1 mr N. 4 5 10, N 4 1 41 e Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach, Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. g.* Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Zeit und Leben K Mannheimer Muſilezeitung Abend ⸗ Ausgabe Donnerstag, 28. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 396 das Finanzreformprogramm des Reithskabinelts Abſchluß der Veratungen Fünf richtungweiſende Grundſätze Beginn der Steuerſenkung 1931 Der Inhalt des Reformplans Die mehrtägigen Beratungen des Reichskabinetts über ſeine finanziellen Reformpläne wurden heute unter Vorſitz des Reichskanzlers Dr. Brüning zu Ende geführt. Es wurde Uebereinſtimm⸗ ung über diejenigen Grundſätze erzielt, nach denen nunmehr die erforderlichen Geſetzesvorlagen durch die zuſtändigen Reſſorts während der nächſten Wo⸗ chen zwecks Vorlage an Reichsrat und Reichstag ausgearbeitet werden ſollen. Vorausſetzung für das Gelingen aller Reformpläne iſt eine geordnete Kaſſen⸗ lage und ein die Wirtſchaftslage berück⸗ ſichtigender Haushaltsplan. Das Kabinett hat für die Aufſtellung dieſes Pro⸗ gramms als weſentliche Geſichtspunkte folgendes feſtgelegt: i 1. Im Haushaltsplan 1931 wird über die bereits im Haushaltplan vorgeſehene Senkung der Ausgaben von 169 Millionen Mk. hinaus auf Grund der vom Reichsfinanzminiſter gemachten Vorſchläge ein wei⸗ terer namhafter Betrag eingeſpart werden. 2. Es wird ein mehr jähriges Program m für den Wohnungsbau und die ländliche Sied⸗ lung mit dem Ziel der beſchleunigten Verminderung der Wohnungsnot der unbemittelten Schichten und unter Berückſichtigung ihrer Leiſtungsfähigkeit auf⸗ geſtellt. 3. Der Reichshaushalt ſoll gegen die bisherige un⸗ begrenzte und unvorſehbare Beanſpruchung durch die verſchiedenen Formen der Arbeitsloſen⸗ hilfe geſichert werden, ohne daß dadurch die not⸗ wendigen Leiſtungen gefährdet werden. 4. Der Finanzausgleich wird durch eine anderweitige Verteilung der öffentlichen Einnahmen unter Reich, Länder und Gemeinden ent⸗ ſprechend den ihnen obliegenden Auflagen umgeſtal⸗ tet werden. Dabei ſoll vor allem auf Klarſtellung der ſelbſtändigen Verantwortung für die Ausgaben⸗ gebarung hingewirkt werden. Dieſer endgültige Finanzausgleich kann in Kraft treten, ſobald der Reichstag das Steuervereinheitlichungsgeſetz, zu deſſen Vorbereitung in der Notverordnung entſpre⸗ chende Maßnahmen vorgeſehen und eingeleitet ſind, verabſchiedet hat. In dieſem Zuſammenhang iſt auch eine Vereinfachung des Teilſyſtems in Ausſicht ge⸗ nommen und zwar zunächſt bei der Land wirtſchaft, ſodann durch Freiſtellung der Vermögen bis zu 20 000 Reichsmark von der Vermögensſteuer.— Die Auswüchſe auf dem Gebiete der kommunalen Beam⸗ tenbeſoldung ſollen beſeitigt werden; hierbei wird bei denjenigen Gemeinden einzuſetzen ſein, deren Real⸗ ſteuern beſonders überhöht ſind. 5. Eine Bewirtſchaftung der Kredit⸗ befugniſſe der öffentlichen Körperſchaften unter einheitlichen Geſichtspunkten wird die notwendige Senkung des zu hohen Zinsfußes bewirken. Die Geſamtheit dieſer Maßnahmen wird eine Senkung der zu hohen ſteuerlichen Belaſtung des deutſchen Volkes ermöglichen. Ein ſolches Sen⸗ kungsprogramm kann nur fortſchreitend durch⸗ geführt werden. Begonnen werden ſoll aber bereits im Jahre 1931 mit der Senkung der am meiſten hemmenden Realſteuern. Dadurch ſoll der Wirtſchaft Antrieb und neue Arbeit gegeben werden. Keine Erhöhung der Poſttarife Eine Berliner Tageszeitung bringt heute unter der Ueberſchrift:„Vor neuen Erhöhungen der Poſt⸗ tarife“ die Mitteilung, es ſei geplant,„die Poſttarife bereits am 1. Oktober zu ſteigern.“ Dieſe Nachricht iſt, wie von maßgebender Stelle mitgeteilt wird, völlig aus der Luft gegriffen. Eine Erhöhung der Poſttarife iſt nicht irgendwie er⸗ wogen worden und iſt in keiner Weiſe be⸗ abſichtigt. Neue Verhaftung führender Inder — Delhi, 28. Auguſt. Alle Mitglieder des Exe⸗ kutivkomitees des allindiſchen Kongreſſes ſind ver⸗ haftet und zu einer ſechsmonatigen Gefängnisſtrafe bsrurteilt worden. Warum Einheitsliſte in Baden? Gemeinſamer Wahlaufruf Karlsruhe, 28. Auguſt. Die hinter der„Einheitsliſte“ ſtehenden Parteien Badens veröffentlichen einen Wahlaufruf, in dem es u. a. heißt: „Das Reich iſt in Not! Das deutſche Volk ſteht in einer Schickſalsſtunde. Neue Wege müſſen geſucht und neue Entwicklungsmöglichkeiten geſchaf⸗ fon werden. Das Ziel muß ſein, alle in Treue zu Reich und Verfaſſung ſtehenden deutſchen Männer und Frauen zu einen. Aus dieſer Erkenntnis haben ſich Deutſche Volkspartei und Deut⸗ ſche Staatspartei in Baden und Würt⸗ temberg zuſammengefunden, um als Wegbereiter dieſes Gedankens eine Einheitsliſte aufzuſtellen. Was wollen wir? Wir wenden uns mit aller Schärfe gegen die ſtaats feindlichen Beſtrebungen der Kommuniſten und Na⸗ tionalſozialiſten, die unſer ſeeliſch zermürb⸗ tes Volk durch unſinnige Verſprechungen betrügen und gegeneinander aufhetzen. Wir ſind kein„Bürgerblock“; aber wir wollen micht, daß der Reichstag die Löſung lebenswichtiger ſtaatspolitiſcher Aufgaben durch die politiſch und ge⸗ werkſchaftlich einſeitige Haltung der So⸗ zialdemokratie fernerhin unmöglich gemacht wird. Wir wünſchen den konfeſſionellen Frie⸗ den! Geſunder Fortſchritt darf nicht durch reaktionäre Politik gehemmt werden. Das Wohl und die Zukunft des Volkes verbieten, kurz⸗ ſichtige Intereſſenpolitik zu treiben. Der künftige Reichstag hat deutſche Schickſalsfragen zu entſcheiden! Die ungeheure Ar beitsloſigkeit, die die Fin anzuot des Reiches, der Länder und Ge⸗ meinden verlangen raſche und durchgreifende Hilfe. Die Arbeitsloſenverſicherung darf nicht unter ihren Mängeln zuſammenbrechen; Reich, Länder und Gemeinden dürfen nicht zahlungsunfähig werden. Weil bei Löſung dieſer Aufgabe der Reichstag verſagt hat, mußten der Reichspräſident und die Reichsregierung gemäß Pflicht und Verfaſſung einſt⸗ weilige Notmaßnahmen treffen. Der neue Reichstag hat die Aufgabe, die Exiſtenz des Reiches ſicherzuſtellen! Strengſte Sparſamkeit iſt oberſtes Gebot! Eine durchgreifende Reichsreform und umfaſſende Finanzreform ſind unerläßliche Vorausſetzungen für eine Geſun⸗ dung,— ſollen nicht unſagbare Not, völliger Zu⸗ ſammenbruch der Wirtſchaft und innere Unruhen über uns hereinbrechen. Ohne Opfer iſt jetzt Rettung unmöglich! Gerechte Verteilung der Laſten, Schonung der wirt⸗ ſchaftlich Schwachen, Erhaltung unſeres wirtſchaft⸗ lichen Lebens werden dabei Richtlinien ſein. Jetzt gilt es nicht, ſich in Einzel vorſchläge zu verlieren, ſondern dafür zu ſorgen, daß für die Löſung der kommenden, großen ſtaatspolitiſchen Aufgaben im Reichstag diejenigen Parteien ſtark ge⸗ macht werden, die bereit ſind, unter Achtung der Bedeutung des Privateigentums und der perſönlichen Leiſtung für Staat und Reich Opfer zu bringen. Wir rufen die Jugend aller Stände die in heißer Sorge um das Schickſal des Vaterlan⸗ des bangt, auf, in unſere Reihen einzuſchwenken. Aber auch das große Heer der Nichtwähler verſtärke unſere Front, damit wir eine Wahlreform be⸗ kommen, die dem Wähler größeren Einfluß auf die Zuſammenſetzung des Reichstages gibt. Eine gute Innenpolitik iſt Vorausſetzung für eine zielbewußte Außenpolitik. Nicht mit nationalſozia⸗ liſtiſchem Geſchrei, ſondern nur durch die Tat und auf den Wegen, die zur Rheinlandbefreiung geführt haben und auf denen Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ tius weiterſchreitet, werden wir außenpolitiſch vor⸗ wärtskommen. Dem Reichsfinauzminiſter Dietrich danken wir, daß er den Mut fand, dem deutſchen Reichstag und dem deutſchen Volk die Wahrheit zu ſagen und es aufzurufen zu ſeiner Pflicht als Staatsvolk. Deutſcher Staatsbürgerſinn in Baden wählt am 14. September die Einheitsliſte der Deutſchen Volkspartei und Deutſchen Staatspartei Curtius— Dietrich— Mattes— Kern. Der Aufruf trägt neben den Namen bekannter Volksparteiler und Demokraten auch zahlreiche Unterſchriften von Mitgliedern der Volksnationalen Reichs vereinigung, und anderer Organiſationen ſo⸗ wie von bisher Parteiloſen. Der Amſturz in Peru Santez Cerro, der neue Mann — Paris, 28. Auguſt. Wie Havas aus Lima berichtet, haben die revo⸗ lutionären Führer ſich dahin geeinigt, die Regierung dem Führer der Bewegung von Arequipa, San⸗ tez Cerro, zu übertragen. Ueber den Regierungsantritt Oberſt Cerros wird aus Lima berichtet: Cerro, der Narben aus zwei früheren Revolutionen trägt, übernahm die Regie⸗ rung geſtern abend auf allgemeines Verlangen der Bevölkerung. Als er im Flugzeug in Lima eintraf, wurde er von einer gewaltigen Menſchenmenge be⸗ geiſtert begrüßt. Seine Fahrt durch die Stadt ge⸗ ſtaltete ſich zu einem Triumphzug. Sein Wagen wurde mit Blumen überſchüttet, wührend die Glocken der Kirchen läuteten. Zur Lage in Peru berichtet noch die„Times“, Vertreter von Studenten und Arbeitern hätten der Regierung ein revolutionäres Aktionsprogramm überreicht, das u. a. die Beſchlagnahme des Kirchen⸗ eigentums und Maßnahmen gegen das ausländiſche Kapital vorſehe. Der Präfekt von Taena erſchoſſen Nach einem von der Zeitung„Nacion“ veröffent⸗ lichten Telegramm iſt der Präfekt von Tacna(Peru) von aufſtändiſchen Soldaten erſchoſſen wor⸗ den, als er ſich weigerte, ihnen ſeine Abteilung zur Verfügung zu ſtellen. Leguia lebt noch Die Meldungen vom Ableben des Präſidenten Leguia treffen nicht zu. ſich, allerdings erkrankt, noch Kreuzers„Almirante“. Die Einholung der Andrée-Expedition Telegraphiſche Meldung — Stockholm, 28. Auguſt Die ſchwediſche Regierung hat heute abend nach Verhandlungen mit der norwegiſchen Regierung mit den Verwandten der Teilnehmer der Andrée⸗Expe⸗ dition und den Marinebehörden beſchloſſen, daß das Kanonenboot„Svenskſund“ bereit gemacht werden ſoll, um die Leichen der Expeditionsteil⸗ nehmer abzuholen. Zwei Profeſſoren werden mit der Eiſenbahn nach Tromſö fahren, um die Expedi⸗ tionsgüter zu konſervieren und die Leichen einzu⸗ balſamieren. Die ſchwediſche Regierung hat ferner ein Angebot der norwegiſchen Regierung, den Dampfer„Michael Sars“ der„Bratvaag“ ent⸗ gegenzuſchicken, mit Dank angenommen. ſeitherigen Er befindet an Bord des Außergewöhnliche Hitze in Spanien — Madrid, 28. Auguſt. Die gegenwärtig im ganzen Lande herrſchende Hitze iſt ſo ſtark, daß in Bilbao zahlreiche Betriebe ſchließen mußten. Sammlung und Zerſplitterung in Württemberg Die Ueberraſchungen bei Volkspartei und Deutſch⸗ nationalen— Mitte geſammelt, Rechte zerſplittert Rückwirkungen auf die Landespolitik Von unſerem Stuttgarter Vertreter Drei Wochen vor den Wahlen, und die nicht in die Parteimaſchinerien Eingeſpannten d. h. die be⸗ rühmten„ſouveränen Wähler“ merken noch immer nichts davon, daß ſich in drei Wochen auch ihr Schick⸗ ſal entſcheiden wird. Nur die Kommuniſten ſorgen bis jetzt für allgemeinen Anſchauungsunterricht, d.., ſie ſind immer noch friedlich. Nur ihre Züge mit den Schwarzhemoͤſpitzen ziehen ebends durch die Straßen und laſſen ihr„Völker, höret die Signale“ und ihre Sprechchöre erſchallen. Von den anderen Parteien iſt noch nichts zu ſehen und zu hören. Allerdings ſind die Haupt⸗ überraſchungen ſchon vorüber. Mit einem naſſen und einem doppelt freudigen Auge haben die Demokraten ihre Auferſtehung in der Stagats⸗ partei über ſich ergehen laſſen. Denn ſelbſtverſtänd⸗ lich haben ſich die verſchiedenen württembergiſchen Ortsgruppen ſofort einmütig der neuen Firma an⸗ geſchloſſen. Wie anderswo, war natürlich auch die württembergiſche Volkspartei von dieſer plötzlichen Neugründung überraſcht worden. Denn gerade in Württemberg(und Baden) hat man doch nun ſchon geraume Zeit über die Köpfe der Partei⸗ inſtanzen hinweg erſprießlich zuſammen gearbeitet und dabei in Württemberg bereits das erreicht, was jetzt die Neuwahlen für das Reich bringen ſollen, die rein bürgerliche Regierung. Und die Ergebniſſe dieſer rein bürgerlichen Regierung ſind: ein ſchuldenfreier Staat, wohl der einzige in, Deutſchland! Da man ſo in Württemberg weiß, was im Reiche auf dem Spiele ſteht, war eine Verſtändigung der beiden bürgerlichen Mittelparteien trotz der Ueberrumpelung durch Berlin nicht ſchwer. Wie in Baden hat man ſich auch in Württemberg zur Einheitsliſte geeinigt, die Kräfte des Bür⸗ gertums zuſammengefaßt. Freilich hat die Volkspartei dabei Opfer gebracht. Sie hat ihren Kandidaten erſt an zweiter Stelle auf der Liſte ſtehen. Und dazu noch einen neuen aus Berlin, in Württemberg verhältnismäßig unbekannten, ob⸗ wohl er Württemberger iſt. Dieſer neue Kandidat war die große Ueberraſchung für die Volkspartei ſelbſt. Seit ihrem Beſtehen wurde ſie im Reichs⸗ tag von Hofrat Bickes vertreten. Und nicht ſchlecht, denn er gehörte keiner„Intereſſenten⸗ gruppe“ an, hatte alte parlamentariſche Erfahrungen und war ungeheuer fleißig. Und war immerhin auch Mitgründer der Partei! Aber ſeine 30 Jahre politiſche Tätigkeit ſind ihm jetzt zum Verhängnis geworden, und ſeine 62 Jahre. Denn man wollte ſich auch in Württemberg verjüngen. Das heißt, man wollte eigentlich nur den Willen dazu zeigen, denn man war davon überzeugt, daß Bickes eine genügende Mehrheit auf ſich ziehen würde. Aber, es kam anders, zur größten Ueber⸗ raſchung der Stuttgarter Parteileitung ſelbſt. Das Parteiblatt bezeichnete das Unterliegen von Bickes gegenüber dem Berliner Schwaben Keinath als ein Zufallsergebnis. Das war es zweifellos auch, denn gerade aus dem Lande war der Vertretertag ſchwach beſucht. Leider beging Bickes in ſeiner be⸗ greiflichen Verärgerung die Unvorſichtigkeit, nun auch gleich ſeinen Austritt aus der Partei zu er⸗ klären. Hätte er das nicht getan, ſo wären ihm ſicher goldene Brücken gebaut worden. Zu einem anderen, noch viel größeres Aufſehen erregenden Austritt kam es bei den Deutſch⸗ nationalen Württembergs. Ihr fähig⸗ ſter Kopf, der Kultminiſter Bazille, er⸗ klärte zwei Tage vor der Vertreterverſamm⸗ lung ſeiner Partei zur größten Verblüffung nicht nur der Deutſchnationalen, ſondern wohl aller Württemberger ſeinen Austritt aus der Hugenberg⸗ Partei, und legte damit auch alle ſeine Parteiämter nieder. Dr. Bazille hatte im Reichstag ja bekanntlich für die Regierung Brüning geſtimmt. Warum er das tat, begründete er in 15 2. Seite/ Nummer 396 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Auguſt 1930 einer Verſammlung der Bürgerpartei(d. ſ. die württembergiſchen Deutſchnationalen) fachlich und einleuchtend. Ohne ein ſcharfes Wort gegen Hugen⸗ berg zu gebrauchen, verwarf er doch deſſen„Taktik“ And ſtellte das Wohl des Vaterlandes über Partei⸗ intereſſen. Aber gerade dieſe ſachliche und vornehme Zurückweiſung Hugenbergs bildete ja die vernich⸗ tendſte Kritik. Und natürlich war die württem⸗ bergiſche Parteileitung mehr als betroffen von die⸗ ſem Schritte ihres bisherigen Führers. Die Vertreterverſammlung, ohne Bazille und ſei⸗ nem fern gebliebenen Anhang konnte daher„ein⸗ mütig“ Hugenberg Treue geloben und den alten Gegner Bazilles, den Heißſporn Dr. Wider, als Spitzenkandidat aufſtellen. Geſpannt durfte man nun ſein, wohin ſich Dr. Bazille wenden würde. Faſt ſchten es, als rechnete man bei der Volkspartei auf ihn, denn das volksparteiliche Blatt, das früher dem Staatspräſtdenten und Kultminiſter Bazille gern eins auswiſchte, nahm ſich ſeiner wäh⸗ rend des Streites auffällig an. Jetzt aber hat ſich Dr. Bazille als Spitzenkandidat von der eigens gegründeten Wahl vereinigung „Nationale Volksgemeinſchaft“ aufſtel⸗ len laſſen. Damit tritt die Trepiranus⸗ Gruppe in Württemberg unter einem anderen Namen auf. Und damit iſt die bisherige einige württembergiſche Rechte völlig zerſplittert worden. Denn auch die Württem⸗ bergiſche Bauernpartei, die im Reiche zur Fraktion der Deutſchnationalen gehörte, geht ſelb⸗ ſtändig vor. Aber, ob eine der drei Gruppen etwas erreichen wird, iſt mehr als fraglich. Denn die Kan⸗ didaten, mit denen die Rechte 1928 in den Landtags⸗ und Reichstagswahlkampf zog, Bazille, der Bauern⸗ hündler Siller und der Deutſchnationale Wider, ſtehen heute auf drei verſchiedenen Wahlvorſchlägen! Bei der letzten Wahl er⸗ zielte man 70000 Stimmen und damit einen Sitz. Heute verteilen ſich dieſe 70000 Stimmen auf die drei Lager. Und auf die Nationalſozia⸗ liſten. Denn daß dieſe, wie überall, auch in Würt⸗ temberg nur der Rechten die Stimmen wegnehmen werden, iſt ſicher. 8 Der Austritt Bazilles aus der Deutſchnationalen Partei wird aber auch„innerpolitiſch“ noch ſeine Kreiſe ziehen. Denn er iſt als Deutſch⸗ nationaler Kultminiſter. Das Zentrum verneint bereits die Frage, ob Dr. Bazille nach ſeinem Austritt ſein deutſchnationales Landtags⸗ mandat beibehalten kann. Das Blatt der Staats⸗ partei hält aber die Frage für viel wichtiger: wo⸗ hin gehört eigentlich die Bürgerpartei (Deutſchnationale) im Landtag? Sie fragt, ob die drei Abgeordneten, die nach Dr. Bazilles Aus⸗ ſcheſden noch den deutſchnationalen Teil der Land⸗ tagsfraktion bilden, Dr. Wider, Dr. Hölſcher, Hiller noch zu den Regierungsparteien zu dählen ſind oder nicht. Dieſe Frage gewinnt an Gewicht, ſeitdem vor allem Dr. Wider begonnen habe, in Anträgen und Zeitungsaufſätzen agitatoriſch gegen die württembergiſche Regierung aufzutreten. Deshalb müſſe dieſe Angelegenheit unbedingt nach den Reichstagswahlen geklärt werden, zumal ja auch noch ein zweiter deutſchnationaler Miniſter, der Finanz miniſter Dr. Dehlinger, der Re⸗ gierung angehött. Nun weiß man nicht, wo Dr. Dehlinger heute ſteht. Ob er mit ſeinem Miniſterkollegen Bazille geht, oder mit der alten⸗neuen Partei. Schon jetzt kann aber geſagt werden, daß es außerordentlich zu bedauern wäre, wenn dieſe beiden Miniſter der Hugenbergſchen „Taktik“ zum Opfer fallen würden. Denn Dr. Dehlinger hat es mit ſeiner vorſichtigen und ge⸗ wiſſenhaften Geſchäftsführung verſtanden, den Staat Württemberg ſchuldenfrei zu halten, trotz der nicht geringen neuen Aufgaben, vor die er geſtellt war. Wr. Schiffszuſammenſtoß — Newyork, 28. Auguſt. Der Dampfer„Neches“ fank nach einem Zuſammenſtoß mit dem Kleinfahrzeug„Mallory“ im Eingang des New⸗ vhorker Hafens von Staten Island. Der Kapitän des Dampfers verwickelte ſich beim Untergang des Schiffes ins Tauwerk, aus dem er ſich nicht mehr zu befreien vermochte, ſo daß er ertrank. Küſten⸗ wachtboote, die herbeigeeilt waren, retteten die 24 Mann ſtarke Beſatzung. Der deutſche Dampfer „Schleswig ⸗Holſtein“ funkte an die einfahrenden Schiffe eine Mahnung zur Vorſicht. Die Kriegsgefangenen des Weltkrieges Erſchütternde Zahlen Im„Friedensheft 1930“ der Monatszeitſchrift „Vom frohen Leben“ leſen wir folgende Zahlen über die Kriegsgefangenen des Weltkrieges: Gefangene in den Mittelſtaaten 4229 000, Tote 222 800, gleich 5,25 Prozent; Gefangene in den Ententeſtaaten 4018 800, Tote 465 000, gleich 11,6 Proz.; Geſamtſumme der Gefangenen 8 250 000, Geſamtſumme der Toten 688 000= 8,3 Prozent. Die Zivilinter nierten ſind nirgends mit einbe⸗ griffen. Geſamtzahl der Mobiliſierten rund 74 Mil⸗ ltonen, davon in Gefangenſchaft geraten 8 250 000 11,15 Prozent. An den Fronten getötet rund 10 Millionen= 13,5 Prozent aller Mobiliſierten. In der Gefangenſchaft geſtorben 688 000= 8,3 Proz. der Militärgefangenen lalſo im Prozentſatz nur um 5 weniger als an der Front), 7 Prozent der an den Fronten getöteten oder nicht ganz 1 Prozent aller Mobiliſierten. Von 100 lebenden Deutſchen, die in Ge⸗ fangenſchaft gerieten, kamen 15 nicht mehr wie⸗ der. Eine Million deutſcher Männer geriet in Ge⸗ fangenſchaft, jeder ſiebente davon ſah die Hei⸗ mat nicht wieder. Faſt 60 000 ſind amtlich für tot erklärt. Und faſt 100 000 ſind ſogenannte„un⸗ aufgeklärte Fälle“. Bei einem Teil von ihnen, ſo vermutet der amtliche Nachweis, handele es ſich um in der Gefangenſchaft Geſtorbene, die nicht gemeldet wurden. Doppelmord in Nowawes Telegraphiſche Meldung — Potsdam, 28. Auguſt. Auf dem Laubengelände an der ſog. Moosvilla in Nowawes wurden heute morgen zwei Frauen von einem anſcheinend geiſteskranken Mann erſchoſ⸗ ſen. Der Mörder hat ſieben bis acht Schüſſe ab⸗ gegeben, die ſofort tödlich wirkten. Wie ſich bald herausſtellte, iſt der Täter der Wei⸗ chenwärter Guſtav Briggemann aus Drewitz. Die Frauen waren im Laubengelände von Brigge⸗ mann angeſprochen worden. Er führte unanſtändige Redensarten. Die Frauen entfernten ſich raſch und im gleichen Augenblick ſchoß Briggemann auf die Flüchtenden. Zuerſt ftel Frau Müller von meh⸗ reren Kugeln getroffen, dann Frau Warzechs. Frau Bartel konnte mit ihren Kindern un ver⸗ letzt flüchten. Sie hatte Briggemann erkannt. Da die Frauen, als ſie von den Kugeln getroffen wur⸗ den, furchtbar ſchrien, war ein Arbeiter, der zufällig auf dem Rade vorüberfuhr, nach dem Grundſtück ge⸗ eilt und ſah Briggemann über den Zaun flüchten. Briggemann lief nach dem Walde in der Nähe des Jagdſchloſſes„Stern“, wo er zwiſchen den Bäumen verſchwand! 