t ent- aAmter t, sich au 2 igkeit, en 2 oder Lunde er Sie reine o der „ Wer lichen usw.? e und beant- 1 ur zen 50, nach Porto W Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. 5.„ Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Sch Aannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim olle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Einzelpreis 10 Pf. anhelner Seillnl Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 29. Auguſt 1930 141. Jahrgang— Nr. 397 Vor einer evolution in Politiſche Anruheſtifter und unzufriedene Offiziere Veſondere Schutzmaßnahmen für den Präſidenten Frigoyen Was geht in Buenos Aires vor? Telegraphiſche Meldung = Newyork, 29. Auguſt. Der Erfolg der Militärrevolution in Peru und vor allem die Vertreibung des Präſidenten Leguia haben den unzufriedenen Elementen in Argen⸗ Präſident Jrigoyen tinien und im beſonderen in der Hauptſtadt offen⸗ ſichtlich Mut zu einem Putſch gemacht. Doch iſt an⸗ ders als in Lima, der argentiniſche Präſident Iri⸗ goyen auf der Hut und die Regierung feſter im Beſitz der Macht. Was eigentlich im Gange iſt, läßt ſich noch nicht überſehen, denn die Meldungen, die die Aſſociated Preß aus Buenos⸗Aires erhalten hat, geben keine klares Bild der Lage. Gewiß iſt in⸗ deſſen, daß die Lage ſowohl in der Stadt Buenos⸗ Aires als auch in der gleichnamigen Provinz ernſter iſt, als die erſten Nachrichten erkennen ließen. In der Hauptſtadt ſchwirren beunruhigende Gerüchte umher. Die Wachen im Regierungspalaſt ſind in der Nacht erheblich verſtärkt worden. Die Wohnung des Präſidenten Jrigoyen wird von be⸗ rittenen Truppen bewacht, die dauernd auf⸗ und abpatrouillieren, ohne daß ein Grund hierfür bekannt gegeben worden ſei. Nach„La Nacion“ hat Jrigoyen die ganze geſtrige Nacht mit dem Bürger⸗ meiſter von Buenos⸗Aires, mit den Kabinettsmini⸗ ſtern und dem Militärkommandanten der Haupt⸗ ſtadt konferiert, während gleichzeitig die Regierung der Provinz Buenos⸗Aires mit den Kommandeuren der Regimenter der Garniſon La Plata Be⸗ ratungen abhielten. f Die Zeitung„La Critica“ will wiſſen, daß der Juſtizminiſter Juan de La Campa dem Präſtdenten FJrigoyen mitgeteilt habe, es beſtehe die unmit⸗ telbare Gefahr einer Revolution gewiſſer poli⸗ tiſcher Führer und eines Teiles der Armee. Weitere Vorſichtsmaßnahmen Wie La Pronſa meldet, iſt das Dach des Hauſes des Präſidenten Irigoyen mit Maſchinen⸗ gewehren verſehen worden, da die Spannung unter der Arbeiterbevölkerung im Wachſen begriffen iſt. Die Eiſenbahnverwaltungen der Provinz erhiel⸗ ten die Anweiſung, Züge zur Beförderung von Truppen nach der Hauptſtadt bereit zu halten. Weitere Polizeimaßnahmen werden offiziell ledig⸗ lich als Vorſichtsmaßregel dargeſtellt, die angeſichts des Streiks von 6000 Angeſtellten der Union Tele⸗ phone Co. erforderlich geweſen wären. Es liegt aber auch das geſamte Militär in den Kaſernen in Alarmbereitſchaft. „La Critica“ meldet weiter, daß de La Campa den Präsidenten auch über die wachſende allgemeine Un⸗ zufriedenheit über die Untätigkeit des Kon⸗ greſſes unterrichtet habe. baben, er befürchte keine Inſurrektion, halte es aber für möglich, daß er perſönlich der Gefahr eines Angriffes ausgeſetzt ſei.(Der Präſident Jrigoyen war erſt unlängſt Gegenſtand eines allerdings er⸗ folgloſen Revolverattentats.) f Grigoyen ſoll erwidert Die badiſche Die Reihenfolge der Kandidaten der von der Deutſchen Volks ⸗ partei und von der Deutſchen Staatspar⸗ tei aufgeſtellten Kandidatenliſte in Baden iſt nun⸗ mehr wie folgendermaßen feſtgelegt. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius. 2. Reichsfinanzminiſter Dietrich. 3. Landwirt Dr. Mattes ⸗Stockach. 4. Apotheker Kern ⸗ Schönau. 5. Kaufmann Wilſer⸗ Karlsruhe, Präſident des Badiſchen Einzelhandels. 6. Hausfrau Emma Kromer ⸗Ziegelhauſen. 7. Rechtsanwalt Steinel ⸗ Pforzheim. 8. Oelmüller Diefenbacher⸗ Königsbach. 9. Hauptlehrer Hofheinz⸗Freiburg. 10. Zimmermeiſter Fiſcher⸗Konſtanz. 11. Hausfrau Alice Hoffmann ⸗ Mannheim. 12. Rechtsanwalt Dr. Bieringer⸗ Heidelberg. 13. Handelslehrer Dr. Brandt ⸗ Mannheim. 14. Lehrer Gräßlin⸗ Mannheim. 15. Bürgermeiſter und Landwirt Reiß ⸗Willſtätt. 16. Landwirt Hügle⸗Wahlwies. 17. Oberpoſtſekretär Walther⸗ Mannheim. 18. Hausfrau Ida Gerſpach⸗ Karlsruhe. 19. Handlungsgehilfe Adam ⸗ Waldshut. 20. Handelskammerſyndikus Glock ⸗Tauberbiſchofs⸗ heim. 21. Rechtsanwalt Dr. Hofert⸗ Heidelberg. 23. Studienrat Dr. ing. Herrmann Pforzheim. 23. Brauereidirektor Dr. Kleinſchmitt⸗ Schwetzingen. 24. Profeſſor Keßler ⸗ Karlsruhe. 25. Rechtsanwalt Brombacher ⸗Karlsruhe. 26. Fabrikant Richard Freudenberg ⸗ Weinheim. * Ehrung der deutſchen Flieger in Newyork Telegraphiſche Meldung Newyork, 28. Auguſt. Bei dem geſtern im Beiſein des ſtädtiſchen Emp⸗ fangskomitees im Advertiſing Elub zu Ehren der deutſchen Ozeanflieger veranſtalteten Feſtmahl wurden von Gronau und ſeine Begleiter vom Präſidenten des Klubs, Charles Murphy, ein⸗ geführt. Der Toaſtmeiſter Groder Whalen be⸗ glückwünſchte die Flieger zu ihrem erfolgreichen Flug nach Newyork. Joſef Ridder, der Direktor der Newyorker Staatszeitung, nannte in ſeiner Rede von Gronau den„Flieger Deutſchlands“. In einer engliſchen Antwortrede dankte v. Gronau für den überaus freundlichen Empfang und betonte, daß er ſeinen Erfolg zum großen Teil der kamerad⸗ ſchaftlichen Mitarbeit ſeiner Begleiter verdanke. Er ſehe mit größtem Intereſſe den Schauflügen in Chicago entgegen, wo die amerikaniſchen Flieger er⸗ ſtaunliche Leiſtungen zeigten. g Im Rathaus fand am Abend ein Empfang statt, zu dem eine große Zahl von Einladungen an die Behörden und die Newyorker Geſellſchaft ergangen waren. Die Flie⸗ ger von Gronau und ſeine Flugkameraden wurden bei ihrem Erſcheinen von dem Publikum mit herz⸗ lichem Beifall empfangen. Im Verlauf des Banketts begrüßte Bürgermeiſter Walker die deutſchen Flieger und feierte ihren glücklichen Flug über den Ozean in beredten Worten. Er erklärte u.., die Piloten hätten durch ihre Ankunft in Newyork eine neue Beſuchsquote eingeführt. Als Vertreter der zahlreichen Deutſch⸗ amerikaner hielt Generalkonſul Heuſer vor dem Mikrophon eine Rede. Gronau dankte in engliſcher und deutſcher Sprache. Etwa 2000 vor der City⸗Hall Verſammelte begrüßten begeiſtert die Flieger, als ſie zur Tonfilmaufnahme auf die Rathaustreppe heraustraten. * Die Unabhängigkeitsbewegung in Indien. Die Regierung erklärte den neugebildeten Vollzugsaus⸗ ſchuß des allindiſchen Kongreſſes für u ngeſetzlich. Einheitsliſte Aeber 30 Parteien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Auguſt. In Berlin ſind bis geſtern abend, wo die Friſt für die Einreichung von Kreiswahlvorſchlägen ablief, außer von den bekannten Parteien noch von vier⸗ zehn anderen Gruppen und Grüppchen Wahlvorſchläge eingereicht worden. Es waren ſogar noch mehr Vorſchläge abgegeben, ſie ſollen aber an⸗ geblich auf dem Weg zum Rathaus ſpurlos verloren gegangen ſein. Ueber 30 Parteien werden ſich alſo in der Reichshauptſtadt den Wählern anpreiſen. v. Guérard abgeſägt? Drahtbericht unſeres Berliner Büros [! Berlin, 29. Auguſt. Eine nicht gerade ſehr freundliche Behandlung läßt das Zentrum einem ſeiner amtierenden Mi⸗ niſter, nämlich Herrn von Guérard, zeiteil wer⸗ den. Sein heimatlicher Wahlkreis Koblenz⸗ Trier hat ſeine Wiederaufſtellung abgelehnt. Dort kandidiert der Zentrumsführer Prälat Kaas. Aber auch ſonſt iſt dem Reichsverkehrsminiſter, der bekanntlich längere Zeit Vorſitzender der Reichstags⸗ fraktion war, ein Unterſchlupf nicht gewährt worden, während ſein Miniſterkollege, Dr. Wirth, aus dem Wahlkreis ſeiner badiſchen Heimat wenigſtens nach Schleſien hat überſiedeln können. Da Herr von Guérard auch auf der Reichsliſte keinen Platz gefunden hat, ſo iſt man zu dem Schluß berechtigt, daß das Zentrum auf die Perſon des Mi⸗ niſters für die Zukunft nicht mehr allzu ſtark rechnet. Der Finnen-Vertrag gekündigt Neuer Vertrag 1. Januar 1931 Die Helſingforſer Verhandlungen haben mit der Vereinbarung geendet, daß der laufende Handels⸗ vertrag gekündigt wird und am 1. Januar, dem Zeitpunkt des Ablaufs des Vertrags, ein neuer Vertrag in Kraft tritt, der die Vertragszölle für Butter und andere Molkereiprodukte auf weſentlich höherer Zollgrundlage als der gegenwärti⸗ gen feſtſetzt. Ueber die näheren Umſtände, unter denen die Kündigung erfolgt iſt, lagen in Berlin bis in die Nachtſtunden hinein genauere Mitteilungen noch nicht vor. Man wird alſo den Bericht des Miniſte⸗ rialdirektors Ritter über den Inhalt der neuen Vereinbarungen abwarten müſſen, bevor man ſich ein klares Bild von der Neugeſtaltung der zoll⸗ politiſchen Situation machen kann. Da Dr. Ritter von der Regierung die Anweiſung erhalten hatte, bis an die äußerſte Grenze des Entgegenkommens zu gehen, ſo muß man annehmen, daß eine Einigung an den übertriebenen Forderungen der Finnen ge⸗ ſcheitert iſt. Sie ſind es ja auch geweſen, die durch immer neue Anſprüche das Zuſtandekommen von Abmachungen auf privatem Wege verhindert haben. Die„Deutſche Tageszeitung“ ſtellt mit Befriedi⸗ gung feſt, daß Schieles Standpunkt ſich⸗ durchgeſetzt habe.„Die Linke,“ ſchreibt das Blatt,„hat eine Nie⸗ derlage erlitten, weil die Landwirtſchaft einen Erfolg verbucht. Gewiſſe unentwegte Kreiſe auf der Rech⸗ ten— gemeint ſind natürlich Herr Hugenberg und die Deutſchnationalen— empfinden dieſe Niederlage faſt als die ihrige, weil es der Miniſter Schiele iſt, dem die Landwirtſchaft dieſen Erfolg verdankt.“ Die Hitze in England — London, 29. Auguſt. Die Hitzewelle macht ſich weiter im ganzen Lande bemerkbar. Ueberall wer⸗ den Perſonen vom Hitzſchlag getroffen und fallen auf den Straßen um. Unter den Toten befinden ſich zwei Soldaten, die an den Manövern bei Alderſhot teilnahmen. Andere Soldaten mußten in Krankenhäuſer gebracht werden. Wie das Meteoro⸗ logiſche Amt erklärt, iſt der geſtrige Tag der heißeſte ſeit ſieben Jahren und der heißeſte Auguſttag ſeit 19 Jahren geweſen. Auf dem Dach des Luftfahrt⸗ miniſteriums betrug um 16 Uhr die Temperatur im Schatten 37 Grad Celſius. In London ſind während der letzten zwei Tage 16 Perſonen unter den Wirkungen der Hitze geſtorben. Pilſudſki am Scheidewege Das, was eigentlich nicht auf der Linie der Pilſudſkiſchen Politik gelegen hat, iſt eingetreten. Seine Verſuche, eine Art Halbdiktatur in der Weiſe auszuüben, daß er ſeinen perſönlichen Einfluß hinter den Kuliſſen ausſchlaggebend wirken ließ, die äußere Verantwortung aber auf die Schultern An⸗ derer legte, die in engſter Fühlungnahme mit ihm zu handeln hatten, ſind fehlgeſchlagen. Er hat offenbar geglaubt, auf diefe Weiſe die Oppoſition im Lande, die aus ſehr verſchiedenen Quellen geſpeiſt wurde, indem auf der einen Seite die chauviniſtiſchen Nationaldemokraten, auf der anderen Seite die Sozialdemokraten gegen ihn ankämpften, tatſächlich auszuſchalten. Es iſt ihm das nicht gelungen. Die beiden, ſich im Grunde entgegenſtehenden großen oppoſitionellen Gruppen haben ſich im Parlament auf die Loſung:„Nieder mit dem abſolutiſtiſchen Regiment Pilſudſkis!“ geeinigt. Es hat dazu offen⸗ bar die zunehmende geradezu kataſtrophal werdende Wirtſchaftslage in Polen das ihrige beige⸗ tragen. Die Unzufriedenheit der Maſſen über das herrſchende Syſtem verband ſich mit der Oppoſition der parlamentariſchen Führer und ſchuf ſo eine Machtkriſis. Das Kabinett Slawek, des Oberſten, der mit Pilſudſki in engſter Fühlung ſteht und den Kampf gegen den Sejm mit Rückſichtsloſig⸗ keit geführt hatte, hat demiſſioniert. Das hat nür einen Sinn, wenn Pilſudſki zur Ueberzeugung gekommen iſt, daß die Schlacht nur noch zu gewinnen iſt, wenn er das ganze Ge⸗ wicht ſeiner Perſönlichkeit in die Wag⸗ ſchale wirft und ſelbſt, wenn auch nicht an die Spitze des Staates als Präſident, ſo doch an die Spitze der Regierung als Miniſterpräſident tritt. Wir glauben, daß dadurch ſich auch die immer und immer wieder auftauchenden Gerüchte, Pilſudſki ſei ein körperlich und geiſtig gebrochener Menſch, als falſch herausſtellen. Wäre dem ſo, ſo würde er den Kampf um den Endſieg mit dem polniſchen Parla⸗ mentarismus ſicherlich nicht aufnehmen, ſondern mit einer Erklärung, er trete von der politiſchen Bühne ab, weil die Kräfte des Widerſtandes gegen eine Geſundung Polens zu groß ſeien, von dem öffent⸗ lichen Leben Abſchied nehmen. Wer den Kampf in Polen und den ganz ungewöhnlichen perſönlichen Einfluß, den der Marſchall Joſef Pilſudſki in Polen ausübt, geſtützt auf die Armee und getragen von dem Vertrauen insbeſondere der Legionäre, voll verſtehen will, muß verſuchen, ſich ein Bild von dem Weſen dieſes eigenartigen und zwei⸗ fellos bedeutenden Mannes zu machen, der erſt 63 Jahre alt iſt. Die Grundrichtung ſeines Lebens und ſeines Wirkens hat er im Wilnaer Gym⸗ naſtum erhalten. Er verließ dieſes als Revolu⸗ tionär mit Haß gegen Rußland im Herzen. Und dieſer Haß gegen Rußland hat ihn ſein ganzes Leben hindurch geleitet. Er iſt durch ſeine Ver⸗ ſchickungen nach Sibirien vertieft worden und hat ihn, als der ruſſiſch⸗japaniſche Krieg ausbrach, ver⸗ anlaßt, nach Tokio zu reiſen und ſich hier japaniſches Geld zu erbitten, mit dem er in Ruſſiſch⸗Polen, alſo im Rücken der Armee einen Aufſtand inſzenieren wollte. Aber Japan lehnte ab. Und ſo warf ſich denn Pilſudſki an der Spitze einer Kampforgani⸗ ſation der polniſch⸗ſozialiſtiſchen Partei auf die in Polen ſtehenden Militärabteilungen, vernichtete Spione und Provokateure und vollführte eine Reihe tollkühner Ueberfälle auf ruſſiſche Geldtransporte, um ſeine Partei zu bereichern. Als dann der Welt⸗ krieg ausbrach, ſah Pilſudſki, der nicht lange vor ſeinem Ausbruch ſein Wirkungsfeld nach Oeſterreich verlegt hatte, ſeine Aufgabe darin, ſeine Landsleute auf die Seite Oeſterreichs hinüberzuziehen, Er hat ſelbſt geſagt:„Wenn wir im herannahen⸗ den Kriege nicht auf Seiten Oeſterreichs und gegen Rußland ſtehen und keine eigene Armee bilden, wer⸗ den wir aus der Liſte der lebenden Nationen ge⸗ ſtrichen werden.“ Die militäriſche Zuſammenfaſſung der polniſchen Nation war ihm alſo Haupt⸗ und End⸗ zweck. Alles geſchah aber nur unter dem ſtillſchwei⸗ genden Vorbehalt, daß man nicht auf andere Weiſe eher zum Ziele, das heißt, zur Aufrichtung eines ſelbſtändigen Polens gelangen könnte. Von der öſterreichiſchen Regierung, die ihn durchſchaute, 4 Seite/ Nummer 397 Freitag, 29. Auguſt 1930 nicht ohne Mißtrauen gefördert, hat er als Kom⸗ mandeur der erſten Legion ſich tapfer geſchlagen, aber ſeine Hoffnung, daß Hunderttauſende ſich ihm anſchließen würden, ging nicht in Erfüllung, und als im September 1914 Hindenburg den Legionen den Aufenthalt in der von den Deutſchen okkupierten Zone verbot, und ſich mehr und mehr die militäriſche Unterlegenheit der Oeſterreicher herausſtellte, iſt in Pilſudſkis Verhältnis zu Rußland ein Umſchwung eingetreten. Seine Haltung wurde ſo zweideutig, daß die Oberſte Heeresleitung ihn am 21. Juli 1917 in Warſchau verhaften und nach Magdeburg ſchaffen ließ. Einen größeren Dienſt hätten ihm die Deutſchen in den Augen feiner Landsleute gar nicht erweiſen können, die ihm, als dem Führer der ſogenannten Aktiviſten, grollten. Als dann am 9. November 1918 nach Ausbruch der deutſchen Revolution er aus der Magdeburger Feſtung befreit wurde, und zwei Tage ſpäter in Warſchau eintraf, wurde er hier als Nationalheld empfangen. Es ſoll hier nicht im Einzelnen dargelegt werden, welche Widerſtände er im polniſchen Lager ſelbſt zu überwinden hatte, um ſich in ſeiner Stellung zu be⸗ haupten, und namentich den gefährlichen Widerſtand von Roman Dmowſki zurückzudrängen, der ihm ſeine öſterreichiſche Politik als Landesverrat anrechnete. Genug, daß das Glück ihm weiter treu blieb. Im Jahre 1920 marſchierten die polniſchen Truppen unter ſeinem Oberbefehl nach Kiew. Ohne Frage, um den Sturz der Bolſchewikenherrſchaft in Ruß⸗ land herbeizuführen, damit aber auch zugleich Po⸗ lens Einfluß bis zum Schwarzen Meere auszudehnen und Weißrußland, Litauen, die Ukraine feſt mit Polen zuſammenzuſchließen. Es läßt ſich nur durch den perſönlichen Zauber Pilſudſkis auf die polniſchen Gemüter erklären, daß dieſer Krieg ſeiner Volkstümlichkeit keinen Abbruch getan hat. Endete er doch mit dem kataſtrophalen Julirückzug und mit der Bedrohung Warſchaus durch die ruſſi⸗ ſchen roten Truppen. Nach ſachlichem Urteil hatte ſich Pilſudſki als ein ſehr mäßiger Stratege er⸗ wieſen. Er hatte in der Stunde der Gefahr ſeine eigene Perſon nach Warſchau in Sicherheit gebracht und die Ueberwindung der furchtbaren Kriſis einzig und allein Frankreich zu verdanken, das den Gene⸗ ralſtabschef von Foch, General Weygand und tauſend franzöſiſche Offtztere nach Polen ſandte. Trotzdem blieb Pilſudſki der Nationalheld der Polen. Nicht wenig trug dazu bei, daß nach ſeinem Rücktritt vom Poſten des Präſidenten der Republik(1922) die Dinge in Polen durch Unfähigkeit der Parteien und eine grenzenloſe Korruption einer Kataſtrophe zutrieben. Als Pilſudſki im Mai 1926 an der Spitze einiger Kavallerieregimenter vor Warſchau erſchien, machte er ſich in blutigen Kämpfen zu m Herrn der Lage. Aber er lehnte das ihm angetragene Amt eines Präſidenten der Republik damals aus den oben angegebenen Gründen ab und iſt, wie ſchon ge⸗ ſagt, dieſer Einſtellung, indirekt, hinter den Kuliſſen bisher treu geblieben. Die Hoffnung der Sozial⸗ demokraten,„Genoſſe Pilſudſki“ würde ſich auf ſte ſtützen, hat ſich nicht erfüllt. Als im November 1918 eine Delegation der polniſchen ſozialiſtiſchen Partei ihn als„Genoſſe Pilſudſki“ anredete, unter⸗ brach der Marſchall die Abgeordneten mit den Wor⸗ ten:„Meine Herren, ich bin nicht Ihr„Genoſſe“. Wir haben uns wohl einſtmals zuſammen in den roten Wagen geſetzt, ich bin aber auf der Halteſtelle„Po⸗ Lens Unabhängigkeit“ ausgeſtiegen. Sie aber fahren bis zur Station„Sozialismus“ weiter. Ich wünſche Ihnen eine glückliche Reiſe, mich aber reden Sie ge⸗ fälligſt Pan(Herr) an.“ Er hat ſich auch nicht mit den Monarchiſten und dem polniſchen Hoch⸗ adel in unlösbare Verbindung eingelaſſen, ſondern ſie nur benutzt, um ſein Ziel zu erreichen. Dieſes Ziel, das ſich ſehr wohl damit verbinden läßt, daß er zu einem Franzoſen geſagt hat, er habe kein politi⸗ ſches Programm, iſt das: Polen vom heutigen Par⸗ lamentarismus zu befreien, den er als die Quelle aller Unfähigkeit und aller Korruption betrachtet und gegen den er, wie allbekannt iſt, in ſeiner urwüchſigen Weiſe gewettert hat, die für das Ohr eines Weſt⸗ europäers faſt pathologiſch anklang. Ohne Frage iſt dieſer ſehr kluge, ſehr willensſtarke und fähige Mann gerade deshalb ſo volkstümlich, weil Millionen ſei⸗ ner Landsleute dieſe Schattenſeiten des heutigen Polens ſchmerzlich empfinden. Es gehört zu ſeinem Programm, daß er, obwohl er fraglos einer„Ver⸗ ſtändigung“ mit Deutſchland nicht im Wege Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Durchführung des Finanzprogramms Dietrich wird darüber ſprechen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Auguſt. Das Kommuniqué der Reichsregierung über die finanziellen Reformpläne verleugnet nicht den Charakter eines Kompromiſſes. Man merkt ihm an, daß es unter dem Druck der bevor⸗ ſtehenden Wahlen zuſtande gekommen iſt. Die ver⸗ ſchtedenen Abſichten ſind nur vorſichtig angedeutet und laſſen mancherlei wichtige Fragen offen. In Randbemerkungen der rechtsradikalen Preſſe bekommt die Regierung daher bereits den Vorwurf zu hören, daß es ſich bei alledem um leere Ver⸗ ſprechungen handle. Die Kritiker überſehen, daß es in der Hauptſache darauf ankommt, wie die angekündigten fünf Punkte Dietrichs durchgeführt werden ſollen. Wir haben Grund zu der Vermutung, daß der Reichsfinanz⸗ miniſter darauf ſehr bald eine erſchöpfende Antwort erteilen wird— wenn nicht ſchon heute in Berlin—, ſo vielleicht in der nächſten Woche in Mannheim. Dann wird man vielleicht einiges erfahren, was das Kommunigqus nicht enthält, und es dürfte ſich dann zeigen, daß hinter den mehr allgemein gehaltenen knappen Darlegungen des amtlichen Berichts ſehr einſchneidende und weitgreifende Maß⸗ nahmen ſich verbergen. Die Frage der Hauszinsſteuer Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 29. Auguſt. Aus den bisherigen amtlichen Veröffentlichungen über das Steuerprogramm der Regierung iſt nicht zu erſehen, welche Regelung das Problem der Hauszinsſteuer gefunden hat, das, wie ſchon angedeutet, im Kabinett heftig umſtritten war. Der dem Kabinett unterbreitete Vorſchlag geht von dem Gedanken aus, die Erträge der Hauszinsſteuer, die bisher etwa zur Hälfte für Verwaltungs⸗ zwecke, zur anderen für Wohnungsneubau⸗ ten verwendet wurden, nunmehr zum weitaus über⸗ wiegenden Teil der Deckung der Verwal⸗ tungsausgaben zuzuführen. Die Beihilfen würden alſo nur noch zur Verminderung der Wohnungsnot der unbemittelten Schichten geleiſtet werden. Es würden mithin dem Bau⸗ markt beträchtliche Summen— man beziffert ſie auf annähernd 800 Millionen Mark— entzogen werden. Sie ſollen der Senkung anderer Steuer⸗ arten, insbeſondere der Gewerbeſteuer, dienen. In dem Kommuniqus heißt es, daß die Finanzierung der größeren Wohnungen„auf einem anderen Wege“ durchgeführt werden ſoll. Man wird darunter den des Kredits zu verſtehen haben. Ob dieſe Bau⸗ anleihe großen Stils im Inland oder Ausland auf⸗ genommen werden ſoll, ſteht dahin. Doch darf man annehmen, daß das Reich bereit ſein wird, die Bürg⸗ ſchaft oder Garantie zu übernehmen. Im Reichs⸗ finanzminiſterium ſcheint man damit zu rechnen, daß durch das Abſtoppen der Subventionen auf dem Bau⸗ markt zunächſt eine Stagnation eintritt, die ihrerſeits wieder die konjunkturmäßig ohnehin bedingte Entwicklung der Preisſenkung verſchärfen wird. Ob die Bauſtoffe und Löhne freilich derartig ſinken werden, daß der Bau billiger Wohnungen auch ohne öffentliche Mittel ermöglicht werden kann, bleibt abzuwarten. Wie die„D. A..“ übrigens mitzuteilen weiß, ſoll der Steuereingang im Juli im Gegenſatz zu dem der vorangegangenen Monate des Etatsjahres be⸗ friedigend ſein. Es wurden nämlich 197 Millionen, rund 115 Millionen Mark mehr als im vergleichbaren Monat April vereinnahmt. Dieſe Ziffer beweiſt, daß der Reichsfinanzminiſter berechtigt war, vor einem allzu übertriebenen Peſſimismus zu warnen. Die Durchführung der neuen Gemeindeſteuern Der Reichsrat ſtimmte am Donnerstag den Durchführungsbeſtimmungen für die Gemeinde⸗ bierſteuer, Gemeindegetränkeſteuer und Bürgerſteuer zu. Die neue Verordnung ſtellt u. a. klar, daß die Erhebung der Gemeindegetränke⸗ ſteuer nur zuläſſig iſt, wenn die Gemeinde⸗ bierſteuer bereits erhoben wird. Die Bürger⸗ ſteuer wird abhängig gemacht vom Wohnſitz. Wer in mehreren Gemeinden einen Wohnſitz hat, iſt in jeder dieſer Gemeinden ſteuerpflichtig. Der Lan⸗ desſatz der Bürgerſteuer kann nur für alle Gemein⸗ den einheitlich feſtgeſetzt werden. Die Bürgerſteuer wird je zur Hälfte am 10. Januar und 10. März fällig. Sie wird zugleich mit der Lohnſteuer einbehalten oder zugleich mit der Einkom⸗ menſteuer veranlagt. Für die erſt von 1931 ab wirkſam werdende Verkoppelung der Gemeinde⸗ bierſteuer und der Bürgerſteuer mit der Realſteuer bleibt der Erlaß weiterer Durchführungsbeſtim⸗ mungen vorbehalten. Ferner ſtimmte der Reichsrat einer Ausführungs⸗ verordnung zum Weingeſetz zu, die im weſent⸗ lichen den bisherigen Ausführungsbeſtimmungen zum alten Weingeſetz entſpricht.— Den 250 Millio⸗ nen Reichsbahnſchatzanweiſungen zur Finanzierung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms billigt der Reichs⸗ rat die Mündelſicherheit zu. Streſemanns Grabſtein E Berlin, 29. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro). Wie die„Voſſiſche Zeitung“ mitteilt, ſoll auf beſonderes Betreiben der Miniſter Curtius und Wirth der Gedenkſtein am Grabe Streſe⸗ manns noch in dieſem Herbſt geſetzt werden. — Syeſt(Weſtfalen), 29. Auguſt. Der Kraftwagen eines Kaufmauns aus Soeſt fuhr auf einer Chauſſee bei Speſt in eine Gruppe Eſſener Kinder, die unter Führung von zwei Lehrern einen Spazier⸗ gang machten. Zwei Kinder würden von dem Wagen erfaßt. Einem Knaben wurde ein Bein v Ülſtändig abgertiſſen, während ein anderer Knie⸗ und Kopfverletzungen erlitt. Der ſchwerverletzte Knabe iſt im Laufe des Nachmittags ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. ö 0** ſteht, ſo wenig er ein Deutſchenfreund iſt, an l Weg. Die deutſchen„Herausforderungen“ hätten ge⸗ eine Reviſion der durch Verſailles ge⸗ ſchaffenen Weſtgreunze Polens nicht denkt und diejenigen ſich in einem argen Irrtum bei uns befinden, die ihm ſolche Reviſionsgedanken unterlegen. Das Drama Pilſudſki iſt nunmehr in ſeinen letz⸗ ten Akt getreten. Wie wird es enden? Dr. Ernst Seraphim, M Franzöſiſche Ermahnungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 29. Auguſt. Das„Journal“ gibt dem neuen Kabinett Pil⸗ ſudſki einige bittere Ermahnungen auf den zeigt, daß die Gegenwart für Polen nicht geeignet ſei, ſich inneren Kämpfen hinzugeben. Außerdem er⸗ fordere die polniſche Wirtſchaftskriſe oͤrin⸗ gende Abhilfemaß nahmen. Heute könne es ſich nicht darum handeln, den Landtag lediglich ein⸗ zuberufen, um ihn ſofort wieder zu ſchließen, bevor überhaupt Sitzungen ſtattgefunden haben. Heute müſſe man, koſte es, was es wolle, in Polen Neu⸗ wahlen vorbereiten, um eine Verfaſſungs⸗ reſorm einzuleiten. Dieſe Verfaſſungsreviſion ſei bereits ſeit längerer Zeit in Vorbereitung. Bisher habe Marſchall Pilſudſki nur Kritiken formulieren können und noch kein Programm der praktiſchen Ar⸗ beit vorgelegt. Man könne daher nur hoffen, daß ſeine Rückkehr zur Polttik die ſeit längerer Zeit er⸗ wartete Epoche der Taten eröffnet. Eine ſonderbare Geſchichte Drahtbericht unſeres Berliner Büroß Berlin, 29. Auguſt. Ueber eine Aufſehen erregende Verhaftung, die in Oſtende erfolgte, weiß das„Berliner Tageblatt“ zu berichten. Dort wurde der in Berliner Geſell⸗ ſchaftskreiſen ſehr bekannte 66 Jahre alte General a. D. Heinrich Großmann, der 1914 Chef des Stabes des ſtellvertretenden Generalkommandos beim 17. Armeekorps war, plötzlich unter dem Ver⸗ dacht feſtgenommen, unſittliche Handlungen an min⸗ derjährigen Knaben verſucht zu haben. Der General wurde in das Gerichtsgefängnis in Brügge einge⸗ liefert. Die bisherigen Mitteilungen, die über die angeb⸗ lichen Verfehlungen des Generals nach Berlin ge⸗ gangen ſind, ſind reichlich unklar. General Großmann ſoll danach zwei Knaben angeſprochen und den einen von ihnen in ein Kino eingeladen haben, der ihn dann bei der Polizei anzeigte. Groß⸗ mann hat inzwiſchen ſeinen Berliner Anwalt erſucht, nach Brügge zu kommen, um ſeine Haftentlaſſung in die Wege zu leiten. Auf der anderen Seite beſteht die Vermutung, daß es ſich bei der Verhaftung um eine Myſtifikation handle. Ein Unbekannter ſoll ſich den Namen des Generals bei ſeiner Verhaftung zugelegt haben. In den Abgrund geſtürzt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 29. Auguſt. Wie aus Bonneville gemeldet wird, iſt eine Schülergruppe aus der Gegend von Lyon, die in der Nähe des Alpenortes Bogeu ihre Ferien zu⸗ bringt, von einem ſchweren Unglücksfall betroffen worden. Die jungen Leute hatten einen Ausflug in das Tal der Giffre unternommen. Dabei mußten ſie die ſogenannte Tines⸗Brücke überqueren, die über einen tiefen Abgrund führt. Die Knaben waren von der Naturſchönheit ſo bezaubert, daß ſie alle gleich⸗ zeitig an das Geländer der Brücke traten. Unter dem ſtarken Druck gab das Gerüſt nach und die Knaben ſtürzten in den 50 Meter tiefen Abgrund hinab. Drei von ihnen wurden ſofort von den ſtrömenden Waſſern der Giffre mitgeriſſen und erſt 300 Meter ſtromabwärts konnten ſie als Leichen ans Ufer befördert werden. Von den übrigen Schü⸗ lern erlitt noch einer lebensgefährliche Verletzungen, während die anderen mit ſchmerzhaften Quetſchungen davon kamen. Letzte Meldungen Unterſchlagungen im Jahnhaus — Langenberg, 29. Auguſt. Bei einer unverhofft vorgenommenen Reviſion durch den Vorſtand des Allgemeinen Deutſchen Turnerbundes(A DT.) in dem Büro des Jahnhauſes hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß in den letzten Jahren der Führung des Hauſes Unſtimmigkeiten aufgetreten ſind. Der Ge⸗ ſchäftsführer des Jahnhauſes, das ein Landheim des A DT. iſt, unterſchlug einen Betrag in Höhe von 24000. Der Vorſtand des AD T. hat ſofort nach Feſtſtellung der Unſtimmigkeiten alles getan, um den Verband und die Gläubiger vor größerem Schaden zu bewahren. Das Landhaus war in den letzten Jahren überaus ſtark beſucht; der Geſamtumſatz be⸗ lief ſich auf 86 000 l. Heulſthe Volkspartei Am Samstag, 30. Auguſt, abends.15 Uhr, findet im Harmonie⸗Saal, D 2, 6, eine gemein⸗ ſame Kundgebung der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchen Staatspartei ſtatt, in welcher Miniſter Dr. Höpker⸗Aſchoff ⸗ Berlin und Landtagsabgeordn. Dr. Mattes ſprechen werden. Wir bitten unſere Mitglieder um rege Beteili⸗ gung. Näheres ſiehe im Anzeigenteil. 451 5 Der Vorſtand. Der Schäferlauf von Markgröningen Schwabens älteſtes Volksfeſt Markgröningen, Ende Auguſt. Umgeben von ſanft gewelltem Acker⸗ und Wieſen⸗ land, ſeitab vom großen Verkehr, liegt in der Nach⸗ barſchaft von Ludwigsburg die zur Stauferzeit mächtige freie Reichsſtadt Markgröningen. Im Oſten erhebt ſich, unvermittelt aus der Ebene empor, der Felsklotz des Hohen Aſpergs. An die mittel⸗ alterliche Glanzzeit Markgröningens gemahnen die prächtigen Fachwerkbauten und die auf einer Anhöhe gelegene, das ganze Stadtbild überherr⸗ ſchende frühgotiſche Bartholomäus⸗Kirche mit ihren beiden wehrhaft⸗wuchtigen ſcharfkantigen Türmen. Schon im 14. Jahrhundert war Markgröningen der Sitz der Schäfer zunft. Hier befand ſich die Lade, in welche alljährlich am 24. Auguſt, am Namenstage des heiligen Bartholomäus, des Schlitz⸗ patrons der Schäfer und Metzger, ſämtliche Schäfer aus allen Gegenden Württembergs ihre Zunftgebüh⸗ ren bezahlen mußten. Gleichzeitig tagte auf offenem Marktplatz das Schäfergericht; auch wurden die Meiſter⸗ und Geſellenprüfungen an dieſem Tage ab⸗ gehalten. Sobald die Zunftgeſchäfte geregelt waren, begann mit dem Jahrmarkt ein fröhliches Volksfeſt, deſſen Hauptattraktion ein Wettlauf war, In zwei Gruppen geſondert, mußten die Schäfer und Schäfe⸗ rinnen mit bloßen Füßen über die 300 Schritt lange Stoppelfeldbahn laufen. Vor Erreichung des Zieles mußten ſie einen Barren, der das Schaf⸗ pferch verſinnbildlichte, paſſieren. Auch heute noch wird der althergebrachte Schäferlauf alljährlich abgehalten. Früher verlief er wilder und ungezügelter als heutzutage. Drei Tage und drei Nächte lang wurde in den Wirtshäuſern * und auf den Gaſſen getanzt. Es muß orgiaſtiſch her⸗ gegangen ſein; ſo behaupten wenigſtens die Geiſt⸗ lichen, die ſich mehrfach beim Stuttgarter Kirchenrat darüber beſchwerten, daß ſich die Schäfer„toll und voll geſoffen“ und alsdann„einand gewaltig um die Köpf geſchlagen hätten“. Ein Beweis für das zähe Haften am Ueberliefer⸗ ten iſt die Tatſache, daß auch in dieſem Jahre das Feſt auf den Montag verlegt wurde. Das hin⸗ derte nicht, daß Hunderte von Fremden aus allen Landesteilen nach Markgröningen geſtrömt ka⸗ men. Denn dieſes beliebte Volksfeſt iſt ein Stück weſenhafter, im Geſamtbewußtſein wurzelnder Tra⸗ ditton; frei von allem künſtlich Gezüchteten und For⸗ cierten. Jeder wird mitgeriſſen von dem Stim⸗ mungsreichtum und der naiven Freude. Jeder trägt im Knopfloch den Bund gelber, blauer, grüner, roter Bänder aus Schafleder. Dieſes Abzeichen des Schä⸗ ferlaufes ziert den Bratenrock der Honoratioren und offizieller Vertreter ebenſo wie das Koppel der Gen⸗ darmen. Bedeutſam iſt, daß in dieſer proteſtanti⸗ ſchen Gegend auch die Kirche nicht un betei⸗ ligt bleibt. Am Morgen fand im Rathausſaal die althergebrachte Verloſung von neuen Teſtamenten an die zum Wettlauf Gemeldeten ſtatt. Dann begab ſich der ganze Feſtzug zu einem kurzen Gottesdienſt vor dem Tanz in die Kirche. Nach wochenlangem Regen war es der erſte Tag mit gutem Wetter. Erſt durch den Sonnenſchein ge⸗ winnt das Geſamtbild des Schäferlaufes ſeine rechte Stimmung. Dann leuchten und glitzern die roten, blauen, grünen Farben der mit ſilbernen und gol⸗ denen Borten beſetzten Röcke der Mädchen. Mit atemloſer Spannung verfolgten die Zu⸗ ſchauer den Wettlauf. Orkauartig war der Jubel, der losbrach, als die Markgröningerin Martha Sey⸗ bold, die Siegerin der beiden vergangenen Jahre, abermals als Erſte durchs Ziel ging; der Sieger aus der Reihe der Schäfer war ein Auswärtiger aus dem Nagoldtal. Als der Bürgermeiſter dem Siegerpaar die meſſingenen, mit einem ſilbernen Schaf verzier⸗ ten Schäferkronen auf den Kopf geſetzt hatte, wurden die Preiſe verteilt. Das Mädchen erhielt ein Schaf, der Burſche einen Hammel. Beide, Hammel und Schaf, mit rieſigen Schleifen in den blaugelben Markgröninger Stadtfarben auf dem Rücken und mit einem koloſſalen Blumenkranz um den Hals, ſchauten verwundert, trübſelig und befremdet drein. Sie waren die einzigen Traurigen unter den vielen tauſend Freudigen. Nach dieſem Wettrennen, das etwas von einer aufregenden Senſation hatte, genoß man beim An⸗ blick des von ſechzehn Paaren ausgeführten Schä⸗ fertanzes ein Schauſpiel von wunderbarer, ein⸗ zigartiger Schönheit. Es war eine an Verſchlingun⸗ gen und wechſelnden Figuren reiche Quadrille, deren Vortänzer die Kommandos durch Pfiffe zwiſchen zwei Fingern gab. Dann folgte der fröhliche Ausklang, beginnend mit dem Waſſerlauf. Mädchen, mit einer Holzbütte voll Waſſer auf dem Kopf, müſſen, ohne ihre Laſt mit den Händen berühren zu dürfen, um die Wette gehen. Siegerin iſt, wer als Erſte den Inhalt der Bütte in einem am Ziel aufgeſtellten Holzbottich gießt. In dieſer Konkurrenz gab es ebenfalls eine nicht zu ſchlagende Favoritin. Ohne innezuhalten, ohne je durch Rudern mit den Armen die Gleichgewichtslage wieder herzuſtellen, im Voll⸗ beſitz ihrer Balance, ſchritt ſie dem Ziele zu. Hübſch und originell iſt auch der Hahnentanz. Ein Tanz um eine Stange, auf deren Spitze ein Korbkäfig mit einem Hahn, dem Siegespreis, be⸗ feſtigt iſt. An einem Querholz der Stange iſt eine Wagſchale mit einem Becher voll Waſſer angebracht. Sieger in dieſer Konkurrenz iſt der Schäfer, dem es beim Tanzen gelingt, ſein Mädchen derart ge⸗ ſchickt empor zu heben(zu„lupfen“), daß dieſe durch die Berührung ihre Kopfes das Waſſergefäß umſtößt. In dem Feſtprogramm figuriert auch ein Schauſpiel, f deſſen Hauptgeſtalt der treue Barthl iſt. Alle drei Aufführungen dieſes feſſelnden Stückes in ſchwäbi⸗ ſcher Mundart waren bis auf den letzten Platz aus⸗ verkauft. In verklungene patriarchaliſche Zeiten fühlte man ſich auch bei dem Feſteſſen in der Schäfereiwirtſchaft zur Krone zurückverſetzt, als zwi⸗ ſchen den Tiſchen Akrobaten und Athleten auftauch⸗ ten, um ihre Kunſtfertigkeit zu produzieren. Vom Nachmittag bis zum Anbruch des nächſten Tages war in jeder Wirtſchaft Tanz. In die Tanzmuſik hinein klangen immer wieder die anheimelnden Weiſen der Schäfermuſik und das Gelärm des Jahrmarkts hinein. 5 0 Schöne und feſſelnde, groteske und komiſche Ein⸗ drücke, hatte man im bunten Wechſel auf dieſem Feſt. 1 gewonnen. Als innerer Gewinn ergab ſich die Ueber⸗ zeugung, daß in dieſen Bräuchen und Spielen, welche unmittelbar mit der Volksſeele verbunden ſind, ſich weſenhafte Kräfte auswirken. Wälliam v. Schröder. Ein Bildner chriſtlicher Kunſt. In Ober⸗ lahnſtein ſtarb dieſer Tage der bekannte Bild⸗ hauer Kaſpar Weis im 82. Lebensjahr. Sein her⸗ vorragendes künſtleriſches Schaffen ſtand ausſchließ⸗ lich im Dienſte der chriſtlichen Kunſt. Er gehörte zu den erfolgreichſten Kunſtbildhauern der Gegenwart und hinterläßt ein weitverzweigtes Geſamtwerk. Japaniſches Theater in Deutſchland. Die Theater⸗Tournee⸗Direktion J. Borkon und Dr. L. Leonidoff hat das Japaniſche Theater, das vor kurzem in Paris und London gaſtierte, für eine Tournee durch Deutſchland verpflichtet. Das Theater wird zuerſt in Berlin zu ſehen ſein. Literatur * Eliſabeth von Laugen, Aus meiner Stille. Gedichte. In künſtleriſchem Pappband, Titelſchild mit Golögrund. Verlag der J. G. Cottaſchen Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin. Einfach, rein und klar blüht die Sprache in ſchwingenden Rhythmen auf zu reifer Klang⸗ melodie. Kein Spielen mit leerer Form kein Jongliered mit plumpem Stoff. Aus der Inbrunſt einer ringenden g Seele quellen dieſe Lieder, jedes in eigenem aus ihm ſelbſt gewachſenen Tonfall. * en, C 5 gen 1 etwas Außergewöhnliches, Feſtliches. Freitag, 29. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 3097 ungewöhnliche Zunahme der Hitze Tropentemperaturen im Rheintal Hundstage im Hochſchwarzwalo Das ſich plötzlich zu Ende der letzten Woche aus⸗ gebildete Hochdruckgebiet über Zentraleuropa be⸗ wahrt weiterhin ſeine Stabiität, wenn auch bereits leiſe Anzeichen einer Verflachung bemerkbar werden. Innerhalb des hohen Druckgebietes herrſcht ein vollſtändig wolkenloſer Himmel von ſüdlicher Bläue, eine faſt völlige Windſtille und eine ununterbrochene Sonneneinſtrahlung. Das Hitzegebiet hat binnen 48 Stunden einen überaus großen Umfang angenommen. Ganz Zentraleuropa meldet ſehr hohe Morgen⸗ und Mittagstemperaturen. Faſt überall werden ſchon frühmorgens 20 Grad Schattenwärme und nach⸗ mittags 30 Grad Celſius erreicht. Spezielle Hitze⸗ zentren ſind gegenwärtig über Spanien und Italien zu erkennen: In Madrid, Barcelona, Genua, Neapel und Meſſina ſind die Temperaturen am Mitt⸗ woch bis auf 38 Grad, vereinzelt ſogar bis 40 Grad geſtiegen, in der Sonne wurden bis zu 52 Grad ge⸗ meſſen! In Norddeutſchland wurden am Mittwoch 30, am Donnerstag bis 32 Grad Celſius Wärme feſt⸗ geſtellt. Eine ſtarke Erhitzung iſt auch im Rheintal und in der Haardtniederung erfolgt. Seit zwei Monaten wurden am Mittwoch und Donnerstag die höchſten Temperaturſtände verzeichnet und„Tropen⸗ werte“ erreicht. In Baden⸗Baden wurde am Don⸗ nerstag ein Maximum von 33, in Karlsruhe von 31 Grad, an vielen anderen Orten in der Rheinebene von 32 Grad feſtgeſtellt. Beſonders heiß iſt es an den Schwarzwaldabhängen geworden; in den Rebgelän⸗ den bei Bühl und Achern, Varnhalt und Neuweier, bet Kappelrodeck und im vorderen Murgtal, im Markgräflerland, wo pralle, brütende Sonne auf die ausreifenden Trauben niederbrennt, wurden am Don⸗ nerstag Maximalwerte von 33 Grad im Schatten und über 40 Grad in der Sonne verzeichnet. Allgemein liegen die durchſchnittlichen mittleren Tagestemperaturen mit 22—24 Grad Celſ. um—7 Grad über dem Normalmittel; auch die Nächte ſind trotz der durch wolkenloſen Himmel geförderten Wärmeausſtrahlung ſehr mild, da ein leichter ſüd⸗ öſtlicher Luftzug weitere ſtark erwärmte Luftmaſſen aus tropiſchen Breiten heranführt. Vom Hochſchwarzwald wurden am Donnerstag die höchſten Morgentemperaturen des ganzen Landes gemeldet, ein Zeichen dafür, daß es in ſehr hohen atmoſphäri⸗ ſchen Regionen zurzeit am heißeſten iſt. Mit 22 Grad Frühtemperatur meldete der 1500 Meter hoch gelegene Feldberggipfel eine Rekord⸗ Morgen wärme. Nachmittags ſtieg ſelbſt in 130041500 Meter Höhe im Hochſchwarzwald die Tem⸗ peratur auf 25 Grad. In Hochtälern, wie St. Bla⸗ ſien und Todtmoos, wurden ſogar 31 Grad erreicht! Welch kraſſes Gegenſtück bedeuten dieſe Hitzewerte Ende Auguſt gegenüber den Temperaturen vom Juli und Anfang Auguſt, in welcher Zeit das Ther⸗ mometer ſo häufig ſich nahe am Gefrierpunkt hielt! Im Einklang mit der ungewöhnlich ſtarken Hitze und des völlig klaren Wetters ſteht eine wunder⸗ volle Fernſicht im Gebirge. Die Bergketten erſcheinen auf Hunderte von Kilometern hin rein und in ſeltener Plaſtik. Von Höchenſchwand, vom Belchen und Feldberg wird zudem morgens und abends ein Alpenpanorama von köſtlicher Pracht und Schönheit gemeldet. Nur tagsüber wird die weite Sicht durch Dunſt etwas getrübt. Herrliche Sonnenauf⸗ und Untergänge krönen die faſt unwirk⸗ lich glanzvollen Spätſommertage im geſamten mitt⸗ leren und Hochſchwarzwald. en. d 32,7 Grad C. Höchſttemperatur geſtern g in Mannheim Bis zu 32,7 Grad C. iſt geſtern das Queckſilber im Thermometer geklettert, nahezu einen Grad mehr als am Mittwoch. In der vergangenen Nacht ging die Temperatur bis auf 16 Grad C.(gegen 16,4 Grad Celſius in der Nacht zum Donnerstag) zurück. Heute früh wurden 17,8(17,3) Grad C. abgeleſen. Wird die gegenwärlige Witterung Beſtand haben? Die Wetterausſichten für Sonntag Von Dr. K. Schmidt, Wetterdienſtleiter der Bad. Landeswetterwarte Die Luftdruckverteilung, der wir die Beſſerung des Wetters zu verdanken haben, zeigt über Mittel⸗ europa das langerſehnte Hochdruckgebiet. Das Hoch hat uns die Oſtwinde gebracht, bei denen nach alter Volksregel das Wetter ſchön iſt. Die Frage nach der Fortdauer des heiteren und trocke⸗ nen Wetters iſt ſomit gleichbedeutend mit der Frage nach dem Beſtand, der Stabilität des Hochdruckgebietes. Hierfür ſind die Ausſichten ehr günſtig, zumal das Hoch am heutigen Freitag im Norden noch einmal neue Kräftigung durch einen friſchen Polarlufteinbruch erfahren hat, ſodaß die Luftzufuhr aus Nordoſten anhalten wird. Da wir ſchon ziemlich weit in der Jahreszeit vorgeſchritten ſind, bringen zwar die Tage noch anſehnliche Er⸗ wärmung, die Nächte aber auch erfriſchende Abküh⸗ lung, ein Moment, das in der letzten Hitzeperiode des Juni fehlte. Inſofern wird alſo die gegenwär⸗ tige Hitzeperiode lange nicht ſo unerträglich werden, auch wenn die Sonen tagsüber kräftig brennt. Nach der ſchon erwähnten Entwicklung der Wetterlage in Europa können wir zumindeſt bis zum nächſten Sonntag mit Fortdauer des ſommerlich warmen und heiteren Wetters rechnen. * * Temperatur und Rheinwaſſerſtand. Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim lag die mittlere Temperatur ſowohl im April mit 11,12(7,45) Grad, wie im Juni mit 21,04(17,60) Gr. ganz erheblich über der vorjähri⸗ gen, in dem heuer ſehr regneriſchen Mai dagegen blieb ſie mit 14,10(15,38) Gr. hinter der letztjährigen zurück. Die geſamte Niederſchlagshöhe über⸗ traf im April mit 65,7(20,8) und erſt recht im Mai mit 92,5(12,4) mm jene des Vorjahres bei weitem, während im Juni nur 40,1(68,9) anm gemeſſen wurden. Der Juni brachte auch ſchon 4(—) Tage, an denen die Höchſttemperatur 30 Gr. überſtieg; das Maximum mit 31,6 Gr. am 12. Juni. Der tiefſte Temperaturſtand wurde mit 2,4(— 4,51) Gr. am 7. April verzeichnet, Froſttage, wie deren der April 1929 noch 7 gebracht hatte, kamen alſo im Berichts⸗ vierteljahr nicht mehr vor. Der höchſte Rhein⸗ waſſerſtand wurde mit 707 em am 19. Mai er⸗ mittelt, vom 15.—27. Mai hielt er ſich über 5 m. Ao olf Hartmann 7 In den heutigen Morgenſtunden hat wieder ein an⸗ geſehener Mitbürger, Kaufmann Adolf Hartmann, nach langem, ſchweren Leiden das Zeitliche geſegnet. Am 18. Auguſt 1876 in Mannheim geboren, widmete ſich der Heimgegangene wie ſein Vater, der vor 52 Jahren ein Schuhgeſchäft gründete, dem Kauf⸗ mannsberuf. Nach der Lehrzeit bei einer hieſigen Speditionsfirma diente Hartmann als Einjähriger bei den 109ern. Schon frühzeitig trat er in Beziehun⸗ gen zu der bekannten Schuhfabrik Herz in Frankfurt, für die ſein Vater den Verkauf für Mannheim über⸗ nommen hatte. Er richtete in Frankfurt ein Geſchäft ein, das die Herzfabrikate als Spezialiät führte, um dann in München die Geſchäftsführung eines Schuh⸗ hauſes zu übernehmen. Nach gründlicher Ausbildung, die er ſich auf dieſe Weiſe außerhalb erworben hatte, kehrte Hartmann in ſeine Vaterſtadt zurück, um das väterliche Geſchäft zu leiten, das ſich durch die Herzfabrikate eine führende Stellung in der Schuh⸗ warenbranche erworben hatte. Das Geſchäft, das ſich lange Jahre in E 4, 6(Planken) befand, wurde nach dem Kriege auf die gegenüberliegende Seite nach D 3, 12 verlegt. Hartmann bevorzugte nicht nur Qualitätsware. Er legte auch bei der Ausſtattung der Geſchäftsräume viel Sorgfalt und Geſchmack an den Tag und kam damit den Wünſchen der Kund⸗ ſchaft entgegen, die auf eine gewiſſe Eleganz der Lo⸗ kalitäten ſieht, in denen ſie kauft. Dieſer nach dem Kriege weſentlich geſteigerte Anſpruch des Publikums war auch für die Ausſtattung der Räume maßgebend, die das Schuhhaus Hartmann ſeit einigen Monaten neben dem Alhambra⸗Theater inne hat. Als der Weltkrieg ausbrach, wurde Hartmann als Unteroffizier in das 2. Mannheimer Landſturm⸗ Bataillon eingereiht. Er rückte mit der Truppe ins Feld, machte die Kämpfe im Oberelſaß mit, avan⸗ ctierte zum Offizier⸗Stellvertreter, kam aber bald nach der Ueberſiedlung des Bataillons nach Antwerpen infolge einer Erkrankung in die Heimat zurück. Aus einer Karlsruher Geneſenden⸗Kompagnie wurde er infolge Reklamation nach Mannheim verſetzt, um von nun an ſtändig bis Kriegsende hier zu bleiben. Wäh⸗ rend ſeiner Abweſenheit wurde das Geſchäft von der Gattin geführt, die ihm ſtets eine ausgezeichnete Hel⸗ ferin war. Eine vor dem Kriege in der Hauptſtraße in Heidelberg eröffnete Filiale mußte von Frau Hartmann im Jahre 1915 aufgegeben werden, weil die Führung zweier Geſchäfte ihre Kräfte überſtieg. Hartmann widmete ſich ſchon vor dem Kriege der Vertretung der Intereſſen der Mannheimer Schuh⸗ warenbranche mit ganz beſonderem Eifer. Zwei Jahrzehnte war er Vorſitzender der hieſigen Schuh⸗ warenhändler⸗Vereinigung. In dieſer Eigenſchaft wurde er auch 1920 in die Handelskammer gewählt, der er bis zu ſeinem Tode angehörte. Als er im Frühjahr 1930 das Amt des Vorſitzenden infolge zu⸗ nehmender Kränklichkeit abgab, konnte ihm das Zeug⸗ nis ausgeſtellt werden, daß er die Vereinigung in hervorragender Weiſe geleitet hatte. Vor allem in der Inflationszeit war es ſeinem verſtändnisvollen, uneigennützigen Wirken zu verdanken, daß die Mann⸗ heimer Schuhwarengeſchäfte verhältnismäßig glimpf⸗ lich die ſchlimmen Jahre überſtanden. Lange Jahre vor dem Kriege ein überzeugter, treuer Anhänger der Nationalliberalen Partei, ge⸗ hörte Hartmann zu denen, die ſich nach der Staats⸗ umwälzung um die Fahne der neugegründeten Deut⸗ ſchen Volkspartei ſcharten. Infolgedeſſen zog er 1918 auch als einer der erſten volksparteilichen Stadtver⸗ ordneten in das Stadtparlament ein. Im darauf⸗ folgenden Jahre wurde er zum Stadtrat gewählt. In dieſer Eigenſchaft entfaltete er in zahlreichen Kom⸗ miſſionen und als Aufſichtsratsmitglied der Mann⸗ heimer Milchzentrale eine ungemein eifrige Tätig⸗ keit. Bei den Neuwahlen zum Bürgerausſchuß im Jahre 1926 ſchied er aus dem Stadtrat aus. Hartmann, dem die letzten Lebensjahre durch zu⸗ nehmende Kränklichkeit vergällt wurden, iſt nach län⸗ gerem Krankenlager einem ſchweren inneren Leiden erlegen. Er hinterläßt außer der Witwe einen er⸗ wachſenen Sohn, der ſeit zwei Jahren im väterlichen Geſchäft mit der Mutter tätig iſt, und den hochbetag⸗ ten Vater. Mit dieſen nächſten Angehörigen ſteht ein großer Freundes⸗ und Bekanntenkreis an der Bahre des hochgeachteten Mannes, dem Viele ein ehrendes Andenken bewahren werden. Sch. Dorfiöyll in der Großſladt Die Baumgruppe am Rheindamm unterhalb dens Rennershofſtraße hat ſeit kurzem eine Bank⸗ umänderung erhalten. Daß dieſe Maßnahme unſerer Stadtbehörde zweckmäßig war, beweiſt die ſtarke Benützung dieſer Sitzgelegenheit. Ein idylliſcher Ruhepunkt iſt damit geſchaffen worden. Beſonders ältere Leute, denen der Weg zum Wald⸗ park eine Anſtrengung bedeutet, bevorzugen ihn als Zwiſchenſtation. Vielen aber iſt er ſogar Endziel. Denn an dieſem Platze findet man viel Inter⸗ eſſantes. Ungefährdet vom Straßenverkehr hat man unter der ſchattigen Baumgruppe genügend Muße, um das Leben und Treiben in den angrenzenden Straßen⸗ zügen verfolgen zu können. Ermüdet dieſe Sicht den Blick, ſo vermag das Auge ſich dem grünen Waldpark zuzuwenden oder dem Vater Rhein, auf deſſen Rücken ſich Schiff auf Schiff bewegt. Viel ſprechen die Reiſenden allerdings dabei nicht. Still hören ſie dem Spiel des Windes in dem Blätter⸗ gewirr über ihrem Kopfe zu. Den Vorübergehen⸗ den iſt mit dieſer Behaglichkeit ein Stück Dorf in die Stadt getragen worden, für das man nur dank⸗ bar ſein kann. 2 Teures Mitleid Zwei Perſonen auf einem Fahrrad genehmigt die Polizei nicht. Dieſe Vorſchrift iſt ſo wichtig, daß die Schutzleute keinerlei Milderungsgründe bei einer Uebertretung anerkennen können. Der Radfahrer, der geſtern vormittag mit den beiden Berittenen diskutierte, wird ſich dieſe Einſicht ebenfalls zueigen gemacht haben. Im Waldpark nahe des Sterns wurde er„geſchnappt“. Den Buben, der neben ihm ſtand, wollte er nur aus Mitleid auf dem Rad mit⸗ geführt haben. Eifrig bejahte der Kleine ſeine Frage:„Gell, Kleener ich kenn dich nit?“.. Doch die Beamten hatten kein Mitleid mit ſolchem Mit⸗ leid und ſetzten ihre Protokolliertätigkeit fort. Für den Radler wird das dicke Ende noch nachfolgen. UI * * Der Fleiſchverbrauch iſt ein getreues Spiegel⸗ bild der Wirtſchaftslage. Im zweiten Vierteljahr iſt er mit 3,35 Millionen Kg. weſentlich niedriger geweſen als im Vorjahre mit 3,01 Millionen Kg. Auch der Auftrieb auf dem Viehhof blieb nach einer anfänglichen Steigerung im April im Mai und Juni beträchtlich hinter den vorjährigen Zahlen zurück. * Das Alte ſtürzt.. Der 28 Meter hohe Kamin des ſtädtiſchen Kanalpumpwerks am Luiſenring wurde in den letzten Tagen abge⸗ tragen. Er war ſchon lange überflüſſig, denn ſeit dem Krieg ſind zwei Turbinen mit einer Leiſtung von je 2000 Sekundenlitern eingebaut. Eine Sprengung des Kamins konnte wegen der benach⸗ barten Gebäude nicht erfolgen. Noch im Laufe dieſes Jahres wird auch der häßliche Bretter zaun verſchwinden, der das Grundſtück des Kanal⸗ pumpwerks umgibt, um einer eiſernen Umzäunung Platz zu machen. Bei dieſer Gelegenheit kann die gefährliche Ecke Grabenſtraße⸗Luiſenring überſicht⸗ licher geſtaltet werden. * 40 Jahre in der Anwaltskanzlei tätig. Büro⸗ vorſteher Franz Strodel, Friedrichsring 40, kaun am morgigen Samstag auf eine 40jährige Tätigkeit bei Rechtsanwalt Dr. Robert Katz(Kanzlei; Dr. Katz u. Dr. Ebertsheim) zurückblicken. g * 40 jähriges Arbeitsjubiläum. Am Montag waren es 40 Jahre, ſeitdem der Werkmeiſter Adam Hoh⸗ mann bei der hieſigen weltbekannten Ofenfabrik Eſch u. Co. eintrat. Der Jubilar, ein äußerſt pflichttreuer und arbeitsfreudiger Beamter, wurde durch die Angeſtellten und Arbeiter mit Geſchenken erfreut. Herr Hohmann iſt ſeit 40 Jahren auch Be⸗ zieher unſerer Zeitung. g * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: zwei Gewinne zu je 75 000% auf Nr. 256 105, acht Gewinne zu je 5000% auf die Nrn. 1786, 178 281, 258 715 und 364 461, ſechs Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 20 844, 108 506 und 372 785. In der Nachmittags ziehung: zwei Gewinne zu je 5000/ auf No. 224 665, vier Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 254 323 und 308 014.