— 1 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Reue Mannheimet Zeitu Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pl. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von —6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. Z.„ Aus der Welt der Technik„ Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Heſetz und Recht Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 30. Auguſt 1030 141. Jahrgang— Nr. 309 Franzöſiſche Charakteriſierung Hindenburgs Würdige Schilderung im nationaliſtiſchen„Echo de Paris“ Hindenburgs Abneigungen und Sympathien Ein Drei-Spaltenbericht Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 30. Auguſt. Das nationaliſtiſche„Echo de Paris“, das beſonders dem franzöſiſchen Generalſtab und den franzöſiſchen Offizierskreiſen naheſteht, veröffentlicht eine drei Spalten lange Darſtellung über die Charaktereigenſchaften und die perſönliche Aktivität des Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg. Der Berliner Vertreter des Blattes hat die Unterlagen zu ſeinen Ausführungen aus einem Geſpräch mit einer höheren ausländiſchen Perſönlich⸗ keit in Berlin geſchöpft, die enge Beziehungen zu der Umgebung des Reichspräſidenten unterhält. Es muß anerkannt werden, daß das„Echo de Paris“ ſeinen Leſern eine durchaus würdige Schilderung der Perſönlichkeit des deutſchen Reichspräſidenten gegeben hat. Präſident von Hindenburg, ſo heißt es in der Darſtellung, hat eine ſehr hohe Auf⸗ faſſung von den Pflichten ſeines Amtes. Sicher⸗ lich zieht ihn alles mehr zur Monarchie hin: Seine Herkunft, ſeine Familientradition und die Dankbar⸗ keit zum alten Kaiſer. Der Anſchluß Hindenburgs an das gegenwärtige Regime ſei zum Preiſe eines ſchmerzhaften Verzichtes auf alle Vergan⸗ genheiten erfolgt. Hindenburg habe ſeinen Entſchluß als eine Notwendigkeit angeſehen, um weiter ſeinem Vaterlande dienen zu können, und der Treueſchwur, den er der Republik und zugleich der Verfaſſung von Weimar geleiſtet habe, ſei kein Akt der Bürokratie geweſen. Die Intelligenz des Feldmarſchalls, die einem ſehr geſunden Menſchenverſtand entſprang, erlaubte es ihm, vom erſten Augenblick an das Mögliche vom Unmöglichen zu unterſcheiden. Nach gefaßtem Entſchluß verfolge er ſein Ziel ohne Um⸗ ſchweife. So habe er es auch im Kriege gezeigt und alle diejenigen, die ſich einbildeten, Ludendorff heherrſche ihn, haben Hindenburg nicht gekannt. Ludendorff ſei ein eitler Emporkömmling, dem der Ruhm den Kopf verdreht habe, während Hindenburg ein einfacher Grandſeigneur geblieben ſei, trotz der glänzenden Titel und ſeiner hohen Stellung. Das Leben im Präſidentenpalaſt iſt ſehr einfach. Man könnte es faſt demokratiſch nennen, wenn das Wort nicht unangenehm in den Ohren Hindenburgs klin⸗ gen würde. Die politiſche Neigung des Präſidenten gehe zu dem Rechtskreiſe von der Färbung Weſtarp, Schiele und Treviranus. Von Hugenberg ſei Hindenburg weit entfernt. Er beurteile ihn als den gefährlichſten Expe⸗ timentiſten. Trotz der guten Beziehungen, die Hindenburg mit dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun unterhalte, liebe er die Sozialiſten nicht, deren Programm er als mit der Wohlfahrt des Reiches un vereinbar halte. Hindenburg ſei kein Freund des Parlamentarismus, nehme ihn jedoch als eine Tatſache hin und bemühe ſich, Schäden zu begrenzen. Nach Anſicht des Reichspräſidenten dürfe die Wahl des Kanzlers und der Miniſter nicht vom Willen der Parteien, ſondern einzig und allein von dem Staatsoberhaupt abhängen. Streſemann habe nicht die Sympathie Hindenburgs beſeſſen. Da ſich der Reichspräſtdent jedoch klar darüber war, welche Vorteile Deutſchland aus der Politik des derſtorbenen Außenminiſters zog, ſtützte er ihn mit aller Kraft, trotz der ſtillen Oppoſition ſeiner Umgebung und ſeines Sohnes. Denſelben Tatfſachenſinn lieferte Hindenburg, als es hieß, den NDoungplan zu ratifizieren. Nach dem Tode Streſemanns und nach vollzogener Rheinland⸗ täumung ſehe Hindenburg die Liquidation der Kriegfolgen im Weſten als beendet an. Sicherlich erwarte er noch, daß die Belaſtungen, die das Rhein⸗ land betreffen, verſchwinden müſſen und ſicherlich Lerdere er mit allen Wünſchen die Wiedereinverlei⸗ bung der Saar. Aber ſein Hauptblick richte ſich nach dem Oſten, dem Korridor und nach Oberſchleſie n. Nach Anſicht Hindenburgs müſſe die Reviſion der Oſt⸗ Die Ziele der Wichtige Mitteilungen Dietrichs Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 30. Auguſt. In dem großen und ſchon vor Beginn der Veran⸗ ſtaltung bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Lehrervereinshauſes trat die Staatspartei am Frei⸗ tag abend mit einer zweiten Kundgebung vor die Berliner Oeffentlichkeit. Den kommuniſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Störungsverſuchen hatte man auch diesmal von vornherein wirkſam vorgebeugt, indem nur Beſitzer von Karten Einlaß erhielten. Der Redner des Abends war Reichsfinanzminiſter Diet⸗ rich. Er ſprach wirkſam und temperamentvoll wie ſtets, immer die Verſammlung zu ſpontanen, toſen⸗ den Beifallskundgebungen hinreißend. Der Tenor ſeiner Ausführungen war gegen die ewige, nieder ziehende Kriſenmacherei gerichtet. Dietrich benutzte die Gelegenheit, einige recht bedeutſame Erklärungen zu dem mehr allgemein gehaltenen Kommunique des Kabinetts zu geben. Er kündigte an, daß zu den Er⸗ ſparniſſen in Höhe von rund 170 Millionen, die noch vom laufenden Etat abgeſtrichen worden ſind, im neuen Jahr die gleiche Summe noch einmal hinzukommen wird. Mit anderen Worten: Der Reichshaushalt 1931 wird um 330 bis 340 Millionen niedriger als der letzte ſein. Das iſt angeſichts der verhältnismäßig beſcheidenen Summe, die überhaupt Möglichkeiten zum Sparen bietet, ein ſehr beträcht⸗ liches Ergebnis, denn— auch das hat Dietrich in dieſem Zuſammenhang abermals hervorgehoben— die Ueberweiſungen an Länder und Gemeinden, die von heute auf morgen ſich nicht verkürzen laſſen, innere und äußere Kriegslaſten, deren Höhe gleich⸗ falls feſtliegt. und die Aufwendungen für die Gehäl⸗ ter betragen mehr denn drei Viertel der Geſamt⸗ ausgaben des Reiches. Weiter hat Dietrich noch ein⸗ mal das neue Wohnungsbauprogramm, das vor allem dem Bedürfnis nach kleinen und billi⸗ gen Wohnungen Rechnung tragen ſoll und den durch die Einſchränkung der Hauszinsſteuerſubventionie⸗ rung der Neubauten gleichfalls beabſichtigten Abbau der Realſteuern im einzelnen charakteriſiert. Die Erleichterung, die die Wirtſchaft von einem fühl⸗ baren Abbau der Gewerbeſteuer, die ſich auf rund eine, Milliarde jährlich beläuft, erfahren würde, würde günſtigere Wirkungen zeitigen als ein Paar hundert Häuſer mehr oder weniger, die man baut. Auch bei den öffentlichen Bauten ſollen andere Methoden erſtrebt werden. Das Reich ſoll nicht mehr wie bisher ſelbſt als Bauherr wirken, ſondern mit der Privatwirtſchaft ſich ver⸗ Finanzreform ſtändigen, die wie früher die Bauten übernimmt und finanziert und ſie ſich nachträglich auf lange Friſt vom Fismus abmieten läßt. Den Gemeinden ſoll das Selbſtbeſtimmungs⸗ und Selbſtverwaltungsrecht erhalten bleiben. Das Kabinett beabſichtigt, durch Kopf⸗ und Bierſteuer die gleichermaßen alle Mitglieder des Gemeinweſens für die Ausgaben heranzieht, den ge⸗ ſunden Bürgerſinn und den Willen zur Sparſamkeit wieder zu wecken. Nur in beſonderen Ausnahme⸗ fällen werden die Aufſichtsbehörden eingreifen, in⸗ dem ſie vielleicht die verhältnismäßig hohen Beſol⸗ dungen der Kommunalbeamten auf ein erträgliches Maß reduzieren. Im allgemeinen aber ſollen, wie geſagt, die Städte von ſich aus dieſen Weg gehen. Dann kündigte der Reichsfinanzminiſter an, daß die Arbeit der Stenervereinheitlichung in Angriff genommen ſei und in beſchleunigtem Tempo zum Abſchluß gebracht würden. Die Zeit dränge. Könnte man nicht mehr in dieſem Jahre die Aufgaben bewältigen, hätte man wegen der drei⸗ jährigen Einſetzungsperiode erſt wieder 1933 die Möglichkeit dazu. Im Rahmen dieſer Steuerverein⸗ heitlichung ſoll u. a. auch eine grundlegende Vereinfachung des Steuerweſens auf dem Lande kommen. Eine Unſumme von Behördenarbeit ſoll reduziert werden. Die überflüſſigen und übermäßi⸗ gen Kontrollen und Recherchen in der Landwirt⸗ ſchaft ſollen aufhören. Ueberhaupt ſoll allgemein dem Unfug ſtändiger, immer neuer und immer kom⸗ plizierter Steuerverfügungen und einer übermäßi⸗ gen Statiſtik, die beiden Teilen, Behörden und Wirt⸗ ſchaft, Zeit und Geld koſtet, endlich nachhaltigſt ge⸗ ſteuert werden. Dietrich betonte mehr denn einmal, daß er mit ſeinem Programm der Erſparniſſe, der Sanierung der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung, der Steuervereinheitlichung und damit der Inangriff⸗ nahme einer wirkſamen, erfolgverſprechenden Fi⸗ nanzreform auf Gedeih und Verderb verbunden ſei. „Ich bin entſchloſſen, rief er unter lauter Zuſtim⸗ mung der Verſammlung aus, dieſen Weg zu gehen. Wenn ich ihn nicht, durchſetzen kann, dann gehe ich.“ Erwähnt ſei noch, daß der Miniſter noch einmal mit aller Deutlichkeit gegenüber den Einwänden, die in der Oeffentlichkeit hier und da gegen ſeine Dar⸗ legungen erhoben worden ſind, feſtſtellte, daß ein Peſſimismus über die Kaſſenlage des Reiches völlig unangebracht ſei. Bis zum Januar ſei die Kaſſe in Ordnung und werde es auch bleiben. Dieſe Feſtſtellung ſtütze ſich auf einen Steuerausfall von 300 Millionen und weitere ſtärkere Inanſpruch⸗ nahme der Arbeitsloſenverſicherung im Winter. 777 dd ĩͤͤccccCccCcCccccccccccccccccccccGccocococococcccccccccccc grenze den Angelpunkt der deutſchen Außenpolitik bilden. Hindenburg ſei weiter ein überzeugter An⸗ hänger des Anſchluſſes, den er als ſicher und bevorſtehend anſieht. Niemals habe er aufgehört, Maßnahmen zu unterſtützen, die den Anſchluß vorbe⸗ reiten und erleichtern. Hindenburg wolle nur, daß er ſich ohne Lärm und ganz natürlich vollziehe. Eine zu enge Verbindung Deutſch⸗ lands mit Italien finde nicht die Zuſtim⸗ mung des Feldmarſchalls, der ſich in dieſem Punkte mit der Mehrheit des Kabinetts nicht einig ſei. Der alte Kriegsführer habe noch nicht die kürzliche Ver⸗ gangenheit vergeſſen und ſein Mißtrauen gegenüber Italien ſei unüberwindbar. Wie nicht anders zu er⸗ warten, hege Hindenburg für Sowfetrußland eine inſtinktive Abneigung. Er betrachte die ruſſiſche Regierung als einen Haufen von Schur⸗ ken und verberge dies auch nicht in ſeinen privaten Unterhaltungen. Dagegen richte ſich die Sympathie des Feldmarſchalls England zu. Hindenburg glaubt, auf die engliſche Unterſtützung bei der Regelung der Oſtprobleme rechnen zu können. ſucht achte. In Frankreich werde man, ſo ſchließt die Dar⸗ ſtellung des„Echo de Paris“, kaum glauben, daß Präſident Hindenburg von günſtigen Gefühlen für Frankreich beſeelt ſei. Wenn Hindenburg in der Tat die großen militäriſchen Führer Frankreichs bewundere und den franzöſtiſchen Soldaten kriege⸗ riſche Tugenden zuerkenne, ſo könne er doch die Nie⸗ derlage und ihre Folgen nicht vergeſſen. Uebernahme der Präſidentenſchaft arbeite Hinden⸗ Seit ſeiner burg darauf hin, die Spuren der deutſchen Nieder⸗ lage auszulöſchen und bereite ein größeres Deutſchland vor. Dem widerſetze ſich aber der Verſailler Vertrag, auf deſſen Innehaltung Frankreich mit größter Eifer⸗ Hindenburg glaube an den Völker⸗ bund, ſoweit er der deutſchen Politik dient. Heftiges Unwetter über Schottland — London, 30. Auguſt. Ueber das ſchottiſche Hochland ging geſtern in den frühen Morgenſtunden ein ſchweres Unwetter nieder, das drei Stunden lang von Blitzen und Donnerſchlägen begleitet war. Der Sturm richtete außerordentlichen Scha⸗ den an. Hunderte von Lachſen treiben tot auf den Flüſſen und der Verluſt an Vieh kann noch gar nicht abgeſchätzt werden. Warum Einheitsliſte? Von Dr. Mattes, M. d..) Politiſche Zerſplitterung bedeutet politiſchen Niedergang. Das lehrt die Geſchichte der Völker ebenſo wie das Schickſal einzelner Volksteile. Os⸗ wald Spengler hat ſicher recht, wenn er in ſeinem Werke„Der Untergang des Abendlandes“ ſagt, daß die aus dem Weltkrieg hervorgegangene europäiſche Kleinſtaaterei ein Zeichen des Niederganges des Abendlandes ſei. Gewiß haben in der Geſchichte auch kleinere Völker manchmal große Bedeutung er⸗ langt, aber beinahe immer war dieſes nur vorüber⸗ gehend und nur in Zeiten beſonderer nationaler Ge⸗ ſchloſſenheit und Kraft möglich. Auf die Dauer ge⸗ ſehen ſind die kleinen politiſchen Gruppen noch immer das Opfer der großen geworden. Gerade dem Deutſchen ſollte durch ſeine Geſchichte dieſe Erkenntnis in Fleiſch und Blut übergegangen ſein, denn kein europäiſches Volk hat die verhäng⸗ nisvolle Wirkung der politiſchen Zerſplitterung ſo ſehr wie das deutſche erfahren müſſen. Infolge ſeiner politiſchen Zerriſſenheit war Deutſchland jahr⸗ hundertelang ohnmächtig und der Spielball der poli⸗ tiſch einheitlicheren und geſchloſſeneren Mächte. Der größte Feind des deutſchen Volkes iſt noch immer ſeine eigene innere politiſche Zerriſſen⸗ heit geweſen. Durch dieſen Mangel an einheit⸗ lichem politiſchem Willen hat ſich das deutſche Volk die größten politiſchen Niederlagen immer ſelbſt bei⸗ gebracht. Den äußeren Feind brauchte das deutſche Volk noch nie zu fürchten, wenn es den im Parti⸗ kularismus der Stämme und Länder, in der Eigen⸗ brödelei der Stände und der Uneinigkeit der Par⸗ teien gegebenen inneren Feind überwunden hatte. Das gilt nicht nur für das ganze Volk, ſondern auch für einzelne Volksſchichten. Betrachtet man unter dieſem Geſichtspunkt die politiſche Entwicklung des deutſchen Mittelſtandes im letzten Jahrzehnt, ſo muß dieſe mit ernſter Sorge erfüllen. Von Jahr zu Jahr iſt die politiſche Zer⸗ riſſenheit des deutſchen Mittelſtandes gewachſen. Damit iſt aber unvermeidbar die politiſche Macht an die Richtungen übergegangen, die die Geſchloſſenheit bewahrt haben. Das ſind Zentrum und Sozialis⸗ mus. Und wie nötig die nicht zum Zentrum und Marxismus gehörenden Schichten die politiſche Zu⸗ ſckmmenfaſſung hätten, zeigt am beſten eine Gegen⸗ überſtellung ihres Mandatenanteiles in den Par⸗ lamenten der ſüdweſtdeutſchen Länder vor und nach dem Kriege und der Zahl der Parteien, die ſich darin teilen. Der hundertteilige Anteil ſämtlicher dem marxiſtiſchen Sozialismus und dem Zentrum gegenüberſtehenden Parteien an den Landtagsſitzen iſt von 1914 bis 1930 in Baden von 42 auf 35, in in Württemberg von 54 auf 44 und in Heſſen von 70 auf 47 geſunken. Zentrum und Marxismus verfügen alſo heute in allen ſüddeutſchen Staaten über die abſolute Mehrheit. Wenn klares politiſches Wollen und Erkennen die Politik des liberalen und konſervativen Bürgertums in den ſüddeutſchen Ländern im letzten Jahrzehnt ge⸗ leitet hätte, dann hätte dies ſchon längſt dieſe Ver⸗ minderung ſeiner zahlenmäßigen politiſchen Macht⸗ grundlage durch möglichſten Zuſammenſchluß einiger⸗ maßen wieder ausgleichen müſſen. Statt deſſen iſt in den eineinhalb Jahrzehenten ſeit Kriegsbeginn die Zahl der Parteien, die ſich in dieſe verminderte Man⸗ datszahl teilt, in Baden von drei Siebentel und in Württemberg und Heſſen von drei Fünftel geſtiegen. Man muß es einmal offen ausſprechen, der nicht zentrümlich und marxiſtiſch eingeſtellte Teil des deut⸗ ſchen Volkes iſt auf dem beſten Wege politi⸗ ſcchen Selbſtmord zu begehen. Die poltiſche Sammlung iſt deshalb eine Lebensfrage für den deutſchen Mittelſtand. Das fühlen heute auch breiteſte Schichten und verlangen deshalb nach Sammlung. Leider iſt auch heute noch die Erkenntnis der Feh⸗ ler der Politik des deutſchen Mittelſtandes noch nicht ſo klar und ſtark, wie es nötig wäre. Sonſt hätten die vielen Sammlungsverſuche im Reich ein anderes Ergebnis haben müſſen. Nachdem die Reichspolitik *) Abg. Dr. Mattes ſpricht heute Samstag, abend zu⸗ ſammen mit Miniſter Höpker⸗Aſchoff in Man n⸗ heim für die Einheitsliſte Curtius Dietrich. Schriftleitung. 2. Seite Nummer 399 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 30. Auguſt 1930 — das notwendige Ergebnis nicht gebracht hat, war für Baden und Württemberg ein Wahlbündnis der einzig mögliche Weg, um den Sammlungsgedan⸗ ken zu fördern. Bejaht man aber für Baden den Sammlungsgedanken, dann ſind für den nur etwas realpolitiſch Denkenden ſeine Grenzen ſehr leicht zu finden. Die wirtſchaftspolitiſchen Gruppen in Baden find für eine Sammlung nicht zu haben. Eine lebens⸗ fühige konſervative Gruppe gibt es aller z. Zt. in Ba⸗ dem überhaupt nicht. Bet den letzten Landtagswahlen erhielten die Deutſchnationalen noch 34000 Stimmen. Dieſe Gruppe hat ſich inzwiſchen in drei Teile auf⸗ gelöſt. Was ſich dabei als neue Gruppe zwiſchen den Anhängern Hugenbergs und der Deutſchen Volks⸗ partei ergeben wird, iſt zu wenig, um leben zu kön⸗ neu, und ſicher nicht zuviel, um ihr gegenüber den Gedanken als berechtigt äußern zu dürfen, in einer Zeit dringendſter Sammlung die Zerſplitterung in unſerem Lande nicht noch zu vergrößern, ſondern von Aufang an in dem allein möglichen größeren Ganzen der volks⸗ und ſtaatspartetlichen Sammlung aufzu⸗ gehen. Für die konſervative Volkspartei in Baden iſt der Verzicht auf eine eigene Kandidatenliſte der allein mögliche Weg, den Sammlungsgedanken wirkungs⸗ voll zu unterſtützen. So bleiht in Baden nur ein Weg der polttiſchen Sammlung für dieſe Reichstagswahl. Das iſt die vol ks⸗ und ſtaatsparteiliche Einheitsliſte. Und nun hat der mittelſtändiſche Wähler das Wort. Der Wahltag am 14. September iſt vielleicht die letzte Gelegenheit, um dem dauernden politiſchen Machtverluſt im letzten Jahrzehnt ein Ende zu ſetzen. Das wird der badiſche Mittelſtand aber nur dann er⸗ reichen, wenn er die politiſche Sammlung der Volks⸗ und Staatspartei mit äußerſter Kraft unterſtützt. Mit der politiſchen Sammlung ſteht und fällt die Zukunft des Mittelſt andes! Krach im Berliner Hitlerlager Weil die Prominenten zu viel koſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 30. Auguſt. „Der nationale Sozialiſt“, das Organ der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Oppoſition, hat dieſer Tage von einem ſchweren internen Streit berichtet, der in der Partei zum Austrag gekommen ſet und ſtellenweife bereits zu einer Spaltung aus zu⸗ wachſen drohe. Die Auseinanderſetzungen haben ſich zwiſchen den ſogenannten Stu rmabteilun⸗ gen und der politiſchen Parteiorganiſa⸗ tion abgeſpielt. Die Differenzen haben finanzielle Gründe. Es wird den Prominenten vorgehalten, daß ſie ſich für ihr Auftreten in den Wahlverſammlungen und für die ſonſtige Tätigkeit hohe Summen dahlen ließen, ſodaß dadurch die Finanzierung der Sturmabteilungen gefährdet werde. Insbeſondere Herrn Goebbels hielt man vor, daß er ſich noch vor kurzem einen koſtbaren Mercedeswagen auge⸗ ſchafft habe. Da Vorſtellungen bei Hitler in Mün⸗ chen fruchtlos blieben, drohten die Prätoriauer der Partei mit offener Rebellion. Es ſcheint indes, daß ſie ſich ſchließlich haben beſänftigen laſſen. Die Parteileitung hat offenbar eingelenkt, um zu verhindern, daß nicht bei der geſtrigen Propaganda⸗ kundgebung der Nationalſozialiſten im Sportpalaſt die Sturmtrupps ihre Beteiligung verſagen. Es ſei, ſo verſichert die Gauleitung, alles in ſchönſter Ord⸗ nung. Daß dennoch die Gerüchte über weitgehende Dif⸗ ferenzen innerhalb der Partei keineswegs völlig aus der Luft gegriffen ſind, iſt nicht zu bezweifeln. Jeder feſigenommen — Kaſſel, 30. Auguſt. Die Freitagabend in der Stadthalle abgehaltene nationalſozialiſtiſche Wählerverſammlung, in der der Reichstagsabg. Gottfried Feder ſprach, wurde wegen vom Redner begangener Verſtöße ge⸗ gen das Republikſchutzgeſetz polizeilich aufge⸗ Lö ſt. Feder wurde von Kriminalbeamten feſtge⸗ nommen und zum Polizetpräſidium gebracht. Der Saal mußte von der Polizei geräumt werden. Ein Zug Nationalſozialiſten wurde in der Hohenzollern. ſtraße polkzeilich aufgelöſt. Dabei kam es verſchie⸗ deutlich zu Zufammenſtößen, ſodaß die Polizei ver⸗ einzelt vom Gummiknüppel Gebrauch machen mußte. Einige Perſonen wurden zwangsgeſtellt. Der BVombenleger- Aus den Protokollen Telegraphiſche Meldung — Altona, 30. Auguſt. Im Fortgang des Bombenlegerprozeſſes ging aus der Verleſung eines mit dem Angeklagten John⸗ ſen aufgenommenen Protokolls hervor, daß John⸗ ſen nach Vorhaltung der Ausſagen des Angeklagten Vick ſpäterhin geſtanden, auch an dem Anſchlag in Einſen tätig teilgenommen zu haben ſowie an einem Verſuch in Lüneburg. Dieſer war gegen das Re⸗ gierungsgebäude geplant, konnte jedoch nicht aus⸗ geführt werden, weil ein Schutzpoliziſt dort Poſten ſtand. Ein Verſuch beim Lüneburger Finanzamt ſchlug wegen Verſagens der Zündung fehl. Auch Holländer wurde durch Johnſen ſchwer belaſtet, deun er will in deſſen Haus und deſſen Gegenwart einige Sprengkiſten fertiggemacht haben. Dann werden die Vernehmungsprotokolle bezüg⸗ lich des Angeklagten Schmidt verleſen. hat ſeine Teilnahme an dem vom Kapengſt aus⸗ geführten Attentat in Niebüll eingeſtanden. Die An⸗ weiſung dazu iſt über Kapengſt an ihn ergangen; er wollte aber nichts ſagen von ihm. Ferner hat er geſtanden, mit K. mehrere Sprengkiſten angefertigt zu haben. Die Anſchläge waren ſorgfältig vorbereitet. Eine ganze Reihe von Teilnehmern wirkte Hand in Hand, ohne angeblich miteinander bekannt zu ſein. Schmidt hat nach dem Kriege dem Wehrwolf, dem Wikingbund und anderen Bünden, die ſich aus ehe⸗ maligen Angehörigen der Brigade Ehrhardt gebildet hatten, angehört. Er zählte auch zu den Schülern der„nationalpolitiſchen Schule“, in der er Brund von Salomon kennen lernte. Durch ihn kam er mit der Landvolkbewegung in Berührung und zog auch Kapengſt zur Beteiligung an dieſer heran. Die Führer der Landvolkbewegung ſchlugen dann vor, durch Bombenattentate Propaganda für die Bewe⸗ gung zu machen. Bezüglich des Anſchlags auf das Gefaͤngnis für Gregor Straſſer Telegraphiſche Meldung Berlin, 30. Auguſt. Am Freitag hatte ſich Gregor Straſſer vor dem Oranienburger Schöffengericht in nicht weniger als ſechs Prozeſſen wegen Beleidigung zu verantworten. In einem Falle wurde Straſſer wegen Beleidigung mehrerer Mitglieder der Reichs⸗ regierung zu zwei Monaten Gefängnis und in einem anderen Falle wegen Beleidigung des Re⸗ gierungspräſidenten Dr. Friedensburg zu einem Monat Gefängnis verurteilt. In drei weiteren 0 8 wurde Straſſer zu 500 Mark Gelodſtrafe ver⸗ urteilt. 