150, Schutzpolizeibeamten durchſtreiften den Wald. Briggemann wurde ſchließlich auf ſeinem Grundſtück in Drewitz, das nahe am Walde gelegen iſt, geſtellt. Als er die Beamten kommen ſah, flüch⸗ tete er in den nahen Wald. Zum Halten aufgefordert, blieb er jedoch nicht ſtehen. Ein Beamter gab einen Schuß ab, worauf Briggemann hinſtürzte und ver⸗ haftet werden konnte. Er hatte noch drei geladene Revolver und 110 Schuß Munition bei ſich. Mit der Polizei iſt er wegen früherer Roheitsdelikte bereits bekanntgeworden. Wieder zehn ruſſiſche Silberaufkäufer hingerichtet — Moskau, 28. Auguſt. Zehn Aufkäufer und Hehler großer Silbermünzenbeträge, die ſich, wie die Telegraphen⸗Agentur der Sowjetunion meldet, auch aktiv mit der Verbreitung konter revolutionärer Gerüchte befaßten, wurden von der ſtaatlichen poli⸗ tiſchen Verwaltung zum Tode verurteilt. Das Ur⸗ teil iſt bereits vollſtreckt worden. Keine deutſchen Kriegsgefangenen mehr in Rußland Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Auguſt Von Zeit zu Zeit dringen immer wieder Mittei⸗ lungen in die Preſſe, nach denen angeblich noch eine große Zahl deutſcher Kriegsgefangener in Rußland zurückgehalten werden ſoll. Wir wir von unterrich⸗ teter Seite erfahren, entſpricht dieſe Darſtellung nicht den Tatſachen. Alle ehemaligen deutſchen Kriegsgefangenen, die ſich noch in Rußland aufge⸗ halten haben, konnten nach der Heimat befördert werden. Für diejenigen, die freiwillig in Ruß⸗ land zurückgeblieben ſind, beſteht auch heute noch die Möglichkeit, mit Hilfe der deutſchen Vertretungen nach Deutſchland zurückzukehren. Die meiſten der in Rußland gebliebenen ehemaligen Kriegsgefangenen haben ſich indes mit Ruſſinnen verheiratet und beab⸗ ſichtigen, an ihrem jetzigen Wohnſitz zu bleiben. Der gegen die deutſchen Behörden erhobene Vor⸗ wurf, daß ſie nicht genügend über das Schickſal der deutſchen Kriegsgefangenen in Rußland ſich infor⸗ miert haben, wird durch den Hinweis entkräftet, daß ſchon vor Jahren von der Botſchaft in Moskau weiteſtgehende Aufrufe erlaſſen worden ſind, worin die ehemaligen Kriegsgefangenen aufgefordert wer⸗ den, nach Deutſchlaud zurückzukehren. Die maßgeben⸗ den deutſchen Stellen in Moskau beſtreiten auf das Entſchiedenſte, daß von der Sowjetunion ein Zwang zum Bleiben ausgeübt worden ſei. Der Vombenlegerprozeß Telegraphiſche Meldung Altona, 28. Auguſt. In Abweſenheit des Angeklagten Matthes kamen heute die Protokolle über die Vernehmungen des Angeklagten zur Verleſung. Sie ergeben im weſentlichen ein Geſtändnis mit der Einwen⸗ dung, daß er nur an ganz ungefährliche Demonſtra⸗ tionen geglaubt habe. Die nächſten Verleſungen betreffen den Angeklag⸗ ten Wiburg. Dieſer ſoll von Heim den Auftrag erhalten haben, mit Nickels nach dem Rheinland zu fahren, und will von dieſem dann erfahren haben, daß es ſich um die Abholung von Sprengſtoffen handle, die in Mülheim(Ruhr) aus einem Stein⸗ bruch entwendet werden ſollten. An dem Abbruch ſoll der nicht beteiligt geweſen ſein, ſondern er ſoll nur mit ſeinem Kraftwagen in der Nähe gewartet haben. Die Sprengſtoffe ſind nach ſeiner Ausſage an ein anderes, unbekanntes Auto übergeben worden. Ihm ſei nur an dem von Heim gezahlten hohen Fahrgeld 435 Mark gelegen geweſen, weil er Wechſel einlöſen mußte. Entartung des Wahlkampfes Die Zentrumspreſſe führt oft berechtigte und bittere Klage darüber, daß von ſozialiſtiſcher. oder kommuniſtiſcher Seite und von ſogenannten Freidenker⸗Organiſationen die religiöſen Gefühle anders Denkender verletzt werden. Der Bericht, den ein oberſchleſiſches Zentrumsorgan, die„Ober⸗ ſchleſiſche Volksſtimme“, über die Wahlrede eines Paters zugunſten den Zentrumspartei veröf⸗ fentlicht, zeigt aber, daß in dieſer Beziehung gele⸗ gentlich auch beim Zentrum geſündigt wird. Nach dem Bericht der genannten Zeitung hat der Pater in einer Wahlverſammlung u. a. ausgeführt: „Chriſtus iſt der Generalbevollmäch⸗ tigte und Generalvorſitzende der Zen⸗ (rumspartei, die Zentrums vorſitzenden ſind nur ſeine ausführenden Werkzeuge. Chriſtus hat maßloſe Opfer für die Menſchheit ge⸗ bracht, beſonders als er für ſie ſein Leben am Kreuze hingab. Das war Zentrumspolitik engros, ſelbſtlos für die Allgemeinheit ſich zu opfern. Gegen Chriſtus gibt es auch keine Neutralität oder Paſſi⸗ vität, dieſe gibt es auch nicht gegen die Zentrums⸗ partei.“ Solche Betrachtungsweiſe iſt reinſte Blasphemie! — Der Todesſturz aus dem Flugzeug Aus Liebe zum Gatten in den Tod Telegraphiſche Meldung g Berlin, 28. Auguſt. Die weiteren Nachforſchungen der Beweggründe über die Verzweiflungstat der Frau des Herrenrei⸗ ters und Jagdfliegers Amlinger, die aus 1000 Meter Höhe aus dem Flugzeug ſprang und dabei den Tod fand, den ſie ſuchte, hat nunmehr ergeben, daß ſie tatſächlich keinen anderen Wunſch hatte, als den gleichen Tod zu ſterben, den ihr Mann vor einigen Tagen bei dem Flugzeugabſturz in Rußland gefunden hat. Sie wollte ihren Gat⸗ ten, der heute in Berlin feierlich beigeſetzt werden ſollte, nicht überleben und wünſchte nun in einem gemeinſamen Grab mit ihm beigeſetzt zu werden. Der Landwirt, der als erſter den Abſturz der Frau Amlinger beobachtete, in deſſen unmittelbarer Nähe ſie auf den Acker ſtürzte, hat einen Nervenchock er⸗ litten. a Wie die„B..“ meldet, wird die Staatsanwalt⸗ ſchaft ſich noch eingehend mit der Angelegenheit bé⸗ ſchäftigen, insbeſondere um feſtzuſtellen, wie es mög⸗ lich war, daß Frau Amlinger das Flugzeug verlaſſen konnte, ohne von den anderen Paſſagieren bemerkt zu werden. Letzte Meldungen Schweres Autounglück — Wangen(Württemberg), 28. Auguſt. Ein mit der Fürſtin von Waldburg⸗Zeil, der Gräfin Gabriele und dem Grafen Elz beſetztes und von Graf Kon⸗ ſtantin von Waldburg geſteuertes Auto geriet geſtern nachmittag auf der Straße von Wangen nach Ravensburg ins Schleudern und fuhr über die Straßenböſchung. Dabei wurden die Inſaſſen mit Ausnahme des Grafen Konſtantin aus dem Wagen geſchleudert. Die Fürſtin erlitt lebensgefährliche Verletzungen und iſt bald darauf geſtorben. Die Gräfin Gabriele von Waldburg⸗Zeil und der im Wagen befindliche Chauffeur wurden ins Kranken⸗ haus nach Wangen gebracht. Ihre Verletzungen be⸗ ſtehen in Rippenbrüchen, Quetſchungen und Bluter⸗ güſſen. Der Führer des Autos, Graf Konſtantin, und Graf Eltz blieben unverletzt. Die Urſache des Unglücks iſt Verſagen der Steuerung. Liebestragödie der Sechzehnjährigen — Fulda, 28. Auguſt. Der 16jährige Schüler einer hieſigen höheren Lehranſtalt Walter Ecker⸗ lin hat Montag nachmittag die gleichaltrige Lyzeum⸗ ſchülerin Margarete Brillerty am Rauſchen⸗ berg zu erſchießen verſucht. Dann hat er ſich ſelbſt eine Kugel in den Kopf geſchoſſen. Die beiden jungen Leute wurden noch lebend aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht. Während der junge Mann bald nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb, iſt das Mädchen bisher am Leben erhalten worden, obwohl auch hier eine ſchwere Schußver⸗ letzung am Kopf vorliegt. Es ſchwebt in Lebens⸗ gefahr“ Die jungen Leute hatten ficht von nihren Eltern wegen ihrer Liebelei heftigen Tadel zuge⸗ zogen. Sie beſchloſſen daraufhin, aus dem Leben zu ſcheiden. 5 5 NN Verhängnisvoller Irrtum — Norton(Virginia) 28. Auguſt. Die Leitung einer Pulverfabrik wollte 40 Kiſten Exploſiv⸗ ſtof fe, die ſie für unbrauchbar geworden hielt, we r⸗ brennen. Es erfolgte eine furchtbare Exploſton, die in einer nahegelegenen Ortſchaft vier Häuſer zerſtörte und in einer eine Meile weit entfernten Schule ſämtliche Kinder von ihren Sitzen warf. Zahlreiche Perſonen wurden verletzt. Die Er⸗ ſchütterung war in weiteſter Umgebung zu verſpü⸗ ren; man dachte allgemein an ein Erdbeben. Giftgaskataſtrophe in Kolorado — Denver(Kolorado), 28. Auguſt. Ein mit 110 Tonnen flüſſigem Chlorin beladener Tankwagen wurde vor einer Fabrikanlage leck. Es entwickel⸗ ten ſich ſofort gelbe Schwaden von Chlor⸗ dämpfen. 26 Perſonen, darunter mehrere Feuer⸗ wehrleute, mußten in bedenklichem Zuſtande gas⸗ vergiftet ins Krankenhaus gebracht werden, über 100 Arbeiter konnten ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen Jãũũũ P ſfſ0ſhꝗ0ꝗ0ꝙ⁵ShPGGfꝗ³ tt dddpTddßßdddddß Tf... ̃. Hermann Keſſer ſpricht im Rundfunk Der Dichter Hermann Keſſer, der vor kur⸗ zem ſein 50. Lebensjahr vollendet hat, iſt nicht nur in literariſchen Kreiſen wohlbekannt, ſondern auch die Rundfunkhörer wiſſen ſeine klaſſiſchen Schöpfun⸗ gen der deutſchen Sprache zu ſchätzen. Seine Novellen „Straßenmann“ und„Schweſter“, die als Hörſpiele bearbeitet vor einiger Zeit über den Frankfurter Sender gingen, haben bei den Hörern nachhaltigſten Eindruck hinterlaſſen. Es war ein glücklicher Gedanke, den Dichter am Mitt⸗ woch abend ſelbſt an das Mikrophon treten zu laſſen und ſo das angeknüpfte geiſtige Band mit der Hörer⸗ gemeinde zu befeſtigen. Ein dichteriſches Bekenntnis iſt es ge⸗ weſen, das Keſſer den Hörern in plaſtiſch geformten Worten barlegte. Aus ſeinen tiefgehenden Ausfüh⸗ rungen mögen nur die Worte herausgegriffen wer⸗ den, die den Menſch und Dichter am treffendſten charakteriſteren: Der Inhalt meines Lebens iſt mein Werk. Mein Lebenslauf beſteht aus Dramen, Romauen, Novellen, Gedichten und philoſophiſchen Betrachtungen. Meine drei Ahnherren, die ich als Schriftſteller gehabt habe ſind aus meinem Leben nicht wegzudenken? Heinrich von Kleiſt, Georg Büchner und Friedrich Nietzſche. Ein Privatleben als Dichter habe ich nicht, Ich glaube auch, daß der private Lebenshintergrund der geiſtigen Arbeiter wiederum um ſo anonymer bleiben wird, je mehr die geiſtige Arbeit der geſamten Mit⸗ welt gilt. Eine kommende Geſellſchaft, die über eine einheitliche Lebensform einig iſt, wird es nicht mehr nötig haben, ihren Dichtern durch kleinliche Auf⸗ ſchlüſſe über unbedeutende Züge ein literarhiſtorf⸗ ſches und für die Allgemeinheit belangloſes Buch⸗ Daſein zu ſichern. Wenn wir, Schriftſteller heute, uns nicht mit unſerem Privatleben und mit unſerer Privatkunſt beſchäftigen, ſo wird eben dies unſer Erfüllungsglück ſein. Was mich betrifft, ſo weiß ich nichts über mich und meine Verhältniſſe zur Welt als das, was in meinen Schriften ſteht. Mein Leben umgibt mich heute und iſt Novelle, Roman, Drama, Gedicht. Jede Szene iſt viel wirklicher als mein tatſächlich gelebtes Daſein. Mein Leben: Kein Kreis, nein ein Zug von dramatiſchen und epiſchen Figuren. Keſſer ſprach dann über die Figuren ſeiner Werke, über die Geſtalten, die nicht von ihm ſind, die auch ohne ihn gelebt haben und die er nur entdeckt und geordnet hat. In der Viſion dieſes Zuges ſieht er ſeine Lebensjahre vorbeiziehen, jedes Jahr eine Ge⸗ ſtalt. Ein Mund bin ich geweſen und eine Hand, die Bilder gezeichnet hat. Die Welt iſt nicht das Werk der Dichter. Die Welt iſt Materie. Die Dichtung iſt Materie, wenn ſie wiedergibt, was die Welt als Wahrheit enthält. Die Dichtung iſt wert, Materie zu werden, wenn ſie der Wahrheit hilft. — Das Nationaltheater teilt mit: Zum Beginn der Spielzeit werden neben den bereits angekündig⸗ ten Eröffnungsvorſtellungen„Götz von Ber⸗ lichingen“ und„Die Meiſterſinger von Nürnberg“ für die erſten Spielwochen eine Reihe von Werken in das Repertoire wieder aufgenommen: in der Oper Verdis„Don Carlos“ und„Der Roſenkavalier“ von Richard Strauß, im Schau⸗ ſpiel der Legendenabend(Der Brückengeiſt“ und„Des Apoſtelſpiel“ und Antoines Komödie„Die liebe Feindin“. Außerdem wird am 11. September Smetanas komiſche Volksoper „Die verkaufte Braut“ in Neueinſtudierung erſcheinen. Der erſte Operettenabend bringt am 18. September die Erſtaufführung von Künneckes „Tenor der Herzogin“. Gymnaſiaſten ſpielen Oper. Brecht⸗Weills Schuloper„Der Jaſager“ ſoll nach dem Willen der Autoren auch weiterhin an Schulen und durch Schütler aufgeführt werden. Drei Berliner Gymnaſien planen die Aufführung für den kommenden Winter. 8 9 8 8 Pfälzer Lebensbilder * Speyer, 28. Auguſt. Die Pfälziſche Geſell⸗ ſchaft zur För derung der Wiſſenſchaften bereitet eine Sammlung pfälziſcher Lebens⸗ bilder, ein biographiſches Handbuch vor. Was die allgemeine Deutſche Biographie für das ganze Deütſchland, was landſchaftlich begrenzte Sammlungen etwa für Baden, Heſſen Franken oder andere Gebiete bedeuten, das ſoll das geplante Werk für unſere heutige Pfalz werden. Es möchte in erſter Linie Lebenslauf und Lebenseinheit verſtorbener, irgendwie namhafter Pfälzer in knapper, gerundeter Darſtellung bieten; daneben aber will es kurz auch der Perſönlichkeiten gedenken, die, ohne in der Pfalz geboren zu ſein, in bedeutungsvolle Beziehung zur Pfalz getreten ſind, als Beigabe iſt die Anlegung eines Bildnisarchivs beabſichtigt. Die Kommiſſion der Geſellſchaft hat ſeit Jahren zu dieſem Zweck Stoff geſammelt und lis heute die Namen von rund 2000 Männern und Frauen aller Zeiten aufgezeichnet, die für das Werk in Frage kommen könnten. Dieſe„Stammrolle“ bedarf natür⸗ lich noch der Sichtung, aber auch der Ergänzung durch weitere Kreiſe. Die Geſellſchaft bittet daher alle Landsleute nah und fern wie die an dieſem Werk ſonſt Intereffierten um Unterſtützung. Wer ſich an die Geſchäftsſtelle des Unternehmens in der Pfälziſchen Landesbibiliothek zu Speyer wendet, er⸗ hält ein Verzeichnis der bis jetzt ermittelten Namen zur Nachprüfung. Jede Förderung wird dankbar entgegengenommen, jede Mithilfe freudig begrüßt. Ueber das Ergebnis dieſes Aufrufs und über den weiteren Verlauf dieſer Arbeit wird von Zeit zu Zeit die Tagespreſſe berichten, die dem Unternehmen in dankenswerter Weiſe zur Seite ſtehen will. —— O Ein architektoniſcher Kunſtſund in Augsburg. Bei Erneuerungsarbeiten in der Städtiſchen Muſik⸗ bücherei in Augsburg wurden in dem Hauptſaal an den Wänden und der Decke Rokoko⸗Fresken auf⸗ gefunden, die naturaliſtiſche Darſtellungen abgeben. Es handelt ſich ſomit um die Auffindungeines alten Rokoko⸗Gartenſaals. Die Wand⸗ malereien werden dem Augsburger Maler J. Chriſt zugeſchrieben und ſollen aus dem Jahr 1777 ſtam⸗ men. um die Erhaltung des Welfenſchatzes. In einer Frankfurter Stadtverordnetenſitzung wurde mit großer Mehrheit ein nationalſozialiſtiſcher Dringlichkeitsantrag angenommen, der ſich für die Erhaltung des Welfenſchatzes einſetzt. In ihm wird a der Magiſtrat erſucht, bei der Reichsregierung dahin vorſtellig zu werden, eine einſtweilige geſetzliche Ver⸗ fügung zu erlaſſen, daß wertvolle deutſche Kunſt⸗ gegenſtände(insbeſondere der Welfenſchatz) nicht ius Ausland verkauft werden dürfen, bis die wirtſchaft⸗ liche Lage Deutſchlands es geſtattet, wertvolle deutſche Kulturgüter dem deutſchen Volke zu erhalten. Humor vom Tage Zarte Anſpielung „Herzlichen Dank für den prächtigen Geburts⸗ tagskuchen,“ ſtrahlte Frau Klein, die von ihrer Freundin mit dieſer Aufmerkſamkeit überraſcht wurde.„Aber was bedeutet die elektriſche Lampe in der Mitte?“—„Sie hat vierzig Kerzen Stärke, erklärte Frau Groß lächelnd. 5 E Auch eine Löſung i Die Lehrerin gibt den Kindern gereimte Rätſel auf. Eines heißt:„Vereint ſoll's jedes Mädchen haben, getrennt ſoll's fehlen nie den Knaben!“ Die Löſung iſt: Anmut— an Mut. Die Kinder ſitzen ü ſtumm und brüten. Da meldet ſich ſtrahlend der N kleine Moritz und ſchreit:„Fräulein, ich bal 8 Hemdͤhoſe!“— 15 133 * 1 i flügel auf dem Markt. 3 ſehr erfreut darüber, denn es bedeutet eine ange⸗ Donnerstag, 28. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe g. Seite Nummer 396 Kleinkinderſchule verrückt Draußen am Erlenhofen de ſtand auf dem 5 Eckgelände Waldhof⸗ und Hanſaſtraße einſt die Materialhütte zu den Erlenhofbauten. Die Hütte lieb ſtehen und wurde eine Kleinkinder ſchule unter Leitung katholiſcher Schweſtern. Jetzt erfährt man, daß dieſer Platz als Baugelände für die St. Nikolauskirche auserſehen iſt und daß die S patenſt ich feier demnächſt abgehalten werden ſoll. Deshalb ſind ſchon ſeit einigen Tagen Arbeiter beſchäftigt, die Kleinkinderſchule zu heben, auf Rollen zu legen und an die Häuſer heran⸗ zurollen, ſo daß ſie trotz des Neubaues nicht geſchloſſen werden muß. Quer über den Wochenmarkt Langſam und faſt unmerklich ändert ſich das Marktbild von Woche zu Woche. Erſt Hochflut in Beeren, Körbe friſchen Gemüſes, Rieſenmengen von Kirſchen und jetzt tauchen die erſten friſchen Aepfel auf. Reichhaltig wird die Auswahl in Zwetſchgen und Aprikoſen. Und kommen erſt die reifen Spät⸗ äpfel und Birnen, die Pfälzer Goldtrauben, dann ſind wir mitten im Herbſt. Zwetſchgen, ſaure und ſüße, bekam man heute ſchon von 10 Pfg an das Pfund in großen Mengen. Die Zeit der Beeren geht langſam zu Ende. Man ſah nur noch ganz kleine Poſten Preißelbeeren zu 20 Pfg. das Pfund und Brombeeren zu 35 Pfg. Ba⸗ nanen gab es in Rieſenmengen und ſehr billig. Sie ſind an heißen Tagen ein wohlſchmeckender Wurſt⸗ erſatz. So man nichts Herzhafteres vorzieht, ſchmeckt ein ſaftiger Bierrettich zu 10 und 15 Pfg., von dem immer noch wahre Rieſenexemplare zum Kaufe locken, ganz vorzüglich. Junge zarte Bohnen ſind augenblicklich das Saiſongericht. Zu 15 und 20 Pfg iſt das Pfund wohlfeil genug, um mindeſtens einen Tag in der Woche auf dem Küchenzettel zu ſtehen. Auch recht appetitliche gelbe Wachsböhnchen zum Salat, leider immer noch ſehr teuer, wurden gekauft. Schöne dicke Kohlrabi bekam man ſchon für 5 und 10 Pfg., Blu⸗ menkohl zu 15 und 20 Pfg. konnte bei den reichen Mengen anderer Gemüſe nur ſchwerlich das Rennen machen. Dagegen fanden die Tomaten zu 10 Pfg. das Pfund viel Gegenliebe bei den Hausfrauen, nicht minder Salatgurken zu 10 und 15 Pfg. und Endivtenſalat zu 5 und 6 Pfg. Als leckere Beigabe zum Fleiſch gab es Pfifferlinge in großen Mengen zu 40 bis 50 Pfg. das Pfund. Es war auch ſchon das diesjährige erſte Ge⸗ Die Hausfrauen waren nehme Abwechſlung für die Mittagsmahlzeit. Zwar müſſen wir auf Maſtenten und Maſtgänſe noch etwas warten, aber Hühner, Bratgänſe und Bratenten waren heute ſchon reichlich vorhanden und die Preiſe hierfür durchaus annehmbar. Junge Tauben koſteten je nach Größe 80 Pfg. bis 1 Mk., gerupfte und ge⸗ ſchlachtete Hühner je Pfd. 1/ bis.30 /, Enten .30, Gänſe.20 J. Es gab noch manche Leckerbiſſen auf dem wieder einmal recht reich beſchickten Markt. Butter und Eier, leider wieder etwas im Preiſe geſtiegen, waren in reicher Menge vorhanden. Bei den Blumenſtänden ſah man außer den Dahlien viele Aſtern. 3 5 40 Vom Städt. Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,.—6, Salatkartoffeln 1015, Wirſing—15, Weißkraut 610, Rotkraut 10—15, Blumenkohl, Stück 30140, Karot⸗ ten, Bſchl.—10, Gelbe Rüben—8, Rote Rüben 10, Spi⸗ nat 10—15, Mangold 10—12, Zwiebeln—10, Grüne Bohnen 12—22, Grüne Erbſen 40—45, Kopfſalat, Stück —45, Endivienſalat, Stück—12, Oberkohlraben, Stück 510, Rhabarber 10—12, Tomaten 812, Radieschen, Bſchl.—6, Rettich, Stück—10, Meerrettich, Stück 1550, Schl. Gurken(groß), Stück 1025, Einmachgurken, Stück 101,5, Suppengrünes, Bſchl.—8, Peterſilie, Bſchl.—8, Schnittlauch, Bſchl.—7, Lauch, Stück 610, Aepfel 10—45, Birnen 10—35, Zwetſchgen 12—15, Pfirſiche 20—55, Brom⸗ beeren 3540, Zitronen, Stück—10, Orangen, Stück 18 bis 25, Bananen, Stück—12, Süßrahmbutter 180200, Landbutter 160180, Weißer Käſe 40—50, Eier, Stück .—15, Aale 160, Barben 100120, Schleien 180, Breſem 80 bis 120, Backfiſche 60, Kabeljau 50—70, Schellfiſche 5080, Goldbarſch 70, Fiſch⸗Filet 100, Huhn, geſchlachtet, Stück 250600, Enten, geſchlachtet, Stück 400900, Tauben, ge⸗ ſchlachtet, Stück 80—120, Gänſe, geſchlachtet, Stück 8001800, Gänſe geſchlachtet 140150, Rindfleiſch 120, Kuhflheiſch 90, Kalbfleiſch 130—140, Schweinefleiſch 120130, Gefrierfleiſch 76, Reh⸗Ragout 100, Reh⸗Bug 120, Reh⸗Rücken.