000, öproz. Namensvorzugsaktien, welche ſich zu je einem Drittel im Beſitz der Metallgeſellſchaft Frankfurt, der JG. Torbeninduſtrie AG. und der Firma Henkel u. Cie. in Düſſeldorf befinden. Den 350000 Stimmen der Stamm⸗ aktien ſtehen 108000 Stimmen der Vorzugsaktien gegen⸗ Aber. Beſchäftigt ſind nunmehr zuſoammen 955 Angeſtellte und 2278 Arbeiter. Angaben über die Ausſichten des bereits am 30. September ablaufenden neuen Jahres ſeien ſchwer zu machen. Der ſtarke Preisfall der Rohſtoſſe mache ſich in der Geldmetaollbilanz bemerkbar. Auf den wichtigſten chemiſchen Gebieten enge die ſich ſtark ausbreitende Kon⸗ kurrenz die Gewinnmöglichkeiten ein. Die nachdrückliche Moderniſierung der Anlagen und die vorſichtige Finanz⸗ politik der letzten Jahre bei beiden Geſellſchaften berech⸗ tigten ober zu der Erwartung, auf ein wieder befriedi⸗ gendes Ergebnis. Konkurs Bankgeſchäft Berndt, Hempel u. Co, in Leipzig. Ueber das Vermögen des alleinigen Inhabers, Ernſt Hempel, iſt das Konkursverfahren eröffnet worden, da die erforderlichen Zuſtimmungen für einen außer⸗ gerichtlichen Liquidationsvergleich nicht zu erhalten waren and für eine Mindeſtquote keine Bürgſchaft beigebracht werden konnte. Die nicht geſicherten Gläubiger haben etwa 300 000„ zu fordern. In der kürzlich abgehaltenen Gläubigerverſammlung wurde(bei außergerichtlicher Ab⸗ wicklung) die Quote maximal mit 50 v.., minimal mit 20 v. H. angegeben. * Terra AG. für Grundbeſitz.— Vetluſtabſchluß. Die entrale Finanzſtelle für den Grundbeſitz Jacob Michaels, die Terra AG. für Grunbdbeſitz, hat im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Verluſt von 26254 Mark erlitten, der nach Auſzehrung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre von 1478/ mit 24776/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Die Abſchreibungen betragen 233 241 4. Aus dem Geſchäftsbericht geht her⸗ vor, daß weſentliche Veränderungen im Grunodbeſitz nicht eingetreten ſind. Der Verluſt iſt auf Mietsausfälle und Leerſtehen von Geſchäftsräumen in den einzelnen Häuſern zurückzuführen. * Flotümann AG. Herne i. Weſtf. Der von der GV. genehmigte Abſchluß für 1929 weiſt nach 258 914(i. V. 273 462)/ Abſchreibungen einen Reingewinn von 131619(175 010) 4 aus, der vorgetragen wird. Nach dem Geſchäftsbericht ſetzte anfangs des Berichtsjahres eine ſtürmiſche Nachfrage nach den Fabrikaten der Geſellſchaft ein, die trotz weitgehender Ausnutzung der vorhandenen Anlagen und ſtarker Erhöhung der Belegſchaft nicht immer friſtgemäß befriedigt werden konnten. Seit Mitte Auguſt vorigen Jahres habe der Auftragseingang ſtetig nachge⸗ laſſen, jedoch hätten vorhandene Großaufträge an Gas⸗Kom⸗ preſſoren für die Ferngasverſorgung eine einigermaßen befriedigende Ausnutzung bis Jahresende geſichert. Im laufenden Geſchäftsjahr ſei es mit Rückſicht auf die Be⸗ miüthungen um Auslandsauſträge möglich geweſen, den Werken eine den Verhältniſſen entſprechend noch einiger⸗ maßen ausreichende Beſchäftigung zu ſichern. „ Bereinigte Kölner⸗Welter⸗Hebezenz⸗ und Eiſen⸗Werke Heerdt Acc. Der Abſchluß für 1929 weiſt Betriebsüber⸗ ſchitſſe mit 645 265(979 012)/ aus. Unkoſten erforderten 919 414(538 937). und Zinſen 245 988(222 881) J. Nach 151 181(343 299)„ Abſchreibungen ergübt ſich ein Verluſt von 645 000„(Verluſt 141 000%). Die Verwaltung be⸗ ankragt bekanntlich die Herabſetzung des Aktienkapitals im Verhältnis von:1 und die Wiedererhöhung um 1,225 Mill. 1 auf 1,4 Mill. //. Im Geſchäftsbericht wird aus⸗ geführt, daß trotz Vermehrung des Auftragseingangs um mehr als das Dreifache die Anlagen nach ihrem Ausbau infolge der erheblich geſteigerten Leiſtungsſähigkeit nicht zufriedenſtellend ausgenutzt werden konnten. Im laufen⸗ den Geſchäftsjahr war der Eingang an Aufträgen gegen⸗ über dem bedeutenden Eingang an Anfragen nur gering. * Benno Schilde Maſchineubau AG., Hersfeld. Die GV. beſchloß die Vertellung einer Dividende von 8 v. H. aus 119 136(i. V. 148 422)„ Reingewinn. Vom Vorſtand wurde berichtet, daß der Auftragseingang zwar hinter dem des Vorjahres zurückgeblieben ſei, daß jedoch die vorliegen⸗ den Aufträge dem Werke Beſchüftigung auf mehrere Mo⸗ nate ſicherten. Die Aufträge aus dem Auslande hätten in erheblichem Maße zugenommen. Die Finanzlage der Geſellſchaft ſei als flüſſig zu bizeichnen. Charlottenburger Waſſer⸗ und Induſtriewerke A. in Berlin.— Abſatzſteigerung. Laut„B. B..“ hat daes am 30. September ablaufende Geſchäftsjahr bisher einen Fufriedenſtellenden Verlauf genommen, da der Waſſer⸗ verkauf eine nicht unerhebliche Steigerung erfahren hat. mindeſtens mit einer Dividende in Vorjahrshöhe(7,5 v..) zu rechnen ſein, eventuell dürfte ſogar eine Wieder⸗ erhöhung auf den Satz für 1927/28, nämlich 8 v. H. in Frage kommen. Süddeutſche Holzinduftrie AG., München Das Geſchäftsjahr 1929 iſt auch für die Holzwirtſchaft ungünſtig verlaufen. Das Jahr 1930 laſſe ſich, obwohl be⸗ reits über die Hälfte des Jahres verfloſſen ſei, noch nicht überſehen. Trotz einer Erhöhung des Umſatzes werde das Ergebnis ausſchließlich von dem Verlauf des zweiten Halbfahres abhängen. Der Rohgewinn ſtieg auf 2,09(i. V. 1,42) Mill. 4. Es erforderten Unkoſten und Steuern, in einem Poſten angegeben, 1,25(0,86) Mill. J, Abſchreibun⸗ gen 306 360(68 240). Aus 0,53(0,50) Mill.„/ Reingewinn werden 7 v. H.(12 v..) Dividende auf 6,50 Mill. (t. V. auf 2,50 Mill. /) Aktienkapital verteilt. Im letzten Jahr wurden die Vorratsaktien zu günſtigen Be⸗ dingungen verwertet, ſo daß die geſetzliche Rücklage eine Erhöhung auf 1,50 Mill./ erfuhr. In der Bilanz er⸗ ſcheinen u..: Waren und Wechſel 0,29(i. B. an bar 18 144 Mark), Bankguthaben 0,65(0,22), Schuldner 7,01(7,62), Be⸗ teiligungen und Wertpapiere 5,05(3,18), Waren 0,71(1,68), anderſeits Gläubiger 4,90 und Bankverpflichtungen 1/14 (ä. V. Gläubiger 6,70) Mill. 4.(SV. 29. Auguſt in Mün⸗ chen.) O Rheiniſche Pianofortefabriken Ac. vorm. C. Mand, Koblenz— Vorläufig keine Liquidationsausſchüttung(Eig. Dr.] Durch die Zahlungseinſtellung der Deutſchen Plangowerke A, iſt auch die Rheiniſche Pianoforte⸗ fabrik Ac. in Mitleidenſchaft gezogen worden. Die Ver⸗ mögensbeſtände und Verbindlichkeiten der Geſellſchoft gin⸗ gen bekanntlich zu n dieſes Jahres in die neu ge⸗ gründeten Deutſchen Pignowerke AG. gegen Gewährung don Aktien des neuen Unternehmens über. Man wird, wie wir hören, nunmehr damit rechnen müſſen, daß vor⸗ läufig keine Liquidationsausſchüttung an die Aktionäre erfolgen wird trotz der im vergangenen Jahr erfolgten Zu⸗ ſammenlegung des Aktienkapitals im Verhältnis:1 auf 250 000„ und trotz des Umſtandes, daß das Koblenzer Unternehmen faſt völlig ſchuldenfrei iſt. J Eduard Lingel, Schuhfabrik AG., Erfurt.