18 5 2E Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim beitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sütze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Einzelpreis 10 PI. Beilagen: Sport der N. Al. O.* Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle* Steuer, Heſetz und Necht„Neues vom Film Aannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Veiſezeitung» Mannheimer Vereinszeitung* Aus Zeit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Abend- Ausgabe Mittwoch, 27. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 304 Einigung der Revolutionäre in Peru Ausbrüche des Volkshaſſes gegen den bisherigen geflüchteten Präſidenten Leguia Kommt er lebend zurück nach Lima? Dietrichs Vorschläge vor dem Kabinell Leguia im Sterben? Telegraphiſche Meldung — Newyork, 27. Aug. Wie aus Arequipa [Peru) gemeldet wird, ſoll der Kreuzer, auf dem ſich der ehemalige Präſident Leguia befin⸗ det, ſich den Anweiſun⸗ zen der neuen Regie⸗ rung gefügt haben und nach Peru zurückkehren. Es wird angenommen, daß er den ehemaligen Präſidenten ausliefern wird. Unbeſtätigten Gerüch⸗ ten aus Callao zufolge ſoll Leguia an Bord des Kreuzers„Almirante Grau“ infolge eines UÜrämie⸗ Aufalls geſtorben ſein oder im Sterben liegen. Der hinzugezogene amerikaniſche Arzt ſoll geäußert haben, der Tod Leguias ſei innerhalb weniger Stun⸗ den zu erwarten. 5 i Der Haß gegen Leguia Telegraphiſche Meldung ima, 27. Auguſt. In der Nacht zog eine Volksmenge durch die Straßen der Stadt und zerſtörte alles, was an die 11jährige Präſidentenſchaft Leguias er⸗ innerte. Der Präſident der Militär⸗Junta, Ponce, verſprach den Studenten, daß Leguia wieder an Land gebracht und für ſeine„Schandtaten“ be⸗ ſtraft werden ſolle. Einigung der Revolutionäre Telegraphiſche Meldung = New Pork, 27. Auguſt. Aſſociated Preß meldet aus Lima: Die Banken und Geſchäfte waren geſtern und heute geöffnet. Der Verkehr ſpielte ſich in der üblichen Weiſe ab, nur ſind die Straßen belebter als gewöhnlich. Die politiſchen Gefangenen wurden aus den Gefängniſſen der San Lorenzo⸗Inſel befreit und nach Callao gebracht. Der geſtern nach New Pork ausgelaufene Dampfer„Santa Maria“ wurde ſcharf bewacht, um die Flucht von Angehörigen und An⸗ hängern Leguias zu verhindern. Gerüchte über einen kommuniſtiſchen Aufſtand werden dementiert. Die Zeitung„La Nacion“ in Buenos Aires mel⸗ det, daß die Militär⸗Junta in Lima vier Offiziere nach Arequipa entſandte, die eine Verſtän digung mit Oberſt Sanchez Cerro herbeiführten, wonach die Junta von Arequipa als die Regierung Perus an⸗ erkannt wird. Der Reichsreform⸗Vorſchlag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Auguſt. Wie wir erfahren, iſt der geſtern veröffentlichte Plan zu einer Reichsreform eine Arbeit des preu⸗ ßiſchen Miniſterialdirektors Brecht und des Mini⸗ ſterialdirektors Dr. Poetzſch⸗Heffter auf der ſächſiſchen Geſandtſchaft in Berlin, beide namhafte und bedeutende Mitarbeiter an den thesoretiſchen Vorarbeiten zur Reichsreform, die in den letzten Jahren von der Länderkonferenz geleiſtet wurde. Der Reformvorſchlag iſt auch ſämtlichen Mitgliedern der Länderkonferenz zugegangen, noch nicht aber dem Kabinett. Die Reichsregierung will ſich denn auch vorerſt mit dem Plan noch nicht befaſſen. Schulklaſſe wegen Kinderlähmung geſchloſſen — Berlin, 27. Auguſt. In Lichtenberg hat ſich ein neuer Fall von ſpinaler Kinderlähmung er⸗ eignet. Eine Schülerin der 7. Klaſſe der Lichtenber⸗ ger Volksſchule in der Kronprinzenſtraße iſt von der Krankheit befallen worden. Das Kind befindet ſich bereits im Krankenhaus. Die Klaſſe wurde ge⸗ ſchloſſen, das Unterrichtszimmer einer gründlichen Desinfektion unterzogen. Veratung noch nicht abgeſchloſſen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 27. Auguſt. Das Reichskabinett hat heute vormittag um 11 Uhr ſeine Beſprechungen über die Finanzvor⸗ ſchläge des Miniſters Dietrich wieder aufgenommen. Es iſt beabſichtigt, in einem Kommuniqué die allgemeinen Grundzüge der Reform gewiſſermaßen leitſatzmäßig feſt⸗ zulegen. An erſter Stelle ſteht dabei— wir haben in ſolchem Zuſammenhang wiederholt daräuf hingewieſen— die Aufgabe, den nächſten Etat ſo zu geſtalten, daß ſich der Zuſchuß zur Arbeitsloſenverſicherung überſehen läßt und von dieſer Seite im allgemeinen keine Gefahr mehr erwachſen kann. Die Regelung im ein⸗ zelnen bleibt natürlich noch ſpäteren Verhandlungen vorbehalten. Man iſt ſich aber im Kabinett darüher einig geworden, daß der Finanzminiſter nicht mehr die Verantwortung dafür übernehmen kann, daß das Budget durch neue Forderungen für die Ar⸗ beitsloſenverſicherung jederzeit umgeſtoßen werden kann. Weiter iſt, wie wir zuverläſſig erfahren, an eine Umgeſtaltung der Bauwirtſchaft, mit anderen Worten an eine andere Vertei⸗ lung der Hauszinsſteuereinkünfte ge⸗ dacht. Geſtern wollte man das an amtlicher Stelle aus uns allerdings unbegreiflichen Gründen nicht zugeben. Durch ſie ſollen die Mittel gewonnen wer⸗ den, um eine Senkung der Realſteuern herbei⸗ zuführen. Weitere Maßnahmen beziehen ſich auf die Vorbereitung des endgültigen Finanzausgleichs und auf die Vereinfachung der landwirtſchaftlichen Be⸗ laſtung. Schließlich ſind Richtlinien vereinbart worden, um erhebliche Erſparniſſe am Etat zu ermög⸗ lichen. Das Kabinett wird außerdem noch das Pen⸗ ſionskürzungsgeſetz verabſchieden. Das Kabinett hat ſeine Beſprechungen, entgegen der urſprünglichen Abſicht, heute mittag noch nicht zu beendigen vermocht. Man wird die Beratungen, die gegen Mittag abgebrochen wurden, falls man nicht in den frühen Nachmittagsſtunden zum Abſchluß ge⸗ langt, auch noch morgen fortſetzen müſſen. Nach Abſchluß der Kabinettsberatungen wird, wie bereits mitgeteilt, der größte Teil der Miniſter in den Wahlkampf aufbrechen. Die nächſte Kabi⸗ nektsſitzung wird erſt am 3. September ſtatt⸗ finden. Sie dient der Vorbereitung der Genfer Konferenz. Daun wird vor den Wahlen das Kabinett ſich nicht mehr verſammeln. Gronaus glücklicher Flug Amerika feiert Gronau Ueber das geſtrige Eintreffen des Fliegers von Gronau berichten die Blätter ausführlich in freund⸗ lichſter Weiſe. Den Flieger begrüßten namens der Botſchaft und des Generalkonſulates Konſul Dr. Heuſer, ferner ein ſtädtiſcher Vertreter und zahlreiche Flugintereſſenten. 5 Die„Times“ bringt einen längeren Copyright⸗ bericht von Gronau über ſeinen Flug. Er plant die Fortſetzung des Fluges nach Waſhington und Chicago.„World“ ſagt in einem Leitarttkel, Gro⸗ naus Flug werde als zweiter Weſtwärtsflug be⸗ zeichnet, indeſſen ſei er einzig in ſeiner Art. Die Ozeanflieger im Rundfunk Die im Austauſchverkehr mit der deutſchen Reichs⸗ rundfunkgeſellſchaft ſtehende National Broadcaſting Company ſtieß geſtern abend zu Ehren der deutſchen Ozeanflieger ihr kommerzielles Programm um und ſchilderte in einem im ganzen Lande verbreiteten Kettenfunk die große Leiſtung Gronaus und ſeiner Kameraden. Im Anſchluß daran ſprachen, durch den deutſchen Konſul in Newyork, Dr. Heuſer, vorge⸗ ſtellt, alle vier deutſchen Flieger. Dieſe Reden wurden von der National Broadcaſting Com⸗ pany auf den Kurzwellenſender nach Deutſch⸗ land übertragen. Dr. Heuſer und von Gronau ſprachen engliſch, die übrigen drei deutſch, ihre An⸗ ſprachen wurden durch Konſul Dr. Heuſer überſetzt. Deutſche Glückwünſche. 5 Reichsverkehrsminiſter von Gusrard hat Gro⸗ nau und ſeiner Beſatzung ſowie den Dornierwerken in Friedrichshafen und den Bayeriſchen Motoren⸗ werken in München anläßlich des erſten mit einem mehrmotorigen Flugboot durchgeführten Fluges nach Nordamerika telegraphiſch in herzlicher Form Glück⸗ wünſche übermittelt. Links: Der deutſche Ozeanflieger v. Gronau.— Oben rechts: Ein Bild voll trauriger Er⸗ innerung. Amundſen vor dem Dornier⸗Wal, mit dem er einſt den Nordpol überflog und mit dem Gronau jetzt den Ozean überquerte.— Unten rechts: Das Dornierflugboot D 1422 in ſeiner heutigen Geſtalt Von Mannheim bis Der Leidensweg des Sammlungsgedankens Die Bezeichnung der Entwicklungsgeſchichte der Sammlungsaktion, die Scholz in Mannheim im März ſtarten ließ, als eines„Leidensweges“, ent⸗ ſpringt nicht böswilliger Spottſucht, ſondern iſt von Scholz ſelbſt am letzten Sonntag in ſeiner großen Rede vor dem Zentralvorſtand der Deutſchen Volks⸗ partei alſo gekennzeichnet worden. Mit ein wenig Selbſtironie hat er ſich ſelber als den Kreuzträger des Gedankens bezeichnet und ſeinen Hörern Kennt⸗ nis gegeben von den Stationen ſeines Kalvarien⸗ berges. Zwei Tage noch hat es in der Preſſe und in der Oeffentlichkeit, die durch Wahlverſammlungen dargeſtellt wird, im Anſchluß an dieſe Ausführungen Scholz' ein kleines Nachgeplänkel gegeben. Heute, zweieinhalb Wochen vor dem Wahltermin, muß nun, nachdem die Wirtſchaftspartei die Taktik des Tot⸗ ſchweigens bevorzugt und auch die Staatspartei ſo⸗ gar ihre Fußnote von dem gemeinſamen Wahlaufruf wieder abgerufen hat, der endgültige Schluß⸗ ſtrich unter dieſe politiſche Aktion gezogen werden. Denn, was nun noch übrig bleibt, ein hüchſt mangel⸗ chaftes Verſprechen eines allgemeinen Burgfriedens (den man doch nicht ſo recht zu halten gedenkt), iſt denn doch ein zu mageres Ergebnis, als daß man ihm beſondere Hymnen ſingen ſollte. Es hat auch keinen Zweck, nun noch einmal rückſchauend die ein⸗ zelnen Etappen aufzurollen und einen politiſchen Schuldkontokorrent aufzutun, um zu irgendeinem Saldo zu gelangen. Wir müſſen uns mit der Feſt⸗ ſtellung begnügen, daß wenigſtens im deutſchen Süden dank dem aufgelockerten Sinn der Bevölke⸗ rung eine Einigung im Kleinen zuſtande gekommen iſt, die für den engeren Bezirk mehr Wähler um ihr Banner zu ſammeln verſpricht, als es den ge⸗ trennten Fähnlein der Parteien anderswo in Deutſchland beſchieden ſein dürfte. Immerhin, ganz ohne Echo iſt das ſüd⸗ deutſche Beiſpiel nicht geblieben. In Oſtpreußen haben ſich Volkskonſervative und Volkspartei zu einer Einheitsliſte zuſammengefunden, und es ſteht zu hoffen, daß es auch im Wahlkreis Frankfurt a. d. O. noch in letzter Stunde gelingen wird, zu einem Wahlabkommen auf gleicher Grundlage zu gelangen. Für die Süddeutſchen war der Beſuch der Zentralvorſtandsſitzung inſofern überaus lehrreich, als er ihnen wieder einmal zeigte, wie groß der Unterſchied zwiſchen norddeutſchem und ſüddeutſchem Denken immer noch iſt. Das iſt im übrigen keine Eigentümlichkeit der Volkspartei allein. Dieſe Main⸗ linie zeigt ſich auch in anderen Parteien. Man ſtol⸗ pert im Norden und vor allem in Berlin, wo man ſich doch ein wenig zu nah auf der Haut ſitzt, noch viel zu ſehr über die Zwirnsfäden perſönlicher Eigenſchaften und geſellſchaftlicher Unterſchiede. War man im Zentralvorſtand geneigt, die Sübddeutſchen ob ihrer Eigenmächtigkeit zu verketzern, herrſchte nach der geradezu hinreißenden verteidigenden und überzeugenden Rede von Curtius faſt ein⸗ mütiges Bedauern darüber, daß der ſüddeutſche Schwung, das Innehalten einer großen politiſchen Linie, nicht auch anderswo im deutſchen Vaterlande durchzuführen ſei. Das iſt ja gerade die üble Folge der Kletten⸗ gewohnheiten— und deshalb wurden hier die klei⸗ nen Erinnerungen an den Sonntag aufgefriſcht daß man bei gewiſſen Politikern und vor allem innerhalb der Parteibürokratie es hinſichtlich der Idee der Sammlung mit dem umgekehrten Gambetta⸗Wort hält:„Immer davon reden, aber nie daran denken.“ Da die alten immer wieder notdürftig reparierten Parteimaſchinen nichts mehr können als ächzen und knarren, immerhin da⸗ bei, wenn auch nicht gerade die vorgeſchriebene Tourenzahl erreichen, aber doch noch einige Arbeit leiſten, ſcheint den Maſchinenwärtern der Gedanke überhaupt nicht mehr zu kommen, daß man anſtelle des Ueberalterten auch endlich etwas Neues und Beſſeres ſetzen könnte. Wenn man auch heute von dem Begräbnis des Sammlungsgedanken im Som⸗ mer 1930 ſprechen darf, bleibt aber doch nicht zu ver⸗ kennen, daß das gewiſſermaßen bleibende Verdienſt der Scholzſchen Sammlungsaktion darin beſteht, daß der Sammlungsgedanke auch aus Gräbern heraus neue Urſtänd erleben wird. Das iſt nicht 2. Seite/ Nummer 394 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Auguſt 1930 billiger Selbſttroſt, ſondern ehrliche Ueberzeugung. Und wenn die— jetzt noch— dazu Berufenen erneut verſagen, dann werden andere die Hand an die Pflugſchar legen, die den für die Sammlungsfrucht bereiten Acker pflügen wollen und werden. In dem Telegramm Dietrichs an Curtius war bereits das Stichwort enthalten: Die Einigung muß von unten kommen, wenn die obern Inſtanzen ver⸗ ſagen. Man täuſche ſich auch nicht über die wirkliche Stimmung der politiſch Intereſſierten. Die Samm⸗ lungsparole iſt kein Magnet für Wahlagitationen, ſondern ein allgemein gültiges politi⸗ ſches Poſtulat und es gibt namentlich in der Ge⸗ neration der 30 bis 50jährigen Männer und Frauen genug, die die Kräfte in ſich fühlen, als Ma⸗ ſchinen bauer, um in dem oben angewandten Bilde zu bleiben, ſich zu betätigen und Neues zu ſchaffen. Aber wie einſt nach dem Worte Uhlands die Kronen mit einem Tropfen liberalen Oels verſehen ſein ſollten, darf auch in der neuen erweiterten kraftſtärkeren Parteimaſchine der Zukunft das liberale Oel nicht fehlen. Denn wenn ſich der Sammlungsgedanke durchſetzen ſoll, dann nur auf einer Baſis, die von der Mitte aus für Erhaltung des Gleichgewichts rechts und links be⸗ dacht iſt. Allerdings kann ſolche Konſolidierung nur gemeinſame Arbeit bringen, Wahlzeiten ſind am ungeeignetſten dazu. Aber gerade dem Libera⸗ lis mus winkt nunmehr eine neue große Aufgabe. Gewiß, die Ziele, die er ſich vor einem Jahrhundert ſteckte, ſind zumeiſt erreicht. Aber er hat Ewigkeits⸗ wert, auch für die Politik. Dr. von Campe, der Kommentator des gegenwärtigen Liberalismus, hat die neuen Ziele dahin gekennzeichnet, daß der Liberalismus den Maſſengedanken durch den Per⸗ ſönlichkeitsgedanken erſetzt, daß er aus dem Volk der Intereſſenten ein Volk der Bürger, daß er aus dem Intereſſenſtaat den Bürgerſtaat macht. Libera⸗ lismus iſt Pflege des Perſönlichkeitswertes. Libera⸗ lismus will nie eine einzelne Kraft, das„Ich“, zur Alleinherrſchaft über alle anderen entfalten. Libera⸗ lismus pflegt das Einzelne, das Individuelle, aber nur, um es im ganzen durch Zuſammenſchluß zur Geltung zu bringen. Deshalb iſt ihm auch der Zu⸗ ſammenſchluß und Ausgleich aller Intereſſen im übergeordneten Staat das Ziel jeglicher Politik. Gerade der Vermaſſungstrieb der Demokratie hat unſer Volk zum Intereſſenten⸗Haufen“ gemacht. Wenn wir die Abkehr davon predigen, müſſen wir die Zuwendung zu dem einzigen Intereſſentenhaufen, der allein noch zuläſſig iſt, verkünden: die Zu⸗ ſammenfaſſung aller wirklich vaterländiſch und ſtaatpolitiſch Denkenden zu einer großen Partei auf liberaler Grundlage! Vielleicht iſt die kommende zweite deutſche Nationalverſammlung näher als wir alle ahnen. Dann iſt die Zeit ge⸗ khmmen, die freigelaſſenen Punkte der Ueberſchrift dieſer Betrachtung auszufüllen. Dazu gilt es, die Lampen der klugen Jungfrauen beizeiten zu richten. W l Der Verliner Metallkonflikt Drahtbericht unſeres Berliner Büros WN Berlin, 27. Auguſt. Das Arbeitsgericht wird ſich, wie die B. 35 zu berichten weiß, heute zum erſten Mal mit dem Konflikt in der Metallinduſtrie zu befaſſen haben. Es klagt ein Ingenieur gegen die Bergmann Elektrizi⸗ täts.⸗G., weil ihm am 30. Juni auf Grund der allgemeinen Gehaltskürzungen der Betrag von 8,60 Mark abgezogen worden iſt. Die Entſcheidung des Arbeitsgerichts iſt von grundſätzlicher Be⸗ deutung. Der Kläger vertritt den Standpunkt, daß die Gehaltskürzungen zu unrecht erfolgt ſeien, da der Tarifvertrag keine Gehaltsverkürzung ohne gleichzeitiger Arbeitszeitverkürzung vorſieht. Demgegenüber halten die Arbeitgeber die Ge⸗ haltskürzung für berechtigt, da im Angeſtelltenver⸗ trag ein Paſſus enthalten iſt, daß die Arbeitszeit im Bedarfsfalle geändert werden darf. Die Reichsaufträge Anläßlich der Feſtſtellung des Reichsarbeits⸗ miniſters, daß der Vergebung von Aufträgen aus dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm an Firmen der Berliner Metallinduſtrie einerſeits nichts im Wege ſtehe, haben einzelne Parteiorgane den Vorwurf er⸗ Die drei Hauptangeklagten Hofbeſitzer Klaus Heim Syndikus Guido Weſchke Die Tätigkeit Volks = Altona, 27. Auguſt. Da die Angeklagten ſich im weiteren Verlaufe des Prozeſſes wegen der holſteiniſchen Bombenanſchläger nach wie vor weigerten, zur Sache auszuſagen, mußte die Vorlegung der Protokolle vorgenommen werden, die die Staatsanwaltſchaft als wichtig für die Ueber⸗ führung und den Schuldbeweis betrachtet und die Geſtändniſſe bzw. Beſchuldigungen der einzelnen An⸗ geklagten enthalten. Rechtsanwalt Dr. Bloch wandte ſich ſcharf gegen die von ihm als tendenziös empfundene Bericht⸗ erſtattung eines Berliner Mittagsblattes, die er eine „infame Verleumdung des verſtorbenen Kapitäns Götting“ nannte. Rechtsanwalt Dr. Brandt be⸗ hoben, der Reichsarbeitsminiſter ſei vor den Wün⸗ ſchen der Metallinduſtriellen zurückgewichen. Dieſer Vorwurf iſt, wie halbamtlich gemeldet wird, unbe⸗ gründet. Der Erlaß vom 30. Juli ſpricht allge⸗ mein von einem unſozialen Verhalten und wendet ſich nicht gegen beſtimmte Firmen. Selbſtverſtänd⸗ lich war es Pflicht des Reichsarbeitsminiſters, in den Entlaſſungsſtreit vermittelnd einzugreifen. Nachdem die Verhandlungen aber leider zu keinem Ergebnis geführt hatten, mußte die rechtliche Beur⸗ teilung der Streitigkeiten den zuſtändigen Stellen überlaſſen werden. Ein begründeter Anlaß, die Berliner Firmen von Stadtaufträgen auszu⸗ ſchließen, lag nicht vor. Ein ſolches Vorgehen hätte beſtimmt auch nicht im Intereſſe der Angeſtell⸗ ten ſelbſt gelegen, denn dann wären in Berlin ledig⸗ lich noch mehr Entlaſſungen von Aftgeſtellten und Arbeitern erfolgt. Anxegelmäßigkeiten in der Wetzlarer Verwaltung Gegen den Wetzlarer Oberbürgermeiſter Kühn und den Leiter des Bauamtes, Stadtbauinſpektor Hepp, iſt vom Regierungspräſidenten in Koblenz das förmliche Diſziplinarverfahren einge⸗ leitet worden. Beide Herren ſind vom Amt ſuſpen⸗ diert und dürfen die Verwaltungsräume nicht mehr betreten. Ihre Bezüge werden ihnen nur zur Hälfte ausbezahlt. Die Verwaltung iſt einſtweilen dem erſten Beigeordneten Georg übertragen worden. Es ſoll ſich um Unregelmäßigkeiten in der Ver⸗ wendung ſtädtiſcher Gelder handeln. Einzelheiten fehlen noch. Schiffszuſammenſtoß im Nordoſtſeekanual — Kiel, 27. Auguſt. Heute früh ſtieß im Nord⸗ oſtſeekanal der engliſche Dampfer„Wyndyke“ mit dem ſchwediſchen Dampfer„Canadian“ zuſam⸗ men. Beide Schiffe erlitten erheblichen Schaden. Landvolkführer Herbert Volk antragte, Aufklärung über die Richtigkeit der dort gemachten Angaben zu ſchaffen. Der Angeklagte Johnſen ſoll nämlich den ihm aus der Haft gewähr⸗ ten Urlaub dazu benutzt haben, mit dem inzwiſchen verſtorbenen Kapitän Götting in Verbindung zu treten. Das Gericht beſchloß, Zeugen zur Sache zu laden. Angeklagter Volk war nach ſeinen Ausſagen in der Abſicht nach Holſtein gekommen, eine Stahl⸗ helmgruppe zu bilden. Da dies nicht gelang, wurde die Gründung einer anderen Organiſation namens der Deutſchnationalen Volkspartei beſchloſ⸗ ſen und dieſer Beſchluß zur Ausführung gebracht, zunächſt durch die Bildung einer„Wachtbundvereini⸗ gung“, deren Hauptaufgabe„der Kampf gegen die von Rußland andringende bolſchewiſtiſche Welle“ ſein ſollte. Volk bezog als Organiſator 800 J monatlich. Fremde Militär⸗Aſtachés bei den Manövern der Reichswehr Unnötige franzöſiſche Aufregung Drahtbericht unſeres Berliner Büros D Berlin, 27. Auguſt. In der franzöſiſchen Preſſe zerbricht man ſich in den letzten Tagen darüber den Kopf, warum die Militärattachés Frankreichs, Polens und Belgiens in Berlin keine Einladungen zu den Manövern der deutſchen Reichswehr er⸗ halten haben. Man benutzt die Gelegenheit als will⸗ kommenen Anlaß zur Polemik und Hetze gegen Deutſchland und künſtelt die abwegigſten und ſpitz⸗ findigſteit Motive heraus, die die deukſche Regierung zu ihrem Verhalten beſtimmt haben könnten. Jun Wirklichkeit liegen die Dinge ſehr ein⸗ fach und klar. Wie wir hören, iſt bei der Zulaſſung der Militärattachés der Staaten, die gegen Deutſch⸗ land Krieg geführt haben, der Standpunkt vertreten worden, daß eine Einladung an die deutſche Wehrmacht zur Teilnahme an den Uebungen der fremden Truppen abzuwarten ſei, bevor den betref⸗ fenden Militärattachés die Teilnahme an den deut⸗ ſchen Uebungen zugeſtanden werden könne. Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Italien haben deutſche Offiziere zu ihren Manövern hinzugezogen. Daraufhin iſt auch ihren Militärattachés die Teilnahme an den Uebungen der Reichswehr freigeſtellt worden. Von Frankreich, Bel⸗ gien und Polen iſt eine entſprechende Haltung noch nicht eingenommen worden. Da die Manöver dieſer Staaten zum Teil un⸗ mittelbar bevorſtehen und eine Einladung an Deutſchland noch nicht erfolgt iſt, können in dieſem Jahre die Offiziere der drei Mächte auch zu deut⸗ ſchen Manövern nicht zugelaſſen werden. Vaoͤiſche Politik Der abgelehnte Burgfrieden Die„Neue Badiſche Landeszeitung“ bringt in ihrer heutigen Morgenausgabe eine Meldung des Inhalts, daß„die Deutſche Staatspartei in Baden es abgelehnt habe, dem Vorbild und dem Vorſchlag der Volkspartei in Baden folgend, einen ſogenannten Burgfrieden im Wahlkampf mit den neu entſtandenen Konſervativen zu ſchließen.“ Wie wir dazu aus Karlsruhe erfahren, iſt die Meldung in dieſer Form das Ergebnis des Ueber⸗ eifers eines Karlsruher Journaliſten, der ſchon wiederholt Entſchließungen und taktiſche Hand⸗ lungen in der demokratiſchen bezw. Staatspartei ge⸗ fährdet hat. Auch diesmal wieder iſt die Meldung nicht richtig, denn die Staatspartei hat es in ihren offiziellen Inſtanzen nicht abgelehnt, einen Burgfrieden abzuſchließen, ſondern ſich vielmehr durchaus neutral zu verhalten bereit Sar Wir begrüßen dieſe Stellungnahme der Staats⸗ partei, weil ein offizieller Beſchluß der Staatspartei dem doch gerade in Baden ſo glücklich durchgeführten Sammlungsgedanken zweifellos abträglich geweſen Für die Einheitsliſte — Mosbach, 26. Auguſt. Am Sonntag fand im Bahnhofhotel zunächſt die Gründung der Staats⸗ partei ſtatt. Anſchließend fand eine Vertrauensleute⸗ verſammlung der Volkspartei und Staatspartei ſtatt, um das gemeinſame Vorgehen im Wahlkampfe zu be⸗ ſprechen. Bürgermeiſter Haag ⸗ Neckarzimmern von der Staatspartei begrüßte die Vertreter der Deut⸗ ſchen Volkspartei. Sammlung im bürgerlichen Lager ſich durchſetzen müſſe, ſonſt ſtänden wir bald am Grabe des deutſchen Bürgertums, das die materiellen⸗wirtſchaftlichen und geiſtigen⸗ideellen Güter der deutſchen Nation zu för⸗ dern und zu behüten habe. Er freue ſich, daß gerade das liberale Bürgertum in Baden und Württemberg einträchtig in den Wahlkampf ziehe. Nur eine breite liberale Mitte, die keine konfeſſionelle Spaltung kenne, habe Ausſicht, auch im Reichstag zur Geltung zu kommen. Hoffentlich wirke das ſüddeutſche Bei⸗ ſpiel auch auf Mittel⸗ und Norddeutſchland und der gemeinſame Wahlkampf möge nach den Wahlen ſeine Früchte tragen. Der Vertreter der Deutſchen Volkspartei, von Berg⸗Billigheim, dankte für die Begrüßung und unterſtrich die Ausführungen des Vorredners. An⸗ ſchließend fand eine Ausſprache über das gemeinſame Vorgehen im Wahlkampf ſtatt. Für die Stadt Mos⸗ bach iſt eine große Verſammlung vorgeſehen, auf der Vertreter der Volks⸗ und Staatspartei ſprechen wer⸗ den. Außerdem werden verſchiedene Redner in den wichtigſten Orten des Bezirkes Mosbach ſprechen. Im Bezirke Mosbach iſt ſo ein verheißungsvoller Anfang gemacht und es iſt zu hoffen, daß am Wahl⸗ tage das geſamte liberale Bürgertum ſeine Pflicht voll und ganz tut. . Breslau, 27. Auguſt. Heute früh wurden die beiden Ceſſions⸗ und Erbſchaftsſchwindlerinnen, Frau Hedwig Schneider und ihre. Schweſter Frau Hartmann, in ihrer Wohnung feſtgenommen. Die Feſtnahme erfolgte, nachdem dem Gericht bekannt ge⸗ worden war, daß Frau Schneider bereits vor 25 Jahren mit insgeſamt 10 Jahren und mehrere Monate Gefängnis vorbeſtraft war, und zwar wegen Erbſchaftsſchwindeleien und Darlehensbetrügereien. Die beiden Frauen fuhren übrigens in ihrem eigenen Luxusauto und mit galalivrégeſchmücktem Chauffeur ins Unterſuchungsgefängnis. Deutliche Volkspartei Die auf morgen Donnerstag, den 28. Auguſt, an⸗ geſagte Bezirksverſammlung Unterſtadt Jund Il muß aus techniſchen Gründen aus⸗ fallen. Der Vorſtand. 