1 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, W Oppauerſtraße 8— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim inheimer Zeitung Anzeigenpreise/ 82 mm breite Colonel⸗ zeile; im. eite Zeile.— Für im Vora enheits⸗Anzeigen be⸗ Einzelpreis 10 Pf. * das Erſcheinen von deren Plätzen und für üchtsſtand Mannheim. Sinne nicht mehr verfügt. Beilagen: Sport der N. M. J.* Aus der Welt der Cechnikk* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Morgen⸗Ausgabe Montag, J. September 1930 i* Neues vom Film aanunheimer Muſikzeitung 141. Jahrgang— Nr. 401 Wir fordern die Politik des Rechts! Treviranus über die Reviſionsmöglichkeiten der deutſchen Eine Antwort an Pointaré Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 31. Auguſt. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, der geſtern wieder in Berlin weilte, wird die wenigen ihm noch bis zur Abreiſe nach Genf verbleibenden Tage be⸗ nutzen, um ſich von den Strapazen der Wahlkam⸗ pagne zu erholen und die letzten Vorbereitungen für die Völkerbundstagung zu treffen. Umſo ſtärkere Aktivität entwickelt ſein Miniſter⸗ kollege Treviranus, der ſeit der Räumung des Rheinlandes über ein Portefeuille im eigentlichen Er hat ſich ſeit Beginn des Wahlkampfes verſchiedentlich zur Außenpolitik geäußert, und insbeſondere ſeine Polenrede iſt im In⸗ und Ausland ſehr heftig kommentiert worden. 5 Jetzt greift Treviranus erneut in die Dis ⸗ kuſſion ein, diesmal nicht mit einer Rede, ſon⸗ dern mit g einem Artikel in der„Börſenzeitung“, der eine Antwort auf die jüngſten Ausführungen Poincarés darſtellt. Poinearé hat ſich bekanntlich gegen die von Trevi⸗ ranus vertretene Auffaſſung über die Revi⸗ ſions möglichkeiten der deutſchen Oſt⸗ grenze gewandt, die ſich aus Artikel 19 der Völker⸗ bundsſatzungen ergeben. Er hat ſich um den Nach⸗ weis bemüht, daß die heutige Grenzziehung im Oſten gerecht ſei und im Einklang mit dem Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Völker ſtehe. Dem widerſpricht Treviranus auf das Entſchiedenſte. „Wenn“, ſo führt er aus,„eine Erörterung der Möglichkeiten, die der Artikel 19 der Völkerbunds⸗ ſatzungen den Deutſchen bietet, eine Gefährdung des Friedens ſein ſoll, dann hat Poincaré mit allen Franzoſen, die vor 1914 einen Verzicht auf Elſaß⸗Lothringen nicht anerkennen wollten, ſich ſicherlich auch als Ruheſtörer ſchuldig gemacht. Wir ſind aber heute in einer glücklicheren Lage als jene. Damals gab es als Mittel der Wiedergewinnung nur Krieg. bund, keine Schiedsgerichtsverträge, keinen Artikel 19 mit ſeinem Reviſionsanſpruch. Wir haben es nicht nötig, von Revanche zu träumen. Wir wollen an der Seite jener Nationen, die ſich von den Friedensverträgen diſtanzieren oder ihre Reviſion fordern, eine Politik des Rechts, die dem Weltfrieden dient, indem ſie das Leben der Nationen ſchützt.“ Der Artikel ſchließt mit der Loſung„Friede durch Recht“. Damit beugt Treviranus erneut Mißverſtänd⸗ niſſen vor, da die Neuregelung der Oſtgrenze durch Ausnutzung aller friedlichen Reviſtons möglichkeiten unbeſtreitbar als die wichtigſte Aufgabe unſerer Außenpolitik nach der Befreiung der beſetzten Ge⸗ biete gilt. „Nr. 63 der Kriegsverbrecher“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 31. Auguſt. Man ſollte meinen, daß zwölf Jahre nach dem Krieg nun auch in Frankreich jene unſeligen ſchwarzen Liſten für Kriegsverbre⸗ che 1“ der verdienten Vergeſſenheit anheimgefallen wären. Dem iſt aber offenbar nicht ſo. Der Ge⸗ neralmajor a. D. von Moltke, im Kriege Führer einer an der Weſtfront kämpfenden Diviſion, wollte, wie die„Deutſche Zeitung“ zu berichten weiß, dieſer Tage nach Nordfrankreich reiſen, um dort das Grab ſeines gefallenen Sohnes zum erſten Male zu be⸗ ſuchen. Das franzöſiſche Konſulat in Berlin ver⸗ langte auf ſeine Bitte um ein Viſum zu wiſſen, ob der Antragſteller nicht etwa identiſch ſei mit einem eneral von Moltke, der unter Nummer 63 auf der Liſte der Kriegsbeſchudigten figuriere, und zwar wegen ſtrafbarer Handlungen in Longwy und Um⸗ gebung. Der General hat in ſeinem Antwortſchreiben feſt⸗ (geſtellt, daß der in der Zuſchrift des Konſulats er⸗ Jwpäbnte General überhaupt niemals exiſtiert Abe. Gleichzeitig hat General von Moltke auf die Reiſe verzichtet. Damals gab es keinen Völker⸗ deulscher Leichlalhlelik auf zwei Fronlen Frankreich mit 84:67 Punkten-Die Schweiz mit 88,:4, Punkten geſchlagen Veberlegener Sieg über die Schweiz Am Samstag traf der größte Teil der deutſchen Mannſchaft zum Leichtathletikländerkampf Deutſch⸗ land Schweiz in Freiburg ein. Auch die Schweizer trafen an dieſem Nachmittag geſchloſſen ein. Am Sonntag vormittag wurden ſämtliche Aktiven vor dem Rathaus durch die Stadt empfangen. Prächtiger Sonnenſchein lag über dem Univerſitätsſtadion, als um 14.25 Uhr beide Mannſchaften zum 10. Länder⸗ kampf in die ſchöne Arena einzogen. Mit 3000 Zu⸗ ſchauern blieb der Beſuch der Veranſtaltung etwas hinter den Erwartungen zurück. Die Wettkämpfe nahmen mit dem 100 Meter⸗Lauf ihren Anfang. Wie erwartet, konnten die deutſchen Teilnehmer glatt ſiegen. Geerling brachte dieſen Lauf in 10:9 Sek. mit Bruſtbreite vor Eldracher an ſich und ſiegte ebenfalls im 200 Meter⸗Lauf mit 22 Sekunden. Die Ueberlegenheit der deutſchen Teilneh⸗ mer wär auch in weiteren Konkurrenzen derart ſtark, daß die Schweizer ſich faſt ſtets nur mit den beiden letzten Plätzen begnügen mußten. Eine Ausnahme brachte das Diskuswerfen durch den Schweizer Mei⸗ ſter Conturbia mit 42,72 Meter, der den 2. Platz ein⸗ nahm, hinter dem Berliner Altmeiſter Hähnchen mit 43,62 Meter. Ueberraſchend war die ausgezeichnete Leiſtung von Reeg im Stabhochſprung, der mit 3,90 ſeine beſte Leiſtung erzielte. Trotz ſchlechten Wechſels konnten die Deutſchen die 4 mal 100 Meter⸗Staffel mit Eldracher, Körnig, Metzner, Stahl ganz überlegen in 42,8 Sek. nach Hauſe laufen. Die Schweiz benötigte 43,6 Sek. In der Strecke über 5000 Meter waren die Deutſchen glatt eine Klaſſe beſſer. Im 110 Meter⸗Hürdenlaufen gingen die beiden Deutſchen Peſchetanik und Barth als Erſte durchs Ziel, doch hatten ſie mehr als drei Hürden geriſſen und mußten daher diſtanziert wer⸗ den. Dadurch kamen die Schweizer zu ihrem erſten und einzigſten Erfolg. Im Hochſprung hielten ſich die Schweizer recht gut, doch ſtand der Sieg von Bonneder mit 1,86 Meter nie in Frage. Die ab⸗ ſchließenden 4 mal 100 Meter wurden von beiden Mannſchaften bitter umkämpft. Deutſchland ſicherte ſich von Beginn an einen kleinen Vorſprung, den es für ſich bis ins Ziel auf 8 Meter erhöhen konnte und in 324,8 Min. Sieger wurde. Damit endete der zehnte Länderkampf mit einem hohen deutſchen Sieg. Das Ergebnis ſtellte ſich auf 88,5:45,5 Punkten für Deutſchland. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Geerling⸗Deutſchland, 10,9 Sek. 2. Eldracher⸗D., 10,9, Bruſtbreite zurück. 3. Goy⸗ Schweiz, 11,0 Sek. 4. Vogel⸗Schweiz, 11,2. 200 Meter: 1. Geerling⸗D., 22,04 Sek. 2. El⸗ dracher⸗D., 22,2 Sek. 3. Vogel⸗Schw., 23,2, Sek. 4. Sautter⸗Schw. 23,6 Sek. 400 Meter: 1. Möller⸗D. 50 Sek. 2. Single⸗D., 50,1 Sek. 3. Dr. Strebi⸗Schw. 50,1 Sek., knapp zu⸗ rück. 4. Goldfarb⸗Schw. 50,3 Sek. 800 Meter: 1. Lefebre⸗D.,:57,8 Min. 2. Paul⸗ .,:58,6 Min. 3. Schwebel⸗Schw.,:00,8 Min. 4. Zaugg⸗Schw.,:01,8 Min. 1500 Meter: 1. Neu⸗D.,:06,8 Min. 2. Schilgen⸗ ., 408,7 Min. 3. Oſchwald⸗Schw.:12 Min. 4. Nydegger⸗Schw.,:15,2 Min. 5 5 5000 Meter: l. Schnumburg⸗D., 15280½ Min. 2. Holthuis⸗D. 15:30,7 Min. 3. Cardinaux⸗Schw., 16:19,6 Min. 4. Wehrli⸗Schw., 16:21,8 Min. 110 Meter Hürden: 1. Stauber⸗Schw., 16,5 Sek. 2. Lücher⸗Schw., 16 Sek. Beſchetznik und Barth⸗D., als Erſte und Zweite diſtanziert. 4 mal 100 Meter: 1. Deutſchland, Eldracher, Geer⸗ ling, Metzner und Stahl 42,8 Sek.; 2. Schweiz, Gay, Sautter, Dr. Strebi und Sutter 43,6 Sek. 4 mal 400 Meter: 1. Deutſchland(Single, Metzner, Lefebre u. Möller):24,83 Min.; 2. Schweiz(Gold⸗ E Balbiani und Schneider):26, Min. Hochſprung: 1. Bonneder⸗S. 1,76: 2. und 3. Stau⸗ ber⸗Schw. und Bowing⸗D. je 1,75; 4. Pfenninger⸗ Schw. 1,70 Meter. Weitſprung: 1. Dobermann⸗D. 7,28: 2. Scheck⸗D. .11; 3. Schwind⸗Schw. 6,92; 4. Sutter⸗Schw. 6,70 Meter. Stabhochſprung: 1. Reeg⸗D. 3,90; 2. Speck⸗D. 3,50 3. Kirchhöffer⸗Schw. 3,40; 4. Lüſcher⸗Schw. nicht ge⸗ wertet. Kugelſtoßen: 1. Dobermann⸗D, 14,30; daris⸗D. 14,25; 3. Dr. Zeli⸗Schw. 13,21; Schw. 13,19 Meter. Diskus: 1. Hähnchen⸗D. 43,62; 2. Conturbia⸗Schw. 42,72; 3. Seraidaris⸗D. 39,72; 4. Hünenberger⸗Schw. 39,37 Meter. Speerwerfen: 1. Barth⸗D. 61,43; 2. Schnackertz⸗D. 2. Serai⸗ 4. Vogler⸗ 60,23; 3. Jundt⸗Schw. 52,98; 4. Schild⸗Schw. 48,5 Meter. Geſamtergebnis: 88,5:45,5 Punkten für Deutſch⸗ land Den Bericht über den Länderkampf gegen Frank⸗ reich in Hannover ſiehe 1. Sportſeite. von Seeckt im Wahlkampf Dortmund, 31. Auguſt. In einer von der Deutſchen Volkspartei einberufenen Wahlverſammlung ſprach hier Gene⸗ raloberſt a. D. von Seeckt. Er ſagte u.., die wichtigſten Ziele ſeien in der Außenpolitik die Wie⸗ deraufrichtung Deutſchlands als Machtſtaat, d. h. die Wiederherſtellung einer ihm ſeiner Größe nach zukommenden Stellung in der Welt. In Bezug auf den Briandſchen Vorſchlag ſagte von Seeckt, daß man ſich einer Zuſammenarbeit nicht widerſetzen wolle, ſondern ſolange mitarbeiten könne, wie Deutſchlands Intereſſen hierbei gewahrt werden. Der Kampf gegen den Vertrag von Verſailles und die Befriedigung der deutſchen Wünſche ſei für die Beruhigung und die Erſtarkung des gegenwär⸗ tigen Europas ſo wichtig, daß wir für unſere Be⸗ teiligung den Preis der Wiederherſtellung unſerer Souveränität fordern müßten. Das Vertrauen zur Führung in der Außenpoli⸗ tik müſſe wieder hergeſtellt werden, ohne daß man von den Führern verlange, genau vorher zu ſagen, wie ſie es machen wollen. Das Ziel der Außen⸗ politik bleibe Verſtändigung, Friede, Zu⸗ ſammenlebeu. Das Zufammenleben bedinge die Wiederherſtellung der Macht, um nicht von den anderen beherrſcht zu werden und um die deutſchen Brüder in der Welt ſchützen zu können. Im Oſten ſei das Ziel die Erhaltung des Deutſch⸗ tums. Der Korridor ſei eine dauernde Bedro⸗ hung für Oſtpreußen. Mit Italien, deſſen Faſszis⸗ mus kein Ausfuhrartikel ſei, und mit Rußland, das als großer Nachbar unſerer Grenzen jederzeit ein Stein im Brett der deutſchen Politik bedeute, mußte Deutſchland in Frieden und Freundſchaft leben, auch wenn man ihre außenpolitiſchen Ziele ablehne. i Zur Abrüſtung auf den Stand, auf den Deutſch⸗ land zurückgeſchraubt ſei, würden die anderen Staa⸗ ten niemals gehen. Daher müſſe ein Rüſtungsausgleich angeſtrebt werden, der auch Deutſchland in die Reihe von ſouveränen Staaten wieder zurück verſetze. Die großen Rüſtun⸗ gen Frankreichs und die Milliardenausgaben für deſſen Heer ſeien eine Bedrohung für Deutſchland. In der Wirtſchaft ſei zur Förderung der Spar⸗ ſamkeit und bis zur Erreichung dieſes Zieles nicht um ſtaatliche Zwangsmittel herum zu kommen. Einen gewaltſamen Eingriff, wie die Diktatur, könne nur ein Notſtand rechtfertigen. ſo auf aus Bauſteinen, die er ſich geformt hatte und Oſtgrenze 2 2 Hugenbergs„Politik“ Von Eruſt Hintzmann, M. d. R. In der Rede, die der Führer der Deutſchnatio⸗ nalen zur Einleitung des Wahlkampfes in Berlin gehalten hat, hat Herr Hugenberg eine Wahlparole und ein Bekenntnis ausgeſprochen, die Beachtung er⸗ fordern. Die Wahlparole:„Macht den rechten Flü⸗ gel ſtark“ deshalb, weil ſie jetzt in den Wahlver⸗ ſammlungen der Deutſchnationalen durch das Land getragen wird, das Bekenntnis, weil es die Art die⸗ ſes politiſchen Führers beſonders kennzeichnet. Für jeden, der ſich einmal irgendwie mit dem ſtrategiſchen Problem des deutſchen Aufmarſches ge⸗ gen Frankreich im Auguſt 1914, mit den Fragen der Marne⸗Schlacht, der Zurücknahme der deutſchen Front und dem daraus folgenden Erſtarren des Kampfes im Schützengraben befaßt hat, hat das Schlieffen⸗Wort:„Macht mir den rechten Flügel ſtark“ gewiß ſtets einen beſtechenden Klang. Nun gilt es aber doch ganz ſicher, daß ein ſtrategi⸗ ſcher Gedanke, der für eine beſtimmte ſtrategiſche Lage, damals die Lage im Weſten, richtig iſt, damit nicht für alle ſtrategiſchen Situationen Gültigkeit hat, daß er nicht zu einem Dogma gemacht werden kann, das einfach ſtets befolgt werden müſſe. Wenn es in der Strategie ein ſolches Dogma gibt, dann lautet es:„Stets ſo ſtark wie möglich ſein, insbeſon⸗ dere an der entſcheidenden Stelle“. Seine Befolgung ſetzt voraus, daß man alle eigenen Kräfte zu ein⸗ heitlicher Operation gegen den Feind zuſammenfaßt. Politiſch geſprochen würde das gegenwärtig heißen, alle bürgerlichen Kräfte, d. h. alle die Parteien und Gruppen, die auf dem Boden bürgerlicher Staats⸗, Kultur⸗ und Wirtſchaftsauffaſſung ſtehen, einheitlich gegen den gemeinſamen Feind, den Sozialismus, zu⸗ ſammenzufaſſen und einzuſetzen. Dagegen aber ſtemmt ſich Herr Hugenberg. Er will den Mar⸗ xismus bekämpfen. Er will dazu einen ſtarken rech⸗ ten Flügel haben, aber er verſagt ſich mit ſeiner Armee, eben dieſem rechten Flügel, der aktiven Teil⸗ nahme im Kampf der bürgerlichen Front gegen den Sozialismus. Solange er das tut, iſt es für den Kampfentſcheid poſitiv völlig gleichgültig, wie ſtark ſein Flügel iſt. Negativ aber entzieht er der im aktiven Kampf ſtehenden Front Kräfte, die dieſe Front, um zu ſiegen, braucht, handelt alſo gegen den einzigen, ſtets richtigen Grundſatz der Strategie, in der Schlacht ſo ſtark wie möglich zu ſein. Wir haben im Weltkriege, und zwar gerade in jener erſten Phaſe im Weſten, ein militäriſches Ge⸗ genſtück zu dieſer Hugenberg⸗Strategie. In ſeinem Buche:„Der Feldherr wider Willen“ weiſt der Reichswehrminiſter Groener erneut auf die Tat⸗ ſache hin, daß im Anfang des Weltkrieges der eigent⸗ liche rechte Flügel der deutſchen Front gegen Frank⸗ reich, die deutſche Flotte, nicht eingeſetzt worden iſt. Sie war ein ſtarker rechter Flügel. Wie ſtark er war, das hat er unter Scheers Führung in der Ska⸗ gerrak⸗Schlacht bewieſen. Die Führung dieſes Flü⸗ gels, die Führung der Flotte aber verſagte ſich, ge⸗ nau wie Herr Hugenberg, der einheitlichen Ope⸗ ration gegen den gemeinſamen Feind. Er wurde aufgeſpart, um bei günſtiger Gelegenheit entſcheidend eingeſetzt zu werden. Die Marne⸗Schlacht ging ver⸗ loren. Der ſtarke rechte Flügel blieb unverſehrt. Zu entſcheidendem Einſatz im Weſten iſt er nie ge⸗ kommen. Nicht die Stärkung eines rechten Flügels, der nicht mitkämpfen will, des Hugenberg⸗Flügels, ſon⸗ dern die Stärkung der zum Kampf gegen die Sozial⸗ demokratie bereiten bürgerlichen Front— das iſt die Aufgabe der Strategie dieſes Wahlkampfes. f Und nun das Bekenntnis. Herr Hugenberg rühmt ſich, ein„ſturer Bock“ zu ſein. Wir haben ſchon ein⸗ mal in Deutſchand an führender Stelle in der Po⸗ litik einen Mann gehabt, der ſtur nur das Bild der politiſchen Lage für richtig hielt, das er ſich ge⸗ macht hatte: Bethmann⸗Hollweg. Unbelehrbar hielt er an ſeiner Formel feſt, nach der England nicht gegen Deutſchland in einen Krieg Deutſchlands gegen Frankreich und Rußland eingreifen würde, unbelehr⸗ bar trotz aller Warnungen anderer, die die Dinge anders ſahen. Ein politiſches Gebäude baute er ſich 2. Seite/ Nummer 401 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 1. September 1930 für die allein richtigen hielt. Und dann mußte er am 3. Auguſt 1914 ſehen und ſelbſt bekennen, daß dieſes„Kartenhaus“ ſeiner Politik völlig zuſammen⸗ brach. Bismarck hat einmal, ſorgenvoll in die Zukunft ſchauend, es als eine der größten Gefahren für Deutſchland bezeichnet, wenn je ein„geiſtiger Pe⸗ dant“, das iſt ein„ſturer Bock“, die Leitung der deutſchen Politik in die Hand bekommen ſollte. Beth⸗ mann⸗Hollweg war ein ſolcher geiſtiger Pedant. Herr Hugenberg, der ſich ſeiner Sturheit rühmt, wird den Tag erleben, an dem er das Gebäude ſeiner Po⸗ litik, genau wie Bethmann⸗Hollweg, wie ein Karten⸗ haus zuſammenſtürzen ſieht. Der Mann, der aus⸗ zog, um das deutſche Bürgertum gegen den Sozia⸗ lismus zu ſammeln, und der durch ſeine Politik die ſtärkſte bürgerliche Partei, die Deutſchnationale Volkspartei, im Laufe von noch nicht zwei Jahren völlig zerriß, iſt wirklich nicht der politiſche Führer zum Aufbau Deutſchlands. Ich bin jedenfalls über⸗ zeugt: Das Deutſchland, das er aufbauen zu wollen verkündet, wird genau ſo wie die Partei, die er auf⸗ bauen wollte, in entſcheidender Stunde zuſammen⸗ brechen, weil er Deutſchland auch auf die Doktrinen und Theorien eines Pedanten und nicht auf den tragfähigen Grundmauern praktiſcher Erfahrung und klarer Erkenntnis der Dinge, ſo wie ſie ſind, auf⸗ bauen will. Eiſenbahnunglück in Sachſen Drei Tote, 18 Verletzte Glauchau, 31. Auguſt. 5 Ein Eiſenbahnunglück, das leider auch einige Todesopfer forderte, ereignete ſich Samstag mittag kurz nach 1 Uhr bei St. Egidien. Der Perſonenzug von Glauchau nach St. Egidien entgleiſte dort mit mehreren Wagen. Durch den Umſturz von drei Wagen ſind drei Perſonen ums Leben ge⸗ kommen, drei weitere Reiſende wurden ſchwer verletzt. 15 Leichtverletzte konnten nach Anlegung von Notverbänden die Reiſe fortſetzen. Aerztliche Hilfe war ſofort zur Stelle. Wie feſtgeſtellt wurde, liegt ein Perſonalverſchulden nicht vor. sammlung zu ſtarker Milte Gemeinſchaftliche Kundgebung der Deutſchen Volkspartei und Staatspartei im Nibelungenſaal Höpker-Aſchoff und Dr. Mattes ſprechen Zu einer gemeinſamen Wahlverſammlung als Auftakt zu den Reichstagswahlen hatten Deutſche Volkspartei und Deutſche Staatspartei am Samstag abend ihre Mitglieder und Freunde in die Harmo⸗ nie gerufen. Trotz drückender Schwüle war ein ſehr guter Beſuch zu verzeichnen. Der preuß. Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff als Führer der neugegründeten Staatspartei und der badiſche Land⸗ tagsabgeordnete Dr. Mattes als Kandidat der badiſchen Einheitsliſte legten das Wahlprogramm der beiden bürgerlichen Mittelparteien dar Die Verſammlung wurde von Rechtsanwalt Dr. Jeſelſohn eröffnet, der die zahlreich Erſchiene⸗ nen ſowie die beiden Redner des Abends herzlichſt begrüßte. Er gedachte des gemeinſamen Spitzen⸗ kandidaten, des plötzlich erkrankten Reichsaußenmini⸗ ſters Dr. Curtius, und wünſchte ihm baldige Wiederherſtellung. Alsdann erteilte Wort dem Preuß. Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff der, lebhaft begrüßt, etwa folgendes ausführte: Ein gutes Beiſpiel habe Baden und Württemberg ge⸗ geben, das in dieſem Wahlkampfe zuſammen mit der Staatspartei kämpfe und dadurch dem freiheitlichen Bürgertum wieder zur Macht im Staate zu verhel⸗ fen ſuche. Die Sozialdemokratie müſſe bekämpft werden, wenn ſie falſche Politik mache. Die radi⸗ kalen Elemente müßten unbedingt bekämpft wer⸗ den, weil ſie die Diktatur erſtreben, die wir nicht wollten. Wir hätten das Vertrauen zum deutſchen Volk, daß es verantwortungsbewußt genug ſei, ſich ſelbſt zu regieren. Die radikalen Elemente wür⸗ den durch ihre Politik zuletzt äußere Kämpfe herbei⸗ der Verſammlungsleiter das Dr. Brüning ſpricht Eine Rede des Reichskanzlers in Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 31. Auguſt. Die Deutſche Zentrumspartei, Ortsgruppe Groß⸗Frankfurt, veranſtaltete im großen Saal des Saalbaues eine Zentrumswählerverſammlung, in der Reichskanzler Dr. Brüning das Referat hielt. Der Kanzler, der von der Verſammlung mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt wurde, wies im Verlauf ſeiner Ausführungen beſonders darauf hin, daß die Reichsregierung ihre Reformarbeit auch während der Wahlvorbereitungen fortgeſetzt hätte. Dieſe Reſormarbeiten, die im einzelnen nach den Richtlinien des Kabinetts jetzt von den Reſſorts durchgeführt werden, wären die Feſtlegung und die Fortſetzung des Programms, das die Reichsregie⸗ rung ſich bereits im April vorigen Jahres vorge⸗ nommen habe. Es gelte, unter allen Umſtänden dafür zu ſorgen, daß eine klare Verantwort⸗ lichkeit in der Finanzpolitik in Reich, Ländern und Gemeinden geſchaffen würde im Zuſammen⸗ hang mit der Notwendigkeit, in gemeinſamer Arbeit mit den Ländern erhebliche Erſparniſſe durch Ver⸗ waltungsreformen durchzuführen. Die Politik der vergangenen Jahre habe darunter gelitten, daß namentlich in Finanzfragen eine zielſichere Linie wegen dauernd wechſelnder Koalitio⸗ nen nicht habe durchgehalten werden können und weil das Syſtem des Finanzausgleichs der Wähler⸗ ſchaft ſelbſt keine Klarheit darüber hätte zu ſchaffen vermögen von welchen Körperſchaften Fehler ge⸗ macht würden. Finanzpolitik ohne Berückſichtigung der ge⸗ ſamten Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik ſei unmöglich. Das Ziel der Reichsregierung ſei es, auf lange Sicht eine Politik auf all dieſen Gebieten nach einem Eine moderne Krankheit Rekordwahnſinn in Amerika— und in Europa Vor zwei Jahrzehnten, als Amerika auf dem Gebiete der Rekordſucht noch nicht tonangebend war, kannte die alte Welt nur die Rekorde im Sport⸗ bereiche, Erſt nachdem die Amerikaner mit ihrer Vor⸗ liebe für große Zahlen eine Art Rekordmanie be⸗ trieben, begann Europa auch auf dieſem Gebiete die Amerikaner nachzuahmen. In den letzten Jahren wurden die mer kwür⸗ digſten Rekorde aufgeſtellt, die ſich die Menſchen⸗ phantaſie nur ausdenken kann. Es kamen Pian i⸗ ſten zur Schau, die ſechs Tage und ſechs Nächte un⸗ Weltrekord am Klavier unterbrochen auf die Klaviatur einſchlugen; Tän⸗ zer, die im Laufe einer unendlichen Anzahl von Stunden ohne Pauſe tanzten. Hungerkünſtler hungerten um die Wette, Schlafloſigkeits⸗ rekordleute wetteiferten miteinander. Auf allen dieſen Gebieten der Rekordſucht ſind die Amerikaner den Europäern weit voran. Von den närriſchen Rekorden des Baumſitzens, die in Amerika jetzt geſchlagen werden, meldeten auch die europäiſchen Blätter. Das leſende Publi⸗ kum der alten Welt zuckte mit den Achſeln und einheitlichen Plan feſtzulegen und ihre Durchführung auf eine Reihe Jahre verteilt, geſetzlich zu ſichern. Nur ſo ſei es möglich, der ſeit langem im Stillen ſich vorbereitenden und allmählich auch in der Oeffentlichkeit immer ſtärker hervortretenden Kriſe des Vertrauens zum parlamentariſchen Syſtem zu begegnen. Das Volk müſſe das Ver⸗ trauen haben, daß trotz aller parteipolitiſchen Ver⸗ ſchiebungen eine Kontinuftät in der Geſamtpolitik, auch in der Außenpolitik, gewahrt bleibe. Sonſt würde man von einem Experiment zum andern gleiten; die Autorität nicht nur der jeweiligen Re⸗ gierung, ſondern des Syſtems würde erſchüttert wer⸗ den. Dieſes zu verhindern ſei das Ziel der Reichs⸗ regierung von Anfang an geweſen, und ſie werde bei dieſem Ziel verharren. 