— Til⸗ gung der Unterbilanz.(Eig. Dr.) Nach den Informa⸗ tlonen des B. T. hat die Geſellſchaft im abgelaufenen Geſchäftsſahr recht befriedigend gearbeitet. Es war ihr nicht nur möglich, den Verluſtvortrag von 334 000 1 zu tilgen, ſondern ſie wird auch in der Lage ſein, ihre Ab⸗ ſchreibungen(i. V. 99 310„) nennenswert zu erhöhen. Aller Vorausſicht nach dürfte aber im Intereſſe vorſich⸗ tiger Bilanzierung nur ein kleiner Reingewinn aus⸗ gewieſen werden, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. * Lederwerke Hermann Simon, Trier. Die HV. ge⸗ nehmigte den dividendenloſen Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929, das mit einem Verluſt von 48 081 K abſchließt. Nach 134 260% Abſchretbungen auf Außen⸗ ſtände ſind jedoch 538 929„, Verluſt von der o. H. G. Her⸗ mann Simon übernommen worden, Die Bilanz verzeichnet Gegen allgemeine Vilanz-Muſter! Der Engueteausſchuß zum Aktien- und Konzernweſen Der Enquete⸗Ausſchuß veröffentlicht im Verlag E. S. Mittler u. Sohn ſoeben die Ergebniſſe ſeiner Erhebun⸗ gen über das Aktien⸗ und Konzernweſen. Trotz der in ihm enthaltenen Reformvorſchläge wurde der Generalbericht, deſſen Sachbearbeiter Rechtsanwalt Dr. Schmule witz iſt, einſttemmig verabſchiedet. Im erſten Allgemeinen Teil werden die Probleme der Kleinaktie, der Stimmrechtsaktie ſowie der Aktie als Wertpapier und Aktienpaket behandelt. Im zweiten Teil, Gene⸗ ralverſammlung, nimmt der Enquete⸗Ausſchuß zur Frage des Einzelaktionärs, der Depotaktie und der Publizität Stellung. Der dritte Teil, Auſſichts⸗ rat und Vorſtand, geht auf die Probleme der Zuſam⸗ menſetzung, der Aufgabenteilung und der Haftung der Verwaltungsorgane ein. Der vierte Teil, Konzernbildung und Rechtsformen der Unterneh⸗ men, befaßt ſich ausſchließlich mit der beſonders wichtigen Konzern bildung, ihren Aufgaben, Erſcheinungs⸗ formen und der Stellung des Einzelaktionärs zu ihr. Von den einzelnen Reformvorſchlägen ſchlägt der En⸗ quete-⸗Ausſchuß zur Frage des Nennbetrages der Aktie vor, die Kleinaktie von 100 Reichsmark beizubehalten, da durch dieſe Stückelung bei gün⸗ ſtiger Lage des Kapitalmarktes dem kleinen Kapitaliſten die Möglichkeit offen gehalten wird, ſich an den Erträgniſſen der Aktienunternehmen zu beteiligen. Zum Problem der Stimmrechtsaktie kommt der Enquete⸗Ausſchuß zu dem Ergebnis, daß dieſe Einrichtung gegenwärtig bei⸗ zu behalten ſei. Die Einrichtung der Mehrſtimmrechts⸗ aktie verſtoße zwar gegen den grundlegenden Gedanken des Aktienrechts, daß der gleichen Kapitalbeteiligung auch der gleiche Machteinfluß zukommen muß. Trotzdem ſei die Beibehaltung der Mehrſtimmrechtsaktie zu befürworten, weil dieſe Einrichtung auch als Finanzierungs⸗ und Sanie⸗ rungsaktie verwendet wird und beſonders zu dem letzt⸗ genannten Zweck bei der gegenwärtigen Wirtſchaftslage un⸗ entbehrlich iſt. Zur Verhinderung von Mißbränchen mit Herrſchaftsaktten wird aber eine zwingende Geſetzes⸗ vorſchrift empfohlen, nach der die Schaffung der Mehr⸗ ſtimmrechtsaktien nur mit einer Mehrheit von 7 des Grundkapitals zuläſſig iſt. Im übrigen werde ſich eine mißbräuchliche Verwendung der Herrſchaftsaktie durch die vom Deutſchen Juriſtentag vorgeſchlagene und vom En⸗ quete⸗Ausſchuß gebilligte Generalklauſel verhindern laſſen. Ferner fordert der Enquete⸗Ausſchuß die Ausdehnung der Publizität über die Mehrſtimmrechtsaktien; er verlangt, daß die Mehrſtimmrechtsaktien und ihre Beteilt⸗ gung am Grundkapital ſowie an der Geſamtſtimmenzahl loufend in den Jahresberichten bekanntgegeben werden. Beſonders eingehend ſind die Darlegungen über die Stellung des Einzelaktionärs im Rahmen der Aktiengeſellſchaft. Die Verſuche früherer Geſetzgebungen, eine regere Anteilnahme des Kleinaktionärs an den Hauptverſammlungen herbeizuführen, ſeien geſchei⸗ tert; ferner ſei die im Regelfall vorhandene Gleichgül⸗ tigkeit der Kleinaktionäre letzthin auf ihre wirtſchaftliche Stellung als Anlageaktionär zurückzuführen, denen im Gegenſatz zu den Unternehmensaktionären das Unternehmen ſelbſt, das die Geſellſchaft betreibt, im weſent⸗ lichen gleichgültig iſt. Auch im Ausland laſſe ſich eine an⸗ dere Einſtellung des Kleinaktionärs zum Unternehmen der Geſellſchaft wie bei uns nicht feſtſtellen; aus allen dieſen Geſichtspunkten folgert der Enquete⸗Ausſchuß, daß Maß⸗ nahmen des Geſetzgebers zur weiteren Belebung der Hauptverſammlung durch Teilnahme der Kleinaktionäre zwecklos ſind. Deshalb empfiehlt der Ausſchuß, auf dieſem Wege nicht weiter zu gehen, ſondern die Schutzvor⸗ ſchriften zugunſten des Kleinaktionärs gegen den Verwaltungs miß brauch zu verſtärken. So er⸗ ſcheint es ihm erwägenswert, auf Verlangen von Aktio⸗ värsminderheiten Meviſtonsansſchüſſe in ſtärkerem Umfang als bisher zuzulaſſen. Andererſeits aber ſoll wirtſchaftlich nicht gerechtfertigten Anfech⸗ tungsklagen dadurch entgegengetreten werden, daß die Vorausſetzungen hierfür erſchwert werden. Dabei ſoll gleichzeitig an Stelle des bisherigen Nebenein⸗ ander von Anfechtungs⸗ und Nichtigkeitsklagen ein einheit⸗ licher Rechtsbehelf geſetzt werden. Der Enquete⸗Ausſchuß ſpricht ſich ferner für die Beibehaltung der Depotaktie aus, da es ein fruchtloſer Verſuch ſei, im Wege des geſetz⸗ lichen Zwanges eine regere geſellſchaftliche Teilnahme der Einzelaktionäre herbeizuführen. Ferner hat die Depot⸗ aktie den Vorteil, daß durch ſie der freie Aktienbeſitz, der durch die Banken vertreten wird, ſich gegenüber dem kon⸗ zernmäßig gebundenen Aktienbeſitz Geltung ſchaffen kann. Frage der„Publizität“ In ausführlichen Darlegungen wird dann die Frage der „Publizität“ behandelt, die nach Anſicht des Enquete⸗ Ausſchuſſes den Mittelpunkt der gegenwärti⸗ gen Aktienrechtsreform bildet. Der Enquete⸗ Ausſchuß ſtellt feſt, daß die Publizität durch die Handels⸗ preſſe gegenüber der Vorkriegszeit in begrüßenswerter Weiſe zugenommen hat. Die Publizität gegenüber den Aktionären hingegen entſpreche nicht dem wünſchens⸗ werten Maß. An die Feſtſtellung, daß die jährlichen Ver⸗ öffentlichungen der Geſellſchaft ſowie die Behandlung der von dem Einzelaktionär auf der Hauptverſammlung geſtell⸗ ten Fragen nicht einen genügenden 5 Einblick in die Verhältniſſe des Unternehmens gewähren, knüpft der Enquete⸗Ausſchuß die Forderung, die künftigen geſetzlichen Verpflichtungen in Bezug auf die Aufſtellung