450 — Iſt der Planet Mars vielleicht doch bewohnt? Von Kuut Lundmark, Direktor der Sternwarte zu Lund Der Menſch lebt in einer kleinen Provinz des Weltalls, das ſich aus Milliarden Weltkörpern vom Rang unſerer Sonne aufbaut. Kann es ſein, daß nur dieſe einzige Erde Leben erzeugte? Sind wir die einzigen denken Weſen, die ſehende Augen zu anderen Sternen erheben? Das ſind die Fragen, die Knut Lundmark, der Direktor der Sternwarte zu Lund, in ſeinem Buch„Das Leben auf anderen Sternen“(Deutſche Ausgabe von Robert Henſeling) mit allem Rüſtzeug aſtroö⸗ nomiſchen, phyſikaliſchen und biolegiſchen Wiſſens prüft. Das demnächſt bei F. A. Brockhaus, Leip⸗ zig, erſcheinende Buch iſt frei von rationaliſtiſcher Heberheblichkeit, aber klar bei aller Achtung vor der Unberührbarkeit des Tiefſten und läßt den über die Fachwelt hinaus berühmten Gelehrten, der ſelbſt erfolgreich an der Geſtaltung des Welt⸗ allbildes mitwirkt, auch als einen Meiſter in der ſeltenen Kunſt erkennen, wiſſenſchaftliche Dinge feſſelnd und allgemeinverſtändlich darzuſtellen. Wir bringen mit Genehmigung des Verlages ſchon jetzt einige Seiten zum Abdruck. Im Jahre 1924 kam Mars der Erde außerge⸗ wöhnlich nahe. Dabei wurden mehrere wichtige Be⸗ obachtungen gemacht, die dieſe Anſicht bekräftigen. Auf der Lickſternwarte führte Wright eine große Reihe photographiſcher Beobachtungen des Planeten aus. Er machte Aufnahmen des Planeten durch ge⸗ färbte Gläſer, teils im ultravioletten, teils im roten Lichte. Wie zu erwarten war, falls Mars eine der irdiſchen ähnliche Atmoſphäre beſitzt, zeigten die ultravioletten Bilder keinerlei Einzelheiten der Planetenoberfläche: die Atmoſphäre abſorbiert die von der Oberfläche ausgehenden Strahlen, und nur die von den höchſten Schichten ausgehende Strahlung kommt in den ultravioletten Bildern zur Wirkung. Die durch tiefrote Farbſcheiben aufgenommenen Bilder dagegen gaben die aus gewöhnlichen Beob⸗ achtungen wohlbekannten Formen verſtärkt wieder und ſtellten ſomit die feſte Marsoberfläche dar. Es zeigte ſich, daß die violetten Bilder durchweg einen etwas größeren Durchmeſſer hatten als die roten. Wright deutete das ſo, daß die erſteren die äußerſten Atmoſphärenſchichten abbilden, und aus dem Ver⸗ gleich mit Bildern des Planeten ſelbſt fand er, daß die Marsatmoſphäre etwa 190 Kilometer hoch ſein müſſe. Da die Schwere auf Mars etwa drei Achtel von der der Erde beträgt, ſo würde die Mars⸗ atmoſphäre, auf die Erde übertragen, hier auf etwa 70 Kilometer Höhe zuſammengezogen werden. Das entſpricht ſehr nahe der Höhe, die für unſere Atmo⸗ ſphäre— im ſtrengeren Sinne des Wortes— be⸗ rechnet worden iſt. Wright fand, daß auf den im Ultraviolett ge⸗ wonnenen Bildern der ſüdliche Polfleck beſon⸗ ders intenſiv hervortrat. Danach iſt der Polfleck ent⸗ weder ein Oberflächengebilde von ſo gewaltiger Höhe, daß er aus der Atmoſphäre herausragt, oder eine in dieſer ſchwebende Erſcheinung. Wright hält dies letztere für das wahrſcheinlichſte. Die Flächen⸗ größe der Polflecke ändert ſich im Laufe des Mars⸗ jahres in ſo bedeutendem Maß, wie man es von Schnee⸗ oder Eismaſſen gleich denen unſerer Pole ſchwerlich für möglich halten könnte. Dieſe würden einem weit entfernten Beobachter ziemlich unver⸗ änderlich, im Sommer von ungefähr derſelben Größe wie im Winter, erſcheinen. Doch wäre es anderer⸗ ſeits unrichtig, den ſüdlichen Polfleck des Mars ledig⸗ lich als ein Wolkengebilde zu betrachten. Er beſteht vielmehr wahrſcheinlich aus kleinen feſten Teilen. Auch die Oberfläche des Planeten ſelbſt iſt offenbar an der Erſcheinung beteiligt. Ueber die Außentemperatur des Mars ſind zahlreiche Erörterungen angeſtellt worden. Viele Forſcher haben ſie zu berechnen verſucht, aber dabei ſind beſtimmte Annahmen nötig, die das Ergebnis ſehr unſicher machen. Moulton fand eine mittlere Temperatur von— 40 Grad C, betonte aber die große Unſicherheit dieſes Wertes. Poynting erhielt drei verſchiedene Werte und neigte zu der Anſicht, daß die Temperatur ſehr niedrig ſei. Der optmiſtiſche Lowell dagegen fand eine mittlere Temperatur von * Grad C, alſo nicht allzuviel weniger als bei der Erde( 15 Grad). Arrhenius erhielt einen Wert, der zwiſchen dieſen Extremen liegt. E. C. Slipher, der die Polflecke als Schneemaſſen betrachtet, weiſt darauf hin, daß bei ihrem Abſchmelzen die Tempera⸗ tur nicht weit von Null, am Aequator einige Grad höher ſein müſſe. In den letzten Jahren hat die Frage der Marstemperatur eine beſonders intereſ⸗ ſante Beleuchtung durch unmittelbare Meſſungen der vom Planeten ausgehenden Wärmeſtrahlen erfahren. Im Jahre 1914 gelang es dem amerikaniſchen Phyſiker Cobleutz überaus empfindliche Thermo⸗ elemente herzuſtellen, die kleinſte Wärmebeträge zu meſſen geſtatteten. Es iſt in der Tat ſchwer, eine angemeſſene Vorſtellung davon zu geben, auf wie winzige Wärmemengen dieſe Inſtrumente anſpre⸗ chen. So geht zum Beiſpiel aus der von Coblentz beſtimmten Wärmeſtrahlung des Polarſterns her⸗ vor, daß ſie erſt im Verlauf von einer Million Jah⸗ ren imſtande wäre, ein Gramm Waſſer um 1 Grad C wärmer zu machen, vorausgeſetzt, daß dabei keine Wärme verloren ginge. Aber ſelbſt noch geringere Wärmebeträge können mit Coblentz' Apparaten nachgewieſen werden. Die Strahlung der Planeten iſt für uns ſtärker als die des Polarſterns; aber in dieſem Fall wird die Sache dadurch verwickelt, daß die Strahlung, die gemeſſen werden muß, ſowohl reflektierte Sonnenſtrahlung als von der Planeten⸗ oberfläche kommende Wärmeſtrahlung enthält. Es handelt ſich alſo darum, das Verhältnis zu ermitteln, in dem die beiden Arten der Strahlung am Geſamt⸗ ausſchlag des Inſtrumentes beteiligt ſind. Es ſcheint, als ſei dies recht gut gelungen. Bei ſeinen erſten Meſſungen ſtellte Coblentz die Temperatur am Mars⸗ äquator zu ungefähr Null Grad feſt. Irdiſche Gebiete, deren Temperatur im Jahres⸗ mittel um 0 Grad C beträgt, ſind zum Beiſpiel Alaska, Labrador, Südgrönland, Nordisland, der nordöſtlichſte Teil der Skandinaviſchen Halbinſel, das ſüdliche Sibirien und Kamtſchatka. Das ſind ſicher⸗ lich keine ſehr wirtlichen Gegenden, aber ſie ſind für den Menſchen nicht vollkommen unbewohnbar. Zu⸗ dem fällt die Temperatur, die man auf die angege⸗ bene Weiſe für Mars erhält, etwas zu tief aus, weil die Wärmeſtrahlung beim Durchgang durch die an und für ſich dünne Marsatmoſphäre eine Schwächung erleidet. Fortgeſetzte Meſſungen von Coblentz und Lampland auf der Lowell⸗Sternwarte und von Ni⸗ cholſon und Pettit auf Mount⸗Wilſon haben die wich⸗ tige Folgerung beſtätigt, daß die Marstempera⸗ tur am Aequator des Planeten tatſächlich einige Grad über Null liegt. An den Polen iſt es natürlich viel kälter, und Coblentz findet für den Polarfleck eine Temperatur von— 68 Grad C. Das ſtützt die Annahme weiter, der Fleck ſei ein in der Atmoſphäre ſchwebendes Gebilde, das vielleicht aus Eiskriſtallen beſteht. Mars kann alſo, vom Menſchen aus beurteilt, kein angenehmer Aufenthaltsort ſein. Seine Atmoſphäre iſt ſicher ſehn dünn, ſeine Tempe⸗ ratur vergleichsweiſe niedrig, das Vorkommen von Waſſer ſpärlich. Aber wer vermag zu ſagen, welche Wege die Entwicklung des organiſchen Lebens auf einem ſolchen Planeten einſchlägt, wenn es einmal dorthin verſchlagen wird? Die unmittelbaren Be⸗ obachtungen der Oberfläche des Mars, auf die man einſt ſo große Hoffnungen ſetzte, können bis jetzt über ſeine Bewohnbarkeit keinen beſtimmten Aufſchluß geben. Das wird wohl auch nie möglich ſein. Ihr Wert liegt auf anderem Gebiet: ſte werden allmäh⸗ lich unſere Anſchauungen über die Oberfläche unſeres Nachbarplaneten erweitern und vertiefen. Von den hier angedeuteten, nur äußerſt knapp beſchriebenen Unterſuchungen über die phyſiſchen Verhältniſſe des Planeten darf man für die Zukunft viel erwarten. Schon jetzt läßt ſich aus ihnen folgern, daß man die Möglichkeit nicht von der Hand weiſen darf, daß Mars Leben trägt. Vielleicht kann die aſtronomiſche Wiſſenſchaft niemals weiter kommen als dahin, daß ſie die Möglichkeiten für das Gedeihen und die Enk⸗ wicklung des Lebens klärt. Er betonte, daß der Gedanke der — 0 * 5„ 4 4 1 Mittwoch, 27. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 394 Stimmſcheine für die Reichstagswahlen Einen Stiyemſchein erhält auf Antrag ein Stimm⸗ berechtigter, der in eine Stimmliſte eingetragen iſt: 1 wenn er ſich am Abſtimmungstage während der Abſtimmungszeit aus zwingenden Gründen außerhalb ſeines Stimmbezirkes aufhält; 5 wenn er nach Ablauf der Einſpruchsfriſt ſeine Wohnung in einen anderen Stimmbezirk verlegt; 3. wenn er infolge eines körperlichen Leidens oder Gebrechens in ſeiner Bewegungsfreiheit be⸗ hindert iſt und durch den Stimmſchein die Möglich⸗ keit erhält, einen für ihn günſtiger gelegenen Ab⸗ ſtimmungsraum aufzuſuchen. Den Grund zur Ausſtellung eines Stimm⸗ ſcheines hat der Antragſteller auf Erfordern glaub⸗ haft zu machen. Ueber ſeine Berechtigung zur An⸗ tragſtellung oder zur Empfangnahme des Stimm⸗ ſcheines muß er ſich gehörig ausweiſen. Die Stimm⸗ ſcheine werden von den Wahlämtern der Gemeinden ausgeſtellt. .. ĩðà2u! ðͤ v ĩðͤvbe Wahlkartfei einsehen! Hur noch bis Sonnlag, 31. August möglich! Wer keine Zenachrichtigungskarte er- halten hat, muß die Wahlkartel berichtigen lassen! Wer in der Wahlkartei nicht enthalten ist, kann am 14. September nicht wählen Geburten Hochzeiten Todes älle Wie wir der Vierteljahrs⸗Ueberſicht des Sta⸗ tiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim entnehmen, war die Geſamtzahl der Geborenen mit 412 im April genau ſo hoch wie im Vorjahr, im Mai mit 431(440) um weniges niedriger, dagegen brachte der Juni mit 348(416) einen ſehr ſtarken Ausfall; der Anteil der unehelich Geborenen an der Geſamtzahl hat ſich nur in den einzelnen Monaten, im ganzen Berichts⸗ viertelſahr dagegen dem Vorjahr gegenüber ſo gut wie gar nicht verſchoben. Auch die Zahl der Ehe⸗ ſchließungen war mit 736(738) faſt genau die gleiche wie 1929. Das gleiche gilt von der Zahl der unter dieſen befindlichen Miſchehen mit 292(298). Eigenartigerweiſe hat auch die Zahl der Ster b⸗ fälle in den einzelnen Berichtsmonaten gar keine oder doch nur geringfügige Aenderungen gegenüber dem Vorjahr erfahren. Immerhin iſt die Geſamt⸗ zahl der Sterbfälle mit 608(629) im zweiten Kalenderviertelſahr etwas kleiner geweſen. An Tuberkuloſe ſind 53(49), an Krebs 72(71) Perſonen geſtorben, Kinder unter einem Jahr im ganzen 86(90), Lungenentzündung und Influenza haben 44(45) Opfer gefordert. Die Veränderungen haben ſich alſo durchweg in ſehr engen Grenzen ge⸗ halten. Ehemalige deutſche Kriegsgefangene Heimkehrmöglichkeit aus der Sowjet⸗Union Immer wieder tauchen Preſſemeldungen auf, die von der Rückkehr ehemaliger Kriegs⸗ gefangener aus Rußland zu berichten wiſ⸗ ſen— in letzter Zeit waren es wieder 3 Fälle, u. a. auch in Dannſtadt— und automatiſch bei den An⸗ gehörigen vermißter Kämpfer, die im Oſten ſtan⸗ den, Hoffnungen auslöſen, da ſie mit der Möglichkeit der unerwarteten Heimkehr ihrer Vermißten wieder zu rechnen beginnen. Um evtl. neue Momente in der Heimkehrerfrage zu ermitteln und um den An⸗ gehörigen eine gewiſſe Beruhigung und Klarheit zu ſchaffen, wandte ſich Fräulein Trippmacher⸗ Ladenburg an den Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ ttus mit der Bitte um objektiven Tatſachenbeſtand. Die Antwort des Auswärtigen Amtes lautet folgendermaßen: „Durch zahlreiche, ſchon vor Jahren weit verbrei⸗ tete Aufrufe ſind die in der Sowjet⸗Union frei⸗ willig zurückgebliebenen ehemaligen deutſchen Kriegsgefangenen darauf aufmerkſam ge⸗ macht worden, daß ſie jederzeit durch die zuſtändige deutſche Vertretung auf Koſten des Reiches heim⸗ geſchafft werden können. Dieſe Möglichkeit er⸗ ſtreckt ſich auch auf Frauen und Kinder. Die Heimſchaffungen, die faſt ausſchließlich durch das deutſche Konſulat in Nowoſtbirſk erfolgen, vollziehen ſich reibungslos und werden meiſtens nur dadurch etwas verzögert, daß die Frauen der ehemaligen Kriegsgefangenen, ſoweit ſie die Sowjetſtaatsange⸗ hörigkeit noch beſitzen, aus dem Staatsverband der Union entlaſſen werden müſſen. Es iſt bisher kein einziger Fall bekannt geworden, daß ein früherer deutſchen Gefangener an der Rückkehr in die Heimat gehindert worden iſt. Den Heimkehrern g werden nach ihrer Rückkehr in Deutſchland von der Teer für Reichsaufgaben, die von jedem eimſchaffungsfall unterrichtet wird, gewiſſe Ge⸗ bührniſſe ausgezahlt. Für die Beſchaffung von Arbeits möglichkeiten kommen die zuſtändigen inne⸗ ren Behörden in Betracht.“ Demnach bleiben die Heimkehrer zunächſt nach ihrer Rückkehr vor der äußerſten Not verſchont. Für die kranken Heimkehrer und ihre kranken Kinder hat die große Wohltäterin der deutſchen Kriegs⸗ gefangenen, Elſa Bran dſtröm, Erholungs⸗ heime geſchaffen. 8* * Wiederſehensfeier der Mainzer Fußartilleriſten. Zur Wiederſehensfeier, mit der die Jubelfeier des Mainzer Veteranen⸗Vereins verbunden iſt, treffen ſich die früheren Angehörigen der in Mainz garni⸗ ſonjerenden Fußartillerie⸗Regimenter Nr. 3 und 18 und deren Feldformationen am 30. und 31. Auguſt im Standquartier gegenüber der Neutorkaſerne. Auskunft durch Kamerad Naffin, Mainz, Langenbeckſtraße 28. * Mannheim als Fremdenſtadt. Der Fremden⸗ verkehr hat nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim im Mai mit 15 827 Per⸗ . den vorjährigen mit 14970 Perſonen über⸗ troffen. Dagegen iſt er im April mit 12 839(13 496) Perſonen nicht unerheblich und im Juni mit 12 622 (44 941) Perſonen ziemlich weit hinter den vorjäh⸗ rigen Ziffern zurückgeblieben. Das ſegensreiche Luftbad Wirkſamſte Geſundheits und Schönheitspflege aber Vorſicht bei Anwendung „Nein, Fräulein Liſa, was für wundervolle, friſche Farben haben Sie, und ſolche klare Haut!“ ſagt die Kollegin.„Und dabei ſitzen Sie doch auch den ganzen Tag im Büro und kommen nicht viel ins Freie. Wie machen Sie es nur, ſo blühend und friſch auszuſehen? Ich habe anfangs gedacht, die zarte Röte ihrer Wangen ſei— Schminke, aber wie ich mich längſt überzeugen konnte, iſt ſie„Natur“. Und nun verraten Sie mir doch bitte mal Ihr Ge⸗ heimnis!“ Fräulein Liſa lacht. kein Geheimnis“, meint Ihnen gerne verraten: Ich nehme täglich mein Luftbad — bei gutem Wetter in der Badeanſtalt, bei ſchlech⸗ tem Wetter und im Winter auf dem geſchützten Bal⸗ kon bzw. im Zimmer bei weitgeöffneten Fenſtern. Das bekommt mir großartig. Meine durch das Luft⸗ baden täglich gut durchblutete und daher beſſer er⸗ nährte Haut ſteht deshalb friſch und roſig aus und bedarf keiner künſtlichen Verſchönerung.“„Ja Luftbaden! Das iſt ja recht ſchön“, meint die Kolle⸗ gin,„aber das kann nicht jeder vertragen. Mir be⸗ kommt es nicht, ſo ſtundenlang faſt unbekleidet her⸗ umzulaufen, ich friere dann, außer im Hochſommer, den ganzen Tag!“ „Sie ſollen ja auch nicht ſtundenlang herum⸗ laufen!“ ſagt Fräulein Liſa,„das iſt ja gerade der Fehler dabei und die Erklärung, warum ſo vielen Menſchen das ſo nützliche und wertvolle Luftbad nicht ſo gut tut, wie ſie es erwarteten. Es iſt ge⸗ rade wie beim Waſſerbade: Weiſe Beſchränkung ſchützt vor Schaden! Sehen Sie, die reine Luft iſt durch die Gewohnheit der Kleidung für die Haut ein Reizmittel geworden, an das man ſich erſt gewöhnen muß. Wer das nicht beachtet, der ſchädigt ſich durch Luftbäder. Oft iſt das ſchon beim Geſunden der Fall, mehr aber noch bei Kränklichen und Kranken. Darum iſt auch bei Luftbädern Vorſicht am Platze. Was nun den völlig geſunden Menſchen anbelangt, ſo muß er ſich allmählich daran gewöhnen, den Körper nackt der Luft auszuſetzen. Unbedenklich kann er es bei ſchö⸗ nem, warmem Wetter tun. Bäder im Freien, in Flüſſen, Seen uſw. ſind ſtets mit einem Luftbad verbunden, und wenn man vernünftige Baderegeln beobachtet, bringen ſie dem Geſunden niemals Scha⸗ den. Das Luftbad dauere anfangs wenige Minuten, dann verlängere man es je nach der Witterung, ſchließlich härtet man ſich derart ab, daß man ſtun⸗ denlang ohne Kleider bleiben kann. Und wie man im kalten Waſſerbade ſich Bewegung macht, ſo ſollte man auch bei kühlerem Wetter das Luftbad mit Be⸗ wegung und Leibesübungen verbinden. „Mein Geheimnis iſt gar ſie fröhlich,„ich will es Was nun die Wirkung des Luftbades anbelangt, ſo iſt zunächſt zu beachten, daß der Körper in ihm mehr Wärme nach außen abgibt, als dies in beklei⸗ detem Zuſtande der Fall iſt. Der erſte Kältereiz be⸗ wirkt ferner, daß ſich die Blutgefäße in der Haut zu⸗ ſammenziehen und das Blut nach innen getrieben wird. Bald darauf kommt aber die Reaktion; die Blutgefäße der Haut erweitern ſich, die Haut wird reichlicher mit Blut durchſpült und zur lebhafteren Tätigkeit angeregt. Beim Luftbade, das wir im Freien nehmen, wirkt aber die Luft nicht allein, es kommt noch dazu der Einfluß des vollen Tageslichts, dem wir den Körper ausſetzen. Er iſt ſehr wichtig. Wir wiſſen ja, daß nach dem Norden gelegene Woh⸗ nungen ungeſund ſind. Das Licht, das im Luftbade unſere Haut umflutet, wirkt gleichfalls anregend und belebend. Es bewirkt namentlich eine Zunahme der roten Blutkörperchen, alſo eine Verbeſ⸗ ſerung des Blutes. Geſteigert wird noch der Einfluß des Luftbades, wenn wir den Körper direkt den Sonnenſtrahlen ausſetzen. Bei höher ſtehender Sonne iſt allerdings auch für den Geſunden hierbei Vorſicht am Platze. Da durch die Sonnenbeſtrahlung die Tätigkeit der Schweißdrüſen angeregt wird, ſo wir⸗ ken die Sonnenbäder ähnlich wie Schwitzbäder. Die Erfahrung hat gelehrt, daß Sonnenhäder oft ſehr gut bei Bleichſüchtigen und Blutarmen, bei Fettleibigen, bei Rheumatikern und Nierenleidenden gewirkt haben. Nervenſchwache, Herzleidende und er⸗ regte Perſonen ſollten dagegen die Sonnenbäder meiden und ſich mit einfachen Luft⸗ und Lichtbädern begnügen. Bei ſchlecht ernährten und zu Lungenblu⸗ tungen neigenden Perſonen ſind ſogar die einfachen Luftbäder nicht am Platze. Bei dieſem anſcheinend ſo einfachen Heilverfahren ſind alſo eine Menge von Umſtänden zu berückſichtigen, die nur das ſachver⸗ ſtändige Auge des Arztes zu überſchauen vermag. Es iſt alſo klar, daß jeder, der in ſeiner Geſund⸗ heit nicht völlig feſt iſt, vor der Benutzung der Luft⸗ und Sonnenbäder den Arzt um Rat fragen muß und auch während des Gebrauchs ſich nach ſeinen Rat⸗ ſchlägen und Verordnungen richtet. Nur auf dieſe Weiſe wird auch dieſes Verfahren heilbringend ſein. Wenn Ste dieſe Vorſichtsmaßregeln beachten, wird auch bei Ihnen das Luftbad wahre Wunder tun, iſt es doch gerade für uns berufsmäßige Stubenhocker, die wenig Zeit und Gelegenheit für ſportliche Betäti⸗ gung uſw. im Freien haben, das beſte und leicht er⸗ reichbare Gegenmittel gegen die geſundͤheitlichen Schädigungen des Berufes!“ Dr. Franziska Berger. Mie es ausgewieſenen Saarpfälzern in Mannheim erging Die Brutalität, mit der die Franzoſen harmloſe Pfälzer und Saarpfälzer auswieſen, iſt bekannt. Aus dem Bette heraus, ohne jeden Grund verhaftet, in enge Verließe zuſammengepfercht, dann eines Tages auf offene Laſtautos verladen und dann über den Rhein gejagt— das wiederholte ſich Tag für Tag. Mannheim war für die Ausgewieſenen ein Zufluchtsort und wie es einem Trupp ausgewieſener Saarpfälzer — aus Neunkirchen und Saarbrücken— in Mann⸗ heim erging, ſchildert einer der Betroffenen jetzt recht anſchaulich in einer heimatlichen Zeitung. In Germersheim wurden ſie„ausgeladen“ mit dem Be⸗ deuten, ſchleunigſt über die Rheinbrücke ſich nach „Deutſchland“ zu begeben. Von Rheinsheim aus fuh⸗ ren ſie nach Mannheim, wo ſie ſich im Hotel„Ka i⸗ ſerhof“ einquartierten. Nur wenigen von ihnen war es möglich geweſen, ſich vor der Verhaftung mit Geldmitteln zu verſehen. Der Franzoſe duldete das nicht. Und ſo waren denn die meiſten von ihnen, als ſie in Mannheim landeten,„abgebrannt“. Doch in Verlegenheit kamen ſie deswegen nicht. Der Ho⸗ telier bedeutete ihnen, ſein Haus ſtehe ihnen bis zur Regelung der Verſorgungsangelegenheiten zur Ber⸗ fügung. Einer der Ausgewieſenen hatte gute Be⸗ ziehungen zur„Rheiniſchen CEreditbank“, erhielt dort einen angemeſſenen Kredit und konnte ſeinen Lei⸗ densgenoſſen bei einem„großen Löhnungsappell“ auf dem Theaterplatz unter die Arme greifen. Raſch verbreitete ſich in Mannheim die Kunde von der Ankunft der erſten Saarflüchtlinge, die bald im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden und bei der Bevölkerung die größte Anteilnahme und tat⸗ kräftige Unterſtützung fanden. Eine Lehrerin drückte einem von den„armen Kerlen“ einen Hun⸗ dertmarkſchein in die Hand, in das Hotel wurden ihnen dauernd ungezählte Liebesgaben von Mannheimer Großlieferanten, die jahrelang Geſchäftsbeziehungen nach der Saar unterhielten, ge⸗ ſchickt, kurz, es ſehlte ihnen an nichts. Nicht ganz ſo glatt wickelten ſich ihre Angelegenheiten bei der offiziellen Flüchtlingsfürſorgeſtelle ab. Hier fühlte man ſich allzu eng an die Vorſchrif⸗ ten von oben gebunden. Jedenfalls glaubte man, die begehrten Unterhaltungszuſchüſſe nicht ohne wei⸗ teres bewilligen zu können. Es bedurfte erſt einer gewiſſen Organiſation der inzwiſchen immer zahl⸗ reicher hereinflutenden Flüchtlinge und eines ener⸗ giſchen gemeinſamen Vorgehens, ehe es nach Wunſch klappte. Im Hotel„Kaiſerhof“ fand zu dieſem Zweck eine Verſammlung ſtatt, in der über die ent⸗ ſprechenden Schritte beraten wurde. Durch einen Geheimkurier konnten die Flücht⸗ linge Nachricht über ihren Verbleib in die Heimat gelangen laſſen und bald trafen die Frauen ein, die ihnen Wäſche, Kleidung und Geld brachten. Mann⸗ heim und feine herrliche Umgebung und das reizende Heidelberg boten ihnen Abwechſlung in Hülle und Fülle.„Die Zeit wurde keinem lang.