(Ohne Gewähr.) Bei übermäßiger Schweißabſonderung an Händen, Füßen und in den Achſelhöhlen, ſowie Geruchsbeläſuigung, beſonders bewährt Leoform-Oreme. Tube 1 Ml. In allen einſchl. Geſch. erhältlich. Miünchener Theaterſommer Unſer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns: München hat ſich heuer alle Mühe gegeben, ſeinen Gäſten auch auf dem Gebiete des Theaters etwas zu bieten. Die Opernfeſtſpiele finden ja ſeit langem all⸗ jährlich zur Haupt⸗Fremdenverkehrszeit ſtatt; aber im Schauſpiel war große Ferienſtille. Man konnte nicht umhin, einzuſehen, daß es nicht beſon⸗ ders praktiſch war, das Staats ⸗Schauſpiel 1 e gerade dann in die Ferien zu ſchicken, wenn 1 i 5 e Fremden kamen. Im vorigen Jahre ſuchte man ſich dadurch zu helfen, daß Max Reinhardt mit einem Teil ſeines Enſembles zu Gaſtſpielen im Reſidenz⸗ und im Prinzregententheater verpflichtet wurde; indeſſen erwies ſich dieſer Weg— der Koſten halber— als kaum gangbar: rund achtzigtauſend Mark mußten zugeſchoſſen werden; das lag nicht im Sinne des Erfinders. Alſo verfiel man heuer auf das Nächſtliegende und deshalb Natürlichſte: das eigene Enſemble des bayeriſchen Staatsſchauſpiels wurde zu einem gro⸗ ßen Schiller zyklus herangezogen. Um den Aufführungen beſondere Anziehungskraft auch für das Münchner Publikum zu geben(das die Inſzente⸗ rungen ja von der abgelaufenen Spielzeit her be⸗ reits kannte), wurden für jeden Abend ſehr pro⸗ minente Gäſte für die Hauptrollen gewonnen: Paul Hartmann ſpielte den Karl Moor und den Dunois, Ernſt Deutſch den Franz Moor, Wege⸗ ner den König Philipp und den Geßler, Agnes Straub die Maria Stuart und die Iſabella in der„Braut von Meſſina“, Gerda Müller die Eliſabeth und die Johanna, Albert Baſſer mann den Wallenſtein, Hans Otto den Fiesko. Jede Auf⸗ führung bekam dadurch alſo ihre beſondere Note, Hinzu trat, daß im Nationaltheater geſpielt wird, das ſonſt ausſchließlich der Oper vorbehalten iſt. Das erdienſt, den ganzen Plan durchgeführt zu haben, kommt uneingeſchränkt dem Schauſpieldirektor Alfons Pape zu, der damit etwas tatfſächlich ſehr Poſitives und in die Zukunft Weiſendes geleiſtet hat: der Erfolg, den der Zyklus bei den Münchnern und bei den Fremden— Deutſchen und fremdoͤſpra⸗ chigen Ausländern— hatte, war über Erwarten groß. Alle Vorſtellungen waren nahezu ausver⸗ kauft, und das Nationaltheater hat ſeit Jahren keine ſolchen Beifallsſtürme erlebt wie diesmal. Betrachtet man das Gebotene kritiſch, ſo kann man ſich freilich der Erkenntnis nicht verſchließen, daß die Leiſtungen der Gäſte nicht durchwegs auf gleicher Höhe ſtanden, und auch die Aufführungen als Gan⸗ zes ließen gelegentlich zu wünſchen übrig. Während beiſpielsweiſe Hans Otto und Agnes Straub ſchlechthin Vollendetes zu geben hatten, blieben Baſſermann und Gerda Müller in manchem hinter den allerdings ſehr hoch geſpannten Erwartungen zu⸗ rück, und die ſtets wiederholte Forderung nach einem wirklich ſchöpferiſchen Regiſſeur für das bayeriſche Staatsſchaupſpiel erhebt ſich von neuem und in ver⸗ ſtärktem Maße. Indeſſen ſind das Bemerkungen, die der grundſätzlichen Bedeutung des Schillerzyklus keinen Abbruch tun ſollen und können. Es iſt genug, daß man überhaupt die Tatkraft aufbrachte, ein ſo großes Unternehmen zu wagen. Der Aufbau iſt vor den Augen aller Welt begonnen; der Erfolg muß zur Fortſetzung ermutigen; eine wirklich vollendete Lei⸗ ſtung wird ſich erſt mit der Zeit ermöglichen laſſen. München iſt— das darf man gerechterweiſe nicht ver⸗ kennen— jetzt endlich(und hoffentlich!) am Beginn eines neuen und verheißungsvollen Abſchnitts ſeiner Schauſpiel⸗Entwicklung angelangt. Auch im übrigen, das heißt: in den Kammer⸗ ſpielen(Schauſpielhaus), und in dem ſeit Jahres⸗ beginn gleichermaßen unter der Leitung Otto Falcken⸗ bergs ſteheuden Volkstheater löſte ein Gaſt den anderen ah. Werner Krauß und Maria Bard ſpielten Shaw, die Baſſermanns zwei moderne Konverſationsſtücke, Palleu berg war da, gegen⸗ wärtig gaſtieren Erika von Thellmann und Käthe Dorſch. Die Häuſer ſind voll, das Publikum iſt be⸗ geiſtert— wer ſagt, das Theater ſei tot? Es hält ſich in München allerdings an das erwieſenermaßen Zugkräftige und ſcheut alle Experi⸗ mente, ſei es auch nur der Verſuch einer Urauffüh⸗ rung. Die Staatstheater hatten nun freilich im Winter 28/29 in dieſer Hinſicht einige Mißgriffe zu verzeichnen, und ſo weiſt das ganze Münchener Theaterjahr 1930 das Ergebnis von ſage und ſchreibe zwei Uraufführungen auf, eine davon betraf die mit vielen Bühnen gleichzeitig gebotene„Kreatur“ von Bruckner. Der Zyklus der Opernfeſtſpiele zeigt in gewiſſem Sinne Entwicklung. Er beſchränkt ſich nicht mehr auf Wagner, der übrigens ſeit dem Vorjahre durch den„Fliegenden Holländer“ in einer für dieſen Rahmen neuartigen Weiſe zur Geltung kommt, ſon⸗ dern bezog auch Pfitzners„Paleſtrina“ und den „Roſenkavalier“ von Richard Strauß in die Reihe ein, Der Erfolg auch der Opernfeſtſpiele war in die⸗ ſem Jahr ganz außerordentlich. Das hoch anſteigende garkett des Prinzregententheaters glich geradezu dem Stufenbau des babyloniſchen Turms. Im Sprachenwirrwarr, ſetzte ſich allerdings für den genauer Hinhorchenden das angelſächſiſche Idiom ſiegreich durch, Von der Anziehungskraft, die Ober⸗ ammergau auf England und Amerika ausübt, konn⸗ ten ſomit auch die Münchener Bühnen e ( Theaterbeginn mit dem„Götz“. Der Neuinſze⸗ nierung von Goethes„Götz von Berlichingen“, mit der die Spielzeit am 6. September eröffnet wird, liegt im weſentlichen die urſprüngliche Faſſung des Werkes zugrunde, die von Goethe im Jahre 1771 unter dem Titel„Geſchichte Gottfriedens von Berlichingen dramatiſiert“ ver⸗ öffentlicht wurde, alſo der ſogenannte„Urgötz“. Die⸗ ſer Originaltext wird damit zum erſtenmal in Mannheim geſpielt. Nur einige Szenen, beſonders gegen den Schluß des Werkes ſind im Intereſſe der ſzeniſchen Vereinfachung oder der klaren Handlungs⸗ führung aus ſpäteren Faſſungen ergänzt oder ver⸗ ändert. Einrichtung und Inszenierung ſind von Ri⸗ chard Doruſeiff, die Titelrolle ſpielt Hans Finohr. Arbeit des Deutſchen Volkstheaters. Joachim v. Oſtau, der Direktor des Deutſchen Volks⸗ theaters, wird das neugepachtete Berliner Theater Anfang September mit„Schluck und Jau“ er⸗ öffnen. Für die Titelrollen ſind Paul Grätz und Eugen Klöpfer engagiert. Als nächſte Aufführung folgt:„Jedermann“ in der Reinhardtſchen Bühnen⸗ einrichtung, ferner„Der Idiot“ nach Doſt o⸗ jewſbi, worin Alexander Moiſſi die Hauptrolle ſpielen ſoll. Als Uraufführung kündigt das Deut⸗ ſche Volkstheater das Singſpiel„Toni A dam⸗ berger“ mit der Muſik von Ernſt Stephan an. Das Theater wird in Arbeitsgemeinſchaft mit dem Reibaro⸗Konzern ſtehen. Das Geheimnis der menſchlichen Stimme. Die wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen, einen erſchöpfenden Einblick in das menſchliche Stimmorgan zu gewin⸗ nen, haben durch ein neues Unterſuchungs⸗ gerät, das Kehlenperiſkop, eine bedeutende Erweiterung erfahren. Das Periſkop iſt eine Knie⸗ röhre, ausgerüſtet mit einer Reihe von Prismen und Linſen und einer kleinen, ſtark leuchtenden elektri⸗ ſchen Lampe. Das Bild in den bisher unzugäng⸗ lichen Tiefen des Kehlkopfes wird ſo widergeſpie⸗ gelt, daß man die Stimme gewiſſermaßen bei ihrer Arbeit beobachten kann. Mit einem an dem Periſkop befeſtigten kleinſten Kino⸗Apparat wird man die Mechanik der menſchlichen Stimme auch im lebenden Bilde feſthalten können. Alle Ver⸗ änderungen im Stimmgange, die Art, wie ſich die einzelnen Vokale bilden, und die Klangfärbung in der menſchlichen Stimme, werden küuftighin auf dem Bilde wiedergegeben werden können. Für dieſe Klangfärbung ſpielen, wie man bereits jetzt ſchon feſtgeſtellt hat, kleinſte Muskeln an der Kehlkopf⸗ wandung eine größere Rolle, als die bisher bekann⸗ ten klangbildenden Teile des Stimmorganes, Mund, Rachen und Naſenhöhle. Die jetzt vorgenommenen Verſuche dürften von grundlegendem Einfluß auf den Geſang⸗ und Sprachunterricht werden, die bisher mehr auf einer gefühlsmäßigen Bildung der Stimme begründet ſind. —— e E 3— 4. Seite Nummer 397 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 29. Auguſt 1930 Mablkartei einsehen! Rur noch bis Sonnlag, 31. August möglidz! Wer keine Benachrichtigungskarte er- halten hat, muß die Wahlkartei berichtigen lassen! Wer in der Wahlkartei nicht enthalten ist, kann am 14. September nicht wählen! Kommunale Chronik Steigende Wohlfahrtslaſten * Frankenthal, 28. Auguſt. Die ſtetig wachſende Notlage unſerer Stadtgemeinde kommt in der Tat⸗ ſache zum Ausdruck, daß die Wohlfahrtslaſten ſeit April von Monat zu Monat um 10 000/ zunehmen. Die Zahl der durch die Stadt unterſtützten Perſonen leinſchl. der Wohlfahrts⸗Erwerbs⸗ loſen) betrug am 1. Juli 1929: 743, am 1. Januar 1930: 1096; am 1. April: 1658; am 1. Juli: 1860 und iſt inzwiſchen auf über 2000 angewachſen. Die fort⸗ dauernd ſchlechte Geſchäftslage in Juduſtrie, Handel und Gewerbe läßt noch weiteres Steigen im Laufe des kommenden Winterhalbjahres erwarten. Zu dieſen ſtändig zunehmenden Wohlfahrtslaſten kom⸗ men noch jene Mehrausgaben, die ſich aus dem Ar⸗ beitsloſengeſetz auf Grund der neuen Notverord⸗ nung ergeben. So konzentrieren ſich nahezu alle Intereſſen innerhalb der Stadtverwaltung nur noch auf die wichtigſte Hauptfrage: wie beſchaffen wir neue Mittel zur Linderung der wachſenden Not? Eine neue Friedhofhalle nd. Speyer, 28. Aug. Die hieſige Stadt hat nun⸗ mehr einem ſeit vielen Jahren beklagten Bedürfnis Rechnung getragen und auf dem neuen Friedhof an der Wormſer⸗Landſtraße eine Friedhofhalle ſer⸗ ſtellt. Die Halle iſt bereits im Rohbau fertiggeſtellt und wird in ihrer räumlichen Ausdehnung den Speyerer Verhältniſſen auf viele Jahre hinaus Ge⸗ nüge leiſten. In die Halle, die ein Werk moderner Architektur darſtellt, wurde eine Empore eingebaut, auf der während den Trauerverſammlungen die Chöre Unterkunft finden. 17 Rundfenſter geben ihr ein magiſches Licht. Um den Lichthof ſind die Leichen⸗ zellen und Arbeitsräume eingebaut. Die Stadt mußte jahrzehntelang auf dem neuen Friedhof dieſes Objekt entbehren, das jetzt auch zur Umbildung der gärtneriſchen Friedhofkultur führen wird. Dieſe Um⸗ geſtaltung des Friedhofes ſoll ſich auch auf die Schaf⸗ fung eines eigenen Urnenfriedhofes erſtrecken. Ein gemeindliches Waſſerverſorgungsprojekt nd. Jockckgrim, 28. Auguſt. Die hieſige Gemeinde hat ein eigenes Waſſerverſorgungsprojekt aufgeſtellt, das nunmehr zur Ausführung gebracht werden ſoll. Es wurden inzwiſchen mehrere Boh⸗ zungen vorgenommen, bei denen eine ergiebige Quelle bei der Wörther Straße unweit des weißen Kreuzes feſtgeſtellt wurde, die an Güte ebenfalls ein⸗ wandfreies Waſſer liefert. Mit dem Bau des erfor⸗ derlichen Pumpwerkes wird in allernächſter Zeit be⸗ gönnen werden. E L. Philippsburg, 28. Auguſt. Der Bürger⸗ ausſchuß behandelte unter dem Vorſitz von Bür⸗ germeiſter Zimmermann den Voranſchlag für 1930/31. Die Ausſprache darüber zog ſich aber derart in die Länge, daß die Sitzung abgebrochen wurde. Der Voranſchlag wird in der nächſten Sitzung noch einmal erſcheinen. Als eine der wichtigſten Aufgaben der Gemeinde darf es angeſehen werden, für die zahlreichen Arbeitloſen Arbeit zu beſchaffen. Es ſind verſchiedene Entwäſſerungs⸗ arbeiten, Wegarbeiten und Holzarbeiten zu dieſem Zwecke vorgeſehen.— In derſelben Sitzung wurden die Waagegebühren angenommen und in der Be⸗ ratung über die Verwendung der Rücklagen für die Auentwäſſeurng zur Fertigſtellung der Entwäſſerung in den Neuſtückern beſchloſſen, das zur Verfügung ſtehende Geld für ſofort ausführbare Entwäſſerungs⸗ arbeiten zu verwenden. Die Ausführung eines Pumpwerkes kann, da die Gemeinde Rheinsheim ihre Mithilfe verſagt hat, vorläufig auch nicht er⸗ folgen. Kleine Mitteilungen Die Gemeinde Plankſtabt erhält zur Errichtung eines größeren Wohnhauſes vom Wohnungsverband Mannheim⸗Land ein vorläufiges Darlehen in Höhe von 14 000 4. Der Zinsfuß beträgt nur 3 v.., die Tilgungs⸗ quote 1 v. H. Mit dem Bau, der in Bälde begonnen wer⸗ den wird, erhalten auch viele ausgeſteuerte Erwerbsloſe Arbeit.— Die Gemeinde hat zur Bekämpfung der Mäuſe⸗ plage bie ausgeſteuerten Erwerbsloſen herangezogen. In ganz kurzer Zeit wurden über 2000 Stück Feldmäuſe ge⸗ fangen und auf dem Rathaus abgeliefert. Da die Platzverhältniſſe in der Volksſchule nicht mehr den modernen Anforderungen entſprechen, hat ſich die Ge⸗ meinde Elſenz entſchloſſen, ein neues Schulge⸗ bäude zu erſtellen. Zu dieſem Zwecke wurde ein Bau⸗ platz aufgekauft und durch außerordentliche Holzhiebe ein Baufonds angeſammelt. Mit dem Baubeginn iſt baldigſt zu rechnen. Die Stadtverwaltung Pforzheim, die erſt vor kurzem dle Gemeindebierſteuer einführte, hatte für die am 22. Auguſt ſtattgefundene Bürgerausſchußſitzung eine Vorlage wegen Einführung einer Gemeindege⸗ tränkeſteuer in Höhe von 5 v. H. der Kleinhandels⸗ preiſe eingebracht. Wohl infolge ſtarker Gegnerſchaft im. Stadtrote ſelbſt iſt jetzt dieſe Vorlage in letzter Minute zurückgezogen worden. Der Bürgerausſchuß Offenburg genehmigte bas zuſätzliche Wohn ungsbauprogram mm, das mit einem Aufwand von 40000 Mark Reichsmitteln und 44000 Mark ſtädtiſchen Anlehensmitteln die Errichtung von 15 Wohnungen nach einem neuen Bautyp vorſieht. Es werden 2. und 2 Zimmerwohnungen mit Wohnküche in einem Dreiſtockwerksbau eingerichtet. Die Verwendung der Reichsmittel zu der bisher in Offenburg gepflogenen lachbauweiſe wurden vom Miniſterium nicht genehmigt. In der gleichen Sitzung wurde auch die Gemeinde⸗ bierſteuerordnung in der von der Notverordnung des Reichspräſidenten geforderten Form(Erhöhung der Sätze für Offenburg um 100 v..] genehmigt. Für die Vorlage ſtimmten auch eine Minderheit der Sozieldemo⸗ kraten. viel. auch viel, sondern nurso Wenig genügt zur gründlichen Reinigung Ihrer Zähne Jubiläum der Gewerbeſchule Ladenburg Direktor Molitor 25 Fahre Leiter der Schule * Ladenburg, 28. Auguſt. Das 25 jährige Beſtehen der Laden⸗ burger Gewerbeſchule gibt Anlaß zu einem hiſtoriſchen Rückblick auf die Gewerbeſchule und deren Werdegang. Das Jahr 1862, das die Gewerbefreiheit brachte, war einem Schulbeſuch der Lehrlinge nicht günſtig, da es dem Belieben der Eltern überlaſſen blieb, ihre Söhne die Schule beſuchen zu laſſen oder nicht. Die Meiſter waren nur verpflichtet, dem Lehrlinge die notwendige Zeit zur Weiterbildung zu geben. Um nun einen Anreiz für den Schulbeſuch zu bieten, wurden die Geſellen⸗ und Meiſterprüfungen vom Beſuch der Gewerbeſchulen abhängig gemacht. Es gab aber oft Schwierigkeiten bei den Meiſtern, die in der Tat vielfach Geg⸗ ner der Schule waren. Das wirkte ſich ſehr zum Schaden des Handwerks aus und war der Induſtrie⸗ entwicklung förderlich. Die Erkenntnis dieſer Sachlage und den Wert einer guten theoretiſchen Fachbildung ſchätzend, ver⸗ anlaßte den Gemeinderat Ladenburg unter Leitung von Bürgermeiſter Schäfer im Jahre 1863 den Gewerbetreibenden eine beſondere ſchulmäßige Fach⸗ ausbildung zu geben. Am 27. Februar 1864 wurde im Statut der hieſigen Bürgerſchule eine Er⸗ weiterung aufgenommen und eine Bekanntmachung erlaſſen, daß alle Gewerbelehrlinge aus den Nachbar⸗ gemeinden Schriesheim, Neckarhauſen, Edingen, Wallſtadt, Ilvesheim und Seckenheim Gelegenheit zum Beſuch der Ladenburger höheren Gewerbeſchule gegeben ſei. Jeweils Dienstag und Donnerstag wurden zwei Unterrichtsſtunden im Zeichnen, Rechnen und Schreiben durch den zweiten Bürgerſchullehrer Zangerle erteilt. Leider ver⸗ langten die Meiſter, daß der Unterricht am Son n⸗ tag ſtattzufinden hätte. Die Unterrichtsſtunden wurden auf Samstagsvormittag von—8 Uhr beſtimmt. Deſſenungeachtet blieb der Schulbeſuch gering. Erſt die Gewerbeordnung vom 1. Januar 1872 brachte für Deutſchland und auch für Baden eine Umwälzung. Der Schulbeſuch wurde durch Ortsſtatut zur Pflicht gemacht. Die Gemeinde Ladenburg erließ im Mai unter Bürgermeiſter Huben ein ſolches Ortsſtatut. Der Wortlaut war für die Entwicklung der Gewerbeſchule von Bedeu⸗ tung und beſtimmte, daß der Schulbeſuch bis zum 17. Lebensjahr zu erfolgen habe. Die Schülerzahl wuchs. Es mußten zwei Abteilungen gebildet wer⸗ den, wovon die eine von Lehrer Farenkopf und die andere von Lehrer Werner unterrichtet wurden und zwar Sonntags von 11—1 Uhr und Donnerstags von—8 Uhr. Die Schüler erhielten Unterweiſung im Rechnen, Geometrie, Freihandzeichnen, Schön⸗ ſchreiben und Geſchäftsaufſatz. Im Jahre 1874 er⸗ teilte Reallehrer Schmitthelm für Lehrer Werner den Unterricht. Nachrichten aus Baden Weinheimer Kinderdankfeſt UI Weinheim, 28. Auguſt. Im Stadtwäldchen vor dem Blockhauſe fand heute nachmittag unter gewal⸗ tigem Andrange von Groß und Klein das diesjäh⸗ rige Kinderdankfeſt für die Volksſchulkinder ſtatt, die wegen Schwächlichkeit vom Schularzt der Erholungsfürſorge überwieſen wurden. Es ſind 130 Kinder(80 Knaben und 50 Mädchen), darunter 20 Kleinkinder bis 5 Jahren, die 4 bzw. 5 Wochen lang auf Koſten der Stadt tagsüber verpflegt und betreut wurden. Das Kinderdankfeſt wurde mit Ge⸗ ſang eröffnet. Bürgermeiſter Dr. Meiſer hieß im Namen des Stadtjugendamtes Eltern und Kin⸗ der herzlich willkommen und ſprach die Hoffnung aus, daß es trotz der allgemeinen Notlage auch im kommenden Jahr möglich ſein werde, den ſchwäch⸗ lichen Kindern auf Koſten der Stadt die Erholungs⸗ fürſorge in den großen Ferien zu verſchaffen.— Es folgten dann Reigenſpiele, gymnaſtiſche Uebungen, Geſänge uſw.— Den Abſchluß bildete die Bewir⸗ tung der Kinder mit Schokolade und Kuchen. Tödlicher Unfall eines Motorradfahrers * Weinheim, 29. Auguſt. In vergangener Nacht gegen 11 Uhr fuhr der 40 Jahre alte Zimmermann Schollmeier aus Heddesheim, der in Weinheim Geſchäftsführer war, mit ſeinem Motorrad durch die hieſige Hauptſtraße dem Marktplatz zu. Bei einer Steigung ſtieß er mit einer Geſchwindigkeit von un⸗ gefähr 60 Kilometer an einen Randſtein, über⸗ ſchlug ſich ſodann und prallte mit ſolcher Wucht gegen ein Eiſengitter, daß ihm der Schädel ge⸗ ſpalten wurde und der Mann ſofort tot war. Ein Kind läuft ins Auto * Wiesloch, 28. Auguſt. Der 6jährige Erwin Heinzmann lief auf der Straße nach Bruchſal in ein aus Richtung Bruchſal kommendes Perſonenauto. Das Kind kehrte mit ſeinen Geſchwiſtern vom Holzleſen im Walde heim und wollte die Straße überqueren, achtete jedoch nicht auf das herannahende Auto. Der Chauffeur konnte den Wagen nicht zum Halten bringen und fuhr auf den Gehweg, um an dem Kind vorbeizukommen. Dieſes wurde jedoch noch er⸗ faßt und zu Boden geſchleudert, wobei es Schädel⸗ brüche und ſchwere innere Verletzungen erlitt. Im Heidelberger Krankenhaus liegt es in bedenk⸗ lichem Zuſtand. darnieder. An Blutvergiftung geſtorben * Neulußheim, 28. Auguſt. Vor etwa 14 Tagen trat der 11 Jahre alte Sohn des Maurermeiſters Julius Herdle in einen roſtigen Nagel. Ob⸗ wohl der Junge der Klinik in Heidelberg zugeführt wurde, war eine Rettung nicht mehr möglich. Der Junge iſt infolge Blutvergiftung geſtorben.. D 2 Eine bedeutſame Aenderung brachte das Jahr 1898 für das gewerbliche Schul⸗ weſen. Der Gewerbeverein Ladenburg unter der Führung des Buchdruckereibeſitzers Molitor verlangte eine Umwandlung der Schule in eine voll⸗ wertige Gewerbeſchule. Dieſe berechtigte For⸗ derung konnte durch Mangel an Mitteln und an den notwendigen Schulräumen zunächſt nicht erfüllt werden. Unter Leitung von Bürgermeiſter Peter⸗ mann machte der Gemeinderat die Errichtung einer Gewerbeſchule von der Bierverbrauchsſteuer abhängig. Im Jahre 1900 wurde die Frage der Ge⸗ werbeſchule akut. Der damalige Vorſtand des Ge⸗ werbevereins richtete an den Gemeinderat eine dringliche Eingabe. Leider ohne Erfolg. Am 19. April 1905 gelang es vielſeitigen Bemühungen, beim Bürgerausſchuß einen einſtimmigen Beſchluß zu er⸗ zielen. Als Schulraum wurde das Leſezimmer der Volksbibliothek in der jetzigen Kinderſchule ge⸗ wählt. Zur Leitung der Gewerbeſchule wurde Gewerbeſchul⸗Direktor Alfred Molitor berufen, der nun mit der Schule ſein 25 jähriges Jubiläum feiern kann. Er hat ſich große Ver⸗ dienſte um die Entwicklung und den Aufſchwung der Schule erworben. Von Jahr zu Jahr wuchs die Schülerzahl, ſodaß im Jahre 1908 die Raumfrage abermals Schwierigkeiten machte. Dem Uebel ſuchte man dadurch abzuhelfen, daß man die alten Räume der Kreiswinterſchule beziehen konnte. Durch die ſtetig wachſende Schülerzahl trat die Forderung eines Eigen baues immer mehr in Erſcheinung. Es beſtand die Abſicht, die Schüler der Nachbar⸗ gemeinden Neckarhauſen, Seckenheim, Ilvesheim und Schriesheim zu einer Bezirksgewerbe⸗ ſchu le zu vereinigen. Die erſten Verhandlungen zu dieſem Zweck unternahm Bürgermeiſter Rein⸗ muth 1912. Sie wurden fortgeführt unter den Bürgermeiſtern Dr. Fritſch und Koch. Leider ließ ſich durch die Koſtenfrage kein Ergebnis er⸗ zielen. Die Schülerzahl wuchs im Jahre 1924 auf 330, da die Schule muſtergültig und vorbildlich ar⸗ beitete. In einer Sitzung am 22. April 1925 lehnten die Gemeinden Edingen und Seckenheim eine Betei⸗ ligung an dem Neubau der Schule ab. Die finan⸗ ziellen Nöten der übrigen Gemeinden erlaubten eine ſolche Ausgabe ebenfalls nicht. Durch einen Um⸗ und Anbau an die Realſchule fand ſich aber bald eine günſtige Löſung. Dieſes Projekt fand auch die Zuſtimmung des Gemeinderates unter Führung des Bürgermeiſters Koch— eines warmen Freundes und Förderers der Schule— und des Bürgerausſchuſſes. Nach zahlloſen Kämpfen kann nun die Gewerbeſchule mit ihrem 25jährigen Jubi⸗ läum auch die Einweihung des Neubaues verbinden. In ihren Räumen findet nun die Ge⸗ werbeausſtellung ſtatt. Die Gewexrbeſchule Ladenburg gehört mit zu den beſten Schulen im Lande. Sie hat noch eine Abteilung von 30 weib⸗ lichen Schülerinnen, die ihre theoretiſche Ausbildung dort erhaltet. E. W. Prippmacher. Verluſte eines ländlichen Creditvereins * Legelshurſt, 28. Auguſt. Bei der Generalver⸗ ſammlung des hieſigen ländlichen Creditvereins wurde berichtet, daß die Aktiva des Vereins 113 145 und die Paſſiva 115 285/ betragen, ſo daß das Ge⸗ ſchäftsjahr mit einem Verluſt von 2140/ ab⸗ ſchließt. Die Verluſte ſind durch den Zuſammenbruch der Badiſchen Bauernbank in Freiburg hervor⸗ gerufen, an welcher Kaſſe der Verein mit 6000 ¼ Anteilen beteiligt war, für die der Verein Deckung leiſten muß. 3000% wurden auf Debitorenkonto des Vereins gebucht. Der Reſt wurde durch den noch vorhandenen Reſervefonds gedeckt. Gegen die Ver⸗ ſchmelzung des Creditvereins mit dem Vorſchußver⸗ ein wurden keine Einwendungen erhoben. Eine Familie auf dem Motorrad verunglückt Ettlingen, 28. Auguſt. Eine aus drei Perſonen beſtehende Familie aus Köln verunglückte geſtern nachmittag auf der Landſtraße Bruchhauſen—Ettlin⸗ gen. Die Familie befand ſich mit ihrem Motorrad mit Beiwagen auf der Heimreiſe. Infolge eines Motordefekts ſtürzte die ganze Familie, Vater, Mut⸗ ter und Kind, vom Motorrad, wobei die Frau einen Kieferbruch davontrug, während Vater und Kind nur leichtere Verletzungen erlitten. Eigenartige Nachtarbeit von Photographen * Triberg, 27. Auguſt. In der Nacht vom Diens⸗ tag auf Mittwoch wurden in den Anlagen der Stadt an verſchiedenen Stellen größere Sachbeſchädi⸗ gungen verübt. Es wurde die große ſchwere Ein⸗ gangstafel des Burggartens ſamt dem ſchweren Träger, der über einen halben Meter tief im Boden verankert iſt, herausgeriſſen und verſchleppt, mehrere Wegweiſer am Beginn der Friedrichsſtraße und am Schwarzwaldhotel heruntergeriſſen, einer davon zer⸗ ſchlagen, in der Schulſtraße eine Bank in den Priſen⸗ bach geworfen und aus einem Kaffeegarten mehrere Stühle und Tiſche ins Freie geſchafft. Als Täter dieſer ungemein witzigen nächtlichen Tätigkeit konn⸗ ten durch die ſtädtiſche Polizei drei von auswärts ſtammende Photographen ermittelt werden, die in Triberg während der Saiſon beſchäftigt ſind. Sie hatten die Eingangstafel vom Burggarten, die ſich erſt nach längerem Suchen wiederfand, bis in das Waſſerfallgebiet verſchleppt, Als beſondere Aus⸗ zeichnung durften zwei der Täter in polizeilicher Begleitung die ſchwere Tafel am hellen Tag wie⸗ der in den Garten zurückbringen, wobei der Zug der Helden die gebührende Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit fand. Es darf angenommen werden, daß der Tatendrang der drei Photographen, die hier vom Fremdenverkehr ihre Exiſtenz be⸗ ziehen, die entſprechende Anerkennung in Ge⸗ ſtalt eines gehörigen Denkzettels im höchſt⸗ zuläſſigen Maß findet. Zwei der Täter ſind 23, einer 30 Jahre alt. Aus der Pfalz Großflugtag der Pfalz * Neuſtadt a.., 27. Auguſt. Die bei der Zeppe⸗ lin⸗Landung aufgetretene Verkehrsſtockung war nach den Berichten der dabei tätigen Sicherheits⸗ beamten darauf zurückzuführen, daß ein Zuſt rom von derartigen Zuſchauermaſſen erfolgte, wie er bisher in der Pfalz noch nicht zu verzeichnen war. Da auch bei dem am kommenden Sonntag von ſämt⸗ lichen Flugvereinen der Pfalz auf dem Flugplatz Lachen⸗Speyerdorf bei Neuſtadt a. H. veranſtalteten Großflugtag wiederum mit einem Maſſen⸗ beſuch gerechnet werden muß, wurden auf Grund der bei der Zeppelin⸗Landung gemachten Erfahrun⸗ gen alle Vorkehrungen getroffen, daß ſich der Ver⸗ kehr vollkommen reibungslos abwickeln wird. Sowohl von der Reichspoſt als auch von vielen privaten Omnibus ⸗Geſellſchaften werden von faſt allen Städten der Pfalz Geſellſchaftsfahr⸗ ten zum Flugplatz