täti⸗ rück⸗ inen niche 8 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis — Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, 10 Pfg. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Spor der N. M. Z.- Aus der Welt der Cechnik„ Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle Steuer, Seſetz und Necht Mannheimer Frauenzeitung ⸗ Für unſere Jugend Mannheimer Reiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung Aus Zeit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Einzelpreis 7 0 Pf. dannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, * Neues vom Film Abend-Ausgabe Samstag, 30. Auguſt 1930 14. Jahrgang— Nr. 40 0 Senat wer aufgelsſt Weil„das Chaos ſich nicht beſeitigen ließ“ Neuwahlen für beide Körperſchaſten erſt im November Curtius muß ſeine Wahlreiſe abbrechen Das Schreiben Mostickis Telegraphiſche Meldung a— Warſchau, 30. Auguſt. Durch Verordnung des Staatspräſidenten Mos⸗ eicki wurden heute Sejm und Senat aufgelöſt. In dem Schreiben heißt es: „Nach reiflicher Erwägung habe ich feſtgeſtellt, daß die wichtigſte Aufgabe für die Arbeit ſämt⸗ licher Bürger die Verbeſſerung der grundlegenden Rechte iſt, durch die der Staat regiert wird, da ſie die Grundlage ſämtlicher im Staate beſtehenden Ge⸗ ſfetze bilden. Die Verbeſſerung iſt notwendig, da ſich das gegenwärtig herrſchende Chaos leider nicht beſeitigen ließ. Nachdem ich zu der Ueberzeu⸗ gung gelangt bin, daß ich dies trotz meiner gegen⸗ wärtigen Bemühungen durch den Sejm nicht er⸗ reichen kann, habe ich beſchloſſen, aufgrund des Ar⸗ tikels 26 der Verfaſſung laut Beſchluß des Miniſter⸗ rats Seim und Senat mit dem 30. Auguſt aufzulöſen und beſtimme als Wahltermin den 16. No vember für den Sejm und den 23. November für den Senat.“ Einberufung des ſchleſiſchen Sejms Der Staatspräſident hat den Oberſchleſiſchen Selm zum 9. September wieder einberufen. 1 Calonders Mücktritt Es iſt bereits gemeldet worden, daß der Schwei⸗ zeriſche Altbundesrat, Dr. Felix Calonder, der Vater des Genfer Abkommens und insbeſondere des in dieſem Vertrage verankerten Minderheiten ſchutzrechts, zu deſſen Durchführung er vor acht Jahren vom Völkerbunde berufen iſt, von ſeiner Stellung als Völkerbundskommiſſar in Oberſchleſien ö Aurückgetreten iſt. Dieſer Schritt Calonders, der von den Deutſchen Oberſchleſiens auf⸗ richtig bedauert wird, iſt erfolgt, weil Calon⸗ der es allmählich müde geworden iſt, eine Stellung zu bekleiden, deren Kardinalfehler darin beſteht, daß ihm, als dem Präſidenten der gemiſchten Kommiſſion nicht das Recht der letzten Entſcheidung zuſtand, ihm alſo das Recht der Exekutive ſehlte und er bei der Durchführung ſeiner Beſchlüſſe von der„Kulanz“ der Polen und Deutſchen ab⸗ hängig blieb. Wer die Tätigkeit Calonders rückblickend über⸗ ſchaut wird nicht an der Tatſache vorbeigehen dürfen, daß er in einer ſehr wichtigen Angelegen⸗ heit, in der Frage ob allein die Eltern das Recht hätten, zu entſcheiden, ob ihre Kinder Minderheits⸗ ſchulen beſuchen können, verſagt hät. Indem er der völlig irrigen Meinung Ausdruck gab, daß nur der deutſchen Sprache genügend kundige Kinder bie Minderheitsſchule mit Erfolg beſuchen könnten, legte er den Grund zu dem das ſubjektive Recht des Genfer Abkommens über den Haufen werfenden ſog. „Schulkompromiß“ vom März 1927. Trotzdem muß aber anerkannt werden, daß Calon⸗ der und zwar, je ſtärker die nationaliſtiſche Herr⸗ ſchaft des Wojewoden Dr. Grazynſki ſich auswirkte, um ſehr mehr die deutſchen Belange zu verteidigen geſucht hat. Aber er iſt, es müde, geworden, gegen die Unbelehrbarkeit der polniſchen Regierung, die über alle ſeine Entſcheidungen zur Tagesordnung überging, ſeines Amtes länger zu warten, Mit Sorge ſehen die Deutſchen Oberſchleſiens der Entwick⸗ lung der Verhältniſſe entgegen, zumal über die Per⸗ ſönlichkeit, die Calonder erſetzen ſoll, völlige Unklar⸗ heit herrſcht. Nur das kann als ſicher angenommen werden, daß Polen, von Frankreich eifrig unterſtützt, alles tun wird, um einen ihm genehmen Kandidaten burchzuſetzen. Zur Auflöſung des Memelländiſchen Landtags Drahtbericht ugſeres Berliner Büros Berlin, 30. Auguſt. Entgegen den Feſtſtellungen der Berliner Preſſe, von denen auch wir Notiz genommen haben, meint man im Auswärtigen Amt, daß die Auflöſung des memelländiſchen Landtags formal⸗juriſtiſch nicht zu beanſtanden ſei und dem Memelſtatut nicht wider⸗ ſpreche. Das Memelſtatut ſchreibt indes vor, daß Neuwahlen ſechs Wochen nach der Auflöſung ſtattzu⸗ Alinden hätten. Man wird abwarten müſſen, ob die litauiſche Regierung ſich an dieſe Vorſchrift hält und wie ſte ſich zu dem Mißttrauenkvotum eines neuen Landtags ſtellen wird. Ohnmacht während der Rede Telegraphiſche Meldung Baden⸗Baden, 30. Auguſt. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius iſt, während er in einer überfüllten Verſammlung in Baden⸗ Baden ſprach, infolge von Ueberanſtrengung in den letzten Tagen unpäßlich geworden und konnte die Rede nicht zu Ende führen. Der Miniſter hat ſeinen Aufenthalt in Baden abgebrochen und iſt heute nach Berlin zurückgekehrt. 5 Wie wir inzwiſchen aus Baden-Baden erfahren beſtand das Unwohlſein in einem Ohnmachtsanfall, der erfreulicherweiſe nach verhältnismäßig kurzer Zeit wieder behoben war. Dennoch iſt es ſehr be⸗ dauerlich, daß die ſo außerordentlich erfolgreich be⸗ gonnene Wahlpropagandareiſe des Miniſters in Baden eine ſo plötzliche Unterbrechung gefunden hat. Es war zwar an ſich eine Pauſe vorgeſehen, weil die älteſte Tochter des Miniſters ſich am kommenden Dienstag verheiratet. Dann wollte jedoch Dr. Cur⸗ tius in ſeinen Wahlkreis zurückkehren, um u. a auch in Mannheim zu ſprechen. Im Anſchluß daran wollte er ſich unmittelbar zu den Genfer Ver⸗ handlungen begeben. Es wird jetzt davon abhängen, ob ſich Dr. Curtius ſo erholt, daß er wenigſtens noch eine oder zwei Wahlreden in Baden halten kann. Sonſt iſt er möglicherweiſe genötigt, von Berlin aus ſich direkt nach Genf zu begeben. Wir wünſchen unſerem badiſchen Abgeordneten und Freunde gründliche und dauernde Erholung, damit er den ſchweren Anſtrengungen ſeines Amtes, die ſeiner gerade in der nächſten Zeit harren, ge⸗ wachſen iſt.(Siehe auch die heutige Wochenſchau.) Reichswehr und Rußland Ein Artikel Hammerſteins? Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 30. Auguſt. Die Diskuſſion über das Verhältnis der Reichs⸗ wehr zur Sowjetunion, die durch die Nachricht vom bevorſtehenden Rücktritt des Generals Heye wieder aufgelebt iſt, hat durch den tragiſchen Tod des Ritt⸗ meiſterehepaars Amlinger neue Nahrung er⸗ halten. In dieſem Zuſammenhang wurde insbeſon⸗ dere behauptet, daß vor allem auch der vorausſicht⸗ liche Nachfolger Heyes, General v. Hammerſtein, die Tendenz einer engeren Verbindung zwiſchen der Reichswehr und der ruſſiſchen Armee vertrete, zumal von Hammerſtein als Leiter des Amtes für fremde Heere im Reichswehrminiſterium mehrfach in Ruß⸗ land geweſen ſei. 725 ö Jetzt lenkt der demokratiſche Zeitungsdienſt die Aufmerkſamkeit auf einen jüngſt in der„Magde⸗ burgiſchen Zeitung“ erſchienenen Artikel, deſſen anonymer Verfaſſer kein anderer als Herr v. Ha m⸗ merſtein ſelbſt ſein ſoll. In dieſem Artikel wird auf die„nationalbolſchewiſtiſchen“ Beſtrebungen eingegangen, die ihren Höhepunkt während des Ruhrkampfes erreichten. Niemals habe, ſo wird dann betont, die Reichswehrleitung oder deren maß⸗ gebende Perſönlichkeiten dieſe Richtung gebilligt. Schon 1921 hätte der damalige Chef der Heeres⸗ leitung in einem Erlaß ſich gegen den„National- bolſchewismus“ gewandt. Auf dieſem Standpunkt ſtünde die Reichswehr noch heute. Wenn be⸗ hauptet werde, ſie triebe irgendwelche Sonderpolitik gegenüber Rußland, ſo ſei das in jeder Beziehung falſch. Politik betreibe die Reichswehr überhaupt nicht. Sie empfange die Richtlinien, ihres Handelns von der Reichsleitung. Gegenüber Rußland ſeien es die⸗ ſelben wie gegenüber jedem Staat, zu dem das Deutſche Reich gute Beziehungen unterhalte: Man ſuchemilitäriſch von ihm zu lernen und zeige ſeinen Offizieren auch, was man ſelbſt lernen könne. Auf der anderen Seite unterſtreicht der Artikel, daß es unſinnig und gefährlich wäre, einen Unterſchied in der Behandlung der Sowjetunion und anderen Staaten zu machen, da Rußland ein wirt⸗ ſchaftlicher und politiſcher Machtfaktor ſei, mit dem jeder europäiſche Staat rechnen müſſe. N Kreſtinfki Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 30. Auguſt. Der Botſchafter der Sowjetunion in Berlin, Kreſtinſki, wird ſich, der„D. A..“ zufolge, am 6. September von Moskau wieder nach Berlin zurück⸗ begeben, um dem Reichspräſidenten ſein Abberu⸗ fungsſchreiben zu überreichen, da nunmehr be⸗ ſtimmt iſt, daß Kreſtinſki ſeinen Poſten in Berlin nicht beibehalten, ſondern nach Moskau überſiedeln wird. Mit Kreſtinſki zuſammen verläßt auch der Preſſechef der Botſchaft die Reichshauptſtadt. Die Frage der Nachfolgeſchaft dürfte erſt Mitte Septem⸗ ber geklärt werden. Zu Amlingers Tod Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Rittmeiſter a. D. Amlinger hat, nach den Er⸗ kundigungen des Auswärtigen Amtes, als Inſaſſe eines Flugzeuges bei einem Unglück in Rußland ſein Leben eingebüßt. Ueber die näheren Umſtände ſollen noch weitere Ermittlungen angeſtellt werden. Das junge Ehepaar Amlinger bei der Trauung vor wenigen Monaten Aus Verzweiflung über den Tod Amlingers ſtürzte ſich ſeine Gattin aus dem Verkehrsflugzeug Halle — Erfurt, um denſelben Tod zu ſterben wie ihr Mann Tod zweier Schweizer Flieger Telegraphiſche Meldung — Dübendorf, 30. Auguſt. Zwei Militär⸗ flugzeuge ſtießen heute vormittag bei der Auflöſung einer Staffel in etwa 400 Meter Höhe zuſammen und ſtürzten ab. Die Maſchinen zerſchellten am Ufer der Glatt zwiſchen Dübendorf und Hermikon. Die beiden Piloten, Leutnant Zinsli und Leutnant Kyburg *gren ſofort tot. Rückblick und Vorſchau Curtius„Qualzeit“— Die Oſtprobleme werden akut — Polens Einkreiſungsbeſtrebungen Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hält zurzeit Wahlreden in ſeinem badiſchen Heimatwahlkreis. Wenn er auch in erſter Linie als Mandatsbewerber zu ſprechen ſich bemüht, ſo iſt es doch ganz unaus⸗ bleiblich, daß auch der Außenminiſter des Deutſchen Reiches bisweilen in die Debatte gezogen wird. Aber nicht nur er und ſeine Partei ſtehen im außenpoliti⸗ ſchen Kreuzfeuer. Es iſt nun einmal ſo, daß der Außenminiſter für die Sünden anderer Parteien und ihrer Redner mitbüßen muß, wenn ſie ſich aufs außenpolitiſche Glatteis wagen. So iſt der Stoß⸗ ſeufzer zu verſtehen, der im Freiburger Paulusſaal dieſer Tage den Lippen Curtius' entglitten iſt: „Wahlzeit iſt Qualzeit für den Außen⸗ miniſter. Wahlbedürfniſſe, um nicht zu ſagen Wahlunſitten der Parteien und der Partei⸗ redner verzögern die außenpolitiſche Verſtändigung und verzerren das Bild Deutſchlands vor dem Aus⸗ lande. Wenn der Spuk verflogen iſt, wird es hoffentlich gelingen, das Gleichgewicht wieder herzu⸗ ſtellen.“ In dieſen Worten liegt einmal eine vor⸗ nehme Kritik an den Ausſprüchen eines ſeiner Mint⸗ ſterkollegen, der in letzter Zeit durch etwas allzuhäu⸗ figes Reden ſich einen Namen im In⸗ und Ausland geſchaffen hat, zum andern aber auch die Mahnung an das Ausland, ſich nicht durch Entgleiſungen oder Uebertreibungen der Wahlagitation im Urteil beein⸗ fluſſen bder den Blick gar trüben zu laſſen. Curtius war zu dieſer Mahnung um ſo mehr berechtigt, als der Wahltermin mitten in die Genfer Ta⸗ gung des Völkerbundsrates und der Vollverſamm⸗ lung fällt. An ſich muß der Außenminiſter eines Landes am ſchweigſamſten ſein, wenn er in ſeinen Wahlreden die Dinge der auswärtigen Politik be⸗ handelt. Aber er hat in Freiburg doch einen Zipfel des Schleiers gelüftet und einen Blick auf ſeine und des Reichskabineits Polttik geſtattet:„Unſere Ge⸗ ſamthaltung kann nur dieſe ſein, unſere nationalen Intereſſen mit leidenſchaftlicher Liebe, aber auch mit klarer Beſonnenheit überall zur Geltung zu bringen und dadurch dem Frieden und der Völkerverſtändigung redlich zu dienen. Die Linie der Streſemann ſchen Außenpolitik wird fortgeführt, doch werden Streſemanns Grundſätze der Entwicklung angepaßt.“ Die„klare Beſonnenheit“, die Curtius als Haupt⸗ erfordernis der deutſchen Außenpolitik verficht, war in der Tat das charakteriſtiſche Merkmal auch der Streſemannſchen Politik. Dieſe gefliſſentliche Be⸗ tonung iſt um ſo angebrachter, als gerade der Deutſche an die Probleme der Außenpolitik viel mehr mit den Gefühlen eines heißen Herzens, denn mit den Erwägungen des kühlen Verſtandes heranzugehen pflegt. Zu Zeiten von Hochſpannungen entſtehen dann zwiſchen den verantwortlichen Trägern der Außen⸗ politik und weiten Kreiſen des Volkes Meinungs⸗ gräben, die nicht immer gleich und leicht überbrückt werden können. So war es, als Streſemann den Ruhrkrieg abbrach, als er Locarno inaugurierte und ſchließlich auch den Poungplan einfädelte. Der Auf⸗ einanderprall der Geiſter in jenen Tagen iſt noch in unſer aller Erinnerung. Und dennoch iſt heute die Zahl derer, die trotz der inzwiſchen möglich gewor⸗ denen geſchichtlichen Erkenntnis die Streſemannſche Politik a priori ablehnen, ſehr zuſammengeſchmolzen. Sie gruppiert ſich, politiſch begründet, eigentlich nur noch um das alldeutſche Banner der Herren Claß und Hugenberg, da das hyſteriſche Ablehnungsgeſchrei der Nationalſozialiſten ausſchließlich ihrer grundſätz⸗ lichen Anti⸗Einſtellung entſtammt und nicht etwa politiſchen Erwägungen, deren die Hitleranhänger, zu⸗ mal auf auswärtigem Gebiet, vollſtändig ermangeln. Es hat nun den Anſchein, als ob Dr. Curtius hinſichtlich der Oſtfragen allmählich in eine ähn⸗ lich geſpannte Situation hineingerät, wie es Streſemann ſeinerzeit bei den Weſtproblemen er⸗ ging. Wer Preſſeſtimmen und Partetredner aufmerk⸗ ſam verfolgt, wird ſich der Beobachtung nicht ver⸗ ſchließen können, daß ſeit einiger Zeit, nicht etwa 2. Seite/ Nummer 400 7—— Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 30. Auguſt 1989 nur aus Gründen der Wahlagitation, ſondern mehr oder minder gut belegt mit politiſchen Argumenten die Kritik an der Oſtpolitik des Reiches eingeſetzt hat. Wir wollen dabei von den agra⸗ riſch eingeſtellten Blättern, die aus beſtimmten wirt⸗ ſchaftlichen Gründen ein anderes Geſicht der Oſt⸗ politik verlangen, abſehen. Aber es läßt ſich doch nicht leugnen, daß die Zentrumspreſſe und auch eine Reihe volksparteilicher Blätter mit dem Kurs nicht ein⸗ verſt anden ſind, den die Wilhelmſtraße zurzeit nach Oſten ſteuert. Nun fühlen wir uns weder ver⸗ anlaßt noch befugt, das Auswärtige Amt in dieſer ſeiner Oſtpolitik zu verteidigen oder gar zu entſchul⸗ digen. Allerdings glauben wir zu wiſſen, daß die Oſtdinge viel eingehender und vor allem auch, was den Gefühlspolitikern nicht eindringlich genug ge⸗ ſagt werden kann, ſachgründlicher betrachtet werden, als oberflächliche Kritiker vermeinen. Es handelt ſich eben nicht nur um politiſche oder militäriſche Pro⸗ bleme allein, der Außenminiſter eines jeden euro⸗ päiſchen Staates muß heute vor allem auch die un⸗ endlich feinen wirtſchaftlichen Verzweigungen und Veräſtelungen beachten, die nicht mit plumper Hand verwirrt oder gar zerſchlagen werden dürfen.(Der füngſte Streit um die Kündigung des Handelsver⸗ trags mit Finnland iſt ein geradezu klaſſiſches Muſterbeiſpiel dafür.) Gerade weil die Oſtfragen von Tag zu Tag breuender werden, bedarf es ſorgfältig⸗ ſter Ueberlegung, damit nicht das Wort des franzöſi⸗ ſchen Marſchalls Foch zur Wahrheit werde, das er noch kurz vor ſeinem Tode ausſprach:„Am Wei ch⸗ ſel⸗Korridor wird ſich der mä ch ſte euro⸗ päiſche Krieg entzünden!“ Gerade wenn man den Krieg vermeiden will, muß man den Dingen klar ins Auge ſehen, die geeignet ſind, ihn herbeizuführen. Stellen wir einmal folgende Tatſachenkette zuſammen: Pilſudſkis„Politik aus dem Hintergrund“ verſchwindet. Durch die Ueber⸗ nahme der Miniſterpräſidentſchaft tritt dieſe eigen⸗ artige und vor allem aktiyſte Perſönlichkeit Polens beherrſchend in den Vordergrund. Der Treuhänder des Minderheitenſchutzrechts in Polen, der Schweizer Dr. Felix Calonder, ſteht unmittelbar vor ſeinem Rücktritt, weil er nach achtjähriger Tätigkeit erken⸗ nen muß, daß Polen unehrliches Spiel treibt. Die ſtändige Offenſive Polens gegen die„freie Stadt“ Dauzig hat leider einen neuen Erfolg dadurch da⸗ von getragen, daß es ihm unter Anwendung juriſti⸗ ſcher Kniffligkeiten gelang, die Mitgliedſchaft Dan⸗ zigs im Internationalen Arbeitsamt zu hintertrei⸗ ben. Nehmen wir noch die Ereigniſſe hinzu, die ſich im Memelland abſpielen. Sie gehen zwar zu⸗ nächſt nur Deutſchland und Litauen an, aber ſie haben eine polniſche Schlagſeite inſofern, als eine litauiſch⸗ polniſche Verſtändigung durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt, wenn ſie auf Koſten Deutſchlands erfolgen kann. Es kann auch keinem Zweiſel unter⸗ liegen, daß die polniſche Außenpolitik die deutſche Diplo matiſche Offenſive erwartet, da nach der Befreiung der Rheinlande die Probleme der Weſtpolitit für einige Zeitlang in den Hintergrund treten. Deshalb werden Pilſudſki und Zaleſki diplo⸗ matiſche Stellungen vorzubereiten ſuchen, um ge⸗ gebenenfalls ſelber zur Offenſive übergehen zu können. Die innere Lage Polens iſt bekanntlich ſo zer⸗ fahren, daß der Gedanke nicht von der Hand zu weiſen iſt, auch Pilſudſki werde ſich der alterprobten Ablehnungsmittel bedienen, wie ſie im vergangenen Jahrhundert für Napoleon III. charakteriſtiſch waren. Er wird die Aufmerkſamkeit des Landes nach ſeinen weſtlichen Grenzen zu lenken ſuchen und wird vor den breiten Schichten des polniſchen Volkes unter Ausnützung der ſcharfen Diskuſſion, die ſich immer noch um die Treviranusrede dreht, in der Rolle eines Retters der von Deutſchland bedrohten Integrität des polniſchen Vakerlandes aufzutreten verſuchen. Deshalb bedeutet der Amtsantritt Pilſudſkis außen⸗ pylitiſch geſehen, eine offenſichtliche Verſchärfung der polniſchen, gegen Deutſchland gerichteten Aggreſ⸗ ität Polen iſt ſich bewußt, daß über kurz oder lang die Frage der Reviſion der Grenzen in ein akutes Stadium treten muß. Selbſt von franzöſiſcher und engliſcher Seite mehren ſich einſichtige Stimmen, die die Notwendigkeit einer Grenzberichtigung anerkennen. Um nach Möglich⸗ keit allen derartigen Beſtrebungen vorzubeugen oder hren Erfolg unmöglich zu machen, iſt Polen jetzt zu einer außerordentlich ſtarken Aktivität übergegangen. Die Koſten der Elwa 2 Millionen Die durch die Reichstagswahlen bei den Reichs⸗ Landes⸗ und Gemeindebehörden entſtehenden Koſten (bare Auslagen) werden in der Hauptſache vom Reich getragen. Das Reich erſtattet den Ländern die bei ihren Behörden entſtandenen Koſten voll und ver⸗ gütet den Gemeinden vier Fünftel ihrer Aufwen⸗ dungen, während ein Fünftel von den Gemeinden ſelbſt getragen wird. Bei den Maiwahlen 1928 betrugen die Aufwen⸗ dungen des Reiches 1582 000% davon wurden den Gemeinden erſtattet 1136000 7. Die Koſten der Landesbehörden betrugen 372 000 2, die der Reichs⸗ behörden 74000%. Außerdem wurden 284000 7 von den Gemeinden ſelbſt getragen. Mithin betrug die Geſamtausgabe der öffentlichen Hand 1 866 000%. Der Reichstagswahl 1928 waren in verſchiedenen Ländern, z. B. Preußen, Bayern, Württemberg, Lan⸗ deswahl oder Wahlen zu kommunalen Körperſchaften verbunden. Hierdurch haben ſich die Ausgaben des Reiches auf einen der Zahl der verbundenen Wahlen entſprechenden Bruchteil verringert. Mit der Reichstagswahl im September 1930 wer⸗ den nur die Landeswahlen in Braun⸗ ſchweig verbunden. Dementſprechend werden die Aufwendungen des Reiches für dieſe Wahl höher Reichstagswahl ſein. Sie werden auf 2 350 000% und die Geſamt⸗ aufwendungen der öffentlichen Hand auf 2800 000% geſchätzt. 