“ Die pfälziſche Gaſtfreundſchaft bewährte ſich den Flüchtlingen gegenüber in geradezu glänzender Weiſe und ſo war es ganz natürlich, daß ſie ſich raſch bei den Mannemern wohl und geborgen fühlten. Aller⸗ dings träufelte der Gedanke über das ungewiſſe weitere Geſchick des Einzelnen da und dort einen Tropfen Wermut in den Becher. Gans ſchlimm war das beſonders dann, wenn der eine oder der andere „von Raults Gnaden“ begünſtigt wieder heimkehren durfte. Vielen wurde dieſe Gnade des Allgewaltigen der Regierungskommiſſion überhaupt nicht zuteil. Als dann lange Zeit nachher Präſident Rault vor dem Völkerbundsrat ſeinen völkerrechtswidrigen Eingriff in die Rechte eines freien heimatſtändigen Völkchens eingeſtehen mußte, war für manchen die Rektifizierung der Ausweiſungsmaßnahmen da⸗ durch illuſoriſch geworden, daß er längſt Haus und Hof in der Saarheimat aufgegeben und anderweit „drüben in Deutſchland“ eine neue Exiſtenz gefun⸗ den hatte. Nicht allen der Flüchtlinge erging es ſo verhält⸗ nismäßig gut. Es iſt ein ergreifend trübes Kapitel, das man ſchreiben könnte über das Schickſal des aus Landau ausgewieſenen Chefredakteurs Dr.., eines kerndeutſchen Mannes, der in ſeiner Wohnung in Heidelberg eines Morgens mit ſeiner Gattin tot aufgefunden wurde. Das aller Mittel entblößte Ehepaar war in der Verzweiflung in den Gastod gegangen. Der traurige Fall erregte damals leider nicht das Aufſehen, das er aus guten Gründen hätte erregen müſſen. Meminisse juvat— es gibt Dinge, die man vergeſſen kann, was aber der Franzoſen an Leid und Unglück damals über Tauſende von Deutſchen häuften, wird, kann und darf niemals ver⸗ geſſen werden. Vergeſſen aber wird auch nicht von den Flücht⸗ lingen die warmherzige Aufnahme, die ſie gerade in Mannheim gefunden haben, verbunden mit der tatkräftigen Teilnahme, die ihnen von allen Teilen der Bevölkerung in reichem Maße zuteil wurde. Hier zeigte es ſich in der Tat, daß Blut dicker iſt als Waſſer. M. — Wunſch der Pfälzer Winzer Jetzt, Küfer, ſchwing de Hammer Un mach die Fäſſer dicht. Es ſchteht in manche Gaue En voller Herbſcht in Sicht. Die Drauwe ſin gerote, An Menge fehlt es net, Eens macht uns Winzer Sorge, Des is die Qualität. Sankt Peter, hab Erbarme Schenk weiter Sunneſchein, Sunſcht gibt's en ſaure Krätzer, Marke Dreimännerwein. Denn trinkt'r ee, ſo hewe Die beide annere ihn; Sunſcht fall der Mann vor Schrecke Beim erſchde Schluck ſchun hin. Du brauchſt'n net zu wäſſ're, Des mache mer ſelwer ſchun. Uns Winzer is viel liwwer, Du ſchickſcht uns Sunn, viel Sunn. Grad des Johr ſoll der Neie Doch ebbes Extras ſein. En ſaure Rachebutzer Is kein Befreiungswein. N a 5 A. Weber. Kommunale Chronik Fehlbeträge der Släbte Nach Feſtſtellungen des Reichsſtädtebundes be⸗ trugen die Fehlbeträge in der Jahresrechnung 1929 in 220 preußiſchen Städten bis zu 25 000 Einwohnern durchſchnittlich 6,94 RM. je Einwohner. In den ein⸗ zelnen Größenklaſſen wurde feſtgeſtellt, daß in 23 Städten bis zu 2000 Einwohnern durchſchnittlich 5,61 Reichsmark je Einwohner, in 88 Städten mit 2001 bis zu 5000 Einwohnern durchſchnittlich 7,24 RM. je Einwohner, in 56 Städten mit 5001 bis zu 10 000 Einwohnern durchſchnittlich 7,74 RM. und in 53 Städten mit 10 001 bis zu 25 000 Einwohnern durch⸗ ſchnittlich 6,04 RM. je Einwohner als ungedeckter Fehlbetrag nach 1930 übernommen werden mußten. Adelsheim erhält einen kommiſſariſchen Bürgermeiſter * Adelsheim, 26. Auguſt. Der dritte Wahl⸗ gang zur Bürgermeiſterwahl iſt reſul⸗ tatslos verlaufen. Der Bürgermeiſter wird nun vom Miniſterium beſtellt werden. Die Finanzen des Landbezirks Ludwigshafen nd. Ludwigshafen, 26. Aug. Der erſte Viertel⸗ jahresausweis des Gemeindeverbandes Ludwigshafen weiſt für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1930 an Einnahmen 125 557.34 /, an Ausgaben 172 504.39/ und an Mehrausgaben 47 147.05/ auf. Vereinnahmt wurden 2560.55/ für die Wohlfahrtspflege und das Geſundheitsweſen und 44 126.32 /, für die Arbeitsloſenfürſorge. Ver⸗ ausgabt wurden im erſten Vierteljahr für das Tief⸗ bauweſen, den Wege⸗ und Straßenbau 101 763.41, für die Wohlfahrtspflege und das Geſundheitsweſen 55.66.51 J, für beſonders gemeinnützige Anſtalten und Einrichtungen 140.80% und 600/ für das Schulweſen. Der errechnete Einnahmenrückſtand aus Umlagen und die enormen Aufwände für den Stra⸗ ßen⸗ und Wegebau, ebenſo für die Kriſenunter⸗ ſtützung begründen das etwas ungünſtige Zahlenbild des erſten Rechnungsquartals. Erweiterung des Kanaliſationsgeſetzes nd. Oggersheim, 26. Auguſt. Nach dem Grundſatz der Hygiene nimmt unſere Gemeinde jetzt eine Er⸗ weiterung des Kanaliſationsnetzes vor. Kanaliſtert wird die Schillerſtraße vom Marktplatz bis zur Goetheſtraße im Umfange von 750 Meter, ein Stück der Gauſtraße von der Yorkſtraße gegen das Stadtinnere zu im Umfang von 72 Meter und die verlängerte Uhlandſtraße von der Kaiſerſtraße gegen die Anweſen Forſter und Haege, im Umfange von 68 Meter. Außerdem wird die Ueberwölbung des Affengrabens innerhalb der Stadt vom Anweſen Rees bis zur Bahnlinie im Buſch in einem Umfange von 380 Meter ausgeführt. Die Geſamtkoſten belau⸗ fen ſich auf etwa 50 000 Mk., die der Gemeinde zur Verfügung ſtehen. Schifferſtadt erhält eine Waſſerleitung nd. Schifferſtadt, 26. Aug. Das mehrjährige Be⸗ ſtreben der hieſigen Gemeinde nach Schaffung einer Waſſerleitungsanlage geht jetzt tatſächlich in Er⸗ füllung. Der Verwaltungsausſchuß der Waſſerver⸗ ſorgungsgruppe„Mittelrhein“ hat in ſeiner letzten Sitzung bereits zwet Arbeits⸗Loſe des Geſamt⸗ projekts vergeben, die ſich auf die Hauptleitungs⸗ anlage nach Schifferſtadt und auf die Ortsnetzanlage in Schifferſtadt beziehen. Dieſe Arbeiten aus Los 1 und 2 wurden an die zu dieſem Zweck ſich eigens zuſammengeſchloſſenen Firmen Olſch und Wagen⸗ brener in Zweibrücken und Ullmeier⸗Alſenborn ver⸗ geben, unter der Bedingung, daß örtliche Unter⸗ nehmer zu den Arbeiten mit herangezogen werden. Der Pirmaſenſer Zwangsetat * Pirmaſens, 26. Auguſt. In der letzten Stadt⸗ ratsſitzung gab Oberbürgermeiſter Strobel eine Entſchließung der Kreisregierung bekannt, die ſich mit der Feſtſtellung des Voranſchlages 1930/31 beſchäftigt. Darin wird geſagt, daß der Stadtrat Pirmaſens ſeine Verpflichtung, einen Vor⸗ anſchlag für die vorausſehbaren Einnahmen und Ausgaben aufzuſtellen, der in Einnahmen und Aus⸗ gaben abgeglichen ſein muß, nicht nachgekommen iſt. Die Regierung hat deshalb den Vorſchlag ſelbſt auf⸗ geſtellt. Die Abgleichung des Voranſchlages mit 10 348 142/ wurde erreicht durch Senkung der Aus⸗ gaben um 216 800/ und Erhöhung der Einnahmen durch Einſetzung eines Poſtens„Erſtattung der Koſten für den Arbeitsamtsneubau“ mit 71 568 und Rückführung eines Teiles der vorhandenen Werksrücklagen in Höhe von 503 860/ in den allgemeinen Haushalt. Der Stadtrat beſchloß nach einer ſehr ergiebigen und zum Teil recht bewegten Ausſprache, von der zuläſſigen Beſchwerde an den Verwaltungsgerichtshof Abſtand zu nehmen. In nichtöffentlicher Sitzung wurde Rechtsrat Stem⸗ pel, deſſen Amtsperiode am 1. Dezember 1930 ab⸗ läuft, auf die Dauer von 10 Jahren wiedergewählt. Frankfurt baut 500 Kleinſtwohnungen * Frankfurt a.., 26. Auguſt. Entſprechend einem Erſuchen des Magiſtrats, weitere Kleinſtwohnungen zu errichten, hat die Gartenſtadt⸗Geſellſchaft den Bau von weiteren 500 Kleinſtwohnungen beſchloſſen. 200 Wohnungen kommen in vierſtöckige Häuſer, 300 wer⸗ den als Flachbauten errichtet. Der Geſamtkoſten⸗ aufwand iſt auf 4,4 Millionen Mark veranſchlagt. Die Mieten werden zwiſchen 38 und 50 Mark liegen, Kleine Mitteilungen Die Gemeinde Hornbach bei Buchen hat das Glück, umlagefrei zu ſein. Die kleine Gemeinde hat ſchon tüchtiges geleiſtet. So wurde im letzten Jahre eine fehr ſchöne Kirche erſtellt, und nun baut die Gemeinde ein Schulhaus, wozu ſie bereits 40 000/ geſpart hat. Der Gemeindevoranſchlag 1930/1 von Neckar biſchofsheim ſchließt mit 122 327% Aus⸗ gaben, 76973/ Einnahmen und einem ungedeckten Auf⸗ wande von 45 399/ ab. Es kommen folgende Umlageſätze zur Erhebung: 1,20/ vom Grundvermögen, 0,% vom Betriebsvermögen und 7,50/ vom Gewerbeertrag. 0 In Hohenſtadt bei Adelsheim genehmigte der Bürgerausſchuß den Auſwand für ein Krieger ⸗ denkmal, desgleichen die Erweiterung der Waſſerleitung, Pumpwerk und Inſtandſetzung zweier Quellenfaſſungen. Schluß des redaktionellen Teils Gegen üblen Mundgeruch, nach längerer Mundruhe und nach dem Rauchen benutze man zum Desodorieren und Arpmati⸗ ſteren des Atems eine Spülung mit dem herrlich erfriſchenden Ehlorodont Mundwaſſer. Flaſche.— Mk. — ———— eee e e 25 eee 4. Seite/ Nummer 394 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Auguſt 1930 Nachrichten aus Baden Vom Weinheimer Großobſtmarkt ö Weinheim, 26. Auguſt. Zur Beſichtigung des hieſigen Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarktes trafen hier unter Führung des Präſidenten des Schweizeriſchen Obſtverbandes und des Direktors Joſef Stu tz (Landwirtſchaftliche Winterſchule Zug) 32 Herren aus der Schweiz ein, die zur Zeit auf einer obſt⸗ baulichen Studienreiſe durch Südweſtdeutſchland be⸗ griffen ſind. Während eines gemeinſam eingenom⸗ menen Mahles begrüßte Bürgermeiſter Dr. Mei⸗ ſer die Gäſte im Namen der Stadtverwaltung und zugleich im Namen der hieſigen Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Abſatzgenoſſenſchaft und gab Aufſchluß über den Stand des Obſt⸗ und Gemüſe⸗Anbaues an der Berg⸗ ſtraße und der geſchaffenen Abſatzorganiſation. Unter Führung von Obſtbau⸗Oberinſpektor Martin⸗ Ladenburg wurden die hieſigen Obſtanlagen beſich⸗ tigt, um dann in der Weinheimer Großobſtmarkt⸗ halle dem Gange einer Verſteigerung beizu⸗ wohnen. Die Kommiſſion, die ſich aus den Vertre⸗ tern von genpſſenſchaftlichen Obſtverwertungsbetrie⸗ ben und landwirtſchaftlichen Organiſationen der Schweiz zuſammenſetzte, ſprach ſich über die hieſigen Einrichtungen ſehr anerkennend aus und ſetzte gegen Abend die Reiſe nach Frankfurt a. M. fort. Bereits vor kurzem hatten Beſucher aus Finnland hier einen ganzen Tag geweilt, um die Organiſation des hieſigen Obſt⸗ und Gemüſegroßmarktes in Augen⸗ ſchein zu nehmen und die Verſandmöglichkeiten des bergſträßer Obſtes kennen zu lernen. Theatergemeinde Weinheim U Weinheim, 26. Aug. Laut Beſchluß des Vor⸗ ſtandes der hieſigen Theatergemeinde ſoll die Spiel⸗ ſaiſon 1930/31 am Donnerstag, dem 18. September mit dem hiſtoriſchen Schauſpiel„Calcutta, 4. Mai“ (Lion Feuchtwanger) in der Weinheimer Feſthalle durch das Frankfurter Künſtlertheater für Rhein und Main eröffnet werden. Intendant Werkhäu⸗ ſe r⸗Frankfurt a. M. wurde für ſechs Schauſpielvor⸗ ſtellungen verpflichtet. Außerdem ſollen vier Operet⸗ ten 5 eine benachbarte Großſtadtbühne aufgeführt werden. Tod durch Blutvergiftung I. Malſch bei Wiesloch, 26. Auguſt. Die 22jährige Thereſta Förderer ſtach ſich während der Arbeit in der Zigarrenfabrik einen Pickel im Geſicht auf. Bald darauf ſtellten ſich erhebliche Schmerzen ein, die keinen Zweifel mehr darüber ließen, daß Blut⸗ vergiftung eingetreten war. Trotz der nun ſo⸗ fort vorgenommenen Ueberführung in die Klinik nach Heidelberg war das Mädchen nicht mehr zu ret⸗ ten. Unter großen Schmerzen verſchied es. Altertumsfunde * Ettlingen, 26. Auguſt. Bei Umarbeiten in der St. Martinskirche ſtieß man auf die Gebeine von Toten, die einſtens in der alten Kirche, die durch den Franzoſenbrand zerſtört wurde, beigeſetzt wur⸗ den. Bei einer Leiche fand man einen ſtark ver⸗ roſteten alten Degen mit intereſſantem Knauf. Ferner fand ſich dabei eine gut erhaltene Silber⸗ münze aus der Zeit des Kaiſers Ferdinand II. Der Degen legt die Vermutung nahe, daß es ſich um einen höheren katſerlichen Offizier handelt, der hier vor 300 Jahren während des dreißigjährigen Krie⸗ ges beigeſetzt wurde. * L. Rauenberg, 28. Auguſt. Die älteſte Einwoh⸗ nerin der Gemeinde, Frau Helene Bergmeier geb. Klee, konnte heute ihren 86. Geburtstag be⸗ gehen. Ihre Nachkommenſchaft ſetzt ſich aus 8 Kin⸗ dern, 34 Enkeln und 25 Urenkeln zuſammen. I. Zaiſenhauſen, 26. Auguſt. Frevelntlicher Ueber⸗ mut trieb einen jungen Mann von hier auf Grund einer Wette dazu, ſich einem durchfahrenden Per⸗ ſonenauto in den Weg zu ſtellen. Der Lenker des Kraftwagens konnte auf die kurze Entfernung den Wagen nicht mehr zum Halten bringen, ſodaß der Burſche überfahren wurde. Er trug Kopf⸗ verletzungen und ein gebrochenes Bein davon. Aber den Wagen hatte er zum Halten gebracht! Neil- und Springturnier in Reilingen K Reilingen, 25. Auguſt. Das Reit⸗ und Spring⸗ turnier in Reilingen ſchien noch am Sonntag morgen in Frage geſtellt zu ſein: ſtrömender Regen ſchien jede Luſt zur Beteiligung zu unterbinden. Aber das ſprichwörtliche Reiterglück blieb auch diesmal dem Reiterring„Badiſche Pfalz“, der eine Reihe erfolg⸗ reicher Veranſtaltungen hinter ſich hat, treu. Gegen Mittag hellte es ſich auf und der Blauhimmel und die Sonne ſetzten ſich durch. Die Reiterbewegung hat ſich durchgeſetzt wie die Sonne an dieſem Regentag; das ſah man nicht nur an dem freudig beflaggten Feſtort, das ſah man nicht nur an den großen Zuſchauermengen, die den Reit⸗ platz umſäumten, und auch nicht allein an der guten Beteiligung, das erkannte man vor allem bei dem Publikum. Vor allem bei den alten„gedienten“ Kavalleriſten. Da wurde jedes Pferd und jeder Rei⸗ ter auf Haltung geprüft, jede Willensäußerung von Reiter oder Pferd gab Anlaß zur Zuſtimmung oder Ablehnung. Von dem Können der Vereine oder der Reiter unterrichtete namentlich das Hindernis⸗ ſpringen, deſſen Schwierigkeiten ſich erſt offenbarten, wenn man die Pferde bei der Ausführung ihrer Ar⸗ beit ſah. Und dann gab es Dreſſurprüfungen— drei lange Abteilungen!— und das mit Spannung, großer Spannung erwartete Trabreiten für leichte und ſchwere Pferde. Hier mußte vor allem der Lockung zum Galopp widerſtanden werden. Und am Schluß war Preisverteilung. Schöne Preiſe und frohe Geſichter der Gewinner. Die größeren Vereine erhielten Schleifen. Es waren die Reitervereine von Hockenheim, Eppelheim, Walldorf, Oftersheim, St. Leon, Waldangelloch, Wiesloch, Kirchheim, Sandhauſen und Plankſtadt vertreten. Der Veranſtaltung, die von Dr. Raupach mit einem entſprechenden Schlußwort beendet wurde, wohnte auch General a. D. Ullmann an, der eine kernige Anſprache hielt. Staatliche Perſonal veränderungen Kraft Geſetzes tritt in den dauernden Ruheſtand: Rektor Franz Kirchgäßner in Baden⸗Baden. Zur Ruhe geſetzt wurde Amtsgerichtsrat Wilhelm Mühling in Donaueſchingen auf Antrag und Juſtizſekretär Wilhelm Englert beim Nota⸗ riat Bruchſal, beide bis zur Wiederherſtellung ihrer Geſund heit. Ausbeutung großer Kieslager bei Kehl * Kehl, 26. Auguſt. Dieſer Tage wurden auf der Gemarkung Leutesheim bei Kehl, auf dem Ge⸗ lände der Mittelbadiſchen Eiſenbahnen a. G. Boh⸗ rungen vorgenommen, um die Tiefe der dortigen ausgedehnten Kies lager feſtzuſtellen. Wie man hört, beabſichtigt die Stadt Kehl, dieſe Kieslager, die ein durchſchnittliche Stärke von 10 bis 15 Meter haben dürften, mit Hilfe großer Bagger auszubeuten. * ? Heddesheim, 25. Auguſt. Die hieſige Turn⸗ gemeinde(Deutſche Turner) hielt am Sonntag nach⸗ mittag ein Schau⸗ und Preisturnen ab. Um 1 Uhr bewegte ſich der Feſtzug nach dem Feſt⸗ platz(Sportplatz), woran die Schülerturner mit ihren vielfarbigen Ballons, die alsbald nach der Ankunft aufſtiegen und ein buntes Farbenſpiel und Heiter⸗ keit bei der Jugend erregten. Dann begannen die Kampfſpiele: Die Vorführungen waren alle ſehr gut und zeigten von Fleiß und Geſchick der Be⸗ teiligten, die von den zahlreich anweſenden Zu⸗ ſchauern von hier und auswärts volles Lob ernteten. Gegen 7 Uhr abends war die Veranſtaltung beendet. Jetzt wurden zunächſt die Schülerpreiſe verteilt, die bei den jugendlichen Turnern die größte Freude erregten. Die Preisverteilung an Turner⸗ und Turnerinnen erfolgte nach dem Einmarſch im Lokal zum„Ochſen“, wo am Abend ſich noch eine Tanz⸗ unterhaltung anſchloß. ., St. Leon, 26. Auguſt. Am letzten Sonntag feier⸗ ten die Eheleute Heinrich Spließgard und deſſen Ehefrau geb. Bittcher das Feſt ihrer goldenen Hochzeit. Die kirchliche Trauung wurde in der evangeliſchen Kirche in Reilingen abgehalten, wo ihnen durch Pfarrer Erckenbrecht die goldene Traubibel überreicht und die Grüße des Ober⸗ kirchenrates übermittelt wurden.— Die Arbeits⸗ lage in der hieſigen Gemeinde hat in letzter Zeit wieder eine Verſchlechterung erfahren, da das Geſchäft in der Zigarreninduſtrie wieder ab⸗ geflaut iſt, was zu Arbeitseinſchränkungen geführt hat. Auch das Bauhandwerk leidet in dieſem Jahr ſtark unter der fehlenden Bautätigkeit. Daher iſt die Zahl der Erwerbsloſen wiederum auf einem Stand angelangt, wie er nur in den ſchlimmſten wirt⸗ ſchaftlichen Zeitpunkten der letzten Jahre zu verzeich⸗ nen war. Der Oberpfalzgau der Handwerker für den Landesverband L. Ziegelhauſen, 26. Auguſt. Der ordentliche Gau⸗ tag des Oberpfalzgaues vom Landesverband badi⸗ ſcher Gewerbe- und Handwerkervereinigungen endete mit einer Entſchließung, in der die Verſammlung dem Präſidium des Landesverbandes das volle Ver⸗ trauen ausſprach und die von Weinheim kommen⸗ den Treibereien, auf das Allerſchärfſte verurteilte. Im Verlaufe der von Baumeiſter Friedrich⸗ Heidelberg geleiteten Verſammlung ſprachen: Bild⸗ hauermeiſter Ekerdt als Vertreter der Gemeinde Ziegelhauſen, der Geſchäftsführer des Landesverban⸗ des, Martin⸗ Heidelberg, Syndikus Schoenel⸗ Mannheim. Von 29 Gauvereinen waren 16 durch Abordnungen vertreten. Die ſpinale Kinderlähmung * Wyhlen(Oberbaden), 27. Auguſt. Wegen der hier feſtgeſtellten Fälle ſpinaler Kinderlähmung ſind die Schulen in Wyhlen und im benachbarten Grenzach bis auf weiteres geſchloſſen worden. Insgeſamt ſind im ganzen Bezirk acht Fälle der Krankheit verzeichnet worden. Mehrere davon ſind harmloſer Natur. * R. Mönchzell(Amt Heidelberg), 25. Auguſt. Durch die Betriebsaufnahme der Firma Gebrüder Ditzel, Zündholzfabrik in Meckesheim, hat ſich der Stand der Arbeitsloſen auf 20 einſchließlich Kriſen⸗ unterſtützungsempfänger verringert. Wie verlautet, ſoll Mitte September infolge Abſatzſtockung wieder eine Pauſe erfolgen.— Die Ernte iſt nun unter Dach und Fach gebracht. Ein großer Teil der Land⸗ wirte hat ſchon den Ausdruſch beendet, der leider dieſes Jahr durch die ungünſtige Wetterlage ſehr ſchlecht ausfiel. R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 26. Auguſt. Die Vorbereitungen für das am 31. Auguſt ſtattfindende Gauturnfeſt mit Hallenweihe ſind in vollem Gange. Die einzelnen Arbeitsgebiete werden von den verſchiedenen Ausſchüſſen nach den Beſchlüſſen des Turnrates durchgeführt. Neben der Jugend wer⸗ den auch die Altersturner und die Turnerinnen des Gaues zum Wettkampfe antreten.— Die durch den plötzlichen Tod des bisherigen Inhabers Joſef Heß freigewordene Gemeinderechnerſtelle wurde zur Neubeſetzung ausgeſchrieben. Heß iſt an den Folgen einer Kriegsverletzung im Heidelberger Kran⸗ kenhaus geſtorben.— Das Einbringen der Oeh m d⸗ ernte verzögert ſich noch. Der Landmann iſt auch z. Zt. mit dem Ausbreſchen ſeines Getreides beſchäftigt. Der Ertrag iſt durchſchnittlich ſchlecht ausgefallen. * Heſſelbach, 27. Auguſt. Die im Dienstag⸗Abend⸗ blatt gebrachte Meldung von der Erlegung eines kapitalen Keilers trifft in dieſer Form nicht zu. Auch wog der Keiler keine 215 Pfund, ſondern nur 81 Kg. Nachbargebiete Tödlicher Verkehrsunfall * Viernheim, 27. Auguſt. In der hieſigen Fried⸗ rich Ebert⸗Straße rannte am Dienstag mittag die 18jährige Schülerin Johanna Herbert mit dem Fahrrad gegen ein vorbeifahrendes Langholz⸗ fuhrwerk, ſtürzte zu Boden und erlitt ſchwere innere Verletzungen. Die Verunglückte wurde nach Anlegung von Notverbänden dem Mannheimer All⸗ gemeinen Krankenhaus zugeführt, wo ſie inzwiſchen geſtorben iſt. Unglück auf dem Bahnübergang * Buſenberg, 27. Auguſt. Nach Mitteilung der Reichsbahndirektion Ludwigshafen wurde Dienstag nachmittag gegen 18 Uhr auf dem ſchienengleichen unbewachten Feldwegübergang am Bahnhof Buſen⸗ berg⸗Schindhard ein mit zwei Kühen beſpanntes Fuhrwerk vom Perſonenzug 1491 Bundenthal⸗ Rumbach⸗Hinderweidenthal angefahren. Der Wagen wurde ſtark beſchädigt, ein auf dem Wagen ſitzendes Kind verletzt. Anſcheinend hat der Wagenlenker verſucht, trotz der vom Lokomotivführer gegebenen Warnungsſignale noch vor dem Zuge den Ueber⸗ gang zu überqueren. Schließung der Domausſtellung nd. Speyer, 26. Auguſt. Die„Domausſtellung 10801930“ wird, wie uns das Direktorium des Hi⸗ ſtoriſchen Muſeums der Pfalz mitteilt, am Montag, den 1. September geſchloſſen. Die Ausſtellung wurde von insgeſamt 30000 Perſonen beſucht. Darunter befanden ſich etwa—10 000 Erwachſene und etwa 20 000 Schulkinder, die ſich auch zahlreich aus den badiſchen und ſaarländiſchen Schulen gelegentlich der Kindertage zur Beſichtigung eingefunden hatten. Aus Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 28. Auguſt .30: Frankfurt: Kuckonzert von Bad Homburg; Köln: Kurkonzert von Bad Oeynhauſen. 13.45: Stuttgart: Reportage von einem Tonfilm. 15.00: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 17.30: München: Konzert. 18.05: Frankfurt, Stuttgart: Der Frankfurter 5 Goethepreis. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 18.45: München: Konzertſtunde. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Opernmuſik. 20.00: Hamburg:„Fata Morgana“; Köln: Der Wolzer; Budapeſt: Orientaliſches Konzert, an⸗ ſchließend Zigeunermuſik; Bukareſt, London 1: Sinfoniekonzert; Os lo: Violin⸗ und Klavier⸗ e Wien: Muſik und Lied im Wondel der Zeiten. N 20.15: München, Belgrad, Laibach, Katto⸗ witz, Warſchau: Konzert; Kaſchau: Violin⸗ konzert. 20.30: Berlin: Konzert; Frankfurt, Stuttgart: „Iphigenie auf Tauris“ von Goethe. 20.45: Mailand, Turin: Oper„Iris“; Zürich: Konzert. 21.00: Kaſchau, Brünn Preßburg: Tanzmuſik; London 3, Prag: Konzert; Rom: Oper„Tu⸗ randot“. 21.15: Berlin: Was Sie von Beethoven noch nicht and Breslau: Hörſpiel„Tannhäuſer und „ die Jockeys“. f 8 21.80: München, Königswuſterhauſen: Vom Dirndl und Buamfang; Zürich: Konzert. 22.00: London 1, 2: Konzert. 22,20: Frankfurt, Stuttgogti: Konzert; Hom⸗ burg, London 3: Tanzmuſik. 22.30: Breslau: Tanzmuſik. 23.00: Kattowitz, Warſchau: Tanzmuſik. .30: Breslau: Kammermuſik. Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: t. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder Sport und Bermiſchtes: Willy Mülker- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher N und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim—. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Schluß des rebaklipnellen Teils Buinmwunder fan „Wes iet Ein Sieg der Ueberlegenheit einer lebenslang geübten Selbſtdiſziplin? Vielleicht hatte er den wirklich eben errungen. Wenn Marietheres wüßte, wie heiß er die andern in dieſem Augenblick um ihr unbekümmertes Vorwärtsſtürmen beneidete. Draußen riefen ſie nach ihm. Ihr Jubel drang durch die Bretterwände ſeiner Kabine. Ein Disput hatte ſich erhoben, voll ernſter Wichtigkeit wurden die Praktiken der verſchiedenen Schwimmer be⸗ ſprochen. Es praſſelte von techniſchen Ausdrücken die er alle nicht verſtand. Die Sprache der Olympiaden, die ſachlich nüch⸗ terne Sprache dieſer neuen Jugend, die er nicht be⸗ griff und dennoch— das wußte er jetzt— beneidete um der Entſcheidung willen, die noch vor ihnen lag. Er war— bewußt— an ihr vorübergegangen, wie immer, wenn das Schickſal ihn dazu aufgerufen hatte. Jetzt ſtürmte es über ihn fort, denen nach, die ihr„Dafür“ geſprochen. Er ſah dieſe Bejahenden ihren neuen Göttern ſolgen, weil die alten verſagt hatten, wie ſie dachten. Er wußte, es gab keine neuen Götter, die alten hat⸗ ten nur neue Namen erhalten. Aber auf den Glau⸗ ben kam es an. Man mußte an ſie glauben können, an die neuen wie an die alten. Er ſelbſt hatte dieſen Glauben verloren. Er war an der Entſcheidung „Dafür“ oder„Dawider“, vorübergegangen. Jetzt hatte er verſpielt, endgültig, rettungslos, lächerlich und furchtbar verſpielt. Er warf die Zigarre durch das offene Fenſter, ſie ſchmeckte wie Stroh. Mit einem kleinen ver⸗ lorenen Laut verziſchte ſie im Waſſer. Dann ging er hinaus zu ihnen, die ihn mit brauſendem Rufen empfingen. Es fand ſich, daß er genötigt war, ſeinem Sieg, der im letzten Grund der ihre war, ein Dankopfer zu bringen. Bowle, die langen Schnüren Lampions, die an zu Pfeiler um die bunten, bizarren von Pfeiler Marietheres hatte alles vorbereitet: die Da- A del N 27. Roman von EIse VIbel (Nachdruck verboten.] Terraſſe hingen, und das Koffergrammophon. Er brauchte ſich nur an die feſtliche Tafel zu ſetzen, die ſie für ihn und die anderen bereit hielt. 21. Kapitel Schwarz, ſcharfumriſſen, fällt der Hüttenſchatten in das kalte Licht. Wie ausgeglühte Krater ſind die Almwieſen in dieſer mondͤhellen Herbſtnacht. Schräg über das Dach fingert ein bedeutſamer Wind, ſchweigt, beginnt von neuem ſein unartig wühlendes Taſten. Die Fenſter ſind weit offen. Es iſt dunkel und totenſtill in Thure Oltens Jagdhütte. Plötzlich wird das Schweigen auf eine ſeltſam jähe Weiſe durchbrochen. Ein Schrei kommt aus der Tiefe der Wälder, gewaltig, heiſer und brünſtig. Dann fällt wieder harrende Stille zwiſchen die ſtei⸗ nernen Wände der Berge. i Marietheres ſieht auf. Am Fenſter, zur Seite im Schatten der Mauer, ſteht Thure Olten. Er prüft das Schußlicht im Anſchlag durch das Zielfernrohr. Schmale weiße Binden ſind um die Flächen ſeiner Hände gewickelt. Marietheres ſieht ſie ſchwach leuch⸗ ten, Keinen Augenblick vermögen ſich ihre Gedanken zu löſen von den armen, zerſchnittenen Händen, deren ſchreckliche Zerſtörung ſie wahrgenommen trotz aller Vorſicht, die Thure anwandte, als er die kunſt⸗ vollen Verbände des Arztes mit dieſem notdürftigen Schutz vertauſchte. Aus ſolch ärztlicher Verpackung heraus ein Ge⸗ wehr zu halten, wäre unmöglich geweſen. Alſo— mußte ſie fallen. Denn das iſt es, was Thure Olten heute ſucht: Vergeſſen, Sichverlieren im Fieber der Jagd. Von allem Mannestun iſt kaum ein zweites, das ſo ſehr. den ganzen Menſchen fordert, wie die Jagd. Und Thure Olten iſt Jäger aus ſeinem Blut heraus. Marietheres weiß das und ſie kennt die ſtahl⸗ harte, ſtrenge Selbſtzucht, mit der er jede körperliche Schwäche überwindet. Das Gewehr liegt vollkom⸗ men ruhig in den wunden Händen. Jede Muskel beherrſcht, als ſei ſeine Geſtalt ein Teil des Berg⸗ geſteins dort drüben, ſteht Thure Olten. Nur ſeine Augen kommen durch die Dunkelheit zu der Frau, die auf niederem Holzſchemel, bewe⸗ gungslos gleich ihm, in der Tiefe des Raumes ſitzt. Ihre Augen erkennen einander. Ihre Augen, in denen der mondhelle Glanz, der durch das offene Fenſter kommt, ſich wiederſpiegelt, ringen mitein⸗ ander. Sie halten einander flehend feſt, dieſe Augen. Ihre Sprache iſt voll von dem Glühen der Herzen. Sie gleiten verwirrt voneinander ab, wenn das Neue, Drohende, die Oberhand gewinnt. Und ſind gleich darauf wieder ganz erfüllt von heißen, ver⸗ langenden Rufen nacheinander. Trotzdem vermögen ſie beide nicht zu vergeſſen: in dem leeren Luftraum zwiſchen ihnen lauert das Unausgeſprochene, gegneriſch Geballte, wie ein Feind. Es hält ſie belagert, als ſeien ſie, jeder voll⸗ kommen allein, eingeſchloſſen, fern einander, und unerreichbar in alle Ewigkeit. Marietheres zuckt zuſammen. Wieder, diesmal viel näher, kommt der drohende Schrei aus dem Bergwald. Die Nacht beginnt davon zu tönen, ſie iſt wie aufgeriſſen. 