der Bilanzen und Gewinn⸗ und Verluſtrechnungen, ſowie in Bezug auf den Mindeſtinhalt des Geſchäftsberichtes ausfürlicher anzugeben, als dies nach geltendem Recht der Fall iſt. Die Aufſtellungallgemei⸗ ner Bilanzmuſter hält der Enquete⸗Ausſchuß nicht für zweckmäßig, weil er dadurch einen Eingriff in das Syſtem der ſtillen Reſerven befürchtet, die zur inneren Stärkung des Unternehmens notwendig ſind. Im einzel⸗ nen Falle wird er die Entſcheidung, ob die Veröffent⸗ lichungspflicht hinreichend gewahrt iſt, den ordent⸗ lichen Gerichten überlaſſen, die ſich bei Anfechtungs⸗ klagen mit dieſer Streitfrage zu befaſſen hätten. Betriebsrat im Aufſichtsrat Hervorzuheben iſt ferner die Stellungnahme des En⸗ quete-Ausſchuſſes zur Frage der Mitwirkung der vom Be⸗ triebsrat entſandten Aufſichtsratsmitglieder an der Verwal⸗ tung der Geſellſchaft. Der Enquete⸗Ausſchuß iſt der Auf⸗ faſſung, daß die gegenwärtig beſtehenden geſetzlichen Maß⸗ nahmen einen geeigneten Rahmen bilden, um den Betriebs⸗ rätemitgliedern die erfolgreiche Mitarbeit im Aufſichtsrat zu ermöglichen, ſofern dieſe nicht entgegen dem Sinn des Geſetzes durch Uebertragung der Befſugniſſe des Aufſichts⸗ rats an Ausſchüſſe oder dergleichen erſchwert wird. Haftung des Aufſichtsrats Hinſichtlich der Haftung der Aufſichtsratsmitglieder empftehlt der Enquete⸗Ausſchuß, die Erforderniſſe über die, Sicherheitsleiſtung bei der Führung von Scha⸗ denserſatzklagen zu erleichtern. Er lehnt es aber ab, hier⸗ für eine beſondere Gerichtsbarkeit zu ſchaffen. Den gegen⸗ wärtigen Haftungsmaßſtab des Handelsgeſetzbuches hält der Enquete⸗Ausſchuß für ausreichend. Die Pflichtreviſton wird im Gegenſatz zu dem Geſetzentwurf des Reichsjuſtiz⸗ Verpflichtungen mit 1 669 719 4, demgegenüber Außen: ſtände mit 698 998„ und Warenbeſtände mit 1 005 551 K. miniſterrums abgelehnt. Um nämlich dieſe Reviſion wirkſam zu geſtalten, müßte man ſie nicht auf die buch⸗ mäßige Kontrolle beſchränken, ſondern ihr, wie dem engli⸗ ſchen Auditor, auch die ſachliche und rechtliche Nachprüfung der Geſellſchaftsverhältniſſe anvertrauen. Die Haftung des Aufſichtsrats biete ein Gegengewicht gegenüber der Gefahr, daß die Ueberwachungspflicht vernachläſſigt wird. Ob eine Treuhandreviſion notwendig iſt oder nicht, richte ſich nach der Größe der betreffenden Geſellſchaft und ferner nach der Stellung des Aufſichtsrats in ihrer Organi⸗ ſation. Die Berichte der Treuhandgeſellſchaft ſollen im Intereſſe der Publizität unter beſtimmten Vorausſetzungen den Aktionären zur Kenntnis gebracht werden. Verſchmelzungsformen und ⸗wege Der Enquete⸗Ausſchuß gibt dann eine Ueberſicht über das geltende Konzernweſen. Er behandelt Gründe und Wege des Zuſammenſchluſſes und gibt eine Ueberſicht über die heute üblichen Formen der Verflechtung durch Effektenbeſitz. durch Intereſſengemeinſchafts⸗ und andere Verträge, ſowie durch Austauſch von Verwaltungs mitgliedern. Ferner wägt er die Vorteile der Verſchmelzung gegenüber der Intereſſen⸗ gemeinſchaft ab und kommt zu dem Ergebnis, daß es ſich nur im einzelnen Falle ſagen laſſe, welche Form dem inne⸗ ren Aufbau bes Konzerns eher gerecht wird, wenn auch ein erheblicher Teil der vernommenen Sachverſtändigen ſich für die Vorzüge der Verſchmelzung ausgeſprochen habe. Durch die Fortſchritte der Vereinigung hat ſich an Stelle des Grundſatzes der konjunkturabhängigen Dividende der Grundſatz der ſtabilen Dividende durchgeſetzt, nach dem nur dann eine Veränderung der Ge⸗ winnausſchüttung vorgenommen zu werden pflegt, wenn die Verwaltung mit Wahrſcheinlichkeit damit rechnet, auch im weiteren Verlauf der Dinge eine ſolche Dividende aus⸗ ſchütten zu können. Da gerade die Vereinigungsbewegung zu einer Verſchlechterung der Publizität zum Nachteil der Aktionäre geführt hat, verlangt der Ausſchuß, daß der Ge⸗ ſetzgeber im Rahmen der generellen Vorſchriften zur Aus⸗ geſtaltung der Publizität bereits gegenwärtig den Geſichts⸗ punkt der Bilanzklarheit bei den Konzern⸗ geſellſchaften beſonders berückſichtigt. Im Schlußwort ſtellt der Enquete Ausſchuß zuſammen⸗ faſſend nochmals feſt, daß das deutſche Aktienrecht in ſeinen Grundlagen geſund iſt und im weſentlichen dem Wandel der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſtandgehalten hat. Daher befürwortet der Enquete⸗Ausſchuß eine Teil⸗ reform, die ſich im weſentlichen darauf beſchränkt, die Vorſchriften des Aktiengeſetzes den wirtſchaftlichen Neu⸗ erſcheinungen anzupaſſen, ſowie alte überholte Vorſchriften abzuſtoßen. Weſterwaldbrüche AG., Bonn Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurden als Vertre⸗ ter der Baſalt AG., Linz a. Rh., die Herren Wer⸗ hahn ⸗Neuß, Freiherr F. C. v. Oppenheim ⸗Köln, Direktor Alfred Rautenberg ⸗Linz, ferner als Vertre⸗ ter beteiligter Behörden Landesoberbaurat Kind ⸗Wies⸗ baden, Oberbürgermeiſter Dr. Jovys⸗Gladbeck i. W. und Landrat Dr. Schencking⸗Recklinghauſen. Im laufenden Jahre hat die Ausfuhr nach Hol⸗ land eine weitere nicht unweſentliche Steigerung erfahren, während im Inlande die Abſatzverhältniſſe ſich bisher noch nicht gebeſſert haben. Von den zwiſchenzeitlich von Behör⸗ den und Reichsbahn in Gang geſetzten Maßnahmen wird eine Beſſerung des Beſchäftigungsgrades erwartet. Infolge ſtarker Zurückhaltung der wegebaupflichtigen Behörden und der Reichsbahn konnten trotz einer weſent⸗ lichen Erhöhung der Ausfuhr nach Holland die auf In⸗ landsabſatz angewieſenen Werke nur zu 60 v. H. ihrer Lei⸗ ſtungsfähigkeit ausgenutzt werden. Trotzdem iſt eine Stei⸗ gerung des Betriebsergebniſſes von 40 v. H. gegenüber 1928 eingetreten als Folge der zur Auswirkung gekomme⸗ nen Betriebsverbeſſerungen. Die GV. beſchloß, den nach 219 363(185 043)/ Abſchretbungen ſich ergebenden Ver⸗ lu ſt von 146474(139956) I vorzutragen. In Verfolg der 1927 begonnenen Rationaliſierung ſind durch Fuſion die Vereinigte Grauwacke und Baſalt AG. und die Rheiniſch⸗Naſſauniſche Naturſteinwerke AG. übernom⸗ men worden. * Wickingſche Portland⸗Cement⸗ und Waſſerkalkwerke AG., Münſter i. W.