14 Wahlvorſchläge in Vaden Heute vormittag wurde im Miniſterium des Innern in Karlsruhe die Prüfung der bis zum 28. Auguſt eingegangenen Wahlvorſchläge vorgenom⸗ men. Es waren im ganzen 15 eingereicht worden, von denen 14 für gültig erklärt wurden, und zwar die Liſten der Sozialdemokratie, der Deutſchnatio⸗ nalen, des Zentrums, der Kommuniſten, die Ein⸗ heitsliſte der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchen Staatspartei, der Wirtſchaftspartei, der Nationalſozialiſten, der Badiſchen Bauernpartei, der Volksrechts⸗(Aufwertungs⸗) Partei, der Deutſchen Bauernpartei, der Konſervativen Volkspartei, des Evangeliſchen Volksdienſts und der Haus⸗ und Grundbeſitzerpartei. Der nicht zugelaſſene Wahlvorſchlag einem Heilgehilfen Auguſt Ott in Edingen ein⸗ gereicht, der ſich und ſeine Anhänger ſtolz als „Menſchheitspartei und neue Volks⸗ gemeinſchaft“ bezeichnete. Er hatte aber nur war von 18 Parteifreunde zuſammen bekommen, ſo daß es ihm nicht möglich war, die vorgeſchriebenen Forma⸗ lien des Reichstagswahlrechts zu erfüllen. Eine ganz neue Frontenbildung tut ſich auf, eine Frontenbildung ausſchließlich mit dem Ziel der Einkreiſung Deutſchlands zur Konſo⸗ lidierung des Korridors. Am aktuellſten tritt dies zutage in der am 28. Auguſt in Warſchau zuſammen⸗ getretenen Agrarkonferenz der oſteuropäiſchen Staaten, die angeblich wirtſchaftlichen Fragen dienen ſoll, in Wirklichkeit aber ein nach außen hin wirt⸗ ſchaftliches, im Kern jedoch politiſches Bündnis gegen Deutſchland ſchaffen ſoll. Die Grenzreviſionsfrage trennt bereits heute Europa in zwei Lager. Da Polen die deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Verſtändigung im Zuſammenhang mit den Paneuropaplänen Briands außerordentlich fürchtet, verſucht es heute einen Block gegen die Weſtmächte zu bilden. Es iſt mit Beſtimmthit zu erwarten, daß auf allen politiſchen Bühnen Europas die antideutſche Offenſive Polens ſtark in Erſcheinung treten wird. Bei der September⸗Tagung des Völkerbundes in Genf, bei der von Polen unter Ausſchluß Deutſch⸗ lands angekündigten internationalen Agrarkonferenz in Warſchau, in Paris, London und Rom, vor allem aber in den Hauptſtädten der ſüdoſt⸗ und nordoſt⸗ europätſchen Staaten, die Polen ins Schlepptau ſei⸗ ner antideutſchen Politik von jeher zu nehmen ſich bemüht, wird ſich ein ſcharfer deutſch⸗feindlicher Wind bemerkbar machen und zwar mit großem Aufwande von allerlei offenen polttiſchen Draufgängerattrap⸗ pen und verſteckten Kuliſſentreibereien, wie ſie eben der Regie Pilſudſkis eigen ſind. Dieſer kurze Blick auf den politiſchen Rundhori⸗ zont im Oſten genügt, um die Größe der deut⸗ ſchen Aufgabe zu erkennen. Möge uns ein gütiges Geſchick beſonnene Männer und Führer geben, damit nach etwa einem Jahrzehnt unter die deutſche Oſtpolitik ein gleich guter Schlußſtrich ge⸗ zogen werden kann wie ſchon heute unter die Weſt⸗ politik. Daß uns dieſes kommende Jahrzehnt eine Unſumme von Bitterniſſen, Enttäuſchungen, Nerven⸗ anſpannungen und kritiſchen Situationen beſcheren wird, darüber müſſen wir uns heute ſchon im Klaren ſei. Auch die deutſche Oſtpolitik wird„Qual⸗ zeit“ bedeuten! Kurt Fischer Strelitz und Preußen Vereinigungsverhandlungen Die ſchon ſeit längerer Zeit ſchwebenden Ver⸗ handlungen zwiſchen der preußiſchen Regierung und Mecklenburg⸗Strelitz über die Eingliederung dieſes Landes in Preußen ſollen, wie der„Lokal⸗Anzeiger“ behauptet, dicht vor dem Abſchluß ſtehen. Preußen ſoll ſich danach bereit erklärt haben, Mecklenburg⸗ Strelitz als einen beſonderen Regierungs⸗ bezirk unter Zuteilung zur Propinz Pommern zu übernehmen. Bombenanſchlag auf das Reichsgericht? Telegraphiſche Meldung — Leipzig, 30. Auguſt. Am Reichsgericht, Eingang Wächterſtraße, wurde heute ein Pappkarton gefunden, in dem ſich eine Weckeruhr, eine Eierhandgranate, ver⸗ bunden mit einer Taſchenlampenbatterie, und eine Flaſche, die Steinſchutt enthielt, gefunden; die ſofort verſtändigte Polizei brachte den Apparat in Sicher⸗ heit. Die Eierhandgranate war, wie die Unter⸗ ſuchung ergab, mit Pikrinſäure gefüllt. An der Seite des Pappkartons waren mit Bleiſtift Hammer und Sichel gezeichnet. Selbſt wenn die Eierhand⸗ granate zur Exploſion gebracht worden wäre, würde nur eine unbedeutende Wirkung aufgetreten ſein. Die polizeilichen Ermittlungen ſind ſofort auf⸗ genommen worden. Die füdamerikaniſchen Anruhen Die Lage in Buenos Aires — Newyork, 29. Auguſt. Aſſoeciated Preß meldet aus Buenos Aires, daß in der Stadt große Un⸗ ruhe herrſcht. Die umfaſſenden Maßnahmen wer⸗ den vielfach nicht für dringend notwendig erachtet. Es werden vielerſeits Stimmen laut, daß ſte nur dazu angetan wären, die Unruhe im Landesinnern und die Befürchtungen im Auslande zu erhöhen. Gärung auch in Braſtlien — Montevideo, 29. Auguſt. Wie aus der Grenz⸗ ſtadt Rivera gemeldet wird, iſt im braſilianiſchen Staate Rio Grande do Sul eine Revo lu⸗ tion zu befürchten. Die Bundestruppen dürfen die Kaſernen nicht verlaſſen. An der Spitze der Aufſtändiſchen ſoll Juan Franeiſco de Souza ſtehen. Der erſte Start der Kaſumigaura⸗Tacoma⸗ flieger mißlungen — Tokio, 30. Auguſt. Der erſte Startverſuch der amerikaniſchen Flieger Bromley und Gatty zu dem gemeldeten direkten Flug Kaſumigaura⸗Tacoma (Waſhington) über den Stillen Ozean mißlang, da ſich die Brennſtoffladung(5000 Liter) als zu ſch wer erwies. Eine Hünefeld⸗Ehrung in Chicago — Chicago, 30. Auguſt. Zu Ehren des Gedächt⸗ niſſes Hünefelds warf eine Gruppe von Fliegern, darunter die Deutſche Antonie Straßmann, Blu⸗ mengebinde am neuen Bremen⸗Leuchtturm des hieſigen Flugplatzes ab. Eine telephoniſche Schreibmaſchine Drahtbericht unſeres Berlin, 30. Auguſt. Die Reichspoſt ſoll ſich, wie das„Berliner Tage⸗ blatt“ wiſſen will, mit einer intereſſanten Neuerung beſchäftigen. Es handelt ſich um eine Konſtruktion, bei der ein Fernſprechapparat mit einer Ax! Ferndrucker verbunden wird, gewiſſermaßen eine elektriſche Schreibmaſchine, mit der Mittei⸗ lungen ſowohl aufgenommen wie geſendet werden können. Eine ſolche telephoniſche Schreibmaſchine würde vor allem dem läſtigen Zuſtand ein Ende machen, daß man einem Teilnehmer, der ſich nicht meldet, keinen Beſcheid hinterlaſſen kann. Letzte Meldungen Ein ungetreuer Stadtſekretär — Berlin, 30. Aug. Auf Veranlaſſung der Staats⸗ anwaltſchaft wurde der 55jährige Stadtſekretär beim Anſchaffungsamt der Schuldeputation, Hans Wolff in ſeiner Wohnung bei der Rückkehr von einer Ver⸗ gnügungsreiſe feſtgenommen. Er iſt beſchuldigt, Be⸗ träge in einer Geſamthöhe von ſchätzungsweiſe 50 000 Mark veruntreut zu haben, indem er Beſtellungen auf Lehrmittel und Schulutenſilien vollkommen fin⸗ gierte oder die Beträge erheblich erhöhte. Die Ver⸗ untreuungsen erſtrecken ſich über längere Zeiträume. „Europa“ ſiegt über„Mauretania“ Berlin, 30. Auguſt. Das Wettrennen zwiſchen den Rieſen„Europa“ und der„Maureta⸗ nia“, die eine Viertelſtunde vor ihrem Konkurrenten Cherbourg verlaſſen hatte, hat, wie dem„La“ aus Newyork gemeldet wird, mit dem Siege des deut⸗ ſchen Schiffes geendet. Die„Mauretania“ lief erſt ſieben Stunden ſpäter im Hafen ein. Mit lautem Jubel begrüßten die Paſſagiere des Llpyd⸗ dampfers den Erfolg ihres Schiffes. Ehrung für Kreuzer„Köln“ — Kopenhagen, 30. Auguſt. Der deutſche Kreuzer „Köln“, der z. Zt. im hieſigen Hafen liegt, war geſtern nachmittag dem Publikum zur Beſichtigung frei⸗ gegeben und wurde von vielen Tauſenden beſucht. Am Abend veranſtaltete die deutſche Kolonie ein Feſt für die Beſatzung, an dem auch der Kommandant des Kreuzers, Fregattenkapitän von Schröder und der deutſche Geſandte Freiherr von Richthofen mit den Mitgliedern der Geſandtſchaft teilnahmen. Das däniſche Marineminiſterium gab den Offizieren des Kreuzers ein Feſt, an dem auch der Bruder des Kö, nigs, Prinz Harald, mit drei Schweſtern und die Mit⸗ glieder der deutſchen Geſandtſchaft mit Damen teil⸗ nahmen. Heute hat der Admiral der däniſchen Flotte, Amdrup, den Kommandanten und die Offiziere der „Köln“ ſowie den deutſchen Geſandten zu einem Früh⸗ ſtück eingeladen. Am Nachmittag findet an Bord des Kreuzers ein Feſt der deutſchen Kolonie ſtatt. Lord Derby verkauft ſeinen Pferdebeſtaud — London, 30. Auguſt.„Daily Telegraph“ zu⸗ folge hat der bekannte engliſche Pferdezüchter Lord Derby beſchloſſen, ſeinen Trainer zu entlaſſen und die meiſten in ſeinem Beſitz befindlichen Einjährigen und eine Anzahl ſeiner Stuten zu verkaufen ſowie die Zahl ſeiner Rennpferde zu vermindern. Als Grund dafür hat er die Steuerlaſt angegeben, Expräſident Leguia im Gefängnis — Lima(Peru), 30. Auguſt. Expräſident Leguia wurde geſtern abend vom Kreuzer„Almirante Grau“ nach dem Gefängnis auf der San Lorenzo⸗Inſel übergeführt, dem gleichen Gefängnis, das er wäh⸗ rend ſeiner elfjährigen Regierung für politiſche Gefangene verwendete. Leguias Sohn Juan wurde gleichfalls verhaftet. Hilfloſes Verkehrsopfer aufgefunden nd. Oggersheim, 30. Auguſt. Etwa 100 Meter von der Wirtſchaft Streibert entfernt wurde am Donnerstag abend der Kaufmann Siegmund Renno aus Ludwigshafen als hilfsloſes Ver⸗ kehrsopfer bewußtlos und in verletztem Zuſtande neben ſeinem Fahrrad aufgefunden. Kaufmann Willi Kullmann von Ludwigshafen verbrachte den Verletzten zu den Oggersheimer Samaritern, Der herbeigerufene Arzt ſtellte feſt, daß Renno bei einem Sturz ſich empfindliche Hautabſchürfungen, Hüftquetſchungen und ſonſtige Verletzungen zuge⸗ zogen hat und nicht vernehmungsfähig war. Der erhabene Herrscher Die folgende köſtliche Geſchichte nach dem Ruf⸗ ſiſchen von Doroſchewitſch möge unſeren Leſern zu beſonders nachdenklicher Lektüre dienen. Schriftl. Hwang⸗ti, der erhabene Herrſcher, ſaß im Staats⸗ rate. An der Spitze ſeiner auserwählten, dünnhäutig⸗ ſten und weiſeſten Mandarine, Auf der Tagesordnung ſtanden die inneren An⸗ gelegenheiten. Das Wort hatte denn auch der Mi⸗ niſter des Inneren. Er erwies dem erhabenen Herrſcher geſchriebenen Ehrfurchtsbezeugungen mit ſeinen Ausführungen: Sohn des Himmels! Geſtatte dem niedrig krie⸗ chenden Wurm, daß er die Wahrheit ſpreche! Denn die Lüge müßte erſt ausgedacht werden, aber wo ſoll ein hirnloſer Wurm den nötigen Verſtand dazu neh⸗ men? Die klugen Menſchen erfinden, die Dummen müſſen ſich mit der Wahrheit beſcheiden.— Peking führt Krieg mit Nanking, mit Schanghai und mit Kanton; Nanking mit Schanghai, Peking und Kan⸗ ton; Kanton mit Schanghatl, Nanking und Peking: Schanghai mit Peking, Nanking mit Kanton. Und das Land gedeiht dabei! Das Gedeihen Chinas hat eine Stufe erreicht, auf der die Hühner goldene Eier legen!!“ „Wie meinſt du das goldene Eier?.“ ſtam⸗ melte verblüfft der erhabene Herrſcher.„Das kommt doch nur in Märchen vors!“ „Und im Lande des märchenhaften Wohlſtandes, in China!“ ergänzt geſchmeichelt der Miniſter.„Wenn du nicht der Sohn des Himmels wäreſt, hätte ich dir geſagt, geh' ſelbſt auf die Märkte und überzeuge dich! Was koſtet dort ein Ei? Einen Dukaten! Zehn Eier küöſten zehn Dukaten! Soviel Eier— ſoviel Dukaten! Sonſt überall in der Welt plagen ſich die Menſchen vom frühen Morgen bis in die ſpäte Nacht, um einen die vor⸗ und begann bekämpft die Teuerung Dukaten zu verdienen. Aber bei uns?! Eine Henne hat gegackert— und ein Dukaten iſt ſchon da! Gog⸗ gog⸗gog, tach⸗tach—— und ein Dukaten!“ Alle Mandarinen hoben die Zeigefinger in die Höhe zum Zeichen ihres Staunens. Einzig der alte Lehrer des erhabenen Herrſchers legte beide Hände auf den Tiſch und ſagte: „Wo die Hühner fröhlich gackern, haben die Men⸗ ſchen nichts zu lachen.“ Aber der erhabene Herrſcher erhob ſeine Stimme, und ſie klang wie ein goldenes Glöcklein: „Unſer Erzieher und Lehrer ſteht im Rufe eines Weiſen, darum glaubt er uns die Freude vergällen zu müſſen! Dazu iſt die Weisheit auf Erden, um die Freude zu trüben; dazu ſind die Wolken am Himmel, um die Sonne zu verdunkeln!... Alſo, wie haſt du geſagt, mein Lieber?.. Gog⸗gog⸗gog, tach⸗tach und ein Dukaten! Das iſt ausgezeichnet: Gog⸗gog⸗gog, tach⸗tach und ein Dukaten.“ Der ganze Staatsrat ſtimmte im Chore ein:„Gog⸗ gog⸗gog, tach⸗tach, und ein Dukaten!“ Noch nie war es im Staatsrate ſo luſtig zugegangen. „Erhabener Herrſcher!“ erwiderte der alte Lehrer, „auch ich habe nur die Wahrheit geſagt: Wo es den Hühnern allzu gut geht, dort iſt den Menſchen oft traurig zu Mute! Es hört ſich ſchön an: Gog⸗gog⸗gog, tach⸗tach und ein Dukaten! Aber das Land hungert dabei!“ Der erhabene Herrſcher verlor ſeine gute Stim⸗ mung, und ſeine Worte waren wie der Klang eines ſilbernen Glöckleins. „Unſer Miniſter hat die Lage Chinas als blühend dargeſtellt. Aber unſer weiſer Lehrer leidet Hunger! Bedenkt, was die Geſchichtsbücher von uns berichten werden: In der Regierungszeit dieſes Kaiſers iſt der große Weiſe, der Stolz und die Zierde des chineſtſchen Volkes, an Hunger geſtorben! Ein Schuljunge wird von ſeinem Lehrer gefragt werden, was er von uns weiß, und wird antworten: In der Regierungszeit dieſes Kaiſers hatten die Weiſen gehungert!! So weit hat es der Lump von einem Miniſter gebracht! Gog⸗gog⸗gog, tach, tach, und ein Dukaten!“ Der Miniſter des Innern erblaßte, verbeugte ſich und ſagte: „Wenn du dem dummen Sohn meines Vaters zu ſprechen erlaubſt, ſo habe ich etwas zu ſagen, Sohn des Himmels!“ „So ſprich!“ erlaubte der erhabene Herrſcher. „Wir wiſſen jetzt, warum die Menſchen in China Hunger leiden: Weil die Eier einen Duka⸗ ten koſten. Jetzt bleibt noch die Verantwort⸗ lichen zu ermitteln und ihnen die Ferſen zu be⸗ ſtreichen.“ Alle Mandarinen fanden, daß der Vorſchlag des Miniſters den Geſetzen und Gebräuchen des Reiches der Mitte voll und ganz entſprach. „Daß man aber die richtigen Ferſen finde!“ ver⸗ ſetzte der Weiſe. „So iſt es!“ ſagte erleichtert der Miniſter.„Die Weisheit ſelbſt ſpricht aus dir, wenn du nach den richtigen Ferſen verlangſt! Weſſen Ferſen ſollen es aber ſein, wenn nicht deren, die einen Dukaten für ein Ei verlangen. Die Batteern ſind an der Teuerung ſchuld! Ihnen nur recht hübſch mit dem Bambus⸗ rohr auf die Ferſen, und die Eier werden ſchon billiger werden!“ „Dein Rat ſcheint mir der Sachlage zu entſpre⸗ chen!“ ſagte der erhabene Herrſcher.„So walte deines Amtes!“ Die Sitzung des Staatsrates wurde vertagt. Und der Miniſter waltete. Sieben Bambuswälder gingen zur Beeinflußung der Bauern auf. Allein die Eier wurden noch teurer. Ein Ei koſtete nunmehr zwei Dukaten. Die Eier wurden unter Ferſenriſiko verkauft, darum koſteten ſie ſo⸗ viel. Als ſich der Staatsrat wieder verſammelte, ſprach der erhabene Herrſcher, und ſeine Worte wirkten wie kalter Tee. „Ich kann zwar die Weiſen nicht leiden! Sie ſind ein umſtändliches Völkchen! Um wieviel ſind mir doch die einfachen Leute lieber! Ein einfacher Menſch lebt ſolange es geht, und wenn es nicht mehr geht, ſo ſtirbt er, lautlos, ſchickſalsergeben. Aber behüte der Himmel, eine Berühmtheit unter ſeiner Obhut zu haben! Die Verantwortung vor der Geſchichtel Unſer weiſer Lehrer hungert noch mehr: Der Bierpreis iſt auf das doppelte geſtie⸗ gen. Selbſt ein ſo erprobtes Mittel wie der Bam⸗ bus hat nichts genutzt!“ a Der Miniſter des Innern erbat ſich unter den nötigen Zeremonien. 5 „Sohn des Himmels! Wir haben mit dem retten⸗ den Bambus die Ferſen der Bauern beſtrichen. Aber im Handel ſind immer zwei ſchuld: Der Verkäufer, der einen zu hohen Preis verlangt, und der Ver⸗ braucher, wenn er den hohen Preis bezahlt. Warum geben die Leute zwei Dukaten für ein Ei? Wer hat ihnen angeſchafft, dieſen wahnſinnigen Preis zu zahlen?! Dadurch wird nur die Wucherei gefördert! Es wäre nun ebenſo gerecht, die Ferſen der Ver⸗ braucher mit dem Bambus zu beſtreichen: Sie ſollen das Uebel nicht großziehen!“- Alle Mandarinen fanden, daß ber Vorſchlag des Miniſters nur folgerichtig und gerecht wäre. N Hwang⸗iti, der erhabene Herrſcher befahl:„Walte! Und der Miniſter waltete. Siebenundſiebzig Bambuswälder waren zur Be. einflußung der Verbraucher aufgegangen. Aber die Eier wurden deshalb nicht billiger. Im Gegenteil. Die Verkäufer mußten jetzt die Eier ins Haus bringen und ſie unter der Hand abgeben, weil ſich niemand mehr traute, Eier offen zu kaufen oder zu verkaufen. Auch die Köchin des alten Lehrers kehrte vom Markt eine Tänzerin, auf den Fußſpitzen, wie zurück.(Auf den Ferſen konnte ſie nicht mehr treten), Und ſie weigerte ſich, wieder zu gehen. 2 Der Staatsrat verſammelte ſich in Bälde. Berliner Büroß — 1 auf den Markte 1 tats⸗ beim ff Ver⸗ Be⸗ 0000 ngen fin⸗ Ver⸗ ume. nen reta⸗ nten aus heut⸗ erſt Mit vyd⸗ uzer tern frei⸗ ucht. Feſt des der den * f Samstag, 30. Auguſt 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Sekte Nummer 400 — St. Peter vum Arlaub zurück Sankt Peter war in Urlaub fort, Jetzt iſſer widder kumme Un hot ſein Dienſcht mit neier Kraft Gleich widder uffgenumme. Er ſecht zum Pluvius, ſeim Kolleg: „Was ſin des aach for Boſſe? 5 Is des e Art, ſiwwe Woche lang Faſcht däglich regne loſſe? Die Gern is futſch, un beinoh wär Mißrote aach der Neie. Jetzt ſchnell de Himmel ſauwer gifegt, Daß ſich mei Winzer freie.“ N Do werd ſchnell's Wedder widder klor, Die Wolke fortgezoge, Un Dag for Dag brennt widder'Sunn Am hohe Himmelsboge. Wenn widder mol in Urlaub gehſcht, St. Peter, loß dir's ſage, Dann tu dei Pöſchtche jo nit mehr Em Pluvius übertrage. A. Mühlacker funkt im Oktober Auf der Anhöhe von Mühlacker⸗Dürrmenz ragen zwei mächtige, 100 Meter hohe Holztürme in die Luft. Das Auffällige iſt weniger die Höhe, als das Material, denn bisher hatte man ſich daran gewöhnt, Autennenmaſten aus Eiſen als das Normale und Unumgängliche anzuſehen. Die Funktechniker wol⸗ len mit dieſen Holztürmen einen Verſuch machen, um die Sendeenergie möglichſt ungeſchwächt aus⸗ ſtrahlen zu laſſen. Die Eiſenmaſten hatte man im Verdacht, daß ſie einen Teil der Energie aufnehmen, während Holz als Nichtleiter von Elektrizität be⸗ kannt iſt. Die erſten Verſuchsſendungen werden wir voraus⸗ ſichtlich im Oktober zu hören bekommen. Es wird ſich dann zeigen, ob die Lage des Senders ſo gewählt iſt, daß Südweſtdeutſchland endlich ausreichend und ſtark genug verſorgt wird. Dies zu erreichen auch für das übrige Reich, iſt nach der Auffaſſung des Rundfunkkomiſſars Dr. Bredow die Aufgabe der nächſten Zeit. Das deutſche Sendernetz ſoll ſo ausge⸗ baut werden, daß auch für die nicht in Sendernähe wohnende Bevölkerung der Empfang verbeſſert wird. Die Grundlage zu dieſer Arbeit ſoll durch den Bau der neuen Großſender Königsberg und Mühl⸗ acker gelegt werden. Man hofft, daß nach Vollendung der neuen Sender die Empfangsverbeſſerungen zu einem Anſteigen der Hörerzahlen führen. Wir haben hier im Südweſten ein beſonderes Intereſſe an einem guten Empfang und ſehen daher den Verſuchsſendungen von Mühlacker mit größter Spannung entgegen. Mit 60 Kw. müßte der Empfang eigentlich vorzüglich ſein; aber es gibt beim Rundfunk und beſonders in der Sendetechnik noch viele ungeklärte Dinge. Es wird noch Sende⸗ energie aufgeſchluckt von Erde, Luft und Waſſer, ſo⸗ W daß man nicht einfach nach der Stärke eines Sen⸗ kann. O ders auf einen guten Empfang ſchließen Jedenfalls aber hoffen wir auf den Oktober * * Woran erkennt man die falſchen Fünfmark⸗ ſtücke? Da durch die jetzt unſchädlich gemachten Frankfurter Falſchmünzer mehr als 1000 falſche Fünfmarkſtücke in den Verkehr gebracht worden ſind, dürfte es von allgemeinem Intereſſe ſein, zu wiſſen, worin ſich in der Hauptſache die falſchen von den echten Fünfmarkſtücken unterſcheiden. Es kommen Stücke in Frage mit dem Münzzeichen„G 1929“. Sie haben einen dumpfen Klang. Die Oberflächen ſind porös. Die Prägung iſt infolge der nachträglichen Verſilberung nicht ſo ſcharf wie bei den echten. Das markanteſte Erkennungsmerkmal iſt der links oben in der Baumkrone befindliche dürre Aſt in Form einer 5. Dieſer ſieht bei den falſchen Stücken kleiner aus und liegt näher an dem linken Blatt. * Durch Anfahren erheblich verletzt. Geſtern vor⸗ mittag wurde auf der Neckarauerſtraße ein 63 Jahre alter Arbeiter von einem Motorradfahrer von hinten angefahren. Beide erlitten durch Sturz ſo erhebliche Verletzungen, daß ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. — Der erhabene Herrſcher ſprühte vor Zorn. Seine Stimme dröhnte. „Niederträchtiger Lump!