Lachen⸗Speyerdorf durchgeführt. Auch die Reichsbahn⸗Geſellſchaft wird zur Bewälti⸗ gung des Verkehrs Sonderzüge und verſtärkte Züge führen. Für die Aufſtellung der Kraftfahr⸗ zeuge wurden unmittelbar auf dem Flugplatz ſelbſt zwei für jeden Verkehr ausreichende Parkplätze ge⸗ ſchaffen. Da bei dieſem Großflugtag die drei beſten deut⸗ ſchen Kunſtflieger, nämlich Fieſeler, Udet und Stör und die zwei bekannten Fallſchirmſpringer Eckrath und Buß zuſammen auftreten, wird er ein flugſportliches Ereignis werden, wie es Süd⸗ deutſchland noch nie geboten wurde. Außerordentlich intereſſant wird ſich der Kampf dieſer drei Flug⸗ größen um die große Hindenburg⸗ Plakette geſtalten. N Meſſerſtecherei wegen Kaufdifferenzen * Rülzheim bei Germersheim, 28. Auguſt. Aus nichtigem Anlaß ereignete ſich hier Donnerstag früh eine ſchwere Bluttat. Der Münchener Obſtgroß⸗ händler H. Martin befindet ſich ſeit einigen Tagen in den Rheindörfern zum Obſtaufkauf. Hier verhandelte er mit dem Dreſchmaſchinenbeſitzer Daniel Bauer wegen der Uebernahme eines größere Zwetſchenmengen aufgekauft und geriet nun größere Zweſchenmengen aufgekauft und geriet nun mit Martin wegen des Uebernahmepreiſes in hef⸗ tige Auseinanderſetzungen. Unter Streitigkeiten trennte man ſich zunächſt. Bauer, ein leicht reiz⸗ barer Menſch, hatte ſich eingeredet, von dem Münchener Händler übervorteilt zu werden. In Begleitung ſeines Sohnes und eines weiteren jungen Mannes, des Tünchers Valentin Kupper, ſuchte er Martin an der Verladeſtelle auf und be⸗ drohte ihn. Die Streitereien ſetzten ſich fort, wobei Martin von den beiden Begleitern Bauers überfallen wurde. Dabei erhielt er zehn Meſſerſtiche in die Bruſt und beide Arme. Als Bahnarbeiter zur Hilfeleiſtung herbeieilten, hielt Bauer ſie mit einem Revolver in Schach. Die alarmierte Gendar⸗ merie nahm die drei Angreifer in Haft. Martin mußte in ſchwer verletztem Zuſtande nach dem Lan⸗ dauer Krankenhaus verbracht werden. Sein Zu⸗ ſkand iſt ernſt. Die Staatsanwaltſchaft Landau hat die Unterſuchung des Vorfalles eingeleitet. Bauernverſammlung in Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 27. Auguſt. Am Sonntag, den 31. Auguſt findet in der großen Ausſtellungshalle in Kaiſerslautern eine Kundgebung der Pfälzer Bauernſchaft und des Junglandbundes ſtatt, zu der Teilnehmer aus der ganzen Pfalz erwartet werden. Der gefährliche Beilhieb * Kaiſerslautern, 29. Auguſt. In einer Wirtſchaft in der Bierſtraße ſchlug der Tagner Joh. Blauth, ohne jede Veranlaſſung einem Gaſt mit dem Rücken eines Beils, das er ſich zu dieſem Zweck aus ſeiner Wohnung geholt hatte, auf den Kopf. Durch den Schlag wurde dem Mann die Schädeldecke zertrümmert. Der Verletzte wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Nach Angabe des Arztes beſteht Lebensgefahr. Blauth wurde feſt⸗ genommen. ü Der ganze Viehbeſtand vergiftet * Gerbach bei Kirchheimbolanden, 29. Auguſt. Unter Vergiftungserſcheinungen erkrankte in dieſen Tagen der geſamte Viehbeſtand des Landwirtes Berg vom Schneebergerhof. Zwei wertvolle Kühe ſind bereits eingegangen. Auch das übrige Vieh ſoll ſtark gefährdet ſein. Der Verluſt des Landwirtes iſt umſo größer, als er ſeinen Viehbeſtand nicht ver⸗ ſichert hatte. * * Breitenbach bei Homburg, 27. Auguſt. Hier er⸗ eignete ſich ein Motorradunfall. Der Fahrer H. Frank fuhr in ſcharfem Tempo in die in der Ortsmitte befindliche Kurve, ſo daß das Rad ins Rutſchen kam. Der Lenker und der Soziusfahrer wurden an eine nicht angenehme Stelle(Miſt und Jauche) geſchleudert. Infolge des nachgiebigen und weichen Aufpralles kamen beide mit ungefähr⸗ lichen Verletzungen davon. Sage heal ecicleꝛ Freitag, 29. Auguſt Roſengarten: Operettengaſtſpiele des Münchner Gärtner⸗ platzthegters:„Das Dreimäderlhaus“, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim— Aß⸗ mannshauſen und zurück; 14.30 Uhr Worms— Gerns⸗ heim— Oppenheim— Nierſtein und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Das hohe Lied vom freien Rhein“.— Schauburg:„Das hohe Lied vom freien Rhein“.— Palaſt⸗Thegter:„Wien dun Stadt der Lieder“.— Capitol:„Der Tiger“. — Univerſum:„Die zärtlichen Verwandten“,— Scala:„Der blaue Engel“,— Gloria:„Die dumme Liebe“.— Roxy:„Kampfhähne der Liebe“, Autobus⸗Rundfahrten:.15 Uhr Poradeplatz: Pfalz⸗ fahrt, Lambrechter Tal, Johanniskreuz. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 uhr und 15—:7 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Baro bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Ußbr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 16 Uhr und 16.80 Uhr Vorführungen. N verhindert Zahnsteinansatz, Lockerwerden der Zähne, spritzt nicht und ist ochkonzen- triert, daher sparsamer. Eine Tu solange. Viele Zahnälzte bezeichnen BIO X ULT RA als bestes Zahnpflegemittel reicht 38 ma r. 4 bſt — Freitag, 29. Auguſt 1990 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 5. Seite, Nummer 307 Der Vankkaſſier als Räuber Aeberfali auf einen Kaſſenboten am hellen Tag Der im Zentrum von Amſterdam am hellen Tag ausgeführte räuberiſche Ueberfall auf einen Kaſſenboten am 23. Juni d. J. bildete den Gegenſtand einer Verhandlung vor dem Ferienſenat des Strafgerichtes Amſter dam. Die Verhand⸗ lung hatte nicht ſo ſehr wegen der Art des Ver⸗ brechens, als vielmehr wegen der Perſönlichkeit des Angeklagten ſehr viel Publikum angelockt. Der An⸗ geklagte iſt ein 31 Jahre alter verheirateter Mann aus guter Familie, von der viele Angehörige ſich in angeſehener ſozialer Stellung befinden. Er genoß eine ſorgfältige Erziehung und wurde Bankbeamter. Zuerſt war er bei der Amſterdamſche Bank und bei der Nederlandſche Handels maatſchappij angeſtellt, dann wanderte er nach Amerika aus, weil er hoffte, dort raſcher Karriere zu machen. Tatſächlich gelang es ihm drüben ſehr ſchnell, eine Vertrauensſtellung zu erlangen, und da er ſich ſehr gut bewährte, empfahl man ihn an ein großes Bank⸗ unternehmen weiter, wo er den Poſten eines Kaſ⸗ ſiers erhielt. Die Börſenkriſe, von der Nordamerika zu Ende des vorigen Jahres heimgeſucht wurde, machte ihn jedoch arbeitslos. Da er unter den verſchlechterten Wirtſchaftsver⸗ hältniſſen keine Ausſicht hatte, bald eine entſprechende Beſchäftigung in Amerika zu finden, kehrte er mit ſeiner Frau nach Holland zurück. Trotz aller Be⸗ mühungen vermochte er hier aber keine Arbeit zu finden. Seine Erſparniſſe waren nach kurzer Zeit aufgezehrt, die geringen Einkünfte, die ſeine an Ar⸗ heit ſonſt nicht gewohnte Frau mit Näharbeiten er⸗ zielte, konnten die Not nicht bannen und ſo verfiel der Angeklagte auf den abenteuerlichen Gedanken, einen Bankkaſſenboten zu berauben und mit dem Gelde durchzugehen. Am Nachmittag des 23. Juni trank er ſich in einem Kaffeehaus mit ein paar Gläschen Schnaps Mut an und dann begab er ſich auf die Suche nach Da ſah 2 einem Kaſſenboten, den er berauben könnte. er den 55fährigen Kaſſenboten der„Kasvereeniging in ein Gebäude gehen. Der Mann hatte eine Taſche umgehängt, in der ſich u. a. 20000 Gulden in Bargeld befanden. Als der Kaſſenbote nach Aus⸗ führung ſeines Auftrages in einem Büro im oberen Stockwerk die Stiege hinabging, erhielt er von hinten mit einem Gummiknüppel einen Schlag auf den Kopf. Sich umwendend, ſah er den Angeklagten, der aus⸗ rief:„Da Sie mich geſehen haben, muß ich mich retten!“ Nach dieſen Worten verſetzte der Ange⸗ klagte dem Kaſſenboten noch einige Hiebe über den Kopf. Trotzdem vermochte der Ueberfallene die letzten Stufen hinunterzulaufen, die Tür zur Straße zu öffnen und hinauszuflüchten. Der Angeklagte rannte ihm nach und ſchrie:„Aufhalten! Dieb!“ Der Kaſſenbote war jedoch geiſtesgegenwärtig genug, auf ſeine Taſche, die er noch umgehängt trug, und den Gummiknüppel in der Hand des Angeklagten zu zeigen und zu veranlaſſen, daß ſein Verfolger feſtgenommen wurde. Vor Gericht war der Angeklagte geſtändig. Er habe bloß die Abſicht gehabt, den Kaſſenboten durch Hiebe auf den Kopf zu betäuben und ihm dann das Geld abzunehmen. Die Taſche habe er gar nicht an⸗ gerührt. Der Ueberfallene erklärte, nicht ſagen zu können, ob der Angeklagte die Taſche angegriffen habe. Drei Wochen war der Kaſſenbote wegen des ausgeſtandenen Schreckens dienſtunfähig. Alle Zeugen ſagten ſehr günſtig für den Angeklagten aus; ſte könnten ſich, gaben ſie übereinſtimmend an, angeſichts der Herkunft und des Bildungsgrades des Angeklagten nicht erklären, daß er ſich zu einem ſolchen Verbrechen bereit fand. Der Staatsanwalt beantragte anderthalb Jahre Kerker; würde nach⸗ gewieſen ſein, daß der Angeklagte die Taſche des Kaſſenboten berührte, dann wären von der Staats⸗ anwaltſchaft fünf Jahre Kerker verlangt worden ſein. Das Urteil lautete auf ein Jahr Kerker. Eine verwickelte Bilderaffäre Die Irrfahrt eines Rubensbildes Der Streit mehrerer Berliner Kunſthändler und * Kunſtſammler um die Herausgabe eines Ru⸗ hensbildes, der vor Berliner Zivilgerichten ausgetragen wird, beſchäftigte auch das Schöffen⸗ gericht Berlin⸗Mitte. Graf Arthur Bruno Schack v. Wittenau iſt angeklagt, dieſes viel⸗ umworbene Bild unterſchlagen zu haben. Vor zwei Jahren kaufte der Muſtker Lohſe in Amſterdam ein Bild des Apoſtels Paulus, das er für ein Werk aus der Rubens⸗Schule hielt. Er er⸗ warb es für 2500 Mark und nahm es mit nach Ber⸗ lin. Nach der Reinigung und Reſtauration des„Hei⸗ ligen Paulus mit dem Schwerte“ erkannte der Be⸗ ſitzer, daß das Bild wahrſcheinlich ein Rubenswerk war und ließ es ins Kaiſer⸗Friedrich⸗Muſeum brin⸗ gen, wo es von Exzellenz v. Bode tatſächlich als ein Rubensbild aus der früheſten italieniſchen Zeit feſt⸗ geſtellt wurde. Da das Gemälde alſo einen Wert von ungefähr 50 000 bis 70 000 Mark hatte, beſchloß Lohſe, es dem Kunſtmarkt anzubieten und gab es zwei Kunſthändlern in Kommiſſion. Dieſe lernten durch Vermittlung des bekannten Gutermann⸗Günther, der in verſchiedene große Bilderſchwindelaffären ver⸗ wickelt und oftmals vor Gerichten angeklagt war, den Graf Schack v. Wittenau kennen. Nach der Dar⸗ ſtellung des Angeklagten hatten ihm die Vermittler 1 erzählt, daß das Bild, an dem ſehr viel Geld zu ver⸗ dienen ſei, ihr Eigentum wäre, und daß ſie es ver⸗ kaufen müßten, da ſie dringend Geld brauchten. Auf dieſe Zuſicherungen der Verkäufer gab Graf Schack vier Akzepte à 10 000 Mark und glaubte nun, Beſitzer des Bildes zu ſein. Als daher ſein Sozius ihn bat, doch für ein Geſchäft ſchnell Geld zu verſchaffen, verſetzte der An⸗ geklagte das Bild für 1500 Mark auf dem ſtaatlichen Leihhaus. Als der Termin zur Auslöſung gekom⸗ men war, war Graf Schack gerade in Geldſchwierig⸗ keiten und freute ſich ſehr, einen Kaufmann Kun⸗ ter kennen zu lernen, der ihm nicht nur das Geld zur Auslöſung gab, ſondern ihm auch zuſicherte, daß er einen zahlungsfähigen Käufer für das Bild hätte. Um einen Kaufvertrag abzuſchließen, verlangte Kun⸗ ter aber von Schack eine Beſcheinigung, daß ihm das Bild gehöre. Kunter verwendete nun das Bild zu dem gleichen Zweck, zu dem Schack es benutzt hatte: Er verſetzte es gegen eine höhere Summe auf dem Leihhaus. Dagegen erzählte er Schack, daß das Bild bereits verkauft ſei, und daß er auch eine Anzahlung von 10000 Mark für das Werk er⸗ halten habe. Bei der Verrechnung dieſer Summe be⸗ hauptete Schack, ſehr betrogen worden zu ſein, da er im ganzen nur 2500 Mark von Kunter ausgezahlt bekommen hatte, der die übrige Summe für Unkoſten, Speſen, Proviſion und Prämien für eine Verſiche⸗ rung für ſich behalten hatte. Während Graf Schack nun glaubte, daß das Bild an einen ſolventen Käufer gelangt ſei, mit deſſen Kaufſumme er ſeine Akzepte einlöſen könne, lag das Bild ſelbſt immer noch auf dem Leihhaus. Nun wandte ſich der Muſiker Lohſe, der von dem Vermittler Schacks Akzepte, die zum Fälligkeitstermin natürlich nicht eingelöſt waren, erhalten hatte, an den Grafen mit der Aufforderung zur Herausgabe des Werkes. Da Graf Schack ſchließlich zugeben mußte, daß er das Bild nicht mehr beſaß, wurde Anzeige wegen Unterſchlagung gegen ihn erſtattet. Gleichzeitig begannen alle an dieſer verwickelten Bilderaffäre Beteiligten gegen⸗ einander Prozeſſe anzuſtrengen, um eine gericht⸗ liche Entſcheidung zu erhalten, wer nun berechtigt ſei, das Bild aus dem Leihhaus einzulöſen. Das Schöffengericht Berlin⸗Mitte konnte in ſeiner Sitzung nicht entſcheiden, inwieweit der Angeklagte Graf Schack ſich ſtrafrechtlich vergangen habe oder in⸗ wieweit er ſelbſt betrogen worden war und vertagte die Verhandlung, um durch die Ladung von Zeugen den Sachverhalt zu einem ſpäteren Termin klären zu können. Gerichtszeitung Aus dem Zuchthaus in das Zuchthaus Nach Verbüßung von vier Jahren fünf Monaten Zuchthaus wurde der 37jährige Arbeiter Friedrich Kern von Schwabmünchen Ende Dezember 1929 aus der Haft entlaſſen. Er verlegte ſich ſogleich auf den Fahrraddiebſtahl. Es wurden ihm 15 Fälle nachgewieſen. In Ludwigshafen hat er innerhalb 14 Tagen nicht weniger als zwölf Räder entwendet, die er auf Grund gefälſchter echnungen verkaufte. Der Angeklagte, ein 17mal Vorbeſtrafter, wurde wegen Diebſtahls im wieder⸗ holten Rückfalle und in Verbindung mit Urkunden⸗ fälſchung vom Schöffengericht Ludwigs⸗ hafen zu einer Geſamtſtrafe von 1 Jahr acht Monaten Zuchthaus verurteilt. Es bleibt dabei! Kaminkehrmeiſter Karl Sander⸗Ludwigshafen hatte vor einiger Zeit gegen ſeinen Berufskollegen . Martin ⸗Schifferſtadt vor dem Amtsgericht Neuſtadt a. H. Privatbeleidigungsklage geführt, weil Martin Sander in einer Innungsverſammlung ſeparatiſtiſcher Betätigung bezichtigt hatte. Martin war freigeſprochen worden, weil das Gericht den Wahrheitsbeweis für erbracht anſah. Gegen dieſes Urteil hatte Sander Berufung eingelegt. Die Berufungsverhandlung vor der Strafkammer Frankenthal, zu der 20 Zeugen geladen waren, ergab im weientlichen den Tatbeſtand der erſten Inſtanz. Sanders Berufung wurde daraufhin koſtenpflichtig verworfen. ** 2 8 Zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe begnadigt. Der Maurer O. Schneider, der vom Schwurgericht (Kaiſerslautern wegen Ermordung eines Kindes zum Tode verurteilt worden war, iſt durch Beſchluß des Miniſterrats des Freiſtaates Bayern zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe begnadigt worden. Nachbargebiete Faſt 300 000 Eier verbrannt * Frankfurt a.., 29. Auguſt. Auf dem Güter⸗ bahnhof entſtand in einem Waggon, der etwa 290 000 holländiſche Eier enthielt, Feuer. Die Waggonladung wurde faſt vollſtändig vernichtet. Es wird vermutet, daß der Brand durch Rauchen der Ladearbeiter verurſacht worden iſt. Die ſpinale Kinderlähmung in Elſaß⸗Lothringen * Straßburg, 27. Auguſt. Obwohl ſchon mit Rück⸗ ſicht auf den Fremdenverkehr und eine Reihe größe⸗ rer Veranſtaltungen, wie die im September ſtatt⸗ findende Straßburger Meſſe, erſichtliche Beſtre⸗ bungen daraufausgehen, die Aufmerkſamkeit und Aufregung der beteiligten Bevölkerung zu dämpfen, ſo erſcheint die Epidemie, wenn auch im ganzen wohl abnehmend, noch keineswegs bedenklich. Erſt jetzt in der Feſtungsgarniſon Bitſch neuaufgetre⸗ tene Krankheitsfälle veranlaßten die Mili⸗ tärbehörden zu einer Konſignierung der Truppen ſowohl im Lager als auch in den Kaſernen, deren Verlaſſen(außer etwa zu Uebungen) ſtreng ver⸗ boten iſt. Bekanntlich waren eine zeitlang auch die ſo gewaltiges Aufſehen erregenden Groß man bö⸗ ver in Lothringen in Frage geſtellt. Hiefür wur⸗ den ſchließlich elſäſſiſche Diviſionen zurückgezogen und durch innerfranzöſiſche erſetzt. Seit dem Auf⸗ treten der Epidemie(20. Juni) ſind allein im Unter⸗ elſaß 331 Krankheitsfälle feſtgeſtellt worden. In der Zeit vom 1. bis 10. Auguſt wurden hier 35, vom 10. bis 25. Auguſt 7 neue Fälle vermerkt, gegen⸗ über einem durchſchnittlichen Tageszugang von 8 am Anfang und 6 am Ende. Im ganzen wurden 95 Gemeinden, meiſtens im Nordoſten von Straß burg, heimgeſucht. Internationale Baden-Badener Rennwoche Der Tag des Großen Preiſes Der Freitag iſt der Höhepunkt der Internationalen Woche und gipfelt im„Großen Preis von Baden⸗Baden“. Seine Siegerliſte weiſt beſte kontinentale Klaſſe auf. Kineſem die beſte Stute aller Zeiten, konnte ihn dreimal gewinnen, was in den letzten Jahren unſerem unvergleich⸗ lichen Oleander gelang. Auch heute wieder iſt es ein Pferd des Oleander⸗Beſitzers Baron v. Oppenheim Alba, dem die Favoritenehre zufällt. Alba, der ſämtliche klaſſi⸗ ſchen Prüfungen ſeines Jahrganges gewann, um zuletzt im „Großen Preis von Berlin“ ebenſo überlegen gegen die Elite der älteren Jahrgänge zu gewinnen, hat mit ſeinem ſpielend leichten Erfolg im Fürſtenberg⸗Rennen bewieſen, daß er auf der Höhe geblieben iſt. Wer ihn ſchlägt wird den reichen Preis gewinnen. Er erhält als Pacemacher Avanti mit auf den Weg, der in der Lage iſt, Alba das Rennen zu machen, das er braucht. Von den im Fürſten⸗ berg⸗Rennen gegen ihn gelaufenen Pferden wird Gregor erneut den Kampf aufnehmen. Sein Laufen hält der Stall nicht für richtig und hofft, daß der Sieger des Großen Preiſes von Köln hier eine ganz andere Vorſtellung gibt. Allerdings dürfte der Pergoleſe⸗Sohn, der doch wohl etwas unter Ladro rangiert, wiederum von Alba gehalten werden, trifft aber Graf Iſolani, den er in Köln ſchlug, um 7 Pfd. beſſer, ſodaß er dieſen eigentlich erneut halten müßte. Graf Iſolani, der vorher im Großen Preis von Berlin völlig verſagte mag vielleicht in Köln noch nicht ganz auf der Höhe geweſen ſein, iſt aber ſchwerlich um 7 Pfd. beſſer geworden. Sein geſtriger Schlußgalopp ließ eigentlich keine rechten Schlüſſe zu und muß erſt das Rennen ſelbſt ergeben, wie der vorjährige Derby-Sieger zu Alba ſteht. Das Laufen Bootleggers war ſo ſchlecht, daß der Hengſt unmöglich zu ſeiner Form aufgelaufen ſein kann, ſodaß ſich ſein Stall entſchloß, ihn nicht mehr gegen Alba laufen zu laſſen. Lediglich Bara und Diademe nehmen den Kampf gegen unſere Pferde auf. Die Stute war lange in England und zeigte dort eine nützliche Form, war u. a. Dritte knapp geſchlagen, in beſter Klaſſe. Sie geht in der Arbeit beſſer als ihr Stallgefährte, doch hält der Trainer Bara ſie für die Beſſere. Sie hat eine gute Geſamtform und ſtellt in Frankreich nützliche Klaſſe dar, dürfte aber kaum genügen, einem Alba gefährlich zu werden. Alba ſollte hier ſeinen Siegeszug fortſetzen und gegen Graf Iſolani und Gregor ſiegreich bleiben.. Der Tag wird mit dem Chamaut⸗Rennen für Zwei⸗ jährige, 6000 J, 1000 Meter, eingeleitet. Hier kommt Null Ouvert, die Dritte aus dem Zukunfts⸗Rennen erneut an den Start. Man hatte den Eindruck, als ob der Stute dort die Strecke etwas zu weit geworden iſt. Sie führte lange, mußte aber dann Tourbillon und Filmenau ziehen laſſen. Nach dieſer Vorſtellung iſt hier mit ihr in erſter Linie zu rechnen. Felek konnte erſt nach ſcharfem Kampf Perillo niederringen, dem er heute um 7 Pfoͤ. geben ſoll. Perillo müßte ihn ſicher halten können. Viaduct und Good Boy ſind gegen die andern zurückzuſtellen. Null Ou vert müßte vor Perillo und Felek ankommen. Preis vom Alten Schloß. 4500. 1600 Meter. Laute gewann das Eröffnungsrennen gegen Gebt Feuer undd Diantherus. Auch hier muß die Stute eine Chance haben. Fortinatus iſt ein nützliches Pferd, doch für dieſe Klaſſe nicht gut genug. Halde iſt groß im Gange, wie ihr letzter Galopp zeigte, ſie hat eine Außenſeiterchance. Colleont muß von Librator gehalten werden, der am Freitag knapp gegen Napoleon unterlag. Ilos hat eine gute Geſamtform. In dieſem Rennen war Machiavell nahe dabei. Zwiſchen ihm und Librator dürfte es ein knappes Ende geben. Ge⸗ fühlgemäß entſcheiden wir uns für Machiavell gegen Librator und Halde. Iburg ⸗Ausgleich. 4500 4, 1400 Meter. Flos kann auch hier geſattelt werden, es wäre eigentlich die leichtere Auf⸗ gabe. Chevalier müßte er halten, auch Bybele kann ihm kaum gefährlich werden. Hoheit und Dido ſind ſeine ge⸗ fährlichſten Gegner. Dido trauen wir einen Erfolg über Jlos und Hoheit zu. Waſſerfall⸗Ausgleich. 6000“, 2100 Meter. Dieſer Aus⸗ gleich iſt ein ſchwer zu enträtſelndes Rennen. Meiſter⸗ polier, der hier ſein drittes Rennen läuft, iſt mit allem Gewicht noch überaus chancenreich. Metrodorus hat nach Frankfurter Form keine Chance gegen ihn, auch Moewe muß er wieder halten. Iſengrin und Chaſſis des Stalles Tillemont laſſen ſich ſchwer beurteilen, dagegen iſt der dritte Franzoſe Manicure in Berlin gelaufen, wo er in einem ähnlichen Rennen knapp von Mach voran geſchlagen wurde. Die Stute verdient einige Beachtung. Meiſter⸗ polier ſollte hier endlich zu einem Erfolg kommen. Aller⸗ dings ſind außer den genannten Pferden Teneriffe und vor allen Dingen Patgulli ſchwer zu ſchlagende Gegner. Unſere Meinung: Meiſterpolier— Patgulli Manicure. Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen. 4500 /¼, 3400 Meter. Bandola, die hier erneut wieder an den Start kommt, gewann am Sonntag derart überlegen, daß an einem neuen Erfolg der Stute nicht gezweifelt werden kann. Froher Mut ſollte von den andern noch am weiteſten kommen. Stattliche, die Stallgefährtin der famoſen Stute, ſollte ihm dieſen Platz ſtreitig machen können. Beluga verſagte am Eröffnungstage, die andern ſind nicht gut genug. 1. Null Ouvert— Perillo— Felek. 2. Machiavele— Librator— Halde. 3. Dido— Jlos— Hoheit. 4. Alba— Graf Iſolani— Gregor. 5. Meiſterpolier— Patgulli— Manicure. 6. Stall Baumgärtner— Froher Mut— Beluga. th. Zweites Europa-Waſſerballturnier Die Spiele am Donnerstag— Deutſchland und Ungarn weiter in Front Nach einem Ruhetag am Mittwoch, den die Mannſchaf⸗ ten in dem idylliſchen Rothenburg ob der Tauber zubrach⸗ ten, wurde am Donnerstag im Nürnberger Stadion des Europa⸗Waſſerball⸗ Turnier um den Pokal des Grafen Klebelsberg fortgeſetzt. Wieder war das Wetter ideal und auch der Beſuch entſprach mit 4000 Zuſchauern den optimiſtiſchen Erwartungen. In den Spielen ſetzten Deutſchland und Ungarn, die jetzt noch allein ohne Nieder⸗ lage ſind, ihren Siegeszug fort. Deutſchland konnte Bel⸗ gien, gegen das es im letzten Länderkampf noch unter⸗ legen war, ſicher mit 31(:1) ſchlagen, während Ungarn die Schweden mit 718(:2) abfertigte. England ſtegte er⸗ wartungsgemäß über Frankreich mit:2(:). 0 Die Tabelle Deutſchland 3 Spiele 21:1 Tore 610 Punkte Ungarn. 27:0 75 Belgien. 9 42 155 England 8 1:4 75 Schweden 8:18„ 026 155 Frankreich 8 4128„ 0: 75 Deutſchland ſchlägt Belgien:1(:1) Die Mannſchaften: Deutſchland: Rademacher I; Gunſt, Cordes; Bennecke; Rademacher II, Amann, Schulze. Belgien: Tenſen; Stoelen, Bauwens; Copieters; Thie⸗ pont, van Ghem, Depauw. Schiedsrichter: Comjady⸗Un⸗ garn. Beide Mannſchaften waren zu Beginn des Spieles ſehr nervös. Die deutſche fand ſich ſehr ſchlecht. Die Bel⸗ gier waren ſchneller und ſchoſſen auch durch Depauw das Führungstor. Daun entwickelte ſich ein ausgeglichenes Spiel, in das die Belgier unnötige Härten brachten. Amann ſchoß auf Vorlage von Rademacher II den Ausgleich. Der Kampf blieb offen. Die deutſche Verteidigung mußte ſchwer arbeiten, im Sturm klappte es nicht. Schulze ſpielte tak⸗ tiſch völlig verkehrt, er ſchwamm immer zurück und war nicht da, wenn er vorn gebraucht wurde. Nach der Pauſe wurde die deutſche Sieben unter den anfeuernden Rufen der Maſſen beſſer. Sie ſpielte ruhiger und kombinierte jetzt recht gut. Bennecke ſchoß nach ſehr ſchöner Kombina⸗ tion den zweiten Treffer. Die Deutſchen drängten nun ſtark, aber der belgiſche Torhüter hielt die ſchwerſten Sachen, darunter auch überraſchende Doppler. Schließlich konnte aber Amann doch noch ein drittes Tor erzielen und damit unter dem Jubel der Maſſen den deutſchen Steg ſicherſtellen. ae Ungarn— Schweden 713(:2) Die Mannſchaften: Ungarn: Brody; Ivady; Hallaſſy; Vorteſſy, Nemeth, Keſert II. Schwe⸗ den: Naumann; Lundquiſt, Perſſon; Petterſſon; Sand⸗ ſtröm, Anderſſon, Spenſſon. Vor dem Spiel fand eine Ehrung für Keſerit II ſtatt, der in dieſem Treffen zum F. Male für Ungarn repräſentativ wirkte. Das Spiel war ſchnell und fair. Die Schweden bewieſen erneut, daß ſie ſich ſeit dem Vorjahr verbeſſert haben. Seitdem Arne Borg nicht mehr ſpielt, iſt die Mannſchaft erſt einheitlich gewor⸗ den. Schweden ging auch durch Spenſſon in Führung. Die Ungarn ſtellten aber das Ergebnis durch Treffer von Ne⸗ meth(drei) und Keſerüt II bald auf 471. Kurz vor der Pauſe erzielte Spenſſon in einem Alleingang den zweiten Gegen⸗ treffer. Nach dem Wechſel wurden die Magyaren weſentlich ſchneller. Verteſſy ſchoß den 5. Treffer, Schweden war noch einmal durch Anderſſon erfolgreich. Die Ungarn ſtürmten dann mit vier Mann und ſchoſſen noch durch Nemeth und Verteſſy zwei Treffer. Weitere Tore verhinderte der glän⸗ zende Schweden⸗ Tormann. Blitz⸗ Belgien war als Schiedsrichter gut. i 5 England— Frankreich:2(:1) Die Mannſchaften: England: Ablet; Beaumaxr, Brown; Temme; Neame, Sutton, Martin. Fran kreich Ragot; Thevenon, Diener; Bulteel; Parent, Tiſſon, Van⸗ deplancke. Dr. Nuß baum München hatte als Schieds⸗ richter einen ſchwachen Tag. Mäßig war auch das ganze Spiel. Die Franzoſen ſpielten etwas beſſer als an den Vortagen, hatten aber einen ſehr mäßigen Torhüter. Beide Mannſchaften ſchoſſen ungenau und hatten auch ein wenig ausgeprägtes Zuſammenſpiel. Die Treffer für England erzielten: Neame(drei), Sutton, Temme. Die beiden Ge⸗ gentreffer der Franzoſen fielen aus Strafſchüſſen von Vandeplancke. lll y yyy ĩͤ ß ͤccccccßcccccccGßGGPGßGßPGPGTGFGTßFTFTFTcTFGTTFTGTTTcTTCTcTWTWTTTTTcTTTCcTcccc Verbandsſpieltermine Kreis Unterbaden 7. September: Altrip— Feudenheim, Edingen— 191, Heddesheim— TV. 1846, Käfertal— Phönix, Viern⸗ heim— Neckarhauſen, Weinheim— Friedrichsfeld, 14. September: Phönix— Edingen, 1913— Heddesheim, T. 1846— Käfertal, Feudenheim— Weinheim, Friedrichsfeld— Viernheim, Neckarhauſen— Altrip. 