2 Es wiederhole ſich leider in Deutſchland immer wieder, daß die Erkenntnis der Notwendig⸗ keit einer ſolchen Politik erſt dann eintrete, wenn die Not am größten ſei und wenn die wirt⸗ schaftlichen Zeitumſtände an ſich für die Durchfüh⸗ rung dieſer Politik nicht günſtig ſeien. Die Schwierigkeiten der wirtſchaftlichen Lage dürften aber für jede Reichsregierung, nachdem viel zu viel in den vergangenen Jahren aufgeſchoben ſei, kein Grund ſein, an die Löſung der brennendſten Fragen dilatoriſch heranzugehen. Die wahre Entſchei⸗ dung ginge darum, ob das deutſche Volk Verſtändnis und Verantwortlichkeits⸗ gefühl genügend aufbringen könne für eine Politik, die frei von jeder Illuſion, auch von dem Gebiet der Außenpolitik, nichts anderes wolle, als eine dauerhafte und unerſchütterliche Grundlage für einen wirklichen Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes zu ſchaffen. führen, während es Aufgabe der deutſchen Politik ſein müſſe, für Völkerfrieden und Völkerverſtändi⸗ gung zu kämpfen. Die Programme der Radikalen rechts und links ſeien wirtſchaftliche Unvernunft. Auch Hugenbergs Außenpolitik, die auf eine Zer⸗ reißung der internationalen Verträge hinauslaufe, ſei politiſche Unvernunft. Die Gemeindefinanzen müßten ſaniert werden durch allgemeine Steuern, die jeden Bürger treffen. Die Gemeinden müßten zu größter Spar⸗ ſamkeit erzogen werden. In den ſozialen Verſiche⸗ rungen, der Arbeitsloſen⸗ und Krankenverſicherung ſeien die Auswüchſe zu beſeitigen. Da es unmöglich ſei, das deutſche Volk noch mehr unter neuen Steuern bluten zu laſſen, müſſe der Wille zu ſtarker Ausgabenſenkung geſtärkt werden. Da all dieſe Reformen nicht auf parlamen⸗ tariſchem Wege hätten durchgeführt werden können, habe die Reichsregierung ſchweren Herzens den Weg der Notverordnungen beſchritten. Der Miniſter entwirft darauf die Grundgedanken des Programms der Staatspartei und betont, eine Parlamentsreform dei unbedingt erforderlich, desgleichen eine Reichs reform, die mit der Kleinſtaaterei in Deutſchland endlich einmal auf⸗ räume, Die preußiſche Staatsregierung müſſe in der Reichsregierung aufgehen und ſo den Weg frei machen für den Einheitsſtaat. Verlangt wird außer⸗ dem eine aktive Außenpolitik. Auch Völker, die einen großen Krieg verloren hätten, könnten aktive Außenpolitik treiben, wenn auch die Mittel andere ſeien. Der Blick der deutſchen Außenpolitik ſei nach einem gewiſſen Abſchluß im Weſten vor⸗ nehmlich auf den Oſten zu richten. Das A und O aller unſerer Arbeit ſei der deutſche Staat, den wir lieben und ehren, weil er uns die Organiſation der deutſchen Nation iſt als einer großen Kulturgemeinſchaft. Aufgabe und höchſter Sinn ſei es, für dieſen deutſchen Staat zu kämpfen und für ſeine Geſundung zu arbeiten.— Nach dieſen Ausführungen, denen ſtarker Beifall ge⸗ zollt wurde, erteilte der Verſammlungsleiter nach dem Dank an den Redner Dr. Mattes das Wort, der u. a. folgendes ausführte: Zu den erſchöpfenden Darlegungen meines Vor⸗ redners habe ich einige grundſätzliche Bemerkungen zu machen. Man ſagt allgemein, wir befinden uns an einem Wendepunkt in unſerem politiſchen Leben. Der erſte war 1918/19, der zweite 1923/24, als wir genötigt waren, ganz neue Wege zu gehen. Und in einer ganz ähnlichen Lage ſind wir heute. Wir leben in einer ſtarken Wirtſchaftskriſe. Dieſe Kriſe iſt nichts ſo Ungewöhnliches, als daß wir von ihr keinen Wendepunkt erwarten dürften. Sie iſt eine natürliche Entwicklung im Gang der Welt⸗ wirtſchaft. Der Grund, weshalb wir aus der Finanzkriſe nicht herauskommen, iſt der, daß in Deutſchland ein Kampf aller gegen alle eingeſetzt hat. Von dieſem Kampf müſſen wir weg⸗ kommen, wenn wir große politiſche Probleme löſen wollen. Ein alter Erbfehler der Deutſchen macht ſich heute ſtark bemerkbar: Das deutſche Volk iſt nur ſelten in ſich geſchloſſen geweſen, es ſei denn in Zeiten der Not und zu Zeiten großer Männer. Bei Inangriffnahme der Reichs reform muß unbedingt der Dualismus zwiſchen Reich und Preußen beſeitigt werden. An was iſt bis jetzt die Reichsreform geſcheitert? An dem„gottverdammten“ Souveränitätsdünkel der Länder. Aehnliches gilt auch für die Finanzreform. Das ganze Finanzgebiet iſt ein Gebiet gegenſeitiger Bekämpfung des deutſchen Volkes. Reich gegen Auch hier Länder, Länder gegen Gemeinden uſw. ein Kampf aller gegen alle. Ein Jeder will immer nur etwas vom Staat, die Anſprüche an ihn ſind zu groß geworden. Es gibt nur zwei Wege: ein Aus⸗ gabenſperrgeſetz und ein Ausgaben⸗ ſenkungsgeſetz. Ein Ausgleich muß geſchaffen werden zwiſchen Laſten der Bevölkerung und Laſten des Staates. Bei der Parlamentsreform muß vor allen Dingen die Entſcheidung über viele Fragen den Ausſchüſſen übertragen werden. Die Poli⸗ tiſierung der Wirtſchaft iſt ebenfalls eine Urſache der heutigen Kriſe. Zuſammenfaſſend glaubt Dr. Mattes folgende Forderung aufſtellen zu müſſen: mehr Liberalismus für den Einzelnen, mehr Liberalismus in der Staatspolitik, und mehr Selbſtverantwortung des deutſchen Staats⸗ f bürgers. der Reichsregierung angeſtrebten Zuſammenfaſſung des bürgerlichen Liberalismus unbedingte Notwendigkeit. Eine Scheidung der Geiſter hat ſich im letzten Reichstag ſchon herausgebildet. Wir werden zu den erforderlichen Reformen nicht kommen mit den Radikalen, ſondern nur durch eine ſtarke Mitte. Dieſe politiſche Gruppe zwiſchen links und rechts wird auch im neuen Reichstag die politiſche Verantwortung tragen müſſen. Darum iſt die Sammlung zu einer ſtarken Mitte ſtaatsbürgerliche Erfordernis. Glaube und Vertrauen an Deutſch⸗ lands Zukunft führt auch die Jugend wieder in die Parteien hinein. Dieſem Ziel dient die Samm⸗ lung des badiſchen liberalen Bürger⸗ tums, die wir eingeleitet haben; ſie iſt ein Anfang und ein Vorbild. Möge es in der Zukunft wieder heißen: „Auf dem Wege zur deutſchen Einheit Baden voraus!“ Für die von Reformen iſt eine (Starker Beifall.) Mit nochmaligen Worten des Dankes an die beiden Redner ſchloß der Leiter die ruhig verlaufene Verſammlung. Letzte Meldungen Großfeuer in Hannover— Ein Arbeiter vermißt — Hannover, 31. Auguſt. In dem ausgedehnten Komplex der Reichsbahngüterabfertigung am Wei⸗ dendamm wütete am Samstag nachmittag ein aus⸗ gedehntes Großfeuer. Schätzungsweiſe ſind etwa 800 bis 900 Tonnen Güter und mehrere Schuppen den Flammen zum Opfer gefallen. Wie die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Hannover mit⸗ teilt, wird ein Güterbodenarbeiter vermißt, der in den Flammen den Tod gefunden haben dürfte. Von Gronau in Chicago — Chicago, 31. Auguſt. Der Ozeanflieger von Gronau iſt mit ſeinen Flugkameraden hier ein⸗ getroffen. Das Flugzeug, das die Gäſte brachte, wurde von mehreren Flugmaſchinen eskortiert. Die Apparate umkreiſten fünf Minuten lang das Flug⸗ feld über den Sitzen der Zuſchauer. Die Landung bei der Marineſtation ging glatt vonſtatten. Eine Zuſchauermenge, wie ſie bisher noch nie dagewefen iſt, erwartete die Nachricht von der Ankunft des deutſchen Ozeanfliegers v. Gronau. Viele Tauſende, darunter viele Deutſchamerikaner“ aus den benachbarten Städten ſtrömten zuſammen, um ihren berühmten Landsmann zu ſehen. Am Abend wurde von den lin Chicago beſonders zahl⸗ reichen) Deutſchamerikanern ein feſtlicher Empfang veranſtaltet. konnte mit Recht nicht begrafen, wie ſich in Amerika dieſe blöde Zeitvergeudung überhaupt durchſetzen kann. Für die amerikaniſche Mentalität iſt es aber charakteriſtiſch, daß es dort ſehr oft garnicht auf das Weſen der Rekordleiſtung, ſondern auf den Re⸗ kord ſelbſt, auf die rein quantitative Bemeſſung der Tat ankommt. So verbrachte jüngſt ein ameri⸗ kaniſcher Student vier Tage auf dem Dache eines Wolkenkratzers, ohne Nahrung zu ſich zu nehmen, bis er endlich vollkommen erſchöpft zuſammenbrach. Trotz der ungeheuren phyſiſchen Ermattung ſtrahlten ſeine Augen vor Glück und Freude— er hatte einen Weltrekord aufgeſtellt! Ein junges Mädchen aus Eineinnatti hielt 87 Stunden auf der Scha u⸗ kel aus. Ein älterer Herr aus Philadelphia las 7 Stunden ohne Unterbrechung laut aus der Bibel. Zwei andere Amerikaner unterhielten ſich ununter⸗ brochen zwei Tage und drei Nächte laut miteinander, ohne eine Sekunde den Mund zugemacht zu haben. Man kann ſagen, daß die Rekordſucht in unſeren Tagen tatſächlich zu einer Weltmanie geworden iſt, Nicht nur einzelne Menſchen— ſogar ganze Städte beteiligen ſich an der Aufſtellung von Rekorden. Eine amerikaniſche Stadt rühmte ſich, die höchſten Häuſer der Welt zu beſitzen. Andere nehmen für ſich die größte Zahl der Brücken, der Telephonapparate uſw. in Anſpruch. Hollywpod iſt ſtolz darauf, die größte Zahl der bärtigen Männer in ſeinen Mauern zu beherbergen 5 Den Rekord der Prozeßdauer ſchlugen zwei kleine Dörfer in Italien, in der Nähe von Neapel, die ſeit 600 Jahren ſich miteinander um den Beſitz eines belangloſen Hügels herumſtreiten. Im Laufe der verfloſſenen ſechs Jahrhunderte konnten die italieniſchen Gerichte zu keiner endgültigen Ent⸗ ſcheidung in dieſer komplizierten Sache kommen. Es wird behauptet, daß zwei Dutzend Advokaten ſich mit dieſen Akten beſchäftigt hatten, ohne das end⸗ gültige Rechtsurteil erlebt zu haben. In Spanien iſt die Lebensgeſchichte eines Mannes bekannt, der im Laufe von 24 Jahren ſein Wohnzimmer nicht ein einziges Mal verlaſſen hat. Der Sonderling wurde dank ſeiner Unbeweglichkeit ſo dick, daß es ihm endlich, als es galt, ſeine Frau zu Grabe zu geleiten, nicht möglich war, durch die Tür ſeines Zimmers zu gehen. Man mußte die Wandmauer aufbrechen laſſen, um ihm den Durch⸗ gang zu ermöglichen. Und noch ein letztes Beiſpiel des menſchlichen Rekordwahnſinns: ein amerikaniſches Fräulein, na⸗ mens Emma Lee, beſchloß, den Rekord des Radiohörens zu erobern. Sie verbrachte 84 Stunden an ihrem Radibapparat und hörte ſich die — „„ nicht mehr möglich, durch die Tür zu gehen...“ Vorträge, Konzerte und Meldungen der Radioſender beider Hemiſphären an. Wahrhaftig: trotz aller Fort⸗ ſchritte der menſchlichen Kultur fehlt es nicht an, ſagen wir,„wahnwitzigen“ Köpfen! 85 Sie verſtehen ſich nicht mehr. Auf dem ſoeben zu Ende gegangenen internationalen Botaniker⸗ Kongreß in London wurden ſcharfe Reſolutionen gegen den Mißbrauch der lateiniſchen Klaſſifikationen für botaniſche Bezeichnungen gefaßt. Manche Forſcher gehen ſoweit, neue latei⸗ niſche Wortbildungen eigens zu ſchaffen, mit denen ſie ſich in der Beſchreibung der von ihnen neuent⸗ deckten Pflanzen⸗Abart verſtändlich machen wollen. Eine von einem Engländer im aſiatiſchen Hochland entdeckte neue Strauchart führt eine Kette von 17 lateiniſchen Namen, unter denen ſich ſchließlich kein Wiſſenſchaftler mehr auskennen kann. Uraufführung einer neue entdeckten Oper von Offenbach. In der Leipziger Oper findet im Sep⸗ tember die Uraufführung einer in Deutſchland völlig unbekannten und auch in der Muſtikgeſchichte kaum genannten dreiaktigen Oper von Jacques Offen⸗ bach ſtatt. Auf Betreiben und unter Mitwirkung des Operndirektors Walther Brügmann hat das Werk, ohne daß die außerordentlich wertvolle Offen⸗ bachſche Muſik in irgend einer Weiſe angetaſtet wurde, eine neue Geſtalt bekommen. Die textliche Bearbei⸗ tung iſt beſtrebt, die von Offenbach vorgezeichnete muſtkaliſche Linie— den ſteten Gegenſatz von Lyrik und heiter⸗naiver Burleske— nachzuzeichnen. Das Werk wurde vor etwa 70 Jahren unter dem Titel „Robinſon“ ſechsmal an der Komiſchen Oper in Paris aufgeführt und ſcheiterte an dem unglücklichen Text, der neben einer undramatiſchen Handlung, lange öde Proſaſtellen enthielt. Bis auf einen Kla⸗ vierauszug, der in die Hände der Bearbeiter gelangte, fand ſich zunächſt keine Spur von Material. Eifrigen Nachforſchungen gelang es, in Paris das Orcheſter⸗ material aufzufinden, ſodaß heute die Original⸗ partitur reſtlos wiederhergeſtellt erſcheint. Die Oper hat in der Bearbeitung den ganzen Proſaballaſt ver⸗ loren und iſt durchkomponiert wie„Hoffmanns Er⸗ zählungen“. Um die Rekonſtruktion der Partitur und die durch Text und neue Handlung bedingte nei Faſſung des Muſtkaliſchen machte ſich Georg Winkler verdient. Für den neuen Text zeichnet Erich Walther, Das Werk führt jetzt den Titel„Robinſonabe“ Bei der Leipziger Uraufführung liegt die muſikaliſche Leitung in Händen von Kapellmeiſter Schleuning die Inſzenenſetzung wird vom Operndirektor Walther Brügmann vorbereitet. O Millionendefizit der bayeriſchen Staatstheater. Die Verwaltung der bayeriſchen Staatstheater hat nun dem Stadtrat München die endgültige A b⸗ rechnung über das vergangene Geſchäftsjahr vor⸗ gelegt. Danach beziffern ſich die Einnahmen auf, Millionen, die Ausgaben auf 6 Millionen.-., ſodaß ſich ein Fehlbetrag von rund 3,3 Millionen Reichsmark ergibt. Nach dem beſtehenden Vertras hat die Stadtgemeinde München 30 Prozent des Fehlbetrages zu tragen alſo rund 1 Million RM. Davon wurden bereits 996 000 4 bezahlt, ſodaß N nur ein kleiner Reſtbetrag bleibt. bten des ingte ziſter Wir emen ke und tiſche die liche itſch⸗ t die n m⸗ er- fang ieder ynten Wei⸗ aus⸗ 1 800 den die mit⸗ r in von ein⸗ achte, Die Flug⸗ ung och von nau. aner“ men, Am zahl⸗ cher ffen⸗ urde, rbei⸗ hneie Lyrik Das Titel r in ichen lung, Kla⸗ ugte, 4 rigen ſt e r⸗ inal⸗ Oper ver⸗ N Er⸗ und nelle nkler ther. de“. liſche 9 die ther zatet. r hat A b⸗ 9 1 2,7 ., illion ſodaß . 1 55 8 tember 1930 Sep Montag, 1. Neue Mannheim ner Zeitung fangen allmählich an, zu Fuß enbah n, obgleich ſie täglich vom die Nacht klingelnd auf ihren ilt bei ihnen e mehr. Im betrug das efizit allein reh e 1 in den Juni beträgt in Mannheim gegen⸗ 10 des Vorjahres 13 Prozent. Die aten aus dem Perſonenverkehr ſind um.82 Prozent, die Geſamteinnahmen der Straßenbahn um .35 Prozent zurückgegangen. Der Fehlbetrag für das zweite Quartal 1929 betrug 155 543 Mark, 1930: 220 385 Mark, obwohl die Betriebsausgaben um.90 Prozent geringer ſind als im Vorjahre. Dieſes Defizit. mit Verkehrswünſchen weniger zu tun als damit, daß die wirtſchaftliche Depreſſion gegenüber dem 8 8 ve ſich noch erheblich verſchlech⸗ tert hat. Wenn der Verkehrs rückgang ſo weiter geht, können unſere Straßenbahnen demnächſt ins Muſeum für Altertümer überführt und gegen eine Entrich⸗ kung von zehn P g beſichtigt werden. Der neue Generaldirektor, Herr Kellne r, will nun den Die Mannhe aufen. Die 1 gengräuen Schienen dahinfähr Juni dieſes Jahres 67000 Mark. Der Ve Monaten April über der gleichen! 231 zeit des Gründen des Verkehrsrückganges nachſpüren Er will außerdem wiſſen, man fährt, welchen Fahrſchein wir benutzen, Strecken⸗ oder Netzkarte und ſo. Samstag jedem Fahrgaſt ein Zettel in die Hand ge⸗ drückt, ein feines, weißes Papier, ordentlich zuſam⸗ mengefalte t, wie ſichs gehört, darauf die Fragen nach dem Woher und Wohin, der Zeit und den Fahrtaus⸗ weiſen ſtehen. Zu ſtatiſtiſchen Zwecken werden die An⸗ gaben benötigt, heißt es im Vorwort. das auf der erſten Seite gedruckt ſteht. Deshalb die Bitte, den Bogen auszufüllen. Im legten Abſatz dieſer kleinen Rede an die Fahrgäſte erkundigt ſich dann der Gene⸗ raldirektor nach den Wünſchen der Fahrgäſt 9 will wiſſen, wer unzufrieden iſt und zufrieden, wer ſich ürgert und wo es hapert. Die Fragen ſind ſehr höflich, was man von den Schaffnern, indem ſie über die„Unarten“ des Publikums oft ärgerlich werden, nicht immer behaup⸗ ten kann. Die Wünſche, heißt es, ſollen, ſoweit ſie betriebstechniſch und finanziell tragbar ſind und auch dem„Bedürfnis anderer Fahrgäſte“ an⸗ gepaßt ſind, erfüllt werden. ß ich nicht lache! Was iſt denn bei einem Defizit von zweihundert und ſoundſovtel tauſend Mark und bei einer Betriebsausgabeneinſchränkung von.90 v. H. überhaupt noch tragbar? Das ſcheint uns eine große Geſte zu ſein! Was aber das Anpaſſen an die„Bedürfniſſe anderer Fahrgäſte“ betrifft, will ich mich gleich mit einer prinzipiellen Frage hervortun, die das ganze ſtadtreiſende Publikum betrifft. Ich ſteige zum Bei⸗ ſpiel täglich an der e in die Linie 10 und fahre zum Marktplatz. Da ich aus beſtimmten Grün⸗ den durch die Planken ehren möchte, ſteige ich Tatter⸗ wohin ob eine Darum wurde am woher man kommt, ſall in die Linie 7 um. Bei dieſer Umſteigerei hat ſich nun das zwieſpältige Gemüt der Schaff⸗ ner gezeigt. Der eine ſagt nämlich, eine Umſteige⸗ karte von der Werderſtraße nach dem Marktplatz gebe es nicht, weil die Linie 10 direkt dahin fahre. billett für die Linie 7 Das iſt nun ſchon lange eine Streitfrage, über die ſich die Fahrgäſte grün und blau ärgern. Wir haben die Angelegenheit auch wiederholt erörtert, ohne darauf eine klare Antwort erhalten zu haben. Heute fragen wir nun nochmals offiziell an: welche Auffaſſung iſt die richtige, entſcheidet die Willkür des Schaffners oder die „Straßenbahndirektion? Natürlich überlaſſen wir die Entſcheidung gerne der Straßenbahn, aber ſie muß Aklar und ein deutig ſein. Was weitere Wünſche angeht, die„auch dem Be⸗ dürfnis anderer Fahrgäſte anpaßbar ſind“, fallen mir noch die ſchauderhaften Wagen ein, in denen man durcheinandergerüttelt wird, n wurden die Der andere gibt jedesmal ohne weiteres ein Umſteig⸗ raßenbahn⸗N t Nervenchock und mickrigem Magen am In Klammern muß ich allerdings Durcheinandergerütteltwer⸗ lötzliche und zu raſche daß man mit Ziele ankommt. einſchalten, daß an dem den auch das oftſehr pl Bremſen ſchuld iſt. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich noch etwas be⸗ rühren, was zwar nicht hierher gehört, nämlich die Halteſtelle der Linien 16 und 7 Traitteurſtraße, Schwetzinger— fgehoben wurde. Die An den neuen reiben uns ehen die vor Monaten auf wohner der Traitteurſtraße haben an Generaldirektor der Straßenbahn ein Schr geſchickt, das wir von den vielen Zuſchriften, die in punkto Straßenbahn erreichen, 1 übere wollen. 400 Namen ſtehen unter dem Briefe. Es heißt in dem Schreiben, daß ſich die 21000 als Bürger 2. Klaſſe fühlten und daß das natürlich nicht ſo weitergehen könne, denn viele Arbeiter der Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha- und Aſbeſtfabrik und die evangeliſchen Krankenſchweſtern, die für die ganze Schwetzingervorſtadt in der Traitteurſtraße ſtationiert ſeien, verſäumten durch die weite Entfer⸗ nung der nächſten Halteſtelle viel Zeit. Es wird auch immer wieder die Frage aufge⸗ worfen, ob es nicht zweckmäßig iſt, die Kurz⸗ ſtrecke zu teilen in je eine Zone von 2,5 bis 3 Kilometer und für die eine Strecke den Fahrpreis zu ermäßigen. Einwendungen, daß dieſes Verfahren den Verkehr erſchwert, dürften kaum ſtichhaltig ſein. Im Stra⸗ ßenbahnnetz der e ⸗weſtfäliſchen Induſtrie⸗ Großſtädte haben die Schaffner häufig mehr als zehn Sorten Fahrſcheine auszugeben, weil es dort ſchon Strecken zu zehn Pfennig gibt, die ſich zonenweiſe ſteigern. (Morgen⸗Ausga abe 24 3. Sefte/ Nummer 401 Eine weitere, angepaßte Frage“ zeit, Daß man die Linie 15 zur nur alle 12 Minuten, die Linie 12 ſogar nur alle 24 Minuten fahren läßt, iſt, ehrlich beransgeſagt, eine ſtarke Zumutung an das Publikum. Das lange Warten verſchafft den Fahrgäſten ein Gefühl des Aergers.„Die Straßenbahn kommt ja nicht, wenn man ſie braucht“, ſagen ſie, und hundertmal ſind Menſchen, die ſonſt gefahren wären, zu Fuß gelauf en. Fahrgäſte aller „Bedürfnis verkürzte Verkehrs⸗ Kammerſchleuſe dem iſt die Spaltenlang ließe ſich von den Wünſchen, die uns unſere Leſer täglich in Dutzenden von Briefen mit⸗ teilen, berichten. Wir wollen jetzt aufhören mit der ewigen Nörgelei und auch noch das angenehme ſagen. wenn die Leute im Straßen⸗ auf die Straße ſehen und zu dreißig ſind in ſo einem ſchön, zen, Zwanzi Iſt es nicht bahnwagen ſo d döſen anfangen? 9, Fahrzeug und ein einziger hat für alle das Aufpaſſen übernommen. Für Minuten oder Viertelſtunden überläßt man ſich dem einen. Man „plaudern oder träumen und fährt dabei Aber am ruhigſten und ſchönſten träu⸗ men kann man eben in der eee, wenn man zum Beiſpiel vom Waldpark zum Marktplatz reiſt. Nachher kommt wieder die He tz jag d, das Selbſt⸗ aufpaſſen. Aber ſo eine Fahrt iſt ein Zwiſchenakt. Zuſammengeſunken ſitzen manche Leute da und haben vergeſſen, daß ſie gleich wieder auftreten müſſen und ihre Rolle ſpielen. Jeder hat ſeinen Traum, ſeinen Sehnſuchtswunſch. Wunderbar erſteht er und blüht auf, während die Firmenſchilder und die Läden vor⸗ beiziehen und ſich immer wiederholen: Schuhmache⸗ rei, Reſtaurant, Apotheke. Es fährt ſich doch wundervoll mit der Straßen⸗ bahn! n kann leſen 7 feinen Weg. Einweihung der Kirche der Nouapoſtoliſchen Gemeinde Die neuerbaute Nirche der Neuapoſtoläiſchen Gemeinde Mannheim trug am geſtrigen Sonntag ihr erſtes Feſtgewand. Guirlanden aus Tannenreis ſchmückten die Wände. Das Innere des Gotteshauſes war reich mit Blumen geziert. Der Raſenplatz vor dem Gebäude lag unter den heißen Strahlen der Vormittagsſonne. Ueber tauſend Feſtteilnehmer aus allen Gauen des Badener Landes verſammelten ſich gegen neun Uhr vor der Kirche, um der feierlichen Einweihung beizuwohnen. Mit dem Liede„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“, geſpielt vom Poſaunenchor der Gemeinde Mannheim, wurde der Feſtakt eingeleitet. Nach einem Vortrag des Kirchenchores übergab Architekt Würth⸗ Mannheim, der Er⸗ bauer des Gotteshauſes, b Vorſitzenden Hart⸗ mann von der Landeskirche den Schlüſſel. Bereits vor zwei Jahrzehnten, ſo führte er aus, ſeien von ihm Pläne für den Bau einer Kirche entworfen worden. Krieg und Inflation hätten die Ausführung verhin⸗ dert. Erſt in den jüngſten Jahren ſei es gelungen, die Mittel für den Bau freizumachen. Er(Redner) danke dem Vorſitzenden Hartmann für feine uner⸗ müdliche Arbeit. Ebenſo den Handwerkern, Unter⸗ nehmern und Arbeitern, die zum Gelingen des Werkes beigetragen haben. Nicht minder Dauk ge⸗ bühre der Stadt, die den ſchönen Platz vor dem Hauſe anlegen ließ. Landesvorſitzender Hartmann dankte den Ge⸗ meindemitgliedern, die durch ihre Opferwilligkeit den Bau ermöglichten. Er übergab dem Vorſitzenden der Mannheimer Gemeinde den Schlüſſel mit der Bitte, das Haus aufzuſchlleßen. Der weitere Teil der Feier wickelte ſich in der Kirche ab. Nach einem gemeinſamen Lied der Ge⸗ meinde und des Gemiſchten Chors hielt Vorſitzender Hartmann die Feſtpredigt. Er begrüßte die Mannheim: Wolf& Diefenbach, Friedrichsf. zahlreich Erſchienenen, insbeſondere Landrat Dr. Guth⸗ Bender, den Vertreter des Oberbürger⸗ meiſters, die Mitglieder der Baubehörde, den Archi⸗ tekten Würth, die Unternehmer, Handwerker und Arbeiter. Er dankte nochmals der Stadt Mannheim, die großes Entgegenkommen beim Verkauf des Plat⸗ zes gezeigt hat. Ferner danke er, ſo fuhr der Red⸗ ner fort, den Mannheimer Gemeindemitgliedern, die durch zinsloſe Darlehen den Bau unterſtützten. Zum Ausbau der Wohnungen ſei von der Stadt ein Zuſchuß gegeben worden. Die kunſtvoll ausgeführ⸗ ten Fenſter des Hauſes ſeien teils vom Architekten, teils von den Handwerkern und Kirchenchormitglie⸗ dern der Gemeinde geſtiftet worden. Die Neuapoſtoliſche Kirche erhalte keine ſtaatliche Unterſtützung, obwohl ſie, wie andere Kirchen, Recht auf ſtaatliche Zuſchüſſe hätte. Sie lehne dies ab, da ſie nur, gemäß ihrer Lehre, von der Opferwilligkeit ihrer Mitglieder leben wolle. Die Gemeinden Ba⸗ dens zählten etwa 10 000 Mitglieder, die in 120 Or⸗ ten verteilt ſeien. 1922 wurden der Neuapoſtoliſchen Kirche von der badiſchen Staatsregierung die Rechte einer Körperſchaft des öffentlichen Rechts verliehen. Das apoſtoliſche Werk beſtehe nun ſchon ſeit hundert Jahren und ſei über die ganze Erde verbreitet. Im Aufblick zu Gott erſtrebe die Kirche ihr Ziel. Der Kirchenchor ſang anſchließend nochmals ein Lied. Mit dem Schlußgebet und einem Vortrag des Po⸗ ſaunenchors fand die Feier ihren Abſchluß. Nach einer eingehenden Beſichtigung des Gottes⸗ hauſes durch die auswärtigen Gemeindemitglieder nahmen die Feſtteilnehmer ein gemeinſames Mit⸗ tagsmahl ein. B. ** * Die Leiche der Paula Braun geländet. Die Leiche der kleinen Paula Braun, die am Mittwoch bei der Ebertbrücke im Neckar ertrunken iſt, wurde am Samstag nachmittag 10 Meter unterhalb der Un⸗ glücksſtelle geländet. telderstrage 57, Fernruf 42433 und 43715. JJ! ⁵⁵D koplges feuert, dynemisch und stetisch susgeglichen, -58itzige, Atürige Limousine 4⸗5Ssitziges, 2türiges Cabriolel. Ergänzung des eee Stadtverordneter Georg Nörr iſt nach lung der Bezirksleitung Baden der Kommunif . aus der kommuniſtiſchen Partei ausgeſch worden. Nach S 17 Gem.⸗Ord. verliert der, der der Partei, auf deren Vorſchlag er ausſcheidet, das ihm übertragene Amt. Die Entſchei⸗ dung hierüber ſteht dem Stadtrat zu., ter Nörr verliert ſomit das ihm übertragene Amt als Stadtverordneter. Gemäß 8 39, Abſatz 2, Gemeindeordnung tritt an ſeine Stelle für die reſtliche Amtsdauer der nächſte Bewerber der gleichen Wahlvorſchlagsliſte. Stadt⸗ verordneter Nörr war aufgrund der Wahlvorſchlags⸗ aus gewählt wurde, liſte der kommuniſtiſchen Partei vom Nopember 1926 gewählt! Der nächſte Bewerber iſt Schloſſer Fritz Sohn⸗Feudenheim, Scharnhorſtſtr. 