⸗Keule 200. * * Das Ehrenmal für die im Weltkrieg gefallenen Feudenheimer wird am 28. September eingeweiht. Das Denkmal erhält ſeinen Stand auf dem freien Platz vor dem Rathaus. Seit geſtern iſt ein Bau⸗ unternehmer mit Arbeitern damit beſchäftigt, die Vorarbeiten der Fundamentierung, die Verlegung der Waſſer⸗ und Kanalröhren durchzuführen. Hochſommerweller im Schwarzwald Wolkenloſe Tage Starke Erwärmung tagsüber Kühle Nächte Zu ſpäter, faſt zu ſpäter Stunde iſt das unbe⸗ ſtändige Wetter, das faſt ſieben Wochen im Schwarz⸗ wald wie auch in anderen Feriengebieten von Rang geherrſcht hat, von einer Periode Hochſommerwetter abgelöſt worden. Faſt genau auf den Neumond ſtellte ſich die Luftdruckverteilung über dem Kontinent um und ſchuf über Mitteleuropa ein Gebiet hohen Druckes, der ſtark ausgeprägt und beharrlich iſt und der Zufuhr weiterer weſtlicher Luft den Weg ver⸗ ſperrt. Damit hat die Zeit des Schwankens und der teilweiſe ſehr heftigen Regengüſſe und Gewitter fürs erſte aufgehört. Das Wetter, das ſeit Beginn der letzten Auguſtwoche herrſcht, gehört zu dem pracht⸗ vollſten, das im ſüdweſtdeutſchen Gebirge denkbar iſt. Tagsüber eine ſtarke Sonneneinſtrahlung, die ſelbſt die kühleren Gebirgswäſſer, die bis auf 15 Grad herunter waren, ſchnell wieder auf 19 Grad er⸗ wärmt und damit allgemein badefähig gemacht hat, ein Sonnenwetter, das ſchlagartig die Strand⸗ und Familienbäder, die im Gebirge wie am Bodenſee mehr oder minder verödet lagen, wieder zum all⸗ gemeinen Ziel gemacht hat, Fernſichten und Touren⸗ möglichkeiten zu Fuß oder im Wagen, wie ſie nicht günſtiger ſich einſtellen können. Nachts dafür wieder unter dem Einfluß abſolut klarer Sternennächte eine kräftige Ausſtrahlung, ſodaß durch die Abküh⸗ lung ſich die Lufttemperatur gewiſſermaßen auf das für die Erholung richtige Maß einſtellt. Alles in allem beſteht der Anſchein, als wenn die für den Schwarzwald typiſche Schön⸗ wetterperiode des Spätſommers und Frühherbſtes ſich nunmehr durchgeſetzt hat. Da⸗ mit iſt für weiteren Ferienaufenthalt und Erholung eine Vorbedingung gegeben, wie ſie eigentlich der Hochſommer normal überhaupt nicht in dieſer Art hat, weil Gewittereinflüſſe immer ſtörend aufzutreten pflegen. Bleibt der nunmehr beſtehende Wetter⸗ charakter noch einige Zeit, was faſt anzunehmen iſt, ſo läßt ſich für eine gute Nachſaiſon noch mancher Ausgleich für die Lücken des verwäſſerten und kühlen Juli und teilweiſe auch Auguſt im Fremdenverkehr erhoffen.— O Vom Heidelberger Schloß M. Heidelberg, 27. Auguſt. Von der Abſicht, Eintrittsgelder für den Beſuch des Schloßhofes zu er⸗ heben, ſcheint man in Karlsruhe abgekommen zu ſein. Dafür iſt in aller Stille nach einem Bericht der Heidelb. Neueſten Nachrichten von den örtlichen ſtaatlichen Stellen, denen die ökonomiſche und bau⸗ liche Verwaltung des Schloſſes unterſteht, ein ande⸗ res Projekt ausgeheckt und in allen Einzelheiten feſtgelegt worden, das den einmütigen Wider⸗ ſpruch der Heidelberger Bürgerſchaft herausfordert. Es wird geplant, anſtelle der allerdings reform⸗ bedürftigen Schloßgartenwirtſchaft im Schloß ſel⸗ ber einen neuzeitlichen Wirtſchaftsbetrieb einzurich⸗ ten, von dem man ſich eine beſondere Anziehungs⸗ kraft auf romantiſch veranlagte, namentlich auslän⸗ diſche Gemüter verſpricht. Aber man ſcheint bei die⸗ ſem Plan leider kein Gefühl dafür zu haben, daß das zu einer Gaſtwirtſchaft degradierte innere Schloß ſeiner ganzen erhebenden und ergreifenden Romantik beraubt wird. Wirklich Wahlkartei einsehen! Hur noch bis sonnlag, 31. August möglich! Wer keine Benachrichtigungskarte er- halten hat, muß die Wahlkartei berichtigen lassen! Wer in der Wahlkartei nicht enthalten ist, kann am 14. September nicht wählen! FEC · A GcccccGcccccßcßfcGcßGßbßcccccc c und geſund romantiſch fühlende Naturen müßten ſich abgeſtoßen fühlen von der deutſchen Alhambra, in deren Räumen ein geſchäftlicher Betrieb unter⸗ gebracht wäre. Und nun das Thema Ausländer! „Intereſſierte Kreiſe“ haben ſpeziell für ſie anſtelle des in Deutſchland geſetzlich verbotenen Roulettes in einem Kaffee in der Anlage ein Geſellſchafts⸗ Geſchicklichkeitsſpiel eingerichtet, das gerade den Ausländern Gelegenheit geben ſoll, ſich ange⸗ nehm die Zeit zu vertretben. Man darf darauf ge⸗ ſpannt ſein, wie dieſes Geſchicklichkeitsſpiel auf die Ausländer wirken wird. Jedenfalls braucht man kein großer Pſychologe zu ſein, um zu erkennen, daß die richtigen Spielratzen auch nur an einem richtigen, die Nerven aufpeitſchenden Haſardſpiel Gefallen fin⸗ den, vom Erſatz aber nichts wiſſen wollen. Die gehn nach Monte Carlo. Ebenſo wenig wird auch nur ein Ausländer ſich dadurch zu einem mehr als vorübergehenden Aufenthalt in Heidelberg bewegen laſſen, daß er in den„reſtaurierten“ Räumen der Schloßruine einen Kognak und eine Taſſe Mokka ſchlürfen kann. Man zerſtöre die Romantik, die über dem Heidel⸗ berger Schloß ſchwebt und in ihren entlegenſten Winkeln raunt und flüſtert, in ihren monumentalen Teilen aber eindringlich lehrt und mahnt, und man nimmt dem Ganzen ſeine erhebende und erhabene Weihe. Gegen dieſen Anſchlag und gegen dieſe Ver⸗ ſchandelung muß öffentlich Front gemacht werden. Man darf wohl annehmen, daß auch die Heidelberger Stadtverwaltung dazu nicht ſchweigen wird. Das Schloß iſt Eigentum des Staa⸗ tes, aber es iſt auch Heidelbergs Juwel. Und Hei⸗ delberg wird ſich ſicher nicht hinten finden laſſen, wenn es gilt, ſein Juwel zu ſchützen gegen Eingriffe und Trivialttäten, die ſeinen Zauber zerſtören. Das beweiſt ſchon der einhellige Widerſtand, der ſich in der Bürgerſchaft gegen dieſen ſtaatlichen Plau erhebt. Es iſt ſo und es bleibt dabei: wer auf irgendeine Art die Weihe dieſer einzigartigen Ruine zu nahe treten ſollte, dem ſchallt tauſendſtimmig das Wort entgegen: Hände weg! * Schwacher Zuzug und geringerer Fremden⸗ verkehr. Wie das Statiſtiſche Amt der Stadt Mann⸗ heim in der Ueberſicht über das zweite Vierteljahr mitteilt, war der Zuzug in allen drei Monaten ſchwächer als im Vorjahr, im Juni ſogar ganz er⸗ heblich ſchwächer. Im ganzen Vierteljahr ſind 5951 (7119) Perſonen zugezogen, dagegen war der Um⸗ zug von Haushaltungen mit 2211(1951) wiederum ſtärker als 1929, obgleich die Zahl der durch die Bautätigkeit erſtellten Wohnungen mit 310 (321) noch etwas hinter der letztjährigen zurück⸗ geblieben iſt. Der Fremdenverkehr hat nur im Mai mit 15 827(14970) den vorjährigen über⸗ troffen, dagegen iſt er im April mit 12839(13 496) nicht unerheblich und im Juni mit 12622(14 941) ziemlich weit zurückgeblieben. * Arbeiterentlaſſungen bei Lanz. Die Firma Lanz AG. hat beim Landeskommiſſär um die Ge⸗ nehmigung zur Entlaſſung von 700 Arbeitern nach⸗ geſucht. Es handelt ſich vorwiegend um Arbeiter aus der Abteilung Bulldogg bau, die wegen Nachlaſſens der Aufträge ſtillgelegt werden ſoll. Ein anderer Teil der Arbeiter iſt in der Abteilung Dreſchbau beſchäftigt. Dieſe Leute waren von vornherein nur vorübergehend eingeſtellt worden. Die Zahl der Arbeiter beträgt gegenwärtig 2000. * Der Feudenheimer Schützenhausaffe iſt wieder einmal ausgeriſſen und treibt ſich in den Gärten und Häuſern im Villenviertel herum. Geſtern nachmit⸗ tag ſetzte eine großangelegte Jagd auf den Aus⸗ reißer ein, an der ſich ſogar zwei Mann der Berufs⸗ feuerwehr beteiligten. Den Waſſerſtrahlen wich das Tier mit echter Affengeſchwindigkeit aus und ſuchte Deckung in einem größeren Privatgarten auf dem höchſten Baum. Eine große Menſchenmenge betei⸗ ligte ſich an der luſtigen Jagd, die ergebnislos verlief. * Neue Fabrikfiliale. Die Firma Heinrich Ja⸗ ko bi in Mannheim wird auf 1. September in Rauenberg eine Filiale aufmachen und etwa 25— 30 Perſonen Beſchäftigung geben. Die Auf⸗ nahme des Betriebes wird umſo freundlicher be⸗ grüßt, da die Zahl der Erwerbsloſen in Rauenberg einen ungewöhnlich hohen Stand erreicht hat. Film⸗Nundſchau Capitol:„Der Tiger“ Das Programm des Capitol⸗Theaters ſteht gegenwärtig quantitativ und qualitativ auf einer beſon⸗ deren Höhe. Die neue Tonfilmapparatur ſpielt ſich immer mehr ein, ſodaß man jetzt von einer ausgezeichneten Wiedergabe ſprechen kann. Der Kriminalfilm„Der Tiger“ wird ſo fein nuanciert herausgebracht, daß jedes Wort verſtändlich iſt und keine Einzelheit verloren geht. Selbſt wenn man den Film kennt, alſo weiß, wer der Tiger iſt, vermag der Film dennoch ungemein zu feſſeln. Pſychologiſch ſehr fein ausgearbeitet iſt die Schlußſzene, in welcher der Tiger die letzten Anſtrengungen macht, ſeinen Verfolger abzuſchütteln. Charlotte Suſa und Harry Frank ſpielen die Hauptrollen ganz hervorragend, der inzwiſchen verſtorbene Max Maximilian gibt eine köſtliche Charaktertype.* Im Beiprogramm iſt zunächſt der Münchener Komiker Weiß ⸗ Ferdl, der zu offenem und heimlichen Lachen reizt. Bei ſeinem Vortrag iſt nicht nur jedes Wort, ſon⸗ dern jede Silbe zu verſtehen. Ein tönender Kulturfilm vermittelt die Bekanntſchaft mit einigen Meeresunge⸗ heuern und aus dem Reiche der Oper hört man einige Szenen aus„Martha“. Der Zeichentrickfilm„Die Meiſterſinger“ beweiſt, daß die deutſchen Trickfilm ſchöpfer vor der amerikaniſchen Micky⸗Maus nicht zu kapk⸗ tulieren brauchen. Im ſtummen Programmteil gibt 68 nochmals einen Kulturfilm, ein tolles Luſtſpiel und dazu noch die Wochenſchau. Mehr kann man wirklich nicht ver⸗ langen. 5 Kommunale Chronik Guter Sparkaſſenabſchluß nd. Rheingönheim, 27. Auguſt. Die hieſige Spar⸗ und Darlehenskaſſe gibt jetzt ihre letzte Bilanz bekannt, die einen guten Abſchluß erkennen läßt. Der Geſamtumſatz im letzten Geſchäftsjahr be⸗ trägt 1674687 Mk. und ließ bei 325 745 Mk. Einnah⸗ men und 323 657 Mk. Ausgaben einen Gewinn von 2088 Mk. erzielen. Das Vermögen beträgt an Ge⸗ ſchäftsguthaben 4100 Mk. und an Reſerven 14513 Mark, zuſammen 18 613 Mk. Die Einlagen beziffern ſich auf 20 494 Mk. bei den laufenden Rechnungen und 278 093 Mk. Spareinlagen. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Langenbrücken genehmigte die Feſtſetzung des neuen Waſſerzinſes, der er⸗ freulicherweiſe eine Ermäßigung um 20 v. H. gegenüber dem vorherigen Satz aufweiſt. Ferner wurde dem Ankauf eines Geländes für das neue Schulhaus zugeſtimmt. Die Notwendigkeit zu einem neuen Schulgebäude beſteht ſchon ſeit langem. Man erwartete, von dem Staat einen ent⸗ ſprechenden Zuſchuß zu bekommen, da die Ausführung für die Gemeinde allein untragbar ſein würde. Der Gemeindehaushalt von Dinglingen (bei Lahr) wurde in der letzten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung einſtimmig genehmigt. Der Umlageſatz bleibt in der gleichen Höhe wie der vorjährige. Von der Berechtigung der Einführung einer Bier⸗ oder Bürger⸗ ſteuer macht die Gemeinde keinen Gebrauch. Der Lambrechter Stadtrat beſchloß die Auf⸗ nahme einer Anleihe von 30 000 ,, um für die aus⸗ geſteuerten Erwerbsloſen Beſchäftigung zu ſchaffen. Aus Mimöfunk⸗Programmen Freitag, 28. Auguſt 112170 .00: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Salkzſchlirf. .30: Köln: Kurkonzert von Bad Oeynhauſen. 15.00: Frankfurt: Erziehung und Bildung. 15.10: München: Stunde der Frau. 15.25: 8 rankfurt: Elternſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.10: Frankfurt, Stuttgart, München: Re⸗ portage vom Rennplatz Iffezheim, 16.45: Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Mün⸗ chen: Hausmuſikſtunde. 17.90: München: Konzert. 18.05: Frankfurt: Buch und Film; Stuttgart: Vortrag. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.00: Frankfurt, Stuttgart, Berlin, Bres⸗ Lau, Hamburg, Königs wuſterhauſen, München: Deutſchtumführer in Europa; Köln, Belgrad, Budapeſt, Wien, Zürich: Von den Salzburger Feſtſpielen:„Don Juan“. 20.00: Berlin: Konzert; München: Mandolinen⸗ konzert; Frankſurt, Stuttgart: Bunter Abend; Bukareſt: Oper„Carmen“; Laibach: Quarlettkonzert; London 1, 2: Tanzmuſik; Lon ⸗ don 3: Sinfoniekonzert; Os lo: Bolalaika⸗Konzert. 20.15: Kattowitz, Warſchau, Stockholm: Sin⸗ foniekonzert. a 20.30: Breslau: Sagt ja zum Leben; München: Stunde der Bühnenkünſtler; Prag: Klav.⸗Konz. 2040: Mailand, Turin: Sinfoniekonzert. 21.00: Berlin: Drama„Der blaue Boll“; Os lo: Lieder für Sopran; Prag: Sinfoniekonzert; Rom: Operettenabend. g 21.20: München: Sinfoniekonzert; London 1, 2 Militärkonzert. 22.00: 801 115 kfurt, Stuttgart: Trilogie der Leiden⸗ Aft. 22.15: Kaſchau, Prag, Preßburg: Tanzmuſik; London 3: Konzert; Stockholm: Klav.⸗Konz 22.30: Frankfurt, Stuttgart: Oeſtereichiſche Kom⸗ Sponiſtenſtunde; London 1, 2: Tanzwuſik. 23.00: London 3: Tanzmuſik. n den meisten Geschäſten erhältlich, Beste Milch von Holsteiner Kühen Preis: Große Dose 60 Pfg., Kleine Dose 30 Pig. Wie prächtig es jeftzi gedeihf! Sie werden es kaum glauben, daß es dasselbe Kind ist: wie gesund es jetzt schläft— wie zufrieden und fröhlich es ist! Richtige Ernährung— Glücksklee-Milch— gehalt. volle, reine Milch mit allen Auf baustoffen. leicht verdaulich, weil die Fettpartikel nach besonderem Verfahren gespalten sind(homogenisiert). Geben Sie Ihten Kindern von heute an Glücksklee- Milch als Getränk und in Speisen nach den Anweisungen auf dem Etikett. Besonders LE — Milch= frische Kuh- mileh in reinster Form das it Glucksꝶlee. Kon- zentriert— ohne jeglichen Zusatz. Sterilisiert— da- her beimfrei. ſchlomenen Dote In dler ver- unbe· grenzt haltbar. Achten Sie auf das rot-weiſſe Etikett! 4. Seite/ Nummer 396 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Auguſt 1930 Nachrichten aus Vaden Tödlicher Motorradunfall * Heidelberg, 28. Auguſt. Am geſtrigen Mittwoch abend fuhr auf der Landſtraße zwiſchen Handſchuhs⸗ heim und Doſſenheim der 24jährige Hotelangeſtellte Wambsgans aus Heidelberg mit ſeinem Motor⸗ rad auf einen ihm entgegenkommenden unbeleuch⸗ teten Heuwagen auf. Dabei wurde Wambsgans ſo ſchwer durch die Deichſelſtange des Wagens ver⸗ letzt, daß er auf dem Transport zum Krankenhaus ſt ar b. Eine auf dem Soziusſitz mitfahrende Da me erlitt nur leichte Kopfverletzungen. Goldenes Jubiläum eines Schwarzwald⸗Krieger⸗ vereins * Nußbach, 27. Aug. Der hieſige Kriegerverein konnte auf ſein 50jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Das goldene Jubiläum des Vereins, der von 16 Gründern ins Leben gerufen wurde, ſieht noch einen der Gründer am Leben, den 90 Jahre alten Joſ. Haberſtroh. Der Feſttag wurde begangen durch Feſtgottesdienſt mit anſchließender Ehrung der Toten auf dem Friedhof. Es folgte eine Gauſitzung, Platzkonzert und nachmittags ein Feſt⸗ zug und anſchließend auf dem Feſtplatz der eigent⸗ liche Feſtakt. Der Gauvorſitzende Rappenegger⸗ Vöhrenbach überreichte für den Gauverband Hoher Schwarzwald und das Präſidium des Badiſchen Kriegerbundes die goldene Fahnenmedaille. Geehrt wurden Joſef Haberſtroh für 50jährige Mitglied⸗ ſchaft und Schriftführer Wilhelm Brucker und Kaſſier 5. Kammerer für 15jährige Tätigkeit im Vor⸗ and. * k. Neckargemünd, 26. Auguſt. Laut Fremdenver⸗ kehrsſtatiſtik wurden in der Woche vom 11.—20. Aug. 265 Fremde, darunter 85 Kurgäſte gemeldet. Die Zahl der Ausländer betrug 13. L. Bahnbrücken, 27. Auguſt. Das Feſt der Kir⸗ chen weihe— das alte Kirchlein iſt umgebaut und verſchönert worden— war ein Freudentag für die Bevölkerung. Der Leiter des Umbaues, Prof. Dr. Alker, übergab an der Pforte der Kirche dem perſönlich anweſenden Kirchenpräſidenten D. Wurth den Schlüſſel, worauf die Kirche durch den Ortspfar⸗ rer Steiger geöffnet wurde. Pfarrer Steiger hielt auch die Predigt bei dem anſchließenden Feſtgottes⸗ dienſt, der durch Vorträge des Männergeſangvereins und auf der neuen Orgel, die Dr. Leib von Heidel⸗ berg meiſterte, verſchönert wurde. Das Eingangs⸗ gebet wurde von Dekan Renner geſprochen. Der Leiter des Umbaues hat pietätvoll die Schönheiten des alten Stils zu wahren und mit dem neuen zu verbinden verſtanden. Das Kirchlein iſt jetzt auf den Namen„Friedenskirche“ getauft. IL. Weiler, 27. Auguſt. Am Sonntag hielt die 7. Kompagnie des Landſturmbataillons 2 eine Wie⸗ derſehensfeier ab, bei der die Feuerwehr⸗ kapelle Sinsheim mitwirkte. IL. Waibſtadt, 27. Auguſt. Bei dem Klein⸗ kaliberſchießen in Stegelsbach beteiligte ſich auch der hieſige Schützenverein. Bei dem Ehren⸗ nadelſchießen erhielten Franz Metzger, Karl Lenz und Otto Boppre die ſilberne, Albert Metzler und Auguſt Kerle die bronzene Ehrennadel. L. Odenheim, 27. Auguſt. Der Muſikverein ver⸗ anſtaltete am Sonntag ein Werbe⸗Muſikfeſt, an dem ſich die Muſikvereine von Zeutern, Tiefen⸗ bach, Eichelberg und Oberöwisheim beteiligten. Das Programm erfuhr durch die Mitwirkung des Män⸗ nergeſangvereins, des Cäcilienvereins und des Turnvereins angenehme Abwechſlung. Die Feſtrede hielt Dr. Hepp. * St. Georgen, 27. Auguſt. Schulpflichtige Jun⸗ gens von—12 Jahren drangen durch eine Hinter⸗ türe in einen Laden hier ein und entwendeten einen größeren Geldbetrag. Die Schüler ſind wegen ähn⸗ lichen Gaunereien ſchon mehrmals vorbeſtraft. eber 150000 Arbeitslofe in Südweſtdeutſchland Die frühzeitige ſaiſonmäßige Verſchlechterung des ſüdweſtdeutſchen Arbeitsmarktes hat nach dem Be⸗ richt des Landesarbeitsamts Südweſtdeutſchland in der erſten Hälfte des Auguſt eine weitere Ver⸗ ſchärfung erfahren. Die Zahl der bei den Ar⸗ beitsämtern vorgemerkten Arbeitſuchenden erhöhte ſich auf über 150000 Perſonen und war be⸗ reits wieder ſo hoch wie Ende April d. J. Die Ver⸗ ſchlechterung der Lage betraf ſämtliche Berufsgrup⸗ pen. Nur das Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe machte eine Ausnahme; hier hat die Aufnahmefähig⸗ keit der Konſerveninduſtrie und die Beſſerung der badiſchen Tabakinduſtrie angehalten. Die Inan⸗ ſpruchnahme der Unterſtützungseinrichtungen erfuhr ebenfalls eine vermehrte Belaſtung, aber nur von ſeiten der männlichen Arbeitsloſen, die rund um 2 100 Unterſtützte zunahmen, während die Zahl der unterſtützten Frauen um rund 500 Perſonen zurück⸗ ging. Nach der Statiſtik der Arbeitsämter war der Stand an unterſtützten Arbeitsloſen am 15. Auguſt folgender: In der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung 70 566 Perſonen(56 634 Männer, 13 932 Frauen), in der Kriſenunterſtützung 18 044 Perſonen(14667 Männer, 3 377 Frauen). Die Geſamtzahl der Unterſtützten ſtieg in der Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1930 um 1636 Perſonen oder um 1,9 v. H. von 86 974 Perſonen(69 152 Männer, 17 822 Frauen) auf 88 610 Perſonen(71301 Männer, 17309 Frauen); davon kamen auf Württemberg 31763 gegen 30 653 und auf Baden 56 847 gegen 56 321 am 1. Auguſt 1930. Im Geſamtbezirk des Landes⸗ arbeitsamts Südweſtdeutſchland kamen am 15. Auguſt 1930 auf 1000 Ein wohner 17,6 Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger gegen 8,8 zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Entwicklung der Arbeitsmarktlage und die Inanſpruchnahme der Unterſtützungseinrichtungen wurde in der Berichtszeit hauptſächlich von folgenden Berufsgruppen beeinflußt: Im Baugewerbe war in der erſten Auguſthälfte keinerlei Beſſerung der Arbeitsmarktlage, ſondern eine weitere Ver⸗ ſchlechterung zu verzeichnen, ſo daß die Zahl der arbeitsloſen Baufach⸗ und ⸗hilfsarbeiter um 1800 Mann ſich vermehrte. Die Ausſichten für Spätſom⸗ mer und Herbſt ſind ebenfalls noch nicht günſtiger ge⸗ worden. Die Zahl der beſchäftigten Notſtandsarbei⸗ ter hat weiter abgenommen. In den Maßnahmen der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge waren nur mehr rund 2000 Mann beſchäftigt. In der In du⸗ ſtrie der Steine und Erden wurden Entlaſſun⸗ gen in Steinbrüchen und in der Zementinduſtrie ge⸗ meldet. Die Zunahme der verfügbaren Arbeitſuchen⸗ den betrug in der erſten Monatshälfte faſt 400 Mann. Im Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe litt die Auguſtſaiſon ſehr unter der ſchlechten Witte⸗ rung, ſo daß die Vermittlungstätigkeit an Hotel⸗ und Gaſtwirtsperſonal ſtark beeinträchtigt war. Sehr umfangreich war die Zunahme der Arbeitsloſigkeit wieder in der Metallinduſtrie; 32500 Metallarbeiter bei den Arbeits ⸗ ämtern gemeldet. An den in der Berichtszeit gemeldeten Entlaſſungen ſind faſt alle Branchen der Metallinduſtrie beteiligt. Das Handwerk, die Maſchi⸗ nenfabrikation, der Motorenbau, der Waggonbau, die Automobilinduſtrie, die Armaturenfabrikation, mehrere Metallwarenfabriken mußten zu teilweiſe recht erheblichen Entlaſſungen und Arbeitszeitver⸗ »kürzungen greifen. Leicht aufnahmefähig war nur die Induſtrie für Eiſenbahnbedarf und die Elektro⸗ induſtrie. In der Chemiſchen In duſtrie wurden von einer Gelatinefabrik 70 Arbeiter ent⸗ laſſen. Im Spinnſtoffgewerbe wurden in der Be⸗ richtszeit ganz erheblich Einſchränkungen vorgenom⸗ men. Die Beſchäftigungslage wird beſonders in der Baumwollinduſtrie ſehr ungünſtig beurteilt. In einem der Hauptbezirke wird eine rapide Verſchlech⸗ terung befürchtet. Ziemlich bedeutend war die Mehr⸗ zur Zeit ſind belaſtung des Arbeitsmarktes in der Holzindu⸗ ſtrie, die zur Zeit über 10000 Arbeit⸗ ſuchen de ſtellt. Vor allem ſind es die Möbelfabri⸗ ken, deren Beſchäftigungsgrad ſich immer noch ver⸗ ſchlechtert. Auch die Harmonikainduſtrie nahm Ent⸗ laſſungen vor. Im Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelgewerbe hat die Beſſerung in der badi⸗ ſchen Zigarreninduſtrie angehalten. Die Zahl der Arbeitſuchenden hat ſich gegen den Monatsanfang leicht vermindert. Im Bekleidungsgewerbe hat ſich nach den übereinſtimmenden Berichten der Arbeitsämter die Verſchlechterung des Arbeitsmark⸗ tes im Schneidergewerbe noch verſchärft. Im Schuhmachergewerbe war wohl infolge der ſchlechten Witterung ein leichtes Anziehen des Be⸗ darfs an Gehilfen feſtzuſtellen. In der Schuh⸗ induſtrie hat ein mittlerer Betrieb Stillegungs⸗ anzeige erſtattet. Die großen Betriebe waren befrie⸗ digend beſchäftigt. Nachbargebiete Sie rannten in die Kehrmaſchine * Ludwigshafen, 28. Auguſt. Am Bahnübergang Heinigſtraße⸗Bleichſtraße ſtieß eine Radfahrerin mit einer ſtädtiſchen Kehrmaſchine zuſammen, fiel mit dem Kopfe auf den Fußtritt der Kehr⸗ maſchine und zog ſich eine größere Kopfverlet⸗ zung zu. Die Verunglückte mußte dem Städtiſchen Krankenhaus zugeführt werden. Nächtlicher Ueberfall * Neuſtadt a.., 28. Auguſt. Eſſigfabrikant Emil Clauß von Neuſtadt wurde in der vergangenen Nacht auf ſeinem Nachhauſeweg plötzlich von einem unbekannten Burſchen überfallen und am Kopf nicht unerheblich verletzt. Man vermutet, daß es ſich um eine Perſonenverwechſlung handelt, d. h. daß die Prügel, die Fabrikant Clauß bekommen hat, einem anderen zugedacht waren. Wetter ⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft- E 0 5 See. 2 Ses 2 Wind Höh. druck S S S Wetter n 1 S Se Nicht. Stürke Wertheim 1511— 14 23 14 ſtill Nebel Königsſtuhl 563 767,1 21 25 19 0 leicht wolkenlos Karlsruhe 120 767,5 17 30 14 ONO leicht 4 Bad.