5 Miniſterwünſche im Reich Drahtbericht unfſeres Berliner Büros Berlin, 30. Auguſt. Die Nationalſozialiſten veranſtalteten geſtern abend im Sportpalaſt wieder eine Wahlkundgebung, die in der üblichen Weiſe verlief. Das einzig Be⸗ merkenswerte war das perſönliche Auftreten des thüringiſchen Miniſters Frick, der u. a. erklärte, die Nationalſozialiſten gingen darauf aus, entſchei⸗ denden Einfluß auf die Miniſterien im Reich zu ge⸗ winnen. Wenn ihre Hoffnungen in Erfüllung gingen, ſo würden ſie ihre Anſprüche in erſter Linie auf das Reichsinnenminiſterium und das Reichswehrminiſterium geltend machen. Dieſe Worte riefen minutenlangen toſenden Bei⸗ fall hervor. Die Sturmabteilungen erſchienen übri⸗ gens erſt geraume Zeit nach Eröffuung der Ver⸗ ſammlung im Saal, da mit ihnen noch kurz vorher verhandelt worden war. Jvshiharas Flug Berlin— Tokio — Tokio, 30. Auguſt. Der fapaniſche Flieger Joshihara, der am 20. Auguſt von Berlin abflog, iſt in Oſaka eingetroffen.„ Schmidt Reichstagsgebäude in Berlin beſtreitet Schmidt jede Teilnehmer⸗ und Mitwiſfſerſchaft. Das Attentat in Oldenburg will er allein und ohne Hilfe ausgeführt, den Plan dazu allerdings mit Kapengſt eingehend beſprochen haben. Bei einem neuen Ver⸗ hör geſtand Schmidt, es wäre an dem Anſchlag in Oldenburg doch noch der Angeklagte Rieper beteiligt geweſen. Aus dem Vernehmungsprotokoll über den Ange⸗ klagten Rieper geht hervor, daß Rieper der Sohn eines Polizeibeamten iſt. Er iſt Mitglied des Wiking⸗ des Niederfachfſen⸗Ringes geweſen, denen Kapengſt ebenfalls angehörte. Ende Mai 1929 hat Kapengſt ihn für den Anſchlag auf das Finanzamt Oldenburg angeworben, den er gemeinſam mit Herbert Schmidt ausführen ſollte. Die Sprengkiſten hatte K. ihm in die Wohnung geſchickt. Bei der Rückkehr aus Olden⸗ burg erwartete in Kapengſt, dem er eingehend be⸗ richtete. Der Angeklagte Betz iſt Gemeindevorſteher in Rönne geweſen. Er hat eingeſtanden, mit Johnſen und Luhmann gegen ds Finanzamt in Winſen vor⸗ gegangen zu ſein, aber immer in der Meinung, es handele ſich um ganz unſchuldige Spreng⸗ körper. Er nennt Volck als Urheber der Pläne, beſtreitet auch nicht die von ihm weitergegebene Bombe von Kapengſt erhalten zu haben. Das Attentat auf das Regierungsgebäude in Lüneburg hat nach ſeiner Meinung Mannecke ausgeführt. Luhmann hat zu⸗ gegeben, daß er zuſammen mit Volck und Johnſen an dem Bombenattentat von Winſen beteiligt ge⸗ weſen iſt. Wir ſollten, ſagte er, eigentlich in Lüne⸗ burg zwei Bomben legen. Da uns das nicht gelang und wir nicht unverrichteter Dinge heimkehren woll⸗ ten, ließen wir die eine in Winſen losgehen. Auch er bezeichnete Volck als Urheber und kreibende Kraft und gab ſpäter zu, im Falle Strauß und bei dem Regierungsgebäude dabeigeweſen zu ſein. Darauf wurde die Verhandlung auf vormittag vertagt. Montag W e p Die Tyrannei im Memelland Der Landtag aufgelöſt! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Auguſt. Die Zuſtände im Memelgebiet geſtalten ſich immer un haltbarer. Durch ein Mißtrauens⸗ uvotum hat der Landtag, wie zu erwarten war, Einſpruch gegen den Kurs des Gouverneurs und des der Bevölkerung aufgezwungenen Direktoriums erhoben. Das iſt ſein verfaſſungsmäßiges Recht. Der Gouverneur hat darauf mit der Auflöſung des memelländiſchen Landtages geantwortet. Damit wird den zahlloſen Rechtsbrüchen, die ſich die litauiſche Regierung gegen die Memelbevölkerung hat zu⸗ ſchulden kommen laſſen, ein neuer eklatanter Verſtoß gegen das Memel⸗ ſtatut hinzugefügt, denn die vom Gouverneur angeordnete Auflöſung ſteht in ſchärfſtem Widerſpruch zu dem Artikel 17, der beſtimmt, daß das Direktorium zu⸗ rücktreten muß, wenn ihm der Landtag das Vertrauen verſagt. Das Direktorium, das ſich aus⸗ ſchließlich aus großlitauiſch orientierten Elementen zuſammenſetzt, hat natürlich bereitwillig ſeine Unterſchrift für die von vornherein beabſichtigte Auflöſung gegeben, zu der es gar nicht berechtigt war, nachdem es vom Landtag abgelehnt war. Es iſt mit⸗ hin reinſte Gewaltpolitik, wenn das jetzige Direktorium im Amt bleibt und der Landtag, der es nicht anerkannt hat, in die Wüſte geſchickt wird. Man wird ſich in der Wilhelmſtraße jetzt ernſtlich überlegen müſſen, welche Schritte gegenüber dieſen Methoden zu unternehmen ſind. Direkte diploma⸗ tiſche Vorſtellungen in Kowno haben bisher zu irgendwelchem greifbaren Ergebnis nicht geführt. Man ſollte daher annehmen, Faß der Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius nunmehr in Genf verſuchen wird, die Vorgänge im Memelgebiet vor das Forum des Völkerbundes zu bringen. vernichtete. Schwarze Tage für die franzöſiſchen Militärflieger — Paris, 30. Auguſt. Ein Flugzeug des 33. Flieger⸗Regiments iſt heute bei Chälons⸗ſur⸗Marne infolge eines Motorſchadens abgeſtürzt und verbraunt. Der Führer, ein Unter offizier, wurde getötet; ſein Begleiter, gleichfalls ein Unteroffizier tödlich verletzt. Dem„Petit Pariſien“ wird aus Rochefort ge⸗ meldet, daß dort ein Militärflugſchüler, der gerade ſein Pilotenzeugnis erhalten hatte, mit ſeinem Apparat verunglückte. Das Flugzeug geriet in Brand; der Pilot benutzte den Fallſchirm, deſſen Gurt jedoch zu weit war. Obwohl ſich der Fallſchirm zu Boden ſenkte, ſtürzte der Pilot heraus und kam ums Leben. Da ſich dieſer Unfall gerade über der Stadt ereignete, ſtürzte der führerloſe Apparat in das Haus eines In duſtriellen, der durch den Propeller enthauptet wurde. Seine Frau und ſein Kind wurden ſchwer verletzt. In den Pyrenäen abgeſtürzt — Paris, 30. Auguſt. In den Pyrenäen ſind bei einer Hochtour bei Luchon ein franzöſiſcher Poſtbeam⸗ ter, ſeine Frau und ſeine Tochter aus 600 Meter Höhe abgeſtürzt. Alle drei fanden den Tod. Polniſche Freiheit Ueberfall auf den Sejm⸗Vizemarſchall Telegraphiſche Meldung — Warſchau, 30. Auguſt. Wie eine Sonderausgabe des nationaldemokrati⸗ ſchen„ABC“ meldet, wurde geſtern abend gegen ½8 Uhr in einer Warſchauer Vorſtadt von Offizieren in Uniform und einem Unteroffizier ein Ueber⸗ fall auf den Vizemarſchall des Sejm und Bauern⸗ führer, Abg. Johann Dombſki, verübt. Ein Offt⸗ zier und der Unteroffizier ſtürzten ſich auf Dombſki und verſetzten ihm eine Reihe von Fauſtſchlägen auf den Kopf und auf die Bruſt, ſodaß er betäubt wurde Der Lärm lockte einige Nachbarn herbei, ſodaß die Angreifer es für geraten hielten, ſchleunigſt die Flucht zu ergreifen. Wieder ein Geldbriefträger überfallen — Marburg(Lahn), 30. Auguſt. Geſtern nach⸗ mittag wurde der Geldbriefträger Böttner in der Breiten Straße von einem etwa 55jährigen Manne überfallen und mit vorgehaltenem Revolver ge⸗ zwungen, über 300 Mark, die der Geldͤbriefträger in ſeiner Taſche bei ſich hatte, herauszugeben, mit denen der Räuber flüchtete. Der Ueberfallene rief ſofort um Hilfe. Der Täter war jedoch mit ſeinem Kom⸗ plizen, der Schmiere geſtanden hatte, inzwiſchen un⸗ erkannt entkommen. Brand in einem Sägewerk — Paris, 30. Auguſt. In einem Sägewerk bei Paris, und zwar im Walde von Bonneuil, brach geſtern ein Brand aus, der ſämtliche ſieben Gebäude des Werkes im Werte von drei Millionen Franes Ein Kind erſchießt einen Landarbeiter — Paris, 30. Auguſt. Ein Kind von ſechs Jah⸗ ren hat auf einem Gutshof bei Poitiers einen Landarbeiter mit einem an der Wand hängenden geladenen alten deutſchen Gewehr erſchoſſen als der Arbeiter, ohne auf den Spott des Kindes, das ihn hänſeln wollte, ruhig ſeine Flaſche Wein weiter trank Erſt nach einem langen Verhör geſtand der Knabe die Wahrheit ein. Zuerſt hat er behauptet, der Arbei⸗ ter habe Selbſtmord verübt. Deulſthe Volls partei Wir machen hiermit nochmals auf die heute abend 8 Uhr in der Harmonie, D 2, 6, ſtattfin dende Wählerverſammlung aufmerkſam und bitten um zahlreiche Beteiligung Eintritt 20 Pf. 452. Der Vorſtand. — Bühnenpläne in der Reſidenz Vom Badiſchen Landestheater Karlsruhe Im Landestheater beginnt nunmehr wieder die künſtleriſche Arheit. Sowohl für die Oper wie für das Schauſpiel haben die Proben eingeſetzt. Vor⸗ bereitet wird die Eröffnungsvorſtellung„Tanun⸗ häuſer“ von Richard Wagner, daneben„Fal⸗ ſtaff“ von Verdi,„Martha“ von Flotow. Das Schauſpiel ſtudiert das gewaltige Werk Heb⸗ bels„Die Nibelungen“ ein, das an zwei Abenden gegeben wird. Dieſem Klaſſiker folgt ſofort eine Uraufführung von Georg Kaiſer„Miffiſ⸗ tippi“, welches neue Werk des berühmten Drama⸗ tkkers bereits von allen deutſchen Bühnen angenom⸗ men iſt. Wegen einer weiteren Uraufführung, die Ende September ſtattfinden ſoll, ſchweben noch Ver⸗ handlungen. Als modernes Luſtſpiel wird„Die Prinzefſſin und der Eintänzer“ von Engel⸗ Grünwald im Spielplan erſcheinen. Im Perſonal ſind einige Veränderungen zu ver⸗ zeichnen. Als Heldenbariton tritt Hans Ritſchl meu in das Enſemble ein. Als Spielaltiſtin iſt El⸗ friede Haberkorn verpflichtet worden. Das Schauspiel erhält eine neue Salondame in Londt Nyhoff. Große Verbeſſerungen ſind im Zuſchauerraum gemacht worden. Der Sperrſitz erhielt eine vollkom⸗ men neue Beſtuhlung und bei dieſer Gelegenheit ſind alle Einbauten entfernt worden, ſodaß der ge⸗ ſamte Sperrſitz ſich jetzt einheitlich nur in Reihen präſentiert. Es ſind dadurch eine große Anzahl Plätze bedeutend verbeſſert worden, die Abſtände zwiſchen den Reihen ſind bequemer geſtaltet worden und eine Anzahl Sitze ſind neu gewonnen worden. Außerdem ſind durch die neue Anordnung die Aus⸗ gangs möglichkeiten und damit die Sicherheit des Publikums weſentlich verbeſſert. Die freigewordenen Stühle ſind benutzt worden, um den 3. und 4. Rang vollkommen neu zu beſtuhlen, ſodaß den Beſuchern Hieſer Plätze jetzt eine ausgezeichnete Sitzgelegenheit geboten wird. Auch die Logen im J. Rang haben neue Stühle erhalten. Der Fußboden im Sperrſitz iſt mit Linoleum belegt worden. Der Kronleuchter wird ſtatt der alten unzureichenden Lampen mit Kugelbirnen ausgeſtattet, wodurch eine beſſere Be⸗ leuchtung des Hauſes gewährleiſtet wird. Die Spielzeit ſotzt ein Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Auguſt. Die neue Komödie von Bruno Frauk„Sturm im Waſſerglas“ erlebte, dank einer vorbild⸗ lichen Aufführung, im Dresdener Schau⸗ ſpielhaus einen großen Publikumserfolg. Die Ludwig Thoma⸗Bühne aus Egern fand im Deutſchen Künſtlertheater in Berlin mit dem wiederholt aufgeführten Volksſtück„Mag da⸗ lena“ lebhaften Beifall. Die neue Berliner Spielzeit wurde im Theater in der Streſemann⸗Straße durch eine harmloſe Ko⸗ mödie„Margarete: drei“ eröffnet. Carola Neher hatte den Hauptanteil an dem Erfolge. Der neue Autor Fritz Schiefert durfte ſich zeigen. Opern im Nationaltheater Intendant Maiſch hat die Oper„Der gewal⸗ tige Hahnrei“ von Berthold Goldſchmidt (Text nach Crommelynck) zur alleinigen Ur⸗ aufführung am Nationaltheater Mannheim für die Spielzeit 1930/31 erworben. Die Oper beginnt die neue Spielzeit am Sonn⸗ tag, 7. September mit Wagners„Meiſterſinger von Nürnberg“ in neuer Einſtudierung und Junſzenferung. Damit gelangt die ſchon ſeit geraumer Zeit in Ausſicht genommene Neuausſtattung dieſes Wagnerſchen Hauptwerkes zur Durchführung und zwar nach Eutwürfen von Dr. Eduard Löffler. Die muſikaliſche Leitung hat Joſeph Roſenſtock, die ſzeniſche Dr. Richard Hein. Für die Partie des Hans Sachs wurde Kammerſänger Franz Schuſter vom Landestheater Karlsruhe als Gaſt verpflichtet. Den Walther v. Stolzing ſingt Guſtav Wünſche, die Eva Elſe Schulz, den David Fritz Bartling, den Beckmeſſer Hugo Voifin, die Magdalene Margarethe Kloſe, den Pogner Wil⸗ helm Fenten, den Kothner Chriſtian Könker. Die Heidelberger Winterkonzerte. Nach einem Beſchluß des Stadtrats ſollen im kommenden Winter gemeinſam mit dem Bachverein zwei Chor⸗ konzerte und weiterhin drei Symphoniekonzerte ver⸗ anſtaltet werden. Wer die drei Orcheſterkonzerte lei⸗ ten ſoll, ſcheint noch nicht feſtzuſtehen. Es hat nur den Anſchein, als ob auch im kommenden Winter noch keinerlei Anſtalten zur Konſolidierung des Hei⸗ delberger Muſtiklebens getroffen werden ſollten. Eine neue Theorie zur Atlantis⸗Forſchung. Der Pariſer Akademie der Wiſſenſchaften hat der ruſſiſche Profeſſor Flipoff eine neue Theorie zur Atlantis⸗Forſchung eingereicht. Flipoff, der als Emigrant in Algier ſeinen eigenen archäolo⸗ giſchen Studien lebt, führt in ſeiner Schrift den Nach⸗ weis, daß die Flut, die Atlantis zerſtört hat, an⸗ nähernd 7300 Jahre v. Chr. ſtattgefunden haben muß, womit er die Zeit der Kataſtrophe noch 6000 Jahre hinter die Augaben Platos verlegt. Flipoff ſtützt ſeine Theorie auf die Umdrehungszeit der Erdachſe. Der franzöſiſche Pate, der die Flipoffſche Theorie vor der Akademie zu vertreten hatte, äußerte ſich hinſicht⸗ lich der Beweisführung ziemlich ſkeptiſch. Man darf von Prof. Flipoff erwarten, ſagte er, daß er jetzt auch beſchleunigt daran gehen wird, vorerſt die Exiſtenz dieſes ſagenhaften Atlantis nachzuweiſen, nachdem es ihm gelungen iſt, das Datum des Zu⸗ ſammenbruchs ſo genau zu fixieren. Auslandsehrungen deutſcher Wiſſenſchaftler. Der Profeſſor für Medizin, Dr. Alexander von Lichtenberg(Berlin) iſt von der Univerfität Peunſylvania in Philadelphia zum Ehrendoktor er⸗ naunt worden.— Der Profeſſor der Pſychiatrie Dr. Alphons Jakob(Hamburg) wurde zum Korr.⸗ Mitglied der Kcademia Nationale de Medicina in Rio de Janeiro ernannt.— Der Profeſſor für Röntgenologie, Dr. Franz Groedel und Dr. med, Heinz Loſſen(beide in Frankfurt a..] zu aus⸗ wärtigen Mitgliedern der Chirurgiſch⸗Mediziniſchen Geſellſchaft zu Bologna. e Die Internationale Organiſation für die Ge⸗ ſchichte der Wiſſenſchaften. Im nächſten Jahr wird in London zum erſten Mal ein internationaler Kongreß für die Geſchichte der Wiſſenſchaften zuſam⸗ mentreten. Die Vorbereitung dieſes Kongreſſes liegt in den Händen eines Komitees, des Comité Inter⸗ national et Centre International'Histoire des Sciences, das ſeinen Sitz in Paris hat und in fünf wifſenſchaftliche Unterkommiſſionen eingeteilt itt. Deutſchland iſt in dieſen Kommiſſionen mit 14 Mit⸗ gliedern vertreten, 4 der Unterkommiſſionen werden von deutſchen Gelehrten präſidiert. Das Komitee, das von der franzöſiſchen Regierung die Büros zur Verfügung geſtellt bekommen hat, wird ſich um wel⸗ tere Unterſtützung an die einzelnen Regterungen wenden. Geplant iſt, die Herausgabe mehrerer Bücherreihen, eine Serie Texte und Urkunden zur Geſchichte der Naturwiſſeuſchaften u. a. Späne Von Albert Mähl Von allen Händen, die uns führen, führt uns die Kinderhand am beſten, denn ſie führt uns von uns ſelber weg. „ * Wir können die Welt nicht verbeſſern, höchſtens ſie ein wenig verändern, und da wir ſelbſt ebenso ſehr durch ſie verändert werden, kann es im Grunde nichts Neues unter der Sonne geben. * Man muß Land unterm Fuß haben wie der ſagen⸗ hafte Antäos, muß, wie er, immer neue Kraft aus dem Boden ziehen können. Zugleich aber muß ma ſei eigener Herakles ſein, d. h. hoch in der freien Luft, im Sturmwind des Geſanges alles Erdhaft⸗ Schwere emporheben und ſo überwinden können. ie Samstag, 30. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 309 Zwei Mannheimer ängerft hrer als Jubilare 75. Geburtstag Karl Hechlers 60. Geburtstag und 40 jähriges Sängerjubiläum Fritz Steiners Karl Hechler „Wer mit der Kunſt durchs Leben geht, lebt doppelt.“ Unſer lieber Freund Karl Hechler, dem es morgen vergönnt iſt, ſein 75jähriges Wiegenfeſt zu feiern, wurde dank eines gütigen Geſchickes auf hohe Warte geſtellt. Was beſondere Beachtung verdient, iſt ſeine körperliche und geiſtige Friſche. Wohl haben die Stürme des Lebens auch Furchen in das Antlitz gegraben und manche trübe Stimmung war nieder⸗ zukämpfen, als herbe Schickſalsſchläge ſeine Lebens⸗ ſonne zu verfinſtern drohten. Doch wer für Ideale lebt, muß vergeſſen, an ſich ſelbſt zu denken. Infolgedeſſen war es ihm auch möglich, ſich ſeine Unterhaltungsgabe, die man heute noch gerne ſucht, in vollem Maße bis ins hohe Alter zu erhalten. Das Glück, treue Freunde zu beſitzen, wurde ihm in ſel⸗ tener Weiſe zuteil. Jederzeit beſtrebt, Härten nach Möglichkeit zu mildern, iſt er oft zum Werkzeug der WMünſche anderer geworden. Ohne Verdruß war er immer hilfreich und gefällig. Sein feinfühlendes Weſen, ſein ſonniger Humor machten ihn allſeits beliebt. Als Lehrer lag ihm das körperliche und geiſtige Wohl ſeiner ihm anvertrauten Jugend ſehr am Herzen. War er doch ſtets beſtrebt, ſeine Schüler mit allen Bildungsmöglichkeiten zu beglücken und zu befähigen, einſt durch eigene Kraft ſich einen, wenn auch beſcheidenen, Platz an der Sonne zu ver⸗ ſchaffen. Von der Gewißheit, dieſes Ziel erreicht zu haben, zeugt die Ehrung im vorigen Jahre durch „Mannheimer Buben“, die, alle in guter Poſition, anläßlich ihres 50. Geburtstages den„getreuen Eckehard“ in ihrer Mitte als lieben Gaſt lebhaft begrüßten und feierten. Im Leben der hieſigen Geſangvereine iſt Hechler eine der prominenteſten Perſönlich⸗ keiten. 20 Jahre gehörte er als Vertreter der Mannheimer Sängerſchaft dem Ausſchuß des Badiſchen Sänger⸗ bundes an. Erwähnt ſei, daß ihm der Lehrer ſeines Heimatortes die erſten Elemente muſtkaliſcher Bil⸗ dung beibrachte. Als der Jubilar vor 50 Jahren an die hieſige Volksſchule berufen wurde, konnte er dem Verlangen nicht widerſtehen, ſich als Sänger bei der Liedertafel zu betätigen. Durch ſeine vielſeitigen Fähigkeiten lenkte er bald die Aufmerk⸗ ſamkeit der Vereinsleitung auf ſich, die ſein reoͤne⸗ riſches Talent ſich nutzbar machte und in raſcher Folge ihm Ehrenämter übertrug. Den mannigfachen Verpflichtungen kam Hechler immer vorbildlich nach. Er war ein tapferer Mitſtreiter, als es galt, die Palme des Sieges zu erringen, und ein Meiſter in der Leitung großer ideal verlaufener Sängerfahr⸗ ten, die bis ins Ausland führten. Das Wohl des Vereins lag bei ihm in bewährten Händen. In ſeiner Eigenſchaft als Präſident machte er die Be⸗ kanntſchaft zahlreicher führender Perſönlichkeiten der Muſikwelt, unterhielt gute und rege Beziehun⸗ gen zu den Behörden und allen hieſigen Vereinen. Die im Verlaufe ſeiner Amtstätigkeit gewonnenen Eindrücke, Erlebniſſe und Erfahrungen ſammelte der nunmehrige Ehrenpräſident der Liedertafel, um ſie, als er Zeit und Muße fand, meiſterhaft zu ver⸗ werten. Hervorragende Charaktereigenſchaften ſind Ge⸗ mütstiefe und Herzensgüte, die ſich in den ehrlichen, treuen Augen widerſpiegeln. Wenn„Papa Hechler“ im Schnee des Alters noch in enger Fühlung mit den früheren Wirkungskreiſen ſteht, ſo liegt mit Sicherheit die Annahme nahe, daß ihm am morgigen Ehrentage viele herzliche Glückwünſche nicht fehlen, denen auch wir uns nicht minder herzlich an⸗ schließen.* Fritz Steiner als Doppeljubilar Am morgigen Sonntag iſt es dem Ehren⸗ mitglied und 1. Präſidenten des„Mann⸗ heimer Sängerkreis“, Architekt Fritz Stei⸗ ner, vergönnt, in voller Rüſtigkeit ein Doppel⸗ jubiläum zu begehen: den 60. Geburtstag und die 40 jährige Zugehörigkeit zur Aktivi⸗ tät der badiſchen Sänger. Die Vereinszeitung des„Mannheimer Sängerkreis“ iſt aus dieſem be⸗ ſonders feſtlichen Anlaß als Feſt⸗Ausgabe erſchienen. Die Artikel, die dieſe Sondernummer enthält, ſind in ihrer Vielſeitigkeit und in der Herzlichkeit ihres Inhalts ein Gradmeſſer für die Beliebtheit Steiners als Sänger und Menſch. „Alle guten Eigenſchaften,“ ſo wird in dem Glückwunſch der Aktivität ausgeführt,„die ein Vereinsleiter haben ſoll, ver⸗ einigt Fritz Steiner in ſich. Nicht umſonſt nennt er den Mannheimer Sängerkreis ſeine Familie, nicht umſonſt ſehen wir in ihm unſeren„Sänger⸗ vater“. Wenn heute das Band, das alle Glieder des Vereins feſt umſchließt, ſtärker geknüpft iſt, als ſonſt üblich, wenn der Verein die Jahre her zu Lei⸗ ſtungen befähigt war, wie ſie nicht viele gleich große und auch ſtärkere Vereine aufweiſen können, wenn der Mannheimer Sängerkreis wiederholt als Träger Phot. H. Bechtel, Mannheim Karl Hechler deutſcher Kultur hinauszog über die Landesgrenzen, ſeine Mitglieder unauslöſchliche Eindrücke dort ſam⸗ meln und die Annehmlichkeiten glänzend vorberei⸗ teter und durchgeführter Reiſen erfahren durften, ſo danken wir dies in erſter Linie unſerem Sänger⸗ vater Fritz Steiner. Seinem Führertalent iſt es zu verdanken, wenn die Finanzlage des Vereins als glänzend bezeichnet werden kann und ſeit Kriegs⸗ ende ein nennenswerter Wechſel in der Beſetzung der einzelnen Vorſtandsämter nicht eingetreten iſt. Mit unermüdlicher Ausdauer und geradezu rühren⸗ der Liebe dient Fritz Steiner ſeinem Verein; doch erſchöpft ſich ſein Wirken nicht etwa in der Leitung allein, auch als aktiver Sänger leiſtet er noch Vorzügliches. Von Natur aus mit einer herrlichen Stimme begnadet, iſt Fritz Steiner eine feſte Stütze des erſten Tenors. Auch als Berater in künſtleriſchen Dingen iſt Fritz Steiner ſehr ge⸗ ſchätzt. Eine große Anzahl namhafter Komponiſten, Chorleiter und Künſtler nennen ihn Freund. Uns aktiven Sängern jedoch iſt Fritz Steiner ein leuchten⸗ des Beiſpiel dafür, wie wir unſere Stimmittel rich⸗ tig gebrauchen und geiſtig beherrſchen ſollen; denn nur dadurch wird es unſerem Chor möglich ſein, den tiefen Zauber und die Pracht des deutſchen Liedes reſtlos zu enthüllen.“ Mein Lebensgang— 40 Jahre Sänger Dieſe Ueberſchrift hat der Jubilar der intereſſanten Schilderung ſeines Entwicklungsganges als Chorſänger und Soliſt gegeben.„Am 31. Auguſt 1870 in Mannheim geboren, wurde ich“, ſo führt Herr Steiner u. a. aus,„ſchon in jungen Jah⸗ ren durch meinen Vater, der leidenſchaftlich ſich dem Männerchor widmete, mit dem Geſang vertraut ge⸗ macht. Mein Vater gehörte beim 3. Badiſchen Sänger⸗ bundesfeſt 1881 dem geſchäftsführenden Ausſchuß an und hatte als ſolcher geſchäftliche Beziehungen zu dem Feſtdirigenten Karl Jſenmann, dem be⸗ kannten badiſchen Komponiſten. Ich mußte als elf⸗ jähriger Knabe die Botengänge beſorgen. An einem Vormittag kam ich zu Iſenmann, welcher im G 7⸗ Quadrat wohnte, und fand den Komponiſten in Schlafrock und Mütze an ſeinem Tafelklavier. Ich ſtand beſcheiden an der Eingangstüre, als er mir in derbem oberbadiſchen Dialekt zurie:„Komm mol her— kannſcht a ſinge?“ Er griff in die Taſten und ich ſang die Tonleiter bis zum hohen D. „Du werſcht recht, gebſcht en Tenor, die kenne ma brauche.“ Phot. Tlilmann-Matter, Mannheim Fritz Steiner Die Jahre vergingen. 