28. Er tritt ſonach in den Bürgerausſchuß ein. Sonntags⸗Sommertraum Die Sonnenbrände werden jetzt wieder aus Tuben und Tiegeln gelöſcht. Fett glänzt wieder auf knall⸗ roter bis kaffeebrauner Haut, wie annodazumal im Juni. Der Wirt vom Sommergarten würzt den Gäſten das Mittageſſen mit den Worten:„Heiß iſch, gar nimme zum Aushalte!“ Das Bier wird warm, das Gefrorene ſchmilzt und das Baden iſt kaum mehr eine Erholung. Trotzdem war das Strandbad am geſtrigen Sonntag bis zum Berſten gefüllt. Annähernd 25000 Menſchen ſchmorten, lagen und liefen ameiſengleich durcheinander: alte, junge, lär⸗ mende, ſchwitzende. Sonnenhungrig, waſſerſüchtig, bronzebraun, ölglänzend und krebsrot, zitronen⸗ ſchlürfend, ballſpielend und hitzelahm, eine endlos lange Armee von Mannheimern, herausgetrieben von der gemeinſamen Sehnſucht: ſeit Wochen wieder den erſten Sonntagstraum von Licht und Luft und Sonne und Waſſer zu genießen. Schon am Morgen war halb Mannheim auf den Beinen. Scharenweiſe ſpazierten die Menſchen durch den Waldpark oder fuhren nach dem Käfertaler Wald, den Zuwachs des Zoos zu beſichtigen. Andere ſetzten ſich auf die Bahn und fuhren zum Neuſtädter Flugtag, wo Udet und Fieſeler und noch ein paar Fluggrößen ihre fabelhaften Lopings zeigten. Am Nachmittag war das ſonntägliche Mannheim ganz verödet. Die Straßenbahnen ſauſten vorüber, Fahrgäſte waren tagsüber ſeltene Erſcheinungen. Ab und zu hörte man in Nebenſtraßen hallende Schritte: das geruhſame, beſchäftigungsleere Auf und Ab eines Schupos vom Sonntagsdienſt. Die Straßen gähnten vor Oede. Sogar die Schaufenſter hatten einen an⸗ deren Ausdruck bekommen. Die„95 Pfennigſachen“ ſchienen ſich zu erholen von den zerſetzenden Blicken, denen ſie im Laufe der Woche, an den„Serientagen“, ausgeſetzt waren. Immer laſtender wurde der Sonne Geleucht. Die ſpärlichen Daheimgebliebenen ſchwitz⸗ ten für wenig Geld genau ſo wie die Maſſen der Ausflügler, die die Gartenlokale am Rande der Stadt bevölkerten.. Die Paddler hatten geſtern natürlich auch wieder einen großen Tag. Schon am Morgen wimmelte der Rhein von ihren Booten. Am Nachmittag ſchmorten die Herrſchaften am Ufer in der ſiedend heißen Sonne. Abends kehrten ſie mit verſengter Haut nach Hauſe zurück. Der geſtrige Sonntag war nach langen Wochen wieder ein Sommertraum wie damals die Tage im Juni.—30— * * Holzſchuppen in Brand geraten. Vermutlich durch Unvorſichtigkeit mit offenem Licht oder Feuer geriet am Samstag nachmittag im Anweſen Ulmen⸗ weg, Baracke 1, Nr. 3, ein an eine Wohnbaräcke an⸗ gebauter Holzſchuppen in Brand. Mit zwei Schlauchleitungen, die durch die Motorſpritze geſpeiſt wurden, konnte das Feuer durch die um.44 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht werden. Die äußere Holzwand der Wohnbaracke wurde ſtark be⸗ ſchädigt. Der Schaden beträgt etwa 10001200 Mk. geräuschlos, elesfisch; bei größter Kreſtreserve s Pers em im Lerbreuch, billig in Steuer- und Versicherung: IN HOHEN MASSE WIRTSCHAFETLICH Fehrgestell breit und tief gelsgert, mit Stohlschlsuch-Servo- Vierredbremse, 4 hydreulischen Stohdsmplern, Zentrelschmierung, Sicherheils-Jielbeiſſelge, Conti-Rekord- Bereifung sichert HERVORRAGENDE FAHREIGENSCHAFTEN Sersumige Kerosserlen, 4 581(z ig, bieten MODERN STENFAHRKOM FORT RM 5250. eb Werk RM 6450. eb Werk S WAN EN ERNNE NK E AK.- S ES. SCH O NAU BEICHEMNIT Z 4. Seite/ Nummer 401 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 1. September 1980 Neulinge im Tierpark Wie bereits gemeldet, traf vor einigen Tagen ein neuer Tiertransport im Tierpark Käfertaler Wald ein. Die zufällig auf einem Uebungsausflug begriffene Schützen kapelle Viernheim ließ es ſich nicht nehmen, das mit den Tiertransportkiſten beladene Laſtauto, das die Fa. Carl Meile(Bierniederlage der Riegeler Braue⸗ rei) in liebenswürdiger Weiſe unentgeltlich zur Verfügung ſtellte, abzuholen. So zogen die neuen Gäſte mit klingendem Spiel, begrüßt von zahlreichen Beſuchern, in ihrer jetzigen Heimat ein. Als Nach⸗ folger des ſo jäh ums Leben gekommenen Edelhir⸗ ſches entſtieg ſeiner Kiſte ein hübſcher temperament⸗ voller„Sechsender“, der gleich den für ihn ge⸗ richteten„Fegbaum“ in Angriff nahm. Ein großer Korb enthielt ein Paar weiße und einen ſchwarzen Storch. In Deutſchland iſt der ſchwarze oder Waldſtorch ſehr ſelten geworden. Er niſtet nur noch in einigen Bezirken Oſtdeutſchlands und unterſteht daher mit Recht dem Naturſchutz. Zwei Steinadler trafen als Erſatz für die Kaiſeradler, die in den nächſten Tagen als Haupt⸗ ſchauſtück einer großen Jagdausſtellung den Tier⸗ park für einige Zeit verlaſſen werden, in beſtem Zu⸗ ſtand ein. Neben verſchiedenen europäiſchen Klein⸗ raubvögeln bildet ein junger Uhn aus Siebenbürgen die zur Zeit größte„Attraktion“. Auf ſeinem Ruhebaum ſitzend, läßt er ſeine großen leuchtend⸗gelben Augen in die Runde ſchweifen. Irgend eine ihm nicht behagende Bewegung der Be⸗ ſucher oder gar das Herannahen eines Hundes bringt ihn in Erregung. Er bläſt ſich mächtig auf, ſein Gefieder ſträubt ſich. Der Störenfried wird nicht aus den Augen gelaſſen. Auch der Uhu, der früher in allen deutſchen Wäldern ſehr häufig war, iſt heute in unſerer Heimat bis auf wenige Paare, die unter ſtrengſtem Schutz leben, ausgeſtorben. Den Uhu hat ſich die Jägerei nutzbar zu machen gewußt Man verwendet ihn als Lockvogel bei der Jagd auf alle möglichen Raubvögel, beſonders Krähen. Der Uhu ſitzt dabei auf einer Stange, an einem feſten Leder⸗ riemen befeſtigt. Unweit davon haben ſich die Jä⸗ ger in einer ſog. Krähenhütte verſteckt und beſchießen von hier die auf den Uhu herabſtoßenden Forſt⸗ und Jagdſchädlinge. Dieſe Jagd iſt für den Schützen ſehr erfolgreich, zumal alle dieſe Vögel geſchworene Feinde des Uhus ſind. Der Beſuch des Tierparks, durch das ſchöne Wetter und die faſt ſchnakenfreien Waldungen begünſtigt, nimmt täglich mehr zu. Wer durch die tropiſche Hitze von einem Spaziergang abgehalten wird, kann mit den Omnibuſſen der OEG. vom Waldhof zum Tierpark fahren. 0 Zahlen, die für ſich ſprechen! Was wird für berufliche Bildung der Angeſtellten getan? Intereſſante Zahlen veröffentlicht ſeinem Jahresbericht für 1929 über die Bil⸗ dungs arbeit unter ſeinen Mitgliedern. Im Berichtsjahr 1929 wurden gezählt: Für Erwachſene 636 berufliche Kurſe mit 12 541 Teilnehmern; 839 be⸗ rufliche Vorträge mit 37888 Beſuchern; 38 Wochen⸗ endlehrgänge mit 2757 Hörern. 569 Beſichtigungen mit einer Beteiligung von 35 237 Perſonen dienten ebenfalls der beruflichen Fortbildung.— Der All⸗ gemeinbildung dienten— außer den üblichen Mit⸗ gliederverſammlungen der Ortsgruppen— 1931 Vorträge mit 123 933, 811 Theatervorſtellungen mit 246 078 und 1340 geſellige Veranſtaltungen mit 225 742 Beſuchern. Die Jugend hielt folgende eigenen Veranſtal⸗ tungen ab: 9 704 berufliche Vortrags⸗ und Arbeits⸗ abende mit 114703 und Berufswettkämpfe mit 13 667 Teilnehmern, 23778 allgemein bildende Veranſtal⸗ tungen mit 401.679 Beſuchern; 6 108 Elternabende mit 77.654 Gäſten; 5209 Wanderungen mit 70 235 Lehr⸗ lingen und Lehrmädchen; 4613 Veranſtaltungen für Turnen, Sport, Gymnaſtik und Volkstanz mit 78 153 Teilnehmern. pd. Film⸗Runoͤſchau Gloria⸗Theater:„Die dumme Liebe“ Das letzte Gaſtſpiel der Hans Schneider ⸗Ope⸗ retten⸗Revue im Glorig⸗Theater iſt noch in guter Erinnerung und man freut ſich, dieſen Künſtlern nach kur⸗ zer Unterbrechung wieder zu begegnen. Statt den„Seiten⸗ ſprüngen“ hot das Enſemble dieſes Mal die Operetten⸗ Singſpiel⸗Revue„Die dumme Liebe“ mitgebracht und läßt in 20 Bildern eine harmloſe aber unterhaltſome Ge⸗ ſchichte von Lenz, Liebe und Verwechslungen vorüberziehen. Die Frau des glücklich verheirateten Mannes darf natür⸗ lich nichts von dem Leben ihres Mannes vor der Ehe wiſſen und als die bewußte Dame doch auftaucht, gibt es einen heilloſen Durcheinander, in dem ſich kein Menſch mehr auskennt, Es iſt erfreulich, daß dieſes Skück im Gegenſatz zu den ſonſt gezeigten Revuen eine ausgeprägtere Hand⸗ lung aufzuweiſen hat und daß in der Bekleidungsfrage des Ballets kein Rekordminimum erzielt wird. Man ſieht geſchmackvolle Koſtüme, keinen übermäßigen Prunk und das iſt gut. Es wird flott geſpielt, gut geſungen, hervorragend der GDA in getanzt— das Ganze iſt von beſonderer Qualität. Ob Titi Krahs, Mizzi Kögler oder Hans Schnei⸗ der ſingen oder ob dos Solotänzerpaar Katja und Joska auftreten, immer gibt es etwas Neues zu ſehen, jede Nummer iſt ein Erfolg für ſich. Das Programm weiſt noch mehr Namen auf, aber die übrigen Darſteller und das Orcheſter müden ſich mit einem Geſamtlob begnügen. Ein flottes Tempo jagt die Geſchehniſſe, aus dem Lachen kommt man nicht mehr heraus. Im Filmteil läuft ein amerikaniſcher Luſtſpielreißer „Erſtens kommt es anders...“, bei dem es wie auf der Bühne ganz heikle Verwechſlungen gibt. Zahl⸗ Ladenburg, 31. Auguſt. Die Aufmachung der Ausſtellung beweiſt, daß man es hier mit einer Veranſtaltung zu tun hat, die in weiten Kreiſen des ganzen Bezirks Beachtung verdient. Die ganze ſtädtiſche Turnhalle iſt in Kojen eingeteilt, aus dem Realſchulplatz iſt ein ſchöner Park geworden, der den vereinigten Gärtnern, die ihn geſchaffen, alle Ehre macht. Sämtliche Säle der Realſchule ſind verwendet, ſo daß eine inter⸗ eſſante, höchſt ſehenswerte Schau des Wirtſchafts⸗ lebens von Ladenburg und Umgebung ſich bietet. Daß der Sonntag für Ladenburg einen Maſſen⸗ betrieb brachte, war angeſichts des herrlichen Wetters und der bedeutungsvollen Veranſtaltungen des Tages nicht verwunderlich. Tauſende von Menſchen aus nah und fern ſäumten die reich geſchmückten Straßen, um den hiſtoriſchen Feſtzug vorüberztehen zu laſſen, der die Entwicklung der Landwirtſchaft von den früheſten Anfängen bis in die Jetztzeit in ſechs Hauptabteilungen veranſchau⸗ lichte. Als Einleitung kamen die Reiterve reine von Kirchheim und Leutershauſen, ſowie eine baye⸗ riſche Trachtenkapelle. Die erſte Abteilung war der Bodenbearbeitung gewidmet, wobet uralte Holzpflüge und andere Ackerbaugeräte gezeigt wur⸗ den. Die zweite Abteilung galt der Heu werbung; beſonders merkwürdig muteten die alten Schneide⸗ bänke und Schneidböcke im Vergleich zu unſeren heu⸗ tigen Maſchinen an. Die Entwicklung der Getreide⸗ ernte wurde in der dritten, die der Hackfruchternte in der vierten Abteilung vor Augen geführt. Hier fiel beſonders der Unterſchied zwiſchen dem früheren Sichelſchnitt und den modernen Mähmaſchinen ins Auge. In der Abteilung Weinernte hatte die Win⸗ zergenoſſenſchaft Schriesheim und die Gemeinde Großſachſen originelle Wagen geſtellt. Hier eiferten alte Weintrinker mit jungen Weißkäs⸗Eſſern, die ſich bis über die Ohren in ihre Rieſenbrote hineinaßen. In der Schlußabteilung ſah man auch wieder einmal die Neckarhäuſer Schiffreiter und die Seckemer Milchwirtſchaft. Nach dem Umzug fand der Aufmarſch auf dem Marktplatz ſtatt, wo der Präſident des Reichsbundes, Herr Hepp, ſich in einer Anſprache an das Landvolk wandte. Bis in die Nacht hinein herrſchte ein äußerſt lebhafter Betrieb, beſonders die Ausſtellung, die all⸗ gemeine Anerkennung fand, hatte einen Maſſenbeſuch aufzuweiſen. Bei der herrſchenden Hitze war natür⸗ lich das 2000 Perſonen faſſende Bierzelt dauernd beſetzt. Die OEG. mußte zahlreiche Verdichtungs⸗ wagen einlegen, um den Andrang der Fahrgäſte be⸗ wältigen zu können. Auch ſonſt waren alle Ver⸗ kehrsmittel ſehr in Anſpruich genommen. Kommunale Chronik Proteſtkundgebung badiſcher Gaſtwirte * Karlsruhe 29. Auguſt. Der Badiſche Gaſt⸗ wirteverband hatte für Donnerstag zu einer Proteſtkundgebung des geſamten Gaſtwirte⸗ gewerbes und der mit ihm zuſammenhängenden Gewerbezweige gegen die Bierſteuererhö hung und die Gemeindegetränkeſteuer eingeladen. Es wurde eine Entſchließung angenommen; in der flam⸗ mender Proteſt gegen die Einführung der Gemeinde⸗ getränkeſteuer und die Erhöhung der Gemeindebier⸗ ſteuer erhoben wird. U. a. heißt es in der Entſchlie⸗ ßung:„Es iſt abwegig, glauben zu wollen daß durch die Einführung dieſer Steuern die Finanznot be⸗ hoben werden könnte. Es iſt der Beweis ſchon längſt erbracht, daß jedes weitere Anziehen der Steuer⸗ ſchraube in Reich, Ländern und Gemeinden geradezu verhängnisvoll für die deutſche Volkswirtſchaft und damit für die Allgemeinheit ſich auswirken wird. Der badiſche Gaſtwirteverband und der badiſche Brauereiverband, der badiſche Weinbau und Wein⸗ handel, der badiſche Spirituoſenverband und ver⸗ wandte Berufe erwarten daher, daß von ſeiten der badiſchen Gemeinden von der Einführung der Ge⸗ meindegetränkeſteuer und der erhöhten Bierſteuer Abſtand genommen wird.“ Zwangsetat für Wiesbaden * Wiesbaden, 29. August. Wie bekannt geworden iſt, hat der Bezirksausſchuß am Mittwoch den Zwangsetat für die Stadt Wiesbaden feſtgeſetzt. Als Die Grundlage ſollen bei der Feſtſitzung zum Teil die Vorlagen des Magiſtrats gedient haben. Das würde bedeuten, daß 375 v. H. Grundvermögensſteuer und hoben werden. Auch ſoll eine Reihe Einſparungen vorgenommen worden ſein. 80 000 Feldmäuſe abgeliefert * Winden, 29. Auguſt. Die von der Gemeinde ausgeſetzte Prämie von 1,5 Pfennige für jede ab⸗ gelieferte Maus hatte ſolchen Erfolg, daß in etwa reiche witzige Titel vergrößern den Lacherfolg dieſes Bild⸗ ſtreifens. 9 Wochen 80 000 Mäuſe abgeliefert wurden. Hamſter wurden 40 bis 50 abgeliefert. mindeſtens 535 v. H. Gewerbeſteuer vom Ertrag er⸗ Ladenburger Feſttage Wenn das deutſche Handwerk blüht, blüht das deutſche Vaterland Bei dem an den Rundgang durch die Ausſtellung ſich anſchließenden gemütlichen Beiſammenſein wur⸗ den, wie ſchon in unſerer Ausgabe vom Samstag abend erwähnt, eine Anzahl von Anſprachen gehalten, über die wir noch folgendes nachtragen: Landtagsabg. Brixner gab einleitend ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß in Ladenburg die Landwirtſchaft, die Induſtrie und der Gewerbeſtand ſich zuſammengefunden und die ſchöne Ausſtellung veranſtaltet haben. Möge dieſer Zuſammenſchluß ein gutes Omen für die Zukunft und auch für das Reich ſein. Gewerbe, Landwirtſchaft und Induſtrie haben heute ſchwer um ihre Exiſtenz zu kämpfen. Die Landwirtſchaft, der Lebensnerv des Reiches, iſt heute faſt dem Ruin ausgeſetzt. Die ſchlechte Ernte und ihr ſchlechter Abſatz wirken ſich auch verhängnisvoll für Gewerbe und Induſtrie aus. Wenn ſich die beſonnenen Elemente in den drei Berufsſtänden zuſammen⸗ finden, wird man auch ſagen können, daß das deut⸗ ſche Volk einer beſſeren Zukunft entgegen⸗ geht. Ladenburg hat den Grundſtein gelegt für dieſen Zuſammenſchluß. Ludwig Kalmbacher, Obermeiſter der Zimmerinnung und Vorſtandsmit⸗ glied der Handwerkskammer Mannheim, gedachte der Frauen und Töchter der ſtillen Mitarbeiterinnen der Gewerbetreibenden. Beſondere Anerkennung verdiene namentlich Fräulein Eliſabeth Tripp⸗ macher ⸗Ladenburg, deren Namen ja von jeder⸗ mann ſchon geleſen worden ſei und die ſich auch um die Ausſtellung verdient gemacht habe. Sein Hoch galt den Frauen und Töchtern der Gewerbetreiben⸗ den und Frlu. Trippmacher. Weitere Anſprachen hielten noch Schreinermeiſter Frey, Bürgermeiſter Koch, Kraus ſen. und Kraus jun., Fabri⸗ kant Agricola, Bäckerobermeiſter Joachim, Ge⸗ meinderat Zeller, Bürgermeiſter Rufe r⸗Schries⸗ heim, Ober⸗Reg.⸗Kat Prof. Dr. Linde ⸗Karlsruhe u. a. m. Es wurde namentlich der Ausſtellung ge⸗ dacht und den Perſonen gedankt, die ſich um deren Zuſtandekommen erfolgreich bemühten. Man gedachte ferner der Arbeiter und des verſtorbenen Gemeinde⸗ rats Bargolini. Wenn das deutſche Hand⸗ werk blüht, blüht das deutſche Vater⸗ land, hieß es unter jubelnder Zuſtimmung. Von Reichsminiſter Dietrich war im Laufe des Nachmittags folgendes Telegramm an Frln. E. Trippmacher eingegangen:„Aus Anlaß des 25jähri⸗ gen Jubiläums der dortigen Gewerbeſchule und gleichzeitig zur Eröffnung der Gewerbe⸗Ausſtellung bitte ich meine beſten Wünſche für weitere erſprieß⸗ liche Arbeit entgegen nehmen zu wollen. Dietrich.“ ch. — ¶ů¶2“ m]. ß Bürgerausſchuß in Hemsbach OD Hemsbach, 31. Auguſt. Der Bürgeraus⸗ ſchuß genehmigte in namentlicher Abſtimmung ein⸗ ſtimmig den Verkauf des der Gemeinde gehörigen Hausanweſens„Sansſouei“ am Mühlweg zum Preiſe von 13800 Mark an die verwitwete Frau Oberſteuerinſpektor Engel, die daſelbſt eine Bie⸗ nenzuchtwirtſchaft einzurichten beabſichtigt. In dem Beſchluſſe iſt der Beweis zu erblicken, daß die Wohnungsnot hier als beſeitigt gelten kann. Der Freiburger Bürgerausſchuß nimmt die Bier⸗ ſteuervorlage an. * Freiburg i. Br., 29. Auguſt. Der Bürger⸗ ausſchußſitzung lagen geſtern acht Vorlagen zu Grunde. Die wichtigſte war die Vorlage über Ein⸗ führung einer Bierſteuer gemäß der Notverord⸗ nung des Reichspräſidenten. Die gleiche Vorlage war am 30. Juli ſchon einmal vom Bürgerausſchuß behandelt worden wurde aber wieder an den Stadt⸗ rat zurückverwieſen. Nach der Entwicklung der Finanzen der Stadt entſtand durch die vermehrte Beanſpruchung des Fürſorgeamts ein Defizit in Höhe von 150000 Mark. Die Bierſteuer ſoll zunächſt zur Abdeckung dieſes Defizits verwandt werden. Oberbürgermeiſter Dr. Bender wandte ſich ſehr ſcharf gegen die in der auswärtigen Preſſe erſchiene⸗ nen Behauptungen, daß die Stadt ſich in verzwei⸗ felter finanzieller Lage befände. Das ſei durchaus nicht der Fall. Zum erſten Male überhaupt ergebe ſich für die Stadt Freiburg durch die Lage auf dem Arbeitsmarkt ein Defizit. Sollte die Bierſteuer nicht genügen, das Defizit abzudecken, ſo müßte von den anderen in der Notverordnung vorgeſehenen Steuer⸗ quellen Gebrrauch gemacht werden. Die Bierſteuer wurde ſchließlich ohne weſentliche Debatte mit allen Stimmen gegen Sozialdemokraten und Kommuni⸗ ſten angenommen. Kleine Mitteflungen Der Schifferſtadter Gemeinderat beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, das alte Elektrizitätswerk umzu⸗ bauen und die Sparkaſſe darin unterzubringen. Außerdem entſchied ſich der Gemeinderat für Erhöhung der Bierſteuer ven 2,75/ auf 4,50/ je Hektoliter, mit der Nachrichten aus Baden Schlepper geſucht m. Heidelberg, 30. Auguſt. Der Wirteverein Be⸗ zirk Heidelberg e. V. ſucht in einer Zeitungsanzeige „Hundert Arbeitsloſe mit anſtändiger Kleidung, um Fremde vom Bahnhof nach der Altſtadt zu ſchleppen“. Der Schlepplohn be⸗ trägt 50 Pfennig für die Perſon. Es iſt Tatſache, daß die Wirtſchaften in der Altſtadt vom Fremden⸗ verkehr faſt oder überhaupt nichts haben. Ob aber dieſes Schleppen das rechte Mittel zur Hebung des Fremdenbeſuchs iſt, ſei dahingeſtellt. Bei den zu⸗ ſtändigen Stellen wird es kaum Zuſtimmung finden. Einzelhandelstarif gekündigt Heidelberg, 31. Auguſt. Wie wir hören, iſt in Heidelberg der Einzelhandelstarif gekündigt wor⸗ den. Verhandlungen ſollen in Kürze anberaumt wer⸗ den. Beim Dreſchen verunglückt Auerbach(Amt Mosbach), 31. Auguſt. Durch Abſpringen des Riemens von der Maſchine erhielt die Landwirtstochter Emilie Schneider mit der eiſernen Schnalle einen Schlag auf das rechte Auge. Sie erlitt eine ſchwere Verletzung am Auge und eine Gehirnerſchütterung. * I. Unteröwisheim, 29. Auguſt. Auf der Rückkehr von Oberöwisheim wurden einige hieſige Burſchen unvermutet von einer Schar Kampfhähne aus Ober⸗ öwisheim überfallen und in ergiebiger Weiſe mißhandelt. Steine und Prügel ſpielten bei der„Schlacht“ eine große Rolle. Glücklicherweise blieben keine Schwerverletzten auf dem Platze, die dem leichtfertigen Ueberfall einen bitteren Beige⸗ ſchmack verliehen hätten. L. Kronau, 30. Auguſt. Am 28. Juni 1931 wird hier ein großer Geſangswettſtreit abgehalten. Den Anlaß hierzu gibt das 75 jährige Jubiläum des Geſangvereins„Liederkranz“, der in ſeiner letzten Generalverſammlung beſchloſſen hat, ſein Jubiläum in würdiger Weiſe durch Fahnenweihe und Wettgeſang zu begehen. * Aus dem Schwarzbachtal, 30. Auguſt. Die Ohmdernte iſt in vollem Gange. Sie wird in den nächſten Tagen beendet ſein. Sowohl die Qua⸗ lität als auch die Menge iſt ſehr gut. Die Obſt ausſichten ſind ſchlecht. Hin und wieder ſieht man einen Birnbaum voll Früchte hängen; ſonſt iſt aber kein nennenswerter Ertrag zu erwarten. Aus der Pfalz Zuerſt gezecht, dann geſtochen :: Oggersheim, 31. Auguſt. Der 38 Jahre alte verheiratete erwerbsloſe Letſch in der Bruckner⸗ ſtraße geriet mit dem 29 Jahre alten Karl Uß na in einen Wortwechſel, der in Tätlichkeiten ausartete. Letſch ſtach Ußna eine Eßgabel in die Schulter. Eine Stunde ſpäter ſchnitt ſich Letſch mit einem Ra⸗ ſiermeſſer die Pulsader durch. Der Schnitt ging ſo tief, daß mit dem Verluſt der Hand ge⸗ rechnet werden muß. Blutüberſtrömt wurde Letſch in das Ludwigshafener Krankenhaus überführt. Beide Gegner hatten vorher zuſammen gezecht. Tödlicher Sturz * Frankeuſtein, 31. Auguſt. Am Freitag abend verunglückten auf einem Motorrad, das die Dürkheimer Steige herunterfuhr, zwei Herren aus Ludwigshafen am Dorfeingang hier bei der Burkhardtſchen Mühle dadurch, daß ihnen ein Schwein, das über die Straße lief, in die Quere kam. Durch den unvermeidlichen Zuſammenſtoß ſtürzte der Soziusfahrer mit heftigem Aufſchlag auf die Straße, wo er bewußtlos liegen blieb, während der Lenker unverſehrt davon kam. Um den Ludwigshafen, bemühte ſich der raſch herbeigeeilte Arzt und ordnete die ſofortige Ueberführung in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Kaiſerslautern an, da eine ſchwere Schädelverletzung feſtgeſtellt wurde. Der Verunglückte iſt abends geſtorben. Grabſchänder :: Grünſtadt, 30. Auguſt. Auf dem hieſtgen jüdi⸗ ſchen Friedhof wurden dieſer Tage ſechs Grab⸗ ſteine umgeworfen und eine Gedenkplatte für einen gefallenen Krieger, die im Grabe der ver⸗ ſtorbenen Eltern eingelaſſen war, herausgeriſſen. Die Einſegnungshalle wurde beſchädigt und beſchmutzt. Man nimmt an, daß dieſer Frevel aus Mutwillen verurſacht wurde. Selbſtmord eines 16jährigen Mädchens durch Erhängen :: Dirmſtein, 31. Auguſt. Die 16jährige Tochter der Witwe Kohn aus dem Nachbardorfe Laumers⸗ heim hat Samstag vormittag durch Erhängen Selbſtmord begangen. Der Beweggrund iſt un⸗ bekannt. K * Bad Dürkheim, 31. Auguſt. Im Alter von 81 Jahren iſt in Freiburg i. Br, Herr Ludwig Fitz ge⸗ ſtorben. Gutes und vorübergehend Mitglied des Stadtrates. :: Wilgartswieſen, 31. Auguſt. In der Gewann Wühlhalde wurde auf einem Grundſtück der Witwe Auflage, daß die Gaſtwirte keine Bierpreiserhöhung vor⸗ nehmen dürfen. Stöbener der Kartoffelkrebs feſtgeſtellt. ee FVP* 1 U 21„%—0 Feinsprecher 24951 preis: Her 20 Husgabe 1930/ 37 Preis: Hark 20. Vefleg: Druckerei Dr. Hades, Nanmnheim 0 21»—90 Fetnsprecher 249 51 Verunglückten, einen Herrn Friedrich Metzger aus“ Fitz war früher Beſitzer des Esweinſchen N urch hielt der echte luge kehr ſchen ber⸗ Beiſe bei veiſe „die eige⸗ wird Iten. des tzten äum und Die d in Qua⸗ 0 b ſt ſteht cſt iſt ö ö alte Ener⸗ ta in rtete. 1 Ra⸗ chnitt d ge⸗ ſch in Beide abend die ren r bet n ein Juere nſtoß g auf blieb, n den r aus“ eeilte ng in n an, eſtellt en. jüdi⸗ r a b⸗ akte ver⸗ t. Die mutzt. villen ch ochter mers⸗ gen ſt un⸗ on 81 tz ge⸗ nſchen rates. wann Witwe mit 84:67 Punkten erfolgreich. leder ein Sieg Montag, I. Septe gegen Frankreich Frankreich im Leichtathletik-Länderkampf mit 84:67 Pkt. geſchlagen Entgegen allen Befürchtungen hat Deutſchland auch den fünften Leichtathletikländerkampf gegen Frankreich gewonnen. Auch die Franzoſen, die in den letzten Jahren die Punkdifferenz ſtark ver⸗ ringert hatten, rechneten diesmal mit einer Schlappe der Deutſchen. Unſere Athleten haben ſich aber wider Erwarten gut gſchlagen. Eine höhere Punkt⸗ differenz als im letzten Jahre konnte trotz aller an⸗ deren Annahmen herausgeholt werden. Sie blieben Von 15 Wettbewer⸗ Frankreichs Athleten den erſten bern gewann Deutſchland 10. erſtritten ſich nur in 5 Konkurrenzen Platz. Die Stadt Hannover nahm an dem Länderkampf einen lebhaften Anteil. Bürgermeiſter Dr. Menge empfing am Sonntag die Internationalen im Rat⸗ haus. Nachmittags fanden ſich nicht weniger als 20000 Zuſchauer im Hindenburgſtadion ein. Als dann noch am hellen Sommerhimmel Graf Zeppelin erſchien, da war die Stimmung begeiſtert. 