— Majoritätserwerb der Portland⸗ Cement⸗ und Kalk⸗Werke Wilhelm Schlenkhoff in Herne i. W. Die Maforität der mit einem Aktienkapital von 800 000„ arbeitenden Portland⸗Cement⸗ und Kalk⸗Werkk Wilhelm Schlenkhoff in Herne i. W. iſt von dem Wicking⸗ Konzern erworben worden. Dieſe Neuerwerbung iſt um ſo bemerkenswerter, als das neue große moderne Neu⸗ wieder Zementwerk, auf das die Haupterzeugung des Wicking⸗Konzerns konzentriert werden ſoll, ſchon im Laufe der nächſten Woche die Fabrikation aufnehmen wird. Mit dem Beginn des Verſandes in der neu errichteten Anlage in Neuwied, die die modernſte Zementfabrik in Deutſch⸗ land darſtellt, wird allerdings erſt in einigen Wochen be⸗ gonnen werden können. Beachtenswert iſt, daß der Wicking⸗Konzern ſchon jetzt für die Sicherung der erfor⸗ derlichen Verbandsguote Sorge trägt. Die Portland⸗ Cement⸗ und Kalk⸗Werke Wilhelm Schlenkhoff in Herne i. W. war nämlich bereits bisher, wenn auch mit gerin⸗ gerem Kontingent am Weſtdeutſch. Zementverband beteiligt. „ 20 Mill. ſchw. Fr.⸗Anleihe der Spiegelglaswerke AG. in Porz⸗Urbach bei Köln. Die Geſellſchaft, die im Vor⸗ jahr mit der belgiſchen Glasfabrik Glaceries de St. Roch SA. fuſioniert wurde, nimmt bei einem Bankenkonſortium unter Führung der Schweizeriſchen Bankgeſellſchaft eine Anleihe von 20 Mill. ſchw. Fr. auf, wovon 5 Mill. bereits im Auslande plaziert wurden. Die Anleihe iſt zu 104 v. H. rückzahlbar. * Villeroy 8 Boch, Keramiſche Werke AG.— Betriebs- einſchränkung. Die Firma hat beſchloſſen, ihr Dres d⸗ ner Werk vollſtändig ſtil zulegen. Davon werden 98 Angeſtellte und 1310 Arbeiter betroffen. Seit Anfang Juli arbeitete das Werk mit Verkürzung. Der Konzern betreibt im ganzen 11 keramiſche Fabriken und 28 Handelsniederlaſſungen. Von den Fabriken ſind ſechs im Saargebiet und fünf im übrigen Deutſchland. Der Be⸗ darf an Erzeugniſſen in Hartſteingut iſt in Deutſchland ſtark zurückgegangen. Dafür werden die einfachſten Stein⸗ gutgegenſtände mehr gekauft. Für dieſen Zwelk hat die Firma in Torgau eine Steingutfabrik für Stapelware er⸗ richtet. Dieſe Fabrik iſt ſo gut beſchäftigt, daß ſie weſentlich erweitert wird. Dagegen arbeiten die Fabriken des Kon⸗ zerns, die wie in Dresden Qualiätsſteingut erzeugen, ſeit langem ſehr ſchlecht. Das Dresdner Werk arbeitet am teuerſten und ſeit langer Zeit mit Unterbilanz. Die an⸗ deren in Deutſchland befindlichen Werke, Spezialfabriken für Wandplatten, Fußbodenplatten und Spülwaren(Waſ⸗ ſerleitungsgegenſtände), ſind ebenfalls ſtark eingeſchränkt morden. Aktieninder Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex(1924 bis 1926 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 18. bis 23. Auguſt 1930 auf 103,8 gegenüber 102,1 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwe rinduſtrie auf 100,5(97,9), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 92.8 (91,0), und Gruppe Handel und Verkehr auf 126,4(124,9). * Diskontermäßigung in Finnland. Helſingsfors, 26. Auguſt. Die Finnlandbank hat den Diskontſatz von 6,5 auf 6 v. H. ermäßigt. O Arbeitszeitſchiedsſpruch in der Gruppe Nordbweſt. Dortmund, 26. Auguſt.(Eig. Dr.) In dem Arbeitszeit⸗ ſtreit in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie der nordweſtlichen Gruppe wurde heute unter dem Vorſitz des Schlichters für Weſtfalen ein Schiedsſpruch gefällt, in dem für etwa 2— 3000 Arbeiter die Arbeitszeit zum Teil von 57, 54 und 52 Stunden auf 48 Stunden hexab⸗ geſetzt wird. Das Abkommen läuft auf ein Jahr. Die Arbeitgeber haben ſich zu einem Lohnausgleich bereit er⸗ klärt. Die Erklärungsfriſt läuft bis zum 1. September. * Daß Stickſtoffabkommen.— Die Höhe der Erzengungs⸗ qudten. Ueber die Höhe der Erzeugungsquoten der kon⸗ tinentalen Länder, über die bis jetzt vollkommene Dunkel⸗ heit herrſchte, gibt die Société Générale de Belgique in Brüſſel nähere Aufſchlüſſe. Danach ſtellen ſich die Quoten der einzelnen Staaten wie folgt: Deutſchland, England und Norwegen zuſammen 840 000 To., Frankreich 75 000 To., Belgien 73 500 To., Italien 39 000 To., Holland 28 400 To., Polen 23 200 To., Werk Sluiskil(Compagnie Neéerlandaiſe de'Azote, Brüſſel, Montecatini⸗Coppée⸗Gruppe) 17 500 Tonnen, Werk Wyry 8 700 To., Tſchechoflowakei 8 000 To, zuſammen 1113 300 To. Nadlioch- Nfùbgiach Weinherbot * Vom unterbadiſchen Weinbau. Schriesheim, 27. Auguſt. Durch vorgeſtrigen Beſchluß des Gemeinderats wurde der neugegründeten hteſigen Win zergenoſſen⸗ ſchoft der vordere Teil des gemeindeeigenen Zehntkellers im Schulhaus in Pacht überlaſſen. Vor dem Kellerein⸗ gang wird ein 9 Meter breites und 5 Meter tiefes maſſi⸗ ves Kelterhous errichtet, das ſich in ſeinem Aeußeren ganz dent Stile des altertümlichen Schulgebäudes an⸗ paſſen wird. Mit den Ausführungen wird ſofort begonnen, ſo daß der diesjährige Weinertrag ſchon in der neuen An⸗ lage gekeltert werden kann. Demnach iſt es das erſte Mal, daß der Schriesheimer Wein als Süßmoſt, gegen ſonſt als Maiſche, verkouft werden kann. Der diesjährige Wein⸗ herbſt verſpricht nach der nun einſetzenden Hitze(ſofern die⸗ ſelbe anhält) einen ausgezeichneten Jahrgang, denn der Behang iſt ſehr gut und man rechnet hiet mit etwa nur einem Zehntel Verluſt bei ſolchen Wingerten, die in der Pflege nicht nachgekommen ſind. * * Die Trauben reifen. Oppenheim, 26. Auguſt. Die letzten ſchönen Toge haben guf die Reife der Trauben außerordentlich günſtig gewirkt. In Dienheim iſt die Trau⸗ benreife bereits ſo weit vorgeſchritten, daß die Bürger⸗ meiſterei Schritte unternommen hat, die Weinbergsſchützen ihren Dienſt antreten zu laſſen. * * Erſte Moſtgewichte. An der Oberhaardt hat, wie wir ſchon mitteilen konnten, der Frühtraubenherbſt, die Leſe der Malingretrauben, begonnen. In der Gemar⸗ kung Maikammer haben die Trauben eine gute Aus⸗ reife erlangt; am erſten Tag wurden Moſtgewichte von 62— 68 Grad Oechsle gewogen. Das Moſt⸗ geſchäft ließ ſich bisher ganz gut an. Für die Loge! (40 Liter) Maiſche wurden 12—13,50„(gegenüber 14—16 4 im Vorjahr), in St. Martin für einen kleinen Poſten 15/ bezahlt. In Maikgmmer wurde gekelterter Moſt zu 400 4 die 1000 Liter abgeſetzt. Man rechnet damit, in den Gemarkungen Maikammer, Kirrweiler, Diedesfeld, Alſterweiler, St. Martin etwa 220 Fuder Wein aus den Malingre⸗Frühtrauben einzubringen. Der pfälziſche Fruchtanbau In maßgebenden Landwirtſchaftskreiſen beſchäftigt man ſich gegenwärtig mit bedeutungsvollen Erwägungen der Umgeſtaltung des pfälziſchen Fruchtanbaues, deſſen Er⸗ tragsſicherheit und Rentabilität in den einzelnen Gebiets⸗ teilen der Pfalz noch grundverſchieden ſind. Der Weizen⸗ bau garantiert im Weſtrich nicht die Erxtragsſicherheit wie der Roggenbau. Geſegneter erſcheint hierin die Vorder⸗ pfalz, wo der Roggen und Weizen gleichwertige Ertrags⸗ ſicherheiten bieten. Aus einer Reichsſtatiſtik geht hervor, daß der Weizen in der Pfalz im Vergleich zum Winter⸗ roggen einen Mehrertrag von 1 Dz. zro Hektar abwirft. Mit mehrjährigen Sortenanbauverſuchen hat man in⸗ zwiſchen eine Steigerung des Mehrertrages von Weizen gegenüber Roggen um etwa 2,6 Do. pro Hektar erreichen können. Gute Bodenverhältniſſe und ein kulturell ſach⸗ gemäßer Weizenbau laſſen auf eine weitere Steigerung des Ertragswertes aber ſchließen. Die Vorderpfalz bietet mit ihrer Bodenſtruktur die Möglichkeit, den Anbau von Winterweizen zu vermehren und den Roggenanbau ent⸗ ſprechend einzuſchränken. * Weitere Mehlpreisermäßigung. Der Preis für Wel⸗ zenmehl Spezial 0 für Aug.