5 Marietheres hat das alles ſchon oft erlebt. Auf eigenen Hütten und auf gaſtlichen ihres Kreiſes, die ſich zur Zeit der Hirſchbrunſt auftaten. Sie iſt keine paſſionierte Jägerin. Aber ſie hat immer wieder die Stimmung dieſer ſeltſamen Nächte voll fiebernder Erwartung genoſſen. Dieſer Nächte, die erfüllt waren vom Schrei der Liebe, von Kampf und Sieg und Untergang, von Jägerglück und her⸗ vorquellender Freude an ſtolzer Trophäe, nach Stunden äußerſter Spannung. Sie begreift nicht, warum ſich ihr heute alles wandelt. So als ſeien dieſe brünſtigen Rufe, von denen der Bergwald wiederhallt, die Ankündigung einer alles vernichtenden Kataſtrophe, als erhebe ſich die Natur ſelbſt wider die Menſchen, die ihr kleines Schickſal in die königliche Ruhe ihrer Nächte trugen. Thure Olten rührt ſich nicht. Er iſt entſetzlich abgemagert, die Naſe ſpringt kräftiger noch unter der Stirn hervor, drahtig ſtehen die Augenbrauen über grau umrandeten, tiefen Augenhöhlen So iſt er ihr geſtern entgegengekommen, als ſte durch das letzte Latſchenfeld zu ihm hinauffſtieg. Mit weißen, blutleeren Lippen ſind ſie vorein⸗ ander geſtanden, wartend, bis ihr Atem ruhig genug ging, um zu ſprechen. Ueber ihnen die Berge, ſtießen, als ſeien ſie toll geworden, im Aufruhr dieſer Stunde, Feuerfahnen gegen den Himmel. Ein Gip⸗ fel nach dem anderen hatte ein rauchiges Rot auf⸗ geſteckt. Der Grund der Erde ſtöhnte, hob und ſenkte ſich unter ihren Füßen. Aber Marietheres wankte nicht. Sie blieb ſteil aufrecht vor Thure Olten ſtehen, ſie ſtürzte ſich nicht an ſeine Bruſt, die in ſchweren, keuchenden Stößen ſich mühte. Sie ſah in ſeine toternſten Augen, die aus einer Welt des Grauens zu ihr zurückgekom⸗ men waren und die noch immer das Entſetzen dieſes Unbekannten in ſich trugen. „Ich muß ihn anrufen“, dachte ſie überwältigt „Ich will ihn mir zurückholen.“ „Du mein Geliebter“, ſagte ſie leiſe, verhalten und ihre Stimme war voll der koſtbaren Leidenſchaft ihres Herzens.„Du mein Geliebter.“ Sie wußte nicht, daß ſie dieſes Eine wiederholte, immer wieder, wie eine Beſchwörungsformel: Geliebter, Geliebter. zerbrachen klirrend. Und er nahm die Frau, deren Hände daran gerührt, an dieſes befreite, hochauf⸗ ſchlagende Herz... So gingen ſie zur Hütte. Sie traten ein und ließen die Türe weit hinter ſich offen. Aber weder Marietheres noch Thure Olten wußte etwas davon. Sie ſahen auch nicht, daß der Herbſttag längſt in eine Nacht übergegangen war, die ihn an Glanz übertreffen wollte. Sie waren wie bewußtlos, wie fortgeſpült vom Sturm dieſes Wiederfindens, vor dem der Tod ſtand. Das Fieber ihrer zerfetzten, geſchluchzten, geſtammelten Worte, war um ſie. Einmal flüſterte Thure Olten:„Warum haſt du mich feſtgehalten, Marietheres? Damals, als es für immer aus ſein ſollte mit mir? Ich war fertig mit allem. Auch mit dir, Marietheres. Ich war bereit zu gehen. Alles war unweſentlich geworden. Die einzige Aufgabe, die noch blieb: dem tapferen Jungen, der mein Begleiter war, zur Flucht zu verhelfen. Und dann ſelbſt mit Anſtand zu ſterben. Es war mit einem Mal ſo ſelbſtverſtändlich und einfach: Sterben, Aufhören. Wie eine Verlockung kann das wirken hätte ihr nachgegeben. Denn nun“ (Fortſetzung folgt) 1 Es wäre beſſer geweſen, ich 4 * * * Da geſchah Thure Olten, wie es dem eiſernen Mann im Märchen geſchieht. Die Reifen, mit denen er ſein Herz umſchmiedet, damit es nicht ſpringe, f * 1 keiten hat, die durch die Notreife des Getreides ent⸗ Attaoch, 27. Argdet 1930 Landwirtſchaft Aeber die Schartigkeit des Roggens Wenn man die Erſcheinungen der Schartigkeit früher auf zwei, durch vererbliche oder mechaniſche Momente bedingte Urſachen zurückführte, ſo dürfte das nach eingehenderen Beobachtungen doch nicht in allen Fällen zutreffen. An unbefruchteten Roggenährchen befinden ſich die Deckſpelzen in einem eigentümlich gedroſſel⸗ ten Reflexzuſtande. Oeffnet man die Spelzen, ſo findet man die vertrockneten Staubbeutel, was be⸗ weiſt, daß ſich die Spelzen zur Zeit der Blüte über⸗ haupt nicht geöffnet haben und daß, da die Roggen⸗ blüte im allgemeinen(Ausnahmen ſind auch hier be⸗ obachtet), für ſelbſtſteril angeſehen wird, die Schar⸗ tigkeit dadurch entſtanden iſt, daß der Verſchluß der Spelzen die Befruchtung durch fremde Pollen verhinderte. Es erſcheint aber durchaus notwendig, dieſe Be⸗ obachtung eingehender zu unterſuchen und zunächſt einmal feſtzuſtellen, ob dieſer anormale Zuſtand durch tieriſche Schädlinge(traumatiſche Reizungen), durch pilzliche Infektionen oder durch klimatiſche Ver⸗ hältniſſe bedingt wird, und ob, innerhalb der Fami⸗ lienzüchtung, vielleicht eine vererbliche Dispoſition vorliegt. Auf den Zuſammenhang mit vegetativ kli⸗ matiſchen Momenten ſcheint übrigens die Behaup⸗ tung Haeckels hinzudeuten, daß der Roggen bei käl⸗ terem Klima abblühe, was nach Rimpaus Meinung leiner verzögerten Spelzenöffnung) auch dann er⸗ folge, wenn infolge einer Befruchtung durch Regen oder Tau das Waſſer auf der Oberfläche der Spelzen verdunſtet und ſomit durch Abkühlung die zur Spel⸗ zenöffnung erforderliche Minimaltemperatur nicht er⸗ reicht würde. Jedenfalls müßte der Züchter, wenn dieſe Ur⸗ ſache ſich in größerem Umfange als vorhanden er⸗ weiſe, ſein Augenmerk mehr wie bisher auf ſolche Einzelpflanzen und Stämme richten, denen die Eigen⸗ befruchtung in erhöhtem Maße eigen iſt. Dr. Pl. Feldpflanzenſchutz im Auguſt Wer jetzt Zeit findet, die bei der Ernte aufge⸗ ſtöberten Mäuſekolonien auszuräuchern, ſpart Zeit und Geld, denn bis zum Herbſt hätten ſie ſich ſchon wieder vermehrt. Wo die Fritfliege das Sommergetreide ſchädigte, da ſchäle man nicht, weil die aus dem Ausfall eutſtandenen Pflänzchen von der Fliege angegangen werden. Mitte September pflügt man dann Pflanzen und Fritfliegen tief unter. Wer beim Wickroggen erſtere um den 20. Auguſt, letzteren Ende September ſä, vermeidet jeg⸗ lichen Fritfliegenſchaden. f Nach Dr. Hiltner ſoll Humuskarbolineum den Boden von Drahtwürmern, Nematoden und Stöck⸗ älchen freimachen. Gegen die Rübennematode hat man ſonſt noch keine direkten Kampfmittel gefunden. Der alte Kühn wollte ſie durch mehrere Folgen von Sommerrübſen klein kriegen, Müller und Molz durch Zichorienanbau. Starke Kalk⸗ und Kaligaben ſollen aber viele Nematoden nicht vertragn. Iſt der Auguſt regneriſch und zeigen ſich in den feuchtliegenden Kartoffelbeſtänden Spuren von Krautſäule, die an einem weißlichen Ran d⸗ ſchimmel kenntlich iſt, ſo ſpritze man ungeſäumt mit Kupferkalkbrühe. Die Amerikaner machen das unverdroſſen mehrmals in einem Sommer, auch wenn ſich noch keine Spur von der gefürchteten Phytophthora zeigte. Die Brühe verhindert auch das Aufkommen von Rübenroſt und Blattbräune. Die Larven der Wieſenſchnake, die auch in dieſem Sommer an manchen Orten ſchädigend aufſtreten, fängt man in Fanggruben. Niſten Stare in der Nähe, ſo werden die Larven gehörig gezehntet. Natur und Menſch arbeiten hier alſo wieder einmal zu⸗ ſammen. 5 Einzeldünger ſtatt Miſchöünger? Gaul⸗Hildburghauſen glaubt auf bäuerlichen Aeckern, die noch arm an Kali und Phosphorſäure ſind, Nitrophoska noch nicht empfehlen zu dürfen. Bei ſeinen Verſuchen machte ſich die alte Düngung mit den Einzelnährſtoffen, beſonders bei Roggen, beſſer bezahlt. Die Arbeitserſparnis bei dem hoch⸗ prozentigen Miſchdünger fiele beim Bauern nicht ſo ſehr ins Gewicht. Dr. D. Meyer⸗Breslau zeigt Bei⸗ ſpiele für und wider und wünſcht eine Klärung da⸗ hin, daß es nicht heißen ſollte, Einzeldünger ſtatt Miſchdünger, ſondern Einzeldünger und Miſch⸗ dünger. Gründungſaaten Lupine und Serradella, die den wertvollen Luft⸗ . 8 ſtickſtoff einfangen, keimen ſchwer und wachſen in ihrer Jugend ſehr langſam, ſo daß etwaiges Un⸗ kraut einen großen Vorſprung erhält. Daher hört man Ende Juli mit ihrem Anbau und bevorzugt von jetzt an Senf, Buchweizen, Spörgel, Som⸗ merraps und ⸗rüben, Waſſerrüben uſw. Sie ſam⸗ ſalpeter in Eiweiß um und erzeugen Humus und ſalpeter in Eiweiß um den erzeugen Humus und Schattengare. Außerdem geben ſie nach Bedarf ein brauchbares Grünfutter ab. Zum Heuen und Silieren eignen ſte ſich allerdings weniger, auch muß Buchweizen dem ſcharfen Senfgeſchmack entgegen⸗ wirken. Spörgel iſt mehr für Sandböden. Raps dagegen für Lehm. Stoppelpflanzung. In den Küſtenprovinzen und einigen feuchten Gegenden des Inlandes iſt es ſehr in der Mode. Kohlrüben in die gedüngte Stoppelfurche zu pflanzen; ja in dieſem Jahre iſt das ſogar mit Ru n⸗ keln gegangen, die eine etwas längere Wachstums⸗ zeit haben. Die Kohlrüben ſind dafür ziemlich froſt⸗ hart und nehmen auch mit Sandboden vorlieb, wäh⸗ rend die Runkeln Lehmgehalt erheiſchen. Zur Not gibt es auch eine ſchnell wachſende Kohl ſorte, ſo daß jeder rührige Bodenwirt genügend Möglich⸗ ſtandenen Verluſte durch erfolgreichen Stoppel⸗ fruchtbau zu mildern. Obſt- und Gemüſebau Schnurbaum- Anlagen Für derartige Anlagen eignen ſich Aepfel beſſer als Birnen. Je nach Länge rechnet man je 5 Meter einen Zwiſchenpfoſten. Dort, wo von vornherein die Schnurbäume in doppelter Höhe gezogen werden ſollen, kann die Pflanzentfernung kürzer bemeſſen werden. Zweiarmige Schnurbäume ſind für dieſen Fall zu bevorzugen. An das Ende von Schnurbaum⸗ anlagen kann ein Spiral⸗Schnurbaum gepflanzt wer⸗ den, wozu die Eiſenteile zu kaufen ſind. Auch kann man den Leittrieb des waagerechten Schnurbaumes in Spiralform endigen laſſen. Für dieſen Zweck gibt es zum Anbringen an dem Endpfoſten beſondere Klemmſchrauben. Zur Unterſtützung der tragbaren Aeſte bei älteren Bäumen ſind beſondere Stützen empfehlens⸗ wert, die einfach mit der Platte auf den Boden geſtellt werden. Für die Tragbarkeit des Fruchtholzes iſt vor allem wichtig, dies waagerecht liegend, alſo ſeitlich zu ziehen und alle ſtark und ſenkrecht nach oben wachſenden Triebe auf Beiaugen wegzuſchneiden. Erben ce AAN 2 22. Ae GE End. Zur Bekleidung niedriger Wände, Planken uſw. zieht man zielen. Das nachſtehende Bild zeigt die Ausnützung freien Raumes unter Fenſtern mit waagerechten Schnur⸗ bäumen. An den Leitzweigen wird ein Rückſchnitt nicht vorgenommen. Bei ſchwachem Wachstum ſtellt man den betreffenden Aſt ſchräg,— umgekehrt bindet man ihn auf den Draht nieder, damit genügend Frucht⸗ holz zur Entwicklung kommen kann. 1 4 Baumfläche, weil hier die Wurzeln der Schützt Eure Obſtbäume! Auch im Monat Aug uſt gibt es allerlei zu tun. Die ausgewachſenen Obſtmaden verlaſſen jetzt die wurmſtichigen Früchte, um ſich in Schlupfwinkeln aller Art zu verkriechen. Fanggürtel und Maden⸗ fallen tun jetzt daher gute Dienſte, wenn man ſie öfters nachſieht. Die gelben Larven der Birn⸗ blattweſpe und die Räupchen des Goldafters ſoll man ſammeln und vernichten, ſoweit das möglich iſt. Die ſchwarzen Larven der Kirſchblattweſpe be⸗ ſtäubt man im Morgentau mit Kalkſtaub oder Schwefel, was natürlich nur bei Buſchobſt ausführ⸗ bar erſcheint. Sonſt kommt Spritzen mit ſchwefel⸗ haltigen Brühen in Betracht. Die Miniermotten fängt man und tötet deren Larven mit Quaſſiabrühe. Um die Puppen unſchäd⸗ lich zu machen, ſollte man das Herbſtlaub verbrennen oder mit viel Branntkalk kompoſtieren. Im Auguſt achte man auch ſchon auf die braunen Eihaufen des Schwammſpinners, die manchmal an 400 Eier enthalten. Man muß ſie abbrennen oder mit Raupenleim oder Petroleum überſtreichen. Sie werden noch„große Eierſwämme“ genannt, weil ſie wie ein Feuerſchwamm ausſehen. 5 Düngung der Obſtbäume im Sommer In den Kreiſen der Obſtzüchter und Garten⸗ freunde herrſcht nicht ſelten die Meinung vor, die Obſtbäume bedürften nur im Herbſt oder gegen das Frühjahr einer Düngung. Das iſt ein Irrtum. In manchen Fällen iſt die geringe Obſternte allein auf die Vernachläſſigung des Düngens im Sommer zurückzuführen. Die Sommer⸗Düngung iſt auch aus dem Grunde anzuraten, weil hierdurch das maſſen⸗ hafte Abfallen der Herbſt⸗ und Winter⸗ früchte verhindert und die Bildung der Frucht günſtig beeinflußt wird. Letzterem Zwecke dienen beſonders flüſſige Dunggaben in Form von Jauche oder Latrine oder als Löſungen künſtlicher Voll⸗ dünger. Verwendet man Jauche oder Latrine, ſo empfiehlt ſich die Beigabe von Superphosphat(20 Gramm auf einen Eimer Waſſer), weil dieſe Dünge⸗ mittel arm an Phosphorſäure ſind. Im übrigen düngt man mehr in der Gegend der Kronentraufe, das iſt ſenkrecht unter den äußerſten Seitenzweigen und noch etwas darüber hinaus, weil ſich hier die meiſten Saugwurzeln befinden, die allein die Nähr⸗ ſtoffe aufzunehmen in der Lage ſind. In der Nähe des Stammes liegen die dickeren Wurzeln, diegnur Saftleiter ſind. Nux in ge⸗ ſchloſſenen Obſtanlagen und zwar bei älteren Baum⸗ beſtänden düngt man einen größeren Teil der bäume übergreifen. Von feſten Düngern verabreicht man auf einen Quadratmeter etwa 30 Gramm 40prozentiges Kali, 40 Gramm Superphosphat und 30 Gramm Montanſalpeter. Bei Verwendung von Jauche oder Latrine kann man die Stickſtoffgabe um etwa die Hälfte verringern, alſo 15 Gramm Montan⸗ ſalpeter geben. Flüſſige Dünger dürfen nach Juli nicht mehr verabreicht werden, damit das junge Holz bis zum Eintritt der erſten Fröſte ausreifen kann. Nicht ausgereiftes Holz leidet bekanntlich unter der Einwirkung von Fröſten. Matſchläge für den Schrebergärtner Radieschen und Salat während des Sommers zu ziehen Radieschen und Salat ſind Gemüſe, die beſonders zur Sommerszeit begehrt ſind, wirken ſie doch appetitanregend und blutreinigend. Nun haben dieſe Gemüſe im Sommer die große Neigung, in Samen zu ſchießen und damit für die Ernährung un⸗ brauchbar zu werden. Wie beugen wir dieſem Uebelſtande möglichſt vor? Was zunächſt die Kultur der Radieschen be⸗ trifft, ſo wählen wir hierfür am beſten ein nicht friſchgedüngtes Beet in halbſchattiger Lage aus. Auf dieſes kommt eine etwa 5 Zentimeter hohe Schicht von guter Kompoſterde und feuchtem Torfmull in guter Miſchung. Letztere wird leicht eingeharkt, und nachdem ſie geebnet und angedrückt worden iſt, legt man die Radieschenkörner einzeln mit Abſtand von etwa zwei Zentimetern in einer Tiefe von nicht unter zwei Zentimeter. Gewiſſermaßen von erſter Stunde an darf das Gießen nicht verſäumt werden. Nur ſoll das Waſſer mehr die obere gute Erdſchicht durchdringen, damit die Radieschenwurzeln nicht ge⸗ nötigt ſind, die Feuchtigkeit tieferen Schichten zu ent⸗ nehmen, da ſie ſonſt leicht ſchießen und pelzig werden. Man dünnt die Pflänzchen auf etwa 4 Zentimeter aus, damit ſie Platz zur Entwicklung haben. Jauche⸗ und Latrinegaben ſind nicht zu verabreichen, da ſie die Knolle entwerten und zu ſtarke Bewurzelung hervorrufen. Dagegen ſind Löſungen des Volldün⸗ gers Harnſtoff⸗Kali⸗Phosphor lein Eßlöffel dieſes Düngers auf einen Eimer Waſſer) ſehr zu empfehlen, weil ſie nach meinen Erfahrungen zartes Fleiſch er⸗ zeugen und das Schießen verhindern. Heine⸗ manns Rieſen⸗Bukter iſt eine ausgezeichnete Radieschenſorte, beſonders für den Sommer. Salat muß auf gut gedüngtem Boden angebaut werden und dürfen hier während der Entwicklungs⸗ zeit Bewäſſerung und flüſſige Dunggaben ebenfalls nicht fehlen. Eine halbſchattige Lage ſagt ihm beſon⸗ ders zu. Wichtig iſt auch die Anpflanzung geeigneter Sorten, wie„Brauner Trotzkopf“ und„Lau⸗ renzianer“. Alpenroſen für den Garten Die Meinung, daß Alpenroſen nur im Frühjahr gepflanzt werden können, iſt irrig. Alle Ballenpflan⸗ zen laſſen ſich mit gutem Erfolg auch im September umſetzen. Alpenroſen und Rhododendron ſind beliebte Schmuckpflanzen, die uns durch herrliches Farben⸗ ſpiel ihrer Blüten erfreuen. Im Winter bieten ſie mit ihren immergrünen Blättern eine angenehme Abwechſlung des Gartenbildes. Man wähle jedoch nur winterharte Sorten, die ohne Schutzdecke im Freien aushalten. Alpenroſen ſind Moorpflanzen; ſte müſſen deshalb zum guten Gedeihen geeignete Bodenverhältniſſe erhalten. Wo der Boden nicht moorhaltig iſt, durchſetze man ihn mit Torfmull und Lauberde. Die Ballen müſſen mit einer breiten Schicht dieſer Erde umgeben ſein. Nach dem Pflan⸗ zen muß durchdringend gewäſſert und der Gießkeſſel gegen ſtarken Froſt mit kurzem Dung, Laub uſw. be⸗ legt werden. Auch bereits angewurzelte Pflanzen, alſo Standpflanzen, ſollten vor Eintritt des Winters nochmals gründlich bewäſſert werden. Um ſo beſſer überſtehen ſie den Winter. Mancherlei Klage über Eingehen wird verſtummen. Meiſt iſt die Urſache nicht die Kälte, ſondern die Trockenheit. Das gleiche gilt für alle anderen immergrünen Gewächſe des freien Landes. Hochſommerliche Gemüſefeinde Man zerdrückt die goldgelben Eierhäufchen des Kohlweißlings an der Unterſeite der Kohlblätter oder bepinſele ſie mit Spiritus oder Dufourſcher Löſung. Sind die Raupen bereits auseinander⸗ gekrochen, ſo kommen nur noch Spritzungen in Betracht. Entweder heißes Waſſer oder 2prozentige Schmierſeifenlöſung oder eine Brühe, die auf 100 Liter Waſſer 2 Kg. Kalk und 3 Kg. Kochſalz enthält. Auch 5prozentige Karbolineumlöſung und ſolche von 2 v. H. Chlorkalk erwieſen ſich erfolgreich, ſchließlich auch das Beſtreuen mit Thomasmehl. Wichtig iſt außerdem, daß man die Schlupfweſpen ſchont. Wo von Auguſt ab die Schwärze des Meer⸗ rettichs auftritt, da muß Fruchtwechſel einſetzen, denn alle Gegenmittel erwieſen ſich bisher als un⸗ wirkſam. In gut durchläſſigem Boden tritt die Schwärze gar nicht ein. Das Schwarzwerden des Selleries iſt auf Wachstumsſtockung infolge Kälte oder Dürre zurückzuführen oder auf einſeitige Stickſtoffüberdüngung. Kali und Phosphorſäure wirken dem alſo entgegen. Sogar der Salat hat Feinde. Die Larven der Lattichfliege zerſtören oft die ganze Samenernte, indem ſte an dem noch weichen Samen ſaugen. Nachbar- Kleintierzucht Auguſt-Arbeiten des Hühnerzüchters Der Federwechſel macht ſich bei den Zuchthühnern mehr und mehr bemerkbar. Da iſt es denn geboten, die drei Jahre alten und womöglich noch älteren Hennen alsbald zum Schlachten zu verkaufen. Iſt bei ihnen die Mauſer erſt voll im Gange, ſo ſehen ſie nicht nur unappetitlich aus, ſondern es lei⸗ det darunter auch der Geſchmack ihres Fleiſches. Brütenwollende Hennen brauchen im Gegenſatze zu früheren Monaten nicht mehr weggeſperrt zu wer⸗ den, um ihre Brütluſt zu vertretben; denn wenn wir ſie, unter ſcharfer Beaufſichtigung, damit ſie nicht etwa friſche Eier unter ſich haben, auf dem Neſte ſitzen laſſen, kommen ſie ſchnell in die Mauſer hinein. Wo es ſich machen läßt, werden die Hühner mit dem Wagen hinaus auf die Felder geſchafft. Das ſollten die Landwirte noch mehr als bisher tun; denn ſie ſparen dadurch viel Futter, und ihre Felder werden durch das Geflügel von mancherlei tieriſchen Schädlingen geſäubert, die die Ernten ſchmälern. Auch viele Unkraut⸗Samen vertilgen die Hühner. Natürlich gehören in den Wagen Legevorrichtungen. Die Hausfrau„konſerviert“ jetzt ihren Winterbedarf an Eiern. Zum Kappen, alſo Kapaunieren, der über⸗ ſchüſſigen Junghähne iſt jetzt die beſte Zeit. Auch die Perlhühner legen im Auguſt noch, doch geht es gegen Ausgang des Monats meiſt damit zu Ende. Die jungen Perlhühner, die ſich ja ſchnell befiedern und dann größer ausſehen, als ſie eigent⸗ lich ſind, ſollten lieber auf dem Hofe bzw. im Oßſt⸗ garten bleiben, alſo nicht mit aufs Feld geſchafft werden, da ſie ſonſt leicht auf Nimmerwiederſehen verſchwinden. Paul Hohmann. Ein praktiſcher Tränkeimer für den Jiegenſtall Das regelmäßige und ausreichende Tränken der Ziegen iſt für ihr Wohlbefinden und ihre Ge⸗ ſundheit von größter Bedeutung. Am beſten reicht man reines, überſchlagenes Waſſer, in das im Win⸗ ter, um die Tränke nahrhafter zu geſtalten, etwas Kleie, Heuſamenmehl, Oelkuchen, Salz und Futter⸗ kalk getan wird. Spülicht und Abwaſchwaſſer iſt un⸗ on„ogg geeignet, weil Fett und Säuren darin enthalten ſind, welche nachteilig auf die Verdauung einwirken. Die Tränke reicht man kurz vor und nochmals nach der Fütterung. Als Tränkgefäß eignet ſich am beſten ein weiter, möglichſt niedriger Kübel, wie ihn unſere Abbildung veranſchaulicht. Die gewöhnlichen Zink⸗ eimer mit Bügel ſind recht ungeeignet: einmal ſind ſie viel zu tief— die Ziege muß ſchon den ganzen Kopf hineinſtecken, will ſie auf den Boden gelangen — andererſeits bildet der Henkel ein Hindernis. Dieſer muß beim Saufen niedergelegt werden, dann aber iſt der Eimer ſchwer zu halten. Alle dieſe Uebel⸗ ſtände vermeidet der abgebildete Tränkkübe Von der Taubenzucht Verendete Täubchen ſind ſofort recht tief zu ver⸗ graben, oder noch beſſer zu verbrennen, da meiſt an⸗ ſteckende Krankheiten vorliegen. Zu empfehlen iſt es, dem Saufwaſſer der Tauben zur Bekämpfung der Diphtherie etwas Chinoſol beizufügen. Manch⸗ mal ſind die großen Verluſte an jungen Tauben auch eine Folge der Inzucht. Die Jungen der erſten Brut verpaaren ſich nicht ſelten jetzt auch ſchon; meiſt ſind ihre frühen Nachkommen aber Schwächlinge. Häufig bleiben ſie ſogar ſchon im Ei ſtecken. Die Zuchttauben treten jetzt in den Federwechſel ein, der aber meiſt ganz allmählich vor ſich geht. Die Landwirte haben darauf zu achten, daß ihre Tauben⸗ beſtände nicht zu groß werden; es fehlt dann an der Ueberſicht, und die Erträge, fürs einzelne Tier be⸗ rechnet, ſind äußerſt gering. Ermattet eingefangene Reiſebrieftauben ſind einige Tage gut zu pflegen und dann wieder fliegen zu laſſen. 5 Das Waſſergeflügel im Auguſt Auch die„auf Quarantäne“ geſtellt geweſenen fremden Gänſe können, wenn ſie als geſund be⸗ funden ſind, nun mit hinaus auf die Hutung, alſo auf den Anger oder die abgeernteten Getreidefelder. Wenn ſie abends, ſobald ſie nach Hauſe gekommen find, noch etwas angequellten Hafer erhalten, ſehen ſie ſchon nach wenigen Wochen ganz anders, d. h. üppiger, aus. Die Junggänſe der erſten Brut, ſo⸗ fern ſie für die Fortzucht auserſehen ſind, können fetzt„gewullt“, alſo der Federn an der Bruſt, am Bauche und an den Seitenteilen beraubt werden, aber nicht zu gründlich. Sonſt ſind ſie z. B. nicht mehr in der Lage, ihre Flügel hoch zu tragen. Das Geſchlecht der zur Fortzucht ausgewählten Jung⸗ gänſe läßt ſich feſtſtellen, indem man die Tiere auf einem Tiſche auf den Rücken legt und die Becken⸗ knochen befühlt. Stehen dieſe weit auseinander, ſo iſt es ein weibliches Tier, die enger zuſammen⸗ ſtehenden Knochen aber laſſen den Gänſerich oder Ganter erkennen.— Auch bei den jungen Enten iſt es darum zu tun, ihre Geſchlecht zu kennen. Aeltere Tiere haben ja auf dem Bürzel die bekann⸗ ten Lockenfedern. Heben wir die jüngeren Enten hoch, ſo verrät uns deren ängſtliches Schreien ihr Geſchlecht. Klingt es heiſer, ziſchend, ſo iſt es ein Erpel, der breite, quakende Ton aber iſt dem weib⸗ lichen Tiere eigen. f D iii? Verantwortlich: Franz Kircher. 