“ herrſchte er den Mi⸗ niſter des Innern an.„Halte den faulen Zwiebel, den du deinen Kopf nennſt, bereit! Unſer weiſer Lehrer konnte heute nicht erſcheinen, denn er liegt im Sterben. Und die Geſchichte ſchickt ſich an, unſeren Namen mit Schmach zu bedecken!“ Der Miniſter des Innern ſank ſchreckensbleich zu den Füßen des erhabenen Herrſchers: „Sohn des Himmels! Iſt es nicht einerlei, ob heute oder morgen der Zwiebel von einem Kopf ab⸗ gehackt werde? Nur einen Tag noch, Füllhorn von Gnade, nur noch einen Tag! Ich habe die richtigen Ferſen gefunden! Wer legt die Eier? Die Hennen! So müſſe man die Hühner auch beſtra⸗ fen! Legt nicht ſo teure Eier!“ Die erſchreckten Mandarinen atmeten wieder freier auf, als ſie die klare und gerechte Löſung ver⸗ nahmen. Der erhabene Herrſcher befahl: der Miniſter waltete. Drei Tage lang konnten ſich die Menſchen nicht verſtändlich machen. So ſchrien die Hühner! Aber der Eierpreis ſtieg ins Unerſchwingliche. Denn die Hühner haben aufgehört, Eier zu legen. Der erhabene Herrſcher war außer ſich. Er ſuchte ſeinen alten Lehrer auf und fand dieſen ſterbend vor. Mit dem ſauften Lächeln eines Weiſen wandte ſich dieſer zum wehklagenden Kaiſer, ſam⸗ melte ſeine letzten Kräfte und ſprach: „Dich beunruhigt, was die Geſchichte von dir ſagen wird? Die Geſchichte wird von dir ſagen: Hwang⸗ti, der erhabene Herrſcher, war von den beſten Abſichten beſeelt. Er bekämpfte den Eigen⸗ nutz und ſparte nie mit dem Bambusrohr, aber er traf niemals die richtigen Ferſen. Doch iſt das ſchon einmal das Schickſal aller Herr⸗ ſcher. Deshalb brauchſt du dich nicht beſonders zu grämen, Sohn des Himmels!“ Sprachs und verſchied. „Walte!“ Und kues Gotteshaus im Langeröltergebiet Einweihung der Kirche der Neuapoſtoliſchen Gemeinde Am morgigen Sonntag vormittag wird mit einem Feſtgottesdienſt das nunmehr nach einjähriger Bauzeit fertiggeſtellte Gotteshaus der Mannhei⸗ mer Neuapoſtoliſchen Gemeinde ein⸗ geweiht. Die Neuapoſtoliſche Kirche unterſcheidet ſich von anderen Bekenntniſſen durch die Wiederherſtellung des Apoſtelamtes und aller damit verbundenen Ein⸗ richtungen der chriſtlichen Urkirche. In Mannheim zählt die Gemeinde annähernd 1000 Seelen. Das Gotteshaus iſt nach den Plänen und unter Bauleitung von Architekt Wilhelm Würth⸗Maun⸗ heim errichtet worden. Es iſt in ſeiner modernen Ausführung, gradlinigen Formgebung und einfachen Gliederung als Quaderbau mit Kunſtſteinen aus Edelzement von durchaus feiner und äſthetiſcher Wirkung und bildet ein Schmuckſtück der öſtlichen Neckarſtadt. Das Gebäude ſteht auf einem Platze, der gebildet wird durch die Einmündung der Chamiſſo⸗ und Ver⸗ ſchaffeltſtraße in die Langerötterſtraße. Es enthält nach der Straßenſeite hin vier Wohnungen, eine für den Bezirksvorſteher, die anderen für die Geiſtlichen der Gemeinde und den Hausmeiſter. Die Wohnungen wurden hauptſächlich deshalb errichtet, damit der Anſtoß zu den fünfſtöckigen Nachbarhäu⸗ ſern beherrſcht bleibt und eine vollkommene Har⸗ monie auf dem Platze geſchaffen wird. Die eigentliche Kirche, die ein Ausmaß von 40 Meter in der Tiefe und 16,5 Meter in der Breite hat, faßt über 1000 Perſonen. 600 Sitzplätze befinden ſich im Erdgeſchoß, 400 auf der Empore. Im Unter⸗ geſchoß ſind ein Jugendſaal, zweckmäßig und modern ausgeſtattet, und ein Amtszimmer einge⸗ baut. Daneben ſind Garderoben, Toiletten, die Kellerräume, Dampfheizung und die Waſchküche. Außerdem iſt noch eine Kirchendienerwoh⸗ nung vorhanden. Der Turm, der als Treppenaufgang zu der Em⸗ pore und den Wohnungen dient, iſt 22 Meter hoch und hat, ebenſo wie das 16 Meter hohe Langhaus, ein flaches Dach. Die Innenausſtattung des Gottes⸗ hauſes iſt einfach und ſchlicht, den Grundſätzen der Apoſtoliſchen Gemeinde entſprechend. Die Bauſumme, die eine Viertelmillion Mark be⸗ trägt, wurde durch die vorbildliche Opferwilligkeit der Gemeindemitglieder aufgebracht. Phot. Alfred Reinwarth, Mannheim An alle Altveteranen! Eine Einladung zum 7. September Einen großherzigen Gedanken will der Rhein⸗ Neckar⸗Militär⸗Gau verband am 7. Sep⸗ tember verwirklichen. Es ſollen an dieſem Tage im Rennwieſen⸗Reſtaurant ſämtliche in Mannheim und Umgebung wohnenden Altveteranen aus An⸗ laß der 60. Wiederkehr des Sedantages am 25 Sep⸗ tember bewirtet werden. Die Eichbaumbrauerei ſtiftet das Bier, die Wurſt die Mannheimer Fleiſcher⸗ Innung, auch Brot und Zigarre werden geſpendet. Eine Beſonderheit hat der diesjährige Tag durch den Umſtand, daß ſämtliche Veteranen, alſo nicht nur die in den Militärvereinen organiſterten Kämpfer von 1864, 66 und 70% 1, eingeladen find. Nach einer kürzlich erſchienenen Statiſtil leben in Mannheim etwa 150 Altveteranen. Nur etwa 40 ſind in den Militärvereinen organiſiert. An Alle ergeht nun der Aufruf, ihre Adreſſen bis ſpäteſtens kommenden Mittwoch beim Schriftführer des Rhein⸗ Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes, Herrn Wilhelm Voigt, S 6, 43, anzugeben. Von dort werden die einzelnen Altveteranen perſönlich eingeladen. Straßenbahnfahrtkoſten werden vergütet. In jeder Beziehung iſt an dieſem Tage für die alten Soldaten geſorgtl Fahrpreiserhöhung am 1. September Am 1. September 1930 tritt eine geringe Er⸗ höhung der Perſonentarife bei der Reichsbahn in Kraft. Verſchiedentlich iſt die Frage aufgeworfen worden, wie weit die vor der Tariferhöhung gelöſten Fahrkarten und Fahrſcheinhefte noch nach dem 1. Sep⸗ tember 1930 gültig ſind. Von ſeiten der Reichsbahn wird hierzu folgendes mitgeteilt: Eine Beſchränkung in der Ausgabe der Fahr⸗ ausweiſe in den Tagen vor Einführung der neuen Fahrpreiſe und ebenſo eine Beſchränkung der Gül⸗ tigkeit der vor dem 1. September gelöſten Fahraus⸗ weiſe tritt im allgemeinen nicht ein. Fahrkarten des gewöhnlichen Verkehrs gelten alſo vier Tage. Fahr⸗ ſcheinhefte der Mitteleuropäiſchen Reiſebüros ſechzig Tage vom Löſungstage ab. Eine Ausnahme tritt nur ein für Fahrſcheinhefte des Mitteleuropäiſchen Reiſe⸗ büros für ſolche einfachen Fahrten, für die auch ge⸗ wöhnliche Fahrkarten ausgegeben werden können (3. B. Berlin Köln). Hier erliſcht die Gültigkeit der vor dem 1. September 1930 gelöſten Hefte ebenſo wie die der gewöhnlichen Fahrkarten am 3. September Mitternacht. Das gleiche gilt für Fahrſcheinhefte, in denen mehrere in ſich geſchloſſene Hin⸗ und Rück⸗ fahrten vereinigt ſind. Dagegen können Hefte mit Rundreiſen(3. B. Köln—Berlin—ErfurtFrank⸗ furt Köln) oder für einfache Fahrten, für die ge⸗ wöhnliche Fahrkarten ausgegeben werden können (3. B. Berlin—Hamburg—Bremen—Köln) oder Hefte mit nur einer Hin⸗ und Rückfahrt(3. B. München— Frankfurt München) innerhalb der 60⸗ tägigen Gültigkeit unbeanſtandet benutzt werden. * * Ihren 80. Geburtstag ſeiert heute in voller Rüſtigkeit und Friſche mit ihren Kindern und Enkel⸗ kindern Frau Henriette Schober, geb. Müller, Witwe des Schneidermeiſters Heinrich Schober. Voranſtaltungen 30 Pfennig⸗Tag im Friedrichspark Am morgigen Sonntag findet im Friedrichspark ein Gartenfeſt mit Doppellonzert ſtott, bei dem die vereinigten Chöre: Katholiſcher Männerchor Neckarſtadt, Männergeſangverein„Frohſinn“, Erlenhof⸗Quartett und Rheinſtolz⸗Quartett neben dem Philharmoniſchen Orcheſter mitwirken. Als Abſchluß des Feſtes und der Saiſon wird eine Illumination veranſtaltet. Schluß des redaktionellen Teils Gegen Kopfschuppen und Haarausfall verwenden Sie nicht dieses oder jenes, sondern verlangen Sie ei- Mittel, das wissenschaftlich erprobt Istund seits ſahrenunvergleich- lich Erfolge zu herzeichnen hal, Dr. Dralle's Birkenwasser Originalflasche RM.40 Doppelflasche RM.20 lob des Hriisien Von G rock Die Materie wird immer ſchwerer und gemeiner, das Objekt wird hinterliſtiger. Wir Artiſten ſpielen mit Materie und Objekt Fußball und deswegen liebt uns die Zeit. Wie wenig Sie trotzdem von uns wiſſen, meine Herrſchaften! Auf der Bühne und in der Arena ſtrahlt Sie aller Glanz, alle Romantik, alle Heiter⸗ keit und Grazie der Welt au. Der Artiſt kennt keinen Raum, keine Zeit und kein Alter, er hat die drei Geſpenſter ſcheinbar alle gemeiſtert. Ich habe Fünfundſechzigjährige gekannt, die den Saltomor⸗ tale ſchlugen wie Zwanzigjährige, ſo groß war die Spannung, die ſie immer wieder überfiel, wenn ſie antreten mußten. Dem wahren Artiſten iſt nichts unmöglich. Das Willenstraining, dem er ſich von Jugend an unterwarf, beſchwingt ihn noch im bibli⸗ ſchen Alter, daß er Berge verſetzen könnte. Wir Artiſten haben wohl ein ſehr ſimples Weltbild; wir ſehen in allem und über allem nur den Willen, un⸗ ſeren Beglücker und unſeren Quälgeiſt. Ein Sprechſchauſpieler kann krank werden; noch im letzten Moment darf er abſagen, denn Erſatz iſt in der Regel immer da. Ein Artiſt aber darf nicht krank werden, Erſatz gibt es nicht, ſeine Leiſtung iſt eins mit ihm, einmalig, ſie iſt ſein perſönlichſtes Geheimnis. Nur der Tod könnte ihn entſchuldigen. Ich darf wohl darüber ſprechen; das Muß um jeden Preis ſaß mir oft genug im Nacken. Nebengeräuſche! Wenn ich hundert Jahre leben müßte, möchte ich immer wieder nur Artiſt ſein. Den Willen in die Hand bekommen, der das Kleine, All⸗ tägliche, Widerliche nicht nur überwindet, ſondern nach Belieben ſogar ins Großartige, Außerordent⸗ liche ſteigert, das iſt's, glaube ich, was den Artiſten⸗ beruf ſo unwiderſtehlich macht. Nach der Vorſtellung rutſchen wir dann immer wie vom Chimboraſſo herab, wir ſind wieder ganz klein und beſcheiden und haben nur den einen Wunſch: ſo, jetzt nur bürgerlich, ſtinkbürgerlich ſein, in die Pantoffel ſchlüpfen, die Pfeife anzünden und hinter dem Ofen ſitzen. Unter den Zuſchauern, die uns anſtaunen und beklatſchen, ſind ſicher viele ge⸗ rade vor ihrem Heim, vor dem Ofen, vor der Bür⸗ gerenge geflüchtet, ſie berauſchen und vergeſſen ſich an unſeren Sprüngen, und wenn die Vorſtellung zu Ende iſt und ſie wieder nach Hauſe müſſen, bedrückt die Rückkehr ins alte ſtickige Neſt erſt recht. Wenn ſte wüßten, wie ſehr wir freien ſouveränen Sprin⸗ ger ſie um dieſe Neſtwärme beneiden! Der Artiſt iſt der ideale Bürger. Seine eine Tageshälfte beſteht aus lauter Schwung, Herausfor⸗ derung, Gefahr. Dafür muß er doch einen Ausgleich haben. Und ſo füllt er die andere Hälfte, wie er nur kann, mit Behaglichkeit und Beſchränkung. Wir Artiſten ſind keine Zigeuner. Unſere Lebens⸗ formen ſind ſtreng. Ich glaube nicht, daß in den ſeß⸗ haften Bürgerkreiſen ſtrengere Grundſätze und Sit⸗ ten und anſtändigere Ehen zu Hauſe ſind. Ihr Vä⸗ ter, laßt eure Kinder, wenn ſie es partout wollen, nur ruhig Artiſten werden! Ein Artiſt ſteckt der Welt beſtimmt nicht Dynamitpatronen hinten hinein; ein Artiſt wird kein Bolſchewiſt. Der Artiſtenberuf hat die Garantie der Soltdität in ſich. (Aus den Memorien des berühmten Clowns, die in der Münchener IFlluſtrierten erſcheinen.) Konzerte bei der J. G. Farbeninduſtrie. Der Bildungsausſchuß der J. G. Farbeninduſtrie zu Ludwigshafen wird in Verbindung mit dem jeweils erheblich(in den Streichergruppen) verſtärkten Pfalzorcheſter unter Leitung von Prof. Boehe wie alljährlich 6 Abonnementskonzerte, jedes wieder⸗ holt, veranſtalten. Das erſte Konzert dirigiert Ri⸗ chard Strauß. Außer den Abonnementskonzerten werden noch folgende Sonderkonzerte angekündigt: Berliner Philharmoniker unter Furtwängler, Köl⸗ ner Kammerorcheſter unter Abendroth, Heinrich Schlusnus und Sigrid Onegin. Die Preiſe ſind wieder ungewöhnlich niedrig gehalten. N 4 Aus der Kunſthalle. Es wird darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß die gegenwärtige Ausſtellung der Städt. Kunſthalle„Die Kunſt der Zeichnung in Italien“ nur noch bis Sonntag, den 34. Aug., geöffnet iſt. Die Ausſtellung wurde bis jetzt von über 5 000 Perſonen beſucht. Als nächſte große Ver⸗ anſtaltung wird zur Zeit eine Ausſtellung unter dem Titel„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“ vorbereitet. Sie wird enthalten: 1. eine umfang⸗ reiche Auswahl der auf den letzten Forſchungsreiſen von Leo Frobenius entſtandenen Kopien von Wand⸗ malereien und Gravierungen an Felſen und Höhlen Süd⸗ und Nordafrikas; 2. große Kopien der be⸗ rühmten prähiſtoriſchen Höhlenmalereien Spaniens und Südfrankreichs, die das Urgeſchichtliche For⸗ ſchungsinſtitut Tübingen hergeliehen hat.— Dieſe Schau wird am 14. September eröffnet werden. e Kupferſtiche und Handzeichnungen der Garl⸗ Theodor⸗Zeit. Das ſtädtiſche Schloß muſen m in Mannheim eröffnet unter dieſem Titel am näch⸗ ſten Sonntag eine neue Sonderausſtellung, für die wertvolle Leihgaben aus der hieſigen Schloß⸗ galerie, aus der Schloßbücherei, aus den Muſeen und Kupferſtichkabinetten in Berlin, München, Heidel⸗ berg, Darmſtadt, Mainz und von zahlreichen Pri⸗ vatſammlern überlaſſen worden ſind. Bei der großen Anzahl der Mannheimer Kupferſtecher des 18. Jahrhunderts iſt eine Teilung notwendig. Im Mittelpunkt der diesmaligen Ausſtellung ſteht Sint⸗ zenich. Ihm reihen ſich Verhelſt, Leydensdorff, Fra⸗ trel, de la Roeque und Brinckmann an, wogegen die Kobells und die anderen Meiſter der Carl⸗Theodor⸗ Zeit ſpäterhin in einem zweiten Teile folgen wer⸗ den. Die Eröffnung der Ausſtellung findet Sonn⸗ tag, den 31. Auguſt vor geladenen Gäſten ſtatt; von 21 Uhr ab iſt ſie dem allgemeinen Beſuch zugänglich. ——— für deutſche Art. neueſte * Die Pflugſchar. Halbmonatsblätter mehr. von Hauff u. a. Nummer 400 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 30. Auguſt 1930 Ein 8 8 18 . 43 25 3 Sang dureh die Pfälzischen Mühlenwerke Die menschenleere Riesenmaschine Der vielfältige Weg des Getreides vom Schiff bis zur Verladung Bei dieſer neuerlichen Hitze iſt das Wandern ge⸗ wiß nicht einmal des Müllers Luſt, wenigſtens nicht das Wandern da hinaus, wo Mannheim ſeine In⸗ duſtrie über den Neckar zwiſchen Kanälen und rie⸗ ſigen Anlagen vorſchiebt, wo die Elektriſchen alle Schaltjahre einmal fahren und der über keine hoch⸗ tourige Limouſine verfügende Erdenwurm gegen⸗ wärtig nur in dampfend angeröſtetem Zuſtand an 75 Hier wird das Getreide durch den Elevator selbständig aus dem Schiff geholt ſeinen Beſtimmungsort gelangt. Es iſt ganz menſchenleer da draußen und man denkt, wenn man endlich in die ſchattigen Bereiche eines Mühlen⸗ koloſſes einmündet, wie es die Pfälziſchen Mühlenwerke ſind, würde man einigermaßen auf menſchliche Weſen treffen. Aber weit gefehlt! Man macht ſich kaum einen Begriff, wie meuſchenleer ſo eine moderne Rieſen⸗ mühle iſt. Ein paar Fuhrwerke mit Säcken beladen ſtehen im Hof, da und dort ſieht man einen Angeſtellten für kurze Zeit zum Vorſchein kommen, aber ſonſt herrſcht mitten im Werktag eine faſt feiertägige Menſchen⸗ leere, aus der der rieſige Schlot wie ein gewaltiges Monument in die Höhe ſteigt. Die Menſchenleere iſt aber nicht gleichbedeutend mit Ruhe; im Gegen⸗ teil. Wenn in vergangenen Zeiten die ſchönen Lieder von der klappernden Mühle am rauſchenden Bach ertönten, ſo hat das mit dem rauſchenden Bach natürlich heutzutage aufgehört, aber das Klappern gehört auch heute noch z u m Mühlen handwerk, und wenn ſo ein Müllers⸗ mann aus hundertjähriger Entfernung eine Groß⸗ mühle von heute anſchauen würde, dem müßte es ganz unheimlich zu Mute werden. Alles geht merkwürdig allein in dieſem Betriebe! Ein rieſiges Schwungrad, ein einziges wohl gemerkt, ſetzt das Ganze in Bewe⸗ gung. In gewaltigen Keſſeln wird der Dampf erzeugt und ein hundertfältiges Räderwerk an die eine große Maſchine ge⸗ hängt, die das Herz dieſes ganzen, völlig ſelbſtändigen Mühlenkörpers bildet. Schon unbedingt ins Mehl gehören, wenn auch unſere Nah⸗ rung eiſenhaltig ſein ſollte. Auf dieſe Fremdkörper iſt der Magnet ſcharf, der als Verkehrsſchutzmann genau darüber wacht, daß keine unbefugten Eiſen⸗ teile in das Mehl für unſere Brötchen kommen. Die alſo ausgeleſenen Körner müſſen dann ins Band ſteigen. Kein Freibad, ſondern eine recht inten⸗ ſive Wäſcherei, wobei ein ganzer Schaum von Staub und Schmutz ausgeſchieden wird. Durch das Benetzen mit Waſſer wird der Mehlkern elaſtiſch und nachdem ſo das Malträtieren der Körner, was die Reinigung angeht, ſich dem Ende nähert, wird das Ganze— wohl gemerkt alles ſelbſtändig, mechaniſch, automatiſch, maſchinell!— durch einen großen dunklen Gang geſchickt, über angewärmte Röhren geleitet, wobei der Mehlkern porös und mahlfertig wird. Das alles iſt alſo noch keine Mühle, ſondern erſt die Vorbereitung dazu. Ungefähr ſo, wie im Leben der Menſchen, bei dem viel, viel mehr Vorbereitung iſt, als wir glauben, bis ja wann eigentlich?— das eigentliche Leben, das Mahlen in den Mühlen Gottes beginnt. In der irdiſchen Großmühle findet man ſich nur ſehr ſchwer zurecht. Es geſchieht alles ſo anonym, ſo unbeteiligt von Menſchen, es iſt, als ob da plötzlich ein Rieſentier beginnt zu atmen, ſich zu ſchütteln, zu regen; man glaubt nicht, daß dieſes Ganze durch einen Hebeldruck einmal ſtillſtehen könnte. Wenn das Getreide den Weizenvorbereiter, den Unkrautaus⸗ leſer und ſchließlich die Schälmaſchine paſftert hat, dann kommt es endlich in die Mühle, in der es nicht weniger als fünfmal geſchrotet wird. Auch hier paßt noch einmal ein Magnet auf eiſerne Eindringlinge auf. Aber man darf ſich ſo eine Mühle nicht vorſtellen, wie jene romantiſche Klauſe, in der die ſchöne Mül⸗ lerin gelebt hat. In unſerer unromantiſchen Zeit iſt alles von Kopf bis Fuß und vom Dach bis zum Kelle rauf Sachlichkeit eingeſtellt, und ſo ſehen denn auch die ehemaligen gemütlichen Mühlſteine jetzt höchſt ſachlich und nüchtern aus; ſie haben die Form von Walzen angenommen, denen man durch Fenſteröffnungen bei ihrer ſtändigen Bewegung ſtundenlang mit und ohne Begeiſterung zuſehen kann. Unaufhörlich fällt der Schnee des Getreides von oben herein und wird hier zerſchrotet und zer⸗ ſtäubt. In langen Reihen ſteht Walze auf Walze nebeneinander, und wenn unſer Zeichner einen Müller in den Hintergrund ſeines Bildes hineingeſtellt hat, ſo iſt das ſchon eine faſt übertriebene menſchliche Belebung des Bildes. Aber mit dieſer Schroterei iſt das Mahlen noch längſt nicht vorbei. Da geht es zunächſt einmal weiter auf den Planſichterboden und wenn man in dem Bild bei den einzelnen Plan⸗ ſichtern die wagrechten Linien ſieht, ſo muß man ſich wie das Mehl hereingeholt wird, geſchieht auf mechaniſchem Weg. Eine Saug vor⸗ richtung des ſogenaunten Elevators hebt das Getreide aus dem Schiff und leitet es in den Mühlenbauch, in dem es richtigehend zu Mehl verdaut wird. Das muß natürlich zunächſt einmal unter zuhlenmäßiger Kontrolle geſchehen. Durch einen Schacht gelangt das Getreide auf eine Waage, die ſich erſt begnügt, wenn die jeweiligen hundert Kilo voll ſind, dann geht es auf luſtiger Fahrt zur Reini⸗ gung. Die iſt nun mit der ausgedehn⸗ teſte Vorgang der ganzen Müllerei, und man könnte meinen, daß unſer gutes Ge⸗ treide der ſchwarze Peter ſelber wäre, ſo wird es ausgeblaſen, gereinigt, geſchruppt und ſchließlich ſogar noch gewaſchen. Mit der Vorreinigung gehts los. Das iſt nun ein Geſchüttele, daß einem Hören und Sehen vergeht. Da iſt auch die Aſpirationsmaſchine, die mit durchgebla⸗ ſener Luft nach Möglichkeit alles entfernt, was ſich in das Getreide eingeſchmuggelt hat. In dieſem Stadium der Vorbereitung werden durch all die ſchüttelnden und blaſenden Prozeduren zugleich auch der Mais, der Haſer und das Unkraut ausgeſchieden, alte Sackbänder und Papier entfernt und der Staub ausgeblaſen. Aber im Getreide können auch noch Nägel und andere eiſerne Dinge mitgeführt werden, die nicht hindurchfällt. Es ſollte ein neuer Dante aufſtehen, der mit der geeigneten dichteriſchen Kraft dieſes Schauspiel des wechſelnden Ganges durch eine ſolche Mühle wie weiland der große Florentiner Dichter des Weges durch die Hölle darzuſtellen