100 Meter: 1. Jonath⸗D. 10,7 Sek. 2. Körnig⸗D. 10,7 Sek.(Handbreite zurück). 3. Auvergne⸗F. 10,9. 4. Mourlon⸗F. 10,9. 200 Meter: 1. Gillmeiſter⸗D. 22 Sek. 2. Berchmeyer⸗D. 22,1. 3. Auvergne⸗F. 22,3. 4. Beigbeder⸗F. 22,5. 400 Meter: 1. Engelhard⸗D. 49,4. 2. Moulines⸗F. 49,6. 8. Kiſters⸗D. 49,6. 4. Dickely⸗F. 49,9 Sek. 800 Meter: 1. Dauz⸗D. 1,53,3 Min. 2. Sera Martin⸗F. 1,53,7. 3. Keller⸗F. 1,53,9. 4. Müller⸗D. 1,57,1. 1500 Meter: 1. Ladoumegue⸗F.:54,6 Min. 2. Leduc⸗F. :01,1. 3. Wichmann⸗D.:01, 3. 4. Krauſe⸗D. 5000 Meter: 1. Boitard⸗F. 15:01, 2. Petri⸗D. 15:01,5; 3. Euignet⸗F. 15:48,7; 4. Helber⸗Deutſchl. 16:18,3 Min. 110 Meter⸗Hürden: 1. Welſcher⸗D. 15,6; 2. Troßbach⸗D. 15,7; 3. Robert⸗F. 16,4; 4. Adelheim⸗F. 16,1 Sek. 4 mal 100 Meter: 1. Deutſchland(Jonath, Farchmeyer, Gillmeiſter, Körnig) 41,4; 2. Frankreich 41,7 Sek. 4 mal 400 Meter: 1. Deutſchland(Schmitt, Kiſters, Danz und Engelhard):17,8; 2. Frankreich:19,7 Min. Weitſprung: 1. Köchermann⸗D.:37; 2. Mölle⸗D. 7,18; 3. Barlier⸗F. 6,81; 4. Heim⸗F. 6,59 Meter. Hochſprung: 1. Menard⸗F. 191 Meter; 2. Philippon⸗ 1,88 Meter; 3. Ladewig⸗D. 1,86 Meter; 4. Roſenthal⸗ 1,84 Meter. Stabhochſprung: Rekord); 2. Wegener⸗D. 3,90 Meter; 3. Meter; 4. Stechemeſſer⸗D. 3,70 Meter. Kugelſtoßen: 1. Uebler⸗D. 14,90 Meter; 2. 14,69 Meter; 3. Noel⸗F. 14,62 Meter; 4. Winter⸗F. Meter. Diskus: 1. Winter⸗F., 47,92 Mtr,; 2. Meter; 3. Hoffmeiſter⸗D. 45,81; 4. Paulus⸗ Speerwerfen: 1. Mäſer⸗D. 65,01 Mtr.; 2. Weimann⸗D. 58,56 Mtr.; 3. Gaßner⸗F. 56,60; 4. Noel⸗F. 54,20 Mtr. Geſamtergebnis: 84:67 Punkten für Deutſchland. . . D 1. Ramadier⸗F. 4 Meter(franzöſiſcher Wintuſky⸗F. 3,80 Sievert⸗D. 13,62 Noel⸗F., 46,01 44,31 Mtr. NN Europa ⸗Waſſerball⸗Turnier Vor der Entſcheidung Gute Leiſtungen auch in den Schwimmkämpfen Selten hat eine über den Zeitraum von acht Tagen gehende Sportveranſtaltung ein ſolches Wetterglück gehabt, wie das Nürnberger Waſſerballturnier um den Pokal des ungariſchen Kultusminiſters. Auch am Samstag herrſchte wieder das ſchönſte Sommerwetter. Ebenſo wenig wie das Wetter ließ auch der Beſuch zu wünſchen übrig. Es kamen wieder 5000 Perſonen, die an den Kämpfen einen lebhaften Anteil nahmen. Vor dem Waſſerballſpielen gab es am Samstag den Auftakt der internationalen Schwimmkämpfe. Leider waren zahlreiche Abſagen eingetroffen, ſo u. a. von dem Ungarn Dr. Barany, von dem Italiener Coſtolt und von den Deutſchen Eckſtein⸗Leipzig, Bode⸗ Hildesheim und Ahrens⸗ Hildesheim. Das 400 ⸗Meter⸗ Freiſtil⸗Schwimmen mußte ganz ausfallen, da ſich nur der Göppinger Neitzel am Start einfand. Bei einem Schauſpringen zeigten der deutſche Meiſter Riebſchlä⸗ ger⸗Zeitz, der ſüddeutſche Meiſter Behringer⸗Nürn⸗ berg, die deutſche Meiſterin Jordan ⸗ Nürnberg und Billaſch⸗ Jena gute Leiſtungen. war auch das Leiſtungsniveau in den wenigen zum Aus⸗ trag gekommenen Schwimm⸗Konkurrenzen. Im 200 Meter Bruſtſchwimmen gab es ſogar eine kleine Senſation: der Deutſche Meiſter Koppen konnte nur Vier⸗ ter werden. Sieger blieb der Hamburger Sietas in der ſehr guten Zeit von:56,7 Min. Die Ergebniſſe: 200 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Sietas⸗Hamburg 2256,7 Min. 2. Wittenberg⸗Berlin:57 Min. 3. Künniger⸗ Leipzig 257,4 Min. 4. Koppen⸗Leipzig:58 Min. 100 Meter Freiſtil: 1. Wannie 2⸗Ungarn:01,41 Min. 2. Schubert⸗Breslau:02 Min. 3. Maus⸗Offenbach:05, Min. 4. Gruß⸗Hellas Magdeburg:06 Min.— 200 Meter Freiſtil, Klaſſe Lb: 1. Wolff⸗Jungdeutſchland Darmſtadt 2552,2 Min. 3. Schwarz⸗Darmſtadt 234,4 Min. Die Waſſerball⸗Kämpfe Frankreich— Schweden:0(:0) Die Mannſchaften: Frankreich: Ragot; Thevenon, Diener; Bulteel; Parent, Tiſſon, Vondeplanche. Schweden: Naumann; Lundquiſt, Perſſon; Sandſtröm, Anderſſen, Spenſſon. Schiedsrichter Delahaye⸗Belgien ganz ausgezeichnet, einer der beſten Schiedsrichter des Turniers. Auch das Spiel konnte ſehr gut gefallen, es war ſchnell und fair. Die Franzoſen zeigten ſich ſchwimmeriſch überlegen und kamen auch ſchon bald durch Vandeplanche zu ihrem Führungstor. Die Schweden ſpielten ungenau zu, als auch noch ein Mann von ihnen herausgeſtellt wurde, gewannen die Franzoſen immer mehr Oberhand. Naumann im Schwedentor wehrte aber glänzend ab. Nach der Pauſe wurde auch ein Franzoſe herausgeſtellt, ſo daß beide Mannſchaften nur noch mit ſechs Mann ſpielten. Die Schweden blieben ſyſtemlos und konnten es nicht ver⸗ hindern, daß die Franzoſen durch Vandeplanche auf Vor⸗ lage von Tiſſon auf:0 erhöhten. Ein ſchwediſcher Gene⸗ ralangriff blieb erfolglos, denn auch die Franzoſen ver⸗ ſtärkten noch einmal ihre Bemühungen und blieben auch bis zum Schluß überlegen. Ungarn— Belgien 61(:1) Die Mannſchaften: Ungarn: Brody; Hommonay, Dvady; Hallaſſy; Verteſſy, Nemeth, Keſerü!; Belgien: Tenſen; Stoelen, Bauwens; Copieters; Thiepont, von Ghem, Depauw. Schiedsrichter Blank⸗Mannheim etwas unſicher und zaghaft. Die Belgier zeigten einen über⸗ raſchend guten Start und konnten auch durch Copieters auf Vorlage von Bauwens das Führungstor erzielen. Die Ungarn verſchärften das Tempo und kamen durch Rückhandſchuß von Nemeth zum Ausgleich. Dieſer Treffer machte die Belgier ſehr nervös, ſie verpaßten jetzt durch zu ſpätes Abgaben des Balles manche Chance und ſchoſſen ſehr ungenau. Die Ungarn waren taktiſch klar überlegen, ſie ſchwammen ſich viel beſſer frei. Nemeth ſtellte das Er⸗ gebnis mit zwei ſchönen Treffern auf 31:1, Verteſſy ſchoß ein viertes und Halaſſy mit Weitſchuß ein fünftes Tor. Nach der Pauſe zeigten die Belgier ſchwimmeriſch beſſere Leiſtungen, im Zuſammenſpiel blieben ſie aber nervös und ungenau. Dazu ſpielten ſie auch noch ſehr hart. Der Schiedsrichter zerpfiff das Spiel vollkommen. Die Ungarn konnten nur noch einen Treffer erzielen, und zwar durch Halaſſy. 5 Deutſchlands vierter Sieg England mit 51(271) Treffern geſchlagen Die Mannſchaften: Deutſchlan d: Rademacher 1; Gunſt, Cordes; Bennecke; Joachim Rademacher, Amann, Schulze. Euglan d: Ablet; Beaumar, Bronn; Temme, Neame, Sutton. Schiedsrichter Comjady⸗Ungarn, dies⸗ mal etwas unſicher. Die deutſche Sieben fand ſich wieder einmal ſehr ſchlecht zuſammen. England kam durch einen überraſchenden Durchöruch von Neame zum Führungstor. Erſt nach eini⸗ zen Spielminuten ſchoß Amann auf Vorlage von Schulze den Ausgleich. Kurz vor der Pauſe brachte Schulze, ob⸗ Sehr beachtenswert wohl er ſehr ſtark bedrängt war, Deutſchland mit 21 in Front. Nach der Pauſe wurde die deutſche Mannſchaft beſſer, ſie wurde jetzt aber auch von den Engländern ſehr hart abgedeckt. Ablet im Tor der Engländer hielt eine Serie von Schüſſen ſehr gut. Schulze und Temme wur⸗ den herausgeſtellt, die Engländer verteidigten weiter ſehr hart und verurſachten zahlloſe Freiwürfe. Schließlich konnte aber doch der von Bennecke glänzend bediente Amann auf:1 erhöhen. Ein Durchbruch der Engländer endete mit einem Lattenſchuß. Amann erzielte dann in einem Alleingang unter großem Beifall der Maſſen ein viertes Tor und im Anſchluß daran ſchoß Bennecke ſofort noch einen fünften Treffer. Kurz vor Schluß vergab Amann freiſtehend eine klare Chance. Die Tabelle: Deutſchland 4 Spiele 26:2 Tore 810 Punkte Ungarn 4 5 82:10„:0 75 Belgien 4 5 1 114 75 England 2 1220„ 28 77 Frankreich 1 55„ 2 75 Schweden 3 0 75 Deutſchland im Enoͤkamp :1 geſchlagen Das Wetterglück iſt dem Europawaſſerballturnier im Nürnberger Stadion bis zum letzten Tage treu geblieben. Der erfreuliche Publikumsbeſuch erfuhr am letzten Tage noch eine Steigerung. Ueber 6000 Perſonen wohnten dem Schlußſpiel im Waſſerball und dem internationalen Schwimmfeſt bei. Die Maſſen kamen auf ihre Rechnung, denn ſowohl in dem Waſſerballſpiel wie in den Schwimmkonkurren⸗ zen gab es ſpannende und wertvolle Kämpfe. Den Beginn des Programms machten wieder die Rahmenkämpfe im Schwimmen. Hier blieb zunächſt das 200 Meter⸗Freiſtilſchwimmen inſofern eine große Ueberraſchung, als der favoriſierte Ungar Wannie 2 vom deutſchen Meiſter Schubert⸗Breslau glatt ge⸗ ſchlagen wurde. Geradezu aufregend war das 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen, zu dem der beſte deutſche Bruſtſchwimmer nicht erſchien. Sietas, der tags zuvor das 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen gewonnen hatte, blieb auch über die 100 Meter ſiegreich. Schumburg Rückenſchwimmen an ſich. München war in Neumann, der Zweite in D..⸗Meiſt Mädler⸗Leipzig, die deutſche Meiſterin Frl. Jordan⸗ Nirrnberg und die D. T⸗Meiſterin Frl. Kapp⸗Frank⸗ furt beteiligt. Ergebniſſe der einzelnen Schwimmkonkurrenzen 200 Meter⸗Freiſtil: 1. Schubert⸗Breslau 223,5; 2. Balk⸗ Nürnberg:26,55 3. Wannie 2⸗Ungarn:29,6 Min.— 100 Meter⸗Freiſtil: Klaſſe Ib. Hans Schwarz⸗Jungdeutſch⸗ land Darmſtadt 105,5; 2. Althofſ⸗Nürnberg:07, Min.— 100 Meter⸗Bruſt: 1. Stetas⸗Hamburg:19; 2. Wittemberg⸗ Berlin 119,4; 3. Kühniger⸗Leipzig und Wunſch⸗Karlsruhe, totes Rennen, beide:20 Min.— 100 Meter⸗Rücken: 1. A. Schumburg⸗Magdeburg:16,4; 2. Dr. Frank⸗Heidelberg 117,4; 3. Deutſch⸗Breslau:17, Min.— 10 mal 50 Meter⸗ Freiſtil: 1. Verein für volkstümliches Schwimmen Mün⸗ chen 51006; 2. München 99:05,90 Min.— 10 mal 100 Meler⸗Städteſtaffel! 1. München 11:26,5) 2. Nürnberg 11:32 Min. Die Waſſerball-Entſcheioͤung Ungarn bezwingt Deutſchland:1 Der Clou des Tages war das Entſcheidungsſpiel im Waſſerball. Wie die Fachleute nach dem letzten Spiel vorausſagten, kam Ungarn zu einem knappen Siege und verteidigte damit den vom Grafen Kle⸗ velsberg geſtifteten Pokal erfolgreich. Beide Mann⸗ ſchaften traten in gemeldeter Aufſtellung an. Der Schiedsrichter Delahya bot eine ausgezeichnete Leiſtung.— Beide Mannſchaften waren anfangs fehr nervös, legten aber trotzdem ein hohes Tempo vor. E. Rademacher mußte gleich zu Beginn einen ſcharfen Schuß von Memet halten. Auf der anderen Seite konnte ein Durchbruch von Kordes erſt im letzten Moment abgeſtoppt werden. Die Deutſchen waren ſchwimmeriſch beſſer, dafür löſten die Ungarn aber beſſer ab und kamen dadurch zu einer leichten Ueber⸗ legenheit. Einen Durchbruch von Hammonay konnte E. Rademacher zur Ecke abwehren. Auf eine prächtige Vorlage von Hallaſſy erzielte Memet das Führungstor. Nach der Pauſe griffen die Deutſchen lebhaft an. Amann hatte wiederholt großes Schuß⸗ pech. Die Deutſchen waren wiederum ſchwimmeriſch beſſer und kamen ſchließlich nach Kombination Kor⸗ des Schulze. Amann durch letzteren zum ſtürmiſch bejubelten Ausgleich. Gleich nach Wiederanpfiff müßte E. Rademacher, von der Sonne geblendet, das Leder paſſieren laſſen. Infolge eines Deckungs⸗ fehlers kam Ungarn durch Memeth zum dritten Treffer. Als dann Schulze herausgeſtellt wurde, kamen die Ungarn durch Hallaſſy noch zu einem vierten Treffer. N i Schweden ſchlägt England:1(:1) Es war ein ſchnelles und faires Spiel, bei dem die Schweden durch ihre ſchwimmeriſche Ueberlegen⸗ heit zu einem verdienten Sieg kamen. Backland ſchoß das Führungstor und erhöhte gleich darauf auf :0. Ein Alleingang des Mittelſtürmers Sutton brachte den Engländern das Ehrentor ein. Kurz vor der Pauſe erzielte Petterſon für Schwenden noch das dritte Tor. Die ſchwimmeriſche Ueberlegenheit hielt auch nach dem Wechſel an. Backland erzielte im Alleingang ſchließlich den vierten Treffer. Die Eng⸗ länder ſpielten aufopfernd, ſcheiterten aber bei ihren Durchbrüchen an der glänzenden Arbeit des ſchwe⸗ diſchen Torhüters. Schließlich kamen die Schweden auch noch zu einem fünften Erfolg. Als Schieds⸗ richter fungierte Dr. Nußbaum ⸗Deutſchland. Teilnehmer am Leichtathletikländerkampf Deutſchland-Frankreich 2 Paulus(.) Diskuswurf, 3 Maeser(.) Speerwurf, 4 Wegener(D) Stabhochsprung, 6 Hoftmeister(.) Diskuswurf, 7 Sempé(.) Hürdenlauf, 8 Körnig(.) 100 und 200 m, 9 Engelhard(.) 800 m. Neueſtes vom Sport Leichtathletik Länderkampf Deutſchland Frankreich in Hannover: Deutſchland ſiegt mit 84:67 P. * Leichtathletik Länderkampf Deutſchland— Schweiz in Freiburg: Deutſchland gewinnt mit 88,5:45:5 Punkte. 82 2 Fußball⸗Repräſentationsſpiel Nord— Süd in Ham⸗ burg: Süddeutſchland gewinnt:1. ** Verbandsſpiele im Rheinbezirk: Phönix Ludwigs⸗ hafen,.f.., Waldhof und Sandhofen gewinnen ihre Spiele. * Europa⸗Waſſerballtournier in Nürnberg: Deutſch⸗ land im Endſpiel von Ungarn 14 geſchlagen. * Weltmeiſterſchaften der Radfahrer: Auch die deut⸗ ſchen Straßenfahrer auf den Plätzen. * Schluß der Baden⸗ Badener Rennwoche: Dianthus gewinnt die Badener Meile. V. f. R. Mannheim ſiegt in der Leichtathletik gegen die Intereſſengemeinſchaft Speyer mit 63:57 Punkten. d Autoturnier in Bad Homburg: Schöne Sternfahrt⸗ Leiſtungen. * Polizeimeiſterſchaften von Baden in Mannheim: Steigende Leiſtungen der Poliziſten. Die letzte Ueberraſchung Frankreich ſchlägt Belgien:2(:2) Das letzte Spiel fand beim Publikum kaum noch Intereſſe da ja die Entſcheidung bereits gefallen war. Dieſe Begegnung brachte aber noch einmal große Ueberraſchung. Die Franzoſen konnten gegen Belgien zum zweiten Erfolg kommen. Beide Mann⸗ ſchaften ſpielten in der ſtärkſten Aufſtellung. Die Belgier kombinierten beſſer und waren auch ſtändig überlegen. Die Franzoſen verteidigten aber ſehr ge⸗ ſchickt und beſchränkten ſich auf Durchbrüche, die auch den gewünſchten Erfolg hatten. Belgien ging in der erſten Halbzeit zweimal in Führung, beide Male konnten aber die Franzoſen ausgleichen. Der ent⸗ ſcheidende Treffer fiel kurz vor Spielende. Der Schlußſtand: Ungarn 5 Spiele 36:11 Tore 10:0 Punkte Deutſchland 3 5 276 812 5 Belgien 5 75 1318 476 55 Frankreich 5 75:30„ 426 75 Schweden 5 75 40 21 2·8 8 England 5 7 18:28 28 5 Handball in der D. TV. Mannheim v. 1846— TV. Frieſenheim 92(:2) Der TV. Mannheim v. 1846 hatte den DT.⸗Meiſter, TV. Frieſenheim, zu einem Freundſchaftsſpiel als Gaſt und mußte eine beachtliche:3⸗Niederlage entgegennehmen. Wenn auch die Spielſtärke des Meiſters nicht mehr an die früheren Leiſtungen heranreicht, zeigt er doch immerhin noch meiſterliche Leiſtungen. Beſondere Könner beſitzt er im Mittelläufer Schreiber, halbrechts und in den beiden Ver⸗ teibigungen. Die Einheimiſchen zeigten eine geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung und waren in dieſem Spiel, beſonders die Hintermannſchaft, ſehr gut. Der Mittelläufer Mafer ſpielte taktiſch vollendet und war der Turm in der Schlacht. Der Sturm erreichte nicht die Form des letzten Spieles und war es ein Fehler, daß lediglich die beiden Halbſtürmer zu⸗ ſammenſpielten. Nach kurzer Spielzeit konnten die 1846er eine:0⸗Füh⸗ rung erkämpfen, mußten ſich aber bis zur Halbzeit den Ausgleich gefallen laſſen. In der Mitte der zweiten Halb⸗ zeit erzielte bei verteiltem Spiel der TV. Frieſenheim den dritten und ſomit den Siegestreffer. Der Schiedsrichter konnte befriedigen. Weitere Ergebniſſe: TV. Mannheim v. 1846 III— TV. Sandhofen II:8. TV. Mhm. v. 1846 J Igd.— TV. Frieſenheim J Igd. 82. St. Italien⸗Rundflug 1930 Nach der dritten Etappe Zur dritten Etappe des italieniſchen Rundfluges von Venedig nach dem 684,7 Km. entfernten Turin ſtarteten am Freitag morgen insgeſamt 43 Maſchinen. Die Flug⸗ leitung verhängte nach der letzten Etappe mehrere Strafen. So wurde der deutſche Albatrosflieger Wolfgang Stein, der ſowieſo für das Ende nicht mehr in Betracht kommt, wegen unvorſchriftsmäßigen Landens mit einer Straſe von 5 Minuten belegt. Otto Notz, der nach der zweiten Etappe an ſechſter Stelle lag, erlitt auf der drit⸗ ten Etappe auf dem Zwangslandeplatz Vereelli durch Vor⸗ nahme von kleineren Reparaturen einen Zeitverluſt von mehreren Stunden, ſo daß er das Etappenziel um 13,01 Uhr als Zweiunddreißigſter erreichte. Durch dieſe Umſtände hat von den drei geſtarteten deutſchen Teilnehmern nur noch Robert Luſſer, der wieder als Zweiter in :59:52(140 Stoͤkm.) Turin erreichte, Ausſichten. Er be⸗ nötigte allerdings eine erheblich längere Zeit als der in :16 Minuten(160 Stoͤkm.) wieder ſtegende Italiener Sacchi. Stein kom an 22. Stelle ein. Von den italieni⸗ ſchen Maſchinen mußten fünf notlanden, konnten aber weiterfliegen. Das Geſamtklaſſement nach der dritten Etappe. Nach der öͤritten Etappe Hes italieniſchen Rundfluges, alſo nach Zurücklegung von 2098 Km., ergab ſich folgender Stand: 1. Saochi⸗Italien 17:50,44 Stundey; 2. Donati⸗ Italien 18:37, 46 Stunden; 3. Luſſer⸗Deutſchlan d 1901,18 Stunden. Die beiden anderen Deulſchen, Notz und Stein, ſind ziemlich weit zurückgefallen. Notz liegt infolge ſeines Auf⸗ enthaltes auf dem Zwangslaindeplatz Vercelli bei der Etappe erſt an 18. Stelle mit einer Flugzeit von 2154,45 Stunden und a 22. folgt Stein mit 23,39 Stunden. Falls keine Zwiſchenfälle mehr eintreten, dürfte Sacchi der vorausſichtliche Sieger ſein. 6. Seite/ Nummer 401 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 1. September 1930 Phönix geht Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk Phönix Ludwigshafen— VfL. Neckarau 210. VfR. Mannheim— F. G. Kirchheim 10:2. FC. Mannheim 08— S. V. Waldhof:4. Sp. Vg. Mundenheim— Sp. Vg. Sandhofen 112. * Der zweite Sonntag im Rheinbezirk brachte bereits ein klares Bild. Nachdem am erſten Spielſonntag bis auf Phönix Ludwigshafen alle Vereine Punkte abgeben mußten, war es klar, daß diesmal ſchon ganz anders geſpielt werden würde. Das ſchwerſte Spiel hatte Neckarau in Lud⸗ w gshafen gegen Phönix auszutragen. Bei der der⸗ zeltigen Form mußte man Ludwigshafen die beſſeren Aus⸗ ſichten geben. Phönix gewann:0 und gelangte ſo ohne Punktverluſt in Führung. VfR. Mannheim, der gegen Sandhofen nur einen Punkt retten konnte, fertigte den Liga⸗ neuling F. G. Kirchheim überlegen mit 10:2 ab. Ueber⸗ raſchend kommt der klare:-Sieg von S. V. Waldhof über 08 Manuhei m. Da 0s beſonders auf eigenem Phönir Ludtoigshafen Es liegt eigentlich auf der Hand, daß bei ſolch tropiſcher Hitze, es mindeſtens den Vereinen am Platze freigegeben ſein ſollte, ihre Spiele ſpäter anzuſetzen, denn wenn der Zuſchauer ſchon ſtöhnt, was ſollen da erſt die Spieler ſagen. Kritiſche Maßſtäbe an ſolche Spiele zu legen, iſt eigentlich überflüſſig und dann erſt recht, wenn beide Gegner ge⸗ ſchwächt antreten und von einem eigentlichen Syſtem nicht mehr die ſein kann. Zweifellos war Phönix, trotz Fehlens von Neumüller und Hörnle beſſer, aber das Spiel hätte für Neckarau auch gerade ſo gut unentſchieden ausgehen können. Ludwigshafen zeigte nur in der erſten Viertelſtunde ein geſchloſſenes und elangetragenes Spiel, das die Erfolge verdiente. Das Eintreten der beiden Spieler Dattinger bedeutet für den Surm eine wahrſcheinliche Verſtärkung, denn daß Dattinger 1 in kurzer Zeit zwei Tore ſchoß, kommt nicht von ungefähr. Dattinger 2 in der Verteidi⸗ gung kann Neumüller nicht erſetzen, und ſtach dadurch Schmoll, als wohl beſter Mann der Elf nur um ſo mehr hervor. Neben ihm rangiert Odenwälder im Tor, der manches großartig rettete und klärte, ebenſo Hahn, der unter anderen einmal ein totſicheres Tor verhütete. Im Sturm mache Burckhardt wieder vielverſprechende Verſuche, aber außer Dattinger hatte keiner das Erfaſſen und den Schuß. Schell am linken Flügel hotte durch die falſche Spielweiſe von Wilbs viel freien Lauf, andernfalls ſeine ſchwache Leiſtung noch mehr herabgedrückt worden wäre. Es herrſcht bei Phönix noch eine Miſchung verſchiedenſter Spielweiſen, die unter einen Hut gebracht werden müſſen. Die Mannſchaft ſpielt zu hoch zu, läuft noch viel zu viel, und zerſplittert ſich in Einzelleiſtungen. Anſätze zu einer flüſſigen und geſchloſſenen Spielweiſe zeigten, wie geſagt, nur die erſten 15 Minuten. Neckarau erſchien inſolge Erkrankungen und Verletzun⸗ gen mit einer unmöglichen Aufſtellung. Daß Zeilfelder 5. B. als Rechtsaußen ſteht, iſt ein Unding. Vor allem iſt eine verſtändliche Unluſt zu beobachten; dann iſt er kein Flankenläufer und zieht auch außen keine Deckung auf ſich. Ein anderes, wenn auch kein vollendetes Bild, bot ſein Wechſel mit Blum nach derPauſe. Der einzige Stürmer der gefährlich wurde, war in dieſem Spielabſchnitt nur er, und es ging wiederholt um Haaresbreite, daß ſeine Bälle doch noch das Ziel gefunden hätten. Auch kam das einſtige Syſtem der Steilvorlagen für ihn wieder zur Geltung. Im übrigen verſagte der Sturm, mußte verſagen, da die nbitge Routine und Verſtändigung unter den neuen Leuten noch fehlt. Tremmel als Mittelläufer war vor der Pauſe noch ſchwach, beſſerte ſich aber nach Seitenwechſel ganz weſentlich. Er muß ſich eben in die neue Umgebung einleben. Größle bot gute Leiſtung, aber ſein linker Flü⸗ R Mannheim Fe Sehr deutlich, allzu deutlich verraten bereits die nack⸗ ten Zahlen, daß ſich in dieſem Kampf zwei Gegner von ſehr unterſchiedlicher Spielſtärke gegenübergeſtanden ſein müſſen. Es war aber auch ſo. Die Platzherren konnten hier ſo richtig ihr ganzes, recht großes techniſches Können zeigen, konnten ſich in aller Ruhe entfalten und nach Be⸗ lieben ihre Angriffe aufbauen, allzu leicht machte es ihnen der klar unterlegene Gegner. Kirchheims Elf hat noch viel, ſehr viel zu lernen. Moderner Fußball ſieht doch etwas anders aus. Aber eines muß man vor allem rühmen, die Gäſte benahmen ſich wie Sportsleute und nahmen ihre immer höhere Ausmaße erreichende Nieder⸗ lage mit einem ſportlichen Anſtand hin, der Anerkennung verdient. In Ehren verlieren iſt nicht immer leicht, und namentlich wenn es um die ſo wertvollen Punkte geht. Selbſt als der Kampf ausſichtslos verloren war, gaben die Gäſte doch noch ihr Beſtes, aber es reichte eben nicht aus, um den taktiſch und techniſch weit ſtärkeren Gegner an weiteren Erfolgen zu hindern. So wurde der Kampf eine reichlich einſeitige Angelegenheit. Bis zur Pauſe waren die Kirchheimer im Feld noch ein einigermaßen ebenbürtiger Gegner. Gleich die 1. Mi⸗ uute hatte zwar die Platzherren ſchon in Front gebracht, in Führung Platz gefährlich iſt, hätte man den glatten Sieg von Wald⸗ hof nicht erwartet. Waldhof ſcheint ſeine Form wieder ge⸗ funden zu haben. Sp. Vg. Sandhofen, die ſchon am letzten Sonntag gegen VfR. ein gutes Spiel lieferte, konnte diesmal Mundenheim auf eigenem Platz knapp 21 beſiegen. Es wäre natürlich verfrüht, heute ſchon einen Schluß aus dem Tabellenſtand ziehen zu wollen. Im Laufe der Spiele wird ſich noch viel ändern. Neckarau wird aber von vornherein alles daranſetzen müſſen, um den Anſchluß an die Spitze zu gewinnen. Die 3 Verluſtpunkte aus 2 Spielen können ſich ſpäter bitter rächen. Tabellenſtand im Rheinbezirk Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte Phönix Ludwigshafen 2 2 0 0 5˙⁰0 40 W. f. R. Mannheim 2 1 1 0 11:3:1 Sportverein Waldhof 2 1 1 0 6˙2 3˙1 Spielvg. Sandhofen 2 1 1 0 3·2 34 Sp. Vg Mundenheim 2 0 1 1:4:3 V. f. L. Neckarau 5 1 2˙4 15 1908 Mannheim 2 90 1 1-8 1˙3 F. G. Kirchheim 2 0 0 2 2˙13.4 Bb Neikarau.0(.0) gelmann ließ Wilbs war einfach in ſeiner Taktik un⸗ möglich. Dern muß hinter überlaſtet und nervös werden. Seinen Gegnerflügel ließ er freilaufen und beteiligte ſich wieder in der Mitte. Das erſte Tor wurde dadurch durch Schell auch klar vorbereitet. Broſe kam auch erſt ſpäter ins Bild, ſodaß Winkler den erſten Anſturm über ſich ergehen laſſen mußte. Da war der Kampf denn auch bereits ent⸗ ſchieden. An großartigen Momenten ſtand Winkler Oden⸗ wälder nichts nach. Neckarau ſteht gegen die pralle Sonne; Phönix ſetzt ſo⸗ fort flott ein. Einen famoſen— leider auch nur den ein⸗ zigen— Schuß von Schell drückt Winkler zur Ecke. Einen von Lindemann an Dattinger gegebenen Ball ſchnappt Winkler dieſem vom Fuß. Ein kurzes Gedränge vor Neckaraus Tor; der völlig ungedeckte Schell gibt an den un⸗ bewachten Dattinger, der unhaltbar und unmittelbar aus nächſter Nähe einſchießt. Einen unverhofften Schuß von Weber aus dem Hinterhalt macht der aufmerkſame Winkler unſchädlich. Ein unſinniges Manöver der Neckarauer Verteidigung bringt bei verſtellter Ausſicht für Winkler, famoſen Schuß Dattingers, der ebenfalls unhaltbar landet. 