⸗Nov. wurde um weitere W Pfg. auf 42,50/ für die 100 Kilo ermäßigt. Der Preis für Sondermahlung Sept.⸗Nov. ſtellt ſich jetzt auf 44%.—. Vermerkt ſei ein Vorgang im Mehlhandel, der hoffent⸗ lich entſprechende eindeutige Abwehr findet. In dieſen Ta⸗ 5 verſuchte eine Berliner Großmühbe, die in erlin nur die Bäcker beſucht, in den hieſigen Markt einzudringen. Im eigenen wie auch im Intereſſe des Ber⸗ liner Mehlhandels liegt es, daß dieſer Verſuch an der So⸗ lidarität des ſüddeutſchen Mehlhandels ſcheitert. * Vom Haufmarkt. Berlin, 26. Auguſt. Stalien! In Erwartung der neuen Ernte iſt die Marktlage in Oberitalien weiterhin ſehr ruhig. Käufe wurden auf un⸗ veränderter Baſis getätigt. Aus Unteritalien liegen be⸗ reits Muſter vor, die ſchöne Farben und Klarheit der Fa⸗ ſer zeigen. Jugoſla wien: Die Preiſe ſind unver⸗ ändert und die Zufuhren minimal. * Preisermäßigung für Zinkblech. Die Südd. Zinkblech⸗ händlervereiniguang hat ihre Preiſe mit 0 heute um 17½ v. H. ermäßigt, nachdem ſie am 18. d. M. bereits um dasſelbe Ausmaß herabgeſetzt worden waren. * Die deutſche Bleierzeugung im Juli. Die deutſche Produktion von Original⸗Hüttenweichblei einſchließlich kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich nach den Berech⸗ Juli 1930 auf 8 292 To. gegen 8 923 To. im Juni d. J. Die Preisſenkung für Gummireifen O(Eig. Dr.) Zwiſchen den im Verein deutſcher Gummi⸗ reifenfabrikanten zuſammengeſchloſſenen führenden deut⸗ ſchen Fabriken ſind, wie wir hören, zur Zeit neue Beſpre⸗ chungen eingeleitet, um auch hier zu einer Durchführung der von der Reichsregierung angeſtrebten Preisſen⸗ kungsaktion zu gelangen. Zur Zeit ſind die einzelnen Unternehmungen damit beſchäftigt, ihre Kalkulations⸗ unterlagen zu prüfen, um hieraus die Grundlage für das Ausmaß der Preisſenkung zu gewinnen. Im übri⸗ gen iſt zu betonen, daß die im Verein zuſammengeſchloſſenen Unternehmungen in der Feſtſetzung ihrer Bruttoliſtenpreiſe volle Freiheit haben. Ueber das Ausmaß der voraus ſichtlich in Frage kommenden Preisermäßigung iſt zu ſagen, daß dieſe keinesfalls, wie ſchon kürzlich dementſert wurde, 30 v.., mindeſtens aber wohl entſprechend dem ſtarken Rückgang der Rohgummipreiſe 10 v. H. betragen wird. Deviſenmarkt Im deutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen nungen der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a.., 9. 4 New Pork 487, Schweiz„ 25,05 Stockholm 16.11 Poris 12870 Holland 12.09 Madrid 91075 Prüſſel. 3484 Oslo 15,16% Dollar geg. Rm. A Len Mailand 92.98 Kopenhagen 18.16 ¾ Pfunde„„ 20,89 Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort-26. Auguſt Das Geſchäft an der heutigen Börſe war immer noch ſehr ſtill. Es konnten nur wenig Kähne zur Beladune nach Rotterdam eingeſtellt werden. Kanalreiſen ware überhaupt nicht am Markt. Die Frachten erfuhren keine Aenderung. Ebenſo blieben auch die Schlepplöhne unver⸗ ändert. 8 7. Seite/ Nummer 393 Mittwoch, 2 2 Auguſt 1930 Neue M aunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe— 3 An 1„bis 2. Septbr. 5— 1 Der große deulsche fonffim vom deutschen hein! Von de 28 e l 2 Be 1 7— i 9 1 1 1 Eine filmische Erzählung in Ton und Bild von Leidens: g Ode-Tiertranspoſt Hamburg— alien 55 und Freudentagen unserer rheinischen Volksgenossen DAR 10 5. Nur 3 Tage Rast auf der Durchreise 5 2—. 8 10 Aus Magenbecks Tierpark ein lebendes DAS i f. f 1* 1725 N oe Meerwelb delungler 4 f VON Ein zeitgeschichtlicher Tonfilm von der Befreiung deutscher Lande g— f KLEIDERIA6 ER Das oke Lied Dien freien beulſchen Nhhein! N genannt, seit Uegegengecernen dien e 5 Hatt ich vor einigen Monaten 5 1 i In den Hauptrollen: 1— wan ee Vela Schur pen.. n—— Igo Sym Daisy d' Ora Truus v. Alfen 4 1 2 Sagte e Gebe een 1 ranER j 86 Daher Ke e ee de eee d Brüsten. ga. eter 5 g—— 1 Us menschlichen Armen un Sauen 8— a 8 5 85 N a 1 5 N K* 9 0 11 Tonft f 75 13 5 wird Mannheim Gelegenheit Angie . 2 a Heute in beiden Theatern Nie wleder aas zu gehen. Und K ec n 955 0 WU DGTED für die Wissenschaft 5 a e Ban für alen 5 AL HAN 8 RA 1 8 HA UB URG„ Fol deen lehrreich und interessant. 5 Regie: GEZ A 09 9 . f fe a e kaglch 25bſhet l. 22 Un. Erwarte 0 Anne 20 Pig n 1 15 8 80 1 5 0 1 8 S 858 0 5 4 4 30 Nur noch heufe und morgen! g 4 UnioERSUn n 1 1 85 N lane Auf zur„Agllas n Jgo Sym/ Loſſe Lorring/ Friiz Alherſi/ Angelo Ferrari/ Tony Teizlafl i f nhurs doldenes Lamm, E 2,14 1 Ach nach Lade 5 Inhaber: Carl Stein Boner Eh 5 0 1 1 3„clachllesk Groges Beiprogramm! Täglich ab 3 Uhr im Strobe Ausstellung für 1 i g pesialits N : e N[PP FENer PLANEN Gewerbe, industrie, Lenduirtscheft u. Geſtenbeu f 11 i 5 R OX m aendddedmndaaadacdamdadamadbmd vom30. Aug. his 8 September . 2 1 Von Harnsäure Befreit geſche Schau einheimischen Wirtscheftsflelgßes./ d n 0 ante loten in kiging keiner, eker 10h. obe deuemserzus eln ene ee en ihn tä elt. r. e Marktplatz H 1, 16. 10332 Echt Hunchner Simmunespeuſeb 5 8 Aaanmamunonnaanugsnnnaunungmmanmmanugaagucann Uns 5 it i 3 Möbel und schule K. Helm D6, 5 309 n . 1 8 Altertümer„ * 5 2 i Fräulein aus at. Fam. 1 ö 0. 0 4 70 kauft Fillinger, 8 nel u. 1. Se 3 . Sperr des e askeignlungs fee N 4, 20 f e see neue Rurse 2. f.. S0 FFF 4 chaftliche, moderne B3715 2 s le ee de ee S eee 8 en 1 155 125 Küchen, ſämtliche e 57 5g 92 5. 5 Ge 8 en 8812 . kinderlieb“ zu legenheitskäufe aller Art zu ſehr 9 90 5 f 11 5 5 15 Herd 25 ent UN e Bedingungen abzugeben. 9689 8 1. Wer verkauft sein au 3 Halbtags.(Kenntniff. 7 3 S Ma⸗ Mehrere, nur zur Vorführung gebrauchte„bei guter Anzahlg., ev 5 fur Mannheim und R ſchinenſchteibenj. Ta⸗ Hawis-Boh ner D. R. P. Aagebpte Ae Bm n 5 11001 ö N von alter angesehener Gesellschaft ist an bene aer Bc aber G20 e e 10, 20, 50 f. 40 ke e den 0 8 20 dne e „ 8 geb. 1 52 5 7 5 8 2 8 erfahrenen Fachmann zu vergeben. an die Geſchſt. 