⸗Bad. 213 707.8 15 31 13 ſtill 5 5 Villingen 780 768,8 12 27 10 2 leicht wolkenlos St. Blaſien 12750—. 14 29 10 O leicht 1 Badenweil.]— 767,5 17 25 17 ſtill 2 2 Feldbg. Hof 780 645,1 210 22 17 0 leicht 5 Bad. Dürch.—— 121 29 7 ſtill leicht wolkenlos Ein Polarluftausbruch hat das europäiſche Hochdruckgebiet in ſeinem nördlichen Teile noch verſtärkt, ſodaß wir bei Luftzufuhr aus Nordoſten auch weiterhin mit heiterem und trockenem Sommer⸗ wetter rechnen können. Meiſewetler In der Witterung Deutſchlands iſt ſeit geſtern keine Aenderung eingetreten. Es herrſcht allgemein Welter ⸗Vorausſage für Freitag, 29. August: Fortdauer der beſtehenden Witterung Gedenkfeier —0— Ludwigshafen, 28. Auguſt. In kommender Nacht ſind 11 Jahre verfloſſen, ſeit von den landes⸗ verräteriſchen Anhängern der Freien Pfalz und der franzöſiſchen Beſatzung das Hauptpoſtamt in Ludwigshafen überfallen wurde. Bekanntlich fielen damals zwei Poſtbeamte, Poſtverwalter Ludwig See und Briefträger Funk, dem Ueberfall zum Opfer. Es werden morgen abend an den Gräbern der Erſchoſſenen Kränze niedergelegt und zwar um 6 Uhr von der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei, deren Mitglied Poſtverwalter See ge⸗ weſen iſt, und um halb 7 Uhr von der Poſtbeamten⸗ ſchaft. Zwei Opfer eines Motorradunglücks * Bad Dürkheim, 28. Auguſt. Die am Sonntag in der Nähe von Friedelsheim und im Schöntal bei Neuſtadt verunglückten Motorradfahrer Eugen Vogt aus Bad Dürkheim und Phil. Hauck aus Maxdorf ſind, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, im Krankenhaus zu Neuſtadt bezw. Lud⸗ wigshafen ihren ſchweren Verletzungen erlegen. In die Senſe gefallen * Arzheim, 28. Auguſt. Als der Landwirt Peter Scherer geſtern zum Mähen ging, rutſchte er beim Ueberſchreiten des Reches am Waſſergraben aus und fiel ſo unglücklich, daß ihm die Senſe unterm Arm in die linke Bruſtſeite eindrang. Der ſo⸗ fort herbeigerufene Arzt mußte an Ort und Stelle die Wunde nähen und brachte den Verunglückten nach Anlegung eines Notverbandes in ſeine Woh⸗ nung. Drei Menſchenleben gerettet * Oppenheim, 28. Auguſt. Am Hafenausgang kamen geſtern zwei Knaben beim Baden in die Gefahr des Ertrinkens. Der 21jährige Arbeiter Schäfer ſprang ihnen nach, mußte ſeinen Verſuch aber aufgeben, da er durch die ſich an ihn klammern⸗ den Kinder ſelbſt in Lebensgefahr geriet. Dies ſah der vorüberkommende Küfer Karl Gärtner. Er ſprang in voller Kleidung ins Waſſer, erreichte ſchwimmend einen Nachen und ruderte zu den Er⸗ trinkenden heran. Es gelang, alle drei mit Hilfe eines Schiffers zu bergen. Einem der Verun⸗ glückten waren bereits die Sinne geſchwunden, doch waren die Wiederbelebungsverſuche von Erfolg. Aus ficht e ee e wolkenloſes und tagsüber warmes Wetter, bei auf⸗ friſchender nächtlicher Abkühlung. Flugwetler Ueber Weſtdeutſchland haben die Höhenwinde heute etwas aufgefriſcht und nach Süd gedreht. Sonſt iſt ſeit geſtern keine Aenderung des Flug⸗ wetters erfolgt. Chefredakteur: Kurt Fiſcher 1 45 Verantwortlich für Politik: t. V. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gerſcht und alles übrige Franz Kircher— Wa ent und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. ke 1,—6 Für unberlangte Beiträge keine Gewähr— Rücksendung erfolgt nur hei Rüctvorto schmerzlindernd und belebend bei Rheuma, Ischias, Kopf-, Nerven⸗ und Erkältungs⸗ 7Meriſſen⸗,8 Mugtat⸗, 1 Nerken- g At- 1 3 ſhalen 5 5 Hiant⸗ und abeldeldt ſchmerzen, Ermüdung u. Strapazen 18,14 Menthol, 400 Waſſ., 600 Spirit. In Apotheken und Droger ken. Karmelitergelſt 5 geöffneten Gleich Die Worte ſtießen zwiſchen kaum Lippen, wie ſteile kleine Flammen hervor. danach ſank ſein Kopf wieder zurück. Marietheres ſchwieg. Ihr Geſicht war naß von Tränen, ihre Lippen waren geſprungen, ihre Hände hielt ſie über Thure Oltens zerſtörten, verbundenen Händen gefaltet.. Sie wußte, das Fleiſch dieſer Hände war zer⸗ ſchnitten bis auf die Knochen von dem Seil, an dem ſein Begleiter, zwiſchen Leben und Tod von ihm gehalten, über ſelſigem Abgrund hing, bis er ſich wieder zu ihm heraufzuarbeiten vermochte, damals als es die Flucht aus dem verſteckten Felſen⸗ kloſter galt. Sie kannte alle Masken, die der Tod angenom⸗ men, um Thure Olten zu verderben. Sie ſah das Flugzeug, mit deſſen Hilfe die Flucht gelungen war, heruntertaumeln aus den jagenden Wolkengebirgen in ein felſiges, ſchluchtähnliches Sei⸗ tental und wie ein Wunder von dem jungen Piloten emporgeriſſen, ſich wieder erheben. Sie hörte das donnernde Brauſen eines Berg⸗ ſtroms, der einmal, auf einſamen Fußmärſchen zu Beginn der Expedition, den jungen Flieger mit fort⸗ geriſſen, bis es Thure Olten gelang, zerſchlagen, zer⸗ ſchunden und halb zerdrückt, ihn aus den eiſigen Waſſern zu retten. Dann ſprach ihr Thure Olten in ein paar kargen, wortarmen Sätzen von der Winternacht, in der ſie ihre Flucht bewerkſtelligt hatten. Und Marietheres erlebte mit großer Deutlichkeit noch einmal ihre Abendſtunde am Oedecker⸗Kamin, in der das Heulen und Schreien fremdklingender, drohender Stimmen war, der dumpfe Aufſchlag jagender Pferdehufe und der kurze Knall eines Schuſſes. Jetzt wußte ſie, daß all dieſe Geräuſche die Flucht Thure Oltens und ſeines Piloten begleitet hatten. In den Berichten des Mannes gab es nichts, was Not und Gefahr hieß. Aber es wetterleuchtete darin ein wundervoll ſtarkes und männliches Verbunden⸗ Da 31 Noman bon EIS UID 27. (Nachdruck verboten.] ſein auf Leben und Tod. Kameraden Das We⸗ ſentliche mußte ſie ſich ſelbſt herausholen. Und ſie wußte, ſie würde nicht einmal dieſes Wenige erfah⸗ ren haben, hätten es nicht ſeine armen verbundenen Hände ihr verraten. Er lag jetzt ganz ſtill, atmete tief und gleichmäßig. „Was denkſt du, Marietheres?“ begehrte er plötz⸗ lich zu wiſſen. Aber er veränderte ſeine Stellung dabei nicht. Sie legte ihre Hand in ſeinen Nacken, zog ihn dichter noch an ſich und hingeriſſen, krank vor Glück, Stolz und verzehrender Sorge ſah ſie auf die unför⸗ migen Verbände: „Deine Hände haben dem Tod gewehrt, der den andern bedrohte. Nicht nur in den Lagen, die du angedeutet haſt. Als die Pocken ihn befielen, haſt du ihn gepflegt. Man weiß noch viel mehr von dir. Sie füllten ihre Zeitungsſpalten mit dem Helden⸗ geſang von Thure Oltens Taten. Nein, du darfſt nicht zornig werden, daß ſie dir nachſpürten. Sie brauchen das, auch heute noch, Heldenverehrung, an der ein ganzes Volk ſich wieder aufrichten ſoll aus ſeiner weichlichen Wehleidigkeit. Aber ich, Thure, ich liebe dich. Ich, liebe dich ſo ſehr, daß ich gedacht habe, eine Steigerung ſei nicht mehr möglich. Und jetzt? Thure, Thure, wohin führt es uns?!“ „Wir wollen nicht fragen, wohin dieſe Fahrt geht“, murmelte er zwiſchen den Zähnen.„Oder, Marietheres, es müßte eine Antwort kommen.“ Da ſie ſtumm blieb, legte er ſeine Lippen auf die ihren: „Ich werde ſie nie fordern, dieſe Antwort. Das weißt du“, ſagte er erſtickt. Plötzlich begannen die regloſen Bündel ſeiner. Hände zwiſchen den ihren zu zucken. Marietheres fühlte es. Sie kämpfte ein Aufſchluchzen nieder. Er erkannte es an dem wehrenden Krampf, der ihren Körper durchſchſttelte. „Weinſt du, Marietheres? Das ſollſt du nicht.“ Seine Stimme war dunkel und heiſer von den trom⸗ melnden Schlägen des Herzens.„Du darfſt nicht meinetwegen meinen, Marietheres. Es iſt nichts, hörſt du?... Ich bin bei dir. Wie gut meine Hände es jetzt haben, ſo umſchloſſen von den deinen zu liegen. Man könnte noch ganz andere Dinge er⸗ tragen in deiner Hut.“ Er löſte ſeine Hände aus den ihren und ſtützte die Arme auf. Und ſagte noch einmal eindringlich und heiß: „Warum haſt du mich feſtgehalten, Marietheres? Siehſt du, damals als dein Ruf kam, habe ich auf einmal wieder leben wollen. Eine Gier nach dem Leben hat mich gepackt, ſo durſtig bin ich danach ge⸗ worden, wie noch nie zuvor. Sie hatten uns zum Tode verurteilt, die frommen Brüder, die uns bei unſerer Notlandung, nahe bei ihrem verſteckten Felſenneſt, aufgeriſſen haben. Es war das erſte Flugzeug, das ſie ſahen. Weil wir direkt aus der Luft zu ihnen gefahren kamen, hielten ſie uns für Geiſter. Wir müſſen ihnen eine Höllenangſt einge⸗ flößt haben. Denn im tiefſten Loch unter ihrer Kloſterburg ſind wir ihnen noch nicht ſicher genug vorgekommen.. Die ganzen Tage über hörten wir ſtie ihre Gebete vor unſerem Gefängnis murmeln, hörten das Läuten der ſeltſamen Glocken, die nur ihre Alteſten handhaben dürfen, und den einen peit⸗ ſchenden Trommelwirbel, mit dem ſie ihre Götter gegen uns zur Mobilmachung herbeiriefen. Es war nicht ſchön da unten und ſah von Anfang an nicht gerade erfreulich aus. Dennoch haben wir nie auf⸗ gehört, ziemlich feſt umriſſene Fluchtpläne zu ſchmie⸗ den. Meinem Begleiter war es ernſt damit. Ich aſſiſtierte zum Schein. Denn ich habe wohl gewußt, allein ließe er mich nicht zurück. Ich mußte es alſo heimlich fertigbringen, daß er mit den Aufzeich⸗ nungen die mir beſonders wichtig ſchienen, losziehe. Ich trug die Papiere bei mir, unſere Herren Wider⸗ ſacher hatten ſie noch nicht entdeckt. Sie gingen über⸗ haupt nicht gern in unſere direkte Nähe. Alſo war anzunehmen, daß ſie erſt recht das Flugzeug mieden, das ihnen dieſe Rieſenangſt eingeflößt hatte. Darauf habe ich meinen Plan gebaut. Ich wollte die Leute von meinem Piloten ablen⸗ ken, wenn wir erſt den Apparat flott hatten. Denn ſiehſt du, Marietheres, auf dieſer Reiſe zum erſten Male habe ich mir ganz klar geſagt: ich darf nicht zurückkommen. Es hat mich die ganze Zeit nicht Abend ſind wir ausgebrochen. mehr losgelaſſen. Nach all dieſem, nie ganz Faß⸗ baren, das du in mein Leben getragen, jetzt ein Ende, das einen durchaus vernünftigen Zweck zum Ab⸗ ſchluß noch hätte, das wäre wie unverdiente Gnade für mich geweſen.. Da iſt deine Stimme über die halbe Erde zu mir gekommen und war erfüllt von einer tiefen, trauri⸗ gen Zärtlichkeit. i In dem Augenblick habe ich gewußt, daß ich zurück müſſe um jeden Preis. Daß ich nicht ſterben könne. Daß ich dich noch einmal ſehen müſſe. An dem Ich mußte zu dir. Alles andere war gleichgültig geworden. Es hat kein Vorher und kein Nachher mehr gegeben. Gewiß, auch kein Nachher... Nur daß du hier oben wieder bet mir ſein würdeſt, an unſerem Tag, das habe ich ge⸗ wußt. Und deine Hände haben auf meiner Bruſt ge⸗ legen, So, wie eben jetzt. Alles iſt anders ſeit da⸗ mals, als deine Stimme und deine Hände über die halbe Erde zu mir gekommen ſind, Marietheres, und den Tod verjagt haben, der die ganze Zeit beuteſicher neben mir ſtand; der mir ſchon vertraut geworden war, wie ein Freund.“ Sie wandte ſich ihm zu:„„Es iſt ſolch ein großes Glück, Thure zu lieben. Nicht nur, geliebt zu wer⸗ den. Warum ſoll es nicht möglich ſein, daß eine Liebe von der Art der meinen, die Kraft hat, dem Tod zu wehren? Wenigſtens glaube ich ſeit damals, daß man es vermag.“ Der Mond war über den Bergen. Helle kam durch unverhüllte Fenſter, lag auf der weißen Strähne, die ſich durch Marietheres Haar zog. Sie ſah Thure Oltens aufzuckendes Erſchrecken und ver⸗ ſuchte ein ſchwaches Lächeln:„In einer Nacht im Dezember iſt- es geſchehen. Am Morgen war dieſes Mahnmal hier aufgerichtet. Es ging um Leben und Tod— auch bei mir, Thure, in dieſer Nacht.“ „O du.“.. Er bedeckte ihr Geſicht, ihren Hals, ihre Augen mit ſeinen Küſſen. Marietheres ſtrich ganz ſachte über ſeinen Kopf. Plötzlich fühlte ſie eine breite Narbe, die vom Wirbel quer zum Halſe lief. Es mußte eine furchtbare Wunden geweſen ſein. Ihre ſtreichelnden Finger waren wie erſtart. „Thure, die Narbe? Was iſt dir geſchehen, du Armer.“ Sie war vollkommen faſſungslos, dieſe ge- A. 5 laſſene, immer beherrſchte Marietheres Oedeck. [Fortfetzung folgt) 1 , Pennerstag, 28. Auguſt 1980 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 8. Seite 7 Nummer 299 1 d Fliegerbomben im Wirtſchaftskrieg Flughafen der Zukunft . Der 26jährige Amerikaner Paul Montgomery Projekt eines neuartigen Flughafens 2 geſtand, daß er der geheimnisvolle Flieger war, der über den in Streik getretenen der zwiſchen den New Porker Wolkenkratzern geplant iſt und den Paſſagieren alle neuzeitlichen Kohlenbergwerken in Providence(U. S..) Bomben gegen Streikbrecher abgeworfen hat. Bequemlichkeiten eines modernen Bahnhofs bieten ſoll ang ö Er will von der ſtreikenden Gruppe dazu gezwungen worden ſein Oben: Die Drehbrücke über die im Bau befindliche Rieſenſchleuſe.— Unten: Eine die der ungeheuren Schleuſenkammern der neuen Schleuſe, die für die Ozeanrieſen„Europa“ iter und„Bremen“ in Bremerhaven gebaut wird ern. Miß Aniverſum 1930 Verſunkenes Land an der Anterelbe Gedächtnismal für die flaͤmiſchen Gefallenen in Dirmuiden enthüllt r tuf⸗ — Miß Dorothy Dell Goff, ö Ueberfluteter Damm in der Gegend von Stade an der Elbe 5 die 12lährige Entſandte von Rew Orleans, wurde bei wo durch die Regenfälle der letzten Wochen die Gegend kilometerweit überſchwemmt worden 8 5 5 s ort. dem erſten Internationalen Weltſchönheitswettbewerb in 0. il. Wieſen 85 811 5 gleichen einem einzigen See. 15 Die Einweihungsfeier vor dem eindrucksvollen Monument icht Galveſtone(Amerika) zur Miß Univerſum gewählt. Die in Dixmuiden für die im Kriege gefallenen flämiſche Mit⸗ i zweite und eigentlich„offizielle“ Weltſchönheitskonkurren 5 5 Soldaten. Vertreter der deutſchen Kriegsgräberfürſorge eber, wird in Rio de Janeiro ſtattfinden. 5 e wohnten der Feier bei — Deulſche Kriegsschiffe in Polsdam Modernes Japan! 5 3 8; 1 otsdam Tokios neues Reichstagsgebäude, deſſen Bau bald vollendet ſein wird. Oben: Die 5 Die Oſtſeeſperrbovtflottille auf der Havel in P Nikolai⸗Kirche in Tokio, mit ihrem nenzeitlich⸗eigenartigen Stil ne 7 16 5 fahrt kraf f Schi eeſperrverbandes unter Führung des 1 g 1 1 N m 1 1 1 e e De ee eines Flottenbeſuches in der Japan, das romantiſche Land der Geiſhas, der Kirſchblütenfeſte und einer fremdartigen ur⸗ 18 e 8 f 5 hurde von den Potsdamern mit einem herzlichen Empfang alten Tradition, verwandelt ſich immer raſcher in ein europäiſch⸗modernes Land. Immer 8, alten Havelſtadt wurde der blauen Jungens gefeiert mehr ſchwindet der Charakter des alten Inſelreichs 8 piege r Plefef rruf iHrern 1 Welfumspar menden Nachrichten- N Gierisf die Deuzeiflich' eirngerichfetfe das allbekanmte 2 Blatt der Familie 8, Seite/ Nummer 396 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 28. Auguſt 1980 Kleiderstoffe Seidenstoffe Seidensfoffe Strümpfe Handschuhe 5 Kleider-Velour Waschkunstseide Lindener-Waschsemt'strümpfe Waschkunsts. Damen, u. Herr. Handsch 10 for Heuskleider. Meter—45 mod. Musfer, 70 om br. Mir.—45 Ger gemust. 70 br. Mfr..90 mit kl. Schönheitsfehlern P.—45 m. u. oh. Fuft. Dek.-W. Peer—45 5 Keider-Iweed Mantelfutter hellbere te pefde Chge eus D strümpfe Agfe-, Mosch. Damenbendsch. Wasck- 5 moderne Musfer. Mefer 90 Qualität, 70 om breit Mtr. 90 gie e für.90 Kseide m. said. Florrand 90 led. imit. fog. 2 Knopf 5880 0. Pfennig 5 Noppenstoff Strspezier. 80 Joile-Kunstseide 90 Toile. Seicde O' strümpfe prime, eleg. 190 Eleg. 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Der Name Mario Mon⸗ teſſori iſt ſo eng verſchmolzen mit dem Werke, das ſeine Trägerin geſchaffen hat, daß wir heute, ſobald dieſer Name laut wird, unwillkürlich mit ihm die Vorſtellung freundlicher Kinderheime verbinden, in denen die Kleinen ein glückliches Daſein führen und nach der Methode Maria Monteſſoris bereits im früheſten Kindesalter zu einer gewiſſen Selbſtändigkeit und Lebensſicherheit herangebildet werden. 7 Dr. Maria Montessori Dr. Maria Monteſſori iſt eine italieniſche Kinder ⸗Aerztin. Ihr urſprüngliches Arbeits⸗ gebiet war die Behandlung und gleichzeitig die Er⸗ ziehung neurotiſcher und minderwertiger Kinder. Die Behandlung dieſer bedauernswerten Kinder und der gleichzeitige Einblick in die ſozialen Schäden und die Erziehungsnot der proletariſchen Jugend gerade im früheſten Alter brachten Maria Monteſſori der Pädagogik nahe. Sie erkannte frühzeitig die Wich⸗ tigkeit des Hand⸗ in Hand⸗Gehens der Pädagogik mit der ärztlichen Wiſſenſchaft und führte deshalb anſchließend an ihre ärztliche Tätigkeit noch ein pädagogiſches Studium durch. Bald kam Maria Monteſſori zu der Erkenntnis, daß zur Minderung der ſozialen Erziehungsſchäben und der Minderwertigkeit im Kindesalter eine Reform des Erziehungsweſens im all⸗ gemeinen anzuſtreben ſei. Sie ging alſo dazu über, verſuchsweiſe ein Kinderheim zu gründen, in dem die Jugend nach ihrer ſpeziellen Methode erzogen wurde. Wir alle kennen heute aus vielen Beſchrei⸗ bungen und Abbildungen, wenn nicht aus eigener Anſchauung das Leben in den Monteſſori⸗Heimen. Daß der erſte Verſuch Maria Monteſſoris ſo weit⸗ gehende Aufnahme gefunden hat, iſt der beſte Beweis für den Wert und Erfolg ihrer Erziehungsarbeit. Wenn auch die Monteſſori⸗Methode im beſonderen für die Anwendung in der Gemeinſchaftserziehung in Kinderheimen, Horten, Kindergärten uſw. empfoh⸗ len wird, ſo hat doch ein guter Teil ihrer Grund⸗ ideen auch in die Familiener ziehung Eingang gefunden. Es wäre darüber hinaus wünſchenswert, daß jede Mutter ſich einmal vertraut machte mit den Grundſätzen Maria Monteſſoris. Sie wird dann bald zu der Einſicht kommen, daß die Theorie der neuen Kindererziehung viele wertvolle Hinweiſe ent⸗ Hält, die nicht allein dem Beſten des Kindes dienen, ſondern auch der Mutter ihre Erziehungstätigkeit weſentlich erleichtern helfen. Das Leitmotiv der Monteſſori⸗Erziehung iſt, das Kind zur Selbſtändigkeit zu er⸗ stehen im Gegenſatz zu dem heute veralteten Prinzip, im Kinde ein hilfloſes kleines Weſen zu ſehen, das unter allen Umſtänden der ſtändigen Hilfe des Erwachſenen bedarf, um leben und ſich be⸗ ſchäftigen zu können. Maria Monteſſoris Gebot lautet:„Helft dem Kinde, ſelbſt zu handeln!“„Das Kind“, ſchreibt ſie in einer ihrer pädagogiſchen Ab⸗ handlungen,„drückt ja ſchon deutlich den Wunſch aus, ſelbſt zu handeln, wenn es ſagt„Hilf mir, daß ich es alleine machen kann!“ Es liegt vielleicht ein Widerſpruch in den Worten„hilf mir ſelbſt handeln“, aber nichts drückt deutlicher den inſtinktiven Wunſch des Kindes aus, daß man es unterſtützen möge in dem, was ihm ſo lebensnotwendig iſt— dem Selbſt⸗ ſchaffen.“. 8 Eine weitere Forderung Maria Monteſſoris be⸗ ſteht darin, die Umwelt des Kindes auch nach Möglichkeit dem Kinde anzupaſſen. So ſtellt ſie es beiſpielsweiſe als einen Unfug hin, daß die moderne Spielwareninduſtrie jeden erdenk⸗ lichen Komfort für die Puppe erfunden habe: Schränke, Tiſche, reizende Gebrauchsgegenſtände— das Kind ſelbſt ſei dagegen in dieſer Beziehung noch ziemlich ſtiefmütterlich bedacht. Es gibt da auch viele Eltern, die ihren Kindern alle möglichen Spielſachen ſcheuken, während ſie vielleicht beſſer daran täten, ein paar Möbel und Geräte anzuſchaffen, die der Größe des Kindes einigermaßen entſprechen: Tiſch und Stuhl, ein Schränkchen, in dem das Kind„ganz wie Mama“ ſeine Wäſche hübſch ordentlich aufbewahren lexnt, einen niedrigen Waſchtiſch, in dem es vielleicht ſchon als Dreijähriges mit einem gewiſſen Stolz ſelbſtändig hantieren kann.