vermöchte. Wir müſſen einſtweilen den Weg nüchtern weiter beſchreiten, nachdem die Grieße und die Kleie ab⸗ geſchichtet ſind. Bürſten fegen dazwiſchen, damit auch alles möglichſt ſauber ausgeſiebt wird. Die Grieße werden herausgeputzt und wie der Mehldunſt über Putzmaſchinen und Glattwalzen weitergeleitet wird. Wenn der Leſer nur einen kleinen Dunſt von dem Wege dieſes Mehldunſtes bekommen hat, dann wollen wir ſchon zufrieden ſein; denn die ganze Vermahlung iſt in nicht weniger als 18 verſchiedene Stationen eingeteilt, und all das geſchieht automatiſch bis zum fertigen Produkt und der Nachprodukten, bis das Mehl in die Miſchſilos und ins Magazin kommt, um wieder wie am Anfang, als es noch unberührtes Getreide war gewogen und ſchließlich abgeſackt zu werden. Wir können es den Jugendlichen unter unſeren Leſern nicht verdenken, wenn ſie, angeſichts unſeres Bildes von der Doppelrutſche, auf der die Mehlſäcke zur Verladung gelangen, wünſchen, auch einmal ſo ein Mehlſack zu ſein. Und was ſonſt noch alles zu einer ſolchen Großmühle gehört! Da iſt eine rich⸗ tige Backſtu be, in der das Mehl zu Broten und Kuchen verbacken wird, um ſeine Qualität auszupro⸗ bieren und da iſt ferner ein von lauen Düften um⸗ wehtes Laboratorium, in dem das Mehl einer hochnotpeinlichen chemiſchen Unterſuchung ſtandhalten muß. Ein ganzes Regiment von Sorten muß man unterſcheiden, die alle auf dem mechaniſchen Weg bis zu der höchſten Qualität herausgeputzt werden; eine ganze Rangordnung gibt es da von der grauen Kleie bis zu dem firnenweißen, hochprozentigen Endpro⸗ dukt, aus dem die ſonntäglichen Kuchen entſtehen,— ſo man welche hat. Und nun noch einige Nachträge aus der Müh ⸗ len mathematik: Das halbe Hundert Silos einer ſolchen Großmühle vermag 120 000 Sack zu faſſen. Im Laufe eines Tages können 150 Tonnen gemahlen werden. Aber dieſen großen Ziffern ſtehen Zahlen aus der Kleinwelt des Getreides gegenüber, die nicht weniger aufſchlußreich ſind. Wir haben ge⸗ ſehen, wie die Ausleſe vor ſich geht. Daß die über⸗ haupt erſt möglich iſt, daß ſo ein Gerſtenkorn 8. B. „weiß“, wann es ſich von ſeiner Weizenumgebung, in die es durch irgendeinen Zufall, wie zuweilen auch der Menſch in die unrichtige Geſellſchaft geraten iſt, trennen ſoll, geſchieht durch liebevolle Beachtung der individuellen Eigenſchaften der Getreidekörner. Vom Hafer weiß man, daß er zwölf Millimeter lang wird, der Weizen dagegen bleibt in der Länge um vier Millimeter zurück, und ſchon hat ſich die Mühlenmaſchinerie dieſen Unterſchied zunutze ge⸗ macht. Zuweilen iſt die Vorſicht dieſer Ausleſe ge⸗ radezu übertrieben zu nennen; denn bis man im . r Walzenboden, wo das Getreide geschrotet und zu Mehl zermahlen wird vorſtellen, daß da jeweils einzelne Siebe unter⸗ einandergeſchaltet ſind, die das geſchrotete Getreide ausſortieren und durch die elefantenartige Füße, die nichts anderes als Schläuche ſind, weiter hinab auf den Mahlweg geleiten. Dabei wackelt dieſe ganze Einrichtung ſtändig hin und her, damit das Getreide auch richtig durch die einzelnen ausleſenden Siebe Der Plansichterboden, Wo die einzelnen Zer- mahlungen aussortiert werden Weizen ein Gerſtenkorn findet, muß man 10 000 Wei⸗ zenkörner nachzählen. Ein artiges Geduldſpiel, das aber in dieſer rüttelnden, ſchüttelnden und fäubern⸗ den Mühlenwelt in phantaſtiſch kurzer Zeit mit einem erſtaunlich ſicheren Ergebnis gelöſt wird. Wenn man ſchließlich mit dem Gang durch eine ſolche Mühle fertig iſt, dann iſt man nicht nur ſelbſt fertig, ſondern dankt auch ſeinem Schöpfer, daß man nicht als Getreide zur Welt kam und all dieſe verſchiedenen Stationen bis zur vorläufigen Ruhe im Mehlſack mitmachen muß. Aber höchſt lehrreich iſt es, einen Blick in ein ſolches Großmühlenwerk zu tun, wie es ſich in unſerer engeren Heimat ju vieler⸗ orts findet. K. So gelangen die Mehlsäcke auf der Doppel- rutsche zur Verladung Ein internationales Wahrzeichen der Apotheken Das mit jedem Jahre ſtärker werdende Reiſen und Wandern macht eine beſſere Keunzeich⸗ nung der Apotheken nötig. Kleine Unpäßlich⸗ keiten ſtellen ſich vielfach ſchon durch die veränderte Lebensweiſe ein. Auch kommt ſchon mal ein Unfall vor, auf den niemand eingerichtet iſt, wenn es ſich auch ſehr empfiehlt, ein wenig Verbandzeug und einige Tabletten gegen Kopfſchmerz und Magen⸗ beſchwerden, ferner etwas Salbe auf jede Reiſe mit⸗ zunehmen. Man denke ferner an die wachſende Zahl der Autoreiſenden, die in unbekannten Orten nach der Apotheke ſuchen. In den Städten gehen die Firmenbezeichnungen der Apotheken in der wachſen⸗ den Reklame jeder Art faſt unter. Aber auch auf dem Lande genügt es nicht mehr, daß die Lage der Apotheke nur dem Eingeſeſſenen bekannt iſt. Aus dieſen Gründen hat die Iwa(Intereſſen⸗ gemeinſchaft werbender Apotheker) in Verbindung mit der Firma Verunda in Ründeroth im Frühjahre ein großes Preisaus⸗ iir in ſchreiben veranſtaltet, um 2 ein einheitliches Apo⸗ theken⸗Symbol zu ſchaffen. Das abgedruckte Zeichen von Georg We⸗ ber aus Köln⸗Mülheim erhielt vom Preisrichter⸗ Kollegium, in dem auch Herren aus der ſchwei⸗ zer, öſterreichiſchen und tſchechiſchen Apothekerſchaft vertreten waren, den erſten Preis zugeſprochen. n Die Arzneiflaſche iſt unzweifelhaft kennzeichnend für die Apotheken, da ſolche ſonſt nirgendwo ver⸗ wendet werden. In ſinnvoller Weiſe deuten die drei Löffel auf das übliche täglich mehrmalige Einnehmen der Arzneimittel hin. Wenn dieſes Berufs⸗Zeichen allgemein eingeführt iſt, wird der Fremde an ihm überall ſofort die Apotheke erkennen. 6 ſamten Auslande wird ſich dieſes Symbol einführen, da der Fremde, werden muß, wo die Apotheke zu finden iſt. Tages hal esicles Sonntag, 31. Auguſt Roſengarten: Operettengaſtſpiele des Münchner Gärtner⸗ platztheaters:„Die Fledermaus“, 20 Uhr. 1 8 Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim ſowie Zwiſchenſtationen und zurück;.90, 13.30, 15.80 Ihr Speyer und zurück; 7, 13, 19,45 Uhr Worms und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Das hohe Lied vom freieg Rhein“. Schauburg:„Das hohe Lied nom freien Rhein“.— Pal aſt⸗Theoter:„Wien du Stadt der Lieder“. Capitol:„Der Tiger“. Univerſum:„Die zärtlichen Verwandten“.— Scala:„Der blaue Engel“. lorio:„Die dumme Liebe“.— Roxy:„Kampfhähne der Liebe“, Autobus⸗Ruudfahrten:.15 Uhr Paradeplatz: Odenwald⸗ fahrt: Tromm, Schönmattenwag, Hirſchhorn. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Gebffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 17—19 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Auch im ge⸗ mit den dortigen Verhältniſſen wenig vertraut, im Auslande erſt recht unterrichtet n 4 + 4 . 0 Bi; 0 N ken! luft ſpl Höc Sch. den ruh weſt Gra Mit Hur Anf Fe iſt. ſtar! vorl 4 Auf am Gra Bei Hoch 2 nam eine Eine tere. der Seh im woh Geb klein Waren, rere. 5 . 4 2 1 Samstag, 30. Auguſt 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe —— 7 5. Seite/ Nummer 400 Weitere Hitzeſteigerung Bis zu 33 Grad Wärme im Rheintal— Hoch⸗ betrieb in den Strandbädern Infolge fortgeſetzter Sonneneinſtrahlung bei wol⸗ kenloſem Himmel und trockener, ſchwacher Südoſt⸗ luftſtrömung hat die Erwärmung der Atmo⸗ ſphäre allgemein weiter zugenommen. Höchſttemperaturen von 32—33 Grad Celſius im Schatten wurden am Freitag nachmittag an verſchie⸗ denen Orten des Rheintales verzeichnet. ruhe ſtieg das Thermometer auf 31 Grad, am Süd⸗ weſtabhang des Schwarzwaldes ſtellenweiſe auf 32 Grad. Dieſe mit—7 Grad übernormalen Tages⸗ Mitteltemperaturen entſprechen dem Höhepunkt der Hundstage, alſo etwa der Zeit von Ende Juli oder Anfang Auguſt. Der Hochdruck hat übrigens Feſtigung erfahren, ſodaß mit eine weite ne Fortdauer des heißen Nachſommerwetters zu rechnen iſt. Die Luft iſt bis in ſehr hohe Schichten hinauf ſtark erhitzt, aber verhältnismäßig trocken, ſodaß vorläufig auch Wärmegewitter unwahrſcheinlich ſind. Auf den Bergkämmen des Schwarzwaldes wurden am Donnerstag und Freitag ſchattenſeitig bis zu 25 Grad Wärme, in der Sonne über 40 Grad gemeſſen. Bei reiner, ſichtiger Luft verzeichnet der ſüdliche Hochſchwarzwald weiterhin Alpenausſicht. Die raſche Erwärmung des Waſſers, namentlich des Rheines bis auf 23 Grad, bedingt einen Hochbetrieb in den Strandbädern. Eine höchſt erfreuliche Begleiterſcheinung des hei⸗ teren, ſonnigen und heißen Nachſommerwetters iſt in der günſtigen Nachſaiſon in den Bergen zu erblicken. Sehr viele Sommerfriſchler haben ihren Aufenthalt im Schwarzwald verlängert, ſodaß gegenwärtig ſo⸗ wohl die Höhengaſthöfe des mittleren wie des hohen Gebirges relativ für die Jahreszeit beträchtliche Beſetzung aufweiſen. Zahlreiche Fremde und Paſſanten neh⸗ men auch gelegentlich ihrer Rückkehr aus ausländi⸗ ſchen Sommerfriſchen einen nachträglichen kürzeren Aufenthalt im heimiſchen Schwarzwaldgebirge. Im Einklang damit ſteht zurzeit auch der lebhafte Kraftwagenverkehfr, der ſich gleichmäßig auf alle Schwarzwaldtäler und ⸗Höhen verteilt. en. 1 30,3 Grad C. Höchſttemperatur wurde geſtern in Mannheim feſtgeſtellt, 2,4 Grad Celſius weniger als am Donnerstag. Der geringe Unterſchied iſt nicht ſpürbar geweſen. Die heutige Morgentemperatur betrug 15,5 Grad C.(gegen 17,8 Grad C. am geſtrigen Morgen). Der Unterſchied zwiſchen Maximum und Minimum iſt beachtenswert. Er beläuft ſich auf 17,1 Grad., da in der vergan⸗ genen Nacht die Temperatur bis auf 13,2 Grad C. zurückging. Die tropiſche Hitze am Tage läßt ſich bei einer derartigen Abkühlung ſchon leichter er⸗ tragen. * Film⸗Nundſchau Univerſum:„Die zärtlichen Verwandten“ Fang' nie was mit Verwandtſchaft an, dieſe alte Wahrheit iſt in einen neuen Ton⸗ und Sprechfilm eingegan⸗ gen, dem gegenüber man allerdings nicht ſo zärtlich wie ſein Titel bleiben kann. Es iſt uns nicht bekannt, was für Onkels und Tanten Herr Richard Os wald beſitzt, der die⸗ ſen Film gedreht hat; aber was er da aufziehen läßt, hat zwar ausgezeichnete Darſteller als Träger der Rollen ge⸗ funden, aber dieſe Rollen ſelbſt und die Situationen ſind von einer ſo weit hergeholten Komik, daß ſich bis zum Ein⸗ treffen auf der tönenden Leinwand das wirklich Humor⸗ volle in einen turbulenten Unſinn verwandelt hat. Harald Paulſen, der Mackie Meſſer der Berliner 4 Dreigroſchenoper, ſpielt den jungen Ehemann, der das ge⸗ zäufte Gaſtſpiel eines ganzen Schocks Verwandtſchaft aus⸗ gdiuſtehen hat, und da er nun einmal ein Opernfachmann, wenn auch nur für drei Groſchen iſt, ſo ſind immer wieder kleine Liedchen, Couplets und ſogar Duette in das Ganze eingeſtreut. Sie ſind eigentlich das Beſte an dieſem Film und ſtammen von dem dichtenden und komponterenden Pianiſten des Kabaretts der Komiker in Berlin, Willy Roſen. Als zärtliche Verwandten dieſes Kabaretts tauchen auch die Weintraub Syncopators auf der Leinwand auf; im Fllm ſehen ſie aus wie eine auf mehrere Muſikanten ver⸗ leilte Variation von Harald Lloyd. Neben Charlotte Ander, der die Obliegenheiten der verwandtſchaftgeſegne⸗ ten Hausfrau anheimgefallen ſind, ſteuert Ralph Arthur Roberts ſeine füßſauere Komik durch das Ganze und ſchleift dabei nicht nur mehrere nächtliche Utenſilien, ſon⸗ dern auch noch das Gelächter des Publikums hinter ſich her. Venn er ſich in einem Couplet das Zeugnis ausſtellt, daß er her beſte Menſch von der Welt ſei, ſo kann man von dem Film nicht ſagen, daß er der beſte von der Welt ſei. Man ſoll nicht nur, man kann auch mit dieſer Verwandtſchaft nichts anfangen; ſie bewegt ſich dazu noch durch eine Sze⸗ nerie, bei der jeder, der in einer ſolchen gläſernen Moder⸗ nität des Wohnraums zuhauſe wäre, ſich nach acht Tagen noch eigens eine Gummizelle anſchaffen muß. Nein, Richard Oswald, das iſt kein Meiſterſtück! „Vagabund“ Ein Film von der Landſtraße Wir wiſſen, daß es Menſchen gibt, die ihr Leben auf der Landſtraße verbringen. Was wiſſen wir aber von Ihnen? Nichts! Die„Kunden“, die heimatlos, verliebt in die Landſtraße, durch die Welt tippeln, ſind Ausgeſtoßene aus der menſchlichen Geſellſchaft; daher ſind ſie eins mit dem Hegenpol der Kultur— mit der Natur. Die ſeßhafte Welt des Bürgers iſt ihnen fremd, ſie bleiben frei in ihren Ge⸗ fühlen und in ihren Anſchauungen. Als vor einem Jahr der Vagabunden⸗Kongreß in Stutt⸗ gart tagte, wurden die Blicke der größeren Oeffentlichkeit auf dieſe Menſchen gelenkt, die um ihre Daſeinsberech⸗ tigung kämpfen, die die Aufhebung des Paragraphen unſe⸗ res Geſetzbuches fordern, der das Vagabundieren mit Strafe belegt. Eine Gruppe junger Wiener Filmleute hatte ſich zuſammengetan und den Film„Vagabund“ ge⸗ dreht, der das Vagabundentum beleuchten ſoll. Der Film ſchildert das Erlebnis eines Tippelbruders, dem es manch⸗ mal recht ſchlecht geht und der trotzdem frohgemut ſeines Weges zieht. Aber wenn wirklich einmal ein ſittſames Töchterlein der bürgerlichen Welt mit einem ſolchen Men⸗ en in einer Waldpenne übernachtet, ſo iſt das noch lange kein Prinzip und dürfte eigentlich in dieſer Verallgemei⸗ 5 In Karls⸗ Ausſtellungseröfjinung in Ladenburg * Ladenburg, 30. Auguſt. Unſer ſchönes Städtchen prangt im Flaggenſchmuck und vom Himmel ſtrahlt goldener Sonnenſchein. Wie beim geſtrigen Bankett, ſv ſind auch heute wieder eine große Anzahl von Gäſten gekommen, um teilzunehmen an der vormit⸗ 15 11 Uhr im Garten der Turnhalle feierlich erfolg⸗ en Eröffnung der Ladenburger Ausſtellung Unter den Ehrengäſten befanden ſich u. a. als Vertre⸗ ter des Bezirksamts und der Bezirksverwaltung Re⸗ gierungsrat Dr. Comper und Oberregierungsrat Prof. Dr. Linde vom Landesgewerbeamt Karls⸗ ruhe. Die Handwerkskammer war vertreten durch ihren Präſidenten, Stadtrat Groß und die Vor⸗ ſtandsmitglieder Kalmbacher und Schneider. Anweſend waren ferner die Bürgermeiſter der um⸗ liegenden Ortſchaften, wie Flachs⸗Seckenheim, Klein⸗ hans⸗Ilvesheim, Rufer⸗Schriesheim, Becherer⸗Fried⸗ richsfeld, Hack⸗Neckarhauſen, Altbürgermeiſter Ding⸗ Edingen u. a. mehr. Der Gemeinderat von Laden⸗ burg mit Bürgermeiſter Koch an der Spitze war faſt vollzählig erſchienen. Kurz vor der Eröffnung kreiſte ein Flieger der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa in geringer Höhe über dem Ausſtellungsgarten und warf einen Blumen⸗ ſtrauß mit einem Glückwunſchſchreiben ab. Bürgermeiſter Koch begrüßte im Namen der Stadtgemeinde Ladenburg die Vertreter der Regierung und der Behörden, der benachbarten Städte und Gemeinden, der verſchiede⸗ nen Organiſationen und Werke und der Preſſe. Die Ausſtellung werde ein Zeugnis geben von dem, was die einheimiſche Geſchäftswelt qualitativ zu lei⸗ ſten vermöge. Gerade gegenwärtig ſei die Ausſtel⸗ lung von beſonderem Wert, weil ſie Gelegenheit gebe, die Erfahrungen im Handwerk und in der Land⸗ wirtſchaft gegenſeitig aufzunehmen und Verbeſſerun⸗ gen zu erzielen. Der Redner ſchloß mit dem Wunſch, daß die Veranſtaltung ihren Zweck nicht verfehle und ſich eines guten Beſuches erfreuen möge. Fräulein Liſa Adelmann erfreute ſodann durch einen von Frl. Trippmacher verfaßten und, mit viel Wärme vorgetragenen Prolog, wo⸗ rauf der Vorſitzende des hieſigen Gewerbevereins, Adam Herd, die Gäſte im Namen des Gewerbever⸗ eins mit herzlichen Worten willkommen hieß und unter dem Beifall der Anweſenden die Ausſtellung für eröffnet erklärte. Oberregierungsrat Prof. Dr. Linde, vom Landesgewerbeamt Karlsruhe, ſprach der Ausſtellungsleitung ſeine Anerkennung für die ſchöne Ausſtellung aus, die den Gewerbetreiben⸗ den von Ladenburg zur Ehre gereiche. Regierungsrat Dr. Comper aus Mannheim überbrachte die Glückwünſche des Landeskommiſſärs und der Bezirksverwaltung und verband damit den Wunſch, daß der Ausſtellung ein ſchöner Erfolg be⸗ ſchieden ſein möge. Bei der gegenwärtigen ungünſti⸗ gen Wirtſchaftskonjunktur eine ſolche Ausſtellung zu veranſtalten, ſet ein Beweis für die Leiſtungsfähigkeit der Handwerksmeiſter und Gewerbetreibenden im Bezirk Ladenburg. Er brauche nicht zu verſichern, daß die Regierung der Ausſtellung und den Beſtrebungen des Gewerbever⸗ eins Ladenburg lebhafte Sympathie entgegenbringe. Nachdem noch Herr Höhl⸗ Altlußheim, die Grüße und Glückwünſche der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer überbracht hatte, erfolgte ein Rundgang durch die Ausſtellung, die bei allen Beteilig⸗ ten lebhafte Bewunderung und Anerkennung hervor⸗ rief. Die Ausſtellung legt Zeugnis von dem Ge⸗ werbefleiß und dem Vorwärtsſtreben der Ladenburger Gewerbetreibenden ab und dürfte eine ſtarke Anziehungskraft für die nächſten Tage aus⸗ üben. Bei einem an den Rundgang ſich Imbiß ſtattete in launigen Worten Handwerkskammerpräſident Stadtrat Groß⸗ Mannheim den Dank der Gäſte für die Einladung ab, gedachte der Bemühungen des Gemeinderats, des Bürger⸗ meiſters, der Sparkaſſe und der Ausſtellungsleitung um das Zuſtandekommen der ſchönen Ladenburger Feſttage und ſchloß mit einem begeiſtert aufgenom⸗ menen Hoch auf das liebliche, leutſelige und latſtige Ladenburg. Bürgermeiſter Koch dankte für die freundlichen Worte des Vorreoͤners und richtete an alle Anweſen⸗ den die Bitte, daß ſie die Ausſtellung zum Beſuche wärmſtens empfehlen, damit die Ausſteller auch auf ihre Koſten kommen und ihre Mühe belohnt werde. Der Rede Born war bei Redaktionsſchluß noch nicht erſchöpft. ch. auſchließenden 6 nerung nicht gezeigt werden. Die ungeſchriebenen Geſetze unſerer Geſellſchaftsordnung halten aber das Mädchen. Lachend wendet ſich der Vagabund wieder der Landſtraße zu. Er wäre ſicherlich auch bei einer anderen Wahl des Mäd⸗ chens ſeiner geliebten Landſtraße nicht untreu geworden. Ein Stand der ewig gleichbleibt, ſoll hier gezeigt wer⸗ den, eine neue und doch uralte Weltanſchauung. Der Rah⸗ men des Filmes iſt mehr epiſch als dramatiſch, ſeine ſtarke Seite iſt die Epiſode. Ein Prachtkerl auf der Leinwand iſt der Vagabund von Walter Edhofer. Außer ein paar Schauſpielern wirken in dieſem Film lauter echte Vagabun⸗ den mit. Ihr Führer Gregor Gog fungierte gewiſſer⸗ maßen als künſtleriſcher Beirat. Außer ihm ſieht man noch einige Geſtalten, die in Vagabundenkreiſen nicht unbekannt ſind: die Maler Hans Tombrock, Hans Bönnig⸗ hauſen, die Dichter Helmut Kloſe, Rudolf Geiſt. Der Regiſſeur Fritz Weiß hat ganz hervor⸗ ragende Typenarbeit geleiſtet. Die Photographie iſt wirklich ausgezeichnet. Der Film, der einem kleinen intereſſterten Kreiſe und der Preſſe gezeigt wurde, läuft einmalig am Sonn⸗ tag, 81. Auguſt, vormittag 11.30 Uhr im Gloria⸗ Theater im Zuſammenhang mit der Eröffnung des„Mava⸗ Ateliers“(Mannheimer Vagabunden⸗Atelier). Nachrichten aus Baden Oekonomiegebäude eingeäſchert * Tüfingen(Amt Ueberlingen), 29. Auguſt. Ver⸗ gangene Nacht gegen 1 Uhr brach im Oekonomie⸗ gebäude des Anweſens Auguſt Möhr le, vermutlich infolge Selbſtentzündung des Oehmdes, Feuer aus. Der Brand wurde durch die Löſchmannſchaft Tüfingen und durch zwei Motorſpritzen der Ueber⸗ linger Wehr bekämpft. Es gelang, ein Uebergreifen auf das Wohngebäude zu verhindern. Immerhin wurde durch Waſſermangel eine wirkſame Be⸗ kämpfung des Feuers ſehr verhindert. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden. Das Oeko⸗ nomiegebäude iſt niedergebrannt. Der Schaden ſteht noch nicht feſt. Aus Schwermut erhängt Appenweier, 29. Auguſt. Geſtern nachmittag hat ſich der Gaſtwirt Adolf Gerſpach vom Bahnhofs⸗ hotel in ſeinem Keller erhängt. Der Grund zu der Tat dürfte Schwermut ſein. Er hinterläßt Frau und zwei Töchter. ö Im Gewerbekanal ertrunken Schopfheim, 28. Auguſt. In einem unbewachten Augenblick iſt der drei Jahre alte Sohn des Gärt⸗ ners Pröbſter beim Fabrikgebäude der Spinnerei Atzenbach in den Gewerbekanal gefallen. Das Kind konnte wohl alsbald wieder herausgeholt wer⸗ den, angeſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben aber erfolglos. * ch. Neckarbiſchofsheim, 30. Auguſt. Geſtern nacht um 23 Uhr fuhr ein Motorradfahrer mit einem mit Sand beladenen Fuhrwerk von hier in der Nähe der Abdeckeret Waibſtadt zuſammen. Bei dem Zu⸗ ſammenſtoß erlitt der Motorradfahrer Johann Schweitzer, Maler von Oftersheim einen Schädelbruch und wurde ſchwer verletzt ins Waibſtadter Krankenhaus gebracht. L. Tiefenbach, 28. Auguſt. Der einzige Altveteran von 1870/71, der Landwirt Franz Valentin, konnte heute ſeinen 80. Geburtstag begehen. Der Jubilar war im Kriege Teilnehmer an der Be⸗ lagerung von Straßburg und dem Gefecht bei Dijon. Später war er Verwaltungsrat bei der ländl. Kre⸗ ditkaſſe und kath. Stiftungsrat. Aus der Pfalz der Tag in Speyer :: Speyer, 29. Auguſt. An Pfingſten nächſten Jah⸗ res treffen ſich in der pfälziſchen Kreishauptſtadt die ehem. Angehörigen des J. bayeriſchen In⸗ fanterie⸗ Regiments, um das 225 jährige Be⸗ ſtehen des Regiments und das damit verbundene 35jährige Beſtehen des hieſigen 4er Vereins zu be⸗ gehen. Zu der Veranſtaltung werden viele frühere Angehörige, Offiziere wie Mannſchaften, und Ver⸗ treter der Generalität erwartet, Oberregierungsrat Keiler 7 :: Germersheim, 30. Auguſt. Der Vorſtand des Bezirksamtes Germersheim, Oberregierungsrat Wil⸗ helm Keiler, iſt geſtern nach langem ſchweren Lei⸗ den im Alter von 54 Jahren geſtorben. Im Jahre 1924 kam er aus Uffenheim in Unterfranken als Amtsvorſtand hierher. Die Beſatzungsjahre ſahen ihn ſehr häufig anläßlich verſchiedener Beſatzungs⸗ zwiſchenfälle im Mittelpunkt der Ereigniſſe. Ober⸗ regierungsrat Keiler war auch ein großer Förderer der Landwirtſchaft. Mit der Sichel ſchwer verletzt :: Colgenſtein⸗ Heidesheim, 30. Auguſt. Die Land⸗ wirtsehefrau Richard Pflüger in Colgenſtein rutſchte beim Laubſchneiden aus. Sie fiel in die Sichel und verletzte ſich am rechten Handgelenk. Die Seh⸗ nen ſind durchſchnitten; glücklicherweiſe iſt der Schnitt ſcharf an der Schlagader vorbeigegan⸗ gen. Die Tochter band den Arm ſofort ab. Aerzt⸗ liche Hilfe war alsbald zur Stelle. Die Sehnen und die Wunde mußten vom Arzt genäht werden. 3 3— Diebiſcher Steuerberater nd. Speyer, 30. Auguſt. Der aus der letzten Unterſchlagungsaffäre des hieſigen Finanzamtes be⸗ kannte 29 Jahre alte ehemalige Vertragsangeſtellte Otto Knauf von hier wurde jetzt wieder wegen neuen Unſtimmigkeiten hinter Schloß und Riegel geſetzt. Knauf hat ſich nach teilweiſer Verbüßung ſeiner Strafe zwiſchenzeitlich als Steuer bera⸗ ter betätigt, wobei er die Gunſt ſeiner Kundſchaft mißbrauchte. Er hat bei günſtiger Gelegenheit in fremden Häuſern ſich wieder an fremdem Eigentum vergriffen und wurde auf friſcher Tat ertappt, als er einer hieſigen Familie 40/ entwenden wollte. Aus Rumdfunk⸗Programmen Sonntag, 31. Auguſt .30: Berlin: Gymnaſtik. .00: Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln: Hamburger Hafenkonzert; Stuttgart: Konzert. .15: Stuttgart: Gymnaſtik. .30: Frankfurt: Evang. Morgenfeier. .00: Berlin: Morgenfeier; Köln: Kath. Morgen⸗ feier. 10.00: München: Kath. Morgenfeier. 10.15: Stuttgart: Evang. Morgenfeier. 11.00: Berlin: Bachkantate; Frankfurt: Konzert; Stuttgart: Schweizer Komponiſtenſtunde. 11.30: Berlin: Elternſtunde. 12.00: Berlin, München: Konzert; Stuttgart: Schloßplatzkonzert. 13.10: Frankfurt: Mandolinenkonzert; Stuttgart: Schallplattenkonzert. 14.00: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 14.55: Stuttgart: Sportreportage: Leichtathletik. 15.00: Frankfurt: Zehnjahresfeier des Kinderdorfes Wegſcheide. 16.00: München: Konzert; Stuttgart: Vortrag. 16.30: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 17.00: Frankfurt, München: Sportreportage: Waßſerball. 18.30: Stuttgart: Sportberichte. 20.00: Berlin: Hörſpiel„8 Uhr“; Frankfurt, Stuttgart: Otto Reutter; Hamburg, Kö⸗ nigs wuſterhauſen: Oper„Nanon“; Köln, Bukareſt, Brünn, Kaſchau, Prag, Preß⸗ burg, Laibach: Konzert; Belgrad: Chor⸗ konzert; Zürich: Orgelkonzert. 20.15: Kattowitz, Warſchau: Konzert; Wien: Operette„Cſordasfürſtin“. 20.30: Mailand, Turin: Operette„Walzertraum“ Toulouſe: Konzert. 21.05: Berlin, Frankfurt, Köln, Stuttgart, London 3: Sinfoniekonzert von Oſtendeß; Lon⸗ don 1, 2: Kammermuſik; Rom: Oper„Perlen⸗ fiſcher“; Zürich: Konzert. 22.15: Brünn, Kaſchau, Laibach, Prag, Preß⸗ burg: Tanzmuſik; Budapeſt: Jaßzzmuſik; Stockholm: Konzert. 22.30: Frankfurt, Stuttgart: Nachrichten. 29.00: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 7 rankfurt, Stuttgart: Unterhaltungsmuſtk; Hamburg, Kattowitz, Warſchau: Tanz⸗ muſik; Köln: Meiſter des Jazz; Buda pe ſb: Zigeunermuſik. Bemerkenswerte VPeranſtaltungen der Rundfunktwoche Stuttgart bringt am Sonntag von Freiburg eine Reportage von dem Leichtathlettk⸗ Länderkampf Deutſchland— Schweiz, während um 17 Uhr Frankfurt und München den Länderkampf Deurſch⸗ land— Ungarn von dem Europa⸗Waſſerballturnier in Nürn⸗ berg übertragen wird. Ueber den Münchener Sender iſt um 18.00 Uhr die Feſtſpielauffführung der Oper„Pa⸗ leſtring“ aus dem Münchener Prinzregententheater zu hören. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. Hans Pfitz⸗ ner. Der Humoriſt Otto Reuter tritt um 20.00 Uhr vor das Stüulegart⸗ Frankfurter Mikrophon. Um 21.05 Uhr übertragen Frankfurt, Stuttgart und eine Reihe andere deutſche und gusländiſche Sender ein großes Sinfoniekonzert aus Oſtende, bei dem die größte italtieniſche Operndiva Toti dal Monte von der Mai⸗ länder Scala mitwirkt. Frankfurt und Stuttgart laſſen am Mon⸗ tag um 20.9) Uhr den Dichter Anton Betzner von dem Mikrophon in ſeinem Arbeitszimmer beſuchen. Betz⸗ ner iſt der größeren Oeffentlichkeit dadurch bekannt ge⸗ worden, daß Zuckmayer einem ihm zugeſallenen Geldpreis dieſem Dichter abgetreten hat. Anläßlich Humperdincks Geburtstag veranſtaltet der Sender Leipzig um 21.00 Uhr eine Gedächtnisſtunde, die auch über Frankfurt, Stuttgart und Königswuſterhauſen zu hören ſein wird. Aus der Wiener Stagtsoper iſt am Diens⸗ tag um 19.30 Uhr die Straupſche Oper„Eine Nacht in Venedig“ über den Wiener Sender zu hören. Am Freitag bringen Frankfurt und Stutt⸗ gart um 21.45 Uhr Beethovens VI. Sinfonie(Paſtorale). Um 19.30 Uhr beginnt am Samstag in Frankfurt und Stuttgart eine Vortragsreihe:„Die Inſtrumente des Orcheſters“. Den Hörern werden die einzelnen Inſtru⸗ mente vorgeführt und erläutert. Den Abſchluß der Vor⸗ tragsreihe wird dann ſ. Zt. ein Preisausſchreiben bilden, bei dem die Hörer in einem beſonders hierfür komponierten 5 5 die einzelnen Inſtrumente zu unterſcheiden haben werden. 0 Ausſicht um 14.55 Uhr Weller⸗Vorausſage für Sonntag, 31. Auguſt: Fortdauer der beſtehenden Witterung Metter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft-„ Sg 2 Wind See. 2 SEE 2 höh 1 88 8 8„55 u on n 8 wicht Stärke Wertheim 151— 12 27(1 fin leich, wolkenlos A 120 10770 1 3 5 5 leicht 4 arlsruhe 3 17— 5 Bad. ⸗Bad. 218.756% 1 1 1 ſaa icht wolkenlos Villingen 780 768,4 12 27 1 lelch: 5 St. Blaſien 12755— 14 29 10 0 5 5 e Feldbg. Hof 7 5 eich bel Bad. Hur 9.—— 9 27 6 ſtill leicht wolkenlos 1 Das europäiſche Hochdruckgebiet hat ſich im We⸗ ſten bis nach dem Ozean ausgebreitet. Sein über Nordeuropa gelegener Kern verlagert ſich langſam nach Süd, ſodaß die Winde bei uns nach ſüdöſtlicher Richtung drehen werden. Eine Aenderung der Wet⸗ terlage wird vorerſt nicht eintreten. Reiſewetlter Bei öſtlicher Luftzufuhr hat das heitere Sommer⸗ wetter in ganz Deutſchland angehalten. Eine weſent⸗ liche Aenderung wird vorläufig nicht zu erwarten ſein. Flugwetler Die Höhenwinde haben bis zu 1000 Meter jetzt im ganzen Reiche nach Süd gedreht. Im übrigen iſt keine Aenderung der Wetterlage eingetreten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Ahein Pegel] 28. 25 28, 27 30. Neckar Pegel 25. 26. 27% 80, Bafel i 7 Schuſterinſel 2,59.47.37 2,302 08 Mannheim 4,7647045 Fehl..58 35) 350, 3% Jaaßed de 50.570, Maxau.715855%% Blochingen 104397 0,29 Mannheim.11.86 477 4704.30 Heilbronn.301,39.201,16 Kaub.53 8,35.27 8,208.88 5 1 Köln.47.27 3,16 3,082.75 75 el e ee, T, ei Frhällehn Agoſhenen 5 ubfoges. 25 geſlen 7 .50 ο⏑ Alcggo. T. Angriff, auf einen ſehr ſtarken Hegner, hat aber trotzdem nicht ſeine Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 30. Auguſt 1930 Der Sport am Sonntag München 60 Bayern München— Wacker München, Repräſentativkämpfe im Fußball und in der Leichtathletik Im Mittelpunkt des Sportprogramms ſtehen am letzten Auguſtſonntag die beiden Leichtarhletik⸗Länder⸗ kämpfe gegen Frankreich und gegen die Schweiz. Der Tag bildet mit dieſer großen Kraftprobe einen der letzten Höhepunkte der Athletik⸗Saiſon. Aber auch im Fuß⸗ ball gibt es am 31. Auguſt ein intereſſantes Programm. Nord⸗ und Süddeutſchland treffen in einem Repräſentatip⸗ kampf aufeinander und daneben werden die Meiſterſchafts⸗ ſpiele fortgeſetzt. Der Abſchluß der Rad⸗Weltmeiſterſchaf⸗ ten in Brüſſel, das große Europa⸗Waſſerballturnier in Nürnberg, das Baden⸗Badener Meeting, die Fechtmeiſter⸗ ſchaften der DT. und der Tennisclubkampf Berlin—Lon⸗ don ſind weitere Glanzpunkte des ſonntäglichen Sport⸗ programms. Athletikkampf nach zwei Fronten Die Entwicklung der deutſchen Leichtathletik während der letzten Jahre kann nicht in allen Teilen befriedigen. Unſere bewährte Garde wird alt und der ebenbürtige Nach⸗ wuchs iſt dünn geſät. Immerhin iſt aber die deutſche Leicht⸗ athletik immer noch ſtark genug, um an einem Tage zwei Mannſchaften für Kämpfe gegen Frankreich und die Schweiz ſtellen zu können. Ob allerdings unſere erſte Garnitur noch leiſtungsfähig genug ſein wird, um die Serie der Siege über Frankreich ſortzuſetzen, das muß ſich erſt noch erweiſen. Die Franzoſen hoffen zuverſichtlich, bet dem in Hannover ſtattfindenden Treffen eine Revanche für die bisherigen Niederlagen erzielen zu können. An⸗ dererſeits hofft man aber auch in Deutſchland noch auf einen Sieg.— Klarer liegen die Chancen für den in Greiburg i. Br. ſtattfindenden Kampf gegen die Eid⸗ genoſſen. Wie gegen Frankreich, ſo hat die deutſche Leicht⸗ athletik auch alle bisherigen Kämpfe gegen die Schweiz ge⸗ winnen können. Die Eidgenoſſen haben aber in den letzten Jahren ſo wenige Fortſchritte gemacht, daß es auch dieſes⸗ mal noch unſerer zweiten Garnitur gelingen müßte, einen ganz klaren Sieg herauszuholen. Das Fußball⸗Programm Im Rahmen der Jubiläumsveranſtaltungen, die der Norddeutſche Sport⸗Verband anläßlich ſeines 25jährigen Beſtehens durchführt, findet am Sonntag in Hamburg auch ein Repräſentativſpiel Nord⸗ gegen Süd⸗ deutſchland ſtatt. Norddeutſchland ſtützt ſich bei dieſem Treffen in der Hauptſache auf eine Kombination Holſtein/ SV. Der norddeutſche Meiſter ſtellt den ganzen der HSV. die Hintermannſchaft. Süd trifft alſo erſte Garnitur, ſondern eine aus Spielern der erſten und zweiten Garnitur gemiſchte Mannſchaft geſtellt. Den Süden vertreten: Kreß(Rot⸗Weiß Frankfurt); Vetterle (Des. München), Burkhardt(Brötzingen); Hergert(Fe. Pirmaſens), Pledl, Wendl(München 60); Bergmaier (Bayern München), Fiſcher(Pforzheim), Leichter(Nieder⸗ rad), Lachner(München 60), Huber(Raſtatt). Die Mann⸗ ſchaft iſt nicht ſchlecht, aber ſie wird es doch nicht leicht haben, den Norden zu ſchlagen. Das Spiel in Hamburg wird wahrſcheinlich den Aus⸗ fall einiger Punkteſpiele in Süddeutſchland zur Folge haben. Angeſetzt waren die folgenden Meiſter⸗ e cheſtsſptele: Nordbayern: Sp. Bg. Fürth— ASW. Nütru⸗ berg(Samstag), 1. FC. Nürnberg— Bayern Hof, Vf. Fürth— 8. Bayreuth, Kickers Würzburg— Würzburg 04. Sitbbayern: tag?), München— FC. Ingolſtadt/ Ringſee, gegen Schwaben Augsburg. Württemberg: 1. FC. Pforzheim— Union Böckingen, FC. Birkenfeld— FV. Zuffenhauſen, VfB. Stuttgart gegen Germania Brötzingen, VfR. Heilbronn— Kickers Stuttgart. Baden: Sp. Vg. Schramberg— SC. Freiburg, FC. Vil⸗ lingen— Karlsruher F., VfB. Karlsruhe— Raſtatt. Gruppe Rhein: Phönix Ludwigshafen— Vf. Neckarau, Sp. Vg. Mundenheim— Sp. Vg. Sandhofen, VfR. Mann⸗ heim— 8G. Kirchheim, FC. 08 Mannheim— SV. Waldhof. Gruppe Saar: Saar 05 Saarbrücken— Sportfreunde Saarbrücken, FV. Saarbrücken— BfR. Pirmaſens, Kc. Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen, Fc. Idar— VfB. Dillingen. Gruppe Main: Union Niederrad— FSV. Frankfurt, Germania Bieber— Offenbacher Kickers, Fechenheim 03— 1. FC. 93 Hanau. Gruppe Heſſen: 1. FC. Langen— SV. Wiesbaden, JSV. 05 Mainz— SV. 98 Darmſtadt, Wormatia Worms — Alemannia Worms, Vf. Neu⸗Iſenburg— Viktoria — DSV. München(Sams⸗ Teutonia Jahn Regensburg Urberach. Wie man ſieht, finden ſich unter dieſen Spielen bereits einige ſehr intereſſante Begegnungen, die ſehr leicht— wie ſchon am erſten Punkte⸗Kampftag— zu Ueberraſchungen führen können. Die Handball⸗-Punktekämpfe in Sübdentſchland werden mit den folgenden Begegnungen fortgeſetzt: Bezirk Main/ Heſſen: Rot⸗Weiß Darmſtadt— Eintracht Frankfurt; Gruppe B: Pol. Wiesbaden— Wormatia Worms, Poſt Wiesbaden— Hakbah Wiesbaden, Polizei Worms— Ale⸗ mannia Worms, SV. Wiesbaden— Mainz 05; Gruppe Rhein: FV. Frankenthal— Fc. 08 Mannheim, Pol. Mannheim— VfR. Mannheim, 07 Mannheim— Ludwigs⸗ hafen 08, SV. Waldhof— Pfalz Ludwigshafen, MTG. Mannheim— Schwimmverein Frankenthal.— Nordbayern: Nürnberger SC.— Sportring Bayreuth, Pol. Bamberg Siemens Nürnberg; Südbayern: DSV. München— Poſt München.— Ein eigenartig Ding iſt der Länderkampf Deutſchland— Schweiz, der in Freiburg zum Austrag kommen ſoll. Die DSB. hat die Termine freigehalten und eine Mannſchaft geſtellt, die- Schweiz aber erklärt, von dieſem Länderſpiel nichts zu wiſſen. Dennoch rüſtet die DSB. weiter.— Beſtimmt ſtattfinden dürfte das Reprä⸗ ſentativſpiel Nord⸗ gegen Mitteldeutſchland in Hamburg. In Berlin trägt Rot⸗Weiß, Deutſchlands ſpielſtärkſter Tennisclub, einen Kampf mit einer ſtarken Londoner Repräſentativmannſchaft aus. Eine recht gute Beſetzung hat das internationale Turnier in Bad Ems gefunden. An den ſchweizeriſchen Meiſterſchaften in Luzern ſind auch deutſche Spieler und Spielerinnen beteiligt. Schwimmen Das Europa⸗Waſſerballturnier in Nürn⸗ berg ereicht am Sonntag mit der entſcheidenden Begegnung Deutſchland— Ungarn ſeinen Höhepunkt und Ab⸗ ſchluß. Der Gewinner dieſes Spieles wird aller Voraus⸗ ſicht nach auch den wertvollen Pokal des Grafen Klebels⸗ berg an ſich bringen. Die weiteren Spiele des Tages ſind: England— Schweden und Belgien— Frankreich. Radſport N Die beiden Erſten aus den drei Vorläufen, die am Donnerstag ausgetragen wurden, beſtretten am Sonntag in Brüſſel den Endlauf z ur Steher⸗Pelt⸗ Klaſſe meiſterſchaft. Deutſchland iſt durch Erich Möller ⸗ Hannover und Paul Krewer⸗Köln vertreten. Der ſchärfſte Rivale der Deutſchen wird aller Vorausſicht nach wieder der Titelverteidiger Paillard⸗Frankreich ſein. An Tage vorher wird in Belgien die Straßen ⸗Welt⸗ meiſterſchaft durchgeführt. Hier haben Deutſchlands Vertreter keine Chance.— Im Reich ſtehen einige inter⸗ eſſante Straßenrennen im Vordergrund, ſo u. a, auch die Straßen⸗Meiſterſchaft der Concordia mit Start und Ziel in Nürnberg. Verſchiedenes Unter ſtarker Beteiligung führt am Wochenende die Deutſche Turnerſchaft in Nürnberg ihre Fechtmeiſt e r⸗g ſchaften durch.— Eine ſehr ſtarke Beſetzung hat auch das 2. internationale Gaisbergrennen gefunden. Pferdeſport Mit der Badener Meile ſchließt am Sonntag das Baben⸗Badener internationale Meeting.— Weitere Galopp⸗ rennen gibt es in Dresden und Düſſeldorf. Das Trauerſpiel um Schalke Selbſtmord des Finanz⸗Obmannes Nier Die„Affäre Schalke 04“ hat zu einem tragiſchen Zwi⸗ ſchenſpiel geführt. Der Finanzobmann des Vereins, Wil⸗ helm Nier, von dem im Urteil des Weſtdeutſchen Spielver⸗ bandes ausdrücklich geſagt worden iſt, daß er ſich in ſeiner Tätigkeit für Schalke 04 keinerlei perſönliche Vorteile ver⸗ ſchafft habe, erlitt einen Nervenzuſammenbruch und ſuchte im Rhein⸗Herne⸗Kanal den Tod.— Schalke 04 hat inzwi⸗ ſchen bereits in neuer Beſetzung den vereinbarten Freundſchaftskampf gegen den BV. Gelſenkirchen ausgetra⸗ gen und:1(:0) gewonnen. Die Elf ſetzte ſich mit Aus⸗ nahme des Torhüters Melage und des Stürmers Kellner durchweg aus neuen Talenten zuſammen, von denen beſon⸗ ders der Mittelſtürmer Dröſe zu gefallen wußte. * Der Fall des weſtdeutſchen Meiſters Schalke 04 wächſt ſich zu einer Tragödie aus. Zu einer Tragödie, von der man annehmen müßte, daß ſie endlich die verantwortlichen Stellen im Deutſchen Fußball⸗Bund zum Handeln zwingen würde. Der Deutſche Fußball⸗Bund will ein Amateur⸗ Verband ſein. Er beſitzt ſogar einen Amateur⸗Schutz⸗Para⸗ graphen, der die Vereine zur ſtrengen Innehaltung der Amateur⸗Beſtimmungen zwingen will. Und doch weiß man, daß die moderne Entwicklung des Fußball⸗Betriebes ſchon lange zu einem Zuſtand geführt hat, der dem wahren Ama⸗ teurgedanken Hohn ſpricht. Die Spieler faſt aller großen deutſchen Fußballvereine werden zwar offiziell als Ama⸗ teure geführt, erhalten aber doch für ihre ſportliche Tätigkeit Zuwendungen verſchiedenſter Art. Wir haben einen ver⸗ kappten Halbprofeſſionalismus. Das iſt nicht zu leugnen. Zuweilen hat man einmal einen der Schuldigen erwiſcht und ihn beſtraft. Der allgemeine Zuſtand wurde dadurch aber nicht geändert. Er verlangt aber dringend noch einer Aenderung. Die einfachſte Löſung wäre die Einführung des Berufs⸗ ſpielertums für die großen Fußball⸗Vereine. Aber die deutſchen Verhältniſſe ſind doch aus dieſen und jenen Gründen zur Zeit für das Berufsſpielertum noch nicht reif. Ebenſowenig kann es aber eine Rückkehr zum un⸗ bedingten Amateurismus geben. Denn dann müßte das Trauerſpiel von vorne beginnen. Es würde auch eine ſoziale Ungerechtigkeit erſten Ranges ſein, Tauſenden von jungen Talenten, denen eine Beteiligung am Fußball⸗ betrieb in der heutigen Form aus eigenen Mitteln nicht möglich iſt, die Aufſtiegsmöglichkeit zu nehmen. Sport, und zumal ein Volksſport von der Art des Fußballs, darf nicht zu der Angelegenheit einer kleinen bemittelten werden. Es müßte genügen, eine Beſtimmung zu ſchaffen, die es geſtattet, den Spielern der erſten Mannſchaft einen Erſatz ihrer Auslagen und ihres Lohnausfalles an den Spieltagen zu gewähren. Die Maximalhöhe müßte aller⸗ dings faſtgelegt werden. Trotz dieſer Speſen wären die „Spieler noch lange keine Profeſſionals, von dieſen Be⸗ trägen könnten ſie nicht leben und deshalb auch das Fuß⸗ ſchaften ballſpiel nicht zum Beruf machen. Nur müßte dann die Ueberſchreitung der Speſenſätze ſtrengſtens geahndet wer⸗ 2 ren 3 den. Wer gegen dieſe Beſtimmung verſtößt, mag dann, Verein oder Spieler, beſtraft werden. Dieſe„Amateure“ werden allerdings keine Amateure im Sinne der olympiſchen Beſtimmungen ſein. Aber das wäre in Kauf zu nehmen, wenn man dafür die Ehrlichkel und Reinheit des deutſchen Fußballbetriebes eintauſcht. Die Fechlmeiſterſchaften der D. T. Kolbinger⸗München deutſcher Turner⸗Degenmeiſter In der prächtig geſchmückten Halle in Luitpoldhain in Nürnberg nohmen am Freitag vormittag die Fechtmeiſter⸗ der Deutſchen Turnerſchaft ihren Anfong. Als erſte Meiſterſchaft wurden die Kämpfe im Degenfechten entſchieden. 60 Fechter traten in der Vorrunde an, die auf ſechs Bahnen ausgetragen wurde. e 0 und Vorſchlußrunde kamen zwölf Fechter in die Entſchel⸗ dung, in der ſich der Münchener Kolbinger, der auch det deutſchen Fechtmannſchaft bei den Studenten⸗Weltmeiſter⸗ ſchaften angehörte, als deutſcher Meiſter qualifizierte. Die Endkämpfe wickelten ſich unter bewährter Regie reibungs⸗ los ab und ſtanden auch techniſch auf einer hohen Stufe, da man ausgezeichnete Gefechte zu ſehen bekam. Ueber⸗ raſchend ſchied Dr. Hoops⸗Berlin, den man in der End⸗ runde erwartet hatte, ſchon in den Vorentſcheidungen aus. Der Schlußſtand: Kolbinger⸗MTV. München 8 Siege, 5 „Kirſten⸗TV. Dresden 7 S. 10—20 Treffer, Geiwitz⸗TV. Ulm 7 S. 10—19 Tr., Dr. Schöndube⸗Frankfurt 7 S. 12 erh. Tr., Thieß⸗TGm. Berlin 6 S. 13 erh. Tr., Prauſe⸗MTV. Magdeburg 6 S. 14 erh. Tr., Kronenberg⸗TV. 46 Ulm 6 S. 15 erh. Tr., Thomſon⸗TV. Offenbach 5., Töppe⸗MTV. Erfurt 4., „Eggert⸗Tſchft. Einbeck 3 S. 17 erh. Tr., 11. von Northeim⸗Zella/ Mehlis 3 S. 17 erh. Tr., 12. Mahnke⸗Fechtſppg. Hamburg 1 S. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ aukttung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. 5. W. 13. Wenden Sie ſich an Direktor Prof. Dr. Walter, Städtiſches Archiv. K. K. 1. Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrt⸗Verein Mann⸗ heim, Schleuſenweg—7, dem auch das Fluggelände bet Schriesheim gehört. 2. Akademiſche Fliegergruppe in Darmſtadt. i 5 Prinz Max von Baden war proteſtantiſch. v. Eine notarielle Beglaubigung wird immer Zweck⸗ mäßig ſein. Ueber die 2. Frage gibt Ihnen am beſten das Amtsgericht Auskunft. 5 W. Ho. Die Angaben der Steuerbehörden ſind richtig. Laſſen Sie ſich auf dem Finanzamt die genauen Beſtim⸗ mungen vorlegen. 5 H. K. W. S. Es handelt ſich um das dritte Garde⸗ regiment. a 5 f Katharinenſtraße. Es wird ſchon zweckmäßig ſein, wenn Sie für Ihre Frau freiwillig weiter die Invalidenver⸗ Gl — D oa N= ſicherung bezahlen, damit die bis jetzt bezahlten Beiträge. nicht verfallen. H. Sch. in Schriesheim. Schreiben Sie an die Firma Gebr. Senf in Leipzig oder ſetzen Sie ſich mit einer Mann⸗ heimer Briefmorkenhandlung in Verbindung. A. M. Sonntagskorten wurden am Verfaſſungstag nur in Baden und Heſſen ausgegeben. Die Bahn war alſo iy Ihrem Falle im Recht. A. B. C. 100. 1. 10 000 Papiermark entſprachen am 26 November 1921 192 Goldmark und am 1. April 1922 143 Goldmark. Nur, wenn die Putzfrau Montags bei Ihnen arbeitet. 3. Beide Mädchen ſind in der Klaſſe IV (Wochenbeitrag 1,20%) zu verſichern. Stuhlverſtopfung. Nach den an den Kliniken für innere Krankheiten geſammelten Erfahrungen iſt das natürliche„Franz⸗Joſef“⸗Bitterwaſſer ein äußerſt wohltuendes Abführmittel. S 53 „ „Das klingt nach Flucht. Aber du haſt recht. Es iſt ja auch eine Flucht. Marietheres muß vor den Jägern meines holländiſchen Freundes fliehen“, ſtößt er erbittert hervor. Mit beiden Händen hält er ihre Schultern um⸗ faßt.„Und ich habe kein Recht, das zu verhindern. Ich darf mich nicht ſchützend vor dich ſtellen. Glaubſt du, Marietheres, daß irgendein Mann das erträgt?“ „Nein. Irgendein Mann hätte es all dieſe Jahre her ſchon nicht ertragen. Aber du tateſt es. Du biſt vielleicht der einzige Menſch, der es tun konnte.“ Marietheres Gedanken jagen. Er darf nicht weiter ſprechen. Sie muß es verhindern, daß Thure Olten weiterſpricht. rechte Schulter umklammert hält, dieſe große ge⸗ laſſene Hand, deren Finger aus dem leichten Ver⸗ hand heraus in einer unheimlichen Verzerrung an ihrem Arm niedergleiten und ſich um die ihren krampfen. Die Meute hetzender Gedanken jagt vorüber, aber keiner iſt darunter, den ſie zu halten vermöchte. Plötzlich ſchießt es überhell, wie eine Flamme in ihr empor. Sie biegt ſich ein wenig zurück, öffnet die Lippen, will ſprechen und fühlt im gleichen Augenblick ſeinen Mund auf dem ihren. Thure Olten küßt ſte, als gelte es einen Abſchied, nach dem es kein Wieder⸗ ſehen mehr gibt. i Dann, als ſei er zu müde, oder als hätte er es verlernt, ſeine Glieder zu beherrſchen, läßt er die Arme ſinken, ſteht noch immer etwas vorgebeugt und ſieht angeſtrengt auf ihren Mund, der Un⸗ begreifliches jetzt ausſpricht. Zweimal muß ſie es wiederholen, ehe er ihr ant⸗ worten kann. 5 „Nein“, ſagt er dann laut und iſt nun mit einem Male wieder der Ruhigere von ihnen beiden.„Nein, Marietheres, du ſollſt ſolche Dinge nicht im Scherz vor mir erſtehen laſſen. Das ertrage ich heute nicht. Siehſt du es denn nicht, daß es unerträglich für mich iſt, dich davon ſprechen zu hören und zu wiſſen, daß all das in Wahrheit niemals geſchehen kann?“ „Doch Thure, es wird geſchehen, wenn du nur willſt. Ich fahre morgen nach Salzburg, allein in unſerem Wagen. Ich werde ſelbſt ſteuern. Komm mit mir. Ich habe nur ein paar Stunden dort zu tun. Dann gehört der Tag uns“, wiederholt ſie nun zum dritten Male. Es iſt ſchwer zu begreifen, was in dieſem Augen⸗ blick in Thure Olten vorgeht. Unbegreiflich, wie ſogleich alles in ihm verſinkt, was an dunklem Haß, an Qual und zerſtörendem Kampf der Tag ihm ge⸗ bracht. Er fragt nicht mehr und er zweifelt nicht. Vor Marietheres' Augen wandelt ſich dieſer ſchlichte wortkarge Thure Olten. Sein Geſicht wird knabenhaft jung, etwas wie aufſtürmender, lachen⸗ Sie ſieht ſeine Hand, die ihre 2. (Nachdruck verboten.] der Uebermut bricht aus ſeinen Augen. Dieſer unbeugſame Willensmenſch, deſſen Einfachheit allen Gehabens kennzeichnend für ihn iſt, kniet plötzlich vor der Frau, die er mit beiden Armen umfaßt hält. „Dank, Marietheres.“ Seine Stimme iſt eine Fanfare des Glücks. 22. Kapitel Am Fluß entlang geht die Straße. nenwarm und geſchützt. Kaſtanienbäume ſtehen um mitten in einem hellen ſauberen Ort. ſtumpfgrünen Zwiebelturm dehnt geſtreckte Silhouette der Berge, Schneetücher auf Graten und Kuppen. Der Tag iſt den Menſchen hingebreitet, ſtrahlend, triumphierend ohnegleichen in dem letzten matten Grün des Jahres, das noch ohne Durchſichtigkeit iſt, aber ſchon voll der Ahnungen goldenen Blätter⸗ regens von den Bäumen. Es iſt kein Abgeſang, dieſer ſchimmernde Herbſt⸗ tag. Eher könnte er ein jubelnder Auftakt ſein zu neuer, vollkommener Herrlichkeit des Jahres. Durch dieſe unſägliche Verheißung gleitet flink, lautlos, der blaue Blitz des langgeſtreckten Wagens, den Marietheres von Oedeck ſeinem Ziel entgegen⸗ Sie iſt ſon⸗ die kleine Kirche, Ueber einem ſich die lang⸗ lavendelblau, ſteuert. Das Ziel iſt eine Buche, weit außerhalb des Ortes, am Eingang eines Tales, das ſie tauſend Jahre und mehr betreut. Marietheres hat die höchſte Geſchwindigkeit ein⸗ geſchaltet, der Wagen ſchlingt die weiße, wirbelnde Landſtraße in ſich ein. Aber die Augen der Frau ſehen ihm voraus. Dorthin, wo ganz ferne als winziger Punkt das mächtige Dach des tauſend⸗ jährigen Baumes ſich wölbt. Der Wagen hält. Aus lichtdurchwühltem Schatten tritt ein Herr auf ihn zu, den weichen, hellgrauen Hut in der Hand.. Marietheres, die Hände in den ledernen Stulp⸗ handſchuhen, um den Volant gelegt, bewegt ſich nicht. Sie ſtarrt ungläubig auf dieſen vorbildlich gekleide⸗ ten, hellgrauen Herrn mit den kräftigen Schultern und ſchmalen Hüften, der den Schlag öffnet: „Guten Morgen, Marietheres“, ſagt er.„Darf ich zu dir einſteigen.“ „Thure du? Komm herein.“ Sie iſt ganz atemlos. Er ſetzt ſich neben ſie:„Ja, hatteſt du denn jemand anderen erwartet?“ Er lacht ſein neues, warmes Knabenlachen, bückt ſich und küßt andächtig ihren entblößten Arm. 0 „Nein“, ſagt ſie, gibt Gas und der Wagen gerät in ein ſachtes Gleiten.„Ich habe in meinem ganzen Leben nur auf einen Menſchen gewartet. Um Miß⸗ verſtändniſſen vorzubeugen: er heißt Thure Olten.“ Eine Menge ausgezeichneter Straßen führen zur Stadt an den Ufern der Salzach. Aber der blaue Wagen ſcheint davon keine Kenntnis zu haben. Er bummelt, vollkommen gottverlaſſen, auf den unmög⸗ lichſten Wegen der„ſchönſten Stadt der Erde“ ent⸗ gegen. „Uebrigens ſchönſte Stadt der Erde, Marietheres, die Bezeichnung ſtammt nicht von mir. Es iſt wahr⸗ ſcheinlich, daß dieſer Herr von Humboldt, als er ſie erfand, auch mit der geliebteſten Frau dorthin ge⸗ zogen kam. Womit ich den Geſchichtsforſchern nicht ins Handwerk pfuſchen möchte.“ Aus ſacht gehügeltem Gelände ſteigen Mauern, Türme, ſchwere Laubkronen. Ein kleiner See ſpie⸗ gelt, ſchwärzlich blinkend. Beinahe ſieht es ſo aus, als habe ſpieleriſcher Zufall aus welligem Wieſen⸗ meer dieſes barocke Kloſtereiland nur für Augen⸗ blicke heraufgeſpült. Ueber dem ganzen Erdenfleck aber liegt die un⸗ faßbare Gnade dieſes Herbſtmorgens. Ohne zu fragen lenkt Marietheres in den ſteil abfallenden Seitenweg ein. Sie ſteuert ihren Wagen mit großer Sicherheit. Thure Olten genießt, hingenommen, ihre ſparſamen und beherrſchten Bewegungen. Zuweilen vergißt er darüber alles andere. Vor einem Gaſthofe, der enttäuſchend ſich im letz⸗ ten Augenblick vor efeubewachſene Kloſtermauern ſchiebt, müſſen ſie anhalten und den Wagen einem dienſtbefliſſenen Angeſtellten überlaſſen. Dann erſt geſtattet man ihnen, in die Stille hinter den Toren einzugehen. Ein ſpitzer kleiner Erker klebt wie ein Vogelneſt zwiſchen wucherndem Grün. Aus der offenen Türe eines Gewölbes quellen Dampfwolken, es riecht nach feuchter Wäſche und nach Gaſthausſaucen; Frauen⸗ ſtimmen ſprechen laut und wichtig Banales. Marietheres und Thure Olten ſehen ſich an, gleichzeitig brechen ſie in ein herzhaftes Lachen aus, und plötzlich faſſen ſie ſich an der Hand und laufen über unregelmäßige Kopfſteine und zertretene Gras⸗ narben, durch Höfe und hallende Torwege, bis ſie in grüner Verwunſchenheit wuchernder Seeufer landen. Aufatmend laſſen ſie ſich auf die Steinbank zu Füßen eines mild lächelnden Waſſerheiligen fallen. Thure Olten nimmt Marietheres in die Arme, es iſt eine überquellend junge, ſtürmiſche Bewegung, ſo, als geſchehe es heute zum erſten Male. Und da iſt ſie nun, dieſe ſtolze, machtvolle Marietheres Oedeck und bietet ihren Mund ſeinen Lippen dar, als habe er ſie niemals zuvor geküßt. Ein kleiner, vermooſter Brunnen plätſchert er⸗ zählbereit und ungehört aus ſeiner Niſche, im roſt⸗ braunen Riedgras ſteht ein Steinzwerg und blinzelt unter breitrandigem Gärtnerhut zu der Bank her⸗ über. Als Marietheres ſich aus Thure Oltens Armen aufrichtet, ſieht ſie gerade in das verwitterte, ver⸗ liebte und ein wenig ſentimentale Steingeſicht und die Küſſe des Mannes noch auf Mund und Augen, lacht ſte fröhlich auf. Er folgt ihrer ausgeſtreckten Hand, ſein Lachen hat einen Unterton von Befreitſein:„Gott ſei Dank, Ich habe ſchon gefürchtet, Martetheres, jetzt werde Reue dich überfallen, daß du mir erlaubt haſt, dich zu begleiten.“ „Reue, Thure? Ich kenne keine Reue. Was ich vor mir ſelbſt verantworte, iſt gut.“ Er atmet tief auf:„Ja, du. Und ich nehme, nehme unaufhörlich aus deinen Händen. Alles Glück haſt du mir geſchenkt, was ein Menſch zu verſchenken hat. Ich würde auch alles Unglück daraus nehmen. Alles, Marietheres. Nur das eine nicht: daß du mich einmal allein ließeſt für immer,“ ſagt er ver⸗ halten. Aber als ſie antworten will, wehrt er ab, bleich vor innerer Bewegung:„Nicht. Es iſt vorüber. Daß ich hier neben dir bin, ſiehſt du, es iſt ein Glück, das ſo wütend brennt wie ein Schmerz. Man müßte daran verbrennen, Marietheres, wie man es ſchwei⸗ gend ertragen ſollte.“——— Ueber das Waſſer kam eine Stimme, ſie ſang oder rief jemand, es klang unendlich einſam. Der Wald, den See von drei Seiten umſchließend, rauſchte auf. Er ſchien voll unbeſchreiblicher Geheim⸗ niſſe, kühl und wartend. Von dem Platz, an dem ſie ſaßen, führte ein Steg zum jenſeitigen Ufer. Weit vorgetrieben ſchwankten die ſpitzen Speere der Schilfgräſer in einem Wehen, das man hier nicht fühlte. Marietheres' Blick erwachte. hinüber,“ bat ſte. Er erhob ſich ſofort:„Ja. Aber ich werde vor dir hergehen. Die Bretter ſehen nicht vertrauens⸗ würdig aus.“ Das war wieder die alte, feſte Stimme Thure Oltens. Marietheres ſtand auf. Ihre Glieder waren ſchwer.„Geborgenheit,“ dachte ſie.„In deinem Schutz zu gehen, Thure.“ Sie wußte, daß ſie nahe daran war, dem Wunſch nachzugeben, ſich ſchwach und hilflos zu fühlen, um nur ein einziges Mal auszu⸗ koſten, was es war, wenn die Zügel aus den Hän⸗ „Wollen wir dort den glitten und man ſich ſelbſt ganz hineinfallen laſſen durfte Mannes. Sie folgte ihm auf dem ſchmalen Steg über das dunkle Waſſer. Der Steg war ſehr lang, er federte bei jedem Schritt. Das ſchwarze Waſſer, das unter ihm fortglitt, hatte Ringe und Kreiſe, heimlich unter⸗ irdiſches Leben war in dem See. Manchmal ſchnell⸗ ten ſich kleine ſilberne Fiſche aus ſeiner Tiefe. Es war wie im Traume. Man gebraucht die eige⸗ nen Glieder nicht, eine fremde gütige Macht trägt einen vorwärts, wunderbar leicht und gewichtlos. Vor ihr her ging Thure Olten. Sein Schritt weckte ein fortwährendes Beben aus dem dünnen Holz. Er ſah nicht um. Einmal, etwa in der Mitte des Steges, blieb er ſtehen und wartete auf ſie. Sie ſah ſeine Hand, braun, geſchickt, kaum ſichtbar, die Innenfläche verpflaſtert, von blauen Adern durchzogen, vorſichtig prüfend an der leichtfertig angebrachten Schutzſtange rütteln. Mit dem rechten Arm griff er nach Marietheres, die ſeine Größe beinahe erreichte. Sie fühlte ſich einen Augen⸗ blick lang ſchwebend hochgehoben, ein Herz ſchlug an dem ihren, ſeine Augen lachten beruhigend in ihre erſtaunten Augen hinein. Er tat einen weitausholen⸗ in den ſtarken Führerwillen des den Schritt, es war ein geſchmeidig geſtrafftes Vor 9 wärtsſchnellen, dann ließ er ſie wieder zu Boden gleiten. Fortſetzung folgt) Ueber die Zwiſchen⸗ * — 4 14 r ²˙˙ ˙¹1vvjJ ͤ; ˙ ß—uul. u. A een n se.. ren„. en er e a e een e e * 2 * HANDELS- WIRTSCHAFT-ZET TUNG Samstag, 31. August 1930 fler Neuen Mannheimer Zeitung —— Lockerung der Kartellpreiſe Die Reichsregierung entwickelt eine be⸗ achtenswerte Aktivität. Sie hat ſich vorgenommen, das zwangsläufig wie auch freiwillig gewieſene Ziel zu erreichen, das wirtſchaftliche Entſpan⸗ nung lautet. Nachdem das Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm feſtgelegt iſt und in dieſen Tagen in Wirk⸗ ſamkeit tritt, hat ſie den Reichs wirtſchafts⸗ vat teils im Sinne ſeines letzten Gutachtens, zum Teil darüber hinaus, beauftragt, die Preis ver⸗ hältniſſe in einer Reihe kartellierter Induſtrtepreiſe zu prüfen, wie und in welchem Ausmaße durch eine Lockerung der gebundenen Preiſe der aus den wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprungene Preisabbau fortzuführen iſt. Selbſtverſtändlich beſteht bei einer allzu ſchema⸗ tiſchen Dekretierung von wirtſchaftlichen Maßnah⸗ men die Gefahr, daß ſie leicht ins Gegenteil umſchla⸗ gen können und die fachlichen und pfychologiſchen Marktfaktoren bedürfen ferner gewöhnlich erſt eines gewiſſen Entfaltungsſpielraumes. Das berechtigt aber nicht dazu, den Beginn der Preisſenkung möglichſt lange hinauszuſchieben, ſondern gerade dieſe Be⸗ obachtung ſollte im Gegenteil, wie das B. T. mit Recht bemerkt, Veranlaſſung bieten, ihn ſo früh wie möglich anzuſetzen. Es bedarf keines beſonderen Hinweiſes, daß eine amtliche Preisſenkung auch bei den kartellgebundenen Preiſen an den Ge⸗ ſtehungskoſten ihre natürlichen Gren⸗ zen findet. Dieſe Grenzen klarzuſtellen. obliegt ja aber ge⸗ rade auf Wunſch der Reichsregierung dem Reichs⸗ wirtſchafts rat. Er wird nicht nur feſtzuſtellen haben, ob die Fertigwaren und Halbfertigwarenpreiſe wirk⸗ lich ſoweit geſunken ſind, wie es der Preisentwick⸗ lung mancher, insbeſondere ausländiſcher Rohſtoffe entſpricht, ſondern er wird zugleich die zweifellos wichtigſte Frage mitklären müſſen, wieweit die die Preisbildung im weſentlichſten mitbeſtimmenden Faktoren, Steuern, ſoziale Laſten, Frachten und nicht zuletzt die Löhne, ſich dem erſtrebten Laſten⸗ abbau und Preisabbau entgegenſtellen. Wenn von Kartellſeite der Einwand erhoben wird, daß man die Preiſe nicht künſtlich unter die Geſtehungskoſten drücken könne, da alsdann weitere Rationaliſierun⸗ gen, d. h. Produktionskonzentrierung auf die mög⸗ lichſt leiſtungsfähigſten Betriebe und damit empfind⸗ liche Arbeiterentlaſſungen die Folgen wären, ſo ſehlt hierfür eben noch der bündige Beweis. So aber wird die Arbeit des Reichswirtſchaftsrates von entſcheidender Bedeutung für das Reichsarbeitsmini⸗ ſterium ſein, umſo mehr, als im Kohlenbergbau be⸗ kanntlich dem Verlangen der Arbeitgeber nach einer Senkung der Spitzenlöhne die Forderung der Ar⸗ beitnehmer äuf eine generelle Lohnerhöhung ent⸗ gegengeſtellt wurde. Man ſieht alſo, daß in Deutſch⸗ land trotz der ernſten Wirtſchaftslage noch reichliche Verwirrung über den Weg herrſcht, der uns aus der Kriſe herausführen ſoll. Ohne dem Urteil des Reichswirtſchaftsrates vor⸗ greifen zu wollen, kann aber ſchon jetzt geſagt wer⸗ den, daß die Preisbindung ganz allgemein es bisher verhindert hat, der Tendenz zur allge⸗ meinen Senkung der Preisgrundlage zwecks Er⸗ dielung eines Wiederanſtiegs Rechnung zu tra⸗ gen. Die Kartelle haben leider nicht immer nur nach den von ihnen herausgeſtellten Hauptrichtlinien gehandelt, die auf die Sicherung des Gleichgewichtes zwiſchen Bedarf und Erzeugung zur möglichſt hohen Ausnutzung der Produktionsſtätten hinzielen. Die Annäherung an das Weltmarktpreis⸗ niveau wurde ganz zweifelsohne in verſchie⸗ denen Branchen durch Preisabreden verzögert, wofür nicht immer die Höhe der Geſtehungskoſten zur Entſchuldigung angeführt werden kann. Beweis dafür iſt, daß Zement induſtrie und Linoleum⸗ induſtrie unter dem gewiß nicht ganz einwandfreien Druck der Reichspoſt ſich doch zu Preisabſchlägen bereit gefunden haben. Hinzu kommt, daß der Markt von ſich aus die Kartellproduzenten daran erinnert, daß letzten Endes in der Wirtſchaft Angebot und Nachfrage den Preis und nicht der Preis Angebot und Nachfrage reguliert. Schließlich iſt es doch ſo, daß einzelne Liſtenpreiſe nicht, wie verſchiedentlich betont wurde, allein aus den Geſetzen des Konjunk⸗ turablaufes heraus gewichen ſind, ſondern unter dem Druck der Außenſeiter⸗ Verkäufe. Wenn ſich darum die Kartelle nicht zu einer frei⸗ willigen Neukalkulation ihrer Preiſe ent⸗ ſchließen, ſo werden ſie entweder von den billigeren Angeboten der Außenſeiter aus dem Markt geworfen, oder ſie müſſen ſich ein Preisſenkungsdiktat von der Regierung gefallen laſſen. Wir ſtim⸗ men mit dem B. T. überein, wenn es ſchreibt: daß „kommandierte Preisſenkungsaktionen ein zwei⸗ ſchneidiges Mittel ſind, aber in dem vorliegenden Falle müſſen ſie damit entſchuldigt werden, daß die Kartelle viel zu lange gewartet haben, ehe ſie die Zeichen der Zeit verſtanden und dem natürlichen Druck der Marktverhältniſſe nachgeben wollten.“ Wir müſſen aus dem Syſtem ſtarrer Prensvor⸗ ſchriften und Handelsſpannen heraus, wenn wir die Beweglichkeit zur Anpaſſung an die geänderte Weltwirtſchaftslage erlan⸗ gen wollen. Der Zerfall der Internationalen Roh⸗ ſtahl⸗Gemeinſchaft iſt ja das beſte Beiſpiel dafür. Schließlich liegt auch eine ſchnelle, auf geſunder Baſis beruhende Neuorientierung der Preispolitik im Intereſſe der Kartellproduzenten ſelbſt, denn je eher die Unſicherheit aus dem Markte verſchwindet, umſo eher wird die Zurückhaltung der Käufer behoben ſein. Abſatzbelebung in Kriſenzeiten iſt immer nur möglich unter Opfern aller. Da, wo die Preisſenkung von ſich aus in An⸗ paſſung an die Marktlage vor ſich geht, da zeigt ſich ja auch nach dem letzten Bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung eine Abſatzbelebung(in der Schuhproduktion u. a. von 7 v..). Nicht gegen⸗ einander, ſondern miteinander muß in Deutſchland heute gearbeitet werden, wenn die Schwierigkeiten im Innern überwunden und zu⸗ gleich eine rechtzeitige Anpaſſung an die internatio⸗ nalen Wettbewerbsverhältniſſe in die Wege geleitet werden ſollen. rt Ehmer. Die Kreoitlage der deutſchen Landwirtſchaft im Wirtſchaftsjfahre 1928/29 Die Unterſuchungen über die Kreditlage der deutſchen Landwirtſchaft, welche die Deutſche Renten bank⸗ Kreditanſtalt auf Grund gemeinſamer Vorarbeiten mit der Betriebsſtelle des Deurſchen Landwirtſchaftsrates im Vorjahre zum erſten Male der Oeffentlichkeit übergab, ſind fortgeſetzt und erweitert worden. Ihre Ergebniſſe er⸗ ſcheinen ſoeben im Verlage von Reimar Hobbing, Berlin SW. 11, unter dem Titel:„Die Kreditlage der deutſchen Landwirtſchaft im Wirtſchafts⸗ jahre 1928/29.