89659 e e d Fabrikcu ante, F. Vorort Maunheins bel hoher Beleihung 1 Alle ö 1 Bezüge nach Vereinbarung. Angebote[Mädchen von auswärts, beſonders günſtig abzugeben. Telepton 491 285 feel Hauptverkehrs- Baugelder 3 Umbaukredite mit ausführlichem Lebenslauf, sowie 1 N 1 Nawrath, Goetheſtraße 10, Telep— Strale— 18 d 8 868 0 7 geln, a. Hausa N 0 11805 5 77 Seltene an kielnen Wegen Umzug bild 2u verkaufen: sotort fa Wa brüder Mack, A l8stri9 v Aüfwerhon bo pelheten 5 8 5 i iermadchen Marmorplatte, faſt neu, zu verkaufen durc ö„ 1 an Annoncen-Expedition 1. 0 ee e 5 0 B 85 famobilie n, Mannheim, eee Rafi und Auskunft 5 5 Mannheim, H 1, 1. 5 1 eee 1 erte Gen n N i Telephon 42174. 3 krongtenenge 89 ebenen, eſes Blattes. 960 225 77755 i 7 1 4 Zu erfragen G 7, 7 b. 3. Sto 7 5 8 l durch! 1795 .— 1 1 Tausen i dogs Besseres ätehen ace en,„Mee uf Taunsen Rugokupper a . 9 a 2 12. FF 10- para 1 e og ee ee eptl. gegen Hypolheken und Fmenzgeschäff 2 1328 5 5 55 9 15 8 8 5 5 37 8 5 5 5 5 ö 5 i 85 5 1 5 Luce 255 1 0 1, Ange. Kobe 18 1 1 1. 1 el Fahrzeughaus Auweſen, 10100 e 15 0 5. best enge 8 18 1 bote unter 5 U 56 an Kobellſtraße 12, 5 FFC K 179 a. Selt 24 Jahren bestehende eingetragen 4 30— 40 900 2 Aeamäechen d. Selce ele,————— N* Firma mit besten Empfehlungen . 5 ſes Blattes: 5. 5 a 5 0 m gut. Zeugn. 1921 ſe lweiß emaill. moderner Kau- beslle 55 in 1 Jahresverdienst! 79 Fahre alt geſucht. Sic Senn 915 8 0 Garten V. 27 Ar n 6 9 ellen. u. ins Han stochter. Bee eee Lallen-Einrig fung 0 i Jane teriretuna t ee e e e e ge bee e ee e 5 5 1 1 5 Nad kaufen. nzuſeh. a eign., n e, Tieraſyl, zu verkaufen Ange f 1 U f f 0 tatt m. Unternehmen, einzig Mädchen ne. K 0 92 1 1 0 kabezenze Gerinnen bietend, ſofert ear per 5 8. 17.0 ſchſt 924 ling 155 e 7 8 1 0 15 5 1 5 unter B R 52 an die Geſchäftsſtelle. 5 18 U J. 15 bl; 98 00 ar Laden u. Württemberg zu vergeben; ſofort geſucht. Vorzu⸗ 9703 abe dür 10 Heſchäftsſtele dieſes ſamiliengaus. Neunklassige Realschule N + Nur organiſatoriſch befähigte Herren mit ſtellen mit Zeugniſſen——— Blattes. 25 Vorort Mannheims, Vermischtes mit Realgymnasialfächern. 9 2000 RM. Barkapttal wollen ſich Donners⸗ aachmitt, zwiſchen 2 Junges Fräulein, mit ene e e K ai 5 int Jas eich mel. 6 Se. s 1% facht ee l, e 1 L U Nüchenherd elterbaut, ſteuerfret, U Esiklassſges S 2 In mes de ure ei f 10. ſchon Gart Hühner⸗ Sonderangebot! Schnellste Vorbereit. z. Abitur. 3 2 8 aus Weben 5(Laden. ee e 175 1255 1 5 e 37 bof 0 dergl, um den Eichenes kl. klassen. Indio. Behendig, Sorgjält.. 5. 55. gebote unter 2 pt.. 12.— ngeb. unter 7 of u. 972 5.. Dr 1 5 9 98 8 Für 5 8 5 1 an die Geſchſt. 9702 9710 an die Geſchſt. 9621 9 7 45 en ee ute Verpflegung. osp. 0 5 5 i a Anzahlg bis 4000. 160 em. breit let wa . f 7 1 10 N 5 f 5 f f 91 ſtändiges u. kinderl. Beſſ. älter. Fräulein 22 6. 10 I Fahrrad 5 45 s M. Weiſang, zurückgeſ.) mit ſchwe⸗ 9 5 5 0 99 U 85 durchaus ſelbſtänd. in 9 I. ö 1 5 Alt. 1 Nä heres M. 1 5 0 Neiehiich n. 5 e Ble i bell keit Mäuchen gesucht. Küche und Haus v. 0 uam Ul für K Aplähr, Mädch. Ui r. bea 1 I 1981 2 In unſerer zeitgemäß eingerich eten zehr⸗ Vorzuſt. n. m. Zeugn. beſter Allgemeinpild., 3 PS. billig zu verk.! zu kaufen geſucht.. 5 kame Pr. u. Mk. 490. 5 berger Schnee tober Drucken u besehen. 505 T 1, 5(Laden] ſucht alsbald Steue Dfuges, p 2 Nr g. Angeb. unter k. J 102 Freinkel a. elle für Schriftſetzer und Drucker zu e 8 als Allein ⸗Gehilfin 29699 an die 1 89618 N e 2. J. 1 0 Wer macht ueberſetzungen vom 5 Buteulgente 5 0 5 1 1*V dn g Stelle 5 8815 ne d 595 5 1 kiabrir Auf Wunsch bennenſe bee n. 1 1 g bens e 5 0 a ompoſtkabr te unter 15 geschriebene Lebenslauf bei der 5 ee 11 werden. 820655 ö M set- Gesc 197 Ne arten 15 Teilzahlung. Ange 1 5 06 fragen a 33965 o. melden. 1 0 f 8 Beſter V306 Kaiſerring Nr. 8. bei Sue; per ſofort oder 1. Oktober„ bart b me eln 1 50 N 1 Druckerei Dr. lan fierrentriseur 5 2 Ibis 5 Zinmer n f 0 dene Mannheimer Zig., ö...., N 1, 4 u. Bubikopfschneider 8 buen Ui. 0 fcen Mo torra Beteiligung n⸗: ſucht ver ſofort oder Im. Bad u. Mauf., mögl. 3 in Mann⸗ in La. Qualität wer⸗ auf 1 91. 8. 0 mit größerem Kapital an ſolidem, gutgehendern e⸗ 0 ſpäter Stellung. Ia. nahmefrei, kein i uſchlag, Spottpreiſen Aiag. An⸗ 1 e . EC%%%%%%/% M E E er innen geb. unter W i d ellmöglichkeit für Auto erwünscht 1 Gelderſpants, Gas an die Geſchäftsſtele sucht 5 an Annoncen ⸗ Frenz 1 mod. neues Schlaf⸗ 5 Wilh. a Mannheim, käufer erhalten 70 915 dteſes Blattes. ge 5 Dan a wäsche, gie arapekiſſen Hamaſte.. anden e günt„„ Rabatt. event, Kauf. Angebote unter 2115 1 5 e doe e allerorts geſu ch t. Sol. e 29840 8 Beamter ſucht 9680 Hünfeld, Ju 4 7 2 eee b erbe 0 . Angebote mit Referenzen erbeten an mit guten a 96 upp, 14.. 2 10 10 1 ö 0 0 5 Wee a Wiscdeverſgabbgus, Planen lues uud. be, 5-3 Amer 0 nung N ö f II 1 Heirat Vert of 5. i. Vogtld., Mozartſtr. 13. lee N güromöhef mit Bab auf 1. 0. 15 ll Id 1 Hieſiges Möbelgeſchäft Heirat h⸗ 9 f; unter B an l. Einrichtungen 3 Zimmer mit Bad u. Manfarde 5 5 hal Umbau zu ver⸗ 1. 1 ee bell dene Saenahrſ N 28073 3 15 Rollſchränze, A 61 an die Geſchäftsſtelle. 8 959680 le Java Kapo geben, feln. Wige Jung. Mann, 28., Fare . mögl. Kraftfahrer, m. ſucht per ſofort Blattes. Schreibtiſche. 0 cee 19684] Tauſche ſehr ſchöne 2 Jacquard Prell R 1 5 ion, Agen bine ba e f g e, e 39.- Fak., e Sckapzel one u. + 41 illi trocken. zu mieten ge⸗ gleiche. Angeb, unk 235 0 die Geſchäftsſtelle 41 zum Verkauf von 80 1 verk. 4905 a 9. 65 Ge-* an öch. ebenf m. etw. einer Studenten verh. 5 1 de eee„ Pee Seek en. e Angel, Antes 0 555 Sältstkelg 905 aus eigener Werk: dſs. Blattes erbeten. eee, 2 705 335 een ben, 1 8. 632 eifen, an 25*. 1 8 N ütt 5 a 5 trat. itw 18 35 lohng., da Andenken 15 eee And. cet 0e perf, in Ondulteren Wegzugshalber an die Geſchäſtsſtelle. Schöne Bos tete Dardinensnannerei Fabre init. 2 Kind Zuſchr.. J. 2 46 10 Hauſierer, 8 an die Geſchſt. 667 19 len acht e Weill. Küchenschrank i 5 5 bvei Blielrich Fritz Graner, Qu. 7, 5. nicht 0 1 8 an die Geſchſt. 9658 . f a 4 5 ei Stela. J N i„ Buſchr. unter. 4 eller um, Selbſt⸗ e e. fort 8 1 1 7 1 15 13 74 10 Mobnang ü If. J. U 0 E 3, 11 65008 e 300 75 a1 8 ie 18 gugeb. ep. 8 1 ter 1 a ngeb. u 5 g eee 55* auten Umgangsform. Geſchaftsſtelle B3679 die 9 eſchüſtsſt. 9647 f gute Penf. geeign., gegen groß. 1 Zimmer a Schulte ar 3—. 9 e geſucht. Zentr. An- and glche zu(auſch. Moderne f a in S tag— sagt i⸗ ö arzt per ſofort oder 7 2 Mädchen Nähmaſchine 9634 gebote unter B 2 60 geſucht. Zuſchrift, u. Pamenſſe gn 1 Alle Tage ist kein onn Ag 5 n Verkäufer 11 0 5 Wel Ma 5 gebraucht, zu„ 15.— an die Geſchſt. 89675] B NI 4 die We⸗ Dementen 9 0 bekanntes Lied. Auch für Gs niſſe n 1 äftsſtelle. 