1887 begann ich mit dem Architektur⸗Studium in Karlsruhe. Am Sonntag Vormittag ſaß ich mit den Studienkollegen meiſtens beim Frühſchoppen im„Gaſthaus zur Stadt Pforzheim“. Hier waren Mitglieder eines Männer⸗ geſangvereins, welche uns mit ihren Liedern er⸗ freuten. Aber es fehlte der Tenor von„k bis(, ſo daß ich es nicht überwinden konnte, in den hohen Lagen einzugreifen. Sofort wurde ich zum Beitritt in den Verein gebeten, den ich begreiflicherweiſe wegen dem Studium ablehnen mußte.“ In Freiburg, wo der Jubilar zuerſt in Stellung war, debütierte er als Soliſt. Nach anderthalbjähriger Betätigung im Chor⸗, Quartett⸗ und Sologeſang mußte er den ihm liebgewordenen Geſangverein„Concordia Frei⸗ burg“ durch Stellenwechſel verlaſſen. Der Weg führte ihn über verſchiedene Städte 1893 als Architekt an das Städtiſche Hochbauamt nach Mannheim zurück. Schon einige Wochen ſpäter trat Steiner in Be⸗ ziehungen zu dem Dirigenten der„Liederhalle“ und Chorſänger am Nationaltheater Johannes Stru⸗ bel, der durch Einſtudieren von Sologeſängen und Partien kleiner Theaterſtücke den Grundſtein für das Auftreten auf den Brettern, die die Welt be⸗ deuten, legte.„Durch meine Beziehungen zu Mit⸗ gliedern des Hof⸗ und Nationaltheaters wurde“, ſo fährt Steiner fort,„der damalige Baritoniſt Will iam Merkel, heute Heldentenor am Wiener Burg⸗ theater, auf mich aufmerkſam, der eine gründliche Stimmbildung vornahm und eine Reihe Opern⸗ partien einſtudierte. Merkel war von dem Gedanken beſeelt, mich dem Opernſängerberufe zuzu⸗ führen. So ſehr ich mit Liebe und Eifer am Geſangs⸗ ſtudium hing, ſtellte ich meinen ebenſo künſtleriſchen Beruf über den Sängerberuf. Nach dem Weggang meines Lehrmeiſters Merkel von Mannheim ſetzte ich mein Geſangsſtudium bei Prof. Engelhardt, der den bekannten Kammerſänger Ernſt Kraus zur Bühne ausbildete, fort. Im Jahre 1895 wurde ich durch Oberbaurat Höl⸗ ſcher der Mannheimer Liedertafel geführt, der ich über 25 Jahre angehörte. Gleichzeitig trat ich oͤurch Adolf Beier le, meinen Schulfreund, dem Mannheimer Sängerkreis als Mit⸗ glied bei, dem ich jetzt nahezu 35 Jahre ununterbro⸗ chen angehöre, ſeit 12 Jahren als Vorſitzender. Unter dem Dirigenten der Liedertafel, Muſikdirektor Hermann Bieling, ſtudierte ich den Oratorien⸗ geſang und wirkte in verſchiedenen Kirchenkonzerten als Soliſt mit.“ Noch einmal trat die Verſuchung an Steiner heran, den Architektenberuf mit dem Opern⸗ ſänger zu vertauſthen. Nach einem Probeſingen vor dem damaligen 1. Kapellmeiſter Reznicek fiel die Aeußerung: 0 „Sie ſind für das Mannheimer hof⸗ und Uational⸗ theater engagiert, haben Studium von Opernpartien bei der Kammer⸗ ſängerin Seubert⸗Hauſen fortzuſetzen.“ Als Steiner nach dem Monatsgehalt fragte, wurde ihm erwidert: „Mark 100 bis 120, eventuell werden die Koſten weiterer Ausbildung übernommen.“„Wiederum kämpfte ich“, ſo führt Steiner zum Schluß aus,„mit der Entſcheidung: Hie Architekt— hie Opernſänger. Der Entſchluß zur Abſage war nicht ſchwer, nachdem ich meine Selbſtändigkeit als freiſchaffender Archi⸗ tekt gegründet und bereits mit größeren Aufträgen erfreut reſp. belaſtet war. Es war von nun ab eine Freude, nach der Tagesarbeit mich abends dem Chor⸗ und Sologeſang zu widmen. So oft der Ruf an mich erging, bei größeren Veranſtaltungen mitzuwirken, ſtellte ich mich aus Idealismus in den Dienſt der guten Sache. Meine Befriedigung ſei heute die Er⸗ innerung an die zurückliegende köſtliche Zeit. Angebo⸗ tene oder vereinbarte Honorare ſtellte ich den Ver⸗ einen zu wohltätigen Zwecken zur Verfügung. Mein Wahlſpruch ſei auch fernerhin:„In Freud und Leid zum Lied bereit.“ Bielerlei Ehrungen ſtehen Fritz Steiner bevor. Bundeschormeiſter und Muſikdirigent Edgar Hanſen hat bereits als äuße⸗ res Zeichen ſeiner Hochachtung und Wertſchätzung dem Mannheimer Sängerkreis zwei ſeiner neueſtent Kompoſitionen mit Partitur und je 60 Stimmen ge⸗ ſtiftet, und zwar„Gottes iſt der Orient“ und„Das iſt das Meer“. Am Samstag, 6. September findet im großen Saal des Jugendͤheimes, Schwetzinger⸗ ſtraße 103, eine Feſtlichkeit zu Ehren des Jubi⸗ lars ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wird durch den Vertreter des Badiſchen Sängerbundes das Diplom für 40jährige Aktivität überreicht, ferner die Fritz⸗ Steiner ⸗ Gedächtnis ⸗ Spende, die durch Beſchluß des Vorſtandes und der Aktivität bei den Mitgliedern des Sängerkreiſes geſammelt wird. Der Jubilar iſt durch den Verein ſchon im Jahre 1922 mit dem goldenen Sängerring und im Jahre 1926 durch Verleihung der Ehrenmitgliedſchaft ausgezeichnet worden. In dieſem Jahre hat der Ver⸗ ein ſein Porträt in Lebensgröße in Oel malen laſſen. Es ziert neben dem des verſtorbenen Ehrenpäſiden⸗ ten Peter Metz als einziger Wandſchmuck das Ver⸗ einsheim. Auch wir ſchließen uns mit Freuden der Schar der Gratulanten an und wünſchen dem Jubi⸗ lar noch recht viele Jahre zum Beſten des deutſchen Liedes im allgemeinen und des Sängerkreiſes im beſonderen. Sch. zu⸗ Die Roſenmarie Draußen in der Vorſtadt lag das kleine krumme Häuschen und ſtörte durch ſeine Dürftigkeit das Bild lener Gegend; es ſtand wie ein ſeiner Nichtigkeit be⸗ wußter, abgezehrter Bettelmönch unter den ſaturier⸗ ten Villen ſeiner Umgebung. Von ſeiner Dachkammer aus konnte man, zwiſchen den beiden ſchlanken Gie⸗ beln einer Doppelvilla hindurch, auf den Friedhof der Stadt hinüberſehen, und der Blick fiel gerade auf ein hohes marmorweißes Kreuz, das zumal in der Dämmerung troſtvoll herüberglänzte. Ja, das Häuschen ſah wirklich aus, als ob es ſich ſehnte nach jenem Frieden, in deſſen Vorausſicht allein mancher das Leben erträgt. Längſt hätte man gern das alte ſchmale Häuschen, mit ſeinen drei Zimmerchen übereinander, abgebro⸗ chen: ein Siedlungsblock, erweiterungsſüchtig, ſtand wie mit erhobener Tatze in ſeinem Rücken. Aber Liebe iſt ein mächtiger Schutz, zumal wenn ſie von Kindern kommt: die zahlreichen Kinder der Siedlung waren dem Häuschen gar ſehr gewogen, denn die „Roſenmarie“ wohnte darin, ein Fräulein, nicht viel jünger und ebenſo windſchief wie ihre beſcheidene Hütte. Auf dem kleinen ſchmächtigen Körper ſaß ein Köpfchen, aus dem ein tiefſchwarzes Augenpaar leuchtete. Die grauen ſeidigen Haare waren ver⸗ borgen unter einer großen Haube, die wie die Hand eines mächtigen Schutzgeiſtes das kleine Menſchen⸗ weſen darunter behütete. Die erwachſenen Bewoh⸗ ner der Siedlung, bald vertraut mit der ſeltſamen Erſcheinung, betrachteten ſie je nach Art und Weis⸗ heit geringſchätzig von oben oder mißtrauiſch von unten. Aber die Siedlungskinder taten weder das eine noch das andere, ſondern waren ihr, kindlich Aweiſe, mit dem Herzen zugetan. Nie wurden ihre Sluben ganz leer, immer waren einige um ſie und aßen auf Tiſch oder Stuhl oder hockten, von wildem * piel im Siedlungshof ermattet, ſtill in den Ecken und ſchauten dem Händewerk der Roſenmarie zu. Die unvernünftigen, aber ſchauenden Kinderſeelen mochten wohl fühlen, wie weſensinnig das kleine Weiblein mit ſeiner Hände Tun verbunden war. In der Tat war die Roſenmarie ſchon gar früh, wie durch Schickſal gefügt, zu ihrem„Beruf“ gekommen. Ihre Mutter war vor Jahren bekannt geweſen, als ein heilfähiger Menſch, der durch magnetiſche Behandlung vielen Kranken Linderung und oft auch Heilung verſchaffte. Eines Tages kam auch eine reiche Dame zu ihr, um ſie zu ihrer gelähmten Tochter zu holen. Dabei ſah dieſe Frau die Roſenmarie am Fenſter ſttzen und ihr fiel auf, wie innig hingegeben der Blick des Kindes den Blumen in dem kleinen Garten vor dem Fenſter zugewandt war. Sie erfuhr, und ward tief betroffen, daß dieſes Kind, unſere Roſenmarie, nicht ſprechen konnte, da es ſtumm geboren war. Am übernächſten Tage kam ein Paket, eine große Schachtel mit vielen kleinen Reſten von Seidenſtoffen in den verſchiedenſten Farben, da⸗ bei eine Anweiſung mit einigen Muſtern zur Her⸗ ſtellung von Puppenkleidern. Von dieſem Tage an ſaß die Roſenmarie am Fenſter und nähte, achtete aber nicht der mitgeſandten Muſter. Zuweilen ſah ſie nach den Blumen oder nach den Wolken, und es war, als ob dieſe ihre blaſſen Finger lenkten. Dann und wann trug ſie die Kleider zur Stadt zu einem Puppenfabrikanten, den jene Dame, die Gattin des erſten Damenſchneiders der Stadt, für die Roſen⸗ marie intereſſiert hatte. So trug das Kind ſchon früh zu ſeinem und ſeiner Mutter Lebensunterhalte bei. Auch die Puppen⸗ händler machten ein gutes Geſchäft, denn bald wur⸗ den die von unſerer Roſenmarie bekleideten Puppen berühmt und fanden guten Abſatz. Sie waren nicht nur den Kindern willkommen, auch erwachſene Men⸗ ſchen kauften ſie gern für ſich oder als Geſchenk und Herzensgruß an die Freundin, Braut oder Frau. Einmal ſah ein katholiſcher Geiſtlicher, der auf der Durchreiſe nur eine kurze Stunde in jener Stadt ſich aufhielt, dieſe Puppen in einem Schaufenſter; ſie be⸗ geiſterten ihn ſo ſehr, daß er mehrere Dutzend be⸗ ſtellte und an die Adͤreſſe eines franzöſiſchen Frauen⸗ gefängniſſes ſenden ließ. Roſenmarie wuchs heran. Ihre Mutter ſtarb, aber ſie verzweifelte nicht, auch legte ſie keine Trauer an den Tag. Sie malte mit großen Buchſtaben auf ein Stück braunes Packpapier: Am Laurentiustag Mut⸗ ter verwandelt, rollte den Bogen zuſammen, band eine grüne Schleife darum und hing ihn ſo über ihr Bett. Das Wort Tod ſchien ſie nicht zu kennen, vielleicht auch glaubte ſie nicht an ihn. Am Tag des Begräbniſſes begann ſie ſich ein Kleid zu nähen aus unzähligen kleinen Seidenreſten in vielfarbigſter Buntheit Sie blieb auch weiterhin in dem alten Häuschen, nähte ihre Puppenkleider, und als die Siedlung ge⸗ baut wurde, waren viele Mütter im ſtillen um ihr Daſein dankbar und froh, denn in ihrem Häuschen war manches Kind gut aufgehoben und fand allda, was es zu Haus entbehren mußte. Zumal gen Weih⸗ nacht ging es bei der Roſenmarie recht lebhaft zu. Die Kinder konnten dort ihre Geſchenke für die Eltern anfertigen, ohne unerwünſchten Einblick fürchten zu müſſen: überdies war die Stimmung in dem Häuschen allzeit adventlich,— auch um Johannt Zum Feſt gab Roſenmarie jedem Kind einen eigenartigen Weihnachtsgruß: einen Seidenlappen, auf dem der Name des Kindes, oder auch nur die Initialen des Namens, eingeſtickt waren. Nach Jah⸗ ren entdeckte manches Kind, wie in Farbe, Form, Saum und Schriftgeſtalt dieſer unſcheinbaren Gabe ſein tiefſtes Weſen umſchrieben war. Einen trotzigen Buben hatte Roſenmarie beſon⸗ ders innig in ihr Herz geſchloſſen. Er hieß Johann Chorm. Ihm ſchenkte ſie einmal ein ſolches Tüchlein mit den Initialen CII. Sehr viel ſpäter, als der Bub ein junger Mann von 21 Jahren geworden, wurde ihm bewußt, daß dieſe Initialen den Namen Jeſus Chriſtus enthielten. Johann Chorm ſtund damals im Feld als Glied eines Sturmtrupps. Als er nach Kriegsende zurückkam, ging er, gleich am Abend des erſten Tages, die Roſenmarie aufzu⸗ ſuchen. Er fand die Gartentüre unverſchloſſen, eben⸗ ſo die Türe ins Haus. Trotzdem läutete er, um das alte Weiblein Aber niemand kam; Alle Türen ſtanden weit offen, bei jeder Türe ſtand ein Stuhl. Chorm zögerte, es war ſo unſag⸗ bar ſtill, ihm ahnte, daß hier etwas geſchehen. Tief erſchüttert ſtand ſchließlich der junge Menſch am Bett unſerer Roſenmarie: da lag ſie, angetan mit jenem vielfarbigen Kleid, das ſie nach dem Tod ihrer Mut⸗ ter genäht; ihr kleines Geſicht leuchtete wie von in⸗ nerem Licht durchſtrahlt, nur die unſäglich abgezehr⸗ ten Hände verrieten, daß ſie an Entkräftung geſtor⸗ ben. Ihre rechte Hand hielt ein paar Fäden feſt, ſie liefen durch das offene Fenſter und waren jenſeits an einem Strauch Stockroſen feſtgebunden. An die⸗ ſen Fäden aufgereiht hingen viele kleine Puppen⸗ kleider,— die niemand mehr hatte kaufen wollen. Denn die Zeit hatte einen Sprung getan, der Friede war aus der Welt gewichen und mit ihm der Sinn nicht zu erſchrecken. für das Tun der Hände einer Roſenmarie. Es wäre zu wünſchen, daß er wieder einmal auf⸗ ebſteht E. M. K. Bernard Shaw läßt ſich ſeinen Bart färben. Zur Einführung des erſten Tonfilmnach⸗ richten⸗Theaters in London iſt als beſondere Senſation auch ein Geſpräch mit Bernard Shaw aufgenommen worden. Bernard Shaw unterhält darin, wie die Londoner Kritik feſtſtellt, ſein Publi⸗ kum wie der beſte Komiker irgendeines der Londoner Theater. Das Interview beginnt mit einem glück⸗ haften Seufzer des Dichters über die gute Luft, die im Theater herrſcht. Dann erzählt Shaw von ſeinen Verſuchen, ſich ſeinen langen weißen Bart, den ihm die Photographen und Journaliſten andichten, färben zu laſſen; es iſt noch nicht vollkommen gelungen, aber es iſt auch noch Hoffnung vorhanden. Dann zeigt Shaw dem Publikum ſeinen Kopf Profil und en face, um den Beweis zu erbringen, daß er fünfzig Jahre jünger iſt, als man ihm andichtet, und lächelnd und mit tiefer Verbeugung verabſchiedet ſich Shaw von ſeinen Zuhörern. 4. Seite Nummer 399 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 30. Auguſt 1930 MWahlkarfei einsehen! Hur noch his Sonntag, 31. August möglich! Wer keine Benachrichtigungskarte er- halten hat, muß die Wahlkartei berichtigen lassen! Wer in der Wahlkartei nicht enthalten ist kann am 14. September nicht wählen J. h d Mannheimer Steuerkalender für den Monat September a) Stadtkaſſe: Bis zum 1. September: 1. Hälfte der Vorauszah⸗ lungen auf die Gemeinde⸗ und Kreis⸗ ſteuer für das Rechnungsjahr 1930 in⸗ folge Erhöhung des Steuergrundbetra⸗ ges des Betriebsvermögens. „„ 5. September: Gebäudeſonderſteuer für Auguſt 1930. „„ 5. September: Schulgeld der Höheren Handelsſchule für September 1930. 15. September: Gemeindebierſteuer, die im Auguſt 1930 feſtgeſtellt wurde. 24. September: Gebühren für Auguſt 1930. „ 26. September: Schulgeld der Höheren Lehr⸗ anſtalten für 2. Tertial 1930/1. b) Finanzamt: 5. September: Abführung der Lohnſteuer⸗ beträge aus Lohnzahlungen in der Zeit vom 16. bis Ende Auguſt 1930. 10. September: Börſenumſatzſteuer für Au⸗ guſt 1930. 20. September: Abführung der Lohnſteuer⸗ beträge aus Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. September 1930. 30. September: Verſicherungsſteuer für Auguſt 1930. St. N. A. Der Bau der oͤrei Rheinbrücken Badiſcherſeits die formellen Vorausſetzungen geſchaffen In der jüngſten Nummer der„Karlsr. Ztg.“ iſt an amtlicher Stelle folgendes zu leſen: Das Staatsminiſterium iſt der vom Reichsverkehrsminiſter vorgeſchlagenen Vereinba⸗ rung zwiſchen dem Reich, dem Lande Bayern und der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft über die Rheinbrückenbauten bei Mannheim Ludwigshafen, Maxau⸗Maximiliansau und Speyer beigetreten. Danach ſind badiſcher⸗ ſeits die formellen Vorausſetzungen für das große Werk der Erſtellung der drei Rheinbrücken ge⸗ ſchaffen. Nach dieſer erfreulichen Meldung darf man ſich nunmehr der Hoffnung hingeben, daß der Beginn des Baues der zweiten Rheinbrücke Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen nicht mehr lange auf ſich warten läßt. Die Stadtverwaltung hat, wie kürzlich berichtet wurde, die über eine Million betragenden Zuwendungen— Barzuſchuß und Straßenbauten— davon abhängig gemacht, daß bis zum 1. Oktober alle Hinderniſſe aus dem Wege geräumt ſind. * * Gemeinſame Kundgebung. Am heutigen Sams⸗ tag Abend ſprechen, wie mitgeteilt, im Harmonie⸗ ſaal, D 2, 6, Miniſter Dr. Höpker⸗Aſchoff, Berlin und Landtagsabg. Dr. Mattes ⸗Stockach in einer gemeinſamen Kundgebung der Deut⸗ ſchen Volkspartei und der Deutſchen Staatspartei. Wir machen auf die Verſammlung auch an dieſer Stelle mit der Bitte um recht zahlreichen Beſuch auf⸗ merkſam. * Mannheimer Firmen arbeiten am Königs⸗ berger Sender. Die Reichspoſt erſtellt in Heils⸗ berg bei Königsberg den zweiten Groß⸗ Sender mit 60 KW., deſſen Geſamtausführung die Firma C. Lorenz A. G. übernommen hat. Außer⸗ dem ſind aber auch zwei Mannheimer Firmen an dem Ausbau beteiligt. Die Mannheimer Mo⸗ tkorenwerke liefern die Dieſelkraftanlage und die Firma Brown, Boveri u. Cie. die Gleich⸗ richter und Generalverteileranlage. * Angeſtelltenabbau und Kurzarbeit. Die ver⸗ ſchiedenen Großfirmen paſſen langſam den Umfang der Angeſtelltenbelegſchaft dem herabgeminderten der Arbeiterbelegſchaft an. So hat die Firma Daimler⸗Benz zum 30. September 40 Ange⸗ ſtellten gekündigt, ebenſo die Rhein. Papier⸗ manufaktur 8 Angeſtellten. Die Schwarz ⸗ waldwerke Lanz haben 13 Angeſtellten gekün⸗ digt. Kurzarbeit wurde angekündigt von den Firmen Enzinger⸗Unionwerke und Lanz A. G. Kurz gearbeitet wird bereits bei den Firmen Bopp u. Reuther, Strebelwerke und bei der Süddeutſchen Drahtinduſtrie. Auch einige Firmen des Großhandels beabſichtigen, Kurzarbeit bet ihren Angeſtellten durchzuführen. * Der Poſthof wird unterkellert. In den letzten Tagen wurde der kleine Hof des Hauptpoſtgebäudes in O 2 aufgeriſſen und etwa 3 Meter tief ausge⸗ gehoben. Hier war früher ein tiefer Weinkeller, der beim Bau des Poſtgebäudes(1903/4) zugeſchüttet wurde. Der gewachſene Boden liegt 3 bis 4 Meter tiefer als der nun entſtehende neue Keller, der als Unterſtellraum für die Fahrräder der Beamten und die Poſtkrafträder beſtimmt iſt. Bisher waren die Fahrräder im Hof unter einem Wellblechdach eingeſtellt und ſo den Witte⸗ rungseinflüſſen und dem Zugriff Unbefugter ausge⸗ ſetzt. Auch die Dienſtkrafträder der Telegramm⸗ beſteller waren unzureichend untergebracht; für ſie wird eine heizbare Garage eingebaut. l * Waſſerflugzeughafen auf dem Rhein? Die Luft⸗ hanſa beabſichtigt, in den nächſten Wochen an ver⸗ ſchiedenen Stellen des Rheins Flüge mit Waſ⸗ ſerflugzeugen zu veranſtalten, um zu erpro⸗ ben, welche Stellen des Rheingebiets ſich gegebenen⸗ falls als Landungsſtationen für Waſſerflug⸗ zeuge eignen. Aus dieſem Grunde fanden in dieſen Tagen auch entſprechende Beſichtigungen ſtatt. Viel⸗ leicht wird auch Mannheim, in deſſen Nähe ſchon wie⸗ derholt Waſſerflugzeuge glatt landeten, in die engere Wahl für dieſen Hafen gezogen. Jeſttage in Ladenburg Gewerbeſchul⸗ Jubiläum und Ausſtellung für Gewerbe, Induſtrie, Land wirtſchaft und Gartenbau * Ladenburg, 30. Auguſt. Das Bild, das man bei Beſichtigung der großen Ladenburger Ausſtellung für Gewerbe, Induſtrie, Landwirtſchaft und Gartenbau gewinnt, iſt ſo bunt und feſſelnd, daß jedermann von der Fülle des Ge⸗ botenen überraſcht iſt. Es iſt eine Schau einheimiſchen Wirtſchaftsfleißes die eine Ueberſicht über das Schaffen boden⸗ ſt ändigen Gewerbes des Mannheimer Landbezirks gibt. Außer dem Handwerk, das ſeine Qualitätserzeugniſſe ausſtellt, wird auch die Induſtrie der Oeffentlichkeit zeigen, was ſie leiſtet. Vertreten ſind folgende Firmen: Benz Söhne, die bekannte Leimfabrik Fetzer, die größte ihrer Brauche in Deutſchland, die Steinzeugfabrik Friedrichsfeld, die Kraftwerk Rheinau.⸗G., die Schuhfabrik Nilſon mit ihren feſten Arbeits⸗ ſchuhen, die Zigarrenfabrik Agricola mit ihren Ladenburger Stumpen und die Oelfeuerungswerke Fulmina Edingen, die mit einem Glühofen ver⸗ treten iſt. In dieſem Zuſammenhang fehlen auch die beiden Geldinſtitute nicht, die bemerkenswertes Material über die Wirtſchaft ihres Gebietes darſtellen. Andere Ladenburger Spezialitäten, Baumſchul⸗ erzeugniſſe, die Süßmoſtbereitung werden vorge⸗ führt. Die Landwirtſchaftliche Schule des Kreiſes Mannheim bringt eine Reihe neuartiger Modelle und viel Anſchauungsmaterial. Die Gewerbe⸗ ſchule ſtellt eigene Arbeiten aus. Eine beſondere Abteilung gilt dem Obſt⸗ und Gemüſebau. Der Kreis⸗Lehr⸗ und Verſuchsgarten zeigt Ausſchnitte aus ſeinem Gebiet. Es wird auch Gelegenheit ſein, O bſt zu kaufen. Der Platz hinter der Realſchule iſt zu einem ſchönen Park umgewandelt, an deſſen An⸗ lage die Gärtner wetteiferten; Ladenburg iſt ja als Gärtnerſtadt bekannt. Der erſte Sonntag, 31. Auguſt, ſteht im Zeichen eines großen Landvolktages für das ganze nordbadiſche Gebiet. Ein ſehenswerter Bauernfeſtzug mit Bildern aus dem bäuerlichen Leben der„guten alten“ und der neuen Zeit geht am Sonntag nachmittag durch die Stadt. In einem eigens errichteten großen Zelt wird ſich ein echtes Pfälzer Volkstreiben ent⸗ wickeln. Mit viel Mut und Unternehmungsgeiſt hat der Gewerbeverein mit Unterſtützung der Bürger⸗ ſchaft und der Stadtverwaltung dieſe Ausſtellung in Angriff genommen— hoffen wir, daß der Erfolg auf ſeiner Seite iſt. Ein Jeſt des Handwerks Als Einleitung der Ladenburger Feſttage hielt der Gewerbeverein Ladenburg anläßlich des 25⸗ jährigen Beſtehens der Gewerbeſchule am geſtrigen Abend im großen, neu hergerichteten Saale des Bahnhofhotels Bechtold ein Feſtbankett ab, das ein abwechſlungsreiches Programm und einen außerordentlich zahlreichen Beſuch aufwies. Unter den Anweſenden befanden ſich u. a. der Gemeinderat mit Bürgermeiſter Koch an der Spitze, die Direk⸗ toren Mauderer von der Realſchule, Hennin⸗ ger von der Volksſchule u. Stadtpfarrer Häusler. Von Mannheim waren erſchienen die Gewerbeſchul⸗ direktoren Henninger und Herbold, Hand⸗ werkskammerpräſident und Stadtrat Jakob Groß und Vorſtandsmitglied L. Kalmbacher ſowie der Vorſitzende des Gewerbevereins und Handwerker⸗ verbandes Herr Rheinecker. Ebenſo waren von Heidelberg eine Reihe Vertreter des Handwerks erſchienen. Der Vorſitzende des Gewerbevereins Ladenburg, Herr Adam Herd begrüßte die Erſchienenen zu dem Feſte, das als Auftakt der Ausſtellung anzu⸗ ſehen ſei, worauf von 16 Schülerinnen der Gewerbe⸗ ſchule ein hübſcher Reigen aufgeführt wurde. Direk⸗ tor Molitor ſchilderte in Kürze die intereſſante Entwicklungsgeſchichte der Ladenburger Gewerbe⸗ ſchule, an deren Leitung er ſeit 25 Jahren ſteht. Bürgermeiſter Koch bemerkte, daß viele der ausſtellenden Handwerksmeiſter einſtens eifrige Be⸗ ſucher der Gewerbeſchule waren. Im Auftrag der Stadtgemeinde überreichte er Herrn Molitor als Dank und Anerkennung einen künſtleriſch ausge⸗ führten Ehrenbrief. Die Gratulanten Handwerkskammerpräſident Groß, Mannheim, übermittelte dem Gewerbeverein Ladenburg zu deſſen 25 jährigen Jubiläum die herzlichſten Glück⸗ wünſche der Handwerkskammer von Mannheim, Heidelberg und Mosbach. Der Gewerbeverein habe es verſtanden, in der ſchwerſten Zeit des Vater⸗ landes eine Ausſtellung zu veranſtalten. Er hoffe und wünſche, daß dieſe reiche Früchte bringe. Sein Hoch galt der Stadt Ladenburg und deſſen Ge⸗ werbeverein. Photograph Gottman⸗ Heidelberg, ſprach im Namen des Landesverbandes, Spengler⸗ meiſter Rheinecker für den Handwerker⸗ und Gewerbeverband Mannheim und Direktor Hen⸗ ninger⸗ Mannheim, im Auftrag der vertretenden Gewerbeſchulen. Bäckerobermeiſter Joachim⸗ Ladenburg, überbrachte die Glückwünſche ſeines Verbandes, Herr Müller die der Metzgerinnung Mannheim⸗Land, Direktor Mauderer betonte die guten Beziehungen zwiſchen Gewerbe und Real⸗ ſchule. Direktor Henninger übermitelte die Wünſche der Volksſchule. Fräulein Tripp⸗ macher hatte poetiſche Glückwünſche verfaßt, die von Schülerinnen der Gewerbeſchule unter Ueber⸗ reichung von Geſchenken vorgetragen wurden. Poſt⸗ meiſter Filſinger beglückwünſchte Herrn Mo⸗ litor im Auftrage des Liederkranzes unter Ueber⸗ reichung eines Lorbeerkranzes. Direktor Molitor dankte für die zahlreichen Beweiſe der Liebe und Anerkennung in kurzen Worten. Der ſchön verlaufene Feſtabend wurde durch ge⸗ diegene Vorträge des Salonorcheſters und des Liederkranzes Ladenburg weſentlich bereichert. Der Liederkranz ſang u. a. den Sängerſpruch, ein Vater⸗ landslied und das Trommler ⸗Schottenlied und er⸗ rang damit ſtürmiſchen Beifall. Das von Gewerbe⸗ ſchülern aufgeführte Theaterſtück„Albrecht Dürers Lehrjahre“ fand durch ſeine flotte Darſtellung An⸗ klang. Ebenſo der weitere hübſche Reigen der Schülerinnen der Gewerbeſchule. Der Abend glich einem ſchönen deutſchen Handwerkerfeſt und war ein verheißungsvoller Auftakt für die Ladenburger Aus⸗ ſtellung, die heute vormittag 11 Uhr feierlich eröff⸗ net wurde. ch e. * Veranſtaltungen Sommernachtfeſt im Rheinbad Herweck 8 mit ſportlichen Darbietungen Jetzt endlich, nachdem das Wetter ein freund⸗ licheres Geſicht macht, kann der Verein für Körper⸗ pflege von 1886 einer der erfolgreichſten kraftſport⸗ lichen Vereine im IV. DASV.