— Eine derartige„Welt des Kindes“ iſt es, die Maria Monteſſori anſtrebt und in der ſich— die glücklichſten Beweiſe liegen Von Joſefine Schultz uns bereits in vielen Monteſſori⸗Heimen vor— die Kinder wahrhaft wohlfühlen. Wer einmal einen Gang durch ein Monteſſori⸗ Kinderheim gemacht hat, wird ſeine helle Freude gehabt haben an dem fröhlichen und zugleich fried⸗ lichen Leben und Treiben in den hellen freundlichen Räumen. In großen und luftigen Zimmern helle, bunt lackierte Möbel für kleine und kleinſte Leut⸗ chen. An den Fenſtern blühende Blumen, aber auf ſo niedrigen Simſen, daß Kinderhände ſie hegen und pflegen können. In niedrigen Schränken und Kom⸗ moden bewahren die Kinder ihre Garderobe und die Spielſachen auf. Oberſter Grundſatz iſt, wie bereits erwähnt, die kleinen Leute alles ſelhſt machen zu laſſen, was ihnen irgend möglich iſt. Sie decken ſelbſt den Tiſch und räumen ihn wieder ab, ſie waſchen Geſchirr und helfen beim Aufſtellen und Forträumen der Ruhebetten für den Mittagsſchlaf. Bemerkenswert iſt, daß alle dieſe kleinen Pflichten von den Kindern freiwillig erfüllt werden, Sie ſetzen Die Jaballſlegeria Die Notwendigkeit, auf die heutigen be⸗ ruflichen Möglichkeiten der Frau immer erneut aufmerkſam zu machen, veranlaßt uns, den folgenden Artikel zum Abdruck zu bringen. Schriftl. Schon vor dem Kriege trat es immer deutlicher hervor, daß der ſoziale Schutz, den der Staat den weiblichen Fabrikarbeitern gewährte, nicht genügend war; daß da viel Not herrſchte, der abgeholfen wer⸗ den mußte und an die die Gewerbeaufſicht allein nicht herankonnte. Um die hier vorhandene Lücke auszufüllen, haben auch ſchon einige fortſchrittliche Großbetriebe Fabrikpflegerinnen angeſtellt. Dann kam der Krieg und hat ganze Scharen von Frauen in die Fabriken gezogen. Uns ſind ja allen dieſe Zeiten noch in lebhafter Erinnerung, da alle Män⸗ ner im beſten Lebensalter eingezogen wurden und alle ihre Poſten, die ſie im bürgerlichen Leben aus⸗ gefüllt haben, verlaſſen mußten. Für ſie mußte unbedingt Erſatz geſchafft werden, wenn nicht der ganze Wirtſchaftskörper erkranken und ins Stocken geraten ſollte. Die Frauen waren es, die in dieſe Lücken einſprangen. Die große Zahl der Frauen, die damals in die Induſtrie eindrangen, machte die Anſtellung von Fabrikpflegerinnen immer dringen⸗ der notwendig. Unter dem Druck, den die Militär⸗ behörden in dieſer Richtung ausübten, ſtellten auch ſehr viele Betriebe FJabrikpflegerinnen an. Der unternommene Verſuch iſt über Erwarten gut aus⸗ gefallen und der Erfolg bewies, daß man hier einem wirklich vorhandenen Bedürfnis entgegenkam. Wie bei allen ſozialen Berufen, kommt hier frei⸗ lich ſehr viel darauf an, ob die rechte Perſön⸗ lichkeit gefunden wird, die für die ihr obliegende Arbeit auch wirklich geeignet iſt; denn in Para⸗ graphen und Vorſchriften läßt ſich der Aufgabenkreis der Fabrikpflegerinnen nicht bannen. Es kommt hier ſehr viel auf die eigene Initiative an. Nur im allgemeinen läßt ſich ſagen, daß die Fabrikpflegerin ſich um die Arbeiterinnen der ihr unterſtehenden Be⸗ triebe zu bekümmern hat, ſie ſoll ihnen mit Rat und Tat zur Seite ſtehen, wenn ſie irgendwelcher Hilfe bedürfen; ſie ſoll aber auch von ſich aus prüfen und beobachten, ob ſie nicht Mißſtände entdeckt, die einer Reform bedürfen, ſei es in den Arbeitsverhältniſſen in der Fabrik, ſei es im Haushalt der Arbeiterin. Sehr viel kommt natürlich darauf an, daß die Fabrikpflegerin es verſteht, ein Vertrauens ⸗ Hal lie Na uon Helite eiu nedtes geolclit? Die veränderte Stellung der Frau im Leben, die ſich in den letzten Jahren vollzogen hat, mußte mit Naturnotwendigkeit auch einen neuen Frauentyp hervorrufen. Inwiefern ſich dieſer auch in der Phyſiognomie, in der Aenderung der Geſichts⸗ züge und der ganzen äußeren Erſcheinung widerſpie⸗ gelt, darüber äußern ſich als die berufenſten Beobach⸗ ter eine Anzahl bekannter engliſcher Künſtler auf eine Umfrage der bekannten Londoner Zeitung „Daily News“. Der engliſche Bildhauer A. Bertram Petram glaubt, daß die größere Freiheit und Selbſtändigkeit der Frau von heute ihre Züge lebendiger und ausdrucks voller geſtaltet hat. Aber er betont auch die Schäden, die der Frauen⸗ ſchönheit und der fortſchreitenden Entwicklung des „Sportweibes“ erwachſen:„Ich habe die Beobachtung gemacht, daß die Frau einen allzu männlichen Ge⸗ ſichtstypus bekommt. Das iſt umſo mehr zu beklagen, da einer der Hauptreize weiblicher Schönheit mit den weicheren Linien verſchwindet. Die mehr viereckigen, feſteren, männlicheren Geſichtszüge, die man heute ſieht, drücken mehr Charakter aus, aber ſie ſind viel weniger ausgeſprochen weiblich, und ich bin durch die immer größere Angleichung des männlichen und weiblichen Schönheitsideals beunruhigt.“ Rein äußerliche Umſtände der„A uf⸗ machung“ und nicht der veränderten Lebensein⸗ ſtellung glaubt die Miniaturmalerin Luey W. Mac⸗ donald der Erſcheinung der Frau von heute zuſchrei⸗ ben zu müſſen:„Das Geſicht der Frau hat ſich ver⸗ ändert, weil es mehr oder weniger„genormt“ wor⸗ den iſt. Früher konnte man den Charakter einer Frau aus ihren Augen, ihrer Naſe und ihrem Mund herausleſen. Heute hat jede(2) Frau einen bogen⸗ ihren Stolz darein, dies oder das ſchon tun zu dür⸗ fen„ganz wie die Großen“. * Es kann nicht wundernehmen, daß Maria Mon⸗ teſſoris neuartige Erziehungsmethode bei vielen Pädagogen auf ſtarken Widerſpruch geſtoßen iſt. Die Tatſache allein, daß in den von ihr geleiteten Anſtalten weder ein genauer Stundenplan noch ein beſtimmtes Lehrpenſum feſtgelegt war, daß auch in den Unterrichtsfächern die Kinder Leſen, Schreiben, Rechnen uſw. ſozuſagen„ſpielend“ lernten, erregte das Mißfallen aller Anhänger ſtrengſter Diſziplin, wie ſie bisher in allen Lehranſtalten üblich war. Aber wir wiſſen, daß ſich alles Neue nur allmählich durch⸗ ſetzen kann, und geradeſo wie ſeinerzeit Fröbel und Peſtalozzi der Welt etwas Neues zu ſagen hatten, dieſes Neue ſich als gut erwies und eine Umwälzung der Pädagogik mit ſich brachte— ſo wird auch die von Maria Monteſſori angeſtrebte Umgeſtaltung der Erziehung ſich ſiegreich behaupten können. verhältnis zwiſchen ſich und den Frauen zu ſchaf⸗ fen; denn nur dann werden dieſe auch wirklich ſich im Notfalle an ſie wenden; nur dann aber werden ſie auch geneigt ſein, ihren Ratſchlägen zu folgen. Die Fabrikpflegerin muß aber auch wiſſen, mit den Lei⸗ tern der Fabrikbetriebe zu verkehren und nötigen⸗ falls die genügend feſte Haltung ihnen gegenüber be⸗ wahren. Selbſtverſtändlich iſt ein enges Zuſammen⸗ arbeiten zwiſchen der Fabrikpflegerin und den Ge⸗ werbeaufſichtsbeamten erforderlich. Gerade die Gewerbeaufſichtsbeamten waren es auch, die ſich in ihren Berichten vielfach rühmend über die Leiſtungen der Fabrikpflegerinnen ausgeſprochen haben. Nach ihren Berichten können wir uns aber auch ein ungefähres Bild davon machen, wie vielſeitig das Arbeitsgebiet einer Fa⸗ brikpflegerin iſt oder doch ſein kann. Sie hat vor allem regelmäßige Sprechſtunden für die Arbeiterin⸗ nen abzuhalten, in denen ſte ſich bei ihr Rat in allen möglichen Angelegenheiten hölen können. Sie hat die Verſicherungsangelegenheiten zu erledigen; die Anträge auf Auszahlung von Renten⸗ und Sterbe⸗ geldern zu ſtellen; dafür Sorge zu tragen, daß kranke Arbeiterinnen in Krankenanſtalten, Erholungs⸗ bedürftige in Erholungsheimen untergebracht wer⸗ den; daß evtl. vorhandene, während der Abweſenheit der Mutter zu Hauſe nicht verſorgte Kinder in die Obhut von Kinderheimen kommen. Um über die hier herrſchenden Verhältniſſe gut unterrichtet zu ſein, muß die Fabrikpflegerin von Zeit zu Zeit die Arbeiterinnen in ihren Wohnungen aufſuchen. .* 3 Für die Vorbildung laſſen ſich hier keine all⸗ ſeitig bindenden Vorſchriften aufſtellen. Die Aus⸗ bildung muß jedenfalls vielſeitig ſein. Die Fabrik⸗ pflegerin muß mit den Vorſchriften des Verſiche⸗ rungsweſens vertraut ſein und über juri⸗ ſtiſche Kenntniſſe verfügen. Reifere Frauen, die ſich in der Berührung mit dem wirklichen Leben Menſchenkenntnis und Gewandtheit im Umgang mit Menſchen erworben haben, die möglichſt auch ſchon Erfahrungen in ſozialer Arbeit haben, werden als Fabrikpflegerinnen Beſſeres leiſten als jüngere Menſchen, die nur über ein theoretiſches, wenn auch noch ſo gut fundiertes Wiſſen verfügen. Nicht ge⸗ nügend aber kann betont werden, daß es für dieſen Beruf in allererſter Linie auf perſönliche Eignung ankommt. L. F. förmigen Mund, der mit Hilfe des Lippenſtiftes her⸗ geſtellt wird.(2) Die Augenbrauen ſind zurecht⸗ gezupft und halbbogenförmig, wie man ſie auf alten Miniaturen aus der Zeit der Königin Eliſabeth ſieht. In Wahrheit hat ſich nicht das Geſicht der Frau verändert, ſondern nur ſeine Behandlung. Die Frau von heute kann ihrem Geſicht durch die Verwendung von Puder und Schminke jeden ge⸗ wünſchten Schnitt und Ausdruck verleihen. Im gan⸗ zen iſt ſie anziehender und verführeriſcher in ihrer Erſcheinung geworden, als ſie es jemals war. Eine Rückkehr zu einem noch früheren Frauentypus, zu dem Boticelli⸗Ideal, glaubt der bekannte Porträtmaler Alfred Praga zu erkennen:„Die Geſichtszüge des modernen Mädchens zeigen eine Rückentwicklung zum 15. Jahrhundert. Häufig ſieht man Geſichter, die man nur als den frü⸗ heren Byticelli⸗Typus bezeichnen kann. Dies mag mit der gegenwärtigen Einfachheit der Mode zuſam⸗ menhängen. Vom künſtleriſchen Standpunkte ge⸗ ſehen, bedeutet die Tendenz der heutigen Mode, den Körper durch das Herabziehen der Taille und die hochgezogenen Endlinien des kurzen Rockes in un⸗ gleiche Teile zu teilen, keine Erhöhung der Schön⸗ heit. Im ganzen kann man ſagen, daß heute wenige unſchöne Frauen, aber auch wenige von einem ſtark ausgeprägten, individuellen Typus zu finden ſind. Blauäugige Mädchen trifft man nur noch ſelten. Blaugraue Augen herrſchen weitaus vor.“ Weniger das äußere Drum und Dran der Mode, als die innere Veränderung glaubt der eng⸗ liſche Hofphotograph Richard Speaight für das Ge⸗ Haare abgeſchnitten, ſo hätte ſie doch niemals ſo aus⸗ geſehen wie das Mädchen von heute; ganz junge Mädchen und Kinder haben heute in ihren Zügen einen Ausdruck der Beſtimmtheit und Entſchloſſen⸗ heit, den man früher nur bei Männern gefunden hat. Es hat niemals ſo viele ausdrucksvolle Geſtchter ge⸗ geben wie in unſeren Tagen. Auch glaube ich, daß die Form länger und ſchmäler wird.“ Sch. Die anarkienle Nals Die Neugeborenen werden mit violetten Strahlen 5 auf dem Rücken gezeichnet Nach dem letzten auſſehenerregenden Prozeß, den zwei Familien in Chicago wegen der Verwechſlung ihrer neugeborenen Babys gegeneinander ausfochten, haben ſich die amerikaniſchen Behörden entſchloſſen, eine Baby⸗Markierung in den Krankenhäuſern durch⸗ zuführen. Den Neugeborenen wird mit violetten Strahlen eine unſchädliche Nume⸗ rierung aufgebrannt, die nach zwei Wochen wieder verſchwindet. 1 25 5 . 555 e enen Der kleine Typ des Regenſchirmes, mie er jetzt modern iſt, ſcheint ganz unſerer augenblicklichen Vor⸗ liebe für die Sonne angepaßt zu ſein. Zu unſerer Ueberraſchung müſſen wir aber feſtſtellen, daß auch hier nur ein Wiederaufleben alter Moden vorliegt, Als im 16. Jahrhundert Regenſchirme zuerſt in Frankreich aufkamen, hatten ſie einen großen Um⸗ fang und 4 oder 5 Perſonen konnten ſich gleichzeitig darunter vor dem Regen ſchützen. Größe und Ge⸗ wicht— die Schirme waren gewöhnlich aus Sammet, mit goldener Spitze beſetzt— charaktepiſierten den franzöſtſchen Regenſchirm. Als er in anderen Län⸗ dern eingeführt wurde, änderte ſich ſofort ſeine Ge⸗ die die Größe und Figur eines dreieckigen Hutes hatten und elegant unter dem Arm getragen wurden, hatten die Damen ſolch kleine Regenſchirme, daß man ſie zuſammengefaltet in die Taſche ſtecken konnte. 2 4 Das Hacleucle Nu Von Karl Witzel Ein kleines Kunſtwerk. 183 Wie gleißende Perlen rollen die blanken Waſſer⸗ tropfen von ſeinem Körper. Es ſitzt in dem niedrigen Baſſin. Das Köpfchen mit dem blonden Lockenſpiel und der wohlgeformte Oberkörper feſſeln, da ſie dem Blick zugänglich, durch die packende Anmut flüſtiger Bewegungen. 5 Die winzigen Händchen patſchen ohne Raſt und Ruhe. Sie finden ein himmliſches Vergnügen darin, das Heer der Tropfen immer wieder durcheinander zu jagen. Weit ſpritzt das Naß, in dem ſich die Sonne bricht. Die munteren Augen hüpfen mit den ſpringenden Tropfen. Wie ſie vor Freude glänzen! Vor Glück jauchzt ein golckenreines Stimmchen, das keine Sorgen der Welt kennt. Wie die Muskeln arbeiten! läßt. Ein Bildchen von bezaubernder Schöne. 5 Etwas für jene, die aus dem ſeeliſchen Gleich⸗ gewicht gekommen. Hier tappen ſte ſich zurück⸗ Ein ungemaltes Gemälde. Stundenlang kann man ſo einem kleinen Men⸗ ſchenkind bei der Wonne des Badens zuſchauen, ohne Langeweile zu verſpüren. O goldene Jugend! Der kleine badende Amor hat ſich mir in die Seele geſtohlen. Wenn ich am Waſſer vorbeigehe, erſteht vor mir ſein kunſtvolles Bild. Wenn ich ein Maler wäre, ich wüßte was ich täte. * Fraueuſtudium. Unter den 8336 in dieſem Sommerhalbjahr an der Univerſität München im⸗ matrikulierten Studierenden ſind. 1588 Frauen und zmar: in der Juriſtiſchen Fakultät 104, in der Staats⸗ wiſſenſchaftlichen Fakultät 43 Nationalökonominnen, in der Mediziniſchen Fakultät 336 Medizinerinnen und 104 Studierende der Zahnheilkunde, in der Tier⸗ ärztlichen Fakultät 1, in der Philoſophiſchen Fakul⸗ tät 959, ferner 41 Pharmazeutinnen. Von den 1588 ſicht der modernen Frau verantwortlich machen zu müſſen:„Hätte ſich eine Frau vor zwanzig Jahren die ſtalt. Während die Herren Regenſchirme gebrauchten, 9 Dieſe feine Haut, die die Blutgefäße durchſcheinen Frauen ſind der Staatsangehörigkeit nach 606 Bave⸗ rinnen, 858 nichtbayeriſche Reichsangehörige, 1 Am gehörige der von Deutſchland abgetrennten Gebiete, 1 Deutſch⸗Oeſterreicherin und 122 Ausländerinnen. Hierzu kommen 99 Gaſthörerinnen. N ese nes rern n rern e r 4 ——— —— 9 aus. funge zügen oſſen⸗ t hat. 1 ge⸗ daß dh. 17 1 Abend- Ausgabe Bonne, 28. Fan 1930 Die zehn Beſten in der Leichtathletik Nachdem bereits die Hälfte der Leichtathletikſalſon hin⸗ ter uns liegt und eine große Anzahl erſtklaſſiger Sportfeſte Gelegenheit zum ſtarten gab, lohnt es ſich, einmal einen kurzen Blick zurückzuwerfen und die in dieſem Jahre er⸗ zielten Leiſtungen zu vergleichen. Zwar iſt es immer eine gewagte Sache, Ergebniſſe nebeneinanderzuſtellen, die an verſchiedenen Orten und zu verſchiedenen Zeiten er⸗ zielt wurden; die deutſchen Spitzenkönner hatten jedoch veichl ich Zeit und Gelegenheit, ihr Können unter Beweis u ſtellen, ſodaß doch bereits eine ſolide Grundlage für leiche vorhanden iſt. In zahlreichen Konkurrenzen muß allerdings ein Rückgang gegen das letzte Jahr feſt⸗ eſtellt werden, dafür iſt aber in faſt allen Uebungen der urchſchnitt ein ganz ausgezeichneter, was den Mangel an überragenden Kräften wieder voll und ganz ausgleicht. 100 Meter: 1. 10,4 Koernig, SC. Charlottenburg 1. 10,4 Lammers, Oldenburg(D) 1. 10,4 Geerling, Leipzig 4. 10,5 Jonath, 78 Hannover 4. 10,5 Eldracher, Eintracht Frankfurt 4. 10,5 Regener, Dortmund(DT) 6. 10,6 Metzner 2, Frankenthal 6. 10,6 Schüller, Düſſeldorf 6. 10,6 König, Königsberg(Dr) 6. 10,6 Krämer, Köln 6. 10,6 Gillmeiſter, 78 Hannover 6. 10,6 Borchmeyer, 78 Hannover 6. 10,6 Hagen, Dortmund Deutſchland, das Land der Sprinter, nimmt hier auch international eine überragende Stellung ein. Körnig, mit der beſte Sprinter der Welt, lief in 1 Jahre die 100 Meter bereits dreimal in der Weltrekordzeit von 10,4, außerdem einmal 10,5, zweimal 10,6 und viermal 10,7. 200 Meter: 2,0 Koernig, SC. Charlottenburg 21,2 Geerling, Leipzig 21,5 Borchmeyer, 78 Hannvver 21,7 Eldracher, Eintracht Frankfurt 21,8 Gillmeiſter, 78 Hannover 21,0 Lammers, Oldenburg(D) 21,9 Schüller, Düſſeldorf n 21,9 Mährlein, Mainz 1817(Dr) 22,0 Mölle, Düſſeldorf 9. 22,0 Feiſtl, Wiesbaden(DT) 9. 220 Metzner 2, Frankenthal Koernig iſt auch hier unangefochten an der Spitze. Die bret erſten Läufer erzielten ihre beſte 1 bei den Deutſchen Meiſterſchaften. Der letztjährige Erſte, Elbracher, befindet ſich mitten im Examen und hat daher nur wenig eit für das Training, woraus ſich ſein Formrückgang eicht erklären läßt. SN. D SN 400 Meter: 1. 49 Büchner, Leipzig 2. 49,4 Single, Stuttgart 3. 49,5 Kiſters, Düſſeldorf 4. 49,6 Danz, S. C. Charlottenburg 4. 49,6 Schmidt, Berlin 4. 49,6 Kugelberg, S. C. Charlottenburg 4. 49,6 Möller, Köln 8. 49,8 Büttner, Breslau 9. 49,9 Engelhardt, Berlin 22 2329724 10. 50 Kazorka, Berlin 10. 50 Göricke, Nürnberg Der deutſche Meiſter Kiſters ſteht erſt an dritter Stelle inter dem letztfährigen Meiſter Büchner und dem füd⸗ utſchen Meiſter Single, der bei den Meiſterſchaften ver⸗ ſagte, Der Durchſchnitt iſt etwas ſchlechter wie 1929. 800 Meter: 254,2 Müller, Zehlendorf 254,2 Danz, S. C. Charlottenburg 54,4 Leſeber, Düſſeldorf 255,2 Saam, Köln 255,5 Dahlmann, Hamburg 257 Paul, Stuttgart 257,2 Kaßler, München 257,2 Schwerdtfeger, Berlin 257,4 Kaufmann, Hannover — 1 nn 4 0 10.:58,4 Krauſe, Breslau. Müller war zu Beginn der Saiſon ziemlich außer Form und iſt erſt in der letzten Zeit wieder beſſer ge⸗ worden. Die beſte Zeit bleibt alleroͤings noch hinter den 5 Jahren zurück. Erfreulich iſt, daß der Nachwuchs er beſonders ſtark vertreten iſt. 1500 Meter: 288,8 Wichmann, SC. Charlottenburg 02,4 Helber 1, Stuttgart 202,8 Hobus, 78 Hannover 03 rauſe, Breslau 203,8 Neu Düſſeldorf 04,9 Koſitzkowfki, Danzig 205,2 Rolfs, Hamburg 205,6 Kilp, Düſſeldorf :06 Peſch, Düſſeldorf 10.:07 Kettner Stuttgart Nur ein Deutſcher bis jetzt unter 4 Minuten, dies iſt eine ſehr bedauerliche Feſtſtellung. Die Zeit unter Minuten wurde außerdem von Wichmann nur ein einziges Mal erreicht, ſonſt liegen ſeine Zeiten über:04. 5000 Meter: 1. 15:10, Helber 1, Stuttgart 2. 15:16 Schaumburg, Oberhauſen 3. 15:21,2 Diekmann, 78 Hannover 4. 15:27, Schilgen, Darmſtadt 5. 15:29,4 Schönfelder, Wünsdorf 6. 15:35,7 Kilp, Düſſeld orf 7. 15:35,7 Kraft, Dresden 8. 15:87,4 Cohn, SC. Charlottenburg 9. 15:40,5 Philipp, Magdeburg 10. 15:41,3 Hanſen, Schwerin ternational ſind die Leiſtungen ſehr ſchwach, es iſt 2 keine Beſſerung gegen das letzte Jahr zu erkennen. Kilp, der 1929 wenigſtens genau 15 Minuten lief, brauchte etz über Minute mehr. Am beſten hielt ſich noch r. E. 8 So a g= * 10 000 Meter: 1. 31:47 Holthuis, Weener 2. 31:55 Petri, 78 Hannover 3. 32:45 Dreckmann, Hamburg 4. 82:5 3,8 Kraft, Dresden 5. 32:59,2 Schönfelder, Wünsdorf 6. 83:08 Kilp, Düſſeldorf 7. 33:18,1 Böhmke, Berlin 8. 33:22 Kapp. München 9. 33:48 Brauch, Berlin 10. 38:48,8 Bertzel Stuttgart Die Zeit, die Holthuis bei den Deutſchen Kampfſpielen lief, unkerbietet den alten deutſchen Rekord, kann aber lelder nicht anerkannt werden. Dagegen ſollte die Zeit Petris, die den Rekord ebenfalls unterbietet, genezmigt werden. 110 Meter Hürden: 1. 14,9 Beſchetznik, Berlin 1. 14,9 Troßbach, Berlin 9. 15 Welſcher, Eintracht Frankfurt 4. 15,2 Langwald, Berlin 5. 15,3 Langmayr, Berlin 15,4 Stockmann, Duisburg D 4 7. 15,6 Wienecke, Düſſeldorf 7. 15,6 Huber, Stuttgart 7. 15,6 Raaths, Hamburg 10. 15,7 Schulze, Berlin. 5 Troßbach und Beſchetznik erzielten ihre Zeit bereits im 1 70 in London, während Welſcher ſeine Zeit bei den eiſterſchaften herauslief. 400 Meter Hürden: 55,7 Schumann, Berlin . 55,8 Klar, Eſſen . 56 Jäniſch, Marienburg 56,1 Troßbach, Berlin 50,6 Schlie, Berlin(D) 57,6 Rath, Hamburg 58,2 Wagener, München 58,3 Cornelius, Berlin . 58,4 Mott, Frankfurt 10. 58,5 Bun, S. C. Charlottenburg. Die Zeiten ſind zwar noch nicht international, aber doch weit beffer als vor einigen Jahren, als noch mit 58 Sek. die beutſche Meiſterſchaft gewonnen werden konnte. Amal 100 Meter: 1. 41,7 S. C. Charlottenburg 2. 42 78 Hannover 38. 42,3 Düfſeldorf 99 4. 42,5 Kölner B. C. 5. 42,9 Eintracht Frankfurt 6. 43 B. S. C. Berlin 6. 43 T. F. C. Ludwigshafen(D..) 8. 43,1 Kickers Stuttgart 8. 48,1. St. Joh. Turnerſch. Saabr.(D..) 10. 48,3 D. S. C. Breslau. Infolge der zahlreichen guten Sprinter iſt Deutſchland auch in der Lage viele ausgezeichnete Staffeln zu ſtellen. Die Zeiten halten jeden Vergleich mit europäiſchen Ver⸗ einen aus. Trotzdem iſt gegenüber 1929 auch hier ein Rück⸗ ſchritt zu verzeichnen. 