4 2 . e e Alleen giserſa e e e mene e f nere. f ſchäßts dene o schättsleute gibt es nicht nur Wel geſu er, 8 7 luhr 5 5 a 5 Schwetzingerſtr. 2a: pt. tigkeit mit 2 8 51. 1 Anzuf. ab 7 a Iausde 8 U 0 f 2 8. zende, 10 8085 nachtswochen, Wo das Geschäft e, 5 2 8 8 5 8 e l 1 8 n Jünger. ſtrebſamen an ie Heſchſt B5707 Franz Hucht, fahle dufsal chöne 2 Zimmer und 4 Zimmer-Wofnung Reparet. v. Ueberschuhen ei gentli ch alleine läuft. Gehi Ifen V5 geschäft, Kleinfel 982 4 Küche geaen 3 Zimm. mit Bad u. Zubehör, Auf kel Anruf werden die 5 5 5 1 8 HGele⸗ Jüng. Fräulein* zu verkaufen, 3 5 3 275 0 3 ſofort oder 1. Oktbr. Sckane abgehell 448 Was Sie beim guten Geschäftsgang amen⸗Salon e. 8„u der. 50. 1 78 i, Funteneiteren ird t, ks Sicherheit und Fleiß. ehrliahe Frau e weft tenen die, an ate Heſchofteſele t Feiner e an Werbekosten einsparten, sollten g a, d d alte gucht Monates Pina Noßhaar eee eee s. Blattes, e Seehund, Schrant 2 Sie jetzt in die Werbung stecken, gründl. ausz„ w 1 1 2. Blattes.. 8 ü a 05 e DE ga biegen dee Wege e Feuern Selen Sie überzeugt, daß man ge- 2 1 5 5 1 iche ſch⸗ l e Sr, Nabe e mt e ke 4 rade jetzt Ihre Anzeigen in der 8 ie Geſchäftsſt. 9586 5 nung, 1 Tr., Nähe„ 5 f e ere, Seeder abe. fel e ran jucht F ig 4 Röh Wecarbrude den. Limmer Landes, Meun hee.„Neuen Mannheimer Zeitung 555 5 4 1 Arkfkel ſof gef(Aach. 1 geschaft im Wachen fladio, 0 f 171 Zimmer-Wohnung im Zentrum. Augeb. unt. 1 4 1 15 e besonderer Aufmerksamkeit. 7 i ale Mitnahmeartltel Haus a1 Uhr. u. Putzen. 9711](Nora) komplett., Zentrum. Ang. unter 5 0 8 an die Ge ee 8 c e b. Geer, ler, Segeln. ac Feen Server Fette b Nr. J. 0 G 67 d. b. Sicht.] ichaftsſtele. 6626 11541 trachten wird. 8 8 79710 I ſtraße Nr. 26. 9704 1 i 8. Seite Nummer 393 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Auguſt 1930 1 Von der Reise zurück 1 2 Danlsagung Dr. Erich Naahs Beim Hinscheiden unserer unvergeßlichen Nasen— Hals— Ohrenarzi teueren Entschlafenen. 0 7, 3(Y) rel. 333 48 Frau Anna Biundo Wwe. 5. 5 geb. Blumel Amtl. Veröftentlichungen der Stadt Mannheim sind uns 80 viele Beweise herzlicher Teilnahme i g Arbeits ⸗ Vergebung N entgegen gebracht worden, daß es uns unmög- Oeffentlicher Wettbewerb für die Vergebung . 3;. 75 a der Ausführung von ca. 2170[foͤm. Straßen⸗ lich ist, jedem einzelnen zu danken. Wir bitten kanäle von 0,60 /1,10, 0,50 /, 75, 0,35, 0,30 und 0,25 daher auf diesem Wege unseren tiefgefühltesten Meter Lichtweiten nebſt 22 Bauwerken und 16 Dank aussprechen zu dürfen. Regeneinläufen im Stadtteil Sandhofen bei Verwendung von ee ee e 5 4 5. 5 Verdingungsunterlagen werden während der Mannheim GSeilerstr.), den 27. August 1930. Dienſtſtunden beim Städt. Tiefbauamt, Amts⸗ gebäude II, D 1, Nr. 5/, Zimmer Nr. 28, ab⸗ 4 5 5 gegeben. Pläne und Auskunft Zimmer Nr. 8. Die trauernden Hinterbliebenen. Eröffnung der Angebote am Montag den 8. 158 September 1930 vormittags 11 Uhr im ſtädt. 5 Tiefbauamt, Amtsgebäude II, D 1, 5/6, Zimmer Nr. 28. Zuſchlagsfriſt bis 6. Oktober 1930. 44 Mannheim, den 26. Auguſt 1930. 370 Versuchen Si e Schäden und Verluste durch 871 3 2 unseren schweizer Obſtverſteigerung in Feudenheim am N 22 Donnerstag, den 28. Auguſt, 8 Uhr gegen Bar⸗ 4 a K A S E zahlung. Zuſammenkunft: Ende der Neckarſtr. 1 75 7 Mannheim, den 26. Auguſt 1930. 1 zu 38 das Viertel! 20 Hochbauamt, Abt. Garten verwaltung. g 2 1 1 Kostproben werden Streikende, Ausgesperrte, bürgerl. Un- 7 ruhen oder sonstige Personen in bös- T Lis Zwangs-Ver steigerung 2 8 1 0 54 8 2 A 1 Donnerstag, den 28. Aug. 1930, nachm. 2 Uhr raubung. Einbruch-Diebstahl, deckt 1 81 werde ich im hieſigen Pfandlokal 6, 2, gegen durch Versicherung bei amerik. und e 25 1 bare Zahlung im Voltec gs wege öffentlich engl. Gesellschaft., auch Lloyds London 207 95 Kost 5 15 2499 verſteigern: 11 614 zu Originalbedingungen, Leistung in dekosbet!, 9 100 Stück neue Herren⸗ u. Damenfahrräder(be⸗ Fremdwährg. Prämien z. Zt. noch niedr. Butterbrödl“ ſtimmt); außerdem 1 Motorrad u. andere Sachen. Karl Walz, Assecuranzgeschäft“ Mannheim, 26. Auguſt 1930. Tel. 58478, Mannheim, Schimperstr. 20 K 1, 14, Marktplatzauadrat!“ Bär, Gerichtsvollzieher. ö 8 i 5 Die unübertroffenen Erzeugnisse der g Bremsband 11612 5. ie. in allen Größen für deutsche un 2 2 5 i hes ängche Craktwacen ab baten Deshalb pauke ich in alle Welt hinaus: E Hupplungsbelas lieferbar.— Autorisierter General- ö Carl Wilh. ess. Mannhel„Kommt zu Kander's Serien- Jagen.“ Kaufen Ventilatorriemen Car! WII. Hess, Mannheim 5„ Ss Fernruf 28211. Sie duch für späteren Bedarf, denn was 0 man dlles zu diesen billigen Serienpreisen 1 bekommt, sind Höchsfleistungen. J10/b Beni-ieferwag. ner in gutem Zuſtande, 0 friſch überholt, fahr⸗ 11650 bereit, eignet ſich be⸗ bilngt neben seinem bestbewähtten, konkurrenzlosen ende b 5 1 1 neuen personenwegen 88 und 15% 0 ps und dem billig abzugeben, weg. N* stätkeren Trektor, nun auch einen Anſchaffg. eines größ. 2 Wagens. 5 Feudenheim, Schwanen⸗ euen Lastwagen mit 4 Mtr. Radstand, Chassistragfähigkeft.4 Tonnen asia, tvatband Beginn: Donnersfaq, 28. Auqusf 1930 lein⸗Auto 5 Veflangen Sie vor Anscheffung eines Fahrzeuges in 4 PS.⸗Limouſine, in 1 8 5 5 hrem elgensten interesse unsere Offerte! 80 att Zuftand gegen Wieenbaus N 5 Kaſſe zu kaufen. An⸗ gebote unter A P 25 an die Geſchſt. 9593 Autoflslerter Fordhöndler für Nordbaden und pfelz Geld 5 hr Mannheim, Neckarauerstraße 213, Tel. 42385 Eeluter tem N Für alſe pldtze unseres Gebletes mit über 500 Einwohner e suchen Wir fühtige Untervertreter. Große Verdienstmöglſchkeſt. 5 05 Kun. Sicherheit gegen hohe Zinſen, eventl. ſtille Beteiligung. Ang. u. A 8 28 an die Gſchſt. 5 f 92* 9598 i f i 0 stungen Laden 2 Tmmerwohnung Cindenho)“ A e ea a cles Zumer f mit Bad, Zentralheiz., Warmwaſſ. etc., hochpart., In gut. Hauſe, einf. 5 mit und ohne Bürv ſofort zu vermieten. Miete 85 7 12 e oblag gb Get Verlobten⸗- möbl. Zimmer mit gut möbl. od. leer, an B3705⁵ Lange Rötterſtr. 52, Teleph. 534 83. Weber, P 4, 13(Strohmarktj. 11 626 el. Licht, ab 1. Sept. einz. 00 4 3 1 5 zu verm. Preis 35.—. zu vm.„ 34, 3 irtschaft 2 Z Wok Sonderwoche 1 2 Ne 15 5 Wirtscha immer Wohnung 2 5 5. 5 1 8 7 2 5 7 f in guter Stadtlage, an tüchtige, kautionsfähige Neubau, mit Zubehör, auf 1. September zu Heute 1 die e. Sdhön Möhl. Zimmer 9 1 91 Wirtsleute 11618] vermieten. Luzenberg, Untere Riedſtr. 