⸗Kreis, ſein groß⸗ angelegtes Sommernachtfeſt im Rheinbad Herweck, — mit zahlreichen hervorragenden ſportlichen Dar⸗ bietungen verbunden— heute Samstag abend durch⸗ führen. Alle Vorausſetzungen für einen harmoniſchen Verlauf des Feſtes ſind nunmehr in verſtärktem Maße gegeben. Die modernen rhythmiſchen Uebungen mit dem Rundgewicht die anläßlich des 15. Badiſchen Landes⸗ turnens beim Feſtabend in der Rhein⸗Neckarhalle einen ſo großen Erfolg erzielten, machen den Auf⸗ takt. Franz Schneider, deſſen Uebungen im gan⸗ zen Reich vom Deutſchen Athletik⸗Sport⸗Verband obligatoriſch eingeführt ſind, wird hier einen neuen Triumph erleben. Vier Gewichtheber, Europameiſter Reinfrank und drei andere hervorragende Athle⸗ ten des Vf werden ihre Fertigkeit am ſchweren Gewicht zeigen. Großes Intereſſe dürften auch die Vorführungen der Turmſpringer Bahnmeyer, Mer⸗ kel, Henn Boſſo uſw. begegnen. Einen bevorzugten Platz im Sportprogramm nehmen die Boxkämpfe ein, die auserwählte Leute im Ring ſehen. An erſter Stelle ſei der Kampf des erfolgreichen VfK.⸗Boxers Bahr gegen den 2. Kampfſpielſieger Kahr mann⸗Karlsruhe erwähnt einer Begegnung die weit über die Grenzen des IV. DASV⸗Kreiſes mit Spannung erwartet wird. Meiſter Lutz wird ſich mit dem Karlsuher Wie⸗ land meſſen, ebenfalls eine intereſſante Paarung deren Ausgang wie der des Schlußkampfes Gräſke⸗ Vf.; Kleindienſt⸗Karlsuhe noch offen iſt. Große muſikaliſche Darbietungen, verbunden mit Tanz, und eine herrliche Illumination geben dem Feu einen würdigen Rahmen. Sch. * * Staubkonzert. Am morgigen Sonntag, vormittags 11,45 Uhr, ſpielt am Friedrichsplatz die Kapelle Becker folgendes Programm:(Sträuße) Radetzki⸗Marſch(J. Strauß Vater), Ouvertüre zu„Prinz Methuſalem“(J. Strauß Sohn),„Dorfſchwalben“⸗Walzer(Joſef Strauß), Zwei Szenen aus„Der Roſenkavalier“(R. Strauß), Melodien aus„Ein Walzertraum“(Oskar Strauß), Armeemarſch 141 (J. Strauß). * 25 Mark Prämie für daß 95 000 ſte Sparbuch bei der Städt. Sparkaſſe Mannheim. Wie aus der Veröffentlichung im Anzeigenteil erſichtlich, kann die Sparkaſſe Mannheim in den nächſten vier Wochen ſchon das 95000ſte Sparbuch ausſtellen. Der Inhaber dieſes Sparbuches erhält eine Prämie von 25 Mark, wobei es gleichgültig iſt, ob die Einzahlung bei der Sparkaſſe ſelbſt oder bei ihren Zahlſtellen erfocgt iſt. * Goldenes Berufsjubiläum. Der Hopfenmeiſter Johann Erny feiert heute ſein 5p jähriges Be⸗ rufs jubiläum bei der Hopfenhandlung Gießer und Odenheimer, Schwetzingerſtraße 8288. Der Ju⸗ bilar iſt 70 Jahre alt und erfreut ſich noch beſter Ge⸗ ſundheit. * Todesfall. Herr Julius Homberger, vielen Mannheimern durch ſein ſtets freundliches Weſen und ſeine ſtattliche Erſcheinung in Erinnerung, ver⸗ ſchied vor einigen Tagen nach langem, ſchweren Krankſein im 83. Lebensjahre. Mit ihm iſt wieder ein Veteran von 1870/1 abberufen. Er machte den ganzen Feldzug mit als Premier⸗Leutnant des da⸗ mals in Gießen garniſonierenden Infanterie⸗Regi⸗ mentes Nr. 116. Gern erzählte er im vertrauten Kreiſe von ſeiner Jugendzeit, ſeinen Studien⸗ und Wander⸗Jahren, von ſeinen Gießener Univerſitäts⸗ Freunden, zu denen auch der jüngſt verſtorbene Ge⸗ heimrat Wagener gehörte, deſſen Lebensarbeit für die Landwirtſchaft überaus wertvoll wurde. Wer Herrn Julius Homberger kannte, wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. * Ein Mannheimer in den Karawanken abgeſtlürzt. Der aus Mannheim ſtammende Touriſt Romy Stock ſtürzte Donnerstag nachmittag in den Krawan⸗ ken nächſt den Maria⸗Elender, Satten tödlich ab. Die Leiche wurde geborgen und in die Totenkammer nach Maria⸗Elend gebracht. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. Am geſtri⸗ gen 18. Ziehungstage der fünften Naſſe wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: Vormittagszieh⸗ ung: je 10000 Mark auf die Nrn. 10 967, 285 152; je 5000 Mark auf die Nrn. 90 056, 263 1638; je 3000 Mark auf die Nrn. 114 526, 271 717. In der Nach⸗ mittags ziehung: je 5000 Mark auf Nr. 47 014; je 3000 Mark auf die Nrn. 74 828, 92 240, 268 400, 292 236, 304 537, 336 900.(Ohne Gewähr.) Film⸗Rundſchau Roxy:„Kampfhähne der Liebe“ Die zwei Kampfhähne ſind an ſich zwei ganz nette Men⸗ ſchen, die ſich vorzüglich vertragen— ſofern nicht gerade ein Mädel zwiſchen ihnen ſteht. Ohne Mädchen können die bei⸗ den aber nicht ſein und es verſteht ſich von ſelbſt, daß der eine immer dasfenige Weſen haben muß, das der andere gerade liebt. Abwechſlungsweiſe zieht einmal dieſer und einmal jener den Kürzeren und zum Schluß werden beide gemeinſam an der Naſe herumgeführt. Victor MeLag⸗ len und Edmund Lowe ſpielen mit Humor die beiden Kampfhähne. Leider hat die ſonſt ſo raſſige Lily Da⸗ mita hier keine rechte Aufgabe. Sie fliegt von einem Arm in den andern und gebärdet ſich wild⸗ordinär. Amerikaniſche Marineſoldaten machen mit einem Paſſagierdampfer Weltreiſen, wie es ſcheint zum Vergnü⸗ gen, und da es keinen Weltkrieg mehr gibt, muß ein Ban⸗ ditengeneral herhalten, um eine Knallerei mit dem üblichen Drum und Dran zu rechtfertigen. Die ganzen Titel ſind übrigens ſo kräftig⸗derb, daß unbedingt davon abgeraten werden muß, dieſe hübſchen Wörter filmen. 5 auch noch zu verton⸗ Aus der Pfalz Uniformverbote für die Wahlzeit :: Ludwigshafen, 30. Auguſt. Zur Aufrechterhal⸗ tung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit ver⸗ bietet der Stadtkommiſſär für die Zeit bis zum 15. September das Tragen einheitlicher Kleidung (Uniform, Bundestracht) oder von Armbin⸗ den, die Zugehörigkeit zu Organiſationen aus⸗ drücken in öffentlichen politiſchen Verſammlungen, in der Zeit von abends 6 Uhr bis morgens 6 Uhr auch auf öffentlichen Straßen und Plätzen. Gedächtnisfeier für Opfer der Separatiſtenwirren * Ludwigshafen, 30. Auguſt. Den beiden wackeren Beamten, die in der Nacht vom 28. zum 29. Auguſt 1919 bei der Verteidigung des Hauptpoſtamts Lud⸗ wigshafen gegen einen Putſchverſuch der Haas⸗ Separatiſten der Kugel eines franzöſiſchen Spitzels zum Opfer fielen, weihten die politiſchen Geſin⸗ nungsfreunde der Erſchoſſenen, die Vertreter der Poſtbeamtenſchaft und eine größere Zahl ſonſtiger Anteilnehmender am geſtrigen Spätnachmittag eine Gedenkſtunde auf dem Hauptfriedhof zu Lud⸗ wigshafen. Den Sinn ihres Opfertods deutete zu⸗ erſt Studienrat Frey: ſie gaben ihr Leben hin für die Heimat, die heute freigeworden iſt, ſo daß wir jetzt nach 11 Jahren zum erſten Mal unſerer tiefinneren Bewegung ungeſcheut Ausdruck geben können. Als ſtellvertretender Vorſitzender der Orts⸗ gruppe Ludwigshafen der Deutſchen Volks⸗ partei, deren Mitglied der ermordete Poſt⸗ inſpektor Ludwig See geweſen iſt, legte der Red⸗ ner einen Kranz in den alten Reichsfarben an ſei⸗ nem Grab nieder, über dem ſich die Fahne der Mannheimer Hin denburgjugend ſenkte. Dann ſpendete Studienrat Frey noch einen Blumen⸗ ſtrauß für das zweite Opfer ſeiner Beamtenpflicht: den Briefträger Sebaſtian Funk. Ihm widmete der Vorſitzende des Windthorſtbundes Paul Fi⸗ ſcher als einem eifrigen Mitarbeiter der Zentrums⸗ partei ehrende Worte und einen Lorbeerkranz. Als Vorſteher des Poſtamts Ludwigshafen ergriff Ober⸗ poſtrat Ludwig dann das Wort und feierte die lieben fürs Vaterland geſtorbenen Amtsgenoſſen als Vorbilder deutſcher Treue, die fallen mußten, weil General Gerard, nach Mißlingen ſeiner„penetration pacifique“, der friedlichen Franzöſtſierung der Pfalz, vaterlandsloſe Geſellen geſucht hatte, um ſeine Annexionspläne mit Gewalt durchzuſetzen. Aber die beiden Toten halfen einen Kampf gewinnen: den Kampf um den freien Rhein! X. Die Tote feſtgeſtellt Rheingönheim, 29. Auguſt. Die vor einigen Tagen geborgene Frauenleiche iſt inzwiſchen als die der Johanna Stoll, 1908 in Baſel geboren, feſt⸗ geſtellt worden. Seit dem 24. Auguſt d. J. iſt ſte bei der Baſeler Polizei abgemeldet. Die Beerdigung muß weiterer Feſtſtellungen wegen verſchoben werden. Großflugtag in Lachen⸗Speyerdorf * Speyer, 30. Aug. Beim Großflugtag in Lachen⸗ Speyerdorf am kommenden Sonntag werden, wie gemeldet, 3 Kunſtflugmaſchinen von Fiesler, Udet und Stör vertreten ſein. Ferner ſtarten 5 Paſſagier⸗ maſchinen der Nordbayer. Verkehrsflug⸗AG., zwei Paſſagiermaſchinen vom Luftdienſt Mittelrhein, zwei fabrikneue Flugzeuge der Bayer. Flugzeugwerke Augsburg,—2 Flugzeuge von der Gildehofſtaffel und—2 Flugzeuge der Luftpolizei. Der Reinerlös des Großflugtages ſoll zur Gründung einer Ver⸗ einsfliegerſchule der Gaugruppe Pfalz des B. L. V. verwandt werden. Spinale Kinderlähmung? * Edenkoben, 30. Auguſt. Nachdem vor einigen Tagen in Roſchbach ein Fall ſpinaler Kinderlähmung bekannt wurde, wird nun auch aus Edesheim und aus Großfiſchlingen je eine Erkrankung gemeldet. Es wird angenommen, daß es ſich auch dort um ſpinale Kinderlähmung handelt. Sofort eingeleitete Unterſuchung und Anwendung der erforderlichen Schutzmaßnahmen iſt angeordnet worden. * * St. Ingbert, 29. Auguſt. Der älteſte Bürger der Stadt St. Ingbert, der frühere Metzgermeiſter Joſef Hager begeht am 29. Auguſt ſeinen 9 0. Ge⸗ burtstag in ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche. Samstag, 30. Auguſt Roſengarten: Operettengaſtſpiele des Münchner Gärtner⸗ platzthegters:„Ein Walzertraum“, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 8 Uhr Speyer— Karls⸗ ruhe und zurück; 14.30 Uhr Speyer— Germersheim und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Das hohe Lied vom freien Rhein“.— Schauburg:„Das hohe Lies vom freien Rhein“.— Palaſt⸗ Theater:„Wien du Stadt der Lieder“— Capitol:„Der Tiger — Univerſum:„Die zärtlichen Verwandten“.— Scala:„Der blaue Engel“,— Glorie:„Die dumme Liebe“.— Roxy:„Kampfhähne der Liebe“. Autobus⸗Rundfahrten:.15 Uhr ab Paradeplatz: Odenwald⸗ rundfahrt: Bensheim, Jugenheim, Lindenfels. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Gebffnet täglich von 1013 uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Ühr durchgehend, Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr un nachm. von 1517 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium 15 Uhr Beſichtigung. ö Schluß des redaktionellen Teils Magenſchmerzen nach den Mahlzeiten Wenn Sie nach dem Eſſen Magenſchmerzen wahr⸗ nehmen, ſo liegt die Vermutung nahe, daß ein Ueberſchuß von Magenſäure vorhanden iſt. Dieſe Ueberſäuerung ver⸗ hindert die normale Verdauung und verurſacht die Bildung von ſauren Gaſen, die äußerſt quälende und nach jeder Mahlzeit ſich ſteigernde Schmerzen verurſachen. Eine leichte und normale Verdauung können Sie nur dadurch erreichen, daß Sie ſobald wie möglich dieſem Zuſtand ab⸗ helfen. Zu dieſem Zwecke nehmen Sie am beſten einen halben Teelöffel voll Biſerirte Magneſia in etwas Waſſer und zwar nach dem Eſſen oder jedesmal, wenn Sie Schmer⸗ zen verſpüren. Biſerirte Magneſia, die in allen Apotheke zum Verkauf liegt, neutraliſiert überraſchend ſchnell den Säureüberſchuß, verhütet Sodbrennen und verbannt Ihre Verdauungsſtörungen. V. 139 „ det. tete ler Y e⸗ cher Samstag, 30. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 399 Aus Mannheimer Gerichtsſälen Mannheimer Schöffengericht Reif fürs Zuchthaus In der geſtrigen Nachmittagsſitzung im Betrugs⸗ prozeß Szymanski kamen zunächſt die Wechſelſchwin⸗ deleien durch den Mißbrauch des Namens des Architekten Nikliſch in Frankfurt zur Sprache ſo⸗ dann die Beſtellung von 40—50 Regen män⸗ teln bei einer Firma Kriſe, die angeblich für die J. G. Farben beſtimmt ſein ſollten. Den Empfang von Erwerbsloſen⸗Unterſtützung ſucht der Ange⸗ klagte abzuſtreiten. Feſtgeſtellt wird, daß er ſich das Armenrecht durch unwahre Angaben erſchlichen hat. Die Kreditgemeinſchaft für ältere Angeſtellte wurde von ihm um 1200 Mk. geprellt durch die Angabe, er habe die Vorausſetzungen für einen Bezug einer Unterſtützung durch längere Anſtellung in Hanau erfüllt und die Lüge, daß er das Geld zur Erhöhung wirtſchaftlicher Leiſtungen brauche. 3 Die Witwe, die ihm ein Darlehen in Höhe von 280 Mk. gab, erhielt einen Schuldſchein über 350 Mk. Sie hat von ihrem Gelde nur 15 Mk. wiedererhalten. Die Kuxen, die ſie bekam und die er noch mit zwei Namen fälſchte, ſind völlig wertlos, obſchon ſie nach ſeiner Angabe auf 1000 Mk. ſtehen ſollen Medizinalrat Dr. Götzmann erſtattete ſein Gutachten: Sch. iſt ein degenerierter Typ, der trotz guter Begabung einen ſittlichen Defekt hat. Es fehlt ihm jede Einſicht von der Verwerflichkeit ſeines Tuns. Er iſt abſolut unverbeſſerlich. Staatsanwalt de Millas hält den Angeklagten in allen Punkten für überführt. Der Angeklagte lebe ſchon ſeit Jahren nur vom Schwindel. Von Not könne keine Rede ſein, er ſei überhaupt nicht arbeitswillig. Er beantragte eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von 10 Jahren. Der Verteidiger des Angeklagten, R. A. Dr. Weindel, gab ſich alle Mühe, den hohen Straf⸗ antrag des Staatsanwalts zu mildern und die Strafe herabzuſetzen, was ihm auch gelungen iſt. Urteil Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 4 Jahren 6 Monaten, abzüglich 8 Monate Unterſuchungshaft. Die Ehrenrechte werden dem Angeklagten auf die Dauer von 5 Jahren aber⸗ kannt. Die gegenüber dem Antrage des Staats⸗ anwaltes ſehr mäßige Strafe iſt wohl hauptſächlich dem Gutachten des mediziniſchen Sachverſtändigen zuzufchreiben, nach dem der Angeklagte doch in ver⸗ e Grade für ſeine Handlungen vrantwort⸗ ich iſt. Nachrichten aus Baden Erwiſchter Flüchtling * Schwetzingen, 29. Aug. Ein Hilfsbeamter der Stadtkaſſe Schwetzingen, der vor einigen Wochen nach Unterſchlagung von mehreren tauſend Mark ge⸗ flüchtet und ſeitdem ſpurlos verſchwun den war, wurde in Freiburg i. Br. erkannt, ver⸗ haftet und in das Landesgefängnis Mannheim übergeführt. Wirtſchaftsbetrieb im Heidelberger Schloß * Heidelberg, 29. Auguſt. In einer Preſſebeſpre⸗ chung wurde geſtern abend mitgeteilt, daß die bis⸗ herige Schloßgarten⸗Reſtauration im Herbſt eingehen wird und daß an ihrer Stelle im Schloß ſelber eine gute Wein⸗ und Kaffee⸗ Wirtſchaft geſchaffen werden ſoll. Dafür iſt ä ein Raum zwiſchen Friedrichsbau und Engliſchem Bau vorge⸗ ſehen, die ſog. Kapelle, die einen beſonderen Zu⸗ gang vom Schloß⸗Altar her erhalten ſoll. Für die zur Wirtſchaft gehörigen Nebenräume will man einen kleinen Innenhof verwenden, der bisher der Oeffentlichkeit nicht zugängig war. Außerdem ſoll ein kleiner Teil des ſog. Stück⸗Gartens als Wirtſchaftsgarten Verwendung finden. Die Streiklage in Schriesheim 5 Schrisheim, 28. Auguſt. Bei dem Arbeits⸗ konflikt im Porphyrwerk„Edelſtein“, das zur Weinheim ⸗ Schriesheim Porphyrwerk A. G. gehört, handelt es ſich nicht, wie urſprünglich gemeldet, um einen Lohnabbau, ſondern um eine Herab⸗ ſetzung der Akkordlöhne um 10 v. H. Die Grundlöhne, die durch Tarifvertrag geregelt ſind, werden davon nicht berührt. Bereits Mitte Auguſt wurde der Betriebsrat von der Direktion über den beabſichtigten Abbau verſtändigt. In einer Betriebsverſammlung lehnte die Belegſchaft dieſe Kürzung ab und trat in den Streik. Die Firma hat die Kürzung dem Betriebs⸗ rat gegenüber mit dem geringen Auftragsbeſtand des Werkes begründet und mit der rückläufigen Tendenz der Preiſe auf dem Porphyrmarkt, wobei namentlich die Reichsbahn verſucht, möglichſt billig zum Schrotter zu kommen. Dieſe Lage des Marktes hat auch ſchon in Doſſenheim und an der Bergſtraße bei den dortigen Hartſteininduſtrien zu Kürzungen der Akkordlöhne im Ausmaße von 10 v. H. geführt. Die Direktion des Werkes verſucht in Berlin hei der Reichsbahn auf die Auswirkungen der Preispolitik der Reichsbahn hinzuweiſen. Es iſt zu erwarten, daß nach Rückkunft des Direktors des Werkes von Berlin eine Fühlungnahme zwiſchen den Parteien ſtattfindet, die bis jetzt noch keine Arbeitsgerichtsbehörde angerufen haben. Das Werk ſelbſt iſt durch den Streik der Arbei⸗ ter ſtillgelegt. Die unumgänglichen Notſtands⸗ arbeiten werden von den Angeſtellten ausgeführt. O 5 8. Hoffenheim, 28. Auguſt. Erfreulicherweiſe ent⸗ pricht die gemeldete Uebertragung der Chriſtus⸗ kirchenpfarrei in Karlsruhe an Pfarrer Braun nicht den Tatſachen. Pfarrer Braun bleibt nach wie vor in ſeinem Kirchenbezirk. Goltesbdienſt-Drönung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 31. Auguſt 1930: Trinftatiskirche:.30 Predigt, Vikar Stober; 10 Predigt, tkar Stober. Konkordienkirche: 10 Predigt, Kirchenrat Maler; 6 Predigt, Vikar Schulz. Ehriſtuskfrche: 8 Predigt, Vikar Dr. Barner; 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff. euoſtheim: 10 Predigt, Vikar Dr. Barner. Jobedenkinche:.30 Predigt, Vikar Schweikhart. Johanniskirche: 10 Predigt, Vikar Schulz, hl. Abendmahl. Lutherkirche: 10 Predigt, Vikar Ratzel; 11.15 Ehriſtenlehre, Mädchen, Pfr. Dr. Lehmann. Melanchthonkirche: 10 Predigt, Pfr. Heſſig. Neues St. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vik. Kirſchbaum. Diakoniffenhans: Kein Gottesdienſt. Fendenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Pfr. Mutſchler. Käfertal:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger. Matthäuskirche Neckarau: 9 Chriſtenlehre, Nordͤpfarrei, Pfr. Maurer;.45 Predigt, Pfr. Maurer; 11 Kindergot⸗ tesdienſt, Nordpfarrei, Pfr. Maurer. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Jaeger. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vik. Köllt; 11 Chriſten⸗ lehre für Mädchen, Vikar Kölli. Seckenheim:.90 Hauptgottesdienſt, Vikar Becker; 12.30 Kindergottesdienſt, Vikar Becker; 1 Chriſtenlehre für die Knaben, Vikar Becker. Jauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Vik. Wörner Wochengottesdienſte: Arinitatiskirche: Mittwoch, den 3. September, vormittags 7 Uhr Morgenandacht. onkordienkirche: Donnerstag, 4. September, abends 8 Uhr Bibel beſprechung, Pfr. Horch. akoniſſenhaus: Mittwoch, g. September, nachmittags—5 Uhr Bafler Miſſtons⸗Frauenverein. 40 jähriges Geſchäftsjubiläum * Singen a.., 30. Auguſt. Am 1. September be⸗ geht der Generaldirektor und Gründer der Maggi⸗ Geſellſchaft in Singen am Hohentwiel(Baden) und Berlin, Kommerzienrat Dr. h. c. Ernſt Schmid, das 40 jährige Jubiläum ſeiner erfolgreichen Tätigkeit bei dieſem führenden Unternehmen der deutſchen Nahrungsmittelinduſtrie. 5 * Kr. Heidelberg, 29. Auguſt. Stadtbaurat Karl Bié iſt im 65. Lebensjahre nach längerer Krank⸗ heit geſtorben. Er kam 1899 als erſter Ingenieur an das ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerk. An der Erbau⸗ ung des Elektrizitätswerks hate er ſtarken Anteil. — Die gemeinnützige Geſellſchaft für Grund⸗ und Hausbeſitz m. b. H. baut für leiſtungsſchwache Mieter weitere 96 dreiräumige Woh⸗ nungen, die bis zum Frühjahr 1931 ſchlüſſelfertig zein ſollen. :: Leimen, 28. Auguſt. Geſtern früh ſtarb in Heidelberg Rektor a. D. Johann Becker im Alter von 71 Jahren. Becker hatte ſich am Montag abend zur Behandlung eines Herzleidens nach Heidelberg begeben, konnte aber keine Hilfe mehr finden. Er ſtammt aus Malſchenberg bei Wiesloch und wohnte 30 Jahre lang hier in Leimen. Während ſeiner Amtstätigkeit als Hauptlehrer und ſpäter als Schulleiter hat er ſich durch ſein freundliches und gefälliges Weſen die Liebe und Achtung der hieſigen Einwohnerſchaft erworben. Der ſo raſch Verſtorbene, war früher längere Jahre in Neibsheim bei Bret⸗ ten tätig. Seit dem Jahre 1924 lebte er hier im Ruheſtand. .. Ketſch, 28. Auguſt. Der ſeit Donnerstag vorige Woche vermißte Baggermeiſter Wilhelm Weik von hier wurde als Leiche bei Oppau aus dem Rhein geländet. Weik iſt vermutlich über Bord gefallen und dabei ertrunken. Alba, Graf Iſolani, Gregor, Bara und Diademe. 