220. Das ſehr durchläſſige Deckungsſpiel Neckaraus half zu dieſen entſcheindenden Erfolgen. Vorübergehend ſchei⸗ den Burckhardt und Links bei Phönix aus. und bleibt es auch nach der Ergänzung und einem gefährlichen Latten⸗ kopfball Neckaraus bei dieſem Spielſtand. Nach Seitenwechſel mit Rückenſonne tauſchen bei Neckarau Zeilfelder und Blum die Plätze, Neckarau fängt an zu drängen. Ein Gedränge vor dem Phönix⸗Tor bringt den Ball einmal gefährlich auf die Torlinie, doch der Knäuel löſt ſich für Phönix noch günſttg. Wiederholte Durchläufe Zeilfelders auf taktiſch gute Steilvorlagen enden das eine Mal mit der beſonnen rettenden Abwehr Hahns, der allein auf der Linie ſteht, das andere Mal durch eine ausgezeichnete Leiſtung Odenwälders, der das Leder gerade noch erreicht. Zwiſchen dieſen Einzelleiſtungen und einem gefährlichen Schuß Burckhardts kurz vor Schluß, lag ein harter, zerſchlitterter, und von der niederdrückenden Hitze zerſetzter wechſelnder Feldkampf. Man kann wohl auch beim Anblick dieſes Spiels reſümieren: Keine Mann⸗ ſchaft wird ohne Niederlage auch dieſe Spielzeit durch⸗ kommen. 2 Phönix: Odenwälder; Dattinger, Schmoll, Hahn, Gußner, Links; Burckhardt, Weber, Dattinger, Lindemann, Schell. Neckaran: Winkler; Dern, Broſe; Wilbs, Tremmel, Größli; Zeilfelder, Benner, Blum. Kamm, Kettner. Glöckner ⸗Pirmaſens leitete von einzelnen ſtarken Schwankungen nach der Pauſe abgeſehen, gut. Kirchheim 10:2(:0 als Langenbein unhaltbar eingeſchoſſen hatte. Dann folgte ſchon 10 Minuten ſpäter ein zweiter Erfolg durch Gerlinger. Ein ſchneller Vorſtoß des rechten Gäſteflügels verhalf Kirchheim zum erſten Gegentreffer, aber dann dominierte der BfR. wieder, der durch Fleichmann und Rohr auf:1 erhöht. Ein Strafſtoß von Fleiſchmann und ein weiteres Tor von Rohr bringen den Halbzeitſtand auf 61. Nach der auſe wird die Ueberlegenheit der Platzelf noch größer. Zeitweiſe iſt es ein Spiel auf ein Tor. Schon bald ſteht die Partie 81, dann erſt kommt Kirch⸗ heim noch einmal ſchnell vor und durch den Linksaußen zum zweiten Gegentreffer, doch ſind die Raſenſpieler bis Schluß noch zweimal erfolgreich, ſo daß ſich Kirchheim mit :10 geſchlagen geben muß. Bei der Kritik kann man über das Spiel der Kirch⸗ heimer nur abſchließend ſagen, daß ſich die Heidelberger Vorſtädter in der 1. Klaſſe kaum werden halten können. Der BfR. machte einen ſehr guten Geſamteindruck, doch muß man auch die Schwäche des Gegners berückſichtigen, der kaum zu einem Zerſtörungsſpiel kam. Die Neubeſet⸗ zung der Halbſtürmerpoſten hat ſich auffallend gut be⸗ währt, doch muß man eben erſt eine ſchwere Probe ab⸗ warten. Urnau⸗Saarvellingen leitete ausgezeichnet. F. E. 0s Mannheim Sp. B. Waldhof:4(.2) Daß man ſelbſt mit langjährigen Traditionen auch ein⸗ mal brechen kann, das bewies zur Genüge das Spiel des Rheinbezirksmeiſters gegen den F. C. 08 Mannheim. Mit gemiſchten Gefühlen war der Waldhoftroß nach dem 08⸗Ge⸗ lände gezogen. Die Befürchtungen waren denn auch voll berechtigt, umſo mehr als Waldhof mit 4 Mann Erſatz an⸗ treten mußte. Rihm, Hauth und Schäfer, alſo bas geſamte Schlußtrio, ſtand nicht zur Verfügung. Weiter hatte man Oſet erſetzt durch Waidinger(früher Nürnberg). Wer nun für Waldhof das Schlimmſte befürchtet hatte, ſuh ſich bitter enttäuſcht. Die Mannſchaft ſpielte trotz allem eine aus⸗ gezeichnete Partie, die den ſchwachen Tag gegen Munden⸗ heim vergeſſen ließ. In allen Teilen ſah man Eifer und Energie und eine verſtändnisvolle Zuſammenarbeit. Selbſt Waidinger im Angriff fand ſich in das fineſſenreiche Stür⸗ merſpiel ein und bot als rechter Verbinder gute Unter⸗ ſtützung. Dieſem Spieler wäre indes nur zu wünſchen, daß ex ſich eine fairere Spielweiſe angewöhnen würde, wenn nicht gar das Anſehen des Meiſters auf das Spiel geſetzt werden ſoll. Ganz überragend war Brückl als Sturmfüh⸗ rer, ſein Abſpiel, ſeine Ballbehandlung— und hierbei wie⸗ der hauptſächlich ſeine Täuſchungsmanbver— waren voll⸗ endet und ohne Tadel. Gleich Brückl hatte Waldhof in Bretzing eine zweite Kraft mit glänzendem Können. Auch dieſer Spieler war für den Gegner ein kaum zu nehmendes Hindernis. Von den Nebenleuten war Model unermüdlich wie immer, während Billweier ſich erſt noch richtig einſpie⸗ len muß. In der Verteidigung ſah man gute Abſchläge und auch das Spiel von Morlock im Tor war fehlerfrei. Ganz anders das Bild dei 08. Trotzdem man nur Engſter 2 für Hartung, der verletzt iſt, ausgetauſcht hatte, kam die Mannſchaft nie in Fahrt. Ab und zu raffe man ſich mal zu einer einheitlichen Zuſammenarbeit auf, aber ſie kam mit dem beſten Willen nicht zu ſtande. Bald haperte es da, bald dort und es war verſtändlich, daß ſchließlich ſelbſt die Anhänger ihrem Unwillen über die ſchwache Mannſchaftsleiſtung Ausdruck gaben. Ganz ſchwach waren die Paraden des Sturmes. Von Theobald ſah man faſt genau ſo viele ungenügende Aktionen, als von den Neben⸗ läufen. Als nach der Pauſe der Sieg Waldhofs klar war, begann man zu laborieren, aber auch dadurch bezweckte man nichts. Im gleichen Fahrwaſſer ungefähr arbeitete die Läuferreihe Weſtermann iſt zwar ſehr zäh, aber dafür mangelt es ihm, wie ſeinen Nebenleuten, an Ueberſicht und Schnelligkeit. Zwei Faktore deren Vorhandenſein bet einem Läufer außer Frage geſtellt ſein müſſen. Engſter 2 erenchte Hartung in keiner Phaſe des Spieles, während Engſter 1 ſtark überlaſtet— bis an die Grenze ſeines Könnens ging. Schuldlos an den Toren war Pabſt der abſolut eine noch höhere Niederlage glänzend verhütete. Das Spiel ſelbſt hatte trotz der zu üppigen Sonnenglut mit 3000 Zuſchauern einen guten Beſuch zu verzeichnen. Schiedsrichter Korinſczyk⸗ Mainz amtierte aufmerkſam und mit wenigen Ausnahmen überaus koreckt. Das beide Mannſchaften fair ſpielten, iſt beſonderer örwähnung wert. Sp. V. Waldhof: Morlock; Maus, Haber; Model Bret⸗ zing, Billmeier; Rasmus, Waidinger, Brückl, Pennig, Walz. FC. 08 Mannheim: Pabſt; Engſter 1, Engſter 2, Weſter⸗ mann, Langenberger, Stritter, Groß, Teufel 2, Flörſch, Theobald, Teufel 1. Ch. Privatſpiele Phönix⸗Mannheim— F. Vgg. Eppelheim:4(:1) Immer noch auf der Suche, aus ſeinem reichlichen Ma⸗ terial die eigentliche Ligaelf zuſammenzubringen, hatte Phönix am Samstag abend gegen die zur Kreisliga aufſtei⸗ genden Eppelheimer abermals eine veränderte Formation herausgebracht, die beſonders im Sturm weſentlich beſſer war, als die vorausgehenden. Könnte Englert 2 wieder in die Läuferreihe vorgenommen und die Verteidigung noch entſprechend verſtärkt werden, würde die Ausgeglichenheit der Mannſchaft größer ſein. Die Hauptſchwächen am Sams⸗ tag lagen in der natürlich noch nicht eingeſpielten Läufer⸗ mitte, die mit Rabe auf dem rechten Seitenpoſten vor allem in der Deckung nicht genügte. Neder war der beſte der * * Sp. Bg. Mundenheim Ep. Bg. Sandhofen 12(.0 Bei einer Tropenhitze Fußball zu ſpielen, ſtellt an die Mannſchaften recht große Anforderungen. Es iſt zu ver⸗ ſtehen, daß die Mannſchaften nach der Pauſe mit Er⸗ müdungserſcheinungen zu kämpfen haben und dem An⸗ fangstempo nicht mehr folgen können. Aehnlich war es bei dem Verbandsſpiel Mundenheim— Sandhofen. Beide Parteien waren nach dem Wechſel abgekaͤmpft und hatten nichts mehr zuzuſetzen. Beiderſeits ſah man einen typiſchen Punktekampf ohne techniſche Feinheiten. Sandhofen brachte den größeren Eifer mit und kam nach dem Wechſel durch ein taktiſch richtiges Spiel zu einem kaum erwarteten knappen Sieg. Ueberraſchend ſchlecht ſchlug ſich die Elf von Mundenheim, von der man eine weit größere Leiſtung erwartet hatte. Die Elf ſand nie den Zuſammenſchluß und ſpielte ohne Syſtem, ſo daß gegen die aufmerkſame Sandhofer Deckung nicht anzukommen war. Ohne Zweifel gewannen Wittemaun im Tor und Bayer als Mittelläufer für Sandhofen das Spiel. Die Verteidigung war geſchwächt, da man gezwungen war, für Leonhard Erſatz einzuſtellen. Vörg erwies ſich aber als recht brauchbar, wenn er auch das ſichere Stellungs⸗ ſpiel mitunter vermiſſen ließ. Als dritter Verteidiger wirkte Wehe. Dieſe Maßnahme wirkte ſich wohl gut aus, mußte aber auf Koſten der Sturmunterſtützung vor⸗ genommen werden. Bayer hielt das Spiel als Mittel⸗ läufer, während Müller als Abwehrſpieler eine gute, als Aufbauſpieler jedoch eine ſchlechte Note verdient. Der Sturm zeigte wenige anſprechende Leiſtung. Sämtliche Süddeutfe er fünf ſind mehr oder weniger gute Einzelſpieler, von de⸗ nen man nur wenige Kombinationsangriffe ſah. Schlecht disponiert ſchien Wittemann 2, auch Baier war nicht recht auf der Höhe. Kiechl und Barth waren noch die gefähr⸗ lichſten. Mundenheim bot eine ſchwache Geſamtleiſtung. Der Elf mangelte es vor allem am Aufbau und am Syſtem, ſo daß die Elf mit ihren Angriffen, die zu klar zu über⸗ ſehen waren, zu keinen Erfolgen kam. Im Schlußtrio machte ſich das Fehlen von Deuſchel ſehr ſtark bemerkbar, Oſter konnte ihn nie erſetzen, ſo daß Diefenbach über⸗ laſtet war. Die Läuferreihe war noch der beſte Mann⸗ ſchaftsteil. Der Sturm mit ſeiner gefährlichen rechten Seite und ſeinem ſchußgewaltigen Mittelſtürmer war leicht zu halten. Er ſpielte eine überraſchend ſchwache Rolle. * Schiedsrichter Kaiſer⸗ Biebrich leitete den vor 800 Zuſchauern ausgetragenen fairen Kampf einwandfrei. Nach einem Lattenſchuß von Seidel kam Sandhofen in der 3. Minute durch Kiechl infolge eines Deckungsfehlers zur Führung. Bis zum Wechſel liegt Mundenheim mehr im Angriff, ohne aber etwas erreichen zu können. Sand⸗ hofens Angriffe ſind gefährlicher, aber ebenfalls ohne Er⸗ folg. Nach der Pauſe hat Sandhofen die erſten Chancen. Mundenheim kam aber in der 22. Minute nach einer Fehlabwehr von Wittemann 1 durch Gürſtner zum Aus⸗ gleich. 5 Minuten ſpäter erzielte Barth nach einer exak⸗ ten Flanke von Kiechl zur:1⸗Führung für Sandhofen, die auch bis Schluß gehalten werden konnte. Byyg. 9 488 Norddeutſchland:1(:1) geſchlagen Im Rahmen der Veranſtaltung, die der Nord⸗ deutſche Sportverband in dieſer Woche anläßlich des 25 jährigen Beſtehens durchführt, fanden am Sonntag in Hamburg zwei Repräſentationskämpfe ſtatt. Nord⸗ deutſchland ſpielte im Handball gegen Mittel⸗ deutſchland und im Fußball gegen den alten Widerſacher Süddeutſchland. In beiden Spielen erlebten die Norddeutſchen ſchwere Enttäuſchungen. Die Handballer wurden mit 2015 Treffern geſchlagen. Die Fußballer verloren:1(:), obwohl man ſich gerade in Norddeutſchland gewiſſe Hoffnungen ge⸗ macht hatte. Das Fußballergebnis iſt für die Nord⸗ deutſchen um ſo unangenehmer, weil die Gäſte nicht mit ihrer beſten Mannſchaft antraten. Der Süden klar überlegen Die Torziffer von 311 drückt auch nicht annähernd die Ueberlegenheit aus, die der Süden im Verlaufe des Spieles zeigte. Die Gäſte zeigten den 10000 Zu⸗ ſchauern auf dem HSV.⸗Platze trotz warmen Wet⸗ ters ein ſehr gutes Spiel, während die Norddeut⸗ ſchen, deren Maunſchaftsgerippe Holſtein⸗Kiel ſtellte, kaum über Durchſchnitt hinauskam. Die Elf der Sieger ar nicht nur techniſch in der Ballbehandlung und im Zuſammenſpiel weſentlich beſſer, ſie verfügte auch über die beſſere körperliche Form und war in ihren Aktionen weſentlich ſchneller. Beſonders ge⸗ fallen konnten der Internationale Torhüter Kreß, der Verteidiger Burkhardt, der Pirmaſenſer Hergert und die beiden Außenſtürmer Bergmaier⸗München und Huber⸗München. Bei den Norddeutſchen war Kramer⸗Holſtein Kiel im Tor der Held des Tages. Zahlloſe Torſchüſſe des ſüddeutſchen Angriffs wurden von ihm glänzend gemeiſtert. Neben Kramer ver⸗ dien der rechte Verteidiger ſowie die beiden Hol⸗ ſteinſtürmer Ludwig und Wiedmeyer Erwähnung. Birlem⸗Berlin leitete das faire Spiel korrekt. Wie die Tore fielen In der erſten Halbzeit leiſtteten die Norddeutſchen noch einen einigermaßen ebenbürtigen Widerſtand, obwohl ſchon jetzt die Süddeutſchen eine klare Feld⸗ überlegenheit zeigten. Die Norddeutſchen kamen ſo⸗ gar in der 22. Minute durch eine gute Einzelleiſtung von Ludwig zum Führungstreffer. Zehn Minuten ſpäter fiel nach prächtiger Kombination durch den Münchener Huber der Ausgleich. Der Süden drängte jetzt und erreichte auch kurz vor der Pauſe, 1 wiederum nach ſchönſter Zuſammenarbeit, durch Lachner⸗München den zweiten Treffer. Nach der Pauſe fiel Norddeutſchland unter dem wachſenden Druck der ſüddeutſchen Elf mehr und mehr zurück. Kramer im Tor der Deutſchen verhin⸗ derte eine ſchwere Niederlage ſeiner Landsleute. Einmal wurde er allerdings noch geſchlagen, und zwar durch einen von Hergert in der elften Minute verwandelten Strafſtoß. —:::: ̃ ĩ ͤ p ß0ꝙ0ßꝙꝙꝙꝙcccccPPPPPcPcPPPcc ꝓꝓßcc—ꝙꝙ0Pc00c—————————PP———————————————————————— Mittelreihe. Auch das Verteidigungstrio iſt noch nicht ſattelfeſt genug. Die Verſtändigung der Eppelheimer war im Schluß⸗ dreieck beſſer. Der Sturm zeigte wenigſtens wieder Schüſſe, namentlich der rechte Flügel ſpielte mitunter ausgezeichnet zuſammen. Dieſe Harmonie fehlte noch auf der anderen Seite, die aber ſonſt doch Poſitives leiſtete. Die Spielkraft des Phönixangriffs ſpiegelte ſich am deutlichſten in dem einmal erreichten Spielſtand von 411, der allerdings bei der typiſchen Phönixauffaſſung, ein klarer Spielſtand bedeute ſchon den ſicheren Sieg, durch den ſich wieder aufraffenden Gegner zunichte gemacht wurde. Gewöhnt ſich Phönix in ſolchen Lagen eine ernſtere Spielauffaſſung, beſonders in der Abwehr und im Geſamteinſatz an, wird manches Reſultat klarer herauskommen. Eppelheim hat ein energiſches, und in der Ball⸗ abnahme(Deckung) ſehr ſchnelles Spiel zu eigen, das den beſſer vertretenen Spielgedanken bei Phönix oft zerriß. Ein ſchneller Sturm trägt die Angriffe ſtets gefährlich vor, der nicht ſelten mit raſch erfaßtem, gutem Schuß abſchließt. Läuferreihe und Hintermannſchaft ſind ebenfalls gut, nur wird nicht flach genug geſpielt und das Zuſpiel überhaſtet. Daß die Mannſchaft nach dem bereits ſchon ſehr kritiſchen Spielſtand von 41 zum:4 kam, zeugt von ihrer inneren Spannkraft. Auch ſpielte ſie trotz aller Energie fair. Auf gute Abgabe von Wühler an Glasſtetter landet deſſen Flankenball, vom Poſten prallend, ins Netz. Nach einzelnen knappen Fehlſchüſſen von Englert 1 winkelt dieſer einen Schuß dann genauer,:0. Vor Ablauf der erſten Spielzeit kann Wühler auf eine präziſe Hereingabe von Schwartz durch unmittelbares Einſchieben:1 ſtellen. Nach Seitenwechſel treibt Wühler entſchloſſen:1, doch Eppel⸗ heims Linksaußen drückt mit tadelloſem Schuß:2, der Halblinke ebenſo:3 und in der Anfeuerung der Mittel⸗ ſtüürmer:4. Ein Elfmeterball von Phönix wird gehalten, doch kurz vor Schluß kann Wühler den knappen, aber ver⸗ dienten:4⸗Sieg ſicher ſtellen. Horn ⸗Gartenſtadt leitete das feſſelnde Spiel ſehr gut. A. M. Weitere Ergebniſſe Süddentſchland Verbandsſpiele in Norbbayern: Sp. V. Fürth— ASV. Nürnberg(Sa.):2; 1. FC. Nürnberg— Bayern Hof 132; VfR. Fürth— FC. Bayreuth:1. 8 Sübbayern: Bayern München— Wacker München:2; Teutonia München— FCC. Ingolſtadt/ Ringſee:2; Jahn Regensburg— Schwaben Augsburg:2. * Württemberg: FC. Birkenfeld— FV. Zuffenhauſen:0; VfR. Heilbronn— Kickers Stuttgart 214; * Baden: Sp. Vg. Schramberg— SC. Freiburg 311; Villingen— Karlsruher FV. 021. FC. * Rhein: Phönix Ludwigshafen— Bf. Neckarau:0; Sp. Vg. Mundenheim— Sp. Vg. Sandhofen:2; FC. Mann⸗ heim 08— SV. Waldhof:4; VfR. Mannheim— FG. Kirchheim 10:2. . Saar: Saar Saarbrücken— Spfr. Saarbrücken:1; FV. Saarbrücken— VfR. Pirmaſens:1; 1. FC. Idar— VfB. Dillingen:1. 1 Main: Union Niederrad— FSV. Frankfurt 318; Vg. Fechenheim 03— 1. FC. Hanau 1893 223; Bieber— Kickers Offenbach 02. ** Heſſen: 1. FC. Langen— SV. Wiesbaden:2; FSV. Mainz— SV. 98 Darmſtadt:1; Wormatia Worms— Ale⸗ mannia Worms:0; Vf. Neu⸗Iſenburg— Viktoria Ur⸗ berach 211. S Sp. Germania Vereinsmeiſterſchaften des Mie Phönix Dieſe Vereinsmeiſterſchaften faſſen immer mehr Fuß. Sie ſollen zeigen, ob die Mitglieder auch im Wettſtreit mit Vereinskameraden ihre ſportliche Reife beweiſen und Re⸗ chenſchaft über das Können geben. Sie ſtellen gewiſſer⸗ maßen den Höhepunkt der Saifon dar. Der MC. Phönix hat in dieſem Jahre das Ideelle mit dem Angenehmen verbunden und inszenierte ein Som⸗ merfeſt, das ſich im Laufe des Tages zum reinſten Volks⸗ feſt auswuchs. Ein reges Leben herrſchte auf der tra⸗ ditionsumworbenen Platzanlage an der Ühlandſchule. Auf dem Spielfeld hielten ſich bei der drückenden Mittagshitze, die ſich lähmend auf die Glieder legte, die Aktiven auf. Sie ſprangen, liefen und ſtießen mit Sportenthuſiasmus. Die Leiſtungen ſind in Anbettacht der ſchlechten Bahnen nicht anders als ſehr gut zu nennen. t Sehr ſchön iſt die Leiſtung von Pfiſterer im 1000 Met.⸗ Jugendlauf in:58. Die Zwiſchenzeit für die 400 Meter betrug 57,511 Den 100 Meter⸗Lauf gewann Volk außer Konkurrenz in 11,8 Sek. Im 200 Meter⸗Lauf war Franken⸗ bach ſeinen Gegnern um Klaſſen überlegen. Sehr ſicher ge⸗ wann Pfiſterer die 800 Meter, ebenſo Baum die 400 Meter. Im Weitſprung war noch einmal Frankenbach erfolgreich, wührend den Hochſprung der Handballtormann Dautel ge⸗ wann. Im Dreikampf dominierte Maier. Die Geſamt⸗ leitung lag in den Händen der Herren Wagner, Maier, Hirſch und Wertheimer. In einem Freiluftring trugen während dieſer Zeit die Boxer ihre Vereinsmeiſterſchaften aus, die auch einen harmoniſchen Verlauf nahmen und ſchöne Triumphe brachten. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Fraukenbach 12 Sek.; 2. Kräger 122 g. Belzer 12,2.— 50 Meter: 1. Grundhöfer 6,0 Sek.; 2. Kräger 6,0; 3. Schuch 6,2.— 200 Meter: 1. Frankenba 25 Sek.; 2. Baum 25,6; 3. Belzer 25,8.— 400 Meter: J. Baum 56,8 Sek.; 2. Kinzinger 59,0; 3. Fürſt 59,6.— 800 Meter: 1. Pfiſterer 2,25 Min.; 2. Schaller 235; 9. Belzer.— Kugelſtoßen: 1. Maier 10,30 Meter; 2. Fürſt 9,45 Meter; 3. Baumeiſter 9,35.— Speerwerfen: 1 Fürſt 40,50 Meter; 2. Grundhöfer 30 Meter: 3. Belzer 36,60.— Diskuswerfen: 1. Baumeiſter 33,70 Meter; 2. Fürſt 33,70 Meter; 3. Belzer 27,50.— Handballweitwurf: 1. Belzer 31,32 Meter; 2. Grundhöfer 30,00 Meter; 3. Schuch 29,50.— Weitſprung: 1. Frankenbach 5,75 Meter; 2. Fürſt 5,67 Meter; 3. Dautel 5,60 Meter.— Hochſprung: 1. Dautel 1,60 Meter; 2. Fürſt 1,50 Meter; 3. Bub 1,45 Meter.— Dreikampf: 1. Maier 16,75 Punkte: 2. Fürſt 15,90 Punkte; 3. Kinzinger 18,50.— 4 mak 100 Meter⸗Staffel: 1. Leichk⸗ athleten 47,0 Sek.; 2. Handballer 50,0 Sek.— Dreikampf: As: 1. Weiß 83 Punkte; 2. Maurer 75 Punkte: 3. Klaus 58 Punkte.— Dreikampf: Jug. A: 1. Frankenbach 105 Punkte; 2. Ziher 92 Punkte; 3. Repp 91 Punkte. 1000 Meter Ing. A: 1. Pfiſterer 2,58 Min. 11: 8. Reinech 3,15 Min.; 3. Walz 3,25 Min.— Dreikampf Jug B: 1. Bühler 77 Punkte; 2. Haas 75 Punkte; 3. Strimkinger 40 Punkte.— Dreikampf Ing. C: 1. Armbruſter 83 Punkte 2. Simon 72 Punkte, g. Wolf 71 Punkte. Fünfkampf Frauen: 1. Schreck M. 168 Punkte; 2 Egger 151 Punkte; 3. Schwing 126 Punkte; 4. Erlacher G. 104 Punkte. Heim deutſcher Floreltmeiſter Die Endkämpfe für die Meiſterſchaften der DT., die am Samsag abgebrochen werden mußten, konn⸗ ten am Sonntag vormittag beendet werden. Der Titelverteidiger Jakob, TV. 60 Frankfurt, konnte ſich nur als Fünfter plazieren. Neuer deutſcher Turnerſchaftsmeiſter wurde der Offenbacher Heim mit 10 Siegen vor Schubert⸗Leipzig 67 mit 8 Siegen und 31 erhaltenen Treffern. Dritter wurde Thomp⸗ ſon⸗Offenbach mit 8 Siegen 34 Treffern. 4. Berthold TV. Chemnitz, 5. Jakob, Frankfurt 60, mit 7 Siegen 37 Treffern, 6. Schöndube vom Fechtklub Nürnberg mit 6 Siegen, 7. Dr. Schöndube, TG. Eintracht Frankfurt, mit 5 Siegen 37 Treffern, 8. Dr. Hoops, TG. Berlin, mit 5 Siegen 42 Treffern. 4 0 kbar, iber⸗ ann⸗ chten eicht tolle. vor frei. der zur rim and⸗ Er⸗ tcen. Fuß. t mit Re⸗ iſſer⸗ deelle Som⸗ olks⸗ tra⸗ Auf hitze, auf. mus. ihnen Met.⸗ Neter ußer nken⸗ r ge⸗ teter. reich, + ge⸗ ſamt⸗ kater, 0 . Montag, 1. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 401 Baden-Badener Rennnwoche Dianthus überraſcht in der Badener Meile Bei herrlichem Sommerwetter wurde der letzte Tag der Baden⸗Badener Internationalen Woche zu einem großen Erfolge für den Veranſtalter. Noch einmal Ueberfülle auf allen Plätzen, noch einmal die Eleganz eines internatio⸗ nalen Publikums, das dieſem Meeting einen eigenen Reiz verleiht. Die Rennen boten beſten Sport und brachten Kämpfe, die lauten Beifall auslöſten. Einzigartig war das Glück des Jockey Grabſch. Er konnte wie am Freitag auch heute drei Sieger reiten und zeigte in den ſcharfen Rennen erneut ſeine große Kunſt. Als er mit dem dritten Sieger zur Waage zurückkehrte, wurde er für ſeine Leiſtung mit großem Beifall empfangen. Dies war ſein zehnter Sieg während des Meetings. Leider gab es in der Badener Meile einen Zwi⸗ ſchenfall. Hier blieb der Favorit Faro am Start ſtehen, was dem Rennen, das einen aufregenden Endkampf brachte, viel von ſeiner Spannung nahm. Das Abſchiedsrennen ge⸗ wann der wieder erſtandene Teutone, wie vor drei Jahren. Ein metiſterhafter Ritt von M. de la Foreſt, der auf Zeune Chef das alte Badener Jagdrennen gewann, riß das Publikum zu einem Beifallsſturm für den franzöſiſchen Champignon hin. Leider blieben hier zwei charcenvolle Pferde auf der Strecke. Cosmopolite und Merkur II, der deutſche Favorit. Herr Tillemont, ein treuer Gaſt der Ba⸗ dener Rennen, ging viele Jahre leer aus, ſodaß der Erfolg ſeiner Farben allſeits ſehr beifällig aufgenommen wurde. Aus dem Fliegerrennen mußte Winkelried wegen Hu⸗ ſtens zurückgezogen werden. Creſſida rutſchte beim Ab⸗ ſprung aus und verlor Boden. Bis zum Knick hatte Walzertraum eine knappe Führung vor Boniburg und Dido. Dann ſtieß Boniburg vor, war weit überlegen und gewann im Kanter vor Walzertraum. Schnell da feierte im Damenpreis ſeinen zweiten Erfolg während des Meetings. Er wurde ſtets auf einem guten Platz im Vordertreffen hinter Queen Ann, Bellac und Teneriffe gehalten, ſtieß in der Geraden innen mit Teneriffe vor und konnte nach ſchönem Kampf Tenerifſe auf den zweiten Platz verweiſen. Klar zurück hielt Queen Ann die anderen ſicher. Gold wächter lief enttäu⸗ ſchend; er machte ſich nie bemerkbar. Ein gutes Rennen lief Teneriffe, findet aber immer einen Bezwinger. Ein prächtiges Rennen war der Heidelberg ⸗ Ausgleich. Teneriffe machte an der Spitze vor Silber⸗ ſtreif, Gutenberg, mit Macis am Schluß, ein langſames Rennen. Vor den Tribünen hing Nobelmann hinter den Führenden. Ohne Veränderung kam das Feld in die Gerade, wo Mantegna und Silberſtreif Atlantis und No⸗ belmann angriffen. In der Diſtanz ſchlüpfte Silberſtreif innen durch und gewann noch ſicher gegen Atlantis und Nobelmann. Gutenberg lag lange in guter Poſition, ließ aber in der Geraden nach. Die Badener Meile klang in einem ſcharfen End⸗ kampf zwiſchen Dianthus, Nareiß und Markgraf aus. Tautris hatte ſofort die Führung vor dem gut geſchloſſe⸗ nen Felde, das er bis zur Diſtanz brachte. Innen ſtieß Markgraf vor, während außen Dianthus angriff. Nach ſchärfſtem Kampf gewann Dianthus gegen Nareiß und Markgraf. Nareiß wurde zu ſpät nach vorne gebracht und mußte ſich dadurch knapp geſchlagen bekennen. Das Abſchiedsrennen brachte einen ſicheren Er⸗ folg von Teutone, der nach prachtvollem Vorſtoß Conkur⸗ rent, der über den ganzen Weg geführt hatte, ſicher ſchlug. Gebt Feuer, die als Favorit geſtartet war, lag lange an letzter Stelle. Ihr Vorſtoß erfolgte etwas ſpät, ſo daß ſie die beiden vorderen Pferde nicht mehr erreichen konnte. Eine prächtige Steeplechaiſe war das alte Badener Jagdrennen. Kili ſtürmte, ſeiner Gewohnheit gemäß, ſofort an die Spitze vor Cosmopolite und Jeune Chef. Hinter ihnen lag gut geſchloſſen das Feld klar zurück. Am Eiſenbahnbach ging Cosmopolite kopfüber. Kili führte weiter vor Jeune Chef durch die Felder, die anderen weit auseinandergezogen. Merkur 2 fiel dort aus flacher Bahn. Auf dem Kapellenberg kam Kili knapp vor Jeune Chef, der in überlegener Haltung an ihm vorbeiging und weit überlegen gewann. Kili war todmüde. Er wurde kürzer und kürzer, ſo daß der weit von hinten kommende Froher Mut ihm noch das zweite Geld wegnehmen konnte. Die Ergebniſſe 1. Flieger⸗Reunen. 