5 4 mal 400 Meter: :20,5 SV. Hamburg ⸗Ochſenzoll 221 BisC. Berlin 22,8 Kickers Stuttgart 224,9 Viktoria Hamburg 26,1 Kölner BC. 27,8 VfB. Leipzig 28,9 Hannover 96 29,0 Jahn 30, 4 O Os ASV. München SC. 1880 Frankfurt 4 mal 1500 Meter: 16:38,1 78 Hannover 16:45,2 SC. Charlottenburg 17:00,4 Polizei Homburg 17:08, Viktoria Hamburg 17708,4 Duisburg 99 17:19,6 Teutonia Berlin 17:17,8 Kickers Stuttgart 17:25, ASC. Darmſtadt 17:28,7 Viktoria Magdeburg 17:80 1860 München Olympiſche Staffel: 7 78 Hannover 7 DSC. Berlin 9 TV. Völklingen(Dit) 2 DHC. Hannover Polizei Frankfurt(Dic) TSC. Schöneberg(Dit) ATV. Berlin(Der) Tg. Koblenz(D) Düſſeldorf 99 4 Bft. Heilbronn Hochſprung: Roſenthal, Königsberg Simon Weſtfalen Köpke, Stettin Bonneder, Regensburg 5 Betz, Berlin 5 Böwing, München Lang, Berlin 5 Ladewig, Berlin .83 Schwaröfiſcher, München 10. 181 Stechemeſſer, Münſtern Der Rekord Paſemanns iſt auch in dieſem Jahre noch nicht erreicht. Köpke, dem man einen neuen Rekord noch am meiſten zugetraut hatte, iſt verletzt, Roſenthal zu un⸗ beſtändig. Beſonders zu beachten iſt Simon, ein weſt⸗ deutſcher Schüler, der bereits 1,90 ſprang. Weitſprung: „615 Köchermann, Hamburg Mölle, Köln „32 Dobermann, Köln „32 Meier, Berlin 25 Dürr, Stuttgart Sieg, Schöneberg(Schleſien) Borchmeyer, 78 Hannover Biebach, Halle 6 80, SSS e h SS 1 7 SD NA. d — S 2 22 2 SSSS SSS 5 8 N SS ph S Se e N e= — 90 8⁵ 1 .90 .89 .86 .85 1 .85 .88 o — 28 * — go S g g. ge ge pe 28 2 E 7 2 9. 7,09 Scheck, Stuttgart 10. 7,06 Huber, Stuttgart Köchermann, Mölle, Dobermann und Meier ſind auch international konkurrenzfähig. Köchermann ſprang be⸗ reits über 7,90, übertrat jedoch um ein Geringes. Stabhochſprung: 4,055 Wegener, Halle 3,80 Reeg, Neu⸗Iſenburg . 3,4 Stechemeſſer, Münſter 3,705 Thamman, Danzig 3,70 Müller, Cannſtatt(D) 3,70 Köchermann, Hamburg 3,65 Huber, Stuttgart 3,633 Hartmann, Braunſchweig 3,60 Speck, Pforzheim 10. 3,55 Meier, Berlin Wegeners Leiſtung bedeutet einen neuen deutſchen Re⸗ kord. Er ſteht leider bisher allein mit ſeinen 4⸗Meter⸗ Sprüngen da. 5 D go gn eo D Kugelſtoßen: 15,46 Hirſchfeld 15,00 Schneider, Rüſſelsheim . 14,70 Uebler, Nürnberg 14,64 Sievert, Halle 14,54 Lingnau, Dortmund(De) 14,38 Seraidaris, Dresden 14,2 Dobermann, Köln 14,03 Brechenmacher, Ettlingen 14,02 Weiß, Berlin Kulzer, München Diskuswerfen: 45,49 Paulus, Wetzlar 45,46 Hähnchen, Berlen 45,10 Hoffmeiſter, Münſter 44,92 Hirſchfeld 44,84 Sievert, Halle 43,54 Heiberg, Eſſen 42,34 Seraidaris, Dresden 42,15 Schauffele, Stuttgart 41,30 Rödl, München 40,95 Buchgeiſter, Freiburg Speerwerfen: 65,50(Dt. Rek.) Weinmann, Leipzig 64,89 Mäſer, Königsberg 63,95(DT⸗Rek.) Stoſcheck, Ratibor 69,95 Molles, Königsberg 61,86 Schnackerts 61,62 Macke, Bockenem(Dt) 61,74 Mancke(D) 59,99 Barth, Stuttgart 59,78 Vögelin, Münſter 58,50 Dinkler, Heidelbereg Hammerwerfen: 7,48 Lipp, Neu⸗Iſenburg(DAS) 44,59 Mang, Regensburg 44,36 Wagener, Stuttgart 42,65 Steinberger, Regensburg 42,42 Seeger, Osweil(DAS) 42,40 Grimm, Wünsdorf(DAS V) 41,58 Schlicheer, Eislingen 41,36 Wenninger, Zuffenhauſen 9. 40,88 Eſchenbach, Mannheim 10. 40,67 Kurz, 1860 München 79 DS Im Hammerwerfen dominieren die Werfer des DAS. An 1. Stelle ſteht Lipp, der einen deutſchen Rekord für den DAS erzielte. Seeger iſt deutſcher Meiſter im Leichtgewicht und übertraf mit 42,42 ſogar den deutſchen Meiſter im Mittelgewicht, Schleicher, der nur 41,58 warf. Aus dieſer Zuſammenſtellung erkennt man, daß es nicht immer die deutſchen Meiſter ſind, die die Jahresbeſtleiſtung halten. In 8 Konkurrenen mußten ſie bisher andere Leute vor ſich laſſen, konnten aber immerhin in 11 Wett⸗ bewerben die Spitze halten. In der Liſte der 10 Erſten ſind vertreten: 12 S — S 8 2 S SS 5 2 Sg po Sees po ASN 9 Süddeutſchland 50mal Mitteldeutſchland 15mal Berlin gomal Südoſtdeutſchland mal Weſtdeutſchland 35mal Oſtdeutſchland mal Norddeutſchland 29 mal DAS mal Diſche. Turnerſchaft 19mal Bewertet man einen 1. Platz mit 10 Punkten, einen 2. mit 9 Punkten, einen 3. mit 8 Punkten uſw., ſo iſt das Bild allerdings etwas verſchoben. Berlin ſteht dann an 1. Stelle vor dem Süden, der den 2. Platz noch mit Weſt⸗ deutſchland teilen muß. Die Tabplle würde dann wie folgt ausſehen: Berlin 249 Pkte. Mitteldeutſchland 95 Pkte. Süd deutſchland 214 Pkte. Oſtdeutſchland 63 Pkte. Weſtdeutſchland 204 Pkte. DAV 25 Pkte. Norddeutſchland 199 Pkte. Südoſtdeutſchland 17 Pkte. Di. Turnerſchaft 100 Pkte. Mangels VBeweiſes Eine prinzipielle Frage der Sperr⸗ und Ueber⸗ trittsbeſtimmungen In weiteren Fußballkreiſen unſeres Bezirkes herrſcht eine begreifliche Erregung über ein in dieſen Tagen ge⸗ fälltes Urteil des Verbandsgerichts im Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband. Es handelt ſich bei dem freiſprechenden Urteil gegen die Spieler Engel⸗ Phönix Ludwigshafen ſowie Pache und Dietermann von Rot⸗Weiß Frankfurt um eine Anklage des Verbandsvor⸗ ſtandes wegen Verſtoßes gegen die Amateurbeſtimmungen. Mit Hilfe ſeines Freundes Dietermann von Rot⸗Weiß Frankfurt hat ſich der Spieler Engel aus Ludwigshafen eine Stelle in Frankfurt verſchafft. Die Verhandlungen, die zur Beſetzung der Stelle bei einem Mitglied von Rot⸗ Weiß führten, waren von eigenartigen Umſtänden beglei⸗ tet. Man ſuchte gemeinſam mit Karten, deren Preis den beiden Spielern unbekannt waren, das Theater auf, wohnte ſehr nett im Hotel uſw. Unter den heutigen Ver⸗ hältniſſen ſind das ſeltſame Gewohnheiten, namentlich wenn es ſich um die Beſetzung einer Schloſſerſtellung han⸗ delt. Auch das Nachſpiel der Stellenbeſetzung war ein ſehr ſeltſames; denn die Frankfurter Volksſtimme ſtellte feſt, daß ein anderer Schloſſer, der kein Fußballer war, mit Erfolg gegen ſeine Entlaſſung Einſpruch erhob, weil er dem Ludwigshafener Berufskollegen den Platz räumen mußte. Die Firma mußte eine Entſchädigung zahlen, d. h. es iſt nicht feſtgeſtellt, ob nicht der betreffende Ge⸗ ſchäftsführer, das Mitglied von Rot⸗Weiß, ſelbſt etwa die Entſchädigung hat aufbringen müſſen bezw. warum die Eutſchädigung gezahlt wurde, trotzdem die Berechtigung dieſes Aequivalents von dem Geſchäftsführer beſtritten wurde. Verdächtig erſcheint auch, alles nach Anſicht des Verbandsgerichts, daß der betreffende Geſchäftsführer aus Rot⸗Weiß nach dieſer Angelegenheit ausgetreten iſt, und zwar geſchah dieſer Austritt auf die Anfragen des Ermitt⸗ lers bei der Berliner Zentrale der betreffenden Firma. Das ſind die Feſtſtellungen des Verbandsgerichts, das dann zu dem Schluß kommt, daß,„wenn auch dieſe Um⸗ ſtände— die Ueberſiedlung Engels nach Frankfurt, ſein Eintritt bei Rot⸗Weiß, die Zahlung der Entſchädigung an den entlaſſenen Arbeiter, der Austritt des Geſchäftsführers aus Rot⸗Weiß— höchſt verdächtig erſcheinen müſſen“, ſie doch nicht zur Beſtrafung wegen Verſtoß gegen die Bundes⸗ und Verbandsbeſtimmungen ausreichen. Daher wird das Verfahren mangels Beweiſes eingeſtell. Nun waren in der Anzeige vor allen Dingen auch noch die Umſtände, die zum Engagement des Ludwigshafeners führten, insbeſondere in bezug auf geldliche Vergünſtigun⸗ gen, viel ſchärfer formuliert, und zwar auf die eigenen Erzählungen des Ludwigshafener Spielers hin. Das Ver⸗ bandsgericht hat auf Widerruf von Engel einfach dieſe Erzählungen beim früheren Verein als Prahlereien auf⸗ gefaßt. Man hätte mit dem gleichen Recht dieſe Ausſagen aus dem Mund des Spielers ja auch als Druckmittel gegenüber ſeinem Club auslegen können. Hier beginnt der Moment, da die Oeffentlichkeit kein Verſtändnis mehr für den Standpunkt des höchſten Gerichts aufbringen kann. In Mannheim war die erſte Vernehmung in dieſer Angelegenheit. In dieſer Sitzung hat der vernehmende Richter ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß bei der heuti⸗ gen Wirtſchaftslage es keinem Menſchen für übel genom⸗ men werden kann, wenn er dort eine Stellung annimmt, wo ſich ihm eine ſolche bietet. Obwohl die Sperrbeſtim⸗ mungen, die ein Teil der Amateurgeſetze ſind, darauf keine Rückſicht nehmen, kann man dieſem Standpunkt des Rich⸗ ters beipflichten. Aber gerade aus dieſem Grund iſt der Fall Engel zu einer prinzipiellen Frage geworden, an der man nicht ohne weiteres vorbeigehen kann; denn der Spieler Engel war hier in ungekündigter Stellung und hat nicht nur mit allergrößter Wahrſcheinlichkeit einen Kollegen um ſeine Poſitlon gebracht, ſondern ſeine Stellung hier iſt auch nicht mehr neu beſetzt worden. Wenn das Verbands⸗ gericht die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Gegenwart be⸗ rückſichtigt und aus einer gewiſſen Engherzigkeit der Para⸗ graphen herausgeht, ſo mu es natürlich auf der andern Seite ſich auch konſequent an dieſe Linie halten und darf im Falle Engel dieſe angeführten Tatſachen nicht übergehen. Das Entſchädigungsurteil des Frankfurter Arbeitsgerichts und die Kommentare der Preſſe hierzu hätten ihm eine Warnung ſein ſollen, wenn es ſchon prinzipiell über dic Satzungen hinweg ſich nach der Maſſe der Arbeitsloſen und ihrer Not richtet; denn direkt iſt hier mindeſtens ein Mann um eine Arbetitsſtelle gebracht worden. Das Gericht eines Sportverbandes kann die Protektion des ſportlichen Könnens ruhig als ein Plus buchen, das durch weitherzige Anwendungen der Satzungen feinen ar⸗ beitsloſen Mitgliedern zugute kommen kann, aber die volle Schärfe der Beſtimmungen muß angewandt wer⸗ den, wenn es ſich um Aktive handelt, die in der heutigen Zeit ihre feſte Stellungen einfach verlaſſen, weil ſie Vor⸗ 7 Nr. 396 teile genießen wollen, die mit beruflichem Können nichts zu tun haben und die, wie im Fall Engel, ſogar anderen Arbeitnehmern ſchwere Schädigungen bringen. Hier geht ſogar die Anwendung der ſchärfſten Maßnahmen— in dieſem Fall die unbedingte Verurteilung— noch über das Gebiet der Amateurbeſtimmungen hinaus und berührt das fair play des Berufslebens, das man von einem Sport⸗ mann und dem höchſten Gericht eines Sportverbandes in erſter Linie verlangt. g So bleibt immer wieder infolge des vielleicht ganz deplaziert angewandten Grundſatzes: in dubio pro reo, das Gefühl nicht nur bei den Gegnern des Fußball zurück, daß das Verbandsgericht nicht einen Sünder hängen will, weil ſo viele frei herumlaufen. Wie wir zu wiſſen glauben, wollte gerade aus dieſen Gründen der Ludwigshafener Verein die in dieſer Woche bei einem Beſuch der Frankfurter Vereinsleitung ge⸗ wünſchte Freigabe verweigern, abgeſehen davon, daß er das Urteil des Verbandsgerichts unverſtändlich findet und die Freigabe auch verweigern könnte, weil der Spieler Engel von Jugend auf bei Phönix geſpielt hat. Auch darüber könnte man ſich hinwegſetzen, wenn eine Verbeſſerung des Spielers mit dem Stellenwechſel verknüpft geweſen wäre: Fußball ſoll ja kein Hindernis im Vorwärtskommen ſein. Aber es muß bei der Art des Berufes denn doch, beſonders bei der derzeitigen Lage, bezweifelt werden, ob die Tarife hier und in Frankfurt ſo unterſchiedlich ſind, daß eine Beſſerſtellung in fremder Stadt gegenüber dem Leben hier in der Familie durch die berufliche Leiſtung allein gegeben iſt. Lediglich menſchliches Mitleid mit dem kranken Vater könnte eine Freigabe erzielen. Was aber viel mehr in⸗ tereſſtert und alle Vereine intereſſieren muß, iſt die Frage, ob der anklagende Vorſtand des Verbandes die Angelegen⸗ heit bis zum Bundesgericht bringt, um grundſätzlich zu ent⸗ ſcheiden, ob und wieweit eine erleichterte Auslegung der Sperrbeſtimmungen und damit der Amateurparagraphen mit Rückſicht auf die Wirtſchaftslage angewandt werden kann. Hier hat eine grundſätzliche Klärung zu erfolgen, ſonſt werden immer wieder Urteile gefällt, die die Maſſe der Sportanhänger nicht verſteht und aus grundſätzlichen Er⸗ wägungen bisher auch bei den Vereinsführern nicht ohne weiteres verſtanden werden konnte. Kann ein Spieler zugegebene Verſtöße gegen die Ama⸗ teurbeſtimmungen nachher einfach als Prahlereien hinſtel⸗ len und damit bei vielen verdächtigen Umſtänden Glauben finden? Kann ein arbeitsloſer Spieler bei Vereinswechſel Be⸗ günſtigungen finden, die ſatzungsgemäß unmöglich ſind? Kann in Konſequenz hieraus ein Unterſchied zwiſchen einem Beſchäftigten und einem arbeitsloſen Spieler ge⸗ macht werden? Darf aus fairen Gründen ein Nichtſportler durch einen ſolchen Vereinswechſel arbeitslos werden, ohne daß die ungeſchriebenen Geſetze eines Sportverbands dadurch ver⸗ letzt werden? Die erſte Frage iſt eine rein interne der Verbände und des Bundes des Fußball. Die anderen Fragen ſind ſolche der heutigen ſchweren Notlage im Berufsleben, mit denen ſich das Verbandsgericht in dem Moment beſchäftigt hat, da bet der Verhandlung in Mannheim der vernehmende Rich⸗ ter dazu Stellung nahm. 33 Salomoniſche Weisheit und auch Mut iſt den Sportrich⸗ tern und den Verantwortlichen herzlichſt zu wünſchen gig 5 Beobachter. Zu Berufsſpielern erklärt Schwere Beſtrafung des FC. Schalke 04— Vier⸗ zehn Spieler zu Profis erklärt— Ausſchluß von Vorſtandsmitgliedern Die Spruchkammer des Weſtdeutſchen Spielverbandes hat in der Angelegenheit gegen den weſtdeutſchen Meiſter C. Schalke 04 folgendes Urteil gefällt: „Die eingehende Prüfung der Kaſſenbücher mit den dazugehörenden Belegen, die wir auf Grund der bela⸗ ſtenden Ausſagen in dem Verfahren gegen den Spieler Nienhaus, früher Erle 08, vorgenommen haben, hat in weiteſtem Maße Verſtöße gegen die Amateur⸗Beſtimmungen erwieſen. Bei einer perſönlichen Vernehmung der ver⸗ antwortlichen Vereinsführer, die vor der Schlußverhand⸗ lung bereits ein volles Geſtändnis abgelegt haben, ſind die Prüfungs⸗Ergebniſſe in vollem Umfange beſtätigt wor⸗ den. Es wird von den in Frage kommenden Vereins⸗ führern zugegeben, daß mit kleineren Beträgen der Anſegig gemacht wurde, die unter dem Druck der Forderungen der Spieler immer höher wurden, bis man zum Schluſſe ſelbſt einſah, daß die Sache zuſammenbrechen müßte. Die Vereinsführer ſind leider zum Teil das Opfer der Spieler geworden. Das Verfahren hat auf Grund der vorliegenden buch⸗ mäßigen Belege und der Geſtändniſſe der beteiligten Vor⸗ ſtands mitglieder und der Spieler ergeben, daß 1. die Spieler der erſten Mannſchaft regelmäßig Speſen⸗ beträge erhalten haben, die über das fatzungsgemüße Maß weit hinausgingen; 2. neben dieſen Speſen regelmäßig für ihre ſpieleriſche Mitwirkung eine regelrechte Entlohnung erhalten haben; g. mehrere dieſer Spieler außerdem weitere Zuwendungen in Geſtalt von Geſchenken, Darlehen und Vorteile in ihrer beruflichen Stellung angenommen haben. Es iſt bedauerlich, daß die Mitglieder des engeren Vorſtandes und der Finanz⸗Kommiſſion des FC. Schalke 04, die die Zuwendungen ete. gutgeheißen haben, den Ge⸗ ſamt⸗Vorſtand unwiſſend hielten. Vielleicht wäre die Sache nicht ſo weit getrieben. Nicht unerwähnt barf blei⸗ ben, daß nach den gemachten Feſtſtellungen die ſchuldigen Mitglieder des Vorſtandes und der Finanz⸗Kommiſſion irgendwelche perſönlichen Vorteile nicht gehabt haben. Die Regelmäßigkeit und die Höhe der geldlichen Zuwendungen an die Spieler, die nach eigenem Geſtändnis mit dieſen Forderungen an die Leitung des Vereins herangetreten ſind, laſſen nur folgende Beſtrafung zu: Es wurden zu Berufsſpielern erklärt: Rothardt, Badorek, Sobottka, Zajons, Böke, Jazek, Va⸗ lentin, Tiebulſki, Kuzorra, Czepan, Simon, Kampmann, W. Neumann und Rothner. Den Mitgliedern Fritz Schulte, Dr. Krauſe, Wilhelm Nier, Johann Ehrenberg, Oskar Löttgen, Hendricks, Lüt⸗ terforſt, Heinrich Pinnek, die ihre Abmeldung aus dem Verein bereits vollzogen haben, kann eine weitere Mitgliedſchaft im WSV. nicht geſtattet werden. Das Verfahren gegen die Spieler Student, Bier⸗ ſtein⸗Schalke 04, Dimmek⸗Erle 08 früher Schalke 04, und Ebert⸗Schalke 96 wird weiter durchgeführt. Wir haben aus beſonderen Erwägungen von dem Aus⸗ ſchluß des geſamten Vereins abgeſehen und beſtrafen ihn mit 1000/ Geldſtrafe, zahlbar bis zum 1. Oktober. Auch in dieſem Falle geht die Spruchkammer von der Erwar⸗ tung aus, daß der Verein nunmehr einen neuen Vor⸗ ſtand wählt, der die Gewähr dafür bietet, daß weftere Verſtöße gegen die Amateur⸗Beſtimmungen nicht mehr vorkommen.“ Schalke 04 legt Berufung ein Wie nicht anders zu erwarten wax, hat ſich der Fe. Schalke 04 mit dem vernichtenden Urteil der Sprüch⸗ kammer des Weſtdeutſchen Spielverbandes nicht einver⸗ ſtanden erklärt, ſondern beim Bundesgericht des Deut⸗ ſchen Fußball⸗Bundes gegen das Urteil Einſpruch erhoben. Donnerstag, 28. August 1930 8— der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 396 Die OD-Vank zur Wirtſchaftslage Die DD.⸗Bank ſchreibt in ihrem jüngſten Wirtſchafts⸗ bericht u..: Nach allen vorliegenden Daten bleibt die Feſtſtellung der gegenwärtigen Kon junkturlage der“ deutſchen Wirtſchaft ebenſo wie in den verfloſſenen Mona⸗ ten eine Aufgabe ohne Schwierigkeiten. Die Vermin⸗ derung der induſtriellen Geſamtbeſchäf⸗ tigung ſchreitet fort. Eine wachſende Verſchlech⸗ terung der Verhältniſſe am Arbeitsmarkt iſt die Folge. Die beſonderen Verhältniſſe der einzelnen Induſtriezweige be⸗ ſtätigen nur mit gewiſſen Gradunterſchteden das Geſamt⸗ bild, indefſſen mit der Maßgabe, daß generell die Lage der Verbrauchsgüterinduſtrien, die am frühzeitigſten von dem Konjunkturrück⸗ gang erfaßt worden waren, günſtiger iſt als die der Rohſtoff⸗ und Produktionsmittelinduſtrien In Kohle hätte eine viel ſtärkere Droſſelung der Förderung vorgenommen werden mſtſſen, wenn die Zechen bisher nicht weitgehend den Ausweg der Vor⸗ ratsbildung beſchritten hätten. Sie kann ebenſo wenig be⸗ liebig weiter betrieben werden wie die Einlegung von Feierſchichten, deren Zahl im Juli gegen den Vormonat eine Verdoppelung erfuhr, die aber eine viel ſtärkere Be⸗ laſtung der Koſtenrechnung bedeuten als Stillegungen und Arbeiterentlaſſungen. In der Eiſeninduſtrie iſt eine beſonders ſcharfe Senkung der Erzeugung eingetreten. Auch in der chemiſchen Induſtrie ſcheint neuerdings eine Be⸗ ſchleunigung des Rückgangstempos eingetreten zu ſein. Wichtige Gebiete der Textilinduſtrie, ſo die Baum⸗ woll verarbeitung, leiden unter verſtärkter Zurückhaltung ihrer Abnehmerſchaft. Die gleiche Einſchränkung, welche die induſtrielle Pro⸗ duktion aufweiſt, zeigen die Umſätze in Handel und Verkehr. Es kann angeſichts der gekennzeichneten Ge⸗ ſamtlage nicht überraſchen, daß in der Beurteilung des er⸗ reichten Depreſſionsgrades eine Einmütigkeit herrſcht, bie zugleich Zeugnis gibt von einer weitgehenden Glei ch⸗ förmigkeit des Stimmungsttefſtandes. Im Ganzen geſehen, hat ſich der Abſtieg auf das gegenwärtige, tief geſenkte Nivean ber wirtſchaft⸗ lichen Tätigkeit geordnet und allmählich vollzogen Große Zuſammenbrüche mit weithin ſich ausbreitenden Er⸗ ſchütterungswellen blieben aus, die Liguidität der Geſamtwirtſchaft iſt eher im Zunehmen. Zum Verſtändnis der gegenwärtigen Lage Deutſchlands und zur richtigen Beurteilung der inneren Wirtſchaftsvorgänge iſt es ſodann notwendig, ſich immer wieder die außer⸗ ordentlichen Schwierigkeiten klar zu machen, die ſich für uns aus der internationalen Preis⸗ und Marktrevolution ergeben. Auf welcher Höhe die Preisentwicklung der Rohſtoffe zum Stehen kom⸗ men wird, iſt heute noch nicht abzuſehen. Hinzu kommen die Störungen im weltwirtſchaftlichen Gleichgewicht der Kräfte, wie ſie in der Zuſam⸗ menballung von Kapital in den einen und immer noch ſehr ſtark fühlbarem Mangel an Kapital in den anderen Län⸗ lichkeiten zu nutzen und den Anreiz, der in den niedrigeren Lebensmittel⸗ und Rohſtoffpreiſen liegt, wirkſam zu machen. Die ſtärkſte Bremſe auf die Senkung der Produktionskoſten und mit dieſen der Fabrikatpreiſe, die wieder erſte Vorausſetzung für neue Konſumſteigerung iſt, iſt die Höhe der feſten Laſten. Sie ziehen der Mög⸗ lichkeit von Preisſenkungen gewiſſe Grenzen, wenn anders die Rentabilität gewahrt bleiben ſoll. Es mag angezeigt ſein, hier und da durch ſt a a tlichen Druck auf die Bereitwilligkeit und das Tem po der Preisſenkungen bei Induſtrien einzuwirken, welche die Gebote der Stunde noch nicht verſtanden haben und Preisbindungen aufrecht erhalten wollen, die überholt ſind und auch der eigenen Rentabilität dieſer Induſtrien nicht dienen, weil ſie den Abſatz einſchnuren. Es führt aber andererſeits zu falſchen Vorſtellungen von den Möglichkeiten ſchneller Depreſſionsüberwindung durch ſtaat⸗ liche Eingriffe, wenn die Fähigkeit der Kartelle, das Preis⸗ niveau auf längere Dauer künſtlich hochzuhalten, über⸗ ſchätz t wird. Abbau der feſten Laſten durch Sparſamkeit in der öffentlichen Verwaltung und Anpaſſung der So⸗ zialpolitik wie der Lohnpolitik an den wirtſchaft⸗ lichen Ergiebigkeitsgrad der Unternehmungen muß eine organiſche Ueberwindung der Depreſſion ein⸗ leiten Der Prozeß der Anpaſſung der Löhne an die Preis⸗ und Rentabilitätsentwicklung hat erſt geringfügige Fortſchritte gemacht, da er vom wirtſchaftlichen zum politi⸗ ſchen Problem geworden iſt. Wie man das Problem der Depreſſionsüberwindung und der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit auch betrachten mag, gipfelt ſeine Löſung immer in der Koſtenſen kung. Die Vorausſetzungen für dieſe liegen nicht ungünſtig, nachdem die Weltkriſe eine derartige Breſche in die Mauer der Roh⸗ ſtoffpreiſe gelegt hat und auch die Zinsverbilligung erheb⸗ lich vorgeſchritten iſt.