3 4. Seite/ Nummer 394 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Auguſt 1930 Nachrichten aus Baden Vom Weinheimer Großobſtmarkt 5 Weinheim, 26. Auguſt. Zur Beſichtigung des hieſigen Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarktes trafen hier unter Führung des Präſidenten des Schweizeriſchen Obſtverbandes und des Direktors Joſef Stutz (Landwirtſchaftliche Winterſchule Zug) 32 Herren aus der Schweiz ein, die zur Zeit auf einer obſt⸗ baulichen Studienreiſe durch Südweſtdeutſchland be⸗ griffen ſind. Während eines gemeinſam eingenom⸗ menen Mahles begrüßte Bürgermeiſter Dr. Mei⸗ ſer die Gäſte im Namen der Stadtverwaltung und zugleich im Namen der hieſigen Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Abſatzgenoſſenſchaft und gab Aufſchluß über den Stand des Obſt⸗ und Gemüſe⸗Anbaues an der Berg⸗ ſtraße und der geſchaffenen Abſatzorganiſation. Unter Führung von Obſtbau⸗Oberinſpektor Martin⸗ Ladenburg wurden die hieſigen Obſtanlagen beſich⸗ tigt, um dann in der Weinheimer Großobſtmarkt⸗ halle dem Gange einer Verſteigerung beizu⸗ wohnen. Die Kommiſſion, die ſich aus den Vertre⸗ tern von genoſſenſchaftlichen Obſtverwertungsbetrie⸗ ben und landwirtſchaftlichen Organiſationen der Schweiz zuſammenſetzte, ſprach ſich über die hieſigen Einrichtungen ſehr anerkennend aus und ſetzte gegen Abend die Reiſe nach Frankfurt a. M. fort. Bereits vor kurzem hatten Beſucher aus Finnland hier einen ganzen Tag geweilt, um die Organiſation des hieſigen Obſt⸗ und Gemüſegroßmarktes in Augen⸗ ſchein zu nehmen und die Verſandmöglichkeiten des bergſträßer Obſtes kennen zu lernen. Theatergemeinde Weinheim UI Weinheim, 26. Aug. Laut Beſchluß des Vor⸗ ſtandes der hieſigen Theatergemeinde ſoll die Spiel⸗ ſaiſon 1930/31 am Donnerstag, dem 18. September mit dem hiſtoriſchen Schauſpiel„Calcutta, 4. Mai“ (Lion Feuchtwanger) in der Weinheimer Feſthalle durch das Frankfurter Künſtlertheater für Rhein und Main eröffnet werden. Intendant Werkhäu⸗ ſer⸗Frankfurt a. M. wurde für ſechs Schauſpielvor⸗ ſtellungen verpflichtet. Außerdem ſollen vier Operet⸗ ten 5 0 eine benachbarte Großſtadtbühne aufgeführt werden. Tod durch Blutvergiftung I. Malſch bei Wiesloch, 28. Auguſt. Die 22jährige Thereſta Förderer ſtach ſich während der Arbeit in der Zigarrenfabrik einen Pickel im Geſicht auf. Bald darauf ſtellten ſich erhebliche Schmerzen ein, die keinen Zweifel mehr darüber ließen, daß Blut⸗ vergiftung eingetreten war. Trotz der nun ſo⸗ fort vorgenommenen Ueberführung in die Klinik nach Heidelberg war das Mädchen nicht mehr zu ret⸗ ten. Unter großen Schmerzen verſchied es. Altertumsfunde * Ettlingen, 26. Auguſt. Bei Umarbeiten in der St. Martinskirche ſtieß man auf die Gebeine von Toten, die einſtens in der alten Kirche, die durch den Franzoſenbrand zerſtört wurde, beigeſetzt wur⸗ den. Bei einer Leiche fand man einen ſtark ver⸗ roſteten alten Degen mit intereſſantem Knauf. Ferner fand ſich dabei eine gut erhaltene Silber⸗ münze aus der Zeit des Kaiſers Ferdinand II. Der Degen legt die Vermutung nahe, daß es ſich um einen höheren kaiſerlichen Offizier handelt, der hier vor 300 Jahren während des dreißigjährigen Krie⸗ ges beigeſetzt wurde. K L. Rauenberg, 26. Auguſt. Die älteſte Einwoh⸗ nerin der Gemeinde, Frau Helene Bergmeier geb. Klee, konnte heute ihren 86. Geburtstag be⸗ gehen. Ihre Nachkommenſchaft ſetzt ſich aus 8 Kin⸗ dern, 34 Enkeln und 25 Urenkeln zuſammen. I. Zaiſenhauſen, 26. Auguſt. Frevelntlicher Ueber⸗ mut trieb einen jungen Mann von hier auf Grund einer Wette dazu, ſich einem durchfahrenden Per⸗ ſonenauto in den Weg zu ſtellen. Der Lenker des Kraftwagens konnte auf die kurze Entfernung den Wagen nicht mehr zum Halten bringen, ſodaß der Burſche überfahren wurde. Er trug Kopf⸗ verletzungen und ein gebrochenes Bein davon. Aber den Wagen hatte er zum Halten gebracht! Reit- und Springturnier in Reilingen & Reilingen, 25. Auguſt. Das Reit⸗ und Spring⸗ turnier in Reilingen ſchien noch am Sonntag morgen in Frage geſtellt zu ſein: ſtrömender Regen ſchien jede Luſt zur Beteiligung zu unterbinden. Aber das ſprichwörtliche Reiterglück blieb auch diesmal dem Reiterring„Badiſche Pfalz“, der eine Reihe erfolg⸗ reicher Veranſtaltungen hinter ſich hat, treu. Gegen Mittag hellte es ſich auf und der Blauhimmel und die Sonne ſetzten ſich durch. Die Reiterbewegung hat ſich durchgeſetzt wie die Sonne an dieſem Regentag; das ſah man nicht nur an dem freudig beflaggten Feſtort, das ſah man nicht nur an den großen Zuſchauermengen, die den Reit⸗ platz umſäumten, und auch nicht allein an der guten Beteiligung, das erkannte man vor allem bei dem Publikum. Vor allem bei den alten„gedienten“ Kavalleriſten. Da wurde jedes Pferd und jeder Rei⸗ ter auf Haltung geprüft, jede Willensäußerung von Reiter oder Pferd gab Anlaß zur Zuſtimmung oder Ablehnung. Von dem Können der Vereine oder der Reiter unterrichtete namentlich das Hindernis⸗ ſpringen, deſſen Schwierigkeiten ſich erſt offenbarten, wenn man die Pferde bei der Ausführung ihrer Ar⸗ beit ſah. Und dann gab es Dreſſurprüfungen— drei lange Abteilungen!— und das mit Spannung, großer Spannung erwartete Trabreiten für leichte und ſchwere Pferde. Hier mußte vor allem der Lockung zum Galopp widerſtanden werden. Und am Schluß war Preisverteilung. Schöne Preiſe und frohe Geſichter der Gewinner. Die größeren Vereine erhielten Schleifen. Es waren die Reitervereine von Hockenheim, Eppelheim, Walldorf, Oftersheim, St. Leon, Waldangelloch, Wiesloch, Kirchheim, Sandhauſen und Plankſtadt vertreten. Der Veranſtaltung, die von Dr. Raupach mit einem entſprechenden Schlußwort beendet wurde, wohnte auch General a. D. Ullmann an, der eine kernige Anſprache hielt. Staatliche Perſonal veränderungen Kraft Geſetzes tritt in den dauern den Ruheſtand: Rektor Franz Kirchgäßner in Baden⸗Baden. Zur Ruhe geſetzt wurde Amtsgerichtsrat Wilhelm Mühling in Donaueſchingen auf Antrag und Juſtizſekretär Wilhelm Englert beim Nota⸗ riat Bruchſal, beide bis zur Wiederherſtellung ihrer Geſundͤheit. Ausbeutung großer Kieslager bei Kehl * Kehl, 26. Auguſt. Dieſer Tage wurden auf der Gemarkung Leutes heim bei Kehl, auf dem Ge⸗ lände der Mittelbadiſchen Eiſenbahnen a. G. Boh⸗ rungen vorgenommen, um die Tiefe der dortigen ausgedehnten Kies lager feſtzuſtellen. Wie man hört, beabſichtigt die Stadt Kehl, dieſe Kieslager, die ein durchſchnittliche Stärke von 10 bis 15 Meter haben dürften, mit Hilfe großer Bagger auszubeuten. ** 72 Heddesheim, 25. Auguſt. Die hieſige Turn⸗ gemeinde(Deutſche Turner) hielt am Sonntag nach⸗ mittag ein Schau⸗ und Preisturnen ab. Um 1 Uhr bewegte ſich der Feſtzug nach dem Feſt⸗ platz(Sportplatz), woran die Schülerturner mit ihren vielfarbigen Ballons, die alsbald nach der Ankunft aufſtiegen und ein buntes Farbenſpiel und Heiter⸗ keit bei der Jugend erregten. Dann begannen die Kampfſpiele: Die Vorführungen waren alle ſehr gut und zeigten von Fleiß und Geſchick der Be⸗ teiligten, die von den zahlreich anweſenden Zu⸗ ſchauern von hier und auswärts volles Lob ernteten. Gegen 7 Uhr abends war die Veranſtaltung beendet. Jetzt wurden zunächſt die Schülerpreiſe verteilt, die bei den jugendlichen Turnern die größte Freude erregten. Die Preisverteilung an Turner⸗ und Turnerinnen erfolgte nach dem Einmarſch im Lokal zum„Ochſen“, wo am Abend ſich noch eine Tanz⸗ unterhaltung anſchloß. ., St. Leon, 26. Auguſt. Am letzten Sonntag feier⸗ ten die Eheleute Heinrich Spließgard und deſſen Ehefrau geb. Bittcher das Feſt ihrer goldenen Hochzeit. Die kirchliche Trauung wurde in der evangeliſchen Kirche in Reilingen abgehalten, wo ihnen durch Pfarrer Erckenbrecht die goldene Traubibel überreicht und die Grüße des Ober⸗ kirchenrates übermittelt wurden.— Die Arbeits⸗ lage in der hieſigen Gemeinde hat in letzter Zeit wieder eine Verſchlechterung erfahren, da das Geſchäft in der Zigarreninduſtrie wieder ab⸗ geflaut iſt, was zu Arbeitseinſchränkungen geführt hat. Auch das Bauhandwerk leidet in dieſem Jahr ſtark unter der fehlenden Bautätigkeit. Daher iſt die Zahl der Erwerbsloſen wiederum auf einem Stand angelangt, wie er nur in den ſchlimmſten wirt⸗ ſchaftlichen Zeitpunkten der letzten Jahre zu verzeich⸗ nen war. Der Oberpfalzgau der Handwerker für den Landesverband L. Ziegelhauſen, 26. Auguſt. Der ordentliche Gau⸗ tag des Oberpfalzgaues vom Landesverband badi⸗ ſcher Gewerbe- und Handwerkervereinigungen endete mit einer Entſchließung, in der die Verſammlung dem Präſidium des Landesverbandes das volle Ver⸗ trauen ausſprach und die von Weinheim kommen⸗ den Treibereien, auf das Allerſchärfſte verurteilte. Im Verlaufe der von Baumeiſter Friedrich⸗ Heidelberg geleiteten Verſammlung ſprachen: Bild⸗ hauermeiſter Ekerdt als Vertreter der Gemeinde Ziegelhauſen, der Geſchäftsführer des Landesverban⸗ des, Martin⸗ Heidelberg, Syndikus Schoenel⸗ Mannheim. Von 29 Gauvereinen waren 16 durch Abordnungen vertreten. Die ſpinale Kinderlähmung * Wyhlen(Oberbaden), 27. Auguſt. Wegen der hier feſtgeſtellten Fälle ſpinaler Kinderlähmung ſind die Schulen in Wyhlen und im benachbarten Grenzach bis auf weiteres geſchloſſen worden. Insgeſamt ſind im ganzen Bezirk acht Fälle der Krankheit verzeichnet worden. Mehrere davon ſind harmloſer Natur. * R. Mönchzell(Amt Heidelberg), 25. Auguſt. Durch die Betriebsaufnahme der Firma Gebrüder Ditzel, Zündholzfabrik in Meckesheim, hat ſich der Stand der Arbeitsloſen auf 20 einſchließlich Kriſen⸗ unterſtützungsempfänger verringert. Wie verlautet, ſoll Mitte September infolge Abſatzſtockung wieder eine Pauſe erfolgen.— Die Ernte iſt nun unter Dach und Fach gebracht. Ein großer Teil der Land⸗ wirte hat ſchon den Ausdruſch beendet, der leider dieſes Jahr durch die ungünſtige Wetterlage ſehr ſchlecht ausfiel. R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 26. Auguſt. Die Vorbereitungen für das am 31. Auguſt ſtattfindende Gauturnfeſt mit Hallenweihe ſind in vollem Gange. Die einzelnen Arbeitsgebiete werden von den verſchiedenen Ausſchüſſen nach den Beſchlüſſen des Turnrates durchgeführt. Neben der Jugend wer⸗ den auch die Altersturner und die Turnerinnen des Gaues zum Wettkampfe antreten.— Die durch den plötzlichen Tod des bisherigen Inhabers Joſef Heß freigewordene Gemeinderechnerſtelle wurde zur Neubeſetzung ausgeſchrieben. Heß iſt an den Folgen einer Kriegsverletzung im Heidelberger Kran⸗ kenhaus geſtorben.— Das Einbringen der Oeh m d⸗ ernte verzögert ſich noch. Der Landmann iſt auch 3. Zt. mit dem Ausdreſchen ſeines Getreides beſchäftigt. Der Ertrag iſt durchſchnittlich ſchlecht ausgefallen. * Heſſelbach, 27. Auguſt. Die im Dienstag⸗Abend⸗ blatt gebrachte Meldung von der Erlegung eines kapitalen Keilers trifft in dieſer Form nicht zu. Auch wog der Keiler keine 215 Pfund, ſondern nur 81 Kg. Nachbargebiete Tödlicher Verkehrsunfall * Viernheim, 27. Auguſt. In der hieſigen Fried⸗ rich Ebert⸗Straße rannte am Dienstag mittag die 18jährige Schülerin Johanna Herbert mit dem Fahrrad gegen ein vorbeifahrendes Langholz⸗ fuhrwerk, ſtürzte zu Boden und erlitt ſchwere innere Verletzungen. Die Verunglückte wurde nach Anlegung von Notverbänden dem Mannheimer All⸗ gemeinen Krankenhaus zugeführt, wo ſie inzwiſchen geſtorben iſt. Unglück auf dem Bahnübergang * Buſenberg, 27. Auguſt. Nach Mitteilung der Reichsbahndirektion Ludwigshafen wurde Dienstag nachmittag gegen 18 Uhr auf dem ſchienengleichen unbewachten Feldwegübergang am Bahnhof Buſen⸗ berg⸗Schindhard ein mit zwei Kühen beſpanntes Fuhrwerk vom Perſonenzug 1491 Bundenthal⸗ Rumbach⸗Hinderweidenthal angefahren. Der Wagen wurde ſtark beſchädigt, ein auf dem Wagen ſitzendes Kind verletzt. Anſcheinend hat der Wagenlenker verſucht, trotz der vom Lokomotivführer gegebenen Warnungsſignale noch vor dem Zuge den Ueber⸗ gang zu überqueren. Schließung der Domausſtellung nd. Speyer, 26. Auguſt. Die„Domausſtellung 10301930“ wird, wie uns das Direktorium des Hi⸗ ſtoriſchen Muſeums der Pfalz mitteilt, am Montag, den 1. September geſchloſſen. Die Ausſtellung wurde von insgeſamt 30 000 Perſonen beſucht. Darunter befanden ſich etwa—10 000 Erwachſene und etwa 20 000 Schulkinder, die ſich auch zahlreich aus den badiſchen und ſaarländiſchen Schulen gelegentlich der Kindertage zur Beſichtigung eingefunden hatten. Aus Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 28. Auguſt rankfurt: Kuckonzert von Bad Homburg; ö ln: Kurkonzert von Bad Oeynhauſen. tuttgart: Reportage von einem Tonfilm. 1 .30: F K 13.45: S 15.00: 16.00: Frankfurt, 17.30: München: Konzert. 18.05: Trankfurt, Stuttgart: Der Frankfurter 18.35: Frankfurt, Stuttgort: Vortrag. 18.45: München: Konzertſtunde. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Opernmuſik. 20.00: Hamburg:„Fata Morgana“; Köln: Der Walzer; Budapeſt: Orientaliſches Konzert, an⸗ ſchließend Zigeunermuſik; Bukareſt, London 1: Sinfoniekonzert; Oslo: Violin⸗ und Klavier⸗ 1 konzert; Wien: Muſik und Lied im Wandel der Zeiten. 20.15: München, Belgrad, Laibach, Katto⸗ witz, Warſchau: Konzert; Kaſchau: Violin⸗ konzert. 20.30: Ber lin: Konzert; Frankfurt, Stuttgart: „Iphigenie auf Tauris“ von Goethe. 20.45: Mailand, Turin: Oper„Iris“; Zürich: Konzert. 21.00: Kaſchau, Brünn Preßburg: Tanzmuſik; London 3, Prag: Konzert; Rom: Oper„Tu⸗ randot“. 21.15: Berlin: Was Sie von Beethoven noch nicht kennen; Breslau: Hörſpiel„Tannhäuſer und f die, Jockeys“. 5 N 21.80: München, Königswuſterhauſen: Vom Dirndl und Buamfang; Zürich: Konzert. 22.00: London 1, 2: Konzert. 22.20: Frankfurt, Stutt gor: Konzert; Ho m⸗ burg, London 3: Tanzmuſik. 22.30: Breslau: Tanzmuſik. 23.00: Kattowitz, Warſchau: Tanzmuſik. .30: Breslau: Kammermuſik. Sr AAA A Chefredakteur; Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: l. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Bermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zelkungz G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Jür unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Schluß des rebakliopnellen Teils Buintwunder fat „Wes Aiat Ein Sieg der Ueberlegenheit einer lebenslang geübten Selbſtdiſziplin? Vielleicht hatte er den wirklich eben errungen. Wenn Marietheres wüßte, wie heiß er die andern in dieſem Augenblick um ihr unbekümmertes Vorwärtsſtürmen beneidete. Draußen riefen ſie nach ihm. Ihr Jubel drang durch die Bretterwände ſeiner Kabine. Ein Disput hatte ſich erhoben, voll ernſter Wichtigkeit wurden die Praktiken der verſchiedenen Schwimmer be⸗ ſprochen. Es praſſelte von techniſchen Ausdrücken die er alle nicht verſtand. Die Sprache der Olympiaden, die ſachlich nüch⸗ terne Sprache dieſer neuen Jugend, die er nicht be⸗ griff und dennoch— das wußte er jetzt— beneidete um der Entſcheidung willen, die noch vor ihnen lag. Er war— bewußt— an ihr vorübergegangen, wie immer, wenn das Schickſal ihn dazu aufgerufen hatte. Jetzt ſtürmte es über ihn fort, denen nach, die ihr„Dafür“ geſprochen. Er ſah dieſe Bejahenden ihren neuen Göttern folgen, weil die alten verſagt hatten, wie ſie dachten. Er wußte, es gab keine neuen Götter, die alten hat⸗ ten nur neue Namen erhalten. Aber auf den Glau⸗ ben kam es an. Man mußte an ſie glauben können, an die neuen wie an die alten. Er ſelbſt hatte dieſen Glauben verloren. Er war an der Entſcheidung „Dafür“ oder„Dawider“, vorübergegangen. Jetzt hatte er verſpielt, endgültig, rettungslos, lächerlich und furchtbar verſpielt. Er warf die Zigarre durch das offene Fenſter, ſie ſchmeckte wie Stroh. Mit einem kleinen ver⸗ lorenen Laut verziſchte ſie im Waſſer. Dann ging er hinaus zu ihnen, die ihn mit brauſendem Rufen empfingen. Es fand ſich, daß er genötigt war, ſeinem Sieg, der im letzten Grund der ihre war, ein Dankopfer zu bringen. Bowle, die bunten, bizarren langen Schnüren von Pfeiler Lampions, die an zu Pfeiler um die Marietheres hatte alles vorbereitet: die Di AHarlellien eo? Roman von EISe Vibe! (Nachdruck verboten.] Terraſſe hingen, und das Koffergrammophon. Er brauchte ſich nur an die feſtliche Tafel zu ſetzen, die ſte für ihn und die anderen bereit hielt. 21. Kapitel Schwarz, ſcharfumriſſen, fällt der Hüttenſchatten in das kalte Licht. Wie ausgeglühte Krater ſind die Almwieſen in dieſer mondͤhellen Herbſtnacht. Schräg über das Dach fingert ein bedeutſamer Wind, ſchweigt, beginnt von neuem ſein unartig wühlendes Taſten. Die Fenſter ſind weit offen. Es iſt dunkel und totenſtill in Thure Oltens Jagdhütte. Plötzlich wird das Schweigen auf eine ſeltſam jähe Weiſe durchbrochen. Ein Schrei kommt aus der Tiefe der Wälder, gewaltig, heiſer und brünſtig. Dann fällt wieder harrende Stille zwiſchen die ſtei⸗ nernen Wände der Berge. a Marietheres ſieht auf. Am Fenſter, zur Seite im Schatten der Mauer, ſteht Thure Olten. Er prüft das Schußlicht im Anſchlag durch das Zielfernrohr. Schmale weiße Binden ſind um die Flächen ſeiner Hände gewickelt. Marietheres ſteht ſie ſchwach leuch⸗ ten, Keinen Augenblick vermögen ſich ihre Gedanken zu löſen von den armen, zerſchnittenen Händen, deren ſchreckliche Zerſtörung ſie wahrgenommen trotz aller Vorſicht, die Thure anwandte, als er die kunſt⸗ vollen Verbände des Arztes mit dieſem notdürftigen Schutz vertauſchte. Aus ſolch ärztlicher Verpackung heraus ein Ge⸗ wehr zu halten, wäre unmöglich geweſen. Alſo— mußte ſie fallen. Denn das iſt es, was Thure Olten heute ſucht: Vergeſſen, Sichverlieren im Fieber der Jagd. Von allem Mannestun iſt kaum ein zweites, das ſo ſehr den ganzen Menſchen fordert, wie die Jagd. Und Thure Olten iſt Jäger aus ſeinem Blut heraus. Marietheres weiß das und ſte kennt die ſtahl⸗ harte, ſtrenge Selbſtzucht, mit der er jede körperliche Schwäche überwindet. Das Gewehr liegt vollkom⸗ men ruhig in den wunden Händen. Jede Muskel * beherrſcht, als ſei ſeine Geſtalt ein Teil des Berg⸗ geſteins dort drüben, ſteht Thure Olten. Nur ſeine Augen kommen durch die Dunkelheit zu der Frau, die auf niederem Holzſchemel, bewe⸗ gungslos gleich ihm, in der Tiefe des Raumes ſitzt. Ihre Augen erkennen einander. Ihre Augen, in denen der mondhelle Glanz, der durch das offene Fenſter kommt, ſich wiederſpiegelt, ringen mitein⸗ ander. Sie halten einander flehend feſt, dieſe Augen. Ihre Sprache iſt voll von dem Glühen der Herzen. Sie gleiten verwirrt voneinander ab, wenn das Neue, Drohende, die Oberhand gewinnt. Und ſind gleich darauf wieder ganz erfüllt von heißen, ver⸗ langenden Rufen nacheinander. Trotzdem vermögen ſie beide nicht zu vergeſſen: in dem leeren Luftraum zwiſchen ihnen lauert das Unausgeſprochene, gegneriſch Geballte, wie ein Feind. Es hält ſie belagert, als ſeien ſie, jeder voll⸗ kommen allein, eingeſchloſſen, fern einander, und unerreichbar in alle Ewigkeit. Marietheres zuckt zuſammen. Wieder, diesmal viel näher, kommt der drohende Schrei aus dem Bergwald. Die Nacht beginnt davon zu tönen, ſie iſt wie aufgeriſſen. i Marietheres hat das alles ſchon oft erlebt. Auf eigenen Hütten und auf gaſtlichen ihres Kreiſes, die ſich zur Zeit der Hirſchbrunſt auftaten. Sie iſt keine paſſionierte Jägerin. Aber ſie hat immer wieder die Stimmung dieſer ſeltſamen Nächte voll fiebernder Erwartung genoſſen. Dieſer Nächte, die erfüllt waren vom Schrei der Liebe, von Kampf und Sieg und Untergang, von Jägerglück und her⸗ vorquellender Freude an ſtolzer Trophäe, nach Stunden äußerſter Spannung. Sie begreift nicht, warum ſich ihr heute alles wandelt. So als ſeien dieſe brünſtigen Rufe, von denen der Bergwald wiederhallt, die Ankündigung einer alles vernichtenden Kataſtrophe, als erhebe ſich die Natur ſelbſt wider die Menſchen, die ihr kleines Schickſal in die königliche Ruhe ihrer Nächte trugen. Thure Olten rührt ſich nicht. Er iſt entſetzlich abgemagert, die Naſe ſpringt kräftiger noch unter der Stirn hervor, drahtig ſtehen die Augenbrauen über grau umrandeten, tiefen Augenhöhlen So iſt er ihr geſtern entgegengekommen, als ſie durch das letzte Latſchenfeld zu ihm hinaufſtieg. Mit weißen, blutleeren Lippen ſind ſie vorein⸗ ander geſtanden, wartend, bis ihr Atem ruhig genug ging, um zu ſprechen. Ueber ihnen die Berge, ſtießen, als ſeien ſie toll geworden, im Aufruhr dieſer Stunde, Feuerfahnen gegen den Himmel. Ein Gip⸗ fel nach dem anderen hatte ein rauchiges Rot auf⸗ geſteckt. Der Grund der Erde ſtöhnte, hob und ſenkte ſich unter ihren Füßen. Aber Marietheres wankte nicht. Sie blieb ſteil aufrecht vor Thure Olten ſtehen, ſie ſtürzte ſich nicht an ſeine Bruſt, die in ſchweren, keuchenden Stößen ſich mühte. Sie ſah in ſeine toternſten Augen, die aus einer Welt des Grauens zu ihr zurückgekom⸗ men waren und die noch immer das Entſetzen dieſes Unbekannten in ſich trugen. „Ich muß ihn anrufen“, dachte ſie überwältigt, „Ich will ihn mir zurückholen.“ „Du mein Geliebter“, ſagte ſie leiſe, verhalten und ihre Stimme war voll der koſtbaren Leidenſchaft ihres Herzens.„Du mein Geliebter.“ Sie wußte nicht, daß ſie dieſes Eine wiederholte, immer wieder, wie eine Beſchwörungsformel: Geliebter, Geltebter. Da geſchah Thure Olten, wie es dem eiſernen Mann im Märchen geſchieht. Die Reifen, mit denen er ſein Herz umſchmiedet, damit es nicht ſpringe, zerbrachen klirrend. Und er nahm die Frau, deren Hände daran gerührt, an dieſes befreite, hochauf⸗ ſchlagende Herz... So gingen ſie zur Hütte. Sie traten ein und ließen die Türe weit hinter ſich offen. Aber weder Marietheres noch Thure Olten wußte etwas davon. Sie ſahen auch nicht, daß der Herbſttag längſt in eine Nacht übergegangen war, die ihn an Glanz übertreffen wollte. Sie waren wie bewußtlos, wie fortgeſpült vom Sturm dieſes Wiederfindens, vor dem der Tod ſtand. Das Fieber ihrer zerfetzten, geſchluchzten, geſtammelten Worte, war um ſie. f Einmal flüſterte Thure Olten:„Warum haſt du mich feſtgehalten, Marietheres? Damals, als es für immer aus ſein ſollte mit mir? Ich war fertig mit allem. Auch mit.. dir, Marietheres. Ich war bereit zu gehen. Alles war unweſentlich geworden. Die einzige Aufgabe, die noch blieb: dem tapferen Jungen, der mein Begleiter war, zur Flucht zu verhelfen. Und dann ſelbſt mit Anſtand zu ſterben. Es war mit einem Mal ſo ſelbſtverſtändlich und einfach: Sterben, Aufhören. Wie eine Verlockung kann das wirken Es wäre beſſer geweſen, ich hätte ihr nachgegeben. Denn nun“ Fortſetzung folgt) ter 1 .* befruchtung in erhöhtem Maße eigen iſt. 2. 1* 5 4 Atte och, 27. Axgaef 1930 Landwirtſchaft Aeber die Schartigkeit des Roggens Wenn man die Erſcheinungen der Schartigkeit früher auf zwei, durch vererbliche oder mechaniſche Momente bedingte Urſachen zurückführte, ſo dürfte das nach eingehenderen Beobachtungen doch nicht in allen Fällen zutreffen. An unbefruchteten Roggenährchen befinden ſich die Deckſpelzen in einem eigentümlich gedroſſel⸗ ten Reflexzuſtande. Oeffnet man die Spelzen, ſo findet man die vertrockneten Staubbeutel, was be⸗ weiſt, daß ſich die Spelzen zur Zeit der Blüte über⸗ — haupt nicht geöffnet haben und daß, da die Roggen⸗ blüte im allgemeinen(Ausnahmen ſind auch hier be⸗ obachtet), für ſelbſtſteril angeſehen wird, die Schar⸗ tigkeit dadurch entſtanden iſt, daß der Verſchluß der Spelzen die Befruchtung durch fremde Pollen verhinderte. Es erſcheint aber durchaus notwendig, dieſe Be⸗ obachtung eingehender zu unterſuchen und zunächſt einmal feſtzuſtellen, ob dieſer anormale Zuſtand durch tieriſche Schädlinge(traumatiſche Reizungen), durch pilzliche Infektionen oder durch klimatiſche Ver⸗ hältniſſe bedingt wird, und ob, innerhalb der Fami⸗ lienzüchtung, vielleicht eine vererbliche Dispoſition vorliegt. Auf den Zuſammenhang mit vegetativ kli⸗ matiſchen Momenten ſcheint übrigens die Behaup⸗ tung Haeckels hinzudeuten, daß der Roggen bei käl⸗ terem Klima abblühe, was nach Rimpaus Meinung leiner verzögerten Spelzenöffnung) auch dann er⸗ folge, wenn infolge einer Befruchtung durch Regen oder Tau das Waſſer auf der Oberfläche der Spelzen verdunſtet und ſomit durch Abkühlung die zur Spel⸗ zenöffnung erforderliche Minimaltemperatur nicht er⸗ reicht würde. Jedenfalls müßte der Züchter, wenn dieſe Ur⸗ ſache ſich in größerem Umfange als vorhanden er⸗ weiſe, ſein Augenmerk mehr wie bisher auf ſolche Einzelpflanzen und Stämme richten, denen die Eigen⸗ Dr. Pl. Feldpflanzenſchutz im Auguſt Wer jetzt Zeit findet, die bei der Ernte aufge⸗ ſtöberten Mäuſekolonien auszuräuchern, ſpart Zeit und Geld, denn bis zum Herbſt hätten ſie ſich ſchon wieder vermehrt. Wo die Fritfliege das Sommergetreide ſchädigte, da ſchäle man nicht, weil die aus dem Ausfall entſtandenen Pflänzchen von der Fliege angegangen werden. Mitte September pflügt man dann Pflanzen und Fritfliegen tief unter. Wer beim Wickroggen erſtere um den 20. Auguſt, letzteren Ende September ſä, vermeidet jeg⸗ lichen Fritfliegenſchaden. 5 Nach Dr. Hiltner ſoll Humuskarbolineum den Boden von Drahtwürmern, Nematoden und Stock. älchen freimachen. Gegen die Rübennematode hat man ſonſt noch keine direkten Kampfmittel gefunden. Der alte Kühn wollte ſie durch mehrere Folgen von Sommerrübſen klein kriegen, Müller und Molz durch Zichorienanbau. Starke Kalk⸗ und Kaligaben ſollen aber viele Nematoden nicht vertragn. Iſt der Auguſt regneriſch und zeigen ſich in den feuchtltegenden Kartoffelbeſtänden Spuren von Krautſäule, die an einem weißlichen Ran d⸗ ſchimmel kenntlich iſt, ſo ſpritze man ungeſäumt mit Kupferkalkbrühe. Die Amerikaner machen das unverdroſſen mehrmals in einem Sommer, auch wenn ſich noch keine Spur von der gefürchteten Phytophthora zeigte. Die Brühe verhindert auch das Aufkommen von Rübenroſt und Blattbräune. Die Larven der Wieſenſchnake, die auch in dieſem Sommer an manchen Orten ſchädigend aufſtreten, fängt man in Fanggruben. Niſten Stare in der Nähe, ſo werden die Larven gehörig gezehntet. Natur und Menſch arbeiten hier alſo wieder einmal zu⸗ ſammen. 