3 Internalionale Vaden⸗Vadener Rennwoche Oppenheims Alba gewinnt den Großen Preis von Baden Der Tag des Großen Preiſes war ein ſtrahlender Son⸗ nentag, der ſo recht die herrliche Schönheit der Iffezheimer Rennbahn genießen ließ. Der Beſuch war auf allen Plätzen ausgezeichnet, überhaupt der beſte des bisherigen Meetings. Die Tribünen wieſen keine Lücken auf und davor ſtaute ſich eine elegante Menge. Ideome aller Sprachen ſchwirrten durch die Luft. Die einleitenden Rennen wurden in guter Laune hin⸗ genommen; doch fieberte alles dem Augenblick entgegen, wo die Kandidaten des Großen Preiſes im Führring erſcheinen ſollten. Kaum war Gregor, der als Erſter den Ring be⸗ trat, erſchienen, umlagerten dieſen Tauſende, um die Pferde zu muſtern, deren Start weit über Deutſchlands Grenzen das Geſpräch der Turfwelt geworden war. Nur eine Stimme gab es über dem weiten Platz, die Alba zu dem unbeſchränkten Favoriten erhob, deſſen er ſich nachher im Rennen würdig zeigte. Prachtvoll wie immer präſentierte er ſich, gut durchgearbeitet, in glänzendem Haar; auch Graf Iſolanis ſtolze Erſcheinung war impoſant. Bara, ohne be⸗ ſondere Points, wurde von ſeiner Stallgefährtin Diademe, die ein herrliches Stutenmodell verkörperte, in Schönheit bei weitem übertroffen. Noch einmal zogen die Pferde beim Aufkantern am Auge vorbei, nur Graf Iſolani nahm an der Parade nicht teil, er wurde zum Start geführt, dann ſammelte ſich das Feld am Startpfoſten. Die Bänder ſenkten ſich, die Pferde nahmen Aufſtellung und ſchon war das Feld ausgerichtet entlaſfſen. Bald nahm Avanti die Pilotenrolle für Alba auf. Totenſtille herrſchte auf dem ganzen Platz und alle Augen folgten dem an Span⸗ nungsmomenten kaum zu übertreffenden Rennverlauf. Als Alba dann eingangs der Geraden innen die Spitze er⸗ langte und Diademe neben ihm erſchien, ſtaunte die Menge. Keiner der Reiter rührte ſich und doch konnte jeden Augen⸗ blick der bittere Moment kommen. Alba— Alba— ſcholl es lawinenartig über die Bahn, die Menſchen gebärdeten ſich wie raſend; doch ohne daß ſich ſein Reiter rührte, be⸗ hielt Alba trotz aller Angriffe Diademes den Kopf in Front. Noch aber war er nicht zu Hauſe. Scharf geritten, wurde 100 Meter vor dem Ziele Bara herangeworfen, zog über ſeine Stallgefährtin hinweg und griff Alba an, doch kam es nicht mehr zu einem Kampf. Munro ſtieß mit be⸗ wundernswürdiger Kaltblütigkeit ein⸗ zweimal leicht zu und überaus leicht blieb Alba Sieger vor dem franzöſiſchen Paar Bara und Diademe, denen 4 Längen zurück Graf Iſolani folgte, allerdings nicht mehr angefaßt wurde, als Albas Ueberlegenheit feſtſtand. Lauter Jubel umbrauſte den Sieger, der von Munro ohne Peitſche kaltblütig immer den Kopf in Front neben Diademe dem Ziele zuſtrebte und der in großer Manier den fein berechneten Vorſtoß von Bara zurückwies. Alba war während des ganzen Rennens für den Sieg nie in Gefahr; die gelaufene Rekordzeit von 2 Min. 32 Sek. unterſtreicht die Leiſtung Albas nachdrücklichſt. Die Fran⸗ zoſen liefen beide ein großes Rennen. Keogh ritt auf Diademe ein ausgezeichnetes Rennen und der Vorſtoß von Bara war fein berechnet, ſcheiterte allerdings an der Klaſſe des Siegers. Das den Tag einleitende Char mant⸗ Rennen wurde von der Dritten aus dem Zukunfts⸗Rennen, Null Ouvert, mit großer Ueberlegenheit gewonnen. Nachdem Perillo dem Start ferngeblieben war, hatte die Stute wenig Mühe, über Felek zu triumphieren. Good Boy war weit geſchlagen. Der Preis vom Alten Schloß brachte den zweiten Erfolg von Laute in Baden. Eingangs der Geraden ging die Stute immer durch das Feld, hatte bald einen Vorſprung vor ihren Gegnern und wies einen ſchönen Angriff von Machiavell ſehr ſicher ab. Eine gute Figur machte Halde. Die Stute lag immer mit in der Spitze, allerdings reichte ihre Klaſſe hier nicht aus. Colleoni, der zuletzt ein gro⸗ ßes Rennen gelaufen war, lief ausgeſprochen ſchlecht. Librator fiel gleich hinter das Feld, kam in der Geraden wieder gut auf, lief aber weit unter ſeiner letzten Form. Den Iburg ⸗ Ausgleich gewann der das Höchſtgewicht tragende Jlos. Sein Reiter ſchonte ihn vor dem Felde ſo weit es ging, hatte in der Diſtanz bald einen Vorſprung und gewann ſicher, nachdem er einen ſchönen Vorſtoß der zu ſpät nach vorn gebrachten Hoheit abgewieſen hatte. Hoheit lief ein gutes Rennen, wurde aber zu lange hinter dem Felde gehalten und als der Vorſtoß kam, war es zu ſpät. Chevalier wollte nicht mittun, doch gelang es ſeinem ſtarken Reiter, ihn noch auf den dritten Platz zu bringen. Der Große Preis von Baden brachte Alba den erwar⸗ teten Erfolg. Das Rennen ſelbſt wurde vom Start weg flott gelaufen. Nachdem Gregor einen Augenblick die Spitze hatte, ging Avanti an ihm vorbei und führte vor Auf der Gegenſeite ging Gregor zu dem Führenden außen heran und Diademe verbeſſerte ihren Platz. Avanti führte durch den Bogen vor Alba und Diadem. In die Gerade bog Alba vor Diadem und Bara. In der Diſtanz griff Dia⸗ deme Alba an, da die Stute jederzeit ſicher hundert Meter von Hauſe, kam Bara ſcharf geritten, ſchnell an Alba heran, der aber ſehr leicht nach einem Druck in den Hals gewann. Bara Zweiter vor Diademe. Einen packenden Endkampf bekam man im Waſſerfall⸗ Ausgleich zu ſehen, den unſer Favorit Meiſterpolier knapp gegen Teneriffe gewann. Meiſterpolier wurde von der Spitze auf der Gegenſeite hinter Metrodorus und Teneriſſe zurückgenommen, kam in der Geraden immer wieder und Die Chriſtengemeinſchaft Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag:.30 Uhr vorm. im Bortragsſaal, U 6, 11(Fried⸗ ringsring): Die Menſchenweihehandlung. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle: Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2, 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. f.., Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 Stadtmiſf. Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiff. Welk): Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Verſamml. 8 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof, Mittwoch.30 Sandhofen. Freitag 8 Luzenberg Bibelſtd. ee unt. Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienst..15 ibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ber⸗ ſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein: abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich.45 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evange⸗ liſationsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtr. 30. Donnerstag nachmitt. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren. Verein für Jugendpflege„Hans Salem“ e.., K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ver⸗ ein für junge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗ Vortrag. Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch 8 Männerſtunde u. 8 Eyangeliſations⸗Verſammlung Almenhof, Streuber⸗ ſtraße 48.— Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuz⸗ verſammlung. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Prediger Sautter; 11 Kindergottesdienſt. Mitt⸗ woch abends.15 Bibelſtunde.— Donnerstag mittag 4 Frauenmiſſionsſtunde; abends 8 Jugendverein. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation und Gemein⸗ ſchaftspflege[Landesk. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34: Sonntag abends 8 Evangeliſation(H. Benzinger⸗Feu⸗ denheim).— Mittwoch 8 Bibelbeſprechung.— Jugend⸗ bund für E..: a) Junge Männer: Sonntag.30 und Dienstag.15 Uhr; b) Jungfrauen: Sonntag 4 und Don⸗ nerstag 8 Uhr. Blaukrenzverein Mannheim I, Meerfeldſtraße 44, Hinterh. Sonntag abend 8 Blaukreuzſtunde.— Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Mittwoch nachm. 4 Hoffnungs⸗ bundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde.— Samstag 8 Jugendbundſtunde für junge Männer. Baptiſten⸗ Gemeinde Mannheim, Max Joſeph⸗Straße 12: Sonntag vorm..30 Predigt; 11 Sonntagsſchule; nachm: 4 Uhr Predigt.— Mittwoch 8 Uhr Gebetſtunde. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Hetligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u,.80, Mittwoch 5; Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗ Kapelle, Anugartenſtr. 26. Sonntag vorm..90 Predigt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Sonntagsfeier, Prediger Kehrer. Katholiſche Gemeinde Jeden Sonn- und Feiertag um 5 Uhr Frühmeſſe in der Jeſnuitenkirche Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelegenhelt; 6 Singmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Sing⸗ meſſe;.90 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm..30 Veſper. 3. Sebaſtianuskirche(Untere Pfarrei): 6 Frühmeſſe u. Be⸗ ginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Sebaſtianus⸗Andacht. zenes Thereſtenkrankenhans:.15 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt. kämpfte ſich von den angreifenden Teneriffe und Metro⸗ dorus und Nobelmann nach Hauſe. Teneriffe und Metro⸗ dorus liefen ein große Rennen, auch Nobelmann war nahe dabei. Die Enttäuſchung des Rennens war Patgulli, der einen Augenblick mit in Front war, in der Geraden aber ſchnell verſchwand. Von einem bis zum andern Ende führte Creme de Meuthe im Heyden Linden⸗Jagdrennen und überbot hier ihre zuletzt gezeigte Form bei weftem. Comptendorf kam am Waſſergraben vor den Tribünen in die Knie, ſodaß ſich ſein Reiter mehrfach überflug, aber mit dem Schrecken da⸗ von kam. Helgoländer kam am Engliſchen Sprung zu Fall, ſein Reiter erlitt eine leichte Gehirnerſchütterung. Bandola griff beim Einbiegen in die Geraden an, wurde von Creme de Meuthe nach außen gedrängt, konnte aber Creme de Meuthe nie ganz erreichen, die nach Kampf gewann. Lakat beſetzte hinter Bandola einen guten dritten Platz. Beluga kam als Letzte ein. Einem Proteſt des Zweiten gegen den Sieger Frängelus wurde ſtattgegeben und Bandola das Rennen zugeſprochen, Creme de Meuthe aber auf den zweiten Platz verwieſen. Die Ergebniſſe: 1. Chamant⸗Rennen. 6000. 1000 Meter. Zweijährige⸗ 1. Herrn W. Pfeiffers Null Ouvert(Grabſch); 2. Felek; 3. Good Boy. Tot: 11:10. 5 Lg. Weile 2. Preis vom Alten Schloß. 4500 J. 1600 Meter. 1. Ge⸗ ſtüt Weils Laute(M. Schmidt); 2. Machiavell; 3. Halde. Ferner liefen: Collevrei, Fortunatus, Liberator. Tot: 85:10; Pl.: 28, 16:10. 1—2½ Lg.— Kopf— Lg. g. Iburg⸗Ausgleich. 4500. 1400 Meter. 1. Stall Hagos Jlos(Grabſch); 2. Hoheit; 3. Chevalier. Ferner liefen: Kybeele, Dido, Pedrillo. Tot.: 25:10; Pl.: 15, 18:10. 174——8 Lg. 4. Großer Preis von Baden. Ehrenpreis und 54 000. 2400 Meter. 1. Baron S. Alfr, v. Oppenheim Alba (Munro); 2. M. Bouſſaes Bara(F. Rochettt); 3, deſſ. Diademe(Keogh); 4. Graf Iſolani; 5. Gregor; 6. Avanti, Tot.: 11:10; Pl.: 12, 43:10.-174—4 2g. Zeit:.32. 5. Waſſerfall⸗Ansgleich. 6000“/. 2100 Meter. 1. Hrn. M. Böhms Meiſterpolier(Grabſch); 2. Teneriffe; 8. Metrodorus. Ferner liefen: Patgulli. Manicure, Tauge⸗ nichts, Nobelmann, Moewe, Chaſſis. Tot.: 66:10? Pl.: 21, 22, 2010. 4418 Lg. 6. Heyden⸗Linden⸗Jagbreunen. 4500„. 3400 Meter. 1. Stall Baumgärtners Bandola(Maj. v. Moßner);.1 Creme de Meuthe(als 1. disqualifiziert): 3. Lakai. Ferner liefen: Stattliche, Beluga, Helgoländer(gefallen), Compten⸗ dorf(gefallen). Tot.: 22:10; Pl.: 14, 15, 15:10. 13 Lg. th. Verbandsſpiel Termine -Klaſſe 7. September: Poſt— Wallſtadt, Ilvesheim— Leuters⸗ haufen, Seckenheim— Neckarſtadt, Gartenſtadt— 07, Rheinau frei 14. September: Wallſtadt— Rheinau, Leutershauſen— Poſt, Neckorſtaot— Ilvesheim, 07— Seckenheim, Gartenſtadt frei. September: Seckenheim— Wallſtadt, Leutershauſen, Neckarſtadt— Rheinau, Ilvesheim frei. September: Wallſtadt— Gartenſtadt, Rheinau— Poſt, Ilvesheim— Seckenheim, Leutershauſen— Neckar⸗ ſtadt, 07 fret. 5. Oktober: Rheinau— Leutershauſen, 07— Wallſtadt, Gartenſtadt— Ilvesheim, Seckenheim— Poſt, Neckar⸗ ſtadt frei. 12. Oktober: Leutershauſen— Wallſtadt, Gartenſtadt= Rheinau, Flvesheim— Poſt, Neckarſtadt— 07, Secken⸗ heim frei. 19. Oktober: Rheinau— Ilvesheim, Poſt— Neckarſtaöt, 07— Leutershauſen, Wallſtodt, Seckenheim und Gor⸗ tenſtadt frei. 26. Oktober: Ilvesheim— 07, Wallſtadt— Neckarſtadt, Poſt— Gartenſtadt, Rheinau— Seckenheim, Leuters⸗ hauſen frei. 2. November: Seckenheim— Vereine frei. 0 November: Wollſtadt— Ilvesheim, Leutershauſen— Seckenheim, Neckarſtadt— Gartenſtadt, 07— Rheinau, Poſt frei. Gartenſtadt Poſt— 07. 21. 28 Gartenſtadt, olle übrigen * Literatur *„Ihr müßt ja abſtürzen...“ betitelt ſich der äußerſt intereſſante Leitartikel im Auguſtheft der beliebten Kunſt⸗ zeitſchrift„Alpine Monatshefte“, München 80 aus der Feder des Hochalpiniſten Walter Schmid kunz, „. wenn Ihr die Gefahren⸗Momente unterſchätzt und leichtſinnig Eure Kraft mit der Stärke der Berge meßr.“ Der Auffatz iſt mit ſeltenen Bildern bekannter Bergkata⸗ ſtrophen illuſtriert. Auch der übrige Inhalt dieſer rein alpinen Nummer verdient volle Beachtung, wir erwähnen nur:„Die Lötſchbergbahn“ mit 3 herrlichen, halbſeitigen Illuſtrationen,„Orientaliſches Wintermärchen“, eine auf⸗ ſehenerregende Expedition deutſcher Bergſteiger mit Flug⸗ zeug und Schiern nach Kleinaſten, ferner eine bebilderke e des bekannten Hochgebirgsmalers Alois u n d. Heiliggeiſtkirche: 6 hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe: 8 deutſche Sing⸗ meſſe und Predigt;.30 Hauptgottesdienſt u. Predigt; 11.15 hl. Meſſe;.30 Andacht zur hl. 1 Pfarrkuratie St. Peter: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Hochamt mit Predigt;.30 Andacht zur hl. Familte. Liebfrauenkirche: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe;.30 Andacht zur hl. Familie. Kath. Bürgerſpital:.30 Singmeſſe. St. Peter⸗ und Paulskirche Fendenheim: Vorm..30 hl. Beichte; 7 und.45 hl. Kommunion; 8 Kommunion⸗Sing⸗ meſſe; 10 Hauptgottesdienſt. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beichte; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe und Kommunion⸗Sonntag für die Frauen;.30 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdlenſt; abends.30 Abendandacht zum Hl. Geiſt. 5 St. Bonifſatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt: 6 Uhr Frühmeſſe mit Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; .30 Amt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt. Städt. Krankenhaus: 6 Frühmeſſe m. Anſprache;.15 Sing⸗ meſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof: 6 hl. Meſſe, Beichte; 7 Kom⸗ munionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Amt; 11.15 Singmeſſe. St. Jakobskirche Neckarau:.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Pred.;.30 Hochamt; 11 Singmeſſe mit Pred.; 2 Andacht. Laurentiuskirche Käfertal:.30 Beichte u. Austejlung der hl. Kommunion; 7 hl. Kommunion; 9 Predigt und Amt; 11 Schitlergottesdienſt mit Predigt; 2 Andacht. St. Bartholomäuskirche Sandhofen:.30 Beiche; 7 Aus⸗ teilung der hl. Kommunion, Frühmeſſe fällt aus;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt und hl. Kommunkon; 10 Amt;.30 Andacht zur Todesaugſt Ehriſti am Oelberg. St. Autoniuskirche Rheinau:.30 Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe[Emil Rohr),.15 Amt mit Predigt; 11 Schü⸗ lergottesdienſt; abends 7 Veſper mit Segen.. Seckenheim:.30 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt:;.80 Andacht. Alt⸗Katholiſche Gemeinde[(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Samstag, 30. August 1930 Vund baoͤiſcher Staatsangeſtellten Am vergangenen Sonntag hielt der Bund badi⸗ ſcher Staats angeſtellten in Mannheim im Gaſthaus„zum Roten Hahn“ ſeine 2. Bund eshaupt⸗ verſammlundg ab. Schon am frühen Vormittag be⸗ gannen die Vorbeſprechungen des Vorſtandes, während die eigentliche Hauptverſommlung am Nachmittage ſtatt⸗ fand. Von überall her, insbeſondere aus Nordbaden, wa⸗ ren die Staatsangeſtellten zu dieſer wichtigen Verſamm⸗ lung geeilt, um über ihre Berufsfragen Wichtiges zu hören. Der 1. Bundesvorſitzende Beller ⸗Heidelberg begrüßte die in ſo großer Zahl erſchienenen Kollegen. Bei Er⸗ ſtattung des Geſchäfts⸗ und Tätigkeitsberichts des Bundes wies er im weſentlichen auf die an den Landtag und die einzelnen Fraktionsvorſitzenden gerichteten Eingaben be⸗ züglich der Einſtufungs⸗ und Ueberſtundenfrage hin. Der 2. Bundesvorſitzende Simmler⸗Mannheim gab den Inhalt dieſer Eingaben in ausführlicher Weiſe den Mit⸗ gliedern bekannt, während Kollege Ullrich aus Baden⸗ Baden, der gleichfalls als Beiſttzer im Bundesvorſtand tätig iſt, den Lauf dieſer Eingaben und die Antwort des Landtages hierauf mitteilte. Im weiteren Verlouf der Verſammlung wurden die Statuten des Bundes hekonnt gegeben; ſie ſollen nach Erörterung in den einzelnen Orts⸗ gruppen in einer weiteren Generalverſammlung genehmigt werden. Die aus dem Mitgliederkreiſe aufgeworfenen Fragen brachten lebhafte und intereſſante Erörterungen mit ſich. Um 6 Uhr obends konnte die Verſammlung, die ein befriedigendes Ergebnis zeitigte, geſchloſſen werden. Die ouswärtigen Teilnehmer verbrachten noch einige gemüt⸗ liche Stunden in Mannheim. M. Verband der weiblichen Handels und Büroangeſtellien Der Gau Süd weſt im Verband der weib⸗ lichen Handels⸗ und Bürvangeſtellten hatte feine jugendlichen Mitglieder vom 9. bis 11. Auguſt zum Gaujugendtag nach Freiburg⸗Günterstal eingeladen. Dem Rufe waren die Badener und die Pfäl⸗ zer Jugend ſehr ſtark gefolgt. Im herrlich gelegenen Günterstal, das ſo reich an Naturſchönheiten iſt, ſammelte ſich die VWA ⸗Jugend, mit frohem Lied und blau⸗weißen Wimpeln zogen die VWA ⸗Mädels bereits gegen mittag in Günterstal ein. Den Auftakt zur Tagung gab die von Hauptlehrer Meyer, Günterstal geleitete Auf⸗ führung des Günterstaler Heimatfeſtſpieles anläßlich der Günterstaler 300⸗Jahrfeier:„Das Wunderkreuz“. Der große Hirſchenſaal faßte kaum die vielen Gäſte. Günterstaler Ereigniſſe zogen an den andächtig Lauſchen⸗ den vorüber. Für die katholiſchen Mitglieder war am Spuntag morgen liturgiſcher Gottesdienſt in der Kloſter⸗ kirche St. Lioba, der einen ſtarken Eindruck hinterließ. Eindrucksvoll war auch der evangeliſche Gottesdienſt, der unter freiem Himmel im Schulhof ſtattfand. Im feſtlichen, mit Grün geſchmückten Hirſchenſaale fand eine gemeinſame erhebende Morgenfeier ſtatt. Anſchlie⸗ ßend konnte die Gauleiterin, Fräulein Hilbert⸗Karls⸗ ruhe, eine ſtattliche Anzahl Ehrengäſte begrüßen. Fräu⸗ lein Margarete Schuckert⸗ Berlin vom Haußtvorſtand ſprach dann über: „VWa⸗Jngend durch Selbſterziehung und Pflicht⸗ erfüllung zum Ziel.“ Zu Verantwortungsbewußtſein und Gemeinſchaftsgeiſt er⸗ mahnte ſie die Jugend; ſtetes Vorwärtsſtreben ſei die Pflicht. Vom ſittlichen und ethiſchen Standpunkt aus zeigte ſie die Wege, die die Jugend gehen muß. Reicher Beifall wurde der Rednerin zuteil. Der Sonntagnachmittag vereinte alle zu frohem Spiel. Volkstanz und Volkslied wurden geübt. Manche zeigten, Was ſte konnten, andere ſahen, was ſie noch lernen müſſen. Bei einbrechender Dämmerſtunde fand ſich die Jugend zur Weiheſtunde am Feuer beim Hölderleweiher ein. Reſel Maiers Mahnruf am brennenden Hozſtoß zur Wahrhaftigkekt und Reinheit ging zu Herzen. Gemeinſam erſcholl das Lied:„Flamme empor“. Margarete Schuk⸗ kert nahm die Weihe der neuen Wimpel von Freiburg, Sahr und St. Georgen vor. Die Wimpel ſenkten ſich, die Wimpelträgerinnen traten in den Feuerkreis; feierlich er⸗ tönte manch Treugelöbnis. Die Wimpelträgerin aus dem befreiten Kaiſerslautern ſprach:„Wie im helleren, klaren Spiegel ſoll ein Volk an ſeinen Grenzen ſein eigen Weſen ſchauen. Uns iſt der Weg gewieſen im brodelnden Stru⸗ del poltitiſchen Fragens: Treue zum Volk unſeres Blutes und unſeres Geſchickes. Und wer vom Fremdland ars über die Grenze blickt, der mag uns ſchreiten ſehen, wohl beſchwert unter einere Laſt wie nie ein Volk ſie trug, aber aufgerichtet in ſtolzer Kraft und ungebeugten Mutes — der mag uns ſtehen ſehen in ſtarkem Schutz um das Land unſerer Väter.“ Mit dem Deutſchlandlied fand dieſe Weiheſtunde ihren Abſchluß. Mondenſchein und Sternen⸗ glanz leuchteten im Wetteiſer mit den brennenden Fackeln, mit denen es im geſchloſſenen Zuge nach Günterstal zurückging. Der Montagmorgen fand in der Schule in Günterstal lauter wetteiſernde Jungmädels, die im Berufe die tüch⸗ ktiaſten ſein wollten. Es wurde in Stenographie, Aufſatz, Rechnen, Warenkunde, Handelskorreſpondenz. Franzöſiſch, und Engliſch geprüft. Sehr ſtark war die Beteiligung. Manche der ganz Fleißigen brachte es 1 1 ſich an vier . zu beteiligen und ſich überall Preiſe gu en. Im Schulhof von Günterstal war nachmittags der . der Tagung. Rückblick und Ausblick wurde ge⸗ alten. Die Spannung war aufs höchſte geſtiegen, da bei der Preisverteilung nicht nur die beſten Arbeiten mit Preiſen bedacht wurden. Zwei Gruppenpreiſe winkten auch. Die Jugendgruppe Maunheim hat den Reichs⸗ wimpel erneut errungen. Ebenſvo konnte die Jugendgruppe Pforzheim den Gau⸗ wimpel wieder mit nach Hauſe nehmen. Eine gemeinſame Fahrt mit der neuerbauten Schauinslandbahn nach Schwarzwaldhöhen war ein ſchöner Abſchluß der in allen Teilen ſehr eindrucksvoll verlaufenen Tagung. J. H. Der Heſſenverein Waldhof weihte am Samstag abend ſein neues Lokal ein. Der erſte Vorſitzende, Herr Hahl, begrüßte die zahlreich er⸗ ſchienenen Landsleute, im beſonderen das Ehrenmitglied Straßer, dem er gleichzeitig den Dank ausſproch für die ſchöne Ausſchmückung des Lokals(auf den Tiſchen prangten wunderbare Dahlienſträuße aus dem Garten des Herrn Straßer). Der Verein war durch die Verhält⸗ niſſe gezwungen, das Lokal zu wechſeln. Die Wahl fiel auf das Geſellſchaftshaus(Brükel)). Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß der Verein im neuen Heim ebenſo frohe Stunden verleben möge wie im alten und daß die ſchwere Wirtſchaftskriſe bald vorüber ſein möge, ſo daß der Verein auch mol ein frohes Feſt feiern könne. Er leerte ſein Glas auf das fernere Blühen und Gedeihen des Ver⸗ eins unter der Deviſe Brüderlichkeit und Einigkeit. Nun ging es zum gemütlichen Teil über. Die Jugend ſchwang das Tanzbein. Die älteren Semeſter ſprachen dem guten Tropfen zu, den Herr Brükel und Gemahlin geſtiftet Hatten.. 1 —.——.—.——— ͤ KH—ö— ͤ— Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ hein und Moſelfahrt des Geſangvereins„Harmonie Lindenhof Nach dem Rhein⸗ und Moſelgau führte der ſtell⸗ vertretende Vorſitzende ſeine Sangesfreunde, die ſich am vergangenen Sonntag früh in ſtattlicher Anzahl am Bahnhof Ludwigshafen einfanden. Der Eilzug brachte die Teilnehmer in raſcher, kurzweiliger Fahrt im Sonderwagen nach Main z. Von hier mit Dampfer rheinabwärts durch den herrlichen Rheingau bis nach Koblenz. Mancherlei ſchöne Lie⸗ der wurden unter Muſtikdirektor Frdr. Gellerts Leitung geſungen und fanden zahlreiche dankbare Hörer. Ueberwältigend ſchöne Bilder bot dieſe Fahrt, die für den größeren Teil der Sänger völlig neu war. Gegen 1 Uhr zeigte ſich Koblenz mit der ſtolzen Feſte Ehrenbreitſtein und dem „Deutſchen Eck“. Raſch gings an Land. Ein kurzer Gang durch die Stadt nach dem Hotel„Union“ zum Mittagtiſch. Um 15 Uhr führte uns Reiſemarſchall Wenkel zum„Deutſchen Eck“. Vor dem Denkmal brachten die Sänger einige Lieder zum Vortrag. Dann traten die Photographen vor die Front und bannten dieſe ſchöne Stunde auf die Platte. Ueber die Schiffbrücke gings alsdann nach Ehrenbreit⸗ ſtein, dem ein Teil der Sänger einen Beſuch ab⸗ ſtattete. Das Gros beſtieg die Straßenbahn zur Fahrt nach dem bekannten Wallfahrtsort Arenberg. Auf der ſchönen Terraſſe des Hotels „Roter Hahn“ war kleine Kaffeeraſt. Nach der Rück⸗ kehr nach Koblenz wurde noch ein Abendſpaziergang entlang der ſchönen Rheinpromenade unternommen. Nach dem Abendeſſen im Hotel„Union“ fanden ſich die Reiſeteilnehmer wieder im Vereinslokal des Männergeſangvereins„Rheinland“ Koblenz zuſammen. Hier entwickelte ſich in Anweſenheit einer größeren Anzahl Mitglieder dieſes Vereins eine gemütliche Unterhaltung, gewürzt mit An⸗ ſprachen und Bewillkommnungen, Liedern in Solo und Chor, Quartettvorträgen und dem Humorſchatz unſeres Heinz Schäfer. Erſt Mitternacht trennte die Mannheimer von den gaſtfreundlichen Kob⸗ lenzern. Am anderen Morgen erwartete der ſchmucke Moſeldampfer„Marienburg“ die Sänger zur Fahrt moſelaufwärts. Die Moſel zeigte ſich bei Sonnen⸗ ſchein den Ausflüglern von ihrer beſten Seite. Die ſangesfrohe Stimmung ließ nicht lange auf ſich war⸗ ten. Der edle Moſelwein, den der Dampfer mit⸗ führte, trug hierzu nicht wenig bei. In Moſelkern wurden die Lindenhöfler um die Mittagsſtunde aus⸗ geſchifft. Im ſchön geſchmückten Saale des Hotel „Burg Eltz“ wurde ein gutes Mittageſſen bei eben⸗ falls gutem Tropfen eingenommen. Selbſt ein kur⸗ zes Tänzchen fehlte nicht. Um 3 Uhr gings in das hübſche einſame Waldtal der Eltz zur Burg Eltz, die in etwa einſtündiger Wanderung erreicht wurde. Stolz ragt dieſes ſchöne Waldſchloß mit ſeinen ſchlan⸗ ken und zierlichen Erkern und Zinnen aus dem Walde in ſchwindelnde Höhe empor— ein über⸗ raſchend ſchöner Anblick. Die Beſichtigung der gut erhaltenen Stammburg des Präſidenten der Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe, Freiherr von Eltz⸗ Rübenach mit ihren ſehenswerten Sammlungen an Waffen, Rüſtungen, äußerſt wertvollen Gemälden und Möbeln, nahm nahezu eine Stunde in Anſpruch. Gegen 6 Uhr kehrte man nach Moſelkern zurück. Der Abendzug brachte alle Teilnehmer wieder nach Koblenz zum Abendeſſen und alsdann wohl⸗ behalten und begeiſtert über das Geſehene und Er⸗ lebte nach Mannheim. Dem Reiſemarſchall Wen⸗ kel ſei auch an dieſer Stelle für das tadelloſe Gelin⸗ gen dieſer ſchönen Fahrt ſangesbrüderlicher Dank aller Teilnehmer zum Ausdruck gebracht. B. Dritter chriſtlich⸗nationaler Werkmeiſtertag Im Anſchluß an den in jeder Hinſicht ſehr gut verlaufe⸗ nen 4. ordentlichen Bundestag des Deutſchen Werkmeiſter⸗ Bundes fand dieſer Tage im überfüllten großen Saal des Städtiſchen Saalbaues in Eſſen der vom Bezirksverband Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Induſtriegebiet den auswärtigen Teilnehmern gebotene Begrüßungsabend ſtatt. Am darauffolgenden Sonntag ſchloß im gleichen ebenfalls über⸗ füllten Saal der g. chriſtlich⸗nationale Werkmeiſtertag die geſamten Veranſtaltungen des Deutſchen Werkmeiſter⸗ Bundes ſehr eindrucksvoll ab. Weit über 3000 Werkmeiſter füllten den Saal. Aus dem erſten Vortrag des Haupt⸗ geſchäftsführers Effels berg entnehmen wir folgendes: Gehaltspolitik im Streite der Meinungen Im Verlauf der letzten Monate ſind wir mitten in das Problem hineingeraten. Gelingt es nicht, dieſe Frage in kürzeſter Zeit einer geſunden Löſung entgegenzuführen, dann iſt mit einer Beruhigung der deutſchen Arbeitnehmer⸗ ſchaft und mit dem Einziehen eines gemeinſchaftsverbin⸗ denden Geiſtes innerhalb der Unternehmungen nicht zu rechnen. Letztes Ziel aller Gehaltspolitik muß ſein, die Intereſſen der Arbeit und damit aller durch Arbeit an der Gewinnung des Wirtſchaftsertrages Beteiligten in den Mittelpunkt der Wirtſchaft zu ſtellen. Daß die Koſten des Lebensbedarfes— der Begriff iſt hier in kultureller Auffaſſung zu verſtehen— auch für die Gehaltspolitik maßgebend werden müſſen, dafür können, neben ſozialen Erwägungen und der Rückſichtnahme auf das Arbeitsintereſſe als Orientierungspunkt für die Wirtſchaft, ganz allgemein auch reine wirtſchaft⸗ liche Erwägungen ins Feld geführt werden. Vor allem einmal die Erkenntnis der Tatſache, daß die Mecha⸗ niſterung in ihrem jetzt erreichten Stadium die Entper⸗ ſönlichung der Arbeit inſofern auf die Spitze treibt, als in allen mechaniſierten Betrieben, ob es ſich um Fabrik- oder Bürotätigkeit handelt, der arbeitende Menſch nicht mehr im Vordergrund der Erwägungen ſteht. Die Erkenntnis, daß die Mechaniſterung die Arbeit an ſich ſchwer macht, ſollte zuſammen mit der Mtttelpunktſtellung der Arbeitnehmerſchaft dahin führen, eine für die Wirt⸗ ſchaft erträgliche Standhöhe des Lebens bebarfſes zur Grundlage der Gehaltspult⸗ tik zu machen. Wir ſtimmen durchaus mit den Unternehmerkreiſen überein, daß die augenblickliche Abſatzkriſe durch eine allgemeine Preisverbilligung behoben werden muß. Die ſo notwendige Preisſenkung und die daraus zu erwartende Abſatzſteigerung kann aber nicht er⸗ zielt werden durch einen allgemeinen Abbau der Löhne und Gehälter. Seit Ende 1923, dem Zeitpunkt der Markſtabili⸗ ſierung, ſind die Gehälter der Angeſtellten, vor allem der Werkmeiſter, in ihrem Aufbau hinter den Löhnen der Ar⸗ beiterſchaft und vor allen Dingen der Beamtengehälter weſentlich zurückgeblieben. Die Folge dieſer finanziellen Minderbewertung waren bedeutende Opfer auf allen Ge⸗ bieten durch die Angeſtelltenſchaft. Wir können unter keinen Umſtänden einen ſchematiſchen Gehaltsabbau zulaſſen, ſo⸗ lange für Werkmeiſter noch Tarifverträge beſtehen, die ein Gehalt von 210 Mk., 220 Mk. und 230 Mk. vorſehen. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß die Anordnung feglicher Kurzarbeit der Zuſtimmung der geſetzlichen Betriebs⸗ vertretung bedarf, und daß unter allen Umſtänden die ge⸗ ſetzlichen Kündigungsfriſten unter Einhal⸗ tung des Kündigungsſchutzgeſetzes beobachtet werden müſſen. Wenn alle beteiligten Kreiſe, insbeſondere die Unter⸗ nehmerſchaft, die notwendige Energie aufwenden, können wir die jetzige Kriſe ſelbſt überwinden. Hierzu kommen muß allerdings die ehrliche Bereitſchaftt aller der Volksge⸗ noſſen, die bis jetzt nicht von den Schwankungen des Wirt⸗ ſchaftslebens betroffen ſind. Das Einkommen der Arbeit⸗ nehmerſchaft noch weiter ſich ſchmälern, geht nicht an. Wir erwarten, daß in dieſen ſchweren Kriſenzeiten, die ein großer Teil des deutſchen Volkes durchkoſten muß die wirk⸗ liche Not und Gefahrengemeinſchaft des ganzen deutſchen Babiſche Landesbaufparkaff Neaftalt des Sent. Neckts, Mmannkeim, Augufta- Anlage 33ſ/ 1, fel. 406 01 unter unbeschränkter Haftung des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes Volkes zuſtande kommt. In ſchweren Zeiten haben die deutſchen Arbeitnehmer große Opfer für das Wohl des Volksganzen gebracht bis auf den heutigen Tag. Jetzt iſt der Zeitpunkt da, wo auch die anderen dazu fähigen Schich⸗ ten gleiches leiſten ſollen. Wir haben die Hoffnung, daß die Geſinnung innerhalb der in Frage kommenden Kreiſe Platz greift und daß die Erkenntnis, daß in dieſen Wochen und Monaten das Schickſal Deutſchlands ſich vollzieht, in alten Volksgenoſſen Fuß faßt. Iſt dieſe große Voraus⸗ ſetzung gegeben, dann wird Deutſchlands Wirtſchaft und mit ihr Deutſchlands Arbeitnehmerſchaft und dadurch das deutſche Volk einer neuen beſſeren und dabei ſicheren Zukunft entgegen gehen. Wir deutſchen Werkmeiſter gehen in dieſem ſchweren Ringen unſern ſeit dem Tage der Bun⸗ desgründung als richtig erkannten Weg, den Weg der deutſchen Volksgemeinſchaft, die die Grundlage für die deutſche Notgemeinſchaft bildet. In unſerem ſozialen Programm gehen wir aus von dem Grundgedanken echter Volks⸗ Arbeits⸗ Wirtſchafts⸗ und Schickſalsverbundenheit und von dem Gefühle der eigenen Mitverantwortung für den Wiederaufbau einer deutſchen Geſamtwirtſchaft, in der den Menſchen als Träger u. Mittelpunkt der Wirtſchaft an⸗ gemeſſene Lebens⸗ und Kulturbedingungen geſichert ſind. Wir treten ein für ein volles Mitbeſtimmungsrecht der Arbeitnehmerſchaft auf allen Gebieten des Arbeits- und Wirtſchaftslebens, für eine Verwirklichung des Rechtes auf Arbeit durch ein zeitgemäßes und umfaſſendes Wirtſchafts⸗ und Arbeitsbeſchaffungsprogramm für die Hebung der ſo⸗ zialen Lage der Arbeitnehmerſchaft durch tarifliche und ge⸗ ſetzliche Regelung der Arbeits⸗ und Entlohnungsbebingun⸗ gen und gerechte Vertetlung der Volkslaſten, für Ausbau und Vereinheitlichung des Arbeitsrechtes für Ausbau der geſamten Sozialverſicherung bei tragbaren Beitraglaſten, für Hebung des Berufſtandes, durch Förderung der Aus⸗ bildungs möglichkeiten und Anerkennung der Sonderbelange der Werkmeiſter und auch der techniſchen Betriebsange⸗ ſtellten in Reich und Wirtſchaft. Dieſes ſoziale Programm bleibt uns Leitſtern auch bei zukünftigem Handeln. Mit ihm werden wir einer beſſeren hoffnungsfroheren Zukunft entgegen gehen.“ Hierauf folgte Herr Georg Bro ſt, Hauptgeſchäftsführer des Geſamtverbandes deutſcher Angeſtellten⸗Gewerkſchaften. Sozialpolitik und Soszialverſicherung im Streite der Meinungen Alle Fragen, die für die Angeſtelltenſchaft und in ihr wiederum für den in beſonders exponſerter Stellung be⸗ findlichen Werkmeiſter von hoher Bedeutung ſind, wurden vom Vortragenden behandelt. Unter Anerkennung der Zweckmäßigkeit privatkapitaliſtiſcher Wirtſchaftsformen wurde von dem Vortragenden betont, daß bei der Unmög⸗ lichkeit einer feſten Grenzziehung das Ausmaß ſozialpoliti⸗ ſchen Geſchehens notwendigerweiſe immer ein gewiſſes Ex⸗ periment ſein müſſe. Die Erfahrung habe gelehrt, daß die Elaſtizität der Wirtſchaft die Verbeſſerung der Rechtslage der arbeitnehmenden Menſchen, die letztes Ziel jeder So⸗ zialpolitik ſei, immer noch ohne ernſthafte Schwierigkeiten überſtanden habe. Die Angeſtellten ſind ſich des Zuſammen⸗ hanges zwiſchen dem ſozialpolttiſch Wünſchenswerten und wirtſchaftlich Möglichen durchaus bewußt. Ste anerkennen ausdrücklich die Nolwendigkeit der Rentabilität der Wirtſchaft und der dadurch gezogenen Schranken. Sie vertreten aber die Auffaſſung, daß innerhalb dieſer Schranke die ſozial⸗ politiſche Geſetzgebung, insbeſondere ſoweit ſie die Ange⸗ ſtellten angeht, noch nicht ſtillzuſtehen braucht. Es wird zu häufig überſehen, daß die Sozialverſicherung in ihrer Bilanz auch eine Aktivſeite aufzuweiſen hat, deren Ergebniſſe, auch wirtſchaftlich geſehen, dem Aufwand durch⸗ aus rechtfertigen. Tatſächliche Mängel beſeitigen zu helfen ſind die organiſterten Angeſtellten durchaus bereit. Das Schlußwort ſprach der Bundesvorſitzende Fran z auf der Lake, der in anfeuernder Weiſe die Bundes⸗ mitglieder anſpornte, für die chriſtlich⸗nationale Werk⸗ meiſteridee, die eine neue Feſtigung erfahren habe, weiter⸗ hin zu wirken. —p—.——— 8 gewahrung von ununabaren zu N Internationaler Weltbundkongreß der Kanarienzüchter und Vogelfreunde Der Internationale Weltbund der Kang⸗ rienzüchter und Vogelfreunde des In⸗ und Auslandes hielt ſeinen 18. Kongreß am Samstag und Sonntag in Ludwigshafen a. Rh. im„Pfälzer Hof“ ab. Es waren 16 Landesgruppen vertreten, darunter die Schweiz und Elſaß⸗Lothringen. Von Deutſchland waren anweſend die Rheinpfalz, das Saargebiet, die Bayer. Landesgruppe, die Bergiſch⸗Märkiſche Landes⸗ gruppe, die Freie Weltbundesgruppe, die Mittelrheiniſche und Mitteldeutſche Landesgruppe die Linksniederrheiniſche und die Rheiniſche Landesgruppe, das Ruhrgebiet, die Nie⸗ der⸗Rechtsrheiniſche Landesgruppe, Süddeutſche Landes⸗ gruppe, das Sauerland und die Weſtfäliſch⸗Lippiſche Lan⸗ desgruppe(Sitz Dortmund). Am Samstag vormittag fand eine Konferenz der erweiterten Zentralverwaltung ſtatt. Hier wurden die wichtigſten geſchäftlichen Angelegenheiten für die Tagung am Sonntag durchbeſprochen. Nachmittags war die f Tagung des Preisrichterbundes Eröffnung und Begrüßung erfolgte durch den erſten Vor⸗ ſitzenden der Preisrichter, Joſef Klöter⸗ Dortmund. Nach Verleſung des Protokolls der letzten Generalver'ammlung und Erſtattung des Jahresberichtes wurden Ziegler⸗ Lampertheim und Braun ⸗ Homburg(Saar) zu Kaſſen⸗ reviſoren gewählt. Der Kaſſenbericht durch Müller⸗ Siegburg ergab einen verhältnismäßig guten Stand. Eine Neuwahl des Vorſtandes findet erſt im nächſten Jahre wieder ſtatt. An wichtigen Anträgen iſt folgendes hervor⸗ zuheben: Der Bund beſchlos in ein ſogenanntes Kartellver⸗ hältnis mit den anderen Preisrichterverbänden(Verein deutſcher Kanarienzüchter und Reithsverband deutſcher Preisrichtervereinigungen) zu treten, um inbezug auf das Prämiterungsweſen und Aufſtellung gemeinſamer Richt⸗ linjen zur Heranbildung von Preisrichtern eine Einheit⸗ lichkeit zu erzielen. Den neuen Preisrichtern innerhalb des Bundes wurden auf Grund ihrer Prüfungen die Diplome ausgehändigt. Der Vorſitzende Klöter hielt einen intereſſanten Vor⸗ trag über das Thema:„Die Einheitsſkala und ihre An⸗ wendung“. Bei der Ausſprache wurde betont, daß man die noch zu bemängelnden Punkte der Skala wahrſcheinlich im nächſten Jahre beſeitigen will. Im allgemeinen handelt ez ſich um die Bewertung der Touren Schockeln und Glucken, die wieder von den„ſehr guten“ Touren in die Rubrik ber „guten Touren“ zurückverſetzt werden ſollen. Herr Klöter wurde beauftragt, in dieſem Sinne mit dem Reichsverband deutſcher Preisrichter, ber im November in Berlin kagen wird. als Delegierter Fühlung zu nehmen. Am Samstag abend fand zu Ehren der Delegierten ein Feſtkommers mit muſikaliſchen und theatraliſchen Darbietungen ſtatt. Die öffentliche Tagung des Kongreſſes begann am Sonntag vormittag. Der Bundesvorſttzende Wolke eröffnete den Kongreß mit Begrüßungsworten, denen die des Landesgruppenführers der Sübddeutſchen, Zlegler⸗Lampertheim, und des Vorſitzenden des Lud⸗ wigshafener Alten Vereins folgten. Nach dem Jahresbericht und dem Kaſſenbericht erfolgte die Entlaſtung des Kaſſiers Müller ⸗ Siegburg, nachdem Reviſor Ziegler⸗Lam⸗ vertheim, die Kaſſenführung als muſtergültig bezeichnet hatte. Die Neuwahl brachte folgende Zufſammenſetzung der Leitung: 1. Weltbundesvorſitzender Wolcke⸗ Dortmund; 2. Vorſitzender Scholl⸗ Köln; 1. Schriftführer Lein⸗ Eſſen; 2. Schriftführer Groß ⸗ Nürnberg; 1. Kaſſier Müller ⸗ Siegburg; 2. Kaſſier Eidam Neunkirchen (Saar); techn. Berater Kleder⸗ Dortmund; Ehrenvor⸗ ſitzender Streifeneder⸗ Percha(Starenberger See), Längere Zeit beanſpruchte die Verhandlung über die Antrüge. Zwei Anträge der Zentralverwaltung wurden angenommen und zwar: 1. Bei der Austragung der jährlichen Weltbundesmel⸗ ſterſchaft erhält der Sieger⸗ der die goldene Medaille ſchon einmal errungen, eine goldene Schleife und nicht eine weitere Medallle. 2. Anträge können nur durch die Landesgruppe an die Zentralverwaltung geſtellt werden. Verſchiedene Anträge der Landesgruppen wurden abge⸗ lehnt. Der Siegerwettſtreit findet nach wie vor an zwei Teilſtellen ſtatt. Der erſte Teil des Wettſtreites erhält bel einem Defizit einen Zuſchuß bis höchſtens 100. Es wurde beſchloſſen. daß dieſes Jahr keine Ringliſten herausgegeben werden. Der Kongreß für 1931 findet in Eſſen ſtatt. Der Vorſitzende Wolcke gab bann die Ehrungen der Zentralver⸗ waltung bekannt und ſchloß mit dem Mahnwort zur Einig⸗ keit den Kongreß. rr Verantwortlich: Richard Schönfelder. l MAEIMS-KAlEApkg Samstag, 30. Rugust Verein für Körperpflege von 1886 e..: Samskag, 30. Auguſt, abends 9 Uhr anläßlich des Sommernacht⸗ feſtes mit Tanz im Rheinbad Herweck Box kämpfe, rhythmiſche Uebungen mit dem Rundgewicht, Gewicht⸗ heben, Ringerreigen, Kunſtſpringen vom hohen 1 u. a. m. b 11 712 Sonntag, 31. August Odenwaldklub, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen e..! 7. Jugendtag des Jung⸗Odenwaldklubs in Schriesheim 0. ö. Bergſtr. Die Ortsgruppe iſt zu dieſer Veranſtal⸗ tung eingeladen. Donnerstag, 4. September Bad.⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthetel „Maunheimer Hof“, Klublokal in den Kellerräumen, neben der Weſhenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. sonntag, 7. September Odenwaldklub, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen e. B. Sommerfeſt(28. Stiftungsfeſt) auf unſerem Gelände in Neckarſteinach. Näheres folgt rechtzeitig in den Tageszeitungen. — Nachdruck verboten.— — ver Zinslichen Cllgungsdarſehen A Sgenteim Fauskauß Fuvothekenablösung durcß Noöschluss von Bausparverirdqen ———————— —————— inn — * * Die Schmuckent in Mannheim Opern fänger, Vorgolder, Möbelfabrikanten „Bei meiner ſchnellen Abreiſe von Mannheim ſage ich allen meinen Freunden ein ehrliches Lebewohl. Sollte der Fall ſeyn, daß ich Jemand etwas ſchuldig wäre, ſo bitte ich, ſich an meine Frau zu wenden, welche eben ſo gut bezahlen wird wie ich, gewiß ohne Komödiantismus. E. Schmuckert, Opernſänger.“ Dieſes launige Zeitungsinſerat, mit dem ſich im Auguſt 1830 der Großh. Bad. Hofopernſänger Carl Auguſt Eduard Schmuckert von dem Mannheimer Publikum verabſchiedete, gab uns Anlaß, über die Familie Schmuckert Nachforſchungen anzuſtellen. Der Tenoriſt Eduard Schmuckert war in Droſſen a. d. Oder gebürtig. Seine Frau, eine geb. Kalbskopf, war eine Berlinerin. Im Frühjahr 1829 verpflichtete der Theaterintendant Graf von Luxburg den 25jährigen Sänger, der aus Magde⸗ burg kam, auf ein Jahr für die Oper. Am 14. Juni 1829 trat er als Maſanillo in der Oper„Die Stumme von Portici“ von Auber auf. Außer ihm waren im Theaterjahr 1829/30 an der Oper tätig: die Herren Diez, Freund, Grua, Kühn, Schor⸗ müller, Werth, Waygandt und die Damen Bock, Brandt, Braunhofer, Eſchborn, Freund, Kinkel, von Weber; im ganzen 15 Perſonen. Nach ſeiner ſchnellen Abreiſe kehrte Schmuckert kurze Zeit zu ſeiner Familie zurück. Seine Gattin hatte ihn bald nach ſeinem Dienſtantritt mit einer Tochter beſchenkt, die von der Frau des Hofmuſikus Franz Brand, einer Tochter des Vergolders und Spiegelfabrikanten Peter Schmuckert über die Taufe gehoben wurde. Der Hofſchauſpieler Carl Gottfried Bauer, ein ausgezeichnetes und beliebtes Mitglied des Theaters, war Taufzeuge. Im Oktober 1830 wurde die Familie um einen Sohn vermehrt, der von ſeinem Gevatter Peter Schmuckert den Namen erhielt. Dieſer hatte die Familie in ſein Haus am Theaterplatz, B 4, 2, auf⸗ genommen. Die Fabrikanten Schmuckert haben im vorigen Jahrhundert in Mannheim eine der erſten Rollen geſpielt. Trotz der ungünſtigen Zeitverhältniſſe hat Peter Schmuckert, der Gründer einer Spiegel⸗ und Möbelfabrik, Außergewöhnliches geleiſtet. Als Sohn eines invaliden Soldaten im Jahre 1765 geboren, kam Peter Schmuckert zu dem Ver⸗ golder Bauer in Mannheim in die Lehre. Dieſer hatte einen kleinen Geſchäftsbetrieb und beſchäftigte den Lehrjungen hauptſächlich mit Holzarbeiten. Nach⸗ dem Schmuckert ſeine drei Wanderjahre zurückgelegt hatte, fand er als Vergoldergeſelle Beſchäftigung am Hofe Carl Theodors. Sein Lehrmeiſter war indeſſen wegen Wahnſinn in das hieſige Tollhaus eingeliefert worden. Nun entſchloß ſich der Zweiundzwanzigfährige, ein eigenes Geſchäft zu gründen, ein gewagtes Un⸗ ternehmen, waren hier doch ſchon neun Vergolder⸗ werkſtätten. Er legte dem Stadtrat ein von dem kurfürſtlichen Kabinettſekretär Uhlenbroich aus⸗ geſtelltes Zeugnis vor, wonach er ſich bei Arbeiten für den Hof durch beſondere Geſchicklichkeit aus⸗ zeichnete. Trotzdem er kein Vermögen hatte, wurde er auf Grund dieſes Zeugniſſes zum Bürger auf⸗ genommen. Im Jahre 1787 heiratete er eine hieſige Bürgerstochter. Durch Fleiß und Sparſamkeit brachte er es trotz der harten Kriegsbedrängniſſe ſo weit, daß er im Jahre 1798 ein eigenes Haus kaufen und ſeinem Geſchäfte eine größere Ausdehnung geben konnte. Im Jahre 1806 erwarb er in Lohr die Apparate einer für Rechnung des ehemaligen Mainzer Kur⸗ fürſten ohne pekuniären Erfolg betriebenen Spie⸗ gelbelegerei. Er beſchäftigte nun zwei Ver⸗ goldergeſellen und einen Lehrjungen. Dieſen Indu⸗ ſtriezweig betrieb er in einer damals in Deutſchland noch kaum gekannten Vollkommenheit. Er hatte ſich eine Fertigkeit erworben im Gravieren halb erhabe⸗ ner Ornamente und zeichnete ſich durch einen ge⸗ bildeten Geſchmack aus. Dem Spiegellager wurde ein Möbelmagazin ſowie ein Lager feiner Porzellan⸗ und Glaswaren, Pendulen, Bronzen u. a.„Quincaillerien“ ange⸗ ſchloſſen. Im Jahre 1823 erwarb Schmuckert das früher dem Könige Max Joſeph von Bayern gehörige ge⸗ räumige Haus B 4, 2(ſpäter Rheiniſche Creditbank). Seit 1809 war ſein Sohn Johann Conrad Schmuckert, ſpäter Gemeinderat, im Geſchäfte erfolgreich tätig. Das Emporblühen ſeines„Etabliſſements“ wurde beſonders von der Schreinerzunft mit ſcheelen Augen beobachtet. Die Mannheimer Schreiner hatten ſich im Jahre 1813 zuſammengeſchloſſen und ein ge⸗ meinſames Möbelmagaßzin in Q 1, 16 eingerichtet. Eine große Aufregung gab es im Jahre 1826 unter den ehrſamen Meiſtern, als Schmuckert bei dem Großh. Kreisdirektorium ein Geſuch um Er⸗ teflung der Konzeſſion zur Errichtung einer Möbelfabrik einreichte. Das Geſuch wurde weitergeleitet an das Stadtamt und von da an den Stadtrat. Nachdem man den Bürgerausſchuß gehört hatte, erfolgte von ſeiten des Stadtrates ein Bericht an das Kreisdirektortum, der ſehr bezeichnend für die biedermeieriſchen Anſchauungen der Stadtväter und der Zunftmeiſter iſt: Das Geſchäft des Schmuckert ſei von bedeutender Ausdehnung und er⸗ pere Im Hause (Sparbüchsen), 8480 freue ſich eines nicht unbedeutenden Abſatzes im Ausland. Allein, wenn auch durch dieſe vorteilhaften Verhältniſſe viel fremdes Geld in die Stadt gekom⸗ men ſei, ſo ſcheine daraus nur zu folgen, daß Schmuckert auch viel Vorteil gehabt habe, nicht aber, daß daraus die Notwendigkeit hervorgehe, daß den Gewerbsleuten, die ihm dieſe Vorteile durch die für ihn gefertigten Arbeiten erringen halfen, ihr Brot dadurch entzogen werde, daß er nun ſelbſt Geſellen halte und den Verdienſt des Gewerbsmannes mit dem des Handelsmannes in ſeiner Taſche vereinige. Schmuckert habe ſeither für ſeinen Möbel⸗ handel hinlänglich Begünſtigung genoſſen. Er habe in ſeinem Hauſe eine ſehr bedeutende Schreiner⸗ werkſtätte gehalten, über die ein Schreinermeiſter die Aufſicht führte. Ebenſo habe er eine Tapezier⸗ werkſtätte errichtet. In einer Zeit wie der jetzigen, in der Gewerbs⸗ leute aller Art in Ueberfluß vorhanden ſeien, aber den meiſten es an Arbeit mangle, ſeien Fabriken, die nicht für die Notdurft, ſondern nur für größere Bequemlichkeit arbeiten, keine Mittel zur Beförde⸗ rung des öffentlichen Wohles, vielmehr dienten ſie zur Untergrabung der Ernährungsmöglichkeit für manchen arbeitswilligen Familienvater. Wenn auch nicht zu leugnen ſei, daß Schmuckert bisher in feinem Geſchäfte ſo viel Segen gefunden habe, als ſeine Betriebſamkeit verdiene, ſo ſei es nicht zu billigen, daß er ſolchen auf Koſten ſeiner ärmeren Mitbürger zu vergrößern trachte. Die Chaiſenfabriken der Sattler Schüz und Er⸗ thal könnten mit der Möbelfabrik nicht in Parallele geſetzt werden. Sie würden hauptſächlich deswegen mit Privilegien begünſtigt, weil ſie fertige Wagen zur Bequemlichkeit des hieſigen Publikums und ins⸗ beſondere der durchreiſenden Fremden aufſtellen und eine Anſtalt begründeten, die vorher hier nicht be⸗ ſtand. Schmuckerts Fabrik dagegen ſoll ſich nun mit Gegenſtänden beſchäftigen, die bereits in mehreren Handlungen zu haben ſeien und von denen die Schreinerzunft ſelbſt ein Magazin zur Bequemllich⸗ keit des Publikums etabliert habe. Durch die Errichtung einer ausgedehnten Möbel⸗ fabrik, die ihre eigenen„Dienſtleute“ halte, würde den Zünften und manchen unzünftigen Arbeitsleuten ein bedeutender Schaden zugefügt. Die Klagen der Zünfte über ihren Notſtand ſeien leider nur 25 ſehr als begründet bekannt.— Nachdem die Zünfte vernommen waren, ſtellte der Stadtrat den Antrag, das Geſuch des Schmuckert abzuſchlagen. In Mannheim beſtanden damals 70 Schreiner⸗ werkſtätten, in denen 60 Geſellen beſchäftigt wur⸗ den. Von dieſen ſtanden 22 in der Werkſtätte des für Schmuckert arbeitenden Meiſters Frica. Die 23 Drehermeiſter beſchäftigten 8 Geſellen, die 22 Schloſſermeiſter 23 Geſellen, die 8 Glaſermeiſter 4 Geſellen. Die 4 Gürtlermeiſter konnten nicht einen einzigen Geſellen halten. Die einſtimmige Erklärung der von dem Stadt⸗ rat vernommenen Zünfte fiel dahin aus: Bei Ge⸗ währung des Geſuches kämen mehrere Meiſter, die bisher, und zwar notgedrungen um die billigſten Preiſe, für Schmuckert arbeiteten, in Gefahr, ganz brotlos zu werden. Sie hofften, die hohen Staats⸗ behörden würden in vorliegendem Falle das Wohl einer großen Anzahl arbeitsbedürftiger, ſteuerbarer Familienväter mehr berückſichtigen als den Vorteil eines einzelnen, bereits von den beſten Verhältniſſen begünſtigten Bürgers, um deſſen Abweiſung ſie ge⸗ horſamſt bäten. Vergeblich waren die Bemühungen der Zünfte und der ſie unterſtützenden Stadtväter, der geſteiger⸗ ten Konkurrenz des Großunternehmers zu begegnen. Dem kapitaliſtiſchen Großbetrieb in Handel und In⸗ duſtrie mußten immer mehr Rechte eingeräumt werden. Schmuckert vergrößerte ſein Geſchäft bedeu⸗ tend und dehnte es auf die Fabrikation feiner Möbel im großen aus. Die aus ſeinen Werkſtätten hervor⸗ gegangenen Möbel erfreuten ſich weithin des beſten Rufes und fanden nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in Holland und in der Schweiz guten Abſatz. Im Jahre 1832 ging das Geſchäft an Friedrich Wilhelm Bürck und nach deſſen Tode an ſeine zwei Söhne über, von denen es noch jahrzehntelang ſchwunghaft betrieben wurde. Die Familie Schmuckert zeigte großes Intereſſe für Kunſt und Wiſſenſchaft. Mit dem Theater kam ſie in engſte Berührung durch ihren Namensvetter, den Opernſänger, durch den Hofmuſikus Franz Brand und den Hofkapellmeiſter Vinzenz Lachner. Im Jahre 1889 übernahm die Stadt Mannheim, als erſte in Deutſchland, das Theater in eigene Ver⸗ waltung und ſtellte an ſeine Spitze ein Hoftheater⸗ komitee, das aus drei angeſehenen Bürgern, den Herren Jolly, Conrad Schmuckert und Dr. Seitz beſtand. Die neue Verwaltung war alsbald„bös⸗ willigen Anfeindungen und den frechſten Verläum⸗ dungen“ ausgeſetzt. Nach einem ſchweren Konflikt trat Schmuckert im Juli 1843 als Komiteemitglied zurück. Seine älteſte Tochter war zuerſt mit dem Hof⸗ theaterſänger Dr. Härtinger in München verheiratet und dann mit dem Grafen Battelet von La Roſce. Am 31. Juli 1837 wurde Vinzenz Lachner, Kapellmeiſter am Großh. Hof⸗ und Nationaltheater, der Sohn des Organiſten Anton Lachner in Rain bei Donauwörth, in Mannheim getraut mit der 17jähri⸗ gen Antonia Franziska Amalia, einer Tochter des Hofmuſtkus Franz Brand und der Anna geborenen Schmuckert. Der„Partikulier“ Peter Schmuckert erreichte ein Alter von 76 Jahren und ſtarb am 8. Juli 1841 in Mannheim. Leopold G611ler. Alter und neuer Aberglaube Eine Betrachtung von Frida Schanz Was wird mir heute Schlimmes begegnen? Am Ende meines ſchönen Morgenſpaziergangs durch den taufriſchen Wald ſind mir aus einem Bauerngarten vier kleine Katzen über den Weg ge⸗ ſprungen! Ich weiß durch Belehrung ſeitens einer weiſen Kindermuhme aus ferner Kindheit und ſeitdem durch viel Leſen und Hören über das mir intereſſante Aberglaubenkapitel nur zu genau, daß über den Weg ſetzende Katzen Unheil bedeuten. Oft hat ſichs auch erfüllt. Der eigenartige kleine Schreck über eine aus einer Haustür rechts in eine links ſauſende ſchwarze Katze— am eindrucksvollſten in kleinen Städten und huſchelnder Dämmerung fiel mit irgend einem recht dummen, ärgerlichen Erlebnis zuſammen. Ich habe mir ſolche Zuſammentreffen ganz unwillkürlich gemerkt. Der Verdacht, der dabei auf das ſonſt von mir nicht ungeliebte Katzengeſchlecht fiel, hat ſich ver⸗ ſtärkt. Unwillkürlich froh bin ich, wenn die Unheilbotin wenigſtens eine weiße Katze iſt. Und eine junge be⸗ deutet doch wahrſcheinlich auch nicht etwas ſo Schlim⸗ mes! Vier kleine, ganz junge, machen hoffentlich noch keine große!— Du lieber, lieber Aberglaube! So ein bißchen Grauen und Grauſen gehört wahrſcheinlich, in der Natur begründet, zum heimelnden, von Ueberliefe⸗ rung durchwebten kleinſtädtiſchen Leben. Ein Kind, das in einem Forſthauſe aufgewachſen war und daher beſonders viel von allerhand Aber⸗ glauben wußte, hat mich einmal gefragt:„Bedeutet es für die Häschen und Miezekatzen auch Unglück, wenn ihnen ein Menſch über den Weg läuft?“ Ich mußte lachen und habe wahrſcheinlich geant⸗ wortet:„Für die Häschen ganz ſicher, wenn der Menſch zufällig zu Deines Vaters grünem Hand⸗ werk gehört.“— Dieſes Kind wußte ſo liebe Sachen, daß man von ihm lernen konnte.„Schwalbenneſter am Hausgiebel bedeuten Glück.“—„Schafe zur Linken, wird Glück dir winken. Schafe zur Rechten, gibt was zu fechten.“ „Spinne am Morgen, bringt Kummer und Sor⸗ gen. Spinne am Abend, erquickend und labend.“ durch Benũtzung unseter bestens eingefühften stabilen Hausspäfrkassen Kostenlose Ausfolgung an jeden Spatbuchinheber. Da ich's für gut hielt, dieſem Kinde vorwiegend nur glückverheißenden Aberglauben im Herzen zu laſſen, habe ich ihm die dunkle Hälfte des Spinnen⸗ orakels aufklärend zu beeinfluſſen geſucht; ich er⸗ klärte ihm, es hätte nämlich urſprünglich nicht „Spinne am Morgen“ und„Spinne am Abend“, ſondern„Spinnen“ geheißen. In den Bauernhöfen und Dorfhäuſern ſei nämlich das Spinnen am Abend, d. h. am Feierabend, nach vollbrachtem, rüſtigem Tagewerk, die gute alte Sitte geweſen. Im rührigen Landleben gebe es Wichtigeres zu tun als das Spinnen, und nur in ganz ſchlechten Zeiten, in Jahren der Not und der Mißernten, haben die Frauen wohl auch einmal die leeren Morgen durch Spinnen, häufig für kargen, dringend nötigen Ver⸗ dienſt, füllen müſſen. Von daher erklärte ſich alſo der Zuſammenhang von Spinnen und Unglück. Gefiel dieſe Belehrung meiner kleinen Zuhörerin wohl? Durchaus nicht. Sie ſchlug in ſanftem Tone vor, man möchte es doch lieber ſo laſſen, wie ſie es ſchon wußte. Eine Spinne am Abend ſei für ſie und die Annegrete, das Hausmädchen, doch immer eine zu große Freude,„Wenn ich frühmorgens eine Spinne ſehe“, verriet ſie mit ſchlauem Geſicht,„ſperre ich ſie ein und laſſe ſie erſt abends raus.“— Den Aberglauben beſchummeln, corriger la super- stition, könnte man dieſes Syſtem wohl nennen.— Ich weiß von einer alten lieben Frau, die ſich etwas ähnlich zurechtgezaubert hat. An einem düſteren, todbangen Tage ihres Lebens, einem Tage, aus dem, urplötzlich erſtanden, der dunkle Schatten drohenden Endes über dem liebſten Leben hing, einem ſpinnwebgrauen Herbſttag noch dazu, ſah ſie auf einem langen bangen Beſorgungsgang, um jede Ecke biegend, auf jeder Straße ihr entgegenkommend, Menſchen mit Kränzen. Meiſt auch noch dunkel, trauermäßig gekleidete Menſchen! Wie eine entſetz⸗ lich bange Vorahnung fiel es ihr aufs Herz. Vor⸗ zeichen, Vorboten des gefürchteten Schlimmen erſchie⸗ nen ihr die Kränze. Von ſchmerzlichſter Frauenangſt gejagt, kam ſie nach Haus. Da lag die Sonntags⸗ zeitung vor der Schwelle:„Totenſountag“ las ſie als Ueberſchrift des Leitartikels.— Ja, Sonntag, Toten⸗ ſonntag war ja heute! In ihrer bangen Sorge, ihrer tiefen Seelenerſchütterung und wohl, weil ſie bis dahin noch keinen lieben Menſchen verloren, hatte ſie daran nicht gedacht. Unwillkürlich empfand ſie die Aufklärung der auffallenden Kranzmenge, die ihre Augen ſahen, für ſich als Erleichterung. Und ſie ging am großen ſchweren Leide damals heil vor⸗ über. Ihr geliebter Kranker wurde geſund. Unſäg⸗ lichſte Freude kam. Und dieſe Freude hat ſich mit dem Anblick der hundert und aberhundert Kränze für jene Frau feſt verquickt. Für die jetzt ſchon alternde iſt aus jungen Tagen her ein Glücksſchim⸗ mer über zufällig ihr begegnenden Kränzen geblie⸗ ben. Wie ein Lächeln und Winken gehts aus von jedem prangenden Aſtern⸗ oder Maiglocken⸗ oder Roſenkranz, den Menſchenhände ihr zufällig auf der Straße entgegen tragen. Sie hat ſich ihren heimlichen Aberglauben ſelber gebaut. Wer möchte ihn ſtören? „Das will ja gar niemand. Das fällt ja gar nie⸗ mandem ein“, lacht da vom Stuhl neben meinem Schreibtiſch mein kleiner Teddybär.„Ich bin er ja ſelber, der moderne Aberglaube, ich in höchſt⸗ eigener, gelbplüſchener Perſon! Wie bei Dir auf dem Zuſeheſtuhl, ſitze ich bei den Führern der Luft⸗ ſchiffe, beim Mathematik büffelnden Abiturienten; ſchade, daß der große Jakob Grimm, als er ſeine Mythologie ſchrieb, noch nichts von mir wußte!“ Das iſt wirklich wahr. Tiefſchön ſagt der Tief⸗ wiſſende und ⸗forſchende in der Einleitung zu dieſem allerköſtlichſten Buche, wenn auch wohl in beſſeren Worten, als ich ſie jetzt aus dem Gedächtnis zitieren kann, vom Aberglauben, nicht nur eine Quelle der Angſt und Seelenbelaſtung ſei er für unſere Alt⸗ vorderen geweſen, ſondern daneben auch eine Quelle unendlichen Glückes, lieblicher Verheißung und heimlich ſpinnender häuslicher Traulichkeit. Wie eine Prinzen lobte Aus dem Tagebuch einer engliſchen Königin des 16. Jahrhunderts Lady Eliſabeth Woodwille, nachherige Gemahlin König Eduards VI. von England, Sohn Hein⸗ rich WII. und ſeiner dritten Gemahlin Johanna Seymour, ſtammte aus einer der vornehmſten Fa⸗ milien Englands und war mit Grafen und Herzögen verwandt. Nachdem Eliſabeth ihren teuren John Gray in der Schlacht bei St. Alans verloren hatte, zog ſie ſich auf ihre Güter in Northampton⸗Shire zu⸗ rück, wo der König ſie ſah, ſich in ſie verliebte und ſte heiratete. Eliſabeth führte in ihrer Mäbdchenzeit ein Tagebuch. Die nachfolgenden Bruchſtücke ſollen zei⸗ gen, wie damals Töchter aus erſten Häuſern ihr 1 15 vatleben führten. Eliſabeth ſchreibt: Montag früh: Ich ſtand um 4 Uhr auf 1 55 half Katharina, die Kühe melken. Rachel, die andere Hausmagd, hat ſich vergangene Nacht die Hand ſchrecklich verbrannt, und ich habe ihr ein Pflaſter ge⸗ ſchmiert. Sechs Uhr. Ich fand, daß das Stück Rindfleiſch zu ſehr ausgekocht war und das Bier den Geſchmack verloren hatte. Dem Koch muß ich doch auch einen Verweis wegen ſeiner Nachläſſigkeit ge⸗ ben; was das Bier betrifft, ſo laſſe ich eine neue Tonne anſtechen. Sieben Uhr. Ich begleite Mi⸗ lady, meine Mutter, in den Hof. Wir gaben Eſſen heraus für 25 Perſonen. Acht Uhr. Ich ging mit meiner Magd Dorpthy nach dem Gehöft hinter dem Schloß, lief hinter Thumb, unſerem jungen Klepper her, erhaſchte ihn und ſetzte mich darauf. Ich bin wohl fünf bis ſechs Meilen ohne Sattel und Zaum umhergeritten. Zehn Uhr. Es wurde zu Mittag gedeckt. John Gray iſt ein hübſcher junger Menſch. Aber was hilft das? Eine tugendhafte Tochter darf nur tun, was ihre Eltern für gut finden. John hat wenig gegeſſen. Auch ſagte er, das ſchönſte Mädchen würde ihm nicht gefallen, wenn es nicht ſanft und be⸗ ſcheiden wäre. Je nun, ich denke, mein Charakter iſt ſo unleidlich nicht. Es hat doch noch keiner daran auszuſetzen gefunden, als vielleicht Roger; aber von allen unſeren Leuten iſt der gerade der nachläſſigſte im Dienſt. John Gray liebt weiße Zähne; die mei⸗ nigen ſind ziemlich ſchön, und mein Haar iſt ſchwarz wie Ebenholz. Ich ſage nur ſo;: denn irre ich nicht, ſo denkt John in dieſer Sache ebenſo wie ich. Elf Uhr. Wir ſtanden von der Tafel auf. Die Geſell⸗ ſchaft ſpazierte ins Feld. John half mir über jede Hecke und zweimal drückte er mir heftig die Hand. Ich kann nicht ſagen, daß ich etwas gegen ihn hätte; in Leibesübungen iſt er wohl ebenſo geſchickt, als irgendeiner von den Edelleuten unſerer Gegend. Sein Reſpekt gegen Milord und Milady, ſeinen Va⸗ ter und ſeine Mutter iſt wirklich merkwürdig und niemals verſäumt er Sonntags die Meſſe. Drei Uhr nachmittags. Das Haus des armen Pächters Robinſon iſt in Brand geraten. John Gray hat ſo⸗ gleich eine Unterſtützung des Unglücklichen eröffnet. Er ſelbſt hat nicht weniger als vier Pfund für die⸗ ſen guten Zweck geſpendet. Noch niemals war ſein Blick ſo ſanft als bei dieſer Gelegenheit. Um vier Uhr ging ich zum Gebet. Um ſechs Uhr ließ ich den Schweinen und dem Federvieh Futter geben. Um ſieben Uhr ſetzten wir uns zum Abendbrot; we⸗ gen des Brandes wurde es diesmal ſpäter. Die Gäuſepaſtete war zu ſtark gekocht und der Schweine⸗ braten faft wie Kohle. Neun Uhr. Die Geſell⸗ ſchaft liegt im tiefſten Schlaf. In dieſen letzten Ta⸗ gesſtunden hatte ich ein wenig Langeweile. Ich fing mein Gebet wieder an; denn vorher hatten mich die Gedanken an John Gray zerſtreut. Ich bin ein⸗ geſchlafen und habe von John Gray geträumt. D Stäckt. Sparkasse Mannheim Unter Bürgschaft det Stadt Hennheim HANDELS- d Samstag, 30. August 1930 Adam Opel AG. Veränderungen in Vorſtand und Aufſichtsrat Der Vorſitzende des Aufſichtsrats der Adam Opel AG., Geheimrat Dr. ing. h. c. Wilhelm von Opel, teilt uns mit:„Die Reorganiſation der Adam Opel AG. iſt ſoweit fortgeſchritten, daß nach Herrn Keith Wood nun⸗ mehr auch Herr Irvin g J. Reuter nach Erledi⸗ gung der ihm übertragenen beſonderen Aufgabe plan⸗ mäßig aus dem Vorſtand unſerer Geſellſchaft aus⸗ geſchieden iſt, um wichtige neue Aufgaben zu über⸗ nehmen. Das Ausſcheiden der beiden bisherigen Mitglieder unſeres Vorſtandes hat weitere Veränderungen erforder⸗ lich gemacht: Herr RA. Wronker⸗Flat o w, der ſeit Jahren als Rechtsberater mit beſonderem Erfolg mit allen Seiten der Automobilinduſtrie befaßt geweſen iſt, iſt aus unſerem Aufſichtsrat ausgeſchieden, um nunmehr ſeine ganze Kraft unſerer Firma als Mitglied des Vorſtandes zur Verfügung zu ſtellen. Außer ihm ſind der bisherige Finanzberater der Adam Opel As., Herr E. R. Palmer, und Herr A. J. Wieland, einer der beſten Kenner des deutſchen Marktes und des deut⸗ ſchen Automobil⸗Exportes, zu Mitgliedern des Vorſtandes der Adam Opel AG. ernannt worden. Anſtelle von RA. Wronker⸗Flatow tritt der bisherige Leiter der Vaurhall⸗ Automobilfabrik, Herr R. K. Evans, in den AR. unſerer Geſellſchaft ein, um ſeine reichen allſeitigen Erfahrungen insbeſondere auch auf tech⸗ niſchem und konſtruktionellem Gebiete in den Dienſt unſerer Geſellſchaft zu ſtellen und als Delegierter des Aufſichtsrats die Leitung und Ueberwachung der Geſchäfts⸗ führung zu übernehmen.“ . Die Tagesordnung der Aku⸗ B.— Keine akuten Emiſſionspläne.(Eig. Dr.) Die mit der Tagesordnung „Satzungsänderungen“ einberufene HV. der Allgemeene Kunſt Zijde Unie in Arnheim am 10. Sept. ſoll, wie jetzt aus Amſterdam gemeldet wird, außer der bereits erwähn⸗ ten Aenderung des Vorzugskapitals beſchließen, daß die Ausgabe von mehr als 25 Mill. Gulden Obligationen an die Zuſtimmung der VA.⸗Inhaber gebunden wird, ebenſo wie die Ausgabe von VA. über eine Summe von 60 Mill. Gulden hinaus. Die VA.⸗Inhaber ſollen bei Abſtimmun⸗ gen darüber einfaches Stimmrecht haben, mit der Maß⸗ nahme, daß 25 v. H. der VA. für die Ablehnung dies⸗ bezüglicher Anträge ausreichen. Emiſſions abſich⸗ ten beſtünden im Augenblick nicht, zumal die Geſellſchaft über ein erhebliches Bankguthaben verfügt. Gleichzeitig ſollen jetzt die Beſtimmungen über die Ge⸗ winn verteilung geändert werden. Zunächſt ſollen die Inhaber der VA. aus dem Gewinn 6 v. H. Dividende evtl kumulativ erhalten, aus dem Reſt die Inhaber der StA. bis zu 6 v. H. und von dem dann verbleibenden Be⸗ trag Aufſichtsräte und Direktion zuſammen 20 v. H. ſtatt bisher 30 v. H. u. die StA.⸗Inhaber die reſtlichen 80 v. H. O Aegyptenauftrag für die Lokomotivfabrik Borſig AG. in Berlin.(Eig. Dr.) Unter 24 Angeboten auf Lieferung von 20 Schnellzugsmaſchinen für die ägyptiſche Regierung ſoll nach Londoner Berichten die Offerte der Firma Borſig angenommen worden ſein. Eine Beſtätigung über den Zuſchlag liegt jedoch bei der Borſigverwaltung noch nicht vor. Sollte der Auftrag erteilt werden, ſo würde eine Weiterbeſchäftigung eines Teils der Belegſchaft die zur Zeit mit der Durchführung einer jugoflawiſchen Beſtellung von 70 Lokomotiven ausreichend beſchäftigt iſt, möglich anwerden. Mit der Ausführung des Auftrages müßte ſpäteſtens in einem halben Jahre begonnen werden. * Majoritätswechſel bei Dinſe⸗Maſchinenban. Wie die „Verwaltung mitteilt, ſind die in der kürzlichen Hauptver⸗ ſammlung erwähnten Verhandlungen wegen Uebergangs der Aktienmajorität inzwiſchen zum Abſchluß gekommen. Die Fabrikation der bekannden Spezialerzeugniſſe der Ge⸗ ſellſchaft(Schaltwagen und Schnellwagen) werde keine Unterbrechung erleiden. 5 Mill. Fr. 4% proz. Anleihe der Chemiſche Induſtrie Baſel. Der Verwaltungsrat der Geſellſchaft für Ehemiſche Induſtrie in Baſel hat beſchloſſen, eine 4% proz. Anleihe im Betrage von 5 Millionen Franken zum Zwecke der Be⸗ ſchaffung weiterer Betriebsmittel aufzunehmen. * Zahnräderfabrik Augsburg vorm. Johann Renk AG. Augsburg— Dividendenrückgang. Die Geſellſchaft, die dem Konzern der Gute Hoffwungshütte angehört, ſchlägt der auf den 7. Okt. anberaumten GV. nach Abſchrei⸗ bungen von 145 440(151 166)/ die Verteilung einer Di⸗ vidende von 7(10) v. H. vor. Ferner ſollen dem Unterſtützungsfonds 20 000(25000)/ zugewieſen und der Reſt von 46 315(89 395)/ auf neue Rechnung vorgetragen werden. * Continental⸗Gummi⸗Werke AG., Hannover.— Ab⸗ ſtoßung der Kohlenintereſſen?d Die Continental⸗Gummi⸗ Werke AG., Hannover hat, wie gemeldet wird, ihre Inter⸗ eſſen an der Zeche Alter Hellweg in Unna(Weſtf.) an die Ruhrorter Kohlenhandelsgeſellſchaft m. b.., Dutsburg⸗ Ruhrort, ſtbertragen. Es iſt beabſichtigt, die Anlage der Zeche weiter auszubauen und die Förderung weſentlich zu ſteigern. Der Vertrieb der Kohlen erfolgt künftig durch die Ruhrorter Kohlenhandelsgeſellſchaft, die bereits über eine ausgedehnte Handelsorganiſation verfügt. Es ſoll ſerner beabſichtigt ſein, die bisherigen Handelsvertreter der Gewerkſchaft Alter Hellweg beizubehalten. der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZETTUN Mittag-Ausgabe Nr. 399 Anſinnige und gefährliche Kapitalflucht Konjunkturwende— Börſenwende/ Gefahren herd Zürich Von Paul Hockenheimer⸗Berlin Die ſeit dem unglücklichen Freitag, den 13. Mai 1927 ſeit über 3 Jahren anhaltende Depreſſion an den deut⸗ ſchen Aktienmärkten, die ſich in den letzten 3 Monaten noch verſtärkt hatte, ſcheint nunmehr zum Stillſtand ge⸗ kommen zu ſein. Zur Beruhigung der Börſe hat neben den Aeußerun⸗ gen einer Reihe hervorragender Wirtſchaftsführer, die ſich ſcharf gegen den von gewiſſen Seiten angewandten Zweck⸗ peſſimismus wandten, insbeſondere das„Unter wer⸗ tet“ des Geheimrats Duisberg von der J. G. Farben⸗ induſtrie beigetragen, das dem derzeitigen völlig unbe⸗ gründeten Kursverfall des Standardpapiers der deutſchen Börſe, der J. G. Farbenaktie, ein„Paroli“ bieten ſollte. Man erinnerte ſich an der Börſe daran, daß gerade Geheimrat Duisberg es war, der einige Wochen vor dem ſchwarzen Freitag eindringlich bei einem Farbenkurs von 350 vor der„Ueberwertung“ der deutſchen Aktien warnte, jedoch damals leider vergeblich. Die bisherige Baiſſe⸗ bewegung ergibt kein getreues Bild der Wirtſchafts lage mehr, ſondern ſie iſt in den letzten Monaten weit über das Ziel hinausgeſchoſſen. Ein weiteres trübes Kapitel iſt die unſinnige und gefährliche Kapitalfluchtbewegung, die weiteſte Kreiſe erfaßt hat, die unerklärlicherweiſe ſich durch eine gewiſſe rechts⸗ und linksradikale Preſſe in jüng⸗ ſter Zeit beeinfluſſen ließen, um in Deutſchland alles nur noch durch die ſchwarze Brille zu ſehen. Das Land, in dem das flüchtende deutſche Kapital insbeſondere im letz⸗ ten halben Jahr Aufnahme ſuchte und fand, iſt haupt⸗ ſächlich die Schweiz, wo ſich eine Hauſſe in den ſchweizeriſchen feſt verzinslichen Werten und Bankaktien durchſetzte, die in gar keinem be⸗ rechtigten Verhältnis zur Realverzinſung ſteht und mit einem böſen Erwachen der ſich in der Schweiz ſicher geborgen fühlenden deutſchen Kapitalflüch⸗ tigen enden wird; denn in abſehbarer Zeit, bei Bereini⸗ gung der wirtſchaftlichen und politiſchen Atmoſphäre, muß ein Zurückfließen des flüchtigen Kapitals nach Deutſchland erfolgen. Die Lehren, die dem ſ. Zt. nach Amerika abgewan⸗ derten deutſchen Kapital vor bald Jahresfriſt bei dem rieſigen Börſenkrach in Newyork erteilt wurden, ſcheinen leider vergebens geweſen zu ſein. Wenn auf dem ſeit geraumer Friſt beſchrittenen Weg nicht ſchleunigſt eine Wendung eintritt, ſo wird ein großer Teil des neuerdings geflüchteten Kapitals weit mehr an Subſtanz verlieren, als es durch die Differenz zwiſchen den deutſchen und aus⸗ ländiſchen Steuern vermeintlich erſpart. Die Kurs bewegung der ſchweizer Bank⸗ aktien und in verſtärktem Maße die der ſchweizeriſchen Obligationen und Pfandbriefe, verläuft ſchon ſeit langer Zeit in Weltbörſen. Die an den ſchweizer Börſen gehandelten obengenannten Werte haben eine Kurshöhe er⸗ reicht. die beängſtigend über der in Ländern mit ähnlichem Zinsniveau liegt. Notiren doch die 3 und 37 v. H. ſchwei⸗ zer Bundesbahnobligationen bezw. die eidgenöſſiſche An⸗ leihe von 1897 genau ſo hoch wie unſere durch Goldmark⸗ klauſel jederzeit geſicherten 7 und 8 v. H. Goldpfandbriefe, und gar die 4½ v. H. ſchweizer Mobiliſationsanleihe ſteht weit über pari. 1 0 Der Deutſche begnügt ſich alſo im Ausland heute mit einem Zinsfuß, den man nicht mehr als „Reute“ anſehen kann Und das Wichtigſte hat der Kapitalflüchtige auch nicht berückſichtigt. Man ſollte gerade die, die die politiſche, finanzielle und wirtſchaftliche Zukunft Deutſchlands ganz in dunkel getaucht anſehen, darauf hinwieſen, daß eine Radikaliſierung Deutſchlands beſtimmt nicht an den Grenzen Deutſchlands Halt macht, ſondern auch in die kleineren Nachbarländer wie die Schweiz und Holland übergreifen würde. Wer z. B. die kommuniſttſche Agitation in den oben erwähnten Ländern genau beobachtet und kennt, der weiß, daß dort die extre⸗ men Strömungen genau ſo an Boden ge⸗ wonnen haben wie in Deutſchlan d. Gerade deshalb kann eine Kapitalflucht nach dieſen Ländern, und das iſt der große Irrtum des deutſchen Kapitaliſten, kein Schutz gegen eine Radikaliſierung Deutſchlands und Mittel⸗ europas ſein, denn, wie ſchon oben erwähnt, würde das Uebergreifen einer anttkapitaliſtiſchen Bewegung über die Grenzen Deutſchlands jederzeit auf die Wirtſchaft und die Effektenmärkte der betreffenden Länder ſich genau ſo aus⸗ wirken, wie in Deutſchland. Die Börſe ſelbſt iſt in ihrer Lethargie weiterhin an einer Reihe bemerkenswerter Ereigniſſe der letzten Tage, Wochen und Monate bis jetzt achtlos vorübergegangen. Die Durchführung des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms der Reichsregierung zur Verminderung der Arbeitsloſenziffer in Form von Aufträgen durch Poſt u. Zurückhaltendes Produktengeſchäft Die Lage am Weltmarkte für Getreide war in der nun⸗ mehr abgelaufenen Berichtswoche, abgeſehen von nur we⸗ nigen Tagen, an denen ſich eine vorübergehende Beſſerung bemerkbar machte, vorwiegend ſchwächer. Maßgebend wa⸗ ren die Berichte über die ſchwoche Veranlagung der konti⸗ nentalen Märkte, die großen letztwöchentlichen Verſchif⸗ fung von Rußland,(die ſich auf 254000 Qrs. gegen 211 000 Ars, in der vorongegangenen Woche beliefen), ſowie die günſtigen Erntenachrichten aus Konada. Weiter kam hinzu, daß nach einer vorliegenden Schätzung die Welzen⸗ produktion in den Vereinigten Staaten Nordamerikas im Jahre 1980 um 4 v. H. zugenommen haben ſoll. Die ſicht⸗ baren Vorräte zeigten in der letzten Woche ebenfalls eine Zunahme und wurden auf 182,28 gegen 174,02 in der Vor⸗ woche und gegen 176,7 bzw. 169,36 Millionen Bufhels in den Parallelwochen des Vorjahres geſchätzt. Die Offerten, die heute von Ueberſee vorlagen, dürften annähernd den niedrigſten Preisſtand wieder erreicht haben. Man ver⸗ longte beute für Manitoba 1 Atlantic per September Ah⸗ ladung 9,70, für desgl. 