* Die Koſtenſenkung iſt zugleich die wirkſamſte Waffe im Kampfe um die Aufrechterhaltung unſeres Anteils an der Verſorgung des Weltmarktes mit Induſtrieerzeungniſſen Die Befürchtungen, daß der Konjunkturrückgang in den Abnehmerländern immer ſtärker auf unſeren Export drücken werde, haben ſich bisher nicht bewahrheitet. Die Gefahr einer Verſtopfung des Exportventils durch handelspolitiſche Maßnahmen Deutſchlands muß daher heute mehr denn je vermieden werden. —.—.——..— ͤ———FTĩ Schnellpreſſenfabrik AG., Heidelberg Die erſte Bilanz nach der Fuſion Die zum Richard Kahn⸗ Konzern gehörige Ge⸗ ſellſchaft erzielte für 1929 einen Rohgewinn von 441 118 (i. V. ohne Berückſichtigung der übernommenen Maſchinen⸗ fabrik Geislingen und der C. Maquet AG. 161 888) Mark. Nach Abſchreibungen von 226 018(114 995) 1 bleibt einſchließlich Vortrag ein Reingewinn von 237 349 (60 4077) /, woraus wieder 10 v. H. Dividende auf das von 351 000 auf 2 Mill./ erhöhte Aktienkapital ver. teilt werden, bei 37 349(14 566)% Vortrag. In der durch die Fuſion weſentlich veränderten Bilanz erſcheinen Grundſtücke und Gebäude nunmehr mit 1/01 (0,34), Maſchinen 0,60(0,24), Vorräte 1/11(0,48), Außen⸗ ſtände 0,99(0,65), Wertpapiere und Beteiligungen 0,14(), Kaſſe, Wechſel und Schecks 0,1(0,8) Mill. J. Anderſeits betrugen laufende Verbindlichkeiten 1,28(0,94) Mill.. Vom Aktienkapital ſtehen noch 0,15 Mill./ Einzahlungen aus. Durch die Zuſammenfaſſung der Bilanzen iſt die ge⸗ ſetzliche Rücklage auf 200 000(10 000)“ erhöht worden. Der Umſatz iſt nach dem Bericht in allen drei Werken geſtiegen, zum größten Teil durch Erweiterungen des Aus⸗ landgeſchäfts, beſonders durch den Abſatz von Druckauto⸗ maten. Die Rationaliſierung iſt weiter durchgeführt wor⸗ den. Unter den oben erwähnten Wertpapieren und Beteili⸗ gungen erſcheint als erſt diejenige an der Heidelberger Printing Maſchine Corporation, Newyork, die zum Ver⸗ trieb der Erzeugniſſe in Newyork gegründet wurde Letztere entwickele ſich im Rahmen der dortigen Verhältniſſe eink⸗ germaßen befriedigend. Die Entwicklung im neuen Jahre tern zu erſtatten. Bisher ſind 100 Arbeiter entlaſſen worden. Wieweit der Reſt bis zur Grenze von 500 zur Entlaſſung kommt, wird von dem Ausgang der Verhand⸗ lungen abhängen. die mit der Reichsbahn wegen einer vermehrten Auftragerteilung geführt werden. O Th. Flöther Maſchinenban⸗AG., Gaſſen(Nieder⸗ lauſitz).(Eig. Dr.) Die v. HV. genehmigte den wie⸗ der dividendenloſen Abſchluß für 1929. Ueber den Ge⸗ ſchäftsgang wurde mitgeteilt, daß das Unternehmen voll arbeitet und daß bisher nur in beſcheidenem Umfang Einſchränkungenerfolgt ſind, im Hinblick auf den außerordentlich ungünſtigen Verlauf der Ernteeinbringung im laufenden Jahr. Die Kundſchaft, die ſich ausſchließlich aus landwirtſchaftlichen Kreiſen zuſammenſetzt, kauft nur bei langfriſtiger Kreditgewährung. Ausfälle ſeien jedoch dabei nicht zu verzeichnen geweſen. In welchem Umfang Arebitsmöglichkeiten während der bevorſtehenden Winter⸗ monate gegeben ſeien, werde erſt nach Verlauf der Herbſt⸗ kampagne zu überſehen ſein. Deutſche Rohſtahlgemeinſchaft O(Eig. Dr.) Die deutſche Rohſtahlgemeinſchaft hat dem weiteren Abſinken der Eiſenweltmarktpreiſe durch Herab⸗ ſetzung der Grundpreiſe und Rückvergütungsſätze, die der Eiſen verarbeitenden Induſtrie gewährt werden, Rechnung getragen. Für September ſind die Grundpreiſe wie folgt ermäßigt worden: Leichtes Eiſenbohnoberbaumaterial auf 95(98), Univerſaleiſen 115(120), Grobbleche 119(123), Keſſelbleche 145(145) und Mittelbleche 121(125). Die Rückvergütungſätze wurden wie folgt feſtgeſetz: Stabeiſen 40(37), Univerſaleiſen 25(18, Grobbleche 36(30), Keſſel⸗ bleche 39(32), Keſſelbleche für Landdampfkeſſel 49(42), Die Sanierung der Induſtriebau Held& Franle AG., Verlin Zuſammenlegung 10:3— Wiedererhöhung von 24 auf 4 Mill./— Kurzfriſtige Verſchuldung ſoll in langjährige Anleihe umgewandelt werden O(Eig. Dr.) Die Sanierung der Geſellſchaft, die Gegen⸗ ſtand der am heutigen Nachmittag ſtattfindenden Bilanz⸗ ſitzung des AR. iſt, wird nach unſeren Informationen auf eine Zuſammenlegung des bisherigen St.⸗K. von 8 Mill.„ im Verhältnis 10:3, mit anſchließender Biedererhöhung von 2,4 auf 4 Mill. 4 hinauslaufen. Be⸗ züglich der Begebung der jungen Aktien werden endgültige Beſchlüſſe erſt in der eigentlichen Bilanzſitzung fallen. Um eine Konſolidierung der Schuldenloſt des Unternehmens herbeizuführen, wobei hauptſächlich an die von den Großbanken gewährten Kredite gemacht iſt, haben ſich dieſe zur Hergabe einer langfriſtigen Anleihe, die zu relativ günſtigen Bedingungen gewährt werden ſoll, bereit erklärt. Ueber die Höhe des Anleihebetrages und deren genaue Bedingungen finden im Augenblick noch Be⸗ ſprechungen innerhalb des Bankenkonſortiums ſtatt. Im übrigen wird erklärt, daß die Geſellſchaft zur Zeit ausreichend zu befriedigenden Beoͤingungen be⸗ ſchäftigt iſt und auch der vorliegende Auftragsbeſtand zu der Hoffnung berechtigt, daß nach Durchführung der in Ausſicht genommenen Reorganiſation eine Rentabilität des Unternehmens, das bekanntlich noch für 1928 11 v. H. Dividende verteilte, gegeben ſein wird. Aktienpaketes an die American Telephon and Telegraph Company, die in den letzten Tagen von einer erheblichen Kursſteigerung begleitet waren— an der heutigen Berliner Börſe trat allerdings wieder eine Abſchwächung ein— noch nicht offiziell Stellung genommen. Wie das„B..“ nach Erkundigungen an zuſtändiger Stelle hört, kommt eine Aktientransaktion zwiſchen beiden Geſell⸗ ſchaften nicht in Frage. Damit entfallen auch ander⸗ weitige Meldungen, nach denen die im Beſitz der Arbed be⸗ findliche Aktienmajorität der Felten u. Guillaume ihren Beſitzer gewechſelt habe. Beſtätigt wird lediglich, daß, wie wir bereits ausführten, im Zuſammenhang mit der von der American Tel. and Tel. geplanten Verlegung eines Telephonkabels von Amerika nach Irland und eines anderen nach Honululu über die Vergebung der Regierung an Felten u. Guillaume aus⸗ ſichtsreiche Verhandlungen ſchweben. Die Durchführung dieſes Projektes würde, falls der Auftrag ganz oder teil⸗ weiſe an Felten u. Guillaume fallen ſollte, naturgemäß eine engere Zuſammenarbeit mit der American Tel. and Tel. zur Folge haben. Uebrigens werden auch anderweitige Meldungen, insbeſondere der hollänbiſchen Preſſe, nach denen der Beſitz der Arbed an Felten u. Guillaume ca. 80 v. H. betragen ſoll, als unzutreffend bezeichnet. Die Beteili⸗ gung der Arbed ſei erheblich geringer. 5 O Verlegung der Verkaufszentrale von Citroen nach ELS-D WIRTSCHAFT-ZET TUNG 4 S n - ern nn. E a 5 wird unter Berückſichtigung aller Umſtände als befriedi⸗ Mittelbleche 38(30), Rohblöcke 18(16), Vorblöcke 25(23), Berlin.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft bringt, wie von der dern in die Erſcheinung treten. gend bezeichnet. Her belgleare 12 5 im erſten 5 Knüppel 25(23) und Eiſenbahnoberbaumaterial 43(40) l. Verwaltung mitgeteilt wird, ihre Organiſation dadurch Die Regel der Kriegsſchulb hlungen und 7 1 ö l Die Grundpreiſe und Rückvergütungſätze für die übrigen zum Ausbau, daß ſie die Zentrale des Verkaufs 5 F„ jahr halte ſich auf ungefähr Vorjahrshöhe. Eiſenſorten blieben unverändert. Für Wolzdraht und nach Berlin verlegt, wo ſie bisher ſchon eine grö⸗ Reparationsverpflichtungen hat dieſen Zustand der Oualitätsfeinbleche werden die Sepiemberſätze noch er⸗ ßere Filiale unterhalten hat. Eine ſolche Verlegung iſt Gleichgewichtsſtörung vorläufig zum permanenten 5 4 mittelt ſchon dadurch vorbereitet worden, daß 1928 in Berlin ein 1 gemacht 1 e 1 0 86 8 5 größeres Anweſen mit reichlichen Büroräumen, 110 0 a iſti ü 4 5 f a d Lagerräumen gekauft wurde. Die Fabrikation Der Ausgleich durch langfriſtige Kapitalausleihungen Sonſtige Wechſel und Schecks 19 924 584, Deutſche Scheide⸗ f 1 8*; ö lin daher 1 05 55 in n 1 reichen 0 a di 5 tockt ſeit 1 5 OMaſchinenfabrik Mönus AG., Frankfurt a. M.(Eig und Montage findet wie bisher in de 8 der Ueberſchußländer an die Bedarfsländer ſt o ſe münzen 6591, Noten anderer Banken 27 170, Lombard⸗ D. 5555 a Werksanlagen in Köln ſtatt. Hier verbleibt auch eine 7 einiger Zeit weitgehend. Hinzu kommen Behinderungen forderungen 765 040, Wertpapiere 9960 081, Sonſtige Aktiva 5 9 15 9 5 955 9 be. 8. 2 1 0. Verkaufsabteilung. 5 e des weltwirtſchaftlichen Güteraustauſches durch erneute 22752 444. Paſſwa: Grundkapikal: 8 300 000, Rücklagen 98840 oſen ute ar„„ f Berſchärfungen der protektioniſtiſchen Hal- 3300 000, Betrag der umlaufenden Roten 20 483 550, Son⸗ 54„ Gewinn(Ag. 5 Mill.„. Nue in n* Freiburger Ziegelwerke Ac. Merzhauſen l. Br. j tung wichtiger Abſatzländer, durch Währungsſchwierlg⸗ tige täglich fällige Verbindlichkeiten 16 452 058, An eine wurde anſtelle ſeines verſtorbenen Vaters Max Laden⸗ Erneuter Verluſtabſchluß.(Eig. Dr.) Der 9. GV. der 0 keiten(Spanien und Argentinien) und durch politiſche Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 22 497 481, burg gewählt. Aus dem AR. ausgeſchieden ſind Karl Freiburger Ziegelwerke AGG. Merzhauſen am 28. Auguſt 5 85 i 3 N Sonſtige Paſſiva 2 259 130, Verbindlichkeiten aus weiter Heyl ehemaliges Vorſtandsmitglied der Mönus AG., 71 i 5 ö Unruhen, die die Kaufkraft großer Märkte(China, 111 8 Woch 5 90 5 J wurde Geſchäftsbericht und Bilanz für das verfloſſene Ge⸗ 9 Indten) schmälern. Der aus der Vereinigung aller dieſer begebenen im Inlande zablboren Wechſeln 1049 240 K. ſowie Gen.⸗Dir. Dr. E. W. Köſter von Pokorny u. ſchäftsjahr vorgelegt. Die mit einem As. von 375 000% 9 Spannungen und Unausgeglichenhetten ſich ergebende Zu⸗ De een Gbtalczinfnben Acz, Gbrlic, Bekrie. mittekind Ag, ſämtliche in Frankfurt a. Mm. Der Ag arbeitende Firma erlitt im Geſchäftsjahr 192820 einen 5 ſtand, den wir als Kriſis der Weltwirtſchaft be⸗ digender Abschluß. 92 85 1 15 in 11 5 A 8 1 Vorſ. A. Ottenheimer⸗Köln teilte mit, daß die Verluſt von 43 514, der auf neue Rechnung vorgetra⸗ 0 zeichnen würde ſch für Deulſchland nich in ſol das a, Junk dbrendete Geſchgteſuhe wleberum ein Fiauldträt des Unternehmens auch im laufenden gen wurde(Verlustvortrag von 1027/8 77 902 0. f chem Maße fühlbar machen, wenn es nicht nach den befriedigender Abſchluß vorliegen, ſcdaß, wier wir hören, 39 6. ſei. 1 ſei der e 9 0 übrigen genehmigte die GV. die Regularien. Aus dem f einmaligen Verluſten durch Krieg und Inflation die ſort⸗ die Verteilung von wieder 10 v. H. Dividende als ſiczer e e Wedeln f 0 21505 5 Geſchäftsbericht iſt erſichtlich, daß der Abſatz im Berichts⸗ 0 laufenden Verluſte der Reparation zu tragen hätte. So gelten kann. Die Geſellſchaft hat im Berichtsfahr zu. unzureichend, obwohl die Geſellſchaft in onſtruktiver Rich jahr etwas beſſer war als im Vorjahr. Trotzdem war es 0 ſchwer man die Vorbelaſtung einſchätzen mag, der die friedenſtellend gearbeitet. Vor allem hat ſich die Konzen⸗ tung in den letzten Jahren recht e Erfolge zu nicht möglich, ein zufriedenſtelendes Reſultat zu erzielen, 9 deutſche Wirtſchaft im internationalen Wettbewerb durch tration in der Waggoninduſtrie günſtig ausgewirkt, wenn verzeichnen hatte. Vertreter waren 3,622 Mill. Ak, davon weil die Preiſe außerordentlich gedrückt waren. Neu⸗ 1 die Tributverpflichtung unterliegt, e e ee im Maſchinenbau zeit⸗ von dem Majoritätsbeſitzer Ottenheim über 2,1 Mill. J. anſchaffungen wurden nicht vorgenommen, dagegen die 5 ög lichkeiten, aus f 2 elten u. Guillaume, Karlswerk AG., Köln demen⸗ notwendigen Unterhaltungsarbeiten ordnungsmäßig burch⸗ 0 ee e ee 1 e 1. bie 85 1 5 Dr.) Die Verwaltung der Felten u. Guillaume, geführt. Infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage war es 1 Es kommt alles darauf an, die auf Grund einer für uns. Aae zuständigen Be⸗ Karlswerk AG. hat bisher zu den vorſtehend widergegebe⸗ bisher nicht möglich, den Betrieb in vollem Umfang auf⸗ günſtigen Verfaffung der Rohſtoffmärkte gegebenen Mög⸗ hörde Anzeige von der Kündigung von bis zu 500 Arbei⸗[nen Gerüchten über den bevorſtehenden Uebergang eines[recht zu erhalten. rr B— d 2 8 eee— 5 27 28, 27. 28. 27. 5 27, 28. 0 2 I. Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten 8 199 ˙7 1970 1 a 1 Bremer Wolle 136.0 133,0 Hirſchderg Leder 85,50 85,50 Schubert& Salzer 178,2 173,2] Weſteregelnutkal Err Suen ann Selmer El un bei Stücke-Notletungen in Nack je Stück] Brown, Bop.& G. 1040 103.0 Husch Eiſen. 84.85 80.— Schuckert& Co. 152.8 151,3 Westf. iſen„ 8850 88.80 urszet D 27. 28 27. 28 8 27. 20 27, 28. Buderus Eiſenw. 60,— 59,50 l 99 5 15 Schultheiß... 251.0 251.0 e 3 1655 5 9 5 5 9 5 5 Holzm 680, 6 2 Mannheimer Eifektenbörse Otavi⸗Minen.. 36.75 Konſerven Braun 42.50—.— Schub. Sernee. 49.— 4% Tark. Ad. Am. 29 235 Charlott. Waſſer 94.— 94,75 Horch 4 Cie.. 34.— 34,— Segal Strumef———— Wiſſener Metal 40.85 48. 27. 28 27. 26 Phönix Bergbau 785,75 76,50 Kraus& Co. Bock. 64.50 64,50 Sab Je Wolff 48.— 48.— 05 1 eee 545 915 Ehem. Heyden„49.0 48.— Siemens Halske 1928 192.7 8 Gußſt. 40,50 40,50 . 50 80.50 fl. ⸗G. f..— 40, ö adde Bücker, 65 705 Chem. Gelſenk. 49.— 50.— Ilſe Bergbau. 22200 221.0 Sinner.⸗G. 08.— 90, Wolff,.. e 70 1. 99— 0 N 1 8 1055 1040 e„36,5—.— Lechwerke 55— 95.25* 45 9 11 010 1 1 9 01 Ehem. Albert. 49,25 41,50 M. Judel& Co. 1015 1010 Stoehr Kammg. 81.— 82.— 2 4 dee ene e. 8 5 Ludwigsh. Walz. 88,— 90,.— Trieot. Befigheim 43, 0900 5 r og— 10.60 Sbem. Brockzues 88.— 84. Gebr. Junghans 30.50 32,— Stoide N N 9 5 10 3190 00.5 100 inol.. 178.0 178 o rr d. Spinn 40,80 40.80 Stolberger Zinkz. 69.— 69, off Waldhof 180, A e ld 8 dee Engler knen 78 87 Der. Stahlwekte. 7925 70 Mamtrakrvert.———.— Per. e Conf. Cesc. 1480 4480 Cg da degelen 45 4g, Sid. Danmonlk. e— 28 88 Leal See bir bb Sold 7 Stahlwerke 77,28 78,— Ig Fran... e ee Hef. Kaliwk. Aſchersl. 1900 190.0 Zucker 146,7 145,5 n. Ne g——. Pergt. Jute. e 4% Anz, Göldr. 247 2 8 g 99.50 102.7 Neu-Guinea.. 375,0 8900 e Neben. seis 0 Industrie- Aktien Miag Muß.———— Der nikeamarin 13070 1870 4% Und. Ser. 1 Deſſauer Gag r. 1602 134,8 fi eren: 79—.0 Teles. berliner.. Bias Minen: 3 300 Ar an g 1485 1350% n 18 1380 Ker ae een 290 2780 Fiete dene 70 50 Vogt Masch St 5 eee Dale Ee 11 00 75 Pore 04 Tie, Leonhard“ 181.5 120 Freiverkehts-Kurse 0 k Mi 0„ otorxen Deu 5 N f 2 7 1 j 885— t 61. 71.— 69, a vurd. 28.—„.„ 0 %%%( 11 117% Bolt, Se ne r br 3 P gar blal..5—.— Diſch Guhſtaht... Fisch Bast.. 302 80 85 Frens⸗Kable. 1198 116 Petgrsb, 9. Habt, 10 100 A dt u dis. 126 426.5 Kanter, Mäh, bald 22— 22 Schwarz Storch. 1330 188.0 Weiß Selk nei e eee Deuiſche Kabelmw, 9550 85, Gebr. Körting. 42.28 48.— uſſenbank..77 0% g 1 u. 5 N„ 5 5 7 5„ 163.0 153.0 Wer ger[f. 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Del 59.— 59.—„ Waldhof— ef. St.⸗Eiſend.. 1070 F. dippe Maſchin.—.—.. Laurahütte... 40,80 40.50 B. Harz. Bortl-. 95.— 90.— Diamond„ e 0 Eichbaum Werger 161.0 161.0 Rheinmühlenw. 118.0 118.0] Drown Bover 1604.8 104,5 Schnellpr. Frktht. 91.50 31.— Paltimore Ohio 99,50 99.50 Dresd. Schnellpr. 47— 47,50 Linde's Gismaſch. 138.5 55. P. Schühf. B.& W. 40.— 40.— Hochfreguenz„1810 1600 8 Südd. Zucker 0 147 S Lac. 75.— 74 ufa(Freiverk.).. 89.— 89.— Canada Abliefer-—,— 19.75 Diener Metal 109.0 109,0 Carl Lindſtröm 470.0 470,0 f. iw 77.78 77 ügershalll„ ab, Affeturanz 1140 1140] Hereln iſc. deilß 25. 58.5 Cement geldelsg. 108 0 100 0 Schucert, Aeg 1560 1575 Raßtalter Wag. e Hang. 918 80 25 Buſfeld end 2 250 2 Koen. a Shed e 1250 4650 Ronnenb 52.— 82 g Tontinent. Verf 30.— 1 Wayß& Freytag 62.— 62.—„Nara: Terminnotierungen(Sehlu 0 apung„91, 2 Düſſeld.Eiſen 49,„50 L. Loewe& Co. Der. Ultramarin. 188,0 137.5 Ronnenberg.„ 52.— 1 2. Zellſtoff Waldhof eee,„Südamerika. 153,0 e Dynamit Truſt 72.— 70.75 C. Lorenz Vogel Tel 82.50 79,— Sichel& o... e e 8 n 1 1 55 1 85 1 10 Allg. Dt. Credit 1230 1 0 Harpen. Bergbau 1 95 8 55 1 d 15 5 1 1 85 ae 1 5 85 18 en Beglanb. Mee 8 4 41.25 8558 55595025 755* 1 emiſche, 0 1 ind. 1 5 1 2 81, d. 0.„ ektr. Lieferung. 127.„ üdenſche et. 5 75 1 Frankfurter Börse Gb. Brahe. 34. 84.50 Darm: Banter 1192 1192 Jie Berndann. 229.9 227i Berein Elbeſchlf... Lite icht a. f. 1390 16% de 1 J ˙ y 9 i ins Darmſt. u. Nat. 190,0 179,0 Baur Hyp. u. W. 130.) 130,5 Kali Aſchersleben 190.5 193.0 Elsdach& Co...——.— Magirus.⸗G.. 17.7 84.— Wanderer Werke 37.— 87, 75 Brown Boveri, Pestwerzinsliche Werte.] Deutsche isconte 1540 104,0 Dellen ben:.——.— erl. Sandelsgef. 400 300 Lal Salgdeiſurtd 195.2000 Sank-Akiien Taue igen 78g 70.— Nansteller dert 80 525. 75 93.75 104.0 104.0 Dt. Atlant.⸗ T... 129.0 129,0 1 We 5 200.0. el. 0120.5 Enzinger Werke 78,50 79.— nent, 2 3 5 2 Fasan, 8 8 D. dee, wech Je 4889 Dolden Ng, 5s 186.0 arm b. flat. 190 1600 K. gane 4080 1080 Bank f Bratere 1270 4270 Sichen Bete 2200 2270 Mart cu. 1565 1050 Terminnotierungen Gchluf) Ablöſunzſch.. 60.15 60.25 D. Ueberſee⸗Bant 99,50 98.50 Di. Linoleum. Deutſche⸗Disconto 128.5 124,0 Klöcknerwerke 79,59 69.— Barmer Bankver 116,0 116,0 Eſſener steinkoht.———.—Maſch.Buckau⸗W. 1580 158.0 108 1. a8 e e e er Hen i ee dee ener e 2 Dredner Lan 725 10 Sabmeher K G. 1855 1595 Perl Handeſsgef 1320 170 N. 845 5065 gag Pe ann. 120 7 0 85 158 e 8 3 f N 1— 10. 1 e—„* W ank f. uind 5„ 5„ 885 1..= Frankf. Bank 9975 99,25 Daiſſe, Kar Arn 50.— 50.—, Pf Neſchdd. Dogz. 886 825 Mannesmann. 8842 8 80 0 u.. 1200 1250 Jaht Liſt& Co 51.25 51, Zittau 34.28 0 Farmer Bankver. 1160 116,1] Hoeſch Elf. u. St. 38.— 67 8089 14—— 2085 9 ob. r. 1570—.— Dockerb.& midm—.——.— 1085. org. 92. 9225 Mansfelder. 84. 88 50 Dart. 82. 38.80 38.80 Farben A. G. 1515 150,5 Merkur Wollw.. 4170 4170 Zayr. Hyp u. W. 130.2 180.2 0. Holzmann 80 50 6,. VVV. f odd. bes. 28 920 Neiangetealg. Wes 2848 Deals digen 1288 12 Fannte peer J. 130 die Lane. 11. 1 date Jrrennebt. 188 ler 5 Seelen, 1282 5 7% dudwigag. 20 9 78 91.0] Nürnberg. Verein 8 58e Eigen Raiserst... Au. 225 79% Miagmübleusan.— 786. Di berſee Bk 100.0 100,0 Felten e Gui. 111.5 112.5 Miag⸗Mahlen.. 0887 48 Serl. Handelsgeſ. 148,0 143, Ilſe Bergbau e ö 105, Mom. Gb. 25 1000 1000] Oeſt. red ⸗Anſt. 2780 2780 Ene Frankf. 67— 67 Ang. Elelir- Gef. 140.0 440,0 Monieratinl.. 44— 45.50 Arie 1240 124.0 N EHöpfling.—— 5 9 ö 8 355 Comm. u, Priv. 1155 5 95 all Uſchersleben 10925 1087 205 5 5 7 8 7 55 Pfälz. Oop.⸗Bl. 135,5 187.0 Ea 1 79.— 79.50 3 3 66,— 86,— Oberbedarr 5785 97— Nite Fre 156,5 35 45 Friſter.. 1710 172,0 Mublbein. Bae 92.— 91,50 c 124.0 1238.7 Aid 79,75 90 g „. linger aſ ch.... ergm ann... tavi Mi 55 eſterr. Creditbk.—.— 27. 2 f* 17 05 33.75 95.— 5 Reichsbank—— 2470 Efing ein Eiſen. 61.— 60.50 Pbbnig Beenden 76.— 77.— Reichsbank. 2480 2470 Gebhard Textu 75,50 75.50 u 9% 950 Peg er e ee 5180 f. zei Keueſen 8 5 9% Grkr. Mh. 23 16,50 16,60 Rhein. Creditök.—.—— Cement Heldelbg. 103,5 103,5 Rhein Ereditök.———,— Gehe& Co. 459,25 48,25 Nat. Automobite.75.59.⸗G für Verk a Ia Mannesmann 88, 5380 2% Peau. fall—.—. Abein. Opp Bl. 152.7 1520 Faber 4 8 leich. 109,0 1000 Tompan Hiſp.. 309.0 295.0 9. Braunkoblen 292,8 202.9 Süddeutſch Dise.———.— Hellen Co.. n 888 1 1 Ang Lokalb 1 75 1 1 e 5 5 1030 n 2% Preuß Rogg.—. Fate webe irm. e, Contin. Gummi 148,0 143.0 Ah. Elek.(Rheag) 129,0 129.5 Frankf. Allgem.———.— Gelſenk Bergwr. 108,5 109,2 Nordd. m. 64.— 84,9 Dt. Reichsb. Bz. 91.35 81793 n 1 481 1100 N % Süd. Feſtwö..05.05 Südd. Boden ⸗G. 143.0 142.5 J. G. Farben. 51,1 5 Rb. Stahſwerke 2 89.— 89.— Genſchow& To, 56,— 86.— Oberſchl. E. Bed. 50.28 88.05 Date i 2 9 6345 655 geen dne. 5.— ee gente ss 1068 Pech Jener er e Dea e e e indeed e, 52 d S885 Industrie Alien Sera er 1060 5s See n e 5 55 de d 280 555 Se e 58% Rh.⸗M.⸗Don. 71.— 71.— Württ. Notenbk 138.0 186,0 Felt. Guileaume II1.5 112.0 St. Gold u. Silber 188,0 138.0 Schuckert... 158,5 1540 Accumulatoren 1190 118.0 Gel. f elektr. Um. 141.2 41, 158. 1 2010 5 5„„ D e 59.25 8005 Beepsg ger t. 9808 da. Ada. 160 1880 Fett. Bol& Wik. 2758 2225 dicht u. draft. 1382 1388. ee 1970 8 525. 5 5 257525 t enn. 0 8905 Sine 7955 „gad Kom d, 8e,„ n e 0 8 Elektr. Lieferung 132. 128.0 f t. 283.0 288 0 Alfeld Deligſen 40.75 40.75 Goldſchmidt. Th. 56.— 85,5 Phönix Bergbau 77.— 77. ayr. Motoren.—.— 87, nie Bergbau 4 1810 nnn e e oldſchmidt Tb. 58.— 58.