26, eee Alusenommdene ens der en i. gt. Hauſe, m. Heiz., 11 75 Penſ 1 bin Metzgerei Loſer 11 634 obten“. Alle, die sich durch den goldenen el. E. Klavier u. Tel“ 2„ Sofort ZU ver achten— Ring an der linken Hand ausweisen, genieſſen zu vm. B 7, 6, 3. St. eee 29895 ö 9-2 Ummer, Küche, Bad, Neubau die für diese Tage geschaffenen Vorteile. 29056 pen Wohnung iſt vorhanden. Angeb. unt. J. V 174 Rheinauhafen 3 nb 195 859 W beritei Unter anderem das Schlafzimmer„Sirke““ Nähe Bahnhof! Wegen Schon möbl. Zimmer an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 911 10 8 8 30 15 1 Rm. 675. das Speisezimmer,, Nukbaum.“ plögl. Verſetzg. 1 gut el. Licht, per 1. Okt. : Bm. 353, die Küche,, Laslert“ Rm. 285. te def Feen e deff beraſel. 32 5 ö 1 Zimmer und Küche, Verlobte treffen sich also im Hause el. Licht, auf 1. Sept. zu verm. Friedri Bür erlich Restaurant Ua. 140 Ain fü d U In. 5. St., Seckenheimer⸗ zu vermieten. 1 Karlſtr. 6, 2 Tr. r. 0 i 11 8 i 7 0 ſtraße, beſchlagnahme⸗ LANDES Wühler, Gr. 1 er⸗ bei Werner(Fried⸗ 1 5 0 N frei, ſof. zu vermiet. zelſtraße Nr. 8, I. richs platz.) 9652 groß. Nebenzimmer, Garten u. fr. Wohng., an] Licht⸗ u. Kraftanſchl., Mark 40.—, Wasserturm— 8 RR gute Wirtsleute zu vermieten. Angebote ünter für alle Zwecke gut Angeb. unter L 8 171 am Was Schön möhl. Zimmer 55 NW an die Geſchäftsſtelle. 59588 geelgn., da kein Wohn⸗ an die Geſchſt. 59700 3. el.., Schreibt., ſof. Schön möbl. Zimmer Tchäſtsgrunöſtüc col a zu vermleten. 39700 m. elektr. Licht, bil, 1 9 1 5 47955 8 Herrschaftliche 7 Zimmer-Wohnung ſof. preisw. zu verm. 1 25 55 1 8 R 77 39, 3 Tr. rechts. gig e 78. 3. St. am Friedrichsplatz, mit allem Komfort, nen her Müller, J 6, 3/4 f Iimmes-Wohnaun f 6. 7. 2 Tr. links: gerichtet, ohne mediane, mit e 3670 e* Gbön möbl Balkon⸗ geldverkehr arterre, zu vermieten. iete ca. 27 ark. 4; 5 5 r inn g S 2 5 Wohnungsbttro Carl A0 P 4, 18, Strohmarkt 10 b 0 58 2 115 A 1 5 Vermietu ge N 5 5 bw cglabierben 5 3 8 8 985 8 0 2 2 1 Od. 8 910 1 Se ah, dle dene e Keen ber Leeres Zinner Sg e Senkder e eint egen Sa fön möbl. Zimmer e eee. 300 Mk. f 2 S Ni 5 Zimm., el.., an be⸗ ing., m. 2 Fenſtern. 5— 8 5 vermieten. Näheres 1. 0d. 15. 9. zu verm. ſof. od. ab 1. 9. 30 zu rufst. Herrn o. Dame auf d. Straße gehend in aut. Hauſe an veſſ. N 4 19-20 1 Ir bei autem Zins und 1 5 Joſef Hornung, I 4. 23 Wingertſtr. 62, 1 Tr. l. verm. Laurentiusſtr. per 1. 9. zu vermlet. zu vermieten. B3703] Herrn zu verm. 1 15 5 e Sicherheit v. Gen Nähe Schlachthof, Miete 104 Mk., neu bergen ſeſſer Raum 5 Nr. 1, pt., r. 9662 1 1. 55 G 7 Nr. 8, 4. Stock. 3. 16, 1. Iks. 35 1 1 20 21 e 2 Zimmer 8 3. 2 ſchöne möblierte Roſengartenſtr. 14 2 Tr. berufst. Fräulein zu anker G(cs an de 1 Wohnungsbüro Carl Weber, P 4, 13, Strohmar ca. 20 am, als Büro 33 eer., nen„ 2 Abblierie Rim mer 5 Schön möbl. Wohnz. vermieten. 49574 Geſchäftsſtelle. 59082 1 od. Werkftatt zu vm.“ Il. Küche aner bin n om, im, Notküche, ler. Ab. Zinner cb. Nice, reh 1 Neuhau-Mohnung 1 N 5 autem 1 8 5 8 85 0 in aut Hage en 1 55 1 Bad uf. e Lld, 2,2 U. As. 4000. Nl,* 2 g 1 bein. Familie per 1.„ 12,. 1 5 5 a r. 2, parterre. 459699„ Zins u dun r ue Bad, Spalſer, 500 men- Wolag. 5 55 0 i eee e e e, 8 5. Gemütl. möbl. Zimm. booth. Sicherheit v. deſteh. aus 3 Zimmer u. Küche, Bad, S rien 1 5 reſſe in 8 Nähe Friedrichspark! 2 5 1* Geſchäftsm. mit autg. rr 9 Zimmer 5 Freter 8 ö. der Geſchäftsſt. 9706 7 und möbliertes Sehr gut möbl. Wohn Gilt Möbl. Zimmer zu vermieten. 9696 42 1 „Ein kleiner Zuſchuß erwünſcht. 92 19695 1 Zimmer, eventl. mit u. Schlafzim. ev. für 1 Zi* 9705 Angeb. Auskunft: Riedfeldſtr. 56, Telephon 505 78.— Klavier⸗ u. Teleph.⸗ 1 15 b, 3 Treppen Ehep. mit Küchenben. 1 1 e 1 0. 9275 9 55 910 585 an die . eng ue Ionen Wonnand%%%%% 8 2. 8 1 Tr. rechts: Geſchälte tele. . 5 let. 0 22 8 2 85.— Maldark, Meerwiesenstrabe Mr. A8: Necla 9 ſchone Zimmer, 5600 70500. 0 2 EImmer- Wohnung B ee 8 f Möbliertes Zimmer 3 immer 8 Wohnung Miet 8 Derne el,, Vebnbefennahe Schone bre dun we. bull möbl. Zimmer mt Bad, fol. od, ver 0 mehr ſchön Neubau e 1. 30 /; evtl. Wohn⸗ u. 15 88 5 1 8 1. 9. zu verm. 996938 mit all. Zubehör u. Etagenheizg., in Dreifamil.⸗ 2 m.- Wohnungen Telephon Nr. 429 92. Schlafzimmer daſelbſt y 4 Nr. 1 bei Kratzert. O 7, 27, 2. Stock. Haus, zu vermieten. Auf 1. Oktbr. bezugsfertig. 5 5 n 983688 5 6 1 999 555 49609 8 5 Stellen-Angebote ee ö„„ 1 C) 4, 17, III. An- und Verkäufe, Vermietungen un 20 besichtigen: fäglich Zusehen 57 Ur. Niete 0 1 2 8chöne, gut mpl. Zimmer Ser bepant n aut Freund. n 285 Miet- Gesuche, Kauf- Gesuche, sowie —2 38. in pest. Hause P 1, 9. an Nähe Waſſerturm. a Nin 50 e Verkaufs-Anzeigen aller Art usw. usw. 7 o U. Schumacher, F ö, 10 f Fete deen. loi..7 Nr 20, 3. Stock. 1 ſep. Eing., in aut. 1 Tr. Nähe Keb⸗ Schule Teleph. vorhd., eutl.Notk. An ſolid. Herrn ein ſep., in a 8 0 ch IHmefwonnungtNeckar- Ust! keledricrarla J. e 15 Haufe.,.5. an en. 5078 finden durch die Anzusehen ab 3 Uhr. 9590 mit Bad, neu hergerichtet, mit od. ohne Garage, zu vermieten. Wohnungs büro Carl Weber, P 4, 13(Strohmarkt). 11 628 IJ. I. 1 Hl. Wan münl. Anme Schöne freundl. 2 Zim⸗ mer⸗Wohnung, große Küche, Gas, an ruh. nette kl. Familie zu vermiet., in Käfertal (Drinalichk.⸗K.). 47% Angeb. unter B P 50 rofl. leeres Zimmer mit ſep. Eing., an be⸗ rufst. Herrn o. Dame ſof. zu verm., entl. m. Möbelübernahme. möbl. Zimm. zu vm. B 3648 Schön möbl. Zimmer el.., mit od. ohne Penſ. zu vm. K 1, 10, 2 Trepp., Breiteſtraße U G6. 16, IV., Tel. 31349. * 9629 Schön möbl. Schlaf⸗ m. Herreuzimm., ev. auch 2 Einzelſchlafz. in ſch. ruh. Lage zu vermtet. Nett möbl. Part.⸗Zimm. an ſolides Geſchäfts⸗ Fräul. preiswert zu vermieten. Näheres O3. 16, 2 Trepp., Iks. * 9677 eur Mannheimer Zeitung mit ihrem bedeutenden Anzeigenteil Bad und Telephon im Haus. Babos] an die Geſchſt. 89650] Bergmann, N 7. 2 a. B3696 N Rr da Trevve und als der in Mannheim und nächster f an berufst. Herrn od. Dame ſof. zu vermieten. 15 5 5 9600—8⁴¹ Möbliertes Zimmer Umgebung gelesensten Zeitung 8 1 1„ Großes ſchön mob. Gut möbl. Zimmer Möbliertes Zimmer e l 8. Oſtſtadt! Ein ſchönes großes Zim 1— 2 mit 1 od. 2 Betten Licht und Telephon⸗ r 2 22 5 281 od. leer, an Dame od. Herrn bis 1. 9. Zimmer But Möhl. Zimmer per ſofort zu vermtet. zu vm. Feudenheim, benütz. zu vermleten. die größte Verbreitung. od, ſpät. zu verm. Rich.⸗Wagnerſtr. 1, 2 Tr.., zu vermieten. 29585 zu vermieten. B677 Bad vorhand. B3089 Schillerſtr. 22. 2 Tr. Luiſenring 24, 1 Tr. Telephon Nr. 437 28. 4919 Rupprechtſtr. 8. 4 Tr. r. Kepplerſtr, 29, 2. St r. D 5. 4. 4. Stock, rechts. B3688 * 967 8339