7000 l. 1200 Meter: 1. O. Wein⸗ bergs Boniburg(A. Zimmermann); 2. Walzertraum; g. Dido. Ferner lief: Winkelrieb. Toto: 23:10, Pl.: 14, 13:10. 2. Damen⸗Preis. Herrenreiten. Ehrpr. und 4500. 1800 Meter: 1. Stall Binks Schnell da(H. v. Moßner); 2. Teneriffe; 3. Queen Ann. Ferner liefen: Bellac, Göld⸗ wächter, Iſengrin, Iffezheim, Stilicho, Nonne. Toto: 40:10, Pl.: 14, 14, 22:10. 3. Heidelberger Ausgleich. Ausgleich 1. 10 000 I. 2800 Meter: 1. E. G. Butzkes Silberſtreif(E. Grabſch); 2. At⸗ lantis; 3. Nobelmann. Ferner liefen: Mantegna, Gu⸗ tenberg, Macis, Brutus, Manicure. Toto: 24:10, Pl.: 18, 19, 20:40. 4. Badener Meile. Ehrpr. und 20 500. 1600 Meter: 1. E. G. Butzkes Dianthus(E. Grabſch); 2. Nareiß; 3. Markgraf. Ferner liefen: Tantris, Faro, Numea. Toto: 105:10, Pl.: 44, 45:50, 5. Abſchieds⸗Rennen. 4500. 1400 Meter: 1. M. J. Oppenheimers Teutone(E. Grabſch); 2. Conkurent; 3. Gebt Feuer. Ferner liefen: Pedrillo, Morgenrot, Fortunatus, Chevalier. Toto: 29:10, Pl.: 10, 10, 10:10. 6. Altes Badener Jagdrennen. Herrenxeiten. Ehrpr. u. 12 000„. 5600 Meter: 1. P. Gerins Jeune Chef(M. de la Foreſt); 2. Froher Mut; 3. Kili. Ferner liefen: Merkur 2, Lord Offaly, Stattliche, Cosmopolite, Otis. Toto: 28:10, Pl.: 14, 19, 19:10. ſe Straßen-Wellmeiſterſchaften Binda ſiegt bei den Berufsfahrern Stöpel⸗Deutſchland Vierter Die Radweltmeiſterſchaften wurden am Samstag mit den Straßen⸗Weltmeiſterſchaften fortgeſetzt. Mit Start und Ziel in Lüttich hatten die Berufsfahrer 210.6 Km., die Ama⸗ teure 194.1 Km. zurückzulegen. Während die Straßenver⸗ hältniſſe einigermaßen annehmbar waren und auch die Strecke keine beſonders ſchweren Hinderniſſe bot, machte die große Hitze des Tages den Fahrern ſehr viel zu ſchaffen. Bei den Berufsfahrern zeigte denn auch das Feld während des größken Teils der Fahrt keine große Unternehmungs⸗ luſt, die Akteure blieben faſt vollzählig zuſammen. Erſt 25 Km. vor dem Ziel ſetzte der eigentliche Kampf ein. Durch fortgeſetzte Vorſtöße gekang es den Italienern, das Feld zu ſprengen. Eine vierköpfige Spitzengruppe, gebildet von den Italienern Binda und Guerra, dem Weltmeiſter der beiden letzten Jahre Ronſſe⸗Belgien und dem Deutſchen Stöpel ſtrebten allein dem Ziel zu. Im Endſpurt gewann Binda knapp vor ſeinem Landsmann Guerra, dem Zweiten der „Tour de France“. Ex⸗Weltmeiſter Ronſſe belegte den dritten Platz. Stöpel mußte ſich mit ſeinen ſchweren Ballon⸗ reifen im Endſpurt mit dem vierten Platz begnügen, immerhin iſt aber doch die Leiſtung des Deutſchen unerwar⸗ tet groß geweſen. Weſentlich ſtärker eingeſchätzte Fahrer, wie z. B. auch die Franzoſen und Belgier, kamen erſt mit der zweiten Gruppe an. Das Ergebnis lautete: 1. Binda⸗Italien 7135.45 Stunden; 2. Guerra⸗Italien:35.48.4 Std.; 3. Ronſſe⸗Bel⸗ gien:35.45.6 Std.; 4. Stöpel⸗Deutſchland 7735.46 Stunden; 5. Grandi⸗Italien:35.58 Std.; 6. Montero⸗Spa⸗ nien; 7. Canardo⸗Spanien; 8. Hamerlinck⸗Belgien; 9. Char⸗ les Pelliſſier⸗Frankreich; 10. Bulla⸗Oeſterreich; 11. Leducg⸗ Frankreich(Gewinner der Tour de France); 12. Müller⸗ Luxemburg; 13. Buſe⸗Deutſchland; 14. Antenen⸗Schwe l, Ftalien auch bei den Amateuren ſiegreich Riſch⸗Deutſchland auf dem dritten Platz Wie bei den Berufsfahrern, ſo kam Deutſchland auch in der Straßen⸗Weltmeiſterſchaft der Amateure zu einem ſchů⸗ nen Achtungserfolg. Der Erfolg der Deutſchen hätte ohne einige unglückliche Zwiſchenfälle leicht noch größer ſein kön⸗ nen. In dem über 1941 Km. gehenden Rennen der Ama⸗ teure hielten ſich die Deutſchen Neckar, Hoffmann und Riſch ſtets im Vordertrefſen. Leider mußte aber Hoffmann nach zeimaligem Reifenſchaden aufgeben. Neckar erlitt, aus⸗ gerechnet 5 Km. vor dem Ziel, in guter Poſition einen Ret⸗ fendefekt, der ihn ausſichtslos zurückwarf. Das Feld war auf dem größten Teil der Strecke geſchloſſen beiſammen ge⸗ blieben. Auf den letzten 40 Km. unternahm der Italiener Martano einen Ausreißverſuch. Riſch⸗Deutſchland machte ſich zuſammen mit dem Italiener Geſtri energiſch auf die Verfolgung und es gelang auch, den Ausreißer einzuholen. Im Endſpurt ſiegte Martano mit 7 Längen vor ſeinem Landsmann, der nur mit Reifenſtärke ſeinen zweiten Platz vor dem Deutſchen retten konnte. Das Ergebnis: 1. Martano⸗Italien:06.30 Std.; 2. Geſtri⸗Italien 1 Längen; 3. Riſch⸗Deutſchland Reifenſtärke zurück; 4. Legreves⸗Frankreich:14.05 Std.; 5. Buchi⸗Schweiz; 6. Pollinger⸗Oeſterreich; 7. Helſen⸗Bel⸗ gien; 8. Erne⸗Schweiz; 9. Bertalozzi⸗Italien; 10. Szenes⸗ Ungarn; 11. Neckar⸗Deutſchland; 12. Houdé⸗Belgien. Autoturnjer Bad Homburg Schöne Sternfahrt⸗Spitzenleiſtungen Die Autoſaiſon geht ihrem Ende entgegen. Noch vor ihrem Abſchluß aber beſchert ſie der Autoſport⸗ gemeinde das ſeit 1923 erſtmalig wieder ſtattfindende Autoturnier von Bad Homburg, veranſtaltet vom Frankfurter A. C. Die Beteiligung iſt über⸗ raſchend gut, und die am Eröffnungstage(Samstag) vollbrachten Sternfahrt⸗Spitzenleiſtungen ſind ſportliche Großleiſtungen. Wie in der Mehrzahl aller Wettbewerbe war wiederum Mercedes⸗ Beuz das erfolgreichſte Fabrikat. In der 12⸗Stun⸗ den⸗Strahlenfahrt brachte die einzige J. Preisträgerin dieſes Wettbewerbs das ſchier unwahrſcheinliche Sportſtück fertig, die 562 Km. Entfernung von St. Moritz über den Julier und über andere Paßſtraßen lohne jede Begleitung) auf ihrem Mercedes⸗Benz⸗ Achtzylinder, Typ Nürburg, in der vorgeſchriebenen Zeit— weniger als 10 Stunden!— zu durchmeſſen. Nur wer die Straßen und Berge des Engadin und des Schwarzwalds kennt, weiß, was Frau Birn⸗ holz geleiſtet hat. Ebenſo ausgezeichnete Leiſtung vollbrachte Frau Claire Weiß(Berlin) auf ihrem Mercedes⸗Benz 8/38 PS Cabriolet. Sie ſtartete in München, fuhr München—Berlin in knapp 11 Stun⸗ den und danach Berlin— Frankfurt in weniger als 9 Stunden, insgeſamt 1160 Km. im Rahmen der 24⸗ Stunden⸗Sternfahrt. Auguſt Chriſt(Frankfurt) fuhr auf Mercedes⸗Benz, Typ Stuttgart, 1200 Km., wurde ſomit auch erſter Preisträger der 24 Stun⸗ denfahrt. Weitere erſte Preisträger dieſes ſcharf be⸗ ſtrittenen Wettbewerbs, bei dem es mancherlei Aus⸗ fälle gab, ſind: Dr. Carl Arand(Frankfurt a..) auf Brennabor⸗Juvel mit 1200 Km. und Alfred Kühne(Frankfurt a..) auf Röhr. Alle diele Preisträger haben ſchneidige Sportleiſtungen voll⸗ bracht. Die Ankunft auf dem Homburger Turnier⸗ platz erfolgte mit wiederholtem Begrüßungstuſch der Kurkapelle und Begrüßungsſekt freudig und feſtlich. Das Pech, wenige Minuten zu ſpät am Ziel ein⸗ zutreffen, hatten Frau C. Lindheimer, die auf ihrem Röhr⸗Wagen 1200 Km. zurückgelegt hatte, und die in diefem Jahre ſchon wiederholt in Weitpreisfahrten ſiegreich geweſene Frau Annemarie Gaſtell(Darm⸗ ſtadt) auf Da W. Die Sportleiſtung von Frau Gaſtell iſt Spitzenleiſtung erſten Ranges; ſie iſt die einzige Sternfahrerin, die im Ausland ſtartete. Ihr kleiner Da W. hatte ſie in fabelhaft ſchneller Fahrt ab Bor⸗ deaux bis Verdun gebꝛacht. Da gabs infolge ſchlechten Brennſtoffes Motorſtörungen. Die Repa⸗ ratur(vor Tag und Tau) hielt zu lange auf— der Zeitverluſt war nicht einzuholen— ein paar Minuten zu ſpät nach glänzender Sportfahrt am Ziel! Auch Dr. E. Flinzer(Bad Harzburg), der 1111 Km. ge⸗ fahren war, verſpätete. Zweiter Preisträger der 12⸗ Stundenfahrt wurde A. Levy(Frankfurt) auf BM W⸗ Wagen mit 441 Km. Beide gemeldeten Fabrik⸗ gruppen, die auf Brennabor ſowohl als die auf Röhr, hatten Pech. Dem Sternfahrt⸗Favoriten Andreae (Frankfurt) brannte ſein Brennabor ab; Paul Cahn rann mit ſeinem Brennabor, um einen ſchönen Hund nicht zu überfahren, einen Baum an was dem Brennabor nicht wohl tat, Auch die Röhr⸗Gruppe wurde geſprengt und war nicht rechtzeitig am Ziel, wird aber Anerkennungspreis erhalten. Anerkennungspreiſe der 12 Stunden⸗ Strahlenfahrt erhielten(nachdem ſie mit wenigen Minuten Verſpätung das Ziel erreichten)!“ Graf Sandizell auf Horch 8 und Dir. Otto W. Baller(Bad Homburg), beide mit je 1200 Km.— Außer dieſen Wettbewerben gab es eine„6⸗Stunden⸗Beſuchs⸗ fahrt“; es galt, innerhalb 6 Fahrſtunden möglichſt viele Kartellelubs des A. v. D. zu beſuchen und Be⸗ ſuchsbeſcheinigungen beizubringen. Siegerin wurde Frau J. Lange⸗Allmers(Aachen) auf Mercedes⸗ Benz mit Wertungsziffer 8,30. Zweite Preisträgerin wurde Frau Bertie Eſchenauer(Wiesbaden) auf Brennabor, Wertung 7, vor Dr. Krausmüller(Cölbe) auf Ford. Verſpätet traf Hans Loenhold auf Erysler ein. Von 35 Plakettfahrern waren 30 rechtzeitig am Ziel. S. Doerschlag. Mannheimer Leichtathletikſieg In Speyer haben ſich die Leichtathletik treibenden Vereine zu einer Intereſſengemeinſchaft zuſammen⸗ geſchloſſfen; Turnverein, Fußballverein und Deulſche Ju⸗ gendkraft marſchieren nicht getrennt, ſondern bilden hier einen ſtarken Dreibund, der zunächſt Speyer in die Lage ſetzt, gegen erſtklaſſige Vereine mit gutem Erfolg anzutre⸗ ten und der vor allem der Leichtathletik neue Impulſe ge⸗ geben hat, was auch durch eine beachtliche Leiſtungsſteige⸗ rung auf faſt allen Gebieten klar erkenntlich war. Die Mannheimer Raſenſpieler hatten es gar nicht leicht, an dieſem herrlichen Samstag abend auf dem Platze des TB. Speyer zum Sieg zu kommen. Immer wieder holte Speyer die knappe Führung der Gäſte auf, dann blieb der Kampf eine ganze Weile unentſchieden, bis dann Mann⸗ heim in der letzten Konkurrenz den Sieg für ſich entſchei⸗ den konnte. Die Kämpfe begannen mit einiger Verſpätung, wie überhaupt die Abwicklung bei ſonſt lobenswerter Organi⸗ ſation etwas flotter hätte ſein dürfen. Mannheim kommt ſofort durch einen Doppelſieg im 200 Meter⸗ Lauf in Front, Kaſpar, der nachher auch die 100 Meter ſicher gewinnt, ſiegt überlegen. Kann Mannheim über 200 Meter auch den 2. Platz erringen, ſo müſſen ſich die Gäſte über 100 Meter mit dem 1. und 3. Platz begnügen. Die Läufe ſtehen auch weiterhin im Zeichen der Mannheimer; Schmidt zeigt im 800 Meter⸗Lauf für Jugend⸗ liche ausgezeichnetes Können, unverkennbar der Stil Am⸗ bergers, der hier einen äußerſt begabten Schüler gefunden hat. Die 1000 Meter ſind Diehl nicht zu nehmen, der ohne ſich ganz auszugeben, einen ſicheren Sieg landet. Röß he, der Sieger des 3000 Meter⸗Laufes kann nach den Anſtvengungen des vorangegangenen Langlaufs nur Dritter werden; die 3000 Meter brachten aber dem kleinen Mannheimer einen ſchönen Erfolg; nach taktiſch ſehr klu⸗ gem Lauf verſuchen die beiden Speyerer ihm den Weg zu verlegen, in der Zielgeraden aber ſpurtet Rößle davon und gewinnt nach Belieben. Aeußerſt hart waren auch die Staffeln umkämpft. VfR. gewann die Schwedenſtaffel nach hartem Kampf über die ganze Strecke; den entſcheidenden Vor⸗ ſprung hatte bereits Diehl als 400 Meter⸗Mann gebracht, Speyer konnte zwar von den fünf Metern drei gutmachen, zum Sieg reichte es aber nicht. Das umgekehrte Bild bot die 4 mal 100 Meter⸗ Staffel, die als letzter Wettbewerb zugleich auch für den Geſamtſieg ausſchlag⸗ gebend war. Kein Wunder, daß beide Parteien ihre Läufer mächtig anfeuerten. Gutes Laufen der Einheimiſchen und ein ſchwacher erſter Wechſel bei VfR., ſehen die auf Außen⸗ bahn laufenden Speyerer bis zum 3. Mann immer noch klar in Front; Graff holt dann mächtig auf, aber Kaſpar übernimmt als Schlußmann doch noch gut 2 Meter hinter dem letzten Läufer von Speyer; in prächtigem Lauf holt er aber auf und kann noch in den letzten Metern den Sieg erkämpfen. ö In den Würfen und Sprüngen ſtellte Speyer durchweg die Sieger, wobei die Leiſtungen gleichfalls als recht gut anzuſprechen ſind. Am härteſten umſtritten war hier der Weitſprung; Hermann wurde als Favorit beim vorletzten Sprung erſt von Schöpfe und dann noch von Graff um je elnen Zentimeter überboten, holte ſich dann aber beim letzten Sprung doch noch den Sieg. Die Ergebniſſe: 5 1. Kaſpar⸗VfR. Mannheim 23,2 Sekunden. 5 Mannheim 23,6 Sek.; 3. Ebert⸗Speyer 247„ Sek.; 4. Teutſch⸗Speyer.:3 Punkte für Mannheim. Diskuswerfen: 1. Hermann⸗Speyer 34,84 Met.; 2. Hock⸗ Speyer 32,25 Meter; 3. Waßmann⸗VfR. Mannheim 29,11 Meter; 4. Marmein⸗BfR. Mannheim 28,30 Meter. 713 Punkte für Speyer. Geſamtpunktzahl 10:10. 100 Meter: 1. Kaſpar⸗VfR. Mannheim 11,8 Sekunden; 2. Ebert⸗Speyer 11,0 Sek.; 3. Graff⸗VfR. Mannheim 12,1 Sek.; 4. Teutſch⸗Speyer. 64 für Mannheim, Geſamtpunkt⸗ verhältnis 16:14 für Mannheim. Kugelſtoßen. Jugend: 1. Ortner⸗Speyer 13,25 Meter; 2. Hunkel⸗VBfR. Mannheim 12,24 Meter; 3. Glück⸗Speyer 11,73 Meter; 4. Goldberg⸗VfR. Mannheim.:4 für Speyer, Geſamtpunktverhältnis 20:20. 5 800 Meter. Jugend: 1. Schmidt⸗VfR. Mannheim 213,4 Min.; 2. Reber⸗VfR. Mannheim:14, Min.; 3. Glück⸗ Speyer:27 Min.; 4. Förſter⸗Speyer.:3 für Mannheim. Gefamtpunktverhältnis 27:23 für Mannheim. 5 Schwedenſtaffel!: 1. VfR. Mannheim:07, Min.; 2. JG. Speyer:08 Min. 713 für Mannheim, Geſamtpunkt⸗ wertung 34:26 für Mannheim. Hochſprung: 1. Seitz⸗Speyer 1,74 Meter; 2. Böhm⸗ Speyer 1,59 Meter; g. Schöpfe⸗VfR. Mannheim 1,59 Met.; J. Weyrich⸗VfR. Mannheim 1,49 Meter.:3 Punkte für Speyer, Geſamtpunktverhältnis 37183 für Mannheim. Kugelſtoßen: 1. Hook⸗Speyer 10,83 Meter; 2. Keller⸗ Speyer 10,79 Meter; 3. Waßmann⸗Vfgf. Mannheim 10,10 Meter; 4. Marmein⸗ BfR Mannheim. 718 für Speyer, Ge⸗ ſamtpunktverhältnis 40:40. 3000 Meter: 1. Rößle⸗VfR. Mannheim 10:02,5 Min.; 2. Thiry⸗Speyer 10:05 Min.; 3. Herz⸗Speyer 10:07 Min.; 4. Klein⸗BfR. Mannheim.:5 Punkte, Geſamtpunkt⸗ verhältnis 45:45. Weitſprung: 1. Herrmann⸗Speyer 6,20 Meter: 2. Graff⸗ Vfüt. Mannheim 6,16 Meter; 3. Schöpfe⸗VfgR. Mannheim 6,15 Meter; 4. Böhm⸗Speyer 6,04 Meter. 515, Geſamtpunkt⸗ verhältnis 50:50. N 1000 Meter: 1. Diehl⸗VfR. Mannheim:51, Minuten: 2. Lang⸗Speyer:52, Min.; 3. Rößle⸗VfR. Mannheim :05 Min.; 4. Huhn⸗Speyer.:4 für Mannheim. Ge⸗ ſamtpunktverhältnis 55:54 für Mannheim. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. VfR. Mannheim 45,7 Sek: 2. JG. Speyer 45,2 Sek. 7 für Mannheim, Geſamt⸗ punktverhältnis 63:57 für Mannheim. F. 200 Meter: 2. Heß⸗VfR. —::: ᷑ p o ꝗ ̃ P ᷣ́ PT“, ꝗ́ꝗ¾“““, ð⁊è dd. Vadiſche Polizeimeiſterſchaften Im Schwimmen im Herſechlbad Lachender Sonnenſchein brütet über der menſchenleeren Stadt Mannheim. Tauſende und Abertauſende verweilen am prächtigen Strandbad, im Freibad, dem Mannheimer Lido. Während ſich, wie bereits erwähnt, das Gros der Mannheimer mit dem Waſſergott auf gutem Fuße ſtand, wurden im immer wieder als einzigartig und ſchön bezeich⸗ neten Herſchelbad die diesjährigen Polizeimeiſterſchaften ausgetragen, nachdem dieſe im Vorjahre noch im kleinen aber netten Heidelberger Hallenbad zur Austragung ge⸗ langten. Trotz der tropiſchen Hitze erfreute ſich die Ver⸗ anſtaltung(Inſpektor Buh les als Leiter der Schwimm⸗ abteilung des Polizeiſportvereins Mannheim) eines recht guten Meldeergebniſſes ſowie eines verhältnismäßig befrie⸗ digenden ſportbegeiſterten Beſuches. Eines ſet gleich vor⸗ weg genommen: Die Geſamtleiſtungen haben ſeit den vor⸗ jährigen Meiſterſchaften ein unbedingtes Steigen auf der ganzen Linie erkennen laſſen! Pünktlich um 3 Uhr eröffnete der Geſangverein Con⸗ cordia die Veranſtaltung mit einigen dankbar aufgenom⸗ menen Geſangsdarbietungen. Oberleutnant Heller⸗ Karlsruhe als Sportwart des Polizei⸗Sportverbandes be⸗ willkommnete die erſchienenen Zuſchauer, die Preſſe und nicht zuletzt die Wettkämpfer mit herzlichen Worten. Ein beſonderer Willkommengruß wurde dem Leiter der Pfälzer Bereitſchaft ſowie den geladenen Vertretern von Stadt ſo⸗ wie Sportvereinen zugerufen. Unter tatkräftiger Unter⸗ ſtützung der Schwimmſport⸗ ſowie Turnvereine ſtiegen bald die einzelnen Rennen, die die Zuſchauer wiederholt zu den lebhafteſten Anferungsrufen hinriſſen. Bedauerlicherweiſe war der hieſige Polizeiſportverein durch Indispoſition eines ſeiner beſten Schwimmer— Beck— ſtark gehandicapt, ſodaß die Erfolge nicht ganz ſo zahlreich wie bei den letzten Met⸗ ſterſchaftskämpfen nach Mannheim kamen. Zu den Kämpfen ſelbſt ſei bemerkt, daß es hochwertigen Sport gab, wo es nur in Bruchteilen von Sekunden den Kämpfern möglich war, den Sieg für die eigenen Farben ſicher zu ſtellen. Das ſchönſte Rennen des Tages war neben der intereſſanten Großen Staffel 10 mal 50 Meter die Kraulſtaffel 4 mal 100 Meter, wobei es die erſten 100 Meter für Mannheim nicht gerade günſtig ausſah. Kopf⸗an⸗Kopf geht das Rennen und erſt vom dritten Mann an gelingt es den Einheimiſchen in ausopferungsvollem Schwimmen langſam aber ſicher die Führung in die Hand zu nehmen. Auf der letzten Bahn jedoch ſetzt ohrenbetäubender Lärm ein und der durch Krankheit weit unter Form ſchwimmende Beck kann unter toſendem Beifall als glücklicher Sieger an⸗ ſchlagen.— In der großen Freiſtilſtaffel gab es für Mann⸗ heim gleich vom Start weg ein kleines Plus, das ſich von Bahn zu Bahn vergrößern ließ, während ſich Heidelberg und Karlsruhe ganz unglaublich um den zweiten Platz be⸗ mühten, der jedoch vom ſechſten Mann ab für Karlsruhe feſtliegt. Götz⸗Mannheim, der 30 jährige Kämpe, konnte ſei⸗ nen ſchon 3 Jahre alten 200 Meter Meiſtertitel im Freiſtil erfolgreich im ſchönen Langſtreckenſtil verteidigen. Schönes zeigten auch die älteren Semeſter. Erwähnt ſei an dieſer Stelle noch, daß Oberleutnant Heller am Schluſſe der Veranſtaltung für ſeine aufopfernde Tätigkeit und reichen Mühen für das Sportweſen inner⸗ halb des Polizei⸗Sportverbandes mit der Ehrennadel aus⸗ gezeichnet wurde. Das Waſſerballſpiel ſah zwei faſt gleichwertige Mann⸗ ſchaften, die ſich unter guter Leitung von Dobler⸗ SV. Mannheim ein aufopferungsvolles Spiel leiſten. Es muß viel gepfiffen werden und Mannheim kann durch Benſching und Saffriech die zwei erſten Tore erzielen. Die Mann⸗ ſchaft Mannheims iſt vom vielen Schwimmen abgekämpft und muß in der zweiten Halbzeit den jungen aufgeweckten Heidelbergern vier Tore laſſen, was bei friſcherer Verfaſ⸗ ſung wohl kaum der Fall geweſen wäre. Auch hier iſt eine Steigerung im Zuſammenſpiel angenehm aufgefallen. Die Ergebniſſe: 100 Meter Bruſt: 1. Kramer⸗Karlsruhe 1,26,3 Min. 2. Gruber⸗Heidelberg 1,8,6. 3. Matheis⸗Karlsruhe 139,1. (Heißer Kampf in verſchiedenen Läufen.) 100 Meter Rücken: 1. P. W. Dietrich⸗Mannheim 1,35,8 Min. 2. Hucker⸗ Karlsruhe 1,40,1. 3. Kraus⸗Karlsruhe 1,40,3.(Dietrich liegt bis 75 Meter hinten, kann aber in ſchönem Endſpurt unter allgemeinem Jubel als überlegener Sieger an⸗ ſchlagen.) 100 Meter Bruſt für Vereine ohne Winterbad: 1. Merkle⸗Waldshut 1,33,6 Min. 2. Stößer⸗Waldshut 1,39,5. 3. Würzburger⸗Waldshut 1,42,3.(Allgemein ſchöner Stil.) 100 Meter Freiſtil: 1. Bruttel⸗Karlsruhe 125,83 Min. 2. Rumig⸗ Heidelberg 1,26,2. 3. Beck⸗Mannheim 1,26, 5. Springen: Benſching verſcherzt ſeinen ſicheren überlege⸗ nen Sieg durch Angabe eines falſchen Sprungs. 4 mal 50 Meter Lageuſtaffel: 1. PSV. Karlsruhe 2,39,4 Min. 2 PSV. Mannheim 2,46,6. 3. PSV. Heidelberg 2,46, 6. 100 Meter Bruſt Altersklaſſe: 1. Kopp⸗Manuheim 1,52,6. 2. Fuxtwängler⸗Mannheim 1,53,9.(Kopf⸗an⸗Kopfrennen, das im Endkampf. Körperlänge gewonnen wird.) 100 Meter Rücken für Wereine ohne Winterbad: 1. Merkle⸗ Waldshut 1,55. 200 Meter Freiſtil: Götz⸗Mannheim 3,26. (Schöner, eindrucksvoller Sieg, nachdem 2 Partner auf⸗ geben.) Springen: 1. Runger⸗Karlsruhe 1377 Platzziffer. 2. Koch⸗Karlsruhe 15. 3. Merkle⸗Waldshut 1572. 100 Me⸗ ter Freiſtil für alte Herren: Altersklaſſe B: 1. Stumpf⸗ Mannheim 1,42,5 Min. 2. Lenz⸗Karlsruhe 2,07,8. 4 mal 100 Meter Staffel beliebig: 1. PSV. Mannheim(Diet⸗ rich, Benſching, Götz, Beck) 5,57,6. 2. PSV. Karlsruhe 5,58.(Ganz erbittert erkämpfter Sieg, wobei Götz in großer Form ſchwimmt.) Nettungsſchwimmen: 1. Bau⸗ mann⸗Mannheim 1,17. 2. Aldinger⸗Karlsruhe 1,20,6. 3. Dummermuth⸗Fretburg 1,32. Rettungsſchwimmen für Vereine ohne Winterbab: 1. Würzburger⸗Waldshut 1,37. 2. Groh⸗Waldshut 1,38. 400 Meter: 1. Matting⸗Mannheim 6,37. 2. Rumig⸗Heidelberg 6,40. 3. Falk⸗Freiburg 9,40. 50 Meter Bruſt für alte Herren über 40 Jahre: 1. Lenz⸗ Karlsruhe 51,7. Huber⸗Karlsruhe 55,8. 3. Zimmermann⸗ Mannheim 60,7. Kopfweitſprung Altersklaſſe B: 1. Stumpf Mannheim 14,20 Meter 36,5 Sek. 2. Buhles⸗Mannheim 12,70 Meter 33,5 Sek. 3. Huber⸗Karlsruhe 10 Meter 19,1 Sek. Streckentauchen für Vereine mit Winterbad: 1. Dummermuth⸗Freiburg 40 Meter 32,0. 2. Altinger⸗ Karlsruhe 40 Meter 33,6. 3. Koch⸗Karlsruhe 40 Meter 35,2. ö 7 Pferdeſport 115 Düſſeldorf(31. Auguſt) 1. Preis vom Sittarder Hof. Für Dreijährige 2800. 1200 Meter. 1. Gebr. Röslers Bergſchüler(A. Dinter), 2. Lonetta, 3. Adelbert, 4. Senora. Ferner: Fortis, Eis⸗ vogel, Admiral, Frideborg, Mona Liſa, Iphigenie, Mir⸗ jam, Dagmar. Tot. 39, Platz 13, 15, 30, 40. 2. Laupenburg⸗Jagbrennen. 2800 /. 3200 Meter. 1. G. Muckls Franziskus(Mäßig), 2. Sepp, 3. Comteſſe Iſola. Ferner: Eiſenbraut, Canio, Orla, Norge, Scotch, Whisky, Leitſtern, Lauſejunge. Tot. 17, Platz 13, 20, 19. 3. Preis von Schlenderhau. Für Zweijährige. 3000&. 1000 Meter. 1. Gebr. Röslers Baden(Pinter), 2. Megara, 3. Schlüſſeltreiben. Ferner: Feuerreiter, Alpina, Laerta, Madame Flirt, Odilon, Wilma, Ma Chere. Tot. 51, Platz 17, 26, 14. 4. Preis von Düſſeldorf. 5000 4. 1600 Meter. 1. E. Diltheys Stahleck(Buge), 2. Volumnius, 3. Audi. Fer⸗ ner: Poſtillon, Paſtete. Tot. 16, Platz 13, 13. 5. Preis von Mudlinghoven. 3500 4. 2000 Meter. 1. v. Knoblochs Fantaſia(Lommatſch), 2. Platzhirſch, 3. Mi⸗ ſtinguette. Ferner: Pinelle, Prater, Lütkeſchwienſtärt, Monarch, Fernpaß. Tot. 172, Platz 35, 20, 16. 6. Burg Röttgen⸗Rennen. 2800 J. 2000 Meter. 1. A. Mauerzinne, 2. Sünden⸗ Morawez' Jagdkönig(Hölz), 2. Landes⸗ bock(totes Rennen). Ferner Lucca, Slevogt, freund, Kilo. Tot. 39, Platz 14, 12, 15. 7. Nömerhof⸗Ausgleich. 2800 /. 1400 Meter. 1. Ab⸗ teilung: 1. W. Wartenbergs Freimaurer(E. Stock), 2. Negro, 3. Kronenzehner. Ferner: Pralinee, Roſenrot, Jan von Werth, Mythe. Tot. 51, Platz 18, 36, 19.— 2. Abt.: 1. A. Wehlacks Königstreu(W. Fabel), 2. Flügel⸗ mann,„3. Fortiſſima. Ferner: Teuſelsjunge, Agripa, Schneegans, Fahnenweihe, Ahnenfürſt. Tot. 304, Platz 32, 19, 16. Dresden(31. Auguſt) 1. Preis vom Pfaffenſtein. 3000 Mk. 2000 Meter: 1. Stall Halmas Mazedonier(H. Schmidt); 2. Linz; 3. Storm Cloud. Nur drei liefen. Tot.: 34; Kopf bis Neile. 2. Neulings⸗Rennen. Für Zweijährige. 3000 Mk. 1100 Meter: 1. v. Weinbergs Metha(W. Turtle); 2. Zarentochter; 3. Willkomm. Ferner Vatikan, Die Birke, Addi. Tot.: 32; Platz: 18, 18. Kopf— 3 Lg. 3. Preis von Loſchwitz. 3000 Mk. 1400 Meter: 1. Hans Ahrens' Kriegsſpiel(5. Pförtke); 2. Signora; g. Reichs⸗ tag. Ferner Hochdruck, Go ahead, Senator. Tot.: 71; Pl.: 35, 34.—2 Lg. 4. Preis vom Borsberg. Ausgleich II. 4200 Mk. 2600 Meter: 1. Stall Egerlands Palmieri(Printen); 2. Phari⸗ ſäer; 3. Altenhof. Ferner Opar, Laufranchi. Tot.: 59; Platz: 31, 21. 12— Hals. 5. Ingend⸗Preis(Für Zweijährige, 12000 Mk., 1200 Meter): 1. M. Herdings Silberfuchs(E. Böhlke), 1. Fürſt Lynarts Heidekönigin(totes Rennen); 3. Briſſago. Ferner: Aucher einer, Agathon, Teutſche, Pelex. Tot. 46. 81:10; Pl.: 26, 20, 22:10. 6. Preis von Krippen(3000 Mark, 1600 Meter): 1. O. Blumenfelds u. Samſons Osmunda(Viſek); 2. Pronto; 3. Meermädchen. Ferner: Kerner. Tot.: 22:10; Pl.: 12, 14:10. 