“— Nach einleitenden Ausführungen über die allgemeine Lage der Landwirtſchaft, ihre Einwir⸗ kung auf die Steigerung der Verſchuldung im Jahre 1928/9 und einer Darſtellung der Erhebungsmethoden bringt ſie im Abſchnitt über Stand, Entwicklung und Zu⸗ ſammenſetzung der Verſchuldung am 1. Juli 1929 an Hand eingehender Tabellen und graphiſcher Dar⸗ ſtellungen intereſſante Aufſchlüſſe über die Verſchul⸗ dungs entwicklung in den einzelnen Betriebsgrößen und Wirtſchaftsgebieten ſeit 1927. Deutlich zeigt ſich, daß auch das Jahr 1928/9 eine Erhöhung der Geſamtverſchul⸗ dung in allen Betriebsgrößen und Wirtſchaftsgebieten ge⸗ bracht hat. Zur Klärung des wichtigen Umſchuldungs⸗ problems tragen die Unterſuchungen über die Ver⸗ ſchuldungsſtruktur in weitgehender Aufgliederung bei. Neben der Struktur der Geſamtverſchuldung, der Real- und der Perſonalſchulden, wird als beſonderes neues und in⸗ tereſſantes Moment auch die Gliederung der Perſonalſchul⸗ den nach Gläubigergruppen(Sparkaſſen, Genoſſen⸗ ſchaften, private Bankinſtitute und ſonſtige Privatgläu⸗ biger) klar gelegt. Es ergibt ſich, daß in Oſtdeutſchland die Genoſſenſchaften und Privatgläubiger mit je einem Drittel an den Perſonalkrediten beteiligt ſind, worauf die Banken und Sparkaſſen folgen, während in Weſtdeutſchland die Sparkaſſen die größere Rolle im landwirtſchaftlichen Per⸗ ſonalkreditgeſchäft ſpielen. Mit zunehmender Betriebs⸗ größe gewinnen jedoch in allen Wirtſchaftsgebieten die Ban⸗ ken und Privaten an Bedeutung. Ebenſo beachtenswert iſt die in dem folgenden Abſchnitt der Arbeit zum erſten Male in dieſem Umfange durch⸗ geführte Unterſuchung des Verhältniſſes vom Zinſendienſt zum Betriebsergebnis. Wäh⸗ rend die Verſchuldung von 1927/8 bis 1928/9 um 7 v. H. anwuchs, ſtieg der Zinſendienſt in gleichem Zeitraum um 12 v. H. Es zeigen daher auch die Tabellen dieſes Ab⸗ ſchnittes einen hohen Prozentſatz von Betrieben aller Groößenklaſſen, deren Zinſendienſt den Reinertrag auf⸗ zehrt oder ſogar überſteigt. Wenn auch eine Verbeſſerung im Geſamtverhältnis vom Zinſendienſt zum Reinertrag ſeit 1927/28 feſtgeſtellt werden kann, ſo iſt dieſe doch durch⸗ aus unzureichend, um eine Entſpannung der Lage der Landwirtſchaft herbeizuführen. Einen wertvollen Abſchluß der Veröffentlichung der Rentenbank⸗Kreditanſtalt ſtellt ſchließlich noch die Unter⸗ ſuchung der Verſchuldungsverhältniſſe typi⸗ ſcher, in Anbauverhältnis und Bodenbeſchaffenheit unter⸗ ſchiedlicher Betriebsformen dar. Sie zeigt, daß die beſſeren Bodenklaſſen immer noch am günſtigſten daſtehen, da ſie wohl abſolut höher, jedoch im Verhältnis zum Ein⸗ heitswert niedriger verſchuldet ſind, als die leichteren Bö⸗ den, und daß die Betriebe mittlerer Anbauintenſität(nicht zu verpechſeln mit Aufwandsintenſität) im allgemeinen beſſer abſchneiden, als die intenſiveren und extenſiveren Betriebsformen. Die Gliederung des land wirtſchaftlichen Kreoͤites Betrachtet man nun in vorliegender Unterſuchung die Entwicklung der Verſchuldung im Wirtſchafts⸗ jahre 1928/29, ſo iſt eine weitere Steigerung in allen Be⸗ triebsgrößen und Wirtſchaftsgebteten feſtzuſtellen. Die Verſchuldungsſteigerung beträgt z. B. in Oſt⸗ deutſchland im Mittel 45/ je Hektar oder 8 v. H. des vorjährigen Standes, in Weſtdeutſchland 32& je Hektar oder 6 v. H. des Jahres 1928. Mißt man dagegen die Reiche Zwelſchgenernte in Anterbaden Die Händlerprofite— die fehlende Organiſation der Erzeuger Nußloch, 29. Auguſt. In allen Zwetſchgenorten der ſüblichen Bergſtraße iſt ſeit einigen Tagen die Zwetſch⸗ genernte in vollem Gang. Noch niemals iſt es ſo deutlich wie in dieſem Jahr geworden, daß es ſich hier⸗ bel nicht um eine kleine Gruppe von zwei, drei Orten, ſondern um einen großen Bereich von Zwetſch⸗ genorten handelt, die man als eine Einheit und als ein Zwetſchgengebiet betrachten kann, das im deut⸗ ſchen Zwetſchgenhandel eine nicht unbedeutende Rolle ſpielt, obwohl es in dieſer Eigenſchaft durch die Konkur⸗ renz der Bühler Zwetſchgen, deren Namen den Markt beherrſcht, in den Schatten geſtellt wurde. Wenn heuer nun die Geſchloſſenheit und Bedeutung des unterbadiſchen Zwetſchgengebietes plötzlich in die Augen fällt, ſo hat das ſeinen Grund darin, daß entgegen den geringen Ernte⸗ erträgniſſen und Ausſichten anderer Zwetſchgengegenden die ſübliche Bergſtraße eine beſonders eiche Ernte zu verzeichnen hat und damit in dieſem Jahr den deutſchen Markt faſt allein beliefert. Leider ſtehen die einzelnen Ortſchaften und in dieſen wieder die einzelnen Erzeuger in keiner Fühlung und Zuſammen⸗ arbeit und überlaſſen das Feld ganz und gar dem Händ⸗ ler, entgegen der Verkaufsmethode bei anderen landwirt⸗ schaftlichen Erzeugniſſen. Aber nichts geſchieht und das von den Landwirten ſo bekämpfte Zwiſchenhändler⸗ tu m, das auf Rechnung ſeines Gewinnes die Preiſe verteuert, hat in dem Ankaufsgeſchäft ein reines Eldorado, ſo daß tägliche Verdienſte ſeitens der Zwiſchen⸗ händler in Höhe von 500 bis 800 4 nichts ſeltenes ſind, da ſie eine Proviſion beziehen, die zwiſchen dreißig und vierzig Prozent des Er zeugerpreiſes liegen! Welche leichte Arbeit hätte eine Zwetſchgenabſatz⸗ organiſation der Erzeuger, wenn ſie einige Wochen vor Erntebeginn direkt mit dem Großhandel in Beziehung träte und die Führung des Marktgeſchäftes ſelbſt über⸗ nähme. Aber in keinem der Zwetſchgenorte iſt das bisher geſchehen. Nur Rauenberg bildet hierbei eine rühmliche Ausnahme, da zum erſten Mal in dieſem Jahr der Obſt⸗ bauverein die Zentraliſation der Zwetſchgenernte durch organiſierten Einheitsabſatz im Auge hat, während die übrigen Zwetſchgenorte untätig und voll Neugier das Er⸗ gebnis dieſes Experimentes abwarten, anſtatt ſolidariſch vorzugehen. Wie wichtig dies für die Preisfrage und den Er⸗ zeugererlös wäre, zeigt das einfachſte Rechenexempel: die ſchätzungsweiſe Zwetſchgenernte der unterbadiſchen Zwetſchgendomäne beträgt etwa 10 bis 12000 Zent⸗ ner, wenn man folgende Zwetſchgenorte hinzurechnet: Kirchheim⸗ Heidelberg, Leimen, Sandhauſen, St. Ilgen, Nußloch, Wiesloch, Rauenberg, Malſch, Walldorf, Reilin⸗ gen und Rot. Gegenwärtig werden für den Zentner 7 4 durchſchnittlich bezahlt. Da der Großhändler ſchon 15 Pfg. und mehr erhält, weil die Zwetſchgen au! den Märkten der Großſtädte bis zu 30 und 35 Pfg. abgeſetzt werden, ſo erhellt daraus 1. einmal die ungeheure Spannung z wiſchen Er zeuger⸗ und letztem Markt⸗ preis, und 2. welche Verdienſte zwiſchen Konſument und Produzent als händleriſche Profitrate hängen bleiben, und 3. daß bei einer derartigen Preiskluft der organiſierte Abſatz durch den Erzeuger die beſten Chancen gehabt und damit hätte rechnen können, die Einnahmebilanz bei 10 und 12 Pfennig für das Pfund, was eher dem Wert der dies⸗ jährigen Zwetſchgenernte entſprochen hätte, anſtelle 80 000 auf 120 000 4 und mehr gelautet hätte, ohne daß die Zwetſchgen auf dem Markt um einen Pfennig ſich ver⸗ teuert hätten, im Gegenteil die Preiſe hätten noch weit niedriger als jetzt liegen können. Verſchuldung am Wert des Gutes(Einheitswert), ſo tritt in Oſtdeutſchland die Verſchuldungsſteigerung mit 41 v. H. erheblich ſtärker in Erſcheinung, als in Weſtdeutſchland mit 2 v. H. Die Unterſuchung über die Zuſammenſetzung der Verſchuldung zeigt, daß das Wirtſchaftsjahr 1928 eine weitere Steigerung der Realſchulden und Per⸗ ſonalſchulden gebracht hat und daß erſtere beſonders in den Großbetrieben, letztere in den Kleinbetrieben ange⸗ wachſen ſind. Dagegen läßt ſich eine weitere Verringerung der Aufwertungsſchulden in allen Betriebsgrößen und Wirtſchaftsgebieten feſtſtellen. Als Geſamtbild ergibt ſich, daß in Oſtdeutſchland die Aufwertungs⸗ und Realſchulden, in Mitteldeutſchland die Perſonalſchulden anteilsmäßig ſtärker hervortreten. Die Unterſuchungen nach Kreditformen zeigen, daß in Oſtdeutſchland 44 v. H. der Realſchulden auf organiſierten, 34 v. H. auf nicht organiſierten Realkredit und 22 v. H. auf Renten und Altenteile entfallen; in Weſtdeutſchlaud ſtellen ſich die entſprechenden Zahlen auf 21 v.., 40 v. H. bw. 39 v. H. Der nicht organiſierte Realkredit iſt anteilsmäßig gering in Oſtpreußen. Die Renten⸗ und Altenteilsſchulden gehen mit zunehmender Betriebsgröße ſowohl je Flächeneinheit wie anteilsmäßig ſehr ſtark zurück. Weſtdeutſchland iſt je Flächeneinheit im Mittel um 5 v. H. höher mit Renten und Altenteilen belaſtet als Oſtdeutſchland. Der Anteil dieſer Schulden an der Geſamtverſchuldung beträgt dort 20 v. H. gegenüber 12 v. H. in Oſtdeutſchland. Die Gliederung der Perſonalkredite nach Gläubigern am 1. 7. 1929 zeigt, daß in Oſtdeutſchland die Genoſſen⸗ ſchaften und privaten Gläubiger mit je einem Drittel, die Banken mit einem Fünftel und die Sparkaſſen mit dem Reſt am Perſonalkreditgeſchäft beteiligt ſind. In Weſt⸗ deutſchland ſpielen dagegen die Sparkaſſen eine größere Rolle als im Oſten, während als Gläubiger der Groß⸗ betriebe hier die Banken ganz beſonders hervortreten. Der Zinſendienſt iſt von 1927/1928 auf 1928/20 im Ge⸗ ſamtdurchſchnitt um, 42 v. H. geſtiegen, während im glei⸗ chen Zeitraum die Verſchuldung nur um 7 v. H. ange⸗ machſen iſt. Die Steigerung des Zinſendlenſtes iſt alſo nicht allein auf den Verſchuldungszuwachs, ſondern auch auf die Erhöhung der Zinsſätze zurückzuführen. Die durchſchnittliche Verzinſung der Geſamtverſchuldung ſtellt ſich 1927/8 auf 7,5 v. H. und 19280 auf 7,6 v. H. Das Verhältnis von Zinſendienſt zum Betriebsergeb⸗ nis zeigt im Wirtſchaftsjahr 19289 eine geringe Ver⸗ beſſerung gegenüber dem Vorjahre, jedoch iſt die Geſamt⸗ lage der Betriebe noch durchaus unbefriedigend, da von den erfaßten 3190 Betrieben bei 16,7 v. H. der Zinſen⸗ dienſt größer iſt als die Hälfte des Reinertrages, bet 21,5 v. H. reicht der Reinertrag nicht mehr aus, um den Zinſendienſt zu beſtreiten, rund 32 v. H. haben ganz ohne Reinertrag gewirtſchaftet, nur 29,8 v. H. tragen einen Zinſendienſt von nicht mehr als der Hälfte des Rein⸗ ertrages. Abend- Ausgabe Nr. 400 Geringe Ausdehnung des Lebens- verficherungs-Geſchäſtes Im erſten Halbfahr 1930 belief ſich der Ueber⸗ ſchuß an neu abgeſchloſſenen Kapitalverſicherun⸗ gen bei den privaten und öffentlichen Lebensverſicherungs⸗ unternehmungen auf 1093 Mill. 4 gegen 1409 Mill.& im erſten Halbjahr 1929. Die Einnahmen an Prämien beliefen ſich auf 381 Mill./ gegen 350 Mill.& in der ent⸗ ſprechenden Zeit des Vorjahres. Die Kñapfitalan lagen der Lebensverſicherungsunternehmungen haben[t.„Wiri⸗ ſchaft und Stattſtik“ etwas ſtärker zugenommen. Auffällig iſt dabei die erhebliche Zunahme der Wertpapier⸗ beſtände bei privaten und öffentlichen Verſicherungs⸗ unternehmungen; teilweiſe dürfte ſie in einer Umbewer⸗ tung im Zuſammenhang mit den beträchtlichen Kursſteige⸗ reungen der feſtverzinslichen Werte begründet ſein. Im erſten Halbjahr 1930 gelangten bei den Lebensverſicherungs⸗ unternehmungen 223 Mill. 1 zur Neuanlage(gegen 212 Mill.„ im erſten Halbjahr 19399). Der Anteil der öffentlichen Lebensverſicherung an den ge⸗ ſamten(ſtatiſtiſch erfaßten) langfriſtigen Augs⸗ leihungen der Lebensverſicherungsunternehmungen hat ſich von 11,2 v. H. auf 31. Dezember 1929 auf 11,7 v. 5. am 30. Juni 1930 ggehoben. Im Mai und Juni hielt ſich der Nettozugan g an neuabgeſchloſſenen Kapitalverſicherungen auf der Hohe desvorangegangenen Zweimonatzeitraumes, hinter der Zu⸗ nahme des entſprechenden Zeitraumes des Jahres 1929 blieb er jedoch um rd. 106 Mill. 4(bezw. 21, v. B. zurück. O Maſchinen⸗ und Kranbau AG., Düſſeldorf.(Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte den Abſchluß für 1929 und ſetzte die Diyidende auf 7(0) v. H. feſt. Auf Anfrage erklärte die Verwaltung, daß die Nachrichten über Verhand⸗ lungen, die die Verein. Köln⸗Welter⸗Hebezeug⸗ und Eiſen⸗ werke Heerdt AG. mit der Maſchinen⸗ und Kranbau A. wegen einer eytl. Fuſion geführt haben ſollen, aus der Luft gegriffen ſind. Es beſtünde bei der Verwaltung auch keinerlei Neigung in dieſer Richtung. Ueber die Ausſichten wurde berichtet, daß die Geſellſchaft von den Auswirkungen der ungünſtigen Wirtſchaftslage nicht unberührt geblieben ſei. Es ließen ſich daher beſtimmte Vorausſagen nicht machen.. O Schuellpreſſenfabrik AG., Heidelberg.(Eig. Dr.) Die in Berlin abgehaltene GV. genehmigte ohne Ausſprache den bekannten erſten Abſchluß nach der Fuſion für 1929 mit 10 v. H. Dividende auf 2 Mill. 1 Aft. aus einem Rein⸗ gewinn von 237 348 A. O Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg.⸗G. Mainz, 30. Auguſt.(Eig Dr.) Das bisher noch immer voll beſchäf⸗ tigte Werk Mainz⸗Guſtavsberg der M. A. N. mußte infolge eue Antrag auf Entlaſſung von 200 Arbeitern ſtellen. O Verein, Fabriken landwirtſchaftl. Maſchinen, vorm. Epple n. Buxbaum, Augsburg.(Eig. Dr.) Die HV. er⸗ ledigte die Tagesoroͤnung und beſchloß, den gefamten Ver⸗ luſt von 1 246 848“ vorzutragen. Ueber die augenblickliche Geſchäftsloge wurden keine Mitteilungen gemacht. O Zeitzer Eiſengießerei und Maſchineuban., Zeitz. (Eig. Dr.) Die HV. ſetzte die Diyfdende auf 8 v. H. feſt. Wie mitgeteilt wurde, läßt ſich über die Ausſichten im laufenden Jahre noch nichts abſchließendes ſagen. Die augenblickliche Beſchäftigung wird als zufriedenſtellend be⸗ zeichnet. O Aus dem Tellus⸗ Konzern. Fraukfurt/., 90, Auguſt. (Eig. Dr.) Die We ſt d. Blei farben werke Dr. Ka l ko w AG., Frankfurt/M., haben bie durch die Univer⸗ ſalverſammlung beſchloſſene Kapitalerhöhung von 500 auf 700 000% durchgeführt. Sie diente hauptſächlich der Ueber⸗ nahme der Fabrikation der Tochtergeſellſchaft Gailitzer Bleifarbenwerke Gmb. in Labenburg. O Ermäßigung der weſtdeutſchen Zementpreiſe. Bo chu m, 30. Auguſt.(Eig. Dr.) Nach unſeren Informatio⸗ nen nimmt der Weſtdeutſche Zementverband G. m. b.., Bochum, für gewiſſe Werksmarken eine Preisermäßigung in der Form vor, daß die für dieſe Marken in Rechnung geſtellten Qualitätspreiſe vom 1. Sept. ab nicht mehr er⸗ hoben werden. Dieſe Preisermäßigung iſt in dieſem Um⸗ ſang nicht unerheblich, da die Qualitätspreiſe teilweiſe be⸗ trächtlich waren. * Rückgängige Diamantenproduktion Südafrikas erſten Hälfte 1930. Nach den amtlichen Seen 10 116 Diamantengewinnung in der Südafrikaniſchen Union in der erſten Hälfte dieſes Jahres gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um rund 1,5 Mill. Lſtr. zurückgeblieben. Der Wert der Produktion der erſten 6 Monate 1930 wire auf 4,15 Mill. Kſtr. veranſchlagt. Brolgetreide auf Stützungskäufe leicht erhöht Grundſtimmung zum Wochenſchluß ſtetig/ Geſchäftstätigkeit klein Berliner Produktenbörſe v. 30. Aug.(Eig. Dr.) Während in den Vormittagsſtunden die Tendenz des Produktenmarktes als ſchwächer zu bezeichnen war, zeigte die Eröffnung der Wochenſchlußbörſe einen ſteti⸗ geren Unterton. Das Geſchäft war jedoch, ab⸗ geſehen von den Stützungskäufen im Prompt⸗ und Liefe⸗ rungsgeſchäft ziemlich belanglos. Weizen notierte bis 1,5/ höher. Für promptes Waggonmaterial lauteten die Forderungen unverändert. Stützungskäufe erfolgten zu 2/ höheren Preiſen. Roggen blieb am Lieferungs⸗ markt auf Grund von Interventionen unverändert. Das Angebot von Waggonware zu Stützungspreiſen war reich⸗ lich, fand jedoch nur zum Teil Unterkunft, wobei dem Vernehmen nach wieder 2 1 höhere Preiſe bezahlt wer⸗ den ſollen. Am Mehlmarkt war keine Veränderung zu verzeichnen. Hafer lag bei ausreichendem Angebot ſtetig. Gerſte ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen 247—251; Sept. 258; Okt. 252; Dez. 271,50; Roggen ſtetig 185; Sept. 187; Okt. 190; Dez. 199; Gerſte ruhig; Braugerſte 204—222; Futter⸗ gerſte 183—198; Hafer ſtetig alt 184—194; neu 158—170; Sept. 173; Okt. 177,50; Dez. 187; Weizenmehl etwas feſter 29—87; Roggenmehl etwas feſter 25,25—27,50; Weizenkleie etwas feſter 9,935—9,80; Roggenkleie ruhig 8,75—9,00; Vik⸗ toriaerbſen 30—34; Futtererbſen 19—20; Peluſchken 21—22; Ackerbohnen 17—18,50; Wicken 21— 23,50; Rapskuchen 10,60 bis 11,60; Leinkuchen 19,20— 18,40; Trockenſchnitzel 7,80 bis 8,60; eee 14,70—15,60; allgem. Tendenz befeſtigt. O Neue Weizen⸗ und Roggennotiz in Frankfurt a. M. (Eig. Dr.) Die Frankfurter Börſe, Abt. Getreide, wird ab 1. Sept. für die Ernte 1930/1 vorerſt notieren: Wei⸗ zen(Heſſen und Provinz Heſſen⸗Naſſau) Hektolitergewicht von 75 Kg., gut, geſund und trocken. Die Feſtſtellung des zu notierenden Hektolitergewichts für Roggen ſoll inner⸗ halb der nächſten vier Wochen vorgenommen werden. In⸗ zwiſchen wird Roggen(Heſſen, Provinz Heſſen⸗Naſſau und Unterfranken) Durchſchnittsgualität geſund und trocken notiert, Die Preiſe verſtehen ſich je Tonne Parität Frank⸗ furt Main für alsbaldige Lieferung. * Berliner Börſen⸗Roggenpreis. Der burchſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 11. bis 16. Auguſt ab märkiſcher Station 161,4. 5 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 30. Auguſt.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 775: Nov. 8,05, Jan..3207; März 9,55, Mais(in Hr 2000 Kg. Sept. 1284; Nov. 127½; Jan. 1284; März 188%. *. Getreidekurſe vom 390. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(1090 lb.) Tendenz ſtetig; Okt..11% (.1124); Dez..05(.0760 März.1%(.10.— Mitte: gut behauptet; Okt..112; Dez..0; März.%; Mehl unverändert. 5 * Magdeburger eee e vom 30. Auguſt.(Eig. Dr.) März(31) 7,05 B 7,00 G; Mai(31) 7,25 B 7,20 G: Aug.(31) 6,70 B 6,60 G; Sept. 6,75 B 6,65 G: Okt. 6,75 B 6,65 G; Nov. 6,75 B 6,65 G, Dez. 6,85 B 6,75 G; Jan.⸗ März 6,5 B 6,90 G; Tendenz ruhiger.— Gemahl. Mehlis promtp per 10 Tage 25,75 u. 26,50 u. 26,75, 27,10; Sept. 26,75; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Nürnberger Hopfenmarkt Nürnberg, 29. Auguſt. 2 In der heute ſchließenden Berichtswoche war das Ge⸗ ſchäft in Hopfen der vorjährigen Ernte bereits vollkommen ausgeſchaltet und es beſtand hierin auch weder Angebot noch Nachfrage. Die Hopfenſaiſon 1920/30 ſſt damit(am 1. September auch kalendermäßig) beendet. Dagegen hat ſich im Verlaufe der Woche das Intereſſe für die neue Ernte ſtark erhöht, ſodaß bei etwa 600 Ballen Zufuhren ein Wochenumſatz von nahezu 500 Ballen erreicht werden kynnte. Vor allem beſtand für Tettnanger Frühhopfen eine vermehrte Nachfrage und es konnten die zum Teil etwas höher geſtellten Forderungen der Eigner auch Be⸗ willigung finden. Die Preiſe für Tettnanger, die ſich zwi⸗ ſchen 85 und 95„ per Zentner für prima bewegen, gelten als befeſtigt. Auch Hallertauer waren ziemlich gut gefragt und erreichten Preiſe von 6090 4. Tendenz für Haller⸗ tauer noch unverändert ruhig. Die am Markte verſchie⸗ dentlich eingetroffenen Muſterballen Gebitgshopfen haben bis jetzt noch keine Abnehmer gefunden; die Forderungen hierfür werden als zu hohch betrachtet. Amtliche Prels⸗ notterungen liegen noch nicht vor. Bei der andauernd hochſommerlichen Witterung ſchreitet die Pflücke überall rüſtig vorwärts, ſo daß ſchon in der nächſten Woche mit ſtarken Marktzufuhren zu rechnen iſt. Die bis jetzt zum Markt gebrachten Hopfen waren hoch⸗ 9 in Farbe und Qualität und von großem Lupulin⸗ gehalt. Von Saazer Markte liegen noch keine Nachrichten über das Geſchäft in Neuhopfen vor. Nur vereinzelte Käufe, meiſt ſchwache Landkäufe zwiſchen 450—500 Kronen wurden gemeldet.— Vom Brüſſeler Markte werden Notierungen von 185—190 Fres, berichtet. 5 * Bremer Baumwolle vom 30. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik Univ. Stand. Middl.(Schluß) 13,08. * Liverpobler Baum wollkurſe vom 30. Auguſt.(ckig. Dr.) Amerle. Univerſol. Stand Midol. Anfang: Jan. (31) 61112; März(31) 61920; Mai(31) 62729; Juli (31) 684 geh.; Okt.(80) 601 geh. Dez.(30) 608 geh.; Jan. (32)— Tendenz ruhig, behauptet.— Schluß: Jan. 31) 616; Febr.(31) 617; März(31) 624 April(31) 624; Mai (31) 634; Juni(31) 625; Juli(31) 643; Auguſt(81) 647; Sept.(30) 307; Okt.(30) 618, Nov.(50) 606 Dez.(30 610 Dez.(81) 646; Jan.(32) 656; Loco 647; Tagesimport 1000; Tages locoverkäufe 3000, Exportverkäufe 100, Egypt. Upper F. G. fair loco 845; Tendenz ruhig, behauptet. * Berliner Metallbörſe vom 90. Auguſt.(Gig. Dr.) Freiverkehr: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 101,25/ für 100 Kg.; Raffinadekupfer, loeo 68,50—100; Standarskupfer, loco 94,50— 96,30; Standard⸗Blei per Aug. 36,25—37; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 139; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 48,25—50,25; Gold Freiverkehr . 10 859855 28.