— J. G. 5 8 40 152.0 151,5 Svensta Tändſt. 283.0 288.0 Alg. elektte J. 138 188. Gemar dern 25 e— Fermann dige.— 3— J. 5. Benderg:. a0 Peirbon werte zero 9% Rh. Hyp 50 99, 0 5. ch 9. J 3 67.0 9 202,7 202, 5 Grizner M. Durl. 2975 89.75 Felten& Guill. 113,0 118,2 Ber, Glanzſtoff———.— Alſen Portf.⸗Z. 137.0 187.2] Greppiner Werke—.——.— Rathgeber aaraſt 70,— 73, Bergmanncklektr 166,0 187,0 Nh. Praunk. u. Bt. 202.. 25 R.-5 99,25 99,25 Transport-Aktien Grüne Bilfinger 165,0 169.0 Gelſenk Bergwk. 100,0 110,0 Ver. Stahlwerke 77.50 28,75] Ammendorf Pap. 118.0 118,0 Gritzner Masch. 28.50 29.25 Ngeinfelden kraft 1400 1410 Zuderus Eiſenw. 60,75 80,— Nß. Elektrizität 71 „„ 5 i Gesfürel... JJJJJJJJJJTJJTTVVVTVwTTETV 5 3 5 12-11 89.— 89.— N. Hald& Neu.. 22.50. Goldſchmidt... 56,— 58.— Zellſtoff Waldhof 181,0 180,7 Alen 85 7 97,— 96,30 Grün. 165,0 e Rhein. Chamotte 1800 15. 8 1 1 5 8 N Rordd fend bd. 9080 59.— Panter, Faſen 888 88.— VVVVVVbCCC0 Rhein. Möbel de zee Daumen e 28 28 Kütgerawerke 59 50 828 ordd.. 90,60 99,— Pf. 5 3. 28— 28. 5357 27% e t 92 418 Oeſter. ll. S. 15 5 0 0 8 Berliner Börse Balke Maschinen 114.5 113.0 Padet. 80,— 81.75 Rhein.⸗W. Kalk 9770 8 Del Erbe 7150 1155 201 0 25 1290 105 5% Sildbs ld 88. 1 zeidan 73.— 73. ö 1 f Rhei 8 g eutſche Erdöl 71. 5 leſ. Portl.⸗Z. 130, 8 0 6 1 5 78.— 73.— N 5% Roggenwer 9,50.50] Baſt Nürnberg 189,0 190.0 Far Maſch. 85,25 85,2 Rheinſtahl 5 0 5 40 35 e 45 8785 Montan-Aktien e 612 Festverzinsliche erte] 5% Roggen rend 758.58 Paper. Ceuulold.. Hammerſ. Sinn. 10535 105.0 Rec. dentan.— 278 555 0 K. 09 1510 1795 Sanger 8 er 1075 1234 % ½. B. Lig 88.15 85 50 C. il. 2220 222,0 del a 89,50 89,80 Daze Spiegelglas 46,— 48,50 Hann. M. Egeſt. 21,— 20,— Rotter Zucker 27. 25 Dynamit A. No 5 5 chucker 0, 1 f % Pr. g. B. Lig 86, Saen 8 5„88, Goldanleihe. ng 8570 8% Landſch. Rog. 780.80 J. B. Bemderg I 95.— Sbg.⸗Wien Gum.———— Rücforth. Ferd..—.— Elektrizitäts- Ltef 129.2 130,0 Schulth 1 194,7 196,7 2 Bank. Aktien J 002 Bgö. St. K. 2215 221,0 Jung Exlangen, 82.40 82,40 ec 90 86 1 5% W 8 19.25 8 9 05 1105 arkort. 185 1 1 e* 3 5 e 8 0 139.0 33 Ea 2820 13 ö gag, B. Credlid. 107. 1030 ee ee eee e ee weer e 750 4%„ enn 5.. gl Na Ind, 5,25 58.35 Hebwigehuete... 89.— Sach. Gußgah. 1.— 81.— J. 0 Farben 1522 151 Leonberb Kies 1880 1850 Sag enz dis 1400 gan gigen 119 8709 1 i%: regen 20. alinee Meſch 49 28 4 80 Heimen Juen 52.— 88.— Salzdefurnh. 2139 3100 Jedmußte e. 4880 67 Der Steh weite dee e e e ,. nt... e Le F. Prſoiis. 10 20 Hennes Hoge, 8488 6400 Anek Felbs“e 1700 2900, es Fallen, 788 75 4%%: Pas N.. 210 Sermel enten zo 1170 diese gaser., 4858 L288 58e Saneber. 6880 6080 Seaflent. 142 1450] Basie Minn 68 3685 Donnerstag, 28. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 11. Seite“ Nummer 396 1—————.——— Ein Vierteljahr Molkereiſtatiſtik 19—20; Malz 43—46; 8 0 5* Soyaſchrot 15; Troc el Vörfenverlauf e e e e e 8 Weizenwehl füdd. Auguſt; Mehr Butter, weniger Käſe 42.50) Weizenbretmehl ſüdd. 28.50; Roggenmehl 60proz. 5 57 8 g 5 8 5 5 55 2729; Weizenfuttermehl 10; Weizenkleie.75; Roggen⸗ Nach der allmonatlich vom Preußiſchen Stat. Grundstimmung freundlich/ Auftragsmangel hatte nur kleines Geſchäft im Gefolge/ Er⸗ kleie.75; Leinſagt 365 Raps 28. Landesamt ſeit einem Vierteljahr durchgeführten holungen wechſeln im Verlaufe mit Abſchwächungen ab.„Rotterdamer Getreidskurſe 10 August(Sig. Dr) Molke reiſtatüſter ſind im März 1930 runb 221 Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.] Nov. 787; Dez. Millionen Liter Vollmilch und 733 000 Liter Rahm letwa Mannheim zuverſichtlich 8 f 5 1 0 i f f p. Laſt 7 Mill. Liter Vollmilch) an die 1100 erfaßten Molkerei⸗ 8 Dunugemm a Die erſten Kurſe waren nicht ganz ein heit⸗ 200 9 27 De 9 N 57. ir 131% 7 Mill. Liter Vollmilch) e. „Wohl hauptſächlich infolge der befeſtigten ausländiſchen[lich bei Schwankungen von 4 bis 2 v.., doch waren die 1 28.. 555 65. 855 19 7 131/47. betriebe geltefert worden. Von dieſer Vollmilchmenge fan⸗ 1 24 Börſen war heute zu Beginn eine allgemein freun d⸗ Beſſe rungen in der Mehrzahl. Elektropapier meiſt ſeſter,„ Liverpooler Getreidekurſe vom 2s. August.(Eig. Dr.) den im Durchſchnitt 33,8 v. H als Friſchmilch Abſatz; der ll in chere Tendenz feſtzuſtellen. Wenn auch nicht auf Felten u. Guilleaume konnten ernent bis 3 v. H. anziehen. Unſang: Weizen(05 1b.) Tendenz willig: Okt, 64% größte Teil der Werkmilch, 87,4 v.., wurde verbuttert. der ganzen Linie Kursbeſſerungen feſtgeſtelt werden konn! Hirſch Kupfer konnten infolge Matertalmangels 4,5 v. 5.(.); Des..0(.070; Wär 71(%%% Mehl(80 lb.) Dabei iſt im Durchſchnitt aus 27 Liter Vollmilch 1 Klg ten, ſo war doch eine zuverſichtli e Stim anziehen. Aku verloren auf Amſterdamer Abgaben 2 Liverpool Straights 31 32; London Weizenmehl 2592,50.. l 0 5 ichtlichere Stim⸗ zieh er Abgaben Fi ſtetſa, Det.119%, Dez. 706. März.15 Butter hergeſtellt. Für die Käſeherſtellung wurden rund mung nicht zu verkennen. Alleröings gaben die Kurſe v.., Spritwerte, Feldmühle und Schiffahrtsaktien büß⸗— Mitte: ſtetig; Okt..1176; Dez..078; März.176; ö 8* 9 egen⸗; l 5 N f zs gaben die Kurſe 10 3 0 5115 n wit Me 10 Millionen Liter Vollmilch(oder 6,9 v. H. der Werk⸗ 115 im weiteren Ber laufe wieder leucht nach, o daß ten bis 2 v. H. ein. Anleihen qut behaupket, Aus. ehl unv.. e g e 85 die Gewinne nicht groß waren. Dt. Linoleum gewannen länder nicht einheitlich, Pfandbriefe ſtill. Gelid* Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 28. Auguſt.(Eig. milch) verwendet. 5 2 255 auf 1 v. H. Feſt lagen am Koſſamarkt Enzi r mit 78 8 war zum Ultimo ſteifer, Tagesgeld 3,5 5,5, Monatsgeld Dr.) März(31) 7,20 B 7,10 G; Mai(31) 7,40 B 7,30 G; Die Butterer zeugung im März weiſt gegenüber 5. zinger mit 78 v. H. 5 gesg g 55, g 8 20 B 7, f 0 ö l von und Konſ. Braun mit 42 v. H. Zu beachten ſind noch 4,25—5,5, Warenwechſel 3 v. H. Nach den erſten Auguſt 6,95 B 6,85 G; Sept. 6,90 B 6,80 G; Okt. 6,05 B dem Januar eine Steigerung von 10 v. H. auf. Der ender die Steigerungen der Kurſe am Hyp.⸗Bk.⸗Aktien⸗Markt. 1 7 115 wurde es allgemein ſchwächer, da man am 6,85 G; Nov. 6,95 B 6,900 G: Dez. 7,00 B 6,90 G; Jan.⸗ Butterabſatz iſt um 13,3 v. H. geſtiegen. Die Herſtellung Be⸗ Ir fur r 7411 Akumarkt weitere 2 ben beobachtete, auch Selzdetfurth März 7,10 B 7,05 G; Tendenz ruhig. Gemahl. von Hartkäſe ging um 2/1 v.., die von Weichkäſe iltige 5 252 Frankfurt uneinheitlich. tendierten ſchwach(minus 5p..), ebenfalls Polyphon, Mehlis prompt per 10 Tage 26 u. 26,50 u. 26,75; Auguſt 5 37,2 5 5 15 enüber dem Jan 3 u 99 5 Die Börſe eröffnete auch heute wieder in ſehr Siemens und Felten. Es ergaben ſich durchſchnittlich Rück⸗ 27,10; Tendenz ruhig; Wetter heiter f 10 e 10 0 i ſchn itt ruhiger Haltung. Die Grundſtimmung war gänge von—2 v. H. Am Kaſſamarkt beſtand weiter„ 5 e N e 118 für den Sünden 55 1 beſchen Börſen 11 5 1 die leſten auslän- aa enn wenn auch nicht mehr in geſtrigem 1 3 5 1 5 far Weichkäſe dagegen e che unk ſtigere ugen aus der Wirt. Ausmaße. In eiteren Ve 1 ſich wieder 1 wi ü J i. zar ee ee ſaben 0— 5 Beurteilung der Lage ließen Das eine& 5 9 0 11 5 4 dürfe en 2155 gaser Telit br 1 7 Anbau landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe 1 5 Wes äft blieb aber ei ſtar 7 8. itrde jeder eiae 90 Siemen 10 8 3 4 f 1 5 8 155 3 8 1%%% eee e ee e im Dentſchen Reich im Jahre 1930„ Freinsheimer Opſtgroßmarkt vom 27. Auguſt. Auf ſoll irk 3 mbaltende Order lebhaft, auch Salzdetfurth erholten ſich kräftig. Gegen ae e 8 Ende Mai dem heutigen Obſtaroßmarkt notierten: Birnen 1. Sorte 1 angel wirkte deprimierend. Verſchledentlich kam Schkuß ſchritt aber die Börſe erneut zu Abgaben,. dach donegenden egen! CVVT 1924, dto. 2. Sorte 19—19, Aepfel 1720, Birnen 1080 u Material an den Markt, ſo daß gegenüber der geſtrigen] ſodaß die Erholungen wieder verloren gingen. d. Is. durchgeführten Anbauflächenerhe⸗ Zwetſchen—9, Tomaten.58, Trauben 2022. An⸗ Be⸗ 1 Abendbörſe die Kur 50 eſtaltung nicht ganz ein⸗ Am Deviſenmarkt bewegten ſich die Umſätze in bung betrug im Deutſchen Reich die landwirtſchaftliche fieferung 600 Zentner. Abfatz und Nachfrage gut.— Die hei 1 1 1 die Verluſte und Gewinne waren jedoch engen Grenzen. Dollars notierten geen Reichsmark 4,1865. Nutzfläche rund 29,37 Mill. Hektar gleich 62,7 v. H. des ge- Entwicklung der Trauben läßt für dieſes Jahr mit einer 95. Abenakklen A 1 1 o ln ech 7 5 Aae e r ſogen e 585 ſamten Grund und Bodens. Hiervon entfielen 20,53 Mill. großen Anfuhr inländiſcher Tafeltrauben rechnen. e 5 3 7 2 8 I holle e Ab ehande Paris mit 123,77, Holland mit 12,08% un 8.5 54 8 1. 5 8* en karte gebrug; and dis n 2. 0. schwächer. Ae 1 1 5 115 1 5 195 1 Hektar 5 Acker land, 5551 Nin. Hektar auf Wieſen*. Bremer Baumwolle vom 28. Auguſt.(Eig. Dr.] ſtand Anleihemarkt beſtand für Neubeſitz kleines Inter- Kurs ſtellte ſich auf 45,20 nach 45,60 Londoner Ufance. und 2,52 Mill. Hektar auf Viehweiden. Von der Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 13,36. der eſſe. Auch im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft.. N a übrigen Flächen nahm das Garten land mit 580 000* Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. Auguſt.(Eig. ilität weiterhin ſehr gering. Unter dem Druck der Geſchäfts⸗ Berliner Devisen Hektar den größeren Teil ein, während die Obſtan la⸗ Dr.) Anfang: Jan.(31) 62223; März(51) 630 geh.; b. H. 1 gaben die 5 5 ue in zicht nach. Am Gel d⸗ a b gen und Weinberge 48 000 Hektar bezw. 82 000 Hektar 5 1650 640 8 1 381 1 Okt.(30) 612 geh.; markte war Tagesgeld mit 4,5 v. H. geſuchter. iskontsätze: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3½ v, f. bedeckten. Von Ackerland war nahezu, nämlich 6,61 Mill. ez.(80)—; Jan.(32) 663 geh.; Tagesimport 500; Ten⸗ . Berlin nicht einheitlich——— T 32,2 v. H. mit Brolgetreide beſtellt. W abi, Mitte: Jau.(81) 625 März(81) 638 — Die freundliche Stimmung des geſtrigen Ta⸗ Amtlich in R⸗M für 27. Auguſt 28. Auguſt Parität Disk.[Davon entfielen 4,71 Mill. Hektar auf Roggen und 1,78 55 3 639 0 915 57. der G. 0 60) jraph ges übertrug ſich auch auf den heutigen Vormittagsverkehr, a 100. 5.. J. r 755 1 12 5 7 e zi des Ackerlandes, loecs 806; Tendenz stetig. 77 Egypt. Upper 8. G. fair ö an dem jedoch von Geſchäft k ie 9 8 olland 100 Gulden 169,50 168,84 168,51 169.65 168,48 8 nämlich 4,96 Mill. Hektar gleich 24,1 v. H. war mit Fu t⸗ 3 5 11 5 51 5 5 1955 1 215 3„ 12 Athen 400 Drachmen] dss] 5,44 8,488.445 8,445 10 tergetreide bebaut. Der Anbau von Hackfrüchten„eine engliſche Baumwollwarenansfuhr in den Be der Börſe blieb das G 8 liner 9 5 ieb da eſchäft weiter ruhig, Brüſſel 100 9500 PF. 58,475 88,595] 88,475 58,495 58,355.5 5 7 g 15„ erſten Monaten 19390. In den erſten ſieben Monaten —— bei den Banken lagen Orders kaum vor, und die Speku⸗ Danzig 100 Gulden] 81, 8182 814 811 81,888 4 undd Futterpflanzen nahm eine Fläche von a, 1980 iſt die Bauwwonwarenausfuhr aus England auf 1e lation zeigte wenig Neigung zu neuem Engagements. Die Kali 2 21075 10,846 10.526 10,546 19,512 855 Mill. Hektar gleich 21,3 v. H bezw 2,32 Mill. Hektar gleich[1685 200 100 Quadratyards im Werte von 5 174 884 Pfund stelle vorliegenden Nachrichten waren zwar übermiegend freund⸗ Fikaplen 100 Dar 7428 7480 728 740% 5 58 f v.§. ein, die übrige Agenfläche diente nut 87 Heeglang non d enges Snap rawarde un see dog . 5 i 7 5. ber 7 ö 75 5 ö N. Hektar gleich 2,6 v. H. dem Hülſenfruchtbau und 9678 672 Pfund Sterling in der entſprechenden Zeit des eſell⸗ licher Natur, doch hatten ſie im allgemeinen wenig Ein⸗ Fopenhbagen 100 Kr. 112.14 112,38 112,14 112.88 112,064 5„ 1 19 197 fluß. Ner Londoner Bankdiskont blieb unverändert, bie 89 5 40. 11 11215 18,68 17,8 8 mit 197 000 Hektar gleich 10 v. H. dem Anbau von Gar⸗ 8 n Aae be beträgt der 5. 0 N sio„ 100 Kronen 112.22 112,84 112,12 2. 5 g. e wäch ü 3 00 Rückgang alſo 79,5 v.., wertmäßi 54,5 v. H. d be⸗ Newyorker Börſe konnte eine Anregung ebenfalls nicht[ Parls 100 Franken] 16,45 16,49 16.45 1600 164445 2 5 725 und o R Die Aus ſfube nen ra bine e ihren bieten. Die Monatsberichte der DD⸗Bank und der Com⸗ Sage 100 franken 81.30 81.48 3131,.47 124 del 4,5 v. H. als Brache und Ackerwelde ments Honkong, Britiſh Columbig und Braſilien gerin⸗ wie merzbank fanden eine gute Beurteilung. Beachtet wurde, Sog 00 dea 082 3038.052 9068 2017 0 cegenüber de e f ger. Dagegen iſt die Ausfuhr nach Indien waohrſcheinlich u der daß nach dem Bericht der letztgenannten Geſellſchaft der Spanzen 100 beſeten 4421 449 4401 44.70 9967 16 1 ben Vorjahre iſt die Weizenand ane infolge vofßer vergebener Aufträge nur wenig(von 857 ung augenblickliche Peſſimismus nur übertrieben ſei, die Dedi⸗ Jpeg San 18942 4 189 3 7 112,05 3,5 1 111 25 5 1 e 5 auf 655 Mill. Quadratyords) gefallen. 1 5 ſen„400 Schilling] 88, J 59.125 59.245 58,79 5,5 8 nfläche mit einem Weniger von 0,3 v. H. fa n ach Bank ſpricht davon, daß die jetzigen Kurſe eher als fAngarn 100 p⸗12500 4] 73,378 73,518 78,40 79,33 72,60 85 unverändert geblieben iſt. An Gerſte und Hafer Berliner Meiallbörse vom 28. August 1930 r die unterbewertet angeſehen werden können. Einen Buenos⸗Aires 1 Peſ. 15512] 1,516 1 1517 1,758 10 ergibt ſich gleichfalls eine 8 1 8 45 1 Seren 5 ünſtige ind i ich i Canada 1 Can. Doll. 4,185 4,199 4,165.198 4,176— 0 1 8 5 Blei 7 2 F bee 55 11 Japan. 1 Hen 2,068 2..066] 2,0700 1,888 5,5 und zwar um 2,1 v. H. bezw. 3,4 v. H. Auch der Kar⸗ bez. Joel Geld bez. A Hrlef Geld bez. Brief Geld rung 5 F auch die Mit⸗ fare ägypt. fd. 20.88 20,82 20,89 20,98] 20,91 toffelan bau hat eine kleine Einſchränkung 0 84 88.50 85.5555 i 5 tetl⸗ tetlung, daß bei den Deutſch⸗Engliſchen Kohlenverhandlun⸗ Türkei„1 türk. Pfd.—.—“.——.— 2180 10 8 a 5 5 Januar.—,— 8350—— 88.— 3850—— 82.7 32,½8 mäß gen in der nächsten Woche nur lechniſche Fragen behandelt Zenden. 2.] 29 887 20,407 20887 2040) 2036. erſabren dum 4 v.) Zu rücgegangen is weiter. Pia D 84— 9880—— 3— 880—— 3850 328 and und nicht von einer internationalen Kohlenverſtändigung den ern ber. 0375] 6368 38.3935 4460]'s bin der Handelsgewächsban, nämlich um 104 v. H. und for:. 88. 04. 8348—— 89.— 88.80—.— 28.80 88 ien werber fon... ö. 5. 3,. N 5„ um 3 er Anbau von Futterpflanzen, insbeſon⸗ Juni—.—88.— 85,50 88,50 84,— 83,80 1* dere von Klee und Luzerne, hat unbedeutend zugenommen. We e ee, e 2 Sept.—.— 36,25 35,5081. 31.— 30.50 teil- W̃ 3 chh tig 9 5 Sep 88.28 35,8051. 31. 80. 5* 3 Oktober. 9 0—— 36,.— 38,50.—.— 32,50 81, . 2. en na 9 er 0 Die Woltweizenverſchiffungen nach Europa im neuen Non f.28—— 38.— 3550—.— 32.28 21580 5 5 5 8 Erntejahr. In den erſten drei Wochen des am 1. Auguſt Dezemb.]—.— 94,— 88.78—.— 36.— 35,50 18225 32,25 82, nach Auf Gerüchte über eine Erhöhung der Vermahlungsquote auf 80 v. H. Deckungsnachfrage dcin 1 85 e beliefen ſich die Weltver⸗ Klektrorhttupfer prompt, 105,26 Antimon Regulus. 84, 87. der inungskäufe/ er profiti 1 ti ungen von Weizen und Weizenmehl nach Europa auf Orig, Hütten ⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per eg 48.50. 10 und Mein ugs äuf Haf p f jert von We zenbefef gung insgeſamt 4 760 000 Quarters gegen 4 300 000 Quarters in e 194.— ian 10 gr. 28.— 28,20 12 2 5 ar. 155 0 lei 1 res. Wä 1 5 C 8 2 21 5,— 5— 115 Berliner Produktenbörſe v. 28. Aug.(Eig. Dr.)[gerſte, ſowie Induſtrieſorten fanden zu ſtetigen Preiſen 5 1 1 Reinnickel, 9890 v. 5. 350,—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 g 0 7 1 7 50 3 Die Gerüchte über eine Erhöhung des Vermah⸗ b liert i'r! ausgewieſen waren, auf 157 000 Quarters zurückgegangen Londoner Melallhörse vom 28. Augusi 1950 f mtlich notiert wurden: Weizen feſt 245—240; Sept. i i 10 92 1 7 0 9 5 Metalle in 6 pro To. Silber Unze F,(18/0 fein ſtand.), Platin Unze g lungszwanges für Inlandsweizen auf 80 v. H. 2605 Okt. 268.—62,50; Dez. 272,50—72 Br.; Roggen feſter ſind, haben ſich die Verſchiffungen aus den U. S. A. und gude, St 550„ ane ˖ 5 hatten an der heutigen Produktenbörſe eine nachhaltige 181; Sept. 185—50; Okt. 18000, Dez. 1909950; Gerſte Kanada leinſchließlich der Pacifieküſte), die ſich auf ins⸗ a en 4715 Sinn Monate 4. 9 Erholung der Weizenpreiſe zur Folge. Im handels⸗ ruhig 204222; Futtergerſte 188—198; Haſer feſter alter geſamt 3 203 0⁰⁰ Buſhels gegen 1688 000 Buſhels im Vor⸗ Settl. Preis 46,85 Settl. Preis 138, Queckſilber 22.75 rechtlichen Lieferungsgeſchäft zeigte ſich trotz der 184194; dilo neuer 188171; Sept. 174,50 u..; Okt. jahr ſtellten, faſt verdoppelt. Auch die Verſchiffungen Ruß⸗ b ee D 55 erneut schwachen Ueberſeemeldungen Deckungs⸗ 180—78,50, Dez. 1877598: Weizenmehl ſtetig 2936,85, lands, die im vergangenen Jahre ausgefallen waren, haben ſtrong ſheets. Ble, ausländ. 18,45 e 58 frage, auch glaubte man Meinungskäufe beobachten Roggenmehl feſter 25—.27,50; Weizenkleie matt 9,289.50, mit 538 000 Quarters wieder einen beträchtlichen Umfang El'wirebars 51,80 Zink gewöhnlich 15,85 Weißblech 3 . zu können, ſodaß Weizen 3 bis 5 4 feſter eröffnete. Roggenkleie matt„Beg, Viktortaerbſen do. ge, Futter. angenommen und 11 v. H. der geſamten Weltverſchiffungen Erh g 1 1 1 der Die Inlandseigner waren mit Angebot etwas zurückhalten 5 55 1920 Peluſchken 21—22; Atkerbohnen 1718,50, erreicht.. ö 5 1 25 111 5 f 151 60 160 e d N f 8 e f cken 2128,50: Rapskuchen 10,60—11,00? Leinkuchen N 35 f„ deutſche Zinkblechhändlervereinigung hat nach der am igu. 1 1 5 7„, 5 5 55 5 005 der, angeſichts der mäßigen Kaufluſt der Mühlen war dus 18,2018, Trockenſchnitzel 7808,60; Sopaextraettons⸗* Nürnberger Hopfeubericht vom 27. Auguſt. Während 26. 8. erfolgten Ermäßigung um 1,5 v. H. ihre Preiſe am G Angeb d 1 sreichend. Roggen wird im 5 2 8 0* ugebot jedoch ziemlich ausreichend. Roggen! ſchrob 14,70 15,60; Speisekartoffeln weiße 1601,00; dito am vergangenen Samstag und Montag nur wenig Ballen 27. 8. wieder um 1 v. H. erhöht. 1 Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft weiter geſtützt und rote 1,702; dito gelbfleiſch. 2,50—2,80; allgem. Tendenz neuer Ware verkauft wurden, kam am Dienstag ein Um⸗ war im Preiſe um 2/ geſteigert. während auf Baſis der feſt. ſatz von 100 Ballen zuſtande, der ſich aus einigen Ballen*Die Frauzoſen ſtellen ſich auf Bier um. Wie aus Stützungspreiſe das Angebot eher reichlicher geworde 5 Hallertauer ausſchließlich von Verkäufen von Tettnanger einer für das Jahr aufgeſtellten Statiſt er den etra⸗ Stütz Spreiſe das Angebot eher reichlich orden iſt— Hallert Sſchließlich Verkäuf tt l 5 fiir das 9 ihr 1929 aufgeſtellt Statiſtik üb de Im ind der Kalkulation der Mühlen entſprechende Offerten 4 8 5 kteubz 1 Hopfen zuſammenſetzte. Heute wurden 30 Ballen Tett⸗] Getränkekonſum in Frankreich hervorgeht, haben die dem knapper. Für Weizenmehl hatten ſich die Preisſteigerun⸗* Mannheimer Produktenbörſe vom 28. Auguſt.(Eigen⸗] nanger gehandelt. Die Prelſe bewegten ſich zwiſchen 85 Franzoſen im Jahre 1929 ca. 18 Millionen Hektoliter Bier chts⸗ gen für das Rohmaterial bisher kaum ausgewirkt, das bericht.) Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war und 90„ pro 50 Kg., vereinzelt darüber. Für Hallertauer[getrunken. Im Jahre 19a belief ſich der Blerkonſum in 1 es Geſchäft blieb bei wenig veränderten Offerten ruhig für Brotgetreide ruhig, für Futtermittel ſtetig und für Hopfen beſteht noch wenig Intereſſe, ſodaß auch nur einige Frankreich auf nur 3 Millionen Hektoliter. Der Geſamt⸗ len chä 1 1 8 W brikat 1775 Mehl ermäßigt. Angeboten wurden in„ für die 100 Kg. Ballen in der Preislage von 70-90„ pro 50 Kg. zum verbrauch in Deutſchland belief ſich im Jahre 1929 auf Nen⸗ Roggenmehl fand in billigeren Provinzfabrikaten weiter netto, waggonfrei Mannheim Ausl. Weizen 8234; inl. Verkauf gelangten. Die Zuſuhren betrugen ſeit Ausgabe über 57 Millionen Hektoliter, ſodaß wir immerhin die 3 Beachtung. Hafer konnte bei ausreichendem Angebot von neuer Weſzen 23.5027 inl. neuer Roggen 172170, des letzten Berichtes 350 Ballen, davon 76 Tettnanger] Franzoſen noch, umgerechnet auf den Kopf der Bevölke⸗ 1 5* feſteren Allgemeintendenz profitieren. Feine Brau⸗ inl. Hafer 19—20; inl. Braugerſte 21.50—24; FJuttergerſte und 74 Hallertauer Hopfen. rung hierin um das Doppelte übertreffen. es 3 8 8 8 8.. W 2 e 8 een—— i a auf⸗ e I f 175 3 2 1 1 1 Matratzen Steit Kerlen. f eee eee 3 — 1 8. Dreit. Kapokmatr. Fall. 2 4* Haan gonmatr, 28. Uibsfigerelepenneitsauk f 150 5 Die Olticktiche Geburf eines gesunden Pakentipte wat. 1g. f a 8 89,0 S 8 Patentröſte 18. Weg. 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