21. September: Käfertal— Feudenheim, Edingen— V. 1846, Heddesheim— Neckarhauſen, Weinheim Phönix, Altrip— Friedrichsfeld, Viernheim— 1918. 28. September: Neckarhauſen— Edingen, Feudenheim— Viernheim, TV. 1846— Weinheim, 1913— Phönix, Friedrichsfeld— Heddesheim, Altrip und Käfertal frei. 5. Oktober: Heddesheim— Feudenheim, Edingen— Altrip, Käfertal— 1913, Phönix— Friedrichsfeld, Weinheim— Neckarhauſen, Viernheim und TV. 1846 frei. 12. Oktober: Feudenheim— TV. 1846, Weinheim— 1913, Käfertal— Neckarhauſen, Friedrichsfeld— Edin⸗ gen, Altrip— Heddesheim, Phönix— Viernheim. 19. Oktober: TV. 1846— Altrip, Edingen— Feudenheim, Friedrichsfeld— 1913, Heddesheim— Viernheim, Kä⸗ fertal— Weinheim, Neckarhauſen— Phönix. 26. Oktober: Käfertal— Edingen, Phönix— Heddesheim, Altrip— 1913, Feudenheim— Friedrichsſeld, TV 1840— Neckarhaufen, Viernheim— Weinheim. 2. November: Heddesheim— Edingen, Viernheim— Käfertal, 1913— Neckarhauſen, Weinheim— Altrip, TV. 1846— Friedrichsfeld, Feudenheim— Phönix. 9. November: Friedrichsfeld— Käfertal, Neckarhauſen — Feudenheim, 1913— TV. 1846, Weinheim— Heoͤ⸗ desheim, Viernheim— Edingen, Phönix— Altrip. 16. November: Heddesheim— Käfertal, Edingen— Wein⸗ heim, TV. 1846— Phönix, 1913— Feudenheim, teilungen: Jakob Faude., Altrip— Viernheim, Neckarhauſen— Friedrichsfeld. 23. November: Viernheim— TV. 1846, Altrip— Käfertal. Pferdeſport Karlshorſt(29. Auguſt) 1. Hampelmaun⸗Hürdenreunen. Lehrlingsreiten, 00 Mark 3000 Meter: 1. Zobelitzs Rohrpoſt(Unterholzner), 2. Lichtſtrahl 2, 3. Maikrone. Toto: 22. Platz: 11, 11, 12. Ferner: Sternkunde, Partie, Balaton, Tonte Lehmann. 2. Haſelhorſter Jagdrennen. 3000%, 3400 Meter: 1. Stahls Borgia(Wolff), 2. Mima, 3. Madonna d' Arezzo. Toto: 91. Platz: 18, 16, 27. Ferner: Reverſi, Greif an, Schäferburg, Frundsberg, Fer au feri, Kopjo. 3. 8300. Nennen. Hürdenrennen, Ehrenpreis und 5300 Mark, 3000 Meter: 1. Webers Wilfried(Oertel), 2. Man⸗ nestreue, 3. Finnland. Toto: 33. Platz: 19, 17. Ferner: Araber, Wendelin, Wallia. 4. Deutſches Jagdrennen: 7000 J, 4000 Meter: 1. Heß Oper(Hauſer), 2. Quo vadis. Toto: 18. Dorn 2 gefallen. 5. Preis von Frehne. Verkaufsrennen, für Zweijährige, 9000, 1000 Meter: 1. Röttgens Loga(Böhlke), 2. Feſt⸗ königin, 3. Schönau. Toto: 30. Platz: 11, 10, 11. Ferner: Rentmeiſter, Rheintreue, Idee, Clichy. 6. Maaslieb⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen für Dreifäh⸗ rige, 3500, 3000 Meter: 1. v. Mitzlaſſs Blanco(Oſter⸗ mann), 2. Monte Carlo, 3. Nicomedia. Toto: 40. Platz: 19, 21, 51. Ferner: Tell, Riviera, Mia, Achmed, Melone, Matrone, Bodo. 7. Anker⸗Flachrennen. Herrenreiten, Ehrenpreis, 3009 Mark, 2500 Meter: 1 Böhms St. Robert(Rupprecht), 2. Staroſte, 3. Gaſſenjunge. Toto: 25. Platz: 15, 18, 87, Ferner: Fiametta, Lorbeerkranz, Vigor, Moſellaner. Chefredakteur, Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: t. B. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u, Lokales; Richard Schönfelber Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. 7 1, 46 N Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Ritckporto Hommonay, . ee Freitag, 29. 22 August 1930 ler Neuen Mannheimer Zeitung Die Aktiengeſellſchaften im Juli Im Juli 1930 wurden lt.„Wirtſchaft und Statiſtik“ 22 neue Aktiengeſellſchaften gegründet mit zu⸗ ſammen 76 Mill./ Nominalkapital. Davon entfielen 69 Mill./ auf Sacheinlagen. Unter den neugegründeten Geſellſchaften befanden ſich 5, deren Kapital über 1 Mill. beträgt.(Die wichtigſte Gründung des Bexichtsmonats iſt die der Vereinigten Elektrizitätswerke Weſtfalen AG. in Dortmund mit 60 Mill./ Aktienkapital. Die Michels u. Cie. AG. in Berlin(Fabrikation und Vertrieb von Sei⸗ denwaren) wurbe mit 6 Mill.„ Aktienkapital gegründet davon entfallen 3,5 Mill./ auf Sacheinlagen und 2,5 Mill. Mark auf Bareinzahlung.) Im Berichtsmonat wurden 48 Kapitalerhöhun⸗ gen in Höhe von insgeſamt 95 Mill./ vorgenommen, davon entfiel der Hauptteil mit 79,5 Mill.„ auf Barein⸗ zahlungen.(Die Deutſche Gold⸗ und Silber⸗Scheideanſtalt vorm. Roeßler in Frankfurt a. M. erhöhte ihr Kapital um Mill./ zwecks Fuſion mit der Holzverkohlungs⸗Indu⸗ ſtrie AG. in Konſtanz). Im Juli wurden 30 Kapital⸗ herabſetzungen um zuſammen 55 Mill.„ vorgenom⸗ men, davon waren 8 mit gleichzeitigen Erhöhungen um zu⸗ ſammen 3 Mill./ verbunden.(Die Preußiſche Bergwerks⸗ und Hütten AG.(Preußag) ſetzte ihr Kapital in erſter Linie zur Deckung der in Vienenburg entſtandenen Ver⸗ luſte um 30 Mill./ auf 110 Mill.„ herab. Die nach Be⸗ endigung des Konkurſes fortgeſetzte Gebr. Himmelsbach AG, in Freiburg i. Br. ſetzte ihr Kapital um über 9 Mill. Mark auf 0,35 Mill.„ herab). Aufgelöſt wurden 67 Geſellſchaften. Von den 9 we⸗ gen Konkurseröffnung aufgelöſten Geſellſchaften ſtammen 6 aus der Inflationszeit und 3 aus der Zeit nach der Sta⸗ biliſterung. Wegen Fuſion wurden, 11 Geſellſchaften beendet, darunter befanden ſich 7 Millionengeſellſchaften. (Die Holzverkohlungs⸗Induſtrie AG. in Konſtanz ging mit 10,4 Mill.„ Aktienkapital an die Deutſche Gold⸗ und Sil⸗ ber⸗Scheideanſtalt vorm. Roeßler in Frankfurt a. M. über). Bewegung der Anternehmungen im Juli Im Juli 1930 ſind[t.„Wirtſchaft und Statiſtik“ die Gründungen von Aktiengeſellſchaften gering, die Auflöſungen um 20 v. H. geſtiegen. Bei den Ge⸗ ſe Uſchaften m. b. H. haben die Gründungen um 15 v. H. zugenommen, die Auflöſungen um 7 v. H. abgenom⸗ men(nach Abzug der Löſchungen vom Amts wegen um 5 v..). Bei den Einzelfirmen und Perſonal⸗ geſellſchaften haben die Gründungen um 8 v. H. und die Auflöſungen um 16 v. H. zugenommen(nach Ab⸗ zug der Löſchungen von Amts wegen um 23 v..). Die Gründungen von Genoſſenſchoften haben abgenom⸗ men, die Auflöſungen haben zugenommen. Der Ueberſchuß der Auflöſungen über die Gründungen betrug bei den Perſonalgeſellſchaften und Einzelfirmen im Juli nach Ab⸗ zug der Löſchungen von Amts wegen 607 und hat damit gegenüber dem Vormonat um 51 v. H. zugenommen. Die Zahl der Umwandlungen von Einzelfirmen in Perſonal⸗ geſellſchaften iſt nur gering geſtiegen, die der Umwandlun⸗ gen von Perſonalgeſellſchoften in Einzelfirmen dagegen erheblich. Ländlicher Kreditverein Legelshurſt.— Verluſtabſchluß wegen Bad. Bauernbank. In der o. GV. wurde mitge⸗ teilt, daß das Geſchäftsjahr 1929 mit 2140/ Verluſt ab⸗ ſchließt. 119 145/ Aktiva ſtehen 115 285, Paſſiwa gegen⸗ über. Dieſer Verluſt iſt durch den Zuſammenbruch der Bad. Bauernbank Freiburg entſtanden, weil der Kredit⸗ verein an dieſer mit 6000/ Antetlen beteiligt war, für die er Deckung leiſten muß. 3000/ wurden auf Debi⸗ torenkonto gebucht, der Reſt durch den noch vorhandenen Reſervefonds gedeckt. „Siemens u. Halske AG.— Leichter Umſatzrückgaug? Eine Korreſpondenz verbreitet über das voraus ſichtliche Ergebnis der Siemens u. Halske AG. in dem am 30. Sept. abgelaufenen Geſchäftsjahr 1929/30, daß die Geſamt⸗ umſätzſe im Vergleich mit der entſprechenden Zeit des Vorjahres leicht zurückgegangen ſeien, und zwar hauptſächlich auch infolge geringerer Aufträge ſeitens der Reichspoſt in Apparaturen für Telegraphie und Tele⸗ onie. Das Aus landsgeſchäft und das Ge⸗ ſchäft mit Privatkunden im In⸗ und Auslande habe ſich dagegen wie im Vorjahr im allgemeinen be⸗ riedigend entwickelt, ſo daß ein ungefährer Aus⸗ gleich erzielt werden konnte. Der Abſatz in Motoren, Rundfunkapparaten, Photomaton⸗Maſchinen, Fernſprech⸗ kabeln ete. habe teilweiſe ſtarken Schwankungen unter⸗ legen. Beil den Tochtergeſellſchaften dürften die. etwa denen des Vorjahres entſprechen. Aus Verwal⸗ tungskreiſen wird erklärt, daß die Geſellſchaft dieſer Mel⸗ dung fernſtehe und daß genauere Angaben über das Ge⸗ ſchüftsergebnis noch nicht gemacht werden könnten. Ins⸗ beſondere beſtehe über die Dividendenfrage(i. V. 14 v..) noch keine Klarheit. „ Hannoverſche Maſchinenbau A.[Hanomag).— Nach⸗ laſſen des Autoabſatzes. Laut B. T. iſt neuerdings eine gewiſſe Stagnation im Autvabſatz eingetreten, der nach einer Verwaltungserklärung von Ende Juli bis dahin noch 60 v. H. höher war als im Vorjahre. Im Lokomotiy⸗ bau liegen andererſeits aber für mehrere Monate Auf⸗ träge vor. Es iſt allerdings darauf hinzuweiſen, daß die Preiſe ſowohl im Auto⸗ als auch im Lokomotivpgeſchäft keinen ausreichenden Nutzen laſſen. Mit einer Dividenden⸗ zahlung iſt keinesfalls zu rechnen. Ferner iſt zu beachten, Die Bautätigkeit im Juni Im Juni bielt ſich lt.„Wirtſchaft und Statiſtik“ die Fertigſtellung von Wohnungsbauten, die meiſt noch im vergangenen Jahr begonnen wurden, ungefähr auf der Höhe des Vormonats. Damit wurden die entſprechenden Ergebniſſe vom Juni 1929 und 1928 erheblich übertroffen. Die Zahl der Bauer laubniſſe iſt gegen den Vor⸗ monat kräftig geſtiegen, während ſich die Zahl der Baubeginne kaum merklich verändert hat. Im Zei⸗ chen der unſicheren Wirtſchaftsentwicklung ſtehen aber be⸗ ſonders die Bauanträge, bei denen eine ſtärkere Ver⸗ ringerung zu verzeichnen iſt. Auch die Gegenüberſtellung mit den entſprechenden Ergebniſſen von 1929 zeigt durch⸗ weg ausgeprägte Rückgänge; doch haben bei den Bau⸗ erlaubniſſen und Baubeginnen die Veränderungen im Vergleich zu 1928 keine größeren Ausmaße angenommen. Insgeſamt wurden im 1. Halbjahr 1930— haupt⸗ ſächlich als Folge des günſtigen Bauwetters— bedeutend mehr Wohnungen ſertiggeſtellt als in den früheren Jahren. Bei den ſonſtigen Bauvorgängen zeigt ſich etwa das gleiche Bild wie bei den Juniergebniſſen der Bautätigkeit: gegenüber 1929 durchweg eine Verringerung, aber nur geringe Abweichungen gegenüber dem 1. Halbjahr 1928. Die Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden, für die im Juni Bauanträge geſtellt wurden, war um 20 v. H. nied⸗ riger als im Mai und blieb hinter dem Juniergebnis 1929 um 30 v. H. zurück. Die Baubeginne weiſen gegenüber dem Vormonat keine merkliche Veränderung auf und halten ſich auf der Höhe des Ergebniſſes von 1928, ohne jedoch die Rekordzahl von 1929 zu erreichen, hinter der ſie um nicht ganz ein Drittel zurückbleiben. Insgeſamt würden in den erſten 6 Monaten 1930 rb. 45 400 Wohnungsbauten in Angriff genommen, im gleichen Zeitabſchnitt 1929 rd. 59 700, 1928(ohne Frank⸗ furt a..) rd. 45 300. Der Zugang an fertigen Woh⸗ nungen hielt auch im Juni an(in 96 Städten wurden im Juni 13 730 Wohnungen, im Mai 14090 Wohnungen erſtellt). Damit war die Zahl der Bauvollendungen wiederum bedeutend größer als im gleichen Monat 1929 und 1928(in 92 Städten gegenüber Juni 1929 um 59 v.., gegenüber 1928 um 95 v. H. mehr). Insgeſamt iſt im 1. Halbjahr dieſes Jahres(in 92 Städten) ein Zugaug von rd. 75 400 Wohnungen zu verzeichnen, 1920 rd. 43 000, 1928 51700. Der in Arbeit befindliche Baubeſtand verringerte ſich in den 92 Städten, die Angaben über den Baubeginn liefern, um weitere 10 000 Wohnungen, ſo daß das geſamte Bauvolumen Ende Fun 1830 um etwa 43 000 Wohnungen niedriger als Ende Juni 1920. Dem Zugang an Wohnungen ſteht in den erſten 6 Monaten dieſes Jahres lin 92 Städten) ein Commerzbank zur Lage Trotz der ſo günſtigen Geſtaltung und der Möglichkeit, auch an den führenden Kapitalzentren zu vorteilhaften Be⸗ dingungen Induſtrieobligationen zu begeben, hat ſich, wie es im September⸗Wirtſchaftsheft der Commerz⸗ un d Privat⸗Bank heißt, von der Geldſeite her eine wir kſame und nachhaltige Anregung der Konjunktur noch nirgends durchſetzen kön⸗ ne u. Ja, im Gegenteil hat ſich vielfach noch die Depreſſion verſtärkt und die Arbeitsloſigkeit iſt in bedauerlichem Maße geſtiegen. In Großbritannien hat die Erwerbs⸗ loſigkeit einen Rekordſtand von über 2 Millionen erreicht, was gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine Er⸗ höhung um 850 000 bedeutet. Auch in Frankreich, das bisher am günſtigſten daſtand und inmitten der internatio⸗ nalen Depreſſion eine Ausnahme bildete, ſind Kriſen⸗ zeichen, wenn auch in relativ nicht allzu großem Ausmaße, wahrnehmbar. Auch die ehemals neutralen Staaten, bei denen die Geldfülle einen kaum je verzeichneten Um⸗ fang angenommen hat, ſind mehr und mehr in den Bereich der Depreſſion hineingezogen worden. Zweifellos bildet nach wie vor die Preisrevolntion an den Weltrohſtoffmärkten das wichtigſte Moment ber Unſicherheit, das auf der geſamten Wirtſchaft laſtet und der Entfaltung neuer Unternehmungs⸗ Iuſt im Wege ſteht. Auf zahlreichen Gebieten hat ſich im Auguſt ein weiteres Abgleiten der Preiſe gezeigt. Wenn das Konjunkturbild im ganzen alſo noch keine Beſſerung aufweiſt, ſo wird man doch darauf hinweiſen müſſen, daß gewiſſe Anzeichen der letzten Zeit einem übertriebenen Peſſimismus nicht recht zu geben ſcheinen. Die Berichte der deutſchen Forſchungsſtelle für den Handel laſſen erkennen, daß die weitgehende Zurückhaltung in der Warendispoſition zu einer erheblichen Einſchrän kung der Lagerhal⸗ tung geführt hat. Auch von der auf namhaften Gebie⸗ ten eingetretenen und noch zu erwartenden Preisreduktion dürfte gewiß auf die Dauer eine Anregung ausgehen. Inwieweit die zuſätzlichen Aufträge von Reichs⸗ bahn und Reichspoſt geeignet ſind, erhöhte, nach⸗ haltige Beſchäftigung zu verſchaffen, kann im Augenblick noch nicht völlig überſehen werden. Immerhin darf man hiervon wenigſtens partielleine wohltätige Wirkung erhoffen. Auf der deutſchen Wirtſchaft laſtet naturgemäß nach wie vor die außerordentliche poli⸗ tiſche Ungewißheit. Hierbei darf auch nicht über⸗ ſehen werden, daß bie Reparationsbelaſtung ebenſo wie die interalliierten Schuldenzahlungen die herrſchende Kriſts immer wei⸗ ter zu verſchärfen geeignet ſind, indem ſie die Richtung der internationalen Kapital⸗ bewegung in einer völlig unrationellen, den wirtſchaft⸗ lichen Erforderniſſen diametral entgegengeſetzten Weiſe be⸗ einfluſſen. Wenn auch dieſe Erkenntnis ſich mehr und mehr in den Kreiſen namhafter Volkswirte in den ver⸗ daß durch die Abdeckung des vorjährigen Verluſtes von 697 643/ der Reſervefonds auf 670 820„ zurückging und die Bilanz für 1929 recht angeſpannt war. „ Erhöhter Verluſt bei der Wellenſiek u. Schalk., Speyer. Die Gefellſchaft erzielte in dem am 31. Dezember 1929 abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Bruttogewinn von 580 887(einſchl. Vortrag 612 184) /, während ſich Unkoſten auf 593 519(634 198)/ belaufen. Bei 47 314, Verluſt⸗ vortrag ergibt ſich ſomit ein Geſamtverluſt von 59 997., J. V. wurden für Abſchreibungen oußerdem noch 29299% ausgewiefſen. Die Geſellſchaft befaßt ſich bekanntlich mit der Herſtellung und dem Vertrieb von Zigarren ſowie mit dem Handel in Tabaken. Die Bilanz verzeichnet bei unverändert 1,2 Mill./ Ask. als Hauptpoſten Verbind⸗ lichkeiten mit 1229 827(1119 400)% andererſeits greif⸗ bare Mittel mit 968 788(786 080)„ und Waren mit 1 055 654(1 194 219) l. * Eine Verwaltungserklärung der Royal Dutch.— Un⸗ veränderter Optimismus. Anläßlich zahlreicher Aktionär⸗ anfragen in Verbindung mit dem Kursrückgang der Ak⸗ tien der Geſellſchaft während der letzten Tage hat die Di⸗ rektion der Kon. Nederlandſche Petroleum Mij(Royal Dutch) am Mittwoch die offizielle Erklärung abgegeben, daß nichts geſchehen iſt, welcher Art es auch ſei, das ge⸗ eignet ſei, ihren Optimismus bezüglich des Konzeris in der nächſten Zukunft zu erſchüttern. * Freiburger Gemeinnützige Baugeſellſchaft Ac. Frei⸗ burg i. Br.— Verluſttilgung. Dieſe Geſellſchaft(AK. 19 740„] tilgte im Geſchäftsjahre 1929 den aus 1928 vorgetragenen Ver lu ſt von 93/ und erzielte noch 188% Gewinn. Einem Grundſtücksertrag von 11087 (10 460)/ und Zinsertrag von 2890(2 608)/ ſtehen Steuern mit 3579(3 890) 4, Inſtandhaltungskoſten mit 2126(2 478), Schuldzinſen mit 4786)4 126) 4, Ab⸗ ſchreibungen auf Hausgrundſtücke mit 1479(1 478]„ und Verwaltungsauslagen mit 1826 4(1 524& allg. Unkoſten) und im 1. Halbjahr 1930 Abgang von rd. 2600 Wohnungen gegenüber. Die in den letzten Jahren feſtgeſtellte Tendenz, größere Wohn⸗ häuſer— insbeſondere Häuſer mittlerer Größe zu bauen, hat weiterhin angehalten. So betrug der An⸗ teil der erſtellten Einfamilienhäuſer in den Groß⸗ und Mittelſtädten 1927(1. Halbjahr) 41 v. H. ſämtlicher Wohngebäude, 1930 nur noch 27 v. H. Durchſchnittlich trafen auf ein Wohngebäude im 1. Halbjahr 1929 4,2 Woh⸗ nungen, 1930 4,7 Wohnungen. In Uebereinſtimmung mit dieſer vorwiegend durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe und die Bedürfniſſe des Wohnungsmarktes bedingten Entwicklung der Gebäudegröße bewegt ſich die Größe der gebauten Wochnungen. Eine ſtarke Zunahme erfuhren beſonders die drei⸗ räumigen Wohnungen. Während im 1. Halbfahr 1927 rd. 20 v. H. der Woh⸗ nungen auf dieſe Kategorie trafen, ſtieg der Anteil 1930 bereits auf 42 v. H. ſämtlicher Wohnungen. Erſtmals wurde im laufenden Jahr auch ermittelt, welche Woh⸗ nungsgrößenklaſſen die verſchiedenen Bauherrn hauptſäch⸗ lich herſtellen. Die öffentlichen Körperſchaften und ge⸗ meinnützigen Baugeſellſchaften errichten überwiegend Kleinwohnungen, die privaten Bauherrn dagegen mehr Mittel⸗ und Großwohnungen. Von ſämtlichen errichteten Wohnungen entfielen 10 v. H. auf die Bautätigkeit der öffentlichen Hand, 57 v. H. auf gemein⸗ nützige Baugeſellſchaften und 33 v. H. auf private Bau⸗ herrn. Durch Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln wur⸗ den 1980 92 v. H. ſämtlicher erſtellten Wohnungen in Wohngebäuden errichtet, im 1. Halbfahr 1929 rd. 90 v.., 1928 rd. 91 v H. Für Gebäude zu öffentlichen, gewerblichen und ſon⸗ ſtigen Zwecken(„Nichtwohngebäuden“) wurden im Juni in 89 Städten 557 Bauanträge geſtellt. Gegenüber dem Vormonat trat damit faſt keine Aenderung ein, während ſich gegen 1929 eine Minderung um 19 v. H. ergab. In den Gemeinden über 10000 Einwohner wurden in den erſten 6 Monaten dieſes Jahres insgeſamt rd. 93 200 Wohnungen erſtellt. Davon entfielen auf die Gemeinden über 50600 Einwohner 82000 Wohnungen(88 v.), von Bauerlaubniſſen rd. 49 900(73 v..). nungen ſtieg(in 92 Städten) gegenüber dem Vormonat um über 2000 auf rd. 10900 Wohnungen, was einer Zu⸗ nahme um 2 v. H. entſpricht. jedoch in gleichem Ausmaß eine Verringerung, während gegen Juni 1928 das Ergebnis faſt unverändert blieb. In den erſten 6 Monaten iſt die Zahl der Bauerlaubniſſe um v..) zurückgeblieben. den 62000 Baubeginnen rd. 46 400 und von den 68 800 Die Zahl der zum Bau genehmigten Woh⸗ Gegenüber 1929 ergab ſich 94 v. H. hinter der des Vorjahrs(gegenüber 1928 um 9 Lebertriebener Peſſimismus ſchiedenen Ländern ausbreitet, ſo hat ſie doch bisher auf die maßgebenden politiſchen Inſtanzen noch keinerlei Ein⸗ fluß auszuüben vermocht; und doch liegt hier eins der wichtigſten Gebiete, auf dem zur Behebung der Weltwirt⸗ ſchaftskriſis und der Arbeitsloſigkeit ein internatio⸗ nales Zuſammenwirken gerade auch im Inter⸗ eſſe der großen Rohſtoffländer dringend notwendig erſcheint. DD Bank über Vörſe und Gelomarkt Wenn auch die Tatſachen der tiefgehenden Wirtſchafts⸗ depreſſion klar zutage liegen, und Anzeichen für eine nahe bevorſtehende Beſſerung der innerdeutſchen Lage noch nicht zu erblicken ſind, erſcheint es, wie es in den neue⸗ ſten„Wirtſchaftlichen Mitteilungen“ der DD⸗Bank heißt, dennoch an der Zeit, eruſthaft die Frage aufzuwerfen, ob der Stand unſerer induſtriellen Wirtſchaft die außerordent⸗ liche Senkung des Kursniveaus der Induſtrie⸗ aktien rechtfertigt, die ſich im Laufe der letzten Monate in von Woche zu Woche erneutem Abſtieg vollzogen hat. Wenn auch mit der Einſchränkung von Produktion und Umſätzen die Rentabilität ſich vielfach verſchlechtert hat, ſo ſind doch bei weitem nicht überall die Gewinn möglichkeiten in einem geſchwunden, wie es die Kursentwick⸗ lung der letzten Wochen andeutet. Auch die jfüngſten Geſchäftsobſchlüſſe und Ergebniſſe des erſten Halbjahres, ſoweit ſolche ſchon vor⸗ liegen, rechtfertigen durchaus nicht die verallgemeinernde Annahme einer ſo weitgehenden Erſchütterung aller Ren⸗ tabilitätsgrundlagen durch den Konjunkturabſtieg. 5 Nicht die Maßnahme der Regierung zur Förderung der Preisſenkung, wohl aber deren oſtentative Ankündigung hat überdies jede Kaufneigung erſtickt und 85 unmittelbaren Bedarf zurückgedrängt.. er gegenwärtige Warenumſatz iſt infolgedeſſen gerin⸗ ger, als er auf Grund der eigentlichen Konjunkturbewe⸗ gung zu fein brauchte, und es kann ſich hieraus unter Umſtänden eine plötzliche Belebung der Waren⸗ nachfrage entwickeln. 5 Die nachhaltige Neigung weiter Kreiſe, ſich von ihrem deutſchen Aktienbeſitz zu trennen, iſt jeden⸗ falls viel weniger das Ergebnis vergleichender Renditeerwägungen, als vielmehr Ausfluß einer pſychologiſchen Grundhaltung, deren Kennzeichen politiſche Nexvoſität und mangelndes Vertrauen ſind Wenn die unveränderte Schwäche der Effektenmärkte durch die anhaltend große Geldmarkiflü ſſigkei t keinerlei günſtige Beeinfluſſung erfährt, ſo erklärt ſich dies ebenſo wie die ſtagnierende Haltung des Renten⸗ marktes aus dem Ueberwiegen von Stimmungs- momenten. Die meiſten feſtverzinslichen Werte haben ein gut Teil ihrer beim Einſetzen der Zinsſenkungs welle er⸗ reichten Kursſteigerungen wieder eingebüßt. Die Geld⸗ marktverfaſſung erleichtert es dem Reich außerordentlich, ſeinen Haushalt durch Kreditaufnahmen im Gleich⸗ gewicht zu halten. Wenn die ſo erfolgte Verringerung der ſchwebenden Schuld auch keine eigentliche Sanierung der Finanzen bedeutet, eröffnen ſich doch beruhigende Ausbläcke inſofern, als nach der Erklärung des Reichs⸗ finanzminiſters Schwierigkeiten der Reichskaſſe trotz der beſtehenden Tendenz verminderter Steuererträgniſſe für die nächſten Monate nicht zu befürchten ſind. — pp ̃ ̃ ͤ 0 p ³ ò!¹? gegenüber. Bilanzzahlen(in%: Grundſtücke 52 874 (52 858), Forderungen 25 926(33 384), Kaſſe 2000(401); andererſeits neben dem AK. Reſerven unv. 7 256 und Ver⸗ pflichtungen 53 066(60 825) 4 0 Dre Zu den Meldungen über die deutſch⸗engliſchen Koh⸗ lenverhandlungen in London, die für die nächſte Woche vorgeſehen ſind, erfährt der.⸗A., daß lediglich rein techniſche Fragen, vor allem hinſichtlich der Arbeits⸗ zeit behandelt werden ſollen, daß aber in keiner Weiſe, wie der„Daily Herald“ annahm, die 8 rag e einer internationalen Kohlenverſtändi⸗ gung in Betracht komme. Alle diesbezüglichen Anregungen von deutſcher Seite ſind bisher an dem Wider⸗ ſtand der engliſchen Zechenbeſitzer geſcheitert. Die Blattkrankheit hat ſich, begünſtigt durch die ſort⸗ geſetzten Niederſchläge und die kühlen Nächte, zu An⸗ fang der Berichtszeit noch weiter entwickelt und haupt⸗ fächlich die ſpätgeſetzten Tobake erfaßt. Inzwiſchen hat ihr die warme Witterung jedoch Einhalt getan. In Ba⸗ den hat in der ſogenannten Gundi⸗Gegend die Ernte des Obergutes eingeſetzt; auch zwiſchen Mannheim und e iſt ſie auf den leichten Sandböden bereits im ange, wogegen die Pflanzen auf den ſchweren Böden Ausreifen noch gut gebrauchen können. Das Anköpfen und Ausgeizen iſt bereits erfolgt. In der Pfalz iſt die Anbaufläche für Schneidegut 1930 etwas kleiner ge⸗ worden als 1929, für Zigarrengut dagegen etwas größer, ſo daß die Geſamtanbaufläche etwa gleichgroß wie i. V. iſt: nach einer vorläufigen Schätzung 2430(i. V. 2407) Hektar. Noch anfänglicher Trockenheit, die im Juni be⸗ denkliche Formen annahm und wieder einen ſchweren Jahr⸗ gang befürchten ließ, erfolgte ſpäter ein Ausgleich durch reichlichen Regen. Tieriſche Schädlinge haben keine großen Nachteile gebracht, wohl aber iſt ſtellenweiſe die amertika⸗ niſche Wildfeuerkrankheit aufgetreten, die durch eifriges Beſpritzen bekämpft wurde. Schätzungsweiſe erwartet mon aus dem pfälziſchen Schneidegutgebiet 33—84 000 Zentner trockenes Material, darunter 11—12 000 Zentner Sandblatt, und aus dem pfälziſchen Zigarrengut⸗ gebiet 60 000 Zentner, darunter 16—17 000 Zentner Sand⸗ blatt. Im Zigarrengutgebiet wird ein leichter Jahrgang erwartet, der dem des Jahres 1927 ähneln dürfte, im Schneidegutgebiet ein leichter bis mittlerer Tabak, der ſich gut zur Miſchung mit den Jahrgängen 1929 und 1928 eig⸗ nen dürfte. Das nahezu dachreife Schneideſandblatt zeigt ſehr ſchöne helle Farbe, das Zigarrengutvorblatt gute Glimmfähigkeit, feines Gewebe und ergiebige Blattigkeit. Für das wegen ſeiner feinen Beſchaffenheit beim Trock⸗ nen gegen Witterungseinflüſſe beſonders empfindliche Mit⸗ tel⸗ und Hauptgut iſt es lebhaft zu begrüßen, daß anſtelle der naßkalten Witterung ſchönes ſonniges Wetter getre⸗ ten iſt. Im rechtsrheiniſchen Bayern ging die An⸗ baufläche in Unterfranken etwas zurück, ſie blieb dagegen in der Schwabacher und Fürth⸗Erlanger Gegend unver⸗ ändert. Es iſt eine qualitativ und mengenmäßig günſtige Ernte zu erworten. Vom Veilchentobak der Schwo⸗ bacher Tabakſorte laſſen die in Trocknung befindlichen Sandblätter befriedigende Farbe erkennen. Das Fürth⸗ Erlanger Gebiet hat den Vorbruch des rotglühenden Taba⸗ kes am Dache und iſt mit der Ernte des feines Blatt⸗ ncbe und gute Glimmfähigkeit zeigenden Mittelgutes deſchäftigt. Die Anbauverſuche mit gelbblühenden(Veil⸗ chen] Tabaken hat mon in dieſer Gegend aufgegeben. Die unterfränkiſchen Tabakorte am Moin haben die Sand⸗ blatternte beendet, die beſtglimmendes, gut riechendes Material lieferte. Man rechnet bei Fürth⸗Erlangen mit 2000 Zentner trockenem Tabak, in der Schwabacher Gegend mit 12 000 Zentner, in Unterfranken mit 1000 Zentner. In der Uckermark gloubte man mit einer guten Ernte rechnen zu können, bis dann zu Anfang Auguſt der Tabak in vielen Teilen des Anbaugebietes vom Roſt befallen wurde. An den betroffenen Orten iſt der Tabak dadurch natürlich minderwertig geworden, weil er bereits auf dem Felde abbröckelt. Der Sondergusſckuß für Tabobbau der Deutſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft hat übrigens in ſei⸗ ner in der erſten Auguſt fte in Marienwerder, d. h. im weſtpreußiſchen Tabaibaugebiet abgehaltenen Sitzung eine Entſchließung angenommen, in der gefordert wird, daß eine etwaige Neuregelung der Tabakſteuer den Tabak ⸗ S Die deulſch⸗engliſchen Kohlenverhandlungen.(Eig. noch ſattgrün ſtehen und die gegenwärtige Wärme zum Steuern und Jolleinnahmen des Reiches im Juli 1930 Die Einnahmen des Reiches aus Beſitz⸗ und Verkehrte ſteuern betragen im Monat Juli lalle Angaben in Mill. 4 756,1, aus Zöllen und Verbrauchsabgaben 340,9, insgeſamt alſo 1097. Für die Zeit vom 1. April bis 31. Juli 1930 ſtellten ſich die entſprechenden Einnahmen auf 2 248,3 bzw. 975,6, zuſammen alſo auf 3 218,90. Die ſtarke Mehrein⸗ nahme gegenüber Juni erklärt ſich durch die im erſten Quartalsmonat üblichen Vorauszahlungen auf die Ein⸗ kommens⸗ Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer. Die Mehr⸗ einnahme aus dem Zollaufkommen iſt durch die im Juli ſtattfindenden Abrechnungen für Waren, die vom 1. Ja⸗ nuar bis Ende Juni aus offenen Zollägern in den freien Verkehr übergeführt werden, hervorgerufen. „Lüneburger Wachsbleiche.— Wieder 5 v. H. Divi⸗ beude. Der AR. beſchloß, der GV. vom 27. Sept. für das abgelaufene Geſchäftsjahr wieder eine Dividende von 5 v. H. in Vorſchlag zu bringen. Der Reingewinn (i. V. 69 175) hat eine Vergrößerung erfahren. „Vergleich Rudolf Landes geſichert In dem geſtrigen wiederholten Termin im gerichtlichen Vergleichsverfahren der Fa. Rudolf Landes, Möbelgeſchäft, Mannheim, er⸗ ſtattete die Vertrauensperſon Karl Lemcke, Geſchäftsfüh⸗ rer des Gläubigerſchutzes Mannheim Bericht, wobei er und der Gläubigerausſchuß den Vergleich befürwortete. Von 965 000/ ſtimmberechtigten Forderungen haben mehr als 300 000„ dem Vergleich zugeſtimmt. Der Kopfzahl nach von den Forderungen bis 100 1 von 181 Gläubigern 149, von den 226 Gläubigern über 100„ 140. Damit ſind die für das Zustandekommen des Vergleichs erforderlichen Mehrheiten vorhanden. Das Gericht wird ſeine Entſchei⸗ dung am 3. September verkünden. Naturweinverſteigerung in Ruppertsberg * Ruppertsberg, 28. Auguſt. Im Saale des eigenen Anweſens hielt heute der Ruppertsberger Win⸗ zer⸗Verein eGmbß. im Verband der Naturwein⸗Ver⸗ ſteigerer der Rheinpfalz eine Verſteigerung naturreiner Weine der Jahrgänge 1928 und 1929 ab. Die zum Aus⸗ gebot gelangten 8 Nummern 1928er und 90 Nummern 1929er Weißweine entſtommen den erſten Ruppertsberger Reblagen. Bei ſehr zahlreichem Beſuch und reger Kaufluſt, nahm die Verſteigerung einen flotten und raſchen Verlauf. Sämtliche Weine fanden bis auf drei Nummern zu guten Preiſen Abnehmer, was bei der gegen⸗ wärtigen ruhigen Geſchäftslage beſonders beachtenswert erſcheint. Je 1000 Liter wurden bewertet: 1928 Weiß⸗ wein e: Mühlweg 1000; Kieſelberg 1000; Gutgeiſtel 1000; Linſenbuſch 1050; Spieß 1020 zurück; Hoheburg 1030; Nußbien 1020 zurück; Mandelacker 1100 l. 1929er Weißwein e: Mühlweg 1500; Rauenerde 990 zurück; Stoppelgewann 1080; Mühlweg 1030; Baumgarten 1070 Gatsböhl 1160; Straße 1060; Goldſchmied 1060; Gutgeiſtel 1050; Kieſelberg 1110; Weißlich 1210 u. 1260; Königsbacher⸗ weg 1140; Kreuz 1280; Linſenbuſch 1150; Hofſtück 1330; Kreuz 1900; Linſenbuſch 1300; Quelle 1170; Reiterpfad 1280; Spieß 1300; Achtmorgen 1280; Nußbien 1390; Spieß 1300; Nußbien 1300; Mandelacker 1340; Hoheburg 1350, Trami⸗ ner 1600; Königsbacherweg Traminer 1580; Reiterpfad Riesling 1770; Nußbien Spätleſe 2730. Der geſamte Erlös ſtellt ſich auf rund 37 000 l. * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 27. Augnſt. Birnen 16—30 und—16, Aepfel 18—26 und 12—18, Zwetſchgen 710, Pfirſiche 20—33 und 12—20, Stangen⸗Bohnen—8, Tomaten—8. Anfuhr ſehr ſtark, Nachfrage gut. * 14 Millionen Sack Braſilkaffee 1929⸗30 verſchifft. In der letzten Woche beſchränkten ſich die Umſätze auf den Kaffeemärkten nur auf den notwendigſten Bedarf. Koſt⸗ frachtofferten waren 3 bis 3/6 d niedriger. In Newyork gingen die Kurſe für Rio um 13—18, für Santos um 10—54 Punkte zurück. Die Kaffee⸗Einfuhr über Hamburg ſtellte ſich auf 18 000(Vorwoche 14000) Sack. Die braſt⸗ lianiſchen Verſchiffüngen betrugen in der Periode 192980 14(i. V. 12,67] Millionen Sack. Ecko nahm hiervon 506(49) Millionen Sack auf. Im Juli wurden in Deutſch⸗ land 297 067(Juli v. J. 319 237) Sack Kaffee verzollt. * Weitere Verflauung am Rohzinkmarkt. Der Rohzink⸗ kurs hat einen weiteren Tiefſtand erfahren. Die Londoner Notierung iſt für Kaſſaware von Lſtr. 15/1 auf Eſtr. 15/12/86 und für Terminware von Lſtr. 16/5 auf Eſtr. 16// zurückgegangen. Die Durchſchnittsnotierung ſtellt ſich au Eſtr. 15/18/1½(eſtr. 16//7½). Der Preisrückgang iſt au die anhaltend geringe Konſumnachfrage zurückzuführen. Vom deutſchen Tabakmarkt Die Ausſichten in der Pfalz und im rechtsrheiniſchen Bayern/ Man erwartet 60 000 Zentner pfälziſches Zigarrengut, 33—34 000 Ztr. pfälz. Schneidegut/ Beginn der Oberguternte in Baden und Pfalz/ Fort⸗ ſetzung der Käufe in 1929er Tabaken ab ſatz nicht gefährden dürfe oder daß durch eine Not⸗ verordnung der Tabakverarbeitung die Sicherheit gewährt wird, daß ſie ihre Vorräte an deutſchem Rohtabak, auch aus Ernte 1980, unter voller Gültigkeit der Feinſchnitt⸗ 1 und des Verarbeitungszuſchuſſes verarbeiten ann. Die Nachfrage nach 1929er⸗Tabaken hat in den letzten Wochen weiter angehalten. n Heddesheim wurden ſeit letztem Bericht rund 1000 Zentner 1929er Tabak von Mannheimer Händlern bei den Pflanzern zum Dur ſchnittspreis von 48/ je Zentner erworben; gleichf durch den Mannheimer Handel bei Produzenten in Secken⸗ heim 500 Zentner zu 45/ und in Ilvesheim 150 Zentner zu 42 /. Im badiſchen Oberlande wurden einige hundert Zentner 1929er Ried⸗Tabake zu verſchiedenen Preifen di⸗ rekt von Fabrikanten bei den Prod nenten erworben. Weiterhin blieben deutſche Tobake mit Rückvergütungs⸗ berechtigung, als Zigarrenmaterial geeignet, geſucht. Kleine Poſten gut brennendes Zigarrenumblatt aus guten Pflanz⸗ ſorten blieb aus älteren Fut gen mit 70, und Ein⸗ lagetabok verſchiedener älterer Jahrgänge mit 65„ ge Ztr. angeboten. In Tabakrippen erſolgten einige Umſätze insbeſondere trat für Virginiarippen einige Nachfrage auf, die Preiſe haben jedoch keine Veränderung erfahren. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Vork 2486,93 Schweiz.. 25,05% Stockholm. 15.10% Paris 123.76 ollan 12.08% Madrid.. 44,64 Brüſſel. 34.84 slo 138,18 Dollar geg. Rm. 4,1868 Maikand 92.98 Kopenhagen 18,16 ½¼] Pfunde„„ 20,89 Kohlenförderung im Ruhrgebiet Nach vorläufigen Berechnungen wurden in der Zett vom 17. Auguſt bis 20. Auguſt im Ruhrgebiet in 6 Ar⸗ beitstagen 1974 405 To. Kohlen gefördert gegen 966 371 To. in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichts⸗ woche auf 4893 109 To, gegen 498 401 To. gegen 54 840 To. in 6 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 17. bis 23. Auguſt 329 068 To. gegen 327 729 To. in der vorhergehenden Woche. Die ta liche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 70 457(71 209) To., die apbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 10 058(9140) To. Wegen Abſatzmangels wurden in der Berichtswoche 217 499 (arbeitstäglich 36 249) eierſchichten eingelegt gegen 228 640 (88 107) in der Vorwoche. „ Schweinemarkt Schwetzingen. 27. Auguſt. Zufuhr 192 Schweine, 12 Läufer. Preiſe für das Paar Milch⸗ ſchweine 35—65„/, das Paar Läuferſchweine 82—120 Marktverlauf: lebhaft, Ueberſtand. „ Schweinemarkt Bruchſal. 27. Auguſt. Angefahren wurden: Milchſchweine 187, Läufer 33. Verkauft wurden Milchſchweine 120, Läufer 12. Höchſter Preis, Paar Milch⸗ ſchweine 45 /, Läufer 65 /. Niedrigſter Preis, Paar Milchſchweine 88. Häufigſter Preis, Paar Milchſchweine 40 4, Läufer 60 l. Frachtenmarkt Duisburg-Nuhrort-28. Auguſt Die Nachfrage nach Kahnraum war im Gegenſatz zu geſtern bedeutend geringer. n Kähne angenommen. Bergreiſen waren überhaupt nicht um Markt. Die Frachten ſowie die Schlepplöhne blieben un⸗ verändert. Es wurden nur ſehr wenkg an 4 l mmer 307 7. Seite Numt Mittag⸗Ausgabe heimer Zeitung 8 Neue Mann F jungen we Sorgfalt nter 0 gro erledigt ſt 193 ö Freitag,— Sen Wiren . N 11010 e 6 gerräume 1 5 1 vorbe 1 b N Verkauf; e ö e 1 geginn det 8 bereue fl fle- 8 n freitag. 29. Augus inserat als ermieten. N J 4. 23 2 95 eee ole 1725 a 3 0 stat 1 Kaufs konn f. est. 100 5. 70 1 fel 1 0 8 g 15 1 1 25 5 233 1'wolle 233 a Pedra Ne. z. 888 2 Amateur- Photoalbum 2331 an Qürt. m. 4 Hl. 233 1 e gen r. Gro 1 55 Pinsel Strumpfn. 239 90— Lehaufanster. wenn 12 Farb. u. 1 5 Vichluß 5 Laden zu vermieten g ebe ans been f La! 5 A mod. 239 auen 1 2. St. Sie 33 1 Lam F. 2 Herr. 239 en Zu erfr. 2 ö 2 F. 1 b. „9. Zu esen 2 5 heh. Bes N 8. u. ge 35 25 1 ft. Oft 1 S 239 5 e v. Farben 23 A 239 s rſt.⸗ a 4 f 5 ine Hing. tr. en 4 Ame äume, alan e 5 er 23 1 Led. 5 n 5 Kinderta ante. 55 gu. 5 g 1 Reibeisen 2 25 239 1 Uhrenfl. e 233 2. 239 Linon a. rechenche, 1 9 8 Näher. 5 mkasten lackiert. iSrPins ell u, u. 1 Bri 3 Herren-. 05 N 125 1 5 111 1 u. Pfefferstreuer 5 1 e 233 0 Stopfgarn 8 1 8 inzigſtraße Nr. a 5. a 111. 0 car ban lte i i Kleiderhaken 5 233 f Taschenmesser 5 233 2M. Waschzummilitz. b 1 3 7850 5 nzünder u. 3 Stein. 2 Klingen Aust. 23 3 ieee ick-Hemdchen 48 Nachleben 1 345 im Bund 233 1 Schokerkette zum tp 233 0 5 1.-Strick- a el 48 3 85 1 8 f 7 5 3 e— 5 2 Roll. Krepp- Klosettp. 233 chtasche Wachstuch 45 1D.-Zefir-Schür 1 705 48 25 1 5 105 ene d 1 0 dw.-B. 2 9 ibzeug Kunst-Macm.— IBesu 5 üllt 4 tischd. m. Sp. u. 5 ih. 1 ſarde 5 Nähe Lud bb. u. Hand w. 1 Schrei N üler-Etui gefüllt. 2Nachtti od. 489 0 r 1 heizg 1. 10. 30 I Schru 233 5 i 1 Schüle„28f. inder f. Herr. m g 10*. Zu He. 8 1 Aschebecher kunt Aar i ied. Haarw. 48 3 Tach Obergarn Lawn 48. 150 breit.. 489 5 N anz in der 5 f— 1 Fl. 8 483 1 blätter 48 Im Etamine 483 5 häßtsſtelle. 1; jeg! r Arm ise-bises 85 5 0 er-Mohnung ichsb. u. Auftragb. 4831 85 1 8 platinin 85 f 1 Kragen mit ncrchen 48 9 schöne 1 483 en 2 Zimmer- A 1 Wichsb. u. tständer 48 1 Bluse i Auss. 489 Scha 2 1* Waschseide 4 ei⸗ Werkſtätte 46 bi er Huts Okerkette 2.-Gürt. 4 Halt. Kunst- N r Irma. Wasen 46 Bone f 5 3. Käfertale 2 K 3 1 0 2 Stoff 9 Paten E 5. 12 Kin 799 5 9 i Tisch-Besteck. 8.-Photoalb. 1P. Waschk 483 5 * 1 Milchtopf 48 1 Amat. itur 483 ümpfe Jede vl. en Leeres Aünme te. od. feuerfester 8: hläufergarni P..-Strũ 1 939 . e ee een; 1% fg 1 1 5 e 11 1 e 3 463 118 farb. schlug lend 853 1 Mtr. Rollkõp. e 1 Eiſen 5 8 8 2 E f Sels 0 5 0. 95 5 1 Farfümzefetau 489 1 1 485 5 aal Sete„ W. farb. 853 1 Baumwolldecke 959 . F 1 Puderquaste 489 mit Nickelrand. 1155-Nachth. 500 585 Wachstuchläufer 1 933 nd f 710 ahmen 0 2 rh'tuch ca. 50 8. 5 Linn ce gen 8 koff. m. Schloß 959 1 been e feller 8 ee 1 ae 95 ert 7 dir 2 barkerre 1 Kinderkoff. m. ct, 930 schk seide pla Wickunet. 98 k. Bettdamast znr 0 1 5 bei e las- Puderdose 385 ant ene 5 dung 285— 1 5 eee ene. 25 5 ene 1 Glas- 933 adch.-Schult. m. lang. 9 f Sock. Resterg.. üch. aten 905 Schlafzimme ume, an ersch. Fabr. 1 Mädch.-Sc 935 p. Herr.-So kcbane 953 schentüch. 67 der ˙VVVH Fl. Haarw. ing 88 3 he viele Farb. e hemd Fonte, 6 D. Tasc 87400 95 0 91 1 3 Tr. Links. 1 Rasiergarnitur 2 9831 1 la 9833 1 e„ 1 agen Bhynt. Us tel 0. 88570 Rasierspiegel doppe 959[ 2 P. Dam 1 kegeln 539 Damen Ibstb. Ds, 85 1 echt. Japan. 1 505 J e nöbl. Anme 1 Sab raschenl 1 N 1 1 41.50 90 1 11 Moll. Licht.-Schwarzw 95 1 krag. Kleider pass, 1 Teesieb m nträger band i. 5 Elektr. kele 939 1 Binde 115 i.-Hose amt.50 007 e zu vm. B3674 1 Joe„„ 8 Hausschu 959 1H. t geblümt 1. ne L 4, 8, 1 Tr. li Werk losettp. 95 Dirndl- 36-42 15. Bettdamast g Klosettp E. hle Gr. anon.50 Im thran 180 112 ähe Waſſerturm. Stock. 5 Noll. Exzell.-K Kp. 95 3 55 175. 1 55 Won 959 ruschuh eee 30 ffredlecke 77 9 5 lang 1 3957 9115, 10R Wen 1 Baby- Heide 5 1 i 5 r ek.80 An fold. u. zu vm. rant 8 933 1 Stra öschen.3 Im. 3 1 e 578 kerne erte e eee zen immer, ſep. ist.-Par fümzerstaub. i. ürtel Brochs 1 d Ei nöpfbl. r aeg tte nit Einst.30 3 g. geh..50 1Sportgũ ütze Elle Nan. J. 50 1 75 120 ing., 1 ehend. m 1 8 kenm kun fts. bis zu 1. i 9 05 eldkkassette mit 30 1 Schre Jeden..50 1Bas keen, eg J. 50 ullov. 2 5 7 J 4 ei 1 3 ee 1b Pestrümpfefze i.50 1K-Weste N.50 1. ü ler lackiert 2 kreppteServi 9 1 hemdch. Seide J. üch'handtuchpbeber.50 5 ö öbl. Zimmer 1 Kohlenfüller enteller.50 500ge nm. Mech. 1. 50 1D. Strick Waben 1. 30 1 Kü u. Spite. l. um but Möhl. mieten. 21 6 Kl. Kuchen 1 emappenm. 50 eee 5 Decke 00. flex.* 15 24 0 0 5Ableg 1.'schuhebunt. 1 5 N 525 9 15 9707 15 5 1 8: b beter woa..50 eg. 95 80 elephon* ühstũc 8.5 tel Auel en Stück 1. 8 e henez K geide I. on e 19846 1 Porz.-Fr 5 5 9 Geldbeu 5¹ rr.-Cac 5 0 f de.30 m. Matze 1He 5 üllun ch⸗ 3 a5.. e eee 130 1 e ee 1 15 Baby- Jackchen rei 4125 1 ne 8. 135 . ae 80 Waschbecken i. 8 Kk 1 f. Beutel J. 1 Saby dae hen reine Wole l. ate Intelli c 11 1. 5. Nr. 17 1 gr. 18 1 125 Seidenkapo 1 ane Faededene.95 qm Stragula u. 1100.95 ſtr. en. Porzellan- 5.3 Damen-„Sückerel 1. itur Etamfs. l. Treppe 1 2 1. s f 5 tze u 0 arn 0 3 e 3 bleistift 800 Süber.93 be ee Goſlstenp.95 1 Sies.95 5 Helſehele Sera 5 eder.95 1 ere.6 Ahanbere ene 0. 15 f e 8. St. kiert...9 1 Füllhalter Go.95 1 P. Dam. lat., fehlerfrei st-Tischt. 150 Ig. 5 werſtr sten lac nd Roman tseide, sen 1 Dama om l. 9 Bahnhof 1 Brotka iher 2b em l. 95 1 Halblederba Faß.95 kuns Schlupfho.95 kodamast 180 41 14 2 2 Trepp. Alum.-Salatsei 5.95 entasche Farb. J. e„ I Mtr. Ma Nun 55 15 0 W bl. Zimmer 1 ette m. Einsatz 1. 1 eleg. Dam fan- gd..95 Tramatin uskleid.95 leid'wollkMoussel. 3 8 4 e Rübesg. ffeemühle.93 1 0eldbeutel Hindisder l. d aimen=klauskleid,.93 18015 West. od. Pull..9 * m 5 1 i Ka e u. atlerdruck. ieken 3e ind. 8. — verm, auch vor 1 Schoß 8.95 Crepe de Chin lle.95 Kan ürze lud, 1 Hohl. 1 Ki 8 * 9791 3 1VSpatelem. 5 1 ar Tune.95 1 dere 8 5.93. 1.95 öbliert.! 5 1 3 f a t und Form Gut. Haufe. 6 Alpacca- Kaffe 3 1 Paar Turnse huhe 1 Herrenhut un 20 em.95 'ot⸗ el. Licht, beſſ. u ver⸗ 5 j. i- Regenschu.95 5 90 ¹ tat. 2. t l. Herrn z 719 in Etui und F. Gumm 36-42 8 lanzug 93 rlage Perg. Im 1 ien. 8 1 e zus..95. e Farb., 90 Pullover 95 1. Wolle 2 9. 1 o on 2e ter.93 55 Tatterſallſtr. 1 Roßhaar-Fia itur..95 e BNA id munich.93 1 e. e iergarnitur pie 95 m. Mütze 1D. Stickereigarn.95 55 Ibstores se 35 1. 14 Ee r gteilig l. 5 eder. 1a Qual. 1H. Tischdecke.95 delt 1. W 1 Bürstengarnitur gi ichsh.-Rasierpinsel.95 10 lüfthalte 1.95„ 7 1 5 ſofort 1 15 8372² 1 Dachsh. 11 e.95 1 e e N 1 05 e de 1.83 E 95 05 107 zu verm-Kristall-Vase..93 5 1a. Werk 2. 93 B. P. Strümpfe bab..95 1 5 dente, 40 ern aud f U lei-Krista iere.95 Taschenuhr 1 ide in mod. h rein jder-, Haus-.93 955 Möbliertes Zimmer. 1 e 95 1. 1 Quart-Kuv..93 5 Broklandse.95 e 5 17.95 n m. 5 2 8 lSe 1 1 ei E.500 1 1 0 nstseide 8 5 E Pullove 0 ert. lei-Kristal 0d..95400 w N ich S2..93 Waschku 2980.9 Weste od. Pu 0 5 di⸗ Egellſtr. 8, 1B 8 chlampe m 5. Kontobuce Seit. Ia Schlupfh. meuse 1. mit un 0.9 f 5 Nachttis b.95 1 Folio b.95 15 0 95 Pullover d. Krat „dan adh Amer Ae„ waere 5 i 0 1. e. Welb. 5 g 5 1. 9 9 1 1, 10 1 Wandbateennle 5 145 1D.-Handtasche 5 95 1 Oberhemd Ningntze cke od. 1 Wandspiegel 833 i in. ep, Breite 1 Wan eat 2. 8 felchen 19.22 2. 5 Rolltischde mmern tr. 2 1 elöffelsſiperan 1b. K. Stie. Einattzen 1 ted. Federkla ifd., 1 Waschb., atze 1 Vorleg stäuber.93 F 12 Du bber, 1 Absei 1 Schmutz. uf, 711 7 istall-Zet 5 N lehen 19.22.95 1 Schru schbürst, 1 zusam. 939 3 duk niht Anner e erden 258 ieee bete e 92% ieten. Isch Dee 2 0 Kehrb., 7. 1 2 1 5. 25 f 1 5 mn ag 1 ae ee 283 75 0 Telephon Nr. eimer od. ½ iter 5 3.. 1 Kohlenein er 1½ a 93 9 8 5, 55* 1 Sgrelbt, 5 125 feuerfest. e 953 f Biel Keita Vase 8 8 1 1 Treod. f erte Nef weiß 335 5 M2 Nr. 7, il. Spülschüss i 959 3085. il. Spũ S Emai ereim 5 8 8 asserel 930 .. Emaille Teigschüsse 35— To. i ent C 33 n.. 1 Roßhaar icerbag mene 35 3 e. Sinn, in ft N 3 Herr.-Kleide-Garnitur 93 5 ung Herrn zu Nr. 14. 1 HKiosettbürste 1 933 To. Wolff. U. Nr. 1 bügelbre 955 5 1 Aerme 6 9777 To. Am Bahnhof. 3 2 EnE 620 1 855 1 1 2 2 8 et. N f. As me uhr e 5. i Mannheim 4 Fark eise 1 Atakk Stabt ſtört. prei e 0 ies Der. K K 2 90 f E der ren Wehen 0 ige beweisen den Elfo den 5 KANN 3» HAnzeigen ut jede Chiftre-Anzelg ilch⸗ 715 0 Empfehlung kerten auf je as 7 a ii seine Is 10 Oft ine 1 flir Seht a a 8 3 chnitt m uſt ö 8 im dahresdurchs 1 1* ufd 5 2 un⸗ 8. Seite 7 Nummer 397 Freitag, 29. Auguſt 1930 Guſe Drucksachen die beste Geschcſis- Empfehlung Kern jeder besifzern, Verm er Unsere fach. TDSTWISchle BPerefurig urid Unsere rruf rnodderrieri ech. ſerscstatt zu verkaufen oder zu vermieten.* 9852 Schanzenſtraße da. Elegantes ga ſaeeune ſehr billig zu ver⸗ kaufen. Anzuſehen D 2, 14, Taußer. * 9944 Teils neu, teils ge⸗ braucht, teils wenig beſchäd.: Schreibtiſche NMesctmen ud ersfklessigerm Schiriffrneferiel Aus- von Mark 90.— an, Oeslefteter Werksfäfflen in Anspruch nürmirrit Inser GrundsagE: Chaiſelongues u. So⸗ fas von Mk. 40.— an, Stühle mit Leder von Mk..— an, einzelne Kredenzen von Mk. 40.— an. zu verkauf. Landes, Mannheim⸗ Lindenhof, Bellenſtr. Nr. 2(alte Oelfabrik) Auch die einfachste und kleinste. Drucksache muß preiswert Und So gut qusgefüuhrt Seim, dass sie den Besteller Doll- kommen be- Medligi. 2 — Büfett mit Kredenz, neu. in Eiche, ſchöne Schreinerarbeit, für R. 265.— zu Zerk. U 1. 1, Grünes Haus. 4961 Neues Büfett mit Kre⸗ denz, nußb. pol., für R. 380.— zu verk. U 1. 1, Grünes Haus. 4963 Sehr ſchöne Kommoden nußbaum poliert, für R. 25.— zu verkauf. U 1. 1, Grünes Haus. 4965 Kleiderſchränke Waſch⸗ tiſche, Nachttiſche, Bett ſtellen. Sofa, Chaiſe⸗ longue,. Schreibtiſche, Bücherſchränke u. ver⸗ ſchied. Kleinmöbel I 1. 1, Grünes Haus. Druckerei Dr. Haas e Neue Mermheimer Zeitung e G. m. P. H. 4907 NMarmheim, RI, 4/6 Mehrere Feuerbeften und verſchied. andere Sachen preiswert ab⸗ zugeben. 9988 Hch.⸗Lauzſtraße Nr. 33 Iodes-Anzeige Nach langen schweren Leiden ist heute unser lieber guter Sohn, Bruder und Schwager rie driche Wit eln Moser 5 Uhr morgens im Alter v. 22 Jahren zur ewigen Ruhe heimgegangen Mannheim GCriedrichsfelderstr. 57), den 28. August 1930 Die tiektrauernden Hinterbliebenen: Jac. Moser Nosa Moser geb. Wöppel Emma Hof geb. Moser Walfer Hof 4. Stock. links. 1 Havier 5 umſtändeh. für 180 von Privathand zu verkaufen bei Wismewfſki, Lenau⸗ ſtraße Nr. 16. 39926 1 Krupp- Kasse neuwertig, 1 Adler⸗ Schreibmaſchine. Mo⸗ dell 7, zu verkaufen. Angeb. unter D Z 20 an die Geſchſt. 9851 Schreibmaſchinen. Mer⸗ dcedes, Continental, Ideal ete., gebr. ſehr bill. abzugeb. Anzuf. von—7 Uhr. 9906 Gehr, N 2 Nr. 1. Die Beerdigung findet Samstag 1% Uhr statt mit Außenbordmotor, wegzugshalb. preisw. an verkaufen. 9907 4 Nr. 15, V. Iodes-Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen guten Mann, unseren herzensguten Vater, Groß- vater, Schwiegervater, Bruder, Onkel u. Schwager Custav Burlardt Bäckermeisier nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, gestern abend ½6 Uhr, im Alter von 57 Jahren in die Ewigkeit abzurufen Mannheim(UU3, 29), den 28. August 1930 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emma Burlardt und Kinder Die Beerdigung Hindet am Samstag, den 30. August nachm. ½4 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt 9963 Ne ae. Die gluckliche Geburf eines gesunden 5 MS deten zeigen in denkberer Freude an Hans Augspurger u. Frau Hanni geb. Link Ludwigshafen à.., Mermheim, 28, Aug. 1950 2. Zt. Diakonissenhaus 20080 9 Von der Neilse zurück 8 Dr. Erich Haag Nasen— Hals— Ohrenarzi 0 7, 2** Tel. e 8 Von der Reise zurueck! 0 Dr. dordan-Narath Facharzt für Orthopädie Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an unserem schweren Verluste, sagen wir hiermit unseren besten Dank. Mannheim, 29, August 1930. 11698 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Maria Kastner. 2 M 7, 23. Telephon 32420 5 nt. Nrdfenennge de. füt Maden Reichstagswahl Die Wahlkartei liegt von Sonntag, den 24. bis einſchließlich Sonntag, den 31. Anguft 1930, jeweils von—12 Uhr und von 15—19 Uhr, Sonntags nur von—12 Uhr, zu Jeder⸗ manns Einſicht aus und zwar für die Altſtadt im Städt. Wahlamt, O 2, 1; für die Stadtteile Feudeuheim, Käfertal, Neckarau, Rheinau, Sandhofen leinſchl. Scharhof, Kirſchgartshanſen und Sand⸗ torf) und Wallſtadt in den dortigen Ge⸗ meindeſekretariaten; 5 für den Stadtteil Waldhof in der Polizei⸗ wache des 10. Reviers, Sandſtr. Nr. 15. Wer die Wahlkartei für unrichtig oder un⸗ 8 vollſtändig hält, kann innerhalb der Offenlage⸗ zeit dort, wo die Kartei ausliegt, Einſpruch er⸗ heben. Spätere Einſprüche dürfen nach geſetz⸗ licher Vorſchrift nicht berückſichtigt werden. Diejenigen Wahlberechtigten, die in der Kar⸗ tei eingetragen ſind, werden durch Poſtkarte biervon benachrichtigt werden. Wähler, die ſo⸗ wohl zur Reichstagswahl vom 14. September wie zu den Gemeinde-, Bezirksrats⸗ u. Kreiß⸗ wahlen vom 16. November 1930 wahlberechtigt ſind, erhalten für beide Wahlen zuſammen nur eine Poſtkarte mit dem Aufdruck„Für Reichs⸗ tagswahl am 14. September 1930 u. Gemeinde⸗, Bezirksrats⸗ und Kreiswahlen am 16. November 1930. Denjenigen in der Kartei eingetragenen Wählern, die zu den Wahlen vom 16. November nicht wahlberechtigt ſind(weil ſie nicht ſchon vor dem 16. Mai 1930 in Mannheim ihren Wohnort hatten), wird eine Karte mit dem Aufdruck Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Welch gute Qualität wir auch für einen kleinen Preis bringen, beweist dieser churmeuse unsere Standardware, hoch- glänzend u. Weichfliefß end, in über 30 Farben,.—,.75, Solch vorteilhafter Preis empfiehlt die Ware von selbt Crepe de chine ca. 100 em breit, gute Klei- derware, großes Farbsotti- ment. Meter Ein Griff und Sie fühlen die gute Qualität dieser Ware sofort heraus Mlelder-Veloutine reine Seide mit Wolle, ca. 100 cm breit.... Meter Grosse Model Entzückend bedruckt! Ganz große Auswahl! Ganz bil- liger Preis chaxmeuse-Druck herrl. Blumenmuster,.75, Das große Sortiment in riesiger Auswahl und vollendetem Geschmack LIT NN. 1 SST EST SN Qualitätsleistung allerersten Ranges! Dazu der niedrige Preis Nünskzeiden- Georgette hocheleg. weiche Ware für mod. schwarz u. marine, ca. 100 br. Solide, elegante Ware und der Preis— unglaublich vorteilhaft Mleider-Harocaine reine Seide, ca. 100 em breit in den schönsten Farben Eine besondere Leistung unseres Hauses. Der Be- währte, tragfähige Neiden-Damase für Mantelfutter Die Qualität bezeugt die Leistung! Der kleine Preis beweist unser Können. deakuckter Waschsamt in den schönsten Mustern det kommenden Saison Mtr. Kleid., viele Farb., auch 3„Meter 8 Meter.25, L „Nur für Reichstagswahl“ zugeſtellt. Die zur Reichstagswahl Wahlberechtigten, die bis ſpäte⸗ ſtens 26. Auguſt eine Benachrichtigungskarte nicht erhalten, haben beſonderen Anlaß, in der Zeit bis 31. Anguſt die Wahlkartei einzuſehen und gegebenenfalls gegen ihre Nichteintragung Einſpruch zu erheben. Bei der Antragſtellung iſt ein amtlicher Ausweis(z. B. Familienbuch, Staatsangehörigkeitsausweis, Reiſepaß, Per⸗ ſonalausweis) vorzulegen. Zur Reichstagswahl iſt wahlberechtigt, wer am Wahltag Reichsangehöriger und 20 Jahre alt, alſo vor dem 15. September 1910 geboren iſt. Stimmſcheine für die im Geſetz vorgeſehenen beſonderen Fälle werden, ſofern die geſetzlichen Vorausſetzungen gegeben ſind, bei den für die einzelnen Stadtteile Salta Offenlageſtellen ausgeſtellt. Bei der Antragſtellung iſt eine amt⸗ liche Urkunde über die Perſon des Wahlberech⸗ tigten, bei Antragſtellung durch eine dritte Per⸗ ſon ein ſchriftlicher Auftrag des Wahlberechtigten vorzulegen. 10 Nur wer in der Wahlkartei ein⸗ getragen iſt, darf wählen! Mannheim, den 22. Auguſt 1930. Der Oberbürgermeiſter. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt, folgende Pfand⸗ ſcheine des Städt. Leihamts, Mannheim, welche angeblich abhanden gekommen ſind, nach 8 23 der Leihamtsſatzungen ungültig zu erklären: Lit. A Nr. 10 133 vom 14. Juli 1930, Lit. A Nr. 24 781 vom 28. Januar 1930, Lit. C Nr. 2 224 vom 15. April 1930, Lit. G Nr. 53 854 vom 12. Februar 1930, Lit. B Nr. 63 110 vom 10. Februar 1930, Lit. CG Nr. 15 474 vom 30. Juni 1930, Lit. O Nr. 17 594 vom 22. Juli 1930, Lit. C Nr. 48 005 vom 8. Januar 1930, Lit. B Nr. 62 734 vom 6. Februar 1930. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine innerhalb 2 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet bei uns geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung obengenaunter Pfandſcheine erfolgen wird. 32 Städtiſches Leihamt. Amtliche Bekanntmachungen Bau⸗ und Straßenfluchtenfeſtſtellung. Der Gemeinderat in Schriesheim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten im Gewann„Kehl“ in Schriesheim beantragt. Der hierüber gefertigte Plau nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekannt⸗ machung enthaltenden Nummer dieſer Zeitung während 2 Wochen in dem Rathaus in Schries⸗ heim zur Einſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beabſich⸗ tigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirks⸗ amt, dem Bürgermeiſter in Schriesheim geltend zu machen. 3 Mannheim, den 22. Auguſt 1930 Bad. Bezirksamt— Abt. II Qu 4, 3, Versteigerungshalle Verſteigerungshaus 11 674 Aparte mod. Herrenzimmer, Schlafz., Speiſez., Kütcchenein richtung, Klavier, kreuzſ., Einzelmöbel mod. u. antik, Büromöbel, neu u. gebraucht, aus nur beſt. Beſitz verkauft zu günſt. Bedingungen H. Seel, Auktionator, Qu 4, 5, Rückgebäude Uebernahme von Versteigerungen aller Art. Eintritts ſbeulsche olkspartei Ortsverein Mannheim Minisfer Dr. Höpker- Aschoff- Berlin und Läandfagsabgeordn. Dr. Maffes- Sfockach gamslkag, 30. im Ha rmoniesaal, D 2, 6 in einer Gemeinsamen Kundgebung der Deutschen Uolksparlel. u Deufschen Saalsparlef in der Geschäftsstelle und an der Abendkasse. 85958 Sprechen am Hug. 1930, abends 8. 15 Uhr karten zum Preise von RM..20 Ein auter Kegelklub ſucht noch einige bessere Herren zunehmen. Angebote unter E V 41 an die Geſchäftsſtelle. 19903 Umzüge u. Transporte übernimmt billigſt * 9989 Tel. 273 37. fpfobte Haartarbe Marke Rabot Greiſe u. rote Haare ſof. braun u. ſchwarz Kurfürſten⸗Drogerie N 4. 13/14. FFF 4939 Möbel und Altertümer kauft Fillinger, R 6, 65, Tel. 91387. B3713 Einige moderne Küchen zum Ausſuchen, ſehr billig ſofort zu ver⸗ kaufen. 9943 2, 14, Tauber. als Mitglieder auf⸗ unvergänglich echt zu färben. Schacht. 3,50% schmalz- Verkauf Der Tag an dem Ihr Einkauf bei uns in Schmalz und Fett unent- geltlich war, ist der 26. August. Die Fettkäufer dieses Tages sind berechtigt, in Höhe ihres Fettein-? kaufs Ware nach Wahl, beginnend von Montag, den 1. September, in Empfang zu nehmen. 11680 Wir danken für mr Vertrauen Wir wiederholen den 11689 Schmalz- Verkauf unter gleichen Bedingungen vom; 29. August dis einschl. 10. September. Wir empfehlen wetter, solange Vorrat Nchmarlgumagpen 1g v. pra. Ul Pfälzer gelbe Speiſekartoffeln, Bahn ho Neckar⸗ ſtadt, abzugeben Freitag u. Samstag, à Ztr. 9,50, ins Haus geliefert 4 Mark. 11 696 Telephon Ar. 511 91, Nittedstr. 180-18 welches keine Ränder hinterläßt und nicht feuer⸗ gefährlich iſt, dann nehmen Sie mein Flecken⸗ waſſer Univerſal. Fl. 80 Pfg. Nur allein Storchen⸗Drogerie, Marktplatz, H 1, 16. 10 884 3 1 zucken zie ein Flecken wasser Freitag, 29. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite Nummer 397 Eine neue Veranstaltung unserer großen Spezial-Abteilung 2 Erren Konfektion „Blau“ die grosze 1 Wir haben uns auf, lau“ Singestellt und rin in diesem Sonder-Verkauf eine Einkaufsgelegenheit von größter a 5 Durch eigene Fabrikatlen: Spitzen-leistungen! . Uneer Blaue h. mod. Schni ih gedoppelt 5 T ARZzu Blauer A Spangensch. mod. Schnitt nur weiß ge doppelt. Blauer Anzug„Frankfurt,“ 8 nug Preiswerte Loch-Spangensch. Kräft. Rindbox- Herrentouren- „Mannheim“ mit Verzierung. 5 stiefel, wasserdichtes Futter 9⁰ Höchstleistung.„ aus strapazlerſähigem Kamm- Sarn, zweireihig gearbeitet 48.— 0088 unse ein- und zweireihig gearbeitet, aus fei- 2 nem Kammgarn 9 Blauer Anzug „Berlin“ hochwert engl. Qualität, erstkl Ersatz für Maß r Spezialfenster ist sehenswert! 110. „Stuttgart“ aus reinw. Aachener Kammgarn, 2. T. auf. gute Kseide gearb. 9 Blauer reinwoll. Nee 5. auf Kselde gearb. S Sehr gut erh. Sofa billig zu verk. 99911 Schwarz Rof-Chevr.-Dam.- Elegante kombinierte Spangenschuhe Schwarz Roff-Chev.- Spang. u. Halbsch., Absätze bequem beliebte Straßenschue Echt Rindbox-Herr.-Halbsch. schöne Form, Spitzenleistung. 550 6ü⁰ Eleg. braune Herrenhalbsch. Großes billiges Sonder-Angebot Harburger- Turnschuhe mit Gummi- Brau cht Boxcali- Spangenschuhe Da mul ja jeder sohle staunend billig 22—26 2730 3132 40— 43 2326 27 30 31—33 150 fs 155 225 285 365 450 Kommen u. kaufen! Us Nr. 12, parterre. N 1. 2/3 m Markt 9 7, 20 Schwretzintarstrade 48, Falttelstrage 30 Neckarau: Rheingoeldstrage 28 Mädchen Verstelgerungshalle N 4, 20 vom Lande, 24 Jahre, große Sonderausſtellun 5 S g und Verkauf ſchön., ſucht Stellg als Köchin Netrſch, mod. Zimmereinrichtg., Einzelmöbel u. Akqulstteur gesudn v. bek. Hamburger Inkaſſo⸗Büro zum Werben 5. Abonnenten gegen hohe Proviſion. V166 Damen⸗ u. Herrn und extra ſtark. Geſchäfts⸗ 18., fleiß. u. ehrl. a 4* ö i 9 eſtadt⸗Oſt„als Büro od., an berufstät.— 5 7 das auch ekwas nähen Unabhängige Frau ſucht Damenrat Nackarſtadt Oſt, ſep., als Bü 5 Kauf Besuche Deine Hernselie f Schenertücher 1 kann, f. kl. Haushalt Stellung z. Servieren. u Einzelperſon zu verm. Anfr. unt. 2 F 26 an 5 2775 5 3 e eee 3 , Bere Fischa 3 55„ 7 7 nim: auch Hausarb. 2 5 7 2 2 75 Scheffelſtraße Nr. 37 eee Nr. 22. 33 onhand den ka, def. Dieselbe Oualttät in Stell Riegel T ensler Jeder ewe * ofſtraße 28. 9858 J Ziegler Kl. Merzelſtr. 6 22 as Beste, was hey gestellt wire 50 Lues f 1. Mön mädl. He diener, A mere. 700 fr 00 7 90 2 1 490 035. 0. ill. gor d d 1 n im us. 5 5 0 Tall Sul f Stellung. 8 155 ee od. 7285 ſof. zu vermieten. Dieselbe Qualität in Doppelst 90 Nenol Bodenwadis 775 ö( en bei alleinſteh. Herrn. g.. 1 5 ca. 400 gr 3 Doppelst. 3 bekannte Qualität ½ Dose 95 4 50 10 i 1 e 25 Leichter. Miet⸗ Gesuche ½ Dose 3 i mit langjähr. Zeugn N„zräbr. Federhaudwagen e—. 5 1 mit Garant, für 5 zu zwei Kindern Junges, ehrl., braves. N b 1 1 Sclienflocen 2 91 mer 5 u. . 5 9962 3* 9989 1 8 etwas beschädigte Pakete 25 nicht kippen 2 90 4„ obs Mägchen e eubau- Wohnung„ 5 5 Pakete 1 ver Stück.90, 520 und&. 0 . ute Nähkenntu. er⸗ ſucht Stellung in kl. ut er ne 5 5 per Kop 5 f ö 1 f 1 it Manſarde ob. 4 Zimmer mit Bad U 1, 12, Millelsir. 39 Schwetzinger Str. 76 e n ee de er Aebnprtug e g e e e e, lee Rennert e, 2 Lbee e 5 ff. agnerstr. 12, u. hat Nähkenntniſſe. billig zu verkaufen. vorzugt, per 1. 10, 30 geſucht. Angeb. u. u N Stlimperſtraße Nr. 21. 8 1, 9, Seckenh. Sir. 32 Sandhofen, Schönauerstr 14 1 II, links. Adr, in der Geſchſt. Schleier. Lutherſtr. 21a. Nr. 191 an die Geſchäftsſtelle. 9918 4073 Wirtſchaftsſchutz, Hamburg, Gr. Burſtah 28. Zur Herſtellung von Gummiblaſen ſuchen wir bis 15. Sept. Angeb. unt. M M 190 an die ervierfräulein geſucht um neuen Lindenhof, Bellenſtraße Nr. 41. .„ ſof. od. ö 2 i 9949 1 5 5 8 5. gut erhalt., 1 Angeb. unter F D 49 an die Geſchäftsſtelle. 85 Tel. 53478, Mannheim. Schimperstr. 20. Solid. fleiß. Mädchen eic teene 5 n 0 4 45 a Jung Ehepaar ſucht ab 1 Oktober beſchlagn fr. 10 0 5 per ſof, geſucht. Vorz.— 5 Geſchäftsſtelle. 59921 5 5 2 2 2 5 05 25 0 5 5 2 ei Rennert kauft man immer billi Venſon 1 kr. 20 lähriges Mädehen Gebraucht. aut erhalt. 2 Amtezer 8 Wohnung bis 4 PS gegen gtaſſe ä l Penſion P 4, 2, 1 Tr. Jüngeres Madchen e erffblier 24., ſucht, geſtützt a. ſucht Stellung, kann gut nähen, zu klein. Familie. Zu erfragen F 3 Nr. 4. 2 Treppen. * 9858 Marke Standard Super⸗Sport. 500 cem 22 PS., Kopfgeſt. mit .⸗Licht u. Horn, ſehr Damenrad ſehr billig zu verkauf. g. 15, Fabian. 29904 Gegenſtände all. Art, nebſt Piano, Grammophon, Bilder, Spiegel, Teppiche, Standuhren, Tafel⸗ zweirad allerb. abzug. Schwetzingerſtr. 184, Junges Ehepaar ſucht zum 1. Oktober 3 Zimmer, Küche, Bad Angeb. unter F E 50 (Küche, Bad, ev. Diele.) 29057 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Leeres Zimmer oder gegen Motorrad einzutauſchen. 9850 Schanzenſtraße ha. zu kaufen gesucht. Angeb. unt. N E 184 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 4941 zu Originalbedingungen. Leistung in Fremdwährg. Prämien z. Zt. noch niedr. Karl Walz, Assecuranzgeschäft einen tüchtigen 11654 Seſchäftsſtelle. 29913 ſervice eig prachtvolle Shen aon 400 Se Fahrzenghaus. 9954—*—. 8 zimmer, Speiſezimmer, Küchen von 100, an, 8 * 0 7 a T 5 0 f. 5 r Besseres Schlafzimmer von 180/ an. 24590 1 Kinder-Snortwagen. Hausfrauen Au eff auf! — ff„ billi 9909 N 5 5 Verkäufe- Versteigerungen, Tel. 331 001 Kt er. N 1 Nr. g. k danernde Stelung. Derſelbe muß vollkommen MAdc en N 5 immer noch prima blütenweiges Kalbfleisch ſelbſtändig arbeiten. Angebote mit Lohnanſpr. Ve 0 unter M D 182 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blat⸗ mit guten Nähkennt⸗ e 9 Nie 1 1 P. Pfd. nur 9 tes erbeten. niff, ſucht Stelle Es une ieee, IT SC a Sver All Senbegeibraten e„ 151 75 1 19 1 1 Gut lertes, Pegertitzes Bi 9 5 Schlegel für Schnitzel ohne 1 0 N— are Hebandlg, als utfrequentiertes, bürgerli ier⸗ un F„„„% Großmühl 195 5 2 nil 8 auf 5b. Lehn geſehen Zentrum Stuttgarts Weinreſtaurant, erſtklaſſ. Lage, in größerer. sucht zur Aushilfe I Angebote u. EK P 39 22 3 V2ã² Induſtrieſtadt Badens, bei einer Anzahlg. Frisch u. gesalzen„„„( N nur perfekte an die Geſchäftsſtelle In angesehenem Beschäftshaus von ca. 25000 RMk. zu verkaufen. E schweinebraten ganz mager,„„.20 oſs. Blattes. 9897 5. Angebote nur von Selbſtreflektanten, die e e 1 8 77 25 ö über obige Anzahlung verfügen, erbeten un⸗ 011se en v. an 5*„. 2 5 0 U 1. 1 9 925 äftsſt„ Dürrfleisch u. Schinken- Flenolgpisklin m ondne Konto- und Ausstellungs. 15., e e ee 3 5 L NRä 5 Rein ausgelassenes Schweine- . nicht ausgeschlos- Aatun Figo bezw. ager- ume Aae Sende mg„ sen. Ausführliche Angebot 7 s risch u. gesalzen b 192 an die Gesechäitsstelle 785 gteilige Damentoilette Aufteilung nach Wunsch(Personen- und Last- Aufzüge 5 5 e F„„„„„.65 Fhlattes, 11690 151 nen ß Anfragen unter, Aufstteg ee etc.), bei ca. 20 Mille Anzahlg. zu verkaufen. nur Qualitätsware b. 2 Pfd.,„„.95 Damen: und Herren⸗ Ar. 350“ an Ala Haasensteln biswöl 20 vormie 910 3 5(R. D..), Mannheim, Prinz 5900 Alles andere biiligsf, zu ersehen an meinen Schaufenstern, N ſalon Lydia Ohlheiſer Vogier, Stuttgart 0 f f elmſtra— 1 0 5 U 0 Worbodamon e e 1 5 1 5 Unterricht. Wurslfabrik Höpf, 2, 21 a. Rh., Hartmannſtr. 5 171717770000 ͤ b ier N geg. boh. Prov. ge⸗ 1* 1 5 kuyffhäuser- Technikum Frankenhausen e 19359 5 tägl. Ver⸗ 75 5 Ang. m. 1 3. N. W. irtsc A 1 Automarkt eee eee 1 4 ienſt. Erforderlich 13 ebensl. unter L 325 75 üchti f abt 5 5 0 Mark. Angeb. unter an Ala⸗Haaſenſtein& 0 151 an tüchtige, l 5 5 5 1 9152 f Plochina- 1 e Oiorrad halten, breisw. ver⸗ 33 elle. 5 g d en Tenne, 80 fort Zu verpachten h ee OI Der- 16 Rif. N Stellengesuche anz 5 ea. 4500 Wohnung iſt vorhanden. Angeb. unt. L. V 174 Ichälteſtelle.— 935 OSS ruchtta— H iſt in einem Spez. 3. 5 Kilomet. gelaufen, zu an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. FEE P En * 4 2 2 1 11. Büro f im 1 1 8 amffändehalber 4067 A 1 2 0 90 85 Dulck-Iumous. auch in den hartnäckigſten Fällen, werden in eint. 1 ae amenfriſieren eke. 0 Radfahrer, f Uto⸗- ar age atürig mit allen Neu⸗ gen Tagen unter Garantie durch das echte un⸗ von delik. Geſchmack gründl. auszubilden. e vor⸗ TI Verkau fl. zu vermieten 38785 erungen ausgerüſtet. ſchädliche Teintverſchönerungsmittel„Venus“ 1 Ang. m. Alt. bef. unt. 95 raf ernimmt n Anfrag. u. X F 187 1 19, Telephon 487 75 gut erhalten, günſtig Stärke B beſeitigt Keine Schälkur. Pr.„ 275. 1 u 156 Rudolf Bere 99 7 1995 an die Geſchäftsſtelle Krappmühlſtraße 19, pho N zu verkaufen. Zu er⸗ Gegen Pickel. Miteller Stärke A. 209 Aus gezeichnetes Ne, Mannheim. geſtellt Angeb. unter dieſes Blattes. fragen unter 4033 Storchen⸗Drogerſe, Marktplatz. H 1, 16, esbhäftslefter!. X 40 an die Gſchſt f 5 U Telephon Nr. 59272. Bess de ee ae i, 0 4 8 and Geſundheltsmittel eiter 9/00 Dü. Mü-Mascine— Mull 5 gegen verſtopſung für erſtes Zigarren⸗ J 0 ö t Drogerie J. Ollendorf, Heidelbergerſtr, 0 7, 12 egen ernonſung geſchäft 945902 Jaiger Mann vollſtändig überholt, 1 Schloß⸗Orogerie L. Büchler, L I0. 8. und Korpulenz 1 5 5 21 J. alt, gel. Kauf⸗ preiswert abzugeben mit Bad, Luiſenring 18, 2. Stock, zu vermieten. Celenenheitskauf! 8 5 571 2 3 ber Sofort gesuoht. baun 6 l he Je 1 8747 Selin 11 88. 6 6 Schäden und Verluste durch 5 Mk.—5000.—, di ranche), ſucht Stel⸗ r Zylind.,„um⸗ dppoth. geſicherl wer. lung al giakenerer Teleben Ar. 8. 8 ſtändeh. zum Spott⸗ Sehr erfriſchend und den, erforderl. Aus⸗ 1 ee Lageri 2 5 U Im 2 0 Hun en Bars von 1 Mk. nahriaft für Groß u führl. Bewerbungen bd. ſonſt. Vertrauens⸗ D. K. W. 5 0 0 ar, zu verkaufen.. i ſtelle. Kauti K ſteuer⸗ und führer⸗ Angeb. unter E U 40 Hlein. Beſonders für 3 geſtelt werde An⸗ ſcheinfr. bar zu verk. in Neubau, beſte Lage Feudenheim, Unterfeld 27 an die Geſchäftsſtelle Streikende, Ausgesperrte, bürgerl. Un- Sport u W f . Mannzmann, gebote u. E W 42 an Willi Schweiger, reichlich Zubehör, neuzeitl. eingerichtet, ſofort dss. Blattes. 9900 ruhen oder sonstige Personen in bös- F ung 1 dwigshafen a. Rh., die Geſchäftsſt. 19000 Seckenheimerſtr. d. preiswert zu vermieten. 9901—. wWilliger Absicht, Feuer, Explosion, Be- 5 Jahnſtr. 35.* Besichtigung von—7 Uhr. 281tzer Sporfw-agen raubung. Einbrueh- Diebstahl, deckt 7 Tüchtiger Motorrad 9956 4/20 PS., zu verkauf 8 e e 19195 Plochina-Früchie.-G. 0 0 N engl. Gesellschaft., aue OYds London Hlochingen a. N.(Mitbg.) Qualitätsware(kein Ramsch) Besichtigen Sie unsere Schaufenster, damit Sie seben, daß wir nicht zu viel versprechen; bei uns kaufen Sie nur Einige Beispiele: zu wirklich billigen Preisen. 10. Seite/ e Nummer 397 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 29. Auguſt 1930 Die Jagd nat Von unſerem Athener Vertreter Athen, Ende Auguſt 1930. Eine Nachricht ging kürzlich durch die Weltpreſſe, die Gründung einer Aktiengeſellſchaft anzeigte, Re mit der Entdeckung von Goldfeldern bezw. deren Husbeutung im nördlichen Griechenland in Zuſam⸗ menhang ſteht. Hinter dieſer kaum beachteten Wirt⸗ ſchaftsmeldung ſteckt jedoch eine nicht alltägliche Sen⸗ ation, der das Auffinden einer direkt märchen ⸗ haft aumutenden reichen Goldmine zu Grunde liegt. An der Gründung der Aktiengeſell⸗ ſchaft, die ſoeben beim Athener Amtsgericht regi⸗ ſtriert wurde, nimmt die„Bank of England“ einen beachtenswerten Anteil. Die in Frage ſtehende Goldmine, die wohl ſehr bald die Phantaſie der Abenteurer aller fünf Erd⸗ teile beſchäftigen wird, liegt in der Nähe der Ort⸗ ſchaft Aret Giſarx an der griechiſch⸗jugoſlawiſchen Grenze auf griechiſchem Hoheitsgebiet. Vor Jahren wurde erſtere von einem gewiſſen Vladislav Kaſzowinſky entdeckt. Seitdem wurde die Ent⸗ deckung von Fachleuten überprüft, die ausnahmslos feſtgeſtellt haben, daß es dem glücklichen Entdecker gelungen iſt, die reichſte und bedeutendſte Goldgrube Europas aufzufinden. Denn die Grube ſoll, vor⸗ ſichtig berechnet, nicht weniger als fünf Milliar⸗ den Reichsmark an Rohgold enthalten, ein Wert, der das Zweifache des Gold⸗ und Deviſenbe⸗ ſtandes der deutſchen Reichsbank weſentlich über⸗ ſteigt. Nicht minder intereſſant als das Auffinden der Goldgrube iſt die Perſon ihres Entdeckers, deſſen Name wohl in ſehr kurzer Zeit einer der populär⸗ ſten auf dem Balkan ſein mag. Bladislav Kaſzo⸗ vinſky, den man in ſeiner Vaterſtadt Staribec⸗ ſej als einen Phantaſten und Abenteurer erſten Ranges kannte, war ein Träumer, ein Baſtler, der ſeine Jugend in einem ſelbſtgebauten, primitiven Laboratorium zwiſchen Retorten verbracht hat. Ein moderner Alchimiſt, dem das Gold keine Ruhe ließ, Überſiedelte er von Staribeeſej, der damals noch un⸗ gartſchen Stadt, um 1890 herum nach der unter tür⸗ kiſcher Herrſchaft ſtehenden Provinz Thrazien, wo er ſich weiter ſeiner Baſtlerleidenſchaft hingab. Unter⸗ deſſen machte er große Ausflüge in die Umgebung, und indem er die Erdarten unterſuchte, fand er zu ſeiner Ueberraſchung, daß eine große Bodenfläche in der Umgebung von Aret Giſar in beträchtlicher Tiefe Gold enthält. Ueber die Bedeutung ſeiner Ent⸗ Die Rache und Habgier Abdul Hamids ging nun ſo weit, daß die Türkei auf diplomati⸗ ſchem Wege die Verhaftung Kaſzovinſkys und ſeine Auslieferung an die Türkei forderte. Dieſe Aktion hatte aber aber ihren Zweck nicht er⸗ reicht, den Franz Joſeph., dem die Sache auch zur Kenntnis gelangte, nahm ſich des Kaſzovinſkys an, und verhinderte, daß dem Auslieferungsbegehren der Türkei ſtattgegeben wurde. Erſt als Thrazien unter griechiſche Herrſchaft ge⸗ langte, faßte Kaſzovinſky den Mut, in die Gruben⸗ gegend zurückzukehren. Das Auffinden der Fund⸗ ſtellen jedoch bereitete neue Schwierigkeiten. Der Eingang der Grube nämlich lag bei der Mündung eines Fluſſes, der inzwiſchen ausgetrocknet war und an ſeiner Stelle befand ſich ein undurchdringliches Röhricht, ſodaß Kaſzovinſkſy ſeine Entdecker⸗ arbeiten von vorne beginnen mußte. Es gelang ihm jedoch die Fundſtelle erneut aufzufinden, und nur ſchloß Kaſzovinſky vor etwa einem Jahre einen Vertrag mit der„Bank of England“, die die Finan⸗ zierung der Grubenarbeiten übernahm und ihrem Entdecker die Leitung dieſer Arbeiten mit unbe⸗ ſchränkter Vollmacht übertrug. Der Erfolg der bis⸗ herigen Arbeiten beſtätigt voll und ganz Kaſzo⸗ vinſkys Feſtſtellungen und in verhältnismäßig kurzer Zeit hat man bereits Gold im Werte von 400 Millionen Dinar, d. h. etwa 20 Millionen Mark, zutage gefördert. Zur rationelleren Ausbeutung der Grube wird momentan eine Aktiengeſellſchaft gegründet, die bereits ein⸗ getragen wurde und deren Aktien zum überwiegen⸗ den Teile die Athener Filiale der„Bank of Eng⸗ land“ übernahm. Heute iſt Kaſzovinſky der Held des Tages; er wird umſchwärmt und von Reportern interviewt. Als er kürzlich erklärte, daß er vor Jahren in Bitolj in Jugoſlawien Verſuche angeſtellt hätte, aus deren Reſultaten ſich ſchließen läßt, daß ſich auch in dieſer Gegend ähnliche reiche Goldadern befinden, ſtieg das Goldfieber des Landes dem Siedepunkte zu und ein Wettlauf nach der neuen Goldgegend ſetzte ein. Kaſzovinſky aber ſteht im Begriffe, einer der reichſten Menſchen Europas zu werden. Ein moderner„Fliegender Holländer⸗ Ein ferngelenktes Motorboot John Collins neun ſtumme Jahre * „Dieſes unmoraliſche Theaterſtück wirſt Du Dir nicht anſehen, meine Liebe“, erklärte der Poſtbeamte John Collins klipp und klar ſeiner Frau.„Und wenn Du trotz meines Verbots ins Theater gehen ſollteſt, rede ich zeitlebens kein Sterbenswort mehr mit Dir.“ Dieſer Drohung ungeachtet zog Frau Collins am 11. Auguſt 1921 mit ihrer Tochter ins Theater, wo ſich beide Damen recht gut unterhielten. Vom nächſten Tage an verkehrte Collins ausſchließ⸗ lich ſchriftlich mit ſeiner Familie. Nach neun Jahren hatte Madame das„ſtumme Glück“ ſatt und ſtrengte den Schetdungsprozeß an. Der Richter Hopkinſon in Birmingham hielt dem„Stummen der Stadt“, wie man Collins allgemein nannte, eine Moralpredigt:„Ein Mann ein Wort, Verehrteſter! Sie haben hinlänglich bewieſen daß Ste ſtandhaft ſind. Nun erbringen Sie noch den Beweis, daß Ste auch etwas Verſtaud haben, verzeihen Sie Ihrer Frau und öffnen Sie Ihren Mund!“ Nach einigem Ueberlegen folgte der„Stumme“ der behördlichen Aufforderung und wandte ſich an ſeine Frau:„Wirſt Du nie mehr im Leben ins Theater gehen wenn ich's verbiete?“—„Nein“, er⸗ widerte Frau Collins erfreut.—„Dann darfſt Du mich jetzt umarmen und küſſen“, erteilte der Ge⸗ ſtrenge die Abſolution. Nicht ohne einen tiefen Seuf⸗ zer:„Die nächſten neun Jahre werde ich vom Mor⸗ gen bis zum Abend ſprechen müſſen, um Dir all das zu erzählen, was ſeit 1921 in mir geblieben iſt!“ Am Gelde hängt In dieſen Tagen iſt in Amerika eine intereſſante Statiſtik zuſammengeſtellt worden. Eine große Or⸗ ganiſation hat nämlich zweitauſend Perſonen befragt, um an Hand der Auskünfte feſtzuſtellen, welche Rolle das Geld in der Ehe ſpielt. Man hatte eine ſorgfäl⸗ tige Auswahl getroffen und den zweitauſend Inter⸗ viewten nicht weniger als 150 000 Fragen vorgelegt. Es hat ſich nun ergeben, daß vierhundert Befragte ausdrücklich erklärt haben, ihre Ehen ſeien ausſchließ⸗ lich durch Geldſorgen zerſtört worden und etwa tau⸗ ſend Perſonen haben ausgeſagt, daß das Geld in ihrer ehelichen Verbindung eine ſehr wichtige Rolle ſpiele, da es der Grund zu allen möglichen Verſtim⸗ mungen ſei. Viele Frauen erklärten wörtlich, daß ſie mit ihren Ehemännern nur in Geldfragen Differen⸗ zen hätten, und andere behaupten, daß die Urſache ihres ehelichen Unfriedens ausſchließlich in der peku⸗ niären Lage begründet ſei. Ein Mann, der mit ſeiner Frau ſeit langer Zeit unglücklich lebt, erklärt:„Ich 7 0 3 habe keinen Erfolg im Leben, und das verzeiht mi meine Frau nie.“ Ein . anderer Mann gibt dene 1 ö W 1 6 8 4 . licher ſein würde, wenn er mehr verdienen könnte. Ueberzeugung Ausdruck, daß ſein Eheleben viel glück⸗ 1. Ein Dritter beklagte ſich darüber, daß er ſich jeden wurde im Hafen von Portsmouth vorgeführt. Sicher und ohne Zwiſchenfall windet ſich der 0 r ſi 0 ef 2 bli i Ir. 2 N 5 N 5 8 deckung war er ſich vom erſten Augenblick an im moderne„Fliegende Holländer“ ohne einen einzigen Mann an Bord zwiſchen den Fährniſſen Klaren. Vermöge ſeiner chemiſchen Kenntniſſe ana⸗ 1 e 1 lyſterte er bald mit ziemlicher Genauigkeit den Goldgehalt der Erde und die Tiefe der Grube. Dann machte er ſich Notizen von der Lage des Goldgebie⸗ tes und all dies hielt er höchſt geheim. Ein Jahr ſpäter, als er als Soldat neuerlich in dieſe Gegend kam, unterſuchte er nochmals den Fundort und be⸗ ſchloß, in der Nähe zwecks weiterer Verſuche ſeinen 17 aufzuſchlagen. Von ſeinen Erſparniſſen aue ſich Vladiflav Kaſzovinſky ein Häuschen in Aret Giſar und richtete es ſich als Laboratorium ein. Bald darauf nahm er ganz im geheimen die Aus⸗ beutung der Grube in Angriff und bereits nach kur⸗ zer Zeit konnte er eine anſehnliche Menge von Gold⸗ barren ſein Eigen nennen. Die Entdeckung konnte naturgemäß nicht lange ein Geheimnis bleiben, Kaſszovinſkys ſcheinbar einſiedlerhafte Lebensweiſe und ſein Reichtum lenkten die Aufmerkſamkeit der Nachbarn auf ihn. Phantaſtiſche Geſchichten tuſchelte man im Zuſammenhang mit Kaſzovinſty in dem kleinen Ort. Die abergläubiſche Bevölkerung wich ſeinem Hauſe weit aus und es war den Leuten höchſt ſelbſtverſtändlich, daß er ſich mit dem Teufel verſchrieben haben müſſe, um in den Beſitz derart bedeutender Mengen Goldes und Geldes zu gelangen. Deun Kaſzovinſky hatte das ausgebeutete Gold verkauft und ging mit dem Gelde in der Tat nicht allzu geizig um. Vom Auslande ließ er ſich die vollkommenſten Laboratoriumsutenſi⸗ Iten kommen, und das geheimnisvolle Ausſehen die⸗ ſer Gegenſtände erhöhte verſtändlicherweiſe noch mehr die abergläubiſche Furcht der Bevölkerung. Nun wurden auch die Lokalbehörden auf den Mann aufmerkſam. Sie ließen ihn von Detektiven beobach⸗ ten und bald konnte feſtgeſtellt werden, daß Kaſzo⸗ vinſky regelmäßig nach der maßzedoniſchen Hauptſtadt Saloniki fuhr und dort Rohgold verkaufte. So kam das ſchwer gehütete Geheimnis ans Tageslicht. Nicht wenig übertrieben verbreitete ſich die Nachricht von den Goldfunden bis nach Konſtantinopel. Selbſt der damalige Sultan Abdul Hamid hörte davon und ordnete perſönlich die Verhaftung Kaſzovinſkys an. Der Entdecker kam ins Gefängnis. Nach einigen Tagen teilte man ihm jedoch mit, daß ſeine Frei⸗ laſſung mit der Bedingung verknüpft wäre, Abdul Hamid, beziehungsweiſe dem türkiſchen Staate, die genauen Aufzeichnungen der Fundſtellen ſeines Gol⸗ des zu überlaſſen. Außer ſeiner ſofortigen Freilaſ⸗ ſung wurden ihm noch 100 000 türkiſche Pfunde an⸗ geboten. Kaſzovinſky ließ ſich zum Schein auf die Bedingung ein und es wurde ihm ſogar eine Audienz beim Sultan gewährt, die, wie die Zeitungen damals darüber berichteten, beſonders herzlich verlaufen war, und bei der Abdul Hamid dem jungen Manne zu ſetner glücklichen Entdeckung gratulierte. Kaſzovinſky überreichte dem Herrſcher die Pläne der Grube. Bald darauf verließ Kaſzovinſky fliehend die Tür⸗ kei und begab ſich nach Oeſterreich. Er wußte, warum er es ſo eflig hatte. Die Pläne, die er dem Sultan perſönlich überreicht hatte, waren, wie man ſich ſehr bald klar wurde, falſch, und an den Stellen der darauf eingezeichneten Gruben fand man nichts außer Steinen und gewöhnlichen Sand. des Hafens hindurch Die Pflanze als oͤrahtloſe Station Wer ſich ein wenig für Pflanzenphyſiologie in⸗ texeſſiert, kennt ſicher auch den Namen des indiſchen Gelehrten Sir Jaga dis Bo ſe, der in den letzten Jahren durch ſeine geradezu ſenſationellen Verſuche die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt hat. Boſe war der erſte, der nachwies, daß die Pflanzen Organe ähnlich unſerem Herzen, ferner einen Säfte⸗ kreislauf und vor allem ein Nervenſyſtem beſitzen. Der Gelehrte arbeitet vor allem mit außerordentlich empfindlichen elektromagnetiſchen Meßinſtrumenten, mittels derer er auch die ſeinſten Lebensregungen der Pflanzen aufzuſpüren vermochte. Auf dieſe Weiſe gelang ihm auch der Nachweis, daß viele Pflanzen eine weit höhere Empfindlichkeit gegen äußere Reize beſitzen als z. B. der Menſch. Ein Biophytumblättchen nimmt wie Boſes Meſſungen einwandfrei ergaben, noch elektriſche Ströme von anderthalb Mikroampere wahr, die von keinem menſchlichen oder tieriſchen Or⸗ ganismus mehr empfunden werden würden. In⸗ tereſſant ſind auch Boſes Verſuche über die Licht⸗ empfindlichkeit. Dabei hat ſich ergeben, daß ſchon ſehr beiſpielsweiſe, kurze, den Bruchteil einer Sekunde wäh⸗ rende Reize die Pflanzen erregen. Neuerdings hat der indiſche Gelehrte ſich mit der Frage beſchäf⸗ tigt, ob die Pflanzen auch Stromſtöße, wie ſie von unſeren funkentelegraphiſchen Sendern in den Welt⸗ raum verbreitet werden, wahrzunehmen vermögen. So unerwartet es auch klingen mag, es kann wohl kaum noch einem Zweifel unterliegen, daß dies in der Tat der Fall iſt. Als Verſuchsobjekt diente Boſe eine Mimoſe, deren Empfindlichkeit bekanntlich ſchon ſprichwörtlich iſt. Es zeigte ſich nun, daß in erſter Linie das Wachs⸗ tum beeinflußt wurde, wobei überraſchenderweiſe ſchwache Stromſtöße anregend, ſtarke dagegen hem⸗ mend wirkten. Die Reaktion auf die Einwirkung der elektriſchen Welle erfolgte ſtets ſehr ſchnell, zwiſchen dem Reiz und dem Beginn der Reaktion der Pflanze verſtrichen ſtets nur wenige Sekunden. Man wird von dem indiſchen Forſcher mit Sicherheit noch viele intereſſante Neuigkeiten auf dem Gebiet der Pflan⸗ Jzenphyſiologie erwarten dürfen. Parlamentsſitzung in Samarkand 3 Wie vor vielen hundert Jahren ſo iſt noch heute alles in Samarkand, dem Lande der Usbeken im Innern Ruſſiſch⸗Aſiens. Auf der Erde ſitzen die„Parlamentarier“ der Usbekiſchen Republik, in ihrer Mitte in hohen Stiefeln der Präſident Achtzy Tzabajew Abend mit ſeiner Frau ſtreite, wenn er den Scheck für den Gebrauch des nächſten Tages ausſtelle. Noch aufſchlußreicher lauten die Antworten, wenn es ſich um Fragen über die Verwendung des Geldes handelt. Eine Frau beklagt ſich darüber, daß der Mann namhafte Beträge für ſeinen Klub, für Auto und Zigarren ausgebe, während ſie ſelbſt ſich nicht einmal ein Dienſtmädchen halten könne. Die Frau ſcheint reichlich egoiſtiſch zu ſein, denn ſie verlangt, daß ihr Mann dieſe Ausgaben weitgehend einſchrän⸗ ken und ihr das Geld zur Verfügung ſtellen ſolhs, Um die Antworten der Befragten möglichſt währ⸗ heitsgetreu zu erhalten, befragte man Ehegatten, ohne ihnen mitzuteilen, daß beide Teile zu Auskünf⸗ ten aufgefordert worden ſeien. Dabei hat man feſt⸗ geſtellt, daß die Antworten der Ehegatten ſtark diffe⸗ rieren. Von etwa 1000 Ehemännern, die ausſagen ſollten, ob ihre Frauen zuviel Geld ausgeben, ant⸗ worteten nur 7, daß ſie mit ihren Gattinnen in die⸗ ſer Hinſicht zufrieden ſeien, während die Frauen meiſt erklärten, daß ihre Männer keineswegs 8 1 ſchwenderiſch mit dem Geld umgehen. Zehn Frar 7. erklärten offen, daß ihre Männer geizig ſeien, 855 nur ein Mann beklagte ſich darüber, daß ſeine Fra. allzuſparſam wirtſchafte. Mit der Selbſterkenntnis der einzelnen Perſonen war es allerdings übel be⸗ ſtellt, denn nur eine einzige Frau erklärte, daß fie mit Geld nicht umzugehen verſtände. Das merkwür⸗ digſte Ergebnis aber erhielt man auf die Frage, ob die Einnahmen vom Manne oder gemeinſam ver⸗ waltet werden ſollen. Zur Ueberraſchung der Statk⸗ ſtiker erwiderten die meiſten Frauen, daß es am rich⸗ tigſten iſt, wenn der Mann über die Einnahmen ver⸗ fügt, ſodaß die Frau ihn ſtets um Geld bitten muß,. In der Hölle gibt es eine Jazzband Ableilung 5 Ein Holländer hatte das Pech, daß ein Jazzmuſt⸗ ker über ihm wohnte und täglich das Bedürfnis ver⸗ ſpürte, mit ſeiner geſamten Kapelle ſtundenlang zu proben. Dem Holländer riß endlich die Geduld. Er zeigte den Jazzvirtuoſen an. Der Fall kam vor Kreisrichter Little. Die Verhandlung geſtaltete ſich dramatiſch. Sagte da Herr Little in jenem Ton, den ein Schauſpieler aus den aufgeblähten Backen hervorgrollen läßt, wenn er auf der Bühne als Vater ſeinen mißratenen Sohn verfluchen muß:„Die Jazzband iſt eine Ausgeburt der Hölle. feuer gibt es eine eigene Abteilung dafür. Die lärmen Jazzbands, Lautſprecher, gellen Autohörner. Und alle, die wäh⸗ rend ihres Erdenwallens ihre Mitmeuſchen mit die⸗ ſen Marterinſtrumenten gequält haben, werden dazu verdammt ſein, in alle Ewigkeit dieſem Höllenkonzert zu lauſchen.