—28,20; Platin Freiverkehr p. 1 Gramm —5 A 8. Seite/ Nummer 400 Diebſtähle in den Hotels Sicherheitsdienſt und Sicherheitsſchlöſſer— Typiſche Diebſtahlsfälle der Reiſenden Von Karl Buſſe⸗Hellwig Eine ſtändige Begleiterſcheinung des Hotel⸗ betriebs ſind Diebſtähle und Einbrüche. Das gilt beſonders für die Reiſezeit. Karawanſereien der Hauptſtädte und auch der großen Kurorte haben gegen Diebe recht umfangreiche Sicherungen getrof⸗ fen. Ein ſehr bekannter Hotelier erzählte mir darüber: „Gegen die Plage der Hoteldiebſtähle ſind von kleinen und großen Hotelbeſitzern planvolle, aus der Erfahrung erwachſene Maßnahmen eingeleitet. Wir haben es aber mit einer ganz beſonders raffinierten Gilde von Verbrechern zu tun. Sie verfällt immer wieder auf andere Tricks und richtet dadurch ſtets wieder von neuem Unheil an. Durch Kontrollen, Detektive und mechaniſierte Ueberwachungsvorrich⸗ tungen ſichern ſich die großen Hotels gegen den Hoteldieb zwar mit allen nur erdenkbaren neuzeit⸗ lichen Schutzmitteln, wiſſen aber genau, daß ſie durch alle Mühen und Koſten die Gefahr des erfolgreichen Diebſtahls nicht bannen, ſondern nur eindämmen oder erſchweren. Ein unfehlbares Mittel gegen den Hoteldieb iſt noch nicht erfunden. Gegen ſein Verfahren von früher hat ſich ſein heuti⸗ ges Auftreten ſehr verändert. Er verſucht jetzt kaum noch, ſich einzuſchleichen oder einſchließen zu laſſen. Er weiß, daß ihm das durch die Geheim⸗ beamten der Hotels und auch durch Aufmerkſamkeit und Erfahrung der Angeſtellten ſo gut wie unmöglich gemacht wird. Schwer iſt es jedoch, ſich gegen Hotel⸗ diebe zu ſchützen, die unter der Maske vertrauens⸗ würdiger Gäſte auftreten. Manche Beſitzer ſind des⸗ halb ſchon dazu übergegangen, eine genaue Paß⸗ pritfung vorzunehmen und zur Aufklärung der Per⸗ ſönlichkeit ihrer Gäſte ſelbſt einen umfangreichen Ver⸗ kehr mit den entſprechenden Behörden nicht zu ſcheuen. Sie verfahren jedenfalls in dieſer Weiſe bei irgend welchen Verdachtsgründen. Andere Hotels verſorgen ihre Gäſte mit Spezialausweiſen, die auf Verlangen vorzuzeigen ſind. Namentlich der Fahr⸗ ſtuhlführer wird in ſolchen Hotels angehalten, ſich die Ausweiſe der Gäſte und ihrer Beſucher anzu⸗ ſchauen. In ſehr vielen Hotels ſind ſämtliche Zimmer außer mit Normalſchlöſſern auch noch mit Sicherheitsſchlöſſern verſehen. Und dennoch iſt gegen die Sorgloſigkeit vieler Rei⸗ ſenden kein Kraut gewachſen. Es iſt die Schuld der Reiſenden ſelbſt, wenn man den Hoteldiebſtahl auch 9 0 als ein einträgliches Gewerbe bezeichnen muß.“ Das ſagte mein Gewährsmann mit einem ſchwe⸗ ren Stoßſeufzer. Er kam mir dadurch etwas komiſch vor. Ernſt habe ich ihn erſt genommen nach einer Unterhaltung mit einem Kriminaliſten, deſſen Son⸗ derdienſt Hoteldiebſtähle betrifft. Er machte einige Darlegungen, die ſehr beherzigenswerte Hinweiſe für alle Reiſenden enthalten. U. a. erklärte er:„Mit Recht fragen Sie, wie es möglich iſt, daß in dem gut organiſterten Betriebe eines Hotels ſo peinliche Vor⸗ kommniſſe wie Diebſtähle und Einbrüche überhaupt noch möglich ſind. Der Anreiz zu derartigen Ver⸗ brechen iſt erfahrungsgemäß auf die Verbrecherwelt immer noch unwiderſtehlich. Reiſende pflegen ja nicht nur Geld bei ſich zu tragen, ſondern verfügen ſtets auch über begehrenswerten Beſtitz, namentlich Ju⸗ welen, koſtbares Pelzwerk, wertvolle Wäſche und manches Aehnliche. Mit Sicherheit findet der Ein⸗ brecher in den Hotelzimmern irgend eine lohnende Beute. Das weiß er und verſucht mit einem Auf⸗ wand von Geiſt und Geſchicklichkeit, der ihm in jedem Berufe die Führung eines anſtändigen und geachte⸗ ten Lebenswandels möglich machen würde, die Sicherheitsvorkehrungen der Hotels, die zum Teil zu den vortrefflichſten und am beſten durchdachten Abwehrmaßnahmen gegen Verbrechen überhaupt ge⸗ hören, zuſchanden zu machen. Im weſentlichen beruht aber ſein Erfolg auf dem verhängnisvollen Mangel jeder Vorſicht, auf dem Uebermaß von Vertrauensſeligkeit und auf einer völlig unbegreiflichen Sorgloſigkeit der Hotel⸗ gäſte. Das erſieht man am beſten aus einigen Fällen, die zum Nachdenken anregen ſollten, aus meiner jüngſten Praxis: Ein Amerikaner, der nach Deutſchland kam, lernte in Amſterdam eine Dame kennen. Sie war ihm als Dolmetſcherin behilflich und fuhr, da ſte angeblich ebenfalls in Deutſchland zu tun hatte, mit ihm gemeinſam nach Berlin. Schon in Köln ent⸗ wendete ſie ihm 5000 Dollar. Der keineswegs ver⸗ mögende Mann hatte die Summe gerade erſt als Entſchädigung für einen ſchweren Unfall erhalten. Wenn er darüber ſeinen Mund gehalten hätte, dann wäre ihm der Verluſt erſpart geblieben. Er betrach⸗ tete es aber anſcheinend als dringlich, jene ſonder⸗ bare Dame in alle ſeine Angelegenheiten einzu⸗ weihen. Eine Dame, die glückliche Beſitzerin eines Paares Ohrringe mit Brillanten im Gewicht von zehn Karat, alſo eines Wertes, von dem eine ganze Familie ein lebenslängliches durchaus nicht beſcheidenes Daſein führen könnte, verließ ihr Zim⸗ mer auf Stunden, ohne den Schrank, in dem ſie ihre Ohrringe aufbewahrte, auch nur zuzuſchließen. Bei ihrer Rückkehr waren ſie nicht mehr da. Und nun ſoll die Unterſuchung losgehen. Wenn dann die Kriminalpolizei ſcheitert, wird ſie obendrein noch als untüchtig beſchimpft. Ein Bankier empfängt in ſeinem Hotelzimmer den Beſuch einer„fungen Dame“. Ihre Bekaunt⸗ ſchaft hat er durch eine angebliche Baronin gemacht. Dabei weiß er weder den Namen der Dame noch den der Baronin; denn dieſe hat er auch in einem Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Samstag, 30. Auguſt 1930 Die Sorgloſigkeit Kaffeehauſe— erſten natürlich— kennen gelernt. Als die Dame das Zimmer verläßt, weiß der Bankier noch gar nicht, was ihm geſchehen iſt. Nach Stunden erſt ſtellt er feſt, daß ihm Bargeld und Juwelen im Werte von etwa 1% Millionen Mark geſtohlen wurden. „Woher wußte die Verbrecherin“, ſagte der unan⸗ genehm überraſchte Bankier,„daß ich einen Juwelen⸗ 59 2 Nanges ſchatz bei mir hatte?“ ſind ſehr gewandt, Ja, woher? Die Hoteldi ö iebſtahlsangelegenheit ig zu machen. Die pezialiſten des Hoteldiebſtahls verbringen ihre Zeit mit Vorliebe in erſtklaſſigen Kaffeehäuſern und in Reſtaurationen erſtklaſſiger Hotels. Sie unter⸗ halten auch einen Spannerdienſt, ſogar vor Geſandt⸗ ſchaften und Konſulaten. Ueberall, wo ſich Reiſende zeigen, trifft man auf dieſe Verbrecherſpezialiſten als ungewöhnlich hilfsbereite, vornehme und freundliche Leute. Sie erbieten ſich zur Beſorgung von Zim⸗ mern und erteilen gute Ratſchläge für die Erledi⸗ gung geſchäftlicher Angelegenheiten. Sie vermitteln auch äußerſt diskret Damenbekanntſchaften und ent⸗ ſprechen damit namentlich den Wünſchen von Aus⸗ ländern. Und man ſtaunt immer wieder, mit welcher Vertrauensſeligkeit ankommende Fremde Bekannt⸗ ſchaften ſchließen. mag genügen. Der beſte Schutz des Reiſenden gegen Hoteldiebſtähle bleibt nach allem ſeine eigene Aufmerkſamkeit.“ 8 e ( 2 Das Volle Breitſeite! Unſere Reichsmarine bei Artillerieübungen in der Oſtſee In der Oſtſee haben ſich gegenwärtig die vier Linienſchiffe„Schleswig Holſtein“,„Heſſen“, „Hannover“ und„Schleſien“ und der kleine Kreuzer„Königsberg“ zu einer Artillerieübung — vereinigt, die der Chef der Reichsmarine v. Oldekopp perſönlich leitet Die ſe Wie ich 100 000 Mark zahlte, um ein ternſten 7 roten junge Dame kennen lernen zu dürfen Von M. A. Wetherell⸗London Während ich meinen letzten Film in Oſtafrika drehte, erlebte ich die ſeltſamſten Dinge. Als Schau⸗ platz der Aufnahmen hatte ich die Inſel Lamu ge⸗ wählt, die dem afrikaniſchen Kontinent dreihundert Kilometer nördlich von Mombaſa vorg iſt Mein Sohn Jan und die beiden Kinooperateur Guſtav Pauli und Pat Doran begleiteten mich auf dieſer Expedition. Die anderen Mitglieder unſeres Unternehmens waren eingeborene Führer und Träger. Lamu, die Hauptinſel des Lamu⸗ 9 K Archipels, wird von den Barjuns bewohnt Sie gehören teils der arabiſchen, teils der malar hen Raſſe an, unterſtehen der Herrſchaft des Sultaus von Sanſibar und ſind Mohammedaner. Es iſt eine hoch intelligente Raſſe. Knaben und Mäd⸗ chen werden an Hand mohammedaniſcher Bücher unterrichtet. Ihre Hautfarbe iſt ein leichtes Braun, das in manchen Fällen ins Kupferfarbene hinüber ſpielt. Die Männer ſind groß und gut gewachſen, die Frauen dagegen kleiner als die Durchſchnitts⸗ europäerinnen. Oft können ſie als geradezu ſchön bezeichnet werden. Rund um Europa zu Klaſſenunterſchiede ſpielen eine ſehr große Rolle im Leben der Barjuns. Hier auf der Inſel betrachtet man eine Frau aus hoher Kaſte als ein ſo koſtbares Gut, daß ſie ſich niemals ohne Schleier ſehen laſſen darf. Geht ſie aus— was nur ſehr ſelten vorkommt— ſo bedeckt ihren Kopf ein rieſiges, zeltartiges Gebilde, das von ein paar Die⸗ nerinnen getragen wird. Angeſichts dieſer Scheu vor der Oeffentlichkeit beſtand bei der Filmaufnahme eine meiner ſchwierigſten Aufgaben darin, eine dieſer „Damen von Klaſſe“ vor die Linſe zu bekommen. Vierzehn Tage dauerte es, bis ich mir mit viel Geduld und Findigkeit die Dienſte meiner Filmheldin ſichern konnte, der jungen Binti Somoya, deren Vater unge⸗ fähr das war, was man hier in Europa einen Haus⸗ und Grundſtücksmakler nennen würde. Um nun von Binti Somoya zur Audienz zugelaſſen zu werden, mußte ich fünfhundert Schilling opfern, eine Summe, die in Lamu ſoviel wert iſt wie hierzulande 100 000 Mark. Waſſer und zu Land Der Land⸗ und Waſſerfahrer Vogelſang aus Krefeld . i ti 3 8 ſi 8 Räderf s Boot benutzen In dieſem eigenartigen Fahrzeug, das ſich bald als Räderfahrzeug, bald als Bot 8 läßt, hat der reiſeluſtige Herr bereits Oeſterreich, die Schweiz, Italien, Spanien, Nordafrika und Frankreich durchquert. Von Hamburg aus will er nach Dänemark und Schweden ſtarten und ſich ſpäter auch noch Rußland anſehen Die Häuſer auf Lamu ſind aus Korallenblöcken erbaut. Beim Betreten findet man ſich zuerſt in einem kleinen Vorraum. Der Fremde hat nun die Anſtandspflicht,„Ode“ zu rufen. Das heißt ſoviel wie„Hier bin ich“ und ſoll etwa in anſtoßenden Räumen befindliche Frauen warnen. Eine der Dienerinnen der Hausfrau antwortet dann: „Karibu!“(Tritt ein!) Auf dieſe Weiſe hat die hochmögende Dame inzwiſchen Zeit gefunden, ihr Geſicht zu verſchleiern. Die vornehmen Frauen auf Lamu glauben nämlich, ſie würden zu ewiger Ver⸗ dammnis verurteilt werden, wenn ein Mann ihr Antlitz zu ſehen bekäme. Auch ich mußte natürlich dieſe kleine Zeremonie durchmachen, nachdem es mir endlich gelungen war, Zutritt zu Binti Somoyas Haus zu erhalten. Ich wußte, es würde außerordentlich ſchwer fallen, das junge Mädchen zum Auftreten im Film zu veran⸗ laſſen. Deshalb wappnete ich mich mit allen erdenk⸗ lichen Argumenten. Ich bot Binti Somoya einen Haufen Zigaretten an. Sie nahm ſie wortlos und begann ſofort zu rauchen. Doch nichts konnte ſie dazu veranlaſſen, ihr Geſicht zu ent⸗ ſchleiern, und ſo mußte ich mich vorerſt geſchlagen geben. Im Verlaufe der nächſten Tage aber kam mir ein Gedanke.„Na“, dachte ich,„Binti Somoya wird doch wenigſtens in einem Punkte nicht anders beſchaffen ſein wie ihre weißen Schweſtern, nämlich was die Liebe für ſchöne Kleider anbelangt. Alſo brachte ich ihr ein paar Meter feinſte, teuerſte in⸗ diſche Seide. Dabei begann ich über Kleider und andere dem weiblichen Herzen teuere Dinge zu ſprechen. Schließlich ließ ich gleich die Schneiderin rufen. Meiner Anſicht nach war es dieſe Finte, die Wunder wirkte. Binti Somoya freute ſich— viel⸗ leicht zum erſten Mal in ihrem Leben— wie ein Kind. Sie vergaß ihre ganze religiöſe Ueberzeugung und ihres Vaters Stellung in der Geſellſchaft von Lamu. Sie entſchleierte ſich und wurde zum Filmſtar. Aber auch jetzt noch verlief nicht alles ſo, wie ich es wünſchte. Binti Somoya wollte ſich nur unter der Bedingung aufnehmen laſſen, daß ich den Film nie⸗ mals in Lamu ſelbſt vorführte. Ihr war der Ge⸗ danke, ſie könnte von ihren eigenen Landsleuten unverſchleiert geſehen werden, einfach fürchterlich. Ich gab ihr mein feierliches Ehrenwort, und wir begannen mit der Aufnahme. Die Queckſilberſäule ſteht in Amerika immer hoch. So waren wir gezwungen, frühmorgens ſchon mit dem Filmen anzufangen und die Arbeit dann am Abend fortzuſetzen. Doch ließ ſich dies nicht gang einfach durchführen. Wenn auch die Männer ſich meiſtens rechtzeitig einſtellten, ſo waren doch die Frauen recht ſäumig. Die erſte Woche unſeres ge⸗ meinſamen Arbeitens ſtellte meine Geduld ſehr auf die Probe. Die Damen ſchwuren hoch und heilig, ſie wollten ſich morgens um ſieben Uhr ein⸗ finden. Alſo war um dieſe Zeit meinerſeits alles vorbereitet. fehlten. worteten ſie:„Ja, wir kommen gleich. Wir ziehen uns nur fertig an.“ Bis ſie dann endlich kamen, dauerte es noch zwei Stunden, ſo daß wir nur drei⸗ Hitze vertrieb. Glücklicherweiſe gewöhnten ſich die Damen nach einigen Tagen an ihre neue Aufgabe und die Aufnahmen gingen dann beſſer von ſtatten. Dieſer Oſtafrikafilm, den ich„Hambo“ nannte, ſollte einer der maleriſchſten werden, die je gedreht wurden. Nicht ein einziger weißer Schauſpieler kommt darin vor. Wir drehten Szenen, in denen zehntauſend Eingeborene, die nie eine Kamera ge⸗ ſehen hatten, in ihren Trachten auftraten. Eine andere Szene, die ein Eingeborenenfeſt darſtellen ſoll, zeigt eine Prozeſſion von achthundert Sklavin⸗ nen mit Kupferkeſſeln voll wunderlicher Gerichte. Dieſe Aufnahmen machten wir in Deutſch⸗Oſtafrika, wo wir im Verlaufe eines halben Jahres neunhun⸗ dert Kilometer zurücklegten. Hundert Eingeborene begleiteten uns als Führer und trugen die Geſchenke — Ohrringe, Ketten und Kleider— die für jeden Dorfhäuptling, den wir trafen, beſtimmt waren. Ins⸗ geſamt traten dreißig⸗ bis fünfunddreißigtauſend Menſchen in unſerem Film auf. In Lamu führen die Leute ein höchſt geruhſames Leben. Ich habe nie einen Mann geſehen, der auf⸗ geregt oder ungeduldig geworden wäre. Es ſieht aus, als hätten die Menſchen auf Lamm überhaupt nichts zu tun. Sie ſcheinen ſich über nichts zu wundern. Erzählte ich ihnen einmal etwas Ungewöhnliches, ſo antwor⸗ teten ſie höchſtens:„So, ſo.“ Alles, was mit Ar⸗ beit zuſammen hängt, kann ihrer Anſicht nach auf morgen verſchoben werden. Anders aber, wenn es ſich um Tanz und Feſtlichkeiten handelt. Zu meinem Glück konnte ich die Entdeckung ma⸗ chen, daß die Leute von Lamu ſich großartig zum Filmen eignen. Sie gehorchten allen Inſtruktionen meinerſeits, und ich brauchte keinen Befehl zu wie⸗ derholen. Sagte ich z. B. einem Manne, es ſei beſ⸗ ſer, er nähme die und die Haltung ein, ſo kat er das ſofort Mit weißen Filmſchauſpielern hätte ich weit mehr Mühe gehabt Ich perſönlich bin der Anſicht, daß ſich Afrika ſehr gut zu Filmaufnahmen eignet, denn die Szenerie iſt ideal, und das Klima geſtattet einem faſt immer das Arbeiten. Die Möglichkeiten, die Afrika in dieſer Beziehung bietet, ſind unerſchöpflich. Deshalb hoffe ich, den Schwarzen Erdteil wieder beſuchen und dort neue Filme drehen zu können. S—.... Chefredakteur: Kur! Fiſcher Verantwortlich für Politik: t. B. Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Furt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Feltung G. m. b. H. Manndbeim, k 1,—6 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctporto Hale pddl, Help A beine ſebolen Doch die braunen Filmſchauſpielerinnen Dem Boy, den ich zu ihnen ſchickte, ant⸗ ßig Minuten arbeiten konnten, weil uns dann die „ . Samstag, 30. Auguſt 1930 Iodes-Anzeige Tepardturag, Aolnigung Meine inniggeliebte, unvergeßliche Frau, unsere treue herzensgute Mutter 11 10 r 5 5 bir Sperlel-Geschatt am Plate 3175 Binchen Cram lid geb. Nedcenauer ist nach kurzem, schwerem Leiden heute früh 8¼ Uhr im Alter von 40 Jahren heimgegangen. 5 Kaufen Sie 12 Ihre zu Sommerpreiſen. Denken Ste jetzt an Ihre Umarbeit. u. Reparatur. basal Ssagel, F 4,3 Mannheim(Mähldorferstr.), den 30. August 1930 Im Namen aller tieftrauernden Angehörigen: 1 8 5 4 4 9 5 neu m. Garantie Ferdinand Gramlich umd Minder a anna e Bertel, Erika, Nui Motorrad sss 1. an ammophone g 4 4 Kinderwagen J Die Beerdigung findet am Montag, den 1. 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Das Geſchäft ſamt der Firma ging auf den bisherigen Geſellſchafter Kaufmann Moritz Kahn in Mannheim über. Jacob Wellenreuther, Mannheim. Die Firma iſt exloſchen. 92 Alois Meckler, Mannheim. Dem Alois Meck⸗ ler ſenior in Mannheim iſt Prokura erteilt. Franz Wagner, Mannheim. Das Geſchäft ſamt Firma, jedoch ohne Verbindlichkeiten, iſt von Franz Wagner auf den Kaufmann Heinrich Krayer in Mannheim übergegangen, der es unter der Firma Franz Wagner Nachf. in Mann⸗ heim weiterführt. „Autolicht“ Burkardt& Schradin, Maunheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft ſamt Firma ging auf den bisherigen Geſellſchafter Zivilingenieur Konrad Schradin in Kaiſers⸗ lautern über. Die Firma iſt erloſchen. W. Friedrich Müller⸗Kraenner, Mannheim. Inhaber iſt W. Friedrich Müller⸗Kraenner, Jn⸗ genieur, Mannheim. Geſchäftszweig: Lieferung, Errichtung und Bau elektriſcher Anlagen und Apparate jeglicher Art. Friedrich Weimert& Co., Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 16. Auguſt 1930 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Kaufmann Friedrich Weimert und deſſen Ehefrau Amanda Weimert geborene Pelliſſier, beide in Mannheim. Zur Vertretung der Ge⸗ ſellſchaft iſt nur der Geſellſchafter Friedrich Wei⸗ mert berechtigt. Geſchäftszweig: Fabrikation von und der Handel mit Metallwgren aller Art. ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 25. Juli 190 feſt⸗ geſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Handel mit Gegenſtänden für den Bedarf von Laboratorien, Krankenanſtalten, Apotheken, Dro⸗ Fiaſe und dergl., ſowie der Betrieb einer Glas⸗ läſerei. Das Stammkapital beträgt 20000 N.%% Geſchäftsführer ſind die Kaufleute Fritz Hof⸗ mann in Ludwigshafen a. Rh. und Georg Linde⸗ mann in Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt bis Ende des Jahres 1930 abgeſchloſſen. Er läuft jedoch auf fünf Jahre weiter, wenn er nicht ein halbes Jahr vor Ablauf, alſo erſtmals am 1. Juli 1934 auf Ende 1934 gekündigt wird. Vorher kann die Geſellſchaft nur aus einem wich⸗ tigen Grunde aufgelöſt werden. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht: Die Geſellſchafter bringen in Anrechnung auf ihre Stammeinlagen in die Geſellſchaft ein und zwar: 1. Kaufmann Fritz Hofmann, Ludwigshafen a. Rh. Garten⸗ ſtraße 16, die in dem dem Geſellſchaftsvertrag angeſchloſſenen Verzeichnis J bezeichneten Waren und Einrichtungsgegenſtände im Werte von 5000 Reichsmark; 2. Kaufmann Georg Lindemann, Mannheim, F 2, 7, die in dem dem Geſellſchafts⸗ vertrag angeſchloſſenen Verzeichnis II bezeich⸗ neten Gegenſtände im Werte von 5000 RMk. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim Im Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Willy Bach in Mannheim⸗Nek⸗ karau, Mönchwörthſtraße 43, iſt zur Abnahme der Schlußrechnung, zur Erhebung von Ein⸗ wendungen gegen das Verzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigenden Forderungen, lagen des Verwalters Schlußtermen beſtimmt auf: Freitag, den 28. September 1030, vormit⸗ tags 9 Uhr vor dem Amtsgericht hier, 2. Stock, Zimmer Nr. 213. Mannheim, den 28. Augu Amtsgericht B. G. In dem Konkursverfahren über das Ver⸗ ſt 1990. 2 fabrik Komm. ⸗Geſ. in Mannheim, Schanzenſtr. Nr. 8/14, ſoll die Schlußverteilung erfolgen. Dazu ſind 511.20 RMk. verfügbar. mit insgeſamt 4 230.61 Rodk. Das Verzeichnis der zu berückſichtigenden Forderungen kann auf der Geſchäftsſtelle des Amtsgerichts Mannheim B. G. 4 eingeſehen werden. 11 736 Mannheim den 29. Auguſt 1980. Der Konkursverwalter: Dr. Horch, Rechtsanwalt. Auserprobt,. Tudter kranke empfohl. Keine strenge Diät Diabex erhältl. in all. Apothek, bestimmt Einhorn- Apotheke Hämorrhoiden können nachweisbar in kurzer Zeit ohne Operatlon dauernd gehelit werden. Aerztl. Sprechſt. in Mannheim Rheinhäuſerſtr. 18, 1 Tr feben Montag u. Donnerstag, von 9 bis 1 und von 2 bis 5 Uhr. V312 bestbewährt. ſtraße 24, Tel. 42962. Aus! BeSS Ode: mand! 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