2 9,50, für desgl. 8 9,25, für Mani⸗ toba 1 Pgeifie ſeeſchwimmend 9,70, für desgl. 2 9,85 und für desgl. 3 9,30, für Hardwinter 1 Golf ſeeſchwimmend „2275, für desgl. per September 9,30 und für Azima ſee⸗ ſchwimmend, 81 Kg. ſchwer 9,00 hfl. eif Rotterdam. Rhein⸗ ſchwimmender Azimo war ebenfalls zu 9,60 hfl. eif Mann⸗ heim offeriert. Den Vorgängen auf dem Weltmarkte ſchenkte man in dieſer Woche nur wenig Bedeutung, da die deutſchen Märkte in der Hauptſache durch die geſetztzeberiſchen Maß⸗ nahmen beeinflußt werden. Die Stimmung an unſeren Märkten war aber auch in dieſer Woche vorwiegend ſchwä⸗ cher, was darauf zurückzuführen war, daß Oas ehl⸗ geſchäfft ſchleppend blieb und die Mühlen durch Anſchaf⸗ fungen in inländiſchem Weizen, im Einkauf zurückhalten⸗ der waren. Das Angebot in Inlandsweizen war reich⸗ licher und auch die günſtigeren Wetterverhältniſſe— wir hatten faſt durchweg warmes und für die Entwicklung der noch gouf den Feldern ſtehenden Früchten günſtiges Wetter— wirkten verſtimmend. Am heutigen Toge machte ſich aber im Nachmittagsverkehr an der hieſigen Produk⸗ tenbörſe eine feſtere Stimmung bemerkbar, wozu Gerüchte den Anlaß gaben, die beſagten, daß die Beimahlungsquote von Inlandsweizen von 60 auf 80 v. H. erhöht werden ſoll. In Weizen lagen aber aus Mittel⸗ und Norddeutſchland, wie auch aus unſerer Gegend viel Angebote in leichten und geringen Weizenſorten vor, wodurch der Verkauf be⸗ einträchtigt wurde. Man handelte Pommern, Mecklenbur⸗ er⸗ und Halſteiner⸗Weizen 76/77 Kg. ſchwer per Sept.⸗ Lieferung zu 26,60 26,70 und per Okt. zu 26,702,804 gerſteſorten konnten 24,50 eif Mannheim, zu den Konditionen, geſunde Auslieferung und Kaſſe bei Ankunft. In Bahnware wurde prompte Ware 70/77 Kg. zu 26,75„ franko Mannheim vergebens angeboten. Für in Mannheim greifbaren Auslandsweizen verlangte man, je nach Qualität und Herkunft, 32—33,50 waggonfrei Mannheim, Roggen lag ſtimmungsgemäß mit Weizen etwas ſchwächer bei reichlichem Angebot. Für ſüd⸗ deutſchen Roggen, geſund, trocken und geruchsfrei zahlte man 17,50—17,60„ franko Mannheim. Hafer lag im all⸗ emeinen ebenfalls ruhiger. Die Preiſe für neuen In⸗ andshafer, gute Durchſchnittsqualität, ſtellten ſich auf 16,50—17.—, geringe Sorten entſprechend billiger, Aus⸗ ſtichgualitäten entſprechend teurer. Alter Hafer wurde mit 19,50 20,00„ woggonfrei Mannheim notiert. In Gerſte blieb das Geſchäft äußerſt ſchleppend und für feinſte Brau⸗ 25.00„ franko Mannheim er⸗ zielt werden. Für die diesjährigen Durchſchnittsqualitäten, für die 2123,75/ verlangt werden, ſind aber nur ſchwer Liebhaber zu finden. Induſtriegerſte iſt, je nach Qualität, zu 20,75 bis 21,50/ franko Mannheim offeriert. Futter⸗ gerſte ſtellte ſich auf 18,50—19,50„ waggonfrei Mannheim. Futtermittel verkehrten in ruhiger Haltung, doch konnten ſich die Preiſe im allgemeinen gut behaupten. Für feine Weizenkleie forderte man heute 7,50—7,75, für grobe 8,50—8,75, für Sojaſchrot 14,75—15, für Malzkeime 9,25— 10,25, für Biertreber 10,50—11 und für Trocken⸗ ſchnitzel 7,50 4 per 100 Kg. waggonfrei Mannheim. Mehl hatte ruhigen Markt und im Einklang mit den ſchwächeren Brotgetreidepreiſen wurden auch die Mehl⸗ preiſe herabgeſetzt. Der Großmühlenpreis für füddeutſches Weizenmehl, Spezial Null, ſtellte ſich heute für Auguſt⸗ November Lieferung auf 42,50, für füddeutſches Weizen⸗ Auszugsmehl auf 46,50, für ſüddeutſches Weizenbrotmehl auf 28,50 und für ſüddeutſches Roggenmehl(60 70proz. Ausmahlung) auf 28— 29„ waggonfrei Mannheim. Nachdem die Witterungsverhältniſſe die ganze Woche hindurch die denkbar beſten waren, hat die Hopfen⸗ ernte in vollem Umfange eingeſetzt. In neuen Hopfen. iſt das Geſchäft aber noch nicht entwickelt. In alten Hopfen blieben die Umſätze klein und die Preiſe am Nürn⸗ berger Hauptmarkte bewegten ſich auf letztwöchentlicher Baſis. Auch für die Tabakernte wirkte das in den letzten Tagen anhaltende warme und trockene Wetter ſich günſtig aus. Die Tabakernte ſchreitet in größerem Umfange fort. Das Ergebnis iſt ſowohl hinſichtlich der Qualität als auch der Menge nach recht zufriedenſtellend. Eiſenbahn, die 500 Millionen überſteigen, wird ſicher zahl⸗ reichen Induſtrien eine ſehr willkommene Erleichterung verſchaffen. Man berechnet, daß durch dieſes Programm der Arbeitsmarkt um mehr als 300 000 Arbeits loſe entlaſtet wird. Unſere Außen handelsbilanz iſt ſeit Jah⸗ resfriſt ſelbſt in den jetzigen Zeiten ſtärkſter Weltwirt⸗ ſchaftskriſe noch durchaus befriedigend. Im Gegenſatz zu den Rohſtoffländern bringt Deutſchland, dem großen Roh⸗ ſtoffverbraucher(keine eigenen Kolonien mehr, in denen die wichtigſten Rohſtoffe erzeugt werden), der Preisſturz auf den Weltmärkten nachweislich eine Erſparnis auf das laufende Jahr berechnet von 1½ Milliarden. Der letzte Ausweis der Reichsbank per 23. Auguſt ſpiegelt weiter die ſta r ke Poſition des deutſchen Noteninſtituts mit einer Deckung des geſamten Notenumlaufs in Gold und Deviſen von faſt 74 v. H. gegen 60 v. H. vor Jahres⸗ friſt. Durch die neue Periode ſtärkſter Geldflüſſigkeit hat die Reichsbank bei einem Privatdiskont von 3½ v. H. und dem offiziellen Bankſatz von 4 v. H. die Fühlung mit dem freien Geldmarkt wieder verloren, ſodaß eine erneute Dis⸗ kontſenkung auf 3% v. H. durchaus nicht außerhalb des Bereiches des Möglichen liegt. Die von uns ſchon immer geforderte Beſeitigung der Kapitalertrags⸗ ſteuer iſt wenigſtens bei den feſtverzinlichen Werten zur Tatſache geworden und für Aktien in Ferne. Weiterhin iſt eine Forderung, die wir immer er⸗ hoben haben, in Erfüllung gegangen. Die groß e Aktienrechtsreform iſt da und wird dem neuen nicht allzuweiter Veränderungen im Vorſtand der JD-Banken Ausſcheiden Dr. Fehrs aus der DD.⸗Bank Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, wird das Vorſtanoͤsmitglied der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft Dr. Fehr als perſönlich haftender Ge ſell⸗ ſchafter in das altangeſehene Bankhaus G. F r o m⸗ berg u. Co. eintreten. Direktor Fehr iſt eine der bekannteſten und angeſehenſten Perſönlichkeiten der DꝰD⸗ Bank, der beſonders als Börſenfachmann einen inter⸗ nationalen Ruf genießt. Die Meldung eines Berliner Spätabendblattes, daß auch Herr von Stauß aus der Leitung der DD⸗Bank ausſcheide und als Mitkommanditiſt bei Fromberg u. Co. eintreten werde, wird an unterrichteter Stelle als fal ſch bezeichnet. Das Blatt nennt übrigens auch noch den Namen eines weiteren Vorſtandsmitgliedes, des Herrn Bonn, der im Zuſammenhang mit den Verluſten, die die DD⸗Bank bei der Oſtland⸗Geſellſchaft erlitten hat, zu dem Entſchluß gekommen ſei, ebenfalls aus der DD⸗Bank aus⸗ zuſcheiden. Hierfür iſt aber eine Beſtätigung im Augen⸗ blick nicht zu erlangen. F Auf Aufrage beſtätigt die Deutſche Bank un d Disconto⸗Geſellſchaft, daß ſie ihre alte Kom⸗ mandite Georg Fromberg u. Co. auszubauen und mit anſehnlichen Mitteln auszuſtatten beabſichtigt. Das Vorſtandsmitglied S. Fehr der DD⸗Bank wird in den Aufſichtsrat der DD⸗Bank übertreten. Die Leitung der Firma Georg Fromberg u. Co. wird von ihm und dem bisherigen Mitinhaber Dr. jur. R. Moſer übernom⸗ men.— Herr Dr. Bonn((DD⸗Bank) wird gegen Ende des Jahres im Auftrag der Bank eine Infor ma⸗ tions⸗ und Studien reiſe n gich Oſtgſien unternehmen. Alle Gerüchte über weitergehende Verände⸗ rungen in der Leitung der DD⸗Bank ſind unrichtig. * Kienzle Uhreufabrik in der Tſchechoſlowakei. Der tſchechoſlowaliſche Innenminiſter hat die Errichtung der J. Kienzle Uhrenfabrik AG. in Komotogu mit einem Kapi⸗ tal von 3 Millionen genehmigt. * Wurzener Kunſtmühlenwerke und Bisenitfabriken vorm. F. Krietſch. Wurzen.— Oppoſition in der GV. Die o. HV. genehmigte den Abſchluß für 1929⸗90 gegen 1420 Stimmen einer Oppoſition unter Führung der Thü⸗ ringiſchen Staatsbank, die mit 1182 Stimmen Proteſt gegen den Beſchluß einlegte. Insgeſamt waren 69 Aktionäre vertreten, Jie über ein Aktienkapital von 1834 000„ ver⸗ fügten. Der Vorſitzende Direktor Grimm machte An⸗ zeige gemäߧ 240 HGB. und gab ſodann bekannt, daß auf eine Beſchlußfaſſung über Liquidation der Geſell⸗ ſchaft verzichtet werde, weil inzwiſchen ausſichts reiche Ver⸗ handlungen wit dem Ziel der Wiederflottmachung der Geſellſchaft, vielleicht mit Hilfe des ſächſiſchen Staates, im Gange ſeien. Entlaſtung des Vorſtandes und Auf⸗ ſichtsrates wurde gegen eine kleine Minderheit von 1446 Stimmen wieder unter Führung der Thüringiſchen Staatsbank, die auch Proteſt einlegte, erteilt. Vereinigte Fabriken photographiſcher Papiere AG. in Dresden. Die o. HV. der zum Oberkoks⸗ Schering ⸗ Konzern gehörenden Geſellſchaft genehmigte den Abſchluß für 1929⸗30 und die Verteilung einer Dividende von 4 v. H. und wählte anſtelle von zwei ausgeſchiedenen ARi⸗ Mitgliedern Generaldirektor Dr.⸗Ing. Hans Bie⸗ Berlin(Kokswerke und Chemiſche Fabriken AG.) und Di⸗ rektor Dr. Walter Zeiß Berlin(Schering⸗Kahlbaum⸗ AG.) neu in den AR. Der Vorſitzende betonte, daß das bekannte, für die Geſellſchaft recht günſtige Urteil des Bundesgerichts in New Jerſey noch nicht endgültig ſei, da der Kodak⸗Geſellſchaft Einſpruchsrecht zuſteht. Jeden⸗ fall ſei damit zu rechnen, daß in abſehbarer Zeit auf Grund des Urteils Auszahlungen erfolgen werden. 5 * Frankonia Schokoladenwerke AG. Würzburg.— Wei⸗ tere Verringerung der Unterbilanz. Die Geſellſchaft hat laut B. T. in dem am 31. Mai abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Betriebsgewinn erzielt. Es iſt damit zu rechnen, daß die Unterbilanz, die bereits im vorigen Jahre auf 257 520/ ermäßigt wurde, eine weitere Reduktion er⸗ fahren wird. Der augenblickliche Auftragsbeſtand ſei günſtig. Winzer für die Bekämpfungsmittel(Spritzen, Schwefeln) Reichstag bald nach ſeinem Zuſammentritt im Oktober vor⸗ gelegt werden. Das ſtaatliche Inſtitut für Konfunkturforſchung kommt in einem der letzten Wochenberichte ebenfalls zu dem Schluß, daß die Ausſichten für einen neuen konjunkturellen Aufſchwung durchaus vorhanden ſind. Bekanntermaßen eilt ja die Börſe, die ihre Bedeutung als Wirtſchaftsbarometer immer beibehalten hat, einer zukünftigen Beſſerung ber Wirtſchaftslage durch Kursſteigerungen ſchon einige Monate voraus, genau ſo, wie die Kurſe ſich zu einer Zeit ſchon unaufhaltſam ſenkten, als es der Wirtſchaft noch verhält⸗ nismäßig gut ging. Anſätze zu dieſer Beſſerung zeigt jetzt ſchon das Kursniveau der Börſe⸗ ſodaß man auch auf eine Wendung in der Wirtſchaft hoffen könne. Aus nachſtehen⸗ der Kurstabelle erſehen wir, daß eine große Zahl der bekaunteſten Werte der Berliner Börſe nach dem Kursſturz der letzten 3 Monate heute eine Rendite von 8 bis 10 v. H. abwerfen. Kuiſe Kurſe Letzte Kurſe Kurſe Leßzte am am Divld. am am Dtiwpid. 30. Mai 28. Aug. 1929/0 90. Mai 29. Aug. 1929/0 1930 1980 1990 1930 J. G. Farben.. 191,— 151,— 14% Oſtwerke... 2272,— 202, 120% A. E. G. 170,— 140,— 9 PBhön.. 101,— 7.*⁴ Bemberg 118,— 86,.— 8 Polyphon 297.— 182,— 20 Buderus... 8, 80,— 6 Rheinſtahl.. 121,— 87.— 7½ Cbarl. Waſſer. 104,— 95,— 73% Rütgerswerke 69,.— 54,.— 5 Deſſauer Gas 168,— 135,.— 9 Schles. Gas. 171,— 141,— 10 Deutſche Erdöl 101,— 71.— 7 Schubert& Salzer 242,— 172,.— 16 Deuiſche Linol.. 245,— 180,— 15 Schuckert 187,.— 153,— 12 Geſfürel.. 170,— 143,— 10 Siemens& Halske 252,— 194,.— 14 Harpener 129,.— 97, 6 Schultheiß... 325,— 252,— 15 Hotelbetriebe.. 141,— 122,— 10 letz 161,— 135. 10 Köln Neueſſen. 106,— 85,.— 7½ Llongd... I13,— 91,.— 8 Mannesmann 111,— 85,.— 7 apag... 113,— 91. 8 Sberkos 110, 85, 8 eldm. Papier 166,— 134,.— 12 Drenſt.& Koppel 84,.—— 59,— 6 Zell. Waldhof. 176,— 131.— 12 Falſche Gerüchte über Dr. von Stauß * Hochſtetter⸗Bergleich beſtätigt. Der Vergleich des Teppichhaus Hochſtetter GmbH. in Mannheim, der eine 35proz. Abfindung in 4 Raten vorſieht, wurde, da der letzte Termin die erforderlichen Mehrheiten beibrachte, heute vom Gericht beſtätigt. Weinernte-Ausfichten in der Pfalz Neuſtadt a. d.., 29. Auguſt. Die Auffaſſung, daß in der Pfalz dieſes Jahr mit einem guten Weinherbſt⸗ ergebnis gerechnet werden kann, beſtätigt ſich immer mehr. Die Portugieſer wingerte ſind im pfälziſchen Ober⸗ land(Edenkoben, Hainfeld), an der Mittelhaardt (beſonders in Wachenheim) und gleichfalls im Unter⸗ land(Freinsheim, Ungſtein) vorzüglich behangen und nähern ſich ſehr ſchnell der Reife. Für den Weißherbſt iſt das Ergebnis nicht ſo einheitlich. Wie ſo oft, iſt der Behang in den berühmteſten Lagen der Mittelhaardt (Forſt, Ruppertsberg) nur mittelgut, aber die Trauben ſind geſund und bei anhaltender Wärme iſt eine ſehr gute Qualität zu erwarten. Im Hambacher⸗ Diedesfelder Gebiet hat den jungen Wingerten die Lederbeerkrankheit erheblich geſchadet, die dieſes Jahr lin⸗ folge des feuchten Auguſtwetters) in ungewöhnlich ſtarkem Maße aufgetreten iſt. Auch eine Verbrühung der Trau⸗ ben leine Folge der überraſchend gekommenen Hitze der letzten Tage) iſt mehrfach feſtzuſtellen. Doch gibt auch hier die Mehrzahl der Wingerte noch ein zufriedenſtellendes Bild. In Maikammer⸗St. Martin iſt der Malengaherbſt weiter im Gange. Dieſes Jahr hatten die ſehr hohe Ausgaben. Der kleine Winzer mit einem Be⸗ ſitz, den er ſelbſt bearbeiten kann, ſchlägt ſich gerade noch ſo durch, dagegen iſt die Lage für den Weingutsbeſttzer, der fremde Leute bezahlen muß, untragbar geworden. * Riekord⸗Weinernte. St. Martin, 29. Auguſt. Der Weingutsbeſier Valentin Seeber erzielte in ſeinem drei⸗ jährigen Malenga⸗Wingert eine Rekordernte. Von 15 Dezi⸗ malen erntete er 32 Logel Moſt à 40 Liter. Der Preis für die Logel wird hier mit 13 bis 14 Mark gewertet. * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 29. Auguſt. Birnen 16—30 unds—16, Aepfel 18—26 und 12—18, Zwetſchgen—7, Pfirſiche 20—93 und 12—20, Bohnen—6, Tomaten 7. An⸗ fuhr ſehr ſtark, Nachfroge gut. Nächſte Verſteigerung Samstag um 16 Uhr. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 29. Auguſt. Zwetſch⸗ gen—7, Tomaten—6, Bohnen 2,5—8, Karotten 2,25.— 2,5, Wirſing 2,5—3,75, Spinat.—4,75, Zwiebel 225—8, Weißkraut 1,5—2,25, Rotkraut—5,75, Kopfſalat—5, En⸗ divien—5, Blumenkohl—22, Gurken per 100 Stück 50 bis 1,10. Anfuhr gut, Abſatz ſchleppend. * Nürnberger Hopfenbericht vom 29. Auguſt. Dem heu⸗ tigen Hopfenmarkt wurden 100 Ballen zugefahren, umge⸗ ſetzt wurden 90 Ballen, und zwar Hallertauer zu 7580, Tettnanger zu 85-95 bei ruhigem Einkauf. * Auch der Walzdrahtverband ſetzt den Weltmarkt⸗ grundpreis herab. Der Walzdrahtverband hat jetzt ebenſo wie die übrigen Verbände der Deutſchen Rohſtahlgemein⸗ ſchaft den Rückvergütungsſatz für die exportieren, den Eiſenverarbeiter erhöht, und zwar von 21,50 im Auguſt auf 25/ für September. Der zugrunde gelegte argen undes iſt von 120 auf 116,50/ herobgeſetzt worden. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort-29. Auguſt Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe äußerſt gering. Es konnten nur zwei Rheinkähne zur Verladung nach Rotterdam eingeteilt werden. Kanal⸗ reiſen nach Rotterdam wurden weiterhin nicht vergeben, Bergreiſen waren ebenfalls nicht am Markt. Die Frach⸗ ten ſowie die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. Hauszinsſteuer und Reichsfinanzen Wertvolle Steuerreſerven Bisher bedarf es, um das Unternehmertum in aus⸗ reichendem Maße am Wohnungsbau zu intereſſieren, eines Kapitalzuſchuſſes von faſt 50 v. H. des totalen Bauauf⸗ wandes zu einem Zinſe von meiſtens 1 v.., ſeltener 2 und 3 v.., im Durchſchnitt wohl 1% v. H. Zwiſchen dieſem Zinſe und dem Normalzinſe für Hypotheken, die zwiſchen 50 und 80 v. He des Gebäudewerts auslaufen, liegt heute noch eine Differenz von 6 bis 7 v.., abſo⸗ lute Sicherheit der Hypothek vorausgeſetzt. Die Differenz zeigt aber deutlich eine ſinkende Tendenz, und man kann mit einer gewiſſen Sicherheit vorherſagen, daß ſie ſich binnen kurzem auf 4 bis 5 v. H. ermäßigt haben wird. Allerdings unter einer wichtigen Vorbedingung: Bau⸗ unternehmertum und Privatkapital müſſen die abſolute Gewißheit haben, daß in einer beſtimmten, nicht zu langen Friſt die Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen reſtlos fällt, alſo die natürliche Rente und damit der natürliche Verkehrswert der Wohngebäude wieder hergeſtellt werden. Zu 8teſem Ziele ſind wir aber längſt auf dem Marſche, und es ſcheint, als ob wir es— unter gebührender Be⸗ rückſichtigung beſtimmter, noch zu erwähnender Umſtände — in längſtens drei Jahren erreicht haben werden. Es ſchadet indes auch nichts, wenn wir vorſichtshalber mit einer Zeitſponne von fünf Jahren rechnen. Unter dieſer Vorausſetzung läßt ſich die folgende Be⸗ rechnung aufſtellen: Um den Geldgebern, die für die künftig in Fortfall kommende Hauszinsſteuer⸗Hypothek und die ſonſtigen öffentlichen Beihilfen einſpringen ſol⸗ len, die erforderliche Verzinſung ihres Kapitals, ſagen wir von 7 v. H. zu ſichern, müſſen jährlich 5,5 v. H.(Dif⸗ ferenz zwiſchen dem Durchſchnittszins der heutigen Haus⸗ ziusſteuer⸗Hypothek und dem genannten Marktzinſe) zuge⸗ ſchoſſen werden. Das macht, auf annähernd 50 v. H. des eſomten deutſchen Wohnungsbau⸗Aufwandes von co. 8 Milliarden, alſo 1,4 bis 1,5 Milliarden& berechnet, in runder Summe 80 Millionen 4 im Jahre aus. Bei Be⸗ ſchränkung der Zuſchuß⸗Periode auf die Zeitdauer bis zum Fortfall der Wohnungs⸗Zwangswirtſchaft und zur Wieder⸗ herſtellung des normalen Hausertrages(ſpäteſtens 1995) würden ſomit zugeſchoſſen werden müſſen: im erſten Jahre 80, im zweiten 160, im dritten 240, im vierten 320, iim fünften Jahre 400 Mill.&. Vom ſechſten Jahre an, olſo noch erfolgter Wiederherſtellung der normalen Rentablilitäts⸗ und Zinsverhältniſſe auf dem Wohnungsmarkt, wäre eine Subventionierung der Geldgeber aus öffentlichen Mitteln nicht mehr erforderlich. Für etwaige Stockungen im Wohnungsbau, die trotz der öffentlichen Zuſchüſſe gelegentlich eintreten könnten, ſo⸗ wie für die Notlage bedürftiger Familien, die ſich aus der Mietsſteigerung der nächſten Jahre etwa ergibt, könnte vorſichtshalber ein Teilbetrag von 300 Millionen, fähs⸗ lich aus dem Ertrage 8er Hauszinsſteuer abgezweigt wek⸗ den; davon die Hälfte für Beihilfen zum Umbau großer Wohnungen in kleine, die andere Hälfte für Mietszuſchüſſe. Unter Berückſichtigung dieſer Sonderoufwendungen würde das geſamte Erfordernis für Wohnungs⸗Zwecke in Liu⸗ dern und Kommunen ſich in den nächſten fünf Jahren auf 980 bis 700 Mill., durchſchnittlich alſo auf etwas über 500 Milllonen, belaufen, gegenüber rund 1500 Mil⸗ lionen, die heute hierfür erforderlich ſind. Schon in dieſer erſten, noch in die Zeit der Zwangs⸗ wirtſchaft fallenden fünfjährigen Periode würden alſo jährlich annähernd 1 Milliarde/— im erſten Jahre erheblich mehr, ſpäter weniger— für den allgemeinen Finanzbedarf frei werden und ent⸗ ſprechende Steuerſenkungen möglich machen. Alfred Lansburgh. 1 n HNA Ae n* 9 ren b e,. Augus. e in Walzectaum Morgen Abschieds vorstellung Sonntag * Friedrichspark. Samstag, 30. Auguſt 1930 9. Seite 7 Nummer 390 ERSTAUFFUHRRUN6G g pik ZARTIlenkE FERWANDTER DEN RICHARD OS WALD TONFILLM- SCHWANK N RLASsY UNIVERSUM IIZ ISI ZII VP Ein Sprech- und Genen ihm. Niemand kann 80 zärtlich sein wie du uemand kennt mein tler gut wie du i barola Neher, georg Alexander, paul Otto, 8250 d' Amara, Hermine Sterler in Zaärtiſchkelt Micky-Maus-Verlefé-Beiprogr. Cärinerpialrfienter Operettengastspiele im l Zum letzten Male Dia Fledermaus Karten 60 Pfg. bis Mk. 3. d. Konzertkasse K. Ferd. Heckel, O 3, 10, im 55 ch. 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