7. Elbtal⸗Ansgleich(3000 Mark, 1900 Meter): 1. A. v. Negeleins Caſtor(Pretzner); 2. Himmelgeiſt; 3. Happy Girl; 4. Piniole. Ferner: Dagobert, Meton, Torrone, Vela, Con amore jun., Ping Ping, Moſt. Tot.: 51:10; Platz: 15, 26, 38, 19:10, rr ö— rbb Chefredakteur“ Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Bermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles übnge Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Inkob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim, fi 1.—6 Für unberlangte Beiträge leine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bet Rückporto .— ernten, eke Es iſt Sommer. 8. Seite/ Nummer 401 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 1. September 1930 Wo und wie können wir noch ſparen? Wir beginnen hier mit dem Abbruck einer Reihe von Artikeln, die ſich auf die heute ſo notwendige Aufgabe des Sparens beziehen. Dabei find uns auch Zuſchriften aus unſerem Leſer⸗ kreiſe, allerlei Sparvorſchläge uſw. willkommen; denn mancher hat ſchon etwas Gutes ausproblert, was vielen anderen nützlich ſein kaun. Schriftl. Ein Wort an unſere Hausfrauen Sparen, ſparen heißt die Loſung, wo immer man heute Menſchen ſich unterhalten hört. Der Mann predigt es ſeiner Frau, die Frauen zerbrechen ſich die Köpfe über das Wie und Wo man noch die Ausgaben verringern könnte. Und wie man in der Kriegszeit ſich beriet, auf welche Art und Weiſe man zu den damals ſo ſchwer erhältlichen not⸗ wendigſten Lebensmitteln gelangen konnte und wie aus dem Wenigen möglichſt viel und Gutes zu be⸗ reiten ſei, ſofragt man heute wie und wo könnte man noch etwas ſparen. Man glaubt die Mahlzeiten ſchon auf ein Minimum an Ueberflüſſigem reduziert zu haben. Aber ſchließlich ſoll und muß die Ernährung kräftig ſein und wir wollen dem Körper unſerer Lieben die nötigen Kraft zuführen. Guter Rat, wie das auf hilligſte Art zu machen ſei, iſt da tatſächlich oftmals teuer. Geſchicklichkeit, ſehr offene Augen und Ohren und geſchickte Hände ſind da goldeswert. Eine Frau mit wahrem Hausfrauenſinn kann da doch allerhand erreichen, was anden weniger Geſchickten als Unmöglichkeit er⸗ ſcheint. So iſt es ſehr wohl möglich, aus ſparſamſten Mitteln ganz reizende, vorzügliche und kräftige Mahlzeiten zu bereiten. Nehmen wir uns einmal des Mittagtiſches an. Der ſoll abwechſlungs⸗ reich ſein, die geſunde gemiſchte Koſt darbieten, ein wenig ſchmackhaft auch bei geringſtem Geldaufwand. Es iſt die Zeit der Gemüſe und der Früchte. Die Suppe ſteht auf dem Tiſch. Wir haben ſie aus kräftigem Knochenmark, vielleicht auch künſt⸗ lich bereitet. Da läßt ſich nun die Frage aufwerfen: Muß man immer Suppe eſſen? Suppe iſt eine richtig teuere Angelegenheit; dabei wird als ſelbſtverſtänd⸗ lich vorausgeſetzt, daß es ſich um eine gute Suppe handelt und nicht nur ebenſo um eine Waſſerbrühe. Die kann unſerem Körper ſchon garnichts nützen. Doch auch eine gute Suppe ſättigt im Moment, füllt an und nimmt zuweilen den Appetit für die nach⸗ folgende kräftige Hauptmahlzeit. Eine Kraft⸗ brüche, für die man ein beſonderes Stück Fleiſch zerkocht, ſollte man zu den beſonderen Delika⸗ teſſen für Sonn⸗ und Feiertags zählen. Rechnen wir aus, was die Suppe koſtet, ſo können wir in der Regel ſchon ein Gemüſe dafür kaufen, das unſerer Nahrung ſehr viel wichtiger iſt. Gemüſe mit Reis und Nudeln zu einem gemeinſamen Gericht zu bereiten ſind wir weniger gewöhnt und doch ſind da ſo ſchmackhafte ſo gute Speiſen, die an manchen Tagen andere Nahrung vollwertig erſetzen. Ein großer Irrtum aber iſt es wiederum zu glauben, daß völlige Vermeidung der Fleiſchkoſt eine Verbilligung des Haushaltes ſei. Im Gegenteil, Fleiſch mit Kartoffeln und Gemüſe oder Salat iſt immer das Reellſte und vielfach billiger als die vielerlei Schneekereien, durch die wir die ausge⸗ fallenen Fleiſchmahlzeit zu erſetzen ſuchen. Nur dann iſt der fleiſchloſe Tag tatſächlich ein Spartag, wenn wir ſtatt der drei geteilten Mahlzeiten Fleiſch, Ge⸗ müſe und Kartoffeln aus zwei Teilen alſo Gemüſe und Kartoffeln, Gemüſe und Mehlſpeiſe, Mehlſpeiſe und Obſt ein vollgültiges Erſatzgericht geben. Das Abendeſſen iſt für die Hausfrau eine vielleicht oftmals noch ſchwierigere Frage als die Mittagsmahlzeit. Man möchte doch nicht jeden Abend jahraus, jahrein Butterbrot, Wurſt und Eier geben. Das wäre ein⸗ mal nicht geſund und ödet auch den Gaumen auf die Dauer unendlich an. Andererſeits aber fürchten ſich viele Hausfrauen davor, ſich für den Abend noch einmal große Arbeit aufzubürden. Sie wollen abends nicht gerne„noch mal kochen“. Ja, meine Damen, das aber ſollten Sie doch nicht ſo energiſch von der Hand weiſen. Da iſt zum Beiſpiel mit einem Ge⸗ richt aus Reis, ein paar kleinen Blumenköhlchen und ein paar Tomaten— ein ander Mal aus ge⸗ röſteten Kartoffeln und harten Eiern, dann wieder aus Käſe mit Eiern, aus Reis mit Tomatenſauee ſo einfach, ſo billig und ſo gut eine ſchmackhafte und nahrhafte Speiſe zu bereiten, die im Reisrand und in der Auflaufform aufgezogen mit etwas Salat ge⸗ reicht, faſt möchte man ſagen, die gegebene Abend⸗ mahlzeit heute darſtellt. Zum Beiſpiel: Ich habe auf dem Markt drei kleine Blumenköhlchen gekauft. Es waren nicht die ſchönſten und man hat ſie mir zuſammen für 35 Pfg. gegeben. Kleine Köpfchen ſelbſtverſtändlich, Suppen⸗ köpfchen. Dazu nahm ich ein Pfund Tomaten, 10—15 Pfg. und„ Pfd. Reis wieder 15 Pfg., macht 60 Pfg. Das Gemüſe habe ich erſt leicht angekocht, ebenſo den Reis und dann in der Auflaufform mit etwas Butter ein Abendeſſen bereitet, das mit Salat langemacht, Eſſig, Oel uſw., ebenſo das Gas) insgeſamt nur etwa 80 Pfg. gekoſtet, vier Perſonen gut ernährt und alle durchaus erfreut und befriedigt. So aber laſſen ſich ungezählte Variationen zum Abendeſſen herſtellen, die gegen die übliche Wurſtplatte, Brot, Butter, Käſe, das können wir ſelber ausrechnen, eine bedeutende Erſparnis darſtellt. Sie wollen ſparen? Schauen Sie, wie Sie Ihren Tee verſchwenden, ſie nehmen ganz richtig einen Kaffeelöffel für die Perſon. Wenn Sie für drei Perſonen etwas weniger nehmen, geht es auch. Sie gießen nun wupp, warmes Waſſer drüber und nun wundern Sie ſich, daß Ihr Tee eine Brühe und unausgiebig iſt. Hätten Sie mit Ueberlegung Ihren Tee gebrüht, erſt nur einen Extrakt in der vorher angewärmten Kanne ange⸗ brüht, vier bis fünf Minuten ziehen laſſen und dann aufgefüllt, ſo hätten Sie dieſelbe Teemenge zweimal nehmen können und Ihr Tee wäre ein wirklicher Genuß. Solche und ähnliche Kleinigkeiten ſind es, an denen man ſparen kann, und die ſich unendlich ſummieren. Und aufpaſſen,aufpaſſen heißt es von früh bis ſpät. Auch bei Ihrer Kleidung iſt ſicher vieles durch Geſchicklichkeit zu machen. Schauen Sie Ihre vor⸗ handenen Sachen an. Wievieles läßt ſich da mit ge⸗ ſchickten Händen umarbeiten und moderniſieren. Da aber kommen Sie zu dem wichtigſten Moment unſerer heutigen Sparnotwendigkeit, dem erſten Ge⸗ bot, das für alle Frauen lauten ſollte: f Kauft nichts Minderwertiges. Spare nicht am verkehrten Fleck, indem Du mindere Qualitäten erwirbſt. Ein gutes Stück, deſſen Preis Dich vielleicht im erſten Augenblick erſchreckt, macht ſich zehnfach bezahlt im Vergleich zu billiger Ware, die ſich nach kurzer Zeit verbraucht. Ob das nun Kleiderſtoffe ſind, überhaupt etwas zum Anziehen, ſowohl für uns ſelbſt wie für die Kinder, oder ob es etwas für den Haushalt iſt, das Beſte iſt immer das Billigſte. Man kann es immer wieder verwenden und noch ngch Jahren dient uns gutes Material in immer wieder veränderter Form, als ſei es ein neues Stück.. Viel gute Anregungen können Sie aus Ihrer Zeitung leſen. Leſen Sie aufmerkſaml Am Leſen ſollen Sie nicht ſparen. Leſen Sie Ihre Frauen⸗ zeitung, leſen Sie die Marktberichte, leſen Sie die Anzeigen! Ja, die Anzeigen; es ſteht ſo manches darin, was für Sie ſehr wichtig iſt. Deshalb: auch Zeitungsleſen heißt ſparen! Gerichtszeitung Straßenräuber vor Gericht in Karlsruhe Wegen ſchweren Raubes verurteilte das Karls⸗ ruher Schöffengericht den Hilfsarbeiter Her⸗ mann Kern aus Germersheim zu 1 Jahr eine Woche Gefängnis, deſſen Ehefrau zu 172 und 1 Woche und den Spengler Ludwig Mathes aus Bellheim zu 2 Jahren und 2 Monaten Gefängnis unler Anrechnung von je 2 Monaten Unterſuchungs⸗ haft. Die Angeklagten hatten in der Nacht zum 29. März ds. Is. den 72 Jahre alten Federputzer Jakob Braun auf der Landſtraße von Rheinsheim nach Philippsburg überfallen und ihm 92/ Ba r⸗ geld und Mantel, Hut und Stock geraubt. Der Staatsanwalt hatte gegen Mathes 5 Jahre Zucht⸗ haus gegen die Eheleute Kern je 4 Jahre Gefängnis beantragt. Lieber Zuchthaus als Gefängnis. Lieber Zuchthaus als Gefängnis wollte der Gold⸗ arbeiter Auguſt Friedrich Dahn aus Huchenfeld, der ſich wegen Urkundenfälſchung, Diebſtahls im Rückfall und Betrugs vor dem Pforzheimer Schöffengericht zu verantworten hatte. Er hatte ſich von Firmen Uhren und Juwelen in Kommiſſion geben laſſen und die verlangte Bürgſchaft durch den Schwiegervater gefälſcht. In einem anderen Geſchäft kaufte er ein Motorrad, zahlte mehrere Raten und verkaufte es dann für 150 Mark. Da der Käufer eine Beſcheinigung über den rechtmäßigen Erwerb des Motorrades haben wollte, verſchaffte ſich der Angeklagte einen Stempel der Fahrradfirma und fälſchte die Quittung. In Köln ließ er eine wert⸗ volle Platin⸗Armbanduhr mitgehen. Das Urteil lau⸗ tete auf zwei Jahre Gefängnis während er, als er noch das Wort zu ſeiner Verteidigung nehmen durfte, Zuchthaus gegen ſich beantragt hatte. Zwei Jahre Zuchthaus für Einbruchsdiebſtahl Im Februar ds. Js. wurden in Ludwigshafen verſchiedene Einbrüche in Verkaufshäus⸗ chen verübt. Geſtohlen wurden Rauchwaren, Ta⸗ bak, Schokolade uſw. im Geſamtwerte von über 500 Mark. Als Täter kamen ein gewiſſer Rudolf Schmidt und der 1897 in Ludwigshafen geborene ledige Schiffer Eugen. Bär in Betracht.— Sch. wurde am 13. Mai ds. Is. zu zwei Jahren drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Bär, der bereits 18 Vorſtrafen hat, darunter eine ſolche von 4% Jah⸗ ren Zuchthaus, wurde auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht, mit dem Ergebnis, daߧ 51 des R. St. G. B. nicht in Frage komme.— B. leugnet, wird aber durch die Zeugen überführt und vom Schöffen⸗ gericht Ludwigshafen zu zwei Jahren Zucht⸗ haus und zum Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von 5 Jahren verurteilt. * § Verurteilte Diebsgeſellſchaft. Wegen verſchie⸗ dener Einbrüche im St. Georgener Gebiet, bei denen ſie Zigaretten, Schokolade, Liköre u. a. erbeuteten, wurde, wie die„Bad. Pr.“ berichtet, eine jugend⸗ liche Einbrecher bande vom Schöffen ⸗ gericht Villingen verurteilt. Es erhielten Walter Römer 8 Monate, Oskar Bürk 7 Monate, Arthur Wintermantel 4 Monate und eine Woche, Siegfried Schlegel und Wilhelm Wöß⸗ ner je 4 Monate Gefängnis. Der Angeklagte Karl Müller erhielt wegen Hehlerei eine Geldſtrafe von 35 RM. Die zu Gefängnis Verurteilten wur⸗ den in Haft genommen. § Verworfene Berufung. Vor der Frankenthaler Strafkammer fand die Berufungsverhandlung des Adolf Hammerſtein von Bobenheim ſtatt, der zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden war, weil er eines Nachts auf dem Nachhauſeweg auf ſeinen Begleiter mehrere Schüſſe abgegeben und dieſen da⸗ durch ſchwer verletzt hatte. Die Berufung des An⸗ geklagten wurde verworfen. Tagungen Der Allgemeine Deutſche Tanzlehrer⸗Verband tagte zum dritten Male vom.—14. Auguſt 1930 unter ſtarker Beteiligung in Bad Kiſſingen.(Von Mann⸗ heim beſuchten die Fachſchule die Tanzinſtitute: Hans Guth, J. Heinrichsdorff und Karl Helm.) Zur Erreichung ſeiner Verbandsziele, eine geordnete deutſche Geſellſchafts⸗Tanzkunſt durchzuführen, die ſachwiſſenſchaft⸗ lich⸗theoretiſche und praktiſche Ausbildung der Tanzlehrer⸗ ſchaft zu heben und zu fördern und die Deutſche Tanzlehrer⸗ ſchaft zu einer großen Einheit zuſammenzufaſſen, ſind auf der Tagung bedeutende Beſchlüſſe gefaßt worden. Nam⸗ hafte Lehrer aus Deutſchland, England und Holland haben den Mitgliedern die neuen Tanzübungen übermittelt, wo⸗ bei der international getanzte engliſche Stil beſonders ge⸗ pflegt wurde. Eine vor dem internationalen Kurpublikum des Weltbades Kiſſingen abgehaltene Tanz ſchau mit an⸗ ſchließendem Tanzturnier zeigte die neuen Schrittformen in höchſter Vollendung. Ein vielgeſtaltiger Kunſttanzabend in den Räumen des Regentenbaues im Kurhaus legte da⸗ von Zeugnis ab, was der ADTV. auf dem Gebiete des Bühnentanzes zu leiſten verſteht. Die überaus ſtarke Be⸗ teiligung an beiden Veranſtaltungen zeigte, daß das Publi⸗ kum den Beſtrebungen der Mitglieder des AD TV., ſich als wichtige deutſche Kulturfaktoren im Wirtſchaftsleben einzu⸗ ſtellen, volles Verſtändnis entgegenbrachte. Für die weitere ſachwiſſenſchaftliche Fortbildung der Tanzlehrerſchaft war der Beſchluß, die bereits ſeit einiger Zeit vom Verband ins Leben gerufene Hochſchule oder Akademie deutſcher Tanzlehrer endgültig an⸗ zunehmen, ſie dem Schutze der Kultusminiſterien der Län⸗ der zu empfehlen und weiter auszubauen, von größter Be⸗ deutung. Sageslaleucles Montag, 1. September Kölu⸗Düſſeldorfer Rheinfarten: 14.30 Uhr: Germersheim und zurück. Lichtſpiele Alhambra:„Sagſes mit Lie⸗ dern“— Schauburg:„Das hohe Lied vom freien Rhein“.— Palaſt⸗ Theater:„Wien du Stadt der Lieder“.— Capitol:„Zärtlichkeit“. — Univerſum:„Die zärtlichen Verwandten“. Scala:„Der blaue Engel“.— Gloria:„Die dumme Liebe“.— Roxy:„Kampfhähne der Liebe“. Autobus⸗Rundfahrten:.15 Uhr Paradeplatz: Pfalzrund⸗ fahrt: St. Martin(Burg) und Bad Dürkheim. Aus Rundfunk⸗Programmen Montag, 1. September .30: Köln: Kurkonzert von Bad Salzuflen. .00: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Hamburg. 12.00: Frankfurt: Konzert von der Miltenberger Michgelismeſſe. 13.00: München: Beſuch in einem Steinbruch. 15.45: Stuttgart: Briefmarkenkunde für die Jugend. Frankfurt, Stuttgart: Konzert. Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. : Frankfurt, Stuttgart: Rückblick auf die Berliner Funkausſtellung. 19.00: München: Stunde der Arbeit. : Frankfurt, Stuttgart: Unterhaltungskonz. : Berlin: Rückblick auf Schallplatten; Hamburg: „Spitzweg“; Köln, Oslo: Konzert;: München: Zither⸗ und Gitarrekonzert; Belgrad: Opern⸗ arien und Duette; Laibach: Tanzmuſik; Lon⸗ Speyer— don 1, 2: Sinfoniekonzert; Stockholm: So⸗ liſtenkonzert; Wien: Klavierabend; Zürich: Werke von Wagner, Liſzt und Berlioz. 20.30: Berlin: Tanzmuſik; Breslau: Poſſe„Bum⸗ melſtudenten“; Frankfurt, Stuttgart: Beim Dichter auf dem Lande; Bu dapeſt: Kla⸗ vier⸗ und Violinſonaten. 20.45: München: Autorenſtunde; Bukareſt: Harmo⸗ niumkonzert; Mailand, Turin: Oper„Lore⸗ ley“ Wien: Hayoͤn⸗Streichquartett; Zürich: Hörſpiel. 21.00: Frankfurt, Stuttgart, Königswuſter⸗ hauſen: Humperdinck⸗Gedächtnisſtunde; Bel⸗ grad: Klaſſiſche Muſik für zwei Violinen; Rom: Leichte Muſik. 21.30: Hamburg: Schubertigde; München: Konzert⸗ ſtunde; Zürich: Konzert. 22.00: Fronkfurt, Stuttgart: Litergriſche Veran⸗ ſtaltung; London 1, 2: Tanzmuſik; London 3, Wien: Konzert. 22.30: Berlin: Abend ⸗ Unterhaltung; Hamburg: Ael⸗ tere Tänze. 23.00: Bud apeſt: Konzert; Kattowitz, Warſchau, London 3: Tanzmuſik. .30: Frankfurt: Winterreiſe von Schubert. Todes-Anzeige. Schwager und Onkel Fritz Weber Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meinen lieben Gatten, den guten, treusorgenden Vater. unseren herzensguten Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Tau Am Donnerstag, den 4. September, abends 8 Uhr, sprechen lim Nibelungensaal des Rosengariens in einer großen Seite, Zwei Theaterplätze 2. Rang, erſte Rethe, weg. Trauer⸗ fall abzugeben. Angeb. unt. J Jeg an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B3802 Technischer Leiter des Hamburger Fremdenblattes im Alter von 35 Jahren unerwartet in die Ewig keit abzurufen. Hamburg 26, Wackerhagen 12. Mannheim, Luisenring 45. München, äubere Prinzregentenstraße 10. Die tieftrauernde Gattin: Gretel Weber geb. Seigert. Kind Fritz Jürgen. Julius Weber, Prokurist I. R. u au geb. Buck. Die Geschwister. amilie A. Seigert. Mannheim, 31. August 1930. Stall besonderer Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Sehwester, Schwie- germutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Anna Althaus geb. Wagner im Alter von nahezu 69 Jahren, am Samstag früh in die Ewigkeit abzurufen. Ilvesheim(Hauptstraße 88) den 30. August 1930. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Konrad Althaus. Die Beerdigung findet am Montag, den 1. Sep- tember, nachm. 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. tende ! guto- Vermietung Dr. Ludwig Eckert erſtkl. Wagen, zuverl. Zahnarst 3 Fahrer. Tel. 33 082. 5, 15/16(Enge planken) Tel. 28100. 1 S449 emeinsamen Wänler-Versammlung die Spitzenkandidaten der badischen Einheitsliste Neichsaupenminister Dr.(Curtius Peichsfinanzminister Dietrich e des Rosengariens. Eintrittskarten zum Preise von RM..20 in der Geschäftsstelle der Deulschen Volksparſei R 7, 23 und der Deuischen Siaaispariei D 1, 3, sowie an der Abendkass 11788 Reparaturen— Wäscherei kl. Schramm 3, 47 N rel. 78. Billigste Preise Voranschlag kostenlos 8494 e. Tt. 1 Beleuchtungskörpor, Tisch, Ständerl., elnz. Schirme und Zubehör entsprech. billig. E 3,7 G. Schusfer E35, 7 15 Von der Reise zurück August Sturm staatlich geprüfter Dentist Moselstr. 2, Eeke Lange: Rötterstr. 59 Telephon 50898. TAoehschle des Frauemveeins) Mannheim, L 3, 1 Gründliches Erlernen der bürgerlichen u. feinen Küche und des Backens in 2 monat- lichen Kursen. Unterrichtszeit von 8½ bis 11790 1 Uhr. Preis des Kurses Mark 75.— Sprechstunden täglich zur Anmeldung von Ungeziefer u beſettigt die Ungeziefer⸗Vertilgungs⸗ 1 8 k. Anſtalt pn. Sopltterdecker, f 4, 10. Tel. 32587 für Spülen und Reinigung. 1 (Spezialität: Wanzengusrottung.) S510 1112 Uhr. 8421 Für Berufst. Abendkurse währ. d. Winter- monate ab 15. Sept. Preis Mk. 40.- u. Mk. 2. Zahle nachweislich die höchsten Preise für geiragene Herrenkleider Schuhe, Wäsche usw. T 1, 10 Scheps, Tel 28888 8507 Wanzen Flöhe, Schwaben ete, rotten Sie samt Brut radikal aus durch die Wanzen-Vertilgungs- Essenz xtr. stark. Fl. l. aus der 4085 Kurfürsten-Drogerie Th. v. Eichstedt, NA. 13/14 S454 Stets zu Di PpETLZ- N Müntel, Füchse, 255 Besätze, Reparatur u. Umarbeltungen jetzt zu Sommer- preisen 3837 Pelzhaus Schiüritz Mug eben mal den Dicken da be- gleiten. Das wird was geben! Acht Stunden Nachtfahrt, und diese Hitze ougntsabschrimen u. und diese Fülle! Na, wWir werdens Vervielfältigungen 7 7 1 und billig m Schon schaffen.(st ja meine Spe- Schreibbüro N 4. 17 zialität.) Und wenn Sie mal in die Lage kommen, Sie wissen ja: ensten! 3 3, 4. Tel. 4577070 7 2 Vertilgungs-Anstalt Klavierstimmen in beſter Ausführung durch 3169 Piauolager Herrmann vertllgun., ergasung) Ugngezlefer L. 8. 11, Tel. 282 18. 900 Franz Münch Desinfektions- und Ungeziefer Lel. 372 Gegründ. 1900 Conlerpl. 2 58 Rad ale Beseltigung von“ 885 Art. Spezlallst in unübertroffener Wan zen- 1 8 Heute 1 155 1255 Tonfffm⸗ Premiere. f 475 N ö Monkag, 1. September 1930 Nene Mannheimer—„Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 401 heuie NMonliag* niag ERSTAUFFUHRUNG in Ersiauffünhrung 5 das entzückende Großlustspiel N 8 Heut war ich 1 bel der Frieda 8 Akte zum Totlachen nach dem gleichnamigen Foxtrott 8 Schlager. i Die große Besetzung: Hans Albers Marg. Kupfer Robert Garrison Evi Eva Hans Brausewetter Dazu der Stuari Webhbs Abenteurer- und Sensatlonsfflm Denen 8 überaus 0 und Sensationelle Akte. Anfang N .00, 9.40,.10 Uhr? ond lions-Cͤstspſel des berühmten indischen Gauklers und Hofkünstlers Hatha-logha Dieser ausgezeichnete Magier verbindet liebenswürdigen Humor und Eleganz mit seinen verblüffenden Experimenten und Wird auch die verwöhntesten Besucher des Pfalzbau-Kaffees begeistern, U..: Der berühmte indische Seiltrik Der lebende Kanarienvogel als Seschog peng das geheimnisvolle Wasserglas& Die Illusion aller alluslonen Das Kal-Kal Mysterium Ab 1. Sepiember im Pfalzbau-Kaffee. Eintritt frei! 11792 Köln- Düsseldorfer = Rheinfahrten Bis Incl. 14. 9. 1930 00 Freitags RM..80 0 Sonntags RM. A. Uhr Rüdesheim und zurück. 30 Tagl, außer Freitags 0 1 und Sonntags Speyer- Uhr Germersheim u. zur. 19.45 Uhr Abendſahrten Dienstags und Sonntags 2½ Sid. 1 ö.30, 15.30 Speyer und zurück Un Al F. 00, 13.00, 19.45 Worms u. zurück Dampfermarke u. Firma genau beachten! Franz Kessler, Tel. 202 40/44, Rheinvoptand 3 0 1 Sz⸗- Schule Gu 01,5, Tel. 247 68 Anmeldungen zu Kursen und Privatstunden erbeten 8526 Küchen, Bäder, Hausgünge etc. stattet mii Wand- u. Boden- Plättchen melstermäblg aus. Reparaturen prompt. ALBERT WIESNER DAIASLncater! Schimperstraße 19 Telephon 538837 R 4, 13 fel. 222189 P. Run gerrenschneiderei empfiehlt sich im Andern, eparieren u. nugein bie Mmalauisdie 1 Der neue AL J0LSON Alhambra, A Jodson-Tonfüm, 2 1 7 4b Heute werden Tausende den bekanntesten Sanger der Wel. A sehen und Hören, und seine neuem Lieder werden wieder so populdrt werden wie sein Lied vom „SONVVVY BOY Jedes in der letzten Zelt. Die.Z. al. Gespielt wird dieser Film ganz ausgezeich- Da ist Al Jolson, der mit seinem wehmütigen Blick an die Herzen zu ſassen und für Liebe, Entsagung und Sehnsucht und jede andere Gemütsbewegung stets den richtigen Ausdruck aus seinem Spiel- net. register zu holen weiß. und Dave Lee(Sonn BO) In Ihrem neuen Tonfilm: Dem Ohr entgeht kein Atom der Handlung. Das hohe Lied der Liebe. plastischen Wiedergabe- Technik ist. s aG ES MITTIIDERN Dieses Mal ist es das Lied vom„Little Pal“, das uns ganz besonders zu Herzen geht. Al Jolson Schluchzen und das süße Stimmchen„Sonny Boys schlägt alle wieder in Bann. Dafür sorgt die moderne Tobis-Anlage der die von einer ungewöhnlichen klanglichen Vollendung und einer besonders 2„%„„„ 2„„„„ d 1» 2„ b 0 6 0„ 2 2 f„„ 4„„ 2 2 2 2 2 2 2 2 2. 4 1 1 f d N 5 N 1 1 „„„ d„ b„ b„ l 2 1 ö 1 Hierzu der auserwählte heitere und aktuelle Filimteli! Beginn nachmittags 3 Uhr. ))ꝛjnꝛßnß: ß 7% 7%% ehe eee 7 Jugendliche haben Zutritt. ee e e e e ee e ee e e e eee eee eee e ee eee ee een „ b u U U d b Dees s eee es IAR Ten UERWIAND TEN DER ICHARD OS WALD TOMFEILM- SCHWANK PALAST UNIVERSUN 4 EEE ZILZ TSI VPB JOB Angenehm Kühler Aufenthalt! ſMemabve hohspatte Montag, 1. September 1930, abends 8/ Ahr im Ballhaus Kundgebung. Redner: General v. Lettow-Vorbeck Spitzenkandidat für Wahlkreis Baden, Dr. Walther Kayser-Frelburg Zweiter Kandid, für Wahlkreis Baden, Gesinnungstfreunde willkommen! Eintritt rei! 47 Erstklassige Arbeitens“ in Plisséls, Hohlsäume, Kanten für Schals und Volants, Einkurbeln von Spitzen und Einsktzen, Monogramm und Kleider- stickereien, Biesen, Knopflöcher, werden sohnell und billigst angefertigt bei fachmänn. NUR AM ARHEIN Ein deutscher Ton und SpfkCHFILN. Tonbelprogramml Beginn: 3, 5,30, 8,00. letzier Tag! Der Fox-Großflim: Aänpbahne dar Lee mit LIV Damit Victor Me Laglen 5 3. 8, 7, 8,25.. 22 Vaubbee. eee Meine Stellung als langjahriger erster Cuschineider N technischer Gründer der beiden Mat. Abteilungen des Hauses JOSE DAR in Karls- ruſie und Mannheim Nabe ich aufgegeben und ein eigenes Maß. Atelier fur Herren- Moden feinsten Stils in Mannſieim eròſtnet M7, I3 parferre, am Kalserrinq. Bestellen Sie Iure Herbst- und Winterltleidung nioht eier, bevor Sie meine Oualitaten und Preislagen einer genauen FPriſfung unter eogen Naben. Bedeutendes Lager. fufremder Tuchfabrianten und Exporteure des In- Hans Sieber Mah. Atelier fun Herren- Moden, M 7. 48 und Auslandes. 1 Wohnungen zu vermieten! 