5 a Einzelbünger ſtatt Miſchöünger? Gaul⸗Hildburghauſen glaubt auf bäuerlichen Aeckern, die noch arm an Kali und Phosphorſäure ind, Nitrophoska noch nicht empfehlen zu dürfen. Bei ſeinen Verſuchen machte ſich die alte Düngung mit den Einzelnährſtoffen, beſonders bei Roggen, beſſer bezahlt. Die Arbeitserſparnis bei dem hoch⸗ prozentigen Miſchdünger fiele beim Bauern nicht ſo ſehr ins Gewicht. Dr. D. Meyer⸗Breslau zeigt Bei⸗ ſpiele für und wider und wünſcht eine Klärung da⸗ hin, daß es nicht heißen ſollte, Einzeldünger ſtatt Miſchdünger, ſondern Einzeldünger ud Miſch dünger. i Gründungſaaten Lupine und Serradella, die den wertvollen Luft⸗ ſtickſtoff einfangen, keimen ſchwer und wachſen in ihrer Jugend ſehr langſam, ſo daß etwaiges Un⸗ kraut einen großen Vorſprung erhält. Daher hört man Ende Juli mit ihrem Anbau und bevorzugt von jetzt an Senf, Buchweizen, Spörgel, Som⸗ merraps und ⸗rüben, Waſſerrüben uſw. Sie ſam⸗ ſalpeter in Eiweiß um und erzeugen Humus und ſalpeter in Eiweiß um den erzeugen Humus und Schattengare. Außerdem geben ſie nach Bedarf ein brauchbares Grünfutter ab. Zum Heuen und Silteren eignen ſie ſich allerdings weniger, auch muß Buchweizen dem ſcharfen Senfgeſchmack entgegen⸗ wirken. Spörgel iſt mehr für Sandböden. Raps dagegen für Lehm. Stoppelpflanzung In den Küſtenprovinzen und einigen feuchten Gegenden des Inlandes iſt es ſehr in der Mode. Kohlrüben in die gedüngte Stoppelfurche zu pflanzen; ja in dieſem Jahre iſt das ſogar mit Run⸗ keln gegangen, die eine etwas längere Wachstums⸗ zeit haben. Die Kohlrüben ſind dafür ziemlich froſt⸗ hart und nehmen auch mit Sandboden vorlieb, wäh⸗ rend die Runkeln Lehmgehalt erheiſchen. Zur Not gibt es auch eine ſchnell wachſende Kohl ſorte, ſo daß jeder rührige Bodenwirt genügend Möglich⸗ keiten hat, die durch die Notreife des Getreides ent⸗ fttaandenen Verluſte durch erfolgreichen Stoppel⸗ fruchtbau zu mildern. Obſt- und Gemüſebau Schnurbaum-Anlagen Für derartige Anlagen eignen ſich Aepfel beſſer als Birnen. Je nach Länge rechnet man je 5 Meter einen Zwiſchenpfoſten. Dort, wo von vornherein die Schnurbäume in doppelter Höhe gezogen werden ſollen, kann die Pflanzentfernung kürzer bemeſſen werden. Zweiarmige Schnurbäume ſind für dieſen Fall zu bevorzugen. An das Ende von Schnurbaum⸗ anlagen kann ein Spiral⸗Schnurbaum gepflanzt wer⸗ den, wozu die Eiſenteile zu kaufen ſind. Auch kann man den Leittrieb des waagerechten Schnurbaumes in Spiralform endigen laſſen. Für dieſen Zweck gibt es zum Anbringen an dem Endpfoſten beſondere Klemmſchrauben. Zur Unterſtützung der tragbaren Aeſte bei älteren Bäumen ſind beſondere Stützen empfehlens⸗ wert, die einfach mit der Platte auf den Boden geſtellt werden. Für die Tragbarkeit des Fruchtholzes iſt vor allem wichtig, dies waagerecht liegend, alſo ſeitlich zu ziehen und alle ſtark und ſenkrecht nach oben wachſenden Triebe auf Beiaugen wegzuſchneiden. 4 Eee cell 222222. Ae leg. 10. Zur Bekleidung niedriger Wände, Planken uſw. zieht man waagerechte Schnurbäume in mehrfacher — 2 2 — N I.— 9 0 5 r Höhe, um eine volle zielen. Das nachſtehende Bild zeigt die Ausnützung freien N 1 Raumes unter Fenſtern mit waagerechten Schnur⸗ bäumen. An den Leitzweigen wird ein Rückſchnitt nicht vorgenommen. Bei ſchwachem Wachstum ſtellt man den betreffenden Aſt ſchräg,— umgekehrt bindet man ihn auf den Draht nieder, damit genügend Frucht⸗ holz zur Entwicklung kommen kann. —— S— Schützt Eure Obſtbäume! Auch im Monat Aug uſt gibt es allerlei zu tun. Die ausgewachſenen Obſtmaden verlaſſen jetzt die wurmſtichigen Früchte, um ſich in Schlupfwinkeln aller Art zu verkriechen. Fanggürtel und Maden⸗ fallen tun jetzt daher gute Dienſte, wenn man ſie öfters nachſteht. Die gelben Larven der Birn⸗ blattweſpe und die Räupchen des Goldafters ſoll man ſammeln und vernichten, ſoweit das möglich iſt. Die ſchwarzen Larven der Kirſchblattweſpe be⸗ ſtäubt man im Morgentau mit Kalkſtaub oder Schwefel, was natürlich nur bei Buſchobſt ausführ⸗ bar erſcheint. Sonſt kommt Spritzen mit ſchwefel⸗ haltigen Brühen in Betracht. Die Miniermotten fängt man und tötet deren Larven mit Quaſſiabrühe. Um die Puppen unſchäd⸗ lich zu machen, ſollte man das Herbſtlaub verbrennen oder mit viel Branntkalk kompoſtieren. Im Auguſt achte man auch ſchon auf die braunen Eihaufen des Schwammſpinners, die manchmal an 400 Eier enthalten. Man muß ſie abbrennen oder mit Raupenleim oder Petroleum überſtreichen. Sie werden noch„große Eierſwämme“ genannt, weil ſie wie ein Feuerſchwamm ausſehen. 1 Düngung der Obſtbäume im Sommer In den Kreiſen der Obſtzüchter und Garten⸗ freunde herrſcht nicht ſelten die Meinung vor, die Obſtbäume bedürften nur im Herbſt oder gegen das Frühjahr einer Düngung. Das iſt ein Irrtum. In manchen Fällen iſt die geringe Obſternte allein auf die Vernachläſſigung des Düngens im Sommer zurückzuführen. Die Sommer⸗Düngung iſt auch aus dem Grunde anzuraten, weil hierdurch das maſſen⸗ hafte Abfallen der Herbſt⸗ und Winter⸗ früchte verhindert und die Bildung der Frucht günſtig beeinflußt wird. Letzterem Zwecke dienen beſonders flüſſige Dunggaben in Form von Jauche oder Latrine oder als Löſungen künſtlicher Voll⸗ dünger, Verwendet man Jauche oder Latrine, ſo empfiehlt ſich die Beigabe von Superphosphat(20 Gramm auf einen Eimer Waſſer), weil dieſe Dünge⸗ mittel arm an Phosphorſäure ſind. Im übrigen düngt man mehr in der Gegend der Kronentraufe, das iſt ſenkrecht unter den äußerſten Seitenzweigen und noch etwas darüber hinaus, weil ſich hier die meiſten Saugwurzeln befinden, die allein die Nähr⸗ ſtoffe aufzunehmen in der Lage ſind. In der Nähe des Stammes liegen die dickeren Wurzeln, diegnur Saftleiter ſind. Nux in ge⸗ ſchloſſenen Obſtanlagen und zwar bei älteren Baum⸗ beſtönden düngt man einen größeren Teil der Baumflüche, weil hier die Wurzeln der Nachbar- bäume übergreifen. Von feſten Düngern verabreicht man auf einen Quadratmeter etwa 30 Gramm 40prozentiges Kali, 40 Gramm Superphosphat und 30 Gramm Montanſalpeter. Bei Verwendung von Jauche oder Latrine kann man die Stickſtoffgabe um etwa die Hälfte verringern, alſo 15 Gramm Montan⸗ ſalpeter geben. Flüſſige Dünger dürfen nach Juli nicht mehr verabreicht werden, damit das junge Holz bis zum Eintritt der erſten Fröſte ausreifen kann. Nicht ausgereiftes Holz leidet bekanntlich unter der Einwirkung von Fröſten. Ratſchläge für den Schrebergäriner e Radieschen und Salat während des Sommers zu ziehen Radieschen und Salat ſind Gemüſe, die beſonders zur Sommerszeit begehrt ſind, wirken ſie doch appetitanregend und blutreinigend. Nun haben dieſe Gemüſe im Sommer die große Neigung, in Samen zu ſchießen und damit für die Ernährung un⸗ brauchbar zu werden. Wie beugen wir dieſem Uebelſtande möglichſt vor? Was zunächſt die Kultur der Radieschen be⸗ trifft, ſo wählen wir hierfür am beſten ein nicht friſchgedüngtes Beet in halbſchattiger Lage aus. Auf dieſes kommt eine etwa 5 Zentimeter hohe Schicht von guter Kompoſterde und feuchtem Torfmull in guter Miſchung. Letztere wird leicht eingeharkt, und nachdem ſie geebnet und angedrückt worden iſt, legt man die Radieschenkörner einzeln mit Abſtand von etwa zwei Zentimetern in einer Tiefe von nicht unter zwei Zentimeter. Gewiſſermaßen von erſter Stunde an darf das Gießen nicht verſäumt werden. Nur ſoll das Waſſer mehr die obere gute Erdſchicht durchdringen, damit die Radieschenwurzeln nicht ge⸗ nötigt ſind, die Feuchtigkeit tieferen Schichten zu ent⸗ nehmen, da ſie ſonſt leicht ſchießen und pelzig werden. Man dünnt die Pflänzchen auf etwa 4 Zentimeter aus, damit ſie Platz zur Entwicklung haben. Jauche⸗ und Latrinegaben ſind nicht zu verabreichen, da ſie die Knolle entwerten und zu ſtarke Bewurzelung hervorrufen. Dagegen ſind Löſungen des Volldün⸗ gers Harnſtoff⸗Kali⸗Phosphor lein Eßlöffel dieſes Düngers auf einen Eimer Waſſer) ſehr zu empfehlen, weil ſie nach meinen Erfahrungen zartes Fleiſch er⸗ zeugen und das Schießen verhindern. Heine⸗ manns Rieſen⸗Butter iſt eine ausgezeichnete Radieschenſorte, beſonders für den Sommer. Salat muß auf gut gedüngtem Boden angebaut werden und dürfen hier während der Entwicklungs⸗ zeit Bewäſſerung und flüſſige Dunggaben ebenfalls nicht fehlen. Eine halbſchattige Lage ſagt ihm beſon⸗ ders zu. Wichtig iſt auch die Anpflanzung geeigneter Sorten, wie„Brauner Trotzkopf“ und„Lau⸗ renzianer“. Alpenroſen für den Garten Die Meinung, daß Alpenroſen nur im Frühjahr gepflanzt werden können, iſt irrig. Alle Ballenpflan⸗ zen laſſen ſich mit gutem Erfolg auch im September umſetzen. Alpenroſen und Rhododendron ſind beliebte Schmuckpflanzen, die uns durch herrliches Farben⸗ ſpiel ihrer Blüten erfreuen. Im Winter bieten ſie mit ihren immergrünen Blättern eine angenehme Abwechſlung des Gartenbildes. Man wähle jedoch nur winterharte Sorten, die ohne Schutzdecke im Freien aushalten. Alpenroſen ſind Moorpflanzen; ſte müſſen deshalb zum guten Gedeihen geeignete Bodenverhältniſſe erhalten. Wo der Boden nicht moorhaltig iſt, durchſetze man ihn mit Torfmull und Lauberde. Die Ballen müſſen mit einer breiten Schicht dieſer Erde umgeben ſein. Nach dem Pflan⸗ zen muß durchdringend gewäſſert und der Gießkeſſel gegen ſtarken Froſt mit kurzem Dung, Laub uſw. be⸗ legt werden. Auch bereits angewurzelte Pflanzen, alſo Standpflanzen, ſollten vor Eintritt des Winters nochmals gründlich bewäſſert werden. Um ſo beſſer überſtehen ſie den Winter. Mancherlei Klage über Eingehen wird verſtummen. Meiſt iſt die Urſache nicht die Kälte, ſondern die Trockenheit. Das gleiche gilt für alle anderen immergrünen Gewächſe des freien Landes. Hochſommerliche Gemüſefeinde Man zerdrückt die goldgelben Eierhäufchen des Kohlweißlings an der Unterſeite der Kohlblätter oder bepinſele ſie mit Spiritus oder Dufourſcher Lbſung. Sind die Raupen bereits auseinander⸗ gekrochen, ſo kommen nur noch Spritzungen in Betracht. Entweder heißes Waſſer oder 2prozentige Schmierſeifenlöſung oder eine Brühe, die auf 100 Liter Waſſer 2 Kg. Kalk und 3 Kg. Kochſalz enthält. Auch 5prozentige Karbolineumlöſung und ſolche von 2 v. H. Chlorkalk erwieſen ſich erfolgreich, ſchließlich auch das Beſtreuen mit Thomasmehl. Wichtig iſt außerdem, daß man die Schlupfweſpen ſchont. Wo von Auguſt ab die Schwärze des Meer⸗ rettichs auftritt, da muß Fruchtwechſel einſetzen, denn alle Gegenmittel erwieſen ſich bisher als un⸗ wirkſam. In gut durchläſſigem Boden tritt die Schwärze gar nicht ein. Das Schwarzwerden des Selleries iſt auf Wachstumsſtockung infolge Kälte oder Dürre zurückzuführen oder auf einſeitige Stickſtoffüberdüngung. Kali und Phosphorſäure wirken dem alſo entgegen. Sogar der Salat hat Feinde. Die Larven der Lattichfliege zerſtören oft die ganze Samenernte, indem ſie an dem noch weichen Samen ſaugen. Kleintierzucht Auguſt-Arbeiten des Hühnerzüchters Der Federwechſel macht ſich bei den Zuchthühnern mehr und mehr bemerkbar. Da iſt es denn geboten, die drei Jahre alten und womöglich noch älteren Hennen alsbald zum Schlachten zu verkaufen. Iſt bei ihnen die Mauſer erſt voll im Gange, ſo ſehen ſie nicht nur unappetitlich aus, ſondern es lei⸗ det darunter auch der Geſchmack ihres Fleiſches. Brütenwollende Hennen brauchen im Gegenſatze zu früheren Monaten nicht mehr weggeſperrt zu wer⸗ den, um ihre Brütluſt zu vertreiben; denn wenn wir ſie, unter ſcharfer Beaufſichtigung, damit ſie nicht etwa friſche Eier unter ſich haben, auf dem Neſte ſitzen laſſen, kommen ſie ſchnell in die Mauſer hinein. Wo es ſich machen läßt, werden die Hühner mit dem Wagen hinaus auf die Felder geſchafft. Das ſollten die Landwirte noch mehr als bisher tun; denn ſie ſparen dadurch viel Futter, und ihre Felder werden durch das Geflügel von mancherlei tieriſchen Schädlingen geſäubert, die die Ernten ſchmälern. Auch viele Unkraut⸗Samen vertilgen die Hühner. Natürlich gehören in den Wagen Legevorrichtungen. Die Hausfrau„konſerviert“ jetzt ihren Winterbedarf an Eiern. Zum Kappen, alſo Kapaunieren, der über⸗ ſchüſſigen Junghähne iſt jetzt die beſte Zeit. Auch die Perlhühner legen im Auguſt noch, doch geht es gegen Ausgang des Monats meiſt damit zu Ende. Die jungen Perlhühner, die ſich ja ſchnell befiedern und dann größer ausſehen, als ſie eigent⸗ lich ſind, ſollten lteber auf dem Hofe bzw. im Obſt⸗ garten bleiben, alſo nicht mit aufs Feld geſchafft werden, da ſie ſonſt leicht auf Nimmerwiederſehen verſchwinden. Paul Hohmann. Ein praktiſcher Tränkeimer für den Ziegenſtall Das regelmäßige und ausreichende Tränken der Ziegen iſt für ihr Wohlbefinden und ihre Ge⸗ ſundheit von größter Bedeutung. Am beſten reicht man reines, überſchlagenes Waſſer, in das im Win⸗ ter, um die Tränke nahrhafter zu geſtalten, etwas Kleie, Heuſamenmehl, Oelkuchen, Salz und Futter⸗ kalk getan wird. Spülicht und Abwaſchwaſſer iſt un⸗ n„age geeignet, weil Fett und Säuren darin enthalten ſind, welche nachteilig auf die Verdauung einwirken. Die Tränke reicht man kurz vor und nochmals nach der Fütterung. Als Tränkgefäß eignet ſich am beſten ein weiter, möglichſt niedriger Kübel, wie ihn unſere Abbildung veranſchaulicht. Die gewöhnlichen Zink⸗ eimer mit Bügel ſind recht ungeeignet: einmal ſind ſie viel zu tief— die Ziege muß ſchon den ganzen Kopf hineinſtecken, will ſie auf den Boden gelangen — andererſeits bildet der Henkel ein Hindernis. Dieſer muß beim Saufen niedergelegt werden, dann aber iſt der Eimer ſchwer zu halten. Alle dieſe Uebel⸗ ſtände vermeidet der abgebildete Tränkkübe Von der Taubenzucht Verendete Täubchen ſind ſofort recht tief zu ver⸗ graben, oder noch beſſer zu verbrennen, da meiſt an⸗ ſteckende Krankheiten vorliegen. Zu empfehlen iſt es, dem Saufwaſſer der Tauben zur Bekämpfung der Diphtherie etwas Chinoſol beizufügen. Manch⸗ mal ſind die großen Verluſte an jungen Tauben auch eine Folge der Inzucht. Die Jungen der erſten Brut verpaaren ſich nicht ſelten jetzt auch ſchon; meiſt ſind ihre frühen Nachkommen aber Schwächlinge. Häufig bleiben ſie ſogar ſchon im Ei ſtecken. Die Zuchttauben treten jetzt in den Federwechſel ein, der aber meiſt ganz allmählich vor ſich geht. Die Landwirte haben darauf zu achten, daß ihre Tauben⸗ beſtände nicht zu groß werden; es fehlt dann an der Ueberſicht, und die Erträge, fürs einzelne Tier be⸗ rechnet, ſind äußerſt gering. Ermattet eingefangene Reiſebrieftauben ſind einige Tage gut zu pflegen und dann wieder fliegen zu laſſen. ö Das Waſſergeflügel im Auguſt Auch die„auf Quarantäne“ geſtellt geweſenen fremden Gänſe können, wenn ſie als geſund be⸗ funden ſind, nun mit hinaus auf die Hutung, alſo auf den Anger oder die abgeernteten Getreidefelder. Wenn ſie abends, ſobald ſie nach Hauſe gekommen ſind, noch etwas angequellten Hafer erhalten, ſehen ſie ſchon nach wenigen Wochen ganz anders, d. h. üppiger, aus. Die Junggänſe der erſten Brut, ſo⸗ fern ſie für die Fortzucht auserſehen ſind, können jetzt„gewullt“, alſo der Federn an der Bruſt, am Bauche und an den Seitenteilen beraubt werden, aber nicht zu gründlich. Sonſt ſind ſie z. B. nicht mehr in der Lage, ihre Flügel hoch zu tragen. Das Geſchlecht der zur Fortzucht ausgewählten Jung⸗ gänſe läßt ſich feſtſtellen, indem man die Tiere auf einem Tiſche auf den Rücken legt und die Becken⸗ knochen befühlt. Stehen dieſe weit auseinander, ſo iſt es ein weibliches Tier, die enger zuſammen⸗ ſtehenden Knochen aber laſſen den Gänſerich oder Ganter erkennen.— Auch bei den jungen Enten iſt es darum zu tun, ihre Geſchlecht zu kennen. Aeltere Tiere haben ja auf dem Bürzel die bekann⸗ ten Lockenfedern. Heben wir die jüngeren Enten hoch, ſo verrät uns deren ängſtliches Schreien ihr Geſchlecht. Klingt es heiſer, ziſchend, ſo iſt es ein Erpel, der breite, quakende Ton aber iſt dem weib⸗ lichen Tiere eigen. ttʃʃt.ʃHKKH—— Verantwortlich: Franz Kirche r. Mittwo 15 ch, 27. August 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 394 Borausſichtliche Vorjahrsdividenden bei den Weſtfäliſchen Brauereien ö Die meiſten der weſtfäliſchen Großbrauereien ſchließen ihr Geſchäftsjahr am 30. Sept. ab. Wie die Rechnungs⸗ abſchlüſſe im einzelnen ausſehen werden, läßt ſich heute noch nicht überſehen, zumal ſichere Angaben über die Ent⸗ wicklung des Umſatzes in dem demnächſt ablaufenden Ge⸗ ſchäftsjahr noch nicht zu erhalten ſind. Der milde Winter hat den Bierabſatz weſentlich begünſtigt, ebenſo auch das gute Frühjahrswetter, während die regneriſchen Sommer⸗ monate enttäuſcht haben. Es kommt hinzu, daß infolge der verſtärkten Arbeitsloſigkeit die Abſatzmöglichkeiten ſich verſchlechtert haben. Der Einfluß der Bierſteuererhöhung war nicht ſo ſtark wie erwartet. Im ganzen hofft man, auf einen gegenüber dem vorigen Geſchäftsjahr nicht weſentlich veränderten Geſamtabſatz. Wahrſcheinlich wer⸗ den im allgemeinen die Brauereien ihre Vorjahrsdividende aufrecht erhalten, ſo z. B. die Dortmunder Ritterbrauerei AG. ihre ſchon im Vorjahr unveränderten 20 p.., die ihr naheſtehende Glückauf⸗Brauerei AG., Gelſenkirchen, gemäß dem Intereſſengemeinſchaftsvertrag ebenfalls wieder 10 v. H. die Dortmunder Aktienbrauerei die i. V. von 15 auf 17 v. H. erhöhte Dividende, die Dortmunder Hanſa⸗ Brauerei ihre unveränderte 15proz. und die Dortmunder Stift⸗Brauerei AG. ihre unveränderte 8proz. Dividende. Auch bei der Schlegel⸗Scharpenſeel⸗Brauerei AG. Bochum werden wieder 14 v. H. erwartet, ebenſo wie bei der Brauerei W. Iſenbeck u. Co., AG. Hamm i. W. wieder 7 v. H. Die Dortmunder Union⸗Brauerei AG.(i. V. 18 v. H. Dividende) ſchließt, ebenſo wie die Bierbrauerei Gebrüder Müſer AG., Langendreer(i. V. 6 v..) ihr Ge⸗ ſchäftsjahr erſt am 31. Dezember ab. Eine Deutſch⸗Schweizeriſche Finanzierungsgeſellſchaft gegründet. Unter der Firma„Kredit⸗ und Finan⸗ giexrungs⸗Geſellſchaft“ wurde ein Unternehmen gegründet, deſſen Zweck die Finanzierung von Verkaufs⸗ geſchäften der Kraftfahrzeugbranche iſt. Sitz des Unternehmens iſt Zürich. Das Kapital beträgt 250 000 ſchw. Fr. Es gehören folgende Herren dem Verwaltungs⸗ rat an: Dir. Dr. Adolf Kiefer⸗ Zürich, Kaufmann Eugen Gremli⸗ Zürich, Hotelier Paul Lareida⸗ St. Moritz, Bankdirektor Rudolf Geiger ⸗Konſtanz und Fabrikant Otto Ehinger ⸗ Kreuzlingen. OWanbererwerke vormals Winkelhofer u. Haenicke As., Schönau bei Chemnitz.(Eig. Dr.) Wie verlautet, iſt der Geſchäftsgang in dem am 30. Sept. abſchließenden Ge⸗ ſchäftsjahr 1929/0 unverändert befriedigend. Die Wieder⸗ aufnahme der Fabrikation des verbeſſerten 6 798ö 0 PS Kleinwagens habe den Erwartungen entſprochen wie auch der 10/50 PS⸗Wagen ſich den Markt mehr und mehr erobert habe. Die großen Inveſtie⸗ rungen für die verſchiedenen neu auf den Markt gegan⸗ genen kontinentalen Büro maſchinen hätten bisher ein relativ zufrieden ſtellendes Ergebnis gezeitigt. Im W erkzeugmaſchinen bau ſei der Auslandsabſatz planmäßig erweitert worden. Das Fahrradgeſchäft habe allerdings die Hoffnungen nicht erfüllt. Ueber das bilanzmäßige Ergebnis laſſen ſich im Augenblick naturgemäß keine genauen Angaben machen. Doch findet der zu beobachtende Kursdruck in dem finanziellen Status der Geſellſchaft keine Erklärung.(J. V. 10 v. H. Dividende.) Kalker Maſchinenfabrik AG. in Köln⸗Kalk.— Min⸗ deſtens Vorjahrsbividende. Wie mitgeteilt wird, iſt bei der zum Kahn⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft, die be⸗ kanntlich im Wege der Fuſion in die„A. W..“ Allge⸗ meine Werkzeugmaſchinen⸗Geſellſchaft AG, in Berlin auf⸗ gehen wird, für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäfts⸗ fahr wieder mit einem befriedigenden Geſchäftsergebnis zu rechnen. Man hofft, mindeſtens wieder die Vorjahrs⸗ dipibdende von 4 v. H. zur Verteilung bringen zu können. Bekanntlich nimmt auch die Maſchinenfabrik Ehrhardt u. Sehmer AG. in Saarbrücken die Dividendenzahlung auf, ſodaß die Kalker Maſchinenfabrik AG. auch aus dem Intereſſengemeinſchaftsvertrag mit dieſer Geſellſchaft Ge⸗ trägniſſe zufließen werden. ( Rockſtrohwerke AG. in Heidenau(Sachſ.).— Wieder bividendenlos.(Eig. Dr.) Das 4,5 Mill. betragende Att. ſoll, wie wir hören, auch für das am 31. März be⸗ endete Geſchäftsjahr wieder dividendenlis bleiben. Im Vorjahre war im Hinblick auf die allgemeine Geldknapp⸗ heit, den langſamen Eingang der Außenſtände und die unüberſichtliche Lage auf eine Dividende unter Erhöhung bes Gewinnvortrages von 0,131 Mill. auf 0,355 Mill./ verzichtet worden. Chemiſche Werke Brockhues AG., Niederwalluf.(Eig Dr.) Die wegen der verſchiedenartigen Publizität der Ge⸗ ſollſchaft über das vorausſichtliche Jahresergebnis 1929 auf⸗ genommenen ſtaats anwaltlichen Unterſuchun⸗ e e Forijchreit ende Konſolidierung der deutſchen Sthulden das Fundament für den wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg Die Berliner Handels⸗Geſellſchaft ſtellt in ihrem neueſten Wochenbericht die wichtigſten Merkmole zuſammen, die in den letzten Tagen zu einer ruhigeren Beurteilung der Wirtſchaftslage geführt haben. Bei dieſer Gelegenheit weiſt das Inſtitut daraufhin, doß ein Hem⸗ nis für die Wiederbelebung der Wirtſchaft noch immer die Kapitalmarktlage zu bilden ſcheint. Die Ent⸗ ſpannung des Kapitalmarktes ſetzt ſich trotz der Flüſſigkeit des Geldmarktes kaum durch und bietet der Wirtſchaft keine Anregung. Die Sätze für langfriſtiges Kapital laſſen eine Zinsſpanne beſtehen, wie ſie Deutſchland ſeit der Inflation nicht gehabt hat. Im 1. Halbjahr 1930 hat die öffentliche Wirtſchaft faſt ebeuſoviel Kapital aufgenommen wie die private. Die Kapitalnachfrage der öffentlichen Hand war in letzter Zeit ſogar dringlich, da die hohe ſchwebende Schuld einen ſtarken Druck ausübte. Die kur zfriſtige Ver⸗ ſchuldung von Reich, Ländern und Gemeinden iſt ſeit 1928 ununterbrochen geſtiegen und erreichte im Mär z d. J. ihren Höhepunkt. Eine rückläufige Entwicklung ſetzte unter der Förderung der Politik des Städtetages zunächſt bei den Kommunen ein. Seit Anfang 1930 Hürfte ein Betrag von 180—190 Mill.„ der ſich etwa auf 1% Milliorden beziffernden ſchwebenden Schuld der Kom⸗ munen in langfriſtige Anleihen umgewan⸗ delt worden ſein. Das Tempo der weiteren Umſchuldungsaktion bleibt, ſolange der Auslandsmarkt nicht zur Ver⸗ fügung ſteht, von der Entwicklung der Spareinlagen abhängig, deren Anwachſen im Zuge der Kriſe ebenfalls nachläßt. Aber ſchon die Umwandlung des Spitzenbetrages hat die Bewegungsfreiheit der Kommunen erhöht. Auch beim Reich iſt trotz ſteigender Verſchuldung eine allmäh⸗ liche Konſolidierung im Gange. Nachdem ſchon im Mai die kurzfriſtige Inlandsſchuld beträchtlich zurück⸗ gegangen war, iſt neuerdings ein kurzfriſtiger 200 Mill.⸗ Kredit aus dem Erlös der Kreugeranleihe abgedeckt wor⸗ den. Auch die Länder, deren Schuldenlaſt im 1. Quar⸗ tal 1930 noch überproportional geſtieven war, dürften in Zukunft keine Ausnahme von dieſer Entwicklung machen. Die gleiche Konſolidierungstendenz läßt ſich auf dem Gebiete der Baufinanzierung beobachten. Von dem Betrag der noch nicht endgültig regulierten, nur kurzfriſtig beſchafften Mittel, der Ende 1929 etwa 380 Mill. 1 be⸗ trug, dürfte ein großer Teil inzwiſchen untergebracht wor⸗ den 1 55 zumal die Bautätigkeit in 1980 erheblich ſchwä⸗ cher iſt. Am deutlichſten wird die Entwicklung illuſtriert durch die Zunahme des Pfandbrief⸗ und Kommunal⸗ obligationen⸗Umlaufs. Die Nettoverkäufe an Pfandbrieſen wuchſen im erſten Halbjahr um 820 Mill. /, die Kommunal⸗Schuldverſchrei⸗ bungen um 298 Mill. 4. Das bedeutet in beiden Fällen mehr als eine Verdoppelung gegenüber 1928.— Ob dieſe Umſchuldungstendenzen auch für Induſtrie und Landwirt⸗ ſchaft gelten, läßt ſich ſchwer ſagen. Für die Land wirt⸗ ſchaft wird man eher eine Zunahme der kurz ⸗ friſtigen Verſchuldung annehmen müſſen, die aber bei geſunkenen Zinsſätzen leichter tragbar iſt. Da⸗ gegen dürften die kurzfriſtigen Verbindlichkeiten der deut⸗ ſchen Privatwirtſchaft gegenüber dem Ausland eine allmähliche Abnahme erfahren haben, und dieſe wird fortſchreiten, wenn die internationale Konjunktur⸗ und Geldmarktſituation anhält. In den letzten Wochen iſt die Rückzahlung kurzfriſtiger Auslandsgelder ſchon ſtärker in Gang gekommen. Nimmt man den Umſchuldungsprozeß der öffentlichen Wirtſchaft zuſammen mit der allerdings noch geringen Zinsermäßigung im Pfandbrief⸗, Hypotheken⸗ und Schatz⸗ wechſelgeſchäft und ſieht man die langſame Kursbeſſerung der feſtverzinslichen Werte in Verbindung mit der ſtarken Erweiterung des Umlaufs ſolcher Papiere, ſo läßt ſich nicht mehr bezweifeln, daß ſich der Liquiditätsgrad von Wirtſchaft und Staat erhöht hat. Da gleichzeitig durch die Rückzahlung kurzfriſtiger Aus⸗ landskredite auch die wolkswirtſchaftliche Liquidität Fort⸗ ſchritte gemacht haben dürfte, ſind die Ausſichten einer Wirtſchaftsbelebung heute günſtiger als vor einem halben Jahre. gen in Berlin und Frankfurt a. M. ſcheinen nicht den Tatbeſtand ſtrafrechtlicher Verfolgungen erbracht zu haben. Die Berliner Staatsanwaltſchaft hat bereits das Ver⸗ fahren eingeſtell. Dagegen ſind, wie wir hören, die Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltſchaft, die die Berliner Akten nunmehr angefordert hat, noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Eine Anfechtungsklage wurde von den in der GV. opponierenden Gruppen nicht erhoben. Ob die beab⸗ ſichtigte zivilrechtliche Klage auf Namensänderung einge⸗ reicht wird, hängt von dem Ausgang des Ermittlungsver⸗ fahrens der Frankfurter Staatsanwaltſchaft ab. Die Chemiſchen Werke Brockhues AG. wird ihre Halbjahres⸗ ſitzung des AR. in der erſten Hälfte des September ab⸗ halten und anſchließend einen Semeſterbericht veröffent⸗ lichen. O Lederwerke Rothe AG., Bad Kreuzuach.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1929 mit Verluſtvortrag von 38 889 4. Das neue Geſchäfts⸗ jahr habe ſich in der erſten Hälfte recht gut angelaſſen, be⸗ günſtigt durch die Chevreauxledermode. Sollte auch das letzte Halbjahr ſich ſo günſtig weiter entwickeln, ſo hoffe man unter den üblichen Vorbehalten die Unterbilonz wieder voll zu tilgen und evtl. die Dividendenzahlung (Geſamt⸗Atk. 12 Mill. /) wieder aufnehmen zu können. Verein Portlaudzement u. Kalkwerke Schimiſchow Selifia u. Frauendorf in Berlin.(Eig. Dr.) Die o. HV. dieſer Holdinggeſellſchaft der Schleſ. Portlandzementin⸗ duſtrie A. genehmigte den bekannten Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929/30 mit wieder 15 v. H. Dividende. Das Geſchäftsergebnis bei der Schleſ. Portlandzement⸗ induſtrie Ach. ſei im erſten Halbjahr zufriedenſtellend geweſen. Der Zementabſatz ſei jedoch augenblicklich ſchlecht. Wie ſich das zweite Halbjahr anlaſſen werde könne man noch nicht ſagen, doch hoffe man durch die 500 Millionen⸗ Aufträge der Reichsregierung auch auf eine leichte Be⸗ lebung in der Zementinduſtrie. O Die Inſolvenz der britiſchen Reederei Royal Mail. — Die Gläubiger drängen.(Eig. Dr.) Die großen Gläu⸗ bäger des Royal Mail⸗Konzerns können anſcheinend die von dem ehemaligen Handelsminiſter Rounciman in An⸗ griff genommene Reorganiſation des übermäßig aus⸗ gedehnten Schiffahrtskonzerns nicht abwarten. Die Lon ⸗ don Maritim In veſtment Corporation hat heute bei dem Londoner Gericht beantragt, einen Konkursverwalter und einen gerichtlich beſtellten Vorſtand für die Schiffahrtsgeſellſchaft Lamport u. Holt einzuſetzen, deren Aktienkapital von 8 Mill. Pfund größtenteils in Händen der Royal Mail iſt. Die Lon⸗ don Maritim Inveſtment Corporation iſt Treuhänder für die Obligationsanleihen von Lamport u. Holt, ſo daß die⸗ ſer Schritt erfolgt iſt, um eine Verſchleuderung der Ak⸗ tien zum Schaden der Obligationsinhaber zu verhindern. Das Gericht gab dieſem Antrag im Intereſſe des Schutzes der Obligationsinhaber ſtatt. Die Lamport u. Holt⸗Geſell⸗ ſchaft war Beſitzerin der„Veſtris“, die vor zwei Jahren an der ſüdamerikaniſchen Küſte unter Begleitumſtänden unterging, die zur ſchärfſten Kritik des engliſchen See⸗ amtes Anlaß gab. Die engliſche Geſellſchoft hat ſich ge⸗ nötigt geſehen, vor zwei Monaten den Paſſagierverkehr auf der gangen Linie von Newyork nach Rio de Janeiro, auf der auch die„Veſtris“ verkehrte, völlig einzuſtellen und auf einen ſchwach befahrenen Frachtendienſt zu reduzie⸗ ren, was zur Folge hatte, daß im Newyorker Hafen eine Anzahl Schiffe der Geſellſchaft aufgelegt werden mußte. O Helvetia Konſervenfabrik AG., Großgerau.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, deren AK. von 2 Mill./ zu 51 v. H. im Beſitz der Süddeutſchen Zucker ⸗ AG. und zu 43 v. H. bei der Schweizeriſchen Konſervenfabrik Lenzburg ſich befindet, verlegte ihr Geſchäftsjahr mit Rückſicht auf das Arbeitsprogramm vom Kalenderjahr auf Ende April. Eine a. o. GV. genehmigte den Abſchluß für das Zwiſchengeſchäfts jahr Januar bis April 1930, das einen Ver luſt von 69 000% ausweiſt, der nach Abzug des Gewinnvortrags aus dem vollen Jahr 1929 von 21 000% mit 48 000/ vorgetragen wird. Die Aus ſich⸗ ten in der Konſerveninduſtrie werden nicht günſtig beurteilt. Der Abſatz ſei geringer als im Vorjahr, die Fabrikation eingeſchränkt. Der Konſum halte äußerſt zu⸗ rück, da man mit weiterer Preisermäßigung rechnet. Es müſſe infolgedeſſen noch auf Lager gearbeitet werden.— Die GV. der Badiſchen Obſt⸗ und Gemüſe werke AG. in Grießen, deren AK. von 325 000 4 zu 99,6 v. H. bei der Helvetia AG. liegt, genehmigte den erneuten Verluſtabſchluß für das abgelaufene Jahr in Höhe von 68 000 /, der mit dem Verluſtvortrag von 27 000% mit insgeſamt 95 000/ vorgetragen wurde. Auch bei die⸗ ſer Geſellſchaft, die ſich bisher ſchon einige Male ſanierte, wurden die Ausſichten als unbefriedigend bezeichnet. Der Stand der Produktion Amerikas um die Jahresmitte Einen Ueberblick über den derzeitigen Stand der Pro⸗ duktion in den US. geben die Meßziffern, wie ſie vom amerikaniſchen Handelsminiſterium laufend zuſammenge⸗ ſtellt werden. Wird die durchſchnittliche Produktion der Jahre 19231925 gleich 100 geſetzt, ſo ergeben ſich für die amerikaniſche Produktion folgende Meßziffern: Rohſtoffe: Juni 1929 Juni 1990 Tieriſche Erzeugniſſe 142 117 Ernten 56 40 Forſtprosuktion 90 7 Induſtrieſtoffe und Fabrikate: Juni 1929 Juni 1980 Mineralien 113 10¹ Eiſen und Stahl 15⁵ 110 Textilien 121 80 Nahrungsmittel 96 93 Papier⸗ und Druckgewerbe 28— Automobilinduſtrie 162 98 Leder und Schuhe 113 99 Zement 116 119 Nichteiſenmetalle 125 98 Petroleumroffinerien 170— Gummireifen 162— Tabakerzeugniſſe 139 141 Außerordentlich ſtark war nach dieſer Aufſtellung der durch den Börſenkrach vom Oktober 1920— aber auch teilweiſe vorher— eingetretene Produktions rückgang bei Eiſen und Stahl, Textilien, bei Leder und Schuhen und bei Nichteiſenmetallen(ſtorke Preisrückgänge bei Metallen). Relativ am ſtärkſten war der Rückſchlag in der Automobil- erzeugung. Dagegen iſt die Erzeugung der Nahrungs⸗ mittelinduſtrie vom allgemeinen Produktionsrückgang nur recht gering erfaßt worden und die Produktion von Tabak⸗ erzeugniſſen weiſt ſogar eine ſtarke Steigerung auf. Die Juni⸗Produktionsziffern für die graphiſche Induſtrie, für die Petroleumsraffinerien und für Gummireifen liegen noch nicht vor(Die entſprechenden Ziffern für Mai 1980 ſtellen ſich auf 119 für Sie graphiſche Induſtrie, auf 179 für die Petroleumraffinerien und auf 121 für Gummireifen.) (J Komm. ⸗Geſ. Wm. H. Müller& Co., Haag⸗Rotter⸗ dam⸗Amſterdam.— Wieder 6 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, die ſich bekanntlich u. a. ſtark in der deut⸗ ſchen Binnenſchiffahrt, ſowie im Erzhandel(Intereſſen⸗ gemeinſchaftsvertrag Gute Hoffnungshütte AG. und Kreu⸗ ger& Toll A..) betätigt, verteilt für das Geſchäftsfahr 1929 wieder eine Dividende von 6 v. H. auf die VA. und StA., wovon bereits 3 v. H. in Form einer Interims⸗ dividende ausgeſchüttet ſind. Im übrigen werden 600 000 Gulden außerordentliche Abſchreibungen vorgenommen und die Reſerve wird auf den ſatzungsmssigen Höchſtſtand von 5 Mill. Gulden gebracht. 5 5 O Plan einer Weltzuckerkonferenz. Newyork, 7. Auguſt.(Eig. Dr.) Nach einem Funkſpruch des D. H..⸗ Korreſp. wurde in einer langen Konferenz zwiſchen ame⸗ rikaniſchen und kubaniſchen Zuckerkapitaliſten der Plan einer Einberufung einer Weltzuckerkonfe⸗ renz der Zuckerinduſtriellen zur Sprache gebracht. Die Zuckerprobleme ſollen vom Weltſtandpunkt aus betrachtet und gelöſt werden. Berliner Deuisen Dfskontsätze: fleichsbank 4, Lombard 5, privat 3¼ v,. 26, 27 N55 228 5 2— 2 e a N 5 N 8— Aktlen und Auslandsanleſhen in Prozenten 26. 27. g 5 5 28 27, Kurszettel der N men Mammheimer Zeitung bel Stücke-Notierungen in Merk je Stück 5 e 1 0150 100 Hoesch ee 88.— 5 55 Schnee 8 5705 125 e e 9 705 8955 7 1 1*** 6 6 1„„**„ 28. 27. 26. 27, 26 27. 26. 27, Buderus Eiſenw. 59.— 60,— Hohenlohe-Werke 89.— 50, Schultheiß.... 250,0 251,0] Wicking⸗Cement 84.75. Mannbeimer ffektenbörse pia minen.. 37.. Konſerpen Braun 41.40 42.50.== Tarkeld. Ant, 780 750 Phi, Holzmann 80.50 90.25 Wiesloch Tonw. 0. ſery Schuhf. Bernelg 0„ 5— g ban— 64.— 64.50 1 5 49.— 48.— 45 5 Charlott. Waſſer 93,25 94,— Horch& Cie.„ 84,— 34,— Segal———— Diſſener Metall 46,80 48,68 26. 27 26 27. Phönis Bergban—.— 75,75 Kraus& Co. Bock. 64, 50 Sekkinduſt. Wolff e 4% Bagd.⸗Eiſ.0 8,48 Chem. Heyden.75 48.50 80 gan Strumpf 7 1 n ab, Sten, 37 60 50 80.50.. J. Selling. 40 48— Kbeinſtah 85.— 89. 5 gechwert:) Gelenk. 40, 40. Alf Bergbau 2288 2280 Sinnen... 9028 88. Weiß, 8. 71505„Nom, 87.— 67.— Brown, Boveri 103,0 108.0 Salzw ellbr. 2 2100 2100 Judwö 2 Walz. 80.—.— 44.— 44.— 40%„ ollobl 1911 38.— Chem. Albert. 40,25 40,25 M. Jüdel& Co. 1017 101.5 Stoehr 1 2 61 2 5 5 0 7 5 0 5 1 0 dd 1006 Fe Are. 780 3780 Fee e 1 5% e es. Shred So 40 4050 a Juden 20 80 S0 85 Steder ener:. e dene pern Lean g e- Jed 98 94. 1 78 75, Pa u dana 40,40 40, Mainke 90%—— Ber. Ghem, Ind. 60.50 80.8 4½% Ung⸗Str. 16.—.— CFoncdez Sun 19. 14 Stolberger Zint. 96,— 89.— Jenftoff Waldhof 188. „ Jed 56— 55— Guß ebenen 75.—.—, Ber. Stahlwerke. 77s 77,258 Metaltg. rant. 100—.— Der. beniſch. Jef.— 4%„ 14 28.80. Gantt Gaoucſch. 148 5 143,0 Kahla Porzenan 40.— 40 Südd. Immobtl. 80,— 0—, Deutſch⸗Oſtafeſta 6180 81, 80% 8 e F e 0 2 7575 27% Und, Gölpr. 239 240 ner motonen 27/5 26.— Kastor. 3650 909„ Suicer. 1480 147„ nt. 0..„„„ nadustrie- 8 Miag, Mühlb. 86.— Ber. 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Deutſchedisconto 128.7 123.5 Feldmüßleapier 1850 135.2 Mez Söpne 71. 88.— Bahr, Bereinsbk. 138,0 188,5 Hotelbetriebsgeſ. 120 1282 10% Ludwigs. 20 19 80 5 5 Verein 2 7 0 7780 Eisen Kaiſersl..„ 8 1 05 62,25 5 an 4350 44.— Diſck lieberſee Bk. 100.0 100.0 Felten 4 Suit. 107 111.5 3 5 995— 1280 Berl. Handelsgeſ. 149,0 149,9 Jiſe Bergbau 228,0 e Mhm. Gd. 25 29 1000 Nil red.⸗Anſt. 1288 13655 Emag Frankf. 30— R 12922 140,0. 4, Dresdner Bank 128,0 124.0 Fhies K Höpfling.—.—. 3 5 588 128.0 5815 Comm. u. Priv. 180,0 129,2 li Aſchersleben 190,0 95 5 i eee 8, Hop. Bk. 188,. 0 ingere Union* 86,— Oberbedarf. 52.— 89.— Meininger ypbk. 158,0 156,5 R. Friſter.. 1710 170 Mahl 525 5. 11 955 92.— Darm. u Rat 1600 1760 8. Larſtadt. 98.— 7975 2„ 5 5 cba 2480 Füuner Maſch.———.— 3 0 ler: 80.— Otavl Minen 87 37.— Oeſterr. Creditbk. 27.78—.— 9. 925„ Deutſche Disconto 124,0 124.0 Klöckner Werke. 78,— 19. . ee mg, 23 1680 1560 Rhein. 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Koksw. 85,— 85,15 Hanſa Dampf. 127,0 126,0 Oberbedarf..—— 60. 8% Rö.⸗M.⸗Don. 71.— 71] Württ. Rotendk 1380—.— Felt. Guilleaume 106.0 111,5 Pt. Gold u. Silber 138,9 188.0 Accumulatoren. 118,5 1190 Drenſt.& Koppel 5650 58. Rordd Loyd. 91.— 91.50] Sberſchl. Koksw. 88.— 86,5 err e Gas de, zen di, Linokkun. 400 178,5 Semen 4 alete 290 0 193.5 Adlerwerke.... Gel. f elektr., um. 13 1 24,2] Stwerke... 2000 201.2 Un....: 61.— 82,— Orenſt, 4 Koppel 89.— 8028 20% Bad, Rem cd. 88.. gg.. amar. 170 185,0 Felf. Bot. 4 Wit. 21,80 21.55 Sicht u. Trakt. 133.5 138 Südd. 3e Selk. 149 125 Alexanderwert 18 18.—;] Gocdhardt Geör. 128 1870 Alg, Elektr. Gef. 189.0 140,0] Sſtwerke. 2010 208.5 JJC./. Hyp. za. 25 89,„Verſ.⸗G.—.—„ 56, J. G.— 148, ö e 8„Elektr. G. 5. 5 1 49,— 49, üge 14. 8„85.——.— 178 5 Geizner M. Duck. 20. 29.75 Fellen& Guig 1087 1120 Per. Glangteff. S.. Alſez Norte. 3. 1372 1350] Greppiner Werke.— e Feuggeber Wasg 14. 76— Neramaungekr. 1550 1680 810 Branng u St. 2030 202 8%„R..8 99,25 99,25 Transport-Aktien Grün& Bilfinger 166,0 165.0 elſenk Bergwk. 107,5 109,0 Ver. Stahlwerke 77,78 77.50 Ummendorf Pap. 112.5 113.0 Gritzner Maſch. 28.18 28,50 Rheſgfeldenffraft 1415 1400 Suderus Eiſenw. 80,— 60,75 Rh. Elektrizität 129,0 55 5 2 12510 885 98— bag 91.50— 9 Gen*. 5 Seuneff wald 315 240 Anhalt. Kohlenw 95 8 5 e 1 3 Rhein. Braunk. 208.5 202,0 Charlottb. Waſſer 98,— 96.— Ah. Stahlwerke 85.— 10 8„— 89.— Hapag.. 3 5 86.25 36.— aldhof 181. l„ Jell 0 5 5 165. i 5 i 808,. 5 ö 5 5 3 gig. 87.— 86.90 Nord. 476d 84. 9050 Heute Juden 88.2 88,50 Berli Sörse Aug mach dee e Gruſchwitz Tertil 60,— 59.50 115 Se 1290 130.0 ele rede 12 0 12— 0 Bleed Mont 91— 20 o Rhein. gig. 87.— 86, 8 105„———— Hilpert Armatur.—— 7 ein. Möbelſtoff Z.. Daimler-Benz. 28.— 28,.— Rütgerswerke 51, 575 0% fats. Lid. 90.— 8955 Deſter,⸗U. St..— irſch Rupf. u. M.—,— 127.2 Srliner.50 Balſe Maſchinen 114,0 1145] pace 2725 80, Rhein.⸗W. Kalk 81.50 81.50 Deſſauer Gas 132,0 195.6 Salhdelfurth Kall 811.0 810 4% NoSüdbo Lig 86,75 88,75 Montan-Aktien och u. Tiefbau 78.— 78.— 8 5% Roggenwert..50 8,50 Daft Nürnbe 88.0 189,0 Halleſche Maſch. 85,50 85,25 Rheinſtahl 65.— 67,75 Deutſche Erdöl, 70,— 71.50 Schleſ. Portl- 3. 130.0 1 4% e Meining⸗L 87.78 8758 olzmann, Phil. 80.15 8125 Festverzinsliche werte%% Roggenrentb 7,85 7,86 Sayer. Celluloid.. Hammers. Spinn. 105. 105,5 Riebeck Montan 85,.——.— Di. Linoleumwk. 178,0 181,0 Schuberte Salzer 1750 1740 4½% Pr. 3. B. Lig—.—.15 Eſchweil. Bergw, 224,0 2220 Holzverkohl.⸗Jd. 88,— 88,50 Goldanlei—.——.— Dayr. Spiegelglas 25.— 40,.— Hann. M. Egeſt. 21.28 21.— Roſiger Zucker. 28.50 27.— Dynamit A. Nobel 70,——.— Schuckert& Eo, 181.0 188 K. Alti Gelſenk. Bergw.—— 60 Rei 1 5( 7 88.— 88.10 5% Landſch. Rog.—,—.80 J. P. Bemberg 86.— 88. Hbg.⸗Wien Gum. 60,25—.— Rückforth. Ferd.—.——, Elektrizltäts-Sief 128,0 129,2] Schulth⸗Pazenh. 251,0 Bank. en Ilſe Bgb. St. A. 220,0 221,5 Inag Erlangen, 82,40 82.40 5 79 55175 1 60.12 60.36 5% Mexikaner 20,— 19.50 Bergmann Elekt 185,0 165,0 Harkort StPr... Rütgerswerke 52.— 52,25 El. Licht u. Kraſt 186,0 188,7 Siemens Ka 191.0 194.7 Aug. D. Erebitb. 107.0 107,9 unghans St. A. 30,— 30,50 e 780.— 4¼% Oeſt. Schatz. 43.25 48,20 Berlin Gubener 177,0 177,0 Harpener Bergb. 98,75 97,65 Sachſenwerk. 89,80 88,25 Eſſener Steinkoht.—.——.— Spensla 280,0 Baßſſche Bank 141.5 141.5 Kali Aſchersleben 188.0 190.0 ohne gecht 7 4%„ Goldrenſe—— 27.— Berl. Karls. Ind. 38,— 59,25 Sed wigshütte„. e] Sächſ. Gußſtahl. 81.— 81,— J. G. Farben 1800 152,2 Leonhard Tietz 1320 188.0 Kali Salzdetfurth 312,0 812,0 Kamm. Kaiſersl. 88.— 88.—%„Kronen—.— 240 Berliner Maſchb. 44,78 45,25 Heilmann Imm. 52,.— 52,— Salzdetfurth.. 12.0 812.0 Feldmühle.. 185.0 136,0 Ver. Stahlwerke Barmer Bankner. 116,2 118, Kalt Weſteregeln 194.5 188,0 Karſtadt Rud.. 87.— 89,— See Bad. Kohlen———— 4%„ conp. Rente—.— 2,10 Braunk. u- Urtkett 148,7 148,7] Hllpert Maſch.—— Sarotti... 107.0 107,0 Jelen& Gui. 1070 112,2] Weſteregel Alkali Bayr., Hyp u. Wß. 129,0 180,0 Klöckner—— i Alein Sch. Beck,.% Gtkr. Mg. K..—.— 4705000„ Silb.⸗R..40—.— Br.⸗Beſigh. Oelf 59.— 59.— Hindrich s KAuff.—.——— Schleſ, Elekt. Gas 135,8 141.5 Gelſenk. Bergwk. 108,0 110,0 Sidi Waldhof Jom, u. Urſvatb. 129,6 138,71 Mannesm. Röhr., 84,28 Knork, Heilbr. 170 170% 1 5% Prß. Kalianl..85 7,85 6½%„ Pap.-R.——, Bremer Bulkan 1170 1170 Sirſch Kupfer„ 128,0 128,51 Hugo Schneider 80,50 80,50 Gesfürel.. 157,0 142,7] Stavia Minen„ 37.— 80, Amtlich in R⸗M für] 28. Auguſt 27. Auguſt Parität Disk. G. B. G. B. M. 9 Holland 100 Gulden 168,33 168,87 168,50 168,54 168,49 1 Athen 100 Drachmen 5,435 5,445] 5,435 5,4 5,445 10 Brüſſel 400 500 8. 88.475 88,495 89,475 89,595 88,358 7 Danzig 100 Gulden] 81,44 81,60 81,631.62 81,555 25 Helſingfors 100 M 10,526 10,846 10,526 10,545 10,8512 88 alien. 100 Lire 21.01 219 21.51 2195 22028 85 Südſlavien 100 Dinar 7,428 7,442 7,425 7,4.888 5,5 Kopenhagen 400 fer. 112,17 112,89 112.14 112,36 112,06 4 Liſſabon 100 fEskudo] 18,82 18,88 18,82 18,86 17,48 8 Oslo. 100 fronen 112,12 112,34 J 112.22 112,84 111,74.5 Paris. 100 Franken] 16.458 16,495 16,45 16,40 16,448 275 Prag. 100 Kronen 12,419 12.489] 12.416 12.486 12,8 4 Schweiz 100 Franken] 81.82 84,48 1,80 81,46 80,515 25 Soſia... 100 Leva.032 3,038 3,032 3,038] 3,017 10 Spanien 100 Peſeten] 45 40 45,5 44,21 44,29 69,57 6 Stockholm. 100 Kr. 112,49 112,71 112,48 112,70 112,05 3,5 Wien 100 899900 59.138 59.2558] 59,12 59,24 58,7958 Ungarn 100 P⸗12500 73,375 73,515 78,375 73,515] 72,89 8,8 Buends-Aires 1 Peſ.] 1512 1,5166 1,512.5160 1,786 10 Canada 1 Can. Doll.] 4,188.198 4,188 4,3 47 Japan.... 1 hen.086 2, 25.070 1886 55 Kairo. 1 ägypt. Pfd. 20,88 20,92 20,88 20,92 20,91— Türkei. 1 türk. Pd.—.—„—.—1.180 10 London... 1 Pfd. 20,367 20,407] 20,867 20,407] 20,393 New Nork 1 Dollar] 4,83 4,101 1825 4,1808 4,1780 2,5 Rio de Janeiro Millr. 0,397 0,399 0,879 0,881 0,03 5 Uruguay 1 Gold Peſ.].427.383[ 3,447 l 3,453 l 4,821 5 HANDELS- D WIRTSCHAFTS- ZHTTUNG 78.— 18. 1290% 1820 1 8 ee ae a% Noche- t S es ne — 2 1 ere Mittwoch, 27. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite, Nummer 394 Freundlichere Vörſenſtimmung Maugelnder Auftragseingang/ Kleine Auslandsuachfrage/ Rückkäufe und Deckungen der Spekulation/ Schluß ruhig Mannheim befeſtigt Nachdem der geſtrige Liquidationstag anſcheinend glatt überwunden wurde, lag die Börſe zu Beginn befe⸗ ſtig t. Das weitere Anſteigen der Arbeitsloſenziffer wurde wohl mit Bedenken erörtert, konnte aber einen un⸗ günſtigen Einfluß nicht ausüben. JG. Farben konnten auf 151 und Weſteregeln auf 198,5 v. H. anziehen. Gut behauptet lagen Daimler⸗Benz ſowie Cement Heidelberg, während ſich Zellſtoff Waldhof eine Einbuße von 1 v. H. gefallen laſſen mußten. Im weiteren Verlaufe war die Tendenz unverändert. Frankfurt freundlicher Nach dem Liquidationstag war die Stimmung wieder freundlicher, da Material im Zuſammenhang mit dem bevorſtehenden Zahltag vorläufig nicht mehr an den Markt kam. Die wieder erholte geſtrige Newyorker Börſe konnte ſich günſtig auswirken, wenigſtens ſtimmungsgemäß, denn das Geſchäft wurde von der beſſeren Beurteilung der Lage kaum beeinflußt. Die Kuliſſe verhielt ſich ſtar k reſerviert und ſchritt nur in einigen Spitzenwerten zu Deckungen. Der mangelhafte Auftragsein⸗ gang wurde ſtörend empfunden. Gegenüber der etwas ſchwächeren geſtrigen Abendbörſe traten in der Hauptſache Kurserhöhungen von 1 bis 2 v. H. ein. Etwas mehr in den Vordergrund traten am Elektromarkt Felten, die%½ v. H. feſter eröffneten. Ein erſichtlicher Grund für dieſe Aufwärtsbewegung war nicht feſtzuſtellen; es dürfte ſich vielleicht um eine größere Zufallsordre gehandelt haben. Bevorzugt waren an dieſem Markt noch Schuckert mit plus 97% v.., Licht u. Kraft mit plus 275 v. H. Auch für J. G. Farben machte ſich etwas mehr Intereſſe mit plus 294 v. H. bemerkbar. Am Montanmarkt war das Geſchäft heute wie⸗ der ſehr beſcheiden; auch blieben die Beſſerungen klein. Eine Ausnahme machten Rheinſtahl, die 2/ v. H. gewan⸗ nen. R enten waren ebenfalls faſt ohne Geſchäft. Deutſche Anleihen etwas höher, Ausländer lagen etwas feſter. Auch im V er laufe trat eine nennenswerte Geſchäftsbelebung nicht ein. Die Stimmung war aber weiterhin freundlich; vereinzelte Werte zogen um Bruchteile eines Prozentes an. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4 v. H. etwas an⸗ geſpannter. Berlin anziehend „Nachdem ſich herausgeſtellt batte, daß die Gerüchte über Schwierigkeiten am Amſterdamer Platze weit übertrieben waren, und daß nur eine mittlere Maklerfirma ihre Zah⸗ lungen eingeſtellt hat, konnte ſich zu Beginn der heu⸗ tigen Börſe die Stimmung auch in Berlin weſent⸗ lich beſſern, zumal aus Holland ſeſte Kursmeldungen mit Kursſprüngen bis zu 20 v. H. vorlagen. Die geſtern abend in Frankfurt verloren gegangenen Reports waren wieder da und daraüber hinaus erzielten Papiere wie Salzdetfurth, Felten und Guilleaume, Siemens, Schuckert, Deſſauer Gas, Schleſ. Gas, Farben, Polyphon und Aku noch ganz anſehn liche Gewinne. Von variablen Papieren gewannen Berger 4 und Vogel Telegraf 2 v. H. Auch Reichsbankanteile wurde zirka 3 v. H. feſter taxiert, eine erſte Notiz kam aber nicht zuſtande. Schwache Hal⸗ tung zeigten dagegen Braubank, Chem. Heyden, Chade⸗ Aktien, Hirſch Kupfer, Aſchaffenburger Zell und Jtſch. Atlanten. 8 5 Das Fehlen von Limiten trat heute weniger als ſonſt nach dem Ultimo in Erſcheinung, da ſich die Börſe auch an den übrigen Tagen des Monats ohne Or⸗ ders behelfen muß. Eine gewiſſe Anregung ging von den aus London gemeldeten Diskonthoffnungen für morgen aus und auch die Nachricht, daß mit einem 60 Millionen Bankkredit für die Getreideſtützung zu rech⸗ nen ſei, ſtimulierte etwas. Die Um ſätze waren aber im allgemeinen nicht groß und abgeſehen von einer kleinen Auslandsnachfrage handelte es ſich in der Haupt⸗ ſache um Rückkäufe und Deckungen der Börſen⸗ ſpekulation. Anleihen lagen wenig verändert, auch Ausländer hatten nur behauptete Kurſe aufzuweiſen. Der Pfandbriefmarkt war etwas freundlicher, beſonders für kurzfriſtige Anlagen beſtand einige Nachfrage. Geld unverändert leicht. Tagesgeld—4, Monatsgeld 4,25—5,5, Warenwechſel 3 v. H. Nach den erſten Kurſen war die Tendenz ſehr ruhig und nicht ganz einheitlich. Größere Kurs veränderungen waren jedoch nicht feſtzuſtellen. Am Kaſſamarkt war die Aufnahmeluſt wohl unter der Einwirkung der Ultimoabwicklung unverändert eng. Am Privatdiskontmarkt gingen bel unverändertem Satz zirka—10 Millionen um. Bis zum Schluß blieb das Geſchäft ruhig. Deviſen gegen Reichsmark lagen etwas ſchwächer, Dollars notierten 4,1865 nach 4,1875, Pfunde unverändert 4,8695, ebenſo Paris 393%, Schweiz 19,44% und Holland 40,28, alles Newyorker Uſance. Spanien lag wieder flauer, gegen London 45,60 nach 44,80. O) Weitere Stillegungen in der Steininduſtrie im We⸗ ſterwald.(Eig. Dr.) Wie aus dem Bericht des zuſtän⸗ digen Arbeitsamtes für die erſte Auguſthälfte hervorgeht, haben von den wenigen noch in Betrieb befindlichen Steinbrüchen des Weſterwaldes drei weitere Anträge auf Stillegung geſtellt, während ein Steinbruch 70 Mann zur Entlaſſung gebracht hat. Luſtloſe und unſichere Produktenmärkte Weizen krotz Stützungskäufen niedriger/ Auch Roggen ſtärker angeboten/ Kleines Konſum⸗ geſchäft in Mehl/ Hafer ziemlich matt/ 0 5 Berliner Produktenbörſe v. 27. Aug.(Eig. Dr.) Der Produktenmarkt zeigte alle Anzeichen der Lu ſt⸗ loſig keit und Unſicherheit. Weizen wurde auch heute wieder ſehr ſtark angeboten, Stützungskäufe blieben auf den Lieferungsmarkt beſchränkt, ſie konnten den wei⸗ tereen Preisrückgang jedoch auch nicht völlig aufhalten. Prompt verladbarer Weizen war in den Forderungen bis etwa 5/ nachgiebiger. Abſchlüſſe kamen auf der niebri⸗ geren Preisbaſis nur vereinzelt zuſtande. Auch Ro ggen war ſowohl in Waggon⸗ als auch in Kahnware ſtärker an⸗ geboten, die Stützungskäufe werden fortgeſetzt, ſodaß das Preisniveau etwas aufrecht erhalten werden konnte. Wei⸗ den mehl hatte bei 25 Pfg. niedrigeren Preiſen kleines Konſumgeſchäft, auch die Umſätze in Roggenmehl hielten ſich in ziemlich engen Grenzen, allerdings bei behaupteten Preiſen. Hafer weiter ziemlich matt, der Konſum iſt gegenwärtig wenig aufnahmefähig. Gerſte in guten Brauqualitäten weiter geſucht, abfallende Sorten dagegen ſtark vernachläſſigt. Amtlich notiert wurde: Weizen unregelmäßig 241 245; Sept. 254,50— 56,50 Okt. 257,50—58,50; Dez. 266 266,50. Roggen gebutzt, feſter 179; Sept. 18283; Okt, 186—87, Dez. 196—97. Gerſte abgeſchwächt 204222; Futter⸗ gerſte 183—198. Hafer ruhig, alt 184194; neu 158—1713 Sept. 179,50; Okt. 177; Dez. 185— 86,50; Weizenmehl matter 28,75—36,75; Roggenmehl ſtetig 24,00— 27,25; Weizenkleie kill 9,50—9,75; Roggenkleie 99,25; Viktorigerbſen 9094; Juttererbſen 1920, Peluſchken 21—22; Ackerbohnen 17 bis 18,50; Wicken 2129,50; Rapskuchen 10,50 11,00; Lein⸗ kuchen 18,40—18,0; Trockenſchnitzel 88,80; Soyaextroc⸗ tionsſchrot 14,70—18,60; allgem. Tendenz ruhig. J Fraukfurter Produkteubörſe vom 27. August.(Eig. Dr.) Weizen, neue Ernte 262,50; Roggen, neue Ernte 167,50; Hafer inl., alte Ernte 197,50, neue Ernte 170 bis 17250 Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 4242,75: öto. nieder⸗ rhein. 4242,50; Roggenmehl, 60proz. Ausmahlung 2728; Weizenkleie.607,75; Roggenklele 77,25. Alles für die 100 Kg. Tendenz flau.— Die Weizennotierung verſteht ſich für geſunde Durchſchnittsware; beſſere Qualitäten wer⸗ den höher, abfallende niederer bezahlt. * Rytterdamer Getreidekurſe vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Pfl. p. 100 Kg.) Sept..05, Nop..27%; Jan..45; März.65. Mais(in Hfl. p. 17 900 Kg.) Sept. 128; Nov. 12972; Jan. 12774; März 19172. * Oiverpovler Getreidekurſe vom 27. August.(Eig. Dr.) Anfong: 974375(100 lb.) Tendenz ruhig; Okt. 70 (%; Dez..1,(.14); März—(.%); Mehl(280 Ib.) Liverpool Straights 31—92; London Weizenmehl 25 bis 33.— Mitte: träge Okt..074; Dez..076; März .16. Mehl unver. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.] März(31) 7,0 B 7,0 G; Mai(31) 7,5 B 75 G: Auguſt 6,95 B 6,85 G; Sept. 6,00 B 6,85 G; Okt 6,5 B 0 G, Nov. 7,00 B 6,95 G; Dez. 7,05 B 7,00 G; Jan. März 7,0 B 7,10 G; Tendenz feſt.— Gemahl. Meh⸗ Is prompt per 10 Tage 26 u. 26,40 u. 27,10; Tendenz ſchwächer; Wetter heiter. Gute Braugerſte geſucht Nüruberger Hopfenbericht vom 26. Auguſt. Dem heu⸗ tigen Hopfmarkt wurden in 193ber 60 Ballen zugefahren und 100 Ballen umgeſetzt. Tendenz ruhig u. unverändert. * Bremer Baumwolle vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Midoͤl.(Schluß) 13,31. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anſang: Jan. (31) 624— 25; März(81) 634—35; Mai(31) 643 geh.; Juli (31) 648 geh.; Okt. 614—16; Dez. 621 geh.; Jan.(32) 665 eh.; Tagesimport 1700; Tendenz ruhig.— Mitte: Jan.(31) 621; März(81) 630; Mai(31) 639; Juli(31) 645; Okt. 611; Dez. 617; Jan.(32) 661; Loco 659; Egypt. Upper F. G. fair loco 840; Tendenz ruhig. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 26. Auguſt. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Birnen 1. Sorte 18 bis 25, 2. Sorte—15; Aepfel 12—24; Pfirſiche 1590; Mirabellen 32; Zwetſchen—10; Tomaten—8; Bohnen 10715; Brombeeren 18; ſchwarze Trauben 2025; weiße Trauben 30. Anfuhr 1200 Zentner, Abſatz in Zwetſchen etwas ſtockend. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 26. Auguſt. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Spätzwetſchgen -9, Aepfel 15—20, Birnen 15—30, Pfirſiche 15—30, Trau⸗ ben 24— 26, Tomaten 6, Gurken pro 100 Stück 50 Pfg., Anfuhr am 26. und 27. Auguſt zuſammen 3200 Zentner. Abſatz flott. * Tabakernte. Lorſch(Heſſen), 26. Auguſt. Die Tabak⸗ ernte geht ihrem Ende zu. Mit dem Ertrag und der Qualität ſind die Pflanzer ſehr zufrieden. Berliner Meiallbörse vom 27. August 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar.]—.— 94.— 88,50—.—86,.— 85,50 f 82.28 88,.— 82,75 ebruar]—.— 94.— 98.50—.— 86— 35.50—.— 33.50 82.75 ärg.. 84.88.50—.— 38,— 35,50 5 8 5 1 5—.—04.— 93 50, 36,— 35. ai. 93.75 83,50—.— 86. 35,50 Jul 84. 93,50—.—88.— 35.59 uli. 84.— 98,50—.— 38,.— 85,50 Auguſt.]—.—[ 90.—92.——.— 37.—86,.— Sept.. 93,50 94,— 93.75 36,25 35,50 Oktober. 35,50 Nov. 94 50.50 Dezemb. 35,50 Antimon Regulus. 54,— 37.— Silber in Barren, per leg 48,.——50,— Gold, ffreiverkehr, 10 gr. 26.— 28,20 Elektrolytkupfer, prompt 105.25 Orig. Hütten⸗Aluminium 190,— dgl. Walz⸗Drahtbarren194.—„ üttenzinn, 99 v.....—[Platin, dto. 1 Tr 5,.——.— einnickel, 9899 v. H. 350,—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 27. August 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(137/40 fein ſtand.), Platin Unze E Kupfer, Standard 48,88 Zinn Standart 188,4 Aluminium—.— Monate 48.50 Monate 184,9 Antimon—.— Settl. Preis 46,85 Settl. Preis 133,5 Queckſilber 22.75 Elektrolyt 50,50 Banka 137.5 Platin—.— deſt ſeleeied 50,25 Straits 185,2 Wolframerz 18.50 ſtrong ſheets—,—[Blei, ausländ. 18,25 Nickel—.— El'wirebars 51,50 J Zink gewöhnlich 15,85 Weißblech—.— Wetterausſichten für Donnerstag, 28. Auguſt: Fortdauer der heiteren, trockenen und ſehr warmen Witterung bei ſüdlichen Winden. Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswellerwarie Kariseuhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 Uhr vormittags 0 Wind . Wetter nch Stürke ſtill Nebel 0 leicht wolkenlos 0 leicht 5 ö ſtill 0. f 0 0 leicht wolkenlos Dad laſien 127— 0 leich 2 Sadenweil.. 767,2 N 2 7 ſlddg. Hof 180 645,8 9 deicht 5 . NO Leicht wolkenlos 1 Das mitteleuropäiſche Hochdruckgebiet beherrſcht Mverändert unſere Witterung. Infolge kräftiger Einſtrahlung bei vollkommen wokkenloſem Himmel tegen daher geſtern die Tempera yen bei uns wie⸗ er zu hochſommerlichen Werten(ſtellenweiſe bis über 30 Grad). Der Einfluß des Hochdruckgebietes, unter deſſen Einfluß Deutſchland, Frankreich, Schweiz, Italien und die Donauländer ſeit zwei Tagen faſt wolkenloſes Sommerwetter haben, wird anhalten. Reiſewetter Das heitere und trockene Sommerwetter hat in ganz Deutſchland angehalten. Auch in den Gebirgen iſt es jetzt infolge Temperaturumkehr warm gewor⸗ den. Von den Gipfeln beſteht ausgezeichnete Fern⸗ ſicht. In 2 3000 Meter Höhe liegen die Tempera⸗ turen tagsüber zwiſchen 10 bis 15 Grad Wärme. Flugwetler Das Flugwetter iſt auch heute im ganzen Reich außerordentlich günſtig. Allenthalben herrſcht meiſt wolkenloſes Wetter bei Windſtille am Boden und leichten Winden aus wechſelnder Richtung in 1000 Meter Höhe. Die Spiele am Dienstag— Neuer deutſcher Sieg Das Europa⸗Waſſerballturnier im Nürnberger Stadion ſteht unter einem glücklichen Stern. Zu einer hohen Quali⸗ tät in der Beſetzung des Turniers geſellen ſich eine ein⸗ wandfreie Organiſation, ſchönes Sommerwetter, gute Schiedsrichter und eine ſtarke Anteilnahme des Publikums. Auch am Dienstag wohnten den Kämpfen wieder über 3000 Zuſchauer bei. Die Spiele des Tages zeigten, daß ſich die teilnehmenden ſechs Mannſchaften ihrer Spielſtärke nach in zwei Gruppen teilen. In die erſte haben ſich Ungarn, Belgien und Deutſchland eingereiht. Während dieſe drei Mannſchaften noch ohne Punktverluſt ſind, haben es Frank⸗ reich, England und Schweden noch zu keinem Punkt ge⸗ bracht. Die Tabelle hat nach den Spielen des Dienstags folgendes Ausſehen: Deutſchland 2 Spiele 18:0 Tore:0 Punkte Ungarn 2 2076 5 420 Belgien 3 914 5 40 England 2 688 9 Schweden 3 271 6 Frankreich 28 9 9 Deutſchland— Frankreich 11:0 Die Mannſchaften: Deutſchland: Rademacher I, Gunſt, Cordes, Bennecke, Rademacher II, Amann, Schulze. Frankreich: Ragott. Bultel, Thevenon, Tiſſon, Schoe⸗ bel, Vandeplancke, Parant. Schiedsrichter Comja dy⸗ Ungarn. Das Spiel war eine ſehr einſeitige Angelegen⸗ heit. Die deutſche Mannſchaft iſt ſehr gut eingeſpielt, als beſter Mann erwies ſich in dieſem Trefſen der Verteidiger Gunſt, der alle Angriffe der Franzoſen abfing und immer wieder vorging. Frankreich iſt dagegen auf dieſem Turnier ſehr ſchwach vertreten. Bennecke bringt Deutſchland auf Vorlage von Schulz in Führung. Amann und Schulz er⸗ höhen auf Vorlage von Rademacher II bis zur Pauſe auf:0. Nach der Pauſe kommen die Franzoſen nur noch zu ver⸗ einzelten Durchbrüchen, die ſämtlich ſchon von der Vesteidi⸗ gung abgefangen werden. Zwei Alleingänge von Rade⸗ Zweites Europa- Waſſerballturnier macher II bringen das Reſultat auf 510. Amann erhöht auf:0, bringt einen Rückhandſchuß zum ſiebten Treffer an. Amann und Schulz ſind dann bis zum Schluß ngch je zweimal erfolgreich. Ungarn— England:4(:2) Die Mannſchafte: Ungarn: Brody, Hommonay, Ivady, Keſerü II, Nemet, Verteſſy, Keſerü I.— Eng⸗ land: Ablet, Beaumar, Brown, Temme, Neame, Sutten, Martin.— Schiedsrichter: Dr. Nußbaum ⸗Deutſchland ſehr gut. Man ſah ein ſehr ſauberes und faires Spiel, das faſt zu einer Senſation geführt hätte. Bei der Pauſe ſtand der Kampf noch 212 und nach dem Wechſel konnten die Engländer unter atemloſer Spannung der Maſſen noch ein⸗ mal auf 313 aufholen. Dann fielen aber die Briten gegen⸗ über dem glänzenden Spiel der Magyaren ab. Ungarn kam durch einen Alleingang von Keſerü II zur Führung. Auf Vorlage von Sutton glich Neame aus. Ein Doppler von Homonay zu Nemet brachte das 21 für Ungarn, aber Neame glich ein zweites mal für England aus. Nach der Pauſe ſchoß Nemet das dritte Tor für Ungarn, aber noch einmal riſſen die Briten durch einen Weitſchuf von Sutton den Ausgleich an ſich. Treffer von Keſerü II(zwei), Keſerü 1(zwei) und Verteſſy brachten dann aber die Eng⸗ länder:3 in Front. Ein Zufallstreffer von Neame er⸗ gab das Schlußreſultat von 814. Belgien Schweden:2(:1) Die Mannſchaften: Belgien: Tenſen, Bauwens, Steelen, Blitz, Depauw, Copieters, Vangheem.— Sch we⸗ den: Naumann, Backlund, Perſſon, Petterſon, Sandſtröm, Anderſſon, Spenſſon.— Schiedsrichter: Emmery⸗Eng⸗ land mäßig. Ein unſchönes, weil von den Belgiern ſehr unfair geſpieltes Treffen. Das Spiel kam nie in Fluß, da es vom Schiedsrichter ſtändig zerpfiffen werden mußte. Schweden ging durch Anderſſon in Führung, Belgien ſtellte durch Schüſſe von Bauwens und Copieters das Ergebnis auf:1. Backlund glich nach der Pauſe aus, Belgien holte ſich daun aber noch oͤurch Depauw und Copieters den Sieg. Beſter Mann war Neumann im Schweden⸗Tor. Die Deutſche Molorraö-Meiſterſchaft Bauhofer⸗Da W. Straßenmeiſter Nach dem am Sonntag auf dem Nürburgring durch ole Landesgruppe Weſt des Ded. ausgetragenen 5. Meiſter⸗ ſchaftslauf der Solomaſchinen ſteht nur noch ein Lauf aus, der im Rahmen des Schleizer Dreiecksrennen am Sonntog, 7. September ſtattfindet. Die Frage nach dem neuen Mo⸗ torrad⸗Straßenmeiſter iſt in der Klaſſe der Halbliter⸗Ma⸗ ſchinen bereits geklärt. Der Münchener Toni Bauhofer auf Da., nicht wie am Sonntag anläßlich der Rennen auf dem Nürburgring irrtümlich gemeldet auf BMW., hat mit 19 Punkten einen ſo großen Vorſprung, daß ihm keiner ſeiner Mitbewerber mehr gefährlich werden konn. An zweiter Stelle rongiert der Kölner Pätzold(Sarolea) mit 10 Punkten vor Zündorf⸗Köln(Det.) mit 9 Punkten. Völlig ungewiß iſt der Ausgang in der 1000 cem⸗Klaſſe, wo die beiden BMW.⸗Fahrer Wieſe⸗Hanndver und Huth Breslau mit 13 bzw. 12 Punkten dicht beiein⸗ ander liegen, gefolgt von Teich⸗Kölzin(BMW.) mit 8 Punkten. In den beiden übrigen Klaſſen konn mit den Siegen von Geiß⸗Pforzheim ouf Doe. und Dom⸗Lud⸗ wigsburg auf Standard, gerechnet werden. Geiß hat in der kleinſten Klaſſe gegenüber ſeinen Markengenoſſen Winkler, Friedrich⸗Chemnitz und dem Montgomery⸗Fahrer Kohfink⸗Bfetigheim, die es auf je 9 Punkte brachten, einen Vorsprung von fünf Punkten, den dieſe wohl kaum werden ausgleichen können. Aehnlich iſt die Situation, in der 350er⸗Klaſſe, in der Dom Ludwigsburg auf Standard mit 18 Punkten den Reigen anführt vor e (Montgomery) mit 13 und Klein⸗Waloökirchen(De.) mit 11 Punkten. Die Meiſterſchaftsläufe der Seitenwagen wurden be⸗ reits abgeſchloſſen. In den örei Klaſſen heißen die Meiſter wie folgt: bis 350 cem Hiller⸗Feuerbach(Montgomery); bis 600 cem Drox⸗München(Norton); bis 1000 cem Zaſpel⸗ Dresden(OD). Baerns Amateurboxer geschlagen Italien ſiegt 12:4— Verſchiedene Fehlurteile Bayerns Amateurboxer haben in Rimini(Italien) im Kampf mit der italieniſchen Nationalmannſchaft die erwartete Niederlage erlitten. Mit 12:4 Punkten kamen die Italiener, die ihre beſte Mannſchaft, darunter zwei Europameiſter, geſtellt hatten, zu einem verdienten, aber⸗ in der Punktdifferenz doch nicht ganz gerechtfertigten Ein:7 für Italien hätte dem Verlauf der Kämpfe eher entſprochen. Es gab in drei Fällen glatte Fehlur⸗ teile, die die Deutſchen drei Punkte koſteten. Im übrigen fanden aber oͤie Bayern in Italien eine faſt ungewöhnlich herzliche Aufnahme, Auch das Publikum, das ſich in einer Stärke von 4000 Perſonen zu den Kämpfen einſtellte, brachte den Gäſten herzliche Sympathten entgegen. Bei den Kämpfen ſelbſt machten allerdings die Zuſchauer„aus ihrem Herzen keine Mördergrube“, ſie unterſtützten in ſehr temperamentvoller Weiſe einſeitig ihre Landsleute. Die Kämpfe hatten folgende Ergebniſſe: Fliegengewicht: Bonanomi⸗Italien ſchlägt Frey⸗Bayern knapp nach Punk⸗ ten, Bantamgewicht: Ziglarſki⸗Bayern war dem Italiener Rodriguez deutlich überlegen, erhielt ober nur ein„Un⸗ entſchieden“ zugeſprochen. Federgewicht: Saraeini⸗Italien wurde zum Punktſieger über Schleinkofer⸗Bayern erklärt, obwohl hier ein Unentſchieden am Platze geweſen wäre. Leichtgewicht: Held⸗München erzielte gegen Europameiſter Bianchini⸗Jtalien ein verdientes und ehrenvolles Unent⸗ ſchieden. Weltergewicht: Neri⸗Italien bezwong Roßmaier⸗ München nach Punkten; auch hier wäre ein Unentſchieden gerechter geweſen. Mittelgewicht: Europameiſter Maroni⸗ Italien kam zu einem einwandfreien Punktſieg über Böhm⸗Bayern. Halbſchwergewicht: Mediei⸗Itolien beſiegte Schiller⸗München klar nach Punkten. Schwergewicht: Hay⸗ mann⸗Mituchen kam im ſchönſten Kampf des Tages zu einem ſicheren Punktſieg über Siziliono⸗ Italien. Die italieniſche Preſſe führt ihr Publikum inſofern irre, als ſie von einem Länderkampf Italien—Deutſchland und von einer Revanche für die Niederlage ſpricht, die Italien im Vorfahre in München im Länderkompf gegen Deutſchlond erlitt. Das iſt natürlich nicht der Fall, es hat ſich hier lediglich um einen Kampf Bayern gegen Italien gehondelt. Der Rückkampf Bayern—Ftalien ſoll im März 1931 in München ausgetragen werden. Ein Lehrabend bei den Mannheimer Fußball⸗ Schiedsrichtern Wohl kaum eine andere Organiſation, innerhalb unſeres Deutſchen Fußballbundes, dürfte ſich einen derartigen Auf⸗ ſchwung erobert haben, als gerade die Schiedsrichterver⸗ bände, die heute eine Hauptſtütze im Reiche der Fußballer bedeuten. So zählt heute beiſpielsweiſe der Süddeutſche Fußballverband 4000 Mitglieder, eine Zahl, die inbezug auf die raſche Aufwärtsentwicklung des Schiedsrichter⸗ weſens, als ganz enorm zu bezeichnen iſt. Daß natürlich auch die Mannheimer Schiedsrichterortsgrupye— bis vor Jahren noch ein unbeſchriebenes Blatt— heute eine Korpo⸗ ration von größter Bedeutung darſtellt, verſteht ſich eigent⸗ lich von ſelbſt. Aus kleinſten Anfängen heraus hat die Mannheimer Ortsgruppe einen Beſtand an Schiedsrichtern hervorgebracht, der weit über unſere Grenzpfähle hinaus ein groes Anſehen genießt. Alteſte Pioniere des Sportes und nicht zuletzt aktive Spieler waren es, die vor zwei Jahrzehnten die Grundmauern zu dem vortrefflich gelun⸗ genen Bau legten. Bis dahin hatte man die Schiedsrichter aus den jeweils ſpielenden Mannſchaften— meiſt war es der Platzverein— ſtellen müſſen und da da häufig ſich das Spiel geſchehen nicht ſo reibungslos abwickeltn konnte als Sieg. bei einem neutralen Pfeifenmann, erübrigt ſich beſonders zu betonen. Daß es natürlich unſeren Mannheimer Schiedsrichtern nicht auf die Größe ihrer Formation, ſondern vielmehr auf deren Qualität ankommt, daß iſt ſchon des Oeftern bewie⸗ ſen worden. Die einzelnen Schiedrichter genießen in ihren Regelabenden eine ganz vorzügliche Ausbildung und es war der Preſſe ſchon mehr als einmal Gelegenheit geboten ſich hiervon zu überzeugen. Auch für den Montag abend hatten die Schiedsrichter wieder einmal eingeladen, um im Rahmen ihrer Pflichtſitzung die Behördenmitglieder, die Vereinsvertreter mit Spielen und die Preſſe zu empfangen. Nach einer Begrüßung der Erſchienenen ſprach der Führer der Mannheimer Ortsgruppe Bohn über den des Zweck Zuſammenſeins, der lediglich der ſein ſoll, mit den Spielern einen geſchloſſenen Kontakt zu bekommen. Nicht als Feind, ſondern als Freund ſollte der Schiedsrichter fürderhin gelten, denn wie jeder Spieler, ſo iſt auch der Schiedsrichter ein Sportsmann, der Kameradſchaftlichkeit als gberſtes Prinzip kennt, und zu pflegen weiß. Weg mit dem Herrenſtandpunkt des Spielers und mehr Autor tät dem Schiedsrichter gegenüber, dann erſt iſt unſerer Sportidee im wahrſten Sinne des Wortes reſtlos gedient Den beherzigenswerten Worten des Verſammlungs⸗ folgen ein Referat des Gruppenobmanns Riſchert. der in krefflichen Worten über Verband und Schiedsrichter ſprach und dabei ganz im Sinne unſeres Eingangs ge⸗ ſagten, die Ziele und Wege der Schiedsrichter klar legte. Ein zweiter Vortrag ſah dann zunächſt den Ausbildungs⸗ referenten Dr. Götz el, ſpäter öen Studienrat Rö th, die Beide über die Auslegung der Spielregeln ſprachen, am Pult. An Hand von praktiſchen Beiſpielen erläuterten die Vortragenden nicht nur die Unterſchiede zwiſchen erlaubter und unerlaubter Kampfmethode, ſondern auch über die Ausführungsbeſtimmungen getroffener Entſcheidungen gab es ſehr viel Wiſſenswertes zu hören. Wie groß die Un⸗ kenntnis der Regeler teilweiſe noch iſt, das bewieſen ver⸗ schiedene Antworten der Hörer, unter denen ſich nicht ſelten ſogar Vereinsvertreter befanden. Beiden Rednern wurde lebhafter Beifall gezollt noch verdichchtete, als Hetzlex⸗ Phönix den Dank der Verſammlung an den Vorſtand abſtattete. Ein intereſſan⸗ ter Abend, dem man recht bald eine Wiederholung wünſcht, an der nicht nur die Spitzenmannſchaften der Vereine fon⸗ dern auch deren jugendlicher Nachwuchs teilnehmen ſollte. Schließlich ſoll geſagt ſein, daß die in reichſter Blüte ſtehende Werbetätigkeit der Mannheimer Schkedsrichter ſicherlich auf fruchtbaren Boden fällt, was allein ſchon durch die Tatſache begründet iſt, daß auch der befreundete große NNachbarverband des Fußballes die Deutſche Tunerſchaft, ihre Vertreeter entſandt hatte. E. P. 5 Der Italien-Nunoflug Die erſte Etappe Nach Erledigung der techniſchen Prüfungen begann am Montag der eigentliche Italten⸗Rundflug der Sportflug⸗ zeuge auf dem Flughafen in Rom mit der erſten Etappe nach Nimint. Der italtentſche Luftfahrtminiſter Balbo gab Las Startzeichen und ſchickte als Erſten den Deutſchen Luſſer auf die Reiſe. Eine Minute ſpäter flog der Zweite deutſche Bewerber Notz ab. Der italieniſche Schneiderpokalflieger Major de Bernardi hatte Motorſcha⸗ den und mußte von einer Beteiligung am Rundflug Ab⸗ ſtand nehmen. In Zwiſchenräumen von 60 Sekunden begaben ſich dann noch weitere 50 Bewerber auf den 1111, Am. langen Weg nach der Hafenſtadt Rimini. Kurz vor Neapel mußte der Schweizer Dufaux notlanden, wobei ſein Apparat völlig zertrümmert wurde. Der Pilot kam mit dem Schrecken davon. Als Erſter erreichte der Italtener Sacchi das Etappenziel dicht gefolgt von ſeinem Lands⸗ mann Dongti. Wenig ſpäter traf auch Robert Luſſer als Sechſter mit einer Flugzeit von:40,00 ein, was einem Stundendurchſchnitt von 143,1 Km. entſpricht. Nach weite⸗ ren zwölf Minuten erreichte Oskar Notz als Siebenter mit einer Flugzeit von:51,00 das Tagesziel. Die Deutſchen auf den Plätzen Frankreich Weltmeiſter im Raſen⸗Radballſpiel Bet glühender Hitze wurden am Dienstagnachmittag im Stadion zu Antwerpen die Endſpiele um die Weltmeiſterſchaft im Raſen⸗Radball ausgetragen. Im Fi⸗ nal ſtanden ſich die franzöſtſche Länderman nu⸗ ſchaft und der deutſche Meiſter RV. Fraukfurt⸗ Oberrad gegenüber. Die Franzoſen ſiegten verdient 220(170), denn ſie waren nicht nur ſchneller, ſondern auch taktiſch beſſer. Zuſchauer und Schiedsrichter ſtellten ſich allerdings ſehr einſeitig gegen die Deutſchen ein. Beide Treffer ſchoß der franzöſiſche Mittelſtürmer Tlautz. Der zweite Treffer fiel aus einem Siebenmeterſtoß. Die Ent⸗ ſcheidung des Schiedsrichters war in dieſem Falle viel zu hart. Bei Oberrad mußte der Mittelſtürmer Grebe ver⸗ letzt ausſcheiden. Der Tormann nahm den Platz des Verletzten ein und im Tor ſah man einen Erfatzmann, der ſich ausgezeichnet hielt. Im Endſpiel um den dritten Platz ſchlug dann der RV. Wanderluſt Frankfurt Bockenheim Belgtens A⸗Mannſchaft mit:1(270) Treffern. Die deut⸗ ſche Mannſchaft zeigte hier ihr beſtes Spiel. Sie war in der erſten Halbzeit vollkommen überlegen und erzielte auch in der 13. und 18. Minute zwei Treffer. Bald nach der ſich dem Wechſel verwandelte der Mlttelſtürmer eiber einen Strafſtoß zum dritten Tor. Erſt kurz r dem Wechſel erzielten die Belgier ihren Ehrentreffer. 0 8. Seite/ Nummer 394 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 27. Auguſt 1930 8 5 7 i* 78 4 1 E 2 1 8 zuruck! Zwangs versteigerung N. g innardt 0 f 55 8 Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am 2 5 1 175 8 N Zahnarzt Dr. Rein ar Donnerstag, 16. Oktbr. 1930, vormittags 10 Uhr Täglich frischer süßer 8 ö V6, 18. Tel. 319 96. in ſeinen Dienſträumen in Mannheim,& 1, 4, 2 5 7 9 das Grundſtück des Hans Sauermann, Fabrik⸗ U 9 08 8 2 2 direktor in Kulmbach(Bayern) auf Gemarkung a 35 P Zwangs versteigerung e ee ue WA 8* 9 9 Die Verſteigerung wurde am 5. Juni 52 5 Mannkelm. Apfelweln-Kefterel 1 1 5 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über 8 2 e e das Grundſtück ſamt Schätzung 5 1120 Ferd. Mick . 3 5 onnerstag, 16. Oktbr. 1880, gs 972 mann einſehen. Rechte, die am 5. Juni 1930 5 Mas nau ſchwars auf weiß beſict, kaun man baheim in graßerer Nuhe über in ſeinen Vienſträumen in Mannheim, K 1, 4, noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, Wee das Grundſtück des Hans Sauermann, Fabrik⸗ ſi äteſte in der eigerung vor der ebhon 925 2 7 1 5 g 5 9755 ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung legen. egwegen ſiuò in Gnrache und QJypographie d berʒeugenò unò feſelnò Ae in Kulmbach(Bayern) auf Gemarkung Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei 2. 7 5 ö Mannheim. 5 5 Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu ma⸗ Hergeſtellte Oructſachen auch im Wahllammn ummer noch bie bᷣeſten Werber. Die Verſteigerung 1 1980 chen, ſonſt Ie ene le geringen Ges nicht Theater Jatz 5 8 5 3 5. 8 5 2 8 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen und bei der Erlösverteilung erſt nach dem An⸗ ö Mir verfugen in unſerem Oructerei · Großbetrieb uber zeitgemaße Gyegialeim· mer das e deer ak an d 35 10 ſpruch des Gläubigers und nag 755 übrigen 2. Rang, 1. Reihe, N ichtu S ν di mann einſehen. Rechte, 8 930 Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die für 3 Monate, N %)JS%%dJ%%%d%% noch nicht im Grundbuch een 1 Versteigerung hat 1 5 das Verlagen u dem 1 5 aden en 2 7 7; 5 N 5 päteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ Zuf fi 6 5 i ins ae Auch Maßenauflagen in eiu- und mehr farbiger Ausfuhrung finden ihre Er⸗ rp ern zum Bieten ahne den 0 e e eee 45 bie Geſcharte 7 5. f Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, rungserlös die Stelle es ſteigert Fieſes i leòigung in denabar kurzer Friſt. nere fachmauniſchen Vertreter ſtehhen jeòer- ſonſt werden ſie im geringſten 1 1 3 Gegenstands. VPI! 0 . 2 3 3 5 5 i der Erlös ö f. Anſpruch 2 3 zeit ur Beratung ur Verfugung ſie dienen unverbinò lic; mit Noſtenanſchlagen. 155 Gianbigers and dec en g been Rechten Grundſtücksbeſchrieb: Motorradfahren 0 1 berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ CTgb. Nr. 2294, Hofreite mit Gebäulichkeiten, Keri art ind ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ Litera O 3, 12/14. Schätzungswert: 120 000 RMk., An 1 N billig. 4 ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, mit Zubehör: 124 266 RMk. die Gesche fl 5 755 ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös Mannheim, den 16. Auguſt 1930. Heſchäftsſt. 59724 0 4 Aufo-Verlen an Selbstfahrer 4 ab Mk. 15.— pro Tag an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Egb. Nr. 2355, Hofreite mit Gebäulichkeiten: 4 ar 10 qm, Litera: C 4, Nr. 9 a Schätzungswert: 48 000.— RMk. Mannheim, den 16. Auguſt 1930. Notariat Maunheim 6 als Vollſtreckungsgericht Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Donnerstag, 16. Oktbr. 1930, vormittags 9 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, X 1, 4, das Grundſtück des Hans Sauermann, Fabrik⸗ direktor in Kulmbach(Bayern) auf Gemarkung Mannheim. 15 Juni 1930 Notariat Mannheim 6 als Vollſtreckungsgericht Bekanntmachung Die gemäߧ 4 der Anleihebedingungen un⸗ ſerer 5 Higen Goldauleihe von 1923 auf 1. No⸗ vember 1930 vorzunehmende Tilgung in Höhe von 177 des geſamten Goldmarkbetrags der ausgegebenen Teilſchuldverſchreibungen zuzüg⸗ lich des durch die bisherige Einlöſung von An⸗ leiheſtücken erſparten Zinsbetrags wurde im Wege des freihändigen Ankaufs bewerkſtelligt. Eine Ausloſung auf dieſen Termin kommt des⸗ halb nicht in Betracht. V224 Stuttgart, im Auguſt 1930. Neckar⸗Aktiengeſellſchaft Druckerei Dr. Maas- Neue Maunheimer Teilung mb. e R 1, 46 6 Fernruf: Sammel-Nr. 24951 mit Verſichg. 86768 Schwsteingerstr. 54 Tel. 33095 Wanzen Flöhe, Schwaben ste, rotten Sie samt Brut radikal aus durch die Wanzen-Vertilgungs⸗ Essenz xtr. stark. Fl.. Die Verſteigerung wurde am 5. Dr. Hir ſch Landwehr aus der 168 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen* Kurfürsten-Drogerie über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder Th. v. Hichstedt, NA. 13/14 mann einſehen. Rechte, die am 5. Juni 1930 H 6 22 11 8 C noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind E III 255 E 8 ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Aufforde⸗ rung zum Bieten n und bei 1 K 3, 6 neuie K 3, 6 fum Vorsan ſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, 13— U 0 ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und Polizeisfunde- Verlängerung 2 bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch 1 L 145 9 des Gläubigers und 1 5 den 95 8 17995 Tattersall- Haltestelle berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗; 2 rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag 0 Sehr preiswerte Statt besonderer Anzeige Jodes-Anzeige 5 2 50 0e b Damen-Strümpfe f tritt für das Recht der Verſteiger; 5 6 1 Gott dem Allmächtigen hat bie Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Bedarfsartikel stl. Waschseide platt, 5 5 1 i nach Engen schwerem es gefallen, gestern vormittag 55 Grundſtücksbeſchrieb: fur die Schuhreparatur Sgrie!.25 0 Leiden, unser lieber, guter Herr 1 ee eee 5 Egb. 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