“ Der Beklagte war käſebleich geworden. Er glaubte ſchon die Qualen der ſolchermaßen geſchilderten Hölle zu verſpüren. Er war ein Bild des Jammers. Da ſtand der Kläger auf und ſagte voller Broßherzigkeit: „Herr Richter, dieſe Strafe wäre doch zu ſchwer, wäre entſetzlich. Haben Sie ein wenig Erbarmen mit dem Sünder!“—„Schön“, hatte der Richter ein Herz.„Dann wollen wir es bei einer einfachen Verwarnung bewenden laſſen. Doch das nächſte Mal n H 1. 8, Breitestrage Car 1 FTIIZ& Ce. en Im Jeck N gröhlen Grammophone un „„ . Freitag, 29. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite“ Nummer 397 In beiden Theatern Nur noch wenige Tage ein zeitgeschichtlicher Tonfilm von der Befreiung deutscher Lande— Der große deutsche Welt eroberte, wie einst a a e 660„ — * 8 4 4 8 — esse Außerdem das fabelhafte Ab heute Freitag Spannung Humor Tempo in dem neuen Fox-Großfilm, der die „RI Die großartigen Kriegs- und Liebesabenteuer der beiden temperamentvollen Darsteller 5 Vietor Me Laglen Seb Flagg ee, Neles clædilochen Nelas g Edmund Lowe als Sergeant Gulrt im ewigen Kampf um bildhübsche Madchen, an ihrer Spitze Hauptdarsteller: die schöne, hinreißende Igo sym- Daisy'Ora- Truus v. Alten 2 rec Bi- Jul. Falkenstein u. a. m. Lilyp Damite Regie: Raul Walsh Eim Film voller Tempo, Spannung, ron- Bei rogramm 1 numor und blendenden sensationen! 5 Jugendliche haben Zutritt! Hlerzu der bunle auserwählle Filmteil! 2 Alh.: 3, 5, 7,.25 Uhr Schaub.: 3,.30, 8 Uhr Beginn: Nachmittags 3 Uhr . 5 2 Ne 155 8 9 1 2 5 8 5 1 d 1 4 1 1 f, N f 6% 1 i 0% 1 2 F 0%%% f eee eee eee sse es v 1„% 1 4%„%„%%„„„ 5 S AI 50 71 amn fe U Alle i Ab heute Freitag das 8 Nöte Jonfim- Ereignis 1 as Jahres DIE Der blaue 2 Fel e Frei nach dem Roman von Heinrich Mann„Professor Unrath““ Hauptdarsteller:(838 Emil dannings Marlene Dietrich Das tragische Schicksal eines von der Plebe gehetten Menschen, der den Bockungen einer Scheinwelt nicht wi- derstehen hann und an der Peiden- schaft au einer leichtfertigen Frau zu-. grunde geht. Bine grandtosere. au- wühlendere und dabel schlichte Men- schengestaltung., als es BNE IAN NAS in diesem Flle gelungen ist, hat es bisher auf der Peinwand gewiß noch niemals gegeben. Daub d hamm 1 nen finn courier Aenne 5 FFUHRUNG DER RicHARD OSWATLD TONFITN ScHRWANK ZARTTII(HEN VERWANDTEN POSSE MIT GESANG VON FRITZ FRIED- MAN N- FREDERICH HAUPTROLLEN: CHARLOTTE AN DER HARALD PAULSEN ADELE SANDROCK BEGIE: HRICHARD SO SW AID PALAS T Dazu schönes Beiprogramm und Mieky Maus-Tonfiim enen Anfang 6 Uhr— Sonntags 4 1 75 e— 1 woher WocHEN TAGS. 4 S8 SONNTAG: LZIAILI& ILS neee mem We 80 Ferinerpiatzeater I Ne Ned Dee Ulchtspielhaus Müller Ab heute bis einschließlich Montag der wunderschöne Operetten- Dperettengastspiele in Rosengarten Sonntag, den 31. August 1830 Letzte 3 Vorstellungen Voahrend des nenic! n Abend-Konzerts ank augemte en großes Brillantfeuerwerk. Das Dreimäderlhaus ende ben Sommernachts-Tanz mit kammersänger Rudolf Hunig als Schubert im beleuchteten Kurpark. Morgen Zum letzten Male 5 — Tin Walzerhaum Omnihus-Rundfahrien!? 7— räagnch nachm..15 Uhr ab 8. 3 353 95 Plaz und Oden waldiahrfen(siehe Tafel! Sing- Film Schwarzwaldmädel unter persönlicher Mitwirkung erst- klassiger Berliner Opernsänger 19. S2 5 cowbog-Nönig v. Chieago Wildwestsensation mit Hoot Gibson — die Fledermaus N bs Ur 4b eser fene Karten 60 Pfg. bis Mk..— Mannheim. Person Mk. 8.— Anmeldungen un. Musikh., O 7, 13, im Verkehrsverein 1 4. »8 Monate Ziel druckerei Dr. Haas, l. m. b.., Mannheim ff 1,-6 Gernsbach Ebersteinburg Baden-Baden Kochkur Sus a d Konzertkasse K. Ferd. Heckel, O 3, 10, im 1 5 erbeten. Offo Reichenecker, Telefon 305 44(bürgerliche, feine und Diät-Küche) nd 1 682 5 255 2 von RM. 100-150. Gründliche Ausbildung durch ſtaatlich geneuſte 7 j ä— Maß- Anzüge 0 Lehrerin. Preis monatlich/ 40.—. 5 Unverbindliche Muſtervorlage ins Haus. Auswärtige finden Penſion im Haufe. in 1 A rüng dran Krieg, Lenaustr, 20 fel. 53335 7g 24 23 Frau Dichlnger b 6, ö, l. Proſpekt. * 9748 5 DCemeinsamer blobeintauff Srrneglichi es uns, Ie gerede ini unseren Spezial- Abteilungen Strümpfe, Wäsche, ITxikolagen und rickbekleidung Außer gewöhnliches zu bieten Auch m Giesen Abfeilunger 1sf es sfeis unser Prirzip, Ibmier 888084 ISS WWE Zu rMedrigsfen Preisen eZUublefers. Hier einige Beispiele: FTtruümpfe Wäsche striekwaren Damensirumpie echt 0 Mako mif Kinder- Schlüpfer Kinderpullover Doppelsohle u. Hoch- prima Charmeuse, doppel- Weit) und farbig, ohne lerss, besond. fesſe maschige Ouelifät Arm mif Gürtel, 5 Frrepezier-Ouellfät 1 1881 elan, Schöne 195 beste Ouellfäl, 5 95 bamensirumpie Pestelllerb. Gr. 50-45 1 Waschbaer 5 prime Seldenſlor oder Desle Damenschlupfer Damenpullover Künsfl. Waschselde, feils prime e ein · Welg 1990 Welt mit bunt 188 19388 9 0 pilze, mescdge Ouellff, 45 ohne Arm mlt 90 mess Gul. 90 zum Teil fehlerfrei Gürtel, gute Quel. ct neuests Ferben 71 bamenhemdhose oder Damenpullover Damensirumpie Unſerkleld, besſe Kunst- prima NMeko mif Seide, Sch A gypf. MRO, Od. prime Sede, glaſt, oben u. Wel mil bunfer K Vaschselde, bes. unten ml 4 5. 95 1 55 g 95 mit Gurfel Weich, elegant 1141 45 Spilzengell,, feblertr. I Schmiegs., fehlerfrei In 5 Damencomplei Damenwesſen 12 e Unterkleid mi Schlüpfer, gerenflerf reine Wolle, m. K Seide plall ein Schwer. Kunsfseide, Desfe Strapezier- e ar. V. er glatt. oben u. uren 3 65 e mil u. Obme e 90 00— Besictuigerr Sie Piffe urisere Spezielfensfer ini der Preite Streude und Überzeugen Sie sich persSnlichi recti Held vori den Ubereus bedeufenden Vorfeilen, die vir Irmer durch unser grobes Birke ufsheus Piefen e e Riegel E I,-4 Peredeplał⁊ MANNHEIM 980 27851 „Sonder- Angebot! Knaben- und 85 Maädchen- Schuhs“ schwars Boxr., weiß gedoppelt, bequeme Form, la. Qualität 31/35.95 37/3090. 49³ Arbeitsskiefel Wichsleder, mit und ohne Beschlag. Voll- W kriessloste Verarbei- 193 un tung. von Schuhhaus Seekenheimer Straße 11a vom 29. Augusi bis 2. Sepfember 1930 Der große Erfolg veranlaßte uns, Hans Schneider vom Operetten Theater Frankfurt a. M. mit seinem Ensemble, bestehend aus 15 Personen in der vollständig neuen Operefen-Singsplel-Revue Die dumme Liebe zusammenkestellt in 20 Bildern für unser Haus zu verpflichten Tänzerinnen, Humoristen, Sänger Das famose Balle HANS SCHNEIDER singt Richard Tauber-Lieder aus„Friederike“ und„Das Land des Lächelns“ Solisten: Titi Krahé, Elli Pet 17 5 Mirzi Kogler, 4 und Josea, Inge Svea, ſosea Oareau, ax Lübk e, Karl Fügner, H. Schneider, Karl v. Oranienbaum und das famose Ballett Im Filmteil: Der große Lustaplielschlager Erstaufführung für Mannheim) „Erstens kommt es anders mit Anne Nichols Anlangsxelſen: Werktags 6, 7 u..25 Uhr Sonntags ab 3 Uhr Pil hade eernh am Sonntag, den 31. Augusi 1930 im sfädfischen Eberipark Ludwigshafen a. Nh. vorm. 10-12 Uhr Eintreffen der Zielfahrer nachmittags 2 Uhr Geschicklichkeits- und Kunstfahren 55 5 Uhr Moſorrad- el Polizeisportverein Nürnberg- Nürnberg- Fürther Motorfahrer-Vereinigung e. V. In der Pause Fuchsjagd-Rennen 7 Uhr Preisverteilung im Haie ee . Ac. Gau Wa A. M. C. Ludwigshalen a. Nh. 9 1 1 schwetzingerstr. 89 Horrenkleider Jchuhe, Pfaudschelge intel, 0 5, 5 Tel. 25474. 8408 Hsrren-Anzüge nirgends bill. Erſtkl. blaue u. and. Kamm⸗ garn⸗Anz. 52.— bis höchſt. 60.—.. Uehr. Qualität nicht über 42 Mark. Etagengeſchäft, P 2. 2. e eee 8744 Ua. 50 Küchen in Ja. Qualität wer⸗ den zu Spottpreiſen verkauft. Ungeahnte Gelderſparnis. Kaffa⸗ käufer erhalten 20 77 Rabatt. 4917 brünfeld, gu 4, 7 e ceeeeecdmdndnndanhhdhcrdbicndaclndnabnchuddbhandnabulhg . 8 Hfäglich frischer süßer — 8 SGroofugfeg pfelnost: 2 der Kangrunpe Plalz des B. L. V. 8 Liter 35 Pfg. S am Sonniag, den 31. Augusi, nachmifiags 25 Uhr, aul dem 2 Hannbelm. Apfekwein-Keftorel „ Flugplalz LIlienihal bei Neus fad à. d. Haardt 5 mit den 3 Hönigen der Büfte 8 Ferdl. Mick . Ude Fleseler Stor Gartenfeldetr. 41 8 und den Fallschirmabspringern Bakrath und Buss. 3 Telerhon 52928 Ab 9 Uhr vorm. mit Passaglermaschinen Rundflüge aum Haardtgebirge. (reis pro Flug Mk. 8.). Den gansen Sonntag großer Wirtscheſtsbetrieb. Eintrittspreise: Tageskarte Mk..—. Sitzplaß Nik. 2. Hinder 50 Pfg. Parkgebühren: Automobile Mk..— Motorräder 50 Pig. Orunthusse ete. 3. Vom Bahnhof Neustadt Omnibus Pendelverhehr zum PFlugplah. 2 Dorberhkauf in Mannheim: Norddeutschen Plohd.„ 1115 9. Verkehrsverein Mannheim. 1636 Seewen eee ee hl Birken Schlaf- IImmer hell und dunkel umständehalber besonders billig bei 19870 Dietrich E 3, 11 Inn Nee-feabasspont Manbug-Aalen ist eingetroffen auf dem Meßplatz. 867 Nie wieder werden Sie Gelegenheit haben, 80 etwas zu sehen. Geöfinel bis Diensſag, 2. Sepi. läglich von 11 bis 22 Uhr Erwachsene 30 Pig. Kinder 20 Pig. 5 ddeche wollständige Küchen- Einrichfung Dazu RM. 273. M. Lauber 15 Zannneim. T 3. 7 — 2 Gut 12. Seite 7 Nummer 397 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 2 Bihoraume mit Lager und Tor⸗ e rt. Stadtzentr. An unt. M R 194 an d Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4909 Möhſtertes Zimmer und Küche von jung. Ehepaar mit Kind zum 6. Septemb. für ein. M te zu miet. geſucht. eb. unter E S an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 59896 2 berufst. Freundinn. ſuchen 9924 Zimmer mit 2 Betten, Zen⸗ tralheiz. und Klagier. Preisang. u. F A 46 an die Geſchſt. 49924 Lermietunge 2 Zimmer-Wohnung 1 27/ monatl. z. v. S 2. 14. Grohmüller, 9946 Dinh. n. 3. gut mäbl. Zimmer: Schreibtiſch, Bad und Telephonbenutzg., in gutem ruhigen Hauſe billta zu vermieten. * 9917 ute Schlafstelle zu vermieten. 49882 R 7, 5, 4. Stock, r. U 5 Nr. 18, parterre. Gut möbl. Zimmer mit od. ohne Klavier zu vermieten. B3725 gut mähl. Zimmer mit el. Licht zu verm. Meerfeldſtr. 48, 1 Tr. l. B3738 —2 ſchöne. aut möbl. Zimm. in beſt. Hauſe an ſolid. Mieter ab⸗ zugeben. Tel. vorhd. ev. Notk. Friedrichs⸗ ring 34. 1 Tr. Anzuf. ab 2 Uhr.* 9854 Sehr gut möbl. Herrn⸗ u. Schlafzimm., evtl. Tel.⸗Anſchluß. ſepar. Eing., ſof, zu verm. . IV. B3751 Möbl. en. Zimmer an berufst. Herrn od. Dame ſof. zu verm. 1 S J. 7a. 3. Stock, ks. * 9947 M 2 17a s xrepp. Nähe Schloß Gut möbl. Zimmer an ſoliden Herrn o. Da me zu vermieten. 93749 Schön möbl. Balkonz. el. Licht, Tel., event. Klavierben., ſofort zu um. Uhl, K 1, 5, II Einfach., ſauber möbl. 3* 996 Zimmer 3 bill. zu vm. Akademie⸗ ſtraße 3, 4Tr., 2„ läut. Stadtmitte Paradeplatz but mäbl. Zimmer groß, ſonn., ſof. zu v. ———— O1, 7, Wacker. Möbliertes Zimme f: an anſtänd. Herrn od. Dame zu vermieten. B 4, 8, 3. Stock rechts * 9952 Schän möhl. Zimmer in gut. Hauſe an beſſ. Herrn zu vm. 9953 Qu 3, 16, 1 Tr. ls. möbliert. Zimmer Schreibt., el. Licht auf 1. 9, 30 zu vermteten. Colliniſtr. 16, 2 Tr. B3750 Gut möbl. Zimmer, ab 1. 9. zu vermieten. Max ⸗Joſefſtraße 28, 2 Treppen r. 33748 Nettes möbl. Zimmer mit el. Licht, an. berufst, Dame ſofort zu vermieten. 599387 R B. 15b. 1 Treppe, r. Schön möbl. Zimmer ſof. zu verm. 9951 J 1 Nr. 6 bei Weiß, Breiteſtraße. Einf. möbl. Manſarde ſofort zu vermieren. K 1. 10, 2 Treppen, Breiteſtraße. freundl. 9964 Gut möbl. helles LIMMER mit el. L. zu vermiet. T 2 Nr. 16, 2 Trepp. * 9942 Mäbliertes Zimmer ſof; 3 verm. auch m. Wäſche u. voll. Penf. Daubert, Windeckſtr. 47 9948 Sehr schönes Zimmer mit voll. Einrichtung, Zentralheizung, Bad, fließ. Waſſer, Balkon, „Richard Wagner⸗ ſtraße 9, 1 Treppe, p. ſofort zu vermieten. Reis, Richard Wag⸗ nerſtr. 9, Tel. 449 28. 4975 Damen-Trägerhemden ebrauchsfähige Qualität, mit Barmer ohlsaumbogen———— Stlfck 50 50. 505 Baby- Teppiche, vorzügliche Qualität, Größe 70/0——— Stück 2 Baby-Röckchen, fest gestrickte Qualität————— zusammen 10 2 Kinder- Schlüpfer, Baumwolle gestrickt, m. Doppelsitz, Gr. 28/30, zus. 50. 50. 50 50 50= Damen- Schlüpfer, fein gesttickt. Qualität, farbig sortiert—— Stück Kinder- Schlüpfer, echt Mako, gestrickt, mit Doppelsitz, Größe 28/82, Weil II. Wahl———— Stück Basken-Mützen, Wolle mit Seide in modernen Farben, z. Aussuchen, St. Mädchen- spielhosen, aus gut. Waschstoffen, zum Aussuchen— Stück Herren- Hosenträger, guterSeiden- gummi, mit Ersatzteilen Stück Ia“ Selbstbinder, reine Seide, neueste Streifen, enorm bill., 2. Aussuchen, Stück.* Damen- Hemden, Träger- od. Achsel- 1 jorm mit breiter Stickerei garniert Stück Ia“ Damen-Frinzefröcke, Trägerform, oben u. unten mit breiter Stickerei Stück Ia“ Kinder- Pullover, ohne Arme, Baum- wolle mit Seide, weiß mit bunter Kante Größe 40—-.—— Stck 1 Hausiuch-Bettüecher 2 14225 groß, krüftige Qualität— Stück Klöppel-Paradekissen, 4seitig, mit Klöppelspitze und doppelten Ein- sätzen garniert Stülek En Frottler-Waschtisch- Garnitur weiß und farbig, 2teilig—— Garnitur E Kunstseidene Kissen-Platte mit Rückwand, aus bunten Bändern, 2 * a88., tück En“ sehr apart, zum Aussuchen—— Stück Kinder-Pullover mit Armen, farbig gemustert, für—13 Jahre zum Aussuchen 1 8 Moderne Oberhemden mit Kragen, aus gutem Zephir m. unterfũtterter Brust in den neuesten Mustern—— Stück“* Sporthemden mit festem Kragen und Bindet, offen und geschlossen zu tragen, 3 In hübscher Ausmusterung—— Stück a“ Herren-Nachthemden aus solid 3 Kretonne, mit farbig. Besätzen— Stück.* Herren- Stoffe für Sport- u. Knaben 3 anzüge, gute tragf. Qual., 145 br.— Mir,.* Kleider-Tweed 140 em breit, 10. 3 Vebergangskleider———— Meter.“ 3 Pelzkragen. Netzyilla oder Nutriette mit Futter, moderne Form—— Stück.? Halstiere, Lambrino mit Futter, zum Aussuchen—-—— Stück J. Weine Popeline-Oberhemden durchgehend gemustert, mit unter- fütterter Brust Stück= Sporthemden mit festem Kragen u. Bindet aus Seiden-Popeline, in den modernen Blau- und Beige-Tönen———— Stück J. Farbige Oberhemden mit modernen Kragen, in besondets 5 apatten, neuartigen Streifen—— Stück.“ Wäseche-Batist weiß, sehr gute, brauch- 50 bare Ware—— Mtr. 1 Cretonne oder Linon aus eigener Ausrüstung, krältige Qualität, Mtr. 50. Sport. Flanell vorzügliche waschechte Qualität, uni und gestreift——— Mtr. Künstler-Druck besonders strapazier- fähige Qualität Mtr. 50. 50. Schönheitsfenlern, Ferse und Spitze Baumwolle, 2% ges bunt bedr., II. Wahl, II. Wah! zum Aussuchen— neue Farbstellung, suchen——— 5. II. Wah! und feinmaschige Q Cretonne, weiß, amerikanische Form memdentgen, 5 aus eigener Ausrüst ders kräftige Ware Bett-Vorlagen 140/998 kräftige Qualität, Ausrüstung— kräftige Qualität, f. K mit Filet-Einsatz un Zteili- 2 Paar Damenstrumpfe künstliche Waschseide, 2 Paar Damenstrümpfe kräftige Baumwolle, verstätkte Strapazler- Socken 2 Dam.-Bummischürz. Dam. Gummischürzen mit Rüsche und Kreuzträger, Bisam-Kaninfelle, Crepe de Chine Schals, Bäffehen- Kragen, Crepe de chine, gestickt, die mod. Form Ja“ Madapolame-Stiekerel, Stücke à.60 Meter—— Stück Ia“ Haushalt-Gummischürzen schwere Gummiplatte, mit Oesen, Damen- Schlüpfer, Char- meuse mit Glanzabseite, weiche Qualität, well II. Wahl, Stück An“ Damen- Strümpfe, Flor mit Seide plattiert, d. eleg.Strapazier- Strumpf——- Damen- Strümpfe, künstl. Waschseide, besondets weiche Damen-Berufsmäntel, Bettuch-Reinleinen ca. 150 em breit, besond. schöne schlesische Ware—— Meter. Bouclé- Qualität——— Stück Stores mit Durchsatz, eertl u. weit, zum Aussuchen, AJaegard- Schlafdecken oder Kamelhaarfarb. Schlafdecken, roß, zum Aussuch., St. J 0 Mis.„ äschetucbh aus eigener 10 Mir. Haustuch westfälische Ware—— Coupon.“ Etamine- Garnituren Aparte Madras Garnituren Steilig, vollständig groß mit zusammen 50⸗ 50. 50 50 50. zusammen trickt, Paar zusammen — Stück —— Stück I“ Aus- Stück* zum Stück Ja“ Paar EA .— —— Stück.— ualität, Paar Meter-Coupon ung, beson- — Coupon.— 3. Stück n“ — Coupon J. issenbezüge, d Spitze, — Garnſtur.“ — Garnitur.“ Diese gewaltige Verkaufs-Veranstaltung ist das Produkt langer, zäher Einkaufs arbeit. Was wir bieten, ist unllbertreffhar. Kommen Sie schnell, damit Sie die Vorteile wahrnehmen können. Dieses ist nur ein kurzer Auszug. Wichtiger noch sind unsere Innen- und Fenster-Auslagen. Damen- Griffen arbeitet Dam.-Jumperschürzen 5 gestreift Zephir——— Stuck 0. 2 reinleinene Damen- tücher mit Hohlsaum Y Kindertasehentucher 3 0 gute Qualität—— zusammen 2 3 Herrentaschentüleher 0 weiß oder farbig kariert, zus. 5 2 2 Nachttischdeckehen ringsherum mit Spitze— zus. 9 Quadrate, gezeichnet, Haustuch———— zusammen I Gestiekte Küchen-Ueber- handtücher m. Ueberschl., St. Ia“ Kissen-Bezüge, mit Nlöppel- einsätzen und Fältchen oder ſestoniert— 3 Gläsertücher, rein Leinen 55/55 groß, gesäumt u. gebändert Kinder-HBadetneh, kräftige Qualität, 80/100 groß— Leder-Handtaschen mit Reißverschluß, zum Aussuchen E oder Herren- Regenschirme, m. hübschen 2 ————— Stück.* Damen-Nachthemden, mit feiner Stickerei oder farbigen Besdtzen zum Aussuchen, Stück Aa Damen-Prinzehröcke, Kunstseide, tramafein, m. Valen- ciennes- Einsatz, Stlekerei-Paradekissen Cretonne, 4seitig, mit breiter Stickerei und Fältchengarnit., St. Damen-Westen m. Gürtel, Kunstseide durchwirkt, in vielen Farben, zum Aussuchen— St..“ Damen Pullover m. Kragen Blusenform, Kunstseide, weil II. Wahl, zum Aussuchen— Stück J Striek- Kinderkleider für das Alter bis 4 Jahre passend, 3 zum Aussuchen—— + Stück.“ Ober-Beitächer a. Kretonne 5 festoniert, 150%50 groß, Stück. Bade- Tücher schöne Jacquard-Qualität, mit farbig. Rand, 125/140 groß, Stuck Knaben- Pullover, reine Wolle, mit Reißverschluß, in modernen Farben, zum Aussuchen, Stück.“ Kinder-Strickanzüge, Wolle platt., für das Alter bis passend, weil II. Wahl, jeder Anz. J. 50⸗ zusammen 50 Stück I“ zusammen 1. 1. Stiick stumpf ver- Stück An .— Jahre Freitag, 29. Auguſt 1900 0 Herrenkragen, irisch Leinen, der moderne elastische Kragen, Stück Moderne Selbstbinder neue Streifen und Muster—— Stiick 50⸗ 50⸗ 50⸗ Herren-Sportledergürtel mit guten Schließen——— Stück 2 Putztücher, mit verstärkter 50⸗ Mitt zusammen Wildleder- Gürtel, 2 em breit 50 moderne Farben———— Stück 4 Moderne Damen-Kragen Schalform, Kunstseidentips— Stück Frottiler-Handtueh, kraft. Qual. bunt kariert, ca. 45/100 groß Stück 2 Küchen-Handtücher kräftige Qualit, grau gestreift, geslumt und gebändert——— zusammen 50• 50. 50⸗ Damen- Schlüpfer, Kunstseide ge- streift, od. Charmeuse, weil II. Wahl St.* Herren-Einsatzhemden, solide Qual., hübsche Einsätze Größe 4, Stück J Herren-Hosen und Jacken feines Trikotgewebe, teils porös, Stück Ia“ Damen- Strümpfe, künstl. Wasch- selde, vorzügliche Guslitat—— Paar Ja“ Herren- socken, Flor mit W seide plattlert, neueste Muster— Paar Ia* Bett- Damast, rein Mako, 130 em br., besonders seidenglänzende Ware, Mtr. 2. Bettuch-Halbleinen, mit ver- stärkte Mitte, 150 em breit—— Mtr. A 6 Meter graues Handtuch 2 gebild, kräftige Qualitat, zusammen u“ Künstler- Garnituren od. Madras- Garnituren, 3teilig———— Garnitur Kaffee- Decken, ca. 150 lang be- 2 sonders kräft. Ware, farbig kariert Stck. An Einkaufs-Beutel Leder, braun und schwarz, zum Aussuchen—— Stück.* Tisch-Tücher, rein Leinen, bunt kariert, Größe 130/160——— Stück G. Damen-Kleider gezeichnet auf 55 farbigen Stoffen, fertig genäht— Stüek G. Damen-Nachthemden Kretonne, 3 mit langem Arm und farbig. Besatz, St. J. Damen-Nachthemden Croisé mit langem Arm, moderne Bubiform und Stickerei-Garnitu— Stück a“ Popeline-Kinderkleider mit Glockentock u. lang. Arm, in blau, 5 4 marine und rot, Größe 70/85, jed. Kleid. Backfisch- Kleider, aus reinwollenem Popeline mit langem Arm u. moderner 5 4 Glocke jedes Kleid. Prinzegrüecke, Charmeuse. leinfadige elegante Ware, mit e 5 5 Motiv oder Tüllpasse———— Stück U. Nachthemd, mit langem Arm und neu- artiger bunter Garnitur oder mit reicher 8 Stickerei garniert Stück N. Matratzen Schoner aus uni Prell, 2 90/190 groß——-— Stück Y. Hemden-Popeline Iban Qualität, für elegante Maßhemden, neueste Muster—— Mtr. J“ Kleider-Tweed neueste Ausmusterung, letzte Uebergangs-Neu- heiten———— Mtt. 17 Waschsamt Horfeste Qual., aparteste 2 Druckmuster—— Mtr. E. Kuustseid.- Marocaine bedruckt, 100 em br., letzte neueste Dessins— Mtr. Ja Schön mäl. Zimmer] uk möbl. Zimmer im Zentrum, mit 1 od. 2 Bett. zu verm. D 8. 1. 2 Treppen, r. 998 Möhliertes Zimmer zu vermieten. Rhein⸗ dammſtr. 41, bei Götz. 9928 zu verm. Preis 30 l. H 5 Nr. 20, 2 Trepp. * 9902 but mähl. Zimmer mit ſep. Eingang und el. Licht, zu vermiet. J 7, 15. am Ring. * 925 Sehr aut möbliertes Klavier u Schreibt., preisw. p. 1. Sept. zu verm. Anzuſ. zw. 28 Uhr abds. 49894 Fieger, H 1 Nr. 5. Möbliertes Zimmer mit elektr. Licht zu vermieten. B3716 M 4, 10, 3. Stock, r. Kepplerſtr. 33, 1 Tr. l. Einf. möbl. Zimmer el. L. evtl. m. 2 Bett. an Herrn od. Fräul. zu verm. Anzuſehen ahds. 8 Uhr ab. 89898 fttſere Werkstätte auch als Lager oder zum Möbeleinſtellen ſofort zu verm. 49932 A. Deckert, Qu. 5, 3. Gut möbl. Zimmer, el. Licht, Schreibtiſch, in freier Lage ſof. oder 1. 9. zu verm. B3684 Stephanienufer 4, pt. Gut möbl. Zimmer mit Balk., el. Licht, Nähe Bahnhof u. Waſſert. per 1. 9. zu vermiet. Rheinhäuſerſtraße 11, 3. Stock, links. B3745 Gut möbliertes 4955 Wohn- u. Schlafzim. mit el.., 2 Betten, ſep., ſof. oder ſpäter zu vermieten. Schmitt. D 5, 10, 1 Tr. Nett möbliert. 9914 parterre- Zimmer an ſolides Geſchäfts⸗ fräulein bill. zu vm. Näh. Qu. 3, 16, 2 Tr. 1. * 9914 gut möhl. Zimmer ſofort zu verm. Max⸗ Joſephſtr. 10. III., r. * 9859 Schön möbl. ſonntges Zimm. in gut. Hauſe, an beſfer. Herrn oder Dame zu verm. 19881 Gr. Merzelſtr. 11. 1 Tr. Schön möbl. Zimmer M 3, 4, 1 Tr. loch M öbl. Zimmer mit od. ohne Klavier per 1. 9. 30 zu vermieten. 930 in ruh. Lage mit el. Licht Schreibt. ſofort zu vermieten. B8743 O8 Nr. 16. 1 Treppe. Schön möbl. Schlaf⸗ m. Herrenzimm. eytt. a. 2 Einzelſchlafzim., in ſchön. ruh. Lage per 1. 9. zu verm. 9912 N 7. La, 1 Treppe. Möbliertes Zimmer m. el. Licht ab 1. zu vermieten. B73 Rheinauſtr. 16. 3 Te. I. W 4 6 *