7 Zimmerwohnung, Tattersallstr. herrſchaftlich, Miete 300 Mk., Zentralheiz, A imm erwohnung, Oststadt Miete 130 u. 160 Mk. &4 Zimmerwohnung, Oberstadt und Nähe Bahnhof, Miete 110 und 130 Mk. 8 Zimmerwohnung, Oberstadt u. Plank Miete je 90 Mk, Wed Zimmerwohnung, neue undd alte Neckarstadt, Miete 88 und 106 Mk. 2% Zim.-Wohng,, Schlachthof u. Kron- rinzenstr, 5. St., Miete 100 u. 110 Mk. 6% Zim.-Wohng., Jungbusch-Lindenhof- Walühot-Meckärost, Miete 5085 Mk. 25 im.-Wohnung, Neue Neckarstadt, Miete je 130 Mk Außerdem-9 Zimmerwonnungen in allen Stadtteilen und Rrelslagen. Inmob.-1. Wohnungebürd Carl Meber, P 4, 3, Strhmankh — Feuden heim! Sehr ſchöne Neubauwohnung: 2 Zimmer, Küche, ele, Bad, Balkon u. Loggia ſof. 895 ſpät. zu verm. 9779 Unterfeld 84(Halteſtelle Schützen hans) 7H. fl. In Ma. Ine und Telephon im Haus. an berufst. Herrn od. Dame 1 u 5 30g Zimmer und Wohnküche zentral gelegen, in gutem Hauſe, Dampf⸗ heizung. zu vermieten. 0 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. m In Zentrum: Zwei gude große Tinmer bei ält. alleinſt. Dame(Wohn⸗ u. Schlafz.) mit Bad, Klav. u. ev. Küchenb., Bad Tele, belwlagnabmenet per 1. ngeb. unter J 88 an, 2 auch an Ehep., ſof, zu verm. Adreſſe in der Geſchäftsſt. Oktbr., B3787 Auto-Boxe flelſe Werkstatt nächſt Paradeplatz. zu mit breit. Einfahrt, vermieten. Anfragen] zu vermiet. Zu erfr. erbeten unt. N H 110 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. Frahrlachſtraße Nr. 5. B3736 4993 Am Bahnhof. Sep. nett u. frenndl. möbl. Licht, ſof. zu vermiet. 3284. Bellenſtraße 5. 4. St. Schön möbl. Zimmer Daſelbſt geränm. ant mit elektr. Licht ſof. möbl. Zimmer. unge⸗ bill. zu verm. B68 ſtört, preiswert. 0, Ver B5717 Zimmer m. el. Werkſtätte, auch als La⸗ ger, ſehr große Tor⸗ einfahrt. K 2. 18, 1 Treppe, I. zu vermiet. Inmewobauag m. Preisangebot von ruhig. Fam. geſucht. Mietvorauszahlung. Angeb. unter J J 89 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 9258 u. Tel., a. Friedrichs⸗ ring, in at. Hauſe an Herrn zu vermieten. Wolff. U 6 Nr. 14. B3741 G 7. 25, 2 Treppen, am Luiſenring B3767 mübliertes Zimmer ſofort zu vermieten. Freundl. möbl. Zimm. an berufst. Fräul. zu verm. D 2, 11, 2 Tr. B9788. but möbl. Zimmer 8 8 9 1 mit el. Licht, per 1. —— Sept. zu vm. Bz3765 2 schöne Zimmer n e. mit Küche Gut möbl. Zimmer unmöbl., bei allein⸗ 25 4 1 in 85785 ſtehender Dame in Beilſtraße 4. 5 Tr beſter. an 1 2 4 55 kinderloſes Ehepaar, 8 5 Monatsmiete 120 Pylll. möbl. Zimmer per 525 e 2 5 zu. B3769 uge rag. u Weft EFFECT 3797 Damenrad mit Torp.⸗ . Freilauf, faſt neu, Gemütl. möbl. großes bill. abzug. Bauern⸗ Zimmer, Schreibtiſch, feind, Traittenrſtr. 17. Chaiſel. eventl. Bad 2146 Gut möbliert. Zimmer mit od. ohne Klapter. Hinze. Q 2 Nr. 9. B3795 Wohnungen leere u. möbl. Zim⸗ mer vermietet u. ſucht Schwetzingerſtr. 16, a. Tatterſall. 7820 Vermie —2 ſchöne, aut möbl. ruh. Zim. ev. Notküche, in beſt. Hauſe, an ſol. Miet. abzug. Fried⸗ richsring 34, 1 Treppe 179 N Sehne hene werkstätte od. Lagerraum, 48 qm (2. St.) zu vermieten. Beilſtr. 24. Wirtſchaft 1281/82 Schön möbl. Zimmer mit el.., an ſoltd. Herrn od. Dame ſof. zu verm. Qu. 3. 6/7, 3 Tr., links. B79 Möbliertes Zimmer zu vermieten.* 229 Luiſenring 11. 3 Tr. Gut möbl, Zimmer an ſol. berufst. Herrn o. Dame ſof,. od. ſpäter zu verm Preis 30 4 Haupt, Beilſtr. 5, 2 Tr. B38740 Möbl.⸗Zimmer ſof, od. Stadtmitte! Zwei in⸗ einandergeh., freundl. Zimmer. leer od, möbl., auch als Büroräume zu vm. E 6. 20, 3 Tr., ks.(i. Hauſe Caſaſö) 288 Nähe Wasserturm Gut möbl. Zimmer in autem ruh. Hauſe an beſſeren Herrn zu vermieten. Auguſta⸗ Anlage 17, II., Sachs. B63 779 Schön möbl. Zimmer zu vm. Q 3, 8, 3 Tr. B5771 Einf. freundl. Zimmer mit oder ohne gute Koſt ſof. zu vermtet. Anzuſehen bis 3 Uhr 1 el. Licht auf 90 zu vermieten. Eolliniſtk 16, 2 Tr. B39 750 Schön möbl. Zimmer nach d. Straße, ſof, zu vm. D 9, 9, Strobel, 5723 Möbliertes Zimmer ſpät, zu verm. 9770] nachm od. nach 6 Uhr J 4, 28, 8 Tr. rechts abends, 3790 Arzt B 6, 6. 2 Tr., rechts. Gut möbliert. Zimmer Behagl. ſehr aut möbl. Zimmer in ruhigem Hauſe an beſf, Herrn od. Dame zu vermiei. Telephon Nr. 287 74. B3753 Möbliertes Zimmer ſofort zu vm. B3754 U5 Nr. 11, 2 Trepp. T 2 Nr. 20, parterre, u. Schlafzimm., eptl. Tel.⸗Anſchluß. ſepar. Eing., ſof. zu verm. O 7, 28, IV. B3751 M 25 17 Trepp, Nähe Schloß Gut möbl. Zimmer an ſoliden Herrn o. Dame zu vermieten. 55710 Am Tennismlatz gut möbliert. Balkon⸗ zimmer zu germiet. Goetheſtr. 18, 1 Tr. I. Bg 758 but möbl. Zimmer zu vermieten, eventl. Klavier- u. Badben. E 7, 15, 8 Trepp., ks. 3769 ſof. zu verm. B3781 beſte Schlafſtelle zu Egellltr. 8, part., r. vermieten. B3789 Sehr au mel Herre Schun möbl Balkon- dimmer preiswert Zu vermieten. B3780 8 6, 2. 2 Treppen. r. Separat. möbl. Zimmer zu vermieten. B3766 T 5, 14, III, Iinks. Luiſeuring 24. b. Simon aut möbl. Zimmer, ſep. Eing., el. Licht, Schreibt., Tel., ſofort zu vermieten. B3796 Schän mäpl. Zimmer in gut. Lage, am lieb⸗ ſten a. berufst. Dame zu verm. Bad u. Tel. vorh. Aupprechtſtr. 5 bei Neuberger. 252 Feil. möhl. Zimmer el. Li 1 zu vermiet. 1 9, 1 1 71 Vordh. Gut möbl. Zimmer mit —2 Betten, Nähe Waſſerturm, el. Licht, er ſofort zu dermtet. Saar de 8, bei chwarz. B8793 Schön möbl. Ammer per ſofort zu ver⸗ mieten. 4953 P 2, 6, 4. St. Braun. 82, J, J Trepp., r. aut möbliert. Zimmer mit el. Licht zu ver⸗ mieten. B3783 Nähe Friedrichs brücke Einf. möbl., ſauberes immer zu vermieten Müſerſes Anme Geschwister Nile, N 4, T. Laden Damenschneider el 11752 Bedienung Iel. 23210 500 wöbl. Ammer zu vermieten.* 281 1 au 1 Luiſen⸗ ring 45, Pſchyborfki. 0 2, 5, 2 Treppen„ Möbliertes Zimmer Selt. ger., fein möhl. zu vermieten. B3798 L 4, 10, 1 Tr. links. L 4, 9, 2 Tr. rechts frül. möbl. Zimmer preisw. zu vermieten. * 260 Schönes aut möb, Zim mer* 267 (el, Licht), zu verm. Gontardſtraße 7, part. f 6, 7, 2 Tr. links: Behagl, ſchön möbl. Zimm., el.., m. od. ohne Klavierb. zu v. 5 9778 Eleg. möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimm. zu verm. Telephon Nr. 315 61. 225 Wohn⸗ u. Schlafzimmer eleg. möbl., evtl. m. Bad und Teleph. am Friedrichsrg. zu uvm. D Nr. 14, parterre. *220 Schön möbl. Zimmer m. el.., m. od, ohne Penſ. Nähe Friedr.⸗ Brücke, zu verm., bei Volkert, K 2, 16, 1 Tr., rechts, am Ring. 230 but möbl. Zimmer el.., an beſſ. Dame od. Herrn ſof. zu vm. Tatterſallſtr. 20, pt. 198 Schön möbliert, 5202 Balkon⸗Zimmer mit el. Licht, zu ver⸗ miet. Lauge Rötter⸗ ſtraße 96, J. St. Iks. Möbl. Zimmer. 1 od. 2 Bett. zu Herm. 125 Uhlandſtr. 12. 3. St. r. Einfach u. ſaub. möbl. Zimmer an ſol. Hrn. zu vermiet., el. Licht, Bahnhofsnähe, Tatterſallſtr. Nr. 26. Schönes Zimmer in aut. Hauſe, ſof. zu vermieten. Qu 5, 18/19, 1 Treppe but mäpl. Zimmer an berufst. Dame zu vermieten.* 294 N 4. 19/0. 1 Treppe. F 3, J, 2 Treppen: Gut möbl. Zimm., ev. Ehe⸗ paar ſof, zu permiet. Schän mäbl. Zimmer ev, mit Klapierben., zu verm., el. L. vorh., * 295 B 3. 12, part. Gut möbliert. Zimmer Schreibt., el.., zu v. 14, 13, 1 Tr. links. 914 8 6, 48, 0 Tr. links. Balkonzimm. an H. zu vermieten, el.., Teleph., prachtyv. Bit⸗ cherſchrank. Rhein⸗ dammſtr. 50. 1 Tr. 9. B3782 gut möbl. Zimmer zu verm. Stamitzſtr. 5 part., bei Nikolaus. B3774 Balkon-Zimmer mit el. Licht zu verm. H 5, 17, 2 Trepp., Is. B 3781 Gut möbl, Zimmer mit elektr. Licht, in freier Lage ſofort zu F B8775 4 Stock, x. ſöblertes Zimmer an berufst. Herrn ob. Dame per ſof. zu um. R g, 2, J. St. b. Nann. B3760 gut möbl. Zimmer an 95 el. Licht, 1 Tr., rechts. 80750 gut möhl. Zimmer mit od. ohne Penſ. ſof. zu verm., ev. mit 2 Bett, P 4. 2. 1 Tr. * 798 5. 6, 1 Tr. rechts: Gut möbl. Zimmer m. el,., zu um.* 999 but möbl. Zimmer mit el. Licht, an beſſ. K m. od. ohne „ ſof. zu verm. Qu 5, 9, 2 Treppen. * 301 Schön möbl. ſonnig. Zimmer in gut. Haufe an beſſer. Herrn oder Dame zu verm. 302 Gr. Merzelſtr. 11. 1 Tr. F J, 4, Z. Stock: Gr., fein möbl. Iim⸗ mer, an berufst. Irn. od. Frl. zu vermiet. * 803 N 3. 13. 4. Stock: Gut mbl. Zimmer m. Schreibt. u. el. L. ſof. zu vermieten. 2 904 Schän möl. Zimmer el. L. mit od. ohne Penſ. zu vm. K 1. 10, 2 Trepp., Breiteſtraße Groß., aut möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer, m. Notküche, ſep. Abſchl., el.., Gas u. Waſſer, ſyfort zu vermieten. G 7, 26, 3. Stock. am Luiſenring.* 307 e 10. Seite/ Nummer 401 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 1. September 1930 Motor(3 PS) A.., 2 Hobeſhänke wie neu, billig 5 verkaufen.* 266 Pfälzer Weinprobe Unsere billigen September- Angebote bieten eine ganz besonders günstige Kauf gelegenheit! per Pfund.60.25 Betkfedern ..55.80.30.90 Betitstellen n 2 2. 1.21 Bettwäsche Leibwäsche Weiße Stückwaren — i 0 Trögerhemden Weiß Damest 130 cm Weiße Befffecdern .8..-Motorrad 1„ 0 85 5 N 230 188.0 87 03 r 51.65 0 955 a 5 2 eylindrig, 4 PS. Kissenbezüge Achselschluhhemden 30 en a 8 5 5 9 5 in 2 fesfoniert*.90.60.25 8953„.75.95 1 895 5 25 33.95.85.60.35 e ber Werbe„ 3 85 a e ee mit echter See.% Weitz cee Dome 755 85 ö 3 WW 5 5 499 es fi, 5. 50 98 O0 aund Moi“. 8 5 2 a 5 Naheres in der Ge⸗ 1 b Damen- Nachthemd 3„ pef Pfund ſchäftsſt. dss. Blattes 7 3 dazu passend.30.75 Haustuch 1 10 8 5 S h Damen-Nachthemden größte N 355„ be. 2 530 225 Auswahl..75 37.95] Hieustuch 180 em 125 F uhr. Stühle u. Kin⸗ Sttücher 11778.50 l. derwagen bill. zu ver⸗ 1212 875 2 F„ 8 ae„. 1 Frottier wäsche ebenen 8 6 Beffücher Froffierhandtuch 29 270.25.95.80 l. Behsalleg 0 Eraschsene Repariere ſämtliche ese, 8, 85 68 49 35 70 mm Sieblrohr klektr. Apparate Bügeleiſ., Kocher, Fön Heizk., Heilapp. uſw., billig u. aut. 5290 Rietheimer, T 6. 33. Kinderkaſtenwagen weiß mod., aut erh., Hill, zu verk. Oswald, Uhlandſtr. 50.* 292 Geldverkehr Wer ſucht Geld? Bg794 Hypothek., Darlehen, Bau⸗ und Kaufgeld, Teilhaber wend. ſich ſofort an B. Richards, Maunheim, N 7. 2a. B3794 Gegen Verſicherungs⸗ abſchluß ſofort 815 Darlehen, ca. 400., kurzfriſt., Sicherh. u. Zins nur v. Selbſt⸗ geber geſucht. Pünktl. Rückzahla. Angeb. u. J 2 15 an die Geſchſt. l Beffücher aus kröft. Hausfuch 150/225 groß.50.75.75 2. Frotfierhendtuch 50/100 kröffigs Qual. Frotfierhendtuch .60.38.05 893 8 llebhold „* Rohnessel 123 cm Quslität...20 85 605 .00 Betfücher 5 schwere mit verstsrkter lH, 230 cm g..80 entre schwer, 60/5 groß..95 ieee 45 Bottücher 350 Ninderpsdefuch 85 gebleict 39 ungebleicht 40g aus Halbleinen.75.78.50.50„„.70.50 9 e Demastbezüge 130,80 375 Bedefuch für Frust.50 en NMeto 95 80 683 0.78.95.95.75 10 8 5 755.95 4. 1 30 f Paradleki i EinsetE und. 0 Seite 45.25 440 295 l. 75 beende bi 2 a„ Matra Poradekissen reich gerniert— Abgepehte Hendtücher effuchbiber 150 cm 5 5 0. e e.55.50 125 955 Oborbeflücher in schönst Küchenhendtücher Cõperflonel f Aus dbeeng 795 678 875 45.75 8 5 e 60 50 45 28 103 1..10 90 75 583 im P 21.50 19.50 16.8013 00 Beſtstellen für Erwachsene 33 pm Stahlrohr, mit Fußbreſt „„ 28.50 70 200 Kindlerbeſtstellen aus Eisen 24.00 22.50 20.00 16.50 Kinderbeffstellen aus Holz 5 37.50 32.00 25.00 18.0 Steppadecken reise ermdhigt .55 16.68 12.80 11.40 .30.35.20 75 0 21.50 15.00 015.00 Breitesttahe: H 1, 2. H 1, 4 Merktecke: H 1, 13, H 1. 14 Erstes une größtes Spezialhaus für Betten und Aussteuer- Artikel Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Mittwoch, den 22. Oktober 1930, vorm. 95 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1, 4, das Grundſtück des Max Hertz, Kaufmann in Maunheim, auf Gemarkung Mannheim. Die Verſteigerung wurde am 16. Januar 1980 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 16. Januar 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, find ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu ma⸗ chen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem An⸗ ſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſenf„ſonſt tritt 197 das Recht der Verſteige⸗ rungserlßs an die Stelle des verſteigerten Gegenſtands. Grundſtücksbeſchrieß; Egb. Nr. 2205: 5 ar 78 4 öfteite und Haus⸗ garten, B 6, Nr. 29. uf der Hofreite ſtehen: a) ein dreiſtöcktges Wohnhaus, b) ein dreiſtöckiger Seitenbau, rechts mit Woh⸗ nungen, 15 o) ein dreiſtöckiger Seitenbau, rechts Magazin mit Keller. Schätzung: 98 000.— Reer Mannheim, den W. Juli 190. Notariat Mannheim 6 als Bollſtreckungsgericht U 5, 18 Machlaß versteigerung Aus dem Nachlaß der Frau Marie Heilb Wwe. und Anderen verſteigere ich am Mittwoch, 3. Se ptbr. 193 0, vormittags ab 9 Uhr und nachmittags ab 2% Uhr im Uersleigerungslokal U 5, 18 Uffentlich gegen bar an den Meiſtbietenden: 3 Kleiderſchränke, 1 Wäſcheſchrank, 2 Sekretäre, 2 Diwan, 6 Regulator, 1 Nähtiſch, Stühle, Tiſche, Spiegel, Nachtſtuhl, Waſchtiſche, Waſchkommode, m. Spiegelaufſatz, Nachttiſche, 3 kpl. Betten m. Noßhaarmatr., eberbetten, 1 Kommode mit e 1 Konſol m. Spiegel, 2 Pfeiler⸗ ommode, 2 Küchenſchränke, en- u. Frauen⸗ kleiber, Tiſch⸗, Beit⸗ und Leibwäſche, Küchen⸗ geſchirre u. vieler Hausrat, 2 dreiteilige. neue Roßhaarmatratzen. Ortsrichter Julins Knapp, Telephon 23086 Zwangs⸗Berſteigerung Montag, den 1. September 1930, nachmittags 1 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Q 6, 2, egen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öf⸗ entlich verſteigern: 11 786 1 Grammophon, 2 Schreibtiſche,? Fahrräber und Sounſtiges. Mannheim, den 30. Auguſt 1930. Keibs, Gerichtsvollzieher. und uns nicht zur Verwertung für Rechnung WIT haben im Auftrag zu rertanfen: Zimmerelurtehtungen. Hüchen. Bin- ö nelmöbel gebraucht u. neu au nied- rigsten Anschlagspreisen. Wir suchen Möbel zum jremändigen Verkauf und zur. 2 2* Nheinmünlenwerke Mannheim. Wir fordern hiermit die Inhaber unſerer Aktien über je R. 40.— Nennwert auf, dieſe nebſt den dazu gehörigen Gewinnanteilſchein⸗ bogen mit laufenden Gewinnanteilſcheinen und einem zahlenmäßig geordneten Nummernver⸗ zeichnis in doppelter Ausfertigung bis ſpäteſtens Ende Oktober 1930 um Umtauſch in Aktien über.,“ 1000.— oder 914 100.— während der üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden bei der Deutſchen Bauk und Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Mannheim oder an der Kaſſe unſerer Geſellſchaft in Mannheim, Rheinkaiſtraße 8 einzureichen. i egen Einlieferung von 5 Aktien über je R. 40.— werden 2 Aktien über je R. 100.— mit Gewinnanteilſcheinen Nr. 1 und ff. aus⸗ gegeben. Größere Beträge von Kleinaktien werden möglichſt in Aktien von./ 1000.— umgetauſcht. Den An⸗ und Verkauf von Spitzen ver⸗ mitteln, ſoweit möglich, die Umtauſchſtellen. Dieſenigen Aktien, die nicht bis ſpäteſtens Eude Oktober 1930 bei den vorgenannten Stellen 75 Umtauſch eingereicht ſind, werden nach aßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen für kraftlos erklärt. Das gleiche 2 5 von eingereich⸗ ten Aktien, welche die zum Erſatz durch Aktien über.“ 100.— erforderliche Zahl nicht erreichen der Beteiligten zur Verfügung geſtellt werden. Die an Stelle der für kraftlos erklärten Aktien ausgegebenen neuen Aktien werden für Rechnung der Beteiligten verkauft. Der Erlös wird nach Abzug der Koſten zur Verfügung der Beteiligten gehalten werden. Die Inhaber der umzutauſchenden Aktien können innerhalb von drei Monaten nach der erſten Veröffentlichung dieſer Bekanntmachung im Reichsanzeiger, jedoch noch bis zum Ablauf eine Monats nach der letzten Bekanntmachung der Aufforderung zum Umtauſch, durch ſchrift⸗ liche Erklärung bei unſerer Geſellſchaft Wider⸗ ſpruch gegen den Umtauſch erheben. Zur ord⸗ nungsmäßigen Erhebung des Widerſpruchs iſt ferner erforderlich, daß der widerſprechende Aktionär ſeine Aktien oder die über“ ſie von einem Notar, der Reichsbank oder einer Effekten⸗ Girobank ausgeſtellten Hinterlegungsſcheine ent⸗ weder bei unſerer Geſellſchaftskaſſe in Mann⸗ heim oder bei den obenbezeichneten Stellen hinterlegt und dort bis zum Ablauf der Wider⸗ ſpruchsfriſt beläßt. Ein etwa erhobener Wider⸗ ſpruch verliert ſeine Wirkung, falls der Aktionär die hinterlegten Aktienurkunden vor Ablauf der Widerſpruchsfriſt zurückfordert. Erreichen die Anteile der Inhaber von Aktien, die rechtmäßig Widerſpruch eingelegt haben, zu⸗ ſammen den zehnten Teil des Geſamtbetrages der Stammaktien, ſo wird der Widerſpruch wirk- ſam und der Umtauſch der Aktien der wider⸗ ſprechenden Aktionäre unterbleibt. Die Aktien derſenigen Inhaber, die nicht Widerſpruch er⸗ hoben haben, werden auch in dieſem Falle— als freiwillig umgetauſcht— in Urkunden über R. 100.— bzw. R. 1000.— umgetauſcht, ſofern nicht von den Aktionären bei Einreichung ihrer Aktten zum Umtauſch ausdrücklich das Gegen⸗ teil bemerkt iſt. Der Umtauſch iſt proviſionsfrei, falls die Einreichung der Aktien an den Schaltern der obigen Stellen erfolgt, In anderen Fällen wird die übliche Proviſion in Anrechnung gebracht. Mannheim, den 238. Juli 190. 9948 Rheinmühlenwerke Der Vorſtand. Eberhardt Mey, geßt NAM M ERIAG 5 Coſlipistp: 10 5 S471 Wanzen! Naffen, Mäuse, Käfer usw. vernichtet ſof. unt. Garantie nach den neueſten Durchgasungs-Verlahren Desinlekflons-Insfiſuf K. Lehmann Mannheim, Hafenſtraße 4— Telephon 285 68 Halteſtelle Rheinſtraße. Staatl. genehmigt. Id, Referenzen v. Staats- u. ſtädt. Behörden. Spez. Mottenvergaſung ziefer vernicht. Wanzen radikal nach neuestem Verfahren 10378 Kammerjäger Auler, Mannheim Mühldorferstr. 3— Tel. 449 29 Offene Steſſen Erfahrener Laborant für Eſſigfabrik im Rheinland in Dauerſtellung gesucht Kenntniſſe in biologiſchen Arbeiten erwünſcht, jedoch nicht Bedingung. Angebote mit Gehalts⸗ anſprüchen unt. M V 198 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 11 726 Selhständ. Buchhalter NIE bilanzſich., m. Steuer⸗ Perſon ſucht u. Lohnweſ, vollſtänd. Aeltere vertraut, für kleiner.] Stelle in kleinem od. u. anderes Unge- Fabrikbetrieb ſofort frauenl. Haush., geg. geſucht. Evtl. älteren Taſchengeld. Angeb. Hrn. Zeugnisabſchr., unt. J U 10 an die Lebenslauf u. Licht⸗ Geſchäftsſtelle. 291 bild unt. J W 12 an die Geſchäftsſt. 308 8 1 58 Friseuse 2. Ausfiffe IAA 3 aue 2 Zimmer-Wohnung f von kinderl. Ehepaar. Laurentiusstr. 19, vr. Beingl.Karte ge- 13 Uhr. ſucht. Mann in feſt. Tücht. Hausmädchen Stellung. Angeb. m. das kochen kann, ge⸗ Preis unt. G K 80 an die Geſchäftsſtell ſucht. Vorzuſtellen im Laden e dſs. Blattes.* 55 Schimperſtr. Nr. 2. Jung. Chep. ſucht für ſofort od. ſpäter UI- Zimmer u. Küche Versteigerungshalle N 4, 20 aufe Vermietungen Nähe Schloß⸗Paradepl.: Gr. möbl. Zimmer m. Ed roße Sonderausſtellung und Verkauf ſchön., 9 8 mod. Zimmereinrichtg., Einzelmöbel u, Gegenſtände all. Art, nebſt Piano, Grammophon, Bilder, Spiegel, Teppiche, Standuhren, Tafel⸗ 2 Bett., zu vm. 163 8 5 M 2, Nr. 7. 2 Trepp. mit Wirtſchaft oder Laden zu kaufen ge⸗ Gut möbliert. ſervice ete., prachtvolle Verkäufe- Versteige sucht 2 bis 3 oder mit oder ohne Bad. büro Carl Weber, P 4, U 2, 2, 3 Treppen: Nähe Friedrichsbrücke Zimmer zu vermieten. 322 Einf. möbl. Zimmer m. 2 Bett., zu verm. Schwetzingerſtr. 78, III. * 321 K 4, 8, 2 Tr., rechts: Möbl. Zimmer m. 2 Bett., ſof. zu vermiet. * 319 8 6, 18, 3. St. rechts Schön mäbl. Zimm. mit el. Licht. zu vm. * 314 Freundl. möbl. Zimmer Preis 35„ zu verm. el. Licht vorh. 1313 U B5. 5, 1 Treppe lks. Möbliertes Zimmer ſof. zu verm., ev auch Miet- Gesuche Justizbeamter ll Herrenzimmer, Schlaf⸗ zimmer, Speiſezimmer, Küchen von 100 J an, Schlafzimmer von 180/ an. 3517 rungen, Tel.: 331 06 4 Zimmer-Wohnung Angeb. an das Wohnungs⸗ 13, Telephon Nr. 249 75. Schän möbl. Zimmer direkt am Ring. Tel. Benützg. ſof, od. p. zu vm. U 3, 18, 1 Tr. 280 Uut möbl. Zimmer mit Schretbt., u. el. Licht, ſof, od. ſp. zu vm. G 7, 31, II, IESs. * 279 dut möbl. Zimmer ſof. zu verm., 30.. Adr. in der Geſchſt. 25276 Möbliertes Zimmer in fr. Lage zu verm. Seckenheimerſtraße 10, 1 Treppe.* 10 Möbliertes Zimmer 4 3 J ct e an berufst. Dame ſof. zu verm. Müller, Egellſtr. 6. III, rechts. gut möbl. Zimmer zu verm. Preis 30 l. H 5, Nr. 3, 2 Trepp. * 172 0 7, 27, 2. Stock: Möbl. Zimmer mit Bad. el.., ſof. zu v. *174 Nähe Waſſerturm! Schön., aut möbliert. Zimmer m. el. L. zu vermiet. P 6, 20, 3 Tr. Iks.(i. Hauſe Cafaſß.) 287 möbl. Zim. m. 1 o. 2 B. an b. Hru. z. v. 185 Bahnhof L. 14, 2 2 Trepp. Schön möbl. Zimmer mit 1 od 2 Betten zu verm., auch vorübergeh. * 293 U 4-3, Trepp. Mals öbl. Zimmer m. el. 284 Licht zu verm. Gut u. behagl. möbl. Vorderzim., am Ring, m. ſep Eing., el.., per ſof. Daſelbſt heiz⸗ bare Manfarde, groß, fröl., gut möbl., el. L. u. ſep. Eing., zu vm. UG. 16, IV, Tel. 313 49. * 40 ſucht. Angebote unter J O 6 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 209 Unterricht Meine Privat-Kurse in brüßeres Haus mit Toreinfahrt und groß. Hof, zu kaufen geſucht.(Schwetzinger⸗ ſtraße bevorzugt.) Angeb. unter J P 5 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 2270 Neuerbautes 4995 Einfamilienhaus Mk. 12 000.—, ſofort beziehbar. In Ilves⸗ heim am Neckar, in ſchöner Lage(Sied⸗ lung) neuerbautes Wohnhaus, zweiſtöck., mit 4 Zimmer u. Zu⸗ behör, Garten zu ver⸗ kaufen.— Kaufpreis 12 000 /. Anzahlung nach Uebereinkunft. Georg Röſer, Immob., R. D.., Seckenheim, Telephon Nr. 253 Ureifamiienhaus mit Garten, Nähe Mannheims, zu ver⸗ kaufen.— Anzahlung 2000 ,, jährl. Uener⸗ schuß 1000 /. Angeb. unt. J L 14 an die Geſchäftsſt.* 31¹ * 220 an Ehep. U 5, Nr. 16, 1 Tr., rechts. füt non. Anme but möhl. Zimmer * 171 L 4. 8, 1 Tr el. Licht. zu vermiet. Stenographie und Maſchinenſchreiben beginnen am 8. Septersber Tages⸗ und Abendkurſe. Mäßiges Honorar. Kürzeſte Ausbildungszeit. Erſte Referenzen, — Erfolg garanfierf. m. 1 od. 2 Bett. in b. König: Schön möbl Zimmer, el.., ſep Eing., zu vm. Penſ., 70, evtl. m. Wohn⸗ u. Herrnzim.⸗ Benützg., zu vermket. * 286 bon Breiteſtr., K 1, 22. 3 Tr. Spezial-Kurse zur Weiterbildung auch für Schüler, die nicht bei mir gelernt haben. Privat- Institut WEIS, Bismarckplatz 19, Telephon 440 33 Zu erfr. in der Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 983 gut möbl. Zimmer m. Schreibt. sel.., p. ſof, zu verm. 285 P 3, 4, 3 Trepp. eee 2 beſchl 5 l. 18 jähriges Mädchen gene.. . 2 r. 13 an E e en J ſchäftsſtelle. 309 die Gelchslte 15 N b 7 e Ge Aftsſt. 316 IN 2 e öbliertes Zimmer Perf. Alleinmädchen mögl. ſeparat, von 32 J. alt, ſucht paſſ. Dame zu mieten ae⸗ Hy Schön möbl. Zimmer ſof. zu verm.* 178 Seld-Verkehr Schmänmsch —.— LSC grundreel otheken Jeder Art, I/II. Nang, höchsfe Beleihung, niedrigsfe Bedingungen 800 U 5, 13, 2 Tr. rechts. Betelligungen- Vergleſche. Gdeidaniagen- Pfandbriefe günstigen Bedingungen. in jeder ATusfün Wirkungskreis. Gute ſucht. Angebote un⸗ 5 8 Kredite la gedeckt- Börsenberatung- Vertrauensaufträge 611 GRUNES FEI. 2727 Drucksachen Meter pre e Zeugn. vorh. Angeb. ter 5 X 59 an die 2 gut möhl. Zimmer Mannheim 8 Kk 2 2 7 5. drncherg Ur. f All 18 unt. J ein an ze Geſchatetene dieſee zn berieten. 199 er gankkommissions-& Treuhandbüro J. Pabst(D ruckerel Dr. Haas, fl. m. b. Hl., Mannheim f 1, 46 Geſchaͤftsſt. B3805 Blattes. 9678 5 7. ae Genkdireklor&..)— Richerd-Wagnersſt. 15,-6 Uhr, Tel. 44006 1 Tonnen⸗Lieferwagen Marke Protos, preis- wert zu verk. 50 7, 38(hof). Auſo- Gelegenheliskauf Ein auterhalt. 4⸗Sitz. offener Opel⸗Wagen, umſtändehalber weit unter Preis zu ver⸗ kaufen. Näheres in der Geſchäftsſtelle die⸗ ſes Blattes. 9995 an den Planken noben der Hauptpost. feine Mantelstoffe reinwollene Velours etc. 180/140 breit ... Ausnahmepreis Meter.90, 45⁰ Für Schulkleider Herbst- Tweed, in neuen Dessins, Mtr. 1. 20, 1. 10 Moll-Rakte, reine Wolle, in schön. farb., Mtr..50 Neinwollene Haro, I. modem. Stellungen, Mtr. 1. 85 — Auhnahme Jupehok. oderne Herbst-Stoffe! eine Hammparn- und Iuchschatten erstklassige Qualitäten, doppeltbreit 200 Ausnahmepreis Meter.50, Neueste Herbst- Tweeds und Karos Neueste erbst-Georgeftes Veloutine Wolle u. Seide, doppelt- breit, viele schöne 3 75 Farben... Mtr. U. Neueste Reise-Mantel-Stoffe Neueste Waschsamte 7 e lac: